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German Pages 1406 [1412] Year 1908
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AUSKUNFTSBUCH FÜR DIE
CHEMISCHE INDUSTRIE HERAUSGEGEBEN VON
H. BLÜCHER
6. JAHRGANG 1908—09
BERLIN 1908 FRANZ
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Nachdruck verboten. — Übersetzungsrecht vorbehalten.
Vorwort zum 6. Jahrgang. Wieder tritt das „Auskunftsbuch für die chemische Industrie* in neuer Auflage vor den grossen Kreis seiner Interessenten; wieder gilt es, zu referieren, vas seit dem Erscheinen der V. Auflage in dem gewaltigen Reiche der chemischen Industrie mit allen seinen Nebenzweigen und. Beigewerben geforscht und veröffentlicht worden ist. Eine mehr als zweijährige Spanne umfasste das zu berücksichtigende Material, und die Hochflut jradrlngender Neuerungen machte die Arbeit der Redaktion zu einer sehr umfangreichen. Das „Auskunftsbuch" ist längst ein notwendiges Ausrüstungsstück der Fabriken und Laboratorien, der Chemiker, Apotheker, Industriellen u. s. w. geworden, und mit Freude und Genugtuung dürfen wir darauf hinweisen, dass das In- wie das Ausland, Kritiker der Zeitschriften wie andere hervorragende Fachleute einig sind in dem Lobe über das Gebotene und über die von Auflage zu Auflage gebotene Menge an Neuerungen, Erweiterungen und Verbesserungen. Demnach durfte das Programm und die Anlage des Werkes bei seiner weiten Verbreitung allen Lesern — auch den neu hinzutretenden — bekannt sein; wem dieses Programm fremd ist, der wolle den angefügten Auszug aus dem Vorwort früherer Auflagen einer geneigten Durchsicht unterziehen. Die vielen Äusserungen lebhafter Zustimmung und Anerkennung, die dem Herausgeber auch diesmal wieder von hervorragender Seite zugegangen sind, haben dazu geführt, dass der ganze Bau des Werkes als ein festgefügtes, gutes Ganzes angesehen und daran nichts mehr geändert wurde. Das bezieht sich naturgemäss nur auf das Fundament und die Umrisse. Im einzelnen war ein sehr reiches Material zu berücksichtigen, das von Jahr zu Jahr noch immer zu wachsen scheint. Hierdurch veranlasst, und in besonderer Berücksichtigung der Interessen des ganzen Leserkreises hat die Redaktion eine Tendenz, die 1*
IV
Vorwort zum 6. Jihrgang.
schon in der letzten Auflage zutage trat, diesmal festgehalten und noch mehr in den Vordergrund gerückt — die Tendenz nämlich, das aufzunehmende Neue soveit wie möglich k r i t i s c h zu s i c h t e n . Dass man allerdings in dieser Hinsicht — besonders bezüglich der P a t e n t l i t e r a t u r — von Irrtümern und Missgriffen nicht frei bleibt, wurde schon bei Einführung dieser Neuerung im Vorwort betont. So wird manches Verfahren mit erwihnt, das aussichtsreich scheint und sich doch in der Praxis unbrauchbar erweist, während es umgekehrt vorkommt, dass patentierte Verfahren, die man nach anderen Erfahrungen als unbrauchbar weglassen möchte, doch überraschend gute Erfolge geben. Das sind Missstlnde, die sich nicht vermeiden lassen und die wir den Leser zu entschuldigen bitten; überall wurde unter Zugrundelegung von Auskünften und unter Berücksichtigung des Rates von Spezialfachleuten das richtige Mass zu halten gesucht. Jedenfalls wird der Leser — in einem dem Rahmen des Ganzen entsprechenden Umfange — fast alles von beachtenswerten Neuerungen erwihnt finden. Auch die P r e i s a n g a b e n der marktgängigen Rohstoffe, Erzeugnisse, Maschinen und Apparate sind beibehalten worden, da die Mehrzahl aller Leser sie als besonderen Vorzug des Buches betrachtet. Allerdings liegt eine Schwierigkeit darin, dass die Preise sich kaum einheitlich gestalten lassen, indem der eine sie als Grossabnehmer zu wissen wünscht, während der Verbraucher kleiner Mengen mit ganz anderen Preisen rechnen muss. Dazu kommt, dass bei vielen Produkten die Marktpreise sehr schnell und iä sehr weitem Umfange schwanken. Um den Umfang nicht über den Rahmen einer bequemen Handlichkeit hinaus anwachsen zu lassen, wurde Veraltetes und weniger Wichtiges ausgemerzt oder auf den seiner verringerten Bedeutung entsprechenden kleineren Umfang reduziert. Dagegen Ist nach wie vor besonderer Nachdruck darauf gelegt worden, die neue Patentliteratur sorgfältig zu referieren. An Stellen, wo ausführliche Beschreibungen patentierter Verfahren den Raum zu sehr belastet hätten oder nach Lage der Sache entbehrlich erschienen, wurden die in Frage kommenden Patente nach Lindern und Nummern wenigstens genau a u f g e z ä h l t , wodurch dem Interessenten ein müheloses Auffinden ermöglicht ist Nur durch genaues Abwägen zwischen dem, was unbedingt aufzunehmen war, und dem weniger Wichtigen, gelang es, die Erweiterung des Umfanges in mEssigen Grenzen zu halten. So e r s c h e i n t auf den ersten Blick der Fortschritt von der
Vorwort zum 6. Jahrgang.
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vorigen zu dieser Auflage noch lange nicht so bedeutend, wie er tatsächlich ist. Dem gegenüber haben vir uns entschliessen müssen, die den letzten Jahrgingen beigegebene wirtschaftliche Übersicht über die deutsche chemische Industrie wegzulassen. Es geschah dies, nach vielen uns gewordenen Ratschlägen, aus der Erwigung heraus, dass bei dem jetzt in zweijährigem Turnus erfolgenden Erscheinen des Auskunftsbuchs der grösste Teil dieser Obersicht bereits längst überholt und veraltet ist, wenn er in die Hände des Lesers gelangt. Zudem wechseln die Konjunkturen — wie gerade die Erfahrungen der letzten Jahre wieder gelehrt haben — im modernen Wirtschaftsleben so oft, rasch und unvermittelt, dass sich selbst bei jährlichem Erscheinen das Beibehalten derartiger Jahresübersichten kaum noch rechtfertigen liesse. Dafür wurde auf die immer erneuten Wünsche zahlreicher Praktiker hin eine umfangreiche T a b e l l e ü b e r d i e B e d e u t u n g d e r im Auskunftsbuch der Raumersparnis wegen zahlreich verwendeten F o r m e l n aufgenommen, die den genannten Interessenten besonders willkommen sein wird, die aber als Gedächtnisbejielf wohl auch sämtlichen andern Lesern gute Dienste leisten kann. Die n e u e R e c h t s c h r e i b u n g ist beinahe vollständig durchgeführt. Immerhin konnte sich der Herausgeber nicht dazu entschliessen, hier die letzten Konsequenzen zu ziehen. Namentlich hat er davon Abstand genommen, ,Kalzium" zu schreiben, und ist bei „Calcium* geblieben, einfach aus dem praktischen Grunde, weil „Kalziumverbindungen" und .Kaliumverbindungen' bei flüchtigem Lesen in ärgerlichster Weise verwechselt werden. Übrigens haben die sogenannten »Vereinbarungen" die Verwirrung auf dem Gebiete der chemischen Orthographie nicht beseitigt, sondern noch erheblich gesteigert, ist es doch danach z. B. zulässig, A z e t a t zu schreiben, dagegen nur A c e t a l d e h y d ; K a l z i u m , jedoch nur Calco0) sechs Moleküle Kristallwasser fehlen. Er ist deshalb auch nur schwer in Wasser löslich, muss aber auch im übrigen schon deshalb erst verarbeitet werden, weil er mit Steinsalz und Anhydrit innig gemischt vork o m m t Der im Handel vorkommende Kieserlt ist stets durch Aufbereitung oder als Nebenprodukt künstlich gewonnen. Das, was.iTian als B o r a z . i t bezeichnet, sind in Wirklichkeit zwei verschiedene Salze; man unterscheidet den k r i s t a l l i s i e r t e n Boxazit (2 MgiBiOia + MgClj) und den H y d r o b o r a z i t (CaBjO, + MgBtO. + 6 H t O ) , wovon der erstere in Wasser sehr leicht löslich, der letztere daegen fast unlöslich ist. Der kristallisierte Borazit führt nebenbei den Namen t a s s f u r t i t . Der Borazit dient zur Gewinnung von Borsaure (vgl. Artikel „B o r s a u r e"). Die Gewinnung der einzelnen Salze ist unter den betreffenden Metallverbindungen aufgeführt, so z. B. diejenige von C h l o r k a l i u m anter"No. 7 bei „ K a l l u m v e r b i n d u n g e n " . Aus den Stassfurter Endlaugen von der Karnallltverarbeitung gewinnt man B r o m (s. d.), E l s e n b r o m ! d ( s . unter „ B r o t n v e r b l n d u n g e n") und K a l l u m b r o m i d (s. unter „ K a l i u m v e r b i n d u a g e n " ) , Es sei erwähnt, dass das zu den Abraumsalzen gehörige sogenannte H a r t s a 1 z ein Oemlsch von Sylvin, Steinsalz und Kleserit ist, und zwar enthalt das Hartsalz von Leopöldshall 18—20 % Sylvin, 30—40 % Steinsalz, 40—50 % Kieserlt und 3—8 % Wasser. Den Verkauf der Erzeugnisse des Stassfurter Kallbeckens vermittelt das K a l t s y n d i k a t G . m . b . H . zu L e o p o I d s h a 11-S t a s s f u r t ; e s beteiligt die ihm ärigehörenden Kaliwerke mit bestimmten, ihrer QrOsse und Bedeutung entsprechenden Quoten an der Lieferung der von ihm abgesetzten Salze, bestimmt die Preise u. s. w . Nachdem das Syndikat im Jahre 1904 auf 5 Jahre verlängert worden ist, sind die Anteile der zugehörigen Kaliwerke neu festgesetzt worden, und zwar so, dass die Anteile der alten Werke sich in dieser Zeit allmählich verringern, diejenigen der neuen Werke sich steigern. Die folgende Tabelle gibt die» inzwischen nochmals abgeänderten Beteiligungsziffern wieder, und zwar stellt sich danach das Verhältnis der zugehörigen Kaliwerke an der Kallerzeugung für die Jahre 1905 und 1909 wie folgt:
§
Beteiiigunxrrerkaltni»
BcteiligungfreriiältnU am
1. Jan. 1805 1. Jan. 1*08 TuuendtUl Tausendstel Preüss. Bergfiskus Anhalt. Bergfiskns Wöteregeln . . Nenstassfurt . . Aschersleben . . Ludwig H . . . Vienenburg . . Bernburg . . . ThiedershjJl . . Wilhelmshall . . Glückauf . . . Hedvigsburg . . Barbach . . . Carlifund . . .
78,76 58,73
61,2ß 51,25 51,25
82,01
51,25 52,22 20,71 43,76 35,12 34,80 33,91 28,91
7342 54,29 47,66 47,66 47,66 30,96 47,66 48,84
22,88
43,76 37,99 34,80 34,28 30,25
1. Jan. 1906 1/Jon. 1W9 I\ni5efiimcl Tautendstel Beienrode . Asse. . . Salzdetfurth Hohenzollern Jessenitz . Justus I Kaiseroda . Einigkeit . Hohenfels . Mansfeld , Alexandershai] Wintershall Johannashall Heldburg ,
27,23 27,20 31,95 27k8ö 27,23 27,85 27,85 25,67 31,02 23,43 27,23 27,23 •24,72 19,61
28,70 28,70
34,82 29,04 28,70 29,04 29,04 27yl6 34,47 25,91 28,70 28,70 25,68 19,61
Absaugeflaschen —
Absorption.
5
Das Verkaufssyndikat der Kaliwerke notiert zur Zeit fflr Kalirohsalze, die innerhalb der G r e n z e n des deutschen R e i c h e s als Bades a l z o d e r z u g e w e r b l i c h e n Z w e c k e q zur Verwendung gelangen, folgende Preise: Vçri) ür^ter MiodeÄgehak an reinem Kali
S a 11 s or t c
GruodpnU fur z Doppelzentner (— ioo kg) bei loser Verladung in Stückgutin Wagenpolten ladungen Pt Pt
9,0 Kiinit be?w, Hartsalz.
.
.
12,4 12,4
Preis far einen Sack rof i Doppelztr. Tuniag Pt
160 t60 210 210
120 120 170 170
40 40 38 38
Für d i e l a n d w i r t s c h a f t l i c h e Verwendung innerhalb der Grenzen des Deutschen Reiches gelten folgende niedrigere Preise:
S a l f s o rt e
K armili t
.
.
.
.
Ver burster ÌDnde»t^ebalt an reinem Kali
Grundpreis fur i DoppeUtr. ( = ioo kg) bei loserYcrtaduag
Zuschlag fiiz Beiais chungron « V « */. Torfttinll f3r r i ï o p p e l z t r .
'Ii
PC
Pt
12 150 m
io iff 10
9,0
Kieserit Kainit b c i w . Hartsalz Sylvinit
1^4 12,4
Preis für eiaen Sade TOB r J>oppeUtr. F a i s a i t b«i »it naa'A'/: Torfmull rermisebten »•Wifcliten JV»baalien Pt
Pt
40
opp«tar.
Balnortc
Karnallit kicserit
.
_
.
.
9,0
Kainit bezw. Hartsali Sylvinit . . . .
12^4 12,4
Preis Br «inen Back von t Doppelrtr. Fauoa^bei T e n S d U t t U . ' / . Torfaul!
Pt
Pt
Pf.
120
10 10 10
40 40 38 38
120
190 490
10
| vermischten y 0>lilrra Pt 40 40 40 40
im übrigen vgl. den Artikel ,,D 0 n g e in t f f * 1, k ü n s t l i c h e " sowie K a I i u m c h 1 o r l d ; letzteres ist unter „ K a tt ü m V e r b 1 n d u n g e n " zu finden. Fried.
Zerkleinerungs-Maschinen für Äbraumsalze: Krupp Aktlengtsellichaft Oruaomrerk, Magdeburg-Buckau. A b s a n g e f l a s o h e n (Filtrierflaschen) siehe „ F i l t r i e r a p p a r a t e " . A b a o h w S o h e r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n". A b s o l u t e * B K a s u y s t e m siehe „ M a s s s y s t e m , a b s o l u t e s ' . ' . Absorption. a ) A b s o r p t i o n s g e f f l s s e für das L a b o r a t o r i u m : A b s o r p t i o n s g e f S, s s e : , Mk. Nach Cl. W i n l c l e r 2,00 „ Stobmann (tur C O t - B e s t ) 1,80 Für Fabrikgebranch 8,75 Absorptioilsflaschen: Nach H a b e r m a n n
Mk.
0,90
6
Absorption.
Absorptionsröhren: Je nach Form
Absorptiometer
Mk. 0,35—1,50
siehe „ G a s a n a l y s e".
b) A b s o r p t i o n s a p p a r a t e Tllr die T e c h n i k : Man benutzt Absorptionsapparate verschiedener Konstruktion zur Fabrikation von Säuren, zum Trocknen von Oasen, zur Regenerierung von Salpetersaure u. s. w. u. s. w.; derartige Absorptlonsapparate bestehen aus Metall (innen verbleit) oder Steinzeug. Wir nennen von bekanntenKonstruktionen d i e P l a t t e n t O r m e n a c h L u n g e - R o h r m a n n , d l e K y p k e - T ü r m e ohne Zughindernis und die G u t t m a n n s c h e n K u g e l t ü r m e . Weiteres darüber im Artikel „R e a k t l o n s t f l r m e". Nicht unerhebliche Bedeutung erlangt hat d a s K ü h l - u n d A b s o r p t i o n s g e f ä s s , P a t e n t C e l 1 a r i u s , dessen Anordnung und Einrichtung die beiden folgenden Figuren veranschaulichen. Der Zweck dieses a u s Steinzeug hergestellten Apparates ist, die bei der Absorption von Oasen in Flüssigkeiten frei-werdende Wärme vonvornherein unwirksam zu machen, wodurch die Absorptionswirkung erhöht und eine längere Haltbarkeit der Steinzeuggefässe verbürgt wird. Die Oefässe können bis an die Muffen der Ein- und Austrittsstutzen, in einen Kflhlwasserbotttch gestellt werden, so dass nicht nur der untere, mit Flüssigkeit gefüllte Teil gekühlt wird, sondern auch die Oase beim Durchstreichen der Oefässe sich nur an wassergekühlten Wänden entlang bewegen. Gleichzeitig sind die Gefässe so ausgebildet, dass nicht eine unbewegliche, im Verhältnis zum Inhalt der Gefässe kleine Flüssigkeits-Oberfläche den Gaspn dargeboten ist, sondern dass eine gewisse Bewegung der Flüssigkeit stattfindet in der Weise, d a s s sie in breitem Bande und geringer Höhe den Sattel des nach innen gewölbten Bodens überfliessen muss, wodurch ein stetes Überrollen der Flüssigkeitsteilchen stattfindet und den Oasen eine fortwährend erneute Oberfläche zur Absorption rur Verfügung steht. Auf dem nach innen halbkreisförmig gewölbten Boden ist ferner eine Leiste angebracht, die sich bis etwa zur Mitte der Längsrichtung der Gefässe, von der Ein- und Mustrittsstelle der Flüssigkeit ab, entlang zieht. Die letztere, durch den Stutzen an der einen Seite des Sattels ins Gefäss eingetreten, m u s s bis zum hinteren Teil des Gefässes wandern und kann erst hier über den von unten stark gekühlten Sattel auf die andere Seite des Gefässes übertreten, indem sie sich in dem leistenlosen Teil desselben als breites Band hinüberwälzt und gerade dadurch In ihrer Oberfläche dauernd erneut Dfer Austritt ist vorn neben dem Eintritt, ßo das? im vyeiteren Lauf die Flüssigkeit von hinten wieder nach vorn zurückkehren muss, ehe sie austreten kann; sie legt also die Länge des Gefässes zweimal zurück, stets gekühlt an dem im Wasser stehenden Boden. Die Gase durchstreichen die ganze Länge des Oefässes. Der Apparat eignet sich vorzüglich zur Absorption von Oasen in Flüssigkeiten, wie bei HCl, SOj, HBr. u. s. w., aber auch allgemein zu Oaskühlzwecken.
Absorptionskoeffizienten.
Preise
der A b s o r p t i o n s g e f ä s s e . No. I
Länge. . . Breite. . . Höbe . . . Kühlfläche ungefähr . . . . Übliche Weite der Gasstatzen . Weite der Fliissigkeitsstutzen . Inhalt . . . Gewicht netto Preis . . .
Anfsatzrohre Auisatzronre
1 Durchmesser . 1 BaulSnge . . | Gewicht netto 1 Preis. . . .
Verbindungsbogen
Durchmesser . Spannweite Gewicht netto 1 Preis . . .
•
•
a
v
.
No.
Patent n
800 500 300 1 130 40 70 35 16,00
•
7
Cellarius. III. mm. n
1000 600 400 1,4 210 50 110 70 36,00
1000 900 480 2,1 310 65 250 96 66,00
130 800 9 4,50
II 210 800 15 5,50
310 800 25 7,50
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Georg Schmidt k V. d. Eitz, 8chmledefeld, Krs. | Warmbnmn, Quillt» & Co., Schleusingen (aas GUa) («. Inz.-Anh. 8. S). I Haldestr. 65/57 («. Ina.).
Berlin
qm. mm. n 1. kgMk. mm. n keMk.
KW.,
Absorptionsgefässe aus Steinzeug: DeutscEe Steinzeugwarenizbrik, la Baden.
Friedrichsfeld I Westdeutsche Stelnieugwerks Euskirchen, |
Absorptionsanlagen, speziell Bleitürme Steine- und Koks-Füllung für Saure baut:
mit
Tonplatten,
Tonkegeln,
L. J. C. Eckelt, Berlin N. 4.
Absorptionslünne aus Steinzeug: Deutsche Ton- u. 8teüaeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlln-Charlottenburg, Berllnerstr. 23.
Plattentarrne: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktlagesell schalt, Berlin-Charlottenburg, Berllnerstr. 23.
A b a o r p t i o n a k o e f i i j d e n t e n (der Oase). Der Absorptionskoeffizient eines Oases in einer Flüssigkeit gibt an, wieviel Raumteile des Oases von 1 Raumteil der Flüssigkeit bei 1* und. unter Atmosphflrendruck absorbiert werden — unter Reduktion jener Gasvolumina auf 0° und 760 mm Quecksilberdruck. Im allgemeinen berechnet man die Absorptionskoeffizienten der Oase für Wasser nach der Formel a = A + B . T + C . t , ) worin a der gesuchte Absorptionskoeffizient, T die vorliegende Temperatur und A, B und C Koeffizienten sind, die für jedes Qas ein für allemal bestimmt werden müssen. Für die wichtigsten Oase ist dies durch die mustergültigen Untersuchungen von B u n s e n und dann von C a r i u s geschehen; die folgende Tabelle gibt die Resultate der B u n s e n s c h e n Forschungen auszugsweise wieder: B
A Chlor Kohlensäure . . Sauerstoff . . . Schwefelwasserstoff Stickstoff . . . Wasserstoff . . .
. . . . .
h 3,0361 -1,7967 -0,4115 -4,3706 -0,020346 - 0,0193
— — — — —
0,046196 0,07761 0,00108986 0,083687 0,00053887
C + + + + +
0,0001107 0,0016424 0,000022563 0,0005213 0,000011156
Die Koeffizienten lind gültig zwischen 0° und 40° C. 0° „ 20° C. 0« „ 20« C. 0° „ 40* C. 0» „ 20» C. 0" „ 20« C.
Abtreiben — Abwässer.
Die hieraus berechneten Absorptionskoeffizienten sind mit in folgender Tabelle enthalten, die noch eine grossere Anzahl anderer Oase umfasst: I. A b s o r p t i o n s k o e f f i z i e n t e n 1 vol Wasser löst bei 7 6 0 mm Druck Gasvolnmina:
4 ° C.
0°C.
Äthan Äthylen Ammoniak . . . . Butan Kohlenoxyd . . . Kohlensäure . . . Luft Methan Sauerstoff . . . . Schwefelwasserstoff Schwefliche Säure . Stickozyd . . . . Stickoxydul . . . Stickstoff . . . . Wasserstoff. . . .
0,0874 0,2568 1049,6 0,03147 0,03287 1,7987 0,02471 0,05449 0,04114 4,3706 79,789 0,31606 1,3052 0,02035 0,01930
1 0 ° C. 0,0599 0,1837
0,0748 0,2227 941,9 0,02770 0,02987 1,5126 0,02237 0,04993 0,03717 4,0442 69,828 0,30290 1,1346 0,01838 0,01930
812,8
0,02355 0,02635 1,1847 0,01953 0,04372 0,03250 3,5858 56,647 0,28609 0,6196 0,01607 0,01930
II. A b s o r p t i o n s k o e f f i z i e n t e n 1 vol Wasser löst bei 7 6 0 mm Druck Gasvolumina: Äthylen Kohlenoxyd . . . Kohlensäure . . . Methan Sauerstoff Schwefelwasserstoff Schweflige Säure . Stkkoxydnl . . . Stickstoff Wasserstoff
. . . . .
für
fflr
Wasser. 1 5 ° C.
2 0 ° C.
0,0508 0,1615 727,2 0,02147 0,02432
0,0447 0,1488 654,0 0,02065 0,02312 0,9014 0,01704 0,03499 0,02838 2,9053 39,374 0,26592 0,6700 0,01403 0,01930
1,0020
0,01795 0,03909 0,02989 3,2326 47,276 0,27478 0,7778 0,01478 0,01930
Alkohol.
0 ° C.
4°C.
10° C.
15° C.
3,5950 0,20443 4,3295 0,62259 0,28397 17,891 328,62 4,1780 0,12634 0,06925
3,3750 0,20443 3,9736 0,51135 0,28397 15,373 265,81 3,9086 0,12476 0,06867
3,0859 0,20443 3,5140 0,49535 0,28397 11,992 190,31 3,6408 0,12276 0,06786
2,8825 0,20443 3,1993 0,48280 0,28397 9,639 144,66 3,2678 0,12142 0,06725
20» C. 2,7131 0,20443 2,9465 0,47096 • 0,28397 7,415 114,48 3,0263 0,12038 0,066668
Abtreiben siehe „Silbe r".
A b t r e i b k a p e l l e n siehe „ P r o b i e r k u n s t " . Abtropfflohalen (Porzellansiebe, Filtrierschalen, Siebschalen). Von Porzellan mit zwei Henkeln: Dufchm. 140 170 235 200 3,00 Stück 1,20 1,70 2,40 Von Porzellan ohne Henkel: Dorchm. 340 385 4 0 5 mm. Stück 4,20 4,80 6,60 Mk.
260
4,20
3 1 0 mm. 4 , 8 0 Mk.
A b w f i u e r . Man unterscheidet s t a d t i s c h e A b f a l l e und g e w e r b l i c h e A b f a l l e ; die ersteren bestehen aus den menschlichen Entleerungen und aus den Abgangen des Haushaltes, wahrend die gewerblichen Abfalle der industriellen Tätigkeit ihre Entstehung verdanken. In erster Linie kommen f 10 s s i g e Abfalle oder solche, die in Flüssigkeiten suspendiert sind, in Betracht, denn diese „ A b w a s s e r " machen sich besonders unangenehm bemerkbar, da eine direkte Aufspeicherung, wie bei den meisten festen Abfallen, nicht möglich erscheint. Die Beseitigung oder Reinigung von Ab-
Abwässer.
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fallwassern ist demnach sowohl für Stadtgebiete als fUr viele gewerbliche B e triebe von ganz besonderer Wichtigkeit. Als solche Betriebe nennen wir P a pierfabriken, Wollwäschereien, Seiden-, Tuchund Baumwollfabriken, F a r b e r e i e n und F a r b e n f a b r i k e n , Z u c k e r - und S t a r k e f a b r i k e n , B r e n n e r e i e n und B i e r b r a u e r e l e n , F e t t - und O l f a b r i k e n , S c h l a c h t h a u s e r , A b d e c k e r e i e n , O e r b e r e i e n und L e i m f a b r i k e n . Wahrend die Abfalle der enannten Betriebe stickstoffhaltig sind und vorwiegend aus o r g a n i s c h e n ¡toffen bestehen, gibt es zahlreiche andere, die der Hauptsache nach u n o r g a n i s c h e Stoffe enthalten. Es seien K o h l e n g r u b e n , S a l i n e n , C h l o r k a l i u m - und C h l o r k a l k f a b r i ' k e n , Bleicherelen, Q a s f a b r i k e n , S o d a - und P o t t a s c h e f a b r i k e n , Schwefelk i e s g r u b e n , S t e i n k o h l e n w a s c h e r e i e n genannt. Wir geben im folgenden kurz eine Übersicht über die Art und Weise, wie die Abwasser der genannten Betriebe gereinigt werden, wobei wir uns auf die Erwähnung des oder der g e w ö h n l i c h g e ü b t e n Verfahren beschranken; die Anordnung ist der Übersichtlichkeit wegen a l p h a b e t i s c h . 1. A b d e c k e r e i e n siehe 15. S c h l a c h t h ä u s e r . 2. B a u m w o l l f a b r i k e n siehe 23. W o l l w ä s c h e r e i e n . 3. B l e i c h e r e i e n . Die Abwasser enthalten, soweit sie erschöpfte Bleichbader sind, vorwiegend unterchlorige Saure, wahrend in dem Neutralisationsbad Na t SO« vorkommt Man neutralisiert das erste Abwasser durch das zweite, setzt noch Kalkmilch zu und lüart durch längeres Stehenlassen. Nach der Reinignbg enthalt das Wasser CaClt und kann dadurch den Fischbestand schadigen. 4. B r a u e r e i e n u n d B r e n n e r e l e n . Die Abwasser sind sehr verschieden zusammengesetzt; es finden sich darin Qarungs- und FSuIniserreger sowie IOsIiche Stickstoffverbindungen. Häufig Sind die Abwasser so verdünnt, dass sie keiner Reinigung bedürfen; sonst greift man zur Berieselung oder fallt mit Kalkmilch und (oder ohne) Eisenvitriol. Oerühmt wird auch das N a h n s e n - M ü l l e r s c h e V e r f a h r e n ( D . R . P. 31864), d. h. die Anwendung eines Fallungsmittels, welches aus loslicher Kieselsaure und Aluminiumsulfat (Abfall von der Alaunfabrikation) sowie Kalkmilch besteht. Nach dem Engl. Pat, 15555 von 1903 werden die Abwasser mit CaO oder Ca(OH), erhitzt; der Schlamm wird ausgefallt und als Düngemittel benutzt. Was an diesem Verfahren neu oder patentfähig sein soll, ist allerdings nicht einzusehen.
f
5. C e l l u l o s e f a b r i k e n siehe 12. P a p i e r f a b r i k a t i o n . 6. C h l o r k a l i u m f a b r i k e n . Die Abwasser enthalten CaCli und MgCl», auch CaSO« sowie MeSO«. Die Chloride sind den Fischen schädlich, wahrend sie bei genügender Verdünnung den Pflanzenwuchs befördern, so dass man die Abwasser mit weniger als 1 g Chloriden im Liter, direkt zur Berieselung verwenden kann. Sonst muss man die Abwasser konzentrieren und sie auf C1 oder HCl verarbeiten. 7. C h l o r k a l k f a b r i k e n . Die Abfalllaugen enthalten MnCl,, Fe,CI, sowie andere Chloride, HCl und freies Cl, zuweilen auch As. Die Abwasser können zur Holzkonservierung, zur Desinfektion, auch wohl in der Glasindustrie und zur Darstellung von Farben Verwendung finden. Will man sie reinigen, so fallt man mit einer Lösung von Sodarückstanden und oxydiert mit Salpeter. 8. F a r b e n f a b r i k e n u n d F ä r b e r e i e n . Die Zusammensetzung der Abwasser ist sehr schwankend; ausser Farbstoffen finden sich Beizen, Starke u. a. m.; zuweilen sind schädliche Metallsalze, wie von Hg und As, zugegen. Von den vielen Methoden hat sich in der Praxis allein die Fällung mit Kalkmilch, am besten zusammen mit MgCl», bewahrt. Die zuzusetzende Chemikalienmenge muss der Jeweiligen Verunreinigung angepasst werden. Ist As zugegen, so setzt man bei der Fällung FeSO» zu. 9. Q a s f a b r i k e n . Das O a s w a s s e r enthält vor allem Ammoniumsalze, ferner Phenole und andere organische Substanzen. Nachdem durch Abkochen das NH» gewonnen ist, lasst man das Oaswasser gewöhnlich von Sägespänen aufsaugen und benutzt es als Brennmaterial. Der O a s k a I k
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Abwässer.
enthält ausser CaO, CaCO, und CaSO, namentlich die Sulfide, Sulfite und Rhodanide des Ca, welche drei letztere Fischen und Pflanzen schädlich sind. Man benutzt den Gaskalk zur Schwefelgewinnung, zur Desinfektion und zum Enthaaren von Häuten. 10. 0 e r b e r e i e a. Die Abwässer enthalten Fäulnisstoffe sowie unter Umständen Krankheitskeime. Auch As, CaS und andere schädliche Stoffe können zugegen sein. Einweichwässer dienen am besten im Betriebe zum Anfeuchten der Lohabgänge, während Kalkwässetr zu klären, faulige Abwässer zu desinfizieren und dann zu klären sind. Lohbrühen werden mit Kalk, gefällt oder durch Sand filtriert. Ist As zugegen, so muss die Klärung mit CaO und FeSO» geschehen. 11. L e i m f a b r i k e n . In den Abwässern der Knochenleimfabriken finden sich Leim, Fäulnisstoffe und Ammoniumsalze, während die Abwässer der Lederleimfabriken Kalk, organische Kalksalze und tierische Stoffe enthalten. Am besten benutzt man die Abwässer zur Düngung, die Leimbrühen auch wohl zur Superphosphatfabrikation. Will man die Wässer reinigen, so bedient man sich am besten des oben unter 4. genannten N a h n s e n - M ü l lerschen Verfahrens. 12. P a p i e r - und Z e l l u l o s e f a b r i k a t i o n . Die Abwässer sind nach der Art und dem Material der Fabrikation sehr verschieden zusammengesetzt; vor allem finden sich organische Stoffe in grosser Menge, welter können Kalk, Chlor, schweflige Säure und Schwefelsäure vorhanden sein. Die Reinigung geschieht nach sehr verschiedenen Methoden, die beinahe alle nicht befriedigen. Man hat die Abwässer mit Sägemehl, Holzkohle u. a. m. angerührt und die so erhaltenen Rückstände entweder verbrannt oder vergast Die suspendierten Schlammstoffe werden durch Filtration auf Metallgeweben abgelagert, während anderseits Klären mit Kalkmilch empfohlen wird. Qut bewährt zu haben scheint sich das N a h n s e n - M f l l l e r s c h e V e r f a h r e n (siehe unter 4). Über die Verwertung der Abfalllaugen der Sulfitstofffabriken zur Herstellung eines Düngemittels vgl. den Artikel „D 0 n g e m i t t e l , k0ns11." 13. P o t t a s c h e f a b r i k e n siehe 18 S o d a f a b r i k e n . 14. S a l i n e n u n d S t e i n k o h l e n g r u b e n . In den Abwässern finden sich namentlich NaCl, ferner CaCli und MgClj, in denen der Steinkohlengruben auch HtSO«, Fe-Salze und Eisenoxydschlamm. Nur der letztere lässt sich durch Klärvorrichtungen mit Sicherheit beseitigen. 15. S c h l a c h t h ä u s e r u n d A b d e c k e r e i e n . Die teils breiigen, teils flüssigen Abgänge enthalten Fäulnisstoffe in grosser Menge und kOnnen sehr schädlich werden; auch lebende Krankheitskeime (Milzbrandsporen, Tuberkelbazillen) kommen häufig darin vor. Aus den Abgängen gewinnt man durch Eintrocknen wertvollen Dünger; auch hat man mit Erfolg versucht, durch Kocheü mit gespannten Dämpfen das Fett auszuziehen. Zur Reinigung bedient man sich verschiedener Fällungsmittel, so eines Qemlschs aus Karbolsäure, Tonerdehydrat, Kalk und Eisenoxydhydrat, doch scheint das unter 4. genannte Müller-Nahnsensche Reinigungsverfahren vorzuziehen zu sein. 16. S c h w e f e l k i e s g r u b e n u n d S c h w e f e l k i e s w ä s c h e r e i e U In den Abwässern finden sich FeSO« und freie HiSO«, zuweilen auch ZnSO». Zur Reinigung lässt man die Wässer in Senkkästen absetzen, nachdem man sie zur Ausfällung des Eisenoxyduls mit CaO gemischt hat; hierbei wird auch die HjSOi neutralisiert 17. S e i d e n f a b r i k e n siehe 23. W o l l w ä s c h e r e i e n . 19. S o d a - u n d P o t t a s c h e f a b r i k e n . Die Abfälle des L e b l a n c - V e r f a h r e n s enthalten CaS, CaCO* und Ca(OH) t , daneben andere Sulfide, AljO«, As u. s. w. Diese trocknen Rückstände dienen als Düngemittel oder sie werden weiter verarbeitet Die Abwässer vom A m m o n i a K v e r f a h r e n enthalten viel CaCl> und NaC); man gewinnt daraus HCl und Cl. 19. S t ä r k e f a b r i k e n. In den Abwässern finden sich gärende und faulende Stoffe, so Eiwelss, Zucker, Gummi, weiter auch anorganische Salze. Die Verarbeitung geschieht am besten so, dass man die feinen Stärketeilchen
Abzüge — Acetylith.
H
absetzen lässt und das Abwasser dann zur Berieselung verwendet, wobei es eine ausgezeichnete Dungkraft bewahrt, falls keine freie Saure oder Alkalilaugen zugegen sind. Kann man nicht zur Berieselung schreiten, sa muss man mit CaO, mit CaO und FeSO«, mit CaO und AIi(SO«)a oder ähnlichen Gemischen klaren. 20. S t e i n k o h l e n g r u b e n siehe 14. S a l i n e n . 21. S t e i n k o h l e n w ä s c h e r e i e n . Die Abwasser enthalfen Kohleteilchen, HjSO» und FeSO*. Man lasst die Wasser in Senkkasten absetzen, befreit sie wohl auch ausserdem noch von HiSO« und FeSO« durch Kalkzusatz. 22. T u c h f a b r i k e n siehe 23. W o l l w ä s c h e r e i e n . 23. W o l l w ä s c h e r e i e n , S e i d e n - , T n c h - und B a u m w o 11 f a b r i k e n. Die Waschwasser enthalten Fette, Seifen, Lefin, Soda, Alaun oder Weinstein, Walkerde u. s. w.; bei den Wollwassern ist namentlich viel Wollfett, Blut und Kot vorhanden. Die Schädlichkeit Hegt hauptsächlich in der Anwesenheit der fauligen Substanzen; auch bringen Soda tmd Seife bei einem Gehalt von 2—10°/«o die Fische schnell zum Absterben. Die Seifenwasser versetzt man mit H«SQ«, wodurch sich an der Oberflache (He FetteätrrenjMmmeln, die abgepresst, umgeschmolzen und wieder abgepresst werden; der Rückstand lasst sich als Düngemittel verwenden. Besser Ist es, das 75' warme Seifenwasser mit CaO oder CaCla zu fallen und den Niederschlag zur Fabrikation von Leuchtgas zu benutzen. Das Wollschwelsswasser verarbeitet man jetzt wohl immer auf P o t t a s c h e (s. d.). 24. Z e l l u l o $ e f a b r i k e n ¿¡ehe 12. P a p i e r f a b . r i k a , t i o n . 25. Z u c k e r f a b r i k e n . Die Abwasser enthalten gatende und faulende Stoffe in grosser Menge. Wegen des grossen Dungstoffgehaltes ist die Verwendung der Abwasser zur Berieselung am vorteilhafteste^,; iweektfiaiäfg lässt man sie vorher abgaren und klart sie durch Kalkzusatz. Selbstverständlich konnten im Vorstehenden nur einige Andeutungen Ober die g e w ö h n l i c h e n Reinigungsverfahren gegeben werden. Die Reinigung der s t ä d t i s c - h e n Abwasser ist im A r t i k e f „ w a s s e r r e i n i g n n g " behandelt. Desinfektionsmittel für Abwasser: Chemiiche Fabrik Flinhelm, Dr. H. NoerdUnger, I Florahelm i . u . |
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Jürgens«!)
Prag-Zlikow,
A b z ü g e siehe „ L a b o r a t o r i u m s a u s r t t s t u n ß " . A c « J o n b a l s a m siehe „A k a j o u b a I s a m". Aotrtale siehe „A z e t a I e". A c e t a l d e h y d siehe „Aldehyde". A o e t a n l l i f t siehe „A z e t a n i 11 d". A o e t a t e siehe „ A z e t a t e". A c e t e s s i g e s t e r siehe „ A z e t e s s i g e s t e r". A o e t l n siehe „A z e 11 n". Aoetocaiutln: Dr. L. C. Marquart, ehem. Fabr., Beuel a. Rh.
A c e t o l siehe „A z e t o 1" A o e t o m e t e r siehe „ E s s i g " . A c e t o n siehe „A z e t o n". Acetonttle siehe „A z e t o n". A o e t o n s n l f l t siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l l e n " . A o e t o p h e n o n siehe „ A z e t o p h e n o n " . A c e t u m siebe „E s s i g". A o e t n m g l a c l a l e = E i s e s s i g siehe unter „E s s i g s ä u r e". A c e t u m p l n m b l o n m = B 1 e i e s s i g siehe Artikel „B1 e i v e r b i n d ü n g e n " (No. 2 B a s i s c h e s B l e i a z e t a t ) . A c e t u m p y r o l l g q o s u x a siehe „H o 1 z e s s i g". A c e t v e r b i n d a n g e n siehe „ A z e t v e r b i n d ü n g e n ' \ A o e t y l c h l o r l d siehe „A z e t y 1 c h 1 o r i d". A c e t y l e n siehe „A z e t y 1 e n". A c e t y l i t h siehe „A z e 1 y I i t h".
12
Acetylsalizylsäure — Aeidum sulfuricum fumans.
Acetylsalizylsäure siehe „ A z e t y l s a l l z y l s ä u r e " . AohatmUrser siehe „ M ö r s e r". Aoldlmetrle siehe „A1 k a I i m e t r i e". A o l d o l siehe „A z i d o 1". Acldol-Pepsln siehe „ A z i d o l - P e p s i n". A o l d o m aoetloum siehe „ E s s i g s a u r e " . A o l d a m aoetloum anhydrlcum siehe „ E s s i g s ä u r e a n h y d r i d". Acldmn atseoloicum = A r s e n s a u r e siehe unter „ A r s e n v e r * b i n d urtg e n" N a 2 c. A o l d a m Arsenloopam = A r s e n i g e S a u r e siehe unter „A r s c n V e r b i n d u n g e n " No. 2a. Aolflntn benxoicnm siehe „ B e n z o e s ä u r e". A o l d o m bo?lcum siehe „ B o r s l u r e " . A o l d o m c a m p h o r l c u m stehe „ K a m p f e r s ä u r c " . A o l d o m qarboliqom siehe „P h e n o 1". A o l d o m carbönlcom siehe „ K o h l e n s ä u r e". Aq^dam oblorloom = C h l o r s ä u r e siebe unter „ C h l o r v e r b i n d u n g an". A o l d o m chromloom = C h r o m s a u r e siehe unter „ C h r o m v e r b i n d u n g e n " No. 8 c. Aoldom olimamylicom siehe „Z i m t s ä u r e". A o l d a m oltrlcom siehe „Z i t r o n e n s ä u r e". A o l d o m iormlolonm siehe „ A m e i s e n s a u r e " . A o l d o m g a l l l o g m siehe „ 0 a 11 u s s ä u r et'. A o l d a m nydroproaiienm = B r o m w a s s e r s t o f f s ä u r e sielte „ B r o m v e r b i n d u n g e n " No. 2. Aoldam bydroohlorlcam siehe „S a I z s ä u r e". A c l d o m b y d r o o y a o l o o m = C y a n w a s s e r s t o f f s ä u r e siehe unter „ C y a n v e r b i n d u n g e n " . Aoldum b y d r o f l n o r l o o m = F l u s s s ä u r e siehe unter „ F l u o r v e r b i n d u n g e n". Aoldum hydrojodloom = J o d w a s s e r st o f f s ä u r c siehe unter „ J o d v e r b i n d ü n g e n". A o l d a m hydrosWoloflaorloam siehe „ K i e s e l f l u o r w a s s e r s t o f f". Aoldom laotloam siehe „M i ! c h s ä u r e". Aoldam molybdaenloam = M o l y b d ä n s a u r e siehe „ M o l y b dän und M o l y b d ä n v e r b i n d u n g e n " . A o l d a m moaoobloraoetloam siene „ C h l o r e s s i g s ä u r e n " . Aoldam murlatloam siehe „S a 1 z s ä u r e". Aoldam nlttloam siehe „ S a l p e t e r s ä u r e " . A o l d a m nltrohydroobloiioum siehe „ K O n i g s w a s s e r " . Aoldam olelnleam siehe „ 0 1 s a u r e". Aoldam osmioum siehe „ O s m i u m v e r b i n d u n g e n " . Aoldam oxalloam siehe „ O x a l s S u r e". A o l d a m perohlorlcam siehe „ U b e r c h l o r s ä u r e " . Aoldam phospborioam = P h o s p h o r s ä u r e siehe „ P h o s p h o r v e r b i n d u n g e n " No. 5b. Aoldam plorinloam siehe „P i k r i n s 3 u r e". A o l d a m pytotfallloam siehe „P y r o g a 11 o 1". A o l d o m l a l i o y l l o o m siehe „S a 1 i z y 1 s ä u r e". A o l d a m slllclcam = K i e s e l s ä u r e siehe unter „ S i l i z i u m v e r b l n d u n g e n". Aoldom aozojodolioum siehe „S o z o j o d o 1". Aoldam stearlalcam = S t e a r i n s ä u r e siehe „S t e a r i n". Aoldam sulfanlllcom siehe „ S u l f a n i l s ä u r e " . A o l d a m salfarloam siehe „ S c h w e f e l s ä u r e " . Aoldam salfarloom anhydrloam siehe „ S c h w e f e l s ä u r e anhydrid". Aoldam salfarloam fomans s. „ S c h w e f e l s ä u r e , rauchende".
Acidum sulfurosum —Adurol.
23
Aoidnm «11111110*1101 siehe „ S c h w e f l i g e S a u r e". Aoidnm tannlonm siehe „ T a n n i n". Aoldom tartarioum siehe „W e i n s ä u r e". Aoidnm trichloractetteum siehe unter „ C h l o r e s s i g ^ ä u f e n " . Aoidnm nricnm siehe „H a r n s ä u r e". Aconltln siehe „A k o n i 11 n". Acoln siehe „A k o I n". Acapyxln siehe „A k o p y r I n". Acrldlnfarbstoffe siehe „ A k r i d i n f a r b s t o f f e " . Aotol siehe „ A k t o l " . Adeps lanae siehe „ W o l l t e t 1 " . Adeps mineralis siehe „V a s e 1 i n e". Adeps petroleX siehe „V a s e 1 i n e". Adeps snlllns siehe „ S c h w e i n e f e t t " . Adbaslonsfett für Treibriemen ist verschieden zusammengesetzt, z. B. aus 90 T. Rizinusöl und 10 T. Talg. Ein anderes Gemisch besteht aus 100 T. Talg, 300 T. Fischtran, 150 T. Kolophonium. Vielfach wird auch ein Gemisch aus Schlämmkreide und Ol mit geschmolzenem Kolophqnjpru, verrührt Clhmlnchn Fabrik Flonheim, Dr. H. Noerdllnger, FlBrnhelm a. U. Adipinsäure (Hexandisäure), CO,H(CH,),. COtH, entsteht bei rOxydation von Fetten mit Salpetersäure, bildet farblose Kristalle, Sch. P, 148", löslich in HjO, Alkohol und Äther. Adjektive Farbstoffe siehe „ S u b s t a n t i v e F a r b s t o f f e " . Adoriii, Salizylstreupulver gegen Fussschweiss, das festeji {polymerisierten) F o r m a l d e h y d (s. d.) enthält . \ Adrenalin, auch S u p r a r e n i n genannt CtHuNO», der Konstitution nach wahrscheinlich C«Ht(OH)t. CH(QH). CH,. NH, CH* Wlrk^me Substanz der Nebennieren. Zur Darstellung geht man entweder von den Nebennieren des Rindes aus, indem man sie mit HiO oder ganz verdünnten Säuren auslaugt, den Extrakt einengt ttnd den Rückstand durch Umkristallisieren reinigt Bertrand geht zur Darstellung von frischen Nebennieren des Pferdes aus,, die zerkleinen mit feinpulveriger QxaMvre ufl(OH)(, weiter von Ammoniakalaun und verschiedenen andern Tonerdepraparaten, welche eine flüchtige Saure enthalten, gewonnen. Besondere Wichtigkeit haben die Fabrikationsmethoden aus B a u x i t , einer natürlich vorkommenden unreinen Tonerde. Es sind 3 Methoden zu unterscheiden: 1. Zusammenschmelzen von Bauxit mit NaiCOs in Flamm- oder Muffelöfen; aus der wässerigen Lösung des so entstandenen NaAlOt wird Al,Os durch CO* ausgefällt, wflhrend NajCO» in den Kreislauf zurückgeht. 2. Das ebenfalls trockene Verfahren von P e n i a k o f f (D.R. P. 80 063 und 93 952), wobei man Bauxit mit Na*SO< + C oder mit NasSOt + Na2S oder endlich mit ItatSOt + FeSt (Pyrit) zusammenschmilzt; als Nebenprodukt wird hier SO» .gewonnen. 3. Das Nassverfahren von B a y e r (D. R. P. 43 977 und 65 604), wobei man den Bauxit mit NaOH im Autoklaven aufschliesst und dann die Tonerde durch Rühren des entstandenen NaA10> unter Zusatz einer geringen AbOs-Menge ausfallt Das Franz. Pat. 344 296 nimmt die Aufschliessung unter starkem Druck mit einer Lösung von KOH oder Ca(OH)> vor. Nach dem Engl. Pat. 9024 von 1903 behandelt man den Bauxit mit Flusssaure oder Kieselflusssaure, scheidet das gebildete AltFs ab und unterwirft es der Einwirkung von Überhitztem Wasserdampf; der dabei entwickelte HF wird kondensiert und wieder in dem Prozess verwendet. — Nach den D. R. P. 135 553 und 138219 gewinnt man reine Tonerde im elektrischen Ofen aus Bauxit, indem man diesen mit Kohle mischt, nötigenfalls unter Zusatz von AI oder FeiOj, und als Flussmittel CaO, NajCOj, Kryolith oder Flussspat beimischt; die Verunreinigungen sollen in eine leicht zu entfernende Le-
Aluminiumverbindungen.
39
gierung aus Eisenaluminium oder Eisensilizium übergehen. Bei diesem Verfahren wird der Bauxit zum Aufschliessen mit Atzkalk gemischt und unter 10 Atm. mit NajCOfLOsung behandelt; die Natriumaluminatlösung wird wie sonst abfiltriert und mit CO» gefallt. Das Amer. P a t 740 364 schätzt die Darstellung von AlsO» aus eisenhaltigem Al»(SO«)», indem man es mit NaCI, H>0 und Kohle mischt und das Qemisch in Gegenwart von Dampf auf Rotglut erhitzt; das Gemisch laugt man aus, lasst das Na«SO» auskristallisieren, fällt das Natriumaluminat und Eisensulfid aus der Auslaugeflflsslgkelt und gewinnt das NaiCO» aus der Losung wieder. Nach dem Amer. Pat. 826 354 wird Bauxit mit einer, Calciumverbindung erwärmt, auf das entstandene Calciumaluminat NaiCO» zur Einwirkung gebracht, das hierdurch erzeugte lösliche Natriumaluminat vom Rückstand abfiltriert und aus dem Filtrat die AliO» ausgefällt Nach dem D. R. P. 175 416 lässt sich nach dem Nassverfahren der Bauxit durch Kochen mit Natronlauge im offenen Kessel (ohne Überdruck) aufschliessen, wenn man auf 1 mol. Aluminiumoxyd 1,7 mol. Natriumoxyd verwendet Auch das D. R. P. 182775 bringt eine Verbesserung des Nassverfahrens. Nach den D. R. P. 180 554 und 185 030 laugt man bei dem unter 2. genannten Verfahren von Peniakoff die Glühmasse mit Wasser aus und behandelt die Lösung entweder mit SOi in der Warme, wobei das AI als Oxydhydrat ausfällt und das Schwefelalkali in Thiosulfat übergeht, oder aber nicht mit SO* sondern mit HtS, wobei neben dem Tonerdehydrat Na»S gewonnen wird. — Vollkommen wasserfreies AI*0» erhalt man nach D. R. P. 165 612 durch Kalzinieren von Tonerdehydrat unter Zusatz kleiner Mengen von Fluorverbindungen, wodurch vollkommene Kalzination schon bei niedrigerer Temperatur erreicht werden soll. — Mit der Reinigung von unreinen Aluminiumoxyden befasst sich das D. R. P. 143 901. Das AliO* hat ein sp. Q. 3,75—3,99. Amorph leicht in Sauren löslich, kristallisiert dagegen in solchen unlöslich, löst sich aber in KHSO« und in geschmolzenen Alkallen. Dient u. a. bei der Aluminiumfabrikation zur Gewinnung des Zwischenproduktes AUCU, indem man die Tonerde mit Kohle im Chlorstrom erhitzt. Tonerde, raffln., kalrin., wasserfrei (98—99°/«) schwer 1 kg Mk. 1,25; °/0kjjMk. 95,00 l«cht 1 . „ 2,50; % „ „ 180,00 „ dopp. raffln 1 » » 4,00 „ cheiö. rein, leicht I n n 8,00 Aluminiumoxyd, wasserfrei: KSnigswarter & Ebell, Linden vor Huncner.
9. A l u m i n i u m o x y d h y d r a t (Tonerdehydrat; Alumina hydrata). Alj(OH)«. Findet sich natürlich in Form verschiedener Minerallen; künstlich gewinnt man es durch Glühen von Kryolith mit Atzkalk oder von Bauxit mit Soda. Nach dem Engl. Pat. 3776 von 1904 behandelt man zur Herstellung sehr reinen Aluminiumhydrats geeignete Mineralien, wie Leuzit, mit H J S O I und versetzt den auskristalllslerten und dann wieder gelösten Alaun mit Ammoniumkarbonat, wobei Al>(OH)a ausfallt, wahrend die in der Mutterlauge verbleibenden Sulfate anderweit verwertet werden können. Weitere Verfahren s. oben unter 8. A l u m i n i u m o x y d . Ali(OH)* bildet eine in H>0 unlösliche, in Sauren und Alkalien lösliche Masse vom sp. G. 2,3. Mit Alkalien tritt es zu Salzen zusammen, worin es die Rolle einer Saure spielt; von diesen Alumlnaten ist das N a t r i u m a l u m i n a t , auch T o n e r d e n a t r o n genannt, Al>(NaO)«, besonders wichtig; Über das zum Natriumaluminat führende Amer. Pat. 740 364 vgl. vorstehend unter No. 8 A l u m i n i u m o x y d . — Die Alumlnate dienen als Beizen. Tonerdehydrat, techn., weiss, Pulver (60—63%) . : °/0 kg Mk. 28,00 „ n n Teigfonn (in Essig- und Milchsäure lösl.) °/o „ „ 40,00 „ Pulver „ „ , „ °/o „ „ 100,00 j. dopp. raffin., gefallt °/o „ „ 175,00 „ ehem. rein, gefallt, trocken, alkalifrei 1 „ „ 5,70
40
Aluminiumverbindungen. Tonerdcnatron, roh, techn flflss. (25° Be) Ii techn. gerein. . „ ehem. rein
% kg Mk. 36,00 •/, „ „ 34,00 •/. , „ 52,00 1 „ „ 4,00
10. A l u m i n i u m r h o d a n a r ( R h o d a n a l u i n i n i u i n ; Aluminium rhodanatum). Zur Darstellung fallt man 44* B6 starke Losungen von Ba(CNS)» oder 36* B4 starke Losungen von Ca(CNS)» mit einer 30° B6 starken AWSÖO»LOsung. Es kommt als Losung von 19—22° Bö in den Handel und dient als Beize in der BaumwolldruckereT. Durch Auflösen von Ali(OH) ( in Alumlnlumrhodanür hat man verschiedene basische Rhodansalze erhalten. Alomimumrhodanflr, Läsung (20—22° Be) KOnlggmrter i Ebel], Linden vor Humorer.
°/0 kg Mk. 67,00
11. A1 u m i n i u m s u 1 f a t (s c h w e f e l s a u r e T o n e r d e ; k o n z e n t r i e r t e r A l a u n ; Aluminium stdfuricum; Alumen concentratum) Alj(SO»)». Durch Behandeln von Kryolith oder Bauxit oder von Tonerde (geglühtem Kaolin) mit HiSO« erhalt man unreine, durch LOsen von eisenfreier Tonerde CU Überzufahren, und verflüchtigt dann letzteres Salz durch Erhitzen, wobei aber die Temp. nicht bis zum UnlOslichwerden der AI-Verbindungen gehen darf; der Rückstand wird mit HiSO» behandelt, wahrend man helsse Luft einblast. Die Sulfatlosung trennt man vom unlöslichen Rückstand und konzentriert sie. —> Um Ali(SO in kristallisiertem Zustande bei hoher Reinheit zu erhalten, kocht man nach dem D. R. P. 131 314 die LOsung im Vakuum bei 50—70° ein und führt durch Zuzug weiterer LOsung ein Wachsen der Kristalle herbei; die Kristallmasse wird dann durch Absaugen oder Abschleudern von der Mutterlauge getrennt. — Es bildet mit 1 8 H , 0 luftbeständige, leicht in HiO, wenig in Alkohol losliche Kristalle vom sp. G. 2,71. Seitdem der Preis des Aluminiumsulfats erheblich zurückgegangen ist, verdrangt es mehr und mehr den Alaun. Über die Verwendungsarten siehe unter „ A l a u n e " (Kalialaun) und „ T o n e r d e b e i z e n". Zur Herstellung eines leichtlöslichen basischen Aluminiumsulfats setzt man nach dem Franz. Pat. 331 836 zu einer AluminiumsulfatlOsung in H»0 aufgeschlemmte Kreide zu und dampft nach Entfernung des dabei entstandenen Qipsniederschlages vorsichtig ein; nach dem Abkühlen wird die Ausscheidung des basischen Sulfats Al*0(S0«)i durch'Zusatz einiger bereits fertiger Kristalle eingeleitet. Dasselbe Salz erbalt man nach dem Engl. Pat. 25 683 von 1902 dadurch, dass man in eine helsse Alj(SO«)»-Lösung soviel NH» einleitet, bis beim Abkühlen der Ammoniakalaun auskristallisierT; die das basische Sulfat enthaltende Mutterlauge wird im Vakuum vorsichtig eingedampft Endlich gewinnt man das gleiche Salz nach dem D. R. P. 167 419 so, dass man auf A1»0» im Uberschuss heisäe HjSO» unter Druck einwirken lasst; man filtriert, dampft das Filtrat im Vakuum ab und trennt die Kristalle von der Mutterlauge. — Das Amer. P a t 781 341 bezweckt die Herstellung eines Aluminium-Natrium-Doppelsulfats: Man lOst erst Salpeterkuchen und fügt 1,5—2 % Alkalisulfid zu, worauf man die unlöslichen Stoffe absetzen lasst, dann in die geklarte LOsung eine genügende Menge Alj(SO»)a-Lösung eintragt und % % freie Saure zusetzt; das Ganze wird konzentriert und das entstaAdene Doppelsulfat kalziniert. P r f f K B S t Wie bei A l a u n («. d.). Aiuminiumsulfat, techn » raffin. . . • „ Pulver „ dopp. reffin., eisenfrei „ dopp. raffin., wasserfrei, eisenfrei „ gerein., arsenfrei
% °/0 °/o °/o 0 o °,'o
kg Mk. 11,00 „ , 13,00 , » 24,00 „ „ 17,00 „ „ 77,00 „ „ 23,00
Aluminothermie — Alumnol.
41 0
Aluminiumsulfat, gerein., D. A. IV „ chem. rein, krist „ B a u e r , fllUs. techn „ chem. rein Ctrl Thiene», Hannover.
0 kg Mk. 48,00 1 „ „ 3,00 *'« » » 35,00 % , » 50,00
12. N a t r i u m a l u m i n a t siehe No. 9 A l u m i n i u m o x y d b y d r a t Aluminiumverbindungen: Fuerst Bros. & Co., New York, Kol. 2 u. 4 Stone Street («. Ins.-Anh. S. 13).
Anlagen und Verfahren zur Fabrikation von Aluminiumverbindungen: Dr. R. JUrgensen, Prag-Ziikow.
| Willy Manger, Dresden.
A l n m l n o t h e r m i e . Über das G o l d s c h m i d t sehe Verfahren siehe „Th e r m i t". Nach diesem Verfahren lassen sich aber eine Reihe von Elementen (z. B. B, Be, Ce, Si, Ti, Th) nicht in einheitlicher regulinischer Form gewinnen. Derartige Elemente lassen sich jedoch nach dem' Verfahren von K ü h n e (D. R. P. 179403) erhalten, Indem man Pulver ihrer sauerstoff- oder hydroxylhaltigen Verbindungen mit zerkleinertem Aluminium und Kaliumchlorat mischt und dann entzündet. Alumnol = ß - n a p h t o l d i s u l f o s a u r e s A l u m i n i u m . [Ci) an, so entsprechen die beiden Phasen des Verfahrens folgenden Gleichungen: 1. 3 CaH + 3 N = Ca*Ns + NH» 2. Ca»N, + 9 H = 3 CaH + 2 NH,. Nach dem D. R. P. 175 401 gewinnt man NH» aus dem Stickstoff der Luft durch Oberleiten eines auf 300* erhitzten Luft- und Wasserdampfgemisches über Torf, der sich in eisernen Retorten befindet und auf einer Temperatur von etwa 400" erhalten wird. Nach dem Zusatz-D. R. P. 176 616 kann man nach Einleitung des Verfahrens in der beschriebenen Weise statt des LuftWasserdampfgemisches ein Gemisch von Luft und fein verteiltem Wasser bei gewöhnlicher Temp. in den Reaktionsraum eintreten lassen, wobei die Reaktionswarme vollständig genügt um die nötige Hitze aufrecht zu erhalten. Nach dem weiteren Zusatz-D. R. P. 180 141 kann der Torf auch durch andere erhitzte kohlenstoffhaltige Materialien ersetzt werden, z. B. Koks, Steinkohle, Braunkohle, Holz. Auch das D. R. P. 181 991 mit den Zusatz-D. R. P. 181 992 und 183702 bezweckt die Gewinnung von NH», und zwar soll man pulverisiertes Alumi-
Ammoniak.
47
niumkarbid bei erhöhter Temp. der Einwirkung von Luftstickstoff aussetzen, wobei man das Karbid noch mit Kohle oder mit Massen, die bereits fertig gebildete Stickstoffverbindungen enthalten, mischen soll. Aus den bei der Reaktion gewonnenen Aluminiumstickstoffverbindungen Iässt sich fast der gesamte, aus der Luft aufgenommene N durch kochendes HiO als NH» erhalten. — Die gereinigte und konzentrierte wässerige Ammoniaklosung (Liquor Ammonii caustici) ist unter dem Namen S a l m i a k g e i s t im Handel; derselbe enthalt bis zu 30 % NH». In diesem Zustande dient das Ammoniak zum B e triebe von Eismaschinen. Im Übrigen wird das Ammoniak in grossen Mengen in der Farbenfäbrikation und Farberei, Kattundruckerei und Bleicherei sowie seiner stark alkalischen Eigenschaften wegen zu vielen sonstigen Zwecken benutzt. Unreines Ammoniakwasser wird zur Ammoniaksodafabrikation in grossen Mengen verwendet; vgl. darüber „ S o d a " . Neuerdings kommt r e i n e s , v e r f l ü s s i g t e s Ammoniak in eisernen Bomben in den Handel. Nach dem D. R. P. 124 976 bringt man Ammoniak in f e s t e F o r m , indem man 3—5 T . stearinsaures Na bei 40" in 95—100 T . wasserigen Ammoniaks von 25—30 % NHi-Gehalt l ö s t Schon beim Liegen an der Luft, schneller bei schwachem Erwarmen, gibt das feste Ammoniak seinen gesamten NH»-Gehalt wieder ab, und es hinterbleibt nur ein geringer Rückstand von stearinsaurem Na. Der Gehalt wässeriger Ammoniaklösungen lässt sich aus dem sp. Gew. ersehen; vgl. die folgende Tabelle von L u n g e und W i e r n I k. Spei. Gew. bei 15°
1,000
0,998 0,996 0,994 0,992 0,990 0,988 0,986 0,984 0,»82 0,980 0,978 0,976 0,974 0,972 0,970 0,968 0,966 0,964 0,962 0,960 0,958 0,956 0,954 0,952 0,950 0,9-18 0,946 0,944 0,942
Prozent NH»
0,00
0,45 0,9t 1,37 1,84 2,31 2,80 3,30 3,80 4,30 4,80 5,30 5,80 6.30 6,80 7.31 7,82 8,33 8,84 9,35 9,91 10,47 11.03 11,60 12,17 12,74 13,31 13,88 14,46 15.04
1 1 enthält E NH, bei 15®
0,0
4,5 9,1 13.6 18,2 22,9 27.7 32.5 37,4 42,2 47.0 51.8 56.6 61.4 66.1 70.9 75.7 80.5 85,2 89,9 95,1 100.3 105.4 110,7 115,9 121,0 126,2 131,3 136.5 141,7
Spez. Getr. bei 15*
Prozent NHJ
1 1 enthält
0,940 0,938 0,936 0,934 0,932 0,930 0,928 0,926 0,924 0,922 0,920 0,918 0,916 0,914 0,912 0,910 0,908 0,906 0,904 0,902 0,900 0,898 0,896 0,891 0,892 0,890
15.63 16,22 16,82 17,42 18,03 18.64 19,25 19,87 20.49 21,12 21,75 22,39 23,03 23.68 24,33 24,99 25.65 26^1 26,98 27,65 28,33 29,01 29.69 30,37 31,05 31,75 32.50 33,25 34,10 34,95
146,9 152.1 157,4 162,7 168,1 173,4 178.6 184.2 189.3 194.7 200,1 205,6 210,9 216.3 221,9 227.4 232,9 238.3 243,» 249.4 255,0 260.5 266,0 271.5 277,0 282.6 2c y,6 294,6 301,4 308,3
0,888 0,886 0,884 0,882
Z NH,
bei 15*
48
Ammoniakgummi — Ammoniumverbindungen. P r a t u n Die Gridigkeit bestimmt man mich dem «p. O. (a. roritebeade Tabelle); Salmiakgeist de» Handele Boll ehem. rein ad». Ton vorkommenden Verunreinigungen prtit n u n anf HJB, CO„ Ca, Cl, Fe, Ca nach den abliehen Methoden. Anf t m p j r t « m i t l i c h ( BesUndteile prtit man durch Eintauchen eines Stückchen« FUtrierpapier«: nach VoflBchtiguag d « NH, kann man den empyretimadachen Oerach knrxe Zelt wahrnehmen. Deutlicher riecht man derartige Stoffe, wenn man eine kleine Flflssigkeltsnetige g a n z g e n a u mit HfBOj neutralliiert. Vgl. asch D. A. rV.
Uber die Verbindungen des Ammoniaks siehe den Artikel „A m m o n i u m v e r b i n d u n g e n". Ammoniak, wasserfrei, in Eisenzylinder von . . 1 0 20 2,60 2,15 1 kg Bombe extra 40,00 50,00 Salmiakgeist, techn. rein 0,960 ( 1 6 ° Be) „ 0,925 ( 2 2 ° Be) „ „ „ 0,910 ( 2 4 ° Bi) „ 0 , 9 0 0 (26° Be) „ „ 0,890 ( 2 8 ° B i ) ) . . „ 0,885 ( 2 9 ° Be) \ für Eisfabrikation . . „ „ 0 , 8 8 0 ( 3 0 ° Be } j . . ehem. „ 0 , 9 6 0 D. A. IV » 0,925 „ „ 0 , 9 1 0 D . A. IV
50 2,00 80,00 ®/ 0 kg o/o „ o/ 0 „ °/o „ o/o „ °/ 0 „ o/o „ o/o „ % „ °/o „
kg Inhalt Mk. „ Mk. 17,00 „ 29,00 „ 37,00 „ 42,00 „ 48,00 „ 52,00 58,00 n „ 23,00 „ 36,00 „ 46,00
Ammoniak: Frankfurter Köhlens!urewerk der Gewerkschaft Wahle I, Rodelheim (flüssig, wasserfrei).
Friedr. Wachs, Chem. Fabrik, Elberfeld. Wesenfeld, Dicke & Co., Chem. Fabr., BarmenRltterahausen.
Ammoniak, flQssig: Gustav Schulz & Cie., A.-O. f. chem. Industrie,
Bochum 5 (9. Ins. vordere innere Deckelseite).
Anlagen und Apparate zur Ammoniakherstellung bauen: J. L. C. Eckelt, Berlin N. 4. Heinrich Hlrzel, Leipzig-Plagwiti (s. Ins.).
I Dr. B. Jürgensen, Prag-Zizkow. I F. H. Meyer, Hannover-Hainholz.
A m m o n i a k g - a m m l (Ammoniakharz, Ammoniacum). Erhärtetes Gummiharz einer persischen Doldenpflanze; es bildet gelblichweisse bis braunrote Körner oder Klumpen, die mit russender Flamme verbrennen; es lässt sich sehr schwer pulvern. Man benutzt es in der Medizin; auch bildet es einen Bestandteil mancher Kitte. Säurezahl (direkt bestimmt) 59—135; Esterzahl 60—100; Verseifungszahl (heiss bestimmt) 145—235; Gesamt-Verseifungszahl 99—155; Methylzahl 8,6—11; Aschegehalt 1—10%; Verlust bei 100* C 2—15 %. Es löst sich in allen indifferenten Lösungsmitteln nur teilweise; Wasser nimmt bis 20 %, Alkohol bis 90 % auf. Ammoniakgummi in Tropfen Ia D. A. IV . . . gereinigt, pulverisiert . . . .
1 kg Mk. 1,70; °/ 0 kg Mk. 150,00 1 „ „ 2,50; °/ 0 „ „ 220,00
A a u n o n i a k s o d a siehe „S o d a". A m m o n l a k w a s s e r siehe „ G a s w a s s e r " . A m m o n i t siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e " . AmmonlnniTerUndiingren. Die einwertige hypothetische Gruppe A m m o n i u m NH« verhalt sich genau wie die Alkalimetalle und vereinigt sich mit Halogenen sowie Saureresten zu den A m m o n i u m s a l z e n . Diese Salze entstehen durch direkte Anlagerung des Ammoniaks an die Sauerstoffsauren und Halogenwasserstoffe sowie bei zahlreichen andern Reaktionen. Die grösste Menge der Ammoniumsalze gewinnt man technisch nach dem im Artikel „Ammoniak" beschriebenen Verfahren, d. h. durch Destillation des Gaswassers nach Kalkzusatz, jedoch mit dem Unterschiede, dass man das übergehende Ammoniak nicht in Wasser sondern in einer Säurelösung auffangt. — 1. A m m o n i a k siehe besondern Artikel. 2. A m m o n i a k a l a u n siehe „ A l a u n e " . 3. A m m o n i u m a z e t a t (essigsaures Ammoniak; Ammonium aceticum). CJHJOJ . NH t . Eine Lösung erhalt man durch Neutralisieren von Essigsaure mit NH>, die aber beim Verdampfen nicht das neutrale sondern ein saures Salz gibt. Ersteres gewinnt man durch Sättigen von erwärmtem Eis-
Ammoniumverbindungen.
essig mit trockenem NH» oder Ammoniurakarbonat Geruchloses» leicht losliches, unangenehm salzig schmeckendes Salz, das arzneiHch benutzt wird, während das saure Salz früher zum Konservieren von Nahrungsmitteln diente. Preise siehe unter „A z e t a t e".
Kttnigiwarter t Ebell, Lindes vor Hannore»,
4. A m m o n i u m b r o m i d (Bromammonium; Ammonium bromatum). NH.Br. Durch Neutralisieren von NHs mit HBr oder durch vorsichtiges Ein* tragen von Br in frisch bereitetes (NHi)iS — wobei sich S ausscheidet — und durch Eindampfen der filtrierten Lösung erhalten. Nach dem D. R. P. 138008 leitet man Br bis zur Sättigung in eine konz. Ammoniumkarbonatlösung ein, trennt die .Mutterlauge von den ausgeschiedenen Salzen, sattigt abermals mU Ammoniumkarbonat, leitet wiederum Br ein und wiederholt diese Operation abwechselnd solange, bis der -Ci-Qehalt der Mutterlauge eine Aufarbeitung notwendig macht. Der Hauptvorteil des Verfahrens soll darin bestehen, das« man unter möglichster Zurückhaltung der Cl-Verbindungen in der, Mutterlauge gleichzeitig die Abscheidung des Bromsalzes erreicht, ohne eine Verdampfung der Laugen nOtig zu haben. NHtBr Ist eine farblose, dem Salmiak sehr ahnliche, scharf salzig schmeckende Salzmasse, in H>0 und Alkohol löslich; an der Luft färbt es sicn gelb und wird sauer. Ammoniumbromid D. A. IV
1 kg Mk. 2,10
5. A m m o n i u m c h l o r i d ( S a l n j i a k , Chlorammonium; Ammonium chloratum). NHiCl. Technisch nur aus deih NH» des Gaswassers und der Destrllationsprodukte von tierischen Sfoffen gewonnen: Die aus dem Gaswasser nach Kalkzusatz abgetriebenen NHi-Darapfe werden in HCl-Lösnng eingeleitet. Noch zweckmassiger ist es, direkt konz. Ammoäiakwasser put HCl zu neutralisieren. Der Salmiak ist auch Nebenprodukt bei der SolvaySodafabrikatlon (siehe unter „Soda'*); neuerdings scheint die Gewinnung durch Zersetzung von (NHt)iSO« mit KCl wichtig zu werden. Die Reinigung des NHtCl geschieht durch Umkristallisieren oder meistens durch Subllitlieren. Robsalmiak ist gelblich, gereinigter farblos bezw. rein weiss. Kristallisiert in kleinen Oktaedern oder Würfeln. Sp. G. 1,522. Geruchlos, schmeckt scharf salzig. 100 T. HiO lösen bei 10* 32,8 T„ bei 100» 72,8 T. NHiCI. Früher viel mehr verwendet als jetzt. Er dient zur Gewinnung von Amm^niumpraparaten, in der Farbenfabrikatioh, Zeugdruckerei, beim LOten, beim Verzinnen und Verzinken von Cu und Cu-Legierungen u. s. w. Salmiak, „ „ „ „
krist., techn., Kristallpulver °/okg Mk. 58,00 techn., in grossen Kristallen für Verzink ereien . . . °/o n „ 72,00 krist, dopp. gerein., weiss ®/o „ „ 63,00 68,00 „ ehem. rein, D. A. IV °/o „ „ sublim., Ia weiss, in grossen StUcken °/o „ „ 98,00 „ „ granuliert (Splitter) °/o * „ 105,00 Boller 4 Co., Himburg I, Alsterdamm 12/13. I Lehmann & VOM, Hamburg. ESnlgawarter t Ebell, Linden vor Hannorer. I Frledr. Wadu, Cbem. Fabrik, Elberfeld.
6. A m m o n i u m c h r o m a t e . a) A m m o n i u m c h r o m a t (chromsaures Ammoniak; Ammonium chromicum). (NHt)iCrO«. Durch Übersättigen einer CrO«-LOsung mit NH» und Verdampfen der Lösung in gelben, stechend schmeckenden, leicht in H»0 loslichen Kristallen erhalten. Nach den D. R. P. 143 320 und 146 491 wird zur Gewinnung von Ammoniumchromat die Lösung irgendeines Ammoniumsalzes unter Benutzung eines Diaphragmas und unter Anwendung einer Anode aus Chrom oder einer Chromlegiernng eiektrolysiert. Auch kann man anstatt dessen eine unlösliche Anöde verwenden; in diesem Falle besteht der Elektrolyt aus einer Mischung von Chromsulfat t»d AmmoniumSuIfat, die durch Zusatz von Kalk stets alkalisch gehalten wird. Ammoniumchromat, nentr. techn. . . „ „ ehem. rein
1 kg Mk. 3,75 1 • « 7,50
b) A m m o n i u m b i c h r o m a t (saures chrorasaures Ammoniak; Ammonium bichromicum). (NHi)jCr>07. Kann durch Versetzen der Lösung des Blücher VI.
4
Ammoniumverbindungen.
50
neutralen Salzes mit der erforderlichen Menge CrO» erhalten werden, wird jedoch technisch direkt aus Chromeisenstein durch Erhitzen mit Kalk im Flammofen gewonnen, ftidem man das gebildete Ca£rO« durch HiSO« in CaCrjO» und dieses durch ein NH«-Salz in (NHtbCfeOr verwandelt. Nach dem D. R. P. 143 251 bedient man sich zur elektrolytischen Aufschliessung des Chromeisensteins einer Behandlung mit solchen Oxydationsmitteln, die, wie PbO», MnOi, KMnOi u. s. w., durch die zugleich angewandte heisse verd. H«SOt nicht'zerstOrt-werden; diese Oxydationsmittel können durch Elektrolyse in der Losung selbst immer wieder erzeugt werden. Nach dem Engl. Pat. 2223 von 1903 schlämmt man > den durch Aufschliessen der Chromerze erhaltenen thromsauren Kalk in HiO auf und bringt ihn mit NH» + CO, in Wechselwirkung; das entstehende Ammoniumchromat wird solange gekocht, bis die Hälfte des Ammoniaks entwichen ist und sich Amm)oniumbichromat ausscheidet. (NHJjCriOt bildet rote, monokline Kristalle, die in HjO dreimal so leicht lOslich sind wie K>CrxO>, aber nicht so billig wie dieses geliefert werden können. Beim Glühen des Salzes erhalt man reines CrtO«. Ammoniumbichromat, krist. techn „ gereinigt „ ehem. rein KSnigawtrter & Ebell, Linden TOT Hannover.
.
.
.
1 kg Mk. 2,85;
°/0 kg Mk. 160,0" °/o „ „ 215,00 % , , 260,0'»
7. A m m o n i u m c y a n i d (Ammonium eyanatum). N H « . N C . Nach dem D, R. P. 132 916 löst man geringwertige Zinkerze geeigneter Art (z. B. Qalmeisorten) in verd. NH« und leitet in die ammoniakalische Zinklösung Koksofengase oder ungereinigte? Leuchtgas, wobei 4a? Zn durch den HjS als ZnS ausgeschieden wird. Ausserdem entsteht durch die in den Oasen enthaltenen Cyanvertändungen zunächst ZInkcyanid, das jedoch bei weiterer Gaseinleityng dur,ch den H»S wieder zersetzt wird, so aass schliesslich als Nebenprodukt der ZnS-Oewinnung Cyanammonluta resultiert. Andere Methoden der Darstellung findet man bei K a l i u m c y a n i d unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " angefahrt; die meisten lassen steh mit entsprechender Abänderung auch für die Gewinnung des Ammoniumcyanids nutzbar machen. 8. A m m o n i u m f l u o r i d (Fluorammonium; Ammpnivm fluoratum). NHiF. Durch Einwirkung von NH« auf HF oder durch Sublimieren eines Gemenges von NH(C1 + NaF erhalten." Zerfliessliche, leicht sublimierbare Kristalle, die schon in trockenem Zustande Glas atzen. Belm Erwarmen der LOsung entweicht NH», und es verbleibt das noch wirksamere s a u r e S a l z NHJ 7 . HF, welches vornehmlich zum Glasatzen verwendet wird. Ammoniumfluorid, n e u t r a l , dopp. gerein „ , ehem. rein „ s a u e r , techn. krist. (Mattsall) , „ gerein., arsenfrei „ „ , ehem. rein, krist. . 1 kg Mk. 4,00; „ „ entwässert, Pulver , KBnJcswtlter k Ebel], linden vor Htimover:
% kg Mk. 160,00 1 t , 7,00 % „ „ 1-10,00 °/o » • 150,00 °/0 „ „ 350,00 1 „ „ 3,25
{ TS aus diesen Gasen durch Waschen mit einer Eisenoxydaufschwemmung vorher entfernt. — Das D. R. P. 166 427 bezweckt die Darstellung nitritfreien Ammoniumnitrats aus gebrauchter Nitriersäure. Farblose, bitter schmeckende, in HiO ausserordentlich leicht lösliche Kristalle, die zwischen 150 und 160° schmelzen. Man benutzt es als Gefriersalz (zur Eisbereitung), zur Darstellung von NjO (Lachgas) sowie in der Sprengtechnik. Ammoniumnitrat, krist, für Kältemischungen „ „ f ü r Sprengzwecke „ raffln., krist
% kg Mk. 96,00 °/o „ „ 1 0 5 , 0 0 °/0 „ , 110,00 4*
52
Ammoniumverbindungen. Ammoniumnitrat, raifin., geschmolzen „
ehem. rein, krist
°/» kg Mk. 200,00 % , , 250,00 4 /o , » 135,00
Pdver
Ammoniumnitrat: KSoigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
I Lehmann k Vota, Hamburg.
Anlagen und Verfahren für Ammoniaksalpeter und zwar für Sprengzwecke liefert: Willy Hanger, Dresden-A. 18 (s. Ina.-Aoh. S. 16).
Zentrifugen zur Fabrikation von Ammoniumverbindungen:
Gebr. Heine, Viersen (Rheinland).
13. A m m o n i u m o x a l a t (oxalsaures Ammoniak; Ammonium oxalieum). (NHt)>C]Of Durch Sattigen von Oxalsäurelösung mit NH» und Eindampfen in farblosen Kristallen erhalten, die in ca. 20 T. H>0 löslich sind und sich beim Erhitzen unter Bildung von Oxamid (CONHi)i zersetzen. Fügt man zur Lösung des Salzes eine äquivalente Menge Oxalsäure und dampft zur Kristallisation ein, so erhalt man das A m m o n i u m b i o x a l a t (saures oxalsaures Ammoniak) NH«. HCjO«. Nach den D. R. P. 111078, 144 150 und 161512 wäre es denkbar, das Ammoniumoxalat durch Erhitzung von Ammoniumformat direkt zu gewinnen, doch erscheint das Verfahren beim Ammoniumsalz kaum günstig. Das zweite der genannten Patente sieht beim Erhitzen des Formats einen Zusatz von schon fertigem Ammoniumoxalat, das dritte einen solchen von Alkall vor, was die Reaktion vereinfachen und die Ausbeute erhöhen soll. Ammoniumoxalat, techn., krist . gerein., krist „ ehem. rein, krist Ammoniumbioxalat, techn „ ehem. rein
°/ 0 °/o °/o 1 1
kg Mk. 140,00 „ „ 150,00 r i. 170,00 „ „ 2,60 „ „ 3,25
KBnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
14. A m m o n i u m p e r c h l o r a t (überchlorsaures Ammoniak; Ammonium perchloricum). (NH«)CIO«. Die Darstellung ist derjenigen von K a l i u m p e r c h l o r a t (vgl. No. 25 unter „Kaliumverbindungen") analog. Ammoniumpcrchlorat, gcrcin „ rein krist
°/ 0 kg Mk. 180,00 °/ 0 „ „ 230,00
15. A m m o n i u m p e r s u l f a t (Uberschwefelsaures Ammoniak; Ammonium permlfuricum). (NH»)>SiO«. Durch Elektrolyse von (NH«)«SO< in H:SOt erhalten. Einzelheiten siehe unter „ P e r s u l f a t e " . 100 T. H,0 lösen bei 0® 58 T. des Salzes. Eine Lösung von Ammoniumpersulfat in HjSOt findet unter dem Namen C a r o s c h e s R e a g e n s Anwendung; vgl. den Artikel „R e a g e n t i e n". Ammoniumpersulfat, krist, rein
l
kg Mk. 3,10
KOnigswxrter & Ebell, Linden vor Hannover.
16. A m m o n i u m p h o s p h a t {phosphorsaures Ammoniak; Ammonium phosphoricum). (NHOiHPO«. Im Grossen durch Einleiten von NHiDämpfen in konz. H»PO» und Eindampfen erhalten. Grosse farblose, salzig schmeckende,- in HjO leicht lösliche Kristalle, die an der Luft NH« verlieren und allmählich in das saure (jprimflre) Salz (NHi^HjPOt fibergehen. Hat neuerdings als ausgezeichnetes Düngemittel grosse Bedeutung erlangt. Ammoniumphosphat, ,, „ „ „ „ ff
roh, flir Düngezwecke techn. krist., weiss gereinigt, krist dopp. gereinigt, krist ehem. rein, krist s a u r e s , techn . ehem. rein . . dreibasisch
.
1 kg Mk. 3,90; 1 „ „ 2,40;
°/ 0 °/o % % °/ 0 »/, °/0 °/ 0
kg Mk. 65,00 , „ 90,00 „ * 120,00 . „ 190,00 „ n 320,00 , „ 195,00 „ . 350,00 , „ 200,00
Ammoniumverbindungen.
53
Magnesium-Ammoniumphosphat, techn „ ehem. rein KSnigswarter & Ebell, Linden Tor Hannover.
% kg Mk. 200,00 1 „ „ 6,00
| Lehmann k Vosa, Hamburg.
17. A m m o n i t i m r h o d a i i f l r (Rhodanammonium; Ammonium rhodanatum). NHtCNS. Über die Darstellung des Rohsalzes siehe unter „R h o danverbindungen". Das reine Salz erhalt man daraus durch Umkristallisieren, oder besser, indem man das im Rohsalz stets enthaltene (NHt)iSO« durch Umsetzung mit Rhodanbaryum Ba(CNS), ausfällt, den Niederschlag abpresst und die Lauge zur Kristallisation eindampft. Rhodanammonium, techn., krist „ dopp. raffin., krist., weiss „ ehem. rein, krist. KSnigswarter íc Ebell, Linden t o t Humorer.
% lig Mk. 145,00 » * 165,00 °/o > „ 195,00
| Lehmann & Vöbs, Hamburg.
18. A m m o n i u m s u l f a t (schwefelsaures Ammoniak; Ammonium sulfuricum). (NH»)iSO». Die Hauptmenge wird aus dem G a s w a s s e r (s. d.) dargestellt, und zwar versetzt man dasselbe entweder direkt mit HjSO« und dampft die Flüssigkeit ein oder man treibt nach Zusatz von Kalk das NH» aus und leitet die Dämpfe in HjSOi ein. In ersterem Fallé muss man die anhängenden braunen Teerbestandteile entweder durch Trocknen des Salzes auf erhitzten Platten oder durch Wiederauflösen und Filtrieren aber Tierkohle beseitigen. Das Engl. Pat. 20 837 von 1905 schätzt Verfahren, um bei der Darstellung die Cyanide u. s. w. zu entfernen. — Nebenbei wird Ammoniumsulfat auch aus gefaultem Harn, aus den ammoniakhaltigen Wässern der Knochenkohlenfabriken und als Nebenprodukt einiger anderer Betriebe gewonnen. Farblose, scharf salzig schmeckende, wasserfreie, luftbeständige Kristalle, unlöslich in Alkohol. 100 T. H,0 bei 0° lösen 71 T., bei 100° 97,5 T. des Salzes. Es wird als Düngemittel, zur Darstellung von Salmiakgeist und von andern Ammoniumsalzen verwendet. Ammoniumsulfat, roh „ raffin., krist „ dopp. raffin., krist.
.
°/o kg Mk.35,00 ° 'o „ , 46,00 »/„ „ , 50,00
Pol'«
%
ehem. rein, krist „ saures, techn . „ ehem. rein, krist Ammoniummagnesiumsulfat
% % 1 1
Schwefelammonium, flüssig, techn bei Ballons Schwefelammonium, flüssig, ehem. rein bei Ballons Schwefelammonium, ehem. rein, krist.
% ° 'o % °/o 1
n
„
„ „ „ „
.
„ „ „ „
60,00
72,00 80,00 2,00 1,40
19. A m m o n i u m s u l f i d e (Schwefelammonium; Ammonium sulfuratum). Das Ammoniumsulfid (NH«)3S wird durch Einwirkung von 1 mol. HiS auf 2 mol. NH» . O H b e i s e h r n i e d r i g e r T e m p e r a t u r i n wasserhellen, glänzenden, leicht löslichen Kristallen gewonnen. Dieselben verlieren an der Luft NHi und gehen dabei in das A m m o n i u m s u l f h y d r a t (NH»)HS über. Letzteres, das eigentliche S c h w e f e l a m m o n i u m , gewinnt man als LOsung beim Einleiten von H>S in AmmoniakflQssigkeit bei gewöhnlicher Temperatur. Im Grossen gewinnt man es durch Destillation von Salmiak mit Schwefelkalium, oder indem man ein Gemenge von (NHSO< (bezw. NHtCl) mit Gaskalk oder SodarQckständen mittels eines Dampfstrahles erhitzt und das Schwefelammonium in KUhlapparaten verdichtet. Um krist. A m m o n i u m p e n t a s u l f i d (NHi)iS : darzustellen, versetzt man nach B y e r s eine konz., mit S gesättigte Schwefelammoniumlösung mit dem gleichen vol. 95 %igen Alkohols und lässt die Mischung mehrere Stunden kalt stehen; das Pentasulfid scheidet sich in orangeroten Prismen ab.
II Mk. 2,20;
kg Mk. 50,00 » . 45,00 » „ 87,00 „ „ 77,00 „ „ 20,00
KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
20. A m m o n i u m t a r t r a t (weinsaures Ammoniak; Ammonium
tarta-
54
Amperemeter — Amylalkohol.
ricum). Ausser dem neutralen Salz (NH«)jC»HiO« ist auch das saure Salz (NH,)C.HsO« bekannt. Durch Einwirkung von NHa auf Weinsäurelösungen erhalten. Ammonium tartrat, n e u t r a l , techn » „ krist. rein bei 10 kg sauer
1 kg Mk. 3,50;
®/« 1 1 1
kg Mk. 320,00 „ „ 6,50 „ „ 6,00 „ „ 8,00
Ktnigsvarter & EbeU, Linden yor Hannover. 21. A m m o n i u m v . a n a d a t (vanadinsaures Ammoniak). Beim Lösen von Vanadinsäureanhydrid VjO« in NH» entsteht das metavanadinsaure Ammoniak NHtVOa, das man beim Verdampfen der Losung in farblosen, wasserfreien, in HiO schwer, in Alkohol nicht löslichen Kristallkrusten erhält. Es wird in der Färberei und im Zeugdruck verwendet. Da es einen Galläpfelaufguss tiefschwarz färbt, ist es auch zur Bereitung von schwarzer Tinte im Gebrauch. Ammoniumvanadat, ehem. rein bei 5 kg
1 kg Mk. 30,00 1 „ , 29,00
KBnigswarter k Ebel], Linden yor Hannover. 22. A m m o n i u m z i n k c h l o r i d (Lötsalz) siehe „ L ö t e n " . 23. A m m o n i u m z i n n c h l o r i d (Pinksalz) siehe „ Z i n n v e r b i n d u n g e n". Ammoniumverbindungen: i^hmiwn £ Voss, Hamborg. Kompl. Anlagen und Verfahren zur Fabrikation von Ammoniumverbindungen liefert: Willy Hanger, Dresden-A. 18 (a. Ins.-Anh. 8.16). A m p e r e m e t e r siehe „ E l e k t r i s c h e M e s s i n s t r u m e n t e " . Amylalkohol (Älcohol amylicus). CiHu. OH. Von den 8 theoretisch möglichen Amylalkoholen ist der inaktive G f l r u n g s a m y l a l k o j i o l , der Konstitution nach I s o b u t y l k a r b i n o l (Isoamylalkohol), der wichtigste, da er den Hauptbestandteil des F u s e l ö l s bildet; vor allem ist das Kartoffelfuselöl sehr reich daran: Zur Darstellung schüttelt man rohes Kartoffelfuselöl zwecks Entfernung des Äthylalkohols mit schwach alkalisch gemachtem Wasser, zieht das die obere Schicht bildende Fuselöl ab, entwässert es mit CaCb und destilliert im Sandbade. Man sammelt die zwischen 130 und 135° übergehenden Anteile und rektifiziert nochmals. Reiner Amylalkohol bildet eine farblose, ölige, sehr scharf schmeckende und durchdringend widrig riechende Flüssigkeit Sp. G. (bei 0°) 0,825. S. P. 129—131*; mischt sich mit Äthylalkohol und Äther, löst Fette und Harze, brennt mit blauer Flamme. 39 T. Wasser lösen 1 T . Amylalkohol. Er dient zur Darstellung von Fruchtäthern, Salpetrigsäureamyläther, Valeriansäure, verschiedenen Anilinfarben. Auch verwendet man ihn als Leuchtmaterial sowie zur Darstellung, Reinigung und zum Nachweis vieler Alkaloide. Der Amylalkohol ist giftig; auch sein Dampf wirkt eingeatmet schädlich. Vgl. auch den Artikel „ F u s e l ö l e " . Über die Reindarstellung des a k t i v e n Amylalkohols aus Melassefuselöl macht M a r c k w a l d in Ber. d. Deutsch. Chem. Ges. 35, 1595, 1902 Mitteilung. Amylalkohol, rekt., S. P. 1 0 0 — 1 4 0 ° rein, „ „ 1 2 7 - 1 3 2 ® „ „ „ 130-132® „ fiir Molkereien, furfurolfrei
®/0 kg Mk. 100,00 °/o „ „ 240,00 °/o „ „ 260,00 °/0 „ „ 290,00
Amylalkohol: Chemische Fabrik Cotta, E. Heuer, Cotta bei R. Klaenmann. Berlin O. 17., UUhlenatr. 6—7. Dresden ( i Ina.-Anh. 8. 8). C. Leipzig-Lindenau. Chemische Fabrik Desnan, O. m. b. H., Dejyu. Chemische Werke Fflntenwalde, Dr. B. Hecker & Dr. B. JDrgenaen, Prag-Ziikow. W. Zeldler, Ges. m. b. H-, Füratenwalde (Spree) (s. Im-Anh. & 4).
Arnylazetat — Ananasäther.
55
R e k t i f i z i e r a p p a r a l e für A m y l a l k o h o l : Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, BrUckeistrase 6 b (s. Inserate). ( E s s i g s ä u r e i s o a m y l e s t e r ; Amylium aceticum). C H , . C O O . C.Hu. Zur D a r s t e l l u n g l ä s s t man 1 0 0 T . e n t w ä s s e r t e s N a t r i u m a z e t a t m i t e i n e r M i s c h u n g von 100 T . G ä r u n g s a m y l a l k o h o l und 130 T . k o n z . H>SO« z w ö l f S t u n d e n s t e h e n und destilliert dann e n t w e d e r a u s d e m W a s s e r b a d e o d e r s c h e i d e t d a s Arnylazetat durch Z u s a t z v o n H * 0 a b , w a s c h t und r e i n i g t . S t a t t d e s N a t r i u m a z e t a t s wird a u c h E i s e s s i g zur D a r s t e l l u n g benutzt. D a s Arnylazetat ist s e i n e s b i r n e n a r t i g e n G e r u c h e s w e g e n g e s c h ä t z t und dient a l s B i r n ö 1 zur B e r e i t u n g v o n F r u c h t e s s e n z e n . Arnylazetat, wasser- und säurefrei °j0 kg Mk. 2 2 0 , 0 0 rein 1 2 8 - 1 3 2 % „ „ 240,00 reinst 1 3 0 - 1 3 2 °/o „ „ 252,00 R. Eisenmann, Berlin 0. 17., llflhlen«tr. » - 7 . Chem. Fabrik Cotta E. Heuer, Dresden-Cotta. Chemische Fabrik Dessau, 0. m. b. II., Dessau. C. Erdmann, Leipzig-Lindenau. Chemische Werke Fflistenwalde Dr. B. Hecker u. Dr. R. JQrgensen, Prag-Zi«kow. W. Zeldler, G m. b. H., Fürstenwalde, 6pree (s. Ins.-Anh. & 4). | A p p a r a t e zur Herstellung von Arnylazetat: F. H. Meyer, Hannover - Hainholz S die Säure frei gemacht. Man unterscheidet eine optisch aktive und eine optisch inaktive Apfelsäure.
72
Apolysin —
Apprclurmittel.
Die Apfelsäure kristallisiert nur schwierig in farblosen, zerfliesslichen Nadeln, die sieb leicht in H : 0 und Alkohol, schwerer in Äther lösen. Äpfelsäure, ehem. rein, krist. . . Apfelsaur. Ammon (saures) „ Bleioxyd, ehem. rein „ Eisenoxyd in Lamellen „ Kalk, krist. (saurer) Magnesia „ Natron
H Mk. 7,75; 1 kg Mk. 70,00 H „ 9,00; 1 „ „ 8O,00 H „ 4,50; 1 „ „ 40,00 H „ 7,00; 1 „ „ 65,00 H „ 3,90; 1 „ „ 35,00 H „ 7,00; 1 „ „ (50.00 H „ 10,00; 1 r „ 90,00
Monophenetidin-Zitronensäure. C , H , ( 0 . CjH»)NH . [COCjH«(OH)(CO:H)>]. Es wird nach dem D. R. P. 87 428 aus Zitronensäure und p-Phenetidin dargestellt. Man verwendet es medizinisch, und zwar innerlich gegen neuralgische Beschwerden und besonders gegen Migräne und gegen die nervösen Begleiterscheinungen der Influenza. Apolysin.
Apolysin
1 kg Mk. 42,50
Apomorphln C17H17NO2, entsteht aus Morphin CuHuNOi durch Erhitzen mit HCl auf 150°, ist farblos, löst sich schwer in HjO, leicht in Alkohol, Äther und CHCU. Das Chlorid C17H17NO2 . HCl ist kristallisierbar, in H>0 und Alkohol leicht löslich. Apomorphin bewirkt in sehr kleinen Dosen Erbrechen, insbesondere bei subkutaner Injektion; es dient medizinisch als Brechmittel. M. D. p. dos. 0,02 g; M. D. p. die 0,06 g.
Apomorphin. hydrochlor. amorph. . D Mk. 3,10; H Mk. 28,00; 1 kg Mk. 250,00 „ „ crist. puriss. D. A. IV H „ 123,00
A p o t h e k e r siehe „ P h a r m a z e u t e n " . A p p r e t n r m l t t e l . Um den Qeweben einen besseren „Griff" und ein gefälliges Ansehen zu geben, nachdem diese beim Bleichprozess verloren gegangen sind, unterwirft man die gebleichten Gewebe der A p p r e t u r , d. h. man tränkt sie mit verschiedenen Substanzen und unterwirft sie einer — für die einzelnen Gewebe und je nach den beabsichtigten Effekten sehr wechselnden — mechanischen Behandlung. Die Appreturmittel dienen teils zur B e s c h w e r u n g . , teils zur Erzielung von H ä r t e und S t e i f h e i t , teilz zur Erhöhung von W e i c h h e i t und G l a n z , in andern Fällen zur F ä r b u n g der Appreturmasse. Weiter gibt es Appreturmittel, welche die Gewebe konservieren,'imlera sie P i l z und S c h i m m e l b i l d u n g u n m ö g l i c h m a c h e n . Ebenfalls hierher gehören . über Vorkommen, Darstellung und Preis vgl. unter „ A r s e n f ä r b e n". Man verwendet es als Reduktionsmittel des Indigos, teilweise auch als Enthaarungsmittel (R h u s m a der Orientalen). c ) A r s e n p e n t a s u l f i d (Arsenium pentasvlfütatum). ASiS». Man gewinnt es durch Zusammenschmelzen seiner Bestandteile sowie auch auf nassem Wege, indem man in eine mit viel HCl versetzte AsiOi-Lösung unter Erwärmung längere Zeit HjS einleitet. Hellgelbes, leicht schmelzbares Pulver, das sich in Alkalien und AJkalisulfiden leicht löst. Es findet wenig technische Verwendung. Schwefelarsen, gelb, gefallt, techn. No. 1
P/o k g Mk. 120,00
„ No.Si °/o , » 100,00 „ „ ehem. rein . . . i k g M k . 3 , 0 0 ; °/o „ „ 270,00 „ (penta) geschmolzen 1 „ „ 11,00 4. A r s e n w a s s e r s t o f f . AsH«. Farbloses, höchst widrig.,knoblauchähnlich riechendes Qas von ausserordentlich starker Oiftlgkeit Bei jeder Wasserstoff entwickelung muss der Chemiker (infolge Unreinheit der A w e riaiien) dfes Auftretens von AsH« gewartig sein. Nachweiss mittels des M a r s h sehen Verfahrens (Arsenspiegel). Die braunschwarzen Arsenflecken sind in einer Losung vpn fyatriumhypochlorit löslich, j ä h r e n d die ähnlichen Antimonflecken darin unlöslich sind. Arsenverbinäungen: Fuerst Bros, Ii Co., New York, Noa. 2 u. 4 8tone Street (s. rpj,-Anh. S. 13).
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Asaprol —
Asbest.
sind die Zusammensetzung, Eigenschaften, Verwendungsbereich und — soweit angängig — auch die Dosierung, sowie der Preis berücksichtigt. Arzneimittel, neuere: F r a n z Fritzsche ¿c Co.,
Hamburg.
Arzneitabletten: C. F . Asche & Co., Hamburg, Danzigergtr. 3 3 / 4 1 .
Asaprol =
| C.H.Burk,
ß-naphtolsulfosaures
Stuttgart,
Archivstr. 21/23.
Calcium.
[CioH.(OH)SO,],Ca. Zur Darstellung sulfuriert man /}-Naphtol durch Erwärmen mit konz. HaS0 4 , verdünnt mit H 2 0, neutralisiert mit einem Überschuss von C a C 0 3 , filtriert und dampft das Filtrat zur Trockne. Weisses bis schwachrötliches, in H»0 lösliches Pulver; es wirkt antiseptisch und wird innerlich bei Gicht, Typhus, Rheumatismus empfohlen. Asaprol
II Mk. 5 , 0 0 ; 1 kg Mk. ¡ 8 , 0 0
A s b e s t . Ein natürlich vorkommendes Magnesiumsilikat mit mehr oder weniger Kalkgehalt. Mineralogisch unterscheidet man zwei hierhergehörige Mineralien, nämlich den eigentlichen A s b e s t ( T r e m o l i t , A m p h i b o l a s b e s t , H o r n b l e n d e a s b e s t ) und den A m i a n t ( B e r g f l a c h s , Federweiss, Strahlstein, Serpentinasbest, Chrysot i l a s b e s t). Sp. Q. 2,5 bis 2,9; von Säuren und schwachen Alkalien nicht angegriffen. Wegen dieser Eigenschaft und wegen seiner Unverbrennlichkeit wird er zu mannigfachen Zwecken verwendet, namentlich eignen sich die langen, sehr biegsamen Fasern des Amiants zur Herstellung unverbrennlicher Gewebe, Pappe u. s. w. Nach dem D. R. P. 144 162 erreicht man es, Asbest als plastische Masse zu verwenden, indem man den Asbest fein mahlt und unter Zusatz von A12(SOJ)3 mit einer Lösung von Agar-Agar vermischt. Die entstehende Masse haftet gut an den damit überzogenen Materialien, wird schnell fest und reisst nicht, während der Zusatz des AI-Salzes das Bindemittel unverbrennlich macht. Durch Zusatz von Harzöl oder Glyzerin kann man die Masse noch elastischer machen. Das D. R. P. 148 936 behandelt die Herstellung von Asbestkörpern durch Zusammenpressen von zerkleinertem Asbest ohne Anwendung von Bindemitteln. Man erhitzt dazu die Asbestteile auf eine Temperatur, bei der noch nicht Verglasung eintritt. Verbesserungen dieses Verfahrens bringen die Zusatzpatente D. R. P. 156 794 und 160 981. Nach dem ersteren tränkt man die Asbestpappe zunächst mit 25 %iger H«S€>H>. Zur Darstellung geht man vom E s s i g 31 h e r (s. d.) aus, und zwar löst man in 200 g desselben 20 g metall. Na auf, wobei sich zunächst Natrazetesslgather CHs. C O , CHNa. COs. C»H» bildet. Man destilliert den überschüssigen Essigither ab und gibt zum Rückstände zunächst 110 g 50 %Ige Essigsaure und nach dem Erkalten noch 100 g HiO. Der sich Ober der wässerigen Flüssigkeit abscheidende Azetessigester wird rektifiziert, wobei man die zwischen 175 und 185* übergehenden Anteile auffangt. Er bildet eine angenehm riechende Flüssigkeit, sp. O. (bei 20*) 1,0256; S. P. 181*. In Wasser wenig JOsIich; destilliert leicht mit Wasserdampfen. Der Azetessigester ist eine ausserordentlich reaktionsfähige Verbindung und spielt eine wichtige Rolle bei.vielen Kondensationsreaktionen ( A z e t e s s i g estersynthesen). Azetessigester, techn „ ehem. rein
1 kg Mk. 7,50 1 „ „ 11,00
Azetin — Azeton.
97
Azetin. Dieses Produkt, welches im wesentlichen ein Gemisch verschiedener E s s i g s ä u r e e s t e r des G l y z e r i n s ist, wird durch Erhitzen von konz, Essigsäure und Glyzerin bereitet: Man mischt gleiche Teile helles Glyzerin von 28° Be und Eisessig, lässt das Gemisch 12 Stunden stehen und erhitzt dann unter Hindurchleiten trockner Luft bis auf 140°, bis nichts mehr Uberdestilliert; in der Blase zurück bleibt das Azetin, wahrend die übergehende 60 %ige Essigsäure anderweit verwendet werden kann. Man benutzt das Azetin teils möglichst neutral (mit wenigen Prozenten freier Essigsäure), teils sauer, d. h. mit ca. 20 % freier Säure. Jm ersten Fall w{rd die Essigsäure möglichst gut abdestilliert; im zweiten Fall u n t e r b l e i b t dieser Prozess, und es muss zur Erreichung der gewünschten freien Säureinenge event. die nötige Menge Essigsäure hinzugegeben werden. Das Azetin wird in der Färberei vielfach benutzt. Azetin, techn. „ „ „ „ ehem.
(19/20° Be) (24® Be) rein, mit 1,5 °/o freier Essigsäure rein, doppelt destilliert . . . 1 kg Mk. 4 , 5 0 ;
% °/o % °/o
kg Mk. 125,00 „ ¿45,00 „ „ 150.UÜ „ „ 400,00
Der sich vom A z e t o n (s. d.) ableitende Alkohol GH,. CO . CH,. OH. Sein Salizylsäureester ist das S a 1 ä z e t o I (s. d.). Nicht zu verwechseln mit dem Azetol ist der photographische Entwickler Azfctol. A z e t o m e t e r siehe „E s s i g". A z e t o n (Essiggeist, Dimethylketon). CHj. CO . CH,. Wird technisch meistens aus trocknem C a l c i u m a z e t a t dargestellt, indem man dasselbe langsam unterhalb 300° zersetzt und die entweichenden Dämpfe durch energische Kühlung kondensiert. Nach einem andern Verfahren leitet män Essigsäuredampfe über porösen, auf 350—400° erhitzten Baryt; die Dämpfe werden auch hier durch Eiskühlung verdichtet. Nach dem D. R. P. 144 328 benutzt man nicht trockenes» sondern feuchtes oder flüssiges Ausgangsmaterial, um daraus in zur Rotglut erhitzten Retorten mit Rührwerk Azeton darzustellen; diese Anordnung, bei der das Eintrocknen im Destilllerapparat selbst vorgenommen wird, soll Unregelmässigkeiten in der Reaktion und ÜberhitzuDg.der.. Gefässwände verhindern. Nach dem Amer. Pat. 719 223 erhitzt man Erdalkalikarbonate mit C und lässt auf die Masse N einwirken; das dabei gebildete Cyanid wird mit Essigsäure behandelt, wodurch HCN entweicht, während aus dem zurückbleibenden Erdalkaliazetat durch Erhitzen Azeton und Erdalkalikarbonat erzeugt wird. Das Karbonat geht dann wieder in den Prozess zurück. Nach dem Franz. Pat. 361 379 leitet man direkt Holzessig dampfförmig über erhitztes Azetat und füllt die Destillationsblase zur VergrÖsserung der Oberflächenwirkung mit porösen Körpern, z. B. Koksstückchen. Das D. R. P. 170 533 geht davon aus, dass bei der Zersetzung von Calciumazetat in der Hitze neben dem Azeton CaCOt entsteht, das sich bei 500° in COi und Atzkalk zerlegt. Da letzterer auf das Azeton eine sehr schädliche Wirkung ausübt, wird seine Entstehung nach dem vorliegenden Patent dadurch verhindert, dass man das Calciumazetat vollkommen neutralisiert und die Zersetzung in einem Strom trockner CO» vornimmt. Die Engl. Pat. 25 993 und 25 994 von 1901 bezwecken, das Azeton aus rauchlosem Pulver wiederzugewinnen; man benutzt dabei die Eigenschaft des Azetons, sich mit Bisulfiten zu verbinden: Das Gemenge von Azeton und Luft wird durch mehrere AbsorptionstUrme gesaugt, die mit Bisulfitlösung gespeist werden. Das in den Türmen durch Oxydation mit Luft entstehende Sulfat kristallisiert beim Abkühlen aus. Das Azeton kann aus der zum Schlüsse sich ergebenden Lösung entweder mit einem Alkali abdestilliert werden, oder besser, das Azeton wird einfach abdestilliert und die geringe Menge»der4durch Zersetzung entstandenen schwefligen Säure wird durch Alkali in Sulfit verwandelt, bevor man das Ganze rektifiziert. Das verbleibende Bisulfit wird wieder verwendet. Die Türme sind mit einem Netzwerke aus Bindfaden gefüllt, das auf dicht nebeneinander eingelegte Rahmen gespannt ist. Längs der Azetol.
BlUcher VI.
7
98
Azetonöle —
Aietverbindungen.
Rahmen laufende Rinnen verteilen die Bisulfltlösung, und um dieselbe im Turme am Verdampfen zu verhindern, wird das Luftgemisch in einem wasserberieselten Turme mit Feuchtigkeit gesattigt, ehe es in die AbsorptionstUrme eintritt. Das Verfahren soll vorzügliche Erfolge geben. Das gleiche Verfahren behandelt D. R. P. 154 124. Das Rohazeton wird durch Digestion mit ungelöschtem Kalk, Destillation Aber Natriumhydrat und schliesslich durch Destillation mit Natriumsulfit gereinigt. Farblose, ätherisch riechende und brennend schmeckende Flüssigkeit. Sp. O. 0,7921 (bei 18*); S. P. 56*. Löslich in Wasser, Alkohol, Äther und Chloroform; selbst löst es fast alle Harze, Feite, ätherischen ö l e , weiter Schiessbaumwolle u. s. w. Es findet ausgedehnte Verwendung in der Farben- und Lackfabrikation, bei der Herstellung von Jodoform und neuerdings namentlich zur Darstellung von rauchschwachem Pulver. A z e t o n ö l e sind Nebenprodukte bei der technischen Darstellung von Azeton, bestehen aus Ketonen, Aldehyd, Kondensationsprodukten des Azetons u. s. w., scheiden sich aus dem ersten Destillat ab und .kommen als l e i c h te (S. P. 75—130") und s c h w e r e (S. P. 130—250®) Azetonöle in den Handel. Sie dienen zum Reinigen von Anthrazen. P r O f u f e d Relnea Aceton soll klar, wasselhell. neutral sein, Bich mit dest. HjO olim' Trübung oder Niederschlag milchen, nicht mehr alt 0,1 •/, Aldehyd enthalten und mit dem Clewichtithermoilkoholometer bei ISO' mindeatena 96,2 •/, zeigen. Destilliert man ea bei 68 so sollen wenigstens OS"/» Azeton übergehen, und liri der jodometrisehen Titration solli-n mindestens £18 Vo reines Azeton gefunden werden.
Azetonöl, dunkel „ hell Azeton, techn. (85—90%) „ rein, 95—97°/« „ ehem. rein, 98/100°/« ^ -Natriumbisulfit, techn. iv Pulver „ ehem. rein „ A n t o n B l e siehe „A z e t o n". Azetotl:
Chemische Werke FOrstenvalde, Dr. B. Ilecker t w. Zeidler. Oe*. n.b. H., FürsUnwalde (Spree) (s. Ins.-Anh. S. 4).
Azeton-Apparate:
F. H. Meyer, Hannover • Hainholx (s. Ins.-Anh.
flüssig
°/o % % «„ % % % 1
kg » „ „ „ „ „ „
Mk. 7ö,00— 00,00 „ 95,00—llf),(XI „ 175,00 , 185,00 „ 205,00 „ 80,00 „ 180,00 „ 14,00
Klierst Bros. & Co., New York, Nos. 2 « . 1 Stone Street (s. Ins.-Anh. 8. 13). Dr. B. JUrgensen, Prag-ZlEkow. Verein für chemische Indiatrie, Frankfurt n. M. S. 17).
Apparate zur Azetonfabrikation (die Anlagen werden in Grössen von 50, 100, 20Q, 500, 1000 kg in 12 Stein, ausgeführt) liefert:
J . L. C. Eckelt, Berlin N. 4.
A x e t o n r a l f l t siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e i n i k a l i e n " . A i a t o p h e t i o x i (Phenylmethylketon), als Heilmittel auch H y p n ' o n genannt CtHf.CO.GHs. Man gewinnt es durch Kochen von Benzol mit Azetylchlorld und Al t Cl«. Man rektifiziert die zwischen 190 und 205* siedenden Anteile und fangt die bei 195—2000 Obergehende Fraktion auf. Farblose bder gelbliche, ölige Flüssigkeit vom S. P. 201°. Erstarrt bei -t- 4° zu Kristallblattern, die bei 20° schmelzen. Fast unlöslich In H.O, sehr leicht löslich in Alkohol, Äther, Chloroform, Benzol und fetten Olen. Man verordnet es als Schlafmittel, und zwar meist in Kapseln, zu 0,05—0,15 g p. dos. Azetophenon, ehem. rein, wasserhell H Mk. 3,30; 1 kg Mk. 30,00 AMtverbtaaungMi. Siehe im einzelnen die Artikel „A z e t a 1 e " , „ A z e t a t e " , „ A z e t e s s i g e s t e r", „A z e t i n", „A z e t o I", „A z e t o n " , „ A z e t y l c h l o r l d " u. s. w. Azetverblndungen: Fuerst Bros. 4 Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street (s. Ins.-Anh. S. 18).
Azetylchlorid — Azetylen.
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Axetylchlorld. CH»COCI. Farblose, stechend riechende Flüssigkeit vom S. P. 55°, wird gewonnen durch Einwirkung von PCIj oder POCI» auf Essigsaure. Nach dem D. R. P. 151 864 verreibt man ein Erdalkaliazetat (z. B. das von Ca) mit Sulfurylchlorid innig und destilliert dann, wobei Azetylchlorid übergeht. Wichtig zu werden verspricht das Verfahren D. R. P. 146 690, wonach man Azetylchlorid durch Erhitzen von 1 mol. wasserfreiem Natriumazetat und 2 mol. chlorsulfonsaurem Natrium CISOiNa auf 150—200° erhalt. Es zersetzt sich mit Wasser sehr energisch unter Bildung der Karbonsaure. Diese grosse Reaktionsfähigkeit, die es auch andern Körpern gegenüber beweist, verleiht ihm eine grosse Bedeutung. Azetylchlorid „ ehem. rein
1 kg M k . 4 , 2 0 ; °/ 0 kg Mk. 3 7 5 , 0 0 1 „ „ 14,00
Azetylen. CjH». Gasförmiger Kohlenwasserstoff. Es wird jetzt ausschliesslich durch Behandlung von C a l c i u m k a r b i d mit Wasser (bei gewöhnlicher Temperatur) gewonnen; die Reaktion entspricht der Gleichung: CaCa + 2 H,0 = CJHJ + Ca(OH),. Bei gewöhnlichem Druck ist das Azetylen ein farbloses Gas, sp. G. 0,92 (auf Luft = 1 bezogen). Bel + 1 * wird es durch einen Druck von 48 Atm. zu einer stark lichtbrechenden Flüssigkeit kondensiert, die bei 0* das sp. G. 0,451 hat. Das Azetylen brennt mit stark russender und hellleuchtender Flamme; durch geeignete Brennerkonstruktionen kann man das Russen beseitigen. Die Leuchtkraft des Azetylens ist 15 mal so gross wie die eines gleichen Volums Steinkohlengas. Ein Ubelstand ist die leichte Explosivität der Gemische von Azetylen mit Luft. Die Explosionsfähigkeit beginnt bei einem Verhältnis von 1 vol. Azetylen auf 1,25 vol. Luft und endet bei 1 vol. Azetylen auf 20 vol. Luft; am gefährlichsten ist eine Mischung von 1 vol. Azetylen auf 12 vol. Luft Bei entsprechend kleinen Brenneröffnungen ist Übrigens diese Explosionsgefahr fast ganzlich vermieden. Reines Azetylen riecht aromatisch und ist kaum giftig; dagegen hat das technisch dargestellte unreine Azetylen einen höchst widerlichen Geruch durch Sulfide und Phosphorwasserstoffe, die ihm auch giftige Eigenschaften verleihen. Man entfernt diese Nebenbestandteile durch geeignete Reinigungs(Absorptions-)Massen. Technisch können aus 1 kg Calciumkarbid etwa 300 1 Azetylen erzeugt werden. FQr die Rentabiiitat der Azetylenbeleuchtung ist folgende Berechnung (seitens der Zeitschrift „Kraft und Licht") aufgestellt worden: 1 kg CaCs kostet 25 Pf. und ergibt 300 1 CjH». Hiermit kann man pro Stunde 500 Normalkerzen Lichtstarke erzeugen, so dass 0,6 1 Gas 1 Normalkerzenstunde ergeben; eine solche kostet also 0,05 Pf. (nur den Preis des Calciumkarbids berücksichtigt). Wahrend das Azetylengas bei richtiger Behandlung eine ungefährliche Beleuchtungsquelle ist, hat sich das f l ü s s i g e Azetylen als ein höchst gefährlicher Körper erwiesen, der oft genug ohne erkennbaren Grund explodiert. Sehr verbreitet ist die Verwendung von Azetylen, nachdem es von Azeton gelöst worden ist. 1 I Azeton löst bei gewöhnlichem Druck 24 I CiHi, bei 12 Atm. Druck etwa 300 1 C,HS. Über Calciumkarbid siehe den Artikel „ K a r b i d e". Zur Reinigung des technischen Azetylens haben L u n g e und C e d e r k r e u t z den Chlorkalk empfohlen, doch kam es hierbei zuweilen zu plötzlichen Erhitzungen und gelegentlichen Explosionen. Das D. R. P. 162 324 will solche Explosionen unmöglich machen durch Verwendung eines besonderen Chlorkalks der Zusammensetzung CaO, CaOCIj, H>0; solcher bildet sich beispielsweise bei der Einwirkung von Chlorgas auf Kalkhydrat, wenn die dabei frei werdende Reaktionswärme durch Kühlung abgeführt wird. Die Methode, CJHI dadurch von Phosphorwasserstoff zu befreien, dass man es durch eine starke Säure, z. B. HjSO» von mindestens 53° Bé, durchleitet, leidet an dem Übelstand, dass der Phosphorwasserstoff nur anfangs 7*
100
Azetylenothermie — Azidol.
zurückgehalten wird, dann aber unabsorbiert im C 2 H : verbleibt. Nach dem D. R. P. 179 994 bleibt die Säure dauernd zur Reinigung des Azetylens brauchbar, wenn man ihr Arsenik (AsjO») zusetzt. Azetylen-Erzeugungsapparate kosten etwa: Leistung in Normalflammen ä 16 Kerzen. Preis Mk
20 500
50 t'00
100 1200
200 1800
400 3000
Calciumkarbid zur Azetylengewinnung:
Flirret Broa. & Co., New York, No«. 2 u. 4 8tone Streit (a. Ins.-Anh. S. 13).
Zerkleinerungs- und Misch-Anlagen für Calciumkarbid-Fabriken:
Fricdr. Krupp Aktiengesellschaft Grusonwerk, Magdeburg-Buckau.
Azetylenothermie. Durch Verbrennen von Azetylen mit reinem Sauerstoff erzielt man Temperaturen, die dem des elektrischen Flammenbogens fast gleichwertig sind (über 3500° C.). Das Wesentliche für die Verwendung der Azetylenothermie, die insbesondere für die Schweissung von Eisenblechen wertvoll ist, ist ein guter Brenner, der die Mischung zu regulieren gestattet und jede Explosionsgefahr verhindert. Dies geschieht z. B. durch ein Rückschlagventil bei den Brennern der Firma Wwe Joli. Schulimacher, Köln. Azetylith. Unter diesem Namen geht eine von einem Zuckermantel umgebene Calciumkarbidmasse. Bei der Verwendung des Azetyliths soll die unangenehme Nachentwicklung des Azetylens nach dem Abstellen des Wassers ganz wegfallen. Dabei bleibt das noch nicht verbrauchte Azetylith im Reservoir unverändert, so dass bei neuem Wasserzutritt die Entwicklung von CJHJ wieder beginnt, beim Abstellen sofort wieder aufhört. Es bleibt abzuwarten, ob das Azetylith halt, was man von ihm verspricht. Azetylsalizylsäure (Aspirin). C,H,(COi. CH,). COsH. Zur Darstellung wird entweder Salizylsäure mit Essigsäureanhydrid gekocht, oder mau erwärmt Salizylsäure mit Azetylchlorid auf 80° C. In beiden Fällen wird eine kristallinische Masse erhalten, die aus Chloroform umkristallisiert wird. Nach dem Amer. Pat. 749 980 gewinnt man Azetylsalizylsäure, indem man Salizylsäure mit Natriumazetat und p-ToluolsuIfochlorid erhitzt; verwendet man statt der Salizylsäure einen Salizylsäureester, so erhält man den entsprechenden Azetylsalizylsäureester. Das Engl. Pat. 15 517 von 1902 behandelt die Darstellung von Salzen der Azetylsalizylsäure. Farblose Kristallnadeln von säuerlichem Geschmack; Sch. P. 135° C., ziemlich schwer in Wasser,, leicht in Alkohol und Äther löslich. Oeschätztes Arzneimittel, das die Salizylsäure ersetzen soll und bei Rheumatismus und Neuralgien gegeben wird. Einzeldosen 0,5 g; täglich bis zu 4 g. Vgl. „N o v a s p i r i n". Azetylsalizylsäure „Heyden" ' „ „ in 0,5 g Tabletten Aspirin Bayer . , in 0,5 g Tabletten
. .
II Mk. 0 , 6 5 ; 1 100 H Mk. 4 , 5 0 ; 1 H „ 5,30; 1
kg Mk. 5,50 St. „ 0,50 kg „ 42,00 „ „ 47,50
Azetylzellnlose siehe „ Z e l l u l o s e e s t e r " . Azldlmetrle siehe „A1 k a 1 i m e t r i e". Azidol. Chlorhydrat des Betains CH,N. (CHi)jCl. COaH. Es bildet farblose, in H>0 leicht lösliche, fruchtsäuerlich schmeckende Kristalle, die 23,8 % HCl enthalten. Wegen der starken hydrolytischen Spaltung des Salzes in wässeriger Lösung soll es als angenehm schmeckendes Ersatzmittel der Salzsäure in fester Form medizinisch verwendet werden, so namentlich bei Magenkranken. 0,5 g Azidol (in Pastillenform) entsprechen 10 Tropfen verdünnter (12,5%iger) Salzsäure. Azidol „ in Tabletten (0,5 g), Röhre mit 10 Tabletten Actien-Ges. I. Anilin-Fabrikation, Berlin SO. 30.
D Mk. 1,20 0,60
Aiidol—Prpsin
— Azofarbstoffe.
101
A z i d o l - P e p s i n . Festes, völlig haltbares Salzsäure-Pepsinpräparat von gut verdauungsbefördernder Wirkung, aus Azidol und Pepsin erhalten, kommt in zwei Starken in den Handel. Alidol-Pcpsin, Stärke I (stark sauer) Karton mit 50 Pastillen von 0,5 g Mk. 3,50 „ „ II (schwach sauer) „ „ 5 0 „ „ 0 , 5 , , 2,50 Avticn-Gcs. f. Anilin-Fabrikation, Berlin SO. 30.
A z i n f a r b s t o f f e . Teerfarbstoffklasse, als deren Chromophor die Gruppe N | angesehen werden muss. Der einfachste zu den Azinen gehörige Körper W N ist das P h e n a z i n C«HiC«H4. Die Azinc entstehen bei der Einwirkung von Orthodiaminen auf Orthochinone, indem beide Sauerstoffatome des Chinons mit dem Amidwasserstoff inForm von Wasser ausgeschieden werden. Die Reaktion entspricht also der Gleichung:
+ [}$>R =
R
in Amidoazobenzol. Das letztere ist selbst noch kein Farbstoff, wohl aber sind dieä z. B. seine Sulfosäuren. Das O x y a z o b e n z o l C«H6. N : N . C«H«. OH wird durch Einwirkung von Diazobenzol auf Phenolnatrium erhalten. Behandelt man das Oxyazobenzol mit rauchender Schwefelsäure, so entsteht die Oxyazobenzol-p-sulfosäure HSO». N : N . C1H4. OH, welche unter der Bezeichnung T r o p ä o l l n Y als Farbstoff in den Handel gebracht worden ist und den einfachsten Oxyazofarbstoff darstellt. . .
Azooxyfarbslofle —
102
Azovcrbindungcn.
Über D i s a z o f a r b s t o f f e , T r i s a z o f a r b s t o f f e k i s a z o f a r b s t o f f e vgl. diese besonderen Artikel.
und T e t r a CK
A x o o x y f a r b s t o f f e . Teerfarbstoffklasse mit dem Chromophor
_
Als Stammsubstanz /dieser 0 \ Farbstoffe fasst man das A z o o x y s t i l b e n auf, dem die Formel C O H 1 < ! Q = Q > C « H I zukommt. ¿ „
Die hierhergehörigen Verbindungen
sind sämtlich direktfärbende substantive Baumwollfarbstoffe. Axoverblndungen. Organische Verbindungsklasse mit der Gruppe —!N=N—, deren freie Bindungen je einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest tragen. Unterschied gegen die Diazoverbindungen siehe im Artikel „D i a z o v e r b i n d u n g e n". Die Azoderivate entstehen bei der Reduktion der Nitroderivate CnH J n - 7 .NOj mit alkoholischer Kalilauge oder mit Natriumamalgam sowie bei der Oxydation von Anilin und seinen Homologen. Die Azoverbindungen sind gelbe oder rote kristallisierende Körper, unlöslich in Wasser; durch Oxydation mit CrO» oder HNOj führt man sie in Azooxyderivate, durch Reduktion mit (NH.)HS in Hydrazoderivate über. Von den Azoverbindungen sind vor allem zu nennen: 1. A z o b e n z o l . C«Ht—N=N—CeH». Durch Reduktion von Nitrobenzol mit Natriumamalgam erhalten. Neuerdings stellt man es auch elektrolytisch aus Nitrobenzol dar, und zwar elektrolysiert man letzteres nach den D. R. P. 127 727 und 141 535 in alkalischer Aufschwemmung bei höherer Temperatur, wobei man die Kathode (als solche dient zweckmassig das Oefäss) recht gross, die Anode dagegen möglichst klein wählt. Das Azobenzol bildet orangerote monokline Kristalle; sp. G. 1,203, Seh. P. 68°, S. P. 293®. Azobenzol, techn gereinigt „ ehem. rein
1 kg Mk. 3 , 5 0 ; H Mk. 2 , 2 0 ;
% 1 1
kg Mk. 3 0 0 , 0 0 „ „ 8,00 „ „ 20,00
2. H y d r a z o b e n z o l . CeH5—NH—NH—CeH,. Durch Reduktion von Azobenzol mit Schwefelammonium oder mit Zinkstaub, neuerdings auch durch Elektrolyse von Nitrobenzol erhalten. Letztere Darstellung verbessert das D. R. P. 181 116 dadurch, dass es dem Elektrolyten geeignete, in HiO unlösliche Lösungsmittel für das Hydrazobenzol (z. B. Benzol, Toluol, Xylol) zusetzen lässt. — Hydrazobenzol bildet farblose Tafeln von kampferähnlichem Geruch; Sch. P. 131*. Durch HCl oder H:SO« wird es in das isomere Benzidin verwandelt. Hydrazobenzol, rein
D Mk. 1 , 0 0 ; H Mk. 9 , 0 0
3. A m i d o a z o b e n z o l . C,H,(NH,)—N=N—C.H.. Von den Isomeren ist das p-Amidoazobenzol besonders wichtig. Technisch stellt es aus Dlazoamidobenzol C«H5—N=N—NH(C«Ht) und Anilinsalzen in Kälte dar. Es bildet gelbe rhombische Nadeln, Sch. P. 123°. Schwache säuerige Base, deren Salze als Farbstoffe im Handel sind. Amidoazobenzol, techn „ ehem. rein Amidoazobenzolchlorid
drei man der ein-
1 kg Mk. 4 , 5 0 H , 10,00 1 kg „ 13,00
4. A z o t o 1 u o I. C.H»(CH,)—N=N—C,H»(CH»). Die drei Isoraeren entstehen durch Behandlung der entsprechenden Nitrotoluole mit Natriumamalgam oder Zinkstaub. Das p-Azotoluol wird gewöhnlich durch Behandlung von p-Toluidin mit Chloroform und Chlorkalk dargestellt. Dieses, das orangegelbe Nadeln mit dem Sch. P. 144° bildet, findet von den drei Isomeren die meiste technische Verwendung. p-Azotoluol
H Mk. 1 0 , 0 0
5. A m i d o a z o t o l u o l e . C«H,(CH 3 )—N=N-C«H,(CH)i. NH,. Wichtig
103 ist das o-Auiidoazotoluol, das man durch Einleiten von salpetriger Säure in o-Toluidin und «nachheriges Auskochen mit verdünnter Salzsäure erhalt Es bildet goldgianzende Blattchen; Sch. P. 100". o-Amidoazotoluol
D Mk. 1,70; H Mk. 15,00
Azurblau siehe „ K o b a l t f a r b e n " .
B. Babbltmetall siehe „ A n t i f r i k t i o n s m e t a l l e". Baolllol siehe „B a z i 11 o 1". Baokpnlver (Hefenpulver). Als Backpulver, die die Hefe ersetzen sollen und beim Bätken durch Entwickelung von Oasen (CO>) oder Dampfen eine Auflockerung des Teiges bewirken, sind sehr verschiedene Mischungen im Handel. FQr feineres Gebäck dient als Backpulver vielfach Ammoniumkarbonat (Hirschhornsalz) oder aber, eine Mischung von N a t r i u m b i k a r b o n a t mit W e i n s ä u r e oder mit W e i n s t e i n (Cremor tartari). FQr Brot wendet man häufig Natriumbikarbonat und Salzsaure an, wobei die Säure dem zur Teigbereitung dienenden Wasser zugesetzt wird, wahrend man das Natriumbikarbonat erst zuletzt dem fertigen Teige beintischt. Statt der Salzsäure wird häufig Calciumbiphosphat oder eine Mischung dieses mit Kaliumchlorid benutzt. Andere Mischungen sind, wenn auch nlcnt ihrer Zusammensetzung so doch ihrer Herstellung nach Geschäftsgeheimnis* Sehr üblich ist für Kuchen ein Gemisch von 1 T. Natriumbikarbonat, 2 T. Weinstein und 10 bis 20 T. Mehl oder Milchzucker. Besonders gflnstig soll ein Zusatz von Starke wirken; so empfiehlt man «in Backpulver aus 35 T. Natriumbikarbonat, 25 T. Weinstein und 40 T. Kartoffelstarke als ausgezeichnet in der Wirkung. Gewöhnlich werden 15—20 g Backpulver auf % kg Mehl verwendet Eine andere Vorschrift gibt als Mischung 15 T. Weinsaure, 20 T. Natriumbikarbonat und 35 T. Reisstarke; davon sollen 30—40 g auf 500 g Mehl zugesetzt werden. Die Preise der Backpulvermischungen sind je nach Herkunft und Zusamnienstzung sehr schwankend. Auch B a c k m e h l , d. h. Mehl, dem die nötige Menge Backpulver schon beigemischt ist, wird feilgehalten. Eine sehr bekannte Marke von Backmehl besteht aus 84 g Natriumbikarbonat, 188 g Weinstein und 10 kg Weizenmehl. Bad. Siehe im einzelnen „S a n d b ä d e r", „W a s s e r b ä d e r " und „ T r o c k n e n". Bahnanlagen: Arthur Koppel, A.-U., Berlin-Bochum (s. Ins.).
Bakteriologie. Von den Apparaten und Gerätschaften für bakteriologische Zwecke sind vor allem zu nennen: D a m p f s t e r i l i s i e r u n g s a p p a r a t , verbessert, für äusserst schnelle Dampfentwickelung. Zylinder mit Asbest oder Linoleum bekleidet, mit allem Zubehör. Durchm. des Zylinders 25 cm, Höhe 50 cm. Dampfcntwickler von Kupfer, Zylinder von verbleitem Stahlblech Mk. 45,00 D e r s e l b e , jedoch Zylinder von Kupfer 70,00 T r o c k e n k ä s t e n (Apparate für Sterilisation in heisser Luft bei 150 bis 1 8 0 D o p p e l w a n d i g e r Kasten aus Stahlblech; Luftzugschieber; 2 Einlagen; kupferne Bodenplatte. Lichte Masse: Höhe 24, Breite 18, Tiefe „ 26,50 16 cm D e r s e l b e mit Asbestbekleidnng » 40,00 Grössere Apparate für Heissluftsterilisierung . . . Mk.40,00—150,00 T h e r m o s t a t für Züchtung zwischen 30 und 40° nach H u e p p e aus verbleitem Stahlblech, doppelwandig mit konischem Boden u. s. w. u. s. w, Apparat mit Linoleum oder Asbest bekleidet, innere Höhe 38 cm, Breite 25 cm, Tiefe 25 cm ; mit Heizvorrichtung 100,00
104
Bakteriologie.
D e r s e l b e Apparat, jedoch mit 2 Arbeilsräumen von je . ' { 8 x 2 5 x 2 5 cm Grösse, doppelter Luft Ventilation, 10 in den Wasserraum eingelegten Heizröhren, mit 2 Heizvorrichtungen . . MW. 19f>,(HI A u t o k l a v ( D i g e s t o r) zur Sterilisation unter Druck, siehe den Artikel „A u t o k 1 a v e n " . T h e n n o r e g u l a t o r e n für die Thermostaten siehe unter „ T Ii c rm o r e g u l a t o r e n". Z ä h l a p p a r a t nach W o l f h ü g e l Mk. 9,50—i 1,50 Z ä h l p l a t t e allein Mk. 3,00 Z ä h l a p p a r a t nach E s m a r c h fiir Reagenzglaskulturcn, kompl. . . . „ 9,00 D e r s e l b e auf Stativ ^ 15,00 A b f a l l a p p a r a t e für Nährgelatine: Inhalt 250 500 750 1000 ccm. Stück 4,50 5,50 6,00 7,00 MV. „ 14,00 H e i s s w f t s s e r t r i c b t c r aus Kupfer mit Heizring'und Stativ . . . . D a k t e r i e n f i l t r i e r a p p a r a t , bestehend aus gläsernem Sammelgeiass, Berkcfeld-Filter, Asbest- und Gummiring 7.U0 G i e s s a p p a r a t für Plattenkolturen kompl 16,70 Einzelne Teile: a) Vorrichtung für horizontale Einstellung: Dreieck von bronziertem Eisen mit Stellschrauben aus Messing Mk. 4,00 b) Dosenlibelle 4.00 c) Spiegelglasplatte 28 cm* 3,00 d) Gla$chale von 24 cm* mit hineinpassender Glocke mit Knopf. . „ 4,00 G i e s s a p p a r a t 'nach D a h m e n aus Metall, zum Kühlen durch die Wasserleitung i 12,00 K u l t u r s c h a l e n mit plangeschliffenen Rändern: Durchmesser . 10 15 20 24 25,5 cm. Höhe . . . 5 6 7 8 8 Stück . . ., 0,45 0,75 1,20 1,50 2,10 Mk. K n l t u r s c h a l e n mit aufgeschliffenem Knopfdeckel: Durcbm. . . 5 6 9 10 chi. Höhe . . . 3 3 3,5 4 Stück . . . 0,65 0,70 1,00 1,20 Mk. D o p p e l s c h ' a l e n nach E s m a r c h , mit polierten Rändern, übereinander passend, Höhe der unteren Schale 2 cm: Durchm. der oberen Schale 4 5 6 7 8 9 10 12 t ö cm. Paar 0,30 0,35 0,45. 0,50 0,50 0,55 0,60 0,80 0,90 Mk. D i e s e l b e n , Höhe der unteren Schalc 7 cm: Durchm. der oberen Schale 20 22 24 cm. Paar 1,60 1,90 2,40 Mk, D i e s e l b e n mit Knopf: Durchm 22 24 cm. Paar 2,20 2,60 Mk, D o p p e l s c h a l e n nach P e t r i . Deckclschalen 100 mm Durchm.; untere Schale 10—15 mm Höhe, Paar Mk. 0,55 D o p p e l s c h a l e n mit eingezogenem Rand, zum bequemen Verschliessen mittels Gummiringes (Modell des Kgl. Pr. Kriegsministeriums) Durchm. 10 cm, nebst Gummiring, Paar Mk. 0,90 D o p p e l s c h a l e n nach S o y k a , ganz flache Form: Durchm. der Deckelschale 4 5 6 8 10 cm. Paar 0,60 0,65 0,70 0,80 1,00 Mk. G l a s p l a t t e n zum Ausgiessen des Nährbodens mit geschliffenen Rändern: Länge 130 130 160 Breite 85 105 130 1,20 1,50 Mk. 10 Stück 1,00 T r o p f f l ä s c h c h e n für Farblösungen, mit eingeschliffener Pipette und 1 Stück Mk. 0,55 Gummihütchen, Inhalt 30 cem, . . . F a r b s c h ä l c h c n von Porzellan von 50 mm Durchm., aufernanderpassend, SaU von 6 Stück mit Deckel 1,00
Balata — Baldrunsiurf. F a r b e n p l a t t e n von Porzellan mit 12 dachen Vertiefungen D i e s e l b e n mit 6 grösseren und tieferen Vertiefungen P i p e t t e n zur Wasseruntersuchung: ir ii • .. 0,5 cm. Vollp.petten |i Inhalt ^ 1 , 2 0 Mk. Stack
IQ5 . . . .
Mk.
1,20 1,00
Mk. „
1,00 0,85
0
Messpipetten, Inhalt 2 cm, geteilt in 1/Ö0, 1 Stück Pipette für mikrochemische Reaktionen
Andere Apparate und Utensilien für die bakteriologische Praxis findet inan in den Katalogen der betreffenden Firmen. Uber M j k r o s k o p e , D e c k g l ä s e r , O b j e k t t r ä g e r u. s. w. siehe den Artikel „ M i k r o skopie". Optische Analyse nach Prof. Haber: Prospekt von Carl Zeie, Jena.
Bakteriologie, Apparate für: );t\\i,ltiundelach,Gchlber? i. Thür. i Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin MW., CVorg Schmidt & v. d. Eitz, Schmicdefcld, Kr». Haideatr. 53/57 (i. Ina.). Schleosingen («. Ins.-Anh. S. I).
|
Balata, eingetrockneter Milchsaft von Bäumen, insbesondere des B u 11 e 11 r e e , Mimvsops Balata (Sapota Muelleri), in Guayana und Venezuela, zu dessen Gewinnung man die Stämme fällt oder rinnenfOrmige Einschnitte in die Bäume macht. Der Milchsaft verwandelt sich in eine weissliche oder rötliche schwammige Masse. Die rohe Balata kommt in dünnen Platten in den Handel, ist meist mit RindenstQckchen gemengt, rötlichweiss bis braunrOtilch, lederartig zäh, sehr biegsam und elastischer als die nahe verwandtt Guttapercha (s. d.). Sie leitet Wärme und Elektrizität schlechter als diese, hat mit ihr gleiche Lösungsmittel; sp. G. 1,044. Bei 50* wird sie plastisch; Sch. P. 149*. Sie dient zu Treibriemen, Schuhsohlen, Schweissblättern, in der Zahntechnik und als elektrischer Isolationsstoff. Reinhardt Uupolt,
Dresden.
Baldrlantil (Oleum Valerianae). Ätherisches Ol, das aus der B a 1 d r i a n w u r z e l (Valeriana officinalis) durch Destillation mit Wasser gewonnen wird. Blassgelb oder grünlich, wird an der Luft bräunlich und ranzig. Es riecht und schmeckt gewQrzig-bltterlich (nach Baldrian) und wird medizinisch benutzt. Sp. O. gewöhnlich 0,93—0,96 bei 15'; selten sind niedrigere sp. G. (0,875—0,900) beobachtet worden. O. D. — 8 bis —13°. Säurezahl 20—50; Esterzahl 20—100; Verseifungszahl 100—150. Als Bestandteile sind B a l d r i a n s ä u r e , K a m p h e n , P i n e n , B o r n e o l und T e r p i n e o I erwähnenswert. Baldrianöl
1 kg Mk. 38,00
B a l d r l a n s ä u r e (Valeriansäure; Acidum valerianicvm). C0Hi»Ot. Fettsäure, die in 2 isomeren, nämlich als N o r m a l e V a l e r i a n s ä u r e (Propylessigsäure) und als I s o v a l e r i a n s ä u r e (Isopropylessigsäure) vorkommt. Als Ester findet sie sich in vielen Pflanzen wie auch im Tran mehrerer Seetiere. Die normale Valeriansäure CHa. CHi. CH*. CH.. COjH ist im rohen Holzessig enthalten. Gewöhnlich bezeichnet man als Baldriansäure (Valeriansäure) die Isovaleriansäure (CHj),. CH. CH». CO»H, die aus der Baldrianwurzel (Valeriana officinalis) durch Destillation mit Wasser unter Zusatz von HjPO« gewonnen wird. Sehr häufig stellt man sie durch Oxydation von Fuselöl (Amylalkohol) mit K,Cr,Or + H,SO. dar. Die Baldriansäure, welche auch ein Monohydrat und ein Trihydrat bildet, ist eine farblose, klare, Ollge Flüssigkeit, die nach Baldrian und faulem Käse riecht. Sp. G. (bei 20°) 0,931; S. P. 176,3». Ihre Salze, d l e V a l e r l a n a t e , besitzen sämtlich mehr oder weniger den eigenartigen Geruch der Säure, Von den Estern der Baldriansäure sind der B a l d r i a n s ä u r e ä t h y l e s t e r und der B a l d r i a n s ä u r e a m y l e s t e r von Wichtigkeit, da sie beide sehr aromatisch obstartig riechende Flüssigkeiten sind und als F x u c b t ä i h e r (s. d.) Verwendung finden; der erstere wird auch schlecht* weg als B a l d r i a n ä t h e r bezeichnet.
106
Ballistit — Balsame.
Baldrian saure (Trihydrat) (Monohydrat) • wasserfrei
„
Baldriansaur. Ammon, krist. weiss Kali Kalk n Natron, ehem. rein Quecksilberoxyd 1
. . . .
.
. D
.
.
„
4,60;
„
„
Zinkoxyd, krist, leicht, weiss. , Pulver Ualdriansäureäthcr n
.
H Mk. 4 , 0 0 ;
1 kg Mk. 6,75 7,00 * n 90,00 ii 42,00 i kg 10,00 10,00 25,00 12,00 12,00 36,00 * • 26,00 * n • 10,00 ö,50 8,00 13,50 7,00 ' n n 12,00 * n B 15,00
Baldriansäure: C. Erdmann, Lciptdp-Lindeniti. BaldriansSure-Apparate: F. II. Meyer, Hannover - Hainholz; (s. Ins.-Anh. S. 17).
Ballistit Ballons.
siehe „ S c h i e s s p u l v e r " . a) B a l l o n s f ü r d i e T e c h n i k : Ballons aus grünem Glase: Inhalt . . 4 6 8 10 12 J 5 2 0 2 5 3 0 40 5 0 60 70 1. lose, Stück . 0,55 0,G0 0,70 0,80 0,85 0,95 1,10 1,20 1,35 1,45 1,55 1,90 2,20Mk. in Körbe gepackt,Stück 1,30 1,40 1,50 1,60 1,75 1,90 2,10 2,25 2 , 4 0 2,60 2,90 3,10 3,50 „ Mit eingcschlifT. Glasstöpsel kosten diese Ballons 30—50°/'o mehr. Ballons aus Steinzeug mit 2 Handhaben. Stöpsel zum Einschrauben oder Einkitten eingerichtet: Inhalt 40 50 60 75 100 1. Preis 4,00 5,00 6,00 7,50 10,00 Mk. Über andere Stcinzeugballons vgl. den Artikel . T r a n s p o r t g e f a s s e " . A b f ü 11 a p p a r a t für Säurcballons aus Steinzeug mit Gummimanschette, kompL M k . 12,50 B a l l o n a u s g u s s a p p a r a t e (Ballon in Kippgestell) für ganze Ballons, oben 57 cm Durchm „ 17,50 D i e s e l b e n für halbe Ballons, oben 46 cm Durchm „ 16,50 B a l l o n s t o p f e n aus Steinzeug, per Mille „ 20,00 B a l l o n s t a p f e n aus Steinzeug, im Winkel durchbohrt (Sicherheitsstopfen zur Druckausgleichung), per Mille 75,00 b) B a l l o n s f U r d a s L a b o r a t o r i u m : B a l l o n s v o n K a u t s c h u k zu G a s v e r s u c h e n , j e nach Grösse . M k . 0 , 7 5 — 2 , 0 0 D i e s e l b e n mit M e s s i n g h a h n mehr Mk. 1,50 B a l l o n s von K o l l o d i u m : Inhalt 750 1500 ccm. Preis 0,50 0,75 Mk. B a l l o n s a u s G l a s zur Dumasschcn Dampfdichtebestimmung . . . . . 0,50 P o r z e l l a n b a l l o n s für dieDcvilleseheDampfdichtebestimmung mit Stöpsel Mk. 3,25 B a l l o n s a u s s e h r d ü n n e m G l a s e m i t ' 2 5 mm langem Röhrenhalse: Durchm. ca. 75 100 150 200 250 3 0 0 mm. Preis, . . 0,5t) 0,70 1,60 1,75 2,00 2 , 5 0 Mk. Ballons: Glashütte Westerhüsen A. Grate Nehfl., Westerhüsen a_ E. Balsame. Unter B a l s a m e n versteht man ein G e m e n g e harziger Stoffe, d i e von .mannigfachen Pflanzen gebildet und a u f g e s p e i c h e r t w e r d e n ; teilweise fliessen sie freiwillig aus, teilweise nach Verletzung d e r Rinde.
Barol — Barynm.
107
Von Balsamen sind gesondert behandelt: A k a j o u b a l s a t n (s. d.), K a n a d a b a l s a m (s. d.), K o p a i v a b a l s a m (s. d.), P e r u b a l s a m (s. d.), S t o r a x (s. d.), T e r p e n t i n (s. d.) und T o l u b a l s a m (s. d.). Von den eigentlichen Balsamen zu unterscheiden sind die H a r z e , die G u m m i h a r z e und die f o s s i I e n H a r z e . (Siehe diese Artikel.) Barol. Aus Teerölen bereitetes ImprägnierOl, das dem K a r b o l i n e u m (s. d.) gleicht; nur sind seine antiseptisch wirkenden Eigenschaften dadurch verbessert, dass man ihm nach dem D. R. P. 121901 K u p f e r v e r b i n d u n g e n einverleibt h a t Braunschwarzes Teeröl von mildem Geruch, grosser Viskosität und hohem spezifischem Gewichte. Es dient zum Imprägnieren von Holz u. a. m. Barol
*/o kg Mk. 20,00
Barol: Chornische F a b r i k Flörsheim, Dr. II. Nocrillingcr, Flörsheim a. IL
Barometrie.
H e b e r b a r o m e t e r nach B u n s e n , neuere Art. Teilung in '/• m t n • • Mk. 30,00 D a s s e l b e auf poliertem Brette mit Einsteilvorrichtung und Thermometer , 54,00 H e b e r b a r o m e t e r mit feiner Einstelinng durch Fussschraube. . . . 60,00 r G e f ä s s b a r o m e t e r (Stationsbarometer). System F o r t i n . Alle Glasteiic in MetallfisSung. Mit Nonius, Thermometer und Rcduktionsskal* . „ 110,00 D a s s e l b e Instrument mit tiefgehender Skala (für hochgelegen^ Stationen) „ 120,00 H e b e r b a r q m e t c r mit Glasnomen, Teilung auf Glasröhre (für RSume, in denen metallische Skalen oxydieren könnten) 150,00 N o r m a l b a r o m e t e r , System W i l d - F u e s s . Röhre 10—11 mm weit Visiereinstcllung. Nonienschieber mit Feinstellbeweguüg. Ablesung 0,05 mm 220,00 A n e r o i d b a r o m c t e r (Metallbarometer), für gewöhnlichen Gebrauch in Messingfassung, je nach Grösse und Ausstattung Mk. 12,00—60,00 A n e r o i d b a r o m e t e r für Höhenmessungen, kompensiert, mit versilberter Metallskala, Thermometer und Tcmperatur-Korrcktionstabelle, zum direkten Ablesen der Höhen, sehr genau: Bis zur Höhe von 2500 5000 6000 7000 m. Preis 60,00 75,00 85,00 95,00 Mk. B a r o g r a p h (registrierendes Aneroidbarometer) mit 8 Tage gehendem Uhrwerk, in Nussbaumkasten, Farbe, Federn und für 1 Jahr ausreichenden Barogrammstreifen Mk. 100,00
Barometrie:
Georg Schmidt !c v. d. Eitz, SchmicdeMd, Krs. I Warmbrunn, Quilitz i Co., Schlcuaingen (s. Ina.-Anh. S. 9). | Haidcstr. 55/57 (s. ha.).
Berlin
NW.,
Barrel. Englisches FIQssigkeitsinass. 1 Barrel = 163,564 Liter. B a r y t u n d Barytsalze siehe „ B a r y u m v e r b i n d u n g e n " . Barntln. Doppelsalz aus Baryum-Theobromin und Natriumsalizylat. vereinigt die diuretische Wirkung des Theobromins mit der blutdrucksteigernden Wirkung des Baryums. Letzteres ist in diesem Arzneimittel zum erstenmal in organisch gebundener Form medizinisch benutzt. Acticn-Ges. f. A n i l i n - F a b r i k a t i o n , Berlin SO. SO.
B a r y t w e l u siehe „ B a r y u n t f a r b e n". Barynm. Ba. A. G. = 137,4; Sp. G. 3,75. Schwerer schmelzbar als Gusseisen. Oxydiert an der Luft sehr schnell, zersetzt Wasser mit Energie, verbrennt beim Erhitzen mit starkem Glanz. Das metallische Baryum, welches messinggelb ist, wird durch Elektrolyse vdn geschmolzenem BaCI> bei Gegenwart von NH«C1 gewonnen. Durch Eintragung von Natriumamalgam in eine gesattigte, wässerige, erhitzte BaCljLösung erhält man das feste, kristallinische, silberglänzende B a r y u m a m a l g a m ; durch Erhitzen des letzteren im Wasserstoffstrom kann man ebenfalls metallisches Baryum gewinnen, doch ist dasselbe dann unrein (quecksilberhaltig). Nach einem Vortrag, den G u n t z - N a n c y auf dem Internat. Kongr. f.
108
Baryunifarlj'-n — Baryunivcrhindungcn.
angew. Cbeni. in Berlin 1903 hielt, stellt man zur Cewinnuug von reinem Ba zunächst durch Elektrolyse von BaCfe mit Quecksilberkathode ein 3% iges Baryumamalgam her, konzentriert es durch Pressen auf 60 % und destilliert es dann vorsichtig im Vakuum bei 900°. Das gewonnene Ba soll ganz rein sein; es schmilzt bei 850°. Nach neuen Mitteilungen von Q u n t z erzielt man auf diese Weise gute Ausbeuten. Das erhaltene Ba ist glänzend, weich wie Pb, wird an der Luft grau bis schwarz: S. P. im Vakuum 1150°. So grosse technische Wichtigkeit die Verbindungen des Baryums haben, das Metall selbst findet so gut wie gar keine Verwendung. Baryummetall, (aus dem Amalgam) „ (durch Elektrolyse)
l g Mk. 4,40;
D Mk. 40,00 1 g „ 24,00
Baryum: Klierst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stonc Street (s. Ins.-'Anh. S. 13). Barynmfarben. 1.Barytweiss (Permanentweiss,Mi neralweiss,Neuw e i s s , S c h n e e w e i s s , Blanc fixe). BaSOt. Als Farbstoff wird sowohl der natürlich vorkommende Schwerspat in fein gemahlenem Zustande verwendet als auch vor allem das künstlich dargestellte (gefällte) Baryumsulfat, dem dann die oben genannten Bezeichnungen zukommen. Als Rohmaterial, zur Darstellung des künstlichen Permanentweiss dient teils der Schwerspat, teils der Witherit. Der Schwerspat wird fein gemahlen, durch GlUhen mit C zu BaS reduziert. Früher setzte man dieses durch Behandlung mit HCl in BaCIj um und fällte aus der wässerigen Lösung des letzteren das Permanentweiss in kaltem Zustande mit verd. HsSO« oder mit der Lösung eines Sulfats aus. Neuerdings zieht man es vori das Baryumsulfid in H;0 zu lösen und aus der Lösung das BaSO« direkt mit Na>SO« auszufällen. Nach.dem Amer. Pat. 737 740 erzeugt man kUnstl. BaSO« aus natürlichem Schwerspat, indem man diesen durch starkes Erhitzen mit C zu BaO, BaS und SO» reduziert. Durch Behandeln des BaO + BaS-Gemisches mit H,0 erhält man Ba(OH)>, welches mittels NaiSO« in BaSO« übergeführt wird, während gleichzeitig NaOH gewonnen wird. Das NajSO« erzeugt man dabei aus NaCI mit S0 2 in Gegenwart von H>0 und O. Die Darstellung des Permanentweiss aus Witherit (BaCOj) ist noch einfacher: Durch Behandeln mit HCl setzt man das Karbonat in das Chlorid um; die Weiterbehandlung geschieht wie oben. Als beständigster aller Farbstoffe findet das Permanentweiss immer weitere Verbreitung und verdrängt das Bleiweiss mehr und mehr. Meist wird es in der Form eines zähen Teiges gehandelt. Über die zinkhaltigen Ba-Farben siehe den Artikel „Z i n k f a r b e n"Nach d4m Engl. Pat. 22 567 von 1903 erhält man eine Farbe, welche aus BaCOi und Alj(OH)« besteht, durch Fällung der Lösungen von Ba- üfid AISalzen mlt dent Karbonat eines Alkallmetalls. BarytHfejss, gefällt (Blatte fixe) in Teigform Ia
.
.
.
Schwerspat, feinst gemahlen
.
.
»
n»
% kg Mk. 23,00
% .
°'o „
.
„
2' 0 0
7,00
2. B a r y t g e l b siehe unter „ C h r o m f a r b e n " . Baryumfarben: Hirsch h Herxenich, Farbwerke m. b. B., Grenz- | Gustav Schulz & Cic;, A..Q. (. ehem. Industrie, haneu. | Bochum 5 (s. Ina. "vordere innere Deckclacitr). B a r y u m v e r b l n d t w g e n . Als technisch wichtig sind an Baryumverbindungen zu nennen; 1. B a r y t siehe 15. B a r y u m o x y d . 2. B a r y u m a z e t a t (essigsaurer Baryt; Baryum aceticum). Ba(CtHsOi)». Durch Neutralisieren von BaS oder BaCOi mit Essigsäure erhalten. Es bildet sehr leicht lösliche Kristalle. Man benutzt es in der Färberei und Kattundruckerei zur Darstellung von Rotbeize (s. „Tonerdebeizen"), indem man es mit Alaun oder Aluminiumsulfat zersetzt.
Baryumverbindungen. Baryumaretat, techn „ gereio. k r i s t „ ehem. rein, krist „ n » entwässert Kffni(swarter k Ebell, Linden vor Himover.
109 ®/o k g M k . 1 0 0 , 0 0 °/o » » 155,00 °/0 „ K 235,00 i , „ 3,00
1 kg M k . 2 , 6 0 ;
3. B a r y u m b o r a t (borsaurer Baryt; Baryum boricum). Ba(BOi)j. Durch Fällen von Barytwasser mit Borsäure oder (gewöhnlich) dqrcfi Umsetzen von Borax mit BaCli erhalten. Baryumborat
1 k g M k 3 , 0 0 ; °/0 k g M k . 2 0 0 , 0 0
Kinlgswarter & Ebell, Linden TOT Hannover.
"
_
4. B a r y u m c h l o r a t (chlorsaurer Baryt; Baryum chloricum). Ba(ClO,)j + H,0. Wird nach dem D. R. P. 89 844 durch Elektrolyse eines Gemisches von BaCI: mit BaCOi in wässeriger Losung bezw. Aufschwemmung dargestellt. Man benutzt Gefässe aus Blei oder Ton und arbeitet mit Stromdichten von 500—1500 Amp. auf 1 qm. Die elektrolysierte Lauge wird durch Abdampfen von dem grOssten Teile des BaCli befreit; in dem Rückstand trennt man Chlorat und Chlorid durch fraktionierte Kristallisation. Die Elektrolyse geht augenscheinlich so vor sich, dass das BaCli zuerst unter Bildung von Ba(OH)j und C1 zersetzt wird; die Zersetzungsprodukte reagieren dann wieder aufeinander. Der Zusatz von BaCOs'hat den Prozess nur zu unterstützen. Durch diese elektrochemische Darstellung ist die frühere Gewinnungsart (Zersetzung von Kaliumchlorat mit Kieselflüo'rwasserstoff und. Neutralisieren der Losung mit BaCOs) zum grossen Teil verdrängt. ' . P ? s Baryumchlorat bildet mönöltfine Pi(?flien, die bei 120' ihr Kristallwassör abgeben; es lost sich tn 3 7"- kalten, 0,7 T. heissen Wasserä. Be» raschem prhitzen explodiert es, ¿bti^so durch Stoss und Schlag iin Gemisch niit brennbaren Stoffen. Es findet in der Feuerwerker^! zuf Hergtßlliing grüner Flantttiensätze Verwendung. .' ' } Baryumchlorat, techn. k r i s t , für Zeugdruck . . „ Pulver, Yür Zeugdruck . . . „ , , gereinigt, k r i s t , für Feuerwerk Pulver, „ n „ ehem. rein, krist n
,
Pulver
KSnigsworter & Ebell, Linden vor üannover.
. .
,
. v
. ,
. .
. .
%
.
kg M k J 1 0 5 , 0 0 °/o , „ 11,0,00 , °/o » n • 125,00 «V, „ „ 130,00 °,'o » i> • 2 2 0 , 0 0 •/, ' „
»
230,00
| Lehmann & Voss, Hamburg.
5. B a r y u m c h l o r i d (Chlorbaryum; Baryum chloratum). BaCli + 2 HiO. Bei der Darstellung geht man entweder vom Witherit BaC0 3 pder vom Schwerspat BaSO« aus, wie dies schon unter „ B a r y u m f a r b e n " bei B a r y t w e i s s erörtert Ist. Ist die Gewinnung des letzteren nicht beabsichtigt, so stellt man das BaClj regelmässig aus Schwerspat mit Kohle, Kalkstein und Chlorcalcium durch Glühen im Schmelzofen dar, wobei die Reaktion in zwei Phasen verläuft: BaSO. + 4 C = BaS + 4 CO. BaS + CaClj = BaCI, + CaS. Die Schmelze wird unter Einleiten von Dampf mit Wasser ausgelaugt und dann eingedampft. Nach dem Engl. Pat. 8184 von 1902 stellt man BaCli unter Verwendung von gebrauchtem Eisenchlorid dar, indem man Losungen von FeiCI« und BaS mischt, oder man verschmilzt Fe*CU mit Schwerspat und Kohle und laugt das entstandene BaCI, aus; das gleichzeitig entstandene Eisensulfid kann geröstet werden. Ferner kann man BaCI, aus BaS nach dem D. R. P. 162 913 so herstellen, dass man auf das angewärmte BaS gasförmiges C1 einwirken lässt, wobei dieses unter Erglühen der Masse und unter Bildung von BaCI, und Baryumßoly&ulfiden gebunden wird. Letztere lassen sich leicht in BaCI, und S umsetzen; wenn man die weitere Chlorierung in' wässeriger Lösung mittels Chlor-1 Schwefel durchführt. Nach dem D. R. P. I8G738 «ewinnt man BaCI, aus BaS und Chlor-
110
Baryumverbindungen.
magnesium (Abfallaugen der Kaliindustrie> bei gleichzeitiger Gewinnung reiner Magnesia, indem man BaS + MgCI» in wässeriger Lösung unter Druck im Autoklaven erhitzt. Das BaCli kristallisiert in farblosen rhombischen Tafeln. 100 T. H>0 lösen bei 10° 33 T., bei 100° 58 T. krist. Baryumchlorid. Beim Erhitzen Uber 5 8 ' verliert es H»0, ohne zu schmelzen. Das kalzinierte Salz schmilzt zwischen 750 und 850*. Baryumchlorid wird zur Verhütung von Kesselstein, zur Herstellung von Baryumsulfat und in der analytischen Chemie verwendet. Auch die Tonwarenindustrie bedient sich seiner, um die in manchen Tonen vorkommenden löslichen Sulfate, die beim Trocknen auswittern, unlöslich zu machen. Baryumchlorid, tecbn. kalz. (ca. 95°/«)
%
kg M k . 1 5 , 0 0
i> k r i s t , grau »/. „ „ » » »weiss % „ „ , doppelt gereinigt, krist. % „ » „ ehem. rein, k r i s t °; 0 , „ i) n n wasserfrei °/o „ „ Koni(»warter & Eben, Linden vor Hannover. I Oesterrcichischer Verein, Aussig a. E. Lehmann & Von, Hamburg. |
13,50 16,00 24,00 40,00 80,00
6. B a r y u m c h r o m a t ( B a r y u m chromicum) siehe „ C h r o m farben". 7. B a r y u m c y a n i d Ba(CN)i. Nach der Methode von M a r g u e r 111 e und S o u r d e n d erhitzt man zun Gewinnung von Ba(CN)» ein Gemisch aus Kohle mit BaO oder BaCOi im N-Strom, doch erzielt man dabei sehr unreine Produkte, insbesondere bildet sich viel Baryumcyanamid. Die Methode wird technisch dadurch rationeller, dass man das Cyanamld in Cyanid verwandeln kann, und zwar geschieht das nach dem Franz. Pat. 370 420 durch Behandlung mit Gasen, die C enthalten (Kohlenwasserstoffe, CO, CjHs), bei Rot- bis Gelbglut. 8. B a r y u m f l u o r i d (rluorbaryum; Baryum fluoratum). BaFi. Durch Umsetzung von NaF mit Ba(NOj)>, durch Neutralisieren von Barytwasser mit HF oder endlich durch Digerieren von frisch gefälltem BaCOa mit überschüssiger HF erhalten. Weisses, körniges, wenig in HjO, leicht in HNOs, in HCl und HF lösliches Pulver. Baryumfluorid, gereinigt (arsenfrei) „ ehem. rein KBnipwarter & Ebell, Linden vor Hannover.
1 kg Mk. 1 , 8 0 ; °/o kg M k . 1 5 5 , 0 0 1 „ „ 2,50
9. B a r y u m h y d r a t siehe 15b B a r y u m o x y d h y d r a t . 10. B a r y u m k a r b o n a t (kohlensaurer Baryt; Baryuni carbonicum). BaCO«. Natürlich als Witherit, künstlich durch Behandlung von BaS mit gasförmiger CO« erhalten. Bei letzterem Verfahren wird der dem Reaktionsprodukt beigemengte S durch Kochen mit Ba(OH) 3 gebunden und das gereinigte BaCO* abfiltriert. Es Ist unlöslich in kaltem wie heissem Wasser und Alkohol, leicht löslich in HCl. Es dient zur Herstellung reinfarbiger Ziegel und Terrakotten, zum Schmelzen von Glasern und Steingutglasuren. Über das natürliche Baryumkarbonat siehe den Artikel ,,W i t h e r i t". Baryumkarbonat, gefällt, techn. weiss, No. 1 „ „ „ „ Lehmann l Voaai Hamburg.
.
»
No. 2
%
kg M k . 3 0 , 0 0
•/» „
gereinigt, schneeweiss °/o „ ehem. rein lo n | Wilhelm 11 inner, Arnatadt i. Th.
„
16,00
„ 75,00 » 175,00
11. B a r y u m m a n g a n a t (mangansaurer Baryt; Baryum manganicum). BaMnO«. Nach dem Engl. Pat. 28 585 von 1903 erhalt man es durch Wechselwirkung geeigneter Ba-Salze mit Alkalimanganat. (Man siebt nicht ein, was daran patentfähig sein soll,) Nach einem andern Verfahren desselben Patentes leitet man COs-freie Luft Uber ein erhitztes trocknes Gemisch von pulv. MnOi und NaOH; aus der durch Auslaugen der Masse erhaltenen Flüs-
Baryumverbindungen.
sipkeit wird das BaMnO« durch Ba(OH)j ausgefällt. wird auch Baryuntpermanganat gewonnen.
111
Auf entsprechende Weise
Daryummanganat „ ehem. rein
1 kg Mk. 4 , 2 5 1 „ „ 7ß0
12. B a r y u m n i t r a t (salpetersaurer Baryt; Baryum nitricum). Ba(NOj)». Man stellt es entweder durch Lösen von Wltherit in verd. HNOa, Abdampfen und Umkristallisieren dar oder aber aus BaCli. Letzteres löst man unter Einleitung von Dampf in H>0 und setzt unter Umrühren die nötige Menge NaNOi zu, wobei das schwer losliche Ba(NO a ); ausfallt; es wird zur Reinigung umkristallisiert. Baryumnitrat bildet wasserfreie, farblose, reguläre Kristalle, die etwas hygroskopisch sind. 100 T. H>0 lösen bei 10* 7 T., bei 100" 32 T. Ba(NO»)t; in verd. HCl und HNO» sowie in Alkohol ist es schwerer löslich! Beim Olflhen zersetzt es sich,1 wobei BaO Zurückbleibt. Die Hauptmenge dient zur Darstellung von Baryumsuperoxyd; -weiter wird es zur Erzeugung grüner Flammensatze in der Feuertverkirei und zur Darstellung einiger Sprengpulversorten verwendet. Baryumnitrat, raffin., krist., für Feuerwerk , Pulver „ „ „ ehem. rein, krist „ . Pulrer Künigswarter i Ebell, Linden vor BunoTcr. | Lehmann k Yoa,
Hamborg.
% kg Mk. 4 6 , 0 0 % „ „ 47,00 °/o „ » 7 8 , 0 0 % , „ 84,00
13. B a r y u m n i t r i t (salpetrigsaurer Baryt; Baryum nitrotum). Ba(NO»)i + HiO. Nach W i t t und L u d w i g auf folgende Weise erhalten: Man vermengt BaCI» und NaNO» trocken In molekularer Menge und benutzt als Lösungsmittel für das Salzgemisch eine konz. Lösung von NaNO« (ebensoviel, wie vorher trocken verwendet wurde). Die Wechselzersetzung vollzieht sich sofort; das gebildete NaCl scheidet sich als grobes. Kristallmehl ab, yän dein die helsse Lauge InL Dampftrichter gut abgesaugt wird. Belm Erkalten dieser Lauge scheidet siefi das Ba(NOi) t + H»0 in schönen Kristallen, ab. Die Mutterlauge, die von den Kristallen abgeschleudert wird und alles Uberschussige NaNOj enthalt, kann zum Sieden erhitzt und gleich, wieder zum Läsen eiher neuen Menge Salzgemisch verwendet werden. Baryumnitrit, techn dopp. raffin „ cheiii. rein
°/» kg Mk. 2 5 0 , 0 0 1 . „ 5,00 I n n 30,00
14. B a r y u m o x a l a t (oxalsaurer Baryt; Baryum oxalicum). BaCtO« + H>0. Durch Fallen von Baryumsalzlösungen mit Oxalsäure erhalten.
Baryumoxalat, techn i ehem. rein n saures König« iv arter & Ebell, Linden ror Hannorer.
1 kg Mk. 1,30; °/o kg Mk. 110,00 1 n n 3,25 1 „ „ 2,90
15. B a r y u m o x y d e . a) B a r y u m o x y d ( B a r y t ; Baryum oxydatum). BaO. Früher wurde es nur durch sehr heftiges Glühen von Ba(NOs)j oder von Ba(OH)> gewonnen, doch sind neuerdings verschiedene zweckmassigere Methoden ausfindig gemacht worden: So hat W. F e 1 d gefunden, dass BaCOj entgegen der früheren Annahme genau wie Kalkstein durch Brennen zersetzt und In BaO übergeführt werden kann. Bedingung für das Gelingen dieser Umwandlung ist die Verwendung von H-freiem Brennmaterial, dessen Verbrennungsgase also kein HsO enthalten, weil sonst Ba(OH) 3 gebildet wird. Das D. R. P. 149 803 schützt eine Anordnung dieses Verfahrens, wonach das Brenngut in Kapseih von ovalem Querschnitt erhitzt wird. Man brennt BaCOi oder BaSO« mit Kohle oder auch Mischungen von Kohle mit BaSO« und einem Alkalisulfat. F r a n k (D. R. P. 135 330) stellt BaO dar durch Reduktion von Baryumsalzen (z. B. von BaCOj) mit dem Baryumkarbid BaCj, und zwar werden die Materialien, in fein gemahlenem Zustande innig gemischt, unter Luftabschluss erhitzt.
112
Baryumverbindungcn.
Um p o r ö s e s BaO zu erhalten, erhitzen B r a d 1 e y und J a c o b s (D. R. P. 142 031 als Zusatz zu D. R. P. 125 936) Baryumhydroxyd mit Baryomkarbid, in molekularem Verhältnis mit Kohlenwasserstoffen gemischt, auf Schmelztemperatur, bis alle Kohlenwasserstoffe entfernt sind. Das so erhaltene, besonders poröse BaO eignet sich vorzüglich zur Darstellung von BaO : . Die U n i t e d B a r y u m C o m p a n y o f N i a g a r a F a l l s erzeugt BaO nach dem D. R. P. 111 667 durch Erhitzen von 4 mol. BaSOi (Schwerspat) mit 4 Atomen C (Koks) im elektrischen Ofen, wobei SO« entweicht. Man gewinnt daraus weiter Baryumhydrat. Bei dem im Artikel „B a r y u m f a r b e n" unter No. < erwähnten Air.er. P a t 737 740 erhalt man ebenfalls BaO. Nach dem D.R. P. 158 950 stellt man BaO aus BaCOa dar, indem mau letzteres mit Ba(N*0j)> und einem Reduktionsmittel (C) mischt und das Gemisch auf Rotglut erhitzt, wobei die Umsetzung der 'Gleichung entspricht: BaCOs + Ba(NOj); + 2 C = BaO + 2 NOs + 3 CO. Das Engl. Pat. 4217 von 19Q4, welches eine Erweiterung desselben Verfahrens bezweckt, lässt dem Gemisch flüchtige Kohlenwasserstoffe zusetzen, um das BaO in poröserer Form zu erhalten; die Erhitzung erfolgt am besten Im elektrischen Ofen. Das Engl. P a t 21 392 von 1903 behandelt ein Verfahren, das dem hier zuletzt beschriebenen fast ganz gleich ist. BaO bildet entweder eine amorphe farblose Masse oder kleine Kristalle; mit HjO verbindet es sich zu Baryumhydrat. Baryumoxyd, techn gereinigt „ ehem. rein
lkgMk.3,25;
"/o kg Mk. 1 0 5 , 0 0 % „ „ 275,00 1 • » 6,00
b) B a r y u m o x y d h y d r a t . (Ätzbaryt, B'aryumhydrat, B a r y t h y d r a t ; Barjjüm hydroxydatum). Ba(OH)*. Wie eben erwähnt, bildet es sich (unter starker Wärmeentwicklung) bei Einwirkung von H>0 auf BaO. Ferner entsteht es durch Glühen von BaCOa (WItherlt) ipi Wasserdampfstrom. Dann gewinnt man es auch aus BaS, nachdem man dieses aus BaSOt durch Erhitzen mit Reduktionsmitteln (Kohle Mtid TWr) in eläfertlfen Retorten erhalten hat; das gebildete BaS wird mit HjO ausgelaugt und die Lösung mit Kupferoxyd zersetzt. Nach dem Franz. Pat. 324 609 reduziert man ebenfalls BaSO« zu BaS, fahrt dieses aber dann durch Behandeln mit COj in Gegenwart von H»0 in BaCOs Ober. Letzteres verwandelt man durch Erhitzen mit C im elektrischen Ofen in BaC», und das Karbid endlich wird durch Behandeln mit HtO in das Ba(OH)» umgesetzt. Das nach den oben unter B a r y u m o x y d erwähnten Patenten D. R. P. 111 667 und Amer. Pat. 737 740 entstehende Reaktionsprodukt enthalt ausser BaO reichlich BaS; beim Auslaugen mit HjO gehen beide in Lösung, das BaO als Ba(OH)>, das BaS teilweise unter Zerfall in Baryumsulfhydrat und Ba(OH)i. Beim Abkühlen der heissen Lauge kristallisiert Atzbaryt aus und wird durch Umkristallisieren fast ehem. rein erhalten. Endlich erwähnen wir das D. R. P. 129 324, wonach man Ba(OH)j aus einer konz,. BaS-Lösung auf elektratyfischem Wege gewinnt Das Amer. P a t 744 920, welches denselben elektrolytischen Prozess schützt, legt Wert auf die Gegenwart einer ausgedehnten porösen Anodenmasse aus widerstandsfähigem Material (z. B. Anodtatnasse aus fein verteiltem Eisen). Das Baryumhydrat dient zur Darstellung der Atzalkalien aus den Sulfaten; auch tyird es in der analytischen Chemie, zuweilen auch in der. Zuckerfabrikation, verwendet Es bildet farblose Kristalle mit 8 mol. Kristallwasser, die aus der Luft CO» anziehen; in Walser löst es sich zu dem stark alkalischen B a r y t w a s s e r . Baryumhydrat, techn., kri*t< „ geschmolzen, 5 5 / 0 0 % „ „ entwässert raffln, krist dopp. raffin., krist
.
% °/o % °/o °'o
kg M k . „ „ „ „ . „ „ „
26,00 35,00 «0,00 34,00 42,00
Baryumverbindungen. Baryumhydrat, dopp. raffln., Pulver „ „ „ entwässert „ ehem. rein, krist. „ n n entwässert Snigsworter & Ebell, Linden vor Hannover.
113 % kg Mk. 58,00 °/o • » 110,00 °/o . » 65.00 1 » . 2,50
c) ß a r y u m s u p e r o x y d ( B a r y u m p e r o x y d ; Baryum hyperxydaturA). BaOj. Man gewinnt es aus Ba(NO>)>, indem man dieses durch llühen in geschlossenen Scbamottetiegeln in BaO überführt und letzteres unter [herleiten kohlensäurefreier Luft mehrere Stunden in dunkler Rotglut (bei i. 700') erhalt. Auch aus andersartig dargestelltem BaO (vgl. oben 14 a. l a r y u m o x y d ) erzeugt man in gleicher Welse BaO*. Das technische abrikat bildet eine grünliche Masse, nach der Reinigung ein farbloses, in [tO unlösliches Pulver, das aus der Luft CO> anzieht. Verdünnte Sauren zeretzen es unter Bildung von Wasserstoffsuperoxyd. Beim Erhitzen entwickelt s O und wird zu BaO reduziert. Es dient zur Darstellung von Wasserstoffuperoxyd (s. d.) und Sauerstoff (s. d.); ferner wird es als Bleichmittel verrendet. Das B a r y u m s u p e r o x y d h y d r a t stellt man aus dem BaOi so ar, dass man dieses in einer Saure, z. B. HCl, löst und durch Barythydrat as Baryumsuperoxydhydrat fallt. Nach dem D. R. P. 170 351 lasst sich die Imsetzung des BaO> in das Oxydhydrat dadurch bewirken, dass man ersteres lit der wasserigen LOsung einer alkalischen Erde, am besten Barythydrat, ehandelt. ßaryumsuperoxyd, techn., wasserfrei, Pulver (85—89°/o) . . . °/o „ ehem. rein, wasserfrei */• Baryumsuperoxydhydrat, techn °/o „ ehem. rein . . . . 1 kg Mk. 2,00; °/e oll» i Co., Hamborg 1, Aliterdunm 12/1S. I irf-hmann & Vors, Hamburg. Snigswarter i Ebell, Linden vor Hannover. I
kg Mk. 82,00 » » 160,00 » „ 128,00 , B 185,00
16. B a r y u m p e r k a r b o n a t ( ü b e r k o h l e n s a u r e s B a r y u m ) aCO«. Diese, vorher unbekannte Verbindung erhalt man nach dem D. R. P. 78 019 dadurch, dass man ßaryumsuperoxyd oder Baiyumsuperoxydhydrat er Einwirkung von COi aussetzt; dabei muss das Qemlsch dauernd alkalisch, ie Temperatur unter 30° bleiben. Das BaCO(, das, trocken aufbewahrt, allmählich in reines BaCOi übereht, soll zur Darstellung von HiO* dienen. 17. B a r y u m p e r m a n g a n a t (übermangansaurer Baryt; Baryum ermanganicum). BaMmO». Es wird auf dieselbe Weise dargestellt wie alciumpermanganat (siehe Artikel „ C a l c i u m v e r b i n d u n n g e n " No. 16). gl. dazu auch das Engl. Pat. 28 585 von 1903, welches oben unter 11. B a y u m m a n g a n a t erörtert ist. Baryumpermanganat
H Mk. 8,00; 1 kg Mk. 72,00
18. B a r y u m r h o d a n ü r ( R h o d a n b a r y u m ; Baryum rhodaatum). Ba(CNS)i. Durch Destillation von Ammoniumrhodanidlaugen mit .tzbaryt bei 80—90° und 0,2—0,4 Atm. Druck unter Einleiten von Dampf geronnen. Auch aus Kupferrhodanür stellt man es dar, indem man dieses mit laryumsulfidlauge bei Siedehitze behandelt, die klare Lauge abzieht, einampft und kristallisieren lässt. Das Ba(CNS)> kristallisiert mit 2 HjO. Baryumrhodanür, krist. Ia, weiss , ehem. rein, krist
• / , k g Mk. 90,00 i „ „ 3,00
Bnigiwarter & Ebell, Linden vor Hannover.
19. B a r y u m p e r s u l f a t (überschwefelsaurer Baryt; Baryum perulfuricum). BaSiOa + 4 HjO. Durch Elektrolyse von Baryumsulfat mit chwefelsaure erhalten. Das Persulfat bildet nichtzerfliessliche Kristalle, die Ich nach und nach in BaSO« zersetzen, zumal in trockener Atmosphäre, wahsnd die Lösungen widerstandsfähiger sind. 100 T. Wasser lösen bei 0° 39 T. rasserfreies und 52 T. wasserhaltiges Baryumpersulfat. Blücher VI.
8
114
Baryumverbindungen.
20. B a r y u m p l a t i n c y a n f l r siehe unter „Platinverbind u n g e n". 21. B a r y u m s u l f a t (Baryum sulfuricum). BaSO«; siehe darüber unter „ B a r y u m f a r b e n " : B a r y t w e i s s sowie unter „ S c h w e r s p a t". Baryumsulfat, gefallt, techn., entwässert » dopp. raffln., entwässert „ gefällt, ehem. rein, Teigform „
.
°/o k g Mk. 1 7 , 0 0 °/o » » 40,00 °/« , „ 5«,00
f«t
%
„
,
105,00
Andere Qualitäten siehe unter „ B a r y u m f a r b e n " und „ S c h w e r spar. KBnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
| Lehmann & Voaa, Hamburg.
22. B a r y u m s u l f i d ( S c h w e f e l b a r y u m ; Baryum sulfuralum). BaS. Durch Reduktion von BaSO« mit Kohle unter Zusatz von Teer oder Olen im Schmelzofen erhalten. Das wasserfreie BaS leuchtet im Dunkeln. Es löst sich in HiO, indem es in Baryumsulfhydrat und Baryumhydrat übergeht: 2 BaS + 2 HiO = Ba(OH), + Ba(SH),. Das D. R. P. 154 498 bezweckt die Herstellung eines Baryumsulfhydrats, von dem ausgehend man durch Umsetzung beliebige andere Ba-Salze darstellen kann. Man glflbt danach ein Gemisch von Schwerspat und Kohle und leitet in die beim Auslaugen entstehende Lösung von Baryumhydrat und Baryumsulfhydrat entweder HiS oder CO, ein; es findet dabei eine der folgenden beiden Umsetzungen statt: Ba(OH)z + Ba(SH), + 2 H,S = 2 Ba(SH), + 2 H,0. Ba(OH), + Ba(SH), + CO, = BaCO, + Ba(SH), + H,0. In beiden Fallen erhalt man eine Lösung von Baryumsulfhydrat, aus der sich keine schwerlöslichen Doppelverbindungen dieses Salzes mit Ba(OH), niederschlagen können. Man dampft die Lösung im Vakuum ein und erhalt so eine von Polysulfiden freie Lauge, die mit andern Salzen beliebige Umsetzungen eingehen kann. BaS dient der Hauptsache nach zur Darstellung anderer Baryumpräparate. In der forensischen Analyse benutzt man es zur Entwicklung von ehem. reinem (As-freiem) H,S. Schwefel baryum, roh, (ca. 8 0 ° / o ) in Stücken „ „ (ca. 8 0 % ) in Pulver
,
gereinigt
, ehem. rein Baryumsulfhydrat, techn. , „
, ehem. rein
KBnigswarttr & Ebell, Linden vor Hannover.
% %
1 k g Mit. 2 , 5 0 ; 1 „ „ 2,00; flüssig
%
kg Mk. 17,00 „ „ 21,00
„
„ 78,00
°/o °/o
, „
„ 230.00 „ 125,00
o/o 1
„ „
„ „
70,00 18,00
| Lehmann & Voss, Hamburg.
23. B a r y u m s u p e r o x y d siehe unter 15. B a r y u m o x y d e . 24. B a r y u n) t h i o s u 1 f a t (unterschwefligsaurer Baryt; Baryum thiosulfuricum). BaSjOj + HiO. Durch Mischen der Lösungen von Natriumthiosulfat und Baryumazetat als Niederschlag erhalten. Baryum thiotulfat, techn „ ehem. rein
°/ 0 kg M k . 7 0 , 0 0 1 „ „ 5,00
KGnlgsw arter & Ebell, Linden Tor Hannover.
25. B a r y u m w o l f r a m a t (wölframsaurer Baryt; Baryum wolframicum). BaWOt. Wasserfrei durch Schmelzen von 2 T. Na,WO« mit 7 T. BaCl» und 4 T. NaCl und Auslaugen mit H»0 in grossen farblosen Kristallen erhalten. Auf nas&em Wege gewinnt man es mit verschiedenem Kristallwassergehalt durch Fallen der Natrlumwolframate mit BaClj-Lösungen. Baryumwolframat, ehem. rein
(meta)
Kflnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
1 kg Mk. 11,00
1 .
„
32,5a
Basische Farbstoffe — Baumaterialien, Prüfung.
JJ5
Baryumverbindungen: Fuerst Bros. & Co., New York, Noj. 2 u. 4 Staue I UOndorf, Becker i Co., Magdeburg. Street (•. Ins.-Anh. & 13). | Lehmann & To«, Hamburg.
Anlagen und Verfahren zur Herstellung von Baryumverbindungen:
Willy Manger, Dresden. Zentrifugen für Baryumverbindungen: Gebr. Heine, Viersen (Rheinbnd).
B a s i s c h e Farbstoff«. Als basische Farbstoffe bezeichnet man Teerfarbstoffe, die sich als Sulfate, Oxalate, Chloride u. s. w. organischer Farbbasen darstellen. Sie färben Wolle und Seide ohne Beize in neutralem oder schwach saurem Bade, Baumwolle auf sauere Beizen wie Tannin, Türkischrotöl u. s. w. Die basischen Farbstoffe sind nur teilweise in Wasser, sllmtlich aber in Alkohol löslich. Im Durchschnitt verfügen sie Ober eine sehr weitgehende Farbekraft und hohe Brillanz der Töne, dagegen sind sie meistens wenig licht-, luft» und seifenecht. Wahrend die ersten Anilinfarbstoffe samtlich zu den basischen gehörten, werden sie in der Baumwoll- und Wollfarberei jetzt mehr und menr durch andere verdrangt; hohe Bedeutung haben sie dagegen noch fflr: die Seidenund Jutefärberei. Baumwolle und ebenso Leinen wird vor der Färbung mit basiseben Farbstoffen meistens zuerst mit T a n n i n und dann mit B r e c b w e i n s t e i n l ö s u n g (oder Antimonsalz) behandelt: das auf der Faser entstehende A n t i m o n t a n n a t bildet dann mit den basischen Farbstoffen waschechte, festhaftende L?cke. Statt dieser Tannin-Antimonbeize (vgl. unter „O e r b s t o f f b e i z e n " ) unterwirft man die Baumwolle für Anwendung basischer Farbstoffe auch wohl der TOrkischrotOlbeize (vgl. „Tfl r k l s c h r o 101 f ä r b e r e i"). Wolle und Jute werden mit basischen Farbstoffen ohne Beizung in warmem Bade gefärbt. Auch Seide bedarf keiner Beize; man färbt sie in schwach angesäuertem Bade, und zwar meistens unter Zusatz von B a s t s e i f e , wie sie beim Entbasten der Seide mit Kernseife gewonnen wird. Ein derartiges Bastseifenbad erzeugt lebhaftere Nuancen. Bastselfe siehe „E n t b a s t e n". Baumaterialien. Prüfung. Apparate zur Prüfung von Zement-, Kalk- und TrassmOrteln: L Abbinde-Verh<nisae. N o r m a l - N a d e l a p p a r a t n a c h V i c a t , mit je 2 Büchsen und einem in Vs 0 geteilten, kleineren Thermometer Mk. 4 0 , 0 0 5 S t ü c k B l e i g e w i c h t e ä 3 kg zur Prüfung der Proben während des ' Bindens 12,00 A p p a r a t zur B e s t i m m u n g d e r T e m p e r a t u r v e r ä n d e r u n g w ä h r e n d d e s A b b i n d e n s , kompl. mit Thermometer 11,00
II. Druckfestigkeit. H a m m e r a p p a r a t zur Anfertigung von Zug- und Druckproben aus Zement, Kalk und Trassmörteln Z u g f o r m - E i n r i c b t u n g bestehend aus Einspannplatte von Gusseisen, Zugform von Messing, Aufsatzkasten mit 4 Federn D r u c k f o r m - E i n r i c h t u n g bestehend aus Einspannplatte, Druckform aus 2 Winkeleisen, Aufsatzkasten mit 4 Federn M a s c h i n e zur B e s t i m m u n g d e s D r u c k w i d e r s t a n d e s für Würfel bis 1 edm und für Widerstände bis 50 0 0 0 kg mit Hebelübersetzung 1:500, kompl V o l l s t ä n d i g e F o r m fUr H a n d a r b e i t , bestehend ans 4 Stahlplatten, gusseisernem Ring und eiserner Unterlage, für Würfel v o n 1 0 0 qcm Fläche D i e s e l b e , für 50 qcm Fläche
225,00 „
33,00
„
38,00
„ 1250,00 „ „
22,00 17,00
III. Dichte. V o l u m e n o m e t c r nach C. S c h u m a n n » Seger
6,00 50,00 8»
116
Baumöl — Baumwachs.
IV. Feinheit der S i e b b f l c h s e mit 4900 und 900 Mascha» a u f l qcm zur Bestimmung der Feinmahlung des Zementes S i e b b f i c h s e mit 2500 und 900 Haschen auf 1 qcm zur Bestimmung der Feinmahlung anderer Bindemittel (hydraulischer Kalke u. s. w.) .
Mk. 11,00
11,00
V. Volumbeständigkeit.
K a s t e n , mit Zink ausgeschlagen, mit Deckel zum Schutze der Proben vor Austrocknung D e r s e l b e , ohne Deckel, zur Aufbewahrung der Proben unter Wasser . T a s t e r - A p p a r a t nach B a u s c h i n g e r , zur Ermittelung der Volurabeständigkeit V I . Zugfestigkeit (vgl. auch II. D r u c k f e s t i g k e i t ) . Z e r r e i s s - A p p a r a t , Hebelübersetzung 1 : 5 0 mit Zinkeimer, Stflck . S c h r o t z u f t t h r e r mit' selbsttätigem Abschluss F o r m ( Z u g f o r m ) ftir 5 qcm Querschnitt mit Kerben . . . . . 5 kg S c h r o t M e s s i n g e i m e r c h e n für sehr schwache Probekörper V e r s c h i e d e n e G e r ä t e zur Bereitung der Proben, als 1 starke eiserne Schüsse], 1 starker Löflei mit Griff, 1 Messzylinder von 100 ccm, 1 Schaufel, 1 starke Glasplatte, 1 Spatel, 1 Messer, 1 verzinkte Kiste X a f e l w a g e ftir 5 kg geeicht, mit 2 losen schaufelformigen Messingschalen F e d e r w a g e mit Zifferblatt für 10 kg (1 kg geteilt in 10 g) . . . G e w i c h t s a t z 1—MX) g in Messing, 1—5 kg in Eisen geeicht . . B e s o n d e r e E i n r i c h t u n g des Z e r r e i s s - A p p a r a t e s für die Adh ä s i o n s p r o b e , kompl., bestehend aus 2 Klammern mit Stellrad und Spindel, 2 Kastenfoimen, 10 Haftprismen aus Glas und Holzkernen H a f t k ö r p e r aus Marmor „ „ Ziegel (Klinker) „ „ Gusseisen V o r r i c h t u n g zum Entformen von Zement-Zugprobekörpera . . . E n t f o r m u n g s a p p a r a t für Druckkörper . F o r m fllr HÜmmerapparat, bestehend aus 2 Winkeleisen mit Kerben G l a s p l a t t e 7 x 1 2 cm ffir Zugkörper „ 1 2 x 1 2 cm fttr Druckkörper H o c h d r u c k - D a m p f a p p a r a t zur beschleunigten Prüfung der Mörtel und Zemente auf Volumbeständigkeit, System Dr. E r d m e n g e r . . . K o h l e n s ä u r e b e s t i m m u n g s a p p a r a t e fttr Zement u. s. w.: Nach S c h e i b l e r , Modifikat F i n k e n e r zur volumetr. Best grösserer Mengen COt: Messröhre fllr . 150 300 ccm. Preis . . . . 45,00 60,00 Mk. Nach Prof. R . B a u r zur Best von CO», K a r b o n a t e n und freien Säuren Nach D i e t r i c h - F r f l h l i n g kompl. mit Gasmessröhre 200ccm in '/• geteilt D e r s e l b e Apparat mit Reserve-Glasteilen Besondere Reserveteile: 10 E n t w i c k e l u n g s f l a s c h e n ohne Stopfen 1 G u m m i s t o p f e n mit Rohr 10 S ä u r e g l ä s c h e n mit Marke D a r r a p a r a t fttr Z e m e n t p r o b e n , bestehend aus einem kupfernen Kasten mit Zwischenboden. Die Heizung (mittels Gas oder Spiritus) bewirkt, dass das Thermometer, dessen Kugel etwa 6 cm in den Kasten reicht, 110—120° zeigt 1 T h e r m o m e t e r hierzu Chemisches I«boratorium fdr Tonindustrie Prof. Dr. II. Seger & E. Gramer, G. m. Berlin NW. ZI, Dreynstr. SS. B a u m ö l siebe „ O 1 1 v e n ö 1". B a n m w a c h s siehe „ W a c t i s ,
vegetabilisches".
10,00 8,00
175,00
170,00 22,00 7,00 3,30 2,SO
36,00 20,i.K)
10,00
20,00
90,00 2,50 1,50 1,25 40,00 46,00 16,00 0,40 0,40 350,00
25,00 52,00 65,00 2.50 1,25 4,00
18,00
4,00 U..
Raumwolle — Baumwollfärberei.
117
B a n m w o l l e . Samenhaar mehrerer Gossypium-Axten. Zur Zeit der Reife platzt die Fruchtkapsel der Baunrwollpflanze auf, und die weissen Baumwollhaare quellen hervor. Auf sogenannten E g r e n i e r m a s c h i n e n « e r den die Samen von den Haaren abgerissen und letztere in stark gepressten Ballen in den Handel gebracht. Man unterscheidet n o r d a m e r i k a n i s c h e , s U d a m e r ik a n Is c h e , ostindische, w e s t i n d i s c h e , afrik a n i s c h e , l e v a n t i n i s c h e und e u r o p a i s c h e Baumwolle. Die Lange der Baumwollfaser steigt bis Ober 40 mm; l a n g s t a p e l i g helsst die Baumwollfaser, wenn sie mehr als 2,5 cm misst, k u r z s t a p e l l g dagegen, wenn sie unter dieser Lange bleibt Breite der F a s e r 0,010—0.035 mm. Was die Behandlung der Baumwolle anlangt, so ist als besonders wichtig der Prozess des M e r c e r i s i e r e n s zu nennen. Als Mercerisieren bezeichnet man ein Verfahren zur Erzeugung von S e i d e n g l a n z auf Baumwolle. Fflq das Mercerisieren kommen folgende zwei Arbeitsmethoden in Betracht: 1. Die Baumwolle wird mit Natronlauge getrankt, dann ausgeschleudert oder ausgequetscht, hierauf auf Streckmaschinen auf die ursprüngliche Lange oder, wenn möglich, noch etwas darüber hinaus ausgereckt und endlich In- gespanntem Zustande gewaschen. 2. Die Baumwolle wird zuerst auf Rahmen gespannt und nun mit Natronlauge mercerisiert, wobei also das Einlaufen von vornherein durch die Spannung verhindert ist; auch hier wird schliesslich direkt unter Spannung gewaschen. Halt es die Faser aus, so streckt man bei Methode 2 nachtraglich auf etwas mehr als die ursprüngliche Lange, wodurch der Seidenglanz erhöht wird. Abgesehen von dem seldenahnlichen Glanz erhalt die Baumwolle durch das Mercerisieren erhöhte Festigkeit und leichtere Aufnahmefähigkeit für. Farbstoffe. FrfUCnnKi Zar Unterscheidung mischen mercerisierter and nicht nwj CM liierter Baumwolle empfiehlt L a n g e (Vortrag auf d. V. Intern. Kongr. f. «ngew. Chem. Berlin 1903), ab frechen von der mikroskopischen Prüfung, folgende Reaktion: Eine kalt gesättigte ChlorzlnklOsung wird mit etwas JodkallusilOamg vermischt tmd mit Jod Im tJberschusa versetzt, so da» die LOsong mit Jod ffcslttlxt ist, s. B. eignet sich dazu eine Lteung Ton 10 T, Chlorrink, B T. KJ and 1 T. J in 24 T. H|0. Ferner gibt folgende LOsung sichere Bonität«: S T. KJ werden ix 12—24 T. H,0 geltet, 1—2 T. J «getagt und mit 80 T. Chlorrink, In 12 T. 0 , 0 geltet, vermischt. Die genannten braunen Lösungen färben Baumwolle blau an. Nichtmercerislerte Baumwolle verliert beim Spülen in Wasser die Farbe vollständig, während mercerislerte Banmwolle intensiv geflrbt bleibt. In sehr vielen Fällen llsst sich die Reaktion ohne weiteres auch auf gefärbte Baumwolle anwenden, und zwar benetzt man einen Teil des zu prüfenden Husten nur d t Wasser, während man einen andern Teil davon etwa S Hinuten in die erwähnte Chloixlnklteasg einlegt und dann auswischt. Beim Vergleich beider Muster ist dann leicht za erkennen, ob et sich um mercaisieTte Baumwolle handelt oder nicht. StOrt die Färbung der Baumwolle, so bleicht man vor der Prüfung mit Chlorkalk oder entfernt die Farbe sonst in geeigneter Welse, z. B. durch Reduktion u. s. w.
Banmwollf&rberei. Man färbt die Baumwolle gewöhnlich als Garn oder als Gewebe, seltener im ungesponnenen Zustande. Was die Vorbereitung der Faser anlangt, so bleicht man nur, wenn heille Färbungen beabsichtigt sind; sonst genügt Kochen mit Sodalösung (oder schwacher Natronlauge) und Seife, um Fettspuren zu entfernen. Vor dem Beizen und Farben müssen die Fasern vollständig mit Wasser durchtränkt sein. Die Baumwollfaser hat zu den meisten Farbstoffen eine so geringe Affinität, dass es der vorherigen Anwendung von Beizen bedarf, um ein Fixieren des Farbstoffes zu ermöglichen. Erst neuerdings hat man Farbstoffe erfunden, die sich auf der Baumwolle ohne Beize fixieren. Uber alle diese Verhaltnisse vergleiche man die Artikel „ B a s i s c h e F a r b s t o f f e", „ B e i z e n f a r b s t o f f e", „ S c h w e f e l f a r b s t o f f e", „Substantive Farbs t o f f e", „Türkischrotfärberei" sowie auch „ B e i z e n", „ C h r o m b e i z e n " , E i s e n b e i z e n " , G e r b s t o f f b e i z e n " , „Kupf e r b e i z e n", „ ö 1 b e i z e n", „ T o n e r d e b e i z e n " und „Zinnb e i z e n". Das Färben der Baumwolle mit Beizen bezeichnet man a l s a d j e k t i v e s Baumwollfarben. Fast ausnahmslos wird die Beize vorher angewendet, und zwar in einem besonderen Bade. Die gebräuchlichste Baumwollbeize für basische Teerfarbstoffe ist G e r b s ä u r e . Nach der Beizung folgt gewöhnlich nicht sofort das Färben, sondern zuvor noch das F i x i e r e n
118
Baumwollsamenöl — Bechergläser.
der Beizen, wozu man bei Gerbsäure (Tannin) beispielsweise Antimon- oder Zinnverbindungen benutzt. Für andere Teerfarbstoffe und namentlich für Pflanzenfarbstoffe eignen sich am besten T o n e r d e b e i z e n . Das Färben von Baumwolle o h n e Beizen bezeichnet man als s u b s t a n t i v e s B a u m w o l l f ä r b e n . Hierbei setzt man der wässerigen Farbstofflösung Marseiller Seife sowie unter Umständen NaCl oder Na2HPO» zu, beginnt das Färben bei ca. 40° und vollendet es unter Kochen. Um der Baumwolle die Eigenschaften der tierischen Faser zu verleihen, „ a n i m a l i s i e r t " man sie, d. h. man imprägniert sie mit Leim oder Gelatine. Baumwoll-Farben: Friedr. Wachs, Chem. Fabrik, Elberfeld.
B a u m w o l l s a m e n ö l siehe „ K o t t o n ö 1". B a z i l l o l (Liquor Cresoli saponatus). Kresolseifenlösung. Durch Erhitzen von Kresol mit Kaliseifenlösung erhaltene braune, ölige, teerig riechende Flüssigkeit. Es löst sich klar in Wasser und wird in grossem Umfange zur Desinfektion benutzt. Bazillol
1 kg Mk. 0,65; °/ 0 kg Mk. 75,00
Becher. I. Aus P o r z e l l a n (Kochbecher). a) Aus S a n i t ä t s p o r z e l l a n .
Höhe 85 J00 120 Inhalt 100 200 325 Preis 0,45 0,50 0,70 Dieselben mit Ausguss mehr das
135 500 0,90 Stück
150 700 1,20
175 1000 1,75
210 1250 2,30
235 1500 3,00
260 3000 5,25 Mk.
mm. ccm. Mk. 0,15
b) Aus Porzellan der Kgl. Porzellan-Manufaktur, Berlin. Höhe Inhalt Preis
95 175 0,70
115 340 0,95
130 420 1,15
140 610 1,45
150 750 1,85
170 950 2,30
200 1480 2,90
210 1660 3,50
230 mm. 2280 ccm. 4,00 Mk.
II. Aus d ü n n e m K u p f e r , mit Ausguss.
Inhalt Stück
250 1,20
500 2,50
III. B e c h e r standsfähig.
1000 ccm. 4,^0 Mk.
aus
Inhalt Ohne Ausguss, Stück Mit „ „
Hartglas
50 0,40 0,45
100 0,40 0,45
(Färbebecher). 250 0,55 0,60
500 0,60 0,65
Sehr wider-
750 0,75 0,80
1000 ccm. 0,90 Mk. 0,95 „
Becher: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld, Krs. Schleusingen (s. Ins.-Anh. S. 9).
Becberglfiser, Kochbecher, aus gleichmässig dünnem weissem Glase Nummer . . . . Höhe Inhalt Ohne Ausguss, Preis Mit „ „
000 45 25 0,10 —
00 50 35 0,10 —
0 1 2 3 4 5 6 55 65 75 85 95 110 120 45 60 90 150 2 1 0 3 0 0 350 0,12 0 , 1 3 0,15 0,20 0,23 0,25 0 , 3 0 — 0,18 0,23 0,25 0,30 0,35 0,40
Nummer . . . . Höhe Inhalt Ohne Ausguss, Preis Mit „ „
8 140 600 0,40 0,50
9 155 800 0,45 0,55
10 11 165 175 1000 ccm 1 Vi 0,50 0,60 0,60 0,65
In Sätzen von 1 — 5 der Satz » » „ 1-8 „ ,. „ „ 1-12 „ „ , „ „ 1-16 „ „ „ „ 000-0 „ „ r
12 195 l 3 /* 0,65 0,70
13 210 2 0,70 0,90
7 130 mm. 4 5 0 ccm. 0,35 Mk. 0,45 „
14 230 2 7» 0,75 1,00 Mit
15 16 2 4 0 270 mm. 3 Vi. 4 1. 0,80 0,85 Mk. 1,10 1,30 „ Ohne Ausguss 1,30 0,90 Mk.
2,60 5,00 9,00 -
1,90 4,00 7,00 0,30
„ „ „ „
Becherwerke — Beinschwarz.
119
B e c h e r g l ä s e r , n i e d r i g e F o r m , nach G r i f f i n , mit Ausguss. Nummer 1 2 3 4 5 6 7 8 9 1Ü 11 Höhe 65 75 85 100 1 1 0 125 140 160 180 200 225 Durchm. 4 0 45 50 60 70 80 9 0 1 0 0 1 1 0 1 2 0 130 Inhalt 75 1 2 0 180 2 5 0 4 0 0 6 0 0 ccm 0 , 8 1 1,5 2 2,5 Preis 0 , 1 8 0 , 2 2 0,24 0,29 0,36 0 , 4 4 0 , 5 0 0 , 6 0 0 , 7 0 0,86 1,00 In Sätzen von 1 — 6 der Satz , ,
, „
, „
1-9 1-12
12 250 140 3 1,20 Mk.
„ „
Bechergläser aus böhmischem Glase kosten 20 % mehr. B e c h e r g l ä s e r aus P r o f . W e b e r schem H a r t g l a s e . widerstandsfähig. Ü b l i c h e F o r m (Inhalt siehe oben).
mm. mm. 1. Mk. 1,70 3,60 6,50
Sehr
Nummer ohne Ausguss, 10 Stück Mit , 10 „
1 1,20 1,35
2 1,40 1,60
3 1,80 2,00
4 2,00 2,20
5 2,40 2,70
6 2,60 2,90
7 3,00 3,30
8 3,60 Mk. 4,00 „
Nummer Ohne Ausguss, 1 0 Stück Mit „ 10 „
9 4,00 4,40
10 5,00 5,50
11 5,70 6,20
12 6,10 6,60
13 6,50 7,00
14 7,00 7,50
15 7,90 8,40
16 8 , 8 0 Mk. 9,30 „
Niedrige Nummer 10 Stück
F o r m nach G r i f f i n (Inhalt siehe oben) mit Äusguss.
1 1,50
2 3 2,00 2,20
Bechergläser oder ohne Ausguss. Höhe Inhalt Preis
70 50 0,24
Höhe Inhalt Preis
180 1,3 0,85
80 100 0,28
50 50 0,26
90 150 0,30
Form 60 100 0,28
5 3,00
6 3,40
aus J e n a e r 100 200 0,35
190 1,5 0,90
Niedrige Höhe Inhalt Preis
4 2,65
nach 75 150 0,30
120 400 0,50
230 2,5 1,25
Griffin
85 250 0,35
8 5,50
9 10 11 12 6,60 8 , 3 0 9 , 6 0 1 2 , 0 0 Mk.
widerstandsfähigem
110 300 0,45
210 2 1,05
7 4,40
100 400 0,50
130 500 0,55
140 600 0,60
250 3 1,40
mit 125 600 0,60
Geräteglas 160 800 0,65
mit
170 mm. 1 0 0 0 ccm. 0 , 7 5 Mk.
2 7 0 mm. 4 1. 1,75 Mk
Ausguss. 135 800 0,70
145 1000 0,80
160 mm. 1 3 0 0 ccm. 0,95 Mk.
Anbringen von m a t t i e r t e n S c h i l d c h e n verteuert bei sämtlichen Sorten das Stück um 4—5 Pf. Bechergläser: Glasfabrik Sophienhütte Bock & Fischer, Ilmenau i. Thür. Emil Gundelach, Gehlberg i. Thür.
Georg Schmidt & v. d. Eitz, Sehmiedefeld, Kra. Schleusingen (s. Ins.-Anh. S. 9). Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW., Haidestr. 55/57 (a. Ins.).
B e c h e r w e r k e siehe „ T r a n s p o r t v o r r i c h t u n g e n". B e c q u e r e l s t r a h l e n siehe „ R a d i o a k t i v e S u b s t a n z e n". B e i n s c h w a r z (Elfenbeinschwarz, Ebur ustum nigrum). Das echte Elfenbeinschwarz gewinnt man aus Elfenbeinabfällen, die man in eisernen oder irdenen Gefässen bei Luftabschluss glüht. Man mahlt es trocken oder nass; es dient als gut deckende schwarze Malerfarbe. Das auf die gleiche Weise aus Röhrenknochen gewonnene Beinschwarz steht dem echten Elfenbeinschwarz an Qualität nach. Vgl. auch unter „K n o c h e n k o h 1 e " . Elfenbeinschwarz, je nach Qualität Beinschwarz „ Waggonladungspreis „ feinst gemahlen
Beinschwarz: Hirsch & Merzenich, Farbwerke m. b. H.. Grenzhausen.
% °/o °(0 °/o
kg Mk. 40,00 — 2 5 0 , 0 0 , „ 16,00 „ * 11,00 » n 24,00
120
Beizen —
Beleuchtung.
Öfen zur Herstellung von Beinschwarz baut: J . L. C. Eckelt, Berlin N. 4.
B e i z e n (Metallbeizen) siehe unter „ A b b r e n n e n". B e i z e n (Holzbeizen) siehe „H o 1 z f a r b e n". B e i z e n (Stoffbeizen, Mordants). Man versteht darunter die Befestigungsmittel der Farbstoffe auf der Faser, soweit die Farbstoffe an sich keine Affinität zu der Faser besitzen. Im einzelnen siehe die Artikel „ C h r o m b e i z e n", „E i s e n b e i z e n", „ G e r b s t o f f b e i z e n", „Ku p f e r b e i z e n", „ö 1 b e i z e n", „ T o n e r d e b e i z e n", und „Z i n n b e i z e n". Beizen: Friedr. Wachs,
Elberfeld.
Beizbottiche, Beizsiebe, Beizkörbchen aus Steinzeug: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlotteilburg, Berlinerstr. 23.
Blei- und ausgebleite Gefässe zum Beizen baut: J . L. C. Eckelt, Berlin N. 4.
Beizenfarbstoffe. Als „ B e i z e n f a r b s t o f f e " oder „ b e i z e n f ä r b e n d e F a r b s t o f f e " bezeichnet man Teerfarben, die sowohl auf der pflanzlichen als auf der tierischen Faser mit Hilfe von Metallbeizen fixiert werden. Nach dem wichtigsten Beizenfarbstoff, dem A 1 i z a r i n (s. d.), bezeichnet man auch wohl die ganze Klasse als „A1 i z a r i n f a r b s t o f f e". Die Beizenfarbstoffe, die meistens sehr echte Färbungen geben, sind häufig für sich keineswegs durch ein starkes Färbevermögen ausgezeichnet, sondern erhalten dieses erst durch die Beize, die teilweise vorher, teilweise aber auch erst nach der Färbung angewendet wird; man spricht in letzterem Falle von einem „Entwickeln" des Farbstoffs. Zahlreiche Beizenfarbstoffe geben je nach der Natur der Beize v e r s c h i e d e n e Färbungen. Die wichtigsten Beizen für diese Farbstoffe sind die C h r o m v e r b i n d u n g e n ; ferner werden Aluminium-, Calcium-, Eisen- und Zinnsalze häufig, selten Kupfer-, Nickel- und Zinksalze als Beizen verwendet. Über die Anwendung der beizenfärbenden Farbstoffe auf Baumwolle siehe unter „ T ü r k i s c h r o t f ä r b e r e i " , sowie unter „ B a u m w o l l f ä r b e r e i". Seide lässt sich nach Durchtränkung mit Chrom-, Eisen- oder Tonerdebeizen leicht mit den hierher gehörigen Farbstoffen färben; immerhin ist ihre Anwendung trotz der grossen Echtheit der Färbungen hier seltener, weil der „Griff" der Seide beim Beizen leidet. Das wichtigste Verwendungsgebiet der Beizenfarbstoffe ist die W o 11 f ä r b e r e i , wobei man teils vorbeizt, teils die Färbung durch nachherige Beizung entwickelt. Am häufigsten kommen Chrombeizen zur Anwendung, für rote Töne auch Tonerdebeizen. Beleuchtung:. Über die Kosten der Beleuchtungsarten gibt folgende dem Journ. f. Gasbeleucht. 1904, 141 entnommene Tabelle Aufschluss:
Steinkohlengas: Schnittbrenner . Argandbrenner. Glühlichtbrenner Milleniumlicht . Azetylen: Schnittbrenner . Glühlicht . . Petroleum: Rundbrenner . Kitsonlicht . . Spiritusglühlicht
Betriebskosten für i H.K. Pf.
Absolute Lichtstärke
Verbrauch in x Stunde
Verbrauch für i H.K.
Einheitspreis
Kosten in i Stunde
H.K.
1
1
Pf.
pt
. . . .
16 32 72 1400
160 250 120 1200
10,00 7,80 1,70 0,85
16 16 16 16
2,56 4,00 1,92 22,70
1,60 1,25 0,27 0,17
.
.
50 60
3,75 1,88
0,75 0,31
.
0,60 0,25 g 2,70 0,37 2,00
125 125
.
30 15 kg 0,08 0,33 0,10
25 25 40
2,00 8,25 4,G0
0,67 0,092 0,80
L i c h t a r t
. . . .
30 900 50
121
Beleuchtung.
L i c h t a r t
Absolute Lichtstärke
Verbrauch in i Stunde
Verbrauch für i H.K.
Einheitspreis
Kosten in i Stunde
H.K.
W.-St.
Watt
Pf.
Pf.
Betriebskosten für i H.K. Pf.
375 500 160 218 55
0,75 0,50 1,23 1,21 3,44
22,50 30,00 9,60 13,08 3,30
0,45 0,30 0,74 0,73 2,06
lektrisches Licht: Bogenlicht . . . . Bremerlicht . . . . Liliputbogenlampe Nernstlampe . Glühlicht . . . .
500 1000 130 180 16
60 60 60 60 60
Zu dieser Tabelle ist zu bemerken, d a s s d i e Erzeugungskosten für Azetylen mit 1,25 Mk. sehr niedrig b e m e s s e n sind, denn die Abnehmer m ü s s e n im Mittel 1,90 Mk. für 1 cbm Azetylen bezahlen. D i e W ä r m e e n t w i c k e l u n g durch die v e r s c h i e d e n e n B e l e u c h t u n g s arten geht a u s folgender, v o n Prof. W . W e d d i n g aufgestellter T a b e l l e hervor. Lichtstärke in Kerzen
Beleuchtungsart
Stündlicher
Stündl. aufgebende te Wärme in W. E.
Verbrauch
im ganzen
für i Kerze
2000 1000 2042 500 2500—3000 336 862 328
66,7 50 18,4 10 5—6 11,2 28,7 5,5
41,5 32,8 222
2,59 1,3 0,37
Liter
Gasbeleuchtung: Argandbrenner Regenerativbrenner . . . . Gasglühlicht Lukaslicht Spiritusglühlicht Petroleumlicht Azetylenlicht Elektrische Beleuchtung: Kohlenfadenglühlicht . NernsÜicht
30 20 111 50 500 30 30 60 16 25 600
400 200 408 100 500—600 0,057 0,108 36 Watt
48 38 258
l
Eine neuere T a b e l l e v o n Prof. W. W e d d i n g findet sich im Journ. f. Gasbeleuchtung 1905, die wir ebenfalls hier w i e d e r g e b e n : Lichts tärke horizon.
1 H.K. Petroleumlicht . . Spiritusglühlicht. Stehend.Gasglühlicht Hydropressgaslicht . Lukaslicht
.
.
.
Milleniumlicht . . Kohlenfadenglüh- j licht. . . . 1 Osmiumlicht . Nernstlicht .
.
.
Bogcnlicht . . . Flammenbogenlicht.
sphär. H. K.
Stündlicher Verbrauch
StündL aufgewendete Wärmemenge Kai.
14,8 13,2 43,6 g 480 65,3 42,9 129 g 698 73,8 52,3 112,3 1 573 303 214 272 1 1387 581 411 630 1 3210 1500 1060 1200 1 6120 43,8 34,6 104 Watt 89,8 18,3 12,8 59,1 „ 51,0 42,3 31,4 42,1 48,7 „ 184,5 113 184 213 „ — 380 400 440 „ 1880 440 „ 380
i
Kai. für i H.K.
Kosten für die Brennstunde
Stündl.
entwickelte KohlenGesamt für i H . K . säure Pf. 1 Pf.
36,4 1,09 3,78 16,3 11,0 1,39 6,48 3,86 7,82 7,78 5,77 14,80 4.16 2,6 3,99 2,36 1,34 1,95 1,63 8,52 0,95 17,6 0,202 17,6
0,083 0,088 0,027 0,018 0,019 0,014 0,120 0,184 0,062 0,075 0,044 0,009
70,1 119 59,1 143 332 631 — — — —
10,7 21,4
Beleuchtung.
122
Die folgende Tabelle (nach Untersuchungen von H. L u x ) zeigt unter a den standlichen Verbrauch, unter b die Lichtenergie in Prozenten des Energieverbrauchs, unter c die horizontale und unter d die mittlere sphärische Lichtstarke: b
c H.K.
d H.K.
1,0 14,2 7,7 107,0 107,0 581,0 1500,0 31,5 120,1 34,6 36,3 190,0 907,0 602,0 109,0 437,0 3400,0
0,825 12,0 6,04 89,6 82,3 411,0 1060,0 24,5 94,9 26.7 27,4 524,0 1145,0 760,0 89,0 344,0 2960,0
•/. 1 4 " Petroleumlampe Gasglühlicht, aufrecht Millenniumlicht Elektrische Kohlenfadenlampe . Nerastlampe Tantallampe Osramlampe Gleichstrombogenlampe Effektbogenlampe, gelbes Licht. „ weisses Licht Wechselstrombogenlampe Uviol-Quecksilberdampflampe . Quarzlampe
.
.
. .
. .
.
.
9,25 g 39,73 g 7,2 1 121,5 1 96,8 1 630,0 1 1200,0 1 98.23 W. 181.4 „ 44,0 „ 38,3 „ 435,0 „ 350,0 r 348,0 „ 181,0 B 198,6 „ 691,0 „
0,103 0,25 0,65 0,46 0,51 -
1
)
- ' )
2,07 4,21 4,87 5,36 5,60 13,20 6,66 1,90 2,24 6,00
Die folgende Zusammenstellung der Kosten künstlicher Lichtquellen, die H. D ö r r veröffentlicht hat, ist durch ihre Vollständigkeit wertvoll. Immerhin sind die Angaben nicht für alle Gegenden zutreffend; für die Kosten der Brennstoffe bzw. der elektrischen Energie sind mittlere Werte eingesetzt. Auch ist zu berücksichtigen, dass einzelne Lichtarten (z. B. Washingtonlicht, Flammenbogenlampe) nur für grosse Lichtstarken geeignet sind, also keine weitgehende Lichtteilung ermöglichen. Lichtart
Washingtonlicht (Petroleumglühlicht unter Druck) Flammenbogenlicht Quecksilberdampflampe Gasglühlicht Petroleumglühlicht Bogenlicht (Gleichstrom) Metallfadenlampen (Osram-, Zirkon-, Wolframlampen usw.) Petroleum Osmiumlampe Tantallampe Spiritusglühlicht Bogenlicht (Wechselstrom) Nerastlampe Kleine Bogenlampen Azetylenlicht Kohlenfadenlampe Gaslicht (Rundbrenner) Desgl. (Schnittbrenner) Stearinkerze ») ca. 0,5 °/o. — *) ca. 0 , 6 % .
Material- bzw. Energiekosten
1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000 1000
1000
1000 1000 1000 1000 1000 1000
= g W. Std. • • „ • • = 1 g • W. Std. = = „
g W.Std. = „ = g W.Std. •
„
„
22 50 50 «
Pf. „ „ „
22 „
50 „
• 50 „
• 22 „
• = • • = ' = '
50 50 40 50 50 50
„ „ „ „ „ „
; • : •
50 16 16 150
„ „ „ .„
1 W.Std. = 1 1 g
= 120 „
Kosten pro NormalIccrie und Stunde
0,010 Pf.
0,016 „
0,025 0,026 0,030 0,040
„ „ „ „
0,050 0,070 0,075 0,080 0,080
„ „ „ „ „
0,080
0,085 0,090 0,120 0,160 0,160 0,250 1,100
n
„ „ „ „ „ „ „
Bellit — Benzaldehyd.
123
Im einzelnen siehe die Artikel „ M o 1 y b d ä n 1 a r n p e", „ N e r n s t 1 a m p e", „ O s m i u m l a m p e", „ Q u e c k s i l b e r d a m p f l a m p e", „ T a n t a l 1 a m p e", „W o l f r a m l a m p e " und Z i r k o n 1 a fnjj e". Bellit siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". B e n z a l c h l o r i d . C.H». CHC1,. (Chlorobenzol, Benzylldenchlorid, Bittermandelölchlorid). Technisch wird es durch Einwirkung von Chlor auf Toluol bei Siedehitze gewonnen: C*Hi. CH, + 2 Cl» = C«H«. CHC1, + 2 HCl. Bei der Darstellung entstehen gleichzeitig B e n z y 1 c h 1 o r i d (s. d.) sowie andere Chlorsubstitutionsprodukte. Doch sieht man von einer Reinigung in der Technik meistens ab, da das Benzalcblorid nur als Zwischenprodukt bei der Fabrikation von Benzaldehyd, Benzoesäure und Zimtsäure dient Benzalchlorid
1 kg Mk. 2 , 6 0 ; °/o kg Mk. 2 3 0 , 0 0
Apparate zur Herstellung von Benzalchlorid:
F. H. Meyer, Hannover-Hainholz.
B e n z a l d c h y d (Bittermandelöl, Benzoylwasserstoff). C,H». CHO. Technisch gewann man ihn bis vor kurzem fast ausschliesslich aus dem B e n z a l c h l o r i d (s. d.), indem man dasselbe unter Druck mit Kalkmilch erhitzt: C,H,. CHClj + Ca(OH), = C.H*. COH + H,0 + CaCl, Man destilliert ihn mit Wasserdampfen, reinigt ihn mit Natriumbisulflt und dstilliert nochmals. Neuerdings gewinnt das D. R. P. 126 421 grosse Bedeutung, wonach man Benzaldehyd direkt aus Benzol darstellt, und zwar behandelt man dasselbe in Gegenwart von Kupfer oder Kupferchlorflr und Alumlniumbromid oder -jodid mit einem Gemisch von Kohlenoxyd und Chloroder Bromwasserstoffsaure. Endlich lasst sich der Benzaldehyd durch Oxydation von Toluol darstellen, und in dieser Hinsicht ist das D. R. P. 154 499 wichtig, wonach man zur Reindarstellung wasserunlöslicher aromatischer Aldehyde nicht ein Alkalibisulfit, sondern wasserige schweflige Saure benutzt und aus der dadurch gewonnenen und geklarten Losung die gereinigten Aldehyde durch Erhitzen oder Lufleinblasen abscheidet. Beispielsweise wird durch Oxydation von Toluol mit PbOj und H>SO* ein Rohprodukt gewonnen, das neben 60 % unveränderten Toluols etwa 40 % Benzaldehyd enthalt: 100 kg dieses Produktes werden bei 15° mit 400 1 Wasser innig verrohrt, und in die so gewonnene Emulsion werden 25—30 kg schweflige Saure eingeleitet. Hierauf wird das ungelöst gebliebene Toluol von der wasserigen aldehydschwefligsauren Losung getrennt und letztere behufs Gewinnung des Aldehydes allmählich auf 100° erhitzt, wobei die schweflige Saure schon von etwa 30* ab entweicht und sofort zu einem weiteren Ansatz Verwendung finden kann. Nach dem Erkalten werden 36—38 kg reinen Benzaldehydes ausgeschieden. Dadurch, dass man das vom Aldehyd getrennte Wasser wieder benutzt, wird die geringe Menge des in Wasser gelöst bleibenden Benzaldehyds beim nächsten Ansätze zurückgewonnen. Klare, stark lichtbrechende Flüssigkeit, Sp. G. 1,0504; S. P. 179,2°. Unlöslich in Wasser, sehr leicht loslich in Alkohol und Äther, oxydiert an der Luft zu Benzoesäure. Der Benzaldehyd wird zur Darstellung zahlreicher Teerfarbstoffe benutzt. F r ü l a n g i Man verlangt Jetzt von techn. Benzaldehyd, dass er farblos ist, ein ip. O. von 1,052—1,055 besitzt und im Waaaentoffstrom zwischen 178 md ISO' vollständig Oberdestilliert. Er mus9 sich mit konz. HiSO* klar und ohne erhebliche Bräunung mischen sowie in einer Losung von Ammoniumbisulfat ohne Hinterlassung von Öltröpfchen loslich lein. Etwa vorhandene Benzoesäure bestimmt man anf folgende Welse: £0 ccm Benzaldehyd werden mit 10 ccm Noimalnitronlauge und H,0 und Pbenolphtaldn als Indikator geschüttelt; die unverbrauchte Laugenmenge titriert man mit Normalslure zurück, und es entspricht 1 ccm Normallauge = 0,122 g C«H, . CO.H. Benzaldehyd 1 kg Mk. 3,50; °/ 0 kg Mk. 325,00 „ sehr rein 1 „ „ 4,25 „ ehem. rein t „ „ 10,00
Benzaldehyd-Apparate:
F. H. Meyer, Hannover - Hainholz (s. Ins.-Anh. S. 17).
124
Benzanalgen — Benzin.
B e n x a n a l g e n siehe „A n a 1 g e n". B e n x M l n (p-Diamidodiphenyl). NH,. C.H,. C«H«. NHi. Durch Reduktion von p-Nitrodiphenyl mit Zinkstaub in alkalischer Losung sowie neuerdings durch Elektrolyse von Nitrobenzol gewonnen; auch elektrolysiert man zur Gewinnung von Benzidin Azoxybenzol in salzsaurer Losung unter Zusatz von Zinnchlorflr oder aber unter Benutzung einer Zinnkathode (D. R. P. 116 467 und 122046). Reines Benzidin bildet farblose Blattchen; Sch. P. 122°. In kaltem Wasser sehr wenig, in heissem sehr leicht lOslich; ebenso in Alkohol und Äther. Mit Säuren bildet es Salze. Man verwendet es zur Darstellung vieler Farbstoffe. Benzidin (Base) „ ehem. COCIU. ICiU rein . . . . Benzidinsulfat (631/* °/o) Teigform chem, rein . . .
1 kg Mk.
5,00
. H Mk. 5,50; 1 „ „ 50,00 . 1 „ 2,30; % „ „ 195,00 . H „ 4,00; 1 „ „ 35,00 B e n z i n . Man unterscheidet verschiedene Benzine, nämlich S t e i n kohlenbenzin, Braunkohlenbenzin und Petroleumb e n z i n . Das Steinkohlenbenzin wird jetzt allgemein als B e n z o l (s. d.) bezeichnet, wahrend für Braunkohlenbenzin der Name S o 1 a r ö 1 (s. d.) üblich ist; unter B e n z i n (Ligroln) schlechtweg versteht man stets das Petroleumbenzin. Uber die Gewinnung von Benzin vgl. den Artikel „ E r d ö l " . Zur Reinigung des Rohbenzins unterwirft man dasselbe zuerst einer erneuten Destillation, dann folgt eine chemische Reinigung, indem man das Benzin erst mit konz. H.SO. und dann mit NaOH wascht. Nach dem D. R. P. 141 298 beseitigt man den u n a n g e n e h m e n G e r u c h des Petroleumbenzins, indem man diesem etwa 1 % terpenhaltige ätherische üle zusetzt, die Mischung auf 70° erwärmt und dann mit 2,5 % Natronlauge von 35° B6 kräftig schdttelt; die unangenehm riechenden Bestandteile sollen durch das Alkali mit dem Terpen zu geruchlosen Verbindungen kondensiert werden. Ahnliche Verfahren sind noch mehrere vorgeschlagen und zum Patent angemeldet worden. So behandelt man das Benzin nach dem Engl. Pat. 10 004 von 1903 bei niedrigen Temp. mit Losungen von Permanganaten, Persulfaten oder von Chromsaure. Reines Benzin bezeichnet man als P e t r o l e u m ä t h e r (Aether Petrolei). Neuerdings hat man versucht, f e s t e s B e n z i n herzustellen, und zwar auf ahnliche Weise, wie Spiritus in einen festen KOrper verwandelt wird (vgl. So mischt man beispielsweise nach dem Amer. Pat. : ,H a r t s p I r i t u s"). 641 962 zum Solidifizieren von Petroleumkohlenwasserstoffen annähernd 91 Gew. T. derselben mit 7 T. Kernseife und 2 T. Stearin, erhitzt das Gemisch, bis Seife und Stearin geschmolzen und gründlich gemischt sind, lasst abkühlen und fest werden. Nach dem D. R. P. 151 594 soll das Festmachen durch Beimischen von 4—10 % geschmolzener, stark mit Wasserglas beschwerter Natronseife geschehen. Nach dem D. R. P. 176 366 emulgiert man Benzin mit in Wasser gequollenem Leim, worauf die erhaltene Emulsion durch Trocknen oder auch durch Formaldehyd gehartet wird. (Die Bedeutung dieses Verfahrens erscheint recht fragwürdig.) Das Benzin ist ein Gemisch von Kohlenwasserstoffen. Sp. G. 0,640—0,70; S. P. zwischen 60 und 120°. Man benutzt es als Entfettungs- und Extraktionsmittel, in der „chemischen" Wascherei sowie zu Beleuchtungszwecken, zum Motorenbetrieb u. s. w. P r ü t u n g i Gewöhnlich bestimmt man du «p. O. mit einem Artometer und stellt dann eine V e r d a m p f u n g « p r o b e «n: Du gewöhnliche, unter 100» liedende Benzin (sp. O. 0,70—0,71) dsxf beim Verdunsten auf schwach siedendem Wasserfaade im Uhrglas keinen Rückstand hinterlassen. Ferner darf es auf Papier beim Verdunsten keinen Fettfleck zurücklassen; geben die beiden letztgenannten Proben ein negatives Resultat, so ist die Abwesenheit schwerer öle erwiesen. Ferner unterwirft man das Benzin fraktionierten D e s t i l l a t i o n ; ist dieselbe für zollamtliche Zwecke bestimmt, so muss dazu ein besonderer, Torgeschriebener . Apparat (vgl. Zentralblatt für das Deutsche Kelch 1898 Seite 279) verwendet werden. Nach dem Zolltarif werden als Benzin, Ligroin und Petrolkther diejenigen Mineralöle zollfrei eingelassen, welche wenigstens 80*/, unter 150* siedende Teile enthalten. Raffinierte Benzine müssen absolut farblos sein und dürfen weder beim Schütteln mit kons. H ^ eine FBrbung veranlassen, noch beim Kochen mit Wasser irgendwelche Baueren Bestand.
Benzin-Isol — Benzoesäure.
125
teile oder sonstige Verunreinigungen an letztem abgeben. Zur Prüfung auf die E n t f l a m m b a r k e i t bedient mim sieh de* A b e l Beben PetroUumprtfers i a etwa* veränderter Anordnung.
Die Benzinpreise schwanken so stark, dass wir von einer Aufzahlung der gegenwärtig geltenden absehen. Benzinapparate baut:
J. L. C. Eckelt, Berlin N. 4. I Heinrich Hirzel, Leipzlg-Plagwit*. Friedrich Heckmaim, Berlin SO. 16, Brücken- I F. H. Meyer, Hannover - Hainbob (a. Ins.-Anh. atraaae 6 b O l Iiaerate). j 8. 17).
Explosionssichere Gefässe für Benzin:
Fabrik explodonmichertr Qeflsse, O. m. b. H., Salzkotten i. W.
Benzln-Isol. Geschätzter Handelsname für wasserlösliches (richtiger emulgierbares) Benzin.
Louis Iilumer, Zwickau i. Sa.
Tetra-Isol (wasserlöslicher Tetrachlorkohlenstoff):
Lonll Blumer, Zwickaa L Sa.
Benzlnotonn. Unter No. 61 960 und 76 875 Klasse 34 eingetragenes Wortzeichen für Tetrachlorkohlenstoff. Siehe den Artikel „ T e t r a c h l o r k o h l e n s t o f f " . Benzinselfe. Neben andern Verfahren der Darstellung scheint die durch das Ungar. Pat. 31 885 von 1904 geschützte Fabrikationsmethode Bedeutung zu erlangen. Das Verfahren Ist dadurch gekennzeichnet, dass a ) 00 T. Pälmkernöl auf eine Temp. erwärmt werden, bei der ihnen zugesetzte 8 T. Harz darin schmelzen können; b) 30 T. Natronlauge von 38' B6 und 2 T. Benzin, wie solches im Handel zu haben ist, zugesetzt und die Gemische a und b solange kalt miteinander gerührt werden, bis die Masse in den konsistenten Zustand übergeht Man benutzt die Benzinsfeife zur Reinigung von Wasche, von Kleidungsstacken u. s. w. Iso-Benzinseife (feste Benzinseife): Louis Blumer, Zwickau L Sa.
BenxtawSsoherel siehe „ C h e m i s c h e W ä s c h e r e I " . Benzin-Waschmaschinen: Gebr. Heine, Viersen (Bbld.).
Benzoe (Besina Benzoe). Wohlriechendes Harz, das von dem in Hinterindien und Sumatra helmischen Btyrax Benzcnn gewonnen wird. Alle Sorten ( S u m a t r a b e n z o e , S i a m b e n z o e und P e n a n g b e n z o e ) bestehen aus einer braunen Grundmasse, in die hellere abgerundete Körner, sogenannte „Mandeln", eingebettet sind. Eine Sorte ist um so geschätzter, je mehr Mandeln sie enthalt; die wertvollste Sorte ist S i a m b e n z o e , die stark nach Vanille riecht. Ausser Harzen, ätherischem Ol und Estern enthält das Benzoeharz namentlich viel B e n z o e s ä u r e (12—24%); nur im Sumatrabenzoe Ist die Benzoesäure fast ganz durch Zimtsäure ersetzt. Man benutzt Benzoe in der Medizin (ausserllch), in der Parfümerie, sowie zur Darstellung von Benzoesäure. P r f l f w n g i Als Grenzwerte fttr echtes S i a m - B e n x o e hat man zn merken: Siurezahl 120—170; Esterzahl $5—75; Verselfungszahl (heia bestimmt) 170-810; MethjUahl 23,6—(3,6; Aschegehalt 0,2-1,6•/,. Soll bis auf höchsten S*/> Backstand alkohoUflsllch sein. — Für S u m a t r a - B e n i o e gelten die Grenzwerte: Slurezahl X—100; Esterzabl >0—175; Terseifungsahl (heia bestimmt) 165—270; Methylzahl 1S-I5,6; Aschegehalt 0,t—lfi •/.; Wassergehalt 4-««/,. Von Sumatra-Benzoe sollen wenigstens 7 0 — » • / . in Alkohol lBalich sein. — Vgl. auch D. A. I V .
Benzoe Siam, in Tränen ^ „ in Stücken „ Sumatra „ „ fein pulverisiert
1 k g Mk. 9,00 1 , , 4,50 1 , , 4,50 1 „ , 4,00
Benzoesäure (Acutum henzoicum). C»H». COjH. Sie wurde früher aus dem Benzoeharz durch Sublimation oder auf nassem Wege durch Auskochen mit Kalk gewonnen, und für medizinische Zwecke kommt diese Darstellung „aus dem Harz" auch heute noch In Betracht Ein ferneres Ausgangsmaterial
126
Benzoesäure.
für die Darstellung war und ist teilweise noch jetzt d i e H i p p u r s ä u r e d e s Harns der Pflanzenfresser, die nach mehrtägigem Stehen durch Fäulnis in Glykokoll und Benzoesäure zerfallt; durch Kalkmilch bildet man Calciumbenzoat und zersetzt dieses nach dem Eindampfen mit HCl. Die grösste Menge der Benzoesäure gewinnt man aber aus dem T o 1 u o 1, und zwar chlort man e s zweifach oder dreifach in der Seitenkette, fahrt es also durch Einwirkung von Chlor in B e n z a l c h l o r i d oder — wie neuerdings fast ausschliesslich — i n B e n z o t r i c h l o r i d Uber. Aus dem letzteren g e wann die Benzoesäure anfanglich durch Reaktion mit Kalkmilch unter D r u c k : 2 C A . CC1, + 4 C a ( O H ) , = ( C . H . . C O , ) , C a + 3 CaCI, + 4 H , 0 . jetzt führt man das Benzotrichlorid in Benzoesäure durch Oxydation mittels HNO» über, und zwar nimmt man diese Reaktion in Rührkesseln vor. E s entweicht dabei HCl, während die Benzoesäure durch Umkristallisieren oder aber durch Destillieren im Vakuum gereinigt wird. In gleicher W e i s e gewinnt man sie auch aus Phtalsaure sowie aus Phtalimid, und weiter sind es namentlich die Abfalle der Benzaldehydfabrikation, welche ihrer Gewinnung nutzbar gemacht werden. D a s D. R. P . 109 122 geht von einer gewissen, an Benzonitril C , H a . CN reichen Teerölfraktion aus und verseift dieses zu Benzoesäure. Recht wichtig geworden ist anscheinend das Verfahren von U 1 1 m a n n und U z b a c h i a n , wonach man Toluol direkt mit KMnO« oxydiert; die Ausbeute an Benzoesäure betragt 9 0 %, und zwar ist die erhaltene Saure chlorfrei, was namentlich filr medizinische Zwecke wichtig ist. In neuester Zeit ist ein weiteres Verfahren aufgefunden worden, und zwar bezweckt dasselbe, welches durch eine Anzahl von Patenten (D. R. P. 136 4 1 0 ; 138 7 9 0 ; 139 9 5 6 und 140 9 9 9 ) geschützt ist, die gleichzeitige Darstellung von Benzoesäure und Phtalsaure: E s wurde gefunden, dass Naphtole und andere Substitutionsprodukte des Naphtalins (Nitronaphtalin; Naphtylamin; Naphtalinsulfosäuren u. s . w . ) durch Erhitzen mit schmelzenden Alkalien oder Alkalilaugen und oxydierend wirkenden Metalloxyden (FejO>; CuO; MnOj) in ein Qemisch von Phtalsaure und Benzoesäure übergeführt werden. Die Phtalsaure lasst sich von der Benzoesäure durch Destillation trennen. Endlich ist darauf hinzuweisen, dass man jetzt aus den Mittelölen der Stelnkohlenteerdestillation B e n z o n i t r i l C»H». CN abzuscheiden gelernt h a t ; durch Verseifung wird es in Benzoesäure von grosser Reinheit übergeführt. Farblose dünne Blattchen, leicht löslich in Äther und Alkohol, schwer in kaltem, etwas besser in heissem W a s s e r . S c h . P . 120"; S . P . 250". Sie sublimiert schon bei 100—120°. Ihre Salze (Benzoate) sind fast samtlich in W a s s e r löslich. Die Benzoesäure dient als Arzneimittel, weiter vor allem zur D a r stellung blauer Teerfarben, als Beimischung zu T a b a k s a u c e n , in der Zeugdruckerei ti. s. w, B e n z o e s ä u r e a n h y d r i d (CiH$. C 0 ) , 0 gewinnt man nach dem D. R. P . 146 6 9 0 durch Erhitzen von chlorsulfosaurem Na ( 1 8 0 T . ) und benzoesaurem Na ( 3 0 0 T . ) , entsprechend der Oleichung: CISOiNa + 2 C.H». CO,Na = ( C . H . . C 0 ) , 0 4- Na,SO» + NaCI. Im übrigen kann man das Benzoesäureanhydrid aus henzoesauren Salzen durch Einwirkung von Sulfurylchlorid oder von Gemischen aus C1 und S O , darstellen. Eine Vervollkommnung dieses — an sich bekannten — Verfahrens bezweckt das D . R . P . 161 8Ö2 mit den Zusatz-D. R. P . 163 103 und 167 304. Der Benzoesäureäther (Athylester) sowie der Benzoesäuremethylegter (Niobeöl) sind farblose, angenehm riechende Flüssigkeiten, die als Fruchtather und in der Parfümerie Verwendung finden. Technische Verwendung finden schliesslich noch die Amidobenzoesäuren (namentlich die Orthosäure; vgl. darüber den Artikel „ A n t h r a n i l s ä u r e " ) s o w i e auch die Nitrobenzoesäuren. Über Amidobenzoesäureäthylester s. den Artikel „ A n ä s t h e s i n " . P r f l l n n g l Offixinell ist nur die aus Slnre; Uber ihre Prttong vgl. D. A. IV. ohne Rückstand flüchtig sein, sich klar in den richtigen Sch. P. zeigen. Chlorhaltig
dem Benzoehan gewonnene gelbe bis brlunliche Die reine Handelsbenzoeslare muss farblos und Benzol, Äther sowie Terd. Ammoniak lSsen und darf die B. rater keinen Umstlsden sein. Die
Benzol.
127
Iteinheit der Sim kontrolliert nam dnrcfa Titration mit NormallaaBt: llan lfl«t 1 g Benzoe«tare in 10 can Normallaace, nrdflmit mit 40 cem H,0 tod tltriot "P^fr TuwcuduBf TOS PboolpbUUin als Imfllratnr mit Hcrmalaalalnre rurflck; 1 cem Tettmnebte Normalluce entspricht 0,12200 g Benzoeslure. Benzoesäure ans dem Harz, sublim, vevs 1 kg Mk. 4,80 „ „ Siamharz, „ D. A. IV 1 „ „ 19,00 „ „ Harn, dopp. sublim, weiss 1 „ „ 10,00 „ Toluol, Pnlver, weiss . . . . 1 kg Mk. 3,70; % „ „ 326,00 „ „ dopp., sublim. . 1 1 „ „ 10,00 Benzoesäureanhydrid, techn. 1 „ „ 15,00 „ ehem. rein 1 „ „ 23,00 Benzoesäureäther aus dem Harz 1 „ „ 18,00 „ „ künstl. Säure 1 „ „ 7,00 Benzoesäuremethylester (Niobeöl) konx 1 „ „ 6,00 ii ehem. rein 1 „ „ 8,00 n Nitrobenzoesäuien: oithoD Mk. 0,90; H „ 8>00 metaD „ 0,80; H „ 6,00 paiaD „ 1,00; H „ 9(00 Aandobenzoesäoren: ortho- techn. 1 kg Mk. 18,00 „ pur. H Mk, 8,00; 1 , „ 65,00 metaH „ 13,00 paraH „ 18,00 Benzoesäure: Fuerst Bros, k Oa>, New York, Nos. 2 u. I Stone I Saccharin-Fabrik, Akl-Oex. Torm. Vahlberg, Street (s. Ins.-Anh. & 13). List k Co., Balbke-Werterhtlflen a. Elbe (aus Lehmann k Ton, Hamburg. | Tolaol).
BENZOESÄURE, ftcnzoesinires Itotrium.
LEHMANN A VOSS, HAMBURG, m
Benzoesaures Natron: Saccharin-Fabrik. Akt-Oes. vorm. Fahlberg, Mst k Co., Salbka-WesterhOaen a. Elbe. Benzoesaure-Apparate: F. B. Meyer, Hannover - Htlnholz (s. Ina.-Anh. 8. IT). Destillationsapparate für Benzoesäure baut: J. lt. O. Eckelt, Berlin N. 4. Bensol (Steinkohlenbenzin). CeH«. Dieser wichtige Bestandteil des Stejnkohlenteers ist heuzutage dadurch in weit grosseren Mengen zu unserer Verfügung, dass der Steinkohlenteer nicht mehr allein der Leuchtgasfabrikation sondern in seiner Hauptmenge der D e s t i l l a t i o n s k o k e r e i entstammt Wahrend die Leuchtgasfabrikanten ein Interesse daran haben, dass das Benzol, welches man als aen Hauptfaktor für das „Leuchten" des Gases erkannt hat, möglichst vollständig in diesem verbleibt, sind die Destillationskokereien in der Lage, ohne solche Rücksichten auf die ihren Ofen entströmenden Oase vorzugehen, denn für diese Oase kommt nicht der Leuchtsondern nur der Heizwert in Frage, und dieser wird durch das,Fehlen des Benzols nicht beeinträchtigt. Deshalb gewinnen die Destillationskokereien Benzol nicht nur aus ihrem Teer, sondern sie unterwerfen auch das Oas, ehe sie es wieder den Koksofen zuführen, einer besonderen Behandlung, um das darin enthaltene Benzol abzuscheiden. Diese Abscheidung gelingt entweder mit Hilfe von Kältemaschinen, die das Benzol zum Ausfrieren bringen, oder nach der Methode B r u n c k durch Waschen des Gases mit schwerflüchtigen ölen, welche das Benzol zurückhalten.
128
Benzol
Aus dem Steinkoblenteer gewinnt man das Benzol durch fraktionierte Destillation (vgl. Artikel „ S t e i n k o h l e n t e e r " ) . Das Handelsprodukt ist nicht reines Benzol, enthalt vielmehr noch verschiedene Beimengungen. Die Rektifikation wird gewöhnlich so geleitet, dass 3 Fraktionen entstehen, nämlich 90 % i g e s B e n z o l , 50 % i g e s B e n z o l und S o l v e n t n a p h t a ; Ober letztere siehe besondere Artikel. Das 50 %ige Benzol des Handels soll 50 % von bis 100° fluchtigen Bestandteilen enthalten, und ebenso sollen in dem 90 %igen Handelsprodukt 90 % solcher Bestandteile enthalten sein. Aus dem 50 %igen Benzol lassen sich durch weiteres Fraktionieren, das gewöhnlich in K o l o n n e n a p p a r a t e n geschieht, 30—40 % reines Benzol, 5 % sogenanntes „ B e n z o l f ü r R o t " (d. h. ein Gemisch von Benzol mit ToluolL 35—40 % reines Toluol und 5—8 % Xylole gewinnen, wahrend man aus dem 90 %igen Benzol 65—75 % reines Benzol. 10 % Benzol für Rot und 2—4 % Toluol und Xylole erhält. Die zur Isolierung der reinen Kohlenwasserstoffe benutzten Kolonnenapparate arbeiten mit Dephlegmatoren und ahnein den für die Rektifikation von Alkohol benutzten (vgl. „ R e k t i f i k a t i o n " ) . Das D. R. P. 140824 schätzt eine Rektifikationskolonne fUr Benzol, die sich durch geringen HjOund Dampfverbrauch auszeichnen soll. Die Dampfe gelangen dabei nicht, wie sonst flblicb, von unten sondern von oben her in die Rektifikationssaule; die Trennung von Dampfen und kondensierter Flüssigkeit geschieht durch eigenartig konstruierte Zwischenboden. Viel besprochen worden ist das N i k I f o r o w s c h e Verfahren zur Gewinnung aromatischer Kohlenwasserstoffe (namentlich Benzol) aus RoherdOl und PetroleumrQckstanden. Das ErdOl wird nach diesem, in den meisten Staaten patentierten Verfahren In horizontalen eisernen Retorten erst bei500°und dann bei 1000* unter Erhöhung des Druckes destilliert. Man erhält 12 % des verwendeten RohOls an Benzol und Toluol, 1 % Anthrazen und 2—3 % Naphtalin; die als Abfall erhaltenen Gase, Koks und Schweröl werden als Heizmaterial benutzt Das Verfahren Hann nur dort Bedeutung gfewlntten, wo rohes ErdOl in Massen billigst zur Verfügung steht, und auch da erscheint unter den gegenwartigen niedrigen Benzolpreisen seine DürchfaUrting aussichtslos; Der zum Nlkiforowschen"Verfahren gehörige Apparat zur Abscheidung von Kohlenstoff und Über 170* siedenden Anteilen ist in Deutschland ddrch das D. R. P. 143549 geschlitzt worden, jedoch wurde das Patent inzwischen schon wieder gelöscht. Es ist aber zu betonen, dass dieses Patent nicht das eigentliche Verfahren zur Oewinnung aromatischer Kohlenwasserstoffe, sondern nur die Vorrichtung zum Reinigen der dabei erhaltenen Destillationsprodukte betraf. Von den verschiedenen Reinigungsverfahren für Benzol Ist namentlich das S c h w a l b e s c h e (D. R. P. 133 761) zu nennen; es bezweckt die Ausscheidung der Schwefelverbindungen, insbesondere des Schwefelkohlenstoffs und Thiophens, aus Rohbenzol durch Einwirkung von feuchtem Ammoniak mit oder ohne Anwendung von Druck. Hierbei bilden sich Oltropfen, die sich unter dem Benzol absetzen; das gewaschene Benzol Ist sodann vollständig frei von Schwefelverbindungen. Die Entfernung des Thiophens bezwecken auch die Verfahren 1. von D I m r o t h und 2. von L i p p n a n n u n d P o l l a k ; beim ersten Verfahren wird das Benzol in Siedehitze mit QueckslIberacetatlOsung, beim zweiten mit Chlorschwefel bebandelt, wobei die genannten ReaeeüGen mit dem Thlophen Verbindungen eingehen, wahrend das Benzol selbsf nicht angegriffen wird. Reines Benzol bildet eine leicht bewegliche, farblose, eigentümlich riechende Flüssigkeit; sp. O. 0,8841 (bei 15*); S. P. 80,5*. Es erstarrt gegen 0" zu grossen rhombischen Kristallblattern, die bei 3* schmelzen. Es mischt sich mit Alkoliol, Äther, Azeton u. s. w., ist fast unlöslich in Wasser, leicht entzündlich, brennt mit leuchtender, stark russender Flamme, löst Fette, ätherische öle, Kautschuk, Guttapercha, Kampfer u. s. w. Chemisch reines Benzol gewinnt man durch Destillation von Benzoesäure mit Atzkalk. Das Benzol Ist das Ausgangsmaterial iur Darstellung sehr vieler aromatischer Verbindungen; weiter dient es als LOsungs- und Reinigungsmittel für
129
Benzol.
zahlreiche organische Körper, namentlich jetzt als wichtiges Ausgangsmaterial für die synthetische Indigodarstellung (vgl. unter „ I n d i g o f a r b s t o f f e " ) . Für die Handelssorten von Benzol gelten ungefähr folgende S i e d e g r e n z e n :
Ergibt bei Handelsbezeichnung 90°/oiges Benzol 50®/oiges „ 30®/oiges Solventnaphta (Schwerbenzol)
100® 7®
120® 7®
90 50 30
100 90 90
130® ®/ 10
20
160® 7.
Sp. G. bei 15°
90
0,885 0,880 0,875 0,875
D a s Franz. Pat. 3 4 8 501 betrifft die Herstellung von Benzolemulsionen, in der Erwägung, dass derartige Benzol-Wassergemische viel weniger feuergefährlich sind als der reine Kohlenwasserstoff. Man stellt auch f e s t e s B e n z o l her, und zwar auf ähnliche W e i s e , wie man Benzin, Petroleum und Spiritus festmacht; vgl. darüber die Artikel „ B c n z i n " , „ E r d ö 1" und „ H a r t s p i r i t u s " . F r u f a n a ; l Die technische Prüfung umfasst gewohnlich die Bestimmung des sp. O., die fraktionierte Destillation und die Kitrierungsprobe. Das sp. O. bestimmt man in üblicher Weise. Zum Zwecke der fraktionierten Destillation benutzt man 100 ccm Bepzol; dieselben werden im gewöhnlichen Fraktionierkülbchen mit seitlichem Ansäte so langsam destilliert, dass alle Sekunden t Tropfe» übergehen. Das Thermometer soll so in das KSlbchen eingesetzt sein, dass sich die Kugel gerade unterhalb des seitlichen Ansatzrohres befindet, Man fingt ilas Destillat in einem Metszylinder auf; bei eben erreichtet Jeweiliger Siedegrenze (Tgl. obige Tabelle) entfernt man die Flamme unter dem KSlbchen, llsst das Im KDUrohr befindliche Destillat ablaufen, liest die übergegangenen Volumprozente am Hessiylinder ab und flhrt dann mit dem Erhitzen weiter fort. — Zum Zwecke der Nltriersngsprobe Verden 100 g Bemol mit 250 g Nitriersäure (Gemisch gleicher Teile COTger HjSO» und 4S°iger HNOi) bei einer SO* nicht übersteigenden Temperatur nitriert. Ilan bringt das Benzol in einen */>' Uterkolben mit dreifach durchbohrtem Kork, dessen Bohrungen Thermometer, Tropftrichter und ügftkQhlrohr enthalten, und liast die abgekühlte Nitriersaure i«»g««m durch den Tropftrichter einfliessen; steigt die Temperatur im Kolben Ober 30*, so setzt man ihn in kaltes Wasser. Nach beendeter Nitrierung verdünnt man den Kolbeninhalt genügend mit Eiswaaser uAd trennt das rohe Nitrobenzol im Scheidetrichter von der Abfallslure. Man bringt NH in Kristallen vom Sch. P. 125—126°. CHt.CO Die isomere Isobernsteinsäure (Athylidenbernsteinsäure, Methylmalonsäure) C H i . CH(COOH), hat kaum Bedeutung. Bernsteinsäure, roh, sublim gereinigt, gelblich „ „ ehem. rein, weiss, krist Bernsteinsäureanhydrid Bernsteinsäureäther, ehem. rein Succinimid, krist
1 kg Mk. 1 „ n 1 , „ II Mk. 35,00; 1 „ „ 1 „ . II „
105,00 125,00 135,00 320,00 130,00 38,00
Bernsteinsäure: Lehmann & Voss, Hamburg.
Bernsteinsäureanhydrid: Chcmiicfae Fabrik FISraheim, Dr. B. Nocrdlinger, Flörsheim a. U.
Beryllium und Berylllumverbindungren.
B e r y l l i u m Be. A. G. = 9,05. Ein der Magnesiumgruppe angehörendes Leichtmetall, das in vieler Hinsicht dem Aluminium ähnlich ist. Man stellt es gewöhnlich durch Einwirkung von Na auf F l u o r b e r y l l k a l i u m dar. Es bildet ein weisses, hexagonal kristallisierendes Metall, das einen ähnlichen Schmelzpunkt wie Silber hat; sp. G. 1,64. Durch Laugen und verdünnte Säuren wird es leicht gelöst. B e r y l l i u m o x y d (Beryllerde) BeO. Durch Aufschliessen des Berylls, eines Doppelsilikats von Beryllium und Aluminium, erhalten. Weisses, amorphes, unschmelzbares Pulver. Von den Salzen sind das B e r y l l i u m c h l o r i d BeCI», das B e r y l l i u m k a r b o n a t BeCOi, das B e r y l l i u m n i t r a t Be(NOi)i und das B e r y l l i u m s u l f a t BeSO« zu nennen, die sämtlich in Wasser löslich sind. Um Be-Verbindungen darzustellen, soll man nach dem D. R. P. 155 466 die betreffenden Mineralien mit Essigsäure behandeln; von den erhaltenen Azetaten geht nach nochmaliger Behandlung mit Eisessig nur das des Be in eine Form Ober, welche in CHCU löslich ist; man kann hiernach also durch Extraktion mit Chloroform das Be von allen Beimengungen getrennt erhalten. Beryll-Mineral Beryllium-Metall, Pulver krist geschmolzen , Berylliumbromid , wasserfrei sublim Berylliumchlorid, ehem. rein, krist „ wasserfrei, sublim Beryll-Fluorkalium , -Fluornatrium Berylliumkarbonat, ehem. rein Berylliumnitrat, ehem. rein, krist ( 5 0 ° / o i g e Lösung) Berylliumoxalat, ehem. rein Berylliumoxyd ehem. rein p Berylliumoxydhydrat „ ehem. rein Berylliumsulfat, ehem. rein
Beryllium und Berylliumverbindungen:
1 kg Mk. 1,50; °/ 0 kg Mk. 120,00 1 g Mk. 25,00 i g „ 38,00 1 g „ 150,00 H kg Mk. 8,80; l k g „ 80,00 D „ 12,00 1 kg , 80,00 H „ 100,00 H „ 20,00 H „ 20,00 1 kg , 80,00 1 „ „ 60,00 1 „ „ 35,00 1 „ „ 100,00 I „ „ 140,00 II Mk. 27,00; 1 kg „ 240,00 1 „ „ 70,00 I „ n 150,00 1 „ „ 60,00
Chemlichc Fabrik Freiberg, Dr. Q. P. Drossbach I Fabrik ehem. Präparate k Co., Freiberg i. E. | Hamburg.
Dr. Richard Sthamer,
B e t a - E n k a l n siehe „ E u k a l n". B e t a - S u l f o p y r i n , Verbindung der Sulfanilsäure mit Antipyrin (nicht identisch mit S u l f o p y r i n ) , ist ein in warmem Wasser lösliches, säuer-
Betol — Bier.
135
licli scliiiicckcndcs Pulver, das Kegcii Influenza, Schnupfen und besonders bei Jodismus empfohlen wird. Dosis: dreimal täglich 1,0 g. B e t o l = Salizylsäure-ß-naphthylester. CrHsOs . C M H t . Durch Einwirkung von Phosphoroxychlorid auf ein Gemenge von /?-Naphtolnatrium und Natriumsalizylat erhalten. Es bildet ein weisses, geruch- und geschmackloses Kristallpulver, unlösl. in HaO, schwerlösl. in kaltem Alkohol, leichtlösl. in siedendem Alkohol, in Äther und Benzol. Man gibt es innerlich als Antiseptikum gegen Blasenkatarrh, Gelenkrheumatismus u. s. w. Betol
H Mk. 2 , 5 0 ;
1 kg Mk. 22,50
B e t o n . Unter Beton versteht man ein Gemisch von Z e m e n t (s. d.) mit zerschlagenen Steinen (Schotter) und grobem Kies. Der Beton wird teils in noch nicht erhärtetem Zustand (Stampfbeton, Gussbeton), teils In Form schon erhärteter Betonblöcke verwendet, so zu Fundierungen bei Wasserbauten, zur Herstellung grosser Bassins, neuerdings sogar ganzer Bauten. Dabei werden Gewölbekonstruktionen aus Beton (zwischen eisernen Schienengerippen) von grosser Ausdehnung geschaffen, die mit einer hohen Festigkeit eine fast absolute. Feuersicherheit verbinden. Das Gewicht von 1 cbm wird zu 2300—2400 kg angenommen. Preis j e nach der Quantität des beigemengten Zements Zementfussböden bei 12 cm Stärke Fried.
Mischkollergänge fflr Beton: Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Mischmaschinen für Beton
Draiswerke, O. m. b. H., iMannhrim.
.
. filr 1 cbm Mk, 11—24 „ 1 qm „ 3— 5
Uagdeburg-Bucktu.
:
B l c h r o m a t e siehe „Chromverbindungen" sowie unter den betreffenden Metallverbindungen. B i e n e n h o n i g ' siehe , , H o n i g". B l e n e n w a o h s siehe „ W a c h s " . B i e r . Rohmaterialien der Bierbrauerei sind G e r s t e , H o p f e n und Wasser. Die Einzeloperationen bei der Brauereitechnik sind in folgender, von P o s s a n n e r (Chem. Technologie der landw. Gewerbe, Teil I) herrührender Tabelle zusammengefasst: I. Prozesa
Lokal benr. Apparate
1. Reinigen der Gerste.
Putzmas chinen.
Malzbereitung.
Daser
—
Zweck des Prozesses Entfernung von Staub, Unkrautsamen und im Wachstum zurückgebliebenen Gerstenkörnern.
Quellen der Gerste.
Quellstock, Weiche.
3. Keimen der gequellten Gerste.
Malztenne.
7 bis 10 Lockerung des Mehlkörpers der Gerste und UmTage. wandlung von Erweisskörpem in diastatischei Ferment.
i. Darren der gekeimten Gerste.
Darre.
16 oder Unterbrechung des Keimprozesses. Bildung TOO Körpern, welche für den Geschmack des Bieres 24 und zur Hefeeraährung von Wichtigkeit sind. Stdn.
5, Putzen des Malzes.
Entkeimer, Siebtrommel.
6. Schroten des Malzes.
Walzenmühle.
ca. 3 Tage.
—
Zuführung der zum Wachstum nötigen Menge Wasser in das Gerstenkorn.
Entfernung der Wurzelkeime und des Staubes. Zerkleinerung der Malzkörner, tun dem Zutritt des Wassers zum Mehlkörper beim Maischen mehr Oberfläche zu bieten.
Hier.
136
Il B r a ii p r o z c s s. Prozess 7. Maischen.
Lokal bezw. Apparate
Dauer
Sudhausgeräte: 4 bis 5 1. MaischStdn. bottich, 2. Maischsiedepfanne.
Zweck des Prozesses Überführung der Stärke des Malzschrotes in zuckerhaltigen Extrakt durch Erwärmen der Maische im Maischbottich. Die Erwärmung geschieht stufenweise, indem dreimal nach einander eine Portion Maische in der Maischpfanne gekocht und in den Maischbottich zurückgepumpt wird (Dekoktionsv erfahren).
8. Abläntem.
3. Läuterbottich mit Boden aus gelochtem Blech.
2 bis 4 Trennung der süssen Würze von den Trebern Stdn. und Filtration der ersteren durch die Treberschichte. Die filtrierte Würze gelangt in die Würzepfanne; die Treber werden mit heissera Wasser ausgelaugt und bilden ein stickstofireiches Viehfutter.
9. Würzelieden.
4. Würzepfanne.
2 Stdn. Kochen der Würze nach Vereinigung mit den Auslaugewässern und nach erfolgtem Hopfenzusatze.
10. Trennung der Würze von dem ausgekochten Hopfen.
5. Hopfenseiher.
11. Kühlen der Würze.
Kühlschiffe und Berieselungskühler.
12. Hauptgärung.
Gärkeller, Gärbottiche.
13. Nachgärung.
Lagerkeller, Lagerfässer.
14. Spunden.
3 bis 5 Abkühlen der kochend heissen Würze, Klären Stdn. derselben, Abkühlen auf Gärtemperatur (6,2°).
III. G ä r u n g . 7 bis 14 Gärmittel: Bierhefe. Bildung von Alkohol nnd Tage. Kohlensäure. Absetzen des grössten Teiles der zugegebenen und der neugebildeten Hefe. 6 bis 8 Absetzen der noch im Blere enthaltenen HefeWochen zellen, Hopfenharze, Eiweissflocken, also Klärung. — Sättigen mit Kohlensäure unter Abkühlung auf Kellertemperatnx (1,25 bis 2,5°). ca. 8 Tage.
Übersättigen mit der durch die Nachgärung gebildeten Kohlensäure unter Druck im Fasse behufs Herrorbringens des Mousseux beim Ausschank.
15. Abfüllen in die Transportfässer und Expedition an die Wirte. Das zum Malzen und zur WUrzebereitung benutzte Wasser muss im wesentlichen den an ein gutes Trinkwasser zu stellenden Anforderungen entsprechen. Eine gewisse Harte des Wassers scheint eher vorteilhaft als nachteilig zu wirken, wenigstens soweit als die Harte von Gips herrührt; ein zu hoher Gehalt daran setzt aber die Extraausbeute herab. Als zulassige Grenzzahlen für das zum Brauereibetriebe benutzte Wasser findet man angegeben: 1 1 Wasser soll höchstens 500 mg GesamtrQckstand, 112 mg CaO, 4 0 mg MgO, 80 mg SO», 35 mg Cl, 27 mg NjO« enthalten; zur Oxydation der organischen Substanzen sollen höchstens 0,008 g KMnO« verbraucht werden. D i e Härte soll 1 6 - 1 8 deutsche Härtegrade nicht tibersteigen; NH» und N s Os sollen fehlen.
Bier.
137
Besonders wichtig ist, dass d a s Wasser wenig e n t w i c k e l u n g s f ä h i g e K e i m e enthält und namentlich nicht solche Mikroorganismen, die sich in der Würze vermehren und ihre Qualität verschlechtern. Um bakterienreiche Wässer für den Brauereibetrieb noch brauchbar zu machen, sowie auch sonst, um die in den Brauerei-Wässern während der Sommermonate auftretenden, überaus schädlichen iSTarcina-Keime zu vernichten, empfiehlt sich besonders eine O z o n - S t e r i l i s i e r u n g s a n l a g e . Die Kosten einer mittleren derartigen Anlage für eine Sterilisierung von ca. 4 cbm Wasser pro Stunde belaufen sich auf ca
Mk. 5000
Über die Malzbereitung siehe den Artikel „M a I z". Der eigentliche Brauprozess zerfällt in: 1. Bereitung der Würze, 2. Kochen der Würze mit Hopfen, 3. Kühlen der Würze. Man gewinnt die Würze durch Mischen des Malzschrotes mit Wasser und Erwärmen auf 75° — M a i s c h e n . In Deutschland wird fast ausschliesslich das D i c k m a i s c h v e r f a h r e n (Dekoktionsverfahren) geübt, wobei ein, und zwar der dickflüssigere Anteil der Maische abgeschöpft, in einem besonderen Maischkessel zum Sieden erhitzt und dann wieder in den Maischbottich zurückgeschöpft wird, bis die Maische auf eine Temperatur von 75° gebracht ist. An Apparaten ( S u d w e r k e n ) werden benutzt: 1. V o r m a i s c h a p p a r a t zum Anrühren des Malzschrots mit kaltem Wasser. 2. M a i s c h b o t t i c h . Zum Maischen und bei kleineren Brauereien auch zum Abläutern gebraucht. 3. L ä u t e r b o t t i c h , nur in grösseren Betrieben vorhanden: Die fertige Würze wird durch Metallsiebe (Senkböden) a b g e l ä u t e r t , d. h. von den Trebern getrennt, worauf letztere mit Wasser ausgelaugt (angeschwänzt) werden. Wie erwähnt, dient in kleineren Betrieben der Maischbottich gleichzeitig als Läuterbottich. Neuerdings mehren sich die Stimmen, die eine F i l t r a t i o n der Maische empfehlen; derartige M a i s c h e f i l t e r können dann auch direkt an Stelle des Läuterbottichs treten. 4. M a i s c h k e s s e l (Dickmaischkessel), zum Erhitzen des abgeschöpften dickeren Anteils der Maische. 5. W ü r z e p f a n n e (Braukessel), meistens mit Rührwerk. Zum Kochen der Würze mit Hopten. Ein Vorwärmer erzeugt das zum Zulassen nötige warme Wasser. 6. H o p f e n s e i h e r . Ober Hopfen siehe besonderen Artikel. Der Hopfenseiher dient dazu, a u s der fertig gekochten und gehopften Würze den Hopfen zu entfernen. 7. K ü h l v o r r i c h t u n g e n . Die fertige Würze muss möglichst schnell auf ca. 5° (für untergärige Biere) abgekühlt werden, wozu man noch meistens K ü h l s c h i f f e , d. h. grosse flache eiserne Gefässe, verwendet; horizontale Windflügel beschleunigen die Wirkung. In neuerer Zeit benutzt man mit Vorteil B e r i e s e l u n g s k ü h l e r , teils zum Ersatz, teils zur Eränzung der Kuhlpfannen. Noch vorteilhafter erscheinen namentlich im ommer Apparate, die während des Kochens, Sterilisierens und Kühlens der Würze jeden Zutritt der Luft (und damit die Möglichkeit der Infektion mit Mikroorganismen) verhindern. Die Konzentration der fertigen Bierwürze wird allgemein in Graden des B a l l i n g s c h e n S a c c h a r o m e t e r s ausgedrückt. Dasselbe gibt die Prozente einer Rohrzuckerlösung bei 17,5° C. an, lässt sich aber ohne besonderen Fehler auch für Würzen gebrauchen, weil deren Dichte durch die Trockensubstanz annähernd in gleicher Weise beeinflusst wird wie d a s sp. G. einer Zuckerlösung durch den Zucker. Die Kontrolle des Extraktgehalts der Würze ist nötig, einesteils um die Ausbeute aus dem Malz zu bestimmen, und andernteils, um die Würze auf den beabsichtigten Extraktgehalt bringen zu können. Derselbe beträgt durchschnittlich bei:
§
Leichten Abzugsbieren 9 — 1 0 ° B a l l i n g Schänk-u. Winterbieren 1 2 — 1 3 ° „ Lager- u.Sommerbieren 1 3 — 1 4 , 5 ° ,
Bock-, Salvator-, Doppelbieren 15—200Balling Tafelbieren 25° „
138
®' er -
Die folgenden Tabellen geben die Beziehungen zwischen Saccharometcrgraden Balling und dem sp. G. a n :
6,8 7,0 7,2 7,4 7,6 7,8 8,0 8,2 8,4 8,6 8,8 9,0 9,2 9,4 9,6 9,8 10,0
1,027 1,028 1,029 1,030 1,031 1,031 1,032 1,033 1,034 1,035 1,036 1,036 1,037 1,038 1,039 1,040 1,040
10,2 10,4 10,6 10,8 11,0 11,2 11.4 11,6 11.8 12,0 12,2 12,4 12,6 12,8 13,0 13,2 13,4
1,041 1,042 1,043 1,044 1,045 1,046 1,046 1,047 1,048 1,049 1,050 1,051 1,051 1,052 1,053 1,054 1,055
1,014 1,014 1,015 1,016 1,017 1,018 1,018 1,019 1,020 1,021 1,022 1,022 1,023 1,024 1,025 1,026 1,026
V V ¡ | (J u /» kg Mk. 2,-10
B l r n e n & t h e r siehe „ F r u c h t ä t h e r". Apparate zur Herstellung von Birnenäther: F. H. Meyer, Hannorer-Hainholz.
B l s m o n . Kolloidales Wismutoxyd; es ist eine eigenartige Zustandsform des Wismutmetahydroxyds und entsteht durch die Wirkung von lysalbinsaurem und protalblnsaurem Natrium (vgl. den Artikel „ P r o t a l b i n s ä u r e " ) auf Wismutverbindungen. Das Bismon lOst sich in kaltem und heissem HjO. Es ist ein mildes, gut wirkendes Darmadstringens und wird bei verschiedenen Darmkrankheiten verordnet. Gewöhnlich gibt man 3—4mal täglich 5 ccm einer 10 %igen LOsung (0,5 g Bismon p. dos.), entweder direkt oder in flüssigen Nahrungsmitteln. B l s m n t o s e . Wismuteisenverbindung, die 21,5—22 % Bi enthält. Es stellt ein staubfeines, geruch- und geschmackloses, in HjO stark aufquellendes Pulver dar. Ein bewährtes Darmadstringens; wird bei mannigfachen Darmkrankheiten verordnet. Bismutose
M g
Mk. 2,20; 1 kg Mk. 40,00
Bismutum — Blanc.
143
BlBmntum siehe „W i s m u t". B i s m u t u m c h l o r a t u m = W i s m u t c h l o r i d siehe „W i s m u t • V e r b i n d u n g e n " No. 1. Bismutum hydroxydatum = W i s m u t o x y d h y d r a t siehe „W i s m u t v e r b i n d u n g e n " No. 4. B l s m n t n m n a p h t o l l o m n siehe „ 0 r p h o I". B i s m n t n m o x y d a t n m = W i s m u t o x y d siehe „W i s m u t v e r b i n d u n g e n " No. 3. B i s m n t n m s n b n l t r l c n m = B a s i s c h e s W i s m u t n i t r a t siehe „ W i s m u t f a r b e n " sowie „ W i s m u t v e r b i n d u n g e , n " No. 2. BlBmntum t r l b r o m p h e n o l i o n m siehe „ X e r o f o r m " . Blssnlin. Vaginalkugeln, die 0,25 % Sozojodolquecksilber enthalten, ist Mittel gegen Verkalben des Rindviehs.
Bissulin H. Trommsdorff, ehem. Fabrik, Aachen.
100 Stück Mk. 10,00
B i s n l f a t (Natriumbisulfat). Uber Darstellung und Eigenschaften siehe No. 41b unter „N a t r i u ni v e r b i n d u n g e n".
Bisulfat, je nach örtlicher Lage und Konjunktur: bei Waggonladungen °/o kg Mk. 1,10—2,60 I.ouis ßenzian, Himburg. I Gustav Schulz & C5e., A.-Q. f. ehem. Industrie, | Bochrnn S (8. Ins. vordere Innere Deckelselte).
B i t t e r m a n d e l ö l (Oleum Amyaddlarum amarum aethereum). Ätherisches 01, das aus den bitteren Mandeln (Samen von Amygdalus communis) gewonnen wird. In diesen ist es nicht fertig gebildet, sondern entsteht aus dem Olykosid A m y g d a 1 i n , wovon die bitteren Mandeln etwa 3 % enthalten. Technisch gewinnt man das Bittermandelöl nur selten durch Behandeln von Mandeln mit Wasser und nachherige Dampfdestillation; meist wird es in der Levante aus entschärfen Pfirsichkernen, nachdem man aus diesen das fette Ol abgepresst hat, gewonnen: Die Presskuchen werden gepulvert und mehrere Stunden bei 45—50° digeriert, wobei das Amygdalin zu Bittermandelöl vergoren wird. Diese Spaltung, welche durch das Ferment E m u 1 s i n veranlasst wird, entspricht der Gleichung: C,oHa,NOn + 2 H,0 = Ca Ha. COH + HCN + 2 C.Hi.0. Amygdalin
Bittermandelöl Cyanwasserstoff Tnubenzucker.
Das entstandene Bittermandelöl wird mit Wasserdampf Uberdestilliert, zur Entfernung der Blausäure mit EisenchlorQr und Kalkwasser geschüttelt und dann mit Dampf rektifiziert. Im wesentlichen besteht das Bittermandelöl aus B e n z a l d e h y d (s. d.). Klare, farblose, spater gelbliche, stark lichtbrechende FIDssigkeit von bitterlichem Geschmack und intensivem Geruch nach bitteren Mandeln. Sp. G. 1,045—1,060; S. P. 180°. Bei regelrechter Darstellung enthalt es 1,5—4 % Blausaure. Bittermandelöl, echt „ blausäurefrei „ kiinstl. siehe T „Benzaldehyd".
1 kg Mk. 28,00 1 „ „ 33,00
Apparate zur Herstellung von Bittermandelöl:
F. II. Meyer, Eannover-Halnholz.
B i t t e r s a l z (Magnesiumsulfat) s. „ M a g n e s i u m v e r b i n d u n g e n " . Bitumen:
A.-fl. f. Theer- u. Erdal-Industrie, Berlin W. 35.
B i x l n siehei „O r 1 e a n". Blanc. B. de baieine = Walrat. B.d'Espagne j Wismutsubnifrat. ß! de Meodon } weisse Kreide. B. de neige = Zinkoxyd. B. fixe = Barytweiss.
Blaseapparate — Blauholz.
144 Blanc fixe:
Oesterreich ificher Verein, Aussig a.
Blaseaparate siehe „G e b I a s e". B l a t t g r ü n siehe „C h 1 o r o p h y 11". Blattmetalle. 1. B l a t t a l u m i n i u m , A l u m i n i u m f o l i e . Durch Schlagen mit dem Hammer ausgedehnt; es zersetzt kochendes Wasser unter Wasserstoffentwickelung, während kompaktes AI darauf nicht einwirkt. In der Flamme verbrennt es unter lebhafter Lichtentwickelung. Es gehört zu den reinsten Sorten kauflichen Aluminiums, da schon geringe Beimengungen die Dehnbarkeit stark beeinflussen. Blattaluminium per Buch i 2 5 0 Blatt
Mk. 1,60
2. B l a t t g o l d , G o l d s c h a u m . E c h t e s Blattgold besteht aus fein geschlagenem Gold, das entweder etwas Cu (rotes B.) oder etwas Ag (gelbes B.) enthalt. U n e c h t e s Blattgold (Rauschgold, Schaumgold) besteht aus einer Legierung von 75—65 % Cu und 15—25 % Zn. Es wird — im Gegensatz zum echten Blattgold — von HNOi leicht gelost. B l a t t g o l d , echt, per Buch ä 12 Büschel R a u s c h g o l d (unechtes Schaumgold) per Buch ä 10 Büschel
. . . .
Mk. 5,90 „ 0,70
3. B l a t t s i l b e r . Sehr reines ausgeschlagenes Silber; schon geringe Beimengungen würden durch Beeinträchtigung der Dehnbarkeit das Ausschlagen unmöglich machen. Unechtes Blattsilber (Rauschsilber, Schaumsilber) besteht aus einer Legierung von 90% Sn mit 10 %Zn. Wahrend sich echtes Blattsilber in HNO» klar löst, scheidet sich beim Rauschsilber weisses unlösliches Zinnoxyd ab; auch gibt die abfiltrierte Lösung des letzteren nach Übersattigen mit NHS auf Zusatz von Schwefelammonium einen w e i s s e n Niederschlag von ZnS. B l a t t s i l b e r , echt, Buch von 300 Blatt R a u s c h s i l b e r per Paket a 1 0 Büschel
Mk. l,5f> 0,70
4. S t a n n i o l ( B l a t t z i n n , Z i n n f o l i e ) . Durch Auswalzen von gegossenen Zinnplatten und nachheriges Ausschlagen erhalten. Es soll kein oder nur sehr wenig Blei enthalten. Stanniol, in Blättern „ Abfall (Schaum)
1 kg Mk. 6,50 1 „ * 4,00
Walzwerke für Blattmetalle bis '/ioo mm: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Gruaonwerk,
Magdeburg-Buckau.
B i a n c a s siehe „ O l g a s". Blaubotz (Campecheholz;, Blutholz). Das Kernholz des mittelamerikanischen Blutbaumes Haematoxylon Campechianum. Der Farbkörper, das H a e m a t o x y l i n , bildet an sich gelbliche, durchsichtige Kristalle und geht erst durch Oxydation in den eigentlichen Farbstoff, das H a e m a t e i n , Uber; die Oxydation tritt schon bei Zusatz wasseriger Alkalien ein. Je nach der Starke des Oxydationsmiteis wechseln die mit Blauholz zu erzeugenden Farben; mit Alkalien erhalt man blauviolette Töne, die sich mit Metalloxyden zu dunkel gefärbten unlöslichen Lacken vereinigen. Mit Kupfersalzen und Chromaten erzielt man schwarze Farben. Durch Extrahieren mit HiO und Eindampfen des Auszuges im Vakuum erhalt man BlaUfiölzextrakte ( C a m p e c h e k a r m i n ) . — Das D.R. P. 155 630 schätzt die Darstellung einer chemischen Verbindung von Haematoxylin mit Formaldehyd; man erhält sie dadurch, dass man Formaldehyd mit Blauholzextrakt erhitzt. Die D. R. P. 162010 und 162726 bezwecken die Herstellung eines festen Farbkörpers aus Haematoxylin; hierzu lasst man Alkalinitritlösung auf verdünnte Blauholzextrakte einwirken. Blauholz, fermentiert °/o natur-trocken (unferraentiert) '/o n fermentiert und ganz wieder abgetrocknet . . . °/o >/. pulverisiert "üu
kg Mk. 14,50—15,50 „ „ 16,00-17,00 „ „ 17,00—18,00 .. 16,00—17,00
145
Blausäure — Blei. Blauholz, Domingo Blauliolzextrakt, Sanford echt Fasson . . . . _ „ franz. Dubosk Hämatoxylin, D. A. IV f. Analyse Blauholz:
°/o kg Mk. 12,00—14,00 V n n 78,00 °/o „ „ 72,00 °o „ „ 95,00 » „ lf20
Lehmann & Vom, Himburg.
Dicke | in nun
B l a u s & n r e siehe „ C y a n v e r b i n d u n g e n " . Bleohe. G e w i c h t e i n kg v o n l q m B l e c h g e b r ä u c h l i c h s t e r M e t a l l e . M «*
Ü
19 Sa
ra
1.35 5.7 0,5 2.7 114 1 2 22.8 5,4 3 8,1 34,2 45.6 4 103 57,0 13.5 5 16.2 68.4 6 79.8 18.9 7 91,2 8 21.6 9 24,3 102,6 27.0 114.0 10
4.15 8.3 16,6 24.9 33,2 41,5 49,8 58,1 66,4 74,7 83,0
Ü v 3.75 7,5 15,0 22,5 30,0 37.5 45,0 52.5
60.0 67.5 75,0
1
aa 3,94 7,87 15,74 23,61 31,48 39,35 47,22 55.09 62.96 7033 78,70
p
•a „ «1 H
Ul
3.9 7.8 15,6 23,4 31.2 39,0 46,8 54,6 62,4 70.2 78,0
•ü
1V
I 4.45 8.9 17.8 26.7 35,6 44,5 53.4 62.3 71.2
80.1 89.0
2
4.28 8,55 17,10 25.65 34,20 42,75 51,30 59,85 68.40 76.95 85.50
•3 -8 2 4.5 9.0 18.0 27.0 36.0 45,0 54,0 63,0 72,0
81.0 90.0
•3 4,35 345 8.7 6.9 17.4 13.8 26.1 20,7 34.8 27,6 43.5 34.5, 52,2 41,4 48,3 60.9 55.2 69.6 62,1 783 69,0 87,0
Messingblech: Friedrich Heckraann, Berlin SO. 16, Brfrkenitrasse 6 b (s. Inserate).
Bleche: Franz Elvnach & Cie., Offenbach t. 11. (rintln). W a l z w e r k e und Walzwerks-Einrichtungen für Bleche jeder Art; Blechpoliermaschinen System N e u m a n n : Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
(Plumbum).
Grusonwerk, Magdeburg-Buckau.
Biel. Pb A. G. = 206,9. Als Ausgangsmaterial kommt f a s t nur der B 1 e I g 1 a n z in Betracht. Die Gewinnung d e s Metalls a u s d e n Erzen geschieht nach 4 M e t h o d e n : 1. R ö s t r e a k t i o n s a r b e i t . Wird in Herd- oder Flammöfen a u s geführt und beruht auf d e r Einwirkung der Röstprodukte gegenüber d e m noch unzersetzten Bleiglanz (PbS). Bei der Röstung entstehen nämlich PbSO« und I'bO, die gegenober dem noch unveränderten P b S folgendermassen e i n w i r k e n : P b S + P b S O . = 2 P b + 2 SO,. P b S + 2 P b O = 3 P b + SO,. D a s Röstreaktionsverfahren eignet sich nur f ü r reinere Erze; vor allem müssen dieselben frei von SiO, sein, weil letztere viel Blei in den Schlacken zurückhält. 2. N i e d e r s c h l a g s a r b e i t . Wird in Schachtöfen v o r g e n o m m e n : Man verschmilzt die Erze in rohem Zustande, w a h r e n d ein Stoff zugesetzt wird, der dem P b S den S entzieht; als Entschwefelungsmittel d i e n t E i s e n : P b S + Fe = P b + FeS. Das Eisen wird nicht als Metall zugesetzt, vielmehr in Form von Erzen, die im O f e n selbst reduziert werden. Als solche eisenreiche Zuschlage verwendet man Eisensteine, Eisenfrischschlacken, Kiesabbrände u. s. w . Die Niederschlagsarbeit ist trotz ihrer theoretischen Einfachheit im Verschwinden, weil ihr rationeller Betrieb sehr hohe T e m p e r a t u r e n erfordert, indem andernfalls viel P b vom Stein (FeS) aufgenommen wird. Namentlich tinHllicher VI. 10
146
Blei.
reine Erze eignen sich wenig für dieses Verfahren, während dasselbe mit Vorteil bei kieselsäurereichen angewendet wird. 3. R ö s t r e d u k t i o n s a r b e i t ( O r d i n ä r e B l e i a r b e i t ) . Wird in Schachtöfen ausgeführt, ist der üblichste Bleigewinnungsprozess und eignet sich f ü r alle Bleierze, namentlich für die ärmeren und die an fremden Schwefelmetallen reichen. Der Röstreduktionsprozess umfasst 2 Phasen, nämlich zuerst ein Rösten in besonderen Schacht- oder Flammöfen und zweitens ein reduzierendes Schmelzen im Schachtofen. Das Rösten wird, unter Zusatz von SiOj, fortgesetzt, bis nur noch Oxyde und Bleisilikat vorhanden sind. Das reduzierende Schmelzen geschieht unter Zusatz von Kohle (Koks); sonstige Zuschläge wie Eisensteine, Kalk etc. dienen dazu, das Verschlacken der schwerer reduzierbaren Metalle zu unterstatzen. Die Temperatur bei der Reduktion darf nicht zu hoch steigen. Nachdem die Verhüttung des Bleies Jahrzehnte lang keine wesentlichen Neuerungen zu verzeichnen gehabt hat, gewinnt jetzt immer grössere Bedeutung das Röstverfahren von H u n t i n g t o n und H e b e r 1 e i n (D. R. P. 95 601). Nach diesem Verfahren wird Bleiglanz mit 6—15 % CaO gemischt und unter Durchblasen von Wind auf Dunkelrotglut erhitzt; von da an ist eine weitere Wärmezufuhr nicht mehr nötig, weil die Reaktion selbst eine Menge Wärme liefert. So steigt die Hitze auf 700°, und dann kühlt man auf Dunkelrotglut ab. Hierbei bildet 6ich PbSO»; es wird nur sehr wenig PbO gebildet und gar kein Pb, und ein Pb-Verlust durch Verflüchtigung findet nicht statt. Das heisse Röstgut wird nun in einem Konverter mit Pressluft behandelt, wobei — ohne äussere Wärmezufuhr — unter Entwickelung von schwefliger Säure PbO und CaSOt gebildet werden. Das so gewonnene Röstgut lasst sich ganz erheblich billiger im Schachtofen reduzieren als d a s nach dem alteren Verfahren gewonnene Röstgut. Nach Versuchen von Donald C l a r k ist die von den Erfindern angegebene Reaktionsgleichung, wonach sich als Zwischenprodukt PbSO* bilde, falsch, und man hat anstattdessen die Entstehung von Calciumplumbat Ca PbOa anzunehmen. Bei der praktischen Durchführung des Prozesses werden zerkleinerter Kalk, Bleiglanz und Zuschläge gemischt und in beliebigem Röstofen erhitzt, wobei rund die Hälfte S herausgeht; das körnige Produkt wird noch heiss in den Huntington-Heberlein-Konverter, ein konisches Eisengefäss, eingebracht und Pressluft durchgeblasen. Das Verfahren dauert 2—4 Stdn. und entschwefelt von 10 auf 1 %; die zusammengefrittete Masse wird durch Drehen des Oefässes ausgeschüttet, zerschlagen und geht zum Hochofen. Obwohl ziemliche Schwefelmengen zurückbleiben, so wird doch kein Bleistein gebildet. — Das D. R. P. 142 932, darin bestehend, Pb-Erze ohne Zusatz von CaO und ohne Vorröstung im Konverter zu Verblasen, ist von den Inhabern des Huntlngton-Heberlein-Verfahrens angekauft worden. Eine Verbesserung des Verfahrens von Huntington und Heberlein ist dasjenige von S a v e l s b e r g , nach dessen Patenten man das Gemenge von Bleiglanz und Kalkstein mit einer reichlichen Menge H : 0 versetzt und dann im angewärmten Konvester ohne Vorröstung verbläst. Dem H u n t i n g t o n - H e b e r l e i n -Verfahren ebenfalls ähnlich ist dasjenige von B r a d f o r d und C a r m i c h a e l : Man mischt Schwefelbleierze mit 10—35 % CaSO«, bringt die Beschickung in einen Konverter und erhitzt von aussen, bis der untere Teil zu %—V* dunkelrot ist; hierbei setzt sich das Gemisch zu PbSO« und CaS um. Dann bläst man Wind ein, wobei das CaS wieder CaSO* und d a s PbSO» in PbO übergeht. Mit zunehmendem PbOGehalt wird die Masse teigig und es bildet sich Calciumplumbat. Nach dem Erkalten wird das Gemisch im Hochofen verschmolzen (Engl. Pat. 17 580 von 1902). Nach L a u r kann man P b ohne Brennstoff gewinnen: Man bläst in geschmolzenen Bleiglanz Pressluft, wobei die Umsetzung der Gleichung 2 P b S + 2 0 = SO» + P b + P b S entspricht; man erhält also die Hälfte des Bleies als Metall, die andere in Form eines schwarzen Rauches von sublimiertem PbS. Bei reichen Erzen ist die mit dem Prozess verbundene Wärmeentwickelung
Blei.
147
ausreichend, um eine neue Menge Bleiglanz zu schmelzen. Bei unreinen-Erzen reicht die Reaktionswärme zur Erzeugung der zum Betrieb nötigen Temp. von 1100° nicht aus; man schaltet dann (zum Unterschiede des Prozesses mit dem schwarzen Rauch) einen „weissen Gang" ein, d. h. man röstet eine Beschickung vollständig zu PbO ab, wodurch die ganze Verbrennungswärme des S nutzbar wird. Das Gemisch von schwarzem und weissem Rauch wird dann zusammen verhüttet. Der Prozess wird in einem Kupolofen ausgeführt. 4. E l e k t r o l y t i s c h e B l e i g e w i n n u n g . Hierher gehörige Verfahren sind mehrfach vorgeschlagen worden. Die E l e c t r i c a l L e a d R e d u c t i o n -C o. bringt in ihren Anlagen an den Niagarafallen gemahlenen Bleiglanz in Hartbleischalen, setzt verd. HjSO« als Elektrolyten zu und elektrolysieit Es werden 12 Schalen übereinander gesetzt, und zwar bildet der Bleiglanz die Kathode, der Boden der darüber angeordneten Bleipfanne die Anode. Die Reduktion erfolgt, wahrend H und HjS entweichen. Das Pb scheidet sich in Form eines Schwammes ab, und zwar wird dieser Bleischwamm in der erwähnten Anlage auf Blei Verbindungen verarbeitet. — Das D. R. P. 140 317 will aus Pb(NO»)i-Lösung elektrolytisch Pb + PbO, abscheiden, wobei die auftretende HNO« durch fortwahrende Zuführung von PbO neutralisiert wird. Das nach eiller der unter 1—3. genannten Methoden gewonnene W e r k b 1 e i ist noch mit vielen anderen Substanzen verunreinigt. Die Reinigung geschieht durch S a i g e r n oder oxydierendes Schmelzen. Das Saigern besteht im Schmelzen des Werkbleis in Flammöfen mit'geneigter Sohle. PaS bei massiger Temperatur langsam abgeschmolzene Blei läuft in den Sumpf, von wo es abgeschöpft wird. Das Saigern ist namentlich für kupfeHialtlges - Werkblei üblich. Die Raffination durch oxydierende Schmelzung wird je nach dem Grad? der Reinheit . Man elektrolyslert eine 1,5 % ige wässerige Lösung von 80 T. NaCIOj und 20 T. Na.COi, wobei di^ Anode aus Weichblei, die Kathode aus Hartblei besteht. Spannung 2 Volt; Stcomdichte 0,5 Amp. pro qm. Der Elektrolyt muss schwach alkalisch gehalten werden; auch ist während der Elektrolyse vorsichtig HiO und CO* zuzuführen. — Ausser der beschriebenen sind noch verschiedene andere Methoden zur elektrolytischen Bleiweissgewinnung bekannt geworden. So erhält man «s z. B. nach dem bei B l e i o x y d h y d r a t unter „ B 1 e i v e r b i n d u n g e n " geschilderten H a r t m a n n sehen Verfahren, wenn man während der Elektrolyse COj einleitet. Das Franz. Pat. 328 490 bezweckt, durch Elektrolyse einer 1 %igen Kochsalzlösung unter Verwendung von Bleielektroden Bleiweiss zu erzeugen, indem man das dabei in Lösung gehende Pb(OH)» gleichzeitig oder nachher der Einwirkung von CO> aussetzt. f) A m e r i k a n i s c h e s V e r f a h r e n . In Amerika wird die Bleiweissfabrikation, wie W i n t e l e r in der Ztschr. f. angew. Chem. 1905, 1179 schreibt, meistens auf folgende Art betrieben: Geschmolzenes Pb leitet man durch feine Röhren in eine Kammer. Hier bläst ein Dampfstrahl gegen die Röhrchen, wodurch das Metall fein zerstäubt wird. Dieser Bleisand wird nun in rotierenden Trommeln mit verdünnter Essigsäure zusammengebracht Während der Umwandlungsdauer, die etwa 7 Tage in Anspruch nimmt, werden ständig Luft, filtrierte Verbrennungsgase und etwas Wasserdampf in die Trommeln eingeblasen. Der Inhalt der Trommeln wird nun mit Wasser geschlemmt, wodurch sich unangegriffenes Blei zu Boden setzt. Das so gewonnene Bleiweiss wird entweder getrocknet oder mit öl verrieben. — Das Bleiweiss wird häufig mit dem viel billigeren BaSO. gemischt, wodurch es aber an Deckkraft verliert. Mischungen dieser Art sind z. B. V e n e t i a n e r w e i s s mit 50%, H a m b u r g e r w e i s s mit 65 % und H o 1 I ä n d l s c h w e i s s m i t 8 0 % BaSO«. Die reinste und beste Bleiweisssorte ist das K r e m s e r w e i s s , das in harten Tafeln in den Handel kommt. Man kann dasselbe aus Jedem nach deutschem und holländischem Verfahren erzeugten, nicht gewaschenen Bleiweiss durch langsames Trocknen erhalten; die feinste Sorte gewinnt man aus dem Vlllacher Blei. Bleiweiss, je nach Reinheit
% k g Mk. 25,00—55,00
154
Blei, Gerätschaften aus.
Kremserweiss, echt, Wappen A B » » •» j e nach Feinheit „
/o kg Mk. °/o .» i» °,o „ „
n
120,00 85,00 65,00—75,00
Farbwerke Aktien-Gesellschaft (Torm. Moritx Müller & Söhne), DUoeldorf.
3. M e n n i g e (Minium-, P a r i s e r r o t , S a t u r n z i n n ober). PbaO«. Durch vorsichtiges Erhitzen von PbO in Flamm- oder Muffelöfen, wobei die Masse nicht zum Schmelzen kommen darf. Die feinsten Sorten werden durch Erhitzen von Bleiweiss oder Bleinitrit bei oxydierender Flamme in schwacher Rotglut erhalten oder auch durch Erhitzen von PbSO« mit NaNOi und Na : C0 3 . Lebhaft rot gefärbtes Pulver, das viel als Farbstoff Verwendung findet. Mennige, ehem. rein „ rein, für Farben- und Kristallglasfabrikation „ für techn. Zwecke und Anstrich, j e nach Qualität Orange-Mennige, rein, extrafein „fein
% °/o % % °/o
kg Mk. 58,00 „ „ 40,00 „ „ 22,00—35,00 „ „ 80,00 „ „ 40,00—60,00
Blcifarbwcrke Schulte & Co., Duiadorf (Rhld.). I Farbwerke Aktien-Oesellichaft (vorm. MoritE | Mflller k Söhne), Düsseldorf.
Eisenmennige (Mennigersatz), siehe unter „E i s e n f a r b e n". 4. N e a p e l g e l b (basisch-antimonsaures Bleioxyd). Zur Zeit meistens durch Zusammenschmelzen von Antimonoxyd mit Bleiglatte erhalten. Die feinsten Sorten gewinnt man aus einem Gemisch von 1 T. Brechweinstein, 2 T. Bleinitrat und 4 T. Kochsalz, indem man dasselbe bei massiger Qlühhitze im Tiegel erhitzt, die noch flüssige Masse auf eine kalte Metallplatte ausgiesst und mit Wasser auslaugt: Das Neapelgelb bleibt dabei zurQck. Es ist eine schöne, gut deckende Farbe, die nicht nur als Ölfarbe, sondern auch als Schmelzfarbe benutzt wird, da sie Glühhitze ertragt. Von H>S wird es zersetzt. Neapelgelb
1 kg Mk. 3,50
5. K a s s e l e r G e l b (Mineralgelb, Veronesergelb). Ist B 1 e I o x y c h l o r i d PbCI» + 7 PbO. Man erhalt es durch Zusammenschmelzen von PbO mit NHiCI, wobei das frei werdende NHi eine gewisse Menge PbO unter Abscheldung von Pb zersetzt. Das geschmolzene Kasseler Gelb wird von dem Blei abgegossen und in eisernen Formen zum Erstarren gebracht. Es bildet eine schön kristallinische, gelbe Masse. Kasseler Gelb, techn „ „ ehem. rein
o/o kg Mk. 120,50 1 „ „ 6,00
6. P a t e n t g e l b ( T u r n e r s G e l b , M o n t p e l l i e r g e l b , e n g l i s c h e s G e I b). Ist ebenfalls ein basisches Bleichlorid PbCI» + 5 PbO. Es entsteht durch Behandeln von Bleiglatte mit Kochsalzlösung; die erhaltene Masse ist anfangs weiss und nimmt erst nach dem Schmelzen eine lebhaft gelbe Farbe an. Patentgelb, je nach Qualitit
°/o kg Mk. 1 0 0 , 0 0 — 1 9 0 , 0 0
7. W e i s s e B l e i f a r b e . Nach dem D. R. P. 153 042 wird zur Herstellung einer weissen Anstrichfarbe PbO mit NaCi bei Gegenwart von HjO verrieben und das erhaltene Gemisch von PbClj, Pb(OH)j und NaOH nach der Abscheidung des NaOH mit HiSO« oder Sulfaten neutralisiert, verrohrt, ausgewaschen, gepresst und der Rückstand mit trocknenden Olen angerieben. Das Erzeugnis ist ein Gemisch aus PbClj + PbSO«, deckt besser als letzteres allein und bleibt auch in öl weiss. Die Bleichromate siehe unter „ C h r o m f a r b e n " ; Bleiweissersatz siehe „ A n t i m o n f a r b e n". Bleifarben:
Bleifarbwerke 8chulte & Co., Duiadorf (Rhld.). I Gustav Dietel, Eisenach (». Inl. Anh. S. IT). S. H. Cohn, Farbenfabriken, Berlins., Kottbuaer ! Damm 70. |
Blei. Gerätschaften ans.
B l e i k a n n e n und B1 e i e i m e r zum Transportieren von Säuren.
Inhalt . . 5 Gewicht ca. 3,5 Preis. . . 10,50
8 5 12,50
10 7,5 13,50
12 9 14,50
16 1. 15 kg. 17,50 Mk.
Blei, Gerätschaften aus.
155
B l c i f l a s c l i c n f ü r F l u s s s ä u r e zum Bahntransport mit bewährtein Verschluss. Inhalt . . 5 10 15 20 25 30 35 40 50 60 7 5 1. Gewicht ca. 7 8 9 15 19 24 28 35 40 45 bO kg. Preis. . . 12,50 15,75 17,00 18,00 20,00 21,00 21,50 22,00 25,00 29,00 32,00 Mk. Hartbleihähne. Lichte Weite. . . 10 15 20 25 Gewicht . . . . 2 3 5 7 Preis ohne Flanschen 9,75 13,00 17,00 22,00 „ mit 1 Flansch 10,2514,0018,00 23,00 , mit2 Flanschen 11,0015,0019,00 24,00
30 35 40 45 50 8 0 mm. 8 12 16 20 42 60 kg. 27,00 32,00 37,00 41,00 48.00 91,00 Mk. 28,50 33,50 38.50 43,60 50,50 94,50 „ 30,00 35,00 40,00 46,00 53,00 98,00 „
B l e i s c h a l e n siehe unter „ S c h a l e n " . B 1 e i k e s s e I siehe unter „K e s s e 1". B I e i b 1 e c h siehe unter „ B l e e h " . B 1 e i d r a h t siehe unter „D r a h t " . B l e i r ö h r e n siehe unter „ R ö h r e n " . B l e i p u m p e n s i e b e unter „ P u m p e n " . B l e i r e t o r t e n (ans reinem Blei) mit kleinem Dampfkessel, Dreifuss, Helm und Destillierblase von 1 1 Inhalt sowie ll-fönniger Vorlage von Blei zur Darstellung von HF Mk. 40,00 E b e n s o , doch ohne D a m p f k e s s e l ; als Vorlage dient einie Bleiflasche mit Stopfen . . „ 30,00 A p p a r a t e zum A u f s c h l i e s s e n mittels HF, beziehend aus 2 ineinander gesetzten Bleischalen, mit Dreifuss von Blei, die Süssere Schale 14 cm weit und 7 cm hoch 9,00 InjektorenausHartblei ligen G a s e . lichte Weite der des AnschlossIqiekton r&bren an Ende m»w mm 150 200 250 300 400
100 125 160 200 300
Flarnchdtaichmesser mm
zum Drücken und Saugen der s c h w e f -
mm
Lieferquantum pro Stde. In cbm
775 950 1175 1495 1950
150 250 500 1000 2800
Banlänge
175 205 250 280 390
P r eis pro pro Stück, inkl. DampfVerpackung ttrahhrentil Mk. Mk. 125,00 185,00 260,00 310,00 400,00
12,00 13,50 15,00 18,60 22,50
W e i t : h b 1 e i - 111 e v a t o r e n (haltb arer als so lche von H artblei) zum Heben von Säuren und Laugen. Lichte Weite der der DampfSaug- und anjchluisDruckröhren leitung 25 30 30 35 35 40 78
30 35 40 45 50 55 100
Flanschdurchmesser
Baulänge
Lieferquantum in Litern, pro Stunde ca.
Ungefähre Gewichte kS
Preii inkL Verpackung Mk.
110 125 140 155 170 185 250
190 250 290 320 350 380 580
2000 2800 3600 5 400 7000 12000 60000
8 12 18 25 30 40 110
26,00 35,00 45,00 55,00 66,00 78,00 185,00
Gerätschaften aus Blei liefert: J. L. C. Eckelt, Berlin N. 4.
156
Bleilegierungen — Bleilötung.
Blelleglerting'en. 1. H a r t b l e i siehe unter „A n t i tn o n 1 e g i e r u n g e n " ; ebendort ist auch L e t t e r n m e t a l l besprochen. 2. S c h r o t m e t a l l . Dem Blei werden je nach seiner Reinheit 0,2 bis 0,8 % Arsen beigemischt, wodurch es leichter Riessbar wird und gleichzeitig bedeutend an Härte gewinnt. Das Arsen wird nicht als Metall sondern in Form von R e a l g a r dem geschmolzenen Blei zugesetzt; letzteres scheidet unter Bildung von PbS daraus As ab. 3. Z i n n b l e i . Direkt hfittenmännisch gewonnen: das käufliche Zinnblei hat im Durchschnitt die Zusammensetzung: 52 % Pb, 33 % Sn, 14 % Sb und I % As. Zinn-Bleilegierungen werden vielfach benutzt, so als T h e a t e r s c h m u c k (Fahluner Diamanten) mit ca 40 % Pb, als Material fDr B l e i s o 1 d a t e n (Z i n n s o 1 d a t e n) mit bis zu 50 % Pb, für O r g e 1 p f e i f e n mit 30 % P b sowie vor allem für E s s g e s c h i r r; in letzterem Falle darf die Legierung nach Reichsgesetz höchstens 10 % Pb enthalten. Bleilegierungen liefert: J . L. O. Eckelt, Berlin N. 4.
B l e l l ö t n n ? . Man benutzt hierfür bis jetzt K n a l l g a s g e b l ä s e (vgl. den Artikel „K n a 11 g a s"), und zwar entweder aus Leuchtgas und komprim. Sauerstoff oder aus komprim. Wasserstoff und komprim. Sauerstoff oder endlich aus komprim. Wasserstoff und Gebläseluft. Da der Sauerstoff bei reichlichem Vorhandensein die Oxydation der Metallflächen begünstigt, so ist die zuletzt genannte Anordnung — Wasserstoff und Gebläseluft — besonders geeignet. Vgl. „ S c h w e i s s e n " . Eine durch komprimierten Wasserstoff allein erzeugte Flamme, welche in der atmosphärischen Luft zu verbrennen hat, besitzt keine genügende Gebläsekraft. Dies ist der Grund, weshalb bei den bisherigen Lötmethoden ein besonderes Luftgebläse erforderlich war. Nur dadurch, dass man beide zur Verbrennung benötigten Gase, Wasserstoff und Luft, mit einer gewissen Kraft ausströmen Hess, würde die -für die Bleiverarbeitung wichtige blasende Stichflamme erzeugt. Nunmehr ist es jedoch dem D r ä g e r w e r k , L ü b e c k gelungen, einen Brenner zu konstruieren, der genau dieselbe Wirkung hat wie die Flamme eines Doppelgebläses und trotzdem nur durch komprimierten Wasserstoff gespeist wird. Bei Anwendung der Drägerschen Starkbrenner kommt die Zuführung der Luft nicht in Frage, da die Brenner sich durch die Strömungsgeschwindigkeit des austretenden Wasserstoffes die erforderliche Verbrennungsluft selbsttätig ansaugen. Es geschieht dies kurz vor der Mündung des Brenners mittels eines Düsensystems. Die ganze Apparatur für dieses neue Bleilötverfahren besteht also nur noch aus Flasche, Reduzierventil, Schlauch und Brenner, Zuta Speisen dieser Drägferbrenner liefert die Chem. Fabrik, GriesheimElektron komprimierten Wasserstoff, und zwar durchaus arsenfrei, was für die Gesunderhaltung der Arbeiter sehr wichtig ist. DfSgersche Starkbrenner: Grösse No. '/. 1 2 3 4 6 8 10
Gasverbrauch bei > Atm. L i t Min.
1 2 3 4 6 8 10
Preis
Verwendungsbereich
pr. Stück Mk.
Bemerkung
fUr kleinste Bleistärkcn bis 3 mm Walzblei
15,00 12,00 12,00 13,00 14,00 14,00 14,00 14,00
Der Vciwendungsbereich bezieht sich auf stehend gelötete Nähte. Für liegende Nähte sind die Brenner eine Nummer grösser zu wählen.
n " n n »10 , fllr schwerste Arbeit n
n
n
157
Bleistifte •— Bleiverbindungen. Verdichteter Wasserstoff 9 8 / 9 ' J °/o H , arsenfrei 3 6 1 R a u m i n h a l t , auf 1 5 0 A t m . verdichtet
in
Waschen
von i
cbm Mk.
0,75
Bleistifte, Schreibstifte in Holzfassun«; die Schreibmasse besteht aus Graphit, der mit Bindemitteln: angerührt und in Stabform gepresst ist» Bleiverbindungen. 1. B l e i a z e t a t (Bleizucker, essigsaures Blei. Plumbum aceticum). Pb(C:Ha0 2 ) 2 + 3 H20. Meist durch Auflösen von Bleiglätte in Essigsäure dargestellt. Kein erhält man es durch Einwirkung von Essigsäuredämpfen auf PbO; letzteres ist auf Siebplatten ausgebreitet, und am Boden der Gefässe sammelt sich eine Bleiazetatlösung, die reine Kristalle liefert. — Wertvolle Einzelheiten über die Bleizuckerfabrikation bringt ein Artikel von C. B a u e r in der Chem. Ztg. 1905, 1. Weisse vierseitige, an der Luft langsam verwitternde Säulen. Sch. P. 75°; nach dem Austreiben des Kristallwassers erstarrt es zu einer blätterigen Masse, die dann wieder bei 280° schmilzt. Löst sich bei 15" in 1,5 T., bei 100° in 0,5 T. H 2 0. Wird in der Färberei und Zeugdruckerei zum Beizen, weiter zur Darstellung von Bleifarben und -Präparaten, von Firnissen sowie als Arzneimittel verwendet. P r ü f a u s : Den Essigsüuregehalt bestimmt man nach der S a 1 o m o n sehen Methode, indem man die Lösungen mit Normallauge bei Gegenwart von Phenolphtalein stark alkalisch macht und den überschuss mit Normalessigsäure bis zum Verschwinden der Rotfärbung zurücktitriert. Aus der Differenz ergibt sich die an Pb gebundene Essigsäure. — Nach F r e s e n i u s bestimmt man den Gehalt an Pb und Essigsäure auf folgende Weise: Man fällt die wässerige Lösung von ö ff in einem * L i t e r k o l b e n durch eine gemessene, einen kleinen Uberschuas darstellende Menge H 2 ä0 4 , schwenkt um, füllt zur Marke auf, setzt noch soviel Wasser hinzu, wie dem Volumen des ausgefallenen P b S 0 4 (sp. G. entspricht, schüttelt um und filtriert durch ein trocknes Filter. Aus */« des Filtrats (.50 com; fällt mafi die H a B0 4 durch BaCl a -Lösung, wägt das BaS0 4 und findet bo aus der zur Källung des Pb verbrauchten H !i S0 4 den lileigehalt dea Azetats. Weitere 00 ecm titriert man mit Normallaugo und ermittelt, indem man die H a S 0 4 abzieht, den £ssigsäuiegehalt des Uleizuckers. — Vgl. auch D. A. IV. Bleiazetat, raffin. krist „ „ entwässert, Pulver, zum L e i n ö l k o c h e n . „ chem. rein, krist. I X A . I V
" / o kg Mk. (j-i,00 "ja „ „ 115,00 «/» „ „ 70,00
2. B a s i s c h e s B l e i a z e t a t (Bleisubazetat, basisch essigsaures Blei. Plumbum subaceticum). Pb(C=H30?)2 + 2Pb(OH) 2 . Fest erhält man es durch Einrühren eines geschlämmten Bleiglättebreis in heisse Essigsäure; auf 120 kg Bleiglätte kommen 76 kg 30 %ige Essigsäure. Es findet zur Darstellung von Chromgelb und Chromorange Verwendung. Meistens benutzt man eine Lösung von basischem Bleiazetat, den B l e i e s s i g (Liquor Plumbi subacetici; Acetum plumbicum). Diesen, dessen Azetat die Zusammensetzung Pb(C 2 H 3 0 2 ) 2 + Pb(OH)2 hat, gewinnt man durch Zusammenschmelzen von 3 T. Bleizucker mit 1 T. PbO im Wasserbad, Aufnehmen mit 10 T. H 2 0 und Filtrieren. Farblose, schwach alkalische, anfangs klare, an der Luft sich trübende Flüssigkeit vom sp. G. 1,235—1,240. Dient als Arzneimittel, zum Beschweren von Seide, zum Abscheiden natürlicher Farbstoffe, zur Darstellung von Bleiweiss sowie von Aluminiumazetat. P r ü f u n g ! Dieselbe geschieht im allgemeinen ebenso, wie vorstehend für neutrales Bleiazetat beschrieben ist. Bei der dort erörterten 8 a 1 o 111 o n sehen Methode wird Bleiessig zunächst mit Kormalessigsäure angesäuert, Normallauge im Überschuss zugesetzt und dann mit Essigsäure zurücktitriert. Basisches Bleiazetat, entwässert Bleiessig, sp. G. I , ü 4 0 (D. A . IV) sp. G . 2,UÜU
% kg Mk. 9 5 , 0 0 "/o „ „ 32,00 i „ „ 2,00
3. B l e i b o r a t (borsaures Bleioxyd; Bleisikkativ; Plumbum boricum). Fast nie reines PbB 2 0 6 sondern ein Gemisch mehrerer Salze. Zur Darstellung wird gebrannter Borax mit PbCl2 (oder einem andern Pb-Salz) zusammengemahlen, wobei eine sehr innige Mischung und gleichzeitig eine mehr oder, minder vollständige chemische Umsetzung erfolgt. Das Salz dient als Sikkativ für Firnisse und Ölfarben. Bleiborat (Bleisikkativ) „ c h e m . rein KBiiigswarlcr í
Kliell, Limlrn vor Iluimov.-r.
"„ !
B
Mk. 2 1 5 0 , 0 50,0
158
Üleiverbindtingen.
4. B l e i c h l o r i d iChlorblei; Plumbum chloratum). PbCls. Durch Fällen von Bleilösungen mit HCl oder NaCl gewonnen, wobei es sich als Kristallpulver abscheidet. Weisse seidenglänzende rhombische Kristallchen, die bei 159 in ca. 100 T., bei Siedehitze in 30 T. Wasser löslich sind; fast unlöslich in Alkohol. Es dient zur Darstellung verschiedener Farben. E l b s erhielt elektrochemisch B l e i t e t r a c h l o r i d PbCU, indem er zwei Anoden verwendete, deren untere aus Pb, die obere aus Kohle bestand. Unter geeigneten Stromverhältnissen führt das an der Kohlenanode entwickelte C1 alles an der Bleianode sich bildende PbCI: in PbCh Ober. Bleichlorid, techn. No. 1 , No.2 „ ehem. rein
% leg Mk. 9 0 , 0 0 % „ . 75,00 °/ o » » 1 6 0 , 0 0
Ober B l e i o x y c h l o r i d bezw. b a s i s c h e B l e i c h l o r i d e vgl. K a s s e l e r G e l b und P a t e n t g e l b unter „ B l e i f a r b e n " . KünigBwarter & Ebell, Linden vor Hannover.
5. B l e i c h r o m a l e (chromsaures Blei). a) N e u t r a l e s B l e i c h r o m a t (Chromgelb; Plumbum chromicum). PbCrO«. Wird durch Umsetzung einer Bleiverbindung mit KjCrO« oder mit K>CrtOr gewonnen; näheres siehe C h r o m g e l b unter „ C h r o m f a r b e n " . Neuerdings ist die elektrochemische Darstellung wichtig geworden: Man elektrolyslert eine 1,5 %ige wässerige Lösung einer Mischung von 8 T. NaCIO« mit 2 T. NatCrO«. Die Anode besteht aus Weichblei, die Kathode aus Hartblei. Spannung 1,8 Volt; Dichte pro qm 0,5 Amp. b) B a s i s c h e s B l e i c h r o m a t (Chromrot, Chrorazinnober, Chromorange). PbCrO« + Pb(OH)j. Durch Behandlung von Chromgelb mit Ätzalkali oder Alkalikarbonat erhalten, sonst auch aus basischen Bleisalzen durch Umsetzung mit KjCrO» oder mit K>Cr:Oi. Bleichromat, gefüllt, gelb Ia
„ „ „
orange „ rot (Cbromrot) geschmolzen saures
° < 0 kg Mit. 2 1 0 , 0 0
°/o »/„ u/0 1 1
„ „ „ „ „ „ „ „ „ „
150,00 268,00 148,00 3,00 5,00
6. B l e i , h a r z s a u r e s (vgl. unter „Slkkativc"). Es wird durch Zusammenschmelzen von Bleipräparaten mit Kolophonium u. s. w., aber auch auf nassem Wege durch Fällen dargestellt. Harzsaures Bleioxyd, geschmolzen (Sikkativ)
gefällt KGnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
°/ 0 kg Mk. 4 7 , 0 0
°/o
„
„
90,00
7. B l e i h y d r o x y d siehe unter 14. „B1 e i o x y d e". 8. B l e i k a r b o n a t (kohlensaures Blei; Plumbum carbonicum). PbCOs. Man erhält es beim Eingiessen einer Bleinitratlösung in eine solche von Ammoniumkarbonat oder aber durch Einleiten von CO» in Bleiessig. Nach dem Amer. Pat. 715 214 erhält man Bleikarbonat, indem man Bleisulfat in überschüssiger Alkalikarbonatlösung erhitzt. Da bei einmaliger Behandlung nur teilweise eine Umsetzung stattfindet, so muss das Verfahren mit frischer Alkalikarbonatlösung mehrmals wiederholt werden. Bei einem andern Verfahren (D. R. P. 140 489) erhält man b a s i s c h e s B l e i k a r b o n a t , indem man wasserlösliche oder unlösliche Bleisalze bei Gegenwart von H>0 mit MgO und MgCOj erwärmt, und zwar am besten unter Rühren; die Erhitzung geschieht zweckmässig durch Einleiten von Wasserdampf. Bleikarbonat ist ein weisses, amorphes Pulver. Bleikarbonat, techn. rein, Pulver gereinigt ehem. rein
°/o k g Mk. 6 0 , 0 0 % „ , 110,00 °.o „ r 240,00
9. B a s i s c h e s B l e i k a r b o n a t siehe B 1 e i w e i s s unter „ B l e i f a r b e n".
Bleiverbindungen.
159
10. B l e i , l e i n ö l s a u r e s . Durch Zusammenkochen von PbO mit LeinOl erhalten; vgl. den Artikel ;) S i k k a t i v e". Leinölsaures Bleioxyd
»/o k j Mk. 115,00
KCnigawirter & Ebel], Linden Tor Hannover.
11. B l e i m a n g a n a t (mangansaures Bleioxyd; Plumlum manganicum). PbMnO«. Durch Schmelzen eines Gemisches von Manganoxyd und Bleinitrat erhalten. Es bildet ein grünes Glas, das an der Luft durch Anziehung von Feuchtigkeit braun wird. Bleimanganat, techn „ ehem. rein
°/ 0 kg Mk. 170,00 1 » » 9>50
Ktlnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
12. B 1 e i n i t r a t (salpetersaures Blei; Plumbum nitricum). Pb(NO»).. Durch Auflösen von Pb oder PbO oder PbCOj in verd. HNOj und Eindampfen erhalten. Nach dem D. R. P. 164 609 soll man bleihaltige Substanzen mit konz. Kieselfluorwasserstoffsäure erhitzen und auf das gebildete Bleisiliziofluorid ein Alkalinitrat einwirken lassen, um Pb(NO>)» zu gewinnen. Kristalle vom.sp. G. 4,5. 100 T. H , 0 lösen bei 10° 48 T., bei 100° 140 T. Pb(NO*)>. Dient zur Darstellung von Stickstoffperoxyd NOs, da es beim Glühen leicht zersetzt wird: 2 Pb(NO.)i = 2 PbO + 4 NO» + O s . In viel geringerer Menge als das Acetat benutzt man es in der Farberei, im Zeugdruck und zur Herstellung von Bleifarben; mit PtiO> gemischt dient es als ZUndmasse. P r ü f u n g ; : Zur Fettatellung von Verunretnifuniem (311t nun die LBaung mit Uber«chOJdgtr UjSO,, konzentriert durch Abdampfen, filtriert den PbSO.-NlederachUe. ab und untersucht den Vir» Verdampftn de» Filtrat« etwa verbleibenden Rückstand auf Cu, Fe und Ca.
Bleinitrat, raffln, krist B Pulver
„
„ „
dopp. raffln
ehem. rein b a s i s c h , für Feuerwerk
,
.
.
•
•
• '.
°/ 0 kg Mk. 84,00 . , 08,00
°/o •
°/o » % „
» 105,00
. „
116,00 Hb,00
KOnlgswartcr & Ebell, Linden vor Hannover.
13. B I e i o x a I a t (oxalsaures Bleioxyd; Plumbum oxalicum). PbCtO«. Durch Fällen neutraler Pb-Salzlösungen mit Oxalsäure erhalten. Beim Erhitzen zerfallt es in PbjO, CO und C0 2 ; es bildet zahlreiche Doppelsalze. Bleioxalat
1 kg Mk. 3,40
KtSnigiirorter & Ebell, Linden vor Hannover.
14. B 1 e i o x y d e. a) B1 e i o x y d (Plumbum oxydatum). PbO. Kommt als M a s s 1 c o t und B l e i g l ä t t e in den Handel. Massicot erhalt man durch Rösten von metallischem Blei oder durch Erhitzen von PbCO» oder Pb(NO s )i. Bleiglätte (Llthargyrum) wird beim Silber-Verhüttungsprozess gewonnen. Nach einem neuen Verfahren (D.R. P. 123 222) gewinnt man PbO aus Bleiglanz, indem man diesen zunächst zwecks Bildung von basischem Bleisulfat mit Bleioxyd unter Luftzutritt erhitzt; dieses wird nach Abkühlung durch Atzalkali in der Hitze möglichst in PbO übergeführt. Dem erhaltenen Produkt werden die Alkalisulfate mit heissem Wasser entzogen; die zurückbleibenden Bleioxyde werden in heisser Atzalkalilauge gelöst, und die Lösung wird schliesslich in heissem Zustande durch metallisches Pb zu PbO reduziert, welches auskristallisiert. Massicot bildet ein gelbes amorphes Pulver; Bleiglatte ist nach langsamem Erkalten rötlich (Goldgiattfe), nach schnellem Erkalten gelblich (Silberglätte). Bleioxyd, „ „ , „
ehem. rein gefällt (Anhydrid) techn., feinst präpariert, kupferfrei (Glätte) raff. (Probierglätte), silberfrei (Glätte) (Massicot) in Stücken in Pulver niellarbwcrke Schulte & Co., Duiidorf (llhld.).
.
.
.
.
1 kg Mk. 3,00 % „ „ 190,00 % „ „ 50,00 °0 „ „ 50,00 °/0 „ „ 65,00 °/o „ „ 70,00
160
Bleiverbindungen.
b) B l e i o x y d h y d r a t (Bleihydroxyd; Plumbum hydroxydatum). Pb(OH)j. Es fallt aus Bleisalzen bei Zusatz von NHi in weissen, mikroskopischen Kristallchen aus. Nach dem D.R.P. 113316 soll man aus so gefälltem Pb(OH)j durch Behandeln mit COi ein besonders deckkräftiges Bleiweiss (vgl. unter „Bleifarben") erzielen. Nach dem Amer. Pat. 758 023 stellt man Pb(OH)s aus PbSO« her, indem man dieses mit einem Überschuss von Alkalihydrat behandelt. Nach H a r t m a n n (D. R. P. 139 068) erhalt man Bleihydroxyd elektrolytisch, wenn man Anoden aus metallischem Blei und Kathoden aus einem M e t a l l o x y d (z. B. CuO) verwendet; durch die oxydische Kathode wird die Abscheidung von schwammigem Metall verhindert. Bleihydroxyd, gefällt °/o kg Mk. 165,00 „ „ ehem. rein 1 „ „ 4,00 c) R o t e s B l e i o x y d , M e n n i g e (Minium). PbiO«. Darstellung und Preise siehe M e n n i g e unter „ B l e i f a r b e n". d) B l e i s u p e r o x y d (Bleidioxyd, Bleiperoxyd; Plumbum hyperoxydatum). PbOi. Bei Einwirkung von verd. HNO» auf Mennige: Pb,0» + 4 HNO» = PbO» + 2 Pb(NO»)i + 2 H,0. Auch beim Einleiten von C1 in alkalische Bleilösungen oder bei Zusatz von Hypochloriten zu solchen erhalten. Nach einem neuen Verfahren (D. R. P. 124 512 und 133 379) gewinnt man PbO» elektrolytisch aus PbO: Man arbeitet mit unangreifbaren Elektroden, die durch ein Diapliragma getrennt sind: Die Bleiglatte (in Form einer Emulsion) wird in den Anodenraum eingefüllt, wahrend der Kathodenraum NaCl-Lösung enthalt. Die Umwandlung des PbO in PbOi geht quantitativ vor sich. Nach dem D. R. P. 140 317 erhalt man PbO» (neben nietall. Pb) durch Elektrolyse einer konz. Bleinitratlösung. Durch kontinuierliche Zuführung von PbO wird die an der Anode auftretende Salpetersäure standig neutralisiert. Als Anoden dienen starke Eisendrahtnetze, als Kathoden mit Bleirohr Aberzogene Eisenstabe. Die an der Kathode ausgeschiedenen Bleikristalle werden durch mechanisch bewegte hölzerne Abstreicher entfernt und sammeln sich am Boden der Zelle, während sich das PbOi auf der Anode als dichter festhaftender Oberzug niederschlagt Das D. R. P. 162 107 geht von natürlichen oder künstlichen JBIeisulfideu aus, welche als Anoden in angesäuertem oder auch durch Zusatz von Salz leitend gemachtem H»0 elektrolysiert werden, wobei das PbS zu PbO- oxydiert wird. PbOi ist ein dunkelbraunes, stark oxydierend wirkendes Pulver, das in H,0 unlöslich ist. Rleüuperoxyd, techn. (Teigform) °/o kg Mk. 65,00 . . (ca. 80°/-) filr ZUndwaren °/0 „ „ 90,00 n (ca. 96—98%) •/. , „ 125,00 „ gereinigt 1 kg Mk. 2,90; °/o „ . 280,00 „ ehem. rein (manganfrei) . . . 1 „ , 4,00; % , „ 360,00 Kflntpwarter & Ebell, Linden Tor Bannover. | Adolt ThOl. Hannover. 15. B l e i p e r s u l f a t (Uberschwefelsaures Blei; Plumbum permlfnrieum). PbSiOs + 2 HiO. Durch Elektrolyse von Bleisulfat in H-SO» erhalten. Bis jetzt kaum technisch verwendet. KOnlgswarter & Ebell, Linden TOT Hannover. 16. B1 e i s u 1 f a t (schwefelsaure Blei; Plumbum sulfuricum). PbSO«. Wird als schwerer weisser, kristallinischer Niederschlag bei Zusatz von HjSO« oder Sulfaten zu Bleisalzen erhalten. Ist in ca. 23 000 T. kalten Wassers, bei Oegenwart von HtSO« fast gar nicht löslich. Nach dem D. R. P. 155 106 stellt man reines weisses b a s i s c h e s Bleisulfat aus Bleisulfiderzen dar, indem man diese in einer glühenden Koksschicht
Bleivergiftung.
161
verflüchtigt und unmittelbar Ober diese Schicht Luft einführt, wodurch das PbS cxydiert wird. Bleisulfat, techn., Teigform „ „ weiss I a in Brocken , Ia , Pulver „ n a , Brocken , IIa „ Pulver „ ehem. rein
•/» I* •/. % •/, •/.
lkgMk.1,90;
kg m , , , ,
Mk. 3 0 , 0 0 r 39,00 „ 63,00 n 40,00 „ 44,00 „ 178,00
KSnigBwarter & Ebell, Linden vor Haanover.
17. B l e i s u l f i d
(Schwefelblei; Plumbum
PbS.
sulfuratum).
In
der Natur als Bleiglanz sehr verbreitet. Beim Zusammenschmelzen von Blei und Schwefel erhalten, auf nassem Wege durch Einwirkung von HjS auf eine Bleilösung. Bleiglanz, Pulver Bleisulfid, gefällt ehem. rein, geschmolzen „
1 kg Mk. 2 , 0 0 ;
«/« kg Mk. 5 0 , 0 0 °/» „ „ 1 8 0 , 0 0 1 „ „ 3,30
18. B l e i t h i o s u l f a t (unterschwefligsaures Blei; Plumbum thiosulfuricum). PbSxO*. Durch Einwirkung einer Natriumthiosulfatlösung auf eine Bleisalzlösung erhalten. Weisses Pulver, sehr wenig in Wasser, leichter in Losungen von Thiosulfaten löslich. Als Bestandteil von phosphorfreien ZQndmassen, weiter auch wohl zum Vulkanisieren von Guttapercha und Kautschuk verwendet Bleithiosulfat, gefällt, weiss No. I „ » » ehem. rein „ schwarz
% kg Mk. 1 0 5 , 0 0 • °/o » . 130,00 •/, , „ 1 1 0 , 0 0
KGnlgswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
Von den bleisauren Salzen (Plumbaten) sind zu nennep: 19. N a t r i u m p l u m b a t ( N a t r i u m plumbicum). NaiPbO«. Durch Lösen von Bleioxyd in Natronlauge erhalten, dient zum Farbiii' yoif Haaren und Horn, zur Erzeugung von Anlauffarben auf Bronze und Messing, sowie auch ztar Darstellung von Natfiumstannat. Natriumplumbat, techn „ ehem. rein
°/o kg Mk. 1 1 0 , 0 0 I n » 3,00
20. C a l c i u m p l u m b a t (Calciumorthoplumbat; Calcium plumbitum).
CaiPbO«. Es wird dürch Erhitzen eines innigen Qemfsches von Kalkstein und Bleiglatte auf helle Rotglut unter Zuleiten eines kraftigen Luftstromes erzeugt: 2 CaCO» + PbO + O, = Ca,PbO, + 2 CO,.
Bei niedrigerer Temperatur wird das Calciumorthoplumbat durch Uberleiten von CO» (Ofengasen) wieder zersetzt, wobei Sauerstoff frei wird. Deshalb hat diese Verbindung eine Bedeutung für die Darstellung von S a u e r s t o f f (s. d.) gewonnen. Viel wichtiger ist dieses Salz jedoch in neuester Zeit für die Fabrikation der an allen Reibflachen entzündlichen phosphdrfreien Zündhölzer geworden; vgl. darüber den Artikel „Z ü n d h ö 1 z e f". Calciumplumbat filr Keramik „ Zündholz- u. Firnisfabrik&tion „ , zur Sauentoffbereitung „ ehem. reiil
°/0 °/0 % 1
kg Mk. 5 0 , 0 0 „ „ 65,00 . „ 95,00 „ „ 16,00
Bielverbindungen:
Fuerat Brca. & Co., New York, Nos. i n . I 8tone I Friedr. Wachs, Chem. Fabrik, Elberfeld. Street (a. Ins.-Anh. & U). |
Metallische Blei Verbindungen fflhrt aus:
J . L. C. Eckelt, Berlin N. 4.
Bleivergiftung- Zur Verhütung von Bleierkrankungen in Betrieben, worin Maler-, Anstreicher-, Tüncher-, Weissbinder- oder Lackiererarbeiten ausgeführt werden, hat der Bundesrat eine Bekanntmachung erlassen, die mit BIDcber VI.
11
Bleivergiftung.
dem 1. Januar 1906 in Kraft getreten ist. Wegen ihrer Wichtigkeit geben wir diese Bekanntmachung hier wörtlich wieder: B e k a n n t m a c h u n g , b e t r e f f e n d B e t r i e b e , in d e n e n M a l e r - , Anstreicher-, Tüncher-, Weissbinder- oder Lackiererarbeiten ausgeführt werden. Vom 27. Juni 1905. Auf Grund des § 120 e der Gewerbeordnung bat der Bundesrat für Betriebe, in denen Maler-, Anstreicher-, Tüncher-, Weissbinder- oder Lackiererarbeiten ausgeführt werden, folgende Vorschriften erlassen:
I . "Vorschriften f ü r die Betriebe des Maler-, Anstreicher-, Tünoher-, Weissbinder- oder Lackierergewerbes. § 1. Bei dem Zerkleinern, dem Mengen, dem Mischen und der sonstigen Verarbeitung von Bleiweiss, anderen Bleifarben oder ihren Gemischen mit anderen Stoffen in trockenem Zustande dürfen die Arbeiter mit den bleihaltigen Farbstoffen nicht in unmittelbare Berührung kommen und müssen vor dem sich entwickelnden Staube ausreichend geschützt sein. § 2. Das Anreiben von Bleiweiss mit ö l oder Firnis darf nicht mit der Hand, sondern nur auf mechanischem Wege in Behältern vorgenommen werden, die so eingerichtet sind, dass auch bei dem Einfüllen des Bleiweisses kein Staub m die Arbeitsräume gelangen kann. Dasselbe gilt von anderen Bleifarben. Jedoch dürfen diese auch mit der Hand angerieben werden, wenn dabei nur männliche Arbeiter über 18 Jahre beschäftigt werden und die von einem Arbeiter an einem Tage anzureibende Menge bei Mennige 1 kg, bei anderen Bleifarben 100 g nicht übersteigt. § 3 . Das Abschleifen und Abbiqjsen trockener Ölfarbenanstriche oder Spachtel, welche nicht nachweislich bleifrei sind, darf nur nach vorheriger .Anfeuchtung ausgeführt werden. Der Schleifschlamm und die beim Abschleifen und Abbimsen entstehenden Abfälle sind, bevor sie trocken geworden sind, zu entfernen. § 4. Der Arbeitgeber hat dafür zu sorgen, dass sich die Arbeiter, welche mit Bleifarben oder ihren Gemischen in Berührung kommen, mit Malerkitteln oder anderen vollständig deckenden Arbeitsanzügen und einer Kopfbedeckung versehen and sie während der Arbeit benutzen. § 5. Allen Arbeitern, die mit Maler-, Anstreicher-, Tüncher-, Weiss"birider- oder Lackiererarbeiten beschäftigt werden, bei denen sie Bleifarben oder deren Gemische verwenden, müssen Waschgefässe, Bürsten zum Reinigen dei Hände und Nägel, Seife und Handtücher zur Verfügung gestellt werden. Werden solche Arbeiten auf einem Neubau oder in einer Werkstatt ?usge£fi|irt, so muss den Arbeitern Gelegenheit gegeben werden, sich an einem frostfreien Orte zu waschen und ihre Kleidungsstücke sauber aufzubewahren. § 6. Der Arbeitgeber hat die Arbeiter, welche mit Bleifarben oder deren Gemischen in Berührung kommen, auf die ihnen drohenden Gesundheitsgefahren hinzuweisen und ihnen bei Antrittt des Arbeitsverhältnisses das nachstehend abgedruckte Merkblatt, sofern sie es noch nicht besitzen, sowie einen Abdruck dieser Bestimmungen auszuhändigen. I I . Vorschriften f ü r Betriebe, in denen Male», Anstreicher-, Tüncher-, "Weiaablnder- oder Xiacldererarbeiten lmZonamTTumhnng» mit einem anderen Gewerbebetrieb ausgeführt werden. § 7. Für die Beschäftigung von Arbeitern, welche in .einem anderen Gewerbebetriebe ständig oder vorwiegend bei Maler-, Anstreicher-, Tüncher-, Weissbinder- oder Lackiererarbeiten verwendet werden und
Bleivergiftung.
163
dabei Bleifarben oder deren Gemische — nnd zwar nicht nur gelegentlich — benatzen, gelten die Bestimmungen der §§ 1—6. Findet eine solche Beschäftigung in einer Fabrik oder auf einer Werft statt, so gelten ausserdem die Bestimmungen der §§ S—11. § 8. Den Arbitern mnss ein besonderer Raum zum Waschen und Ankleiden zur Verfügung gestellt werden, der sauberzu halten, bei kalter Witterung zu heizen und mit Einrichtungen zur Verwahrung der Kleidungsstücke zu versehen ist. 9. Der Arbeitgeber hat für die Arbeiter verbindliche Vorschriften
5assen, welche folgende Bestimmungen, für die mit Bleifarben, und
deren Gemischen in Berührung kommenden Arbeiter enthalten müssen: 1. die Arbeiter dürfen Branntwein auf der Arbeitsstätte nicht gemessen; 2. die Arbeiter dürfen erst dann Speisen und Getränke zu sich-nehmen oder die Arbeitsstätte verlassen, wenn sie zuvor die Arheitskleider abgelegt und die Hände sorgfältig gewaschen haben; 3. die Arbeiter haben die Arbeitskleider bei denjenigen Arbeiten, für welche es von dem Arbeitgeber vorgeschrieben ist, zu benutzen; 4. das Rauchen von Zigarren und Zigaretten während der Arbeit ist verboten. Ausserdem ist in den zu erlassenden Vorschriften vorzusehen, dass Arbeiter, welche trotz wiederholter Wifntölg den Vorstehend bezeichneten Vorschriften zuwiderhandeln, vor Ablanf 4ier vertragsmässigen Zeit und ohne Aufkündigung entlassen werden kOiffifcn. Ist für einen Betrieb eine Arbeitsordnung erlassen (§ 134 a der Gewerbeordnung), so sind die vorstehend bezeichneten Bestimmungen in die Arbeitsordnung aufzunehmen. g 10. Der Arbeitgeber hat die Überwachung de» Gesundheitszustandes der Arbeiter rjnrrti von der höheren Verwaltungsbehörde hierzu ermächtigten, dem Gewerbeaufsichtsbeamten (§ 139 b der Gewerbeordnung) namhaft zu machenden approbierten Arzte ztt übertragen, der mindestens einmal halbjährlich die Arbeiter auf die Anzeichen etwa vorhandener Bleierkrankung zu untersuchen h i t Der Arbeitgeber darf Arbeiter, die bleikrank oder nach ärztlichem Urteil einer Bleierkrankung verdächtig sind, zu Beschäftigungen, bei welchen sie mit Bleifarben oder deren Gemischen in Berührung kommen, bis zu ihrer völligen Genesung nicht zulassen. g 11. Der Arbeitgeber ist verpflichtet, zur Kontrolle Über den Weddel, und ^Bestand, so'tyie Ober den Gesundheitszustand der Arbeiter ein Buch zu führen oder durch einen Betriebsbeamten führen zu lassen. Er ist für die Vollständigkeit und Richtigkeit der Eintragungen, sqweit sie nicht vom Arzte bewirkt werden, verantwortlich. Dieses Kontrollbuch muss enthalten: 1. den Namen dessen, welcher das Buch führt: 2. den Namen des mit der Überwachung des Gesundheitszustandes der Arbeiter beauftragten Arztes; 3. Vor- und Zuname, Alter, Wohnort, Tag des Eintritts und des Austritts eines jeden der im Abs. 1 bezeichneten Arbeiter, sowie die Art seiner Beschäftigung; 4. den Tag und die Art der Erkrankung eines Arbeiters; 5. den Tag der Genesung; 6. die Tage und die Ergebnisse der im g 10 vorgeschriebenen allgemeinen ärztlichen Untersuchungen. Das Kontrollbuch ist dem Gewerbeaufsichtsbeamten (g 139 b der Gewerbeordnung) spwie dem zuständigen Medizinalbeamten auf Verlangen vorzulegen. § 12. Die vorstehenden Bestimmungen treten am 1. Januar 1906 in Kraft. 11»
164
Bleivergiftung. Anl,ge"
Blei-Merkblatt
Wie schützen Bloh Haler, Anstreicher, Tüncher, Weisabinder, Lackierer und sonst mit Anstreicherarbeiten beschäftigte Personen ror Bleivergiftung t Alle Bleifarben (Bleiweiss. Bleichromat, Massicot, Glätte, Mennige, Bleisuperoxyd, Pattisonsches Bleiweiss, Kasseler Gelb, Englisches Gelb, Neapetgelb, Jodblei n. a.) sind Gifte. (Gier, Anstreicher, Tüncher. Weissbinder, Lackierer and sonst mit Anstreicherarbeiten beschäftigte Personen^ die mit Bleifarben in Berührung kommen, sind der Gefahr der Bleivergiftung ausgesetzt. Die Bleivergiftang kommt gewöhnlich dadurch zustande, dass Bleifarben, wenn auch nur in geringer Menge, durch Vermittlung der beschmutzten Hände, Barthaare und Kleider, beim Essen, Trinken oder beim Rauchen, Schnupfen und Kauen von Tabak in den Mund aufgenommen oder wahrend der Arbeit als Staub eingeatmet werden. Die Folgen dieser Bleiaufnahme machen sich nicht alsbald bemerkbar; sie treten vielmehr erst nach Wochen, Monaten oder selbst Jahren auf, nachdem die in den Körper gelangten Bleimengen sich so weit angesammelt haben, dass sie Vergiftungserscheinungen hervorzubringen imstande sind. Worin äussert sieb die Bleivergiftung? Die ersten Zeichen der Bleivergiftung pflegen in einem blaugrauen Saume am Zahnfleische, Bleisaum genannt, und m einer durch Blässe des Gesichts und der Lippen sich kundgebenden Blutarmut zu bestehen. Die weiteren Krankheitserscheinungen sind sehr mannigfaltig. Am hänfigsten tritt die Bleikolik auf: Der Kranke empfindet heftige, krampfartige, von der Nabelgegend ausgehende Leibschmerzen (JKolikscnmerzen); der Leib ist eingezogen und nart; dabei bestehen häufig Erbrechen und Stuhlverstopfung, selten Durchfall. In anderen Krankheitsfällen zeigen sich Lähmungen; sie betreffen gewöhnlich diejenigen Muskeln, durch welche das Strecken der Finger besorgt wird, und treten meistens an beiden Armen auf; ausnahmsweise werden auch andere Muskeln an den Armen oder Muskeln an den Beinen oder am Kehlkopfe befallen. Mitunter äussert sich dje Bleivergiftung in heftigen Gelepksc^unerzen; von ihnen werden meist die Kniegelenke, seltener Gelenke an den oberen Gliedmaßen ergriffen. In besonders schweren Fällen treten Erscheinungen einer Erkrankung des Gehirns auf. (heftige Kopfschmerzen, allgemeine Krämpfe, tiefe Bewnsstfosigkeit oder grosse Unruhe, Erblindung. Endlich steht die Bleivergiftung mit dem als Schrumpfniere bezeichneten schwere^ Nierenleiden und tpSt CO»), Waschen mit H»0 und Glühen unter Luftabschluss erhalten. Wegen ihres ausserordentlich starken Entfärbunesvermögens wird die Blutkohle viel benutzt. Ein Ahnliches Präparat wird aus Pflanzenteilen dargestellt und dann als P f l a n z e n b l u t k o h l e bezeichnet.
166
Blutlaugensalz, gelbes und rotes — Boden.
Blntkohle 1 kg Mk. 7,75 „ mit Sänre geteinigt 1 „ „ 12,00 Pflanz enblutkohle 1 kg Mk 1,60; °/o „ „ 145,00 „ mit Säure gereinigt 1 „ „ 3,50 B t a t l a n g e n s a l z , g e l b e s n n d r o t e s , siehe unter „ E i s e n v e r b i n d u n g e n". Ifhgimn & Yoa, Himburg. Komplette Anlagen und Verfahren zur Herstellung von Blutlaugensalz: Willy ttanger, Dresden. B l n t m e h l siehe „ D ü n g e m i t t e l , k ü n s t l i c h e". B l n t s t e l n . Besondere Varietät des Roteisensteins (FeiOj), rötlichbraun mit faseriger und .schaliger Struktur und seidigem Olanz. Dient als Pulver sowie in.ganzen Stocken zum Polieren; auch als rote Anstrichfarbe wird er benutzt Blutstein, feinst präpariert Ia °/» kg Mk. 65,00; 1 kg Mk. 0,75 „ Ha o/o „ „ 48,00; 1 „ „ 0,55 „ in Stücken % „ „ 55,00; 1 „ „ 0,65 „ „ Griffelfonn 4— 8 cm lang 1 „ „ 5,00 8-12 „ 1 „ „ 9,00 12-15 1 „ „ 17,00 B ö b b i n l t e siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". Boden. A p p a r a t zur Bestimmung der D u r c h l ü f t u n g s f ä h i g k e i t des Bodens nach H e i n r i c h Mk. 16,50 B o h r s t o c k (Erdbohrer) nach Orth aus vernickeltem Stahl, 11 mm stark, mit 30 cm langem Löffel, in polierter Holzhülse verschraubbar. Bohrer 80 cm lang mit eingeschlagener Teilung 15,00 B o h r s t o c k nach F r a n k e l zur Entnahme von Bodenproben zur bakteriologischen Untersuchung 32,00 B o h r s t o c k nach Gruner für Moorkulturen, am oberen Ende mit Ambojj und herausnehmbarem losem Handgriff: Länge 1 2 2,5 m. Preis 17,00 22,00 23,00 Mk. E r d b o d e n - T h e r m o m e t e r in Metallfassung mit Bohrvonichtung, zur Bestimmung der Temperatur in verschiedenen Tiefen 0—60° C. in '/io geteilt: Länge des Unterteils 0,5 1 2 3 m. Preis 25,00 30,00 40,00 50,00 Mk. Mk. 12,00 L ££e.tallzylinder zur Bestimmung des P o r e n v o l u m e n s nach F l ü g g e A p p a r a t zur fiesömmung des S a l p e t e r s ä u r e juich T i e m a n n • . • ^ 21,00 S c h e i d e a p p a r a t nach T h o u l e t zur Trennung der Mineralien auf Grund ihres sp. G 10,50 § c h l ä m m a p p a r ^ t nach § c h ö n e : Konischer ScUämmtrichter . . . „ 6,00 Piezometer 4,50 Sieb 1,50 "Wasserbehälter a(is Zinkblech mit Abflussrohi und H^bn • • • « 18,00 Holzgestell 22,50 £tui für Trichter, Piezometer und Sieb „• 9,00 Kompl. Apparat, mit Schlauch 63,00 Kleinerer Schlämmtrichter 2,50 Kompl. Apparat mit 1 grossen und 1 kleinen Schlämmtrichter . . „ 67,50 S c h l ä m m a p p a r a t nach Schöne mit Verbesserangen nach S c h ü t z , bestehend aus Schlämnitrichter, Piezometer, Wasserbehälter, Alfluisrohrmit Hahn, Holzgestell, Sieb, Ettil für Schlämmtrichter, Piezometer nnd Sieb sowie eisernem Gestell für den Schlämm trichter, kompl. mit Schlauch „ 5,00 'SchlÜmm»ppA«at nach K o e b e l , bestehend ans 4 konischen Glasgefässen, Holzgestell, Wasserbehälter mit konstant. Niveau » • • • ^ 36,00 Pie 4 konischen Glasgefässe allein 9,00
Bohröl — Borax.
1Q7
S c h l ä m m z y l i n d e r nach K n o p mit 4 Taben, Kautschakftopfen and Glashähnen, kompl. . Mk. 18,60 S i e b s a t z für Bodenanalysen nach A l e x . M a l l e r , 3 messingene Zwingen von 55 mm Daichm. mit genau gebohrten Offmingen von 0,5, 1 und 2 mm, oben und unten mit Deckel „ 737,60 D e r s e l b e mit 4 Feinheiten: 0,25, 0,5, 1 und 2 mm „ 56,00 D e r s e l b e mit 5 Feinheiten: 0,25, 0,5, 1, 2 und 5 mm 68,00 S i e b s a t z - S c h l ä m m a p p a r a t nacl* W o l f , bestehend ans 4 Ineinander passenden Messingringen mit Siebeiasätzen von 0,1, 0,25, 0 ^ und 1 mm Öffnung, rotierenden Bürsten und Glaszylinder „ 105,00
Boden-Untersuchungsapparate:
Georg Schmidt 4 t . d. Kits, 8chmiedeleld, Kn. | Wtnnbnnm, Quilitz k Ca., Schleuringen (s, Inl-Anh. B. 9). I Haldotr. K/ST (a. Inn).
Berlin
NW,
Bohröl:
Chemische Fabrik Flonheim, Dr. H. Moerdlisfer, Flonheim a. H.
Bolus siehe „E r d f a r b e n". Bombonnefl (Touriiis) siehe „ K o n d e n s i e r e n " . B o r . B . A. O. — 10,94. Wird aus Borsäureanhydrid durch Schmelzen mit metallischem Na unter Luftabschlüss gewonnen;- neuerdings ist eö von M o i s s a n auch im elektrischen Schmelzofen erhälten worden. Nach dem D.R. P. 147 871 gewinnt man Bor in kristallinischer Form mit Hilfe von AI, und zwar bringt man ein Gemenge-von Aluminiumpulver; Schwefel und einer Borsauerstoffverbindung zur Entzündung; die Mischung fangt an- zu brennen und schmilzt zu einer Schwefelaluminiummasse zusammen, in d$r sich nach dem Erkalten die Borkristalle eingebettet finden; man gewinnt sie, indem man das AliSs durch H>0 zersetzt. Nach dem Amer. Pat 785 962 stellt man B aus den Boraten elektropositiver Metalle so her, dass man das Borat in einem schmelzflüsslgen Bade zwischen einer Kathode und einer das Borsäureanhydrid reduzierenden Anode (Kohle) bei verhältnismässig grosser Stromdichte an der Anode elektrolyslert Das amorphe Bor ist ein kastanienbraunes, unschmelzbares Pulver; sp. Q. 2,45, etwas in Wasser löslich. Es löst sich in geschmolzenem Aluminium auf und scheidet sich beim Erstarren desselben in Kristallen graphltäbnlich aus. Die Kristalle sind gelb und durchsichtig bis schwarz und metallgianzend. Die härteste Varietät des kristallisierten Bors vom sp. Q. 2,68 Qbertrifft in der Härte fast noch den Diamant Technisch verwendet man das Element Bor bisher kaum, während seine Verbindungen grosse Wichtigkeit haben. Bor. amorph Bor-Pulver nach M o i s s a n Bor, krist. „ graphitartig
H Mk. H „ 1 g „ 1 g „
65,00; 70,00; 6,00; 9,00;
1 kg Mk. 500,00 1 „ „ 600,00 D „ 55,00 D „ 80,00
B o r a c l t siehe „B o r a z i t". Boral = Aluminium borico-tartaricum. Es wird nach dem D. R. P. 77 315 durch Erwärmen von Aluminiumborat und Weinsäure in wässeriger Lösung bis zur Auflösung und Eindampfen des Filtrats erhalten. Farbloses, kristallinisches Salz, leicht in HiO löslich. Man verordnet es wegen seiner antiseptischen Eigenschaften bei Hautausschlägen und bei Ohreiterungen. Boral
H Mk. 3,30 s 1 kg Mk. 30,00
B o r a x (Natriuinbiborat; Natrium loraeieum). NajB«Or + 10 HjO. Findet sich natürlich als Mineral (llnkal), das aus einigen Seen in Tibet, Indien und Kalifornien auswittert. Die Reinigung geschieht durch Übergiessen des Rohborax mit Kalkmilch; nach gutem Durchmischen löst iftaa In siedendem HiO und lässt absetzen. Nachdem so die Fettsubstanzen in unlösliche Kalkseifen übergeführt sind, wird die klare Lösung abgezogen und durch Vermischen mit Chlorcalciumlauge von den letzten Kalkseife-Spuren befreit. Die schliesslich erhaltene geklärte Boraxlösung dampft man stark ein und lääst sie in Kristallisiergefässen sehr langsam abkühlen, wobei sich der Borax in einzelnen Kristallen ausscheidet.
168
Borazit — Borneol.
Die grösste Menge des B o r a x wird künstlich gewonnen. Man hat hierbei den g e w ö h n l i c h e n (prismatischen) B o r a x und den o k t a e d r i s e h e n B o r a x (Juwelier-Borax) zu unterscheiden: letzterer enthält nur 5 mol. Kristallwasser und kristallisiert aus 30" B6 starken Lösungen des gewöhnlichen B o r a x zwischen 55 und 80° aus. Der g e w ö h n l i c h e , p r i s m a t i s c h e B o r a x wird teils aus Borsäure durch Einwirkung auf Sodalösungen gewonnen, teils aus Boronatrocalcit (Borkalk) sowie in grossen Mengen aus Calciumborat (Mineral K o l e m a n i t in Kalifornien) durch Kochen mit Soda, teils au§ dem B o r a z i t (s. d.); in letzterem Falle gewinnt man zuerst Borsäure (siehe unter „Borverbindungen") und aus dieser dann erst den B o r a x durch Einwirkung von Soda. Nach dem Russ. Priv. 5 9 3 8 von 1901 werden zur Erzeugung von B o r a x borsaure Mineralien mittels Ammoniumkarbonats (sowie Ammoniumsulfits) zerlegt; das gebildete Ammoniumborat wird durch Umsetzung mit NaCl oder NaNOi in Borax übergeführt. Der oktaedrische B o r a x Na2B4C>7 + 5 H 2 0 wird aus der Lösung des prismatischen B o r a x unter besonderen Verhältnissen gewonnen: Stärke der Lösung 30° B 6 ; Kristallisationstemperatur zwischen 59 und 76°. Gewöhnlicher B o r a x bildet farblose, glänzende, säulenförmige Kristalle, die sich mit einer oberflächlichen weissen Verwitterungskruste bedecken. 100 T . W a s s e r lösen bei 10° 4,6 T . , bei 90° 120 T . prismatischen Borax. Der oktaedrische B o r a x bildet grosse, viel härtere und luftbeständigere Kristalle, die in W a s s e r schwerer löslich sind. P r t t f v n K t Dieselbe geschieht wie bei Borsäure (vgl. 1 unter „ B o r v e r b i n d u n g e n").
Borax, raffiii. I a krist „ „ (Kristallmehl) »
„ „
..
i
'ulver
„ „ extrafein rein krist. D. A. I V „ pulv. D. A. I V
% %
°/o ü/o
%
kg Mk. 42,00 42,00 44,00 46,00 64,00 69,00 2,00 115,00 130,00 215,00 215.00 n 80,00
1 gebrannt in Brocken °/o % » „ Pnlver ,, geschmolzen (Boraxglas) in Stücken % „ » „ „ Pulver °/o Oktaedrischer Borax, dopp, raff., ungesagt, in Stücken v. 250—•400 g °/o „ „ gesägt, in quadratischen Stücken von 4 cm 0o Durchm. und 7 cm Länge Oktaedrischer Borax, gesägt, in rechteckigen Stücken von 3 X 4 cm Durchm. und 14 cm Länge % j> „
90,00 1»
95,00
Borax: Köuigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
Anlagen zur Herstellung von B o r a x baut: J . L. C. Eckelt, Berlin N. 4.
B o r a z i t (Stassfurtit). Wird zu den Abraumsalzen (s. d.) gezählt und ist ein Doppelsalz aus Magnesiumborat und Magnesiumchlorid von der Formel 2 MgjBeOis + MgCls. In den Handel kommen unter dem Namen Borazit eigentlich sämtliche borhaltige Mineralien des Stassfurter Salzlagers nach gröblicher Reinigung; man gewinnt daraus Borsäure. B o r n e o l (Camphol; Borneolkampfer). CloHlT • OH. Abkömmling der Terpene, und zwar ein Alkohol der Camphangruppe; es kommt in einer rechtsdrehenden, einer linksdrehenden und einer inaktiven Modifikation vor. Das Borneol ist eine sehr verbreitete Kampferart, die hauptsächlich auf Borneo und Sumatra in den alten Stämmen von Dryobalanops camphora vorkommt und dort mechanisch gesammelt wird. Rechts- und linksdrehendes Borneol entstehen künstlich, und zwar nebeneinander, wenn man gewöhnlichen
Bornylazetat — Borsäure.
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Kampfer in alkoholischer Lösung oder in indifferenten Lösungsmitteln mit Na reduziert. Immer wichtiger werden augenscheinlich die Methoden, wonach man Borneol und Kampfer künstlich darstellen kann, und zwar durch Behandlung gewisser Terpene, wie namentlich Terpentinöl. So wird von der P o n t e h e s t e r C h e m i c a l Co. in New-York Borneol (und daraus welter künstlicher Kampfer) dadurch hergestellt, dass man auf ätherfreies Terpentinöl Oxalsäure einwirken lässt und das Gemisch mit CaO behandelt, worauf man entstandenes Borneol und Kampfer abdestilliert. Die Verbindung, P i n y I f o r m a t , zersetzt sich beim Erhitzen in Borneol und CO. Weiteres Aber diese Methoden der künstlichen Darstellung siehe im Artikel „ K a m p f e r". Nach den D. R. P. 175 097 und 178 934 erhitzt man zur Gewinnung von Borneol und lsoborneol Ausgangsmaterialien, die Kamphen oder Pinen enthalten (z. B. Terpentinöl), mit aromatischen Moqooxykai bonsauren (z. B. Salizylsäure); die so gewonnenen Ester werden mit Natronlauge gekocht. Rein bildet es Kriställchen von kampferahnllchem, jedoch mehr an Pfeffer und Ambra erinnerndem Geruch. Sch. P. 203—204«; S. P. 212»; O. D. = ± 37—38». Borneol, pur.
I kg Mk. 40,00
Bornylazetat (sogenanntes* künstliches Fichtennadelöl). Man gewinnt es aus Borneol mittels Ameisensaure und Essigsäureanhydrid, ferner nach mehreren patentierten Verfahren. Bornyval. Unter dieser gesch. Bezeichnung kommt der im ätherischen Baldrlanöl enthaltene Borneolisovaleriansaureester Ci.Hn. O . CJLO in den Handel. Wasserhelle, schwach nach Baldrian riechende und schmeckende Flüssigkeit vom S. P. 255°, die medizinisch benutzt wird. Borofflyzerln. C»H(. BO», aus 62 T. Borsaurepulver und .104 T. Glyzerin durch Erhitzen auf 150° erhalten. Es ist hellgelb, durchsichtig, von glasigem Bruch, löslich in Wasser und Alkohol, dient zur Wundbehandlung. Borol. Geschmolzenes Gemisch von Borsaure und Natriumbisulfat, das als Antiseptikum verwendet wird. Borol
H Mk. 1,75;
1 kg Mk. 15,0)
Borovertill (Hexamethylentetramintriborat), (CHj).N.. 3HBO«, ist ein farbloses, wasserlösliches Kristallpulver von schwach salzig-bitterlichem Geschmack, das 51,5 % Hexamethylentetramin und 48,5 % wasserfreie (Meta-) Borsäure, entsprechend 68,4 % der offiziellen Borsäure HiBO* enthält. Es dient als gut wirkendes, reizloses Harndesinfiziens und Blasenantiseptikum. Durchschnittliche Tagesgabe l,Q—2,0—4,0 in Pulver oder Tabletten. Borovertin „ Röhre mit 20 Tabletten ä 0,5 g
25 g Mk. 2,50 1,00
Actiem-Ges. f. Anilin-Fabrikation, Berlin SO. 36.
BorsAure (Acidum boricum). H3BO». Sie findet sich in vulkanischen Gegenden, vor allem in Toskana, und zwar teils kristallisiert (Sassolln), teils in heissen Quellen (Lagunen) gelöst, teils auch in den heissen Dampfen (Suffionen), die dort der Erde entströmen. Durch Einleiten der Suffionen in die Lagunen erhält man eine 2 %ige Borsäurelösung, aus der durch Eindampfen diese selbst gewonnen wird. Weiter gewinnt man die Borsäure künstlich aus zahlreichen Bormineralien, beispielsweise in grossem Massstabe aus dem Stassfurtit der A b r a u ms a l z e (s. d.). Der Stassfurtit (Borazit) ist ein Doppelsalz aus Magittsiumborat und Magnesiumchlorid; man löst ihn in etwas verdünnter HCl und tragt den erhaltenen Brei in kochendes Wasser ein. Nachdem sich die Lösung bei ca. 1004 geklärt hat, wird sie in die Kristalllergefässe abgehebert. Die erhaltene R o h b o r s ä u r e wird durch Umkristallisieren raffiniert. Die Kristallisation geschieht in mit Blei ausgeschlagenen Holzgefässen, das Umkristallisieren in Steingutwannen.
170
Itorverbindungen — Braunkohlenteer.
Die Gewinnung von Borsaure aus den abfallenden Mutterlaugen, aus denen die Darstellung bisher nicht lohnend war, bezweckt das D. R. P. 136 181. Hiernach gelingt es, die Borsaure der Mutterlauge vollständig und chemisch rein, und zwar ohne jede Abdampfung, zu gewinnen, indem man solche Flüssigkeiten zusetzt, die die Borsaure lOsen, sich aber mit der Mutterlauge selbst nicht mischen; als decartige Lösungsmittel werden Ä t h e r , E s s i g s a u r e und C h l o r o f o r m genannt Auch sonstige Bormineralien dienen der Gewinnung von Borsäure, und zwar derart, dass man das Mineral mit Saure zersetzt Reine Borsaure kristallisiert in fettglänzenden, farblosen Schuppen des triklinen Systems; bei 15* löst sie sich in ca. 30 T., bei 100° in ca. 3 T. HiO. Mit Wasserdampf ist sie flüchtig, in Alkohol löst sie sich leicht Bei Erhitzung auf 100° geht die gewöhnliche Borsäure (Orthoborsaure) B(OH)j in M e t a b o r s a u r e B O . O H Aber, wahrend aus dieser bei 140° die P y r o b o r s a n r-e HtB«Oi entsteht Beim Glühen erhalt man das Bortrioxyd (Borsäureanhydrid) B»Oj, eine glasige Masse vom Sch. P. 180°. P r f l f w n f f t Man ISst 2— t g B o n l n r e i n warmem H . O , filtriert das UnlSallche ab, verletzt d u F O t n t mit Q U O - icbetdet i n der einen H l l f t e ¿«salben die 810. ab nad O l l t In der anderen H l l f t e mit A g N O . das C1 und mit B » ( N O J , die H s 8 0 1 . Eine andere Probe dampft m m mit H F und etwas H . 8 0 , n t Trockne, U M den Rückstand m i t H C l und H , 0 auf and trennt und bestimmt i n der I A n n g Fe, AI, Ca, I i s , K tmd N a i n üblicher W d s e . Hluflg entfallt die Borilure Ammonlumsalse; man bestimmt dann das N H , durch Erhltxen einer Probe m i t Natronlauge, M n l r l t w i des entwickelten Qua U titrierte H , 8 0 , tmd Zurücktitrieren mit entsprechend eingestellter Natronlauge. — Vgl. auch D . A . IV.
. % kg . %
raflin. krist. dopp. raffin.,
• •
-
%
-
°/o
•
Borsäure: I Mejcr
Cohn,
°/o
•
, KGnigiwarter & Ebell, Linden vor Hannover.
°/o °/0
. % . %
ehem. rein, weiss krist. D. A. IV „ „ „ Pulver D . A . I V . „ „ feinstes Pulver D. A. I V „ „ in grossen Schuppen
Mk.
1
%
»t
ii
r jy
n
50,00 61,00 65,00 69,00 74,00 79,00 75,00 83,00 89.00 89,00 170,00 3,00
Hannover.
B o r v e r b l n d n n g t t n . „ B o r a x", „ B o r s a u r e " und „P e r b o r a t e " sind In besonderen Artikeln behandelt. Die sonstigen borsauren Salze ( B o r a t e ) sind unter den betreffenden Metallverbindungen zu finden. B o r o k a r b i d siehe unter „ K a r b i d e " . Borverbindungen: Fuetst Bros. & Co., New T o r k , Noa. 2 u. 4 Btono
Street («. Ins.-Anh. S. IS).
Bottiche: C.
Wolter,
Fassfabr.,
Schönebeck
a.
E.
ßottiebe zum Abbrennen aus Steinzeug:
Westdeutsche Steinzeugwerks Enakircben.
B r a u n o l , gegen Brandwunden empfohlenes Mittel, ist eine 1 %lge Lösung von Pikrinsäure in HiO mit ausserdem 0,4 % ungelöster Pikrinsäure. B r a n n t w e i n e siehe „S p 1 r 11 u o s e n". BnutaoUne siehe „Z e l 1 n I o i d 1 a c k e " . B r a u e r e i siehe , 3 i e r". B r a u n k o h l e siehe „B r e n n S t o f f e " . B r a n n k o b l e n t M r . Man gewinnt den Braunkohlenteer aus bituminösen Braunkohlensorten (Schwelkohle) und bituminösen Schiefern durch das S c h w e l e n , d. b. eine trockene .Destillation in kontinuierlich wirkenden schmiedeeisernen stehenden Retorten, welche mit den Abgasen der Destillation ( S c h w e l g a s e n ) befeuert werden. Hierbei bleibt Koks zurück; die Destillatlousprodukte werden verdichtet, der wasserige Anteil wird wie das Gas-
Braunschweiger Grün — Braunstein.
171
wasser auf NHa verarbeitet, das Hauptprodukt der Destillationsarbeit ist der Teer. Der Braunkohlenteer bildet eine braungelbe bis schwarze, bei gewöhnlicher Temperatur butterartig weiche Masse, die zwischen 15 und 30° C. zu einer dunklen, grün fluoreszierenden Flüssigkeit schmilzt. Sp. G. zwischen 0,820 und 0,950, bei guten Sorten durchschnittlich 0,840 (bei 35°). Zur Verarbeitung wird der Teer angewärmt, häufig auch erst gewaschen und dann destilliert. Die früher übliche Vorreinigung des Rohteers mit H2SO» wird, da sie häufig ein Verharzen bewirkt, jetzt nur noch in seltenen Fällen ausgeführt. Die Destillation geschieht in gusseisernen Blasen, und zwar sehr häufig auch unter vermindertem Druck (Vakuumdestillation); neuerdings macht sich auch eine fortschreitende Einführung der W a s s e r d a m p f d e s t i l l a t i o n bemerkbar. Das hierbei gewonnene e r s t e Destillat, das R o h ö l , wird zunächst einer chemischen Reinigung durch Behandlung mit Säure und Lauge unterworfen; dann wird es (gewöhnlich über Ätznatron) fraktioniert. Bei der fraktionierten Destillation gewinnt man P h o t o g e n , S o l a r ö l , Q a s ö 1 u. s. w. Das bei der Destillation des Rohteers gewonnene z w e i t e Destillat besteht der Hauptmenge nach aus Paraffin und wird weiter gereinigt. Übrigens gewinnt man zuweilen einen Teil des Paraffins auch schon direkt aus dem Rohteer durch Abkühlen. Nach dem D. R. P. 175 453 soll man bei der Reinigung von Braunkohlenteer der H2SOI Alkali- oder Erdalkalisulfate zusetzen, wodurch die Verharzung eingeschränkt wird. Nach anderen Versuchen ist die Milderung der Schwefelsäureeinwirkung nicht erwünscht, da darunter die Güte der Produkte leidet. Vgl. die Artikel „ S c h w e l g a s " , ,,S c h w e 11 e e r", „ P a r a f f i n " , „ S o l a r ö 1" und „ G r u d e k o k s". P r t t f n i i K i Für die Prüfung des Rohteers kommen das sp. G., der Erst. P. und die Destillationsprobe in Betracht. Das sp. G. wird bei 46° O. bestimmt; die wertvollen Teile des Teers (öl und Paraffin) e r n i e d r i g e n , die minderwertigen Teile (Kreosote und basische Stoffe) e r h ö h e n das Gewicht. Der Erst. P. liegt um so höher, je grösser der Parafflngehalt des Teers ist. Am wichtigsten ist die D e s t i l l a t i o n s p r o b e : Man destilliert etwa 200 g Teer aus einer Retorte und f i n g t zunächst das Destillat bis zu demjenigen Punkte, wo ein Tropfen auf Eis erstarrt, als ,,leichtes Rohöl", das weitere Destillat bis zu dem Punkte, wo gelblichrote harzige Massen übergehen, als „Parafflnmasse" auf. Die rötlichen Anteile werden getrennt aufgefangen. Der gewogene DestillationsrQckstand stellt den „Koks" dar; die Gewichtsdifferenz zwischen der verwendeten Teermenge und der Summe aller gewogenen Produkte wird als Gas Verlust in Rechnung gebracht. Man kann auch mit einem Thermometer destillieren und so getrennt die Destillate bis ISO6, bis 250° u. s. w. auffangen, indem man gleichzeitig das Verhalten der Destillate auf Eis beobachtet. Der Teer beginnt gegen 80—100° C. zu sieden; die Hauptmenge geht zwischen 260—300—350° über. Der Braunkohlenteer erzielt durchschnittlich Mlc. 2 , 0 0 — 3 , 5 0 pro °/o k g .
Braunkohlenteer:
Dr. R. Jürgensen, Prag-Zizkow.
Einrichtungen zur Erzeugung und Verarbeitung von Braunkohlenteer: Dr. R. Jürgensen, Prag-Zizkow.
B r a u n s c h w e i r e r Grün siehe „ K u p f e r f a r b e n". B r a u n s t e i n (Mangandioxyd). Mn0 2 . Unter dem Namen Braunstein wird eine ganze Anzahl von Manganerzen gehandelt, bei denen der Gehalt an wirksamem Mn0 2 zwischen 50 und über 90 % schwankt. Das Mineral erscheint in grauschwarzen bis schwarzen, kristallinischen öder derben, metallisch glänzenden, abfärbenden Massen; sp. G. 4,5—5,0. Beim Erhitzen gibt der Braunstein O ab; mit HCl entwickelt er Cl. P r ü f n n g i In der Chlorindustrie, wo der Braunstein am meisten gebraucht wird, erstreckt man seine technische Prüfung auf die Bestimmung der Feuchtigkeit' (bei 100°), auf die Bestimmung des aktiven Sauerstoffs, der Kohlensäure und der zu seiner Zersetzung nötigen Salzsture. Die Bestimmung der CO, erfolgt gewichtsanalytisch durch Austreiben mit verd. H,SOa und Auffangen in Natronkalk oder aber gasvolumetrisch. Zur Bestimmung der für die Zersetzung nötigen HCl löst man unter Erwärmung in einem Kolben mit RtlckflusskUhler 1 g Braunstein in 10 ccm starker HCl, deren Gehalt durch Titrieren ermittelt wurde. Die erkaltete Lösung wird solange mit Normalnatronlauge versetzt, bis sich rotbraune, beim Umschütteln nicht mehr verschwindende Flocken von Fe^OH),, bilden. Die verbrauchte Lauge rechnet man auf die Stiirlce der verwendeten HCl um und zieht die so ermittelte überschüssige Säure von den zuerst angewendeten 10 ccm ab. Auf die sehr verschiedenen Methoden zur Bestimmung des aktiven Sauerstoffs kann hier nicht eingegangen werden.
172
Brcchschnecken — Brechungsexponenten.
Braunstein, ca. 60°/» „ 70/75% „ 78/82% „ 82/85®/« „ 85/90% „ krist. Stufen, ca. 90/95°/, .
.
°/o °/o •/« »/« % %
Stflcke kg Mk. 5,00— 6,00 „ „ 6,00— 7,00 „ „ 7,50— 8.50 „ „ 9,00—10,60 „ „ 12,00-14,00 „ „ 25,00-32,00
Gemahlen 6.50— 7,50 7 , 5 0 - 8,50 9,00—10,00 11,00-12,50 13,50-16,00 27,00-35,00
[30 Braunstein: Bentfeld k Rosenberg, Wien 9/1, Liechtenstein- I Lehmann k VOM, Hamborg. Straße 21. | Wilhelm Hlnuer, Arnstadt. Brechschneoken
(SchraubenmQhlen),
Breohnngsexponenten. Körpers ist bedeutet.
Das
siehe „M ü h I e n " .
spezifische
Brechungsvermögen
eines
wobei n den Brechungsexponenten und d die Dichtigkeit D a s Produkt
n—1
P, worin P das Atom- bezw. Molekular-Ge-
wicht bedeutet, ist d a s RefraktionsSquivalent (Refraktionskonstante) des Elements bezw. der Verbindung. Mischt mdn x Gewichtsteile einer Flüssigkeit vom Brechungsindex m und der Dichtigkeit di mit 100—x Gewichtsteilen einer Flüssigkeit vom Brechungsindex Tti und der Dichtigkeit dj, so ist nach L a n d o 11: x
5lzd+(100_x)!iL=2„,002=1, d, d,
1.
demnach: x -
100
* d ni—1 di
dt
n»—1 di
'
BrechungskoeffizenteneinigerGaseundDämpfe. Stoff
Ammoniak . . Azetylen . . B r o m . . . . Bromwasserstoff Chlor . . . Chlorwasserstoff Cyanwasserstoff Kohlendioxyd . Kohlexoxyd
Licht- Brechung» art') exponent weiss D D D weiss weiss Weiss weiss weiss
1,000301 1,000610 1,001132 1,000573 1,000772 1,000449 1,000451 1,000449 1,000340
Stoff Luit, atmosph. Methan . . . . Sauerstoff . . . Schwefeldioxyd . Schwefelkohlenstoff Schwefelwasserstoff Stickstoff . . . Wasser . . . . Wasserstoff. . .
Lieht- Brechungiexponent art*) D weiss weiss weiss weiss weiss weiss weiss weiss
1,000294 1.000449 1,000270 1,000665 1,001554 1.000639 1,000319 1,000261 1,000143
' ) Die Bachstaben bezeichnen die Fraunhoferschen Linien des Spektrums; so bedeutet D das gelbe Licht der Natriumflamme
173
Brechweinstein — Brenner.
2. B r e c h u n g s e x p o n e n t e n e i n i g e r F i a s s i g k e i t e n g e g e n L u f t f ü r g e l b e s L i c h t (Linie D). Tempe- Brechungsratur ezponent
Stoff Amylalkohol Anilin Äthylalkohol Äthyläther Azetaldehyd Bittermandelöl
. . . . . . . . . . . . .
. .
20« 20« 20« 15« 20« 20« 20« 20«
1,40783 1,58629 1,36138 1,35660 1,33157 1,35915 1,50144 1,54638
Tempe- Bredumg». ratur esponent
Stoff Chloral Chloroform Essigsäure Glyzerin Naphtalin Nitrobenzol Phenol Toluol
. . . .
. . . .
20* 10* 20» 20« 98« 20« 20» 20«
1,46572 1,44900 1,37182 1,47293 1,58232 1,55291 1,55033 1,49552
3. B r e c h u n f¡ s e x p o n e n t e n ft e i n i g e r v e i d a n n t e r was serige r Losungen. Gelöste Substanz
Gelöste Substanz Ammoniumchlorid , Amnonlumnltrat Ammonlumsolfat Kaltamchlont . , Kalhunchlodd . . Kaliumjodat . . . Kallunkarbonat Kaliumnitrat. .
0,370 0,236 0,325 0,155 0,278
0,106 0,297 0,231
Kaliumsulfat.
0.248 0,577 0,394 0,377 0,258 0,292 0,271 0,164
T i t^lnmVayKriTi^f
Natriumchlorld Natriumkarbonat Natriumnitrat Natriomphosphat Natriumsnlfat Rubidromiulfat
Refraktometer für analytische und technische Laboratorien:
Carl Zelts, Jena. Prospekt Hess IM.
Breobwelnsteln
b i n d u n g e n".
(Kallumantimonyltartrat)
siehe
„An'timo n ver •
B r e m e r b l a n siehe „K u p f e r f a r b e n". B r e m e r g r t t n siehe „ K u p f e r f a r b e n " . B r e n n e siehe „ A b b r e n n e n " .
B r e n n e r . (Oasbrenner) nach Bunsen.
Einflammig, Übliche Ausführung ohne Regulierung Stück mit Hülse zur Luftregulierung „ f, „ Hahn und Sparflamme „ n „ Hülse, Stern und Schornstein „ t, Mehrflammig, mit 11 mm Brennerröhren und starkem Gaskasten: mit 2 3 4 6 8 10 ohne Hülse Stück 2,40 2,90 3,60 5,00 6,80 7,80 mit „ „ 3,25 4,20 5,00 7,50 Einflammig, besondere starke AuslUhrung, einfach Stück Dieselben mit Hülsa zur Luftregulierung „ „ „ „ Stern und Schornstein „ VereinGichte Bunsenbrenner mit unten offenem Brennerrohr . . . „ Dieselben mit Stern uad Schornstein „ „ von Verbrennungsglas auf Holzfuss, werden von Säuredämpfen nicht angegriffen „ Intensivbrenner mit doppeltem Luftzug, Schornstein, Schlauchtülle und Holzgriff: 23 38 mm. Robrdurchm. 180 „ 170 Ganze Höhe 9,50 Mk. 8,00 Preis . . .
Mk. „ „ „
1,30 1,70 4,00 2,30
Flammen Mk. Mk. 2,00 „ 2,50 tt 3,00
„ 0,80
„
1,65
„ 2,25 poliertem
174
Brennerei — Brennstoffe.
Amerikanische Kochbrenner mit gusseisernem Gestell, Brennerfläche 5 8 mm Dorchm.; ganze Höhe 85 mm Stück Mk. 2,00 Dieselben mit doppeltem Luitzuge: Brennerfläche Durchm. 55 7Q mm. Ganze Höhe . . . 95 110 „ Preis 3,60 4,50 Mk. Gasbrenner nach T e r q u e m mit verschiebbarem Brennerrohr . . Stück Mk. 4,50 Dieselben mit Hahn, Stern und Schornstein „ ,, 6,50 Mikrobrenner mit kleiner leuchtender Flamme und Glimmerzylinder, auf Stativ, verstellbar zum Erhitzen voö Thermostaten: 1 2 3 4 flammig. Preis 6,50 10,00 14,00 17,50 Mk. Mikrobrenner in Form kleiner Bunsenbrenner, mit nichtleuchtender Flamme 1 2 3 flammig. Preis 1,30 2,40 3,50 Mk. Kochsche Sicherheitsbrenner zum Erhitzen von Thermostaten, beim Verlöschen der Flamme den Gashahn selbsttätig schliessend. Neue Konstruktion: Zahl der Flammen 1 2 ohne Stativ, Preis 13,50 29,00 Mk. auf Stativ zum Hoch- und Niedrigstellen, Preis 16,50 32,00 „ Gasbrenner, selbst entzBndend, nach Schimmel: ohne RegulierungshQIse Stück Mk. 4,25 mit „ . „ „ 4,75 ganz aus Porzellan gefertigt, ohne Regulierungshtilse . . . . „ * 3,00
Vergleiche auch „ L a m p e n " und „ G e b l ä s e l a m p e n " . Unter „ L a m p e n" sind auch die Barthelschen u. a. Brenner für Spiritus, Benzin u. s. w. aufgeführt Brenner (System Barthel): Gustav Barthel, Dresden-A. 19.
Brennerei (Branntweinbrennerei) siehe „S p i r i t u s". Brennstoffe (Heizmaterialien). An f e s t e n Brennstoffen sind zu nennen: H o l z , H o l z k o h l e , T o r f , B r a u n k o h l e n und S t e i n k o h l e n . Zu den Braunkohlen und Steinkohlen sind auch die B r i k_P 11 s zu rechnen. Von den f l ü s s i g e n Brennstoffen hat eigentlich nur das E r d ö l eine Bedeutung. An g a s f o r m i g e n Brennstoffen stehen in Benutzung: S t e i n koblenzas, Olgas, Holzgas, O eneratorgas, Wasserg a s und A z e t y l e n . Vollständig gesondert steht die Heizung mittels E l e k t r i z i t ä t Noch immer dominieren die f e s t e n Brennstoffe, vor allem die Steinkohle und Braunkohle, und auch bei der Benutzung des Leuchtgases zu Heizzwecken hat man es in letzter Linie mit Kohlenfeuerung zu tun. Die bei der Verbrennung entstehende Wärmemenge bestimmt den Wert eines Stoffes als Heizmaterial. Die wesentlichen Bestandteile aller Brennstoffe sind K o h l e n s t o f f und W a s s e r s t o f f , und dre Endprodukte der Verbrennung sind H,0 und CO«. Hinsichtlich der bei der Verbrennung erzeugten Wanne Ist zu unterscheiden, wieviel Warme Oberhaupt von dem Brennstoff entwickelt wird (Gesamtwarme, Brennkraft, absoluter Warmeeffekt) und anderseits der Temperaturgrad, den das Heizmaterial bei einer Anfangstemperatur von 0* entwickelt (Hitzkraft, pyrometrischer Warmeeffekt). Die entwickelte Wärmemenge ist kleiner, wenn nicht das Endprodukt der Verbrennung sondern ein Z w i s c h e n p r o d u k t gebildet wird, wenn also aus C nicht COi sondern nur CO oder nur aus CO weiter COi entsteht. Dagegen ist die Verbrennungswarme beim Übergang einer in eine andere Verbindung immer die gleiche, gleichgültig, ob dieser Obergang in e i n e m Prozess oder in mehreren Teilpnasen erfolgt.
Brennstoffe.
175
Als Verbrennungswanne oder absoluten Wärmeeffekt bezeichnet man dabei nicht die gesamte, innerhalb des Verbrennungsprozesses entstehende Wärmemenge, sondern nur d e n Teil davon, der a l s f r e i e W ä r ' n i e i n Erscheinung tritt, wahrend ein anderer Teil für innere Äfbeit bei dem Vorgang selbst verbraucht wird. Wahrend der Kohlenstoff und der Wasserstoff in dem Brennmaterial bei ihrer Oxydation zur Entstehung von Verbrennungswarme Anlass geben, wirkt der Gehalt an Sauerstoff und der an Stickstoff schädlich, letzterer einfach als träge, passive Masse, ersterer aber derart, dass er soviel von dem Wasserstoff des Brennstoffs der Wärmebildung entzieht, als er zur Bildung von Wasser nötig h a t Weiter wird der Wert eines Brennmaterials durch einen Gehalt an hygroskopischem Wasser beeinträchtigt, da dieses eine gewisse Wärmemenge zu seiner Verdampfung absorbiert, und schliesslich sind die unter gewissen UmstaQden möglichen Reduktionsvorgange von schädigendem EinflusS: Die Verbrennung von C zu CO und weiter zu CO» ist ein e x o t h e r m i s q h e r Prozess, d. h. ein solcher, bei dem Warme e n t w i c k e l t wird; .dagegen Ist die Reduktion von CO» z u C O e i n e n d o t h e r m i s c h e r Vorgang, d. h. ein solcher, bei dem Warme a b s o r b i e r t wird. Als Mass der Verbrennungswanne dient die W ä r m e e i n h e i t (W. E.) oder K a 1 o r i e , d. h. die Wärmemenge, die nötig ist, um die Temperatur von 1 kg HiO von 0° auf 1° zu erhohen. Für die wichtigsten Verbrennungswarmen sind folgende Werte ermittelt worden: 1 kg C entwickelt
bei der Verbrennung zu CO „ „ „ „CO,
2437 W . E . 8080 W.E.
1 kg CO entwickelt bei der Verbrennung zu CO»
2403 W.E.
1 kg H entwickelt bei der Verbrennung zu Wasserdampf „ „ „ „ flüssigem Wasser
29100 W.E. 34500 W.E.
Um die Verbrennungswarme eines zusammengesetzten Brennstoffs zu berechnen, nimmt man nach D u 1 o n g eine Elementaranalyse des Brennstoffs vor. Ergibt diese einen Gehalt von C % Kohlenstoff, H % Wasserstoff und O % Sauerstoff, so ist die Verbrennungswanne V des betreffenden Materials, sofern dabei der Wasserstoff in f l ü s s i g e s Wasser Qbergeht: V«-
8080 C + 3 4 5 0 0 (H —
100 Entsteht aber aus dem Wasserstoff W a s s e r d a m p f , so lautet die Formel:
nicht flüssiges Wasser sondern
8080 C + 29100 ( H V = =
100
'
Praktisch benutzt wird die D u 1 o n g sehe Berechnung des Warmeeffekts namentlich für S t e i n k o h l e n . Indem man hier den stets vorhandenen S-Gehalt in Rechnung zieht sowie weiter die zur Verdampfung des h y g r o s k o p i s c h e n Wassers (W) erforderliche Wärmemenge (652 W. E.), erhalt man unter Abrundung der Zahlen die für die Berechnung des t h e o r e t i s c h e n W ä r m e e f f e k t e s von Steinkohlen abliebe Formel: 8000 C + 29000 (H — + 2500 S — 600 W V= 100 Zur g e n a u e n Bestimmung des absoluten Warmeeffekts bedient man sich der direkten Messung im Kalorimeter (vgl. den Artikel „ K a l o r l -
176
Brennstoffe.
m e t r i e " ) . Im einzelnen ist über die festen Heizmaterialien folgendes zu bemerken: H o l z . Die mittlere Zusammensetzung der gewöhnlichen Nutzhölzer bat s i c h aus einer grossen Reihe von Einzelanalysen wie folgt ergeben: C H O Asche H.O H o l z , lufttrocken 39,6 4,8 34,8 0,8 20 „ wasserfrei 49,5 6,0 43,5 1,0 — „ wasser- und aschefrei 50,0 6,0 44,0 — — Die Heizkraft wird für Holz mit 2 0 % Wassergehalt zu 2 8 0 0 W . E . angenommen. Torf. Die mittlere Zusammensetzung der eigentlichen Torfsubstanz { n a c h Abzug der erdigen T e i l e u. s. w.) wurde, wie folgt, ermittelt: 6 ! % C, 6 % H und 33 % O. Der Feuchtigkeitsgehalt von frischem T o r f kann bis zu 8 0 % betragen, a n der Luft verringert er sich auf 2 5 — 3 0 % . Unter der Annahme, dass der samtliche O in Form von H , 0 vorbanden ist, berechnet sich für lufttrockenen T o r f nach Abzug der Asche folgende Zusammensetzung: Wasserstoff 1,5°/« Chemisch gebundenes Wasser 28,5 °/o Hygroskopisches Wasser 25,0 °/o Für Torf mit 30 % W a s s e r nimmt man eine Heizkraft von 3 7 0 0 W . t . an. Weiteres siehe den Artikel „ T o r f " . Braunkohle. Man unterscheidet L i g n i t (fossiles Holz), M o o r k o h l e (erdige Braunkohle) und eigentliche Braunkohle. Die Elementarzusammensetzung ist wechselnd; D ü r r e gibt für die verschiedenen Arten a n : C H O und N. Faserige Braunkohle (fossiles und bituminöses Holz) 57—67°/o 6—5°/o 3 7 — 3 8 % Erdige Braunkohle (mulmige und lockere Kohle) . 45—70°/o 6 — 5 % 3 0 — 2 5 % Muschelige Braunkohle 66 - 75 % 6 — 4 % 2 9 — 2 1 % Fette Braunkohl 70—80 % 6 — 8 % 2 4 — 1 2 % Lignit und Moorkohle enthalten 2 5 — 3 0 % W a s s e r und 4 — 1 0 % Asche; s i e entwickeln eine Heizkraft von 3 0 0 0 — 3 5 0 0 W . E . Braunkohle enthalt in sehr trocknem Zustande noch 10—20 % W a s s e r , ferner 4 — 2 0 % Asche. Die Heizkraft belauft sich im Durchschnitt auf 5 0 0 0 W . E. B r a u n k o h l e n b r i k e t t s (vgl. unter „ B r i k e t t s " ) . Die Briketts entwickeln ungefähr dieselbe Heizkraft wie mittlere Braunkohle selbst. Steinkohlen. Nach dem Aussehen der Verkokungsprobe unterscheidet S c h o n d o r f f 5 Gruppen von Steinkohle: D i e freie Oberfläche des in Platintlegel hergestellten Kokskuchens zeigt s i c h : Überall oder doch bis nahe zun Rande Raub, locker I. S a n d k o h l r . feinsandig, fest gesintert, nur in der Mitte locker IL G e s i n t e r t e S a n d k o h l e . schwarz überall fest gesintert III. S i n t e r k o h l e . Ghra und fest, knospenartig aufbrechend . . . . IV. B a c k e n d e S i n t e r k o h l e . Glatt, metallgUnzend und fest . . V. B a c k k o h l e . Von diesen Gruppen eignet sich d i e V. vornehmlich zur Verkokung, G a s * erzeugung und Schmiedefeuerung, und zwar wird nutn für die Gasfabrikation Kohle mit möglichst niedriger Koksausbeute, dagegen für die Schtniedefeuerung und Verkokung solcne mit möglichst hoher Koksausbeute wählen. B a c k e n d e Sinterkohle kann, wenn auch nicht ganz s o gut, zu den gleichen Zwecken wie Backkohle dienen. Die Kohlen der Gruppen IV und V besitzen d i e Eigenschaft, sich beim Schmelzen aufzublähen, in sehr ungleichem Masse. D i e Kohlen der drei ersten Gruppen eignen sich nur zur Dampfkessel- und Flammofenfeuerung sowie zur Verwendung im Haushalt.
Brennstoffe.
177
Prozentische mittlere Zusammensetzung wichtigsten Steinkohlensorten. H
Herkunft der Kohle
Oberschlesien . . . . Sachsen Britische Backkohlen . . Nichtbritische Backkohlen Britische Sandkohlen . . Nichtbritische Sandkohlen Cannelkohle Anthrazite
76,81 77,88 79,71 83,06 81,57 83,37 80,73 90,19
5,10 4,27 5,25 5,10 4,86 4,53 5,68 2,82
NundS
Aiche
0,79 0,92 2,90
6,57 5,36
9.14 11,30 10,38 7,19
8,16 8,60 6,35 2,14
1^4 1,92 0,99N
der H , 0 In der lufttrocknen Kohle 4,40
6,18
2,12
4,09 4.13 4.14 4,68 2,53
0,73
Die Heizkraft für mittelgute Steinkohle wird zu etwa 7500 W. E. angenommen; diejenige von Anthrazit belauft sich auf ca. 8100 W. E. K o k s . Über Gewinnung siehe den Artikel „K o k s". Die Zusammensetzung der Kokssorten ist verschieden: Herkunft Deutschland: Westfalen . Saar . . . England: Dorham . . Amerika: PennsyWanlen Ohio . . Alabama .
Belgien:
. .
Seraing . . Mont baaki .
Australien: Neu-Süd-Walei
Asche 83,49-91,77 0,74—1,26 0,04—7,66 86,46 3,02 1,98
6,40—10,31 8,54
84,36-93,15 0,19—0,72 0,30—7,30
0.70-Ì9.15
84,73—89,58 0,10-0,33 0,46—1,38 0,82—2,11 9,11—13,35 0,27—0,87 5,38— 8,38 90,63—93,75 84,04-88,22 0,36-0,68 0,66-0,99 0,45-0,56 11,32—15,22 80,85 0,51 2,13 91,30-91,59 0,33—0,47 2,05—2,17
16 51 5,89— 6,20
84,21—90,88 0,31-0,69 0,33—0,53 0,42—0,59
7,93—14,05
15 % Asche zu 6800 W. E.; Kokssorten mit weniger HiO entwickeln mehr Hitze. Zum Vergleich sei nunmehr der absolute Wärmeeffekt der behandelten Heizmaterialien mit einigen andern zusammengestellt: Vollkommen trocknes Holl Lufttrocknes Holz
3750 W.E. 2900 „
Vollkommen trockner Torf Lufttrockner Torf
5000 3600
Holzkohle
Torfkohle Braunkohle
„
6500 6400
„ „
8000
„
Trockne Steinkohle Magere Steinkohle Bituminöse Steinkohle
6900 8100 8300
Koks
7100
Anthrazit
Blücher VI.
7500
„ „
„ „ „
„
j2
178
Brennstoffe. Schweres pennsylvanisches Rohöl Schweres kaukas. Rohöl Leichtes , Erdölrückstände Wasserstoff Methan Äthylen Leuchtgas Hochofengase Kohlenoxyd Alkohol Äther Methylalkohol (Holzgeist) Terpentinöl Schwefel ROböl Schweinefett Rindsfett
11520 \V. E. 11188 „ 12240 „ 11020 „ 29100 „ 12700 „ 11100 „ 10 600 „ 1070 „ 2403 „ 7183 , 9027 , 5310 „ 10850 „ 2165 9500 „ 9380 „ 9357 ,
Was die Verwendung der Heizmaterialien zum H a u s brand anlangt, so geben wir eine Zusammenstellung M e i d i n g e r s wieder, die es gestattet, die Kosten der mit verschiedenen Materialien betriebenen Ofenbeizung zur Erzielung gleicher Wärmemengen zu vergleichen; die Zusammenstellung bezieht sich auf Karlsruher Preisverhaltnisse. Brennstoffe
Wärmeeinheiten für i kg
3 0001 3 500 5 000
Herkunft oder Qualität
Preis in Mark für jo kg
Kosten in Pfennig für loooo W.E.
Tannen Buchen
1,90 1,70
12,6 11,3
1,45 1,15 1,25 1,65 1,15 4,00
6 3 3,5 4,4 3,3
Briketts Fettichrot Nunkohlen 7 5001 do., asthmitaitige 7 000 Gaswerk Meilerkohle Bögelkohle 7 0001 do., pripar. Kaihon. rein 6880 denaturiert 6100 Amerika 10 200
11000 «kg
10000 I cbm
Steinkohlen
i kg
> cbm
Mineralöl
12
i kg
17 23 43 190 74 24 45
> cbm
• 22
15,00 65,00 23,00
12,00 25,00
11,00 0,12
5500
8000
6,00 8,00
i kg
35,00
> cbm
0,70
87
Die Temperatur (in Graden Celsius), welche durch vollständige Verbrennung eines Brennstoffs bei einer Anfangstemperatur von 0* und einem Drucke von 760 mm Hg erzielt wird, bezeichnet man als seine W ä r m e i n t e n s i t a t , seinen p y r o m e t r i s c h e n - W a r m e e f f e k t oder seine V e r b r e n n u n g s t e m p e r a t u r . Dieselbe hangt nicht nur von der bei der Verbrennung entwickelten Wärmemenge sondern 'ausserdem von der Menge und der spezifischen Warme der auftretenden Verbrennungsprodukte ab.
Brennwertbestimmung — Briketts.
179
Begünstigt wird die Erzielung einer hoben Verbrennungstemperatur durch eine vollkommene Verbrennung und möglichste Verringerung der Quantität der Verbrennungsprodukte. Man erreicht dies durch Vorwarnung der Brennstoffe und der Verbrennungsluft, Beschrankung des Luftaberschusses und Anwendung wasser- und aschenarmer Brennstoffe sowie wasserarmer Verbrennungsluft. Die Messung der Verbrennungstemperatur geschieht mittels P y r o m e t e r (s. d.). Brennwertbestimmnng siehe „ B r e n n s t o f f e", „K a 1 o r i m e t r i e " und „ P y r o m e t e r". B r e n z k a t e c b l n (Pyrokatechin; o-Dioxybenzol). C«H«(OH)i. Entsteht bei der trocknen Destillation des Holzes sowie aus manchen Harzen beim Schmelzen mit Kali; es ist auch im Rabenrohzucker enthalten. Dargestellt wurde es zuerst durch trockne Destillation von Katechu; auch entsteht es beim Schmelzen vieler Harze mit KOH. Ferner kann man es aus seinem Monomethyiather, dem O u a j a k o l (s. d.), erhalten, indem man dieses mit HJ auf 200* erhitzt. Jetzt gewinnt man es fast ausschliesslich synthetisch, und zwar durch Schmelzen von o-Chlorphenol, o-Jodphenol, o-Bromphenol oder auch o-PhenoIsulfosaure mit KOH. Für diese synthetische Gewinnung ist das D. R. P. 141751 von Wichtigkeit, welches die Darstellung von o-Chlorphenol vereinfacht. [Phenol wird zu Phenol-p-sulfosäure sulfurlert, durch Chlorieren in der Kalte in o-Chlorphenol-p-suIfosaure übergeführt und aus dieser durch Erhitzen auf 180—200* das SOi abgespalten; das gebildete o-Chlorphenoi wird durch Dampfdestillation gereinigt] In neuester Zeit wird das Brenzkatechin übrigens auch aus dem Buchenholzteer abgeschieden, worin es in kleinen Mengen enthalten ist. Auch im Ammoniakwasser von der Steinkohlendestillation hat man es aufgefunden. Weisse, bitter schmeckende, sublimierbare Kristalle, leichtlOsh in Wasser, Alkohol und Äther; es besitzt reduzierende Eigenschaften. Sch. P. 104*; S. P. 240—245*. Brenzkatediiii, dopp. sublim „ , krist.
H Mk. 3,30; 1 kg Mk. 30,00 H „ 3.30; 1 , „ 30,00
B r i k e t t s (Kohlenziegel, Presskohlen). Werden teils aus Braunkohlengrus teils aus Steinkohlenklein unter Anwendung starken Druckes gepresst, wobei man meistens ein Bindemittel zusetzt. B r a u n k o h l e n b r i k e t t s werden jetzt fast ausschliesslich ohne Verwendung von Wasser hergestellt: Man sortiert das Material, wobei die Korngrösse etwa 3—4 mm betragen soll, und trocknet es in besonderen Ofen, für welche verschiedene Konstruktionen angegeben sind. Das Pressen geschieht heute allgemein in der sogenannten E x t e r sehen Brikettpresse. Häufig kommt auch bei den Braunkohlenbriketts ein Bindemittel zur Verwendung, und zwar W e i c h p e c h sowie jene andern Materialien, die unten bei den Steinkohlenbriketts genannt sind. Als Rohmaterial für S t e i n k o h l e n b r i k e t t s dient die Feinkohle der mageren und wenig backenden Sorten. Wahrend die Braunkohlen ohne weiteres zu einer festen Masse gepresst werden können, bedürfen die genannten Steinkohlensorten eines Bindemittels. Als solches dient fast ausschliesslich S t e i n k o h l e n p e c h , und zwar am besten H a r t p e c h , sonst auch W e i c h p e c h (vgl. unter „ P e c h " ) , das in einer Menge von 6—10 % unter Erhitzung der Kohle zugesetzt wird. Hierauf geschieht die Pressung, wozu sehr verschiedenartige Pressen konstruiert worden sind. Nach dem D. R. P. 141 344 kommt man mit weniger Hartpech aus, wenn man anstatt dessen eine durch Zusammenschmelzen von Hartpech mit Kleinkohle erhaltene Masse verwendet. Nach den D. R. P. 136 322 und 142 862 verwendet man als Bindemittel für Briketts die Abfalllaugen der Sulfitzellulosefabrikation, und zwar werden diese Laugen vorher bis fast zur Trockne eingedampft, wobei man vorteilhaft Teerprodukte, Asphalt, Harze, Wachs oder Leim zusetzt. Diese Zusätze verhindern die Bildung der sonst entstehenden zähen Haut auf dem verdampfen12*
180
Brillen — Brom.
den Material und tragen zur Zersetzung der in den Briketts recht unangenehm wirkenden Schwefelverbindungen, welche in den Abfalllaugen enthalten sind, bei. Eine Verbesserung dieses Verfahrens bezweckt das D. R. P. 144 8 1 9 : Es t a t sich nämlich ergeben, dass die mit den Abfalllaugen der Zellulosefabrikation hergestellten Briketts nicht genügend wetterbeständig sind, weil das Bindemittel wasserlöslich ist. Man beseitigt diesen Fehler nun dadurch, dass man das Gemisch von Kohle und Abfalllauge einer Hitze von wenigstens 120° aussetzt, wodurch die Abfalllauge zersetzt und die Brikettmasse wetterbeständig wird. Eine andere Verbesserung des gleichen Verfahrens, welche bezweckt, durch die Art des Eindampfens (im Vakuum, in erhitztem Luft- oder Oasstrom) einen pulverförmigen Rückstand zu erhalten, so dass die bei den ursprünglichen Patenten sehr lastige mechanische Zerkleinerung der Rückstände unnötig wird, ist durch D. R. P . 161 675 geschützt. Eine andere Verbesserung der Brikettfabrikation mit Sulfitzellstoffablauge umgreift D . R . P . 173 686. Nach dem D. R. P. 150041 mischt man zur Herstellung von Braunkohlenbriketts den Braunkohlenstaub mit den in der Lederleimfabrikation hinterbleibenden Haar- und Wollrilckständen, aus welcher Masse unter Zuhilfenahme einer geringen Klebstoffmcnge durch Pressen ein dauerhaftes Brikett gewonnen werden soll. Das D. R. P. 144 948 betrifft die Verwendung von Z e m e n t als Bindemittel für Briketts. Diese Verwendung ist an sich bekannt, aber in der Praxis nicht benutzt worden, weil die verschiedenen Brennmaterialien sehr verschiedene Mengen Zement als Bindemittel verlangten, da sie sonst im Feuer zerfielen. Das vorliegende Patent will diesen Fehler dadurch beseitigen, dass man den zu brikettierenden Brennstoff vor dem Mischen mit Zement r ö s t e t ; hiernach soll er sich dem Zement gegenüber gleichmassig verhalten, und die Briketts sollen im Feuer nicht mehr zerfallen. Die mit dem Zementzusatz verbundene Erhöhung des Aschengehaltes soll durch Beimischung von Naphtarückständen ausgeglichen werden. Neuerdings mehren sich die patentierten Verfahren über Brikettfabrikation so sehr, dass eine vollständige Registrierung an dieser Stelle fast unmöglich, jedenfalls aber auch untunlich erscheint. Als besonders wichtig greifen wir nur die folgenden heraus: Nach dem D. R. P . 158 497 ist die Brikettierung gasreicher Kohle mit einem wasserlöslichen Bindemittel nur möglich, wenn die Kohle vorher verkokt i s t Die so erhaltenen Briketts brennen jedoch ohne Flammenentwicklung. Damit die Briketts mit Flamme brennen, erhitzt man nach dem ZusatzD. R. P. 186 652 die Kohle vor der Brikettlerung nur so weit, dass eine Oasentwicklung aus ihr wahrend der nachträglichen Verkohlung des Bindemittels nicht mehr stattfindet. — Einrichtungen zur Verkokung des wasserlöslichen Bindemittels geben die D . R . P . 1 7 4 5 6 3 und 183 280 an. Nach dem D . R . P. 186775 soll man die aus zerkleinerter Kohle und Zellstofflauge hergestellten Briketts, die noch einen Zusatz von etwa 1 % Kalk erhalten können, um sie wetterbeständig zu machen, in erhitzten Räumen einige Zeit den Dampfen von hoch erhitzten HCl aussetzen. Kohlen-Zerkleinerungs- und Sichtmaschinen; Hartguss-Pressstempel für Industrie- und Salon-Briketts. Hartguss-Schwalbungen und -Seitenschienen für Brikettpressen:
Fried.
Krupp
Aktlenceaellichaft
Gnnonwerk, JkUgdebnrg-Bucktu.
B r l l l e n siehe „ S c h u t z b r i l l e n".
Biltanniametall siehe „ A n t i m o n l e g i e r u n g e n " .
B r l t l s h g n m (Britischgummi) siehe „D e x t r i n".
Brookit siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e " .
B r o m . B r . A. O. = 79,96. Bromsalze kommen im Meerwasser, in Mineralquellen und in den Abraumsalzen (s. d.) des Stassfurter Salzlagers vor; aus letzteren wird auch die bei weitem grösste Menge des Broms gewonnen. Man benutzt dabei die von der Karnallitverarbeitung verbleibenden Endlaugen, deren Gehalt zwischen 0,15 und 0,35 (meistens 0,25—0,29) % Br. schwankt.
Brom.
181
Nach der kontinuierlichen Darstellungsmethode von P f e i f f e r wird dabei das Brom aus dem Magnesiumbromid, als welches es in der Lauge enthalten ist, durch Chlor frei gemacht: die heisse bromhaltige Lauge rieselt durch einen mit kleinen Tonkugeln gefüllten Sandsteinturm herunter und begegnet hier einem aufsteigenden Chlorstrom. Das in Freiheit gesetzte, in der Lauge gelöste Br wird dadurch isoliert, dass man die Lauge in einen Kocher einfliessen lässt und durch direkten Dampf das Br austreibt, welches in einer tönernen Kühlschlange kondensiert wird. Die Reinigung des Rohbroms geschieht durch Destillation aus Glasretorten, und zwar destilliert man gewöhnlich aber einem Bromsalz. Nach dem Amer. P a t 733 466 soll man durch die Mutterlaugen von der NaCl-Gewinnung einen Luftstrom hindurchleiten, der ausser C1 auch schon freies Br enthalt; das C1 soll von der Flüssigkeit aufgenommen werden, wahrend das in Form von Salzen vorhandene Br in den Gasstrom flbergeht. Nach dem Amer. Pat. 733 467 desselben Erfinders leitet man bromhaltige Dampfe zur Absorption des Br durch eine Flüssigkeit, welche Bromammonium und freies NHi enthalt. Neuerdings ist die e 1 e k t r o 1 y t i s c h e Gewinnung des Broms besonders wichtig geworden, denn bei der Elektrolyse irgendeiner bromhaltigen Chloridlauge wird samtliches Br zunächst ausgeschieden; man elektrolyslert solche Laugen daher solange, bis neben dem Br eben auch C1 aufzutreten beginnt, und destilliert dann, wobei das Br sehr leicht Übergebt Das wichtigste Ausgangsmaterial bilden auch für die elektrolytische Br-Gewinnung die Endlaugen der Karnallitverarbeitung. Wegen des geringen Br-Gehaltes der Lauge muss eine grosse Menge derselben die Anodenraume der Bader durchströmen; das frei gemachte Br bleibt gelöst und wird durch Destillation abgetrieben. Die Bader arbeiten bei 80°C.; als Anoden dienen Kohlenstabe, als Kathoden Kupferbleche, welche in aus Tonzellen bestehende Kattaodenkammern eingesetzt sind. Eine andere Vorrichtung zur elektrolytischen Br-Gewinanng umfasst das D. R. P. 134 975; diese Vorrichtung besteht aus einer liegenden Säule von abwechselnden Diaphragmen und Kohlenelektroden, und zwar sind die zwischen den Elektroden dicht eingesetzten Diaphragmen unten, die Kohlenelektroden aber oben mit Durchlassen für den Elektrolyten, d. h. für die bromhaltige Endlauge, versehen. Ferner haben die Elektroden nach oben gerichtete Durchbrechungen, durch welche der bei der Elektrolyse entwickelte H entweicht Sehr aussichtsreich erscheint das durch D. R. P. 145879 geschützte Verfahren. Hiernach elektrolyslert man nicht die ganze Endlaugenmenge sondern nur einen kleinen Teil davon (etwa 2 %) und leitet die mit frei gemachtem C1 angereicherte Lauge aus einem kleinen Bade ununterbrochen in frische Endlauge ein, wahrend die als dichter Schaum obenauf schwimmende Magnesia zurückgehalten und entfernt wird. Die elektrolysierte Lauge wird mit der frischen in einen geschlossenen Mischkasten geleitet und gelangt weiter in die Abtreibegefasse, in denen nun auf übliche Welse mit direktem Dampf das Br ununterbrochen abgetrieben wird. Nach dem D.R. P. 182 298 konzentriert man Br (und J) in den Endlaugen, indem man diese der Einwirkung des Stromes aussetzt und hierbei an einer aus konzentrierten Halogensalzlösungen (z. B. konz. Sole) bestehenden Anodenlösung vorüberführt Diesen Anodenraum, mit einer Kohlenplatte als Anode, trennt ein Asbesttuch von dem mit Eisenkathoden ausgestatteten Kathodenraum, durch den die zu verarbeitende Ausgangslauge hindurchfliesst Bei richtiger Badspannung (etwa 3 V.) reichern sich Br und J in der Anodenlösung an (bis auf 30 % Br), die von Zeit zu Zeit weiter verarbeitet wird, indem man das Br direkt auf dem Wasserbade abtreibt und in Tonschlangen kondensiert. Der Vorschlag, aus den Laugen das Br durch Behandlung mit Chlor und Phenol als T r i b r o m p h e n o l auszufallen und letzteres dann durch Verbrennen oder mit Fe + HjSO, zu zersetzen, scheint bisher praktische Erfolge nicht erzielt zu haben. Schwere schwarzbraune, an der Luft braunrote Dampfe ausstossende Flüssigkeit von unangenehm durchdringendem Geruch. Sp. G. (bei 0°) 3,1875;
182
Bromalin — Bromoform.
Erstarrungspunkt bei — 7,3"; S. P. 63». 1 T. Br löst sich in 31 T H , 0 (B r o m w a s s e r ) . Gesättigtes Bromwasser hat das sp. G. 1,02367. Leichter als in Wasser löst es sich in Alkohol, Äther und CS>. Zu Desinfektionszwecken bringt man das Brom in feste Form, indem man es von Kieselgur aufsaugen lässt. Abgesehen von der Desinfektion benutzt man es in der Teerfarbenfabrikation, zur Auflösung von Au, als Oxydationsmittel (anstatt CI) sowie vor allem zur Darstellung von Bromverbindungen. Durch einen plötzlich ausgebrochenen heftigen Konkurrenzkampf sind die Brompreise, die sich sonst für 1 kg Brom zwischen Mk. 3,75 und 5,50 bewegt haben, ausserordentlich stark gedrückt, doch ist nicht anzunehmen, dass die jetzt gültigen niedrigen Preise lange Geltung behalten. Zurzeit wird notiert: Brom
% kg Mk. 350,00—100,00
Anlagen und Apparate zur Bromdarstellung: Deutsche Ton- u. 8teinzeug-Werke, Aktiengesell- I Franz Gerhardt, SchSnebeck a. E. (s. Ina.-Anh. Schaft, Berlin-Charlottenburg, Berliners». 23. | 8. IS).
Brompräparatefabriken baut: Willy Hanger, Dresden-A. IS (L Ina.-Anh. 8. IQ.
B r o m a l i n = Hexamethylentetramin-Athylbromid. [(CH>)«Ni]. C,H»Br. Durch Einwirkenlassen von Bromathyl auf Hexamethylentetramin (s. d.) in Gegenwart von Alkohol erhalten. Farbloses, in H>0 leicht lösl. Kristallpulver, d a s als Ersatz der Bromsalze als nervenberuhigendes Mittel bei Neurasthenie und Epilepsie gegeben wird. Bromalin . M e r c k '
H Mk. 4,20;
1 kg Mk. 3 8 , 0 0
B r o m l n d l g r o siehe „ I n d i g o f a r b s t o f f e " . B r o m l p l n (Bromfett). Bromadditionsprodukt des SesamOls. Gelbliche, rein Olig schmeckende Flüssigkeit von 10 % Br-Gehalt. Man benutzt es innerlich als nicht reizenden Ersatz der Bromsalze, ausserdem ausserlich zu Einreibungen. Auch 33% %iges Bromipin kommt in den Handel. Bromlpin „Merck" (I0°/olg) (33 l /i °/oig)
1 kg Mk. 9,50 1 , „ 26,00
B r o m k a m p f e r (Monobromkampfer; Camphora monobromata). CitHisBrO. Als empfehlenswert kann folgende Art der Darstellung gelten: MaA lOst 300 g Kampfer in 180 g CHCIa, versetzt in einer tubulierten Retorte mit 320 g Brom, lasst die Mischung mehrere Tage kflhl stehen, bis sie sich in einen Kristallbrei .verwandelt bat, verschliesst dann den Tubus der Retorte mit einer SlcherheltsrOhre und erwärmt gelind im Wasserbade, indem man die entweichenden Dampfe von HBr durch ein weites Olasrohr In HiO leitet. Entweichen (nach 1—3 Stdn.) keine HBr-Dampfe mehr, so stellt man die Retorte mit Inhalt 24 Stunden kalt, wobei sich der Bromkampfer ausscheidet Die Kristalle werden nach Abtropfen der Mutterlauge mit absol. Alkohol abgewaschen und dann mehrmals aus warmem Äther umkristallisiert, bis sie rein weiss sind. Sollte die LOsung der Kristalle sauer reagieren, so muss man sie vor dem Umkristallisieren mit schwach. NaiCOa-Lösung abwaschen. Grosse farblose, schwach kampferartig riechende Kristalle, Sch. P. 76°, S. P. 274°; er sublimiert schon unter 100*. LOslich in 15 T. Alkohol, leichtlöslich in Äther, Chloroform, heissem Benzin und fetten ölen, fast unlöslich in HjO. Man verwendet ihn medizinisch, und zwar gibt man ihn innerlich als Beruhigungsmittel, gewöhnlich In Dosen von 0,1—0,5 g. Monobromkampfer
1 kg Mk. 13,00
B r o m l e x l t h l n siehe „L e z i t h i n". B r o m o c o l l siehe „ B r o m o k o l 1". B r o m o f o r m (Trlbrommethan). CHBr». Entsteht aus Alkohol oder Azeton mit Br und Alkalilauge oder Kalk. Auch aus Tribrombrenztraubensaure kann man es erhalten, indem diese beim Erhitzen mit H>0 in Oxalsäure und
Bromokoll — Bromverbindungen.
183
CHBr> zerfallt. Es ist ein Nebenprodukt bei der Bromgewinnung: Kalkmilch wird mit Brom gesattigt, Alkohol zugegossen und destilliert. Neuerdings gewinnt man nach einem patentierten Verfahren (D. R. P. 29 771) CHBr» durch Einwirkung des elektrischen Stroms auf ein Qemisch von Bromalkalisalz (in Wasser gelöst) mit Alkohol; an Stelle des letzteren kann auch Aldehyd oder Azeton treten. Die Elektrolyse geschieht in der Wärme und unter bestandigem Einleiten von COi. CHBr» ist eine farblose, chloroformartig riechende Flüssigkeit, in HiO schwer löslich, mit Alkohol, Äther, Benzol und Petroiather in allen Verhaltnissen mischbar. Reinstes CHBr» hat das sp. G. 2,904; Sch. P. 9*; S. P. 149 bis 150°. Das offizielle CHBr» ist durch seinen Alkoholgehalt von 4 % haltbarer als das alkoholfreie; es hat ein sp. G. von 2,829—2,833; Sch. P. 7*; S. P. 148—150°. Hinsichtlich der Prüfung sei auf D. A. IV verwiesen. Man verwendet es selten als Betäubungsmittel (mittels Einatmung), häufiger innerlich als Beruhigungsmittel bei Delirien, vor allem aber gegen Keuch-
husten der Kinder.
Bromoform, D. A. IV
1 kg Mk. 7,SO
Bromokoll (Bromocoll). Dibromtanninleimverbindung; es enthalt 20 % Br, 30 % Tannin, 30 % Leim und 10 % HiO. Es wird durch ein besonderes Verfahren hergestellt und ist im wesentlichen das Produkt, welches man erhalt, wenn man die nach Einwirkung von Brom auf Tannin entstandene Lösung mittels Lelms fallt Schwach gelbliches, geruch- und geschmackloses Pulver, als Ersatz ffir Bromalkalien innerlich gegeben, ferner auch ausserllch als Streupulver oder in Salbenform zur Behandlung von Wunden, Geschwüren u. s. w. Bromokoll, pur. Bromokollsalbe ( 2 0 % )
H 8,50; H 2,55;
1 kg M k . 80,00 1 „ „ 24,00
B r o m o l = Trlbromphenol. C«H,(OH)Br». Durch Einwirkung einer wasserigen Bromlösung auf verd. Phenol als weisser Niederschlag erhalten. Auch kann man zur Darstellung Bfomdampf auf in Eisessig gelöstes Phenol einwirken lassen. Farbloses Kristallpulver, fast unlöslich in H>0, leichtlöslich in Alkohol, Äther und Chloroform. Man benutzt es ausserllch als Atz- und Desinfektionsmittel In der Wundbehandlung, Innerlich zur Darmdesinfektion bei Typhus, Durchfallen u. s. w. Bromol, krist.
1 kg Mk. 18,00
B r o m o t a n (Bromtannin-Methylen-Harnstoff), ist ein gelbbraunes, feines, in H>0 unlösliches Pulver, das in Verbindung mit Talkum und ZnO mit Erfolg zum Einpulvern gegen Juckreiz und nässende Ekzeme Verwendung gefunden hat Bromsllberpapler siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e P a p i e r e". Bromnral (a = Monobromisovalerianylharnstoff), (CH>)iCH. CHBrCO. NH . CONH,. Es wird durch Kondensation von Harnstoff mit Bromisovalerianvlbromid dargestellt und bildet weisse, fast geschmacklose Nadelchen, in kaltem H*0 nur schwer löslich, dagegen leicht in heissem H>0, Alkohol und Äther. Man verordnet es bei nervöser Schlafbehinderung, wo es in Qosen von 0,3—0,6 g ruhigen, traumfreien Schlaf bewirkt. Bromural „ 20 Tabletten zn j e 0,3 g
H. Mk. 15,00 „ 1,20
Bromverbindongen. Die Bromide und Bromate sind unter den entsprechenden Metallen und Radikalen zu finden, z. B. Bromkalium unter „K a 1 i u m v e r b 1 n d u n g e n " ; Bromäthyl unter „A t h y 1 v e r b 1 n d u n g e n" u. s. w. Hier nur als Ausnahme B r o m e i s e n und weiter B r o m w a s s e r s t o f f , B r o m s ä u r e und B r o m o f o r m .
184
Bronzen.
1. B r o m e i s e n . Die bei der Bromdarstellung aus den Stassfurter Endlaugen nicbt kondensierten Dampfe — zumeist aus C h l o r b r o m bestehena— werden Aber befeuchtete und feucht gehaltene Eisendrehspäne geleitet Will man es vollständig Cl-frei haben, so muss man reines, chlorfreies Br verdampfen und so auf Fe-Spane zur Einwirkung bringen. Das Bromeisen ( E i s e n b r o m D r ) FeBrj kristallisiert mit 6HjO und enthalt dann 49,38 % Br, im wasserfreien Zustande 74,07 %. In Losung absorbiert es noch mehr Brom, indem es in E i s e n b r o m Q r b r o m i d ( E i s e n s e s q u i b r o m i d ) Fe*Br« mit 79,2 % Br flbergeht. Man stellt es dar, weil das flüssige Br von vielen Eisenbahnverwaltungen vom Versand ausgeschlossen ist Die Losung von EisenbromQrbromid wird eingedampft und in Formen zum Erstarren gebracht Die verbleibende braunschwarze kristallinische Masse wird nach dem Br-Gehalt, der 65—70 % beträgt, bezahlt. Der Hauptsache nach dient es zur Darstellung von KBr. Bromeisen, ehem. rein Eisenbromürbromid, flüssig (sp. G. 1,400) krist
H Mk. 2,00;
1 kg Mk. 5,50 1 „ „ 3,00 1 „ „ 18,00
2. B r o m w a s s e r s t o f f (Acidum hydrobromicum). HBr. Gewöhnlich wird nur die wasserige Losung dargestellt, wozu man entweder NaBr (oder KBr) mit verd. HiSOi erwärmt oder aber zu einer Mischung von 1 T. rotem P mit 15 T. HiO 10 T. Br zutropfen lasst, dann erwärmt und zuletzt überdestilliert Über das D. R. P. 166 598, welches die direkte Vereinigung von H und C1 zu HCl bzw. von H und Br zu HBr bezweckt, siehe den Artikel „S a 1 z s a u r e". HBr ist ein farbloses, stechend und erstickend riechendes, an der Luft sehr stark rauchendes Gas, das von HiO mit grosser Heftigkeit absorbiert wird. Die bei 0* gesattigte wässerige Losung hat das sp. G. 1,78. 1 kg Mk. 10,00
»»
• 1 „ sp. G. 1,208 (aö'/o) D. A. IV . 1 „ sp. G. 1,100 (13°/o) Fothergill sp. G. 1,077 (10°/o) Ph. Brit. und Helv. III .
„
„
3,60
2,60
3. B r o m s S u r e (Acidum bromicum). HBrO«. Die wasserige Lösung wird durch Zersetzung von Baryumbromat mit HtSO« und Eindunstung des Filtrats im Vakuum erhalten. Man kann bis zur Zusammensetzung HBrO» + 7 HiO (mit 50,6 % HBrO») konzentrieren, ohne dass Zersetzung eintritt. Bromsäure sp. G. 1,120 = 15° Be (absolut schwefelsäurefrei) . . .
1 kg Mk. 14,00
B r o n z e n . Eigentlich versteht man unter Bronzen nur Legierungen aus Cu und Sn, doch ist jetzt der Name auch für andere Cu-Legierungen üblich geworden. Folgende Bronzearten sind zu unterscheiden: 1. D u r a n a n e t a l l sielte unter „ K u p f e r i e g i ^ r u n g e n " . 2. G l o c k e n m e t a l l ( 0 1 o c k e n,b r o n z e , G l o c k e n g u t ) . Aus 78—€0 % Cu und 22—20 % Sn bestehend (zuweilen auch bis über 25 % Sn). Die Glockenbronze ist leicht schmelzbar, sehr dünnflüssig, gelblichgrau, hart, sprOde, feinkörnig und stark klingend. 3. K a n o n e n m e t a l l ( G e s c h Q t z b r o n z e , S t ü c k g u t ) . Aus 8 9 - 9 1 % Cu und 1 1 — 9 « Sn. Zuweilen wird 1—1,5% Zn zugesetzt. Die U c h a t i n s b r o n z e ( S t a h l b r o n z e ) besteht aus 92 % Cu und 8 % Sn. Sie ist zäher, aber weicher als die gewohnliche Geschützbronze: ihre Besonderheit besteht darin, dass die S e e l e n w a n d u n g e n (Züge) durch mechanische Bearbeitung bei gewöhnlicher Temperatur (Durchtreiben von Stahlkolben mittels tiydrauliscnen Druckes) gehartet werden. 4. K u n s t b r o n z e (für Statuen, Ornamente, Münzen, Medaillen und Schmuckgegenstande). Die Zusammensetzung ist sehr wechselnd; die echten Bronzen enthalten 80—90 % Cu und 5—8 % Sn. Ausserdem werden Pb und
Bronzefarben.
185
Zn zugesetzt, wovon das erstere durch Verringerung der Sprödigkeit und Zähigkeit die Bearbeitung erleichtert, während letzteres die Bronze leichter climelzbar und dQnnflQssiger macht. Die im frischen Zustande gelbrote Farbe ies Bronzegusses geht an der Oberflache unter dem Einfluss reiner Luft allmählich in einen tiefbraunen Ton mit hellgrünem Uberzuge (Patina) aber. Als Mflnzbronze dient im Deutschen Reich (zu den sogenannten „Kupfermünzen") eine Legierung aus 95 % Cu, 4 % Sn und 1 % Zn. Zu Medaillen IKI Denkmanzen verwendet man reine Zinnbronzen mit 5—10 % Sn. 5. M a s c h i n e n b r o n z e . Für Maschinenteile finden sehr verschie:ene Kupfer-Zinnlegierungen Verwendung, namentlich zu Achsenlagern, Schieern, Dichtungsringen (fOr Kolben), Hochofendüsen, Schiffsbeschlagen, wimmrädern u. s. w . D i e meisten dieser Legierungen bestehen aus 80—90 % - ii, 10—18 % Sn und 2—4 %Zn; grossere Mengen Zn (sowie Pb) kommen nur iir Lagermetalle (s. d.) in Betracht 6. S p i e g e l b r o n z e . Muss eine besonders hohe Politurfähigkeit und eine möglichst helle Farbe besitzen; auch darf die polierte Spiegelfläche nicht leicht anlaufen. Diesen Anforderungen entspricht nur eine sehr Sn-reiche Bronze (28—35 % Sn); zur Erhöhung der Härte ist eigentlich nur ein geringer Nickelzusatz statthaft. 7. A l u m i n i u m b r o n z e . Ein Zusatz von AI zum Cu verändert die Eigenschaften des letzteren in ganz ähnlicher Weise wie Sn, nur verhältnismässig viel stärker. Weiteres Ober Aluminiumbronze siehe unter „A1 u m i n i u m l e g i e r u n g e n". 8. P h o s p h o r b r o n z e . Ein Zusatz von Phosphor zu den als „Bronze" bezeichneten Legierungen erhöht die Festigkeit und Dehnbarkeit in hohem Masse. Man gibt den Phosphor bei der Herstellung der Phosphorbronze entweder in Form von Phosphorkupfer (siehe „ K u p f e r l e g i e r u n g e n " ) oder Phosphorzinn (siehe „ Z i n n l e g i e r u n g e n " ) zu. Der Phos« phor dient in erster Linie (oder eigentlich Oberhaupt nur) dazu, die Legierung von Sauerstoff zu befreien; der in der fertigen Bronze verbleibende P-Qehall darf Uber einige Zehntelprozente nicht hinausgehen, weil sonst die Eigenschaften statt verbessert nur verschlechtert werden. Da man im Übrigen a l l e Bronzen mit P behandeln kann, so ist die Zusammensetzung der unter dem Namen „Phosphorbronze" gehenden Legierungen naturgemäss sehr wechselnd. FOr einige Zwceke sind abrigens doch Bronzen von Wert, die in fertigem Zustande bis zu 3 % P enthalten. 9. M a n g a n b r o n z e. In der Bronze wirkt Mn erstens w i e P, nämlich desoxydierend, zweitens aber auch in gewissem Qrade als Ersatz d e s Zinns, so dass das Mn ohne Schaden im Oberschuss zugesetzt werden und einen Bestandteil der fertigen Bronze bilden kann. Das Mangan wird in Form des Kupromangans (vgl. unter „ M a n g a n l e g i e r u n g e n " ) zugesetzt. 10. S i 1 i z i u m b r o n z e. Das Si wirkt wie P, nämlich desoxydierend; es erhöht die Festigkeit zinnarmer Bronzen bedeutend und vermindert die Dehnbarkeit, wodurch die Siliziumbronzen namentlich als Material zu Telegraphen- und Telephondrähten geeignet sind. Beim Oberschuss von Si nimmt die Sprödigkeit sehr schnell zu. Man setzt das Silizium in Form von S i l i z i u m a l u m i n i u m oder S i l i z i u m k u p f e r (siehe unter „ S i I i z i u m") zu. D i e Herstellung einer besonderen Siliziumbronze von hoher Zugfestigkeit und Zähigkeit schätzt das D. R. P. 155 908; man schmilzt danach Cu, Zn, AI und Si im Verhältnis ihrer Atomgewichte zusammen, und zwar wird in geschmolzenes Zn das AI eingetragen, dann Si zugesetzt und die so erhaltene Verbindung in geschmolzenes Cu eingetragen. 11. W o l f r a m b r o n z e siehe unter „ W o l f r a m l e g i e r u n g e n " . Bronze-MetallgiessereTen: Volkmar Hanig & Co., Heidenau-Dresden.
I Friedrich Heckmum, Berlin SO. 16, BrflckenI s l n a e fib ( i Inserate).
B r o n z e f a r b e n (B r o k a t f a r b e n). Gepulverte Metalle oder Metalle g i e r u n g e n , die bei den Brokatfarben weniger fein zerrieben sind als bei den
186
Bronzieren — Bruzin.
eigentlichen Bronzefarben. Man stellt sie aus Blattmetallen (s. d.) oder den Abfallen der Blattmetallfabrikation dar, indem man die Stacke mit Hilfe von BOrstenmaschinen durch Siebe von zunehmender Feinheit treibt. Schliesslich wird die Masse unter Befeuchtung mit Gummiwasser oder Tragantlosung in eigenartig konstruierten Mahlgängen weiter zerrieben. Die zu Bronzefarben benutzten Legierungen bestehen für helle Nuancen aus 83 % Cu und 17 % Zn, för rote aus 90—94 % Cu und 10—6 % Zn. Dadurch, dass man die gemahlene Bronzefarbe auswascht, schlämmt, trocknet und dann vorsichtig erhitzt, kann man sehr verschiedene Nuancen ( A n l a u f f a r b e n ) erzielen, weitere noch dadurch, dass man dem Metallpulver mit Fett abgeriebene Farben beimischt. Zum Bronzieren benutzt man die mit Leinölfirnis gemischten Bronzefarben, oder man bestreicht die Gegenstande mit reinem Leinölfirnis und pulvert, wahrend dieser Aufstrich noch feucht ist, die trocknen Bronzefarben darauf. Sogenannte „f I fl s s i g e B r o n z e n " sind Firnisse, in denen Bronzefarben aufgeschwemmt sind. Bronzefarben in Pulver: Reichgold — Hellgold . . . . superfein extrafein ffein fein Reichbleichgelb Bleichgelb Dukatengold . . Englisch Grtlngold . . . . i kg Mk. 7,00 6,00 5,00 4,00 Zitron Orange Goldfarbe, dunkel . . . . Naturkupfer, hell und dunkel Feuerrot Karmesin 7,50 6,50 5,50 4,50 Hell- und dunkelgrOn . . . Stahlblau Silberkomposition ] Neusilber 1 „ „ 8,50 7,50 6,50 5,00 Silberflora J Aluminiumbronze, superfein 1 kg Mk, 10,00; hochfein 1 kg Mk. 9,00 Patentbronze Ia, in allen bunten Farben . . . . 1 kg Mk. 7,50 und Mk. 10,00 Lackierbronzen, je nach QualitSt 1 kg Mk. 4,00—6,00
B r o n z i e r e n siehe „ B r o n z e i a r b e n " und „ M e t a l l f ä r b u n g " . B r n o i n siehe „B r u z I n". B r ü n i e r e n siehe „M e t a 11 f ä r b u n g " sowie „Rostschutzm i t t e 1". B r a x l n (Brueinum). CnHnNjOt + 4 HjO. Alkalold, das neben dem S t r y c h n i n (s. d.) in verschiedenen Strychnos-Arten enthalten ist; zur Gewinnung geht man von den Mutterlaugen aus, welche bei der Darstellung des StrychnTnnltrates zurückbleiben, konzentriert die Laugen durch Eindampfen, fallt die vorhandenen Basen mit NH» und führt sie getrennt in die Oxalate Uber. Belm Eindampfen kristallisiert Bruzipoxalat aus, wahrend das als Verunreinigung vorhandene Strychninoxatat gelöst bleibt. Farblose, durchsichtige, äusserst bitter schmeckende Kristalle, die 4 mol. HjO enthalten; das Kristallwasser entweicht Aber HtSO« oder beim Erhitzen auf 100*. Kristallisiertes Bruzin löst sich sehr schwer in H,0, leicht in Alkohol und CHCU. Sch. P. des kristallisierten Bruzlns wenig Aber 100°, des wasserfreien 178* C. Es ist ein starkes Gift, das medizinisch benutzt wird. Man verordnet die freie Base oder ihre Salze zu 0,01—0,05—0,1 g in Pillen oder Tropfen. M. D. p. dos. 0,1 g, M. D. p. die 0,2 g. Brucin. crist. pni n n punss
H Mk. 4,50; 1 kg Mk. 40,00 H „ 5,50
Buchdnickfarben — Buchdruckfirnisse. Brucin. hydrobromic „ hydrochloric nitric „ phosphoric sulfuric
187
D Mk. 0,90; D „ 0,80; D „ 0,80; D r 0,90; D „ 0,80;
H H H H H
Mk. r r
„ „
8,00 6,00 6,00 7,00 6,00
B n c h d r n c k f a r b e n . Die wichtigste und am meisten gebrauchte Buchdruckfarbe ist die D r u c k e r s c h w & r z e. Zu ihrer Darstellung wird feiner R t i s s , wie er aus Ol, Harz oder Naphtalin gewonnen wird (vgl. den Artikel „R u s s"), mit bestem Firnis (siehe unter „ B u c h d r u c k f i r n i s s e") auf besonderen Mühlen vermischt und zu einer feinen, plastischen, gleichmSssigen Masse zerrieben. Häufig wird der Firnis auch zuvor mit Kolophonium und etwas Seife zusammengeschmolzen und erst nach dem Erkalten mit dem Russ gemischt. Um dem Schwarz einen angenehmen Ton zu verleihen, setzt man noch etwas fein gemahlenen Indigo oder Pariserblau zu. Nach dem D. R. P. 182 221 wird in der Druckerschwärze das Kohlenschwarz durch gefälltes schwarzes, magnetisches Eisenoxyduloxyd ersetzt, das man nach besonderem Verfahren aus einem Ferrosalz herstellt. B u n t e Buchdruckfarben stellt man auf dieselbe Weise dar: Man verwendet sehr hellen Firnis und setzt demselben geeignete Mineralfarben zu; als solche seien genannt: R o t : Antimonzinnober, Chromrot, Zinnober. B l a u : Pariserblau, Ultramarin. G r f l n : Chromgrün, SchweinfurtergrQn. G e l b : Chromgelb, Chromorange. B r a u n : Gebrannter Ocker, Kassierbraun, Mahagonibraun. W e i s s : Blelweiss, Zinkweiss. P u r p u r : Karmin und Lackfarben. Helle Töne erzielt man bei den einzelnen Farben durch Zusatz von Zinkweiss. Übrigens sind die hier gemachten Angaben nur als Beispiel zu nehmen; im besonderen hat jede Fabrik ihre eigenen, geheim gehaltenen Vorschriften. Die Preise der Buchdruckfarben wechseln ausserordentlich nach der Qualität und dem Verwendungszweck. Druckerschwärze Schwane Steindruckfarbe Bunte Farben: trocken in Bnchdnickfirnis in Steindruckfirnis in Teig
1 kg zwischen Mk. 0,60 und Mk. 18,00 1 „ „ „ 2,50 „ „ 20,00 1 kg 1 „ 1 „ 1
B
„ „
„ „ „
1,00 und Mk. 1,50 „ „ 1,75 ., „ 2,00 „ „
70,00 50,00 60,00 65,00
Buchdruckfarben: Gustav DJetel, Elseiuch (s. Ina.-Anh. S. 17). E. T. Qleitsmann, Farbenfabriken, Dresden.
I Hirsch & lierxenich, Farbwerke m. b. H., Orem| bansen.
B n c b d r n c k f l r n l s s e . Zu Buchdruckzwecken sind nur solche Firnisse brauchbar, die ohne Zusätze durch Eindampfen von reinem Leinöl (oder auch Nussöl) gewonnen sind. Während man früher das Eindampfen Ober freiem Feuer vornahm, benutzt man jetzt fast ausschliesslich dazu überhitzten oder wenigstens gespannten Dampf (vgl. den Artikel „ L e i n ö l f i r n i s s e"). Die Eindickung des Ols wird solange fortgesetzt, bis sich eine Probe des abgekühlten Firnis zwischen den Fingern In Fäden ziehen lässt. Belm Eindicken des Leinöls muss die Temperatur allmählich bis auf 200* und darüber gesteigert werden; in dieser Temperatur erhält man die Masse unter Abziehen der sich bildenden Haut und vorsichtigem Aufspritzen eines feinen Sprühregens von Wasser etwa 2 Stunden, worauf die Hitze für kurze Zeit noch etwas höher getrieben wird. Besonders zähe Firnisse, wie sie z. B. für den Kupferdruck nötig sind, stellt man so her, dass man das Ol zuletzt entzündet und zeitweise wieder zudeckt, bis die nötige Konsistenz erreicht ist. F i r n i s s e für Buch- und Steindruck, sehr hell „ „ Kupferdruck, gebrannt
1 kg Mk. 1,20—2,50 1 „ 1,20—1,60
188
Bnchdruckwalzen — Butter.
Buchdruckfirnisse: E. T. Cleitsmann, Faibenitbrikoi, Dresden.
B u c h d r u o k w a l z e n siehe „ W a l z e n m a s s e " . B n o h e n b o l z k o b l e siehe „H o 1 z k o h 1 e " u. „H o 1 z v e r k o h 1 u n g" B u c h e n h o l z t e e r siehe „ H o l z t e e r " und „ H o t z v e r k o h l u n g " . B t t g e l m i t t e l siehe „P1 ä 11 m i 11 e 1". Buntpapier, vgl. Artikel „P a p i e r". B ü r e t t e n siehe „M e s s g e f ä s s e". B u t l p y r l n . Unter dieser Bezeichnung ist ein Konkurrenzpräparat des wortgeschfltzten T r i g e m i n s (s. d.) im Handel. B u t t e r . Meistens wird nicht die ganze Milch sondern nur der Rahm verblättert. In grossen Betrieben lasst man die Entrahmung der Milch nicht durch Stehenlassen der Milch in flachen Gefässen vor sich gehen, sondern bewirkt sie durch Zentrifugalkraft. Ober geeignete Apparate dazu vgl. unter „ Z e n t r i f u g e n". Die zur Butterbereitung nötige anhaltende mechanische Bewegung des Rahms nimmt man in B u t t e r f a s s e r n vor, und zwar (abgesehen von den nur für den Kleinbetrieb brauchbaren Stossbutterfassern) entweder in den feststehenden S c h l a g b u t t e r f a s s e r n oder in R o l l - und W i e g e b u t t e r f ä s s e r n ; von letzteren werden solche mit senkrechten und solche mit wagerechten Schlagern gebaut. Das Ausdrücken der Buttermilch und das Zusammenkneten der Masse geschieht in grösseren Betrieben mittels der B u t t e r k n e t m a s c h i n e n . Nach dem Auskneten wird die Butter, zur Erhöhung der Haltbarkeit, in dem grösseren Teile Deutschlands g e s a l z e n . Im Durchschnitt erhält man 1 kg Butter aus 24—30 1 Milch; durch Zentrifugieren wird die Ausbeute gegenüber den sonstigen Verfahren um 10—20 % erhöht. Nach Versuchen von P o l j a t s c h e k über das Bräunen und Schäumen von Butter beim Braten ist das Schäumen auf das Vorhandensein kleiner Mengen von Seife und H>0 in der Butter zurückzuführen. Die hauptsächliche Ursache des Braunens scheint das Lezithin zu sein. Zusammensetzung von M a r k t - K u h b u t t e r nach K ö n i g (300 Analysen):
Minimum Mfrimtim Mittel .
. . .
, . .
. . .
Milch- Milchrncker säuren
Wasser
Fett
Kasein
7«
7«
7«
7«
4,15 35.12 13,59
69,96 66,15 84,39
0,19 4,78 0,74
80,96 0,45 0,02 15,08 98,70 1,16 0,50 | 0,12 0,66*) 97,64
7«
Salze 7«
Fett ¡Kasein 7«
i
Stickstoff
7.
7o
0,22 5,53 0,86
0,04 0,88 0,14
*) Nur Butter mit weniger ab a % Salz ist bei der Hittehrertbcstimmulig berücksichtigt.
Holsteinische Buttermaschinen (Schlagbutterfasser), f ü r H a n d b e t r i e b , ganz aus Eichenholz, mit umlaufendem, herausnehmbarem Haspel und Zahnrad-Obersetzung: Höhe
Gewicht
Raimfüllnng
Bntternng
Preis
cm
kg
ca. 1
kc
Mk.
35 37 39 42 45 49
9 12 1 /« 15 18 21V. 2 3 V«
10 14 18 25 30 38
>/.-2 bis 3 „ 4 „ 5 „ 7 „ 9
22,00 25,00 27,00 29,00 32,00 35,00
189
Butter.
Dieselben, zum Stürzen, aus Eichenholz in Eisengestell, auj Rollen laufend, fiir Handebtrieb: Höhe cm
Grc>sse Durchmesser cm
Rahmfüllung
Geiricht
Preis
ca. I
k*
Mk.
9 12 18 25 33 43 75 100
47 50 53 70 76 88 141 165
65,00 75,00 80,00 90,00 100,00 110,00 140,00 170,00
24 27 31 36 39 42 54 58
39 44 50 54 58 64 79 87
Orössere H0, Alkohol und Äther, brennt mit blauer Flamme und bildet meist losliche, kristallisierende Salze. Buttersäureäther (Buttersäureäthylester, Butteräther; Aether butyricw). CiHt. C O j . CiHn. Durch Destillation von Äthylalkohol mit einfach rektifizierter Buttersäure und HjSO« erhalten. Auch durch Destillation des mittels Kreide vergorenen Johannisbrots mit Alkohol und H>SO« wird ein Butteräther gewonnen. Farblose, angenehm obstartig riechende Flüssigkeit, sp. 0 . (bei 18*) 0,90; S. P. 121°. Dient zur Darstellung von kQnstlichem Rum sowie von den meisten Fruchtäthern (s. d.). Buttersäure, techn. absol 1 kg Mk.3,75; •/« kg Mk. 325,00 konr. (50%) 1 „ „ 2,f>0; •/, „ ,, 220,00 „ (60®/») 1 „ „ 2,70; »/, „ „ 240.00 „ (80«/.) 1 „ „ 3,20; •/. „ „ 280,00 „ (90°/o) 1 „ „ 4,00; •/. „ „ »50,00 ehem. rein (100°/„) 1 „ „ 5,50; •/, „ „ 475,00 Isobuttersäure H „ 2,20; 1 „ „ 20,00 „ ehem. rein H „ 6,40; 1 „ „ 58,00 Buttersäureäther, konz i kg „ 2,20; % „ „ 200,00 absolut 1 „ „ 4,25; •/, „ „ 390,00 Buttersäuremethylester l n , 7,50 Buttersäureamylester 1 „ „ 4,75 ehem. rein H Mk. 7,00; 1 „ „ 60,00 B Buttersäurebutylester l B n 10,00 Buttersäure:
C. Erdmaon, Leipzig-Lindeuu.
Buttersäureäther:
O. Erdsuum, Lelprig-Undfinu.
Buttersäure-Apparate: Uejtz, Baimoyer - Haloholz («. In*.-Anh. S. 17). B u t y l a l k o h o l (Alcohol butylicus). C(HOa. Man erhält es durch Umsetzung von KMnOt mit einer Ca-Verbindung. Nach dem D. R. P. 145 368 erhält man es elektrolytisch an der Anode, wenn die Elektrolyse unter Benutzung eines Diaphragmas geschieht und der Kathodenraum im Anfang CaCU, der Anodenraum KMnOiLösung + CaClj enthält. Es ist in H>0 sehr leicht lOslich, so dass man mit äusserst starken Lösungen arbeiten kann; die kalt gesättigte Lösung hat 1,8 sp. G. Wegen seiner ausserordentlich starken Oxydationskraft — gewöhnlicher Spiritus, in den man CaMn>0« einträgt, wird unter Feuererscheinung oxydiert — wird es als Desinfektionsmittel sowie zur Reinigung von Zuckersäften mit Vorteil verwendet. Caldumpermanganat, techn 1 kg Mk. 1,80; °/« kg Mk. 140,00—160,00 „ chera. rein 1 „ „ 3,00 17. C a l c i u m p h o s p h a t e (phosphorsaurer Kalk; Calcium phosphoricum).
PRÄZIP. PHOSPHORS. FUTTERRALK 30/32*/o, 35°/0 und 38/42%
[u
LEHMANN & VOSS, HAMBURG. a ) T r i c a l c i u m p h o s p h a t . Ca»(PO»)i. Mineralisch als Phosphorit, bildet zu ca. 80 % den Hauptbestandteil der Knochenasche. KOnstlich durch Fällen einer mit NH, versetzten CaCli-Lösung mittels Natriumphosphats erhalten. b) D i c a l c i u m p h o s p h a t (einfach saures Calciumphosphat) CaHPO» + 2 HiO. Künstlich durch Fällen einer mit Essigsäure angesäuerten CaCU-Lösung mittels Dinatrlumphosphats (NajHPO») als kristallinischer, in HsO unlöslicher Niederschlag erhalten. Nach dem Engl. P a t 14 194 von 1903 soll man Phosphate, Knochen, Tierkohle u. s. w., soweit erforderlich, zur Zerstörung der organischen Substanz glühen, dann mit verd. HNO* oder HCl behandeln, vom Unlöslichen abziehen» und das Dicalciumphosphat aus der Lösung durch CaCO» ausfällen. Praktische Bedeutung dürfte dieses Patent ebenso-
Calciumverbindungen.
197
wenig erhalten wie das Engl. Pat. 19 267 von 1903, welches ebenfalls eine Darstellungsmethode für Dicalciumphosphat schützt. c) M o n o c a l c i u m p h o s p h a t (zweifach saures Calciumphosphat). CaH,(PO«)j + HiO. Durch Auflösen eines der beiden andern Caldumphosihate in einer Saure und Eindampfen der Lösung. Das in Wasser nur schwer ösliche Salz hat technische Wichtigkeit, denn es dient zur Darstellung von Phosphor sowie als künstlicher Dünger (vgl. „ S u p e r p h o s p h a t " ) .
i
Calciumphosphat, gefallt, weiss, filr Viehfutter „ für Emaille B „ „ schneeweiss, Pulver „ ehem. rein, D. A. IV . . . 1 kg Mk. 2,60 „ wasserfrei, schneeweiss, filr Emaille . . „ zweibasisch 1 kg Mk. 4,75 „ dreibasisch 1 „ „ 4,40 San r e s Calciumphosphat, roh, Pulver (40°/o P»O a ) . . . „ „ dopp. raffln, (arsenfrei) Teigform. .
°/o kg Mk. 24,00
Calciumrhodanür, techn. flttss. (15° Be)
°/ 0 kg Mk. 65,00
% „ , 34,00 % . , 130,00 7« , „ 220,00 °/o „ . 95,00 % „ „ 420,00 «/« „ „ 395,00 °/o „ » 40,00 7« . » 95,00 % n i) 150,00 „ » n „ » Pol»« • • 7o » n 175,00 „ » n „ frei von As, Pb, C u . n 270,00 „ „ ehem. rein, Pulver . 1 kg Mk. 2,90; 7 . . n n n krist. i n „ 4,25 n KSnlgsnarter k Ebel), Linden vor Hinnover. | r-»*""«"" k Voaa, Hamborg. 18. C a l c i u m p l u m b a t siehe unter „ B l e i v e r b i n d u n g e n " No. 20. 19. C a l c i u m r h o d a n ü r (Rhodancalcium; Calcium rhodanatum) Ca(CNS)» + 3 HjO. Zur Darstellung versetzt man rohe Rhodanammoniumlaugen (siehe unter „ R h o d a n v e r b i n d u n g e n " ) mit Calcinmhydrat und treibt durch Einleiten von Dampf das NH. möglichst schnell aus. Man dampft die erhaltene Lauge auf 45" B6 ein, wobei Rhodancalcium beim Erkalten auskristallisiert. Nach dem Engl. PaL 22 710 von 1902 erhalt man es aus Kohlengas und andern cyanhaltigen Oasen, indem man sie mit einem Oemisch von gelöschtem Kalk und Schwefel behandelt. Man kann die Materialien feucht mischen und als Gasreinigungsmasse verwenden oder, mit HiO gemischt, in einem Waschturm oder RotationswSscher benutzen. „
„
fest
ehem. rein
7o „ „ 140,00 1
„
r
4,40
Ednigswarter 3c Ebell, Linden vor Hannover. 20. C a l c i u m s u l f a t (schwefelsaurer Kalk; Calcium sulfuricum). CaSO«. Findet sich wasserfrei als Anhydrit und wasserhaltig als Gips. Alles Technische über das natürliche Calciumsulfat siehe unter „ G I p s". Für manche Zwecke wird das Calciumsulfat auch künstlich bereitet, nämlich durch Fallen konzentrierter Calciumsalzlösungen mit einem löslichen Sulfat oder HjSO«. Nach den Engl. Pat. 14 112 und 14 194 von 1903 löst man Phosphate (Calciumphosphate) in verd. HNO» oder HCl, fallt mit CaCOj daraus Dicalciumphosphat und behandelt das Filtrat mit HjSO». Calciumsulfat, g e f ä l l t , weiss, Pulver „ feucht „ „ ehem. rein „ s a u r e s , techn „ „ ehem. rein
°/ 0 % ®/« °lo i
kg Mk. 34,00 , „ 30,00 „ „ 85,00 „ B 100,00 „ 4,20 n
21. C a l c i u m s u l f i d siehe 26. S c hw e f e 1 c a 1 c i u m. 22. C a l c i u m s u l f i t . a) N e u t r a l e s C a l c i u m s u l f i t (schwefligsaurer Kalk; Calcium sulfurosum). CaSOs. Früher technisch ausschliesslich durch Behandeln von pulverförmig gelöschtem Kalk mit S0 3 dargestellt. Der Kalk muss in dünner Lage ausgebreitet sein: das SOj-Gas wird durch Verbrennung von S erhalten. Die bei dem Prozess entwickelte Warme ist genügend, um das Hydratwasser des Kalkes zu verdampfen und so die Bildung von Calclumbisulfit zu verhindern. Jetzt gewinnt man es oft durch Einwirkung von Röstgasen der Pyritöfen auf mit HaO berieseltem Kalkstein (CaCOj), muss jedoch einen SOa-
JCalciumverbindungen.
198
Überschuss vermeiden, weil es sonst unter Bildung von Calciumbisulfit in Losung geht Weisses, kaum in H»0 lösliches Pulver, das in fester Form gehandelt wird. Man benutzt es hauptsachlich als bequeme Entwicklungssubstanz für SO*.
Calriumsulfit, nentr., techn „ „ gereinigt „ ehem. rein B Iirhminn & Von, Himburg.
% kg Mk. 40,00 «/0 » „ 50,00 ®/0 r „ 100,00
b) C a l c i u m b i s u l f i t (saurer schwefligsaurer Kalk; Calcium lisulfurosum). CaHj(SOi)i. Kann durch Lösen von CaSO* in wasseriger SOi erhalten werden, doch gewinnt man es technisch stets durch Oberleiten von SOi-Oas (Röstgasen der Pyritöfen) Aber porösen, mit HtO überrieselten Kalkstein. Dieser Prozess wird in grossem Massstabe vorgenommen, um den Röstgasen (Hüttenrauch) die auf die Vegetation schädlich wirkende SO> zu entziehen: Man leitet die Röstgase in mit Kalksteinstücken gefüllte Türme ein, in denen von oben H>0 herabrieselt; es entweicht dann nicht SOt sondern COj, wahrend unten eine Calciumbisulfitlösung abfliesst — Einen besondern Apparat zur Herstellung von Calciumbisulfitlauge schätzt das Amer. Pat. 846 499. Kommt in den Handel als Lösung, die in grossem Massstabe zur Herstellung von Holzzellulose für die Papierfabrikation dient; Uber diese „Sulfitzellulose" vgl. unter „Z e 11 u I o s e". Calciumbisulfit, Lösung ( 1 0 — 1 2 ° B e ) „ ( 1 3 — 1 4 ° Be)
T•»*""*"" k VOM, Himburg. Anlagen zur Gewinnung von Calciumbisulfit baut:
®/0 kg Mk. 10,00 •/. „ „ 11,00
Georg Wolte, Maschlnealibrik, Dann (Schwetettfen).
23. C a l c i u m t h i o s u l f a t (unterschwefligsaurer Kalk; Calcium thiosulfuricum). CaS,0». Wird fast sämtlich aus den an CaS reichen Sodarückstanden des Leblanc-Prozesses gewonnen, indem man das Calclumsulfld entweder freiwillig zu Thiosulfat oxydieren Usst oder diese Oxydation durch Einblasen von Luft beschleunigt. Vielfach bringt man auch das CaS durch Kochen mit S in Lösung und bewirkt dann die Umsetzung in Thiosulfat durch Einleiten von SO>. Dient zur Darstellung von andern Thlosulfaten sowie von Antimonzinnober. Calciumthiosulfat, techn. krist
flüss
1 kg Mk. 2,50;
°/0 kg Mk. 40,00 °/» „ „ 225,00
24. C a l c i u m z i t r a t (zitronensaurer Kalk; Calcium citricum). Durch Fallen von verdünntem Zitronensaft bei Siedhitze mit fein verteilter Kreide erhalten.
Calciumzitrat, gereinigt , ehem. rein Kffnlgswirter & Ebell, Linden Tor Hannover.
1 k g Mk. 6,00 1 „ „ 7,50
25. C h l o r k a l k s. d. 26. S c h w e f e l c a l c i u m (Kalkschwefelleber; Calcium sulfuratum). Dient in der Gerberei als energisches Enthaarungsmittel, wird jedoch meistens nicht als fertiges Präparat verwendet, vielmehr in Form einer Mischung von Kalkmilch mit Realgar (vgl. A r s e n s u l f i d e unter. „ A r s e n v e r b i n d u n g e n"). Schwefelcalcium, graugelb „ weissgelb „ einfach, „ „
No. 1 . No. 2 roh, Pulver in Brocken gereinigt, weiss . flüssig Calciumsulfhydrat, Teigform
Calciumverbindungen:
.
1 kg Mk. 1,80; 1 kg Mk. 1,80;
°/« kg Mk. 45,00 °/« „ „ 80,00 •/„ , „ 50,00 % „ , 50,00 1 , „ 1,00 4/ , 160,00 0 „ ®/o . „ 30,00 °/0 „ „ 165,00
Futrtt Bros, k Oo., Hew York, No«. i n . < Stone I Liptia chemische FVbrlk, A.-G., Mügeln (Bez. Btreet (». Ins.-ANH. S. II). [ Leipzig).
Calmin — Cäsium und Cäsiumverbindungen.
199
Anlagen und Verfahren zur Herstellung von Calciumverbindungen:
Willy Uaoger, Dresden.
Palmin. Mischung aus Dimethylphenylpyrazolon (siehe unter „A n t i p y r i n " ) und Diazetylmorphin. Man benutzt es medizinisch, und zwar als Spezifiknnl ge$6ä Hüsten, Keuchhusten, Asthma und Menstruationskoliken. Calmin
H Mk 13,50; 1 kg Mk, 132,00
Chem. Fabrik Ladenburg, O. m. b. H., Lademburg (Baden).
Oalodal siehe „K a 1 o d a 1". Calomel (QuecksilberchlorQr) siehe unter „ Q u e c k s i l b e r v e r b i n d u n g e n". Calomelol siehe „ K a l o m e l o I " . Campeebeholz siehe „B 1 a u h o 1 z". Lehmann h Tom, Hamborg.
Oamphen siehe „ T e r p e n e " . Oampbor siehe „ K a m p f e r". Oamphora m o n o b r o m a t a siehe „B r o m k a ra p f er". Gamphornaplitol siehe „ K a m p f e r n a p h t o 1". Canadabfclintn siehe „ K a n a d a b a i s a m " . Gannabinol siehe „ K a n n a b l n o 1". Oapnt mortniun siehe „E i s e-n f a r b e n", Oarblde siehe „ K a r b i d e". Garbo siehe „ K o h l e". Oarbollnamn siehe „K a r b o 1 i n e u m". Oarbolsftnre siehe „ P h e n o l " . Carbonate (kohlensaure Salze) siehe unter den betreffenden Metdllverbindungen. Oarboneoxn siehe „ K o h l e n s t o f f " . Oarbonenm s u l f n r a t r u n siehe „ S c h w e f e l k o h l e n s t o f f . Oarboolt siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t ö f f e " . Oarbonuid siehe „ K a r b o r u n d " . Oardol siehe „ A k a j o u b a l s a m " . Oarlsbader S a l s siehe „ K a r l s b a d e r S a l z " . Oarmln siehe „K o s c h e n i 11 e". Otmianbawaoha siehe „ W a c h s , v e g e t a b i l i s c h e s " . Oarosches R e a g e n s siehe unter „R e a g e n 11 e n". Oartbamln siehe „S a f f 1 o r". O a r r o n (Carvol) siehe „ K a r v o n " und „ T e r p e n e " . Oaseln siehe „ K a s e i n " . Oäslmn and Oäalmnverbiiidaiig^n. C ä s i u m . Cs. A. Q. = 132,9. Das metallische Cäsium lasst sich nur schwierig durch Elektrolyse einer geschmolzenen Mischung von Casiumcyanid mit Baryumcyanid gewinnen, e s ist ein sich an der Luft schnell entzflndendes, silberwelsses, sehr weiches Metall. Sp.O. (bei 15«) 1,88; Sch. P. 26—27»; S.P. 270». Es Ist ohne Jede technische Bedeutung. Cäsiummetall
l g Mk. 15,00
Die C ä s i u m v e r b i n d u n g e n ahnein in allen Stücken denen des Kaliums; sie sind zuerst in der Mutterlauge der DQrkheimer Salzsole auf* gefunden worden. Von den Cäslumverbindtmgen ist das Casinmozydhydrat CsOH eine sehr starke Base; von Wichtigkeit Tür die Trennung der Cäslumvon den Kailumverbindungen Ist das Cäsiumplatinchlorid, das in HiO ausserordentlich schwer löslich ist Häufiger verwendet wird d e r C a s i u m a l a u n (und der C a s l u m - R u b l d i u m a l a u n ) ; ersterer ist im Wasser etwa 22 mal schwerer löslich als Kalialaun. Cäsiumalaun Cäsiumbitartrat Cäsiumchlorid, krist Cäsiumkarbonat Cäsiumnitrat, krist
D Mk. 1,80;
H Mk. 15,00 D „ 8,50 D „ 5,00 D „ 5,00 D „ 5,50
200
Casselergelb — Ceresin.
Cäriumoxydhydrat D Mk. 6,00 Cäaum-Rubidinnmkun D Mk. J,00; H „ 8,00 Cinum-Rnbidiumchlorid D . 3,60; H „ 30,00 CSsiamsulfat D „ 4,50 OatjMlergelb siehe „ B l e i f a r b e n". OaMelmanns Grttn siehe „ K u p f e r f a r b e n " . OaolaVl siehe „ Z i m t O l " . O a n l a s Purpur siehe „G o 1 d f ä. r b e n". Oateohu siehe „K a t e c h u". Oedernholzöl siehe „ Z e d e r n h o l z Ö 1". Oelloidük siehe „Z e 11 o i d i n". Oelloidlnpapler siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n " . Oallotropin siehe „Z e 11 o t r o p i n". Oellnlold siehe „Z e 11 u 1 o 1 d '. Gelluloldlacke siehe „Z e 11 u 1 o i d 1 a c k e". Oellnloie siehe „Z e 11 u 1 o s e". Oellnloseester siehe „ Z e l l u l o s e e s t e r " . Oement siehe ,,Z e m e n t". Oentrifngen siehe „ Z e n t r i f u g e n". O. Q. H u b o l d J r „ Ohemnitx, Sachsen ( S p e d i l t i b r i k für Zentrifugen aller Sytteme) (siehe a u c h Ins. a u l Seite 202).
Oephaldol siehe „K e p h a 1 d o 1". Oer siehe „C e r i u m". Oer» siehe „W a c h s". Gera Oarnanbae = Karnaubawachs siehe „ W a c h s , v e g e t a b i l i s c h e s". Gera otalnessis = Insektenwachs siehe „W a c h s". Gera Japonloa = Japanisches Wachs siehe „ T a l g , v e g e t a b i lischer". Oeretln (Mineralwachs, Cerosin, Cerin). Zuweilen bezeichnet man auch den O z o k e r i t (6. d.) selbst als Ceresin, meistens aber das daraus darrestellte Präparat, welches in gewisser Beziehung dem Bienenwachs ähnlich s t Zur Ceresinfabrikation dienen die reineren Ozokeritsorten, wahrend die geringen durch Destillation auf Paraffin verarbeitet werden. Der Ozokerit wird in grossen (bis zu 300 kg fassenden) eisernen Kesseln Aber freiem Feuer geschmolzen und 4—6 Stunden lang bei 115—120° erhalten, wobei alles im Ozokerit enthaltene Wasser verdampft. Hierauf setzt man zwischen 15 und 25 % — die notwendige Menge muss für die einzelnen Ozokeritsorten durch einen Vorversuch ermittelt werden — Schwefelsäure mit 78 % Anhydridgehalt in dOnnem Strahl unter andauerndem Rühren zu. Die Temperatur wird dann langsam bis 165° und spater bis 175* gesteigert, wobei alle durch die H*SO* oxydierbaren Bestandteile als schwarze feste Masse (sogenannter „Asphalt") abgeschieden werden, während die überschüssige H,SO« verdampft. Unter allmänlicner Abkühlung neutralisiert man die noch vorhandenen Säurereste mit sogenanntem E n t s ä u e r u n g s p u l v e r , wozu die Rückstände von der B'lutlaugensalzfabrikatlon dienen. Nachdem schliesslich noch eine Entfärbung mittels Blutkohle stattgefunden hat, wird das Ceresin durch Filterpressen geschickt und so vom Asphalt u. s. w. getrennt. Das erhaltene Ceresin ist nöch gelb; ganz weiss erhält man es durch Raffinierung, d. h. durch nochmaliges Behandeln mit H,SO» u. s. w. Vielfach muss das Ceresin dem Bienenwachs in der Farbe gleichen, in welchem Falle ihm geeignete basische Teerfarbstoffe (GhlöoHnrelb, Sudan) zugesetzt werden. Weisse geruchlose, wachsähnliche Masse, die zwischen 62 und 80' schmilzt; sp. O. 0,918—0,922. Man benutzt das Ceresin zur Appretur leinener und baumwollener Stoffe, -fn der Kerzenfabrikation, Parfümerte u. s. w. Es wird viel mit Surrogaten vermischt und ist Oberhaupt starken Verfälschungen unterworfen, namentlich zu Zeiten hohen Preisstandes.
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P r t t f a a s t Nach der aoUamtllchen Vorschrift zur Unterscheidung von Ceresin und Paraffin soll der T r o p f p u n k t der Proben durch Erhitzen eines (1—2 mal) i n daa Ceresin 10 mm tief d n t e t a n c h t e o O l a s t a b e s von t mm Dicke im Lofthade ermittelt werden. Das L u f t b a d besteht a m d n e m S cm weiten Beagenifflas, das durch ein Waaserbkd erhitzt wird. Uber W o . tropfendes Material seil als Ceresin, unter W C. tropfendes a b Gemisch m i t Paraffin
201
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Cerium und Ceriumverbindungen — Cerolin.
203
oder als Paraffin angesehen Verden, Besünsmunf, die übrixeo* lebr crsdiflat (Uber EünelheUen Tjl. Zentralblatt fQr du Deutsche Beleb UBB 8. >74). Anden Proben tum Nachweis Tun Paraffin «in."R. P. 107 917 und 142 245 betreffen eine« Glockenapparat zur Chloralkalielektrolyse, wobei die horizontal gelagerte Anode von der Glocke umschlossen ist, während sich die Käthode ausserhalb der Glocke befindet; die Kathodenlauge fliesst an mehreren symmetrisch verteilten Abflußöffnungen ab. Das Wertvollste Produkt des elektrolytischen Chloralkalißrozesses sind die Atzalkalien NaOH und KOH. Selbstverständlich ist es möglich, statt dqr Hydroxyde die Karbonate (Soda und Pottasche) zu erhalten, wenn man in die entstehende bezw. entstandene Ätzalkalilauge CO- einleitet, aber eine der-
Chloralkaliprozess, elektrolytischer.
227
artige U m s e t z u n g w ä r e unvorteilhaft und verfehlt, w e i l m a n dabei d e n auf d i e Erzeugung der Atzalkalien v e r w e n d e t e n hohen E n e r g i e a u f w a n d zum grO$$ten Teil nutzlos w i e d e r p r e i s g e b e n würde. — D i e T a t s a c h e , d a s s s i e b d a s technisch wichtige CI b e i m A l k a l i p r o z e s s an der A n o d e a b s c h e i d e t und d a s s d i e s e s O a s , w e n n nicht b e s o n d e r e V o r s l c h t s m a s s rögeln getroffen sind, l e i c h t zur Bildung von H y p o c h l o r l t e n fUhrt. hat Verfahren gezeitigt, w e l c h e d i e direkte elektrolytische E r z e u g u n g hypOchlorithaltiger B l e i c h l a u g e n b e z w e c k e n . S o wird bei d e m H « r m i f e s e h e n Bleichverfahren e i n e Chlormagnesiuiplösung, der 5 % S t e i n s a l z und 0 , 5 % S e e s a l i Zugesetzt sind, bei 5 Volt elektrolysiert; e s bildet s i c h e i n e B l e i c h l a u g e , w e l c h e U n t e r c h l o r s ä u r e , u n t e r c h l o r i g e S ' f i t i r e and C h l o r s ä u r e enthalt. Bei der Erzeugung v o n Hypochlorlten ist eitle Hauptquelle der Strontverlüste d i e i e i l w e i s e R e d u k t i o n ' d e r Hypochlorite an der Kathode. D a ä D . R. P. 141 3 7 2 fahrt d i e Elektrolyse, um d i e Stromverluste m ö g l i c h s t zu vennltidern und hochkonzentrierte 'Hypochloritlösungen zu g e w i n n e n , bei g l e i c h zeitiger G e g e n w a r t v o n Erdaikaliverbindungen und geringen M e n e e n Harzl ö s u n g e n a u s . W e r d e n z. B . 14 I einer 10 %igen N a C l - L ö s u ö g unter Zusatz v o n 4 0 g CaClj, 3 0 g C a ( O H ) i und 5 0 ccm einer durch A u f l o s e n v o n Kolophonium in S o d a l ö s u f l g hergestellten kphZ. Harzlösung mit 125 Aitip. elektrolysiert, SO erhalt m a n n a c h 1 Std. 9 g aktives CI in 1 I, nach 3 Std. 2 3 g, nach 6 Std. 33,5 g CI in 1 I, und zwar in 0 gelöst und mit H,SO« erhitzt. Nach dem Engl. Pat. 24 920 von 1901 geht man von unlOsI. Cyanverbindungen, namentlich Eisencyaniden, aus. Die neutralen oder saueren Cyanverbindungen werden mit einer Quecksilberoxydverbindung (z. B. HgCIi) gekocht, und das entstandene Quecksilbercyanid wird durch Destillation mit einer Saure zersetzt, wobei HCN entweicht. Ist das verwendete Cyanid alkalisch; so muss es vorher neutralisiert werden, und unlösliche Eisencyanverbindungen werden durch Behandeln mit Atzalkall lOslich gemacht und ebenfalls neutralisiert, bevor man zur Behandlung mit der Mercuriverbindung schreitet Eine von dem zuletzt beschriebenen Verfahren nur unwesentlich verschiedene Methode ist durch D. R. P. 141 024 geschätzt Das Zusatzpatent D. R. P. 147 579 schreibt vor, nicht von Alkalleisencyanverbindungen sondern Erdalkalleisencyanverbindungen auszugehen und zur Destillation eine Saure zu verwenden, die mit dem Erdalkali unlösliche Salze gibt; hierdurch vermeldet man die beim D. R. P. 141 024 unangenehme Anreicherung der HgCli-LOsung mit Alkali. Ein weiteres Zusatzpatent D. R. P. 162 362 geht von der Erfahrung aus, dass dre Wiedergewinnung der HgCli-LOsung, um diese zu weiteren Zersetzungen benutzen zu können, dadurch vereinfacht werden kann, dass man die bei der Zersetzung entstehenden Eisenverbindungen sogleich wahrend der Zersetzung, d. h. schon vor dem Abdestillieren des HCN, ausscheidet Um diesen Zweck zu erreichen, nimmt man die Zersetzung bei Gegenwart alkalischer Zusätze vor, so dass alles Fe der Eisencyanverbindungen als Fe>(0H)« ausgefallt wird; von diesem Niederschlag trennt man die QuecksilbercyanidlOsung, ehe man sie durch Sauren zersetzt. Das D. R. P. 157490 ermöglicht es, auch Quecksilberoxyd und Quecksilberoxydsulfat bei dem im vorigen Absatz beschriebenen Verfahren zn benutzen, was man frfiher nicht konnte, weil ein grosser Teil der Hg-Verbindung in dem alkalischen Eisenoxydschlamm zurflckblieb und aus diesem nur schwierig wieder gewonnen werden konnte. Nach vorliegendem Patent behandelt man den Schlamm mit MgClt-LOsung, wodurch das HgO gelost wird, während das Fe>(OH)( ungelöst bleibt. Die Methode des D.R. P. 132 294 geht von metallischen Cyanverbindungen aus, d. h. von Cyaniden, Ferrocyaniden oder Rhodaniden der Schwermetalle, und zwar werden dieselben in Gegenwart von getrocknetem Wasserstoffgas bis gegen 500® erhitzt, wobei HCN entwickelt wird, entsprechend der Gleictiung: Zn(CN), + 2 H = Zn + 2 HCN. Benutzt man ein Rhodanid, so muss zur Bindung des S fein verteiltes Metall zugesetzt werden. Nach dem Amer. Pat. 719 223 erhitzt man ein Erdalkalikarbonat in degenwart von Kohlenstoff und unterwirft die Masse der Einwirkung von N; das so gebildete Erdalkalicyanld wird mit Essigsaure behandelt, wobei HCN entweicht, wahrend Erdalkaliazetat zurückbleibt. Das Azetat wird auf Azeton weiter verarbeitet; vgl. den Artikel „ A z e t o n " . Auch das D . R . P . 151644 behandelt die Darstellung von Cyanverbindungen aus Luftstickstoff, Kohle, Alkali und Erdalkali. Ober das wichtigste Verfahren, Cyanverbindungen aus Luftstickstoff zu gewinnen, nämlich das von F r a n k s. unter „ C a l c i u m V e r b i n d u n g e n " No. 7 und unter : ,K a 1 i u m v e r b i n d u n g e n" No. 9. Nach dem D. R. P. 132 999 erhält man HCN, indem man ein Gemisch aus 1 mol. Stickoxydul und 2 mol. Ammoniak über hellrot glQhende Kohle leitet; die Umsetzung entspricht der Gleichung: 2 NHi + NjO + 4 C = 4 HCN + HiO. Das D. R. P. 151 130 schreibt vor, ein Gemisch von NHj und gasförmigen
246
Cyklocitral — Dahmenit.
Kohlenwasserstoffen (z. B. Wassergas) in absolut trocknem Zustande Ober ein geeignetes katalytisches Mittel, z. B. stark erhitzten platzierten Bimsstein, zu leiten; die Ausbeute an HCN ist nur befriedigend, wenn das Gasgemisch freien Wasserstoff enthalt. Endlich verweisen wir auf das B u e b sehe V e r f a h r e n der HCN-Gewinnung aus Melasseschlempe: Die Schlempe wird unter Luftabschluss zur Vergasung gebfacht; die Gase erhitzt man auf die zur Umsetzung in Cyan erforderliche Temp., kühlt sie dann ab und befreit sie von NH». Hierauf leitet man das Cyan gewöhnlich in Natron- oder Kalilauge zur direkten Gewinnung der Cyanide (Verfahren der D. R. P. 86 913 und 113 530, verbessert durch D . R . P . 181508). Aus dem rohen HCN erhält man durch Rektifizieren und Trocknen über CaClj den reinen Cyanwasserstoff, eine farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit; sp. G. 0,6967, die in der Kalte erstarrt und dann bei —13,8° schmilzt; S. P. 26,5°. Hat einen durchdringenden, stechenden und kratzenden Geruch, der nur in starker Verdünnung an bittere Mandeln erihnert. Ausserordentlich giftig! In HiO und Alkohol ist er in jedem Verhältnis löslich. PrflflUXI Zur Bot. der HCN in wässeriger LOaung bedient nun sich zweckmässig der maasin&lrtiächen Methode nach L i et) i g: Hui pipettiert je nach Konzentration 10—15 ccm ab, so da» man nicht mehr all höchstem 0,10 g HCN in LOsung hat, setzt 6 ccm N-Natronlauge hinzu, hiertat 0,6 t NaHOO,, verdünnt aui BO—dO ccm und l l o t «o lange */,„ N-SllberlSsung unter Umjchfltteli einflössen, all der entstehende Niederschlag sich wieder auflöst. Fingt die Flüssigkeit an zu opalisieren, so ist die Beaktion beendet. 1 ccm entspricht 0,0064 g HOK Cyan-wasserstoffsäure, techn. (ca. 1 5 % HCN) 1 kg Mk. 3,00 ehem. rein (ca. 2°/o HCN) 1 , „ 3.50 i r „ 5,50 „ „ (ca. 6 % HCN) „ (ca. 10 °/o HCN) 1 „ . 7,00
Cyanverbindungen:
Fuerst Bros. £ Oo., New Tork, Nos. 2 u. 4 Stone Street (s. Ins.-Anh. S. 13).
Cyklocitral siehe „C i t r a I".
O y l i n d e r siehe „Z y I i n d e r". O y l l l u , von England eingeführtes Desinfektionsmittel, dunkelbraune, nach roher Karbolsäure riechende Flüssigkeit, ist ein mit Hilfe von verseiften Fettsauren und Harzsäuren löslich gemachtes SteinkoHlenteeröl, (las, im Gegensatz zu dfen Angaben des Fabrikanten, wegen seines Gehaltes an Phenolen (35 %) und an Pyridinbasen weder als ungiftig noch als nichtatzend gelten kann. O y s t o p n r i n , Doppelsalz aus 1 mol. Hexamethylentetramin und 2 mol. Natriumazetat, entsprechend der Formel C«HuN«. 2 C»HsO,Na + 6 H t O, wird nach dem Amer. Pat. 852 993 dargestellt, ist vielleicht auch nur eine Mischung. Es dient als Harnantiseptikum und Vorbeugungsmittel gegen Gonorrhoe.
D> Dachlack: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, I Court & Baur, p. m. b. H., RBIn-EhrenfcM II :!l Flörsheim a. M. | (farbig tili- Pappe u. Metalle).
D a c h p a p p e . Entweder durch Vermischen des Pappbreis (siehe „Pappe") mit Asphalt, Sleinkohlenteer oder Braunkohlenteer oder aber durch nachtragliches Imprägnieren fertiger Pappe mit kpfchendem Asphalt erhalten. Dachpappe (besandet oder unbesandet) l . Haurwltx & Co., G. m. b. II., Berlin N. 39. — Stettin.
1 qm Mk. 0,14—0,46
Dachpappenpfannen:
Heinrich Hirzel, Leipzig-Plagwitz (i. Ins.).
Dachpappenfabrikseinrichtungen:
Heinrich Hirzel, Leipzig-Plagwitz (s. Ins.)
Dahmenit
siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e".
Dammar — Dampfappaiate.
247
Dammar (Dammarharz; Resina Dammar). Ein Harz, das von verschiedenen Baumen, namentlich von der auf den Moiukken einheimischen Engelliardtia spicata Bl., von 8horea Wiesneri u. a. m. gewonnen wird. Es bildet farblose oder blassgelbliche klare (oft durch Luftblasen getrabte) Stacke, die harter als Kolophonium aber weicher als Sandarak, Mastix und Kopal sind. Eine Abart, das neuseeländische Dammarharz, gehört zu den Kopalen (Kaurikopal). Dammar hat das sp. G. 1,04—1,12; Sch. P. 120°. Säurezahl 20—35; Azetyl-Säurezahl 50,52—51,80; Azetyl-Esterzahl 81,56—83,06; Azetyl-Verseifungszahl 132,08—134,86; Wassergehalt 0,1—1 %; Aschengehalt 0,01—0,1 %. Es löst sich vollständig in fetten und ätherischen Olen, Benzol, Chloroform und Schwefelkohlenstoff, dagegen nur teilweise in Alkohol, Toluol, Azeton. Anilin, Petroläther und Essigsaure. Losungen der Dammararten in Terpentinöl bilden farblose, rasch trocknende, harte Lacke (Danunarlacke), die namentlich zum Überziehen von Ölgemälden wertvoll sind. Auch in der Medizin (zur Herstellung von Klebpflaster) wird Dammar benutzt. Dammar, ausgesucht D. A. IV fein pulverisiert r
1 kg Mk. 2,50 1 „ „ 3,00
Dammar: Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 Uj 4 Stone
Street (9. Ins.-Anh. S. 13).
Dammarlack: Knauth & Weidinger,
Dreeden-N.
Dampfapparate. (Vgl. auch unter „Abdampfen" sowie „Destillationsapparate"; Dampftöpfe siehe „Autoklaven"; Dampfsterilisatlonsapparatje siehe „Desinfektionsapparate"). D a m p f b ä d e r , einfache, bestehend aus zylindrischem oder halbkugeligem Metallkasten mit runder Öffnung in der Deckplatte zum Aufsetzen von Schalen. Der unten durch eine Öffnung eintretende Dampf verteilt sich zwischen der Wandung des Bades und der aufgesetzten Schale, um dann durch ein Kondensationswasser-Ableitungsrohr mit Siphon zu entweichen. Oberer Innerer Durchm. 0, Alkohol und Äther. Man verwendet es medizinisch wegen seiner desinfizierenden, austrocknenden und nicht reizenden Eigenschaften, namentlich ausserlich bei Wunden, Hautkrankheiten u. s. w.; gegen Schweissfuss hat sich ein 20 %iges Dermatol-Streupulver bewahrt. Innerlich leistet es gute Dienste als Antidiarrhoikum bei Magen- und Darmerkrankungen. Dermatol „Höchst"
H M k . 3,60;
1 kg Mk. 35,00
Dermol = chrysophansaures Wismut. Man hat es ausserlich gegen Hautkrankheiten verordnet, doch scheint es wieder ausser Gebrauch zu kommen. Dermol
H
Mk. 7,70;
l kg Mk. 6 0 , 0 0
D e s a g g r e g a t o r e n siehe „ D e s i n t e g r a t o r e n " . Desinfektion (Sterilisation). Man unterscheidet eine Desinfektion durch c h e m i s c h e von einer solchen durch m e c h a n i s c h e Mittel. Von den zahlreichen chemischen Desinfektionsmitteln finden im Grossen eigentlich nur karbolsaurer Kalk, Formaldehyd und Lysol ausgedehnte Anwendung. Der karbolsaure Kalk wird gewöhnlich als D e s i n f e k t i o n s - P u l v e r schlechthin bezeichnet. Karbolsaurer K a l k „ „ » ,»
15 2 0 3 0 40
% jetziger Preis % kg M k . % „ „ °o „ „ % „ „ % „ „ /» „ „ ,o „ „
11,00 14,00 19,00 30,00
F o r m a l d e h y d und L y s o l sind in besonderen Artikeln behandelt. Der Formaldehyd hat besonders ausgedehnte Verwendung zu Desinfektionszwecken gefunden, einerseits in Dampfform, d. h. durch Verdampfen des polymerisierten Paraformaldehyds, und anderseits in Mischung oder Verbindung mit andern Substanzen. Zu derartigen Mischungen gehört z. B. das L y s o f o r m (s. d.), auch Liquor Formaldehydi saponatus genannt. Nach den D. R. P. 141 744 und 145 390 verflüssigt man Kaliseife durch Formaldehyd entweder unter Zusatz von HjO oder ohne dieses durch erhöhte Temp. bezw. durch Überdruck. Das Verfahren des Engl. PaL 28 277 von 1902 stellt eine Art Lysoform unter Zusatz von Rohkresol her. Die mechanische Desinfektion geschieht durch Anwendung von Warme, und zwar meistens durch Anwendung von s t r ö m e n d e m öder g e s p a n n t e m D a m p f (Dampfsterilisationsapparate). 1. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t e f ü r F l e i s c h (um mit lebenden
Desintegratoren.
255
Mikroorganismen infizierte Fleischstacke durch Abtötung der Organismen zum menschlichen Genuss tauglich zu machen): Bei dem Hennebergschen Fleischsterilisierapparat wird das Fleisch in vollkommen reinem Dampf gekocht; letzterer wird nicht unmittelbar zum Fleisch eingeleitet, vielmehr nur zur m i t t e l b a r e n Erhitzung benutzt. Der Apparat wird von 2 5 0 — 1 5 0 0 1 Inhalt zum Preise von Mk. 1 2 0 0 — 3 0 0 0 gebaut.
Beim Schimmeischen Fleischsterilisator wird der Dampf durch mehrere Siebschlangen direkt in den Apparat eingeleitet. Preis des Apparates für 7 5 0 kg Fleischfassung
Mk. 3000
2. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t e f f l r M ö b e l , W ä s c h e u. s. w. mittels strömenden oder schwachgespannten, j e d o c h n i c h t z u ü b e r h i t z t e n Wasserdampfes. Feststehende Desinfektionsapparate: Fassungsraum Preis . . .
0,75 750
1,0 1200
2,5 2100
3,5 2400
5 , 0 cbm. 2 7 0 0 Mk.
Auch f a h r b a r e Desinfektionsapparate (mit zugehörigem Dampfentwickler) werden gebaut. Sie haben gewöhnlich 2,5 cbm Fassungsraum und kosten je nach Ausfahrung Mk. 2000 und mehr. Infizierte Wasche sterilisiert man auch durch mehrstQndiges Kochen in schwacher SodalOsung, wobei die Heizung durch indirekten Dampf erfolgt, um ein Fixieren von Schmutzflecken zu vermeiden. Die sterilisierte Wasche wird vor dem Herausnehmen durch Bespritzen abgekühlt; ein "Walzenquetschwerk streift die Desinfektionslauge ab. Preis solcher Apparate (Kochfässer von 7 5 0 — 1 0 0 0 1 Inhalt) .
.
.
Mk. 4 5 0 — 8 0 0
Chemikalien zur Desinfektion: Chemische Fabrik FIBraheim, Dr. H. Noerdlisger, Flonheim ». IL Chem. Fabrik Ladenburg, G. m. b. H., Ladenbürg (Baden).
Fuerot Brot, k Co., New York, Nos. 2 u. 4 St.se Street («. Ins.-Anh. S. IS). Dr. F. Baschig, Chemische Fabrik, Ludwigs hafen a. Bh.
Desinfektionsapparate: F. II. Meyer, Hannover-Hainholz.
D e s i n t e g r a t o r e n (Schleudermühlen), in denen das zu zerkleinernde Material zwischen zwei in entgegengesetzter Richtung rotierenden, mit Stahlstäben versehenen Körben zerschlagen wird. Das Mahlgut wird durch den trichterförmigen Einlauf der innersten Trommel der KOrbe zugeführt und von dort durch die Zentrifugalkraft nach aussen geschleudert; hierbei muss es die Stäbe von 4 bezw. 6 Trommeln passieren und ist einer sehr grossen Anzahl von Schlägen ausgesetzt, so dass es die Mahle als Mehl verlässt. Die Desintegratoren eignen sich zum Zerkleinern und Mischen von Kohlen, Erzen, Magnesit, rohem und gebranntem Kalk, Dolomit, Koks, Schlacken, Schwerspat, Tonschiefer, Qipsstein, Formsand, Erdfarben, Schamotte, Trass, Phosphorit, Asphalt, Guano, Schwefel, Superphosphat, Knochenkohle, Salzen, Soda, Ölkuchen, Mais, Gerbstoffen u. s. w. Die Desintegratoren sind sehr leistungsfähig nach Quantität, liefern dagegen nicht besonders feine Pulver. Die Leistungen des nachstehenden Verzeichnisses beziehen sich auf mittelhartes Material und auf ein mittelfeines, griesiges Mah!erzeugnis. Dur ehm. der äusseren Trommel . . . . StiindL Leistung an gemahlenem Material ca. Kraftverbrauch in Pferdestärken . . . . Preis kompl. mit 4 Trommeln von Stahlstäben Preis kompl. mit 6 Trommeln von StahlstSben
500 -500 3 950
Durchm. der äusseren Trommel . . . . Stiindl. Leistung an gemahlenem Material ca. Kraftverbrauch in Pferdestärken . . . . Preis kompl. mit 4 Trommeln von Stahlstäben Preis kompl. mit 6 Trommeln von Stahlstäben
800 2000 8 1500 1800
1000 4000 10 2050 2350
mm.
—
650 1000 5 1150 1300
1100 6000 12 2300 2700
1250 9000 15 2800 3300
1500 15000 23 4000 4600
1600 18000 30 5200 5900
mm. kg.
kp. Mk. f}
Mk. »»
256
Desintegratoren.
Den Desintegratoren nahe verwandt sind die D i s m e m b r a t o r e n (Schlagstiftmaschinen), bei denen aber nur e i n e Scheibe rotiert, wahrend die
Fig. 1.
Big. 2. Oegenscheibe feststeht. Gewöhnlich hat jede Scheibe 3 Schlagstiftreihen, und zwar greifen die Schlagstifte der einen in die ringförmigen Lücken zwischen den Schlagstiftreihen der andern Scheibe ein. Die Dismembratoren dienen zum
Destillation.
257
Vermählen von mittelharten und weichen Stoffen, wie Tafelsalz, Zucker, Kreide, Seife, Farben u. s. w., wenn ein möglichst feines Erzeugnis verlangt wird. Dismembratoren: Dur ehm. des grössten Schlagstiftringes 500 650 mm. Leistung in der Stunde 500—1500 1000—3000 kg. Kraftverbrauch in Pferdestärken 4 6 Preis der vollständigen Maschine 1100 1300 Mk. Schliesslich müssen hier noch erwähnt werden die D e s a g g r e g a toren oder Schlagkreuzmühlen. Die vorstehende erste Figur zeigt einen Desaggregator mit abgenommenem Gehäuse, die zweite Figur (s. S. 2 5 6 ) die äussere Ansicht einer Schlagmühle anderer Konstruktion mit besonders gesichertem Schlagerwerk. — Bei den Desaggregatoren lauft in einem zylindrischen Gehäuse ein Schlagkreuz (oder ein anders geformtes Schlagerwerk) mit grosser Geschwindigkeit um. Sie dienen zur Zerkleinerung von zähen, nicht zu harten Stoffen, wie Asphalt, Düngerkalk, getrocknetem Fleisch, Holzabfallen, Rinden, Salzen u. a. m. und zeichnen sich durch grosse Leistungsfähigkeit bei geringem Kraftbedarf aus. Desaggregatoren: Lichter Durchm. des Mahlgehäuses 400 600 800 1000 1250 1500 mm. Leistung in der Stunde . . . . 900 1500 2500 3500 4500 5500 kg. Kraftbedarf in Pferdestärken . . 3—4 5—7 8—10 12—15 16—20 22—26 Preis der vollständigen Maschine 580 800 1150 1550 2450 4050 Mk. Desintegratoren: Brinck & Höbner, Mannheim. Desintegratoren, Dismembratoren, Desaggregatoren: Max Friedrich & Co., Maschinenfabrik, Leipzig- I Fried. Kropp Aktiengeasllachift Plagwitz. | Magdeburg-Buckau.
Destillation.
Gruaonwerk,
1. D e s t i l l i e r a p p a r a t e a u s G l a s . K o l b e n , R e t o r t e n und K ü h l e r siehe die betreffenden selbständigen Artikel. D e s t i l l i e r a p p a r a t zur D e s t i l l a t i o n im luftverdflnnten Raum nach K r a f f t und N ö r d l i n g e r , bestehend aus Wasserluftpumpe, Glasventil, Flasche von 1 1 Inhalt mit eingeschliifenem Stopfen, 2 Glashähnen, Manometer und Zubehör, kompl Mk. 20,50 D e s t i l l i e r a p p a r a t zur D e s t i l l a t i o n im luftverdttnnten Raum nach AnschUtz a) Wasserluftpumpe von Glas 2,00 b) Gummischlauch mit Hanfeinlage zur Verbindung der Wasserluftpumpe mit der Wasserleitung Im „ 1,50 c) Kupferdraht zum Festbinden der Schläuche „ 0,20 d) Gummischlauch, dickwandig, zur Verbindung von Wasserluftpumpe, Hahn, Manometer und Destillier-Apparat Im „ 3,00 e) Dreiweghahn von Glos Mk. 4,50 f) Manometer mit beweglicher Spiegelglasskala „ 12,50 g) Füllung des Manometers 1,00 h) Destillationskolben. Inhalt 10 20 30 50 ccm. Preis 0,20 0,20 0,25 0,30 Mk. i) Destillationskolben mit angeblasener Vorlage. Inhalt 15 30 50 ccm. Preis 0,35 0,40 0,45 Mk. k) Vorlagen. Inhalt 15 30 50 ccm. Preis 0,15 0,20 0,25 Mk. 1) Vorlagen (oben verengt). Inhalt 15 30 50 ccm. Preis 0,20 0,25 0,30 Mk. Blücher VI. 17
258
Destillation.
2. D e s t i l l i e r a p p a r a t e a u s P o r z e l l a n . D e s t i l l i e r b l a s e mit nutzbarem Inhalt von 23 1; Deckel mit 3 Tuben nnd Stöpseln, mit Schauloch, kompL Mk. 78,50 DestilliergefSss mit aufgeschliffenem Deckel. Inhalt 4,8 9,0 18,3 25,0 30,5 1. Preis 10,00 15,00 25,00 32,00 37,50 Mk. D e s t i l l i e r k o l b e n mit nutzbarem Raum von 3,21, mit aufgeschliffenem Deckel nnd eingeschliffen cm Stöpsel „ 14,50 Grössere Destillierapparate aus Porzellan, Destillierrohre u. s. w. je nach den speziellen Anforderungen. 3. D e s t i l l i e r a p p a r a t e a u s S t e i n z e u g . Dcstülierblasen mit Muffen oder Flanschrand, mit aufgesetztem Helm. Inhalt der K e s s e l 71/« 15 30 40 50 1. Preis „ „ 4,00 5,00 8,00 10,00 13,00 Mk. Preis der D e c k e l , aufgeschliffen oder mit Muffendichtung . . 4,00 5,00 8,00 8,00 12,00 „ Preis der Helme 3,00 4,00 6,00 8,00 10,00 „ Preis der kompL Apparate . . 11,00 14,00 22,00 28,00 35,U0 „ Preise grösserer Destillierkessel aus Steinzeug richten sich nach den besonderen Ansprüchen und der AusfQhrungsform. Vollständige Destillationsanlage aus Steinzeug für feinere chemische Produkte (der Kessel steht in einem Holzkasten, der durch direkten Dampf geheitzt wird). 1 ROhrkessd, bestehend aus: 1 Kessel, 200 1 Inhalt mit geschliffenem Flansch Mk. 35,00 1 Deckel mit geschliffenem Flanschrand; an demselben: 1 Gasaustrittsstutzen (35 mm), 1 Mannlochstutzen mit aufgeschliffenem Deckel, 1 Rührerstutzen mit Stopfbüchse „ 27,50 1 RUhrer, Platten oder Schraubenform „ 15,00 1 Obergangsrohr, 35 mm lichte Weite „ 3,00 1 Kühlschlange No. 4, glattes Rohr „ 90,00 1 Siphon mit Muffe „ 4,00 Die Destillationsanlage kompl. Mk. 174,50 4. D e s t i l l i e r a p p a r a t e a u s M e t a l l . D e s t i l l a t i o n s a p p a r a t für Dampfheizung, bestehend aus äusserem schmiedeeisernem Kessel, innen verzinnter k u p f e r n e r Destillierblase mit abnehmbarem Helm, Kühlschlange aus Zinn in eisernem Wassergefäss. Nutzbarer Inhalt der Blase . . 5 10 20 30 40 £0 75 100 200 1. Preis kompl. mit aller Armatur 170 255 365 455 530 630 790 920 1050 Mk. D e s t i l l a t i o n s a p p a r a t für D a m p f h e i z u n g , bestehend aus Destillierblase, Kondensator, Auslaufkugel und Rezipient; letzterer mit Füllstutzen, Flüssigkeitsstandzeiger und Ablasshahn. Der ganze Apparat bildet eine geschlossene Verbindung und ist vollstlndlg aus Eisen gefertigt. Nutzbarer Inhalt der Blase . . 100 150 250 400 600 800 1000 1. Preis kompl. mit aller Armatur 600 720 900 1100 1220 1360 1500 Mk. D e a t i l l a t l o n s a p p a r a t mit eigenem Dampferzeuger, bestehend aus Ofen mit eisernem Dampfkessel mit allem Zubehör (Handspeisepumpe, Manometer u. s. w.); Destillierblase aus Kupfer, innen verzinnt, Kühlschlange aus Zinn sowie 2 Florentiner Flaschen aus Kupfer. Nutzbarer Inhalt der Blase 40 1, Apparat kompl. mit allem Zubehör Mk. 1370,00 Destillationsanlage vollstfindig aus Eisen, mit Ofen, DampfÜberhitzungsapparat und Einrichtung für fraktionierte Kondensation. Zubehör 2 Rezipienten von je 701 Inhalt. Totaler Inhalt der Destillierblase 120 200 1. Preis kompl. 1150 1225 Mk. Einzelner Rezipient von 70 1 Inhalt, kompl. mit aller Armatur . . Mk. 150,00 Man vgl. auch unter „ F r a k t i o n i e r a p p a r a t e " , „ R e k t i f i k a t i o n " und „ V a k u u m a p p a r a t e " . Trockne Destillation siehe unter „V e r k o b 1 u n g" und „ V e r k o k u n g".
Destillationskokerei — Dewarsche Gefässe.
259
Destillationsapparate: Dr. B. JOrgenaen, Png-Zlikow. Arthur PfeÖfer, F»br. ehem. u. phyalk. App., Wetzlar (a. Ina. bei Luttpumpen). Georg Schmidt 4 T. i Elt«, Schmiedefeld, Kra. Schltusingen (a. Ina.-Anh. S. 9).
Warmbrunn, Quillt« k Co., Berlin NW., Haldeatr. 56/67 (s. Ins.). Wegelln k HBbner, A.-0., Halle m. 8. (a. Ina.).
Destillationsapparate aus Metall bauen: Gustav Christ & Co., Berlin 0., Blumenatr. 63. ). L. C. Eckelt, Berlin N. 4. Volkmar HBnig & Co., Heidenau-Dresden. Friedrich Beckmann, Berlin 80. 18, BrückenBtraase 6 b («. Inaente).
Heinrich Hirzel, Leipdg-PUg\rftz (s. Ina.). F. H. Merer, Hannover • Hainhols (a. Ina-Anh. 8. 17).
Destillationsapparate aus Steinzeug: Deutsche Ton- u. Stelnzeug-Werke, Aktlen*orllichaft, Berlln-Chirlottenburg, Berlinentr. S3.
friedriä hAnm. tt SO IG, BmckEnstrasse 6k Kupferschmiederei und Maschinenbauanstalt Gegründet 1819
Destillier- und Hemer-Apparate in Kupfer und Eisen [210 bei atmosph. Druck und im Vakuum arbeitend. D e s t i l l a t i o n s k o k e r e l siehe „ V e r k o k u n g " . D e s t i l l i e r t e s W a s s e r siebe „ W a s s e r " . D e t a c h i e r e n . Man versteht darunter das Entfernen von Flecken aus Textilerzeugnissen; vgl". darüber den Artikel „ F l e c k e n r e i n i g u n g " . D e w a i s ö h e Geffisse. Sie bestehen aus doppelwandigen Olasflaschen, deren zwischen der äusseren und inneren Wandung abgeschlossener Hohlraum durch Auspumpen möglichst luftleer gemacht ist. Hierdurch ist die Wflrmeleitung ausserordentlich beschrankt. Um auch noch die Wärmestrahlung fast ganz auszuschliessen, versieht man die innere Flaschenwandung mit einem stark glanzenden Spiegelaberzug. Die Dewarschen Gefasse dienen zur Aufbewahrung von flüssiger Luft, und zwar kann man solche darin wochenlang aufbewahren, ohne mehr als geringe Bruchteile ihres Gewichtes durch Verdunstung zu verlieren. Dewarsche
Flaschen
für f l ü s s i g e
Luft.
D o p p e l w a n d i g e F l a s c h e n nach D e w a r (Präparatengläserform): No. 00 2 4 0 1 3 Äussere Länge ca. 90 100 110 160 200 2 0 0 - 2 5 0 mm 55 Äusserer Durchmesser ca 40 45 50 60 50 n 25 30 35 40 Innerer Durchmesser ca 35 38 n 4,80 Mk. Versilbert das Stack 2,10 2,25 2,40 3,00 3,60 3,60 Nicht versilbert das Stück . . . . 1,35 1,50 1,65 2,25 2,70 » 1,65 Polierte Holzfilsse extra 1,15 1,20 1,35 1,35 1,50 » Polierte Holzdeckel mit Filz gefüttert, — — — — 1,50 1,65 extra n MetallfUsse aus Kupferblech, stark ver1,60 nickelt und angegipst n 17*
260
Dextrin. B. 5 j 250300 Äusserer Durchmesser a 65 Innerer Durchmesser ca 42 Versilbert das Stück 6,00 Nicht versilbert das Stück . . . . 4,50 1,80 Polierte Holzdeckel mit Filz gefüttert, extra 1,80 Metallftlsse aus Kupferblech, stark vernickelt und angegipst 1,60 Äussere Länge ca.
6 250350 70 45 7,20 5,25 2,10
7 250350 80 60 9,30 7,00 2,10
2,10
2,10
2,25
2,40
»
1,60
2,10
2,10
2,10
n
8 9 2 5 0 - 250— 350 400 mm 90 100 75 65 11,25 13,50 Mk. 9,00 11,25 n 2,25 2,40 »
No. Äussere Länge ca. Äusserer Durchmesser ca. . . . Inneier Durchmesser ca. . . . . VertÜbcit das. Stück Nicht versilbert das Stück . . . Polierte HolzftUse, extra . . . . Polierte Holzdeckel mit Filz geiüttert extra MeUIlflisse ans Kupferblech,, stark ver nickelt, und oogegipst . . . .
10 11 12 13 14 { 250— 2 5 0 - 250— 2 5 0 - 2 5 0 400 300 350 300 300 mm ' 120 130 140 150 110 90 m J 4 . 5 iUt n 15,76 18,00 21,25 ZW HQ0 Mk. 13,50 15,75 18,00 21,25 22,50 yt 3,00 8,30 2,55 x 2,80 3,75
&
2,55
2,80
3,00
3,30
3,75
n
2,50
2,50
—
—
—
»
D o p p e l w a n d i g e F l a s c h e n nach D e w a r (Kugelform) Inhalt des inneren Gefässes ca. 100—rl50 200—300 4 0 0 - 5 0 0 Versilbert das Stück . . . . 3,75 2,40 3,00 Nicht versilbert das Stück . . 2,25 2,80 1,80 Polierter Holzfuss dazu . . . 1,65 1,35 1,50 Metallfiisse aus Kupferblech, stark vernickelt u. angegipst 1,60 2,10 1,60
600 750 ccm 4,90 3,40 1,80 2,10
Inhalt des inneren Gefässes ca. . . . 1000 1500 2000 3000 4000 ccm Versilbert das Stück 7,50 10,50 15,00 20,50 26,25 Mk. Nicht versilbert das Stück . . . . 5,25 8,65 12,75 18,00 22,50 „ Polierter Holzfuss dazu 2,10 2,25 2,55 2,70 3,00 „ Metallfllsse aus Kupferblech, stark vernickelt und angegipst 2,50 2,50 2,50 — — „ D o p p e l w a n d i g e F l a s c h e n nach D e w a r mit vertikalem, unversilbertem Streifen, welcher die Durchsicht gestattet Bei diesen wird der Preis für die Versilberung doppelt in Anrechnung gebracht. D o p p e l w a n d i g e G e f ä s s e (Schal enform) mit Glasfuss. Äusserer Durchmesser der Schale ca. 70 mm: Versilbert das Stück Mk. 4,80 Nicht versilbert „ „ 3,90 Dewarsche Gefässe für flüssige Luft: Emil Gnndelach, Glashütte 1. Thür. I Georg Schmidt & •. d. Eitz, 8chmiedefeld, Kra. | Bchleusiiigen («. lm..Anh. 8. 9). D e x t r i n (Starkegummi, Röstgummi, B r i t i s c h g u m m i). Gewöhnlich durch gelindes Rosten von Starke (bei 160—200°) gewonnen. Arbeitet man mit einem geringen Säurezusatz, so genügt s c h o n eine Temperatur von 120—140*, und m a n erhalt hellere Produkte; Bei d e m trocknen Verfahren arbeitet man in Rührtrommeln o d e r Röstfannen ( D e x t r i n - R ö s t a n l a g e n ) , wobei d i e Temperatur durch ö l - , lampf- o d e r L u f t b a d e r konstant erhalten wird. D a s s o gewonnene Dextrin wird gewöhnlich als R ö s t g u m m i bezeichnet. Bei dem zweiten Verfahren setzt man 0,1—0,15 % d e s Starkegewichts an
B
261
Dextrose — Diamanten, künstliche.
HCl oder HNO« zu, trocknet die Mischung bei 50° und erhitzt dann auf Temperaturen zwischen HO und 140* (je nach dem gewünschten Helligkeitsgrad des Produkts). Das ROsten geschieht hierbei meist in EtagenOfen, die mit Luftheizung versehen sind. Däs so gewonnene Produkt geht im Händel als Dextringummi. Das Amer. Pat. 755 390 bezweckt die Fabrikation von Dextiin aus Torf: Der Rohstoff wird mit etwa der doppelten Menge H,0 gemischt und dann in einem Digestor 2 Stdn. auf 160—200° erhitzt, wobei sich die Zellulose des Torfes in Achroodextrin umwandelt. Das Dextrin ist kein einheitliches Produkt; die verschiedenen Qualitäten unterscheiden sich nicht nur nach der Farbe sondern auch nach der Lösjichkeit in Wasser und der Kl et kraft der Losungen. Letztere Eigenschaft macht das Dextrin wertvoll. Man benutzt es als Ersatz des Gurnrnr arabicum, zum Kleben, zum Glasleren von Papier, zum Verdicken von Farbstoffen und Tinten, Im Zeugdruck, in der Zfindholzfabrikation u. s. w. Däs D. R. P. 155 567 schützt die Darstellung einer starren, pulverisierbaren, wasserlöslichen Verbindung von Dextrin mit Formaldehyd; die anscheinend medizinische Verwendung finden soll. Dextrin l a gelb und weiss
°/0 kg Mk. 35,00
n » *
„
„
mit Alkohol gefällt
Berliner Dextrin-Fabrik Otto Kotzner, Berlin 0.27, Alexandentr. t t Fumt Brot. It Co., New York, Nos. itLi ßtone 8tre«t (a. Im.-Anh. 3. 13),
1 „
„
3,00
Reiche 4 Braeuer, Inh. Joh. Apell, Kartoffelstarke- u. Dextrinfabriken. GUamanudorf bei Waltendorf, Krel» Sprottan. Stlrtetabrik Stolp. e.0.m.b.H., 8tolp (Poaai.).
D e x t r o s e siehe „ F r u c h t z u c k e r", „ S t f l r k e z u c k er" und „Zuckerarten". D i a l y s a t o r e n . 1. Nach G r a h a m , bestehend aus G l a s z y l i n d e r mit Einsatzgeffiss qnd Diaphragma. Durchmesser des Glaszylinders Stück, Preis
10 2,50
15 3,50
20 5,00
25 cm. 7,50 Mk.
2. Von P o r z e l l a n , ringförmig, von beiden Seiten offen, mit Tubus. Durchmesser Preis. . .
18 1,75
25 2,40
31,5 cm. 3,50 Mk.
3. D i a l y s a t o r e n (EntwSsserungsgefässe) z u m E n t w ä s s e r n m i r o s k o p i s c h e r P r ä p a r a t e nach F. E. S c h u l z e . Preis
klein Mk. 2,75; gross Mk.4,50
4. D i a l y s a t o r e n , Durchmesser Preis pro 1 m
40 0,12
Schlauche aus
55 0,15
75 0,18
90 0,20
Pergamentpapier.
110 mm. 0,25 Mk.
Dialysatoren:
Georg Schmidt 4 r. d. Eitz, Schmledefeld, Krs. Schleuaingen (s. Ins.-Anh. S. 0).
Diamanten (Werkzeuge).
D i a m a n t - S c h r e i b e s t i f t e in Ebenholzgriff G l a s e r d i a m a n t e n zum S c h n e i d e n D i a m a n t e n zum E i n s e t z e n in Glas- und Porzellanbohrer, Diamantstucke von 1,5—2 mm Durchmesser D i a m a n t « S t i c h e l zur Herstellung von Teilungen D i a m a u t - B o r t zum Pulvern, für Schleif- und Sägerwecke pro Karat
Über Diamantersatz siehe „K a r b o r u n d". Diamanten (Werkzeuge):
Wannbnmn,
Quillt»
& Oo.,
Berlin
Mk. 4,00—12,00 4,00—10,00 „ „
1,00— 4,00 5,00—15,00 4,50
NW., Haidestr. 65/G7 (a. Ins.).
DIAmanten, ktinstliohe. Das Problem, Diamanten, also kristallisierten Kohlenstoff in durchsichtiger Form, zu erzeugen, wurde im Prinzip zuerst von M o i s s a n gelöst. Derselbe sattigte bei den starken Hitzegraden des elek-
262
Dianilfarben — Diaphragmen.
trischen Ofens geschmolzenes Eisen mit Kohlenstoff und Hess dann das Eisen plötzlich schnell erkalten; der hierdurch erzeugte gewaltige Druck im Innern der Eisenmasse brachte den Kohlenstoff zur Kristallisation. Einfacher ist das Verfahren von H ö v e r m a n n (Chem. Ztg. 1902 S. 481); er benutzte nicht den elektrischen Strom sondern die G o l d s c h m i d t sehe A l u m i n o t h e r m i e (vgl. denArtikel „ T h e r m i t " ) , also einGemisch vonFejO»mit gepulvertem AI, welches, durch eine Zandpille entzündet, das als Lösungsmittel für den C dienende Fe bei sehr hoher Temperatur liefert. Auch hier findet man in dem schnell abgekühlten Regulus kleine Diamanten, die mit blossem Auge erkennbar sind. Besonderes Interesse verdient das Verfahren von v. H a s s l i n g e r (Naturf. Vers, in Karlsbad 1902; Monatshefte für Chemie Bd. 23 S. 817), weil es sich den natürlichen Verhaltnissen nahe anschliesst. H a s s l i n g e r ging von der Gesteinsart K i m b e r 1 i t aus, worin sich in Süd-Afrika der Diamant eingeschlossen findet und woraus er wahrscheinlich entstanden ist Es wurde eine dem Kimberlit entsprechende Mischung, der 2 % fein geschlämmter Graphit zugesetzt war, mit Thermit geschmolzen, worauf man die Schmelze nach dem Erkalten mit Fluorammonium und HiSO« aufschloss. Man erhielt so zahlreiche wasserhelle, vollkommen durchsichtige Diamanten in schon ausgebildeten Oktaedern, durchschnittlich 0,05 mm gross. Weitere Versuche zur Erzeugung künstlicher Diamanten hat L u d w i g (Chem. Ztg. 1902 S. 617 und Repert. S. 160) angestellt, doch sind die Versuche bis jetzt nicht zum Abschluss gekommen. Hoher Druck, hohe Temperatur und namentlich auch rasche Abkühlung des Reaktionsgemisches sind nach L u d w 1 g zur Bildung der Diamanten nOtig. — Zum Zwecke der Herstellung von Diamanten nach der Methode von M o i s s a n verfahrt man laut einem Vortrage von W. C r o o k e s folgendermassen: Man mischt ganz reines Fe (frei von S, Si, P u. s. w.) mit reiner Zuckerholzkohle in einem Kohlenschmelztiegel und erhitzt diesen einige Minuten im elektrischen Ofen auf 4000°, wobei das Fe dünnflüssig wird und feilweise verdampft. Dann kühlt man den Tiegel durch Einstellen in kaltes HiO plötzlich auf Rotglut ab, wobei die Aussenflachen des Eisens erstarren und den langer flüssig bleibenden Innenraum einem ungeheueren Druck aussetzen. Unter dem Einfluss dieses Druckes kristallisieren Teilchen des Kohlenstoffs in Form winziger Diamanten. Alle diese und sonst noch beschriebene Verfahren sind bis jetzt nur wissenschaftlich interessant, technisch aber noch nicht verwertbar, weil die Kosten Im Verhältnis zur Ausbeute zu gross und die erhaltenen Diamanten zu klein sind. D l a n l l f a r b e n . So bezeichnen die Höchster Farbwerke eine Reihe s u b s t a n t i v e r B a u m w o l l f a r b s t o f f e , die sich für direkte, für entwickelte und für mit Metallsalzen nachbehandelte Färbungen eignen und in sehr verschiedenen Farbentonen geliefert werden. Beispielswelse Sind D I a n 11 g e l b G, 3 Q und R substantive Monoazofarbstoffe, welche wahrscheinlich aus Primulln oder Dehydrothiotoluidin und einem A-Diketon hergestellt sind Diaphragmen. Poröse Scheidewände, die in der Elektrochemie vielfach zur Trennung des Anoden- und Kathodenraumes verwendet werden. Man benutzt Diaphragmen aus Ton, Porzellan, Zement, mit Sand oder Kieselgur präparierten Asbest, Seifenplatten und viele andere Materialien. Vielfach erzeugt man die Porosität dabei dadurch, dass man den zu brennenden oder Oberhaupt zu erhitzenden Materialien fein verteilte organische KOrper (z. B. Kohlenstaub) beimengt, die dann verbrennen und die Bildung der Poren im Diaphragma veranlassen. Von den zahlreichen neueren Vorschlagen zur Erzeugung von Diaphragmen erwähnen wir, dass es der Firma B e r n f e l d & C o. i n L e i p z i g gelungen ist, Diaphragmen aus Asbestpappen herzustellen, deren Poren nicht verstopfen und die sich in heissen, neutralen und alkalischen Flüssigkeiten nicht auflösen sollen; dieser Zweck soll erreicht werden durch vorsichtiges Glühen der Asbestpappe bei einer bestimmten, weit unter der Sinterungsgrenze des Asbestes liegenden Temp. Nach dem D. R. P. 143591 erhalt man porOse Diaphragmen aus trocken
Diaphthcrin —
Diatomit.
263
gepressten Zementkörpern, die erst nach dem Formen sehr vorsichtig mit H>0 behandelt werden. D a s D. R. P . 143 9 3 8 betrifft die Hersteilung sehr poröser, a b e r auch sehr widerstandsfähiger Diaphragmen aus Holz: Man behandelt weisses leichtes Holz zunächst behufs Auflösung der Zellulose mit einer ammoniakalischen Kupferlösung, dann mit Alkalilauge, hierauf mit HCl, dann mit heissem HjO, mit kaltem H>0 und schliesslich noch mit heissem Alkohol. Vgl. auch den Artikel „ E l e k t r o c h e m i s c h e Apparate". D t a p h t h e r l n (Oxychinaseptol). Verbindung von 1 mol. o-Phenolsulfosäure mit 2 mol. o-Oxychinolin. Kristallinisches, salzig schmeckendes, schwach nach Safran und Phenol riechendes Pulver, sehr leicht in HjO löslich. Sch. P . 85*. Man benutzt es In 0,5 %iger Lösung äusserlich als Antiseptikum. Diaphthcrin „Merck" Mk. 23,00 D l a s t a f o r siehe „ D i a s t a s e " . D i a s t a s e . D i e Diastasen gehören zu den F e r m e n t e n ( s . d.), und zwar zu denen, die S t a r k e verflüssigen und in Zucker verwandeln. Man stellt Diastase aus M a l z (s. d.) her, und zwar nicht mehr nur fflr die Bierbrauerei und Spiritusbrennerei, woffir Übrigens nur das Rohmaterial (Malz) selbst in Betracht kommt, sondern auch im Backereigewerbe, wodurch ein längeres Feuchthalten, ferner ein stärkeres Lockerwerden d e s G e p ä c k e s erzielt wird. Hierfür kommen diastatische Präparate in den Handel, die die Diastase in wasserlöslicher, sirupöser Form enthalten. Für die Darstellung kommen die D . R . P . 113 602, 148 8 4 4 und 1 5 1 2 5 5 in Frage; bei allen wird die Diastase aus dem gemälzten Getreide kalt extrahiert,' das Extrakt bei niedriger T e m peratur im Vakuum eingedampft, der Rückstand zu Maltose u. s. w. verarbeitet. Nach dem ersten d e r genannten Patente wird das fertige! Präparat mit CO»G a s konserviert. D a s D. R. P . 173 2 3 2 bezweckt die technische Herstellung von Reindiastase, indem man Malz mit kaltem Wasser einmaiscbt, das Extrakt durch Kieselgurfilter filtriert, das s o erhaltene bakterienfreie, in sterilen! Gefässen aufgefangene Fiitrat mit Hefereinkultur vergärt, die nach beendeter Gärung erhaltene klare Flüssigkeit im Vakuum eindampft, v o n allen dlalyslerbaren Körpern befreit und schliesslich trocknet. Das Produkt ist ein weisses bis graues Pulver von grosser diastatischer Kraft Eine weitere, sehr wichtige Verwendung finden die diastatischen Präparate für die Textilindustrie, und zwar hauptsächlich zum E n t a p p r e t i e r e n , d. h. zur gründlichen Entfernung von Starke- und Kartoffelmehlschlichte (durch Verzuckerung den Stärke). Ein sirupöses diastatisches Präparat hierzu kommt unter dem Namen D i a s t a f o r in den Handel. Dasselbe dient auch zur Gewinnung von Schlichte- und Appreturmassen aus Stäreke und stärkehaltigen Materialien. Ein zum Patent angemeldetes Verfahren zum Indigodruck besteht darin, dass man das G e w e b e mit Diastaforlösung klotzt, alkalische Indigofarbe aufdruckt und in üblicher W e i s e behandelt. D l K t h y l b a r b l t u r s & n r e (Diäthylmalonylharnstoff)
bildet kleine, färb- und geruchlose, schwach bitter schmeckende Kristalle, sehr schwer löslich in kaltem, leichter in heissem H»0, S c h . P . 191', dient als gutes Schlafmittel in Dosen zwischen 0,25 und 1,0 g, in heissem T e e oder Milch gelöst oder in Form von Schokoladentabletten. Diäthylbarbitursäure D Mk. 1,30; 1 kg Mk. 110,00 D i a t o m i t . Unter dieser Bezeichnung (D. R. G . M . ) kommt ein Material in den Handel, das aus Kieselgur durch Sinterung dargestellt wird und einen h o c h p o r ö s e n K ö r p e r vom sp. G . 0,3 darstellt. Die Diatomitsteine können in beliebiger F a s s o n hergestellt werden, lassen sich ohne Schaden bis zur Rotglut erhitzen und sind unempfindlich gegen Wasser, Dampf, verdünnte Säuren und Alkalien. S i e stellen ein gutes
264
Diaioamidofarbstoffe— Didym.
Wärmeschutzmaterial dar und durften auch fflr die chemische Industrie Bedeutung gewinnen. Diatomitsteine 2 5 x 1 2 x 5 cm 2 5 x 1 2 x 6 , 5 cm „
100 St. Mk. 15,00 100 „ „ 19,00
D l a x o a m i d o f a r b a t o f f e . Kombiniert man das D e h y d r o t h i o t o l u i d i n H.C . C«H,•"C. C.Ht. NH, mit Disazokörpern, so erhält man Farbstoffe, die nicht gut als Azokörper aufgefasst werden können, vielmehr wahrscheinlich Diazoamidoverbindungen sind, da sie sich nicht weiter diazotieren lassen. Von anderer Seite werden die hierhergehOrigen Farbstoffe mit den T h l o b e n z e n y l f a r b s t o f f e n (s. d.) zusammen in die besondere Gruppe der T h i a z o l f a r b s t o f f e eingereiht. Beispielsweise entsteht der gelbe direktfärbende Baumwollfarbstoff N 1 t r o p h e n - i i r b e i Einwirkung von p-Nitranilin auf Dehydrothiotoluidinsulfosäure. D l a z o v e r b l n d u n g e n . Organische Verbindungsklasse mit der Qruppe —N=N—, wovon die e i n e freie Bindung mit einem aromatischen Kohlenwasserstoffrest verbunden ist, wahrend die andere Bindung einen Säurerest tragt Die Diazoverbindungen entstehen bei Einwirkung von salpetriger Säure auf das Salz eintjs aromatischen Amidoderivates, z. B.: C.H». N H , . HtSO« + HNO, = C,H,. N : N . HSO» + 2 H,0. Anilintiilfat
DUxobezuoliuliat
Die Diazoverbindungen (namentlich die freien Basen) sind sehr unbeständig, aber auch sehr reaktionsfähig; die meisten sind explosiv. Nach dem Franz. Pat. 323 981 soll die Haltbarkeit der Lösungen vieler Dlazokörper durch Zusatz von Salzen (namentlich krist. Glaubersalz) betrachtlich erhöht werden, doch scheinen angestellte Versuche (Ztschr. f. Farben- und Textil-Chemie 1903 S. 225) nicht gerade für die Brauchbarkeit dieses Patentes zu sprechen. D i o h l o r l i y d r l i i siehe „ C h l o r h y d r i n e". D l o h t e siehe „ S p e z i f i s c h e O e w i c h t e " . D i c h t e n (Lutieren) chemischer Apparate siehe unter „ K l e b s t o f f e". D l c h t u n g s - M a t e r i a l i e n liefern: Franz Olonth, Rhfln. Gummi warenfabrfk m. b.H., KSln-Nlppes.
Dichtungsmittel liefert:
Ohem. Fabr. Flonheim, Dr. H. Noerdlinger, Flonheim a. IL
D l d y m . Wurde lange Zelt als einheitliches Element betrachtet, ist aber dann in die beiden Komponenten N e o d y m N d und P r a s e o d y m Pr zerlegt worden. Es ist noch nicht sicher entschieden, ob die letztgenannten beiden Stoffe wirklich Elemente sind. In der Praxis geht man meistens noch heute von dem Didym als Grundstoff aus und stellt Verbindungen dar, gleich als ob dasselbe wirklich ein Element wäre. Man benutzt die Didymverbindungen in einzelnen Fallen bei der Zusammensetzung von Gasglllhkörpern; das isolierte Neodymnitrat wird neuerdings als vorzQgliches Glasentfärbungsmittel gerflhmt. Didym-Metall, » » Didymchlorid, „
geschmolzen durch Elektrolyse . Pol»« roh (25° Bé) ehem. rein
Didymnitrat, techn „ ehem. rein Didymoxalat, „ „ Didymoxyd, „ „ Didytaoxydhydrat, ehem. rein Didymrolfit „ , Neodymnitrat Pnuwodymnitrat •Praseodymoxalat
•
. H Mk. n . H » . H n . H n . H » . H „ . H »
44,00: 44,00; 12,00; 20,00; 22,00; 38,00; 28,00; 33,00;
1 K Mk. 23,00 1 e 16,00 % n 25,00 1 400,00 1 n n 400,00 1 n n 110,00 1 180,00 1 n » 200,00 1 n n 350,00 1 n n 250,00 1 n n 300,00 1 e n 4,60 1 e » 8,00 1 e n 8,00 1 g n 8,00
265
Diffusion.
Praseodymoxyd Praseodymsulfat
l g l g
Mk. „
8,50 8,00
Chemische Fabrik Freiherr, Dr. 0 . P. Drossbach & Co., Freiberc i. S.
Diffusion. Berühren sich zwei Körper, namentlich Oase oder Flüssigkeiten, in einer Flache oder sind sie durch eine poröse Membran von einander getrennt, so d i f f u n d i e r e n sie, d. h. infolge der molekularen Kräfte treten die kleinsten Teile des einen Körpers in den andern Ober. Die Diffusion durch Membranen bezeichnet man im besonderen als O s m o s e oder M e m brandiffusion. Bei den Gasen ist die Diffusionsgeschwindigkeit annähernd umgekehrt proportional den Quadratwurzeln ihrer spezifischen Gewichte. Unter den in einer Flüssigkeit gelösten Körpern unterscheidet man in Bezug auf die Diffusion K r i s t a l l o i d e und K o 11 ö 1 d e. Kristailoide sind die leicht durch Membranen diffundierenden Substanzen (Salze, viele Sauren, Alkohole u. s. w.); im allgemeinen sind es Verbindungen, die Kristalle bilden können. Die Kolloide diffundieren nicht oder nur sehr schwer; hierher gehören Eiweiss, Gummi, Leim, Starke, Kieselsäure, Eisenoxydhydrat, Toneraehydrat u. a. m. Die Diffusion wird technisch vielfach benutzt; vgl. darüber die Artikel „Fa rb e x t r a kte", „Q e r b e x t r a k t e", „ M e l a s s e " (Osmoäeverfahren), „ T a n n l n " und „ Z u c k e r f a b r i k a t i o n " . 1. D i f f a s i p n s k o e f f U i e n t e n Gas
| Diffundiert in
Dffi-KoilBiient in qcaJSelc.
Äthan . . . . Kohlenoxyd . .
Wasserstoff Sauentoff Wasserstoff Luft Sauerstoff Wasserstoff Kohlensäure
0,458 0,18022 0,64223 0.14231 0,18022 0,54367 0,13561
H
• •
i, M
• • • •
Kohlensäure . Luft
.
einiger
Diffundiert in
Gas
Luft
Methan
Gase.1)
. . . . .
Sauerstoff .
.
.
.
.
Wasserstoff
.
.
n
•
•
DiE-KoetEiieot in qcm/Sek.
Sauerstoff 0.17753 Wasserstoff 0,625 Kohlenoxyd 0,187 Luit 0,178 Wassentoff 0,72167 Kohlensäure 0,538^6 Sauerstoff 0,7086
2.jDiffusion8koeffizienten einiger anorganischer Verb i n d u n g e n in v e r d ü n n t e r w ä s s e r i g e r L ö s u n g .
(Der DUFulonslcoeifment D giebt die Menge Substanz in Grammen an, welcfle bei der Temperatur t an einem Tage durch den Querschnitt eines Quadratzentimeter* wandern würde, trenn zwei um 1 cm abstehende Querschnitte die Konzentrationsverschiedenheit 1 [Gramm in 1 ccm] aufweisen würde;) Namen der Substanz
t
4,5° 17,5° 8,0" 12,0° . . . . 8,5® . . . . 0,0« 11,0® Kaliumchlorid . . . . j 9,0° Kalinmhydroxyd . . . 13,5® Kaliumnitrat 7.0® Kupferchlorid . . . . 10,0® Ammoniak Ammoniumchlorid Baryumchlorid Bleinitrat Caldumchlorid Chlorwasserstoff
.
.
. . . . .
D
Namen der Substanz
t
D
1,06 1,31 0,65 0,70 0,70 1,4 1,84 0,66 1,66 0,92 0,43
Kupfersulfat . . . . . Magnesiumsulfat.... Natriumchlorid . . . . Natriumhydroxyd . . . Natriumkarbonat . . . Natriumnitrat Natriumthiosulfat . . . Salpetersäure Schwefelsäure . . . . Silbernitrat
10,0® 7,0® 6,0® 8,0»
0,21 0,30 0,75 1,06 0,44 0,90 0,54 1,75 1,04 0,90
4,6*
13,0* 10,5* 9,0* 7,5* 7,5*
*) Diese sowie" die nächste Tabelle sind z.T. dem Werke v. B u c h k a , „Physikalisch-chemische Tabellen der anorganischen Chemie", Stuttgart 1895, entlehnt.
266
Digalen — Dmassteine.
Diffusions-Apparate:
Friedrich Heckmann, Berlin SO. 18, Brflckra- I F. H. Meyer, Hannover - Hainhols (». Inn-Anh. atrasae 8 b (L latente). | S. 17).
.Diffusionsapparate in Kupfer und Eisen:
Volkmar Hlnlg k Comp., Dreaden-A., Zwickauentrane 17.
Digalen (Digitoxinum solubile). Nach besonderem Verfahren aus Digitalisblattern gewonnenes weisses, amorphes Produkt, das in wässeriger Losung mit 25 % Glyzerin in den Handel gebracht wird. In der Wirkung, Zusammensetzung und den chemischen Eigenschaften gleicht das Produkt dem kristallisierten Digitoxin, aber seine grossere Löslichkeit unterscheidet es davon vorteilhaft. Sowohl subkutan wie vom Magen aus soll es, im Gegensatz zum kristallisierten Digitoxin, reizlos vertragen werden. 1 ccm Digalen enthalt 0,0003 g Digitoxin, bzw. 1 ccm entspricht 0,15 g Digitalisblatter. Es wird in Originalfiaschchen von 15 ccm in den Handel gebracht und soll sich in dieser Form lange halten. Digalen, Originalflasche von 15 ccm
Mk. 1,5
Dlffesttonskolben siehe „ D r u c k f l a s c h e n " . Dlgestoren siehe „A u t o k 1 a v e n". Difrestorlen siehe „ L a b o r a t o r l u m s a u s r f l s t u n g " . Digitalis. Unter diesem Namen fasst man die wirksamen Bestandteile des roten Fingerhuts (Digitalis purpures) zusammen. Fest steht, dass es sich dabei nicht um ein einzelnes Alkaloid handelt, ja da die hier in Betracht kommenden KOrper keinen Stickstoff enthalten, können sie Oberhaupt nicht als Alkalotde aufgefasst werden. Das Digitalin. pur. pviv. German. (Deutsches amorphes Digitalin) wird aus Digitalissamen oder Blattern mit Alkohol extrahiert; nach dem Abdestillieren des Alkohols wird das Extrakt mit H>0 verdünnt, mit Bleiazetat gereinigt und aus dem Filtrat das Digitalin mit Gerbsaure gefallt. Das Tannat zerlegt man mit Bleioxyd und nimmt das Digitalin dann mit Alkohol auf; nachReinigen, Trocknen und Pulvern bildet es ein gelblichweisses amorphes Pulver. Man gebraucht es in Dosen von 0,001—0,002 g 2—3 mal taglich; M. D. p. dos. 0,004 g, M. D. p. die 0,02 g. Das D i g i t o x i n CnHjiOn ist ein KristalIpulver; zur Darstellung extrahiert man Digitalisblatter erst mit kalt. H»0, um die Verunreinigungen zu beseitigen und zieht dann mit 60 tigern Alkohol aus, wobei das Digitoxin aufgenommen wird. Es ist unlöslich in H»0. schwerlöslich in kaltem, leicht in heissem Alkohol und leichtlöslich in CHCli. Da es nicht wie das vorgenannte Digitalin ein Gemisch verschiedener Stoffe, sondern eine wirkliche Verbindung zu sein scheint, wird es immer mehr medizinisch verwendet, und zwar hauptsachlich bei Herzkrankheiten. Etnzeldosis 0,00025 g, Tagesdosis im Maximum 0,002 g. Man gibt es vom Munde, als Klystler und subkutan. Neuerdings wird es zur bequemen Dosierung vielfach in Tablettenform in den Handel gebracht. Auf die französischen Digitaline, das Kilianische Digitalin, das Digitalein und das Digitonin, die fQr Deutschland kaum Wichtigkeit haben, kann hier nicht eingegangen werden. Digitalin, pur., pnlv. Germanic Digitoxin, krist „ Tabletten ru 0,00025 g
D Mk. 5,00;
H Mk. 40,00 1 g „ 20,00 100 St. „ 1,00
D i g i t o x i n siehe „ D i g i t a l ! n". D i m e t h y l a n i l i n siehe „A n I I I n d e r i v a t e". Dimethylbenxole siehe „X y 1 o 1 e". DimetbyLnilfat siehe „ M e t h y l v e r b i n d u n g e n " . Dimethylxanthlii siehe „ T h e o z i n " und „ T h e o p h y l l i n " . D t m o p y r a n . Unter diesem Namen kommt ein Konkurrenzpraparat des P y r a m I d o n s (s. d.) in den Handel. Dinassteine. Eine besondere Gruppe von feuerfesten Steinen. Als Rohmaterial dient reiner Quarz, der mit etwas Kalkmilch und einem Klebstoff formbar gemacht und in zweiteiligen eisernen Formen ausgedrückt wird. Der Kalkzusatz versintert beim Brennen mit dem Quarz und dient so gewissermassen als Kitt.
Dinitrobenzol — Diphenylamin.
267
Unter den mancherlei Abänderungsvorschlägen nennen wir das D. R. P. 69 318, welches statt des Kalkhydrats Gips unter Zusatz von Alumlniumsulfat oder Magnesiumsulfat verwendet. Nach dem D. R. P. 150 628 ersetzt man das Kalkhydrat durch Portlandzement oder ähnliche künstliche oder natürliche Zemente, die nach dem Formen an der Luft oder unter Wasser zementartig erhärten und eine Verkittung der einzelnen Quarzkörner herbeiführen; nach dem Brennen sind die einzelnen Sandkörner durch Polysilikate fest verbunden. D i n i t r o b e n z o l . C«H t . (N0 3 ) 3 . Von den drei Isomeren ist besonders das m-Dinitrobenzol wichtig. Zur Darstellung verfährt man ähnlich wie bei der Fabrikation des N i t r o b e n z o l s (s. d.), nur mit andern Gewichtsverhäitnissen und derart, dass die Reaktion durch Erwärmen unterstützt wird. Die andern beiden Isomeren entstehen in kleiner Menge beim Nitrieren von Benzol; man trennt sie .durch fraktionierte Kristallisation und Destillation. m-Dinitrobenzol bildet dünne, farblose rhombische Nadeln; Sch. P. 89,9. Unlöslich In Wasser, leicht löslich in Alkohol und Äther. Ungereinigt bildet es gelbe Kristallkuchen. Durch Reduktion wird es zuerst in nv-Nltranllln, dann in m-Phenylendiamlit Übergeführt. Hauptsächlich dient es als Ausgangsmaterial zur Darstellung des letzteren. m-Dinitrobenzol, techn „ ehem. rein
% kg Mkil20,00 1 „ „ 8,00
D i n i t r o g l y z e x i n siehe „ N i t r o g l y z e r i n " . D U i l t r o t o r a ö l . C.H». CHJINOJ)3. Für die Technik wichtig ist nur rnckfia«chen (Digestionskolben). Nach L i n t n e r , in Gestell mit Schraubenverschluss, zum Erhitzen von Substanzen im Ölbad, Inhalt 12& ccm Mk. 3,50 Nach Salomon, mit am Halse der Flasche befestigter Messing. verschranbung, Inhalt 1^5 ccm „ 3,50 Reserreflaschen zu den Lintncrschen und Salomonschen Druckflaschen mit aufgeschliffener Glasplatte Stück „ 0,75 Deckplatten aus Spiegelglas zu vorstehenden Druckflaschen . . „ „ 0,25 Druckkolben (Rundkolben) mit Patentverschluss (Kautschuk dich tnng): Inhalt . . 30 60 100 1&0 200 ccm. Stück Preis 0.&0 0,60 0,70 0,80 1.00 Mk. Druckflaschen: Georg Schmidt k r. d. Elte, Schmiedefeld, Kra. I Warmbrunn, Quilitz k Co., Berlin NW., BeUeuringtn (au* Glas) (s. Ina.-Anh. S. fl). | Baidestr. 65/57 («. Ina.). B r u c k m e s s e ? siehe „ M a n o m e t e r " . Druokregriilatoren* Gasdruck-Regulatoren nach Moitessier Mk. 30,00 Gasdruck-Regulatoren nach Girond, Nasses Rheometer mit Bunsenbrenner und Drahtnetzkappe „ 8,00 N a s s e s R h e o m e t e r mit Spiralbrenner *. . . . „ 8,50 Membran-Gasdruckregulatoren nach E l s t e r 40,00 G r ö i s e r e Gasdruckregulatoren: Durchm. der Rohrleitung hinter der Gasuhr 20 26 33 41 mm. Flammenzahl 12 25 40 60 Preis 33,00 38,00 45,00 50.00 Mk. Durchm. der Rohrleitung hinter der Gasuhr 48 Flammenzahl 90 Preis 60,00
60 150 70,00
76 250 140,00
90 mm. 300 175,00 Mk.
Drucktöpfe —
Dünganittel, künstliche.
287
G a s d r u c k - R e g u l a t o r e n mm Arbeiten mit veränderlichem Druck. durchgang 800 1 pro Stunde, mit seitlicher Regulierschraube: Gasverbrauch stündl. Preis
200 11,00
300 13,00
Maximal-
500 1. 19,00 M k .
D r n c k t B p f e (Druckbirnen) siehe „ M o n t e j u s". DrasenUl siehe „ K o g n a k O 1". P n a l l n siehe „ D y n a m i t e". D n l r l n (Sukrol) siehe „ S ü s s s t o f f e , kü n s 11 i c h e". D ü n g e m i t t e l , künstliche. Im grossen ganzen kommen als Handelsdünger nur k f l n s t l i c h e Düngemittel in Frage oder solche natürliche, die vor ihrer Verwendung noch eine chemische (oder mechanische) Behandlung durchgemacht haben. Man scheidet die künstlichen Düngemittel nach ihrer chemischen Zusammensetzung gewöhnlich in vier oder fünf Klassen, und zwar in k a I i h a 1 t i g e ( K a l i d ü n g e r ) , in k a l k h a l t i g e { K a l k d ü n g e r ) , in s t i c k s t o f f h a l t i g e ( S t i c k s t o f f d ü n g e r ) , in p h o s p h o r s ä u r e h a l t i g e ( P h o s p h o r s ä u r e d ü n g e r ) und endlich in g e m i s c h t e Düngemittel. 1. K a l i d ü n g e r . Als kaiihaltige Düngemittel kommen die A b r a u m s a l z e (s. d.) In Betracht, und zwar der rohe K a I n i t , weifer K a l i u m m a g n e s i u m s u l f a t , K a l i u m s u l f a t , K a l i m a g n f e $ I ? ( K a l i d ü n g e r ) und die konzentrierten Kallsalze, welche man durch Kalzinieren geringhaltigerer (zumal Kaliumchlorid) erhalt. Auch Katnallit und Kleserlt werden zu Dtrngzwecken benutzt Zur Zeit wird für Kalidünger notiert (Preise gelten innerhalb Deutschlands: Preis Iii I Sack Doppelctr. Fast uog b
it ii 30®/* „ „ ii II ii II 4 0 % „ i,
Mk. 3,10 4,75 6,40
Alle Preise gelten für % kg netto, ohne Berechnung etwaigen Mehrgehalts, ausschliesslich Sack, beim Bezüge ganzer Wagenladungen frei Eisenbahnwagen auf der dem Lieferwerke zunächst liegenden Station. Die Werke behalten sich vor, diese Salze nach ihrer Wahl als Rohsalz, Fabrikat oder Mischung von Rohsalz und Fabrikat zu liefern. 2. K a l k d ü n g e r . Bei Kalkarmut des Bodens werden verschiedene Calciumverbindungen, namentlich Calciumhydrat und Calciumkarbonat (vgl. unter „ K a l k " und „K a 1 k s p a t") zur Düngung verwendet. Nach Versuchen von G e r 1 a c h und S c h u l z e können CalciumkarbidrQckstande ebenfalls ohne Schaden zur Kalkdüngung benutzt werden. 3. S t i c k s t o f f d ü n g e r . Die stickstoffhaltigen Düngemittel scheiden sich in unorganische und organische. Zu den ersteren zählen der N a t r o n s a l p e t e r ( C h i l i s a l p e t e r ) und das A m m . o n i u m s u l f a t (schwefelsaures Ammoniak). Zu dein organischen Stickstpffdünger sind das B l u t m e h l , das H o r n n i e h l , das F l e i s c h m e h l und das L e d e r m e h l zu zählen. Das Blutmehl wird gewonnen, indem man das geronnene Blut (Blutkuchen) auf Darren trocknet; die muscheligen Stücke kommen in den Handel und werden vor der Verwendung gemahlen. Blutmehl enthält durchschnittlich 14 % Stickstoff und 0,5—1 % Phosphorsäure. Das Hornmehl, welches ¿benfallfe 14 % Stickstoff und darüber enthält, gewinnt man aus Klauen, Hufen und Hörnern durch Einwirkung gespannten Wasserdampfs, Trocknen und Mahlen. F l e i s c h m e h l siehe unter 4. G e mischte Düngemittel. Das Ledermehl weist nur 6—11 % Stickstoff auf; zu seiner Gewinnung dämpft man Lederabfälle, trocknet sie dann auf Darren und mahlt sie. Zahlreiche andere Stoffe und Mischungen kommen ausserdem als stickstoffhaltige Düngemittel in Betracht. So beschäftigt sich eine ganze Reihe, von Patenten mit der Gewinnung stickstoffreicher (und kalireicher) Düngemittel aus M e l a s s e - u n d B r e n n e r e i s c h l e m p e , und auch die W o 11 s c h w e i s s s c h l e m p e hat man in ähnlicher Weise zu verwenden gesucht. Ferner ist an dieser Stelle der sogenannte B a k t e t i e n d ü n g e r zu nennen: Man hat festgestellt, dass gewisse Pflanzen, wie namentlich die Papllionazeen, direkt den Stickstoff der Luft aufzunehmen und zu verarbeiten (assimilieren) vermögen. Dies geschieht unter Mitwirkung gewisser Bodenbakterien, mit denen die betreffenden Pflanzen eine Symbiose eingehen; eigenartige Wurzelknöllchen zeigen an den Pflanzen die Gegenwart der Bakterienkolonien an. Nachdem man dies erkannt und die Erfahrung gemacht hat, dass der Ertrag der mit solchen Papilionazeen (Lupinen, Klee, Erbsen, Wicken usw.) bebauten Acker sehr erheblich gesteigert werden kann, wenn man die Entwicklung dieser „Knöllchenbakterien" begünstigt, ist man dazu Ubergegangen, Reinkulturen solcher Bakterien unter der Bezeichnung „Bakteriendünger" in den Handel zu bringen. Neuerdings mehren sich die Versuche, den Stickstoff der Luft für die Düngung nutzbar zu machen, und namentlich scheint das F r a n k sehe V e r f a h r e n wirklich praktisch und Ökonomisch brauchbar zu sein. Vgl. darüber den Artikel „ K a l k s t i c k s t o f f " sowie auch C a l c i , u m e y a n a m i d unter „C a | c l u m v e r b i n d u n g e n". Der Kalkstickstoff befindet sich schon im Handel. Chilisalpeter, roh (lö'/i — 1 6 % Stickstoff), zur Zeit . Schwefelsaures Ammoniak, roh
.
. % kg Mk.20,00—21.00 % „ „ 24,00—32,00
DUngemittel, künstliche. Blutmehl Horamelil, geröstet Ledennehi,
289
pro Einheit Stickstoff MV. 1,20 . . . . . . ' . . . . . , , ,, ,, 1,30 % leg Mk. 12,00—16,00
4. P h c s p b o r s a u r e d ü n g e r . Wahrend früher die K n o c h e n das Häuptausgangstnaterial für die Herstellung von Phosphatdüngern waren, kommen dafür jetzt in erster Linie n a t ü r l i c h e C a l c i u m p h o s p b a t e in Betracht, und zwar sind es vor allem die nordamerikanischen P h o s p h o r i t e und A p a t i t e , die das. Feld beherrschen. Zu diesen natürlichen Phosphoriten kommt dann das T h o m a s m e h l (Phosphatmehl), d. h. die dem Thomasprozess (vgl. Unter „F1 u s s e I s e n " ) entstammende gemahlene. T h o n j a s s c h l a c J c e . Die natürlichen Phosphorite werden nicht in dem unlöslichen Zustande, den sie von, Natur aus haben, zur Düngung benutzt, sondern man führt die Phosphorsaure in eine loslichere Forin über. Das bekannteste, aufgeschlossene Phosphat-Düngemittel ist das S u p e r p h o s p h a t Was die Fabrikation des Superphosphates anlangt, so Ist diese in dem besonderen Artikel „ S u p e r p h o s p h a t " beschrieben. Hier sei nur kurz bemerkt, dass die Ausgangsprodukte der SuperphoSphatfabrikation die Phosphorsaure in Form des unlöslichen, durch die Pflanzen tiuf schwfcri£ assimilierbaren Trlcalciumphosphats enthalten. Man zersetzt dieses (furch Behandlung mit HjSOt, wobei einesteils wasserlösliches Monocalciumphösphat entsteht, wahrend anderseits CaSO« gebildet wird. Das Gemisch von Mohocalclumphosphat ünd Gips führt die Bezeichnung S u p e r p h . O s p h a t . Die Fabrikation des Superphosphates ist in neuerer Zelt mannigfach verbessert worden, wovon zahlreiche Patente zeugen ; wir verweisen nur auf die neuesten derartige Patente, wie das Amer. Pat. 736 730, das eine, übrigens nicht sehr wesentliche Modifikation des eigentlichen Superphospnatverfäjirens 1& sowie die D. R. P. 146060 und 157 150, welche die Herstellung eines Phosphorsatiredüngers auf elektrolytlscbein Wege behandeln. Andere Erfinder wollen das LÖslichm^ch^a der Phosphorsaure in Rohphosphaten durch Zusammenschmelzen von Apatitmehl mit KarifalUt erreichen. — Etwas merkwürdig mutet das Engl. Pat. .10461 von 1902 an, wonach man Eisenphosphat als Dünger darstellt, und zwar durch Verrühren einer verd. FeiCU-LOsung mit einer NatrlumpyrophosphätlOsung. Die sogenannten D o p p e l - S u p e r p h o s p h a t e sind Düngemittel, die etwa die doppelte Menge wasserlöslicher Phosphorsaure enthalten ?ls das gewöhnliche Superphosphat; sie sind mit Im Artikel „ S u p e r p h o s p h a t " behandelt Zur Erzeugung von T h o m a s m e h l wird die T h o m a s s c h l a c k e (siehe unter „ S c h l a c k e n") meistens erst ¿in Jahr gelagert, hierauf in Kugelmühlen zu staubfeinem Pulver vermählen. Vielfach wird auch die noch flüssige Thomasschlacke mit hochprozentigen Phosphoriten vermischt. Man handelt das Thomasphosphat, ebenso wie alle andern phosphorsaurehaltigen Düngemittel, nach dem Qehalt an z l t r a t l O s t i c h e r P j i o s p h o r s a u r e . d . h. an demjenigen Teil der Phosphorsaure, der bei Behandlung des Phosphatmehls mit ZitronensaurelOsung in LOsung geht; man geht hierbei von der Annahme aus, dass die citratlOsliche Phosphorsaure im Boden leicht ausgenutzt wird. Nach einem neueren Verfahren ist das teuere Stampfen und Mahlen der Thomasschlacke nicht mehr nötig: Man bringt die Schlacke In einen alten Dampfkessel und setzt sie einem ziemlich starken Dampfdrucke, aus: In einigen Stunden wird der Kalk der Schlacke geloscht, und diese zerfallt in .ein sehr feines Pulver. Bei entsprechenden Einrichtungen kann die pnlverfOrmlge Schlacke vollständig trocken aus dem Kessel entnommen werden.' Der Oehalt an zitronenlOslicher Phosphorsaure ist bei dem auf diese Weise herestellten Mehle um 2—2% % hoher als von demselben Mehle, welches durch tampfen und Mahlen zerkleinert wurde.. Nach den guten. Resultaten der Düngeversuche zu schllessen, wird durch den neuen Prozess ein grosser Teil der Phosphorsaure sogar w a s s e r l ö s l i c h gemacht.
f
Blücher VI.
19
290
Düngemittel, künstliche.
Erhöht wird der Wert der Thomasphosphatschlacke als Düngemittel durch ein Verfahren von Th. Knösel (D. R. P. 128 213), welches gleichzeitig eine rationelle Verwertung der Ablaugen aus Sulfitzellstofffabriken bezweckt. Diese Ablaugen waren bisher nicht nur vollständig wertlos, sondern ihre Beseitigung verursachte viel Mühe und Kosten. Nach dem K n ö s e l sehen Patent dickt man diese Ablaugen der Sulfitzellulose-Fabrikation bis zu Sirupsdicke (25° B6) ein und vermischt sie mit etwa der gleichen Menge Thomasphosphatschlackenmehl zu einer trockenen Masse. Durch dieses Verfahren wird die Zitratlöslichkeit der Phosphorsäure des Thomasmehls bis fast zum Maximum gesteigert, z. B. von 73 auf 98 %. Die Preise der Thomasphosphatmehle schwanken in zu weiten Grenzen, als dass Angaben darüber hier von Wert sein könnten. Das Schwed. Pat. 18 401 von 1903 schützt drei abgeänderte Verfahren zur Darstellung von Dünger, darin bestehend, dass man geschmolzene sauere Schlacken mit einem Rohphosphat, wie z. B. Apatit, Floridaphosphat u. dgl., verschmilzt bzw. mischt, dann abkühlt und pulverisiert. 5. G e m i s c h t e Düngemittel. Man zählt hierher diejenigen Düngemittel, welche gleichzeitig Stickstoff und Phosphorsäure, teilweise ausserdem noch Kali enthalten. Hierher gehören das K n o c h e n m e h l , das F l e i s c h m e h l und der F i s c h g u a n o sowie einige künstliche Düngergemische. Dagegen kann der eigentliche echte Peru-Guano, als Naturprodukt, nicht wohl hier berücksichtigt werden oder höchstens in der a u f g e s c h l o s s e n e n F o r m , d. h. nach Behandlung mit Schwefelsäure (vgl. den Artikel „G u a n o"). Zur Fabrikation des K n o c h e n m e h l s werden die Knochen von Schlachttieren gereinigt, in Knochenbrechmaschinen zu kleinen Stücken zerkleinert und hierauf gedämpft, w a s gewöhnlich mittels Dampfs von 4 Atm. geschieht. Nach dem Dämpfen trocknet man die Knochen auf Darren, zerschlägt sie dann in Pochwerken zu Knochenschrot und mahlt sie darauf in Kollergängen fein. Gedämpftes Knochenmehl enthält nicht über 6 % Fett, weiter 4—5 % Stickstoff und 20—24 % Phosphorsäure. Nach dem D. R. P. 156 356 behandelt man Knochenmehl mit der konz. Lösung eines Ferrisalzes, bis eine Verflüssigung stattfindet; nach einiger Zeit wird die Masse fest. Man erhält dabei fein verteiltes Ferriphosphat, das sehr leicht löslich in verdünnten Säuren ist und einen hohen Düngewert besitzt. Zur Gewinnung von1 F l e i s c h m e h l benutzt man Kadaver von Pferden und andern Tieren, die, um Übertragung von Krankheiten zu verhindern, erst mittels Dampfes von 4—5 Atm. sterilisiert werden, wobei sich gleichzeitig die Massen lockern und zerteilen. Nach 6—8 Stunden wird das ausgeflossene Fett und Leimwasser abgelassen; die Fleisch- und Knochenmasse wird gedarrt und gemahlen. Auf ähnliche Weise gewinnt man aus den Abfällen der Fleischextraktfabrikation (Liebig) den sog. F r a y - B e n t o s - G u a n o . Der F i s c h g u a n o ist nach seiner Zusammensetzung dem Knochenmehl ähnlich; man benutzt zu seiner Gewinnung teils kleine (für den Verkauf unbrauchbare) Fische, teils Abgänge vom Walfisch und Dorsch. Man behandelt die Masse erst in hydraulischen Pressen zur Entfernung des Öls und eines grossen Teiles Wasser, scheidet dann durch Kochen in offenen Kesseln das Fett sowie durch Einwirkung von gespanntem Wasserdampf (in geschlossenen Kesseln) den Leim ab. Die gedämpfte Fischmasse wird in hydraulischen Pressen ausgepresst, auf Darren getrocknet, gemahlen und gesiebt. Die Zusammensetzung des Fischguanos ist naturgemäss bei der Verschiedenheit des Rohmaterials sehr schwankend; im Durchschnitt enthält er 7 — 9 % Stickstoff und 12—14 % Phosphorsäure. Auf das D. R. P. 157 276, welches einen N- und P-haltigen Dünger aus Muschelschälen darstellen lässt, sei nur verwiesen. Ein neues Düngemittel Thomas-Ammoniakphosphatkalk wird nach besonderem Verfahren (welches die sonst hierbei eintretenden Stickstoffverluste verhüten soll) durch Mischen von Thomasmehl mit Ammoniumsulfat unter Zusatz von Scheideschlamm erhalten; es enthält neben nicht un-
Düngemittel, künstliche.
291
b e t r ä c h t l i c h e n M e n g e n CaO e t w a 5 , 5 — 6 % leichtlöslichen N und u n g e f ä h r 8 % zitronensäurelösliche Phosphorsäure. A u c h d i e g e m i s c h t e n D ü n g e m i t t e l s c h w a n k e n im P r e i s e s e h r e r h e b l i c h , so d a s s es k a u m angeht, P r e i s e anzuführen. Die hier genannten sind d a h e r n u r in r e c h t b e s c h r ä n k t e m G r a d e a l s m a s s g e b l i c h z u b e z e i c h n e n . K n o c h e n m e h l , gedämpft und roh: für 4 % Stickstoff und 2 0 °/o Phosphorsäure ° / 0 kg Mk. 8 , 0 0 — 9 , 0 0 frei Empfangsstation. „ 3°/o „ , 2 0 o/o „ „ „ „ 9,50-10,00 „ K n o c h e n m e h l , entleimt: l ° / 0 Stickstoff und 3 0 % Phosphorsäure „ „ „ 6,50—7,50 „ „ Fischguano (Heringsmehl): 8 — 9 % Stickstoff, 8 — 9 P h o s p h o r s ä u r e % kg Mk. 1 3 , 0 0 6.
S i l i k a t d ü n g e r .
In s e i n e m schönen W e r k „Die c h e m i s c h e I n d u s t r i e des D e u t s c h e n R e i c h e s im B e g i n n e d e s XX. J a h r h u n d e r t s " m a c h t W i t t darauf aufmerksam, d a s s die löslichen Silikate, a l s o K a l i und N a t r o n w a s s e r g l a s , einer ausgedehnten Verwendung als D ü n g e m i t t e l f ä h i g sind. N a m e n t l i c h für die Kultur s e h r k i e s e l s ä u r e r e i c h e r N u t z p f l a n z e n , w i e Mais und d i e Z e r e a l i e n . Die Pflanzen können Kieselsäure in F o r m d e s Q u a r z e s n i c h t a s s i m i l i e r e n , u n d m a n ist in A m e r i k a d a z u ü b e r g e g a n g e n , u n t e r g e e i g n e t e n V e r h ä l t n i s s e n d e m B o d e n K i e s e l s ä u r e in h y d r a t i s c h e r F o r m ( z . B . a l s K i e s e l g u r ) z u z u f ü h r e n . W i t t w e i s t n u n d a r a u f hin, d a s s e n t s c h i e d e n e i n noch viel b e s s e r e r S i l i k a t d ü n g e r d a s W a s s e r g l a s wäre, und z w a r naturgemäss das K a l i Wasserglas, d a s gleichzeitig auch als Kalidünger wirkt. U n t e r 0 u c l k n n f f x Der Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903 hat folgenden Analysengang für die Untersuchung künstlicher Düngemittel vereinbart: Probenahme. 1. Unvorschriftsmäsaige Proben Bind seitens der Untersuchungs-Stationen zurückzuweisen, bezw. ist dies auf den Untersuchungs-Attesten zu vermerken. 2. Vorschriftsmfissige Proben sind nur solche, welche auf der letzten Bahn- oder Schiffsatation bei der Entladung in Gegenwart von Zeugen beider Parteien oder durch einen vereideten Sachverständigen unter Beobachtung nachfolgender Vorschriften genommen sind. 3. Bei Fabrikaten ist aus jedem zehnten Sack, bei loser Verladung von mindestens 10 verschiedenen Stellen Probe mittels Probestechers zu nehmen. 4. Bei Rohmaterialien wird jedes fünfzigste Entladungsgefäss (also 2 % ) auf den Probehaufen gestürzt und wird davon nach der ersten Feinung auf mindestens Haselnussgrösse Probe genommen zur Wasserbestimmung; von dem ganz gefeinten Material wie bei Fabrikaten zur Gehaltsbestimmung. 5. Die Proben müssen lose in feste, reine und völlig trockene Glasgefässe geschüttet werden und ca. 800 gr Gewicht haben. 6. Es sind mindestens je 3 Proben zu ziehen und luftdicht mit den Siegeln der Probenehmer zu verschlicssen. 7. Die Etikette ist mit demselben Siegel zu befestigen und mit der Namensunterschrift der Probenehmer zu versehen. 8. Die Proben sind an einem kühlen, dunklen und trocknen Orte aufzubewahren. V o r b e r e i t u n g der Proben. a) Trockene Proben von Phosphaten oder sonstigen künstlichen Düngemitteln dürfen gesiebt und dann gemischt werden. b) Bei feuchten Düngemitteln, bei welchen dieses nicht zu erreichen ist, hat sich die Vorbereitung auf eine sorgfältige Durchmischung mit der Hand zu beschränken. c) Bei Rohphosphaten und Knochenkohle soll zum Nachweise der Identität der Wassergehalt bestimmt werden. d) Bei Substanzen, welche beim Pulvern ihren Wassergehalt ändern, muss sowohl in der feinen wie in der groben Substanz der Wassergehalt bestimmt und das Resultat der Analyse auf den Wassergehalt der ursprünglichen groben Substanz umgerechnet werden. Analysenmethoden. I. W a s s e r b e s t i m m u n g . Es werden 10 g Substanz angewandt; das Trocknen erfolgt bei 100° O. bis zum konstanten Gewicht; bei Gips haltenden Substanzen drei Stunden lang. II. B e s t i m m u n g d e s U n l ö s l i c h e n . Es werden 10 g Substanz angewandt; a) bei Lösung in Mineralsäuren nach Unlöslichmachung der SiO« der Rückstand geglüht; b) bei Lösung in Wasser der Rückstand bei 100° G. bis zu konstantem Gewicht getrocknet. III. B e s t i m m u n g d e r P h o s p h o r s ä u r e : A. H e r s t e l l u n g d e r L ö s u n g e n . 1. Bei wasserlöslicher P2O5 werden 20 g Substanz in einer Literflasche mit ca. 800 cczn Wasser 30 Minuten lang ausgeschüttelt und dann bis zur Marke aufgefüllt. Die Lösungen von sogenannten Doppelsuperphosphaten müssen vor Fällung der P2O5 unter Zusatz von etwas HNO« gekocht werden, um vorhandene Pyrophosphorsäure in Orthophosphorsäure umzuwandeln. NB. Soll in Superphosphaten der Gehalt an zitratlöslicher P 2 O s ennittelt werden, so hat dies nach 19*
292
Dangemittel, künstliche.
Petermann KU geschehen. 2. Bei Gesamt-PfO» werden 5 g Sab« tun mit Kfinlgswasser1) oder 20 cem HNO» und SO g konz. I1.SO, 30 Wollten lang in einem 250 ccm Kolben Bekocht und Mit ISO ccm aufgefüllt. S. Thomasphosphit PjO* *). a) zltronensäurelBellche P,0,: X» werden 5 g Substanz angewandt tmd in einem SOO ccm Kolben, welcher zur Verhütung de* Festsetzens der SabcUnx mit 1 ccm Alkohol beschickt ist, mit 2 '/«iger ZitronensüureMmng V« Stunde in einem Eotierapparat mit SO—10 Touren per Minute bei IV/,* O. aoqrachBttelt. b) OesamtPjO»*): Es werden 10 g Bubstanz angewandt und in einetn £00 ccm Kolben mit 25 ccm Wsaeer ausgeschüttelt, sodann mit CO ccm konz. HjSOi 1 ) SO Hinuten lang unter hloflgem Umschwenken gekocht und bis cur Marke aufgefüllt. — B. U n t e r s u c h u n g d e r L o s u n g e n . L Molybdlmnethode nach F r e s e n i u s und W a g n e r . 2. Zitntmethode. S. Freie Slure. a) Die wässerige Losung A 1 wird mit Methylorange versetzt tmd mit Matronlange titriert, oder b) in alkoboliacher LBsung anf gewichtsanalytia ehern Wege bestimmt. IT. B e s t i m m u n g T o n E i i e n o z j d u n d T o n e r d e : Dieselbe hat nach der Methode von Eugen Glaser unter Berücksichtigung der Verbesserungen von B. Jones oder nach Henri Lasne zu erfolgen. Die befolgte Methode ist anzugeben. T. B e s t i m m u n g d e s S t i c k s t o f f s : 1. S a l p e t e r s t i c k s t o f f . Es ist nur die Anwendung direkter Methoden zuUasig. a) Beduktionsmethoden nach O. K a h n , D l s c h , D e • a r d a und K j e l d a h l - J o d l b a u r . b) Gasrolumetrische Methoden. Lunge, S c h l O a i n g - G r a n d e a u . 2. A m m o n i a k s t i c k s t o f f . Die Bestimmung hat durch Destillation mit Msgnmis zu erfolgen; bei Ammoniaksuperphosphaten Ist die unter HI A 1 angefahrte LSsung tu benutzen. 3. O e s a m t s t i c k s t o f f . Derselbe ist bei Gegenwart von Nitraten und AmmoblaksalKn nach K j e l d a h l - J o d l b a u r zu ermitteln. 4. O r g a n i s c h e r S t i c k s t o f f . Die Bestimmung hat bei Abwesenheit von Nitraten und Ammonlaksalzen nach K j e l d a b i oder durch Verbrennung mit Natronkalk zu erfolgen. T L O h i o r a t e u n d P e r c h l o r a t e : Dieselben sind als gleich schädlich zusammen zu heatimmea V1L B e s t i m m u n g d e s K a l i s : Dieselbe hat stets mittels Plantin Chlorids oder tJberchlorslure zu erfolgen. VIEL B e s t i m m u n g » o n E a l k U n d M a g n e s i a : Dieselbe kann für Düngekalk durch die Titrutlonsmethode Tacke oder nach üblicher Methode gewicbtsanalytisch erfolgen. T a b e l l e f ü r eine e i n h e i t l i c h e N o m e n k l a t u r der bei der Unters u c h u n g g e b r a u c h t e n B e a g e n t i e n und A p p a r a t e . Betslohnangen Spex. Gewichte Gehalte 1. Sohwefslstnrs 1,40 . . . . 60 T. H a 80 ( . 2. Kens. Schwefelsaure 13* . . . . 100 T. H,80t. 3. Salpaterstare 1,20 . . . . S2 T. HNO,. 4. Koni. Salpetersäure 1,52 . . . . 100 T. HNO,. 5. Salistare 1,12 . . . . 24 T. HCL 6. Kens. Salssfiure 1.20 . . . . 39 T. HCL 7. Anmoalak 0,96 . . . . 10 T. NH,. 8. Ktaa. Awsonlak 0,9t . . . . 25 T. NH,. 3 T - Salasiare. o Ktalgswasser M.I—... >'12 .• . • . • .• 9. jf 1,20 I T . 8alretersiare. 10. Zitroaeasittre 20 g freie Stars in 1 1. 11. Rotleisppant 30—40 Umirehasgea per 1 Miaute. 12. Seh&ttelappirat 150 Unlrehsagsn per 1 Hinute.
Düngemittel:
Tifhpmm & Vos, Hamburg.
I Oesterreichischer Verein, Aussig a. E.
Aufschliessung von Thomasmehl durch die Ablaugen der Sulfitzellstofffabriken ( D . R . P . 128 213): Iis. Knflsrl, Ziviling., Neustadt, Westpr.
Dflngerfabriken baut: J. L. O. Eckelt, Berlin N. 4.
Einrichtungen für DQngerfabriken jeder Art: Max Friedrich & Co., Maschinenfabrik, Leipzig- I Fried. Krupp Aktiengesellschaft Plagwltx. | Magdeburg-Buckau.
Grusonwerk,
Rohprodukte für die Kunstdüngerfabrikation : P h o s p h a t e , gebr. K n o o h e n k o h l e , s t i c k s t o f f h a l t i g e ROokstfinde, Sohlanimdflngep, Schwefelsäure.
Meyer Cohn, Hannover. Vgl. dlcr Tabelle am Hrhlnsac dieser UnUrsuchtmgsmethoden. *) Thomasphosphatmehle, In denen dem Augenschein« nach noch grSbere Teile vorbinden sindi werden durch ein 2- mm-81eb abgesiebt, die auf dem Siebe verbleibenden etwa zusammengeballten Teile durch leichte« Zerdrücke« auf dem Heb Ttrteilt. Dia Bestimmung der' PfO, wird in dem durch das Sieb gefallenen Teile ausgeführt, das Ergebnis unter Berflckslchtlgdng der groben Teile benebnet. s) Boll eine Felrmehlhestimmimg ausgeführt weiden, so ist ein Sieb von 0,17 mm Maschenwdte (No. 100, Amandus Kahl, Hamburg) anzuwenden.
DuotaJ — Dynamite.
293
Dnotal = Guajakolkarbonat (C«Ht. O . CH,),. CO«. Zur Darstellung löst man 2mol. Q u a ] a k o 1 (s. d.) in Natronlauge und leitet in die Losung 1 mol. Kohlenoxyctalorid (Pbosgengas) COC1, ein; die Umsetzung entspricht der Gleichung: 2 (C.H.. OCH,. ONa) + COCI» = 2 NaCl + ( C J I , . OCH,),. CO,. Weisses, fast geschmackloses und geruchloses Kristallpulver, unlöslich in HjO, wenig lOslich in kaltem, leichtlöslich in heissem Alkohol, ferner loslich in Äther, Chloroform und Benzol. Sch. P. 78—84°. Man verordnet es innerlich gegen Tuberkulose, auch gegen Typhus und Durchfall. Dosis 0,5—3 g taglich ansteigend. Duotal
H Mi. 7,30; 1 kg Mk. 66,00
Dnranametall siehe „ K u p f e r l e g i e r u n g e n " . Dymal = sallzylsaures Didym. Di»(C»H«OH. CO,).. Es soll also im wesentlichen ein Gemisch aus Neodym- und Praseodymsalizylat sein, enthalt aber nach Untersuchungen nebenbei viel Cersalizylat. Man gewinnt es als Nebenprodukt bei der Fabrikation von Glühstrümpfen.' Feines, rosa-weisses, geruchloses Pulver, das ein gutes Antiseptikum ist und in der Wundbehandlung sowie bei Hautkrankhelten als Pulver und als Salbe Verwendung findet. Dymal „Zimmer" H Mk. ?,00; 1 kg Mk. 17,50 Dynamite. Man versteht unter dem Namen Dynamit jeden Sprengstoff, dessen wirksamer Bestandteil in erster Linie N i t r o g l y z e r i n (s. d.) ist, welches man durch Irgend eine geeignete Substanz aufsaugen lasst. Man unterscheidet Dynamite mit u n w i r k s a m e m und solche mit w i r k s a m e m Aufsaugungsstoff; in letzterem Falle wohnen dem Aüfsaugematerial selbst Eigenschaften inne, /.
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2 3 4 6
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200 210 220 210
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135 95 75 50
270 285 300 300
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25,00
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30,50
20,00
35,00
20,00
35,00
20,00
} 165,00 } 175,00 } 170,00 245,00 235,00 } 230,00
0,75
100
265,00 240,00
50
} 235,00
1,15
100
1,15
110
360,00 265,00
50
} 240,00 440.00 330,00
65
} 320,00 I 1,80
110
485,00
!
35,00
651
20,00
} 330,00 1 1,90
110
65
490,00 470,00
35,00 j 20,00
} 340,00
1,90
125
70
•2 600 1200 •3 400 1200 1400 125 2,20 70 300 1200 4 200 1200 6 Die mit einem • bezeichneten Dynamos sind mit 2 Kollektoren b
!
18,00 i 15,00
} 160,00
600,00 435,00 420,00 400,00
40,00
610,00 560,00 40,00 430,00 400,00 versehen.
25,00
25,00
297
Eau de Javelle — Ebur ustum album.
Spannung in Volt
Typ*
El",
UmStrom- Gesamt- drehung stärke leistung in der in m Hinute Anpere Watt ca.
p reis Kraft- Riemens :he3>e Dynamo bedarf mit Riemen- Regu- SpannDure hm. Breite PS. lator schienen icheibe Mk. mm ca mm Mit
!
•2 •3 4 6
720 480 360 230
1440 1440 1440 1380
1650 j 2,60
a
•2 •3 4 6
800 540 400 270
1600 1620 1600 1620
1250
2,90
b
•2 •3 4 6
960 640 480 320
1920 1920 1920 1920
1500
a
•2,5 •3 4 6
880 740 550 370
2200 2200 22Q0 2200
1175
3,85
160
90
b
•2,5 •3 4 6
1060 880 660 440
2650 2640 2640 2640
1425
4,60
160
90
a
4 5 6
750 600 500
3000 3000 3000
1100
5,10
190
110
b
•4 5 6
1000 800 650
4000 4000 3900
1300
6,20
190
110
•0
1500 1200 1000
3000 3000 3000
1100
5,10
190
1300,00 110 } 1200,00
2000 4000 1600 4000 1300 1 3900
1300
6,20
190
110
125
c
E2
E3
E5
II. pol.
a
E5
V. poL
•3
125
70
140
85
3,50 | 140
85
i 1
•2 •2,5 •3
a
•3 •4 5 6
1500 1125 900 750
4500 4500 4500 4500
900
7,60
220
•3 •4 •5 •6
2000 1500 1200 1000
6000 6000 6000 6000
1200
10,20
220
b
1
¡125
40,00
25,00
725,00 665,00 525.00 495,00
40,00
30,00
735,00 675,00 540,00 510,00
40,00
30,00
40,00
35,00
40,00
35,00
50,00
45,00
430,00 400,00
i
b
E 71/»
} 620,00
} 1000,00 }
750,00 1085,00 1000,00
} 765,00 900,00 1180,00 }
920,00
60,00 j 45,00
60,00
1320,00 | _ } 1220,00 j 7 0 , 0 0 1500,00 1390,00 } 1110,00 } 1520,00 } 1400,00
Die mit einem * bezeichneten Dynamos sind mit 2 Kollektoren versehen.
E. E a u d e J a v e l l e siehe „ B l e i c h e n". E b o n i t siehe „ K a u t s c h u k " . E b u r u s t m n a l b u m siehe „ K n o c h e n a s c h e " .
65,00
45,00
45,00
50,00
7ô,00 j 50,00
|
298
Ebur ustum nigrum — Eis.
E b n r u s t u m nlgnxm siebe „ B e i n s c h w a r z " . Ecffonln siehe „K o k a i n". Eehthaltsprtifnng' von Färbungen siehe „ F a r b e r e i u n d F ä r b u n g". Eohtmodefarben (Karminfarben). Dienen zum Farben der Baumwolle und aller vegetabilischen Fasern, da sie sich ohne Beize fixieren. Durch ihre leichte LOslichkeit und Mischbarkeit lassen sich aus den Grundfarben Blau, Qelb und Rot sämtliche unter dem Namen „Modefarben" bekannten gedampften grünlichen, grauen, rötlichen, gelblichen und blaulichen Nuancen erzielen. Sie lassen die Baumwolle weich und sind ziemlich bestandig gegen Wasche und verdünnte Sauren. Besonders eignen sie sich zum Farben mercerisierter Baumwolle. Otto Starcke
& Co.,
O. m. b. II.,
Leipzig-Lindenau.
Edelsteine, künstliche. Die Fabrikation künstlicher Edelsteine, d. h. von Kunstprodukten gleicher Zusammensetzung und mit den gleichen Eigenschaften wie die entsprechenden Natursteine, gewinnt nach und nach praktische Bedeutung. Freilich gilt das noch nicht von den künstlichen Diamanten (siehe „ D i a m a n t e n , k ü n s t l i c h e"), wohl aber von den künstlichen R u b i n e n (siehe „ K o r u n d , k ü n s t l i c h e r " ) , die längst zu einem begehrten Handelsobjekt geworden sind. Noch im Versuchsstadium steckt die Fabrikation künstlicher S a p h i r e , und ganz besonders künstlicher S m a r a g d e . Viel in den Handell gebracht werden künstliche T ü r k i s e , die einfacher — nach einer Art Niederschlagsverfahren — zu erzeugen sind. Nach dem D. R. P. 182 200 kann man schwor kristallisierbare anorganische Verbindungen in kristallisierter Form dadurch erhalten, dassi man sie in geschmolzenes Alkalimetaborat (z. B. NaBOj) einträgt und dieses Losungsmittel dann durch vielstündiges Erhitzen abraucht, wobei die schwer kristallisierbaren Verbindungen (insbesondere S i l i k a t e , weiter Fluoride, Sillzide, Karbide u. s. w.) kristallisiert zurückbleiben. Nach der Patentschrift gelingt es auf diese Weise, O l i v i n , Z i r k o n , B e r y l l und S p i n e l l ( S m a r a g d ) zu erzeugen. Uber Nachahmungen von Edelsteinen vgl. „S t r a s s". Edlnol siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n " . Elobmetall siehe „ K u p f e r l e g i e r u n g e n". Eigelb: W. Eug. Seemann, Stuttgart (Spezlalfabrik).
P J ^ P J
IJ
LlbLLD
I Lehmann k Voss, Hamburg.
für alle technischen Zwecke. LEHMANN & VOSS, HAMBURG.111
Elkonogen siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n". Eindampfen siehe „ A b d a m p f e n " . Eis. Sp. O. (in reinem Zustande bei 0°) 0,9167. Schmelzwarme betragt 80025 Kalorien. Die künstliche Eisbereitung geschieht meistens mit Hilfe von E i s m a s c h i n e n , sonst auch mit Hilfe von Kaitemischungen. Ober Eismaschinen vgl. den Artikel „ K a i t e e r z e u g u n g s m a s c h i n e n". Kaitemischungen sind Salze oder Salzmischungen, die beim LOsen eine Abkühlung bewirken. Die Temperaturerniedrigung wachst mit der Lösungswarme, der LOslichkeit und der Konzentration der Lösung; auch ist sie um so grösser, je tiefer der Gefrierpunkt der Lösung liegt, denn mit dem Gefrieren ist die Grenze der Abkühlung erreicht. Die Kältemischungen müssen, um praktisch genügende Resultate zu gebent in verhältnismässig grosser Menge zur Anwendung kommen und schon vorher möglichst stark abgekühlt sein; die festen Stoffe sind zuvor sehr fein zu pulvern.
EU. Wir geben in folgendem eine Tabelle Ober Kältemischungen wieder a) M i s c h u n g e n m i t W a s s e r . Abkühlung 5 T. Ammoniumchlorid (Salmiak) i | v o n + 1 0 ° bis—17° C. 5 T. Kalisalpeter 16 T. Wasser . . . 5 T. Salmiak . . . 5 T. Kalisalpeter . . von + 1 0 ° bis—20° C. 8 T. krist. Glaubersalz 16 T. Wasser . . . 1 T. Ammoniumnltrat | v o n + 1 0 ° bis—20°C, 1 T. Wasser . . . 1 T. Ammoniumnitrat 1 T. krist. Natriumkarbonat | von + 1 0 ° bis — 25° C. I T . Wasser . . . . 8 T. Rhodankalium . . | von + 1 0 ° bis — 2 5 ° C . . . . . 2 T.Wasser 5 T. krist Calciumchlorid J v o n - f 10° b i s — 1 5 ° C . . . . . 3 T. Wasser rdflnntea Sauren. b) M i s c h u n g e n m i t 3 T. krist. Glaubersalz . . 2 T. verdünnte Salpetersäure (2 T | v o n + 1 0 ° bis—20® C. Säure + 1 T. Wasser) 6 T. krist. Glaubersalz 4 T.Salmiak . . . | v o n + 1 0 ° bis—25° C. 2 T. Kalisalpeter . . 4 T. verd. Salpetersäure 6 T. krist. Glaubersalz b T. Ammoniumnitrat | v o n + 1 0 ° bis—28° C. 5 T. verd. Salpetersäure 6 T. fiatriumphosph? t | von + 1 0 ° bis — 20° C. 4 X. verd. Salpetersäure 5 T. krist. Glaubersalz | v o n + 1 0 ° bis—18°C. 4 X. verd. Schwefelsäure (1 Säure + 1 T. Wasser) 8 X. krist Glaubersalz . . von - f ltt° bis — 22 °C. 5 T. konz. Salzsäure . . . o d e r g e s t o s s e n e m Eis. C) M i s c h u n g e n m i t S e h n e 1 T. Chlornatrium . . von 0° bis — 20 0 C. 2 T. Schnee . . . . 1 T. Salmiak . . . . 2 T. Chlomatrium . . von 0 0 bis — 30 0 C. 5 T. Schnee . . . . . . . . 1 T. Salmiak 2 T. Chlomatrium . . 1 T. Kalisalpeter . . . von 0 0 bis — 35 0 C. 5 T. Schnee . . . . 0 T. Chlomatrium . . 5 T. Ammoniumnitrat . von 0 0 bU — 40 0 C. 12 T. Schnee . . . . 5 T. krist. Calciumchlorid von 0 0 bis — 50 0 C. 4 T. Schnee . . . . 3 T. krist. Calciumchlorid von 0 0 bU — 35 0 C. 2 T. Schnee . . . . 5 T. krist Kaliumhydrat von 0 0 bis — 35 0 C. 3 T. Schnee . . . . 1 T. Schwefelsäure (mit 20°/o ihres j Gewichtes an H»0 verdünnt) > von — 7 ° bis — 50° C. 3 X. Schnee )
Eisen.
300
1T ¡
L
lit^i
Eismaschinen siehe
^
G'1,18)
}
von
O ' ^ - ä
7
.
5
° c-
: : : : :} vono-bis-56«c. „Kaiteerzeugungsmaschinen".
Wegelln & Hlbner, A.-G., Halle a. 8. (s. Ins.).
E i s e n . F e . (Ferrum.) A. G. = 56,02. Wichtigstes Schwermetall; von den seiner Gewinnung dienenden Erzen sind der E i s e n g l a n z oder R o t e i s e n s t e i n (FeiOi), das M a g n e t e i s e n e r z (FesOt), der B r a u n e i s e n s t e i n (ein Oxydhvdrat ungefähr der Formel Fe»Oa + Fe,(OH)«) und der S p a t e i s e n s t e i n (FeCOa) besonders wichtig. Weiter kommt noch der S c h w e f . e i k i e s oder P y r i t (FeS*) in Betracht, doch erst, nachdem man ihm durch ROsten (bei der Schwefelsaarefabrikation) den S entzogen hat. Aus allen diesen Erzen gewinnt man das Metall Eisen leicht durch OlQhen mit Kohle; hierbei nimmt das Eisen teils mechanisch, teils in chemischer Bindung Kohlenstoff in wechselnder Menge auf, wodurch sich seine Eigenschaften ausserordentlich modifizieren. Die Nomenklatur der Elsensorten basiert deshalb auf dem Qehalt an Kohlenstoff. Früher unterschied man nur R o h e i s e n (pusseisen) und S c h m i e d e e i s e n (Stabelsen), wovon ersteres 2—6 % Kohlenstoff, letzteres 0,02 bis 0,5 % C enthalt. Zwischen Guss- und Schmiedeeisen steht der härtbare S t a h l mit 0,6—1,5% Kohlenstoff. Neuerdings hat man diese Einteilung modifiziert, namentlich um den Übergangen zwischen Stahl und Schmiedeeisen gerecht zu werden. Man unterscheidet jetzt: Eisen Roheisen
schmiedbares E i s e n Schweisseisen
Flnsseisen Flnssstahl Flnisschmiedeeisen
Schweissstshl
Sehweissschmledeelie«
Zur Charakterisierung dieser Produkte diene die folgende Aufstellung:
Ü
leicht schmelzbar, nicht schmiedbar: Boheisen.
schwer schmelzbar, schmiedbar: schmiedbares Eisen.
mit Graphitgehalt:
graues Boheisen
(Gasseisen),
mit gebundenem Kohlesstoff: weisses
Boheisen.
[ hSrtbar:Flussstahl,Bessemerstahl, Martinsstshl, Gusite flüssigem Zustande | stahl. erhalten: I nicht h S r t b a r : Flusseisen, Flasseiien. Bessemereisen, Martineisen.
In nlchtflnsslgem Zustande erhalten: Schweisseisen.
hSrtbar: Bohweissstahl, Herdf r i s c h - , P a d d e l - , Zement-, GSrbstahL nicht h i r t b a r : Schweisseisen. Herdfrisch-, Puddeleiser.
Chemisch reines Eisen ist kaum technisch verwertbar; es muss immer vor allem Kohlenstoff enthalten, meistens ausserdem noch Silizium und Mangan (Phosphor, Schwefel u. s. w.). Eisen mit weniger als 2 % C ist schmiedbar und strengflfissig, solches mit Aber 2,8 % C leicht schmelzbar und nicht schmiedbar. Schmiedbares Eisen mit weniger als 0,25 % C lasst sich nicht harten, wahrend solches mit 0,25 % C und darüber hartbar i s t Ober die Gewinnungsart der verschiedenen Eisensorten vgl. man die Artikel „R o h e i s e n", „ F 1 u s s e 1 s e n", „ S c h w e i s s e i s e n " sowie „ S t a h 1". W a s die Einwirkung der Beimengungen auf die Eigenschaften des Eisens anlangt, so ist von derjenigen des K o h l e n s t o f f s schon oben die Rede gewesen, doch muss dabei noch folgendes erwähnt werden: Wahrend der Kohlenstoff in dem noch flüssigen Eisen einfach gelost ist, hat man im erstarrten Eisen zwischen chemisch gebundenem (oder besser gesagt l e g i e r -
Eisen.
301
t e m ) und freiem, für sich gesondert bestehendem und dem Elsen nur mechanisch beigemengtem Kohlenstoff zu unterscheiden. Letzterer ist kristallinisch oder kristallisiert; man bezeichnet ihn deshalb als O r a p h 11 oder als g r a p h ' l t ¡ s e h e n K o h l e n s t o f f , wahrend der mit dem Eisen legierte Kohlenstoff die Bezeichnung a m o r p h e r Kohlenstoff fflhrL Bringt man mit Kohlenstoff gesättigtes Elsen durch schnelle Abkühlung zum Erstarren, so erhalt man das w e i s s e R o h e i s e n : Der Kohlenstoff hat nicht Zeit sich auszuscheiden, vielmehr bleilbt er mit dem Eisen legiert und beiasst diesem die natürliche weisse Farbe. Kühlt man dagegen kohlenstoffreiches Eisen langsam ab, so scheidet sieb ein Teil des Kohlenstoffs graphitiscb aus, und man erhalt das g r a u e Robeisen: die eingelagerten Graphitteilchen verandern die Eisenfarbe in Grau bis Schwarz. Das S i l i z i u m spielt im Eisen ebenfalls eine bedeutsame, wenn auch nicht so wichtige Rolle wie der Kohlenstoff. Das Si bewirkt, falls nicht allzu wenig C vorhanden ist, eine graphitische Ausscheidung des letzteren, wie denn ferner auch der Gesamtkohlenstoffgehalt durch das Si heruntergedrückt wird. Das M a n g a n verhalt sich im Eisen fast umgekehrt wie das Si, indem es nämlich der graphitischen Ausscheidung des Kohlenstoffs entgegenwirkt Bei der gleichzeitigen Gegenwart von Si und Mn können sich diese Wirkungen — entsprechende Gewichtsverhaltnisse vorausgesetzt — aufheben. Der P h o s p h o r erhobt die Gussfahlgkelt; er macht das Eisen leichter schmelzbar und dünnflüssiger. Dagegen darf P im schmiedbaren Eisen nur in sehr geringer Menge vorhanden sein, weil sich sonst dessen Eigenschaften in sehr ungünstiger weise andern. Ungefähr ebenso schädlich sind die Wirkungen des S c h w e f e l s ; dieser verdrangt nämlich den Kohlenstoff und kann bei höherem Gehalt ein Eisen geradezu unbrauchbar machen. Von andern Beimengungen sei nur noch das Z i n n genannt; dasselbe verdirbt schmiedbares Eisen schon in Mengen von einigen Zehntelprozenten vollständig. Chemisch reines Eisen ist, wie schon oben gesagt ist, technisch wertlos; es gibt übrigens kaum eine Möglichkeit, dasselbe zu gewinnen. •>Annähernd reines Elsen erhalt man durch Reduktion von Eisenoxyd, Perrooxalat und von EisenchlorQr im Wasserstoffstrom. Rein ist es fast silberwelss, glänzend, sehr politurfahig, hart und zähe. Sp. G. 7,84; Seh. P. des reinen Eisen über 1800* (Im Knallgasgeblase). Belm Erstarren dehnt sich das Eisen aus. Weiteres ist in den oben angezogenen Artikeln zu finden; hier geben-wir nur noch die Preise e h e m . r e i n e n Eisens wieder sowie die speziellen Apparate zur Untersuchung des Eisens. Eisenmetall, feinstes Pulver D . A. IV . . . . 1 kg Mk. 1,10; „ Blechform fflr amalyt. Zwecke „ Drahtform (feinster Klavierdraht) in Rollen von ca. 100 g, per Rolle „ durch Wasserstoff reduziert, ehem. rein, D. A. IV . .
°/ 0 kg Mk. 80,00 1 „ n 3,20 1 kg
Apparate zur Eisenanalyse:
„ „
1,20 2,40
„
65,00
Apparat zur volumetrischen KohlenstofTbestimmung nach V i b o r g h . . Apparat zur kolorimetrischen KohlenstofTbestimmung nach E g g e r t s (Eggertische Röhren): Inhalt 10 15 20 30 30 Geteilt in V>« 7«o */«• '/» '/>« Ohne Stopfen, Preis pro Stack . 1,00 1,50 2,50 2,00 2,70 Mit Schlifft topfen, Preis pro Stück 1,75 2,25 3,50 3,00 3,70 Dazu Holzgestell mit Milchglasplatte zur Aufnahme von 10 Eggertzschen Röhrchen
Mk.
Apparat nach U k e n a zur Vergleichung der Farbentöne bei Licht nach dem Eggertzschen Kohlenstoffbestimmungsverfahren, bestehend aus 10 Eggertzschen Röhren von 30 ccm in '/» c c m Glasstopfen, in Holzgestell mit Milchglasplatten und zwei farbigen Glasplatten . . . . . . . .
„
„ ¿0
„
,,
50 ccm. Vi» „ 3,50 Mk. 4,50 „
. • « « . . • • • » • • • „
5,50
11,00
37,50
302
Eisenbahnfrachten.
Apparat zurKohlenstoffbestimmuog nach U l l g r e n verbessert von F i n k e n er Apparat zur kolorimetrischen Manganbestimmung, Glaszylinder mit Fuss und eingrscbliflenem Stopfen, 30 can in */» geteilt . . . . Stack Apparat zur kolorimetrischen Schwefdbestimmung nach V i b o r g b , verbesserte Form mit lOU Kadmium-Leinenscheiben und einer Normalfarbenskala, mit Gebrauchsanweisung kompl Derselbe Apparat allein, ohife Stativ Reserveunterteile zu demselben . . Apparate allein, mit Stativ 1 Karton mit 100 Kadmiumscheibchen allein 1 Normal-Farbenskala allein . . Apparat zur Schwefelbestimmung nach F i n k e n e r Apparat zur Schwefelbestimmung nach der Brom-Methode, vollständig, mit Stativen, Gasbrenner u. s. w., ohne Gasentwickelungsapparat . . Derselbe Apparat -allein, ohne Stative Apparat zur Schwefelbestimmung nach W. S c h u l t e : a) die Glasteile b) Stativ und Halter c) Kippscher Apparat d) Verbrennungsofen mit 7 Brennern
Mit. 31,00 „
2,50
„ 32,00 „11,00 5,50 20,00 „ 6,00 „ 16,00 33,00 „
37,00 15,00
8,50 5,20 12,50 „ 55,00 Mk. 01,20 „ 0,75
e) die Vorlagen allein Stück Apparat zur Schwefelbestimmung nach T h ö r n e r , bestehend aus Kfihlerkolben von 150—200 ccm Inhalt, mit Scheidetrichter, Kugelrohr und Absorptionsrohr 10,00 Apparat zur Schwefelbestimmung, bestehend aus Kölbchen mit 10 angeblasenen Kugeln „ 1,50 Dieselben, mit eingeschliflienem Hahn „ 4,00 Apparat zur Eisenanalyse nach R o t h e , zur schnellen und vollständigen Trennung des Eisens von Mn, Cr, Ni, Co u.s.w., durch Ausschütteln der oxydierten salzsauren Lösung mit Äther, fllr 5 g Eisen 27,50 E l s e n b a l m f r t M h t e i i . A l l g e m e i n e T a r i f v o r s c h r i f t e n . Die Fracht wird nach Kilogramm berechnet. Sendungen unter 2 0 kg werden für 2 0 kg, das darüber hinausgehende Oewicht wird, mit 10 kg steigend, so berechnet, dass ]e angefangene 10 kg für voll gelten. Die zu erhebende Fracht wird mit vollen 0 , 1 0 MK. derart abgerundet, dass überschiessende Beträge unter 5 Pf. ausser Berechnung gelassen und Betrüge von 5 Pf. und darüber für volle 0 , 1 0 Mk. gerechnet werden. Als Mindestbetrag der Fracht wird berechnet bei Frachtgut 3 0 Pf., bei Ellgut 5 0 Pf. Die Einheits-Frachtsätze der Preuss. Staats-Bahnverwaltung betragen für 100 kg und jedes km: 1. für EilstOckgüter: a ) bei Entfernungen bis zu 100 km 2 , 2 Pf., mit einem Expeditionsgebühren-Zuschlag von 2 0 — 3 8 Pf., welcher in der Weise aufsteigend angesetzt wird, dass bei 1—10 km Entfernung 2 0 Pf., bei 11—20 km Entfernung 2 2 Pf., und so fort für je 10 km Entfernung mehr Immer 2 Pf. mehr an ExpeditionsgebQhren gerechnet werden. b) bei Entfernungen über 100 km 2,2 Pf., mit einem gleichmassigen Eip.-Oeb.-Zuschlag von 4 0 P f . ; demnach werden z. B . bei 4 0 0 km Entfernung 4 0 0 X 2 , 2 Pf. = 8 , 8 0 Mk. + 4 0 Pf. = 9 , 2 0 Mk. berechnet. 2. für g e w ö h n l i c h e s S t ü c k g u t die Hälfte der vorstehend unter 1. angegebenen Eilfrachtsatze: 3 . für unter der allgemeinen Wagenladungsklassen A l 1 ) 0 , 6 7 Pf., B 0 , 6 0 P f . ; ferner für Güter 4 e r Spezialtarife A 2 , I., II. und III. ] ) A sind Waggons mit 5 0 0 0 kg Befrachtung, B Doppelwaggons mit 10000 kg Befrachtung.
Eiscnbahnfrachteo.
303
0,50 Pf. bezw. 0,45, 0,35 und 0,22 (bei Entfernungen bis 100 km 2,26 Pf.) mit einem Exp.-Geb.-Zuschlag, welcher a) bei Entfernungen bis zu 100 km für Klasse A 1 bis zu 19 Pf., fflr die Klasse B bis 12 Pf. und für die Spezialtarife A 2 L, II. und III. je bis zu 9 Pf. ansteigt und b) bei Entfernungen Aber 100 km für die Klasse A 1 20 Pf. und für die übrigen Klassen j e 12 Pf. betragt.
&t •9 g
Fracht»ätie für 100 kg in Mark Wagenladung
Stückgut
| W
•sä
115
lern 0,22 1 0,32 5 0,42 10 0,66 20 0,90 30 1,14 40 1,38 50 1,60 60 1,82 70 2,04 80 2,26 90 2,48 100 2,90 120 3,30 140 3,70 160 4,10 180 4,50 200 4,86 220 5,22 240 5,58 260 5,94 280 6,30 300 7,10 350 7,90 400 8,60 450 9,30 500 9,90 550 6d0 10,50 650 11,10 700 11,70 750 12,30 800 12,90 850 13,50 900 14,10 950 14,70 1000 15,30 1100 16,50 1200; 17,70 18,90 130t> I 20,10 1400 | 21,30 1500 22,50 16CX) I 23,70 1700
0.11 0,16 0,31 0,33 0,45 0,57 0,69 0,80 0,91 1,02 1,13 1.24 1,45 1,65 1,85 2,05 2.25 2,43 2,61 2;79 2,97 3,15 3,55 3,95 4|30 4,65 4,95 5,25 5,55 5,85 6,15 6,45 6,75 7,05 7,35 7,65 8,25 8,85 9,45 10,05 10.65 11,25 85
¿•i in
•gi&S I i i 8 8,S W.W5 0,11 0,14 0,18 0,27 0,36 0,45 0,64 0,63 0,72 0,81 0,90 0,99 1,16 1,32 1,48 1.64 1,82 1,90 2,16 2,28 2,« 2,60 3,00 3,40 3,80 4,20 4,60 5,00 5,40 5,80 6,15 6,45 6,75 7,05 7.35 7.65 8,25 8,85 9,45 10.05 10,65 11,25 11,85
Spezial-Tarif«
A«
B
0,11 0,13 0,17 0,24 0,32 0,40 0.48 0,65 0,63 0,71 0,78 0,86 1,00
0,09
1,27 1,41 1.54 1,67 1.81 1,94 2,03 2,21 2.55 2,88 3,22 3.55 3,89 4.22 4.56 4.89 5.23 5.56 5.90 6.23 6.57 6.90 7.57 8.24 8.91 9.58 10,25 10,92 11,59
0,11
0,14 0,21 0,28 0,35 0,42 0,48 0,54
0,60 0,66
P.96 1,00 1,20 1,32. 1,44 l,5tf 1,68 1,80 1,92 2,22 2,52 2,82 3,12 3,42 3,72 4,02 4,32 4,62 4,92 5,22 55? 5,82 6,12 6,72 7,32 9.12 9,72 10,32
A* | 0,07 0,09 0,11 0,16 0,21 0,26 0,31 0,39 0,44 0,49 0,54 0,59 0,72 0,82 »',92 1,02 1,12 1,22 1,32 1,42 1,52 1,62 1.87 2,12 2,37 2,62 2,87 3,12 3,37 3,62 3,87 412 4,37 4,62 4,87 5,12 5,62 6,12 6,62 7,12 7,62 8,12 8,62
I 0,06
0,08
0,11 0,15 0,20 0,24 0,29 0,36 O.fl 0,45 0,50 0,54 0,66 0,75 0,84 0,93 1,02
1,11
1,20
1,29 1,38 1,47 1,70 1,92 2,15 2,37 2,60 2,82 3,05 3,27 3,50 3,72 3,95 4,17 4,40 4,62 5,07 5,52 5,97 6,42 6,87 7,32 7,77
n 0,06 0,Q8
Iii m
0,06 0,07 0,10 0,09 0.13 0,11 0,17 0,14 0,20 0,16 0,24 0,19 0,30 0,25 0l34 0,27 0,37 0,30 O.il 0,32 0,44 0,34 0,54 0,38 0,61 0,43 0,68 0,47 0,75 0,52 0,82 0,56 0,89 0,60 0.96 0,65 1,03 0,69 1,10 • 0,74 1,17 0,78 1,35 0,89 1,52 1,00 1,70 1,11 1,87 1,22 2,05 1,33 2,22 1,44 2,40 1,55 2,57 1,66 2,75 1,77 2,92 1,88 3,10. 1,99 3,27 2,10 3,45 2,21 3,62 2,32 3,97 2,54 4,32 2,76 4,67 2,08 5,02 3,20 5,37 3,42 5,72 3,64 6,07 3,86
S3 O
• n 150,00 5. E i s e n c h l o r i d (Ferrichlorid; Ferrum sesquicMoratum). FeiCl«. Meist durch Oxydation von FeClj mit HNO» oder Cl-Oas erhalten, seltener durch Einleiten von Cl in mit HiO übergossene Eisendrehsp3ne. Die auf die eine oder andere Weise erhaltenen Lösungen werden eingedampft und zur Kristallisation gebracht. Es kristallisiert in verschiedener Weise, entweder in
312
Eisenverbindungen.
g e l b e n , a u s kleinen strahligeu Kristallen zusammengesetzten D r u s e n , d i e au d e r L u f t z e r f l i e s s e n , m i t 12 H s 0 o d e r in g r o s s e n r o t b r a u n e n K r i s t a l l e n mit 5 H > 0 . In d e n H a n d e l k o m m t e s e n t w e d e r in d e r e r s t g e n a n n t e n F o r m o d e r a l s konzentrierte Lösung. M a n benutzt e s vor allem zur Chloration v o n Kupfer« u n d S i l b e r e r z e n , f e r n e r a l s O x y d a t i o n s - und B e i z m i t t e l in d e r T e x t i l i n d u s t r i e , w e i t e r z u r R e i n i g u n g v o n A b w a s s e r n , a l s b l u t s t i l l e n d e s M i t t e l in d e r M e d i z i n u. s . w . P r t U n a v t Den Gehalt der EisenchloridlSsuBgen ermittelt min aus dem sp. O. unter Zuhilfenahme der folrendep Tabelle von F r a n z ; dieselbe bezieht aich auf eine Temp. von 17,5« (NOa)« + 1 2 H i O o d e r F e i ( N O s ) s + 18 H j O e n t s p r e c h e n . Beim Kochen der Lösung fallt ein b a s i s c h e s S a l z aus. M a n benutzt das Elsennitrat a l s B e i z e (vgl. unter „ E I s e n b e i z e n"). Eisennitrat, roh (Eisenbeize), flüssig ( 4 5 ° Be) °/ 0 kg Mk. 14,00 ( 5 0 ° Be) •/, „ „ ,, fc* °/o „ ,, „ Lösung (33 l /»°/o) 1 kg Mk. 0 , 7 5 ; •/« „ „ „ f«t 1 „ „ 2 , 7 0 ; °/ 0 „ „ U a l g m r t e r & Ebel], linden vor Hannover. E i s e n O x a l a t ( o x a l s a u r e s E i s e n o x y d u l , F e r r o o x a l a t ; Ferrum
15,00 32,00 65,00 255,00 oxa-
313
Eisenverbindungen."
licum). FeCjO«. Durch Fällen von Ammoniumoxalatlösung (oder mit NHj neutralisierter Oxalsäurelösung) mittels Eisenvitriollösung als zitronengelber kristallinischer Niederschlag erhalten. Es wird namentlich medizinisch verwendet. Ferrooxalat Ferrioxalat in Lamellen „ in Pulver Amraoniumferrioxalat, krist Kaliumferrioxalat, krist Natriomferrioxalat
1 kg Mk. 2,70;
1 kg Mk. 3,20; 1 „ „ 3,20; 1 „ „ 3,50;
% kg Mk. 245,00 5,00 1 7,00 1 290,00 % 290,00 % 310,00 %
Künigtwarter k Ebel], Linden vor Hannover. 9. E i s e n o x y d e . Das E i s e n o x y d {Ferrum oxydatum), Fe»0», Jcommt natürlich als E l s e n g l a n z ( R o t e i s e n s t e i n ) vor; man erhalt es künstlich durch Glfihen von Eisenoxydhydrat oder von Eisenvitriol an der Luft als rotbraunes Pulver (Caput mortuum); vgl. unter „ E l s e n f a r b e n " . Das E i s e n o x y d h y d r a t ( E i s e n h y d r o x y d ; Ferrum hydroxydatum), Fj(OH)«, entsteht durch Fällung von Eisenoxydsalzlösungen (Fernsalzlösungen) mittels NH* als rotbrauner flockiger Niederschlag, .der beim Kochen mit Wasser oder beim Trocknen bei höherer Temperatur Jn ein wasserarmeres Hydrat fibergebt, das in verdünnten Säuren nur noch teilweise löslich ist. Frisch gefälltes Eisenoxydhydrat löst sich in Eisenchloridlösung mit rotbrauner Farbe unter Bildung von E i s e n o x y c h l o r i d . Unterwirft man diese Lösung der Dialyse, so restiert im Dialys^tor w a s s e r l ö s l i c h e s E i s e n o x y d h y d r a t (Liquor ferri düüysati) als dunkelrote Flüssigkeit, die, ebenso wie das Eisenoxychlorid, arznelfiche Verwendung findet. — Auch der R o s t ist Eisenoxydhydrat (vgl. unter „ R o s t s c h u t z m i t t e l " ) . Das Eisenoxyduloxyd Fe»0«[Fej0» + FeO] kommt natürlich als M a g n e t e i s e n e r z vor. Es bildet sich bei der Verbrennung von Fe in überschüssigem O sowie beim Überleiten von COj oder von Wassqrdampf über glühendes Fe. Verschiedene Patente bezwecken seine Darstellung aus den vom Eisenbeizen herrührenden Laugen, indem diese neutralisiert, oxydiert und gefällt werden; das Oxyduloxyd soll als Farbe benutzt werden. Über das D.R. P. 182221 zur Darstellung von Eisenoxyduloxyd für Druckerschwärze vgl. unter „ B u c h d r u c k f a r b e n " . Von dem Eisenoxydul derlvieren die F e r r o s a l z e , von dem Eisenoxyd die F e r r 1 s a 1 z e; eine noch höhere Oxydationsstufe ist die im freien Zustande nicht bekannte E i s e n s ä u r e , von deren Salzen das eisensaure Kali ( K a l i u m f e r r a t ) KiFeO« genannt sei. Eisenoxyd, schwarz (Oxyduloxyd) gefallt, techn. 1 kg Mk. 2,00; % kg Mk. 160,00 „ „ „ „ ehem. rein 1 „ „ 2,75; 250,00 J" % „ „ „ kalrin., Pulver No. 1 80.00 45,00 ii „ ,, ,» ,, No. 2 . . . . % % r o t , kalzin., techn., No. 1 90,00 70,00 No. 2 «/, 60,00 No. 3 °/o % 40,00 No. 4 200,00 „ „ „ ehem. rein, No. i °/c 125,00 „ „ „ „ » No. 2 (Crocus Marti») . . °/0 85,00 gelb 1 kg Mk. 1,10; % 15,00 „ braun (Hydrat), roh \ 55,00 „ „ » techn,, No. i °/ 0 30,00 i, » », ti ^ °/o 250,00 „ „ „ ehem. rein, No. 1, D. A.IV . . . %
i,
»
i»
, .ii _ ti ^o, 2
„ dialysiert, flüssig ( 5 % ) D . A . I V „ „ in Lamellen Eisenoxychlorid, flüssig, D. A. IV „ entwässert, löslich „ „ „ ehem. rein
%
«•/„ 1 °/ 0 1 . 1
120,00 35,00 6,50 35,00 2,50
10,00
314
Kiscnverbmdungcn.
Eisenoxyde: Königswarter & Ebell, i-ili'icn vor Hannover. Lehmann & Voss, Hamburg.
| Wassermann & Jacger, Kalk-Rüln. I
10. E i s e n o x y d s u l f a t ( F e r r i s u l f a t , schwefelsaures E i s e n o x y d ; Ferrum sulfuricum oxydatum). Fe ; (S0 4 )3. Entweder durch Auflösen von Fe 2 0 3 in H-SO« oder nach der unter „E i s e 11 b e i z e n" angegebenen Methode erhalten. Durch Kochen der Lösung erhält man in Wasser unlösliche, b a s i s c h e Ferrisulfate. Das neutrale wasserlösliche Sulfat ist dunkelbraun gefärbt; wasserfrei erscheint es weiss. Es dient als Beize in der Färberei, zur Desinfektion und Wasserreinigung. Ferrisulfat, techn. flüssig ( 4 0 ° Be) je nach Reinheit . % kg Mk. flüssig, sp. G. 1 , 4 3 0 „ „ 70 „ „ ., fest, roh, für Desinfektion „ ,, „ . °/ 0 „ „ ,, techn. entwässert . .' °/ 0 „ „ gereinigt °/o „ „ „ ehem. rein I kg Mk. 2,(30; °/„ „ „ Ammoniumferrisulfat 1 „ „ 1 , 9 0 ; °/„ „ „ Kaliumferrisulfat, ehem. rein 1 „ „ 2 , 0 0 ; °/ 0 „ „
8,00—25,00 10,00—28,00 12,00—14,00 78,00 100,00 220,00 170,00 175,00
11. E i s e n o x y d u l s u l f a t ( F e r r o s u l f a t , Eisenvitriol, g r ü n e r V i t r i o l , s c h w e f e l s a u r e s E i s e n o x y d u l : Ferrum sulfuricum). FeSOj. Vorwiegend aus Schwefelkiesen dargestellt, indem man diese unter häufiger Befeuchtung an der Luft verwittern lässt. Dabei entsteht FeSO* und freie H2SO4. Die abfliessende Lösung gelangt in einen Behälter, der Fe-Abfälle enthält; letztere binden die H2SO» und reduzieren das sicli bildende Ferrisulfat wieder zu Ferrosulfat. Die Lösung wird unter Zusatz von Fe eingedampft, von dem ausgeschiedenen gelben Bodensatz (basischem Ferrisulfat und Gips) abgezogen und weiter zur Kristallisation verdampft. Der Eisenvitriol wird auch als Nebenprodukt bei der Alaunfabrikation gewonnen. Kristallisiert mit 7 HaO in blaugrünen Kristallen, während er wasserfrei ein weisses Pulver darstellt. Die Kristalle verwittern an der Luft und oxydieren dabei. 100 T. H 2 0 lösen bei 10° 60 T., bei 100° 333 T. Eisenvitriol; derselbe ist unlöslich in Alkohol. Er wird in der Färberei, zur Bereitung von Tinte, von Berlinerblau, als Desinfektionsmittel u. s. w. benutzt. P r ü f u n g : Den Gehalt an Fe bestimmt man am besten durch Titration der verdünnten und mit H,S0 4 angesäuerten Lösung mittels KMnO^-Lösung. Für r e i n e wässerige Lösungen bei 15° C. hat folgende Tabelle von U c r i a c h Gültigkeit, welche den Gehalt an FeSO» + 7 H 2 0 in Gewichtsprozenten angibt. Spez. Gew. 1,005 1,010 1,016 1,021 1,027 5,054 1,082 1,112 1,143 1,174 1,206 1,239 Gew.»/, 1 2 3 4 6 10 15 20 25 30 35 40 Fe-Os erkennt man in der schwach mit HCl angesäuerten Lesung durch Ferrocyankalium undRhodankalium. Zum Nachweise von Cu fällt man die durch HNO, in der Siedehitze oxydierte salzsaurc Lösung mit NHa und filtriert den Fe3(OH)a-Niederschlag ab, worauf bläuliche Farbe des Filtrats die Anwesenheit von Kupfer anzeigt. Geringe Mengen werden noch sicherer erkannt, wenn man das ammoniakalische Filtrat mit HCl schwach ansäuert und einige Tropfen Ferrocyanlcaliumlösung hinzusetzt, wodurch dann eine rotbraune Fällung oder Trübung von Eupfereisencyanlir entsteht. Ist der Eisenvitriol kupferhaltig, so bereitet man eine verdünnte salzsaure Lösung von 1—2 g Substanz, leitet HaS ein, erwärmt, filtriert das CuS ab, oxydiert das Ferrosalz im Filtrat u. s. w. und fällt das Fe durch Zusatz von Natriumazetat und Kochen aus; in dem Filtrat weist man Zn durch Einleiten von H2S als weissen Niederschlag (ZnS) nach. Ein etwa entstehender schwarzer Niederschlag von NiS muss besonders auf eine Beimischung von ZnS geprüft werden. Sehr häufig kommt im Eisenvitriol Mn vor; man erkennt es an der braunen Fällung, welche das Filtrat vom basischen Eisenazetatniederschlage beim Erhitzen unter Zusatz von Natronlauge und Bromwasser gibt. Für viele Verwendungsarten des Eisenvitriols ist die Gegenwart von T o n e r d e besonders schädlich; zum Nachweise behandelt man den Eisenniederschlag mit heisser r e i n s t e r Natronlauge (NaOH aus metallischem Na mit wenig Wasser hergestellt) in einer Platinschale, verdünnt, filtriert ab, neutralisiert das Filtrat mit Essigsäure und erhitzt zum Kochen, wobei vorhandene Tonerde ausfällt. F e r r o s u l f a t , t e c h n . krist. (Eisenvitriol), b e i W a g g o n l a d u n g , j e n a c h örtlicher L a g e u n d K o n j u n k t u r Ferrosulfat, techn. krist. D . A. IV grobes Pulver kalziniert „ ehem. rein, krist „ (Perlform) „ „ „ mit A l k o h o l gelallt, D . A. IV
%
kg Mk. 2 , 8 0 — 1 , 0 0 . °/ 0 kg Mk. 6 , 0 0 °/ 0 „ „ 8,50 % „ „ 25,00 °/„ „ „ 28,00 •/„ „ „ 27,00 °/ 0 „ „ 48,00
Eisenverbindungen. Fcrrosulfat, ehem. rein, entwässert, D . A. I V
vh.G.m
Ammoniumferrosulfat (Mohrsches Salz), krist. » «he 1 0 »
Eisenoxydulsulfat (Eisenvitriol):
Küuigswarter & Ebcll, Linden Tor Hannover. Lehmann & Voss, Himburg.
. rein
» kns'
815 °/ 0 kg Mk. 5 5 , 0 0 •/; . . 50,00 °/ a B 44,00 °/o . „ 79,00
I Wesenlcld. Dicke & Co., Bannen-R. |
12. E i s e n s u l f i d e (Schwefeleisen). Das E i s e n m o n o s u l f i d ( E i n f a c h S c h w e f e l e i s e n , Eis e n s u l f t l r ; Ferrum sulfuratum), F e S , wird durch Zusammenschmelzen und Glühen von 3 T . Eisenfeile mit 2 T . Schwefel im bedeckten Tiegel erhalten. Gelbbraune, kristallinische, metallähnliche Masse; sp. G. 4,7. Durch verd. HCl oder HjSO« wird es schon in der Kalte unter Entwicklung von H*S zersetzt. In wasserhaltigem amorphem Zustande wird es aus Eisensalzen durch Schwefelalkalien gefallt. Das E i s e n s e s q u l s u l f i d F e Ä bildet sich durch schwaches Glühen des Monosulfids mit S oder bei Einwirkung von H : S auf F e j O j unterhalb 100*. Das E i s e n d i s u l f i d ( Z w e i f a c h S c h w e f e l e i s e n ) FeS» endlich findet sich in der Natur in messinggelben, stark glänzenden Kristallen als S c h w e f e l k i e s (Pyrit). E s ist ein sehr wichtiges Mineral und dient zur Entwlckelung von SO>, also zur Darstellung von H:SO«, zur Gewinnung von FeSO, u. s. w. Das Einfachschwefeleisen wird zur Entwickelung von Schwefelwasserstoff gebraucht. Schwefeleisen, geschmolzen in Stacken „ in dünnen Platten „ granuliert Pulver DrehspSne in Stfingeln
°/ 0 °/ 0 % % •/„ ®/0
kg Mk. 1 6 . 0 0 „ „ 20,00 „ „ 34,00 „ „ 40,00 „ „ 45,00 „ „ 55,00
13. E i s e n v i t r i o 1 siehe No. 11 E i s e n o x y d u l s u l f a t . 14. K a l i u m f e r r o c y a n i d ( g e l b e s B l u t l a u g e n s a l z , F e r rocyankalium, Kaliumeisen eyanür, gelbes blausaures K a l i ; Kalium ferroeyanatum). KiFe(CN),. Zur technischen Gewinnung schmolz man früher Pottasche und trug in die hellglühende Masse scharf getrocknete, stickstoffhaltige tierische Abfälle (Horn, Blut, Haare, Federn, Klauen, Borsten, Lederabfälle u. s. w.) zusammen mit Eisenfeilicht oder Eisenspäneu ein. In der Schmelze entstand hierbei einerseits Cyankalium KCN und anderseits Schwefeleisenkalium Fe»S». SKj, die sich beim Auslaugen der erkalteten Masse mit HaO zu Kaliumferrocyanid umsetzten. Die erhaltene LOsung wurde eingedampft und das Salz durch Umkristallisieren gereinigt. Jetzt geht man zur Gewinnung allgemein von der G a s r e i n i g u n g s i n a s s e aus, welche F e r r o c y a n enthält: Nachdem die Masse durch Auslaugen mit HiO von den löslichen Salzen befreit ist, wird sie im lufttrocknen Zustande mit pulverfOrmigem Atzkalk innig gemischt und dann in geschlossenem Rührkessel auf 40—100° erhitzt, wobei das in der Masse verbliebene NHi abdestilliert. Durch Auslaugen mit Wasser erhält man dann eine starke Lauge von Ferrocyancalcium, die eingedampft und mit der berechneten Menge KCl versetzt wird: Ca,Fe(CN), + 2 KCl = CaK,Fe(CN), + CaCl,. Das ausgeschiedene Doppelsalz wird abfiltriert, ausgewaschen und durch Kochen mit einer Pottasch elOsung in Blutlaugensalz übergeführt. Endlich erwähnen wir noch das B u e b sehe V e r f a h r e n der Gewinnung aus der M e l a s s e s c h l e m p e : Die Schlempe wird unter Luftabschluss zur Vergasung gebracht, und die Gase erhitzt man auf die zur Umsetzung in Cyan erforderliche Temperatur; dann kühlt man sie ab, befreit sie von NHj und absorbiert das Cyan in eisenhaltiger Kalilauge. Beim Eindampfen kristallisiert Ferrocyankalium.aus; als Nebenprodukt wird (NHi)jSOt
316
Eisenverbindungen.
erhalten. Andere Darstellungsverfahien siehe unter 16. N a t r i u m f e r r o Cyanid. Zitronengelbe, bitterlich siisslich-salzig schmeckende ungiftige Kristalle, die 3 mol. HjO enthalten. Löst sich in 4 T. kalten, in 2 T. kochenden Wassers, nicht in Alkohol. Es dient zur Darstellung von Farben (siehe unter „ E i s e n f ä r b e n"), in der Sprengtechnik sowie in der analytischen Chemie. Kaliumferrocyamd, techn. krist °/0 kp Mk. 130,00 . »er ®/0 „ . 158,00 ehem. rein % „ „ 205,00 Kaliumferrocyanid: Lohmann & Von, Hamburg.
15. K a l i u m f e r r i c y a n i d ( r o t e s B l u t l a u g e n s a l z , F c r r i cyafikalium, Kaliumeisen Cyanid, rotes' blausaures K a l i ; Kalium ferrieyanalum). KaFe(CN)«. Früher durch Einleiten von Cl in eine starke wässerige Lösung von gelbem Blutlaugensalz oder auch durch Überleiten von Cl über trocknes Kaliumferrocyanid erhalten. Jetzt dürfte die Gewinnung nur noch elektrolytisch erfolgen: Durch blosse Elektrolyse einer Lösung von gelbem Blutlaugensalz wird dasselbe (durch Einwirkung des AnodensauersFoffs) in rotes Übergeführt, und zwar erhält man es durch Eindampfen der elektrolyslerten Lösung direkt in ganz reinen Kristallen. Wasserfrei kristallisierende dunkelrote Kristalle, die sich bei 4,4° in 3 T., bei 100° in 1,3 T. Wasser lösen; unlöslich in Alkohol. Es ist giftig. Man benutzt es zur Darstellung von Farben, in der Färberei, beim Zeugdruck und in der analytischen Chemie. Kaliumferricyanid, techn 1 kg Mk. 2,80; °,0 kg Mk. 265,00 ,i ii Pulver 1 „ „ 3,25 „ ehem. rein, krist 1 kg Mk. 3,60; °/0 „ „ 340,00 II II II Pulver 1 ,, ,, 3,80 Kaliumferricyanid: Lehmann & Voss, Hamburg.
16. N a t r i u m f e r r o c y a n i d (F e r r o e y a n n a t r i u in, Natrium e i s e n e y a n ü r ; Natrium ferroeyanatum) NatFe(CN)«. Die technische Qewinnung fällt mit der von 14. K a I i u m f e r r o c y a n i d (s. d.) im wesentlichen zusammen. Ausser den dort erörterten Darstellungsmethoden seien hier noch folgende genannt: Nach den Engl. Pat. 26 566 von 1902 und 20069 von 1903 fällt man ein Ferrisalz mit NHi, mischt den erhaltenen schlammigen Niederschlag mit Na»COi und bringt das Gemisch in einen Qaswäscher, wo cyanhaltige Oase durchgeleitet werden. Dann wird der Schlamm in einer Retorte erhitzt, nm NH» und freie Ammoniumsalze abzutreiben, und endlich löst man mit H>0 das Natriumferrocyanid und trennt es durch Filtrieren von dem unlöslichen Anteil. Hinsichtlich weiterer Einzelheiten muss auf die Patentbeschreibungen Verwiesen werden. Das D. R. P. 155 806 gewinnt Ferrocyannatrium aus Ferrocyancalcium, indfem man einer Lösung des letzteren NaCl zusetzt und das entstandene Ferrocyannatrium von der (nötigenfalls nachträglich konzentrierten) Lösung durch Auskristallisieren mittels Abkühlung oder durch Abscheidung während des weiteren Eindampfens trennt. Das Verfahren ist übrigens schon früher von L a s s a r - C o h n angegeben worden. Das Verfahren des D. R. P. 155 806 wird durch das Zusatz-D. R. P. 169 292 in gewissem Grade modifiziert und verbessert. Das Natriumferrocyanid kristallisiert mit lOHiO; es ist leichtlOsl. in Waser und wird vielfach an Stelle des Kaliumferrocyanids benutzt. g | JNatriomferrocyanid, techn , ehem. rein
°/o k g M k . 1 2 0 , 0 0 1 k g Mit. 3 , 1 0 ; °/o „ . 290,00
Eisenverbindungen:
Fuerat Bio«, h Co., He« York, Noa. 2 o. t Stone | Lebmann & Voss, Hamburg. Street (f. Irs.-Anh. 8. 13). |
.
I
Eisenzement — Eiweissstofle.
317
Anlagen und Verfahren für Eisenverbindungen liefert: Willy Minier, Dresden-A. 18 (3. Ina.-Anh. 8.16). Elsenxement siehe „ Z e m e n t " . Eisessig siebe „E s s i g s ä u r e". Eisfarben. So bezeichnet man Färbungen der Gespinstfasern, wobei der unlösliche Farbstoff in der Faser erzeugt wird. Man trankt das Qarn oder Gewebe mit der alkalischen Komponente eines Azofarbstoffes, z. B. fl-Naphtolnatrium, trocknet und lässt dann durch ein Bad von Diazolösung, z. B. p-Nitrodiazobenzolchlorid, passieren. Die Entwickelung der Farbe tritt momentan ein. So macht z. B. das p-Nitranilinrot dem Türkischrot (Alizarinrot) scharfe Konkurrenz. Die Eisfarben gewinnen immer grossere Bedeutung, und die Fflrber haben sich recht schnell an die etwas verwickelte Arbeitsweise gewöhnt. Die Farbenskala für Eisfarben umfasst schon beinahe alle notwendigen Nuancen. Eismaschinen siehe „ K a i t e e r z e u g u n g s m a s c h i n e n " . E i w e l s s s t o f f e . Gruppe von stickstoff- und schwefelhaltigen organischen Verbindungen, die im tierischen und pflanzlichen Organismus vorkommen; ihre Konstitution ist noch fast ganzlich unaufgeklärt. Man teilt die Eiwelssstoffe gewöhnlich in folgende Gruppen: 1. A l b u m i n e . Löslich in H»0, in verdünnten Sauren und Alkalien, in neutralen Lösungen von NaCI und MgSO«. Bei Gegenwart von Essigsaure werden sie durch Sättigung mit NaCI, mit MgSO«, mit (NH»)jSO« quantitativ ausgefallt; beim Erhitzen werden sie koaguliert Der wichtigste Repräsentant der Albumine ist das E i e r a l b u m i n (Albumin), auch kurzweg als E I w e i s s bezeichnet. Vgl. den Artikel „ A 1 b u m i n". 2. G l o b u l i n e . Unlöslich in HiO, löslich in verdünnten Sauren und Alkalien sowie in verdünnter Lösung durch NaCI und MgSO« ausgefällt. Die Lösungen werden durch Kochen koaguliert, durch gesattigte Lösung von MgSO* und (NH»)jSO« bei 30° in unveränderter Form ausgefallt. Zu den Globulinen gehören das M u s k e l e l w e i s s und das F i b r i n o g e n des lebenden Blutes. 3. F i b r i n e. Unlöslich in Wasser, kaum löslich in der Lösung von NaCI und andern Salzen oder in verdünnten Sauren. Das Fibrin bildet sich aus dem Fibrinogen des Blutes beim Aufhören des Lebens bezw. beim Ausfliessen des Blutes durch ein besonderes Ferment, wodurch die Blutgerinnung herbeigeführt wird. — Viele sonst noch zu den Eiweissstoffen gezahlte Verbindungen gehören streng genommen nicht dazu, indem sie aus wirklichen Eiweissstoffen erst durch die Einwirkung von Fermenten oder chemischen Agentlen entstehen. Derartige Verbindungen sind die K l e b e r p r o t e i n e , die A z i d a l b u m i n e ( S y n t o n i n e ) , die A l b u m i n a t e , die k o a g u l i e r t e n A l b u m i n s t o f f e , die P r o p e p t o n e ( A l b u m o s e n ) , die P e p t o n e sowie eigentlich auch wohl die F i b r i n e. Früher zahlte man zu den Eiweissstoffen auch das K a s e i n (s. d.) und mehrere andere Verbindungen, jedoch gelten diese jetzt nur als mit den Eiweissstoffen verwandt. Die Zusammensetzung der Eiweissstoffe schwankt in gewissen Grenzen, und zwar: 50—55 % C; 6,9—7,3 % H; 15—19 % N; 19—24 % O; 0,3 bis 2,4 % S. A l b u m i n und K a s e i n sind in besonderen Artikeln behandelt. Was die technische Gewinnung von Eiweissstoffen anlangt, so sind dafür zahlreiche Verfahren bekannt geworden. Wir nennen an neueren Methoden folgende: Nach den D. R. P. 128124 und 129 064 werden die eiweisshaltigen Materialien zunächst mittels Säuren oder Alkalien oder alkalisch wirkender Salze, am besten unter Ausschluss künstlicher Erwärmung, aufgeweicht und erst dann in bekannter Weise mit Oxydationsmitteln (z. B. KMnO« + H»SO«) und Reduktionsmitteln behandelt; die Reduktion dient zur Entfärbung. Bei koagulierten Eiweissstoffen in hornartig eingetrocknetem Zustande wendet man die Oxydations- oder Reduktionsreagentien gleichzeitig mit den Auf-
318
Ei weissstoffe.
weichungsmitteln an und benutzt zur Oxydation zweckmässig Kaliumchlorat Nach den D. R. P . 9 8 177, 152 3 8 0 und 152 4 5 0 verbindet man zur Herstellung w a s s e r l ö s l i c h e r Eiweisssubstanzen irgendwelche in HtO unlösliche aber in Alkali lösliche Eiweissstoffe mit Alkalisalzen, und zwar entweder mit solchen mit Glyzerinphosphorsauren, die durch Fettsaure substituiert sind, oder aber mit Alkalisalzen von Phosphorsauren, die durch Hexit substituiert sind. D a s D. R . P . 147 184 schützt die Herstellung eines Eiweisspräparates, das als Arzneimittel und zu ErnShrungszwecken Verwendung finden soll, aus Vogeleiern durch Behandeln des Eigelbs mit Azeton; die vom Azeton nicht gelöste Substanz ist nach dem Trocknen ein gelbliches Pulver, bestehend aus Eiweiss, leicht resorbierbarem und haltbarem Lezithineiweiss, Eiseneiweiss, Fett und freiem Lezithin. Besonders zahlreich sind die Methoden, welche zur Gewinnung vom B l u t ausgehen. S o gewinnt man nach dem D. R. P . 129 119 wasserlösliche pulverförmige Eiweissstoffe ( A z i d a l b u m i n e ) aus frischem oder getrocknetem Blut (Blutmehl), indem man dasselbe mit sehr geringen Alkallmengen behandelt und dann das gebildete Produkt mit einem Uberschuss von starker Mineralsflure ausfallt. Nach mehrstündigem Stehen wird das unlösliche Azidalbumln von der Flüssigkeit getrennt, der Rückstand ausgepresst und get r o c k n e t — Ein anderes Verfahren (D. R. P . 1 3 4 2 4 7 ) schreibt vor, frisches defibriniertes Blut mit 10—15 % NaCl oder Na»SO« zu versetzen und das G e misch allmählich zu erhitzen; dabei wird das Eiweiss in Form eines breiigen Niederschlages erhalten, der nach dem Entwässern und Trocknen zu Pulver zerfallt. —< Nach den D. R. P . 137 9 9 4 und 143 0 4 2 verwendet man Blut, Blutkuchen oder die daraus durch Aussalzen gefällten unreinen Eiweissstoffe als Ausgangsmateriai, hebt die katalytischen Eigenschaften d e s Blutes durch SO> auf, löst das Produkt in NHs und behandelt die Lösung mit HjOi in der Siedehitze, worauf die Eiweissstoffe durch Neutralisation gefallt werden. Nach R 0 m p 1 e r gewinnt man farblose Eiweissstoffe aus dunkel gefärbten Pflanzensaften, namentlich aus Zuckerrflbenbrei, indem man diesen mit gepulvertem (NHI)JSO» gründlich durchknetet, den Brei abpresst und den Pressrflckstand mehrmals durch Kneten mit (NH«)>SO
mm,
Höhe einschl. Klemme mm
100 x 100 76 x 76 63 x 63 57 x 57 38 x a« 32 x 32 90 x 45
197 182 155 122 112 83 165
Grundfläche
Gewicht
Preis
te
Mk.
2¡75 1,50 0,90 0,55 0,25 0,14 1,20
H,25 2,10 I,65 1,35 1,00 0,85 T ß 2,60 0,15 T 7 T r o c k e n e l e m e n t e nach G a s s n e r . SISek Mk. 3,0i") n . 35,00 N o r m a l e ! e m e n t e nach C l a r k mit Th irmometer, Stil :k kompl. . Poröse Tonzellen Appara te".
zu galvanischen E [ementen siehe unter „ E l e k t r o c h e m i s c l i e •
Element e, galvanlsdK
ßlemen« A Halske A -G. Wemerwerk, Berlin, Sonnendamm.
E l c m l {Retina Elemi). OemiscH verschiedener, von den Burserazeen herrührender H a r z e . Kommt als wetssliche bis dunkelgelblicbe, weiche bis balsamische Masse vor, die hauptsächlich als Zusatz zu Firnissen, um deren SprOdewerden zu verhüten, benutzt wird. Weiter dient es als Rauchermittel, seltner auch zur Bereitung von Salben und Pflastern. Man unterscheidet verschiedene Eleraisorten, wovon das M a n i I a - E 1 em i im Handel am hSufigsten vorkommt. Ausserdem sind das b r a s i l i a n i s c h e und das w e s t i n d i s c h e ( Y u k a t a n - ) E l e m i zu nennen. Eletoi Manila Ia, -weich » hart
1 kg Mk. 1,60 1 „ „ 3,75
E l e v a t o r e n (Becherwerke), sowohl far mehlfOrmige und körnige Stoffe wie für Stacke bis FaustgrOsse verwendbar. Die Becher sind in entsprechender Anzahl entweder auf einer Doppelkette ohne Ende ( K e t t e n - B e c h e r w e r k e ) oder auf einem Lederriemen ( R i e m e n - B e c h e r w e r k e ) befestigt.
Elevatoren.
335
Preise von Ketten-Becherwerken: Art
des
Antriebes
Ohne Rädervorgelege
Breite der Becher mm Umdrehungen der Kettenscheibe bezw. Riemenscheibe in der Minate . . . . . . . . Durchmesser der Riemenscheibe . . . . mm Breite derselben . , Umdrehungen derselben in der Minate . . . . Kraftbedarf bei 10 m Förderhöhe . . etwa P. S. Inhalt eines Bechers bei '/» Füllung . . . 1 StündL Leistung b. '/* Füllung d. Becher, etwa 1 Gewicht d. Antriebsteile f. Kettenbechenrerke, kg Gewicht eines lfd. Meten Kette mit Bechern, , Preis der Antriebsteile für Kettenbechenrerke, Mk. Preis eines lfd. Meters Kette mit Bechern, , Art
des
Antriebes
100
120
150
200
250
50 600
60 700 100 50 0,3 0,3
45 800 110 45 0,5 O!Ö
40 850 120 40 0,7 1 7700
900 120 35 1 1,8
90 50 0,2 0,2
1500 245 3,7 32A 8
245
340 10
||
Breite der Becher mm Umdrehungen der Kettenscheibe benr. Riemen-
2200
4350 310 7,8 445 15
35
375
12000 435
14 500 21
20 570 25
Mit Rädervorgelege 150
200
250
45
40
35
Durchmesser der Riemenscheibe . . . . mm 6 0 0 700 750 Breite derselben 110 120 120 Umdrehungen derselben in der Minute . . . . 1 8 0 140 160 Kraftbedarf bei 10 m Förderhöhe . . etwa P. S. 0 , 5 0,7 1 Inhalt eines Bechers bei '/» Füllung . . . 1 0,5 1 1,8 StündL Leistung b. '/, Füllung d. Becher, etwa 1 4 3 5 0 7 7 0 0 1 2 0 0 0 Gewicht d. Antriebstelle f. Kettenbechenrerke, kg 4 7 0 555 700 Gewicht eines lfd. Meters Kette mit Bechern, , 14 7,8 20 Pieis deT Antriebsteile für Kettenbecherwerke, Mk. 5 0 0 650 66© Preis eines lfd Meten Kette mit Bechern, , 15 21 25
300
400
500
30 20 25 800 850 900 120 130 130 120 100 80 2. 2,5 4 3,1 6,3 10 1T400 24000 36000 740 940 ¿000 25 28 44 760 « 0 900 27 31 40
Elevatoren (Dampf3tra.lflpu.mpen), zum Heben von Flüssigkeiten; diejenigen• aus B l e i eignen sieb besonders zum Heben von Sauren und Laugen. mm . •I
Durchmesser | der Wasserrohre . . . Eisenköiper [ Klasse A für geringe Saughöjie Mk. mit Rot- J Klasse B hochsangend . . . f» gussdüsen l Klasse C hochsaug, mit Spindeln »» aV ganz aus Gusseisen fc. »* o rt t> ganz aus Rotguss > V •S s ganz aus Deltametall oder Phosphorbronze ganz aus Hartblei i - • 2 tt J-B ohi •tJ tw» ganz aus Porzellan (einschl. der Gegen•o flanschen) »» vi 9 E? ganz aus Porzellan auf Planke montiert, 'S mit Schaukasten, Dampfventü, An£ Ii schlussstücken von Gummi . . . . M aus Porzellan mit guuseisernem Mantel »1 Eisenmantel mit Hartblei fotter . . . »• Preise der Sampfrentüe mit Rotgasfspindtl . . . it
„„
Preise der / Rotguss mit Kupfersieb Saugsiebe 1 Hartblei Preise Reinigungshähne \ Eisen mit Metallküken
r»
rt .
.
.
19 f»
looo 2000 20 l * 20 25 20 25 30 26 55 50 25 2Q
4000 6000 •8000 25 30 40 30 4 0 60 30 32,50 35 60 60 40 60 65 70
35 40 30
45 50 35
3 » 32,50 35 50 75 100 65 8 0 115 45 55 65
—
70
85
100
115
— 125 150 175 20O 70 100 115 125 90 22,50 25 45 30 35 9 11,60 14 18 7,60 7,50 9 18 12 14 40 20 25 25 35 30 22 22 25 16 15 5,50 8,50 10 7 6,75 8,75 11,25 14 22,75
Elfenbeinschwarz — Email.
336
Stündliche- Leistung, in I i U n w Kleinster zulässiger j des Dampfrohrs Durchmesser der Wasserrohre Eisenkörper ( Klasse A für geringe Sanghöhe Mk. mit Rot- { Klasse R hochsaugend . . . gussdüSen l Klasse C hochsaog. mit Spindeln ganz ans Gnsseisen ganz ans 'flotgnss ganz ans Deltametall oder Phosphorbronze gailz aus Hartblei s J-i ganz ans Porzellan (einschl. der Gegenflanschen) I i ganz ans PonellAn auf Planke montiert, ä" M a mit Schutxkasten, Dampfventy, Ari3 schlnsfitückeü von Grnnmi SS ans Porzellan mit gnsseiseraem Mantel Elsenmantel mit Hartblelfntter Preise der Dampfventile mit Rotgassspindel Preise der I ^ ^ m i t K * P f e r » e l » • c . " " J Rotgnss mit Knpfeisieb S i n 8 , l e b e I Harttlei . . . . . . Preise der , I ganz Eisen . . . . Reinigungshahne ( Eisen mit Metallkfiken Fried.
Becherwerke: Krapp
Aktiengesellschaft
Elevatoren: Deutsche ßtelnieujwarenfibrik, ia Baden.
12000- 15000 30000 60000 60 40 50 80 80 60 120 50 50 70 120 40 95 130 70 80 120 160 80 90 40 70 120 50 225 125 130 175 135 275 200 150 100 180 80 120 130
—
235 135
175
18 18 40 30 15 22,75
25 20 45 35 18 28,50
—
—
—
—
32 30 50 40 30 52
49 40 60 45 50 —
Crusoewerk, Magdeburg-Buckau. Frledrichsield I Max Friedrich A Co., Leipzig-Plagwitz Bö.
m i e n b e i n s c h w a r x siehe „B e i n s c b w a r z " . E l l a g s S u r e siehfe „G a 11 o g e n". E m a i l . Unter Schmelzglas oder Email versteht man Glaser, die zum Überziehen von Metallen dienen. Das Email muss einen sehr niedrigen Schmelzpiinkt haben, daftilt sich das Metall beim Aufschmelzen des Glases nicht oxydiert. Bezüglich der Verwendung unterscheidet man Scbmelzgiaser, die nur der V ö ' r z l e r u n g vbn1 Metallen dienen, und solche, die das Metall v o r Süsseren Einwftkurtgen schatten. Schmuckemail dient namentlich 2nr Verzierung von Edelmetallen; mit Schatzemail werden vorzugsweise guss- und schmiedeeiserne Gebrauchsgegenstände überzogen. Sie werden dabei abgebürstet, in verd. HiSO* getaucht, durch nochmaliges Bürsten vöra Rost befreit; hierauf schnell getrocknet und mit Gummi Oberzogen. Auf die noch feuchte Gtifnmischicht siebt man das fein gepulverte trockne Schmelzglas auf und schmilzt es dann an. ; Das Email ist ein Glas, dessen Leichtschmelzbarkeit man entweder durch Zusätze von 'Bleioxyden oder von Borsäure (letztere namentlich für eiserne Waren) erzielt Am häufigsten benutzt man u n d u r c h s i c h t i g e s Email; man erreicht die Undurchslchtigkeit durch Zusatz von Calciumphosphat (Knochenasche), Zinnoxyd, Antimonoxyd oder Arsenik. Es ist schwierig, Email von genau gleicher Ausdehnung wie die £u emäilllerendeit Mfetille tti erhalten; bei Differenzen wird das Email haarri^slg. Um diesen Obelstand zu Vermeiden, brennt man meistens zwei Emailschichten übereinander. Farbige Emails erhalt man durch Znsatz geeigneter Metalloxyde. Nach -ddtt D . R . P . 166 672 und 1 8 6 4 2 3 werden zum Emaillieren von Eisenwaren Mischungen von Glasern, welche Phosphorsaure enthalten, mit solchen, welche Ga- (oder Ba-, bzw.- Sr-) Verbindungen enthalten, aufgebrannt, so-dass wahrend des Brennens die Bildung des entsprechenden Phosphates (vdn Ca, Ba oder Sr) erfolgt, welches das Mittel zur Stelgerung der Feuerbestandigkeit und'Erzielung der Trabung bildet. Nach dem D. R . P . 1 7 9 9 9 7
Emaillierte Gefasse — Emulseure.
337
benutzt man für Eisenblechemail Phosphorborosilikatgläser, die als wesentliche Bestandteile Calciumverbindungen, sowie betrachtliche Mengen von Phosphorsäure und von Oxyden des Fe oder Mn neben AUO* enthalten. Die hiernach zusammengesetzten Gläser werden, statt als eigentliche Grundemaille verwendet zu werden, als einziger vollständiger Uberzug auf die Eisenblechwaren aufgetragen, letzterei also in einmaligem Brande hergestellt. Über EmaillierOfen siehe den Artikel „M u f f e I ö f e n". Emailfarben: Frankfurter KohlonAurewerk der Gewerkachaft Fried.
Einrichtungen für Emailmühlen: Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Wahle I,
Rödelheim.
Magdeburg-Buckau.
Emaillierte Geffisse. Siehe im einzelnen unter „ K e s s e 1", „S c h a I e n" u. s. w. XUnanosal. Radiumhaltiges Präparat, das Bädern zugesetzt wird, um Ihnen einen Gehalt von Radiumemanation zu geben, auf den man jetzt vielfach die Heilwirkung der natürlichen Mineralwasser zurückführt. Das Emanosal dient besonders zu Badekuren bei rheumatischen und gichtischen Gelenkerkrankungen. E m e r a p a p l e r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e P a p i e r e " . E m e t l n . Alkaloid der Brechwurzel (Radix Ipecacuanhae), der Wurzel von Üraroga Ipecacuanha (Cephaelis lpecacuanha), einer brasilianischen Pflanze. Fast farblos, bei längerer Einwirkung des Lichts gelbliches Alkaloid, leicht löslich in Alkohol, Chloroform, Äther und Benzin, wenig in heissem Petroläther und in HäO. Sch.P. 68'; Formel: CtIH«NOel Gegenwart von Pbenolphtalcin alkoholische '/,„ Normalnatronlauge zu, so muss gleich durch die ersten Tropfen Rotflrbung erfolgen. Bei xnchrtlgigcm Stehen muss das Petroleum vollständig klar bleiben. Erdöl: A.-U. f. Thccr- u. Erdöl-Industrie, Berlin Vf. 35. Erdpeoh
siehe „A s p h a 11".
Erdwoohs
siehe
„O z o k e r i t".
Ergin. Eingetragenes W o r t z e i c h e n für f l ü s s i g e Kohlenwasserstoffe ( B e n z o l h o m o l o g e ) , die bei d e r Destillation v o n Stein- und B r a u n k o h l e n t e e r Ölen g e w o n n e n w e r d e n u n d z u m B e t r i e b e v o n E x p l o s i o n s m o t o r e n d i e n e n s o l l e n . E r g o n k o b l e n . E i n e b e s o n d e r e Art v o n Strahlenkohlen für elektrisches B c g e n l i c h t . d i e s e h r v i e l e u l t r a v i o l e t t e S t r a h l e n a u s s e n d e n u n d in d e r L i c h t -
ErUngcrblau
- Essig_
g^y
lieilkundc sowie im Lichtpausverfahren Verwendung finden. Sic brennen sparsam, vollständig asche- und schlackeufrei und entwickeln keine giftigen Dämpfe. Strahlenkohle Marquart: Dr. h. C. Marquart, ehem. Fabr., Beuel a. Ith.
Erlanfferblaa siehe „E i s e n f a r b c n". Erze, Aufbereitung: der, siehe unter „ A u f b e r e i t u n g " . Erze aller Art: A. Auerbach, Hamburg, Pasaage Sc-holvjcn.
Erzschelder siehe „ A u f b e r e i t u n g". E s c h e l siehe „ K o b a l t f a r b e n " . Eserln siehe „P Ii y s o s t i g m i n". , EserlnBl. Lösung von 0,2 g bei 100" getrocknetem salizylsaurem Physostigmin in 40 g Olivenöl; die Lösung wird durch' Erhitzen auf 150—158" bewirkt. Das Eserinöl soll in der Augenheilkunde Verwendung finden. Essenzen. Unter dieser Bezeichnung gehen jetzt meistens Lösungeu ätherischer üle in Alkohol, weiter aber auch alkoholische Extrakte aromatischer Pflanzenteile sowie alkoholische Destillate. Namentlich zur Herstellung spjrituöser Getränke benutzt man Essenzen in ausgedehntem Masse. D}e Preise sind sehr verschieden nach der Natur der Essenz, schwanken aber auch sonst beträchtlich. Einfache Ukoiressenzen 1 kg zwischen Mk. 3,00 und 30,00 Konzentrierte „ . . . . . . . . . . 1 „ „ „ 5,00 „ 50,00 Euenzen ans frischen Früchten und Pflanzen . 1 „ „ „ 4,00 „ 30,00 Rnmessenz. 1 „ „ „ 1,50 „ 24,00 Arralcescenz 1 „ „ „ 4,00 „ 9,00 Kognakessenz 1 „ „ „ 7,00 „ 20,00 Branselimonadenessenzen 1 „ „ „ 7,00 „ 50,00
Essenien-Apparate: F. II. Meyer, Hannorer - Hainholz («. Ini.-Anh. S. 17).
Frucht-Essenzen:
Ur. Dauer & Ursin, Lelpzig-R. (s. Ins. bei Fruchtesseuzcn).
Essig: (Acetum). Im wesentlichen eine verdünnte wässerige Lösung von Essigsäure, die entweder durch Verdünnung dieser (vgl. den Artikel „ E s s i g s ä u r e " ) oder aber durch saure Gärung (Oxydation) alkoholischer Flüssigkeiten gewonnen wird. Als Rohmaterialien der Essigfabrikation dienen Wein, schwache Branntweine (unter 10 % Alkohol), Bier und Zuckerrüben. Die an der Säuerung beteiligten Mikroorganismen werden unter dem Namen Mycoderma aceti zusammengefasst. Lässt man die alkoholischen Flüssigkeiten in Fässern gelagert säuern, so geht die Essigbildung sehr langsam vor sich; es ist deshalb dieses ältere Verfahren zum grössten Teil durch die S c h n e l l e s s i g f a b r i k a t i o n verdrängt, bei der man die Flüssigkeit (E s s i g g u t) mit sehr grosser Oberfläche der Luft aussetzt. Man verfährt hierzu sehr verschieden, z. B. lässt man Luft durch die Flüssigkeit hindurchstreichen; man lässt sie über Holzspäne rieseln, lässt sie in mehreren Etagen heruntertropfen, verteilt sie durch S p r i t z r ä d e r u. s. w. Neuerdings soll mit Vorteil das O z o n (s. d.) zur Essigbildung herangezogen werden. Die Fabrikation des Gärungsessigs ist ein umfangreiches Spezialgebiet, das hier nur eben gestreift werden konnte. Jeden, der sich genauer darüber unterrichten will, verweisen wir auf das ausgezeichnete Sonderwerk P. H a s s a c k „ G ä r u n g s - E s s i g " (Wien 1904, A. Hartlebens Verlag). Einen neuen Essigbildner, dem er den Namen K a m m e r a p p a r a t gibt, beschreibt L e n z e in Chem. Ztg. 1906, 1299.
348
Essigäther — Essigessenz.
Nach dem D. R. P. 179 847 soll mau bei der Oxydation des Alkohols zu Essig als Nährsalze Eisenverbindungen zusetzen, insbes. Eisensulfat (0,1 %), denen mehr als den sonst verwendeten Phosphaten, Kall- und Natronsalzen die Wirkung zukommt, die Ausbildung des Enzyms anzuregen. Der Essig dient als Zusatz zu Speisen, zum Konservieren von Nahrungsmitteln u. s. w. Die Prüfung des Essigs geschieht volumetrisch durch Titrieren mit Normalammoniak; man bedient sich dazu besonderer Apparate, der A z c t o m e t e r. Azetometer nach O t t o auf Holzfuss „ „ W. F r e s e n i u s Normalazetometer auf Holzfuss, ungeeicht u ,1 »i geeicht . . Essigprober nach I ^ ö w e n h e r z ,, , „ ii roit Prüfungszeugnis
Stück Mk. 1,75 „ „ 4,00 ,, „ 1,75 j, • ^ 2,25 „ „ 2,75 ,, „ 3,25
Gesondert siehe „H o 1 z e s s i g". E s s l g f i t h e r (Essigsäureäther, Essigsäureäthylester; Essigester; Reiher ac.eticua), CHs. CO s . CjHs. Durch Destillation von Alkohol mit Essigsäure und H,SO« öder mit Natriumazetat und HjSO« erhalten, wobei als Zwischenprodukt Athylschwefelsäurfc CjHi. HSO. entsteht. Farblose, leichtflüssige, neutrale, fruchtähnlich riechende Flüssigkeit, sp. Q. (bei 15") 0,9068; S. P. 77». Leicht entzündlich, verbrennt mit russender Flamme. Löst sich in 9 Teilen H>0, mischt sich in jedem Verhältnis mit Alkohol, Äther, fetten und ätherischen ölen. Man benutzt den Essigäther in der Medizin, weiter zur Darstellung von Fruchtäthern (in der Panümerie und Likörfabrikation) sowie vor allem in sehr grossen Mengen zur Darstellung rauchschwacher Pulversorten.
P r t i f u n K i Aol anorganische sowie auf nlchtflUchtlgc organische Stoffe prflft man durch Verdunsten von SO ran im Wasserbade, wobei kein Rückstand bleiben darf. Um freit' Sture (Elsigs!urt) nachzuweisen, wirft man ein Stock blaues Lackmuspapier in den Easigtthcr; dasselbe darf nicht sogleich geratet werden. Schichtet man einige ccm Esriglther Ober konz. BsBOi, so darf an der BerOhrungsfUche beider Flüssigkeiten keine Zonenflrbung auftreten; im andern Falle sind Amylalkohol oder sonstige organische Verunreinigungen vorhanden. Um Amylverbindungen und Butterslureester nachzuweisen, flbergieast man Filtrierpapier mit EssigUher und llsst bei gewöhnlicher Temperatur verdunsten: Mach dem Verschwinden des Essigftther-Geruchs darf kein Oeruch nach fremden Estern auftreten. Auf Wasser und Alkohol prüft man durch BchBtteln von 25 ccm Esslggther mit 25 ccm gestttigter OaClj-lÄtmg; nadi 1 Minute langem krlftigem Schütteln darf sich nur eine kaum merkliche Zunahme der CaCliLSstmg zeigen. Ein mehr als zullssiger Wassergehalt wird auch an der trüben LSslichkelt in Benzol erkannt. Essigäther, rekt, Sp. G. 0,880 „ dopp. rekt, Sp. G. 0,890 • „ absolut, Sp. G. 0,900 0.902, Ph. G. H ehem. rein, Sp. G. 0,904, D. A. IV . . . . „ wasserfrei 1 kg Mk. 3,50;
°/0 °/o °/ 0 •/, % °/ 0
kg Mk. 170,00 „ 175,00 „ „ 185,00 „ „ 195,00 „ „ 200,00 „ „ 320,00
Essigather: Cliem. Fabrik Cotta E. Ilcuer, Dresden-Cotta (•• Ins.-Anh. B. 6).
Chemische Werke frllrstcnwslde, Dr. B. Hecker & W. Zeidler, Oes.ro. b. H., FQrstenwalde (Spree), (s. Ins.-Anh. 8.4). C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.
Essigäther-Apparate: Volkmar Hinig & Co., Heidenau-Dresden.
I F. H. Meyer. Hannover - Ilalnholt (s. Ins.-Anh. I S. 17).
-Destillationen für Essigäther baut: J. L. Q. Eckelt, Berlin N. 4.
Destillationsapparate aus Steinzeug für Essigäther: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berllnerstr. 23.
Essigessenz siehe „E s s i g s ä u r e".
Essiggeist — Essigsäure.
349
Essiffffeist siehe „A z e t o n". E u l g s f i n r e (Acidum aeeticum). C J H I O J = CHj. CO. OH. Man gewinnt die Essigsflure aus dem rohen Holzessig (vgl. die Artikel „ H o l z e s s i g " und „ H o l z v e r k o h l u n g " ) . und zwar destilliert man daraus zuerst den Methylalkohol ab und fangt dann den d e s t i l l i e r t e n H o l z e s s i g gesondert auf. Es ist dies eine farblose Flüssigkeit, die aber noch empyreumatische Beimengungen enthalt und deshalb noch nicht zu Speisezwecken dienen kann. Die Entfernung der empyreumatischen Körper durch direkte Behandlung des destillierten Holzessigs gelingt kaum, wenn auch einige Patente auf solche genommen sind. Man muss vielmehr zuerst C a l c i u m a z e t a t oder N a t r i u m a z e t a t herstellen, die sich aber der Flüssigkeit ansammelnde Teerschicht abziehen, die klareFlüssigkeit vom Bodensatz trennen und sie dann, entweder direkt oder nach nochmaliger Reinigung, eindampfen. Die gewonnenen Kristalle werden meistens nochmals gelöst, wieder ausgeschieden, wieder gelöst, verdampft und durch Erhitzen entwassert. Das kalzinierte Salz lässt sich sehr bequem versenden, und so erklart es sich, dass ungeheure Mengen an rohem essigsaurem Kalk (sogenannteqi G r a u k a 1 k), die im Auslande erzeugt sind, nach Deutschland gebracht und hier auf reine Essigsaure verarbeitet werden. Überhaupt ist das Verfahren der Essigsäuregewinnung durch Vermittlung des Ca-Salzes das allgemein übliche, und nur noch verhältnismässig sehr selten benutzt man als Zwischenprodukt das Natriumazetat. Zum Zwecke der eigentlichen Essigsäuregewinnung wird das Azetat gelöst, zur Kristallisation gebracht und nach dieser Vorreinigung in Destillierblasen aus Kupfer oder Stpinzeug mit HjSO» zersetzt, worauf beim Erwärmen Essigsäure Uberdestillicrt. Neuerdings wird die Destillation vielfach im 1u f i v e r d ü n n t e n R a u m vorgenommen; mit Hilfe der Hierfür bestimmten Apparate erreicht man schnelleres Destillieren, reineres Produkt und höhere Konzentration; Um sehr hochprozentige Essigsäure, sogenannten E i s e s s i g (Acctum glaciale), zu gewinnen, destilliert man entweder kalziniertes Nätrüunazetat mit wasserfreier1 HjSO» oder man rektifiziert die gewöhnliche Essigsäure durch fraktionierte Destillation. Nach R ^ h r m a n n gewinnt maq Eisessig direkt aus hol£e?sigsai)rem Kalk: Die Rektifizierkolonnen enthalten siebartig durchlöcherte Steinzeugplatten; die Eßslesäuredämpfe begegnen auf ihrem W£ge nach oben der Aber die Siebe herabneselnden Flüssigkeit (z. B. HiSOi)iund werden hierbei vorzüglich gewaschen und konzentriert. Durch Röhrchen und Näpfchen wird der Überlauf zwischen den einzelnen Siebplatten vermittelt Nach dem D. R. P. 146 103 löst man zur Gewinnung von konz. Essigsäure aus Calciumazetat letzteres in wenigstens 50 %iger Essigsäure ganz oder teilweise und zersetzt das Azetat durch Einleiten von schwefliger Säure. Die Essigsäure wird von dem Calciumsulfit durch Abfiltrieren oder Abdestillieren getrennt. Das D. R. P. 130 439 bezweckt die Gewinnung von Essigsäure d i r e k t aus rohem Holzessig, ohne als Zwischenstufe ein Azetat zu benutzen, vielmehr soll hier die Holzessigsäure in derselben Operation sowohl vom Teer wie vom Wasser befreit, also zu gleicher Zeit gereinigt und konzentriert werden. Das Verfahren beruht auf der Eigenschaft der saueren Alkalisulfate, aus der Holzessigsäure Teerkörper abzuscheiden, sowie auf ihrer Fähigkeit, Wasser fester zu binden als Essigsäure: Man löst unter Erwärmen 1—2 T. Bisulfat in 2 T. Essigsäure und unterwirft nach der Abscheidung des Teeres die filtrierte Lösung einer fraktionierten Destillation bei gewöhnlichem oder vermindertem Druck. Fängt der Blaseninhalt an, stark zu schäumen, so unterbricht man die Destillation, mischt den Blaseninhalt mit einer neuen Portion rohen Holzessigs und destilliert wieder. Der Vorgang wird beliebig oft wiederholt, wobei sich die Teerbestandteile in der Blase ausscheiden, während anderseits die gleichen Fraktionen von einer Anzahl Operationen vereinigt und in eine Destillierblase gefüllt werden. Je nach dem Gehalt an Essigsäure wird die 1—2Vi fache Menge Bisulfit zugefügt. Der
Essigsaure.
350
Blaseninhalt wird der Destillation unterworfen und das Destillat wieder fraktioniert aufgefangen. Dies wird so oft wiederholt, bis die gesamte Sfluremenge in konz. Saure von 60—70 % und in dünne Säure von 0—2 % geschieden ist. Die Saure soll vollkommen teerfrei und direkt für technische Zwecke verwendbar werden. Zu Genusszwecken ist sie wegen des Gehaltes an homologen Fettsauren noch nicht verwendbar. Ihre Weiterverarbeitung auf chemisch reine Saure und Eisessig geschieht auf die sonst Dbliche Weise. Nach dem Amer. Pat. 714 484 leitet man zur Darstellung von Essigsaure über Calciumazetat trockenes HCI-Gas bei einer Temperatur, die den S. P. der Essigsaure überschreitet. Reine Essigsaure ist eine farblose, stechend riechende, stark atzende Flüssigkeit, sp. G. (bei 15°) 1,05533. Bei 16,7° erstarrt sie zu glänzenden durchscheinenden Kristallblättchen. Sie verdampft schon bei gewöhnlicher Temperatur; S. P. 181,1». Tabelle
nach
Oudemans
Uber das spez.
Gewicht
d e r E s s i g s ä u r e b e i 15°. Voi Gew. Fror. Vsl,G«w. Prot Vol. Gew. Prot VoL Gew. Ptoi. YoL Gew. Pro». Vol. Gew.
0.9992 1,0007
1,0022
1,0037 1,0052 1,0067 1,0083 1,0098 1,0113 1,0127 1,0142 1,0167 1,0171 1,0185 1,0200 1,0214 1.U228
0 1 2 3 4 5
6
7 8
9
10 11
12
13 14 15 16
1,0242 1,0256 1,0270 1,0284 1,0298 1,0311 1,0324 1,0337 1,0350 1,0363 1,0375 1,0388 1,0400 1,0412 1,0424 1,0436 1,0447
1,0459 1,0470 1,0481 1,0492 1,0502 1,0513 1,0523 1,0533 1,0543 1,0652 1,0562 1,0571 1,0580 1,0589 1,0598 1,0607 1,0615
34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50
1,0623 1,0631 1,0638 1,0646 1,0653
1,0660
1,0666 1,0673 1,0679 1,0685 1,0691 1,0697 1,0702 1,0707 1,0712 1,0717 1,0721
51 52 53 64 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67
1,0725 1,0729 1,0733 1,0737 1,0740 1,0742 1,0744 1.0746 1.0747 1.0748 1,0748 1,0748 1,0748 1,0747 1,0746 1,0744 1,0742
68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79
80
81 82 83 84
Pro*,
85 1,0739 86 1,0736 87 1,0731 88 1,0726 89 1,0720 1,0713 90 1,0705 91 lj0698 92 1,0686 93 1,0674 94 1,0660 95 1,0644 96 1,0625 97 1,0604 98 1,0580 99 1,0553 100
Die Essigsaure findet ausgedehnte Verwendung in der Farberei, im Zeugdruck und in der Medizin. Verdünnt wird sie als Speiseessig verwendet. Zur Bereitung von Speiseessig im Haushalt durch Verdünnung von Essigsaure kommt diese als E s s i g e s s e n z ( E s s i g s p r i t ) in den Handel; für diesen Zweck erhalt die Essigsäure häufig noch geschmackverbessernde Zusätze. Die Essigessenz gibt im Verhältnis 1 : 1 0 verdünnt einen normalen Speiseessig. Um Essigsprit aus Garungsessig zu gewinnen, löst man nach dem D. R. P. 1 4 0 2 2 0 1 0 OBrungsessig ungefähr die gleiche Menge NaHSO t und destilliert die Losung, -bis eine Temp. von 125* erreicht ist. Hierauf ersetzt man die abdestillierte Flüssigkeit durch frischen Essig ilnd wiederholt dje ganze Operation vielemal. Nach einer grosseren Anzahl von Destillationen trennt man die Extraktivstoffe vom Bisulfat und kann sie nach geschehener Konzentration der Essenz wieder zusetzen. Um den durch die erste Destillation gereinigten Essig zu konzentrieren, lOst man darin die 2—3 fache Menge NaHSO« und fraktioniert Von verschiedenen Destillationen werden die Fraktionen gleicher Konzentration vereinig! und wieder mit Bisulfat destilliert, wodurch map leicht Konzentrationen von 6 0 % und mehr erreicht. Das Verfahren ist dadurch a b gezeichnet, dass die den Wohlgeruch bedingenden Äther dem Essig erhalten bleiben und dass man die Konzentration ohne den Umweg über das Ca-Salz erreicht.
351
Essigsaure.
D e r U m s t a n d , dass E s s i g e s s e n z a u s trocknen Azetaten mit Leichtigkeit hergestellt w e r d e n kann, w ä h r e n d die an sich d ü n n e G ä r u n g s e s s i g s ä u r e erst nach irgendeiner M e t h o d e konzentriert w e r d e n m u s s , um die für d e n H a u s h a l t b e q u e m e E s s i g e s s e n z zu liefern, e r s c h w e r t d e r Gärungs-Essigsäureindustrie den W e t t b e w e r b ungemein. P r ü f u n g ; : Die Bestimmune des Gehalts nach dem sp. G. unter Benutzung der obigen Tabelle von O u d e m a n s hut insofern etwas Missliches, als das sp. G. beim "Verdünnen zunächst zu-, dann aber wieder a b n i m m t ; das sp. G. über 1,0553 entspricht zwei Säuren von verschiedener Stärke. Findet man also ein sp. G. über 1,0553, so verdünnt man die Säure m i t n i c h t zuviel Wasser und spindelt aufs neue: N i m m t das sp. G. zu, so war die Säure s t ä r k e r als 77"/,,, n i m m t es ab, so war sie schwächer als 77°/„; das übrige g e h t aus der Tabelle hervor. Den Säuregehalt ermittelt man im übrigen durch T i t r a t i o n der m i t H s O verdünnten Essigsäure m i t N-Kalilauge unter Verwendung von Phenolphtaloin als Indikator, 1 com Normallauge e n t s p r i c h t 0,06004 g Essigsäure. — In reiner Essigsäure e r m i t t e l t man die Verunreinigungen nach den Vorschriften des D. A. IV sowie nach den allgemein üblichen q u a l i t a t i v e n Methoden. Die w i c h t i g s t e n Handelssorten sind die 96°/„ige Essigsäure (sp. G. 1,064), die 99"/„ige Säure (Eisessig) m i t einem sp. G. von 1,060 sowie die 50°/„ige Essigsäure (sp. G. 1,061). Zersetzungsapparate
aus
Kupfer für E s s i g s ä u r e
kosten:
F ü r 1 0 0 k g F ü l l u n g ca „ 150 „ „ „
Mk. 1300 „ 1800
„ ^00 „ „ „ „ 2300 E s s i g s ä u r e - R e k t i f i z i e r a p p a r a t e aus K u p f e r : Blaseninhalt 1200 1500 2000 2700 3 0 0 0 1. P r e i s ca. . 4300 4600 5200 6900 7 2 5 0 Mk. E s s i g s ä u r e - R e k t i f i k a t i o n s a p p a r a t aus S t e i n z e u g : D e s t i l l i e r k e s s e l v o n ca. 1 0 0 0 1 I n h a l t mit E r w ä r m u n g d u r c h i n d i r e k t e n D a m p f , k o m p l . R e k t i f i z i e r k o l o n n e m i t Füllung, R ö h r e n , K ü h l s c h l a n g e u. s. -w., S t e i n z e u g t e i l e d e s Apparats kompl Mk. 9 5 0 — 1 0 0 0 F e i n s ä u r e - A p p a r a t , zur n o c h m a l i g e n D e s t i l l a t i o n der r e k t i f i z i e r t e n E s s i g säure, b e s t e h e n d aus D e s t i l l i e r h e l m , Steigrohr, B o g e n , Einlaufrohr, 2 K ü h l s c h l a n g e n und V e r b i n d u n g s s t ü c k e n . Steinzeugteile kompl. . . Mk. 194
Essigsäure,
techn. 30°,'o (Sp. G. 1 , 0 4 1 ) „ 4 0 % (Sp. G. 1 , 0 5 0 ) „ 5 0 % (SP. G. 1,060) rein 3 0 ° / o (Sp. G . 1 , 0 4 1 ) D . A . I V „ 4 0 % (Sp. G . 1 , 0 5 0 ) E s s i g e s s e n z 5 0 % (Sp. G. 1 , 0 6 0 )
°'o k g M k . »/« „ „ ° o „ „ /0 ,. „ % „ „ % „ „
8 0 ° / o (Sp. G. 1 , 0 7 3 ) E i s e s s i g 9 9 / 1 0 0 °/o D . A . I V
% „ "„ „
26,50 35,00 43,50 30,50 39,00 47,50
„ 75,00 „100,00
Essig-Essenz: Jobs.
Oswaldowski,
Altona,
gr. Elbstr.
240/-U.
Essigsäure: •Tohs. Oswaldowski, Altona. Lehmann & Voss, Humburg. Verein für chemische Industrie, F r a n k f u r t a. M. Friedr. Wachs, Chem. Fabrik, Elberfeld.
Hugo B l a n k , Berlin VV. 35, Derfflingerstr. 15. Chemische Werke Fürstenwalde, Dr. B. Hecker & W. Zeidler, Ges. m . b . H . , Fürstenwalde (Spree), (s. Ins,-Anh. S. 4). Dr. R. Jiirgensen, Prag'-Zizkow. Essigsäure*- Apparate: Dr. 1?. Jürgensen,
Prag-Zizkow.
Essigsäure-Apparate
J aus
(s.
Ins.-Anh.
Steinzeug:
Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 23. Essigsäure-De3tillationsapparate J. h. ('. Kckclt, Berlin N. 4.
F. H. Meyer, Hannover - Hainholz S. 17).
Westdeutsche St*einzeuR\verke Euskirchen. aus
Metall:
Volkmar Häni : & r o m p . , Dresden-A., Zwickauerstrasse 27.
352
Essigsäureanhydrid.
Essigsäureanhydrid (Acidum aceticum anhydricum).
(CHj. CO)a. 0 .
Man erhält es durch Destillation eines Geraenges von Azetylchlorid und Natriumazetat oder eines Gemisches von wasserfreiem Natriumazetat mit Phosphoroxychlorid. Nach dem D. R. P. 127 350 gewinnt man es aus Natriumazetat mit Chlor und schwefliger Säure: 4 C H 3 . COsNa + SOa + Cl3 = 2 (CH 3 . C 0 ) 2 0 + N a 2 S 0 3 + 2 NaCI.
Sonstige, meistens ebenfalls patentierte Verfahren lassen statt Phosphoroxychlorid andere Chloride, wie Azetylchlorid, Phosgen, Thionylchlorid oder Sulfurylchlorid, auf Natriumazetat einwirken; beim Sulfurylchlorid fällt übrigens die Reaktion dem Wesen nach mit der oben genannten Gleichung (Uberleiten von C1 + SO« über Natriumazetat) zusammen. Auch Chlorschwefel (Schwefelchlorür) reagiert im gleichen Sinne, und das D. R. P. 132 605 bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von Essigsäureanhydrid aus Azetaten mit Chlorschwefel, wobei man die Reaktion u n t e r v e r m i n d e r t e m D r u c k vor sich gehen lässt; man erreicht so ein Überdestillieren des Essigsäureanhydrids schon bei ca. 52°, d. h. bei einer Temp., wo sich noch keine S 0 2 bildet, die bei gewöhnlichem Druck das Produkt stark verunreinigt. Nach dem D. R. P. 146 690 erhält man Karbonsäureanhydride durch Einwirkung von gleichen mol. chlorsulfonsaurer Salze auf Salze organischer Säuren, und zwar in sehr guter Ausbeute. Zwecks Darstellung von Essigsäureanhydrid werden z. B. 150 kg chlorsulfonsaures Na und 170 kg wasserfreies Natriumazetat erwärmt, die Reaktion beginnt bei etwa 70° C. unter starker Wärmeentwicklung; ein Teil des Anhydrids destilliert über, zum Schlüsse wird auf 200—250° erhitzt. Die Umsetzung entspricht der Gleichung: 2 C H 3 . CO a Na + CISOsNa = (CH 3 . C 0 ) 2 0 + Na 2 SO» + NaCI. Nach dem Franz. Pat. 354 742 gewinnt man Säureanhydride dadurch, dass man Siliziumtetrafluorid (aus Flussspat, Sand und konz. HaSOt beim Erhitzen erhalten) auf die erhitzten und wasserfreien Salze der organischen Säuren einwirken lässt; im vorliegenden Falle lässt man das Gas auf wasserfreies Natriumazetat bei einer Temp. von 200—220° einwirken, wobei das Gas lebhaft absorbiert wird und Essigsäureanhydrid üherdestilliert. Nach dem D. R. P. 161 882 kann man zur Gewinnung von Anhydriden der einbasischen organischen Säuren mittels Sulfurylchlorids statt von den Salzen der Alkalien auch von einem Gemisch der Alkali- und Erdalkalisalze ausgehen, und zwar behandelt man das trockne Salzgemisch unter Kühlen und Mischen mit dem Sulfurylchlorid. So werden z. B. 164 kg geschmolzenes, gepulvertes Natriumazetat mit 158 kg trocknem Calciumazetat innig gemischt und dann init 135 kg Sulfurylchlorid unter beständigem Mischen und Kühlen zersetzt; das gebildete Essigsäureanhydrid wird abfiltriert. Verbesserungen des letztgenannten Verfahrens behandeln die Zusatz-D. R. P. 163 103, 167 304 und 171 787. Farblose, leicht bewegliche, stechend riechende Flüssigkeit, sp. G. (bei 20") 1,073; S. P. 137°. Essigsäureanhydrid-Apparat Inhalt 1 3 6 1
aus Porzellan,
mit
Deckel
mit
2
Tuben, Ml;. 2 2 6 , 0 0
Essigsäureanbydrid-Apparat aus Porzellan mit 2 a b g e s c h l i f f e n e n D e c k e l n und aurgeschliffenem R o h r , Inhalt 1 0 0 1, kompl
F.ssigsäureanhydrid, „
tech ehem. rein
I kg M k . 4 , 4 0 ; °/o kg Mk. 3 8 5 , 0 0 1 „ „ 5,50; °> „ „ 500,00
Verrin f. ehem. Tiulustrio, Frankfurt, a. M.
Apoarate zur Herstellung von Essigsäureanhydiid: F. Tl. Meyer, Hannover-Hahiliolz.
240:00
Essigsaure Salze —
353
Eudoxin.
E s s i g s a u r e S a l z e siehe „ A z e t a t e". E s s i g s a u r e Tonerde (Aluminiumazetat) siehe „ A z e t a t e*' und ,,A l u m i n i u m v e r f o i n d u n g e n". E s s i g s p r i t siehe „E s s i g s ä u r e". E s t e r (Säureäther). Sie entstehen durch Vereinigung von Alkoholen mit Säuren, z. B. C H 3 . CO . OH + C 2 H S . OH = CH 3 . C 0 2 . CH 2 . CH, + H 2 0. Zur Darstellung der Ester destilliert man entweder das Gemenge der Säure (oder eines ihrer Salze) mit Alkohol und HsSO» oder man löst die Säure (bezw. ihre Salze) in überschüssigem Alkohol und leitet unter Erwärmen HCl-Gas ein, worauf der gebildete Ester mit H 2 0 gefällt wird. Ester entstehen noch nach vielen andern Methoden, z. B. durch Einwirkung der Säurechloride oder Säureanhydride auf Alkohole. Ein neueres (patentiertes) Verfahren zur Gewinnung von Estern ist im Artikel „Ä t h e r" erörtert. Von Estern ist das Ä t h y l n i t r i t (Salpetrigsäureäthyle s t e r ) unter „ Ä t h y l v e r b i n d u n g e n", der A m e i s e n ä t h e r unter „ A m e i s e n s ä u r e", sonstige wichtige Ester im Artikel ,,F r u c h t ä t h e r " zu finden; E s s i g ä t h e r sowie A z e t e s s i g e s t e r sind gesondert behandelt. Apparate zur Herstellung von Estern: F. H. Meyer, Hannover-Hainholz.
Etiketten:
Warmbrunn,
Quilitz
&
Co.,
Berlin
NW.,
Haidestr. 55/57 (s. Ins.).
E s t o r a l , ein Borsäurementholester, der ein weisses Pulver darstellt und als Schnupfenmittel empfohlen wird. E t e r n i t - S c h i e f e r . Schieferartige Masse, die aus Portlandzement und Asbestfasern hergestellt wird. Bei der Fabrikation werden die Rohstoffe ähnlich wie bei der Papiererzeugung in einem Holländer vorbereitet und als breiartige Masse zwischen zwei Walzen unter starkem Druck zu papierdünnen Lagen verarbeitet; von letzteren werden wieder durch hohen Druck mehrere Lagen zu einer Platte vereinigt. Der Eternitschiefer hat gleiche Zugfestigkeit und bedeutend höhere Biegungsfestigkeit als der natürliche Dachschiefer; auch die Feuersicherheit ist grösser. E u c a i n siehe ,,E u k a i n". E u c a l y p t o l (Eukalyptol) siehe „C i n e o 1". E u c a s i n siehe „E u k a s i n". OCH ' Euchinin. Äthylkohlensäureester des Chinins. CO^oCaoHaaNaO Fabrikmässig durch Einwirkung von Chlorkohlensäureäthylester auf Chinin dargestellt. Zarte weisse, sehr leichte Kristallnadeln, weniger schlecht schmeckend als Chinin, schwerlösl. in H 2 0, leicht in Alkohol, Äther und Chloroform. Es wird weit besser vertragen als Chinin selbst; man hat es mit Vorteil bei Malaria, Keuchhusten, Migräne u. s. w. verordnet. Euchinin
„Zimmer"
D M k . 2 , 0 0 ; H Mk. 1 7 , 0 0 ;
1 kg Mk. 1 6 0 , 0 0
E u d e r m o l = Nikotinsalizylat. CwHitNj. CvHeOi. Zur Darstellung mischt man zwei für sich bereitete Lösungen von 10 T. wasserfreiem Nikotin und 8,6 T. Salizylsäure, wobei sich das Eudermol abscheidet. Es bildet farblose, in HsO lösliche Kristalle, Sch.P. 118°, und dient in Form von 0,1 %igen Salben als Spezifikum zum Einreiben gegen Krätze. Eudermol
D. Mk. 7 , 5 0 ; H Mk.
60,00
Dr. L. C. Marquart, ehem. Fabr., Beuel a. Rh.
E u c o d l n siehe „E u k o d i n". E u d o x i n . Wismutsalz des N o s o p h e n s (s. d.). ruch- und geschmackloses Pulver, unlösl. in H 2 0. Blücher VI.
Rötlichbraunes, ge23
354
Euferrol — Eukalyptusöl.
Medizinisch verwendet, und zwar innerlich als Desiafizieits des Verdauimgskanals, äusserlich als Jodoformersatz bei Wunden und Hautkrankheiten. Endoxin
D Mk. 2,60; H Mk. 25,00
E n f « r r o l , Eisenpräparat in Qelatineform. Es kommt in Kapseln zur Anwendung, deren jede 0;012 g Fe als Oxydulverbindung und 0,00009 g AsjO» enthalt, so dass jede Kapset mit Bezug auf Eisen- und Arsengehalt einem EsslOffel „Levico-Starkwasser" entspricht Man verwendet es bei Bluterkrankungen, Neilrosen,, chronischen Hautleiden, Erschöpfungszuständen nath Schweren Krankheiten u: d. w. Wegen des Gehaltes an As wird es nur auf ärztliche Verordnung, abgegeben. E n g e n d . Diese Verbindung stellt den Riechstoff des N e l k e n ö l s (s. d.) dar, von dem es 90 % ausmacht. Es ist ein Phenoläther der Konstitution: XHi.CHrCH. m CaHicO. CHi (3) und wird aus Nelkenöl dargestellt, jndem man dieses N dH (4) mit NaOH + HjO ausschüttelt, dann ansäuert und das rohe Eugenol im Kohlensäurestrom rektifiziert. Durch Umlagerang kann man aus dem Eugenol leicht das* I s o e u g e n o l erhalten, welches statt der Gruppe CH». CH: CHj die Gruppe CH: CH . CH» enthalt, ähnlich wie Eugenol, aber doch wieder etwas anders und sehr charakteristisch riecht. Flflssigkeit vom sp. G. (bei 14°) 1,073; S. P. 247,5". Eugenol Isoeugenol
1 kg Mk. 15,00 1 „ „ 22,00
Eniniform. Teilweise azetvliertes Methylendigbajalcol. Man verwendet eS medizinisch äusserlich als Salbe oder als Losung in Azeton, und zwar bei juckenden Hautleidfett als reizstillendes und anästhesierendes Mittel. Enguform
D Mk. 0,50
Enkaln>. Man versteht darunter Derivate des yOxyraetbylpiperidins, alsp Verbindungen, die enge Beziehungen zum Tropin und zum Kokain..haben. Allgemein unterscheidet man Eukaine mit Karboxylgruppen und solche onne Karboxylgruppen; die ersteren sind dem Kokain vollständig gleichartig konstituiert. a - E u k a i n (Alpha-Etikaln; Bucainum hydrochloricum .4). Es ist das salzsaure Salz des Benzoyl-n-methyltetramethyl-y-oxypiperidihkafßoiftäurenjethyleaters. Seine Darstellung ist durch das D. R. P. 90 245 geschätzt- Man benutzt es als reizloses lokales Anasthetikum. 0 - E u k a i n (Beta-Enkain; Bucainum hydrochloricum B). Es Ist das salzsaure Salz des Benzoylvinyldfczetonalkamins. Seine Darstellung ist durch D . R . P . 97672 geschätzt Eigehftfaaften und Anl^ndting ätinllch y/te bei a-Eukain, doch ist es weniger giftig als dieses. Man benutzt es in grossem Ufafange in der AugenHfcfikunde, 1>ei Zähnoperationen, 2ur Erz^uguflg von Empfindungslosigkeit auf schmerzhaften Wunden u. s. w. Eukaln ( a u i d / 3 )
D Mk. 3,30; H Mk. 31,00
E n k a l y t f a l siehe ,,C i n e o 1".' Eakaly£tbstU (Oleum Buealiafi), Ätherischps Ol, das aw; den frischen Blättern verschiedener BvccXyptus-ATt$n (Myrtaceae) durch Destillation mit Wassfcrflampf gewonnfefc wirq( die beste Qualität vpn BvccXyptm glohdus, Es ist eine Ware, farblose, Kampferartig riechende, bitterlich aromatisch schmeckende Plflssfgkeit, deren sp. Q. (bei 15') zwischen 0,86 urtd 0,94 schwankt; S. P. 170—233». Es enthält verschiedene Mengen (bis 70 % ) C i n e o l ( E u k a l y p t o l ) . Letzteres gewinnt rilän dach dem D.'ftPP. SO 118 durch Einwirkung'von P h o s p h o r s ä u r « ; nach dem D/RrP. 132 606 durch Einwirkung von A r s e n s ä u r e (konz. Wässer. LOsuiig von 70° B6)
Eukasin — Euphorine.
855
auf Eukalyptusöl. Das Eukalyptol gibt mit den genannten Sauren kristallinische Verbindungen, die vom Ol getrennt und dann mit Dampf destilliert werden, wobei reines Eukalyptol übergeht. Man benutzt Eukalyptusöl als Antiseptikum und als Fiebermittel. Eukalyptusöl (von Eue. glob.) rekt. „ (von Eue. amygdal)
.
J kg MJc. 3 , 6 0 1 „ „ 2,50
Eukasin = Kaseinammoniak. Durch Uberleiten von NHi-Oas über feingepulvertes trocknes Kasein erhalten. Weisses bis gelblichweisses Pulver, das sich in warmem HjO zu einer milchigen Flflssigkeit auflöst Es ist ein leicht verdauliches, konzentriertes Kräftigungsmittel für Bleichsüchtige, Magen- und Lungenleidende sowie Genesende. Eukasin
1 kg Mk. 6 , 0 0 brutto, Mk. 4 , 0 0 netto
Enkodln. Unter dieser Bezeichnung kommt das Kodeinbrommethylat in den Handel; es bildet farblose Kristalle vom Seh. P. 261°. ,Man qtellt es durch Erhitzen von Kodein, in alkoholischer Kalilauge gelOst, mit urommethylaf her. Eukodin wird in Dosen von 0,2—0,4 g als Hustenreiz milderndes Mittel namentlich bei Phthlsikern empfohlen. Enmydrin = Atropiniummethylnitrat HO . o £ >
C H
•c
o
• 0 • CtHUN(CHj)J . NO».
Es bildet ein weisses, kristallinischest leicht in HiO und Alkohol lösliches Pulver. Man benutzt es medizinisch in der Augenheilkunde (H, 1 %lger Losung) als Ersatzmittel des Atropins, vor dem es sich durch eine ^twa 50 mal geringere Oiftigkeit vorteilhaft auszeichnet Bei sehr geschwächten Patienten wird man es daher mit Vorteil verwenden. Auch innerlich hat man es in Dosen zu 0,001—0,0025 g bei verschiedenen Krankheitszustanden verordnet Eumydrin
'
H-tär. M » . 1 5 0 , 0 0
Ennatrol = Reines Olsaures Natrium. Min benutzt diese Fettseife medizinisch zur inneren Behandlung der Chlllensteinkrankheit, und zwar zur Verdeckung des widerlichen Geschmackes am besten in PillenfOrm. Eunatrol Eunatrol-Pillen 0,25 „Zimmer" Glas mit 5 0 St
1 kg Mk. 4 4 , 0 0 „ 1,30
Enphorbinm. Es ist ein Gummiharz, der eingetrocknete Milchsaft einer in Marokko vorkommenden Euphorbia-kii, bildet geldliche o d « bräunliche, durchscheinende, sprOde, haselnussgrosse, bohle Stückchen von brennendem Geschmack; der Staub reizt die Schleimhaute sehr stark. Nur äusserlich in der Medizin benutzt. Euphorbium, natürlich „ ausgesucht „ fein gepulvert
1 kg Mk. 1 , 5 0 1 „ „ 2,30 1 „ „ 2,50
Euphorbia = Phenylurethan. CO(NH. C«Ht)(0. CiHj). Man erhalt es durch Einwirkung von Anilin auf Chlorameisensaureathylester. Farbloses, etwas brennend schmeckendes Kristallpulver," schwerlöslich in kaltem H,0, etwas leichter in heissem HiO, sehr leichtlöslich in Alkohol und Äthet-. Man verwendet es medizinisch innerlich als Antipyretikum und Antineuralgikum sowie als Analgetikum, besonders bei einseitigem" Kopfschmerz, Migräne, Ischias. Ausserlich wird es als pulverfOrmiges Antiseptikum bei Geschworen benutzt Euphorine
1 kg Mk. 4 5 , 0 0 23*
Euphthalmin — Exhaustoren.
356
E u p h t h a l m i n . Es ist das salzsaure Salz des Ptienylglykolyl-n-methyl-/?vinyldiazetonalkamins. Wegen seiner pupillenerweiternden Wirkang wird es in der Augenheilkunde verwendet. EuphthalÄin l g M k . 2,50 E n p o r p h l n = Apomorphinbrommethylat. Zur Darstellung alkyliert man Morphin mit Dimethylsulfat und lässt auf das Reaktionsprodukt eine gesattigte KBr-Lösung einwirken. Farblose, in H>0 und Alkohol leichtlösl. Kristallnadeln vom Scb. P. 180°. Es soll bei Bronchitis, Asthma u. s. w. Anwendung finden; die grösste Einzelgabe dürfte auf 0,02 g, die grösste Tagesgabe auf 0,06 g festzusetzen sein. E u p y r t n = Vanillin-p-phenetidin. Durch Zusammenschmelzen von Vanillin und p-Phenetidin und Umkristallisieren der erstarrten Schmelze aus Benzol-Petrolather gewonnen. Man verwendet es medizinisch als Antipyretikum und Styptikum innerlich. . Eupyrin „Zimmer" D Mk.Mk. 1,60; H Mk. 13,00 E n r o p h e n = Isobutyl-o-kresoljodid. (C«H>. C J I . . CHjO),J. Man gewinnt es dürch Einwirkung von Jodjoakaliumlösung auf eine alkalische Losung von Isobutyl-o-kresol. Feines gelbes Pulver, unlöslich in H>0, lösl. in Alkohol, Äther, Chloroform und fetten ölen. Es hat antiseptische Eigenschaften und wird als Jodoformersatz in der Wundbehandlung verwendet, und zwar entweder als Streupulver (mit der gleichen Menge Borsäure gemischt) oder in Form 5—10 %iger Salben. Europhen „Bayer" H Mk. 18,50; 1 kg Mk. 180,00 E u t a n n l n . Unter dieser Bezeichnung kommt ein Darmadstjingens in den Handel, das nach A u f r e c h t nur ein Gemisch aus Gallussäure und Milchzucker sein soll. E n x a n t h i n s & u r e siehe „ P u r r i e". E v e r l t t s a l z siehe „ C y a n v e r b i n d u n g e n". E w l f f w e l s s siehe „Z i n k f a r b e n". E x a l g l n = Methylazetanilid. C,H,,N(CH,)(CO. CH,). Durch Einwirkung von Monomethylanilin auf Azetylchlorid erhalten. Farblos« Kristallnadeln, schwer in kaltem, leicht in siedendem H»0, sehr leicht in Alkohol ipsljch; Sch. P. 102*. Man verordnet es medizinisch innerlich als Antineu'ralgikum. Exalgin H Mk. 12,00; 1 kg Mk. 90,00 E x o e l ^ l o n a U h l e n siehe „MO h I e n". Kilwiiioiwi. 1. E x h a u s l o r e n für LflftuAgszwecke (S t a u b f 5 n g e r). Leutang in d&
10 15 20 30 60 76 120
Umdrehungen in der tljsuta «tw»
B«trtebt> krall BP.
T v.
vi:
Durchmttiirr du Aniblua-
Gcwiekt rt-kg
70 90 125 150
200 240 250
25
88
50 100 ifiO 260 450
Pteii
Bit Rotrui fllmia Lifcr* iAgexfeüchun Meinen Uk.i, Ufc. 55 65 75 95 125 180 260
61 73 85 110 145
210 300
Exhaustoren.
357
2. E x h a u s t o r e n (Ventilatoren) für Ventilationszwecke. Flügeldurchmeufcr
Undicboiipo ia der Minute
Luihncngc in der Minute
Becriebtlnft HP
0,06-0,72 300 20-42 870—1750 60,00 0/37—0,76 624—1250 400 36—70 85,00 0,10—0,84 490-975 54—112 500 110,00 0,15-0,96 650 390-780 88-185 195,00 MI K) 0,21-1,12 312—625 128—270 225,00 0,31—»1,4 400,00 1000 250-500 200-420 044-1,7 535,00 1200 205—410 286-600 , W a c h s t u c h . , JL,in o l e u m - , O n m m l - , Seifen-, Siegellack« etc, Erd- und Mineralfarben.
*
Wetterfest* Farbe „ S t e r r o l i t h " .
Farbenreibmaschinen. a) F a r b e n r e i b m a s c h i n e n
mit 3
D u r c h m . der Walzen Län
ge
>.
Fabriken.
„
G e w i c h t ca. (brutto) L e i s t u n g pro T a g : Blciweiss Buchdruckfarbe Steindruckfarbe Preis
b) F a r b e n r e i b m a s c h i n e n asserkühlung.
Porphyrwalzen. . .
28« 570
. . . . .
1750 1500 100 35 1500
320 660 1,5 2100 2500 150 50 1800
400 mm. 700 „ 2,5 2 9 5 0 kg 3000 „ 200 „ 60 „ 2 4 0 0 Mk.
mit 3 H a r t g u s s w a l z e n
Durchm. der W a l z e n Länge ,, ,, Kraftbedarf in Pferdestärken ca Gewicht ca. (brutto) Preis mit Hartgusswalzen Preis mit Hartgusswalzen mit Wasserkühlung
.
. .
. . . . . .
280 570 1 1950 1500 1600
320 660 1,5 2400 1800 1920
und
4 0 0 mm. 700 „ 2,5 3 4 0 0 kg. 2 4 0 0 Mk. 2550 „Z
Färberei und
364
Färbung.
c) F a r b e n r e i b m a s c h i n e n mit 4—9 Walzen. Anzahl der Walzen Durchm. dei Walzen . . Länge „ . . Kraftbedarf in HP. ca. . Gewicht (brutto) ca. . . Preis mit Hartgusswalzen „ Porphyrwalzen „ „ des Vorgeleges . .
. . 4 280 3 2 0 570 660 1,5 2 2000 2450 1650 2000 — — 130 140
4 400 700 3 3450 2700 — 150
4 280 570 2 3800 2700 3000 —
6 320 660 3 4450 3200 3600 —
6 400 700 4 6000 4400 5000 —
6
8 9 140 280 400 570 2 3 1200 4500 1350 4050 — 4500 120 —
9 320 660 4 5250 4800 5400 —
9 400 mm. 700 „ 6 7700 kg. 6600 Mk. 7500 „ — „
Farbenreibmaschinen : Draiswerke,
G . m . b . H . , -Mannheim.
| Karl Seemann, Berlin N. 54, liosenthalerstr. 40/41.
Farbenreibmaschinen und Farbenmischmaschinen: J . M. Lehmann, Dresden-A. 28.
Hartgusswalzen für Farbenreibmaschinen: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
J. M. L e h m a n n Maschinenfabrik, D r e s d e n - A . 2 8
Farbereibmaschinen mit Porphyr- oder Hartgusswalzen mit und ohne Wasserkühlung
Farbenmiachmaschinen Kollergänge Trichtermühlen Tuben-Füll- und Schliessapparate •
Höchste Auszeichnungen 1
• '
F ä r b e r e i und Färbung:. Im einzelnen siehe die Artikel „B a u m w o l l f ä r b e r e i", „ G e m i s c h t w a r e n f ä r b e r e i4t, „ J u t e f ä r b er ei", „ L e i n e n f ä r b e r e i", „S e i d e n f ä r b e r e i u und „W o l l f ä r b e r e i", weiter „ K ü p e n u n d K ü p e n f a r b s t o f f e44 und „ T ü r k i s c h r o t f ä r b e r e i". Wir bringen im Rahmen dieses Artikels noch die folgende P r ü f u n g von F ä r b u n g e n auf Echtheit. Die Frage, ob eine erzeugte F ä r b u n g genügend widerstandsfähig gegen äussere Einflüsse, d. h. m i t andern W o r t e n genügend e c h t ist, ist für den F ä r b e r von grösster Wichtigkeit, u n d deshalb dürfen die Methoden der P r ü f u n g auf Echtheit eine wesentliche B e d e u t u n g beanspruchen. Da der Begriff E c h t h e i t kein scharf zugespitzter i s t , so muss man zunächst f r a g e » : Was heisst echt? E c h t ist eine F ä r b u n g dann, wenn sie beim Gebrauch und u n t e r den m i t dem ordnungsmässigen Gebrauch v e r k n ü p f t e n Einflüssen ihre Nuance, i h r e Frische usw. b e h ä l t . Hiernach ist es ohne weiteres klar, dass der Begriff „ e c h t " verschieden sein muss, je nach dem Z w e c k , für den eine g e f ä r b t e Faser bestimmt ist, und weiter, dass man sich n i c h t damit abfinden kann, die F ä r b u n g e n i n e c h t e und u n e c h t e zu scheiden, dass vielmehr die Echtheitsgrade in weiten Grenzen schwanken. Man h a t also bei der Frage, ob ein Farbstoff sich zum Färben eignet, ob er genügend , , e c h t " i s t , genau den Zweck u n d die Einflüsse zu berücksichtigen, welche f ü r die g e f ä r b t e Faser in B e t r a c h t kommen. Bei der Beurteilung muss m a n berücksichtigen, ob und welche F a r b e n ä n d e r u n g die Farbe erleidet, ob die F ä r b u n g Farbstoff a b g i b t und endlich, ob sie b l u t e t , d. h. mitverarbeitetea Material anderer F a r b e a n f ä r b t . Die beste Beurteilung ermöglichen Versuche im Grossen; da diese aber zu teuer und auch zu langwierig sind, begnügt sich der Färber fast immer m i t Versuchen im Kleinen. Wir führen hier die üblichen Echtheitsproben auf, bemerken aber dazu, dass der Prüfungsgang n i c h t bindend ist, sondern im einzelnen Fall abgeändert werden muss, denn dde Hauptsache bleibt i m m e r : d i e P r ü f u n g mö g l i c h s t genau den Bedingungen der Praxis anzupassen.
Färberei und Färbung. 1.
365
Wasserechtheit.
W a s s e r e c h t h e i t bzw. R e g e n e c h t h e i t kann für wollene, baumwollene, Beiden« u. a. gefärbte Gewebe in Ketracht komiren. Man verwendet loses Fasermaterial oder Garn, verflicht es mit ungefärbtem Garn zu einem Zopf und legt es über Nacht in Wasser ein: Dieses soll sich nicht färben, und das ungefärbte Garn soll weiss bleiben. Man kann auch ein Stück gefärbtes Gewebe auf ein etwas grösseres weisses Stück aufnähen und dann ebenso verfahren. Häufig legt man die Probe nicht in Wasser ein, sondern besprengt aic nur damit und lässt sie dann langsam trocknen. Fahnenstoffe müssen m e h r m a l i g e s Benetzen mit Wasser und nachheriges Trocknen aushalten, ohne zu bluten. Man benutzt übrigens am besten zu dieser Prüfung destilliertes Wasser. 2.
Waschechtheit.
Als Waschechtheit bezeichnet man die Widerstandsfähigkeit einer Färbung gegenüber den Einflüssen, denen das Gewebe bei der gewöhnlichen Hauswäsche ausgesetzt ist. Man setzt hierbei ein vernünftiges, der Natur des Gewebes entsprechendes Waschen voraus. Da die Hauswäsche im wesentlichen mit Seifenwasser vorgenommen wird, bezeichnet man die1 Waschechtheit auch als S e i f e n e c h t h e i t und benutzt zu dieser Echtheitsprobe eine }z % i g e Seifenlösung, die also 5 g S c h m i e r s e i f e in 1 1 Wasser enthält. Gewöhnlich wendet man die Seifenlauge aber etwas schärfer, an, indem man ihr pro Liter noch 3 g S o d a zusetzt. Wolle wird Vi St de. in der 50—60 0 C warmen sodahaltigen Seifenlauge gewaschen, dann gut gespült und hierauf getrocknet. Verträgt die Färbung diese Behandlung, so wiederholt man sie noch einmal und kann im höchsten Falle auf 1 Stde. Waschzeit steigen. Das Bluten einfarbiger Gewebe bei der ersten Wäsche hat nicht zu viel zu sagen, aber man muss bedenken, dass in der Hauswäsche sehr verschiedenfarbige Gewebe gleichzeitig gewaschen werden. Es ist deshalb empfehlenswert, auch bei dieser Prüfung aus gefärbter und weisser Wolle einen Zopf zu flechten oder ein Stück gefärbtes Gewebe auf ein etwas grösseres weisses Stück aufzunähen. Noch besser ist es, wenn man mit dem gefärbten Gewebe weisse Wolle, weisse Baumwolle und weisse Seide zu einem Probemuster vereinigt, um feststellen zu können, ob der Farbstoff in der Seifenlauge eine der Gespinstfasern anfärbt. Baumwollfärbungen werden gewöhnlich sehr häufig gewaschen, weshalb man die Prüfung auf Waschechtheit bei ihnen strenger ausführen muss: Man wäscht in der oben erwähnten sodahaltigen Seifenlauge bei 50—60° 1 Stde., spült mit Wasser, trocknet, wäscht wieder 1 Stde. und wiederholt das Verfahren nach nochmaligem Spülen und Trocknen zum drittenmal. Handelt es sich um gefärbtes Stickgarn oder ähnliches, so muss man dasselbe (mit weisser Baumwolle vereinigt) sogar 2 Std/n. in der Seifenlauge kochen können, ohne dass die Färbung blutrt. Bunte Seidengewebe wäscht man zur Feststellung der Waschechtheit mehrmals in einer lauwarmen (40 0 C) Seifenlösung, die 5 g Marseillerseife in 1 1 Wasser enthält. Man vereinigt die gefärbte Seide dabei mit weisser Seide, Wolle und Baumwolle, um zu sehen, ob eines dieser Gewebe angefärbt wird. Für manche Zwecke wird gefärbte Seide mit Rohseide (und Baumwolle) verwebt und nach dem Weben entbastet; in diesem Fall muss die Färbung ein 2stündiges Kochen in starker Seifenlösung (15 g Marseillerseife in 1 1) aushalten, ohne die weisse Seidie (oder Baumwolle) anzufärben. 3. W a l k e c h t h e i t Am zuverlässigsten prüft man auf Walkechtheit im Grossen, wobei man die Art der zur Verwendung kommenden Walke berücksichtigt. Da dies aber umständlich und nicht überall möglich ist, so muss man sich oft auf eine Probe im Kleinen beschränken; eine solche dürfte übrigens auch da zunächst ausgeführt werden, wo die Apparatur und die Verhältnisse die Prüfung im Grossen erlauben. Man verflicht die gefärbte Probe mit weisser Wolle, Seide und Baumwolle und knetet sie dann einige Zeit mit lauwarmer, starker Seifenlösung recht kräftig und andauernd durch. Man benutzt hierbei 100 g der üblichen Walkseife in 1 1, legt die Muster 2 Stdn. in die lauwarme Walklösung ein und walkt sie währenddessen von Zeit zu Zeit tüchtig durch. Für sehr scharfe Walke kann man pro 1 Walklösung noch 2—5 g Soda zusetzen, während für leichte Walke schon eine Lösung von 30 g Seife und 2 g Soda in 1 1 genügt. Nach beendetem Walken — währenddessen der entstehende Seifenschaum nicht merklich gefärbt werden darf — wäscht man die Probe sehr gut mit Wasser aus und lässt sie dann auf angefeuchtetem Fliesspapier recht langsam trocknen. Nur wenn die Seife vollständig ausgewaschen wurde, lässt sich mit Sicherheit feststellen, ob ein Abbluten des Farbstoff«* stattfindet. Die im Kleinen durchgeführte Prüfung wirkt in der Regel nicht so kräftig wie Fabrikwalke, so dass letztere für die endgültige Feststellung nicht zu entbehren sein wird. 4. E c h t h e i t g e g e n Strassenschmutz. Diese Prüfung wird, da der Strassenschmutz und Staub alkalisch reagieren, mit Alkalien ausgeführt, und man bezeichnet deshalb die Widerstandsfähigkeit von Färbungen gegen Strassenschmutz auch als A l k a l i e c h t h e i t . Gewöhnlich betupft man wollene Stoffe zwecks dieser Prüfung mit einer Lösung von 10 g A m m o n i a k in 1 1, lässt dann trocknen, ohne auszuwaschen, und bürstet ab. Auch kann man den Stoff kurze Zeit in die genannte Lösung einlegen und dann (ohne auszuwaschen) trocknen lassen. Anstelle des Ammoniaks bedient man sich wohl auch einer K a l k m i l c h , die 10—15 g Ätzkalk in 1 1 enthält. Nach dem Trocknen und Abbürsten lässt sich eine etwaige Farbenänderung an den mit Alkali behandelten Stellen des Stoffes gut erkennen. Nicht so kräftig iat die Wirkung einer 5 ö /oigen S o d a l d s u n g , die man in lauwarmem Zustande zur Anwendung bringt; dagegen kann man mit grossem Vorteil anstatt aller erwähnten Alkalien wirklichen S t r a s s e n s c h m u t z zu dieser Prüfung verwenden.
366
Färberei und
Färbung.
Bei Baumwolle m u s s ' man oft die Widerstandsfähigkeit gegen starke Natronlauge, wie Bolche «um Mercerisieren benutzt wird, prüfen; man verfahrt dann ganz wie beim Mercerisierprozess selbst: Die gefärbte Baumwolle wird mit weisser Baumwolle verflochten, 5 Minuten mit kalter Natronlauge (25—30 0 Be) behandelt, hierauf mit kaltem und dann mit warmem Wasser ausgewaschen und schliesslich mit schwacher Essigsäure abgesäuert. Bei allen diesen Manipulationen soll eine wesentliche Farbenänderung nicht eintreten. 5.
Säureechtheit.
Gefärbte Wolle muss auf Widerstandsfähigkeit gegen S c h w e f e l s ä u r e beim Karbonisieren geprüft werden: Man t r ä n k t die Färbung mit kalter verdünnter Schwefelsäure von 40 drückt die Säure gut aus und trocknot zwischen ungefärbtem Wollstoff 2 Stdn. bei 85—90 ° C; dann wird das Gewebe in kalter Sodalösung von 4 0 B6 umgezogen, in Waaeer gespült und getrocknet. Weniger säureechte Färbungen werden mit A l u m i n i u m c h l o r i d karbonisiert; man benutzt zur Prüfung Lösungen der betreffenden Salze in einer Stärke von 5—7 0 B6, windet nach dem Tränken aus und trocknet bei etwa 110° C. Dann wäscht man mit Walkerde und trocknet. Bei Baumwolle p r ü f t man durch 20 Minuten langes Einlegen in Essigsäure von 8 • B6, wäscht gut aus und trocknet; ein anderes Muster wird in derselben Weise mit Salzsäure von 3 0 B6 behandelt, und ein drittes Muster (das mit weisser Wolle verflochten wird) kocht man 1—2 Stunden in einem Bade, welches 1 g Schwefelsäure u n d 2 g Glaubersalz in 1 1 enthält. In allen Fällen darf die Farbe nicht zu sehr an Intensität einbüssen, und mitbehandelte weisse Wolle darf nicht angefärbt werden. Für Seide kommt Säureechtheit weniger in Betracht; man kann nötigenfalls m i t einem lauwarmen Bade behandeln, das 1 g Schwefelsäure in 1 1 enthält. 6. Bleichechtheit. Bei Wolle und Seide fällt die Bleichechtheit gewöhnlich m i t der S c h w c f e l e c h t h e i t zusammen. Man feuchtet die gefärbte Wolle oder Seide an und h ä n g t sie dann für 8 Stdn. in die Schwefelkammer, spült hierauf put und lässt trocknen. Noch zweckmässiger ist es, die gefärbte Wolle (oder Seide), m i t weisser Wolle, Baumwolle und Seide vereinigt, zunächst in einem Seifenbad (5—6 g Marseillerseife in 1 1) zu spülen, dann auszudrücken und nun erst 8—12 Stdn. zu schwefeln. Zum Schwefeln kleiner Proben bedient man sich eines Holzkastens oder einer grossen Glasglocke, welche auf einer Glasplatte steht. Den Schwefel, der sich in einem Schälchen befindet, entzündet man, ehe man den Kasten schliesst oder die Glocke überdeckt; die Muster müssen i m Innern frei hängen, zu welchem Zweck man ein kleines hölzernes Gestell anfertigt. Man kann auch die Färbungen 12 Stdn. in einer wässerigen Lösung von schwefliger Säure (4Va° B6) liegen lassen, g u t spülen und trocknen. Bei Baumwolle deckt sich die Bleichechtheit mit der G h l o r e c h t h e i t ; man muss das gefärbte Bamwollgewebe m i t weisser Baumwolle vereinigen und nun zunächst einer schwachen Chlorkalklösung und dann einem verdünnten Säurebad aussetzen. Man benutzt eine Chlorkalklösung von höchstens Va° Bö Stärke, legt für 1—2 Stdn. ein, wäscht dann, zieht durch ganz verdünnte Schwefelsäure (sp. G. 1,005), spült nach und lässt trocknen. In besonderen Fällen fällt die Bleichechtheit auch m i t der Widerstandsfähigkeit gegen W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d zusammen. Man verdünnt dann 1 T. käufl. Wasserstoffsuperoxyd (von 12 voL % ) mit 5 T. Wasser und fügt Amigoniak zu, bis die Lösung eben Lackmuspapier blau färbt. In ddese Lösung legt man das gefärbte Material für 2 Stdn. ein, spült dann und trocknet. 7. Eeibechtheit. Die Reibechtheit kommt vor allem für wollene Gewebe in Betracht, die zu Möbelbezügen dienen, weiter auch für Kleiderstoffe. Man prüft auf Reibechtheit dadurch, dass man das gefärbte Muster fest aufspannt (z. B. mit Reissnägeln auf einem Brett befestigt) und es nun mit weissem Baumwollstoff oder mit rauhem weissem Papier stark reibt. Hierbei soll die Färbung nicht ,,abschmutzen", d. h. nicht oder doch nur unwesentlich auf das Papier oder die weisse Baumwolle abfärben. Diese Art der Prüfung erlaubt namentlich dann ein Urteil, wenn man eine Färbung von bekannter Reibechtheit gleichzeitig ebenso behandelt, etwa so, dass man auf dem einen Gewebe m i t der linken, auf dem andern mit der rechten Hand reibt. 8. Schweissechtheit. Die Natur des Schweisses ist bei den einzelnen Menschen so verschieden, dass die gleiche Färbung im einen Falle überraschend schnell bedeutend verändert wird, während eine andere Person ein so gefärbtes Kleidungsstück sehr lange tragen kann, ohne dass ein Einfluss sichtbar wird. Zu einem annähernden Urteil Über die Schweissechtheit kommt man dadurch, dass man verdünnte Essigsäure (2—3° BS) bei Körperwärme (d. h. bei 37° C.) auf die gefärbten Stoffe einwirken lässt: Man t r ä n k t die Stoffe mit der Säure, lässt eintrocknen, t r ä n k t wieder und wiederholt dies abwechselnde Tränken und Trocknen 4—10 mal in täglichen Zwischenräumen. Da die Behandlung mit Essigsäure kein sicheres Urteil ermöglicht, so bleibt es vorzuziehen, einzelne Muster der betreffenden Färbung von verschiedenen Leuten unter den Achselhöhlen oder auf der Brust tragen zu lassen. Man wählt natürlich Personen, die reichlich Schweiss absondern, und nimmt die Probe am besten dann vor, wenn die fraglichen Leute anstrengende Arbeit leisten, lauge Märsche ausführen u. s. w. 9. B ü g e l e c Ii t h e i t. Um die Widerstandsfähigkeit einer Färbung gegen Bügeln zu prüfen, bügelt man den gefärbten Stoff mit einem heissen Bügeleisen, genau wie es auch sonst in der Praxis geschieht.
367
Färberlack — Farbextrakte.
Man bügelt entweder trocken oder nach vorheriger Benetzung, oder endlich man l e g t einen nassen weissen Lappen auf den gefärbten Stoff und überbügelt den Lappen solange, bis er trocken geworden ist. Die Färbungen dürfen sich beim Bügeln nicht verändern, oder e s muss sich doch die zunächst auftretende Veränderung beim Abkühlen des Stoffes wieder verlieren. 10.
D e k a t i e r e c h t h e i t .
Um die Wirkung der nassen Dekatur nachzuahmen, l e g t man die gefärbte Probe, nachdem man sie m i t weisser Wolle, Baumwolle und Seide zu einem Muster vereinigt hat, in kochendheisses Wasser, knetet sie von Zeit zu Zeit kräftig m i t den Händen durch und lässt s i e endlich in dem Wasser langsam erkalten. Der trocknen Dekatur kommt man nahe, indem man die Probe der Wirkung von gespanntem Wasserdampf bei 110° für 1 / 2 Std. aussetzt, und zwar einmal i n trocknem Zustande, während ein anderes Muster vorher mit Wasser befeuchtet wird. Am besten i s t es, wenn ein Dekaturzylinder zur Verfügung s t e h t ; man dämpft die Probe dann zusammen m i t einem i m Grossen zu behandelnden Stück. 11.
L i c h t e c h t h e i t .
In der Praxis versteht man unter ,,Lichtechtheit' 4 nicht nur die Widerstandsfähigkeit gegen die Einwirkung des LichtB, sondern ausserdem gegen die Luft, die Wärme, Feuchtigkeit, den Staub u. s. w . , d. h. der Begriff Lichtechtheit f ä l l t zusammen mit der W e t t e r e c h t h e i t . Man soll deshalb für gewöhnlich die Proben nicht hinter Glas der Lichteinwirkung aussetzen, sondern unbedeckt und im Freien, so dass sie auch wirklich den Witterungseinflüssen preisgegeben sind. Immerhin empfiehlt e s sich nebenher, die wahre Lichtechtheit gesondert zu prüfen, i n w e l c h e m Falle man die Muster am beBten in einem photographischen Kopierrahmen hinter Glas belichtet. Handelt efl sich um die Bestimmung der Wetterechtheit, so werden die Muster (Stofflappen oder Stränge) auf einem glatten Brett nebeneinander befestigt und zur H ä l f t e m i t einem undurchsichtigen Karton bedeckt. Empfehlenswert ist es, andere, in der Nuance möglichst gleiche Färbungen v o n bekanntem Echtheitsgrad neben den Proben den Witterungseinflüssen auszusetzen. Ferner darf man sich nicht auf Färbungen e i n e r Tiefe beschränken, sondern muss ein helles, e i n mittleres und ein dunkles Muster — oder noch zahlreichere Abstufungen — zum Zweck der Prüfung herstellen. Vergleichende Untersuchungen sind dabei stets g l e i c h z e i t i g ( n i c h t nacheinander!) vorzunehmen, da die Wirkung des Lichts nach der Tageszeit, der Witterung und der Jahreszeit in sehr weiten Grenzen wechselt. Die Veränderungen in der Färbung stellt man von Zeit zu Zeit (etwa jede Woche) fest, indem m a n jedesmal einen weiteren Streifen des belichteten Musters mit undurchsichtigem Karton zudeckt, so dass man schliesslich nach Beendigung der Probe eine ganze Skala hat, auf der die entstandenen Abtönungen deutlich sichtbar sind. E s sei davor gewarnt, die so gewonnenen Resultate auf andere Gespinstfasern zu übertragen, denn Farbstoffe, die sich auf Seide oder Wolle als g u t lichtecht erweiBen, brauchen dies keinesw e g s a u c h auf Baumwolle zu sein u. B. w. B e i der Prüfung auf L i c h t e c h t h e i t ist der Verwendungszweck in Betracht zu ziehen, ferner der Umstand, ob helle oder dunkle Färbungen in Frage kommen, die Witterung u. s. w. H a t man häufig Prüfungen auf Lichtechtheit anzustellen, so ist es angebracht, Vergleichsfärbungen (Typs) sehr lichtechter Farbstoffe in möglichst verschiedenen Abtönungen vorrätig zu h a l t e n . Man empfiehlt für blaue Farben I n d i g o b l a u , für gelbe T a r t r a z i n und W a u g e l b , für rote Farben A l i z a r i n r o t u. s. w. man Was für eine E c h t h e i t s p r ü f u n g man auch a u s f ü h r t , s t e t s b e h a l t e e i n e n Teil des gefärbten Musters zurück, um n a c h h e r die entsprechenden V e r g l e i c h e a n s t e l l e n zu k ö n n e n .
Färberei- und Appreturmaschinen: C. G. Haubold jr., Chemnitz (Sachsen).
| Gebr. Heine,
Viersen,
Rheinland
(Zentrifugen),
Färberlack siehe „ L a c - D y e". Färberwaii (Wau; Gelbkraut). Das (teils wild wachsende, teils auch angebaute) Gelbkraut Reseda luteola kommt in getrockneten Bündeln von gelblichgrüner Farbe in den Handel. Es gibt eine gelbgrüne Abkochung, die den Farbstoff L u t e o 1 i n enthält und mit Tonerdebeize eine tiefgelbe,, mit Zinnchlorür eine orangegelbe, mit Chrombeize eine olivengelbe Färbung gibt. Namentlich für die Seidenfärberei ist Wau geschätzt. Gelbkraut
»/o kg Mk. 8 0 , 0 0
F a r b e x t r a k t e . Zur Ersparung von Frachtkosten werden neuerdings viele Farbstoffe, vor allem diejenigen der F a r b h ö l z e r , in extrahierter Form in den Handel gebracht, wodurch gleichzeitig in der Färberei stärkere Konzentrationen als gewöhnlich zur Verfügung stehen. Zur Gewinnung der Farbextrakte werden die fein geraspelten Farbhölzer entweder in offenen Gefässen mit Wasser gekocht oder aber unter einem Druck von 1,5—2 Atm. mit Dampf behandelt. Besondere Vorzüge vor diesen beiden Methoden bietet das sogenannte D i f f u s i o n s v e r f a h r e n , wie es namentlich in der Z u c k e r f a b r i k a t i o n (s. d.) üblich ist. Hierbei ist
368
Farbhölzer — Farbstoffe.
eine Reihe von Diffusionsapparateh zu einer sogenannten D i f f u s i o n s b a t t e r i e vereinigt Das zu extrahierende Material sowie die Extraktionsflüssiglceit kommen mit direktem Dampf nicht In Berührung, und die Temperatur steigt nicht so hoch, dass dadurch eine Zersetzung der Farbstoffe eintreten könnte. Das Wasser wird vielmehr indirekt vorgewärmt, und die Farblauge tritt aus dem einen in das nächste Extraktionsgefäss Ober; bei dem Obertritt wird es immer wieder durch indirekten Dampf auf den nötigen Wärmegrad gebracht So erhalt man Farbextrakte von etwa 1,5' Bé, die dann in Vakuumapparaten bis auf 20—30' Bè oder auch ganz zur Trockne eingedampft werden. Farbextrakte: Lehmann & Voss, Hamburg.
Einrichtung für Eindämpfung von Farbextrakten: Dr. R. Jürgensen, Prag-Ziikow.
Farbholzextrakte:
Qrünberger k Seidel, Httau.
I Lehmann & Voss, Hamburg.
Apparate zur Herstellung von Farbholzextrakten und Anlagen:
Volkmar Hinig k Comp., Dresden-A-, Zwickauerstrasse 27.
BMenstr. | 61 Kupfersohmiederei o. BasoMnenbananstalt Gegründet 1819
I Farbholzextrakt - Apparate und Anlagen Vakuum- und Verdampf-Apparate I » »P •"= »—*
L
F a r b h ö l z e r . Das Stammholz verschiedener farbstoffhaltiger Bäume, insbesondere B1 a u h o 1 z (s. d.), G et I b h o I z (s. d.), R o t h o l z (s. d.) und S a n d e 1 h o 1 z (s. d.).
Lehmann & Voss, Hamburg.
F a r b l a c k e siehe „ L a c k f a r b e n " .
Farbstifte siebe „P a s t e 11 f a r b e n".
Farbstoffe. Die Farbstoffe werden nach sehr verschiedenen Richtungen eingeteilt, so in n a t O r l i c h e und k ü n s t l i c h e F a r b s t o f f e , in M i n e r a l f a r b e n und o r g a n i s c h e F a r b s t o f f e . In vorliegendem Werk ist folgende Einteilung aurchgefflhrt worden: I. M i n e r a l f a r b e n . a) E r d f a r b e n . b) K ü n s t l i c h e M i n e r a l f a r b e n (chemische Farben). 1. Antimonfarben; 2. Arsenfarben; 3. Baryumfarben; 4. Bleifarben; 5. Chromfarben; 6. Eisenfarben; 7. Qoldfarben; 8. Kadmiumfarben; 9. Kobaltfarben; 10. Kupferfarben; 11. Mangaiifarben; 12. Quecksilberfarben; 13. Wismntfarben; 14. zinkfarben und 15. Zinnfarben. II. O r g a n i s c h e F a r b s t o f f e . a) P f l a n z e n f a r b s t o f f e . b) T i e r 1 S c h e F a r b s t o f f e. c) T e e r f a r b s t o f f e . Die Teerfarbstoffe sind in mannigfachen Unterabteilungen behandelt, welche im Artikel „ T e e r f a r b s t o f f e " aufgezählt sind.
Farnesol — Fässer.
369
Des weiteren vgl. man die Artikel „ A n s t r i c h f a r b e n " , „ A q u a rellfarben", „Bronzefarben", „ B u c h d r u c k f a r b e n " , „Eisf ä r b e n", „G I a s f a r b e n", „ L a c k f a r b e n", „ M a l e r f a r b e n", „ Ö l f a r b e n", „P o r z e 11 a n f a r b e n" u. s. w. Nach der Anwendung für die S t o f f f ä r b e r e i scheidet man die künstlichen Farbstoffe auch i n S u b s t a n t i v e F a r b s t o f f e , B a s i s c h e Farbstoffe, Sauere Farbstoffe, Beizenfarbstoffe, K Q p e n f a r b s t o f f e , worüber die betreffenden Artikel zu vergleichen sind; ausserdem wären d i e a u f d e r F a s e r direkt e r z e u g t e n Farbstoffe hier zu nennen. Farbstoffe: S. H. Cohn, Farbenfabriken, Berlin S., Kottbuser Damm 70.
Farnesol. Nach dem D. R. P. 149 603 aus verschiedenen ätherischen ölen, namentlich Moschuskörneröl, Lindenblütenöl und Akazienblütenöl, dargestellter Sesquiterpenalkohol, und zwar benutzt man dazu die fraktionierte Destillation, fangt die unter 20 mm Druck zwischen 150 und 200* siedenden Anteile auf, behandelt sie mit Säureanhydriden (z. B. Phtalsäureanhydrid), verseift nach der Reinigung die Ester und fraktioniert schliesslich im Vakuum. Reines Farnesol hat sp. Q. (bei 18°) 0,885, S. P. (bei 20 mm) 160°; Brechungsexponent n D = 1,4888. Es zeigt einen sehr milden, nachhaltigen Blumengeruch. Faserstoffe siehe „ G e s p i n s t f a s e r n " . Fässer. a) Aus H o l z für trockne Chemikalien (sog. S o d a f a s s e r ) . Sodainhalt 10 Aus weichem Holz — Aus hartem Holz — Doppelwandig, aus Buchenholz . . 1,10
12,5 0,80 1,75 —
15 — — 1.15
25 1,00 2,75 1,45
40 — — 1,65
50 1,50 3,75 1,90
57 kg. 1,70 Mk. 4.50 „ 2,15 ,
Sodainhalt 100 Aus weichem Holz 1,80 Aus hartem Holz 5,50 Doppelwandig, aus Buchenholz . . 2,50
125 2,50 6,50 —
150 2,75 7,50 2,75
175 3,00 8,25 —
200 3,50 9,50 —
250 4.00 — —
300 kg. 4,50 Mk.
b) A u s P a p i e r m a c h £
Sodainhalt . . Preis . . . .
10 1,25
15 1,45
25 1,75
(Patent-Papierfasser).
50 2,25
75 2,70
100 3,70
150 kg. 4,75 Mk.
c) E i s e n b l e c h f ä s s e r ( H o b b o c k s ) für trockne Chemikalien.
Sodainhalt . 5 Preis . . . 1,25
7,5 1,40
10 12,5 1,45 1,55
15 20 25 30 1,80 1,90 2,15 2,30
40 50 2,65 3,10
60 kg. 3,55 Mk.
d) S c h m i e d e e i s e r n e F ä s s e r (mit Schutzreifen). Wasserinhalt 30 Gewicht ca 12 Aussen angestrichen . . . 13,00 Innen und aussen verzinkt . 16,00
55 18 13,50 16,50
75 21 14,00 17,00
100 24 15,00 18,00
150 42 18,00 21,00
200 50 19,00 22,50
300 1. 80 kg. 26,00 Mk. 32,00 „
Wasserinhalt 400 450 540 680 800 900 1. Gewicht ca 100 115 125 150 170 180 kg. Aussen angestrichen . . . 29,00 33,50 36,50 41,00 44,50 48,50 Mk. Innen und aussen verzinkt . 37,00 42,50 45,50 53,50 57,50 63,50 , Zapfloch mit Gewindestöpsel kostet pro Stück 1,50—2,00 Mk. extra.
e) E x p l o s i o n s s i c h e r e T r a n s p o r t f ä s s e r . sonderen Artikel „ E x p l o s i o n s s i c h e r e G e f S s s e " . f) E i s e r n e F ä s s e r , v e r b l e i t , mit Zapfloch. Wasserinhalt 50 Preis . . . 22.00
350 40,00
Siehe den be-
540 1. 55,00 Mk.
g) F ä s s e r v o n S t e i n g u t f ü r destilliertes Wasser u. s. w.
Wasserinhalt Preis . . . Bläeber VI.
10 3,00
20 6,00
50 1. 15,00 Mk.
24
370
Fayence —
Feinmahlmaschinen.
BSttcher & Gessner, Utna-llaelirg. HaaMombaomtatl.
Patentierte Maschinen zur Herstellung von staubdichten Tonnen für Chemikalien Zement etc. Holzbearbeitungsmaschinen jeder Art für Kistenfabriken etc. Kleine,
Eiserne Fässer. NeuscMier
&
Co.,
G.
Fässer aus Steinzeug:
m. b.
H.,
Schwelm i. W. (e. Ins.-Anh. S. 17).
Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berlineret!-. 23.
Explosionssichere Fässer:
Fabrik explosionssicherer Gef&sse, G. m. b. H., Salzkotten i. W.
Fass-Maschinen:
Böttcher & Gessner, Altona-Hamburg.
F a y e n c e siehe „S t e i n g u t".
Federalaun = A s b e s t (s. d.).
Aflenzer Grafit- und Talksteingewerkschaft, Gesellschaft m. b. H., Aflenz (Steiermark).
Federharz =
K a u t s c h u k (s. d.).
Federweiss = A s b e s t (s. d.).
F e h l l n g s c h e Lösung:. Eine Flüssigkeit, die Kupfersulfat, Seignettesalz und Natronlauge enthält und zur Zuckerbestimmung dient. Bereitung und Sonstiges siehe im Artikel „ M a s s a n a l y s e". Feingehalt. Siehe die Artikel„G o l d l e g i e r u n g e n " und „ S i l b e r l e g i e r u n g e n " .
Feinmahlmaschinen m i t
L u f t s i c h t u n g zur staubfeinen Vermahlung von Kreide, Ton, Kaolin, Gips, Kalk, Graphit, Kohle, Salz, Borax, Rinde, Farben, Zucker, Tabak, Leim, Holz, Glas u. a. mittelharten und weichen Stoffen. Diese Maschinen bestehen (s. Abbildung* aus einem senkrechten Mahlgehäuse mit Öffnung für den Luftzutritt und regelbarer Aufgabevorrichtung, einem im Gehäuse mit grosser Geschwindigkeit umlaufenden Schlagkreuze'und einem Gehäuseaufsatz mit Ventilator. Die Maschinen arbeiten mit Hilfe eines Luftstromes und liefern direkt ein staubfeines Mahlerzeugnis ohne besondere Sichtmaschinen; das Mahlgut kann j e nach Grösse der Maschine in Stücken von Walnuss- bis HUhnereigrösse zugeführt werden. Das von dem Schlagkreuz erfasste Mahlgut wird gegen die Wände des Gehäuses geworfen und so allmählich zerkleinert; das Feingut wird vom Luftstrom abgesaugt und in eine besondere Staubkammer geblasen, während die schwereren Griese immer wieder in den Mahlraum zurückfallen.
Feinsoda — Fermente.
Grösse
371
No.
0
1
2
3
Durchmesser des Mahlgehäoses . . 400 650 1000 830 Durchmesser der Riemenscheibe . . 100 240 150 180 Breite der Riemenscheibe 105 150 240 180 Umdrehungen der Riemenscheibe . in der Minute 2000 4000 2600 3300 Kraftbedarf bei mittlerer Beanspruchung etwa . . . . 8 - 1 0 1 5 — 2 0 2 0 — 3 0 3 0 - 4 0 Stündliche Leistung J e nach Mahlgut und Feinheit 2,2 | Länge . 1,6 1,9 1,1 Raumbedarf der Maschine •{ Breite 0,8 1,3 1,5 1,1 | Höhe . 2,7 3,6 3 1,7 Gewicht der Maschine 3000 450 1200 1900 Preis der Maschine . . . . Mk. } 1420 2650 4690 3450 Preis der Ankerbolzen und -Platten n Fried. Krupp Aktiengesellschaft Grusonwerk, Magdeburg-Buckau.
Feinsoda. Man versteht darunter Soda Form. Weiteres siehe unter „S o d a " . Feinsoda:
in
pulverig-kristallinischer
I'. Strahl & Co., Schoppinitz (Oberschi.).
F e i n s p r i t (Spiritus rectificatissimusl Rektifizierter Alkohol von 94 bis 96 Volumprozent Gehalt. Über die Darstellung siehe den Artikel „S p i r i t u s".
Chem. Fabrik Cotta E. Heuer, Dresden-Cotta.
Anparate zur Herstellung von Feinsprit:
F. II. Meyer, Hannover-Halnholz.
F e l d s p a t . Schlechthin versteht man darunter den K a l i f e l d s p a t oder O r t h o k l a s , der Zusammensetzung nach Kaliumaluibiniumsilikat [K>0 . 3 SiOj] + [AljOj + 3 SiOj]. Teils in monokllnen Kristallen, teils derb mit körniger Struktur, farblos bis braunrot, durchsichtig bis undurchsichtig, glasglänzend. Der gewöhnliche Feldspat dient hauptsachlich zur Porzellanfabrikation, weiter als Baumaterial und Düngemittel. Weniger wichtig ist der trikline N a t r o n f e l d s p a t (Natriumaluminiumsilikat), auch A 1 b i t genannt. Feldspat:
Wilhelm Minner, Arnstadt i. Th. Fried.
Feldspatmühlen: Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
F e n c b e l O l (Oleum Foeniculi). Ätherisches Ol, das aus den Fenchelsamen (Foeniculum capiUaceum) durch Destillation mit Wasser gewonnen wird. Farbloses oder gelbliches, aromatisch riechendes, slisslich-gewQrzig schmeckendes ätherisches ö l ; sp. O. (bei 15°) 0 , 9 2 0 - 0 , 9 8 0 , erstarrt bei 10« kristallinisch. O. D. + 7 bis 2 2 I m Fenchelöl sind verschiedene chemische Verbindungen aufgefunden worden, wie Pinen, Dipenten, Fencbon und namentlich A n e t h o l (Hauptbestandteil des Anisöls). Das Fenchelöl löst sich wenig in H>0, dagegen leicht in Alkohol. Man benutzt es zu medizinischen Zwecken, bei der Likörfabrikation und bei dpr Seifenfabrikation. Fenchelöl, xektif. D . A . I V „ „ D . A . I V , bei Blechfl. von 1 2 , 5 kg ,, konz. Stearopten
1 kg Mlc. 8 , 2 5 1 „ „ 7,25 1 „ „ 15,00
F e r m a n g o l . Unter diesem Namen kommt ein Mittel gegen Blutarmut und Nervenleiden in den Handel. Es erwies sich nach A u f r e c h t als eine wässerig-spirituöse, aromatisierte Lösung von ca. 5 % Eisenmangansaccharat, 1,5 % glyzerinphosphorsaurem Kalk mit 14 % Rohrzucker und 14,2 vol. % Alkohol. F e r m e n t e . A l s u n g e f o r m t e F e r m e n t e oder E n z y m e bezeichnet man den Eiweissstoffen nahestehende, ihrer Natur nach noch wenig auf24*
372
Fernambukholz —
Ferratose.
geklärte Körper, die imstande sind, in äusserst geringer Menge sehr grosse Massen organischer Stoffe umzuwandeln. Alle fermentativen Prozesse bestehen in einer S p a l t u n g , d. h. in dem Zerfall kompliziert zusammengesetzter Verbindungen in einfachere; meist findet dieser Prozess durch Wasseraufnahme ( H y d r a t i s i e r u n g ) statt. Die wichtigsten Enzyme sind: 1. D i a s t a s e n , welche Stärke verflüssigen und in Zucker verwandeln (hierher gehört z. B. das P t y a 1 i n des Speichels); 2. die Z y m a s e , welche die alkoholische Gärung erregt, d. h. den Zucker in Alkohol und Kohlensäure spaltet; 3. das P e p s i n des Magensafts, welches ebenso wie 4. das T r y p s i n Eiweissstoffe peptonisiert; 5. die L i p a s e , die Fette spaltet; 6. die I n v e r t a s e , welche Rohrzucker in Invertzucker verwandelt; 7. die Q 1 y k a s e oder M a 11 a s e , die aus Maltose Traubenzucker bildet; 8. die M e 1 i b i a s e , welche Raffinose in ihre einfachen Zuckerarten zerlegt; 9. die K a t a I a s e , welche Wasserstoffsuperoxyd in HsO und O spaltet; 10. das L a b f e r m e n t , welches Milch zur Gerinnung bringt; 11. die O x y d a s e n , welche freien Sauerstoff der Luft auf oxydierbare Körper zu abertragen vermögen.
Fernambokholz (LignumFernambuci;
Lignumbrasiliense),
auch B r a -
s i l i e n h o l z , N i k a r a g u a h o l z , P e r n a m b u k h o l z und R o t h o l z genannt, ist das Stammholz des Baumes Gaesalpinia echinata. Weiteres siehe unter „R o t h o 1 z".
Fernsprecher:
Siemens & Halske A.-G. Wemerwerk, Berlin, Nonnendamm.
F e r n t h e r m o m e t e r , elektrische. Sie beruhen auf der Messung der Widerstandsänderung von Metallen bei Wechsel der Temperatur. Bei den elektrischen Fernthermometern von B r a u n & C o . misst man den Leitungswiderstand einer kleinen Metallspule, die bei entsprechendem Einschluss in eine geeignete Armatur auch in Flüssigkeiten, unter Druck stehende Räume usw. eingeführt werden kann. Die Entfernung von dem Ableseapparat kann beliebig gross sein, ebenso können mit einem Umschalter mehrere Messstellen an e i n e n Ableseapparat angeschlossen werden. Dieser besteht aus einem elektrischen Messgerät nach Art der Voltmeter, jedoch mit einer Temperaturskala, welche ganz nach Wunsch eingeteilt wird, z. B. 0—50" C. in halbe Grade, oder — 20 bis + 30° u. s. w. Die Genauigkeit ist etwa Vi*. Bei dem System der Fernübertragung von Temperaturen nach G. A. S c h u 11 z e ist es durch die Differentialwirkung zweier Ströme — von denen der eine unveränderlich ist, während der andere durch dieWiderstandsänderung des Thermometerkörpers beeinflusst wird — gelungen, die Empfindlichkeit dieser thermometrischen Registrierung soweit zu steigern, dass schon Änderungen von 0,1' C. bequem abgelesen werden können. Preise der elektrischen Fernthermometer auf Anfrage bei den fabrizierenden Firmen. Paul Brmun & Co., Berlin N. 68, Giudyatr. 8.
I Siemens 4 Halske A.-G. Wernenverk, Berlin, | Nonnendamm.
F e r r a t i n (Eisenalbuminsäure). Verbindung von Eisen mit Eiweiss, als welche das Eisen unserer Nahrungsmittel sehr fest an Eiweiss gebunden ist; es wird nach den D. R. P. 72 168 und 74 533 künstlich durch Behandeln von Eierelweiss mit Ferritartrat dargestellt, bildet ein rotbraunes, unlösliches Pulver und dient als leichtverdauliches, angenehm zn nehmendes Eisenpräparat Ferratin „Boehringer" In Tabletten 4 0,25 g
H Mk. 7,00; 1 kg Mk. 65,00 Glas mit 100 Stück „ 1,85
Ferratooren. • Eisen-Nukleinverbindung mit 1 % Fe-Gehalt. Bräunliches, unlösliches Pulver, medizinisch benutzt; es wird vom Darm gut aufgenommen. F e r r a t o s e . Es ist eine Lösung von F e r r a t i n (s. d.), enthält 0,3 % Fe in leicht resorbierbarer Form und entspricht in Anwendung und Eigenschaften dem Ferratin. Man kann in das Ferratin noch andere Elemente in organisch gebun-i
Ferrhämin — Ferrum oxydatum.
373
dener Form einführen und hat dies namentlich mit J und mit As getan. So erhält man einerseits J o d f e r r a t i n und anderseits A r s e n f e r r a t i n . Beide werden meist in Form einer Lösung dargestellt und verabreicht und führen als solche den Namen J o d f e r r a t o s e und A r s e n f e r r a t o s e . Jede enthält 0,3 % Fe, dazu die erstere 0,3 % J, dagegen die letztere 0,003 % As. 2 5 0 g Mk. 1 , 0 0 2 5 0 g „ 1,60 2n0 g „ 2 , 0 0
Ferratose Jodferratose Arsenferratose
Ferrhämin(-Hertel). Verbindung von frischem Rinderblut mit Eisen, der zur Konservierung 20 % Südwein zugesetzt sind. F e r r l c y a n k a l l u m siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g en" No. 15. F e r r i p y r i n siehe „F e r r o p y r i n". F e r r i v e r b l n d n n g e n und F e r r o v e r b i u d u n g e n siehe „E i s e n v e r b i n d u n g e n". F e r r l c h t h o l = Ferrum sulfoichthyolicum. Bräunlich-schwarzes, unlösliches, geruch- und geschmackloses Pulver, das medizinisch als Eisenpräparat verwendet wird und 3,5 % Fe sowie 96,5 % Ichthyolsulfosäure enthält. Ferrichthol-Tabletten (0,1 g)
1000 Stück Mk. 17,50
F e r r o a l u m i n l o m siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 7. F e r r o c h r o m siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 3. F e r r o c y a n b l a u siehe „E i s e n f a r b e n". F e r r o o y a n k f t H n m siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " No. 14. F e r r o o y a n n a t r l o m siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " No. 16. F e r r o m a n g a n siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 1. F e r r o m o l y b d & n siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 11. F e r r o n i o k e l siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 8. F e r r o p y r l n (Ferripyrin). Verbindung von Antipyrin mit Eisenchlorid. Man gibt es innerlich bei Anämie, Chlorose, Migräne, Neuralgien, bei Darmkatarrhen und -blutungen. Ferropyrin per Glas ä Üb g 1 kg
Mk. 2,50 „ 90,00
F e r r o s i l i z l u m siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 5. F e r r o s t y p t l n . Doppelsalz von Hexamethylentetraminchlorid und Eisenchlorid (CH,).N.. H C l . FeClj. Gelbes, äusserst leichtlösl. Pulver von zusammenziehendem Geschmack. Man benutzt es als zusammenziehendes und blutstillendes Mittel, und zwar in 20—40 %iger Lösung. Fcrrostyptin I)r. L. C. Marquart, ehem. Fabr., Beuel
Rh.
1 kg Mk. 25,00
F e r r o t i t a n siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 10. F e r r o v a n a d i n siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 12. F e r r o w o l f r a m s. „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 4 und „W o 1 f r a m l e g i e r u n g e n". F e r r u m a c e t i c n m = Eisenazetat. Siehe unter „E i s e n v e r b i n d ü n g e n " No. 1. F e r r u m c h l o r a t u m == Eisenchlorür siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n" No. 4. F e r r u m c h r o m a t u m = Eisenchromat siehe „ E i s e n v e r b i n d t i n g e n" No. 6. F e r r u m h y d r o x y d a t u m = Eisenoxydhydrat siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " No. 9. F e r r u m n l t r l c u m = Eisennitrat siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " No. 7. F e r r u m o x a l i c u m = Eisenoxalat siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " No. 8. F e r r u m o x y d a t u m = Eisenoxvd siehe . . E i s e n v e r b i n d u n g e n " No. 9.
374
Ferrum sesquichloratum —
Fctron.
F e r r u m s e s q u i c h l o r a t u m = Eisenchlorid siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " No. 5. F e r r u m s u l f u r a t u m = Eisensulfid siehe „Eisenverbindung e n " No. 12. F e r r u m s u l f u r l c u m = Eisenvitriol siehe ,.E i s e n v e r b i n d u n g e n " No. 11. F e r r u m s u l f u r l c u m o x y d a t u m = Eisenoxydsulfat siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " No. 10. F e r s a n . Eisenhaltige Paranukleinverbindung, die ausser dem hohen G e halt (ca. 90 °/o) an wasserlöslichen und leicht resorbierbaren Eiweisssubstanzen (Azidalbuminen) durch einen Gehalt an E i s e n und P h o s p h o r (in organischer, hochmolekularer Form) ausgezeichnet ist und den Begriff des Eisenpräparates mit dem Charakter des Nährpräparates vereinigt. ^ • , r Fersan » DP u l v e r f o r m Fersan in Tabletten
Fervin.
/ 25 { u ( )
/ 1 0 0 grosse St. t 3,00
50
2fiQ
100
250
3 ß Q
5 0 grosse St. 1,60
g ß Q
g. ^
100 kleine St. 1,80
5 0 kleine St. 1 , 0 0 MU.
Mit Eisen versetztes Fleischextrakt.
Fester Spiritus siehe „H a r t s p i r i t u s". Festigkeit. Absolute
Festigkeit
Material
Absolute Festigkeit
ElastizitäuGrenxe
kg pro qcm
kg pro qcm
4000 3500 3000 6000 6000 10000 10000 1250 3000 5000 1200 5000 130 800 680
1500 1750 1500 2000 3000 5500 6500 900 300 1200 480 1300 100 200 140
Eiienblech, deutsches . „ englisches. Feinkonieisen . . . GnMitahl, -welch . . „ hart . . . „ gehärtet . . Gnueisen Kupfer, gehämmert. . Kupferdraht
. . . . . .
Blei, gewalzt . . . . Harte Hölzer . . . . Weiche Hölzer . . .
. . .
.
von M e t a l l e n
und
Hölzern.
Zulissige Bel&stung Hr Mafür stabile schinenKonxtruktion Konstruktion kg pro qcm kg pro qcm 750 850 750 1000 1500 2000 3500 250 250 650 250 650 50 100 70
1000 1250 1000 1500 2000 3000
Ausdehnung an der EUstu.. Grenze '/iaoo — —
— —
—
500 300 900 375 1000 75 150 110
'/not '/«ooo '/100(1
7.SI0 '/jlt V«» V.0U V.o.
Festoform. Festes Formaldehydpräparat, erhalten durch Vermischen wässeriger Formaldehydlösung mit geringen Mengen Natronseifenlösung. E s kommt in Tabletten, Pastillen und als amorphe Masse in den Handel, enthält den Formaldehyd nicht polymerisiert, ist unbegrenzt haltbar und soll als Desinfiziens, Antiseptikum und Desodorans dienen. Zur Desinfektion geschlossener Räume wird ein besonderer F e s t o f o r m r a u m d e s i n f e k t o r empfohlen. Fetron. Eine neue, von Prof. L i e b r e i c h eingeführte Salbengrundlage, die Vaseline und Ungt. Paraffini ersetzen soll. D a s Fetron, eine Mischung aus feinster gelber V a s e l i n e und reinem S t e a r i n s ä u r e a n i 1 i d , ist von gelber Farbe, schmilzt bei 68', mischt sich mit allen Arzneikörpern, wird nie ranzig und vereinigt die Eigenschaften, eine gute Decksalbe zu sein und gleichzeitig von der Haut sehr leicht aufgenommen zu werden.
Fette und Ö l e .
375
F e t t e u n d ö l e . Im wesentlichen Gemische von Triglyzeriden der Fettsäuren, die sich im pflanzlichen und tierischen Organismus finden. Vom praktischen Standpunkte teilt man sie in t i e r i s c h e und in p f l a n z l i c h e Fette, und jede dieser Abteilungen wieder in f e s t e und f l ü s s i g e (gewöhnliche Temperatur vorausgesetzt) ein. Die flüssigen Pflanzenfette werden gewöhnlich als ö l e bezeichnet; man scheidet sie in n i c h t trocknende und t r o c k n e n d e . Die f e s t e n Pflanzen- und Tierfette enthalten vorwiegend Glyzeride der P a 1 m i t i n - und S t e a r i n s ä u r e , in geringerem Prozentsatz auch der Ö l s ä u r e , während die flüssigen tierischen Fette und die nicht trocknenden ö l e wesentlich aus den Glyzeriden der Ö l s ä u r e bestehen; in den trocknenden ö l e n herrschen die Glyzeride der L e i n ö l s ä u r e vor. Zu den festen tierischen Fetten sind S c h w e i n e f e t t , R i n d s t a l g , H a m m e l t a l g , G ä n s e f e t t u. s. w., zu den flüssigen K n o c h e n ö l und die T r a n e der verschiedenen Fischarten zu zählen. Zu den festen Pflanzenfetten gehören z. B . Pa 1 m ö 1 und K o k o s ö l . Unter den n i c h t trocknenden flüssigen Pflanzenfetten sind O l i v e n ö l , Rüböl, Erdnussöl, Rizinusöl, Mandelöl, Kottonöl, SenfÖl u. s . w. zu nennen, während anderseits M o h n ö l , L e i n ö l , N u s s ö l u. s. w. zu den trocknenden flüssigen Pfanzenfetten gehören. Mit den Fetten verwandt sind die W a c h s a r t e n (Insektenwachs, W a l rat und Pflanzenwachs) sowie das L a n o l i n . Die genannten einzelnen Fette und ö l e sind, soweit ihnen technische B e deutung zukommt, in besondern Artikeln behandelt. Zu trennen von den Fetten und ö l e n sind die ä t h e r i s c h e n ö l e (vgl. Artikel: ö l e , ä t h e r i s c h e " ) und noch mehr die M i n e r a 1 ö 1 e (vgl. unter „ M i n e r a 1 ö 1 e " und „ S c h m i e r m i t t e l " ) ; auch auf die Artikel „ H a r z ö l e " , „ L a n o l i n " , „V a s e 1 i n e " , „W a c h s " , „W a c h s , v e g e t a b i l i s c h e s " und „ W a 1 r a t " sei verwiesen. Die Huiles antiques sind unter „Parf ü m e r i c " erwähnt. Die Fette und ö l e sind leichter als W a s s e r und darin vollständig unlöslich, jedoch löslich in Äther, Benzin, Benzol, Schwefelkohlenstoff u. s . w. Sie sind (im Gegensatz zu den ätherischen ö l e n ) nicht flüchtig, sieden allerdings durchschnittlich bei 300—320°, erleiden dabei aber Zersetzung. S i e brennen nur schwierig, am Docht aber mit leuchtender Flamme. Die Gewinnung der Fette und ö l e erfolgt nach verschiedenen Methoden: Tierische Fette werden meistens durch einen S c h m e l z p r o z e s s gewonnen, wobei die Erwärmung entweder trocken, d. h. durch freies Feuer, oder aber mittels Wasserdampfs erfolgt. Eine andere Art der Fettgewinnung besteht darin, dass das Ausgangsmaterial einer kalten oder warmen P r e s s u n g unterzogen wird; man benutzt diese Methode hauptsächlich für Pflanzenfette, und ebenso die dritte, die darauf beruht, dass das Material mit geeigneten Fett-Lösungsmitteln behandelt, d. h. dass das Fett e x t r a h i e r t wird. Sämtliche Methoden der Fett- und ölgewinnung machen eine Vorbehandlung nötig, die darin besteht, dass durch mechanische Zerkleinerung die W a n dungen der Fettzellen zerrissen werden. Die gewonnenen Rohstoffe müssen schliesslich für die meisten Verwendungszwecke einer Raffination unterzogen werden, die ausser einem Absetzen und Filtrieren (in Filterpressen) die Anwendung geeigneter Chemikalien (namentlich HiSO«) umfasst. Zum Bleichen der Fette bedient man sich vor allem des C h l o r s , neuerdings, wie es scheint, mit bestem Erfolge auch des Ozons (siehe die Artikel „ B l e i c h e n " und „ O z o n " ) . Weiter kommen Kaliumpermanganat und Salzsäure, ferner Luft, Chromsäure, Bleichung im Sonnenlichte und darauf folgendes Auswaschen mit Salzsäure u. a. m. in Betracht. Dann hat eine erhebliche Wichtigkeit erlangt die Bleichung mit Kieselsäure oder Silikaten; von letzteren kommt namentlich die Bleicherde (F 1 o r i d a - B 1 e i c h e r d e) in Betracht. Es ist dies ein Aluminium-Magnesium-Hydrosilikat (er. 4 MgO. 3AI»03. 25 SiO»), welches man entwässert und dann dem auf 60—80° erwärmten ö l beimischt. Hiernach lässt man das Gemisch durch eine Filter-
376
Fe"«
öle.
presse gehen, wahrend man den Rückstand durch trockene Destillation oder aber durch Extraktion des zurückgehaltenen Oles und Röstung der Rückstände wiederbelebt. Nach einer zum Patent angemeldeten Methode von J. K1 i m o n t soll tnan die Fette zum Zwecke der Reinigung zuerst mit konz. Na>COi-Lösung neutralisieren, dann mit HjO waschen und ihnen hierauf die Lösung einer Erdalkaliverbindung (CaClj-Lösung) einverleiben; nunmehr sollen die Fette filtriert und schliesslich eine Zeitlang auf eine Temp. über 100° erhitzt werden. Nach dem D. R. P. 154 755 soll man die ö l e und Fette durch V a k u u m d e s t i l l a t i o n reinigen, und zwar in einem besonderen Apparat, der kontinuierlichen Betrieb erlaubt. Es ist recht fraglich, ob sich ein derartiges Verfahren, das immerhin nicht billig ist, technisch einführen wird. Nach dem D. R. P. 166 866 behandelt man zum Raffinieren und Konservieren von fetten ölen u. s. w. die letzteren zunächst in bekannter Weise mit getrockneten heissen indifferenten Oasen und neutralisiert dann in ihnen vorhandene freie Fettsäure mittels trocknen gasförmigen Ammoniaks. Ein etwaiger Überschuss des! letzteren lässt sich nach Entfernen der gebildeten Ammoniakseife durch einfaches Erhitzen leicht und vollständig entfernen. Die heissen trocknen Oase sollen die Fette und ö l e völlig von H s O befreien, sterilisieren und die in ihnen enthaltenen Eiweissstoffe koagulieren. Eine besonders rege Tätigkeit herrscht auf dem Gebiete der Gewinnung von A b f a 11 f e 11 e n. So bezweckt d a s D. R. P. 141 203 die Gewinnung von Fett aus Abwässern durch Extraktion in einem Apparat, durch dessen besonders geartetes Mischwerk die fetthaltigen Abwässer oder Schlammmassen innig mit dem Fettlösemittel gemischt und hierdurch extrahiert werden. Ein anderes Patent, das D. R. P. 140399, scheidet ö l aus Kondenswässern dadurch ab, dass man das Kondenswasser in einem Apparat aufsteigen lässt und gleichzeitig einen langsamen Strom von CO> oder Luft einblässt. Dieses Patent ist jedoch inzwischen wieder gelöscht worden. Nach dem D. R. P. 135 313 gewinnt man das Fett aus dem Schlamme der Kanalabwässer, indem man den Schlamm zuerst mit HjSO« erwärmt, dann abpresst, den Rückstand trocknet und extrahiert. Das D. R. P. 149 613 lässt Fett und ö l aus Fischabfällen, Eingeweiden und andern Abfallstoffen dadurch gewinnen, dass man die Rohmaterialien im Autoklaven unter gleichzeitiger Zuführung von Druckluft erwärmt. Viel von sich reden machen die Bestrebungen, F e t t a u s F ä k a l i e n zu gewinnen; in dieser Hinsicht sind namentlich die Verfahren von P i c k und A r n o l d zu nennen, die in Amerika schon in grossem Massstabe verwertet werden: Die Fäkalien werden in konzentrierter Form in geschlossenen Stahlzylindern mit H>0 ausgekocht und dann unter 100 Atm. Druck heiss abgepresst. Aus der ablaufenden Flüssigkeit scheidet sich ein unreines Fett aus, das durch mehrfaches Kochen mit HjO gereinigt wird und dann ein technisch verwendbares, durchsichtiges und geruchloses ö l bilden soll; die Pressrückstände werden getrocknet und als Düngemittel verwertet. Das D. R. P. 145 389 will die Fäkalien durch Wärme verflüssigen und dann in Auslaugeapparaten unter Rühren mit Benzin und wenig HtSO« emulgieren; nachher scheidet sich bei ruhigem Stehen die Benzinfcttlösung oben ab und wird in den Destillator übergeführt, wo man durch Abtreiben des Benzins das Fett gewinnt. Die Rückstände sollen geruchlos sein und einen brauchbaren Dünger ergeben. Ein Verfahren zur Verwertung städtischer Abfälle, derart dass man daraus Fett gewinnt, ist durch die D. R . P . 150778, 153 330 und 153 331 geschützt worden. Es handelt sich dabei um einen Apparat, in dem die Kanalwässer aufsteigen, s o d a s s sich d a s Fett oben sammelt, während das geklärte Wasser in ein zweites Scheidegefäss (welches d a s erste umgibt) gelangt. Hier werden die letzten Fettreste abgesondert, worauf das Wasser in das dritte, weiteste Gefäss fliesst, welches die beiden andern umgibt und am oberen Rande einen Überlauf trägt. Die beiden Zusatzpatente betreffen Vervollkommnungen des Apparates, so dass er nunmehr einen brauchbaren Vorreiniger für das bio-
Fette und
377
Öle.
logische Abwässerreinigungsverfahren (s. den Artikel „W a s s e r r e i n i g u n g " ) darstellt. N a c h d e m D. R. P. 159 1 7 0 w e r d e n die F ä k a l m a s s e n verseift, und zwar versetzt m a n sie mit Ätzalkalien o d e r A l k a l i k a r b o n a t e n und t r o c k n e t d a s G e misch bei 1 2 0 — ' 1 2 5 ° oder aber m a n k o c h t d e n F ä k a l b r e i n a c h Z u s a t z d e r B a s e n . Die erhaltenen Seifen werden mit w a r m e m H 2 0 ausgelaugt, worauf m a n aus d e r g e t r e n n t e n und filtrierten F e t t l ö s u n g d u r c h A n s ä u e r n d i e F e t t s ä u r e n abscheidet. L e t z t e r e sollen mit e i n e m g e e i g n e t e n L ö s u n g s m i t t e l e x t r a h i e r t w e r den und zur Kerzenfabrikation oder zur Verarbeitung auf Stearin dienen. — D a s V e r f a h r e n d ü r f t e viel z u t e u e r s e i n , a l s d a s s e s E i n g a n g in d i e T e c h n i k finden könnte. Über
F e t t s p a l t u n g
siehe
den
Artikel
„ F e 11 s ä u r e
n".
Prüfung: P a r t h e i l und F e r i 6 (Arch. P h a r m . 1903, 661) haben, wie Chem.-Ztg. 1903, R e p e r t . 314 berichtet, folgenden Gang für die F e t t a n a l y s e ausgearbeitet: U n g e f ä h r 1 g F e t t wird mit 15 c c m V2 n-alkoholischer Kalilauge auf dem Wasserbade verseift und die Seife in 100 ccm 50 % i g e m Weingeist gelöst. Nach Zusatz von Phenolphtalein wird der Uberschuss an Kalilauge mit verdünnter Essigsäure neutralisiert, und m i t einer 10 % i g e n Lösung von L i t h i u m a z e t a t in 50 % i g e m Weingeist werden die Lithiumsalze der höheren festen F e t t säuren a u s g e f ä l l t . Die Mischung wird auf dem Wasserbade auf etwa 60° erwärmt, wobei der Niederschlag wieder in Lösung geht. B e i m E r k a l t e n scheiden sich das stearinsaure, das Palm i t i n s ä u r e und der grösste T e i l des myristinsauren LithiumB kristallinisch aus. Man l ö s t . in 100 c c m heissem absolutem Alkohol; beim e r k a l t e n der Lösung fallen das S t e a r a t und P a l m i t a t aus, werden abfiltriert, getrocknet und gewogen, während das M y r i s t a t in Lösung b l e i b t . Die Lösung wird verdunstet und das Myristat bei 100° getrocknet und gewogen. E s wird dann durch Salzsäure zerlegt und die ausgewaschene und getrocknete Myristinsäure durch eine titrimetrische Molekulargewichtsbestimmung identifiziert. Aus dem Gemische von S t e a r a t und P a l m i t a t werden ebenfalls die Säuren m i t Salzsäure abgeschieden und nach dem Auswaschen m i t Alkali titriert oder in die Baryumsalze verwandelt. Aus dem auf die eine oder andere Weise gefundenen Molekulargewichte des Gemisches wird der Gehalt an S t e a r i n s ä u r e und P a l m i t i n s ä u r e berechnet. I n dem F i l t r a t e von den ausgefällten L i t h i u m ealzen sind noch enthalten die Salze eines kleinen Teiles der M y r i s t i n s ä u r e , der L a u r i n s ä u r e , Ö l s ä u r e und etwa vorhandene Säuren der L e i n ö l s ä u r e r e i h e Diese werden nach F a r n s t e i n e r durch Bleiazetatlösung in die Bleisalze übergeführt, die dann durch Behandlung mit heissem Benzol in die Blcisalze der g e s ä t t i g t e n und der ungesättigt e n F e t t s ä u r e n getrennt werden. Nach dem Wägen der Bleisalze der g e s ä t t i g t e n F e t t s ä u r e n werden letztere mit Salzsäure i n F r e i h e i t gesetzt und aus ihrem m i t t l e r e n Molekulargewichte der Gehalt an M y r i s t i n s ä u r e und L a u r i n s ä u r e berechnet. Von der Benzollösung der BleiBalze der ungesättigten F e t t s ä u r e n wird das Benzol i m Wasserstoffstrome abdestilliert, und die zurückbleibenden Bleisalze werden m i t verdünnter Salzsäure zersetzt. Die erhaltenen freien F e t t s ä u r e n werden in Alkohol gelöst, m i t Kalilauge unter Verwendung von Phenolphtalein neutral i s i e r t und durch eine alkoholische 10 °/oige Baryumazetatlösung in die Baryumsalze verwandelt. Aus diesen wird mit wasserhaltigem Äther das Baryumsalz der Säuren der Leinölsäurereihe e x t r a h i e r t und das Gewicht der in Äther löslichen Baryumsalze sowie das B a r y u m o i e a t bestimmt. Refraktometische
Prüfung
nach
Wollny
und
Utz:
M i t d e m B u t t e r - R e f r . oder dem A b b e s c h e n - E e f r . v o n Carl Zeiss J e n a . Fette und
P r o s p e k t e Mess 172, 173.
öle:
Louis B l u m e r , Zwickau i. Sa. (wasserlösliche). Ohemische F a b r i k Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, F l ö r s h e i m a. M. Einrichtungen
u. A p p a r a t e
zur
I Fuerst Bros. Je Co., New Y o r k , Nos. 2 u. 4 Stone j Street (s. Ins.-Anh. S. 1 3 ) . \ C. W . Pabst, Halle a. S. ; Dr. Th. Steinkauler, B i e b r i c h a. E h .
Gewinnung,
Verarbeitung
und
Reinigung:
J . L . C. E c k e l t , B e r l i n N. 4. Ozonbleichanlagen Siemens
&
Halske
A.-G.
für F e t t e
Wernerwerk,
und
Berlin,
öle: Nonnendamm.
Verdorbene Fette, v e r s e i f b a r e Abfallfette, A b f a l l ö l e , Leinöl- und R f i b ö l t r u b , F e t t g r i e b e n , Talgabfälle, Olsatz e t c . etc. [i89/ 7
ehemische E s 9 Laboratorium.
M e y e r
C o h f l ,
H a n n O V C f
chemische'Produkte.
378
Fettfarben — Fettsäuren.
Einrichtungen für ölfabriken: Fried.
Krapp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
Fettfarben. Unlöslich in Wasser, dagegen löslich in Mineral-, Pflanzenund Tierölen, so in Benzol, Benzin, Naphta, Paraffin, Terpentin, Leinöl, Talg, Stearin, Wachs u. s. w., weiter in Schwefelkohlenstoff, Äther, Azeton, Amylazetat sowie Sprit. Die Fettfarben dienen zur Fabrikation von Druck- und Stempelfarben, Holzbeizen, Lede;creme, zum Farben von Kerzen, Seifen, Pomaden, Butter, Margarine u. s. w. Chemische Fabrik Florsheim, Dr. H. Noerdlinger,
FISrsheira a. II.
F e t t g a s siehe „ ö 1 g a s". Fettsäuren. Über den Vorgang der Zersetzung der Glyzeride (Fette) in fettsaures Salz und Glyzerin, den man als V e r s e i f u n g bezeichnet, vgl. den Artikel „ S e i f e". Der Prozess des Verseifens geschieht nach verschiedenen Verfahren. Zunächst ist die K a I k v e r s e i f u n g zu nennen, die früher im offenen Kessel, jetzt aber im Autoklaven unter Überdruck vorgenommen wird. Man verseift meistens mit etwa 3 % Kalk (in Form von Kalkmilch) bei 10 Atm. Druck. Die erhaltene Kalkseife wird dann durch Behandeln mit HjSO» in Fettsäure + CaSO« gespalten. Da der Gips fast wertlos ist, hat man statt Kalk auch Baryt zur Verseifung zu verwenden gesucht, wie anderseits Natriumaluminat empfohlen wurde. Neuerdings ist besonders die A u t o k l a v e n v e r s e if u n g bei 12 Atm. unter Zusatz von 0,5—1 % M a g n e s i a wichtig geworden und scheint sich immer mehr einzubürgern. Es ist festgestellt worden, dass die Magnesiaseifen zwar in HiO unlöslich sind, sich aber im unverseiften Fette auflösen und hierdurch als Emulsionsbildner für die Fettzersetzung wichtig werden. Die Zersetzung selbst aber wird bei dem genannten Prozess nur durch das Wasser bewirkt. Noch vorteilhafter soll sich die Autoklavenverseifung gestalten, wenn man nicht mit MgO sondern mit ZnO arbeitet. Mit dem zuletzt geschilderten Verfahren kommen wir zur F e t t s p a t t u n g d u r c h g e s p a n n t e n W a s s e r d a m p f , die schon früher ausgeführt wurde und darin bestand, das mit 30—50 % heissem HjO emulgierte Fett im Autoklaven auf 300—350° zu erhitzen. Auch mit ü b e r h i t z t e m Wasserdampf ist die Verseifung ausgeführt worden. Weiter ist die F e t t s p a l t u n g m i t S c h w e f e l s a u r e zu nennen, die namentlich für sehr unreines Material angebracht ist: Man schmilzt das Fett zuerst zur Entfernung der Verunreinigungen um, erwärmt es in einem RUhrkessel mittels Dampfs auf 110—170° und setzt hierauf H,SOt van 66° Be zu; die HjSOt-Menge richtet sich nach der Fettart und betragt meistens zwischen 2 und 10 %. Die Fettmasse schäumt auf den Zusatz von HjSO« stark auf, entwickelt SO* und färbt sich braun; sie muss mehrere Stunden stark gerührt werden. Dann lässt man die Masse in Wasser laufen und erwärmt aas Gemisch durch Dampfschlangen auf 100°, wobei sich die Fettsäuren oben ausscheiden. Sie werden abgezogen und gereinigt, während man aus dem Rückstände das H>0 durch Erwärmen fortschafft und dann bei etwa 300° destilliert. Die Verseifung mit H>SO( geschieht auch noch auf mancherlei andere Weise, als hier geschildert ist. Über die Methoden der Fettspaltung, welche in der Seifenfabrikation üblich sind, vgl. den Artikel „Se i f e". In neuester Zeit macht die F e t t s p a l t u n g d u r c h E n z y m e besonderes Aufsehen. Dieses Verfahren, das von C o n n s t e i n , H o y e r und W a r t e n b e r g zuerst in den Ber. d. deutsch, ehem. Ges. 1902, 3988 veröffentlicht wurde, scheint berufen zu sein, auf dem Gebiete der Fettsäureund Seifenfabrikation eine vollständige Umwälzung hervorzubringen. Diese neue Art der Fettspaltung beruht auf der Benutzung von f e t t s p a l t e n d e n F e r m e n t e n , die sich in manchen Pflanzensamen finden. Vor allem ist der R i z i n u s s a m e n daran reich und wird deshalb ausschliesslich verwendet; die Fermente lässt man mit schwach angesäuertem Wasser zu-
Fettsäuren.
379
sammen auf die Fette einwirken. Nach einem von C o n n s t e i n auf dem Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903 gehaltenen Vortrage und nach dem Wortlaut der auf d a s Verfahren inzwischen erteilten Patente (D. R. P. 145 413 und 147 757) wird der Rizinussamen in zerkleinerter Form mit dem Fette und verd. Säure (Essigsäure oder Schwefelsäure) innig gemischt und die Temp. bei 20—40° gehalten; statt freier Säuren kann man auch sauere Salze verwenden, z. B. Lösungen von Natriumbisulfat oder Natriumphosphat. In dem oben erwähnten Vortrage berichtete C o n n s t e i n , dass man technisch zur Verseifung von 500 kg Paltnkernöl wie folgt verfährt: 50 kg fein gemahlene Rizinussamen werden mit einem Teil des geschmolzenen, auf 30—35° abgekühlten Fettes angestellt. Es wird von den Schalen dekantiert und mit dem Hauptteil des Fettes in einem konusähnlichen G e f ä s s e a u s Holz oder Aluminium vermischt. Man fügt dazu 300 kg 0,12 %iger Essigsäure und hält die Masse durch eingeblasene Luft in Bewegung; nach 24 Stdn. sind etwa 90 % Fett gespalten. Die Emulsion wird durch Erwärmen und durch Zusatz von HiSOt aufgehoben. Es bilden sich ärei Schichten, die abgelassen werden: 1) ein grosses Quantum saures Glyzerinwasser, 2) eine kleine Emulsionsschicht, die Glyzerinwasser, Fettsäure, Samenteile enthält, 3) 95 % der klaren und reinen Fettsäure. Zur Gewinnung von Glyzerinwasser wird sie mit Wasser gewaschen, dann mit kaustischem oder kohlensaurem Alkali gekocht. Die Seife wird ausgesalzen und 1—2mal mit dünner Salzlauge geschliffen. Die Samenteile gehen in die Unterlauge; der Seifenkern ist rein. Nach Untersuchungen von B r a u n u n d B e h r e n d t lässt sich mit ausgezeichnetem Erfolge zur fermentativen Fettspaltung d a s A b r i n verwenden, jedoch nicht in gereinigtem Zustande, so dass vielleicht noch unbekannte Bestandteile des Abrus-Samens die eigentlichen fettspaltenden Fermente sind. Ein weiteres eigenartiges Fettspaltungsverfahren ist dasjenige von E. T w i t c h e l l : Er spaltet das Fett durch Kochen Im offenen Kessel mit Dampf unter Zusatz eines Fettspaltungsmittels, welches aus Benzolstearolsulfonsäure C«H4(HSOJ)(CI8H,JOJ) besteht. — Ist die Fettspaltung nach der einen oder andern Methode erfolgt, so wird zur Trennung der festen und flüssigen Fettsäuren die verseifte Mischung wiederholt mit Säure und HaO gewaschen, umgeschmolzen und in flachen Gefässen zum Erstarren gebracht; letzteres wird durch KUhlung unterstützt. Die erhaltenen festen Fettsäuren werden in hydraulischen Pressen zuerst kalt (und dann unter schwacher Erwärmung) von den letzten Spuren flüssiger Fettsäuren befreit. Ausser den erwähnten werden noch andere Methoden der Darstellung angewandt; als Ausgangsmaterial dient dabei Hammeltalg, russischer Talg (Mischung von Rinds- und Hammeltalg) oder rohes Palmöl. Die festen Fettsäuren kommen als S t e a r i n (s. d.), die flüssigen als s a p o n i f i z i e r t e s ( S a p o n i f i k a t - ) O l e i n in den Handel. Zur Reinigung der Fettsäuren soll man diese nach dem D. R. P. 164 154 in ihre Alkylester überführen (z. B. durch Erhitzen mit Methylalkohol und konz. HsSOi), diese der Destillation im Wasserdampfstrom unterwerfen und dann im Autoklaven in Fettsäure und Alkohol spalten. — Ob: das Verfahren technisch öknomisch ist, möchten wir sehr dahingestellt sein lassen. Nach dem D. R. P. 141 029 soll es gelingen, Glyzeride ungesättigter Fettsäuren oder letztere selbst dadurch festzumachen, dass man sie mit feinem Nickelpulver als Kontaktsubstanz in der Wärme einem kräftigen Wasserstoffstrom aussetzt; Ölsäure soll dabei fast vollständig in Stearinsäure Ubergehen. Nach dem D. R. P. 148 062 führt man Ölsäure und ölsäurehaltige Fettsäuren durch Behandlung mit Jconz. HjSO» in feste Fettsäuren über; dieser Prozess ist an sich bekannt, liefert aber immer dunkel gefärbte Produkte, die mit überhitztem Wasserdampf destilliert werden müssen, bei welcher Destillation aber ein Teil der neu gebildeten Oxystearinsäure wieder in flüssige Ölsäure zerfällt. Bei dem neuen Verfahren destilliert man die Fettsäuren z u e r s t mit überhitztem Dampf und behandelt dann mit konz. HiSO«; in diesem Falle tritt keine Verkohlung ein, die entstehende dunklere Färbung beseitigt
380
Feuerlöschmittel.
man durch Behandlung mit Zinkstaub. Auch das D. R. P. 150 798 will die Umwandlung der Ölsäure mittels H>SO« bewirken, und zwar sollen gleiche mol. Ölsäure und wasserfreie Schwefelsäure bei 60—90° aufeinander einwirken. Nach dem D. R. P. 166 610 werden zur Darstellung fester Fettsäuren die mit konz. HsSOt behandelten Fettsäuren nach Auswaschen der Säure zur Neutralisation des Säurerestes mit einem Oxyd oder Karbonat versetzt und dann destilliert (im Wasserstoffstrom, teilweise im Vakuum). Hierbei sollen die ungesättigten Fettsären in die gesättigten übergehen. Das D. R. P. 167 107 will die Anlagerung von Wasserstoff an ungesättigte Fettsäuren (zum Festmachen von Ölsäure u. s. w.) unter Mitwirkung elektrischer Glimmentladungen erreichen. Das D. R. P. 151 880 schützt die Gewinnung von Fettsäuren aus Rohnaphta, Petroleum und andern Kohlenwasserstoffen, und zwar werden die betreffenden Fraktionen chloriert und dann nacheinander der Einwirkung von Magnesium und Kohlensäure ausgesetzt. Über das D. R. P. 159 170, wonach man Fettsäuren aus Fäkalien gewinnt, siehe den Artikel „ F e t t e u n d ö l e". Nach dem D. R. P. 172 690 soll das Härten der Ölsäure, d. h. deren Umwandlung in feste Fettsäure, in der Weise erfolgen, dass man in gewissem Verhältnis Formaldehydlösung bis zur Emulsionsbildung einrührt, dann Zinkstaub einträgt und das Gemisch schliesslich in heisses HjO (nicht über 80°) einträgt, worauf das Zn zu Boden sinkt, während sich an der Oberfläche leicht erstarrende Fettsäuren ausscheiden (Erst. P. 50": Seh. P. 68°). Fettsäuren: Chetn. Fabr. Flörsheim, Flörsheim a. M.
Dr.
H.
Xoerdlinger, I Woll-Wüseherti u. Kämmerei, Hannover-Dohren. |
Anlagen und Apparate zur Fettsäuregewinnung: J. L. C. Eckelt, Berlin N.
! Friedrich Heckraann, Berlin SO. 16, Brilckenstrasse 6 b (9. Inserate).
Fettsäuredestillationen: Volkmar HUnig & Comp., Dresden-A., Zwickauer- I Heinrich Hirtel, Leipzig-Plagwitz (s Ins i. itnase 27. {
Fettspaltungsanlagen: Volkmar Hinig & Comp., Dresden-A-, Zwickauerstrasse 27.
F e n e r l t t s o h m l t t e l (chemische). Zur Erhöhung der Löschwirkung des Wassers werden ihm teils lösliche, teils fein verteilte unlösliche Körper beigemengt, die beim Verdunsten des Wassers als schützender Überzug auf dem bespritzten Gegenstand verbleiben oder andernteils in Berührung mit dem Feuer (d. h. beim Erwärmen) Gase entwickeln, die das Feuer ersticken. So sind Mischungen von Kochsalz und Salmiak, von Kochsalz mit Soda, von Kochsalz mit Eisenvitriol und Aluminiumsulfat, vcn Chlorcalcium mit Magnesiumchlorid, von Natronalaun mit Natriumsulfit, von Alaun mit Wasserglas, Salmiak, Borax und kalzinierter Soda und noch vieles andere mehr a l s „ F e n e r l ö s c h p u l v e r " angegeben sowie zur Füllung sog. „ F e u e r I ö s c h g r a n a t e n " verwendet worden. Unter der Bezeichnung F e u e r l ö s c h d o s e n kommt eine in Dosen verpackte, trockne Mischung aus 1 T. Kohle, 8 T. Schwefel und 16 T. Salpeter in den Handel. Die Dose wird (trocken) ins Feuer geworfen; es entwickelt sich schweflige Säure, die das Feuer löscht. Zu den chemischen Feuerlöschmitteln gehören auch die E x t i n k t e u r s (G a s s p r i t z e n), d. h. geschlossene und mit Wasser gefüllt bereit gehaltene Gefässe, deren Wasserinhalt nicht durch eine Druckpumpe sondern durch den Druck eingeschlossener Kohlensäure herausgeschleudert und zum Löschen plötzlich eintretenden Feuers verwendet wird. Die meisten Gasspritzen sind so eingerichtet, dass in dem Wasser eine bestimmte Menge Soda aufgelöst wird; ausserdem ist im Innern ein Bleigefäss mit Schwefelsäure
381
Feuerfeste Produkte und Steine — Feuerwerkerei.
angebracht, das im Gebrauchsfall durch einen Hahn (oder auf andere Weise) geöffnet wird; die HjSO« gelangt zur Sodalösung, und die entwickelte COi treibt das Wasser durch das Schlauchrohr heraus; der Gehalt des Wassers an NaiCOs bezw. NajSO» unterstützt auch hier die Loschwirkung. — Andere Extinkteure werden mit flüssiger Kohlensaure betrieben. Vgl. den Artikel „ F l a m m e n s c h u t z m i t t e 1". Extinkteure: Wasserinhalt 1
Kohlensäure 1 etwa
6,8 10,2 13.6 22.7 31,7
50 95 150 250 350
Preis Mk.
Gewicht kE
25,00 45,00 65,00 95,00 110,00
10,0 13,6 19,0 34,0 45,0
t Ladung kostet Mk. 1,25 1,75 3,00 4,00 5,00
Feixerfes te Produkte tmd Steine.
Fr. Chr. rikentsch er, G.m.b.H., Zwic kau i. Sa. 1 Oesterre ichischer Verein, Avissig a. E.
Feuerfeste Steine:
Westdeutsche Steinzeugwerke Euskirchen.
Feuersichere Gewebe siehe „ F l a m m e n s c h u t z m i t t e 1"
Fenerungsanlagen. Siehe die Artikel „ B r e n n s t o f f e", „ K a l o r i m e t r i e" und „ R a u c b g a s e". Mechanische Feuerungsanlagen (Katapult):
J. A. Topf & S5hne, Erfurt.
Untersuchungsapparate für Feuerungsanlagen: G. A. Schultz«, Berlin SW.
Fenerwerkerel (Pyrotechnik).
Wwe. Joh. Schumacher, Maschinen- und Annatcrenfabrlk, Köln, Bajenstr. 67 («. Ini-Anh. S. 8).
a) S a t z e z u b e n g a l i s c h e n
Flammen.
R o t : 4 0 SrNiO«, 5 K C I O , , 13 S, 2 C . 2 4 S r N j O « , 3 K C I O , , 8 S , 8 C n , S t , 6 H g , C l , , 1 Schellack. n „ 56 S r N . O « , 2 0 K C I O , , 24 S. R o s a : 23 CaCl«, 61 K C I O , , 16 S. P u r p u r r o t : 2 3 CaCO,, 6 0 K C I O , , 16 S. B l a u : 15 Kupferammoniumsulfat, 2 8 K C I O , , 15 S, 15 K t S O j , 27 K N O « . „ 2 3 geglühten Alaun, 61 K C I O , , 16 S. G r ü n : 8 B a N t O « , 3 K C I O , , 3 S, 45 B a N t O « , 10 K C I O , , 1 0 S, 1 S b , S , . V i o l e t t : 12 Alaun, 1 2 K . C O , , 6 0 K C I O , , 16 S. G e l b : 4 8 N a N O , , 16 S, 4 Sb,S», I C . „ 2 3 N a , C O , , 61 K C I O , . 16 S. W e i s s : 32 K N O , , 8 S, 12 Sb, l l P b . O « (Mennige).
b) S a t z e z u
Leuchtkugeln.
R o t : 4 SrN,Og, 3 K C I O , , 2 Milchzucker. , 8 SrN.O«, 4 K C I O , , 3 S , 2 S b , S , . B l a u : 5 Bergblau, 12 K C I O , , 5 S, 1 H g , C l t . G r ü n : 4 0 B a N f O « , 2 0 K C I O , , 10 S, 1 Schellack, 1 Kienruss. „ 1 BaCO,, 6 KCIO,, 2 S . V i o l e t t : 5 0 , N | 0 « , 4 Kupferfeilspäne, 5 K C I O , , 3 S, 3 H g , C l j . 1 Bergblau, 4 SrN f O«, 9 K C I O , , 6 S, 1 H g , C l , . G e l b : 2 N a » C i O i (Natriumoxalat), 4 KCIO«, 1 Schellack. 8 N a N O , , 2 S, 1 C, 1 S b , S , . W e i s s : 9 K N O , , 3 S, 2 S b , S , . 7 0 K N O , , 14 S, 10 Realgar, 1 2 Sb, 1 Schellack.
c) S ä t z e f ü r S p r ü h f e u e r ( F u n k e n f e u e r , B r ä n d e r ) . Zu-
382
Fibroin
—
Filmaron.
meist enthalten diese Sätze M e h l p u l v e r , d. h. fein zerriebenes Schiesspulver. 1. 2. 3. 4. 5. 6.
16 Mehlpulver, 3 C. 16 „ 8 KNO», 3 C, 3 S, 10 feine Gusseisenbohrspäne. 12 KNO«, 3 C, 3 S, 12 giobe Gusseisenbohrspäne. 16 „ 16 ,, 4 Stahlfeilspäne. 16 „ 8 K N O , , 3 S, 8 ZinkfeUspäne. 16 „ 10 K N O , , 2 S, 10 Kupferfeilspäne.
d) T r e i b s ä t z e f ü r
Raketen-
1. 8 Mehlpulver, 3 grobes Kohlenpulver. 2. 1 6 K N O , , 4 S , 9 „
Fibroin siehe „ S e i d e". Fibrolysin. Doppelsalz aus Thiosinamin und Natriumsalizylat. Es ist wertvoll, weil es die spezifisch narbenerweichende Wirkung des Thiosinamins mit leichter Löslichkeit in kalt. H 2 0 verbindet. In den Handel kommt eine zu den Injektionen passende sterilisierte Lösung in kleinen zugeschmolzenen Glaskugeln. Jedes Glaskügelchen enthält 2,3 ccm Fibrolysinlösung, entsprechend 0,2 g Thiosinamin. Fibrolysin, Karton mit 10 Röhrchen zu je 2,3 ccm
Slk. 2,70
Fichtenharz (Harz, Gemeines Harz; Resina Pini; Pix Burgundica). Als Fichtenharz kommen sowohl natürliche als auch künstliche Produkte in den Handel. Das Fichtenharz entsteht aus dem T e r p e n t i n (s. d.), welcher eine Lösung des Fichtenharzes in Terpentinöl ist, durch Entfernung des letzteren, und zwar verdunstet dasselbe entweder von selbst am Stamm (natürliches Fichtenharz) oder man destilliert es durch Erwärmen des Terpentins mit Wasser ab. Nach einem andern Verfahren erhitzt man den Terpentin für sich längere Zeit, wobei das ätherische Ol nach und nach entweicht. Von Fichtenharzsorten sind der f r a n z ö s i s c h e G a l l i p o t (aus Terpentin durch Destillation mit Wasser gewonnen) und das b u r g u n d i s c h e P e c h (aus dem Harz von Picea vulgaris dargestellt) bemerkenswert. Nach dem Amer. Pat. 783 367 soll man das Kiefernholz mit oder ohne Erwärmen in Alkohol tauchen. Hierdurch erhält man eine reine Terpentinlösung, während die Verunreinigungen im Holze verbleiben. Durch Erhitzen der Lösung wird dann erst der Alkohol übergetrieben und darauf das Terpentin destilliert; der Rückstand ist technisch reines Harz. Zum E n t f ä r b e n von Harz behandelt man dieses nach den D. R. P. 142 459 und 151019 mit alkalischen Substanzen, und zwar vermeidet man eigentliches Kochen, da dieses zur Verseifung führen würde, lässt vielmehr zu der Masse HjO, Dampf oder COi zutreten, wobei Dampf bezw. COj zur Schaffung einer indifferenten Atm. dienen. Die Preise schwanken in weiten Grenzen. Fichtenharz: Fuerst Bros. & Co., New York, Noa. 2 u. 4 Stoae
Street (a. IM.-Anh. S. 13).
Flchtennadelttl siehe „K i e f e r n a d e 1 ö 1". F l l i t siehe „S c h i e s s p u I v e r". Filmaron. Das wurmabtreibende Prinzip der Farnwurzel, welches darin etwa zu 5 % enthalten ist. Das isolierte Filmaron hat Säurecharakter; es ist ein strohgelbes, amorphes Pulver vom Sch. P. 60°, leichtlös], in den meisten organischen Lösungsmitteln, schwer in Methylalkohol, fast gar nicht in H : 0 . Je nach dem Alter des Patienten ist die Dosis 0,3—1 g. Es wird gewöhnlich als 10 %ige Lösung in Rizinusöl in den Handel gebracht; diese Lösung wird als F i 1 m a r o n ö 1 bezeichnet. Filmaronöl
H Mk. 6,80; 1 kg Mk. 64,(0
Filter und Filtrierapparate.
383
Filter und Filtrierapparate. T o n f i l t e r in Flaschenform zum Filtrieren von Flüssigkeiten von aussen nach innen. Preis
gross Mk. 4 , 5 0 ; mittel Mk. 1,80;
klein Mk. 1,20
F i l t r i e r k e r z e n aus Ton nach P a s t e u r : 2 4 cm hoch, 2 5 mm Durchm.
„
1,50
P o r z e l l a n f i l t e r mit eingelassener Filterplatte aus Ton nach Dr. Maassen
„
3,00
Laboratoriums-Nutschen-Filter: Inhalt des Oberteils */« 3,5 1. Preis 2,50 4 , 0 0 Mk. do. m i t auf g e s c h l i f f e n e m O b e r t e i l : Inhalt des Oberteils 1*4 6 1. „ „ Unterteils 6 16 1. Preis 7,50 12,00 Mk. G r ö s s e r e U n t s c h e n f i l t e r aus Steinzeug zylindrische F o r m . Inhalt des Oberteils „ Unterteils Preis Dazu Hahn (inkl. Einschleifens)
extra
mit
13 17 8,50 3,00
dicht
eingeschliffenem
20 30 14,00 3,80
40 55 25,00 4,50
Sieb,
1 1 0 1. 1 4 0 1. 57,00 Mk. 6,00 „
S t e i n z e u g f i l t e r mit dicht eingeschliffenem Sieb, konische Form: Inhalt des Oberteils 20 „ „ Unterteils 30 Preis 15,00 Dazu Hahn (inkl. Einschleifens) extra 3,00 O f f e n e , d r u c k l o s e F i l t e r für Grossbetrieb: Filterfläche 30 40 5 0 qm. Preis . . . 1100 1500 1 8 5 0 Mk.
B e r k e f e l d - F i l t e r aus gebrannter Kieselgur.
50 70 30,00 4,50
Einzelne Filterzylinder: Länge Durchm. der der Zylinder Zylinder
No. des Zylind er s
cm I i2» i1/» iv» la 2 3 4
Zylinder mit Metallkopfstück
«i 1« »*
tt tf
f) 6 10 11 12 12*/, 1 2 >/»
1 1 0 1. 140 1. 60,00 Mk. 6,00 „
,, „ „ ,, „
„ ,,
„
tt
„ „ und Sicherheitsröhre*) . Porzellankopfstück „ und Metallschraubhülse Metallkopfstück, Vierkant- und Sicherheus* röhre 1 ) für Filter M . .
f, „
f)
,, Porzellankopfstück „ Metallkopfstück Zylinder mit Metallkopfstück
und Sicherheitsröhre J ) für Armeefilter
. . . .
cm
Preis Mk.
26 18 13 9 26 26 18
5 5 5 5 5 5 5
4,50 3,50 2,50 2,25 5,50 4,( ! 0 4,00
26 15
4 V« 3
6.00 3,00
15 20 20 6 4 2
3 21 2 21/» 17« l'/, l'/ä
4,00 4,00 3,50 2,00 1,75 1,50
') Unter Sicherheitsröhre ist eine durchlochte Metallröhre zu verstehen, welche ganz durch den Zylinder durchgezogen ist und diesem eine grössere Festigkeit verleiht.
384
Kilter und Kiltrierapparate.
Länge Durchm. der der Zylinder Zylinder
No. des Zylinders
cm
cm
Preis Mk.
„ Glaskopfstück 6 ! i v, 1,75 „ ,, extra langes Ausfiussrohr 26 5 5,00 4,00 ,, ,, « M »• » 2 0 j 2 Vs B e i Bestellung von Zylindern bediene man sich der obigen Kümmern. D i e Preise der komplett zusammengesetzten Berkefeldfilter sind aaf Anfrage von der Firma zu erfahren. (Vgl. den Artikel „ W a s s e r r e i n i g u n g " . ) F i l t e r p l a t t e n von Porzellan nach W i t t fiir Laboratorien: Durchm. 2 2,5 4 5 6 8 10 12 13 14,5 1 7 , 5 cm. Stück . 0 , 3 5 0 , 3 5 0 , 4 0 0 , 6 0 0 , 6 0 0 , 9 0 1 , 4 0 1 , 5 0 1,75 2 , 2 5 2 , 7 5 Mk. F i l t r i e r f l a s c h e n von starkem, weissem Glase: Inhalt 1 0 0 2 5 0 5 0 0 7 5 0 ccm 1 2 3 5 1. Ohne seitliche R ö h r e . 0,30 0,40 0,50 0,55 0,60 0,90 1,50 — Mk. Mit seitlicher „ . 0,70 0,80 0,90 1,00 1,20 1,50 2,25 3,60 „ Mit seitlicher R ö h r e und eingeschliflenem Trichter 2 , 2 5 2 , 4 5 2 , 6 5 3,00 3,35 4,50 — — „ F i l t r i e r f l a s c h e n nach W a i t h e r (an Stelle des sonst nötigen Gummistopfens tritt ein fiir alle Grössen passender Kautschukring, der gut dichtet und doch jederzeit leichtes W e c h s e l n der Trichter ermöglicht): Inhalt 250 500 7 5 0 ccm 1 2 3 4 1. Stück 0,80 1,00 1,20 1,40 2,20 2,90 3,50 Mk. 12a 15 16
„ „ ,,
Dazu Kautschukringe Stück 0 , 2 0 M k . „ Trichter, Durchm. 5 6 7 8 9 10 12 16 cm. Stück 0,17 0,18 0,20 0,25 0,25 0,30 0,40 0,50 Mk. T r i c h t e r für Filtration unter Luftabschluss nach Dr. P i p : vollständiger Apparat Mk. 1 8 , 0 0 Trichter allein 1,50 n F i l t r i e r g e s t e l l e mit drei mit Holz ausgelegten Messingringen, Stativ mit Stahlstab: auf Dreifuss auf Tellerfuss auf Q - P l a t t e Stück 4,50 4,75 5,00 Mk. F i l t r i e r g e s t e l l e mit drei R i n g e n von 4 , 5 , 6 und 7 cm l i c h t Durchm., an 1 8 cm langen Eisenstäben, an Doppelmuffe verstellbar; Stativ mit Stahlstab: auf Dreifuss auf Tellerfuss auf • - P l a t t e Stück 2,75 3,00 3 , 0 0 Mk. R i n g e und Muffe von Messing . 5,50 5,75 5,75 „ „ mit Holzeinlage . . . . 6,50 6,75 7,00 „ „ „ Porzellaneinlage . . 6,50 6,75 7,00 „ F i l t e r s t e i n e aus Steinzeug für Papier- und Zellulosefabriken, Gewicht eines Stückes 2 kg per Mille M k . 3 1 5 , 0 0 B e i kleineren Bezügen entsprechend teuerer. F i l t e r m a s s e aus reinen, säurefesten, präparierten Asbestfasern 1 kg „ 2,00
Weitere Filtrierapparate siehe unter Filter:
„ W a s s e r r e i n i g u nn gg "" ..
Paul Altmann, Berlin NW., Luisenstr. 47. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berkefeld-Filter Gesellschaft, Oelle. Haidestr. 55/57 («. Ins.). Wwe. Job. Schumacher, Maschinen- und Annatnrenfabrik, KSln, Bujemtr. (7 (s. In».-Anh. 8. 8). I
Berlin
NW.,
Nutschen-Filter:
Franz Gerhardt, Schönebeck a. E. (aus Steinzeug) (s. Int-Anh. S. IS).
Schlauchfilter:
Heinrich Hirtel, Lelpzig-Plagwitz (9. Ins.).
Filtrierapparate:
Emil Gündelach, Gehlberg i. Thür. Volkmar Hinig A Comp., Dreiden-A., Zwickauer(traae 27.
Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld, Kn. Schleutingen (•. Ina.-Anh. 8. 9). Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW., Hildettr. 65/57 («. Ins.).
Filterpressen.
Filter und Filtrierapparate:
Deutsche schaft, Friedrich strane
Ton- u. Steinzeug-Werke, AktiengesellBerlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 23. Höckmann, Berlin SO. 16, Brücken6 b (b. Inserate).
386
F. II. Meyer. Hannover - Hirnholz (g S. 17).
Ins.-Anh.
Filtertucbwaschmaschinen:
Georg Woite, Maschinenfabrik, Dessau.
Filteranlagen und Filtrierapparate:
J . U C. Eckelt, BerUn N. i.
Zentrifugen zum Filtrieren:
(«tbr. lleioe, Viersen
(Bheinland).
Filterpressen.
Die Filterpresse besteht aus einem System von Kammern, welche zwischen zwei starken Kopfstücken, einem beweglichen und einem festen (letzterem mit Fuss), auf zwei seitlichen Tragspindeln ruhen und mit einem geeigneten Filterstoff ausgekleidet sind; sie nehmen die zu filtrierende Flüssigkeit in sich auf, die sich von einem durchlaufenden Eingangskanal in samtliche Kammern ergiesst. Der mittels einer Pumpe, eines Montejus oder eines Gefälles ausgeübte Druck bewirkt, dass die klare Flüssigkeit die Maschen des Gewebes (durchdringt und durch die zu diesem Zweck in den Platten der Kammern angebrachten Kinnen und Kanäle ablauft, wahrend die festen Stoffe zwischen den Tüchern in den Kammern zurückgehalten werden. Die gewonnenen festen Stoffe können in der Presse selbst ausgewaschen werden, um sie zu reinigen oder die an ihnen haftenden loslichen Stoffe zu gewinnen. Man unterscheidet K a m m e r p r e s s e n , bei denen der rings um die Filterflache der Platten laufende glatte Rand erhaben ist, so dass j e zwei zusammenstossende Platten eine Kammer bilden, und R a h m e n p r e s s e n , bei denen der Dichtungsrand mit der Filterflache eben liegt und die Kammer durch die zwischen je zwei Vollplatten eingeschalteten Hohlrahmen gebildet wird. Die Filterpressen werden vornehmlich aus Holz oder Eisen hergestellt; bei eisernen Pressen werden die Filterflachen zum Schutz der Filtertücher fein kanneliert ausgeführt oder mit gelochten Eisenblechen Uberzogen. In den Kammerpressen, deren Tücher mittels Tuchverschraubungen am Eingangskanal befestigt und abgedichtet oder durch den Eingangskanal hindurch gezogen werden, sind die Platten ganz von den Tüchern bedeckt; die Dichtung ist Tuch gegen Tuch, und die Rückstände, die dem Eingangskanal entsprechend ein Loch oder eine Lücke haben, fallen beim Auseinanderschieben der Platten unten heraus. Die TUcher der Rahmenpressen werden nur Uber die Rahmen gehangt, die Dichtung ist Tuch gegen Eisen bzw. Holz, und die vollen Kuchen werden in den Rahmen aus der Presse herausgehoben. Der Verschluss der Pressen geschieht mittels festgelagerter Verschlussspindei oder durch Umschlagspindel oder auch durch einen Winkelhebelverschluss. Neuerdings gewinnen übrigens auch Filterpressen mit Einlagen aus S t e i n z e u g immer grössere Bedeutung. Bei der grossen Verschiedenheit der Filterpressen nach Konstruktion, Material, Grösse, erforderlichem Druck u. s. w. schwanken die Preise in den weitesten Grenzen; die folgenden Tabellen geben deshalb nur ungefähr Anhaltspunkte und sind durchaus unverbindlich. 1. K a m m e r - F i l t e r p r e s s e n in E i s e n mit mittlerer Einführung, für 10 Atm. Betriebsdruck. Grins der Kammern qdm
Nutzbare Anzahl Filteifläche der Kammern qm
4
500
6 8
10
12 18
ailioher VI.
1.4 2,1 2,7 3,4 4,1
6,1
Nutzbarer Kammer-Inhalt in Litern bei 95 mm Kuchenstärk«
16.8
25.2 33,6 42,0 50,4 75, ti
Ungefähres Gewicht
600
700
820
940 1060 1500
P r e i s e der F r e u e n ohne gewöhnliche absolute Auslaugung Auslaugung Auslaugung Mk. Mk. Mk.
450 490 530 570 610 730
500 545 590 635
680
815
550 600 650 700 750 900
386
Filterpressen.
GISBI der Kammern qmm
Nutxbare Anzahl Filterfläche der Kammern qa
Nutzbarer Kammer-Inhalt in Litern bei 25 »im Kuchenstärke
Ungefähres Gewicht kg
P r e i i e der
P r 00 13,50 18,00 20,25
7:>0
Chemische Fabrik Flonheim, Dr. II. Kocrdlingcr,
Forman = wendet.
Flörsheim a. 11.
Chlormethylmenthyläther.
Es wird gegen Schnupfen ver-
Formanpastillen Formanwatte
10 Stück Mk. 0,35 Dose „ 0,25
F o r m a t e . Salze der A m e i s e n s ä u r e (s. d.). Formelxelchen (elektrochem.) siehe „ E l e k t r o c h e m i s c h e F o r m e I z e i c h e n". F o r m i a t e . Salze der A m e i s e n s ä u r e (s. d.). F o r m i c i n siehe „F o r m i z i n". F o r m l n siehe ,,H e x a m e t h y 1 e n t c t r a in i n". Formlzin
(Forinaldehydazetamid)
C H J . C ^ Q ^ Q ^
Q J J ,
wird
nach
dem D. R. P. 164 610 durch Einwirkung von Formaldehyd auf Azetamid hergestellt und kommt als farblose, sirupöse Lösung in den Handel. Es ist ein Antiseptikum, das hauptsächlich in verschiedener Konzentration zu Injektionen in tuberkulöse Weichteile u. s. w., als Höhlendesinfiziens und zur Erzielung aseptischer Operationsgebiete dient. Formicin
Glas von 2 5 0 g Mk. 1,75
F o r m o b o r . Wässerige Lösung von 4 % Formaldehyd und 1,5 % Borax. Soll als Desinfiziens dienen, insbesondere zur Sterilisierung der im Friseurgewerbe gebräuchlichen Gegenstände. F o r m n r o l . Gemisch oder Verbindung von Hexamethylentetramin mit Natriumzitrat. Es ist ein weisses, wasserlösliches, angenehm schmeckendes Pulver, das in Dosen von 1,0 g mehrmals täglich bei Gicht und als Harndesinfiziens verordnet wird. F o n n y s o l . Ein dem L y s o f o r m (s. d.) nahestehendes Desinfiziens. Es ist eine Glyzerin-Kaliseife mit einem Zusatz von 10 bzw. 25 % Formaldehyd. Besonders wird es als Handdesinfizieus gerühmt. F o r t o i n . Durch Einwirkung von Formaldehyd auf Kotoin (wirksamen Körper der Kotorinde) gewonnen. Man gibt es innerlich gegen Durchfälle; namentlich bei chronischen Darmkatarrhen wird seine Wirkung gerühmt. Fortoin
•
D Mk. 11,00; H Mit. 100,00
F o s s i l e H a r z e siehe „ H a r z e , f o s s i l e". F r a c h t e n siehe „ E i s e n b a h n f r a c h t e n".
Fraktionlerapparate.
Fraktionlerkolben rohr):
(Destillationskolben mit angesetztem Seiten-
Inhalt 1 0 15 30 5 0 1 0 0 1 5 0 2 0 0 250 3 0 0 400 5 0 0 7 5 0 ccm 1 2 1. Stück 0 , 2 0 0 , 2 0 0 , 2 0 0,25 0 , 2 5 0 , 3 0 0,35 0,45 0,50 0,60 0,70 0 , 9 0 1,00 1,50 Mk
D i e s e l b e n von J e n c n s c r
Inhalt 5 0 Stück 0,42
100 0,45
200 0.55
500 0,85
Glas:
1000 1,25
ccm. Mk.
F r a k t i o n i e r k o l b e n mit rotem Einschmelzstift nach m a n n zur Verhinderung des Siedeverzuges: Inhalt Stück
100 0,40
200 0,55
Fraktionierkolben Destillationen im Gasstrom: Inhalt Stück
50 0,45
100 0,55
300 0,75
500 1,00
Beck-
ccm. Mk.
nach H o f m a n n mit 2 Ansatzröhren für 150 0,65
200 0,75
ccm. Mk.
Framolin — Kruchtäther.
400
F r a k t i o n i e r k o l b e n nach L a d e n b u r g mit kugelförmigen Erweiterungen im Halse: Mit Inhalt Stück
3 100 0,75
Mit Stück
1 0,40
3 200 1,05
3 300 1,50
4 500 1,90
S i e d e r ö h r e n zur frakt. Destillation: 2
3 0,60
0,45
4 1000 2,25
Kugeln. ccm. Mk.
Kugeln. Mk.
S i e d e r ö h r e n nach H e in p e 1, vollständig mit Glasperlen gefüllt: Länge 30 40 cm.
Stück
2,25
2,50
Stück
0,55
0,65
Mk.
S i e d e r ö h r e n nach L i n n e m a n n (exkl. des Platindrahtnetzes, das zum Tagespreis berechnet wird): Länge 25 30 40 cm. 0,75
Mk.
S i e d e r ö h r e n nach L e b e I und H e n n i g e r: Mit 2 3 4 5 6 7 Kugeln. Stück 1,50 2.25 3,25 4,00 6,00 7,00 Mk. Vgl. auch die Artikel „ D e s t i l l a t i o n " und „R e k t i f i k a t i o n". Fraktionierapparate:
Emil Gundelach, Oehlberg i. Thür. Volkmar H i n t e & Co., Heidenau-Dresden. Heinrich Hirzel, telpdff-PlagwiU (s. Ina.).
Fraktionierapparate aus Metall:
J. L. C. Eckelt, Berlin N. «. Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, BrQckenStrasse 8 b (s. Inserate).
Gccrg Schmidt k v. d. Q U , Schmiedefeld, E n . Schleusingen («. Ins.-Anh. 8. 9).
F. H. Meyer, Hannover - Hainbolz (». Ins.-Anli. S. 17).
Fraktionierapparate aus Steinzeug:
Deutsche Ton- u. Steinzeus-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburff, Berllnerstr. 28.
F r a m o l i n . Neue Hilfsbefze für den Cfaromsud, wird als-Ersatz für Weinstein u. s. w. empfohlen und dürfte sich einen Platz In der Wollfflrberel erringen. Wahrscheinlich ist es ein aus den Abfallen der Gallussäurefabrikation bereitetes Präparat. Es ist eine braunrote Flüssigkeit von extraktartigem Geruch, sp. G. 1,52, und schwach saurer Reaktion. Frankfurter S c h w a n (Rebenschwarz). Wegen seiner grossen Deckkraft geschätzte Farbe, die auch für Kupferdruck Verwendung findet Die feinsten Sorten gewinnt man durch Verkohlung von Weinhefen, mittlere Qualitäten durch Verkohlen und Auslaugen von Weintrestern und Rebenholz. Geringe Sorten erhält man durch Beimengung von Holzkohle, Russ u. s. w. F r a n k f u r t e r Schwarz, b e i W a g g o n l a d u n g °/ 0 k g M k . 7 , 0 0 u n d höher. S. H. Cohn, Farbenfabriken, Berlins., Kottbuser I Hirsch k Berzenich, Farbwerke m.b. H-, GrenzDatüm TO. | hausen.
F r o s t l n - F r f t p a r a t e , Mischungen, die B r o m o k o l l (s. d.) enthalten und äusserlich gegen Frostbeulen u. s. w. Verwendung finden. So ist F r o s t i n - B a l s a m eine Lösung von 1 T. Bromokoll in 10 T. Kollodium unter Zusatz von 1 T. Alkohol und % T. Benzoetinktur. F r o s t i n - S a l b e ist eine 10 Jgige Bromokollresorbinsalbe. Frostin-Balsam Frostin-Salbe Frostin-Seife Acticn-Gesellschaft für Anilinfabrikation, Berlin SO. 3«.
Flasche Mk. 0 , 5 0 Tube „ 0.50 Stück „ 1,00
Frostmischnnjren (Kältemischungen) siehe unter „E i s". Frnobt&tber (Fruchtessenzen). Als Fruchtäther bezeichnet man mit Alkohol verdünnte Mischungen verschiedener Atherarten, die das Aroma bestimmter Frflchte nachahmen sollen; sie finden ausgedehnte Verwendung bei der Fabrikation von Likören und Konditorwaren. Hauptsächliche Bestandteile der Fruchtäther sind: Salpeteräther (Athylnltrit), Essigäther (Buttersäureäther), Benzoesäureäther, Salpetrigsäureamylester (Amylnitrit), Essigsäureamylester (Amylazetat), Valerlansäureamylester, Kaprinsäureamylester, Benzoesäuremethylester (Niobeöl) und Salizylsäuremethylester (Wintergreenöl).
410
Pruclitesscnzcn
— hruchtsältc
Die Zusammensetzung der gebräuchlichsten Fruchtäther wird, wie folgt, angegeben: 1. A n a n a s ä t h e r : 25 g Butteräther, 135 g Valeriansäureamylester, 5 g Chloroform, 5 g Aldehyd, 830 g Spiritus. 2. A p f e l ä t h e r : 50 g Salpeteräther, 50 g Essigäther, 100 g Valeriansäureamylester, 40 g Glyzerin, 7,5 g Aldehyd, 7,5 g Chloroform, 745 g Spiritus. 3. A p r i k o s e n ä t h e r : 35 g Benzaldehyd, 190 g Butiersäureamylester, 10 g Chloroform, 765 g Spiritus. 4. B i r n e n ä t h e r : 2 0 0 g Amylazetat, 50 g Essigäther, 100 g Athylnitrit, 20 g Glyzerin, 630 g Spiritus. 5. E r d b e e r ä t h e r : 27 g Amylazetat, 18 g Valeriansäureamylester, 9 g Buttersäureamylester, 9 g Ameisensäureamylester, 15 g Essigäther, 7 g Veilchenessenz, 915 g Spiritus. 6. H i m b e e r ä t h e r : 60 g Birnenäther, 15 g Chloroform, 9 g Essigäther, 6 Tropfen Rosenöl, 2 Tropfen Zitronenöl, 2 Tropfen Portugalöl, 100 g VeilchenblQtenessenz, 600 g Himbeerspiritus, 216 g Spiritus. 7. K i r s c h ä t h e r : 15 g Amylazetat, 8 g Buttersäureamylester, 10 g Benzaldehyd, 2 g Zimtöl, 2 g Zitronenöl, 2 g Nelkenöl, 1 g süsses PomeranzenÖl, 960 g Spiritus. 8. P f i r s i c h ä t l i e r : 100 g Valeriansäureamylester, 100 g Buttersäureamylester, 20 g Essigäther, 10 g Benzaldehyd, 770 g Spiritus. Fruchtäther: Chem. Fabrik Cotta E. Heuer, Dresden-Cotta (g. InJ.-Anh. S. 6).
Fruchtäther-Apparate:
I (' Erdmann, Leipzig; Lindenau, | Ostar Wender £ Co., Dresden N., Lärdicnslr. 9.
1°. II. Meyer, Hannover - H&inUolz (s. Ins. Anh. S. 17).
F r n o h t e s s e n z e n siehe „ E s s e n z e 11".
Frucht-Essenzen und Frucht-Aroma,
hergestellt aus nur besten frischen Früchten von höchster Konzentration und unerreichter Ergiebigkeit für Zuckerwaren- und Mineralwasserfabrikation.
Dr. Bauer & Ursin, Leipzig-R. F r a c h t s a f t e . Ein neues Verfahren zur Herstellung haltbarer, blanker Fruchtsäfte ist durch D . R . P. 153 561 geschützt worden: Die frischen farbigen Früchte werden zerkleinert, bleiben zum Extrahieren des Farbstoffs 24 Stunden in warmen Räumen gut zugedeckt stehen, dann wird abgepresst. Der Saft wird unter Luftabschluss mittels Dampfheizung bei 90—05° sterilisiert und dann filtriert. Zum Einsaugen des Saftes in den Sterilisator und zum Durchsaugen durch d a s Filter bedient man sich des Vakuums. Der filtrierte Saft wird unter Luftabschluss in Versandgefässe abgefüllt. Handelt es sich um Früchte ohne Farbstoff in den Schalen, s o presst man ab, ohne vorher stehen zu lassen. Nach dem D. R. P. 184 760 soll man den Fruchtsäften das Aroma mit Chloroform entziehen, das Chloroform im Vakuum abdampfen und den Rückstand, der nach Reinigung mit Alkohol u. s. w. reines Fruchtaroma ist, dem inzwischen für sich im Vakuum eingedampften entaromatisierten Saft zum Schluss wieder zusetzen. Vgl. die Artikel „ A l k o h o l f r e i e G e t r ä n k e " sowie „ Z i t r o n e n s a f t". l)r. Weppen & Loders, Blankenburg ( H i n ) .
| Lehmann & VOM, Hamburg.
FRUCHTSAFTE
aller Art
Hamburger Fruchtsaftpresserei, G. m. b. H., Hamburg, Raboisen 8a.
I'ruclit;uclicr — Fucli.-in.
411
Fruchtzucker. Während bisher Methoden zu einer technischen und billigen Gewinnung von Fruchtzucker nicht bekannt waren, gewinnt man nach dem D. R. P. 143 540 Fruchtzucker (Lä v u 1 o s e) aus I n u 1 i n , welches in dem Safte der Zichorienwurzel und anderer Gewächse in grosserer Menge enthalten ist. Diese Art der Darstellung ist an sich nicht neu, aber das vorliegende Patent umgeht die kostspielige Isolierung des Inulins, wandelt dieses vielmehr unmittelbar in dem Pflanzensaft (oder einem wasserigen Extrakt davon) in Fruchtzucker um: Die gewaschenen und fein zerkleinerten rohen Zichorienwurzeln werden mit lauwarmem H 5 0 vermengt und in einem Rflhrkessel mit Dampfheizung auf 60—70° erwärmt; diese Behandlung wird 3—4 mal mit frischem HsO wiederholt, bis der Rückstand kein Inulin mehr enthalt. Der wasserige Auszug wird mit verd. HCl angesäuert und schnell auf 80° erwärmt, uin Eiweiss und Pektinstoffe auszuscheiden. Im heissen Filtrat wird das Inulin durch Verrühren mit HCl in Lavulose umgewandelt. Dann versetzt man die Lösung nach dem vollständigen Erkalten mit gepulvertem reinen Atzkalk, wobei Calclumiavulosat ausfallt, wahrend Calciumdextrosat gelöst bleibt und der überschüssige Atzkalk mit der HCl als CaCl, ebenfalls in Lösung geht. Das abfiltrierte Calciumlävulosat lasst sich waschen, reinigen und auf reine Lavulose verarbeiten. Fuchsin (Rubin, Magenta, Azalein, Anilinrot u. s. w.). Es ist ein Gemisch von Salzen des Rosanilins (Tri-p-AmidodiphenyltoJylkarbinols) und p-Rosanilins (Tri-p-Amidotriphenylkarbinols); namentlich kommen die Chlorhydrate, weiter auch die Azetate, Nitrate und Sulfate in den Handel. Die Darstellung geht meistens von dem „Rotöl" oder „Anilinöl für Rot" (vgl. Artikel „An i 1 i n") aus, das ein Gemisch von nahezu 1 T. Anilin mit 2 T. Toluidin darstellt. Die Umwandlung des Rotöls in Fuchsin geschah früher ausschliesslich mit A r s e n s a u r e ; jetzt ist jedoch dieser Prozess wegen des Arsengehaltes der entstehenden Produkte beinahe ganz verlassen, und man verwendet anstatt dessen N i t r o b e n z o l , neuerdings auch F o r m 31 h y d. Beim Nitrobenzolprozess wird das Rotöl zuerst ganz oder teilweise in das Chlorhydrat übergeführt; als Oxydationsmittel dient Nitrobenzol oder ein Gemisch desselben mit Nitrotoluol, während als „Sauerstoffübertrager" metallisches Eisen oder Eisenchlorür zur Anwendung gelangt. Für die Reaktion hat man folgende Gleichung aufgestellt, deren Richtigkeit jedoch nicht in allen Einzelheiten feststeht: CH, . C«H4 . NH, -f CH,. C.H 4 . NH«. HCl + C.H». NO, o-Toluidin sali*. p-Toluidin Nitrobenzol CH, . CiH,. NH, -f- CiH» .NH,.HCl -f CH,.C«Hi.NO, = C J0 H„N,. HCl + 2 H,0. o-Toluidin sali«. Anilin o-Nitrotoluol CHj . C«H«. NH, + C,H». NH,. HCl + CH, . C«H«. NO, o-Toluidin salzs. Anilin p-Nitrotoluol Man verarbeitet in einer Operation 300—1200 kg Rotöl; % desselben wird zusammen mit dem Nitrogemisch in einen geschlossenen Rührschmelzkessel gebracht, wahrend die übrigen % des Rotöls zuvor mit HCl genau gesattigt, eingedampft und dann erst in denSchmelzkessel zugegeben werden. Nun wird angeheizt, Fe (oder FeCl,) zugegeben, der Deckel des mit einem Helm versehenen Schmelzkessels geschlossen und weiter erhitzt. Die eigentliche Fuchsinschmelze tritt gegen 160° ein, wobei sie einen lebhaft grünen Bronzeglanz annimmt. Das erhaltene Rohfuchsin wird zerschlagen und zur Reinigung mit HjO ausgelaugt. Das Filtrat wird in grossen Kufen mit Kochsalz zusammengebracht, wobei das Fuchsin ausfallt. Man reinigt es durch mehrfaches Umkristallisieren aus H,0 unter Zusatz von HCl. Bei dem Fuchsinprozess bilden sich mancherlei Nebenprodukte; besser scheint in dieser Hinsicht der F o r m a l d e h y d - P r o z e s s zu verlaufen: Man bildet aus Anilin und Formaldehyd zunächst A n h y d r o f o r m a l d e h y d a n i l i n C«HS. N : CH,, das durch Erhitzen mit Anilin und Anilinsalz in Diamidodiphenylmethan übergeführt wird. Oxydiert man letzteres zusammen mit Anilin oder einem Homologen davon, so erhält man Fuchsin.
412
Kukol -
Kiü-Holr.
Durch Sulfuriercn von Fuchsin oder Rosanilin mit rauch. HsSO« oder Chlorsulfonsäuren erhält man d a s S ä u r e f u c h s i n (Säurerubin, Fuchsin S, Rubin S), d a s in Form seiner sauren Salze in den Handel kommt. In neuester Zeit gewinnt man Fuchsin auch auf elektrochemischem Wege, indem man die entsprechenden Nitroleukokörper derTriphenylmethanreihe bei Gegenwart von Säuren unter Anwendung eines T o n d i a p h r a g m a s elektrolytisch reduziert; Bedingung f ü r d a s Z u s t a n d e k o m m e n der Reaktion ist, d a s s die Nitrogruppe zum Methanrest in Para-Stellung steht. W a s die A n w e n d u n g d e s F u c h s i n s betrifft, so färbt man Wolle damit im neutralen oder im Seifenbade, Seide im schwach saueren gebrochenen B a s t s e i f e n b a d e und Baumwolle auf Tannin-Antimonbeize, auf Tannin-Zinnsalzbeize, selten auf ÖI-Tonerdebeize; mit Säurefuchsin färbt man Wolle und Seide im saueren Bade. Fuchsin, Pulver . . . 1 kg Mk. 12,00 I Fuchsin, grosse Kristalle 1 kg Mk. ¿0,00 „ kleine Kristalle 1 „ „ 18,00 | Marron (unreines Fuchsin) 1 „ „ 5,00 F u k o l . Unter diesem Namen kommt ein P r ä p a r a t in den Handel, d a s durch Behandlung zerkleinerter und bis zur leichten Zerreibbarkeit gerösteter jodhaltiger Meeresalgen mit Scsamöl hergestellt wird. E s soll als Ersatz d e s Lebertrans dienen, enthält aber kaum Spuren von Jod, ist auch bei weitem nicht so emulgierbar wie Lebertran und ähnelt in allen Stücken dem Sesamöl. F n l l e r e r d e (Füllers Earth), ein Aluminium-Magnesium-Hydrosilikat, d a s ein ausgezeichnetes Entfärbungsmittel für animalische, vegetabilische und mineralische ö l e und Fette ist. W ä h r e n d man dieses Material früher vom Auslande beziehen musste, ist es jetzt gelungen, Lagerstätten davon auch in Deutschland (bei Frattstadt in Schles.) in bedeutender Mächtigkeit zu erschlossen. Die Fullererde kommt sowohl in Gries- bis Hirsekorngrösse, als auch in Pulver verschiedener Feinheit in den Handel. Deutsche Fulicrerdf-Workc, C. in. b.II., Hamburg, Alstcrdamm 2. F U l l m a s c h l n e n siehe „D o s e n f Ii 11 m a s c h i n e n". Karl Seemann, Berlin N. 61, Rosenthalerslr. 40/«. F n l m l n a t e . Salze der Knallsäure (Karbyloxim) C : N . O H ; letztere selbst ist wenig erforscht. Von den Fulmlnaten ist namentlich d a s Knallquecksilber, weiter auch d a s Knallsilber wichtig. 1. K n a l l q u e c k s i l b e r . Hg(C : N . O); + % H a O. Zur Darstellung löst man Quecksilber in überschüssiger Salpetersäure und lässt auf diese Lösung Alkohol einwirken. Bei dem P r o z e s s scheidet sich d a s Knallquecksilber in weissen, sehr kleinen Nadeln a b ; durch W a s c h e n mit HjO wird es gereinigt. Zur Vermeidung von Explosionen bewahrt man es unter W a s s e r auf. D a s Salz explodiert durch Reibung, durch Schlag, s o w i e beim Erhitzen auf 190°. Man benutzt d a s Knallquecksilber im Gemenge mit Salpeter und Schwefel u. s. w. zur Füllung von Z ü n d h ü t c h e n . A p p a r a t e a u s Steinzeug zur Herstellung von Knallquecksilber: Franz Gerhardt, SchBnebcck a. E. (s. Inj.-Anh. S. 18)." 2. K n a 11 s i 1 b e r. Ag,(C : N . 0)>. Man stellt es ungefähr auf dieselbe W e i s e wie d a s Knallquecksilber dar, muss a b e r dabei viel grössere Vorsicht walten lassen, da es ungemein leicht explosibel ist. E s dient zur Füllung von Knallbonbons und Knallerbsen. F n n k e n i n d o k t o r e n siehe „ I n d u k t i o n s a p p a r a t e " . F o M l B l e . Nebenprodukte bei der alkoholischen Gärung, die sich namentlich bei der Branntweinbereitung a u s K a r t o f f e l n bilden und bei der Rektifikation d e s Sprits zum grössten Teil als ölige Flüssigkeit, auf dem Rückstände der Destillierapparate schwimmend, hinterbleiben. Bestandteile d e s Kartoffelfuselöls sind vor allem A m y l a l k o h o l , d a n e b e n verschiedene Ester. Furfurol u. s. w. Weiteres siehe den Artikel „A m y 1 a 1 k o h o I". Fuselölbestimmungsapparate. Schüttelapparat nach Röse-Henfeld-Windiscli. Einteilung von 20 bis 22,5 ccm in »/»• Mlc. 4,00 „ 20 „ 26 „ „ V.o „ 4,00 „ 20 „ 23 „ „ V.o „4,00
Futtermittel.
413
Vollständige Apparate zur Fuselölbestimmung im Branntwein nach der Chloroform -Ansschüttelungsmethode. Sämtliche Apparate in verichliessbarem Kasten, kompl
Fuselflle:
Mk. 1 5 0 , 0 0
Mucret Bros, i Co., New York, Noa. 2 u. 4 Stonc I Chemische Werke FQrstenwalde, Dr. B . B e c k e r Street (b. Ina.-Anh. 8 . 13). | & W. Zetdler, O. m. b. H., Fttratenwalde-Spree. Chemische "Fabrik Cotta, E . Heuer, Cotta bei I Dresden (s. Ins.-Anh. 8. 6 ) . 1
Fuselöl-Apparate:
F . II. Meyer, Hannover - Hainholz (s. Ins.-Anh.
S.
17).
F u t t e r m i t t e l . Von den Futtermitteln können hier nur diejenigen in Betracht kommen, welche als A b f ä 11 e irgend welcher Fabrikationszweige aufzufassen sind. Die wichtigsten dieser Futtermittel sind folgende: 1. S c h l e m p e . Der Rückstand der vergorenen Maische nach Abdestillieren des Alkohols. Nach der Natur der Maische unterscheidet man K a r t o f f e l s c h l e m p e und G e t r e i d e s c h l e m p e . Beide werden als gutes Kraftfutter ftlr milchproduzierende Tiere benutzt; jedoch ist der hohe Wassergehalt der Schlempe bei andauernder VerfQtterung von ungünstigem Einfluss auf den Gesundheitszustand der Tiere und auf die Qualität der Milch. Deshalb trocknet man neuerdings die Schlempe, indem man sie zuerst eindickt und schliesslich in ein mehlähnliches Pulver verwandelt. Die Zusammensetzung der Schlempe geht aus folgender Tabelle hervor: Wasser
Asche
°/o
7» 0,50 4,65 0,50 16,40
Wasser
Asche
°/o
7.
%
Stickstofffreie Extnkt- Rohfett stofle
7.
7.
1,90 5,20 0,30 1,00 23.07 51,56 5,89 4,02 1,20 3,50 0,20 0,70 23.08 40,54 3,55 8,60 2. T r e s t e r (Treber). Die Rückstände von der Warzebereitung (vgl. Artikel „B i e r " ) sowie auch die ausgepressten Weintrauben. Davon dienen in grossem Massstabe nur die Biertrester als Futtermittel, und zwar werden sie nur wenig im frischen (nassen) Zustande verfüttert, weil ihr Wassergehalt von 75 % den Transport sehr verteuert und sie auch schnell zum Verderben bringt. Aus diesem Grunde werden die Treber in besonderen Trockenapparaten getrocknet. Roggenschlempe, nass . . . „ getrocknet Kartofielschlempe, nass . . . getrocknet . f
91,10 10,81 93,30 7,83
RohRohfaser proteln
RohRobfaser protein
%
7»
Stickstofffreie Extnkt- Rohfett stoffe
7.
7.
4,81 6,20 0,88 11,13 1,90 18,76 14,60 21,28 3,12 35,86 6,38 3. Ö l k u c h e n . Man versteht darunter die beim Auspressen ölhaltiger Samen verbleibenden Rückstände, die ausser andern Nährstoffen auch immer noch mehr oder weniger Fett enthalten. Biertreber, nass , getrocknet
.
.
.
75,05
Wasser
Asche
7o Palmkernkuchen Rapskuchen
11,15 11,00 10,42 10,00
9,82
6,22 6,55 4,25 7,94 10,75
RohRohfaser proteln
Stickstofffreie Extrakt- Kohfett stofle
°/o
°/o
7o
7»
30,65 28,65 16,81 31,15 37,50
23,46 9,45 24,00 11,32 6.2G
19,47 34,42 35,00
9,05 9.93 9,52 9,55 14,00
30,04
21,67
414
Futtermittel.
4. R ü b e n s c h n i t z e l (Schnitzel, Diffusionsschnitzel). Die bei der Z u c k e r f a b r i k a t i o n (s. d.) aus den Diffusionsapparaten kommenden Rübenschnitzel. Dieselben sind sehr wasserreich und verderben schnell; meistens werden sie entweder eingesäuert oder gepresst oder schliesslich getrocknet. Gepresste Schnitzel (Presslinge) enthalten durchschnittlich 89,8 % Wasser, 0,9 % Eiweiss und 6,3 % stickstofffreie Extraktstoffe. 5. F l e i s c h m e h l . Aus den Rückständen von der Fleischextraktdarstellung durch Trocknen und Zerreiben gewonnenes Futtermittel, das im Durchschnitt 11,5 % Wasser, 3,7 % Asche, 72,8 % Rohprotein und 12 % Fett enthält. Es gilt als ein leicht verdauliches Kraftfutter von vorzüglicher Wirkung. U n l e r s n c l t u n j ? d e r F u t t e r m i t t e l : Auf dem Intern. Kongr. f. angew. Chf-in. Herlin 1903 ist folgender Analysengang für F u t t e r m i t t e l vereinbart worden: V o r b e r e i t u n g zur Analyse: F ü r die Vorbereitung- aller F u t t e r m i t t e l ohne Unterschied zur Analyse ist tunlichst der für den D u r c h g a n g durch das 1 mm Sieb geeignete Zerkleinerungsgrad derselben zu erstreben. I. W a s s e r b e s t i m m u n g . Es werden 5 g Substanz a n g e w a n d t ; das Trocknen erfolgt bei 100° C. 3 Stunden lang. II. B e s t i m m u n g d e s P r o t e i n s. 1 ) a) des R o h p r o t e J n s . Es wird eine Stickstoffbestimmung nach Kjeldahl m i t 1 g Substanz a u s g e f ü h r t und die gefundene Stickstofimenge m i t 6,25 multipliziert. Bei schwer aufschliessbaren F u t t e r m i t t e l n , wie Baumwollsaatmehl, Erdnussmehl etc. empfiehlt sich ein Zusatz von Phosphorsäureanhydiid. b) des R e i n p r o t e i n b, Dasselbe wird nach der Methode von S t u t z e r oder K e l l n e r bestimmt. Die b e n u t z t e Methode ist anzugeben, c) der v e r d a u l i c h e n S t i c k s t o f f s u b s t a n z . Diese wird nach der von G. K ü h n verbesserten S t u t z e r sehen Methode ausgeführt. An MtiK' von .\:;i. A. IV
.0 «/„ ®/0 °/„
kg Mk. 12,00 . „ 8,00 „ „ 15,00 „ „ 36,00
Anlagen zur Zerkleinerung von G i p s : I. Für eine Leistung von ca. 5000 kg Gipsmehl in 10 Stunden (Kraftbedarf einschliessl. Transmission und Transportapparate etwa 10 IIP.): 1 Glockenmühle 1 Vertikal-Malilgang II. Ftlr eine Leistung von ca. 1 0 0 0 0 kg Gipsmehl in 10 Stunden (Kraftbedarf einschliessl. Transmission und Transportapparate etwa 20 HP.': 1 Steinbrecher 1 Glockenmühle 2 Vertikal-Mahlgänge
Gips:
Mk. 1015,00 . »05,00 Mk. 2120,00 „ . „
1345,00 1015,00 2210,00
Mk. 4570,00
Iternl.ld & HOsenberg, Wien 8/1, Liechtensteins^. 21.
Einrichtungen für Gipsmühlen: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
.
G l & n x g o l d . Braunschwarze, etwas dickliche Flüssigkeit von aromatischem Geruch. Dient zur Dekoration von Porzellan: Mali trägt das Glanzgold mit dem Pinsel auf; nachdem es auf dem Porzellan verharzt ist, wird es im Feuer eingebrannt. Das Glanzgold enthält etwa 10 % Gold (als Chlorid), im übrigen Harze, Lavendelöl und Wismut; die Einzelheiten der Darstellung werden geheim gehalten. Interessant ist die Verwendung des R h o d i u m s als Zusatz zu den Glanzmetallen; es hat sich herausgestellt, dass letztere erst bei seiner Gegenwart nach dem Einbrennen die erforderliche Widerstandsfähigkeit zeigen. GlanzeQld
D. Mk. 6,00; H. Mk. 54,00; 1 kg Mk. 480,00
G l a n z s i l b e r . Man erzeugt es auf ähnliche Weise wie d a s Glanzgold, jedoch ist das wirksame Metall darin nicht Ag sondern P l a t i n oder P a l l a d i u m . Mit Silber lassen sich einbrennbare Metallspiegel nicht erhalten. Glanxwelx*: Otto Kaufmann, Niedersedlitz Sa.
G l a s . Man teilt die Gläser ein in K a l k g l ä s e r und B l e i g l ä s e r ; die ersteren scheidet man in Kali-Kalkgläser (K a I i g 1 ä s e r) und NatronKalkgläser ( N a t r o n g l ä s e r ) . Ihre Zusammensetzung drückt man durch die allgemeine Formel a u s : x . K»0 (oder x . Na s O) + y . CaO + n . SiOs. In den Bleigläsern ist CaO durch PbO ersetzt. In neuerer Zeit haben die Erzeugnisse der Glasfabrikation ausserordentlich an Mannigfaltigkeit gewonnen, und zwar vor allem durch die Bemühungen der Firma S c h o t t & G e n . in Jena. Die von dieser Firma hergestellten sogenannten J e n e n s e r G l ä s e r haben für die Fabrikation optisch wertvoller Linsen, ferner widerstandsfähiger Glasapparate u. s. w . die weitgehendste Bedeutung erlangt. Ausser d e n Kalk- und Bleigläsern sind hier namentlich die B a r y t g l ä s e r und die B o r a t g l ä s e r zu nennen. In den Barytgläsern ist das Pb der Bleigläser durch Ba ersetzt, während in den Boratgläsern die Borsäure an die Stelle der Kieselsäure getreten ist. Zwischen diesen Glasarten gibt es noch Ü b e r g ä n g e , dazu kommen Änderungen in der quantitativen Zusammensetzung, so d a s s die Reichhaltigkeit und Mannigfaltigkeit der Jenenser Glasindustrie ohne weiteres eiklärlich ist.
«¡las.
447
Die Rohmaterialien der gewöhnlichen Glasfabrikation teilt man ein in K i e s e l s a u r e , F l u s s m i t t e l und E n t f ä r b u n g s - bezw. F ä r b u n g s in i 11 e I. Die Rohmaterialien der Glasfabrikation teilt man ein in K i e s e 1 s ä u r e , F 1 u s s m i 11 e 1 und E n t f ä r b u n g s - bezw. F a r b u n g s m i t t e l . 1. K i e s e l s a u r e . Hauptsächlich als Sand, Kieselgur, Feuerstein oder Quarz benutzt. Tonige Beimengungen im Sand geben ein leichter schmelzbares Produkt. 2. F I u s s m i 11 e 1. Zu nennen sind Kali, Natron, Kalk, Baryt, Strontian, Bleioxyd, Borsäure, Zinkoxyd1) sowie einige natürliche Silikate. Kali wird als P o t t a s c h e (natürliche oder Mineralpottasche) sowie auch als Sulfat, Natron meistens als Sulfat, sonst als Soda verwendet. Kalk muss für weisse Glaser Fe-frei sein; man wendet rohes Karbonat (Marmor, Schlämmkreide) sowie gebranntes CaO an. Zur Herstellung von Milchglas benutzt man Calciumphosphat. Für optische Zwecke werden jetzt vielfach die B a r y t g l a s e r verwendet, da sie ein fast so hohes LichtbrechungsvermOgen haben wie die Bleiglaser, jedoch harter als diese sind. Das Bleioxyd verwendet man meistens in Form der Mennige, da man bei diesem hohen Oxyd kaum eine Reduktion zu Pb zu befürchten hat. Für KalkBlelgläser wird zuweilen auch C a l c i u m p l . u m b a t verwendet Als vorzügliches Flussmittel wirkt die B o r s ä u r e , die teils als solche, teils als Borax verwendet wird; sie findet namentlich für optische Glaser sowie E m a i l (s. d.) Verwendung. Als natürliche Silikate, die ihrer Zusammensetzung nach mit dem Glase verwandt sind und als Flussmittel dienen können, sind die B a s a l t e , T r a c h y t e , weiter G r a n i t e , F e l d s p a t , G l i m m e r , Obsid i a n e , dann L a v a , B i m s s t e i n u. s. w. zu nennen. Sie werden überall da zur Verwendung gelangen, wo sie in der Nahe vorkommen, also billig genug herangeschafft werden können. Schliesslich sind als Flussmittel die G l a s s c h e r b e n von grösster Bedeutung: Jedem Satz wird mindestens der dritte Teil an Glasscherben zugesetzt. 3. E n t f ä r b u n g s - u n d F ä r b u n g s m i t t e l . Ein viel benutztes Entfärbungsmittel ist die a r s e n i g e S a u r e (Arsenik); sie wirkt 0urch Oxydation der Kohle, des Schwefelnatriums und der Eisenolcydulverbindungen. Gleichzeitig bewirkt der Arsenik ein starkes Aufschäumen der Glasmasse und so eine innige Mischung des Satzes. Mechanisch reinigend und gleichzeitig oxydierend wirkt der S a I p e t e r. Neuerdings leitet man auch häufig Sauerstoff in die geschmolzene Glasmasse ein, der als gutes Entfärbungsmittel wirkt. Rein optisch entfärbend wirken B r a u n s t e i n (Mangandioxyd) und N i c k e l o x y d u l . Ersterer färbt das Glas amethystrot und hebt dadurch die grüne Färbung des eisenhaltigen Glases auf. Da aber auf diese Weise immer etwas violett erscheinende Glaser entstehen, zieht man dem Braunstein das Nickeloxydul vor, das bei entsprechendem Zusatz eisenhaltige Glaser vollständig farblos erscheinen lässt. Die zum Farben des Glases dienenden Materialien siehe unter „G 1 a s f a r b e n". Die Rohmaterialien werden zerkleinert, im gewählten Verhältnis gemischt und unter Zusatz von Glasscherben eingeschmolzen. Das Schmelzen geschieht in G I a s h a f e n oder G l a s w a n n e n . Die Glashäfen sind runde, offene oder bedeckte, aus schwer schmelzbarem Ton und Schamotte hergestellte, nach unten verjüngte Gefässe, die zwischen €0 und mehr als 1000 kg Satz fassen; sie werden auf den Glashütten selbst gefertigt. Für die Gussspiegelfabrikation verwendet man G l a s w a n n e n , d. h. viereckige Hafen; sie tragen rundherum einen Falz, um mit Zangen gefasst und gehoben werden zu kOnnen. Die G I a s 0 f e n sind stehende Flammöfen, die 6—10 Häfen fassen und ') Auch Wismutoxyd und Thalliumoxyd kommen in Betracht. Die damit hergestellten Gläser finden wegen ihres hohen Glanzes (beschränkte) Verwendung fiir Linsen zu optischen Instrumenten.
448
Glas.
ausserdem Raum enthalten, um Arbeitsstacke aller Art mehrmals darin erweichen zu können. Bedingung für ein brauchbares Produkt ist, dass der Arbeitsraum von Kohle und Asche vollständig frei bleibt. Früher heizte man ausschliesslich mit Holz, jetzt mit Steinkohlen, Braunkohlen und Torf. Den wichtigsten Fortschritt der Glasfabrikation bezeichnet die von S i e m e n s eingeführte O a s f e u e r u n g , durch die ^mittels geringwertigen Brennmaterials ein reines Feuer erzeugt wird. Namentlich hat der S i e m e n s sehe R e g e n e r a t i v g a s o f e n in den meisten Glashatten Eingang gefunden. Er besteht aus einem Generator, in dem die Heizgase erzeugt werden (vgl. „ G e n e r a , t o r g a 6 " ) , weiter aus den Regeneratoren, in denen die entlang streichenden Heizgase sowie die zugeiührte Luft durch die benachbarten Ofenwandlungen stark erhitzt werden, sowie aus dem Schmelzofen selbst. Die neueren Siemensschen W a n n e n ö f e n , die ebenfalls mit Regenerativgasfeuerung versehen sind, bedürfen überhaupt keiner Hafen, da die passend geformte, vertiefte Ofensohle selbst das Schmelzgefäss bildet. — Nach dem D. R. P. 124 702 erzeugt man Olas auf e l e k t r i s c h e m Wege, indem man den Qlassatz durch Transportschnecken den im Schmelzraum angeordneten Elektrodenpaaren zugeführt und hier durch die Lichtbogen schmilzt. Die Schmelze gelangt sodann in den Läuterungsraum, wo sie weiter elektrisch erhitzt und geläutert wird. Charakteristisch für das Verfahren ist es, die Schmelzung des Glassatzes durch F l a m m b o g e n - E r h i t z u n g , die Läuterung durch W i d e r s t a n d s e r h i t z u n g vorzunehmen. Das Glas wird in engem Räume, mit geringem Stromverbrauch und ohne jede Verunreinigung durch Flammengase ü. s. w. kontinuierlich geschmolzen und geläutert. Besonders der Läuterprozess durch die regulierbare Widerstandserhitzung erfolgt rascher und besser als bisher. Verbesserungen dieses Verfahrens sind in den D. R. P. 128 250, 131 291 und 134 935 niedergelegt. Audi das D. R. P. 167 023 umgreift ein Verfahren zu stetigem Erschmelzen von Olas mittels elektrischer Widerstandserhitzung. In der Praxis werden elektrische GlasOfen neuerdings mehr benutzt, doch ist man von einer allgemeinen Einführung noch sehr weit entfernt. Die verschiedenen Glaser schwanken in ihren Eigenschaften ausserordentlich nach der Zusammensetzung; man hat festgestellt, dass für die Anfertigung chemischer Apparate solche Glaser am geeignetsten sind, deren Kieselsaure dazu hinreicht, ein Trisilikat zu bilden, während das Atomverhältnis von Kalk zu Alkali 1 : 1,3 bis 1 : 1,5 beträgt. Ein Glas, in dem die Atomverhältnisse S i O j : CaO : KiO (bezw. NaiO) = 7,2 : 1 : 1,34 sind, hat sich beim Kochen mit Wasser und verdünnten Sauren als besonders widerstandsfähig erwiesen. Im übrigen ist zu merken, dass Kaliglaser loslicher als Natronglaser sind; mit steigendem Kieselsauregehalt nimmt die Widerstandsfähigkeit gegen Lösungsmittel, gleichzeitig aber auch die SprOdigkeit und Schwerschntelzbarkelt zu. In den Häfen bzw. Wannen geht mit der Zunahme der Erhitzung nach und nach die Glasbildung vor sich: Die flüssige Masse wallt auf, die Oase entweichen, die nicht in die Glasmasse abergehenden Verbindungen (Sulfate) setzen sich als sogenannte O a 11 e oder O I a s g a 11 e oben auf. Zum Schluss wird letztere durch aufgestreuten Kohlenstaub abgebrannt oder auch — bei grosseren Mengen — abgeschöpft; dann steigert man die Hitze, um die Glasmasse dünnflüssiger, gleichartiger und klarer zu machen — eine Operation, die man L ä u t e r n oder H e i s s S c h ü r e n nennt. Bei der Verarbeitung der Glaser hat man H o h 1 g 1 a s - von der T a f e 1 g l a s - F a b r i k a t i o n zu trennen. Man entnimmt das flüssige Olas mit der „Pfeife" und bläst es entweder frei aus oder aber in Formen; in ersterem Falle benutzt man bei der Formgebung verschiedene Eisen, Scheren, Platten u. a. m. Das in Formen geblasene Olas nennt man P r e s s g l a s . Bei der Tafel- oder Walzenglasfabrikation wird ein grosser Glaszylinder geblasen, dessen BOden man absprengt. Der verbleibende Zylindermantel wird ai: einer Stelle aufgesprengt und dann in dem sogenannten S t r e c k o f e n
Glaserkitt — Glasfarben.
449
langsam erwärmt, wobei sich die Rundung allmählich streckt, bis das Glas eine Tafel bildet, die durch Walzen noch mehr geglättet wird. Die dicken Spiegelglaser werden jetzt gar nicht mehr geblasen, sondern direkt auf Giessplatten gegossen und später — nach dem Erstarren und Kühlen — geschliffen und poliert. Ein besonders interessantes und wichtiges Verfahren hat P. S i e v e r t in die Bearbeitung der Gläser eingeführt; das Verfahren ist durch eine ganze Reihe von Patenten geschützt, von denen die D. R. P. 111 393, 154 888, 156 584, 156 585 und 157 847 die wichtigsten sind. Ganz kurz gesägt, besteht das Sievertsche Verfahren darin, dass man die noch flüssige Glasmasse auf einen den Umrissen des zu blasenden Gegenstandes entsprechenden eisernen Böden bzw. Teller bringt und diesen dann um 180° dreht, wobei die an den Randern des Bodens mittels Nute festgehaltene Glasmasse hängen bleibt urtd sich lilfolge ihres Gewichtes sackartig ausdehnt. Der Boden hat Öffnungen, durch welche nun Pressiuft eingeleitet wird, welche den Glassack weiter ausbläst; je nach der untergestellten Form modelliert sich der Glaskörper dabei in gewünschter Weise. Man bläst so ganze Badewannen, weiter Akkumulätorenkasten und sonstige Gefässe aller Art. Bei kleinen Hohlräumen ist es nicht einmal nötig, Pressluft zuzuführen; man feuchtet den Boden mit Wässer an, und die dann darauf gebrachte Glasmasse bringt das Wasser zum Verdampfen und wird durch den Wasserdampf selbst in die Form geblasen. — Im besondern siehe noch „H a r t g I a s", „S t r a s s " und „ W a s s e r H1 a s" sowie namentlich „G 1 a s f a r b e n". Glas und Glasarten: (ieorg Schmidt i v . i E i t z , S c h m i e d e f d d , Kr». S ' e h l e u j i n g e n («. I n s . - A n h . 8 . 9 ) .
I ClanhUttc Westerhüsen, | W e s t e r h u s e n a . K.
A.
(?rafe
Xflffr.,
¡Glasfabriken baut: Willy
Hinget,
D r e a d e n - A . 18 ( s . I n a . - A n h . S. 16).
Mischmaschinen für Glas: llenna
Schilde,
Uersfeld
(Hessen-Nassau).
Zerkleinerungs- und Sortier-Anlagen für Glasfabriken: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
(Jrusonwerk,
Magdeburg-D uckau.
G l a s e r k i t t siehe „ K l e b s t o f f e " . Glasersatz. Einen solchen stellt man nach dem D. R. P. 178 644 aus V i s k o s e (s. d.) dar, indem man eine Viskoselösung in dünner Schicht auf uewebeartigen oder aus Metallgeflechten hergestellten Einlagen zur Trockne bringtDurch die Verstärkungseinlage schrumpft die Masse viel weniger zusammen, so dass sie fast völlig durchsichtig bleibt; sie kann noch durch einen unverkennbaren Firnis geschützt werden. Zur Ausführung des Verfahrens taucht man die Einlagen in die Viskoselösung, bringt diese mit den üblichen Koagulierungsmitteln zum Gerinnen und lässt dann trocknen, wobei die Masse in Form biegsamer, nahezu durchsichtiger Flächen zurückbleibt. Man soll daraus Fenster, Trinkgefässe, Wasserleitungsröhren, Zeltleinen, Wünde u. s. w. herstellen. Glasfarben. Zum Färben des Glases dienen in der Regel Metalloxyde oder Metallsalze, die sich im Glase zu gefärbten Silikaten umsetzen. Es sind als Glasfarben Verbindungen von E i s e n , M a n g a n , K u p f e r , K o b a l t , S i l b e r , C h r o m und G o l d hauptsächlich zu nennen. 1. E i s e n . Dient namentlich zur Grünfärbung (Eisenoxydul); mit Eisenoxyd lassen sich gelbe, orangegelbe, rote, braune und violette Töne erzeugen, doch tritt sehr leicht eine Reduktion zu Oxydul ein. Zum Zwecke der Grünfärbuiig wird das Fe in Form eisenhaltigen Sandes oder Tones dem Satze beigemischt. 2. M a n g a n , in Form von MnO> (Braunstein) zugesetzt. Färbt violettrot; die Färbung wird leicht durch Einfluss reduzierender Agentien zerstört; Durch Zusatz von FesOs oder CuO zum Manganglase kann man g r a u e Gläser erzeugen; viel MnO» färbt schwarz. 3. K u p f e r . CuO färbt blaugriin, Cu-O dagegen blutrot. B l ü c h e r VI.
29
450
Glasgerätschaften.
4. K o b a l t , färbt, entweder als reines Oxyd oder aber als Smalte, Thinards Blau u. s. w. angewendet, das Glas blau. Silberverbindungen färben das Glas (namentlich Blei5. S i l b e r . glas) gelb. 6. C h r o m . Dient zur Erzeugung intensiv gelbgrüner Gläser; man verwendet es meistens in der Form des G u i g n e t s c h e n G r ü n s , das durch Glühen von KaliumbiChromat mit Borax gewonnen wird. 7. G o l d . Dient zur Darstellung des echten Rubinglases; es wurde früher in der Form des C a s s i u s P u r p u r s (siebe unter „ G o l d f ä r b e n") verwendet, während man jetzt der Glasmasse direkt Goldchloridlösungen zusetzt. Die rosenrote bis purpurrote Färbung entsteht erst beim Anlassen der Gläser. Nach dem D. R. P. 138 281 stellt man massives Goldrubinglas aus barythaltigen Glassätzen her, indem man dem Satz soviel gelöstes oder fein zerteiltes Gold beimischt, dass auf 10 000 Teile Sand 0,25 bis 1,7 T. Au kommen; hierauf folgt Abschmelzen im Glasofen. Als Alkali verwendet man Na und als zweiwertiges Metall Ba in Form von Ba(NOj) a ; zur Sicherung des Erfolges wird ein Reduktionsmittel während der Schmelzzeit zugefügt. 8. S e l e n . Man benutzt es neuerdings häufig zur Rotfärbung des Glases, hauptsächlich aber, um grünliches Glas farblos erscheinen zu lassen. Es sind noch viele andere Metallverbindungen zum Färben von Gläsern im Gebrauch, z. B. erzeugt U r a n o x y d lebhaft grünlichgelb fluoreszierende Gläser ( U r a n g l a s , A n n a g e l b ) ; mit A n t i m o n s u l f i d e n erzeugt man goldgelbe, mit S c h w e f e l k u p f e r sepiabraune, mit M o l y b d ä n g l ä n z tiefrotbraune Gläser. Andere Glasfarben bewirken nicht direkt eine Färbung, sondern setzen einen der Glasbestandteile in einen gefärbten Köroer um. In dieser Weise wirkt namentlich Kohle sowie mannigfache (in der Glasmasse verkohlende) organische Verbindungen, die die Sulfate des Olases in Sulfide überfahren und so die den letzteren eigentümliche Färbung verursachen. Metallverbindungen, die sich nicht oder nur in massigem Grade im Glase zu lösen vermögen, zieht man zur Erzeugung halb durchsichtiger und undurchsichtiger Gläser heran. So wirkt Z i n n o x y d (Zinnasche), weiter C a 1 c i u m p h o s p h a t (Knochenasche), dann K r y o l i t h , C a l c i u m f l u o r i d (Flussspat) u. a. in. Die M i l c h g l ä s e r , B e i n g l ä s e r , O p a l g l ä s e r , S p a t g l ä s e r u. s. w. sind so erzeugt. Nach dem D. R. P. 165 986 soll ein Satz zur Herstellung von Milchglas aus Sand, kalkarmem Feldspat und Kieselfluornatrium zusammengesetzt werden. (Was an dem Verfahren Patentfähiges ist, lässt sich kaum einsehen.) Die Herstellung der farbigen Gläser ( B u n t g l a s ) geschieht durch Auflösen der oben genannten und mancher andern Metallverbindungen im Glasfluss. Man unterscheidet i n d e r M a s s e g e f ä r b t e G l ä s e r und O b e r fanggläser. Letztere bestehen aus einer dickeren Schicht farblosen Glases, welche bedeckt („Qberfangen") ist von einer dünnen Schicht gefärbten Glases. Es lassen sich auf diese Weise mehrere verschieden gefärbte Schichten übereinander legen; durch Abschleifen oder Abätzen der äusseren Schicht an bestimmten Stellen kann man buntfarbige Zeichnungen auf dem gläsernen Gegenstande anbringen. Über i r i s i e r e n d e G l ä s e r siehe den Artikel „ L ü s t e r " . G l a s g e r J U s o h a f t e n . Die meisten für den Chemiker in Betracht kommenden Glasgerätschaften sind in besonderen Artikeln behandelt, wo man ihre Preise vergleichen wolle, so z. B. unter „B e c h e r", „ B e c h e r g l ä s e r", „ F l a s c h e n", „ H a h n e", „ K ä s t e n", „ K o l b e n", „ M e s s g e f ä s s e", „Araometer". „Baroraeter", „Thermometer", „Retorten", „ R e a g i e r g l ä s e r " , „ R ö h r e n " , „ S c h a l e n " , „ U h r g l ä s e r " , u. s. w.; andere wieder sind unter den ihre V e r w e n d u n g charakterisierenden Artikeln zu finden, z. B. Milchuntersuchungsapparate unter „M i I c h". G l a s p e r l e n , zum Füllen von Trockenapparaten: Kleiner?
1 kp Mk. :i.00 • 4,i«0
451
Glasgerätschaften.
Grössere ( 4 — 6 mm Durchm.) 100 Stück Mk. 0,45 G l a s g l o c k e n , von starkem weissem Glase, Luftpumpenglocken, mit Knopf und breitem abgeschliffenem Rande: Innere Höhe 12 12 15 15 15 17,5 20 20 2 0 cm. „ Durchm. ca. . . 5 9 10 12 15 17,5 12 15 20 „ Stack 0,80 1,20 1,35 1,65 2,25 2 , 7 0 2,00 2,50 3,20 Mk. Innere Höh* 25 25 30 30 30 . Durchm. ca. . . 15 20 15 20 25 Stück 2,75 3,60 3,50 4,00 5,00 Glasglocken von weissem Glase ohne Rand, mit Knopf oder Höhe 8 10 13 15 18 Durchm . 7 9 10 13 15 Stück 0,60 0,75 0,90 1,10 1,35 Glasglocken ohne Rand und ohne Knopf zum Bedecken von Höhe 12 12 15 15 15 15 2 0 Durchm 7 12 7 10 15 20 10 Stück 0,50 0,75 0,60 0,75 0,90 1,10 0,90
30 35 40 30 25 30 6,7ö 9,00 11,00 Hals: 20 25 30 lft 20 25 1,75 2,25 2,50 Präparaten: 20 20 20 20 15 2 0 25 30 1,10 1,65 2,25 3,40
cm, „ Mk» cm. „ Mk. cm. „ Mk.
Höhe 25 25 25 30 30 30 35 40 45 50 ein. Durchm 15 25 30 15 20 30 25 30 30 30 B Stück 1,50 2,25 2,75 1,80 2,75 3,75 3,40 4,75 6,00 7,50 Mk. Glasglocken von weissem Glase mit Hals und seitlichem Tubus am Boden: Innere Höhe 25 30 cm. „ Durchm. ca. . . 14 18 „ Stück 4,00 5,00 Mk. H o h e G l a s g l o c k e n mit Knopf zum Bedecken von Mikroskopen: Höhe 30 32 36 4 0 cm. Innerer Durchm. . . . 15 18 18 20 , Mit Rand, Stück . . 3,00 4,00 6,00 8,00 Mk. O h n e Rand, Stück . . 2,00 3,00 4,50 6,00 „ G l a s p i n s e l von gesponnenem Glas, für Säuren . . J Mk« 0,50 G l a s p l a t t e n , mit abgekanteten Rändern: Seitenlänge od. Durchm. 5 8 10 13 15 18 21 25 28 30 cm. Quadratisch, 10 Stück . 0,40 0,60 0,90 1,25 1,70 2,30 2,80 4,00-5,50 6,60 Mk. Rund, 10 Stück . . . 0,45 0,70 1,10 1,35 1,80 2,40 2,90 4,25 5,75 6,75 „ Glasplatten, auf einer Seite matt oder mit breitem matten Rande 50*/«, mit seitlichem Ausschnitt 50°/o, mit zentraler Bohrung 100°/Ä, aus starkem Doppelglase 1 0 0 % mehr. Glasplatten aus starkem Spiegelglase, eine Seite feinmatt geschliffen, mit beschllfTenen Kanten: Seitenlänge od. Durchm. 15 20 25 30 35 40 cm. Quadratisch, Stück . . 1,00 1,55 2,50 3,25 4,00 5,50 Mk. Rund, Stück 1,25 1,80 2,75 3,50 4,50 6,00 „ Glasplatten aus Gussglas, für Vakuum-Exsikkatoren, quadratisch. 2,5 cm dick, auf einer Seite plan feinmatt geschliffen, mit bekanteten Rändern: Seitenlänge 34 45 cm. Stück 8,00 12,00 Mk. Farbige, quadratisch mit beschliffenen Kanten: Seitenlänge 5 10 15 20 cm. Stück 1,00 0,25 0,60 0,90 Mk. G l a s r ö h r e n siehe unter „ R ö h r e n " . G l a s s t ä b e , in ganzen Längen von etwa 1,5 m °/4 kg Mk. 140,00; 1 kg Mk. 1,60 Glasstäbe (Rührstabe), geschnitten und an beiden Enden verschmolzen: Länge 10 15 2 0 25 25 30 35 40 40 45 50 50 70 cm. Durchm. 4 5 6 7 8 8 10 II 15 11 15 20 20 mm. lOStück 0,30 0,35 0,40 0,50 0,75 0,90 1.50 3,00 6,00 4,00 8,00 10,00 13,00 Mk. G l a s p e r l e n , fein °/0 kg Mk. 14,00 „ mittelfein und grol) " ! < > „ „ • 24.00 G l a - i w o l l e , mittel 1 „ „ lti^OO .. feinst I n n -",00 '_>!) *
452
Glasöfen — Glühapparate.
Glaswolle, bleifrci, zum Filtrieren: No 1 Pro 1 k g 50,00 „ H 6,00
2 36,00 4,50
3 3 0 , 0 0 Mk. 3,75 „
Glasgerätschaften für chemische und technische
Zwecke:
Glasfabrik Sophienhlltte, Rieh. Bock, Ilmenau | Georg Schmidt 4 v. d. Kitz, Schmieüefeld, Krs. Schleusingen (9. Ins.-Anh. S. 9). i. Th. Kmil Cundelach, Gehlberg i. Thür. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW., Haidestr. 55/57 (s. Ina.).
Gl&söfen (Wannenöfen): Paul Altmann, Berlin N'W., J.uisensir. 47.
| Dr. R. Jilrgensen, Prai?-Z>iko\v.
G l c u u t e l n e . Hohle, a u s w e c h s e l b a r e O l a s b a u s t e i n e nach D. R. P. 133 027 sind geeignet zur Verwendung als Fenster, lichtdurchlassende W ä n d e u. s. w. in Fabriken und Lagerhäusern. D a s Auswechseln einzelner Steine erfolgt ohne Störung d e s V e r b a n d e s ; dies wird d a d u r c h erreicht, d a s s sich auf den Lagerflachen Erhöhungen befinden, welche die Lagerfugen abgrenzen, und a n d e r seits den Erhöhungen entsprechende, wechselseitig verlegte Ausschnitte. Ein ganzer Stein 125 X 2 5 0 mm kostet Ein halber Stein 125 X 1 2 0 mm kostet Es entspricht dieses einem Preise von Mk. 17,B0 pro 1 i|m.
Mk. 0,05 „ 0,28
Q l u n r s i e h e „E m a i I". G l i t t e (Bleiglätte) siehe unter „ B l e i f a r b e n " und „B 1 e i v e r b i n d ü n g e n". G l & t t o l i n , ein P r ä p a r a t für Hemdkragen, um d a s Wundkratzen des H a l s e s zu vermeiden. O l M i b e r M l x (Natriuinsulfat) siehe „N a t r i u in v e r b i n d u n g e n " und „ S u I f a t " . Glaubersalz krist. und calc.: Dr. W«lthor Mierach, ehem. Fabrik, O. m. 1>. II., Lohmen i. Sa.
G l i m m e r . Doppelsilikat von basisch metakieselsaurer T o n e r d e mit metakleselsaureta Kali o d e r metakieselsaurein Natron. Ausserlich metallisch silberweiss bis b r a u n s c h w a r z , lässt sich sehr weitgehend und vollkommen in dünne, farblose, durchsichtige, biegsame Blätter spalten. D a s D. R. P. 144 162 schlitzt ein Verfahren, Glimmer als flüssige oder plastische M a s s e zu v e r w e n d e n : Der feingemahlene Glimmer wird unter Zus a t z von Ali(SOt)> mit einer Lösung von Agar-Agar vermischt. Die M a s s e haftet fest an allen Materialien, erstarrt schnell und reisst nicht; durch Zusatz von Glyzerin oder Harzöl kann man ihr eine g e w i s s e Elastizität geben. Man benutzt d e n Glimmer zur Herstellung feuerfester Scheiben, Lampenzylinder u. s. w., neuerdings in ausgedehntem M a s s e als Isoliermateriäl in der Elektrotechnik. Vgl. dazu d e n Artikel „ M i k a n i t " . G l o v o r - T n r m siehe „ S c h w e f e l s ä u r e". Glover-, Gay-, Lussac-Türme: Oesttrreichlicher Verein, Aussig a. E.
G l u o i n s i e h e „ S ü s s s t o f f e , k ü n s t l i c h e". Glühapp&r&te. O l f l h ö f e n siehe „ Ö f e n " . G l ü h S c h i f f c h e n siehe „ E l e m e n t a r a n a l y s e".
Glühkorpcr — Glykokoll.
GlUhschälchen No. . . . 1 Inhalt . . 4 Durchtn. . . 3,3 Stück . . . 0,20
453
mit flachem Boden aus Berliner Porzellan: 2 9 4,2 0,30
3 13 4,7 0,35
ccm. cm. Mk.
G l ü h s c h a l c h e n , tief, mit flachem Boden, a u s Meissener Porzellan:
No Inhalt . . . Durchm. . . Stack . . .
1 3 5 0,25
2 2,2 4 0,25
G 1 Q Ii s c h l i c h e n , Porzellan: No. . Länge Breite Höhe Inhalt Preis .
. . . . . .
.
. . . . . . .
Verbrennungsschalen,
2 5 4 1 15 0,50
1 5 3,5 1,1 15 0,40
GlUhschälchen, halbkugelfOrmig: No Höhe . . . Durchm. . . Stück . . .
0 — 8,5 0,60
Inhalt . . . Gewicht . . Preis . . . .
gross 6 8,500 8.50
3 1,5 cm. 3 „ 0,15 Mk.
3 6,8 4,5 1 25 0,60
4 ¡9,1 5,8 1,5 60 0,80
Verbrennungsschalen 1 3,2 7,5 0,50
G l U h s c h a l e n aus Graphit:
1* 2,6 6 0,40
mittel 0,86 0,650 1,30
aus
cm* 19 ccm. Mk.
a u s Meissener
2 2 5 2,25
Berliner
3 1,6 3,6 0,50
Porzellan,
cm. „ Mk.
klein 0 , 2 3 1. 0 , 4 5 0 kg. 1,00 Mk.
G I ü h t i e g e I siehe „ T i e g e 1". GlQhapparate:
Ueorg Schmidt & Y. d. Elts, Schmiedefeld, Kra. Schleusingen ( a . In*.-Anh. S. 9).
viereckig,
1
Warmbrunn, Quilitz i Co., Haideatr. 69/57 (s. Ins.).
Berlin
NW.,
G l i l h k S r p o r siehe „G a s g I ü h 1 i c h t". Dutzkea
GuglUhlicht,
A.-0.,
Berlin
S.
42, Bitterelr. 12 (B. In».-Anh. S. 22).
G l t t h l i o h t s. „G a s g I ü h 1 i c h t", „ N e r n s t l a m p e", „ O s m i u m I a m p e " , „ T a n t a 11 a m p e " und „ Z i r k o n l a m p e". G l n t o l (Glutoform) = Formaldehydgelatine. Durch Eindampfen von GelatinelOsung mit FormaldehydlOsung oder durch Einlegen von Oelatlneblättern in FormaldehydlOsung erhalten. Neutrale, auch in heissem HjO vollständig unlösliche Masse, die in Form von Streupulver als Wundheilmittel Verwendung findet. Glutol, körnig oder pulverig
H Mk. 3,30; 1 kg Mk. 3 0 , 0 0
G l u t o n . Aus Gelatine gewonnenes wasserlösliches, nicht gelatinierendes Nährpräparat, das bei Kranken und Genesenden zur Unterstatzung der Ernährung verwendet werden soll. Gluton Actien-Geaellschaft für Anilinfabrikation, Berlin SO. 3G.
1 kg Mk. 2 4 , 5 0
G l n z l n siehe „S ü s sj? t o f f e , k ü n s t l i c h e". G l y o e r l n siehe „G 1 y z e r i n". G l y c e r l n p h o s p h o r s ä n r e siehe „ G l y z e r i n p h o s p h o r s ä u r e " . G l y c i n siehe „ G l y k o k o l l " und „ P h o t o g r a p h i s c h e Chem i k a 1 i e n". G l y c o s a l siehe „G 1 y k o s a I". G l y k o k o l l (Glyzin, Leimzucker, Amidoessigsäure). CHa(NHi)CO»H. Gewöhnlich stellt man es durch Erhitzen von Hippursäure mit konz. HCl am Rückflusskühler dar, wobei Spaltuni; in Benzoesäure und salzsaures Glykokoll eintritt. Synthetisch gewinnt man es aus Monochloressigsäure und NHj.
454
Glykolsäure
Glyzerin.
Grosse farblose Kristalle vom Sch. P. 236", Icichtlösl. in HsO, unlösl. in Alkohol und Äther. Glykokoll, ehem. rein „ Chlorhydrat
D. Mk. 1 , 7 0 ; D. „ 1,70:
H . Mk. 15,0(1 H. „ 15,00
G l y k o l s ä u r e (Oxyessigsäure) CH.(OH). COOH. entsteht beim Kochen von Chloressigsäure mit kohlensaurem Kalk, bei Oxydation von Glyzerin mit Silberoxyd, beim Behandeln von Oxalsäure mit Zn und HiSOt. Elektrolytisch gewinnt man sie nach deml Amer. Pat. 837 083 aus Oxalsäure, indem man letztere im Kathodenraum in Gegenwart von Bleielektroden clektrolytisch reduziert. Die Oxalsäure wird unter beständigem Erwärmen während der Reduktionsdauer in einer verd. HjSO« gelöst, deren Konzentration so ist, dass sie die leitende Wirkung der Oxalsäure völlig ausschaltet. Glykolsäure bildet farblose, leicht lösliche, stark sauer schmeckeiulc Nadeln vom Sch. P. 80°. Glykolsäure
H . Mk. 1 3 , 0 0 ;
1 kg Mk. 1 2 0 , 0 0
G l y k o s a l . Es ist der Glyzerinester der Salizvlsäure und wird nach den D. R. P . 126 311 und 12? 139 dargestellt. Gutes Antirheumatikum (Dosis 2 g), das vor andern Salizylpräparaten den Vorzug besitzt, den Magen fast gar nicht zu reizen. Glykosal „ -Tabletten ( l g )
H Mk. f . , 3 0 ; 1 kg Mk. 1 0 Stück „
48,00 0,70
G l y k o s e siehe „S t ä r k e z u c k e r " . G l y z e r i n (ölsilss). C 3 H s (OH) 3 . Kommt im freien Zustande in der Natur nicht vor, findet sich dagegen, mit Fettsäuren zu den entsprechenden Glyzeriden verbunden, in allen Fetten des Tier- und Pflanzenreichs. Man stellt das Glyzerin durch Verseifung der Fette dar und gewinnt es als Nebenprodukt bei der Fettsäure- und Seifenfabrikation. Meistens zersetzt man die Rohfette mit Kalk in kupfernen Autoklaven. Dem entstandenen kalkhaltigen, noch etwas Kalkseife enthaltenden Glyzerinwasser setzt man zur Ausscheidung der Fettsäuren und des Kalkes H3SO« zu, neutralisiert mit CaO und dampft im Vakuum zur Sirupdicke ein. Oft wird das Glyzerin auch in offenen Pfannen nur wenig eingedampft und dann an die besonderen Glyzerinraffinerien weitergegeben. Geschieht die Verseifung der Fette mit H>SOco'
HN—C—NH Zur Darstellung geht man gewöhnlich von Peru-Guano aus, den man trocknet, pulvert und dann mit konz. H 2 S0 4 auf 100° erwärmt, bis alle HCl (und HF) ausgetrieben ist. Man lässt erkalten, verdünnt stark mit H 2 0, lässt einige Tage stehen, filtriert und trägt dann den ausgewaschenen Niederschlag in siedende Kalilauge (von 8 % KOH) ein. Die erhaltene Lösung wird filtriert, mit Tierkohle erwärmt, heiss filtriert und in HCl eingetragen, wobei sich die Harnsäure ausscheidet. Durch mehrmaliges Fällen und Lösen reinigt man das Präparat, das schliesslich umkristallisiert wird. — Auch auch Schlangenexkrementen wird sie dargestellt. Kristallinisches, körniges, weisses Pulver ohne Geruch und Geschmack, unlöslich in Alkohol und Äther, fast unlöslich in kalt. H 2 0, sehr schwerlöslich in heiss. H s O. Sie ist eine zweibasische Säure. H a r n s ä u r e , techn » gcrem „ ehem. rein I l a r n s a u r . A m m o n , ehem. rein „ K a l i , ehem. rein „ Kalk „ Magnesia „ Natron
.
.
.
.
. . . . .
1 kg M k . 8 , 0 0 ; ° / 0 k g M k . 1 » . . H Mk. 4 , 5 0 ; 1 . . H „ 4,40; 1 . . H „ 3,30; 1 1 . . II „ 5,00; 1 . . I I Mk. 3 , 3 0 ; 1 11
750,00 14,00 40,00 40,00 30,00 45,00 20,00 30,00
476
Harnstoff — Härte.
Harnstoff (Karbamiü; Urea). CO(NH9)9. Synthetisch stellt man Ihn gewöhnlich durch intramolekulare Atomverschiebung aus i s o c y a n s a n r e m A m m o n i u m [CON. NH« — • CO(NH»)»] synthetisch dar, und zwar verdampft man ein äquivalentes Gemenge von Kaiiumcyanat und Ammoniumsulfat in wässeriger Lösung. Aus der konzentrierten Lösung kristallisiert beim Erkalten KiSO«; dasselbe wird abbfütriert, die Losung eingedampft und dem Rückstand der Harnstoff durch beissen Alkohol entzogen. In neuester Zeit will man Harnstoff auch aus Caliciumcyanamid (siehe unter „C a 1 c i u m v e r b i n d ü n g e n " ) darstellen, denn Cyanamid bildet bei Wasserzutritt Harnstoff, doch dflrfte dieses durch Amer. Pat. 796 713 geschätzte Verfahren unter keinen Umstanden rationell sein. Der Harnstoff findet sich im Harn der Saugetiere, und die übliche Gewinnungsart besteht darin, dass man Harn durch Eindampfen konzentriert und dann HNOt zusetzt, wobei der Harnstoff als Nitrat abgeschieden wird. Er bildet lange rhombißche Kristallprismen oder Nadeln und schmeckt kohlend, dem KNO» ähnlich. Seh. P. 132—133°. Löst sich in 1 T, kaltem H.O und in 5 T. Alkohol; in Äther ist er fast unlöslich. kg Mk. 7,00 , * 9,00
Harnstoff, roh (90°/ o ) . . . gereinigt (98 °/„) . „ ehem. rein, krist. Harnstoflazetat, geschmolzen „ chlorid „ nitrat „
Oxalat
„ „
sulfat zitrat
„
„ 11,00 n
24,00
n
n
2800
* „ „ n
n 11,00 „ 9,00 „ 28,00 „ 19,00
»
. . . .
Harnstoff:
C. Erdmann, Ldpdg-Iiadenia.
Härte.
Härteskala. Härtegrad 1 wird bestimmt durch T a l k .
„
„
„
2 8 4 B 6 7 8 9 10
„ „ „ „ „ „ „ „ ,
„ „ „ „ „ „ „ „ .
„
Gipsspat. Kalkspat. „ Fluasapat „ Apatit „ Orthoklas (Feldspat). „ Q n a r z (Bergkristall). „ Topas. Korund. n • Diamant. B
Die H ä r t e s k a l a f ü r O l a s nach N i e h l s hat den Zweck, die schwerere oder leichtere Schmelzbarkeit des Glases leicht festzustellen; sie umf a s s e alle im Handel vorkommenden Glasarten und ist empirisch, wie folgt, aulgestellt: No. „ „ „ „ „ „ „
1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8.
Französisches Kristallglas. W e i c h e r e s T h ü r i n g e r Glas. H ä r t e r e s T h ü r i n g e r Glas. Jenaer Normalglas. Französisches hartes Kristallglas. B o r o a i l i k a t - G l a s 59™. A l k a l i f r e i e s T h e r m o m e t e r g l a s 122«I. Kavalier; böhmisches Kristallglas.
A n w e n d u n g : Wenn man 2 Stücke Glas gleicher Harte vor der QebiBselampe oder über dem Bunsenbrenner zusammenschmilzt und dann auseinanderzieht, so ziehen sich die Stücke g l e i c h m a s s i g aus. Ist jedoch eines der Glasstücke harter, so bleibt eine charakteristische Kante der härteren GlaBsorte stehen. Der Skala sind Probierstabchen beigefügt, deren Anwendung im Laboratorium viele Fehlversuche verhütet. —
Härtemittel — Hartglas.
477
Folgende Angaben aber die Harte verschiedener Substanzen dürften von Wert sein; sie sind nach verschiedenen Quellen zusammengestellt. Substanz
Härte
Achat Adular . . . . Alabaster . . . Alaun Albit Ammoniumbikarbonat . . . . Andalusit . . . Anorthit . . . . Anthrazit . . . Antimon . . . . Antimonglanz Apatit . . . . Arragonit . . . Arsen Asbest . . . . Asphalt . . . . Augit Bernstein . . . Beryll Bittersalz . . . Bleiglanz . . . Bor Chlorsilber . . . Diamant . . . . Dolomit . . . . Eis
7 6 1,7 2—2,5 6—6,5 1,5 7—7,5 6 2,2 3,3 2 5 3,5 3,5 5 1—2 6 2—2,5 7,8 2,3 2,5 9-10 1.3 10 3,5-4 1,5
Snbstanz Eisen . . . Eisenglanz . Eisenkies . . Eisenvitriol . Feldspat . . Feuerstein . Flussspat . . Galmei, edler Gips Gipsspat . . Glaubemir . Glimmer . . Gold Granat . . . Graphit . . Hornblende . . Iridium . . . Kalkspat . . kaolin . . . Karborund . Korund . . Kupfer . . . Kupfervitriol Labjadorit . Lehm (0°) . Magnesia . .
Härte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
4,5 6 6,3 2 6 7 4 5 1,6-2 2 1,7 2,8 2,5-3 7 0,5-1 5,5 6 3 1 9,5 9 2,5-3 2,5 6 0,3 4
Substanz Magnesit . . Magneteisenerz Marmor . . Meerschaum . Oligoklas . . Opal Orthoklas . . Palladium . . Platin . . . Platiniridium Quarz . . . Rutil . . . Salpeter . . Schwefel . . Schwetipat . Serpentin . . Sflber . . . Steinkohle . Steinsalz . . Talk . . . . Xppas . . . Tuimalln . . Wachs (0«) . Wismut . . Zinnstein. . . Zirkon . . .
Härte . . . . . . , . . . . . . . . . . . . . . . . .
Härteskala nach M o h s in E t u i , mit Diamant Stack „ einfacher ^ . Härteskale nach N i e h l s zur Prüfung des Glases auf Schmelzbarkeit, mit Probierstäbehen and Gebrauchsanweisung in Kästchen
4-5 6 3-4 2^3 6 5,5-6,5 G 6,5 7-8,5 6-6,5 1.5-2,5 3-4 2,6-3 2-2,6 2,5 1 8 7,3 0,2 2,6 6-7 7,5 Mk. 1 7 , 0 0 „ 10,00 „
7,50
HOrtemlttel. Mischungen, die teils zum Verstahlen von Schmiedeeisen, teils zum Harten von Stahl dienen. Für ersteren Zweck verwendet man unter anderm eine Mischung von 88 T. NaCl, 9 T . KCN, 1 T . K.Cr»Or, 1 T . KNO, und 1 T. Qlas, fflr das Harten von Stahl z. B. ein Gemenge aus 24 T.' Holzkohle, 4 T. Hornspflnen, 7 T. Lelm, 10 T . KNO, und 55 T . NaCl. Derartige Mischungen gibt es sehr verschiedene; ausser den genannten Stoffen sina darin häufig noch enthalten: Blutlaugensalz, Salmiak, Kreide, Kolophonium, Roggennlehl, Ton, Gummi arabicum u. a. m. H a r t g l a s . Glassorten, die mechanischen Einflössen besser widerstehen als die gewohnlichen Olaser. Dies wird erreicht nicht durch eine besondere Zusammensetzung des Giasflu$ses sondern durch schnelle Abkühlung der hergestellten gläsernen Gegenstande. Hierbei erstarrt die Oberfläche früher als das Innere, wodurch S p a n n u n g e n entstehen, die die Harte und Elastizität des Hartglases bedingen. Zur Härtung tauchte man anfanglich die glühenden Glasstücke in erwärmte ölbader. Als zweckmassiger hat sich das S i e m e n s s p h e P r e s s v e r f a h r e n erwiesen, wobei die erweichten Glasplatten zwischen gusseisernen Platten gepresst und so schnell abgekühlt werden. Derartige Hartglasplatten finden zu Bedachungen, zu Verglasungen von Gewächshäusern u. s. w. viel Verwendung, namentlich auch mit einer Drahtgeflechteinlage ( S i e m e n s s c h e s D r a h t g l a s ) , die eine noch grössere Haltbarkeit und Widerstandsfähigkeit bedingt.
478
Hartgummi — Hartspiritus.
Eine besondere Art von Hartglas ist das von S c h o 11 in Jena erfundene V e r b u n d g l a s . Passelbe wird durch Ü b e r f a n g e n hergestellt, und zwar verwendet man 2 oder besser 3 Qlasschichten verschiedener Ausdehnung. Derartige Verbundgläser finden zur Herstellung von Wasserstandsglasern an Dampfkesseln, zu Lampenzylindern (besonders für Gasglühlicht) sowie zu chemischen Gerätschaften (Schalen, Kochflaschen) Verwendung; sie können in stark erhitztem Zustande mit kaltem Wasser bespritzt werden, ohne zn zerspringen. Während das Siemenssche Pressglas und das Schottsche Verbundglas bedeutende Wichtigkeit beanspruchen dürfen, hat das ursprüngliche, mit Ol und Harz gekühlte Hartglas die gehoffte, ausgedehnte Verwendung nicht gefunden, weil seinen Vorzügen bedenkliche Nachteile gegenüberstehen. So genügt die geringste Verletzung der Obcrfläche, z. B . ein kleiner Ritz, um die Spannung in der Masse aufzuheben, und der Gegenstand zerspringt dann plötzlich explosionsähnlich unter einem Knall zu Pulver oder zu kleinen Stückchen. Hartglas: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld, E n . SchtauUgen (a, Iru.-Anh. S. 8).
I Warmbrunn, Quilitz & Co., I Haidestr. 65/57 (B. Ins.).
Berlin
NW.,
H a r t g u m m i (Ebonit) siehe „ 0 u 11 a p e r c h a " und „K a u t s c h u k". H a r t s p i r i t u s . Man versteht darunter Spiritus zu Brennzwecken, der in f e s t e F o r m gebracht i s t sich ebenso leicht wie flüssiger Spiritus entzünden lässt und mit mehr oder weniger Rückstand verbrennt. Zuerst wurde Hartspiritus in den Handel gebracht, bei dem als Unterlage schwammige Seife benutzt wurde, die den Spiritus aufsaugte. Von den verschiedenen Verbesserungen seien folgende genannt: Nach dem D. R. P. 117 896 setzt man der zum Festmachen des Spiritus dienenden Seife S c h e l l a c k zu, wodurch man mit weniger Seife auskommt. Das Zusatz- D. R. P. 145 400 ersetzt den Schellack, der sich für den genannten Zweck wenig bewährt hat, durch S t e a r i n . Die Erkenntnis, dass die Natur der Seife von grossem Einfluss auf den Sch. P. des erzielten Hartspiritus ist, drückt sich in dem D. R. P. 134 165 aus; hiernach ist es am zweckmässigsten, die Ölsäure möglichst auszuschliessen und dafür reines stearinsaures Natron zu verwenden. Zweckmässig nimmt man die Bildung der Stearinseife und ihre Losung in einer einzigen Prozedur vor, z. B . so, das's man' 1Ü0 T. 06—98 %igen Alkohol auf 60° erwärmt, darin 1 T . Stearinsäure löst und nun unter Umrühren etwa 0,5 T. 30 9? ige Natronlauge zusetzt, bis der Spiritus bei Zusatz von Phenolphtalein rot geiärbt wird. P a ? D. R . i \ 151594 nimmt die Sqlidifizierung mit einer harten Natronseife Vor, die mlt"500—600 % Natriumsilikat beschwert ist. Nach dein D. R. P. 152 682 stellt man Hartspiritus unter Verwendung von verseiftem Haihmel- oder Hirschtalg her, setzt aber dem Talg vor der Verseiftttg Stearinsäure zu, um diese darin anzureichern. Das Verfahren des P . R. P. 126090 setzt dem Spiritus 20—40 % KOIIQdjuni zu oder löst Nitrbzellülose unmittelbar in mit Äther versetztem Spiritus auf.' Man erhalt eine Oallerte, die sich beliebig formen lä&st und fast ohne Rückstand verbrennt, während bei dem mit Seife hergestellten Hartspiritus die Seife als Rückstand bleibt. Bei deni P . R . P . 134721 wird der Spiritus durch Z e l l u l o s e a z e t a t (am besten Zelltdösetriazetat) festgemacht: Man trägt t. B . eine Losung von 100 g Zellulosetriizetät in 500 g Eisessig unter starkem Strahle in zwei Liter Brennspirttus «In. Es bilden sich dabei dicke knorpelige Walzen, welche 80—90 % Spiritus enthalten, beim Anzünden nicht schmelzen, sondern langsam verbrennen: Sifr -werden durch Abpressen von überschüssigem Alkohol und Eiäesslg befreit, kurz an der Luft getrocknet und in verschlossenen Gefassen aufbewötirt. Endlich ist das Engl. Pat. 24 146 von 1901 zu nennen. Hiernach löst man Otflose 1 ) oder andere geeignete Stoffe in siiedendem HiO, so dass eine ') Giloie f'Pararabin. wird.
lit eine Leimsubstanz, die meistens aas Agar-Agar gewonnen
Harz — Harzfarben.
479
Gallerte entsteht; taucht man diese in Alkohol ein, so ersetzt sich das Wasser der Gallerte durch Alkohol. H a r z siehe „ F i c h t e n h a r z " . H a r z e . Weiche oder feste pflanzliche Ausscheidungsprodukte, in H 2 0 unlöslich, in ätherischen ölen, Chloroform, Äther, Alkohol u. s. w. mehr oder weniger leicht löslich. Im einzelnen scheidet man die Harze in die e i g e n t l i c h e n H a r z e , auch e c h t e H a r z e genannt, weiter in die B a 1 s a m e , die G u m m i h a r z e und die f o s s i l e n H a r z e , die in besonderen Artikeln besprochen sind. Die Harze entstehen zuweilen schon in der Pflanze, meistens aber erst beim Austreten an der Luft aus den Balsamen. Letztere sind Lösungen der Harze in ätherischen ö l e n , und die Harze bleiben zurück, wenn das ätherische ö l verdunstet. Die einzelnen Harze sind, soweit ihnen technische Bedeutung zukommen, gesondert behandelt; man vgl. die Artikel „ B e n z o e " , „D a m m a r " , „D r a c h e n b 1 u t " , „ E l e m i " , „ F i c h t e n h a r z " , „G u a j a k h a r z " , „K o p a 1", „M a s t i x " und „S c h e 11 a c k " . Unter „ H a r z " schlechthin versteht man das F i c h t e n h a r z (s. d.), das auch G e m e i n e s H a r z genannt wird. Interessant ist die Herstellung von Harzen aus den vor wenigen Jahren im Steinkohlenteer entdeckten Verbindungen K u m a r o n und I n d e n . Diese Substanzen haben eine grosse Neigung, sich zu harzartigen Körpern zu polymerisieren; in dieser Form, als K u m a r o n h a r z und I n d e n h a r z , habeB sie schon erhebliche Anwendung in der Lackindustrie gefunden. Das Engl. Pat. 12 880 von 1902 schützt die synthetische Darstellung harzartiger Substanzen, die bei der Herstellung von Lacken den Schellack zu ersetzen vermögen. Man mischt organische Oxysäuren (wie Weinsäure) mit einer Formaldehydlösung in einem doppelwandigen, mit Blei ausgelegten Gefäss, setzt ein Phenol hinzu und erwärmt dann, bis die Mischung lebhaft kocht. Die dann auf der Oberfläche schwimmende harzartige Masse wird in heissem HsO gewaschen, durch Kochen mit wenig NHS gereinigt und dann in kaltes W a s s e r gegossen, wo sie fest wird. Auch Dr. C a r l G o l d s c h m i d t weist auf die künstliche Herstellung technisch verwertbarer Harze mittels Formaldehyds hin. S o empfiehlt er zur Bereitung von blauem Siegellack das Harz, welches aus Formaldehyd, Methyldiphenylamin und HCl erhalten wird, indem man diese Substanzen 2 Stdn. erhitzt und oxydiert. Um einen Ersatz des Kopals zu erzielen, nimmt man Monomethylanilin, lässt es mit überschüssigem Formaldehyd und HCl in der Kälte stehen, fällt das Harz mit Natronlauge, filtriert und kühlt. Preise einzelner Harze sind in den oben genannten Artikeln zu finden.
£rjatz für amerikanisches #arz, Kolophoniutnriicltftände, fcVaütittcr jterz, harzartige Bindemittel, Kaiserharz. Meyer Cohn, Hannover. H a r z e , f o s s i l e . In früheren Entwickelungsperioden entstandene Harze, von denen A s p h a l t , B e r n s t e i n und E r d w a c h s (O z o k e r i t) zu nennen sind. Siehe die Artikel „A s p h a 11", „ B e r n s t e i n " , und „O z o k e r i t". Meyer Cohn,
Hannover.
H a r z f a r b e n (Resinatfarben), durch Mischen oder Verschmelzen von Harzen mit Farbstoffen erhalten; manche stellen auch direkt harzsaure Salze dar. Nach dem Franz. Pat. 356 988 erhält man feste, sehr haltbare, jederzeit gebrauchsfähige Aquarellfarben durch Mischung von ölbaumharz mit Farbstoff ohne Lösungs- bzw. Verdünnungsmittel. Die Farben werden mit flüch-
Harzöle — Heber.
480
tigen Harzlösungsmitteln (z. B. ätherische ö l e , Alkohol etc.) benutzt und trocknen dann in kürzester Zeit. Harzöle. Die Produkte der trockenen Destillation des K o l o p h o niums. Man erhitzt letzteres in grossen, niedrigen, eisernen Blasen mit Helm, Kühlvorrichtung und Vorlage. Das Erhitzen geschieht teilweise über freiem Feuer, besser mit überhitztem Dampf. Bei der Destillation gehen zunächst sauere wässerige Flüssigkeiten über, die auf Essigsäure verarbeitet werden; dann destilliert ein leicht flüchtiges, thymianartig riechendes, gelbes Ol ( H a r z s p i r i t u s , Harzessenz, H a r z g e i s t , P i n o l i n ) und bei weiterer Erhöhung der Temperatur ein weisses, dickflüssiges, blauschimmerndes ö l ( d i c k e s H a r z ö l ) . Schliesslich geht ein gelbes, dünnflüssiges, ebenfalls blauschimmerndes Ol ( d ü n n e s H a r z ö l ) über. Das dicke und das dünne Harzöl kommen a l s r o h e s H a r z ö l in den Handel; sie dienen der Hauptsache nach zu Schmiermitteln. Der Rückstand in der Destillierblase ist das S c h m i e d e p e c h , das auch einen Bestandteil des Schusterpechs ausmacht. Die Harzöle werden meistens nicht roh verwendet, sondern zuvor raffiniert. Beim Pinolin geschieht dies durch Destillation und darauf durch Rektifikation mit Ätzkalk und Wasser. Die eigentlichen Harzöle werden zur Reinigung mit Natronlauge oder H a S 0 4 verrührt und dann mit H s O gewaschen. Die mit starker Natronlauge behandelten, dann destillierten und durch Stehenlassen über Gips geklärten Harzöle kommen als K o d ö 1 e in den Handel. Mit Vorteil gewinnt man die Harzöle neuerdings durch Destillation des Kolophoniums i m V a k u u m ; die so erhaltenen Produkte scheidet man meistens in H a r z e s s e n z , B l o n d e s H a r z ö l , B l a u e s H a r z ö l und Gr.iines Harzöl, Um leicht und haltbar emulgierende Harzöle herzustellen, wird nach dem D. R. P. 148 168 das rohe Harzöl mit überschüssiger Natronlauge unter Anwendung von direktem Dampf gekocht. Die erhaltene alkalische Harzölmischung behandelt man dann mit Druckluft oder Ozon bei Temp. von 95 bis 110° solange nach, bis eine klare Lösung entsteht. Das Produkt ist wasserlöslich bezw. leicht emulgierbar; es eignet sich unter anderm zur Holzkonservierung. Nach dem D. R. P. 163 387 eignen sich die so erzeugten, wasserlöslich gemachten Harzöle dazu, mit tierischen und pflanzlichen ölen, Fetten und Wachsarten bei 60—80° verrührt zu werden, wodurch man diese Stoffe in unverseifter, aber emulgierbarer Form erhält, so dass sie sich zur Herstellung von pharmazeutischen Präparaten, Salben, Schmier-, Appreturmitteln u. s. w. besonders eignen. Harzöle, roh, b l a u , dick, wasserfrei „ blond, „ „ „ halbraffiniert, g e l b , halbdick „ „ b r ä u n l i c h , halbdick „ raffiniert, g o l d g e l b , dünnflüssig „ doppelt raffiniert, h e l l g e l b , fluoreszenzfrei „ „ „ s t r o h g e l b , fluoreszenzfrei, fast geruchlos und harzfrei
°/ 0 X °/ 0 /0 % lo °, 0
kg Mk. 24,00 „ „ 26,00 „ „ 28,00 „ .„ 28,50 ,, „ .50,00 n » 32,00 „
„
34,00
H a r z s a u r e S a l z e siehe unter den betreffenden Metallverbindungen; vgl. auch „S i k k a t i v e " und „ R e s i n a t e " . H a r z s p i r i t u s siehe „ H a r z ö l e". H a u s e n b l a s e (Fischleim) siehe „L e i in".
Heber.
1. Aus G l a s : Länge des Ausflussschenkels 25 40 60 O h n e Hahn, Stück . . . . 0,45 0,55 0,75 Mit „ „ . . . . 2,30 2,50 3,00 Glasheber mit Kugelventil, durch Blasen auszusaugen: Länge 25 30 50 cm. Stück 2,00 2,50 3 , 0 0 Mk.
75 0,90 3,50
100 cm. 1,25 Mk. 4,50 „
481
Hedonal — Hefe. Galsheber (Probcnehmer) nach R a b e , Länge 7 5 cm, graduiert von 0 - 1 8 0 cm Stück 2. Aus S t e i n z e u g , mit Hahn und Stöpsel, längeres Rohr 1 0 0 cm, kürzeres Rohr 6 0 cm lang Stück
Mk.
7,00
„
10,00
Andere Steinzeugheber: Preise je nach Einrichtung und Grösse. S t e c h h e b e r v o n Glas: Inhalt Ohne H e n k e l , Stück . . Mit „ . .
125 0,30 0,40
250 0,40 0,50
500 0,60 0 80
1 0 0 0 g. 1 , 0 0 Mk.
750 0,80 1,00
1,10
*
Heber: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld, Kra.
Schleuaingen (s. Ins.-Anh. S. 9).
Heber aus Steinzeug: Deutsche Ton- u. Steinzcug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 23.
Hedonal = aminsäureester).
Methvlpropylkarbinolurethan C O
.A. IV D . A. IV
7,00—9,00
o/o „
„
11,00
% o/o
„
18,00 20,00
„
Holzessig: f Tiemische F a b r i k Cotta, E. Heuer, Cotta bei Dresden (rektifiziert) (h. Ins -Anh. S. 6). Chemische Werke Fürstenwalde, Dr. B. Hecker Sc W. Zeidler, G. m. b. H., Fürstenwalde-Sprcc.
C. Erdmann, Leipzig-Lindenau. Fuerst Bros. & Co., New York, Nos 2 u. 4 Stone Street (s. Ins.-Anh. S IS». Verein f. ehem. Industrie, Frankfurt a. M.
Anlagen und Apparate zur Herstellung von Holzessig bauen: J. L. C. Eckelt, Berlin N. 4. Friedrich Heckmann, Berlin 90. 16, Briickenstraßse 6 b (s. Inserate).
F. H. Meyer, Hanuover-HainhoV. (s. S. 17).
Ina.-Anh.
H o l z f a r b e n (Holzbeizen). Zum Färben des Holzes sind sehr verschiedene Farben im Gebrauch; die Beizen werden teils kalt, teils heiss aufgetragen. Vielfach erreicht man den gewünschten Farbenton auch erst durch aufeinanderfolgende Behandlung mit zwei verschiedenen Beizen. Die Holzbeizen sind teils flüssig, teils fest im Handel; in letzterem Falle lösen sie sich entweder in warmem Wasser (1 : 15) oder in Spiritus. Die gebräuchlichsten Holz-Beizfarben sind folgende: N u s s b e i z e , fest M a h a g o n i r o t , hell, fest „ d u n k e l , fest P a l i s a n d e r , fest G e l b , fest O r a n g e , fest E i c h e n h o l z , fest E b e n h o l z , tiefschwarz
°/ 0 k g M k . °/ 0 „ „ °/ 0 „ „ °/ 0 „ „ °'„ „ „ °/ 0 „ „ °/ 0 „ „ °' 0 „ ,,
30.00 400,00 350 00 300,00 400.00 350,00 300,00 350,00
Holzfarben (Holzbeizen): Hirsch & Merzenich, Farbwerke m. b. H., Grenz- I Otto Starcke hausen. | Lindenau.
& Co.,
G. m. b. H.,
Leipzig-
H o l z g a s . Leuchtgas, aus harzreichen Hölzern, namentlich aus Kiefernholz, durch trockne Destillation in Retorten gewonnen. Das Gas wird in Kondensationsapparaten und Skrubbern (vgl. den Artikel ,,L e u c h t g a s") von den Nebenbestandteilen befreit und in Kalkreinigern getrocknet. Ein Vorzug des Holzgases ist seine verhältnismässig grosse Reinheit, namentlich die Abwesenheit von Ammoniak und Schwefelverbindungen. Dem Holzgas sehr ähnlich ist das T o r f g a s. Nur in sehr holzreichen Gegenden sowie in solchen, wo die Heranschafiung geeigneter Kohlen sehr teuer ist, kann die Holzgasdarstellung in Frage kommen, falls nicht etwa das Holzgas als Nebenprodukt einer anderen Fabrikation entsteht. Ebenso ist die Erzeugung von T o r f g a s an bestimmte Gegenden gebunden. H o l z g e l s t siehe ,,M e t h y l a l k o h o 1". • l "hs. Oswaldowski,
Altona.
490
Holikohle — Holzöl.
H o l x k o b l e . Entsteht bei Erhitzung von Holz unter Luftabschluß Wird Holzkohle als Hauptprodukt hergestellt (Kohlenbrennerei), 90 geschieht dies in M e i 1 e r n , d. h. in kegelförmig aufgeschichteten Holzscheithaufehr dessen hohler Mittelkanal von aussen her (durch elnp Verbindungsöffnung) mit Reisig beschickt wird; ebenso erfolgt die Entzündung. Damit nicht eine vollständige Verbrennung sondern nur eine Verkohlung stattfindet, wird der Meiler mit Rasen, Erde und feuchtem Kohlenklein beworfen. Die Beendigung der Verkohlung erkennt man an der Farbe des abziehenden Rauches; man lasst dann den Meiler erkalten und nimmt ihn auseinander. Bei der geschilderten Kohlenbrennerei lassen sich die Nebenprodukte der Verkohlung nicht gewinnen; beabsichtigt man dieses, so nimmt man die Verkohlung in sog. M e i l e r ö f e n oder — und dies ist jetzt die Regel — in R e t o r t e n vor. Hierüber siehe den Artikel „ H o l z v e r k o h l u n g " . Die Holzkohle wird als Brennmaterial, zur Reduktion (Qewinnung) von Metallen, zum Entfuseln, Entfärben, Klaren, Desinfizieren und Konservieren benutzt; auch dient sie als Poliermittel sowie als Farbe (vgl. den Artikel „Frankfurter Schwärz"). Holikohle, giobstückig, bei Waggonladung Pulver, bei Waggonladung „ Abfall, bei Waggonladung
®/0 kg Mk.4,00— 7,00 % „ n 8,00-12,00 •/„ „ „ 2 , 0 0 - 3,00
Holzkohle:
Fuerat Bit». & Oo., New York, Nos. 2 u. 4 Stone I Verein f. ehem. Industrie, Frankfurt a. M. Street («. In».-Anh. 8. 12). |
Apparate zur Herstellung von
Holzkohle:
F . H. Meyer, Hannover-Halnholx.
Holzmasse (künstliches Holz, Holzpasta, Holzstuck). Holzähnliche Masse, die aus feinen Sagespanen unter Zusatz eines geeigneten Bindemittels hergestellt wird. Als Bindemittel dient z. B. Blut, weiter Leimlösung, schwefelsaure Tonerde, Stärkemehl u. a. m. Neuerdings hat namentlich ein derartiges Produkt aus Sagespanen und Magnesiumchlorid unter dem Namen X y l o l i t h ( S t e i n h o l z ) vielfach Eingang gefunden: dasselbe verbindet die Vorzüge des Holzes mit denen wetterfester Steine. Die Holzmassen werden zu Tafelungen und Wandverkleidungen, weiter für Schnitzwerke und Luxusgegenstande verwendet; aber auch Treppenstufen, Fensterbänke, Bremsklötze u. s. w. werden daraus (zumal aus dem Xylolith) hergestellt. Das Amer. Pat. 848 133 schützt die Herstellung! eines Holzersatzes aus Qetreidemehl, Zellulose und Alkalisilikat. Nach dem Amer. Pat. 855 792 erhält man ein Kunstholz durch Pressen eines Gemisches aus im Hollander hergestelltem Halbstoff aus Flachsfaser und in Benzin gelöstem Elaterit (Mineralgummi). Das erhaltene Material ist hart, zahe, schwer, fest, wasserdicht, ist ein ausgezeichneter Isolator der Elektrizität und verkohlt im Feuer, ohne zu entflammen; es soll insbesondere als elektrischer Isolator Verwendung finden. Farben zur Fabrikation von Steinholz-(Xylolith-)Fussböden: . H. Cohn, Berlin.
Holzmehl.
I Hinch & Merzenich, Farbwerke m. b. H., Grenz-
I
hauen.
Preis je nach Herkunft des Holzes und Feinheit der Mahlung, bei Waggonladung °/o kg Mk. 1,20—10,00
HolzBl (Chinesisches Holzöl; Wood-oü, auch G u r ] u n genannt). Man bezeichnet so verschiedene Produkte, die aus mehreren hinterindischen und javanischen Pflanzenarten gewonnen werden, und zwar teils aus dem Stammholz, teils auch durch Auspressen der ölhaltigen Samen. Im besondern wird das c h i n e s i s c h e Holzöl aus den Nüssen des zu den Euphorbiazeen gehörigen ¿unj/sAu-Baumes (ElaScocca dryandra) gewonnen. Die fast orangengrossen Früchte werden getrocknet und dann erhitzt, bis die Schalen zerspringen und die Kerne sich leicht gewinnen lassen. Die Kerne werden zermahlen und dann ausgepresst; das-öl wird durchgeseiht, ist zuerst flüssig und hellgelb, verdickt sich aber bald. Beim Kochen nimmt es eine
Holzschliff — Holzteer.
491
braune bis schwarze Farbe an. Im frischen Zustande soll es sehr giftig sein. Trübe, dickflüssige Masse von unangenehmem Geruch, die in der Lackund Firnisfabrikation Verwendung findet; es gibt eine dunkle und eine gelbe Sorte. Nach dem Engl. Pat. 5789 von 1903 mischt man erhitztes chinesisches Holzöl mit Leinöl oder andern trocknenden ölen oder Harzöl zur Gewinnung einer für die Linoleumfabrikation brauchbaren Masse. Derselben können noch Harze, Sikkative u. s. w. beigemischt werden. Die Preise schwanken in weiten Grenzen. Z. Z. Holzöl
° o kg Mk
73,00
Holzschliff siehe „H o 1 z s t o f f". Bolzstoff (Holzzeug); siehe hierzu den Artikel „ Z e l l u l o s e " (Zell* stoff). Der gewöhnliche Holzstoff ( H o l z s c h l i f f ) ist keine chemisch reine Zellulose, wird auch nicht durch Einwirkung chemischer Agentien auf das Holz gewonnen, vielmehr durch rein mechanische Verarbeitung desselben. Zur Holzschliffgewinnung taugen nur Hölzer mit langen, gut verfilzenden Fasern, so namentlich die einheimischen Nadelhölzer, weiter Pappel und Birke. Die Holzschliffgewinnung zerfallt in die V o r b e r e i t u n g des Holzes, das S c h l e i f e n , das S o r t i e r e n , das E n t w ä s s e r n und das Bleichen. Die V o r b e r e i t u n g des Holzes besteht in der Entfernung der Aste und Astansätze sowie in dem Abschälen der Rinde. Das eigentliche S c h l e i f e n (Zerfasern) des Holzes geschieht durch Andrucken an einen grossen, schnell rotierenden Schleifstein (Sandstein von ca. 1,3 m Durchmesser), der in der Minute 150—200 Umdrehungen macht. Der geschliffene Stoff kommt in einen mit Zylinder- oder Rahmen-Sieben ausgestatteten S o r t i e r a p p a r a t , der das feine Schleifgut von den gröberen Fasern und Splittern sondert. Letztere werden in einer Feinmflhle weiter zerkleinert. Der gewonnene Holzschliff kann nach Ablaufen des Wassers sofort in der Papierfabrikation (vgl. den Artikel „P a p i e r") Verwendung finden. Soll er aber aufbewahrt oder transportiert werden, so e n t w ä s s e r t man ihn in einer S i e b m a s c h i n e , d. h. einer Kombination von Zylindern und Filzen, worin er sich zu einer feuchten Pappe formt. Im Bedarfsfalle kann diese durch Erwärmen noch weiter entwässert werden. Soll der Holzschliff g e b l e i c h t werden, was nicht leicht und nur bis zu einem gewissen Grade gelingt, so muss dies mit dem noch feuchten Holzschliff geschehen, und zwar bleicht man am besten mit gasförmiger schwefliger Säure. Wird das Holz vor dem Schleifen mehrere Stunden mit gespanntem Wasserdampf behandelt, so löst sich ein Teil der Bestandteile, die aie reine Zellulose einschliessen, und man erhält den sog. b r a u n e n H o I z s c h l i f f . der längere, leichter verfilzbare und geschmeidigere Fasern als der gewöhnliche Holzschiff hat. Er kann deshalb, im Gegensatz zu diesem, a u c h o h n e Z u s a t z v o n H a d e r n auf Papier verarbeitet werden ( L e d e r p a p i c r ) . 1 Festmeter Fichtenholz gibt 300—350 kg lufttrocknen weissen Holzschliff oder 250—300 kg lufttrocknen braunen Holzschliff. Holzstaok siehe „ H o l z m a s s e". Holzteer. Wird z. T. bei der Kohlenbrennerei (siehe „H o 1 z k o h 1 e") als Nebenprodukt erhalten, indem sich die Teerdämpfe im Meiler kondensieren. Um die Teergewinnung zu begünstigen, ordnet man die Meilersohle trichterförmig an und führt von der tiefsten Stelle ein Ableitungsrohr nach aussen. Im übrigen erhält man den Holzteer bei derH o l z v e r k o h l u n g(s.d.) in Meileröfen und Gefässöfen als kondensiertes Destillationsprodukt. Dieses nämlich scheidet sich bei mehrtägigem Stehen in Teer und Holzessig (s. d.). Der Holzteer ist verschieden nach der Natur des Holzes. Derjenige von Laubhölzern ist ölig, während der Teer der Nadelhölzer sirupös (klebrig) erscheint. Auch die Farbe schwankt nach dem Holz zwischen hellbraun und tief blauschwarz. Destilliert man den Holzteer, so erhält man (abgesehen von andern Produkten) l e i c h t e s und s c h w e r e s T e e r ö l , wovon - ersteres als Ersatz
Holzverkohlung.
492
des Terpentinöls, letzteres zur Fabrikation von Maschinenölen dient. Vgl. auch „ K r e o s o t". Nach dem D. R. P. 163 446 behandelt man rohen Buchenholzteer unter Erwärmen auf 120—150° mit Luft und erhält so eine feste, spröde, schwarze Masse von schwachem Teergeruch, die leicht verseifbar ist und sich in verdünnten Alkalilösungen vollständig löst. Sie soll zu medizinischen und pharmazeutischen Zwecken, antiseptischen Seifen, Sikkativen, Imprägnier- und Isoliermitteln dienen. Das D. R. P. 184 269 schützt die Herstellung eines Kondensationsproduktes aus Formaldehyd und Hoizteer, das fast geruchlos ist und für dermatologische Zwecke dienen soll. Ein ebenso verwendbares, fast geruchloses Kondensationsprodukt erhält man nach dem D. R. P. 186 885 aus Chlormethylalkohol und Holzteer. Beide Produkte unterscheiden sich dadurch, dass das erstere in Alkohol löslich, das zweite darin unlöslich ist. P r ü f u n g ; : Die Unterscheidung der verschiedenen Holzteerarten erreicht man nach E d. H i r s c h s o h n auf folgende Weise: I. E s s i g s ä u r e v o n 9 5 % l ö s t vollkommen: a) Terpentinöl (französ.) löst vollkommen. Der Petroltttherauszug des Teers färbt sich beim Schütteln mit verd. Kupferazetatlösung (1 : 1000) grünlich. CHOl, und absolut. Äther lösen vollkommen Tannenteer. b) Terpentinöl löst wenig. Der Petrol'itherauszug färbt sich mit Kupferazetatlösung nicht. CHCla und absolut. Äther lösen unvollkommen Buchenteer. II. E s s i g s ä u r e v o n 95 % l ö s t unvollkommen: a) Terpentinöl löst vollkommen 1. Anilin löst vollkommen. Das Teerwasser (1 : 20) gibt mit verd. Fe2Cla-Lö8ung, (1 : 1000) eine rote Färbung Wachholderteer. 2. Anilin löst unvollkommen. Das Teerwasser färbt sich mit verd. Fr2Cl0-Lösung (1 : 1000) grünlich Birkenteer. b) Terpentinöl löst unvollkommen. Benzol, CHCl.t, Äther und Olivenöl lösen unvollkommen Espenteer.
Holzteer: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim a. M. (verseiflicher u. wasserlösl.). L. Haurwitz & Co., G. m. b. H., Berlin N. 39. — Stettin.
Dr. R. Jürgensen, Prag-Zizkow. Stora Kopparbergs Bergslags Aktiebolag, Fulun, Schweden.
Anlagen zur Herstellung von Holzteer b a u t : S. L. O. Eckelt, Berlin N. 4.
H o l z v e r k o h l u n g - (Holzdestillation). Die Holzverkohlung ist in neuerer Zeit zu einem sehr wichtigen und bedeutenden Zweige der chemischen Technik herangewachsen. Sieht man von der einfachen Kohlenbrennerei ab, so geschieht die Holzverkohlung in Ö f e n , aus denen die Destillationsprodukte in Kondensations- und Kühlapparate gelangen. Die Verkohlungsöfen sind zweierlei Art, nämlich entweder so eingerichtet, dass das Holz direkt in sie eingetragen wird (M e i 1 e r ö f e n), oder so, dass man es in geschlossenen Gefässen in den Ofen bringt ( O e f ä s s ö f e n ) . Ein Teil der Meileröfen ist ganz den Meilern selbst nachgebildet, d. h. das Holz wird darin direkt angezündet; der andere Teil der Meileröfen hat eine besondere Feuerung, die die Verkohlung des Ofeninhalts besorgt. Bei den Oefässöfen sind die das Holz aufnehmenden Gefässe entweder k ä s t e n a r t i g oder z y l i n d e r f ö r m i g (d. h. als Retorten) angeordnet. Zur Verdichtung der kondensierbaren Destillationsprodukte dienen Kondensatoren und Kühlapparate, wovon die ersteren nur durch Luftkühlung wirken, während die eigentlichen Kühlapparate mit sehr vollkommener Wasserkühlung ausgestattet sein müssen; am besten hat sich das Prinzip der G e g e n s t r o m k ü h l e r bewährt. Die Destillationsprodukte werden in Holzbottichen oder Sammelkästen aufgefangen, die in verschiedener Höhe Hähne zum Ablassen der sich absetzenden Schichten aufweisen. Zur Verkohlung benutzt man zweckmässig lufttrocknes oder besser noch besonders getrocknetes Holz; die Destillation dauert 12—15 Stunden. In den ersten 10 Stunden darf die Temperatur nicht über 350° hinausgehen, dann kann man allmählich die Hitze steigern (bis ca. 430°). Die gasförmigen Destillationsprodukte entzündet man; das Aussehen der Flamme zeigt das Stadium des Prozesses an. Die kondensierten Destillations-
Holz verkohlung.
493
Produkte lässt man mehrere T a g e stehen, wobei sich der Holzessig von dem Holzteer sondert. Ausser dem H o l z e s s i g und dem H o l z t e e r wird als Rückstand in den Öfen die H o l z k o h l e gewonnen. Seit langer Zeit ist man bestrebt, Verfahren zu finden, um nicht nur Scheitholz, s o n d e r n auch H o l z a b f ä l l e mit Nutzen der trocknen Destillation unterwerfen zu können. Die Schwierigkeiten bei der Destillation der Holzabfälle b e s t e h e n in dem hohen W a s s e r g e h a l t , dem G e h a l t a n h a r zigen Bestandteilen, dem g r o s s e n Volumen und dem schlechten Wärmeleitungsvermögen. Das letztere hindert d a s Eindringen der Wärme in d a s Innere der Retorten; der Wassergehalt verdünnt, s o f e r n nicht stark vorgetrocknet wird, die flüssigen Destillationsprodukte s c h ä d i g e n d ; das grosse Volumen verringert die Gewichtsmenge der in dem g e g e b e n e n Retortenraume erzeugbaren Destillationsprodukte, und durch den Gehalt an Harzbestandteilen zeigen die Holzabfälle Neigung, an den heissen W ä n d e n der Destillationsapparate anzubacken, zu verkohlen und Krusten zu bilden. Sehr zahlreiche Patente sind genommen worden auf Verfahren, w e l c h e diese Übelstände beseitigen sollen, doch steckt man immer noch im Versuchsstadium und kann bisher nicht sagen, d a s s die Destillation von Holzabfällen schon zu einem rationellen und nutzbringenden Verfahren geworden w ä r e . B e d e u t e n d e Wichtigkeit scheint einem neuen, zum Patent angemeldeten Holzverkohlungsverfahren der Firma F. H. M e y e r , Hannover zuzukommen. Dabei wird durch Ausnutzung der latenten W ä r m e der a u s den Retorten entweichenden Holzessig- und T e e r d ä m p f e in einem zwischen Retorte und Kühler einzuschaltenden Apparat direkt a u s der Verkohlung, also a u s dem Retorten» kühler und o h n e jede zweite Destillation, ein absolut teerfreier Holzessig, sog. Hellessig, erhalten, welcher, mit Kalk neutralisiert, entgeistet und eingedampft, direkt einen grauen holzessigsauren Kalk von grosser Reinheit ergibt. Weiter wird bei der Destillation von Nadelholz d a s gesamte Rohterpentinöl direkt aus den Retorten quantitativ getrennt vom teerfreien Holzessig und vom geb r a u c h s f e r t i g e n Kienteer erhalten. Man spart dadurch an Apparaten, an Dampf, Kühlwasser und — wegen der Vereinfachung und Beschleunigung des P r o z e s s e s •— auch an Lohn. Neuerdings arbeiten eine Reihe von Methoden mit überhitztem W a s s e r dampf. und es scheint, als ob g e r a d e dieses Verfahren ausserordentlich gute Resultate gäbe, so dass die andern Methoden dadurch in den Hintergrund gedrängt w e r d e n dürften. Von den Produkten der Verkohlung wird der Holzessig auf Methylalkohol, E s s i g s ä u r e und Azeton verarbeitet, w ä h r e n d man den Holzteer durch Destillation in leichtes und schweres Teeröl scheidet. Vgl. die Artikel „A z e t o n", „ E s s i g s ä u r e " , „ H o l z e s s i g " , „ H o l z k o h l e " , „ H o l z t e e r " und „M e t h y l a l k o h o 1". Eisenteile zu 1 Meilerofen von 36 R m Fassung ca Dazu Blackscher Kühler aus K u p f e r ca
• C Z O C M O M C ^ D C ^ D D C ^ O D ^
Mk. 2 5 0 0 „ 5000
C ^ D C Z D C Z O C M C i O l
Begründet 0. Man verwendet es medizinisch, und zwar als Schlafmittel als Ersatz des Chlorals. Hypnal „Höchst*
II Mk. 9,00; 1 kg Mk. 85,00
H y p n o n siehe „A z e t o p h e n o n". H y p o c h l o r i t e (unterchlorigsaure Salze). Sie gehören zu den Abkömmlingen der unterchlorigen Säure HOC1. Allgemeines Aber die Darstellung von Hypochloriten siehe in den Artikeln „ B l e i c h e n " , „ C h l o r k a l k " und „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". Um elektrolytisch Hypochloritlösungen zu gewinnen, führt man nach dem D. R. P. 141 372 die Elektrolyse der entsprechenden Chloridlösungen bei Gegenwart von Erdalkalimetallverbindungen und geringen Mengen Harzen oder Harzlösungen aus. Zur Herstellung einer festen Hypochloritmasse presst man nach dem D. R. P. 145 745 Mischungen von Chlorkalk und kristallisiertem Nntriunisulfnt
Hyposultite — Imprägnieröl.
501
trocken zusammen. Hierbei bildet sich NaOCl und liydratisiertes CaSO«, welches der Masse d a s feste GefQge verleiht. Nach dem Engl. Pat. 18 947 von 1902 macht man Hypochlorite dadurch fest, dass man sie in einem Luftstrom unter vermindertem Druck trocknet. H y p o s n l f l t e siehe „ T h i o s u 1 f a t e". B y r o l d l t siehe „ H y d r o s u l f i t e " . B y s t e r o l . Andere Bezeichnung für das B o r n y v a 1 (s. d.).
I. I b i t . Verbindung von Tannin und Wismutoxyjodid. Graugrünes, geruch- und geschmackloses Pulver, d a s als antiseptisches Streupulver benutzt werden soll. I o h t h a l b i n = Ichthyol-Eiweiss. Man erhält es durch Fallen einer Eiwcisslösung mit einer Lösung von Ichthyolsulfosäure. Feines, graubraunes, in H»0 unlösliches Pulver, d a s im Magen nicht ge» löst wird und sich erst im Darm in Ichthyol und Eiweiss spaltet. Man verwendet es vor allem bei Darmkatarrhen. Ichthalbin
H Mk. 6,60; 1 kg Mk. 60,00
X o h t h a r f f a n i lösliches Antiseptikum, enthält 30 % Ag, gebunden an organische, schwefelhaltige Körper, die aus der Ichthyolsulfosäure stammen. Ichthargan
H . Mk. 22,00; 1 kg Mk. 200,00
I c h t h y o l . D a s Ichthyolrohöl, ein flüchtiges schwefelhaltiges ö l , wird durch Erhitzen a u s dem ö l - oder Stinkstein gewonnen, einem bituminösen Schiefer, der sich bei Seefeld in Tirol findet. Durch Behandeln des Ichthyolrohöls mit konz. H>SO« gewinnt man die I c h t h y o l s u l f o s ä i t r e , deren Salze ausgedehnte therapeutische Verwendung finden, so das NHSO« oder NaCsH»0; zu Bisulfat abgestumpft. Dann wird die Essigsäure abdestiliiert und ans dem zurückbleibenden IndigotinbisuifatOemisch das Bisulfat durch wenig H : 0 weggelöst und durch Auskristallisieren gewonnen. Nach dem D. R. P. 134 139 extrahiert man den Rohindigo zur Reiniguiig mit P y r i d i n b a s e n im kochenden Wasserbade. Dagegen schreibt das D. R. P. 148 114 vor, den Indigo zur Reinigung auf Temp. zu erhitzen, die unterhalb seines Sublimations- und Zersetzungspunktes liegen, also auf 200 bis 270°; hierdurch werden die roten Verunreinigungen zerstört, und der synthetische Indigo erhält den von den meisten Abnehmern geschätzten Bronzeton; eine Verbesserung des letztgenannten Verfahrens bezweckt das Zusatz-D. R. P. 179 351. — Nach dem D. R. P. 158 500 entfernt man die Verunreinigungen durch Extraktion mit Phenolen oder Phenoläthern in solchen Mengenverhältnissen, dass nur die Verunreinigungen gelöst werden und der Indigo fast vollständig ungelöst bleibt. Nach den D. R. P. 147162, 149460 und 157541 gewinnt mau den Indigo in t r o c k n e n S t ü c k e n , indem man Indigopaste mit Stärke und indifferenten Füllmitteln wie Kieselgur, Magnesia, Ton, Kreide od. dgl. mischt; 1 verwendet man anstatt dessen Zucker, Melasse, Glyzerin, Gelatine, Laminaria, ) so kann man auch trocknen Indigo in gleicher Weise behandeln. Die Mischung wird nach dem Filtrieren gepresst, in Stücke geformt und bei niedriger Temp. getrocknet. Äusserst fein verteilten Indigo erhält man nach dem D. R. P. 170 978, indem man den alkalischen Lösungen der Indigo-Leukoverbindungen vor dem Ausblasen geringe Mengen Fettsäuren oder Harzsäuren oder ihrer alkalilöslichen Salze zusetzt, so dass die Oxydation in Gegenwart irgendeiner Seife erfolgt. Nach dem Franz. Pat. 361 357 gewinnt man hochkonzentrierte Indigopaste (feinst verteilten Indigo in feuchtem Zustande) durch Mischen mit Kohlehydraten (Sirup, Melasse u. s. w.) und Eindampfen zur dicken Paste oder auch zur festen Masse. Das Präparat ist sehr haltbar und erfordert keine Konservierungsmittel. Das Indigoblau ist in allen gewöhnlichen Lösungsmitteln unlöslich; es hat auch keine Verwandtschaft zur tierischen oder pflanzlichen Faser und kann nur unter Benutzung der sog. K ü p e n f ä r b e r e i (vgl. unter „K fl p e n") darauf fixiert werden. Trägt man das Indigoblau in rauchende HtSO« ein, so erhält man allerdings eine tiefblaue Lösung, doch ist in dieser nicht mehr unverändertes Indigoblau sondern I n d i g o s u l f o s ä u r e enthalten. Durch Neutralisieren der verdünnten und geklärten Schwefelsäure-Indigolösung mit Soda und Zusatz von Kochsalz erhält man das Natriumsalz der Indigosulfosäure, das unter den Bezeichnungen I n d i g k a r m i n und l ö s l i c h e s I n d i g o b l a u im Handel ist und sich in reinem Wasser klar löst. Synthetisch erhält man den Indigkarmin durch Eintragen von Phenylglykokoll in rauch. H s SO. bei niedriger Temperatur und darauf folgender Oxydation. Interessant ist es, dass M ö h 1 a u neuerdings k o l l o i d a l e n l n d i g o hergestellt hat, der sich also in H } 0 anscheinend zu einer klaren, tiefblauen Flüssigkeit löst. Er verfährt dazu so, dass eine Aufschwemmung von Indigo mit Ätznatron und Natriumhydrosulfit, vor Luftzutritt geschützt, erwärmt wird; die entstandene klare Küpe versetzt man nach der Abkühlung mit L y s a 1 b i n s ä u r e oder P r o t a l b i n s ä u r e (über beide Verbindungen vgl. den Artikel „ P r 0 1 a 1 b i n s ä u r e"). Dann wird die Küpe filtriert und das Filtrat mit HtOx oxydiert, wobei der Indigo in wasserlöslicher Form erhalten wird und ohne Veränderungen dieser Eigenschaften aus der Lösung durch Abdampfen gewonnen werden kann. Mit der kolloidalen Indigolösung lassen sich auf Textllfasern Färbungen erzielen, die den durch Küpen hergestellten hinsicht') Laminaria ist eine Meeresalge.
Indigofarbstoffe.
509
lieh Lichtechtheit und Reibechtheit nicht nachstehen, dagegen nicht so seifenecht und walkecht sind, weil sich der kolloidale Indigo eben nur auf der Oberfläche der Faser niederschlagt. C. Substituierte Indigoderivate. Neuerdings werden auch die substituierten Indigopräparate immer wichtiger, und zwar vor allem der B r o m i n d i g o , auf dessen Darstellung eine so grosse Reihe von Patenten genommen worden ist, d a s s wir uns hier auf die Anftlhrung der wichtigsten Patentzahlen beschränken müssen. Nach den D. R. P. 128 5 7 5 und 149 941 lässt man zur Gewinnung von Bromindigo flüssiges Brom oder Bromdämpfe mit oder ohne Ausschluss von Feuchtigkeit auf Indigo einwirken. D a s D. R . P . 149 9 4 0 schreibt vor, zur Gewinnung von Bromindigo den Indigo innig mit B r o m s t ä r k e zu mischen. Dagegen lässt man nach dem D. R . P . 149 8 9 9 zu dem gleichen Zweck Pyridinbroinid zu dem gleichen Zweck Pyridinbromid CiHsNBra auf Indigo einwirken. Nach dem D. R. P . 1 4 9 9 8 3 wird Indigo bezw. Indigweiss mit oder ohne Diaphragma elektrolyslert; dabei ist die wässerige oder schwefelsaure Indigosuspension mit Bromwasserstoffsäure (event. noch mit Bromiden) versetzt. Weiter kann man nach den D . R . P . 144 2 4 9 und 1 4 5 9 1 0 Brom auf Indigweiss oder auf Indigweissnatron einwirken lassen und das entstandene Bromindigweiss in bekannter W e i s e zu Bromindigo oxydieren. Von den vorstehend genannten Patenten führt D. R . P . 1 4 9 9 4 1 die B r o mierung bei Gegenwart von H>0 technisch durch. D a s gleiche Prinzip — wenn auch in verschiedener Ausführung — verfolgen die D. R. P. 149 989, 151 8 6 6 , 154 5 1 1 , 154 338, 1 6 0 8 1 7 , 161 4 6 3 und 1 6 2 6 7 0 . Der Bromindigo scheint nicht unerhebliche Wichtigkeit in der Färberei gewinnen zu wollen; er liefert lebhafte violettblaue Nuancen, die gegen Licht und Dekatur echter sind als reine Indigotinfärbungen und kann auch in jedem Verhältnis mit Indigo zusammen verfärbt werden. Nach den Amer. Pat. 8 5 6 7 7 6 und 8 5 6 687 erhält man Tribromindigo, bzw Tetrabromindigo durch Behandeln von Indigo mit bestimmten Mengen B r bei höherer Temperatur (225") in Gegenwart geeigneter Lösungsmittel, wie namentlich Nitrobenzol. Die Gewinnung derselben Derivate ist aucH durch Franz. Pat. 3 7 5 5 1 4 geschützt. Diese Farbstoffe dürften wegen ihrer leichten Verküpbarkeit, Brillanz der Nuance und ihrer hervorragenden Chlorechtlieit von hohem technischem Wert sein. — Neuerdings scheint auch der C h l o r i n d i g o immer wichtiger zu werden, wenigstens soweit man das nach der Zahl der Patente schätzen kann. Ohne Beschreibung nennen wir von Verfahren zur Herstellung von Chlorderivaten des Indigos die D. R. P. 164 384, 165 149, 167 771, 167 830, 168 6 8 3 sowie Amer. Pat. 8 1 2 598. Geringere Wichtigkeit haben bisher die andern Indigosubstitutionsprodukte. wie D i n i t r o i n d i g o , N a p h t a 1 i n i n d i g o u. s. w. Bei der Überführung desPhenylglykokolls in Indigoblau bezw. Indigokarmin entsteht als Zwischenprodukt das I n d o x y I C . H , die Karbonsäure des Indoxyls, die I n d o x y l s ä u r e , C.HTNO» kommt unter der B e zeichnung I n d o p h o r in den Handel. Die alkalische Lösung scheidet, mit Luft geschüttelt, Indigoblau a u s ; man benutzt den Indophor zum Blaudruck. Indoxyl selbst kann man nach den D. R. P. 7 9 4 0 9 und 137 2 0 8 aus Methylanthranilsäure durch Erhitzen mit Atzalkalien gewinnen, wobei man zweckmässig Natriumamid zusetzt. Auf andere Verfahren der Indoxylgewinnung, wie D. R. P. 138 903, 142 700, 145 6 0 1 . 163 0 3 9 , 166 213, 166 447, 166 974, 168 2 9 2 und 1 7 9 7 5 9 , Franz. Pat. 206 567, 3 2 8 148. 3 4 0 6 9 5 und 3 4 8 980, Amer. Pat. 7 7 6 8 8 4 ti. s. w., kann hier nur verwiesen werden. Die wichtigsten hierher gehörieen Verfahren sind ja auch schon oben bei der Indigodarstelhing seihst berührt. —
510
Indikatoren — Indium und Indiumverbindungen.
Zur Färbung mit Indigoblau muss man sich, wie s c h o n bemerkt, der K ü p e n f ä r b u n g bedienen, d. h. man reduziert das Indigblau zu I n d i g w e i s s ; die Losung des letzteren in alkalischen Flflssigkeiten wird als 1 n d i g o k ü p e bezeichnet. Nach dem D. R . P . 139 567 bewirkt man die R e duktion d e s Indigos zu Indigweiss durch Elektrolyse in Gegenwart heisser S u l fitlösungen, wobei der Anodenraum H>SO ( enthält. D a s s o gewonnene Indigweiss ist haltbar und versandfähig. D a s D. R . P . 153 5 7 7 schreibt vor, Anthranilsäure mit Qlykolid (oder Glykolsäure) in molekularem Verhältnis zu erhitzen und d a s Reaktionsprodukt mit kaustischem Alkali zu verschmelzen; hierbei erhält man einen Leukoindigo, der bei Oxydation Indigo liefert. Nach dem Franz. Pat. 3 4 9 3 7 9 führt man Indoxyl bzw. Indoxylsäure d a durch in Indigweiss über, d a s s man s i e mit einer wässerigen Indigoaufschwentinung erhitzt, während Luft eingeblasen wird; kleine Mengen von Eisensalzen oder Alkalisulfiten befördern die Reaktion. Nach dem D. R. P . 158 6 2 5 erhält man interessante Verbindungen d e s Indigos, wenn man ihn mit k o n z. wässerigen oder alkoholischen Losungen von Alkalien oder Alkoholaten behandelt. Die erhaltenen Verbindungen stellen im trocknen Zustande grünliche, beständige, in Alkohol sehr wenig lösliche Pulver dar, die durch viel W a s s e r zersetzt werden; der hierbei wieder a b g e s c h i e d e n e Indigo befindet sich in sehr fein verteilter, für Küpenansätze b e s o n d e r s geeigneter Form. — Auf zahlreiche andere hierher gehörige Verfahren kann hier nicht eingegangen werden. T a u c h t man eine F a s e r in eine Indigoküpe, so lagert sich d a s hierbei g e bildete Indigweiss auf der F a s e r a b und wird dort bei nachheriger Einwirkung des S a u e r s t o f f s der Luft zu Indigoblau oxydiert. Weiteres über diese, die Unterlage der ganzen Indigofärberei bildende Reaktion siehe im Artikel „ K U p e n u n d K ü p e n f a r b s t o f f e". Indigofarbstoffe, Otto
fitarcke
& Co.,
künstliche:
G. m. I). II.,
LeipzigLindenau.
Indigopräparate: Lehmann & Voss, Hamburg (kllnstl. Indlgofarb stoffe).
Indikatoren. 1. L a c k m u s : 1 T . Lackmus mit 6 T . HjO digerieren und filtrieren, darauf genau neutralisieren und nochmals filtrieren. 2 . K o s c h e n i l l e : 3 g gestossene Koschenille mit 2 0 ccm HjO uml 5 0 ccm Alkohol digerieren und filtrieren. 3 . R o s o l s ä u r e ( K o r a l l i n ) : 1 g Rosolsäure in 5 0 0 ccm Alkohol von 8 0 vol. % ; die Lösung ist sauer und muss vor der Verwendung mit Barytwasser genau neutralisiert werden. 4 . P h e n o l p h t h a l e i n : 1 g in 7 5 g Alkohol. 5 . P h e n a z e t o l i n : Man erhitzt am Rückflusskiihler 25 g Benzol, 3 0 g. konz. Schwefelsäure und 3 0 g Essigsäureanhydrid. Durch Auswaschen mit kaltem W a s s e r entfernt man aus dem Reaktionsprodukt die freien Säuren, kocht dann mit HiO aus und dampft die erhaltene Lösung zur T r o c k n e ein. Durch Lösen d e s Rückstandes in Alkohol erhält man die als Indikator benutzte Phenazetolinlösung. 6 . M e t h y l o r a n g e : 1 g in 1000 g W a s s e r . D i e Reaktionen der genannten Indikatoren sind im Artikel „ A l k a l i in e t r i e " verzeichnet. X n d l s c b f f e l b siehe „ P u r r 6 e " ; vgl. auch unter „K o b a 11 f a r b e n " . Indium and Xndinmverbindangen. I n d i u m . In. A. G . = 114. S i l b e r w e i s s e s seltenes Metall, d a s mit dem Zink zusammen vorkommt und aus der Zinkblende gewonnen wird. E s ist weicher a l s Blei, sehr dehnbar und politurfähig. Sp. G . (bei 17°) 7 , 4 ; Sch. P . 176°. Löst sich in verd. HCl und H s S O t , schneller in HNOj. E s hat, ebenso wie seine Verbindungen, kaum irgend welche Bedeutung.
Indoform — Induktionsapparate. Indiummetall Indiumchlorid Indiumnitrat Indiumoxyd Indiumsulfat
511
l g Mk. 1 7 , 0 0 ; l g „ 17,("0; l g „ 17,00; l g „ 20,00; J g „ 17,00;
Indoform =
Salizylsäuremethylenazetat.
c
D Mk. 1 5 0 , 0 0 D „ 150,00 D „ 150,00 D „ 175,00 D „ 150,00
«H' t 20 «•I 32,00 54 4 20 «• SJ Jjj 36,00 74 2 5 ta. u 36,00 25 74 s « E 49,00 88 •3? sQ,a9 3 0 49,00 30 881« 7,50 11,50 14,00 14,00
!>
H
m
eines Schlüssels zum Herausnehmen der Düsen Mk.
2,00
2,00 2,00
2,00
2,50 2,50 3,00 3,00 3,00 4,00 4,00 4,00 4,00 4,00
18,00 18,00 20,00 20,00
S i c h e r h e i t s i n j e k t o r e n zum Speisen von Dampfkesseln; sie speisen kaltes Wasser bei Saughöhen bis 3,5 m und w a r m e s bis 42" C., zuBlücher VI.
33
514
Injektoren.
fliessend. Ein Versagen ist unmöglich, da der Injektor unter allen Verhältnissen von neuem selbsttätig a n s a u g t « i fe . ö s S -o M S 3s o s < M i a •o j i a o. =§2B5.Sm « S l - s 780 1380 2160 3100 4240 5500 7000 8640
P r eis eil es Sicherheit s-Injektors Eisen mit Rotguss Mk.
ganz Metall Mk.
60 65 70 80 90 100 150 180
70 80 100 110 130 140 180 210
Preis eines Saugsiebes mit Gegenflanschen
11k.
Preis eines Dampfoder WasserVentiles Mk.
9 9 10 10 12 12 14 16
9 9 14 14 18 18 25 25
Preis eines Satzes Gegenflanschen und Schrauben
Geringste Weite der Dampf-, Waiserund Überlaufröhre
Mk.
Preis eines Speisekopfes mit Hahn Mk.
9 9 12 12 14 14 16 1(1
22 22 35 35 40 40 65 (¡5
20 20 30 30 40 40 50 50
mm
I n j e k t o r e n a u s S t e i n z e u g . Modell B dient zum Absaugen von Flüssigkeiten und Gasen und wird mit Dampf betrieben, während für die anderen Modelle Dampf oder Pressluft benutzt werden kann. Modell C dient zum Absaugen sauerer Gase und Dämpfe aus HNOj-Anlagen; für denselben Zweck sind Mi und M2 bestimmt, die beide verstellbare Teile haben, um den jeweils höchsten Effekt zu erzielen. Modell M wird in der H z SOi-lndustrie benutzt, während Modell K besonders für die HNOi-Destillation nach dem System G u t t m a n n - R o h r m a n n dient. Bei allen Typen kommen die sauern Gase bezw. Flüssigkeiten nur mit Ton in Berührung, so dass sich die Apparate ganz besonders zum Absaugen und Fortbewegen s a u e r e r Produkte eignen. Preise der Steinzeug-Injektoren. W e i t e der Saug- und Blaseanschluss-Rohre . . . . Modell B m i t E i s e n a r m a t u r „ C ohne .. C mit „ „ K ohne „ _
M r Mi u. M 2 mit l EisenMi u . M . o h n e | a r m a t u r
W e i t e der Saug- und Blaseanschluss-Rohre . . . . Modell B m i t F.isenarmatur „ (" o h n e » , . .. ,,
20 30
40 50
CO 75
—
—
—
—
90 50
8 0 mm. 100 Mk. «H) 60
—
—
100 —
40 70 ra" 60 K ohne M „ Miu..Mi mit 1 l-.isen- 1 0 0 0 M i u . M j o h n e / a r m a t u r 6(¡0
W e i t e der Saug- u n d Blaseanschluss-Rohie . . . . 300 Modell B mit Eisenarmatur " C ohne n C mit „ K. o h n e .. M , 125 MiU.Memit ) Eisen- 175 .. M|U. M ( O h u e / a r n i a t u r I.'li> nr>
150 —
200 —
—
»»
—
r
250 —
50 85 80
75 115 100
110 75
125 90
145 110
400
500
600
— — —
200
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V r
mm. Mk. n n
—
160 240 17f>
mm. Mk.
250
—
—
---
-
r
Insektenblüten — Invertzucker.
515
G u t t m a n n s S a u g u n d B l a s e - A p p a r a t aus Steinzeug (D. R. P.). Mit Dampf oder Pressluft zu betreiben; die einzelnen Teile sind vollständig auswechselbar. Die vorstehende Figur zeigt einen Durchschnitt des Apparats und zwar in der Form mit gerade gehender DUse und im'iWinkel angesetztem Saugrohr. Ausserdem wird der Apparat auch noch in einer andern Form gebaut, nämlich mit im Winkel gebogener DUse und gerade laufendem Saug- und Blasrohr. Lichte Weite der Anschlüsse 50 Preis 100,00
60 110,00
75 120,00
100 137,50
125 148,50
150 mm. 160,00 Mk.
Lichte Weite der Anschlüsse 175 Preis 170,00
200 181,50
225 192,50
250 210,00
275 231,00
3 0 0 mm. 253,00 Mk.
Lichte Weite der Anschlüsse 3 2 5 Preis 275,00
350 302,50
375 330,00
400 363,00
450 mm. 412,50 Mk.
I n j e k t o r e n a u s H a r t b l e i zum Drücken und Saugen schwefliger Gase siehe unter „ B l e i , G e r ä t s c h a f t e n a u s " . Vgl. auch den Artikel „E1 e v a t o r e n". Injektoren aus Steinzeug:
IVutsche Steinzeugwarenfabrik, in Baden.
Friedrichsfeld I Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesell| schalt, Berlin-Charlottenburg, Berllnerstr. 23.
Insektenbltlten (Flores Pyrethri). Die getrockneten Blütenkörbchen mehrerer Pyrethrum-(Chrysanthemum-)Arten, wovon zahlreiche Sorten im Handel sind. Man scheidet diese in p e r s i s c h e und d a l m a t i n i s c h e Insektenblüten; als ü b e r s e e i s c h oder t r a n s a t l a n t i s c h werden die entsprechenden Blütenkörbchen einiger in Nordamerika kultivierter Pyrethrum-Arten bezeichnet. Die orientalischen (persischen Pyrethrum-Atten besitzen eiförmiglängliche, grüne bis dunkelbraune Hüllkelchblätter, rosenrote oder weisse, 15 mm lange Strahlenbluten und gelbe, röhrenförmige, 5 zähnige ScheibenbiUten. Der Fruchtknoten erreicht fast die Länge der Krone der Scheibenblüten. DalmatinerblUten haben gelblichbraune Hüllblättchen, 6 mm lange Schelbenblttten und einen erheblich längeren Fruchtknoten. Xnsaktensolratsmlttel: Chem. Fabr. Flörsheim, Dr. H. Noerdllnger,
Flonheim a. II.
Xnvar siehe „ N i c k e l l e g i e r u n g ^ n " . Invertzucker. Mischung gleicher Moleküle von T r a u b e n z u c k e r ( D e x t r o s e ) und F r u c h t z u c k e r ( L ä v u l o s e ) , welche bei Einwirkung verdünnter Säuren auf R o h r z u c k e r ( S a c c h a r o s e ) , entsprechend folgender Gleichung, entsteht: CuHaOu + HjO = C,H„0. + C,HuO. Saccharose
Wasser
Dextrose
Lävuluse
Invertzucker.
Da die Lävulose die Polarisationsebene des Lichts stärker links als die Dextrose rechts dreht, so resultiert für den Invertzucker, als Mischung gleicher Moleküle beider, eine L i n k s d r e h u n g , während die Saccharose selbst r e c h t s d r e h e n d ist. Es hat also eine Umkehrung ( I n v e r s i o n ) der Drehungsrichtung stattgefunden. Wegen seiner wertvollen Eigenschaften wird der Invertzucker nach verschiedenen Methoden dargestellt, z. B. nach D. R. P. 57 368 folgendermassen: Eine Rohrzuckerlösung wird in einem geschlossenen Gefässe zum Sieden erhitzt und dann mit Hilfe eines durch CO> von mindestens 4 Atm. Druck getriebenen Injektors in ein geschlossenes Gefäss gespritzt, welches COj von % Atm. Druck enthält; hierbei wird die als Nebel zersprühte Zuckerlösung invertiert. Nach dem Schwed. Pat. 14 979 von 1902 soll man einen reinen, hellen, wohlschmeckenden Sirup aus Melasse darstellen können: Die angesäuerte Zuckermasse wird einer vorher zubereiteten, mehr oder weniger invertierten Zuckerlösung zugegeben, welch letztere aus solchem Zucker mit niedrigem Aschengehalte dargestellt worden ist, der aus dem ursprünglichen Zuckerstoffe gewonnen wurde. 33*
516
Iridium — Isatin.
Reiner Invertzucker ist ein farbloser Sirup, der am Liebte allmählich etwas Dextrose ausscheidet; er ist süsser als Rohrzucker, angenehmer im Geschmack als Kandis und lässt sich direkt vergären. Man verwendet ihn zur Weinverbesserung, zur Bereitung von Champagner, Likören, Fruchtkonserven sowie als Honigersatz. I r i d i u m . Xr. A. G. 193. Schwermetall, das zur Gruppe der „P1 a t i n m e t a 11 e " (s. d.) gehört. Es tritt in zwei allotropen Modifikationen auf, nämlich kompakt als stahlähnliche, in der Kälte sehr spröde Masse vom sp. G. 22,42 und porös als I r i d i u m s c h w a m m vom sp. G. 15,8. Ist abgesehen von Osmium und Ruthenium das schwerst schmelzbare Metall (Sch. P. 1950"). In kompaktem Zustande selbst in Königswasser unlöslich. Wertvoll sind die Iridium l e g i e r u n g e n , wie P l a t i n i r i d i u m und O s m i u m i r i d i u m , wegen ihrer Unveränderlichkeit und Widerstandsfähigkeit. Nach dem Amer. Pat. 805 316 wird ein Gemisch gepulverter Ir-Verbindungen mit einem Überschuss von NHtCl gemischt und erhitzt, wobei die flüchtigen Bestandteile entweichen und metallisches Ir in Blattform zurückbleibt. Man notiert zur Zeit: Iridium Iridiumchlorid Iridiumsesquichlorid Iridiumnitrat Iridiumsesquioxyd Iridiumsulfat
1 kg Mk. 9 5 0 0 , 0 0 l g „ 6,30 Mk. 6 , 0 0 ; D „ 53,00 l g „ 10,00 Mk. 6 , 0 0 ; D „ 53,00 l g „ 9,00
i g l g
Irldlnmlampe, elektrische Glühlampe, deren Glühfaden aus reinem Iridium besteht; die Herstellung erfolgt nach den D. R. P. 145 456 und 145 457. I r i s i e r e n d e Gläser siehe „G 1 a s f a r b e n". Irlsttl (Veilchenwurzelöl: Oleum Iridis). Aus der Veilchenwurzel Rhizoma Iridis florentinae durch Destillation mit Wasser gewonnenes ätherisches öl, das veilchenartig riecht und in der Parfümerie und Seifenfabrikation benutzt wird. Bei gewöhnlicher Temperatur bildet es eine feste, gelblichweisse oder gelbe Masse, die bei 44—50° C. zu einer gelben bis gelbbraunen Flüssigkeit schmilzt. Die Hauptmasse des Irisöls (ca. 85 %) bildet die völlig geruchlose M y r i s t i n s ä u r e , während der veilchenähnliche Geruch durch das I r o n , ein Keton von der Formel CnH-oO, bedingt ist. Säurezahl des Irisöls 213—222; Verseifungszahl 2—6. Irisöl, konkret „
1 kg Mk. 4 7 5 , 0 0 1 „ „ 340,00
flüssig
Irisöl: Htaimann & Reimer, chemische Fabrik, Qolxmirden a. d. Weser.
I r o n . Während J o n o n (s. d.) ein künstliches Produkt ist, das den Veilchengeruch ausserordentlich getreu kopiert (wahrscheinlich übrigens auch in demselben enthalten ist), muss das damit isomere Iron, dem die Konstitution PH zukommt, wirklich als der riechende Bestand' * teil der Veilchenwurzel aufgefasst werden. ^ Man gewinnt es aus Irisöl, indem man dessen alkohol. Lösung mit KOH verseift, mit Äther HCt| ,CH. CH: CH. CO . CH» extrahiert und den Ätherrückstand im DampfII ström destilliert, wobei die zuerst übergehen.HCk yCH . CH» den Verbindungen aufgefangen werden. Durch Behandeln mit Phenylhydrazin trennt man das Jron von mit übergegangenen Beimengungen. Jron ( 1 0 % i g e Lösung)
H Mk. 1 0 0 , 0 0 ; 1 kg Mk. 1 0 0 0 , 0 0
I s a r o l . Ein mittels konz. HiSO» aus Rohichthyol erhaltenes Produkt und. damit annähernd gleich zusammengesetzt. Es löst sich klar in HiO und wiid wie I c h t h y o 1 (s. d.) benutzt.
ibiirol v
I s a t i n siehe „ I n d i g o f a r b s t o f f e".
II Mk. 1,50; 1 kg Mk. 13,00
Isolationslackc — Isolierungen.
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Isolatlonslacke: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. II. Noerdlinger, I Knautli & Weidinger, Dresden-N. Flörsheim a. II. |
Zsn. Ein flüssiges Eisenpräparat mit angeblich 0,2 % Eisenoxydulsaccharat, ist aber wohl eine Lösung von oxydhaltigem Ferrozitrat mit Zucker. Isoengenol siehe „E u g e n o 1". Isoform. Bezeichnung für das p - J o d o a n i s o l C H ^ O C H , d a s durch Oxydation von Jodanisol dargestellt wird und in Mischung mit Calciumpliosphat zur Verwendung gelangt. Weisses, voluminöses, silberglänzendes Kristallpulver von schwach anisartigem Geruch, unlösl. in Alkohol und Äther, schwerlösl. in kaltem, leichter in heissem H-O. Es findet vor allem äusserlich als Antiseptikum bei der Wundbehandlung Verwendung als Ersatz des durch seinen Geruch lästigen Jodoforms. Innerlich gibt man es in Mengen von 0,5 g ein- bis viermal täglich zur Desinfektion des Magen-Darmkanals. Isoform pnlv
D M k . 0 , 7 0 ; H Mk. 6 , 0 0
Xsol, ein in jedem Verhältnis mit warmem oder kaltem H»0 in dauernde Emulsion zu bringendes Spinnöl (Schmelze), das das Spinnmaterial sehr gleichinässig fettet, daher sparsam im Verbrauch ist und auch mit sehr kalkhaltigem Wasser keine schädlichen Kalkseifen bildet. Isolierungen. Man unterscheidet Isolierungen, die die Wärme zusammenhalten sollen, und solche, die der Elektrizität den Durchgang verwehren. Die W ä r m e s c h u t z m i t t e l dienen zum Belegen von Dampfkesseln und Dampfleitungen sowie anderseits von Eismaschinen, Kühlhäusern, Kaltluftleitungen u. s. w. Man benutzt Isoliermassen sehr verschiedener Zusammensetzung; ein Material eignet sich zur Verwendung als Wärmeschutzmittel um so besser, je geringer seine Fähigkeit zur W ä r m e 1 c 11 u n g (s. d.) ist. Man formt die Wärmeschutzmasse zu Platten oder Röhrsegmenten oder bringt sie erst durch Auftragen auf die zu bedeckenden Wandungen in die entsprechende Form. Als Wärmeschutzmaterial dienen W e r g , S e i d e , S c h l a c k e n wolle, Holzwolle, Asbest, Sägespäne, Papiermasse, T o n b r e i , Lehm mit S t r o h , K o h l e n a s c h e , K o r k , Sand, H o l z k o h l e , H a a r f i l z , K u h h a a r e , Moos, S c h w a m m , Asp h a l t sowie namentlich K i e s e l g u r ( I n f u s o r i e n e r d e ) u. a. m. Die B e r k e f e l d sehe Isoliermasse ist eine Mischung aus Kieselgur mit Kuhhaaren, während die K n o c h sehe patentierte Masse aus H o l z , J u t e , W o l l f a s e r n , T o n s c h i e f e r und t i e r i s c h e m L e i m besteht und in besonderer Weise aufgetragen wird. Die ebenfalls patentierte L e r o y sehe Masse enthält T o n b r e i , H a n f - und K o k o s f a s e r , W o l l s t a u b , P a p i e r m a s s e , H o l z k o h l e , S ä g e s p ä n e , M e h l und T e e r ; durch einen Gärprozess wird die Mischung zu einer gleichmässigen. gut kleben* den Masse. Auch Glas-Isolierplatten, Asphaltplatten, Asphaltfilz u. s. w. dienen zur Isolierung. Mischungen, welche organische Substanzen enthalten, werden durch Tränken mit F1 a m m e n s c h u t z m i 11 e 1 n (s. d.) unentflammbar gemacht. Auf einzelne Vorschriften und Patente zur Herstellung von Wärmeschutzmitteln kann hier nicht eingegangen werden. Siehe auch den Artikel „ U r a l i t " . Besonders guten Ruf als Wärmeschutzmittel geniessen mit Recht die verschiedenen K o r k s t e i n - E r z e u g n i s s e . Sehr gerühmt wird auch die durch Sinterung porös gemachte Infusoiienerde; vgl. darüber den Artikel „D i a t o m i t". Elektrische Isolierungsmittel sind namentlich Kautschuk und Guttapercha, Porzellan u. a. m. Das D. R. P. 147 688 schützt die Herstellung elektrischer Isoliermassen aus fettsauren Salzen gesättigter Fettsäuren. (Selfwj), die allein oder in Mischung mit Gummi, Kautschuk, Guttapercha u. s. v u l k a n i s i e r t werden.
518
Isopral —
Jasmin.
Isolierungen: C'licwischc Fabrik Flörsheim, Dr. H. N oerdünger,
Flörsheim a. U.
OH CCli—CH0, leichter in heissem löslich sind. E s wird medizinisch als Antipyretikum und Antineuralgikum verordnet. Jodopyrin
H Mk. 8,30; 1 kg Mk. 7 5 , 0 0
J o d o t h y r l n . Jodverbindung a u s der Schilddrüse. 1 g Substanz enthält 0,3 mg J. Bräunlich weisses, fast geruchloses, nach Milchzucker s c h m e c k e n d e s Pulver. Man verordnet es bei Kropf, Ekzemen, Rachitis u. a. m. D o s i s f ü r Erwachsene 0,3 g zwei- bis sechsmal tägl., f ü r Kinder 0,3 g ein- bis dreimal täglich. H Mk. 43,00; 1 kg Mk. 4 0 5 , 0 0 Jodothyrin J o d s a p e n (siehe „ S a p e n e"), kommt als 1-, 3-, 6-, 10- und 20 %Iges Jodsapen in den Handel, eignet sich zum Einreiben bei ErgQssen in die G e lenke und in die Pleurahöhle, bei Drüsenschwellungen u. s. w. J o d t ö r p l n . Aus Jod und Terpinhydrat zusammengesetzter salbenartiger Körper, der sich zum Jodoformersatz eignen soll. J o d v e r b l n d a n g e n . J o d i d e und J o d a t e sind im einzelnen unter den betreffenden Metall- oder Alkyl-Verbindungen zu finden, z. B. A m m o n i u in j o d i d (Jodammonium) unter „ A m m o n i u m v c r b i n d ü n g e n " , Jodäthyl unter .-.A t h y I v e r b i n ü u n g e n " u. s. w. Hier g e sondert n o c h : J o d w a s s e r s t o f f ( J o d w a s s e r s t o f f s ä u r e ; Acidum hydrojodicum). HJ. Kann durch Destillation von KJ mit HjPO« erhalten-werden, wird a b e r zweckmassiger mit Hilfe von P h o s p h o r dargestellt. Man vereinigt hierbei zwei Reaktionen zu einem Prozess, nämlich die Bildung von P h o s p h o r trijodid P J j a u s J und P und zweitens die Zersetzung d e s PJ> bei der E n t stehung durch Wasser, wobei neben dem HJ phosphorige Säure gebildet w i r d : PJi + 3 H j O = 3 HJ + HjPOs. Zur Darstellung flberglesst man 1 T. a m o r p h e n P h o s p h o r und mit 15 T . HiO, setzt unter Abkühlung nach und nach 20 T . zerriebenes J zu und erwärmt vorsichtig; der entweichende HJ wird in HjO eingeleitet. Anstattdessen kann man auch g e l b e n P h o s p h o r in
522
Jodylin -- Jonon.
Schwefelkohlenstoff lösen, Jod eintragen (wobei sicli PJa bildet), den CSj ahdestillieren und auf den festen Rückstand nach dem Erkalten Wasser auftropfen lassen, wobei HJ entweicht. Farbloses, an feuchter Luft stark rauchendes Gas, das sieb in H , 0 sehr leicht löst. Die gesättigte wässerige Jodwasserstoffsäure hat das sp. G. 1,700 und enthält 52 % HJ. Jodwasserstoffsäurc (sp. G. 1 , 5 0 0 = (sp. G. 1 , 7 0 0 = (sp. G. 2 , 0 0 )
4 9 ° Bc) . 6 0 ° Bc) .
. .
. .
H Mk. ¿ , 3 0 ; 1 kg Mk. 2 1 , 0 0 II „ 3,10; t „ 28,00 H „ 3,80; 1 „ „ 35,00
Apparate zur Gewinnung von Jodverbindungen: J . L. C. Eckelt. Berlin N. 4.
Anlagen und Verfahren für Jodverbindungen: Willy Manger,
Dresden.
J o d y l i n = jodsalizylsaures Wismut. Es soll als geruchloses, nicht reizendes Ersatzmittel für Jodoform Verwendung finden. Jodylin
'
II Mk. 1 0 , 7 5 ; 1 kg Mk. 1 0 5 , 0 0
Johlmbin siehe „Y o Ii i in b i n". Jonon. Zyklisches Terpenketon CIJH20 der Konstitution Einer der schönsten synthetischen Riech/CH 3 stoffe (von T i e m a n n erfunden); zu seiner Y Darstellung kondensiert man nach den X^ D. R. P. 73089 und 75120 Citral (s. d.) mit . CH : CH. CO . CHt. Azeton, indem man gleiche GewichtsI teile beider Verbindungen mehrere Tage mit H>Cv 'C CHj einer Lösung von Ba(OH)i schüttelt, mit Äther extrahiert und den beim Abdunsten CH des Äthers verbleibenden Rückstand unter 12 mm Druck fraktioniert. So erhält man in der Fraktion 138—155* ein als P s e u d o j o n o n bezeichnetes Keton, das durch Einwirkung verdünnter Säuren in das isomere Jonon selbst übergeht. Das geschilderte patentierte Verfahren ist durch sehr zahlreiche, meistens ebenfalls patentierte Modifikationen abgeändert und verbessert worden. So kann man nach dem D. R. P. 113 672 die Kondensation von Citral und Azeton anstatt mit Hilfe alkalischer Agentien auch durch einfaches Erhitzen auf 165 bis 175° im Autoklaven bewirken, während die Reaktion gemäss D. R. P. 147 839 schon bei Zimmertemperatur verläuft, wenn man als Kondensationsmittel N a t r i u m a m i d benutzt. Das rohe Jonon ist ein Gemisch aus a-Jonon und /J-Jonon, und zwar gewinnt man durch konz. HjSOt in der Kälte ein im wesentlichen aus £-Jonon bestehendes Produkt, während durch konz. Phosphorsäure oder konz. Ameisensäure der Hauptsache nach a-Jonon erhalten wird (D. R. P. 129 027 u. 133 563). Anstatt des Citrals kann man nach dem D. R. P. 116 637 auch Z y k 1 o c i t r a l (vgl. unter „ C i t r a l " ) mit Azeton kondensieren. Benutzt man zur Kondensation nicht Azeton selbst, sondern Homologe oder Substitutionsderivate des Azetons, so erhält man nach dem D. R. P. 133 758 Jononderivate, die ebenfalls zur Klasse der Veilchenriechstoffe gehören. Ein fast ganz aus a-Jonon bestehendes Produkt erhält man nach dem D. R. P. 139 959, wenn man als Ausgangsmaterial ein Zyklocitral benutzt, das ganz oder in der Hauptsache aus a-Zyklocitral bestellt. Dagegen gewinnt mau ein Jonon mit einem wesentlich höheren Gehalt an /?-Jonon, wenn man nach dem D. R. P. 138 939 das rohe Pseudojonon solange mit Natriumbisulfit kocht, bis da$ rohe, mit Wasserdämpfen übergetriebene Reaktionsprodukt ein sp. G. von 0,940—0,950 zeigt Das hierbei erhaltene rohe Jonon wird fraktioniert, wobei man die unter 12 mm Diuck zwischen 125 und 140" übergehenden Anteile auffängt Andere Patente müssen hier übergangen werden, namentlich auch die auf die Darstellung alkylierter Jonone bezüglichen (z. B. werden die Methyljonone viel benutzt). Die Jonone haben einen herrlichen Veilchengeruch; sie kommen in 10% alkoholischer Lösung in den Handel.
Mliion - • K;i'lmium.
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l kg Mk. 3000,00 Jonon, 100°(oig • • • 1 „ n„ 600,00 „ 20°/oige Lösung 1 „ „ 600,00 «-jonon, 2Ö»/oigc Lösung 1 „ „ 1250,00 ß-jonon, 1(10 % ig . . . 140,00 1 . , 10°/» ige Losunj n Jonon: llaarinann & Bcimer, G. m. l>. II., Jlulzmindcit. Jotblon = Dijodhydroxypropan. C3H5J;(OH). Es bildet eine gelbliche, dicke Flüssigkeit von eigenartigem Geruch; sp. G. (bei 15®) 2,4—2,5. Jodgehalt etwa 80 %. Fast unlöslich in H-O, leichtlösl. in Alkohol, Äther und fetten ölen. Man appliziert es durch Einreiben in Mischung mit Olivenöl, Vaseline, Lanolin ti. s. w.; hierbei wird das Jod gut resorbiert, so dass es ein Ersatzmittel für die innerliche Verabreichung von Jodalkalien darstellt. Jothion 1> Mk. 1,25; H Mk. 10,75; 1 kg Mk 105,00 Jute. Bastfaser verschiedener in Ostindien und China einheimischer, auch in Amerika angebauter Corchorus-Arten. Die Pflanzen werden im Wasser geröstet und durch Abstreifen von Bast befreit; die gewonnene Bastfaser ist 1,5—2,5 m lang und 0,01—0,03 mm breit. Um die Geschmeidigkeit zu erhöhen, wird die Jute mit öl oder Tran getränkt, woher der diesen Stoffen häufig anhaftende, unangenehme Geruch der Jute stammt. Man verarbeitet sie zu Sacktuch, Segeltuch, Fenstervorhängen u. s. w.; für Tauwerk ist sie wenig geeignet, da sie nur geringe Festigkeit besitzt und im Wasser leicht fault. Bleichen von Jute nach zum Patent angemeldeten Verfahren: Tli. KnOsel, Neustadt, Westpr.
Jntef&rberei. Obgleich die Jute eine Pflanzenfaser ist, weicht ihr Verhalten gegenüber Farbstoffen doch von demjenigen der Baumwolle und des Leinens erheblich ab: Basische Farbstoffe färben Jute sämtlich direkt ohne Beize; ebenso färben substantive Farbstoffe direkt aus dem Seifenbade. Saure Farbstoffe fixieren sich auf der Jute nur, wenn diese zuvor mit Tonerdebeizen behandelt ist.
Kabelwachs: Kölner Ceresinftbrik Oebr. Maus, G. m. h. II., i Carl Selz. lern. KSln i. Rh. Kadmium. Cd (Cadmium). A. G. = 112,0. Das Hauptsächliche Rohmaterial für die Qewinnung bildet der bei der Verhütung kadmiumlialtiger Erze zuerst übergehende, braungefärbte Z i n k r a u c Ii, der bis zu 30 % CdO (und CdCOj) enthält. Aus dem Zinkrauch wird das Kadmiummetall gewöhnlich auf trocknem Wege durch fraktionierte Destillation gewonnen, da es schon bei verhältnismässig sehr niedriger Temperatur flüchtig ist; die Destillation niuss mehrfach wiederholt werden. Ganz reines Kadmium gewinnt man einfacher auf nassem Wege, indem man die Zink-Kadmiumlegierung mit verd. H2S0« behandelt: Das Zn geht zuerst allein in Lösung, da es als elcktropositiveres Metall das Cd aus der Lösung auszufällen bestrebt ist. Ein neues Destillationsverfahreu (D. R. P. 132 142) zur Gewinnung von reinem, insbesondere zinkfreiem Cd beiuht auf der Eigenschaft gewisser Körper, schon bei massiger Rotglut sauerstoffhaltige Cd-Verbindungen, insbesondere CdO und CdCOa, zu Metall zu reduzieren, ohne auf die analogen Verbindungen anderer, schwerer reduzierbarer Metalle (wie ZnO und ZnCOs) in derselben Weise einzuwirken. Nach dem Verfahren werden kadmiumhaltige Zinkerze, die einen zur Reduktion des Cd genügenden Gehalt an Eisenkarbonat, Mangankarbonat oder Bitumen haben, der Destillation ohne Zuschlag unterworfen, während Cd-ha!tige Hlittenerzeugnisse (Zinkstaub, Pous-
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Kadmiumfarben —
Kadmiumverbindungen.
sifere), die keinen genügenden Gehalt an einem oder mehreren der genannten reduzierenden Agentien haben, entsprechende Zuschläge erhalten. Nach Dr. C a r l G o l d s c h m i d t kann man Kadmiummetall aus löslichen Kadmiumsalzen nicht nur mittels Zn, sondern auch mittels AI abscheiden, und zwar gelingt die Ausfallung in letzterem Falle quantitativ, wenn eine Spur Chromnitratlösung zugesetzt wird. Das Cd ist ein fast silberweisses, hartes, zähes Metall, das sich an der Luft allmählich mit einer zarten Oxydationsschicht Überzieht. Sp. Q. 8,6; Sch. P. 320"; S. P. 770°. Löst sich leicht in HNO», schwieriger in verd. HCl und HjSO«. Man benutzt es zur Darstellung leichtschmelzbarer Legierungen sowie als Kadmiumamalgam in der Zahntcchnik. Kadmiummetall, ehem. rein in Stängeln
» n Pulver „ „ granuliert „ n Blech r . Strahl & Co., Schoppinltz, O.-Schl.
1 kg Mk. 1 0 , 0 0
1 „ J „ 1 „
„ „ „
14,00 12,00 16,00
E a d m l n m f a r b e n . Von den Kadniiumverbindungen benutzt man als Farbe nur K a d m i u m g e l b ( J a u n e b r i l l a n t , Schwefelkadn i i u m ; Cadmium sulfuratum). CdS. Sehr schöne feurige, völlig lichtbeständige und unveränderliche Farbe, die ihrer hohen Deckkraft wegen in der Kunstmalerei sehr geschätzt ist, aber einen recht hohen Preis hat. Man gewinnt es aus den Lösungen der Kadmiumsalze durch Ausfällung mit HaS oder Schwefelnatrium. Je nachdem, ob man den Farbstoff aus neutraler, schwach- oder starksaurer Lösung ausfällt, zeigt er verschiedene Nuancen von rein Zitrongelb bis Orange. Auch elektrolytisch stellt man es dar, indem man eine Kochsalzlösung zwischen Kadmiumelektroden elektrolysiert und während des Stromdurchganges HtS einleitet.
Kadmiumgelb, dunkel (in 7 Nuancen) hell (in 3 Nuancen) „ Dr. H6hn & Co., Düsseldorf.
1 kg Mk. 11,00 I n n 12,00 — Kfinigswartcr k Elii-ll. Linden vor Hannover.
K a d m i m n l e g i e r u n g e n . Die Legierungen des Cd sind durch Leichtschmelzbarkeit ausgezeichnet. Besonders bekannt sind: 1. W o'o d s M e t a I I , aus 1 T. Cd, 2 T. Pb, 4 T. Sn und 4 T. Bi bestehend. Sehr glänzend, fast silberweiss, etwas biegsam, Sch. P. wenig Uber 60°. Wird als Metallkitt, früher auch als Zahnplombe benutzt. 2. L i p o w i t z s c h e L e g i e r u n g , aus 3 T. Cd, 8 T. Pb, 8 T. Sn und 15 T. Bi; Sch. P. 70°. 3. S c Ii n e 111 o t. 1 2 T. Cd, 2 T. Pb und 4 T. Sn. Sehr zäh, häminerund walzbar; Sch. P. 149°. Auch andere Kadmiumlegierungen sind angegeben worden und werden fUr einige Zwecke benutzt. Vgl. dazu „A I u m i n I u in I e g i e r u n g e n" No. 6. Kflrt m 1 n m verblndnn g e n . 1. K a d m i u m a z e t a t (Cadmium aceticum). Cd(CsHjOi)j + 3HjO. Durch Auflösen von CdO in C J H I O I und Verdampfen zur Kristallisation erhalten. Findet zur Herstellung von Ltister auf Tonwaren Verwendung. Kadmiumazetat, krist „ ehem. rein, krist
1 kg Mk. 1 3 , 0 0 I n n 20,00
Kadmiumbromid „ wasserfrei
1 kg Mk. 8 , 5 0 1 „ „ 13,00
2. K a d m i u m b r o m i d ( B r o m k a d m i u m ; Cadmium bromatum). CdBr» + 4 HjO. Durch Digerieren von Cd (in HsO suspendiert) mit Br, Eindampfen und Kristallisation gewonnen. Lange farblose, an der Luft verwitternde Nadeln, die in HjO und Alkohol leicht löslich sind. Bei 100° entweichen 2 mol., bei 200* der Rest des Kristallwassers. Man benutzt das Salz zu photographischen Zwecken. 3. K a d m i u m c h l o r i d ( C h l o r k a d m i u m ) CdCli, wird beim Eindampfen der salzsauren Lösung von Cd' in leicht verwitternden Prismen C d C l , + 2 H , 0 erhalten.
Kaffee-Essenz — Kaffein.
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Kadmiurochlorid, tecbn ehem. rein „ wasserfrei
1 kg Mk. 11,00 1 n „ 13,00 1 „ „ 15,00
4. K a d m i u m j o d i d ( J o d k a d m i u m ; Cadmium jodatum). CdJj. In derselben Weise wie Kadmiumbromid erhalten, oder aber durch Verdampfen einer Lösung von KJ mit CdSO«. Sechsseitige, perlmutterglänzende Blattchen, die sich in Wasser und Alkohol losen. Findet ebenfalls in der Photographie Verwendung. Kadmiumjodid
1 kg Mk. 31,00
5. K a d m i u m o x y d (Cadmium oxydatum). CdO. Wird durch Verbrennen von Cd, durch Glühen von CdCOa, CdSO« oder Cd(NO»)i gewonnen und bildet, je nach der Art der Darstellung, entweder ein braunes, unschmelzbares Pulver vom sp. G. 6,95 oder aber blauschwarze mikroskopische Oktaeder vom sp. G. 8,1. Durch Ausfallen verdünnter Kadmiumlosungen sowie durch Digerieren von CdO mit H>0 erhalt man weisses K a d m i u m o x y d h y d r a t (Cadmium hydroxydatum), Cd(OH)i, das aus der Luft COs anzieht. Kadmiumoxyd, braun „ schwarz Kadmiumoxydhydrat, techn „ ehem. rein
1 k g Mk. 1 „ „ 1 „ „ l n B
21,00 21,00 13,00 15,00
6. K a d m i u m s u l f a t (Cadmium sidfuricum). CdSO«. Durch Auflüsen von Cd in HjSO«, am besten unter Zusatz von HNO«, und Verdampfen zur Kristallisation erhalten. Man kennt das Salz mit verschiedenem Wassergehalt, nämlich als 3 CdSO« + 8 HiO und als CdSO. 4- 4 HsO. Farblose Kristalle, die sich in Wasser lOsen. Kadmiumsulfat, techn gereinigt n „ ehem. rein Künigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
.
.
.
1 kg Mk.. 8,50 1 „ „ 9,60 1 „ „ 10,50
7. K a d m i u m s u l f i d ( K a d i n i u m s u l f u r e t , Schwefelk a d m i u m ; Cadmium sulfuratum). CdS. Siehe unter „ K a d m i u m f ä r b e n". Kaffee-Essenz. Ein vielfach an Stelle von Zichorien eingeführter Kaffee-Zusatz (Verbilligungsmittel), der im wesentlichen durch sachgemässes Rösten verschiedener Zuckerarten ( K a r a m e l i s i e r e n ) unter Zusatz geeigneter Aromatika und Füllmittel hergestellt wird. Wegen der starken Hygroskopizität des Karamels geschieht der Versand am besten in Blechdosen. Koffein (Coffeinum; Thein, Guaranin). C9HION«OJ + H.O. Der Konstitution nach ist das Kaffein Trimethylxanthin • CHj. N—CH ¿ 0 ¿ - N . CH, .
C.h.iU=N>C0 Alkaloid, das im K a f f e e (Coffea arabica) und im T e e (Thea chinensis) vorkommt. Fabrikmässig wird es fast ausschliesslich aus dem Teestaub dargestellt, obwohl dieser nur 1,7 % Kaffein enthält: Man extrahiert den Teestaub mehrmals mit heissem HiO, dampft die Auszüge stark ein, fällt die Gerbsäure mit Kalkmilch und zieht aus dem Filtrat das Kaffein durch Behandeln mit Alkohol aus. Nach dem Abdestillieren des Alkohols hinterbleibt Rohkaffein, welches unter Zusatz von Tierkohle in HjO gelöst und zuletzt durch Umkristallisieren gereinigt wird. Weisse, seidenglänzende Nadeln, die ihr Kristallwasser bei 100° verlieren. Das Kaffein sublimiert bei 180°; Sch. P. 230,5. Löslich in 80 T. HjO von 15°, in 2 T. siedenden Wassers, schwerlösl. in Alkohol, CS2, C«H«, Petroläther und Äther, leicht in CHClj.
526
Kainit — K a k a o .
Man verordnet es subkutan und innerlich hei Neuralgien, Migräne und gewissen Herzkrankheiten. M. D. (nach D. A. IV.) p. dos. 0,5 g, p. die 1,5 g, dagegen nach Pharm. Austr. M. D. p. dos. 0,2 g, p. die 0,6 g. Kaffein, rein, D . A . IV Coffein, benzoic citric hydrobromic., crist hydrochloric. r salicylic sulfuric., crist „ valerianic C'. F. Boehringer & Sofhne, Mann Leim-Waldhof.
.
H Mk. 3 , 2 0 ; 1 H „ 2,60; 1 H , 3,20; 1 H „ 3,20; 1 H „ 2,60; 1 H „ 2,20; J H .. 2 , 6 0 ; 1 II „ 3,30; 1
kg Mk. 2 8 , 5 0 , „ 23,00 . 28,50 . . 29,00 .. .. 23,50 . _ 20,50 .. .. 23,50 „ . 23,50
Untersuchung wässriger Lösungen von Kaffein mit dem Eintauch-Refraktometer nach Hanus:
Carl Zciiu, Jena.
Prospekt Hess luj.
Kainit siehe „ A b r a u m s a l z e " ; vgl. auch „ D ü n g e m i t t e l , k ü n s t l i c h e". Kakao. Samen (Bohnen) des Kakaobaums Theobroma Cacao. Man unterscheidet u n g e f r o t t e t e n und g e r o t t e t e n Kakao; ersterer, der nur in der Sonne getrocknet ist, hat einen bitteren und herben Geschmack. Das Rotten besteht darin, dass man die Bohnen einige Tage gären lässt und dann schnell trocknet; gerotteter Kakao schmeckt milde und hat seine Keimkraft eingebüsst. Die ODte des Kakaos hängt vom Ursprungslande sowie von der Art der Behandlung ab. Das wirksame Prinzip des Kakaos ist das T h e o b r o m i n (Dimethylxanthin), das in den Bohnen zu 1—3 % enthalten ist. Ausserdem enthalten die enthülsten Bohnen 10—12 % Proteinstoffe und ca. 50 % Fett ( K a k a o b u t t e r ) . Um aus den Bohnen die im Handel als „Kakao" bezeichnete Masse und hieraus weiter die Schokolade zu gewinnen, hat man die Bohnen mannigfachen Operationen zu unterwerfen: Zuerst werden sie zur Entfernung gröberer Verunreinigungen g e s i e b t und a u s g e l e s e n ; hierauf werden sie in rotierenden eisernen Zylindern g e r ö s t e t . Dann kommen sie in eine B r e c h m a s c h i n e , worin die Bohnen zugleich mit den Schalen zerbrochen und dann von letzteren getrennt werden. Nach abermaligem Sieben werden die zerkleinerten Bohnen nun in Kollergängen oder in besonderen, anders konstruierten Mühlen fein zermahlen, wobei die Wände des Apparates durch Dampf erwärmt werden. In dieser Form ist die Masse zur Schokoladenfabrikfition fertig. (Weiteres siehe im Artikel „S c h o k o 1 a d e".) Will man jedoch den als nährende Speise viel benutzten Kakao selbst herstellen, so p r e s s t man die gerösteten und grob gemahlenen Bohnen in Presssäcken unter Verwendung besonders konstruierter hydraulischer Pressen, die durch Einleiten von Dampf geheizt werden, aus; so erhält man das Kakaofett (Kakaobutter), während der Pressrückstand nach dem Vermählen zu feinem Pulver den e n t ö l t e n K a k a o bildet. Während die Kakaomasse vor dem Auspressen 50—55 % Fett enthält, hat entöltes Kakaopulver nur einen Gehalt von 20—35 % Fett. Da der so entölte Kakao sich nur bei längerem Kochen im Wasser verteilt, digeriert man ihn meistens mit einer Pottasche- oder Sodalösung (holländische Methode) oder auch mit Ammoniumkarbonatlösung, wodurch man den sog. l ö s l i c h e n K a k a o gewinnt; demselben wird häufig wieder etwas Kakaofett zugesetzt. Für die Kakaofabrikation sind sehr zahlreiche Maschinen konstruiert worden, die an dieser Stelle bei weitem nicht alle mit Leistung, Kraftbedarf und Preis aufgeführt werden können. Nur zusammenfassend sei erörtert, welche Maschinen eine mit allen Verbesserungen arbeitende Anlage nötig hat, um p e r T a g 1000 k g e n t ö l t e s K a k a o p u l v e r h e r z u s t e l l e n : a) 1 Bohnenreinigungs- und Auslesemaschine; Kraftbedarf 1 HP. Preis der Maschine „ des Leitriemens _ 1 Auffangkastens
Mk. 1 5 0 0 20 n 50
Kakaobutter — Kakodylpräparatc.
527
b) 2 Kakao-Röstmaschinen, jede zu 400 kg Trommelinhalt; Kraftbedarf je 2 HP. Preis mit Planrost je
Mk. 1700
c) 1 Brech- und Reinigungsmaschine; Kraftbedarf 2 HP.
Preis „ „ „
der Maschine der Leitriemen 1 Auffangkastens des Vorgeleges
Mk. 2450 6ft 50 „ 200
d) 1 Keim-Auslesemaschine mit 3 Wechselsieben und 2 eisernen Kästen. Leistung pro Stunde ca. 75 kg; Kraftbedarf 0,3 HP. Preis
Mk. 565
e) 4 Drillings-Kakaoinühlen; Kraftbedarf je 1,5 HP.
Preis jeder Maschine Läuferhebezeug je
Mk. 3300 30
f) 3 Hydraulische Pressen zum Entölen; Kraftbedarf je 0,5 HP.
Preis je4er Presse
Mk. 3500
g) Akkumulator mit automat. Pumpwerk, empfehlenswert zum Betriebe der 3 Pressen. Preis des Akkumulators „ des Pumpwerkes
Mk. M00 „ 525
h) Automatisch arbeitende Pulverisier-Anlage für entölten Kakao, bestehend aus: 1 Vorbrecher, 1 Pulverisator, 1 Siebmaschine (Kraftbedarf ca. 6 HP., Bedienung 1 Mann). Preis der kompl. Pulverisieranlage mit sämtl. Elevatoren, Schnecken u. s. w. Mk. 6250 Die gesamte Anlage für 1000 kg Tagesleistung hat einen Kraftbedarf von 20 HP. und stellt sich auf Mk. 3 7 0 c 0 - 4 0 ( 00
Maschinen zur Kakaofabrikation:
Karl Steinum, Berlin N. M, Rosenthalcrstr. 40/11.
Kakaobutter (Kakaofett; Butyrum Cacao; Oleum Cacao). Zur Gewinnung werden die entschaiten und gerösteten Kakaobohnen (s. „ K a k a o " ) zuerst grob gemahlen und abgepresst, dann feiner vermählen und nochmals abgepresst; man fahrt so fort, bis ein ziemlich fettfreies Pulver hinterbleibt. Häufig werden den zerkleinerten Bohnen auch Alkalikarbonat- oder Ammoniaklösungen zugesetzt, und man erwärmt auf 100°, worauf erst ausgepresst wird; letzteres Verfahren schädigt die Qualität der Kakaobutter. Sie bildet im rohen Zustande eine gelbe, In der Kälte feste Masse von eigenartigem, kakaoähnlichem Geruch. Zur Reinigung kocht man die Kakaobutter meistens nur mit Wasser; eine vollständige Befreiung von allen Beimengungen (Farbstoff, Riechstoff) erreicht man durch Auskochen mit absolutem Alkohol. Da die Kakaobutter sich lange hält, ohne ranzig zu werden, wird sie namentlich zu kosmetischen Präparaten viel verwendet; auch in der Pharmazie benutzt man sie. Sp. G. (bei 20°) 0,9702; Sch. P. 30—33» C.; Verseifungszalil 190-195; Jodzahl 33—38. Kakaobutter: Kunst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street (9. Ins.-Anli. S. 13).
Kakodylpräparate. Medizinisch benutzt man neuerdings vielfach die Kakodylsäure (Acidum kaJcodylicum) und ihre Salze. Erhitzt man trocknes Kaliumazetat Mit gleichen Teilen Arsenigsäureunhydrid, so erhält man ein in Wasser ziemlich tinlösliches, bei 170° C. siedendes Ol von ausserordentlich widerlichem Gerüche (Cadetsche Flüssigkeit), das wenig Kakodyl As s (CH,), und viel Kakodyloxyd Asj(CH s ) 4 0 enthält. Wird dieses Gemisch mit Quecksilberoxyd behandelt, so werden beide Verbindungen zu K a k o d y l s ä u r e (Dimethylarsensäure) As(CH 3 );0-H oxydiert. Sie bildet geruchlose, in H 2 0 sehr leicht lösliche Kristalle. Als Säure ist sie einbasisch; ihre Salze sind in H,'0 löslich und meist amorph. K a k o d v l s ä u r e , krist Kakodylsaitres Eisennxyd
11 M k . H „
2 , 8 0 ; 1 lLösung scheidet sich das schwerer lösliche KHCOj aus. In der Technik vermischt man reine Pottaschelösung mit grob gekörnter Holzkohle, bringt die Lösung zur Trockne und verwandelt sie durch Überleiten von CO» in Bikarbonat. Das Reaktionsprodukt wird in 70—80° warmem Wasser gelöst und das Salz durch Kristallisation gewonnen. Wasserfreie, grosse, durchsichtige, salzig schmeckende, schwach alkalisch reagierende Kristalle. KHCOA dient vornehmlich zur Darstellung von reinem KICOJ.
Kaliumbikarbonat, krist., D. A . I V Pulver, D . A . I V „ ehem. rein, krist. n Pulver
% kg Mk. 6 5 , 0 0 \ „ „ 66,00 % n 88,00 % „ „ 91,00
18. K a 1 i u m m a g n e s i u m s u 1 f a t (Kalio-Magncsium sulfuricuin). K : SOt. MgSO«. Wird aus K a i n i t und aus S c h o e n i t (vgl. unter „A b r a u m s a l z e " ) nach verschiedenen Verfahren gewonnen. So erhitzt man z. B. nac*: B r e c h t den Rohkainit mit einer fflr Kaliummagnesiumsulfat und NaCl gesättigten Lauge in eisernen Kesseln unter einem Druck von 2—4 Atm. Hierbei bildet sich Kaliumbimagnesiumsulfat, welches als B r e c h t sches D o p p e l s a l z bezeichnet wird; kalziniert und gemahlen kommt es direkt als Kaliummagnesiumsulfat in den Handel und wird fast ausschliesslich als Düngemittel benutzt. K a l i u m m a g n e s i u m s u l f a t , k r i s t . , mit einem Höchstgehalt von l°/0 C1 . . . K a l i u m m a g n c s i u m s u l f a t . k a l z . , mit einem Höchstgehalt von 2 , 5 % C1 . .
einem Mindestgehalt v o n 4 0 % K t S O t und Mk. 6,40 fllr % kg netto und 4 0 % K , S 0 4 . einem Mindestgehalt von 4 8 % K j S O i und Mk. 8 , 0 0 für % kg netto und 4 8 % K . S C V
19. K a l i u m m e t a b i s u l f i t siehe No. 3 4 b K a l i u m s u l f i t e . 20. K a l i u m o l y b d a t (molybdänsaures Kali; Kalium molyldaenicum). Das gewöhnliche Salz ( K a l i u m t r i m o l y b d a t ) KjMojOio erhält man durch Zusammenschmelzen von 1 mol. Molybdänsäure mit 2mol. KjCOa und Auskochen der Schmelze mit HjO oder durch Eintragen von Molybdänsäure in kochende Kalilauge, solange noch Lösung erfolgt. Feine seidenglänzende Nadeln, die fast unlöslich in kaltem, reichlich löslich in kochendem HaO sind. Kaliummolybdat, techn „ ehem. rein
KGnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
*
1 kg Mk. 13,00 18,00
21. K a l i u m n i t r a t ( K a l i u m nitricum) siehe Artikel „S a I p e t e r". a I i u m n 11 r 11 (salpetrigsaures Kali; Kalium nitrosum). KNOs. Durch Eintragen von KNOa (für sich oder mit Bleiglanz gemischt) in einen rotglühenden Tiegel oder durch Schmelzen von KNOs mit Blei- oder Kupferdrehspänen erhalten. Das Franz. Pat. 353 467 bezweckt die Wiedergewinnung der biei der Nitritfabrikation als Nebenprodukt erhaltenen grossen Bleioxydmengen durch elektrolytische Reduktion zu Pb. Neuerdings sind verschiedene andere Darstellungsniethoden für Nitrite vorgeschlagen worden. So besteht das Verfahren des D. R. P. 117 298 darin, dass man möglichst luftfreie schweflige Saure Uber ein nahe bis zur Sinterung erhitztes Gemenge von Alkalinitrat (hier also KNO«) mit dem Oxyd oder Karbonat eines Erdalkalis leitet, wobei die Umsetzung der folgenden Gleichung entspricht: KNO, + CaO + SO- = KNO, + CaSO«. Im Grossen erzielt man die erforderliche innige Mischung von CaO und KNOs dadurch, dass man gebrannten Kalk mit konz. KNOj-Lösung löscht; die Ausbeute soll fast theoretisch sein und die Trennung vom unlöslichen Gips sich sehr leicht durchfahren lassen. Nach dem neueren D. R. P. 138 029 reduziert man Salpeter mit Sulfiten, und zwar schmilzt man KNOj bei Gegenwart von KOH und lässt auf die Schmelze bei Temp. zwischen 320 und 420° wasserfreies Sulfit unter gutem RDhren einwirken; das gebildete Nitrit gewinnt man durch Auslaugen mit Nitritmutterlauge und durch Kristallisation. Wird, was 22. K
Kaliumvcrbindungrn.
wichtig ist, jede Überhitzung sorgfältig vermieden, so ist die Ausbeute annähernd theoretisch. Das D . R . P. 160 671 lässt KNO, dadurch darstellen, d a s s man Salpeter mit Kalk und Graphit schmilzt, aus der erhaltenen Masse das Nitrit auslaugt, während der Rückstand wieder in den Betrieb zurückgeht. Nach dem D. R. P. 175 096 erhalt man Alkalinitrit aus Alkalinitrat durch Schmelzen mit fein verteiltem, elektrolytisch niedergeschlagenem Kupfer unter gleichzeitiger Anwendung von Atzalkalien. Nach dem D . R . P . 168 272 leitet man NHj, mit Luft oder O gemischt, über auf 650—750° erhitzte Metalloxyde (wie-FejOj oder CuO; zweckmässig verwendet man gemahlene und geröstete Pyrite) und lasst das so erhaltene Salpetrigsaureanhydrid auf eine Lösung von KOH oder KjCOa einwirken. Die Beobachtungen, den Stickstoff der Luft nutzbar zu machen, erstrecken sich auch auf die Nitritfabrikation. So leitet man nach dem Franz. Pat. 346 066 die durch elektrische Entladungen in Luft erhaltene Mischung gasförmiger Verbindungen von N und O in Atzkalilauge, wobei ein Gemisch von Nitrat und Nitrit entsteht. Dieselbe Reaktion betrifft das Franz. Pat. 350 619, jedoch soll hierbei n i t r a t f r e i e s Nitrit erhalten werden, indem man die bei der elektrischen Ladung in Luft entstehenden Gase unmittelbar In ein mit Atzalkalien beschicktes Absorptionsgefass leitet; die Umsetzung soll glatt der Oleichung 2 NO + 2 KOH = 2 KNOj + H , 0 entsprechen. Nach dem Franz. Pat. 363 643 gewinnt man Nitrite aus Stickoxyd und Sauerstoff, indem man die Temperatur sehr hoch, auf etwa 300°, halt, wodurch die Weiteroxydation zu NsOt vermieden wird. Als Absorptionsmittel dienen Alkalikarbonate oder Erdalkallhydroxyde. Farblose, undeutliche, an der Luft zerfllessliche Kristalle, leicht in H s O, nicht in Alkohol löslich. Es dient zur Darstellung von Azoverbindungen, Salpeteräther u. a. m. Kaliumnitrit, techn., entwässert ehem. rein, in Stängeln (90°/o) „
% kg Mk. 175,00 I n » 4,00
23. K a l i u m o x a l a t (oxalsaures Kali). a) N e u t r a l e s K a l i u m o x a l a t ( K a l i u m oxalicum). KaCiO« + H s O. Früher wurde es durch Neutralisation von O x a l s ä u r e (s. d.) mit KjCOa und Eindampfen zur Kristallisation erhalten. Jetzt stellt man die Oxalate nach dem G o l d s c h m i d t sehen V e r f a h r e n aus Salzen der A m e l s e n s ä u r e dar, und zwar erzeugt man Kaliumoxalat nach dem D . R . P . 111078 durch Erhitzen eines Gemisches von Kaliumformat und KJCOJ. Das D. R. P. 144 150 sieht bei demselben Verfahren einen Zusatz von schon fertigem Kaliumoxalat beim Erhitzen des Formats vor, was die Reaktion vereinfachen und die Ausbeute verbessern soll. Nach dem D. R. P. 161 512 soll man beim Erhitzen des Formats eine kleine Menge (nicht über 5 %) freies Alkali zusetzen. Farblose, leicht verwitternde Kristalle, die sich in 3 T. HjO lösen. Kaliumoxalat, krist Pulver „ ehem. rein
°'n kg Mk. 90,00 % , „ 9S.00 °/ 0 . „ 140,00
Kaliumoxalat: KGnigswarter tc Ebel], Linden vor Hannover.
b) K a l i u m b i o x a l a t (saures oxalsaures Kall; K l e e s a l z : Kalium lioxalicum). KHCsOt + HjO. Durch Sattigen von Oxalsäure mit KjCOi, Lösen einer gleichen Menge Oxalsäure in der Flüssigkeit und Eindampfen zur Kristallisation oder aber aus dem neutralen Salz durch Zusatz einer entsprechenden Menge Oxalsäure erhalten. Das Kleesalz des Handels enthält meist v i e r f a c h o x a l s a u r e s K a l i KHjtCiOt)* + 2 H j O . KHCjO« bildet farblose, luftbestandige, bitter schmeckende, sauer reagierende, giftige Kristalle, löslich in 25 T. kaltem und in 14 T. heissem HjO. rindet dieselbe Anwendung wie die O x a l s ä u r e (s. d.). Kaliumbioxalat, techn. (Kleesalz), krist Pulver „ chem rein, krist
1 kg Mk. 1,85;
% kg Mk. 90,00 •/„ „ „ 95,00 % „ „ 165,00
540
Kaliumverbindungen.
c ) K a l i u m t e t r a o x a l a t (Kalium tetroxalicum). KHCiO« + H ; C : 0« + 2 HjO. Dieses Salz, welches von K r a u t a n Stelle der Oxalsäure zur Titerstellung empfohlen wurde, da es rein darstellbar und an der Luft unveränderlich ist, gewinnt man durch Vermischen einer heiss gesättigten Lösung von Kaliuinoxalat mit der berechneten Menge einer heissen gesattigten Oxalsäurelösung; das Salz wird dann durch mehrmaliges Umkristallisieren gereinigt. 24. K a 1 i u m o x y d e. a) K a l i u m o x y d (Kalium oxydatum). KaO. Bis vor kurzem war es noch nicht sicher, ob K und Na Überhaupt fähig seien, normale wasserfreie Oxyde zu bilden. Jetzt ist die Darstellung dieser Oxyde gelungen (vgl. N a t r i u m o x y d im Artikel „Natriumverbindungen"), und zwar erhitzt man zur Gewinnung von KjO nach dem D. R. P. 143 216 Kaliumnitrat (oder Kaliumnitrit) mit metall. Kaliutn in Mengenverhältnissen, die möglichst genau der Reaktionsgleichung KNO» + 5 K = 3 KjO + N entsprechen. Bei dieser Erhitzung muss die Luft so gut wie vollständig ausgeschlossen sein; auch niuss ein kleiner Überschuss von K vorhanden sein, damit das KsO superoxydfrei ist. Das KaO bildet erkaltet eine graue kristallinische Masse, welche an der Luft unter Gelbfärbung schnell in Superoxyd übergeht. Mit H»0 reagiert es sehr heftig unter Feuererscheinung und teilweiser Oxydation, wobei schwarze Tropfen von geschmolzenem K»Os umhergeschleudert werden. Uber weitere Darstellungsmethoden siehe N a t r i u m o x y d unter „N a t r i u i n v e r b i n d u n g e n". b) K a l i u m o x y d h y d r a t siehe No. 14 K a l i u m h y d r a t . 25. K a l i u m P e r c h l o r a t (überchlorsaures Kali; Kalium perchloricum). KCIOi. Zur Darstellung erhitzt man KClOj, bis die zuerst dünnflüssige Schmelze zähe wird und die O-Entwicklung nachlässt. Die Masse, die jetzt aus einem Gemenge von Perchlorat und Chlorid besteht (2 KCIO» = KClOt + KCl + 2 O), wird mit kalt. HiO ausgelaugt, wobei sich KCl löst, während das sehr schwer lösliche KCIO« zurückbleibt. Letzteres löst sich in siedendem HiO und wird durch Umkristallisieren gereinigt. Über die e l e k t r o 1 y t i s c h e Darstellung siehe unter „ P e r c h l o r a t e " und „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". Wasserfreie Kristalle von schwach kühlendem Geschmack. 1 T. löst sich in 70 T. kaltem (10° C.) und in 6 T. siedendem HiO. Da es weniger leicht zersetzlich ist als das Chlorat, wird es statt desselben mit Vorteil in der Feuerwerkerei benutzt; aber auch In der Sprengstoffindustrie findet es wegen seines hohen Sauerstoffgehaltes steigende Verwendung. 0 Kaliumperchlorat, roh (er. 95°/») „ kg Mk. 60,00 raffin. krist «/„ „ „ 80,00 Pulver °/„ „ „ 85,00 dopp. raffin. krist °/0 „ „ 110,00 „ Pulver »/„ „ „ 120,00 ehem. rein, krist % „ „ 190,00 „ „ Pulver °;0 - „ 210,00 KDnlgtvartcr & Ebcll, Linden vor Hannover. 26. K a l i u m p e r k a r b o n a t (Uberkohlensaures Kalium; Kalium percarbonicum). K,C?0». Es entstellt durch Elektrolyse einer g e s ä t t i g t e n wässerigen K3COj-Lösung bei —10" im Anodenraume. In trocknem Zustande ist es farblos und haltbar, in feuchtem Zustande blau gefärbt und zersetzlich. fn warmer wässeriger Lösung zersetzt es sich, wobei der in Freiheit gesetzte Sauerstoff oxydierend wirkt; durch verd. Säuren wird die wässerige Lösung unter Bildung von H>0> zersetzt. Es soll als Bleichmittel dienen; ausserdem verwendet man es in der Photographie als „ F i x i e r s a l z z e r s t ö r e r " . Kalinmperkarbonat, ehem. rein 1 kg Mk. 14,00 27. K a l i u m p e r m a n g a n a t (flbermangansaures Kali; Kalium hypermanganicum). KMnO«. Zur Darstellung mischt man 500 kg Kalilauge (sp. G. 1,44) mit 105 kg KClOs und 180 kg pulverförmigem MnO», verdampft zur Trockne und erhitzt das erkaltete Pulver in Schmelztiegeln bis zu teigigflüssiger Konsistenz. Die aus Kaliummanganat (KjMnO«) bestehende Schmelze
541
Kaliu m verbindungen.
wird durch Kochen mit viel H»0 und Einleiten von CO: in Permanganat ü b e r geführt. M a n filtriert die Lösung durch Schiessbaumwolle, d a m p f t ein und lässt kristallisieren. Die Oxydation von K 2 Mn0 4 zu KMnOi kann auch mit Hilfe von C1 bewirkt werden sowie durch den elektrischen Strom. Nach dem D. R. P. 118 232 benutzt man O z o n zur Überführung der Manganatschmelze in Permanganat, w o d u r c h eine quantitative U m w a n d l u n g erzielt wird. Man arbeitet in sehr konz. Lösung und leitet ozonisierte Luft d u r c h ; d a s KMnO«, welches in der stark alkalischen Lauge schwer löslich ist, fällt kristallinisch a u s und kann durch Abschleudern gewonnen werden. Schwarzrote, metallgrün schimmernde Kristalle, die sich in 12 T . H»0 von 20° C. lösen. Die Lösung wirkt stark oxydierend. KMnO« wird zum Beizen von Holz, zum Bleichen von Gespinstfasern, zum Reinigen von NH» und von CO« verwendet; es dient als Desinfektions- und Oxydationsmittel, wird in der Medizin, in der Photographie und zur Darstellung von Sauerstoff benutzt. Prüf Omars mit N,,S04 angesäuerte Lösung wird durch Erwärmen mit wenig Oxalsäure vollständig entfärbt und gibt beim Ubersättigen mit NHS und Zusatz von (NH 4 )jS einen fleischfarbenen Niederschlag von MnS. Einen Gehalt an Chloriden weist man durch Erhitzen des Salzes mit verdünnter H a S0 4 nach; hierbei entwickelt sich Cl, daB am Geruch, bei kleinem Mengen mittels KJ-Stärkepapiers nachgewiesen wird. Den KMnO,-Gehalt reinerer Handelssorten bestimmt man durch Titration der stark verdünnten, mit II a S0 4 angesäuerten Lösung mittels eingestellter Eisenvitriollösung. Zur Bestimmung von H a S0 4 kocht man die Lösung mit viel HCl und fällt die II s S0 4 mit BaCl,-L«sung. Kaliumpermanganat, roh „ ehem. rein D . A . I V , kleine K r i s t a l l e . ,. D . A. I V , grosse Kristalle . „
„ „
„
. .
. .
Pulver feinstes Pulver
°/ 0 kg Mk. 3 0 , 0 0 „ „ 80,00 0 u / 0 ., „ 100,00
0
»/„ "/ 0
„ „
„ „
110,00 130,00
Kaliumpermanganat: Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover. Lehmann Sc Voss, Hamburg. Oesterreichisrher Verein, Aussig a. E.
|
Saccharin-Fabrik, Akt.-Ges. vorm. Kahlberg, List & Co., Salbke-Westerhüsen a. Elbe.
28. K a l i u m p e r s u l f a t (überschwefelsaures Kali; Kalium, sulfuricum). K 2 S 2 0s. Darstellung siehe Artikel ,,P e r s u 1 f a t e " . Kaliumpersulfat „ ehem. rein
per-
1 k g Mk. 4 , 0 0 1 „ „ 6,50
29. K a l i u m p h o s p h a t (phosphorsaures Kali; Kalium phosphoricum). Das n e u t r a l e K a l i u m o r t h o p h o s p h a t K3PO» wird durch Glühen von Phosphorsäure mit überschüssigem K2CO3, Lösen der M a s s e in H 2 0 und Eindampfen erhalten; es bildet kleine, in H»0 sehr leicht lösliche Kristallnadeln. D a s e i n f a c h s a u r e Salz (D i k a 1 i u m p h o s p h a t) K 2 HPO« wird durch Sättigen von HaPO» mit KsCOa bis zur beginnenden alkalischen Reaktion erhalten. Das zweifach saure Salz (Monokalium phosphat) KHüPO» gewinnt man durch Zusatz von H 8 P 0 4 zu K 2 C0 3 -Lösungen bis zur Rötung von Lackmuspapier und darauf folgendes Eindampfen. Es bildet sauer s c h m e c k e n d e , in H 2 0 leicht lösliche Kristalle. Kaliumphosphat, roh, für Düngezw. ( 6 0 ° / o i g ) „ gereinigt, Pulver dopp. raffln., krist „ Pulver „ ehem. rein, krist Saures Kaliumphosphat, gerein, krist „ gereinigt, entwässert „ „ rein krist Kaliumphosphat, Königswarter Ebell, dreibasisch Linden vor Hannover.
1 k g Mk. 3 , 5 0 ;
1 k g Mk. 3,-10;
% kg Mk. °; 0 „ „ °/ 0 ., „ " / « . , „ ®/0 . °/ 0 „ „ " ' o h » ,J
0
°/ 0
„
„ ,,
58,00 155,00 300,00 300,00 325,00 275,00 375,00 310,00 250,00
30. K a 1 i u 111 r h 0 d a 11 ii r ( R l i o d a 11 k a 1 i u in; Kalium rhodannf,um). KCNS. Wird durch Umsetzung der Lösung von B a r y u m r h o d a n i i r
542
Kaliumverbindungen.
(s. unter „ B a r y u m v e r b i n d u n g e n " ) oder von C a l c i u m r h o d a n ü r (s. unter „ C a l c i u m v e r b i n d u n g e n " ) mit K-SOi oder KiCO> dargestellt. Ferner gewinnt man es durch Destillation von R h o d a n a m m o n i u m l a u g e (siehe unter „ R h o d a n v e r b i n d u n g e n " ) mit Kalilauge oder Pottasche. Schliesslich geht man bei der Darstellung auch wohl vom K u p f e r r h o d a n f l r (s. unter „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n " ) aus und zersetzt dasselbe mit Kaliumsulfid. Die erhaltenen KCNS-Laugen werden auf 45° B6 eingedampft; nach dem Erkalten kristallisiert das Salz wasserfrei aus. Rhodankalium, techn °/0 kg Mk. 165,00 „ gereinigt °/0 r „ 200,00 n ehem. rein ° 0 „ „ 260,00 Küoigswarter & Ebell, Linden Tor Hannover. 31. K a l i u m s i l i k a t (Kaliwasserglas) s. Artikel „ W a s s e r g l a s " . 32. K a I i u m s u 1 f a t. a) N e u t r a l e s K a l i u m s u l f a t (schwefelsaures Kali; Kalium sulfurlcum). KtSO«. Man gewinnt es aus Kainit und Schoenit (vgl. unter „A b r a u r a s a l z e " ) , indem man ersteren zuerst in Kaliummagnesiumsulfat fiberfahrt und dieses mit KCl zersetzt. Ferner wird KtSO* aus KCl durch Zersetzung mit H>SOt im Sulfatofen genau auf dieselbe Weise gewonnen, wie aus NaCl und H*SO< S u 1 f a t (s. d.) entsteht. Harte, wasserfreie, schwach bitter-salzig schmeckende Kristalle, schwer in HsO, nicht in Alkohol löslich. Dient zur Fabrikation von Pottasche, Alaun, Glas sowie als künstliches Düngemittel. Kaliumsulfat, techn., grau, Pulver % kg Mk. 26,00 „ „ weiss, „ % „ „ 36,00 „ dopp. raff., weiss, krist °/0 r „ 52,00 , „ „ Pulv« •/, „ „ 54,00 ehem. rein, krist., D. A. IV % .. .. 69,00 „ „ Pulver, V. A. IV »/„ „ 79,00 Kaliumsulfat, neutrales: Künifswarter & Ebell, Linden vor Hannover. b) K a l i u m b i s u l f a t (saures schwefelsaures Kali; Kalium bisvlfurlcum). KHSOt. Aus dem vorigen mit fiberschtlssiger H*SO« erhalten. Kaliumbisulfat, techn., geschmolzen °/„ Mk. 47,00 vlo S. Man benutzt sie namentlich zur Bereitung von Schwefelbädern. Nach dem Franz. Pat. 319 187 vermischt man zur Gewinnung von Alkalisulfiden die Sulfate der Alkalien mit etwas mehr Kohle, als zur Überführung in die Monosulfide nötig ist, und setzt das Gemisch der Hitze eines elektrischen Ofens mit Lichtbogen oder Widerstand aus, wobei der Zutritt der Luft ausgeschlossen werden muss. Schwefelleber zu Bädern, D. A . IV „ ehem. rein Einfach Schwefelkalium, techn „ „ ehem. rein, krist Kaliumsnlfhydrat, flüssig ( 3 0 ° Be)
•/„ 1 °/0 1
kg Mk. 46,00 „ „ 1,50 „ „ 90,00 „ „ 3,00 „ „ 56,00
36. K a 11 u m t a r t r a t (Kaliumbitartrat) siehe „W e i n s t e i n". 37. K a l i u m n a t r i u m t a r t r a t (Natronweinstein; Seignettesalz; Kalio-Natrium tartaricum; Tartarus natronatus). KNaC»HiO« + 4 HtO. Aus rohem Weinstein und dem darin enthaltenen weinsauren Kalk durch Zusatz berechneter Mengen von KjCO» und NaiCOs erhalten. Durch HjS wird aus der Flüssigkeit Fe und Cu ausgefallt, dann die Lösung zum Austreiben von CO« zum Sieden erhitzt, eingedampft und zur Kristallisation gebracht. Bildet grosse, farblose, kahl und schwach salzig schmeckende Kristalle, leicht in H>0, schwer in Alkohol löslich. Wird in der Medizin, nebenbei auch in der analytischen Chemie benutzt. Seignettesalz, krist, D. A. IV Pulver
% kg Mk. 145,00 •/, „ „ 150,00
38. K a l i u m w o l f r a m a t ( w o l f r a n i s a u r e s K a l i ; Kalium tuolframicum). KjWO». Durch Eintragen von 1 T. gepulvertem Wolframit in 1 T. geschmolzenes K3CO3 und Auskochen der erhaltenen Schmelze mit HsO oder auch durch Auflösen von Wolframsäure in Kalilauge erhalten. Hygroskopisches Salz, das sich in dem gleichen Gewicht kalten Wassers löst; unlöslich in Alkohol. Auch K a l i u m m e t a w o l f r a m a t KjW.Ou und K a l i u m p a r a w o l f r a m a t KuWisOji sind bekannt. Kaliumwolframat, gereinigt „ ehem. rein Künigswarter & Ebell, Linden vor
I kg Mk. 13,00 1 „ „ 15,00 Hannover.
39. K a 1 i u m x a n t b o g e 11 a t s. „S c Ii w e f e 1 k 0 Ii 1 e n s 10 f f'\ Kaliumverbindungen:
Flirrst Bro«. 4 Co., New York, Xns. 2 u. 4 Sinne Slreet (s. Ina.-Anli. S. V.).
544
Kalk.
K a l k (Calcarla). Als Kalk bezeichnet man sowohl den k o h l e n s a u r e n K a l k (Calciumkarbonat) als auch, und zwar im engeren Sinne, den g e b r a n n t e n K a l k (Calciumoxyd; Calcaría usta; Calcium oxydaturn); schliesslich wird auch der g e l ö s c h t e K a l k (Calciumhydroxyd; Calcaría hydrica; Calcium hydroxydalum) nicht selten als K a l k schlechthin bezeichnet. Man gewinnt den Kalk, d. h. das C a l c i u m o x y d , auch Ä t z k a 1 k genannt, durch das K a 1 k b r e n n e n , d. h. dadurch, dass man kohlensauren Kalk einer sehr hohen Temperatur (Weissglut) aussetzt, bei der CO» ausgetrieben wird; wichtig ist, dass die frei gewordene C 0 2 ungehindert entweichen kann. Das Brennen des Kalkes wird teilweise in Meilern, meistens aber in Öfen ( K a l k ö f e n ) verschiedener Konstruktion vorgenommen; ein Teil der Öfen ist für u n t e r b r o c h e n e n (intermittierenden) Betrieb, der andere Teil dagegen für u n u n t e r b r o c h e n e n Betrieb eingerichtet. Die Öfen der ersteren Konstruktion muss man nach dem Ausziehen des gelöschten (garen) Kalks erkalten lassen und dann wieder füllen, während bei denen der andern Konstruktion ununterbrochen gebrannter Kalk unten abgezogen und roher Kalkstein oben aufgegeben wird. Der Ätzkalk CaO, der aus Kalkstein, aus Marmor, Kreide u. s. w. gewonnen wird, hält sich an trockener Luft unverändert, während er an feuchter allmählich in Calciumhydroxyd übergeht. Er dient als schlackenbildender Zusatz bei der Verhüttung von Erzen, zur Herstellung feuerfester Tiegel, als Zusatz zum Glassatz, zum Entwässern von Flüssigkeiten, zum Austrocknen von Räumen u. s. w. In Berührung mit H 2 0 geht der Ätzkalk in Calciumhydroxyd (gelöschten Kalk; Kalkhydrat) Ca(OH) a über. Das „ L ö s c h e n d e s K a l k e s " geht unter starker Wärmeentwickelung vor sich. Je nach der verwendeten Menge Wasser kann nian den Kalk „ z u r s t a u b i g e n T r o c k n e " oder zu „ K a l k b r e i" oder schliesslich zu „K a 1 k m i 1 c h" löschen. Filtriert man diese, so erhält man eine wasserklare Lösung von Ca(OH) 2 , das K a l k r w a s s ö r . Ein besonderes Verfahren zur Herstellung von gelöschtem Kalk in trockner, reiner, staubfeiner Form ist durch das D. R. P. 151 949 geschützt worden. An der Luft nimmt das Calciumliydrat begierig CO« auf, indem es in CaCOa übergeht. Hierauf beruht seine Verwendung als M ö r t e l (s. d.). Infolge seiner stark basischen Eigenschaften dient der gelöschte Kalk zur Gewinnung von KOH und NaOH, von NH 3 aus NH4C1 u. s. w. Er dient zur Darstellung des Chlorkalks, wird in der Sodafabrikation, Zuckerfabrikation, Gerberei, Fettwarenfabrikation, Färberei, Bleicherei und Düngerfabrikation verwendet; man benutzt ihn zur Reinigung von Kesselspeisewasser, als Desinfektionsmittel u. s. w. Es sei noch erwähnt, dass man unter G r a u k a i k das rohe Calciumazetat versteht. P r ü f u n g t a) G e b r a n n t e r K a l k . Zur Bestimmung des freien CaO wägt man ans einem guten Duichschnittsmuster des Ätzkalks 100 g ab, löscht sorgfältig, bringt den örej in einen 1 U Literkolben, füllt zur Marke auf, pipettiert unter stetem Umschütteln 100 ccm heraus, lässt diese in einen andern 1 Litcrkolben fliessen, füllt auf und entnimmt der gut gemischten Verdiinnung zur Titration 25 ccm, entsprechend 1 g Ätzkalk. Die Titration selbst muss langsam und unter gutem Umschütteln durchgeführt werden: Man setzt zu den 25 ccm Flüssigkeit ein wenig Phenolphtaleinlüsung und titriert mit N-Salzsäure, bis die Rosafarbe verschwunden ist; in diesem Augenblick ist sämtliches CaO gesättigt, dagegen das (JaOO, nocli nicht angegriffen. 1 ccm N-Salzsäure — 0,028 g CaO. — Um die vorhandene CO, zu ermitteln, titriert man CaO 4- CaCO, durch Auflüsen in N-Salzsäurc und Zurücktitrieren mit N-Natronlauge; indem man die nach der vorstehend beschriebenen Methode ermittelte Menge CaO davon abzieht, erhält man die vorhandene Menge CaCO r b) G e l ö s c h t e r K a l k : Die Bestimmung der CO., geschieht in derselben Weise wie beim gebrannten Kalk. Um die Menge des vorhandenen iI./) zu ermitteln, wägt man etwa 1 ff aus einem verschlossenen Wägegläschen ab und erhitzt es im Platintiegel zunächst langsam und dann bis zur starken Rotglut; nach dem Erkalten im Kxsikkatnr wilgi. mau zurück. I>»T Gewichtsverlust ist H 9 0 CO,,; durch Abzietien (1er vorher ermittelten C02 berechnet man die Wasaermenge. Hat man K a l k m i l c h auf den Gehalt an Ätzkalk zu untersuchen, so genügt eine aräometrische Bestimmung nach B l a t t n e r unter Zuhilfenahme folgender Tabelle, welche für eine Temperatur von 10° C. berechnet i .
Kalk, essigsaurer — Gew. Grad von s 1 Baume Kalkmilch in g
CaO in i 1 g
CaO Gew. Proz.
7,5 16,5 26 36 46 66 65 75 84 91
0,745 1,64 2,51 3,54 4,43 5,36 6,13 7,08 7,87 8,74
1007 1014 1022 1029 1037 1046 1052 1060 10CT 1075
1 2 3 4 6 (i 7 8 9 10
Kalksandstein.
Gew. CaO von x 1 Grad ia i 1 Kalkmilch Baume g in g 11 12 13 14 15 16 17 IS 19 20
1083 1091 110U 1108 1116 1125 1134 1142 1152 1162
10t 115 126 137 148 159 170 181 193 206
CaO Gew. Prot 9,00 10,54 11,45 12,35 13,26 14,13 15,00 I5JS5 16,75 17,72
545
Gew. CaO CaO Grad von i 1 in z 1 1 G e w . Baume Kalkmilch g Proz. in g 1171 1180 1190 1200 1210 1220 123 t 1241 1252 1263
21 22 23 24 25 26 27 28 29 30
218 229 242 256 268 281 295 309 324 339
18,61 19,40 20,34 21,25 22,16 23,03 23,96 24,90 25,8? 26,84
Ist die zu untersuchende Kalkmilch d a n n , so liest man recht schnell ab, bevor der Kalk sich absetzt. Fflr d i c k e Kalkmilch darf man keinen zu engen Arlometerrylinder benutzen; man stellt die Spindel leicht hinein und dreht den Zylinder langmm auf dem Tische, herum, bis die durch die schwachen Erschütterungen einsinkende Spindel zur Ruhe gekommen Ist. Ätzkalk Ia . . „ aus Marmor (Marmorkalk) IIa, Stücke
.
IIa» PuWer Ia, weiss, Stücke
Ia,
•n
„
„
Pulver.
-.
rein, D. A. IV
»
.
.
.
»/„ kg Mk. 8 , 0 0 °/ 0 „ „ 1 4 , 0 0 % %
„ „
„ „
%
„
„
%
„
Kalkhydrat (aus Marmorkalk) . . . . . . . . % „ „ K a l k r i n g O f e n (Kohlenverbrauch 16—?0 % der Leistung). Tägl. Leistung Preib . . . Tägl. Leistung Preis . . .
2,5—5 6000—8000
5—10 8000—10000
40-60 26000—35000
10—20 12000—18000
60-90 40000-60000
„
16,00 20,00
22,00 45,00
24,00
20—40 18000—34000
t Mk.
£0—120 60000—75000
t. Mk.
Kalk, kohlens, prädp.
(»österreichischer Verein, Aussig a. E.
Kaiköfen baut:
Willy Hanger, Dresden-A. IS (s. Ios.-Anh. S. IS).
Kalk-Zerkleinerungs-Anlagen: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Qrusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
Kalk, essigsaurer, siehe „Azetat e " . Kalk, phosphorsaurer; Kalk, salpetersaurer
u. s. w. u. s. w. siehe „Calciumverbindungen". Kalkblau siehe „ K u p f e r Fa r b e n " . K a l k f a r b e n . Anstrichfarben, die mit Kalk gemischt sind (vgl. den Artikel „ A n s t r i c h f a r b e n " ) . Kalk, hydraulischer, siehe „Z e m e n t". Kalkmörtel siehe „M ö r t e 1". Kalksandstein. Schon seit längerer Zeit hat man Versuche angestellt, tun aus einem Gemisch von Sand und Kalk ein Baumaterial ( K a l k s a n d z i e g e l ) zu schaffen, das den Naturstein und den Lehmziegel ersetzen kann. Bekanntlich ist man bei der Fabrikation von Lehmziegeln sehr von der Jahreszeit und Witterung abhängig, was bei der Kalksandziegel-Fabrikation nicht der Fall ist. Ferner k ö n n e » Lehmziegel nur erzeugt werden, wo es Tonlager gibt, während sie an Orten, die von solchen weiter entfernt sind, wegen der grossen Transportkosten zu hoch im Preise stehen. Diese Einschränkung fällt bei der Fabrikation von Kalksandstein fast ganz weg, da sich Sand eben allerorten findet. Die Herstellung des Kalksandziegels ist sehr einfach: Aus einem Gemisch von Kalk und Sand, welche in einem gewissen Mischungsverhältnis zueinander stehen müssen und welches Mischungsprodukt wieder einen ganz bestimmten Feuchtigkeitsgrad haben muss, werden in einer besonderen presse die Kalksandziegel gepresst, dann von Hand der Presse entnommen und auf einen eisernen Steinwagen gestellt. Diese vollbeladenen Steinwagen werden unter
Blücher VI.
35
Kalkspat — Kalkstickstoff.
546
auf Schienen in den verschliessbaren Härtekessel hineingefahren, welcher, nachdem der Deckel geschlossen, eine bestimmte Zeit unter Dampfdruck gesetzt wird. Wahrend dieser Zeit des Dampfens machen die Kalksandziegel den Harteprozess durch und werden als sofort verwendbares fertiges Baumaterial aus dem Hartekessel herausgefahren. Übrigens weichen die verschiedenen Verfahren der Kalksandstein-Fabrikation in manchen Punkten wesentlich voneinander ab. Der erzielte Stein ist nicht nur wetterfest sondern auch feuerbeständig, lasst sich also z. B. auch für Dampfkessel-Einmauerungen verwenden. Die D . R . P . 138 935 und 1 5 1 9 4 5 schätzen die Herstellung schlechtleitender Kalksandsteine aus einem Gemenge von Kalk, Sand und Kieselgur, wobei mehr Kieselgur zugesetzt wird, als zur Bildung von Calciumsilikat aus Kalk und Kieselgur notwendig ist. Nach der Dampfbehandlung können die Steine noch gebrannt und diesem Falle vor dem Brennen noch mit Wasserglas getrankt werden. Dem Obelstand, dass die Kalksandsteine bei Regenwetter infolge Aufnahme von Feuchtigkeit ihre Farben sehr stark andern, hilft das D. R. P. 158 615 ab, und zwar derart, dass die unter Dampfdruck geharteten Kalksandsteine mit einem Glasurüberzuge versehen und soweit gebrannt werden, dass die Glasur schmilzt und sich mit dem Kalksilikat des Steines verbindet. Den Ansichtsflachen solcher Steine kann verschiedenfarbige Glasur gegeben werden. Auf die Herstellung, bzw. Verbesserung von Kalksandsteinen beziehen sich auch die D. R. P. 180 279, 180 280, 181 644 und 184 555. Farben zur Fabrikation von Kunststeinen: S. H. Cohn, Ftrbenfibrikem, Berlin 8., Kottboaer Damm 70.
Kalkspat.
Natürlich vorkommendes C a l c i u m k a r b o n a t
Kalkspat in Stücken . „ gemahlen Wilhelm Min»er. Arnstadt
CaCOi.
°/0 kg Mk. 1 , 0 0 — 2 , 0 0 % „ „ 3 , 0 0 - 4 ,U>
Kalkstickstoff. So bezeichnet F r a n k rohes C a l c i u m c y a n a m i d (s. unter „Calciumverbindungen"), das unter Benutzung des Stickstoffs der Luft hergestellt wird. Nach den dieses neue, sehr aussichtsreiche Verfahren betreffenden Patenten (D. R. P. 8 8 363, 92 587, 95 660, 108 971, 116 087, 116088, 141624, 150878 u. 152260) leitet man Luftstickstoff Uber geschmolzenes Calciumkarbid, und zwar kann das Schmelzen ebensogut in der Muffel wie im elektrischen Warmestrahlungsofen vorgenommen werden;alsSchmelzmittel wird dabei NaCl zugesetzt. Bei diesem Vorgange werden 85—95 % der theoretischen Stickstoffmenge aufgenommen, und es bildet sich eine mit Kalk und Kohle verunreinigte schwarz gefärbte Caldumeyanamidmasse mit 20—23,5 % fixierten Stickstoffs. Noch zweckmassiger ist eine Modifikation des Verfahrens, wonach man den N nicht Ober fertiges CaCj sondern über ein Karbidbildungsgemisch leitet, d. h. Ober eine im elektrischen Widerstandsofen erhitzte Mischung von Kalk und Kohle, wobei die Reaktion der Oleichung entspricht: CaO + 2 C + 2 N = CaCN, + CO. Die letztgenannte Methode, welche viel billiger als die zuerst angewendete ist, liefert einen „Kalkstickstoff' mit 12—14 % N. Nach dem D. R. P . 163 320 versetzt man das Karbid, um daraus Calciumcyanamld herzustellen, mit einem Chlorid (nach dei* Patentschrift z. B. mit 23 % CaCl»), was den Vorteil mit sich bringt, dass der Prozess bei viel niedrigerer Temperatur und fast quantitativ verläuft. C a r 1 s o n (Stockholm) setzt statt CaCI* Fluorcalcium zu, wodurch man dieselben Vorteile erreicht, dazu aber noch den weiteren, dass das Produkt auch bei längerem Lagern trocken und unverändert bleibt. Eingehende Versuche haben gezeigt, dass der Kalkstickstoff sich in gewissem Umfange vorzüglich als Düngemittel eignet, indem er durch Zersetzung im Boden seinen Stickstoff abgibt. Nach W a g n e r und G e r 1 a c h ist der in Form von Calclumcyanamid gegebene Stickstoff bei den verschiedenen Pflanzenkulturen in seiner Wirkung der gleichen Stickstoffmenge in
Kalkverbindungen — Kalorimetrie.
547
Form von Ammoniuinsalzen nahezu gleichwertig und bleibt auch hinter der Wirkung von Salpeterstickstoff nur wenig zurück. Für manche Zwecke ist der Kalkgehalt des Kalkstickstoffs beim Düngen lästig und schädlich. Hier setzt das D. R. P, 154 505 ein, welches die Entfernung des Kalks aus dem Kalkstickstoff ermöglicht, indem es diesen in Cyanamid CN-H, überführt; vgl. darüber bei C a l c i u m c y a n a m i d im Artikel „Calciumverbindungen". Die Kalkentfernung kann beispielsweise entsprechend dem D. R. P. 108 971 durch Auslaugen mit heissem HjO geschehen, wobei die N-haltigen Verbindungen in Lösung gehen. Man kann diese Verbindungen, welche bis 66 % N enthalten, nach Belieben mit Kali- und Phosphordüngern mischen. Kalkverbindungen siehe „ C a l c i u m v e r b i n d u n g e n " . K a l m l n siehe „C a I m i n". K a l o d a l . Aus Fleisch hergestelltes aufgeschlossenes, reines Eiweisspräparät. Es enthält die nativen Phosphate de? Fleisches, ist durch Magen, Mastdarm und Haut äusserst leicht assimilierbar, daher von hohem Nahr-< wert und sehr anregend. Helles, gelblichbraunes Pulver, lelchtlösl. in HjO; die Lösung bleibt beim Kochen klar, kann daher bequem sterilisiert werden. - Das Kalodal hat Wichtigkeit für rektale sowie namentlich für subkutane Ernährung. Kalodal
2 5 g Mk. 1 , 1 5
K a l o m e l (Quecksilberchlorür) siehe unter „ Q u e c k s i l b e r v e r b i n d u n g e n". K a l o m e l o l . Es ist kolloidales Kalomel und enthalt 75 % HgtCU und 25 % Eiweisssatze. Weissgraues, geschmackloses Pulver, in kaltem HiO ungefähr 1 : 5 0 zu einer milchähnlichen Flüssigkeit löslich, ebenso löslich in Eiweisslösungen und Blutserum, dagegen unlöslich in Alkohol, Äther, Benzol. In Form von Tabletten Innerlich, In Form von Salben sowie zur Imprägnierung von Verbandstoffen äusserlich angewandt. K a l o r i m e t r i e . Vgl. hierzu den Artikel „ B r e n n s t o f f e " . Zur genauen Bestimmung des Wflrmeeffekts bedient man sich der K a l o r i m e t e r , die es gestatten, eine Probe des zu untersuchenden Materials in einer geschlossenen Kammer mit Sauerstoff zu verbrennen; die entstandene Wärmemenge berechnet man aus der Temperaturerhöhung des die Verbrennungskiammer umgäbenden Wassers (oder Eises). Es sind sehr verschiedene Konstruktionen von Kalorimetern angegeben worden; namentlich die sogenannten k a l o r i s c h e n B o m b e n haben eine weite Verbreitung erlangt. Von den Kalorimetern können nur einige bekannte Konstruktionen hier aufgeführt werden: Kiskalorimeter nach B u n s e n , je nach Grösse ICalurimeter nach F i s c h e r , neueste Konstruktion; Kalorimetergefäss aus Silber, Einsatz aus Platin und R e i n n i c k e l , kompl Dieselben Apparate, Kalorimetergefäss aus vernickeltem Messing, Einsatz und K o r b aus R e i n n i c k e l • Kalorimeter nach H e m p e l , kompl Dazu eiserne Presse zum Emspannen der F o r m beim Pressen der Kohlenzylinder Kalorimeter zur Heizwertbestimmung gasförmiger Brennstoffe nach Junkers: a) Kalorimeter mit Brenner b) Experimentiergasmesser c) Gasdruckregulator d) W a g e und Petroleumbrenner Kalorimeter nach B e r t h e l o t - M a h l e r , kompl Kalorimeter nach P a r r , bequem zur Heizwertbestimmung von Brennmaterialien, kompl. mit Zubehör jedoch ohne Motor und Antriebsgestell
Mk. 2 , 0 0 — 3 , 0 0 „
220,00
„ „
110,00 220,00
„
38,00
„ „ „ „ „
340,00 110,00 45,00 103,00 400,00
„
200,00
548 Da2u „ „ „
Kälteerzeugungsmaschinen. Elektromotor für 110 V. Gleichstrom mit 'Antriebsgestell . Turbine nach Raabe mit Antriebsgestell Reservepatrone (Reaktionsgelass) Reserrethermometer
Thermometer zu Kalorimetern: 0 - 5 0 ° C. in V«»° C 0 - 5 0 ° C. in '/io° C 0 - 5 0 ° C. in V»° C System Beckmann in */'000 C. für mittlere Temperaturen .
Mk. n n «
7) .
n n tt
65,00 22,00 30,00 30,00 20,00 12,00 5,00 30,00
Siehe auch unter „ P y r o r a e t e r " . K<eerzeuffungsmasohiiieii (Eismaschinen). Dieselben wirken entweder durch V e r d a m p f u n g oder durch E x p a n s i o n . In ersterem Falle werden leichtflüchtige Flüssigkeiten (kondensierte Oase), namentlich NH«, SO* oder CO», zum Verdampfen gebracht, wahrend man im andern Falle die Wärmeabsorption bei der Wiederausdehnung vorher verdichteter Oase benutzt. Die Abkühlung ist um so starker, je rascher die Verdampfung oder Ausdehnung vor sich geht. Die auf dem Prinzip der Verdampfung beruhenden Kälteerzeugungsmaschinen arbeiten nicht mehr, wie ursprünglich, mit Absorption sondern fast ausschliesslich mit Kompression: Der Kompressor, d. h. eine zumeist doppelt wirkende Saug- und Druckpumpe, saugt die Dampfe aus dem V e r d a m p f e r ( Q e n e r a t o r , R e f r i g e r a t o r ) und drückt sie in den K o n d e n s a t o r , worin sie wieder verdichtet werden. Derartige Kompressions-Kaitemaschlnen arbeiten bei Benutzung von Kohlensaure mit 40r-i60 Atm. Druck (S. P. der CO* —78° C.); mit Ammoniak arbeiten sie mit einem KondensatorDrucke von 7—12 Atm. (S. P. des NH* —33° C.). Die Kompressionsmaschinen mit schwefliger Saure arbeiten mit einem Kondensatoraruck von 2—4 Atm. (S. P. der SO, — 10° C.). Für die Kälteerzeugung durch Expansion gelangen die K a 111 u f t M a s c h i n e n und die V a k u u m - M a s c h i n e n zur Verwendung. Bei den ersteren wird das Gas (gewöhnlich atmosph. Luft) zunächst komprimiert, durch eine Kflhlvorrichtung von der hierbei entwickelten Warme befreit und dann in einem Expansions-Zylinder wieder auf gewöhnliche Spannung ausgedehnt; die bei letzterem Vorgang eintretende Warmeabsorption dient dem beabsichtigten Zwecke. — Bei den Vakuum-Kältemaschinen saugt man die Luft aus einem Wasser enthaltenden Gefäss ab, wobei ein Teil des Wassers verdunstet und der andere Teil gefriert; man befordert den Vorgang dadurch, dass man die entstandenen Wasserdampfe von H,SO« absorbieren lasst. Kühl - u n d E i s m a s c h inen nach d e m A m m o n i a k - S y s t e m . Stündl. Leistung bei — 2° bis — 5® C. im Refrigerator . Stündliche Eisproduktion . Kraftbedarf zum Betriebe . Stündl. Kühlwasserbedarf . Gew. d. Kühlmasch, m. Kondensator u. Refrigerator . Preis der Kühlmaschine .
KühlSystem.
1000 2000 3000 7 14 20 0,75 1,0 1,5 300 350 800
5000 7500 10000 15000 20000 30000 Kai. 35 53 75 110 150 220 kg. 2,0 3,0 4,0 5,0 6,3 8,8 HP. 10001300 1500 2000 2800 3500 1.
550 110014001600 2100 2800 3800 5200 6800 kg. 2200300034004000 5000 6200 8120 1024013000Mk.
und E i s m a s c h i n e n
Eilproduktion pro Stunde . . Kälteproduktion pro Stunde bei Kühlung von Süsswasser ron + 1 2 ° bis + 1 ® C. ca. . . Kraßverbrauch ca Kühlwasser?erbr. pro Stunde ca. Preis der kompl. Eismaschine . „ „ „ Kühlmaschine
5
7'/«
nach 10
950 1450 1900 »/» 1 1«/* 150 200 250 1750 2000 2500 1600 1800 2300
dem
Kohlensaure-
12*/t
15
2200 l 1 /« 300 2700 2500
171/«
20
2600 3000 3300 1'/» 1'/, 1»/* 350 420 500 3100 3400 3800 2700 2950 3100
kg. Kai, HP. 1. Mk. „
Kalzium — Kampfer. Eisproduktion pro Stunde . . 22'/. Kältep odoktion pro Stunde bei Kühlung von Süßwasser von + 12° bis + 1 ° C. ca. . . 3650 Kraftverbrauch ca i'U Kühlwasserverbr. pro Stande ca. 570 Preis der kompl. Eismaschine . 4000 „ „ n Kühlmaschine 3300
549
25
40
50
75
100
kg.
4000 2'/« 650 4500 3500
6600 2'U 800 5700 4500
9000 3 '/• 1000 7500 5200
13 000 4'/. 1500 9400 6300
20 000 61/» 2500 11500 8500
Kai HP. 1. Mk. „
Siehe auch den Artikel „ K ü h l e n". Kälteerzeugungsmaschinen : Dr. B. JOrgensen, Prag Ziiiow.
| Wegelln h Habner, A. O., Hille a. 8. («. Ins.)
Kühl- und Eismaschinen: A. Borgig, Tegel bei Berlin.
| C. Q. Haubold jr., Chemnitz (Sachsen).
Kalzium u. s. w. . . . siehe unter „C a 1 c i u m" u. s. w. . . . KUtemlschungen siehe unter „E i s". Otto
Halt-Malerleim:
Starcke
& Co.,
O. m. b. 11.,
Leipzig-Lindenau.
Kampescheholz (Campecheholz) siehe „B1 a u h o i z". Kampfer (Camphor). Das Stearopten (der erstarrende Anteil) aus dem ätherischen öle des in China und Japan wachsende!* K a n j p f e r l o r b e e r b a u m s (LaunuCamphora). Zur Darstellung kocht man d a s zerkleinerteHolz mit Wasser, bis der K. auf der Oberfläche schwimmt und sich beim Erkalten als feste Masse ausscheidet. Nach anderer Methode wird er durch Destillation des Materials mit HiO gewonnen. Zur Raffinierung unterwirft män den Rohkampfer, gemischt mit Kolile und Atzkalk, der Sublimation. Gehörte der Kampfer schon zu den ältesten Forschungsobjekten der organischen Chemie, so hat sich in den letzten Jahren ein ganz besondereres Interesse für die Chemie des Kampfers gezeigt. Fest steht, dass er ein z y k l i s c h e s T e r p e n k e t o n von der Zusammensetzung CioHi.O ist. Nach B r e d t kommt ihm die Konstitutionsformel zu. Er steht in naher Verwandtschaft zum B o r n e o 1 (s. d.), indem Borneol durch unterchlorige Säure zu Kampfer oxydiert wird, während umgekehrt Kampfer bei der Reduktion In Borneol übergeht. Da sich eine ganze Anzahl von Terpenen durch oxydierende Agentien in Kampfer oder seine Derivate überführen lässt, so versucht man seit längerer Zeit schon die Ausarbeitung einer Methode zur Darstellung von k ü n s t l i c h e m K a m p f e r . So hat bei Bekanntwerden das folgende, durch D. R. P. 134 553 geschützte Verfahren Aufsehen erregt: Man erhitzt wasserfreies Pinen (Terpentin) längere Zelt mit wasserfreier Oxalsäure auf 120—130°. Hierbei entsteht ein Gemisch, welches Kampfer, Pinylformat und Plnyloxalat enthält. Man wäscht die Masse mit Wasser und verseift das Oxalat und Format mit Alkali, wobei sich die genannten Verbindungen in Borneol und Kampfer spalten. Man destilliert das Gemisch und oxydiert das Borneol mit K*Cr>Or + HiSOi ebenfalls zu Kampfer. Man würde sehr irren, wollte man dieses Verfahren für das einzige zur künstlichen Kampfergewinnung angegebene halten. Gerade auf diesem Gebiete herrscht jetzt eine sehr rege Erfindungstätigkeit. Allen diesen Verfahren gemeinsam ist das Ausgangsprodukt Terpentinöl bzw. das darin enthaltene P i n e n , ein Terpen der Formel Ct«Hi«, welches sich also vom Kampfer durch den Mangel eines O-Atoms unterscheidet. Bei sämtlichen Methoden zur künstlichen Kampfererzeugung führt man das Pinen zunächst in Borneol CioHir. OH oder vielmehr In das diesem isomere Isoborneol über und oxydiert in der zweiten Phase das letztere zu dem eigentlichen Kampfer.
550
Kampfer.
Die Umwandlung des Pinens in Borneol geschieht nach dem oben genannten Verfahren mittels Oxalsäure, bei andern Methoden mit HCl. Von neueren Vorschlagen nennen wir folgende: Nach dem Franz. Pat. 339 504 erhitzt man Terpentinöl und Salizylsäure, mit oder ohne Essigsäureanhydrid; dann wird unangegriffene Salizylsäure mit kalt. Natronlauge entfernt, unangegriffenes ö l mit Wasserdampf abgetrieben, worauf die zurückbleibenden Isobornylester durch Erwärmen mit Natronlauge in Borneol und Isoborneol umgewandelt werden. D a s Amer. Pat. 779 377 behandelt augenscheinlich d a s gleiche Verfahren. Das Franz. Pat. 349 896 lässt d a s Pinen zunächst in das Chlorhydrat überführen und letzteres dann mit Bleiazetat in essigsaurer Lösung unter Druck erhitzen; hierbei entsteht hauptsächlich Kamphen, welches sich mit Permanganat leicht zu Kampfer oxydieren lässt. Nach dem Franz. Pat. 349 852 bildet man ebenfalls zuerst Pinenchlorliydrat und führt dieses durch Einwirkung eines Formates in den Bornylformylester Uber, welches bei der Verseifung Borneol liefert. Das Engl. Pat. 14 189 von 1904 beschäftigt sich mit der Reinigung von Pinenchlorhydrat als Vorbereitung der Kampferdarstellung. Man soll danach d a s Rohprodukt mit einem Verseifungsmittel erhitzen, es dann abscheiden, waschen, durch konz. HjSO« von öligen Verunreinigungen (welche dabei verharzen) befreien und zuletzt mit Wasserdampf destillieren. Die zweite P h a s e der künstlichen Kampferdarstellung besteht in der Oxydation des Isoborneols zu Kampfer: Nach den D. R. P. 157 590 und 161 306 ist es besser, d a s Borneol und Isoborneol nicht mit Oxydationsmitteln zu behandeln, welche nachher Rückstände hinterlassen, sondern man löst die Borneole in Benzol oder Petroläther und behandelt sie dann nach dem erstgenannten Patente in alkalischer Lösung mit wässeriger Permanganatlösung oder, nach dem zweiten Patente, mit Ozon, welches eingeleitet wird. D a s Franz. Pat. 352 888 lässt zur Oxydation auf eine Isoborneollösung in Benzol Chlorwasser einwirken oder aber Chlorgas auf das trockene Borneol zur Reaktion kommen. Das D. R. P. 158 717 lässt die Isobornylester, wie sie bei der Behandlung des Pinens mit Säuren entstehen, nicht erst zu Isoborneol verseifen, sondern oxydiert sie direkt mit Chromsäure, Permanganat, Salpetersäure oder andern Oxydationsmitteln und unter Zusatz einer durch d a s Oxydationsmittel nicht angreifbaren Säure, wie z. B. Eisessig, zu Kampfer. D a s D . R . P . 161523 mit dem Zusatz-D. R. P. 166 722 schützt ein Verfahren, wonach man Isoborneol sowohl wie Borneol unter Überleiten von Sauerstoff, bzw. Luft erhitzt, wobei d a s Ausgangsmaterial zum Teil in Kampfer übergeht, der als Sublimationsprodukt erhalten wird. — Ohne auf die sehr zahlreichen andern Patente zur Gewinnung von künstlichem Kampfer einzugehen, wollen wir hier im Anschluss an eine Arbeit von A. H e m p e l (Chem.Ztg. 1907, S. 6 f f . ) die synthetischen Methoden in folgende vier Gruppen teilen: 1. D a r s t e l l u n g d u r c h h i n w i r k e n v o n S ä u r e n a u f T e r p e n t i n ö l . Hierher gehört z. B. d a s oben genannte D . R . P . 134 553 und d a s Franz. Pat. 339 504. 2. D a r s t e l l u n g d u r c h E i n w i r k e n v o n A z e t a t e n a u f Pinenchlorhydrat. Hierzu gehören die oben genannten Franz. Pat. 349 896 und 349 852. 3. D a r s t e l l u n g d u r c h E i n w i r k e n v o n M a g n e s i u m a u f Pinenchlorhydrat. Dieses unter D. R. P.-Anm. H. 34 107 und 34 167 von A. H e s s e zum Patent angemeldete, sehr interessante Verfahren benutzt die Grignardsche Reaktion zur direkten Kampfergewinnung. 4. D a r s t e l l u n g d u r c h E r z e u g u n g v o n C a n i p h e n a u s P i n e n c h l o r h y d r a t , H y d r a t i s i e r u n g zu I s o b o r n e o l und O x y d a t i o n zu K a m p f e r . Auf dieses Verfahren beziehen sich die Verfahren D . R . P . 67 255, 149 791. 153 924, 154 107 u. a.
Kampfernaphtol — Kanadabalsam.
551
Der Kampfer bildet eine weisse, kristallinische, fettig-glänzende, zähe und bröckelige Masse von starkem, spezifischem Geruch und brennendem Geschmack. Kaum löslich in H 2 0, leicht löslich in Alkohol, Atber, Chloroform, ölen u . s . w . Sch. P. 175°; S. P. 204°. Sp. G. je nach Kompaktheit 0,922 (bei 10°) bis 0,995 (bei 15°). Um ihn zu pulvern, benetzt man ihn mit Alkohol. Er wird in der Medizin, zur Vertreibung von Motten, zur Herstellung von Nachtlichten, in der Feuerwerkerei sowie in grösster Menge zur Herstellung von Z e l l u l o i d (s. d.) benutzt. Verwandt mit dem beschriebenen sogenannten L a u r i n e e n k a m p f e r ist der B o r n e o - oder S u m a t r a k a m p f e r , im reinen Zustande B o r n e o l (s. d.) genannt. P r O f n n s t Beim Erwärmen von 1 g Kampfer in offener Schale muss er ohne RBckatand verdampfen. Natürlichen und künstlichen Kampfer soll man durch Verreiben mit gleichen Teilen O h l o r a l h y d r a t unterscheiden kBnnen: Natürlicher Kampfer gibt dabei eine «iropS« Flüssigkeit, w&hrend künstlicher Kampfer mit Chloralhydnt nicht flltalx wird. Kampfer ab Hamburg, raffin. D. A . I V z. Z Monobromkampfer
1
„
°/o kg Mk. 470,00 „ 1 0 , 0 0 ; °/ 0 „ „ 850,00
K a m p f e r n a p h t o l (Camphornaphtol). Kondensationsprodukt aus Kampfer und 0-Naphtol, welches medizinisch Verwendung finden soll. Jedoch wird es wegen seiner stark toxischen Eigenschaften neuerdings von verschiedenen Seiten heftig angegriffen. K a m p f e r ö l . Nebenprodukt der Kampfergewinnung, das hauptsächlich in Japan hergestellt wird. Nach dem Bericht von S c h i m m e l & C o . kommt es unter drei Formen im Handel vor, als r o h e s , w e i s s e s und r o t e s ö l . Die Rohessenz wird direkt durch Destillation der Holzspane mit Wasser gewonnen. Man trennt sie mechanisch von den darin enthaltenen Kampferteilen und erhalt ein durchdringend riechendes transparentes öl. von gelber bis brauner Färbung und einem spezifischen Gewicht von 0,95 bis 0,995. Aus diesem Rohöl wird das weisse ö l nach Abscheidung des Kampfers durch fraktionierte Destillation gewonnen. Es ist ein leicht bewegliches, farbloses ö l von starkem Kampfergeruch. Durch weiter fortgesetzte fraktionierte Destillation erhalt man aus den erst bei Ober 200° übergehenden Teilen das rote Kampferöl, welches Safrol, Eugenol und Spuren von Kampfer enthalt Neuerdings haben sich infolge einer veränderten Technik bei der Herstellung auch die Kampferöl-Fabrikate etwas geändert, und zwar unterscheidet man w e i s s e s oder l e i c h t e s Kampferöl (sp. G. bis 0,890) und s c h w a r z e s oder s c h w e r e s Kampferöl (sp. G. 0,900 bis Ober 1,00) sowie endlich b l a u e s dickflüssiges Kampferöl (sp. G. 0,95—0,96). Letzteres eignet sich namentlich zur Porzellanmalerei und soll das Nelkenöl ersetzen können. Kampferöl, rekt., schwer lcicht D. A. IV „
% kg Mk. 125,00 1 „ „ 2,00
Kampf ers&ure (Acidum catnphoricum). CioHiaO«. Durch Einwirkung von HNO» auf geschmolzenen Kampfer erhalten. Sie bildet färb- und geruchlose Kristallpiattchen, die in reinem Zustande bei 186—187° schmelzen. Sie ist eine zweibasische Saure; ihre Salze nennt man C a m p h o r a t e . Man benutzt sie medizinisch, und zwar ausserlich als zusammenziehendes Mittel bei Entzdndungen und Geschwüren, innerlich gegen die Nachtschweisse der Phtisiker. Kampfersäure, chcra. rein krist. D. A. IV Kampfersäureanhydrid
H Mk. 5 , 0 0 ;
1 kg Mk. 24,00 1 „ „ 45,00
Kanadabalsam (Kanadischer Terpentin; Balsamum Catuidense). Ein Balsam, der von der Abies balsamica (Balsamtanne) erhalten wird, indem man im Frühjahr dicht Ober dem Boden einen horizontalen Rindenschnitt macht und darfiber ein StUck abschlagt: der Balsam fliesst dann in untergestellte Gefässe; er wird durch Filtrieren gereinigt. Balsam, der vollkommen klar und durchsichtig, zuerst fast farblos und später blassgelb ist, honigdick, allmählich ohne Trübung erstarrend. Sp. G. (bei 15°) 0,985—0,999. Lichtbrechungsvermögen 1,528. Er löst sich voll-
552
Kannabinol — Karbide.
ständig in Äther, Benzol, Chloroform und Schwefelkohlenstoff. Man benutzt ihn zum Kitten von Linsen fQr optische Apparate, zum Einschliessen mikroskopischer Präparate u. s. w. Kanadabalsam,* gereinigt 1 kg Mk. 4,75 „ 'zur Glashärte eingetrocknet . . H kg Mk. 2,80; 1 „ „ 25,00 „ extra rein, zur Glasharte eingetrocknet „ „ „ 3,80; 1 „ „ 35,00
Kannabinol. CnHaoOj. Der wirksame Bestandteil des Haschisch. Schwachgelbliche dicke Flüssigkeit, löslich in Alkohol und Äther, oxydiert sich an der Luft. S. P. (bei 0,5 mm Druck) 215». Kannen: Fabrik explosionssicherer G'efässe t:
I;I. !\ 1
Salzkotten i. W.
Kannlster:
Fabrik exploeionsslcherer Gefässe, (;. in. l>. II.. Salzkotten i. W.
Kaolin (Porzellanerde; China Clay). Eine meistens sehr reine Tunsubstanz, die zur Fabrikation von Glas, zur Herstellung von feuerfestem Mörtel und ebensolchem Verputz benutzt wird. Kaolin, bei Waggonladung
° o kg Mk. 1 , 5 0 — 5 , 0 0
Kaolin:.
Bentfeld & Bosenberg, Wien 9/1, Liechtenstein I Lehmann & Voss, Hamburg. «tr. 51. . .Chamottc _ . . Thonwerke, . Pfalzische Eduard Ellbogen, Wien 1II/2, Dampfschiffstr. 10. stadt (Pfalz). Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 o. 4 Stonc Street (•. Ina.-üih. S. 13). i Fried.
Kaolin-Zerkleinerungs-Anlagen: Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
A. O., Grtln-
Magdeburs-BiKkau.
Kapellen siehe „ P r o b i e r k u n s t " . Karamel siehe „ Z u c k e r k u l ö r". Karatlerungr siehe „G o I d 1 e g i e r u n g e n". Karbide (Metallkarbide). Man zählt die Verbindungen der Metalle mit Kohlenstoff meistens zu den Legierungen, da ausserordentlich wechselnde Verbind ungsverhältnisse vorkommen. Die meisten Karbide bilden sich erst bei sehr hoher Temperatur, und man benutzt zu ihrer Darstellung die Temperatur des elektrischen Lichtbogens, d. h. man operiert im e l e k t r i s c h e n O f e n (vgl. den Artikel „ Ö f e n , e l e k t r i s c h e"). 1. C a l c i u m k a r b i d , auch als K a r b i d schlechthin bezeichnet, CaC>. Aus getrocknetem und gemahlenem Koks (oder Holzkohle) und gepulvertem Ätzkalk In elektrischen Öfen besonderer Konstruktion, den sogenannten K a r b i d ö f e n , gewonnen; wichtig ist eine innige Mischung der beiden Ausgangsmaterialien sowie ein richtiges Verhältnis. Bei den Karbidöfen für i n t e r m i t t i e r e n d e n Betrieb geht die Reaktion in einem Kohletiegel vor sich, der mit einem leitenden Mantel verbunden ist und die eine Elektrode bildet; die andere Elektrode ist ein in den Tiegel hineinragender, verstellbarer Kohlestab. Viel zweckmässiger sind die Karbidöfen für u n u n t e r b r o c h e n e n Betrieb, bei denen unten das flüssige Karbid abgestochen wird, während sie von oben kontinuierlich mit der Kalk-Koksmischung beschickt werden. Da nicht die Elektrizität sondern die hohe Temperatur der die Karbidbildung bewirkende Faktor ist, kann ebensowohl Wechselstrom wie Gleichstrom zur Verwendung gelangen. Auf das Amer. Pat. 765 838 und das Franz. Pat. 332 416, welche sich auf die Fabrikation von Karbid beziehen, braucht hier nicht eingegangen zu werden. Harter, schwarzer oder brauner, kristallinischer Körper, unlöslich in allen Lösungsmitteln, zersetzt sich mit H,0 schon in der Kälte unter Entwicklung von A z e t y l e n (s. d.). Ausser zur Darstellung dieses Gases benutzt man CaC> neuerdings als Reduktionsmittel für Metalloxyde, Salze und Erfce. Besonders eignen sich zur Reduktion die Chloride, denen man zur Verbrennung des C noch das Oxyd des gleichen oder eines andern Metalles zusetzt. Die Reaktion entspricht dann (bei der Cu-Gewinnung) der Gleichung: 4 CuO + CuCli + CaCj = 5 Cu + CaCl, + 2 CO,. Als Flussmittel dient NaCl oder das leichter schmelzende Gemisch aus KCl
Karbodvnamit —
Karbonit.
553
und NaCl; die Chloride müssen, um Zersetzung des Karbids schon in der Kälte zu vermeiden, vollständig wasserfrei sein. Nach dieser Methode lassen sich besonders leicht Cu, Pb, Ag und Ni darstellen. Besondere Bedeutung für die Karbidindustrie hat augenscheinlich das F r a n k sehe Verfahren zur Stickstoffgewinnung aus der Luft. Vgl. darüber den Artikel „K a I k s t i c k s t o f f" sowie C a l c i u m e y a n a m i d unter „ C a l c i u m v e r b i n d u n g e n". Calciumkarbid, j e nach Qualität
%
kg Mk. 3 0 , 0 0 — 3 4 , 0 0
2. B a r y u m k a r b i d . BaC». Nach dem D. R. P. 117 920 reduziert man BaSO« zunächst durch Glühen mit überschüssigem Koks zu BaS, pulvert dieses und schmilzt es, mit Eisenspanen gemischt, im elektrischen Ofen; durch den JWetallzusatz, der den Schwefel als Schwefeleisen bindet, wird die Karbidbildung wesentlich erleichtert. Man verarbeitet das BaCj auf Azetylen und krist. Baryumhydrat, denn das BaC 2 zersetzt sich, entsprechend dem CaCs, bei Berührung mit HsO nach der Gleichung: BaC, + 2 HJO = CJHJ + Ba(OH)r. 3. S i l i z i u m k a r b i d siehe „ K a r b o r u n d " . 4. B o r o k a r b i d. B«C, Aus Borverbindungen und Kohle im elektrischen Ofen erhalten, am besten aus B selbst mit C in Gegenwart von aus der zusammengeschmolzenen Masse wird das Cu mit HNO» gelöst, worauf das B«C in glänzenden, schwarzen Kristallen übrig bleibt, die durch eine ausserordentliche Härte (höher als die des Karborunds) ausgezeichnet sind. Wegen dieser Härte ist das Borokarbid vielleicht berufen, praktische Wichtigkeit zu erlangen. — Nach dem D. R. P. 152 501 stellt man es durch starkes Erhitzen von Quarz mit Koks, Tonerde, Calciumborat, Borsäure und Kofchsalz dar. Andere Karbide sind bis jetzt ohne jede technische Bedeutung: < Maschinelle Einrichtungen für Karbid-Fabriken: l-'ried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
Explosionssichere Gefässe für Calciumkarbid:
Fabrik explosionssicherer GeflUse, G. m. (>. II..
Karbidanlagen baut:
Salzkotten i. W.
Ziviliugenieur Dr. ing. \V. Conrad, Wien I X , Mariannengasso 12.
Karbodynamlt siehe „D v n a in i t e". Karbolinenm. Ist ein Gemisch schwerer Steinkohienteerölei das in mässig warmem Zustande unter starkem Rühren mit Chlor behandelt worden ist. Durch diese Behandlung wird der dem Rohprodukt anhaftende sehr unangenehme Geruch fast beseitigt. Das Karbolineum, welches ein ausgezeichnetes Holzkonservierungsmittel ist, hat ein sp. G. von über 1,12, S. P. 295". Meistens hat das Karbolineum auch einen Gehalt an Chlorzink. Auch nicht mit Chlor behandelte und weniger konservierend wirkende Teeröle werden unter dem Namen Karbolineum gehandelt. K a r b o l i n e n m , j e nach Q u a l i t ä t
Karbolineum:
A.-O. f. Thcer- u. Erdöl-Industrie, Berlin W. "5. lt. Avenarius & Co., Stuttgart, Hamburg, Berlin, KBln a. Rhein, van Baerle & Co., G. in. b. H., Worms a. Rh. Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim a. M. Court 4 Baur, G. m. b. H.. KBIn-Elirenfeld B 31 (Obstbaum-Karbolineum). • .. >
®/0 kg M k . 9 , 0 0 — 3 4 , 0 0
L. Ilaurwitz 4 Co., G. m. b. H., Berlin N. 39. — Stettin. KBnigswartcr & KbclJ, Linden vor Hannover. C. W. Pabst, Halle a. 3. Therrprodulctenfabrik Baese 4 Meyer, Braunschweig.
Karbolkalk siehe „D e s i n f e k t i o n". Karbolsäure siehe „P l i e n o 1". Karbolysin. Unter diesem Namen kommen Karbolsäurepastillen in den Handel, deren Untersuchung ergab: 5 1 , 8 % Phenol, 2,14% Natriumbikarbonat, 46,06 % Weinstein. K a r b o n a t e (kohlensaure Salze) siehe unter den betreffenden M e t a l l V e r b i n d u n g e n .
Karbonisation siehe „W o 11 e". Karbonit siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e".
554
Karborund — Karvon.
K a r b o r u n d (Siliziumkarbid). S i C . E s entsteht nach der Gleichung: SiO* + 3 C = S i C + 2 CO. Zur Darstellung schmilzt man 100 T . Sand mit 100 T . Koks (oder Kohle) und etwas Kochsalz im elektrischen Ofen (vgl. Artikel „ Ö f e n , e l e k t r i s c h e " ) zusammen; das NaCI wirkt dabei nur mechanisch. D i e Materialien sind in möglichst reinem Zustande zu verwenden und sehr sorgfältig zu mischen. D a s Reaktionsprodukt wird nach dem E r kalten zerklopft und die grün glänzenden Karborund-Kristallbrocken mechanisch ausgesucht; dieselben werden dann zerstossen, zuerst mit HiSO«, dann mit NaOH behandelt, mit HsO ausgewaschen, bei RotglDhhitze ausgeglüht und mit HF behandelt. D a s gereinigte Material wird gepulvert, durch Schlämmen in verschiedene Feinheitsgrade getrennt und getrocknet. Zur Herstellung von Schleifrädern versetzt man das Karborund-Pulver mit einem beim Brennen slnt.er^den Bindemittel, presst d i e M ? s s e unter hydraulischen Pressen in Formen und brennt sie dann in Tonkapseln. Die Gegenstände sind grün gefärbt und haben durch ihre ausserordentliche Härte (Härtegrad 9 — 1 0 ) und geringe Abnutzung für die Präzisionsschleiferei hohe Bedeutung. Ferner benutzt man d a s S i C neuerdings auch zur Reduktion von Metalloxyden, Salzen und. Erzen, und zwar in derselben W e i s e , wie dies unter C a l c i u m k a r b i ä im Artikel „ K a r b i d e " erörtert ist. Karborund, krist. oder Pulver 1 kg Mk. 3,50; °/0 kg Mk. 30, leicht loslich in Alkohol und Äther. Dient zur Darstellung verschiedener anderer Verbindungen, namentlich mehrerer Teerfarbstoffe.
Benzophenon
D Mk. 0,90; H Mk 8.00
Das A z e t o p h e n o n C«H5. CO . CHj ist unter dem Namen H y p n o n ein viel benutztes Arzneimittel (Schlafmittel); vgl. den Artikel „ A z e t o p h e n o n". Ketone: Chemische "Werke Fiirstenwaldc, Dr. B. Heckcr ! Dr. R. JGrgensen, Prag-Ziikow. £ W. Zeidler, G. m. b. H., Fflrstenwalde-Spree. i K i e f e r n a d e l B l (Fichtennadelöl, Waldwollöl; Oleum Pini). Aus den Nadeln der Kiefer Pinns silvestris durch Destillation mit Wasserdämpfen gewonnenes ätherisches Ol. Farblos oder grünlichgelb, von angenehmem, balsamischem Geruch. Sp. G. 0,866—0,872. O. D. + 10°; bekannte Bestandteile P i n e n , S i l v e s t r e n , K a d i n e n und B o r n y l a z e t a t . Nahe verwandt damit ist das wertvolle L a t s c h e n k i e r f e r ö l (Latschenöl), das auf dieselbeWeise aus denNadeln der Zwergkiefer Pinus pumilio gewonnen wird. Sp. G. 0,865—0,970; O. P. — 5 bis 10°; enthält 5—9 % Bornylazetat. Ausser den beim gewöhnlichen Kiefernadelfil isolierten Bestandteilen hat man noch K a d i n e n und P h e i l a n d r e h darin gefanden. Das Latschenkieferöl ist durch einen stark balsamischen Geruch .ausgezeichnet. Kicfernadelöl, von Pinns silve»tril 1 kg Mk. 4,00 „ „ Pinns sibirica . I n „ 2,40 „ „ Pinus pumilio (Latschenkieferöl) 1 „ „ 14,00
_ Pinus picea (Edeltannenöl)
„
1 „ „ 20,00
, Abies peeünata (Tannenzapfcnöl) 1 „ „ 11,00 Kiefernadelöl-Apparate: F. II. Meyer, Hannover • Hainholz (s. Ins.-Anh. €. IT). KienBl siehe „T e r p e n t i n ö 1". Chemische Werke Fürstenwalde. Dr. B. Ilcckcr | Dr. R. Jürjensen, Prag-Ziikow. t W. Zeidler, G. m. b. H., FtlrstenwaMe-Sprre. | Apparate zur Herstellung von Kienöl: F. I}. Meyer, Hannorer-Hainholt. K i e n r o s s siehe „R u s s". K i e s e l siehe „S i 1 i z i u in". K i e s e l e r d e = Kieselsäure siehe „ S i l i z i u m v e r b i n d u n g e n " . K i e s e l f l u o r w a s s e r s t o f f (Acidurn hydrosiliciofluoricum). HtSiF«. Durch GlQhen von Flussspat, Kieselsäure (Sand) und Ton unter Zusatz von Kohle in Schachtöfen erhalten; das entweichende gasförmige Sillziumfluorid SIF» wird in HäO eingeleitet, wobei sich H»SiFe bildet. Bei der technischen Darstellung leitet man das SiF» nicht in H»0, sondern lässt es nur fortwahrend auf feucht erhaltene Flächen wirken. Neuerdings gewinnt man die Kieselfluorwasserstoffsäure auch als Nebenprodukt bei der Superphosphatfabrikation, und zwar auch hier aus dem bei dieser Fabrikation entweichenden Siliziumfluorwasserstoffgas. Nach P r i o r fabriziert man Kieselfluorwasserstoffßäure technisch nicht für sich, sondern gewinnt es als Nebenerzeugnis, unter anderm auch bei der Behandlung von Tongefässen mit HF (zur Erzielung grösserer Porosität) sowie bei der Reinigung von rohem Graphit mit HF; das Produkt wird durch Destillation mit Wasserdampf gereinigt. Farblose, stark saure, in konzentriertem Zustande rauchende Flüssigkeit, löst Metalle, greift Glas nicht an. Von ihren Metallsalzen sind nur KiSiF« und BaSiF« in HiO schwer löslich, was in der analytischen Chemie benutzt wird. n
Kieselfluorwasserstoffsäure (sp. G. 1,160 = 20° Be) . . „
_
(sp. G. 1,330 = 35® Bi)
anenfrei
ehem. rein
. . «/„ kg Mk.3K.00 % „ ,
1 „ „
1
-
.
55,00
3-50 8,00
Kieselfluorsalze — Kieselsaure Salze.
573
Kieselfluorwasserstoff:
KSnlgswarter t Ebell, Linden vor Hannover.
Einrichtungen zur Gewinnung baut: J. L. a
Eckelt, Berlin N. 4.
K l e s e l f l a o r s a l x e . Besonders wichtig ist das K i e s e l f l u o r n a t r i u m Na,SiF«. Es kann durch Sattigen von H>SiF« mit NaOH oder NaiCO« gewonnen werden. Auch aus Kochsalz und HiSiFt wird es dargestellt. Neuerdings gewinnt man die Hauptmenge als Nebenprodukt bei der Superphosphatfabrikation. Kieselfluorsalze: Kieselfluoraluminium, techn. rein, flüssig (36° Be) «/„ kg Mk. 96,00 „ ehem. rein 1 „ „ 16,00 Kieselfluorammouium, teebn. flüssig °/0 „ „ 60,00 »fest I n n 3,75 „ ehem. rein I n n 14,00 Kieselfluorbaryum 1 „ „ 3,76 Kieselfluorblei, techn. flüssig, sp. G. 2,0 % „ . 110,00 „ ehem. rein 1 „ „ 3,20 Kieselfluorcaldum, techn. flüssig °/0 „ „ 146,00 Pulv« °/o n n 200,00 „ ehem. rein I n n 10,00 Kieselfluorchrom, flüssig (35° B i ) I n n 4,00 Kiaselfluoreisen, techn., Pulver °/o n n 120,00 „ ehem. rein, krist °/o n n 360,00 Kieselfluorkalium, techn °/o n n 145,00 „ ehem. rein I n n 7,50 Kieselfluorkupfer t „ „ 10,00 Kieselfluormagnesium, techn. flüssig (-'0° Be) °/0 „ „ 52,00 n krist °/o » n 115,00 „ „ entwässert °/o „ „ 140,00 Kieselfluormangan 1 „ „ 10,00 Kieselfluornatrium, techn °/o n n 48,00 gereinigt % n n 160,00 „ chem rein I n n 4,00 Kieselfluorquecksilber I n n 25,00 Kieselfluorstrontium, techn. flüssig (20° Be) I n n V,00 „ chem. rein 1 n n 10,00 4 Kieselfluorzink, techn flüssig (40° B i ) /o n n 95,00 „ chem. rein, flüssig ( 4 0 0 Be) I n n 5,00 n . krüt I n n 16,00 Kieselfluorsalze:
Humann & Teisler, Dohna, Bex. Dresden. KOnlgswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
I Lehmann & Voss, Hamburg. |
Einrichtungen zur Gewinnung von Kieselfluornatrium baut:
J. L. C. Eckelt, Berlin N. 4.
Kieselfluor natrium
LEHMANN & VOSS, HAMBURG K i e s e l g u r siehe „ I n f u s o r i e n e r d e". K i e s e l s & n r e siehe „ S i l i z i u m v e r b i n d u n g e n " . G e f ä s s e a u s K i e s e l s a u r e siehe „Q u a r z g 1 a s". Kieselsäure:
Lehmann & Voss, Hamburg.
K i e s e l s a u r e S a l l e (Silikate) siehe unter den betreffenden „ M e t a l l v e r b i n d u n g e n".
574
Kieserit — Klären.
K l e a e r i t siehe „ A b r a u n s a l z e " sowie „ D ü n g e m i t t e l , k ü n s t l i c h e". K i n o . Rindenextrakte verschiedener Herkunft, die dem K a t e c h u (s. d.) ahnlich sind und wie dieser als Farbe- und Gerbmaterial viel benutzt werden. Es gibt verschiedene Kinosorten, von denen vor allem das A m b o i n a - K i n o , auch M a l a b a r - K i n o und P t e r o c a r p u s - K i n o genannt, wichtig ist. Es ist wenig in kaltem, leichter in heissem HjO und Alkohol lOslich. Die heisse wasserige Losung scheidet beim Erkalten eine Gallerte aus. Diese Kinosorte kommt in eckigen, dunkelrotbraunen, glanzenden Stacken in den Handel. Kino in Körnern „ fein pulverisiert
1 kg Mk. 3,00 1 n „3,80
Vgl. auch den Artikel „ G e r b m a t e r i a l i e n " . K i r s c h A t h e r siehe „ F r u c h t a t h e r " . K i r s o h g u m m l siehe „ G u m m i a r t e n " . K i t t e siehe „ K l e b s t o f f e". KUlren (Schönen, Lautern). Fruchtsafte klärt man mit in wenig Wasser zerrührtem F i l t r i e r p a p i e r b r e i . Weiter wird zu Schaum geschlagenes E i w e i s s , mit dem man die zu klärende Flüssigkeit mischt und zum Steden erhitzt, als wichtiges Klärmittel benutzt. Ferner klärt man mit H a u s e n b l a s e , G e l a t i n e oder einer A b k o c h u n g v o n K a l b s f ü s s e n , und zwar kann man diese Stoffe für alle g e r b s ä u r e h a l t i g e n Flüssigkeiten benutzen: in solchen vereinigt sich die Leimsubstanz mit der Gerbsaure zu einer unlöslichen Verbindung, welche die Trübung mit niederreisst. Flüssigkeiten, die keine Gerbsaure enthalten, wird solche vor der Gelatine oder Hausenblase zugesetzt. Weiter benutzt man P u l v e r von porösem T o n g e s c h i r r , s p a n i s c h e E r d e , g e b r a n n t e n G i p s , K n o c h e nie O h l e u. s. w., je nach der zu klarenden Lösung. So verwendet man g e b r a n n t e n G i p s bei ätherischen Olen, Likören, Firnis, Benzin; bei denselben Flüssigkeiten und bei Fetten wird auch g e b r a n n t e r A l a u n benutzt. Vgl. „ F ü l l e r e r d e". Nach dem Amer. Pat. 748 865 werden sauere Flüssigkeiten (z. B. Leimlösungen) dadurch geklärt, dass man sie durch eine geeignete Base neutralisiert und dadurch einen Niederschlag bildet, hiernach eine wässerige SOiLösung sowie die Kallcsalze von Knochen zugibt und nun abermals neutralisiert, um einen leichter abscheidbaren Niederschlag zu bilden. — Zum Klaren gehört auch die sogenannte E n t s c h e i n u n g , d. h. die Beseitigung der Fluoreszenz bei Petroleum und andern Mineralölen. Man bewirkt die Entschelnung durch Zusatz von a - N i t r o n a p h t a l i n , das hiernach die Bezeichnung „E n t s c h e i n u n g s p u 1 v e r" führt. Nach dem D. R. P. 156 151 werden zum Entfärben und Klären organischer Flüssigkeiten a b g e t ö t e t e H e f e z e l l e n verwendet, die ganz oder teilweise von ihrem Inhalte befreit sind. Zu diesem Zweck wird die Hefe mit Wasser angerührt, im Vakuum mehrere Stunden auf 50° erhitzt und dann zur Trennung der Hefezellen von der Flüssigkeit mit schwach salzsaurem Wasser ci wärmt Nach Entfernung der Flüssigkeit werden die Hefezellen mit schwach alkalischem Wasser im Vakuum erwarbt und zuletzt mehrfach gewaschen. K l ä r f l a s c f a e n aus starkem, weissem Glase:. Inhalt 0,J5 mit Tubus am Boden, Stück 0.60 mit Tabus am Boden und . . . Stück 1,10 Stopfen do. m. eingeschlüf. Hahn „ 4,50 Inhalt mit Tubus am Boden, Stück mit Tubus am Boden und Stopfen . . . Stück do. m. eingeschliff. Hahn „
0,5 0,75
0,75 1,00
1 1,20
2 1,80
3 2,40
4 1. 3,00 Mk.
1,25 4,75
1.60 5.50
2,00 6,00
2,50 7,00
3,00 7,75
3,50 8,50
„ „
5 3,50
6 4,00
8 5,00
10 6,50
12.5 7,50
15 1. 8,50 Mk.
4,25 10,00
5,00 11,00
6,00 13,00
7,50 15,00
8,50 18,00
10,00 21,00
„ „
Klauenöl — Klebstoffe.
575
Klarmittel:
Ghemiacha Fabrik FlSnheim, Dr. H. Noerdlinfer, I Fuent Bros. & Co., New York, Kol. 2 u. 1 Btooe Fltnhelm a. 11. | Street («. Ina.-Anh. a 13).
Klärzentrifugen:
Gebr. Heine, Viersen (Rhld).
KlanenBl (Klauenfett; Oleum Tauri pedum). Fasse von Rindern, Hammeln, Pferden werden nach sorgfaltiger Reinigung, Entfernung der Sehnen, Abbrühen und Zerbrechen der Knochen mit Wasser oder Dampf gekocht, häufig auch unter Druck. Das nach dem Erkalten an der Oberflache sich absetzende Fett trennt man in den flüssigen und festen Anteil; letzterer wird noch ausgepresst. Häufig reinigt man das flüssige Klauenöl durch Waschen mit Weingeist, dem etwas Tannin zugesetzt ist. Auch die Bleichung am Licht wird häufig ausgeführt. Weisses bis gelbliches, dickflüssiges, fast geruch- und geschmackloses öl. Da es an der Luft nur sehr allmählich dicker und nur schwer ranzig wird, verwendet man es als Schmiermittel für Uhren u. s. w. Klauenöl:
W. Coypers & Stalllng, Dresden.
| Lehmann & Voss, Hamburg.
Anlagen zur Gewinnung von Klauenöl baut:
J. L. O. Eckelt, Berlin N. 4.
Klavin siehe „C1 a v i n". Klebstoffe. Als Klebstoffe werden sehr verschiedene Matrialien benutzt, so a r a b i s c h e s G u m m i , L e i m , f l ü s s i g e r L e i m , D e x t r i n , S t a r k e k l e i s t e r , K a s e i n l a s u n g e n , sowie endlich die zahlreichen verschiedenen Kitte. Man unterscheidet bei den Kitten gewöhnlich: A. Ölkltte. Durch Mischen verschiedener pulverförmiger Mineralverbindungen mit Leinöl oder Leinölfirnis erhalten. Luft- und wasserdicht, langsam erhärtend, aber sehr fest werdend. Hierher gehören: 1. G l a s e r k i t t : Schlammkreide und Leinölfirnis, erstarrt schneller bei Zusatz von Zinkweiss, Bleiglätte oder Mennige. — Auch durch Mischen von ausgeschmolzenem Asphalt mit Kreide und fetten ölen wird Glaserkitt fabrikmassig hergestellt. Nach dem D. R. P. 154220 wird bituminöser Kalkstein (Asphaltstein) hierbei an Stelle von Asphalt und Kreide verwendet. 2. D i a m a n t m e t a l l k i t t : 10 T. Schiammkreide, 15 T. Bleiglätte, 50 T. Graphit, 5 T. Calciumhydrat und 20 T. Leinölfirnis. Muss vor der Benutzung erwärmt werden. 3. B l e i f r e i e r M e t a l l k i t t : 8 T. Schwerspat, 6 T. Graphit, 3 T. Calciumhydrat, 3 T. gekochtes Leinöl. 4. M e t a 11 k i 11: 100 T. Braunstein, 5 T. Bleiweiss, 3 T. Mennige, 3 T. Ton, 12 T. Oraphit, 18 T. Leinölfirnis. Eine andere Vorschrift ist folgende: 2 T. Mennige, 5 T. Bleiweiss, 4 T. trocknes Tor.pulver und Leinölfirnis je nach Konsistenz. Endlich wird als Rezept sehr gerühmt: 9 T. Mastix mit 27 T. Leinöl zusammenschmelzen, dann 9 T. Bleiweiss und 18 T. Bleiglatte darunter rühren. Dieser Kitt ist heiss anzuwenden. 5. M a s t i x k i t t (Steinkitt): Mischung aus Sandstein, Kalkstein und Bleiglatte; auf 100 T. Pulver werden 7 T. Leinölfirnis zugesetzt 6. S t e i n k i 11 (Pagets Mastix): 21 T. Kreide, 63 T. Sand, 5 T. Bleiweiss, 2 T. Bleiglatte, mit gesättigter Bleizuckerlösung zur Paste geknetet und dann mit 6 T. Leinöl gemischt. 7. S c h n e l l e r h ä r t e n d e r K i t t : Bleiweiss, Gips, Leinöl mit wenig Wasser. 8 . W a s s e r d i c h t e r S t e i n k i t t : 2 T. Kieselgur, 1 T. Bleiglatte, 2 T. Calciumhydrat, mit Firnis angerührt B. Harzkitte. Aus Harzlösungen oder geschmolzenen Harzmischungen bestehend, wasserdicht, elastisch, aber gegen Warme nicht widerstandsfähig. 1. M a s t i x k i t t (Bernsteinkitt): Gfeiche Teile Mastix und Leinöl zusammengeschmolzen. 2. G l a s - u n d P o r z e l l a n k i t t : 30 T. Schellack, 10 T. Mastix, 2 T. Terpentin, 110 T. Sprit.
576
Klebstoffe.
3. H o 1 z k i 11: Dicke, alkoholische Schellacklosung. Ein guter Kitt, um Holz oder Glas auf Eisen zu befestigen, besteht aus einem zusammengeschmolzenen Gemisch gleicher Teile Schellack und Bimsstein, welches heiss aufgetragen wird. 4. H a r z k i t t (Steinkitt): 1 T. Fichtenharz, 1 T. Schwefel, 2—3 T. Steinpulver. 5. B i m s s t e i n k i t t : Gleiche Teile Bimssteinpulver und Schellack geben einen guten Kitt für Glas auf Metall und für Metall auf Holz oder Porzellan. 6. M e t a 11 k i 11 (für Metall auf Holz): 4 T. gelbes Harz, 1 T. schwarzes Pech, 2 T. Wachs und 1 T. Ziegelmehl; heiss anzuwenden. Mindestens ebensogut ist ein Kitt, den man durch Kochen von 1 T. Kölner Leim mit 1 T. Schellack und Zusatz von 1 T. Schlämmkreide erhalt. 7. M a r i n e l e i m: I T . Kautschuk in 12 T. Terpentinöl (oder Petroleum) gelost und dann 2 T. Asphalt oder Schellack zugefügt. Dieser, ausserordentliche Bindungskraft zeigende Marineleim muss heiss aufgetragen werden. Eine andere Vorschrift fQr Kautschukkitt besteht darin, dass man 2 T. Talg Uber Feuer schmilzt, dann 30 T. fein zerschnittenen Kautschuk zuschattet, ihn unter Umrühren ebenfalls vorsichtig schmelzen lässt und schliesslich 2 T. Mennige oder Kalk zusetzt. 8. G 1 a s k 111: 1 T. Kautschuk, 16 T. Mastix, 64 T. Chloroform. 9. A s p h a l t k i t t : Wechselnde Mischung von Asphalt mit Sand, Steinmehl, Schwefel, Fetten, Bleiglatte, Kautschukabfallen u. s. w. Er eignet sich für sehr viele Zwecke. C Kaseinkitt (K ä s e k i 11). Frisch bereiteter Kase (Quark) wird mit % zu Pulver gelöschtem Kalk vermischt und sofort aufgetragen. Der Kitt ist für Gegenstande von Holz, Metallen und Glas vorzüglich brauchbar, jedoch muss er sofort verbraucht werden. Man hat deshalb empfohlen, eine Losung von Kasein in Ammoniak vorrätig zu halten, mit dieser die zu leimenden Stellen zu bestreichen und nach dem Trocknen Kalkmilch darauf zu bringen, worauf die Teile fest aneinander gepresst werden. Von den zahlreichen Vorschriften zur Herstellung von Kaseinkitten, die sonst noch angegeben worden sind, sei nur noch die folgende erwähnt: Nach A. W e n c k wird das zu benutzende Kasein mittels Natron- oder Kalilauge schwach alkalisch gemacht, dann 24 Stunden lang einer Temperatur von 60" C. ausgesetzt, hierauf mit Kalk und Wasserglas gemischt und endlich zur Herbeiführung rascherer Verharzung mit geringen Mengen gerbstoffhaltiger Materialien (Gallussaure, Katechu oder Eichengerbsaure) verrührt. Eine Verbesserung dieses durch D. R. P. 60 156 geschützten Verfahrens bezweckt das D. R. P. 154 289, auf das hier nur verwiesen sei. D. Lelokiobenkitt 3 T. Leinkuchenmehl und 2 T. Roggenmehl, mit Wasser angerührt, geben einen vorzüglichen Kitt (L u t i e r u n g) zum Dichten von Destillations-und sonstigen Apparaten in Laboratorien und Fabriken. E. Tonkitt. Lehm mit geweichtem grauem Löschpapier und Milch angeknetet und mit etwas Kochsalz und Eisenvitriol gemischt. F. W»Mergla«kItt Aus Natronwasserglaslosung (33° B6) und Schlammkreide, häufig unter Zusatz von Schwefelantimon oder Zinkstaub bereitet. Im übrigen siehe die Kapitel „G u m m i a r t e n", „D e x t r i n" und „ L e i m " ; in letzterem sind auch f l ü s s s i g e r L e i m und F i s c h l e i m behandelt. An neueren Patenten zur Herstellung von Klebstoffen seien genannt: Nach dem D.R. P. 145 916 extrahiert man die Klebsubstanz aus S e e g r a s in Form von unlöslichem Calciumtangat, indem man eine Losung von Seegras in NaiCOi mittels Kalkmilchs fallt; man trocknet den durch Filtrieren abgeschiedenen Niederschlag, vermischt ihn mit 20 % trockn. NajCO» und bringt das Gemisch in die Form eines pulverfOrmigen Klebstoffs. Aus dem Filtrat gewinnt man das Na 9 COi durch Einleiten eines CO>-Stromes wieder und verwendet die LOsung zum Auflösen einer frischen Seegrasmenge. Nach dem D. R. P. 149 461 benutzt man die Ablaugen der Sulfitstoff-
Kleesalz
-
Knallgas.
577
fabrikation zur Herstellung eines Klebmittels, und zwar wird die Sulfitablauge gereinigt, von Sulfiten durch Oxydation befreit und dann mit Chlorat unter Druck so lange erhitzt, bis die vorhanden gewesene Gerbsäure in Gallussäure und Zucker übergeftlhrt ist. Man kocht dann welter, stumpft event. Säureüberschuss ab, versetzt die heisse Lösung mit einer Lösung von 10—30 % Leim und dampft ein. Nach dem D. R. P. 149 550 stellt man f e s t e Klebstoffe her, indem man Dextrin, arabisches Gummi oder einen ähnlichen Klebstoff in Pulverform mit Zuckerpulver oder Seifenpulver trocken mischt und die Mischung in eine feste Form presst. Feuchtet man eine Stelle der Oberfläche mit einem Pinsel an, so tritt sofort eine ergiebige Auflösung des Klebstoffs an der befeuchteten Stelle ein. Das Engl. Pat. 885 von 1903 behandelt die Herstellung eines Klebmittels aus Stärke, und zwar lässt man auf sie Calciumchlorid, event mit Natriumbikarbonat gemischt, einwirken. Die Stärke soll dann wasserlöslich sein und mit siedendem H*0 eine gummiartige Lösung bilden. — Auf der Generalversammlung des Vereins der Stärkeinteressenten, Berlin 1904, wurde ein gutes Verfahren mitgeteilt, um aus Stärke einen Klebstoff herzustellen, der einen Ersatz fUr wasserlösliches Gummi bildet. Danach behandelt man Stärke mit etwa 80 %iger H,SO« bei Temperaturen unter 35° C.; lässt sich Zucker nachweisen, so unterbricht man die Einwirkung, stumpft mit CaCOi ab, zieht den Klebstoff durch Lösungsmittel aus und reinigt ihn. Er soll farbund geruchlos sein, sich leicht lösen und hohe Klebkraft zeigen. Vgl. auch den Artikel „ S t ä r k e " . Nach dem D. R. P, 172 610 erhält man aus dem bei der Weizenstärkefabrikation als Nebenprodukt gewonnenen Kleber, der dabei getrocknet und fein gepulvert sein muss, durch Einwirkung von gasförmiger SO* ein gleichmässiges Klebmittel, das nach Zusatz geeigneter Mengen H?0 leicht mit einem , Pinsel aufgetragen wetden kann. Klebstoffe: 1?. Bernird k Cie., Mülhausen (Eis.). \ Heinrich Kucks, Chem. Fibrik, Krefeld. Ilrrllner Dextrin-Fabrik Otto Kuttner, Berlin 0.27, Otto SUrcke t Co., O. m. b. II., LeipzigAlexfnderstr. 22. | Lindenau.
K l o e s a l x (Kaliuinbioxalat) siehe unter „ K a l i u n i v e r b i n d u n g e n". K l e e s a a r e siehe „O x a 1 s ä u r e". Knallerbsen siehe „F u 1 m i n a t e". K n a l l f f a s (Hydrooxygengas). Mischung von Sauerstoff und Wasserstoff, die entzündet unter heftiger Explosion verbrennt. Das Verbrennungsprodukt ist H»0, und die Explosionskraft des Knallgases ist am stärksten, wenn es aus 2 vol. H und 1 vol. O besteht. Lässt man das Knallgas aus einer sehr engen Röhre ausströmen oder lässt man beide Gase erst am Orte der Verbrennung zusammentreten, so kann man sie ohne Gefahr entzQnden. Die diesem Zwecke dienende Vorrichtung wird K n a l l g a s g e b l ä s e genannt. Die Knallgasflamme ist sehr klein, nichtleuchtend, entwickelt aber eine ausserordentlich intensive Hitze, so dass sie zum Schmelzen von Platin, zum Löten von Metallplatten sowie zur Erzeugung des D r u m m o n d sehen K a l k I i c h t s benutzt wird. Meistens führt man dem Knallgasgebläse nicht Wasserstoff und Sauerstoff sondern Wasserstoff und Luft oder Leuchtgas und Sauerstoff zu, obgleich hiermit eine nicht ganz so hohe Temperatur erreicht wird. Über die Entwicklung der zur Bedienung des Knallgasgebläses nötigen Gase vgl. die Artikel „ S a u e r s t o f f " und „ W a s s e r s t o f f " ; häufig bezieht man die Gase fDr diesen Zweck in komprimiertem Zustande in Stahlzylindero. Über Wasserstoffstarkbrenner ohne Gebläse siehe den Artikel „ B l e i l i t t e n". Knallgasgebläse für das Laboratorium Grösseres Knallgasgebläse (Wasserstoflf-Bleilötapparat) bestehend aus Wasserstoflentwickler, Waschapparat, Ulasebalg, Schläuchen, Löt-
Mk.
spritzen u. s. \v
Blücher VI.
17,50
t4f>,00 37
578
Knallquecksilber, Knallsäure, Knallsilber — Knochenfett.
Knallqnecksilber, Knallsänre. Knallullber siehe „F u 1 m i n a t e". Knetmaschinen für Tonwaren- und Schamottefabriken, Ziegeleien, Eisengiessereien u. s. w. zum Verarbeiten von Ton und Lehm. Sie bestehen aus einem stehend oder liegend angeordneten Zylinder, in dem sich eine mit Schraubenflügeln aus Stahl- oder Hartguss besetzte Welle dreht. Stehende Knetmaschinen. Leistung In der Stande etwa . . 2 Kraftbedarf der Maschine etwa . . :l Preis der vollständigen Maschine . 9 0 0 Preis der Ankerbolzen und Platten 30
Liegende
3 4 1200 35
5 5-6 1700 40
10 cbm. 9—12 HP. 2200 Mk. 60
Knetmaschinen.
Leistung in der Stunde etwa . . Kraftbedarf der Maschine etwa . . Preis der vollständigen Maschine Preis der Ankerbolzen und Platten
3 3—4 1340 35
6 5—6 1720 40
10 8—10 2200 t!0
cbm. HP. Mk.
K n e t p r e s s e n siehe „ S e i f e " . Vgl. auch unter „ M i s c h m a s c h i n e n " . Knetmaschinen : Borbecker Maachinesfabr. & Clesserei, Th. Kade, Bcrgtborbeck, Kr. Essen-Ruhr. Draiswerke, G . m . b . H . , 'Mannheim.
I Fried. Krupp Aktiengesellschaft Grusonwerk, | Magdeburg-Buckau. j Karl Seemann, Berlin N. 54, Hosenthalerstr. 40/41.
Knochenasche (Beinasche, weisses Spodium; Ebur ustum album). Durch Erhitzen der Knochen an der Luft erhalten. Die grösste Menge wird in Südamerika gewonnen; man benutzt dort bei der Fleischextraktfabrikation die Knochen der Schlachttiere als Brennmaterial, wobei die Knochenasche in Form der Knochen zurückbleibt. Sie bildet zerrieben ein weisses Pulver, das 67—85 % basisches Calciumphosphat, 2—3 % Magnesiumphosphat, 3—10 % Calciumkarbonat, etwas Atzkalk und durchschnittlich 4 % Calciumfluorid enthalt. Knochenasche dient zur Darstellung von Phosphor und Phosphorsäure, von Emaille (Glasuren) und Milchglas, von Muffeln und Treibherden; man benutzt sie als Putz- und Poliermittel. Sie wird sowohl als solche zum Düngen benutzt, wie sie anderseits zur Fabrikation von S u p e r p h o s p h a t (s. d.) dient. Knochen aache, weiss > „ präpariert, für Kapellen I>hmann & Voss,
°/0 kg Mk. 40,00—45,00 */. » » 4 2 , 0 0 - 5 0 , 0 0 % r „ 70,00
Hamburg.
Knoohenbrecher. Einfache und doppelte W a l z e n m ü h l e n mit gezahnten Stahlgussscheiben. Einfache Brecher Doppelte Brecher Leistung in der Stunde etwa Kraftbedarf der Maschine etwa Preis der vollständ. Maschine mit Stahlgussscheiben Preis der Ankerbolzen und Platten
600 4 1400 40
1000 6 1830 50
1000 8 3300 50
1500 kg. 10 H P . 3880 Mk. 60 „
Siehe auch K o k s b r e c h e r unter „K o k s", „ S t e i n b r e c h e r " sowie „ P o c h w e r k e". Knochenbrecher: Max Friedrich Je Co., Maschinenfabrik, Leipzig-Plagwitz.
Knochenbrecher und vollständige maschinelle Einrichtungen zur Verarbeitung von Knochen; Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
Knochen-Putz- und Poliertrommel: Max Friedrich Sc Co., Maschinenfabrik, Leipzig-
PUgwitz.
Knochenfett. Es wird fast ausschliesslich aus den markhaltigen Rührenknochen gewonnen, und zwar nach drei verschiedenen Methoden, näm-
Knochenkohle.
579
lieh eutweder durch Auskochen mit Wasser oder durch Dämpfen, d. h. Erhitzen mit gespanntem Wasserdampf, oder drittens durch Extrahieren mit einem geeigneten Fettlösungsmittel, und zwar gewöhnlich P e t r o l e u m b e n z i n , S c h w e f e l k o h l e n s t o f f oder T e t r a c h l o r k o h l e n s t o f f ; bei allen drei Verfahren müssen die Knochen zuvor in Knochenbrechern zerkleinert sein1. Die qualitativ beste, aber quantitativ geringste Ausbeute an Knochenfett erhält man durch das Auskochen (S u d f e 11). Die grösste Fettinenge wird durch Extraktion gewonnen, doch ist das Produkt ( E x t r a k t i o n s f e t t ) wegen seines schlechten Geruchs am wenigsten geschätzt; ein Vorzug der Extraktion vor den beiden andern Verfahren liegt darin, dass dabei die Knochen keinen Verlust an Leim erleiden. Das Sudfett ist schwach bräunlich; es ist leichter geruchlos zu machen und zu bleichen als das dunkelbraun bis schwarz gefärbte, viel stärker verunreinigte Extraktionsfett. Zum Raffinieren des Knochenfetts bedient man sich meistens derselben Methoden wie zum Raffinieren von T a 1 g (s. d.). Aus der beim Raffinieren erhaltenen schmalzartigen bis öligen Masse gewinnt, man durch Auspressen oder Ausfrierenlassen ein festeres Fett und ¡ein sehr kältebeständiges Ol, das K n o c h e n ö l (s. d.). Zum Bleichen von Knochenfett soll man entweder Luft oder Chromsäure verwenden. Im ersteren Falle muss das Fett in kleinen Stücken aufgeschichtet, oft umgeschaufelt und nach 2—3 Wochen mit Salzwasser umgescnmolzen werden. Im zweiten Falle soll es vor der Bleichung mit 14—15 grädiger Salzlösung ausgekocht sein. Kno?henfett: Lehmann & Voss, Hamburg.
Anlagen zur Gewinnung von Knochenfett baut:
J. L. C. Eckelt, Berlin N. 4.
Knochenkohle (Schwarzes Spodium). Durch vollständige Verkohlung der zerbrochenen oder gekörnten Knochen (bei Abschluss von' Luft) erhalten. Die Knochen sollen dicht, hart und frisch sein; vor der Verkohlung müssen sie durch Extraktion entfettet werden. Die Verkohlung geschieht entweder intermittierend in dicht verschlossenen eisernen Töpfen oder kontinuierlich in eisernen Zylindern; bei letzterem Verfahren können auch die Produkte der trocknen Destillation gewonnen werden. Harte, sehr poröse, matte, bei guter Qualität tiefschwarze Masse von verschiedener Körnung; sie darf beim Rochen mit alkalischen Flüssigkeiten diese nicht färben. Die Knochenkohle enthält etwa 10 % Kohlenstoff und 90 % Mineralstoffe (hauptsächlich Calciumphosphat). Wegen ihrer Fähigkeit, Farbstoffe und andere organische Stoffe sowie Salze zu absorbieren, wird die Knochenkohle viel benutzt. Früher war sie unentbehrlich für die Z u c k e r f a b r i k a t i o n (s. d.), während sie jetzt noch in der Zuckerraffination benutzt wird. Bei andauerndem Gebrauch nimmt die Absorptionsfähigkeit der Knochenkohle bald ab; sie muss dann durch Entfernung der absorbierten Stoffe wieder wirksam gemacht ( w i e d e r b e l e b t ) werden. Zu diesem Zwecke wäscht man die Kohle und entfernt aufgenommenen Kalk durch Behandeln mit HCl, aufgenommenen Gips durch Kochen mit NajCOj-Lösung und nachfolgende Behandlung mit HCl. Die organischen Stoffe entfernt man durch einen Gärungs- und Fäulnisprozess, wonach die Kohle geglüht wird; vorteilhafter als das Gären ist es, die Kohle mit Natronlauge auszukochen, worauf sie gewaschen, gedämpft, getrocknet und ausgeglüht wird. Sehr starkes Glühen ist zu vermeiden, da es die Porosität der Kohle vermindert. Nach dem D. R. P. 168 034 reinigt man die Knöchenkohle nicht mit verd. HCl sondern mit gasförmiger schwefliger Säure. Vgl. auch den Artikel „ B e i n s c h w a r z " . Knochenkohle, ungereinigt, bei Waggonladung, je nach Qualität Knochenkohle, feucht, halb gereinigt. . 1 kg Mk. 1,00; r gereinigt . . . ! „ „ 2,00;
\ kg Mb. 4 , 0 0 - 4 0 , 0 0 °/0 „ _ 75,00 °0 r „ 140,00 37»
580
Knochenleim — Kobalt.
Knochenkohle, feucht, ehem. rein (mit Säuren gereinigt) . . . 1 „ „ 3,00; Knochenkohle, trocken, gereinigt . . . 1 „ „ 6,50; „ ehem. rein (mit Säuren gereinigt) „
Knochenkohle:
% kg Mk. ®/0 „ „ 1 „ „
290,00 550,00 13,00
Lehmann k Yoaß, Himburg.
Knochenkohle-Apparate: Heinrich Hirzel, Leipzig-Plagwitz. Einrichtungen für Knochenkohle:
I K. II. Meyer, Hannover . HainhoU (e Iw.-Anh. I
S. 17).
Ma* Kriotlrich k Co., Leipzig-PIagwitz SS.
Knochenleim siehe „L e i m".
Einrichtungen für Knochenleim:
Max Friedrich k Co., Leipilg-PlagwiU 65.
K n o o h e m n e l i l siehe „ D ü n g e m i t t e l , Knochenmehl zum Füttern:
k ß n s t l i c h e".
Lehmann k Voss, Hamborg.
Maschinen und Apparate, sowie kompl. Einrichtungen für Knochenmehlfabriken:
Uax Friedrich & Co., Maschinenfabrik, Leipzig-Plagwitz.
K n o o h e n ö l . Flüssiger Anteil des K n o c h e n f e 11 s (s. d.), der aus diesem nach der Raffination durch Auspressen oder Ausfrierenlassen gewonnen wird. Das Knochenöl ist sehr kältebeständig und dem Ranzigwerden nicht unterworfen. Knochenöl: W. Cuyper» k Stalling, Dresden. Apparate zur Herstellung von Knochenöl:
F. II. Meyer, llasnover-Hainholz.
K n o o h e n p h o s p h a t e siehe „ S u p e r p h o s p h a t". K o b a l t . Co (Cohaltum). A. G. = 59,6. Die wichtigsten Kobalterze sind K o b a l t g l a n z CoAs*.CoSi und S p e i s k o b a l t CoAs*, nebenbei auch Kobaltnickelkies. Man gewinnt es fast stets gleichzeitig mit dem Nickel und auf dieselbe Weise wie dieses; teils arbeitet man auf nassem, teils auf trocknem Wege, oder in einer Kombination beider. Es sei deshalb auf den Artikel „ N i c k e l " verwiesen; zur Trennung beider Metalle kann man die Lösung mit Kaliumnitrit versetzen, wodurch Co gefallt wird. Häufiger schlägt man (nach Abscheiden des Fe) das Co aus neutraler warmer Lösung durch Chlorkalk als CoiOi nieder; durch dieses Reagens werden allerdings Mn und Ni auch gefällt, jedoch ersteres v o r und letzteres n a c h dem Co, so dass eine Trennung möglich ist. Auf das D. R. P. 151 955 zur Trennung des Ni und Co Voheinander und von andern Metallen kann hier nur hingewiesen werden. — Durch Glühen des Chlorids oder Oxydhydrats im Wasserstoffstrome oder in der Technik durch Holzkohlenpulver erhält man das Metall. Graues Pulver oder kristallinische, metallglänzende Blättchen von etwas rötlicher Farbe. Festestes aller Metalle; sp. G. 8,5, schmilzt etwas leichter als Eisen und ist härter als dieses. Erst in neuester Zeit versteht man es, grössere Gussstflcke aus Co herzustellen; unter Zusatz von sehr wenig Mg erhält man ein sehr festes, politurfähiges, in der Hitze leicht schmiedbares Metall, das z. B. zu Schneidinstrumenten verarbeitet wird (Obstmesser). Wichtiger sind seine Verbindungen. Kobalt ( 9 8 — 9 9 °/ 0 ) n (98—99°/0) (98-99%) n (98—99%) n (98—99°/0) n ehem. rein
in Würfeln granuliert in Pulver Blech . Anoden
II Mk. 18,00;
1 kg Mk. 33,00 n n- 34,00 n „ 36,00 „ 55,00 50.00 „ n
1
160,00
Kobaltfarbcn.
581
Kobalt: Futrat Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone
Kobaltfarben.
Street (9. Ira.-Anh. 3. 13).
1. S m a l t e ( K o b a l t g l a s , B l a u f a r b e n g l a s , Azurblau, Streublau, Kai serblau,.Königsblau, Sächsischblau, E s c h e 1). Wichtigster Kobaltfarbstoff, wird dargestellt a u s den gerösteten Kobalterzen, wie sie unter dem Namen Z a f f e r oder S a f f I o r bekannt sind. Die Smalte ist ein Kaliglas, das durch Kobaltoxydul intensiv blau gefärbt Ist. Zur Darstellung schmilzt man Pottasche und Kieselsaure (Quarzsand) mit Zaffer zusammen; die reinsten Sorten können nur a u s reinem Kobaltoxydul dargestellt werden. Die fertige Smalte (Kobalt-Kaliumsilikat) wird in dünnflüssigem Zustande in kaltes W a s s e r gegossen, wodurch sie sehr spröde und leicht pulverisierbar wird. Man zerstampft d a s O l a s und zermahlt es in Mühlen unter W a s s e r , worauf es in Schlemmbottichen nach der Feinheit des Korns sortiert wird. D a s gröbste Pulver, S t r e j u b l a u genannt, wird meistens wieder mit verschmolzen; feiner ist die sogenannte F a r b e , auch C o u l e u r genannt, wahrend die feinsten Sorten a l s E s c h e 1 und S u m p f e s c h e l bezeichnet werden. In den Fabriken bedeutet die Markenbezeichnung F fein, M mittel, O ordinär; Wiederholung der Buchstaben bezeichnet. ein feineres Produkt. Bei der Qualifizierung kommt die Korngrösse, der Kobaltgehalt s o w i e die T i e f e und Reinheit der F a r b e in B e t r a c h t ; die kobaltreichfiten P r o dukte gehen unter der Bezeichnung A z u r b l a u und K ö n i g s b l a u . Outer und ziemlich bestandiger Farbstoff, der a b e r vom Ultramarin teilweise verdrangt worden ist; nur als Einbrennfarbe (Porzellanmalerei) b e h a l t er seinen Wert. Smaltebl&u, bell . °/0 kg Mk. 45,00 „ mittel n „ 55,00 -n dunkel \ , 45,00 n Königsblau. %o n* n„ 100,00 Smalte, feinst I „ „ 6,00 2. K o b a l t b l a u (Thenards Blau, Wienerblau, Leydenerblau, Kobaltultramarin). Ist kobalthaltige Tonerde, bildet sich beim Olühen von Kobaltverbindungen mit T o n e r d e . Zur Darstellung fallt man gleichzeitig e i n e Kobaltoxydulsalz- und AIumiumsalz-Lösung; der Niederschlag muss nach dem Trocknen bis zur stärksten Weissglut erhitzt werden. D e r Farbenton richtet sich nach dem Mischungsverhältnis von Aluminium- und Kobältsalz. Kobaltblau No. 1 1 kg Mk, 60,00 No. 2 I „ „ 55,00 No. 3 1 „ „ 50,00 3. C o e r u l e u m (Himmelblau), chemisch K o b a l t o x y d u l - Z i n n o x y d , ist ein gegen atmosphärische Einflasse recht bestandiger blauer Farbstoff. Zur Darstellung fahrt man Zinn durch HNOi in SrtOj Ober, Oberglesst dies mit einer Kobaltnitratlösung, verdampft zur T r o c k n e und glüht stark. 4. R i n m a n n s Q r f l n (Kobaltgrün), chemisch KobaltoxydulZ i n k o x y d , wird auf analoge Weise wie das Kobaltblau gewonnen, d. h. man fällt gleichzeitig eine Kobaltoxydulsalz- und Zinksalz-Lösung und glüht den Niederschlag nach dem Trocknen (jedoch viel schwächer als bei Kobaltblau). Durch Beimengung geringer Mengen von arseniger Säure oder durch Glühen von arsensaurem Kobaltoxydul mit Zinkoxyd erhält man besonders schöne Grüne. Kobaltgrün, je nach Qualität 1 kg Mk. 5,00 5. K o b a l t g e l b ( I n d i s c h g e l b ) , chemisch K a l i u m k o b a l t n i t r i t , wird aus einer mit Essigsaure stark angesäuerten Lösung von Kobaltnitrat durch Kaliumnitrit kristallinisch gefällt. Als gelbe ö l - und Aquarellfarbe, häufiger zur Erzielung reiner blauer Nuancen als Einbrennfarbe in der G l a s und Porzellanmalerei benutzt. Kobaltgelb, feinst, in Pulver I kg. Mk. 50,00 6. K o b a l t r o s a ( K o b a l t r o t ) siehe No. 2 c unter „ K o b a l t v e r b i n d u n g e n".
582
Kobaltlcgierungcn — Kol>altvcrbindunj;en.
K o b a l t l e g l e r u n g e n . Wie unter „K o b a 11" bemerkt, fangt man neuerdings an, das Kobalt in Legierungen technisch zu verwenden. So werden für Juwelierarbeiten benutzt: S o n n e n b r o n z e , bestehend aus 40—60 % Co, 30—40 % Cu und 10 % AI. M e t a 11 i n , bestehend aus 35 % Co, 30 % Cu, 10 % Fe und 25 % AI. K o b a l t v e r b i n d u n g e n . Wahrend die Salze des Nickels durchweg grün sind, zeigen diejenigen des Kobalts eine r o t e oder b l a u e Färbung. 1. K o b a l t o C h l o r i d (KobaltchlorOr; Cobaltum chloratum). CoCIc. Aus CoO durch Auflösen in HCl erhalten. Dunkelrote Kristalle CoCl» + 6 HaO, die beim Erwärmen ihr Kristallwasser verlieren und blau werden. Kobaltchlorür, Lösung „ techn., krist „ „ entwässert rein krisL „ „ entwässert ehem. rein „ „ frei von Ni
1 1 I I 1 I I
kg Mk. 3,75 . „ 7,25 _ . 11,50 „ , 9,00 . . 14,00 „ , 18,00 . _ 40,00
2. K o b a l t o x y d e . a) K o b a l t o x y d u l (Kobaltmonoxyd; Cobaltum oxydulatum). CoO. Durch Glühen des Oxydulhydrats oder Karbonats unter vollständigem Luftabschluss als hellbraunes Pulver gewonnen. b) K o b a l t o x y d u l h y d r a t (Cobaltum liydroxydulatum). Co(OH) : . Aus den Oxydulsalzen durch Alkalien bei Luftabschluss als rosenroter Niederschlag gewonnen, der sich an der Luft leicht oxydiert. Kobaltoxydulhydrat, techn „ ehem. rein
1 kg Mk. 33,00 H „ 7,75
c) K o b a l t o x y d {Cobaltum oxydatum). Co3Oi. In reinem Zustande durch gelindes Glühen von Kobaltnitrat als dunkelbraunes Pulver erhalten. Das K o b a l t o x y d h y d r a t Coj(OH)« wird aus den Oxydulsalzen durch ChlorkalklOsung als braunschwarzer Niederschlag gefallt. Im Handel versteht man unter „Kobaltoxyd" verschiedene Präparate, die teils CojOj, teils CoO oder Mischungen beider sind, teils aber auch verschiedene Kobaltsalze. So ist der Zaffer oder Safflor (vgl. Kobaltfarben) ziemlich reines Co9Oi. Es bedeuten die Marken OS = ordinär Safflor; MS = mittlerer Safflor; FS = fein«- und FFS = ffeiner Safflor; RKO = reines Kobaltoxyd: KOH = kohlensaures Kobaltoxydul; PO = Kobaltoxydul (Protoxyd); AKO = arsensaures Kobaltoxydul; PKO = phosphorsaures Kobaltoxydul. Man benutzt diese Präparate als Einbrennfarben zur Erzeugung blauer Töne. Das arsensaure und das phosphorsaure Kobaltoxydul sind auch unter dem Namen K o b a 11 r o s a (K o b a 11 r o t) im Handel, werden aber nur sehr selten direkt als rote Farben benutzt. Kobaltoxyd, FFKO R K O schwarzes B PO „ FKO graues GKO „ „ AKO aiaenaaures K O H kohlenjaures
„ PKO phosphorsaures Kobaltoxyd:
Lehmann & Voss, Hamburg.
I 1 I 1 1 1 1
kg Mk. „ . „ „ „ „ „ „ „ „ „
1„
B
45,00 21,25 21,25 23,00 23,00 15,00 14,50
15,50
| Wassermann & Jacgcr, Kalk-Köln.
3. K o b a l t s i l i k a t (Cobaltum süicicum). Siehe S m a 11 e unter „Kobaltfarben". 4. K o b a l t k a i i i i m n i t r i t (salpetrigsaures Kobalto x y d k a l i ; Cobalti-Ealium nitrosum). Co-(NOs) + 6 KNO} + 3 HsO; vgi. K o b a 11 g e 1 b unter „K o b a 11 f a r b e n". Das Kobaltkalinmnitrit ist fQr den analytischen Nachweis und die quantitative Trennung des Co von Ni wichtig.
Kocliapparatc — Kognaköl.
583
Kobaltvcrbindungcn: Lehmann t
Von, Hamburg.
Anlagen und Verfahren für Kobaltverbindungen liefert: \\ illy Manger, Dresden.
K o o h a p p a r a t e . Itn einzelnen siehe unter „ A b d a m p f e n", „ D a m p f a p p a r a t e", „A u t o k 1 a v e n", „ K e s s e 1", „ V a k u u m a p p a r a t e", „ E l e k t r i s c h e K o c h a p p a r a l e " u. s. w. Kochapparate: F. II. Meyer, HannoverHajnlioU. Karl Seemann, Ilciliu N. 54, Iloscnthalerstr. 40/41. Georg Schmidt & v. d. E1U, Schmiedefeld, Krs. j Wannbrunn, Quiliti 4 Co., Berlin NW., Bchleusingen (aus Glas) («. Ine.-Anh. S. 9). Haidestr. 68/57 (s. Ins.).
Kochapparate, elektrische: Cbemisch-electrlschc Fabrik Ins.-Anh. a 11).
„Prometheus", G. m. b. II., Frankfort a. II. — Bockenheim
(s.
Kochapparate aus Metall: J . L. C. Eckclt, Berlin X. 4.
I Friedrich Ileckmann, Berlin SO. 16, BrückonI strassc 6 b (8. Inserate).
Kochapparate a u s Steinzeug: Deutsche Ton- u. Stcinzcug-Werke, Aktiengesellschaft, Bcvlin-Chai'lottenbiirg,
Kochapparate, System
Berlinerstr.
Barthel:
(iujtav Barthel, Dresdcn-A. 19.
Volkmar Hänig & Comp., Dresden und Heidenau
=
fabrizieren seit 40 Jahren
Dampfkochapparate
=
Jeder AmfOhrang und J i d i r O r l u * . K o c h b e o h e r siehe „ B e c h e r" und „ B e c h e r g i a s e r". K o o h e n l l l e siehe „K o s c h e n i 11 c". K o c b f l a s e l i e n siehe „ K o l b e n " . K o o h s a l z siehe „ S a I z". K o d e i n siehe „ O p i u m u n d O p i u ni a 1 k a 1 o i d c". Kodeinpastillen: (.'. II. Burk, Stuttgart, Archivstr. 21/M.
E o d t t l e (Codöle) siehe „ H a r z ö l e". K o f f e i n siehe „K a f f e i n". Kognaköl (Kognakessenz. Kognakäther, Weinbeeröl, ünanthäther, Drusenöl). Gemisch verschiedener Atherarten. Teils kommt unter diesen Bezeichnungen d a s rektifizierte Weinfuselöl, teils ein kQnstliches Weinbeeröl in den Handel. Zur Gewinnung d e s ersteren sammelt man die bei der Mostgärung sich a b s c h e i d e n d e Hefe (Drusen), presst die Hauptmenge d e s W a s s e r s ab, säuert schwach mit HiSOt an, mischt mit HjO zu dilnnem Brei und destilliert mit Dampf. D a s fibergehende Drusenöl wird mit der 10 f a c h e n Menge H>0 rektifiziert; e s ist dann in HjO nicht, in Alkohol leicht löslich und verleiht desem Geschmack und Geruch d e s Kognaks. KQnstliches Kognaköl wird auf mannigfache Weise gewonnen, s o durch Verseifen von K o k o s n u s s ö l , Zersetzen der Seife mit HjSO«, Übergiessen mit Alkohol und Destillieren. Ferner stellt man es a u s P e l a r g o n i u m ö l sowie auch a u s R i z i n u s ö l dar. Da d a s natürliche Weinbeeröl s e h r hoch im Preise steht, hat die Darstellung d e s kdnstlichen einen grossen U m f a n g a n genommen. Kognaköl Ia, Champagner, grün 1 kg Mk. 200,00 rektif., weiss 1 „ „ 230,00 konz I . „ 350,00 Rheinisch, grün 1 „ „ 70,00
5g4
Kohlefarben — Kohlenbrecher.
Kognakül, Rheinisch, rektif. weiss „ Mosel, griin „ rektif. weiss „ „ künstl. (Önanthäther
Kognaköl:
C. Erdmasn, Leipzig-Lindenau.
.
.
I 1 I !
Rheinische Weinxtuinhandhing Wochenheim.
kg Mk. „ „ . „ . . P.
E.
85,00 65,00 80,00 12,00 Kdhlcr,
Kohlefarben siehe unter „ R u s s " ; vgl. auch „ B e i n s c h w a r z " , „ F r a n k f u r t e r S c h w a r z " und „ K n o c h e n k o h l e". K o h l e h y d r a t e . Organische Verbindungen der empirischen Zusammensetzung CmH2nOn, d. h. Verbindungen von Kohlenstoff mit Wasser. Im einzelnen teilt man die Kohlehydrate in M o n o s a c c h a r i d e C«HuO(, D i s a c c h a r i d e CuH«On und P o l y s a c c h a r i d e (C«H»Os)n. Zu den Monosacchariden gehört der S t ä r k e z u c k e r , auch T r a u b e n z u c k e r genannt, und der F r u c h t z u c k e r ; zu den Disacchariden der R o h r z u c k e r , der M i l c h z u c k e r und der M a l z z u c k e r ; zu den Polysacchariden endlich S t ä r k e , D e x t r i n und Z e l l u l o s e . Im einzelnen siehe die Artikel „Z e 11 u 1 o s e", „D e x t r i n", „ F r a c h t » zucker", „Invertzucker", „Milchzucker", „Stärke", „ S t a r k e z u c k e r " , „ Z u c k e r a r t e n " u. „Z u c k e r f a b r i k a t i o n". S o h l e n siehe unter „ B r e n n s t o f f e " , vgl. auch die Artikel „B 1 u t kohle", „ E l e k t r i s c h e Kohlen", „Graphit", „Holzkohle", „K n o c h e n k o h I e", „K o k s", „R u s s " und „T o r f k o h I e". Blutkohle mit Säure gereinigt „ „ Pflanzenblntkohle 1 kg Mk. 1 , 6 0 ; „ „ m i t Säure gereinigt Buchenholzkohle, Pulver „ feinstes Pulver „ mit H F gereinigt Entfärbungskohle, gereinigt, aus der Blutlaugensalz-Fabrikation . Fleischkohle, ehem. rein Knochenkohle, mit Säure ger., feucht, ehem. rein 1 kg Mk. 3 , 0 0 ; n n n n trocken, „ feucht, gereinigt 1 kg Mk. 2 , 0 0 ; trocken, „ 1 n „ 6,50; feucht, halbgereinigt . . . . 1 , „ 1,00; granuliert, feinkörnig „ „ grobkörnig Pulver Korkkohle Lederkohle, leicht „ schwer, roh „ gereinigt 1 kg Mk. 1 , 0 0 ; Petroleumkohle Schwammkohle, Pulver Zuckerkohle
7,75 kg Mk. „ „ 12,00 „ „ 150,00 „ „ 3,50 . .. 18,00 0 . . 28,00 0 I . 2,75 0 „ „ 50,00 r 1 . ., 15,00 ">, R 290,00 n 1 . , 13,50 °'„ , 140,00 °/„ . 550,00 °/0 , 75,00 °/o •• 26,00 "In 30,00 °/0 .. .. 26,00 1 . „ 15,00 1 .. 8,00 r °/o 45,00 •/. • 75,00 "'„ 40,00 1 „ 2,40 1 „ 25,00 1 1 °/0 I ®/„
Hohlenbreoher.
K o h l e n b r e c h e r für Riemenbetrieb:
Stnndl.LeistunganKohle bei 6 0 m m Spalt etwa 8 0 0 0 1 2 0 0 0 2 0 0 0 0 2 5 0 0 0 3 0 0 0 0 kg. Kraftverbrauch 4 6 8 10 12 BP. Preis der vollständigen Maschine . . . . 2 1 0 0 2 8 8 0 3 2 0 0 3 8 0 0 4 7 0 0 Mk. Preis der Ankerbolzen und P l a t t e n . . . . 40 50 60 75 90 „
Kohlenbrecher
für unmittelbaren Dampfbetrieb:
Stündl. Leistung an K o h l e bei 6 0 mm Spalt etwa 8 0 0 0 1 2 0 0 0 2 0 0 0 0 2 5 0 0 0 3 0 0 0 0 Kraftverbrauch 4 6 8 10 12 Preis der vollständigen Maschine . . . . 3 1 0 0 3950 4900 5750 7250 Preis der Ankerbolzen und Platten . . . 40 50 60 75 90
kg. HP. Mk. „
Kohlendioxyd — Kohlensäure.
585
Siehe auch „M ü h 1 c n" und „ S t e i n b r e c h c r". Kohlenbrecher: Brinck & lllibner, Mannheim.
, Max Friedrich & Co.. Irfil>rij-PUgwiU 33.
Kohlenbrecher (Steinbrecher leichter Bauart): Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwcrk, Uagdcburg-Buckau.
Kohlendloxyd siehe „ K o h l e n s ä u r e". Kohlendisulfid siehe „ S c h w e f e l k o h l e n s t o f f " . Kohlenoxyd. OO. Farbloses, in reinem Zustande geruchloses Gas, sp. G. 0,9674; S. P. — 190°; Sch. P. — 207*. Löst sich nur wenig in H,0, brennt mit blauer Flamme, zeigt mit O gemischt starke Explosionswirkung. Es ist ausserordentlich giftig und macht den schädlichen Bestandteil des Kohlendunstes aus. Ober seinen Nachweis siehe unter „ O a s a n a l y s e " . Technisch stellt man ein Gemisch von CO und H durch Überleiten von Wasserdampf über glättende Kohlen zu Heiz- (und mittelbar auch zu Leucht-) Zwecken dar. Nach dem Engl. Pat. 3347 vön 1903 erhitzt man zur Gewinnung voh CO ein Geniisch von Kalkstein und Koks in einem Kalkofen und leitet die entwickelten COs-reichen Gase aber glühenden Koks, wodurch CO fcritsteht Der Koks wird nach dem Abkühlen durch Durchblasen von Luft wieder weissglühend gemacht; die beiden Operationen wechseln miteinander ab. Vgl. die Artiktel „ G e n e r a t o r g a s " und „ W a s s e r g a s " . K o h l e n o x y d a p p a r a t e nach C. H. W o l f f , mm Nachweis mittels Bluts durch Absorption K o h l e n o x y d a p p a r a t e nach H. \V. V o g e l , zur Spektralprobe mittels Bluts Die Spektralapparate hierzu siehe unter „ S p e k t r a l a n a l y s e " .
Stück Mk. 3 , 5 0 „
„
3,50
Kohlensäure (Kohlendloxyd; Acidum carlonicum). CO : . Häufig aus den natürlichen COj-Gasquellen oder Bohrlochern gewonnen. Sönst stellt man das Gas entweder aus Karbonaten oder aus Kohle dar. Von Karbonaten werden Ca CO» (Kalkstein, Marmor, Kreide) und MgCOa (Magnesit) benutzt, indem ersteres mit verdünnter HCl, letzteres mit verdünnter HiSO« in geeigneten Entwicklern zersetzt wird; die Entwickler sind entweder mit Bleiplatten ausgekleidet oder aus Steinplatten zusammengebaut oder schliesslich aus Steinzeug geformt Zur Reinigung wird das Gas mit HjO, auch wohl mit Losungen von NaiCOi, von FeSOt und KMnO« gewaschen. Unreinere CO* gewinnt man auch durch Olühen von Kalkstein (Kalkbrennen); leitet man dabei HtO ein, so ist nur Rotglühhltze nötig. Zur Gewinnung von CO* aus Kohle sind reine Ausgangsmaterialien r.ötig; Gaskoks, seltener Anthrazit und Holzkohle kommen zur Benutzung. Die Kohle wird in besonderen Schachtöfen (K1 n d 1 e r sehen Ofen) zu COi verbrannt, doch enthalt das entweichende Gas wegen des N-Gehalts der Luft kaum mehr als 15—17 % C 0 2 ; man presst dasselbe In kalte NajCO»- oder KaCOj-Lösung, wodurch die Karbonate in die Bikarbonate übergeführt werden, während die andern Gase entweichen. Man pumpt dann die Bikarbonatlauge in einen Kessel, worin durch Erhitzen auf 100° das Bikarbonat zerlegt wird und die reine CO- aufgefangen werden kann. Bei einem neuerdings sehr in Aufnahme kommenden Verfahren verbrennt man Koks unter Dampfkesseln und leitet die Abgase der Feuerung in die Skrubber (vgl. unter „L e u c h t g a s"), welche von Atzkalilauge durchflössen werden; hierbei wird den Gasen, welche dem Laugenstrom entgegengehen, die COi entzogen. Diese wird von der Lauge aufgenommen und letztere in die erwähnten Kessel zurückgedrückt; hier wird sie erhitzt und gibt dadurch die CO» ab. Nach den D. R. P. 132 623 und 135 552 gewinnt man reine CO» neben Natriumsuilfit aus NasCOs, und zwar zersetzt man das Na:COs mit einer Natriumbisulfitlösung, welche durch Sättigen der bei dieser Zersetzung neben reiner CO* entstehenden neutralen Sulfitlösung mit SOj-Gas aus Schwefelöfen (Kiesöfen u. s. w.) erhalten wird. Ein Teil des neutralen oder sauren Natriumsulfits kann zu anderweiter Verwendung abgesondert werden.
586
kohlensaure.
Das D. R. P. 138 386 bezweckt die Gewinnung reiner CO» aus Karbonaten der alkalischen Erden iin ununterbrochenen Betriebe. Die Karbonate befinden sich in einem luftdicht geschlossenen Behälter, und die erforderliche Hitze wird auf sie durch zirkulierende reine CO« oder durch ein Gemisch von CO, mit luftfreiem Wasserdampf übertragen. Diese als Heizmittel dienenden Gase werden in einem dauernd abgeschlossenen Rohrsystem von aussen erhitzt, um ihre Verunreinigung durch Feuergase zu vermeiden. Das Rohrsystem ist beiderseits an einen mit Karbonat gefällten Schachtofen angeschlossen; diesen Öfen werden die zu erhitzenden Gase ununterbrochen entnommen und nach dem Erhitzen zur Austreibung der CO, aus den Karbonaten in stetigem Kreislauf wieder zugeführt. Nacli dem Engl. Pat. 14 112 von 1903 soll man arme Phosphate, die CaCOi enthalten, zunächst zur Zerstörung der organischen Bestandteile glühen und dann in verd. Mineralsäure lösen; die CO, wird dabei in geeigneter weise aufgefangen. Aus der filtrierten FIfissigkeit gewinnt man dann durch Fallung mit Kalkmilch Dicalciumphosphat, und nach dessen Abscheidung endlich wird durch H,SOt das Ca als CaSO« gefallt, worauf die zurückbleibende Lösung, welche freie Mineralsaure enthalt, zur Behandlung frischen Phosphates dient. Nach dem Amer. Pat. 774 092 soll man Kohle in einem geschlossenen Räume verbrennen und die Verbrennungswärme selbst zum Erhitzen einer Alkalibikarbonatlösung, d.h. zum Austreiben der reinen CO, daraus, verwenden. Die rohe CO, aus der Kohle selbst wäscht man mit H , 0 und leitet sie dann in eine Akalimonokarbonatlösung, bis diese in Bikarbonat umgewandelt ist. Ist dieses geschehen und gleichzeitig durch die Verbrennungswärme die von dem früheren Prozess vorhandene andere Lösung wieder in Monekarbonat umgesetzt, so kehrt man die Richtung der saueren Rohgase um, so dass ein kontinuierlicher Prozess entsteht. Für den Transport bringt man CO, in den f l u s s i g e n Zustand, indem man das Oas in geeigneten K o m p r e s s o r e n (s. d.) auf 50—60 Atm. zusammendrückt und dann unter Abkühlung bis zur Verflüssigung weiter komprimiert. Nach einem patentierten Verfahren wird flüssige CO, auch direkt aus den Verbrennungsgasen reiner Kohle dargestellt. Die flüssige Kohlensaure wird in schmiedeeisernen, jetzt jedoch meistens in nahtlosen stählernen Flaschen versandt. Das D. R. P. 157 403 bezweckt das Lagern und Versenden von CO, in f e s t e r F o r m , wodurch man die Stahlflaschen entbehren kaiin und nur luftdicht abgeschlossener, entsprechend gekühlter (auf unter —79°) Gefässe bedarf. Die Kühlung erfolgt in einem, das Gefäss umgebenden Mantel, worin sich eine geebnete Kältemischung (z. B. Äther und flüssige Kohlensäure) befindet; eine Kompressionsmaschine saugt die verdunstenden Gase ab und presst sie nach der Verdichtung wieder in den Kühlmantel zurück. CO, ist ein farbloses, säuerlich-prickelnd riechendes und schmeckendes Gas, sp. G. (bei 0°) 1,524; Krit. Temp. + 30,9, bei der die CO, durch 73,6 Atm. Druck zur Flüssigkeit kondensiert werden kann, ebenso bei 0° und 36 Atm. Druck. Flüssige CO, ist eine farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit, sp. G. (bei 0®) 0,947; S. P. — 78,2. Durch Verdunstung von flüss. CO, erhält man feste CO, als lockere, schneeähnliche Masse. COa-Gas ist nicht brennbar und wirkt erstickend. 1 vol. H , 0 lö&t bei 0® 1,7967 vol. CO,. Sie dient in der Zuckerfabrikation zum Saturieren, ferner zur Darstellung von Bikarbonaten, von Bleiweiss; auch im Ammoniaksodaprozess wird sie benutzt. Für die Fabrikation von Mineralwässern und Brauselimonaden sowie zum Betriebe der Bierdruckapparate benutzt man flüssige CO,. Dieselbe wird auch zu vielen andern Zwecken, so neuerdings namentlich zum Härten von Gussstahl, verwendet, ferner auch zu Feuerlöscnzwecken. Kohlens&ure-Bestimmungs apparate: nach B u n s e n StOck Mk. 2,00 „ F r e s e n i u s für Mergel „ 1,50 , Geissler „ 2,50 n. 3.76 nach B a u r , kompl. Apparat mit Stativ zur Bestimmung in Karbonaten „ 25,00 n
Kohlensaure Salze — Kohlenstoff.
587
n a c h D i e t r i c h - F r ü h l i n g , f.Zementfabriken, kompl.m.Stativ Stück Mk. Dazu 10 Kntwickclungsflaschen „ 1 Gummistopfen mit Rohr ,, .. 10 Säurcgläschcn mit Marke nach S c h e i b l e r (Calcimeter) für Knochenkohle, kompl. . .. ., ., „ für Saturationsgase, kompl .,
Ü(J,(K| 2,50 1,25 3,75 38,00 50,00
K o h l e n s ä u r e , f l ü s s i g , in Bomben von 8, J0, 20 und 30 kg Inhalt, je nach dem abgeschlossenen Quantum für . . . . 1 kg Mk. 0,25—0,40 Kohlensäure-Haschen, 8 kg Inhalt Stück .. 13,00 10 .. .. 13,50 20 32,00 •'¡0 , „ „ 42,00 Flüssige Kohlensäure: Frankfurter Kohlensäurcwcrk der Gewerkschaft Wahle 1, Küdelli'-im. Kohlensäure-Anlagen: Willy Manger, Drcsden-A. 18 (8. Ias.-Anli. S. 16). Kohlensäure-Bestimmungsapparate: Kinil Gundelaeh, Gehlberg i. Thür. G. A. Schulte, Berlin - Charlottcnburg, CtaarGoorg Schmidt & v. d. Ella, Schmicdefeld, Krs. lottenburger-Ufer 63/54. S'ehleusingen (8. Ins.-Anli. S. 9). Warmbrunn, Quilitz 4 Co., Berlin NW., Haidcstr. 55/67 (s. Ins.). Kohlensaure Salze ( K a r b o n a t e ) s i e h e u n t e r d e n b e t r e f f e n d e n Metallv e r b i n d u n g e n , z. B . : Kohlensaurer Kalk s i e h e u n t e r „ C a l c i , u m v e r b i n d u n g e n " . Kohlensaure Magnesia s i e h e u n t e r „ M a g n e s i u m v e r b i n d ü n g e n".
K o h l e n s a u r e W ä s s e r siehe unter „M i n e r a l w ä s s e r".
Kohlenstaub ( K o h l e n m e h l ) . M a n v e r s t e h t d a r u n t e r ein P r o d u k t , d a s d u r c h Z e r k l e i n e r n von Kohlen b i s z u r S t a u b f e i n h e i t e r h a l t e n w i r d u n d a l s Brennstoff für besonders geartete Feuerungen ( K o h l e n s t a u b f e u e r u n g e n ) d i e n t . Zur E r z e u g u n g e i n e s S t a u b f e u e r s w i r d K o h l e n s t a u b zug l e i c h mit d e r e r f o r d e r l i c h e n L u f t m e n g e in d e n V e r b r e n n u n g s r a u m , dessen T e m p e r a t u r z u v o r durch ein H o l z f e u e r u. s. w . auf d i e e r f o r d e r l i c h e Höhe geb r a c h t w o r d e n ist, eingeführt, w o s e l b s t er sich e n t z ü n d e t u n d s o l a n g e zur B i l d u n g e i n e r intensiven F l a m m e V e r a n l a s s u n g gibt, b i s d i e Z u f u h r u n t e r b r o c h e n w i r d . B e h u f s B e f ö r d e r u n g d e s S t a u b e s in d e n V e r b r e n n u n g s r a u m b e nutzen die verschiedenen Konstrukteure entweder den natürlichen Schornsteinz u g o d e r s c h w a c h g e p r e s s t e Luft o d e r a b e r e i n e auf m e c h a n i s c h e m W e g e a n z u t r e i b e n d e Vorrichtung, w e l c h e d e n S t a u b in d e r Z u g r i c h t u n g f o r t s c h l e u d e r t . Im P r i n z i p stellt die S t a u b f e u e r u n g e i n e n e n t s c h i e d e n e n F o r t s c h r i t t in d e r Feuerungstechnik dar. In d e r P r a x i s h a t s i e d a g e g e n mit s e h r g r o s s e n S c h w i e r i g k e i t e n zu k ä m p f e n g e h a b t , d i e a l l e r d i n g s jetzt n a c h u n d n a c h überw u n d e n zu w e r d e n s c h e i n e n . D i e H a u p t s a c h e ist e i n e h o h e S t a u b f e i n h e i t d e s M a t e r i a l s , u n d e s h a t sich gezeigt, d a s s n u r K o h l e n s t a u b , w e l c h e r auf e i n e m Siebe von 900 Maschen pro 1 qcm keinen nennenswerten Rückstand hinterläst, w i r k l i c h f ü r S t a u b f e u e r u n g e n b r a u c h b a r ist. K o h l c n s t a u b m ü h l c n . Man benutzt hierfür G l o c k e n m ü h l e n (s. unter „ M ü h l e n " ) zum Vormahlen und S c h l e u d e r m ü h l e n (s. unter „ D e s i n t e g r a t o r e n ) zum Feinmahlen der Kohle. Einrichtungen für Kohlenstaubmühlen: Kried. Krupp Aktiengesellschaft Grusonwerk, Magdeburg-Buckau. Kohlenstoff.
C (Carloneum).
A. G. = 12,00.
Reiner
Kohlenstoff
f i n d e t sich in d e r N a t u r kristallisiert a l s D i a m a n t u n d G r a p h i t ( s . d.), a m o r p h — m e h r o d e r w e n i g e r v e r u n r e i n i g t — a l s A n t h r a z i t ( 9 0 — 9 6 % C), a l s S t e i n k o h l e ( b i s 90 % C) u n d a l s B r a u n k o h l e ( b i s 7 0 % C). A m o r p h e r K o h l e n s t o f f b i l d e t sich b e i m E r h i t z e n o r g a n i s c h e r K ö r p e r u n t e r Luftabschluss.
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Kohlenstoff(tetra)chlorid — Kokosbutter.
Mau vgl auch die Artikel „ D i a m a n t e n , k f l n s t I.", „Q r a p Ii i l", „ K o h l e n", „ K o h l e n s t a u b " und „R u s s". Kohlenstoff bestimmungsapparat
für organische Substanzen
nach
C lassen •Messinger Stück Mk. 11,00 Andere Kohlenstoffbestimmungsapparate siehe im Artikel „ E i s e n". K o b l e n s t o f f ( t e t r a ) o b l o r l d siehe „ T e t r a c h l o r k o l i l e n s t o f f". Kokain (Cocainum) CITHMNO«; das aus den Kokablattern gewonnene Alkaloid. Seine Konstitution darf jetzt als festgestellt gelten; man hat es aufzufassen als M e t h y l ä t h e r d e s B e n z o y l - E c g o n i n s : CH,—CH — CH—COs. CH, 1 X H N.CHj c < O . C O . C , H 3 CH,—CH — CH. Die Erforschung dieser Konstitution ist praktisch insofern von Bedeutung, als sich in den Kokablattern verschiedene Nebenalkalolde mit unangenehmen Nebenwirkungen finden, die — mit dem Kokain zusammen — beim Erhitzen mit HCl in Ecgonin übergehen. Aus letzterem kann dann reines Kokain synthetisch gewonnen werden. Aus den Kokablattern gewinnt man die Alkaloide so, dass man die Blatter mit NajCOs-LOsung anfeuchtet und dann mit Mineralölen (Benzin oder Petroleum) ausschüttelt; aus den ölen zieht man die Alkaloide mit verd. HjSO» aus, fallt sie aus der saueren Lösung mit NajCOi, filtriert das Rohkokain ab und kristallisiert es aus Alkohol um. Zur letzten Reinigung wird es in das Chlorhydrat Übergeführt. Freies Kokain bildet grosse, farblose Kristalle* von bitterlichem Qeschmack und dem Sch. P. 98°. Es löst sich sehr schwer in HjO, leicht in Alkohol, Äther, Benzol, Chloroform, Terpentinöl u. a; m. Mit Satiren' bildet es eirtsauerlge Salze. Wegin Selder Eigenschaft, die von ihm berührten Endigungen der Enipfindungsnerven vorübergehend zu lahmen, hat es eine ausserordentlich grosse Wichtigkeit als lokales Aiiasthetikum. Zur Beplnselung von Schleimhäuten benutzt man 10—20 £ ige Kokainchlorhydratlösungen, zu Injektionen 5 bis tff98rge, zu Einträufeluhgen in das Auge 2—10 %ige Lösüngen. M. D. p. dos. 0,05 g, M. D. p. die 0,15 g. Cocainum pur D Mk. 4,30; H Mk. 41,00; 1kg Mk. 390,00 en oic t> .* I i , 0,60; D „ 5,50 b onc . 1 g „ 0,60; D _ 5,50 »fr» • 18 » 0,60; D „ 5,50 hydrobromic l g „ 0,60; D „ 5,50 hydrochlor. albiss. crist. D. A. IV D Mk. 3,80; H „ 36,00; i kg „ 340,00 hydrojodic o,60; D „ 550 i ß » 0,60; D „ 5,50 nilric., punss., crist . . . DMk.3,80; H „ 36,00; l k g p 340,00 n phenylic. . . 1 g „ 0,60; D , 5,50 salicylic l g r 0,60; D „ 5,50 «rtfaric . 1 g „ 0,60; D „ 5,50 tan 1 c >« 1 g „ 0,60, D „ 5,50 tartaric l g , 0,60; D , 5,50 Kokain: C. F. Boehriscer k Soehnr, Uannheim-WaMhof. B o k o s b n t t e r . Hierzu dient das K o k o s ö l (s. d.), welches der^rsten Pressung entstammt; es bildet ein gelbes oder gelbliches ö l und wird mit Tlerkohie oder Walkerde gebleicht. Für die weitere Reinigung und Geschmacksverbesserung kommen Behandlung mit gespanntem Wasserdampf, Neutralisieren mit Magnesia, Abscheiden des Überschusses davon und der entstandenen Magnesiaseife, Ausviraschen mit warmem Wasser und Umschmelzen in Betracht.
Kokosöl — Koks.
589
Nach dein D. R. P. 143 946 beseitigt man den eigenartigen Kokos-Geruch und -Geschmack, indem man das mit Tierkohle, Walkererde oder Kieselgur vorbehandelte Kokosfett mit Kalklösung neutralisiert und dann das Fett- Kalkgemisch im Autoklaven auf 105° erhitzt. Anderseits wird empfohlen, Bitterstoffe durch Waschen des Kokosöls mit verd. H»SO« zu entfernen, dann, dem Fett schwache Na>COi-Lösung zuzusetzen und es zuletzt im geschmolzenen Zustande mi Ca(OH)» zu neutralisieren. Endlich soll man nach einem franz. Pat. das Kokosfett bei 30° mit Wasserglaslösung neutralisieren undT die entstehende Seife sich absetzen lassen, wahrend das oben schwimmende neutrale Ol abgezogen wird. Reinweisse, durchscheinende, schmalzartige Masse; Sch. P. 26,5'; Erst. P. 19,5* C., von schwachem, angenehmem Geruch mit mildem, .nicht kratzendem Geschmack. Halt sich sehr gut und wird nicht leicht ranzig. Kokosnussbutter: Fuerot Broa. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street (a. Ins.-Anh. 8. 13).
Kokosöl (Kokosnussöl; Oleum Cocos). Durch Pressen aus den Fruchtkernen (K o p r a) der Kokospalme ocos nucifeta gewonnenes fettes Ol, von dem die Kopra 60—70 % enthalt. Es ist kein einheitlicher Körper sondern ein Gemisch verschiedener Fette. So erklärt es sich, dass das durch kaltes Aus-, pressen erhaltene oder das durch massige Pressung gewonnene Kokosöl fester ist, als wenn man unter Erwärmung und mit grösserem Druck arbeitet» Weisse oder gelbliche, butterweiche Masse, die einfen, nartentlich btim Erwärmen hervortretenden spezifischen sasslichen Geruch hat. Sch. P. 24,5" (schwankt zwischen 20 und 28*); Sch. P. der Fettsauren 24,6°, Erst. P. derselben 20,4V Verseifungszahl 255, Jodzahl 9. Kokosöl dient namentlich zur Fabrikation von Toiletteseifen, und zwar eht die Verseifung schon bei 70—80' C. vor sich (kalte Verseifnng). Die eife scheidet sich auf Zusatz von Kochsalz nicht aus, kann deshalb ¿ach zum Waschen mit Meerwasser benutzt werden (Marineselfe). Ferner benutzt man das Kokosöl zur Kerzenfabrikation, sowie nach besonderer Reinigung als Speisefett; vgl. oben „K o k o s b u 11 e r". Kokosöl Cochin z. 7. % kB Mk. 63.00—54,00 „ Ceylon z. Z •/„ , „ -49,M^50,00 Kokosöl:
t
Fuerst Broc. & Co., New York, Ko«. i u. 4 Stone Street (i. Inj.-Anh. S. 13).
Koks. Rückstand bei der trockenen Destillation von Kohle; wird meistens aus Steinkohlen dargestellt, seltener aus Braunkohlen, und zwar auf analoge Weise wie Holzkohle aus Holz (vgl. „ H o l z k o h l e " und „ H o l z v e r k o h lu n g"). Nur selten noch geschieht die „Verkokung" in Meilern oder offenen Öfen; am zweckmassigsten sind R e t o r t e n ö f e n oder andere Konstruktionen, die die Gewinnung der Destillationsprodukte mit ge$tatten. Sehr oft werden auch die Verbrennungsgase, mit Luft gemischt, zum Anheizen des Ofens selbst wieder verwendet. Bei der Verkokung entweichen durchschnittlich ca. 30 % flüchtige Substanzen und ca. 20 % brennbare Gase und Dampfe; diese Produkte werden jetzt jedoch stets aufgefangen. Vgl. den Artikel „V e r k o k u n g". Der Rückstand bei der Verkokung ist verschieden nach dem Ausgangsmaterial: So hinterlassen die beim Verbrennen zerfallenden S a n d k o h l e n den Koks in losen Stocken, und auch die S i n t e r k o h l e n ergeben ein wenig zusammenhangendes Produkt; dagegen liefern die B a c k k o h l e n einen vollständig zusammengeschmolzenen Koks. Hiernach mischt man verschiedene Steinkohlensorten, setzt mageren Kohlen auch wohl Pech u. s. w. zu. Eine besondere Koksart ist der G r u d e k o k s (s. d.). Nicht flammendes Brennmaterial, das, abgesehen vom Haushalt, vor allem in der Hüttenindustrie, zum Hochofenbetrieb, fDr Giessereien u. s. w. viel benutzt wird. Die Verkokung hat für viele Betriebe die Benutzung der Steinkohle erst möglich gemacht. Über Zusammensetzung und Heizwert von Kokssorten vgl. den Artikel „ B r e n n s t o f f e".
Kolanin — Jvolbrn.
590
Sctunelzjcoks-Brechmaschlnen: Einfache Walzenmühlen mit gezahnten Hartgussscheiben: Leistung an eebroch. Steinkohle hei 2200 1500 40—50 mm Spaltweite etwa . . . 1000 Kraftbedarf der Maschine etwa . . 4 5 3 Preis der vollstindigen Maschine mit 1020 1400 Hartgass-Zahnscheiben 850 Preis der Ankerbolzen nnd Platten . 30 45 30 Leistung an gebroch. Steinkohle bei 40—50 mm Spaltweite . . . . Kraftbedarf der Maschine etwa . . Preis der vollständigen Maschine mit Hartguss-Zahnscheiben Preis der Ankerbolzen und Platten
2500 6
3500 8 HP.
1450 45
1650 60
2500 7
3200 9
3500 10
4000 lt
5000 12
1440 50
1550 50
1050 70
2030 70
2600 75
Koksbrecher:
Mix Friedrich & Co., Leipzig-MagTtitt 63.
Gaskoks- und Schmelzkoks-Brechniaschinen:
Itriack ft Hübner, Mannhelm.
I Fried. Krupp Aktiengesellschaft | Magdeburg-Buckau.
flrusonwcrk.
K o l a n i n . In der Kolanuss enthaltenes Glykosid, welches unter Einwirkung spaltender Fermente in Kaffein, Kolarot und Zucker zerfallt. 1 T. Kolanin entspricht bezüglich der Kolawirkung 14 T. der frischen Droge. Das Kolanin, welches beim Genuss schon durch den Speichel in seine Bestandteile zu zerfallen beginnt, ist ein ausgezeichnetes. Anregungsmittel und wird bei sehr vielen Krankheitszustanden, namentlich bei Abspannung und Herzschwäche der Neurastheniker, mit Erfolg verordnet. Man gibt es als Tinktur, Elixier, in Form von Pillen, Pastillen und Tabletten. Alle diese Dosierungsformen werden aus den Kolaninextralcten hergestellt. Kolanin, Dr. Knebel: Chemische Fabrik Krewel i
Co., 0. m. b. H., KSln S. Rh., Eifelstr. 33.
K o l a t n r siehe „ K o t i e r e n". K o l b e n (Kochflaschen). Die Preise sind schwankend und, soweit hier angegeben, unverbindlich. S t e h k o l b e n aus widerstandsfähigem Glase mit flachem Boden. Inhalt 10 Stack Stack
30 0,80 0,10
50 0,90 0,10
75 1,00 0,15
100 1,10 0,15
160 1,35 0,15
2(X) 1,45 0,20
250 1,65 0,20
300 1,90 0.25
400 500 750 ccm 2,80 2,60 3,00 Mk. 0,25 0,30 0,35 „
Inhalt 1 1,5 2 3 4 5 6 8 10 12 15 20 1. 10 Stück 3,00 4.50 6,00 8,00 11,50 15,00 17,50 23,00 27,00 35,00 42,50 52,50 ML-. Stack 0,40 0,60 0,65 0,85 1,25 1,75 2,00 2,50 3,00 3,80 4,50 5,50 .
S t e h k o l b e n aus Jenaer Gerateglas.
Inhalt Stück
50 0,22
100 0,24
Inhalt Stück
1,5 0,90
Inhalt 10 Stück Stück
30 50 100 150 200 250 300 400 500 750 ccm 1 2 1. 1,00 1,25 1,35 1,50 1,75 2,00 2,20 2,50 3,00 3,50 4,60 6,50 Mk. 0,12 0,15 0,15 0,20 0,20 0,25 0,25 0 3 0 0,35 0,40 0,50 0,70 „
2 1,05
200 0,32
3 1,40
300 0,40
400 0,48
5 2,00
S t e b k o l b e n nach E r l e n m e y e r , standsfähigem Apparateglas.
500 0,55
6 2,80
8 3,60
700 c a n 0,65 10 4,80
1 1. 0,80 M 15 1. 6,40 Mk.
konische Form, aus wider-
S t e h k o l b e n nach E r l e n m e y e r aus Prof. Weberschein Hartglase.
Inhalt ca. 60 10 Stück 1,10 Inhalt ca. 1 10 Stüde 3,50
100 150 200 1,20 1,35 1,50 1,5 2 3 4 4,60 5,20 6,00 9,00
Stehkolben
Inhalt Stück
50 0,20
100 0,22
nach E r l e n m e y e r 150 0,25
200 0,28
300 0,35
250 fr, 11400 1,80 2,20 5 6 12,00 16,00
450 0,45
500 2,50 8 19,00
750 12,80 10 22,50
aus Jenaer Apparateglas. 600 0,55
850 0,65
1100 0,75
ccm. Mk. 1. Mk.
2000 ccm. 0,90 Mk.
Kolchizin — Kotieren.
591
R u n d k o l b e n ( D i g e r i e r k o l b e n ) mit langem oder kurzem Hals.
Inhalt Stück
Inhalt Stück
50 0,10
1,5 0,60
J 00 0,15
150 0,18
2 0,80
200 0,20
3 1,00
4 1,25
250 0,25
400 0,28
5 1,60
500 0,30
6 2,00
750 0,40
8 2,80
10 3,20
1000 0,50
ccm. Mk.
15 1. 4,50 Mk.
R u n d k o l b e n aus Jenaer Gerflteglas.
Preise wie oben die Stehkolben aus dem gleichen Glase.
R u n d k o l b e n aus Jenaer Gerateglas, mit kürzerem oder längerem Hals und a u f g e l e g t e m Rand.
Preise um 1 0 % höher als die der gewöhnlichen Kolben mit aufgetriebenem Rand desselben Glases.
R u n d k o l b e n für die K j e l d a h l sehe Stickstoffbestimmung aus sehr hartem, widerstandsfähigem Kaliglas. Inhalt Stück
150 0,30
250 0,40
Kjeldahl-Kolben Gerateglas.
300 ccm. 0,45 Mk.
mit flachem oder rundem Boden aus Jenaer
a) mit kurzem Ilals: Inhalt 100 200 300 500 Stück 0,28 0,35 0,46 0,60 b) mit langem Hals: .Grössen wie vorstehend; Preise um 1 0 % höher.
800 ccm. 0,70 Mk.
S t e h k o l b e n , verkupfert (die galvanische Verkupferung ersetzt Sandbad und Drahtnetz und gestattet bei Bruch des Kolbens die sofortige Wiedergewinnung der Flüssigkeit). InhUt Stück
250 1,50
500 2,00
1000 3,00
2000 ccm. 4,50 Mk.
Vgl. auch den Artikel „ V o r l a g e n". Kolben (Kochflaschen): (ilasfabrik Sophlenhfltte, Rieh. Bock, Ilmenau I Wannbrunn, Quilitz 4 Co., Berlin KW., 1. Th. ~ Haidestr. 65/67 («. Ins.). Georg Schmidt & r. d. Eitz, Schmtedeteld, Kr*. • Schleuaingen (s. Ins.-Anh. S. 9). I K o l c h i x l n (Colchicinum). C«H«NO«. Alkaloid der Herbstzeitlose (Colchicum aulumnale). Zur Darstellung extrahiert mau unzerkleinerten Colchicum-Samen mit starkem Alkohol, verdampft diesen aus dem Extrakt, rührt den Rückstand mit viel HsO an, filtriert und entzieht dem Filtrate das Kolchizin durch Ausschütteln init CHCI»; aus dem Extrakt erhalt man durch Abdestillieren des CHCI» das Kolchizin als K o l c h i z i n - C h l o r o f ö r n i . Das Alkaloid selbst kommt in gelben Blattchen oder als weissgelbes I'ulver in den Handel. Es ist leichtlöslich in H»0, Alkohol und Chloroform, nur wenig in Äther; Sch. P. 145°. Kolchizin ist ein heftiges Gift; es wird — rein und in Form seiner Salze — nur verhältnismässig wenig bei Gicht und Rheumatismus verordnet. M. D. p dos. 0,005 g, M. D. p. die 0,015 g. Colchicinum puriss. crist „ amorph „ salicylic tannic *
l g Mk. 4,00 1 g „ 5,00 I ß » 1 g „ 1,50
Kolleren. Trennung einer Flüssigkeit von darin suspendierten festen Körpern, indem man sie durch ein wollenes oder leinenes Tuch ( K o l a t o r i u m) giesst; die durchgelaufene Flüssigkeit wird K o I a t u r genannt K o l i e r a p p a r a t e aus Porzellan, nach M o h r , bestehend aus Keule, Sieb und Becher Mk. 2,75 Kolierapparate aus Weissblech, nach M o h r , Boden aus Messingdrahtgewebe: Durchm. 6 8 10 12 15 cm. Preis 2,00 2,50 3,00 3,50 4,00 Mk.
Kollargo] — Kollergiínge.
592
Koliertuch, quadratisch . 3 1 „ aus Baumwolle 0,25 „ „ Leinen . 0,30 „ , Wolle . . 0 , 4 0
3 9 cm. 0 , 3 0 Mk. 0,35 0,50 „
K o l l a r g o l ( A r g e n t u m colloidale). Zur Darstellung des kolloidalen Silbers, auch C r e d è sches S i l b e r genannt, lässt man eine Ferrozitratlösung auf verd. Silbernitratlösung unter besonderen Umständen einwirken, wäscht den entstehenden Niederschlag mit verd. Natriumzitratlösung; dann löst man ihn in H 2 0 und fällt die Lösung durch absol. Alkohol. Eine in feuchtem Zustande lila, blau oder grün gefärbte, im trockenen Zustande schwarze, metallglänzende Masse, die sich in H s O (1 :20) mit tiefdunkelbrauner Färbung löst. Man verwendet es medizinisch bei sehr vielen septischen Erkrankungen, vorwiegend äusserlich in Form von K o l l a r g o l s a l b e (Unguentimi (¡redé)', diese Art der Anwendung bezeichnet man als Silberschmierkur. Auch in Tabletíenform wird es, und zwar namentlich zur Wundbehandlung, benutzt. Kollargol (in Gläsern zu je 5 g)
1 kg Mk. 257,50
K o l l a u r i n (Aurum colloidale). Das kolloidale Gold wird ähnlich hergestellt wie das kolloidale Silber; vgl. die Artikel „ G o l d " und „K o 11 a r g o 1". Es soll medizinische Verwendung finden und zwar bei Syphilis, Krebs und Skrophulose. Kollerg-äng-e (Vertikale Mühlen), mit oberem oder unterem Antrieb; die beiden Läufersteine drehen sich auf zwei voneinander unabhängigen Achsen. Die Kollergänge gestatten die Aufgabe grösserer Stücke als die Walzenmühjen und eignen sich auch zur Nassvermahlung. Es wird durch die Läufersteine bei ihrem Umlauf auf dem Teller nicht nur eine rollende sondern auch eine gleitende Bewegung ausgeführt, so dass die Wirkung auf die zu vermählenden Stoffe sowohl eine zerdrückende als auch eine zerreibende ist. Dadurch, dass die Läufersteine sich auf zwei voneinander unabhängigen Achsen drehen, wird jeder Läufer während des Ganges ohne Rücksicht auf den andern durch grössere Stücke der zu zerkleinernden Stoffe parallel zu seiner Achse gehoben und eine Schiefstellung der Läufer vermieden. 1. K o l l e r g ä n g e mit Hartgussläufern und -Platten. Art des
Handbetrieb
Betriebes
Durchmesser der Läufer, mm Breite derselben . . . „ Umdrehungen derselben in der Minute Durchmesser der Riemenscheibe mm Breite derselben . . . „ Umdrehungen derselben in der Minute Kraftbedarf der Maschine, etwa HP. Leistung i. d. Stunde, etwa kg * ie wicht der vollständigen Maschine, etwa . . kg GewichteinesLiiufers, etwa „ Gewicht eines Läuferringes, etwa kg Gewicht eines Satzes Läuferplatten, etwa . . . kg Preis der vollst. Maschine, Mk. i'reis dir Ankerbolzen und Platten MV. ''reis einer Staubhauhe ..
Riemenbetrieb
500 125
650 200
500 125
650 200
800 250
1000 250
1260 320
1500 400
10
10
30
27
25
22
19
15
—
—
—
—
320 80
640 100
780 120
940 140
1200 170
1570 210
—
—
90
120
100
90
80
62
—
—
12
15
0,5 35
1,5 50
2,5 150
4 250
6 500
8 «00
850 165
1680 360
830 165
1650 360
3100 700
4300 1000
8000 2000
13000 3000
80
145
80
145
300
530
1050
1400
55 840
120 1360
55 840
120 1360
140 1800
220 2470
500 4150
1000 6150
15 0
Kollodium und Kollodiumwolle.
593
2. K o l l e r g ä n g e mit Steinläufern und Bodenstein (Granit, Sandstein oder Marmor). A r t des
Betriebes
Durchmesser der Läufer, mm Breite derselben . . . „ Umdrehungen der Läufer in der Minute Durchmesser der Riemenscheibe mm Breite derselben . . . „ Umdrehungen derselben iu der Minute Kraftbedarf d. Maschine, HP. Stündliche Leistung Gewicht der vollständigen Maschine, etwa . . kg Gewicht eines Steinläufers, etwa kg Gewicht d. Eisenteile, etwa „ Preis der vollst. Maschine, Mk. Preis der A n k e r b o b e n und Platten Mk.
Handbetrieb
Maschinenbetrieb
500 150
650 250
500 150
650 250
700 350
800 350
10
10
40
35
32
30
25
320 80
550 100
780 120
780 120
940 140
120 0,5
140 0,8
120
120
100
¡1 —
•1000 1250 350 350 18
1500 400 15
1000 1250 175
170
80 3,5
66 ö
1,2 2,5 1,5 J e nach Mahlgut und Feinheit.
350
1680
830
1650 2700 3300 4700 6600
9350
85 530 880
230 800 1200
85 500 880
230 400 45Ö 770 1200 780 1400 1600 2250 2350 1200 1600 1750 2450 2700
1850 3100 3350
15
20
15
20
35
35
45
60
90
KollergSnge; lirinck & Hühner, Mannheim.
Kollergänge mit Stahlguss-, Hartguss- oder Steinläutern: Max F r i e d r i c h Plagwitz.
& Co.,
Maschinenfabrik,
I.eipsig-
Fried. Krupp Aktiengesellschaft Magdeburg-Buckau
Orusonwerk,
Kollergänge mit Läufern u. Bodensteinen aus Granit für Farben u. Kitt: .1. M. Lehmann, JlresckllA. 28.
K o l l o d i u m und Kolloidiumwolle. Letztere ist, chemisch betrachtet, Dinitrozellulose. Man nitriert zur Darstellung reine Baumwolle mit Kalisalpeter und H a S0 4 oder mit HNO« und H2SO». So verwendet man zur Nitrierung von 1 kg Baumwolle ein Gemisch von 20 kg HjSO« und 9 kg KNO»; man lässt die Baumwolle darin liegen, bis eine herausgenommene Probe, nach flüchtigem Auswaschen mit HäO und dann mit Alkohol, sich leicht in einem Gemisch von 2 T. Äther und 1 T. Alkohol löst. Nach M a n n bedient man sich einer Mischung von 31 T. konz. H s S 0 4 und 20 T. gepulv. KNO»; man arbeitet bei 2 8 ^ 3 0 " C. und lässt die Baumwolle 24 Stunden in dem Gemisch, obwohl die Nitrierung viel früher beendet ist. Bedient man sich eines Gemisches der beiden Säuren, so darf die Nitriertemperatur 8° C. nicht übersteigen; man benutzt ein Gemenge von 89 T. HN0 3 (sp. G. 1,424) und 104 T. HjSOi (sp. G. 1,833). Die entstandene Kollodiumwolle (Dinitrozellulose) wird zuerst mit kaltem HjO bis zum Verschwinden der sauren Reaktion und dann mit kochendem HjO ausgewaschen und zuletzt bei mässiger Wärme getrocknet. Zum Entsäuern und Stabilisieren schleudert man nach dem D. R. P. 150 319 nasse Kollodiumwolle in einer Dämpfzentrifuge aus, während man trocknen, gespannten Dampf in die Zentrifuge einströmen lässt. Nach Beendigung des Dämpfens wird die Kollodiumwolle in der Trommel, während diese sich noch in Bewegung befindet, zunächst mit heissem und dann mit kaltem HjO ausgewaschen. Bliieher VI.
:',8
594
Kollodiumpapier
— Kolloidale
Körper.
Zur Herstellung von Kollodium löst man die Kollodiumwolle in einem Gemisch a u s 2—3 T . Alkohol und 15—20 T . Äther. Die Lösung bildet eine annähernd farblose, dickliche Flüssigkeit, die beiim Eintrocknen ein farbloses, fest z u s a m m e n h ä n g e n d e s Häutchen hinterlässt. Kollodiumwolle dient zur Darstellung von Z e 11 o i d i n (s. d.), Z e l l u l o i d (s. d.), S p r e n g g e l a t i n e (siehe unter „ D y n a m i t e " ) . Das Kollodium findet vornehmlich Anwendung in der Photographie und in der Medizin. Kollodiumwolle, techn „ für Photographie Kollodium, techn. 2 % „ -i",, • • • „ 6 % für Photographie 2 u/„ „ „ „ 3°/,, 4 o/o Kollodium cantharidat. D. A. IV Kollodiumflüssigkeit (Tauchflttssigkeit für GKihkörper) . . . .
1 1 "0 % \ /„ % [ °;0
kg MI;. 8,00 „ ., 12,00 „ „ 87,00 , „ 102,00 „ 117,00 102,00 „ ., 117,00 , * 132,00 .. ., 12,50 .. ., 135,00
Kollodium: Chemische Werke FUrstenwalde, Dr. B. Becker & I Clicm. Fabrik Cotta 1'.. Heuer, Dresden-Cotn. W. Zeidler, Ges. m. ö H., Fiirstenwalde (Spree) I K. Eisenmann, Herliu O. 17., Milhlenstr. G-7. (s. Ins.-Anh. S. 4). I
Kollodium und Kollodiumwolle: Chemische Fabrik Cotta, K Heuer, Cotta bei i Sebiesswolliabrik Knippamiihle O.-s. Dresden (b. Ins.-Anh. S. 6). ! Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-Aktien-aesrllR. Eisenmann, Berlin 0 . 17., Miihlenstr. 0 - 7 . : schaff, Kerlin W. 9, PotsdamrrBtr. ISO/HO. 3 S "B* S'J * a 1 qm
3 350 4 450 660 5,5 7 800 9 1100 20 3300 28 4500 50 8000 70 10800
50 40 30 40 30 25 35 25 30 20 20 10
7 10 13 18 23 66 100 140 185
410
450 490 385 440 460 410 465 450 530 455 565
Kondensat.: Preis fläche pr. cbm pro cbm in qm Mk.
75,00 82,00 88,00 110,00 125,00 130,00 140,00 160,00 180,00 210,00 380,00 475,00
25,53 27,78 30,04 29,40 33,39 34,84 33,82 38,50 39,60 46,53 52,72 65,93
Dampfmaschinen.
Ausreichend für V) Ausreichend für eine Kondeng- a l eise Kondens- SU AÜ 1 s « oberfläche oberfUtche 3 S^ ß
•fl «
Gewicht pr. cbm ca. kg
1«! •141 8 ^ 5's qm M 1 2 210 2,5 300 3 400 5 540 680 6 17 2000 25 3000 35 5600 46 7400
mm
3 Höhe von Fussboden 9 bis Mitte Flanschen
Durchmesser unten mm
No.
150 200 240 270 300 330 360 400 450
160 200 240 300 300 340 435 475 550
M »j. s.»
1 J-g
o. a £ rt ÜE V S
W
fl ? »ß ¡3
NH x CH2-CH-GH,
6(j4
Konservierung.
Im besonderen ist es die r c c h t s d r e h e n d e Modifikation dieser Verbindung. Zur Darstellung lässt man zerquetschten unreifen Schierlingssamen mit Wasser quellen, befeuchtet mit konz. NajCOa-Lösung und treibt das Koniin durch Destillation mit gespanntem Wasserdampf ab. Das Destillat wird mit HCl versetzt, stark abgedampft, mit konz. Alkohol geschüttelt und vom ausgeschiedenen NH*C1 abfiltriert. Endlich destilliert man den Alkohol ab, neutralisiert genau mit NaOH, schüttelt das Koniin mit Äther aus, reinigt die LOsung durch starkes Abkühlen von Nebenalkaloiden (welche sich ausscheiden und abfiltriert werden) und destilliert schliesslich den Äther ab. Gereinigt wird das Koniin durch Trocknen mit KiCO* und Destillation im Wasserstoffstrom. — Auch synthetisch hat man das Koniin dargestellt. Farblose bis schwachgelbliche, ölige, widerlich riechende Flüssigkeit vom sp. G. (bei 15°) 0,850—0,860; S. P. im Wasserstoffstrom 167°, in gewöhnlicher Atm. 165—170°. Bei starker Abkühlung erstarrt es zu Kristallen, die bei — 2,5° wieder schmelzen. Löst sich schwer in H»0 (und zwar noch schwerer in heissem als in kaltem), sehr leicht in Alkohol, Äther, Azeton und öten. Es ist eines der stärksten Gifte. Medizinisch verwendet man es äusserlich in Form von Salben zu schmerzstillenden Einreibungen, innerlich ebenfalls als scbmerzenstillendes Mittel bei Magenkrampf, Keuchhusten, Neuralgien u. a. m. Auch subkutan (0,0005—0,001 g) wird es gelegentlich gebraucht. Für innerlichen Qebrauch: M. D. p. dos. 0,002 g, M. D. p. die 0,005 g. Coniinum, pur puriss. Wasserzell „ hydrobromic. crist pulv hydrochloric. crist r
.
.
.
l g Mk. ] g „ I g „ l g . , I g „
0,80; 1,40; U,65; 0,80; 0,80;
D Mk. 7,00 D „ 12,00 D „ fj,50 r> r (>,50 D „ 7,00
K o n s e r v i e r u n g . Behandlung leicht verderblicher Stoffe zur Verlängerung ihrer Haltbarkeit. Man konserviert durch: 1. K a l t e . Eisschränke, Eishäuser und Transportschiffe mit EiskOhlung werden zur Konservierung von Nahrungsmitteln, namentlich von Fleisch, benutzt. 2. W a s s e r e n t z i e h u n g . Als Beispiele seien S t o c k f i s c h , (getrockneter Kabeljau), F l e i s c h m e h l , Dörrobst, komprim i e r t e und p r ä s e r v i e r t e G e m ü s e genannt. 3. H i t z e . Abtötung der Mikroorganismen durch Hitze kommt beim K o c h e n der Nahrungsmittel, bei der D e s i n f e k t i o n (s. d.) mit Dampf und beim P a s t e u r i s i e r e n in Betracht. Bei letzterem erhitzt man an mehreren Tagen je auf 60—80°, wodurch die Sterilisierung schliesslich auch erreicht, das Nahrungsmittel jedoch in Geschmack und Zusammensetzung nicht so beeinflusst wird wie beim Kochen. 4. L u f t a b s c h l u s s , w ä h r e n d o d e r n a c h d e m d i e M i k r o o r g a n i s m e n v e r n i c h t e t s i n d . Hierher gehört die Bereitung der B Q c h s e n k o n s e r v e n , die während oder sofort nach dem Kochen im Wasserbade verlötet werden, und das ebenso bereitete C o r n e d b e e f. Weiter seien ö l s a r d i n e n , dann das K a l k e n d e r E i e r , das Ü b e r z i e h e n v o n F r ü c h t e n m i t g e s c h m o l z e n e m P a r a f f i n u. s. w. genannt. 5. A n w e n d u n g c h e m i s c h e r M i t t e l . HitrHer g e h ö r t ' . Schon das E i n s a l z e n ( E i n p ö k e l n ) , ferner das R S u c l i e r n , Bei dem ausser der Verringerung des Wassergehaltes die I m p r ä g n i e r u n g m i t a n t i s e p t i s c h e n S t o f f e n ( H o l z e s s i g , K r e o s o t ) das wesentliche ist. Ferner gehört hierher die Benutzung starker Z u c k e r 1 ö s tiri g € n für F r ü c h t e ; dann kommen E s s i g , S a l z l ö s u n g e n und S p i r i t u s für die Konservierung in Betracht. Andere Konservierungssubstanzen sifid für Nahrungsmittel meistens verboten, so B o r s ä u r e , B o r a x , S a l i z y l s ä u r e und N a t r i u m b i s u l f i t . Neuerdings ist der F o r m a l d e h y d (s. d.) in sehr verdünnter wässeriger Lösung oder noch besser als Dampf für die Konservierung von Nahrungsmitteln nilt Erfolg verwandt worden. Für Material, das nicht zum Konsum bestimmt ist, werden ausser den genannten noch viele andere Substanzen zur Konservierung benutzt, so G e r b s ä u r e für die Konservierung tierischer Häute (siehe unter „ G e r -
605 b e r e i " ) , zahlreiche M e t a l l s a J z e für H o l z (s. d.), s c h w e f l i g « ! S ä u r e. für Weinfässer u. s. w. Anatomische, zoologische, botanische u. s. w. Präparate konserviert man mit A l k o h o l , G l y z e r i n , a r s e n i g e r S ä u r e , Q u e c k s i l b e r c h l o r i d , sowie jetzt besonders mit 0,2 bis 4 %igen Losungen von F d r m a l d e h y d . Über Pasteurisierapparate vgl. den Artikel „M i I c h". Im übrigen siehe auch „ D e s i n f e k t i o n " und „FI ei s c h p r ä p a r a t e". Über Konservierung von A l t e r t ü m e r n siehe „A11 e r 10 m e r". Konservierungsmittel: ChtBlichc Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlisger,
Flörsheim a. iL
Konslitenzmesser siehe „V i s k o s i m e t e r". Konstanten siehe „ N i c k e l l e g i e r u n g e n " . Kontaktreaktionen. Chemische Prozesse, die nur in Gegenwart bestimmter KOrper ( K o n t a k t s u b s t a n z e n ) vor sich gehen, ohne dgss diese KOrper anscheinend irgendwie verändert würden. Bemerkenswerte Kont^ktreaktionen sind z. B. die C h l o r d a r s t e l l u n g mittels des D e a c o n - P r o z e s s e s (siehe unter „Ch 1 o r"), die Darstellung von F o r m a l d e h y d (s. d.), sowie die Darstellung von S c h w e f e l s a u r e a n h y d r l d (s. d.). Vgl. den Artikel „K a t a 1 y s e". Das D. R. P. 142 855 schützt einen Kontaktapparat für die SO»-Darstellung, welcher platinierte, in Rahmen gespannte Gewebe in besonderer Anordnung enthalt. Über das D. R. P. 143 828 — Ausführungsform chemischer Kontaktverfahren zur Vermeidung von Verlusten an Kontaxtsubstanz — vgl. die Behandlung des Deacon-Prozesses im Artikel „C h 1 o r". Tonkörper zur Aufnahm^ von Kontaktsubstanzen: Deutsche Ton- u. Steinxeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Chulottcnburg, Berlinerstr. Sß.
Konverter siehe „F1 u s s e i s e n". Xonxentrleren. Gefässe d^zu siehe unter „ D a m p f a p p a r a t e", „ V a k u u m a p p a r a t e", „ S c h a l e n". Konzentrierungsapparate:
„ A b d a m p f e n", „K e s s e 1" und
F. H. Heyer, Bannovcr-Hainholz.
Kopaivaba]sam (Balsamum Copaivae). Er wird ähnlich wie der Terpentin der Nadelhölzer (vgl. unter „ K a n a d a b a l s a m") aus mehreren südamerikanischen Baumen gewonnen, die der Gattung Copaifera angehören. Der Kopaivabalsam ist eine klare, gelbliche bis schwach bräunliche, gewürzte riechende, bitterlich und dann brennend schmeckende, OlignsirnpOse Flüssigkeit, die allmählich zu einem geruchlosen Harz erstarrt. Sp. 0 . 0,935 bis 0,998. Man unterscheidet' b r a s i l i a n i s c h e n K o p a i v a b a l s a m , Para-Kopaivabalsam und w e s t i n d i s c h e n Kopaivabalsam. Der Kopaivabalsam ist ein geschätztes Arzneimittel; weiter dient er zur Darstellung von Lacken und Firnissen, zum Transparentmachen von Papier ( P a u s p a p i e r ) u. s. w. Das D. R. P. 167 170 schützt ein Verfahren zur Darstellung von neutralen Präparaten aus Kopaivabalsam; das D. R. P. 183 185 lässt feste Kondensationsprodukte des Balsams erzeugen. K o p a i v a b a l s a m B a h i a für teebn. Z w e c k e . 1 kg Mk. 2,30 Maracaibo D . A I V • 1 „ , 4,70 Kopal. Unter dieser Bezeichnung gehen verschiedene Harze, deren Ursprung nur teilweise bekannt ist. Man unterscheidet h a r t e und w e i c h e Kopale; unter den harten Kopalen ist vor allem zu nennen der o s t a f r i k a n i s c h e oder Z a n z i b a r - K o p a l , ein wahrscheinlich fossiles Harz, das sich in erbsen- bis handgrossen Stücken in der Erde findet. Auch die Herkunft des ebenfalls harten Sierra-Leone-Kopals ist nicht bekannt. Von weicheren Kopalen sind der w e s t i n d i s c h e oder K u g e l k o p a l und namentlich der K a u r i e - K o p a l zu nennen. Ersterer, der übrigens kaum nach Europa gelangt, stammt von dem Baume Hymenaea Courbartl, letzterer von Dammara amtralix und ovatra. Als Kaurie-Kopal kommt jetzt sowohl das frische als das in der Erde gefundene fossile Harz desselben Baumes in den Handel.
606
Kopal.
Z a n z i b a r - K o p a l b i l d e t n a c h E n t f e r n e n d e r V e r u n r e i n i g u n g e n , Abkratzen und W a s c h e n e i n e f a r b l o s e b i s b r a u n r o t e , g l a s a r t i g e und d u r c h s i c h t i g e M a s s e , d e r e n O b e r f l ä c h e g ä n s e h ä u t i g e r s c h e i n t . D e r K u g e l k o p a l bildet b i s m e l o n e n g r o s s e , k n o l l i g e , g e l b o d e r g r ü n g e f ä r b t e , u n a n g e n e h m r i e c h e n d e und bitter s c h m e c k e n d e M a s s e n , d i e mit e i n e r e r d i g e n K r u s t e b e d e c k t s i n d . Der KaurieK o p a l ist b e d e u t e n d härter a l s M a n i l a - und K u g e l - K o p a l , w e n n auch w e i c h e r a l s d e r s e h r t e u r e Z a n z i b a r - K o p a l . D e r K a u r i e - K o p a l ist n a c h der G r ö s s e d e s V e r b r a u c h s d i e w i c h t i g s t e K o p a l s o r t e ; er b i l d e t g e w ö h n l i c h n u s s - bis f a u s t g r o s s e S t ü c k e , s e l t e n g r o s s e K l u m p e n , d i e d a n n b i s z u 5 0 kg s c h w e r vorkommen sollen. D e r ' K a u r i e - K o p a l ist f e t t g l ä n z e n d , riecht und schmeckt angenehm. Zur U n t e r s c h e i d u n g d e r g e n a n n t e n und d e r s o n s t i g e n K o p a l e b e d i e n t man s i c h d e s s p e z . G e w . , d a s z w e c k m ä s s i g n a c h E n t f e r n e n d e r Luft durch Evakuieren bestimmt wird. Direkt bestimmt
Zanzibar-Kopal Angola-Kopal Brasil-Kopal ICaurie-Itopal Manila-Kopal
.
1,067 1,064
1,018
1,050 1,062
dem
Nach Evakuiere» bestimmt
1,068 1,081 1.082 1,115 1,121
Harter K o p a l s c h m i l z t bei 3 4 0 , h a l b h a r t e r e t w a bei 180°. D e r K o p a l dient zur H e r s t e l l u n g d e r g e s c h ä t z t e n K o p a l l a c k e ( K o p a l f ¡ m i s s e ) ; v g l . unter „ F i r n i s s e " u n d „ L a c k e". Zur k ü n s t l i c h e n B e r e i t u n g e i n e s K o p a l e r s a t z e s e i g n e n s i c h n a c h Dr. Carl G o l d s c h m i d t sehr gut die F o r m a l d e h y d h a r z e , und z w a r soll m a n e i n f a r b l o s e s Harz, d a s e i n e n g u t e n E r s a t z für i n d i s c h e n u n d ZanzibarK o p a l d a r s t e l l t , s o e r z e u g e n , d a s s m a n M o n o m e t h y l a n i l i n mit HCl und übers c h ü s s i g e m F o r m a l d e h y d in d e r Kälte s t e h e n l ä s s t , d a s Harz d u r c h Natronl a u g e fällt, e s abfiltriert und a b k ü h l t . l ' r i l f u n R 1 : Z u r B e s t i m m u n g d e r m i n e r a l i s c h e n u n d o r g a n i s c h e n V e r u n r e i n i g u n g e n iri den Hartharzen (halbharteu und harten Kopalen) hat H e r t k o r n eine Methode ausgearbeitet, d i e w i r n a c h d e r C h e m i k e r - Z e i t u n g 1902 S e i t e 602 a u s z u g s w e i s e z u m A b d r u c k b r i n g e n . Als L ö s u n g s m i t t e l v e r w e n d e t d i e M e t h o d e e i n Gemi.scii v o n 20—25 T . A m y l a z e t a t , 40—50 T. A m y l a l k o h o l u n d 2 5 — 4 0 T. Uber 90 g e w . - ° / „ i g e m Ä t h y l a l k o h o l ; i n d i e s e r M i s c h u n g l ö s e n s i c h d i e f e i n gepulverten Hartharze, während die verunreinigenden Harzbestandteile zurückbleiben. Di* Methode selbst wird nach H e r t k o r n ( a . a. O . ) , w i e f o l g t , a u s g e f ü h r t : J . l n e i n m i t Olass t a b t a r i e r t e s , 50—125 c e m l a s s e n d e s h o h e s B e c h e r g l a s l e i c h t e s t e r S o r t e w e r d e n 5—10 g f e i n s t g e p u l v e r t e s , e v e n t u e l l n o c h g e b e u t e l t e s H a r t k o p a l h a r z g e n a u e i n g e w o g e n , m i t 25—50 c e m des beschriebenen L ö s u n g s m i t t e l s Übergossen, w o b e i m i t d e m Glasstabe d a s Harzpulver m i t d e m L ö s u n g s m i t t e l o h n e U n t e r b r e c h u n g g e m i s c h t u n d e r s t e r e s i n S c h w e b e g e h a l t e n wird, Ins e i n e K l u m p e n b i l d u n g n i c h t m e h r z u f ü r c h t e n i s t . S o d a n n s t e l l t m a n d a s G l a s i n Wasser v o n 70— 80° O . , s e t z t d a s U m r ü h r e n b i s z u m a n g e h e n d e n K o c h e n d e s L ö s u n g s m i t t e l s fort und digoriert bei b e d e c k t e m G l a s e u n t e r z e i t w e i l i g e m U m r ü h r e n ca. l / „ — 1 Std. Ist sämtliches Kopalharz v e r s c h w u n d e n , bezw. i n A u f l ö s u n g g e g a n g e n ( e r k e n n t l i c h " a n d e m pulverförmigen, s a n d i g e n u n d n i c h t b a c k e n d e n B o d e n s a t z e u n d h a r z f r e i e n G l a s s t a b ) , s o l ä s s t m a n i n der Wörme v o l l s t ä n d i g a b s i t z e n u n d d e k a n t i e r t d i e k l a r e H a r z l ö s u n g v o r s i c h t i g i n e i n grösseres reinen Becherglas, so l a n g e die Lösung klar abläuft. I s t d u r c h U n v o r s i c h t i g k e i t o d e r durch Z u f a l l d i e dekantierte F l ü s s i g k e i t m i t d e m B o d e n s a t z e v e r u n r e i n i g t , so liisst m a n diese Flüssigkeit e b e n f a l l s absetzen u n d g i b t den B o d e n s a t z zur H a u p t m e n g e d e s ersten zurück. A l s Spiilflüssigkeit dient das vorgeschriebene Lösungsmittel. Zu d e m H a r z r ü c k s t a n d e g i b t man von neuem •25—50 c c m L ö s u n g s m i t t e l u n d v e r f ä h r t w i e z u A n f a n g — d a s U m r ü h r e n h a t nur z e i t w e i s e z u geschehen — und wiederholt diese Manipulation so oft, bis ein Tropfen Dekantierflüssigkeit auf d e m P l a t i n b l e c h b e i m K r h i t z e n d e s l e t z t e r e n d i e A b w e s e n h e i t v o n H a r z a n z e i g t . Je nach d e r A r t d e r V e r u n r e i n i g u n g d e s K o p a l h a r z s t a u b e s v e r w e n d e t m a n n a c h d e m ersten d i r e k t e n A b g i e s s e n b e i 105° C . g e t r o c k n e t e u n d g e w o g e n e F i l t e r f ü r d i e F i l t r a t i o n der darauf f o l g e n d e n Spulflüssigkeit des Harzrückstandes. D a diese späteren und w e n i g e r Harz enthaltenden Lösungen sich schlechter klären und nicht bodensatzfrei abgiessen lassen, verwendet man gewogene Filter. A u f d i e s e n F i l t e r n darf i n d e s s e n d a s H a r z w ä h r e n d d e r O p e r a t i o n n i c h t e i n t r o c k n e n , da andernfalls die Poren des Papieres verstopfen und nur durch langwieriges Spulen wieder u n v o l l k o m m e n zu öffnen sind. D e n harzfreien R ü c k s t a n d s o w i e das F i l t e r spült man n o c h zweim a l m i t Ä t h y l ä t h e r g u t aus, g i b t das F i l t e r i n d a s B e c h e r g l a s zurück, lässt den Ä t h e r an freier Luft verdunsten, trocknet sodann zuerst i m offenen Trockenschranke und nachher i m g e s c h l o s s e n e n b e i 105° C. b i s z u r G e w i c h t s k o n s t a n z . In einigen Hartkopalsorten finden sich z u w e i l e n pnrzellanartig aussehende, b e i m Erhitzen i n t e n s i v und charakteristisch riechende Harzi'iugmente. w e l e h c a u s s e r o r d e n t l i c h hart sind und nur sehr schwer in Lösung g e h e n . .Tedeu-
Kopalöle — Korke.
607
falls ist daB Nachspülen mit .Äther auch dann vorteilhaft, weun durch denselben das .hochiliichtige Lösungsmittel verdrängt und der Rückstand schneller zur Wügung gebracht werden soll. Ist der trockene, im Glase befindliche Harzriickstand nicht lose und pulverförmig, sondern l;lebt an den Glaswandungen teilweise noch fest, so muss die Extraktion mit dem Amvhizvtu i oder mit Äther vervollständigt werden. Zur Aschenbestimmung benutzt man den vorliegenden Trockenrückstand oder verascht das Kopalharz direkt im Platintiegel mit salpetersaureni Ammonium.'* — Die Methode eignet sich namentlich für S p l i t t e r - H a r t k o p a l e und J ) u s t - l I a IJr t k o p a l eu (Staubkopale). Die Verunreinigungen derselben schwanken von ö,f» bis etwa SO / 0 ; über 5 / 0 organische Verunreinigungen finden sich selten vor, das Mittel ist 0,3—2,5 "/„, während es an mineralischen Verunreinigungen 1—i> °/ 0 ist. Grössere Verunreinigungen bestehen aus Sand und Erde; ferner ist die Ware regelmässig durch die rohe fli-websfaser der Säcke verunreinigt.
Preisangaben lassen sich fiir Kopale sehr schwer machen, da es von jeder Provenienz ausserordentlich viele Sorten gibt und dieselben im Preise enorm differieren; Exzelsiormühlen für Kopal: Kried.
Krupp
Aktiengesellschaft
(¡rusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
K o p a l ö l e . Die Kopale werden zur Darstellung von Öllacken trocken destilliert, wobei man die übergehenden Dämpfe früher entweichen liess, während man jetzt die Destillate, d. h. die Kopalöle, gewöhnlich auffängt. Nach L. S c h m o e l l i n g (Chem. Ztg. 1905, 955) sind die Kopalöle ganz verschiedene Produkte je nach dem Ausgangsmaterial. So bildet das dem Kauriekopal entstammende K_aurie-ÖI eine leicht bewegliche, hellgelbe, angenehm aromatisch riechende Flüssigkeit vom sp. G. (bei 15°) 0,8677, die sich beim Stehen an der Luft nicht verändert. Dagegen ist das bei der Destillation von Manilakopal aufgefangene Manila-Ül zuerst eine rosige, dann schnell kirschrot werdende Flüssigkeit vom sp. O. (bei 15°) 0,9069. Auch sonst ergaben die Schmoellingschen Untersuchungen interessante Verschiedenheiten, über die man das Original nachlesen wolle. Die Verwendung der Kopalöle ist bis jetzt sehr beschränkt; teilweise wird es verbrannt, teilweise geringeren Lacken in gewisser Menge zugesetzt. K o r a l l i n (Corallin) siehe „ I n d i k a t o r e n". K o r b f l a s c h e n siehe „ B a l l o n s " und „ D e r a y o h n s". K o r k e . Nach dem D. R. P. 161 987 kocht man Korkstücke in einem Bade aus 4 T. Leinöl und 1 T. Kolophonium bis zur Auflockerung, brennt die haften bleibenden Harzreste ab und entfernt die zurückbleibende Asche durch Abputzen. Der Kork soll hierdurch eine bedeutende Volumvergrösserung erfahren, gleichzeitig aber auch länger im Wasser bleiben können, bis er sich vollsaugt. Das Verfahren hätte für die Herstellung von Rettungsgürteln Wert. Nach dem D. R. P. 162 836 behandelt man die Korke mit desinfizierenden Gasen (z. B. Formaldehyd) und erhitzt sie gleichzeitig trocken auf 80—100", wodurch die Sterilisation vollständiger werden und der Überschuss des Gases schneller wieder entfernt werden soll. Vgl. die Artikel „K o r k s u r r o g a t e" und ,,S n b e r i f . P r e i s e von K o r k s t o p f e n : K o r k e ff. z y l i n d r i s c h : Durchm. 7 9 11 13 15 17 19 21 23 25 27 30 1 0 0 Stück 0 , 4 0 0 , 5 0 0 , 6 0 0 , 7 0 0 , 8 5 1,00 1 , 2 0 1,35 1,55 1,75 2 , 7 5 4 , 2 5 K o r k e ff. k o n i s c h : U n t e r e r Durchm. 6 - 8 9 — 1 0 1 1 — 1 2 1 3 — 1 4 1 5 — 1 6 1 7 — 1 8 1 9 — 2 0 2 1 — 2 2 1 0 0 Stück . . . 0,55 0,65 0,80 0,90 1,25 1,60 1,80 2,10
mm. Mk. nun. MI;.
U n t e r e r Durchm. 2 5 27 30 32 35 40 45 50 55 6 0 mm. 1 0 0 Stück . . . 2 , 5 0 3,00 3 , 5 0 4 , 0 0 6 , 0 0 9 , 0 0 1 2 , 0 0 1 5 , 0 0 1 8 , 0 0 2 5 , 0 0 M l . K o r k e , vollständig fehlerlos, für Verbrennungsröhren 1 0 0 St. M k . 5 , 0 0 ; 1 0 St. Mk. 0,6(1 K o r k h o l z , beste Qualität, je nach Stärke 1 kg Mk. 1 , 0 0 — 8 , 0 0 K o r k b o h r e r aus Messing, mit Drahtstab: In Sätzen v o n . . . 1 — 3 1—6 1—9 1 — 12 1—15 t—18
Durchmesser .
.
.
. 4—7
Ohne Handgriffe, Satz Mit Handeriffen. S a u .
1,20 1,35
4-9
1—1.3
4—16
4—18
2,00 2,25
3,50 4 00
5,25 ¡>,50
7,00 7,50
4—25 mm. 8,00 ¡1,00
Mk.
608
Korke.
K o r k b o b r e r aus vernickeltem Stahl, mit Handgriffen.' In Sitzen von 1—6 1—12 Saitz . . • 4,00 11,00 Mk. K o r k b o h r e r aus Weissblech : In Sätzen von 1 — 6 1—12 13—18 Satz . . . 1,25 3,00 2,50 Mk. K o r k b o h r e r s c b ä r f e r , Stack K o r k f e i l e n , rund, mit Holzheft: Länge . . . 10 13 IG 18 21 cm. Stück . . . 0 , 3 0 0,35 0,45 0,55 0,65 Mk. K o r k m e s s e r von Stahl, mit Heft, Stück K o r k p r e s s e n aus bronziertem Gnsseisen, Stück „ Krokodil-Modell, Stück „ amerikanisches Modell, Stück K o r k z a n g e n , zum Pressen kleinerer Korke, von vernickeltem Stahl: Mit . . . . 1 2 Öffnungen. Stück . . . 1,80 2,00 Mk. I.
M a s c h i n e n Korkbrecher.
zur
Mk. 1,50
Mk. „ „ „
0,75 1,75 2,25 3,00
Korkmülleref.
a ) Mit W a l z e a u s gezahnten H a r t g u s s s c h e i b e n : Durchm. der Brechwalze . . . . . . 300 300 Brüte der Brechwalze 160 250 Durchm. der Riemenscheiben 500 500 Breite derselhen 100 100 Umdrehungen derselben in der Minute . 300 200 4-5 Kraftbedarf 5-6 Stündliche Leistung etwa 100-300 200-500 Gewicht des Korkbrechers etwa . . . . 240 370 450,00 Preis des Korkbrechers . . 650,00 Preis eines Magnet-Apparates zur Entfernung der Eisenteilchen — 800,00 b ) Mit W a l z e a u s gezahnten S t a h l s c h e i b e n : Durchm. der Brechwalze 200 Breite der Brtchwabe 160 Durchm. der Riemenscheiben 500 Breite derselben 100 Umdrehungen derselben in der Minute . . 300 Kraftbedarf 4—5 Stündliche Leistung etwa 1 0 0 - 200 Gewicht des Korkbrechers etwa. . . . . 260 Gewicht eines Magnet-Apparates dazu etwa 120 Preis des Korkbrechers ohne Magnet-Apparat 800,00 Preis eines Magnet-Apparates dazu . . . —
300 250 500 100 200 5-6 200-400 400 150 1400,00 800,00
„
mm 400 500 800 160 n 150 III'. 10-12 7 5 0 — 1 0 0 0 kg. 160CL liMjß Mk. 940,00
n
400 600 800 160 150 10-12 400 - 800 1700 200 2300,00 940,00
mm. n n n
HP. kg. n n
Mk. n II. K o r k - M a h l g ä n g e , g a n z a u s E i s e n hergestellt ( O b e r l a u f e r ) ; die Z a r g e mit Steinteller und Steinen s o w i e die B l e c h h a u b e w e r d e n von zwei kräftigen gusseisernen Säulen g e t r a g e n : Durchm. der Steine 1370 mm. Umdrehungen der Steine in der Minute 130 Kraftbedarf e t w a . 20—25 IIP. Stündliche Leistung eines Mahlganges etwa 1 2 0 — 1 6 0 kg. Gewicht eines Mahlganges mit konischen Zahnrädern, aber ohne Steine, TransmissionsWelle und Lager etwa 2750 r Gewicht der Steine etwa 2700 ,. Preis eines Mahlganges mit konischen Zahnrädern, aber ohne Steine, Transmissionswelle und Lager 2500,00 Mk. Preis der Steine (¡20,00 ,. ,, . Ankerbolzen und Platten 40.00
Korkbrecher — Korund.
609
Ferner werden zur Korkmüllerei noch benutzt Scblagkreuzi n U l i l e n (siebe Artikel „ D e s a g g r e g a t o r e n " ) und E x z e J . s i o r m U h l e n (siehe unter „ M f l h 1 e n " ) . Korke: Warmbnmn, Quilitz i Co., Berlin NW., Haidettr. 5&/S1 0 „ „ 6,70 35,00— « , 0 0 7,00-25,00 kg Mk. 4,00
Cochenille: Lehmtnn 4 VM», lUtobvg. K o t a r g l t . Unter diesem Namen kommt ein Doppelsalz von salzsaurem Kotarnin mit Eisenchlorid in den Handel. K ö t a r n i n (Cotarninum). CuHuNO» + H-O. Spaltungs- bzw. Oxydationsprodukt des Narkotins (s. d. unter „ O p i u m u n d O p i u m a l k a l o ¡ d e " ) ; ittan>erhält es durch Einwirkung von verd. HNO» auf Narkotin. Das salzsaure Kotarnin wird unter dem Namen S t y p t i z i n (s. d.), das phtalsaure unter der Bezeichnung S t y p t o l (s. d.) medizinisch gebraucht. Kotarnin
. . .
D Mk.
Kottonöl — Kreide.
611
Kottonöl (Baumwollsamenöl; Oleum Gossypii), aus den Samen der Baumwollstaude Oossypium herbaceum namentlich in Amerika gewonnen: Die Baumwolle wird in den Egreniermaschinen von den Samen getrennt, worauf letztere in einem mit rotierenden Messern versehenen Zylinder enthülst und zerschnitten werden. Die zerkleinerten Samen presst man zwischen eisernen Walzen zu Kuchen und erhitzt letzteren in Pfannen auf etwa 7Q®, worauf die Kuchen in Sacke gefallt und mittels hydraulischer Pressen ausgepresst werden. Auch durch kalte Pressung sowie durch Extraktion mit Petroleumather, Benzin u. s. w. wird Kottonöl gewonnen. Das rohe KottonOl ist braunschwarz, dickflüssig, trübe; zur Reinigung mischt man es mit einer durch Vorprobe festzustellenden Menge Natronlauge von 15° B6, worauf es nach dem Abscheiden (das durch Salzwasserzusatz befördert werden kann) abgelassen wird. Bei diesem — immernoch besten und am meisten gebrauchten — Reinigungsverfahren muss man die Lauge in feinem Strahle einlaufen lassen und fortwahrend heftig rühren, am besten durch ein Luftstrahlgeblase. Tritt die Ausscheidung (das Brechen des Ols) ein, so erwärmt man auf höchstens 60°; .erscheint die Ausscheidung schwarz, so ist die Reinigung beendet. Man lasst dann absetzen, wascht das geklärte Ol mit HiO und treibt es nach der Abscheidung des Wassers noch durch eine Filterpresse. Bei sehr saueren RohOlen neutralisiert man erst fast ganz mit NajCO» und hebt die schaumige Seife ab. Die schwarze Seife von der Raffination dient zur Oewinnung von Ölsäure. Andere Verfahren reinigen mit Wasserglas, mit Kalkmilch, mit Kaliumbichromat, Chlorkalk u. s. w.; häufig muss die Reinigung wiederholt werden. Das raffinierte KottonOl ist hellgelb; durch Chlorkalk kann es noch gebleicht werden. Sp. 0 . (bei 15*) 0,920—0,922; bei 0° Wird j s butterartig fest VerSeHungsZahl 195—198; Sch. P. der Fettsauren 27,7»; Erst. P. der Fettsauren 30,5*. Jodzahl des KottonOIs 105—115. Schwach trocknendes Ol, das vor allem zur Seifenfabrikation benutzt wird; raffinierte Sorten dienen als Zusatz (Verfälschung) von Olivendl, Schweinefett u. s. w. Preise schwankend: Kottonöl, roh raffin
% kg Mk. 3 8 , 0 0 - 4 6 , 0 0 °/„ „ , 42,00-50,00
Eraftohlor siehe „ B l e i c h e n". Krapp. Die Wurzel der F ä r b e r r o t e Rubia tinctorum, die namentlich in Frankreich kultiviert wird. Der wichtigste Farbstoff des Krapps ist das jetzt meistens künstlich dargestellte A11 z a r 1 n (s. d.) und das ebenfalls synthetischzu gewinnende P u r p u r i n ( s . „ O x y k e t o n f a r b s t o f f e"). Aus diesem Qrunde ist der Krappbau und die Krappfarberei auch sehr zurückgegangen. Um verschiedene schädliche Nebenbestandteile der Krappwurzel zu beseitigen und den einen oder andern ihrer färbenden Bestandteile (wozu auch noch X a n t h o p u r p u r i n , P s e u d o p u r p u r i n u. s. w. gehören) auszunutzen, behandelt man die gemahlene Wurzel mit Wasser, mit Saure und andern Lösungsmitteln. So und durch nachheriges Abpressen erhalt man verschiedene Krapppr3parate, wie K r a p p b l u m e n , O a r a n c i n . P i n k o f f i n , G a r a n c e u s e , K r a p p k a r m i n u. s. w. Der Krapp wird nur noch in der Wollfarberei zur Erzeugung von braunstichigem Rot benutzt, wobei man mit KjCr.Oi vorbeizt; andere rote Nuancen erhalt man durch Tonerde und Zinnbeizen. — Künstlicher Krapp siehe „A I i z a r i n". Krapp Ia, holländisch
°,o kg Mk. 80,00
Kreide. Natürlich vorkommendes Calciumkarbonat CaCO«. Vgl. unter „Erdfarben". Kreide, geschlämmt in Stücken ehem. rein, gefallt, weiss I» fiir Düngezwecke . . .
Kreide:
Lehmann & Voss. Hamburg. A IIa Ilmami, Köln.
% kg Mk.
°/o „ °/o „ WO „
Fricdr. Wachs, Ohorn. Fabrik, Elberfeld.
39»
2,70
„ 3,00 „ 30,00 „ 60,00
ß!2
Kremnit — Kreosotal. Schneiderkreide:
Brflbach k OBathcr, Oroa-Almerode H.-N. Ftled.
Einrichtungen für Kreidemühlen: Kropp
Aktiengeaellichaft
Oraonwerk, Magdeburg-Buckau.
Kremnit. Neues Baumaterial aus Ton, Sancl und Flussspat; die Bestandteile werden ¿zusammen vermählen und bei hoher Temp. geschmolzen. Die flüssige Masse lässt sich wie Gusseisen giessen, so dass ausser gewöhnlichen Steinen alle möglichen FormstQcke hergestellt werden können. Das Kremnit wird weder durch Feuer nocli durch Frost oder Luft angegriffen, blQht nicht aus, oxydiert sich nicht und wird nicht rissig; es lasst sich in beliebiger Weise färben und glasieren. Kremser Weiss siehe „ B l e i f a r b e n". Gustav Dietel, Eisenacb («. Ins.-Anh. & 17). Kreolin». Desinfektionsmittel, die sich in H,0 nicht lOsen, aber damit sehr bestandige Emulsionen bilden. Sie werden aus dem Kreosotöl (s. d.) gewonnen und enthalten 25—30 % und mehr KreosotOl; die Emulsionsfähigkeit beruht auf einem Zusatz von Harzseife. Durch endgültiges Urteil gilt das Wort „C r e o 1 i n" für chemlsch-pharmazeutische Präparate, Desinfektionsmittel, Arznei- und Holzkonservierungsmittel als geschütztes Warenzeichen.. Kreolin: Thecrpredoktcnfabtik Baese & Meyer, Braun schweig.
Kreosot. Eine aus dem H o l z t e e r (s. d.), und zwar namentlich aus Buchenholzteer durch fraktionierte Destillation erhaltene farblose, Ölartige Flüssigkeit von ausgesprochenem Rauchgeschmack. Zur Darstellung benutzt man denjenigen Anteil der Destillationsprodukte, der schwerer ist .als H«0, wascht mit NajCOi-Lösung, destilliert wiederum zur Entfernung der leichteren Anteile, schüttelt die schweren mit KOH und ¿ersetzt die alkalische Losung durch HiSOi. Diese Operationen müssen wiederholt werden, bis das Endprodukt in Kalllauge klar lOslich ist; dann fraktioniert man und fangt das zwischen 205 und 220° Übergehende auf. Beim Aufbewahren, namentlich unter dem Einfluss des Lichts, wird das Kreosot gelb bis braungelb; es lOst sich leicht in Alkohol und Äther, in 120 T. lieissem, sehr schwer in kaltem Wasser. Kreosot ist keine einheitliche Verbindung; unter den Bestandteilen sei das Q ua j a k o 1 (s. d.) genannt. Im Oegensatz zu dem gewöhnlichen Kreosot, das auch H o l z t e e r k r e o s o t ( B u c h e n h o l z t e e r k r e o s o t ) genannt wird, steht das S . t e i n k o h l e n t e e r k r e o s o t ; es ist dies unreines P h e n o l (s. d.), das namentlich an K r e s o 1 e n (s. d.) reich ist. Buchenholzteerkreosot 1 kg Mk. 3,25 D.A.1V 1 „ . 3,75 Steinkohlenteerkreosot, gereinigt, weiss . . . . 1 kg Mk. 1,80; °/0 „ „ 160,00 ehem. rein, „ . . . . 1 „ „ 3,00; % „ „ 270,00 Kreosot-Apparate: F. H. Meyer, HapnoTer - Halaholc («. Ins.-Anh. S. IT).
Krep«ot«i = Kreosotkarbonat (Creosotum carbonicum). Zur Darstellung lOst man nach dem D. R. P. 58 129 Kreosot in Natronlauge, leitet in die Losung Chlorkohlenoxyd ein und wascht das ausgeschiedene Ol zuerst mit sehr verd. Na,CO»-Lösung und dann mit HiO. Es bildet ein bernsteingelbes, honigdickes öl, unlöslich in HiO, löslich in Alkohol. Riecht und schmeckt wenig nach Kreosot. Man benutzt es medizinisch, wie das Kreosot selbst, als innerliches Desinfiziens, so bei Tuberkulose, Magen- und Darmkrankheiten, Lungenentzündung u. a. m. Vor dem Kreosot hat es den Vorzug, nicht so unangenehm zu schmecken, schnell resorbiert zu werden und nicht atzend zu wirken. Dosis: Ansteigend von 5 Teelöffel voll täglich, rein oder in Wein, Kognak, Lebertran zu nehmen. Kreosotal
H Mk. 2,60, 1
Mk.
Kreosotöl — Kresole.
613
K r e o s o t U (Schweröl). Die bei der Destillation d e s S t e i n k o h l e n t e e r s (s. d.) zwischen 250 und 280" Übergehende Fraktion. D a s Kreosotöl bildet eine ölige, gelbgrtlne, stark fluoreszierende, höchst unangenehm riechende Flüssigkeit; s p . Q . 1,05. Man benutzt e s meistens ungereinigt zu B e l e u c h t u n g s z w e c k e n , a l s B r e n n m a t e r i a l , zur L a m p e n r u s s f a b r i k a t i o n , zum K a r b u r i e r e n von Leuchtgas, zum I m p r ä g n i e r e n von Holz, zur Darstellung von K r e o l i n (s. d.), L y s o l (s. d.) und verwandter Desinfektionsmittel. Ein ahnliches KreosotOI wird bei der Verarbeitung d e s B r a u n k o h l e n t e e r s (s. d.) gewonnen. Kreosotöl, grünlich (schweres Anstrich- und Imprägnieröl) . . . kg ^Ik. 10,00 Kreosotöl: Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Dr. It. Jdrgenscn, Prag-Zizkow. Street (». Ins.-Anh. & 13). Tlicerproduktcnfabrik Buse k Meyer, BraunL. Haurwitz & Co., O. m. b. n., Berlin N. 39. — •chwelg. Stettin. K r e a o l e (Methylphenole). C*H«(OH). CHj. Homologe d e s P h e n o l s (s. d.), die stärkere Desinfektionskraft haben als dieses selbst und die Überlegenheit der rohen Aber die reine Karbolsäure erklaren. Durch Behandlung der Kresole mit Natronlauge erhalt man wasserlösliche Präparate ( K r e s o l ii a t r o n), die a l s Desinfektionsmittel Bedeutung haben. S o wird z. B. d a s S o 1 u t o 1 erhalten, wahrend zur Löslichmachung des L y s o l s (s. 0.) Seife, des S o 1 v e o 1 s kresotinsaures Natrium verwendet wird. D a s Rohkresol enthalt alle drei Isomere, woraus reines o-Kresol durch Ausfrieren abgeschieden werden kann. Ein anderes patentiertes Verfahren zur Isolierung von o-, m- und p-Kresol a u s dem Gemisch des Stelnkohlenteerkresols beruht auf der verschiedenen Löslichkeit der m- und p-KresoIsulfosäuren in konz. HiSO«; o-Kresol wird durch fraktionierte Desfillatlon^abgetrennt. Besondere Aufmerksamkeit hat ein neues Verfahren gefunden,, welches die Trennung von p- und m-Kresol mit Hilfe von O x a l s ä u r e bewirkt. Nach diesem Verfahren (D. R. P. 137 584 und 141 421) wird d a s technische Kresolgemisch, welches nach dem Ausfrieren des Orthöderlvats p- una m-Kresol enthalt, mit wasserfreier Oxalsäure oder einem wasserfreien saueren Oxalat erwärmt; hierbei entsteht p-Kresoloxalsairfeester, der durch Auskristallisleren aus der Lösung entfernt wird, wahrend in dieser d a s nicht esterifizierbare m-Kresol gelöst bleibt. Der Ester ist ein farbloser fester Körper, der in Alkohol, Äther und E i s e s s i g löslich, in Benzol unlöslich Ist und durch Sublimieretl gereinigt Vierden kann; maif zersetzt ihn durch Wasser. Nach dem D. R. P. 148 703 trennt man d a s Oemisch von m- und p-Kresol unter Gewinnung des ersteren in Form seiner Sulfosaure dadurch, d a s s man d a s Rohkresol mit pyrosulfathaltigem Natriumbisulfat bei etwa 100—110° behandelt und die gewonnene Sulfosaure bezw. ihr Na-Salz von dem unveränderten p-Kresol trennt. D a s D. R. P. 152 652 zur Herstellung von m-Kresol aus Rohkresol gründet sich darauf, d a s s d a s neutrale Ca-Salz des m-Kresols erheblich schwerer löslich ist als dasselbe Salz d e s p-Kresols: Man sattigt Kresol mit Ca(OH)> bis zur Bildung der neutralen Salze, lässt kristallisieren und trennt die an m-Kresolcaicium reichen Kristalle von der an p-KresolcalcIum reichen Mutterlauge; die Behandlung wird wiederholt. Auch kann man d a s Rohkresol mit weniger Ca(OH)» versetzen und d a s ausgeschiedene neutrale Ca-Salz von der Mutterlauge abpressen oder mit Benzol und dergleichen auswaschen. o - K r e s o l bildet farblose Kristalle, ist leicht löslich in Alkohol und Äther, kaum in HiO, Sch. P. 31°, S. P. 188°. m - K r e s o l ist flüssig, erstarrt schwer, Sch. P. + 4«; S. P. 201®. p - K r e s o l bildet farblose Prismen vom Sch. P. 36', S. P. 198*. Kresol (aus Teeröl) S. P. 199—204°, D.A.IV °/0 kg Mk. 41,00 m-Kresol, techn. rein °/o n 176,00 15,00 n n i n o-Kresol, techn. „ (Sch.P. 29—30° C.) °0 „ 170,00 chem 4,00 n I n 175,00 p-Kresol, techn. °/0 „
(514
Krcsolharzscifc
—
Kristallisation.
p - K r e s o l , ehem. rein, krist. ( S c h . P . 3 6 ° C . ) K r e s o l n a t r o n ( S o l u t o l ) , roh rein
1 kg Mk. °/0 „ „ ®/0 „
J5,00 60,00 80,00
Kresole: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim a. M. (Kresolum pur. liquefact.). Ohem. Fabrik Ladenburg, G. m. b. >1., Ladenburg (Baden).
Dr. F. Raschig, Chemische Fabrik, Ludwigshafen a. Rh. Theerproduktenfabrik Bliese Sc Meyer, Braunschweig.
Kresolharzseife flüssig, siehe „ V i e h w a s c h m i t t e 1". Kresolseife. Desinfektionsmittel, z. B. für Hebammen. Eine
Kaliseife, die 5 0 % rohes Kresol vom S. P. 199—204° enthält und sich in jedem Verhältnis in HsO löst. 1 O r i g i n a l b a r r e l von 1 8 0 k g 1 Originalkanne von 2 5 kg . . .
.
.
.
.
.
.
.
.
1 kg M k . 0 , 5 0 1 „ „ 0,66
1 Original ballon von 6 0 k g
1
„
„
0,52
Kresolseife: Sehülke & Mayr, Lysolfabrik, Hamburg.
Kresolseifenlösung: C. H. Burk, Stuttgart, Archivstr. 21/23. Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Nocrdlingcr, Flörsheim a. M. Chemische Fabrik Ladenburg, G. m. b. H., Ladenburg (Baden).
, Dr. ]•'. Raschig, Chemische Fabrik, Ludwigsj lnifen n. Rh. j Thcerproduktcnfabr., 'Bacse & Meyer, Braunschweig.
Kreuzbeeren siehe „ Q e l b b e e r e Kristalline siehe „Z e 11 u 1 o i d 1 Kristallisation.
n". a c k e".
K r i s t a l l i s i e r s c h a l e n von w e i s s e m B o d e n und senkrechten Wänden, 1,5 bis 5 cm hoch.
Glase,
mit
flachem
Durchmesser . . 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 cm. O h n e Ausg. 1 0 0 S t . 1 6 , 0 0 1 6 , 0 0 1 7 , 5 0 1 9 , 2 5 2 2 , 8 5 2 4 , 0 0 2 5 , 2 5 2 8 , 8 5 3 5 , 2 5 4 0 , 0 0 M k . Mit „ 100 „ 20,85 20,85 23,25 26,00 29,50 32,00 34,50 38,50 46,50 54,50 „ Durchmesser . . 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 cm. O h n e Ausg. 1 0 0 S t . 4 8 , 0 0 5 6 , 0 0 5 9 , 2 5 6 4 , 0 0 6 9 , 7 5 7 2 , 0 0 8 0 , 0 0 8 8 , 0 0 9 6 , 0 0 1 0 4 , 0 0 M k . Mit „ 100 „ 64,00 75,25 80,00 84,85 91,25 9 6 , 0 0 1 0 7 , 2 5 1 1 6 , 8 5 1 2 8 , 0 0 139,25 „ Durchmesser . . 23 24 25 26 27 O h n e Ausg. 1 0 0 S t . 1 1 2 , 0 0 1 2 8 , 0 0 1 4 4 , 0 0 1 6 0 , 0 0 1 9 2 , 0 0 Mit „ 1 0 0 ., 1 5 0 , 0 0 1 7 2 , 0 0 1 9 2 , 0 0 2 0 6 , 0 0 2 5 6 , 0 0 I n Sätzen Mit
„
1 0 Satz
Dieselben, hohe Form. Höhe Durchmesser....
4 4
5 5
Ohne Ausguss 100 St.
20,85
22,25
Mit „ 100 „ 26,55 29,50 K r i s t a l l i s a t i o n s g e f ä s s e z e l l a n , mit Deckel. Durchmesser. Inhalt Stück
. . .
3-15 40,00 54,50
3-8 11,25 15,25
Durchmesser
32 3,5 10,00
6 6
8 8
25,25
32,00
34,50 43,25 aus B e r l i n e r
39 9 13,00
K r i s t a l l i s a t i o n s g e f ä s s e z e 11 a n , mit Abfluss.
28 240,00 320,00
29 272,00 360,00
30 cm. 304,00 Mk. 400,00 „
3 - 3 0 cm. 252,00 Mk. 336,00 n
3—22 96,85 130,50
12 12
10 10 38,50
cm.
51,25 Mk.
51,25 68,85 „ Sanitäts-Por-
cm, 1. Mk.
aus B e r l i n e r
Durchmesser 37 cm, H ö h e 1 7 , 5 cm, Inhalt ca. 1 4 1
Sanitäts-PorStück M k . 1 2 , 0 0
Kryolith
K r i s l a l l L s i e r g e f ä s s e Wunsch auch unglasiert). Konische Form mit f l a c h e m Boden
Inhalt
Lichte Weite
Lichte Tiefe
Preis
oben
unten
1
mm
mm
mm
25 50 75 100 150 200 250 300 350 400 500
430 540 610 680 780 850 920 990 1040 1090 1160
240 310 350 390 450 510 530 570 600 620 670
280 350 400 440 500 550 600 650 680 710 750
015
—• K r y p l u l .
a u s S t e i 11 z c u g
innen g l a s i e r t
Halbkugelige Form
Konische Form m. r u n d e m Boden Uchte Weite
(auf
Lichte Tiefe
Preis
Lichte Weite
Lichte Tiefe
Preis
mm
mm
Mk.
mm
mm
Mk.
300 400 430 480 540 590 640 670 710 730 780
240 410 490 560 640 710 750 820 870 910 980
4,50 9,00 12,50 16,50 25,50 33,00 41,00 50,00 59,00 68,00 85,00
460 580 660 730 830 910 990 1050 1100 1150 1250
230 290 330 360 410 450 490 520 550 570 620
oben
unten
Mk.
mm
4,50 9,00 12,00 16,00 25,00 32,50 40,00 48,00 56,00 65,00 80,00
390 510 560 610 700 770 830 860 910 940 1020
4,50 9,00 13,00 17,00 26,00 34,00 42,50 51,00 61,50 72,00 90.00
Kristallisationsapparate: F. H. Meyer,
llannover-Hainholz.
K r i s t a l l i s a t i o n s g e f ä s s e aus
Glas:
Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld, Krs.
Sclileusingen
(s.
Ins.-Anh.
S.
0).
Kristallisationsgefässe aus Steinzeug: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesell- I Fr. schaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 23. |
Chr.
Fikcntsclicr,
G.m.b.H.,
Zwickau i. Sa.
Kryolith. Mineral, w e l c h e s c h e m i s c h g e n o m m e n d a s D o p p e l s a l z AIum i n i u m n a t r i u m f l u o r i d A 1 F 3 . 3 N a F ist. E s dient n a m e n t l i c h zur G e w i n n u n g von m e t a l l i s c h e m A l u m i n i u m ( s . d.), zur D a r s t e l l u n g von Alaun, f e r n e r von S o d a s o w i e von T o n e r d e h y d r a t und endlich zum T r ü b e n d e s G l a s e s . K ü n s t l i c h e n Kryolith siehe No. 4 unter . . A l u m i n i u m v e r b i n d u n g e n " . ° 0 kg Mk. 8 0 , 0 0 — 1 0 0 , 0 0
Grönländischer Mineral-Kryolith Kryolith: Humann 4 Teialer, Dohna, Bez. Dresden. Lehmann & Voss, Hamburg.
Kryolith, Oesterreichischcr
j (
Wassermann & Jaeger,
künstlicher: Verein,
Aussig a. E.
A n l a g e n und Verfahren zur Herstellung von Willy
Manger,
Kalk-Köln.
Kryolith:
Dresden.
Kryptol. W ä h r e n d alle andern e l e k t r i s c h e n H e i z a p p a r a t e auf dem P r i n z i p d e r V e r w e n d u n g von M e t a l l w i d e r s t ä n d e n — e n t w e d e r in F o r m von D r ä h t e n o d e r von Folien — beruhen, v e r w e n d e t die K r y p t o l g e s e l l s c h a f t für ihre A p p a r a t e d a s V ö l k e r sehe W i d e r s t a n d s m a t e r i a l „ K r y p t o l " , eine M i s c h u n g a u s K o h l e , G r a p h i t , Karborund u. s. w. n a c h den P a t e n t e n v o n D r . V ö l k e r . D i e g e n a u e Z u s a m m e n s e t z u n g d e s K r y p t o l s , die v e r s c h i e d e n j e n a c h V e r w e n d u n g s z w e c k und Stromspannung ist, ist G e h e i m n i s der F i r m a . D a s g a n z e V e r f a h r e n s o w i e die meisten Apparate sind durch in- und a u s l ä n d i s c h e P a t e n t e und G e b r a u c h s m u s t e r geschützt. D a s K r y p t o l wird meist derart verwandt, d a s s eine m e h r o d e r m i n d e r s t a r k e S c h i c h t d i e s e r körnigen M a s s e l o s e auf eine S c h a m o t t e - o d e r ä h n l i c h e isolierte U n t e r l a g e g e b r a c h t und mittels K o h l e n e l e k t r o d e n in den S t r o m k r e i s e i n g e s c h a l t e t w i r d . D i e s e Anordnung b e d i n g t einen w e s e n t l i c h e n Vorteil g e g e n ü b e r a n d e r e n S y s t e m e n , nämlich die l e i c h t e A u s w e c h s e l b a r k e i t der W i d e r s t a n d s m a s s e bei v o r k o m m e n d e n D e f e k t e n , V e r u n r e i n i g u n g e n u. s. w . Ferner liegt die M ö g l i c h k e i t vor, durch v e r s c h i e d e n e Höhe der S c h i c h t e n an einzelnen
616
Krystallisation — Kubischer Siilprtcr.
Stellen verschieden hohe Temperaturen zu erzeugen, ebenso wie die Form der Kryptolschicht mit Leichtigkeit jedem Gefäss nngepasst werden kann. Wichtiger noch als diese Eigenschaften ist jedoch die Möglichkeit, mit Hilfe des Kryptols beliebig hohe Temperaturen zu erzeugen, deren Erreichung mit Hilfe von Metallwiderständen unmöglich ist. Temperaturen bis 3000 Grad und mehr würden mit Hilfe von Kryptol leicht zu erreichen sein, wenn nicht eine Grenze durch die Widerstandsfähigkeit der Isolierschichten (Schamotte, Emaille u. s. w.) gezogen wäre. Immerhin bedeutet die Erreichbarkeit einer Temperatur bis 2000—2200 Grad einen bedeutenden Fortschritt. — Die Temperaturen sind nach dem Dr. Vülkerschen Verfahren durch Schichtung der Masse selbst, durch Anwendung verschieden grober Körnungen und durch Vorschaltung geeigneter Widerstände regulierbar. Bei einem neuen Ofen mit Kryptolheizung wird das Kryptol in eine halbzylinderförmige Vertiefung des Schamottekörpers gebracht; die Reduziertrommel zur Aufnahme des zu erhitzenden .Stoffes ist zylinderförmig. — Für Zimmerheizung wird die körnige Kryptolmasse in 32 cm lange Glasrohre mit metallischen Endverschlüssen eingefüllt ( K r y p t o l - P a t r o n e ) ; eine solche Patrone wird für eine normale Spannung von 110 V. hergestellt. Der Entwicklungsgang des Kryptolverfahrens bedingte es, dass die Kryptolgesellschaft ihre Aufmerksamkeit zunächst den Laboratoriumsapparaten widmete, und so weist denn das Preisverzeichnis derselben eine reiche Auswahl für die verschiedensten Zwecke auf, z. B. Verbrennungsöfen, Kochapparate für Kjeldahlkolben bzw. Goldprobenkölbchen, Trockenschränke, Muffelöfen, Wasserbäder, Heizplatten u. s. w. Kryptol Kryptol - Heizplatten Kochapparate „ Tiegelöfen „ Muffelöfen „ Trockenkästen „ Wasserbäder
10 kg Mk. 3 0 , 0 0 „ 1 1 , 5 0 — 78,00 ,, 40,00—100,00 von „ 6 0 , 0 0 aufwärts , ,. 1 5 0 , 0 0 „ .. 43,50—170,00 15,00— 31,50
K r y s t a l l i s a t i o n siehe „K r i s t a 11 i s a t i o n".
Kübel.
Kübel aus Stein zeug Abflusstülle: a) h o h e F o r ni. Inhalt . . . Im Lichten weit „ tief. Preis. . . .
50 38 55 8
75 43 64 11
b) n i e d r i g e r e Inhalt . . . 200 Im Lichten weit 70 „ tief. 65 Preis . . . . 25,00
Kübel aus zwei Henkeln. Inhalt . . . Durchmesser . Höhe . . . Preis . . . .
100 47 70 14
125 50 78 17
für Mischzwecke u. s. w. ohne oder mit 150 53 85 20
(bauchige) 400 89 85 60,00
20 290 310 9,00
22 295 325 9,50
2 5 0 3 0 0 4 0 0 5 0 0 6 0 0 8 0 0 1 0 0 0 1. 62 6 6 7 5 8 0 9 2 1 0 0 1 0 5 cm. 105 110 110 112 115 120 135 „ 3 2 4 0 6 0 7 5 9 0 1 2 0 1 5 0 Mk.
Form:
600 102 85 90,00
Stahlblech,
18 280 300 8,50
200 58 95 25
25 310 350 10,00
800 110 100 120,00
1000 1. 120 cm. 100 „ 1 5 0 , 0 0 Mk.
gefalzt und genietet, laugendicht, mit 27 310 375 10,50
30 32 35 40 50 1. 325 325 340 350 3 8 0 mm. 375 400 400 420 -150 „ 1 1 , 5 0 1 2 , 5 0 1 3 , 5 0 14,50 1 5 , 5 0 Mk.
Preise für Kübel mit Ausgusstülle 2 0 °/ 0 höher.
Kübel aus Steinzeug:
Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Äktiengesell- I Oeaterreichiseher Verein, Aussig ;> 1-. Schaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 2S. |
K u b i s c h e r S a l p e t e r (Natriumnitrat) siehe „C h i 1 i s a 1 p e t e r " .
Kiifrn.
617
K a i e n (Reservoirs aus Schmiedeeisen für Laugen u. s. w.). a ) V i e r e c k i g e s c h m i e d e ei s e r n e R e s e r v o i r s mit abgerundeten Ecken. Blechs tärke
Lichte Mass«
Inhalt 1
IÜ£C 1BQ
Breit« .nm
Höhe tpm
500 750 1000 1250 1500 1750 2000 2500 3000 3500 4000 4500 5000 5500 6000 6500 7000 7500 8000 9000 10000 12500 15000 17500 20Q00
1000 1000 1000 1000 1500 1750 2000 2000 2500 2500 2000 2500 2500 2500 2500 2500 2500 2000 2000 2250 2500 2500 8000 3500 4000
500 750 1000 1000 1000 1000 1000 1250 1200 1120 1250 1250 1250 1500 1500 1600 1750 1875 2000 2000 2000 2500 2500 2500 2500
1000 1000 1000 1250 1000 1000 1000 1000 1000 1250 1600 1440 1600 1470 1600 1625 1600 2000 2000 2000 2000 2000 2000 2000 2000
des Mantels des Bodens mm 4
5 5,5 6 6 6,5 7 7 7 7 7,5 7,5 7.5 7,5 7,5 7,5 7,5 7,5 8 8 8 8 8 8,5 8.5 8,5
4*
5 5 5,5 5,5 5,5 5.5 6 6 6 6 6 6 6 6 6 6,5 6,5 6,5 6,5 7 7 7 7
b) Z y l i n d r i s c h e s c h m i e d e e i s e r n e flachem oder gewölbtem Boden. lichte Ifasse
Inhalt
Durchmesser 1
mm
Hihe mm
200 300 400 500 500 760 1000 1260 1500 1760 2000 2250 2500 2750 3000
600 660 750 600 900 950 1100 1200 1300 1400 1400 1450 1500 1500 1600
710 910 910 1000 950 1000 1060 1110 1130 1140 1300 1370 1420 1560 1500
Kleine, Neusiehifer & Co., G. m. b. H.,
Blechstärke de* Mantels mm
des Boden* ff a
4 4,5 5 6 5.5 5,5 6 6 6 6,5 6.5 6,5 6,5 7 7,5
6 7 7 8 8 9 10 10 10 10,5 10,5 10,5 10,5 11 11,5
Annäherndes Gericht
Preis netto pro •/. ks
kl
Hk.
150 205 260 310 410 455 500 570 715 860 925 970 1040 1085 1140 1200 1245 1390 1440 1535 1645 1950 2210 2510 2740
63,00 58,00 56,00 63,00 50,00 48,00 46,00 46,00 45,00 44,00 44,00 44,00 44.00 44,00 43,00 43,00 43,00 42.(K) 42,00 42,00 42,00 41,00 41,00 40,00 40.00
Reservoirs
mit
Annihenides Gewicht
Preis netto pro % k«
kg
Hk.
80 115 150 176 215 235 330 376 430 500 535 570 625 700 795
ßchwelm i. W. (». Ins.-Anh. S. 17).
83,00 7Z00 68,00 60,00 55,00 53,00 50,00 49,00 48,00 47,00 47.00 46,00 46,00 45,00 46.00
(3|g
kuj;dk'iuici — Kulilen.
Kngelkocher siehe „P a p i e r". Kugelmühlen siehe „ M ü h l e n".
UJ\ Friedrich k Co., Leipag-PUgwitz 55. Kugelröhren. *
.
* „
„ 2 Kugeln von böhmisch. hartem Glas mit • • 1 Kugel . von böhmisch. hartem Glas mit 2 Kugeln von böhmisch, hartem Glas mit 3 Kugeln nach J . Mayer, mit 10 Kugeln, zur Bestimmung des Schwefelgehaltes in Eisenerzen mit Bromwasser dieselben mit Hahn
Kugelröhren:
Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld, Kr*. Schleusingen (B. Ins.-Anh. S. 9).
100 St. Mk. 17,00 100 n n 21,35 100
ï,
35,75
100 n
ï?
42,50
100 r
n
50,00
1 n 1 r
n
v
3,40 5,40
Warmbmnn, Quilitz 4 Co., Haidcstr. 05/57 («. Iii'-O-
r
Berlin
NW..
Kugel- und Rollenlager:
Ki'geUabrik Fischer, A.-G., Schwcinlur;.
Kühlen, Apparate dazu. A. F ü r d a s L a b o r a t o r i u m . K ü h I e r aus G l a s nach L i e b i g , meist angewandte Form. Mantellänge Stück . do., aber mit Gummistopfen, Stück
25 1,25 2,00
. . . .
40 1,75 2,50
60 2,50 3,50
80 3,25 4,25
100 cm. 3,75 Mk. 4,75 ,.
80 0,35 0,55
100 cm Mantellänge. 0,40 Mk. 0,65 K
K ü h l r ö h r e n zu vorstehenden Kühlern. Von Ohne Allonge Stück Mit „ „
.
.
.
25 0,25 0,35
40 0,25 0,40
60 0,30 0,45
R ü c k f l u s s k U h l e r aus Glas, mit eingeschmolzener vierfach erweiterter KugelrOhre, mit oberer Allonge. Mantellänge Stück . .
30 2,00
4 0 cm. 2,50 Mk.
K fl h l e r aus G 1 a s nfft elngeschmölzeftem Schlangenrohr.
Ganze Länge 22 cm
Stück Mk. 2,60
Rflckflusskßhler, gläserner Kühlschlange.
bestehend
Höhe der Glocke Durchmesser der Glocke Ohne eisernen Träger Stück Mit tisemem Träger „ Dazu: Kühlschlangen
aus
tubulierter 24 4 3,00 5,75 1,75
26 5 4,50 7,?5 2,25
Glasglocke
26 8' 5,25 8,25 2,60
mit
29 29 cm. 10 13 „ 6,75 9,75 Mk. 9,76 12,75 B 3,00 4,00
R U c k f l u s s k ü h l e r (Kugelkühlcr) nach S o x b l c t , für Extraktionsaipparatc. Aus Glas Aus vernickeltem Messing, innen verzinnt
Kühlschlangen
Stück Mk. 7,50 „ „ 6,75
B. F ü r d i e T e c h n i k. aus P o r z e l l a n .
Mit . . . 61/« 8'/* 91/« Höhe. . . 350 510 630 Öwchm.. . 155 320 350 Preli . . . 17,50 85,00 95,00 Preise anderer Formen und Grössen auf
UV» Windungen. 1100 mm. 520 „ 530,00 Mk. Anfrage bei den betreffenden Firmen.
Kühlen. 5 C Ii
Rohrweite ca.
10
10
15 15 15 20 25 30 35 35 35 35 40 40 40 40 40 40 40 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 50 60 60 60 60 60 60 60 60 60 65 65 70 70 75 75
nki
tden Ihlt (
n g e u aus
Steinzeug:
Win« duagsaacahl
7
10 7 7 6 7 5 9 5 6 6 8 3
8 8
9 12
11
11
2 6 6
8 8 6 6 9
10 3 5 7 3 6 G 9 9
8 8
10 9 9
8 2 5 7
t319
Höhe bis UnterlunteMuffe
400 540 400 540 550 540 550 700 630 660
600
900 480 900 900 980 1300
1200 1200 550
1000
1000
1100 1100 1100 1100
1120
1400 630 850 1070 680 J100
1100
1150 1150 1300 1300 1300 1400 1100 1300 580 960 1350 1400
Breite ohne Auslief
Scher» benstärke
Kahlfläche
ca. mn
qm
200
2V.
200
VI' Vi;,
320
320 400 320 400 460 450
610 630
610
610 610
610
630 610 960 960 960 860
860
760 76Q 960 960 780 960 700 700 700 960 960 960 780
880 960 960
880
960 760 850 960 960 960
1120
!''• 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 4 4 1 4
4
4 4 4 4 4 4 4 4'/, 4«/. 4'/« 5 5 5 5 5 5 5 5 6 6 6 6
0,13 0,22 0,19 0,33 0,33 0,44 0,55 1.04 0,77
1,10
1,32 1,65 0,63 1,89 2,36 2,36 2,77 4,02 5,02
1,18
2,36 2,96 ¿,83 3,54 2,83 3,54 3,30 4,71 1,26
1,88
2,52 1,89 3,39 4,24 3,96 5,65 4,52 5,65 5,00
5.09 5.10 4,08 1,54 3,30 4,95 6,20
1 e r (D. R. P . ) : Bei diesen aus einzelnen SteinzeugelemenattenkOhlern werden die betreffenden Oase an grossen !. beistehende Figur). Beim Eintritt in jedes Element brei-
620
Kühlen.
ten sich die O a s e an den gewOlbten Flächen der oberen Linse a u s . treten d u r c h die am R a n d e angeordneten Verbindungsröhrchen in-die untere Linse ein und werden hier wieder nach der Mitte zusammengeführt, um zum nächstfolgenden Element überzugehen. Das Kühlwasser tritt zwischen den Verbindungsstutzen in den Hohlraum zwischen den beiden Linsen jedes Elementes ein und wird infolge der Erwärmung durch die obere Linsenhälfte wieder ausgeführt, so dass alle 4 Flächen desselben dauernd selbsttätig gekühlt werden. Die einzelnen Elemente werden mittels geschliffener Flächen zentral aufeinander gedichtet und mit eisernen Zugstangen zu einem Ganzen vereinigt. V u
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E B c « 8 0) w 4-6 Mk.
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7-8
Mk.
£ 6 m
C : CH . C H , . C H , . C ( O H ) . CH : CH,. Ein ausserordentlich verbreiteter Bestandteil ätherischer ö l e , der in einer rechtsdrehenden (d-Linalool) und einer linksdrehenden (l-Linalool) Modifikation vorkommt. Zur Darstellung von l-Linalool fraktioniert man ätherische Ole, welche Linalool enthalten (namentlich LinaloeOl) und fangt die zwischen 190 und 195° Obergehenden Anteile auf. Behandelt man KorianderOl auf gleiche Weise, so erhalt man d-Linalool. Es dient namentlich zur Darstellung des L i n a 1 y 1 a z e t a t s (s. d.); auch ist es ein nie fehlender Bestandteil jedes guten Maiglöckchenextraits. Linalool . 1 kg Mk. 30,00 Idnalylazetat. C10H17. C 3 H,OJ. Zur Darstellung erhitzt man gleiche Moleküle Linalool und Essigsaureanhydrid mehrere Stunden am RQck-
652
Linoleum.
flusskühler, destilliert dann mit Wasserdanipf, wäscht mit Na»COj und rektifiziert im Vakuum. D a s Linalylazetat ist ein fast regelmässiger Begleiter des Linalools; vor allem bedingt es den Geruch des BergamottOIs, wovon es 4 0 bis 5 0 % a u s m a c h t Ferner beeinflusst es im LavendelOl wesentlich die Qualität des Geruchs. Linalylazetat
1 kg Mk. üO.OO
L i n o l e u m . Man versteht darunter ein L e d e r s u r r o g a t (s. d.), zu dessen Herstellung hauptsächlich Kork- und Holzmehl, oxydiertes Leinöl, Erdfarben, Harz, verschiedene Sikkative und Jute verwendet werden. Das Korkmehl gewinnt man a u s den Abfällen der Korkschneidereien unter Zuhilfenahme von Korkbrechern, Schlagkreuzmühlen, Exzelsiormfihlen und Mahlgängen; ferner kommen a l s Hilfsapparate der KorkmUUerei Sandsiebe, Magnetapparate (zum Ausscheiden von Eisenteilen) und Sichtmaschinen in Betracht. D a s oxydierte Leinöl wird auf einem Mischwalzwerk zunächst zerrissen und dann mit Harz und Trockenmitteln zu dem sogenannten Z e m e n t gekocht, zu weldhem Z w e c k e Zementkocher verschiedener Konstruktion dienen. Nach dem Verlassen d e s Zementkochers wird die dickflüssige M a s s e durch zwei glatte Walzen durchgeführt und darauf in Kasten aufgefangen, wo sie zu Kuchen erkaltet. Die Zementkuchen werden nun mit Kork- bezw. Holzmehl und Erdfarben in verschiedenen Mischmaschinen behandelt, deren letzte — den sogenannten W u r s t m a c h e r — das zuvor noch lockere Material nun stark zusammengepresst in Form kleiner Würstchen verlässt. Die Würstchen werden auf Mischwalzwerken platt gedrückt und schliesslich in ein feinkörniges Produkt zerlegt. Die aus dem Mischhause kommende Linoleummasse wird dann in Kalandern unter grossem Druck in der W ä r m e auf die Unterlage von J u t e aufgepresst; nach dem Aufpressen und Glätten der Oberfläche werden die Linoleumstreifen, welche man auch als K o r k t e p p i c h e bezeichnet, über eine Kühltrommel geleitet. D a s D. R. P . 180 621 bezieht sich auf die Behandlung von Holzöl zwecks Gewinnung einer für die Linoleumfabrikation brauchbaren M a s s e : Man erhitzt chinesisches Holzöl auf 180—250° und vermischt den entstandenen elastischen festen Körper mit Leinöl oder einem andern trocknenden ö l e oder Harzöl, das vorher entweder oxydiert oder festgemacht sein kann. Harze, Ole, Sikkative u. s . w. kann man zusetzen; das Mischen geschieht durch Mahlen oder durch Erhitzen. Die Masse soll einen viel niedrigeren Sch. P . haben als festgemachtes Holzöl allein. Nach dem D. R. P . 185 182 soll man die Linoxyn- und Harzmassen statt mit Korkmehl mit Topinambur'- oder Sonnenblumenmehl versetzen. Die grossen Vorzüge des Linoleums, die in seiner Haltbarkeit, Abhaltung der Kälte des Fussbodens und vor allem in starker Schalldämpfung bestehen, haben ihm eine grosse Verbreitung verschafft. Zum Aufkleben des Linoleums auf Holzboden benutzt man einen frisch bereiteten Kleister aus Roggenmehl und Dextrin mit kochendem Wasser. Für Zementboden, Steinfliessen u. s . w. muss man zum Aufkleben des Linoleums einen besonderen Zementkitt verwenden. Um das Linoleum zu konservieren, empfiehlt es sich, dasselbe etwa alle 2 Monate leicht mit Bohnermasse ( W a c h s ) zu behandeln. Nach dem D* R- P . 175 4 1 4 erhält man ein linoleumähnliches Material, indem man ein Gemisch a u s gleichen Teilen Kaseinnatron und Albuminnatron mit den gewöhnlichen Füllstoffen (Korkmehl, Lederabfall u. s . w . ) zusammenknetet. Einrichtungen Fabriken: Fried.
Krupp
für Linoleumfabriken,
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Linkruste-
Magdeburg-Buckau.
Farben für Linoleum: 8. H. Cohn. Farbenfabriken, Berlins., Kottbuser
Damm 7t.
und
Linoleumtapeten-
Linsenkühler — Lithium nnd Lithiumverbindungen.
653
U n s e a k ü h l e r siehe „K fi h 1 e n". Idqueure (Liköre) siehe „S p i r i t u o s e n". U q n o r A m m o n l l oanatiol siehe „A m m o • i a k " . L i q u o r a n t h r a c l s . Teerlösung aus Steinkohlenteer durch Lösen in einer Benzol-Spiritusmischung erhalten. Oft setzt man. um die Lösung zu befördern, eine alkalische Schwefelkaliumlösung zu. Der Liauor anthracis findet medizinische Verwendung, und zwar äusserlich bei verschiedenen Krankheiten. L i q u o r F o r m a l d e h y d l s a p o n a t u s siehe „L y s o f o r m". L i q u o r K r e s o l i s a p o n a t u s siehe „Kresolseifenlösung", „L y s o I" und „B a z i 11 o 1". Chemische Fabrik Ladenburg, G. m. b. II., Laden bürg (Baden).
L i q u o r P l u m b i s u b a c e t i c i siehe „B 1 e i v e r b i n d u n g e n" No. 2. L l t h l o - P i p e r a z l n , Kombination von Piperazin mit Lithiumsalzen,, vereinigt die harnsaurelösende Eigenschaft des ersteren mit der diuretischen Wirkung der Lithiumsalze, so dass die Qesamtwirkung erheblich verstärkt ist. Man verordnet es in Tablettenform, tägl. Dos. 1,0—3,0 g. Dr. L. C. Marqoart, ehem. Fabr., Beuel a. Bh.
L i t h i u m nnd L i t h i u m v e r b l n d u n g e n . L i t h i u m . Li. A. O. = 7,03. Silberweisses Leichtmetall, und zwar mit dem sp. Q. 0,59 der leichteste aller festen Körper; Sch. P. 180*. Ist als Metall sowie In seinen Verbindungen dem Na sehr nahestehend; es zersetzt HjO bei gewöhnlicher Temperatur. Oberhalb 200* entzQndet es sich an der Luft und verbrennt mit intensivem Glänze. Man gewinnt das Metall durch Elektrolyse von Lithiumchlorid. Es ist ohne jede technische Bedeutung. Lithiumverbindungen. Finden sich als Silikat in geringer Menge in einigen Mineralien, wie dem P e t a 1 i t , dem L e p I d o I i t h und i m S p o d u m e n ; weiter sind sie als Begleiter des Nä und K Bestandteile der meisten kochsalzhaltigen Mineralwasser. Von dort gelangen sie auch in den flanzlichen und tierischen Organismus. Die Lithiumveroindongen, wie das i t h i u m c h l o r l d LiCl, L i t h i u m b r o m i d LIBr, L i t h i u m k a r b o n a t LiiCOj, L i t h i u m s u l f a t Li>SO( und mehrere andere, finden therapeutische Anwendung; namentlich das Lithiumkarbonat wird wegen seines bedeutenden Lösungsvermögens fflr Harnsäure gegen Gicht, Harngries, Blasenstein u. s. w. benutzt, und zwar teils direkt dosiert, teils in Form der verschiedenen lithiumhaltigen Mineralwasser. Neuerdings findet das Lithiumsalizylat ausgedehntere Verwendung als das Karbonat, da es vom Magen besser vertragen wird. Lithiummetall Mk. 3,00 . . . i g 10,00 . . . . 1 kg 18,00 6,50 18,00 22,00 18.00 24.00 16.00 16,00 45,00 45,00 « 55,00 n 31,00 100,00 * 16,00 r ehem. rein, D. A. I V 18.00 n 21,00
E
654
Lithium chinicum — Löffel.
Lithinmnitrat . . . . Lithinmoxalat . . . . Lithiumoxyd Lithinmphosphat . . . Lithiumsalizylat, D. A. IV Lithiumsnlfat . . . . Lithiumsnlfophenylat . . Lithiumtartrat . . . . Lithiumurat Lithinmzitrat, krist. r, pulv. . . Anlagen
und Verfahren für
kg
n n n 7t n n n H kg n
Mk. 15,00 n 32,00 n 24,00 n 45,00 6,50 rt 17,00 r n 25,00 18,00 n „ 10,00 9,50 „ 11,50 n
Lithiumverbindungen:
Willy Hanger, Dresden.
i a t h l n m o h i n l c n m siehe „ U r o s i n". Lithium cltrlonm: Dr. L. C. Marqnart, ehem. Fabr., Beuel a. Rh.
L l t h o f r a c t e u r siehe „ D y n a m i t e " . L i t h o p o n e siehe unter „Z i n k f a r b e n". Löffel. Von poliertem E i s e n : Länge 12,5 Löffel mit Spatelstiel . . Stück 0,60 auf beiden Seiten Löffel. 0,95 Von H o r n , mit Spatelstiel : Länge . . 80 90 105 120 2,25 10 Stück . 1,60 1,75 1,80
15 0,70
17,5 0,60
20 cm. 0,95 Mk. 1,25 „
130 2,fiO
145 3,00
160 mm. 3,50 Mk.
235 260 Länge . . 170 165 210 9,00 5,50 7,50 4,50 10 Stück . 4,00 Von H o r n , Doppellöffel : Länge . 2a cm. 15 18 20 Stück 0,40 0,60 0,75 1,00 Mk. Von N e u s i l b e r mit Spatelstiel : Länge . . . . 13 16 17 cm. 2,75 3,00 Mk. Stück . . . . 2,50 Von R e i n n i c k e l : Länge . . . . 12 21 cm. 15 18 mit Spatelstiel . 0,85 1,85 Mk. 1,10 1.50 1,80 2,20 „ 1,30 Doppellöffel . . 1,00 Von G l a s , mit geschliffenen K a n t e n : Teelöffelgrösse Kinderlöffelgrösse .Esslöffelgrösse . . . . . . . . . Schöpflöffel , Von G l a s , vor der Lampe geblasen: 10 Stück Von P o r z e l l a n mit Spatelstiel: 12 10 Länge 0,25 0,30 Stück
290 11,50
315 mm. 14.00 Mk.
1,00
1,10
.. .. «.
Länge Stück
1
20 0,65
22 0,75
. . Stück Mk. 0,40 • • » « 0,50 • • „ „ 0,75 Stück Mk. 1,25—1,50 . . . .
Mk. 2,00
14,5 0,40
16 cm. 0,45 Mk.
28 1,30
48 cm. 3,50 Mk.
Lohe — Lohgerberei.
(355
Löffel von H o l z mit kurzem Stiel (Schaufeln): Ganze Länge ca. 17 21 cm. Länge der Schaufeln ca. . . . 10 12,5 „ 10 Stüde 1,60 2,20 „ D i e s e l b e n mit Aufschrift „Gift" oder anderer Aufschrift Stück mehr Mk. 0,15 Löffel von S i l b e r und von P l a t i n zu Tagespreisen: Fasson pro Stück Mk. 1,00—2,50
Löffel: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld, Kro. I Wirmbnum, Quilitz l Co., Schleusingen (aus GUS) (s. I n i - i n h . S. 8). | Hiidestr. ES/57 (a. Ins.).
Berlin
NW.,
L o h e siehe „ L o h g e r b e r e i " . L o h g e r b e r e i (Rotgerberei). Allgemeines siehe unter „ G e r b e r e i " ; dort ist auch die Vorbereitung der Haute für den Oerbprozess erörtert. Man hat zwei Verfahren der Lohgerberei zu unterscheiden, nämlich das ältere Verfahren des Einsetzens in Lohgruben und die Schnellgerberei mittels L o h b r ü h e n , O e r b e z t r a k t e n u. s. w. Was die zur Gerbung benutzten Materialien anlangt, so sei auf die Artikel „G e r b m a t e r i a I i e n " und „G e r b e x t r a k t e" verwiesen. In Deutschland wurde früher die E i c h e n r i n d e zur Bereitung guten Leders wphl am meisten benutzt, find zwar enthalt die ä u s s e r e Rindenschicht hauptsächlich den Gerbstoff. Zur Bereitung der sog. „ L o h e " ( O e r b e r 1 o h e ) schalt man die Rinde ab, zerkleinert die RindenstQcke gröblich iq Lohschneidern oder Häckselmaschinen und zerfasert sie dann weiter in D e s i n t e g r a t o r e n (s. d.), ExzelsiorGerbstpffmahlen (s. unter Oerberel) oder Mühlen) verschiedener Konstruktion; glich deit pätreid^niühletl gleichende Steinmühlert (Mahlgädge) kommen zur Anwendung. Andere Rinden, so z. B. die ebenfalls sehr viel benutzte F i c h t e n r i n d e , werden im' wesentlichen auf dieselbe Weise zerkleinert. — Jetzt deckt in den Reisten europäischen Ländern die Gerbmaterialproduktion bei weitem nicht mehr den Bedarf, weshalb man andere Qerbmaterialien importiert, die sich von den bisherigen durch höheren Oerbstoffgehalt und verhältnismässig niedrigeren Preis unterscheiden. Die anfänglich verbreitete Ansicht, dass nur mit Eichenlohe gutes Leder erzeugt werden könne, Hat sich langst als irrig erwiesen. Bei dem alteren Verfahren der Lohgerberei, das man auch als s a u r e G r u b e n g e r b u n g bezeichnet, werden die Blossen in 3 m tiefen, mit Zement ausgekleideten Gruben abwechselnd mit Lohe geschichtet, dann mit HtO oder schon gebrauchter Lohbrflhe Übergössen und so mehrere Monate liegen gelassen; dann lasst man die Flüssigkeit ab und ersetzt sie durch stärkere Lohbrflhe bezw. man verstärkt sie durch Zusatz frischer Lohe. Der Gerbprozess muss mit ganz verdünnten Gerbstofflösungen begonnen werden, und nur allmählich ist die Konzentration zu steigern; andernfalls wflrdefl nur die äusseren Hautschichten gegerbt und das Eindringen des Gerbstoffs in die inneren Partien verhindert werden. Ist die Lohe extrahiert, so wird, wie Schon bemerkt, neue Lohe zugegeben; gleichzeitig v e r s e t z t man die Blössen, d. h. man legt sie in umgekehrter Reihenfolge in die Grube ein, und zwar so, dass die vorher oben befindlichen Narbenseiten jetzt nach unten gekehrt sind. Das Versetzen muss so oft wiederholt werden, bis das Leder g a r ist, was man an der gleichmassig dunklen Farbe auf der Schnittflache erkennt. Je nach der Dicke bedarf das Leder bei diesem Verfahren 1—3 Jahre, um gar zu werden. Abgesehen von dem sehr dicken Sohlleder, das wohl ausschliesslich durch Grubengerbung erzeugt wird, benutzt man neuerdings mit Vorteil die S c h n e l l g e r b e r e i ( B r ü h e n g e r b e r e i ) mit Lohbrühen und Q e r b e x t r a k t e n (s. d.). Die B r ü h e n , auch F a r b e n genannt, müssen zuerst ebenfalls schwach (0,2—0,3® B6) verwendet werden. Nach 1—2 Wochen kommen die Blössen in konzentriertem Brühe (um 0,2° B6 starker), bis die
656
Lokao — Löslichkeit.
Starke je nach Umständen 1,5—2,5* B6 betragt Die Zahl der anzuwendenden Brühen und die Zeit der Gerbung richtet sich nach der Dicke des Leders; demnach nimmt die Schnellgerberei eine Zeit von 30 bis 75 Tagen in Anspruch. In jeder Farbe werden die Blossen mehrmals umgelegt Schliesslich bringt man das Leder noch einmal auf kurze Zeit mit Lohe in die Grube, spült es dann mit reinem Wasser, lasst es abtropfen, worauf gewöhnlich das sog. A b t r a n e n erfolgt, d. h. man reibt die Narbenseite mittels Bürsten mit Tran ein, wodurch spateres Brflchigwerden des Leders verhindert wird. Das gare Leder muss sehr allmählich (unter 30*) getrocknet werden. Weitere Einzelheiten der Schnellgerberei richten sich nach der Natur des verwendeten Gerbextrakts. Das gare Leder wird seinem Verwendungszweck entsprechend in mannigfacher Weise zugerichtet, so wird Sohlleder gewalzt oder gehämmert, Oberleder geglättet und dann gewalkt, d. h. mit einer Mischung von Tran, Kalk und Degras eingefettet. Andere Operationen der Zurichtung und Weiterbehandlung müssen hier übergangen werden. Lokao (Chinesischgrfln). Von China her in den Handel kommender Farblack, der aus der Rinde von Rhamnua utilis dargestellt wird. Man benutzt ihn namentlich in China zur Erzeugung eines schönen Grüns für Baumwolle und Seidenstoffe, während er in Europa wegen seines hohen Preises kaum mehr verwendet wird. Lokomotiven für Werkbahnen, Bauarbeiten u. s. w., für Normal- und Schmalspur; Tenderlokomotiven, feuerlose Lokomotiven, Kranlokomotiven u. s. w. baut: A. Boraig, Berlin-Tegel.
I Arthur Koppel, A.-G., Berlin-Bochum | gegenüber dem Titel).
(s. Ins.
Loretin = m-Jod-o-oxychinolin-ana-sulfosäure. C.H4NJ(OH)SO»H. Nach dem D. R. P. 72924 wird o-Oxychinolin sulfuriert; die entstandene Sulfosäure neutralisiert man mit KiCOi in wasseriger Lösung und jodiert sie dann durch Kochen mit KJ und Chlorkalk, worauf das erkaltete Gemisch durch Zusatz von HCl neutralisiert wird. Das sich hierbei ausscheidende Ca-Salz des Loretins wird ausgewaschen, worauf man durch HCl daraus die freie Säure erhalt. Schwefelgelbes, fast geruch- und geschmackloses Kristallpulver, nur wenig löslich In H>0 und Alkohol. Man benutzt es in der Wundbehandlung als geruchlosen und ungiftigen Jodoformeisatr. Ebenso verwendet man auch das Natrium- und Wismutsalz, letzteres auch innerlich gegen chronische Durchfälle. Neuerdings findet das Loretin in anderer Form wieder mehr Verwendung, nachdem es scnon fast vergessen war. Vgl. darüber den Artikel „G r I s e r i n". Loretin H Mk. 9,00; 1 kg Mk. 86,00 Losophan = Trijod-m-kresol. C«H(J»)OHCHs. Man erhalt es durch Einwirkung von Jodjodkalium auf o-oxy-p-toluylsaures Na. Es bildet farblose, geruchlose, in H»0 fast unlösliche Kristallnadeln, die äusserlich als Antiseptikum bei Hautkrankheiten, Geschwüren u. s; w. verwendet werden. Losophan 1 kg Mk. 180,00 Löslichkeit verschiedener Substanzen: L ö s l i c h k e i t v o n S a l z e n i n 100 T. H»0.
AlnmlninmVaHnmmlftt, kiist. (Kallahmn)
0°
10*
20*
8G.85 9,9 28.4 11,91
95,8 9,5 32,84 16,1
107,35 16,1 37,28 21,5
50*
100°
201,4 44,1 50,6
1132,0 357.5 72.8
Löslichkeit.
Bei
0°
10°
20»
50*
71,00
73,65 33,3 2,22 7,0 48,3 2,880 60
76,30 35,7 3,48 9,2 66,7 3,992 74 26,1 68,3 7,6 34,7 62,94 12,4 112 26,91 144,2 31,2 10,9 36,4 42,31 1,329 36,2 66,3 88,4 92,15 35,84 178,6 179,3 21,71 92,82 9,84 87,5 9,3 19,40 69,5 39,7 7,39 227,3 161,49
84,25 43,6 11,75 17,1 90
—
1,5 —
38,8 1,947 49,6 24,1
Borsäure ( H 3 B O J ) Calciumsulfat C a S 0 4 . 2 H 2 0
.
.
.
3,33 27,9 58,90 4,6 89,4 19,61 127,9 13,3 8,46 22,4
Kaliumkarbonat
Kobaltsulfat
—
Mangansulfat Natriumbromid NaBr Natriumbromid N a B r - f - 2 H , 0
.
.
.
Natriumjodid NaJ + 2 H A O . . . . Natriumkarbonat NajCOj Natriumkarbonat N a j C O j + 10 H > 0 Natriumnitrat Natriumphosphat Natriumsulfat N a e S O , + 10 H 2 U . . . Natriumthiosulfat, wasserfrei . . . . Nickelsulfat . Zinlcsulfat ZnSCU + 7 H . O
.
L ö s l i c h k e i t in
. . .
657
1,539 26,9 55,4 77,5 70,85 35,6 158,7 158,7 6,97 21,33 7,92 72,9 2,5 5,02 47,6 30,4 5,73 121,9 115,22
—
60,8 5,0 32,0 60,92 7,4 109 23,23 136,1 21,1 9,7 30,5 36,95 1,406 31,5 63.8 83,0 85,0 35,70 168,7 170,0 12,06 40,94 8,88 80,8 3,9 9,00 —
34,6 6,57 —
138,21
v e r s c h i e d e n e r
v e r d ü n n t e m
100°
—
120 26,6 80,5 19,0 42,8 69,00 35,0 121 37,92 168 86 15,8 55,2 65,83 1,181 50,3 74,8 107,7 115,8 36,70 232,3 228,4 — —
12,72 112 82,5 46,7 114 52,0 11,34 496,1 263,84
97,50 57,8 —
32,2 139 29,116 154 22,2 104,2 59,9 56,6 79,10 94,1 156 —
209 247 26,2 —
203,22 0,728 73,8 52,9 114,9 —
40,1 312,5 —
45,47 539,62 —
180 98,8 42,5 — —
53,96 940 653,59
C h e m i k a l i e n
W e i n g e i s t .
(I'harmaz. Zentralhalle 1 8 8 1 , No. 30.) 1 g Substanz erfordert Spiritus Tom Vol.-Gew. 0 , 9 4 1 bei 15,5". | Ammoniumbromid . . Ammoniumchlorid • . Ammoniumkarbonat . . Benzoesäure Bleiazetat Chininsulfat Cinchoninsulfat.... Eisenoxydulsulfat . . Blücher
VI.
ccm
. | 3,00 • IJ 6,00 . 10,00 . I 20,00 . |I 8,00 . | 150,00 . II 20,00 . || 2 3 6 , 0 0
ccm
Kaliurafcrrocyanid
.
.
.
.
42
0,50 22,00 4,50 88,60 570,00 1,60 1,00 24,00
658
Lote — Löten.
cqm
ccm Kalium-Natriumnitrat Kaliumsulfat Kaliumsulfit Kaliumzitrat Kodein Kupfersulfat . . . Lithiumzitrat Lithiumkarbonat Magnesiumsulfat Milchzucker Morphiumazetat Morphiumchlorid Morphiumsulfat Natriumazetat Natriumkarbonat
. . . . I
.
.
.
29,00 700,00 460,00 1,00 4,40 518,00 25,00 1790,00 47.33 58,00 50,00 26,00 40,00 3,00 83,33
Natriumhypophosphit Natriumsalizylat Natriumsulfat Natriumsulfokarbonat Natriumthiosulfat Quecksilberchlorid Silbernitrat
1 402,00 5,80 298,00 19,60 81,20 18,00 3,00 8,00 . . . . 20,00 42,00 2,50 60,00 1,25 •18,00 1,00
Löslichkeit anderer Körper siehe unter den betreffenden Artikeln; Uber Löslichkeit von O a s e n siehe unter „ A b s o r p t i o n s k o e f f i z i e n t e n". Lösungsmittel: Chemische
Werke
Fllrstc-mvalile,
Di\
B.
Herker
&. W . Z e i d l e r ,
d . m . 1). II.,
l'TirsIcinvaMr-Spree.
Apparate zur Herstellung von Lösungsmitteln: F.
H.
Meyer,
Hannover-Hainholz.
L o t e siehe „ L ö t e n". Löten. Man untierscheidet W e i c h l o t e (S c h n e 111 o t e) und H a r t l o t e (S c h 1 a g 1 o t e); letztere werden auch S t r e n g l o t e genannt. Das einfachste Weichlot ist reines Zinn (Sch. F. 230°), doch verwendet man meistens der Billigkeit halber Legierungen aus Sn und Pb, deren Sch. P. je nach dem Mischungsverhältnis zwischen 180 und 240° schwankt; noch leichter flüssig werdende Lote erhält man durch Zusätze von Cd und Bi (vgl. unter „K a d mji u m 1 e g i e r u n g e n" und „ W i s m u t l e g i e r u n g e n " ) . Als Schlaglote verwendet man sehr verschiedene Massen, z. B. reines Kupfer oder Legierungen von Cu mit Zn (Messing), sowie solche von Cu mit Zn und Sn ( B r o n z e n). Mit derartigen Loten, die man allgemein unter dem Namen M e s s i n g s c h l a g l o t e zusammenfasst, lötet man Kupfer, Bronze, Messing, Gusseisen und Schmiedeeisen. Strengflüssiger und sehr widerstandsfähig ist d a s N e u s i l b e r s c h l a g l o t , d. h. ein zinkreiches Neusilber (vgl. unter „ N i c k e l l e g i e r u n g e n"), d a s für Gegenstände aus Stah!, Eisen und Neusilber Verwendung findet. Als S i 1 b e r 1 o t dient eine Legierung von 75 % Ag und 25 % Cu, der häufig zur Erniedrigung des Schmelzpunkts etwas Messing oder Zink zugesetzt wird; man lötet damit Silber, Kupfer, Stahl und Eisen. Als G o 1 d 1 o t dienen Legierungen von Au, Ag und Cu (zuweilen unter Zusatz von wenig Zn), während reines Gold zum Löten von P l a t i n benutzt wird. Aluminium lässt sich nur schwierig löten; es sind zahlreiche Lote für diesen Zweck vorgeschlagen worden, die meistens AI, Cu und Sn enthalten. Dagegen kann Aluminiumbronze unter Benutzung ein«s Hartlotes aus 52 % Cu, 46 % Zn und 2 % Sn leicht und fest gelötet werden. Neuerdings lötet man schwer schmelzbare Metalle vorteilhaft mit Hilfe des elektrischen Flammenbogens. Andere Metalle (z. B. Blei) werden jetzt meistens ohne Hilfe von Lot durch direkte Schmelzung der Verbindungsstellen verlötet, wozu man sich eines Gasgebläses oder für Platin eines Knallgasgebläses bedient. Soll die Lötung gelingen und halten, so muss man L ö t m i 11 e 1 anwenden, die die blanken Metallflächen vor der Oxydation schützen oder schon gebildete Oxyde auflösen. So benutzt man beim Weichlöten S a l z s ä u r e , S a l m i a k , C h l o r z i n k , ö l , K o l o p h o n i u m , T e r p e n t i n , vor allein aber die als L ö t w a s s e r bekannte wässerige Lösung des sog. L ö t s a 1 z e s. Letzteres, das A m m o n i u m z i n k c h l o r i d ZnCl» + 2 NH t Cl,
Löten.
659
erhält man d u r c h L ö s e n von 1 T . Zn in HCl und Zusatz v o n 1 T . NH«CI. B e i m Hartlöten benutzt man als Lötmittel häufig d a s sog. H a r t l o t w a s s e r , d. h. eine L ö s u n g von P h o s p h o r s ä u r e in S p i r i t u s ; auch streut m a n v e r s c h l a c k e n d e und reduzierende S u b s t a n z e n , w i e B o r a x , G l a s p u l v e r , C y a n kalium u. s. w . , auf die Lötstelle. Folgende R e z e p t e von Lötmaterialien—nach M . H e i n z e — h a b e n sich bewährt, a) L ö t w a s s e r , 1. Zu S a l z s ä u r e w e r d e n Z i n k a b f ä l l e s o l a n g e hinzugefügt, b i s kein Aufbrausen oder S c h ä u m e n m e h r stattfindet. 2 . D i e s e r P r o z e s s wird w e i t e r geführt, indem man d a s L ö t w a s s e r e r w ä r m t und soviel Zink zufügt, d a s s ein U b e r s c h u s s ungelöst bleibt. 3. Zum L ö t w a s s e r nach 1. o d e r 2 . wird von Z e i t zu Zeit in kleinen M e n g e n A m m o n i a k f l ü s s i g k e i t hinzugetan, b i s die L ö s u n g e i n e n s c h w a c h a m m o n i a k a l i s c h e n G e r u c h b e h ä l t . 4 . Zur L ö s u n g nach 2 . w i r d d e r a c h t e Teil Glyzerin zugesetzt. 5 . 0 , 4 5 kg S a l m i a k , 113 g B o r a x und 2 8 , 3 g Glyzerin werden in 1,5 1 W a s s e r g e l ö s t . 6. 0 , 4 5 k g M i l c h s ä u r e , 0 , 4 5 kg Glyzerin und 3 , 6 kg W a s s e r . 7 . 0 , 5 6 1 P h o s p h o r s ä t i r e (1 T . P h o s p h o r s ä u r e auf 8 T . W a s s e r ) und 0 , 8 5 1 Holzgeist. b) L ö t p u l v e r . 1. G e p u l v e r t e s Harz. 2 . M i s c h u n g von 0 , 9 kg Harz, 5 6 , 7 g S a l m i a k und 16,7 g g e t r o c k n e t e m Zinksulfat in pulverisiertem Z u s t a n d e . 3 . 0 , 9 kg Harz, 5 6 , 7 g S a l m i a k und 16,7 g g e t r o c k n e t e r B o r a x w e r d e n p u l v e r i s i e r t und gemischt. c ) L ö t p a s t e n. 1. T a l g mit Harz. 2 . 0 , 4 5 kg Harz und 0 , 4 5 kg T a l g w e r d e n g e s c h m o l z e n und mit 5 6 g g e p u l v e r t e m S a l m i a k verrührt. 3. 2 , 2 6 kg B a u m w o l l s a m e n ö l und 1,81 kg T a l g w e r d e n z u s a m m e n g e s c h m o l z e n . Hierzu k o m m t 1 kg gepulvertes Harz. D a n n wird n o c h m a l s g e s c h m o l z e n , und nach Z u g a b e v o n 0 , 1 2 kg gepulvertem S a l m i a k l ä s s t man die M i s c h u n g unter U m rühren e r k a l t e n . Die Konsistenz reguliert m a n durch event. Z u g a b e von B a u m wollsamenöl. d ) W e i c h l o t f ü r B l e i , Z i n k , K u p f e r , M e s s i n g u.s.w. 2 T . P b und 1 T . Sn ( 2 2 5 — 2 3 0 ° ) . e ) W e i c h l o t f ü r B l e i , Z i n k , Z i n n , W e i s s b l e c h u. s. w. 1 T . P b und 1 T . Sn (200°). f ) W e i c h l o t f ü r Z i n n g i e s s e r. 1) 2 T . S n , 1 T . P b , 1 T . B i . 2 ) 3 T . Sn, 2 T . P b und 1 T . B i ( 1 2 5 — 1 5 0 ° ) . g) W e i c h l o t f ü r A l u m i n i u m b r o n z e . 4 T . Zn und 3 T . C d . Lötstellen a b s c h a b e n , kein L ö t w a s s e r a n w e n d e n . — Ü b e r L o t e für A l u m i n i u m (s. d.). Ii) H a r t l o t f i i r E i s e n , K u p f e r u. s . w . 1) 5 T . Cu und 1 T . Zn 2 ) 2 T . Cu und 1 T . Zn. i) G e l b e s S c h l a g l o t f ü r E i s e n , K u p f e r , M e s s i n g u. s. w. 2 — 6 T . M e s s i n g a b f ä l l e und 1—2 T . Zn ( 4 0 0 - ^ 5 0 ° ) . k ) W e i s s e s S c h l a g l o t . 1 ) 2 0 T . M e s s i n g a b f ä l l e , 4 T . S n , 1 T . Zn. 2 ) 7 8 T . M e s s i n g a b f ä l l e , 15 T . S n und 7 T . Zn ( ü b e r 4 2 6 ° ) . 1) F l u s s m i t t e l . Für W e i c h l o t e : L ö t w a s s e r , Lötpulver, L ö t p a s t e o d e r Kolophonium. Für H a r t - und S c h l a g l o t e : B o r a x oder Salmiak mit B o r a x . — Silberlot Ia 1 kg Mk. 70,00 Ha 1 „ „ 30,00 K u p f e r l o t (Jaune), franz., für Kupfer, Eisen, Stahl u. s. w.: grobe feine sehr feine K ö r n u n g °/o kg Mk. 105,00 110,00 11t),00 M e s s i n g l o t (Grise), franz., für dünne Kupferbleche, Messing u. s. w.: % kg Mk. 120,00 125,00 130,00 S c h n e l l l o t (Romaine), franz., für feinere Messing- und Neusilbergegenstände u. s. w.: °/o kg Mk. 130,00 135,00 140,00 Fahrradlot: °/o kg Mk. 112,00 115,00 — L ö t z i n n in breiten ( 3 7 0 x 3 8 mm) und schmalen ( 3 7 0 x 1 5 mm) Stangen: No 0 1 2 3 °/o kg Mk. 155,00 140,00 125,00 110,00 L ö t w a s s e r für Weissblech zum Verdünnen °/o kg Mk. 50,00 % „ „ 45,00 » Zink 42*
660
Löügkeit
— LBtrohrprüfung.
L ö t w a s s e r für Blechemballage °/» kg Mit. 25,00 Kopier zum Verdünnen 40,00 -7« „ » fertig nun Löten 20,00 B °/o 80,00 Lötsalz °/o 5,00— 7,50 L ö t l a m p e mit Spiritusgebläse nach Barthel 5 , 0 0 - 6,00 L ö t b r e n n e r für Gas und komprimierte Luft 7,50-12,00 L ö t l a m p e n für Benzin nach Barthel L ö t k o l b e n für Gas, zum Betrieb mit Gebläse . . . . 9,00 ,, „ Benzin nach Barthel 12,00-45,00 Blei-Löteinrichtungen: Höhe 700 900 1000 mm. Weite 300 300 330 „ Preis ohne Mantel. . 65,00 75,00 90,00 Mk. „ mit Eisemnantel 80,00 90,00 105,00 „ Lötspitzen Stück Mk. 2,80 K l e i n e L u f t p u m p e n zum Löten. 35,00 . L ö t k o l b e n - O f e n mit G a s g e b l ä s e . Innere Masse: 200 mm breit, 37,50 170 mm tief 12,00 L ö t p i s t o l e n mit Federhahn 40 cm lang
Vgl. auch den Artikel „B 1 e i I ö t u n g". Lotapparate:
Warmbnnm,
Quilitz
£
Co.,
Berlin
NW., Haidestr. G6/67 (s. Ins.).
Lotessenz: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim a. M. (Florla-I.ötesaenz).
Lötsalz:
Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. II. Noerdlinger, Flörsheim a. H.
Lötwasser: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. II. NoerdUnffer, Flörsheim a. II.
LOtzinn:
Wassermann & Jteger, Kalk-KOln.
Blel-Löteinrichtungen: J. L. a Eckelt. Berlin N. 4.
L t t ü f f k e i t siehe „ S i l b e r l e g i e r u n g e n". LOtrotaxprtttnng'.
L ö t r o h r e aus Messing: ohne Holzmundstück Stück Mk. 0,40 „ 0,50 ralt „ „ L ö t r o h r e aus Messing, zusammengesetzt, mit Speichelkasten und eingeschliffener Spitze, mit Mundstück aus: Knochen Horn ohne vorgelötete Flatinspitze 1,40 1,50 Mk. mit „ „ 2,15 2,25 „ 2,85 T a s c h e n l ö t r o h r e , zusammenlegbar mit Mundstück . . . . Stück L ö t r o h r e auf Stativ, mit Dreifiiss und Universalgelenk . . . „ 4,75 L ö t r o h r mit Träger und Spirituslampe, um beim Blasen beide Hände frei zu haben 7,00 3,75 G a s l ö t r o h r e mit Hahn am Gaszuleitungsstück, mit Hornmundstück, Stück 2,00 L ö t r o h r s p i t z e n ans Fiatin (gelötet) „ L ö t r o b r b e s t e c k nach H i r s e h v a l d , neue Zusammenstellung in Lederetui 6,00 a) Lötrohr mit Platinplättchen und Halter für farbige Flammen-Reaktionen 2,50 b) Halter für Platindraht mit Osenform . . 6,00 c) Mörserzange zum Abbrechen und Zerkleinern von Mineralproben 4,00 d) Pinzette mit Platinspitze 0,70 e) Kleine Taschenlupe 1,00 f) Magnetstäbchen 2,50 g) Platindraht und Platinblech 0,30 h) 3 gefärbte Gläser (2 Kobalt, 1 grün) 5,00 Preis des leeren Etuis Das vollständige Besteck Mk. 28,00
Luft, atmosphärische.
661
Dazu R e a g e n t i e n k a s t e n nach H i r s c h w a l d , poliertet Kasten 21,5 cm lang, 10 cm breit, 5,5 cm hoch, enthaltend: a) Kerzenlampe mit Spiralfeder und Licht Mk. 2,50 b) Kohlenkästchen von Messingblech „ 2,50 c) Glasröhren „ 0,50 d) 6 Reagensfläschchen mit Glasstöpsel „ 1,50 Preis des leeren Kastens, mit Holznäpfchen, Etui zu Glasröhren a. s. w. „ 10,00 Der vollständige Kasten Mk. 17,00 L ö t r o h r b e s t e c k für qualitative and quantitative Bestimmung von Gold and Silber, enthaltend: Amboss, 12 Bädisen mit Reagentien, Spritsflasche, i Uhrgläser, Hammer, Kapellenstativ, Lampe von Messing, Lötrohr von Neusilber mit Mundstück und Platinspitze, Lötrohrlampe mit Stativ und Halter, Löffelchen, Mengkapsel von Messing, Mörser von Achat mit Pistill, Patronenzylinder von Bachsholz, doppelte Pinzette mit starken Platinspitzen, gew. Stahlpiilzette, 3 Porzellantiegtl, 3 Porzellanschälchen, Problerbleimass, Sodapapier in Etui, Tonzylinder, Komzange , Besteck Mk. 72,00 L ö t r o h r b e s t e c k nach P l a t t n e r (Lötrohrprobierkunst), enthaltend: Achatmörser, Amboss aus Stahl, Meissei, lackierte Büchse für Xontiegel and -schlichen, Eisenspatel, je eine runde and dreikantige Feile mit Heft, Flachzange, Kohlensäge, drei verschieden grosse Kohlenbohrer, zwei Kapelleneisen mit Bolzen and Stativ, Lötrohr mit gebohrter Platinspitze, Lötrohrlampe mit Plattnerschem Rost, grosse doppelte Lupe mit Messingfassung, Kohlenhalter mit Platins chälchen, Löffel aus Elfenbein, kleinen Holziylinder, kleines magnetisches Messer, Massstab ans Elfenbein, Pinzette mit Platinspitzen, je eine einfache Pinzette aus Messing und ans Stahl, Schiebe- oder Drackpinzette, Drahtschneidezange, Mengkapsel, Schere, Platinlöffel mit Halter, Problerbleisleb, Plobierbleimass, Magnetstäbchen, Platinblech and Platindraht, Mahagoni-Reagentlenkästchen mit 10 Fläschchen und 10 Mahagonibüchsen, gefüllt mit chemisch reinen Reagentien, Tontiegelform aus Metall, Tonschälchenform aus Bachsbaumholz mit Stempel, Spiritoslampe, Diamantmörser, drei Uhrgläser, drei Porzellantiegel, sechs Reagiergläser, zwei Glaskölbchen, vier gebogene Glasröhren, zwei Bechergläser, zwei Trichter Stück „ 210,00 Dieselben mit feiner Problerwage in poliertem Kästchen, nebst einem Satz feiner Gewichte, von 0,001—0,1 g Stück „ 275,00 A p p a r a t e f ü r e l e k t r i s c h e L ö t r o h r a n a l y s e (Bogenlicht) nach V i e r t e l (D. R. G. M.), bestehend aus einem Stativ mit Kugelgelenk und aufsteckbarem Halter flir die Unterlagskohlen. Dazu gehörig eine Polzange mit isoliertem Griff, welche ein Kohlenstäbchen trägt. Der Strom wird einerseits der Polzange, anderseits dem Stativ zugeführt Durch Berührung des Kohlenstäbchens und der Unterlagskohle erzeugt man in der Nähe der Probe einen Lichtbogen, der die Substanz verdampft und die charakteristischen Beschläge hervorruft: Apparat kompl. mit G Kohlenstückchen und 25 Kohlenstäbchen, Stück Mk. 22,50 Dazu Stativ mit Kugelgelenk und Halter für 3 Farbengläser . . . „ 9,00 Dazu Vorschaltwiderstand mit 6 Glühlampen kompl 30,00 Dazu Kohlenstäbchen 50 mm lang, 3 mm Durchm. . . . 50 StUck „ 1,20 Weiteres siehe im Artikel
„Probierkunst".
L u f t , a t m o s p h A r l s c h e . Mechanisches Gemenge von 23,2 Oew. % Sauerstoff, 75,5 % Stickstoff und 1,3 % Argon, mit Beimengungen von Kohlensaure und andern Gasen. 1 1 trockne Luft unter dem 45. Breitengrade bei 7 6 0 mm Barometerstand und 0° wiegt 1,29306 g ; auf Wasser bezogen betragt das sp. G. unter den genannten Verhaltnissen 0,0012934. Bei einer gegebenen Temperatur t und dem Barometerstand b betragt das sp. G. (D) der Luft: 0,0012934. b
Luft, atmosphärische.
662
D i c h t i g k e i t der t r o c k e n e n a t m o s p h ä r i s c h e n
Luft.
Bezogen anf Wasser von 4° für die Temp. t und den Barometerstand b. t
b = 7 2 0 mm
730 mm
740 mm
750 mm
0* 1* 2* 3* 4° 5° 6° 7* 8* 9* 10° 11* 12* 13* 14* 15° 16® 17* 18° 19* 20* 21* 22* 23* 24* 25° 26° 27* 28» 29* 30*
0,001225 0.001221 0.001216 0,001 £12 0,001208 0,001203 0,001199 0.001195 0.001190 0.001186 0,001182 0,001178 0.001174 0,001170 0,001165 0.001161 0.001157 0.0011&3 0,001149 0.001146 0,001142 0,001138 0.001134 0,001130 0.001126 0.001122 0.001119 0,001115 0.001111 0.001108 0.001104
0.001242 0,001238 0.001233 0,001229 0,001224 0.001220 0,001216 0.001211 0.001207 0.001203 0,001198 0.001194 0,001190 0,001186 0.001182 a001178 0.001174 0.001169 0.001165 0,001161 0.001157 0.001154 0,001150 0,001146 0,001142 0,001138 0,001134 0.001130 0.001127 0,001123 0,001119
0.001259 0.001255 0,001250 0.001246 0,001241 0.001237 0.001232 0.001228 0.001223 0,001219 0.001215 0.001211 0.001206 0.001202 0.001198 0,001194 0,001190 0,001185 0,001181 0,001177 0,001173 0,001169 0,001165 0,001161 0,001158 0,001154 0,001150 0,001146 0,001142 0,001138 0.001135
0,001276 0.001272 0.001267 0.001262 0.001258 0.001253 0.001249 0.001244 0,001240 0,001236 0.001231 0.001227 0,001223 0.001218 0.001214 0.001210 0,001206 0,001201 0,001197 0.001193 0.001189 0.001185 0,001181 0,001177 0,001173 0,001169 0,001165 0,001161 0,001158 0,001151 0.001150
Im übrigen siehe die Artikel p r e s s o r e n".
„Luft,
770 mm
760 mm 0.001293 0,001289 0,001284 0,001279 0.001275 0,001270 0,001266 0.001261 0.001257 0.001252 0,001248 0,001243 ' 0,001239 0,001235 0,001230 0,001226 0,001222 0.001218 0.001213 0,001209 0,001205 0.001201 0,001197 0,001193 0.00U89 0.001185 0.001181 0,001177 0,001173 0,001169 0.001165
flassige"
0.001310 0.001306 0.001301 0.001296 0.001291 0,001287 0.001282 0.001278 0,001273 0,001269 0,001264 0,001260 0.001255 0.001251 0,001246 0,001242 0,001238 0,001234 0,001229 0,001225 0.001221 0,001217 0,001213 0,001209 0,001204 0,001200 0,001196 0.001192 0.001188 0,001184 0,001181
und „ K o m -
L u f t p r ü f e r nach W o l p e r t , zurschnellenBestimmung von COt, Stück L u f t u n t e r s u c h u n g s a p p a r a t zur Bestimmung der CÖg nach P e t t e r s e n & P a l m q a l l t, tragbar mit Stativ und Kasten, Stück D e r s e l b e A p p a r a t für CO» u. Feuchtigkeit nach P e t t e r i o n , „ D e r s e 1 b e iür hygienische Loflanalyse nach K l a s S o n d e n , „ L u f t u n t e r s a c h u n g s a p p a r a t für COt nach R o s e n t h a l Ohlmüller Stück Minimetrischer Kohiensänrebestimmungsapparat nach L u n g e B a k t e r i o l o g i s c h e L u f t U n t e r s u c h u n g s a p p a r a t e nach Emmerich Stück B a k t e r i o l o g i s c h e r L u f t u n t e r s u c h u n g s a p p a r a t nach H e s s e , kompl. mit montierter Röhre, Aspirator und Stativ . . Montierte Röhre allein t»Uv allein Bakter. Luituntersnchungsappar^t nach M i q u e 1, Inhalt 125 ccm . . . „ Strausa-Wfirtz . . . . L u f t p u m p e n nach P e t r i für bakter. L u f t u n t e r s u c h u n g e n . . . .
Mk.
9,00
80,00 „ 160,00 „ 210,00
n
„
40,00 4,50
„
3,00
37,50 2,75 21,60 2,25 „ 4,75 „ 140,00
r
-
Weitere Luftuntersuchungsapparate' siehe unter „K o h 1 e n o x y d", „ K o h l e n s a u r e " sowie unter „M e t e o r o l o g i s c h e l n s t r u m e n t e".
Luftanfcuclitor — Luft, flüssige.
663
Luft-Untersuchungsapparate: Georg Schmidt k v. (I. LUz, SehmicdcfeW, Krs. Suliluusingcu (aus (Jlas) (s. Ius.-Anh. S. 9). Luftanfeuchter siehe „S t r e u d ü s e n". Luftbäder (Trockenkästen) siehe „T r o c k n c 11". Luft, flüssige. Die kritische Temperatur der atmosphärischen Luft ist — 140°, der kritische Druck beträgt 39 Atm.; unter gewöhnlichem Atmosphärendruck wird die Luft bei —191° flüssig. Die Erzeugung flüssiger Luft geschieht meistens mittels des L i n d e sehen A p p a r a t e s , der auf dem Regenerativprinzip beruht (D. R. P. 88824): Man komprimiert atmosphärische Luft mittel:; eines zweizylindrigen Kompressors zuerst auf 16 und dann weiter auf 200 Atm.. befreit sie in einem Kühlapparat von der bei der Kompression entwickelten Wärme und leitet sie dann in einen Gegenstromapparat, der aus mehreren ineinander steckenden, spiralig gewundenen Kupferröhren besteht. Die Luft strömt durch das innerste Kupferrohr nach unten, wird am Ende dieser Röhre durch ein Reduzierventil von 200 auf 16 Atm. Druck reduziert und strömt dann durch das äussere Kupferrohr zur Kompressionspumpe zurück, um dort wieder auf 200 Atm. kojnprimiert zu werden und den Kreislauf aufs neue zu beginnen. Die durch das Reduzierventil bewirkte Expansion bringt eine bedeutende Wärmeabsorption mit sich, die die Röhrenleitung und die darin kreisende Luft immer stärker abkühlt und letztere schliesslich verflüssigt. An geeigneter Stelle fliesst die flüssige Luft ¡11 ein Sammelgefäss, während von dem Luftkompressor in demselben Verhältnis neue Luft von aussen angesaugt wird. Um Verstopfungen durch Eis zu vermeiden, muss die angesaugte Luft durch Absorptionsapparate von aller Feuchtigkeit befreit werden. Die gewonnene, durch beigemengte feste Kohlensäure milchig getrübte flüssige Luft lässt sich durch Fliesspapier filtrieren und bildet dann eine wasserhelle, schwach bläuliche, an der Luft nicht rauchende Flüssigkeit. Das P i c t e t sehe Verfahren bewirkt die Herstellung verflüssigter Luft und ihre Trennung in O und N auf thermomechanischem Wege. An diesem Verfahren, das durch Franz. Pat. 322 600 und 324 715 geschützt ist, sind folgende Punkte wesentlich: 1. Die Luft wird filtriert, zusammengedrückt und vom Wasser befreit. 2. Die trockene und zusammengepresste Luft wird auf ihren Verflüssigungspunkt abgekühlt, nämlich auf ungefähr — 194° C. 3. Die verflüssigte Luft wird filtriert, um das in ihr schwebend befindliche flüssige Kohlendioxyd auszuscheiden. 4. Die filtrierte Flüssigkeit wird wieder der Verdampfung ausgesetzt, um zunächst den flüchtigeren Bestandteil, nämlich den Stickstoff, danach den weniger flüchtigen Bestandteil, nämlich den Sauerstoff, aus ihr entweichen zu lassen. 5. Die Verdunstungskälte der flüssigen Luft wird für die Verflüssigung der in den Apparat eingepumpten, komprimierten Luft nutzbar gemacht. 6. Eine selbsttätige Vorrichtung sichert ein ununterbrochenes Arbeiten. 7. Eine andere selbsttätige Vorrichtung sorgt dafür, dass Stickstoff und Sauerstoff den Apparat genau in dem gewünschten Grade der Reinheit verlassen, wie er für den betreffenden Verwendungszweck nötig ist; sie hindert auch das Entweichen von Gasmischungen, die von der Zusammensetzung der gewöhnlichen Luft zu wenig verschieden sind. — Nach dem P i c t e t sehen Verfahren wird ein Teil der bei der Wiederverdampfung der verflüssigten Luft freiwerdenden Kraftmengen zur Erzeugung mechanischer Kraft wieder verwertet, und zwar soll sich %—% der in den Apparat hineingesteckten Kraft wieder nutzbar machen lassen. — Das Pictetsche D. R. P. 162 323 schützt einen Apparat zur Trennung der Bestandteile der atmosphärischen Luft, in welchem mittels komprimierter, gasförmiger Luft eine kontinuierliche fraktionierte Destillation flüssiger Luft stattfindet. Andere Patente von Pictet sind D. R. P. 162 702 und 169 564. Trotz aller Verbesserungen von Pictet scheint aber das Lindesche Verfahren bisher noch die Vorherrschaft zu behaupten. Zur Aufbewahrung der flüssigen Luft dient die D e w a r sehe F l a s c h e , d. h. eine doppelwandige Flasche, bei der der abgeschlossene Raum zwischen beiden Wandungen durch Auspumpen möglichst luftleer gemacht ist; ausserdem versieht man die innere Flaschenwandung mit einem stark glänzenden
664
Luftgas.
Spiegelüberzug. So ist die Wärnieleitung und Wärmestrahlung sehr beträchtlich verringert. Lässt man flüssige Luft offen stehen, so verdunstet sie nur allmählich, weil die Wärmeabsorption bei der Verdunstung den Rest abkühlt und länger flQssig erhalt. Nach neuerdings angestellten Versuchen hält sich flüssige Luft in D e w a r sehen verschlossenen Flaschen etwa 12—14 Tage; in 24 Stunden verdampfen höchstens 7 % der Oesamtmenge. Das D. R. P. 161 362 schätzt einen Sammel- und Transportbehälter für flüssige Luft, der den Dewarschen Gefässen insofern vollkommen gleicht, als er auch aus zwei ineinander gehängten, durch einen möglichst luftleeren Hohlraum voneinander isolierten Behältern besteht. Die Besonderheit der Konstruktion ist darin zu suchen, dass der Aussenbehälter in eine luftdichte, sackartige Hülle eingesetzt ist, die als Innenfutter in den Innenbehälter eingeschlagen ist, zu dem Zwecke, den die Behälter trennenden Hohlraum sowohl nach aussen wie nach innen durch eine einzige, undurchbrocheiie isölierwand abzuschliessen. Die flüssige Luft ist weit sauerstoffreicher als die gasförmige, weil der Sauerstoff schon bei —182,7° flüssig wird, während sich der Stickstoff erst bei —194,4' kondensiert. Beim Stehen verdunstet aus der flüssigen Luft deshalb suerst der Stickstoff, und man erhält leicht eine Mftqhung aus % flüssigem Sauerstoff mit %' Stickstoff, die für technische Zwecke anstatt des reinen Sauerstoffs Verwendung finden kann. Wegen Ihres immerhin noch hohen Preises findet die flüssige Luft noch nicht die erhoffte weite Verwendung; man benutzt sie zum Sprengen in Form d e r S p r e n g l t i f i ( O x y 11 q u 11), d. h. einer Mischung von flüssiger Luft mit Holzkohlenpulver. Wird diese Masse durch eine Sprengkapsel (Knallquecksilber) entzündet, so verbrennt das Kohle-Sauerstoff-Oemisch unter starker Exploslonswlrkting. Da die flüssige Luft schnell verdampft, bestehen die Oxyhquitpatronen nur aus Watte, die durch Schütteln mit ihrem dreifachen Gewicht an Holzkohlebpulver imprägniert Ist; die flüssige Luft wird den Patronen erst an der Verwendungsstelle' beigemischt. Neuerdings kommt die flüssige Luft auch in den Handel, und zwar in D e w a r s e h e n Flaschen von 2 1 Inhalt zu Mk. 1,50 per Liter. Transport und Aufbewahrung der Flaschen geschieht in gepolsterten Körben; die Entleerung der Flaschen wird durch einen Apparat bewirkt, welcher aus zwei GlashülSen, einem Gummistopfen und ¿tiiem Gummiball besteht Die Preise stellen sich wie folgt: eine Flasche mit Korb und Filzeinlage 32 Mk., eiäe Flasche öhne Korb 16,50 Mk.« ein Korb mit Filzeinlage 15,50 Mk., ein Entleerungsapparat 5 Mk. von den Eisenbahnen soll im Prinzip die Beförderung flüssiger Luft als Schnellzugsgut und Frachtgut zugelassen worden sein, während die Post die Beförtltiriiiig ablehnt. D e w a r s c h e F l a s c h e n f ü r f l ü s s i g e L u f t . Preise siehe in dem besonderen Artikel „ D e w a r s c h e G e f ä s s e " . Dewarsche Flaschen für flüssige Luft: Ott. t, Lb)d«'» Elsnuchlnen, CosreTflOsrignng, München IT.
A.-0.,
AU. I Emil Gondelach, Glashütte Gehlberg i. Thür. |
L n f t g a a . Zur Beleuchtung benutzte Mischung von atmosphärischer U t t mit G a s o l i n (s. d.). Meistens verwendet man Luftgas in der Form von P r e s s l u f t g a s , wobei die Luft unter Druck durch die flüssigen Kohlenwasserstoffe hindurchgepresst wird und sich mit den Dämpfen derselben belädt; eine Erwärmung findet bei der Erzeugung des Pressluftgases also nicht statt. Auf die zahlreichen Besonderheiten der einzelnen Luftgasapparate kann hier nicht eingegangen werden. Bei einem Preise von 50 Pfg. für 1 kg Gasolin kostet 1 cbm Luftgas etwa 9 Pfg. und eine Gasglühlichtflamme von 50 Hefnerkerzen etwa 1,2 Pfg. stündlich. Preise von Luftgasapparaten ungefähr: Fflr Flammen zu je 65H.K. Stärke 10 20 30 40 50 60 80 100 150 200 Preis des Apparates . . . . 550 650 750 825 92510501200 14001950 2300 Mk.
Luftkompressoren — Luftpumpen.
(565
Eine besondere Abart des Luftgases ist das sogenannte A e r o g e n g a s . Hier wird nicht die Lüft durch oder über Oasolin bzw. Benzin geleitet, vielmehr wird der Kohlenwasserstoff in einem luftverdflnnten Räume zur Verdunstung gebracht, mit abgemessenen Mengen Luft gemischt und schliesslich ziemlich stark komprimiert, Das Verfahren ist durch D. R. P. 150 766 geschätzt Der wesentliche Unterschied zwischen dem gewohnlichen Luftgas und dem Aerogengas liegt darin, dass letzteres stets gleiche Zusammensetzung hat, sowie dass Kondensationen nicht vorkommen können. Die zur Erzeugung benutzten Apparate bestehen aus einer durch Uhrwerk oder sonstigen Motor angetriebenen einfachen Rotationspumpe, die die Luft ansaugt und zugleich für Innige Mischung der Luft mit dem Kohlenwasserstoffe sorgt. Die eingesaugte Luft wird nämlich durch eine Gasuhr der Üblichen Konstruktion gemessen, auf deren verlängerter Trommelachse ein Schopfwerk sitzt, das stets in der einmal eingestellten Welse den Kohlenwasserstoff in den Luftstrom einführt. Dadurch ist für die konstante Zusammensetzung des Gases Gewahr geleistet, und da der gätize Vorgang sich bei gewöhnlicher Temperatur abspielt, so ist somit jede Möglichkeit einer Kondensation ausgeschlossen. Gebaut werden diese Apparate in Grossen bis zu 10 Flammen herunter; Betrieb, Bedienung und Instandhaltung gestalten sich äusserst einfach. Zur Beleuchtung mit Aerogengas dienen ausschliesslich Glflhllchtbrenner, die bei einem Gasverbrauche von 100 1 für 1 Stde. 50 Kerzen geben. Da aus 1 kg Kohlenwasserstoff (voq der Fabrik! unter dem Namen „Solin" in den Handel gebracht, ein Benzin vom sp. O. 0,66—0J58) 4 cbm Aerogengas erzeugt werden und 1 kg Solin 40. Pfg. kostet, so stellen sich die Materialkosten für die 50-Kerzenstunde auf 1 Pfg., also bedeutend billiger als Azetylen (3 Pfg.)' oder Petroleum. Von den Eigenschaften d e s Gases ist besonders die geringe Explosionsgefahr hervorzuheben. Die uteolin siehe „ F ä r b e r w a n". lautieren. Dichten von Apparaten mittels Loimkuchenkitts. Siehe unter „ K l e b s t o f f e". L y c e t o l siehe „L y z e t o 1". L y d d l t siehe „P i k r i n s ä u r e". L y g o s l n p r ä p a r a t e . Das Lygosin ist Di-o-dioxydibenzalazeton; man gewinnt es durch Kondensation des Salizylaldehyds mit Azeton in Gegenwart starker Natronlauge in Form seines Na-Salzes. Dieses Natriumsali, das Natrium lygosinatum, und ebenso das Chininsalz, Vhininum lygosinatum werden medizinisch verwendet, und zwar beide in der Wundbehandlung (als Pulver, Gaze und Salbe) sowie gegen Uterusgonorrhöe in Form von Einspritzungen. Verein. Cliininfabr. Zimmer k Co., Frankfurt a. M.
L y s a l b l n s ä u r e siehe „P r o t a 1 b i n s ä u r e". L y s a r g i n . Eine neuer Name für kolloidales Silber (vgl. darüber den Artikel „K o 11 a r g o 1"). Es wird mit Hilfe der P r o t a 1 b i n s ä u r e (s. d.) und L y s a l b i n s ä u r e dargestellt und bildet prächtig stahlblau glänzende Blättchen, die sich mit gelbbrauner Farbe leicht und sehr reichlich in H 2 0 lösen. Die Verwendung ist dieselbe wie bei K o 11 a r g o 1 (s. d.). Lysargin
Glas von 5 g Mk. 1,30
CHa—N^ L y s l d l n = Äthylenäthenyldiamin. I . CH.i. Durch trockne CHQ—NH Destillation von Natriumazetat mit Äthylendiaminchlorhydrat wird das Äthylenäthenylchlorhydrat gewonnen, aus welchem sich die freie Base durch Umsetzung mit konzentrierter Kalilauge leicht erhalten lässt. Lange, weisse, sehr hygroskopische Kristallnadeln vom Sch. P. 105 bis 106°, sehr leicht löslich in H s O, Alkohol und Äther. Wegen seiner harnsäurelösenden Wirkungen verordnet man es bei Gicht, bei Nieren- und Blasenleiden u. s.„Höchst" w. Lysidin 50°/oig . . . . H Mk. 15,00; 1 kg Mk. 145,00 L y s o f o r m (Liquor Formaldehydi saponatus). Lösung von Formaldehyd in alkoholischer Kaliseifenlösung. Das D. R. P. 141 744 schützt die Herstellung eines gleichartigen Präparates mit w ä s s e r i g e r Kaliseifenlösung, während man nach dem Zusatz-D. R. P. 145 390 die Einwirkung von Formaldehyd auf Kaliseife unter Abwesenheit jeglichen Lösungsmittels durch Überdruck bewirkt. Lysoform ist ein Desinfektionsmittel. Lysoform
1 kg Mk. 2,75
L y s o l . Desinfektionsmittel, das durch seinen Gehalt an K r e s o l e n (s. d.) wirkt. Die Eigenschaft, sich in HaO zu lösen, erhält es durch Behandlung mit Seife bzw. durch Kochen von Teerölen mit Kalilauge und Fetten Man benutzt es in 0,5—2 %iger Lösung in ausgedehntem Masse zur Desinfekion der Haut, der Schleimhäute, in der Wundbehandlung und Tier-
671
Lytrol — Magnalium.
heilkunde, gegen Pflanzenschädlinge, zum Abwaschen von Fussböden, Wänden u. s. w. Die hohe Giftigkeit des Lysols, welche so häufig zu missbräuchlicher Verwendung, zu Unglücksfällen u. s. w . führt, hat es leider dahin gebracht, dass dieses sonst ausgezeichnete Desinfektionsmittel in konz. Zustande dem freien Verkehr entzogen worden ist und als „ G i f t " gilt. Ein festes Kresolseifenpräparat in Tablettenform ist das neuerdings in den Handel gebrachte und für die Dosierung recht zweckmässige Para-Lysol. In den Handel kommt das Lysol in Oriftinalflaschen zu 100, • 250, 500 und 1000 g, ferner für Grosskonsumenten in 5 kg Blechflaschen und grossen Glasballons. 1 Originalkiste 100 Fl. von 100 g = 10 kg 1 kg Mk. 3,00 1 „ 40 „ „ 250 „ = 10 1 „ „ 2,50 1 „ 20 „ 500 „ = 10 „ I .. 2,00 1 „ 10 „ „ 1000 , = 10 1 , „ 1,90 1 Blechflasche von 5 kg .1 1.80 In Ballons 1 1,65 r
JCysol-präparafe. SchülKe $ Mayr, Hamburg. _ y
m
Lysol-Purum. Wirksamstes Kresolpräparat P a r a - L y s o l - T a b l e t t e n . Lysol in fester Form
Betalysol für Landwirtschaft und Technik Kresolseife jeder Art und für alle Zwecke, Lysol: Schülke h, Mayr, Lysolfabrik, Hamburg (alleinige Fabrikanten).
L y t r o l , neues flüssiges Desinfektionsmittel v o n geringer Giftwirkung, ist eine 20 % /;-Naphtol als ß-Naplitolkalium enthaltende weingeistige Lösung von Kaliseife. Es wird w i e Lysol verwendet. Lyzetol (Lycetolum). C e H u N » . C4H(IOO. Der Konstitution nach Dimethylpiperazintartrat /N CH»~CH
H
\ CH a
CH(OH)—COOH
CH 2 O L C H p , . ¿ H ( O H ) — C O O H • XNH/ Man stellt es durch Neutralisieren von Diniethylpiperazin mit Weinsäure dar. Farbloses, in H.O leicht lösliches Kristallpulver vom Sch. P. 250° C. W e g e n seiner stark harnsäurelösenden Wirkung verordnet man es medizinisch gegen Gicht und chronischen Rheumatismus, und zwar in Dosen von 1—1,5 g, zweimal täglich, j e d e Dosis gelöst in einer Flasche alkalischen Wassers, bei gleichzeitiger Einnahme von 1,5 g MgCOa. Lyzetol ' D Mk. 3,DO; II Mk. 32,00
M. M & c l s t t l siehe „ M a z i s ö 1". M a f n r r a h - T a l g - siehe „ T a l g , v e g e t a b i l i s c h e r " . M a g n a l i n n i siehe „ A 111 in i n i u m 1 e g i e r u n g e n " No.
10.
Magnesia — Magnesium.
672
M a g n e s i a (Magnesiumoxyd; Talkerde) siehe unter „ M a g n e s i u m v e r b i n d u n g e n". Magnesia, Geräte aus. Versuche im Betriebslaboratorium der K g 1. P o r z e l l a n m a n u f a k t u r i n B e r l i n haben ergeben, dass technische Gegenstände mannigfacher Formen, die den Ansprüchen der verschiedenen Industriezweige entsprechen, aus reiner Magnesia hergestellt werden können, und zwar auch in grösseren Abmessungen. So ist es möglich, Rohre bis 80 cm Länge und 7 cm Durchmesser bei einer Wandstärke von 7,5 mm, sowie Tiegel bis 50 cm Höhe von beliebigem Durchmesser und jeder Wandstärke zu erzeugen. Die mit diesen Gegenständen bezüglich der Haltbarkeit angestellten Versuche ergaben, dass die Gefässe auch bei plötzlichem Erhitzen im Gebläse keine Sprünge und Formveränderungen erlitten. Rohre aus reiner Magnesia zeigten sogar bis zu einer Temp. von 1750° C. im elektrischen Ofen keinerlei Schwindungserscheinungen und keine Spur von Elektrolyse. Im Aussehen sind diese nur aus reiner Magnesia bestehenden Gegenstände verglühtem Porzellan ähnlich. In den letzten Jahren hat die Verwendung von Magnesiageräten erheblich zugenommen; solche werden jetzt auch von der Parzellanfabrik G e b r . S i e m e n s in Charlottenburg hergestellt. M a g n e s i t (Talkspat). Rhomboedrisch kristallisierendes Mineral, das liäufig auch körnig und dicht vorkommt. Es besteht aus Magnesiumkarbonat MgCOs, enthält aber häufig Verunreinigungen, wie basische Karbonate, Eisen' Verbindungen u. s. w. Sp. G. 2,9—3,1, Härte 4—4,5. Der Magnesit dient zur Darstellung anderer Magnesiumverbindungen, zur Entwicklung von C0 2 sowie zur Herstellung feuerfester Tiegel, Ziegel und Zemente; für die drei letztgenannten Verwendungszwecke wird er durch Brennen in Magnesia MgO übergeführt. Man bezeichnet deshalb die Magnesia auch wohl als g e b r a n n ten Magnesit. Magnesit, natur., in Stücken ,1 j, j, Pulver „ gebrannt, in Stücken „ l'ulver ,. „ hydratisiert
Magnesit:
Lrimiaim & Voss, Hamburg.
% °o u n V % I I.iusi.i chemische Fabrik, I Leipzig).
kg „ „ „ „
Mk. „ „ „ „
11,00 13,00 16,00 19,00 ,'¡0,00
A.-O., Mügeln
(Bez.
Öfen für die Herstellung von kaustischem und gesintertem Magnesit baut: Willy Manger, Dresden-A. 18 (s. Ins.-Anh. S. 16).
Magnesitfarben: 9.
II. Cohn, Farbenfabriken, Berlin S., Kottbuser Damin 70.
M a g n e s i u m . Mg. A. G. = 24,36. Früher durch Reduktion von MgCl2 mittels Na, jetzt aber ausschliesslich elektrolytisch gewonnen, und zwar teils durch Elektrolyse von MgCls, teils durch Zersetzung des Karnallits (KCl. MgCh + 6 H s O). Man verwendet zur Elektrolyse einen Gussstahltiegel oder aber Schmelzgefässe aus Kupfer, die gleichzeitig als Kathode dienen. Auch Gefässe aus nichtleitendem Material, wie Porzellan, Steingut u. s. w., hat man verwendet und dann zylindrische Metallbleche als Kathode eingehängt. Als Anode wird fast immer ein eingesenkter Kohlenstab benutzt. Mg ist ein silberweisses, an trockner Luft sich nicht veränderndes, dagegen an feuchter sich oberflächlich oxydierendes Metall vom sp. G. 1,70 und der Härte des Kalkspats. Sch„P. 700—800°. Es lässt sich hämmern, walzen, zu Draht ziehen, feilen, polieren, wird nicht von Alkalien, leicht aber von verdünnten Säuren gelöst. In Form von dünnem Band oder Pulver entzündet, verbrennt es mit weisser, intensiv leuchtender Flamme, die zu Projektionszwecken sowie für die Photographie ( M a g n e s i u m b l i t z l i c h t ) verwendet wird. Abgesehen hiervon findet das Mg nur wenig Verwendung, neuerdings wohl mehr in Form des M a g n a 1 i ti m s , d. h. einer Legierung mit AI (vgl. unter „A 1 u ni i n i n m 1 e g i e r u n g e n").
Magnesiumblitzpulver —
Magnesiumverbindungen.
673
M a g n e s i u m - M e t a l l in Barren, S t a n g e n und W ü r f e l n „ „ B a n d - und D r a h t f o r m „
„
Pulver j e n a c h F e i n h e i t
.
1 kg M k . 1 0 , 0 0 1 „ „ 30,00 .
.
.
1 kg M k . 1 2 , 0 0 - - 1 8 , 0 0
Magnesium: Chemische Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt &. M.
M a f f n e s i u m b l i t z p u l v e r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e Chemik a 1 i e n". Bfaguesiumverbindnngen. 1. M a g n e s i a siehe I I a „M a g n e s i u m o x y d". 2. M a g n e s i u m a z e t a t (essigsaures Magnesium; Magnesium aceticam). Mg(C>Hs03)s. Durch Behandeln von MgCO» mit Essigsäure, im reinsten Zustande durch Fällen von MgSO« mit Baryumazetat erhalten. Es ist ein leichtlösliches, schlecht kristallisierendes Salz, das nicht nur fest sondern auch in Lösung in den Handel kommt. M a g n e s i u m a z e t a t , techn. flüssig ( 3 0 u B e i „ f e s t „ ehem. rein KCnlgswarter Jb Ebell, Linden vor Hannovrv.
1 kg M k . 1 , 9 0 ;
°/o k g M k . 75,00 °/o „ „ 170,00 1 ,. „ 4,40
3. M a g n e s i u m b o r a t (borsaures Magnesium; Magnesium, boricum). Findet sich natürlich in vielen Mineralien, wie Borazit, Stassfurtit u. s. w. Zur künstlichen Darstellung kocht man die Lösung eines Gemisches von Magnesiumsulfat und Borax, wobei sich ein weisses Salz Mg3B 2 Oe. H.O ausscheidet, das sich beim Erkalten der Flüssigkeit wieder löst. Schmilzt man ein Gemenge von MgO mit überschüssiger Borsäure bei sehr hoher Temperatur, so erhält man dieselbe Verbindung wasserfrei. M a g n e s i u m b o r a t , techn „ ehem. rein Kttnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
11
„ kg M k . 1 4 5 , 0 0 1 „ „ 2,40
4. M a g n e s i u m c h l o r i d (Chlormagnesium; Magnesium chloratum). MgCl». Technisch meistens aus den Stassfurter Endlaugen der Chlorkaliumfabriken von der Verarbeitung des Kamallits (und Kainits) gewonnen. Man dampft die Endlauge, die MgCIj, MgBr a und MgSO« enthält, in schmiedeeisernen Pfannen auf 42° B6 ein, worauf sie beim Erkalten zu einer strahligen Kristallmasse von MgCI 2 . 6 H 2 0 erstarrt. Geschmolzenes MgCl» erhält man durch Schmelzen der eben genannten Verbindung im Flammofen sowie auch direkt durch Eindampfen der Endlauge auf 45° B6. — Nach dem D. R. P. 161 662 wird zum Zwecke der Entwässerung kristallisiertes MgCl» + 6 HsO im Vakuum 6 Stdn. auf 125—175° erhitzt. Magnesiumchlorid,
,, „ „ „ „
techn., geschmolzen
°/o k g M k .
10,00
„ „ raffin. „ „ ehem. „ „ „
> °/0 «fr °;o 1 °/o °/o 1 I
11,00 14,00 34,00 44,00 1,00 45,00 80,00 1,70 8,00
krist Lösung 3 0 " B e krist entwässert geschmolzen rein, krist „ entwässert ,, geschmolzen ,, wasserfrei
• .
„ „ K
„ „ ,.
.. .. „
,, „ ..
Magnesiumchlorid, rein: Lehmann & Vota, Hamburg. 5. M a g n e s i u m e i t r a t siehe 19. M a g n e s i u m z i t r a t. 6. M a g n e s i u m , h a r z s a u r e s . Es wird teils g e f ä l l t , teils g e s c h m o l z e n verwendet (vgl. „ S i k k a t i v e " ) und dient zur Lack- und Siegellackfabrikation. Harzsaures M a g n e s i u m , techn. geschmolzen techn. gefällt „ „ ehem. rein
u kg M k . 5 7 , 0 0 % „ 110,00 K I „ „ 5,0(3
0
KDnlgswarter Sc Kbell, Linden vor Hannover. Blücher VI.
43
674;
Magnesiumverbindungen.
7. M a g n e s i u m h y p o c l i l o r i t siehe unter „ B l e i c h e n " . 8. M a g n e s i u ni k a r b o n a t (kohlensaures Magnesium, Magnesia alba; Magnesium carbonicum). MgCOa. Findet sich als M a g n e s i t (s. d.) und in Verbindung mit CaCOa als D o 1 o m i t. Aus letzterem Mineral gewinnt man M a g n e s i u m b i k a r b o n a t MgHCOa, indem man den Dolomit brennt und ihn dann mit CO» übersättigt, wobei das Mg früher als das Ca in Lösung geht. Auch aus MgO -!- NaHCOs mit Wasser wird das Karbonat gewonnen. Nach dem D. R. P. 142 558 setzt man bei der Behandlung einer wässerigen Aufschwemmung von Dolomit oder Magnesit mit CO= unter Druck dem gebrannten Magnesit Kohlenpulver oder Paraffin zu; hierdurch soll die Ausbeute erhöht werden, indem das Kohlenpulver oder Paraffin die COs zurückhält und Trennungsflächen zwischen die Magnesitteile legt. Nach dem Engl. Pat. 25 776 von 1901 fällt man Magnesiumkarbonate von bestimmten Zusammensetzungen und physikalischen Eigenschaften durch Zusatz einer berechneten Menge von kalz. Magnesit zu einer filtrierten MgHCOaLösung. Dabei ist die Ausfällungstemperatur von wesentlicher Bedeutung. Um z. B. normales MgCOa in schwerer kristallinischer Form darzustellen, setzt man die erforderliche Menge kalz. Magnesit zu der k a l t e n MgHC0 3 -Lösung zu, schüttelt das Gemisch und erwärmt es dann auf etwa 74° C. Die Darstellung von dreifach gewässertem Magnesiumkarbonat bezwecken die D. R. P. 143 594, 144742 und 159 870. Nach dem ersten dieser Patente erhält man es durch Einwirkung von kohlensäurehaltigen Gasen auf aufgeschwemmtes Magnesiumhydrat; die Gase müssen in grossem Überschuss zugeführt werden, und ihr Kohlensäuregehalt soll entsprechend mit dem Fortgang der MgCOa-Bildung ansteigen. Bei dem zweiten Patent schwemmt man das Magnesiumhydrat in verd. Chlorkaliumlösung auf und behandelt es bei 40° mit CO». Das dritte Patent endlich lässt die kohlensäurehaltigen Gase unter einem Druck von wenigstens 3 Atm. einwirken. Vgl. den Artikel „ P o 11 a s c h e". Magnesiumkarbonat bildet eine weisse, bei normaler Darstellung sehr leichte Masse, die als Arzneimittel, zu Zahn- und Putzpulvern, als Farbenftillungsmittel sowie zur Darstellung von MgO und CO» verwendet wird. Magnesiumkarbonat, ehem. rein, l e i c h t , in Stücken ,, „
«!„ „ „ Vulver techn v s c h w e r ehem. rein, s c h w e r
%
kg M k . 51,00
°'0 " „ "/»
, .. „
, 53,00 .. 60,00 „ 150,00
Magnesiumkarbonat: Künigswarter & Ebell, Linden vor Hannover. I Wcsenfeld, Dickt- Sc Co., Chem. Fabrik, Barraenl/chmaim & Voss, Hamburg (Magnesia alba). llittershauscn. Lipsia, Chemische Fabrik, Act.-Ges., Mügeln, Bez. Leipzig. |
Nasnesin Usta * Magnesia Carbonica Lehmann & Voss, Hamburg.
9. M a g n e s i u m n i t r a t (salpetersaures Magnesium; Magnesium nitneum). Mg(N0 3 )». Man gewinnt es durch Neutralisieren von MgO mit HNO a und Eindampfen der Lösung in monoklinen Kristallen der Zusammensetzung Mg(N0 3 ) 2 + 6 H a O ; dieselben zerfliessen an feuchter Luft und lösen sich auch in Alkohol. Man benutzt das Magnesiumnitrat namentlich in der Gasgltihlichtbranche, um die Köpfe der Glühkörper fester zu machen. Magnesiumnitrat, techn » „
raffln 1 kg M k . 1,50; ehem. rein, für Beleuchtungszwecke . . . .
%
kg Mk. 110,00
»/» „ i „
„ „
140,00 2,00
10. M a g n e s i u m o 1 e a t (Ölsäure Magnesia). Durch Verseifung von Olsäureglyzerid mit MgO bzw. MgCO» erhalten. Man benutzt es u.'a. in
Magnesiumverbindungen.
675
chemischen Wäschereien als Zusatz zum Benzin, um dessen Selbstentzündung zu verhindern. Vgl. unter „ A n t i b e n z i n p y r i n". Magnesiumoleat, techn „ dopp. gerein „ ehem. rein
°/ 0 kg Mk. 1 3 5 , 0 0 t „ „ 4,50 1 „ „ 10,00
11. M a g n e s i u m o x y d e . a) M a g n e s i u m o x y d (Magnesia; g e b r a n n t e Magnesia; Magnesia iista; Magnesium oxydatum, Talkerde). MgO. Durch Glühen von Magnesit oder künstlich dargestelltem MgCOi erhalten. D a s a u s letzterem gewonnene MgO ist um so dichter, je höher erhitzt w u r d e und je dichter d a s MgCOa war. Aus heiss gefälltem MgHCOa erhält man die sog. Magnesia usta ponderosa s. anglica, d. h. sehr dichtes, blendend weisses, asbestartig glänzendes und schwer zerreibliches MgO. Magnesia, gebrannt, techn., leicht . ,, „ schwer ehem. rein, sehr leicli
;.;
„
„
„
D.A. i v
,, „ Magnesiumhydrat
„
„
schwer .
I j J u a r d E l l b o n e n , W i e n III/2, Dampfschiffstr. 10. L e h m a n n & Voss, Hamburs;.
| |
°/o kg Mk. 1 2 5 , 0 0
u
o
„
100,00
„ „ „ „
140,00 230,00 2,50 150,00
Act.-Ges.,
Mügeln,
°U % 1 ";'« Lipsia, C'hemisehc Bez. Leipzig.
Fabi-ik,
„ „ .,
b) M a g n e s i u m s u p e r o x y d ( M a g n e s i u m hyperoxydatum). MgOs. Durch Umsetzung aus Natriumsuperoxyd Na s 02 (siehe unter „ N a t r i u m V e r b i n d u n g e n " ) mit MgSOi erhalten. Auch noch a n d e r e Darstellungsmethoden gibt es, die aber teilweise geheim gehalten w e r d e n . Nach dem Amer. Pat. 709 086 behandelt man eine kalte, schwach angesäuerte Magnesiumsalzlösung (z. B. MgCU-Lösung) mit Baryumsuperoxyd oder Baryumsuperoxydhydrat, filtriert den entstandenen Niederschlag von M g 0 2 ab, wäscht und trocknet. Nach dem D. R. P. 179 781 setzt man zu einer MgCl»Lösung bei einer unter 20° C. liegenden Temp. Na 2 0» zu und fällt d a s 27 bis 30 % MgO» enthaltende Produkt durch Zusatz von Alkohol in Form eines Pulvers aus. Erniedrigt man die Reaktionstemperatur durch Zusatz von NH 4 Cl und Eis noch weiter, so hat d a s Produkt einen Gehalt von 35—40 % MgO». Nach dem Verfahren von H i n z (D. R. P. 151129) stellt man es elektrolytisch in einer mit Diaphragma versehenen Zersetzungszelle dar. Der Anodenraum enthält w ä s s e r i g e MgCla-Lösung, der Kathodenrauni ein Gemisch von W a s s e r s t o f f superoxyd und MgCh-Lösung. Beim Stromdurchgang (6—7 V.) scheidet sich a n der Platinkathode in reichlicher Menge MgO» aus, d a s sich leicht ablöst und in d e n Elektrolyten zurückfällt. Es wird gesammelt, g e w a s c h e n und bei massiger W ä r i n e getrocknet. Nach dem D. R. P. 171 372 ( M e r c k ) rührt man reines t r o c k e n e s MgO mit der berechneten Menge von ehem. reinem H»0 2 an und lässt d a s Gemenge einen Tag stehen; die anfänglich auftretende Erwärmung wird durch Kühlung verringert. Man erhält eine Aufschwemmung von MgO» in H»0, a u s der es abgesaugt oder abgeschleudert und bei mässiger W ä r m e getrocknet wird. — Nach Franz. Pat. 364 249 ( K i r c l i h o f f und N e i r a t h) lässt man rohe H»0 2 -Lösung auf MgO oder auf ausgefälltes Mg(OH)» einwirken. D a s MgOa wird an Stelle von H 2 0» in der Bleicherei benutzt und ist nicht ganz, so stark alkalisch wie letzteres. Ferner verwendet man es medizinisch, und zwar s o w o h l innerlich (gegen Gicht) als auch äusserlich bei W u n d e n und Hautleiden in Salbenform. D a s nach d e m H i n z sehen Verfahren dargestellte M g 0 2 kommt unter der geschützten Bezeichnung N o v o z o n in den Handel, ebenso besonders reines MgO» von Kirchhoff und Neirath unter der Bezeichnung H o p o g a n ; das von M e r c k als M a g n e s i u m p e r l i y d r o l . Magnesiumsuperoxyd (18 °/o ig) (24 - 2 5 « / . ig)
1 kg Mk. 18,00 1 „ „ 24,00
43*
676
Magnesiumverbindungen.
Magnesiumperhydrol (15°/o MgO«) ehem. rein (25«/ 0 MgO,) „ „
1 kg Mk. 26,50 1 „ „ 37,50
Chem. Werke Kirchhoff & Neirath, G. m. b. H., I Königswarter 4 Berlin N. 24. |
Ebell, Linden vor Hannover.
12. M a g n e s i u m p e r b o r a t (überborsaure Magnesia), wird nach D. R. P. 165 279 dargestellt, indem man NasOa und Borsäure oder Natriumperborat auf Magnesiumsalze einwirken lässt. Das Perborat ist ein weisser amorpher Körper und gleicht, abgesehen von seinem Gehalt an aktivem O, dem Magnesiumborat. 13. M a g n e s i u m p h o s p h a t (phosphorsaures Magnesium; Magnesium phosphoricum). MgHPO« + 7 HaO. Durch Fällen einer MgSOi-Lösung mit NajHPO» gewonnen. Weisses, kristallinisches, schwer in H 2 0 lösliches Pulver, das beim Glühen in Magnesiumpyrophosphat MgaPsOi übergeht und sich beim Kochen mit H 2 0 in tertiäres Magnesiumphosphat Mg a (PO»)a. 7 HsO und H.PO» spaltet. Magnesiumphosphat, techn. entwässert gereinigt chem. rein „
. . .
1 kg Mk. 1 , 0 0 ; 1 „ „ 2,00;
°/o kg Mk. 7 7 , 0 0 % „ „ 175,00 1 „ „ 3,00
Ktinigswarter & Kbell, Linden vor Hannover.
14. M a g n e s i u m s i l i k a t e (kieselsaures Magnesium; Magnesium, ailicicum). Finden sich in vielen Mineralien in mannigfacher Zusammensetzung, teils wasserhaltig, teils wasserfrei. Hierher gehören Talk, S p e c k s t e i n , M e e r s c h a u m , S e r p e n t i n , O l i v i n , die Doppelsalze A u g i t , H o r n b l e n d e , A s b e s t u. s. w. Künstlich erhält man durch Fällen von Magnesiumsalzlösungen mit Natronwasserglas einen weissen, gallertigen Magnesiumsilikatniederschlag von der Zusammensetzung 3 MgSiOa. 5 HaO. Magnesiumsilikat für Ölbleiche naturell, gereinigt „ „ gefällt, techn. I a , „ Ha, „ ehem. rein
. . . . . . . . . . . .
1 kg Mk. 1 , 0 0 ; 1 „ „ 1,90; 1 „ „ 1,30;
°/0 °/o °/o (OH)< abgeschieden wird. Die filtrierte Lösung ergibt beim Verdampfen hellrötliche Kristalle von MnCl» 4- 4 HiO, die an feuchter Luft zerfliessen. Es wird in der Färberei benutzt; die Chlorbereitungsrückstände verarbeitet man meistens direkt wieder auf MnO» (vgl. den Artikel „C h I o r"), das dann aufs neue zur Cl-Oewlnnung dient.
1kg Mk. 2 , 3 0 ;
kg Mk. 35,00 „ „ 64,00 n „ 35,00 „ „ 65,00 „ „ 200,00
4. M a n g a n o x y d , h a r z s a u r e s . Es wird durch Schmelzen sowie durch Fällen erhalten (vgl. „S i k k a t i v e " ) und ist ein wichtiges Trockenmittel für die Lack- und Firnisfabrikation. Manganoxyd, harzs. (Manganpräparat), geschmolzen gefällt, Pulver
% kg Mk. 4 8 , 0 0 °/o „ „ 88,00
682
Manganvrrbindungcn.
5. M a n g a n o k a r b o n a t (kohlensaures Manganoxydul; Mangwnvm curbonicum). MnCO». In der Natur als M a n g a n s p a t , künstlich durch Fallung einer LOsung eines Manganosalzes (oder MnCI;) mit Na>COj> als weisses, wasserhaltiges Pulver erhalteil. Manganokarbonat, techn. * „ ehem. Königs wart er & Ebell, Linden
Ia na rein vor Hannover.
% kg Mk. $ 3 , 0 0 o„ „ „ 58,CK) o0 r „ lifiO.OO
6. M a n g a n , O l s a u r e s (Manganoleat; Manganum oleinicum). wichtiges Trockenmittel für die Firnis- und Lackfabrikation. Manganoxydul, leinölsaures I a "a KCnigswarlcr 4 Kbdl, Linden vor Hannover.
.
.
.
Ein
% kg Mk. 1 1 5 , 0 0 % „ „ *JU,00
7. M a n g a n o o x a l a t (oxalsaures Manganoxydul; Manganum oxalicum). MnCjO«. 5 HjO. Durch Fallen von konzentrierten Manganoxydulsalzlösungen oder von feuchtem Mangankarbonat mit wasseriger Oxalsäure erhalten. Weisses Kristallpulver, das in HiO sehr schwer löslich ist. Gilt als vorzOgliches Mittel zur Darstellung von Sikkativcn. Manganooxalat, techn „ ehem. rein Kiinigswarter 4 Ebell, Linden vor Hannover.
" o kg Mk. 1 6 0 , 0 0 1 „ „ 2,10
8. M a n g a n o x y d e . a) M a n g a n o x y d u l (Manganum oxydulatum). MnO. Durch Erhitzen von Manganooxalat oder Manganokarbonat in Wasserstoff als graugrünes Pulver erhalten; auch durch Glühen derselben Verbindungen unter Luftabschluss dargestellt. Es dient als grüne Anstrichfarbe. Manganoxydol, ehem. rein Königswartcr & Ebell, Linden vor Hannover.
1 kg Mk. 16,00
b) M a n g a n o x y d (Mangansesquioxyd; Manganum, oxydatum). MnjOj. Durch gelindes Glühen von Mangannitrat, ferner aus den RQckstanden von der Chlordarstellung (s. „C h 1 o r") nach dem Braunsteinverfahren erhalten. Braunschwarzes Pulver. Manganoxyd, techn „ ehem. rein, -wasserfrei KOuigswarter 4 Ebell, Linden vor Hannover.
% kg Mk. 98,00 1 _ 7,50 r
c) M a n g a n o x y d h y d r a t (Manganum hydroxydatum). Findet sich in der Natur a l s M a n g a n f t , künstlich durch Oxydation von Manganoxydulhydrat an der Luft erhalten; letzteres entsteht durch Fällung von Manganosalzlösuugen mit NaOH. Manganoxydhydrat ist ein dunkelbraunes Pulver, das unter dem Namen M a n g a n b i s t e r ( M a n g a n b r a u n ) zum Farben von Geweben, weiter als Porzellahfarbe und schliesslich als Zusatz beim Kochen von Leinölfirnissen benutzt wird.
Manganoxydhydrat, techn. I a (znr Firaisbereitung"! ", 0 kg Mk. 4 5 , 0 0 e «» /o „ „ 38,00 * t „ ehem. rein % „ „ 110,00 Küuig9warter & Ebell, Linden vor Hannover. | Lehmann 4 Voss, Hamburg.
d) M a n g a n d i o x y d (Mangansuperoxyd; Manganum hyperoxydatum). MnOj. Die natürlich vorkommende Verbindung siehe unter „ B r a u n s t e i n " ; künstlich erzeugt man es aus den Rückständen von der Chlordarstellung (vgl. den Artikel „C h I o r"). Braunschwarzes oder schwarzes Pulver, das sich beim Glühen unter O-Entwicklu'ng zersetzt, während es von HCl unter Entweichen von C1 gelöst wird. Mangandioxyd, gefällt, techn. I a . IIa gereinigt „ rein (90°/o) ehem. rein
0
.
.
.
.
1 kg Mk. 2 , t t ) ;
n k g Mk. 51,00 °'o r „ 34,00 °,o „ . 80,00 % „ „ 250,00 1 r r 6,00
e) M a n g a n t r i o x y d MnO> und M a n g a n s ä u r e H>MnOi. keine technische Bedeutung.
Haben
Manna — Manometer.
683
f ) M a n g a n h c p t o x y d M n : 0 ; und Ü b e r in a 11 g a n s a u r e HMnOi. Sind a l s s o l c h e e b e n f a l l s o h n e j e d e B e d e u t u n g ; d i e S a l z e der Ü b e r m a n g a n s a u r e ( P c r m a n g a n a t e ) s i e h e unter den b e t r e f f e n d e n Metallverbindnngen. 9. M a n g a n o s u l f a t (schwefelsaures Manganoxydul; Manganvitriol; Manganum svlfuricum). MnSO«. Durch L ö s e n von M a n g a n o k a r b o n a t in verd. H»SO», weiter durch Glühen gleicher T e i l e B r a u n s t e i n und w a s s e r f r e i e m Eisenvitriol und A u s l a u g e n mit H » 0 s o w i e n a c h einigen a n d e r e n Methoden erhalten. B i l d e t K r i s t a l l e von zart rosenroter F a r b e mit 4—7 HjO, j e nach der B i l d u n g s t e m p e r a t u r . Wird in der Farberei und in der Porzellanmalerei, ferner zur D a r s t e l l u n g a n d e r e r M a n g a n p r a p a r a t e benutzt. Manganosulfat, roh, entwässert " o kg Mk. 32,00 techn. „ % „ „ 38,00 n n eisenfrei °;o „ , 46,00 ehem. rein, krisL °0 „ „ 90,00—100,00 „ „ „ entwässert °o „ „ 125,00 » » » wasserfrei 1 n „ 3,50 Könlgswartcr & Ebell, Linden vor Hannover. Manganverbindungen: Chemi(che Fabrik Flörsheim, Dr. U. Noerdlingcr, I Dr. Ilühn k Co., Düsseldorf. Flonheim a. IL (fettsaure n. haizsaure). I Lehmann it Voss, nambarg. A n l a g e n und Verfahren für M a n g a n p r a p a r a t e : Willy Hanger, Techn. Bureau, Dresden (s. Ins.-Anh. 8.16).
Manna:
W. KShnk, Hamburg.
Manometer ( D r u c k m e s s e r ) . G l a s m a n o m e t e r , bestehend ans 3-schenkeliger Glasröhre, mit Millimeterskala auf Karton: Teilung über und unter 0 bis . . . . 50 100 200 mm. Stück 1,00 1,25 1,50 Mk. D i e s e l b e n , auf gasseisernem Fuss, mit T-Stück aas Messing: Teilung über and anter 0 bis . . . . 50 100 200 mm. Ohne Hahn Stück 2,50 2,75 3,00 Mk. Mit Dreiweghahn „ 5,00 5,50 6,75 „ M a n o m e t e r nach L a n d o 11, bestehend aus gläsernem U-förmlgem Manometerrohr, mit messingenem T-Stück, auf gusseisernem Fuss, Papierskala mit 0,6 Zentimeterteilang; Teilung über und nnter 0 bis . . . . 10 25 40 cm. Ohne Hahn Stück 1,90 2,60 4,15 Mk. Mit Dreiweghahn „ 5,25 6,75 8,25 „ D i e s e l b e n zum Befestigen an der Wand, auf Brett, mit messingenem T-Stück, Teilung über und unter 0 bis >10 cm: Ohne Hahn Stück Mk. 12,00 Mit Dreiweghahn „ „ 15,50 M a n o m e t e r aus G l a s nach S c h i e l e , für Gasanstalten, mit Millimeterteilung: Skalenlänge . . 250 260 300 350 360 370 380 400 500 mm. Stück . . . . 1,70 1,85 2,00 2,30 2,40 2,50 2,60 2,80 3,25 Mk. M e t a l l - M a n o m e t e r (Federmanometer) m. versilberter Skala o. Verschraubung: Durchm 60 60 75 100 100 mm. Kür 1-10 1-25 1—36 1—50 1—100 Atm. Stück 18,00 18.00 28,00 45,00 48,00 Mk. M e t a l l - M a n o m e t e r mit Gasregulator, System C a r t r e l l , zur automatischen Regulierang der Heizflamme nach dem gewünschten (einstellbaren) Druck im Innern der Autoklaven u. s. w.: Durchm. der Skala . . . . 8 10 cm. Einteilung in Atm 25 50 oder 100 Stück 55,00 75,00 Mk. M e t a l l - V a k u u m m e t c r mit versilberter Skala und Verschraubung, anf eisernem Fuss Mk. 17,50
Maretin — Margarine.
684
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Die Preise der Manometer für die Technik sind nach Konstruktion, Grösse, Verwendungszweck u. s. w. im Preise zu verschieden, als dass hier eine Aufzählung möglich und angebracht wäre. Wir beschranken uns daher auf die Aufführung der gewöhnlichen Plattenfeder-Manometer für Druck bis zu 20 kg pro qcm. Durchmesser der Skala 6 0 1 0 0 1 2 5 1 5 0 1 7 5 2 0 0 2 5 0 3 0 0 4 5 0 mm Zapfen-Durchmesser 21 2 1 2 1 3 8 3 8 3 8 3 8 3 8 3 8 „ Gewöhnl. Ausführung. Kisengehäuse mit Messing-Übersteckring . . . 2 0 2 4 2 5 26 2 8 3 0 4 8 5 8 115 Mk. Ganz in Metall 24 2 8 32 3 5 4 0 4 5 5 8 7 5 1 3 0 „ Quecksilbermanometer für Niederdruckdampfheizung in geschlossenem Eisengehäuse mit eingebrannter Milchglasskala und Sicherheitsspitze einschl. Quecksilberfullung: Für . . . . 0,25 0,3 0,4 0,5 0,6 Atm. Preis. . . . 15,00 15,00 16,50 18,00 2 0 , 0 0 Mk. W a s s e r d r u c k - M a n o m e t e r mit einstellbarem Gabelzcigcr: Gehäusedurchm 80 100 130 1 5 0 mm In Eisengehäuse 16,50 19,50 22,50 2 5 , 5 0 Mk. 19,50 22,50 24,50 28,50 „ „ Messinggehäuse
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Warmbruun, Quilitz k Co., Haidestr. 55/57 («. Ins.).
lottenburger-üier 53/51.
Maretin
=
Karbaminsäure-m-tolyihydrazid.
Berlin
NW.,
CH
C« Ht< ^NH* NH.CO NH« •
E s bildet weisse, geschmacklose Kristalle vom Sch. P. 183—184", schwer löslich in kaltem, leichter in heissem H>0 und in Alkohol. Es setzt die Körpertemperatur stark herab und soll deshalb als gut wirkendes Fiebermittel medizinisch verwendet werden. . E s soll den Vorzug haben, die Temp. nur ganz allmählich, dafür aber langer andauernd zu erniedrigen. Vor allem empfiehlt man es für die Anfangsstadien der Tuberkulose. Einer Reihe von günstigen Berichten Ober seine Wirksamkeit stehen auch mehrere absprechende gegenüber. Gelobt wird es insbes. bei Gelenkrheumatismus. Maretin
Kai-garln Margarine).
H Mk. 1 3 , 0 0 ; 1 kg Mk. 1 2 5 , 0 0
ist von Stearin
befreiter
Rindertalg
(nicht
identisch
mit
D t r . Schnell, Manchen, Sendlingerstr. 42.
H a r g a r l n e (Kunstbutter). Zur Darstellung werden tierische Fette, namentlich R i n d s t a I g , zwischen gezahnten Walzen zerkleinert und mit 0,1 % iger Pottaschelösung, der etwas Schweinsmagen zugesetzt ist. auf 45* erwärmt. Hierbei trennen sich Fett- und Fleischbestandteile; das Fett wird abfiltriert und unter Zusatz von 2 % Kochsalz bei etwa 20° sehr langsam (in 16 bis 24 Stunden) zum Erstarren gebracht. Hierbei scheidet sich der grösste Teil des in dem Fett enthaltenen Stearins in körnig-kristallinischer Form aus; man trennt es durch Abpressen von dem flüssigen Olein. Letzteres wird weiter auf Margarine verarbeitet, wahrend das Stearin zur Herstellung von K e r z e n (s. d.) dient. Das Olein ( O l e o m a r g a r i n ) wird unter Zusatz von Milch verbuttert; das Verkneten der Fette und Ole mit der Milch bezeichnet man als K i r n e n . Zweckmässig fügt man auf 300 kg Olein noch 1 kg zerkleinerte
Margarine.
685
Milchdrüsen zu. Die sich ausscheidende Butter wird durch Eingiessen von kaltem Wasser zum Erstarren gebracht Zusätze von Butterfarbe, Butteräther, Erdnussöl u. s. w. machen das Produkt noch butterahnlicher. Die Margarinefabrikation ist in den letzten Jahren sehr vervollkommnet worden, wovon zahlreiche Patente Zeugnis geben. So will man nach den D. R. P. 112 687 und 116792 die Haltbarkeit der Margarine dadurch steigern, dass das Oleomargarin sterilisiert und dann mit künstlich hergestellter milchzuckerfreier Milch verbuttert wird. Zu dem gleichen Zwecke soll man nach dem D. R. P. 128 729 die flüchtigen Fettsauren aus Naturbutter dem mit Milch emulgierten sterilisierten Oleomargarin zusetzen. Ebenfalls der Herstellung einer besonders haltbaren Margarine dient das D. R. P. 135 081; hiernach versucht man, die Margarine möglichst frei von stickstoffhaltigen Bestandteilen zu gewinnen, indem man die geeigneten Fette mit Produkten der Wasserdampfdestillation von Milch vermischt und allenfalls noch zur Geruchs- und Qeschmacksverbesserung geeignete A l d e h y d e hinzufügt. Dass die Milchhandlung für die Margarinefabrikation von grösster Bedeutung ist, unterliegt keinem Zweifel; nach dem D. R. P. 140941 hat sich ein Zusatz von K e f i r m i 1 c h besonders gut bewahrt. Das Bestreben, der Margarine wertvolle Eigentümlichkeiten der Maturbutter, nämlich das Braunen und Schäumen beim Erhitzen, zu geben, bat zu zahlreichen, teilweise patentierten Verfahren geführt. So wird namentlich E i g e l b und Z u c k e r der Margarine zugesetzt; nach dem D. R. P. 127 376 erhalt die Milch zu dem gleichen Zwecke einen Zusatz von 1 7« C h o l e s t e r i n , wahrend das D. R. P. 142 397 anstatt dessen L e z i t h i n verwenden will. Nach dem D. R. P. 170 163 setzt man der fertigen Margarine pasteurisierten Rahm, Eigelb und durch Reinkultur von Milchsäurebakterien aus Magermilch ausgefälltes Kasein zu. Nach D. R. P. 173 112 scheidet man die das Schäumen und Braunen verursachenden Eiweissstoffe tiurch Schmelzen aus Naturbutter ab und setzt von diesen Stoffen der Margarine zu. Ein besonderes Verfahren der Herstellung von Margarine mittels Rührwerks schützt das D. R. P. 185 786. Von den Präparaten, die der Margarine den Geschmack der Naturbutter verleihen sollen, scheint sich besonders das M a r g o 1, eine Mischung flüch« tiger Fettsäuren, zu bewähren. In Deutschland müäsen der .Margarine laut Gesetz 10 % SesamOl zugesetzt werden, um einen leichten Nachwels der Margarine in der Naturbutter zu ermöglichen und eine Verfälschung der letzteren mit Margarine zu verhindern. Ebenso wie man aus Naturbutter durch Umschmelzen und Absetzenlassen das von Wasser und Eiweissstoffen befreite Butterfett in den Handel bringt, stellt man aus der Margarine durch Umschmelzen die S c h m e l z i n a r g a r i n e dar; sie ist haltbarer als die eigentliche Margarine, da sie ganz frei von Wasser und Eiweisssubstanzen ist. Infolge des steigenden Preises tierischer Fette verwendet man bei der Margarinefabrikation in immer grösserem Massstabe K o k o s f e t t . Dieses inuss der b e r e i t s f e r t i g g e k n e t e t e n Margarine in dickflüssigem Zustande beigemischt werden, und zwar möglichst rasch, damit nicht zu viel Luft in das Produkt gelangt. Handelt es sich um Schmelzmargarine, so ist zunächst zu entwässern; dann erst darf das Kokosfett zugesetzt werden. Auf keinem Fall darf dies vor dem Kirnen erfolgen, da sonst das Erzeugnis ranzig wird. Auch ausschliesslich aus Kokosfett, ohne Verwendung anderer Fette, wird neuerdings Margarine dargestellt, z. B. durch Verbuttern von Kokosfett mit kochsalzhaltiger Eigelblösung (ohne Milch). P r f l t a n f i Zum Nachweis des S e s a m S l s dieat obligatorisch die B a u d o u i n » c h e R e a k t i o n (s. Im Artikel ,.E e a g e n 11 e n"). Man hat die Zuverllaigkeit dieser Reaktion Ton verschiedenen Seiten angezweifelt, doch scheinen die Einwendungen nicht berechtigt zu sein. Immerhin empfiehlt sich zum Vergleich eine Prüfung mittels der S o l t a l e n s c h e n R e a k t i o n (s. im Artikel „R e a g e • t i e n").
68t)
Manneleim —
Massanalyse.
Zum Nachwcis von K i g e 1 b in der Margarine empfiehlt K e n d l e r nach einem auf dem Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903 gehaltenen Vortrage, die Margarine mit einer 2 %igen NaCl-Lüsung bei 60" abzuschütteln, die wässerige Lösung abzukühlen, dann zu filtrieren und endlich zu dialysieren. Ist die Flüssigkeit nach sechsstündigem Dialysieren trübe, klärt sich aber auf Zusatz von NaCl vollständig oder nahezu, so ist die Anwesenheit von Eigelb erwiesen. Die Reaktion beruht darauf, dass das Vitelim sich zwar in 1 °/ßiger XaCl-LOsung, nicht aber in verdünnteren I.ösungen noch in IT.,0 löst.
An Fabrikationsmaschinen 2500 kg Margarine:
bedarf man zur
täglichen
Erzeugung
von
2
V o r s c h m e l z e r mit Rührwerk von j e 8 0 0 1 Inhalt; 1 T e m p e r i e r e t von 1 0 0 0 1 Inhalt; 1 K e r n m a s c h i n e von 1 0 0 0 1; 2 Walzmaschinen ; 2Kristallisationswagen;l Tellerk n e t e r; 4 R a n g i e r w a g e n . Preis der genannten Maschinen z u sammen Mk. 6 2 0 0 Hierzu kommt eine Anlage zur Erzeugung von Eis-und Kühlwasser. Preis ca. „ 5000 Die gesamte Anlage erfordert 1 2 H P Betriebskraft.
Margarine-Fabrikations-Maschinen:
Karl Seemann, Berlin X. .">4, Itosenlhaler.sti'. 10/11.
Chem.
M a r i n e l e i m siehe „ K l e b s t o f f e". M a r k e n s c h u t z siehe „W a r e n s c h u t z". M a r t i n p r o z e s s siehe „ F l u s s e i s e n " . M a s c h i n e n ö l e siehe „ M i n e r a l ö l e " und „S c l i n i i e n n i t t e 1". Fabr.
Flörsheim,
I)r.
Maschinenöle und
H. Nopnllinger,
Flörsheim a. M.
Fette:
I'. Strahl & Co., Sehoppinitz (Oberschi.).
M a s k e n siehe „D r a h t m a s k e n " ; vgl. auch „ S c h u t z b r i l l e n". Massanalyse. Die S ä t t i g u n g s m e t h o d e n siehe unter „A1 kalimetrie". H i e r sei von den Oxydationsmethoden die Titration mit Permanganat und mit Jod, von den Fällungsmethoden die Titration mit Silbernitrat, mit Rhodanamrnonium, mit Uranazetat und mit Fehlingscher Lösung erörtert. 1. T i t r a t i o n m i t K a l i u m p e r m a n g a n a t . Das KMnO» geht, wenn es andere Körper oxydiert, bei Gegenwart von Säuren in farbloses Manganoxydulsalz über. Da die KMnCVLösung veränderlich ist, bereitet man sie empirisch, indem man 3 ^ 3 , 5 g KMnOi zu 1 1 löst; ihren Wirkungswert stellt man mit Normal-Oxalsäure (siehe unter „A 1 k a 1 i m e t r i e " ) fest. Zu beachten ist, dass bei Titrationen mit KMnOi freie HNO3 oder HCl nicht vorhanden sein darf. a) O x a l a t e . Man säuert mit H.SO4 an und titriert mit KMnOj-Lösung bis zur Entfärbung; die Reaktion entspricht der Gleichung: 2 KMn0 4 + 5 C 2 H 2 0« + 3 H 2 S 0 4 = K.SO, -I 2 MnSO, + 10 CO a + 8 H 2 0, d. h. 5 mol. Oxalsäure entsprechen 2 mol. KMnO,. b) E i s e n . Man bereitet eine Lösung von Ferrosulfat, indem man vorhandenes Oxyd durch Eintauchen eines Zinkstäbchens in die mit H a SO, angesäuerte Lösung reduziert; dann wird mit KMn0 4 auf „farblos" titriert: 10 FeSO» + 2 KMnO» ••+ 8 H2SO» = 5 Fe 2 (SO») 3 + K.SO, + 2 MnSO, + 8 H 3 0 ; es entspricht also 1 mol. KM11O4 5 Atomen Fe. c) S a l p e t r i g e S ä u r e . Sie wird durch KMnO, leicht zu HN0 3 oxydiert, und zwar entsprechen 2 KMnO» = 5 HNOs: 5 HNO- + 2 KMnO» + 3 H 2 SO, - - 5HNO3 + K 2 SO, + 2 MnSO, + 8 H 2 0 . d) B r a u n s t e i n (Mangandioxyd). Das aus Mn0 2 und HCl entwickelte C1 wird in ein gemessenes vol. titrierter Eisenvitriollösung eingeleitet, worauf man den unzersetzten Rest Eisenoxydul mit KMnO« zurücktitriert: 2 FeSOi -! M11O2 -! 2 H..SO, = Fe 2 (SO,) 3 -F MnSO, H- 2 H , 0 .
Massanalysc.
•587
e) W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d . D i e L ö s u n g wird vor der T i t r a t i o n mit H»SOi a n g e s ä u e r t : 5 H202 + 2 KMnO, + 3 H2SO, = K 2 S 0 4 + 2 M n S O , + 10 O + 8 H 2 0 . 2. T i t r a t i o n m i t J o d. D i e s e s setzt sich mit Natriuinthiosulfat so um, d a s s Natriunijodid und N a t r i u m t e t r a t h i o n a t g e b i l d e t w i r d : 2 J + 2 N a 2 S 2 0 3 = 2 NaJ + Na-S.O«. Zur T i t r a t i o n b e d a r f man einer 7™ N o r m a 1 - T h i o s u 1 f a 11 ö s u n g, durch L ö s e n v o n 2 4 , 8 g krist. N a 2 S 2 0 3 ( + 5 H 2 0 ) zu 1 1 e r h a l t e n ; die L ö s u n g muss im D u n k e l n aufbewahrt w e r d e n . W e i t e r g e b r a u c h t m a n eine J o d l ö s u n g ; zur Herstellung löst man 12,7 g J in einer w ä s s e r i g e n L ö s u n g von 2 5 g J o d k a l i u m in 9 0 0 g H 2 0 . Zur E i n s t e l l u n g v e r s e t z t man 2 0 c c m der T h i o s u l f a t l ö s u n g mit e t w a s Stärkelösung und l ä s s t dann J o d l ö s u n g z u f l i e s s e n , bis e b e n b l e i b e n d e B l ä u u n g eintritt. Hierauf wird die J o d l ö s u n g mit der b e r e c h neten M e n g e H 2 0 verdünnt, so d a s s s i e der T h i o s u l f a t l ö s u n g ä q u i v a l e n t ist. Als I n d k a t o r benutzt man S t ä r k e l ö s u n g o d e r b e s s e r Z i n k j o d i d s t ä r k e , i n d e m m a n 4 g S t ä r k e 1 ) mit 2 0 g Z i n k c h l o r i d und 100 g H . O zum K o c h e n erhitzt, d a n n 2 g Zinkjodid zusetzt, auf 1 1 verdünnt und filtriert. 1 ccm V10 Normal-Jodlösung =
0,0158 g NajSjOa.
1 ccm 7 , 0 Normal-Thiosulfatlösung =
0,0127 g J.
a ) C h l o r u n d B r o 111. M a n e n t w i c k e l t d i e s e G a s e a u s ihren V e r bindungen und leitet sie in K J - L ö s u n g e n ; d a s a b g e s c h i e d e n e J wird mittels T h i o s u l f a t s titriert. 1 ccm V10 Normal-Thiosulfat =
0 , 0 0 3 5 5 g C1 =
0,008 g Br.
b) S c h w e f l i g e S ä u r e . M u s s in s t a r k verdünnter L ö s u n g mit J o d lösung titriert w e r d e n ; sie wird hierbei zu H»SOi o x y d i e r t : S 0 2 + J 2 + 2 HaO = H . S O , + 2 HJ. 1 ccm '/,„ Normal-Jodlösung =
0 , 0 0 3 2 g S 0 2 — 0 , 0 0 4 1 g llgSOa.
c) S c h w e f e l w a s s e r s t o f f . E r wird am b e s t e n ¡11 J o d l ö s u n g e i n g e l e i t e t , w o b e i er sich mit dieser n a c h der G l e i c h u n g H 2 S + J 2 — S + 2 HJ ums e t z t ; der R e s t des J o d e s wird mit T h i o s u l f a t titriert. 1 ccm
1
10 Normal-Jodlösung =
0,0017 g H j S .
d) A r s e n i g e S ä u r e . D i e L ö s u n g wird mit N a t r i u m b i k a r b o n a t a l k a l i s c h gemacht und dann mit einem g e m e s s e n e n Ü b e r s c h u s s von N o r m a l J o d l ö s u n g versetzt: H.AsOs + 2 J + H 2 0 = H s A s O . + 2 HJ. Der Überschuss an J wird mit Thiosulfat zurücktitriert. 1 ccrn
3
; 10 Normal-Jodlösimg =
0,00495 g As»0|.
e) A r s e n s ä u r e . Man reduziert d i e s e l b e mit SO», v e r j a g t den Ü b e r s c h u s s an letzterer und titriert die g e b i l d e t e As 2 Oa, w i e unter d ) a n g e g e b e n ist. 1 ccm ',io Normal-Jodlösung =
f ) A 111 i 111 0 n o x y d. 1 ccm
1
Normal-Jodlösung =
g ) Z i 1111 o x y d u 1. 1 ccm
1
0 , 0 0 5 7 5 g AssOr,.
W i r d mit J w i e As 2 Oä oxydiert. 0 , 0 0 0 1 g Sb
0,0073 g SbsOä.
E b e n f a l l s w i e As 2 Oa o x y d i e r t .
,o Normal-Jodlösung =
0 , 0 0 5 0 g Sn =
0 , 0 0 6 7 g S11O.
h) H y p o c h l o r i t e (unterchlorigsaure Salze). Eine gewogene M e n g e wird in H « 0 gelöst oder bei C h l o r k a l k mit H a O a n g e r i e b e n , zu 1 1 v e r dünnt, gut d u r c h m i s c h t und sofort ein g e w i s s e r T e i l der F l ü s s i g k e i t in ein Becherglas abpipettiert. Dann setzt man K a l i u m j o d i d l ö s u n g zu, hierauf HCl ' ) Nach dem von L u n g e erstatteten Bericht der Internat. Analysen-Kommission (Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1 9 0 3 ) empfiehlt sich als wasserlössliche Stärke die O z o n s t ä r k e von K a r l C o n r a d in K y r i t z . Man muss diese Stärke beim \uflösen einige Zeit kochen; sie bleibt aber dann beim Stehen in lose bedeckter Flasche 3 — 4 Wochen vollkommen haltbar. Der Umschlag von blau in farblos findet durch eine violette Zwischt-iifaibe hindurch statt.
688
Massanalyse.
und Starkelösung und titriert dann das frei gewordene J mit Thiosulfat. Die Umsetzung entspricht der Gleichung: C a O C l j + 2 K J + 2 HCl - C a C l , + 2 KCl + H , 0 + 2 J . i ccm 7,0 Normal-Thiosulfatlösung = 0,002625 g HOC1 = 0,00355 g Cl i) C h l o r s a u r e . Man zersetzt dieselbe mit HCl: HC10» + 5 H C 1 = CIs + 3 HjO. D a s CI wird In KJ-Lösung eingeleitet, worauf man nach Zusatz von Starkelosung mit Thiosulfat titriert. 1 ccm '/io Normal-Thiosulfatlösung = 0,001408 g. 3 . T i t r a t i o n m i t S i 1 b : e r n i t r a t. Die Normallösung enthält 169,55 g AgNOj im Liter, doch benutzt man ausschliesslich 7 « Normallösungen, die man durch Lösen von 17 g AgNO» in HiO zu 1 I bereitet. Man muss die Silberlösung vor Licht geschützt aufbewahren und ihre Starke vor Jedem V e r such neu bestimmen. Hierzu bedient man sich einer 7 » Normal-Kochsalzlösung die 5 , 8 5 g NaCl in 1 1 enthalt. Als Indikator dient eine Lösung von 1 T . gelbem Kallumchromat (K>CrO«) in 2 0 T . HiO. Man titriert damit Salze des Chlorwasserstoffs, Bromwasserstoffs und Jodwasserstoffs, nachdem die Lösung mit einigen Tropfen Kaliumchromatlösung versetzt ist: Erst wenn sämtliches Halogen ausgefällt ist, zeigt sich eine rötliche (nicht mehr verschwindende) Färbung von AgiCrOt. D i e L o s u n g muss neutral sein. 1 ccm "/io Normal-Silberlösung = 0,00355 g Cl = 0,008 g Br = 0,0127 g J . Auf dieselbe Weise lässt sich auch Silber selbst betimmen, indem man die neutrale Lösung mit einem gemessenen Überschuss von 7 » Normal-Kochsalzlösung versetzt ist: Erst wenn sämtliches Halogen ausgefällt ist, zeigt sich eine Silberlösung zurQcktitriert. 1 ccm '/io Normal-Kochsalzlösung = 0,0108 g Ag. 4. T i t r a t i o n m i t R h o d a n a m m o n i u m . D a s Mol. Gew. des Ammoniumrhodanlds C N S . NH» ist 76, so dass die gewöhnlich benutzte 7 » Normallösung 7 , 6 g des Rhodanids enthalten muss. E s genügt aber nicht, diese berechnete Menge des Salzes direkt abzuwägen, vielmehr löst m^n ca. 8 g Ammoniumrhodanid in HjO zu 1 I, bestimmt den Wirkungswert mit vorher geprüfter 7 « Normal-Silberlösung und verdünnt mit der berechneten Menge HiO. Als Indikator dient eine verdünnte wasserige Lösung von Eisenammoniakalaun. Erst wenn sämtliches Ag als Rhodanid ausgefällt ist, tritt eine bleibende blutrote Färbung von Eisenrhodanid auf. Man titriert mit Rhodanammonium sowohl Silber als auch die Halogene. Die Silberlösung muss viel freie HNO» enthalten (aber kein NiOj). Hg und grössere Mengen Cu sollen nicht vorhanden sein. 1 ccm Rhodanlösong = 0,0108 g Ag. Bei Chlor-, Brom- und Jodsalzen fallt man (nach Zusatz einiger ccm Eisenalaunlösung und Ansäuern mit HNO«) mit einer gemessenen Oberschassigen Menge von 7i> Silberlösung und titriert dann (ohne abzufiltrleren) mit Rhodanlösung zurück; eine gelbbräunliche Färbung zeigt die Endreaktion an. Auf gleiche Weise kann man auch Lösungen von Cyansalzen titrieren, doch muss in diesem Falle d a s durch Silberlösung ausgefällte AgCN a b f i l t r i e r t und erst im Filtrat der Silberflberschuss zurQcktitriert werden. 1 ccm '/io Silberlöxnng = 0,0052 g CN. 5. T i t r a t i o n m i t U r a n a z e t a t (Uranylazetat). Als Massflüssigkelten bei dieser Methode zur Bestimmung der P h o s p h o r s a u r e dienen 1. N a t r i u m a m m o n i u m p h o s p h a t - ( N H t . N a H P 0 » + 4 H » 0 ) l Ös u n g; von dem Salz löst man 14,718 g z u l l . 2. U r a n y l a z e t a t - ( U O i . [ C , H i O i ] i ) 1 ö s u n g. Man löst davon ca. 3 5 g zu 1 1 und stellt diese auf die Natriumammoniumphosphatlösung unter Verwendung von Kaliumferrocyanidlösung als Indikator ein. 3. A m m o n i u m a z e t a t l ö s u n g . Man löst 100 g N H i . CsHaOi und 100 ccm Essigsäure (sp. G . 1,04) in H . 0 zu 1 1. Zur Titer-
Massicot — Masssystem, absolutes.
689
Stellung versetzt man 30 ccm der Lösung 2 mit 10 ccm der Lösung 3 und 10 ccm HsO, erhitzt auf dem Wasserbade und titriert mit Lösung 1, bis ein Tropfen, auf einem Porzellanteller mit Kaliumferrocyanidlösung zusammengebracht, eine braunrote Färbung ergibt. Nach dem Ergebnis ist die Uranlösung soweit zu verdünnen, dass sie mit der Lösung 1 äquivalent ist. 1 ccm Uranlösung = 0,005 g P 9 O ö =
0,0069 g H , P 0 4 .
Ist eine Phosphatlösung zu titrieren, so benutzt man davon 40 ccm, die jedoch nicht viel mehr als 0,15 g P 2 0 5 enthalten dürfen; man fügt 10 ccm der Ammoniumazetatlösung zu und titriert dann in der oben geschilderten Weise. 6. T i t r a t i o n v o n Z u c k e r m i t F e h l i n g scher L ö s u n g . Die als Massflüssigkeit dienende Felilnigsche Lösung wird nicht gemischt, sondern in Form folgender beider Teillösungen g e t r e n n t aufbewahrt: 1. Man löst 34,64 g Kupfersulfat (CuSO. + 5 H 2 0 ) zu 500 ccm. 2. Man löst 173 g Seignettesalz (Kaliumnatriumtartrat K N a C Ä O « + 4 H 2 0 ) und 50 g NaOH zu 500 ccm. Von beiden Lösungen werden unmittelbar vor dem Gebrauch gleiche vol. gemischt. Man erhitzt 10 ccm des Gemisches mit 50 ccm H 2 0 in einer Porzellanschale; zur Titerstellung bedient man sich einer Lösung von 0,0475 g reinem Rohrzucker in 10 ccm H 2 0, die durch Erwärmen mit 1 ccm HCl bei 70° invertiert worden ist. Man verdünnt die Lösung auf 100 ccm und lässt sie aus einer Bürette zu der siedenden Kupferlösung fliessen, bis die blaue Farbe völlig verschwunden ist. Die Konzentration der Zuckerlösung sei so, dass sie Vi—1 % Traubenzucker enthält. 10 ccm Fehlingscher Lösung = 0,05 g Traubenzucker = 0 , 0 4 7 5 g Rohrzucker.
Weiteres siehe in den Artikeln „ I n d i k a t o r e n " g e f ä s s e " , sowie „A 1 k a 1 i m e t r i e " . Massanalyse-Apparate: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld, Krs.
Schleusingen (s. Ins.-Anh.
und S.
„M e s s -
9).
Normal-Lösungen für die Massanalyse: l)r. C. Niegemann, Köln a. Rhein, Allerheiligenstrasse.
M a s s l c o t (Bleioxyd) siehe unter „ B l e i v e r b i n d u n g e n". M a s s s y s t e m , a b s o l u t e s . Dasselbe unterscheidet sich von den sonst benutzten Masssystemen dadurch, dass nur für L ä n g e n , Z e i t e n und M a s s e n j e eine Masseinheit willkürlich angenommen ist, während alle andern messbaren Grössen als Funktionen dieser drei Einheiten zum Ausdruck kommen. Man bezeichnet das absolute Masssystem auch als G r a m m - Z e n t l m e t e r - S e k u n d e - S y s t e m (GCS), weil als Einheit der M a s s e das G r a m m , als Einheit der L ä n g e das Z e n t i m e t e r und als Einheit der Z e i t die S e k u n d e angenommen ist. Demnach ist die Masseinheit von F l ä c h e n das Q u a d r a t z e n t i m e t e r , die Masseinheit von R ä u m e n das K u b i k z e n t i m e t e r u. s. w. Bei Berechnungen hat man also für die Länge von 1 m die Zahl 100 (Zentimeter), für 1 Stunde die Zahl 3600 (Sekunden) und für 1 kg dje Zahl 1000 (Gramm) einzusetzen. Die Einheit der m i t t l e r e n G e s c h w i n d i g k e i t ist diejenige, bei der in einer Sekunde ein Weg von 1 cm zurückgelegt wird. Die Einheit der B e s c h l e u n i g u n g ist diejenige, bei der der Geschwindigkeitszuwachs eines sich unter dem Einfluss einer konstant wirkenden Kraft bewegenden Körpers pro Sekunde 1 cm beträgt. Als E i n h e i t d e r K r a f t bezeichnen wir diejenige Kraft, die der Masseneinheit (1 g) die Beschleunigung Eins (1 cm) erteilt; die Krafteinheit heisst D y n e. Für gewöhnlich sehen wir das Gramm nicht als Mass für eine Masse, sondern für eine K r a f t ( S c h w e r k r a f t ) an, denn von dieser hängt das Gewicht eines Körpers ab. Man unterscheidet deshalb zweckmässig das M a s s e n g r a m m von dem K r a f t g r a m m . Fällt 1 g (Massengramm) Eisen, so wirkt auf diese fallende Masse die Schwerkraft, d. h. 1 K r a f t g r a m m. Nun beträgt die Beschleunigung eines frei falilenden Körpers Blücher VI.
44
690
Mastix - • Masut.
981 cm, d. h. das Kraftgramm erteilt dem Massengramm die Beschleunigung 981 cm. Dem lach ist 1 Kraftgramm — 981 Dynen oder 1 Dyne = g (Kraftgramm) = 1,02 mg. 1 Dyne ist also gleich der Kraft, mit der ein 1,02 mg schwerer Körper von der Erde angezogen wird. Die E i n h e i t d e r A r b e i t ist diejenige Arbeit, die durch eine Kraft von 1 Dyne verrichtet wird, wenn der Angriffspunkt der Kraft einen Weg von 1 cm zurUckiegt. Diese Arbeitseinheit wird 1 E r g genannt. Um also 1,02 mg 1 cm hoch zu heben, ist eine Arbeit von 1 Erg nötig. Heben wir 1 g, so müssen wir die Kraft von 981 Dynen überwinden; um also 1 kg zu heben, müssen wir eine Arbeit von 981 000 Erg aufwenden. Demtiach entspricht die Arbeitsgrösse 1 Meterkilogramm folgender Grösse des G-C-S-Systems: 1 mkg = 981 000. 100 Erg = 981 . 105 Erg. Die Arbeitsleistung einer einpferdigen Maschine (1 HP = 75 mkg) in 1 Sekunde ist gleich 7 5 . 9 8 1 . 1 0 " Ergs = 73575. 10" Ergs (rund 736. 10; Ergs). Als E f f e k t bezeichnet man die von einer Kraft in 1 Sekunde verrichtete Arbeit. Als Einheit des Effekts bezeichnet man demnach den Effekt einer Kraft, die pro Sekunde 1 Erg leistet. Da diese Einheit des Effekts jedoch sehr klein ist, hat man nicht sie, sondern den zehnmillionenfachen Effekt mit einem besonderen Namen belegt; man nennt ihn nämlich 1 W a t t . Es ist also 1 Watt = 107 Ergs pro Sekunde. Da 1 HP = 736 . 10T Ergs pro Sekunde und 1 Watt = 10T „ „ so ist 1 HP = 736 Watt. M a s t i x . Harz des immergrünen Strauches Pistacia Lentiscus, der im Mittelmeergebiet, namentlich auf Chios, kultiviert wird. Man bringt zahlreiche Längsschnitte durch die Rinde an, worauf das Harz In klaren Tropfen ausfliesst und bald zu Körnern erstarrt. Die reinste Sorte ist der M a s t i x i n T r ä n e n , wahrend trübe verunreinigte Körner und Massen den g e m e i n e n Mastix bilden. Reiner Mastix ist gelblich bis grünlich, durchsichtig, glasglänzend, weiss bestaubt, hart und spröde, aber beim Kauen zu einer knetbaren Masse erweichend. Er schmeckt bitter und gewQrzig; beim Erwärmen entwickelt er einen aromatischen Geruch. Sp. G. 1,04—1,07; Sch. P. 93—104». Er löst sich nur beim Kochen vollständig in Alkohol. Man benutzt ihn zur Bereitung von Firnissen und Kitten, zum Rauchern, als Arzneimittel u. s. w. Nebenbei bezeichnet man als „Mastix" auch eine ganz andere Substanz, nämlich den A s p h a N k i t t , der durch Zusammenschmelzen von Bergteer mit gepulvertem Asphaltstein gewonnen wird. H u t l x k i t t siehe unter „K1 e b s t a f f e". H u n t . Flüssiger Rückstand von der Destillation des E r d ö 1 s (s. d.), der in Immer steigendem Masse als Heizmaterial für Dampfkesselfeuerungen benutzt wird. Nach den gemachten Erfahrungen ist sein Heizwert fast doppelt so gross wie der der Steinkohle. Die Brenner für die Verwendung derartiger flüssiger Mineralölprodukte teilen sich in drei Klassen: 1. mechanische Brenner, in denen das Ol unter hohem Druck in die Endung gepresst wird, welche das öl in kleine Strahlen zerteilt. 2. Luftbrenner, bei welchem ein Luftdruck das Ol in das Feuer schleudert und 3. Dampfbrenner, das sind solche, bei welchen das Ol in feinen Strahlen eintritt und sich teils im Brenkier, teils beim Austritte mit Luft mischt, wahrend das Herausschleudern durch Dampf erfolgt. Im Körtingschen mechanischen Brenner wird das Ol, auf 120* vorgewärmt, bei 4 Atra. Druck, zerteilt. Bei der Verwendung von Pressluft muss diese auch vorgeheizt werden. Dampfbrenner geben g r ö s s e r e Flammen. Mehrere kleine Brenner wirken besöer als ein grosser. Die Strahlen werden gewöhnlich gegen Mauerwerk geworfen, von wo sie auf die feuerfest ausgekleideten Roste fallen (Asbest und feuerfeste Steine). Unter jedem Brenner von 50 P . S. soll ein Luftraum von 400 qcm frei bleiben. Die Flammen dürfen nie die Kesselwände berühren.
Mauersteine — Mehle.
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Das öl in den Vorratsgefässen soll nicht über 65* C. warm werden, wegen der Feuersgefahr. Die Hauptvorteile bei der Verwendung flüssiger Brennstoffe sind die Abwesenheit von Asche, Russ, Staub und Schlacke, sowie die Verminderung der Bedienungskosten und die Einfachheit der Regulierung. Nachteile sind die Feuergefahrlichkeit bei schlechter Lagerung, ferner die höheren Kosten der Brenner und schliesslich das starke Geräusch bei schlechter Konstruktion der Brennereinrichtungen. Anlagen mit Masutfeuerung:
Willy Maiiger, Dresden.
M a u e r s t e i n e (Backsteine) siehe „ Z i e g e 1" sowie auch „K a 1 k s a n d s t e i n". MasdsUl (MuskatblQtenöl; Oleum Macidts). Durch Destillation aus dem Samenmantel der MuskatblQte Myristica officindlis gewonnenes, farbloses bis blassgelbliches, spater gelbrOtliches, klares, etwas dickflüssiges ätherisches Öl von starkem, der MuskatblQte ähnlichen) Geruch und zuerst mildem, spater scharfem, aromatischem Geschmack. Sp. G. (bei 15°) 0,91—0,93; S. P. 175 bis 200«; O.D. + 10°. Bekannte Bestandteile des Öles sind M y r i s t i c e n und P i n e n. Es wird in der ParfUmerie und Likörfabrikation benutzt. Mazisöl, weiss, rektif. D. A. IV
1 k g Mk. 5 , 5 0
Medixinffl&ger siehe „ F l a s c h e n". Medizinische S e i f e n . Allgemein versteht man darunter alle Seifen und seifenahnlichen Mischungen, die medizinische Verwendung finden, Trager von Arzneistoffen sind u. s. w. Die medizinische Seife (Sapo medicatus) des D. A. IV wird aus gleichen Teilen Schweineschmalz und Olivenöl durch Verselfen mit Natronlauge nach besonderer Vorschrift gewonnen. Weitgehende medizinische Verwendung finden die Q b e r f e 11 e t e n Seifen, die .aus neutraler Seife und einem Überschuss von 3—5 % unverseiftem Fett oder freien Fettsäuren bestehen. Von den zahlreichen Sonderverfahren zur Herstellung medizinischer Seifen seien nur folgende neuen Patente kurz erwähnt: Nach den D. R. P. 154 548 und 157 385 verreibt man zur Herstellung leicht resorbferbarer medikamentöser Salbenseifen sorgfaltig getrocknete Seife innig mit Vaseline und setzt der so erhaltenen Salbe — wenn nötig nach nochmaligem Erwarmen — Salizylsäure oder andere medikamentös«! Stoffe, wie Sublimat, Benzoesäure^ Zimtsaure, Chinasaure u. a. m.* zu. Das Verfahren kommt für alle solche Stoffe in Betracht, die bei Gegenwart von Wasser auf die Seife zersetzend wirken würden. Das D. R; P. 157 737 schüizt die Herstellung von Seifen unter Zusatz.von Zinksuperoxyd, das Engl. Pat. 22 580 von 1903 Seifen mit einem Zusatz Von Perboraten oder Perkarbonaten. Das Engl. Pat. 9638 von 1904 endlich betrifft die Herstellung der sogenannten A k r e m n i n s e i f e , die Blei-, Kupfer-, Arsen-, Quecksilbervergiftungen verhindern soll. Sie wird hergestellt durch Vermischen der Seite mit Körpern, welche Schwefelwasserstoff entwickeln oder in Gegenwart von Metallen Sulfide erzeugen. Zum Schluss nennen wir noch die K e r a m i n s e i f e; es ist dies ein Gemisch von Kali- und Natronseife mit Zusätzen von Perubalsam und Zimtöl; wegen der durch diese beiden Medikamente bewirkten desinfizierenden Kraft wird sie mit Vorteil tut Behandlung von Ekzemen verwendet. — Vgl. auch die Artikel „S e i f e", „ F o r m a 1 i n s e i f e n", „ M e t a l l s e i f e n " u n d „S p i r i t u s s e i f e " . M e e r z w l e b e l m a i s . Ein Vertilgungsmittel für Nagetiere und unschädlich für andere Haustiere, besteht aus zerkleinerter Meerzwiebel (Bulbus Scillae) Milch, Zucker und Mais. Meerzwiebelmais
1 kg Mk. 1 , 7 5 ; 1 0 0 kg Mk. 1 5 0 . 0 0
X e g a n l t siehe „ D y n a m i t e". H e b l e (Getreidemehle). Die Zerkleinerung der Getreidekörner erfolgt 44«
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Meiler — Melasse.
durch die F l a c h m D I I e r e i , die H o c h m ü l l e r e i oder das D i s membrationsverfahren. Der Zweck der MOllerei liegt darin, die Schale und den Keimling zu entfernen, dabei aber den Mehlkörper selbst möglichst vollständig zu gewinnen. Erreichbar ist dieser Zweck nur annähernd und Oberhaupt nur dadurch, dass die Schale zäher ist und später zerkleinert wird als der MehlkOrper; das geschieht namentlich, wenn das Korn vor dem Mahlen angefeuchtet wird. Bei der F l a c h m O i l e r e i , die namentlich für weiches Korn geeignet ist, geschieht die Zerkleinerung zwischen nahe gestellten Mahlsteinen möglichst fein. Das Produkt wird gesiebt und der Rückstand aufs neue gemahlen; man siebt dann nochmals, malt wieder u. s. w. Das erhaltene Produkt ist nie yollständig weiss, weil die Hülsen bei dem wiederholten Mahlprozess allmählich auch zerkleinert werden. Bei der H o c h m ü l t e r e i ( G r i e s m ü l l e r e i ) , die sich namentlich für hartes Korn (kleberreichen Weizen) eignet, haben die Mühlsteine anfangs verhältnismässig wetten Abstand. Bei den folgenden Mahloperationen werden die Steine einander immer mehr genähert, indem man zwischen je zwei Mahloperationen das Produkt durch Griesputzmaschinen und Siebe nach der Grosse und dem sp. G. sortiert. Man erreicht so eine sehr weitgehende Scheidung und sehr feine Produkte, erzielt dagegen quantitativ geringere Ausbeuten als bei der Flachmflllerei. Zu bemerken ist, dass bei der Hochmüllerei das Korn n i c h t angefeuchtet wird. Neuerdings versucht man die D i s m e m b r a t o r e n und D e s i n t e g r a t o r e n (s. d.) in die Müllerei einzuführen, doch erfährt die Frage ihrer Brauchbarkeit für diesen Zweck noch verschiedene Beurteilung. Müllereimaschinen siehe unter „ M ü h l e n".
A l e a r o m e t e r nach B o 1 a n d , zur Prüfung der Backfähigkeit des Mehles durch Bestimmung des Klebers Mlc. 14,50 D i e c e l b e n mit kupfernem Ölbad nebst Blechmantel, Lampe und Thermometer „ 47,&0 Aleuroskop nach S e i l n i c k , zu demselben Zweck 25,00 r
Heiler siehe „H o 1 z k o h I e".
IVIellerBfen siehe „H o 1 z k o h 1 e", „H o 1 z v e r k o h I u n g" und „K o k s". Melasse. Bei der Verarbeitung des Zuckersaftes (vgl. unter „ Z u c k e r f a b r i k a t i o n") bleibt nach Abscheldung der verschiedenen kristallisierten Zuckerprodukte eine dicke, braune, eigenartig widerlich riechende, flüssige Masse zurück, aus der sich, obwohl sie etwa zur Hälfte aus Zucker besteht, solcher dufch Konzentrieren kristallinisch nicht gewinnen lässt. Man hat deshalb die Melasse lange Zeit teils verfüttert, teils auf S p i r i t u s (s. di.) verarbeitet, während man spater daraus vielfach nach einer der nachbeschriebenen Methoden kristallisierten Zucker gewann. Übrigens hat von diesen Verfahren jetzt wohl nur noch das unter 3 beschriebene S t r o n t i a n v e r f a h r e n praktische Bedeutung. 1. O s m o s e v e r f a h r e n . Dasselbe beruht auf dem Prinzip der Diffusion (siehe anter „Z u c k e r f a b r I k a t i o n"), d. h. darauf, das kristallisierbare, gelöste Substanzen durch Pergamentpapier hindurch in Wasser übertreten, während beigemengte nicht kristallisierbare Verunreinigungen zurückbleiben. Die Osmoseapparate bestehen aus filterpressenartigen Vorrichtungen, deren einzelne Kammern durch Pergamentpapierlagen voneinander geschieden sind. Die Kammern 1, 3, 5, 7 u. s. w. werden mit warmer Melasse, die Kammern 2, 4, 6, 8 u. s. w. mit warmem Wasser beschickt; von Zeit zu Zeit werden die Flüssigkeiten im entgegengesetzten Sinne durch die Kammern geleitet. Die in der Melasse- enthaltenen Salze diffundieren schneller als der Zucker, so dass die ZuckerlOsung immer reiner und deshalb immer leichter kristallisierbar wird. Durch dreimalige Osmoslerung und jedesmal darauf folgendes Eindampfen lassen sich aus 100 kg Melasse noch 25 bis 28 kg kristallisierter Zucker gewinnen. 2. K a l k s a c c h a r a t v e r f a h r e n : a) E l u t i o n s v e r f a h r e n . Man mischt die Masse mit so viel ge-
Melioform — Mentholum valeiianicum.
ß93
löschtem Kalk, dass auf 1 T. Zucker 3 T. Kalk kommen, und erhalt so eine beim Erkalten erstarrende Masse, den M e l a s s e k a l k , welcher samtlichen Zucker an Kalk als Calclumsaccharat gebunden enthalt. Die Masse wird dann ausgetrocknet und nun mit Spiritus von 35* Tr. ausgewaschen, wodurch man dem Melassekalk die fremden Salze entzieht Da das Austrocknen der Kalkmischung Schwierigkeiten macht, verwendet man auch wohl gebrannten statt geloschen Kalks, wodurch man in e i n e r Operation eine trockene, leicht auslaugbare Masse erhalt. Die Auslaugung ( E l u t i o n ) nimmt man in eisernen Zylindern (Elutoren) vor, deren &—8 zu einer Batterie vereinigt sind. Der gereinigte Zuckerkalk wird meistens nicht direkt auf Zucker verarbeitet, sondern anstatt des sonst gebrauchten reinen Kalkes zur Scheidung von Zuckersaft (vgl. unter „ Z u c k e r f a b r i k a t i o n " ) verwendet. b) A u s s c h e i d u n g s v e r f a h r a n . Man verdünnt die Melasse, so dass sie nicht mehr als 7 % Zucker enthalt, kühlt unter 15* ab und tragt auf 100 T. Melasse allmählich 60—70 T. pulverförmigen Atzkalk ein. Der Zucker fallt als TricaTciumsaccharat, welches abfiltriert und mit recht kaltem H«0 ausgewaschen wird. Das Saccharat kann man dann enweder zur Scheidung benutzen oder man zersetzt es mit schwach erwärmtem H>0, wobei Monocalciumsaccharat in LOsung geht, wahrend % des Atzkalkgehaltes, unlöslich ausfallen. Man filtriert und befreit die LOsung durch Sättigung ( S a t u r a t i o n ) mit COt vom letzten Drittel Kalk, worauf die nun r d n e Zuckeriösung beim Kochen einen wohlschmeckenden, kristallisierten Zucker ergibt 3. S t r o n t i a n v e r f a h r e n . Dasselbe sei nur in der neuen verbesserten Scheiblerschen Modifikation angedeutet: Man setzt der Melqsse soviel einer heissgesattigted Losung von Atzstrontian zu, dass auf 1. jpot. Zucker etwa 1,5 mol. Strontiumhydrat kommen. Nach dem Abkühlen der etwa 70" warmen Losung und Filtrieren erhalt man als Ausscheidung 75—80 % des Zuckers in Form des Monostrontiumsaccharäts, Man verdünnt dasselbe mit soviel HtO, däss eine 20 JSige Zuckerlösung entsteht, und saturiert nun zum Zwecke der Zersetzung mit COt bis auf eine Alkalinltat von 0,04—0,06 % SrO. Die so erhaltene reine ZuckerlOsung wird dann auf Füllmasse bezw. Konsumware verarbeitet In der Ablauflauge vom Monosaccharat sind noch 20—25 % Zucker der Melasse enthalten; durch Zusatz von mehr Strontianlauge fallt man daraus Distrontiumsaccharat und verwandelt letzteres dann durch Zusatz von Melasse in das Monosaccharat. Die sonst noch angegebenen Verfahren zur Melasse-Entzuckerung verdienen keine Erwähnung. Über S c h l e m p e k o h l e siehe unter „ S c h 1 e m p e " . M e l i o f o r m . Rubinrote durchsichtige Flüssigkeit, die 25 % Formaldehyd und 15 % Aluminiumazetat enthalt und zur Hände- und Wunddesinfektion dienen soll, jedoch nach angestellten Versuchen nicht gerade starke Wirkungen zu entfalten scheint. I f f e n n l g e siehe unter „ B l e i f a r b e n". M e n s u r e n siehe „ M e s s g e f a s s e " . M e n t h o l CioH«. OH. Dieser Riechstoff ist ein Terpenalkohol der Konstitution CH. . c h < ^ H c ( o h ) > c h c h < C H . Wichtigster Bestandteil des P f e f f e r m i n z ö l s (s. d.); um es daraus zu gewinnen, fraktioniert man das beigemischte Terpen ab und kristallisiert die hoher siedenden Anteile in der Kalte aus. Man kann auch das ebenfalls im PfefferminzOl vorhandene Terpenketon M e n t h o n nach dem D. R. P. 42 458 in Menthol überführen und letzteres auf diese Welse im PfefferminzOl anreichern. Das betreffende Verfahren besteht darin, dass man PfefferminzOl in Äther mehrmals mit Natrium behandelt und die erhaltenen Na-Verblndungen durch HiO zersetzt. Menthol bildet farblose Kristalle vom Sch. P. 42*; S. P. 212°. Es findet wichtige Verwendung für Mund- und Zahnwasser u. s. w. Menthol, krist, puriss., z. Z
H e n t b o l n m v a l e r l a n l o n m siehe „V a 1 i d o I".
1 kg Mk. 15,00
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Merceresieren — Messgefässe.
Mercerialeren .siehe unter „ B a u m w o l l e " . Mercerisierung, Chemikalien für die: Friedr^ Wachs, Chcm. Fabrik, Elberfeld.
BCergal, cholsaures Quecksilberoxyd (CnH,»Ots)iHg. Gelblichweisses. in HiO unlösliches. Pulver, das mit Tannineiweisszusatz in Kapseln bei Syphilis verordnet wird. JKarJodln (Sozojodolquecksilber), wird in Tablettenform innerlich gegen Syphilis verordnet. Jede Tablette enthält 0,005 g Hg.
H. Trommsdorff, ehem. Fabrik, Aachen.
Merburverbindung-en (Mercurverbindungen) b e r v e r b i n d u n g e n". Mesotan = Salizylsäuremeth^Ioxymethylester.
siehe
„Q u e c k s i 1 -
^"^COOCHj.O.CHa' Klare,' schwach aromatische, ölartlge Flüssigkeit vom sp. G. 1,2 bei 15,°. Iii HJO nur wenig, dagegen in Alkohol, Äther, Benzol, Chloroform und fetten ölen in jedem Verhältnis löslich. Zu gleichen Teilen mit Olivenöl gemischt, dient es zu Einpinselungen bei rheumatischen Erkrankungen, innerlich wird es nicht verwendet. Mesotan '
H Mk. 4,80; 1 kg Mk. 45,00
Messgefässe. Der Intern. Kongr. f. angew. Chemie Berlin 1903 hat bezüglich der Eichung von chemischen Messgefässen folgende Resolution angenommen: 1. Als Volumeneinheit für die Messgefässe, Aräometer u. s. w. kann das wahre Kubikzentimeter dienen, d. h. das Volumen, welches 1 g dest. H = 0 bei 4° C. im luftleeren Räume einnimmt. Es müssen aber dann alle im Laboratorium bei gewöhnlicher Terop. und bei gewöhnlichem Luftdruck gefundenen Resultate auf 4° C. und den luftleeren Raum umgerechnet werden. In diesem Falle muss auf den Messgefässen u. s. w. angegeben werden, dass sie bei 4° C. im luftleeren Räume graduiert worden sind (z. B. 4° C. Vakuum), nicht aber eine andere Temp., so dass jeder Irrtum vermieden wird. 2. Für den praktischen Gebrauch soll es erlaubt sein (namentlich für Bestimmung der Dichte von Flüssigkeiten), die Messgefässe, Aräometer u. s. w. naph der Mohrschen Methode, aber bei der Temp. von 20° C. zu graduieren. In diesem Falle würde also als Einheit die Mohrsche dienen, d. h. das Volumen, welches I g dest. H»0 bei 20" C. und gewöhnlichem Luftdruck (0,76 m) einnimmt. B ü r e t t e n nach M o h r : Inhalt . . . . 10 25 25 30 50 50 75 75 iOO 100 100 ccm. Geteilt in . . . */, 0 '/.i J /.o Vi« '/» 7 V« V» V»o r Ohne Armatur . . 1,00 1,10 1,25 1,75 2,00 2,25 2,75 3,00 3,50 4,00 4,50 Mk. Noimal-Büretten . — 3,50 — 3,75 4,50 — — 4,50 5 , 5 0 .— ,. B i e s e i b e n , armiert mit Ouetschhahn, Gummischiaach nnd Ausflassspitze . . . . Stack m . c i i Mit. 0,5" D i e s e l b e n, mit seitlichem unterem od.oberem Zuflussrohr „ mehr „ 0,4 n B ü r e t t e n nach M o h r mit senkrecht oder seitlich stehendem G l a s h a h n : Inhalt 10 25 25 50 50 75 100 100 ccm. Geteilt in . . . >/io «/» '>,o »/=• '/,o 7«» V» V » Preis 2,25 2,50 2,75 3,50 3,75 4,50 5,50 6,00 Mk. Normal-Büretten . 5,25 — 5.75 7,00 7,50 — 8,00 11,00 „ S i e t e l b e n , mit schräg gebohrtem Hahn Stück m e h r Mk. 1,00 „ „ eingeschliifeuem Stopfen, am QberenEnde „ mehr„ 0,50 B ü r e t t e n nach S c h e l l b a c h mit weiss- belegter Rückwand und schmaleiii dunklem Emaillestreifen, zur genauen. Ablesung- des Meniskus: Inhalt 25 50 50 ccm. Geteilt in . . . »/«, V» V „ Ohne Hahn . . . . 3,00 3,50 4,00 Mk. Mit Hahn . . . 5,00 6,00 6,50 „
Messgefässe.
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696
Messing — Metakalin.
P o l a r i s a t i o n s k o l b e n mit z w e i Marken ohne Stopfen; für Zackerpolarisation: Inhalt 25 und 27,5 50 und 55 100 nnd 110 200 nnd 220 ccm. Stück 0,50 0,60 0,75 1,10 Mk. M e s s p i p e t t e n nach M o h r : Inhalt . . . 1 2 5 5 10 20 20 25 25 50 50 50 100 ccm. Geteilt in . . '/.oo V»® '/•» V.o 7«® Vi® V» V«® '/» V«o V» 7» V« S t ü c k . . . . 0,75 0,75 0,90 0,75 0,90 1,351,151,501,35 2,60 2,50 2,25 2,80 Mk. Mit Hahn, Stück — — — — 3,003,35 3,103,40 3,35 4,604,404,205,00 „ Normal, Stück. 3,50 3,504,00 — 4,50 — — 5,50 — — 6,00 — 7,00 V o l l p i p e t t e n mit e i n e r Marke, mit langer oder kurzer Röhre unterhalb der Erweiterung: Inhalt . . 1 2 3 4 5 10 15 20 25 50 75 100 150 200 ccm. Stück . . 0,20 0,25 0,25 0,30 0,30 0,45 0,50 0,55 0,60 0,70 0,80 0,90 1,101,25 Mk. „ Normal . . 1,701,70 — — 1,701,80 — 1,90 2,002,20 — 2,703,103,50 „ V o l l p i p e t t e n mit z w e i Marken: Inhalt zwischen d. Marken 1 2 3 4 5 10 20 25 50 100 150 ccm. Stück 0,30 0,35 0,40 0,45 0,50 0,55 0,65 0,70 0,80 1,001,20 Mk. V o l l p i p e t t e n mit Kugel über der Marke, um ein Einziehen von Flüssigkeit in den Mund zu verhindern . . . Stück mehr Mk. 0,10—0,20 P y k n o m e t e r , mit eingeschliffenem Kapillarstopfen, zur Bestimmung des spez. Gew., Inhalt 5, 10, 25 oder 50 ccm Stück Mk. 0.50 P y k n o m e t e r nach R e g n a n l t , zur Bestimmung des spez. Gew. fester, in HiO unlöslicher Körper Stück „ 1,50 P y k n o m e t e r zui Bestimmung in HjO löslicher, in Alkohol und äther. Flüssigkeiten unlöslicher Körper Stück „ 1,75 P y k n o m e t e r (Grammenflaschen), genau justiert, mit eingeschliffenem Stopfen: Inhalt 10 25 50 100 g. Preis 1,50 2,00 2,50 3,00 Mk. Mit Taragewicht, in Etui, Preis 3,50 4,50 5,00 5,50 „ D i e s e l b e n , mit eingeschliffenem Thermometer: Inhalt 25 50 100 ccm. Preis 3,75 4,00 4,50 Mk. Mit Taragewicht, in Etui, Preis 6,25 6,50 7,00 „ P y k n o m e t e r zur genasen Bestimmung des sp. G. von Flüssigkeiten, bestehend aus Kölbchen, mit eingeschliffenem, in >/« 0 geteiltem Thermometer und eingeschliff. Glasröhrchen, mit aufgeschliffener Kappe Stück Mk. 6,00 P y k n o m e t e r nach R e i s c h a u e r , mit sehr engem und langem Halse und eingeschliffenem Stopfen, mit Fülltrichter dazu: Inhalt 25 50 100 ccm. Stück 2,25 2,50 3,00 Mk. P y k n o m e t e r nach S p r e n g e l , U-förmig, mit Saugröhrchen, zum Füllen Stück Mk. 1,50 D a s s e l b e , mit eingeschmolzenem, in '/» 0 geteiltem Thermometer, mit Füllröhre Stück „ 12,00 „ „ 4,OD P y k n o m e t e r nach S c h e i b 1 e r , für Sirupe, Fette, öle . . „ „ S p r e n g e l - N i c o l , zur genauen Bestimmung des spez. Gew. f e i t e r K ö r p e r Stück „ 2,00 Messgefasse: Glasfabrik Sophienbfltte, Rieh. Bock, Ilmenau I Georg Schmidt 4 v. d. Eitz, Schmiedefeld, Krs. L Th. | Schleusingen (s. Ida.-Anh. 8. 9). Emil Oimdelach, Gehlberg i. Thür. Warmbrmm, Quilitz & Co., Berlin SW., I Haidestr. 65/67 («. Ins.). M c u l n g r siehe „ K u p f e r l e g i e r u n g e n " . M e s s l n g - b a d siebe „ V e r m e s s i n g e n " . I f e w r i n « t n i m o n t e siehe „ E l e k t r i s c h e Messinstrumente". M e t a c h r o m b e l z e siehe „ C h r o m b e i z e n " . M e t a k a l i n . Festes Desinfektionsmittel, der Zusammensetzung nach ein Kresolseifenpraparat, und zwar besteht es a u s 80 % einer k r i s t a l l i s i e r t e n D o p p e l v e r b i n d u n g von m-Kresolkalium + 3 mol. m-Kresol mit 20 % Seife.
Metalle —
Metallfirbung.
697
Das Metakalin enthalt also 73,54 % reines m-KreSol, welches ja das bakteriologisch wirksamste und dabei am wenigsten giftige Phenol ist. Es stellt fm Gegensatz zu den sonstigen Kresoldesinfektionsmitteln kein Gemisch, sondern einen chemisch einheitlichen Körper dar, weil es keine Isomeren und Homologen des m-KresoIs enthalt Seine Desinfektionskraft ist recht bedeutend. Die Metakalin-Darstellung wurde nur möglich durch das D.R. P. 156761, welches die Bildung der erwähnten Doppelverbindung von m-Kresolkalium mit 3 mol. m-Kresol umgreift. Der bequemen Dosierung halber kommt das Metakalin in Form von Tabletten in den Handel. Metakalin 10 Tabletten zu je 1 g \ „ 4 „ „ „ 2,5 g | „ 10 g Substanz J
Mk. 0,50 mit 25 •/. Rabatt
Metalle. Spe«. Gew. Aluminium . Antimon . . . Baryum' . . . Blei Calcium . . . Chrom . . . . Eben, rein . Schmiedeeisen . . . Stahl Weisses Gusseisen . . . Graues Gusseisen . . . Gold Iridium . . . Kadmium . . Kalium . . . Kobalt.
Harte zogen:
Scb. P. ° C .
2,67 6,71 4,00 11,367 1,58 6,8 7,85-7,88
+ +
+ 334 bei Rotglut über 2000 + 1800
7,79—7,85 7,60-7,80
+1500-1600 +1300-1400
Spez. Gew. Kupfer. . . .
660 425
7,58—7,73
+
1050
7,03—7,13 19,265 22,40 8,65 0,865 8,5
+ +
1200 1064
I .«n^ttn . . .
Lithium . . Magnesium Mangan , . Natrium . . Nickel . . . Osmium . . Palladium . Platin . . . Quecksilber Rubidium . Silber . . . Strontium . Thallium . Wismut . . Zink
+ 315 + 62,5
. . . . . . . . . . . . . .
Zirkonium . .
8,95 6,05 0,594 1,74 bis 8,0 0,974 8,9 22,45 11,4 21,50 13,596 1,52 10,468 2,50 11,8 9,82 6,91 7,30 4,15
e i n i g e r M e t a l l e , auf H a r t e des
Aluminium Eisen: Graues Gusseben . Schmiedeeisen . . Gold Kadmium
. . .
. . 17,3
+
1090
+ 180 700-800 + 1900 + 95,6 + 1500 ca. 2500 + 1700 + 1800 -42 + 38,5 + 1000 bei Rotglut h 290 -270 -423 -235 -2000
+
Bleis -
Kupfer Platin SUber Wismut
. . . 64,0 . . . 60,7 . . . 10,7 . . . 6,9
Scb. F. ° C .
1 be
.
19.3
. . . .
13 3 3,3 117 1.7
Metalle: Fverrt Brot. & Oo., New York, Mo«, i n . i Btone Street (a. In».-Anh. S. IS).
Metallguss jeder Art: 'Volkmar llänig & Oo., Heidenau-Dresden.
I Friedrich Heckminn, Berlin SO. 16, Brücken|
atrane 6 b (n Iuermte).
Metallfadenlampen. Allgemeine Bezeichnung aller elektrischen OlQhlampen, deren Faden im Gegensatz zur Kohlenfadenlampe aüs Metallen oder Metallegierungen bestehen, so O s m i u m 1 a m pl e (s. d.), M o l y b d ä n I a m p c (s. d.), T a n t a l l a m p e (s. d.), W o 1 f r a m 1 a m p e (s. d.) und Z i r k o n l a m p e (s. d.). Metallfarben siehe „ B r o n z e f a r b e n " . MetalltSrbnnfr ( g a l v a n i s c h e M e t a 11 f ä r b u n g; Metallc h r o m i e ; G a l v a n o c h r o m i e ) . Hierher gehört die O x y d i e r u n g , die P 1 a t i n i e r u n g , das B r ü n i e r e n u. s. w. — Gegenstand der
698
Metallfarbung.
Metallfärbung können fast alle Metalle und ihre Legierungen werden. Hauptsächlich kommen S i l b e r , K u p f e r und K u p f e r l e g i e r u n g e n sow i e E i s e n In B e t r a c h t . 1. F ä r b e n d e s S i l b e r s (Oxydieren). Zur Herstellung von s o g . Altsilber verwandelt man die Oberfläche in Silbersulfid. Nach B u c h n e r 1 ) verwendet man mit Vorteil dazu folgende L ö s u n g e n :
Schwefelammonium
Anwendung
I
II
m
s
8
e
1,0
. . . .
. . .
— —
—
1 kg bei 100° C.
5,0
—
4,0 8,0
—
— —
1 kg bei 7 0 - 8 0 ° C.
10,0 1 kg kalt
D i e F a r b e wird gelbbraun und später dunkejblauschwarz. Nach der B e handlung wird der Gegenstand mit H j O und Bimssteinmehl oder mit W e i n steinpulver gebUrstet. Will man ein s c h ö n e r e s Schwarz erzielen, so taucht man den G e g e n s t a n d zuerst in eine Quecksilberoxydulnitrat-Lösung, spült mit HiO a b und behandelt dann mit einer der Sulfidlösungen. 2. B r ü n i e r e n v o n K u p f e r . Man reibt den Gegenstand mit sehr fein gemahlenem Caput mortuum ( P o l i e r r o t ; gemahlenem Blutstein) oder mit Schwefelantimon oder schliesslich mit einem Gemisch beider trocken ein, wozu man sich weichen Leders bedient. D a s Antimonsulfid erzeugt hierbei schwarzbraune, das Eisenoxyd rein braune T ö n e . Weiter kann man zum Brünieren von Kupfer den Gegenstand soweit anwärmen, dass er eben noch angefasst werden kann, und ihn dann mit folgender Lösung einreiben: 10 g Kaliumnitrat, 10 g Kochsalz, 2 0 g Chlorammonium, 2 0 g Ammoniumazetat und 6 0 ccm E i s essig werden in 1 1 H ä O g e l ö s t ; ferner kann man die gut gereinigten G e g e n stände durch Eintauchen in kochendes W a s s e r vorwärmen und sie dann in folgendes B a d t a u c h e n : 15 g Kaliumchlorat, 7 g Kaliumnitrat, 2 0 g Natriuinsulfat, 2 0 g Chlorammonium und 4 0 0 ccm Essigsäure werden in 1 1 HjO g e löst. Schliesslich wird folgende Lösung warm empfohlen, die ebenfalls kochend zur Verwendung gelangt und ein Vorwärmen des zu färbenden G e g e n standes e r f o r d e r t : In 1 1 HsO löst man 5 g neutr. Kupferazetat und 2,5 g Chlorammonium; die Lösung wird auf Y* 1 eingedampft, dann 3 0 ccm Eisessig zugesetzt, 5 Minuten gekocht, der geringe Niederschlag abfiltriert und das Flltrat auf 4 1 verdünnt. Bei allen diesen Verfahren ist nachfolgende Behandlung mit der WachsbQrste anzuraten. 3. R o t f ä r b e n v o n K u p f e r . Nach dem D. R. P. 149 5 6 6 taucht man die G e g e n s t ä n d e in ein bei Rotglut erhaltenes B a d von geschmolzenem Kaliumnitrit; die Färbung schreitet von Gelbbraun bis zum leuchtenden Rot fort. Oder- man erhitzt den Gegenstand zum Glühen und bestreut ihn unter dauerndem Erhitzen und W e n d e n mit Nitriten. Ist der gewünschte Farbenton erreicht, s o lässt man abkühlen und entfernt die anhaftende Schmelze durch Abspülen mit H , 0 . Nach dem D . R. P . 152 5 8 6 erhitzt man die kupfernen Gegenstände auf Kirschrotglut, kühlt dann auf Schwarzglut a b und taucht nun plötzlich in eine Eisenchloridlösung ( 1 2 g f e s t e s FejCl« in 1 I dest. HiO), worin rote bis violette F a r b e n t ö n e erhalten werden können. F e r n e r ist d a s D . R. P . 153 3 0 8 zu nennen, wonach man eine Rotfärbung (sogenannte B l u l b r o n z e ) erzielt, indem man die kupfernen Gegenstände zunächst b i s zur Rotglut erhitzt; hierbei b e d e c k e n sie sich mit einer Schicht, die innen a u s Kupferoxydul, a u s s e n a u s Kupferoxyd besteht. Nach dem Erkalten wird der Gegenstand mittels P o l i e r s c h e i b e poliert, bis die schwarze C u O - S c h i c h t entfernt ist und die rote C u j O - S c h i c h t hervortritt. ' ) G. B a c h n e r „Die MetallfXrbungen", gllvanlSchen Metallniederschläge", Berlin 1896.
sowie S t e i n a c h
& Buchner
„Die
Metallfarbung.
699
Nach dem D. R. P, 163 067 aberzieht mau hochglanzpolierte Kupfergegenstande galvanisch mit As oder Sb, wobei zur Herstellung des B a d e s ein Antimon- oder Arsensalz in KCN-Lösung gelöst und dann in FejCU Losung gegossen wird, bis der entstandene Niederschlag sich wieder löst; 'als Anode dient ein Eisenblech. Die galvanisch überzogenen Gegenstände werden auf Kirschrotglut erhitzt und zuletzt nochmals poliert. Man erhalt einen festhaftcnden u n d gegen äussere Einflösse sehr widerstandsfähigen Uberzug, der Farbenschattierungen, von Rot bis Violett a u f w e i s t 4. S c h w a r z f ä r b e n v o n K u p f e r . Man benutzt Schwefelammoniumlösung, in der man etwas Schwefel gelöst hat, und tragt sie mit Lappen auf den stark erwärmten Gegenstand auf. Die Behandlung wird mehrfach wederholt und schliesslich der Gegenstand mit einem Tropfen Olivenöl abgerieben. Von der physik. techn. Reichsanstalt wird folgende „Schwarzbeize" empfohlen: In 11 H>0 löst man 300. g Kupfernitrat und 12 g Silbernitrat; kristallisiert Cu-Salz aus, so muss noch zugesetzt werden. Die Gegenstände werde» mit verd. HCl (1 l H , 0 + 1 1 HCl) 5—10 Minuten gebeizt und dann in die auf 45" C. gebrachte Kupferlösung eingetaucht bezw. damit bepinselt, Nach dem. Trocknen, d a s recht langsam geschehen soll, erscheint der Gegenstand grfln; durch starkes Erhitzen Aber Kohlenfeuer wird er tiefschwarz. Nach dem Erkalten behandelt man ihn mit der Wachsbürste oder reibt ihn mit ö l ein. 5. P a , t i n j e r u n g v o n K u p f e r . Die Patina wird nur schön, wenn sie sehr langsam erzeugt wird. Zuerst stellt man den braunen Grundton dar, indem man d e n Gegenstand mit einer stark verdünnten Schwefelammoniumlösung behandelt; ?s darf nur ein lichtes Braun entstehen. Dann, tragt oder bürstet man auf den getrockneten Gegenstand folgende Lösung a u f r 4 g Kaliumbioxalat, 8 , g Chlorammonium, 8 g Kochsalz und 50 g Eisessig i n . 1 1 HiO, {vgl. auch die Vorschrift unter 8. „Patinierung von Messing")- Die Behandlung rauss häufig wiederholt werden, worauf man langsam, jedesmal trocknen lässt, ohne abzuspülen. Wünscht man eine Patina von blaugrünem Ton, s o bestreicht man den Gegenstand vor dem letzten Trocknen mit einer Lösung von Ammoniumkarbonat. Die getrocknete Patina wird mit einer weichen reinen Bürßte oder mit der Waschbürste nachbehandelt. — Neuerdings zieht man die Elektrolyse immer mehr zur Patinierung heran, und zwar erzielt man nach Setljk durch Einhangen des Objektes (Kupfer, Messing oder Bronze) als Anode.in eine 4 % ige Salmiaklösung mit einem Strom v o n 2 V..Spannung ziemlich rasch eine schöne, erst rote, dann grüne Patina, Nach dem 0 . R. P. 93 543 soll man schwache Lösungen von Karbonaten als Elektrolyt verwenden und mit einem Strom von 1 Amp. auf 1 qm Flache und 3 V. Spannung arbeiten, doch erscheint das Verfahren mit Salmiak besser. 6. B r ü n i e r e n v o n M e s s i n g . Man taucht die Gegenstande in eine Lösung von 10 g Kaliumpermanganat, 50 g Eisenvitriol und 5 g HCl in 1 1 H:0. Ein helles Braun erzielt man durch Behandeln mit folgender Lösung: 20 g AsjOj und 20 g K a CO a werden mit 200 g H , 0 bis zur vollständigen Lösung gekocht, dann auf 2000 ccm verdünnt, worauf man 500 g gelbe Schwefelammoniumlösuifg zusetzt. Beim Gebrauch sind die Gegenstande ganz einzutauchen, schnell mit HiO Abzuspülen, trocken zu reiben und zu lackieren. Auch, erreicht man eine Brünierung durch trocknes Bürsten in der unter 2 ,.Brünieren von Kupfer" erörterten Weise, d. h. mit Eisenoxyd, Antimonsulfid sowie Arsensulfid; durch geeignete Mischung dieser Substanzen und kürzere oder längere Behandlung kann man Töne von Hellbraun bis Schwarz erzielen. 7. S c h w a r z f a r b e n v o n M e s s i n g . Am besten behandelt man die Gegenstande mit folgender Kupferoxydammoniumlösung, die schon kalt wirkt: Man gibt in eine Flasche 1 1 Ammoniak (sp. G. 0,96) und 125 g CuCO* (Bergblau), schüttelt, bis fast samtliches CuCOt gelöst ist, und verdünnt mit ] /i 1 HiO; die Lösung ist gut verschlossen aufzubewahren und von Zeit zu Zeit mit etwas NHa aufzufrischen. In der Lösung werden die Gegenstande nach einiger Zeit schwarz; befriedigt die Tiefe des Tones noch nicht, so taucht man zum zweitenmal ein. Vor der Behandlung sind die Gegenstande sorgfaltigst zu reinigen; Anfassen mit den Händen erzeugt Flecken. Nach dem Oxydieren
Metallin — Metallseifen.
700
spfllt man gut ab und überzieht nach dem Trocknen zweckmässig mit schwarzem Firnis. Auch mit der unter 4. „Schwarzfärben von Kupfer" empfohlenen Schwarzbeize lassen sich Messinggegenstände schwarz färben. 8. P a t i n i q r u n g v o n M e s s i n g u n d B r o n z e . Das Verfahren ist dem zur Patinierung von Kupfer sehr ähnlich: Man brüniert zuerst mit schwacher Schwefelleberlösung hellbraun und taucht dann in die unter 4 „Patinierung von Kupfer" beschriebene Lösung oder aber in folgende, ebenfalls empfehlenswerte ein: 10 g Chlorammonium, 10 g Weinstein, 45 g Kochsalz, 80 g Kupfernitrat und 60 ccm Eisessig werden in 1 1 H 2 0 gelöst. Im übrigen ist die Behandlung genau dieselbe wie bei der Kupferpatinierung, zu der sich die hier gegebene Lösung übrigens auch verwenden lässt. Stets wird man eine gute Patina nur erzielen, wenn man langsam vorgeht. Auch das unter 5. beschriebene elektrolytische Verfahren der Patinierung unter Beinutzung eines Elektrolyten von NH4C1 lässt sich besonders vorteilhaft zur Patinierung von Messing und Bronze verwenden. 9. S c h w a r z f ä r b u n g v o n E i s e n u n d S t a h l . Zur Erzeugung der jetzt beliebten oxydierten Artikel aus Eisen taucht man diese nach sorgfältiger Reinigung in kochendes H 2 0 und dann sogleich in eine Lösung von 1 T. Kaliumbichromat in 10 T. H 2 0. Dann lässt man an der Luft trocknen und erhitzt hierauf über offenem, stark glühendem, jedoch nicht russendem Kohlenfeuer. So erzielt man schwarzbraune Färbungen; durch mehrmalige Wiederholung des ganzen Verfahrens und recht starkes Erhitzen erhält man blauschwarze bis tiefschwarze Töne. 10. B r ü n i e r e n v o n E i s e n u n d S t a h l (hauptsächlich für Gewehrläufe benutzt): Man trägt eine Lösung aus 125 g Kupfersulfat, 160 ccm HNOa, 1 1 H 2 0 und 160 ccm Alkohol in dünner Schicht auf und lässt 3—4 Stunden liegen. Der dann gebildete zarte Rost wird mit feinen Kratz- und Borstenbürsten entfernt. So verfährt man im Verlaufe von drei Tagen etwa 6 mal, wäscht anhaftende Säurespuren mit siedendem H 2 0 ab, trocknet, glättet mit einem Polierholz und reibt schliesslich mit Olivenöl ein. Ahnlich verfährt man auch zum Brünieren unter Benutzung eines Gemisches von 1 1 Antimonchlorür mit V* 1 Olivenöl: Die gut durchschüttelte Emulsion wird auf den schwach angewärmten Lauf aufgetragen; nach 24 Stunden ölt man den Lauf ein und reibt ihn sorgfältig ab. Durch immer wiederholte derartige Behandlung erhält man in etwa 8 Tagen eine schöne gleichmässige Brünierung, worauf schliesslich mit der Wachsbürste oder dem Polierstahl nachbehandelt wird. Metallin siehe „ K o b a l t l e g i e r u n g e n". Metallkarbide siehe „ K a r b i d e". Metalllacke: Dr. Max Linkestr.
Ascher 29.
t
Co.,
Berlin
\V.
n,
I Chcmischc Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim a. M. I Knauth & Weidinger, Dresden-N.
M e t a l l l e g i e r u n g e n siehe unter „ A l u m i n i u m l e g i e r u n g e n " , „ A n t i m o n l e g i e r u n g e n", „ B l e i l e g i e r u n g e n", „ K a d m i u m iegierungen", „Eisenlegierungen" u. s. w. sowie unter . . B r o n z e n". M e t a l l o c h r o m i e siehe „ M e t a l l f ä r b u n g " . Metall-Putz-, - P o l l e r - und - S c h l e i f m i t t e l . Als solche dienen S c h m i r g e l , T r i p e l , W i e n er K a l k , S c h l ä m m k r e i d e , B i m s s t e i n , Z i n n a s c h e , S t e a r i n ö l (Polieröl), E n g l i s c h r o t sowie zahlreiche besondere Präparate, die aus den genannten und andern Stoffen und Mischungen bestehen. Metall-Putz-, -Polier- und -Schleifmittel: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim a. M.
I Dr. R. Jilrgensen, I Mayer & Schmidt,
Prag-Zizkow. Offenbach.
M e t a l l s c h l ä u c h e siehe „ S c h l a u c h e". Metallseifen. Allgemein versteht man darunter fettsaure Salze der Schwermetalle. Das D. R. P. 148 794 bezweckt in einfacher Weise die Herstellung billiger Lösungen der Metallseifen zur Verwendung als Anstrich-, Imprägnier- und
Metallüberzüge —
Meteorologische Instrumente.
701
Desinfektionsmittel, so insbesondere der fett- und harzsauren Salze des Cu, Fe, Pb, Mn, Co, Ni, AI, Zn, Mg, Sn, Sb, Ag und Hg. Das Verfahren beruht im wesentlichen auf der Verwendung von Phenolen (Karbolsäure, Kresolen, insbesondere der rohen Karbolsäure" des Handels) eventuell unter Bildung bezw. Benutzung von Alkali bezw. Ammoniumseifen als Lösungsmittel der Metallseifen, wobei in Wasser unlösliche oder lösliche Phenollösungen von Metallseifen erhalten werden. Um beispielsweise eine Kupferseifenlösung herzustellen, wird einer Rohkresolkaliseifenlösung, welche auf 5 Teile in Natronlauge löslichen Rohkresols 3—5 T . einer wasserlöslichen Kalifettsäureseife enthält, eine wässerige Kupfersulfatlösung in entsprechender Menge zugesetzt. Dabei scheidet sich die entstehende Kupferseife nicht als Niederschlag aus. wie dies bei Einwirkung des Kupfersulfates auf eine wässerige Alkaliseifenlösung der Fall ist, sondern geht unmittelbar in das Kresol über, während das gleichzeitig gebildete Kaliumsulfat in wässerige Lösung geht oder zum Teil ausfällt. Es bilden sich glatt zwei Schichten, welche sich gut trennen lassen. Nach dem Abheben der dicklichen, schön grün gefärbten Kresolschicht hat man in dieser eine Lösung der von Kaliumsulfat freien Kupferseife, ohne dass letztere, wie bei dem üblichen Zersetzen von wässerigen Alkaliseifenlösungen mittels eines Kupfersalzes, einem langwierigen Auswaschen zwecks Entfernung des neben der Kupferseife gebildeten Alkalisalzes unterzogen werden müsste. J e nachdem die Seife ganz oder teilweise in die Metallseife übergeführt wird, werden unlösliche oder wasserlösliche Produkte erhalten. Man kann auch Fett- oder Harzsäuren in Phenol od. dgl. lösen und auf die Lösung behufs Bindung der Säure bezw. Bildung der Seifen entweder nur Metalloxydverbindungen oder zum Teil auch Alkalien einwirken lassen. Man kann auch in bekannter Weise hergestellte Metallseifen mit Phenolen oder mit Phenolen und Alkaliseifen mischen. — Nach dem Zusatz-D. R. P. 148 795 kann man die im Hauptpatent verwendeten Phenole ganz oder teilweise durch Teer- oder Petroleumkohlenwasserstoffe ersetzen, wobei man ebenfalls unter Anwendung genügender Mengen von Alkali- oder Ammoniumseifen wasserlösliche Metallseifenlösungen erhält. Es werden also die Metallseifen zusammen mit den Kohlenwasserstoffen oder den Kohlenwasserstoffen und Phenolen in wasserlösliche Form gebracht. Die erhaltenen Produkte, besonders bei Anwendung von leichten Kohlenwasserstoffen, wie Petroleumäther, Benzin, Petroleum, Benzol, oder von Gemischen solcher mit Phenolen, haben sich in der wasserlöslichen Form besonders zur Bekämpfung unterIrdischer Schädlinge als geeignet erwiesen. Das Verfahren zur Herstellung der Metallseifenlösungen ist dem des Hauptpatentes analog. Metallseifen:
Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim a. M.
M e t a l l ü b e r z ü g e siehe unter „ G a l v a n o s t e g i e " , „Metallf ä r b u n g " , „ P l a t t i e r e n " , „ V e r b l e i e n", „ V e r g o l d e n " , „V e r k u p f e r n", „ V e r m e s s i n g e n", „V e r n i c k e 1 n", „ V e r p l a t i n i e r e n " , „V e r s i 1 b e r n", „V e r s t ä h 1 e n", „ V e r z i n k e n " und „ V e r z i n n e n". M e t a n i l s ä u r e (m-Amidobenzolsulfosäure) siehe unter „ B e n z o l v e r b i n d u n g e n".
Meteorologische Instrumente.
A n e m o m e t e r s. d. B a r o m e t e r siehe unter „ B a r o m e t r i e " . Hygrometer: H y g r o m e t e r nach D a n i e l l , mit eingebranntem Goldring auf Stativ mit Thermometer Mk. H a a r h y g r o m e t e r nach K o p p e , in abnehmbarem Blechgehäuse, mit einschiebbarer Kontrollmembran, mit Thermometer in '/& 0 C. geteilt „ R u n d e H y g r o m e t e r in schwarzpolierter Holzfassung, Metallteile von Nickel, Skalengrösse 8 0 mm „ T i s c h h y g r o m e t e r nach Dr. F l e i s c h e r , mit T h e r m o m e t e r . . . .
5,50 50,00 4,50 20,00
702
Methanol — Methylalkohol.
P s y c h r o m e t e r nach A u g u s t , die Thermometer etwa 500 mm lang, aus Normalglas, Teilung in ' s , mit Prüfungsschein des Kaiserl. Normal-Eichamts Mk. 45,00 D a s s e l b e , mit Handventilator „ 55,00 1 P s y c h r o m e t e r nach A u g u s t , die Thermometer 350 mm lang, in j ° C . geteilt . „ 30,00 D a s s e l b e , mit Handventilator „ 40,00 A s p i r a t i o n s - P s y c h r o m e t e r mit geprüftem Thermometer „ 75,00 A s p i r a t i o n s - P s y c h r o m e t r o g r a p h mit Handbetrieb und zwei Minimumthermometern „ 60,OD R e i s e - u n d F e n s t e r - A s p i r a t i o n s - P s y c h r o m e t e r , mit Handbetri eb, zwei Qaecksilberthermometern und Befestigungsschrauben. . r 100,00 S e l b s t r e g i s t r i e r e n d e r Hygrograph nach R i c h a r d F r è r e s . . „ 125,00 O m b r o m e t e r (Regenmesser): K l e i n e s Ombrometer ., 10,Oo Grosses „ Modell der Königl. Seewarte „ 25,00 R e g e n - und S c h n e e m e s s e r , Wiener Modell Mk. 35,00 u. 50,00 R e g e n m e s s e r nach Dr. H e l l m a n n Mk. 17,00 E l e k t r i s c h r e g i s t r i e r e n d e R e g e n m e s s e r , kompl. mit allemZubehör „ 500,00 Mechanisch registrierender Regenmesser „ 160.00 T h e r m o m e t e r siehe „ T h e r m o m e t r i e s T h e r m o h y g r o s k o p e , vereinigen ein Metallthermometer mit einem Hygrometer, mit Halter in Messing • . . . . „ 20,00 W e t t e r t e l e g r a p h , bestehend ausThermohygroskop undAneroidbarometer. Je nach Grösse und Ausstattung der Apparate und des Gehäuses Mk. 60,00—200,00 W i n d f a h n e mit durchgehender, bis zum Beobachtungsraum geführter Stange mit Zeiger; letzteres spielt über einer, an der Decke des Zimmers angebrachten Windrose Mk. 36,00 Wildsche W i n d f a h n e mit Stärketafel •. „ 42,Oo Registrierende Windfahne „ 300,00 Wolkenspiegel 15,00 Meteorologische Instrumente: Georg Schmidt k v. d. Eitz, Schmiedefeld, Krs. Schleusingcii (8. Ins.-Anh. S. 9).
K e t h a n a l siehe „ F o r m a l d e h y d " . fttethylacetanUtd siehe „E x a 1 g i n". TVTethylal. Ein dem A z e t a l ( s . d . ) entsprechendes Kondensationsprodukt. Der Zusammensetzung nach ist es Methylendimethylather C H , ( 0 . CH,),. Zur Darstellung oxydiert man Methylalkohol durch Erwärmung mit MnOi, + HiSO« und lasst das Reaktionsprodukt überdestillieren. D a s Destillat, das nebeq .Methylal noch Methylalkohol, Ameisensäure und H»Q enthalt, rektifiziert man und fangt die zwischen 40 und 50° übergehenden Anteile auf. Man entwassert die^e Fraktion zunächst mit CaCls, dann mit geglühtem KiCOj und fraktioniert nun so lange, bis man ein bei 42° vollständig übergehendes Produkt erhalt. Farblose, bewegliche, neutrale, nach Chloroform -und Essigäther riechende Flüssigkeit vom sp. G. (bei 15») 0,855, S. P. 42°, löslich In 3 T . HjO, mischbar mit Alkohol, Äther und Olen. Man verwendet'es medizinisch, und zwar ausserlich als schmerzstillende Einreibung ( I T . Methylal, 30 T. Olivenöl), innerlich in Gaben von 1—5 g als Schlafmittel sowie in Gaben von 30—50 g eingeatmet als Anästhetikum. Methylal. techn 1 kg Mk. r>,:">0 „ ehem. rein 1 „ „ 6,">0 H e t h y i a l d e h y d siehe „ F o r m a l d e h y d " . M e t h y l a l k o h o l (Holzgeist; Holzalkohol; Alcohol methylictis). CHjOH. Zur Gewinnung geht man in der Technik von dem rohen H o l z e s s i g ( s . d . ) aus, wie er bei der H o l z v e r k o h l u n g ( s . d . ) entsteht. Man destilliert den rohen Holzessig aus kupierter Blase mit drei auf-
Metylalkohol.
703
gesetzten Pistoriusschen Becken; samtlicher Methylalkohol ist übergegangen, wenn das sp. G. des aus dem Kühler ausfliessenden Destillats von 0,9 auf 1 gestiegen ist. Der erhaltene r o h e H o I z g e i s t . d e r eine grünlichgelbe, unangenehm riechende Flüssigkeit bildet, wird zur Entfernung der mannigfachen Beimengungen mit ca. 2 % Kalk versetzt und dann nach mehrstündigem Stehen aus einem Rektifikationsapparate mit sechs Pistoriusschen Becken abdestilliert; der Apparat gleicht den für die Rektifikation von Spiritus benutzten (vgl. Artikel „R e k t i f i k a t i o n"). Das farblose Destillat (sp. G. 0,816) wird beim Stehen braun und trübt sich beim Mischen mit Wasser milchig. Man versetzt es mit HjO bis zum sp. G. 0,935, lasst es mehrere Tage stehen, zieht die Flüssigkeit von der Öligen Schicht ab, versetzt mit 2 % Kalk und destilliert; das Destillat endlich wird mit 0,1—0,2 % HiSO« gemischt und rektifiziert, wobei man die zwischen 64 und 66° C. übergehende Fraktion auffängt. Der so rektifizierte Holzgeist enthalt stets noch A z e t o n , das für viele Verwendungszwecke schädlich i s t Zur Entfernung desselben sind verschiedene Methoden vorgeschlagen worden; meistens stellt man reinen Methylalkohol so dar, dass man zuerst einen Methylester bildet, diesen von der Flüssigkeit trennt, durch KOH zersetzt und dann den Methylalkohol durch Destillation im reinen Zustande gewinnt. So stellt man z. B. aus reinem Holzgeist, konz. HjSOt und Kallumbioxalat den O x a l s ä u r e m e t h y l e s t e r dar, oder man verbindet Holzgeist mit Natriumformiat und HCl zu A m e i s e n s ä u r e m e t h y l e s t e r , worauf man in der oben angedeuteten Weise weiter verfährt; auch B e n z o e s ä u r e m e t h y l e s t e r Tiat man in derselben Richtung benutzt. Nach dem D. R. P. 138442 erhält man Methylalkohol durch Elektrolyse von Natriumazetat mit Natriumperchlorat. Das Amer. Pat, 774 824 und' das Franz. Pat. 352 687 wollen Methylalkohol aus Methan darstellen, und zwar soll man dieses Gas nach dem ersteren Patent Uber erhitzte Metaüoxyde (z. B. FaO») leiten, während das andere Patent Wasserstoffsuperoxydlösung oder Sulfomonopersäure als Oxydationsmittel verwendet, durch welche das Methan hindurchgeleitet wird. Reiner Methylalkohol ist eine farblose, schwach riechende, mit ntchtleuchtender Flamme brennende Flüssigkeit; sp. G. (bei 15') 0,7984; S. P. 66°. Er mischt sich in allen Verhältnissen mit HiO, Alkohol, Äther und Chloroform. Holzgeist wird zur Bereitung von Firnissen und Polituren sowie zum Denaturieren von Spiritus benutzt, während reiner azetonfreier Methylalkohol zur Därstellung von Teerfarbstoffen dient. F r U u i g i D e n W a a i e r j e h a l t bestimmt min t u t dem (pez. Gew. unter Benutzung folgender Tabelle von D l t t m i r und F a w * i 1 1 , welche sich auf eine Temperatur von 15,68° bezieht. Gew. % Methylalkohol 1 2 4 6 8 10 13 14 16 18 20 22 24 68 20 24 36 33 23
Spez. Gew. bei 15 ¿6»
Gew. % Methylalkohol
Spez. Gew. bei 15,56°
Gew. «U Methylalkohol
Spez. Gew. bei 15,56°
0,99729 0,99554 0,99214 0,98893 0,98569 0,98262 0,97962 0,97668 0,97379 0,97039 0,96808 0,96624 0,96238 0.H5949 0,95655 0,95355 0,95053 0,94732 0,94399
38 40 42 44 46 48 60 51 52 53 54 55 56 57 68 59 60 61 62
0.940.1& 0,93697 0,93335 0.92975 0,92610 0,92237 0,91855 0,91661 0,91465 0,91267 0,91066 0,90863 •0,90657 0,90 MO 0,90239 0,90026 0,89798 0,89580 0,89358
63 64 66 66 67 68 69 70 71 72 73 74 76 76 77 78 79 80 81
0,89133 0,88905 0,88676 0,88443 038208 0,87970 0,87714 0,87487 0,87262 0,87021 0,86779 0,86535 0.P6290 0,86012 0,85793 0,85542 0,85290 0,86035. 0,84779
Gew. •/„ Methylalkohol 82 83 84 85 86 87 88 8« 90 91 92 93 94 95 96 97 98 39. 100-
Spez. Gew. bei 15,56°
'
034521 0.84262 0,84001 033738 033473 0,83207 0,82838 032668 032398 031123 031849 031672 031293 031013 0,80731 030(48 0,80164 0,78876 0,7958!'
704
Methylamin — Methyläthylketon.
Im übrigen gilt für chemisch reinen Methylalkohol folgendes. 1. N i c h t f l ü c h t i g e S t o f f e : Beim Verdunsten von 80 ccm Methylalkohol auf dem Wasserbade darf kein wägbarer Rückstand bleiben. 2. Auf f r e i e S ä u r e n prüft man mit blauem Lackmuspapier, welches nicht gerötet werden darf. 3. Ä t h y l a l k o h o l : Man erhitzt Methylalkohol mit H2SO4, verdünnt mit II 2 0 und destilliert; das Destillat darf nach Zusatz von KMnO«, dann H9SO. und zuletzt Natriumthiosulfat durch verdünnte Fuchsinlösung nicht violett gefärbt werden. 4. A l d e h y d e : Eine Mischung von Methylalkohol mit konzentrierter Natronlauge muss farblos bleiben. 5. A z e t o n : Versetzt man 10 ccm Methylalkohol mit Natronlauge und wässeriger Jod-Jodkaliumlösung, so darf auch bei längerem Stehen keine Trübung von Jodoform auftreten. 6. E m p y r e u m a t i s c h e S t o f f e erkennt man am besten durch den Geruch, wenn man einige Tropfen Methylalkohol zwischen den Händen verreibt. 7. P e r m a n g a n a t p r o b e : Versetzt man 10 ccm Methylalkohol mit 2 Tropfen Kaliumpermanganatlösung (1 : 1000), so darf die entstehende rosarote Färbung innerhalb 10 Minuten bei 15 0 nicht vollständig verschwinden. Will man den genauen Gehalt der Handelsware an Methylalkohol bestimmen, so bedient man sich der Methode von K r ä m e r (Verbesserung der K r e l l sehen Methode); dieselbe beruht auf der Tatsache, dass der Methylalkohol bei Einwirkung von Phosphoibijodid quantitativ in Jodmethyl übergeführt wird, während seine Verunreinigungen nicht so reagieren. Die Ausführung des Verfahrens geschieht wie folgt: Man gibt in ein kleines Kölbchen von etwa 60 ccm Inhalt 30 g Phosphorbijodid (Zweifachjodphosphor) PJ«, verbindet das Kölbchen mit einem Rückflusskühler, lässt durch einen Tropftrichter 10 ccm Methylalkohol tropfenweise zufliessen und gibt dann noch 10 ccm einer Lösung von 1 T. Jod in 1 T. Jodwasserstoff (spez. Gew. 1,7) zu. Hat man die Lösung kurze Zeit digeriert, so lässt man erkalten, verbindet mit einem Kühler (der wegen der grossen Flüchtigkeit des Jodmethyls vorzüglich wirken muss!) und destilliert im Wasserbade, wobei man einen graduierten Zylinder vorlegt, der etwas Wasser enthält. Nach beendeter Destillation spült 0man die Kühlröhre mit etwas Wasser nach, schüttelt das Destillat gut durch und liest bei 15 die Anzahl ccm des abgeschiedenen Jodmethyls ab. 5 ccm reiner Methylalkohol geben nach K r e l l 7,19 ccm CH a J von 15°; man kann daher mit Berücksichtigung des spez. Gew. des Methylalkohols leicht seinen Prozentgehalt aus der gefundenen Jodmethylmenge berechnen. Ausser dem chemisch reinen Methylalkohol kommen geringere Sorten in den Handel, die die oben angeführten Prüfungen auf Verunreinigungen nicht aushalten. Für diese Handelssorten garantieren die Produzenten laut Vereinbarung folgende Eigenschaften: 1. Methylalkohol soll nicht unter 9 9 0 Tralles (spez. Gew. 0,7995) haben. 2. Es sollen sich höchstens 0,7 *L Azeton nach der K r ä m e r sehen Methode finden. 3. Es sollen mindestens 95 0 / o des Methylalkohols innerhalb e i n e s Grades des hundertteiligen Thermometers überdcstillieren. 4. Der Alkohol darf, mit der doppelten Menge 86 °/ n iger Schwefelsäure versetzt, höchstens eine lichtgelbe Färbung annehmen. 5. 1 ccm einer Lösung von 1 g Kaliumpermanganat im Liter darf durch 5 ccm des Alkohols nicht sofort entfärbt werden. 6. 25 ccm müssen bei einem Zusatz von 1 ccm Bromlösung, wie solche durch die deutsche Zollbehörde bei der Untersuchung des zum Denaturieren bestimmten Holzgeistes vorgeschrieben ist (1 T. Brom in 80 T. 50 °/ n iger Essig' säure), noch gelb bleiben. 7. Der Alkohol muss, mit einer beliebigen Menge Natronlauge ver* setzt, farblos bleiben. Die K r ä m e r sehe Methode zur Bestimmung des Azetons beruht auf der Tatsache, das* das Azeton durch Jod bei Gegenwart von Alkalien quantitativ in J o d o f o r m verwandelt wird« während der Methylalkohol und die sonstigen Verunreinigungen des Holzgeistes dabei kein Jodoform bilden. Die Methode wird, wie folgt, ausgeführt: Man bringt in einen mit Glasstopfen versehenen Mischzylinder von 60 ccm Inhalt zunächst 10 ccm Doppelnormal-Natronlauge, hierzu 1 ccm d?3 zu untersuchenden Methylalkohols und nach gutem Umschütteln 6 ccm Doppelnormal-Jodlösung. Nach einigem Stehen fügt man 10 ccm alkoholfreien Äther hinzu und schüttelt aufs neue. Man liest das Volumen der sich trennenden Ätherschicht ab, nimmt davon mittels Pipette einen aliquoten Teil (etwa 5 ccm) heraus und lässt auf einem tarierten Uhrglas verdunsten, wobei das Jodoform in gelben Kriställchen zurückbleibt. Man stellt das Uhrglas dann kurze Zeil über HgSO« und wägt. 394 T. Jodoform entsprechen 58 T. Azeton. Berücksichtigt man das spez. Gew. des fraglichen Holzgeistes, so lässt sich daraus der Azetongehalt leicht berechnen. Holzgeist, t e c h n . (90°/o) dopp. gerein. ( 9 4 — 9 6 ° / o ) M e t h y l a l k o h o l , e h e m . rein, a z e t o n f r e i ( 9 8 — 9 9 % )
Denaturierungs-Holzgeist in steueramtlichem Verschluss .
°/o k g Mk. 95.00 °/o » » 110,00 % „ IM) 0 0
.
.
100 Liter
100,00
Methylalkohol: Hugo Blank, Berlin W. 35, Derfflingerstr. 15. Chemische Werke Fürstenwalde, Dr. B. Hecker & W. Zeidler, Ges. m. b..H., Fürstenwalde (Spree) (s Ins.-Anh. S. 4). Dr. R. Jürgensen, Prag-Zizkow.
Johs. Oswaldowski, Altona. Stora Kopparbergs Bergslaga Aktiebolag, Falun, (Schweden). Verein für chemische Industrie, Frankfurt a. M.
Rektifizierapparate für Methylalkohol: Volkmar Hänig & Co., Heidenau-Dresden. Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brückenstrasse 6 b (s. Inserate).
Dr. R. Jürgensen, Prag-Zizkow. F. H. Meyer, Hannover • Hainholz (s. Ins.-Anh. S. 17
M e t h y l a m i n siehe „M e t h y l v e r b i n d u n g e n". Methylanllin siehe „ A n i l i n d e r i v a t e". M e t h y l ä t h y l k e t o n . CH 3 . CO . C2H5. Gewöhnlich stellt man es durch
Methylatropin —
705
Methylenblau.
Destillation von Baryumazetat mit Baryumpropionat dar, entsprechend der Gleichung: cSt: S o : o >
B a
+ S S : : c8: 8 >
Baryumpropionat
B a
Baryumazetat
=
2
c £ ; >
c o
+ 2 ßaco,.
Methyl.ithylketon.
Es ist eine Flüssigkeit vom S. P. 81°. Methyläthylketon Dr. R.
JUrgensen,
H Mk. 2 , 8 0 ; 1 kg Mk. 2 ^ , 0 0
Prag-Zizkow.
Methylatropin. verwendet.
| Johs.
Oawaldowski,
Altona.
Homologes des A t r o p i n s (s. d.) und wie dieses
Methylatropinbromid (Atropinum methylobromatum)
D Mk. 16,00; H Mk. 145,00
M e t h y l a z e t a n i l i d siehe „E x a 1 g i n". M e t h y l c h l o r i d ; Methyljodld u. s. w. siehe „ M e t h y l v e r b i n dungen". M e t h y l d l p h e n y l a m l n siehe unter „D i p h e n y I a m i n". M e t h y l e n b l a u . Wichtiger Teerfarbstoff, der zur Klasse der O x a z i n e u n d T h i a z i n e (s. d.) gehört, und zwar hat man ihn als ein vierfach alkyliertes (methyliertes) T h i o n i n aufzufassen, dem die Konstitution CdH3—N=(CHa)a N: C„H,=N=(CH a )2 X C1 zukommt. Früher stellte man es dar, indem man eine stark saure Lösung von Nitrosodimethylanilin mit Schwefelwasserstoff oder auch mit Zinkstaub reduzierte und das entstandene Dimethyl-p-phenylendiamin bei Gegenwart eines bestimmten H 2 S-Überschusses mit Fe2Cl6 oxydierte; bei der Bildung des Methylenblaus treten so 2 mol. Dimethyl-p-phenylendiamin zusammen, während 1 N in Form von NH3 ausgeschieden wird. Der entstandene Farbstoff wird durch Zusatz von Kochsalz und Chlorzink ausgefällt und kommt in Form des Chlorzinkdoppelsalzes in den Handel. Diese Methode ist jetzt fast vollständig durch das neuere T h i o s u l f a t v e r f a h r e n verdrängt worden: Man oxydiert p-Amidodimethylanilin in Gegenwart von Natriumthiosulfat zu p-Amidodimethylanilinthiosulfosäure
NH
(CH 3 ) 2 N . C6Hs < [ g g Q H .
Diese Säure oxydiert man mit DimethyUanilin und
Chromat zu dem unlöslichen Indamin (GH 3 ) 2 N : C6H4 : N . C 6 H 3 < s ( C s o i8 > I 1 spaltet dasselbe durch Kochen mit Chlorzinklösung, wobei Leukomethylenblau ( C H 3 ) 2 N . C 6 H 3 < N g ' > C e H 3 . N(CH3)2 entsteht, und oxydiert endlich die Leukobase mit Fe 2 Cl6 zu dem Farbstoff. Oder man lässt Dimethyl-p-phenylendiamin auf Dimethylanilin bei Gegenwart von Thiosulfat einwirken; das salzsaure Salz des Reaktionsprodukts kann, falls besondere Reinheit nötig ist, umkristallisiert werden. Das Methylenblau findet auch medizinische Verwendung, und zwar bei Malaria, ferner bei Neuralgien und Ischias. In den letzteren beiden Fällen gibt man es subkutan zu je 0,1 g; bei Malaria werden Dosen derselben Grösse mehrmals täglich in Kapseln innerlich gereicht. Auch als äusserliches Antiseptikum ist es empfohlen worden, z. B. zum Bepinseln diphtheritischer Membranen. I ' r ü f u n R : Zur volumetrischen Best, des Methylenblaus verfährt man nach L . P e 1 e t und V. G a r u t l (Chem. ZtR. Report. 1004, 323) wie f o l g t : Daa auf den Gehalt zu prüfende Methylenblau sowie die zu seiner F ä l l u n g dienenden säuren Farbstoffe werden in dest. H„0 gelöst, so dass man eine 1—2 °/ oft ige Lösung erhillt. Unter den Blücher V I .
45
706
Methylenchlorid —
Methylverbindungen.
saueren Farbstoffen bilden mit dem Methylenblau die unlöslichsten und in der Farbe vom Methylenblau am meisten abweichenden Niederschläge das Kristallponceau, Karmin als Natriumsalz, Pyraminorange und Baumwollbraun. Zur volumetrischen Best, am geeignetsten ist das Kristallponceau. Die Verf. verfahren zur Best, in folgender Weise: Ein bestimmtes Volumen der Methylenblaulösung wird in ein Becherglas gebracht und allmählich mit der Lösung des sauren Farbstoffs versetzt. Um zu erfuhren, ob der Zusatz des sauren Farbstoffs genügt, bringt man einen Tropfen des Lösungsgemisches auf Filtrierpapier und prtift den ausgelaufenen Rand um den Niederschlag auf seine Farbe, d. h. bis dieser die Farbe des hinzugegebenen sauren Farbstoffs zeigt. Kristallponceau und Methylenblau vereinigen sich im Verhältnis von 2 mol. des letzteren auf 1 mol. des ersteren miteinander unter Bildung einer der Formel CBOHBONSSAOT entsprechenden bestimmten Verbindung. Nach E. K n e c h t (Chem. Ztg. Hepert. 1905, 65) gelingt es, Methylenblau durch Titration mit Titantrichlorid (TiClg) in salzsaurer Lösung bis zur Entfärbung genau zu bestimmen. Die Titration wurde in einer CO,-Atm. ausgeführt und ergab ein scharfes Endresultat sowie genaue Zahlen. M e t h y l e n b l a u B extra BB mediz., c h e m . rein, frei von
1 kg M k . 2 8 , 0 0 1 „ „ 14,00 1 „ „ 33,00
ZnCl2
M e t h y l e n c h l o r i d (Methylenbichlorid; Methylenchloriir; Dichlormethan; Methyleyium chloratum). CH2CI3. Technisch gewinnt man es durch Reduktion von CHCls mit Zn + HCl; das Reaktionsprodukt reinigt man durch Waschen mit Chemikalien und fraktioniert daan. In reinem Zustande farblose, dem Chloroform sehr ähnliche Flüssigkeit; sp. Q. (bei 15°) 1,354; S. P. 41—42°. Man muss es vor Licht geschützt aufbewahren. Da es sich allmählich zersetzt, so empfiehlt sich ein Zusatz von 0,5—1 % absol. Alkohol, wodurch das sp. G. bis auf 1,351 sinkt. Man hat es als Ersatzmittel des CHCIa zur Narkose empfohlen, doch hat es sich nur wenig eingeführt. Methylenchlorid
H Mk. 2,40;
1 kg Mk. 2 2 , 0 0
M e t h y l s u l f o n a l siehe „ T r i o n a 1". Methylverbindung-en. Von den Verbindungen, die unmittelbar von dem Radikal CHS derivieren und technische Bedeutung haben, ist der M e t h y l a l k o h o l gesondert betrachtet, die M e t h y l a n i l i n e unter A n i l i n d e r i v a t e n zu finden; die Methylester sind unter den betreffenden Säuren erwähnt. Hier bleiben noch D i m e t h y l s u l f a t , M e t h y l a m i n , M e t h y l c h l o r i d und M e t h y l j o d i d zu erörtern: 1. D i m e t h y 1 s u 1 f a t (Schwefelsäuredimethylester). (CH 3 )2SO t . Man gewinnt es ausschliesslich durch Zersetzung der Methylschwefelsäure (CHS)HS04 bei höherer Temp. Die Methylschwefelsäure stellt man entweder aus Chlorsulfonsäure + Methylalkohol oder aus rauch. H 2 S O I + Alkohol dar. Wichtig zu werden berufen ist wohl das neue D. R. P. 133 542, wonach man S 0 3 (unter vollständigem Ausschluss von hydratischer Schwefelsäure) bei Temp. unter 0° auf Methylalkohol einwirken lässt und das Reaktionsgemisch im Vakuum destilliert; die so gebildete Methylschwefelsäure wird in gewöhnlicher Weise bei höherer Temp. in Dimethylsulfat zersetzt. Das Dimethylsulfat bildet ein vorzügliches Alkylierungsmittel, doch ist bei seiner Anwendung höchste Vorsicht nötig, da es sich als a u s s e r o r d e n t l i c h g i f t i g erwiesen hat. D i m e t h y l s u l f a t , c h e m . rein
1 kg M k . 6 , 0 0
2. M e t h y 1 a m i n. CH3NH2. Von neueren Darstellungsverfahren ist das D. R. P. 148 054 zu erwähnen. Danach elektrolysiert man, um Amine der Fettreihe zu erhalten, entweder die Kondensationsprodukte von aliphatischen Aldehyden mit NH3 in ammoniakalischer oder neutraler Lösung oder die Gemische der Aldehyde mit NHs oder NH 4 -Salzen. Beispielsweise elektrolysiert man Hexamethylentetramin in NasSOi-Lösung mittels Bleielektroden, wobei der Elektrolyt durch Zutropfenlassen von verd. HaSO« neutral erhalten wird, oder man benutzt nicht Na 2 S0 4 , sondern (NH») 2 S04. Das entstandene Gemisch von Methylamin und Trimethylamin wird abdestilliert und die Trennung beider Verbindungen in bekannter Weise bewirkt. — Auch das Franz. Pat. 334 726 beschäftigt sich mit der elektrolytischen Darstellung von Methylamin.
Metol —
Mikanit.
707
Farbloses, ammoniakartig riechendes Gas, das sich in der Kälte zu einer bei — 6 ° siedenden Flüssigkeit verdichtet. E . Merck, Darmstadt.
3. M e t h y l c h l o r i d (Chlormethyl; Methylum chloratum). CHC13. Zur Darstellung erhitzt man 1 T. Methylalkohol mit 3 T. H,SO» und 2 T. HCl; in der Technik gewinnt man es durch Erhitzen von Methylalkohol mit konz. roher HCl in Autoklaven. Ferner geht man zur Darstellung von der Melasseschlempe oder der Heringslake aus, indem man diese destilliert und das übergehende T r i m e t h y l a m i n in HCl auffängt; durch Erhitzen dieses Trimethylaminchlorhydrats N(CH3)3HC1 erhält man Chlormethyl. Dasselbe bildet ein Gas, das in komprimiertem Zustande in den Handel kommt und teilweise zur Kälteerzeugung Verwendung findet Chlormethyl, komprimiert in ,1
n
«3
1 kg-Messingbomben
n " «30 Dazu Messingbomben fiir 1 kg „ 3 „ „ 30 „
n „
1 kg Mk.
^ r
1
„
n ,, „ „ ,,
15,00
14,00
13,00 35,00 60,00 120,00
4. M e t h y l j o d i d ( J o d m e t h y l ) . CH 3 J. Kann durch Eintragen von 10 T. Jod in ein abgekühltes Gemisch aus 4 T. Methylalkohol und 1 T. amorph. Phosphor dargestellt werden. Nach 24 stündigem Stehen des Gemisches destilliert man unter starker Kühlung das CH 3 J ab, schüttelt das Destillat mit Sodalösung und entwässert mit CaCl 2 , worauf schliesslich rektifiziert wird. Nach dem D. R. P. 175 209 gewinnt man es mit Dimethylsulfat analog, wie bei A t h y 1 j o d i d unter „ Ä t h y l v e r b i n d u n g e n " angegeben ist. Schwere, farblose, süsslich riechende, sich beim Aufbewahren bräunende Flüssigkeit vom sp. G. (bei 0°) 2,1992; S. P. 43,8°. Mit H 2 0 bildet es in der Kälte ein kristallinisches Hydrat 2 CH 3 J + H 2 0. Das Methyljodid findet in der organischen Synthese sowie namentlich zur Herstellung methylierter Teerfarbstoffe Verwendung. Jodmethyl
H Mk. 3 , 3 0 ; 1 kg Mk. 30,Oo
M e t o l siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n " . M i g r ä n l n (Antipyrinum coffeino-citricum). Gemisch von zitronensaurem Koffein und Antipyrin. Es bildet ein kristallinisches Pulver, löslich in 2 T. H s O, leichter in Alkohol und heissem H 2 0 . Wegen seiner guten antipyretischen und antineuralgischen Wirkung benutzt man es medizinisch, und zwar bei Migräne, Kopfschmerzen, Influenza, Neurasthenie u. s. w. Migränin „Höchst" Migränintabletten, ä 1,1 g, Schachtel zu 5 Stück
H Mk. 1 0 , 5 0 ;
1 kg Mk. 9 6 , 5 0 „ 0,65
M i g r ä n o l , hellbraune Flüssigkeit zum äusserlichen Gebrauche (Betupfen) bei Kopf- und Zahnschmerz, ist eine 10 %ige Lösung von Menthol in Essigäther, der Kampfer und ätherische ö l e zugesetzt sind. M i g r o p h e n , Verbindung (oder Gemisch) von Lezithin mit Chinin, die sich in Dosen von 0,25—0,5 g gegen Kopfschmerzen bewähren soll. Mikanit. Der Glimmer (Mika) ist ein ausgezeichnetes elektrisches Isolationsmittel, denn er brennt nicht, schmilzt erst bei ausserordentlich hoher Temp., ist nicht hygroskopisch und besitzt eine Durchschlagsfestigkeit gegen Hochspannung, die grösser ist als die irgendeines andern Isolationsmaterials. Nach Angaben in der Spezialbroschüre „Das Kabelwerk der allgemeinen Elektrizitätsgesellschaft" kann ein Plättchen ganz klaren und durchsichtigen Glimmers von 0,038 mm Dicke selbst von einem Wechselstrom von 10 000 V. noch nicht durchschlagen werden. Vollkommen klarer und reiner Glimmer findet sich aber in der Natur nur selten; gewöhnlich sind die Glimmerplatten von Metalloxyden durchsetzt, wodurch ihre Isolationsfähigkeit bedeutend herabgedrückt wird. Deshalb wird der Glimmer für die weitere Verarbeitung in der Regel gespalten, und die einzelnen Segmente werden unter sorgfältigster Verbindung untereinander zu den gewünschen Formen zusammengesetzt. 45*
708
Mikrochemische Analyse — Mikroskopie.
Das BedQrfnis, auch grössere Stücke ans einem an, Isolierfähigkeit und in seinen sonstigen Eigenschaften dem Glimmer gleichwertigen Material herzustellen, hat Veranlassung zur Erfindung des M i k a n i t s gegeben. Es ist dies ein Material, das aus kleinen, dtlnhen, durch Spalten des Rohglimmers gewonnenen Blättchen mittels eines Klebstoffes bis zur erforderliches Dicke zusammengefügt wird, wobei die den Qlimmer durchziehenden metallischen Adern herausfallen. Die Fabrikation geht in der Weise vor sich, dass zunächst die einzelnen Olimmerplättchen mittels Schellacklosung bis zu der gewünschten Stärke aufeinandergeklebt werden. Dann werden die Plättchen oder Formstücke in einer geheizten Presse behandelt, wobei unter dem gleichzeitigen Einfluss von Wärme und Druck der im Klebmittel enthaltene Spiritus verdampft und der überschüssige Schellack aus dem Mikanit heiausgepresst wird. Mikanit wird in Platten beliebiger Stärke und Grösse, in Form von Röhren, Spulenkästen, Kollektorringen und Fassonstücken hergestellt. Auch Mikanitpapier, Mikanitleinewand, Mikanitguttapercha und Mikanitasbest werden geliefert. Mikrochemische Analyse: M i k r o c h e m i s c h e r A p p a r a t nach H. B e h r e n s . Bestehend 1. aus einem dauerhaften, verschliessbaren Kasten mit 50 Reagentien in PrSparatengläsern, einzeln auf dem Stopfen signiert, von oben zu lesen, mit ausziehbarer Schublade, worin befindlich: eine Pinzette mit starken Platinspitzen, drei Platinnadeln, kapillare Glasfaden, zwei kleine Platinschälchen; 2. ans einem kleinen verschliessbaren Kasten mit 10 Reagentien mit flüchtigen Substanzen. Preis kompl., unverbindlich Mk. 90,00 M i k r o c h e m i s c h e r R e a g e n t i e n k a s t e n mit 29 Präparaten zum Studium der mikrochemischen Analyse, zusammengestellt nach Prof. H. Behrens. Prtis unverbindlich „ 50,00 M i k r o c h e m i s c h e L a m p e nach Prof. B e h r e n s „ 6,00 H a n d z e n t r i f u g e nach Prof. B e h r e n s zum Sedimentieren in kleinen GISschen, für mikrochemischen Gebrauch „ 70,00 M i k r o s k o p e für die chemische Analyse siehe „ M i k r o s k o p i e " .
Mikroskopie. Grosses Interesse erregen in neuester Zeit die Versuche von S i e d e n t o p f und Z s i g m o n d y , denen es gelungen Ist, s u b m i k r o s k o p i s c h e Teilchen s i c h t b a r zu machen. U l t r a m i k r o s k o p i s c h heisst ein Teilchen, das unterhalb der Auflösbarkeitsgrenze der Mikroskopobjektive (etwa Vi .«) liegt. Lässt sich das ultramikroskopische Teilchen noch sichtbar machen, so nennt man es s u b m i k r o s k o p i s c h , im andern Falle a m i k r o s k o p i s c h . S i e d e n t o p f und Z s i g m o n d y setzen die aufzulösenden Teilchen einer sehr starken Beleuchtung aus. Die Auflösungsfähigkeit des Mikroskops ist durch physikalische Gesetze begrenzt; das Maximum liegt bei etwa 900facher Vergrösserung, wobei zwei Punkte, die 0,00016 mm voneinander liegen, noch getrennt gesehen werden können. Bei stärkerer Vergrösserung sieht man -das Bild wohl grösser, jedoch nicht mehr Einzelheiten als bei 900 facher Vergrösserung. Dagegen können die einzelnen, mit dem Mikroskop erkennbaren Teile weit kleiner sein als 0,00016 mm, sie müssen nur eine so starke Leuchtkraft besitzen, dass die untere Orenze der Lichtempfindlichkeit des Auges überschritten ist. Hiervon gingen die genannten beiden Forscher aus; ihre Anordnung besteht im wesentlichen darin, dass die Leuchtkraft der kleinen Teilchen künstlich sehr gross gemacht wird; durch eine starke fokale seitliche Beleuchtung macht man die Teilchen selbstleuchtend. Mit Hilfe von Linsen und Blenden wird ein lichtstarker Beleuchtungskegel, dessen Achse senkrecht zur Mikroskopachse liegt, auf dem zu untersuchenden Objekt vereinigt. Die dadurch selbstleuchtenden Teilchen entwerfen durch Beugungskegel von sich Beugung6bilder in das Mikroskop hinein. Die Anordnung ist nun so getroffen, dass die Achsen des Beleuchtungs- und des Beugungskegels genau aufeinander senkrecht stehen; dadurch wird erreicht, dass der Beleuchtungskegel, der viel heller ist als der Beugungskegel, den letzteren nicht über-
Mikroskopie.
709
deckt und unsichtbar macht, wie das bei einer Beleuchtung von unten geschehen würde. I. Elnrlohtnngen zar Uatersuchong oltrunlkroskoplsohur Teileben nach Carl ZelM, Jena. 1. G r u n d b e s t a n d t e i l e : T i s c h p l a t t e mit optischer Bank (oder auch Projektionstisch auf gusseisernem Gestell Mk. 100,00) S e l b s t r e g u l i e r e n d e L a m p e fUr 20 Amp. Gleichstrom und 48 V. Klemmenspannung mit Gehäuse (auf Wunsch für nur 8 Amp. eingerichtet), ohne Widerstand B l e n d e für Lampengehäuse P r ä z i s i o n s s p a l t auf Reiter mit Drehung um 90° O b j e k t i v f = 5 5 mm auf Reiter O b j e k t i v f = 80 mm auf Reiter § t ^ t i v III mit grossem Kreuztisch und Abbeschem Beleuchtungsapparat, ohne Kondensorsystem, in verschliessbarem, poliertem Erlenholzschrank
Mk. 40,00
Mk.
185,00 2,50 68,00 30,00 30,00 340,00 695,50
2. Zur U n t e r s u c h u n g v o n B a k t e r i e n in g e f ä r b t e n u n d ungefärbten P r ä p a r a t e n (umgelegtes Mikroskop): A p o c h r o m a t f = 2 mm n. Ap. 1,30 mit fester Dunkelfeldblende G r n n d p l a t t e fUr die optische Bank ohne Kreuzschlitten . . . W e c h s e l k o n d e n s o r n. Ap. 1,40 mit Zentriervorrichtung fUr das Spezialobjektiv, einschiebbar in die Kondcnsorschiebhfliso. . . S p e z i a l o b j e k t i v zum Wechselkondensor (auch für sich zu verwenden als 27 fache aplanatische Lupe) . E t u i für Wechselkondensor und Spezialobjektiv K o m p e n s a t i o n s - O k u l a r 18
300,00 14,00 85,00 22,00 6,00 25,00 452,00
3. Zur U n t e r s u c h u n g v o n F l ü s s i g k e i t e n ( a u f r e c h t s t e h e n d e s Mikroskop): W a s s e r - I m m e r s i o n D* f = 4,4 mm n. Ap. 0,75, ohne Kapsel K { I v e t t e n h a l t e r für das Objektiv D» K ü v e t t e n mit Quarzfenstern Stück T r i c h t e r mit Abflussrohr, Gummischlauch und Schlauchklemme. Objektivschlittenstück Stück E t u i zum Einlegen der vorstehenden, zusammenmontierten Teile 14—18 und Behälter ftlr 10 Küvetten T r i c h t e r h a l l c r , aufschiebbar auf den Okulartubus des Stativs . Tubusschlittenstflck G r u n d p l a t t e flir die optische Bank mit Kreuzschlitten. . . . O b j e k t i v A A zur Grundplatte mit Kreuzschlitten H u y g e n s s c h e s O k u l a r 4, eingerichtet als Mess-Okular mit verschiebbarer Augenlinse und einlegbarer Netzteilung A n a l y s a t o r I, aufsetzbar auf das Okular
72,50 15,00 5,00 4,00 10,00 12,00 6,00 10,00 82,00 30,00 18,00 15,00 279,50
4. Zur U n t e r s u c h u n g d u r c h s i c h t i g e r f e s t e r P r ä p a r a t e — Gläser — (aufrechtstehendes Mikroskop): H o c h s t e l l b a r e r O b j e k t t i s c h , passend fUr den grossen Kreuztisch Achromatisches Objektiv C S a p h i r i n g l a s p r ä p a r a t zu Demonstrationszwecken, in Etui .
42,00 36,00 6,50
Mk. 1511,5 Mikroskopie: Carl Zeias, Jena, Mikro-Katalog M. 184, Ultramikroskopie und Dunkelfeldbel euchtun (f. Klkro 228—ESL
Mikroskopie. IL Mikroskop«. können nnr einige besonders gangbare Sorten grösserer und kleinerer Mikroskope aufgeführt werden.) Grosses M i k r o s k o p von Z e i s s , Stativ Ia, mit massivem, glattem Hartgummi tisch, umlegbar, mit herausklappbarem Abbeschem Beleuchtungsapparat und daran befestigter Iriszylinderblendung. Grobe Einstellung durch Zahn und Trieb, feine Einstellung durch Mikrometerschraube Mk. 325,00 Dazu: Achromatische Trockenobjektive . . AA Mk. 30,00, DD Mk. 54,00 „ 84,00 Huyghenssche Okulare 2, 4 i Mk. 7,00 „ 14,00 Apochromatisches homogenes Immersicns-Objektiv 2,0 mm 1,30 n. Ap. „ 800,00 Kompensations-Okulare 4, Mk. 20,00 ; 8 Mk. 30,00 „ 50,00 6 mm Vi Mikronteilung (Mess-Okular) „ 30,00 Revolver 3fach „ 27.00 Mk. 830,00 Aufsetzbarer, beweglicher Objekttisch filr Stativ I a mehr 100,00 M i t t l e r e s M i k r o s k o p von Zeiss, Stativ IVa, umlegbar, mit festem viereckigem Objekttisch und Abbeschem Beleuchtungsapparat Grobe Einstellung durch Zahn und Trieb, feine Einstellung durch Mikrometerschraube „ 250,00 Dazu: Achromatische Trockenobjektive . . AA Mk. 30,00, DD Mk. 54,00 „ 84,00 Vi« 1,25 n. Ap. (homogene Immersion) 160,00 Huyghenssche Okulare 2, 4 ä Mk. 7,00 „ 14,00 Revolver 3 fach „ 27,00 Mk. 535,00 Aufsetzbarer beweglicher Objekttisch für Stativ IVa mehr . . . . „ 85,00 K l e i n e s M i k r o s k o p von Zeiss (Reisemikroskop) Stativ Via. Fester, viereckiger Objekttisch 80 X 80 mm, umlegbar, mit Beleuchtungsapparat und kleiner Iris. Grobe Einstellung durch Zahn und Trieb, feine Einstellung durch Mikrometerschraube 150,00 Dazu: Achromatische Objektive A Mk. 24,00, D Mk. 42,00 66,00 r */n 1,25 n. Ap. (homogene Immersion) 160,00 Huyghenssche Okulare 2, 4 i Mk.7,00 „ 15,00 Revolver 3 fach „ 27,00 Mk. 417,55
Mikroskope
v o n E. L e i t z ,
Wetzlar.
U n i v e r s a l - M i k r o s k o p A, umlegbar, Gelenk mit Hebel, runder drehund zentrierbarer Tisch, gTobe Einstellung durch Zahn und Trieb, neue, unendlich wirkende und Präparat schatzende Feinstelleinrichtung (ein Teilstrich = '/IOOO mm), weiter Tubus für Mikrophotographie bei Weitwinkelaufnahmen ohne Okular, Auszug mit Teilung, grosser Beleuchtungsapparat mit Gelenkkondensor und Zylinder-Irisblende. Grosser beweglicher Kreuztisch No. 86 für Präparate bis zur Grösse 5 0 : 1 0 0 mm, Revolver für drei Objektive, Zeichenokular No. 112, ApoChromate 16, 8, 4 mm, Olimmerdon 2 mm, Kompensationsokulare 4, 8, 12, 18, Kompensationsokular 6 mit Mikrometer. Vergrösserungen 70—2250 Mk. 1042,00 Dasselbe mit dreifachem Revolver, Objektive 2, 4, 6, Olimmersion '/i»i Okulare 0, I, m , IV, V, Mlkrometerokular II. Vergrösserungen 25—1300 „ 525,00 G r o s s e s M i k r o s k o p , Stativ B, umlegbar, Gelenk mit Hebel, runder dreh- und zentrierbarer Tisch. Grobe Einstellung durch Zahn und Trieb; neue unendlich wirkende und Präparat schützende Feinstelleinrichtung mit Trommelteilung, ein Teilstrich = '/iooo m T n i ausziehbarer Tubus mit Millimeterteilung. Grosser Beleuchtungsapparat mit Gelukkondensor und Zylinder-Irisblende. Beweglicher Kreuztisch
Mikroskopie. No. 87, dreifacher Revolver, Zeichenokular No. 112, Mikrometerokular No. 94, Objektive 1, 3, 6, ölimmersion l j i t , Okulare I, III, IV, V. Vergrössenmgen 1 2 - 1 3 0 0 . . i Mk. D a s s e l b e , mit dreifachem Revolver, Objektive 3, 6, ölimmersion */u, Okulare I, in, IV. Veigrössserungen 60—1000 G r o s s e s M i k r o s k o p , Stativ C, in den Mafien etwas kleiner als A und B, mit Hufeisenfiiss, das Stativ ist umlegbar, hat dreh- und zentrierbaren Tisch, grobe Einstellung durch Zahn und Trieb, feine durch neue, unendlich wirkende, Präparat schützende Feinstelleinrichtung mit 1 Trommelteilung, ein Teilstrich jitxx> mm. Ausziehbarer Tubus mit Millimeterteilung. Grosser Abbe'scher Beleuchtungsapparat (b) mit Zahn und Trieb und Irisblende mit seitlicher Bewegung. Zylinderblende und Kondensor sind auswechselbar. Dreifacher Revolver, Objektive No. 2, 4, 6, ölimmersion >/u. Okulare I, III, IV, V. Vergrössenmgen 33—1300 G r o s s e s M i k r o s k o p Stativ D, unterscheidet sich von C nur durch den Tisch, der viereckig ist. Das Stativ ist umlegbar., Der Tubusauszug hat Millimeterteilung. Die grobe Einstellung geschieht durch Zahn und Trieb, die feine durch die neue, unendlich wirkende, Präparat schützende Feinstelleinrichtung mit '/IOOO mm Ablesung. Beleuchtungsapparat nach Abbe (b) wie bei Stativ C. Revolver für drei Objektive, Objektive 3, 6, ölimmersion 1 j u . Okulare I, HI, IV. Vergrössenmgen 60—1000. „ M i t t l e r e s M i k r o s k o p , Stativ F, Stativ mit Gelenk zur Neigung um 45 Grad, fester, viereckiger Tisih, Hufeisenfiiss, grobe Einstellung mit Zahn und Trieb, feine durch die neue, unendlich wirkende, Präparat schätzende Feinstelleinrichtung. Tubusauszug mit MQlimeterteilüng, • Beleuchtungsapparat (c) und Irisblende sind fest miteinander verbunden und werden in die federnde Hülse unter dem Mikroskoptisch eingesteckt. Der Beleuchtungsapparat kann gegen die Zylinderblende ausgewechselt werden. Ein Ring v^ter der Irisblende dient zur Aufnahme einer mattet oder gefärbten Glasscheibe. Revolver für drei Objektive, Objektive No. 3, 6, ölimmersion '/ia, Okulare I, III, IV. Vergrößerungen 6P-1000 • • • „ G r o s s e s M i k r o s k o p , Stativ Ia, mit Hufeisenfuss; das Stativ ist umlegbar, hat dreh- und zentrierbaren Tisch, grobe Einstellung durch Zahn und Trieb, feine durch Mikrometerschraube mit Teilung ('/tos mm Ablesung). Ausziehbarer Tubus mit Millimeterteilung. Grosser Abbescher Beleuchtungsapparat (b) mit Zahn und Trieb' und Irisblende mit seitlicher Bewegung. Zylinderblende und Kondensor sind leicht auszuwechseln. Revolver für drei Objektive, Objektive 2,4, 6, ölimmersion Vis, Okulare I, III, IV und V. Vergrösseruogen 33—1300 . . . „ G r o s s e s M i k r o s k o p , Stativ Ib, unterscheidet sich von Ia nur durch den Tisch. Der Tisch ist fest und viereckig. Das Stativ ist umlegbar. Der Tubusauszug hat Millimeterteilung. Die grobe Einstellung geschieht durch Zahn und Trieb, die feine Einstellung durch eine Mikrometerschraube mit Teilung am Kopf (Vioo mm Ablesung). Beleuchtungsapparat nach Abbe, wie bei Stativ Ia. Revolver für drei Objektive, Objektive 3, 6, ölimmersion '/it, Okulare I, III, IV. VergrOsserungen 60-1000 M i t t l e r e s M i k r o s k o p , Stativ II, mit dreh- und zentrierbarem Hartgummitisch, umlegbar, grobe Einstellung durch Zahn und Trieb, feine durch die Mikrometersehraube. Ausziehbarer Tubus mit Millimeterteilung. Beleuchtungsapparat und Irisblende mit seitlicher Schraube (c). Ein Ring unter der Irisblende dient zur Aufnahme einer matten oder gefärbten Glasscheibe.' Der Beleuchtungsapparat kann leicht mit der Zylinderblende,gewechselt werden. Revolver für drei Objektive, Objektive 3, 6, Ölimmersion */n, Okulare' I, III, IV. Vergrössenmgen 60-1000 H i t t i e r e s M i k r o s k o p , Stativ IIa, umlegbar, Tisch fest und viereckig,
711 590,00 460,00
420,00
376,00
315,00
400,00
355,00
310,00
712
Mikroskopie.
grobe Einstellung durch Zahn und Trieb, feine durch Mikrometerschraube. Ausziehbarer Tubus mit Millimeterteilung. Beleuchtungsapparat (c) und Irisblende mit seitlicher Schraube. Ein Ring unter der Irisblende dient zur Aufnahme einer matten oder gefärbten Glasscheibe. Der Beleuchtungsapparat kann leicht mit der Zylinderblende gewechselt werden. Revolver für drei Objektive, Objektive 3, 6, ölimmersion Vi», Okulare I, III, IV. Vergrösserungen 60—1000 Mk. 300,00 M i t t l e r e s M i k r o s k o p , Stativ IIb, Stativ mit Gelenk zur Neigung um 45 Grad, Hufeisenfuss, aus einem Stück gegossen. Grobe Einstellung durch Zahn und Trieb, feine durch Mikrometerschraube. Der Tubusauszug hat Millimeterteilung. Beleuchtungsapparat (c) und Irisblende sind fest verbunden und werden in die federnde Halse unter dem Tisch eingesteckt. Der Beleuchtungsapparat kann gegen die Zylinderblende ausgewechselt werden. Ein Ring unter der Irisblende dient zur Aufnahme einer matten oder gefärbten Glasscheibe. Revolver für drei Objektive, Objektive 3, 6, ölimmersion 1 / n , Okulare I, III, IV. Vergrösserungen 60—1000 „ 260,00 M i t t l e r e s M i k r o s k o p , Stativ III, Fuss und Säule in einem Stück aus Eisen, grobe Einstellung durch Zahn und Trieb, feine durch Mikrometerschraube. Der Tubusauszug bat Millimeterteilung. Blendscheibe im Tisch. Plan- und Hohlspiegel. Revolver für drei Objektive, Objektive 3, 6, 8, Okulare I und III. Vergrösserungen 60—550 . . . „ 165,00 K l e i n e s M i k r o s k o p , Stativ IV. Einstellung durch Tubusschiebung und vereinfachte Mikrometerschraube. Der Tubusauszug hat Millimeterteilung. Zylinderblendung mit Schlitten. Spiegel konkav und plan, nach beiden Seiten verstellbar. Vergrösserungen 60—550 . . . . „ 130,00 K l e i n e s M i k r o s k o p , Stativ V, Einstellung durch Tubusschiebung und einfache Mikrometerschraube mit Gabelstückeführung. Spiegel konkav. Objektive 3, 7, Okulare I, III. Vergrösserungen 60—450 . . . . „ 75,00
C h e m i s c h e M i k r o s k o p e von nach Angaben von P r o f . L e h m a n n :
Voigt
&
Hochgesang,
C h e m i s c h e s M i k r o s k o p Mo. 1. Das Stativ bat zwei um die optische Achse drehbare Tische; der untere Tisch, welcher vollständig verdeckt liegt, ist in 3 6 0 " geteilt; durch einen kleinen Hebel, welcher zugleich als Anschlag zum Null-Punkt dient, wird die Drehung desselben bewirkt. Der obere Tisch gestattet eine vom unteren Tische unabhängige Einstellung. Die heisse Luft hat zwischen beiden Tischen freiep Abzug. Grobe Bewegung des Tubus durch Zahn und Trieb, feine Einstellung durch eine Mikrometerschraube von '/« » m Steigung, deren Kopf eine direkte Ablesung von */soo mm gestattet. Der Analysator wird durch einen Schlitten in den Tubus eingeführt; er bleibt auch ausgeschaltet stets fest mit dem Instrument verbunden. Die feine Zentrierung der Objektive wird durch zwei senkrecht zu einander wirkende Schrauben leicht und sicher hergestellt Ober dem Objektiv kann ein kleiner Schlitten mit einem blauen Glase oder einem GipsblSttchen Rot L Ordnung eingeführt werden. Als Polarisator dienen drei Spiegel, wovon zwei feststehend sind, wihrend der Beleuchtangsspiegel drehbar ist und somit einen schnellen Wechsel der Beleuchtung gestattet. Der Brenner, welcher um eine Achse sur Seite geklappt werden kann, ist fest mit dem schweren Hufeisenfuss verbunden; durch zwei Schraubventile wird die Luft- und Gaszufuhr reguliert. Auf dem Tische können zwei Blasrohre angebracht werden, welche zur schnellen Abkühlung de* Präparats oder des Objektivs dienen. Dem Instrument sind beigegeben die Objektive No. 1 und 4, orthoskopisches Okular No. IV mit Mikrometer, zwei Brenner, zwei Blasrohre, ein blaues Glas, cm GipsblSttchen, ein VorwinncTj ein DoppelgeblKse und verschliessbarer Mahagonikasten zum Aufbewahren des Instruments. >1 Preis des Instruments mit allen angeführten T e i l e n . . . . . . Mk. 300,00 D a s s e l b e No. 1 A. Dasselbe Mikroskop mit den Objektiven No. 1, 4, 5, den Okularen II und III mit Fadenkreuz, orthoskopischem Okular. IV mit Mikrometer, Bertrandscher Linse, Polarisator mit grossem Nikol durch Trieb verstellbar, Analysator im Tabus um 90 Grad drehbar und mit Teilung versehen 400,00
Mikroskopie.
718
D a s s e l b e No. IB. Dasselbe Mikroskop mit Vorrichtung zqr Beobachtung bei Glühtempeiatur und ffir Elektrolyse. Zar Beobachtung bei GlOhtemperatur dient ein Objektiv mit doppelwandiger Hälse, welche beständig von kaltem Wasser durchströmt wird. In die Öffnung des Mikrpskoptisches wird ein Asbestrohr eingesetzt, durch welches die Gebiiseflamme aufsteigt. Das Präparat wird auf einen) kjeine» Objektträger (10 X 1 0 mm) auf ein besonderes Objekttischchen gesetzt, welches sich wie ein Objektträger auf dem gewöhnlichen Objekttisch frei verschieben llsst Das Tischchen ist mit 4 feinen Spitzen aus Platin versehen, welche den kleinen Objektträger haltrn, so dass von diesem nur wenig Wirme nach dem Tische fortgeleitet werden kann. Zur Elektrolyse dient ebenso ein besonderes, frei auf dem gewöhnlichen Objekttisch verschiebbares Tischchen mit zwei Queclcsilbemäpfen aas Ebonit und Plaünelektrodeo. Die Quecksilberaäpfe stehen mit zwei anderen feststehenden in Verbindung, welchen der Strom einer kleinen Batterie zugeleitet wird Mi. 460,00 D a s s e l b e No. 2. Bewegung des Tubus nur durch feinen Zahn und Trieb. Zentrierung des Objektivs durch drei Schrauben. Brenner ohne Luftzufuhr, un übrigen wie No. 1 eingerichtet. Dftn Instrument sind beigegeben Objektiv No. 1, Okular No. m , einfacher Brenner, einfaches Blasrohr, Vorwärmer, ein blaues Glas und d a Doppelgebl£se . „ 230,00 D a s s e l b e No. 3. Dasselbe besteht aus einem geschweiften, dreiteiligen Fuss. Bewegung des Tnbus durch feinen Zahn und Trieb- Drehbarer Tisch in 360 Grade geteilt Einjacher Brenner. Analysttor in den Tubus einschiebbar. Objektiv No. 1. Okular No. m mit Fadenkreuz , „ 120,00 M i k r o s k o p i e r l a m p e n siehe unter „Lampen". IIL Mikroskopische HUfsgerltsohafteii. M i k r o s k o p i s c h e s Besteck mit Lederüberzug und Sammetfutter, enthaltend: Ein Rasiermesser, zwei feine Skalpelle, eine feine Pinzette, eine feine gerade Scheie, zwei Nadelhalter, 50 Nadeln 13,50 D a s s e l b e in Eichenholz, poliert, mit SammetfutUr, Inhalt wie vorher . „ 16,50 D a s s e l b e mit Lederttberzug und Sammetfutter, enthaltend: Zwei ¡feine Skalpelle, eine feine gebogene Schere, zwei rundspitze Prfipariernadeln, eine feine Pinzette, 12 flache Objektträger, 24 Deckgläschen. zwei Haarpinsel, ein Porzellannäpfchen 13,50 D a s s e l b e in Eichenholz, poliert, mit Sammetfutter, Inhalt wie vorher . „ 16,50 D a s s e l b e mit Lederilberzug und Sammetfutter, enthaltend: Ein Doppelmesser nach V a l e n t i n i , zwei feine Skalpelle, eine gerade feine Schere, eine -gebogene Schere, zwei rnadspitze Präpariernadeln, eine rweischneidige Präpariernadel, zwei feine Pinzetten, einen gebogenen Spatel, 12 flache Objektträger, drei Objektträger mit konkavem Ausschlüf, 36 Deckgläser, drei Haarpinsel, zwei Porzellannäpfchen „ 31,50 D a s s e l b e in Eichenholz, poliert, mit Sammetfutter, Inhalt wie vorher 1 „ 45,00 M i k r o s k o p i s c h e F a r b s t o f f e , Kollektion der wichtigsten Farben, 24 Fläschchen in Etui » 20,00 D i e s e l b e n . Etagere mit sechs Fläschchen von 10 cem Inhalt mit hohlem Stopfen, zum Tröpfeln beim Mikroskopieren.. . . . a 5,00 D i e s e l b e n . Eta|ere mit acht Tropfgläsera^ Glasplatte und '{¡locke „ 10,00 D i e s e l b e i i . Etagere mit acht Tropfglästrn, Glasplatte und Glocke, Tropfgläser mit Gummihütchen ...» 11,00 M i k r o s k o p i s c h e s E t u i , enthaltend: sechs Objektträger, 100 Deckgläschen, Pinsel, Lack jmd ein. Täschchen für die gummierten Etiketten „ 5,50 O b j e k t t r ä g e r - E t u i s , in Buchform, Objektträger einzeln zu setzen, mit Holzzahnleiste, für Grösse 2 6 x 7 6 mm: Für . . . 50 100 200 Objektträger. Stück . . . 2,50 4,00 7,00 Mk. D i e s e l b e n mit elastischen Zahnleisten, »uf Lederpappe gepresst, für Objektträger 2 6 x 7 6 mm: Für . . . 50 100 200 Objektträger. Stück . . . 2,00 2,50 3,50 Mk.
714
Milch.
D i e s e l b e n , Taschenformat zum Zusammenschieben, mit Holzzahnleisten, Objektträger Grösse 26 x 76 mtn: Für . . . 12 25 Objektträger. Stück . . . 0,75 1,00 Mk. D a s s e l b e , Tafeliformat, die Objektträger wagrecht zu legen, jedes Objekt ist durch Schutzsteg getrennt, für Objektträger 2 6 x 7 6 mm: Für . . . 6 10 20 24 Objektträger. Stück . . . 0,35 0,45 0,55 0,70 Mk. IV. Mikrosksplscha GlugerZtsobaflto. D e c k g l ä s c h e n , ca. 0,1—0,2 mm dick: 10 12 15 18 20 quadratische, 100 Stück 0,70 0,90 1,50 2,00 2,40 „ 1000 „ 6,00 8,00 13,00 18,00 22,00 runde 100 „ 0,70 0,90 1,40 2,40 2,80 „ 1000 „ 6,00 8,00 12,00 22,00 26,00 D e c k g l ä s c h e n , längliche Fonn:
14x9
18x12 22x16
22 2,70 25,00 3,60 34,00
27x18 26 x 2 1
24 mm. 3,50 Mk. 33,00 „ — „ — „
32x24 mm.
100 Stück. . . . 1,40 1,50 2.30 3,20 3,50 5,40 Mk. O b j e k t t r ä g e r aus reinstem, weissem Glas, englisches Format, 76 X 26 mm, einfach geschnitten . . . 100 St. Mk. 1,50; 10 St. Mk.0,20 D i e s e l b e n mit geschliffenen Kanten 100 „ r 2,70; 10 „ „ 0,30 D i e s e l b e n mit polierten Kanten 100 „ „ 3,30; 10 „ n 0,35 D i e s e l b e n aus grünlichem Glas, einf. geschnitten . 100 „ r 1,00 D i e s e l b e n , Vereinsformat, 48 X 28 mm, aus reinstem, weissem Glas, einfach geschnitten 100 „ , 1,20; 10 „ „ 0,15 D i e s e l b e n mit geschliffenen Kanten 100 „ r 2,20; 10 „ „ 0,25 D i e s e l b e n mit polierten Kanten 100 „ „ 2,80; 10 „ „ 0.30 D i e s e l b e n aus weissem Spiegelglas, mit polierten Kanten und eingeschliffenen Vertiefungen, mit 1 2 3 Vertiefungen. 10 Stück 1,50 2,00 2,50 Mk. D i e s e l b e n nach R e c k l i n g h a u s e n Mk. 0,80 Mikroskope: Wannbrnna,
Quillt«
&
Co.,
Berlin
NW., Hiidestr. M/57 («. Ins.).
Mikroskopische Gerätschaften: Georg Schmidt i y. d. Eitz, Bchtnledefeld, Krs.
Schlraslncen (•. In*.-Anh. S. »}.
100000
Leite-Mikroskope
für wissenschaftliche Untersuchungen im Gebrauch.
=
Mikrotome.
=
Mlkrophotograph- u. Projektionsapparate. — PhitOBrapk. Objektivs und Prlsnen-FeldsUcktr. =
E. Leib, fOetzlor,
Berlin, Frankfurt a. AL, London, S t Petersburg, New York, Chicago. Katalog No. 42/11 auf Verlangen gratis.
Milch.
Zur Konservierung der Milch dient die Abkühlung der frisch gemolkenen wannen Milch, die man in Berieselungskühlern vornimmt. Weiter bewirkt man eine längere Haltbarkeit dadurch, dass inan die das Verderben der Milch
Milch.
7J5
bedingenden Mikroorganismen durch W a r m e abtötet oder sie doch für eine gewisse Zeit in ihrer Entwickdung hemmt. Bei der Konservierung durch Erwärmen unterscheidet man das S t e r i l i s i e r e n und das P a s t e u r i s i e r e n . Ersteres besteht darin, das» man die Milch % bis 1 Stunde auf 100* erwärjnt und dann durch einen geeigneten Verschluss das Eindringen neuer Keime in die sterilisierte Milch verhindert. Im Grossbetriebe verteilt man die Milch, wie beim Sterilisieren im Haushalt, in Flaschen oder Kannen und unterwirft sie dann zuerst durch Erwärmen auf 85—90* einer Vorsterillsierung, worauf der Prozess durch weitere Erhitzung auf 102° beendet wird. Bei der Sterilisation im Haushalt (Konservierung der Kindermilch nach S o x h 1 e t) stellt man die Flaschen in ein W a s s e r b a d ein, wahrend im Orossbetrieb die Sterilisierung durch Dampf erfolgt. So besteht z. B. ein patentierter Milchsterilisator, der für 70—320 Literflaschen gebaut wird, aus einer schmiedeeisernen, mit dicht schliessender Tflr versehener Kammer, in der gelochte Bleche zur Aufnahme der FlaschenkOrper angebracht sind; der Dampf tritt am Boden der Kammer ein. Abgesehen von Ablasshahnen, Lufteinlassventil und Thermometer ist eine Vorrichtung vorhanden, welche die Überschreitung eines bestimmten Maximäldruckeis im Innern unmöglich macht Das Verschliessen der Flaschen geschieht selbsttätig innerhalb der Kammern. Die Preise fflr diesen Milchsterilisator sind: Fassungsvermögen Preis . .
70 650,00
li'5 750,00
3ü0 Liter-Flaschen 900,00 Mk.
Ein Übelstand der Sterilisation ist, dass die Milch bei Erhitzung über 80* einen Kocbgeschmack erhalt, der vielfach unangenehm empfunden wird. Zur Vermeidung desselben bedient man sieb häufig der P a s t e u r l s l e r u n g , welche in einem kurzen Erhitzen der Milch auf 65—80* (gewöhnlich 75*) besteht. Hierbei wannt man die Milph erst langsam vor und pasteurisiert sie dann bei der gewählten Temperatur fertig; die Vorwarnung wie die eigentliche Pasteurlslerung Wird meistens durch Dampf bewirkt. Entsprechende Ruhrvorrichtungen verhindern ein Überhitzen der Milch an einzelnen Stellen. V o r w U r m e r mit filzumkleidetem Dampfaaantel aus Stahl; innerer Behälter aus voronnteni Kupfer, mit Ablasshahn, Sicherheitsventil und Wasserschlnss versehen, auf vier Rohrbeiqen stehend. Erhitzt als Vorwärmer von 0 — 4 5 " C , als Vollmilchpasteurisator von 0 — 9 5 0 C.: Stündlicha Letstong a!« Vwirinner «Ii PkitnHntoi 1 1
Fräs nicht selbsthebend Mk.
Preis sclbsthebead Mk.
PoHcrter Kupferknfeii extra Kt
1000 330 310.00 350.00 20.00 20,00 2000 660 355,00 395.00 20,00 3000 1000 420.00 460.00 20,00 520,00 4000 1330 480,00 20.00 5000 1660 520,00 560.00 6000 620,00 2000 2000 580,00 20.00 640,00 680.00 7000 2300 M a g e r m i l c h p a s t e u r i s a t o r ; liegende Konstruktion auf gusseisernem Bock mit Antrieb und Ausrücker. Filzumkleideter DampfmanteT aus schweren Stahlplatten: Erwärmung von 3 0 — 9 5 ° C.: Leistung pro Stunde
Preis
Polierter Kupferkragen extra
Leistung pro Stunde
1
Mk.
Mk.
1
ttk.
Polierter Kupferkngen extra - Mk.
100o 1500 2000 2500 3000
380,00 430,00 490,00 550,00 600,00
350C 4000 4500 5000
650,00 900,00 950,00 1020,00
40,00 50,00 50,00 50,00
25,00 25,00 30,00 30,00 40,00
Preis
Milch.
716
R a h m p a s t e a r i s a t o r . L i e g e o d e K o n s t r a k t i o n aaf gasseisernem Bock mit Antrieb. Mit Tricbter nnd Hebevorrichtung; Dampfmantel aas Stahlplatten. Pasteurisiert von 30—95° C.:
l
Kk.
It
Polierter Kupfafaagen extra Mk.
330 660 1000 1330 1660
34040 450.00 560.00 860,00 980,00
380.00 490.00 600.00 900.00 1020,00
25,00 30,00 40,00 50.00 50,00
Leistung pro Stunde
Pres» ohne Selbtthebung
freis mit Selbsthebung
Rahmpastearisator. Aafrechtstehende Konstraktion filzamkleidetem Dampfmantel aas Stahlplatten. Pasteurisiert von 30—95 0 C.:
mit
y^i^^jp^ pro .CrMmirt i
Preis ohae Selbtihebtnig Kk.
IVeis alt Sclbtthtbopg Hk.
Polierter Oberteil « a n Kk.
330 660 1000 1330 1660
310,00 355.00 420.00 480,00 520,00
350,00 395.00 460,00 520,00 560.00
20.00 20.00 2Wo 20.00 20,00
Die Pasteurisierung verlängert die Haltbarkeit der Milch zwar nur um eine gewisse, beschrankte Zeit, doch ist dafür der unbeliebte Kochgeschmack vermieden. D a s D. R. P. 148 096 bezweckt die Herstellung halt- und kochbarer Trinkmilch a u s Magermilch: Zu 1 1 Magermilch werden entsprechend dem Gehalt an Salzen, welche die Ausfallung des Eigelbs beim Erhitzen verhindern, bis zu 30 g Eigelb zugesetzt, worauf man die erhaltene Mischung in Üblicher Weise pasteurisiert und sterilisiert. Ein Übelstand, der namentlich bei sterilisierter Dauermilch (weniger bei pasteurisierter) sich geltend macht, ist d a s nach und nach eintretende E n t m i s c h e n , derart, d a s s sich oben eine dicke Rahmschicht ansammelt, unter der sich die wässerige Kaseinsalzlösung befindet. Man hat auf verschiedene Weise versucht, diesem Entmischen vorzubeugen, z. B. s o , d a s s man d a s Pasteurisieren unter fortwährendem Schütteln der mit Milch gefeilten Flaschen vorgenommen hat. B e s s e r scheint sich d a s Verfahren von O a u 1 i n zu bewähren, der die Milch dadurch „ h o m o g e n i s i e r t " , d a s s er die Fettkflgelchen während der Erhitzung mittels hohen Drucks zerkleinert. — Chemische Mittel zur Konservierung der Milch sind im allgemeinen zu verwerf6h und unzulässig. Nur W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d wird neuerdings empfohlen; e s w i r « konservierend, jedoch nicht antiseptisch. Uber Konservierung der Milch durch Eindicken, Überführen in den festen Zustand u. s . w. vgl. den Artikel „ M i l c h p r ä p a r a t e " . Milch-Untersuchungsapparate: K r e m o m e t e r nach C h e v a l i e r Mk. 1,50 D a s s e l b e mit Hahn „ 3,50 A b r a h m a p p a r a t nach K r o c k e r , bestehend aas drei Glasglocken mit Deckeln and eingeschliffenen Stopfen, aaf Stativ and mit graduiertem Zylinder „ 35,00 L a k t o s k o p nach F e s e r , mit Pipette, in Holzkasten mit Gebrauchsanweisung 7,00 D a s s e l b e , in grösserer Ausführung, für Rahm oder sehr fettreiche Milch, in Lederetai 13,00
717
Milch.
E x t r a k t i o n s a p p a r a t nach Prof. S o x b l e t zur g e w i c h t i a n a l y t i s c h e n Fettbestimmnng in der Milch, mit liebigschem Glaskühler oder mit Kugelkühler ans Metall and Halter auf Stativ, Temperatur-Regulator nach Soxhlet nnd Thermometer, nebst verstellbarem Halter für beide, Wasserbad emailliert, mit Ring als Träger, mit Gasbrenner Mk. 40,00 D e r s e l b e A p p a r a t , vereinigt mit einem nrdten Kngelköhler und Destillierröhre (aussen vernickelt nnd innen verzinnt), behufs Wiedergewinnung des Äthers 55,00 L a k t o b u t y r o m e t e r nach M a r c h a n d , auf Holzfoss „ 2,00 D a s s e l b e nach M a r c h a n d - S a l l e r o n „ 3,50 L a k t o b a t y r o m e t e r - A p p a r a t für drei gleichzeitig auszuführende Fettbestimmnngen, bestehend ans drei Laktobntyrometern mit Gnmmistopfen nebst den dazu gehörigen Pipetten ä 10 ccm „Milch", „Äther", „Alkohol", Messingblechzylinder als Wasserbad und Futteral zugleich dienend, Anweisung und Tabelle 12,00 D e r s e l b e nach S c h m i d t und T o l l e n s , bestehend aus zwei Laktobntyrometern, Gummistopfen, drei Pipetten bezeichnet mit „Milch", „Äther" u. „Alkohol", Messingblechzylinder als Wasserbad, Flaschen für Äther und Alkohol mit eingebrannter Schrift, Fläschchen mit verlängertem Stopfen, Alkoholometer, Laktodensimeter mit Thermometer 1 0 0 ° C., Glaszylinder für die Aräometer, als Wasserbad dienend, Anweisung und Tabellen in tragbarem, zweckmässig eingerichtetem Holzkasten „ 30,00 L a k t o d e n s i m e t e r siehe unter „ A r ä o m e t e r " . Prof. Dr. S o z h l e t s A p p a r a t z u r B e s t i m m u n g d e s F e t t g e h a l t e s d e r M i l c h (Voll- und Magermilch) auf a r S o m e t r i s c h e m Wege, bestehend aus Stativ mit verstell- und drehbarem Halter (vernickelt), Kühlrohr, Aräometerrohr nebst einem Reserverohr, zwei Aräometern mit Thermometer im Schwimmkörper (geprüft) für Voll- und Magermilch, samt Etui, drei Messröhren für Milch, Kalilauge und Äther (genau justiert), nebst Halter am Stativ, Schlauchverbindungen mit Quetschhahn, Gummiblasebalg, 1 0 numerierten Schttttelflaschen zu 300 ccm, fiir drei gleichzeitig auszuführende Bestimmungen, drei Flaschen für Kalilauge und Äther mit eingebrannter Schrift, nebst ausführlicher Gebrauchsanweisung u. grosser Tabelle zum Aufkleben, mit Prilfungsattest „ 55,00 Einzelne Schüttelflaschen Einzelne Schüttelflaschen, numeriert D e r s e l b e A p p a r a t , vollständig mit tragbarem Holzkasten, einschliesslich Laktodensimeters mit grossen Skalenintervallen, Thermometer in '/t 0 C., Samtetui und Glaszylinder, zwei Tabellen für die aräometrische Bestimmung und für das Laktodensimeter Einzelne Aräometer für V o l l m i l c h , mit Thermometer, in Etui . Einzelne Aräometer für M a g e r m i l c h , mit Thermometer, in Etui S c h e i d e b ü r e t t e nach R ö s e , zur Fettbestimmung in der Milch : Inhalt 100 2 0 0 ccm.
„
„ .
0,20 0,40
80,00 10,00 18,00
Teilung in '/» '/» » Preis 7,50 8,50 Mk. A p p a r a t e zur U n i v e r s a l - F e t t b e s t i m m u n g s m e t h o d e (A z i d - B u t y r o m e t r i e ) nach G e r b e r . Zentrifuge mit Patent-Antriebsvorrichtung, vollständiger Apparat, mit Butyrometer für flüssige Milchprodukte, 2 Sätzen Pipetten, Wasserbad, Butyrometer-Stativ, Emailleteller, Bürsten und Hülsen nebst Gebrauchsanweisung: Für 4 8 16 24 Proben. Preis 70,00 113,00 130,00 170,00 Mk. A p p a r a t zur F e t t b e s t i m m u n g s m e t h o d e nach T h ö r n e r : 1 Laboratoriumszentrifuge mit Teller für 8 Hülsen inkl. Schraubenschlüssel, Olkännchen und Reserveteilen Mk. 250,00 1 Blechflasche mit 1V« kg Zentrifugenöl „ 2,50 1 Zentrifugiertellcr mit 2 grossen und 2 engeren Hülsen . . . . „ 40,00
718
Milchglas — Milchpräparate. 1 1 2 2
Dampf- oder Wasseibad für Gas oder Spiritus Mk. 14,00 Brett mit 47 Löchern zur Aufnahme der Röhrchen 6,00 f» Tarierbüchsen ä 1,50 3,00 7? Satz Zentrifngierröhrchen 1 — 8 für Vollmilch, mit Vollstopfen 16 Stück ä 1,75 28,00 T) 1 Satz Zentrifngierröhrchen für Magermilch . . . 4 „ ä 1,75 7,00 n 4 Zentrifngierröhrchen für Rahm ä 2,25 n 4 „ „ Fettsäuren, in Butter, Margarine n. s. w. ä 2,25 n 0,75 8 Holzbüchsen für Zentrifngierröhrchen i n 1 Ablesevorrichtung 3,60 r> L a k t o k r i t nach d e L a v a l , zur schnellen ond genauen Milchfettbestimmnng: Mit 12 24 Prüfern. Für Kraftantrieb 350,00 550,00 Mk. „ Handbetrieb 500,00 750,00 „ M i l c h r e f r a k t o m e t e r nach W o l l n y zur Fettbestimmong, mit Korrektionsthennometer in vernickelter Metallschutzhülse mit Gewinde zum Einschrauben in das Refraktometer, in Etui Mk. 207,50 Dazu: H i l f s e i n r i c h t n n g zur Erzeugung eines konstant temperierten Wasserstromes, bestehend aas: Heizspirale „ 55,00 Wasserdruckregulator „ 8,50 Vgl. auch den Artikel „ S c h ü t t e l a p p a r a t e " .
Milchuntersuchungsapparate: Dierka & Möllmann, Osnabrück. Georg Schmidt 4 i . 4 Eitz, Schmiedefeld, Kr». Schleifringen (aus Glas) («. Ins.-Anh. 8. 0).
Warmbrunn, Quilitz & Co., Haidestr. 65/57 («. Ina.).
Berlin
NW.,
Milchkondensationsanlagen: Volkmar Hlrlg & Comp., Dresden-A-, Zwickauerstrasse 27.
Milch-Konservierungsapparate:
Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, BrUckenstrasse 6 b (s. Inserate).
Milch-Sterilisierapparate für Molkereien baut: J. L. O. Eckelt, Berlin N. 4.
Milch-Zentrifugen:
Gebr. Heine, Viersen, Rheinland.
M i l c h g l a s siehe „O I a s f a r b e n". BülchprAparate. An Milchpräparaten sind vor allem k o n d e n s i e r t e M i l c h , M i l c h e x t r a k t e und M i l c h p u l v e r zu nennen. 1. K o n d e n s i e r t e M i l c h . Man stellt sie dar durch Eindampfen von Vollmilch im Vakuum, und zwar meistens unter Zusatz von etwa 12 % Rohrzucker; ist die Milch auf % bis % ihres Volumens eingedampft, so wird sie in Blechbüchsen eingefüllt und diese verlotet. Die o h n e Zuckerzusatz hergestellte kondensierte Milch ist viel weniger haltbar. — Nach dem Dän. P a t 6549 von 1902 wird zur Herstellung von kondensierter Milch die Vollmilch unter Druck durch ein oder mehrere kolloidale Filter gepresst, wobei Fett und Kasein auf dem Filter zurückbleiben, wahrend Zucker und Salze als Losung hindurchgehen. Das Filtrat wird bis fast zur Trockne eingedampft und dann mit den auf dem Filter zurückgebliebenen Bestandteilen wieder vermischt — Nach dem D.R.P. 143090 bringt man die Milch in dünner Schicht auf einen mit solcher Schnelligkeit rotierenden OefrierkOrper, dass nur das aus dem Wasser der Milch gebildete Eis von dem OefrierkOrper zurückgehalten, das Kondensat hingegen durch die Zentrifugalkraft gegen ein, den OefrierkOrper umgebendes feststehendes Gefäss getrieben und in diesem als kondensierte Milch gesammelt wird. Die Herstellung milchzuckerarmer Milchpräparate bezwecken ferner die D. R. P. 166 847 und 166 848 sowie 167 863. 2. M i l c h e x t r a k t e . Im weiteren Sinne ist auch die kondensierte Milch nichts anders als ein Milchextrakt, im engeren Sinne jedoch versteht man darunter ein dem Fleischextrakt ähnliches Genussmittel. Um ein solches
Milchsäure.
719
zu gewinnen, wird nach dem D. R. P.. 148 419 entfettete Milch peptonislert und dann der in ihr enthaltene Milchzucker invertiert; die durch diese Spaltung entstandenen Monoglykoscn lässt man durch Bierhefe vergaren, worauf das erhaltene Produkt erhitzt, filtriert und eingedampft wird., Auf das p . R, P. 134 697 zur Herstellung eines M i l c h m a l z e x t r a k t e s kann hier nur verwiesen werden. 3. M i l c h p u l v e r . Man hat zu unterscheiden k ü n s t l i c h e und n a t f l r l i c b e M i l c h p u l v e r . Die ersteren sind Mischungen von Kasein, Butterfett, Milchzucker und Salzen; sie sollen mit lauwarmem bis heissem Wasser ein der Milch äusserllch und in der Zusammensetzung gleichendes Produkt bilden. Merkwflrdigerweisei ist noch in letzter Zeit auf eine solche, lange bekannte Mischung das Amer. P a t 746 502 erteilt worden. — Mehrere Verfahren beziehen sich auf die Herstellung von H aj.fl r I i ch e m Milchpulver. So gewinnt man solches nach dem Engl. Pat, 1786 von 1902 durch Trocknen von Milch mit oder ohne Vakuum bei einer 75' C., nicht überschreitenden Temp. Die Milch muss so viel Salze enthalten, wie für die, Löslichkeit des Eiweisses notwendig ist, so dass erforderlichenfalls Salze, beigemischt werden müssen; ebenso setzt man nichtkristallinischen Zucker oder Sirup zu. Dieses E k e n b e r g s c h e Verfahren hat sein Erfinder nach dem Schwed. Pat. 18 845 dahin abgeändert, dass die Milch mit wasserlöslichen, dextrinierten Kohlenhydraten gemischt und dann in Pulverform übergeführt wird. Zur Darstellung der genannten Kohlenhydrate tiehandelt man Stärkemehl in Oegenwart von H»0 mit oxydierenden Stoffen, wie KMnO», Cl, Ozon, und }8sst dann verd. Sauren auf die Reaktionsmasse einwirken. — Bei dem Engl. Pat. 21 617 von 1902 erhitzt man die Milch in Form einer ganz dünnen Schicht oder eines Regens, um das Wasser rasch zu vertreiben: auch hier werden Salze beigemischt, um den Eiweissstoffeq die Löslichkeit zu erhalten. Nur wenig verschieden von letzterem Verfahren ist die durch D. R. P. 150 473 geschützte Methode. Nach dem Amer. P a t 723 254 wird durch die Milch Dampf durchgeblasen, bis eine Temp. von etwa 93° C. erreicht ist; man,kühlt dann die Milch schnell ab, kondensiert sie im Vakuum bei etwa 43° C. auf ungefähr 23" B6, vermengt das kondensierte Produkt mit dem gleichen Gewicht schon dargestellten Milchpulvers, trocknet die entstehende Masse und führt sie schliesslich in ein feines Pulver über. — Die Zahl der Verfahren zur Herstellung von Trockenmilch wachst noch immer, obwohl an den meisten kaum noch viel Neues zu entdecken ist Wir nennen von hierhergehörigen Verfahren die D. R. P. 179 657, 183 319, 183 974 und Amer. Pat 860 327. Eine B u t t e r m i l c h i n P u l v e r f o r m wird neuerdings unter dem Namen L a c t o s e r v e in den Handel gebracht. Zur Herstellung wird nach dem D. R. P. 173 875 einwandfreie Milch pasteurisiert, dann mit Milchsäurekulturen bei 36° einer Säuerung unterworfen, bis ein bestimmter Säuregrad erreicht ist, und schliesslich im Vakuum bei 50° völlig eingetrocknet Der Rückstand wird vermählen und auf je 1600 g mit 300 g Zucker, 100 g Weizenmehl und 20 e Roborat versetzt. Die fertige Konserve ist ein weisses Mehl folgender Zusammensetzung: Trockensubstanz 89,36 %, Eiweiss 22,94 %, Fett 11,28 %, Kohlenhydrate 51,70 %, Salze 5,02 %. Durch Zusatz von 200 g des Pulvers zu 1 1 kochenden Wassers erhält man eine der frischen Buttermilch ahnliche Emulsion, die als Kindernahrung (namentlich bei Krankheiten des Mageo-Darmkanals) gute Dienste leisten soll. Vgl. auch den Artikel „ M o l k o s e " . M i l c h s a a r e (Acidum lacticum). C>HaOi. Die gewöhnliche, bei der Milchsäuregärung entstehende G ä r u n g s m i l c h s ä u r e ist a - O xy P r o p i o n s ä u r e (Athylidenmilchsäure) CH».CH(OH).COiH. Man gewinnt sie technisch durch künstliche Gärung des Zuckers, z. B. indem man 3 kg Rohrzucker und 15 g Weinsäure in 17 I siedenden Wassers löst, wobei sich der Rohrzucker in
720
Milchsäure.
F r u c h t z u c k e r und L ä v u l o s e s p a l t e t . D a n n setzt m a n zur Mischung 4 1 s a u r e Milch, worin v o r h e r 100 g alter Käse verrührt ist, und zur Bindung der zu bildenden M i l c h s ä u r e 1,5 kg Z i n k k a r b o n a t zu. Nach 8 tägigem Stehen bei einer T e m p e r a t u r von 40—45° sammelt man d a s in Krusten a b g e s c h i e d e n e Z i n k 1 a k t a t , kristallisiert um und zersetzt es d u r c h H 2 S. D a s Filtrat vom ZiiS wird zu einem d ü n n e n Sirup e i n g e d a m p f t , zur E n t f e r n u n g von unzersetztem Zinksalz und v o r h a n d e n e m Mannit mit Äther extrahiert und die ä t h e r i s c h e L ö s u n g endlich zur Sirupdicke e i n g e d u n s t e t . F ü r g r ö s s e r e F a b r i k a t i o n erscheint d a s d u r c h Franz. Pat. 206 506 ges c h ü t z t e L a r r i e u s e h e Verfahren, wobei S t ä r k e und stärkehaltige S u b s t a n z e n in G e g e n w a r t von Ammoniumnitrat v e r g o r e n w e r d e n , g e e i g n e t e r : 900 kg S t ä r k e w e r d e n mit 100 kg Malz bei einer T e m p e r a t u r von 50° gemischt, worauf m a n auf 75° erwärmt, bis die Stärke einen f l ü s s i g e n Brei bildet. Dieser wird unter Z u s a t z von 0,5 kg N H 4 N 0 3 in einen G ä r b o t t i c h g e b r a c h t , worauf die G ä r u n g bei 50—65° C. etwa 20—30 T a g e d a u e r t . D a n a c h neutralisiert man die H ä l f t e der Säure mit Na 2 C03, filtriert und d a m p f t zum s p . G. 1,21 ein. D a n n f ü g t man 500 kg C a C 0 3 zu, zersetzt d a s C a l c i u m l a k t a t mit H 2 SOi, scheidet die Flüssigkeit vom ausgefällten C a S O i und d a m p f t zur S i r u p d i c k e ein. Ferner ist d a s Verfahren von J a c q u e m i n zu e r w ä h n e n : Man unterw i r f t Malz d e r d i a s t a t i s c h e n Verzuckerung w i e in der Brauerei (vgl. den Artikel „ B i e r " ) , nur d a s s man beim Maischen die T e m p . länger auf 50° hält, um mehr Maltose und möglichst w e n i g Dextrin zu bilden. D a n n wird die T e m p . allmählich auf 60°, 65° und schliesslich auf den S . P . g e b r a c h t , um alle F e r m e n t e zu töten. Nun lässt man die W ü r z e auf 45° erkalten, versetzt sie mit einem Karb o n a t s o w i e mit rein kultiviertem M i l c h s ä u r e f e r m e n t und l ä s s t die G ä r u n g bei 40—45° etwa 5—6 T a g e d a u e r n , worauf die v e r g o r e n e Flüssigkeit filtriert und e i n g e d a m p f t w i r d . Die W e i t e r v e r a r b e i t u n g d e s hierbei auskristallisierenden C a l c i u m l a k t a t s erfolgt in üblicher Weise. Um r e i n e M i l c h s ä u r e darzustellen, w i r d nach dem D. R. P. 140 319 d i e w ä s s e r i g e L ö s u n g d e r R o h s ä u r e mit Amylalkohol extrahiert. Letzterer löst die g e w ö h n l i c h e n Verunreinigungen der Milchsäure, wie Zucker, Gummi, M i n e r a l s t o f f e u. s. w., nicht. Die o b e r e a l k o h o l i s c h e Schicht wird a b g e z o g e n und d i e z u r ü c k b l e i b e n d e R o h s ä u r e mit n e u e m Amylalkohol b e h a n d e l t . Zur G e w i n n u n g einer w ä s s e r i g e n Lösung gereinigter M i l c h s ä u r e extrahiert man die a m y l a l k o h o l i s c h e L ö s u n g mit H 2 0 o d e r m a n versetzt sie mit H 2 0 und destilliert mit D a m p f . D a s P a t e n t empfiehlt, z w e c k s u n u n t e r b r o c h e n e r Reinigung der Milchsäure die R o h l ö s u n g nach dem G e g e n s t r o m p r i n z i p mit Amylalkohol zu b e h a n d e l n und d a n n die amylalkoholische L ö s u n g f ü r sich ebenfalls nach dem G e g e n s t r o m p r i n z i p mit W a s s e r zu extrahieren. Nach dem D. R. P. 169 992 soll man d i e r o h e M i l c h s ä u r e zur Reinigung mit äquivalenten M e n g e n Anilin mischen, d i e Mischung abkühlen, d i e abg e s c h i e d e n e n Kristalle a u s w e n i g H 2 0 Umkristallisieren und mit W a s s e r d a m p f die B a s e a b t r e i b e n . D a s D. R. P. 171 835 erzielt chemisch r e i n e Milchsäure a u s milchsauren Salzen auf dem U m w e g über Milchsäureester, indem man die rohen Laktate mit Alkoholen in ä q u i v a l e n t e r Menge unter Z u s a t z einer M i n e r a l s ä u r e erw ä r m t , den g e w o n n e n e n M i l c h s ä u r e e s t e r d u r c h Erhitzen mit H 2 0 zersetzt und den a b g e s p a l t e n e n Alkohol abtreibt. Milchsäure zum G e r b e n siehe unter „V e g e t a 1 i n " . D i e Milchsäure bildet einen in H 2 0 , Alkohol und Äther löslichen Sirup, d e r sich nur s c h w e r unzersetzt zur T r o c k n e bringen lässt. Chemisch rein bildet sie eine h y g r o s k o p i s c h e , bei 18° s c h m e l z e n d e Kristallmasse. P r t t f u n g r : Zur quantitativen Bestimmung des Milchsäuregehalts der Handelsware 18st man 10 g Milchsäure mit H 2 0 zu 100 ccm und titriert davon 10 ccm heiss mit N-Kalilauge unter Verwendung von Phenolphtalein als Indikator. 1 ccm Normallauge entspricht 0,0906 g Milchsaure. Die Prüfung auf Verunreinigungen geschieht im wesentlichen nach den Vorschriften des D. A. IV, worauf verwiesen sei. Als Identitätsreaktion der Milchsäure benutzt man folgende Probe: Man erwärmt 3 ccm Milchsäure mit 10 ccm KMnO^-LBsung (1 : 1000); hierbei entwickelt sich ein charakteristischer Geruch nach Aldehyd, sofern die Flüssigkeit aus Milchsäure besteht bezw. solche in nicht zu kleiner Menge enthält. Ist F l e i s c h m i l c h s ä u r e zugegen, so wird die 10 "/„ige wässerige Lösung durch CuSO,-Ii8sung getrübt.
Milchzucker — Mineralfarbstoffe.
721
Milchsäure, techn. braun (50°/o)
% kg Mlc. 60,00
„ gelb (50®/«) gereinigt, hellgelb (sp. G. 1,150) „ (sp.G. 1,210) „ ehem. rein, weiss (sp. G. 1,210), D. A. IV Milchsäureanhydrid
»/, „ 1 „ 1 r 1 „ 1 „
Milchsäure:
ESoigswuter & Ebell, Linden vor HannoTer.
.
.
.
.
„ „ „ „ „
96,00 2,25 3,25 4,40 12,00
| Lehmann & Voss, Himburg.
Milchzucker (Lactose; Baceharum lactis). CuHnOu. Als Ausgangsmaterial der Milchzuckerfabrikation dient die M o 1 k e, d. b. die bei der Bereitung von Käse nach der Abscheidung des Kaseins erhaltene Flüssigkeit. Man dampft die vom Molkenkäse ( Z i e g e r ) befreiten Molken ein, bis der Milchzucker auskristallisiert. Zur Reinigung filtriert man den wieder gelösten Milchzucker Aber Knochenkohle und kristallisiert um. Vielfach verfahrt man bei der Darstellung auch ahnlich wie bei der Rtlbenzuckerfabrikation, d. h. man kocht die Molke mit Kalkmilch, saturiert, filtriert u. s. w. (vgl. die Artikel „M e 1 a s s e" und „ Z u c k e r f a b r i k a t i o n"). Nach dem Amer. Pat. 730 703 werden die Molken schwach alkalisch gemacht, auf die Hälfte konzentriert, von den Proteiden befreit nnd weiter auf etwa % des Volumens konzentriert; hierauf fallt man die Laktose mit Alkohol aus. Andere Verfahren der Gewinnung von Milchzucker betreffen das Amer. Pat. 772517 und das Schwed. Pat. 18 221 von 1904, doch enthalten diese Verfahren nichts wesentlich Neues. Nach dem D.R.P. 184 300 fallt man aus der Milch das Kasein mit schwefliger Saure and gewinnt aus den Molken den Milchzucker in bekannter Weise, und zwar sofort in reiner, weisser Form. Gereinigter Milchzucker bildet reinweisse, schwach sQssschmeckende Kristalle; er lOst sich in 6 T. kalten und In 2,5 T. kochenden Wassers. F r l l t u c i Dieselbe richtet »ich nach den Vonchrüten de* D. A. IV. Milchzucker, Pulver, D. A. IV „ krist, D. A . IV dopp. krist
1 kg Mk. 1,60; °/o kg Mk. 135,00 1 , „ 1,80;% „ „ 145,00 1 „ „ 2,00; % „ „ 185,00
Milchzucker:
Fuertt Broa. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Steine I Holler & Co., Hamborg I> 1^/13Street (a. Ins.-Anh. 8. 13). | KSnigswarter & Ebell, Linden TOT Hannover.
Milchzucker-Fabrikationsmaschinen:
Gebr. Heine, Vierten, Bheinland (Zentrifugen).
Anlagen zur Fabrikation von Milchzucker:
Volkmar Hinig & Comp., Dresden-A-, Zwickanentraau JT.
Millenlumlioht (Pressgaslicht). Bei dieser Beleuchtungsart wird Leuchtgas mittels einer Druckpumpe unter einem Druck von etwa 1,3 m Wassersaule einem geeigneten GlUhbrenner zugeführt. Man erhalt Lichtquellen bis zu 1800 Kerzen, wobei der Gasverbrauch nur 1 1 auf 1 Hefnerkerze ausmacht. Mlneralblau siehe „ K u p f e r f a r b e n " und „ W o l f r a m v e r b i n d ü n g e n". M i n e r a l f a r b s t o f f e . Die einzelnen hierhergehörigen Farben sind, soweit sie n a t Q r 1 i c h , unter „E r d f a r b e n" zu suchen; die k ü n s t l i c h e n Mineralfarben ( c h e m i s c h e F a r b e n ) dagegen findet man, nach den zugehörigen Metallen gesondert, in den Artikeln „ A n t i m o n f a r b e n " , „ A r s e n f a r b e n", „ B a r y u m f a r b e n", „ B r o n z e f a r b e n", C h r o m f a r b e n", „ E i s e n f a r b e n", „G o 1 d f a r b e n", „ K a d m i u m f a r b e n " , „ K o b a l t f a r b e n " , „ K u p f e r f a r b e n " , „Ma n g a n f a r b e n", „ W i s m u t f a r b e n " , „ Z i n k f a r b e n " und „Z i n n f a r b e n". Vgl. ausserdem die Artikel „G 1 a s f a r b e n", „ L e u c h t f a r b e n", „ M a l e r f a r b e n", „P o r z e 11 a n f a r b e n" u. s. w. BlDcher VI.
46
722
Mineralgelb — Mineralgerberei.
Mineralfarbstoffe:
S. B. Cohn, Farbenfabriken, Berlins., Kottbuser 1 Hirsch & Mtrxenich, Farbwerke m. b. H., Grenz Damm 70. | hausen. Fried.
Mühlen fDr Mineralfarbstoffe: Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
M l n e r a l g e l b siehe „ B l e i f a r b e n " und „W o l f r a m v e r b i n d ü n g e n". BUneralgrerberei (Weissgerberei). Allgemeines sowie die Vorbereitung der Haute siehe unter „ O e r b e r e i". Von der „Lo h g e r b e r e i " (s. d.) unterscheidet sich die Mineralgerberei dadurch, dass die „gerbende", d. h. die sich zwischen den Hautfasern ablagernde und damit Verbindungen eingehende Substanz nicht aus Gerbstoff sondern aus anorganischen Verbindungen besteht. Die wichtigste Art der Mineralgerberei war ursprünglich dieWe i s s g e r b e r e i , wobei AI u m i n i u m s a l z e gerbend wirken; neuerdings ist aber die Mineralgerberei mit C h r o in V e r b i n d u n g e n , welche das C h r o m l e d e r liefert, viel wichtiger geworden. Ausserdem gerbt man auch wohl mit E i s e n v e r b i n d u n g e n ; das entsprechende Produkt wird als E i s e n l e d e r bezeichnet. Bei der W e i s s g e r b e r e i (Alaungerberei), die meistens mit Alaun betrieben wird, werden die gereinigten und enthaarten Häute in einer lauwarmen Alaun-Kochsalzbrühe hin- und hergezogen; dann 19sst man sie einen Tag liegen und hangt sie ungewaschen zum Trocknen auf. Das trockne steife Leder wird angefeuchtet und durch Kratzen mit Messern weich gemacht. Bei der Glacigerberei muss das Enthaaren und Entkalken sehr schonend geschehen; der Alaun-Kochsalzbrühe werden Eidotter und Weizenmehl beigemengt. — Das Franz. Pat. 334006 betrifft ein Schnellgerbeverfahren, wobei die Haute zunächst mit Alaun und Kochsalz gegerbt und dann direkt in starke vegetabilische Gerbebrühen gebracht werden, ohne dass dies nachteilig für das Leder ist. Die C h r o m g e r b e r e i arbeitet im wesentlichen nach zwei Verfahren, die aus Amerika stammen, nämlich nach dem E i n b a d v e r f a h r e n und nach dem Z w e i b a d v e r f a h r e n . Von den Chromsalzen wirken auf die tierische Haut nur die Chromoxydsalze, und von diesen besonders die basischen direkt gerbend, wahrend die chromsauren Salze zuerst in Chromoxydverbindungen übergeführt werden müssen. Dementsprechend gerbt man beim Einbadverfahren in Losungen basischer Chromoxydsalze, so namentlich in b a s i s c h e m C h r o m s u l f a t und C h r o m o x y c h l o r i d . Bei dem Zweibadverfahren durchtrankt man die Blossen zunächst mit einer durch HCl angesäuerten Losung von Bichromaten (KtCrtOr oder Na»CrjOi); dann erfolgt im zweiten Bade die Reduktion der Chromsaure zu einer Chromoxydverbindung, für welchen Zweck man meistens eine mit HCl angesäuerte LOsung von Natriumthiosulfat verwendet. Nach der Gerbung wird das Gerbmaterial durch Losungen von Bleizucker, Baryumchlorid oder Seife fixiert. Schliesslich wird das Leder gewaschen, getrocknet, gereckt und durch Eintauchen in warme Losungen von Paraffin in Benzin eingefettet. — Das geschilderte Prinzip der Chromgerberei ist durch zahlreiche neue Verfahren nach vielen Richtungen hin modifiziert worden, jedoch ohne dass dadurch grundlegende Änderungen bewirkt worden waren. Man hat die Chromgerberei auch vorteilhaft mit der vegetabilischen Gerbung kombiniert und so Leder erzeugt, welche die Vorzüge des Chromleders mit denen des vegetabilisch gegerbten Leders vereinen. Der grosse Vorteil der Chromgerberei besteht nicht nur in der kurzen Gerbdatier, sondern auch in der grossen Wasserdichtheit und Zugfestigkeit des Chromleders sowie in seiner hoben Widerstandsfähigkeit gegenüber äusseren Einflüssen, wie hoher Temperatur und heissen Wasserdämpfen. Interessant sind die neuerdings immer mehr Bedeutung gewinnenden Verfahren, bei denen die Haute in einem Bade gleichzeitig gefärbt und gegerbt werden. Wir nennen in dieser Hinsicht das Amer. Pat. 622 563 sowie das D. R. P. 133 757; aus dem letztgenannten Patente geht hervor, dass man bei richtiger Wahl von Farbstoffen einerseits und von €hromoxydsalzlOsungen anderseits vorzüglich gegerbte Produkte erhält, die gleichzeitig viel haltbarer gefärbt sind, als wenn die Färbung nach
Mineralgrün — Mineralöle.
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dem Gerben erfolgt. Die für das Verfahren geeigneten Farbstoffe können den verschiedensten Gruppen angehören; sie dürfen jedoch mit ChromsalzlOsungen allein oder auch auf Zusatz von Tannin nicht ausfallen oder höchstens doch nur so, dass nach dem Filtrieren noch eine zum Farben genügende Menge Farbstoff in LOsung bleibt. Als Chromsalze werden Chromalaun, Chromchlorid, Chrombisulfit oder -thiosulfat benutzt, vorzugsweise in der Form der basischen Salze. Beim Gerben beginnt man mit sehr verdünnten Losungen, z. B. % bis 1° B6 und verstärkt das Bad nach und nach bis zu 6° Bd. Von geeigneten Farbstoffen seien genannt: oxydierter Blauholzextrakt, die sogen. Karminfarben für Baumwolle, Metanilgelb, Orange II u. a. Man kann auch solche Substanzen benutzen, welche erst beim nachträglichen Behandeln mit Oxydationsmitteln gefärbte Verbindungen liefern, wie Pyrogallussäure, p-Amidophenol, Dimethylp-phenylendiamin u. s. w., mit der Massgabe, dass man nach dem Gerben die Leder mit einer % %igen BichromatlOsung behandelt Endlich kann man die Blossen auch zuerst anfärben, dann die ChromoxydsalzlOsung zusetzen und ausgerben; hierzu eignen sich Farbstoffe, wie Metanilgelb, Solidgrün, Erioglaucin, Rhodamin, Saureviclett u. s. w. Zweckmässig wird hierbei das Färben in Gegenwart von Alaun und Kochsalz ausgeführt. Das D. R. P. 157 467 betrifft ein Verfahren zum Färben von Chromleder, indem man dieses erst mit Losungen von Schwefelfarbstoffen und danach mit angesäuerten Losungen von basischen Farbstoffen behandelt — Nach dem D. R. P. 162 278 erreicht man ein gleichzeitiges Schmieren und Färben von Chromleder dadurch, dass man der alkalischen Fettemulsion die LOsung eines Schwefelfarbstoffes und ausserdem eine Substanz zusetzt, welche, wie rormaldehyd, Glykose, Tannin, das Leder vor der Einwirkung des Schwefelnatriums schützt. Die Beobachtung, dass beim Zweibadverfahren zunächst die Chromsäure oxydierend auf die Haut wirkt und dass sich erst die oxydierte Haut mit dem Chromoxyd zu Leder verbindet, hat zu dem durch D. R. P. 148 796 geschützten F a h r i o n sehen V e r f a h r e n geführt, wobei man die Oxydation der tierischen Haut zunächst in einer besonderen Operation mit W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d l ö s u n g e n vornimmt; die so oxydierte Haut lässt sich schon durch Losungen von Chromalaun, Chromlsulfat, Chromichlorid u. s. w. ohne jeden Zusatz von NaiCO« durchgerben. Chromgerbe-Extrakt: K O n l f n w t e r tt Ebel], Linden vor Hannover.
| B. Wedekind & Co., Uerdingen a. Rhein.
Bei der E i s e n g e r b e r e i die übrigens bisher kaum Verbreitung gefunden hat, gerbt man die Haut mit basischem Eisenoxydsulfat. Ein ubelstand ist, dass das Eisenleder nicht mit Talg sondern nur mit Eisenseife und Fettemulsionen geschmiert werden darf. — Auch andere Mineralsalze werden neuerdings zum Gerben vorgeschlagen, so soll man nach dem Franz. P a t 327 945 und Engl. P a t 25 597 (von 1902) Titansalze zum Gerben verwenden, während das D. R. P. 144 093 Z i n n s a 1 z e zu dem gleichen Zwecke benutzt Über die gleichzeitige Gerbung und Färbung mittels TitanlOsungen siehe den Artikel „L e d e r". Ein grosser Vorzug der Mineralgerberei ist die Schnelligkeit der Fertigstellung des Leders, wozu beim weissgaren Leder noch der Vorteil kommt, dass es sich mit Leichtigkeit in allen möglichen TOnen färben lässt. War früher demgegenüber als Nachteil zu erwähnen, dass das Mineralleder keineswegs so haltbar wie das lohgare war, so gilt dies jetzt, wenigstens für das Chromleder, in keiner Weise mehr; es steht vielmehr zu erwarten, dass das Chromleder eine immer steigende Verwendung finden und für viele Zwecke das vegetabilisch gegerbte Leder verdrängen wird. H l n e r a l g r t t n siehe „K u p f e r f a r b e n". H i n e r a l t t l e . Als solche bezeichnet man sowohl die bei der Destillation von E r d 0 1 (s. d.) als auch die bei der trocknen Destillation aus Steinkohlen,' Braunkohlen, Holz, Torf und bituminösem Schiefer gewonnenen öle, und zwar soweit dieselben zur B e l e u c h t u n g , und vor allem soweit sie als S c h m i e r m i t t e l für Maschinen verwendbar sind. Siehe hierüber die 46*
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Mineralöle.
Artikel. „B r a u n k o h 1 e n t e e r", „ H o l z t e e r " , „ P a r a f f i n " , „ P e t r o Eeum", „ S c h i e f e r ö l ' \ „ S c h m i e r m i t t e l " , „ S o l a r ö l " , „ S t e i n k o h l e n t e e r", „V a s e I i n e". Was man heutzutage gewöhnlich als M i n e r a l ö l e bezeichnet, sind Fabrikate aus den Rückständen von der Erdöldestillation. Bei dieser verbleiben nach Abtreibung der bis 280° siedenden Bestandteile Massen, die zur Gewinnung von Mineralschmierölen mittels überhitzten Dampfes allmählich auf etwa 270* erhitzt werden. Hierbei destillieren die schweren Ole und werden durch eine besonders konstruierte Kondensationsanlage, die die Trennung der verschiedenen Fraktionen ermöglicht, verdichtet. Meistens unterstatzt man die Destillation noch durch LuftverdQnnung. Die gewonnenen Mineralöle werden dann noch einem chemischen Reinigungsprozess unterworfen, der dem beim P e t r o l e u m (s. d.) angewandten recht ahnlich ist: Man behandelt die ö t e zuerst mit 5 % HJSOI, wobei die Mischung durch eingebüasene Luft bewirkt wird. Dann wascht man mit HsO, verrührt zur Entfernung der HiSCh-Reste mit Natronlauge und wäscht schliesslich nochmals mehrfach mit HtO. Um die Ole vollständig zu entfärben, werden sie in erwärmtem Zustande Aber Knochenkohle filtriert. Nach dem D. R. P. 161924 werden die rohen Mineralöle zur Raffinierung längere Zeit mit einer gesättigten Lösung von NaCI und NaiCOt unter gleichzeitigem Durchblasen von Luft behandelt; mittels einer körnigen Substanz erhalt man dabei die Salzlösung in feiner Verteilung. Schliesslich destilliert man das ö l bei Oegenwart einer oxydierend wirkenden Manganverbindung ab. Eine Abänderung desselben Verfahrens umgreift das Zusatz-D. R. P. 161 925. Eine besondere Form der Reinigung von Mineralölen mittels HISO» schätzt D. R. P. 175 453. Zum Geruchlosmachen behandelt man nach dem D. R. P. 147 163 die Mineralöle mit Aldehyden und Ketonen, insbesondere mit F o r m a l d e h y d , in der Warme unter Saure- oder Alkalizusatz und leitet Wasserdampf hindurch. — W e b e r will den gleichen Zweck durch Schütteln mit terpenhaltlgen ölen und Alkali erreichen. — Das Verfahren des D. R. P. 153 585 zur Behandlung roher Mineralöle behufs Gewinnung geruchschwacher viskoser öle einerseits und schwefelfreier leichter ö l e anderseits besteht darin, dass man das Rohöl mit 1 % neutral, oder bas. Bleiazetat in wässeriger Lösung versetzt, wobei diese Lösung zweckmassig das sp. G. des Öls hat. Dann destilliert man bei 180" mit überhitztem Wasserdampf, bis mindestens 20 % des Rohöles übergegangen sind; der Rückstand bildet ein geruchschwaches, wenig gefärbtes dickes ö l , das Destillat ein helles schwefelfreies Brenn- oder Motoröl. Wichtig geworden ist die Herstellung sogenannter w a s s e r l ö s l i c h e r Mineralöle. Sie sind samtlich nur infolge ihres Gehaltes an Alkaliselfe leicht mit Wasser emulgierbar und dienen In solchen Mischungen zur Schmierung von Werkzeugmaschinen, als Einfettestoffe beim Verspinnen von Wolle u. a. m. Nach dem Verfahren von B o l e g ( D . R . P . 122 451, 129 480 und 148 166) werden Mineralöle {schwere Teeröle) durch Zusatz unraffinierter Harzöle und Verseifung der In diesen enthaltenen Harzsauren mittels Lauge (ausserdem durch Seifen gewisser Fettschwefelsauren, Ölsäuren und Naphtensäuren) sowie durch spatere oxydierende Behandlung unter Druck „wasserlöslich" gemacht und erlangen hierbei die Fähigkeit, Wasser in sehr erheblichen Mengen klar gelöst aufzunehmen. Das neueste Bolegsche Patent Ist das D . R . P . 155288; hiernach stellt sich das Verfahren, wie folgt, dar: Die Kohlenwasserstoffe werden in einem geschossenen, mit einem Kondensator verbundenen Apparat durch indirekten Dampf von 50—70* steigend erwärmt, wahrend gleichzeitig fein verteilte Druckluft durchgeblasen wird. Meistens lässt man auch etwas Natronlauge und Wasser z u ~ tropfen. Die so vorbehandelten Mineralöle werden dann mit verselften Harzölen unter weiterer Zufuhr von Druckluft innig gemischt. Endllch'folgt noch eine Erhitzung im Autoklaven unter Überdruck. — Derartige wasserlösliche Mineralöle verwendet man jetzt mit Vorteil auch zur Strassensprengung; das hierzu benutzte entsprechende Produkt hat den Namen Wfcs t r u m i t erhalten. zuvor entwickelt, gereinigt und aufgefangen wurde, während heute viele A p p a r a t e mit der in Bomben käuflichen flüssigen K o h l e n s ä u r e (s. d.) arbeiten. D a s Imprägnieren mit CO* geschieht meistens mit einem Druck von 5 Atra., doch steht d a s fertige Mineralwasser in den Flaschen meistens nicht unter einem höheren Druck als 1,5—2,5 Atm. Die COj-Entwickelungsapparate bestehen meistens a u s Kupfer und sind mit Blei ausgelegt, doch kommen auch Apparate a u s Steinzeug in d e n Handel. Man scheidet die Entwickler in P u m p e n a p p a r a t e und Selbstentwickler : Während bei d e n ersteren die entwickelte CO> In Gasometern a u f g e f a n g e n und von d o r t mittels einer D r u c k p u m p e in d a s W a s s e r eingepresst w i r d , arbeiten die Selbstentwickler durch den Eigendruck der sich entwickelnden COi. Zur Entwicklung benutzt man meistens Marmor, Kreide, Magnesit und H>SO< oder HCl; die entwickelte CO» m u s s vor der Verwendung unbedingt gereinigt werden, und z w a r passiert sie zu diesem Zwecke mehrere W a s c h g e f ä s s e mit reinem W a s s e r , Natronlauge und schliesslich eine Lösung von Eisenvitriol mit Natriumbikarbonat (letztere zur Absorption von HjS). Häufig m u s s man die COi noch eine Permanganatlösung passieren lassen, um unangenehme Riechstoffe zu beseitigen. Die Mischgefässe f ü r HjO und CO> bestehen a u s verzinntem Kupfer oder emailliertem Eisen oder auch Steinzeug; sie werden meist nach d e m G e g e n s t r o m p r i n z i p konstruiert. Vor d e r Imprägnierung wird d a s W a s s e r in dem Mischgefäss mit den zu lösenden Salzen zusammengebracht; ganz o h n e solche festen Substanzen bereitet m a n kohlensaure W ä s s e r kaum, da sie f a d e schmecken und die COs schnell entweichen lassen. Bei gewöhnlichem, sogenanntem „ S e l t e r s w a s s e r " setzt man auf je 10 1 H j O etwa 25 g krist. NajCOj, 5 g NaCl und 6 g krist. Na>SOt zu. Am besten bedient man sich zur Herstellung der Mineralwässer des d e s t i l l i e r t e n Wassers, in welchem Falle noch ein e n t s p r e c h e n d e r Destillierapparat zur Fabrikation gehört, da sich der B e z u g von destilliertem Wasser meistens zu teuer gestaltet. Die Abfüllvorrichtungen f ü r die Mineralwässer sind bei d e n neueren Apparaten mit der K o r k m a s c h i h e vereinigt, um d e n C C W e r l u s t auf ein Minimum zu beschränken. W a s die Mineralwässer zu H e i l z w e c k e n anlangt, so w e r d e n diese im allgemeinen nach dem analytischen Befund der betreffenden N a t u r w ä s s e r bereitet, jedoch unter Berücksichtigung aller chemischen Umsetzungen bei der Lösung verschiedener Salze. Zuweilen lässt man auch therapeutisch Uber-
Mineralwässer, künstliche.
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flüssige oder schädliche Stoffe fort Die Imprägnierung mit COt geschieht meistens unter stärkerem Druck, als den Naturwassern entspricht. Alle Mineralwässer zu Heilzwecken sollen a u s s c h l i e s s l i c h unter Verwendung von destilliertem Wasser bereitet werden. Ausser den mannigfachsten natürlichen und künstlichen Mineralwässern kommen auch die entsprechenden , JA i n e r a 1 s a 1 z e" in den Handel, wie sie teilweise durch Eindampfen der Naturwässer, teilweise durch eine dem Analysenbefund entsprechende Mischung der in Frage kommenden reinen Salze gewonnen werden. Da beim Eindampfen der Mineralwässer zur Trockne manche Zer- und Umsetzungen (vor allem veranlasst durch das Entweichen von CO,) vorkommen, so entsprechen die künstlichen Salzgemische sehr oft ihrem Zwecke mehr als die natürlichen. Nicht alle diese Salze können in reinem Wasser gelost werden; viele lösen sich nur in Gegenwart von CO», also in kQnstlichem kohlensaurem Wasser. Z u s a m m e n s e t z u n g der w i c h t i g s t e n kanstl. Mineralwässer. (Alle Angaben der folgenden Rezepte beziehen sich auf die Herstellung von 100 kg Mineralwasser.) 1. A p o l l i n a r i s : 216,985 NaHCO», 4,4695 NaCl, 2.7S5Q Na,SiO,, 28,945 CaCI,, 42,773 MgCO, + 3 H,0, 16,731 MgSO«, 2,902 FeSO, + 7 H,0, 1,6668 HCl. 2. B i 1 i n: 12,693 Na,SiO,, 0,0947 Na,PO.. 5,4315' Na,SO,, 34,6342 NaCl, 2,2553 LiCI, 19,188 K,CO,, 371,241 Na,CO,, 0,6756 FeSO«, 1,248 HCl, 0,0222 MnSO« + 4 H,0, 0,07853 A1C1,, 62,457 CaSO, + 2 H,0, 24,969 MgSO«. 3. E m s e r K r ä n c h e n: 10,1142 Na.SiQ,, 0,1841 Na,PO«, 0,00224 NaJ, 0,03398 NaBr, 164,9 Na,CO,, 63,625 NaCl, 2,916 K,CO,, 0,01282 A1C1,, 0,0215 MnCl, 4- 4 HjO, 0,3455 F e S O « + 7 H . O , 1,691 SO,, 0,2916 LiCI, 0,1935 SrC!,, 0,0885 BaCl,, 16,663 CaCI,. 13,395 MgCl,, 0,2219 (NH«),SO«, 2,484 MgSO« 4. F a c h i n g e n : 5,1849 Na,SiO,, 0,0707 B«OiNa, + 10 H,0, 0,00095 NaJ, 0,02343 NaBr, 0,0963 NaNO,, 0,1512 NH.C1, 0,5219 LiCI, 0,8074 KCl, 1,092 MnCl, + 4 H,0, 0,907 FeS0« + 7 H , 0 , 1,939 SO,, 0,026 BaCl,, 0,333 SrCl,, 5,0988 CaCI,, 42,826 MgCl,, 38,83 CaCO,, 305,56 Na,CO,. 5. G i e s s h ü b e l e r S a u e r b r u n n e n : 1,133 NaCl, 1,448 Na,SO«, t 590 Na,SiO,, 78,233 Na,CO,, 16,00 CaCO,, 14,967 M g C 0 , + 3 H , 0 , 0,86 A1CI,, 2,157 FeSO« + 7 H,0. 6. H u n y a d i J l n o s : 2,2810 Na,SiO,, 90,496 Na,CO,, 28,683 NaCl, 1980,354 Na,SO«, 1949,423 MgSO,, 13,294 K,SO,, 107,893 CaCI,, 0,4934 FeSO. + 7 H,0. 7. K a r l s b a d e r S p r u d e l : 14,538 Na,SiO», 0,069 Na,PO% 0,764 B.O,Na, + 10 H,0, 0,508 NaF, 1,417 LiCI, 177,212 Na,CO,, 64,353 NaCl, 0,1047 A1C1,, 0,7333 FeSO, + 7 H,0, 0,028 MnCl, + 4 H,0, 2,000 SO,, 208,42 Na,SO«, 3,64 K,SO«, 23,79 MgSO,, 0,046 SrCl,, 35,76 CaCI,. 8. K r e u z n a c h e r E l i s a b e t h q u e l l e : 2,7145 SiO,Na,, 0,3588 B.OtNa, + 10 HjO, 0,0423 AsO.Na,, 0,0582 PO,Na,, 0,0431 NaJ, 4,9882 NaBr, 6,5640 LiCI, 2,2155 NH.CI, 15,2642 KCl, 990,016 NaCl, 54,696 Na,CO,, 0,1528 MnCl, + 4 H,0, 4,2554 FeCl, + 2 H , 0 , 0,0526 A1C1,, 0,7674 ZnCI,, 26,8544 MgCl,, 6,465 BaCl,, 7,961 SrCl,, 211,918 CaCI,, 5,141 HCl. 9. M a r i e n b a d e r K r e u z b r u n n e n : 8,8247 SiO,Na,, 0,3234 PO,Naj, 0,4092 NO,Na, 1,1333 LiCI, 60,6937 KCl, 0,2670 NH.Cl, 38,6920 NaCl, 220,0750 NaiCO.,, 443,9930 Na,SO«, 0,5235 A1CI,, 0,5856 MnCl, + 4 H,0, 3,2433 FeSO, + 7 H , 0 , 37,6200 MgSO,, 5,1410 HCl. 64,8160 CaCI,, 0,0765 SrC!,, 0.0408 BaCl,. 10. S e l t e r s : 0,0033 NaJ, 0,0909 NaBr, 0,0806 Na,PO,, 0,4217 K,CO,, 0,6110 NaNO,, 1,7630 KCl, 4,0983 K,SO,, 4,3208 Na,SiO,, 145,7412 Na,CO,, 164,8454 NaCl, 0,0176 BaCl,, 0,0470 A1C1,, 0,2342 SrCl,, 0,5227 NH,CI, 22,8677 MgCl,, 34,2131 CaCI,, 0,3130 Li,CO,, 2,2288 HCl, 0,0989 M n S 0 « + 4 H , 0 , 0,7262 FeSO, + 7 H,0. 11. V i c h y : 0,0026 NaJ, 0,013 NaBr, 0,422 Na,PO«, 13,026 Na,SiO,, 20,404 K,SO,, 22,686 NaCl. 409,465 Na,CO,, 0,203 AIC1,, 0,249 SrCl,, 0,523
730
Minium —
Mischmaschinen.
NHtCl, 3,991 MgCli, 27,753 CaCl,, 0,076 MnSO» + 4 H,0, 0,281 FeSO. + 7 H,0, 6.524 SO,. 12. W e i l b a c h e r S c h w e f e l q u e l l e : 0,053 Li,CO,, 0,057 Na,PO*, 2,958 Na,SiO,, 2,570 K,CO,, 3.885 K 5 S0«, 50,737 Na,CO,, 0,011 SiCl,, 0,018 A1CI», 0,107 BaCl,, 0,533 NH.Ci, 1,875 CaCO,, 27,163 CaCl,, 38,722 MgCO, + 3 H , 0 , 189,0 Schwefeiwasserstoffwasser (0,4 %). 13. W i e s b a d e n e r K o c h b r u n n e n : 18,2392 KCl, 619,1652 NaCl. 0,4351 NaBr, 0,0017 NaJ, 8,4072 Na,SO«, 40,2767 Na,CO,, 0,0030 Na,PO, 0,1574 N a , B , O r + 10H,0, 12,7518 Na,SiO, t 2,3104 LiCI, 1,7073 NH.Cl, 98,3377 CaCl,, 0,1332 BaCl,, 1,8943 SrCl,, 20,0872 MgCI,, 1,6129 FeSO. + 7 HsO. 0,1734 MnSO, + 4 H,0, 0,0235 Na,AsO«. 14. W i l d u n g e n O e o r g V i c t o r q u e l l e : 0,9280 K,SO», 2,9405 Na,CO,, 0,7132 NaCl, 4,4076 Na,SiO,, 0,0087 Na,PO., 4,0141 Na,SO t j 0,0338 (NH.),CO,, 0,0483 Li,CO,, 0,0337 A1C1., 0,0014 BaCl,, 50,8291 CaCO,, 59,7139 MgCO, + 3 H,0, 5,2036 FeSO. + 7 H,0, 0,3058 MnSO. + 4H.O. C. H. Burk, Stuttgart (B. I m - A n h .
S. 18).
Mineralwasser-Apparate: Gustav Christ & Co., Berlin O., Blumenrtr. 85
(s. Ins.-Anh. S. 22).
M l n l n m (Mennige) siehe „ B l e i f a r b e n " No. 3. M i r b a n ö l siehe „ N i t r o b e n z o 1". Mischmaschinen. Selbsttätige Teilund M i s c h m a s c h i n e n nach D r. J o c h u m für körnige und pulverförmige Trockenstoffe. Sie bestehen aus einer Reihe nebeneinander angeordneter eiserner Trichter mit aufgesetzten Behältern zur Aufnahme der zu mischenden Stoffe. Unter jedem Trichter befindet sich ein in Drehung versetzter Teller, von dem das einkommende Mischgut in eine darunter liegende Schraube abgestrichen wird. Diese (mehr als 3 m lange) Schraube bewirkt das Mischen der abgeteilten Stoffe und befördert dieselben gleichzeitig nach der Stelle der weiteren Verwendung. Ausserdem ist eine Vorrichtung vorhanden, mittels welcher das Abteilen der Mengen in genau vorgeschriebenem Verhältnis bewirkt wird: Leistnng eines Trichters in der Stande Preis: a) für 2 Trichter nnd 5 m Förderschraube . „ b) „ 3 „ „ 7 „ „ . , c) „ 3 „ 9 „ „ . d) „ 5 , „ . r t H „ e) fllr jed. Trichter u. entsprechend* Anzahl Meter Förderschraube mehr
75 650 890 1130 1370 210
400 1000 1 900 2370 2680 3250 3460 4130 4240 5010 780
8S0
2500 1. 3000 Mk. 4120 „ 5240 „ 6360 „ 1120
„
T r o m m e l - M i s c h m a s c h i n e n zum Mischen trockner pulverförmlger Stoffe, bestehend aus einer schräg zur wagerechten Achse gelagerten eisernen Trommel, in welcher die aufgegebenen Stoffe während der Drehung durcheinandergeworfen und so schnell und innig gemischt werden.
Art dei Betriebe« Durchmesser der Mischtrommel . . mm L i e g e derselben Gesamtinhalt der Mischtrommel (auch annähernd stündliche Leistung) . . . 1 Umdrehungen der Trommel in der Minute Menge des aufzugebenden Mischgates 1
Kraftbedarf der Maschine . etwa H P . Gewicht der Maschine . . . „ kg Preis der vollständigen Maschine . Mk. Preis der Ankerbolzen und -Platten „
Handbetrieb odtr Rkacabetrieb
Riemenbetrieb
600 800 800 1100
1000 1250 1500 1800 2000 1000 1250 1500 1800 2000
225 20 70 n.^ 210 280 20
780 1500 2650 4570 6250 15 15 1& 15 15 Ü00 1500 2000 500 260 3 6 10 8 4,b 1050 1550 2200 3300 4300 850 1270 1450 2020 2400 25 30 35 40 50
550 20 180 i (»20 600 20
Mischmaschinen.
731
T r o g - M i s c h m a s c h i n e n zum Mischen feuchter oder nasser Stoffe, bezw. trockener m i t feuchten oder nassen Stoffen bestimmt. Die Misch- und Knetarbeit erfolgt in einem eisernen Troge mittels messerartiger, auf einer drehbaren Welle angeordneter Teile, die infolge ihrer Stellung zueinander gleichzeitig knetend und schiebend auf das Mischgut wirken. Diese Mischmaschinen werden in zwei Ausführungen geliefert, die hinsichtlich des Kraftbedarfs u. s. w. Unterschiede zeigen: A Durchmesser des Blechtröge» . . mm T.änge desselben „ Durchmesser der Rierneuebelbe „ Breite derselben Umdrehungen der Riemenscheibe in der Minute Kraftbedarf der Maschine etwa HP. Leistung in der Stande. . etwa cbm ßovir.ht H vnllitftid. Maschine, etwa kg Preis der rollstindigen MMchine Mk. Preis der Ankerbolzen trnd Platten ,
B
400 500 2500 3500 800 1000 150 160
600 400 500 630 4000 2500 2500 2850 1200 600 800 860 180 160 110 130
800 3000 1200 180
120 125 150 135 120 120 86 6 - 7 8 - 1 0 12-16 3 - 4 4 - 6 8 - 1 0 10-12 3 5 7 4 5 7 10 1350 2150 3200 720 1050 1490 2000 1050 1400 1950 900 1150 1500 1800 40 35 40 50 50 30 35
M i s c h t r o m m e l n zum Mischen pulverisierter trockner, wie auch erdfeuchter Materialien, bestehend aus einem innen mit tatzenartigen Vorsprangen versehenen Hohlzyllndef mit horizontaler Achse. Die Mischtrommeln werden entweder nur zum Mischen für diskontinuierlichen Betrieb oder aber gielchzeitig zum T r a n s p o r t i e r e n eingerichtet; die letztere Konstruktion ermöglicht einen kontinuierlichen Betrieb:
Dnrchm.
Läaft
Durchm.
Breite
Tourenzahl des Vorgtlegts
770 1730 770
2430 1050 2430
550 1250 550
100 150 100
40 60 40
Troi n a e l
Mischtrommel . . . . | Misch- n. Trmiporttrommel
Riemen •eheibe
Gewicht
700 2200 700
Prtù Mk.
745 1815 1819
Andere Mischmaschinen siehe unter den betreffenden Artikeln, z. B. unter „ M ö r t e l " , „ S c h o k o l a d e " u. s. w.; vgl. ausserdem den Artikel „ K n e t m a s c h i n e n". M i s c h a p p a r a t e f ü r F l ü s s i g k e i t e n (Agitatoren). I. M i s c h a p p a r a t e m i t R Q h r g e b l ä s e : ohne Dampfheizungs-Einrichtung lohalt 1 10 20 30 45 65 75 100
Kupfer
Mk.
Eisen verbleie Mk.
Mk.
Kupfer verzinnt Mk.
45 85 100 115 135 140 200
70 125 150 168 182 200 270
100 160 180 205 220 240 330
130 190 210 240 255 285 375
Eben
¡1
mit Dampfheizungs.Einrichtung
I
Mk.
Eisen verbleit Mk.
II
80 135 160 175 190 200 265
105 168 194 210 230 252 330
Eisen
i| i 1: II
Kupfer
165 230 275 330 385 410 465
Mk.
Kupfer •erzürnt Mk. 195 260 305 365 420 45C> 510
Mitin — Molekulargewicht.
732
II. M i s c h a p p a r a t e n Inhalt 1
E n 1
10 1 20 30 45 65 75 100 | Preise
mit
tt.
Eilen •erhielt Mk.
Kupfer KL
Kupfer •crcbmt Kk.
Krupp Aktiengesellschaft
nach
Rührwerk:
mit DuspAwratf-Einnclittiif Eis» Mk.
155 95 125 50 152 217 187 100 185 245 215 120 200 270 235 135 230 305 270 155 245 335 290 170 320 425 380 230 grösserer Mischapparate auf Anfrage bei
Teil- und Mischmaschinen Mischmaschinen:
Fried.
mechanischem
ohne Daapfheixungs-EiurichuiDÄ
Eises verbleit Mk.
Kupfer Mk.
193 95 130 258 150 194 308 180 225 360 195 240 435 220 278 455 230 320 510 295 378 den fabrizierenden Firmen.
Dr. Jochum,
Trommel-
und
Kupfer •ersinnt Kk. 223 288 338 395 470 500 555
Trog-
Gmflonwerr, Magdeburg-Buckau.
Mischmaschinen:
Borbecker Maschinenfabr. k Giesscrci, Th. Kadi), ; Volkmar Hänif & Comp., Dresden-A., ZwickauerBcrgeborbeck, Kr. Easeneir«!n" Äpfel
. . . . .
°/o
>
. .v 2,31 95,20 2,19 94,33 — 7,55 78,36 — ' 9,74 84,89 0,25' 2,63- 93,75 0,13 6,50 90,3-' 0,54 •0,45 8,22 87,66 i' • 0,3612,00 '83,03 0,36 12,85 84,79 —
1,18 1,41 0,78 0,40 1,79
0,09 0,31
,
r
0,78 0,73 1,29 4,34 1,04 1 1,22 2,32 4,30 1,51
. '/«»
*
s
.
8,6 0,44 1,03 '10,0 1,02 >11,5 0,66' 44,5 i 0(64 •>i2|Se4 auf 1 T. ß-Naphtylaminsulfat bei 15—20° erhalten. 4. ^ - N a p h t y l a m i n s u l f o s ä u r e Br (B r ö n n e r sehe Säure). NH2 : SO3H = 2 : 6 . Wird nach patentiertem Verfahren durch längeres Erhitzen von /?-Naphtolsulfosäure S 2 : 6 (siehe unter „N a p h t 0 1 d e r 1 v a t e " ) mit wässerigem Ammoniak in Autoklaven auf 180° dargestellt. 5. / 3 - N a p h t y l a m i n s u l f o s ä u r e F (Deltasäure, F - Säure), NH2 : SO3H = 2 : 7 . Wird auf analoge Weise wie die vorige aus 2 : 7-Naphtolsulfosäure gewonnen. 6. a - N a p h t y l a m i n - f - d i s u l f o s ä u r e 1:3:8. Zur Darstellung sulfuriert man Naphtalin mit rauch. H2SO4 bei gewöhnlicher Temperatur, nitriert darauf und reduziert schliesslich die erhaltene Nitronaphtalindisulfosäure 1 : 3 : 8 . 7. a - N a p h t y l a m i n d i s u l f o s ä u r e D ( D a h l sehe Säure) ist ein Gemisch der Disulfosäure NH2 : S0 3 H : S0 3 H = 1 : 4 : 6 (Säure II) mit der Disulfosäure 1 : 4 : 7 (Säure III). Das Gemisch entsteht nach patentiertem Verfahren beim Erhitzen von 1 T. a-Naphtylamin mit 5 T. 25 %iger rauch. H 2 S0 4 auf 120°. Zur Trennung beider Säuren stellt man die Calciumsalze her, kocht mit 96 %igem Alkohol aus und behandelt den hierbei ungelösten Rückstand mit siedendem 85 %igem Sprit: Hierbei geht das Calciumsalz der Säure II in Lösung, während das der Säure III darin unlöslich ist. 8. / ? - N a p h t y l a m i n d i s u l f o s ä u r e R 2 : 3 : 6 , aus ß-Naphtoldisulfosäure R (siehe unter „ N a p h t o l d e r i v a t e " ) mit NH3 erhalten. 9. ß-N a p h t y l a m i n d i s u l f o s ä u r e G. 2 : 6 : 8 ( G a n s sehe Säure), wird nach patentiertem Verfahren durch Erhitzen von /?-Naphtylaminsulfat mit 25 %iger rauch. H 2 SO. auf 100—140° erhalten. 10. / } - A m i d o n a p h t o l s u l f o s ä u r e y. NH2 : OH : SOsH = 1 : 8 : 6, entsteht durch Verschmelzen von /}-Naphtylamindisulfosäure G mit Ätznatron. 11. A m i d o n a p h t o l d i s u l f o s ä u r e H. NH2 : OH : SOaH : SOaH = 1 : 8 : 3 : 6, entsteht u. a. nach patentiertem Verfahren durch Erhitzen der ! : 8 : 3 : 6 Diamidonaphtalindisulfosäure mit verdünnten Säuren auf 100—120°. Naphtylaminderivate: Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone
Street (s. Ins.-Anh. S. 13).
N a p h t y l p h e n y l a m l n siehe „ N a p h t y l a m i n e". N a r c e i n siehe „ O p i u m u n d O p i u m a l k a l o i d e". N a r c o f o r m siehe „ S o m n o f o r m". N a r c o t l n siehe „ O p i u m u n d O p i u m a l k a l o i d e". N a r c y l siehe „ N a r z y 1". N a r k o f o r m siehe „ S o m n o f o r m". N a r k o t i l = Methylenchlorid. CH2C12. Es dient als lokales Anästhetikum. Methylenchlorid
H Mk. 2,00;
1 kg Mk. 1 8 , 0 0
N a r k o t i n siehe „ O p i u m u n d O p i u m a l k a l o i d e " . N a r z e i n siehe „ O p i u m u n d O p i u m a l k a l o i d e". N a r z y l = Äthylnarzeinchlorhydrat. C 26 H S iN03 . HCl. Es bildet seidenglänzende, in HüO leichtlösl. Prismen vom Sch. P. 205—206°. Man benutzt es medizinisch, da es bei Husten krampfstillend wirkt. Die üblichen Dosen sind 0,06 g innerlich, subkutan 0,02 g. N a t r i u m . N a . A. G. = 23,05. Zur Darstellung nach dem alten D e v i 11 e sehen Verfahren wurden 30 T. getrockn. Na2COs, 13 T . Holzkohle und 5 T. Kreide gemischt, nochmals zusammen vermählen und dann in schmiedeeisernen Röhren (die durch weitere Röhren aus Ton vor der direkten Einwirkung der Flamme geschützt sind) zur Weissglut erhitzt. Die entwickelten Na-Dämpfe werden in besonderen Rezipienten verdichtet, und zwar tropft das verflüssigte Na in ein mit sauersoff freiem ö l gefülles Gefäss. Das Rohnatrium wird durch Umschmelzen oder Umdestillieren raffiniert.
760
Natrium.
Nach dem N e t t o s c h e n patentierten Verfahren gewann man das Na nicht aus NatCOt sondern aus NaOH, welches durch C bei viel niedrigerer Temperatur reduziert wird als Na,CO». Die Reaktion entspricht etwa der Gleichung: 4 NaOH H- 2 C = Na,CO, + Na, + 4 H + CO. Um bei Rotglut arbeiten zu können, muss man nur das NaOH zur Reduktion bringen, das neugebildete Na,CO» dagegen aus den verwendeten Retorten ablassen. Man benutzt stehende eiserne Retorten (oder auch Schachtofen), die zu % mit Holzkohlestflckchen gefüllt sind. Ist die aussen von einem Tonmantel umgebene Retorte soweit erhitzt, dass sich die Holzkohle in Rotelut befindet, so lasst man aus einem darüber befindlichen, miterhitzten Gefäss geschmolzenes NaOH eintropfen: Das Na destilliert ab und wird in Ol aufgefangen; am Boden der Retorte sammelt sich geschmolzenes NatCO», welches durch eine Art von FlOsslgkeitsverschluss so abgelassen wird, dass Luft in die Retorte nicht eintreten kann. Auch das C a s t n e r sehe patentierte Verfahren arbeitete mit Atznatron, benutzt aber zur Reduktion taient C sondern Eisenkarbid (Kohlenstoffeisen). Letzteres stellt man dar, indem man fein verteiltes Fe (durch Reduktion von Fe*Ot mit CO erhalten) mit Peel) oder Teer zum Glühen erhitzt. Je nach dem Mischungsverhältnis zwischen NaOH und FeC, wird mehr oder weniger Na reduziert; am vorteilhaftesten bat sich das der folgenden Oleichung entsprechende Verhältnis herausgestellt, bei dem theoretisch CO Oberhaupt nicht auftritt: 6 NaOH + FeC» = Na, + 2 NaaCO, + 3 H, + Fe. Man benutzt eiförmige Retorten aus Gussstahl, die zwischen 5 und 6 kg Natron fassen und auf schwache Rotglut erhitzt werden. Die Destillation geht sehr gHeichmasslg von statten und ist in 1—1% Stunden beendet; die Neuchargferung dauert nicht mehr als 5 Minuten. Nach dem D. R. P. 138 368 stellt man Na dadurch her, dass man Calciumkarbid mit Natriumfluorid oder einem Doppelfluorld in einem geeigneten Gefäss unter Luftabschlüss auf Rotglut erhitzt, wobei das Na ohne weiteres abdestilliert; .das Verfahren soll Äusserst billig arbeiten. Nach dem D. R. P. 140737 erhitzt man zur Gewinnung von Na ein Gemisch von Aluminium mit Natriumfluorid in einem DestillierbehSlter, wobei das Na abdestilliert und In reinster Form erhalten wird. Die D. R. P. 159 632 und 161 428 bezwecken die Darstellung von Alkalimetallen aus Oxyden oder Salzen, indem man sie mit Sulfaten oder Sulfiten desselben oder eines andern Metalles und ausserdem mit Schwefel mischt und das Ganze auf eine Temp. erhitzt, die hoher als der Sch. P., jedoch niedriger als der Verdampfungspunkt des betreffenden Metalles liegt So soll man Na durch Erhitzen von Na,CO, und Na,SO* mit S gewinnen. Sieht man von den drei zuletzt genannten Verfahren ab, deren Bedeutung bis jetzt noch nicht feststeht, von denen die beiden erstgenannten aber wohl mehr der Gewinnung von Kalium als von Na dienen sollen, so darf man sagen, dass man jetzt wohl ausschliesslich e l e k t r o l y t i s c h e Methoden zur NaGewinnung benutzt, und zwar sind vor allem die Verfahren von G r a b a u und C a s t n e r erwähnenswert, welche beide durch Patente geschützt sind. G r a b a u elektrOlysiert K o c h s a l z und richtet sein Augenmerk darauf, die Wiedervereinlgurfg der an beiden Elektroden abgeschiedenen Elemente Na und C1 zu verhindern. Auch sorgt er dafür, dass das Na sich nicht mit QberschQssigem NaCl zu SubcMorid vereinigen kann. Er ordnet deshalb in dem Zersetzungskessel eine glockenförmige Polzelle an, deren unterer Rand wieder aufwärts gebogen upd bis Aber das Niveäu der Schmelze nach oben geführt ist. Hierdurch wird eine Leitung des Stromes durch die Polzellenwand, weiche diese bald zerstören würde, unmöglich gemacht Ausserhalb der Glocke iilid um diese herum sind die Kohlenanöden angeordnet, während sich im Innern der Polzelle die eisfrtie Kathode befindet Das. in der Zelle abgeschiedene Na feti;igt, da es spezifisch leichter als die Schmelze ist, nach oben; es verdrangt nach und nach die Schmelze ganz ans der Glocke und fliesst durch ein oben angeordnetes Rohr in ein mit Petroleum gefülltes Gefäss ab, wahrend das C1 von der Anode durch ein anderes Rohr weggeleitet wird. Die Erhitzung des
Natrium.
761
Zersetzungsgefässes geschieht durch Heizgase. Reines NaCl erfordert eine ziemlich hohe Schmelztemperatur; am besten verwendet man ein Gemisch von 3 Aq. NaCl, 3 Aq. KCl und 2 Aq. SrCl* Anstatt dieses Oemisches werden neuerdings andere, und zwar namentlich solche der Chloride des Kaliums, Calciums und Baryums benutzt, die noch unter Dunkelrotglut schmelzen. Grabau soll es durch seine Anordnungen gelungen sein, reichlich 90 % des elektrischen Stromes innerhalb des Bades zur Kochsalzzersetzung auszunutzen. Das so gewonnene Na-Metall ist frei von Sr, Ba und Ca und enthalt nur 2—3,5 % K. Ein besonderes Interesse verdient das e l e k t r o l y t i s c h e C a s t n e r s e h e Verfahren, bei dem NaOH zersetzt wird. Der Elektrolyt befindet sich in einem gusseisernen Kessel mit Bodenrohr, durch welches die Kathode von unter her in den Tiegel eingeführt wird. Der Tiegel selbst hat einen Durchmesser von 45 cm, die obere (zylindrische) Tiegelhaifte hat eine Hohe von 60 cm, wahrend das Ansatzrohr 80 cm lang und 8 cm dick Ist. Die Kathode ist mit einem aus Siebgaze gebildeten Mantel umhüllt; das Sieb hat zunächst den Zweck, dass der elektrische Strom durch die Gaze zu fliessen imstande ist, wahrend anderseits das an der Kathode frei werdende Na innerhalb des Elektrolyten nur in einem begrenzten Raum emporsteigen kann und durch eine besondere Anordnung verhindert wird, an die Anode zu gelangen, wo es ja aufs neue oxydiert werden wflrde. Die Kathode besteht aus Kupfer; die Anoden sind rings um die Kathode gestellt und bestehen aus einer NickelSilberlegierung, welche sich beim Stromdurchgang oxydiert, ohne dadurch ihre Leitungsfahigkeit sehr zu verändern. Gewöhnlich werden 1.2—20 Tiegel in einer oder zwei Kolonnen hintereinander geschaltet, so dass die Dynamo 110 Volt und 500—1000 Amperes leisten muss. Wahrend der Elektrolyse steigt das Natrium und der Wasserstoff innerhalb des Netzes nach oben; das geschmolzene Natriummetall schwimmt also auf der Oberflache und wird von Zeit zu Zeit mit einem eisernen Sieblöffel abgeschöpft. Das Wesentliche dieses Verfahrens ist die Tatsache, dass die Elektrodenverhaitnisse und die Spannung im Tiegel so gewählt sind, dass das flüssige Alkali, wenn es in diesem Zu* stände in den Tiegel gebracht wird, durch den Strom immer auf seiner Schmelztemperatur (etwas Aber 310° C.) bleibt; der ganze Prozess geht also ohne jede weitere äussere Wärmezufuhr vor sich. Das Verfahren der Bitterfelder Werke ist demjenigen von Castner nahe verwandt. Nach dem D.R. P. 149 558 benutzt man bei der Elektrolyse von geschmolzenem NaOH ein porOses, widerstandsfähiges Diaphragma, dessen Hauptbestandteil Tonerde ist; das an der Anode entstehende HjO lässt man durch einen Luftstrom verdunsten. Ein interessantes Verfahren zur Na-Gewinnung hat L o r e n z in Gemeinschaft mit C1 a r k und S a c h e r ausgearbeitet; sein wesentlicher Vorzug beruht auf der Unterdrflckung der Metallnebelbildung, die sonst die Ausbeute schadigt. Das entwasserte geschmolzene NaOH wird in einem eisernen Gefass elektrolysiert, wobei die Anode aus einem Eisenblech besteht; in das Gefass taucht ausserdem ein Magnesitzylinder ein, durch dessen untere Offhutig die aus einem Eisendraht bestehende Kathode in die Schmelze eingeführt wird. Nach dem Amer. Pat. 697 997 iasst sich bei der Elektrolyse des NaOH eine betrachtliche Energieersparnis dadurch erzielen, dass man eine Schmelze aus gleichen Teilen Atznatron und S c h w e f e l n a t r i u m bei so niedriger Spannung elektrolysiert, dass nur das Schwefelnatrium zersetzt wird. An der Kathode erhalt man ohne H-Entwicklung Na; der an der Anode auftretende Schwefel bildet mit dem NaOH sogleich wieder Schwefelnatrium, so dass bei andauerndem Betriebe im wesentlichen nur NaOH nachzutragen ist. Das D. R.P. 160 540 geht wieder von NaCl aus, verwendet dieses aber im Gemisch mit einem Alkallfluorid, wodurch sich die Elektrolyse des Schmelzflusses bei einer sehr niedrigen Temp. erreichen iasst. Hierdurch wird das Verbrennen von Na auf das Mindestmass beschrankt; das KF bleibt bei der Elektrolyse unverändert und kann später aus dem Elektrolyten leicht wieder gewonnen werden. Das sehr aussichtsreiche Verfahren von A s h c r o f t (D. R. P. 158 574)
762
Xatriumamalgam —
Natriumverbindungen.
schützt die Gewinnung van Na mit Hilfe einer auf elektrolytischem Wege hergestellten schmelzilüssigen Legierung von Na mit Pb. Man verwendet eine zweikammeoge Vorrichtung, deren erste Zelle geschmolzenes NaCl als Elektrolyten und ferner Anoden aus Kohle oder Pb enthalt; die Kathode besteht aus Ph. Die zweite Zelle enthält NaOH als Elektrolyten; die Anode wird durch die aus der ersten Zelle kommende schmelzflüssige Legierung (B1 e i n a t r i u m ) gebildet, die Kathode besteht aus Ni oder Fe. Die erste Zelle wird regelmässig mit NaCl beschickt und ist mit einem feuerfesten Futter ausgekleidet. Ein solches ist für die zweite Zelle nur dann erforderlich, wenn man mit pin?m schwer schmelzbaren Elektrolyten arbeitet; den unteren Teil der Zelle kann Nickel bilden, das mit einem wärmeisolierenden Überzug zu versehen ist. Mehrere Verfahren gehen auch von der Elektrolyse w ä s s e r i g e r NaQI-Lösungen aus, wie sie beim C h l o r a l k a l i p r o z e s s ( s . d.) nach dem Quecksilberverfahren. ausgefUhit wird. Das erhaltene Natriumamalgam verwendet man nach dem Engl. Pat. 17 640 von 1903 als Anode in einer elektrolytischen Zelle, die einen leicht schmelzbaren Elektrolyten enthält. Das Amer. Pat. 782 893 nimmt die Na-Gewinnung aus dem Amalgam durch Erhitzen in einer Wagserstoffatmosphäre vor. Nach dem Engl. Pat. 19 196 von 1903 gewinnt man Na aus Natriumaluminat, indem man es, mit Kohle cder Teer gemischt, im elektriscnen Ofen behandelt Na ist ein silberweisses, stark glänzendes Metall, bei —20° hart und spröde, bei 0° dehnbar, bei gewöhnlicher Temperatur wachsweich; Sch. P. 97,6»; S. P. 742». Sp. G. (bei 15°) 0,972. Wegen seiner leichten Oxydierbarkeit muss man es unter sauerstofffreien Flüssigkeiten aufbewahren; man benutzt dazu Petroleum (am besten unter Zusatz von 1 % Amylalkohol) oder Vaselinöl. Das Na dient zur Darstellung von Mg, Si, AI sowie zur Gewinnung einiger organischer Verbindungen. Durch die elektrolytische Darstellung von AI hat das Na an Wichtigkeit verloren. Für Reaktionen benutzt man es sehr häufig in Form von Draht; letzteren stellt man in besonderen N a t r i u m p r e s s e n dar. Natrium-Metall l 4 ; Natriumpressen mit 4 aafschraubbaren Kapseln „ • grösser und stärker „ nath B e c k m a n n , neueste F o r m
1 k g Mk.2,75;
°'o kg M k . 225,00 StUck M k . 35,00 „ „ 75,00 „ „ 90,00
Natrium: Fuerst Broe. & Co., N e w York, Nos. 2 u. 4 tltone Etrert (». In».-Anh. S. 13).
Natriümpressen: Winnbnum,
Quillti
&
Co.,
Berlin
NW.,
Haldettr. 85/57 (s. Ins.).
V a t r l t u w u n a l f f a m siehe „ Q u e c k s i l b e r l e g i e r u n g e n " . HatTitxmverblndnngeii. 1. N a t r i u m a z e t a t (essigsaures Natrium; Natrium aeeticum). NaCjHjOj. ,Das. rohe Salz, R o t s a l z genannt, gewinnt man aus holzessigsaurem Kalk (siehe unter „ C a l c i u m v e r b i q d u n g e n " ) durch Zersetzung mit Glaubersalz und nachherigen Zusatz von etwas Sodalösung zut vollständigen Ausfällung des Ca. Die erhaltene Lösung wird zur Trockne verdampft, der Rückstand zur Zerstörung organischer Beimengungen auf 250° C. erhitzt, dann wieder gelöst und zur Kristallisation gebracht. Nach C a r l B a u e r fügt man NaOH beim Eindampfen der Rohlösung zu, wodurch schnell ein reiqes Produkt erzielt wird. Im übrigen werden jetzt grosse Mengen des Azetats aucn aus rektifizierter Essigsäure hergestellt. Nach dem Amer. Pat. 779 290 geht man vom Calciumazetat aus, indem man dessen Lösungen mit Natriumsulfat versetzt und dann Baryumkarbonat zur Ausfällung der noch in Lösuqg gebliebenen Sulfate zufügt. Das Natriumazetat bildet mit 3 mol. H s O farblose monoklin? Säulen, die sich in 1 T. H t O, in 23 T . Alkohol lösen; die wässerige Lösung schimmelt
Natriumverbindungen.
763
leicht. Man benutzt es zur Darstellung von Essigsäure, welter zur Rotfärberei und Zeugdruckerei. Preise siehe unter „ A z e t a t e " . 2. N a t r i u m a l a u n siehe unter ,,A I a a n e". 3. N a t r i u m a l u m i n a t und N a t r i u m a l u m i n i u m c h l o r i d siehe unter „ A l u m i n i u m v e r b i n d u n g e n " . 4. N a t r i u m a m i d NaNHj. Man stdlt es nach dem D. R. P. 117623 dar, indem man in das Uber seinen Schmelzpunkt erhitzte Na-Metall in raschem Strome und möglichst feiner Verteilung Ammoniak einleitet. Pas Natriumamid hat neuerdings Wichtigkeit für die Indigosynthese gewonnen (vgl. Artikel „ I n d i g o f a r b s t o f f e"). 5. N a t r i u m a r s e n i a t (arsensaures Natrium; Natrium arsenicicum). Das saure Salz NaHiAsO« erhält man durch massiges aber andauerndes Erhitzen von 36 T. AssOt mit 3 T. NaNO». Das neutrale Arsenlat Na»HAsO. + 12 HaO wird durch Sättigen der Losung des säuren Salzes mit NaiGO* dargestellt; man benutzt es zuweilen in der Färberei und im Zeugdruck als Befestigungsmittel für Beizen. Natriumarseniat, techn., wasserfrei (50°/« AsiOs) (40«/o As.O») n krist. „ dopp. raffin., wasserfrei » trist. „ ehem. rein, krist. „ „ wasserfrei n S a u w Natriumarseniat (65°/o As»0»)
°/ 0 o/o P/o . °/0 % l k g M k . 2 , 1 0 ; °/o 1 „ „ 3,00; °/o %
. . . . ; . .
kg Mk. 87,00 „ „ 80,00 ^ „ 105,00 „ „ 120,00 „ „ 125,00 „ „ 190,00 „ „ 280,00 „ „ 93,00
6. N a t r i u m b i c h r p m a t siehe No. 12 N a t r i u m c h r o m a t e . 7. N a t r i u m b i k a r b o n a t siehe No. 24 N a t r i u m k a r b o n a t e . 8. N a t r i u m b o r a t . NaaB»Or. Gewinnung und Preise siebe unter „B o r a x". 9. N a t r i u m b r o m i d (Bromnatrium: Natrium .tromatym). NaBr. Die Darstellung geschieht analog der von Kaliumbromid (s. unter, „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ) . NaBr ist ein farbloses, neutrales Salz von alkaiischsalzigem Geschmack, das ineist wasserfrei benutzt wird,, sonst, mit 2H»0 kristallisiert Es Ist sehr hygroskopisch. NaBr findet ausgedehnte medizinische Verwendung. Natrinmbromid, entwässert, D. A. IV. . KBntgsnrarter & Ebell, Linden vor Hannover.
.
•
1 kg Mk, 1,65
10. N a t r i u m c h l o r a t (chlorsaures Natrium; Natrium chloricum). NaClOj. Die früher übliche Darstellung aus Kaliumchlorat mit Kieselfluornatrliim und Natriumbitartrat wird jetzt nicht mehr geübt. Auch das Verfahren seiner Gewinnung aus Magnesiumchloratlauge ist schon im Verschwinden. Bei dieser Methode leitet man C1 in Magnesia, die sich in wässeriger Aufschwemmung befindet, dampft die erhaltene Magnesiumchlorat-Rohlauge auf 40° B6 ein, bewirkt durch NaOH und NaiCOt die Umsetzung zu NaCIO« und dampft weiter auf 50° B6 ein; hierbei scheidet sich NaCl aus, während aus der Lauge beim Erkalten NaClOi auskristallisiert. Beachtung findet neuerdings das Verfahren von K. J. B a y e r ; es ist unter Kaliumchlorat (No. 6 im Artikel „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ) erörtert. Die Hauptmenge des NaCIO« wird aber heute e l e k t r o l y t i s c h gewonnen, und zwar im wesentlichen auf dieselbe Weise wie KC10> (s. d.). Uber Einzelheiten siehe den Artikel „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". Natriumchlorat, krist
Pulv«
°J0 kg Mk.
% „
„
80,00
90,00
K&oignrarter & Ebell, Linden vor Hannover.
11. N a t r i u m c h l o r i d (Chlornatrium; Natrium chloratum). NaCl. Alles Technische siehe unter „S a 1 z". Die reine Verbindung bildet farblose Kristalle des regulären Systems mit hexaedrischer Spaltbarkeit. 100 T. HaO lösen bei 0° = 35,5 T., bei 100° = 39,2 T. NaCl. Bei Abwesenheit anderer
764
Xatriumverbindungen.
Beimengungen ist es auch an feuchter Luft bestandig; in Alkohol und Äther ist es unlöslich. Sch. P. 850*. Chlornatrium, ehem. rein, D . A . I V „ „ entwässert „ „ feinstes Pulver „ wasserfrei „ „ geschmolzen . . . . 1 kg M k . 2 , 2 5 ;
o kg M k . 4 0 , 0 0 • „ „ 65,00 % „ „ 80,00 % „ „ 100,00 °,0 „ „ 200,00
0
0
Chlornatrium, chemisch rein für Analyse: KOnigswarter k Ebel], Linden vor Hannover.
12. N a t r i u m c h r o m a t e . a) N e u t r . N a t r i u m c h r o m a t (chromsaures Natrium; Natrium chromicum). NaiCrOi+ 10H,0. Es wird durch GlQhen von 6 T . gepulvertem Chromerz mit 3 T. kalz. NajCO« und 3 T. Kreide in oxydierender Flamme, Auslangen der heissen Masse bis zur Starke von 45° B6, Eindampfen auf 52* B6 und Kristallisierenlassen erhalten. Andere Darstellungsmethoden siehe unter Kaliumchromat (No. 8 a im Artikel „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ) . NajCrO« + 10 HtO bildet gelbe, an der Luft zerfliessliche, in Wasser sehr leicht losliche Kristalle, die in der Farberei und zur Darstellung von Chromfarben benutzt werden. Natriumchromat, techn „ ehem. rein
1 kg Mk. 3 , 7 5 ;
% 1
kg M k . ? ö , 0 0 „ „ 325,00
KSnigswarter & Ebel], Linden vor Hannover.
b) N a t r i u m b i c h r o m a t (saures chromsaures Natrium; Natrium bichromicum). NajCr»Ot. Zur Darstellung glüht man Chromeisenstein mit Kalk, Salpeter und Soda, laugt die Masse aus und versetzt die I^uge mit HCl, wodurch NajCraO? und NaCl entsteht; letzteres wird ausgesotten und die Mutterlauge stark eingedampft. Auch noch verschiedene andere Gewinnungsmethoden sind im Gebrauch, so erhalt man es aus dem ueutralen Chromat durch Behandeln der Lösung mit H,SO.. Nach dem D. R. 1». 133 730 verfahrt man zur gleichzeitigen Darstellung von Natriumbichromat und Natriumbikarbonat wie folgt: Eine Na,CrO»-Lösung wird mit NHj + COi behandelt, bis die HOHte des Na als NaHCO» niedergeschlagen ist. Mau entfernt nun den Niederschlag und treibt aus der entstandenen Lösung von (NH«)>CrO« + NaxCrO« das NH* aus, wodurch man eine Lösung von NaiCriOr erhalt, die bis zur gewünschten Starke konzentriert wird. Aus dem NaHCO» kann man die Hälfte COt austreiben und das zurückbleibende NajCO« zum Aufschlössen von Chromerz benutzen. Über andere Darstellungsverfahren siehe unter KaUumcbrömäte (No. 8ä und 8b. im Artikel „K a 1 i u ni v e r b i n d u n g ? n"). Das dort genannte D. R. P. 151 132 Ist jedoch für die Darstellung von Natriumchromaten nicht verwendbar. Man soll dafür nach dem D.R. P. 163 541 eine geschmolzene Mischung ypn Chromeisenstein und Atznatron elektrolysieren, und zwar bei gleictueefÜger Zuführung von Luit, um Natriumsuperoxyd als Sauerstpffüberträger in der Schmelze zu erzeugen. Das NaiCriOt bildet rötgelb'e, sehr zerfliessliche Kristalle. Natriumbichromat „ krist., gerein it
wasserfrei
% kg M l . 6 0 , 0 0 °/o „ „ 95,00 1
„
„
1,50
13. N a t r i u m c i t r a t siehe No. 47 N a t r i u m z i t r a t . 14. N a t r i u m c y a n a m i d . Na>CN>. Lässt man nach dem D. R. P. 148045 Kohle oder kohlenstoffhaltige Materialien bei einer Temp., welche unterhalb des Sch. P. des entsprechenden Cyanalkalis liegt, d. h. bei 350 bis 400*, auf A1 k a 1 i a m i d einwirken, so erhalt man Alkalicyanamid, entsprechend der Gleichung: 2 NaNH» + C = Na»CNj + H.. (Dagegen würde bei 800° und darüber nach dem D. R. P. 90 999 unmittelbar. Alkalicyanid gebildet werden, entsprechend der Gleichung: NaNH» + C = NaCN + Hi.) Vgl. auch die D.R. P. 124 977, 126 241, 148 046 und 149 678 untenstehend bei Natriumcyanid.
Xatnumverbindungeii.
765
15. N a t r i u m c y a n i d (Cyannatriüm; Natrium eyanatum). NaCN. Allgemeines über die Darstellung der Cyanallcalien siehe unter K a l i u m C y a n i d im Artikel „K a 1 i u m v e r b i n d u b g e n". Gerade auf diesem Qebiete ist eine so überaus grosse Zahl von Methoden veröffentlicht worden, dass selbst eine A u f z a h l u n g an dieser Stelle unmöglich ist. Von den vier in der Technik zur Darstellung von Alkalicyanlden fast ausschliesslich gebrauchten Verfahren sind drei unter K a l i u m c y a n i d im Artikel „K a 1 i u m v e r b i n d u n g e n" erörtert. Das vierte, welches für die Gewinnung von NaCN sehr wichtig zu werden verspricht, geht von metall. Natrium aus. Nach diesem durch die D. R. P. 124 977 und 126 241 geschützten Verfahren Iässt man Ammoniak auf ein Gemisch von Natriummetall, Kohle und Natriumcyanid bei einer den Sch. P. des Cyanids nicht wesentlich übersteigenden Temperatur einwirken, Man verwendet also von vornherein das Produkt, welches man bei dem Prozess gewinnen will, «erhalt aber durch denselben die doppelte Menge. Das Verfahren beruht aqf .folgendem Prinzip: Lasst man Natriumamid NaNHj bei ca. 400° auf Cyannatriüm einwirken, so erhalt man Dinatriumcyanamid, entsprechend 4er Gleichung: NaNHt + NaCN = N(Nat). CN + H»; das Dinatriumcyanamid wieder kann durch Kohle in Natriumcyanid übergeführt werden, und mäh kann nun beide Prozesse Iii der oben genannten Weise zu einem verschmelzen, indem man das Dinatriumcyanamid nur vorübergehend bildet, d. U. ausser dem Alkalimetall und der berechneten Menge Kohle die j?'ur Bildung des Cyanamids notwendige Menge NaCN in dem ReaktionsgefSss vorschlagt und bei einer nur wenig über (fein Sch. P. des Cyanids gelegenen Temperatur NH» einleitet. Nach den ZusatzD. R. P. 148 046 und 149 678 kann man die intermediäre Bildung von Cyanamid auch erreichen, o h n e von vornherein fertiges NaCN vorzuschlagen, und zwar wird das aus Na, NH» und C zunächst entstehende Alkaliamia durch Kohle bei einer zwischen 350 und 600° liegenden Temp. in das bestandige Alkalicyanamid übergeführt (2 NaNHt + C = Na,CN, + H«); ist alles Na in Cyanamid umgewandelt, so wird die Temp. soweit erhOht, dass durch weitere Kohlenstoffaddition das Cyanid entsteht: NaiCNt + C = 2 NaCN. Auch kann man, anstatt bei dem ganzen Verfahren f e s t e n Kohlenstoff zu benutzen, denselben in Form von f l ü s s i g e n oder g a s f ö r m i g e n K o b l e n s t o f ( V e r b i n d u n g e n zuführen; diese werden zugleich tnlt dem NH« durch dasselbe oder ein getrenntes Zuführungsrohr in das geschmolzene Na eingeleitet. Nach dem D. R. P. 160 637 lasst man HCN von NäOH absorbieren, wahrend letzteres zuerst auf 200* und dann welter auf 300* erhitzt wird; Sonst noch für NaCN in Betracht kommende Fabrikationsmetboden, namentlich das neue Verfahren von F r a n k und E r 1 w e i n , wobei man vom Stickstoff der Luft ausgeht, sind unter Kaliumcyanid (No. 9 im Artikel „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ) besprochen. Bei letzterem Verfahren erhalt man Dicyandiimid, das beim Schmelzen mit NasCO» hauptsächlich NaCN (und NH,) bildet. Dem F r a n k sehen Verfahren in vieler Hinsicht ahnlich ist cjas, Amer. Pat. 787 380, wonach man NaiCO» auf eine Masse von Erdalkalicyanid und Cyanamid unter starker Erhitzung (auf Rotglut) einwirken lasst; darauf laugt man aus, gibt NaHCO» zu und lasst zuletzt das NaCN bei höchstens 5* auskristallisieren, wahrend die Verunreinigungen in der LOsung zurückbleiben. Das D. R. P. 176 080 nitnmt zur Gewinnung von Alkalicyaniden mittels Luftstickstoff den Weg über die N i t r i d e , die sich bekanntlich mit einer Reihe von Metallen leicht bilden. Naclj vorliegendem Verfahren betititzt man Magnesiumnitrid oder Calciumnitrid, die im Gemenge mit Alkalikarbonat und Kohle erhitzt werden; hierbei gerat das Gem&ige ins Gjühen, und ohne weitere Wärmezufuhr setzt sich das Glühen unter Bildung von Cyanalkali durch die ganze Masse fort. Die Ausbeute wird erheblich besser, wenn man nach D. R. P. 180118 das Alkalikarbonat ersetzt durch Alkalimetall; das Mg wirkt dann anscheinend als Kontaktsubstanz. Beispielsweise lasst man auf ein Gemisch von 23 Mg, 92 Na und 92 C bei Rotglut reinen N einwirken, wobei das angewandte Na nahezu quantitativ in NaCN übergeht, anscheinend nach den Gleichungen: 3Mg + N« = MgjN.. — MgjN« + 2Na -f 2C = 3Mg -f 2NaCN.
766
Natriumverbindungen.
Das Franz. Pat. 347 373 schützt ein Verfahren zur R e i n i g u n g von Cyaniden derart, dass man das Rohcyanid in Gegenwart von Wasser und Ammoniumsalzen destilliert, das Aminoniumcyanid sammelt und es mittels Säure oder Base zersetzt. Das Natriumcyanid wird ebenso benutzt wie das K a l i u m c y a n i d (s. d.) und scheint dasselbe für manche Zwecke verdrängen zu sollen. Cyannatrium, techn „ ehem. rein
t kg Mk.
2,50;
°/o kg Mk. 230.00 1 „ „ 24,00
16. N a t r i u m f e r r o c y a n i d siehe „Eisenverbindunsen". 17. N a t r i u m f l u o r i d (Fluornatrium; Natrium fluoratum). NaF. Es wird durch Neutralisieren von Fluorwasserstoffsäure (siehe unter „ F l u o r v e r b i n d u n g e n") mit Na 2 C0 3 und Eindampfen zur Kristallisation erhalten. Nach dem D. R. P. 116 848 stellt man es entsprechend folgenden Gleichungen dar: a) 2 NaHSO, + CaF 2 = 2 HF + CaSO, + Na 2 SO,; b) 2 HF + Na2SO» = 2 NaF + H 2 SO,. Zur Ausführung lässt man Natriumbisulfat auf Flussspat bei Rotglut einwirken und die entstandene Flusssäure sich mit der durch Auslaugen der Schmelze erhaltenen Sulfatlösung umsetzen. Man benutzt das NaF vor allem zum Ätzen von Glas, weiter auch in der Spiritusindustrie zur Entwickelungshemmung unerwünschter Gärungserreger. Ausser dem neutralen NaF wird namentlich auch das saure Salz N a F . HF verwendet. Natriumfluorid, „ „ „ „
neutr. techn. bei grösseren Beziigen . . . . - . gerein. . . . . . . ... dopp. gerein ehem. rein . . . s a u e r e s , techn. krist . . . „ Pulver „ . . . Lehmann & Voss, Hamburg.
°/o
°/o «/. °/o °/o °/o
kg Mk.
70,00
n
»
92,00
»
»
190,00 340,00 80,00
»
»
78,00
18. N a t r i u m f o r m a t (ameisensaures Natrium; Natrium formicicum). H . COONa. Zur Darstellung lässt man nach dem G o 1 d s c h m i d t sehen Verfahren (D. R. P. 86 419) Kohlenoxyd (Generatorgas) unter Druck auf gepulvertes Ätznatron einwirken. Eine erhebliche Verbesserung dieses Verfahrens bedeutet das Franz. Pat. 342 168; hiernach wird in ein mit Koks gefülltes Gefäss bei 200° Natronlauge eingeleitet und dann warmes CO (Generatorgas) durchgeblasen. Oder man bringt Na 2 C03-Lösung mit Koks bei 220° zusammen und behandelt dann längere Zeit mit CO. Weiteres, insbes. über das D. R. P. 179 515, siehe unter „ A m e i s e n s ä u r e". Natriumformat, techn „ ehem. rein, entwässert
1 kg Mk. 3,00;
°/o kg Mk. 140,00 °/o „ „ 26ii,00
19. N a t r i u m g o l d c h l o r i d s , unter „ G o l d v e r b i n d u n g e n". 20. N a t r i u m h y d r a t siehe No. 29 N a t r i u m o x y d e. 21. N a t r i u m h y d r o s u l f i t siehe unter „ H y d r o s u l f i t e". 22. N a t r i u m h y p o c h l o r i t siehe unter „ B l e i c h e n". 23. N a t r i u m j o d i d (Jodnatrium; Natrium jodatum). NaJ. Die Darstellung entspricht der von Kaliumjodid (siehe unter „ K a l i u m v e r b i n d ü n g e n"). NaJ kristallisiert bei gewöhnlicher Temperatur mit 2 H 2 0 in monoklinen Kristallen, dagegen über 40° wasserfrei in Würfeln. Es löst sich leicht in H2Ü und Alkohol und findet ausgedehnte arzneiliche Verwendung. Jodnatrium, entwässert D. A. IV
1 kg Mk. 22,25
24. N a t r i u m k a r b o n a t e. a) N a t r i u m k a r b o n a t Na s COs siehe unter „S o d a". b) N a t r i u m b i k a r b o n a t (Doppeltkohlensaures Natrium; Natrium licarlonicum). NaHCOs. Das bei der Ammoniaksodafabrikation (siehe unter „Soda") als Zwischenprodukt entstehende NaHCOs wird wegen seines NH3-; Gehaltes als solches nicht verwendet, vielmehr stellt man sämtliches Natrium-
Natriumverbindungen.
767
bikarbonat aus Kristallsoda oder neuerdings aus der reineren Amnioniaksoda dar, indem man Wasserdampf und C 0 2 unter einer Temp. von etwa 80° C. darauf einwirken lässt; mit trockner C 0 2 wird die Reaktion beendet. Ferner könnte fiir die Gewinnung von NaHCOs auch noch das unter 12b N a t r i u m b i c h r o m a t erwähnte D. R. P. 133736 in Betracht kommen. Das Bikarbonat bildet farblose Kristalle, die meistens zu Krusten vereinigt sind. An feuchter Luft werden sie allmählich trübe, und beim Kochen der wässerigen Lösung geht das Salz unter Abgabe von C0 2 in das neutrale Karbonat über. 100 T. H s O lösen bei 0° 6,9 T., bei 20» 9,6 T„ bei 60° 16,4 T. NaHC0 3 . Man benutzt es zum Entschälen der Seide, zum Waschen von Wolle, als Arzneimittel und zur Herstellung von Brausepulvern. Prüfung i Auf Verunreinigungen prüft man nach den Vorschriften des D. A. IV. Die qualitativen Methoden zum Nachweis von Monokarbonat im Bikarbonat sind sämtlich unzuverlässig; quantitativ bestimmt man den Gehalt an Monokarbonat durch Ermittelung der Kohlensäure oder man verfährt sehr zweckmässig nach der im Artikel „ A l k a l i r a e t r i e " beschriebenen titrimetrischen Methode mit Baryumchlorid. Natriumbikarbonat, techn. rein, je nach Qualität . . . . % kg Mk. 1 6 , 0 0 — 1 8 , 0 0 raffln. D . A . I V . °/o „ „ 19,00 „ ehem. rein, pulv °/o „ „ 30,00 „ in Platten »/„ „ „ 56,00 Holler & Co., Hamburg I, Alsterdamm 12/13. I Lehmann & Voss, Hamburg. Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover. |
25. N a t r i u m m o l y b d a t ( N a t r i u m molyhdaenicum). Durch Lösen von Molybdäntrioxyd Mo0 3 in Natronlauge gewonnen. Ausser dem regulären Salz Na 2 Mo0 4 gibt es noch verschiedene Polymolybdate. Natriummolybdat, techn „ ehem. rein
1 kg Mk. 1 3 , 0 0 1 „ „ 18,00
26. N a t r i u m n i t r a t (salpetersaures Natrium; Natrium nitricum) siehe unter „C h i 1 i s a 1 p e t e r". 27. N a t r i u m n i t r i t (salpetrigsaures Natrium; Natrium nitrosum). NaNOs, auch kurzweg als N i t r i t bezeichnet, kann unter anderm durch Eintragen von trocknem Natriumnitrat in einen glühenden eisernen Tiegel dargestellt werden. Besser glüht man nicht reines NaNOs sondern ein Gemisch desselben mit Schwefelbaryuni; die Reaktion entspricht der Gleichung: 4 NaN0 3 + BaS = BaSO. + 4 NaNO». Man laugt die geschmolzene Masse nach dem Erkalten mit H 2 0 aus und dampft die Lauge auf 40—45° B6 ein, worauf NaN0 2 auskristallisiert. Das D. R. P. 59 228 ersetzt das teuere BaS durch ein Gemisch von gemahlenem Bleiglanz mit Kalk. Technisch benutzt man beinahe ausschliesslich ein anderes Verfahren zur Nitritfabrikation, und zwar schmilzt man Weichblei mit Chilisalpeter zusammen. Immerhin sind sonst noch viele andere Fabrikationsmethoden vorgeschlagen worden. So leitet man nach dem D. R. P. 117 928 möglichst luftfreie schweflige Säure über ein nahe bis zur Sinterung erhitztes Gemenge von Natriumnitrat und Erdalkalioxyd (an Stelle des letzteren kann auch das Hydrat oder Karbonat zur Verwendung kommen), wobei die Umsetzung folgender Gleichung entspricht: NaN0 3 + CaO + SO a = NaNOa + CaSO». Bei der Ausführung im Grossen erzielt man die erforderliche innige Mischung von Kalk und Chilisalpeter dadurch, dass man den gebrannten Kalk mit der konzentrierten Salpeterlösung löscht. Die Ausbeute soll fast theoretisch sein und die Trennung vom unlöslichen Gips sich sehr leicht bewerkstelligen lassen. — Das D. R. P. 138 029 besteht in der Reduktion von Salpeter mit Sulfiten, und zwar schmilzt man NaN0 3 bei Gegenwart von NaOH und lässt auf die Schmelze bei Temperaturen zwischen 320 und 420° wasserfreies Sulfit unter gutem Rühren einwirken; das gebildete Nitrit gewinnt man durch Auslaugen mit Nitritmutterlauge und durch Kristallisation. Vermeidet man jede Überhitzung, so soll eine fast theoretische Ausbeute erzielt werden. — Nach dem D. R. P. 168 272 leitet man NH3, mit Luft oder O gemischt, über auf 650—750° erhitzte Metalloxyde (wie Fe 2 0 3 oder CuO; zweckmässig verwendet man gemahlene und geröstete Pyrite) und lässt das so erhaltene Salpetrigsäureanhydrid auf eine Lösung von NaOH oder Na 2 C0 3 einwirken.
7ßg
Natrium Verbindungen.
Das D. R. P. 160 671 lässt NaNOa mit Kalk und Graphit zusammenschmelzen and aus der erhaltenen Masse das NaNO* auslaugen, wahrend der Rückstand wieder in den Betrieb zurückgeht Das Franz. Pat. 350 619 geht von den Stickstoffoxyde enthaltenden Gasgemengen aus, wie man sie bei elektrischen Entladungen in Luft erhalt. Diese Gase leitet man direkt in ein mit NaOH beschicktes Absorptionsgefass, wobei nach den Versuchen der Patentinhaber Nitrit entsteht, ohne dass durch Oxydation Nitrat gebildet würde. Weitere Verfahren zur Herstellung von Alkalinitriten siehe bei K a 1 i u m n i t r i t unter „ K a ü u m v e r b i n d u n g e n". Das reine Nitrit kommt gewöhnlich in Stangen geschmolzen in den Handel. Natriumnitrit, techn. (96—98°/o) „ ehem. lein, in Stängeln
°,o kg Mk. 70,00 1 „ „ 3,00
BleUarbwerke Schulte & Co., Duisdorf (Bild.). I lehminn & Voss, Hamburg. KBnigmrarter & Ebell, Linden vor Hannover. I Frledr. Wacha, Elberfeld.
NATRIUMNITRIT Lehmann & Voss, Hamburg, m 28. N a t r i u m o x a l a t (oxalsaures Natrium; Natrium oxalicum). NaiCiC«. Früher wurde es durch Sättigen von NaaCOj-Lösung mit Oxalsäure erhalten. Fügt man noch ebensoviel Oxalsäure hinzu, als zur Sättigung verbraucht wurde, so erhalt man N a t r i u m b i o x a l a t (Natrium bioxalicum) NaHCiO«. Jetzt stellt man es ausschliesslich nach dem G o l d s c h m i d t sehen V e r f a h r e n aus Salzen der A m e i s e n s a u r e dar; über diese Methode und ihre Verbesserungen siehe unter Kaliumoxalat (No. 23 a unter „K a liumverbijidungen"). Natriumoxalat, gereinigt „ ehem. rein Natriumbioxalat, gereinigt „ ehem. rein Natriiimammoni umoral at
°/0 % % 1 1
kg Mk. 100,00 „ „ 170,00 „ „ 98,00 „ „ 3,20 „ 2,90 p
K8nl(tircrter h Ebell, linden vor Hiimorrr. 29. N a t r i u m o x y d e . a) N a t r i u m o x y d (Natrium oxydatum). NasO. Bis vor kurzem war es noch nicht sicher festgestellt, ob Na und K überhaupt fähig seien, normale wasserfreie Oxyde zu bilden. Jetzt ist die Darsellung dieser Oxyde gelungen, und zwar lässt man nach dem D. R. P. 147 933 die entsprechenden Superoxyde auf die Metalle selbst einwirken. Die Reaktion ist sehr lebhaft und gebt schon beim Zusammenbringen beider Bestandteile an der Luit unter Entflammung vor sich, doch ist es besser, die Umsetzung durch Berührung der Masse mit einem heissen Metallstabe einzuleiten, wobei sich die Mischung zu lebhafter Rotglut «rbitzt Zur Darstellung von Na»0 werden z. B. 39 kg Na>0< + 23 kg Na in einer Kugelmühle fein gemahlen, wodurch ein tiefgraues Pulver erhalten wird. Nach beendeter Umsetzung entsteht eine weisse feste Masse von fast reinem Na>0. Eine Abänderung dieses Verfahrens umgreift das D.R. P. 148784; hiernach erhitzt man NatOi mit Na unter Zusatz einer kleinen Menge NaOH auf eine 40ü4 überschreitende Temp., indem des Erhitzen gegen das Ende der Reaktion Im Vakuum ausgeführt wird. Schliesslich ist das D. R. P. 142 467 zu erörtern: Nach diesem interessanten Verfahren erhält man durch Kaizination von NaNOa mit Na nicht, wie man früher glaubte, das Peroxyd, sondern Na»0, entsprechend der Gleichung: NaNOa + 5 Na = 3 Na,0 + N. Unter Ersparung von metall. Na kann man dieselbe Umsetzung mit Nitrit erreichen: NaNOi + 3 Na = 2 NasO + N. Man schmilzt das Na in einem eisernen RQhrkessel
Natrium Verbindungen.
769
und tragt allmählich geschmolzenes wasserfreies NaNO» bezw. NaNO. in entsprechender Menge ein, wobei der Kessel gut verschlossen gehalten werden muss, damit kein Verbrennen der Reaktionsmasse eintritt. Nach dem ZusatzD. R. P. 144 243 wirkt Na auch auf die Nitrate uqd Nitrite der a l k a l i s c h e n E r d e n unter Bildung von NaiO ein; die entstehenden Erdalkalimetalloxyde gehen dabei mit in das Reaktionsprodukt Aber. Der Prozess entspricht der Gleichung: 10 Na + Ba(NO»)j = 5 N a , 0 + BaO + N, oder bei Verwendung von Nitrit: 6 Na + Ba(NOt)» = 3 N a , 0 + BaO + N». Bei Verwendung von Nitraten verlauft die Reaktion stürmischer, weshalb der Zusatz von NaOH als Verdünnungsmittel empfehlenswert ist. — Vgl. auch K a l i u m o x y d (No. 2 4 a im Artikel „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n , : ) . b) N a t r i u m h y d r a t (Atznatron, Natron; Natrium hydricum). NaOH. Alles Technische über die Darstellung siehe unter „ S o d a , k a u s t i s c h e " sowie im Artikel „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , elektrolytischer"; Ober die Lösung s. unter „ N a t r o n l a u g e " . Das technische Atznatron bildet eine weisse steinartige Masse; reines NaOH ist durchscheinend kristallinisch, an der Luft zerfliessend und begierig COi absorbierend, höchst atzend wirkend. Auf das Verfahren zur Darstellung von reinem NaOH für den Laboratoriumsgebrauch von K O s t e r (Zeitschr. f. anorg. Chem. 1904, 474 und Chem. Ztg. Repert 1904, 318) sei hier nur verwiesen. Die technischen Qualitäten siehe unter „ S o d a , k a u s t i s c h « " . Natriumhydrat, gereinigt, weiss, in Stöcken . •/» kg Mit- E0$0 » » Stängeln •/• * * 86jQO „ , Pnlvcr «/« „ „ 8 M 0 „ mit Alkohol gereinigt, in Stücken 1 kg Mk.2,00; °/o .„ „ 180lö0 „ Stängeln 1 „ „ 2,10; •/« „ „ 190,00 » P»*« 1 » n 2,10; % , n 1W>0 „ chem. rein i „ B 8,00 EBnlggwvtcr k EbfeU, Linden vor Hannover.
c ) N a t r i u m s u p e r o x y d (Natriumperoxyd; Natrium peroxydatum). NaiOj. Man stellt es nach dem D. R. P. 67 094 durch Erhitzen von Natrium in Aluminiumgefässen unter Oberleiten von trockener (kohlensaurefreler) Luft auf 300° her. Nach dem Amer. P a t 739 375 bringt maji zur Gewinnung von NaiOj Natrium zum Schmelzen und setzt es der Wirkung eines oxydierenden Oases (z. B . der Luft) aus, das im Oberschuss vorhanden sein muss. Es bildet eine weisse Masse, die sich leicht unter Sauerstoffentwicklung in H t O löst, und wird an Stelle von W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d (s. d.) in der Bleicherei benutzt. 7,25 kg Na,Oj entsprechen in der Wirkung ca. 100 kg HJOJ von 10—12 vol. %. — Unter der Bezeichnung O x o n e kommt geschmolzenes Na 2 0* in den Handel, das an der Luft Feuchtigkeit absorbiert und gleichzeitig O abgibt, deshalb zur Reinigung der Luft in unventilierbaren Räumen (z. B. Unterseebooten) dienen soll. Ein Hydrat des NaiOi gewinnt man nach dem Franz. Pat. 320 321 durch Mischen von NajOi mit dem 6—8 fachen seines Gewichts an zerkleinertem Eis; die Temp. fallt sehr stark, und es bilden sich kleine weisse Kristalle von NatOi(H t O)s, die durch Alkohol ausgewaschen und getrocknet werden. Natriumsuperoxyd „ „
Pulver Tabletten (zu 1 0 0 g) in Würfeln
1 kg Mk. 4 , 0 0 ; 4/o 1 I 1
kg M k . 3 5 0 , 0 0 „ „ 5,25 „ „ 7,00 „ „ 7,50
ESnigswuter k Ebel], Linden vor Hannover.
30. N a t r i u m p e r b o r a t (ilberborsaures Natrium; Perborax; Natrium perloricum). Tragt man ein Gemisch von 248 g Borsaure und 7 8 g Natriumsuperoxyd allmählich in 2 1 kaltes Wasser ein, so fallt der Perborax Na t B(Os + 10 HtO als schneeweisses Kristallpulver nieder. Sattigt man von vornherein die Hälfte des Natrons durch eine Mineralsaure ab, so erhalt man das Metaperborat NaBO» + 4 HjO in weissen, völlig Iuftbestandigen Kristallen. Blücher VI.
49
770
NatriumverbinduDgcn.
Dieses von J a u b e r t herrührende Verfahren ist durch Franz. Pat. 336062 geschützt. Die so gewonnenen Kriställchen scheidet man durch Kühlung vollständig ab, wäscht sie mit Alkohol und trocknet bei 50—60". Ein Zusatzpatent schreibt vor, die Borsäure gleichzeitig mit H2SO« auf Na 2 0 2 einwirken zu lassen. Auch das Engl. Pat. 22 004 von 1904 schützt die Darstellung von Natriumperborat aus Borsäure und Na 2 0 2 (in molekularen Mengen) unter Zusatz einer geeigneten Säure in der Kälte.—Auch aus Borax und Wasserstoffsuperoxyd in Gegenwart von NaOH lässt sich Natriumperborat erhalten. Nach J a u b e r t eignet sich das Natriumperborat vorzüglich zur Darstellung von H 2 0 2 in grösster Reinheit, ja die Lösung des Perborats in kaltem H 2 0 verhält sich an und für sich wie freies Wasserstoffsuperoxyd. Beim Auflösen von 170gNatriumperborat und 60 g Zitronensäure in 1 1 H 2 0 entsteht eine neutrale 10 vol. %ige Lösung, die mindestens so kräftig antiseptisch wirkt wie das gewöhnliche H 2 0 2 . Man benutzt das Perborat deshalb vorteilhaft medizinisch als Wundantiseptikum, und zwar sowohl in Pulverform wie in Lösung. Über 40° beginnen sich die Lösungen unter O-Entwicklung zu zersetzen. Die Löslichkeit des Salzes beträgt zwischen 15 und 32° etwa 25,5—37,8 g auf 1 1 HaO, doch können durch Zusatz von Säuren konzentriertere Lösungen hergestellt werden. Natriumperborat Chem. Werke Kirchhoff
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raffln
%
c h e m . rein
°/o
kg
Mk.
350,00
n
*
525,00
32. N a t r i u m p e r k a r b o n a t (überkohlensaures Natrium; Natrium percarlonicum). Nach T a n a t a r erhält man Natriumperkarbonat von der Formel Na2CO» + 1% HsO aus Natriumkarbonat und Wasserstoffsuperoxyd. Nach dem D. R. P. 145 746 erhält man dasselbe Salz in fester Form durch Mischen von flüssiger oder fester Kohlensäure mit trocknem kristallisiertem Natriumsuperoxydhydrat, wobei die C 0 2 im Uberschuss sein muss. Man erhält eine teigartige Masse, die von dem wenigen Reaktionswasser getrennt und getrocknet wird. Die Reaktion entspricht der Gleichung: Na 2 0 2 . 8 HsO + CO s = Na 2 CO t + 8 H 2 0 . 33. N a t r i u m p e r m a n g a n a t (übermangansaures Natrium; Natrium permanganicum). NaMnO«. Es wird entweder wie Kaliumpermanganat (siehe No. 27 unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ) oder durch Erhitzen der Manganoxyde (welche man bei der Regeneration des Mn0 2 von der Chlordarstellung erhält) mit NaOH an der Luft auf 400° gewonnen und bildet in HsO sehr
Natriumverbindungen.
771
leicht lösliche und schwer kristallisierbare Massen, die hier und da anstatt des KMnO» als Bleich- und Desinfektionsmittel Verwendung finden. Natriumpermanganat, roh „ ehem. rein
°/ 0 kg Mk. 4 5 , 0 0 1 „ „ 15,00
34. N a t r i u m p e r o x y d siehe No. 29c N a t r i u m s u p e r o x y d . 35. N a t r i u m p e r s u l f a t (überschwefelsaures Natrium; Natrium persulfuricum). NajS 2 Os. Es wird durch Elektrolyse von Na-SO» mit H s SO» erhalten (D. R. P. 172 508) und in der Technik als Oxydationsmittel benutzt. Natriumpersulfat, ehem. rein
'1 kg Mk. 4 , 5 0 ; °/o kg Mk. 4 2 5 , 0 0
36. N a t r i u m p h o s p h a t (phosphorsaures Natrium; Natrium phosphoricum). Na 2 HP04. Bei der technischen Gewinnung geht man meistens von der Knochenasche, sonst auch von natürlich vorkommenden Phosphoriten aus. Man digeriert 10 T. Knochenasche (basisches Calciumphosphat) mit 50 T. H 2 0 und 9 T . konz. HjSOi mehrere Tage, filtriert den erhaltenen Brei durch Leinwand und dampft die Flüssigkeit, welche freie H 3 PO t und Monocalciumphosphat CaH^POOi enthält, auf etwa 20 T. ein, worauf man zur Abscheidung von gelöstem Calciumsulfat stehen lässt. Dann verdünnt man, fällt sämtliches Ca durch Neutralisieren mit Na 2 C0 3 -Lösung, filtriert vom Rückstände ab, dampft in eisernen Kesseln ein und bringt die Lösung zur Kristallisation. Nach andern Verfahren zersetzt man Calciumphosphatlösungen mit Na 2 S04 und führt das hierbei entstehende saure Salz Na2HPO» durch Zusatz von Na2COa in neutrales Phosphat Na2HPÜ4 oder auch in basisches Phosphat Na 3 POi über. Phosphorite werden in HCl gelöst und die Lösung dann ebenfalls mit Na2SC>4 weiter behandelt. Das neutrale Salz Na2HPC>4 + 12 H 2 0 bildet grosse, farblose, kühlend-salzig schmeckende, leicht verwitternde, schwach alkalisch reagierende Kristalle, die in 4 T . kaltem und in 2 T. heissem H 2 0 löslich sind; sie schmelzen leicht und gehen beim Glühen in Natriumpyrophosphat Na4P2C>7 über. Man benutzt Natriumphosphat zur Herstellung von Glasuren, zum Verzinnen, Löten und Schweissen, auch als Imprägnierungsmittel in der Färberei sowie als Arzneimittel. Durch Auflösen von 5 T. Na 2 HP0 4 und 2 T . (NH.JsHPO, in heissem Wasser und Erkaltenlassen erhält man das sogenannte P h o s p h o r s a l z , d. h. saueres Ammoniumnatriumphosphat Na(NH»)HPC>4 + 4 H s O; es bildet grosse durchsichtige monokline Kristalle, die leicht schmelzen und dabei Natriummetaphosphat NaPOs hinterlassen, weshalb man das Salz zu Lötrohrversuchen und Phosphorsalzperlen benutzt. Natriumphosphat, raffin., krist entwässert „ „ doppelt raffin., krist „ entwässert . . . „ ehem. rein, krist. D. A . I V „ „ entwässert . . . . „ d r e i b a s i s c h , techn. krist raffin. krist „ entwässert „ „ ehem. rein „ s a u r e s , techn „ „ "ffin „ „ ehem. rein Natriummetaphosphat, ehem. rein Natriumpyrophosphat, gereinigt, krist „ entwässert „ „ ehem. rein krist „ „ „ entwässert „ geschm. . . . „ s a u r e s , techn „ „ ehem. rein Phosphorsalz, techn „ ehem. rein KSnigswarter & Ebel], Linden vor Hannover. I Lehmann
°/ 0 kg M k . °/o „ „ °/o „ „ 1 kg Mk. 1 , 2 0 ; °/o „ „ % „ „ 1 kg Mk. .1,60; °/o „ „ °/o „ „ °/o „ „ % „ „ 1 „ „ °/o „ „ 1 „ „ 1 „ „ 1 „ „ °/o n „ °'o „ „ °/ 0 „ „ °/ 0 „ „ 1 kg Mk. 2 , 8 0 ; °/o „ „ °/ 0 „ „ 1 „ „ °o „ „ % „ „ & Von, Hamburg. 49*
20,00 65,00 29,00 95,00 43,00 140,00 60,00 75,00 120,00 3,00 150,00 2,50 3,00 6,00 90,00 86,00 170.00 190,00 270,00 290,00 6,75 150,00 190,00
772
Natriumverbindungen.
37. N a t r i u m p l u m b a t siehe No. 19 unter „ B l e i v e r b i n d u n g e n " . 38. N a t r i u m r h o d a n f i r (Rhodannatrium; Natrium rhodanatum). NaCNS. Die Darstellung entspricht im wesentlichen derjenigen des K a l i u m r h o d a n ü r s (vgl. No. 30 unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ) . Man benutzt es als Beize in der Farberei und Druckerei. Natriumrhodanür, techn. krist °/0 kg Mk. 140,00 „ gereinigt 1„ „ 3,50 „ entwässert 1 „ „ 6,00 „ „ ehem. rein, krist. 1 „ r durch Losen in verd. HjSO» und Eindampfen bis zur beginnenden Kristallisation erhalten. Es kristallisiert bei 15—20° C. mit 7 HiO in dunkel-smaragdgrünen, verwitternden Kristallen, bei etwas höherer Temperatur mit 6 H«0 in bläulich-
784
Nigramin — Nikotin
grflnen Kristallen; bei 280* C. verliert es unter Gelbfärbung sein Kristallwasser. Es löst sich in 3 T. HtO; in Alkohol ist es unlöslich. Es dient vor allem zur galvanischen Vernickelung (vgl. unter „V e r n i c k e 1 n"). Nickeljulfit, krist. ®/0 kg Mk. 93,00 °/o „ „ 103,00 KOnlgswarter & Ebel], Linden vor Hannover. 7. N i c k e l a m m o n i u m s u l f a t (schwefelsaures Nickeloxydulammoniak; N i c k e l s a l z ; Nicolo-Ammonium suLfuricum). NiSOt + (NH«)»SOt + 6 HiO. Zur Darstellung IOst man NiSO« in mit HiSO« angesäuertem H»0 und giesst die Flüssigkeit in eine Ammoniumsulfatlösung, wodurch der grösste Teil des Ni als Nickelammoniumsulfat ausfallt Grüne Kristalle, die in HjO ziemlich schwer löslich sind; bei 20° braucht wasserfreies Salz 17 T. H,0 zur Lösung. In schwefelsauren Ammoniumsulfatlösungen ist es fast unlöslich. Es dient zur- galvanischen Vernickelung. Nickelsalz, krist /, kg Mk. 90,00 PuWer •/„ „ „ 95,00 KOnigswarter & Ebell, Linden Tor Bannorer. Nickelverbindungen: Puent Bros, k Co., New Yort, No«. 2 u. 4 Stone Bbeet (a. Ins.-Anh. S. 18). Anlagen und Verfahren für Nickelverbindungen: Willy Manger, Dresden. N i g r a m i n . Teerfarbstoff unbekannter Konstitution, der durch Einwirkung von Nitrodimethyilalnilinchlorhydrat auf Anilinsalz erhalten wird. Schwarzes Pulver, welches gebeizte Baumwolle blaugrau färbt. N l g r a n l l i n siehe ,,A n i 1 i n s c h w a r z". Nigrlain (Neugrau). Teerfarbstoff unbekannter Konstitution, der durch Oxydation von Amidodimethylanilln erhalten wird. Grauschwarzes Piriver, welches Baumwolle auf Tanninbeize silbergrau bis schwarzgrau färbt. Vlkotln (Nicotinum). C»HuNi. Alkalold des Tabaks (Nicoliana Tabacum). Die Konstitution ist: CH HQ//Nv| HC
CH—CH, v | >H,. CHt CH N
N CH. Zar Darstellung geht man am besten vom kauflichen Tabakextrakt aus, das man verdünnt, mit NaOH stark alkalisch macht und dann mit Äther ausschüttelt Dem Äther entzieht man . OH abspaltet und letzteren zu Nitrobenzaldehyd o x y d i e r t Zur Gewinnung des o-Nitrobenzylchlorids geht man dabei von o-Nitrotoluol aus, indem man dasselbe in der Seitenkette chloriert. Weiteres siehe im Artikel „Indigofarbstoffe". Das Franz. Pat. 330524 der Darstellung von o-Nitrobenzaldehyd aus Chlorbenzol hat sicher keine praktische Bedeutung, denn es nimmt folgenden W e g : CiHj.Cl • GsHtCl.SOsH • CeH>(NO:)Cl.SOJH [ 2 : 1 : 4 ] • CsHs(NOi)Cl > C.H6(NO.)CH, — C , H J ( N O , ) . C H 2 C 1 »- C.Hs(N0 8 )C0H, führt also über Chlorbenzolsulfosäure, o-Nitrochlorbenzolsulfosäure, o-Nitrochlorbenzol, o-Nitrotoluol ( ! ) und o-Nitrobenzylchlorid zum Aldehyd.
787
Nitrobenzoesäuren — Nitrofarbstoffe.
Sitrobenxoes&oren siehe „ B e n z o e s ä u r e " . Hitrobenxol (Mirbanöl). CtHs.NO». Man erhalt es durch Nitrieren von Benzol, gemäss der Gleichung: C»H. + HNO, = C.H,. NOi + H.O, und zwar nitriert man mittels N i t r i e r s ä u r e (vgl. unter „ N i t r i e r e n " ) und verwendet auf 100 kg Benzol 120 kg HNO» von 42° B6 und 180 kg H*SO« von 66° B6. Man nimmt die Reaktion in Montejus aus Eisen oder Steinzeug vor; die Gefässe werden in einen KQhlmantel eingesetzt und dieser durch Wasser gekühlt. Ein Rührwerk bewirkt die Vermischung zwischen Benzol und Nitriersäure, während ein Thermometer die Kontrolle der Temperatur erlaubt. Während des Einlaufens der ersten % der Nitriersäure zum Benzol darf die Temperatur nicht Ober 25° steigen; dann lässt man Dampf in den KQhlmantel einströmen, bis + 70° C. im Nitriergefäss erreicht ist. Das Einlaufen der Säure für die Nitrierung von 100 kg Benzol nimmt etwa 10 Stunden in Anspruch; danach bleibt das Rührwerk noch 6 Stunden in Tätigkeit. Schliesslich lässt man das Gemisch in ein anderes Montejus ablaufen und drückt es von da in ein hochstehendes Reservoir mit konischem Boden, worin sich das Nitrobenzol oben, die Abfallsäure unten absetzt. Letztere wird unten abgezogen, das Nitrobenzol dagegen durch mehrmaliges Waschen von anhängender Säure befreit und endlich im Dampfstrom destilliert. Eine weitere Raffinierung bezweckt die Abscheidung unangegriffenen Benzols. Das entstandene Produkt entspricht in der Reinheit dem verwendeten Benzol. Man unterscheidet im Handel l e i c h t e s Nitrobenzol (fast rein) und s c h w e r e s Nitrobenzol (Gemisch von Nitrobenzol mit den höheren Homologen). Letzteres hat einen S. P. zwischen 200 und 240° und ein sp. G. (bei 15°) von ca. 1,18. R e i n e s Nitrobenzol bildet eine farblose, stark lichtbrechende, bitter* mandelartig riechende, giftige, in H»0 unlösliche Flüssigkeit, die in der Kälte kristallinisch erstarrt; mit Alkohol, Äther und Benzol mischt es sich in jedem Verhältnis. Sp. O. (bei 15*) 1,209; Sch. P. + 3»; S. P. 205°. Es ist das wichtigste Ausgangsmaterial zur Fabrikation von A n i l i n (s. d.), von Chinolin, Benzidin, Azobenzol u. s. w. In der Parfümerie dient es als Ersatz für Bittermandelöl. Schliesslich kommt es auch für Sprengzwecke in Betracht. P r l t u i v i Bei der Untersuchung der Handelworten kommt haapUtchllch der Siedepunkt in Betracht; Nitrobeniole, welche zur Fabrikation der BlanSIe dienen, aollen fast rollstlndls innerhalb e 1 n e • Thermometergrades aberdest 1111 eren, wthrend im übrigen wohl Schwankungen von 204.&—108* O. all sullasig gelten dflrfen. Ober die quantitative Zusammensetzung ond den S. P. der a c h w e r e n Nitrobenzole Usst sich nicht* Bestimmtes sagen. Nitrobenzol für Sprengzwecke „ „ Parfümerie, dopp. rektif., bell.
°/o kg Mk. 65,00—75,00 °'o „ „ 7 0 , 0 0 - 8 0 , 0 0
Nitrobenzol: Kilnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
Nitrobenzol-Rektifizierapparate: Friedrich Heckmann, Berlin SÖ. 19, Brückcr strasae 6 b (s. Inserate).
Nitrocellulose siehe „ N i t r o z e l l u l o s e". Nitrofarbstoffe. Farbstoffklasse, deren Glieder als Chromophor die Nitrogruppe NO» enthalten, und zwar meistens mehrmals. Als SalzbUdner ist daneben gewöhnlich die Hydroxyl-Gruppe OH, zuweilen auch die Imidogruppe NH vorhanden. Sämtliche Farbstoffe dieser Gruppe haben sauren Charakter und zeigen gelbe Nuancen. Es ist zu merken, dass überhaupt alle Nitroderivate der Amine und Phenole (namentlich der letzteren) einen mehr oder weniger ausgesprochenen Farbstoffcharakter tragen. Der älteste Nitrofarbstoff — und gleichzeitig der älteste Teerfarbstoff überhaupt — ist die P i k r i n s ä u r e (s. d.). Im übrigen sei noch genannt das M a r t i u s g e l b ( N a p h t o l g e l b , M a n c h e s t e r g e 1 b), das Na-, NH«- oder Ca-Salz des Binitro-a-naphtols (OH : NO, : NO, = 1 : 2 : 4 ) , welches man ursprünglich aus ct-Naphtylamin durch Diazotierung und darauffolgende Behandlung mit HNOj darstellte. Später wurde nachgewiesen, dass es aus a-Naphtolsulfosäure durch Salpetersäure entsteht, und seitdem löst man zur Fabrikation 50*
788
Nitrogenium —
Nitroglyzerin.
a-Naphtol in konz. HjSO», nitriert durch Erwärmen der Lösung mit HNOi auf 100", verdünnt und verwandelt in das Natriumsalz. Die kristallisierten AJkalisalze des Binitro-a-naphtols sind gelb bis gelbrot und lösen sich mehr oder weniger leicht in Wasser. Das Alkalisalz der 0-SuIfosäure des Martiusgelbs ist unter dem Namen N a p h t o l g e l b ( S ä u r e g e l b S ) in den Handel gebracht worden. N i t r o g e n i u m siehe „S t i c k s t o f f " . N i t r o g l y z e r i n ( N o b e l s c h e s Sprengöl, Salpetersäuretriglyzerid; Trinitroglyzerin, Trinitrin). C J H 6 ( 0 . NO s )s. Man stellt es durch Nitrieren von Glyzerin mit Nitriersäure (Salpeterschwefelsäure) dar. D a s Glyzerin soll wenigstens 30° B 6 ( = sp. G. 1,2505) haben und möglichst rein sein. Die HNOi soll das sp. G. 1,485—1,500 besitzen und nicht mehr als 1 % Untersalpetersäure enthalten. Für die H 2 SO< wird ein sp. G. von 1,845 und möglichste Reinheit vorgeschrieben. Für 100 kg Glyzerin verwendet man ein Säuregemisch von 450 kg H5SO4 und 250 kg H N 0 3 ; man mischt es in RQhrgefässen, Iässt es einen KUhlkasten passieren und dann in Montejus laufen, von wo es durch komprimierte Luft in die Nitriergefässe gedrückt wird. Diese bestehen aus einem Bleigefäss, welches von einem hölzernen Kühlbottich umgeben ist; letzterer enthält Kühlschlangen. Während des Nitrierprozesses Iässt man zur Kühlung H : 0 sowohl durch die Kühlschlangen als durch den Zwischenraum zwischen Blei- und Holzgefäss laufen. Das Glyzerin tropft zu dem abgekühlten Säuregemisch, und zwar gelangt es dabei bis auf den Boden des Nitriergefässes; das Glyzerin steht dabei unter dem Drucke gepresster Luft. Wichtig ist ein fortwährendes gutes Mischen des Glyzerins mit dem Säuregemisch; man bewirkt dasselbe durch Einblasen von trockner Luft mittels eines Injektors. Während der Nitrierung. die etwa 1 Stunde dauert, darf die Temperatur im Nitriergefäss nicht über 30 9 C. steigen. Früher trennte man das gebildete Nitroglyzerin von den Säuren dadurch, dass man es in Wasser einlaufen liess. Da hierbei aber die Säuren selbst verloren gehen, so Iässt man es jetzt zuerst in einen Scheideapparat aus Blei mit zugespitztem Boden gelangen, worin es sich in kurzer Zeit oben absetzt und abgelassen werden kann. Hierauf wird es mehrmals mit W a s s e r durcheinander gerührt, wozu man sich wieder der Injektion von komprimierter Luft bedient. Schliesslich wäscht man mit Sodalösung, bis die saure Reaktion verschwunden ist, und filtriert es dann durch Filz, um es von schleimigen und schlammigen Bestandteilen zu befreien. Indem man auf die Filter eine Schicht getrockneten Kochsalzes aufstreut, entfernt man das Wasser, welches das Glyzerin noch in Emulsion enthält. Die vom Nitriergefäss abziehenden salpetrigsauren G a s e Iässt man in einen Absorptionsturm gelangen. Nach dem Amer. Pat. 841 8 8 6 stellt man Nitroglyzerin dar durch Einwirkung eines Gemisches aus Nordhäuser Vitriolöl und rauchender Salpetersäure auf Glyzerin, wobei das Verhältnis der HNOj zur H1SO4 das gewöhnliche Mengenverhältnis bedeutend übersteigt. Das D . R . P. 183 183 Iässt Nitriersäure und Glyzerin mit Hilfe geeigneter Streudüsen vermischen, indem die unter Druck stehende Nitriersäure das Glyzerin ansaugt und zum Betriebe der die Vermischung bewirkenden Streudüse dient. Das D. R. P. 181 489 bezweckt bei der Nitroglyzerinfabrikation eine schnellere Abscheidung des Glyzerins dadurch, dass man während der Herstellung sowohl den Säuren als auch dem Glyzerin ein Reagens (am besten ein Alkalifluorid) zusetzt, durch das etwa entstandene emulgierende oder kolloidale Substanzen wieder in Lösung gehen. Aus 100 kg Glyzerin erhält man 200—205 kg reines Nitroglyzerin (theoretisch 246,74 kg). Dasselbe ist ein farbloses oder kaum gelbliches, geruchloses, sasslich schmeckendes, sehr giftiges ö l , sp. G. 1,6; in H»0 ist es nicht, leicht dagegen in Alkohol und Äther löslich. Bei — 1 5 ° wird das Nitroglyzerin dickflüssig, ohne zu erstarren, während « s bei Temperaturen von + 8° bis — 11' in langen Nadeln kristallisiert. Ist es einmal gefroren, so taut es erst bei + 11° wieder auf. Durch heftigen S t o s s oder Druck (z. B. durch Knallquecksilber-
Nitrometer —
Nitronapbtalin.
789
Detonation) s o w i e durch Erwärmen a u ! etwa 2 5 0 " C. wird es zur Explosion gebracht. Hierbei zersetzt e s s i c h entsprechend der G l e i c h u n g : 2 CaHi(ONOi)* = 6 C O , + 6 N + 5 HiO + O . 1 I Nitroglyzerin liefert 1298 1 E x p l o s i o n s g a s e , die sich im Augenblick der E x plosion auf 1 0 4 0 0 I ausdehnen ( G u t t m a n n ) . G e f r o r e n e s Nitroglyzerin explodiert schwieriger als f l ü s s i g e s ; unreine Produkte sind meistens sehr gefährlich. E s dient zur Darstellung von D y n a m i t e n ( s . d.), von r a u c h l o s e m P u l v e r (siehe „ S c h i e s s p u l v e r " ) , hier und da auch als Arzneimittel. Aufsehen erregt d a s Franz. Pat. 341 911 und Engl. P a t . 8041 von 1904 zur Herstellung von D i n i t r o g l y z e r i n und D i n i t r o g l y z e r i n s p r e n g stoffen. G u t t m a n n schreibt darüber (Chem. Zeitschr. IV, 175) folgend e s : Dem Dinitroglyzerin wird nachgerühmt, es sei viel stabiler a l s Trinitroglyzerin, weniger empfindlich gegen m e c h a n i s c h e E i n f l ü s s e und gegen Wärme, und durch Entzündung sei noch nie eine E x p l o s i o n hervorgerufen worden. Mit Trinitroglyzerin gemischt, massige es dessen gefährliche Eigenschaften. Seine Erzeugung sei gefahrlos, Zersetzungen selbst bedeutender Mengen b e dingen keine Explosion. E s ist so gut wie ungefrierbar, und, wenn dem Trinitroglyzerin zugesetzt, erniedrigt es d e s s e n Gefrierpunkt, z. B . eine Mischung von 6 0 % Dinitroglyzerin und 4 0 % Trinitroglyzerin gefriert nicht mehr. Da Dinitroglyzerin nicht genug, und Trinitroglyzerin zu viel Sauerstoff zur vollständigen Verbrennung des K o h l e n s t c f f s enthält, s o könne man durch eine entsprechende Mischung ein stöchiometrisch dosiertes Produkt erhalten, welches kräftiger ist, als d a s Trinitroglyzerin. Mit Dinitroglyzerin erzeugte Pulver entwickeln weniger W ä r m e und langsamer ihre G a s e . D a s Dinitröglyzerin löst sich nicht nur leicht auf in Trinitroglyzerin, sondern man kann auch direkt ein beliebiges Gemisch der beiden herstellen. Dinitroglyzerin gelatiniert ferner ebensogut wie Trinitroglyzerin. D i e Erzeugung des Dinitroglyzerins erfolgt durch Mischung unter Kühlung von 10 Gew. T . Glyzerin vom sp. G . 1,262 mit 3 3 T . HNO, vom sp. G . 1,50, wobei die HNO> langsam in das Olyzerin laufen gelassen und umgerührt wird. Man lässt dann nötigenfalls mehrere Stunden lang bei 10° absitzen, bis d a s ursprünglich hauptsächlich gebildete Mononitroglyzerin in Dinitroglyzerin verwandelt ist. Sodann wird das Gemisch mit etwa 10 T . kalten W a s s e r s verdünnt und die HNO» durch g e eignete Mittel neutralisiert, bis die Lauge, z. B . bei CaCO», eine Dichte von 1,58 hat. D a s Dinitroglyzerin steigt nach oben und lässt sich leicht trennen, reinigen und trocknen. Die in der Lauge noch enthaltenen Reste von Dinitroglyzerin können durch Äther ausgezogen werden. D a s erhaltene Dinitroglyzerin ist leicht löslich in H a O und kann deshalb durch Abdampfen oder fraktionierte Destillation in ganz reinem Zustande erhalten werden. Sein N-Gehalt ist theoretisch 15,38 und durch Analyse wurde ein Mittel von 15,35 % gefunden. Durch ein geeignetes Gemisch von HNOs und H 2 SOi lässt sich direkt ein beliebiges Verhältnis von D i - und Trinitroglyzerin erzielen, wobei, wie auch sonst, die Konzentration und das Verhältnis der Sauren, die Temperatur und Dauer der Nitrierung von Einfluss sind. — Für sich allein wird Dinitroglyzerin wohl kaum als Explosivstoff zu verwenden sein, da es zur vollständigen Verbrennung 2 Atome Sauerstoff zu wenig besitzt, dagegen dürfte sich für dasselbe, wegen seines Einflusses auf die Gefrierbarkeit des Trinitroglyzerins und die Explosionstemperatur, sowohl in Sprengstoffen wie in Pulvern, ein Feld finden. Im ersteren F a l l e wird man wohl den fehlenden O durch geeignete Zusätze liefern, um nicht s c h l e c h t e Schwaden zu erhalten; da a b e r Dinitroglyzerin nicht nur in HjO löslich, sondern auch hygroskopisch sein soll, s o könnten sich für Pulver sowohl, wie für Sprengstoffe noch Schwierigkeiten einstellen. Anlagen zur Herstellung von Nitroglyzerin
baut:
J. L. C. Eckelt, Berlin N. 4.
H l t r o m e t e r siehe „ S t i c k s t o f f " . mtronaphtalln. CioHr. N O : . Wichtig ist nur das
a-Mononitro-
790
Nitrophenole — Nitrotoluol.
n a p h t a i i n; man stellt es aus dem Naphtalin durch Nitrieren dar, und zwar entspricht der Prozess dem der Darstellung von Nitrobenzol. Auf 10 T. Naphtalin verwendet man 8 T. HNOi vom sp. G. 1,4 und 10 T. H,SO« vom sp. Q. 1,84. Die Temperatur der Mischung lässt man allmählich auf 70° C. steigen und halt sie noch 6 Stunden nach dem Zugeben des letzten Naphtalins auf dieser Hohe. Bei derselben Temperatur trennt man auch die AbfaUsäure vom geschmolzenen a*Nitronaphtalin, wascht es mehrmals mit siedendem HiO and lasst es dann unter starkem Rühren in kaltes HaO laufein, wo es kOrnig erstarrt. Es bildet gelbgianzende Kristalle, unlöslich in H»0, leicht lOslich in Benzol, Schwefelkohlenstoff und heissem Alkohol. Sch. P. 61°. Es dient zur Darstellung von a - N a p h t y l a m i n (s. d.) und wird zur OlEntscheinung benutzt. Nltronaphtalin, roh, gekörnt (Alpha-) „ geschmolzen n gereinigt, krist.
. .
°/ 0 k g Mk.
65,00
o/o
77,00
°/o
TT
r
r
r
r
-
100,00 ,. 110,00
Nltronaphtalin: Aktlen-Gewlhchaft Djnumlt Nobel, Wien I, I Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 11. 4 Scono 8chtunerg. 2. I Street («. Ina.-Anh. S. 13). Vltropbenole. Zur Darstellung geht man jetzt vielfach (seitdem die Benzolpreise niedrig geworden sind) direkt vom Be n z o 1 aus, indem man dasselbe in C h l o r b e n z o l überführt und letzteres nitriert. Durch systematisches Fraktionieren im Vakuum (patentiertes Verfahren) lassen sich die entstandenen Nitrierungsprodukte, nämlich o- und p-Nitrochlorbenzol, von einander trennen, und aus diesen Derivaten gewinnt man leicht die viel verwendeten o- und p-Nitrophenole. o-Nitrophenol p-Nitrophenol
lkgMk.3,50;
1 kg Mk. 5,f>0 °/o „ „ 325,00
Nltroflofarbstoffe (Chinonoximfarbstoffe). Klasse von künstlichen Teerfarbstoffen, die durch Einwirkung von salpetriger Säure auf Phenole entstehen. Sie enthalten die Atomgruppe
OH'
we c
' h e durch Ersatz eines Sauer-
stoffatoms in einem Chinon durch die Oximidogruppe entstanden zu denken ist. Die Farbstoffe eitstehen durch die Einwirkung von salpetriger Säure auf Phenole und dienen namentlich zur Erzeugung grüner Färbungen auf metallischen Beizen. So benutzt man das S o l i d g r ü n ( D i n l t r o r e s o r zi n), welches bei der Einwirkung von salpetriger Säure auf Resorzin entsteht, dazu, Wolle auf Eisenbeize dunkelgrün zu färben. Nitrostärke. Nach dem Amer. Pat. 779 421 erhält man eine haltbar nitrierte Stärke, wenn man nach dem Nitrieren die Nitrostärke von den Säuren trennt und in H,0 mit CaCOj kocht. Ein zweites Patent (Amer. Pat. 779 422) schreibt vor, die fertig nitrierte Stärke in einem Alkohol-Azetongemisch zu lösen, das Azeton abzudampfen und die Nitrostärke von dem Alkohol zu befreien. m t r o t o l n o l (Mononitrotoluol). C0H«(NO.-).CHS. Technisch werden von den drei Isomeren nur o- und p - N i t r o t o l u o l verwendet; sie entstehen beide beim Nitrieren des Toluols, und zwar in wechselnden Mengenverhältnissen je nach der Art der Nitriersäure. Die Darstellung gleicht der des N i t r o b e n z o l s (s. d.); anfänglich ist starke Abkühlung von Wichtigkeit. Zur Trennung der Isomeren destilliert man das Oemisch der beiden Isomeren im luftverdünnten Raum unter Anwendung eines Kolonnenaufsatzes über freiem Feuer. Treibt man 40 % des angewandten gereinigten Nitrotoluolgemisches ab, so besteht das Destillat fast nur aus o-Nitrotoluol, während der Rückstand beim Erkalten fast reines p-Nitrotoluol ausscheidet; letzteres wird durch Absaugen und Abpressen von der Lauge befreit. Nach dem D. R. P. 158 219 befreit man das technische o-Nitrotoluol von der p- und m-Verbindung dadurch, dass man das Rohprodukt bei einer
Nitroverbindungen — Nosophen.
791
zwischen — 4° und —10° liegenden Temperatur etwa zur Hälfte kristallisieren lässt. Die erhaltenen Kristalle bestehen aus reinem o-Nitrotoluol; sie werden auf einer Zentrifuge, die sich in einem auf — 4 ' abgekühlten Räume befindet, von den flüssig gebliebenen Verunreinigungen getrennt. Eine Modifikation dieses Gefrierverfahrens enthält Franz. P a t 350 200. Technisches Nitrotoluol (auch als „ s e h r s c h w e r e s N i t r o b e n z o l " bezeichnet) enthalt mehr o- als p-Nitrotoluol; es soll das sp. G. 1,167 haben und zwischen 220 und 240' C. überdestillieren. Reines o-Nitrotoluol bildet eine gelbliche FIQssigkeit, sp. G. (bei 23,5*) 1,162; S. P. 223*. Die Siedepunktsbestimmung dient zur Prüfung der Reinheit. Reines p-Nitrotoluol bildet farblose Kristalle (Prismen); Sch. P. 54*, S. P. 236*. Die Schmelzpunktsbestimmung dient zur Prüfung der Reinheit. Das m-Nitrotoluol, welches technisch kaum benutzt wird, stellt man aus ni-Nitro-p-toluidin dar. Die o- und p-Verbindung dienen zur Gewinnung von Toluidinen, Tolidin, Fuchsin u. s. w Vgl. die Artikel „D i n 11 r o t o I u o 1" und „T r 1 n i t r o t o I u o 1". Nitrotoluol, techn o-Nitrotoluol extra hell p-Nitrotoluol m-Nitrotoluol, techn „ ehem. rein 9prengjtoö-A.-G. Cirbonit, Himburg.
°/ 0 kg Mk. 100,00 l k g Mk. 1,50; °/o „ „ 125,00 1 „ „ 3,00; »/„ „ „ 280,00 1 „ „ 3,20; °/„ „ „ 275,00 1 „ „ 4,00 1 „ „ 30,00
Nitroverbindungen siehe die Artikel „ N i t r i e r e n", „N i t r a n i lin", „ N i t r o b e n z a l d e h y d", „Ni t r o b e n z o l " , „Dlnitrob e n z o l " , „N11 r o p h e n o 1 e", „ N i t r o t o l u o l " , „D1 n i t r o t o 1 u o l " . „T r i n i t r o t o 1 u o 1", „ N i t r o g l y z e r i n " und „N11 r o n a p h t a 1 i n". Dinitrozellulose siehe unter „K o 11 o d i u m", Trinitrozellulose unter „ S c h i e s s b a u m w o l l e", TrlnitrophenoJ unter „P i k r 1 n s ä u r e", Nitrophenylpropiolsäure unter „ P r o p i o l s a u r e " . Apparate zur Herstellung von Nitroverbindungen baut:
.1. L. C Eckelt, Berlin N. 4.
Nitrozellulose. Je nach der Heftigkeit der Einwirkung erhalt man beim N i t r i e r e n (s. d.) von Zellulose entweder die D i n i t r o z e l l u l o s e (Kollodiumwolle) oder aber die T r i n i t r o z e l l u l o s e , welche neuerdings als H e x a n i t r o z e l l u l o s e aufgefasst wird und bekannter unter der Bezeichnung S c h i e s s b a u m w o l l e oder S c h i e s s w o l l e ist. Im einzelnen siehe die Artikel „Z e 11 u 1 o i d", „K o 11 o d i u m", „S c h i e s s b a u m w o J1 e" und „ S e i d e , k ü n s t l i c h e " ; in letzterem Artikel sowie unter „D e n 11 r i e r e n" sind auch die Verfahren besprochen, welche die Unverbrennlichkeit oder Unentzündbarkeit der Nitrozellulosen durch Denitrieren bezwecken. Anlagen zur Herstellung von Nitrozellulose: Fried. Krupp Aktiengesellschaft Onuonirtrk, Uagdebnrg-Buckiu. Nlzolysol. Neues Lysolpräparat, das sich gegenüber dem gewöhnlichen L y s o l (s. d.) durch einen angenehmeren Geruch auszeichnet. Nordh&user Vltrlolöl siehe „ S c h w e f e l s a u r e , r a u c h e n d e". /(CiHiJ». OH), Nosophen (Jodophen) = Tetrajodphenolphtalein. C—uH«. CO. O . Durch Einwirkung von JodjodkaliumlOsung auf alkalische Phenolßhtaleinlösung erhalten. Es bildet ein bräunlichgelbes, geruch- und geschmackloses Pulver, unlöslich in HiO und Säuren. Man benutzt es selbst und seine Salze medizinisch, und zwar innerlich als Darmadstringens, äusserlich als Jodoformersatz. — N o s o p h e n n a t r i u m siehe unter „ A n t i n o s i n " ; N o s o p h e n w i s m u t unter „ E u d o x i n". Nosophen
H Mk. 17,00; 1 kg Mk. 150,00
792
Xovaspirin — N'utrosc.
Novaspirln (Disalizylsäureester der Methylenzitronensäure). hat die Konstitution: CH2-CO.O.C«H 4 .CChH
¿CH»
CH2-C0.0.C»H«.C02H Es soll als Ersatz des A s p i r i n s (s. „ A z e t y l s a l i z y l s ä u r e") dienen, da es auch in Fällen, wo dieses Magenbeschwerden macht, gut vertragen wird. Weisses, säuerlich schmeckendes, in H>0 unlösliches Pulver, von guter antipyretischer, geringerer schweisstreibender Wirkung, das in Dosen von 1,0 g mehrmals täglich in Pulverform bei Influenza, Rheumatismus u. s. w. verordnet wird. Novokain (Novocainum) =
p-Aminobenzoyldiaethylaminoaethanol
C,H, 5 4 3 2 1
225 375 540 1050 1500 2200
50 55 60 75 90 110
70 84 95 118 142 175
55 66 77 105 120 134
1
45 50 65 90 94 100
Gewicht der Presse ca. kg
Preise Extra mit Kortj mit Korb für aus Eiseaaus fiisse Buchen- Elchenholz boli Mlc. Mk. | Mk.
166 230 305 54t) 850 1620
99,Oi 127,00 178,00 312,00 475,00 785,00
90 140 250 630 920 1220
104,00 1 133,00 188,00 327,00 490,00 815,00
10,00 12,00 17.00 18,00 22,00 32,00
O b s t - u n d T r a u b e n - P r e s s a p p a r a t mit Presskorb aus Eichenholzstäbcn; Biet (Schale) aus säurefest emailliertem Eisen oder aus Eichenholz. Mit kontinuierlicher Wirkung, d. h. ein Zupressen erfolgt sowohl beim Hingang als Rückgang des Druckhebels Das Druckwerk lässt sich auf zwei verschiedene Geschwindigkeiten, je nach der zur Verfügung stehenden Arbeitskraft, einstellen: A. M i t e m a i l l i e r t e m E i s e n b i e t . l Trauben 1 WirkL können Raumanlge- inhalt Mo. schuttet i Presswerden koibes
ca.1 bis
ca. 1
270 420 750 1200 1900 2700 3600 5400
90 140 250 400 630 920 1220 1800
! 6 7
Preiskorb
Innerer Durch- Höhe messer ca. mm ca. nun ca. mm ca. mm. ca. kg
500 600 700 800 945 1120 1250 1480
450 500 650 8CH) 900 940 1000 1050
MV.
Mk.
Mk.
Wenn au schmied•¡sern. Preusockel mehr Mk
104,00 134,00 192,00 260,00 •>60,00 505,00 810,00
110,00 140,00 202,00 270,00 375,00 525,00 870,00 1350,00
10,00 12,00 17,00 17,00 18,00 22,00 32,00 3.'!,00
25,00 45,00 55,00 60,09
Prela Starke Dnrch- Gewicht messer der mit der mit Stahlder Buchen- Eichenspindel Schale Presse bolxkorb holrkorC 50 55 65 75 80 95 110 135
700 840 1070 1200 1300 1550 1750 2050
175 290 455 610 745 1120 1830 3100
Extra für Eisenfüsse
B. M i t E i c h e n h o l z b i e t . Tranben WirkL können Raumaufge- inhalt No. schüttet d. Presswerden kosbes
1 2 3 4 5 6
l
ca.1 bis
ca. 1
270 420 750 1200 1900 2700 3600 5400
90 140 250 400 630 920 1220 1800
Wenn ir Preis Grösste Gewicht Extra Schmie jeisernem Breite für mit der mit Piessdes Buchen- Eichen- Kupfer- sockej Höhe Presse Bietes nolzkorb holzkorb stiefel mehr Mk. Mk. Mk. Mlc. ca. mm ca. mm ca. mm ca. kg
Presskorb Innerer Durchmesser ca. mm
460 500 500 600 650 700 800 800 900 945 940 1120 1250 1000 1460 1050
Stärke der Stahlipindel
50 55 65 75 80 95 110 135
850 1000 1200 1320 1460 1650 1800 2050
160 245 455 630 810 1300 2000 2800
132,00 182,00 250,00 360,00 470,00 660,00
138,00 188,00 260,00 370,00 485,00 680,00 950,00 2000,00
9,00 12,00 15,00 18,00 20,00 25,00 37;50 52,00
25,00 45,00 55,00 60,00
° c k e r — 'Öfen.
796
F e d e r d r u c k - A p p a r a t e zum selbsttätigen Nachpressen, zum Anpassen an die grösseren Nummern der vorstehenden Press-Apparate: Federdrucluppaiat passend zu Presse •
Spindelstäike
Preis
Anzahl der Federn
Mfc
No.
4
75
7
110
4 8 10 12
80
5 6
95
8
80,00 120,00
185,00 225,00 250,00
14
135
K a s t e n - K e l t e r . Sowohl das Biet als der in dasselbe eingelegte Zargenkranz mit Dauben, Senkboden, Deckel u. s. w. sind aus Eichenholz gefertigt. Die ganze Presse ruht auf einem schmiedeeisernen Unterbau, in welchem die kräftige Stahlspindel verankert ist. Das Druckwerk ist mit schmiedeeisernem Presssockel ausgestattet: Trauben können aufgeschüttet Verden
Wirklicher Rauminhalt
Kelterbiet
SpindelDurchmesser
Höhe
CJL 1
ca. 1
ca. mm
ca. cm
1000 1500 2200
550 800 1200
95 110 135
45 50 50
Länge ca. cm
Preis Breite ca. cm
im Lichten
110 126 155
110 126 155
mit Kupferstiefel Mk.
750,00 925,00 1425,00
Ooker siehe „E r d f a r b e n". Öfen. Nach der Art der Heizung unterscheidet man 1. Öfen, worin die zu erhitzenden Körper sich mit den Brennstoffen in direkter Berührung befinden, wo also eine besondere Feuerungsanlage fehlt; 2. Ofen, worin die Körper n u r m i t d e r F l a m m e in Berührung kommen und durch diese sowie durch die heissen Ofenwände erhitzt werden; 3. Ofen, in denen die Körper sich in G e f ä s s e n befinden, welche v o n a u s s e n erhitzt werden. Zur ersten Klasse gehören die H e r d ö f e n und die S c h a c h t ö f e n . la. Die H e r d ö f e n bestehen aus niedrigen Feuerstätten oder Oruben, entweder ganz offen oder an einer oder mehreren Seiten von niedrigen Wänden umschlossen. Die Verbrennung des in direkter Berührung mit dem zu erhitzenden Körper befindlichen Brennmaterials geschieht entweder durch natürlichen Luftzug oder durch Gebläseluft. 1 b. Die S c h a c h t ö f e n bestehen aus einem gemauerten, mehr hohen als weiten Raum ( S c h a c h t ) ; seine obere Öffnung ( G i c h t ) dient zum Beschicken mit den zu erhitzenden Körpern und Brennstoffen. Die festen und flüssigen Produkte werden durch Offnungen an der Schachtsohle entfernt ( a b g e s t o c h e n ) . Die Verbrennung des Brennmaterials geschieht durch unten eingeführte (entweder angesaugte oder durch Düsen eingeblasene) Luft; die oben abweichenden Verbrennungsgase bestreichen auf ihrem Wege durch den Schacht das zu erhitzende Material. Man benutzt die Schachtöfen zum Rösten ( R ö s t ö f e n ) , zum Schmelzen ( S c h m e l z ö f e n ) und zum Verdampfen; Schachtöfen von Uber 4,5 m Höhe bezeichnet man auch als H o c h ö f e n ( H o h ö f e n ) . Vielfach sind die Schachtöfen übrigens auch mit der noch zu besprechenden zweiten Gruppe verwandt, indem sie dann eine besondere Feuerung haben und nur die Flamme in den Schacht hineinschlägt; schliesslich heizt man Schachtöfen auch durch Generator- oder Gichtgase ( G a s f e u e r u n g ) . Zu den Schachtöfen gehört auch der K u p o l o f e n , worin das Roheisen für die Giesserei umgeschmolzen wird. 2. Diejenigen Öfen, bei denen die zu erhitzenden Körper nur mit der
Öfen.
797
Flamme in Berührung kommen, werden allgemein als F l a m m ö f e n bezeichnet; sie heissen auch R e v e r b e r i e r ö f e n , weil die Wärme von dem erhitzten Ofengewölbe zurückgestrahlt (reverberjert) wird. Im besondern kann man die Flammöfen trennen in S c h a c h t f l a m m ö f e n , die schon oben bei den Schachtöfen erörtert sind, und in die eigentlichen R e v e r b e r i e r ö f e n , auch als H e r d f l a m m ö f e n bezeichnet. Es sind mehr lange und weite als hohe Räume mit wagerechter oder wenig geneigter Sohle, bei denen das zu erhitzende Gut von dem Brennmaterial durch eine Mauer ( F e u e r b r ü c k e ) getrennt ist, so dass es nur von der Flamme getroffen wird. Im übrigen wendet man auch bei Flammöfen häufig die Gasfeuerung an. 3. Diejenigen Öfen, in denen sich besondere Gefässe zur Aufnahme des zu erhitzenden Gutes befinden, werden allgemein G e f ä s s ö f e n genannt. Der Heizraum ist bei denselben teils schachtförmig, teils kuppeiförmig, auch kannenförmig u. s. w. Die Gefässe sind verschiedenartig gestaltet; es können Tiegel, Retorten, Muffeln, Röhren, Kästen u. s. w. sein. Hiernach unterscheidet man T i e g e l ö f e n , R e t o r t e n ö f e n , M u f f e l ö f e n u. s. w. Von e i n z e l n e n Öfen können hier mir transportable Laboratoriumsund Versuchsöfen s o w i e einige wenige gangbare Grössen von technischen Tiegelschmelzöfen und Schmelzöfen aufgeführt werden. S c h m e l z ö f e n f ü r K o k s f e u e r u n g aus starkem Schmiedeeisen, mit Schamotte gefüttert, zum Schmelzen von Fe, Cu, Au, Ag, Sn, Messing u. s. w.: Für Tiegel Höhe . 105 150 200 2 ä 150 mm. „ „ Durchm. 70 100 150 2 ä 100 „ Preis 45,00 60,00 90,00 120,00 Mk. T r a n s p o r t a b l e Ö f e n für Koks- und Holzkohlenfeuerung: Breite 55 88 160 255 mm. Höhe 40 55 80 80 „ Länge 100 145 245 340 „ Preis 40,00 50,00 75,00 i>5,00 Mk. G e b l ä s e o f e n nach D c v i l l e , zur Bestimmung der Feuerfestigkeit der Tone, für Kohlenfeuer, vollständig, aber ohne Gebläse Mk. 60,00 Dazu Tiegel mit Deckel und Untersatz Stück „ 0,80 „ Segersche Normalkegel (No. 26—30) 100 „ „ 6,00 „ geeigneter Blasebalg in Eisenmantel „ 90,00 G e b l ä s e o f e n für Gas nach Fl et e h e r , zum Schmelzen von Metallen, die besten und einfachsten Öfen dieser Art (Eisenstücke schmelzen im kleinsten Tiegel in ca. 7, Stahl in 12 und Nickel in 22 Minuten bei Gaszuführung von 1.5 mm lichter Weite und Anwendung eines kleinen Blasebalges; mit dem grösseren Blasebalg schmilzt Gusseisen in allen Öfen, Stahl und Nickel in No. 00, 1 und 3, Bessemer Stahl in No. 00): No 00 1 3 6 Für Schmelztiegel bis zu . . . 6 x 5 7 , 5 x 7 11 x 9 1 5 x 1 2 cm Höhe u.Weite. Stück 15,00 17,00 26,00 38,00 Mk. Gaszuführung '0 10 13 16 mm. Pas&ende Blasebälge v. F l e t e h e r 30,00 30,00 3,H,00 38,00 Mk. Schmelztiegel aus Ton . . . . 0,15 0,20 O.SO 0,40 „ Salamandertiegel 0,40 0,50 1,20 2,20 „ V o r l e s u n g s - u n d E x p e r i m e n t i e r - O f e n nach F l e t c h e r , für den Experimentiertisch bestimmt, 80 X 90 mm. Er arbeitet mit demselben Brenner sowohl als Gebläse- wie auch als Zugofen bis zur höchsten Temperatur, die das Material erträgt; verwendbar für Schmelztiegel, Kapellen, Muffeln, Röhren: Der Ofen vollständig Mk. 45,00 Dazu Tonmuffeln 1,00 r „ Salamandermuffeln 2,00 r „ Tontiegel 0,30 r „ Salamandertiegel „ 0,70 „ passender Blasebalg von F l e t c h e r „ 30,00
798
Öfen.
G a s s c h m c l z ö f e n nach R ö s s l e r , zur Erzeugung hoher Temperaturen für Labor* toriumszwecke, mit Vorrichtung für erwärmte Luft: Für Tiegel-Höhe 35 60 140 170 200 235 mm. „ Tiegel-Durchmesser . . 35 40 75 130 160 195 Metallinhalt 50 150 g 1,5 5 10 15—20 kg. Preis 50,00 55,00 65.00 110,00 130,00 145,00 Mk. G a s s c h m e l z ö f e n nach R ö s s l e r für grössere Tiegel. (Die angegebenen Grössen bezeichnen das Maximum; kleinere Tiegel können verwendet werden.) Für Tiegel bis Durchmesser . 70 95 150 200 240 mm. Metallinhalt 2 4 12 20 35 kg. Preis 70,00 95,00 130,00 170,00 200,00 MkG a s s c h m e l z ö f e n mit überschlagender blauer Flamme, vorgewärmter Luft und vor. gewärmtem Gas; der Ofen arbeitet ohne Gebläse. In dem kleinsten kann Eisen und Stahl geschmolzen werden. Geeignet filr alle chemischen und technischen Zwecke, zu Versuchen für Ton und Erze, sowie für Stahl, Eisen, Gold, Silber u.a.w. Für Tiegel bis Höhe . . . 105 150 220 mm. „ „ „ Durchmesser. 70 90 140 „ Preis 60,00 90,00 120,00 Mk. G a s s c h m e l z ö f e n nach S e g e r , in verbesserter Form, zur Erzielung sehr hoher Temperaturen (in den Öfen schmilzt ein Segerscher Normalkegel No, 15 bei etwa 1400° C.), von Schamotte und Eisenbekleidung auf Untergestell. Heizvorrichtung aus 8 Brennern bestehend, deren jeder mit Gas- und Luftregulierung versehen ist. Der zur Aufnahme des Schmelztiegels dienende Raum hat eine Höhe von 120 mm und eine Weite von 115 mm Mk. 170,00 D e r s e l b e mit Änderungen von Dr. H e i n e c k c , zur Erzielung höherer Temperaturen; in den Öfen schmilzt ein Segerscher Normalkegel No. 20 bei etwa 1500° C „ 240,00 G a s ö f e n nach S c h ö n s i e g e l , besonders geeignet zum Aufschliessen von Silikaten und Glühen von Niederschlägen in P l a t i n t i e g e l n , ebenso zu metallurgischen Schmelzversuchen aller Art; es lassen sich Temperaturen bis zu 1500° C. erzielen: Gajrerbr.p.st Preis No. 1 geeignet für Platintiegel bis Grösse 4 ca. 1501 Mk. 45,00 No.2 „ , „ „ „ 6 , 2001 „ 50,00 No. 3 „ „ Tiegel bis zu ca. 10 cm hoch und 6 cm weit „ 4001 » 55,00 G a s s c h m e l z ö f e n nach G r i f f i n für Tiegel bis 6 cm Durehm. . . . „ 6,00 D i e s e l b e n nach H e m p e l für Tiegel von . . . . 5 8 cm Durchm. mit Oxydationsvomchtung o h n e Lampe . .Preis 6,00 12,50 Mk. Dazu Schamotteteile allein Mk. 2,75 do. mit Oxydation für Tiegel von 5 8 cm Durchm. Preis 2,75 5,50 Mk. G a s s c h m e l z ö f e n für Tiegel bis 5 cm äusserem Durchm. mit Flammen- und Tiegelmantel, Drcizackplatte zum Aufsetzen des Tiegels; in Eisenblech gefasst, mit Eisenblechabzugsrohr. Auf Stativ, mit Fuss für die Gaslampe: O h n e Gasbrenner. . Stück Mk. 7,50 | Mit Gasbrenner . . . Stück Mk. 12,00 D i e s e l b e n mit 2 Haltern und Ring zur Verlängerung des Tiegelmantels: O h n e Gasbrenner . . Stück Mk. 10,50 | M i t Gasbrenner . . . Stück Mk. 15,00 G a s s c h m e l z ö f e n für Tiegel bis 4 cm Durchm., bestehend aus 5 in Eisenblech gefassten Schamotteteilen mit Zugrohr, auf starkem Dreifuss mit Gabel und Gasbrenner Mk. 10,50 D i e s e l b e n für Tiegel bis 6 cm Durchm „ 11,75 do. bis 10 cm Durchm. mit dreiflamm. Gasbrenner „ 39,00 G e b l ä s e ö f e n nach S e f s t r ö m für Gebläseluft und Kohlenfeuerung, von starkem Eisenblech, bestehend aus einem doppelten Zylinder, von denen der äussere Zylinder den Windraum und der innere (mit Schamotte oder Kieselgur isolierte) den Schmelzraum bildet. Mit Handgriffen und gefüttertem Deckel: Tiefe des Feuerraumes . . . . 160 200 250 300 mm. Durchm. des „ . . . . 125 175 200 250 „ Stück 30,00 40,00 52,00 62,00 Mk.
Öfen.
799
A m e r i k a n i s c h e G e b l ä s e ö f e n nach H o s k i n s : Für Schmelztiegel von Durchm. 4 5 Zoll. Tiefe 5 1 /« 6»/« n Preis 20,00 25,00 Mk. Dazu Gasolingebläse Mk. 105,00 D i e s e l b e n Hoskins-Ofen: Für 2 4 Schmelztiegel. Preis 35,00 55,00 Mk. Dazu Gasolmgebläse . 125,00 250,00 „ G a s s c h m e l z ö f e n nach P e r r o t , mit im Kreise aufgestelltem sechsflammigem Brenner, mit Lufthülsen, mit Manometer zum Messen des Gasdruckes Mk. 65,00 R e v e r b e r i e r ö f e n nach F l e t c h e r : No. 1 23 33 6 Preis 70,00 80,00 80,00 90,00 Mk. S c h m e l z ö f e n mit Gasolingasfeuerung für 1,5 kg Metall „ 125 00 S c h m e l z ö f e n f ü r P e t r o l e u m n a c h B a r t h e l , mit einfachem oder doppeltem Petroleum-Gebläseapparat: je nach Grösse, mit einfachem Gebläseapparat Mk. 105,00—250,00 mit Zwillingsapparat 140,00—310.00 R ö h r e n ö f e n für Versuchzwecke mit Gasheizung. In den aus Schmiedeeisen mit starker Schamottefütterung bestehenden Ofen, die mit überschlagender Flamme und vorgewärmter Verbrennungslufl arbeiten, können Röhren aus Porzellan bis zu 1600° C. erhitzt werden: Heizbare Länge 36 7 2 cm. Preis 260,00 375,00 Mk. W i n d ö f e n , zylindrisch, von starkem Schmiedeeisen, mit Schamotte gefüttert, Höhe der Füsse 45 cm, ganze Höhe 9 0 cm: Durchm 20 22 26 39 cm. Mit Dom und Kapelle, Preis . . 48,00 55,00 62,50 75,00 Mk. S c h i e s s ö f e n ; Gasöfen zum Erhitzen von Substanzen in zugeschmolzenen Glasröhren: Nach C a r i u s , mit 5 verschraubbaren Röhren, mit Lampe Mk. 24,00 Nach L o t h a r M e y e r mit 4 Röhren „ 65,00 » » 8 „ 70,00 G a s r e g u l a t o r dazu, zur Erzielong konstanter Temperaturen über 100° C. nach v o n B a b o , verbessert von L o t h a r M e y e r . . . „ 27,00 Nach K e k u l i , mit 4 verschraubbaren Röhren und mit Lampe, bestehend aus 3 in einer Linie stehenden Brennern mit Schnabelaufsätzen und mit Muffe zum Befestigen an den Ofen „ 55,00 Der Ofen ohne die Lampe „ 40,00 Nach L o t h a r M e y e r mit Deck- und Seitenplatten von Ton, zur Ausführung präparativer Arbeiten, zur Darstellung leichtflüchtiger Chloride u. s. w. u. s. w. Ganze Länge 50 60 80 cm. Stück . . . 45,00 50,00 55,00 Mk. S r . h i e s s ö f e n nach V o l h a r d Vollständig ungefährlich. Als Heizflüssigkeit dient Petroleum; durch Abdestillieren der niedriger siedenden Anteile lassen sich verschiedene Temperat. bis zu ¿100° einstellen. Kompl. Mk. 135,00 S c h i e s s o f e n nach V i k t o r M e y e r , sog. Wasserbadkanone, von stark verzinktem Eisen mit Asbestbekleidung und mit Einrichtung für konstantes Niveau. Die Röhren werden durch Wasserdampf erhitzt. Für 4 Röhren „ 38,00 D e r s e l b e nach V i k t o r M e y e r , sog. Ölbadkanone, von Kupfer, hartgelötet, mit Asbestbekleidung, an Stelle der Vorrichtung für konstantes Niveau schräge Einfüllröhre mit Ventilschraubenverschluss „ 70,00 S c h i e s s o f e n nach U l l m a n n , zur Verhütung des Springens von Einschmelzröhren, indem der innere Druck durch äusseren Druck ausgeglichen wird. D. R. P. FUr Temperaturen bis 550° C. Mit 2 Mannesmannschen Stahlrohren, deren Verschlusskopf mit aufschraubbarem Kühler versehen i s t (Man gibt in die [auf 600 Atm. geprüfte] Stahlröhre etwas [40—70 ccm] Äther, Benzin oder ähnliche Substanzen (nicht aber Wasser), steckt dann die wie gewöhn-
800
Öfen. lieh vorbereitete Einscbmelzröbre in das Rohr und schraubt kräftig den Verschlusskopf mit Hilfe von Schraubstock und Schraubenschlüssel auf. Hierauf wird das ganze im Ofen wie gewöhnlich erhitzt Sollen die Röhren über 2 5 0 — 3 0 0 ° erhitzt werden, so schraubt man den beigelegten Kühler auf und kühlt dann die Dichtung mit Wasser. Hat man Säure in der Einschmelzröhre. so kann man zur Vorsicht noch etwas Kalk in die Stahlröhre geben.) Der Schiessofen kompl Mk. 95.00 Derselbe mit 4 Stahlrohren „ 140,00
S c h i e s s ö f e n mit Schüttelwerk nach E. F i s c h e r . Für Gemische, die nur bei andauerndem Schütteln zur Reaktion gebracht werden können. Apparate zum gleichzeitigen Erhitzen und Bewegen im Ö l b a d e , aus Eisenblech, verzinnt, Länge 60 cm: Für 4 8 Röhren. Preis 105,00 1 2 0 , 0 0 Mk. Dazu Kupferröhren mit Verschraubung zur Aufnahme der Schiessröhren, für explosive Substanzen zu empfehlen Stück Mk. 12,00 D i e s e l b e n Schiessöfen, jedoch zum gleichzeitigen Erhitzen und Bewegen in geschlossenen Röhren im L u f t b a d e , bei Temperaturen über 150°, mit 4 Kupferröhren nebst Verschraubung. Die Apparate bestehen aus einem rechteckigen Kasten aus Eisenblech mit Asbestumkleidung. An den inneren Seiten der Heizröhren erhebt sich eine eiserne Doppelwand, welche die Heizkammer bildet. Die erhitzte Luft steigt in der äusseren Kammer auf und wird durch die innere in den Röhrenraum zurückgeführt. Die Pendelbewegung bedingt einen Neigungswinkel von etwa 4 0 ° ; sie soll nicht mehr als 1 0 — 1 5 Schwingungen in der Minute umfassen, und die Röhren sollen höchstens zu 3 ji gefüllt sein kompl. Für diese Schüttelwerke brauchbare Heissluftmotoren . . . Stück
Tiegelschmelzöfen
für die
r r
330,00 100,00
Technik.
a) F ü r K u p f e r - u n d K u p f e r l e g i e r u n g e n . Kohlenverbrauch 2 5 — 2 7 kg für 100 kg Einsatz. Windverbrauch in der Minute 2 5 — 3 0 cbm von 8 — 1 0 cm Wasserdruck Schmelzdauer für 100 kg Einsatz 3 0 — 4 5 Minuten: Inhalt des Tiegels 100 150 300 kg. Preis des Schmelzofens . . 1800,00 2 1 0 0 , 0 0 Mk. 1600,00 T e i l e für diese Ö f e n : Rehausse-Oberteile Rehausse-Unterteile (Schalen) Windschieber Schlackentüren Gebläse Graphittiegel
70,00 Mk. 60,00 18,00 , 15,00 35,00 45,00 35,00 45,00 „ 1200,00 „ 850,00 45,00 „ 22,50 b) F U r R o h e i s e n o h n e o d e r m i t S t a h l z u s a t z . Koksverbrauch 4 0 — 5 0 kg für 100 kg Einsatz. Windverbrauch in der Minute 2 5 — 3 0 cbm von 2 5 — 3 0 cm Wasserdruck. Schmelzdauer fUr 1 0 0 kg Einsatz 5 0 — 6 0 Minuten: Inhalt des Tiegels 100 150 300 kg. Preis des Schmelzofens . . . 2300,00 2700,00 3 1 0 0 , 0 0 Mk. 50,00 12,00 30,00 30,00 700,00 15,00
T e i l e f ü r d i e Ö f e n wie bei den Tiegelschmelzöfen unter a. Schmelzöfen (Herdöfen) mit direkter Halbgas- oder Gas-Feuerung. Fassungsvermögen 1 0 0 — 1 5 0 0 0 kg. Preis je nach Grösse . .
Mk. 2 0 0 0 — 2 0 0 0 0
Weiter siehe V e r b r e n n u n g s ö f e n unter „Elementaranal y s e " ; M u f f e l ö f e n siehe besondern Artikel. E l e k t r i s c h e O f e n siehe „ Ö f e n , e l e k t r i s c h e". S c h a m o t t e ö f e n siehe unter „ S c h a m o t t e". Öfen für die chemische Industrie bauen:
Ing. Siegfried Barth, Düsseldorf-ObtrkMuel. Chemisches Laboratorium für Tonindustrie Prof. Dr. H. Seger & E. Cromer, G. m b. II., Berlin NW. 21, Dreysestr. M>. J . L. O. Eckelt, Berlin N. 4.
Frtienwtlder Sehamotteiabrik, Henneberg & Co., Freienwilde a. O. Willy Hanger, Dresden. Pnizuche Ch»motte Thonwerke, A. Q., Grflnatadt (Plall).
Öfen, elektrische.
801
Schmelzöfen mit Petroleumheizung baut: Gustav Barthcl, Dresden-A. 19.
Ofen, elektrische. Die Erhitzung einer Substanz im elektrischen Ofen kann entweder durch den W i d e r s t a n d beim Stromdurchgang bewirkt werden (niedrige Spannung, aber grosse Stromstarke) oder aber mit Hilfe des elektrischen L i c h t b o g e n s (hohe Spannung und geringere Stromstarke). Nach B o r c h e r s („Entwickelung, Bau und Betrieb elektrischer Ofen") unterscheidet man: I. W i d e r s t a n d s - E r h i t z u n g . 1. Die zu erhitzende Substanz ist selbst als Leitungswiderstand in einen Stromkreis eingeschaltet. 2. Die zu erhitzende Substanz befindet sich mit einem elektrisch erhitzten Widerstand in Berührung. II. L i c h t b o g e n - E r h i t z u n g . 1. Die zu erhitzende Substanz bildet einen oder beide Pole eines Lichtbogens. 2. Die zu erhitzende Substanz befindet sich in einem durch Lichtbogen erhitzten Räume. Preise lassen sich nur für kleinere elektrische Versuchsöfen angeben. K l e k t r i s c h e W i d e r s t a n d s ö f e n nach Heraeus (Horizontal- oder Röhren-Öfen) von in der Regel 20 mm Rohrweite. Die Grhitzong der ans schwerst schmelzbarer Porzellanmasse bestehenden Röhren geschieht durch Spiralen von Platinfolie: 1. Gesamtlänge des Rohres 60 cm. Länge des bcwickelt.en Teils 45 cm. Platinverbrauch ca. 7 g. Stromverbrauch ca. 2000 Watt. Höchsttemperatur 1400—1.500 Grad. Auf ca. 25 cm Länge Temperaturunterschied im Rohre ca. 20 Grad. Preis des Ofens einschl. 7 g Platin Mk. 85,00 Vorschaltwiderstand zum allmählichen Anwärmen und Regulieren (je nach der Spannung) „ 50—70 2. Gesamtlänge des Rohres 60 cm. Länge der Bewickelung 33 cm. Platinverbrauch ca. 5 g. Stromverbrauch ca. 1600 W a t t Höchsttemperatur 1400—1500 Grad. Auf ca. 14 cm annähernd gleiche Temperatur. Preis des Ofens einschl. 5 g Platin . „ 75,00 Vorschaltwiderstand (je nach der Spannung) „ 45—55 3. Gesamtlänge des Rohres 44 cm, sonst wie No. 2. Preis des Ofens einschl. 5 g Platin „ 70,00 4. Gesamtlänge des Rohres 44 cm. Länge der Bewickelung 20 cm. Platinverbrauch ca. 3 g. Stromverbrauch ca. 1200 Watt. Auf 8—10 cm annähernd gleiche Temperatur. Preis des Ofens einschl. „ 65,00 3 g Platin Vorschaltwiderstand ca. „ 45—55 Die gleichen Horizontalöfen werden auch mit Rohren von 30, 40, 50 und Ü5 mm lichter Weite gebaut, ebenso in drehbarer Anordnung, so dass man das Rohr horizontal, schräg oder vertikal einstellen kann. E l e k t r i s c h e r V e r a s c h u n g s o f e n n a c h I l e r a e u s . Preis des Ofens einschl. 6 g Platin Mk. 90,00 Vorschaltwiderstand „ 25,00 K l e k t r i s c h e r V e r b r e n n u n g s o f e n zur Elementaranalyse nach Heraeus. Preis kompl „ 200,00 Vorschaltwiderstand „ 25,00 F.lektrische M u f f e l ö f e n nach H e r a e u s : Lichte Masse 1 5 5 x 9 0 x 6 5 mm. Preis kompl „ 230,00 „ „ 220 X 130 x 85 mm „ 300,00 K l e k t r i s c h e R ö h r e n ö f e n nach Dr. H e i b i g (D. R. G. M.). Die Erhitzung wird in einer Kohlenröhre vorgenommen, die in einem Eisenkasten liegt. Die Stromzuleituagen werden durch Wasser gektihlt. Der Ofen hat den Vorzug, dass die Temperatur leicht konstant gehalten werden kann Stück „ 300,00 Blücher VI.
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802
Öfen, elektrische.
E l e k t r i s c h e r U n i v e r s a l o f e n nich B o r c h e r s , durch Auswechslung einzelner Teile für alle Erhitzungsarten brauchbar: a) Bei der direkten Erhitzung bildet der zu erhitzende Körper den Widerstand. Ein KOhlkasten erhält einen Teil der Beschickung fest und schützt so die Ofenwände. b) Man heizt durch Lichtbogen oder Erhitzungswiderstand vor. Später schalten sich die Bestandteile der Schmelze, in die man die obere Elektrode tauchen lässt, in den Stromkreis als Erhitzungswiderstände ein. c) Für Lichtbogenerhitzung ist eine leicht zu ersetzende Auskleidung aus Formsteinen mit zweckentsprechenden Öffnungen vorgesehen. d) Bei indirekter Lichtbogenerhitzung führt man die Elektroden von der Seite durch Öffnungen in zwei Formsteinen ein. Ausserdem sind in den anderen Seiten des Ofens Öffnungen vorgesehen, von denen die eine ein zur Einfahrung der Beschickung dienendes Kohlerohr aufnimmt, während die andere durch eine Glimmerplatte bedeckt wird, damit man die Schmelzung beobachten kann. Als untere Elektrode benutzt man in allen Fällen entweder einen Metall- oder einen Kohleblock, der mit einem Schraubengewinde versehen ist, um in einen kUhlbaren kupfernen Halter eingesetzt werden zu können. Der Halter steht auf beweglichen F&ssen, die sich leicht in jeder Höhe feststellen lassen. Die Klemme am Halter für die obere Elektrode ist weit genug, um unmittelbar die dicksten hier in Betracht kommenden Stäbe aufzunehmen. Ausserdem sind, da man für die Lichtbogenerhitzung kleinere Elektroden nötig hat, Einsätze vorgesehen, welche sich leicht in die weite Klemme einsetzen lassen, um die kleinen Elektroden aufzunehmen. Die einzelnen Teile lassen sich mit grösster Leichtigkeit auswechseln. Der kompl. Ofen Mk. 360,00 Dazu K o h l e n s t i f t e : Länge . . . 35 35 35 15 cm. Durchm. . . 2,5 4 6 0,6 „ Paar . . . . 1,10 2,00 4,20 0,10 Mk. V e r s u c h s - S c h m e l z o f e n nach R ö s s l e r , bestehend aus einem in Eisen gefassten Tonmantel. In seinem Boden hat dieser ein Loch, worin der feuerfeste, den kleinen Tiegel (aus Kohle, Kalk, Magnesit) tragende Block auf- und abbewegt werden kann In den Tiegel von oben schräg hinein ragen die beiden Kohlenelektroden, zwischen denen der Lichtbogen erzeugt wird. V e r s u c h s - S c h m e l z o f e n , einfaches Modell, bis zu 100 Amp. bei 50—60 Volt, Stück Mk. 70,00 V e r s u c h s - S c h m e l z o f e n , grösseres Modell, Stack „ 160,00 D e r s e l b e mit Kohleneinstellvorrichtung, Stück je nach Grösse und Leistung Mk. 180,00—500,00 Dazu 1 P a a r K a b e l , je 150 cm lang inld. Verbindungsschuhe „ 22,00 Kohlenstifte 3 5 0 x 1 6 350 x 22 mm. Paar . . . . 0,45 0,75 Mk. K a l k - und M a g n e s i t t i e g e l von Mk. 0,20 an S c h u t z s c h i r m mit farbigen Gläsern, Stück Mk. 5,50 E l e k t r i s c h g e h e i z t e r A u t o k l a v zur Ausführung chemischer Reaktionen unter hohem Druck und konstanter Temperatur (für 10 Amp. bei HO Volt), mit Platinwickelung ohne Widerstand „ 135,00 E l e k t r i s c h e r O f e n nach Dr. B o r c h e r s zur Abscbeidung von Mg, Li, Be u. s. w. aus geschmolzenen Haloidsalzen (D. R. G. M.). Der eiserne Schmelztiegel dient als Kathode; die Anode ist ein von einem Porzellanrohr umhOllter Kohlenstab. Die Heizung geschieht mittels einer Perrot-Feuerung durch einen Fletcher-Brenner. Ein zweiter Tigel dient zum Schmelzen des Salzes, das dann in den vorgewärmten Kathodentiegel eingetragen wird. Der Apparat ist fUr Ströme bis 50 Amp. gebaut .' kompl. „ 1C0,00 O f e n z u r E l e k t r o l y s e elektrothermisch geschmolzener Salze, z.B. zur Darstellung von AI. Als Anode dient ein Kohlenstab, als Kathode eine Stahlplatte, die mit Kühlvorrichtung versehen ist. Der Apparat ist für Ströme von 100—105 Amp. gebaut kompl. „ 150,00
Ölbäder.
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S c h m e l z - und K a r b i d ö f e n für kontinuierlichen Betrieb nach R ö s t l e r , zum Schmelzen strengflflssiger Metalle, zur Redaktion schwer reduzierbarer Oxyde, zur Darstellung von Metallkarbiden u. s. w. J e nach der Verwendungsart besteht der Tiegel aus Kohle und ist dann selbst Kathode, oder aus Magnesit, in welchem Falle durch ein Loch des Tiegelbodens eine Kathode eingeführt wird. Die von oben in den Tiegel hineinragende Kohlenanode kann durch eine Stellschraube gehoben und gesenkt werden. Durch den oberen Fülltrichter lässt sich während des Betliebes pulverßrmiges Rohmaterial stets nachfüllen, während die Schmelze durch die Abstichöffnung am Boden abgelassen werden kann. Der Ofen ist für Ströme von 1 0 0 — 3 0 0 Amp. bei 6 0 — 7 0 Volt zu verwenden. Der kompL Ofen Mk. 190,00 Dazu 1 P a a r K a b e l , je 1 5 0 cm lang inkl.Verbindongsschuhe . . „ 22,00 Jedes weitere Meter pro Paar n 9)00 1 P a a r K o h l e n s t i f t e 7 5 0 mm lang und 30 mm im Dnrehm. . „ 1,40 K o h l e n - und M a e n e s i t e i n * 5 » n . 9.00 E l e k t r i s c h e Ö f e n f ü r M e t a l l d e s t i l l a t i o n e n . Durch ein seitlich angebrachtes Rohr kann dabei dem Ofenraume irgend welches Gas zugeführt werden. Durch das -nach unten führende, mit gebranntem Ton ausgefütterte Eisenrohr wird das vom elektrischen Lichtbogen erzeugte Destillat in einen Wasserbehälter eingeleitet. Die Öfen sind für 5 5 — 6 5 Volt gebaut Ohne mit ohne KohleneinlteUronichtung. Öfen für . . . 200 200 4 0 0 Amp. Stück . . . . 200,00 260,00 540,00 Mk. Für die beiden ersteren Öfen: 1 P a a r K o h l e n s t i f t e , 7 5 0 mm lang, 30 mm Durchm I s o l i e r s t r e n p n l v e r für Flanschenformen, 1 0 0 kg K n o c h e n a s c h e , geglüht und gewaschen, 1 0 0 kg
Mk, 1,40 „ 28,00 „ 90,00
Ü b e r elektrische Ofen mit Kryptolheizung siehe den Artikel „K r y p t o 1". E l e k t r i s c h e Ofen liefern: Siemens & Halike, A.-G., Berlin (Widerstands 1 I Wannbrunn, Quilitz & Co., 3'en). I Haidestr. 66/57 («. Ins.).
Berlin
NW.,
G r o s s e elektrische Öfen von 3 0 0 0 bis 8 0 0 0 P S für Karbid und Ferrosillzium b a u t : Zivilingenieur Dr. ing. W. Conrad, Wien IX, Mariannengasse 13.
Ölbäder. Ö l b ä d e r nach F r e s e n i u s aus starkem Kupferblech, mit Ösen zum Aufhängen: Innere Masse . . 1 0 , 5 x 1 0 , 5 x 1 0 , 5 12x12x12 13,5 x 1 3 , 5 x 1 3 , 5 cm. Stück 20,00 22,50 25,00 MW. Dieselben mit Vierfüssen, Stück . 22,50 25,00 27,50 Ö l b a d in Kasserollenform (mit Vorrichtung, um das Öl abtropfen zu lassen), Stück Mk. 25,00 Dieselbe Abtropfvorrichtung, kombiniert mit H o fman nschem Wasserbad von 16 cm Durchm r 13,50 Ö l b ä d e r von Gusseisen für Gasheizung, innerer Kessel emailliert, äusserer Kessel auf Dreifuss, ohne oder mit Ruhrvorrichtung: Inhalt 1 2,5 5 1. ohne Rührvorrichtung Stück 30,00 42,00 60,00 Mk. mit „ „ 50,00 63,00 87,00 „ Ölbäder: Waimbrunn, Quilitz
&
Co.,
Berlin
NW., Haidestr. 55/67 (a. Ins.).
Ölbäderfailung: Helnr. Giesen, Duisburg-Wsnnhelraerort «. Rh.
51*
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ö l b e i i e n — Öle, ätherische.
ölbeiien. Dieselben werden nur zum Beizen der Baumwolle in der T f l r k i s c h r o t f ä r b e r e i ( s . d.) benutzt, und zwar tränkte man früher die gebleichten Baumwollgewebe in wöchentlichen Zwischenräumen 5—6 mal mit einer Emulsion aus T o u r n a n t ö l mit KjCO»; nach jeder Behandlung wand man die Zeuge aus und liess sie an der Luft trocknen. Wegen der Langwierigkeit, die diese sog. W e i s s b e i z e mit sich bringt, verwendet man jetzt das Touraantöl kaum mehr, dafür aber die sog. T ü r k i s c h r o t ö l e , d. h. wässerige Lösungen von Olbeizen, die durch Behandlung von Olivenöl oder Rizinusöl mit konz. HjSO» erhalten werden. Zur Herstellung von Türkischrotöl aus O l i v e n ö l wird ein gegebenes Gewicht des letzteren mit der Hälfte an konz. HiSO« unter Kühlung versetzt; nach 12 stand. Stehen fügt man das Doppelte des Olgewichts an HiO und Va an Natronlauge (36° B 6 ) zu, rührt durch und lässt absitzen. Schliesslich hebert man die wässerige Schicht ab und neutralisiert die Olschicht mit Natronlauge oder Ammoniak. Die erhaltene Olbeize mischt sich mit H>0 zu einer gleichmässigen, wenn auch nicht ganz klaren Flüssigkeit. Meistens wird Türkischrotöl nicht aus Olivenöl, sondern aus R i z i n u s ö l dargestellt. Letzteres versetzt man nur mit V* seines Qewichts an konz. HtSOt, mischt unter Vermeidung von Erwärmung und wäscht nach 24stünd. Stehen mit Kochsalzlösung zur Entfernung der überschüssigen HiSO«. Die erhaltene wasserlösliche Olbeize wird entweder so wie sie ist oder nach Neutralisierung bis zur schwach alkalischen Reaktion verwendet. Uber den Chemismus der Türkischrotöl-Darstellung ist man noch im Unklaren; es handelt sich um die Entstehung von Oxyfettsäuren und deren Ester. Man verwendet übrigens die Olbeizen nicht direkt zur Fixierung von Farbstoffen, sondern benutzt sie nur zusammen mit anderen Beizen, z. B. Tonerdeverbindungen. Es entsteht dann durch Zusammenwirken zwischen der Baumwollfaser, der Oxyfettsäure, dem Metalloxyd und dem Farbstoff ein glänzender und gewöhnlich recht widerstandsfähiger Farblack. Türkischrotöl, techn. (50°/o)
0
n
Otto
n ,
Olbeizen:
SUrcke
o kg Mk. 0 0 , 0 0
& Co.,
O. m. b. H..
n n
70.00 90,00
Leipzig-Lindenau.
Iso-Seife: Louis Blum er, Zwickau i. Sa.
ö l b l a n siehe „E i s e n f a r b e n " und „ K u p f e r f a r b e n " . ö l e . Im einzelnen siehe die Artikel „ F e t t e und O I e", „ M i n e r a l ö 1 e " und „S c h m 1 e r m i 11 e 1"; vgl. auch „ ö l e , ä t h e r i s c h e " . Zu erwähnen ist, dass neuerdings die sogenannten w a s s e r l ö s l i c h e n 0 1 e mehr und mehr in Aufnahme kommen. Dieselben sind sämtlich nur infolge ihres Gehaltes an Alkaliseife leicht mit Wasser emulgierbar und dienen in solchen Mischungen zur Schmierung von Werkzeugmaschinen, als Einfettungsstoffe beim Verspinnen von Wolle, als gut resorbierbare Verteilungsmittel für Medikamente u. s, yt. Nach dem Verfahren von B o i e g (D. R. P. 129 480) werden Mineralöle (schwere Teeröle) durch Zusätze unraffinierter Harzöle und Verseifung der in diesen enthaltenen Harzsäuren mittels Lauge sowie durch spätere oxydierende Behandlung unter Druck „wasserlöslich" gemacht und erlangen hierbei gleichzeitig die Fähigkeit, Wasser in sehr erheblichen Mengen klar gelöst aufzunehmen. Auch die D. R . P . 122 451 und 148 168 bezwecken die Herstellung wasserlöslicher Ole. Louis Blumer, Zwickau i. Sa. (walserlösliche).
I C. W. Pabst, Halle a. 8.
ölextraktionsanlagen:
Volkmar Hinter & Comp., Dresden-A., Zwickauerstraase 27.
ö l e , Ä t h e r i s c h e (Flüchtige Ole). Man fasst unter dieser Bezeichnung recht verschiedenartige Produkte des pflanzlichen Organismus zusammen; von Übereinstimmenden Eigenschaften ist zu nennen, dass sie stark riechen, sieb
Öle, ätherische.
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mit Wasserdämpfen verflüchtigen und schon bei gewöhnlicher Temperatur verdunsten sowie dass sie auf Papier einen allmählich verschwindenden Ölfleck hervorrufen. Hinsichtlich der Gewinnung der ätherischen öle sind drei Methoden zu unterscheiden, nämlich 1. die D e s t i l l a t i o n m i t W a s s e r d a m p f , 2. die E x t r a k t i o n und 3. die P r e s s u n g . 1. Mit Wasserdampf verflüchtigen sich, wie erwähnt, die ätherischen öle sämtlich schon weit unter ihrem Siedepunkt. Man kocht deshalb die betreffenden Pflanzenteile mit Wasser oder lässt Wasserdampf darauf einwirken und verdichtet die Dämpfe in einer Vorlage, wobei sich das ätherische Ol auf dem fibergegangenen Wasser ansammelt. Am besten destilliert man mit Dampf, weil hierbei der Geruch des Öls nicht durch Berührung mit heissem HiO geschädigt wird und weil auch die Pflanzenteile im übrigen nicht extrahiert werden, was ihnen einen höheren Wert verleiht. Als Vorlage bei der Destillation und Rektifikation ätherischer Öle verwendet man am besten die F l o r e n t i n e r F l a s c h e (s. d.). Besonders sorgfältig müssen die Kahlvorrichtungen der Destillierapparate eingerichtet sein, um sämtliche Anteile des Öles zu verdichten. In Fällen, wo in der Kälte erstarrende Stearoptene mit dem ö l in grosserer Menge übergehen, muss entsprechend erwärmtes Kühlwasser verwendet werden, um Verstopfungen der Kühlrohre ztt vermeiden. Die Wässer des Destillates enthalten teilweise erhebliche Mengen ätherischer öle gelöst; man versetzt sie deshalb mit Kochsalz (welches Inre lösende Kraft verringert und den Siedepunkt erhöht) und trennt dann das 01 vom Wasser durch Rektifikation. Teilweise destilliert man ätherische öle auch ohne Wasserdampf im luftverdünnten Raum. Bei der Destillationsmethode müssen die Pflanzenteile entsprechend zerkleinert werden, um dem Wasserdampf den Zutritt zu erleichtern. 2. Die Extraktion der ätherischen öle mit geeigneten Losungsmitteln, wie Ä t h e r , A z e t o n , S c h w e f e l k o h l e n s t o f f , M e t h y 1 c h 1 o rl d u. s. w., wird neuerdings mehr angewandt als früher; doch kommt sie nur da in Betracht, wo die Pflanzenteile wenig fette ö l e und Harze enthalten. Diese Stoffe halten nämlich das ätherische Ol sehr fest und sind nur durch Destillieren mit Wasserdampf davon zu trennen. Über die in gewissem Sinne auch zur Extraktion gehörigen Methoden der M a z e r a t i o n und namentlich der E n f l e u r a g e siehe den Artikel „P a r f ü m e r 1 e". 3. Die Gewinnung der ätherischen öle durch Pressung endlich kommt nur in seltenen Fällen in Betracht, und zwar für frische, sehr Olrelche Pflanzenteile, deren ätherisches öl sich in relativ grossen Gefässen befindet. Meistens kommen dann Spindelpressen, zuweilen auch hydraulische Pressen zur Anwendung. Eine besondere Art der Pressung ist das sogenannte N a d e l v e r f a h r e n (vgl. unter „ A u r a n t i a z e e n O l e"). Besondere Gewinnungsverfahren sind, wo nOtig, bei den einzelnen ätherischen ölen erörtert. Vgl. auch den Artikel „P a r f ü m e r I e". Die RohOle werden von den verschiedenen Beimengungen entweder nur durch Lagern (Klären) gereinigt oder filtriert oder aber schliesslich destilliert; letzteres geschieht wieder entweder mit Wasserdampf oder im Vakuum. Sehr wichtig geworden ist die Fabrikation von t e r p e n f r e i e n ätherischen ölen, seitdem man erkannt hat, dass in den meisten dieser öle die Terpene nur die Rolle neutraler oder gar die Güte schädigender Ballaststoffe spielen, während allein die sauerstoffhaltigen Bestandteile die Träger der praktisch wertvollen Eigenschaften sind. Zur Befreiung von Terpenen unterwirft man nach G. H a e n s e 1 die ätherischen ö l e der gebrochenen Destillation nach einem eigenen Verfahren. Wie bekannt, zeigen die eigentlichen Terpene CioHi«, um deren Beseitigung es sich in den weitaus meisten Fällen allein handelt, die relativ niedrigen Siedegrenzen von 160—190°, während die sauerstoffhaltigen Komponenten erheblich höhere Siedepunkte aufweisen. Wenn auch das Darstellungsverfahren der terpenfreien öle nicht durch den Druck veröffentlicht worden ist, auch in einzelnen Fällen wesentliche Modifikationen gewiss nicht entbehrlich macht, so steht doch fest, dass die sorgsam
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ö l e , flüchtige — Oleum Eucalypti.
geleitete fraktionierte Destillation auch heute noch den Kern des Verfahrens bildet. — Als neues besonderes Verfahren sei hier das D. R. P. 146 976 erwähnt, das die Herstellung leicht und haltbar emulgierender, wasserlöslicher ätherischer öle bezweckt: Die ö l e werden in einem geschlossenen, mit Kondensator verbundenen Apparat bei von 50° langsam auf 70° steigender Temp. etwa V» Std. mit fein verteilter Druckluft behandelt, während man tropfenweise 2—5 % Natronlauge von 20" B6 und 2 % heisses HjO zugibt Nach dieser Vorbehandlung werden die ätherischen öle mit 30—50 % einer wasserlöslichen Mineral- und HarzOlmischung bei 50—70° etwa 10 Minuten lang mittels Druckluft innig vermischt und dann noch durch indirekten Dampf 1 Std. unter einem Drucke von %—1 Atm. behandelt. — Die einzelnen ätherischen öle sind, soweit sie technische Wichtigkeit haben, in besonderen Artikeln abgehandelt. NiobeOl ist unter „ B e n z o e s ä u r e " und „ F r u c h t ä t h e r " zu finden; Drusenöl unter „ K o g n a k O 1"; WintergreenOl unter „Q a u 11 h e r i a ö I", die Obrigen ö l e unter ihren flblichen Bezeichnungen. Auf den Artikel „F r u c h t ä t h e r" sei nochmals verwiesen. Bemerkt mag werden, dass auch der K a m p f e r (s. d.) zu den ätherischen ölen gezählt wird. Ätherische ö l e :
Oacar Wender k Co., Dresden K., IJirchcnstr. 9.
Apparate fQr ätherische ö l e : Franz Fritxsche k Co., Himburg. I F. II. Meyer, Hannover - Haitiholz (j. Ins.-Anh. Volkmar Hinig Je Comp., Dretden-A., Zwickaucr- i S. 17).
straase tl. öluntersuchungsapparate:
\
Sommer k Bunge, Berlin BW., Wllhelmstr. 122.
ölfilterr: Heinrich Hirtel, Lelpzig-Plagwltz (s- Ins.).
tfle, flüchtige, siehe „ ö l e , ä t h e r i s c h e". O l e i n siebe „ ö 1 s ä u r e". O l e o m a r g a r i n siehe „ M a r g a r i n e " . O l e o m siehe „ S c h w e f e l s ä u r e , r a u c h e n d e". O l e u m A m y g d a l a r n m siehe „M a n d e 1 ö 1". O l e u m A m y g d a l a r u m a m a r a m siehe „ B i t t e r m a n d e l ö I". O l e o m A n d r o p o g o n i s siehe „ O e r a n i u m O 1". O l e o m A n d r o p o g o n l s N a r d l siehe „Z i t r o n e 11 ö I". O l e o m a n i m a l e siehe „T1 e r ö 1". O l e o m A n l s l siehe „A n i s ö 1". O l e o m A n o n a e siehe „ Y l a n g - Y l a n g O 1". O l e o m A r a o h i d l s siehe „ E r d n u s s O 1". O l e o m A o r a n t l l o o r t i o l s = SDsses Pomeranzenschalenöl siehe „ P o m e r a n z e n s c h a l e n ö 1". O l e o m A o r a n t l l o o r t i o l s a m a r i = Bitteres PomeranzenschalenO! siehe „ P o m e r a n z e n s c h a l e n O 1". O l e n m A o r a n t l l florom = OrangenblQtenOl siehe „N e r o 1 i 01". O l e o m B e r g u n o t t a e siehe „ B e r g a m o t t o 1". O l e o m O a c a o siehe „ K a k a o b u t t e r " . O l e o m O a x v l siehe „ K D m m e l O I " . O l e o m O a r y o p h y l l o r o m siehe „N e 1 k e n ö 1". O l e o m O a u l a e siehe „Z i m 101". O l e o m O l n n a m o m i siehe „Z1 m 101". O l e n m C i t r i siehe „Z i t r o n e n 01". O l e n m O i t r o n e l l a e siehe „ Z 1 1 r o n e 11 a 01". O l e o m O o e o s siehe „K o k o s 01". O l e o m Tn«^«"« siehe „ P a l m O 1". O l e o m E o c a l y p t i siehe „ E u k a l y p t u s ö 1".
Oleum Kocniculi — Ölgas.
g07
Oleum Foenionli siehe „F e n c h e I ö I". Oleom G a n l t b e r l a e siehe „G a u 11 h e r i a ö 1". Oleom Oossypli siehe „K o 11 o n ö 1". Oleom JeoorlB Aselli = Lebertran siehe unter „ T r a n e". Oleom Iridis siehe „I r i s ö 1". Oleom J o g l a n d l s siehe „ N u s s ö 1". Oleom J o n i p e r l siehe „ W a c h o l d e r b e e r ö 1". Oleom E>avandalae siehe „ L a v e n d e l s 1". Oleom l i g n l Oedrl siehe „ Z e d e r n h o l z ö 1". Oleom I d o l siehe „L e i n ö 1". Oleom BEaoldls siehe „M a z 1 s ö I". Oleom Menthae p l p e r l t a o siehe „ P f e f f e r m i n z ö 1". Oleom Ollvarom siehe „OI i v e n ö I". Oleom P a p a v e r l s siehe „ M o h n O 1". Oleom P a t e h o o l l f o l l o r o m siehe „P a t s c h u I i ö 1". Oleom F e t t t g r a i n siehe „P e t i t g r a i n ö 1". Oleom P i n i siehe „K i e f e r n a d e I ö I". Oleom B a p a e siehe „R 0 b ö 1". Oleom Bloiol siehe „R i z i n u s ö 1". Oleom B o s a e siehe „ R o s e n ö 1". Oleom B o s m a r i n i siehe „R o s m a r i n ö 1". Oleom Seoaml siehe „ S e s a m O 1". Oleom Slnapls siehe „S e n f ö 1". Oleom T a o r i p e d u m siehe „ K l a u e n ö 1". Oleom T e r e b l n t h l n a e siehe „T e r p e n t i n ö 1". Oleom Tbsrmi siehe „ T h y m i a j i Q l " . Oleom Unooae siehe „ Y l a n g - Y l a n g ö 1". Oleom Valexlaoae siehe „B a 1 d r I a n ö I". Ö l f a r b e n . Farbstoffe, die mit trocknenden Olen oder mit fetten Firnissen (Ölfirnissen) angerieben sind und teils für wetterfeste Anstriche, teils für die Ölmalerei benutzt werden. Frtlher rieb der Konsument die pulverisierte Farbe mit dem Ölfirnis selbst auf der Reibplatte mit dem Laufer zusammen, während jetzt die Ölfarben meistens zu butterartiger Konsistenz angerieben in den Handel gelangen. Oder die Farbstoffe sind doch so fein pulverisiert und geschlemmt, dass sie sich sehr bequem mit dem Firnis zusammenmischen lassen. Die Menge des zum Anmachen nötigen Öls ist nach der Natur des Farbstoffs sehr verschieden; je weniger öl die Farbe enthält, um so. schneller trocknet sie. Um die Ölfarben schneller trocknen zu lassen, setzt man ihnen verschiedene Stoffe zu (vgl. den Artikel „S i k k a t i v e"). Ölfarben: Chemische Fabrik FlSrsheim, Dr. H. Roerdlinger, ; Hirsch & Merzenich, Farbwerke m. b. II., GrenzFlörsheim a. M. hausen. 8. H. Cohn, Farbenfabrikeil, Berlins., Kottbuser • Knautb t Weidinger, Dreoden-N. Damm 70.
Ölfarben für Kunstmalern: D r . Fr. Scboenfeld 4 O 0 ., Düsseldorf.
Ölfirnisse siehe „L e i n 0 I f I r 11 i s s e". Olgras (Fettgas). Als Rohmaterial dienen Erdölfraktionen, die zur direkten Beleuchtung nicht mehr und zum Schmieren noch nicht geeignet sind, weiter schwere öle von der Braunkohlenteer- und Paraffindestillation, schliesslich auch einige pflanzliche öle, wie RQböI, gebrauchtes Achsenschmieröl der Eisenbahnwagen u. s. w. Allgemeines siehe unter „ L e u c h t g a s " . Die für die Ölgas-Darstellung verwendeten Retorten müssen so konstruiert sein, dass das langsam zugeführte öl zuerst verdampft und dann erst unter weiterer Erhitzung vergast; gleichzeitig müssen die Zersetzungsprodukte vor weiterer Erhitzung bewahrt bleiben. Das aus den Retorten abziehende Rohgas wird ahnlich wie das Leuchtgas aus
808
Ölgrün — Olivenöl.
Steinkohlen weiter behandelt: es passiert eine Teervorlage, Kühl-, Wasch- und Reinigungsapparate, um schliesslich in einem geeigneten Gasbehälter aufgefangen zu werden. Kleine Ölgasanlagen für Laboratorien u.s.w., bestehend aus komplettem Gaserzeugungsapparat mit einer Kugelretortc für 1 cbm stündliche Gasproduktionsfahigkeit, mit Ofenarmatur, Feuerungsbestandteilen, den nötigen Scharaotte-Formsteinen, den GasReinigungsapparaten und einem vollständigen Gasbehälter mit eisernem Bassin; die Anlage genügt für 1 0 — 4 0 Flammen. Preis des kompl. Apparates mit Gasbehälter von 3 cbm Inhalt Mk. 1 0 4 5 , 0 0 „ „ r „ , , n 4 „ „ 1115,00 * » r , * „ „ 6 „ „ „ 1265,00
Wegen seines hohen Gehaltes an schweren Kohlenwasserstoffen hat das Olgas eine Leuchtkraft, die die des Steinkohlengases 3—4 fach übertrifft. Es wird deshalb in Brennern mit sehr kleiner Gaszuführungsöffnung unter reichlichem Luftzutritt verbrannt. Komprimiert dient es zur Erleuchtung von Eisenbahnwagen; auch wird es zum Karburieren von Steinkohlengas und Wassergas, hier und da auch zum Betriebe von Gasmotoren verwendet. Nach dem Engl. Pat. 10 527 von 1903 erhält man ein Olgas von hohem Brennwert, indem man den zu vergasenden Oldampf mit Wasserstoff oder an Wasserstoff reichen Verbindungen mischt; das Verdünnungsmittel wird von den Kohlenwasserstoffen durch fraktionierte Destillation möglichst getrennt und kann von neuem zu den Retorten zurückgeführt werden. Durch dieses Verfahren soll die Bildung von Teer und Koks bei der Vergasung vermindert werden. Ein f l ü s s i g e s Leuchtgas, das nach seinem Erfinder B 1 a u als B I a u g a s bezeichnet wird, stellt man aus Olgas dadurch dar, dass man dieses bei hohem Druck mit geeigneten Absorptionsmitteln wascht und so die kondensierbaren von den sogenannten permanenten Gasen trennt. Das auf diese Weise von den bei gewöhnlicher Temperatur nicht zu verflüssigenden Gasen getrennte Leuchtgas wird im komprimierten Zustande in Stahlzylindern aufbewahrt (D. R. P. 158 198 und 175 846). Das Blaugas besitzt ein sp. G. 0,51, soll weniger explosiv als Azetylen sein und beim Einatmen nicht so giftig wirken, wie Steinkohlengas. 1 kg Blaugas soll etwa 1,20 Mk., und eine Glühlichtflamme von 40—50 Normalkerzen Leuchtkraft die Stunde rund 3 Pfg. kosten. ö l g r t t n siehe „ C h r o m f a r b e n " . O l l v e n U l (Baumöl; Oleum Olivarum,). Durch Pressen aus den Früchten des Ölbaums (Olea europaea) gewonnen. Die besten Früchte geben nach Entfernung des Kerns durch schwache Pressung bei gewöhnlicher Temperatur das feinste Speiseöl ( J u n g f e r n ö l , P r o v e n c e r ö l ) . Dann presst man stärker (am vorteilhaftesten unter Verwendung h y d r a u l i s c h e r P r e s s e n), schliesslich unter Erwärmung, wobei man das B a u m ö l und die noch geringwertigeren B r e n n ö l e , N a c h m U h l e n ö l e und H ö l l e n ö I e gewinnt. Die Pressrückstände endlich werden zerkleinert und jetzt meistens mit Schwefelkohlenstoff extrahiert, während sie früher mit heissein HjO digeriert und nach solcher Behandlung noch 2—3 mal ausgepresst wurden. Die Extraktion mit Schwefelkohlenstoff ergiht das sog. S u 1 f u r ö 1. Auch die bei der ersten Pressung abfallenden Kerne werden nach der Zerkleinerung ausgepresst oder extrahiert; man erhält so das O l i v e n k e r n ö I. Die feinen Qualitäten haben eine gelbe bis blassgelbe, zuweilen auch durch Chlorophyll etwas grünliche Farbe, schmecken mild und angenehm und besitzen einen eigentümlichen, schwachen Geruch. Olivenöl hat ein sp. G. (bei 15') von 0,913—0,915. Jodzahl 78—85. Verseifungszahl 191—194; es trocknet nicht, wird aber leicht ranzig. Bei + 2° C. erstarrt es. Ollvenkernöl hat das sp. G. (bei 15°) 0,916—0,920. Jodzahl 82—83; Verseifungszahl 188,5. Die feinen Sorten dienen als Speiseöl und sind weltgehenden Verfälschungen unterworfen. Die nicht geniessbaren Olivenöle, die man unter.
Olivenöl-Scifc — Ölpressen.
809
der Bezeichnung B a u m ö l zusammenfasst, dienen als Brenn- und Schmiermittel, zur Darstellung von Seifen, Haarölen, Salben, zum Fetten von Leder und Wolle; weiter werden sie in der Färberei benutzt (vgl. „ ö 1 b e i z e n " und „ T ü r k i s c h r o t f ä r b e r e i " ) u. a. 111. Preise sind schwankend; z. Z. notiert man: Olivenöl, B a r i l a feines Speiseöl N i z z a , hochfein „ Vierge „ Malaga „ weiss, gebleicht
°/o o °„ "' "o
0
kg Mk. ., .. „ ., ., „ .,
120,00 138,00 158,00 76,00 130,00
Olivenöl: Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street (s. Ins.-Anh. S. 13).
I Lehmann k Voss, Hamburg. I Meyer Cohn, Hannover.
Einrichtungen für Olivenöl-Fabriken: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Giusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
Olivenöl-Seife:
Carl Wundepiich, Seifenfabrik, Leipzig. —
—
Gegründet 1672. Spezialität:
—
—
Garantiert reine n e u t r a l e OllvenOlselfe weiss und grün. Olivenölkaliseife.
Ö l k u c h e n siehe unter
Haushaltseifen.
Textilseifen.
Exportseifen.
„Futterstoffe".
Ö l p r e s s e n . Für Saaten mit verhältnismässig geringem ö l g e h a l t ( L e i n s a a t , B a u m w o l l s a a t , S o n n e n b l u m k e r n e u. s. w.), die nur einmalige Pressung erfordern, eignen sich ganz besonders h y d r a u l i s c h e Etagenpressen, wie eine solche umstehend abgebildet ist. Das P r e s s g u t wird, nachdem es in Kuchen geformt und in Tücher eingeschlagen ist, auf die Pressplatten gebracht. Beim Steigen des Presskolbens werden die Pressplatten aus den Staffeleisen bezw. Hängeösen gehoben und gegeneinander gedrückt. D a s Öl fliesst hierbei seitlich bis zum Presstisch hinunter und wird in einer Rinne a u f g e f a n g e n , die am untern Holm oder am K o p f e des Presskolbens vorgesehen ist. Preise
der
hydraulischen für
Grösse
No.
Durchmesser des Presskolbcns Pressdruck Anzahl der K u c h e n für eine Pressung Grösse der K u c h e n (beschnitten)
mm in A t m .
j
Gewicht der vollständigen Presse Preis
' .
.
Etagenpressen
Ölfrüchte.
.
.
'
m m
etwa kg Mk.
1
2
o ü
350 350 14 600 300 4200 2900
400 350 14 700 300 4900 3300
400 350 17 800 300 5700 3500
Hydraulische Etagenpressen und andere P r e s s e n : Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
810
Ölsäure.
Ö l s ä u r e (Stearinöl; Elainsäure; Acidum oleinicum). C,»H»iO,. Sie findet sich, an Glyzerin gebunden, in den meisten Fetten (namentlich den Olen); in der Technik bezeichnet man sie als 0 1 e i n , wahrend dieser Name korrekt nur für das ölsäureglyzerid gilt. Die Ölsäure wird technisch als Nebenprodukt bei der Stearinfabrikation g e w o n n e n . Verseift man die Fette hierbei (vgl. die Artikel „ S t e a r i n " , . . F e t t s ä u r e n " und „ S e i f e " ) mit Schwefelsäure und destilliert darauf die _ Fett-
^ ^
una bei unsorgfältiger Destillation schlecht verseifenden Destillat-Olein vor. Ferner wird das Olein zum Einfetten der Wolle in der Tuchfabriktation und als Putzöl fUr Messing verwendet. Die reinste Ölsäure gewinnt man durch Verseifung von Leinöl; in diesem Falle wird sie auch als L e i n ö l s ä u r e bezeichnet. Ober die Methoden, die Ölsäure in f e s t e Fettsäuren Überzuführen, siehe den Artikel „ F e t t s ä u r e n " . Reine Ölsäure ist eine farblose, dickliche Masse, sp. Q. (bei 14°) 0,898; Erst. P . + 4«; Sch. P . + 14°. Mit überhitztem Wasserdampf lässt sie sich bei 250° unzersetzt destillieren, während bei der Destillation unter gewöhnlichem Luftdruck Zersetzung eintritt. An der Luft wird sie sehr schnell ranzig, indem Ölpresse.
Ölsäure Salze — Opium und Opiumalkaloide.
811
sie eine gelbe Farbe, unangenehmen Geruch, kratzenden Geschmack und saure Reaktion erhalt. Ölsäure, tcchn. (Olein, Stearinöl), hell, destilliert n n » n saponifiziert „ aus Leinöl (Leinölsäure)
% kg Mk. 75,00 °/o „ „ 8 8 , 0 0 °;'o „ » 9 5 , 0 0
Ölsäure: Kucrst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stonc I Woll-Wä3chrrei u. Kämmerci, Hannover-Döhren. Street («. In«.-Anh. S. 13). !
Ö l s ä u r e S a l z e siehe unter dungen. O l s c h w a r z siehe „R u s s".
den
betreffenden
Metallverbin-
ÖIBÜU siehe „ G 1y z e r i n".
O m o r o l , in H>0 unlösliche Silbereiweissverbindung, die zur lokalen Behandlung vort Mandelentzündung und Diphtherie dienen soll. O n a n t h a l d e h y d siehe „ A l d e h y d e". O n a n t h f i t h e r siehe „ K o g n a k ö 1". O p e r m e n t siehe „ A r s e n f a r b e n " . O p l n m u n d O p i n m a l k a l o l d e . Als O p i u m bezeichnet man den durch Anritzen der unreifen Kapseln vom Mohn (Papaver somniferum L) gewonnenen Milchsaft, nachdem er an der Luft zu einer dicklichen Masse eingetrocknet ist. Das Opium ist braun, im frischen Zustande welch und knetbar, getrocknet sprflde und zerreibbar, riecht eigenartig und bat einen bitteren Geschmack. Die Wirksamkeit des Opiums beruht auf seinem Gehalt an sehr verschied e n e n Alkaloiden. Diese Opiumalkaloide werden nach P i c t e t , wie folgt, eingeteilt: 1. G r u p p e d e s M o r p h i n s . Stark giftige Basen, die einen Oxazinring enthalten: M o r p h i n CI»H.»NO(OH), Kodein C»H»NO(OH)(OCH,) Pseudomorphin (C»HMNO(OH):): T h e b a i n C.,HUNO(OCH»),
2. G r u p p e d e s P a p a v e r i n s , von geringerer physiologischer Wirkung, die, soweit sie erforscht sind, Isochinolinderivate sind: Papaverin C,,H.N(OCH,) v Kodamin C„H,»NO(OH)(OCH,), Laudamin CttH„N(OH)(OCH,), Laudanidin C„H„N(OH)(OCH,)a Laudanosin CuHi»N(OCHi)« Tritopin (C«HirNO.)jO Mekonidin C n H»N0« Lanthopin CsiHuNO« Pro topin Cj.Hi.NOs Kryptopin C,.Hi.NO.(OCH,),. Papaveramin C-iHnNO» Narkotin Ci.HuNO.iOCH,):, Gnoskopin C n H»NOr Oxynarkotin
CI.HUNO,(OCH3),
Narzein C«Hi,NOs(OCH,), Hydrokotarnin CuH, s NO s (OCH,) Xanthalin CrH M 0.. Ausserdem enthalt das Opium Mehonsäure CTHIOI, an die die Alkaloide teilweise gebunden sind, und noch einige weniger wichtige Stoffe. Auch Milchsaure, Schwefelsaure, Ammoniumsalze, Schleim, Pektinstoffe, Eiweiss, Kautschuk, Wachs u. s. w. sind Bestandteile des Opiums. Der durchschnittliche Gehalt an wichtigeren Alkaloiden ist nach P i c t e t : 9 % Morphin (Schwankungen von 1,6—17 % sind beobachtet); 5 % Narkotin; 0,8 % Papaverin; 0,4 % Thebain; 0,3 % Kodein; 0,2 % Narzein. Zur Darstellung von Moj-phin nach dem M e r c k sehen Verfahren wird
812
Opium und Opiumalkaloide.
das O p i u m m i t H s O e r s c h ö p f t , d e r w ä s s e r i g e A u s z u g z u r d ü n n e n S i r u p k o n s i stenz e i n g e d a m p f t und mit N a 2 C 0 3 versetzt, w o d u r c h s ä m t l i c h e Alkaloide gefällt werden. D e n nach 2 4 Stdn. abgeschiedenen Niederschlag wäscht man m i t H » 0 a u s u n d b e h a n d e l t ihn d a n n mit k a l t e m W e i n g e i s t , w e l c h e r , n e b e n harzigen B e s t a n d t e i l e n und geringen Mengen M o r p h i n , s ä m t l i c h e letzteres b e g l e i t e n d e n A l k a l o i d e a u f n i m m t . D a s a b g e p r e s s t e und g e t r o c k n e t e R o h m o r p h i n w i r d m i t v e r d ü n n t e r E s s i g s ä u r e b i s zur s c h w a c h s a u e r e n R e a k t i o n g e l ö s t ( w o b e i etwa noch v o r h a n d e n e s Narkotin, w e l c h e s kein Azetat bildet, ungelöst zurückb l e i b t ) , die e s s i g s a u r e L ö s u n g ü b e r T i e r k o h l e filtriert und mit A m m o n i a k g e f ä l l t . D a s a u s g e s c h i e d e n e A l k a l o i d s a m m e l t m a n a u f B e u t e l n , w ä s c h t e s mit k a l t e m H 3 0 a u s und t r o c k n e t es. F ü r d i e D a r s t e l l u n g d e r S a l z e ist d i e s e s gefällte fein kristallinische Morphin meist genügend rein. Um e s g a n z rein zu e r h a l t e n , i n u s s m a n e s m e h r m a l s a u s s i e d e n d e m A l k o h o l u n t e r Z u s a t z v o n etwas Tierkohle Umkristallisieren. Im D . A. IV s i n d f o l g e n d e M a x i m a l d o s e n vorgeschrieben:
für Opium
und
Opiumproduktc
Opium 0 , 1 5 g p. dos., 0 , 5 g p. die Extract. opii 0 , 1 5 g p. dos., 0 , 5 g p. die Tinct. opii 1,5 g p. dos., 5 , 0 g p. die Morph, hydrochlor. 0 , 0 3 g p. dos., 0,1 g p. die Codein. phosplior. 0,1 g p. dos., 0 , 3 g p. die. P r ü f u n g : Die Prüfung des Opiums geschieht nach den Vorschriften des D. A. IV. Als G r e n z w e r t e sind nach D i e t e r i c h festzuhalten: W a s s e r g e h a l t 7,35—24,13 °/n; A s c h e 3,65—4,0 % ; w ä s s e r i g e s E x t r a k t 45—45,26 % ; M o r p h i n 9,98—18,82 % . Filr die Bestimmung des Morphins sind ausser der Methode des D. A. IV noch mehrere andere • Verfahren vorgeschlagen worden; empfehlenswert erscheint die in neuester Zeit von A. B. S t e v e n s (Pharmaceutical Arch. 1902, 5, 41) angegebene Methode, welche wir der ChemikerZeitung R e p e r t o r i u m 1902 Seite 142 entnehmen: Man verreibt 4 g Opium als feines Pulver in einem Mörser mit 2 g frischem Calciumhydrat und 10 g Wasser, bis ein einheitliches Gemisch entsteht. Man gibt 19 ccm Wasser zu und rührt während Vs Std. häufig um. Es wird durch ein Filter von etwa 10 cm Durchmesser filtriert, und man bringt genau 15 ccm in eine 60 ccmFlasche. Hierzu setzt man 4 ccm Alkohol und 10 ccm Äther, worauf man das Gemisch durchschüttelt. Sodann werden 0,5 g Ammoniumchlorid zugegeben. Man schüttelt während 1 /, Std. gut und häufig durch und setzt das Gemisch 12 Std. lang an einen kühlen Ort. Man entfernt den Stopfen und hebt ihn für die weitere Verwendung auf. Hiernach giesst man die Äther«chicht auf einen kleinen Trichter, dessen Abflussrohr mit einem Stück Watte bedeckt ist. Die Masche spült man mit 10 ccm Äther nach. Ohne zu versuchen, alle Kristalle aus der Flasche zu entfernen, wäscht man die Flasche nebst Inhalt des Trichters mit morphinhaltigem Wasser, bis die Waschwässer farblos sind. Wenn die KriBtalle abgetropft sind, stellt man den Trichter im die Flasche, welche die anhaftenden Kristalle enthält, und mit einem kleinen Glasstab lOst man die Watte vom Trichter ab und spült die Kristalle in die Flasche mit 12 ccm 1/,n NSchwefelsäure. Man bringt die Watte in die Flasche, korkt zu und schüttelt, bis die Kristalle alle gelöst sind. Man spült Kork und Trichter mit Wasser ab und titriert den Überschuss an Säure mit '/«» N-Kaliumhydrozyd. Die Anzahl ccm Vio Normalsäure, welche vom Morphin verbraucht ist, gibt mit 1,5038 multipliziert den Prozentgehalt des erhaltenen Morphins. Zu dieser Zahl addiert man 1,12 für das in der Lösung verbliebene Morphin. Opium, zur Zeit ab Hamburg Morphium pur. crist „ praecip acetic
. . . . .
hydrobromic., crist hydrochlor., crist., D. A. IV
n Codeinum n
. . . . .
raeconic sulfuric., crist., leviss „ pulv tartaric valerianic pur. crist
. . .
hydrobromic., crist »
phosphoric., solub. crist., D, A. IV
.
.
1 kg . II Mk. 4 9 , 0 0 ; 1 „ . II „ 4 8 , 0 0 ; 1 „ .11 „ 39,00; 1 „ D . D Mk. 6 , 0 0 ; H . H „ 4 0 , 0 0 ; 1 kg D . D Mk. 6 , 0 0 ; H . H „ 4 8 , 0 0 ; 1 kg . H „ 40,00; 1 „ . H „ 39,00; 1 „ . H „ 48,00; 1 „ . D „ 6,00; H . D „ 7,00; H . D „ 8,00; H . D „ 7,50; H . D „ 6,60; H „ D „ 6,30; H
Mk,, >1 » n
29,00 444,00 438,00 351,00 6,00 55,00 357,00 6,00 55,00 438,00 357,00 351,00 438,00 55,00 64,00 70,00 66,00 60,00 57,00
„
»
» » 11 11 r>
Orangenblfltenöl — Orphol. Codeinum salicylic., crist „ sulfuric., crist. Narceiaum pur. crist. „ hydrobromic., crist „ hydrocblor., puriss. crist „ meconic., crist „ sulfuric., crist Narcotinum pur. crist hydrocblor Papaverin. pur. crist. „ hydrocblor. Thebainum pur. crist „ hydrocblor., crist tartar, acid, crist Meconin. pur. krist Meconinsäure, krist.
813
D Mk. 8,00; D „ 6,60;
H Mk. 7,'0 0 /oige Lösung)
J1 Mk. 1 1 , 0 0 ; 1 kg Mk. 1 0 0 , 0 0
O x a z i n e u n d T h i a z i n e . Zwei Klassen von Teerfarbstoffen, die nahe miteinander verwandt sind. Man kann sie von den A z i n f a r b s t o f f e n ( s . d . ) ableiten, deren einfachster Repräsentant das P h e n a z i n ist. Aus dem Phenazin entsteht durch Aufnahme von 2H das C« H 4 < [ £ J { £ > C 6 H i .
CsH^^NCoHi
\N/
Hydrophenazin
Durch Ersatz einer Imidgruppe NH im Hydrophenazin durch O VII
erhält
man
ein
O x a z i n , nämlich
das P h e n o x a z i n Co H i < q \ > C 6 H 4 ,
während bei Ersatz des NH durch S das einfachste T h i a z i n, nämlich P h e n o thiazin
(Thiodiphenylamin)
C o H 1 < N ^ 1 > C « H 4 entsteht.
Vom
Phen-
oxazin leiten sich die O x a z i n f a r b s t o f f e , vom Phenothiazin die XTII T h i a z i nfarbstoffe vielmehr
ab.
,
Erstere
haben
die
chromophore
während in den Thiazinen
(auch
Gruppe
C i o H « ,
welches
man durch Kondensation von Nitrosodimethylanilinchlorhydrat mit /?-NaphtoI in alkoholischer Lösung bei Gegenwart von Chlorzink erhält. Blücher VI.
:>'>
818
Oxybenzoesäure — Oxyketonfarbstoffe.
Der einfachste Repräsentant der Thiazine ist das L a u t h sehe V i o l e t t ( T h i o n i n): das durch Oxydation von p-Phenylendiamin in saurer Lösung mittels FeiCl« in Gegenwart von HtS ent, steht, aber nicht mehr im Gebrauch ist Besonders JNH« wichtig ist dagegen in dieser Klasse das M e t h y l e n b l a u , welches ein vierfach alkyliertes Thionin ist (vgl. den besonderen Artikel „ M e t h y l e n b l a u " ) . Oxybenxoes&ure siehe „S a 1 i z y 1 s ä u r e". O x y c e l l n l o s e siehe „O x y z e 11 ti 1 o s e". O x y o b l n a s e p t o l siehe „D i a p h t Ii e r i n". O x y d a s l n . Ein als Antiseptikum bei Ekzemen und Wunden empfohlenes Präparat; es besteht im wesentlichen aus V a n a d i n s ä u r e in 0,5'/»iger Lösung. O x y g e n i n m siehe „ S a u e r s t o f f " . O x y k a m p t e r siehe „ O x a p h o r". O x y k e t o n f a r b s t o f f e . Diese wichtige Qruppe von Teerfarbstoffen uinfasst die M o n o k e t o n f a r b s t o f f e , die O x y x a n t h o n e und die Diketonfarbstoffe. Die M o n o k e t o n f a r b s t o f f e enthalten neben der chromophoren CO-Oruppe zwei oder mehr salzbildende OH-Gruppen. Sie entstehen durch Kondensation von aliphatischen und aromatischen Monokarbon- und Oxysäuren (bezw. ihren Chloriden) mit Phenolen durch ZnCls, konz. HtSO« oder SnCI« und geben gelbe Färbungen. Hierher gehören z. B. das A l l z a r i n g e l b A und das A l i z a r i n g e l b C; ersteres ist T r i o x y b e n z o p h e n o n: und entsteht bei der Einwirkung von Benzoesäure / \ _ n H (oder Benzotrichlorid) auf Pyrogallol in Gegenwart u n | 1 von Chlorzink. Das Alizaringelb C ist G a l l a z e t o C.H». CO—l }—OH p h e n o n CH(PO — nebenher sind noch Magnesiumphosphat, Calciumkarbonat und Calciumfluorid vorhanden — wird beim Glühen mit C nur sehr unvollständig zu P reduziert; man führt es deshalb zuerst in Monocalciumphosphat CaH«(PO()> Aber, indem man «s in mit Blei ausgelegten oder geteerten Bottichen mit der berechneten Menge arsenfreier H>SO< behandelt, nachdem es zuvor mit heissem HiO angerührt worden ist. Die Reaktion, die in etwa 48 Stunden beendet ist, entspricht der Gleichung: Ca s (P0 4 )j + 2 H,SO« = CaHi(PO«)t + 2 CaSO«. Der entstandene Brei wird mit mehr H,0 angerührt und nach Absetzen des CaSOi-Niederschlages die klare MonocalciumphosphatLösung (sp. G. 1,05—1,07) abgehebert. Man dampft die Lauge in Bleipfannen bis zum sp. G. 1,45 ein, trennt vom nachträglich ausgeschiedenen CaSO« und bringt nach Mischung mit 27 % groben Holzkohlenkleins in Kesseln Aber freiem Feuer zur Trockne. Den Rückstand erhitzt man in feuerfesten Tonretorten zuerst massig, wobei das Monocalciumphosphat in Calciummetaphosphat übergeht: CaH«(PO«)j = Ca(PO t )j + 2 H»0. Dann steigert man die Hitze zu heller Rotglut, wobei das Phosphat zu Phosphor reduziert wird: 3 Ca(PO,)j + 10 C = P4 + Ca,(PO»)j + 10 CO. Fügt man der Mischung vorher Q a r z s a n d (SiOt) zu, so wird s a m t l i c h e s Phosphat reduziert: 2 Ca(PO»)j + 10 C + 2 SiOj = P. + 10 CO + 2 CaSiO». Man fängt die übergehenden Phosphordämpfe in geeigneten Vorlagen von Steinzeug unter Wasser auf. Der erhaltene Rohphosphor enthalt viele Verunreinigungen; zur Raffinierung filtriert man den geschmolzenen Rohphosphor entweder durch grob gepulverte Knochenkohle oder man behandelt ihn mit Chromsauremischung, doch ist neuerdings gebräuchlicher als beides die Raffinierung durch D e s t i l l a t i o n . Der gereinigte Phosphor wird unter Wasser geschmolzen und dann mittels eines Aspirators in Glasröhren eingesaugt, wo er (nach Gintauchen der Rohren in kaltes Wasser) in S t a n g e n f o r m erstarrt. Neuerdings wird die Darstellung von Phosphor mit Hilfe des e l e k t r i s c h e n S t r o m s immer wichtiger, und schon jetzt wird wenigstens die Hälfte der gesamten Weltproduktion an Phosphor elektrolytisch erzeugt. Man verwendet Natriumphosphat oder natürliches Calciumphosphat und bringt diese Verbindungen (die letztere häufig nach Behandlung mit HiSO«), mit Kohle und Sand gemischt, in den elektrischen Ofen. In diesem wird zuerst die Luft durch Leuchtgas verdrängt; dann lässt man den Lichtbogen zwischen Kohlenelektroden überschlagen, wobei unter heftiger Reaktion Phosphordämpfe gebildet werden, die man in geeigneten Vorlagen unter Wasser auffängt. Der so gewonnene farblose und durchsichtige, nach Lichteinwirkung gelblich durchscheinend und wachsglänzend aussehende Phosphor (sp. 0 .
Phosphorbronze — Phosphorverbindungen.
855
1,84) ist bei gewöhnlicher Temperatur wachsweich, in der Kalte spröde. Sch. P. 45° C.; S. P. 294», doch verdampft er schon bei gewöhnlicher Temperatur. Unlöslich in HjO, leicht löslich in Schwefelkohlenstoff, Benzol, Chloroform und Chlorscbwefel. Er ist sehr giftig, leuchtet an der Luft im Dunkeln und entzündet sich an der Luft bei 75°; aus letzterem Grunde und wegen seiner leichten Oxydierbarkeit wird er unter Wasser aufbewahrt. Erhitzt man den gewöhnlichen, auch „gelber" oder „kristallinischer", genannten Phosphor in verschlossenen eisernen Gefassen auf 250—300®, so geht er in den sogenannten r o t e n oder a m o r p h e n Phosphor Aber. Es ist dies eine rote oder rötlichbraune Masse, unveränderlich an der Luft, unlöslich in Schwefelkohlenstoff und den andern Lösungsmitteln des gelben Phosphors. Er ist geschmack- und geruchlos, u n g i f t i g , leuchtet nicht im Dunkeln und entzündet sich erst bei 260°. Destilliert man ihn in einem indifferenten Gase, so geht er wieder in den kristallinischen Phosphor Uber. Grosses Interesse findet in neuester Zeit der von S c h e n c k entdeckte sogenannte h e l l r o t e P h o s p h o r , der nach einem zum Patent angemeldeten Verfahren in feiner Verteilung (zur Verwendung für die Fabrikation von Zündhölzern) dargestellt wird. Man erhalt den hellroten Phosphor durch Erhitzen von gewöhnlichem weissen Phosphor in siedendem Phosphortribromid. Diese Modifikation des Phosphors unterscheidet sich wesentlich von dem durch trocknes Erhitzen gewonnenen roten Phosphor und besteht aus einer festen Lösung von annähernd 30 T. PBr» in P. Der hellrote Phosphor ist nicht giftig, aber dennoch sehr reaktionsfähig; er dient vor allem zur Darstellung solcher Streichhölzer, die sich an jeder Reibflache entzünden (vgl. den Artikel „Z ü n d h ö 1 z e r"). Gelber Phosphor wird zur Herstellung von Phosphorbronze, Phosphorsäure und andern Phosphorverbindungen sowie bei der Darstellung von Teerfarbstoffen benutzt. FUr die meisten dieser Verwendungsarten bedient man sich in der Technik lieber des r o t e n Phosphors, soweit dies in den einzelnen Fallen angängig ist. Die grösste Menge des gelben Phosphors wurde bisher zur Herstellung von Zündhölzern benutzt, doch wird dies mehr und mehr verboten, und auch im Deutschen Reich ist durch Gesetz die Verwendung von weissem oder gelbem Phosphor zur Herstellung von Zündhölzern und andern Zündwaren schon seit dem 1. Januar 1907 untersagt. Phosphor, deutsches Fabrikat, g e l b , in Keilform . 1 kg Mk. 2,70 einschl. Originalkisten n n n n in Stangen . 1 „ „ 2,90 „ r n n n r o t (amorph) . . 1 „ 4,10 „ „ r
Phosphor:
Chemische Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurta. U.
Phosphorbronze siehe „ B r o n z e n". Phosphorsaare Salze (Phosphate) siehe unter den betreffenden Metallverbindungen, so p h o s p h o r s a u r e n K a l k unter „ C a l c i u m v e r b i n d u n g e n " u. s. w. Friedr. Wachs, Chwn. Fabrik, Elberfeld.
Anlagen und Verfahren für phosphorsaure Salze liefert:
Willy Hanger, Dresden.
Phosphorstahl siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " . Phosphorverblndnngren. Behandelt sind hier nur solche Verbindungen, die technische Wichtigkeit haben und nicht an andern Orten erörtert sind. 1. P h o s p h o r c a l c i u m ( C a l c i u m p h o s p h i d ) . CajPj. Zur Darstellung erhitzt man Kalk zum Glühen in einem Tiegel, dessen Deckel ein eingesetztes, bis zum Tiegelboden hinabreichendes eisernes Rohr enthält, und trägt wahrend des Glühens durch das Rohr Phosphorstangen ein. Hierbei entsteht Phosphorcalcium im Gemisch mit Calciumphosphat: 14 CaO + 14 P = 5 CajPi + 2 CajPjO». Das Phosphorcalcium, welches übrigens auch durch Schmelzen von Ca»(PO»)j mit Kalk im elektrischen Ofen gewonnen wird, dient wesentlich zur Darstellung von Phosphorwasserstoff.
856
Phosphorverbindungen.
Phosphorcalcium in Stängeln . . . . KSnifcswarter & Ebell, Linden TOT Hannover.
1 kg Mk. 3 , 7 5 ; bei 2 0 kg 1 kg Mk. 3 , 2 0 1 „ „ 8,00; „ 20 „ 1 „ „7,00
2. P h o s p h o r c h l o r i d e . a ) P h o s p h o r t r i c h l o r i d ( P h o s p h o r c h l o r ü r ) . PCIj. Durch Überleiten von getrocknetem Chlorgas Ober amorphen Phosphor, der in einer Retorte erwärmt wird, und nachheriges Rektifizieren dargestellt. Wasserhelle, leicht bewegliche, an der Luft stark rauchende, zu Tränen reizende Flüssigkeit. Sp. O. (bei 0«) 1,612; Erst. P. — 1 1 2 « : S. P . 76°. E s ist ein gutes Lösungsmittel für Phosphor und mischt sich mit Äther, Benzol, Chloroform und Schwefelkohlenstoff; durch HjO wird es zersetzt. Man verwendet es häufig als Reagens. Phosphortrichlorid Sachnrin-Fabrilc A.-G. Tonn. FiMberj, List & Co.,
1 kg Mk. 2 , 5 0 ; Salbke-Westerhüsen.
%
kg Mk. 2 2 5 , 0 0
b ) P h o s p h o r o x y c h l o r i d POC1». Durch Destillation von 1 T . entwässerter Oxalsäure mit 2 T . Phosphorpentachlorid oder durch Behandeln von PCI» mit KClOs erhalten. Nach dem D. R. P. 138 392 gewinnt man es durch Überleiten von C1 Ober ein erhitztes Gemenge von Kohle mit einem Metaphosphat. Ein solches Gemenge erhalt man z. B . durch teilweise Reduktion von Calciumphosphat mit Kohle In der bei der Darstellung von Phosphor üblichen Weise. POCls ist eine leicht bewegliche, wasserhelle, an der Luft rauchende Flüssigkeit sp. G. (bei 0") 1,712, die bei starkem Abkühlen zu einer bei — 1,5° wieder schmelzenden Kristallmasse erstarrt; S . P. 108°. Phosphoroxychlorid
1 kg Mk. 4 , 0 0 ;
%
kg Mk. 3 8 0 , 0 0
c) P h o s p h o r p e n t a c h l o r i d PC16. Zur Darstellung leitet man getrocknetes Chlorgas in eine Losung von P in CS» ein; hierbei entsteht zunächst PCis, das sich weiter zu dem kristallinisch ausfallenden PCI« umsetzt. Weisse bis blassgejbe Kristallmasse, welche die Augen zu Tränen reizt; sie sublimiert ohne zu schmelzen bei 100° und schmilzt unter verstärktem Druck bei 148°. Mit H»0 zersetzt es sich unter Bildung von POCl», und letzteres geht mit mehr H»0 in Phosphorsäure Uber. Diese Reaktionsfähigkeit gegenüber Hydroxylgruppen macht das PCI» als Reagens namentlich für die organische Chemie sehr wichtig. Phosphorpentachlorid, techn „ ehem. rein
1 kg M k . 2 , 7 5 ; % kg Mk. 2 0 0 , 0 0 1 „ „ 3 , 5 0 ; °/o „ „ 340,00
Phosphorchloride: Ohemische
Fabrik
Griesheim-Elektron,
Frankfurt a. M.
3. P h o s p h o r t r i b r o m i d . PBr,. Zur Darstellung löst man die berechneten Mengen P und Br, jede für sich, in CS*, mischt unter guter Kühlung, verjagt das Lösungsmittel und rektifiziert. Man kann auch B r vorsichtig zu amorphem Phosphor tropfen lassen, wobei* nur die ersten Tropfen Feuererscheinung verursachen. Nach einer vorläufigen Mitteilung von C h r i s t o m a n o s (Ber. D. ehem. Ges. 1904, 37, 2883) erhält man sehr reines Phosphortribromid in einer Ausbeute von 88 % durch Einwirkung von Br auf gewöhnlichen gelben P unter einer Benzolschicht. PBr* ist eine wasserhelle, bewegliche Flüssigkeit vom sp. G. 2,925 bei 0°; S. P. 175°. E s raucht stark an der Luft und wird durch HjO unter Erhitzung zersetzt. Phosphortribromid
1 kg M k . 1 4 , 0 0
4. P h o s p h o r k u p f e r siehe „ K u p f e r l e g i e r u n g e n " . 5. P h o s p h o r s ä u r e . a ) P h o e p h o r s ä u r e a n h y d r i d (Phosphorpentoxyd) PiO ( . Durch lebhafte Verbrennung von Phosphor in Eisenblechzylindern unter einem Strome trockner Luft erhaltet!. E s bildet ein weisses, schneeähnliches, lockeres Pulver, das aus der Luft mit erosBer Energie HaO anzieht, indem es damit Metaphosphorsäure bildet: P*Os + HjO = 2 HPOi. Wasserfreie Phosphorsäure (Phosphorpentoxyd) bei 1 0 kg
1 kg M k . 3,25 1 „ „ 3,00
Phosphorverbindungen.
857
b) P h o s p h o r s ä u r e (Acidurn phosphoricum). Die gewöhnliche Phosphorsäure ( O r t h o p h o s p h o r s ä u r e ) H*POt erhält man am einfachsten durch Zersetzung von Calciumphosphat mit verd. HiSO« entsprechend der Gleichung: Ca,(PC>4)i + 3 H,SO« = 2 H,PO« + 3 CaSO«; doch ist diese Säure sehr unrein und lässt sich überhaupt kaum von sämtlichen Nebenbestandteilen befreien. Wo eine vollständig reine H«PO« nötig ist, stellt man sie durch Oxydation von Phosphor mit HNO« dar; die Reaktion wird durch Zusatz geringer Mengen von Br oder namentlich J sehr befördert. — Nach dem Franz. Pat. 340 272 soll man Phosphate mit Kohle mischen und im Vakuum bei höchstens 800° abdestillieren; es sollen sich dabei Dämpfe verschiedener Phosphorsäuren entwickeln, die in H 5 0 oder Alkali aufgefangen werden. Das Engl. Pat. 2284 von 1904 schreibt vor, natürliche Aluminiumphosphate auf etwa 800° zu erhitzen (jedoch ist hier nicht wie bei dem vorigen Verfahren von einem Kohlezusatz oder Vakuum die Rede); die entstehenden Phosphorsäuredämpfe sollen abgesaugt und durch H»0 oder Alkali absorbiert werden. Reine Orthophosphorsäure bildet, unter 180° verdampft, einen farblosen Sirup, der grosse, sehr hygroskopische Kristalle ausscheidet. Beim Erhitzen spaltet sie H>0 ab und geht bei 200—300° in Pyrophosphorsäure H«PiOr und bei 400° unter weiterem H,0-Verlust in M e t a p h o s p h o r s ä u r e HPO» Uber; letztere erstarrt zu einem farblosen Glas ( g l a s i g e P h o s p h o r s ä u r e ) . Man benutzt Phosphorsäure zur Darstellung von Phosphaten und von Wasserstoffsuperoxyd. Phosphorsäure, flüssig, techn., gereinigt, 2 5 °/0 ( 2 7 « B e ) „ 4 0 o/o ( 4 4 « Be) „ „ ehem. rein ( 1 , 0 9 4 ) Ph. Austr „ „ (1,120) P h . G . I I „ „ ( 1 , 1 5 4 ) D . A. IV n * (1,160 = 2 0 « B i ) „ * ( 1 , 3 0 0 = 3 4 « Be) „ „ (1,500 = 4 9 « Be) „ „ (1,700 = 6 0 « W ) „ „ ( 1 , 7 5 0 = 6 3 « Be) n r n n iur Analyse „ krist., ehem. rein Glasige Phosphorsäure in Stücken » » n Stängeln Egnigswarter k Ebel], Linden vor Hannover.
°/0 kg Mk. •/. °/0 »/„ «/„ «/o •/, «/„ «/„ % 1 1 1 1
„ r r
„ „ „ „ „ „ „ r
_ „
„ r
„ „ „ „ r
„ „ „ „ r
„
30,00 37,00 47,00 55,00 64,00 68,00 103,00 155,00 187,00 195,00 4,00 3,80 3,30 3,40
5. P h o s p h o r s u l f i d e . Wird amorpher Phosphor mit Schwefel zusammengeschmolzen, was in jedem Verhältnis geschehen kann, so erhält man Verbindungen, die als Phosphorsulfid, Phosphorsesquisulfid, Phosphortrisulfid u. s. w. bezeichnet werden. Davon wird namentlich das P h o s p h o r s e s q u i s u l f i d in grosser Menge dargestellt, und zwar jetzt meistens so, dass roter Phosphor und Schwefel mit einem kleinen Überschuss des letzteren gemischt und hierauf unter CO> langsam auf 330« erwärmt werden. Das Phosphorsesquisulfid findet bei der Fabrikation der Uberall entzündlichen sogenannten p h o s p h o r f r e i e n Zündhölzer Verwendung (vgl. den Artikel „ Z U n d h ö l z e r"). Phosphortrisulfid Phosphorpentasulfid Phosphorsesquisulfid Chemische
Fabrik
Griesheim-Elektron,
1 kg Mk. 4 , 2 0 ; % kg Mk. 3 7 5 , 0 0 1 „ „ 3 , 5 0 ; °/o „ „ 325,00 1 „ „ 6 , 0 0 ; °/o „ „ 550,00 Frankfurt a. M.
6. P h o s p h o r z i n n siehe „ Z i n n l e g i e r u n g e n " . Phosphorverbindungen:
Fuerst Bros, & Co., New York, Nos2u. 4 Stone Street («. IM.-Anh. S. 13).
Phosphorcalcium:
Königawarter & Ebel], Linden vor Hannover.
Phosphorsäure:
HSnigswarter 4 Ebel], Linden vor Hannover.
858
Photogen — Photographische Anfnahmen.
P h o t o g e n siehe „S o 1 a r ö 1". P h o t o g r a p h l s c b e Aufnahmen. Ist schon allgemein die Bedeutung der A b b i 1 d u n g als UnterstDtzungsfaktor des geschriebenen Wortes ausserordentlich gewachsen, so gilt das noch viel mehr im besondern von den Gebieten der Naturwissenschaft und Technik. Hier lassen sich viele Dinge Uberhaupt n u r mit Hilfe bildlicher Darstellungen deutlich machen, und so beobachten wir in Lehrbachern, in Katalogen und Prospekten, in Artikeln und Abhandlungen von Tag zu Tag mehr, wie sich das Bild neben dem Texte Geltung verschafft, ja in seiner Bedeutung oft weit Ober das Wort hinausreicht. Trotzdem ist unserer Ansicht nach die Art, wie die Mehrzahl solcher Abbildungen entsteht, nicht die richtige, d. h. sie steht nicht unmittelbar genug in Beziehung zu dem Sachverstandigen, dem Fachmann, dem Erfinder, Konstrukteur u. s. w. Ist von irgendeinem Apparat eine bildliche Wiedergabe nötig, so wird der Apparat zum Zeichner gebracht oder in das photographische Atelier einer Reproduktionsanstalt, um auf die eine oder andere Weise festgehalten zu werden. Allerhöchstens erscheinen Zeichner oder Photograph selbst bei dem Auftraggeber und machen dort unter mehr oder weniger intensiver Anleitung des Fachmanns die Aufnahme. Da zeigt sich denn fast immer, dass der Zeichner die Sache nicht richtig aufgefasst oder den Auftrag zu „künstlerisch" auszuführen sich bemüht hatte, so dass Abänderungen und Wiederholungen das Gewöhnliche sind. Handelt es sich um photographische Aufnahmen, so wird die unzweckmassige und dem beabsichtigten Ziele zuwiderlaufende Art der Wiedergabe sogar erst nach einigen Tagen offenbar, wenn man den „Probeabzug" erhalt, und dann bleiben oft nur zwei Möglichkeiten: sich entweder mit einem nicht ganz vollkommenen Bilde zu begnUgen oder aber die Kosten und Umständlichkeiten einer zweiten photographischen Aufnahme zu tragen. Und zu alledem kommen oft Bedenken, dem Photographen den Eintritt in ein vielleicht aus manchen Ursachen streng abgeschlossenes Fabrikgebäude, Laboratorium u. s. w. zu gewahren. Deshalb sind wir der Ansicht, dass weitaus mehr, als dies jetzt geschieht, der Gelehrte und Techniker sowie namentlich auch der Fabrikant die photographischen Aufnahmen, welche den beabsichtigten Reproduktionen zugrunde Hegen sollen, s e l b s t ausführen lerne, ja diese Ausführung mit zu seinen vornehmsten Pflichten rechnen solle. Dann wird auch der Kreis der Abbildungen in wünschenswerter Weise erweitert, ihre Zweckdienlichkeit bedeutend erhöht und die Möglichkeit von Missdeutungen wesentlich verringert werden. Der Kreis der Darstellungen ist sehr weit. Da werden neue L a b o r a t o r i u m s g e r a t e und A p p a r a t e zusammengestellt, die auf keine Weise besser veranschaulicht werden können als durch gute, v e r s t ä n d n i s v o l l e photographische Wiedergaben. Dasselbe gilt von ganzen V e r s u c h s a n o r d n u n g ' e n , weiter von Maschinen, Transportvorrichtungen, Gebäudeanlagen u. s. w. Nicht minder werden Produkte der chemischen Industrie wiedergegeben werden können, so z. B. K r i s t a l l a g g r e g a t e . Diese kurzen Andeutungen müssen hier genügen; sie werden die Wichtigkeit der Photographie in den Händen des Fachmanns — dieses Wort in bezug atf die darzustellenden Objekte angewendet — schon zur Genüge beweisen. Unsere Ansicht geht also dahin, dass jedes chemische Laboratorium, und zwar sowohl Unterrichtslaboratorien als Handelslaboratorien und solche für Nahrungsmittel- und forensische Untersuchungen, einen guten photographischen Apparat haben müssen. Ebenso darf ein solcher keiner Fabrik der chemischen Industrie fehlen, weiter keiner Werkstatte für Laboratoriumsausrüstung, für Herstellung wissenschatlicher Apparate, technischer Ausrüstungsgegenstande u. s. f. Ganz besonders bedeutungsvoll wird der photographiscte Apparat naturgemass für die Maschinenfabriken werden, die ja schon jetit zur Veranschaulichung ihrer Erzeugnisse die Reproduktionstechnik in grossen Umfange heranziehen. Wesentlich ist vor allem die richtige Wahl der photographischen Ausrüstung. Sie muss allen vorkommenden Zwecken genügen und durchaus vorzügliche Aufnahmen ermöglichen, denn nur solche können von der Reproduk-
Photographische Aufnahmen.
859
tionstechnik zu guten Bildstöcken u. s. w. verarbeitet werden. Auf der andern Seite darf der Preis des Ganzen nicht allzu hoch sein, jedenfalls bei weitem nicht so hoch wie bei den Apparaten der Reproduktionsanstalten. Nach langjähriger Erfahrung und sorgsamen Versuchen schlagt der Verfasser in dieser Beziehung folgendes vor: Zweckmassig ist eine solide R e i s e k a m e r a quadratischer K o n s t r u k t i o n . Eine feststehende Atelierkamera empfiehlt sich nicht; vielmehr muss die Möglichkeit bleiben, den Apparat ohne grosse Mühe wegzubringen. Als F o r m a t genügt durchaus 13 X 18 cm; wenn die Aufnahmen nur den höchsten Grad von Scharfe haben, wenn vor allem das Objektiv gut genug ist, so kann nach der in Grösse 13 X 18 ausgeführten Originalaufnahme jede Reproduktionsanstalt auch grössere Bildstöcke genügender Scharfe herstellen. Die Kamera muss mindestens d o p p e l t e n Bodenauszug haben, d. h. der Auszug muss etwa auf 45 cm zu erweitern sein. Viel besser noch ist d r e i f a c h e r Auszug, wodurch man die Möglichkeit gewinnt, kleine Gegenstande (z. B. Webemuster; Kristalle) erheblich vergrössert aufzunehmen. Zu leicht darf der Apparat natürlich nicht sein; der ins Auge gefasste Zweck verlangt vielmehr eine sehr solide Arbeit. Das S t a t i v sei stark und stabil; man wähle ein zwei- oder dreiteiliges. Die Kamera mit Stativ wird sich bei Erfüllung aller erwähnten Bedingungen auf 100—200 Mk. stellen. Die B e s c h l ä g e der Kamera seien aus Reinnickel oder aber sehr stark vernickelt; Messingbeschlage empfehlen sich jedenfalls dann nicht, wenn der Apparat in einem mit sauren Dampfen gefüllten Fabrikraum, wenn auch nur vorübergehend, benutzt werden muss. Der wichtigste Teil der Ausrüstung ist das O b j e k t i v . Hier heisst Sparsamkeit Verschwendung, denn ein minderwertiges Objektiv ermöglicht niemals höchste Leistungen, und doch sind letztere unumgänglich notwendig, wenn wirklich aus den gemachten Aufnahmen gute Bildstöcke hervorgehen sollen. Mit e i n e m Objektiv lasst sich nicht viel anfangen, wahrend eine Serie guter Objektive ausserordentlich teuer wird. Weitgehende Erfahrungen berechtigen uns dazu, die Anwendung von O b j e k t i v s a t z e n zu empfehlen. Demjenigen, der nur Amateuraufnahmen macht, ist die Anschaffung eines Objektivsatzes weniger anzuraten, weil das fortwahrende Ab- und Zusammenschrauben der Bestandteile nach und nach schädlich wirkt — nicht nur auf die Fassung sondern wegen der möglichen Veränderung des Linsenabstandes auch auf die optische Leistung. Derartige Bedenken fallen aber für die vorliegenden Zwecke, wo jede Aufnahme etwas Wesentliches und Durchdachtes darstellt, durchaus weg; bei einigermassen vorsichtiger Handhabung dürfte man noch nach vieljähriger Benutzung eines Objektivsatzes dieselben Leistungen erzielen wie im Anfang, ja eigentlich entsprechend der gewonnenen Erfahrung noch bessere. G u t muss der Objektivsatz freilich sein. Ohne damit eine Kritik a l l e r andern Fabrikate zu verbinden, können wir doch nach eingehenden Versuchen den Z e i s s sehen P r o t a r s a t z und den V o i g t l ä n d e r sehen K o l l i n e a r s a t z ganz besonders empfehlen; ersterer kostet für Platte 13X18 cm Mk. 295,00, letzterer für dieselbe Grösse Mk. 210,00. Mit diesen Objektivsätzen wird man d u r c h a u s j e d e r Aufgabe gerecht werden können. Man wird das Objekt bei gegebener Entfernung in verschiedener Grösse aufnehmen, die Blendenöffnung nach der gewählten Brennweite variieren können und — richtige Anwendung vorausgesetzt — eine „geschnittene Scharfe" erzielen, die die gemachten Aufnahmen jeder Reproduktionsanstalt als willkommenes Material erscheinen lasst. Ein M o m e n t v e r s c h l u s s ist nicht durchaus nötig, weil es sich meistens um Zeitaufnahmen handeln wird. Aber es kommen doch auch Momentaufnahmen vor, so zur Wiedergabe von Verpuffungserscheinungen, von im Gang befindlichen Maschinen u. s. w. Dann ist auch für Zeitaufnahmen das Arbeiten mit dem Gummiball bequemer als mit dem Objektivdeckel. Über die Technik der Photographie, auch in bezug auf den hier vorliegenden besonderen Zweck, können wir an dieser Stelle nichts sagen; wir
860
Photographischc Chemikalien.
verweisen auch dieserhalb auf die in Aussicht genommene Sonderschrift. Nur einige Worte Aber das P l a t t e n m a t e r i a l : Man wird gut tun, durchweg f a r b e n e m p f i n d l i c h e ( o r t h o c h r o m a t i s c h e ) Platten zu verwenden, um die Tonwerte in richtigerer Wiedergabe zu erhalten. In vielen Fällen hat dazu dann noch eine Q e 1 b S c h e i b e zu treten, wovon man gewöhnlich drei Heiligkeitsgrade vorrätig h ä l t Bei der Aufnahme von Glasapparaten, von blanken Maschinenteilen usw. erhält man oft Lichtreflexe, die leicht an den entsprechenden Stellen zur Verschleierung (Solarisierung) der Platte fahren. Um diesem Obelstande zu begegnen, bedient sich Verfasser ausschliesslich der o r t h o c h r o m a t i s c h e n I s o l a r - P l a t t e n , die vor der Solarisation wesentlichen Schutz bieten und recht empfohlen werden können. Gin weiteres Mittel, um die durch Lichtreflexe und andere Umstände bedingten grossen Belichtungsdifferenzen in den verschiedenen Teilen der Platte auszugleichen, bietet der Zusatz von A z e t o n s u l f i t zum Entwickler; das Azetonsulfit wirkt stark verzögernd und hindert mit fast unbedingter Sicherheit jede Entstehung von Lichthofen (vgl. unter „ P h o t o g r a p h i s c h e Chemikalien"). Im allgemeinen wird man danach trachten, möglichst alle Aufnahmen b e i T a g e s l i c h t zu machen und lieber länger zu belichten, falls die Beleuchtung ungünstig ist. Aber oft handelt es sich um bewegte Objekte oder um starken Erschütterungen ausgesetzte Räume, wodurch längere Belichtung unmöglich wird. Dann muss man zu k ü n s t l i c h e r Beleuchtung seine Zuflucht nehmen, z. B. zum M a g n e s i u m b l i t z l i c h t . Dabei treten aber besonders leicht starke Lichtreflexe auf, die durch Benutzung von fcolarplatten, event. ausserdem durch Azetonsulfitzusatz zum Entwickler unschädlich gemacht werden müssen. Das gleiche gilt auch, wenn man elektrisches Bogeniicht zur Beleuchtung verwendet, namentlich wenn die LeuchtkOrper mit im Bilde sichtbar werden müssen. — Ist die Aufnahme gelungen, so bleibt es gleichgültig, durch welche Reproduktionsart sie festgehalten werden soll, ob Photogravüre, Lichtdruck, Autotypie u. s. w. in Betracht kommt. Man wird gut tun, nicht das Positiv der Reproduktionsanstalt zu übergeben, sondern direkt das fertige Negativ; die Reproduktionsanstalt kann sich dann ihren Wünschen und Erfordernissen entsprechende Positive selbst anfertigen. Viel zu wenig benutzt werden noch S t e r e o s k o p - A u f n a h m e n : Zur Demonstration von Apparaten und Laboratoriumsgeräten, Versuchsanordnungen u. s. w. ist vielfach die photographische Wiedergabe durch ein einfaches Objektiv mittels einer Einzelaufnahme nicht zu erreichen, weil daraus die räumliche Anordnung von hintereinander liegenden Gegenständen oft nur sehr mangelhaft oder gar nicht zu ersehen ist. Sobald man dagegen eine Stereoaufnahme benutzt, ist die räumliche Anordnung mit einem Schlage zu übersehen, unter Umständen sogar auszumessen. Wir glauben, dass sich stereoskopische Darstellungen in Katalogen und anderen Publikationen bild In grosserem Massstabe einführen werden, besonders seit es bequem und sorgfältig gearbeitete Stereoskopaufnahme- und -Betrachtunesapparate gibt. Ausgezeichnete Dienste leistet z. B. für solche Zwecke der Z e i s s S t e r e o - P a l m o s (9X12), ein Apparat, der 3ls Objektive die sehr gu'.en Zeissschen T e s s a r e besitzt und auch ffir einfache und Panoramenajfnahmen benutzt werden kann (Apparat kompl. mit Objektiven und Atsrüstung Mk. 392,00). Um beim Betrachten der Stereobilder einen nahrwahren Eindruck zu erhalten, bedient man sich des V e r a n t - S t e r e J s k o p e s (Preis Mk. 75,00). Photographische Aufnahmen:
Carl Zeln, Jena.
P h o t o g r a p h i s c h e Chemikalien. Von der Fülle der hierhergehören Substanzen können wir im folgenden nur die wichtigsten kurz behandeln. I. Entwickler.
1. A d u r o l .
Ein Bromsubstitutionsprodukt des Hydrochinons, dessin
Photographische Chemikalien.
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Darstellung durch D. R. P . I I I 798 geschätzt ist. in seiner Entwicklungsfähigkeit steht es zwischen d e m Hydrochinon und den eigentlichen Rapidentwicklern. Mit Adurol lassen sich o h n e Verwendung kaustischer Alkalien s t a r k konzentrierte, fertig gemischte und längere Zeit haltbare VorratslOsungen herstellen. Da sich der fertig gemischte Entwickler nicht durch Oxydation a n der L u f t bräunt, so kann er wiederholt benutzt werden. VorratslOsung A: 10 g Adurol, 80 g krist. Natriumsulfit, 500 ccm H j O ; B : 60 g Pottasche, 500 g H j O . F ü r Zeitaufnahmen mischt man 1 Teil A, 1 Teil B und 1 Teil HjO. Adurol H Mk. 6,50 2. A m i d o l ( 1 : 2 : 4 Diamidophenolsulfat). Leicht löslich in H , 0 ; es liefert im Gegensatz zu den a n d e r n organischen Entwicklern mit NajSO» o h n e j e d e s weitere Alkali kräftig wirkende Entwicklerlosungen, wird also w i e der alte Eisenoxalatentwickler in neutraler o d e r schwach s a u e r e r Lösung v e r wendet. Es entwickelt schnell und mit guten Abstufungen. VorratslOsung: 200 g krist. Natriumsulfit in 1000 ccm H j O zu lösen, dann erst 20 g Amidol zusetzen; zum Entwickeln wird die Losung mit 3—4 Teilen HjO verdünnt. Wird der Entwickler nicht häufig gebraucht, so empfiehlt sich, nur eine LOsung v o n 50 g krist. Natriumsulfit in 1000 ccm H j O vorrätig zu halten und zum G e brauch kurz vor der Entwicklung auf 100 ccm der Sulfitlösung 0,5 g Amidol in Substanz zuzusetzen. Amidol H Mk. 7,50 3. p - A m i d o p h e n o l . D i e Entwicklungssubstanz d e s unter No. 16 erwähnten Rodinals. E s entwickelt mit Alkalikarbonaten langsam und s e h r klar, mit Atzalkalien dagegen schnell und sehr kräftig. VorratslOsung A : 2 0 g p-Amldophenol in 1 1 H>0; B : 120 g krist. Natriumsulfit, 120 g P o t t a s c h e in 2 1 H , 0 ; zum Gebrauch mischt man 1 Teil A mit 2 Teilen B. p-Amidophenol
H Mk. 7,5
4. B r e n z k a t e c h i n (o-Dioxybenzol). Es entwickelt langsam, a b e r d o c h intensiver als d a s Hydrochinon. E s empfiehlt sich vor allem f o l g e n d e Vorratslösung, A : 20 g krist. Natriumsulfit in 500 ccm HiO lOsen, dann 10 g Brenzkatechin zusetzen; B : 100 g P o t t a s c h e in 500 ccm H>0; zum G e b r a u c h mischt man 1 Teil A, 1 Teil B und 1 Teil H , 0 . Brenzkatechin, krist 1 kg Mk. 30,00 5. E d i n o 1 (p-Amidosallgenin). Schleierfrei, weich und detailreich arbeitender Rapidentwickler, vielseitig v e r w e n d b a r . E s empfiehlt sich z. B. folgende VorratslOsung: in 100 ccm H>0 löst man der Reihe nach 7,5 g Azetonsulfit (siehe unten), 5 g Edinol, 30 g P o t t a s c h e und 0,5 g Bromkalium; die Lösung ist zum G e b r a u c h e zehnfach zu verdünnen. Verdünnt man die gleiche Losung 100—300 fach mit HjO, so eignet sie sich gut zur Standentwicklung. Gelobt wird auch folgender E d i n o l - H y d r o c h i n o n - E n t w i c k l e r : in 150 ccm H>0 löst man der Reihe nach 5 g Azetonsulfit, 30 g krist. Natriumsulfit, 2 g Edinol, 0,5 g Bromkalium, 1 g Hydrochinon und 30 g Pottasche. Die Lösung dient in konzentrierter Form zur Entwicklung unterbelichteter Films, in doppelter Verdünnung für normal exponierte Films, in 4 — 6 f a c h e r Verdünnung f ü r Platten aller Art, in 6—10 f a c h e r Verdünnung f ü r Bromsilberpapiere. Edinol, krist H Mk. 7,50 Edisolentwickler, konz., flüssig 0,5 1 „ 5,00 Edinol-Patronen
10 St.
„
3,30
6. E i k o n o g e n (amido-/?-naphtol-/?-sulfosaures Natrium). E s liefert Negative von hervorragend harmonischer Durchzeichnung, darf a b e r nicht viel unter 20" C. verwendet werden, da sonst d ü n n e und flaue Negative entstehen. Man empfiehlt folgende L ö s u n g : 120 g krist. Natriumsulfit, 50 g P o t t asche und 30 g Eikonogen löst man in 1 1 koch. HiO und füllt die LOsung noch warm in gut zu verschliessende Flaschen a b ; die Lösung ist unbegrenzt haltbar. Wirkt sie zu kräftig, so ist sie mit HiO zu verdünnen, w ä h r e n d man nur die Hälfte der Pottasche nimmt, wenn man besonders weiche Negative er-
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zielen will. Da das Eikonogen an sich weich arbeitet, kombiniert man es gern mit dem hart entwickelnden Hydrochinon. Ein guter E i k o n o g e n - H y drochinon-Entwickler besteht aus folgenden Losungen, A : in 9 0 0 ccm koch. HjO löst man der Reihe nach 100 g krist. Natriumsulfit, 16 g Eikonogen, 4 g Hydrochinon; B : 4 0 g Pottasche in 200 ccm H>0. Zum Entwickeln mischt man 180 ccm A und 40 ccm B , dazu zweckmassig noch 3 Tropfen Bromkaliumlösung (1 : 10). Eikonogen
H Mk. 3 , 0 0
7. E i s e n o x a l a t . Der saure Eisenoxalatentwickler ist durch die organischen Entwickler alkalischen Charakters sehr zurückgedrängt worden, aber dennoch wird er noch immer viel gebraucht. Er setzt sich zusammen aus folgenden Losungen, A: 300 g neutr. Kaliumoxalat in 11 dest. HjO; B : 100 g Eisenvitriol in 300 ccm dest. HtO, dazu 5 Tropfen reine H*SOi. Beim Entwickeln nimmt man 3—4 vol. A, in die man 1 vol. B giesst. Durch Veränderung der Mischungsverhaltnisse Iässt sich dieser Entwickler in so verschiedener Weise „umstimmen", wie dies kaum bei irgendeinem andern Entwickler möglich ist. 8. G 1 y z i n (p-Oxyphenylglyzin). Ausgezeichneter Entwickler, der sehr klare und zarte, rein schwarze Negative liefert; er entwickelt sehr langsam ; erlaubt betrachtliche Belichtungsunterschiede und wird von Temperaturschwankungen wenig beeinflusst. Vorratslösung: 100 ccm H>0, 2 5 g krist. Natriumsulfit; nach der Losung fügt man 5 g Qlyzin zu, rührt um, setzt 25 g Pottasche zu und schüttelt, bis völlige Lösung eingetreten ist. Zum Gebrauch wird die Lösung mit 3—5 T . HjO verdünnt. Besonders beliebt ist das Glyzin in Form des S t a n d e n t w i c k l e r s ; hierfür empfiehlt sich folgende Zusammensetzung: 2 g Glyzin, 500—1000 ccm luftfreies HjO, 2 g krist. Natriumsulfit und 15 g Pottasche. Für richtig oder kurz belichtete Platten nehme man die angegebene k l e i n s t e , für stark Uberbelichtete Platten die angegebene g r 0 s s t e Wassermenge. Glyzin
H Mk. 7,5U
9. H y d r o c h i n o n (p-Dioxybenzol). Eine von Amateuren bevorzugte Entwicklungssubstanz; es gibt ausserordentlich kräftige, ja sogar etwas harte Negative von blauschwarzer Farbe. Das Bild erscheint bei der Hervorrufung verhältnismässig spat, entwickelt aber dann schnell aus; der Hydrochinonentwickler arbeitet gut nur bei Temperaturen von Uber 18° C. — Vorratslösung: In 150 ccm HiO löst man zuerst 40 g krist. Natriumsulfit, hierauf 5 g Hydrochinon und zuletzt 65 g Pottasche; durch Einstellen des Gefasses in warmes Wasser erleichtert man die Losung. Zum Gebrauch verdünnt man die haltbare Hydrochinonlösung mit 4—6 T . H>0. Da das Hydrochinon etwas hart arbeitet, kombiniert man es gern mit andern Entwicklern; Vorschriften dazu siehe unter 5. E d i n o 1, 6. E i k o n o g e n und 11. M e t o l . Hydrochinon
1 kg Mk. 8 , 5 0
10. I m o g e n s u 1 f i t. Kein neuer Entwickler sondern nur eine Zusammenstellung mehrerer bekannter Entwickler, denen die erforderliche Menge krist. Natriumsulfit gleich zugesetzt ist. VorratslOsungen A: 1 T . Imogensulfit in 12 T . H»0, B : kalt gesattigte Sodalösung. Für richtig belichtete Platten mischt man 2 vol. A mit 1 vol. B , für Unterbelichtung 2 vol. A, 1 vol. B und 2 vol. HiO, für Überbelichtung wiederholt gebrauchter Entwickler oder solcher mit Bromkaliumzusatz. Die Entwicklung ist in etwa 4 Min. beendet; die Platten zeigen sich gut moduliert. Imogensulfit
H M k . 1 , 6 5 ; 1 kg M k . 1 2 , 5 0
11. M e t o l = Monomethyl-p-amido-m-kresolsulfat. Ausserordentlich rasch und energisch wirkender Entwickler, bei dessen Verwendung die Entwicklung in 2—3 Minuten vollendet zu sein pflegt; selbst bei langer dauernder Entwicklung zeigen die Negative keine Neigung zur Harte. VorratslOsung: In 1 1 d e s t H>0 löst man zunächst 15 g Metol und hierauf nacheinander 150 g krist. Natriumsulfit, 75 g Pottasche und 2 g Bromkalium. Zur Entwicklung verdünnt man die Lösung gewöhnlich mit 3 T . H>0. Sehr beliebt ist der
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M e t o l - H y d r o c h i n o n - E n t w i c k l e r ; er besteht aus den Lösungen A: 400 ccm dest. HjO, 2 g Metol, 40 g krist. Natriumsulfit, 4 g Natriumphosphat (Na>HPO t ), 3,5 g Hydrochinon und 2 ccm Fixiernatronlösung 1 : 100; B: 400 ccm dest. H:0, 40 g Pottasche. Zum Gebrauch mischt man gleiche Teile A und B. Metol
H Mk. 7,50
12. O r t o 1. (Verbindung von 2 mol. Methyl-o-amidophenol + 1 mol. Hydrochinon). Wird ohne Alkali benutzt; auch kann man ihm Fixiernatron zusetzen, wodurch die Platten merkwürdigerweise nicht verschleiern, sondern geklärt werden. Es arbeitet klar und kräftig; die Lösungen sind gut haltbar. Man bereitet die Vorratslösungen A: 1000 ccm kalt. HjO, 7,5 g Kaliummetabisulfit, 15 g Ortol; B: 1000 ccm HiO, 120 g krist. Soda, 180 g krist. Natriumsulfit, 1—2 g Bromkalium, 10 ccm Fixiernatronlösung 1 :20. Zum Gebrauch mischt man gleiche Teile A und B; wünscht man langsamere Entwicklung und weichere Negative, so mischt man 1 Teil A, 1 Teil B und 2 Teile HjO. In der Lösung B kann man übrigens die 120 g Soda durch 60 g Pottasche ersetzen. Ortol
H Mk. 7,50
13. P a r a a in i d o p h e n o 1 siehe 3. p - A m i d o p h e n o l . 14. P i n a k o 1 P. Konzentrierter, haltbarer Rapidentwickler, der als entwickelnde Substanz P y r o g a 11 o 1 (s. No. 15) enthält. Dagegen sind darin weder ätzende noch kohlensaure Alkalien vorhanden; an Stelle desselben tritt das unten erörterte P i n a k o l s a l z N , ausser welchem nur noch Natriumsulfit. darin enthalten i s t Die Entwicklung mit Pinakol P geht schneller, kräftiger und klarer als beim alten Pyro-Entwickler vor sich; auch färbt Pinakol P weder Finger noch Gelatineschicht und kann niemals ein Kräuseln der Schicht veranlassen. Zum Gebrauch wird die Lösung mit der 8—10 fachen Menge HjO verdünnt. Pinakol P
V| 1 Mk. 2,00
15. P y r o g a l l o l (1 : 2 :3-Trioxybenzol). Die „Pyro-Entwickler" arbeiten schnell und kräftig; sie lassen sich in sehr weiten Grenzen den Belichtungsunterschieden anpassen. Ein Nachteil ist dagegen, dass Pyrogallol giftig ist, dass die gemischten Lösungen sich nicht lange halten und dass sie die Finger bräunen. Man bereitet folgende Vorratslösungen A: 100 g krist. Natriumsulfit in 500 ccm dest. H 2 0, dazu 14 g Pyrogallol und 6 Tropfen HiSO«; B: 50 g krist. Soda in 500 ccm dest. HiO. Beide Lösungen halten sich in gut verschlossenen Flaschen längere Zeit; zum Gebrauch mischt man 1 Teil A, 1 Teil B und 1 T. HiO. Ausser diesem P y r o - S o d a - E n t w i c k l e r benutzt man auch P y r o - P o t t ' a s c h e - E n t w i c k l e r . Zu diesem setzt man folgende Vorratslösungen an. Lösung A: 25 g krist. Natriumsulfit in 100 ccm dest. HjO, dazu 10 g Pyrogallol und 3—4 Tropfen (bis zur schwach saueren Reaktion) reine H>SO*; Lösung B: 45 g reine Pottasche und 12,5 g krist. Natriumsulfit in 100 ccm. Zum Gebrauch mischt man 100 ccm H»0 + 3 ccm A + 3 ccm B. Pyrogallol, krist
1 kg Mk. 12,00
16. R o d i n a 1. Konzentrierte Entwicklerlösung, deren entwickelnde Substanz das unter 3. genannte p-Amidophenol ist. Die Lösung besteht aus: 50 g krist. Natriumsulfit und 25 g K>COi in 1000 g dest. HjO, dazu 5 g p-Amidophenolchlorhydrat. Die Lösung ist fertig käuflich; im konzentrierten Zustande ist sie fast unbegrenzt haltbar. Man benutzt sie In starker Verdünnung; bei geringerer Verdünnung (1 : 10 bis 1 :20) entwickelt sie äusserst schnell und kontrastreich, bei grösserer Verdünnung (1 :30 bis 1 :40) dagegen langsam und weich. Rodinal
'/, I Mk. 5,00
17. U n a 1. Es ist Rodinal in fester Form, enthält also ausser p-Amidophenol die notwendigen Zusätze. Man hat mithin die entsprechende Packung nur in der vorgeschriebenen Menge HJO zu lösen, um gebrauchsfertiges Rodinal zu erhalten.
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864 Originalpackungen zu Für Preis Schachteln zu . Preis
.
.
2
5
100
250
0,20 10x2 1,90
0,35 5x5 1,70
10 500 ccm
20
40
1
2
0,50 0,90 5x10 g 2,40 Mk.
1,50
100 g 5
1 Lösung.
3,00 Mk.
A z e t o n s u l f i t - B a y e r (Azetonbisulfit). Ausgezeichneter Ersatz für Natriumsulfit und Kaliummetabisulfit in den Entwicklerlösungen. Ferner ist das Azetonsulfit ein gutes Verzögerungsmittel für Rapidentwickler, derart, dass sogar Platten, die mehrere tausendmal fiberbelichtet sind, mit Hilfe von Azetonsulfit noch klar entwickelt werden können. Weiter ist Azetonsulfit ein Konservierungsmittel für Entwicklerlösungen, ein Klarmittel für Fixierbader, ein Klarbad für Entwicklungspapiere und endlich ein Schwarzungsmittel für die Quecksiiberverstarkung. Azetonsulfit „Bayer", krist in konz. Lösung n
H Mk. 1,35 1 kg „ 6,50
P i n a k o l s a l z N = 20 %ige Lösung von amidoessigsaurem Natrium. Das Pinakolsalz N ersetzt bei organischen Entwicklern das Alkali, ohne dessen angreifende Wirkungen auf Haut und Gelatineschicht zu äussern. Die mit Pinakolsalz angesetzten Entwicklerlösungen fibertreffen die mit Soda und Pottasche betrachtlich an Rapiditat, Kraft und Klarheit. Pinakolsalz
H Mk. 6,00 II. Fixier-, Ton- und Tonfixlerbäder.
Das neutrale Fixierbad, das aus einer Lösung von 1 T. Fixiernatron (Natriumthiosulfat) in 4 T. HiO besteht, wird fast gar nicht gebraucht; vielmehr benutzt man beinahe ausnahmslos ein s a u r e s Fixierbad, weil dieses die Oelatineschicht härtet, die Platten klart, und die Fixierlösung selbst langer klar halt. Saueres Fixierbad erhält man, wenn man dem neutralen Bade auf 100 ccm etwa 5 ccm sauere Sulfitlauge (Natriumbisulfitlösung) zusetzt. Oder man bereitet die Lösungen A: 250 g krist. Natriumsulfit, 1000 ccm H>0, 30 ccm konz. HjSOi; B: 250 g Fixiernatron, 1000 ccm HjO. Das gebrauchsfertige sauere Fixierbad erhalt man durch Mischung von 1000 ccm B mit 50—60 ccm A. Übrigens ist ein s a u e r e s F i x i e r s a 1 z in dem Handel, das man nur 1 : 4 bis 1 : 8 in HiO aufzulösen hat, um gebrauchsfertiges, saueres Fixierbad zu erhalten. Bei den T o n b ä d e r n wird das Tonen der Papierkopien v o r dem Fixieren vorgenommen, während die T o n f i x i e r b a d e r das Tonen (Golden) und Fixieren gleichzeitig besorgen. Ein gutes Tonbad besteht aus folgenden drei Lösungen A: 4 g Borax in 1000 ccm dest. HiO; B: 4,5 g geschmolzenes Natriumazetat in 1000 ccm dest. HjO; C: 1 g Goldchloridnatrium in 50 ccm dest. HiO. Zum Gebrauch mischt man 100 ccm A, 100 ccm B und 8—10 ccm C. S a u e r e s T o n f i x i e r b a d : 250 g Fixiernatron, 25 g Rhodanammonium, 10 g Bleiazetat, 5 g Zitronensaure und 0,4 g Goldchlorid in 1000 ccm dest. H>0. N e u t r a l e s T o n f i x i e r b a d : 250 g Fixiernatron, 20 g Bleiazetat, 10 g Calciumchlorid und 0,4 g Goldchlorid in 1000 ccm dest. HjO. Übrigens werden ffir viele Papiere von den Fabrikanten besondere Vorschriften zum Tonen und Fixieren gegeben, denen man folgen muss. Ebenso befinden sich gebrauchsfertige Tonfixierbäder (sauere und neutrale) in guter Beschaffenheit im Handel. Fixiersalzzerstörer. Die Tatsache, dass sich die letzten Spuren Fixiernatron aus Platten (und Papieren) nicht leicht auswaschen lassen, während anderseits von ihrer vollständigen Entfernung die Haltbarkeit der Negative und Positive abhangt, erklärt es, dass man seit längerer Zeit nach Substanzen sucht, die die Fixiernatronreste schnell zersetzen und unwirksam machen. Von derartigen Fixiersalzzerstörern kam zuerst das K a l i u m p e r s u I f a t (Anthion) in den Handel, wahrend jetzt das K a l i u m p e r -
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k a r b o n a t z u dem gleichen Zwecke empfohlen wird. Man löst davon 10 g in 1 1 HiO und badet in dieser Lösung die fixierten und abgespülten Platten und Papiere einige Minuten; dann folgt ganz kurzes Wassern. Fixlersalzzerstörer „Bayer"
H Mk. 1,90
III. Verstärker and AbsebwSchar. Verstarker. Man unterscheidet Q u e c k s i l b e r v e r s t a r k e r und U r a n v e r s t ä r k e r . Bei ersterem legt man die gründlich ausfixierten und vorzüglich gewaschenen Negative in eine Losung, die 2 g Quecksilberchlorid und 2 g Bromkalium in 100 ccm desL HjO enthalt. Ist das Negativ In der Lösung grau bis weiss geworden, so nimmt man es heraus, spült es 1 Min. In H»0 ab und bringt es dann in eine Lösung1 ans 10 g krist Natriumsulfit in 80 ccm dest. H,0, fyls sich die Platte durch die ganze Schicht hindurch geschwärzt hat. Dann wird gut gewaschen und getrocknet Für den U r a n v e r s t a r k e r bereitet man zwei Losungen, wovon A aus 1 g Urannitrat in 100 ccm dest. H»0, B aus 1 g rotem Blutlaugensalz in 100 ccm dest. HiO besteht Zum Gebrauch mischt man in der angegebenen Reihenfolge 50 ccm A, 10—12 ccm Eisessig, 50 ccm B. Abschwächer. Der BlutlaugensalzabschwäCher ( F a r m e r s c h e r A b s c h w a c h e r ) besteht aus 100 ccrtt Flxiernätroftlösung 1 :4, der 5—10 ccm einer 10 %lgen Lösung von rotem Blutlaugensalz zugesetzt sind. Dieser Abschwächer greift in erster Linie die feineren HalbtOne an, verstärkt also die Könstraste. — Der A m n i o f r i u m p e r s a l f a t a b s c h w a c h e r wirkt in erster Linie auf die gedeckten Stellen des Negativs, vermindert also, die Kontraste; man benutzt eine 3—5 %ige Ammoniumpersulfatlösung, wascht nach der Abschwfchnng kurz Iii HiO; badtt die Platte dann 5 Min. in 10 JSiger NatriumsuIfitlOsüflg und wascht schliesslich gründlich. — Gieichmässig abschwächend wirkt der C e r i s u l f a t a b s c h w ä c h e r , begehend aus 10 g CerisuIJat In 100 ccm HaO und 4 ccm H*SOt. IV. Blitzpulper. 1. Man mischt 30 T. Kaliumchlorat, 15 T. Magnesiumpulver und 5 TSchwefelantimon in fein gepulvertem Zustande trocken. Eine Reibschale darf dabei nicht benutzt werden! 2. 3 T. feinpulverisiertes Kaliumpermanganat werden mit 2 T. Magnesiumpulver gemischt. Diese Vorschrift hat sich sehr bewlhrt. 3. Nach dem D, R. P. 136 313 eignen sich Mischungen von sehr feinem Magnesium- oder Aluminiumpulver mit fein gemahlenem Mangansuperoxyd sehr gut zijBIItzlichtpräparaten; diese Gemische sind weder sehr explosiv, noch entwickeln sie starken Rauch oder giftige Gase. Nach demselben Patent kann man diesen Mischungen zur Erzielung einer gefärbten Flamme oder eines langsameren Abbrennens noch andere Substanzen, z. B. Sr(NOi)s, zusetzen. 4. Nach dem D. R. P. 158 215 stellt man rauchschwache, sehr lichtstarke, äusserst schnell verbrennende und durchaus ungefährliche Blitzlichtmischungen dadurch her, dass, man Magnesium- oder Aluminiumpulver mit Nitraten seltner Erden (namentlich des Thoriums, Cers und Zirkons) mischt Als Beispiel wird ein Gentisch aus gleichen Teilen feingepulverten Thoriumnitrats und feinkörnigen Magnesiumpulvers angeführt. 5. Das Engl. Pat. 27 267 von 1904 sieht bei Bli(zlichtmischi^ngen aus AI oder Mg ebenfalls einen Zusatz von Salzen seltener Erden vor; im übrigen soll das Metallpulver mit einem Alaun oder andern Sulfat gemischt werden. 6. Ein ausgezeichnetes, gegen Reibung und Stoss unempfindliches Blitzpulver wird von den Farbenfabriken Friedrich Bayer & Co., Elberfeld in den Handel gebracht; es ist augenscheinlich nach dem unier 3. erwähnten D. R. P. 136 313 hergestellt und besteht aus einer Mischung von Magnesium uild Mangansuperoxyd. Da in der Originalpackung beide Bestandteile getrennt sind, also jede Gefahr bei der Verwendung oder Aufbewahrung ausgeschlossen Ist, so ist dieses Blitzpulver zum Postversand zugelassen. BliUlicht „Bayer" BlOcher VI.
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D Mk. 0,60; H Mk. 5,50; 1 k g Mk. 50,00 55
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Pbotographische Chemikalien.
7. P a n c h r o m a t i s c h e s Blitzpulver sendet nicht wie brenniendes reines Magnesium fast nur violette und blaue Strahlen aus, sondern gibtt auch nach Orange hin starke Wirkung. 8. Neuerdings kommt das Z e i 11 i c h t immer mehr in Aufnahme, d. Ii. eine Mischung, welche nicht blitzschnell, sondern ganz langsam abbirennt. Man erreicht dies gewöhnlich durch Zumischung von Oxyden, Karbonatem oder Silikaten von Erdalkalien. Beim Z e i t l i c h t - B a y e r , das sich rechit gut bewahrt, brennt je 1 g in 2—3 Sekunden ab; die Rauchentwicklung istt verhältnismässig recht schwach. Es dQrfte nach dem Eng). Pa't 24 9 8 ? von 1904 hergestellt sein, d. h. Mg oder AI in Mischung mit Perboraten oder Wolframsaure (oder mit beiden) enthalten. 9. In Pustlampcn dürfen die unter 1—8 genannten Gemische unter keinen Umstanden abgebrannt werden; man benutzt vielmehr zum Einblasen im eine Flamme ausschliesslich reines Mg- oder Al-Pulver. V. Farbenfllter.
Bei der Anwendung orthochromatischer Platten kann man der ü c I b S c h e i b e n nicht entraten, und fllr naturfarbige Photographie sind sogar Farbenfilter ganz verschiedener Art und Farbe nötig. Hinsichtlich der Herstellung von Oelbscheiben drucken wir das ab, was die Akt.-Ges. f . Anilinfabrikation in ihrem weit bekannten A g f a - H a n d b u c h darüber sagt: „Tadellose Oelbscheiben lassen sich nun unter Verwendung gewisser gelbfSrbender Anilinfarbstoffe gewinnen, und zwar hat sich das Auramin O als besonders tauglich erwiesen, weil sein Absorptionsvermögen sich lediglich auf die blauen und violetten Strahlen erstreckt, ohne den roten, grfinen und gelben Strahlen den Durchgang zu verwehren. Eine einwandfreie Gelbscheibe kann ferner nur erhalten werden, wenn schlierenfreies Olas mit planparallelen Flachen verwendet wird, weil sonst Verzeichnung und Unscharfen auftreten. Dies gilt in erster Linie für den Fall, dass Objektive mit grosserer Brennweite zur Verwendung gelangen. Als Trager des Farbstoffes kann Kollodium oder auch Oelatine verwendet werden. Letztere verdient insofern den Vorzug, als die Farbschicht alsdann eine geringere Verletzlichkeit besitzt und sich weniger leicht vom Glase ablOst. FQr die Herstellung guter Gelbscheiben handelt es sich somit darum, geeignete, nur schwer zu beschaffende Olasplatten gleiChmflssIg mit einer gelbgefärbten Lösung von Kölloditim oder Gelatine von bestimmter Zusammensetzung zu Aberziehen. Dies ist jedoch eine Operation, die dem Ungeflbten gewöhnlich erst nach langem Probieren in befriedigender Weise gelingt. Söll eine Gelbscheibe in Verbindung mit einem Objektiv verwendet werden, dessen Brennweite nicht Uber 20 cm betragt, so gelingt die Herstellung einer gute Resultate liefernden. Gelbscheibe auf folgende einfache weise: Man fixlere auf Solinglas gegossene Trockenplatten (für DiapositivPlatten pflegt Solinglas genommen, zu werden) in unaktinlschem Lichte aus, wässere und lasse trocknen. Hierauf bade man diese Platten, Gelatineschicht nach oben, wahrend 5 Minuten In einer kaltgesattigteq Losung von Auramin 0 unter fortgesetztem Bewegen der Schale. Die Gelatineschicht der Plätte färbt sich dabei intensiv gelb. Damit die Oelbschelbetl klar auftrocknen and um anderseits den richtigen Grad der Gelbfärbung zu erhalten, lege man dieselben alsbald einige Minuten in fllessendes Wasser und prüfe von Zeit zu Zelt das Abnehmen der Gelbfärbung. Ist die gewünschte Intensität erreicht, so stelle man dlfe Gelbscheiben zum Trocknen auf." Der beste Platz für die .Gelbächelbe ist bei der Aufnahme gewöhnlich derjenige unmittelbar hinter dem Objektiv. Man schneide sich ein Stack von passenaer Grosse heraus und befestige dasselbe, die Schicht nach dem Objektiv, am Objektivbrett Die Intensität der Oelbscheibe muss im Einklang stehen mit der Piattensorte, die Zur Verwendung gelangen soll. Bei den orthochromatischen Agfa-Isolarplatten dürften Gelbscheiben, welche die Expositionszeit um das 5—10 fache Verlängern, die besten Resultate ergeben.
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§67
Durch intensive Färbungen wird das Blau übermässig geschwächt Die Ferne und etwaige Wolkenpartien kommen mit Oberkräftigen Gelbscheiben zwar sehr klar und kraftig, allein das Blau des Himmels gibt sich im Positiv viel zu dunkel, das Grfln des Vordergrundes zu bell wieder, so dass das Bild nach der entgegengesetzten Seite unwahr erscheint. Zur Herstellung von Farbenfiltern gibt es sehr verschiedene Vorschriften; wir bringen hier diejenigen der Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning. Die danach hergestellten Filter sind auf O r t h o c h r o m - und P i n a c h r o m - P l a t t e n (vgl. unter „P h o t o g r a p h i s c h e P l a t t e n " ) abgestimmt: „Von der nach den folgenden Vorschriften hergestellten Farbgelatine werden 7 ccm auf je 100 ccm Plattenoberfläche gegossen. Die Trockenfilter werden aus zwei solchen gefärbten Scheiben, die mit Kanadabalsam zu verkitten sind, zusammengesetzt. a) L i c h t f i l t e r f ü r d i e s u b t r a k t i v e M e t h o d e farbendruck).
(Drei-
1. Blaufilter. 4 g Kristallviolett werden unter Zusatz von 5—6 Tropfen Essigsäure in 100 ccm Wasser in der Wärme gelöst; 100 ccm 8 %ige Oelatinelösung werden mit 6 ccm der Farblösung versetzt und filtriert 2. Grünfüter. 3 g Tartrazin + 6 g Patentblau oder 9 g FHtergrün I werden in 330 ccm Wasser heiss gelöst 100 ccm 8 %ige Gelatinelösung werden mit 4—6 ccm der FarblOsung versetzt und filtriert Dieses Filter lässt etwas Rot vom äussersten Ende des Spektrums durch; will man auch dieses (ganz unschädliche) Rot absorbieren, so löse man 2,5 g Tartrazin, 6 g Patentblau und 4 g Naphtolgrün in 400 ccm Wasser und versetze 100 ccm 8 %ige Gelatinelösung mit 5 ccm Farblösung. 3. Rotfilter. 5 g Filterrot I werden in 200 ccm Wasser warm gelöst. 100 ccm 8 %ige Gelatinelösung werden mit 4 ccm Farblösung versetzt und filtriert. Die Belichtungszeiten verhalten sich bei Verwendung von Orthochrom-Badeplatten Blau : Grfln : Rot ungefähr wie 1 : 3 :6. b) L i c h t f i l t e r f ü r d i e a d d i t i v e M e t h o d e d e r photographie (Chromoskop).
Dreifarben-
1. Blaufilter. 3 g Kristallviolett und 1 R Methylenblau, chlorzinkfrei, werden unter Zusatz von 5—6. Tropfen Essigsäure in 100 ccm Wasser in der Wärme gelöst; 100 ccm 8 %ige Gelatinelösung werden mit 7—8 ccm der Farblösung versetzt und filtriert 2. Granfilter. 6 g Tartrazin + 1 g Patentblau oder 7 g Filtergrün II werden in 140 ccm Wasser warm gelöst. 100 ccm 8 %ige Gelatinelösung wird mit 7—8 ccm Farblösung versetzt und filtriert will man auch hier das äusserste Rot absorbieren, so löse man 6 g Tartrazin, 1 g Patentblau und 2 g Naphtolgrün in 180 ccm Wasser und versetze 100 ccm 8 %ige Gelatinelösung mit 8—9 ccm Farblösung. 3. Rotfilter. 4 g Tartrazin + 3,5 g Rose bengale oder 7,5 g Filterrot II werden in 150 ccm Wasser gelöst 100 ccm 8 %ige Gelatinelösung werden mit 7—8 ccm Farblösung versetzt und filtriert.
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Photographische Objektive — Photographische Papiere.
Die Belichtungszeiten verhalten sich bei Verwendung von OrthochromBadeplatten Blau : Grün : Rot ungefähr wie 1 : 5 : 8 , bei Pinachromplatten wie 1 :'4:3. D a sämtliche Farbstoffe absolut chemisch rein sind, trocknen die Filter stets gleichmassig und klar auf. Die wasserigen Farblösungen sind haltbar." Andere photographische Chemikalien können im einzelnen hier nicht aufgeführt werden. Photographische Chemikalien: Frans Fritische k Co., Hamburg.
P h o t o f f r a p h i s c h e O b j e k t i v e siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e A u f n a h m e n". Photoffraphisohe Papiere. Im folgenden zählen wir eine Reihe photographischer Papiere auf, die sich uns bei Versuchen besonders bewährt haben. Vollständigkeit wurde dabei nicht angestrebt. Man kann die photographischen Papiere zunächst scheiden in A u s k o p i e r p a p i e r e und E n t w i c k l u n g s p a p i e r e . I. Auskopierpapiere.
Das wichtigste Auskopierverfahren ist noch immer d a s mit C h l o r s i l b e r p a p i e r e n . J e nach dem Bildträger unterscheidet man dabei wieder mehrere Oruppen: 1. A l b u m i n p a p i e r e . Der lichtempfindliche Körper ist mit Chlorsilber, das Bindemittel Albumin. 2. C h l o r s i l b e r g e l a t i n e p a p i e r e . Der lichtempfindliche KOrper ist Chlorsilber, d a s Bindemittel Oelatine. Hier sind zu nennen das A r i s t o p a p i e r (glänzend und matt) von B a y e r , Elberfeld (besonders das matte Papier gibt gute Resultate) und d a s E m e r a p a p i e r der Neuen photographischen Gesellschaft. 3. C h l o r s i l b e r k o l l o d i u m p a p i e r e oder Z e 11 o i d i n p a p i e r e . Diese Papiere, die gläiieend und matt angefertigt werden, erfreuen sich besonderer Beliebtheit. Empfehlenswert sind unter andern: Z e l l o i d i n p a p 1 e r von Kurz, Z e l l o i d i n p a p i e r von Schering, S a t r a p M a t t p a p i e r von Schering. Hierher gehört auch das R e i n b r a n d t p a p i e r , das sich namentlich zum Kopieren flauer Negative eignet Bei dem gegen hohe Temperaturen sehr widerstandsfähigen, recht ansprechende Kopien liefernden L a k t a r i n p a p i e r von Bayer, Elberfeld dürfte Kasein als Bindemittel dienen. Von Auskopierverfahren ohne Silbersalze ist vor allem wichtig: D i r e k t k o p i e r e n d e s P l a t i n p a p i e r (Pizzighellipapier); uns gab das von Jacoby gute Resultate. II. Entwicklungspapiere.
Hierher gehören B r o m s i l b e r p a p i e r e , Chlorbromsilberp a p i e r e , P l a t i n p a p i e r e mit Entwicklung und P i g m e n t p a p i e r e . 1. B r o m s i l b e r p a p i e r e . Bei diesen Papieren entspricht die Bildschicht genau derjenigen der photographischen Trockenplatten, ist also eine Bromsilbergelatineemulsion. Die Behandlung dieser Papiere muss deshalb unter denselben Vorsichtsmassregeln geschehen wie die der Platten. Man benutzt derartige Papiere nicht nur zu Konta|ctabdrficken sondern vornehmlich auch zu V e r g r ö s s e r u n g e n , w a s in ihrer hohen Llchtempfindllcfckeit begründet ist. Alle diese Papiere haben eine matte Oberfläche, viele sind nebenbei grobkörnig. Wir können von B r o m s i l b e r p a p i e r e n vcr allem die der Neuen photographischen Gesellschaft (N. P. G. I und II), das von Bayer, Elberfeld und d a s von Schering empfehlen. 2. C h l o r b r o m s i l b e r p a p i e r e . Die Bromsilberpapiere würden noch mehr verwendet werden, wenn ihre hohe Lichtempfindlichkeit nicht die Unbequemlichkeit mit sich brächte, beim roten Lichte der Dunkelkammer einlegen und entwickeln zu müssen. Die Bestrebungen nun, die Schönheit dieses
Photographische Platten.
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Kopierprozesses mit der Bequemlichkeit der beim gedämpften Tageslicht behandelbaren Auskopierpapiere zu verbinden, haben zur Herstellung der Chlorbromsilberpapiere geführt Bei diesen Ist die Lichtempfindlichkeit so weit herabgesetzt, dass das Einlegen sowie die Entwicklung in einiger Entfernung von einer Petroleum- oder Oaslampe vorgenommen werden kann; kopieren kann man sowohl bei Tages- wie bei künstlichem L i c h t Sehr bekannt geworden ist unter den Chlorbromsilberpapieren das amerikanische V e l o x p a p i e r ; uns selbst gaben die besten Resultate: L e n t a p a p i e r der Neuen photographischen Gesellschaft, S t L u k a s p a p i e r von Bayer, Elberfeld, T u 1 a p a p i e r von Bayer, Elberfeld und S a t r a p - G a s l i c h t p a p i e r von Schering.. Ebenfalls hierher gehört das eigenartige P a n p a p i e r von Bayer, Elberfeld, bei dem sich durch Veränderung der Belichtungszeit und verschiedene Zusammensetzung der Entwicklerlösung die mannigfaltigsten farbigen TOne erzielen lassen, wie Blauschwarz, Schwarzbraun, OlivgrOn, Braun, Rotbraun, Rot, Orange bis zum reinen Gelb. 3. P l a t i n p a p i e r e mit Entwicklung. Diese geben noch schönere Bilder als die direkt kopierenden Platinpapiere; ein gutes Fabrikat Ist das von Jacoby. 4. P i g m e n t p a p i e r e . Der Pigmentprozess, unstreitig das schönste aller Kopierverfahren, beruht darauf, dass Chromgelatine bei der Belichtung ihre Löslichkeit in heissemWasser verliert. Da man der Chromgelatine jeden beliebigen Farbstoff beimischen kann, so fabriziert man Pigmentpapier aller möglichen Farben, und die Pigmentkopien sind durchaus unveränderlich, falls nur licht- und luftbestandige Farbstoffe verwendet sind. Diesen Vorteilen und der Schönheit der Pigmentbilder überhaupt stehen die Nachteile gegenüber, dass der Fortgang des- Kopierprozesses nur indirekt mittels Photometerd verfolgt werden kann, und dass das Bild bei der Entwicklung in der Regel eine zweimalige Übertragung durchzumachen h a t Neben den P i g m e n t p a p i e r e n der London Autotype Comp, haben sich uns vornehmlich die der Neuen photographischen Oesellschaft bewahrt PbotoffrapbiBobe P l a t t e n . Die mit Bromsilbergelatine-Emulsion übergossenen photographischen Trockenplatten sind in einer so grossen Zahl von marken im Handel, dass wir nur einige wenige davon hervorheben können, die sich bei unsern Versuchen (vgl. Artikel „ P n o t o g r a p h i s c h e A u f n a h m e n " ) vornehmlich bewährt haben. Es sind dies S c h l e u s s n e r - P l a t t e n , S a c h s - P l a t t e n , Perutzsche Eosin-Silberp l a t t e n und namentlich o r t h o c h r o m a t i s c h e Agfa-Isolarp l a t t e n sowie A g f a - C h r o m o p l a t t e n . Auch die orthochromatischen A g f a - I s o l a r p l a n f i l m s gaben uns gute Resultate. Orthochromatische Platten sind Trockenplatten, deren Emulsion rote, zuweilen auch gelbe und grüne Farbstoffe enthält; diese Farb^beimengung gleicht die den Silbersalzen innewohnende grössere Lichtempfindlichkeit gegenüber blauen und violetten Lichtstrahlen aus, so dass die orthochromatischen Platten die Farbenwerte richtiger wiedergeben als gewöhnliche Trockenßlatten. Die wichtigsten Farbstoffe zur Herstellung orthochromatischer Platten sind E r y t h r o s i n und C y a n i n , zu denen sich neuerdings noch viele andere gesellt haben. Wir heben davon P i n a c h r o m und O r t h o c h r o m hervor, die sich nach beigegebenen Vorschriften der Fabrikanten (Farbwerke vorm. Meister Lucius & Brüning) vorzüglich zur Herstellung von „panchromatischen" Platten eignen. Die P i n a c h r o m p l a t t e n kommen übrigens auch fertig in den Handel. Ausserordentliche Wichtigkeit erlangt haben die AutochromP l a t t e n der Oebr. L u m i è r e , well sie eine direkte Photographie in natürlichen Farben mit nur einer einzigen Aufnahme ermöglichen, ohne doch die gewaltigen Schwierigkeiten des Lippmannschen Verfahrens zu bieten. Diese Platten, deren Herstellung die D. R. P. 172 851 und 182 099 zugrunde liegen, enthalten unter der lichtempfindlichen OcLatineschicht ein Mehrfarbenfilter. das aus roten, grünen und blauen Stärkekörnchen zusammengesetzt ist. Das Verfahren ist leicht und gibt schöne Resultate, nur ist jedes
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Photometrie — Phtalsaure.
Bild ein Unikum, da geeignete Kopierverfahren bis jetzt noch nicht veröffentlicht sind. Wir erfahren jedoch aus zuverlässiger Quelle, dass auch ein solches nahezu durchgearbeitet ist. Photometrie siehe „L i c h t m e s s u n g". Fhtaleine siehe „ P y r o n i n f a r b s t o f f e " . F h t a l s & n r e (o-Benzoldikarbonsaure). C,H,(COiH),. Man erhalt sie durch Oxydation vieler Benzolderivate, die 2 C-haltige Gruppen in o-Stellnng enthalten. Technisch stellt man sie meistens aus Naphtalin her, z. B. leitet man in geschmolzenes Naphtalin einen starken Chlorstrom, wobei durch Kühlung die Temperatur unter 170° gehalten wird. Das so gewonnene N a p h t a l i n t e t r a c h l o r i d oxydiert man in flachen Destillierblasen (Steingutschalen mit flach gewölbten Deckeln, von denen Tonröhren die entwickelten Säuredampfe ableiten) mit HNO»; die erhaltenen festen Kuchen von roher Phtalsaure werden mit wenig HjO gewaschen, abgepresst und umkristallisiert. Die neueren Methoden gehen direkt vom N a p h t a l i n aus. Nach den D. R. P. 79 693 und 86 914 wird Naphtalin mit Permanganat oder Manganat zu Phenylglyoxyl-o-karbonsaure ( P h t a l o n s ä u r e ) oxydiert; letztere geht bei weiterer Oxydation leicht in Phtalsaure Ober. Andere Methoden benutzen zur Oxydation Chromsauremischung. Das aussichtsreichste der neueren Verfahren zur Phtalsauregewinnung ist wohl das durch D. R. P. 91 202 geschätzte. Hiernach oxydiert man das Naphtalin zu Phtalsaure mittels S c h w e f e l s a u r e ; dabei werden Q u e c k s i l b e r s a l z e zugesetzt, die als Kontaktsubstanzen wirken. Nach Versuchen von D i t z (Chem. Ztg. 1905, 581) kann man bei diesem Verfahren die Quecksilbersalze mit Vorteil durch die Oxyde und Salze der s e l t e n e n E r d e n ersetzen; praktisch benutzt man die Gemische, welche bei der Fabrikation des Thoriumnitrats abfallen. In neuester Zeit erregt ein weiteres Verfahren Aufsehen; dasselbe ist durch eine Anzahl von Patenten (D. R. P. 136 410; 138 790; 139 956 und 140 999) geschätzt und bezweckt die gleichzeitige Darstellung von Phtalsaure und Benzoesäure: Es wurde gefunden, dass Naphtole und andere Substitutionsprodukte des Naphtalins (Nitronaphtalin; Naphtylamin; Naphtalinsulfosauren u. s. w.) durch Erhitzen mit schmelzenden Alkalien oder Alkalilaugen und oxydierend wirkenden Metalloxyden (Fe>Oj; CuO; MnOj) in ein Gemisch von Phtalsaure und Benzoesäure übergeführt werden. Die Phtalsaure lasst sich von der Benzoesäure durch Destillation trennen. Es ist zu bezweifeln, dass dieses Verfahren mit dem D. R. P. 91 202 konkurrieren kann. Nach dem D. R. P. 152 063 lasst sich Naphtalin in Gegenwart von Ceroverbindungen in sauerer LOsung elektrolytisch glatt zu Naphtochinon und Phtalsaure oxydieren. Die Phtalsaure bildet in reinem Zustande farblose Kristalle, schwer loslich in kaltem HiO, leicht lOsiich in heissem H.O, Alkohol und Äther; Sch. P. 213*. Doch wird sie nur selten gereinigt, vielmehr meistens gleich rph in ihr A n h y d r i d übergeführt: Beim Erhitzen Ober ihren Schmelzpunkt bildet die CO Phtalsaure ein i n n e r e s A n h y d r i d der Konstitution C « H « < q q > 0 . Dieses, das P h t a l s a u r e a n h y d r i d , bildet sehr lange nadelartige Prismen von charakteristischem Geruch; Sch. P. 128°; S. P. 277°, doch sublimiert es schon weit unter letzterer Temperatur. Beim Kochen mit HiO geht es wieder in Phtalsaure über. Meistens kommt nur das Phtalsaureanhydrid in den Handel; es geht dort unter der Bezeichnung „Phtalsaure". Es dient zur Darstellung von P y r o n i n f a r b s t o f f e n (s. d.). Auch die T e t r a c h l o r p h t a l s a m e C«C1.(C0,H), ist von Wichtigkeit. PrtUTnnvi Bildet die Phtalslore de* Handels (d. h. Phtals&ureanhydrid) farblose Niddn, •erflBchtigt sie (ich ohne BOckitand, Ist aie in Benzol lSsLich und zeigt sie des richtiten Schmelzpunkt, so daif sie als genügend rein gelten. Zar quantitativen Bestimmung des Gehalts IBst man 1 g Phtalsture oder Phtalslureanhydld ib 20 ccm N-Natronlaoge und 20 ccm Wasser und titriert dann mit N-Salzslore. Ein ccm (er
Physostigmin — Pikrinsäure.
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zur Neutnllmtlon »erbrachten Noraallauge entspricht 0,08303 e Phtalalure bexw. 0,07102 S Fhtalslureuihydrld. Phtalsäure, roh (65 °/o) Phtalsäure, ehem. rein, krist Phtalsäure anhydrid, sublimiert
®/o kg Mk. 120,00 1 „ » °/o » » 140,00
Phtalsäure: Fuerst Bro«. & Co., New York, Koa. ! o . ( Stose Btreet («. IM-Ank. 8. 13).
P h y s o s t i g m i n (Eserin). CuHnNaO» Alkaloid d e r K a l a b a r b o h n e n (Phyaostigma venenosam); wegen der leichten Zersetzllchkeit des Alkaloids muss man bei der Darstellung sehr sorgfaltig verfahren. Man extrahiert die zerkleinerten Bohnen mit 85 %igem Alkohol, dunstet die Auszüge im Vakuum ein und entzieht dem wässfcrigfen Teil des Extrakts nach Zusatz von NaHCOi das Alkaloid durch Ausschütteln mit Äther. Letzterem wiederum entzieht man es durch verd. HjSO». Weisse glänzende Blattchen vom Sch. P. 102—103° C., schwerlöslich in HsO, leichtlöslich in Alkohol, Äther und CHC1«. Sehr giftiges Alkaloid, das in Form seiner Salze medizinisch verwendet wird, und zwar innerlich oder subcutan zu 0,0005—0,001 g ein- bis dreimal täglich bei Epilepsie und Tetanus. Ausserlich verwendet man es in 2 %iger Lösung zum Einträufeln ins Auge wegen seiner püpillenverengenden Wirkung. M. D. p. dos. 0,001 g, M. D. p. die 0,003 g. Physostigminitm puriss. crist. „ salicylic. "crist., D. A. IV „ sulfuric. alb., D. A. IV
l g Mk. 3,50 1 g „ 2,50 1 g „ 2,50
P h y t i n = Calci um-Magnesiumdoppelsalz der Anhydrooxymethylendiphosphorsäure. Nach dem Franz. P a t 318 311. und Zusätzpatent gewinnt man diese Saure aus vegetabilischem Material, wie aus Ölkuchen, Knollen, Wurzeln u. s. w. Das Phytin ist eine assimilierbare Phosphorverbindung mit 22,8 % P ; es soll als gutes Anregungsmittel medizinisch überall da verordnet werden, wo es auf die Hebung der Körperkrafte ankommt. Phytin in Sehachteln mit 40 Kapseln (je 0,25 g)
Mk. 2,PO
P i g m e n t p a p i e r siebe „ P h o t o g r a p h i s c h e P a p i e r e " . F i k n o m e t e r (Pyknometer) siehe „ M e s s g e f ä s s e " . P i k r a t p t i l v o r siehe „ S c h i e s s p u l v e r " . P i k r i n s ä u r e (Trinltrqphenol; Acidum picrinicum). CtHi. OH(NOi)i. Konstitution OH : NO»: NO» : NO» = 1 : 2 : 4 : 6 . Man erhalt es durch Nitrieren von Phenol (oder auch von sulfophenolsaurem Natrium). Für den Prozess existieren verschiedene Vorschriften; die Einzelheiten sind Geheimnisse der betreffenden Firmen. Man mischt z. B. gleiche Teile gereinigtes kristallisiertes Phenol (Sch. P. 40°) und konz. H>SO« (sp. O. 1,84) und erwärmt das Qemenge durch Dampf auf 100°. In die so entstandene, durch Rührwerk bewegte Phenolsulfosaure lässt jnaa konz. HNOa einfliessen. Arbeitet man in Steingutgefassen ohne Rühiwerk, so bringt man in diese die konz. HNOi und lässt die Phenolsulfosaure nach Verdünnen mit 2 T. H>0 in die HNOi einlaufen. Andere Fabriken verfahren wiedei1 so, dass sie die reine Karbolsaure in tönernen Retorten durch indirekten Dampf schmelzen und nun die Nitriersäure, d. h. ein Säuregemisch von HNOi mit HjSO« in wechselndem Verhältnis (vgl. den Artikel „ N i t r i e r e n"), zufliessen lassen. Nach Beendigung der Reaktion erhalt man beim Erkalten die Rohpikrinsäure als feste Kristallmasse. Man schmilzt sie, lasst sie in grosse, mit HjO gefüllte Bottiche fliessen und wascht sie zur Entfernung aller HiSO» gründlich mit kaltem HjO aus. Dann schleudert man sie aus, schmilzt wieder und lasst sie durch Rinnen in kaltes H«0 fliessen, wo sie durch die plötzliche Abkühlung in gelben Kristallblattern erstarrt. Man lasst dann das Wasser wieder ab, entfernt die Reste durch Zentrifugieren und trocknet die Pikrinsäure bei 40—60°. Will man sie vollständig rein erhalten, so führt man sie mit Na>COi in das Pikrinsäure Natrium (Natriumpikrat, Trinitrophenol-
Pikrinsäure.
872
n a t r i o m ) C«H 2 . 0 N a ( N 0 2 ) 3 über, kristallisiert dieses um und zersetzt es dann mit H„SO» oder NaHS0 4 . Nach dem D. R. P. 125 096 benutzt man als Ausgangsmaterial für die Darstellung der Pikrinsäure A n i l i n , dessen Marktpreis nicht solchen Schwankungen unterworfen ist wie der des Phenols. Das Anilin wird zunächst in Sulfanilsäure und diese weiter mittels salpetriger Säure in Diazobenzolsulfosäure umgewandelt, deren Uberführung in Pikrinsäure bereits beim Behandeln mit der theoretischen Menge Salpetersäure bei gelindem Erwärmen ganz glatt erfolgt. Das Franz. Pat. 345 441 bezweckt die Darstellung von Pikrinsäure in der Kälte: 100 T. H N 0 3 (sp. G. 1,4) werden mit 30 T. denaturiertem Sprit gemischt und dann unter gutem Umrühren mit 20 T. Rohphenol versetzt. Ist die Nitrierung beendet, so giesst man das Reaktionsprodukt in heisses H 2 0 und trennt nach dem Erkalten die ausgeschiedene Pikrinsäure in bekannter Weise von der Mutterlauge. •— Die Ausbeute soll gut sein, doch geht der verwendete Alkohol durch Oxydation verloren, was entschieden ein erheblicher Nachteil gegenüber dem üblichen Verfahren ist. Reine Pikrinsäure bildet blassgelbe, bitter schmeckende Kristallblätter, die in kaltem H 2 0 schwer, in heissem leichter löslich, in Alkohol und Äther leicht löslich sind; Sch. P. 122,5°. Angezündet brennt sie ohne zu explodieren, doch wird sie durch Knallquecksilber im geschlossenen Raum zur Expilosion gebracht; sie ist giftig. Geschmolzene Pikrinsäure wird als Füllmaterial für Granaten benutzt und ist unter den Namen L y d d i t und M e l i n i t bekannt; sie äussert ausserordentliche Sprengwirkungen. Wichtig sind einige Salze der P i k r i n s ä u r e , welche die Grundlage einer besonderen Art rauchschwacher Pulver, der sogenannten P i k r a t p u 1 v e r , bilden (s. unter ,,S c h i e s s p u l v e r"). Man benutzt die Pikrinsäure zur Anfertigung von Schiess- und Sprengstoffen, als Farbstoff (siehe „ N i t r o f a r b s t o f f e") sowie zur Darstellung verschiedener organischer Verbindungen. P r ü f n n g t Zunächst ermittelt man den G e h a l t an Pikrinsäure; es geschieht dies am besten durch Bestimmung des Stickstoffgehaltes, welcher 18,34 °/ n sein soll. Die Stickstoffbestimmung führt man nach K j e l d a h l auB. Sehr wichtig ist ferner die Bestimmung des Sch. P., die nach einer der gewöhnlichen Methoden ausgeführt wird. Weiter kommt die Bestimmung der F e u c h t i g k e i t , der M i n e r a l b e s t a n d t e i l e (durch Verbrennen in offener Schale) und der S c h w e f e l s ä u r e in Betracht; den Gehalt an letzterer ermittelt man durch sorgfältiges Waschen mit Wasser und Titrieren. Man kocht 10 g Pikrinsäure in 150 ccm H 2 0 zehn Minuten lang nnd wägt den filtrierten und bei 70° getrockneten Rückstand als U n l ö s l i c h e s . Gute Pikrinsäure soll nicht mehr als 0,3 % Feuchtigkeit, 0,3 % Mineralbestandteile, 0,2 % freie und kombinierte Schwefelsäure sowie 0,2 °/„ unlösliche Beatandteile enthalten. Pikrinsäure, dopp. raff, krist. ( 9 9 — 1 0 0 ° / o ) „ „ „ „ für Sprengzwecke „ ehem. rein, krist
°/o kg Mk. 2 6 0 , 0 0 °/o „ „ 265,00 1 „ „ 4,75
K o c h g e f ä s s e aus S t e i n z e u g zur D a r s t e l l u n g von P i k r i n s ä u r e ; Deckel für Wasserverschluss eingerichtet oder aufgeschliffen. Inhalt Lichte Weite „ Tiefe „ . „ des Stutzens Preis des kompl. Gefässes
. .
. . . . . . . .
? . .
300 700 920 390 100 60
4 00 750 1030 430 110 90
500 800 1130 460 120 110
600 850 1200 490 130 155
8 0 0 ). 950 mm. 1290 » 540 » 150 n 200 M k .
Pikrinsäure: Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street (e. Ins.-Anh. S. 18). Königswaiter & Ebell, Linden vor Hannover.
| Lehmann & Voss, Hamburg. Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-Aktien-Gesell| Schaft, Zentral-Bureau, Berlin W. 9.
Apparate aus Metall zur Herstellung von Pikrinsäure baut: J . L. C. Eckelt, Berlin N. 20.
Pikrinsäureapparate aus Steinzeug: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 23.
Pillenmaschinen — Pinatypie.
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Pikrinsänresprengladungen:
Deutacbe Sprengstoff-J--G., Hamburg.
PIKRINSÄURE. L e h m a n n
ft
V o o o ,
H a m b u r g »
PUleninaaölilnen. P i l l e n - M a s c h i n e n , einfache mit 3 0 bezw. 2 5 Rillen zu Pillen ä 0,06, 0,12, 0,18, 0,24 g schwer: a) Von Buchsbaumholz Stück M k . 6 , 0 0 b) „ Hartgummi „ 5,50 n D o p p e l t e , mit 30 bezw. 2 5 Rillen zu 0,06 und 0,13, 0,12 und 0 , 1 8 g schweren Pillen: a) Von Eisen poliert : „ 8,00 b) „ Hartgummi • „ „ 9,00 P i l l e n - R o l l e r zum Rundmachen der Pillen zu 0,06 und 0,12 g schweren Pillen „ „ 0,50 D e r s e l b e mit Stellschraube zum Ausrollen kleiner und grosser Pillen „ „ 1,25 P i l l e n s i e b e von Horn mit Griff, Durchm. 1 0 cm „ „ 1,75 P i l | e n t e l l e r yon Horn, Durchm. 1 2 cm „ „ 1,50 P i l l e n k a p s e l n von Horn, zum Versilbern der Pillen: Durchm. 6 7 cm. Stück . 1,50 1,80 Mk.
Pillen:
C, F. Asche & Co., Hamburg L
| a H. Burk, Stuttgart («. In».-AnE. 8. 18).
Pillenmaschinen:
Karl Seemann, Berlin N. 54, Bosenthalerstr. 40/41. I Warmbrunn, Quilitz & Co., I Haideatr. U/tt (ß. las.).
Pilok&rpln
(Pilocarpinum).
CuHuNtO*
Alkaloid,
Berlin
NW.,
das ajts
den
J a b o r a n d i b i a t t e r n (Folia Jaborandi; Folia PÜocarpi) gewonnen wird.
Die freie Base bildet einen dicken farblosen Sirup. Man benutzt das Pilokarpin medizinisch in Form seiner Salze, und zwar seiner energischen schweiss-und speicheltreibenden Eigenschaften wegen, ferner auch äussert ich in der Augenheilkunde. M. D. p. dos 0,02 g, M. D. p. die 0,04 g. Pilocarpinum pur. (sirupförmig) „ in Form seiner Salze
l g Mk. 1,50 l g „ 1,00
P i n a c h r o m i e siehe „P i n a t y p i e". P i n a k o l siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n " . P i n a t y p i e (Pinachromie). Verfahren der Farbenphotographie, das von Dr. K ö n i g erfunden ist. Man nimmt je ein Negativ durch ein Blaufilter, Griinfilter und Rotfilter auf; von ihnen werden entsprechende Diapositive angefertigt. Von diesen Diapositiven kopiert man nun die sogenannten D r u c k p l a t t e n (Gelatineplatten), die zuvor mit Chromat sensibilisiert werden; das Kopieren geschieht mit Hilfe des Photometers. Aus der fertig belichteten Druckplatte wascht man das unzersetzte Chromsalz mit Wasser aus, worauf die eigentliche Herstellung der farbigen Teilbilder beginnt: Die gut ausgewaschene Druckplatte, die dem Rotfilter-Negativ entspricht, wird in einer besonders zusammengesetzten blauen FarblOsung gebadet. Dann quetscht man ein Stück Übertragungspapier auf die Druckplatte und zieht es nach 15 Minuten wieder ab* wobei das Blaubild auf dem Papier haftet., Die Druckplatte wird dann aufs neue in der FarblOsung gebadet und das Blaubild in gleicher Weise auf Übertragungspapier abgezogen; so lassen sich beliebig viele Kopien machen.
Pinen —
874
Piperonal.
In derselben Weise badet man die dem Grünfilter-Negativ entsprechende Druckplatte in einem r o t e n Farbbad und quetscht nun ein Blaubild darauf, wobei sich genaue Deckung der Konturen leicht erzielen lässt. Zieht man dann das Übertragungspapier wieder ab, so hat man das Bild schon in zwei Grundfarben vor sich. Die Druckplatte kann auch hier beliebig oft zum Baden und Abziehen dienen. Endlich wird die dem Blaufilter-Negativ entsprechende Druckplatte in einem gelbem Farbbade behandelt, worauf man das doppelfarbige Bild aufquetscht; nach dem Abziehen zeigt sich das Bild vollkommen naturfarbig. Auch die dritte Platte kann beliebig oft gebadet und abgezogen werden. Die Pinatypie-Bilder sind sehr lichtecht; um diese Echtheit zu erhöhen und die Gelatineschicht zu härten, werden die Kopien zum Schluss noch mit einer besonderen Fixator-Lösung behandelt. Über die bei der Pinatypie verwendeten Farbenfilter siehe den Artikel „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n " (No. V. Farbenfilter). P i n e n siehe „ T e r p e n e " . P i n k siehe „ Z i n n f a r b e n". P i n k - c o l o u r siehe „ Z i n n f a r b e n " . P i n k s a l z siehe „Z i n n b e i z e n " und „Z i n n v e r b i n d u n g e n". P i n o l i n (Harzspiritus) siehe „ H a r z ö l e " . PH PH M a n P i p e r a z i n = Diäthylendiamin. h n < c h ! C H a - > N H ' 8ewinnt es durch Einwirkung von NHS auf Äthylenchlorid. Weisser kristallinischer Körper vom Sch. P. 104°; leicht löslich in H 2 0 . Wegen seiner harnsäurelösenden Wirkung wird es bei Gicht, Blasensteinen u. s. w. verordnet. Dosis 1,0—1,5 g, zweimal täglich (morgens und nachmittags), und zwar jede Dosis in einer Flasche alkal. Wassers (Apollinaris, Selters u. s. w.) gelöst. Piperazin
D Mk.
3,20
P i p e r a z i n u m c h i n i c u m siehe „ S i d o n a 1". P i p e r i n . CitHi»N03. Alkaloid des Pfeffers. Zur Darstellung extrahiert man grob gepulverten weissen Pfeffer mit 90 %igem Alkohol, behandelt den beim Verjagen des Alkohols verbleibenden Rückstand mit schwacher Natronlauge, wäscht das hierbei unlöslich zurückbleibende Rohpiperin mit H S O und kristallisiert es aus heissem Alkohol unter Zusatz von Tierkohle um. Farblose oder schwachgelbliche, glänzende, geruchlose Kristalle, unlöslich in H 2 0, schwerlöslich in kaltem, leichtlöslich in heissem Alkohol. Piperin, rein krist
D M k . 0 , 9 0 ; H Mk. 7 , 7 0 ; 1 kg Mk. 7 0 , 0 0
P i p e r o n a l (Heliotropin). Dieser ausserordentlich ist der Methylenäther des Protokatechualdehyds:
wichtige
Riechstoff
Früher ging man bei der Darstellung vom Pfeffer aus: Grob gepulverter Pfeffer wurde mit Alkohol extrahiert und das Extrakt nach Abdunsten des Alkohols mit KOH behandelt, wodurch man als Rückstand das Alkaloid P i p e r i n erhält. Beim Kochen mit alkoholischer Kalilauge spaltet sich das Piperin in Piperidin und Piperinsäure; letzterer kommt die Konstitution CeH3^U>CHi X C H : CH . CH : CH . CO H ä zu. Das K-Salz dieser Säure ist das Ausgangsmaterial für die Piperonaldarstellung. Man oxydiert es mit KMnO« und unterwirft das Gemisch der Destillation mit Wasserdampf, wobei das Piperonal Uberdestilliert. Aus dem Destillat erhält man es durch Ausschütteln mit Äther.
Pipetten —
Plastische
875
Massen.
Jetzt stellt man das Heliotropin ausschliesslich aus dem S a f r o 1 C.H3(C,H 6 )(O s CH 3 ) dar. Das S a f r o l (s. d.) ist der Hauptbestandteil des Kampferöls, woraus es gewonnen wird. Durch andauerndes Erhitzen mit alkoholischem Kali oder Natriumäthylat führt man das Safrol in das isomere / C H : CH . CHj (1) I s o s a f r o l CeH3c~0^PU (3), eine anisähnlich riechende Flüssigkeit, über. 5 T . Isosafrol werden mit einer Lösung aus 25 T . K 2 Cr 2 07, 38 T. H2SO» und 80 T . H 2 0 bei nicht über 60° behandelt; durch Oxydation bildet sich hierbei Piperonal. Man destilliert mit Wasserdampf und extrahiert das Destillat mit Äther. Nach Verdunsten des Äthers bleibt Roh-Piperonal, das durch Schütteln der ätherischen Lösung mit konz. NaHS0 3 -Lösung gereinigt wird. Farblose, glänzende Kristalle von starkem und angenehmem Heliotropgeruch. Sch. P. 37°; S. P. 263°. Löslich in 500—600 T. kalt. HsO, leichter in sied. H 2 0, leicht in Alkohol und in Äther. In der Parfümerie findet es weitgehende Verwendung. H e l i o t r o p i n , krist „ „
1 kg M k . 1 4 , 0 0
„ bei 1 0 kg „ extra rein amorph
1 1 1
„ „ „
„ „ ,,
13,50 28,00 28,00
P i p e t t e n siehe „ M e s s g e f ä s s e " .
Pissoir-Öle:
Chem.
Fabr.
Flörsheim,
Dr.
H.
Noerdlinger,
Flörsheim a. M.
P i x siehe „P e c h". P i x b u r g u n d i c a siehe „ F i c h t e n h a r z". P l a n t a r i n siehe „ A p p r e t u r m i t t e 1". P l a s m o n = Kaseinnatrium. Nährpräparat, feuchtem Kasein mit Natriumbikarbonat erhalten. Plasmon
durch
Vermischen H Mk.
von 0,60
P l a s t i s c h e Massen. Nach dem D. R. P. 140 552 erzeugt man Massen, die längere Zeit weich und plastisch bleiben und sich dann nach dem Hartwerden wie Holz bearbeiten, also drechseln, drehen u. s. w. lassen, auf folgende Weise: Es ist bekannt, dass man durch Wechselwirkung zwischen Phenolen und Aldehyden bei Gegenwart von Säure und bei höherer Temperatur harzartige Kondensationsprodukte erhält, doch haben diese Massen wegen ihrer Sprödigkeit bisher keine Verwendung gefunden. Nach dem vorliegenden D. R. P. wird die namentlich durch Kondensation von Phenol mit Formaldehyd hergestellte spröde und undurchsichtige Masse in einem geeigneten Lösungsmittel (Azeton, Alkohol, Glyzerin u. a. m.) gelöst, dann event. in Formen gegossen, eingedickt und getrocknet, wodurch die Masse durchsichtig, plastisch und elastisch wird. Zur Erhöhung der Härte kann man das Produkt in einem Gemisch von Formaldehyd und Glyzerin lösen, während man zur Erhöhung der Plastizität der fertigen Masse Kampfer, Kautschuk, Glyzerin u. dgl. zusetzen kann. Nach dem D. R. P. 144 162 erzeugt man plastische Massen aus fein gemahlenem Asbest oder Glimmer unter Zusatz von Aluminiumsulfat und AgarAgarlösung. — Das D. R. P. 145 251 will plastische Massen aus Torf und andern Faserstoffen dadurch herstellen, dass man diesen Teer oder Gemenge von ö l und Harz unter Druck einpresst und nach Bedarf die Bindemittel dann durch Oxydationsmittel in den festen Zustand überführt. — Nach dem D. R. P. 147 994 stellt man plastische Massen aus Kasein her, und zwar behandelt man zur Erzeugung der erforderlichen Plastizität das getrocknete Kasein vor dem Pressen nicht mit reinem Wasser sondern mit einer sehr verdünnten Säure (namentlich Essigsäure). Das D. R. P. 156 536 behandelt die Herstellung von plastischen Massen aus dem Bast des Affenbrotbaums, indem man den Bast durch Kochen mit
876,
Plastrotyl — Platin.
Alkali in eine breiige Masse verwandelt, die sich in Formen giessen und pressen lässt und nach dem Trocknen eine steinharte Masse bildet. Nach dem D. R. P. 158 364 wird pulverisierter Schiefer unter Zusatz von CaCO» mit Wasserglas und Harzseife gemischt, die Masse in Formen gepresst, dann getrocknet und schliesslich gebrannt. Die D. R. P. 158 496 und 159 193 umgreifen ein Verfahren, aus plastischen Tonen durch Zusatz von Soda, Natronlauge, Ammoniak, Pottasche Wasserglas,. Melasse, Seife u. dgl. eine gussfähige Masse herzustellen. Die Patentliteratur Ist auf dem Gebiete der plastischen Massen neuerdings so angeschwollen, dass ein Eingehen auf alle neuen Verfahren unmöglich erscheint; wir begnügen uns daher mit blosser Nennung der wichtigeren Palente: Bei der Gewinnung plastischer Massen gehen von K a s e i n aus die D.R. P. 174 877, 185 240, 185 241, 186 388 und das Franz. Pat. 368 704. Das D. R. P. 187 479 geht von k o a g u l i e r t e m Blut aus; D. R. P. 178 645 von T o r f; D. R. P. 179 833 von K n o c h e n f a s e r n; die D. R. P. 174 123 sowie 186 280 von M a g n e s i u m v e r b i n d u n g e n . Das Franz. Pat. 370 490 mischt F a s e r s t o f f e mit ö l e n , F e t t e n , T e e r u. s. w. und behandelt das Gemisch dann in eigenartiger Weise, wahrend das Franz. Pat. 372 584 plastische Massen durch Verarbeiten von L e d e r , S ä g e m e h l , K o r k , W o l l e und Z e l l u l o s e miteinander herstellen will. Weiter vgl. über plastische Massen die Artikel „G a 1 a 1 i t h", „ Z e l l u l o i d " , „ S t e i n e , k ü n s t l i c h e " , ,,H o l z m a s s e", „ S t e i n g u t " , „ P o r z e l l a n " , „ S t e i n z e u g " , „ T ö p f e r w a r e n " und „ Z i e g e l " . Farben für plastische Massen: 8. H. Cohn, Farbenfabriken, Berlin S., Kottbuser Damm TO.
Plastrotyl siehe „T r i n i t r o t o 1 u o 1". Platin. Pt. A. G. = 194,8. Nur selten wird es rein gefunden; es findet sich in metallischem Zustande in Gestalt von feinen Körnern in aufgeschwemmten Sandlagern, sogenannten S e i f e n , fast ausschliesslich am Ural. Man unterscheidet in der Qualität drei Sorten P1 a t i nfer z , und zwar enthält No. 1 etwa 85 % Pt, No. 2 etwa 82 % Pt und No. 3 rund 75 % Pt. Ausserdem sind in dem Platinerz die sonstigen P1 a t i n m e t a 11 e (s. d.) vorhanden. Die Gesamtausbeute an Pt im Ural beträgt jährlich nur etwa 7000 kg; an dieser Produktion ist die Tätigkeit von 15 000—20 000 Personen beteiligt. Das Verwaschen der Seife zur Gewinnung der Platinerzkörner geschieht zunächst auf Siebtrommeln oder in Rührbottichen, dann auf geneigten hölzernen Herden. Die weitere Verarbeitung des Platinerzes geschieht jetzt Fast ausnahmslos auf n a s s e m Wege; es sind sehr verschiedene Verfahren in Anwendung, die sich alle den Trennungsmethoden der analytischen Chemie anschllessen. Meistens digeriert man das Platinerz mit K ö n i g s w a s s e r (s. d.), nachdem man letzteres mit 2 T. HjO verdünnt hat, und zwar nimmt man die Digestion zur Erhöhung der Wirkung unter 35—40 mm Wasserdruck vor. Die erhaltene filtrierte LOsung dampft man zur Trockne und erhitzt den' Rückstand auf 125* C.; hierbei werden die Chloride des Iridiums und des Palladiums ( v o r denen des Pt) zu Chlorür reduziert. Nimmt man nun den Rückstand mit HsO auf und säuert mit HCl an, so fällt auf Zusatz von NH«C1 reines Ammoniumplatinchlorid (Platinsalmiak) (NH«)iPtCl« aus, während die Chlorüre von Ir und Pd keine schwer loslichen Doppelsalze bilden; erst beim Eindampfen der Mutterlaugen scheidet sich Iridiumsalmiak ab. Aus der schliesslich verbleibenden LOsung scheidet man den Rest der Platinmetalle durch Eisendrehspäne ab, extrahiert das noch ungelöste Eisen mit HCl, filtriert die gefällten Platinmetalle ab und lOst sie wieder in Königswasser. So scheidet man allmählich die einzelnen Platfnmetalle voneinander, während man aus dem zuerst gefällten reinen Platinsalmiak beim Glühen P l a t i n s c h w a m m erhält; letzterer wird zusammengepresst und in Kalktiegeln im K n a l l g a s g e b l ä s e (siehe unter „K n a 11 g a s") eingeschmolzen. Das flüssige reine Platinmetall giesst man gewöhnlich in Barren von 3—5 kg; die Platinbarren werden mittels Fallwerks
Platinasbest
877
oder Dampfhammers ausgeschmiedet und dann zu dicken Blechen, oder Drahten verarbeitet. Dichtes Platin ist ein silber- bis zinnweisses, sehr dehnbares und festes Edelmetall, weicher als Kupfer, von relativ gerinKeft LeitttngSverthögen für Warme und Elektrizität. Zusammengeschmolzenes Pt hat das sp. O. (bei 18*) = 21,48. Bei heller Weissglut wird es welch und schwüissbar, um bei noch höhere Temp. zu schmelzen. Nach neuen Versuchen von N e r n s t und v. W a r t e n b e r g ist der Sch. P. 1744*. Durch Erhitzen von Platlnsalmiak erhalt man das Pt In grauer, fockerer, schwammiger Form ^ P l a t i n s c h w a m m ; das noch feiner - zäHeifte P l a t i n s c h w a r z (Platinm o h r ) entsteht bei Ausfallung des Metalls durch organische Reduktionsmittel sowie durch Zink. Platinschwamm und Platisschwarz haben die Fähigkeit, ausserordentlich grosse Mengen von Oasen, namentlich O, zu kondensieren. Auch l ö s l i c h e s oder vielmehr k o l l o i d a l e s Platin (vgl. den Artikel „ K o l l o i d a l e M e t a l l e " ) hat mah dargestellt, und zwar eitsteht diese als P l a t i n h y d r o s o l bezeichnete Modifikation, wenn eine Losuüg von PtCU (1 :1500) bei gewöhnliche? Temp. mit einigen Tropfen stark verdünnter HydrazinhydratlOsung versetzt wird. Die so erhaltene Platinlösung wird durch Dialyse gereinigt und bildet dann eine schwarz bis braun gefärbte Flüssigkeit. Noch besser losend wirkt das Hydrazinhydrat, wenn gleichzeitig Alkalisalze der L y s a 1 b i n s 3 u r e und P r o f a l ' b l n s a u r t e (s- 1
Mk.
52,00
»
r
57,00
y n
» r
54,00 75,00
Pottasche: Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone I C. Erdmann, Leipzig-Lindenau. Street (s. Inu.-Anh. S. 13). |
Pottascheöfen: Willy
Manger, Dresden-A. 18 (s. Ins -Anh. 8.18).
Einrichtungen zur Erzeugung von Pottasche: Dr. R. JUrgensen,
Prag-Zizkow.
Schlempekohlenöfen baut: Th.
Knösel,
Neustadt,
Westpr.
P r ä c i p i t a t siehe „ P r ä z i p i t a t " . P r ä p a r a t e n g l ä s e r siehe „ Z y 1 i n d e r " . P r ä p a r l e r s a l z (Natriumstannat) siehe No. 40 unter ..Natriumv e r b i n d u n g e n". P r a s e o d y m siehe „ D i d y m " . P r ä z i p i t a t . R o t e r P. = Q u e c k s i l b e r o x y d ; w e i s s e r P . = M e r k u r i a m m o n i u m C h l o r i d ; beide siehe unter „ Q u e c k s i l b e r v e r b i n d u n g e n". Pressen. I. Kleinere hydraulische Pressen. Durchmesser des Kolbens
75 75 100 100 II. V e r t i k a l e
Spannung bis Atm.
Durchmesser des Presstopfes
Kolbendruck in kg maximal
Preis der Presse mit Manometer
100 100 125 125
13 000 26 000 23 000 46000
220 310 285 400
300 600 300 600 hydraulische Pressen,
Mk,
m i t ' a m Presszylinder montiertem hydraulischem
894
Pressen. Sie werden für einen Druck im Presszylinder bis zu
Durchm. des PresstiempeU
Hab des PltMstempels
Länge des Presstischet
Breite dei Presstisches
Entfernung zwischea Presskopf u. Presstisch
200 200 250 250 300 300
300 300 400 400 506 500
400 400 450 450 500 500
400 400 450 450 500 500
400 8on 500 1000 600 1200
Anzahl der Pressbleche
Pumpwerk für Handbetrieb. 300 Atm. geliefert:
Gewicht der kompL Presse ia kg
Preis der Presse in Mit
7 14 e 18 10 22
1900 2000 2850 3000 3850 4100
1100 1150 ^ O 1425 170«» 1800
Durchm. des Press-Stempels
Hub des Pressitempels
Länge des Presstisches
250 250 300 300 325 325 350 370 460 460 500 500
400 400 500 500 650 650 800 850 500 500 800 800
450 450 500 500 600 600 600 630 915 710 1250 1250
Breite des Entfernung zwischen PressPresskopf tisches u. Press luch 450 450 500 500 600 600 600 630 915 710 1250 1250
Zu letzteren Pressen kosten hydraulische und Riemenbetrieb Dieselben mit Dampibetrieb
500 1000 600 1200 800 1200 1200 1400 1000 1500 2000 3000 Pumpwerke
Anzahl der Pretsbleche
III. Vertikale h y d r a u l i s c h e P r e s s e n ohne P u m p w e r k e . Gewicht der kompl. Presse in kg
Preis der Presse in Mk.
9 18 10 22 14 22 22 24 18 26 35 50
2800 2900 3700 3900 4500 4700 5400 5800 9500 10000 24200 25600
1200 1250 1400 1475 1800 1850 2160 2380 3900 4100 9700 10000
mit
Hand£Mk.
175 —4000 1350—4000
Schwere hydraulische Pressen, P r e s s p u m p w e r k e und Akkumulatoren: Krupp Aktiengesellschaft Gruaonwerk, Magdeburg-Buckau. IV. Hydraulische P r e s s e n f ü r ÖlfrOohte. Siehe den Artikel „ Ö l p r e s s e n " . Hydraulische Pressen: Brinck 4 Hübner, Mannheim. | Wegelin 4 Hühner, A.-G., Halle a. S. (s. Iu.). Hydraulische Seiher-Pressanlagen: Fried. Krupp Aktiengesellschaft Grusonwerk, Magdeburg-Buckau. V. S p i n d e l p r e s s e n mit gelochtem Presszylinder aus verzinntem'Kupferblech: Inhalt des Presszylinders . . 1 2 4 " 6 (110 20 L Ganzer Druck . . . . ca. 3000 3500 4500 6000 8000 10000 kg. Mit Hebel, ohne Traggesteil 45,00 60,00 75,00 85,00 100,00 1 3 5 , 0 0 Nk. „ „ mit „ — — — — 130,00 170,00 „ Fried.
VI. KrKnter-, U n k t n r e n - n i d D e k o k t p r e s s e n mit etwa 5 0 kgTiettodruck pro q.-m Pressfläche, mit feststehendem Stahlbügel Und ohne Mantel, nur geeignet fär Materialien, bei denen die Flüssigkeit unter verhältnismässig leichtem Druck abfliesst: Durchm. des Pressbehälters . 125 150 195 2 5 0 nro. Höhe . 130 180 200 250 , • Inhalt . 1,5 3 6 12 1. Gesamt-Nettodruck . . . . 9000 16000 25000 40000 kj. Preis 70,50 84,00 126,00 1 J 215,00 Nk. D i e s e l b e n mit drehbar. Stahlbttgel und Mantel z. Behälter 79,00 95,00 136,00 T? 226,00 ,
895
• Pressgaslicht — Probierkunst.
VII. Hebelpreuwerke mit kontinuierlich wirkendem Doppeldruckwerk und mit besonders konstruiertem Schnellpresskorb, zur Saftgewinnung für die chemischc Industrie, Nahrungsmittel-, öl-, Leim-, Hefenindustrie u. s. w.: Inhalt des Korbes
Durchmeisei
ca. tater
der Spindel ca. mm
30 50 90 140 250 400 630
50 50 55 65 75 80 90
des Korbes ca. cm 40 45 55 66 77 90 105
Höhe des Kolbes
Gericht der Prem
Prei»
ca. cm
ca. k r
Mk.
30 40 45 50 65 80 90
90 120 250 335 500 750 4000
100.00 125.00 176,00 225,00 290,00 400,00 560,00
VIII. Spindelpressen für Dampfheizung zum Auspressen öliger Substanzen, namentlich zum Auspressen des „Swintcr" der Wollwäschereien. Der eiserne Kasten misst im Lichten 1030 mm breit, 1030 mm tief und 1600 mm hoch ; der Maximaldruck beträgt ca. 14000 kg, der Dampf tritt direkt in den Kasten; das ausgepresste Fett oder ö l fliesst durch eine Öffnung der Bodenplatte ab: Preis der kompl. Presse Mk. 1400,00 IX. Kleine Spindelpresse für Laboratorien, mit Porzellaneinsatz, namentlich zum Abpressen von Substanzen mit stark sauren und alkalischen Pressflüssigkeiten; Pressfläche 15,5 cm: Preis Mk. 150,00 Dazu Reserve-Porzellaneinsätze „ 30,00 Andere Pressen sind bei den ihrer Bestimmung entsprechenden Artikeln genannt, so findet man Obstpressen unter „ O b s t w e i n " ; Knetpressen unter „ S e i f e " ; Ziegelpressen unter „ Z i e g e l " u . s . w . F i l t e r p r e s s e n sind besonders erörtert. Pressen: Gustav CbriBt & Co., Berlin O., Blumenstr. M («. Ins,-Anh. 8. 22). P r e u g a s l i c h t s i e h e „ M i 11 e n i u m 1 i c h t " . P r e s a h e f e siehe „H e f e". P r e u k o h l e n siehe „ B r i k e t t s". P r e u l l n f f e (Gepresste Rübenschnitzel) siehe „ F u t t e r s t o f f e " . P r e s s l a f t f f a s siehe „L u f t g a s". P r e n s s l B O h b l a n siehe „ E i s e n f a r b e n " . Primulln. Teerfarbstoff siehe „ T h i o b e n z e n y l f a r b s t o f f e f ' ; vgl. a u c h dem Artikel „ I n g r a i n f a r b e n " . Probenetamer. P r o b e s t e c h e r filr Melasse, zur Entnahme von Proben filr Analyse u. s. w. Mk. 20,00 Dieselben nach B ö c k m a n n zur Entnahme von Durchschnittsproben f e s t e r Substanzen aus Fässern 13,75 Problerknnst. P r o b i e r g e r ä t s c h a f t e n : A n s i e d e s c h e r b e n von Schamotte: Äusserer Durchmesser . . 54 56 58 63 68 84 mm. 100 Stück 2,80 2,80 2,80 3,50 5,00 Mk. 3,00 A u s g i e s s b l e c h e von Kupfer: Mit 6 12 16 20 Vertiefungen. Stück 6,50 10,50 13,00 15,00 Mk. G o l d g l ü h t i e g e l , 25 mm hoch, 27 mm breit 10 Stück Mk. 2,00 33 „ „ 33 „ 10 „ „ 2,60 G o l d k o c h k ö l b c h e n von weissem Glase 10 „ „ 2,25 „ von böhm. Glase 10 „ „ 6,50
896
Probierkunst.
G o l d p r o b e n k o c h a p p a r a t mit Bunsenschen Brennern mit 6 8 10 12 16 20 Flammen 52,00 70,00 86,00 103,00 138,00 172,00 Mk. ohne Kasten 78,00 105,00 132,00 158,00 210,00 264,00 „ mit braun gebeiztem K-aston mit Tonrohr. G o l d p r o b e n g l Q h a p p a r a t mit gleichzeitiger Gas- und Luftregulierung mit 6 10 12 Flammen inkl. Brett 52,00 86,00 103,00 Mk. G o l d p r o b e n t a f e l nach G o l d s c h m i d t Stück Mk. 10,00 K a p e l l e n von Holz- und Knochenasche: a) Zur Feinprobe 30 mm oberer Durchm 100 ,. 1,50 b) Zur Silberprobe 38—44 mm oberer Durchm 100 P ,. .">,50 K a p e l l e n von reiner Knochenasche, rein weiss: Oberer Durchm. . . 22 24 27 30 35 38 41 51 mm 100 Stück . . . . 3,00 3,75 4,50 4,75 6,75 8,50 13,50 18,00 Mk. K a p e l l e n f o r m e n nach P l a t t n e r von Buchsbaumholz Stück Mk. 1,25 „ von Messing: Für Kapellen von . 30 40 mm Durchmesser. Stück 7,50 9,50 Mk. K a p e l l e n s t a t i v e nach P l a t t n e r „ 4,00 K ö l b c h e n von weissem Glase, nach P l a t t n e r : a) Kugel am geschlossenen Ende, 60 mm lang, 6 mm lichte Weite 10 .. .. 0,60 b) Ohne Kugel, 75 mm lang, 6 mm lichte Weite 10 r . 0,45 K o h l e n , künstliche, prismatisch geschnitten 10 r „ 1,20 „ Sprengkohlen, dünne runde Stangen 10 ,. 0,60 K o h l e n b o h r e r nach P l a t t n e r : a) Kleine, mit Stahlheft r p 1,40 b) Mittlere, mit Holzheft r 2,00 c) Grosse K o h l e n f o r m e n zu prismatischen Kohlen r 3,50 K o h l e n h a l t e r nach P l a t t n e r r 3,00 „ mit Platinblende und Ring r r 5,00 K o h l e n ö f e n mit Deckel fUr vorstehende Kohlenhalter . . . . r r 2,00 1,00 K o h l e n s ä g e n mit Heft, kleine « r r » n » grosse r 1,20 r Kohlenschälchen r1 0,35 Kohlentiegel T r 0,30 Kornbürsten r r 1,00 Kornzangen r n 1,30 P l a t i n b l e n d e n ftlr den Kohlenhalter V ca. r 1,60 P l a t i n d r a h t h a l t e r nach P l a t t n r r V 1,00 r P l a t i n k a p s e l zur Kohlenanalyse „ ca. r» 6,50 Plattnersche Spinne JJ >• 9,00 1,50 P r o b i e r b l e i , gekörnt kg n Stück n 0,75 P r o b i e r b l e i m a s s nach P l a t t n e r 1,25 Probierbleisieb „ „ Probiertutten, Bleitutten: Höhe 85 115 125 135 mm. Durchmesser . . . 50 55 70 80 „ 100 Stück . . . 6,50 6,75 8,50 10,00 Mk. Probiertutten, Eisentutten: Höhe 90 115 mm. Durchmesser . . . 45 65 „ 100 Stück . . . 8,50 16,50 Mk. S p a t e l von Stahl nach P l a t t n e r 1 Stück Mk.0,50 T o n z y l i n d e r als Halter für Ton- und Kohlentiegel 1 „ „ 0,35 Tonschälchen 10 r „ 0,30 T o n s c h ä l c h e n f o r m aus Buchsbaumholz 1 r „ 1,25
Propiolsäure — Proponal.
897
Tontiegel T o n t i e g e l f o r m von Messing
. 10 Stack Mk. 0,35 1 „ „ 9,00
Vgl. die Artikel „L ö t r o h r p r ü f u n g", „M u f f e 1 n" und „M u f f e 1 ö f e n". Probiergeratschaf ten: KSsigl. Sich». Tonvuentabrlk, Muldenhatten i. S. Proplols&nre. Handelsbezeichnung fOr die o-Nitrophenylpropiolsäure. CtH«(NO>)C:C.COjH. Zur Darstellung führt man Z1 m t s 3 u r e (s. d.) durch Einwirkung von Alkohol und konz. HiSO» in Zimtsaureathylester Ober und nitriert letzteren mittels der berechneten Menge Nitriersaure in der Kalte, wobei annähernd gleiche Mengen von o- und p-Nitrozimtsäureäthylester entstehen. Man erwärmt das Gemisch mit Alkohol und iasst dann auf 35—40° erkalten, wobei sich die p-Verbindung fast vollständig abscheidet, wahrend der gelöst bleibende o-Nitrozimtsaureester durch Abdestillieren des Alkohols isoliert werden kann. Man verseift ihn dann durch Erwarmen mit HiSO«, trocknet die. o-NUrozimJs3ure und fahrt sie durch die berechnete Menge flflssigen Broms in das D i b r ö m f d Ober: LSsst man dieses nun in wässriger Lösung mit köflz. Natronlauge (unter Vermeidung stärkerer Erwärmung) steheil, so erstarrt die Masse zu einem Brei von NaBr und o-nitrophenylproplolsaurem Na. Aus letzterem erhält man durch Zusatz verkannter Sauren o^Nitrophenylpropiolsaure in glänzenden Kriställchen, die min filtriert und auswascht. Die Substanz kommt als „Propiolsäure" in Form einer dünnen Paste (20 % Trockengehalt) in den Handel, wird aber Jetzt kaum mehr benutzt; früher diente sie ¿ür synthetischen Indigodarstellung. P r o p i o n s ä u r e . C H , . CHI. COJH. Entsteht beim Vergaren von Welzenkleie, auch bei der trocknen Destillation des Holzes, weshalb sie eini Bestandteil des rohen Holzessigs ist. Meistens stellt man sie durch Oxydation von normalem P r o p y l a l k o h o l (s. d.) mit CrO« dar. Sie blldeteine farblose, stark sauere, durchdringend essigartig riechende, mit HsQ, Alkohol und Äther mischbare Flüssigkeit vom sp. Q. 0,992 (bei 18*); S. P. 140*. Ihre Salze sind kristallisierbar und samtlich in H»0 löslich. Ihre Ester riechen obstartig und werden als F r u c h t a t h e r (s. d.) benutzt. Propionsäure
„
1 kg Mk. 20,00
ehem. rein
Propionsaurer Kalk, ehem. rein Propionsaares Natrium, ehem. rein Propionäther (Propionsäureäthylester) „ „ ehem. rein Propionsäureamylester „ cbem. rein (iso) „ „ ehem. rein Propionsäuremethylester „ ehem. rein
H Mk. 4,10; 1 „
H
„
6,00;
1 „ 1 „ 1 „ , . 1 „ H Mk. 7 , 5 0 ; 1 „ H lkg H 1 kg H Mk. 6,00; 1 „
„
„ „ „ „ „ „ „ „ „ „
37,00
50,00 25,00 15,00 35,00 60,00 10,00 20,00 15,00 20,00 55,00
C. Eraminn, Leipzig-Llndeniu.
Proponal
(Dipropylbarbitursäure; C1H7V.«
Dipropylmalonylharnstotf)
CO—NH\PR>
CiHJ-^^CO—NH-^
Es bildet eine farblose, kristallinische, schwach bitter schmeckende Substanz vom Sch. P. 145°, in, kaltem H>0 sehr vVenig, in kochendem HiO leichter, in verdünnten Alkalien sehr leicht löslich. Es wird als zuverlässig wirkendes Schlafmittel empfohlen und ist von besserer und stärkerer Wirkung als das ihm chemisch verwandte V e r o n a 1. Die Herstellung geschieht nach D . R . P . 146 496. * Proponal „ in Tabletten (0,1 g)
BlOeher VI.
H Mk. 50,00 10 Stück „ 1,25
57
898
Propylalkohol — Psorialan.
P r o p y l a l k o h o l (Alcohol propylicus). C«H». OH. Man hat zu unterscheiden 1. den n o r m a l e n oder p r i m ä r e n Propylalkohol (Athylkarbinol) CH». CHj. C H j . OH und 2. den s e k u n d ä r e n Propylalkohol (Isopropylalkohol; Dimethylkarblnol) (CH,), : CH. OH. Davon Ist der normale Propylalkohol technisch allein wichtig; er findet sich im Rohspiritus, Fuselöl und im Weintreberfuselöl. Man stellt ihn daraus entweder nur durch Fraktionieren dar (technisch) oder absolut rein, indem man seinen Bromwasserstoffester darstellt. Er bildet eine angenehm alkoholisch riechende, mit H>0 in jedem Verhältnis mischbare, brennbare Flüssigkeit Sp. 0 . (bei 15«) 0,8066; S. P. 97,4*. Im Gegensatz zu Äthylalkohol löst er sich nicht in einer kalt gesattigten CaCIt-Lösung. Propylalkohol (S. P. 96—99« C.) P«>.)
1 kg Mk. 4,30 H „ „ 12.00
Propylalkohol: Chemische Werte Fflratenwalde, Dr. B. Hecker I R. EUenmum, Berlin O. IT., Mflhlenstr. 8-7. & W. Zeidler, O. m. b. H.f Fttnrtenwtlde-Spree. I
F r o t a l U n s f t o r « n n d LysalbirtBÄuro nennt man die durch alkalische Hydrolyse des nativen Eiweisses entstehenden Spaltungsprodukte. Die wasserlöslichen Alkallsalze dieser Sauren bilden sich nach dem D, R. P. 129 031 wenn man Albumin der alkalischen Hydrolyse unterwirft, die Produkte durch Ansäuern und Filtrieren von tinander trennt und einerseits den Niederschlag, die Protalbinsäure, in überschüssigem Alkali auflöst, anderseits die LOsung, enthaltend die Lysalblnsäure, mit überschüssigem Alkali versetzt. Die Losungen werden solange dialysiert, bis das Diffusionswasser neutral reagiert und keine Mineralsalze mehr enthalt, und schliesslich vorsichtig zur Trockne eingedampft. Zum Zwecke der alkalischen Hydrolyse werden z. B. 100 T. Albumin unter Umrühren in eine LOsung von 15 T. NaOH in 500 T. H,0 eingetragen und unter Ersatz des verdampfenden Wassers auf dem Dampfbade erwärmt, wobei das Albumin bis auf einen geringen flockigen Rest allmählich in LOsung gebt. Die erhaltene Flüssigkeit wird filtriert und nach dem Erkalten solange mit verd. HNO« versetzt, als sich noch ein Niederschlag von Protalbinsäure bildet. Das übrige Verfahren ist oben angedeutet. Die Alkalisalze der Protalbinsäure und Lysalbinsäure vermögen aus den Schwermetallsalzen, namentlich aus den Salzen des Ag, Hg und Au, das Metall in kolloidaler Form abzuscheiden (vgl. den Artikel „ K o l l o i d a l e K 0 r p e r"). Auf gleiche Weise ist es M 0 h 1 a u gelangen, den I n d i g o in LOsung zu bringen; siehe darüber den Artikel „ I n d i g o f a r b s t o f f e " . P r o t a r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e A u f n a h m e n " . P r o t a r g o l . Verbindung des Silbers mit einem EiweisskOrper. Es bildet ein staubfeines, hellgelbes Pulver mit 8,3 % organisch gebundenem Ag, das sich leicht in H»0 bis zu 50 % löst. Man verwendet es namentlich medizinisch gegen Gonorrhoe, weiter auch als geschätztes Wundantiseptikum. Protargol „Bayer"
Protokateohnaldebyd.
D Mk. 1,60; H Mk. 14,00
Diese Verbindung, mit der Konstitution / C O H (1) CeHsf-OH (3) X)H (4) wird jetzt wichtiger, da sie als Ausgangsmaterial für die Darstellung von V a n i l l i n (s. d.) mit Vorteil dienen kann. Nach dem D. R. P. 162 822 stellt man den Protokatechualdehyd aus P i p e r o n a l (s. d.) durch Behandlung mit verd. Säuren oder saueren Salzen (wie Bisulfit) bei 12 Atm. Druck bzw. einer 190* nicht übersteigenden Temperatur dar. Andere Verfahren seiner Darstellung aus Piperonal umgreifen die D. R. P. 165 727 sowie anderseits 166 358 (letzteres ist Zusatzpatent zu D. R. P. 162 822). P r o v e n c e r O l siehe „O11 v e n 0 1". P s e u d o j o n o n siehe „J o n o n". P m a d o k n m o l siehe „K u ni o 1". P s o r i a l a n . Durch Einwirkung von Margarinsäure auf gelbes Queck-
Puddcln — Pumpen.
899
silberoxyd erhaltene salbenartige M a s s e von rosa F a r b e und angenehmem Geruch. E s wird zur Einreibung gegen verschiedene Hautkrankheiten empfohlen. F n d d e l n siehe „ S c h w e i s s e i s e n " . P n l s o m e t e r siehe „ M o n t e j u s " . P u l v e r siehe „ S c h i e s s p u l v e r " . P n l v e r b t t d u a n siehe „ F l a s c h e n " . P i l l v o r i s i e r m a x c h i n e n liefert. Kail Seemann, Berlin N. 54, Rosenthtlentraise 40/41. P n m o z siehe „ B i m s s t e i n". Pnmpen. Für die chemische Betracht:
Industrie
1. R t t l u u i a S u t - I i i D n c k f i i f i i f ü r Innerer Durchm» du Saufrohres
des Druckrobres MW
30 38 50
30 32 50
kommen
hauptsachlich
in
Handbetrieb.
Umdreh- Liitnini P r e i s in M a r k Ja der " • — in der Mi»ot» der Pump« der Pumpe de» Flut- dem zweiten de« Eisen* SchwungMlTTtt röhre« f. in Cita in Hessing ventil« 1 rades d m 42 0 50 70 fl 72 120 | 110
75 75 60
6 8 12
85 115 195
7,00 7,50 13,00
1,60 1,80 2,50
2. F I I | i l p i B H i für dünne und dicke FlOssigkeiten. Lichte Weite der Röhren mm 10 13 20 26 32 32 40 40 52 52 «5 80 80
c*. kg
Leitung in der Minute CA. 1
Leistung für den Hub 1
In EisenfehSnse mit Kl es«ingwerk Mk.
Preise Guts in Messing Mk.
Mit Messingmuttera mehr Mk.
4 5 6 8 12 16 18 23 31 45 54 72 96
12 18,5 30 33 44 60 85 100 130 175 210 240 300
0,12 0,18 0,30 .0,36 0,60 0,90 1,28 1,60 2,25 3,50 4,60 7,00 8,10
16Ï00 18,00 20,00 24,00 29,00 36,00 40,00 48,00 58,00 70,00 85,00 125,00 160,00
21,00 25,00 28,00 36,00 50,00 60,00 75,00 85,00 110,00 140,00 180,00 240,00 300,00
0,25 0,25 0,25 0,25 0,30 0,30 0,35 0,50 0,70 0,70 1,00 1,20 1.20
Gewicht
3. l a i g i p i a p t i für die Seifenindustrie mit Handbetrieb: Zylinderdurchm. 75 mm; Rohrdurchm. 50 mm; Hub 280 mm; Hub-Leistung 1,2 I. Rohrlänge Preis
. .
200 70,00
250 75,00
300 80,00
850 ^ 85,00
11400 cm. , 90,00 Mk.
4 a. T«»r- n d AMO»likwiuer-Pi«pe» für Handbetrieb Kugelventilen), Ausgussdurchmesser 50 mm.
(Saugpumpen
Saugpumpe Saug- und Druckpumpe
mit
Mk. 70,00 „ 85,00
4b. Dieselben Pumpen für Maschinenbetrieb mit verstellbarem Hub:
Durchm. der Saugröhren . . 45 Preis 290,00
65 480,00
80 mm. 580,00 Mk.
57*
Pumpen.
900 5. Plwtjer-Dampfpiimpeii
mit
eingebauten
Kugelventilen,
zum
Fördern
von
3,2 7,3 10,5 4,3 1,1 2 16 cbm. 60 60 60 60 55 55 50 80 120 150 180 200 100 250 mm. 105 110 135 155 75 90 200 „ 80 100 120 150 180 200 200 r 80 90 40 50 60 100 . 125 „ 45 50 70 80 90 . 35 100 „ 25 15 20 30 35 40 50 „ 25 30 35 40 45 20 60 „ . 250 Ungefähres Gewicht . 390 530 750 1100 1300 1600 kg. 460 585 700 870 1145 1290 Preis, freistehend . . 1545 Mk. 6. Einfach wirkende Plunger-Oampfpumpen mit a n g e s c h r a u b t e n Pumpenteilen a u s R o t g u s s , mit K u g e l v e n t i l e n . Z u m F ö r d e r n v o n S c h l a m m , T e e r , Säuren, L a u g e n , L o h b r ü h e u. s. w . Stündliche Leistung . . . Tourenzahl in der Minute Durchm. des D a m p f k o l b e n s » » Plungers . . Hub Weite des Saugstutzens . . ,, „ Druckstutzens .
. . . .
Ausführung cbm Stündliche Leistung Tourenzahl in der Minute Durchmmesser des Dampfkolbens mm Plungers . . i> Hub n Weite der Saug- u. Druckleitung Ii ,, ,, Dampfeinströmung n ,, ,, Dampfausströmung Ungefähres Gewicht . . . . „ Wandanordnung Saugkorb mit Kugelventil Saugwindkessel auf T-Stück Druckwindkessel ,, ,,
Pumpenteile und Zubehör aus Rotguss 1,3 60 100 75 100 50 20 25 370 745 77t) 30 65 65
2,5 60 120 95 120 60 25 30 510 880 910 38 80 80
9 55 180 150 180 100 35 40 950 1325 1360 70 130 130
6 60 150 130 150 80 30 35 750 1145 1175 50 105 105
11,2 55 200 160 200 100 40 45 1250 1595 —
70 11 . . »t 130 . II 130 7. Doppelt wirkende Innenplunger- Dampfpumpen mit i n n e n l i e g e n d e n S t o p f b ü c h s e n und e i n g e b a u t e n K u g e J v e n t i l e n , für d i c k e F l ü s s i g k e i t e n , Schmutawasser, S ä u r e n u. s . w . Stündliche Leistung . . . . 4 7 9 13 21 cbm. Tourenzahl in der Minute 60 60 60 55 55 Durchm. des D a m p f k o l b e n s . 100 120 130 150 180 mm. „ „ Plungers . . . 90 110 120 165 r 140 Hub 100 120 130 180 r 150 Weite des Saugstutzens . . . 70 90 100 125 r 125 „ „ Druckstutzens . . 60 90 100 r 80 100 „ der Dampfeinströmung 35 „ 20 25 25 30 Ungefähres Gewicht . . . . 500 1450 kg. 725 900 1100 Preis 1545 Mk. 760 1010 1155 1300 Saugkorb mit Fussventil extra 55 „ 25 35 40 55 70 „ Saugwindkessel auf T-Stück . 40 52 60 70 Wasserabscheider für Auspuff inkl. Ablasshahns . . . . 13 14 14 15 16 „ 8. Membran-Pumpen für Säuren, Farbstoffe, Laugen u. s. w .
Für „ „ „
Handbetrieb Kraftbetrieb ohne Handbetrieb Kraftbetrieb ohne Antrieb
| |
Saug- u. Druckrohr Durchm. mm
Preis
40 40 50 50
200 180 240 210
Mk.
901
Pumpen. 9. Hartblei-SftrepuNpe* Kugelventilen.
und
mit
Gummikolben
oder
eingeschliffenem
Bleikolben
Durchmesser
F ü r H a n d b e t r i e b als S a u g - und D r u c k p u m p e K r a f t b e t r i e b o h n e Vorgelege „ H a n d b e t r i e b als Saugpumpe mit Ausguss t, „
„
10.
„
„
.
.
.
.
mit Ausgus« .
.
der Cylinder
der Rohre
mm
mm
80 80 80 60 60
40 40 40 30 30
.
.
und D r u c k p u m p e
für H a n d - und
Zylinderdurchm Hub Leistung pro Hub . . . . W e i t e der R o h r e . . . . Preis für H a n d b e t r i e b . . . „ Maschinenbetrieb . „
Hartgummipumpen
100 115 0,8 40 185 160
für
m
Steinzeng
,, „
360,00 310,00
„
410,00
„
395,00
r
350,00
„
510,00
. . und mm, Anund
mm, Mk. 210,00 Hub „
R i e m e n a n t r i e b ,
Riems c heibenLeistung Zulässig. Leistung pro Stunde Weite d. D u r c h " 1 Breite in Liter Hubzahl Einfache | Zwlllings- Saug- u. D u r c h " 1 Breite Druckmesser | messer pro Min. Pumpen pro Hub Stutzen ca. Einfache Pumpe Zwillings-Pumpe in cbm 1,5 3 5,4 8 9,6 10,5
106,00
270,00
(säurebeständig):
1 1 . Plungerpuapen m o n t i e r t .
50 50 45 45 40 35
Mk. mm;
1 1 3 mm. 200 „ 1 , 7 1. 4 0 mm. 2 7 5 Mk. 250 „
Köln-Nippes.
3 4 5
165 160 110 75 90
Maschinenbetrieb:
Franz Clouth, Bhein. Gummiwarenfabrik m. b. H,,
i 9
1
mm;
Flügelpumpe mit W a n d b r e t t . Innerer Gehäusedurchm. 2 0 0 L e i s t u n g pro Doppelhub ca. 1 1, R o h r w e i t e 3 2 m m M e m b r a n p u m p e , stehend oder liegend. P l u n g e r d u r c h m . 8 0 mm, 2 0 0 m m , Hubleistung ca. 0 , 7 5 1, R o h r w e i t e 5 0 m m
. •' »/.
Mk.
Hartgummipumpt*.
S a u g p u m p e für Handbetrieb. Zylinderdurchm. 5 0 m m ; H u b 9 0 0 L e i s t u n g p r o H u b ca. 1 , 3 1 S a u g p u m p e für Handbetrieb. Z y l i n d e r d u r c h m . 1 0 5 m m ; H u b 2 5 0 L e i s t u n g p r o H u b ca. 2 1 D i e s e l b e S a u g p u m p e für Maschinenbetrieb o h n e Antriebsteile . . D i e s e l b e P u m p e für Maschinenbetrieb m i t A n t r i e b s t c i l e n (FestLosscheibe) S a u g - und D r u c k p u m p e für H a n d b e t r i e b , Zylinderdurchm. 1 0 5 H u b 2 5 0 m m , Leistung pro H u b ca. 2 1 D i e s e l b e S a u g - und D r u c k p u m p e für M a s c h i n e n b e t r i e b o h n e triebsteile D i e s e l b e P u m p e für Maschinenbetrieb mit Antriebsteilen (FestLosscheibe) Saug-
Preis
—
10,8 16 19,2 21
40 45 65 80 90 100
300 300 400 500 500 600
65 65 80 80 80 100
—
750 1000 1000 1000
—
90 100 100 120
1
f e r t i g
Preise der Einfach. | Zwillings Pumpe 325 410 575 750 950 1250
—
950 1325 1675 2150
902
Pumpen. 12. ZentrihigalptimpeR tat Steinieug ( s i e h e n e b e n s t e h e n d e A b b i l d u n g ) . S i e dienen zur B e w ä l t i g u n g g r o s s e r Mengen v o n sauren Flüssigkeiten, und zwar zum H e b e n auf m ä s s i g e H ö h e . Alle mit der Säure in Berührung kommenden Teile sind a u s S t e i n z e u g , so dass eine K o r r o s i o n der P u m p e n durch S ä u r e a u s g e s c h l o s s e n ist. S i e nehmen w e n i g Raum ein, laufen leicht und ruhig und erfordern g e r i n g e Kraft. E r p r o b t e S a u g h ö h e 2 , 5 m, erprobte Druckhöhe 10 bis 12 m.
Durch messer der der Stutzen Flügelräder 50
mm
200
65
„
120
„
270 360
mm r
RiemscheibenBreite
80
mm
80
„
100
„
j
Durchmesser
130 130 160
mm „ „
Preis
Tourenzahl
1500 1200 1000
mit Panzerung
II
350
Mk.
550
„
750
Pumpen: A. L . G. Dehne, Halle a. S. (s. Ins.-Anh. S. 18). Otto Schwade & Co., Erfurt.
] Wegelin 4 Hübner, A.-G., Halle a. g. (3. In«.). j Weise & Monski, H a l l e a. S.
G a s - P u m p e n aus S t e i n z e u g : Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesellschaft,
Berlin-Charlottenburg,
Berlinerstr. 23.
Kesselpumpen: Otto Schwade & Co.,
Erfurt.
Mammutpumpen: A. Boi'-iii, Tegel bei
Berlin.
Plungerpumpen: Otto Schwade & Co.,
Erfurt.
Presspumpen : Otto Schwade & Co.,
Erfurt.
Weise ® Monski » Halle a. S. =
Grösste Spezial-Pumpenfabrik Deutschlands. = D t r u
i m n a n m p c l l
D a m p f - , R i e m e n - u. : : elektrischen Antrieb : :
für alle Zweige der chemischen Industrie.
Vorzugl. Duplex-, Luit- und Mrifugalpumpen. C a . BOOOO P u m p e n g e l l e f e r t l
l'urgatin —
908
Pyrazolonfarbstoffe.
Pumpen aus Metall und Gusseisen:
Volkmar Httnig £ Co., Heidenau-Dresden.
Pumpen aus Steinzeug:
Friedrich Heckmann, Berlin §0. strasse 6 b (s. Inserate).
16, Brücken-
Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesell- | Westdeutsche Steinzeugwerke Euskirchen. schaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 23.
Zentrifugal-Pumpen:
Weise & Monaki, Halle a. S. (Bau von Hoch- u Niederdruck-Centrifugalpumpen mit höchstem Nutzeffekt und Förderhöhen}.
Otto Schwade & Co., Krfurt. A. Borsig, Tegel bei Berlin.
P u r g u t l n = Trioxydiazetylanthrachinon. wendet.
Es wird als Abführmittel ver-
Purgatiu
H M k . 4,40;
1 kg Mk. 40,00
Purr6e ( I n d i s c h g e l b ; P j u r i ) . Aus Indien und China kommender Farbstoff. Man gewinnt ihn aus dem Harn von Kühen, die rpit Mangoblättern gefüttert sind; durch dieses Futter nimmt der gelbe Gallenfarbstoff der Kühe zu. Das Purrie, dessen färbender Bestandteil das Magnesiumsalz der E u x a n t h i n s ä u r e ist, wird zur B'ereitung der Malerfarbe I n d i s c h g e I b (.Taune indien) verwendet. Putzextrakt: P u t z m i t t e l siehe „ M e t a l l p u t z m i t t e 1". P y o k t a n i n . Man versteht darunter zwei verschiedene, medizinisch verwendete Teerfarbstoffe: G e l b e s Pyoktanin (Pyoktaninum aureum) ist A u r a m i n; b l a u e s Pyoktanin ( P y o k t a n i n u m coeruleum) ist M e t h y l violett. Beide Pyoktanine, namentlich das blaue, finden wegen ihrer bakterienvernichtenden Eigenschaften Verwendung, und zwar äusserlich in der Wundheilkunde, bei Geschwüren u. s. w. In der Tierheilkunde werden sie als spezifische Mittel gegen Maul- und Klauenseuche gebraucht. P y o k t a n i n u m aureum „ coeruleum
D Mk. 0 , 8 5 ; H Mk. 3,50 D „ 0,75; H „ '2,75
P y k n o m e t e r siehe „ M e s s g e f ä s s e". P y r a m i d o n = Dimethylamidoantipyrin (Phenyldimethyldimethylamidopyrazolon) CH3 Ci,H,,NsO
A
C«HB—N-¿O Die Darstellung (D. R. P. 71261) geht vom Antipyrin aus und stellt daraus zunächst das Nitrosoprodukt her. Durch Reduktion von Nitrosoantipyrin entsteht nach folgender Gleichung Amidoantipyrin: CuHnNsO . NO + 2 Zn + 4 C1H = CnHuNjO . NHS + 2 ZnCla + H 2 0, welches, mit Halogenalkylen behandelt, Pyramidon liefert. C11H11N2O . NHS + 2 CH3J = C i i H i i N i O . N < ^ - | - 2 J H . Kleine farblose Kristalle vom Sch. P. 106—107°, löslich in HjO, leichter in warmem H s O, sehr leicht in Alkohol und Benzol. Man benutzt es als Antipyretikum, und zwar soll es vor dem Antipyrin Vorzüge haben. Dosis 0 , 1 - 0 , 5 g. Ausser dem Pyramidon selbst sind das s a l i z y l s a u r e P y r a m i d o n und das k a m p f e r s a u r e P y r a m i d o n wichtig geworden. Pyramidon „ H ö c h s t "
H Mk. 1 7 , 0 0 ; 1 kg Mk. 160,00
P y r a z o l i n = A n t i p y r i n (s. d.). P y r a z o l o n f a r b s t o f f e siehe „T a r t r a z i n".
Pyridin und Chinolin — Pyrogallol.
904
Pyridin und Chinolin. D i e P y r i d i n b a s e n entsprechen der a l l g e m e i n e n F o r m e l CnH2n-5N; ihre S t a m m s u b s t a n z ist d a s P y r i d i n C 6 H 5 N ; man f a s s t d a s s e l b e a l s B e n z o l auf, worin 1 C H - G r u p p e durch N ersetzt ist. M a n isoliert e s a u s dem S t e i n k o h l e n t e e r s o w i e a u s dem K n o c h e n t e e r ; letzterer wird mit verd. H 2 SO« e r w ä r m t , die filtrierte L ö s u n g mit NaOH gefällt und die freien B a s e n f r a k t i o n i e r t . B e i der G e w i n n u n g a u s S t e i n k o h l e n t e e r geht man von d e n s a u r e n W a s c h w ä s s e r n der L e i c h t ö l e a u s , d i e g r o s s e M e n g e n Pyridin e n t h a l t e n ; d a s V e r f a h r e n ist d a s s e l b e : man zerlegt d i e W ä s s e r mit Natronlauge und destilliert die a b g e s c h i e d e n e n B a s e n , m u s s a b e r event. noch einmal mit H j S O « l ö s e n , w i e d e r mit NaOH fällen und f r a k t i o n i e r e n . Auch a u s dem B r a u n k o h l e n t e e r fängt man neiuestens an, d a s P y r i d i n zu gewinnen. Pyridin bildet eine f a r b l o s e , intensiv und c h a r a k t e r i s t i s c h r i e c h e n d e , mit H 2 0 m i s c h b a r e F l ü s s i g k e i t vom sp. G . ( b e i 0°) 0 , 9 8 0 2 ; S . P . 115°. E s dient zum D e n a t u r i e r e n von S p i r i t u s , m e d i z i n i s c h a l s Mittel g e g e n A s t h m a , dann nach dem D . R. P . 134 139 zur R e i n i g u n g von s y n t h e t i s c h e m Indigo, f e r n e r nach dem D . R . P . 139 6 6 9 zur D a r s t e l l u n g von Z e l l u l o s e e s t e r n und endlich zur G e w i n n u n g v e r s c h i e d e n e r P y r i d i n d e r i v a t e . Homologe des P y r i d i n s sind P i k o 1 i n C 6 H,N, L u t i d i n CTH»N, K o 11 i d i n C 8 H , I N u . s . w . D i e C h i n o l i n b a s e n e n t s p r e c h e n der a l l g e m e i n e n F o r m e l CnHan-nN; •ihre S t a m m s u b s t a n z , d a s C h i n o l i n C»H?N, v e r h ä l t sich zum Pyridin w i e d a s Naphtalin zum B e n z o l . D a s Chinolin hat a l s o die K o n s t i t u t i o n : E s bildet sich bei der trockenen Destillation stickstoffHC N haltiger organischer Verbindungen und findet sich dementsprechend im Steinkohlen- und Braunkohlenteer. InterH C / ^ C / N c h essant ist seine Darstellung nach der sog. S k r a u p s e h e n S y n t h e s e durch Erhitzen von 2 8 T . Anilin H C \ / ^ \ / C H mit 120 T . Glyzerin und 100 T . konz. HaSOi bei G e g e n HC CH wart von 2 4 T . Nitrobenzol: H
CoH40 lösen bei 20* 7,39 T., bei 50* 11,34 T., bei 100* 54 T. HgCt,. Es dient zum Konservieren von Eisenbahnschwellen, von tierischen Substanzen, zum Atzen von Stahl, zur Darstellung von Anilinrot und von QuecksilbeiprSparaten, weiter auch in der Kattundruckerei sowie schliesslich in der Medizin als starkes Antiseptikum. Quecksilberchlorid, „ „ „
techn., Pulver in Stücken in Pulver, D . A . I V ehem. rein in Kristallen
°/o kg Mk. 450,00 ®/o „ „ 456,00 % „ „ 456,00 °/0 „ „ 510,00
3. Q u e c k s i l b e r n i t r a t . a) Q u e c k s i l b e r o x y d u l n i t r a t ( M e r k u r o n i t r a t ; Hydrargyrum nitricum oxydvlatum). Hg»(NO>)i. Zur Darstellung lässt man 1 T. Hg mit 1 T. nicht zu konzentrierter HNO* in der Kalte stehen. Es kristallisiert mit 2 mol. HjO, wird von wenig Wasser unverändert gelöst, durch viel Wasser unter Ausscheidung eines basischen Salzes zersetzt. Sehr atzend, höchst giftig; es färbt die Haut am Licht purpurrot, dann schwarz. Quecksilberoxydulnitrat, krist „ basisch
1 kg Mk. 4 , 8 5 ; °/o kg Mk. 470,00 1 „ „ 8,50
b) Q u e c k s i l b e r o x y d n i t r a t (Merkurinitrat; Hydrargyrum nitricum oxydatum). Hg(NO»)>. Durch Kochen von Hg mit überschflssiger HNO» oder durch Lösen von HgO in HNO» erhalten. Beim Verdampfen der Lösung lassen sich Salze mit verschiedenem Kristallwassergehalt erhalten; sie zersetzen sich samtlich mit H>0 leicht unter Bildung basischer Salze. Höchst giftig und sehr atzend. Quecksilberoxydnitrat
1 kg Mk. 4 , 8 0 ;
°/o kg Mk. 465,00
4. Q u e c k s i l b e r o x y d (Rotoxyd; Roter Präzipitat; Hydrargyrum oxydatum). HgO. Durch Erhitzen eines innigen Qemlsches gleicher Moleküle Hg(NOj)» und Hg erhalten. Es bildet ein ziegelrotes, schuppigkristallinisches, in HtO etwas lösliches, atzend und sehr giftig wirkendes Pulver. Durch Eingiessen einer HgCIt-Lösung in kochende Natronlauge erhalt man HgO als orangegelbes Pulver. Es schwärzt sich am Licht unter Abscheidung von Hg. Man benutzt es in der Porzellanmalerei, in der Medizin, zur Darstellung anderer Quecksilberverbindungen sowie als Anstrich fflr Schiffsböden (um das Ansetzen von Tieren und Pflanzen zu verhindern). Quecksilberoxyd, r o t , präpariert, techn., garant. rein „ „ i n Stücken, mediz. „ „ präpariert, mediz. D. A. IV „ krist., hochrot „ g e l b , gefällt, techn 1 kg Mk. 5 , 4 5 ; „ D.A.IV . . . . 1 „ „ 7,05;
% % °/o 1 °/o «/o
kg Mk. 545,00 „ „ 571,00 „ „ 571,00 „ „ 6,75 „ „ 520,00 „ „ 692,00
Q u e c k s i l b e r s u l f a t (Hydrargyrum sulfuricum). Das O x y d u l s u l f a t ( M e r k u r o s u l f a t ) HgiSOt entsteht beim Erhitzen vonkonz. HsSO« mit Oberschüssigem Hg als ein In HtO schwerlöslicher, kristallinischer Niederschlag. Wichtiger ist das O x y d s u l f a t (Merkurisulfat) HgSOt, das man aus Hg oder HgO beim Erwarmen mit Überschüssiger konz. HiSOt erhalt; man bezeichnet es als A m a 1 g a m i e r s a 1 z. Beim Behandeln mit viel HtO bildet sich basisches Merkurisulfat (Turyethum minerdU) HgSO«.2HgO, ein zitronengelbes, kaum in HtO lösliches Pulver. Quecksilberoxydsuliat, neutr. (Amalgamiersalz) . . l k g M k . 4 , 3 0 ; % kg Mk. 400,00 „ .basisch (Turpethum minerale) l „ „ 6 , 6 5 ; °/o „ „ 597,00 Quecksilberoxydulsulfat . 1 „ „ 7,60
6, Q u e c k s i l b e r s u l f i d (Hydrargyrum sulfuratum) siehe unter „ Q u e c k s i l b e r f a r b e n". 7. M e r k u r i a m m o n i u t n c h l o r i d ( W e i s s e r P r ä z i p i t a t ; Hydrargyrum praeeipitatum album). NHiHgCl. Man erhalt es durch Fallen
Quellstock — Radioaktive Substanzen.
9X7
einer HgCli-LOsung mit NH» als ein in HiO und Alkohol unlösliches weisses Pulver. Es dient zur Darstellung von Zinnober (vgl. unter Quecksilberfarben); auch verwendet man es in der Medizin. Weisser Präzipitat, in Stücken, D. A. IV
°/o kg Mk. 576,00
in Pulver
«/„ „
„
601,00
8. K n a l l q u e c k s i l b e r siehe „ F u 1 m i n a t e " . Quellst ock siehe „B i e r" und „M a I z". Quercitron. Rinde verschiedener Eichen, namentlich der F ä r b e r e i c h e Qiereut nigra oder tinctoria. In den Handel kommt die von der schwarzen Aussenschicht befreite gelbe Rinde zu Pulver vermählen oder In Form eines Extraktes. Es enthalt die beiden gelben Farbstoffe Q u e r z i t r i n und Q u e r z e t i n . Man benutzt es ähnlich wie G e l b h o l z (s. d.) in der Woll- und SeidenfSrberei. Ein besonders farbkrSftiges, aus dem Qnerzitron dargestelltes Präparat ist das F l a v i n . Querzitron, fein geraspelt Querzitronextrakt, Sanf., echt Heinrich Hirxel, Leipdg-Pli*witx.
®/0 kg Mk. 18,00 °/0 „ „ 60,00 I I*hm«nn & Vom, Himburg.
Qnetsohhähno. Q u e t s c h h ä h n e , Übliche Form nach M o h r von M e s s i n g : Schenkellänge 50 60 65 80 10 Stack 2,00 2,20 2,70 3,00 1 „ 0,25 0,30 0,35 0,40 Q u e t s c h h ä h n e nach M o h r von vernickeltem Stahldraht aus einem Schenkell&nge 50 60 65 80 Stück 0,30 0,35 0,40 0,45 S c h r a u b e n q u e t s c h h ä h n e nach H o f m a n n : No 1 2 3 4 Stück 0,45 0,50 0,60 0,70 Mit aufzuschlagendem Unterteil Stück 0,65 0,70 0,75 0,80 S c h r a u b e n q u e t s c h h ä h n e nach M o h r mit seitlicher Öffnung Führungsstift . . . Universal-Schraubenquetschhfihne: No 1 2 3 4 Stück 0,35 0,40 0;45 0,50 D i e s e l b e n für breite Schläuche
Quetschhahne:
mm. Mk. „ Stück: mm. Mk.
Georg Schmidt & •. d. Eitz, Bchmledefeld, Krs. I Wannbrunn, Quilitz 4 Co., Schleuringen («. Int-Anh. 8. S). I Haidntr. 66/57 («. .Ins.).
Mk. „ und
Mk.
Mk. 0,75
Mk. 1,50
Berlin
NW.,
R. Radioaktive Snbstanzen. Mit diesem Namen belegt man eine Reihe von Stoffen, welche die Eigenschaft haben, dunkle, den Kathoden- und Röntgenstrahlen ahnliche Strahlen auszusenden. Man unterscheidet dabei eine s e l b s t ä n d i g e und eine i n d u z i y t e Radioaktivität; letztere kommt einerseits neben der ersteren in der Nafflr vor, wahrend sie anderseits durch Kontakt oder durch elektrische Einflüsse k ü n s t l i c h erzeugt werden kann. Zuerst fand man die Eigenschaft der Radioaktivität am U r a n , doch liessen verschiedene Tatsachen darauf schliessen, dass die Strahlen nicht vom Uran selbst, sondern von unbekannten Beimengungen desselben herrühren. Man bezeichnete das radioaktive Agens als R a d i u m und erhielt es als R a d i u m - B a r y u m , wenn man aus Pechblende und den Rückstanden der industriellen Urandarstellung das Baryum abschied. Die verschiedenen RadiumBaryumsalze besitzen zuerst (nach der Kristallisation bezw. Fallung) nur ge-
918
Radioaktive Substanzen.
ringe Aktivität; diese steigt aber im Latife einiger Wochen bis zu einem Maximum, um dann konstant zn bleiben. Abgesehen von den aktiven Eigenschaften entsprechen die Radium-Baryurosalze in physikalischer nnd chemischer Hinsicht vollständig den einfachen Baryumsalzen. Auch R a d i o b 1 e i ist dargestellt worden, und zwar so, d.ass man aus Uranpecherz, Uranglimmer und andern Uranmineralien das Blei nach den gewöhnlichen analytischen Methoden abschied; auch die Radiobleisalze entsprechen im Obrigen ganz den einfachen Bleisalzen. Das Element R a d i u m (Ra) hat das A. G. 225 und ist dem JBaryum almlich; es färbt die Flamme rot, und seine Salze sind durch ein besonderes Spektrum und durch Phosphoreszenz ausgezeichnet Sehr merkwürdig ist die uasentwickelung durch feste und gelöste Radiumsalze (vgl. darüber Ber. d. deutsch, ehem. Ges. 35, 3608 und Chem. Ztschr. II, 396). Aus der Pechblende wurde dann von den Entdeckern des Radiums P. u n d S k. C u r i e ein sehr stark aktives Wismut dargestellt; sie schrieben die Aktivität einem dem Wismut beigemengten neuen Element P o I o n 1 u m zu. Die Oewinnung des P o l o n i u m - W i s m u t s erfolgt nach der gewöhnlichen analytischen Methode. Der Elementcharakter des Poloniums hat sich übrigens nicht bestätigt. Nach Versuchen von M a r c k w a l d lässt sich aus einer LOsung von aktivem Wismutchlorid durch ein blankes [Wjsmutstäbchen die radioaktive Substanz auf diesem als Überzug abscheiden. Endlich ist zu erwähnen, dass das aus uranhaltigen Thorerzen abgeschiedene T h o r i u m ebenfalls radioaktive Eigenschaften besitzt; man nat die letzteren auf ein Element A k t i n i u m zurückführen wollen und das aktive Thorium als T h o r i u m - A k t i n i u m bezeichnet Auch r a d i o a k 11 v e s T e 11 u r Ist entdeckt worden. Nach E. D u b o i s ist die Radioaktivität der bekannteren radioaktiven Mineralien die folgende, wobei die Radioaktivität des Urans als Einheit angenommen ist: Pechblende von Johanngeorgenätailt . . „ „ Joachimsthal . . . . Verschiedene Thorite Cafnotit. Chalcolit Cleveit Monazit
.
.
.
.
. . . . . .
. . . . . .
3,6 3 0,04—0,6 0,9 2,7 1,2
. .
. .
0,2 0,04—0,2
Nioblt Tantalit
In ihrem Buche „Untersuchungen Uber die radioaktiven Substanxn", deutsch von W. Kaufmann (Braunschweig 1904, Vieweg & Sohn) gibt ?rau Curie folgende Vorschrift zur Gewinnung von Radium aus der Joachimsttaler Pechblende: Das zerkleinerte Mineral wird im Bergwerk mit Na»CO$ geröstet, das ROstprodukt mit warmem H*0 und darauf mit verdünnter HiSO« ausgezogen. Die LOsung enthält das Uran, der Rückstand die radioaktiven Substanzen. Er besitzt eine 4,5 mal grossere Radioaktivität als metallisches Uran und enhält hauptsächlich die Sulfate von Blei und Calcium, ferner Silizium, Alumirium und Elsenoxyd. Ausserdem finden sich in mehr oder weniger grosser Mmge beinahe alle Metalle (Kupfer, Wismut, Zink, Kobalt, Mangan, Nickel, Vinadlum, Antimon, Thallium, die seltenen Erden, Niobium, Tantal, Arsen, Bairum u. s. w.) darin vor. Das Radium befindet sich In dieser Mischung von Sulfaten als das am wenigsten losliche. Um es aufzulösen, muss die H»SO, so weit als möglich beseitigt werden. Dazu beginnt man die Behandlung des Rückstandes mit einer konz. kochenden Natronlauge. Die mit dem Blei, lluminium und Calcium verbundene HiSO* geht grösstenteils als NaiSO« in
Radioaktive Substanzen.
919
LOsung, das dnrch Auswaschen mit HiO beseitigt wird. Durch das Alkali entfernt man gleichzeitig das Pb, SI ühd AI. Der unlösliche Teil wird dann mit HjO gewaàchen und nun mit HCl behandelt, wobei die Substanz aufgeschlossen wird und zum grOssten Teil in LOsung geht. Auä dieser Losung kann man das P o l o n i u m und A k t i n i u m ausscheiden: Ersteres wird durch H>S niedergeschlagen, letzteres findet sich In den Hydraten, die durch NHj aus der Losung niedergeschlagen werden, nachdem diese von den Sulfaten getrennt und oxydiert ist. Das Radium bleibt in dem unlöslichen Teil; dieser wird mit H>0 gewaschen und dann mit kochender konz. NaiCO*-LOsung behandelt. Wenn nur wenige nicht angegriffene Sulfate zurückgeblieben sind, so bewirkt diese Operation eine vollkommene Verwandlung der Baryumsulfate in Karbonate. Man wascht darauf die Substanz sehr gründlich mit HiO und behandelt sie weiter mit reiner (von HjSO» freier) HCl. Die LO$uilg, die das Radium wie auch das Polonium und Aktinium enthalt, wird filtriert und mit HiSO« niedergeschlagen. Man erhalt so rohe Sulfate von radlumhaitigem Ba, die auch Ca, Pb und Fe enthalten und ein wenig Aktinium und Poloniunij welche in derselben Weise getrennt werden können wie von der ersten salzsauren Losung. Aus 1 t Rückstand erhalt man so 10—20 kg rohe Sulfate, deren Aktivität 30—60 mal grosser ist als die des metallischen Urans. Man schreitet nunmehr zur Reinigung der Sulfaten Dazu kocht man sie in NaaCO»LOsung und verwandelt die erhaltenen Karbonate in Chloride. Die LOsung wird mit H»S behandelt, woraus eine kleine Menge aktiver Sulfide resultiert, die Polonium enthalten. Man filtriert die LOsung, oxydiert sie mit Cl und schlagt sie mit NH» nieder. Die niedergeschlagenen Oxyde und Hydrate sind stark aktiv, und zwar rührt die Aktivität vom Aktinium her. . Die filtrierte LOsung wird mit NajCO« niedergeschlagen; die gefällten Erdalkalikarbonate werden gewaschen und In Chloride verwandelt. Dièse Chloride dampft man zur Trockne und wascht mit konz. HCl, wobei sich das CaCU beinahe vollstandig lOst, wahrend das radiumhaltige BaClj unlöslich bleibt. Man erhalt so von 1 t Ausgangssubstanz ungefähr 8 kg radiumhaltiges BaClj, dessen Aktivität ungefähr 60 mal grosser ist als die des metallischen Urans. Die weitere Trennung des Baryumchlorids und Radiumchlorids geschieht durch fraktionierte Kristallisation; das BaCl» ist in H>0 leichter lOslIch als das RaClj. — Die von den radioaktiven Substanzen ausgehenden Strahlen bezeichnete man anfangs allgemein als R a d i u m s t r a h l e n oder als B e c q u e r e l s t r a h i e n , nach H. Becquerel, der die ersten Mitteilungen darüber veröffentlichte. Jetzt teilt man die Radiumstrahlen in drei Strahlengattungen, von denen die 0 zu einer klaren Lösung (unter Ersatz des verdampfenden HiO), fügt 2 g ZnJ> zu und verdünnt auf 1 I. Gut verschlossen und im Dunkeln aufzubewahren. 40. K a l i u m b i c h r o m a t. KtCriOr. Lösung 1 : 10. 41. K a I i u m k a d m i u m j o d i d. Man löst 10 T. Cd.Jj und 20 T. KJ zusammen in 80 T. HjO. Dient als Reagens auf Alkaloide, mit denen es hellgelbe Niederschläge gibt. 42. K a 1 i u m c h r o m a t. K,CrO.. Lösung 1 : 20. 43. K a l i u m c y a n i d . KCN. Lösung 1 : 5. 44. K a l i u m f e r r i c y a n i d (rotes Blutlaugensalz). K»Fe(CN)«. Lösung 1 : 10. 45. K a l i u m f e r r o c y a n i d (gelbes Blutlaugensalz). K«Fe(CN)«. Lösung 1 : 10. 46. K a l i u m h y d r a t ( Ä t z k a 1 i). KOH. Lösung (Kalilauge) 1 : 10; für die Elementaranalyse Lösung 1 : 2 (sp. G. 1,27). 47. K a l i u m n a t r i u m k a r b o n a t . Gemisch von 13 T. KiCO. mit 10 T. wasserfreiem NajCO s . Dient zum Aufschliessen unlöslicher Silikate und Sulfate. 48. K a 1 i u m n i t r i t. KNOj. Lösung 1 : 3. 49. K a 1 i u m r h o d a n i d. KCNS. Lösung 1 : 10. 50. K a l i u m s u l f o k a r b o n a t . K,CSj. Man löst 12 g KOH mit HsO zu Vi 1 und leitet i n d i e H ä l f t e i dieser Kalilauge H»S bis zur Sättigung: ein. Dann fügt man die andere Hälfte hinzu, lässt 10 ccm CS» zufliessen und digeriert die Mischung in lose verschlossener Flasche etwa 2 Tage bei massiger Wärme. Die abgegossene dunkelrote Flüssigkeit benutzt man zum Nachweis von Nickelsalzen, die damit eine tiefbraune Färbung erzeugen. 51. K n a p p sehe F l ü s s i g k e i t zur Bestimmung von Traubenzucker. Man versetzt 10,8 g HgCl» mit soviel KCN-Lösung, dass NaOH keinen Niederschlag mehr gibt; dann fügt man 100 ccm Natronlauge (sp. G. 1,145) zu und verdünnt auf 1 1. 52. K o b a 11 n i t n a t. Co(NOa)* + 5 H,0. Lösung 1 : 10. 53. K ö n i g s w a s s e r . 3 T. HCl vom sp. G. 1,12+ 1 T. HNOi vom sp. G. 1,20. Vor dem Gebrauche frisch zu bereiten. 54. K r a m a t o r e a k t i o n nach H a g e r auf Arsen. Siehe darüber unter P r ü f u n g in den Artikeln „ S c h w e f e l " und „ S c h w e f e l s ä u r e " . 55. K u p f e r c h l o r i d . CuCli + 2 H , 0 . Lösung 1 : 10. 56. K u p f e r c h l o r ü r . Cu,CI,. Man fällt CuCb-Lösung mit SnCb filtriert den weissen Niederschlag ab, wäscht ihn mehrmals mit kaltem HiO, dann mit Alkohol und Äther, trocknet im COs-Strom bei etwa 90° und bewabrt unter Licht- und Luftabschluss auf. Es dient in der Gasanalyse zur Besttamung von CO. 57. K u p f e r s u 1 f a t. CuSO« + 5 HjO. Lösung 1 : 10.
Reagentien und Reaktionen.
925
58. L irg o Ische L ö s u n g siehe No. 38. J o d j o d k a l i u m l ö s u n g . 59. M a g n e s i a m l s c h u n e . 1 T. krist MgSO. + 1 T. NH.Cl in 8 T. HtO gelöst und 4 T. NH, (sp. 0 . 0,96) zugefügt; nach mehrtägigem Stehen filtriert. 60. M a g n e s i u m c h l o r i d . MgCI» + 6HiO. Losung 1 : 10. 61. M a g n e s i u m s u l f a t . MgSO«+ 7 HtO. Lösung 1 : 10. 62. M a n d e l i n s R e a g e n s auf A l k a l o i d e . Losung von 1 g Ammoniumvanadat in 200 g Schwefelsaure (Monohydrat). Die Lösung gibt mit Alkaloiden charakteristische Farbenreaktionen; z. B. entsteht mit Strychnin eine prachtvolle Blaufärbung, die allmählich aber Violett in Zinnoberrot und Orange abergeht. 63. M a r m £ s R e a g e n s siehe No. 41. K a l i u m k a d m i u m j o d i d . 64. M e c k e s R e a g e n s auf Alkaloide. Losung von 1 T. seleniger Saure in 200- T. konz. HtSO«. Mit dem Reagens geben verschiedene Alkaloide charakteristische Färbungen: M o r p h i n blau, dann blaugrOn bis olivgrOn; A p o m o r p h i n dunkelviolett; N a r k o t i n grOnlichblau, dann kirschrot; K o d e i n blau, dann smaragdgrün u. s. w. 65. M e y e r s L ö s u n g siehe No. 92. Quecksilberkaliumj o d 1 d. 66. M i l l o n s R e a g e n s . Man lOst Hg im gleichen Oewichte konz. HNO« (sp. O. 1,41) zuerst in der Kalte, dann unter massigem Erwflrmeo, verdünnt die Lösung mit dem doppelten vol. H»0 und giesst die Flüssigkeit vom Niederschlage nach mehrstündigem Stehen ab. Die Losung dient zum Nachweis von Albumin. 67. M o h r sches S a l z . Man versteht darunter das poppeisalz E l s e n a m m o n i u m s u l f ä t FeSO», (NH«)»SO« + 6HtO, welches sich besser als Elsenvitriol ohne Oxydation halt und zur Titerstellung von Kaliumpermanganat empfohlen worden ist. 68. M o l y b d a n f l O s s i g k e i t siehe No. 5. Amntpnlumm o 1 y b d a t. 69. ß - N a p h t o i . C10H7.OH. Seine LOsung in Kalilauge difent als Reagens auf Chloroform, indem sie sich damit blau färbt. 70. N a t r i u m a z e t a t NaCiH.Ot + 3HiO. Losung 1 : 10. 71. N a t r l u m a n l m o n i u m p h o s p h a t (Phosphorsalz). Na(NH«)HP0« + 8 H,0. Man löst 6 T. Na,HPO« und 1 T. NH.C1 in 2 T. heissem H.O, lässt auskrlstallisferen und reinigt durch mehrmaliges Umkristallisieren aus ganz schwach ammoniakhaltigem HtO. 72. N a t r i u m h y d r a t (Atznatron). NaOH. Man' benutzt gewöhnlich eine Natronlauge 1 :10. 73. N a t r i u m h y p o b r o m i t . NaBrO. 100 g NaOH in 250 g HtO gelöst und nach vollständigem Erkalten 25 ccm Br zugefügt. Dient zur azotometrischen Bestimmung von NH» und Harnstoff. 74. N a t r i u m h y p o c h l o r l t . NaClO. Man sattigt Natronlauge in der Kalte mit Chlorgas und fügt dann einige Tropfen anderer Natronlaage zu, bis der Gerudh nach freiem C1 verschwunden ist. Es dient statt Bromwassers als kraftiges Oxydationsmittel. (Kühl und dunkel aufzubewahren!) 75. N a t r i u m k a r b o n a t . Na.COj. Lösung 1 : 5 (entwässertes Salz) bezw. 1 :2,7 (krist. Salz). 76. N a t r i u m p h o s p h a t . NajHPO. + 12H»0. Lösung 1:10. 77. N a t r i u m s u 1 f 1 d. NajS. Durch Einleiten von H*S in Natronlauge erhalten; zuweilen mit Vorteil anstatt Schwefelammoniums gebraucht. 78. N a t r l u m t h i o s u l f a t . Na,S,0. + 5HsO. LOsung 1:10. 79. N a t r i u m w o l f i a m a t . NaiWO« + 2HtO. Gesattigte, wasserige, mit Essigsaure stark angesäuerte Lösung: sie dient als Reagens auf Proteinsubstanzen; selbst in sehr verdünnten Lösungen von Albumin, Kasein, Leim, Blutserum entstehen voluminöse Niederschlage. 80. N e s s l e r s R e a g e n s . 35 g K J + 1 3 g HgClj mit 800 ccm HtO zum Kochen erhitzt, dann tropfenweise mit kalt gesättigter HgCl>-LOsung versetzt, bis eben ein bleibender Niederschlag entsteht. Dann fügt man 160 g
926
Reagentien. und Reaktionen.
KOH zu, verdünnt mit H»0 auf 1 1, setzt noch eine kleine Menge HgCb-Lösung zu, lisst absetzen unet dekantiert In gut verschlossenen Flaschen aufzubewahren! 81. P a l l a d i u m c h l o r ü r . PdClj + 2H»0. Lösung 1:500. Zum Nachweis von CO benutzt. 82. P h e n o l . C«H0 fast unlöslich, leichter in Alkohol und sehr leicht löslich in Äther und Chloroform. Wichtiges Arzneimittel, das namentlich als Antirheumatikum und Antiseptikum innerlich verordnet wird; es wird besser als Salizylsäure vertragen. Innerliche Gaben: 0,6—1 g drei- bis viermal täglich: für Kinder 0,15 g dreibis viermal täglich. Ausserlich dient es als Desinfiziens und Desodorans. — Auch in der chemischen Technik wird es gebraucht. P t t l f n n s i Hinsichtlich der Untersuchung auf V e r u n r e i n i g u n g e n unter Phenylum talieyUeum.
Salol, D . A . I V (Phenylum
salicylicum)
. . .
vgl. D. A. IV
1 kg Mk. 5,50; °,o kg Mk. 500,00
Salophen = Azet-p-amidophenylsalizylsäureester salol). C«H» 0 D r u c k l u f t zu. W i e o b e n e r w ä h n t ist, r i c h t e t s i c h die S t a r k e d e r HNO« n a c h d e r K o n -
z e n t r a t i o n d e r H S S 0 4 . AUS s o l c h e r v o n 6 0 * B 6 e r h ä l t m a n H N O J v o n 4 0 — 4 2 ° B 6
( s p . G . 1 , 3 8 — 1 , 4 1 ) , w ä h r e n d m a n zur E r z e u g u n g k o n z e n t r i e r t e r H N O J dann HJSOT von 6 6 ° B 6 , unter U m s t ä n d e n ( f ü r HNOJ v o m s p . 0 . 1 , 5 2 ) a u s s e r d e m s c h a r f g e t r o c k n e t e n ( c h l o r f r e i e n ) C h i l i s a l p e t e r v e r w e n d e n m u s s . U m dünne S a l p e t e r s ä u r e zu k o n z e n t r i e r e n , destilliert m a n s i e mit S c h w e f e l s ä u r e von 6 6 ° B 6 im V a l e n t i n e r s c h e n V a k u u m - A p p a r a t . D i e S ä u r e wird dann d i r e k t h o c h prozentig ( 1 , 5 s p . G . = 4 8 ° B ¿ und h ö h e r ) und ist g a n z w e i s s und frei v o n Verunreinigungen. D a s l e t z t e r e b e d i n g t ihren h o h e n W e r t für Nitrierungen. D i e H:SO< wird bei der R e d e s t i l l a t i o n zu S ä u r e v o n 6 0 ° B 6 ; m a n benutzt s i e zum Z e r s e t z e n neuen S a l p e t e r s . S o einfacli d i e S a l p e t e r s ä u r e f a b r i k a t i o n a u c h prinzipiell ist, in d e r P r a x i s bietet s i e doch m a n c h e r l e i S c h w i e r i g k e i t e n w e g e n d e r h o h e n A n f o r d e r u n g e n , die die S p r e n g s t o f f f a b r i k e n a n die R e i n h e i t der S a l p e t e r s ä u r e s t e l l e n . W i n t e 1 e r ( C h e m . Ztg. 1905, 8 2 0 ) hat die V o r b e d i n g u n g e n für die r a t i o n e l l e S a l p e t e r s ä u r e f a b r i k a t i o n studiert und f a s s t die E r g e b n i s s e s e i n e r V e r s u c h e , wie folgt, z u s a m m e n : Z u r E r l a n g u n g h ö c h s t k o n z e n t r i e r t e r S a l p e t e r s ä u r e n mit g ü n s t i g s t e r Ausbeute m u s s 1. die D e s t i l l a t i o n s t e m p e r a t u r m ö g l i c h s t n i e d r i g g e h a l t e n w e r d e n . 2. E s darf k e i n e Überhitzung d e s R e t o r t e n i n h a l t e s eintreten. 3 . D a s Erhitzen muss s o l a n g s a m g e s c h e h e n , d a s s o b i g e Ü b e r h i t z u n g a u s g e s c h l o s s e n wird. G r ö s s e und F o r m d e r R e t o r t e n b e d i n g e n infolge v e r s c h i e dener W ä r m e ü b e r t r a g u n g die n o t w e n d i g e Zeit. 4 . H ö c h s t k o n z e n t r i e r t e S a l p e t e r s ä u r e mit b e s t e r A u s b e u t e wird nicht mit liöchstkonzentrierter S c h w e f e l s ä u r e und g e t r o c k n e t e m S a l p e t e r erhalten, s o n dern mit einer S c h w e f e l s ä u r e von etwa 9 2 % . 5. Zufuhr von L u f t s a u e r s t o f f in die R e t o r t e h e b t d i e A u s b e u t e an k o n z e n trierter S ä u r e . 6 . R a s c h e Abkühlung der d e s t i l l i e r e n d e n G a s e ist von Vorteil. D i e rohe H N O j wird, w i e s c h o n g e s a g t ist, d u r c h einen w a r m e n L u f t s t r o m g e b l e i c h t , und zwar wird s i e hierbei s e l b s t e r w ä r m t ; bei d i e s e m V e r fahren wird nicht nur N : 0 « (und N > 0 j ) s o n d e r n a u c h d a s s t e t s b e i g e m e n g t e C l ( a u s dem NaCI d e s N a N O j ) a u s g e t r i e b e n . A b s o l u t r e i n e H N O j wird a u s d u r c h W a s c h e n gereinigtem und d a n n g e t r o c k n e t e m N a N O j mit reiner H j S O t erzeugt. D i e S a l p e t e r s ä u r e d a r s t e l l u n g ist in den letzten J a h r e n durch v e r s c h i e d e n e Neuerungen b e r e i c h e r t w o r d e n . D a sind vor allem die V e r f a h r e n von G u 11 in a n n und von V a l e n t i n e r zu n e n n e n . B e i m G u t t m a n n s e h e n V e r fahren ( D . R. P . 6 3 7 9 9 , 7 3 4 2 1 und 136 6 7 9 ) wird, w i e s c h o n o b e n a n g e d e u t e t ist, in d i e a u s den S a l p e t e r r e t o r t e n e n t w e i c h e n d e n G a s e L u f t eingeblasen. w ä h r e n d man nach V a I e 111 i n e r ( D . R . P . 6 3 2 0 7 und 8 8 3 2 1 ) i m V a k u u m d e s t i l l i e r t : man erhält s o d i r e k t und o h n e B l e i c h e w e i s s e S ä u r e vom sp. G . 1.5. E i n K o n d e n s a t i o n s t u r m ist beim V a l e n t i n e r s c h e n System nicht e r f o r d e r l i c h . Nach d e m D . R . P . 144 6 3 3 d e r s e l b e n F i r m a erhält man reine h o c h g r a d i g s t e HNO* im Vakuum s o . d a s s m a n von der e r f o r d e r l i c h e n Alenga H : SO» z u n ä c h s t nur zusetzt und d i e ü b r i g e M e n g e dann e n t s p r e c h e n d der a b d e s t i l l i e r e n d e n H N O j a l l m ä h l i c h z u f l i e s s e n l ä s s t . D a b e i f l i e s s t die H ; S 0 4 den a b z i e h e n d e n S a l p e t e r g a s e n e n t g e g e n , d i e d a d u r c h von H > 0 und von Verunreinigungen befreit w e r d e n . Auf d i e s e W e i s e soll e s m ö g l i c h sein, 100 % i g e H N O j in einer O p e r a t i o n zu g e w i n n e n . F e r n e r e r w ä h n e n wir d a s V e r f a h r e n von U e b e l ( D . R . P . 106 9 6 2 ) ; es b e s t e h t in einer kontinuierlichen D a r s t e l l u n g von H N O j durch Zersetzung d e s S a l p e t e r s mit P o 1 y s u I f a t s t a t t mit H 2 S O , . Nach N i e d e n f ü h r ( D . R . P . 1 5 5 0 9 5 ) ordnet man eine A n l a g e zur D a r s t e l l u n g von H N O j s o a n , d a s s sich in der Mitte d e s G a n z e n eine V o r r i c h tung befindet, w e l c h e gleichzeitig drückt und s a u g t ; auf d i e e i g e n t l i c h e E r 61»
964
Salpetersäure.
zeugungsanlage der Salpetersäure und auf die ersten Kondensationsteile übt diese Vorrichtung eine Zugwirkung aus, dagegen auf die zur Oxydation und Verdichtung der niederen Stickstoffoxyde dienenden Teile der Anlage eine Druckwirkung. Nach dem D. R. P. 170 532 werden NaNOj und HjSO» gleichzeitig, aber getrennt und möglichst unter Luftabschluss allmählich in solchem M a s s e in die heisse Retorte eingeführt, dass in dieser dauernd eine Uber 140° liegende Temperatur erhalten bleibt. Das D. R. P . 155 0 0 6 bezweckt die Reinigung von Salpetersäure durcli Destillation. Hiernach lässt man die Salpetersäure auf Kieselsteine oder dgl. fliessen, die in einen von aussen geheizten Destillierkessel eingefüllt sind. Die Säure soll verdampfen, bevor sie die Gefässwandungen berührt, und dann in üblicher Weise kondensiert werden. Ein Kessel von etwa 0,5 m Höhe unii 0,4 m Durchmesser soll in 2 4 Stdn. etwa 400 kg chemisch reine HNOa liefern können. Bisulfat, Eisenverbindungen, Kieselsäure und sonstige nicht flüchtige Verunreinigungen sollen in dem Kessel zurückbleiben. Um verd. HNO*, wie sie bei vielen chemischen Prozessen erhalten wird, zu konzentrieren, mischte man sie bisher mit konz. HjSO» und destillierte d u konz. HNOa ab, doch ist das Verfahren umständlich und erfordert mehrere getrennte Arbeitsausfiihrungen. Besser ist die Methode des Franz. Pat. 358 373, wonach die verd. Säure in Gegenwart von Polysulfaten au; 110—130° erhitzt wird. Man erhält so in e i n e r Operation konz. HNO.i unu ausserdem ein Hydrat des Polysulfats, das erst bei weiterem Erhitzen über 230° das Hydratwasser abgibt und so für weitere Aufarbeitung von verd. HNOa verwendbar wird. — Sehr ähnlich ist das D. R. P. 174 736. Nach dem Franz. Pat. 371 797 bilden die wasserbindenden Nitrate, insbesondere entwässertes Ca- und Alg-Nitrat, ein gutes Mitte! zum Konzentrieren von verd. HNO». Das D. R. P. 180 052 bezweckt ein K o n z e n t r i e r e ; ; von HNOj durch Elektrolyse. Über die Salpetersäuredarstellung aus atmosphärischem Stickstoff siehe unten. — Die r o t e r a u c h e n d e S a l p e t e r s ä u r e , d. h. eine gesättigte Auflösung von NjOt in roher HNOa (sp. G. über 1,4), stellt man durch Destillation von KNOj (oder NaNOj) mit weniger H 2 SO t bei höherer Temperatur dar; um die Reduktion der HNO» zu NsO» zu fördern, mischt man dem Salpeter meistens etwas Stärkemehl bei. A n l a g e zur Salpetersäurekondensation für die Zersetzung von 4 0 0 kg Salpeter in 2 4 Stunden, vollständig mit 4 Touriiis, 2 Kühlschlangen, 1 Absorptionsturm mit Kaskadenschüsseln, Reduktionsmuffen, Steig-, A b f a l l - , K n i e - und Verbindungsröhren. Die kompl. Anlage . . . . Mk. 707,7' Anlage zur Salpetersäurekondensation mittels Kühlschlange für 2 Zylinder a 3 0 0 kg SalpeterfiUlung (abwechselnd zu verbinden), kompl. mit 3 Touriiis, 2 Kühlschlangen, 2 Abtreibtöpfen und einem kompl. Plattenturm. Die ganze Anlage Dieselbe Anlage für 2 Zylinder ä 3 0 0 kg Salpeterfüllung mittels K ü h l sehlangen, jedoch mit einem gewöhnlichen Koksturm von 6 m Höhe. D i e ganze Anlage Einfache Anlage zum Abchloren und Bleichen der rohen Salpetersäure, bestehend aus 2 Abtreibtöpfen, j e c a . 3 5 0 1 Inhalt, mit Verbindungsund Ubergangsrohren sowie 2 Touriiis mit Hahn, kompl
Vgl. auch „ R e a k t i o n s t f l r m
1021 ,f«U „
909,2:.
„
157,00
e".
In neuester Zeit versucht man von verschiedenen Gesichtspunkten das alte Salpetersäureverfahren aus Salpeter zu durchbrechen, und zwar haben einerseits die Versuche, HNO* aus A m m o n i a k und anderseits diejenigen,
Salpetersäure.
965
HNO] a u s L u f t zu gewinnen, seit kurzem grössere Bedeutung gewonnen, als man ahnen konnte. Zu solchen Versuchen hat man Grund genug, denn, wenn man mit der gleichen Zunahme des Salpeterverbrauches wie bisher rechnet, kann man sich nicht verhehlen, dass die chilenischen Salpeterlager in weniger als 20 Jahren erschöpft sein müssen. Das 0 s t w a 1 d sehe Verfahren (Engl. Pat. 698 von 1903) besteht darin, dass man zurGewinnung von HNO» eineMischung von Ammoniak undLuft Ober eine rotglühende Kontaktsubstanz leitet. Als katalytischer Stoff dient fein verteiltes Platin oder ein anderes Platinmetall; um eine Uberhitzung der Kontaktsubstanz zu vermeiden, soll nicht reines Platinschwarz angewendet werden, sondern entweder Platin, teilweise mit einem Uberzug von Platinschwarz versehen, oder auch Oberhaupt nur massives Platin. Das Gemisch aus Luft und Ammoniak kann gebildet werden, indem man Luft in Berflhrung mit einer ammoniakhaltigen Lösung bringt, wobei die Luft in umgekehrter Richtung wie die Ammoniaklösung strömt. Die ammoniakalische Lösung kann erhitzt werden, indem die durch die katalytische Reaktion erzeugte Hitze in geeigneter Weise für diesen Zweck nutzbar gemacht wird. Inzwischen sind Aber das 0 s t w a 1 d sehe Verfahren weitere Angaben in die Öffentlichkeit gedrungen. Hiernach muss die Luft sich in grossem Überschuss befinden: die Reaktionstemperatur muss über 300° C. gehalten werden, die Gase sollen so rasch wie möglich durch die Kontaktmasse hindurchstreichen und nach dem Grundsatze des Gegenstroms durch solche Gase vorgewärmt werden, die die Kontaktmasse schon hinter sich haben. Der Apparat besteht a u s einem offenen Rohr, d a s an einem Ende mit dem Kontaktmaterial beschickt ist. Dieses Rohr befindet sich in einem Zylinder. In letzterem ist in der Nahe der Austrittsstelle der Gase aus dem Apparat eine Öffnung, um die Gasmischung hineinzulassen, die so um das Rohr herumstreichend vorgewärmt wird, bis sie am andern Ende in dieses eintritt. — Nach dem Franz. Pat. 335 229 soll die Mischung von NHj mit Luft bei 700° C. über FejO» oder ein anderes geeignetes Oxyd geleitet werden; das erhaltene NsO» wird dann durch H>0 in HNO« oder durch ein geeignetes Oxyd in das entsprechende Nitrat übergeführt. — Das neueste Ostwald'sche Patent ist d a s Amer. Pat. 858 904. Noch interessanter und wichtiger als diese beiden Methoden sind die Verfahren, HNO] mit Hilfe der Elektrizität aus dem Stickstoff der Luft darzustellen. Denn da NHj und HNOs in einem gewissen Verhältnis zueinander stehen, wird man schliesslich auch an NH t Mangel haben, nachdem der NaNOi knapp geworden ist. Eine wirkliche Lösung des Problems kann man demnach nur so finden, dass man die unerschöpflichen Vorräte an ungebundenem Luftstickstoff nutzbar macht. Das Prinzip des Verfahrens, den Luftstickstoff elektrisch zu verbrennen, ist schon sehr lange bekannt, aber man glaubte, dass der Stromverbrauch zu k'ross und die gebildete HNOi-Menge zu klein sei, als dass an eine technische Ausnutzung gedacht werden könnte. Neuerdings sind derartige Versuche aber tatsächlich in die Praxis übergeführt worden. Zuerst erregte das Verfahren von B r a d l e y und L o v e j o y Aufsehen; es wurde unter Benutzung der Wasserkräfte des Niagara im Grossen ausgeübt. Nach diesem Verfahren (Engl. Pat. 8230 von 1901) erzeugt man in einem Gemisch gleicher Teile Sauerstoff und Stickstoff oder auch direkt in Luft bei einer Temperatur von 80° C. durch elektrische Entladungen HNOj. Wesentlich ist, dass der überspringende Funke in sehr kleine Unterabteilungen zerlegt wird, so d a s s einem geringen Energiequantum eine grosse Oberfläche geboten wird. Nach Chem. Ztg. 1903 Repert. 152 betreibt man das Verfahren mit einem Gleichstrom von 10 000 Volt Spannung. Den negativen Pol bildet eine senkrechte Achse, welche an 33 Punkten je 6 strahlenförmige Arme trägt; die positiven Pole sind auf dem Umfange eines eisernen Zylinders angebracht, welcher den Reaktionsraum bildet. Die Achse macht 500 Umdrehungen in der Minute und bildet und unterbricht in der nämlichen Zeit 414 000 Lichtbogen. Die rasche Rotation der Achse, sowie ein durch den Zylinder mit Heftigkeit hindurchgetriebener Luftstrom bringen eine starke Abkühlung hervor, welche einer bei höherer Temperatur zu befürchtenden Dissoziation der entstandenen HNO»
966
Salpetersäure.
vorbeugt, so d a s s die abziehende Luft nur 2 — 3 % Stickoxyd enthält. Da nach den angestellten Versuchen zur Erzeugung von 1 kg Salpetersäure 15,5 H. P . Stunden nötig sind, so glaubte man, dass dieses Verfahren sich wenigstens unter Benutzung der billigen Wasserkraft des Niagara rentabel erweisen würde. Hierin hat man sich getäuscht; das Unternehmen hat keinen Erfolg gehabt, da die erzielten Produkte sich höher im Preise stellten, als der natürliche Chilisalpeter. D a n n hörte man von dem Verfahren K o w a 1 s k i ' s (D. R. P . 179 2 8 8 ) , bei dem die Bindung d e s Luftstickstoffs mit Hilfe von Wechselstrom sehr hoher Spannung ( b i s zu 5 0 0 0 0 V.) erfolgt. Auch dieses Verfahren s c h e i n t sich nicht zu bewähren, wenigstens ist die Versuchsanlage wieder zum Stillstand gekommen. Um so grössere Hoffnungen darf man auf das Verfahren der Norweger B i r k e l a n d und E y d e setzen; es ist durch Amer. Pat. 7 7 2 862 und 7 7 5 123, Norw. Pat. 13 2 8 0 und 13 2 4 0 von 1903, Norw. Pat. 14 2 0 9 von 1904 und zahlreiche andere geschützt. Wir folgen bezüglich dieses interessanten P r o z e s s e s einem Vortrage von W i t t (Prometheus XVII, 129 ff., 149 ff., 165 f f . ) : Schon früher war es bekannt, d a s s der Flammenbogen eines mässig gespannten W e c h s e l s t r o m s im B e r e i c h e eines magnetischen Feldes die Form einer S c h e i b e annimmt. Die in dem Felde wirkenden Kräfte sind bestrebt, die fortwährend neu entstehenden Flammen gewissermassen auszublasen; so kommt es zu einer Reihenfolge von nach zwei Richtungen fliehenden Flammen, die sich für das Auge zu dem Eindruck einer ruhig brennenden Sonne vereinigen. Birke1 a n d und E y d e haben nun gefunden, d a s s diese von dem magnetischen Felde zur Seite geblasenen Flammen in ausserordentlich hohem M a s s e den Luftstickstoff zu verbrennen vermögen. Um diese Beobachtung praktisch auszunutzen, wird die Wechselstrom-Flamnienscheibe in flache, mit Kupfer gepanzerte Öfen aus feuerfestem T o n eingeschlossen; durch die Ofen wird ein kräftiger Strom von Luft hindurchgejagt. D i e praktisch ¡benutzten Apparate haben gewaltige Flammenscheiben von 2".m Durchmesser; ihr normaler Energieverbrauch beträgt 5 0 0 Kilowatt. Die Fixierung des verbrannten Luftstickstoffs geschieht in der W e i s e , dass die den Öfen entströmende elektrisierte Luft — ein Gemisch von unverbrauchtem O und N mit kaum 2 % Stickoxyd — infolge des vorhandenen überschüssigen Sauerstoffs von selbst ihr Stickoxyd in Stickstofftetroxyd (Untersalpetersäure) verwandelt. Die G a s e werden in innige Berührung mit H : 0 gebracht, wobei das Tetroxyd unter Freiwerden neuer Mengen von Stickoxyd HNOa liefert; d a s Stickoxyd vermag dann noch weitere HNOj zu bilden. Die Säure reichert sich in den Absorptionstürmen bis zu einem Gehalt von 5 0 % an und wird durch Neutralisieren mit Kalkstein in Calciumnitrat übergeführt; letzteres lässt man in eisernen Trommeln eistarren und bringt es so in den Handel. In der nach dem B i r k e l a n d - E y d e schen Verfahren arbeitenden Fabrikanlage bei Notodden in Norwegen werden schon jetzt täglich 1500 kg wasserfreie HNOj erzeugt. Die dortigen W a s s e r kräfte liefern die elektrische Energie zu etwa 12 Mk. für 1 P. S . und J a h r ; die Ausbeuten schwanken zwischen 500 und 6 0 0 kg wasserfreier HNO» pro Kilowattjahr. Die Erzeugungskosten sind so, d a s s die Produkte unter Zugrundelegung des Chilisalpeter-Marktpreises schon jetzt einen guten Nutzen lassen. Auch in Form von N i t r i t e n lässt sich der Luftstickstoff nach diesem Verfahren gewinnen. — Die Patentliteratur bezüglich der Verfahren, die auf diese oder jene W e i s e von dem Stickstoff der Luft zur Salpetersäure bzw. zu Nitraten gelangen wollen, wächst von T a g zu T a g , ohne dass doch viel Brauchbares darunter wäre. Als neueste Patente, die auf diesem G e b i e t e liegen, seien wenigstens genannt: die D . R . P. 180 6 9 1 , 182 2 9 7 , 182 849, 184 958, 185 094. 186 4 5 4 und Franz. Pat. 3 7 4 237. S o n s t i g e Methoden, welche auf neuer Grundlage eine Gewinnung von Salpetersäure bezwecken, können hier übergangen werden, da ihnen jede technische Bedeutung abgeht. Reine HNO» ist eine wasserhelle, an der Luft stechend riechende, Dämpfe aushauchende, sehr ätzende Flüssigkeit, die sich am Licht gelblich färbt. Das
Salpetersäure.
967
Monohydral hat den S. P . 86°, doch tritt hierbei teilweise Zersetzung in NjO« und O ein, und der S. P. steigt, bis er bei 126" konstant bleibt; hierbei destilliert das 4 fache Hydrat 2 HNO. + 3 H , 0 Ober. Tabelle
d e r s p . Q. v o n S a l p e t e r s ä u r e n K o n z e n t r a t i o n b e i 15°. Bezogen auf H j O von 4 ° .
VoLGev. (luftleer)' 1,000
1,005 1,010 1,015 1,020 1,025 1,030 1,035 1,040 1,045 1,050 1,055 1,060
1,065 1,070 1,075 1,080 1,085 1,090 1,095 1,100 1,105 1,110 1,115 1,120 1,125 1,130 1,135 1,140 1,145 1,150 1,155 1,160 1.165 1,170 1,175 1,180
1,185 1,190 1,195
1,200
1,205 1,210 1,215 1,220 1,225 i. >30
"2 0 & 3 o« 0 0,7 1.4 2,1 2,7 3,4 4,1 4,7 5,4 6,0 6,7 7,4
8,0 8,7 9,4
10,0 10,6
11,2
11,9 12,4 13.0 13.6 14.2 14,9 15.4 16,0 16.5 17.1 17.7 18.3
18.8
19,3 19.8 20.3 20.9 21.4 22,0 22.5 23,0 23,5 24,0 24,5 25,0 25,5 26,0 26,4 26,9
B
«l 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19
20
21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46
(Nach L u n g e und R e y . )
soo Gew.-T. enthalten
"
N.O,
0,08 0,85 1,62 2,39 3,17 3,94 4,71 5,47 6,22 6,97 7,71 8,43 9,15 9,87 10,57 11,27 11,96 12,64 13.31 13,99 14,67 15,34 16,00 16,67 17,34 18,00 18,66 19.32 19.98 20,64 21,29 21,94 22,60 23,25 23,90 24,54 25,18 25,83 26,47 27,10 27,74 28,36 28.99 29,61 30,24 30,88 31,53
1 1 enthält k {
Sänr« von
Säure Säure von von HNO, N.O, 36* Bt 40« B i 48.5» Bi
0.10 1,00 1,90
2,80 3,70 4,60 5,50 6,38 7,26 8,13 8,99 9,84
10,68
11,51 12,33 13,15 13,95 14,74 15.53 16,32 17.11 17,89 18,67 19,45 20,23 21,00 21.77 22.54 23,31 24.08 24,84 25,60 26,36 27.12 27,88 28,63 29,38 30.13 30,88 31,62 32.36 33.09 33,82 34.55 35,28 36.03 36.78
0,19 1,89 3,60 5,30 7,01 8,71 10,42 12,08 13,75 15.40 17,03 18,64 20,23 21,80 23.35 24.91 26,42 27.92 29.41 30.91 32,41 33,89 35.36 36,84 38,31 39,77 41,23 42,69 44,15 45,61 47,05 48,49 49.92 51,36 52,80. 54,22; 55,64| 57,07j 58,491 59,89 61,29; 62,67 64,05 65,44' 66,82' 68,24' 69.66
verschiedener
0,16 1,61 3,07 4,52 5,98 7,43 8,88 10,30 11,72 13,13 14.52 15,89 17.25 18,59 19,91 21,24 22.53 23,80 25,08 26,35 27.63 28,89 30.15 31,41 32,67 33,91 35.16 36,40 37.65 38,89 40.12 41,35 42,57 43,80 45,03 46,24 47,45 48.66 49,87 51,07 52.26 53,23 54,21 55,18 56.16 57.64 59.13
0,10.0,001 1,03 0,008 I . 9 5 0,016 2 ^ 0,024 3,79 0.033 4,72 0,040 0,049 6,54 0,057 7,45 0,064 8,34 0,073 9,22 0,081 10,09 0,089 10,95 0,097 I I , 8 1 0,105 12,651 0,118 13,49 0,121 14,31 0,129 15,12 0,137 15,93 0,145 16.74 0,153 17,55 0,161 18,35 0,170 19,15 0,177 19,95 0,186 20.75 0,195 21,54 0,202 22,23' 0,211 23,12^ 0,219 23,91; 0,228 24,70 0,237 25,48 0,245 26,26 0,254 27,04 0,262 27,82 0,271 28.59 0,279 29,36 0,288 30,13 0,297 30,90; 0,306 31,67 0,315 32,43 0,324 33,19 0,333 33,91 0,342 34,69 0,351 35,44 0,360 36,18 0,369 36.95 0,378 37,72' 0,387
».ei
HNO,
Sänre von
Sä i m von
Slare von
36* Bi 4ä> B i tWB*
0,001 0,002 0,002 0,010 0,019 0,016 0,019 0,036 0,031 0,028 0,053 0,045 0,038 0,072 0,061 0,047 0,089 0,076 0,057 0,108 0,092 0,066 0,125 0,107 0,075 0,142 0,121 0,085 0,161 0,137 0,094 0,178 0,152 0,104 0,197 0,168 0,113 0,214 0,182 0,123 0,233 0,198 0,132 0,250 0,213 0,141 0,267 0,228 0,151 0,286 0,244 0,160 0,303 0,258 0,169 0,320 0,273 0,179 0,339 0,289 0,188 0,356 0,304 0,198 0,375 0,320 0,207 0,392 0,335 0,217 0,411 0,350 0,227 0,430 0,366 0,236 0,447 0,381 0,246 0,466 0,397 0,256 0 4 8 5 0,413 0,266 0,504 0,430 0,276 0,523 0,446 0,286 0,542 0,462 0,296 0,561 0,478 0,306 0,580 0,494 0,316 0,598 0,510 0,326 0,617 0,526 0,336 0,636 0.543 0,347 0,657 0,560 0,357 0,R76 0,577 0,367 0,695 0,593 0,378 0,715 0,610 0,388 0,735 0,627 0,399 0,755 0,644 0,409 0,775 0,661 0,420 0,795 0,678 0,430 0,815 0,695 0,441 0,835 0,712 0,452 0,856 0,730
0,001
0,010 0,019 0,029 0,039 0,048 0,058
0,068
0,077 0,087 0,096 0,107 0,116 0,126 0,135 0,145 0,155 0,164 0,173 0,184 0,193 0,203 0,212 0,223 0,233 0,242 0,252 0,263 0,273 0,283 0,293 0,304 0,314 0,324 0,334 0.345 0,35Ü 0,3Gt> 0,37b 0,383 0,393 0,409 0,419 0,431 0,441 0,452 0,466
968
Salpetersäure.
-«j « n -o ^ a o * H
27,4 27.9 28.4 28.8 29.3 29.7 30.2 30.6 31.1 31.5 32,0 32.4 32.8 33.3 33.7 34.2 34.6 35,0 35.4 35.8 36,0 36,2 36,6 37,0 37,4 37,8 38,2 38,6 39,0 39.4 39,8 40.0 40.1 40.5 40,8 41.2 41.6 42.0 42.3 42.7 43.1 43.4 43.8 44,1 44,4 44,8 45,1 45,4 45,8 46,1 46,4 46,8 47,1 «47,4
NtO,
HNO,
Säure von 36'Bé
Sinre Säure von N,0» von 40' B i 48.5* m .
32.17 37,53 71.08 60,61 32.82 38.29 72,52 61,84 33,47 39,05 73,96 63,07 34.13 39,82 75,42 64.31 34,78 40,58 76,86 65,54 35,44 41,34 78,30 66,76 36,09 42,10 79,74 67.99 36.75 42,87 81,20 69,23 37.41 43,64 82,65 70,48 38.07 44,41 84,11 71,72 38,73 45,18 85,57 72.96 39,39 45,95 87,03 74.21 40.05 46,72 88.48 75,45 40,71 47.49 89,94 76.70 41,37 48.26 91,40 77.94 42.06 49,07 92,94 79,25 42.76 49,89 94.49 80.57 43,47 50,71 96,05 81.90 44,17 51,53 97,60 83.22 44,89 52,37 99,19 84.58 66 66,5 45,26 52,80 100,00 85,27 67 45,62 53.22 100,80 85.95 68 46,35 54,07 102,41 87.32 69 47.08 54,93 104,04 88.71 70 47.82 55.79 105,67 90,10 71 48,57 56,66 107,31 91,51 72 49,35 57,57 109.03 92.97 73 50,13 58,48 I i 0,75 94,44 74 50.91 59.39 112,48 95.91 75 51,69 60.30 114,20 97,38 76 52,52 61.27 116.04 98,95 76,7 53,08 61,92 117,27 100,00 77 53,35 62.24 117,88 100.51 78 54,20 63.23 119,75 102,12 79 55.07 64.25 121,6« 103,76 80 55,97 65,30 123.67 105,46 81 56.92 66.40 125,75 107,24 82 57,86 67.50 127,84 109,01 83 5H,83 68,63 129.98 110,84 84 59.83 69.80 132.19 112,73 85 60,»4 70,98 134.43 114,63 86 61,86 72,17 136.68 116,55 87 62,91 73,39 138.99 118.52 88 64,01 74,68 141.44 120,61 89 65,13 75,98 143,90 122,71 90 66,24 77,28 146,36 124,81 91 67.38 78,60 148,86 126,94 92 68,56 79,98 151,47 129,17 93 69,79. 81.42 154.20 131,49 94 71,06' 82,90 157,00 133,88 95 72.39 84,45 159,94 136,39 96 73,76 86,05 162,97 138,97 97 75,18 87,70 166,09 141,63 98 76,80' 89,60 169,69 144,70
47 48 49 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65
x 1 enthält kg
100 Gew.-T. enthalten
38.49 0,397 39,27; 0,407 40,05, 0,417 40,84' 0,427 41,621 0,437 42,40, 0,447 43,18 0,457 43,97, 0,467 44,76! 0,477 45,55 0,487 46,34 0,498 47,13 0,508 47.92 0,519 48,71 0,529 49.50 0,540 50,33' 0,551 51,17i 0,562 52,01 0,573 52,85' 0,585 53,71 0,597 54,15', 0,603 54,58 0,609 55,4 6| 0,621 56,34 0,633 57,22 0,645 58,11 0,658 59,05,10,671 59,98,0,684 60,9 Ii 0.698 61,85;i 0,711 62,84:0,725 63,5i|! 0,735 63,84 0,739 64,8510,753 65,90(0,768 66,97,. 0,783 68,10.10,800
69,23;! 0,816 70,39 0,832 71,59,; 0,849 72.80 0,867 74,02;, 0,885 75,271 0,903 76,59j 0,921 77.93 0,911 79,26 0,961 80,62, 0,981 82,03 1,001 83,51 1,023 85,03 1,045 86,62 1,068 88,26 1,092 89,95! 1,116 91,90'i 1,144
HNO,
0,463 0,475 0,486 0,498 0,509 0,521 0.533 0,544 0,556 0,568 0,581 0,593 0,605 0,617 0,630 0,643 0,656 0,669 0,683 0,697 0,704 0,710 0.725 0,739 0,753 0,768 0,783 0,798 0,814 0,829 0,846 0,857 0,862 0,879 0,896 0,914 0,933 0,952 0,971 0,991 1,011 1,032 1,053 1,075 1,098 1,121 1,144 1,168 1,193 1,219 1,246 1,274 1,302 1.335
8äure Säure von von 36' B i 40" Bé
0,877 0.90Q 0,921 0,943 0,965 0.987 1,009 1,u3l 1,054 1,077 1,100 1,123 1,146 1,169 1,193 1,218
1,243 1,268 1.294 1,320 1,333 1,346 1,373 1,400 1,427 1,455 1,483 1,513 1,543 1.573 1,603 1,623 1,633 1,665 1,697 1,731 1,767 1,803 1,839 1,877 1,915 1,955 1,995 2,037 2,080 2,123 2,167 2,212 2,259 2,309 2,860
2,413 2,466 2,528
0,748 0,767 0,785 0,804 0,822 0,841 0,860
0,879 0,898 0,918 0,938 0,957 0,977 0,997 1,017 1,038 1,059 1,080 1,103 1,126
1,137 1,148 1,171 1,193 1,216
1,240 1,265 1,289 1,314 1,339 1,366 1,383 1,392 1,420 1,447 1,476 1,507 1,537 1,568 1,600 1,633 1,667 1,701 1,736 1,773 1,810 1,848 1,886 1,927 1,969 2,012 2,058 2,103 2,156
969
Salpetersäure.
x1
xoo Gcw.-T enthalten
B§
5.3
STä a * H
Saure von 36» B é
N.O, HNO,
78,52 91,60 47,8 99 80,65 94,09 4 8 . 1 100 4 8 . 2 100,2 8 1 , 0 9 9 4 , 6 0 43.2 100,4 81,50 95,08 4 8 . 3 100,6 8 1 , 9 1 9 5 , 5 5 48.3 100,8 8 2 , 2 9 9 6 , 0 0 82,63 96,39 4 8 . 4 101 4 8 . 4 101,2 8 2 , 9 1 1 Í9 6 , 7 6 48.5 101,4 83,26] 97,13 48.5 101,61 8 3 , 5 8 9 7 , 5 0 4 8 . 6 101,8 8 3 , 8 7 9 7 , 8 4 84,09 98,10 4 8 . 7 102
4 8 . 8 J02,2 8 4 , 2 8 48.8 102,4 84,46 4 8 . 9 102,6 8 4 , 6 3 4 8 9 102,8 8 4 , 7 8 8 »,92 4 9 0 103 49'l 103,2 85,04 49'2 103,4' 85,15 49'2 103,6 85,26 4 9 ' 3 103,8' 8 5 , 3 5 49*4 1 0 4 85,44
98.32 98,53 98,73 98,90 99,07 99,21 99,34 99,46 99,57 99,67
Saure •OD 40» Bt
Säure TOD
173,48 147,93 93,95 178,19 151,96 96,50 179,16 152,78 97,03 180,07 153,55 97,52 180,96154,31 98,00 181,81155,04 98,46 182,55 155,67 98,86 183,25 156,27 99,27 183,95 156,86 99,62 184.65157,47 100,00 185,30158,01100,35 185,79158,43'l00,62 186,21 158,79'100,84 186,61 1 5 9 , 1 3 1 0 1 , 0 6 186,98Ì159,454OI,26 187,30!l59,72 101,44 187,68 160,00:101,61 1 8 7 , 8 9 1 6 0 , 2 2 101,751 188,141160,43 101,89 188,371160,63 102,01 168,58¡160,8I 102,12 188,77,160,97 102,23!
N.O.
HNO«
1,174
1,369
1,210 1 , 4 1 1
1,217 1,224 1,231 1,238 1,244 1,249 1,255
1,260
1,265 1,270 1,274 1,277
1,280
1,283 1,287 1,289 1 ,-'92 1,294 1,296 1,299
1,420 1,428 1,436 1,444 1,451 1,457 1,464 1,470 1,476 1,481 1,486 1,490 1,494 1,497 1,501 1,504 1,507 1,510
kg Säure
Saure
36« B f
4o* B i
Ton
2,593 2,672 2,689 2,704 2,720 2,735 2,748 2,759 2,773 2,784 2,795 2,805 2,814
2,822 2,829 2,835 2,843 2,848 2,854
2,860 1,512 2 , 8 6 4 1,515
2,869
TOD
2,211 2,278 2,293 2,306 2,319 2,332 2,343 2,353 2,364 2,374 2,384 2,392 2,400 2,406 2,413 2,418 2,424 2,429 2,434 2,439 2,442 2,447
D i e r o t e r a u c h e n d e S a l p e t e r s a u r e hat ein s p . G . von Ober 1,4 ( g e wöhnlich 1 , 5 0 ) : ihre D i c h t e w e i c h t in g a n z u n r e g e l m ä s s i g e r W e i s e v o n d e r j e n i g e n d e r f a r b l o s e n HNO» a b . Nach L u n g e und M a r c h l p w s k i hat man für die s p . G . von HNO», w e l c h e NjO» enthält, f o l g e n d e K o r r e k t u r e n zu m a c h e n , und z w a r hat man bei S ä u r e n vom s p . G . 1 , 4 9 6 ^bei d i e in n a c h s t e h e n d e r T a b e l l e v e r z e i c h n e t e n W e r t e a b z u z i e h e n , um d a s d e r wirklich vorhandenen HNOa e n t s p r e c h e n d e s p . G . zu finden, f a l l s die b e i s t e h e n d e n % N20« vorhanden sind. Zunahme des sp. G. durch N , 0 ,
N,o,
Zunahme des sp.G. durch NtO«
0,00050 0,00075 0,00150 0,00300 0,00175 0,00675 0,00775 0,01050 0,01250 0,01425 0,01625
3,00 3,25 3,50 3,75 4,00 4,25 4,50 4,75 5,00 5,25
0,01800
0,01985 0,02165 0,02350 0,02525 0,02690 0,02875 0,03050 0,03225 0,03365
N.O,
Zunahme d e s sp.G. durch N , 0 »
5,50 5,75
0,03600 0,03775 0,03950 0,04175 0,04300 0,04475 0,04650 0,04720 0,05000 0,05165
6,00 6,25 6,50 6,75 7,00 7,25 7,50 7,75
N.O.
8,00
Zunahme des sp. G. durch N.O,
n,o,
0,05325 0,05500 0,05660 0,05825
10,50 10,75
8,25 8,50 8,75 9,00 9,25 9,50 9,75
0,06000
10,25
0,06815
10,00
0,06160 0,06325 0,06500
0,06600
11,00
11,25 11,50 11,75
12,00
12,25 22,50 12,75
D i e HNO» wird in d e r H j S O » - F a b r i k a t i o n , f e r n e r zum G e l b b r e n n e n von Kupferlegierungen, zu Nitrierungen, zur D a r s t e l l u n g v o n T e e r f a r b e n und E x plosivstoffen s o w i e zu z a h l r e i c h e n a n d e r e n t e c h n i s c h e n Z w e c k e n benutzt. P r ü f u n g : In der Praxis bestimmt man den S ä u r e g e h a l t meist durch d u A r l ó m e t e r (vgl. die vorstehenden Tabellen), obwohl damit grosse Unsicherheit verknüpft ist. Fflr wichtigere Bestimmungen t i t r i e r t man den Sluregehalt, doch darf Methylorange als Indi-
Salpetrigsäureäthylestcr —
970
Salz.
kator nicht verwendet werden. Zwecks Titration wird die Säure verdünnt; rauchende Sorten wäge man in einer K u g e l h a h n t i p e t t e * b Zur Ermittelung der U n t e r s a l p e t e r s & u r e bedient man lieh der vorstehend zuletzt abgedruckten Korrektionstabelle; nach Abzug der darin angegebenen Werte sucht man in 0«. Färb- und geruchlose, bitter schmeckende Kristalle, die sich am Licht iasch gelb färben; Sch. P. 170°. Sehr schwer lösl. in kaltem, etwas leichter in siedendem H 2 0 , besser lösl. in Alkohol, Äther und Chloroform. Das Santonin besitzt eine spezifische Wirkung gegen Spulwürmer. Kleine Kinder erhalten 0,025 g, grossere 0,05 g ein- bis zweimal täglich. M. D. p. dos. 0,1 g, M. D. p. die 0,3 g. Santonin pur. albiss. rccrist. D . A. I V „
*
»
pulv
Santoninpräparate:
1 kg Mk. 91,0(1 i
r
»
95.00
C. H. Burk, Stuttgart, Archivstr. 21/23.
S a n t y l (Santalolsalizylester) C«H«(OH). CO . O . C l5 H 23 . Geschmackloses ö l , das gegen Gonorrhoe verordnet wird. S a p a r o f o r m . Auflösung von 3—5 % P a r a f o r m (Paraformaldehyd) in flüssiger Kaliseife, oft mit aromatischen Zusätzen versehen. Es soll medizinisch verwendet werden. S a p e n e , aus flüssiger Seife bestehende Arzneimittelträger, die je nach dem einverleibten Medikament (Salizylsäure, Jod, Kreosot u. s. w.) als S a l i z y l s a p e n , J o d s a p e n , K r e o s o t s a p e n u. s. w. bezeichnet werden. Sie reizen die Haut nicht, durchdringen sie aber rasch und wirken prompt. Chem. Fabrik Krewel & Co., G. m. b. H., KSln a. Rh., Eifelstr. 33.
S a p h i r , k t l n s t l . siehe „ K o r u n d , k ii n s t ! . " . S a p o siehe „Se i f e " . S a p o F o r m a l i n i siehe „F o r m a 1 i n s e i f e". S a p o p u l v e r a t u s siehe „ S e i f e n p u l v e r". S a p o k a r b o l = L y s o l (s. d.). S a p o n i n . Ist der wirksame Bestandteil der Quillayarinde (Panamarinde; Seifenrinde) Cortex Quillajae oder Panamawurzel und wird an Stelle \on Seife zum Waschen von Kleidungsstücken u. s. w. gebraucht: es dient auch
Saprol —
Sauere Farbstoffe.
981
als Schaummittel. Das Saponin gehört, ebenso wie die ihm ahnlichen, aus anderen Pflanzen erhaltenen Saponinsubstanzen, wahrscheinlich zu den Glykosiden. Die Saponinsubstanzen lösen sich in HjO; diese Losungen schäumen stark beim Schütteln. Sie schmecken kratzend, erregen in Pulverform Niesen, emulgieren öle und lösen die roten Blutkörperchen auf; letzterer Eigenschaft wegen wirken sie giftig. Ausser seiner Verwendung zum Waschen empfindlicher Gewebe wird das Saponin hier und da auch medizinisch benutzt. Um das Saponin rein zu erhalten, zieht man nach dem D. R. P. 116 591 die Wurzel genügend mit H>0 aus, kocht die dunkel gefärbten Extrakte unter Zusatz geringer Mengen Formaldehyd längere Zeit auf und filtriert von den in dichten Flocken abgeschiedenen Färb- und Eiweissstoffen ab. Unter Umrühren wird dann zur Trockne eingedampft. Das so gewonnene Saponin bildet ein fast weisses, stark zum Niesen reizendes Pulver. Ferner nennen wir das D. R. P. 144 760; hiernach stellt man Saponin aus Rosskastanien her: Die frischen reifen Früchte werden geöffnet, die Samen geschalt, die wasserreichen Kotyledonen zerkleinert oder zerquetscht und bei 40—50° getrocknet. Das erhaltene Pulver wird zunächst mittels Benzins oder PetrolSthers entfettet und dann mit starkem Alkohol mehrmals ausgekocht. Die erhaltenen weingeistigen Auszüge dampft man ein, trocknet im Vakuum, zerreibt, löst in helssem Alkohol und behandelt die Lösung zur Ausfallung von Verunreinigungen mit frisch gefälltem Bleihydroxyd (aus Pb(NO s )j + NH»). Die warme konzentrierte Lösung giesst man in die mehrfache Menge Äther ein, wobei das Saponin weiss ausfallt. Man wascht es mit Äther und wiederholt zur Reinigung die Auflösung in Alkohol und Ausfallung durch Äther mehrmals. Das gewonnene Saponin, welches 10 % der verarbeiteten Samen betragen soll, ist ein weisses Pulver; es löst sich in HjO in jedem Verhältnis zu stark schäumenden Flüssigkeiten. Nach dem D. R. P. 156 954 gewinnt man ein ungiftiges Saponin aus Rinde, Blattern, Zweigen und Wurzeln des Guajakbaumes (Quajacum officinale) bzw. aus dem Guajakharz, indem man einen Extrakt herstellt, das Saponin daraus mit Bleiessig fallt und den abfiltrierten Bleiniederschlag mit H>S zersetzt. Es sei hinzugefügt, dass unter der Bezeichnung „Saponin" auch ein Bohrund Schneideöl in den Handel kommt, das mit dem wirklichen Saponin nichts zu tun hat. Saponin
Fabrik
1 kg M k . 1 0 , 0 0
roh
n gerein „ e h e m . rein „ aus G u a j a k r i n d e ehem. Präparate Dr. Richard Sthamer,
H Mk. 1 6 , 0 0 ;
1 1 1
„ „ „
„ 20,00 ., 4 0 , 0 0 „ 140,00
Hamburg.
Saprol. Gemisch von Rohkresolen mit Kohlenwasserstoffen, welche jedenfalls der Petroleumdestillation entstammen. Dunkelbraune, auf HjO schwimmende und darauf eine gleichmassig dünne, die Luft abschliessende Haut bildende Flüssigkeit, die zur Desinfektion von Aborten, Pissoirs u. s. w. benutzt wird. S a p r o l , j e nach Z w e c k und Qualität
0
o kg Mk. 4 0 , 0 0 — 6 0 , 0 0
Alleiniger Fabrikant: Chemische Fabrik FISrsheim, Dr. H. Noerdlinger,
Flörsheim a. M.
S a t r a p - P a p i e r e siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e P a p i e r e". Saturation siehe unter „ M e l a s s e " u. „ Z u c k e r f a b r i k a t i o n". S a t u r n z i n n o b e r siehe „ B l e i f a r b e n". Sauere Farbstoffe. Die hierher gehörigen Teerfarbstoffe sind fast samtlich Alkalisalze von Sulfosauren der b a s i s c h e n F a r b s t o f f e ( s . d.) oder der Azoverbindungen. Sie sind vor allem für die Wollfärberei wertvoll, indem sie sich mit der basischen Wollfaser direkt im sauren Bade ohne Beihilfe einer Beize verbinden. Seide färbt man mit sauren Farbstoffen meist im gebrochenen Bastseifenbade, d. h. in einem solchen, welches durch HiSO« oder Essigsäure schwach angesäuert ist. Für p f l a n z l i c h e Fasern eignen sich die sauren Farbstoffe fast gar
982
Sauerstoff.
nicht, da sie selbst, durch Beizen — mit wenigen Ausnahmen — nicht waschecht fixiert werden; nur in der J u t e f ä r b e r e i finden einige saure Farbstoffe Verwendung, wobei man entweder im sauren Bade oder unter Zusatz von Alaun fSrbt oder aber die Faser vorher mit Tonerdebeizen behandelt S a u e r s t o f f . O (Oxygenium). A . G . = 16,00 (wenn H = 1,008). Zur Darstellung erhitzt man KCIOi, und zwar vorteilhaft unter Zusatz von MnO,; doch muss der Braunstein r e i n sein. Noch besser setzt man dem KCIOi nicht MnOi sondern dafür frisch gefälltes und ausgeglQhtes FeaOa (Caput moriuum) zu. Ferner gewinnt man 0 durch Erhitzen von MnOi mit H,SO« in Retorten oder indem man ein Gemisch der beiden genannten Substanzen in passenden Gefässen durch einen unter Druck einströmenden Luftstrom zersetzt; in letzterem Falle ist Erhitzung nicht nötig. Eine andere Methode fusst auf der Tatsache, dass überschüssiger Chlorkalk mit den Oxyden von Ni, Co und Cu Sauerstoff entwickelt, und zwar namentlich mit Co,0,: Man erhitzt eine konzentrierte und geklärte Chlorkalklösung nach Zusatz von 0,1—0,5 % ihres Gehaltes an Co,0, auf 70—60°; noch einfacher leitet man in eine mit Kobaltsalz versetzte dicke Kalkmilch C1 ein, wobei die gleiche Umsetzung erfolgt, entsprechend der Gleichung: Ca(ClO), + 2 Co,0, = CaCl, + 4 CoO + 2 O,. Dem Vorteil, der bei diesem Verfahren darin liegt, dass das entstandene CoO stets wieder O zu binden und in C o , 0 , überzugehen vermag, steht der Nachteil gegenüber, dass der Chlorkalk in CaCI, verwandelt wird, also immer wieder in neuer Menge zur Verwendung kommen muss. Nach dem D. R. P. 143 548 bedient man sich zur Darstellung von reinem O des Natriumsuperoxyds. Dieses wird in Würfelform mit ein wenig Ni- oder Cu-Salz gemischt und dann im K i p p sehen Apparat mit H , 0 in Berührung gebracht; der Zerfall erfolgt unter Bildung von NaOH und O. Alle diese Methoden sind für die Technik zu teuer; hierfür erscheinen in erster Linie aussichtsvoll diejenigen Verfahren, welche den O der a t m o s p h ä r i s c h e n L u f t benutzen. Es sind hauptsächlich 5 Methoden, die zur Gewinnung von Sauerstoff aus der Luft vorgeschlagen sind: 1. Erhitzt manB a r y u m s u p e r o x y d BaO, auf 800°C., so spaltet diese Verbindung Sauerstoff ab: BaO, = BaO + O (bei 800" C.). Leitet man nun bei 500—600° C. über das entstandene Baryumoxyd einen Strom von reiner Luft,*) so nimmt die Verbindung aus der Luft wieder Sauerstoff auf: BaO + 0 = BaO, (bei 500—600° C.). Es bleibt also theoretisch immer dieselbe Menge Baryumoxyd wirksam; der gewonnene Sauerstoff entstammt allein der atmosphärischen Luft. 2. Nach K a s s n e r kann man Sauerstoff aus C a l c i u m o r t h o p l u m b a l CaiPbO« entwickeln, wenn man über diese Verbindung reine Kohlensäure leitet: 2 CajPbO» + 4 CO, = O, + 2 (2 CaCO, + PbO). Letztere Verbindung lässt sich durch Uberleiten von Luft wieder zum Ausgangsprodukt regenerieren: 2 CaCO, + PbO 4- O(Luft) = 2 CO, + Ca,PbOi. Man sieht, dass hier nach der Theorie nicht nur das Calciumplumbat sondern auch das Kohlendloxyd in gleicher Menge wieder regeneriert wird. Auf demselben Prinzip beruht das Verfahren: 3. Hier verwandelt man das Calciumorthoplumbat in feuchtem Zustande durch verdünnte K o h l e n s ä u r e * ) in Calciumkarbonat und Bleisuperoxyd: Ca,PbOt + 2 CO, = 2 CaCO. + PbO,. Wird letzteres Gemenge geglüht, so spaltet das Bleisuperoxyd Sauerstoff ab: 2 CaCO, + PbO, = O + (2 CaCO, + PbO). Die Regenerierung des letztgenannten Gemisches zu Calciumortiioplumbat geschieht genau ebenso wie bei der vorbeschriebenen Methode. 4. Fejner hat man vorgeschlagen, die Luft durch Gipsplatten diffundieren zu lassen. Der Stickstoff diffundiert durch eine poröse Membrane schneller als der spezifisch schwerere Sauerstoff. Die diffundierte Luft ist also stick') Die Uberzuleitende Luft muss durch Natronlauge von Kohlensäure befreit s i n . *) Man verwendet zu diesem Zweck die kohlendioxydhaltigcn Rauchgase der technischen Betriebe.
Sauerstoff.
983
stoffreicher, während der zurückbleibende Anteil einen höheren Sauerstoffgehalt bat. Lasst sich s o theoretisch eine beliebige Anreicherung des Sauerstoffs denken, so dürfte doch anderseits ohne weiteres ersichtlich sein, dass sich diese Methode für die praktische Ausführung wenig eignet. 5. Eine weitere Methode der Sauerstoffgewinnung aus der atmosphärischen Luft beruht auf der Tatsache, das Stickstoff Im Wasser weniger löslich ist als Sauerstoff: 1 vol. Wasser löst 0,04114 vol. Sauerstoff 1 „ „ „ 0,02035 „ Stickstoff bei 0° und 7 6 0 mm Druck. Lasst maii also Luft von Wasser absorbieren und treibt das absorbierte Gasgemisch nachher durch Erhitzen wieder aus, so findet man es sauerstoffreicher als die atmosphärische Luft. Leitet man das Gemisch wieder in kaltes Wasser, treibt wieder aus und wiederholt das Absorbieren und Austreiben mehrmals, so erhält man ein recht sauerstoffreiches Gasgemenge, das für die meisten technischen Zwecke dieselben Dienste tut wie reines Sauerstoffgas. Man hat auf das zuletzt beschriebene Verfahren anfangs grosse Hoffnungen gesetzt, aber es hat sich dann doch gezeigt, dass die Kosten recht beträchtlich sind. Praktisch ausgenutzt werden von den beschriebenen Methoden, soweit dem Verfasser bekannt ist, nur die erste von B o u s s i g n a u l t angegebene, von den O e b r. B r I n verbesserte, bei der Baryumoxyd verwendet wird, und dann die zweite, von K a s s n e r herrührende, welche (ebenso wie die dritte) auf der Zersetzung von Calciumorthoplumbat beruht. 6. Sehr wichtig zu werden berufen sind augenscheinlich die Verfahren der O-Gewinnung, die von der f l ü s s i g e n Luft ausgehen; über das L i n d e s c h e Verfahren siehe den Artikel „ L u f t , f l ü s s i g e " . Dieses Verfahren hat schndl eine grosse Verbreitung erlangt; dabei wird die zu zerlegende Luft zuerst vollständig verflüssigt und dann unter Wiedergewinnung der zur Verflüssigung erforderlichen Kälte rektifiziert, wobei der leichter verdichtbare Sauerstoff sich immer mehr anreichert. Man erreicht leicht einen Reinheitsgrad des O von 95 % ; unter Verminderung der Produktionsmenge kann der Sauerstoffgehalt auf 9 8 — 9 9 % gebracht werden. Das Verfahren ist durch relativ sehr geringe Betriebskosten ausgezeichnet. — Ferner gehört in diese Kategorie das P i c t e t sehe Verfahren zur Trennung der atmosphärischen Luft in O und N auf thermomechanischem Wege. Die auf dieses Verfahren genommenen Patente (Engl. Pat. 19 254 von 1900, Franz. Pat. 322 600 mit Zusatz und D. R. P. 162 323) schützen in der Hauptsache folgende Punkte: 1. Die Luft wird filtriert, zusammengedrückt und vom Wasser befreit. 2. Die trockne und zusammengepresste Luft wird auf ihren Verflüssigungspunkt abgekühlt, nämlich auf ungefähr — 194° C. 3. Die verflüssigte Luft wird filtriert, um das in ihr schwebend befindliche feste Kohlendioxyd auszuscheiden. 4. Die filtrierte Flüssigkeit wird wieder der Verdampfung ausgesetzt, um zunächst den flüchtigeren B e standteil, nämlich den Sauerstoff, aus ihr entweichen zu lassen. 5. Die Verdunstungskälte der flüssigen Luft wird für die Verflüssigung der in den Apparat eingepumpten komprimierten Luft nutzbar gemacht. 6. Eine selbsttätige Vorrichtung sichert ein ununterbrochenes Arbeiten. 7. Eine andere selbsttätige Vorrichtung sorgt dafür, dass Stickstoff und Sauerstoff den Apparat genau in dem gewünschten Grade der Reinheit verlassen, wie er für den betreffenden Verwendungszweck nötig Ist; sie verhindert auch das Entweichen von G a s mischungen, die von der Zusammensetzung der gewöhnlichen Luft zu wenig verschieden sind. — Der Pictetsche Apparat besteht aus zwei Kammern, deren grössere der Ansammlung des N und deren kleinere derjenigen des O dienen soll. Der untere Teil der ersteren erhalt ein Flüssigkeitsbad, das mit verflüssigter Luft betrieben wird und in dem Schlangen für den Durchtritt kalter komprimierter Luft einliegen. Hierbei ist die Temperatur in dem Bade so, dass wesentlich nur N entweicht, während die flüssige Luft an O angereichert wird. Die verflüssigte Luft tritt in die zweite Abteilung ein, die ähnl'ch der ersten
984
Sauerstoff.
eingerichtet ist. Sie wird nun von der ausgeschiedenen festen CO* durch Filtrieren befreit und d a n n d a z u verwendet, in der ersten Kammer die Verflüssigung der eintretenden Luft einzuleiten. Indem sie sich hierbei stets erwärmt, verliert sie N, der in nahezu reinem Z u s t a n d e entweicht. Auf ahnliche Weise wird in der kleineren Kammer d e r O gewonnen. — Endlich ist hier zu nennen d a s Verfahren von G e o r g e C l a u d e , der die partielle Verflüssigung der Luft zur nachherigen vollkommenen Zerlegung in reinen O und reinen benutzt; es m u s s a b g e w a r t e t w e r d e n , ob sein Apparat tatsächlich die Vorzüge zeigt, die man ihm nachrühmt. 7. Wenig Aussicht auf technische Brauchbarkeit hat d a s durch D. R. P. 134 134 geschützte Verfahren, w o n a c h man abwechselnd Luft und Dampf auf Alkalimanganat einwirken lässt. Bei der Dampfeinwirkung zersetzt sich d a s Manganat entsprechend der G l e i c h u n g : NajMnO» + HsO = 2 N a O H + MnOs + O. D a s s o erzeugte Atzalkali und Mangandioxyd können nun wieder O absorbieren. Auf Einzelheiten d e s Verfahrens kann hier nicht eingegangen werden. 8. G r o s s e Bedeutung hat dagegen die e l e k t r o l y t i s c h e O - G e w i n nung erlangt; man zersetzt dabei H>0 bzw. wässerige Salzlösungen und hat es verstanden, diesen so lange bekannten Prozess zu einem technisch brauchbaren Verfahren auszugestalten. Man arbeitet mit Eisen- oder Kohlenelektroden, w ä h r e n d der Elektrolyt a u s Natronlauge oder einer Lösung von K>CO« besteht; der 0 wird a n der A n o d e und der H, davon getrennt, an der Kathode aufgefangen. AusfQhrungsformcn der elektrolytischen O - G e w i n n u n g gibt es sehr viele, jedoch bestehen prinzipielle Unterschiede zwischen ihnen nicht. 9. D a s oben beiläufig e r w ä h n t e Verfahren, O aus Chlorkalk zu gewinnen, versucht m a n jetzt ebenfalls in die Technik überzuführen. Hier sind namentlich die Verfahren von J a u b e r t (Engl. Pat. 21 122 von 1903, Engl. Pat. 26 148 von 1903, D. R. P. 157 171) zu nennen, wonach man die Reaktion durch Zusatz gewisser Kontaktsubstanzen erheblich verbessern kann. Als solche Kontaktsubstanzen kommen Ferrosalze und Manganosalze in Betracht; ausserdem setzt man geringe Mengen eines Cu-, Co- oder Ni-Salzes als Erregungssubstanz zu. D a s Gemisch wird als Pulver oder zu Würfeln gepresst in einen G a s e n t w i c k l u n g s a p p a r a t g e b r a c h t ; bei Zusatz von H : 0 beginnt sofort die O-Entwicklung. Nach den neuesten Angaben von J a u b e r t ist es vorteilhaft, nur den trocknen Chlorkalk mit CuSO«, CoSOt oder NiSO« zu mischen und erst beim Gebrauch eine Lösung von FeSOt oder MnSO« zuzusetzen. 10. Im Kleinen benutzt man nach dem Franz. Pat. 336062 und Zusatzpatent die Einwirkungsprodukte von B o r s ä u r e auf Superoxyde zur O-Entwicklung. Diese Einwirkungsprodukte sind die P e r b o r a t e (s. d.); sie entwickeln beim Zusammenbringen mit P e r m a n g a n a t freien Sauerstoff. — Man verschickt den Sauerstoff in nahtlosen Stahlflaschen, auf 100 Atni. geprüft. O ist ein farbloses, geruch- und geschmackloses G a s vom sp. G. 15,96 (auf H = 1 bezogen), vom s p . G . 1,106 (auf Luft = 1 bezogen). Kritische T e m p e r a t u r —119°, kritischer Druck 50 Atm. Der flüssige O ist hell- bis stahlblau, hat d a s s p . O. 1,124 (auf HjO = 1 bezogen) und siedet unter 760 mm Druck bei — 182» C. Man benutzt O neuerdings anstatt d e r Gebläseluft bei verschiedenen Hochofenprozessen, ferner zur Schmelzung und Klärung der Glasmasse, für die Darstellung von SOi, auch Wohl zur Regenerierung der Gasreinigungsmassen (vgl. ,|L e u c h t g a s " ) . Siehe auch die Artikel „ K n a l l g a s " und „O z o n". R e t o r t e n zur Darstellung von O im Laboratorium siehe unter „ R e t o r t e n". Bestimmungsapparate
für Sauerstoff:
K r e u s l e r s K u p f e r e u d i o m e t e r zur Bestimmung des Sauerstoffgehaltes der Atmosphäre Mk. 27j,00
Sanggas.
985
H e m p e l s A p p a r a t zur exakten Sauerstoffbestimmung in der Atmosphäre (über Quecksilber) kompl. Mk. 350,00 H e m p e l s A p p a r a t zur technischen Sauerstoffbestimmung, bestehend aus GasbOrette, Absorptionspipelte und Zubehör kompl. „ 30,00 Sauerstoff: komprimiert, Stahlbombe zu „ „ „ „
250 500 1000 1200 1500 B 3000 „ 4000
1, 1, 1, 1, 1, 1, 1,
per Bombe Mk. 4,00, Bombe extra Mk. 25,00 „ „ „ 6,00, „ „ 30,00 B „ „ „ 9,00, „ „ „ 35,00 „ „ 12,00, „ „ „ 40,00 B 15,00, „ 50,00 B B B „ „ , n 7C,00 B n 20,00, „ „ 25,00, ,, „ „ 80,00 B
Sauerstoff: Wesenfeld, Dicke & Cie., Barmen-R. Grs.
Sauerstoffanlasen: f. Linde'« Eismischinen,
A.-G., Abt. Gasverflüssigung, München II.
Anlagen zur Herstellung von Sauerstoff b a u t : 1. L. C. Eckelt, Berlin N. 4. Anlagen zur elektrolytischen Sauerstoffdarstellung: Siemens & Halske, A.-G., Wemerwerk, Berlin- Nonnendamm. S a n g g a s . Es ist bekannt, d a s s die sogenannten Explosionsmotoren, wie Gaskraftmaschinen, Benzinmotoren, Petroleummotoren u. s. w., die Energie verhältnismässig besser ausnutzen als Dampfmaschinen. Vor allem gilt dies von den Oasmotoren. Die gewöhnlichen Leuchtgasmotoren litten aber an dem Übelstand, d a s s ihr Betrieb beschrankt blieb auf solche Ortllchkeiten, w o eine Leuchtgasleitung vorhanden ist. Deshalb ist man schon lange dazu flbergegangen, auch Explosionsmotoren fQr G e n e r a t o r g a s zu bauen, d. h. f ü r ein G a s , d a s überall ohne Schwierigkeit f ü r den Einzelbetrieb erzeugt w e r d e n kann (vgl. den Artikel „ G e n e r a t o r g a s " ) . Sollte d a s G e n e r a t o r g a s zum Betriebe von Motoren dienen, so konstruierte man eine D r u c k g a s a n l a g e mit D a m p f k e s s e l : Bei einer solchen wird mit Hilfe eines p a m p f strahlunterwindgebläses ein Gemisch von Dampf und Luft unter den Rost d e s mit (einmal beim Aufgang d e s Betriebes zum Glühen erhitzten) Kohlen gefüllten Generators geblasen; d a s entstehende Generatorgas entweicht d a n n ebenfalls unter Druck und gelangt so — nach entsprechender Reinigung — in den Motor. Viel vorteilhafter sind die neueren S a u g g a s a n l a g e n : Bei diesen fällt der Dampfkessel fort, und zwar wird durch die beim Saughub der Maschine in der Gasanlage erzeugte Luftleere durch die glühende Kohlenschicht d e s Generators Luft selbsttätig hindurchgesaugt. E s wird also, entsprechend der Belastung der Maschine, ohne weiteres Zutun mehr oder weniger G a s erzeugt. Ein weiterer Vorteil ist, d a s s Sauggasanlagen o h n e G e f a h r f a s t überall aufgestellt werden können, weil infolge der in der ganzen Z u s a m m e n stellung herrschenden Luftleere kein O a s a u s der Anlage austreten kann. Eine Sauggasanlage besteht in der H a u p t s a c h e a u s einem G e n e r a t o r , dem W a s s e r v e r d u n s t e r , dem W e c h s e l v e n t i l und den R e i n i gungsapparaten; der Generator ist mit einem Anblaseventitator versehen. Der Generator, bei kleinen Anlagen a u s Gusseisen, bei grossen a u s Schmiedeeisen hergestellt, besteht a u s einem Schacht oder zylindrischen Behälter mit feuersicherer Ausmauerung, Rost und Aschenkasten, Fallschacht, sowie Einwurftrichter mit doppeltem, luftdichtem Verschluss. Aus dem Generator tritt d a s heisse G a s in den Verdunster, eine Art o f f e n e n Dampfkessels, in dem es seine W ä r m e an d a s in demselben befind-
986
Säureäther —
Säuren.
liehe Wasser abgibt. Der hierdurch erzeugte Dampf mischt sich mit der gleichfalls im Verdunster vorgewärmten Verbrennungs-Luft und wird dann unter den Rost des Generators geführt, wo das Dampfluftgemisch beim Durchstreichen der glühenden Kohlenschicht das G e n e r a t o r g a s oder K r a f t g a s , hauptsächlich aus Kohlenoxyd, Wasserstoff, Kohlensäure und Stickstoff bestehend, erzeugt. Das so im Verdunster abgekühlte Gas tritt durch das Wechselventil in die Reinigungsapparate, die je nach der Güte des Brennmaterials aus dem Skrubber, oder mit einem Trockenreiniger vereinigtem Skrubber, oder aus vorgenannten Apparaten und dem Sägespäuereiniger bestehen, die dazu dienen, Flugasche, Staub u. s. w. auszuscheiden. Von dem Reiniger gelangt das Gas zum Motor. Um die Anlage in Gang zu setzen, ist dieselbe mit Ventilator und Wechselventil versehen. Der erstere dient dazu, so lange Luft unter den Rost des Generators zu blasen, bis brennbares Gas vorhanden ist; das Wechselventil stellt hierbei die Verbindung mit dem Gas-Abzugsrohr her, um den schlechten Gasen den Abzug zu gestatten. Der Name Wechselventil ist deshalb gewählt worden, weil dieses Ventil den Generator wechselweise entweder mit dem Motor oder, bei abgestelltem Motor, mit dem Gasabzugsrohr oder Schornstein in Verbindung setzt. Der Antrieb des Ventilators kann entweder von Hand, durch Elektrizität, durch Druckwasser oder auch durch eine andere, von der Anlage unabhängige Betriebskraft erfolgen; auch ist die Möglichkeit des Betriebes, bei kleineren und mittleren Anlagen, durch die Gasmaschine selbst gegeben, nur muss man letztere während der Zeit des Anblasens des Generators mit Leuchtgas oder mit Benzol betreiben. Ausser den genannten Hauptteilen besitz^ die Anlage noch die nötigen Wasserleitungen für den Verdunster, die Verbindungsleitungen für die einzelnen Apparate, Überlauf, Wassertöpfe, Ventile u. s. w. Ist die Kraftabgabe der Maschine und damit die Gaserzeugung sehr schwankend, so wird zweckmässigerweise ein Regler eingeschaltet, um dadurch die Beanspruchung des Generators regelmässiger und das Gas besser zu machen. Soll das Gas ausser zum Kraftbetrieb auch zum Heizen oder sonstigen Zwecken verwandt werden, so ist ein Exhaustor nötig, um das aus der Gasanlage abgesogene Oas unter Druck zu setzen. S&nre&tlier siehe „ E s t e r". Sftureballons. Grösse und Preise „ T r a n s p o r t g e f ä s s e". Säureballons:
siehe
unter
„ B a l l o n s"
und
Deutsche Ton- u. Stdnxeuc-Werke, AkUengewlIacbaft, Berlin-Obarlottenburg, Berllnentr. 23.
Säureballon-Entleerungs-Apparate : Franx Gierath, Rhein. Qummiirarenfabrlk m. b. H., KBln-Nlppes.
Sfinrebest&ndlge Gefftsse: Fr. Chr. Fikentscher, G.m.b.H., Zwickau!. Sa.
S ä u r e b e s t ä n d i g e X>acke und A n s t r i c h e : Frischauer 4 Comp., Bostachntifarbwerke, Wien u. Aaperg-Stuttgnrt.
S ä u r eb e s t ä n d i g « S t e i n e : Actlen-Gesellachatt (ür Glasindustrie, Friedr. ffiemena, Dresden.
vorm. I Pfälzische Chamotte- u. Thonwerke, A.G., Cir nI ftadt .(Pfalz).
Sfttiren. Im einzelnen siehe „ A m e i s e n s ä u r e", „B u 11 e r s ä u r e\ „E s s i g s ä u r e", „M i 1 c h s ä u r e", „ P h o s p h o r s ä u r e", „P r o p i o i s ä u r e", „S a 1 i z y 1 s ä u r e", „ S a l p e t e r s ä u r e", „Salzsäure', „S c h w e f e 1 sä u r e " u. s. w. u. s. w. Friedr. Wacha, Chem. Fabrik, Elberfeld.
Säurepulsometer —
Sehr vorteilhafte Bezugsquelle:
987
SiureTerteiler.
Meyer Cohn,Hannover.
Chemisch reine S a u r e n : Harkort'sche
Bergwerke
u.
ehem.
Fabriken
zu Schwelm & Harkorten, A. G., Gotha
S t a n d g e f ä s s e für S a u r e n : Fr. Chr. Fikentscher, G.m.b.H.,
Zwlckaui.Sa.
Sfinrepnlcometer. Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berltnerstr. 23.
S&urepumpen.
G r o s s e n und Preise siehe unter „ P u m p e n " .
Säurepumpen aus S t e i n z e u g : Deutsche Steinzeugwarenfabrik, in Baden.
Friedrichsfeld | Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesell| schalt, Berlin-Charlottenburg, Berltnerstr. 23. | Oesterreichischer Verein, Aussig a. E.
Säurepumpen aus Hartgummi:
Franz Clouth, Bhein. Oummlwarenfabrik m. b. H., KBln-Nippet.
Saurepumpen
liefern:
F. H. Meyer, Hannover - Hainholz (s. Ins.-Anh.
S. IT).
SänreventUe. S ä u r e a b s p e r r v e n t i l „ S i r u s " mit säurebeständigem Steinzeug ausgekleidet ( D . R . G . M . No. 2 0 3 197, 2 0 3 198, 2 0 3 3 5 6 ) . Der Abschluss findet Steinzeug auf Steinzeug statt. Um die Gefahr d e s Springens zu vermeiden, ist d a s Ventil mit einem Eisenmantel umgeben. E s wird für einen Probedruck von 6 Atm. geliefert. Lichter Durchmesser . BaulSnge Flamchdurchmesser . Lochkreisdurchmesser . Anzahl der Schrauben Stärke der Schrauben . Preis Lichter Durchmesser
.
Flanschdurchmesser . Lochkreisdurchmesser . Anzahl der Schrauben Stärke der Schrauben . Preis
.
.
.
.
25 135 110 80 4
30 150 120 90 4
40 180 140 110 4
50 200 160 125 4
60 220 175 135 4
.
85,00
90,00
100,00
'/«"
v 122,50
140,00
. . .
70 240 185 145 4
80 260 200 160 4
90 280 215 170 4
100 300 230 180 4
125 350 260 210 4
165,00
187,50
220,00
250,00
370,00
• . . .
. .
Vi"
5
/s"
V
V
V
V
V
V
mm „ „ „
„
Mk. mm „ „ .. „
„
Mk.
Säureventile: Deutsche
Steinzeugwarenfabrik,
Friedrichsfeld ia Baden.
S & u r e v e r t e i l e r (Flüssigkeitsverteiler). Man unterscheidet U b e r 1 a u t V e r t e i l e r und z w a n g s l ä u f i g e V e r t e i l e r . Bei ersteren verteilt sich die Flüssigkeit durch Überlaufschnauzen in s o viele Teile, wie Überläufe angeordnet sind. Die Uberlaufverteiler sind ziemlich unabhängig von der Menge der Flüssigkeit, dagegen empfindlich gegenüber ihrer Reinheit (unbrauchbar für Salzlösungen und trübe Flüssigkeiten). Bei zwangsläufigen Verteilern wird der Flüssigkeitsstrahl über einer darunter befindlichen sektor-
988
Schachtöfen —
Schalen.
artig eingeteilten Fläche gedreht und so in so viele Teile geteilt, wie Sektoren vorbanden sind. Die Drehung geschieht gewöhnlich durch den Ausfittss des Strahles a u s einer drehbaren, tangential auslaufenden Spitze (Segnersches Wasserrad), der Einfluss erfolgt im Zentrum. Das Segnerrad lauft auf eitler Olasspitze oder schwimmt auf einer Kugel; es ist durch ö f f n e n der Auslaufspitze auf bestimmte Umdrehungszahl einzustellen; bei geringerer Flüssigkeitszufuhr bleibt es leicht stehen, bei grösserer kann die Flüssigkeit unverteilt überlaufen. D a die Auslaufspitzen eng sind, treten bei unreinen Flüssigkeiten leicht Verstopfungen ein. Von den einzelnen Sektoren der Verteilerfläche ergiesst sich die Flüssigkeit entweder direkt auf die Berieselungsflache oder wird mittels besonderer Leitung dorthin geleitet. Der F l ü s s i g k e i t s v e r t e i l e r R a b e (D. R. P. 18g 2 7 6 ) bewirkt die Verteilung von Flüssigkeiten auf Berieselungsflächen rein mechanisch. Er besteht aus einer rotierenden Scheibe von derartiger Beschaffenheit, dass die auflaufende Flüssigkeit nach allen Richtungen hin fortgeschleudert wird. Ein jeder Kreisring erhält um so mehr Flüssigkeit, j e grösser er ist. D i e s e ergiesst sich regenförmig über die Fläche; die Tropfengrösse kann eingestellt werden. Für die Wirkung ist die Menge und Beschaffenheit der Flüssigkeit unerheblich, Verstopfungen und Gasentwicklungen sind ausgeschlossen. Die Flüssigkeit wird innerhalb der Bericselungsräume verleilt. Beaufsichtigung ist nicht nötig, da der Antrieb von aussen erfolgt (Elektromotor oder T r a n s mission). Flüssigkeitsverteiler kommen in Betracht für die Reaktionstürme der Schwefelsäurefabrikation (Glover-, Gay-Lussac- und sonstige Zwischentürme), für die Absorptionstürme der Salzsäure- und Salpetersäuredarstellung, ferner zum Trocknen, Anfeuchten, Absorbieren von Gasen, für Kühl- und Anwärmetürme, für Dephlegmatoren u. s. w. Säureverteiler: Dr. Herrn. Rabe, Berlin W. 50, Bambergerstr. 47.
Schachtöfen Schalen.
siehe „ 0
f
e n".
Abdampfschalen aus P o r z e l l a n , Durchmesser . Inhalt . . .
. .
.
J 0 0 Stück
.
.
1
M
.
• •.
Durchmesser . Inhalt . . . 1 0 0 Stück . 1
„
Durchmesser . Inhalt . . . 1 0 0 Stück .
1
. . .
»
. . .
. .
.
• •.
9,5 11,5 14 100 150 250 32,00 40,00 48,00 0,60 0,75 0,85
innen glasiert, mit
Ausguss:
17 23,5 26 2 8 , 5 cm. 19,5 21,5 400 1000 1500 2000 E. 600 800 5 6 , 0 0 8 0 , 0 0 9 6 , 0 0 1 2 0 , 0 0 1 6 0 , 0 0 2 2 4 , 0 0 Mk. 1,60 1,20 1 , 4 0 1,80 2,10 2,60 „
30 3 272,00 3,20
31 3,5 320,00 3,80
34 4,5 400,00 4,75
38,5 5,5 528,00 6,00
40,5 6 720,00 8,00
cm. 1. Mk.
45 7,5 960,00 10,50
47,5 12 1280,00 14,00
49,5 18 1920,00 21,00
58 30 3840,00 40,00
64 41 4800,00 52,00
cm. 1. Mk. „
Halbkugelige F o r m e n
sowie solche mit Aussenglasur etwas höher.
Schalen aus S t e i n z e u g : a) F l a c h e F o r m : Im L i c h t e n weit . 2 0 25 30 35 40 45 50 55 60 70 80 90 1 0 0 cm. Im L i c h t e n tief, . 6 8 11 13 15 17 19 27 29 33 36 , 21 23 Inhalt. . 1,25 2,5 5 12 16 25 8 33 45 55 75 115 1 6 0 1. St., P r e i s 0 , 5 0 1 , 0 0 1 , 5 0 2 , 2 5 3 , 0 0 4 , 0 0 5 , 5 0 7 , 0 0 9 , 0 0 1 2 , 0 0 1 5 , 0 0 2 2 , 0 0 3 2 , 0 0 Mk.
Schalen.
b) H a l b k u g e l i g e Im Lichten weit . „ „ tief . Inhalt Stück, Preis . . .
(Kessel-)
50 25 33 8,00
60 30 57 12,00
989
Form:
75 37,5 110 25,00
1 0 0 cm. 50 „ 2 4 5 1. 5 0 , 0 0 Mk.
Schalen aus g e t r i e b e n e m E i s e n b l e c h , und aussen emailliert, mit Henkel und Ausguss: Inhalt Gewicht
100 100
. . . .
150 140
300 160
400 200
Schalen aus e m a i l l i e r t e m Inhalt Gewicht Preise
1,5 1,100
. . . .
richten
sich
2 1,650
nach
der
600 350
1 0 0 0 ccra 1 370 g J
Ousseisen
2,5 2,300
speziellen
3 2,450 Form
halbkugelfOrmig, Innen Preis pro kg Mk. 5,00
(säurefest):
3,5 2,500 und
4,5 4,300
8 6,500
1 0 1. 7 , 3 0 0 kg.
Verwendungsart pro 1 kg ca.
Mk. 5,00
Grosse Schalen aus e m a i 11 i e r t e m E i s e n für die Technik: Preis
°/o kg Mk. 6 0 , 0 0 — 7 0 , 0 0
Schalen aus P l a t i n , Inhalt Gewicht . . . . Fassonpreis . . .
20 8 1,50
mit Ausguss:
35 14 2,00
50 22 3,00
90 32 4,00
150 48 5,00
200 65 6,00
250 90 7,00
325 125 8,00
400 150 9,00
Der Preis der Platinschalen setzt sich aus dem nach dem Gewicht bestimmten Platinpreis und dem Fassonpreis zusammen. Der derzeitige Platinpreis ist pro kg
5 0 0 ccm. 175 g. 10,00 Mk.
Mk. 3 8 0 0 , 0 0
Schalen aus F e i n s i 1 b e r: Zu gleichen Gewichten und gleichen Fassonpreisen wie die Platinschalen. Preis des Reinsilbers z. Z pro kg
„
120,00
Schalen aus B l e i : Durchm Tiefe Wandstärke . . .
50 30 2
75 50 2
Preis
0,65 0 , 8 0
Durchm Tiefe Wandstärke . . .
600 350 6
Preis
100 55 3
125 65 3
150 80 3
200 110 3
0,95
1,10
1,65
2,85
700 380 7
800 420 8
900 480 8
250 135 3
300 160 4
400 215 5
ä kg 1,40
5 0 0 mm. 270 r 6 „ Mk.
1 0 0 0 mm. 520 „ 8 „
ä kg Mk. 1,10
Schalen aus K u p f e r , für Dampfbäder mit eingeschliffenen messingenen Dichtungsringen und Handgriffen: Inhalt Preis
2 12,50
3 14,50
4 16,50
Schalen aus r e i n e m Z i n n , messingenen Dichtungsringen: Inhalt Preis
Schalen aus Durchm Preis
2 24,00
4 35,00
6 19,00
8 27,00
12 1. 30,50 Mk.
für Dampfbäder, mit
8 45,00
eingeschliffenen
12 1. 6 5 , 0 0 Mk.
Reinnickel: 4 0,85
5 1,00
6 1,20
7 1,60
8 2,00
10 2,70
12 3,60
15 cm. 4 , 5 0 Mk.
990
Schamotte und Schamottewaren.
Schalen aus A l u m i n i u m : Durchm Preis . . . . . .
4,5 0,30
6 0,50
Schalen aus J e n e n s e r
8 0,60
10 0,90
12 1,20
14 1,50
Geräteglas,
16 2,00
18 2,50
20 3,00
25 4,00
cm. Mk.
vorzüglich zum Abdampfen:
Durchm Preis
6 0,35
7 0,40
8 0,50
9 0,60
10 0,70
11 cm. 0 , 8 5 Mk.
Durchm Preis
12,5 1,10
13,5 1,30
15 1,50
20 2,00
25 2,50
3 0 cm. 3 , 5 0 Mk.
Rechteckige a) mit Ausguss: Lichte Masse Stück Preis .
. . . .
Schalen aus 0 1 a s , för photographische Z w e c k e :
10x13 0,20
1 5 x 2 0 0,30
19x27 0,55
cm. Mk.
b) ohne Ausguss: Lichte Masse . . Stück Preis . . .
26x32 1,50
Schalen
aus
Weite im Boden gemessen Breite im Boden gemessen Tiefe Preis
31 26 6 2,00
Rechteckige Zwecke: Lichte Lichte Lichte Stück
32x47 3,50
42x52 4,50
3 6 x 4 2 3,50
S t e i n z e u g, 37 31
42 37
3,00
4,00
6
52 42 7 6,50
6
R e c h t e c k i g e Schalen aus S t e i n z e u g stutzen in der Mitte des Bodens: Länge Breite Tiefe . Inhalt Preis .
. . .
. . . . .
60 50 10 30 20,00
75 50 12 45 22,50
80 70 10 56 28,00
100 80 10 80 36,00
cm. Mk.
für
photographische
60
50 7 9,00
68
58 7
98
82 8
cm.
„ „
12,00 3 3 , 0 0 Mk.
zum Spillen, mit Ablauf-
150 60 16 144 52,50
150 50 20 150 52,50
cm. 200 100 n 19 n 1. 200 1 0 0 , 0 0 Mk.
Vgl. auch die Artikel „ K r i s t a 11 i s a t i o n " , „ K e s s e 1", „ W a n n e n " und „U h r g 1 a s e r " . Schalen:
Geurg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld, E n . Scbleusingen (s. Ina.-Anh. B. 9).
Schalen aus Steinzeug:
Deutsche Ton- u. Steinxeug-Werke, Aktiengesi IIEcbaft, Berlin-Charlottenburg, Berlineratr. 23.
Warmbrunn, Quilitz & Co., Hiidestr. 55/57 («. Ins.).
Berlin
NW.,
Oesterreichischer Verein, Aussig a. E. Westdeutsche Steinzeugwerke Euskirchen.
S c h a m o t t e nnd Sohamottewaren. Unter Schamotte versteht man einen
möglichst scharf gebrannten Ton, der dann auf Steinbrechern, Kollergängen oder mittels Stampfwerke zerkleinert und durch Siebe in S c h a m o t t e m e h l und gröbere S c h a m o t t e k ö r n e r getrennt wird. Die Schamotte wird ungebranntem, feuerfestem T o n zugesetzt, falls die herzustellenden Artikel besonders hohen Temperaturen ausgesetzt werden sollen. Namentlich für f e 11 e Tone ist ein Zusatz von Schamotte angebracht, weil dieser das starke Schwinden der fetten T o n e beim Trocknen und Brennen vermindert. Aber die Schamotte besitzt, namentlich wenn sie sehr scharf gebrannt ist, noch die weitere wertvolle Eigenschaft, gegen Chemikalien (zumal Sauren) sehr widerstandsfähig zu sein. Diese Eigenschaft haben in gewissem Grade natürlich auch die unter Schamottezusatz hergestellten Tonwaren. Namentlich Schamottesteine werden zum Bau von Öfen, Glashäfen und Feuerungen viel verwendet; ausserdem sind Laboratoriumsöfen aus Schamotte, Schamotterohre, Brennkapseln (zum Brennen von Porzellan), Muffeln, Tiegel u. s. w. im Gebrauch
Schamotte und Schamottewaren.
991
Schamotte-Mörtel .. „ ton Schamotte-Korn Schamotte-Mehl Schamotte-Ton Schamotte-Steine, Normalformat 2 5 x 1 2 x 6 , 5 cm:
°/0 % •/, ®/0 %
Qualität Prima I Extra Prima „ H Schamotte-Steine, Englisch-Format 2 2 , 5 x 1 1 x 5 , 5 :
pro Mille
Qualität I „ n Schamotte-Steine, Flachformat: Qualität I
kg Mk. ,. „ „ „ „ „ „ „
„
„
„
3,00 4,00 3,00 4,00 2,50 100,00 165,00 75,00 95,00 72,00 75,00
Kupolofen-Steine für Eisengiessereien (nach beliebigem Radios): Prima Schamotte
°/ 0 kg
„
4,50
Extra Prima Schamotte
•/« „
„
6,25
Stack
„
15,00 20,00 25,00
Laboratoriumsöfen von Schamotte: 45,5 cm cm Höhe, 24,5 cm cm Durchm., kompl „ 30,5 „ „ 55,0 71,0 cm „ 33,5 cm „ „ Kleinere Öfen, kompl Gasschmelzöfen, kompl. Griffinscher Ofen, kompL
Stack Mk. 1,50—10,00 2,00— 5,00 « Stack Mk. 1,75
Hempelsche Verbrennangsöfen: klein, 9teilig, kompl E 1 ""».. ,i »• Grössere transportable Muffelöfen (für Probieranstalten, Berg- und Hüttenwerke, Emaillier- u. Xonwerke, Pofxe&aa* u. Glumalereien n. «. w.): GetamthShe 1100 u m , Schmelmnm 325 X 220 Xl 290 nun. Gewicht 255 kg, kompl Gesamthöhe 1080 mm, neue verbesserte Konstruktion^ Gewicht 250 kg
„1,25 »• 2,60
Mk. 85,00 „ 80,00
Beide Öfen können mit Holz, Braunkohle, Steinkohle and Koks, der letztgenannte aach mit Gas geheizt werden. Die Brennkosten belaufen sich beim erstgenannten pro Brand auf 300 ausgewaschen, am besten noch mit warmer verd. HNO» behandelt, wieder ausgewaschen und bei ca. 110° getrocknet s e i n ; zuletzt wird sie vor dem Nitrieren auf einer Fadenreissmaschine in Faden zerlegt. Die Nitriersäure besteht aus 1 T . HNO» (sp. G . 1,516) + 3 T . H , S O , (sp. G . 1,842). Mischung und Überführung der Nitriersäure in die Nitriergefässe geschieht wie bei N i t r o g l y z e r i n (s. d.). Früher nitrierte man ausschliesslich in viereckigen gusseisernen, von kaltem H>0 umspülten Gefässen, in welche man die Baumwolle mit einer Eisengabel eintaucht, umrührt und nach bestimmter Einwirkungsdauer auf einem über dem G e f ä s s angebrachten Rost ausdrückt. Jetzt nitriert man vielfach auch in B l e i t ö p f e n und vor allem in N i t r i e r z e n t r i f u g e n . Die rohe Schiessbaumwolle wird in Bottichen wiederholt mit kaltem und v/armem H>0 gewaschen, dann durch Kochen mit HiO (früher benutzte man dazu CaO, NajCOs, Schlammkreide) vom letzten Säurerest befreit und schliesslich zentrifugiert. Dann zerkleinert man die Schiessbaumwolle in Holländern (s. „ P a p i e r " ) , zentrifugiert nochmals und trocknet endlich auf warmen eisernen Platten bei 4 0 — 5 0 ° ; letzteres bietet mancherlei Gefahren, da die Schiessbaumwolle während des T r o c k n e n s häufig elektrisch wird. Deshalb setzt man, falls es die Beschaffenheit der Schiessbaumwolle oder die Art ihrer Verwendung (z. B . die Natur des daraus herzustellenden rauchschwachen Pulvers) erlaubt, an die Stelle des T r o c k n e n s das sogenannte A l k o h o l i s i e r e n der Schiessbaumwolle. Man verdrängt hierbei das in der S c h i e s s baumwolle enthaltene W a s s e r durch hochprozentigen Alkohol, indem man die Schiesswolle in geschlossenen Gefässen unter Zuhilfenahme komprimierter «¡3»
996
Schirssöfen
-— S c h i e s s p u h 0 vor ( ? ) . Nach dem Russ. Priv. 7541 soll ein Schwarzpulver bestehen aus 69 T. NaNOj, 5 T. KNOa, 10 T. S, 15 T. Steinkohlenteer und 1 T. Kaliumbichromat; der Teer schützt dabei vor Feuchtigkeit. II. Riuchichwache (rauchlose) Palver. Die rauchschwachen rung, Geschosstreibmittel Ubertreffen, bei kleineren wie früher mit grösseren
Pulversorten verdanken ihre Entstehung der Fordezu erhalten, die d a s Schwarzpulver an Triebkraft Geschossen eine mindestens gleiche lebendige Kraft erzielen lassen, den Geschossen eine möglichst ge-
Schiesspulver.
998
streckte Flugbahn und möglichst g r o s s e Schussweite verleihen; schliesslich sollte der störende Rauch des Schwarzpulvers beseitigt oder doch möglichst vermindert werden. Man kann die heute benutzten rauchlosen Pulversorten in 3 Gruppen teilen, nämlich in die S c h i e s s w o l l p u l v e r , die N i t r o g l y z e r i n p u l v e r und die P i k r a t p u l v e r . Bei der ersten Gruppe wird möglichst vollkommen nitrierte S c h i e s s b a u m w o 11 e (s. d.) in Holländern gemahlen, ausgewaschen, getrocknet und in Azeton oder Essigäther oder aber vorzugsweise in einer Alkohol-Äthermischung gelöst. Hierbei erhält man eine gelatineartige Masse, die in Knetmaschinen innig durchgeknetet und dann in einem Kalanderwalzwerk zu dünnen durchscheinenden Platten ausgewalzt wird. Die Platten werden getrocknet und dann zu viereckigen Plättchen zerschnitten; in andern Ländern stanzt man auch linsenförmige Scheibchen aus den Platten. Die Kanten der Plättchen oder Körner werden nach nochmaligem T r o c k n e n durch Rollieren mit Graphit abgeschliffen. Einzelheiten des Verfahrens werden geheim gehalten; auch kommen mannigfache Abweichungen vor. S o wird beispielsweise das P i a s t o m e n i t durch Lösen von S c h i e s s b a u m w o l l e bezw. Holznitrozellulose in Nitrotoluolen unter Zusatz von B a ( N 0 3 ) 2 und K 2 Cr 2 07 erhalten. Die der zweiten Gruppe angehörenden rauchschwachen Pulversorten haben S p r e n g g e l a t i n e (s. unter „ D y n a m i t e " ) zur Grundlage: Man mischt K o l l o d i u m w o l l e (s. d.) mit N i t r o g l y z e r i n (s. d.) im Vakuum bei 6—8° C., presst oder zentrifugiert das überschüssige Nitroglycerin a b und erwärmt dann das Gemisch allmählich (zuletzt unter W a s s e r ) auf 6 0 bis 90°, wobei die Mischung gelatineähnlich wird. Man entfernt in Pressen bei der gleichen Temperatur das W a s s e r und walzt die M a s s e zu papierdünnen Platten aus, die entweder direkt zu quadratischen Blättchen zerschnitten oder aber durch Zusammenwalzen vieler Platten zwischen erwärmten Walzen und nachheriges Schneiden zu Würfeln von 9 , 5 — 2 0 mm Seitenlänge geformt werden. Derartiges rauchloses Würfelpulver führt den Namen B a 11 i s t i t. Das der Zusammensetzung nach gleiche F i 1 i t besteht aus Fäden quadratischen Querschnittes, die 0,5—1 mm dick sind. Beim C o r d i t wird nicht Kollodiumwolle verwendet, sondern Schiessbaumwolle, die in Azeton gelöst und dann mit Nitroglyzerin gemischt wird; Beimengungen wie Graphit u . s . w . machen das Gemisch explosionsträger. — Nach dem D. R. P . 141 3 1 4 löst man Hexanitrozellulose in heissem Benzol und setzt Nitroglyzerin hinzu; auch kann man ein Gemisch der Hexanitrozellulose mit Trinitrobenzol verwenden und das Ganze, nachdem man es durch Eingiessen in heisses Benzol amorphisiert hat, in Nitroglyzerin lösen. Als P i k r a t p u l v e r endlich bezeichnet man Gemische, deren Grundlage das K - oder NH 4 -Salz der P i k r i n s ä u r e ist. D i e s e äusserst explosiven, in gelben Nadeln kristallisierenden Salze werden mit K N 0 3 (häufig ausserdem mit Kohle) gemischt, wozu die M a s s e angefeuchtet wird. Den Satz presst man hydraulisch, körnt, sortiert durch Sieben, poliert und trocknet. Mit zu den Pikratpulvern zu zählen sind die Abkömmlinge des der Pikrinsäure homologen T r i n i t r o k r e s o l s C 7 H 4 ( 0 H ) ( N 0 2 ) 3 , die allerdings meistens nicht als Geschosstreibmittel sondern als Sprengstoffe Verwendung finden. S o ist der Sprengstoff C r e s y 1 i t e geschmolzenes Trinitrokresol und der E c r a s i t sein Ammoniumsalz. Zahllose andere Geschosstreibemittel haben bisher praktische Bedeutung nicht erlangt; sehr vieles auch, w a s in den zahlreichen neuen, auf rauchs c h w a c h e Pulversorten sich beziehenden Patentbeschreibungen niedergelegt ist, konnte hier nicht berücksichtigt werden. Schiesspulver, Schwarzpulver, Sprengpulver: Schiesswollfabrik & Dynumitfabrik Kruppamiihie.
R a u c h s c h w a c h e Pulversorten:
Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-Aktien-Gescilschait,
Rauchloses Pulverfabrik
Hasloch
Zentral-Bureau, Berlin V.\ 9.
Jagdpulver: a.
Main,
G.
m.
b.
H.,
Hasloch a. Main.
Schiffchen — Schlicken.
999
Einrichtungen und Maschinen zur Herstellung von Schwarzpulver und rauchschwachem Pulver bauen: J. L. C. Eckelt, Berlin N. 4. C. 0. Haubold ]r., Chemnitz (Sachsen).
I Fried. Krapp Aktiengesellschaft | Magdeburg-Buckau.
druxmirerk,
Schiffchen (Glühschiffchen) siehe „ E l e m e n t a r a n a l y s e " . Schilder. K a s t e n s c h i l d c r von e m a i l l i e r t e m E i s e n in verschiedenen Formen: Länge . . . t>—7,5 8-1-',5 1 3 - 1 7 , 5 cm. Stück . . . 0,35 • 0,40 0,45 Mk. Ein Doppelrand erhöht den Preis um i Pf. pro Stück. Bei Entnahme von 100 Stück 10 °/o billiger. K a s t e n s c h i l d e r von P o r z e l l a n in verschiedenen Formen: Länge . . . 6,5 9 12 14,5 17 cm. Stück . . . 0,10 0.45 0,50 0,60 0.70 Mk. Balkenschrift | Schwarz mit weisser Schrift > Stück 10 Pf. mehr. Ein farbiger Rand | A u s h ä n g e s c h i l d e r von P o r z e l l a n , in ovaler Form, zum Aushängen an Gefässe, für Säuren, ö l e , Säfte u. s. w. mit eingebrannter Schrift, 8 cm breit . Stück Mk. 0,60 K o l i e r t u c h s c h i l d c h e n von P o r z e l l a n oder emaill. Eisen mit Schrift, mit 1 oder 4 Löchern Stück „ 0,30
Schilder:
Warmbrunn,
Quilitz
k
Co.,
Berlin
KW., Haldotr. K/57 (s. Ina.).
Schlacken. Bei den meisten Schmelzprozessen von Erzen entstehende glas- oder emailartige Abfälle, die meistens eine Verbindung von SiOi mit verschiedenen Basen darstellen ( S i l i k a t s c h l a c k e n ) oder aber Metalloxyde mit untergeordnetem Gehalt an SiO» sind. Die Schlackenbildung schOtzt die beim Schmelzprozess durch die Einwirkung von Reduktionsmitteln gebildeten MetaJle vor erneuter Oxydation. Die Schlacken werden in mannigfacher Weise verwendet, wobei ihre verschiedene Struktur, Harte u. s. w. mit massgebend sind. Sauere (SIOireiche) Schlacken formt man zu Bau- und Pflastersteinen ( S c h l a c k e n s t e i n e n ) , wie man anderseits solche durch Mischung zerkleinerter Schlacken mit gebranntem Kalk herstellt; ferner wird gepulverte Schlacke an Stelle des Sandes zur Mörtelbereitung und zur Formerei benutzt wie anderseits zur Glasfabrikation. Hochofenschlacken (siehe unter „R o h e 1 s e n") werden zur Darstellung von Zement, Kitt, Alaun und als Dünger verwendet. Die früher als Wärmeschutzmittel (Isoliermittel) benutzte S c h l a c k e n w o l l e , die man durch Einblasen von Luft oder gespanntem Wasserdampf in noch flüssige, dem Hochofen entstammende, nicht zu basische Schlacke als feinfädige, watteähnliche Masse erhielt, wird neuerdings kaum mehr dargestellt. Dagegen benutzt man ähnliche Verfahren zur Abkühlung flüssiger Schlacke unter Erzielung von körnigem Gut. Bei der Überführung der flflssigen Schlacke in den festen Zustand bedient man sich zur Wärmeentziehung entweder gasförmiger Körper (Luft oder Wasserdampf) oder Flüssigkeiten (Wasser) oder endlich fester Stoffe (gekühlter Metallflächen). Zahlreiche Verfahren dieser Kategorien sind unter Patentschutz gestellt. — Viel Schlacke wird heute auf S c h l a c k e n z e m e n t (siehe „ Z e m e n t " ) verarbeitet. Die als Düngemittel wichtige T h o m a s s c h l a c k e ist das Abfalbprodukt der Birnenprozesse bei der Flusseisendarstellung (s. den Artikel „F1 u s s e i s e n"). Die Verarbeitung der Thomasschlacke für Dangzwecke ist im Artikel „ D ü n g e m i t t e l , k ü n s t l i c h e " erörtert. Schlacken-Granulations-Anlagea, Einrichtungen für ThomasschlackenmUhlen und Einrichtungen zur Verarbeitung metallhaltiger Schlacken: t*rLd.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
1000
Schlackeazement —
Schläuche.
S c h l a c k e n x e m e n t siebe „Z e m e n t " . S c h l a f f l o t siehe „ L ö t e n " . S c h l a g m ü h l e n siehe „ D e s i n t e g r a t o r e n". S c h l a n g e n (Rohrschlangen) siehe „ H e i z s c h l a n g e n " und ,,K ß h 1 s c h l ä n g e n".
Schlfimmapparate Schläuche.
siehe „ B o d e n " .
G u m m i s c h l ä u c h e siehe „ K a u t s c h u k f a b r i k a t Franz Clouth, Rhein. Gummi warralabrik m. b. n., KSln-Nippe*. Metallumflochtene Schläuche, Dampf, Wasser, Säuren oder Luft. Der Zweck zugeben. Metallmnflochiene Gommlachläuche für Dampf.
auf 50 Atm. geprüft, ist bei der Bestellung
Metallumflochtene
8
13 15 16 19
20
22 26
26
28 SO 32 35 38 40 42 45 48 50 51 55 60 65 70 75 81 85 90
Gnmmischlänche
Mit innen freiliegender Spirale. Zahl der (Jmflcchtungen
Wanditärke
a mal
i
3 mal
Preis fiir i m io ttk.
mm
10
für an-
für Wasser.
Einmal umflochten, mit innen freiliegender Spirale.
Innerer Durchmessei
e".
6,5 6,5 7,5 8,5 9 9 9 9 9 9 9
10 10
10
10,5 10,5 10,5 10,5 11,5 11,5
12 12 12
12
13 13 13 13,5 13,5
6,06 6,30 9,34 11,66 12,24 14,38 15,06 16,60 17,54 18,02 19,02 22,32 23,50 25,12 28,40 29,48 30,70 32,32 35,96 37,80 41,12 43,64 «,81 50,10 57,98 61,38 64,72 70,96 74,53
4 4 4 4 4 4,5 4,5 4,5 5 5 5 5 5.5 5.6 5,5 5,5
6
7 7
8 8
8 9 9
10 10 11 11 12
3,28 3,66 4,42 4,88 5,08 6,52 6,82 7,28 8,78 9,02 9,56 10,14 11,82 12,68 13,56 14,12 15,98 19,62 20,80 24,44 24,86 26,40 31,82 34,14 40,30 42,76 49,50 52,32 59,74
4,58 5,04 5,92 6,46 6,70 8,48 8,82 9,40 11,04 11,34 11,96 12,68 14,68 15,70 16,70 17,38 19,48 23,54 25,02 28,98 29,44 31,22 36,98 39,70 46,20 48,94 56,04 59,26 67,01
0,94 0,50 7,48 8,08 8,36 10,54 10,92 11,56 13,40 13,74 14,4^ 15,28 17,90 18,HO
19,96 20,72 23,10 27,60 29,26 33,62 34,12 ;t6,12 42,24 45,34 52,24 55,20 62,66
66,26 74,4C
B i e g s a m e M e t a l l r o h r e ohne Naht (D. R. P. 8 3 3 4 1 ) ; die B e g samkeit wird durch Einwalzen schraubenförmig gewundener Wulste 1ergestellt. Die biegsamen Metallrohre sind elastisch, absolut dicht, sehr widerstandsfähig (auch beim Gefrieren einer eingeschlossenen Wassersäule). Sie eignen sich zur Fortleitung von L e u c h t g a s , L u f t , F l ü s s i g k e i t e n und D ä m p f e n , ferner infolge ihrer grossen Aussenfläche (das dreifache
Schleifmittel — Schleudermaschinen.
1001
eines glatten Rohres von gleichem innerem Durchm.) zu H e i z - u n A zwecken.
c 8 10 12
15 20
25 25 80
35 40 45 50 60
70
80
mm
10,2 13 19,2 22,2 28,5 36,5 42,2 42,6 51,5 58,5 62,6 68,2 78 86 96 107
0,3 0,3 0,5 0,5 0,6 0,6 0,7 0,9 0,8 0,8 0,8 0,8 0,8 1,2 1,2 1
.2> w £ V O oa M IS mit einfacher ß Geflechtsumhüll uns Ar das Rohr > mit zweifacher 3 Geflechtsumhüllung pro lfd. Meter ? Rohr in Messing
Äusserer Durchmesser 3 3
!3 3
Innerer Durchmesser
2
4> •3 5 •o 6t n » » 5?
Blechgehäuse mit weissem Muschelglas . . . Drahtgewebegehäuse mit weissem Planglas ganz Drahtgewebe Blechgehäuse mit Glimmereinsatz „ weissem Planglas . . . t . n mit Drahtgazeeinsatz „ rauchschwarzem Planglas „ „ Muschelglas
.
Stück Mk. 1 , 2 5 » » »
„ „ n „ „ „ „
1,50 0,70 1,50 1,20 1,50 1,80 1,80
S c h i e b e r - S c h u t z b r i l l e n , schützen das Auge vor Staub, Rauch, Gasen u. s. w. Durch verstellbare Schieber ist es möglich, dem Auge nach Belieben Luft zuzuführen oder dasselbe absolut luftdicht gegen die äussere Atmosphäre abzuschliessen. Die Gläser lassen sich leicht abnehmen und ersetzen: Blechgehäuse, „ „ „ Aluminiumgehä „ ,, „ Warmbrunn,
Quilitz
&
Planglas Muschelglas Planglas und Gummiring Muschelglas und Gummiring u s e , Planglas Muschelglas Planglas und Gummiring Muschelglas und Gummiring . . . .
Co.,
Berlin
Stück Mk. 1 , 5 0 „ „ 1,50 .. „ 2,50 „ 2,50 „ ,, 1,80 „ „ 1,80 „ „ 2,80 „ „ 2,80
NW., Haidestr. 55/57 (s. Ins.).
Schwarzfarben. Im einzelnen siehe die Artikel „ B e i n s c h w a r z " , „ F r a n k f u r t e r s c h w a r z", „ E r d f a r b e n", „ K n o c h e n k o h l e", „R u s s " u. s. w. S. H. Cohn, Farbenfabriken, Berlins., Kottbuser
Damm 70.
Schwarzpulver siehe „ S c h i e s s p u l v e r". Schweelgas siehe „ S c h w e l g a s " . Schweelöfen siehe „V e r k o h 1 u n g". Schweelteer siehe „ S c h w e l t e e r " . Schwefel. S. (Sulfur). A.G. = 32,06. Die Hauptmenge kommt noch immer aus Sizilien, wo der gediegene Schwefe! grosse Lager und Gänge bildet. Meistens ist der S mit dem sedimentären Gestein durchsetzt; man gewinnt ihn daraus durch einfaches Ausschmelzen. Letzteres geschah früher in Meilern, die aus dem S-haltigen Gestein aufgebaut, mit Lehm bedeckt und entzündet wurden, während man dasselbe jetzt in offenen zylindrischen Schmelzöfen ( K a l k a r o n e n) vornimmt, die 1000 cbm und mehr fassen und deren Sohle gegen die Ausflussöffnung stark geneigt ist. Die Gesteinsstücke lagern im Ofen so, dass dazwischen genügend weite Luftkanäle bleiben; als Decke benutzt man eine Schicht schon ausgeschmolzenen, zerkleinerten Gesteins. Ist der S entzündet,
Schwefel.
1009
so schliesst man die unteren Öffnungen des Ofens, so dass die Verbrennung nur langsam von oben nach unten fortschreitet. Ein Teil des S verbrennt zu SOj und entweicht; die Hauptmenge sammelt sich geschmolzen auf der Sohle an und wird in nassen Holzformen, welche 5 0 — 6 0 kg schwere Brote ergeben, aufgefangen. Ein derartiger Schmelzprozess dauert je nach der Menge des Gesteins 3 0 — 9 0 Tage, ökonomischer arbeitet der G i 11 - O f e n, in welchem das Ausschmelzen des S durch W a s s e r d a m p f bewirkt wird; durch diesen Ofen werden die starken Schädigungen der nachbarlichen Vegetation durch SOi fast ganz vermieden. Findet sich der natürliche Schwefel fast frei von Gesteinsbeimengungen, so wird er direkt in gusseisernen Kesseln ausgeschmolzen. Höchst interessant ist die Art der Schwefelgewinnung in T e x a s und Lousiana, wo sich der Schwefel in einer Tiefe von 150—250 m in gewaltigen Schichten von Gipsgestein findet. Man treibt dort mehrere ineinander steckende Röhren von der Oberfläche aus bis in das schwefelhaltige Gestein und presst auf 165° C. Überhitztes Wasser in die Rohre, wodurch der Schwefel geschmolzen wird. Um den geschmolzenen Schwefel leichter nach oben zu befördern, wird ferner Luft unter 2 0 Atm. Druck durch ein enges Rohr nach unten gepresst: Die Luftblaschen mischen sich mit dem geschmolzenen Schwefel und verringern so das sp. G.; das Gemisch steigt dann in starkem Strahle nach oben. Die Bohrlöcher geben täglich eine Ausbeute von 2 0 0 Tons Schwefel und mehr. — Ferner gewinnt man S durch Glühen von E i s e n k i e s FeS» unter Luftabschluss. Bei diesem Prozesse (3 FeSj = FejS« + S») wird nur % des S der Kiese gewonnen. Vielfach wird das Verfahren so modifiziert, dass man FeSj in Schachtöfen entzündet: E s verbrennt dann etwa die Hälfte des S zu SO:, während der andere Teil des S sublimiert und in Holzkammmern aufgefangen wird. Nach dem D. R. P. 134 7 3 4 kann man Schwefel aus Schwefelerzen und Schwefelmetallen durch feuerflüssige Elektrolyse gewinnen, und zwar wird das Schwefelerz (z. B. Bleiglanz) unter Zusatz eines aus schwer schmelzbaren Chloriden eines Schwermetalls (z. B. PbCl») gebildeten Bades auf hohe Temp. erhitzt und darauf der Elektrolyse unterworfen. Dabei zerlegt sich das als Bad des Erzes dienende Metallchlorid in Metall und Chlor; letzteres wirkt dann auf die Erze derart zerlegend ein, dass es sich mit den Metallen wieder zu Chloriden vereinigt, während S frei wird und kondensiert werden kann. Bei Bleiglanz entsprechen die Vorgänge also den Gleichungen: 1) PbClj = Pb + Cl2 und 2 ) PbS + CI» = PbCl, + S. Das Metall scheidet sich an der Kathode aus, während das an der Anode entwickelte CI das dort befindliche Erz angreift. Ferner hat man versucht, S aus den G a s r e i n i g u n g s m a s s e n zu gewinnen, in der sich durch den Gebrauch freier S anreichert (s. „ L e u c h t g a s " ) , und zwar bis über 4 0 %. Doch hat man weder mit dem Abdestillieren des S durch überhitzten Wasserdampf, noch mit der Extraktion der gebrauchten Reinigungsmassen durch CSi besonders gute Erfahrungen gemacht. Wichtiger erscheinen jedenfalls die verschiedenen Vorschläge, die Rückstände vom Leblanc-Sodaprozess (s. „S o d a " ) zur Gewinnung von S zu verwerten. Von den zahlreichen Verfahren mögen nur zwei, nämlich 1. das von S c h a f f n e r und H e 1 b i g und 2. das von C h a n c e ihrem Prinzip nach angedeutet sein; es sind wohl die einzigen, denen grössere praktische Bedeutung zukommt. S c h a f f n e r und H e 1 b i g tragen die Sodarückstände durch eine Schnecke nach und nach in starke Chlormagnesiumlauge (über 24° B 6 ) ein, welche sich in einem geschlossenen, mit Rührwerk versehenen eisernen Zylinder befindet. Hierbei zersetzt sich das Schwefelcalcium der Sodarückstände mit dem MgCI» entsprechend der Gleichung: CaS 4- MgClj + HjO = CaCIs + MgO + HjS. Das HjS-Gas trifft in einem Turm mit SOj zusammen, während gleichzeitig in dem Turme Chlorcalciumlauge herunterrieselt; die Anwesenheit der letzteren hat sich als notwendg ergeben, um die Ausfällung des S nach der Gleichung 2 HjS + S 0 2 = 2 H s O + 3 S vollständig zu machen und Blücher VI.
64
1010
Schwefel.
gleichzeitig d e m s i c h a u s s c h e i d e n d e n S e i n e k ö r n i g e , die F i l t r a t i o n e i m ö g l i c h e n d e S t r u k t u r zu g e b e n . Nach der R e a k t i o n wird d e r Inhalt d e s e i s e r n e n Zylinders Ober ein S i e b entleert, d a s d i e g r ö b e r e n T e i l e d e s S o d a r O c k s t a n d e s zurückhält, w a h r e n d d a s in f e i n e r F o r m a u s g e f ä l l t e M g O mit d e m CaCl? in andern G e f ä s s e n ( n a c h A b k ü h l u n g ) mit CO» behandelt w i r d . Hier vollzieht sich die R e a k t i o n : M g O + C a C l , + C O , = C a C O j + MgCU, d . h. d a s M g C l , wird regeneriert und k a n n a u f s n e u e zur Zersetzung von S o d a r ü c k s t ä n d e n v e r w e n d e t werden. D a s in der P r a x i s s c h o n s e h r viel g e ü b t e V e r f a h r e n v o n C h a n c e b e s t e h t darin, d a s s die g e s i e b t e n S o d a r ü c k s t ä n d e mit CO>, d. h. h o c h p r o z e n t i g e n K a l k o f e n g a s e n , in zu B a t t e r i e n vereinigten Zylindern b e h a n d e l t w e r d e n , w o b e i a u s dem C a S z u n ä c h s t C a l c i u m s u l f h y d r a t C a ( S H ) , g e b i l d e t w i r d , d a s s i c h w e i t e r unter E n t w i c k l u n g von H , S z e r s e t z t : 2 C a S + 2 H , 0 + 2 C O , = 2 C a C O j + 2 H : S . D i e K a l k o f e n g a s e m ü s s e n frei von O s e i n , da s o n s t S d u r c h O x y d a t i o n v e r l o r e n geht. D a s H j S wird in g r o s s e n G a s o m e t e r n ü b e r T e e r ö l a u f g e f a n g e n und dann, mit einer g e n a u b e s t i m m t e n M e n g e Luft g e m i s c h t ( e n t s p r e c h e n d der F o r m e l : 2 H , S + O , = 2 H j O + S , ) , unter den R o s t e i n e s S c h a c h t o f e n s g e l e i t e t , in w e l c h e m sich eine S c h i c h t zu dunkler Rotglut erhitzten E i s e n o x y d s b e f i n d e t . L e t z t e r e s braucht nur vor B e g i n n d e s P r o z e s s e s einmal glühend g e m a c h t zti w e r d e n ; n a c h h e r wird e s durch die R e a k t i o n s w ä r m e s e l b s t glühend erhalten und vermittelt die v o l l s t ä n d i g e V e r b r e n n u n g d e s H s S zu H j O und S . Der S c h w e f e l d a m p f wird in K a m m e r n k o n d e n s i e r t . D e r s c h w i e r i g s t e Punkt d e s V e r f a h r e n s liegt darin, d a s s d a s im G a s o m e t e r a u f g e f a n g e n e G a s immer den gleichen H 2 S - G e h a l t h a b e n m u s s , weil andernfalls d i e z u g e m i s c h t e Luft e n t w e d e r zu viel o d e r zu w e n i g O e n t h ä l t ; im ersteren F a l l e w ü r d e ein T e i l d e s S zu SO» v e r b r e n n e n , im a n d e r n ein T e i l H s S unbenutzt e n t w e i c h e n . D e r auf die e i n e o d e r a n d e r e W e i s e g e w o n n e n e R o h s c h w e f e l wird zur Reinigung s u b 1 i m i e r t. D i e K o n d e n s a t i o n s k a m m e r n w e r d e n hierbei bald ü b e r den S c h m e l z p u n k t d e s S erwärmt, worauf sich letzterer g e s c h m o l z e n ain B o d e n s a m m e l t ; m a n l ä s s t ihn dann in F o r m e n a b . Der so gewonnene S t a n g e n s c h w e f e l ist f a s t c h e m i s c h rein. L ä s s t man d i e S u b l i m a t i o n langsam verlaufen, s o d a s s die K o n d e n s a t i o n s k a m m e r n nicht Uber 110° warm w e r d e n , s o erhält m a n d e n S a l s S c h w e f e l b l u m e n , eine l o c k e r e , s c h n e e ähnliche, b l a s s g e l b l i c h e M a s s e , d i e a b e r s t e t s durch S p u r e n v o n S O , o d e r HaSO« verunreinigt ist. — D a s D . R. P . 177 2 8 1 betrifft ein V e r f a h r e n und einen A p p a r a t zur k o n t i n u i e r l i c h e n Herstellung von S c h w e f e l b l ü t e , bei delm in b e k a n n t e r W e i s e ein d i e S c h w e f e l d ä m p f e a u s der R e t o r t e a b s a u g e n d e r und s i e in d e n Kühlraum b e f ö r d e r n d e r S t r o m e i n e s inerten G a s e s benutzt wird. D a s Neue b e s t e h t darin, daB d i e s e r inerte G a s s t r o m frei d u r c h den Kühlraum hindurch und d a n n g e d r o s s e l t in einen S a m m l e r , in dem e r wieder expandieren kann, g e l e i t e t wird. D i e F o l g e davon ist, d a s s die s i c h im Kühlraum bildende S c h w e f e l b l ü t e unter M i s c h e n von dem G a s s t r o m mitgerissen, in den S a m m l e r g e f ü h r t und e r s t dort a u s g e s c h i e d e n wird, w o r a u f der G a s strom, wenn nötig, v o n neuem dem Ventilator zugeführt und von diesem wiederum durch d e n Kühlraum und S a m m l e r getrieben wird. In der Natur f i n d e t sich der S in r h o m b i s c h e n Kristallen, w ä h r e n d er beim E r k a l t e n a u s d e m g e s c h m o l z e n e n Z u s t a n d e monoklin kristallisiert. E r ist hellgelb, l e i c h t p u l v e r i s i e r b a r , s p . G . 1 , 9 8 — 2 , 0 6 ; S c h . P . 1 1 1 — 1 1 4 , 5 ° ( d i e A n g a b e n differieren e t w a s ) . D e r bei der S c h m e l z t e m p e r a t u r dünnflüssige g e l b e S wird bei 1 6 0 ° d i c k f l ü s s i g e r und o r a n g e g e l b , bei 2 2 0 ° z ä h e und rötlich, z w i s c h e n 2 4 0 und 2 6 0 ° s e h r z ä h e und rotbraun, über 3 4 0 ° r o t b r a u n a b e r e t w a s flüssiger, b i s er b e i 4 4 4 , 5 ° s i e d e t , indem er in d u n k e l b r a u n g e l b e n D a m p f ü b e r geht. Auf 2 3 0 ° e r h i t z t e r S wird beim plötzlichen Abkühlen durch E i n g i e s s e n in H j O w e i c h und p l a s t i s c h , s o d a s s e r zu F o r m a r b e i t e n benutzt w e r d e n k a n n ; nach einigen T a g e n wird e r w i e d e r vollständig f e s t . B e i 2 5 0 ° entzündet S sich an der Luft und v e r b r e n n t mit b l a u e r F l a m m e zu S O i . E r ist unlöslich in HiO, kaum löslich in A l k o h o l und Ä t h e r , l e i c h t e r in K o h l e n w a s s e r s t o f f e n , leicht in C h l o r o f o r m , C h l o r s c h w e f e l und v o r allem in S c h w e f e l k o h l e n s t o f f . 100 T . C S * lösen bei 15° 3 7 , 1 5 T . , bei 4 7 ° 146.21 T . S . B e i m K o c h e n mit H N O , , K ö n i g s w a s s e r . Natronlauge, K a l i l a u g e und S c h w e f e l a l k a l i e n wird er e b e n f a l l s gelöst,
1011
Schwefeläther — Schwefelfarbstoffe.
indem er sich mit den genannten Agentien verbindet oder durch sie oxydiert wird. Er ist ein Nichtleiter der Elektrizität. Die wichtigste Verwendung des S ist die zur Fabrikation von H2SO»; ferner dient er zur Darstellung von S0 2 , Sulfiten, Thiosulfaten, CS2, Schiesspulver, Zündhölzchen, Zinnober und andern Metallsulfiden, Ultramarin, zum Vulkanisieren von Kautschuk und Guttapercha, zum Bleichen von Seide und Stroh, zum Schwefeln des Hopfens, des Weines und der Fässer, zur Bekämpfung der Traubenkrankheit, zur Anfertigung von Kitten u. s. w. Vgl. den Artikel „ S c h w e f e l ö f e n". P r t f f u n g r i Die Prüfung dea Rohschwefels erstreckt sich gewöhnlich auf A s c h e , A r s e n , zuweilen auch aut' F e u c h t i g k e i t . Den Aschengehalt bestimmt man durch Verbrennen von 10 g S im Porzellantiegel. Für die Bestimmung der Feuchtigkeit muss man eine gute Durchschnittsprobe benutzen und mindestens 100 g verwenden. Zur qualitativen Prüfung auf As bedient man sich zweckmässig der H a g e r sehen K r a m a t o m e t h o d e (Pharm. Centr. 1884, 265 und 443): ] g S wird mit 15 Tropfen NH, und 2 ccm H„0 durchschllttet, nach 1 / , Stunde auf ein Filtri' gebracht und das Filtrat in einem Reagenzglas mit 30 Tropfen HCl und 15 Tropfen Oxalsäurelösung versetzt. Dann stellt man einen blanken Streifen Messingblech hinein und erhitzt auf 60—100°, worauf bei Gegenwart von As auf dem Blech sofort ein eisenfarbener bis schwarzer Überzug entsteht. Zur quantitativen As-Bestimmung empfiehlt sich die S c h ä p p ische Methode, wonach man das Sulfid und Oxyd des Arsens durch Digestion mit verd. NH a bei 70—80° aus dem S extrahiert, die ammoniakalische Lösung genau mit MI., neutralisiert, verdünnt und mit 1 /, n N-Silberlösung titriert; als Indikator dient neutrales Kaliumchromat, das nach Auefällung des As durch einen Tropfen der Lösung braun gefärbt wird. Die Arsenite findet man nach Extrahieren des Schwefels mit CS2 im Rückstand; man digeriert den Rückstand mit Königswasser und prüft dann in gewöhnlicher Weise auf As. Zum Kachvreis von S e l e n oxydiert man den S durch Verpuffen mit KNOs löst die Schmelze in HCl und behandelt mit schwefliger Säure; hierbei fällt das Se als rotes Pulver auB. Auf dem V. Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903 empfahl v. K o n e c k zur quantitativen Bestimmung des S in Kohlen, Erdölen, Asphalten und organischen Verbindungen überhaupt ein neues und einfaches Verfahren. Diese Methode, die der Vortragende wegen ihrer raschen und mühelosen Ausführbarkeit ,,Rapid" benannt wissen will, beruht auf der Oxydation der Substanz im P a a r seilen Kalorimeter mit Na 2 0 2 und Best, des S als H2SO* mit BaCl2. Man bringt das Oxydationsprodukt in ein Becherglas mit II.,0, wobei allerdings vorsichtig verfahren werden muss, da der aus dem Na 2 0 2 entwickelte O mit etwa zurückgebliebenen Kohlenteilchen kleine Explosionen gibt, wodurch leicht Verspritzen eintritt. Bei Rohölen, Bitumen, Kohlen und Asphalten gab die Methode sehr befriedigende Resultate; der S wird auch dann vollkommen oxydiert, wenn Kohlenteilchen zurückbleiben. Eine gleichzeitige Bestimmung der Halogene ist nicht möglich, da dieselben von NasOo teilweise oxydiert werden.
Apparate zur Schwefelbestimmung siehe „ E i s e n". S c h w e f e l , roh, 7.. raffin., sublim. raffin., gefallt,
Z. a b H a m b u r g z. Z. a b H a m b u r g Schwefclblumen g e w a s c h e n D . A. IV medi/.in. S c h w e f e l m i l c h D . A. IV
.
.
.
.
kg Mk. 8 , 5 0 — 1 0 , 0 0 „ „ 10,50-12,00 19,00 23,00 73,0Ü
Schwefel: Futrst Bros. & Co.. New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street (8. Ins.-Anh. S. 13).
Destillations- und Extraktionsapparate für Schwefel baut: J. L. C. Eckelt, Berlin N. 4.
Schwefel-Brech- und Sichtmaschinen: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
S c h w e f e l ä t h e r siehe „Ä t h e r". S c h w e f e l d i o x y d siehe „ S c h w e f l i g e S ä u r e". S c h w e f e l e i s e n (Eisensulfide) siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n". S c h w e f e l f a r b s t o f f e (Sulfinfarben). Grosse Klasse von Teerfarbstoffen deren Konstitution bisher nicht sicher feststeht. Die Mehrzahl aller Schwefelfarben wird in der Schwefel-Schwefelnatriumschmelze gewonnen, d. h. durch Erhitzen von Schwefel und Schwefelalkalien mit Sägespänen, mit verschiedenen Paradiaminen, mit Azetylnitraminen, mit Chinon u. s. w. So erhielt man den ältesten Schwefelfarbstöff, das C a c h o u d e L a v a l , durch Schmelzen von Sägespänen mit Schwefelnatrium, dann das V i d a l s c h w a r z durch Verschmelzen von p-Amidophenol mit Schwefel und Schwefelnatrium u. s. w. Man hat dann nicht nur zahllose Benzolderivate, sondern auch solche des G4*
lt)12
Schwefelfarbstoflc.
N a p h t a l l n s u. s . w . d e r S c h w e f e l - S c h w e f e l n a t r i u m s c h m e l z e u n t e r w o r f e n , w o b e i « i d i die A b k ö m m l i n g e d e s D i p h e n y l a m i n s a l s das wichtigste Ausgangsm a t e r i a l für d i e S u l f i n f a r b e n e r w i e s e n . S o e r h ä l t man d a s v o r z ü g l i c h e c h t e l m m e d i a l s c h w a r z durch Verschmelzen des p-Oxy-o-p-dinitrodiphenyla m i n s m i t S + N a j S . D a n e b e n s i n d e s m - D i a m i n e der B e n z o l r e i h e , h a u p t s ä c h lich m-Toluylendiamin, a u s denen man Schwefelfarben hergestellt hat. D i e Z a h l d e r n e u e n S u l f i n f a r b e n ist k a u m noch ü b e r s e h b a r , u n d ihre A n wendung nimmt immer g r ö s s e r e Dimensionen an. S o h e r r s c h t in n e u e s t e r Z e i t d a s B e s t r e b e n , v o n v o r n h e r e i n s c h w e f e l h a l t i g e K ö r p e r , j a t e i l w e i s e fertige F a r b s t o f f e ( z . B . T h i a z i n d e r i v a t e ) , a l s A u s g a n g s m a t e r i a l i e n für d i e F a b r i k a t i o n v o n S c h w e f e l f a r b e n zu b e n u t z e n , um s o l c h e n F a r b s t o f f e n , die an s i c h w e n i g •brauchbar s i n d , d u r c h die S c h w e f e l s c h m e l z e die a u s g e z e i c h n e t e n Eigens c h a f t e n d e r S u l f i n f a r b e n zu v e r l e i h e n . N a c h und n a c h h a t m a n d i e t e c h n i s c h v e r w e r t b a r e n D i p h e n y l a m i n d e r i v a t e h i n s i c h t l i c h d e r D a r s t e l l u n g von S u l f i n f a r b e n e r s c h ö p f t und w e n d e t s i c h a n d e r n A u s g a n g s m a t e r i a l i e n zu. S o sind zahlreiche Verfahren patentiert worden, w e l c h e z u n ä c h s t I n d o p h e n o l e b e r e i t e n und d i e s e dann mit S c h w e f e l und S c h w e f e l a l k a l i zu S u l f i n f a r b e n v e r s c h m e l z e n o d e r k o c h e n . H i n s i c h t l i c h d i e s e r I n d o p h e n o l - S c h w e f e l f a r b s t o f f e s c h e i n e n b e s o n d e r s die F r a n z . P a t . 3 3 0 3 8 8 und 3 3 2 8 8 4 v o n W i c h t i g k e i t w e r d e n zu s o l l e n ; vgl. d a r ü b e r d e n Artikel „ I n d o p h e n o l e". E s w ü r d e v i e l zu w e i t f ü h r e n , w o l l t e n wir hier auf die a u s g e d e h n t e P a t e n t l i t e r a t u r ü b e r d i e S c h w e f e l f a r b s t o f f e e i n g e h e n . Nur sei d a s B e s t r e b e n e r w ä h n t , •die ü b l i c h e S c h w e f e l s c h m e l z e zu v e r f e i n e r n , d a man e r k a n n t hat, d a s s h o h e T e m p e r a t u r e n ( 1 5 0 — 2 0 0 ° ) l e i c h t zur B i l d u n g v e r u n r e i n i g e n d e r N e b e n p r o d u k t e V e r a n l a s s u n g g e b e n . S o f i n d e n s i c h in d e n n e u e s t e n S c h w e f e l f a r b s t o f f p a t e n t e n h ä u f i g T e m p e r a t u r e n v o n nur 100° a n g e g e b e n ; die R e a k t i o n wird in w ä s s e r i g e r oder alkoholischer Lösung durchgeführt. Ü b e r h a u p t legt man i m m e r m c h i "Wert auf strenge Einhaltung bestimmter Temperaturen, seitdem man gefunden h a t , d a s s h ä u f i g s c h o n T e m p e r a t u r u n t e r s c h i e d e von 3 0 — 5 0 " d a s E n d p r o d u k t vollständig verändern. V i e l e Verfahren bezwecken, weniger stark hygroskopische S c h w e f e l faTben h e r z u s t e l l e n , a l s e s d i e s e P r o d u k t e im a l l g e m e i n e n s i n d , und z w a r unter a n d e r m s c h o n d u r c h i h r e n G e h a l t an S c h w e f e l n a t r i u m . W i r n e n n e n hier nur d a s D . H . P . 1 4 4 1 0 4 , w o n a c h man n i c h t mit S c h w e f e l und S c h w e f e l a l k a l i v e r s c h m i l z t , s o n d e r n ein G e m i s c h v o n T h i o s u l f a t mit Ätzalkali v e r w e n d e t . D i e S c h w e f e l f a r b e n sind s ä m t l i c h s u b s t a n t i v e , a l s o die B a u m w o l l e -ohne Beize direkt färbende Farbstoffe. D a s Auffärben g e s c h i e h t in einem h e i s s e n N a j S - B a d e u n t e r Z u s a t z von NaCl o d e r Na 3 SO«: D u r c h d a s ü b e r s c h ü s s i g e N a j S w e r d e n die F a r b s t o f f e in d e r F ä r b e f l o t t e g e l ö s t , zu e i n e r L e u k o •verbindung r e d u z i e r t und a l s s o l c h e von d e r B a u m w o l l f a s e r a u f g e n o m m e n ; an d e r L u f t wird d i e L e u k o v e r b i n d u n g d a n n w i e d e r zum F a r b s t o f f o x y d i e r t . Die s o e r z i e l t e n F ä r b u n g e n sind im a l l g e m e i n e n s e h r e c h t : zuweilen v e r b e s s e r t man die T i e f e der F ä r b u n g und den E c h t h e i t s g r a d durch eine o x y d i e r e n d e N a c h b e h a n d l u n g , z. B . mit K j C r 2 O i + H s SO«. I n t e r e s s a n t ist d a s F r a n z . P a t . 3 1 9 8 7 6 , w e l c h e s ein V e r f a h r e n zur d i r e k t e n E r z e u g u n g v o n S c h w e f e l f a r b e n a u f der F a s e r b e t r i f f t : D a s G e w e b e wird mit e i n e r M i s c h u n g v o n N a t r i u m t e t r a s u l f i d und p - A m i d o p h e n o l g e k l o t z t und dann u n t e r D r u c k g e d ä m p f t , w o d u r c h ein B l a u s c h w a r z e n t w i c k e l t w i r d . Z u n ä c h s t w u r d e n nur s c h w ä r z e , blaue, v i o l e t t e , grüne u n d b r a u n e S c h w e f e l f a r b e n a u f g e f u n d e n ; hiervon h a b e n die s c h w a r z e n und t i e f b l a u e n F a r b s t o f f e w e g e n d e r E i g e n s c h a f t , sich o h n e B e i z e auf B a u m w o l l e zu f i x i e r e n , w e g e n d e r h o h e n B e s t ä n d i g k e i t der d a m i t erzeugten F ä r b u n g e n im L i c h t u n d in d e r W ä s c h e s o w i e w e g e n i h r e s v e r h ä l t n i s m ä s s i g n i e d r i g e n P r e i s e s für d i e B a u m w o l l f ä r b e r e i d i e g r ö s s t e W i c h t i g k e i t erlangt. S p ä t e r i s t e s a u c h g e l u n g e n , einen r o t e n , h i e r h e r g e h ö r i g e n F a r b s t o f f d a r z u s t e l l e n ; e s h a n d e l t s i c h d a b e i um einen s c h w e f e l h a l t i g e n A z o f a r b s t o f f , d e s s e n E r z e u g u n g n a c h dem F r a n z . P a t . 3 3 7 3 2 9 g e s c h i e h t : Man e r liitzt z u n ä c h s t D i n i t r o c h l o r b e n z o l mit K C N S iii a l k o h o l . L ö s u n g , bis d a s C l
Schwefelkohlenstoff.
1013
durch die CNS-Gruppe ersetzt ist. Dann reduziert man mit Schwefelammonium, diazotiert das entstandene Nitroamidothiophenylderivat und vereinigt es schliesslich mit entsprechenden Azokomponenten, nach deren Wahl man zu orangeroten bis rein roten Farbstoffen gelangen kann. Wendet man z. B. Naphthylamin an, so erhält man einen roten Farbstoff, dessen Färbungen auf Baumwolle durch Oxydation oder durch Behandeln mit Metallsalzen ausserordentlich waschecht werden. Diesem ersten roten Schwefelfarbstoff sind inzwischen noch mehrere andere gefolgt, die sich durch purpur- oder bordeauxrote Farbentöne auszeichnen. S c h w e f e l k o h l e n s t o f f (Kohlendisulfid; Oarboneum sulfuratum). CS s . Bei weitem die grösste Menge stellt man noch immer nach dem ältesten Verfahren, nämlich durch Überleiten von S-Dampf Aber dunkel rotglühende Kohle dar. Man verfährt gewöhnlich so, dass man KohlestQckchen (meistens Holzkohle) in zylindrischen, aufrecht stehenden Retorten aus Gusseisen zum Glühen erhitzt und durch eine fast bis zum Boden der Retorte hinunterreichende Porzellanröhre S in kleinen Portionen einträgt Der S schmilzt, verdampft und vereinigt sich mit dem glühenden Kohlenstoff, entsprechend der Formel: C + Sj = CSj. Der mit S-Dampf gemischt entweichende CSi wird in geeigneten KQhlapparaten verdichtet und durch Rektifikation gereinigt. Beimengungen (wie namentlich der dem H-Gehalt der Kohlen entstammende H»S) werden durch Waschen des CS2 mit Kalkwasser noch vor der Destillation entfernt; in der Destillierblase mischt man den CSi mit farblosem fettem Ol, setzt etwas HjO und ganz wenig Bleiacetat-Lösung zu, worauf aus dem Wasserbade destilliert wird. Auch durch Glühen von Schwefelkies FeSj, von Schwefelantimon oder Zinkblende mit C kann man CS, erhalten (2 FeSj + C = 2 FeS + CS»), ebenso durch Überleiten von SO: über glühende Kohlen. In der Technik werden diese Verfahren aber nur in sehr beschränktem Umfange geübt. Dagegen gewinnt die Herstellung von CS- im e l e k t r i s c h e n O f e n immer grössere Wichtigkeit. Das T a y l o r sehe Verfahren (Amer. Pat. 688 364) bezw. der von T a y l o r konstruierte Ofen hat die CSj-Gewinnung in Amerika ganz verändert. Der Ofen besteht in der Hauptsache aus zwei aufrecht stehenden, konzentrischen, gemauerten Zylindern, deren innerer K o h l e enthält, während der Zwischenraum mit S c h w e f e l ausgefüllt wird; im unteren Teile sind 2 Kohlenelektroden mit je 20 Quadratzoll Oberfläche eingesetzt, welche die Erhitzung und Verbrennung der niedersinkenden Masse bewirken. Der verdampfende Schwefel tritt zu den zum Glühen erhitzten Kohlen (Holzkohle); der Abbrand der Kohlenelektroden soll gerinü sein. Nach den das Taviorsche Verfahren behandelnden D. R. P. 150 826, 150 980, wozu jetzt noch das D. R. P. 162 629 hinzugetreten ist, werden der Schwefel und die Kohle in ununterbrochener Beschickung derart voneinander getrennt in die Heizzone des Ofens eingebracht, dass der flüssige, nichtleitende S von unten gegen die freiliegenden Elektroden tritt und diese beim Ansteigen mehr oder weniger vollkommen umgibt, um dadurch den elektrischen Flammenbogen zu regeln. Sobald sich der S der Heizzone nähert, wird seine flüssige Masse an der Oberfläche verdampft, und der Dampf steigt durch die darüber liegende Kohle, welche sich mit dem Schwefeldampf zu CS2 verbindet; der CSj-Dampf steigt über die Kohle aufwärts, wird abgeleitet und kondensiert. Das Engl. Pat. 13 466 von 1903 will CSs aus Leuchtgas, Heizgasen u. s. w. gewinnen, indem man die Gase mit einem öl wäscht, welches auf der Oberfläche der bei der trocknen Destillation von Schlempe erhaltenen Flüssigkeit schwimmt. Dieses öl, welches in geeigneter Weise getrocknet werden kann, nimmt grosse Mengen CS2 auf; für die Wiederverwendung kann es durch Erhitzen mit oder ohne gleichzeitige Einführung von Dampf gereinigt werden. Roher oder unvollkommen gereinigter CS» ist eine blassgelbe, höchst widerwärtig riechende Flüssigkeit vom sp. G. 1,293. Dagegen bildet er im reinen Zustande eine wasserklare, leicht bewegliche, stark lichtbrechende, durchdringend chloroformartig riechende Flüssigkeit; sp. G. 1,2684; S. P. 46,5°. Er verflüchtigt sich schon bei gewöhnlicher Temperatur, ist sehr leicht ent-
1014
Schwefelkupfer —
Schwefelsäure.
zündlich und verbrennt mit blauer Flamme. Mit Luft gemischt sind die Dämpfe sehr explosiv. Er löst sich zu weniger als 1 % in H 2 0, ist mit Alkohol, Äther, Chloroform, Benzol u. s. w. in allen Verhältnissen mischbar und ist ein vorzügliches Lösungsmittel für Fette, öle, Harze, Wachs, Kampfer, Teer, Kautschuk, Guttapercha, Jod, Phosphor und Schwefel. Er dient zur Extraktion von Vegetabilien und Knochen, zum Entfetten von pflanzlichen und tierischen Fasern, zum Vulkanisieren des Kautschuks, zur Reinigung von Talg, Stearin, Paraffin und Wachs, zum Füllen von Hohlprismen, zur Fabrikation von C h l o r k o h l e n s t o f f (s. d.) sowie, abgesehen von vielen andern Zwecken, als Mittel gegen die Traubenkrankheit und die Reblaus. Für letzteren Zweck wird er häufig in der Form des x a n t h o g e n s a u r e n K a l i s ( K a l i u m x a n t h o g e n a t s ) CS(OC 2 H 5 )SK gebraucht. Dasselbe entsteht durch Versetzen einer alkoholischen KOH-Lösung mit CS 2 . P r ü f u n g - : Reiner CS« ist gewöhnlich nur durch S verunreinigt; dieser ist aber auch wohl stets vorhanden. Beim Verdunsten von ca. 50 ccm CS2 auf dem Wasserbade darf nur eine Spur Schwefel zurückbleiben. Bleikarbonat darf beim Schütteln mit CS, nicht gebräunt werden. Will man den CS 2 -Gehalt bestimmen, so gibt man eine gewogene Menge CS2 in alkoholische Kalilauge, säuert nach kurzer Einwirkung mit Essigsäure an und fällt mit CuS0 4 das fast unlösliche xanthogensaure Kupferoxydul aus. Das Cu des gelben kristallinischen Niederschlags wägt man als CuO oder bestimmt es titrimetrisch (vgl. Zeitschr. f. anal. Chem. XI, 410; X X , 125; XXI, 133). Aus den erhaltenen Werten kann man den CS,-Gehalt berechnen, da einem Äquivalent Cu zwei Äquivalente CS, entsprechen. Schwefelkohlenstoff,
rektif. dopp. rektif chem. rein „ K a l i u m x a n t h o g e n a t (Teigform) „ chem. rein Natriumxanthogenat (Teigform) chem. rein „
°/o kg Mk. 3 2 , 0 0 °'o 38,00 ] 1,20 °/o 78,00 °/o 400,00 °/o 80,00 % 525,00
Anlagen zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff
baut:
J . L. C. Eckelt, Berlin N. 4.
Explosionssichere Gefässe für Schwefelkohlenstoff: Fabrik explosionssicherer Gefässe, G. m. b. IT.,
Salzkotten i. W.
S c h w e f e l k u p f e r (Kupfersulfide) siehe „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n". S c h w e f e l l e b e r siehe No. 35 unter ,,K a 1 i u m v e r b i n d u n g e n" und No. 40 unter „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n". S c h w e f e l m e t a l l e (Metallsulfide) verbindungen.
siehe unter den betreffenden Metall-
S c h w e f e l ö f e n aus säurebeständigem Eisenguss, zur Herstellung von SOü durch Verbrennen von S. Der Ofen liegt vollständig in HsO und wird derart gekühlt, dass die erzeugte SOa mit geringer Temperatur aus dem Ofen tritt; auch ist die Verstopfung von Ventilen und Rohren durch sublimierenden Schwefel ausgeschlossen. Preis der kompletten Öfen: Durchm Länge Schwefelinhalt Gewicht ca Preis
ca.
.
200 0,60 10 200 175
200 1,00 20 320 210
300 1,25 50 550 300
450 1,50 100 850 500
5 5 0 mm 1,50 200 1250 650
700 • 2,00 500 1700 850
900 • 2 , 4 0 m. 1 0 0 0 kg. 2400 „ 1 1 5 0 Mk.
(Inserat .siehe nebenstehend.)
Schwefelsäure ( A c i d u m sulfuricum). H9SO1. Die Rohmaterialien der HaSOi-Fabrikation sind SO., KNOs, O und HaO. Die schweflige Säure stellt man nur verhältnismässig selten noch durch Verbrennen von Rohschwefel dar, häufiger durch Abrösten der Gasreinigungsmasse (s. unter „ S c h w e f e l " ) ; meistens gewinnt man die SOa durch Rösten von geschwe-
Schwefelsäure.
1015
feiten Erzen, und zwar vor allem von P y r i t (Eisenkies), weiter auch von Kupferkies, Zinkblende und Bleiglanz. Die Öfen zum Rösten der Erze sind verschieden, je nachdem ob es sich um Pyrite oder Blenden handelt. Das Augenmerk ist darauf zu lenken, dass die dem Röstofen entströmenden Gase einen möglichst hohen SOt-Gehalt haben und gleichzeitig die für einen ökonomischen Betrieb notwendige Menge O enthalten; auf die sehr mannigfachen Ofen. konstruktionen kann hier nicht eingegangen ]1|P!IKifHi9HV!.. 8 werden. Der Grad der Abrüstung hängt davon ; ^ ; ab, ob die Erzeugung der Röstgase, also die | g 3 Fabrikation von HtSOt, die Hauptsache ist, oder ;.:. ''Ijjß&gx ¿ e ® j ob sie nur einen Nebenbetrieb von der me•(••««•lasi* « w tallurgischen Verarbeitung der geschwefelten Erze darstellt; im ersteren Falle röstet man z. B. Pyrite möglichst vollständig, also entsprechend I £ (B der Formel: 2 FeS» -f 11 0 = Fe.Oj + 4 SO>. 3 Die SOt (mit der entsprechenden LuftJf menge gemischt) tritt nun in die Bleikammern, ® nachdem sie vorher in gusseisernen Kühlröhren „ auf 60 bis 90° abgekflhlt und durch Passieren | 2 . von Flugstaubkammern von mitgerissenem Staub 'J/FlaBWNais^i jp möglichst befreit ist. Die Kühlung, die meistens s m a g ;i « zum Eindampfen von verd. HtOSt nutzbar ge3 fi) macht wird, fällt fort, falls ein Glover-Turm ° ( 0 (S (s. u.) in den Betrieb eingeschaltet ist. MiP^SforP 2H » ® ® Die Bleikammern bestehen aus zusammen- S * ¡ 1 ® rtfl 1z« s J 1 gelöteten Bleiplatten, die in einem Holzgerüst • f ^ i g ; 3 2 • | IB befestigt sind; nur die Decke und Seitenwände ^JSBIsiNS ^ S 5 s (l sind aus Bleiplatten gebildet; die Kammern ' i i rr« stellen also an der Unterseite offene Kästen | § ; B3 O O dar, die in einem flachen Bassin hängen. Der Verschluss wird durch die am Boden befindliche Säure, in welche die Ränder der Kammerwände eintauchen, bewirkt. Es werden mindestens 2—3 Bleikammern zu einem Kammersystem verirnnr— ¡s * a einigt, wovon jede einzelne Kammer 1000 bis vagiu „ f J I m 3000 cbm. fasst. Auf je 1 kg FeS«, das inner(W ar co ¡J | < m halb 24 Stunden abgeröstet wird, hat man etwa v« f | , OB U 0,5 cbm Kammerraum zu rechnen. Jede Kammer S'ß Jft § " ' »9 S-& g (mit Ausnahme der letzten, die als Trocken2> kammer dient), ist mit Vorrichtungen versehen, um den für die Reaktion nötigen Wasserdampf (auf 1 kg S etwa 2,5 kg HiO) einströmen zu lassen. Übrigens hat sich neuerdings herausgestellt, dass es viel vorteilhafter ist, das Wasser nicht als Dampf, sondern in Form von feinem W a s s e r s t a u b in die Kammern einzuführen (Franz. Pat. 342117). Die Oxydation der SO» zu H*SO< erfolgt durch Vermittelung n 11 r 0 s e r D ä m p f e , d. h. der höheren Oxyde des Stickstoffs (und zwar namentlich der salpetrigen Säure HNO»). Früher dachte man sich den Prozess einfach entsprechend der Gleichung: SO» + 2 HNO» = H>SO« + 2 NO; der überschüssig vorhandene Luftsauerstoff führt (nach dieser Ansicht) das NO sofort wieder in salpetrige Säure bezw. deren Spaltungsgase1) über: 2 NO + O + H,0 = 2HNO». *) Statt der HNO» kann man sich deren Anhydrid NjO« und für dieses die Spaltungsprodukte NO -f- N O j wirksam denken.
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Schwefelsäure.
In neuerer Zeit nimmt man an, dass die Vorgänge in den Bleikammern kompliziertere sind, und zwar bildet sich nach L u n g e zunächst N i t r o s v I s c h w e f e l s a u r e (Nitrosulfonsäure) HSNOs. Die wichtigsten zur Nitro'sylschwefelsäure führenden Reaktionen in der Bleikammer sind folgende: 2 S O , + N O + N O i + 0 , + H , 0 = 2 O N O . S O , . OH. 2 S O , + 2 N O -i- O j + H , 0 = 2 O N O . S O , . OH. 2 SO, + 2 NO, + O + H , 0 = 2 O N O . S O , . OH. Von diesen Reaktionen ist nach Lunge die erste im grössten Teile des Kammersystems vorherrschend. Die zweite tritt anfangs, bei Uberschuss von Stickoxyd und Sauerstoff, auf; die dritte kommt für den letzten Teil der Kammer, bei Überschuss von Stickstoffperoxyd, in Betracht. — Beim Zusammentreffen mit überschüssigem H , 0 setzt sich die Nitrosylschwefelsäure sofort in H,SO« um: 2 HSNOs + 2 H , 0 = 2 H , S 0 . + 2 HNO,. Die entstandene salpetrige Säure, die entweder als Hydrat oder als Anhydrid zu denken ist, bildet nun aus neuen Mengen SO,, Luft und H , 0 wieder HjSO., so dass theoretisch dieselbe Menge nitroser Dämpfe ein für allemal für eine Schwefelsäurefabrik ausreicht; praktisch entstehen natürlich Verluste, die etwa 1—2 % der gewonnenen HjSO« an Salpeter betragen. Was die Oxydation der nitrosen Dämpfe anlangt, so betreibt man neuerdings die Bleikammern vielfach m i t m e c h a n i s c h e r L u f t z u f ü h r u n g , welche mit Hilfe von V e n t i l a t o r e n a u s S t e i n z e u g bewirkt wird. Da man nicht reine SO, mit O in die Bleikammern eintreten läst, sondern die R ö s t g a s e , welche viel N enthalten, so muss man letzteren wieder aus den Kammern herauslassen, wobei die nitrosen Dämpfe in grosser Menge mitgerissen werden. Um den Verlust derselben und gleichzeitig starke Belästigungen der Umgebung zu vermeiden, leitet man die aus den Kammern abziehenden, etwa 40° warmen Dämpfe von unten nach oben durch den G a y L u s s a c - T u r m , d. h. einen mit Bleiplatten ausgekleideten, mit Koksstfleken gefüllten Turm, in welchem 80 % ige HjSO» in feiner Verteilung herunterrieselt. Im Gay-Lussac-Turm werden — richtige Regulierung vorausgesetzt — die nitrosen Dämpfe (NO + NO,) von der HsSO« unter Bildung von Nitrosylschwefelsäure vollkommen absorbiert: 2 H,SO« + NO + N O , = 2 HSN0 6 + H , 0 . Aus der sich am Boden ansammelnden Nitrosylschwefelsäure-haltigen H:SO< regeneriert man die HNO, und lässt sie aufs neue in den Kammerprozess eintreten. Diese Regenerierung ( D e n i t r i e r u n g ) geschieht in dem schon oben erwähnten G l o v e r t u r m , der heute in keiner bedeutenderen Schwefelsäurefabrik mehr fehlt; er dient gleichzeitig drei Zwecken: er hat nämlich ausser der Dinitrierung der nitrosen Säure des Gay-Lussac-Turms die Aufgabe, die vom Ofen kommenden Röstgase auf 50—80° (durchschnittlich 60°) abzukühlen, und schliesslich ist er dazu bestimmt, die a u s den Bleikammern kommende H,S0 4 (die sogenannte K a m m e r s ä u r e ) von 50—55° B6 auf 60r-62° B6 zu konzentrieren. Der Gloverturm hat etwa 3 m Durchm. und 10 m Hohe und ist aus einem äusseren Gusseisengerüst und Bleiplatten gebildet; letztere sind im Innern zum Schutz mit säurefesten Steinen oder — wie neuerdings vielfach — mit Lavaplatten ausgekleidet. Auf den mit Flintsteinen gefüllten Gloverturm pumpt man nun sowohl die Nitrose des Gay-Lussac-Turms als auch die Kammersäure hinauf und lässt das Gemisch aus geeigneten Verteilern über die Steinfüllung des Turmes hinabrieseln. Gleichzeitig strömen von unten die 200—400" (durchschnittlich 300") heissen, aus den Pyritöfen kommenden Röstgase der Säure entgegen, wobei sie 1. denitriert und 2. auf 80 % (ca. 61° B¿) konzentriert werden; eine höhere Konzentration darf nicht stattfinden, weil sonst das Material des Gloverturms schnell zerstört würde. Die Denitrierung der Nitrose im Gloverturm geschieht entsprechend der Formel: 2 HSNOs + SO, + 2 H 3 0 = 3 H,SO» + 2 NO; man sieht also, dass, abgesehen von der Denitrierung, gleichzeitig eine wirkliche Bildung von HiSO« schon im Gloverturm (noch vor den Bleikammern) erfolgt. Däss man gleichzeitig im Gloverturm die Kammersäure k o n z e n t r i e r t , ist darin begründet, dass andernfalls durch Nebenreaktionen Salpeterverluste eintreten würden, während so die Nitrose teilweise auch durch die Verdünnung mit Kammersäure denitriert wird.
Schwefelsäure.
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Die vom Gloverturm mit etwa 60° C. in die Bleikammern eintretenden RöstGase verlieren ihre SO» beim Durchgang durch die Kammern immer mehr, während die Menge der regenerierten NO» gegen das Ende der Kammern immer mehr zunimmt; a u s den Kammern mtissen die Gase stark rot gefärbt und noch mit etwas O-Gehalt in den Gay-Lussac-Turm übertreten. Die aus dem Gloverturm kommende 80 % ige H»SO» wird zum kleinen Teil auf den Gay-Lussac-Turm (s. o.) zur Absorption der Nitrose gepumpt, während die Hauptmenge der Säure für viele technische Zwecke direkt verwendbar ist (z. B. zur Sulfatgewinnung für den Leblanc-Sodaprozess). Zum Heben der Säure auf beide TUrme bedient man sich gusseiserner oder tönerner Druckfässer (Montejus) und gusseiserner oder bleierner Druckleitungen; das Heben selbst erfolgt durch in die Druckfässer eingepumpte komprimierte Luft. Als Oxydationsmittel bedient man sich entweder der Salpetersäure (die in den Kammern durch die SO» zu HNO* und weiter reduziert wird) oder man führt die nitrosen Dämpfe von aussen fertig in die Kammern ein. In letzterem Falle stellt man sie in besonderen S a l p e t e r ö f e n dar, in denen Chilisalpeter durch HiSO« zersetzt wird. Derartige Salpeteröfen sind aber in Europa kaum noch gebräuchlich. Früher erhielten sie oft keine besondere Heizung, sondern wurden durch die Röstgase selbst geheizt, die vom Pyritofen kommend, einen gemauerten Kanal des Salpeterofens durchstrichen und dort die NaNOi-Zersetzungspfannen umspülten; in diesem Falle gelangten die Röstgase also erst nach dem Passieren des Salpeterofens in den Gloverturm. Soweit die H>SO< nicht roh und in der Stärke, wie sie aus dem Gloverturm kommt, benutzt werden kann, reinigt man sie von den mannigfachen Verunreinigungen, und zwar namentlich von As und NiO*, während die übrigen Nebenbestandteile sich von selbst ausscheiden. Zur Ausfällung des As entwickelt man HjS (aus FeS + HiSOi) und lässt ihn in einem A r s e n f ä l l t u r m mit der H>SO( zusammentreten, wobei ausser dem As alle übrigen aus sauerer Lösung fällbaren Metalle sowie d a s S e l e n niedergeschlagen werden; doch muss die H>SO« hierfür auf 46—50° Bö verdünnt werden, weil sich der H 2 S bei Einwirkung der konz. Säure unter Abscheidung von S zersetzt. Die Entfernung der nitrosen Bestandteile geschieht dadurch, dass man auf die heisse, in den Eindampfpfannen befindliche HiSO« Ammoniumsulfat aufstreut, wobei die Stickstoffverbindungen unter Entwickelung von N zersetzt werden, z. B.: N , 0 , + 2 NH, = 4 N + 3 H , 0 . Sofern die im Gloverturm gewöhnlich erzielte Stärke von 61—62° Bö nicht genügt, kann man die HjSOt in gusseisernen Kesseln weiter konzentrieren, falls dafür gesorgt wird, dass das Gusseisen nicht mit schwächerer Säure als solcher von 60° Bö in Berührung kommt. Die durch HiS gereinigte, also auf 46—50° Bö verdünnte HjSO. wird fast ausnahmslos in zwei Abschnitten eingedampft, nämlich zuerst auf 60° Bö und dann weiter auf 66° Bö. D a s Eindampfen bis auf 60° Bö erfolgt fast stets in B l e i p f a n n e n , die entweder mit Unterfeuerung oder mit Dampfheizung versehen sind. Bis auf 65° Bö werden auch vielfach durch ein Sandbad geheizte G l a s r e t o r t e n oder G l a s s c h a l e n , nach dem neuesten Vorschlag auch P o r z e l l a n s c h a l e n zur Konzentration benutzt. Weiter wird jetzt unter der Bezeichnung „ N e u t r a l e i s e n " ein Material in den Handel gebracht, das gegen H>SO« und H N 0 3 sehr widerstandsfähig sein und sich zur Schwefelsäurekonzentration gut bewähren soll. Im allgemeinen verwendet man schon von 60° Bö an P l a t i n a p p a r a t e , die über 65° Bö überhaupt nicht zu entbehren sind. Es kommen da namentlich drei Systeme in Betracht, nämlich 1. d a s System F a u r e und K e s s l e r , 2. das von D e 1 p 1 a c e und schliesslich 3. das System P r e n t i c e; hiervon ist das System K e s s l e r das verbreitetste. Die Platinapparate sind jetzt fast immer nach der von H e r a e u s eingeführten Art dauerhaft mit Gold gefüttert. P l a t i n s c h a l e n von F a u r e und K e s s l e r , 7 0 cm Durchm D i e s e l b e n mit verstärktem Boden
aus einem Stück getrieben hab?n bei ca. 7 — 8 kg Gewicht. „ 1 0 — 1 1 „ schwer.
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Schwefelsäure.
G e s c h l o s s e n e r K o n z e n t r a t i o n s a p p a r a t System D e l p l a c e , mit gepresstera oder glattem Boden, 1 5 0 cm lang und 5 0 cm breit; Leistung ca. 5 0 0 0 kg tj6°iger Säure in 24 Stunden ca. 1 8 — 2 0 kg schwer. G e s c h l o s s e n e r K o n z e n t r a t i o n s a p p a r a t System P r e n t i c e , mit Wellblechboden, 1 2 0 cm lang und 5 0 cm breit; Leistung ca. 5 0 0 0 kg 6 6 ° i g e r Säure in 2 4 Stunden ca. 1 8 — 2 0 kg schwer. Zu dem hiernach zu berechnenden Platinpreis (gegenwärtig 1 kg = 3 8 0 0 Mk.) kommen noch die Fassonkosten der Apparate. Letztere werden neuerdings ohne Anwendimg von Lot verschmolzen; man heizt sie jetzt fast stets mit Gas.
Fehlt der Anlage ein Gloverturm, so konzentriert man die schwache Kammersäure direkt in Bleipfannen, und zwar sehr häufig auch in solchen mit O b e r f e u e r u n g . Man «hält so zwar eine durch Rauch gebräunte Säure, die aber trotzdem fDr viele Zwecke recht geeignet ist, z. B. zur Darstellung von S u l f a t , von S u p e r p h o s p h a t u. s. w. In neuerer Zeit gewinnt das Dr. Z a n n e r sehe Konzentrationsverfahren (D. R. P. 134 661) in direkt in die RöstgaskanSle eingebauten Pfannen an Verbreitung, da es sehr einfach ist und keine besonderen Heizkosten verursacht. Die Zannerschen Konzentrationspfannen bestehen aus Spezialgusseisen und sind mit säurefesten Steinzeugplatten ausgefüttert, die ihrerseits durch abwechselnd durchlöcherte Querwände versteift sind. Zum Schutz gegen Flugstaub sind die Pfannen überdeckt, die Deckel zum Abziehen der Gase mit Öffnungen versehen, welche mit Schutzkappen gesichert sind, so dass kein Flugstaub in die Pfannen hineingelangen kinn. Zannersche Konzentrationspfannen: P.els
4 0 0 Mk. 430 r 500 „
n Anstatt des Oay-Lussacturms werden jetzt vielfach die kleineren und besser wirksamen R e a k t i o n s t Q r m e , wie der Lunge-Rohrm a n n sehe Pdattenturm, der Kegelturm, der Q u t t m a n n sehe Kugelturm und andere ähnliche verwendet (vgl. unter „ R e a k t i o n s t ü r m e"). Dieselben Türme sind ausserdem geeignet, die Bleikammern selbst (abgesehen von der ersten, besonders reichlich produzierenden) zu ersetzen, also direkt an der Erzeugung von H>SO< teilzunehmen; man bezeichnet die Türme dann ajs Unterstützungstürme. Auch den Gloverturm füllt man jetzt vielfach statt mit FHntsteinen mit Steinzeug-Kegeln, -Schalen, -Röhren u. s. w. Ein sehr grosser Teil der HiSO« dient zur Darstellung von Sulfat NaiSOi und durch dieses zur Fabrikation von Soda. Seitdem das CaS der Sodarückstände durch das C h a n e esche Verfahren (s. unter „ S c h w e f e l " ) ausgenutzt werden kann, lässt sich als wahrscheinlich prophezeien, dass die Pyrite für die Darstellung von HjSO« mehr und mehr durch die Sodarückstände verdrängt werden. Denn der nach dem C h a n c e sehen Verfahren aus dem CaS erhaltene HjS verbrennt beim Anzünden zu SOj und Wasserdampf; die Hitze genügt zum Betrieb des Gloverturms und gleichzeitig zur Konzentration von Säure in Bleipfannen, die auf den Ofen gesetzt werden. Nach dem Durchgang durch den Gloverturm leitet man die Verbrennungsgase vom H>S in die Bleikammern, wo ihr S-Gehalt fast quantitativ in H>SO« übergeführt wird. Die so gewonnene HjSO« ist fast ganz rein, namentlich fehlen As und Fe. Ausserordentliche Bedeutung kommt dem neuen A n h y d r i d v e r f a h r a n zu, welches jetzt in zahlreichen Modifikationen ausgeübt wird. Über dieses Verfahren siehe unter „ S c h w e f e l s ä u r e a n h y d r i d " ; einfach durch Lösen des letzteren in H>0 kann man reine H:SO« jeder Konzentration erzeugen, oder man leitet den SO*-Dampf in 50 %ige HaSO«, ein, wodurch ebenfalls beliebig starke Säure (von jedem gewünschten Anhydridgehalt) erhalten werden kann. Bei Bekanntwerden des Anhydridverfahrens hat man allgemein prophezeit, dass dasselbe unzweiselhaft nach und nach den ganzen komplizierten und schwerfälligen Bleikammerprozess verdrängen werde. Es scheint aber doch, als ob die Technik da, wo es sich um die Herstellung dünnerer oder weniger reiner Säure handelt, vielfach bei dem altbewährten Kammerpro2ess
Schwefelsäure.
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stehen bleiben wollte, im Gegensatz zu dem das Anhydridverfahren doch immerhin noch weniger erprobt, schwieriger zu überwachen und mit dem Zwang der Lizenzzahlung, sowie mit einer dadurch bedingten Betriebskontrolle seitens des Lizenzgebers belastet ist. So erklärt es sich, dass immer noch neue Bleikammern gebaut werden, und namentlich bietet das M e y e r sehe T a n g e n t i a l k a m m e r s y s t e m (D. R. P. 101 376, wozu neuerdings das D. R. P . 186 164 getreten ist), das runde Kammern in Verbindung mit Reaktionstiirmen und Ventilatoren benutzt, viele Vorzüge und gewinnt immer mehr an Verbreitung. Abgesehen von dem neuen Anhydrid-Verfahren stellt man nahezu reine HiSO« dadurch dar, dass man möglichst gereinigte Säure von 9 8 % auf — 1 0 " abkühlt, wobei sich das sog. M o n o h y d r a t HjSO« ausscheidet. Durch ein zweites Umkristallisieren lässt sich die Reinheit noch steigern. Absolut chemisch reine HiSO« gewinnt man durch fraktionierte Destillation von technisch rfeiner Säure; nur darf letztere keine flüchtigen Verbindungen (namentlich nicht As und HF) enthalten. Die Versuche, HiSO« durch elektroytische Oxydation von SO- zu gewinnen, schienen eine technische Bedeutung nicht erhalten zu sollen. Jetzt schützt das D. R. P. 127 985 ein Verfahren, verd. Schwefelsäure unter Anwendung eines Diaphragmas zwischen Flüssigkeits- und Gasraum derart zu elektrolysieren, das dem Anodenraume SO» unter Druck zugeführt wird. Letzteres soll quantitativ zu Schwefelsäure oxydiert und gleichzeitig an der Kathode reiner Wasserstoff in äquivalenter Menge erhalten werden. Ein anderes Verfahren (D. R. P. 117 129) beschäftigt sich ebenfalls mit der elektrolytischen Überführung von SO> in H>SO«, und zwar erreicht es denselben Zweck wie das vorgenannte Patent dadurch, dass es der Schwefelsäure im Anodenraum als Sauerstoffüberträger Mangansulfat zusetzt; auf diese Welse soll aus SOi schliesslich eine Schwefelsäure von 63,5" B 6 gewonnen werden. Vorläufig erscheint es freilich sehr zweifelhaft, ob ein elektrolytisches Schwefelsäureverfahren irgendwie konkurrenzfähig werden kann. Endlich sind Verfahren angegeben worden, gleichzeitig HjSO« und HCl durch Zusammenbringen von C1 und SO» darzustellen. Wir nennen da die D. R. P. 157 043 und 157 044; nach ihnen führt man in einen mit Steinen gefüllten Reaktionsturm von unten Kiesofengase und C1 ein, während von oben nur so viel HsO zufliesst, wie der Bildung von gasförmigem HCl und konz. H J S 0 4 entspricht. Hinsichtlich weiterer Einzelheiten verweisen wir auf die Patentschriften; für die H 2 SOi-Fabrikation dürften die Patente keine Bedeutung gewinnen. Weiteres siehe in den Artikeln „ S c h w e f e l s ä u r e a n h y d r i d " , „ S c h w e f e l s ä u r e , r a u c h e n d e " und „ Ü b e r s c h w e f e l s ä u r e " . Die Salze der Schwefelsäure ( S u l f a t e ) sind unter den betreffenden Metallverbindungen zu finden. Reine konz. HjSO» ist eine färb- und geruchlose, ölige, höchst ätzende Flüssigkeit vom sp. G. 1,842 (bei 12°), S. P. 338°; sie enthält noch etwa 1,5 % HiO. Sie zieht mit Begierde aus der Luft HaO an. Bei niedriger Temperatur erstarrt sie zu einer KristaJlmasse, die bei 10,5° schmilzt. Bei gewöhnlicher Temperatur ist sie die stärkste aller Säuren.
(luftLR.) 1,000 1,005 1,0 to
0 0,7 1,4
1 Grad Twaddetl 1
•oL Gew.
Grad Baum£
Folgeade Tabelle von Lunge und Isler unterrichtet über die sp. G. u. s. w. der verschiedenen Schwefelsdurekonzentrationen.
0 1 2
loo Gew.-T. entsprechen bei chemisch reiner Säur« SO, Prot.
HfSOj Prox.
6o Jrüd. Säure Prot
0,07 0,68 1,28
0,09 0,83 1,57
0,12 1,06 2,01
k 1 enthält leg bei chemisch reiner Säure
50-giäd. 1 Säure so, Prox. 0,14 I 0,001 1,33 ! 0,n07 2,51 I 0,013
H,SO,
6o-grä4 entstehende, genau stöchiometrische Gemisch von S 0 2 + O sich unter der Wirkung fein verteilten Platins zu S 0 3 verdichten lasse. Das Winklersche Verfahren geht mithin von S c h w e f e l s ä u r e selbst aus; es hatte jedoch grosse Bedeutung für die Erzeugung von r a u c h e n d e r Schwefelsäure. Blücher VI.
65
1026
Schwefelsäureanhydrid.
Dem Prinzip nach basiert aber auf diesem Winklerschen Verfahren der schon unter „ S c h w e f e l s ä u r e " kurz erwähnte neue Prozess, der berufen erscheint, die ganze Schwefelsäurefabrikation umzugestalten. Nach diesem patentierten Verfahren leitet man die gewaschenen (namentlich As-freien) und getrockneten warmen Röstgase (also S0 2 + O) über Kontaktsubstanzen, wobei ebenfalls die Reaktion 2 S0 2 + 0 2 = 2 S0 3 vor sich geht. Dieser von der Badischen Anilin- und Sodafabrik unter Leitung von R. K n i e t s c h erfundene K o n t a k t p r o z e s s unterscheidet sich also vom Winklerschen Verfahren (abgesehen vom Ausgangsmaterial) wesentlich dadurch, dass nicht nur, wie Winkler angenommen hatte, stöchiometrische Gemische von S0 2 + O sich zu SOa verbinden, sondern dass dieselbe Reaktion auch mit den verdünnten, ganz verschiedene Mischungsverhältnisse zwischen S0 2 und O (sowie N) aufweisenden Röstgasen vor sich geht. Bei dem Verfahren wird der die Kontaktmasse enthaltende Apparat von aussen gekühlt, um die Reaktionswärme, welche sonst die Ausbeute schädigt, möglichst zu beseitigen. Man kann diese Wärmemenge zum Vorwärmen der in die Reaktion eintretenden Oase, die durch das Waschen ja ihre Hitze eingebüsst haben, nutzbar machen. Das erwähnte Verfahren ist in den D. R. P. 113 932, 113 933, 119 059, 133 713 u. a. m. beschrieben. Von den ausserordentlich zahlreichen Abänderungen dieses Verfahrens können hier nur sehr wenige erwähnt werden: Namentlich war man bestrebt, die teueren Platinmetalle durch andere Verbindungen zu ersetzen (D. R. P. 105 876, 109 483, 107 995, 108 445, 108 446, 119 505, 136 134, 140 353, 142 144, 142 410, 149 677 u. a. m.); so wurden Kiesabbrände, Oxyde verschiedener Leicht- und Schwer-Metalle (namentlich Fe 2 0 3 ) u. a. m. vorgeschlagen. Wichtig geworden ist in dieser Beziehung namentlich das Verfahren D. R. P. 128 616, nach welchem das Platin als Kontaktsubstanz mit Vorteil durch V a n a d i n v e r b i n d u n g e n (besonders V a n a d i n s ä u r e ) ersetzt wird, und zwar tränkt man Asbest mit einer Lösung von vanadinsaurem Ammoniak, trocknet und glüht. Die katalyfische Wirkung der Vanadinsäure hält selbst nach dauerndem Überleiten des S0 2 -Luftgemisches mit unverminderter Stärke an. Das D. R. P. 139 554 bezweckt die Darstellung von S0 3 aus Röstgasen bei gleichzeitiger Verbrennung des in den Kiesabbränden vorhandenen sulfidischen Schwefels auf folgende Weise: Mit Ferrosulfat imprägnierte Kiesabbrände werden mit Röstgasen zunächst bei niedriger Temp. (300—400°) behandelt. Dabei wird S0 2 an die Abbrände gebunden, infolge der Anwesenheit von Ferroverbindungen. Erhitzt man nun auf höhere Temp. (500°), so wird das gebundene S0 2 zum Teil in Form von S0 3 wieder abgegeben. Dann erfolgt die Bildung weiterer Mengen von SO3 durch Kontaktwirkung. Zugleich tritt infolge der in den Oasen vorhandenen Feuchtigkeit die glatt verlaufende Verbrennung des in den Abbränden noch vorhandenen Schwefels ein. Zweckmässig wird das Verfahren in der Weise ausgeführt, dass den dem Kiesofen entströmenden ungereinigten heissen Röstgasen kontinuierlich mit Ferrosulfat imprägnierte Kiesabbrände entgegengeführt werden. Schon kurz nach der praktischen Einführung des Kontaktprozesses stellte es sich heraus, dass die Hauptsache für eine rationelle Durchführung des Verfahrens eine s e h r s o r g f ä l t i g e R e i n i g u n g der Röstgase ist und dass namentlich selbst Spuren von As die Wirkung der Kontaktsubstanzen schnell vernichten. Um den durch As vergifteten Platinkontakt wieder zu bel'eben, wird nach dem D. R. P. 135 887 den in den Kontaktraum einströmenden heissen Röstgasen solange Wasserdampf beigemischt, bis in den austretenden Reaktionsgasen Arsenverbindungen nicht mehr nachweisbar sind. Die auf dem Platin abgelagerten nicht flüchtigen As-Verbindungen werden dadurch in flüchtige umgewandelt. Wenn in der kondensierten Säure kein As mehr nachweisbar ist, lässt man wieder trocknes Gas eintreten, und der Platinkontakt erlangt dann bald seine frühere Wirksamkeit wieder. Nach dem D. R. P. 142 895 reinigt man unwirksam gewordene Kontaktmasse dadurch, dass man den Röstgasen geringe Mengen flüchtiger Halogenverbindungen so lange beimischt, bis sich die Verunreinigungen aus der Masse mit verflüchtigt haben; als geeignete Halogenverbindungen nennt das Patent
Schwefelsäure, rauchende.
1027
Salzsäuregas, Salmiak, Chlorschwefel, Sulfurylchlorid, Phosgen und organische Chloride. D a s D . R . P . 148196 bewirkt dieReaktivierung der Platinkontaktmasse durch trockne schweflige Saure (hochprozentige Röstgase), welche man bei hoher Temp. auf die erschöpften Massen einwirken lässt. Besonders interessant ist das durch D. R. P. 154 084 geschützte Verfahren von L u n g e ; hierbei setzt man dem als Kontaktsubstanz dienenden Metalloxyd (am besten Fe>0>) arsenhaltige Substanzen zu, so dass die Kontaktmasse 5 % und mehr As enthält, d. h. jedenfalls mehr als frisch gebranntes Erz. Dann werden in üblicher Weise Pyrit-Röstgase über die Kontaktmasse (welche vorteilhaft öfters erneuert werden muss) geleitet. — Dem Prinzip des Kontaktprozesses entsprich! es, dass die Gegenwart von HjO streng auszuschliessen ist, aber es muss dpch erwähnt werden, dass einige Verfahren umgekehrt geradezu Wasserdampf einblasen lassen; allerdings scheinen derartige Erfindungen praktisch nicht benutzt zu werden. D a s D . R . P. 157 767 betrifft ein Kontaktverfahren., bei dem direkt HtSO« entsteht, also ohne die Zwischenstufe des SOa. Die Kontaktmasse soll g e k ö r n t e s S i l i z i u m sein; man verbindet es leitend mit den Polen einer Elektrizitätsquelle. Man saugt die Röstgase durch die Kontaktmasse, während letztere gleichzeitig mit Wasser besprüht wird; die hierbei stattfindende elektrolytische Zersetzung des HjO schafft ganz oder teilweise den zur Oxydation der SO« nötigen 0 . — Es ist vollständig unmöglich, an dieser Stelle eine Aufzählung sämtlicher Patente zu bringen, die Abänderungen oder Verbesserungen des Koütaktverfahrens bezwecken. D a s Wichtigsie ist jedenfalls in vorstehendem erörtert w o r d e n ; im übrigen sind sicherlich viele der neueren Patente praktisch bedeutungslos, und aus erklärlichen Gründen dringt nicht viel davon in die Öffentlichkeit, o b eine besondere Modifikation sich in der Industrie bewährt oder nicht. Wir registrieren deshalb nur kurz die neueren Patente, denen mehr oder weniger Bedeutung zuzukommen scheint; es sind dies die D. R. P. 163 835, 164 722, 169 728, 178762, 179 588 und 187 077. Man kann d a s SO« für sich kondensieren; durch Lösen in HiO lassen sich Schwefelsäuren beliebiger Stärke erhalten. Oder man lässt das dampfförmige SO« in einem Reaktionsturm auf 50 %ige HiSO« einwirken, wodurch man Schwefelsäuren jeder Konzentration und jedes Anhydridgehalts gewinnen kann. Das neue Verfahren ergibt eine wesentliche Brennraaterialersparnis und spart ferner den grossen Salpeterverbrauch des alten HjSO*-Prozesses. Auch lässt sich SO» billiger transportieren aJs HjSO«, da es im Verhältnis zum Gewicht konzentrierter ist. Reines SO« ist unterhalb + 16° eine feste, asbestähnliche, aus Kristallnadeln bestehende Masse, oberhalb dieser Temperatur eine farblose Flüssigkeit; letztere hat das sp. G. (bei 20°) 1,97; S. P. 46,2°. Es ist sehr hygroskopisch, raucht stark an der Luft, löst sich in HjO unter Zischten (grössere Mengen explosionsartig) zu HiSO» auf. Schwefelsäureanhydrid in Glaskölbchen: Von ca. 100 g brutto für netto 300 g 450 g * * "00 g Schwefelsäureanhydrid in Blechdosen von 1 kg Inhalt, per Dose inkl „ Eisenbombe von ca. 4 kg Inhalt, p. Bombe inkl „ inkl. Eisenfass von 1 0 0 kg Inhalt . . . . „ inkl. Blechtrommel von 100 kg Inhalt . .
Anhydrid:
Saccharin-Fabrik,
Akt.-Ges.
vorm.
Fahlberg,
Schwefelsäure-Monohydrat:
Saccharin-Fabrik,
Akt.-Ges.
vorm.
Fahlberg,
1 kg .Mk. 2 0 , 0 0 1 „ „ 17,00 1 „ „ 14,00
1 „
„
„ Yo „ 7o „
12,00 1,90
»
11,00
„ „
58,00 50,00
List £ Co., Salbke-Westerhüsen a. Elb«. List
k
Co.,
Salbke-Westerhüsen
a.
Elbe.
S c h w e f e l s ä u r e , r a u c h e n d e (Oleum; V i t r i o l ö l ; N o r d h ä u s e r VitriolÖl; Acidum sulfuricum fumans). Gemisch von HjSOi mit SOs. Zur Darstellung benutzte man früher ausschliesslich das folgende Verfahren; 65*
Schwefelsäure, rauchende.
1028
man ging dabei aus vom V i t r i o l s c h i e f e r , einem weicheren Schiefer mit bis zu 30 % eingesprengtem Schwefelkies, welcher an der Luft leicht zu FeSO«, bei langem Lagern weiter zu Fes(SO«)j verwittert. Nach dreijährigem Lagern an der Luft wird der verwitterte Vitriolschiefer ausgelaugt und die Lauge zur Sirupsdicke eingedampft; man lasst sie auf Steinniesen laufen, wo sie zu dem „r o h e n V i t r i o 1 s t e i n" ( R o h s t e ! n") erstarrt. Der Rohstein enthalt Ferri- und etwas Ferrosulfat neben den Sulfaten von Ca, Mg und AI; man kalziniert ihn zuerst im Röstofen bei schwacher Hitze, wodurch das HsO entfernt und das FeSO« in Fei(SO«)j übergeführt wird. Den kalzinierten Rohstein zerkleinert man und unterwirft ihn in Tonretorten der trockenen Destillation. Jede Retorte fasst 1—3 kg Material; in einem „Galeerenofen" liegen 30—35 solcher Retorten nebeneinander und 3—4 Reihen von solchen übereinander. In den Vorlagen aus Steinzeug befindet sich entweder HiO oder HjSO«. In den Retorten bleibt FejOa (Caput mortuum) zurück. Spater stellte man rauch. Schwefelsaure meistens aus NaHSO« her, welches bei der Fabrikation von S a 1 p e t e r s ä u r e (s. d.) als Nebenprodukt abfallt. Beim Schmelzen geht das NaHSO» zuerst in Natriumpyrosulfat NajSjO» Ober, und dieses spaltet sich bei stärkerem Erhitzen in Na>SO« + SO«. Letzteres wird in HiSO« autgefangen. Der Retorteninhalt von NajSO« geht bei Zusatz von HtSOt wieder in NaHSO« über, welches dann sofort aufs neue destilliert werden kann. Bei niedrigerer Temperatur als das reine NaHSO« wird ein zusammengeschmolzenes Gemisch desselben mit MgSO« unter Bildung von SO> zersetzt. Dann wurde für die Fabrikation von rauch. Schwefelsäure das W i n k 1 e r sehe Verfahren (vgl. im Artikel „ S c h w e f e l s ä u r e a n h y d r i d") von Wichtigkeit, wahrend man jetzt samtliche rauch. Schwefelsäure durch Auflösen von nach dem Kontaktverfahren gewonnenem S c h w e f e l s ä u r e a n h y d r i d (s. d.) in HiSO« gewinnt. Rauchende Schwefelsaure ist eine ölige, hellbraune bis farblose, an der Luft (unter Entweichen von SOi) rauchende Flüssigkeit vom sp. G. 1,86—1,90. Kühlt man sie auf 0 ' ab, so scheiden sich Kristalle von P y r o s c h w e f e l s ä u r e ( D i s c h w e f e l s ä u r e ) HjSjOr aus. Letztere Verbindung schmilzt bei 35' unter Zersetzung in HiSO« und SOt. Man kann demnach die rauchende Schwefelsaure unterhalb 35° auch als Lösung von H>S>Or in HiSO«, darüber jedoch nur als Lösung von SOt fn HiSO« ansehen. Über die Dichte der rauch. HiSO« des Handels bei 20" unterrichtet folgende Tabelle von C 1. W i n k i e r: ioo Teile enthalten VoLQ«tr. bei
Gesamt
ao»
SO,
1,835 1,840 1,845 1,850 1.855
75,31 77,H8 79,28
1,860
l,f>65 1,870 1,875 1,880 1,885 1,890 1,895 1,900
abdestUlierbarea SO,
80,01
80,95 81,84
82,12
82,41 82,63 8*,81 82,97 83,13 83,43 83,48
1,54 2,66 4.28 5,44 6,42 7.29 8,16
9,34 10,07
HiSO, 92,25 94,79 97,11 98,01 99,16 98,46 97,34 95,76 94,56 93,58 92.71 91,94 90,66 89,93
Säure •on
ioo Teile enthalten VoLGew.bd
Qesamt SO,
66* B t 100,00 91.61 83,92 80,91 77,15 73,55 72,43 71,24 70,05 69.62 68,97 68,23 67,48 66,91
1,905 1,910 1,916 1,920 1,925 1,930 1,935 1,940 1,945 1,950 1,965 1,960 1,965 1,970
83,57 83,73 84,08 84.56 85,06 85.57 86,23 86,78 87,13 87,41 87,65 88,22
88,92 89,83
abdestillierbares SO.
H.SO,
10,56 11,43 13.33 15,95 18.67 21.34 25,65 28,03 29,94 31,46 32,77 35,87 39.68 44,64
89,44 88,57 86,67 84.05 81,33 78,66 74.35 71,97 70.06 68,54 67,23 64,13 60,32 55.36
BZs» von
66» Bl 66,34 65,91 64,48 62,73 60,51 58,44 55,77 53,54 52,12 50,99 50,02 47,71 44,87 41.19
Schwefelsaure Salze — Schwefelwasserstoff.
1029
P r t t f n n a r s Die Schwierigkeit liegt darin, daas d u SO, schon bei gewöhnlicher Temperatur verdampft, Äusserst hygroskopisch ist and sich mit H.0 unter heftigster Beaktlon verbindet. Man nimmt deriialb das Abwlgen der Probe in dtbmwmdlcen ninrhfhra mit Glamtopfen odar in zugeschmolsenen Kugelrihren TOT und gieast die Probe in kaltes H , 0 , berw. ILSBT sie durch Abbrechen des einen xugeschmolzenen Bohrendes in kaltes Wasser eintreten. Zur Q e h a l t s b e s t i m m u n g wird das Küster stark verdünnt und mit N-Natronlauge und Methylorange als Indikator in der Eilte titriert. Den Gehalt an schwefliger Sinre ermittelt man durch Titration mit J o d l O s u n g . Uber diese und andere Bestimmungen vgl. auch die Prüfung unter „ S c h w e f e l s B u r e " . Schwefelsäure, rauchend, mit ll°,'o SOs , 25°/o S O j r „ , 6 0 ° / o S O j einschl. Eisenfass ehem. rein (15°/o S O j )
°/o kg Mk. 2 9 , 0 0 % „ 35,00 . . . °,o „ „ 5 5 , 0 0 1 „ „ 2,40
Schwefelsäure, rauchende:
Saccharin-Fabrik,
Akt.-Ges.
vorm.
Fahlberg, List & Co., Salbke-Westerhüsen a. Elbe.
S c h w e f e l s a u r e S a l z e ( S u l f a t e ) sind unter den betreffenden Metallverbindungen aufgeführt, z. B. s c h w e f e l s a u r e s A m m o n i a k ( A m m o n i u m s u l f a t ) unter „ A m m o n i u m v e r b i n d u n g e n " , s c h w e f e l s a u r e r B a r y t ( B a r y u m s u l f a t ) unter „ B a r y u m v e r b i n d u n g e n" u. s. w. Schwefelsaure Tonerde (Aluminiumsulfat) siehe unter „A 1 u m i n i u m v e r b i n d u n g e n". Schwefelsesqnioxyd. S a Oj. Man erhält es durch Eintragen von gepulvertem S in rauch. Schwefelsäure. Zerfliessliche Kristallkrusten, die in schwefelsaurer Losung neuerdings viel als Reduktionsmittel gebraucht werden, namentlich In der Fabrikation von Teerfarbstoffen. Schwefelverblndtmgen. S c h w e f e l m e t a l l e ( S u l f i d e , S u l f u r e t e) siehe unter den betreffenden Metallverbindungen, ebenso S u l f a t e , S u l f i t e und T h i o s u l f a t e . S c h w e f e l c h l o r ü r ( C h l o r s c h w e f e l ) ist unter „ C h l o r v e r b i n d u n g e n " behandelt. S c h w e f e l c y a n-V e r b i n d u n g e n siehe „ R h o d a n v e r b i n d u n g e n " ; S c h w e f e l l e b e r siehe „K a 1 i u m v e r b i n d.u n g e n" und „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n"; S c h w e f e I ä t h e r siehe „ Ä t h e r " ; S c h w e f e l d i o x y d siehe „ S c h w e f lige Säure"; Schwefeltrioxyd siehe „Schwefelsäureanhydrid"; Sulfurylchlorid und T h i o n y l c h l o r i d siehe . . C h l o r v e r b i n d u n g e n " . Besondere Artikel bilden: „ H y d r o s u l f i t e " , ..Schwefelkohlenstoff", „Schwefelsäure", „Schwefels e s q u i o x y d", „ S c h w e f e l w a s s e r s t o f f", „Schweflige S ä u r e " und „ Ü b e r s c h w e f e l s ä u r e " . Schwefelwasserstoff. HiS. Zur Darstellung bedient man sich des FeS, welches man durch Eintragen eines innigen Gemenges von 30 T. Eisenfeile mit 21 T. Schwefelblumen in einen rotglühenden Tontiegel erhält. Im Grossen stellt man das Schwefeleisen durch Glühen von Schwefelkies FeSs bei Luftabschluss oder durch Zusammenschmelzen von Schwefelkies mit Kupfererzschlacken dar, wobei der FeS» seinen S-Oberschuss an das in den Kupferschlacken enthaltene Fe abgibt. Man zersetzt das FeS (in nussgrossen Stücken) zur Darstellung von H»S mit verdünnten Mineralsäuren, und zwar am besten mit verd. HjSO» (1 : 3 bis 1 : 4), wobei die Reaktion entsprechend der Gleichung: FeS + HjSO« = FeSO« + H»S erfolgt. Reinsten HjS gewinnt man durch Zersetzten von Grauspiessglanzerz Sb 3 S s mit konz. H1SO4 unter Erwärmen oder aus reinem BaS; letzteres zersetzt sich, wie das FeS, mit verd. Säuren bei gewöhnlicher Temperatur. Nach dem Amer. Pat. 718 556 gewinnt man reinen Schwefelwasserstoff aus SOj, welches in Ofengasen oder in andern Gasgemengen enthalten ist auf folgende Weise: Man absorbiert das SO s in starker Natriumsulfitlösung, verbindet das absorbierte SO? mit Ba, indem man das entstandene Natriumbisulfit auf BaCOs einwirken lässt, und fängt die entwickelte reine CO» auf. Das so erzeugte Baryumsulfit reduziert man durch Glühen mit Kohle zu BaS, und letzteres endlich bringt man mit dem aufgefangenen COj zur Reaktion, um so HjS unter Wiedergewinnung von BaCOa zu erzeugen. HiS ist ein farbloses, widerlich riechendes, sehr giftig wirkendes Ga&
1030
Schweflige Säure.
vom sp. G . 1,178 (auf Luft = 1 bezogen). Bei + 10° wird es durch 15 Atm. Druck zu einer Flüssigkeit v e r d i c h t e t Letztere hat das sp. G . 0 , 9 (auf HsO = I ) ; S . P . — 74» (bei 7 6 0 mm Druck); Erst. P. — 8 5 ° . 1 vol. H , 0 löst bei 0* 4 , 3 vol., bei 15* 3 , 2 vol. H , S - G a s ; die gesättigte Lösung wird als S c h w e f e l w a s s e r s t o f f w a s s e r bezeichnet. Schwefelwasserstoff-Entwickelungsapparate siehe unter „ G a s e n t w i c k e i u n g s a p p a r a t e " . 8 o h w e £ l l f f e S & u r e (Schwefeldioxyd; Acidurn svlfurosum). SO>. Zur Darstellung konz. wasseriger SOj-Lösungen verbrennt man S in einem gut ziehenden Ofen und lasst die abziehenden G a s e in feiner Verteilung mehrere Schichten W a s s e r passieren. Konzentriertere Losungen erhalt man durch Kochen von H>SO« (etwa 62° B £ ) mit Holzkohle; die Zersetzung entspricht der Gleichung: 2 H.SO« + C = 2 S O . + 2 H , 0 + C 0 2 ; durch eine Nebenreaktion entsteht ausserdem eine geringe Menge CO. Um reine f l ü s s i g e SO» zu gewinnen, 14§st man Röstgase von Pyriten oder Blenden (vgl. unter „ S c h w e f e l s ä u r e " ) in einem K o k s - oder sonstigen Absorptionsturm mit heranterrieselndem kaltem HiO zusammentreten. Die erhaltene wasserige SOi-Lösung wird in Bleipfannen zum Sieden erhitzt, wobei die SO* wieder entweicht. Die Dampfe gelangen in eine durch W a s s e r gekohlte Schlange und von da in einen Kessel, in den konz. H 1 S O 4 eingespritzt wird, um dem S O i - G a s beigemengtes HjO vollständig zu entziehen. D a s trockne S O i gelangt dann in eine Kompressionspumpe und von hier aus in eine zweite Kühlschlange, wo das G a s sich zu einer FlQssigkeit kondensiert. Alle aus dem B e t r i e b e abziehenden G a s e müssen durch mit Kalk gefüllte Absorptionstürme oder solche, in denen HjO herunterrieseJt, streichen, weil die SO» sonst als „ H ü t t e n r a u c h " in der Umg'ebung auf die Vegetation sehr schädigende Wirkungen ausübt. Andere Methoden der Darstellung von flüss. SO s sind weniger wichtig, z. B . hat man sie a u s den wässerigen Lösungen durch Ausfrierenlassen des H j O dargestellt. Nach dem D. R. P . 160 9 4 0 ist Dicalciumphosphat in Gegenwart von HiO ein sehr gutes Absorptionsmittel für SO»; bei der Absorption bildet sich Bisulfit und saures P h o s p h a t : 2 CaHPO» + 2 S O , + 2 H , 0 = CaH,(PO,), + C a ( H S O , ) , . Bei schwacher Erwärmung (auf höchstens 100°) wird die SO» wieder ausgetrieben, wobei das Dicalciumphosphat sich regeneriert; es kann dann sogleich aufs neue als Absorptionsmittel dienen. Nach diesem Verfahren lasst sich die SO» aus verhältnismässig armen Gasen gewinnen. Nach dem D. R. P . 186 332 fuhrt man S durch Verbrennen in S O , Aber, und zwar derart, dass man den S zunächst bei einer Temperatur schmilzt, bei der er noch dünnflüssig ist, und ihn dann mittels Dampf oder Pressluft zu einer W o l k e von Schwefeltröpfchen zerblast, die sich leicht entzünden lässt und dabei vollständig zu SO2 (frei von beigemengten Schwefeldampf) verbrennt. SO» ist ein farbloses, stechend riechendes, erstickend und giftig wirkendes O a s vom sp. G . 2,2112 (auf Luft = 1 bezogen). In H , 0 löst es sich bei gewöhnlicher Temperatur nur mechanisch, wahrend sich bei niedriger das eigentliche Schwefligsäurehydrat H1SO1 vorübergehend zu bilden scheint. in
H a r p f hat folgende Tabelle über die Löslichkeit der schwefligen Saure W a s s e r aufgestellt:
Temp. •C. 0
5 10 15 20
1 1 der wässerig, 1 1 H.O löst 1 1 H , 0 18 findet sehr mannigfaltige Verwendung, so zur Darstellung von HiSO«, von Sulfaten, Thiosulfaten, Sulfiten, von S aus H2S, zum Bleichen von Seide, Wolle, Federn, Leim, Papier, zum Konservieren (Schwefeln) von Wein, Hopfen, zum Desinfizieren, als Feuerlöschmittel, ferner zum Betriebe von Eismaschinen, in flüssigem Zustande als vorzügliches Schmiermittel, nach einem patentierten Verfahren zur Extraktion von Fetten und ölen u. s. w. P r ü f u n g ! Lösungen von SOa in HaO kann man mittels vorstehender Tabelle durch daa sp. G. auf ihren Qehalt untersuchen, doch versagt diese Bestimmung, falls Verunreinigungen (von denen namentlich H„SO, häutig vorkommt) zugegen sind. Zur genauen Bestimmung titriert man einmal mit Jodlösung (zur Ermittelung des S02-Gehalts) und bestimmt die Gesamtazidität mit N-Natronlauge und Phenolphtalein als Indikator. F l ü s s i g e SO,, bei der namentlich häufig eine starke Verunreinigung mit H 2 S0 4 gefunden werden soll, löst man zum Zweck der Untersuchung in H,0 und verfährt dann, wie oben an. gegeben ist. Schweflige Säure, konz. wässerige Lösung, 5 0 Be °('0 kg Mk. 6 , 0 0 Schweflige Säure, flüssig, wasserfrei in eisernen Flaschen: In eigenen Flaschen des Käufers °,o „ „ 25,00 In Leihflaschen der Fabrik °/o „ „ 30,00 Dazu eiserne Flaschen auf 3 0 Atm. geprüft: Inhalt 100 50 10 2,5 kg. Kaufpreis 80,00 50,00 30,00 2 2 , 0 0 Mk. 1 Monatlicher Mietspreis ) 2,00 1,50 1,00 0,75 „
Schweflige Säure: Heller 4 Co., Hamburg 1, Alsterdamm 12/13. | Friedr. Wach«, Chem. Fabrik, Elberfeld.
Anlagen zur Herstellung von schwefliger Säure bauen: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berlineratr. 23.
Apparate zur Herstellung von schwefliger Säure: F. H. Meyer, Hannover - Hainholz (s. Ins.-Anh.
S. 17).
S c h w e i n e f e t t (Schweineschmalz; Adeps suülus). Es wird entweder durch Ausschmelzen über freiem Feuer oder durch Schmelzen mit WasseT oder mit Wasserdampf gewonnen. Es bildet eine reinweisse Masse, die der Hauptsache nach aus Oliein, Palmitin und Stearin mit etwa 0,25 % unverseifbarer Substanz besteht. Sp. G. (bei 15°) 0,930—0,940; sp. G. bei 100° = 0,861. Sch. P. ist sehr schwankend (zwischen 28 und 42°); doch auch bei letzterer Temperatur ist das Schweinefett noch trübe und wird erst bei 48—50° vollständig durchsichtig. Es ist löslich in Äther, Chloroform, Schwefelkohlenstoff, heissem Benzin sowie in 27 T. kochenden absoluten Alkohols. Bei gleichzeitiger Einwirkung von Luft und Licht wird es leicht ranziig. Reinigungsverfahren für unreines Schmalz sind zahlreich vorgeschlagen worden. So benutzt man nach dem D. R. P. 105 671 dazu CaCU. Anderseits Die ersten 3 Monate sind gewöhnlich mietfrei.
1032
Schweinfurter Grün — Schweisseisen.
soll man MgO und MgCO> verwenden. E. M e i s s 1 schlagt vor, bräunliches und abelriechendes Schweinefett durch Einrühren von 0,25—0,5 % Blutlaugensalzrückstände (eisenoxyd- und kieselsäurehaltige Kohle) bei 80" C. und nachfolgendes Durchtreiben dipch eine Filterpresse zu bleichen. Abgesehen von der Verwendung als Speisefett dient es zu Salben, Pomaden, Toiletteseifen sowie zum Einfetten von Lederwerk. Den durch Abpressen des S c h m a 1 z ö 1 s (s. d.) erhaltenen festen Rückstand ( S o l a r S t e a r i n ) verarbeitet man auf Kerzen. Schweinfurter Grün siehe „ K u p f e r f a r b e n " . Schweisselsen. Man versteht darunter s c h m i e d b a r e s Eisen, welches nicht in flüssigem sondern in festem oder in teigigem Zustande gewonnen wird (vgl. die Artikel „ E i s e n" und „F 1 u s s e i s e n"), während man das Flusseisen in flüssiger Form darstellt. Die Umwandlung des R o h e i s e n s (s. d.) in schmiedbares Eisen bezeichnet man als F r i s c h e n. Es ist dies ein Prozess, bei dem die Reinigung des Metalls durch Oxydation der Nebenbestandteile erfolgt. Auf diese Weise wird das Roheisen beim Frischen auch kohlenstoffärmer. Folgende Aufstellung unterrichtet über die verschiedenen Arten, wie das Frischen vorgenommen werden kann. Frischen Luftfrischen Eisen tropft durch den Luftstrom
I
Herdfrischen
Erzfrischen
Flüssiges Eisen Luft 'wird durch Eiz wird in wird gerührt flüssiges Eisen flüssiges Eisen geblasen gerührt
.
Paddeln
Schweisseisen
I
Bessemer- und Thomas-Verfahren Flusseisen
I
LandoreProiess
Eisenstäbe werden in Eiseneiz geglüht
I
Tempern j Schweisseisen
Die direkte Erzeugung schmiedbaren Eisens aus den Erzen durch das Rennverfahren wird seit der Einführung des Hochofenprozesses kaum noch ausgeführt. Der Frischprozess zerfällt in drei scharf getrennte Abschnitte: Im ersten, F e i n e n genannt, wird das Si zu SiO>, der grösste Teil des Mn und eine gewisse Menge Fe oxydiert; gleichzeitig bildet sich eine saure Schlacke, die aus Bi- oder Trisilikat besteht. Das graue Roheisen geht hierdurch in w e i s s e s R o h e i s e n Uber. Im zweiten Abschnitt des Frischprozesses, dem R o h f r i s c h e n , oxydiert die grösste Menge C, und zwar entweder durch den O der Luft oder des in der Schlacke gelösten Eisenoxyduloxyds. Denn solches nimmt die Schlacke beim Rohfrischen auf, nachdem sie zuvor in ein Monosilikat übergegangen ist; durch die Auflösung des Oxyduloxyds wird die Schlacke basisch. Durch das Rohfrischen ist das im ersten Abschnitt entstandene weisse Roheisen zu S t a h l geworden. Im dritten Abschnitt des Frischprozesses endlich, dem G a r f r i s c h e n , wird auch der übrige Teil des C (bis auf einen geringen Rest) oxydiert, und zwar entweder ebenfalls durch den Luftsauerstoff oder durch den der Schlacke; der Stahl wird hierbei zum S c h m i e d e i s e n . Beim Herdfrischen werden die drei Abschnitte des Frischprozesses in vollständig getrennten Absätzen ausgeführt. Geht man gleich von weissem Roheisen aus, so bedarf man zur Darstellung von Schmiedeeisen nur zweier Schmelzungen, da das Feinen wegfällt. Umgekehrt wird für die Erzeugung von Stahl das Garfrischen tiberflüssig. Das Herdfrischen wird nur in sehr holzreichen Gegenden geübt, da man dazu viel Holzkohle nötig hat. Beim Einschmelzen auf Holzkohle und vor dem Gebläse auf dem Frischherd fliesst das schmelzende graue Roheisen tropfenweise in den Herd; die durch Oxydation entstehende SiOj vereinigt steh mit dem Eisenoxydul zu der Rohschlacke, während durch den Obergang des Graphits in gebundenen Kohlenstoff weisses Roheisen entsteht. Die Schlacke wird dann abgelassen, die auf dem Herd erstarrte Eisenmasse in Stücke zerschlagen und letztere einzeln vor
Schweisseisen.
103&
dem Geblase geschmolzen, bis das abermals erstarrte Produkt zu Stabl geworden ist. Wieder wird die Schlacke abgelassen, die Eisenmasse in Stücke gebrochen und nochmals geschmolzen (Qarfrischen). Das so gewonnene Schmiedeeisen bildet einen Klumpen ( L u p p e ) , der zur Entfernung eingeschlossener Schlacke unter einem Hammer bearbeitet und zu einem würfelähnlichen Stück ( M a s s e l ) ausgeschmiedet wird. Der grosseVerbrauch an teuerem Brennmaterial verdrangt das Herdfrischen immer mehr; statt seiner gewinnt der P u d d e l p r o z e s s an Bedeutung. Derselbe wird im Flammofen ausgeführt und gestattet nicht nur die Anwendung von Steinkohlen, sondern (mit Regenerativfeuerung) auch die von Braunkohle und Torf. Man schmelzt das Roheisen auf dem Herde des Flammofens mit Frischschlacken und Hammerschlag ein und lasst die sauerstoffhaltigen Feuergase zustrflmen; dabei wird das Eisen beständig gerührt (gepuddelt), wodurch schnelle Entkohlung und Bildung von Schmiedeeisen erreicht wird. Vielfach wird das anstrengende Puddeln auch durch die Anwendung eines rotierenden Puddelofens ersetzt Das sich zuerst in kleineren Partien teigig ausscheidende Schmiedeeisen vereinigt sich bald zu grosseren Klumpen, bis die ganze B e schickung des Ofens eine Luppe bildet, die durch Behandeln mit Hämmern, durch hydraulische Pressen und Walzwerke von eingeschlossener Schlacke befreit wird. Während beim Herdfrischen und Puddeln das Roheisen zur Entkohlung verflüssigt wird und erst das entstehende Endprodukt halbfest ist, erfolgt beim Glühfrischen ( T e m p e r n ) die Oxydation von vornherein in s t a r r e m Zustande bei G l ü h h i t z e : Man glüht Stabe von Robeisen, d i e - i n einem Oxydationsmittel verpackt sind, und zwar dient als solches „Temperpulver" hauptsachlich R o t e i s e n s t e i n . Die Entkohlung schreitet beim Tempern von aussen nach dem Innern der Eisenstücke fort, doch wird nur a m o r p h e r Kohlenstoff (nicht Graphit) durch das Temperpulver oxydiert, so dass man nur w e i s s e s Roheisen mit Erfolg dem Glühfrischprozess unterwirft. Oberhaupt werden vorteilhaft nur sehr reine Roheisensorten getempert, weil ausser dem C kein Nebenbestandteil des Roheisens (namentlich nicht S und P ) hierbei oxydiert werden. Wichtig ist das Tempern zur Herstellung schmiedbarer Gusswaren, wie für solche Stücke, die zweckmassig zuvor aus Roheisen gegossen werden, dann aber in ihren Eigenschaften dem schmiedbaren Eisen nahekommen sollen. Meistens verpackt man die Gegenstande zum Tempern in Tiegel oder Töpfe. Ein Prozess, der dem Tempern gerade entgegengesetzt verlauft, ist das Z e m e n t i e r e n : Man glüht Stabe von reinem Schmiedeeisen, in Holzkohlenpulver verpackt, anhaltend. Hierbei nimmt das Eisen zunächst an der Oberfläche und dann auch im Innern Kohlenstoff auf, so dass es erst oberflächlich „verstählt" und schliesslich vollständig in Stahl verwandelt wird. Das Zementieren findet in grossen Kisten aus Sandsteinplatten statt, die in den Zementierofen so eingebaut sind, dass sie allseitig von den Heizgasen umspült werden. Beim Zementieren geht das sehnige Gefüge des Schmiedeelsens in ein feinkörniges über; der fertige Stahl ist brüchig und auf der Oberfläche blasig ( B 1 a s e n s t a h 1). Das Produkt ist direkt nicht verwendbar, erhält aber durch ausgleichende Behandlung (Schweissen oder Umschmelzen) eine vorzügliche Beschaffenheit. Der beste englische Gussstahl wird durch Zementieren und nachheriges Umschmelzen erzeugt. Ausserdem dient das Zementieren dazu, schon fertigen Gegenstanden aus Schmiedeeisen eine oberflachliche Stahlschicht zu geben und sie so zu härten. So härtet man z. B . Nähnadeln durch Glühen in Holzkohlenpulver. Nach den D. R. P . 163 3 7 6 und 163 377 benutzt man als Packmasse beim Zementieren Calciumcyanamid oder andere Cyanamide, aus denen in der Hitze Cyankalium entsteht, das zum Teil als Kohlenstoff vom Eisen aufgenommen wird. Das D. R. P. 167 034 lässt zum Zementieren die Gegenstande in der Rotglut mit Losungen ameisensaurer Salze behandeln, wodurch eine gleichmassige und starke Kohlung erreicht werden soll, wahrend die Oberflachen glatt bleiben; Aufstreupulver zu verwenden soll unnötig sein.
1034
Schweissen —
Schweltcer.
Das Bessemer- und Thomas-Verfahren ist unter „F 1 u s s e i s e n'" erörtert. Schweissen. Immer grössere Bedeutung gewinnt die a u t o g e n e S c h w e i s s u n g der Metalle mittels H und O und dem D r ä g e r sehen Sicherheits-Schweissbrenner. „Autogen" wird diese Schweissung genannt, weil weder Flussmittel noch Hammerschläge noch Pressung zum Verbinden der Schweissstelle erforderlich sind. Die Wasserstoff-Sauerstoffflamme hat eine Temperatur von 1900° C. Das Metall kommt hierbei direkt zum Schmelzfluss, die Schweissnaht fliesst von selbst zusammen. Die Schweissstücke brauchen, da die Flamme reduzierend wirkt, nicht blank zu sein. Die Arbeit ist leicht zu erlernen, nicht anstrengend, unschädlich für die Augen und vollkommen gefahrlos. Die autogene Schweissung gestattet die Herstellung von Schweissstücken. wie sie mit keinem anderen Verfahren ausführbar sind. Die Verwendung v e r d i c h t e t e r G a s e in Flaschen ist der elektrolytischen Selbsterzeugung entschieden vorzuziehen. Sehr gut führt sich die autogene Schweissung mittels der A z e t y 1 e n o t h e r m i e (s. d.) ein, wobei Azetylen und Sauerstoff in passenden Brennern (z. B. denen der Firma Wwe. Joh. Schumacher, Köln a. Rh.) zur Schweissflamme vereinigt werden. Chemische
Fabrik
Griesheim-Elektron,
Frankfurt a. M.
S c h w e l g a s (S c h w e e I g a s). Das bei der Schwelung (trocknen Destillation) der Braunkohle, der bituminösen Schiefer u. s. w., sowie auch bei der Destillation des Braunkohlenteers gewonnene permanente Gasgemisch (Schwelgas) wird zu H e i z z w e c k e n , zur B e l e u c h t u n g und neuerdings namentlich nach Vorschlag von K r e y als M o t o r g a s benutzt; man befreit für diesen Zweck das Schwelgas vom H 2 S. Die Zündung der Motoren ist eine magnetelektrische; der Heizwert der Gase beträgt 1800—2700 Kai. Der Gasverbrauch eines Motors beträgt pro Pferdekraftstunde 1 cbm; ein SchwelzylindeT liefert in 24 Stunden aus 35—40 hl Kohlen nicht weniger als 400 cbm Schwelgas, welches pro Kubikmeter als Heizgas einen Wert von 0,5 Pf., als Kraftgas einen solchen von 3 Pf. hat. Das D. R. P. 132 265 bezweckt die Nutzbarmachung des Schwefelgehaltes der Schwelgase, und zwar werden die Schwelgase zunächst durch die bei der Verarbeitung des Braunkohlen-Schieferteers als Abfallprodukt gewonnene Kreosotlauge geleitet. Dann trennt man die ausgeschiedenen Kreosote von der wässerigen Lauge und dampft letztere ein; hierbei erhält man neben sich ausscheidendem Na s C0 3 und NaHS natriumpolysulfidhaltige Salze. Der Vorgang wird durch folgende Gleichungen erklärt: 1. C 6 H 6 (ONa) + H 2 S = C6H6OH + NaHS; 2. 2 NaHS + S = Na 2 S 2 + H 2 S. Der Erfinder des Verfahrens hat sich gleichzeitig die Ausnutzung der so gewonnenen Polysulfidlaugen zum Enthaaren von Häuten und Fellen durch D. R. P. 132 372 schützen lassen. Nach dem D. R. P. 144 004 soll man die bedeutenden Schwefelmengen der Schwelgase dadurch gewinnen, dass man das Gas auf ein Gemisch von Eisenoxydsalzen und Kupfersalzen einwirken lässt. Werden Eisenoxydsalze allein verwendet, so verläuft die Reaktion F e 2 ( S 0 4 ) 3 + H 2 S = 2 FeSC>4 + H a SO* + S nur sehr langsam, dagegen ausserordentlich energisch bei Gegenwart von Kupfersalzen; in diesem Falle entspricht die Umsetzung folgenden Gleichungen: 1. C u S O » +
HaS =
CuS +
HÜSO,;
2. CuS + FeaCl« = CuClj + 2 FeCh + S. S c h w e l ö f e n (Schweelöfen) siehe „V e r k o h 1 u n g". S c h w e l t e e r (Schweelteer). Die bei der Schwelung (trocknen Destillation) von Braunkohle, bituminösem Schiefer, Torf u. a. m. gewonnenen Teere; vgl. die Artikel ,,B r a u n k o h 1 e n t e e r" und „ S c h i e f e r t e e r". Schwelteer
°/ 0 kg Ml;. 7 , 0 0 — 1 3 . 0 0
Schwerspat — Segerkegel.
1035
S c h w e r s p a t (Baryumsulfat). BaSO«. Findet sich kristallisiert und derb in der Natur sehr verbreitet, ist hart und spröde, durchsichtig bis durchscheinend, weiss oder durch Beimengungen gelb, rötlich oder grau; sp. G. 4,3—4,6. Weiteres srehe unter „ B a r y u m f a r b e n " . Schwerspat Ia, weiss, ff. gemahlen ° o kg Mk. 6,50— 7,50 „ „ r 1000 „ „ 60,00-65,00 IIa, gelblich „ ° o „ „ 5,00— 6,00 1000 „ „ 45,00- 50,00 Schwerspat: Lauterberger
Btrytwerke
Dr.
Rudolf
Alberti, Lautenberg im Harz.
Einrichtungen für SchwerspatmQhlen: Fried. Krupp Aktiengesellschaft Qrusonwerk, lligdeburg-nuckau. S c o p o l a m l n siehe „H y o s z i n". S o o p o m o r p b i n siehe „ S k o p o m o r p h i n". S c r n b b e r (Skrubber) siehe „L e u c h t g a s". S e b l r o l siehe „ T ä n i o l " . S e b m n siehe „T a 1 g". S e g e r k e g ' e l . Es sind dies kleine Tetraeder von 6 cm Hohe und 2 cm Basis aus Tonerdesilikaten verschiedenen Schmelzpunktes. Die Kegel erweichen in der Hitze langsam und neigen die Spitze; als geschmolzen sieht man den Kegel an, dessen Spitze den Boden berührt. Man benutzt die Segerkegel zu pyrometrischen Messungen; vgl. darüber den Artikel „P y r o m e t e r". Die einzelnen Nummern der verschiedenen Segerkegel haben folgende Zusammensetzung: ¿5-
Chemische Zusammensetzung
No.
0,5 Na, Ol
022 0,5 PbO J
021 020
019 018 017 016 015 014 013 012 011 «10 09
-
Ii11
SiO, B,0,
0,5Na,01 0,5 PbO | 0,1 AI,O, { « 0,5Na,oi 0,5 PbO f 0,2 AI,O, 0,5Na,OJ 0,5 PbO I 0,3 AljOs { r 0,5Naj01 0,5 PbO ) 0,4 AljOj 0,5Na,01 SiO, 0,5 PbO | 0,5 AI,O, B,0, 0,5Na,oi 3.1 SiO, 0,5 PbO J 0,55 A1,0,{® B , O j 0,5Nai01 3.2 SiO, 0,5 PbO / 0,6 AI,O, b,o3 0,5Na,oi 3 SiO, 0,65 A l O j | j ' a 0,5 PbO J B,Oj 0,5Na,Ol 0,7 AljOj { f * SiO, 0,5 PbO J 0,5Na,Ol 0,5 PbO / 0,75 Als Ojjj'® f g » 0,5Na,Ol AI o J 3 - 6 S i °» n « Al,Oj 0,5 PbO J 0,8 0,3 K . O l 0,7 CaO J 0,2 Fe,Oj ]3,50SiO, 0,3 K j O 5 0,3 Al,Oj 10,50B,0, 0,7 CaO f 0,2 Fe,O, (3,55 SiO, 0,3 AljOa 10,45 B,Oi
Geschätzte « u Temp. •C No.
590 620
650 680 710 740 770 800
830 860
890 920 950 970
Chemische Zusammensetzung 0,3 K,010,2 Fe,0, (3,60 SiO, 0,7 CaO [0,3 AI,O, 10,40 B,0, 0,3 K,OiO,2 Fe,Og (8,65 SiO, 0,7 CaO J0,3 AI,O, 10,35B,0, 0,3 K,O10.2 Fe,O, (3,70 SiO, 0,7 CaO J0.3 Al,Oj \0,30B,0, 0,3 KiOlO,2 Fe,Oj 18,75 SiO, 0,7 CaO J0,3 AI,O, 10,25B,Oj 0,3 K,Ol 0,2 Fe,Os /3,80SiO, 0,7 CaO J 0,3 Al,Oj |0,20B,0] 0,3K«0»0,2Fe,0, (3,85SiO, 0,7 CaO J 0,3 A1,0, 10,15 B t O, 0,3 KtOiO,2 Fe,0, (3,00SiO, 0,7 CaO J0,3 Al,Os 10,10 B,0, 0,3 K,010,2 Fe,O, (3,95 SiO, 0,7 CaO (0,3 AI,0, l0,05B,O, 0,3K,Ol0,2Fe,0« 0,7 CaO J0,3 AI,O» r ö l U * 0,3 K,0)0,1 Fe,0» ( 4 S 0 0,7 CaO J0,4 AI,O, V 0,3K,oio,05Fe,0,i.s.0 0,7 CaO J0,45 Al,Oi| 0,3 K.Ol u . A1 n 0,7 CaO/ ° ' 5 M t ° > 4 SiO, 5Si0
0'7 CaO } Oi? Ca*0 }
0,6 Ali
°*
6Si
'
°'
Geschätzte Tetnp.
•C.
990 1010 1030 1050 1070 1090
1110 1130 1150 1170 1190 1210 1230 1250
1036 && in
Seide.
Chemische Zusammensetzung
No.
!
7
8 9 10 11
12 18 14 15
16 17
Geschätzte | Temp.
0,3 0.7 0,3 0,7 0,3 0,7 0,3 0,7 0,3 0,7 0,3 0,7 0,3 0,7 0,3 0,7 0,3 0,7 0,3 0,7 0,3 0,7
KiO CaO K,0 CaO K.O CaO K,0 CaO KjO CaO KoO CaO K»0 CaO KjO CaO KaO CaO KjO CaO K90 CaO
#c.
I Chemischc No.
7 Si02
1270
0,8 A1,0,
8 SiO ä
1290
0,9 A1,03
OSiOj
1310
1,0 AUOj 10 S i 0 2
1330
26
1,2 A l j O j 12 S i 0 2
1350
27
1370
1,6 A l j O j 16 SiOj
1390
1,8 AljOa 1 8 S i 0 2
1410
2 , 1 A1J0 3 2 1 S i O j
1430
2,4 AIa03 24 S i 0 2
1450
2,7 A 1 2 0 3 2 7 S i 0 2
1470
Ge-
j^emp" !
0.3 K j O 18 I 0,7 CaO M AljOa 0,3 K j O \ 3,5 AljOj 19 i 0,7 CaO J . 0,3 K j O 20 | 0,7 CaO I 3 , 9 AliOs
0,7 A I , O j
1 , 4 A l , O s 1 4 SiOü
Zusammensetzung
*C.
31 S i 0 2 ; 1490 35SiOj
1510
39Si02
1530
72Si°3
1650
|S:?cao}2°Ai^2oosio"
1670
I S S S S K * *
28 ! 29 I 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39
Al,Oj 10 SiOj A1203 8 SiOa SiO, A1203 0 SiOi AI2O3 6 Si02 AlaOj 4 SiOj AljOj 3 AljOs 2,5 S i O j SiO„ Al.Os 2 SiOj AI2O3
1690 1710 1730 1750 1770 1790
1810 1830 1850 1870 1890 1910
Die Segerkegel 21—25, deren Sch. P. nach neuen Feststellungen in ganz geringen Grenzen zwischen 1548 und 1566° C schwankt, werden nicht mehr hergestellt. Von den Segerkegeln werden verwandt zum Brennen von: Porzellanfarben und Lüster Ziegelfabrikaten aus kalk- und eisenhaltigen Tonen, von Ofenkacheln u. dgl Ziegelfabrikaten aus kalk- und eisenarmen Tonen, von Klinkern, Fussbodenplatten und ähnlichen Fabrikaten Steinzeug mit Salz- oder Lehmglasur Weissem Steingut (Rohbrand) "Weissem Steingut (Glattbrand) Schamottewaren, Zement und Porzellan Silikatsteinen und zum Schmelzen schwerflüssiger Gläser bezw. in der Stahl- und Wassergasindustrie Zur Bestimmung der Feuerfestigkeit der T o n e und der zugehörigen Materialien dienend P r e i s : Segerkegel
Segerkegel:
Chemisches Laboratorium für Tonindustrie, Prot. Dr. DicjKBtr. 1
Kegel 0 2 2 bis 0 1 0 „
015
„ „ „ „
1 „ 5 „ 3 „ 010 „ 10 „
r
01 10 10 10 !0 20
„
2 0 und
26
„
2 6 bis
39
1 0 0 Stück Mk. 6 , 0 0 H. Seger u. E.
Kramer,
Berlin KW..
Seide. Die Naturseide ist der Kokonfaden des Maulbeerseidenspinners Bombyx mori. Um Beschädigungen der Kokons durch den auskriechenden Schmetterling zu verhindern, tötet man die Puppe, indem man die Kokons trocken oder durch Wasserdampf auf 75° erhitzt und dann trocknet. Zum Abhaspeln des Fadens vom Kokon erweicht man den die Windungen zusammenklebenden Leim kurze Zeit durch siedendes Wasser und haspelt die Faden von 4—18 Kokons zusammen ab; durch den vom Wasser erweichten Seidenleim werden die Einzelfaden beim Trocknen zu einem einzigen starken Faden zusammengeklebt. Die Abgange und das äussere Fadengewirr des Kokons geben nach Kochen mit Sodalösung, Kämmen und Verspinnen die sog. Floretseide.
Seide.
1037
Was die chemische Zusammensetzung der Seidenfaser anlangt, so besteht diese in rohem Zustande aus 66 % eigentlicher Seidensubstanz, welche man F i b r o i n nennt, und aus dem die Seidensubstanz umhüllenden S e i d e n 1 e i m. Letztere Substanz ist leimahnlich und wird als S e r i z i n , auch als S e i d e n b a s t und S e i d e n g u m m i bezeichnet. Vor dem Verweben und Farben muss die Rohseide von dem umhüllenden Seidenleim befreit (e n t s c h ä 11) werden; erst dann erhalt sie Glanz, Glatte, Weichheit und ist geeignet, Farbstoffe aufzunehmen. Das Entschalen geschieht durch Behandeln mit Seifenlosung. Es zerfallt in das E n t b a s t e n ( E n t l e i m e n ; D e g u m m i e r e n ) und das W e i s s k o c h e n (Abk o c h e n ) . Das Entbasten geschieht durch Umziehen in fast kochender neutraler Seifenlosung;*) danach spfllt man die Strähne in verd. SodalOsung. Soll die entbastete Seide nicht dunkel gefärbt werden, so muss man sie w e I s s kochen, d. h. man naht s i e in grobe Sacke ein und kocht sie etwa % Stunde in Seifenlosung. Dann wascht man zunächst in schwacher SodalOsung und dann in reinem Wasser und bleicht hierauf mit gasformiger SO s oder Wasserstoffsuperoxyd, worauf wieder gründlich gespült wird. Die entleimte Seide nennt man C u i t e; die Cuiteseide ist stark glänzend und hat einen weichen Griff. Das bekannte „Krachen" der Seide Ist der Faser nicht von Natur eigen, sondern entsteht erst bei der Weiterbehandlung durch den Einfluss der saueren Farbbader. Wegen des hohen Gewichtsverlustes, den di.e Seide beim Entleimen erleidet, zieht man es für viele Zwecke vor, den Seidenleim ganz oder doch grösstenteils in der Faser zu lassen. Um die Seide dennoch weich zu machen, unterwirft man die Rohfaser dem sogenannten S o u p l i e r e n . Dabei verwendet man zuerst ein schwaches und nur lauwarmes Seifenbad, dann behandelt man sie mit einer Untersalpetersäure enthaltenden Schwefelsaure, wascht aus und bleicht mit schwefliger Saure; jetzt erst folgt das eigentliche Souplieren, d. h. Baden in einer kochenden dünnen WeinstelnlOsung. Die so gewonnene S o u p l e - S e i d e ist also weich gemachte Rohseide; sie kann sowohl hell als dunkel gefärbt werden. Damit sie aber nicht beim Trocknen doch wieder hart wird, bedarf sie noch einer weiteren Behandlung, nämlich des sogenannten C h e v i l l i e r e n s : Man hangt dazu die Strähne Uber einen an der Wand befestigten, glatt polierten Pfahl (C h e v i 11 e) und streckt und windet die Strähne mittels eines ebenfalls glatt polierten Stockes anhaltend, wobei der Aufhangepunkt der Strähne mehrmals gewechselt wird. Neuerdings wird die Arbeit mehr und mehr durch C h e v i l l i e r m a s c h i n e n (Glossiermaschinen) ersetzt. Hierbei gehen die Strähnen zwischen mehreren Reihen drehbarer Walzen hindurch; die Walzen vollführen, abgesehen von der Drehung um ihre Achse, noch eine auf- und niedergehende Bewegung und eine horizontale Drehung, so dass die Strähnen unter gleichbleibender Spannung gedreht und gewunden werden. Endlich ist noch eine dritte Sorte von Seide zu nennen, nämlich die E c r u - oder C r u s e i d e. Dies ist ebenfalls eine nicht entleimte Seide wie die Souple-Seide, aber wahrend die letztere wenigstens noch weich gemacht ist, unteriasst man bei der Ecruseide auch diesen Prozess und behandelt die Rohseide nur so, dass man sie mit Wasser wascht, durch kurze Einwirkung von schwefliger Saure und Königswasser bleicht und dann wieder w a s c h t Während beim Souplieren immer noch 8—12 % des Rohgewichtes verloren gehen, betragt der Gewichtsverlust bei Herstellung der Ecru-Seide nur 2—5 %. Die Ecru-Seide ist hart, lässt sich nur dunkelgefärbt verwenden und wird Uberhaupt nicht in grossem Umfange benutzt. — Ausser der edlen oder echten Seide verarbeitet man auch die sogenannte w i l d e Seide oder T u s s e r s e i d e (T a s a r s e i d e); sie ist das Gespinst der Raupe des Schmetterlings Antheraea mylitta, ist glänzend hellbraun gefärbt, dicker als die Fäden der echten Seide und sehr dauerhaft. — ') Die mit Seidenleim gesättigten Seifenbäder werden als B a s t s e i f e bezeichnet ond finden in der Seidenfarberei vielfache Verwendung.
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Seide, künstliche.
Der durchschnittliche Wassergehalt der Sei(le beträgt 11 %; da dieselbe aber bis 30 % ihres Gewichts an HiO aufnehmen kann, ohne nass zu erscheinen, so ist die Wasserbestimmung ffir den Seidenhandel von grösster Wichtigkeit. Dieselbe geschieht in den sogenannten K o n d i t i o n i e r a p p a r a t e n ; in allen für den Seidenhandel wichtigeren Plätzen befinden sich Konditionieranstalten, welche die Wasserbestimmung der Seide (sowie auch von Wolle) mittels des Konditionierapparates ausführen. Weiteres siehe „ S e i d e n f ä r b e r e i " . Seide, k ü n s t l i c h e . Gewöhnlich beisteht das, was wir heute als K u n s t s e i d e bezeichnen, aus Zellulose oder Derivaten der Zellulose; sie ist also eigentlich der Baumwolle näher verwandt als der Seide, welche aus F i b r o i n , einem eiweissartigen Körper, besteht. T h i e l e unterscheidet folgende Klassen von Stoffen, deren Lösungen zur Herstellung künstlicher Fasern benutzt werden: 1. Die verschiedenen Nitrozellulosen, teils in Mischung mit Harzen, ölen, Fischleim u. s. w. in den verschiedensten geeigneten Lösungsmitteln ( K o l l o d i u m s e i d e n). 2. Die esterartigen Verbindungen der Zellulose mit organischen Säuren, besonders mit Essigsäure ( A z e t a t s e i d e n ) . 3. Das Zellulosexanthogenat ( V i s k o s e s e i d e ) . 4. Die Lösung von Zellulose in Kupferoxydammoniak (G 1 a n z s t o f f). 5. Die Lösung von Zellulose in Chlorzink. 6. Die Lösung von Zellulose in Schwefelsäure und Phosphorsäure. 7. Die Lösung von Azidzellulose in Natronlauge. 8. Lösungen, die als Grundsubstanz keine Zellulose oder Zellulosederivate enthalten. Die älteste Art von sogenannter künstlicher Seide ist die K o l l o d i u m s e i d e ; ihr Erfinder ist Graf C h a r d o n n e t . Nach seinem durch die D. R. P. 56 331 und 8 1 5 9 9 geschützten Verfahren nitriert man reine Baumwolle zu Tri- bzw. Tetranitrozellulose (Pyroxylin); die nitrierte Baumwolle wird in einem Oemisch von 60 % Äther und 40 % Alkohol gelöst, und zwar hat sich gezeigt, dass Nitrozellulose mit 25 % H,0 sich in ÄtherAlkohol viel leichter löst als trockne. Die so erhaltene (15—20 %ige) Kollodiumlösung bringt man in ein verschlossenes Kupfergefäss, aus dem das dickflüssige Kollodium unter hohem Druck durch enge Glasröhrchen (Kapillaren) herausgedrückt wird, und zwar tritt der Faden unter Wasser aus und wird dort durch geeignete Vorrichtungen auf die Stärke der natürlichen Seide ausgedehnt. Hierbei wird der Faden immer härter, indem dem Kollodium durch das Wasser seine Lösungsmittel mehr und mehr entzogen werden, und zwar geht diese Entziehung und Erhärtung um so schneller vor sich, je dünner der Faden schon geworden ist Die ausgestreckten Seidenfäden werden kontinuierlich auf einen Haspel aufgewickelt, nach einer gewissen Umdrehungszahl vom Haspel abgenommen und getrocknet. Nach dem Trocknen werden sie gespult, gezwirnt und endlich d e n i t r i e r t . Das Denitrieren (vgl. den Artikel „D e n i t r i e r e n") vermindert die Brennbarkeit der Kollodiumseide sehr erheblich und macht sie überhaupt erst praktisch brauchbar. Bevor man die Nitrozellulose-Seide denitrieren gelernt hatte, war dieses Produkt viel zu entzündlich und explosiv, als dass es hätte Eingang in die Praxis finden können. Das Denitrieren geschieht nach dem D. R. P. 56 655 mit Schwefelammonium (Ammoniumsulfhydrat) oder andern Alkalisulfhydraten, nach dem D. R. P. 125 392 mittels einer salzsauren Lösung von KupferchlorUr, nach dem D. R. P. 139 442 mittels einer ammoniakalischen Kupferchlorürlösung und nach dem D. R. P. 139 899 mittels Kuprosalzlösungen in Chloralkalien; andere Denitrierverfahren haben weniger Bedeutung gewonnen. Um die künstliche Seide unverkennbar zu machen, hat man sie auch wohl mit Ammoniumphosphatlösung getränkt. Von Neuerungen auf dem Gebiete der Herstellung von Nitrozelluloseseide sei das D. R. P. 135 316 genannt, wonach man zum Auflösen der Nitrozellulose eine Mischung von Azeton, Essigsäure und Amylalkohol verwendet.
Seide, künstliche.
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D u r c h den Amylalkohol s o l l d i e D u r c h s i c h t i g k e i t d e s a u s d e r L ö s u n g e r h a l t e n e n Produktes gesichert werden. Als Mischungsverhältnis werden angegeben: 5 4 0 c c m Azeton, 3 1 0 c c m A m y l a l k o h o l , 1 5 0 c c m E s s i g s a u r e , um 2 0 0 g N i t r o z e l l u l o s e in LOsung zu b r i n g e n . N a c h d e m Amer. P a t . 6 9 9 1 5 5 benutzt m a n n i c h t P y r o x y l i n mit 2 5 — 3 0 % H » 0 s o n d e r n s o l c h e s mit 6 — 1 0 % H j O ; d i e s e s ist a n e i n e m kühlen O r t e u n b e g r e n z t h a l t b a r . E b e n f a l l s ein N i t r o z e l l u l o s e p r o d u k t ist d i e L e h n e r s e h e K u n s t s e i d e ; d a s V e r f a h r e n der Herstellung ist d u r c h D . R . P . 5 5 9 4 9 , 5 8 5 0 8 , 8 2 5 5 5 u. a . geschlitzt — V o n n e u e n P a t e n t e n auf d e m G e b i e t e der H e r s t e l l u n g von Kollodiuirts e i d e n s e i e n aufgezählt d i e D . R . P . 1 6 8 1 7 3 , 171 6 3 9 und 171 7 5 2 s o w i e d i e F r a n z . P a t e n t e 3 6 1 6 9 0 , 3 6 1 9 6 0 und 3 7 2 8 8 9 . Nicht viel s p ä t e r a l s d i e K o l l o d i u m s e i d e fing m a n a n , die Z e 11 u 1 o s e s e i d e herzustellen, d i e m a n j e t z t g e w ö h n l i c h n a c h dem e r f o l g r e i c h e n E r f i n d e r auf d i e s e m G e b i e t e T h i e l e - S e i d e nennt. Als Lösungsmittel der Zellulose benutzt man dabei hauptsächlich K u p f e r o x y d a m m o n i a k oder Chlorzink (D. R. P. 9 8 6 4 2 ; 109996; 119098; 119099; 118836; 118837; 119230; 121429; 121430). Hier w i r d reine Z e l l u l o s e ( W a t t e ) e n t f e t t e t und dann in K u p f e r o x y d a m m o n i a k g e l o s t ; d i e w e i t e r e B e h a n d l u n g ist d i e s e l b e wie mit d e r PyroxylinlOsung, nur d a s s d e r d i e K a p i l l a r e n u m s c h l i e s s e n d e B e h ä l t e r nicht m i t H j O , s o n d e r n mit verd. S ä u r e gefüllt ist, w e l c h e C u und NH a lOst und d e n f e i n e n Z e l l u l o s e f a d e n a u s s c h e i d e t Nach A m e r . P a t 6 7 2 9 4 6 f a h r t m a n d a s A u f l ö s e n d e r Z e l l u l o s e in K u p f e r o x y d a m m o n i a k bei G e g e n w a r t v o n freiem K u p f e r h y d r o x y d a u s ; d i e A u f l ö s u n g d e r Z e l l u l o s e wird b e s c h l e u n i g t , w e n n d i e s e v o r h e r mit s t a r k e r Atzkalilauge behandelt worden i s t Die! F a b r i k a t i o n der Z e l l u l o s e s e i d e n h a t b e s o n d e r s v i e l e N e u e r u n g e n a u f zuweisen. D a sind z u n ä c h s t d i e D . R . P . 154 5Q7 und 1 5 7 157 zu n e n n e n ; h i e r n a c h l ä s s t m a n d i e konz. K u p f e r o x y d a m m o n i a k z e l l u l o s e l O s u n g a u s w e i t e n Ö f f n u n g e n in eine s e h r l a n g s a m w i r k e n d e FällflQssigkeit a u s t r e t e n und s t r e c k t s i e darin zu feinen F ä d e n a u s . A l s g e e i g n e t w i r k e n d e F l ü s s i g k e i t e n k o m m e n W a s s e r , Äther, E s s i g ä t h e r , B e n z o l , C h l o r o f o r m , T e t r a c h l o r k o h l e n s t o f f u. dgl. in B e t r a c h t ; über d i e F l ü s s i g k e i t w i r d e i n e a n d e r e g e s c h i c h t e t , w e l c h e e i n e sehr energische Zersetzung der Zelluloselosung b e w i r k t D a s Verfahren soll einen s e h r feinen und d a b e i e r h e b l i c h f e s t e r e n und e l a s t i s c h e r e n F a d e n liefern als andere Kunstseiden. D a s D . R. P . 1 6 2 8 6 6 schützt e i n e M o d i f i k a t i o n d e s A u f l ö s u n g s v e r f a h r e n s der Z e l l u l o s e in K u p f e r o x y d a m m o n i a k . D a s F r a n z . P a t . 3 4 7 9 6 0 und d a s Amer. P a t . 7 7 9 1 7 5 f ä l l e n d i e Z e l l u l o s e a u s der K u p f e r o x y d a m m o n i a k - L ö s u n g nicht durch S ä u r e n , s o n d e r n u m g e k e h r t d u r c h Atzalkalilaugen. Auf dem G e b i e t e der Z e l l u l o s e s e i d e mittels Kupferoxydammoniaks s c h e i n t d i e E r f i n d e r t ä t i g k e i t b e s o n d e r s r e g e zu s e i n . W i r registrieren von hierhergehörigen n e u e r e n P a t e n t e n nur d i e f o l g e n d e n : d i e D . R . P . 1 6 9 5 6 7 , 173 678, 174 5 0 8 , 1 7 5 2 9 6 mit Z u s a t z - D . R . P . 185 139, ferner 178 942, 1 7 9 7 7 2 , 183 153, 1 8 3 5 5 7 mit Z u s a t z - D . R . P . 187 3 1 3 , f e r n e r 184 1 5 0 , 1 8 5 2 9 4 , 186 3 8 7 und 187 2 6 3 , s o w i e d i e F r a n z . P a t . 3 7 3 0 8 8 und 3 7 3 4 2 9 , und endlich Amer. P a t . 8 0 6 5 3 3 . S e h r i n t e r e s s a n t ist d a s V e r f a h r e n d e s F r a n z . P a t . 3 2 3 4 7 5 ; e s b e s t e h t darin, Azidzellulose (hydrierte Z e l l u l o s e ) in Natronlauge zu l ö s e n : D i e B a u m w o l l e wird mit der z e h n f a c h e n M e n g e S c h w e f e l s ä u r e v o m s p . G . 1 , 5 5 d u r c h gerührt und die M a s s e in viel H i O e i n g e t r a g e n ; d i e e r h a l t e n e hydrierte Z e l l u l o s e ( v e g e t a b i l i s c h e s P e r g a m e n t ) w i r d g e w a s c h e n und in N a t r o n l a u g e v o m s p . G . 1,12 g e l ö s t . A u s d i e s e r L ö s u n g wird d i e Z e l l u l o s e d u r c h S ä u r e n w i e d e r gefällt und soll sich in b e k a n n t e r W e i s e v e r s p i n n e n l a s s e n . L i e s s e s i c h d i e s e s V e r f a h r e n b r a u c h b a r g e s t a l t e n , s o w ä r e e s s i c h e r l i c h d a s bei w e i t e m b i l l i g s t e zur Erzeugung von K u n s t s e i d e . In d e n Handel g e k o m m e n zu s e i n s c h e i n t
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Seide, künstliche.
derartige Kunstseide noch nicht; man scheint neuerdings die Lösung des Zellulosehydrats durch NH» zu unterstatzen ( F r a n z . Pat. 3 7 2 002). Eine weitere Art künstlicher S e i d e ist die sogenannte V i s k o s e s e i d e , welche aus dem wasserlöslichen Zellulosexanthogenat nach dem D. R . F . 1 0 8 5 1 1 erzeugt wird. Die Viskose besitzt die Eigenschaft, sich in H 2 0 zu einer schleimigen Flüssigkeit zu l ö s e n ; zur Erzeugung von künstlicher Seide p r e s s t man diese Lösung durch Kapillaren und lässt den austretenden Strahl in Ammoniumchloridlösung einfliessen. Hierbei zersetzt sich die V i s k o s e , und e s bleibt ein Zellulosefaden zurück, doch muss man, um die Zersetzung zu E n d e zu führen, später die zu Strängen gehaspelten Fäden noch w e i t e r mit kochender NH«C1-Lösung behandeln. Wird die Viskose vor der Lösung nach dem D. R. P. 133 144 gereinigt, so ist die daraus hergestellte Seide viel wertvoller. Weiteres siehe im Artikel „ V i s k o s e " . Wieder eine andere Art von Kunstseide ist die sog. A z e t a t s e i d e , d. h. Z e l l u l o s e a z e t a t . Uber die Darstellung siehe den Artikel „ Z e l l u l o s e e s t e r " . Da dieses Produkt im Gegensatz zur Kollodiumseide nicht brennbar ist und nicht denitriert zu werden braucht, hat es eine erheblich g r ö s s e r e Festigkeit. E s ist anzunehmen, d a s s die seit kurzem im Handel b e findliche Azetatseide eine besonders g r o s s e Verbreitung gewinnen wird. D i e Verarbeitung von A z e t y l z e l l u l o s e ( Z e l l u l o s e a z e t a t ) nach den für die Kunstseide üblichen Methoden schützt das Franz. Pat. 3 5 0 4 4 2 . Nicht in den Handel gekommen ist die G e 1 a t i n e s e i d e , die auch a l s V a n d u r a - S e i d e bezeichnet und nach dem D. R. P . 8 8 2 2 5 aus G e l a t i n e und F o r m a l d e h y d hergestellt wird. Sonstige Verfahren zur Gewinnung künstlicher Fasern haben ebenfalls keine Bedeutung gewonnen, so z. B . das D. R. P. 148 5 8 7 , wonach man von vegetabilische'n Schleimsubstanzen (Agar-Agar, Algen, Karagaheenmoos u.s.w.) ausgeht, die in heissem H>0 löslich und in kaltem H : 0 unlöslich sind. Interessant sind die neuen Versuche, künstliche Fäden für H a a r e und G e w e b e aus K a s e i n herzustellen, indem man letzteres in einer alkalischen Flüssigkeit löst und dann in Form dünner Fäden in ein Säurebad p r e s s t ; auch kann man auf diese W e i s e Uberzüge natürlicher Gespinstfasern und G e w e b e herstellen. D a s Verfahren ist durch das D. R . P . 170 0 5 1 mit den ZusatzD. R. P . 178 9 8 5 und 182 5 7 4 geschützt. Nach dem D . R . P . 183 317 dess e l b e n Erfinders wird das Kasein mittels Chlorzinks zu einer fadenziehenden L ö s u n g verarbeitet und dann in bekannter W e i s e in Form dünner Fäden in ein Fällbad gepresst. D i e K u n s t s e i d e , für die auch der Name G 1 a n z s t o f f seitens einer Firma gebraucht wird, steht an Schönheit der natürlichen S e i d e kaum n a c h ; auch färben lässt s i e sich vorzüglich. Dagegen ist ihre Festigkeit und Widerstandsfähigkeit bis jetzt noch wesentlich geringer als die der Naturseide. Übrigens hat man auf dieselbe W e i s e auch s t ä r k e r e Spinnfasern u. s. w. dargestellt, s o führt sich namentlich das k ü n s t l i c h e R o s s h a a r mehr und mehr ein; e s wird nach dem D. R . P. 125 3 0 9 erzeugt, indem man mehrere Kollodium- oder Zellulosefäden unmittelbar nach ihrer Bildung zusammenlaufen lässt. Ein neueres Verfahren zu dem gleichen Zweck ist das D. R . P . 129 4 2 0 ; hiernach führt man Fäden aus Zellulose oder Zellulosederivaten durch geeignete Lösungsmittel hindurch, wodurch die einzelnen Fasern d e s F a d e n s so erweicht bzw. aufgelöst werden, dass sie sich zu einem einzigen, vollkommen homogenen Faden von glatter und geschlossener Oberf l ä c h e vereinigen. Dieser Faden wird dann durch eine geeignete Erstarrungsflüssigkeit gezogen bzw. an der Luft zur Erstarrung gebracht. Auch die D. R. P . 181 7 8 4 und 186 7 6 6 sowie Amer. Pat. 8 5 6 8 5 7 umgreifen Verfahren zur Herstellung dickerer Fäden, die als Ersatz für Rossh a a r dienen sollen. — Derartige Produkte kommen unter verschiedenen Namen ( M e t e o r ; S i r i u s ; V i s c e l l i n ) in den Handel. Endlich sei erwähnt, d a s s man die Zellulosefäden auch als k ü n s t l i c h e s M e n s c h e n h a a r (für P e r ü c k e n ) benutzt. Nur einen Fehler
Seidenfärberei.
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haben die Kunstfäden für diesen Zweck; sie sind zu glänzend. Diesen Übelstand beseitigen verschiedene Verfahren, so die D. R. P. 129 420 und 137 461, welche hier nur genannt seien. — Die Herstellung von k ü n s t l i c h e m H a n f b a s t durch Eintauchen glänzender Fäden beliebiger Art in Kollodium, gelöste Zellulose oder Viskose (wobei deckende Stoffe, wie Schwerspat, Kreide, Zinkweiss, zugesetzt werden) schützt das D. R. P. 184 510. Nach E. H e r z o g findet die Kunstseide ihre Hauptverwendung in der Besatz- und Posamentenbranche zur Herstellung hochglänzender Litzen, Spitzen und Borten für die Damenkonfektion. Während diese Artikel bis vor etwa 4—5 Jahren ausschliesslich auf den Flechtmaschinen hergestellt wurden, fabriziert man jetzt auch Bänder auf den JacquardwebstUhlen in grossen Mengen, mit Kunstseide in Schuss und Kette. Man fabriziert ferner Zwischensätze aus Kunstseide, welche, mit seidenen Bändern oder Streifen seidenen Qewebes vernäht, Stoffe zu Blusen und Damenkleidern geben, ferner Krawatten- und Kleiderstoffe. Eine aussichtsvolle Zukunft scheint die Herstellung von Tapeten und Dekorationsmöbelstoffen aus Kunstseide zu haben. Gegenüber solchen Stoffen mit realer Seide haben die mit Kunstseide neben dem grösseren Effekt den Vorzug leichterer Reirtigung von anhaftendem Staub. Der neueste Industriezweig für die Verwendung von Kunstseide ist die Herstellung von GlQhstrQmpfen aus diesem Material. Diese sollen elastischer und von stärkerer und längerer Glühkraft als die bisherigen sein. Die Produktion an Kunstseide betrug 1905 nach Schätzung jährlich mehr als 1 Million kg im Werte von mindestens 35 Millionen Mark. Man darf annehmen, dass sie sich jetzt auf jährlich mehr als 50 Millionen Mark beläuft. P r ü f u n g « Die Methoden tum Nachweis von künstlichen Seiden in Geweben werden immer wichtiger. Elnea der sichersten Unterscheidungsmittel der künstlichen Seide von natürlicher oder auch mercerisierter Baumwolle in Geweben ist folgendes: Hau erhitzt den zu prüfenden Stolf 10 Minuten lang auf 200°. Nach dieser Zeit ist die Kunstseide wohl noch Ihrer Struktur nach erhalten, aber gänzlich verkohlt, so dass sie beim Berühren zerfällt. Baumwolle, Wolla und Naturseide sind dagegen unverändert geblieben, sie zeigen kaum die Spur einer Brftununff oder Schwächung. Reibt man das erhitzte Gewebe, nachdem es genügend abgekühlt ist, so wird alle Kunstseide als Staub entfernt, und man kann durch Vergleich mit einer ursprünglichen Probe des Gewebes ganz genau bestimmen, welche und wie viele Fäden aus Kunstseide bestanden. Besonders einzelne kunstseidene Effektfaden, wie solche in Barmen-Elberfelder Besatzartikeln vielfach vorkommen, lassen sich auf diese Weise mit grosser Sicherheit nachweisen und von der Naturseide unzweifelhaft unterscheiden. Nach A. H e r z o g bedient man sich zur Unterscheidung der natürlichen und künstlichen Seiden des P o l a r i s a t i o n s m i k r o s k o p e s . Unter diesem gesehen erscheinen gefärbte Naturseiden nicht dichroitisch. Gefärbte Zellulose-Kunstseiden sind dagegen stark dlchroitiscb, besonders solche, die mit Kongorot, Benzoazurin oder Methylenblau gefärbt sind. Wie die E l b e r f e l d - B a r m e r S e i d e n t r o c k n u n g s a n s t a l t mitteilt, haben zahlreiche von ihr gemachte Untersuchungen ergeben, dass die Kunstseide so viel Feuchtigkeit aus der Luft aufsaugt, wie die Rohseide. Der hSchst ermittelte Feuchtigkeitsgehalt vo mehreren hundert Untersuchungen betrug 18,99 %• der geringste 9,39 °/t, der grOsste Unterschied mUMn 4,00 •/• und der Durchschnitt sämtlicher Prozentverluste 11,80 °/o- Auf Grund dieser Untersuchungen und im Interesse der einschlägigen Industrie hat die Anstalt bei der Regierung die Erlaubnis nachgesucht, die Prüfung der Kunstseide und die Feststellung des Handelsgewichts derselben vornehmen und hierbei die gesetzlichen Bestimmungen für Rohseide anwenden zu dürfen. Von der Regierung ist der Anstalt die Berechtigung verliehen worden, das Handelsgewicht der Kunstseide festzustellen. Der zulässige Feuchtigkeitsgehalt, der dem gefundenen Trockengewicht zugerechnet wird, betragt 1 1 % . Ausser der Feststellung des Handelsgerichts ist die Anstalt von der Regierung ermächtigt worden, das Reingewicht, den Titer, die Drehung und die Dehnbarkeit und Stärke der Kunstseide festzustellen. Die zu erhebenden Gebühren sind dieselben wie bei der Rohseide. Die Feststellung des Handelsgewichts der Kunstseide ist gleichzeitig eine Prüfung derselben auf ihre Feuergefährlichkeit. Nicht denitrierte Kunstseide hat einen sehr geringen Feuchtigkeitsgehalt. 3—3VJ °/O- Der Feuchtigkeitsgehalt der Kunstseide wird auf den Trockenzetteln der Anstalt in Prozenten angegeben.
Anlagen zur Herstellung künstl. Seide:
J . L. C. Eckelt, Berlin N. 4.
S e i d e n f ä r b e r e i . Die Affinität der tierischen Fasern zu den meisten Farbstoffen ist weit grösser als die der Baumwolle zu denselben. Das unter „ W o l l f ä r b e r e i " Gesagte gilt im allgemeinen auch fflr die Seide. Abgesehen davon ist hier noch Ober das C h e v i l l l e r e n und das L f l s t r I e r e n zu sprechen, zwei Operationen, die n u r bei der Seidenfärberei in Frage kommen. B l ü c h e r VI.
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Seife.
Die gefärbten Seidensträhnen werden c h e v i l l i e r t , um ihnen eine erhöhte Weichheit und einen besimmten „Griff" zu geben. Man hängt dazu die Strähne über einen an der Wand befestigten glatt polierten Pfahl (C h e v i 11 e) und streckt und windet die Strähne mittels eines ebenfalls glatt polierten Stockes anhaltend, wobei der Aufhängepunkt der Strähne mehrmals gewechselt wird. Neuerdings wird die Arbeit mehr und mehr durch C h e v i 1 l i e r m a s c h i n e n (Glossiermaschinen) ersetzt. Hierbei gehen die Strähne zwischen mehreren Reihen drehbarer Walzen hindurch; die Walzen vollführen, abgesehen von der Drehung um ihre Achse, noch eine auf- und niedergehende Bewegung und eine horizontale Drehung, so dass die Strähne unter gleichbleibender Spannung gedreht und gewunden werden. Das L ü s t r i e r e n hat den Zweck, den Glanz der gefärbten Seide zu erhöhen und gekräuselte Fasern zu strecken. Auch in den L ü s t r i e r m a s c h i n e n sind Walzen tätig, die die Strähne bearbeiten, doch befinden sich diese mit den Walzen in einem geschlossenen Kasten, in den während der Operation Dampf einströmt. Alles übrige hinsichtlich der Seidenfärberei entspricht, wie gesagt, in der Ausführung der Wollfärberei. Auch das B e i z e n der Seide geschieht ähnlich wie das der Wolle, nur vermeidet man hohe Temperaturen: Metallsalzlösungen, mit denen die Seide zwecks Beizens behandelt wird, brauchen zur Dissoziierung nicht, wie bei der Wolle, erhöhte Temperatur, vielmehr zerfallen sie bereits beim blossen Waschen mit H 2 0, indem sich ein Oxydhydrat oder basisches Salz auf der Seidenfaser fixiert. In Verbindung mit der Färbung erfährt die Seide eine B e s c h w e r u n g . Das Beschweren ist, sobald es im Übermass geschieht, sicherlich eine Verfälschung, aber es ist zu einem durch die Zeit geheiligten Brauch geworden. Eine gewisse Beschwerung ergab sich ohne weiteres, als man die Seidenfärbung unter Zuhilfenahme der gewichtigen Metallbeizen bewerkstelligte. Auch beabsichtigte man zunächst nur, den Verlust, den die Seide durch das Entleimen erleidet, wenn nicht ganz, so doch teilweise zu ersetzen. Das gelang am leichtesten bei der schwarzen Seide, da die Färbung mit Blauholz eben die Anwendung schwerer Metallbeizen nötig macht. Schliesslich ging man Schritt für Schritt weiter, verwendete stärkere Beizen, wiederholte das Beizen mehrere Male u. s. w. und erzielte dadurch bald eine Gewichtszunahme, die den Entleimungsverlust weit überstieg. Viel schwieriger war es, eine Beschwerung buntfarbiger Seide zu erreichen. Man verfiel schliesslich darauf, die Seide nach dem Färben in Zuckerlösung zu tauchen, was nicht nur eine direkte Gewichtszunahme bedingt, sondern auch gleichzeitig die Seide befähigt, mehr Feuchtigkeit aus der Luft anzuziehen. Jetzt wird die Zuckerbeschwerung mehr und mehr durch die Beschwerung mit Gerbsäure verdrängt, die zusammen mit der Färbung vorgenommen wird. Man erreicht dadurch Beschwerungen um 15—20 % des Seidengewichts ohne Einbusse der sonstigen Eigenschaften. Für höhere Beschwerung verbindet man die Gerbsäure mit einem Metallsalz, und zwar namentlich mit Zinnsalz, und für die höchsten Beschwerungsgrade werden Zinnverbindungen allein benutzt, jedoch dann sehr auf Kosten der Haltbarkeit. Verwendet man zur Beschwerung Zinnchlorid und Natriumphosphat, so lässt sich eine Erhöhung des Gewichts um 100—3J0 % erzielen! Seidenfärberei, Chemikalien für die: Friedr. Wachs, Chem. Fabrik, Elberfeld.
Seidenfärberei-Maschinen:
C. G. Haubold jr., Chemnitz (Sachsen).
| Gebr. Heine, Viersen, Rheinland, (Zentrifugen; I Hartgummizentrifugen; Pinkzentrifugen).
S e i f e ( S a p o ) . Die F e t t e und ö 1 e (s. d.) sind Glyzeride von Fettsäuren, die bei Einwirkung von Ätzalkali in G 1 y z e r i n (s. d.) einerseits und in die entsprechenden Salze der F e t t s ä u r e n (s. d.) anderseits zerfallen; die fettsauren Salze bezeichnet man als S e i f e , und den die Spaltung der Fette in Glyzerin und Seife bewirkenden Vorgang als V e r s e i f u n g. So erfolgt die Verseifung des eigentlichen Stearins, also des Glyzerids der Stearinsäure, 1 ) nach ' ) In der T e c h n i k b e z e i c h n e t m a n vielfach auch die Stearin s ä u r e
als Stearin (s. d.)-
Seife.
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folgender Gleichung: C J i s ( C i » H u O , ) . + 3 NaOH = 3 CuH«0»Na + C»H.(OH)». Stearin
Aunttron
steaiinsaures Natrium
Glyrerin
Am leichtesten bilden sich Kaliseifen, schon etwas schwieriger Natronselfen und viel weniger leicht solche von Kajk, Baryt, Bleioxyd u. s. w. Bei der Verseifung spielt die Konzentration der Lauge eine grosse Rolle; meistens muss d a s kaustische Alkali etwas Alkalikarbonat enthalten, um vollständige Verseifung zu bewirken. Dagegen ist d a s Karbonat an sich nicht zur Verseifung befähigt. Zur Seifenbereitung benutzt man Kokosöl, Palmöl, Palmkernöl, Talg, Baumöl, Sesamöl, Erdnussöl, Kottonöl, Leinöl, Tran, Hanföl und Ö l s ä u r e (s. d.); letztere ist Nebenprodukt der Stearinsäurefabrikation. Als Zusatz benutzt man Fichtenharz; Seifen aus reinem Harz werden nicht fest, lassen sich aber auch anderseits nicht als Schmierseifen verwenden. Die Laugen stellt man teilweise durch Auflösen von NaOH oder KOH in HjO d a r ; teilweise aber bereitet man noch NaiCOi- oder KiCO«-Lösungen und zersetzt die Soda (bezw. Pottasche) mit Hilfe von Atzkalk. Man setzt dann nicht so viel Kalk zu, dass d a s Karbonat vollständig in Ätzalkali abergeht, sondern Iflsst einen Teil Karbonat unzersetzt bestehen, was, wie gesagt, die Seifenbildung günstig beeinflusse Die verschiedenen Fette bedürfen annähernd der gleichen Menge Alkali zur Verseifung, und zwar kommen auf 100 T. Fett 13,5—15 T. NaOH oder 19—21 T. KOH. Die Verseifung bewirkt man entweder durch gelindes Kochen in eisernen Siedekesseln aber freiem Feuer oder aber mittels Dampfheizung. Neuerdings nimmt die sogenannte K a r b o n a t v e r s e f f u n g immer rössere Wichtigkeit an. Hierbei spaltet man die Fette erst Im Autoklaven vgl. den Artikel „F e 11 s fl u r e n " ) und verseift die entstandenen Fettsäuren nun nicht mit Atzalkali sondern mit Alkalikarbonat, also mit Soda bezw. Pottasche. Die Karbonatverseifung ist bequemer und billiger und sie gestattet gleichzeitig die Verwertung des Glyzerins. Ganz neu ist das Verfahren der f e r m e n t a t l v e n F e t t s p a l t u n g , das vielleicht berufen erscheint, die ganze Seifenindustrie umzuwälzen. Über diese fermentative Fettspaltung, auch „ F e t t s p a l t u n g d u r c h Enz y m e " genannt, siehe den Artikel „ F e t t s ä u r e n". In der modernen Seifenindustrie zeigt sich überall das Streben, die Fette vor der Umwandlung in Seife zu deglyzerinieren, d. h. in Fettsaure und Glyzerin zu trennen, letzteres zu gewinnen und dann die Säure zu verseifen. Diesem Streben verdankt auch das interessante Verfahren von K r e b i t z (D. R. P. 155 108) seine Entstehung: Die Fette werden bei 100° mit gelöschtem Kalk und H>0 gemischt, wobei Glyzerinwasser und unlösliche lockere Kalkseife gebildet werden. Anstatt des Kalks können auch andere Oxyde, welche unlösliche Seifen bilden, zur Verwendung kommen. Die Kalkseife wird zerkleinert, zur Glyzeringewinnung mit heissem Wasser mehrmals ausgelaugt und schliesslich direkt mit Sodalösung verkocht, wobei CaCOj ausfällt und Seifenlösung entsteht. Endlich ist das eigenartige Fettspaltungsverfahren von E. T w 11 c h e 11 zu nennen. Hiernach spaltet man das Fett durch Kochen im offenen Kessel mit Dampf unter Zusatz eines vom Erfinder gelieferten Fettspaltungsmittels; letzteres ist nach Untersuchungen B e n z o l s t e a r o l s u l f o s ä u r e C.H.iHSOjKC.sH.aO,).
f
Ist der Verseifungsprozess beendet, so lässt man die Seifenmasse tn grossen Kühlkästen (Formen) erstarren; statt der früher üblichen zerlegbaren Hcxlzformen kommen mehr und mehr zerlegbare Seifenformen aus Schmiedeeisen in Gebrauch. Die erhaltenen Seifenblöcke werden durch Stahldraht In S e i f e n r i e g e l und S e i f e n s t ü c k e zerschnitten; es geschieht dies neuerdings wohl ausschliesslich mit geeigneten Schneidemaschinen. Ferner sind Knetpressen und Formpressen in Gebrauch, die zur Darstellung feiner Toilettenseifen dienen. Man zerkleinert zu diesem Zwecke eine gute Grundseifenmasse, mahlt sie weiter in sogenannten P i l i e r m a s c h l n e n , mischt 66»
1044
Seife.
darauf mit Parfüm und Farbstoff und bringt sie dann in die K n e t p r e s s a ( P e l o t e u s e ) , wo sie stark komprimiert und durch die Formpresse in die gewünschte Form gebracht wird. Im einzelnen gestaltet sich die Seifenfabrikation sehr mannigfach, je nach der Natur des darzustellenden Produkts. Man unterscheidet h a r t e Seifen (N a t r o n s e i f e n) und w e i c h e Seifen (K a I i s e i f e n). Die harten Seifen trennt man wieder in K e r n s e i f e n , H a l b k e r n s e i f e n und L e i m s e i f e n , während die Kaliseifen in t r a n s p a r e n t e S e i f e , K o r n s e i f e und S c h a l s e i f e zerfallen. Die besten Seifen sind die K e r n s e i f e n ; namentlich ist die T a 1 g k e r n s e i f e vorzüglich. Sie wird durch Verseifung mit reiner Natronlauge und Zusatz von Kochsalz bis zur flockigen Oerinnung des Seifenleims dargestellt; man kocht dann weiter, bis die Seife sich körrtig zusammenballt und schliesslich zum Erstarren in Formen geschöpft werden kann. Die Konzentration der Lauge, die Art des Kochens u. s. w. sind von besonderer Wichtigkeit. Rührt (k r ü c k t) man die heiss in die Form geschöpfte Masse bis zu Beginn der Erstarrung, so erhält man g l a t t e Kernseife, während bei ruhigem Stehen eine M a r m o r i e r u n g (durch vorhandene Verunreinigungen) eintritt; durch Zusatz von Farbstoffen lässt sich die Marmorierung verstarken. Um die Marmorierung zu vermeiden und gleichzeitig die Verunreinigungen zu entfernen, wird die Kernseife „geschliffen", d. h. man setzt ihr nach dem Klarsieden noch etwas H>0 oder Lauge zu: Durch den Wassergehalt scheidet sich bei langsamem Erkalten die Palmifin- und Stearinseife kristallinisch von der die Verunreinigungen einschliessenden Oleinseife. — Abgesehen vom Talg verarbeitet man auch Sesamöl, Palmöl, Kottonöl und Olivenöl auf Kernseife; bekannt und in der Seidenfärberei geschätzt ist die M a r s e i 11 e r S e i f e , auch O l i v e n ö l k e r n s e i f e , s p a n i s c h e S e i f e und v e n e t i a n i s c h e S e i f e genannt. Ferner stellt man Kernseifen unter Zusatz von H a r z in grossen Mengen dar, weil die H a r z k e r n s e i f e n billig sind, sich leicht verseifen und gut schäumen. Besonders leicht verseifbar ist das P a l m k e r n ö 1, und so gewinnt die Fabrikation von Palmölkernseifen immer mehr an Bedeutung. Während die Kernseifen nur das von den übrigen Bestandteilen getrennte fettsaure Alkali darstellen, umfassen die L e i m s e i f e n den ganzen Inhalt des Siedekessels; sie enthalten also neben der eigentlichen Seife immer noch die Unterlauge. Die Leimseifen werden im ausgedehntesten Masse b e s c h w e r t , wozu Alkalikarbonate, Talk, Ton, Kryolith, Mehi oder Wasserglas dienen. Fast stets werden die Leimseifen mit K o k o s ö l bereitet, welches sich zwar sehr leicht, aber nur mit starken Laugen verseifen lässt und eine Seife liefert, die 50—70% HtO bindet, ohne Einbusse an ihrer Härte zu erleiden. Zwischen den Kernseifen und Leimseifen stehen die H a l b k e r n s e i f e n , auch E s c h w e g e r S e i f e n genannt. Sie zeigen gute Marmorierung, sind fest und trocken, enthalten aber ziemlich viel Wasser; sie lassen sich nur mit Beihilfe von Kokosöl oder Palmkernöl bereiten. Man kann sie darstellen, indem man aus den letztgenannten Fetten eine Leimseife kocht und diese einer aus Talg u. s. w. erhaltenen Kernseife zusetzt. Bequemer als dieser indirekte (aber am leichtesten ein gutes Fabrikat liefernde) Weg ist das direkte Verfahren, bei dem man Talg u. s. w. mit Kokos- oder Palmkernöl zusammen versiedet; für Erdnussöl, Leinöl, Olein und Kottonöl wird die direkte Methode ausschliesslich verwendet. Ist die Seifenmasse gut gebunden, so wird mit Wasserglas versetzt. Man kann N a t r o n s e i f e n aus Kokosöl sowie auch aus PalmkernOl änzlich auf kaltem Wege herstellen, sofern man konzentrierte Natronlang« 38* B6) verwendet. Die Verseifung tritt hierbei durch nachträgliche Selbst« erhltzung in der Form ein. Bei diesem Verfahren kann der Masse auch ein gewisser Prozentsatz von schwerer verseifbaren Fetten, wie Schmalz, Talg, Olivenöl u. s. w., zugesetzt werden, die dann an der Verseifung teilnehmen. Man erhält so weisse, feste Seifen, die als billigere Toiletteseifen verwendet werden.
f
Seife.
1045
Die K a l i s e i f e n ( S c h m i e r s e i f e n j sind schmierig, geschmeidig, salbenartig; zur Darstellung benutzt man Leinöl, LeindotterOl, Sesamöl, Rüböl, ErdnussOl, Kottonöl, ferner Talg, PalmOl, Kammfett und Olein. Die g l a t t e n t r a n s p a r e n t e n S c h m i e r s e i f e n (schwarze, braune und grüne Kronenseife) werden meistens aus Leinöl mit Kalilauge (Pottaschenlauge mit Kalk versetzt) hergestellt: doch fügt man fast stets mehr oder weniger NaOH zu, damit das Produkt nicht im Sommer ganz flüssig wird. Ein Oehalt der Laugen an Karbonat ist unbedingt nötig. Die K o r n s e i f e ist die beste Schmierseife; sie wird aus Mischungen von harten Fetten und weichen Fetten oder ölen mit reiner Pottaschelauge dargestellt; erstere liefern das Korn, wahrend aus letzterem die klare Grundseife entsteht. Ohne Karbonatgehalt der Laugen kann die Kornseife nicht entstehen. Die Schälseife endlich, auch S i l b e r s e i f e und E 1 a i n s e i f e genannt, ist eine glatte, perlmuttterähnliche Schmierseife, die aus Kottonöl unter Zusatz von Talg, Schweinefett, Palmöl u. s. w. dargestellt wird. Ihr eigenartiges Aussehen rührt davon her, dass man der zum Sieden verwendeten Pottaschelauge 20—30 % Sodalauge von 25° B6 zusetzt: die entstehende Natronseife bildet hier weissgianzende Streifen in der Kali-Ölseife. Genauer auf die Seifenfabrikation einzugehen, verbietet der Raum. Vgl. auch die Artikel „M e t a 11 s e i f e n", „ F e t t s a u r e n", „ F o r m a l i n s e i f e n", „S e i f e n p u 1 v e r" u. s. w. P r ü f u n g ' Die UnterBuchung ist wegen der vielen vorkommenden Verfälschungen sehr wichtig. Eine Übersicht des Untersuchungsverfihrens gibt die folgende Tabelle von L e e d «: Znr Bestimmung des W a s s e r g e h a l t e ! werden 5 g Seife bei 110° getrocknet. mit Petroleumlther extrahiert.
Nach dem Wigen wird
Der aus Seife, Gljierln, Uineralbestandteilen n.«. w. bestehende BBckstud wird mit absolutem Alkohol behandelt Dio L f t s n n g enthfclt Seife, Glyzerin and freies Der R ü c k s t a n d , S o d a , K o c h s a l z . Alkali, zu dessen Bestimmung nach ZnsaU von Pbenol- N a t r i u m s u l f a t , W a s s e r g l a s , B o r a x . S t i r k e , U n l i s l l o h e s s . s.w. enthaltend, pbtalein mit Normalschwefelsiure titriert wird. wird mit 60 ccm Wasser behandelt. Nach Zusatz von viel Wasser nnd Verjagen des Alkohols wird die Seife mit einer gemessenen Menge QberschQsslger Nonnalschwefels&ure in der Hitze D u F l l t r a t wird in vier Im B f t o k zersetzt, worauf filtriert und gewaschen wird. gleiche Teile zerlegt. s t a n d bestimmt man die •2 "2 Der R t t o k s t a n d , F e t t s ä u r e n S t & r k e durch Das F l l t r a t , SA-" i » 'S •S B 3 Invertieren mit Glyzerin und und H a r z enthaltend, wird bei 0 •a a M 110° getrocknet und gewogen. Ein S&ure und Bean Fettsäure gea S -•s S 4M stimmung des b u n d e n e s A l - aliquoter Teil wird in 20 ccm «pa£ a Zuckers mit k a l i enthaltend, starkem Alkohol gelöst nnd nach JS Fehl inK scher wird mit Normal- Zusatz von Phenolphtalein mit S einem geringen Überschuts von Lösung. Nach* natron zurück¡1 • g •9 Natron in der Hitze verseift. Nach dem auf St&rke titrlert. •ö r» ^ dem Erkalten füllt man mit Äther p umgerechnet auf 110 cem auf, versetzt mit fein Ist, erhilt man M ® ® gepulverten Silbernitrat, schüttelt o "rt durch Differenz CO ® o 10 Minuten nnd lässt absetzen. die Menge des Pm £ • g ï a o ' S « « . Uni A f l l c h e n . • «».a M — Auch kann Die L & s n n g , das h a r z S ®3 a s a u r e S a l z enthaltend, S i ï !a 0 • 5 e man — wenn ?s6 3 J" ja« — ». 3 wird zur Hilfte filtriert, nur St&rke «E? H a eM mit 20 ccm SalzsUnre (1:2) ® So e g S Ï . 'S a p * neben Minerala zerlegt, und ein aliquoter Jl O JO M bestandteilea s . n®n ® vorhanden ist Teil wird in tarierter 1 « 5 'S ~ * o 2 8 5 » Sohale, nachdem das Lö— w&gen, »er'Î 8p sungsmittel verjagt ist, •n « n T3 aseben und 3-5,5 a I h M K bei 100® getrocknet und «3 « sur&etwlgen. MS 4 * BB-s dann gewogen. (Für je C S ! « S m mm 10 com L&sung sind hier«e £ s •SB"'S'S auf d a s NaCl einwirken. Die a b fallenden Salmiaklaugen werden mit Kalk destilliert, wobei das NH* wieder entweicht und aufs neue in den Prozess eintritt. Anderseits wird beim Erhitzen des NaHCOi die Hälfte der benutzten CO» wieder frei und geht ebenfalls in den Betrieb zurtlck. Theoretisch wUrde man also mit derselben Menge NHj ein für allemal reichen und nur immer die Hafte der CO> neu zuführen müssen; in der Praxis braucht man allerdings bedeutend mehr CO>, und auch NH»-Verluste lassen sich nicht vermeiden. Man benutzt eine beinahe kalt gesättigte Kochsalzlösung, und zwar gewöhnlich direkt als S a 1 z s o 1 e , wobei d a s Versieden des Salzes gespart wird. Durch die Möglichkeit, dieses ausserordentlich billige Rohmaterial zn verwenden — aber auch nur dadurch — ist der Ammoniaksodaprozess dem Lebiancverfahren wirtschaftlich Uberlegen. Gleichzeitig wird dadurch aber die Ammoniaksodafabrikation weit mehr von örtlichen Verhaltnissen abhängig. In die starke Sole leitet man NH» ein, welches durch Destillation unreinen Ammoniakwassers bezw. der im Betriebe selbst abfallenden Salmiaklaugen mit Kalk entwickelt wird. Die Sättigung der NaCl-Lösung mit NHj geschieht meistens in K o l o n n e n a p p a r a t e n , worin die Salzsole Uber Terrassen von oben nach unten fliesst und dabei den unten eingeführten, aufsteigenden
1062
Soda.
NH,-Dampfen begegnet; durch einen um den Kolonnenapparat angebrachten Kühlmantel macht man die bei der Absorption entstehende Wärme unschädlich. Die mit NH» gesättigte Sole wird nun mittels Montejus in die Karbonisationsapparate gedrückt, in denen sie der durch Brennen von Kalkstein 1 ) entwickelten Kohlensäure begegnet. Die Karbonisatoren sind mannigfach konstruiert; meistens sind mehrere zu einer Batterie vereinigt. Geeignete Kühlvorrichtungen müssen dafür sorgen, dass die Temperatur bei der Umsetzung nicht über 40° steigt, doch soll sie zweckmässig auch nicht unter 30° sinken. Das so gebildete und wegen seiner Schwerlöslichkeit ausfallende NaHCO» wird in Nutschenfiltern von der Mutterlauge getrennt und mit HjO sorgfältig ausgewaschen. Durch Erhitzen in Flamm- oder Muffelofen oder noch besser in der geschlossenen T h e 1 e n sehen Pfanne führt man das Bikarbonat in Soda über; die entweichende Kohlensäure wandert in die Karbonlsatoren zurück. Wir verweisen auf die ausgezeichnete, sehr eingehende Monographie von K. W. J u r i s c h „Aus der Praxis der Ammoniaksoda-Industrie", die in elf Einzelabhandlungen in der Chemiker-Zeitunc (Jahrg. 1906, Seite 681, 719, 799, 821, 880, 895, 904, 1073, 1091, 1143 und 1170) erschienen ist. III. E l e k t r o l y t i s c h e
Sodagewinnung.
D a s elektrolytische Verfahren, aus wässerigen NaCl-Lösungen NaOH und NaiCOj darzustellen, gewinnt jetzt, nachdem die vielen sich anfangs ergebend e n Schwierigkeiten fast sämtlich überwunden sind, immer grössere Bedeutung, schon deshalb, weil es hier in einem einzigen Prozesse möglich ist, einerseits Cl und anderseits Alkalihydrate bezw. Alkalikarbonate zu gewinnen. Vgl. über das Verfahren den Artikel „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". Bei diesem Prozess scheidet sch an der Kathode Na aus, welches dann mit dem Lösungswasser NaOH (und H) bildet. Will man aus dem NaOH Soda gewinnen, so fällt man d a s NaOH durch Zuleiten von CO? zum Kathodenraum als NaHCOj aus und zersetzt letzteres später durch Erhitzen. Wirtschaftlich freilich kann die Gewinnung von NasCOj auf dem Uniwege über NaOH nicht erscheinen. Bis zu Ende der 70 er Jahre wurde fast die ganze Menge der Soda nach dem Leblanc-Verfahren gewonnen, während jetzt 80 % aller Soda nach dem Solvay-Prozess dargestellt werden. Vielleicht wäre d a s Verhältnis noch mehr zu Gunsten des Ammoniak-Verfahrens verschoben, wenn nicht zu grosse Kapitalien in den Fabrikanlagen der Leblanc - Industrie festgelegt wären. Ob der elektrolytische Sodaprozess, wie man vielfach prophezeit, über kurz oder lang auch d a s Solvay-Verfahren verdrängen wird, lässt sich heute noch nicht entscheiden. Die Soda kommt teils kalziniert, teils als K r i s t a 11 s o d a in den Handel. Zur Darstellung der letzteren löst man das gereinigte kalzinierte Salz (frei von Na ä S und NaHCOs) in siedendem H s O zu einer Stärke von 30 bis 34° B6, setzt etwas Kalkmilch zur Zerstörung von NaOH sowie etwas Chlorkalk zur Zersetzung organischer Substanz zu und lässt die klare Lösung in die Kristallisiergefässe ab. B l o c k k r i s t a l l s o d a erhält man nach dem D. R. P. 140 826, indem man einen Brei von Sodakristallen unter 200 Atm. zusammenpresst. Für viele Zwecke ist der grossstückigen Kristallsoda die pulverig-kristallinische F e i n s o d a vorzuziehen. Nach dem D. R. P. 104 187 erhält man Feinsoda in klein-kristallinischem Zustande dadurch, dass die zu kristallisierende Sodalösung in Gefässen durch ein Rührwerk in beständiger Bewegung gehalten wird, während gleichzeitig mittels Luft Abkühlung erfolgt. D a s Verfahren bietet mancherlei Vorteile, so ist die Feinsoda absolut frei von ') Auf diese Weise gewinnt man auch gleich den für die Zersetzung der SalmitkIaugen notwendigen Ätzkalk.
1063
Soda.
Mutterlauge, es wird an Arbeitskraft und Fabrikationsraum gespart, und endlich ist die Feinsoda schon 30 Minuten nach Beginn des Verfahrens lieferbar. D a s D. R. P. 182 462 schätzt ein Verfahren zur Darstellung von fein kristallisierter Soda ohne Hinterlassung von Mutterlauge. D a s D. R. P. 182 299 mit dem Zusatz-D. R. P. 184 228 beschreibt eine Kristallisiervorrichtung zur Herstellung von Kristallsoda. Die Soda kristallisiert mit 10 H>0 in grossen farblosen Kristallen, welche an der Luft verwittern und hierbei schliesslich in einfach gewassertes Salz Na ä CO, + HjO übergehen. Nach L ö w e I lösen 100 T . H j O bei:
Na, CO, . . . . Na,CO. + 10 H . O
0*
10°
15°
20°
6,97 21,33
12,06 40,94
16,20 63,20
21,71 92,82
25*
30»
104*
38°
37,24 51,67 28,60 149,13 237,64 1142,17
45,47 539,63
S p e z . G e w . d e r S ci d a l f l s u n g ¡ e n n a e h L u n g e . Qev.-Frox.
Spei« Gewicht bei i$*
Grade Baum 6
1,007 1,014 1,022 1,029 1,036 1,045 1,052 1,060 1,067 1,075
1 2 3 4 5 6 7
Na,CO,
Na.CO.+ioH.O
0,67 1,33 2,09 2,76 3,43 4,29 4,94 5,71 6,37 7,12
1,807 3,587 5,637 7,444 9,251 11,570 13,323 15,400 17,180 19/J03
8
9 10
Spez.
26
1,100
1,108
1,116 1,125 1,134 1,142 1,152
Na,CO, ;Na,CO,+ ioH,0 13,79 14,64 15,49 16,27 17,04 17,90 18,76 19,61 20,47
37,21 39,51 41,79 43,89 45,97 48,31 50,62 52,91 55,29
/-Pros. Gride
Baoat
11 12 13 14 15 16 17 18 19
Na,CO,
Na,C0,4-ioH,O
7,88 8,62 9,43 10,19 10,95 11,81 12,43 13,16 14,24
21,252 23,248 25,432 27,482 29,532 31,851 33,600 35,493 38,405
Sodalösungen
30° n a c h
Gew.-Proi.
18 19 20 21 22 23 24 25
1,083 1,091
Gew. konzentr. bei
Grade Baume
Spez. Gewicht bei 15*
Lunge. Gew. Prot.
Spei. Gewicht bei 3of
Grade Baume
Na.CC),
1,231 1,241 1,252 1,263 1,274 1,285 1,297 1,308
27 28 29 30 31 32 33 34
21,42 22,29 23,25 24,18 '-'5,11 26,04 27,06 27,97
Na1CO,+toH,0
W a s die Bezeichnung der Grädigkeit von Handelssoda betrifft, so geben die deutschen G r a d e die Prozente NajCOj, d i e G a y - L u s s a c G r a d e die Prozente N a j O an, w ä h r e n d die f r a n z ö s i s c h e n G r a d e
1064
Soda.
(Descroizilles-Grade) die Mengen Schwefelsäure (H>SO«) bedeuten, welche von 100 T . der Soda neutralisiert werden; sonst beurteilt man die Soda auch wohl nach den äquivalenten Prozenten NaOH. Viele englische Fabriken (sofern sie nicht Gay-Lussac-Grade gebrauchen) benutzen G r a d bezeichnungen, die ausserordentlich unbestimmt und schwankend sind. Die am meisten üblichen englischen Grade ( N e w c a s t l e r G r a d e ) beziehen sich ebenfalls auf Prozente NajO wie die Gay-Lussac-Grade, aber sie gehen von dem unrichtigen Äquivalent (d. h. halben Molekulargewicht) 3 2 statt 31 für NajO aus. Folgende Tabelle unterrichtet über das Verhältnis der verschiedenen Grade zueinander. •
m i U Ä Hi o
«I2
a
0,5
0,85 1,71 2,56 3,42 4,27 5,13 5,98 6,84 7,69 8,55 9,40 10,26
1,0 1,5
2,0 2,5 3,0 3,5 4,0 4,5 5,0 5,5 6,0 6,5 7,0 7,5
11,11
11,97 12,82 13,68 14,53 15,39 16,24 17,10 17,95
8,0
8,5 9,0 9,5 10,0 10,5
11,0
18,81
11,5 12,0 12,5 13,0 13,5 14,0 14,5 15,0 15,5 16,0 16,5 17,0 17,5 18,0 18,5 19,0 19,5 20,0 20,5
19,66 20,52 21,37 22,23 23,08 23,94 24,79 25,65 26,50 27,36 28,21 29,07 29,92 30,78 31,63 32,49 33.04 34,20 35.05
I
w 0,51
1,01
1,52 2.03 2.54 3.04 3.55 4.05 4.56 5.06 5.57
6,08
6.59 7.09 7.60
8.10 8.61
9,12 9,63 10.13 10.64 11.14 11.65 12,17 12,68 13.17 13.68 14.18 14.69 15.19 15.70
16,21 16,73 17.22 17.73 18.23 18.74 19.25 19.76
20.26 20.77
•SiO 2 2"> Sox"
0,79 1,58 2,37 3,16 3,95 4,74 5,53 6,32 7,11 7,90 8,69 9,48 10,27
11,06 11,85 12,64 13,43 14,22 15.01 15.81
16,60
17.39 18,18 18,97 19,76 20,55 21,34 22,13 22,92 23,71 24,50 25,29 26,08 26,87 27,66 28,45 29,24 30.02 30.82 31,61 32.40
3-So
•ti-go 29 k «-J . ••
35,91 36,76 22,0 3 7 , 6 2 22,5 38,47 23,0 39,33 23,5 40,18 24,0 41,04 24,5 41,89 25,0 42,75 25,5 43,60 26,0 44,46 26,5 45,31 27,0 46,17 27,5 47,02 28,0 4 7 , 8 8 28,5 48,73 29,0 49,59 29,5 50,44 30,0 51,29 30,5 52,14 31,0 53,00 31,5 53,85 32,0 54,71 32,5 55,56 33,0 56,42 33,5 57,27 34,0 58,13 34,5 58,98 35,0 59,84 35,5 60,69 36,0 61,55 36,5 62,40 37,0 63,26 37,5 64,11 38,0 64,97 38,5 65,82 3 9 , 0 66,68 39,5 67,53 40,0 68,39 40,5 69,24 41,0 70,10 21,0 21,5
;OS5
21,27 21,78 22.29
22,80
23.30 23.81 24.31 24.82 25.33 25.83 26.34 26.85 27.35 27.86 28.36 28.87 29.38 29.89 30.39 30.90 31.41 31.91 32.42 32,!>2 33.43 33.94 34.44 34.95 35.46 35.96 36.47 36.98 37.48 37.99 38.50 39,00 39.51 40.02 40.52 41.03 41,54
2
sox
33,19 33,98 34,77 35,56 36,35 37,14 37,93 38,72 39,51 40,30 41,09 41,88 42,67 43,46 44,25 45,04 45,83 46,62 47.42 48.21 49.00 49,79 50,58 51,37 52,16 52,95 53,74 54,53 55,32 56,11 56,90 57,69 58,48 59,27
60,06 60,85 61,64
62.43 63.22 64.01 64,81
3-So, J ! « toz
41,5 42,0 42,5 43,0 43,5 44,0 44,5 45,0 45,5 46,0 46,5 47,0 47,5 48,0 48,5 49,0 49,5 50,0 50,5 51,0 51,5 52,0 52,5 53,0 53,5 54,0 54,5 55,0 55,5 56,0 56,5 57,0 57,5 58,0 58,5 59,0 59,5
60,0
60,5
61,0 61,5
oo I
3
*
70,95 71,81 72,66 73,52 74,37 75,23 76,08 76,94 77,80 78,66 79,51 80,37
81,22
82,07 82,93 83,78 84,64 85,48 86,34 87,19 8b,05 88,90 89,76 90,61 91,47 92,32 93,18 94,03 94,89 95,74 96,60 97,45 98,31 99,16 100,02 100,87 101,73 102,58 103,41 101,30 105,15
K-So — 2« g a s ; KC3B V u Q 42,04 42,55 43.06 43.57 44.07 44.58 45.08 45.59 46.10 46.60 47.11 47.62 48.12 48.63 49.14 49.64 50.15 50.66 51.16 51.67 52.18 52.68 53.19 53.70 54.20 54.71 55.22 55.72 56.23 56.74 57.24 57.75 58.26 58.76 59.27 59.77
65.60 60.39 67.18 67,97 68.76 69.55 70.34 71.13 71,92 72.71 73,50 74,29 75,08 75,87 76,66 77,45 78,24 79,03 79,82
80.61
81.40 82.19 82,9« 83.77 84.56 85.35 86.14 86,9.'t 87.72 88,52 89,31 90,10 90,89 91,68 92,47 93,26 60.28 9 4 , 0 5 60.79 94,84 61.30 95,63 61.80 9 6 . 4 2 62.31 97.21
1065
Soda.
3-SO, •S-Sg ¿>OS5 S s "
mV«
i.5 -So .a-o o S m S M•• 2 a»s
Q 62,0 62,5 63,0 63,5 64,0 64,5 65,0 65,5 6P,0 66,5 67,0
106,01 106,86 107,72 108,57 109,43 110,28 111,14 111,99 112,85 113,70 114,56
3*
ofi
62,82
98,00 67,5 63.32 98,79 68,0 63.83 99,58 68,5 64.33 100,37 69,0 64.84 101,16 69,5 65.35 101,95 7 0 , 0 65.85 102,74 70,5 66.36 103,53 71,0 66.87 104,32 71,5 67.37 105,11 7 2 , 0 67.88 105,90 72,5
•fi « o "•ox 2
a D
u
J
55
115,41 116,27 117,12 117,98 118,83 119,69 120,53 121,39 122,24 123,10 123,95
w
u
68.39 68,89 69.40 69.91 70.41 70.92 71.43 71.93 72.44 72,95 73.45
•2 . § o .a-5 o 3 e s«i . " J! >.OZ 8«X
*
y-S O ' U é
O
106,69 107,48 108,27 109,06 109,85 110,64 111,43 112,23 113,02 113,81 114,60
73,0 73,5 74,0 74,5 75,0 75,5 76,0 76,5 77,0 77,5
124,81 125,66 126,52 127,37 128,23 129,08 129,94 130,79 131,65 132,50
73.96 74.47 74.97 75.48 75,99 76.49 77.00 77.51 78.01 78.52
3-So
e c= 2«s
115,39
116,18 116,97 117,76 118,55 119,34 120,13 120,92 121,71 122,50
Die Hauptmenge der Soda dient zur Herstellung von Glas und Seife; ferner wird sie in der Farberei, Bleicherei, Papierfabrikation, zur Darstellung zahlreicher Na-Salze (Phosphat, Wasserglas, Borax) benutzt sowie weiter als Mittel gegen Kesselstein, In der Metallurgie sowie bei vielen sonstigen technischen Prozessen. Ober die Verarbeitung der Sodarflckstände s. den Artikel „ S c h w e f e 1". P r ü f u n t " Bei chemisch reinem Na,CO, findet m*n den Gehalt aus dem ip. 0 . unter Benutzung der abgedruckten Tabellen ron L u n g e . Die A l k a l l n i t ä t bestimmt man durch Titrieren mit N-Salzrture mit Methylorange all Indikator in der E i l t e oder mit Lackmus in Siedhitze. Das Ergebnis der Titration druckt man in O r a d e n aus; vgl. dazu die vorstehend abgedruckte Tabelle Ober das VetMItnls der verschiedenen Sodagrade. Ist k a l z i n i e r t e 8oda zu untersuchen, so muss dieselbe vor der Analyv unbedingt s e h w a c h g e g l ü h t werden. Im übrigen handelt es sich bei reiner Soda um die Bestimmung des U n l ö s l i c h e n , des K o c h s a l s e s , des S u l f a t s , seltener auch des S c h w e t e l n s t r l u m s , des N a t r i u m s u l f i t s , des E i s e a s u. s. w. Das U n l ö s l i c h e bestimmt man durch Behandeln von 60 g Soda mit warmem Waaser unter längerem Umrühren, Abfiltrieren, Auswaschen mit heissem H,0 und nach dem Trocknen Wlgen auf dem Filter. Um das im Unlöslichen enthaltene E i s e n o x y d zu bestimmen, befeuchtet man das trockene Filter nach der WIgung wieder mit H,0 und lOst das Fe,0, auf dem Filter in warmer HOL Das Filtrat f t l l t man wieder mit NB,, ISet den dabei entstehenden Niederschlag nach dem Abfiltrieren In verd. HJ30, (1 ; 4), reduziert mit Zn und titriert dann mit einer '/«, N-PermanganatlOsung. Zur Bestimmung von NaCl versetzt man die SodalOsusg bis zur genau neutralen oder schwach alkalischen Reaktion mit HNO, und titriert datm mit Silberlosung unter Anwendung von ILCrOj als Indikator. Zur Bestimmung des S u l f a t s bereitet man eine LOsung von Soda in HCl und ftllt das helaae Filtrat mit BaCU. Die Menge des S c h w e f e l n a t r i u m a ermittelt man, indem man 6 g Soda in 100 ccm HjO IOst, die LOsung zum Sieden erhitzt, NH ( zusetzt und dann mit ammonlakallschcr SilberlOsung titriert, bis kein schwarzer Niederschlag von Ag»S mehr entsteht. (Zur Bereitung der ammonlakalischen SilberlOsung IOst man 13,815 g Feinsilber in reiner HNO„ versetzt die LOsung mit 250 ccm NH,-Flüssigkelt und verdünnt dann mit H.O zu 1 L I ccm dieser SilberlOsung = 0,006 g NaiS.) Im Filtrat dieser Bestimmung ermittelt man den Gehalt an Natriumsulfit, indem man SO ccm Filtrat mit Essigsäure ansäuert und nach Zusatz von SttrkelOsung mit '/,» JodlOsung titriert; 1 ccm der 7io N-JodlOsung = 0,0003 g NatSO* Hat man B o h s o d a zu untersuchen, so digeriert man SO g gepulverte Substanz mit 450 ccm abgekochtem, CO,-frelem Wasser bei 46°, fallt auf 500 ccm auf, llsst absetzen und filtriert. Durch Titrieren von 10 ccm dieser LOsung mit N-8alzslure und Methylorange erhält man den alkalimetrischen Qesamtgehalt, welcher Na,CO„ NaOH und Najä umfasst. Zur Bestimmung des NaOH NaJS versetzt man 20 ccm der SodalOsung in einem 100 ccm-Kolben mit 10 ccm BaCl3-LSsung (1 :10), fallt mit siedendem Waaser auf, schüttelt um, verschllesst den Kolben, pipettiert nach Absetzen des Niederschlags SO ccm heraus und titriert mit N-Salzsäure und Methyiorange, wodurch man die Summe von NaOH und Na,S erhllt. Um nun endlich den Gehalt an NajS zu ermitteln, verdünnt man 20 ccm der SodalOsung mit HiO auf 200 ccm und titriert nach Ansäuern mit Essigsäure und Zusatz von SttrkelOsung mit */,. N-JodlOsung. 1 ccm der »/,. N-JodlOsung = 0,0039 g NsJS. Soda, krist., inkl. S a c k ' v o n °/ 0 kg Inhalt „ k a l z i n i e r t , 98°/o inkl. O r i g i n a l e s „ raffin. entwässert
°/ 0 k g Mk. 6 , 0 0 — 6 , 5 0 °/ 0 „ „ 12,00 % „ „ 15,00
1066
Soda, kaustische.
Soda, dopp. gereinigt, krist „ „ „ entwässert ehem. rein, krist., D . A . IV r entwässert, D . A. IV „ B „ „ „ wasserfrei
% kg o r % P °,o _ °or
0
Soda:
Mtr r
„ r
14,00 42,00 21,00 46,00 88,00
Friedr. Wachs, Chem. Fabrik, Elberfeld.
Soda-Fabrikationsmaschinen:
Gebr. Heine, Viersen, Rheinland (Zaatrlfugea 16r Grob- n. Feinsoda).
Soda-Verdampfapparate:
Volkmar Hlnig 4 Co., Heidenau-Dresden.
I Friedrich Hertmann. Berlin SO. IC, Brück?:| strasse 6 b (a. Inserate).
Soda, k a u s t i s c h e . Man versteht darunter ein Produkt, das im wesentlichen aus N a t r i u m h y d r a t ( Ä t z n a t r o n ) NaOH besteht, meistens aber durch Na>COa mehr oder weniger verunreinigt ist. Will man kaustische Soda direkt aus Rohsoda erhalten, so gibt man der Schmelze (vgl. „S o d a") von vornherein einen höheren Zusatz an Kohle, laugt auch die Schmelze mit etwas wärmerem Wasser (50°) als gewöhnlich aus und lässt die Laugen dünner abfliessen. Am bequemsten erhält man kaustische Soda aus den R o t l a u g e n vom Auswaschen der rohen Soda (s. d.); diese Laugen enthalten grosse Mengen NaOH, so dass man sie direkt eindampfen und die ausgeschiedenen Salze entfernen kann, worauf in der verbleibenden Natronlauge nur noch das Na»S zerstört werden muss. Aus fertiger Soda stellt man NaOH durch Umsetzung mit Ca(OH)> dar, doch dürfen die Sodalaugen nicht stärker als 11—13° B6 sein, weil sonst die Umsetzung sehr unvollständig erfolgt. Man behandelt die Sodalaugen mit dem Kalk bei Siedehitze, wobei die notwendig Bewegung der Flüssigkeit entweder durch ein Rührwerk oder durch einen eingeblasenen Luftstrom (mittels Körtingschen Injektors) bewirkt wird; in letzterem Falle wird gleichzeitig das NajS grösstenteils oxydiert. Der Kalk wird in einem eingehängten Siebe in der Lauge selbst gelöscht. Nach der Reaktion wird die klare Lauge abgezogen, durch ein Nutschenfilter filtriert und in Pfannen (oder auch in Dampfkesseln) eingedampft. Ist eine Konzentration von 38° B6 erreicht, lässt man die Lauge einige Zeit stehen und dekantiert dann von den ausgeschiedenen Salzen (hauptsächlich Na t SOi und NaiCOj). Die Lauge passiert nochmals Klärgefässe und kommt dann in den eigentlichen Schmelzkessel, wo zuerst bis zu einem S. P. von 160° eingedampft und nach Entfernung der ausgeschiedenen Salze und des Schlamms weiter erhitzt wird, bis der S. P. über 360° gestiegen ist. Dann bedeckt man den Kessel und oxydiert nunmehr das noch vorhandene Na : S durch mehrstündiges Einblasen eines Luftstroms oder Zusatz von NaNOj in kleinen Portionen. Zum Schluss wird der geklärte Kesselinhalt in eiserne Trommeln oder Tonnen geschöpft. Nach einem andern (patentierten) Verfahren erhält man kaustische Soda durch Glühen eines Gemisches von reiner Soda mit Eisenoxyd im Drehofen bei heller Rotglut: Es entweicht COi, während N a t r i u m f e r r i d zurückbleibt. Beim Auslaugen mit heissem HjO (80—90° C.) zersetzt sich das Natriumferrid, indem sich NaOH löst, während Fe>0> zurückbleibt; letzteres kann nach dem Trocknen wieder für den Prozess verwendet werden. Beim Eindampfen der Atzalkalilaugen werden die Gefässe stark angegiiffen. Diesen Übelstand will das Franz. Pat. 352 076 dadurch beseitigen, dass man die Lauge unter vermindertem Druck bei 180° entwässert; die Masse wird dabei dick und fest und zerfällt bei geeignetem Rühren in ein trocknas Pulver. In dem D. R. P. 140 605 zur Reinigung von NaCI-Lösungen wird angeführt, dass sich die Umsetzung von Sulfat mit Atzkalk zu NaOH und CaSOi in technisch verwertbarem Umfange vollziehe, wenn man die beiden Ausgangsmaterialien in einer Kochsalzlösung aufeinander einwirken lasse. Es ist nicht ausgeschlossen, dass dieses Verfahren noch einmal für die Gewinnurg von kaustischer Soda wichtig wird. — Vor allem hat neuerdings die e l e k t r o l y t i s c h e Gewinnung von
Sodawasser — Solurol.
10ü7
NaOH aus Chlornatrium grosse Bedeutung gewonnen. Über den Prozess siehe den Artikel „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". Man soll aber auch durch Elektrolyse wässeriger Lösungen von S u l f a t Atznatron erzeugen können. So elektrolysiert man nach dem Franz. Pat. 332 510 NasSO»-Lösungen, die durch Zusatz von Kalk kaustisch gemacht sind. P r l t a n g i Grosse Sorgfalt muss man auf die Probenahme legen; eine etwa vorhandene blinde Kroate (durch Anziehung von 11,0 und CO, entstanden) moss man ror dem Abwlgen der Proben abkratzen. Die Prüfung erstreckt sich meistens nur auf die Q e s a m t a l k a l i n i t l t , das Ä t z n a t r o n und unter Umstanden auf W a s s e r , N a t r i u m c h l o r i d und S u l f a t . Den Gesamtster ermittelt man wie bei Soda durch Titrieren mit N-SalzsSure und Methyloronge in der K<e; die Resultate berechnet man genau wie bei Soda (Tgl. die dort abgedruckte Tabelle Uber das Verhältnis der Grade). Auch die Bestimmung des NaOH erfolgt, wie bei Soda angegeben, d. h. nach Zusatz von überschüssigem BaClt durch Titrieren m i t HCl und Methylorange (oder Phenolphtalein). Den W a s s e r g e h a l t kann man nicht durch direktes Erhitzen im Porzellantiegel bestimmen, weil dabei Verluste unvermeidlich sind. L u n g e verflbrt so, dass er S g kaustische Soda in einem kleinen, vollkommen ausgetrockneten Erlenmeyerkolben (Höhe 14—15 cm; Inhalt ca. */» 1)> der zusammen mit einem aufgesetzten, ebenfalls trocknen Trichter vorher abgewogen war, auf einem Sandbade 3—< Stunden auf ISO* erhitzt; die Substanz muss den Boden des Kolbens in dünner Schicht bedecken. Schliesslich llsst man den gtolben samt aufgesetztem Trichter auf einer Marmorplatte erkalten und wHgt zurück. Die übrigen Bestimmungen werden genau wie bei S o d a (s. d.) ausgeführt. Uber das sp. O. r e i n e r Lösungen von kaustischer Soda vgl. unter ,,N a t r o n l a u g e".
Soda, kaustische, geschmolzen einschl. Eisentrommel v. 300 k g : 127—129°
°/o kg Mk. 2 8 , 0 0
131» Soda, kaustische, techn. geschmolzen, zerstückelt Schuppen granul Pulver
•/. „ /o „ •/. „ °/ 0 „ o/o „
4
„ n „ „ „
32,00 34,00 39,00 43,00 41,00
Andere Qualitäten (gereinigt und reines NaOH) siehe unter „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " (No. 2 9 b . N a t r i u m h y d r a t ) ; kaustische Soda in Lösung siehe unter „ N a t r o n l a u g e " . Soda, kaustische: Fuerst Bros, i
Co., New York, Nos 2 u. 4 Stone
Street (s. Ins.-Anh. S. 13).
Anlagen zur Bereitung von Natronlauge, Kristallsoda u. s. w. baut: Th. Knösel, Ziviling., Neustadt, Westpr.
S o d a w a s s e r siehe „ M i n e r a l w ä s s e r " . Solanin. CuHrNO«. Alkaloid, das in den Nachtschattenarten (Solaneen) vorkommt. Es zeigt ziemlich starke Giftwirkung. Solanin, ehem. rein krist
D Mk. 11,00
SolarOl (Photogen). Unter dieser Bezeichnung gehen verschiedene Kohlenwasserstoffe, die bei der Verarbeitung des B r a u n k o h l e n t e e r s (s. d.) auf P a r a f f i n (s. d 0 als Nebenprodukte gewonnen werden. Im besonderen bezeichnet man als P h o t o g e n die leichter fluchtigen Körper vom sp. G. 0,800—0,820, während zum S o 1 a r ö 1 die bei 160—195° übergehenden Kohlenwasserstoffe vom sp. G. 0,825—0,830 gezählt werden; eine scharfe Trennung beider Fraktionen ist unmöglich. Das Photogen wird zur Reinigung von Paraffin, zur Karburierung von Leuchtgas und als Fleckwasser benutzt, während die Solaröle zur Beleuchtung dienen. Eine andere Art von Solaröl wird bei der Destillation des Erdöls gewonnen, und zwar stellt dasselbe ein zwischen Petroleum und Schmierölen stehendes Abfallöl dar, welches man zur Karburierung von Wassergas sowie auch vielfach zur Auflösung der mit Kalk neutralisierten Säureharze (Abfälle der Petroleumraffination) benutzt. Diese Mischung dient zur Heizung von Destillier-, Dampf- und Lokomotivkesseln, kommt jedoch nur für die Ursprungsländer (namentlich Russland) in Frage. Sole siehe „S a 1 z". Solurol. Unter diesem Namen wird die Nukleotinphosphorsäure CsoHitNiOis. 2 PjOj, auch T h y m i n s ä u r e genannt, in den Handel gebracht. Gelbes, amorphes, in H : 0 leichtlösliches Pulver, das als Gichtmittel dienen soll, da es die Eigenschaft besitzt, bei 20° sein eigenes Gewicht Harnsäure in Lösung zu halten.
1068
Solutol — Sozojodol.
Solntol siehe „K r e s o 1 e". Solvent-ffaphta. Fraktion des S t e i n k o h l e n t e e r s (s. d.), das bei der Rektifikation des L e i c h t ö l s gewonnen wird. (Vgl. auch den Artikel „ B e n z o l " . ) Es ist eine Flüssigkeit vom sp. G. (bei 15°) 0,875; bei 160* müssen etwa 90 % übergehen, wahrend bei 130° höchstens 20 % abdestillieren dürfen. Die Solvent-Naphta (Auflösungsnaphta) enthalt Xylole und Trimethylbenzole; die übrigen Bestandteile sind grossenteils noch nicht genau erforscht. Der Name Solvent-Naphta rührt daher, dass diese Fraktion zum Auflösen von Kautschuk bei der Herstellung wasserdichter Stoffe benutzt wird. Ferner dient sie zur Reinigung von A n t h r a z e n (s. d.). Solvent-Naphta, bei Kesselwagen
% kg Mk. 1 0 , 0 0 — 1 4 , 0 0
Solvent-Naphta:
Aktien-Gesellschaft für Chem.-Industrie, Oelsen- \ Chemische Werke Küretenwalde, Dr. B. Heckrr kirchen-Schalke. | & W. Zeidler, Q. m. b. H., Fflrstenwalde-Sprt". Theerproduktenfabrik Baese & Meyer, Braun- | schweif. i
Solveol. Kresole, die durch Zusatz von kresotinsaurem Natrium wasserlöslich gemacht sind. Braune, durchsichtige, ölige, neutrale Flüssigkeit von mildem Teergeruch, :nit HjO ohne Kresolabscheidung mischbar; sp. G. 1,153—1,158. Es dient als Desinfiziens. Solveol
1 kg Mk. 3,10
Somatose. Ein aus Fleisch uach nicht bekanntem Verfahren hergestelltes Nährpräparat, dessen wesentlicher Bestandteil A l b u m o s e n sind, und zwar sind etwa 78 % Albumosen und 3 % Pepton darin enthalten. Gelbes, fast geschmack- und geruchloses Pulver, leicht löslich in H-O. Man gibt es Genesenden, bei geschwächter Verdauung, Bleichsucht, Rhachitis u. s. w. Auch als f l ü s s i g e S o m a t o s e , als M i l c h s o m a t o s e und als E i s e n s o m a t o s e kommt dieses Nährpräperat in den Handel. Somatose Eisensomatose Flüssige Somatose
H Mk. 5,00 (mit 2 0 °/o Rabatt H „ 5,75 „ „ „ Flasche „ 2,50 n „ v
Somnal. Lösung einer Mischung von Chloralhydrat und Urethan in Alkohol. Man verwendet es medizinisch als Hypnotikum. Somnal
D Mk. 0,-10; H Mlc. 3,30
Somnoform (N a r k o f o r m). Mischung aus 60 T. Chloräthyl, 35 T. Chlormethyl und 5 T. Bromethyl. Es soll als lokales An3sthetikum dienen. Sonnenfaronze siehe „ K o b a l t l e g i e r u n g e n " . Sopbol. Formonukleinsaures Silber, nach dem Engl. Pat. 8407 von 1906 dargestellt, ist ein gelbliches, leicht lösliches Pulver, das als antiseptisches Mittel Verwendung findet und sich besonders bei Behandlung gonorrhoischer Blennorrhoe bewahrt hat. Sorlsln. Nachahmung des S i r o 1 i n s (s. d.). Sozojodol. Als Sozojodol-Praparate bezeichnet man die medizinisch verwendeten Salze der Dljod-p-phenolsulfosäure (Sozojodolsäure; Acidum sozojodolicum): ^OYl (1) ^ " ^ i o . H (4) • SJ (6) Zur Darstellung geht man von p-phenolsulfosaurem Kalium aus und führt dieses in salzsaurer Lösung durch Zusetzen einer Lösung von KJ und Kaliumjodat in das saure dijod-p-phenosulfosaure K Ober; durch verd. H2SO. kann daraus die freie Saure C«HjJi(OH)SO>H abgeschieden werden. Die Sozojodolpraparate werden als Antiseptika, namentlich als Jodoformersatz, verwendet, und zwar in Form von wasserigen Lösungen, von Salben und (mit Talkum oder Milchzucker gemischt) als Streupulver, in dieser Form z. B. bei Schnupfen. Sie sind sämtlich geruchlos. Sozojodol-Natrium „ Kalium
.
H Mk. H „
8,00 7,50
1069
Spanischwciss — Speckstein. Sozojodol-Zink Quecksilber Wundsalbe „ Wundstreupulver „ Schnupfenpulver
>/, Tube Mk. 1,00 i'i Dose „ 0,75 »•', „ „ 0,50
1
Sozojodol:
H Mk. 11,00 H „ 13,00 /i Tube „ 0,55 V» Dose r 0,50 l
V»
-
r
0,35
II. Trommadorff, ehem. Fabrik, Aachen.
S p a n l s c h w e l s s siehe „ W i s m u i f a r b e n " . Spatel. D o p p e l s p a t e l von p o l i e r t e m E i s e n : Länge . 10 12,5 15 17,5 20 22,5 25 27,5 30 35 40 45 50 cm. Stück . 0,20 0,25 0,30 0,40 0,45 0,50 0,55 0,G5 0,80 0,95 1,25 1,50 1,80 Mk. S p a t e l aus h a r t e m . H o l z : Länge . 15 20 25 30 40 50 cm. Stück . 0,20 0,25 0,30 0,35 0,40 0,50 Mk. S p a t e l aus G l a s , 160 mm lang Stück Mk. 0,20 S p a t e l aus K n o c h e n : Länge . 10 12 14 16 cm. Stück . 0,20 0,25 0,30 0,40 Mk. S p a t e l aus B e r l i n e r Sanitäts-Porzellan: Länge . . . . 10,5-13 16-18,5 21-23,5 26—29 31—34 cm. Mit Knopf . . 0,40 0,60 0,75 1,00 1,30 Mk. Doppelspatel . 0,50 0,70 0,85 1,20 1,45 Länge . . . . 36—39 42 44,5 47 cm. Mit Knopf . . 1,60 1,90 2,50 3,00 Mk. Doppclspatel . 1,80 2,15 2,75 3,40 „ D o p p c l s p a t e l aus H o r n : Länge . . . . 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26 30 cm. 10 Stück . . . 1,30 1,40 1,75 2,50 2,80 3,20 4,00 5,50 6,50 7,50 9,00 Mk. Stück . . . . 0,15 0,15 0,20 0,25 0,30 0,35 0,45 0,60 0,70 0,80 1,00 „ S p a t e l aus N i c k e l nach L i e b c r m a n n : Länge . . . . 7,5 10 13 cm. Stück . . . . 0,60 0,75 0,90 Mk. D o p p e l s p a t e l aus reinem Nickel: Länge . . . . 12 15 18 21 cm. Stuck . . . . 0,70 1,00 1,20 1,50 Mk. S p a t e l von S i l b e r 1 g ca. Mk. O.iJO Gewicht ca. . . 15 20 g. Länge . . . . 9 15 cm. Grösste Breite . 12 15 mm. Stück ca. . . . 5,00 8,00 Mk. S p a t e l aus P l a t i n , 6 g und 8 g schwer, Fasson Mk. 1,00—2,Ch_) I . ö f f e l s p a t e l aus P l a t i n in jeder Länge und beliebigem Gewicht, Fasson „ 2,00—5,00 (Gewöhnlich ca. 20 g schwer.) M e s s e r s p a t e l aus P l a t i n , mit feststehendem Griff, 5—10 g Gewicht, Fasson Mk. 2,00 M e s s e r s p a t e l aus P l a t i n , z. Einschlagen, v. 8 —16 g Gew., Fasson r 3,00 Der Platinpreis beträgt z. Z 1 kg Mk. 3800,00
Andere Spatel siehe unter „L ö f f e 1". Spatel:
Georg Schmidt k V. d. Eitz, bchmledeield, Kra. I Warmbrunn, Quilitz & Co., Schleuiingen («. Im.-Anh. S. 9). | Haide«tr. 55/57 («. Ins.).
Berlin
NW.,
Speckstein (Steatit). Wasserhaltiges Magnesiumsilikat, und zwar eine Abart des T a 1 k s (s. „T a 1 k u m"); er ist amorph, kommt in nieren-, knolienund kugelförmigen Massen vor, ist grau, gelblich oder grünlichweiss gefärbt. Der Speckstein fühlt sich fettig an, ist dreh- und schneidbar, wird bei stärkerem Erhitzen weiss und brennt sich sehr hart.
Spektralanalyse —
1070
Spezialstahl.
Bentfeld & Rosenberg, Wien 9/1, Liechtenstein- | Eduard Elbogen, Wien III .2, Dampfachiffatr. 10. »tr. n . I
Spektralanalyse,
Apparate dazu.
G r o s s e s P r ä z i s i o n s s p e k t r o ra e t e r ni i t 3 a u t o m a t i s c h bewegten Rutherford-Prismcn. Mit T i s c h , Prismen, Spalt und 5 Okularen kompl. M k . 3 1 4 0 , 0 0 G r a d s i c h t i g e s S p e k t r o s k o p nach H o f f m a n n , mit Spalt, Okularen und Zubehör „ 228,00 G r o s s e s S p e k t r o s k o p nach K i r c h h o f f - B u n s e n mit Rutherfordprisma oder Flintprisma, mit Okular, Skalcnrohr und S p a l t : mit Flintprisma mit Rutherfordprisma n 392,00 K l e i n e s S p e k t r o s k o p nach K i r c h h o f f - B u n s e n mit F l i n t prisma, Spalt, Okular und Zubehör 124,00 D e r s e l b e A p p a r a t mit beweglichem Fernrohr 171,00 „ „ „ „ „ u. Rutherfordprisma n 191,00 „ „ fester Schutzkappe, Triebbewegung des Fernrohrs und Flintprisma n 212,00 D e r s e l b e A p p a r a t mit fester Schutzkappc, Triebbewegung des Fernrohrs und Rutherfordprisma 232,00 E i n f a c h e s T a s c h e n s p e k t r o s k o p mit festem Spalt in Futteral 22,00
27,00 * n n bewegl. „ „ „ fi T a s c h e n s p e k t r o s k o p mit beweglichem Spalt und Reflexionsprisma 39,00 mit Bcleuchtungsspiegcl, in Etui n Taschenspektroskop mit beweglichem Spalt, Reflexionsprisma 80,00 mit Beleuchtungsspiegel und Wcllcnlängcnskala n D a s s e l b e I n s t r u m e n t , jedoch verbessert ( D . R . P. 1 2 8 1 0 4 ) , so dass für verschiedcnsichtige Augen keine Verschiebung von Spalt und Skala mehr nötig ist; die scharfe Einstellung wird durch eine exzentrische Scheibe mit 6 verschieden starken Linsen bewirkt „ 85,00 U n i v e r s a l s t a t i v zu den Taschcnspektroskopen, j e nach Zubehör Mk. 4 8 , 0 0 — 5 6 , 0 0 H a l t e r für R e a g e n z g l ä s e r einschl. 6 Gläschen, zu den T a s c h e n spektroskopen passend Mk. 9,00 S p e k t r a l a p p a r a t für den Bessemcr-Prozess. Spalt- u. Beobachtungsfernrohre 2 6 mm Öffnung und 2 3 4 mm F o k u s ; mit 'J Prismen aus extra schwerem Glase. Dispersion ca. 1 4 ° „ 200,00 V e r g l e i c h s s p e k t r o s k o p für L a b o r a t o r i u m s z w e c k e mit Mikrospektral apparat nach Abbe, mit Wellenlängenskala auf Mikroskopstativ, zum Vergleich der Absorptionsspektren zweier Flüssigkeiten, Stralilenfütcr, Farbgläser u. s. w., kompl „ 300,00 Dazu A b s o r p t i o n s g e f ä s s c mit Dcckglasplatten ( H ö h e 1, 2, 5 oder 2 0 m m l Einzelgefass Stück „ 2,00 Doppelgcfäss „ „ 4,00 Absorptionsgefass mit variabler D i c k e der Flüssigkeitsschicht „ „ 35,00 Vergleichsspcktroskop für F a r b e n t e c h n i k e r , genau wie das vorige, jedoch zum gleichzeitigen Beobachten von drei Spektren eingerichtet, mit Wellenlängenskala „ 350,00 Dazu Absorptionsgefässe wie zu vorgenanntem
Instrument.
Spektralanalyse-Apparate :
Carl ZeisB, J e u ,
Uikrospektralapparate, Uikro-Katalog M. 184, S. 67, 88.
Spektralapparate:
H a u Heele, Berlin 0., Qr&ner Weg 104. Franz Schmidt & Haensch, Berlin S. Prinzessinncnatr. 16.
Georg Schmidt k v. d. Eitz, Schmied eteld, E n . Schleuaingen (8. Ins.-Anh. S. 9).
Spektroeraph für sichtbares und ultraviolettes Licht mit allem Zubehör, ca. Mk. 1 4 0 0 :
Carl Zeit«, Jena.
Prospekt Mes» 1S3.
Spermazetl und Spermazetlöl siehe „ W a I r a t " . Spezialstahl (Wolframstahl) siehe „ E i s e n l e g i e r u n g e n " .
Spezifisches Gewicht.
1071
Spezifisches Gewicht (Volumgewicht; Dichte; Dichtigkeit). Spezifische Gewichte fester Körper. Spez. Gew. Achat . . • • * • • Alabaster
2,55—2,67 2,61—2,88 1,75 2,34—2,59 2.6 2,56 7,7 6.71 4,50—4,60 4,70—4,85 5,78 5,77 0,91-2,44 1,07—1,16 4,00 4,00 1,83 4,30 2,92 4,20 2,41—2,86 1.06—1,11 0,91 11,39 5,80 6,43 9,28 4,36 3.80—4,20 1,7b
Alaunschiefer Aluminium, ehem. rein . . „ gegossen . . Bronze . . . r Antimon „ «blende • « • . „ -glänz . . . . „ -oxyd . . . . Arsenik Asbest Asphalt Baryt Baryum Baryumazetat . . . . . Baiyumkarbonat . . . . Baryumnitrat • • • • * Baryum snlfat . . . . . Basalt Bernstein Bimsstein Blei Bleichlorid Bleikarbonat Bleioxyd Blutstein Branneisenstein . . . . Calciumchlorid . . . . Calciumkarbonat siehe „Kalkstein" Calciumoxyd siehe „Kalk". Chalcedon 2,66 Chrom 5.90 Chromoxyd | 5,21 Chrysopras 2,48 Cölestin 3,95 Cyaneisenkalium . . . . 1,83 Diamant Dolomit . 2,79 Eisen, gegossen . . . . 7,21 geschmiedet . . . r 7,79 „ -Gussstahl. . . , 7,92 , -kies 4,60—4,88 -Stahl, gehört. . . 7,82 „ ungehärt. . 7,83 Kiienbein 1.83 Erde, lehmig, irisch . . . 2,10 „ „ trocken . 1,90 „ mager, trocken . . 1.30 Fahlerz 4,80-5,10 Feldspat 2,53-2,60 Feuerstein ! 2,58-2,59 Fischbein ¡' 1,24
1 Spez. Gew. Formsand, eingestampft. Galmei Gips Glas,
.
.......
grane» Kristall. . . . Spiegel« Glimmer Gold Granat Granit Graphit Gummi brau. . . . . . (rtimmipitt . . . frnmmJlarlr . , , . , Harz, FichtenHolz, lufttrocken: Ahorn. . . » » •»
>•
Birken-
. . . . .
BuchsbaumEben„ frisch EichenErlenEschen-
. . .
1,65 2,56-4.41 2,17—2,31 2,64 3,30 2,81 2,89 2,37-2,56 2.51—3,07 19,36 3,56—4,25 2,54-2,96 1,70—2,33 1,36—1,44 1,18 1.14 1,07 0,67 0,65—0,70 0,70-0,74 0.94
1,33 0,69 0.4« », 0,67 0.43 Fernambuk- . . . », 1.01 M Fichten0,47 Hainbuchen- . . . 0,73 Klefer0,55 Kork0.24 Lärchen0.52 Linden*> 0,5tì ». Mahagoni- . . . . 0,75 Nussbaum- . . . . It 0.60 »» Pappel0,38-0,39 Pock. . . . . 1 3 Rotbuchen-.... M 0,75-0,85 Tannen0,5ti „ frisch . . . 0,8!> Weiden¡1.4'» 0,56 n Hornblende 3,33-3,41 Indigo ! 0,77 Jaspis 2,31 Jod 4,95 Kadmium 8,66 Kalium 0,865 Kaliumbromid 2,42 ! 1,84 n -chlorid 3,08 n 2,66 n
„ >*
„
„
Spezifisches Gewicht.
1072
Spez. Gew. Kaliumkarbonat . . -nitrat . . . H „ -solfat Kalk, gebrannt . . „ gelöscht . . Kalkmörtel, trocken. Kalkspat Kalkstein
. . . . . . . . . .
Ivaolic Kies, trocken Kieselsäure, amorph. . . „ krist. . . . Knochen Kobalt Kobaltglanz Kohle, von Pappelholz . . „ „ Tannenholz BraunStein„ „ geschichtet, inkl. Zwischenräume, in kl. Stck. do. in gr. Stck. Koks „ einschl. Zwischenräume Kolophonium Kopal Kork Kryolith Kupfer, gegossen . . . . „ geschmolzen . . ,. gezogen . . . . „ -glänz ,. -kies „ -azetat . . . . „ -oxyd „ •snlfat, krist, . . Leder, „ Lehm, „
trocken gefettet irisch trocken
. . . .
Marmor Mastix Mauerwerk mit Kalkmörtel; •on B r u c h s t e i n . . . . von Sandstein . . . . von Ziegelstein. . . .
2,26 1,98 2,62 2,3—3,2 1,3—1,4 1.65—1,75 2.62—2,75 2,46-2,84 0,99 2,21 0,93 1,8 2,2 2,6 1,7-2,0 8,5-9,5 6,0-6,1 0,12 0,60 1,20 1,21—1,51 0.85—0.95 0,95—1,05 1,4 0,55 0,93-1,20 1,04-1,06 0,24 2,69 2,96 8,79 8,94 8,88 8,70 4,17 1,78 6,43 2,2-2,3 2,80 0,86 1,02 1,67—2,9 1,52 1,27 3,20 3,0 1,74 8,01 2,52-2,86 1,01 2,40 2,05-2.12 1,47—1,59 9,10
Spez. Gew. Metall-Legierungen: Bronze . . . . Glockenmetall . . Kanonen gut Messing Naphtalin Natrium ,. -chlorid . . „ -hydrat . . „ -karbonat . „ -snlfat . . Neusilber . . . . Nickel Ocker Paraffin Pech, weisses . . . ,, -blende Perlmatter Phosphor, weiss . . ,» rot • . • „ -bronze . „ -eisen . . „ -kupfer . „ -säure . . Platin, gehämmert . „ gewalzt . . „ -Draht Porphyr Porzellan Quarz Quecksilberoxyd . . Rotbleierz Rotkupfererz Rubin Sandstein Saphir Schiefer Schlacke (Hochofen) Schmirgel Schwefel, amorph. . „ gediegen . -kie« (Pyrit) Schwerspat Serpentin Silber ,, -bromid „ -chlorid „ -jodid „ -nitrat Smalte • • Speckstein . Stearin . . Steinsalz
, • • . .
2,30—2.70 . . . .
. . • . .
. . . . .
. . . • . . . . . .
. • . . . . . .
. .
.
.
. . .
. . .
• . * . . . . ' • . «
• • * . •
• • . •
. • . .
7,4—8,(60 8,80 8,44 8,2 1,05 0,93 1.89 2,81 2,47 2,25 8,4—8,7 8,7—9,2 3,5 0,87 1,07 6,50-6,60 2,76 1,77 2,18 8,9 6,70 8.9 1,56 20,34 22,07 21,40-21,50 5,77—5,79 2,15—2,39 2,65 11,07 5,95 5,70-6,00 3,13-3,99 1,53 . 2,09-2,62 3,13-4,83 2,67 2,5—3,2 4,0 1,93 2,09 4,9—5,3 4,56 .4,30 2,68 10,47 6,35 5,13 5,61 4,35 2,44 2,61 0,97 2,26
1073
Spezifisches Gewicht. Spez. Gew. Strontiurakarbonat . . . „ -sulfat . . . . Syenit Talg Talk Ton „ -schiefer Topas Trachyt Tragantgummi . . . . Tripel Tuffctein Turmalia Umbra Uranpechen Wach» Walrat
Spez. Gew.
3.7 3,62 3,59 2.6—2,8 0,91—0,94 2,7 1,8—2,6 2,75-2.90 3,50—4,01 2.6 1.32 1,00—2,20 1.3 3,02—3,25 2.2 6,60 0,96—0.98 0,88—0,95
Weinstein . . . . Wismut Wismutoxyd Wolfram Ziegel Zink, gegossen . . Zink, gewalzt „ -blende „ -chlorid „ -spat (Galmei) . „ -sulfat, krist. . Zinn „ -chlorid . . . „ -chlotür Zinnober Zinnstein Zacker
. .
1,85 9,40-9.82 8.97 17,60 1.4—2,30 6,86 7,12—7,20 4,01 2,25 4.1—4,5 2,04 7.29 2,25 2,29 8.12 6,4—7,0 1,50—1,63
. .
. .
. . . . .
Spezifische Gewichte flüssiger Körper. Sptx. Gewicht 0,792 0,736 0,801 0,793 0,810 1,035 0,996 0,965 0,926 0,68—0,70 0,899 Bier 1,02-1,035 3,187 Buttersäure 0,96 Chloroform . . . . 1,480 Eiweiss 1,041 Esssigäther 0,905 Essigsäure (Eisessig). . 1,056 Glyzerin (wasserfrei) 1,27 Harxäl 0,955 Kampferöl 0,910 KarbolsSure, roh. . . 0 , 9 5 - 0 , 9 6 5 Kienöl 0,85—0,86 Klauenfett 0,916 Kokosnussöl . . . . 0,925 Kxeoeotöl 1,04-1,10 0,877 Leinöl, gekochtes . . 0,942 Meerwasser 1,03
Äther (Äthyläther) . . Aldehyd Alkohol (wasserfrei) Amylalkohol . . . . Anilin Anisöl Baldrianöl Baumwollensamenöl . . Benzin
Bei • C. 20 0 0 15 20 0 16 16 15 15 0 —
0 15 18 15 17 15,5 100 15 —
15 15 15 15 15 16 15
4
Spei. Gewicht
Bei • C.
Methylalkohol . . . 0 0.789 Mineralschmierole . . 0,9—0,925 20 Mohnöl 15 0,924 Naphta, Petroleum- . . 0,758 19 Ölsäure 0,898 15 Olivenöl, (Baumöl, ProTenceröl) . . . 0,918 15 Palmöl 0,905 15 Petroleumäther . . . 0,665 15 Petroleum, Leucht- . . 5,795-0,805 15 Photogen 0 , 7 8 - 0 , 8 5 15 Putzöl 0,74—0,75 15 Quecksilber . . . . 13,596 0 Rapsöl, roh . . . . 15 0,915 ,. raffiniert . . 0,913 15 Rizinusöl 0,969 15 Rüböl, roh . . . . 0,915 15 „ raffiniert . . . 0,912 15 Salpetersäure (49,9° B l ) 15 1,530 Salzsäure (40«/« HCl) . 1,192 15 Schwefelkohlenstoff . . 1,293 15 Schwefelsäure (66° B4) 1,842 15 „ rauchende 1,69 15 Schwefl. Säure verdichtet 1,491 20 Steinkohlenteer . . . 1,195 0 Terpentinöl . . . . 0,873 16 Tran 15 Wasser (destilliert) . . 1,000 4
Über Apparate zur Bestimmung des sp. G. siehe im einzelnen die Artikel „Aräoraeter", „Messgefässe" (Pyknometer), „ V o l u m e i o m e t e r", „W ä g e n" sowie auch M o l e k u i a r g e w i c h t " . Blücher VI.
63
Spezifische Wärme — Spinnfasern.
1074
Apparate zur Ermittelung des spez. Gewichts: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld, Krs. | G. A. Schultze, Berlin • Charlottenburg, CharSehleusingen (e. Ins.-Anh. S. 9). | lottenburger-Ufer 63/54
Spezifische W ä r m e ist die bei der Temperaturerhöhung um 1° von der Gewichtseinheit eines Körpers (1 kg) aufgenommene Wärmemenge. Als Einheit der Wärmemenge gilt die K a 1 o r i e (s. unter „ B r e n n s t o f f e"). Die spezifische Wärme ist von der absoluten Temperaturhöhe abhängig; gewöhnlich bestimmt man die m i t t l e r e spezifische Wärme für einen bestimmten Temperaturintervall. Wird die spezifische Wärme nicht auf die Gewichtseinheit sondern auf das Molekulargewicht des Körpers bezogen, so erhält man die M o 1 e k u 1 a r wärme.
Bei allen Elementen ist die A t o m w ä r m e , d. h. das Produkt aus dem Atomgewicht und der zugehörigen sp. Wärme, a n n ä h e r n d gleichg r o s s , nämlich ungefähr = 6,36. Spezifische W ä r m e einiger fester u n d flüssiger Körper. Spezifische Wärme
Substanz
Blei Glas, sprödes „ gekühltes Gold
. . . .
Holz, eichen Kupfer Platin Schwefel, starr . . . . „ geschmolzen .
Spezifische Wärme
Substanz Silber
0,0508 0,0314 0,1138 0,1923 0,1937 0,0324 0,1298 0,2411 0,5700 0,0951 0,0939 0,0324 0,0333 0,1764 0,2026
0,0570 0,1165 0,1175 0,0308 0,0955 0,0562 0,1887 5,2410-0,1890 0,2083 0,13 0,16 0,7000 0,335 1.000
feuerfest. . . „ Roheisen zwischen 0 u. 200° „ 0 u. 1200® Alkohol, absoluter . . . Schwefelsäure . . . . .
Spezifische W ä r m e einiger Gase und Dämpfe. W a s s er = 1 S ubstanz
Ätherdampf Alkoholdampf Atm. Luft Kohlenoxyd Kohlensäure Sauerstoff Stickstoff Sumpfgas Wasserstoff Wasserdampf
bei konstantem Volumen
bei konstantem Druck
0,3411 0,3200 0,1686 0,1758 0,1535 0,1548 0,1730
0,4810 0,4510 0,2375 0,2479 0,2164 0,2175 0,2438 0,5930 0,4090 0,4750
—
2,4123 0,3337
Spiköl siehe „ L a v e n d e l ö 1". Spinnfasern siehe „ G e s p i n s t f a s e r n".
Luft ; 1 bei konstantem Druck 2,0235 1,8986 1,0000 1,0793 0,9104 0,9180 1,0265 —
14,3231 1,9794
.Spinnöle —
1075
Spirituosen.
Spinnöle (Schmelzmittel), dienen zum Schliipfrigmachen der Wollfaser beim Verspinnen. Vgl. „I s o 1". Louis Blumer, Zwickau i. Sa. (Wiivserlöslinh).
Spirituosen. Man rechnet hierzu 1. die g e w ö h n l i c h e n T r i n k b r a n n t w e i n e , 2. die h ö h e r q u a l i f i z i e r t e n Spirituosen, wie A r r a k , R u m und K o g n a k und 3. die L i k ö r e und B i t t e r . Die T r i n k b r a n n t w e i n e werden im allgemeinen durch Verdünnung von Alkohol mit Wasser dargestellt, und zwar derart, dass die resultierenden Produkte zwischen 25 und 45 % Alkohol enthalten. Je nach der Abstammung des verwendeten Alkohols unterscheidet man K o r n b r a n n t w e i n ( N o r d h ä u s e r K o r n und W h i s k y ) und K a r t o f f e l b r a n n t w e i n ; ferner sind K i r s c h - und Z w e t s c h e n b r a n n t w e i n , Wachholderb r a n n t w e i n und T r e s t e r b r a n n t w e i n (Franzbranntwein) zu nennen. Solche Branntweine werden teilweise über Früchten destilliert ( F r u c h t b r a n n t w e i n ) , teilweise erhalten sie Zusätze von Zucker, ätherischen ölen u. s. w. Die einzelnen Sorten sind durch besondere, dem Alkohol noch beigemengte Stoffe (z. B. ö n a n t h ä t h e r , F u s e l ö l ) in ihrer Art charakterisiert. Die Bezeichnung A r r a k ist eigentlich ein Kollektivbegriff für in Ostindien und in anderen tropischen Ländern durch Vergärung hergestellte Getränke, wobei im besondern der R e i s und die Blütenkolben der K o k o s p a l m e vermaischt, vergoren und destilliert werden; hierauf wird noch 1 bis 2 mal rektifiziert. Der Alkoholgehalt echten Arraks schwankt gewöhnlich zwischen 48 und 54 Gew. %. Den R u m stellt man unter Verwendung der Melasse des echten R o h r z u c k e r s her, indem man dieselbe, mit Wasser verdünnt, vergären lässt. Aus der vergorenen Maische gewinnt man den Rum durch Destillation und Rektifikation. Der Alkoholgehalt schwankt zwischen 65 und 73 Gew. %. Den K o g n a k (sogenannten e c h t e n F r a n z b r a n n t w e i n ) erhält man durch Destillation von W e i n . Das Destillat nimmt erst nach längerem Lagern auf Eichenfässern den Charakter als „Kognak" an. Der Alkoholgehalt beträgt 40 bis über 60 Gew. %. Arrak, Rum und Kognak werden künstlich täuschend nachgeahmt. Die L i k ö r e und B i t t e r sind gewöhnlich Gemische von Alkohol und Wasser mit Zucker, ätherischen ölen, Pflanzenextrakten, Essenzen u. s. w. Ihr Alkoholgehalt kann zwischen 20 und 60 % schwanken; ihre Bereitungsart ist bei den äusserst zahlreichen Sorten sehr verschieden. Die zuckerreichsten Liköre führen die Bezeichnung C r e m e s . Bei allen Spirituosen wird eine gute Qualität erst durch langes Lagern erzielt. Verschiedene Mittel sind vorgeschlagen worden, um diese „Reifung" in kürzerer Zeit zu bewirken. Für diesen Zweck scheint sich namentlich die Behandlung der Spirituosen mit O z o n zu bewähren, und es werden von S i e m e n s & H a l s k e Ozonanlagen zur künstlichen Alterung von Spirituosen (und Weinen) verschiedener Leistungsfähigkeit gebaut (vgl. auch den Artikel O z o n ) . Zur Färbung von Spirituosen benutzt man: Karminlösung, Heidelbeertinktur und Himbeerfarbe für R o t . Indigkarmin (in wässeriger Lösung) für B l a u . Mischungen der angegebenen roten und blauen Farbstoffe für V i o l e t t . Kurkumatinktur für G e l b . Chlorophyll für G r ü n. Zuckerkulör für B r a u n . Allgemeines über die Fabrikation spirituöser Getränke siehe unter „ S p i r i t u s " ; Lieferanten von Essenzen, ätherischen ölen, Farben u. s. w. für Spirituosen siehe unter „ L i k ö r e". Einrichtungen für Brennereien: Georg Woite, Maschinenfabrik, Dessau.
Ozon-Anlagen zur Reifung von Spirituosen: Siemens & Halske
A.-G.
Wernerwerk,
Berlin,
Nonnendamm. 68*
1076
Spiritus.
Spiritus (Alkohol, Äthylalkohol, Weingeist). Als Rohmaterialien d e r Spiritusfabrikation benutzt m a n : 1. a l k o h o l h a l t i g e Materialien, w i e Wein, Abfalle von W e i n , v o n Bier u. s. w . ; 2. z u c k e r h a l t i g e Materialien, wie Zuckerrüben, Melasse und s ü s s e Früchte; 3. s t ä r k e h a l t i g e Materialien, wie Kartoffeln und G e t r e i d e . Alkoholhaltiges Rohmaterial bedarf zur Spiritusgewinnung nur d e r Destillation, w a h r e n d bei zuckerhaltigem zunächst der Zucker durch die H e f e g ä r u n g in Alkohol übergeführt und danach letzterer abdestilliert w e r d e n m u s s . E n t halt schliesslich d a s Rohmaterial nur Starkemehl, so muss letzteres z u n ä c h s t in Zucker umgewandelt w e r d e n , w a s meistens durch Diastase, selten d u r c h Kochen mit verd. Sauren geschieht; der Zucker wird dann wieder v e r g o r e n und der Alkohol durch Destillieren von der Maische getrennt. Man hat d e m nach prinzipiell nur die Spiritusgewinnung a u s s t a r k e m e h l h a l t i g e n Rohstoffen zu beschreiben, um die Einzelheiten der Fabrikation a u s zuckerund alkoholhaltigem Material mit zu umgreifen; geringfügige Abweichungen werden zum Schluss zu erörtern sein. Handelt es sich uro die Darstellung d e s Spiritus a u s K a r t o f f e l n , so werden letztere zunächst in b e s o n d e r s konstruierten Kartoffelwaschmaschinen sorgfaltig g e w a s c h e n und d a n n durch Dampf gar gekocht ( g e d a m p f t ) , um die Starke in eine leicht verzuckerbare Form überzuführen. D a s D a m p f e n geschieht meistens in dem s o g . H e n z e - D a m p f e r , einem nach unten konisch zugespitzten Apparat, worin die Kartoffeln mit Dampf von 2—3 Atm. weich gekocht und dann (mittels d e s D a m p f e s ) durch einen scharftkantigen Rost hindurch in den Maischbottich gedrückt w e r d e n . Hierdurch sind die Kartoffeln aber noch nicht genügend zerkleinert; sie werden im Maischbottich durch eine Art von Hollander (vgl. unter „ P a p i e r " ) oder auch in einer, zwischen dem Henze-Dampfer und dem Maischbottich in die Rohrleitung eingeschalteten Mühle zu Brei zermahlen. Meistens wird schon vorher d a s M a l z (s. d.) in zerquetschter Form zugesetzt, so d a s s bei der weiteren Zerkleinerung eine innige Mischung zwischen Kartoffeln und Malz erfolgt. Das im Malz enthaltene Ferment D i a s t a s e bewirkt die Verzuckerung der Kartoffelstärke in etwa % S t u n d e ; am günstigsten ist hierfür eine T e m p e r a t u r von 55°. Früher musste man die W a r m e auf ca. 65° steigern, um die mit den Materialien zugeführten und a u s der Luft hineingelangten, den G a r u n g s p r o z e s s schädlich beeinflussenden Bakterien abzutöten; neuerdings erreicht man dasselbe besser und bequemer durch einen geringen Zusatz von F l u s s s a u r e o d e r N a t r i u m f l u o r i d bei der Vergärung. Die verzuckerte Maische wird durch W a s s e r k ü h l u n g und Luftkühlung auf eine Temperatur von 15—20° abgekühlt, worauf man Kunsthefe (s. „H e f e " ) zusetzt und so in den Gärbottichen ( a u s Fichten- oder Eichenholz) d e n Zucker zu Alkohol vergären lasst. Da in Deutschland die Spiritusfabrikation nach dem M a i s c h r a u m besteuert wird, so maischt man möglichst dick ein, und zwar zeigen die Dickmaiscben 20—26* Ball. Bei der G ä r u n g steigt die Temperatur um etwa 17°; vorher darf die Maische nicht mehr als ca. 14° warm sein, wen! beim Überschreiten einer T e m p e r a t u r von 31® die G a r u n g leidet. Die G a r u n g verlauft in drei Phasen ( A n g a r u n g , H a u p t g ä r u n g und N a c h g ä r u n g ) ; man unterscheidet s t e i g e n d e , f a l l e n d e und w a l z e n d e G a r u n g . Die gesetzlich zulässige G a r d a u e r betragt drei T a g e . 1 kg Starkemehl liefert theoretisch 71,6 Literprozent 1 ) Alkohol; in der P r a x i s werden zwischen 48 und 63 Literpro7ent erzieh. Ü b e r die refraktometrische Schnellmethode der Bestimmung von Alktfiol und Extrakt in Kartoffelmaischen nach Dr. A. Frank-Kamenetzkv: Carl Zeiu, Jeu. Protpelct I b a 180. *) Literprozent Alkohol bezeichnet das P r o d u k t aus der A n z a h l d e r mit den V o l u m p r o z e n t e n des Spiritus.
Liter
Spiritus.
1077
Was die Fabrikation von Spiritus aus G e t r e i d e anlangt, so gibt vor allem Mais eine gute Ausbeute. Ferner kommen Gerste, Reis und Weizen in Betracht, wahrend Roggen nur selten Verwendung findet. Kornbranntweine werden meistens als Nebenprodukt bei der Darstellung von H e f e (s. d.) gewonnen. Mais wird zur Spiritusgewinnung zunächst ungeschrotet im HenzeDämpfer unter Umrühren gekocht, dann unter steigendem Druck gedampft und schliesslich durch ein scharfkantges Ventil hindurch in den Maischbottich geblasen; ahnlich werden auch die andern Getreide verarbeitet. Die Verzuckerung von Starke ohne Malz durch Behandlung mit verd. Sauren kommt fflr Deutschland nicht in Betracht; man wendet sie in südlichen Landern an, w« die Malzbereitung Schwierigkeiten macht. Aus der vergorenen (weingaren oder reifen) Maische muss der Alkohol durch Destillation abgeschieden werden. Die Maische enthalt 8—13 vol. % Äthylalkohol, daneben aber auch mehr oder weniger A m y l a l k o h o l , P r o p y l a l k o h o l , B u t y l a l k o h l u. s. w. Destilliert man die Maische aus einem einfachen Destillationsapparat (bestehend aus Blase, Helm, Kflhlschlange und Vorlage), so erhalt man ein Produkt (L u 11 e r), das weniger als 40 % Alkohol enthalt; erst durch nachtragliche Retkifikation lasst sich eine höhere Konzentration erzielen. Man benutzt aber jetzt zur Destillation der Matsche sehr vollkommene Apparate, die in einer einzigen Operation die Gewinnung eines Spiritus von 75—95 vol. % Alkohol gestatten; Uber das Prinzip der dazu verwendeten Apparate siehe den Artikel „R e k 11 f i k a t i o n". Viele derartige Apparate arbeiten kontinuierlich, d. h. auf der einen Seite veiiasst der Spiritus den Apparat, wahrend anderseits die entgeisteteMaische ( S c h l e m p e genannt) herausftiesst und eine neue Menge weingarer Maische eingefallt wird. Bei den automatischen Apparaten (kurzweg A u t o m a t genannt) geschieht das Einfliessen der Maische in gleichmassiger, dem Fortgang der Destillation angepasster Menge vollständig automatisch; eine S k a l a zeigt an, ob der in den Apparat einlaufende Maischestrahl die richtige Grosse hat. Gleichzeitig wird der Spiritusstrahl durch ein A l k o h o l o m e t e r und ein T h e r m o raeter gemessen, wahrend schliesslich der S c h l e m p e p r o b e r einen Teil der abfliessenden Schlempe destilliert und im Destillat durch ein Alkoholometer die geringste Spur noch vorhandenen Alkohols nachweist und anzeigt. Das Prinzip eines neuen, auch für Spiritus brauchbaren Rektifikationsapparates, geschätzt durch D. R. P. 140 824, ist im Artikel „ B e n z o 1" beschrieben. Der Rohspiritus enthalt neben 75—95 vol. % Äthylalkohol und Wasser noch andere Alkohole, ferner Furfurol, Azetal, Essigsäureather u. s. w.; hiervon wird der Amylalkohol zusammen mit Propylalkohol und Butylalkohol sowie den Estern der Essigsaure, Kapron- und Kaprinsaure unter der Kollektivbezeichnung F u s e 10 I (s. d.) zusammengefasst. Um diese Bestandteile zu entfernen, wird der Rohspiritus einer Raffinierung unierzogen; es geschieht diese meist in besonderen Fabriken, wobei der Rohspiritus durch Holzkohle filtriert und so von Fuselöl befreit und weiter sehr sorgfaltig rektifiziert wird. Man erhalt so W e i n s p r i t und F e i n s p r i t mit 96 vol. % Alkohol, P r i m a s p r i t (94—96 vol. %), S e k u n d a s p r i t (90—92 vol. %), wahrend die übrigen Fraktionen (Vorlauf, Lutter und Nachlauf) auf andere Produkte verarbeitet oder mit einer neuen Portion Rohspiritus zusammen rektifiziert werden. Für die Herstellung von Trinkbrannweinen wird der Rohspiritus nur filtriert, weil bei der Feinrektifikation die gewünschten, aromatisch riechenden und schmeckenden Nebenbestandteile entfernt werden. Andere Methoden zur Raffinierung des Rohspiritus, wie die Behandlung mit Soda, Kalk, Chlorkalk, Permanganat u. s. w., sind weniger wichtig. Durch wiederholtes Schütteln von Spiritus mit fettem Ol kann man eine vollständige Entfuselung erreichen. Von 1 1 g e s ist ein besonderer F e i n s p r i t a u t o in a t konstruiert worden, der die Gewinnung von fuselfreiem Feinsprit direkt aus der Maische ermöglicht. Von z u c k e r h a l t i g e n Rohstoffen, die auf Spiritus verarbeitet werden, sind 1. die R a b e n (Zuckerrüben), 2. M e l a s s e und 3. s ü s s e F r ü c h t e zu nennen. Spiritus aus Rüben wird in Deutschland nicht viel gewonnen. Die Vergärung des Rohzuckers der Rüben ist erst nach seiner In-
1078
Spiritus.
Version möglich; man vergärt entweder Rübenbrei oder besser Rübensaft. In letzterem Falle mazeriert man die Rübenschnitzel (vgl. „ Z u c k e r f a b r i k a t i o n " ) mit warmem, säurehaltigem Wasser (oder Schlempe) und versetzt den Saft durch Hefe oder durch gärenden Rübensaft in Gärung. Die M e l a s s e (s. d.) wird neuerdings, seitdem man den darin enthaltenen Zucker direkt gewinnt, wenig mehr vergoren. Soll letzteres geschehen, so muss sie mit der 3—4 fachen Menge H2O verdünnt und dann durch Zusatz von Säuren genau neutralisiert oder höchstens ganz schwach angesäuert werden; die Gärung erfolgt durch Kunsthefe. Süsse Früchte, wie Kirschen, Zwetschen u. s. w., werden nur im Kleinbetrieb vergoren; man zerquetscht sie, überlässt den Saft der freiwilligen Gärung und destilliert dann. Über die Verwertung der abfallenden Schlempe siehe den besonderen Artikel „ S c h l e m p e " sowie „ F u t t e r s t o f f e". In neuerer Zeit sind die Versuche, Spiritus aus H o l z zu gewinnen, wichtig geworden. Namentlich d a s durch die D. R. P. 111 868, 118 540, 121 869, 123 911 und 130 980 geschützte Verfahren von C l a s s e n hat unter Umständen Aussicht, praktische Bedeutung zu gewinnen. Das Holz wird in der Form von Sägespänen verwendet; zur Verzuckerung behandelt man es mit SOs + HÜSOI oder mit S 0 2 allein oder man setzt die feuchten Sägespäne der Einwirkung von Schwefelsäureanhydriddämpfen aus. Die Inversion zu Dextrose findet in rotierenden, mit Blei gefütterten Trommeln statt; durch vorheriges Erwärmen der Trommeln auf 30—40° C. wird die Umwandelung beschleunigt. Das Verfahren wurde dann derart erweitert, dass die Sägespäne sehr stark angefeuchtet werden und dass das durch S 0 2 erhaltene Reaktionsprodukt in geschlossenen Gefässen weiter auf 125—135° erhitzt werden sollte, wodurch die Aufschliessung beschleunigt und vervollständigt wird. Das neueste der genannten Patente endlich bedient sich zur AufschHessung nur der wässerigen schwefligen Säure, womit das Holz s c h w a c h angefeuchtet wird. Es werden 100 kg Holz (mit 25—30 % Feuchtigkeit) mit 30—35 kg wässeriger schwefliger Säure von etwa 9 % Anhydridgehalt gemischt, und die nur feucht erscheinende Masse wird im Autoklaven unter Rühren auf 120—145° erhitzt. Nach 60 Minuten bläst man die freie S 0 2 ab und kocht die aufgeschlossene Masse mit H 2 0 aus, wobei der noch verbliebene Anteil schwefliger Säure verschwindet. Nach dem Neutralisieren ist die Flüssigkeit für die Gärung fertig, die so leicht verlaufen soll, als wenn reine Dextroselösungen vorlägen. Aus dem angewandten Holz werden nach der Patentschrift durchschnittlich 25 % aufgeschlossen, von welchen 90 % vergärbar sind. Da auch der gewonnene Spiritus einen angenehmeren Geschmack und Geruch besitzen soll als der nach dem früheren Verfahren hergestellte, so scheint dieses neue Verfahren manche Vorzüge aufzuweisen. Zu allen diesen Patenten hat C l a s s e n jetzt noch das D. R. P. 161 644 genommen. Es geht von der Tatsache aus, dass gerbsäurehaltige Hölzer schlecht vergärbare Lösungen liefern. Der hemmende Körper ist dabei G a l l u s s ä u r e , und man soll diese als unlösliche Metallverbindung ausfällen, bevor man zur Vergärung schreitet. — Bei der praktischen Ausführung des C l a s s e n sehen Verfahrens seitens der Gesellschaft L i g n u m I n v e r s i o n C o . bei Chicago arbeitet man mit 3 %iger schwefliger Säure und erhitzt mit Dampf bei 7 Atm. Druck auf 165°. Man gewinnt aus 100 kg ungefähr 12 1 reinen Alkohol. Das Verfahren zur Spiritusgewinnung aus Sägespänen von S ' i m o n s o n Christiana, über das dieser auf dem V. Intern. Kongr. f. angew. Chemie Berlin 1903 Mitteilung machte, ist dem C l a s s e n sehen ähnlich: Das Holz wird unter Druck mit verd. H2SO» behandelt, und der erhaltene Zucker wird vergoren. Man gewinnt durchschnittlich 25 % Zucker, wovon bei den besten Versuchen 78 % vergoren wurden. Noch genannt seien das Russ. Priv. 6319 von 1902 und das Amer. Pat. 745 675, die sich ebenfalls auf Verfahren zur Spiritusgewinnung aus Holz beziehen. S p i r i t u s a u s F ä k a l i e n soll man nach dem Engl. Pat. 21 824 von
Spiritus.
1079
1901 dadurch gewinnen, dass man die Fäkalien der trockenen Destillation unterwirft, die entstandenen Gase in H>0 absorbiert und darauf das erhaltene Gemisch destilliert; die Rückstände von der letzten Destillation können als Absorptionsmittel für die Gase dienen. — Die mit dem Verfahren von D o r n i g und P r ä t o r i u s angestellten praktischen Versuche haben dasselbe als aussichtslos, ja die ganzen ihm zugrunde liegenden Beobachtungen als unrichtig erwiesen. Es mehren sich die Versuche, A l k o h o l s y n t h e t i s c h zu erzeugen. So lässt man nach dem D. R. P. 149 893 Ozon bei niedriger Temp. auf ein Gemisch von Azetylen und Wasserstoff einwirken. Zweckmässig verwendet man 4 vol. H auf 1 vol. CjH t , womit man in besonderen, gekühlten Apparaten das Ozon im Überschuss zusammenbringt; die Zuströmung der getrockneten Gase wird so reguliert, dass nur reiner O abzieht. Bei dieser Reaktion soll Alkohol leicht, schnell und in guter Ausbeute gebildet werden. Ein anderes Verfahren der synthet. Alkoholdarstellung ist das von A r a c h e q u e n n e ; hiernach erhitzt man im elektrischen Ofen ein Gemisch von Metalloxyden (welchen, ist Geheimnis) mit gepulvertem Koks; hierbei bildet sich ein Karbid, genannt A t h y l o g e n , das mit HjO Athylengas entwickelt, also ebenso, wie aus CaCs mit HjO das Azetylen entsteht. Der erschöpfte Rückstand wird getrocknet, mit Koks gemischt und zur Erzeugung von neuem Athylogen in den elektr. Ofen gebracht. Das Athylengas sammelt man in einem Gasometer und presst es dann in HsSO«, wobei sich Atherschwefelsäure bildet; letztere liefert, mit H»0 behandelt, Alkohol. Theoretisch braucht man zur Erzeugung von 1 hl Alkohol 50—53 kg Koks; praktisch sind allerdings zur Zeit noch 200 kg erforderlich. Der F e i n s p r i t ist noch kein absoluter Alkohol; um solchen zu erzielen, muss man den Sprit mit wasserentziehenden Substanzen, wie Chlorcalcium oder Atzkalk behandeln und dann nochmals destillieren. Interessant ist das D. R. P. 142 502, wonach man zur Gewinnung von absolutem Alkohol den Spiritus unter Zusatz von Benzol fraktioniert. Dieses Verfahren beruht auf der Tatsache, dass eine Mischung von Alkohol, Wasser und Benzol in konstantem Verhältnis Qbergeht und bei niedrigerer Temp. siedet als jeder der drei Bestandteile für sich; ferner wurde beobachtet, dass eine Mischung von Alkohol mit Benzol ebenfalls in konstantem Verhältnis übergeht und bei niedrigerer Temp. siedet als jeder der beiden Körper für sich, jedoch bei höherer Temp. als die Mischung dieser beiden KOrper mit Wasser. Wird demnach eine Mischung dieser drei Stoffe, z. B. 90—94 % Alkohol mit Benzol, der Destillation unterworfen, so geht zuerst bei der niedrigsten Temperatur das zuerst genannte Gemisch von Alkohol, Benzol und Wasser über, bis sämtliches Wasser in dem Destillate enthalten ist. Wird die Destillation fortgesetzt, so folgt das Gemisch von Alkohol und Benzol, bis auch alles Benzol Übergegangen ist. In dem Des'tilliergefässe befindet sich nunmehr lediglich reiner Alkohol, frei von Wasser und Benzol, welcher nun noch flberdestllliert wird. Man gelangt daher in einer einzigen Operation von gewöhnlichem Handelssprit zu absolutem Alkohol. An Stelle von Benzol können auch Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff, Schwefelkohlenstoff, Benzin und andere FlOssigkeiten von nicht zu hohem Siedepunkt verwendet werden. — Ein neues Produkt ist der sogenannte L e u c h t s p i r i t u s . Er wird nach dem D. R. P. 156 988 durch Mischen von ungefähr 70—95 vol. eines etwa 90 %igen Spiritus mit 5—30 vol. gereinigten, bei mindestens 160—180° siedenden Benzolöls hergestellt. Der Leuchtspiritus soll in einer Dochtlampe ohne Russentwicklung mit schöner heller Flamme brennen, also ohne Verwendung eines Glühkörpers. Trotzdem dürfte der Leuchtspiritus wohl nicht mit der Petroleumbeleuchtung konkurrieren können, wenngleich er wesentlich billiger und auch weniger feuergefährlich als gewöhnlicher Spiritus ist. Den unangenehmen Benzolgeruch verdeckt man im Leuchtspiritus durch Zusatz von etwa 2 % Methylalkohol.
1080
Spiritus.
Absoluter Alkohol ist wasserklar, leichtflüssig, riecht angenehm und schmeckt scharf brennend; sp. G. bei 0° = 0,80625, bei 15° = 0,79367. Er zieht aus der Luft Wasser an und wirkt auf organische und anorganische Stoffe wasserentziehend. Beim Mischen mit HjO tritt eine Kontraktion ein. Folgende Tabelle nach Tralles vergleicht das Volumgewicht und den Gehalt in vol. % eines wasserigen Alkohols bei 15,56°. Alkohol "1••/. 1
2
3 4 & 6 7 8 9 10 11 12 13 14
15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25
Vol. Gor.
Alkohol voL •/.
VoL Gew.
Alkohol
VoL Ger.
0,9976 9961 9947 9933 9919 9906 9893 9881 9869 9857 9845 9834 9823 9812 9802 9791 9781 9771 9761 9751 9741 9731 9720 9710 9700
26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49
0,9689 9679 9668 9657 9646 9634 9622 9609 9596 9583 9570 9559 9541 9526 9510 9494 9478 9461 9444 9427 9409 9391 9373 9354 9335
51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61 62 63 64 65 66 67 68 69 70 71 72
0,9315 9295 9255 9254 9234 9213 9192 9170 9148 9126 9104 9082 9059 9036 9013 8989 8965 8941 8917 8892 8867 8842 8817 8791 8765
50
T0l. •/.
73
74 75
Alkohol voL •/.
76 77 78 79 80 81 82 83 84 85 86 87 88 89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99
100
VoL Gew.
0,8739 8712 8685 8658 8631 8603 8575 8547 8518 8488 8458 8428 8397 8365 8332 8299 826F8230 8194 8157 8118 8077 8034 7988 7937
Das Aräometer von T r a l l e s gibt direkt vol. % an. Ein Spiritus von 70 % Trall. ist ein solcher, der in 100 T. bei der Normaltemperatur von 15,56* C. 70 vol. % absolut. Alkohol enthalt. Aus den gefundenen Volumenprozenten berechnet man die Gewichtsprozente, indem man das sp. G. des absolut Alkohols (0,7937) durch das sp. G. des in Frage kommenden Spiritus dividiert und den Quotienten mit seinem vol. %-Gehalt multipliziert. Abgesehen von seinem Verbrauch zu Genusszwecken findet der Alkohol ausgedehnte Verwendung als Lösungsmittel, zur Darstellung von Chloroform, Chloral, Jodoform u. s. w. u. s. w., dann als Brennmaterial und (in Form des SpiritusglQhlichts) als Beleuchtungsmaterial. Vgl. auch den Artikel „A 1 k o h o l - H y d r o k a r b o n g a s". F e s t e n S p i r i t u s siehe unter „H a r t s p i r i t u s " . Ober das D e n a t u r i e r e n des Alkohols siehe den Artikel „ D e i a t u r i e r e n". Nach dem D. R. P. 139 387 lässt sich denaturierter Alkohol direkt aus zuckerhaltiger Maische mittels alkoholischer und amylalkoholischer GSrung erzeugen. Zweckmassig beginnt man mit der amylalkoholischen Qarung, für welche 35—40° die günstigste Temp. sind; man arbeitet mit Mikroben, die sich in kalkhaltigen Gewässern finden, und setzt wahrend der Garung zur Neutralisation der sich bildenden flüchtigen Fettsauren CaCO« zu. Nach AufhOren der amylalkoholischen Garung kühlt man auf 24' ab und vergart dann in gewohnlicher Weise unter Zusatz von Hefe. Ist auch diese Garung beendet, so destilliert man die Maische bis zur Erschöpfung und erhalt so einen Alkohol von 90 vol. %, der das Petroleum in seinen versciie-
Spiritus.
1081
denen Verwendungsarten ersetzen soll. — Das Verfahren dürfte kaum wirtschaftlich sein. Die folgende Tabelle, welche der Zeitschr. d. Vereins deutsch. Ing. entnommen ist, enthält Angaben Aber die zum Denaturieren des Spiritus in verschiedenen Ländern verwendeten Mittel; zum Teil sind die Zahlen Ergebnisse von chemischen Analysen, weil die Denaturierverfahren in vielen Staaten geheim gehalten werden.
;
Methylen und Sp. G. ! seine Verun| bis 15» C. reinigungen 1
Spiritusart und Bezeichnung
•/.
Frankreich Deutschland (denaturiert) . „ (Motorenspiritus Österreich (denaturiert) . . „ (Motorenspiritus) Kussland Italien (Motorenspiritus) . . Schwciz
| 1 | | j |
0,832 0,819 0,825 0,835 0,826 0,836 0,835 0,837
7,5 1,5 0,75 3,75 0,5 10,0 6,5 5,0
Pyridin oder Pyridinbösen
Azeton
Benzin (unrein)
%
%
2,5 0,r' 0,25 1,25 Spur 5,0 2,0 2,2
0,5 0,25 0,5 Spur 0,5 0,65 0,32
Benzol
0,5 —
—
2,0
—
—
—
2,5
—
—
—
1,0 —
P r ü f u n g : Die G e h a l t s b e s t i m m u n g von reinem Spiritus erfolgt durch d u sp. O. (vgl. die oben abgedruckte Tabelle). F r e i e S & u r e n bestimmt man durch Titration mit alkoholischer Via—V» N-Kalilauge unter Benutzung von Phenolphtalein als Indikator. Zum Nachweis von A l d e h y d destilliert man von 600 ccm Spiritus 100 ccm ab und tieffit in dai Destillat eise wlsserige Losung von m-Phenylendiaminchlorhydrat; eine sieb zwischen beiden FlQjtigkeiten innerhalb 2—4 Minuten bildende gelbrote Zone zeigt Aldehyd an., Auf F u r f u r o l prüft man durch Versetzen von 10 ccm Spiritus mit 10 Tropfen Anilin und 2 Tropfen HCl: Bei Gegenwart von Furfurol flrbt sich die Flflssigkeit rosarot. Zur P r O f u n g v o n S p r i t auf einen Gehalt an leicht oxydierbaren ESrpern (Aldehyd, Furfurol u. s. w.) dient die B a r b e t sehe Permanganatmethode, nach der man SO ccm des auf 95 vol. •/• gebrachten Sprits mit 1 ccm einer 0,02%igen KMnOi-LBsung versetzt; die EntfXrbungsdauer ist Je nach der Menge (und Art) der Nebenbestandteile verschieden. Nach den Vorschriften der Schweizerischen Alkoholverwaltung sind W e i n s p r i t e , die bei der Pennanganatprobe eine Entflrbungsdauer von weniger als 30 Minuten aufweisen, und P r i m a s p r i t e , die (ich In weniger als 15 Minuten entfSrben, zu beanstanden; F e i n s p r i t e , welche die PermanganatlSsung in weniger als 1 Minute entfärben, sind als ungenügend zu betrachten. Zum Nachweis von F u s e l ö l verdunstet man den grOssten Teil des Spiritus bei niedriger Temperatur und schüttelt den FlüBrigkeitsrest mit dem gleichen Vol. Äther. Beim Verdunsten der Ätherischen Losung bleibt das Fuselöl zurück, welches am Geruch erkannt wird. Zur Bestimmung des F u s e l ö l s bedient man dch des R S a e - H e r z f e l d - W l n d i a c tischen Apparats: Man bestimmt durch das sp. G. genau die Alkohol-Menge und bringt den Splri10 t — 300 tus dann auf eine Konzentration Ton 80 TOI. •/„ Alkohol nach der Formel X = , worin v die gefundenen Volumprozent, z die auf 100 ccm Spiritus zuzusetzenden ccm H,0 ausdrücken; nach der Verdünnung muss das sp. G. nochmals kontrolliert und eTentuell die Konzentration durch Zusatz Ton absol. Alkohol oder H„0 korrigiert werden, bis das sp. G. bei 15° genau 0,96664 betrügt. Der Ausschüttelungsapparat wird mit reinstem Chloroform bei 15® bis zum Teilstrich 20 gefüllt; dann gibt man 100 ccm des 30 vol. °/o igen Spiritus und 1 ccm HsSO« vom sp. G. 1,2857 hinzu, verschlieEat den Apparat, schüttelt 160 mal krlftig durch, bringt den Apparat dann durch Einsenken in auf 15° temperiertes Wasser in vertikaler Lage zum Schwimmen und liest nach dem Absetzen des Chloroforms die Steighöhe desselben bei ab. Der G e h a l t an F u e U l ergibt sich dann aus folgender Tabelle, welcher die Beobachtungen des Kaiserlichen Gesundheitsamtes zu Grunde liegen. SteigSteigSteigSteigSteig SteigFuselöl höhe Fuselöl höhe Fuselöl höhe Fuselöl höhe Fuselöl höhe Fuselöl höhe ccm Vol.-Proz. ccm Vo!.-Proz. ccm VoL-Proz. ccm Vol.-Proz. ccm Vol. Proz. ccm Vol.-Proz. 0,01 0,02 0,03 0,04 0,05 0,0« 0,07 0,09 0,0» 0,10 0,11
0,0086 0,0133 0,0199 0,0286 0,0332 0,0393 0,0484 0,0331 0,0597 0,0663 0,0729
0,12 0,13 0.14 0,15 0,16 0.17 0,18 0,19 0,20 0,21 0,22
0,0796 0,0862 0,0923 0,0096 0,1061 0,1127 0,1194 0,1260 0,1326 0,1393 0,1459
0.23 0,24 0,25 0,26 0,27 0,28 0,29 0,80 0,31 0,32 0,33
0,1525 0,1591 0,1658 0.1724 0,1790 0,1857 0,1923 0,1989 0,2055 0,2122 0,2188
0,34 0.35 0.36 0,37 0,38 0,39 0,40 0,41 0,42 0,43 0.44
0,2255 0,2321 0,2387 0,2455 0,2530 0,2586 0,2653 0,2719 0,2785 0,2851 0,2918
0,45 0,46 0,47 0.48 0,49 0,50 0,51 0,52 0,53 0,54 0,55
0,2934 0,3050 0,3117 0,3133 0.3249 0,3316 0,3382 0,3448 0,3514 0,3581 0,3647
0,56 0,57 0,58 0X9 0,60 0,61 0,62 0,63 0,64 0,65 0,66
03713 0,3780 0,3846 0,3912 0,3979 0,4045 0,4111 0,4168 0,4244 0,4310 0,4377
1082
Spirituslacke — Sprengstoffe.
Alkohol, absolut „ „ „ „
98°/o 98,5% 99% 99,5-100%
% % % %
versteuert
kg Mk. 2 0 6 , 0 0 r „ 209,00 „ „ 212,00 r r 215,00
unversteuert
Mk. 121,00 „ 124,00 r 127,00 „ 130,0«.'
Absoluten Alkohol:
C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.
Rektifizierten Spiritus:
Chem. Fabrik Cotta E. Heuer, Dresden-Cotta (s. Im-Anh. S. 6).
I R. Eisenmann, Berlin 0. IT., Milhlemtr. 0—7. |
Spiritus-Rektifizier- und Brennereiapparate:
Volkmar Hinig 4 Comp., Dresden-A., Zwickauerstrasse 27. Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brilckenstrasse 6 b (». Inserate).
F. H. Meyer, Hannover - Hainholz (s. Inä.-An'i. S. 17).
Einrichtungen für Spiritusfabriken:
Georg Woite, Maschinenfabrik, Dessau.
Explosionssichere Gefässe für Spriritus:
Fabrik explosionssicherer CeUsse, O. m. b. II.,
Ozon-Anlagen für Spiritus:
8iemens & Halske A.-G. Wernerwerk, Berlin,
Salzkotten i. W.
N'onnendamm.
Spirituslacke siehe „F i r n i s s e".
Dr. Uaz Ascher Linkestr. 29.
4
Co.,
Berlin
W.
9, I Knauth 4 Weidinger, | Dresden-N. IT.
G.
m.
b.
H„
S p i r i t u s l a m p e n siehe „ L a m p e n". S p l r l t u s s e l f e . Allgemeines siehe unter „H a r t s p i r i t u s " . S a 1 b e n a r t i g e S p i r i t u s s e i f e f ü r Toilettezwecke u. s. w. erhält man nach dem D. R. P. 134 406 so, dass man in 8Q—95 %igem Spiritus etwa 25—35 % zerkleinerte Seife unter Erwärmen auflöst. Auch das D. R. P. 149 7 9 3 bezweckt die Herstellung einer Spiritusseife, und zwar einer solchen von hohem Spiritusgehalt, die schwer schmelzbar sein soll und mit Hilfe von Kokosnatronseife bereitet wird.
Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdünger,
Flörsheim a. M.
S p o d i u m . Man bezeichnet als Spodium ( s c h w a r z e s S p o d i u m ) die „ K n o c h e n k o h l e " (s. d.), während unter w e i s s e m S p o d i u m die „K n o c h e n a s c h e " verstanden wird. Ober Fabrikation. Eigenschaften und Preise vgl. die beiden genannten Artikel. Einrichtungen für Spodium:
Max Friedrich & Co., LeipzIg-FUgwitz 65.
Poliertrommeln und Kollergänge zur Reinigung und Abrundung Knochenschrot, Kugelmühlen zum Feinmahlen von Spodium:
Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusouwerk,
von
Magdcburp-Buckau.
S p r e n g g e l a t i n e siehe „ D y n a m i t e " .
Bprengttl siehe „N i t r o g 1 y z e r i n".
S p r e n g s t o f f e (Explosivstoffe) siehe im einzelnen die Artikel „D y n a mite", „ F e u e r w e r k e r e i " , „Fulminate", „Nitroglyzerin", „ P i k r i n s ä u r e " , „ S c h i e s s b a u m w o l l e", „S c h i e s s p u 1 v e r" und „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". O x y 1 i q u i t ist unter „ L u f t , f l ü s s i g e " erwähnt. S p r e n g s t o f f - U n t e r s u c h u n g s a p p a r a t zur Analyse des Salpeters und der Salpetersäureester (Nitroglyzerin, Schiessbaumwolle u. s. w.) nach H e m p e l , kompl. mit Stativ ! . . A p p a r a t zur Bestimmung des Stickstoffs in der Schiessbaumwolle nach S c h e l l b a c h , kompl Dazu Gasmessröhre mit Kühlvorrichtung mehr S t a b i l i t ä t s - P r U f u n g s a p p a r a t nach H o r n , zur Feststellung der Zersetzungstemperatur und Zerstreuungszeit von Schiess- und Sprengstoffen (Schiessbaumwolle, rauchschwachcs Pulver u. s. w.), aus Kupfer, aussen vernickelt, mit Thermometer, Kugelkühler und 5 0 Verpuffungsröhren .
Mk.
28.iX)
„
36.X) 3)0
r
110.J0
1083
Sprit — Stahl. V e r p u f f u n g s - A p p a r a t e zur offiziellen Untersuchung von Pulver und Sprengstoffen, bestehend aus Kupfergefass mit Deckel, auf Dreifuss, mit Kupferplatte als RQbrer, Wasserturbine mit Gehäuse, mit Zubehör kompl. D i e s e l b e n aus Glas, auch jils Wasser- oder Ölbad zu benutzen, mit kupfernem Deckel, mit federnden Vorrichtungen zum Festhalten der Reagiergläser, zur Bestimmung der Zersetzungs-Temperatur und -Zeit von Schiesswolle und zur Verpuffungsbestimmung von Schiesspulver und Sprengstoffen, mit Dreifuss, ohne Gasbrenner und Thermometer . . A p p a r a t e z u r S p r e n g s t o f f u n t e r s u c h u n g nach den Methoden der Sprengstoff-A.-G. Carbonit, und zwar Druckmesser, Kalorimeter, Apparat zur Messung der Flammenzeit und -Länge sowie Apparat zum Messen der Detonationsgeschwindigkeit: Gesamtpreis für alle Apparate ca. .
Sprengstoffe:
A.-G. Siegener Dynamit - Fabrik, Köln.
Mk. 53,50
„
6,50
„ 8000,00
Obenchleslsche Aktien-Gesellschaft für Fabrikation v o n U g n o s e , Schtesswotlfabrik für Armee u. Marine, Kruppamdhle (Ob.-Schlei).
Anlagen zur Herstellung von Sprengstoffen baut: J. L. C. Eckelt, Berlin N. i .
I Fried. Krupp Aktiengeielhcbaft | Magdeburg-Buckau.
Cruaonwerk,
Sprengstoff-Fabrlkationsmaschinen (Saure- und Wasser-Zentrifugen): Ccbr. Heine, Viersen, Rheinland.
Steinzeug-Apparate zur Sprengstoff-Fabrikation: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 33.
Sprit Siebe „S p i r i t u s". SprltxflaBohen (vollständig armiert).
mit Stchkolben aus gutem Glase: 1000 ccm. 400 500 750 Inhalt 250 1,00 1,20 Mk. Stück 0,70 0,80 0,90 1,55 r do. aus Jenaer Geräteglas 0,90 1,25 1,00 1,10 do. mit Erlenmeyer-Kolben 0,70 1,00 1,20 „ 0,80 0,90 do. do. aus Jenaer Geräteglas . . . . 0,85 0,95 1,25 1,50 „ 1,10 do. mit Kochflaschen in Korbgeflecht . 1,10 1,75 „ 1,30 1,50 1,20 D i e s e l b e n von Glas, mit allseitiger Bewegung der Ausflussspitze, mit Gummistopfen: Inhalt . . . 250 400 500 750 1000 ccm. Stück . . . 1,50 1,75 1,85 2,00 2,25 Mk. D i e s e 1 b e n von Glas, mit Handgriff, für heisses Wasser: Inhalt 500 ccm Stück Mk.2,00 D i e s e l b e n für Äther und Alkohol mit eingeschlifTenem Glasstopfen und mit eingeschmolzener Armatur: Inhalt . . . 250 500 750 1000 ccm. Stück . . . 2,00 2,25 2,50 3,00 Mk. D i e s e l b e n von emailliertem Eisenblech nach B ü c h n e r , mit Henkel: Inhalt 750 ccm kompl. Mk. 4,00 Spritzflaschcn
Spritzflaschen:
Georg Schmidt t v. d. Eitz, Schmiedefeld, Kr«. I Warmbrunn, Quilitz t Co., Schleusingen (aus Glas) (s. Ina.-Anh. S. 9). I Haidectr. 66/57 (s. Ins.).
Berlin
NW..
Spülsteine (Ausgussbecken) siehe „Laboratoriums-Ausr ü s t u n g". Stagnin. Blutstillendes Präparat, das durch Antolyse der Milz gewonnen wird. Fermentnatur kann es nicht haben, denn es behält beim Eindampfen seine Wirksamkeit. Stahl. Eisen mit einem Kohlenstoffgehalt von 0,4—0,5 %, der als H ä r t u n g s k o h i e oder E i s e n k a r b i d Fe»C darin enthalten ist. Der Stahl ist schmiedbar, schweissbar und h ä r t b a r; Sch. P. 1300—1800°. Man unterscheidet den in nichtflilssigem Zustande erhaltenen S c h w e i s s s t a h l (Herdfrischstahl, Puddelstahl u. s. w.) und den in flüssigem Zustande erhalteinen F l u s s s t a h i (Martinstahl, Bessemerstahl u. s. w7). Weiteres siehe in den Artikeln „ E i s e n", F1 u s s e i s e n" und „ S c h w e i s s e i s e n". Der rohe Schweissstahl wird durch Umschmelzen raffiniert; man bezeichnet ihn dann als G u s s s t a h l " . Vgl. auch „ E i s e n l e g i e r u n g e n " .
1084
Stahl.
Neuerdings erregen die Versuche, Stahl mittels Elektrizität direkt a u s Erzen darzustellen, immer g r ö s s e r e s Aufsehen. Die wichtigsten V e r f a h r e n zur Stahlerzeugung im elektrischen Ofen sind die von S t a s s a n o , von H é r o u l ' t , von K e l l e r , K j e l l i n und G i n. Bei diesen und allen a n d e r n V e r f a h r e n kann man zwei Klassen unterscheiden. In die erste Klasse g e h ö r e n die M e t h o d e n , w e l c h e m i t K o h l e n e l e k t r o d e n a r b e i t e n ; hierzu zählen die V e r f a h r e n von S t a s s a n o , Keller, H é r o u l t , H ä r m e t und C o n 1 e y. In die zweite Klasse reihen sich die M e t h o d e n ein, w e l c h e o h n e K o h l e n e l e k t r o d e n a u s g e f ü h r t w e r d e n ; es sind dies die V e r f a h r e n v o n K j e l l i n , G i n , G i r o d und R u t h e n b u r g. Am längsten b e k a n n t d ü r f t e d a s Verfahren v o n S t a s s a n o sein (D.R.P. 141 512). Hier wird Stahl a u s hochprozentigen Eisenerzen, die mit Holzkohle und Zuschlägen brikettiert sind, durch Erhitzen im Lichtbogen von 1 m Länge bei 2000 Amp. und 170 V. W e c h s e l s t r o m erschmolzen. Der dabei benutzte Ofen w a r ursprünglich einem H o c h o f e n ähnlich, w ä h r e n d er sich jetzt mehr einem Martinofen n ä h e r t ; es sind drei P a a r von der Seite in den O f e n r a g e n d e Elekt r o d e n v o r h a n d e n , die mit dem Metalle selbst nicht in B e r ü h r u n g kommen. Bei dem S t a s s a n o s c h e n V e r f a h r e n m u s s die M i s c h u n g v o n Erz, Kohle und Kalkstein fein pulverisiert s e i n ; die B e s t a n d t e i l e m ü s s e n in einem der Erzzusammensetzung genau angepassten Mengenverhältnis vorhanden sein. N e u e r d i n g s bevorzugt S t a s s a n o mit E r f o l g r o t i e r e n d e Öfen. Bei dem V e r f a h r e n von K e 11 e r (D. R. P. 122 271) sind zwei Öfen ü b e r e i n a n d e r gebaut. Der o b e r e erzeugt Roheisen a u s Erz, ist also ein Schachtofen, nur d a s s die e r f o r d e r l i c h e T e m p . nicht d u r c h die V e r b r e n n u n g von Koks, s o n d e r n durch Elektrizität erzielt w i r d . D a s a u s diesem W i d e r s t a n d s - S c h a c h t öfen k o m m e n d e Roheisen wird in dem unteren O f e n raffiniert. W o übrigens ein gewöhnlicher H o c h o f e n d a s Roheisen liefert, fällt der W i d e r s t a n d s s c h a c h t o f e n fort. H é r o u l t stellt W e r k z e u g s t a h l her, und z w a r so, d a s s ein G e m e n g e von G u s s e i s e n und S t a h l s c h r o t t in einem nach Art d e r B e s s e m e r b i r n e n zu k i p p e n den Ofen mittels zweier W e c h s e l s t r o m l i c h t b ö g e n v o n je 60 V. bei 4000 Amp. v e r s c h m o l z e n w i r d . Nach dem Héroultschen P a t e n t (Amer. P a t . 12 658 erneuert 1907, ursprünglich 721 703 von 1903) b e s t e h t die Eigentümlichkeit d e s V e r f a h r e n s darin, zwei in Serie geschaltete Lichtbogen zu erzeugen, da1d u r c h , d a s s m a n eine i s o l i e r e n d e S c h l a c k e n s c h i c h t z w i s c h e n d a s Metall und die K o h l e n e l e k t r o d e n bringt. Die S c h l a c k e v e r m e i d e t die B e r ü h r u n g von E l e k t r o d e und Metall, d e r Strom geht von der einen E l e k t r o d e in d a s Metall und d u r c h d a s s e l b e zur a n d e r e n E l e k t r o d e . Durch E i n s c h a l t u n g eines Voltm e t e r s zwischen jeder der E l e k t r o d e n und dem M e t a l l b a d e lässt sich auch äusserlich jede V e r ä n d e r u n g der S p a n n u n g und somit der Abstand der Elekt r o d e vom Metallbad e r k e n n e n . D a s Verfahren von H a r m e t (D. R. P. 142 763 u. 143 111) und das des S y n d i c a t d e l ' a c i e r G é r a r d n e h m e n e b e n f a l l s den U m w e g über das R o h e i s e n ; sie saugen die a u s der Gicht d e s e l e k t r o t h e r m i s c h e n Schachtofens e n t w e i c h e n d e n CO-reichen G a s e a b und f ü h r e n sie von unten wieder in den O f e n ein, w o sie a u f s n e u e an der R e d u k t i o n d e s E r z e s teilnehmen. W o h l d a s eleganteste und auch a u s s i c h t s r e i c h s t e Verfahren der elektrischen Stahlerzeugung ist d a s von K j e l l i n (D. R. P. 126 606). Dieser geht von einem Gemisch a u s G u s s - und S c h m i e d e e i s e n a u s und arbeitet o h n e K o h l e n e l e k t r o d e n ; sein O f e n b e s t e h t in einem T r a n s f o r m a t o r , worin der flüssige Stahl die s e k u n d ä r e Wicklung, d. h. hier diejenige mit h o h e r Stromintensität und niederer S p a n n u n g darstellt, w ä h r e n d der P r i m ä r w i c k e l u n g hochgespannter W e c h s e l s t r o m von geringer S t ä r k e z u g e f ü h r t wird. In G y s i n g e ( S c h w e d e n ) wird nach diesem V e r f a h r e n s c h o n im G r o s s e n gearbeitet; das Wichtigste d a b e i ist, d a s s d e r nach der M e t h o d e K j e l l i n erzeugte Stahl von v o r z ü g licher Qualität (gleich T i e g e l s t a h l ) ist. Bei dem Verfahren von G. G i n (D. R. P. 181 888) besteht der O f e n im wesentlichen a u s einer S c h m e l z k a m m e r , in der gleichzeitig die Reinigung und Oxydation erfolgt, einer zweiten f ü r Entoxydierung und Kohlung und einer
Stahlbad — Stahlzylinder.
1085
dritten Kammer, in der die endgültige Zusammensetzung des Stahls geregelt wird. Die Elektroden in der ersten Abteilung sind mit einem der Pole der Elektrizitätsquelle, und die Elektroden der Abteilungen 2 und 3 in Parallelschaltung mit dem andern Pol verbunden. Der Strom geht von den Elektroden zum Metall durch eine auf dem Bade schwimmende Schicht von geschmolzener Schlacke, deren Widerstand die nötige Joulesche Warme erzeugt Dabei ist die Schlackenschicht in Kammer 1 oxydierend, in den Kammern 2 und 3 neutral; alle 3 Kammern sind durch Kanäle verbunden. Zum Inbetriebsetzen fDhrt man geschmolzenes Roheisen ein, das sich aber die 3 Kammern verteilt. Hierauf wird der Strom eingeschaltet, wobei die Elektroden nach Bedarf mehr gehoben oder gesenkt werden. Ein neuer Induktionsofen, System HI o r t h , besteht in der Hauptsache aus zwei nebeneinander gestellten Kjellinschen Schmelzofen. Das Verfahren von R u t h e n b u r g (D. R. P. 138 659) liefert kein flüssiges Metall, sondern nur gesinterte Produkte. Es soll Verwendung finden für feinkörnige oder pulverige Erze, die sich zur Verh&ttung im Hochofen nicht eignen. Zwischen zwei walzenförmige, langsam sich drehende Elektromagnete, die mit einer Schicht von Retortenkohle überzogen sind, rieselt das Erz. Der Kohlenschicht wird Strom zugeführt, das Erz bildet für den Strom eine Brücke, erhitzt sich bis zur Schmelzung oder Sinterung und fällt dann in eine Grube; es ist jetzt für die Verarbeitung im Hochofen in geeignete Form gebracht und gleichzeitig durch teilweise Entschwefelung und Entphosphorung verbessert. Die andern genannten Verfahren zur elektrischen Stahlerzeugung sind weniger wichtig und kOnnen übergangen werden. Neuerdings hat eine Kommission kanadischer Fachleute die wichtigsten hierhergehörigen Prozesse am Orte der betreffenden Anlagen studiert. Nach ihrem Gutachten betrug der Stromverbrauch bei den Stahlprozessen: H 6 r o u 11 - Prozess 1100 und 718 K. W.-Stdn. | K e l l e r - Prozess 804 K. W.-Stdn. \ Für 1 t Stahl. K j e 11 i n - Prozess 832 und 1040 K. W.-Stdn. I Der Stromverbrauch der Roheisendarstellung bei den gleichen Prozessen belief sich auf: H i r o u l t - Prozess 3380 K. W.-Stdn. K e l l e r - Prozess 3420 K. W.-Stdn. Das Gutachten kommt zu dem Schlüsse, dass Tiegelstahl ebenso gut und billiger im elektrischen Ofen hergestellt werden könne, wie nach dem jetzigen hüttenmännischen Verfahren. Die elektrische Herstellung von gewöhnlichem Stahl für Konstruktionszwecke kann mit dem Bessemer- und Martinprozess nicht konkurrieren. Die Roheisenerzeugung könnte mit dem Hochofen nur dort in Wettbewerb treten, wo die elektrische Energie sehr billig und Brennstoff sehr teuer ist. Auf der Basis von 40 Mk. das P. S. Jahr und 28 Mk. für die Tonne Koks würden die Kosten ungefähr gleich sein. Zu gleichen Schlüssen ist auch B. N e u m a n n in seiner kritischen Beleuchtung der elektrothermischen Erzeugung von Eisen und Eisenlegierungen gelangt. Anlagen für Elektrostahl-Darstellung nach Kjellin für Deutschland, Österreich-Ungarn, Luxemburg: Siemens £ Halake A.-U. Wernerwerk, Berlin-Nonnendamm.
Stahlbad siehe „V e r s 1ä h I e n". Stahlzylinder für komprim. Sauerstoff, Luft, Wasserstoff, Leuchtgas u.s.w. Amtlich geprüft auf 250 Atm.:
Sauerstoff-Inhalt bei 100 Atm. Druck ea 110 220 5 5 0 1050 3 3 0 0 4 2 0 0 5000 1 Inhalt ca 1,1 2,2 5,5 10,5 33 42 50 1 Länge mit Kappe 450 570 6 5 0 1000 1550 1850 2 1 3 5 mm Durchmesser 70 90 140 140 204 204 204 „ Gewicht, leer 2,200 5 12 18,5 52,5 62,5 72 kg „ gefüllt 2,330 5 , 2 6 0 1 2 , 7 0 0 19,8 56,5 67,7 78,5 „ Prei3 mit „Dräger" Verschlussventil und D r u c k p r o b e - A t t e s t . . . . 18,00 22,00 2 4 , 0 0 30,00 60,00 72,00 90,00 Mk.
1086
Standgefasse —
Stärke.
8tandgef&Me. Standflaschen siehe „ F l a s c h e n". Standgefässe (Ktlbel) aus S t e i n z e u g , konisch, von hoher und breiter Form, mit oder ohne Ablasstfltte (auch als Dekantiergefässe verwendbar): Hobe Fora lichte Weit* eben Bin
380 4S0 480 550 600 600 710 710 710 900 900 950 950 1120 1120 1200
unten
Breite lichte Höhe
liebte Weite oben
M
285 320 360 400 450 450 550 550 550 650 650 700 700 800 800 860
540 600 680 750 850 1000 900 1115 1350 1100 1250 1300 1600 1370 1700 1950
Form
580 640 720 800 910 990 1000 1140 1200 1200 1200 1200 1200 1250 1250 1340
unten wm
330 385 430 480 510 560 600 640 700 900 900 900 900 1000 1000 1060
Inhalt
Preis
stn
1
Mk.
330 385 430 480 510 560 600 640 710 710 820 930 1200 1300 1510 1900
50 75 100 150 200 250 300 400 500 600 700 800 1000 1200 1500 2000
7,50 11,26 15,00 22,50 30,00 37,50 45,00 60,00 75,00 90,00 105,00 120,00 158,00 210,00 262,00 350,00
liebte HSbe
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Standgefässe:
Georg Schmidt & T. d. Eitz, Schmiedefeld, Krs. Schleusingen (T. Ins.-Anh. S. 9).
Standgefasse aus Steinzeug: Dcotache Ton- u. Stelnxeug-Werke, Aktiengesell- I F r . Chr. Pikentscher, G . m . b . H . , Zwickaui. Sa. « d u f t , Berlin-Charlottenburg, Berlioerstr. 23. | Westdeutsche Steinzeugwerke Euskirchen.
S t a n n i o l siehe „BI a 11 m e t a 11 e". S t a n n n m siebe „Z i n n". S t a n n n m a e e t l c n m = Zinnazetat siehe „ Z i n n v e r b i n d u n g e n ' ' No. 6. S t a n n n m M c h l o r a t n m = Zinnchlorid siehe „ Z i n n v e r b i n d u n g e n " No. 7. S t a n n o m c h l o r a t u m = Zinncblorflr siehe „ Z i n n v e r b i n d u n g e n " No. 8. S t a n n n m o x y d a t n m = Zinnoxyd siehe „ Z i n n v e r b i n d u n g e n " No. 10. S t a n n n m r h o d a n a t n m = Zinnrhodanür siehe „ Z i n n v e r b i n d u n g e n " No. 11. S t a n n n m s n l f a r a t n m = Zinnsulfid siehe „Z i n n v e r b i n d u n g e n" No. 15. S t ä r k e (Stärkemehl, Amylurn). Zu den K o h I e h y d r a t e n (s. d.) gehöriger Pflanzenstoff. Technisch gewinnt man die Starke aus Kartoffeln, Weizen, Mais, Reis und eitrigen andern Pflanzen. Das Prinzip der Gewinnung besteht darin, dass man das umhüllende Gewebe zerreisst und die dann frei gelegten StSrkekOrnchen mit Wasser abschlämmt. Vorbedingung für die Fabrikation ist sehr reines, klares, eisenfreies, weiches Wasser. Zur Gewinnung der K a r t o f f e l s t ä r k e werden die Kartoffeln, welche durchschnittlich 20 % Stärke enthalten, in besonderen Maschinen gewaschen und dann in Reibmaschinen feSn zerrieben. Aus dem geriebenen Kartoffelbrei, der ausser den Starkekörnchen, dem Fruchtsaft und den Zellwanden (Zellulose), noch geschlossene Kartoffelzedlen enthält, wäscht man die Stärke durch Wasser aus, und zwar geschieht dies unter Beihilfe von Bürsten, welche iie Trennung der Stärkekörner von den Kartoffelzellen erleichtern. Hierbei wird
Stärke.
1087
die Stärke als Milch fortgespfilt, während die Faserbestandteile (mit dem Rest der Starke), P f l l p e genannt, zurückbleiben; die Pülpe dient als Viehfutter, zur Stärkezuckergewinnung u. s. w. Besonders gute Wirkung hat der sogenannte B Q r s t e n e x t r a k t e u r , auch B f i r s t e n m a s c h i n e oder Auswaschmaschine genannt; hier bewirken die spiralig auf der Achs« der Maschine angeordneten Bürsten einen Transport des Kartoffelreibseis von einem zum andern Ende der Maschine. Auf Sieben verschiedener Feinheit bleiben die Faserbestandteile zurück, während die abfliessende S t ä r k m i l c h in grosse, zementierte Bottiche geleitet wird, wo die Stärke zu Boden sinkt. Vorteilhafter verwendet man R i n n e n von schwacher Neigung, in welche die Stärkemilch aus einem Bottich mit Rührwerk eintritt; hier setzt sich die Stärke viel schneller als in den Bottichen ab, was eine bessere (weissere) Qualität zur Folge hat. Die Rohstärke wird zur weiteren Reinigung in W a s c h - oder Quiijlbottichen mit reinem Wasser aufgeschlämmt; nach dem Absetzen zieht man das überstehende Wasser ab und kratzt die oberste Schicht, die aus grauer, unreiner Schlammstärke besteht, ab. Durch mehrmalige Wiederholung desselben Prozesses erzielt man ein vollständig reines Produkt. Neuerdings wird das Reinigen vorzugsweise durch Zentrifugieren bewirkt Auch zur Entwässerung der abgetropften, sogenannten g r ü n e n Stärke (mit 4 5 % H>0) dient die Zentrifuge. Die weitere Entwässerung geschieht auf Horden oder in andern Trockenapparaiten. Verschiedene solcher Anordnungen bewegen die Starke beim Trocknen f o r t w ä h r e n d ; in diesem Falle resultiert die Stärke nicht in Stücken sondern als feines Mehl — K a r t o f f e l m e h l ; letzteres wird oft nochmals gemahlen. Die Trockentemperatur darf nicht über 60° steigen, weil sonst Verkleisterung eintritt — Die sogenannte O l a n z s t ä r k e besteht aus Kartoffelstarke mit Zusatz von Borax oder feingepulverter Stearinsäure. Um k ü n s t l i c h e n S a g o zu gewinnen, treibt man die noch feuchte Kartoffelstärke durch ein Sieb mit 3—5 mm grossen Öffnungen und bringt die gekörnte Masse unter Zusatz von etwas trockner Starke in ein schnell rotierendes Fass. Die erhaltenen Körner werden sortiert, dann auf Blechen in einem feuchten Raum auf 100* erhitzt, bis sie glasig geworden sind, und schliesslich bei niedriger Temperatur getrocknet. Bei der Gewinnung von W e i z e n s t ä r k e erschwert der Kleber die Abscheidung der Stärke sehr. Will man den Kleber verloren geben, so zerstört man ihn durch sauere Gärung, indem man den Weizen einquellt, zerquetscht und dann unter Zusatz von Sauerteig oder Hefe vergaren lässt. Nach beendeter Gärung behandelt man die Masse in Waschtrommeln mit H«0 und verfährt dann in ähnlicher Weise weiter wie bei der Kartoffelstärke, ö k o n o mischer ist das, die Gewinnung des Klebers mit gestattende s ü s s e V e r f a h r e n . B e i diesem wird der Weizen gequellt zerquetscht und unmittelbar nach dem Quetschen in besonderen Apparaten ausgewaschen. E s geschieht dies durch die Einwirkung von Wasserstrahlen, die den innigen Zusammenhang zwischen dem zähen Weizenkleber und der Stärke aufheben. Die Verarbeitung der erhaltenen Rohstärkemilch erfolgt durch Absetzenlassen, Schlämmen oder Zentrifugieren und Trocknen. Der Weizen enthält 5B—64 % Stärke und durchschnittlich 10 % Kleber. Zur Gewinnung der R e i s s t ä r k e benutzt man meistens Bruchreis, den man zur schnelleren Erweichung mit verdünnter Natronlauge einquellt oder; einmaischt. Die weichen KOrner werden nass vermählen, wobei wieder Natronlauge zugesetzt wird. Man spült die Stärkemilch durch Siebe, auf denen die Faserstoffe u. s. w. zurückbleiben. Die weitere Behandlung ist ähnlich wie oben beschrieben. Der Reis enthält 70—75 % Stärke. M a i s s t ä r k e gewinnt man, indem man den Mais in mehrmals erneuertem reinem oder schweflige Säure enthaltendem Wasser bei 40—50° einweicht, neuerdings den Keim auf mechanischem Wege trennt, dann den Mais in Mühlen zerkleinert, mit HjO anrührt und durch Siebe mit Bürsten die Stärke von den Fasern trennt. Die Verunreinigungen schlämmt man später von der Stärke ab. Der Mais enthält durchschnittlich 5 9 % Stärke. Auf Einzelheiten der Stärkefabrikation kann hier nicht eingegangen
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Stärke.
werden. Man verwendet die Stärke in mancherlei Form als Nahrung, ferner technisch zur Appretur von Geweben, in der Kosmetik, in der Papierfabrikation, als Verdickungsmittel beim Zeugdruck, zum Kleben, zum Steifen der Wäsche, als Rohmaterial f ü r die Darstellung von Dextrin und Stärkezucker u. s. w. Auf verschiedene Weise gelingt es, eine w a s s e r l ö s l i c h e S t ä r k e zu erhalten, z. B. fällt Alkohol a u s der durch Kochen mit H 2 0 erhaltenen schleimigen Lösung ein weisses, in W a s s e r lösliches Pulver. Ferner bereitet man eine Stärkelösung durch Einrühren von gepulverter Stärke in Natronlauge. Weiter kann man die in H 2 0 eingerührte Stärke durch E r w ä r m e n mit Malz löslich machen, während man anderseits zum gleichen Zweck H2SO4 und wieder bei einer andern Methode Chlorkalk verwendet. Um mit letzterem eine recht dünnflüssige und doch stark wirkende, konzentrierte Stärkelösung zu erhalten, verrührt man 25 kg Kartoffelmehl in kalt. H 2 0 , trägt die Milch in 100 1 H 2 0 ein, setzt nun 12 1 Chlorkalklösung von 5—6° B6 zu und erwärmt unter ständigem Rühren ganz allmählich bis zum Kochen, worauf man noch 25 Minuten zur Verflüchtigung d e s C1 weiter sieden lässt. Erst zuletzt gibt man die beabsichtigten Zusätze, wie Leim, Fett u. s. w., zu und verkocht. D a s D. R. P. 134 301 schützt ein Verfahren zum Löslichmachen der Stärke mittels P e r s u l f a t s : Man behandelt die Stärke in Gegenwart von W a s s e r mit Persulfat, z. B. mischt man 100 kg Stärkemehl mit 3—5 kg Ammoniumpersulfat und 150 1 kaltem H 2 0 und lässt unter zeitweiligem Umrühren bei gewöhnlicher T e m p . etwa 10 Stdn. stehen. Hierbei wird Sauerstoff entwickelt [(NH 4 ) 2 S 2 0 8 + H 2 0 = 2 ( N H t ) H S 0 4 + O ] , der im Entstehungszustande auf die Stärke einwirkt und sie in die lösliche Modifikation überführt. Man giesst ab, filtriert und wäscht bis zur vollständigen Entfernung des gebildeten Ammoniumsulfats aus und trocknet die Stärke. Mit heissem W a s s e r gibt d a s Produkt eine klare Lösung, welche beim Erkalten zu einer gelatineartigen Masse erstarrt. Der Körper lässt sich vorteilhaft zum Schlichten in den Textilgewerben benutzen. Nach dem D. R. P. 137 330 erwärmt man die Stärke mit etwa 1 % einer flüchtigen organischen Säure (Ameisensäure, Essigsäure u. s. w.) 5—6 Stdn. auf 115°, worauf durch Abdestillieren die überschüssige Säure entfernt wird. Gegenüber der Benutzung nichtflüchtiger Säuren bietet dieses Verfahren den Vorteil, d a s s man nach der Umwandlung nicht zu neutralisieren braucht. Ähnlich ist d a s Verfahren d e s D. R. P. 182 558, wonach man trockene Stärke mit Eisessig erhitzt. Weiter nennen wir d a s D. R. P. 149 588 mit Zusatz-D. R. P. 168 980, welches die Herstellung einer in kochendem H 2 0 löslichen Stärke betrifft und darin besteht, d a s s man die Stärke zunächst mit Chlorgas behandelt und die Masse dann auf 100° erhitzt. Nach dem D. R. P. 156 148 behandelt man die stärkehaltigen Stoffe mit überschüssigem (mehr als 1,5 %) Kaliumpermanganat, und zwar bei höchstens 50° C., bis alle Stärke in die lösliche Modifikation übergegangen ist. Wieder auf a n d e r e W e i s e will d a s Amer. Pat. 773 469 lösliche Stärke erzeugen: Man erhitzt gepulverte Stärke auf 62—63° und behandelt sie dann bei dieser Temp. mit einer geeigneten Säure in D a m p f f o r m , am besten mit HCl. Das D. R. P. 157 896 schützt ein Verfahren zur Herstellung einer in kaltem H 2 0 quellenden Stärke. Zu diesem Zwecke verrührt man gepulverte Stärke zwischen 10 und 30° mit soviel Äthylalkohol oder Methylalkohol von 50—80 %, d a s s eine dünne milchige Flüssigkeit entsteht, in der man die Stärke durch Rühren schwimmend erhält. Dieser Mischung werden auf 100 kg Stärke 40 kg Natronlauge von 30° B6 zugesetzt, wobei sich die Masse breiig v e r dickt. Nach etwa einer Stunde wird mit einer beliebigen Säure, z. B. Essigsäure, neutralisiert, die Stärke von der alkoholischen Salzlösung abgepresst oder abgeschleudert, getrocknet und schliesslich gemahlen. Wenn d i e s e s Produkt in die zehnfache Menge kalten W a s s e r s eingerührt wird, so entsteht in ganz kurzer Zeit eine starke, kleisterähnliche Quellung. Diese Stärke ist zu den verschiedensten technischen Zwecken, z. B. als Ersatz der g e b r ä u c h lichen Klebe- und Appreturmittel, sehr gut verwendbar. Das D. R. P. 166 259 lässt Stärke mit warmer Na 2 S0 4 -Lösung v e r r ü h r e n ,
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Stärke.
dann ein Gemisch von Natronlauge und Na 2 S0 4 -Lösung hinzufügen, nach 10 Minuten abpressen, die Stärke trocknen und pulverisieren. So behandelt, quillt sie bei Zusatz von H 2 0 und wird kleisterförmig. Nach dem Amer. Pat. 813 647 soll man zum Löslichmachen trockne Stärke und trocknen Chlorkalk mit NaHCOs zusammenmischen (?). Nach dem D. R. P. 179 509 werden Verbindungen von Stärke mit Formaldehyd bei Gegenwart von Alkali hergestellt. Diese in entsprechender Weise gereinigte F o r m a l i n s t ä r k e soll angeblich als Desinfektionsmittel sowie in der Pharmazie und Textilindustrie Verwendung finden. Prüfung! Dm au entscheiden, aus welcher G e t r e i d e a r t die Stärke gewonnen ist, muH man sich der m i k r o s k o p i s c h e n Untersuchung bedienen, worauf hier nicht eingegangen werden kann. Zur W a s s e r b e s t i m m u n g wägt man 10 g Stärke in einem verschliessbaren Wägegläschen ab, erhitzt zunächst eine Stunde bei 40—60° C. und dann vier Stunden auf genau 120°; nach dem Erkalten im Exsikkator wird dann gewogen. Wichtig ist dabei die V o r w ä r m u n g auf 40—50°; würde man gleich über 60° hinausgehen, so fände eine Verkleisterung der Stärke statt. Gute Handelsstärke darf nicht Uber 20 °,n H„0 enthalten. Ist S ä u r e zugegen, so rührt man nach S a a r e 25 g Stärke mit 30 ccm H , 0 zu einem dicken Brei an und titriert unter starkem Umrühren m i t Vio N-Natronlauge, bis ein Tropfen der Stärkemilch, auf mehrfach gefaltetes Filtrierpapier aufgetragen, durch Lackmus nicht mehr rot gefärbt wird: Als Kontrolle bedient man sich neutral reagierender Stärke, welche zu gleich dicker Stärkemilch angerührt ist. Eine Stärke, welche auf 100 g bis 5 ccm Vio Normallauge verbraucht, wird „zart sauer", eine solche, die bis 8 ccm verbraucht, „sauer", und eine solche von grösserem Aziditätsgrad „stark sauer" genannt. Die K l e b f ä h i g k e i t der Stärke bestimmt man am besten nach S c h r e i b , indem man die Stärke mit H„0 zu einer Milch anrührt und über einem Bunsenbrenner unter stetigem Umrühren kocht, bis der Kleister durchsichtig wird und gleich darauf anfängt, aufzuBchäumem; man entfernt dann den Kleister vom Feuer und rührt noch einige Zeit gut um. Bei Anwendung von 4 g Stärke auf 60 ccm Wasser soll hierbei eine normale Stärke einen nach dem Erkalten festen Kleister geben, der nicht aus dem Schälchen ausfliesst; das Kochen darf nicht Uber e i n e Hinute dauern. Sonstige V e r u n r e i n i g u n g e n bestimmt man durch Veraschen oder nach dem Lösen 4er Stärke im Rückstand; handelt es sich um unlösliche Mineralsubstanzen, so bewirkt man die Lösung durch Erwärmen mit konz. HNO,, während man die Stärke sonst durch Kochen mit H , 0 verkleistert und dann durch zweistündige Behandlung mit Normalmalzextrakt (100 g Malz auf 1 1 Wasser) bei 65° in Lösung bringt. Zur Stärkebestimmung in Mehl und Handelsstärke verfährt W i t t e , der die Methode von B a u m e r t und B o d e umgearbeitet hat, laut Chem. Ztg. 1904 Bepert. 66 wie folgt: Zweimal je 1 g Mehl, das zuvor durch ein feines Haarsieb getrieben wurde, reibt man in einem Porzellanbecher von etwa 100 ccm Inhalt mit wenig Wasser an, füllt darauf die Becher etwa mit Wasser und erhitzt 2 Stdn. lang im Dampftopfe bei 4 Atm. Nach dem Erhitzen wird der Dampftopf nach etwa Vs stttndigem Stehen geöffnet und der Inhalt der Becher in einem Kolben, in welchem sich einige Zinkspäne befinden, 10 Minuten lang gekocht. Die nach dem Abkühlen auf 600 ccm gebrachte Stärkelösung filtriert man durch ein nicht zu dickes Asbestplattenfilter, wobei die zuerst filtrierte Flüssigkeit wegen des aus dem feuchten Asbest aufgenommenen Wassers zweimal entfernt wird. Je 60 ccm des Filtrats versetzt man mit 6 ccm 10 % Natronlauge, etwa 1 g feinflockigem Asbest und unter Umrühren mit 100 ccm 96 % i g e m Alkohol. Sobald sich die ausgefällte Stärke abgesetzt hat, wird zunächst die Flüssigkeit und hierauf der Niederschlag mittels 40 ccm 60 % i g e m Alkohol in ein weites Aibestfilterröhrchen gebracht. Zum Auswaschen des Filters verwendet Verfasser zuerst 40 ccm 60 °/o igem Alkohol hierauf eine aus 25 ccm 96 % igem Alkohol, 10 ccm WasBer und 5 ccm 10 °/0 und Methylalkohol, schwerer in Alkohol, fast unlöslich in Äther. Es ist ein lokales Anästhetikum, das als Ersatzmittel des Kokains wichtig ist, da es sehr wirk» sam und dabei weit weniger giftig als das Kokain selbst ist. S t r a h l a p p a r a t e siehe „I n ] e k t o r e n " . Blücher VI.
70
1106
Strass — Strontiumverbindungen.
S t r a s s . Man versteht darunter G l a s (s. d.), das zur Nachahmung von Edelsteinen dient. Der Name rührt von seinem Erfinder, dem Wiener Goldschmied J. S t r a s s e r , her. Der Strass ist ein Glas, das Ober 50 % Bleioxyd enthalt. Man verwendet sehr reine Materialien, z. B. für farblosen Strass (zur Nachahmung von Diamanten) ein Gemisch aus 100 T. Sand, 40 T. Mennige, 24 T. Pottasche, 20 T. Borax, 12 T. Salpeter und 0,4 T. Braunstein. F a r b i g e Edelsteine erhalt man durch Zusammenschmelzen von farblosem Strass mit Metalloxyden, wobei die Qualität des Erzeugnisses von der Sorgfalt beim Mischen und Schmelzen sowie von mancherlei Kunstgriffen abhangig i s t Nach D o u a u 11 benutzt man folgende Mischungen zur Nachahmung von: Smaragd . 1000T. Strass, 8 T . CuO, 0,2T. CriO«. A m e t h y s t . 1000 „ „ 8 T. MntO., 5 T. Co«0«, 0,2 T. Goldpurpur, Saphir . . 1000,, „ 15T. Co«0«. T o p a s . . . 1000,, „ 40 T. Spiessglanzglas, 1 T. Goldpurpur. Rubin. . . 8 „ „ und 1 T. der eben genannten Topas-Masse. G r a n a t . . 1000,, „ 500 T. Spiessglanzglas, 4 T. Goldpurpnr. 4 T. MniOi. StreichtUlxotien siehe „ Z ü n d h ö l z e r " . 8treadttsen. Sie dienen zur Zerstäubung von Wasser und andern Flüssigkeiten und wirken in der Weise, dass durch einen im Innern der DQse festsitzenden Schraubengang die hindurchstrOmende Flüssigkeit in eine drehende Bewegung versetzt wird, so dass sie vermöge der Fliehkraft sofort nach Verlassen der Düse in feinste Teile auseinandergerissen, also z e r s t ä u b t wird. Far die chemische Industrie wichtig sind die Streudosen mit G l a s k ö r p e r . Ihre Anwendung kommt flberall da in Betracht, wo es sich um 1. Zerstäuben von Säuren, 2. Zerstäuben von alkalischen Flüssigkeiten, 3. Zerstäuben von Wasser innerhalb sauerer Gase bandelt. Bei dieser Ausführung besteht der eigentliche DQsenkörper ans Glas, die Spirale dagegen, sowie die Verschraubung nach Bedarf entweder aus Hartgummi oder Hartblei, also aus Materialien, die Sauren und Alkalien dauernd Widerstand zu leisten vermögen. Strontinm. 8 r . A. G. = 87,62. Findet sich in Form der Minerallen S t r o n t i a n i t SrCO» und C ö l e s t i n SrSO«. Das Strontium, ein hei! messinggelbes Metall vom sp. G. 2,5, erhält man durch Elektrolyse von geschmolzenem SrCli bei Gegenwart von NH«C1. Nach B o r c h e r s und S t q c k e m gewinnt man es durch Elektrolyse von geschmolzenem SrCl, bequem, wenn man in der elektrisch im FIuss erhaltenen Schmelze einer grossem vop der Wand des Ofens gebildeten Anode eine kleine Eisenkathode gegenüberstellt, die von unten in die Schmelze gebracht wird; unter Anwendung einer geeigneten Kühlvorrichtung kann dabei das Sr in Kugeln von 10 mm Durchm., die an der Kathode herabsinken, aus der erstarrten Schmelze erhalten werden. Ferner kann man Strontium durch Erhitzen von S t r o n t i u m a m a l g a m im Wasserstoffstrom gewinnen; das Amalgam erhält man durch Eintragen von Natriumamalgam in eine erhitzte, gesättigte, wasserige SrCU-Lösung. Das Sr zersetzt HjO schon bei gewöhnlicher Temperatur, es oxydiert sich an der Luft; entzündet verbrennt es mit rötlichem Glänze. Das Strontiummetall selbst hat keinerlei technische Bedeutung.
Strontiummetall, elektrolyt. gewonnen „ aus Amalgam
l g Mk. 30,00 l g „ 8,00
Strontinmverblndnnsren. 1. S t r o n t i u m a z e t a t ( e s s i g s . S t r o n t i u m ; Strontium aceticum). Sr(CjHjOj)j. Durch Zersetzung von SrS oder SrCO» mit Essigsäure erhalten.
Strontiumaietat, techn „ dopp. raflin „ ehem. rein KBnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
1 kg Mk. 2,50; °/o kg Mk. 225,00 1 „ „ 6,00 1 „ „ 9,00
Strontiumverbmdnngen.
1107
2. S t r o n t i u m c h l o r a t ( c b l o r s a u r e s S t r o n t i u m ; Strontium ehloricum). Sr(C10,)9. Zur Darstellung suspendiert man SrCOt in HiO und leitet C1 ein. Auch lässt es sich elektrolytisch auf analoge Weise gewinnen wie B a r y u m c h l o r a t (siehe No. 4 unter „ B a r y u m v e r b i n d u n g e n " ) . Es findet in der Feuerwerkerei zur Herstellung roter FlammenSätze Verwendung. Strontiumchlorat für Feuerwerk „ dopp. raffin „ ehem. rein Strontiumkaliumchlorat KOnigsvrarter & Ebcll, Linden vor Hannover.
1 kg Mk. 4,80 1 „ „ 7,00 1 „ „ 9,00 l n 10,00 n
3. S t r o n t i u m c h l o r i d ( C h l o r s t r o n t i u m ; Strontium chloratum). SrClj. Technisch durch Zersetzung von SrS mit HCl und Eindampfen zur Kristallisation erhalten. Bildet mit 6 HiO farblose, sehr leicht in H>0 losliche Kristalle und findet ebenfalls in der Feuerwerkerei Verwendung. Strontiumchlorid, raffin. krist „ entwässert „ ehem. rein krist i) n n entwässert Ktinigswarter & Ebel], Linden vor Hannover.
°/o °/o °/0 1
„ „ „ „
„ „ „ n
73,00 155,00 160,00 3,50
4. S t r o n t i u m h y d r a t siehe No. 8 S t r o n t i u m o x y d e . 5. S t r o n t i u m k a r b o n a t (kohlensaures Strontium; Strontium carbönicvm). SrCO». Findet sich in der Natur als S t r o n 11 a n i t , wird künstlich durch Behandeln von SrS mit gasförmiger CO* oder aus StrontiumsalzlOsungen durch Fällung mit Alkallkarbonaten, welter durch Schmelzen von SrSO« mit NajCO» oder (D. R. P. 120 317 und 121 973) aus SrSO« durch Einwirken von CO» und Alkalikarbonat unter Druck erhalten. Nach dem D. R. P. 131 566 gewinnt man SrCO« aus SrSO«, indem man dieses in einer LOsung von Phenolnatrium mit CO, behandelt; die Reaktion entspricht der Gleichung: 2 C J I , . ONa + SrSO. + CO, + H,0 = 2 C J i . . OH + SrCO, + Na,SO«, in der abfiltrierten Losung wird das Phenolnatrium durch Zusatz von CaO wieder zurückgebildet, indem gleichzeitig Oips entsteht: 2 C«HB. OH + Na,SO« + CaO = 2 C J i . . ONa + CaSO, + H,0. Nach dem D. R. P. 150 543 gewinnt man SrCO, aus Strontianrückständen so, dass man das Strontium der Ausgangsmaterialien mittels MgCI, in SrCl* überführt, das dabei mitentstehende MgO nach der Auslaugung des SrCl, aus den Rückständen isoliert und es (unter gleichzeitiger Einwirkung von CO,) zur Überführung des SrCl, in SrCO, benutzt; es handelt sich hier also um einen vollständigen Kreisprozess. Strontiumkarbonat, natur. (StrontianitJ
»
M*or
% kg Mk. 30,00
% „
„ gefällt, techn. weiss °/o „ „ „ ehem. rein Ia °/o „ Königswarter 4 Ebell, Linden vor Hannover. | Lehmann & Vom, Hamburg.
„ 28,00
„ 40,00 „ 100,00
6. S t r o n t i u m n i t r a t ( s a l p e t e r s a u r e s S t r o n t i u m ; Strontium nitricum). Sr(NO,)>. Durch Zersetzen von SrCO, oder SrS mit HNO, und Eindampfen zur Kristallisation in weissen, wasserfreien, in H,0 leicht loslichen, dagegen in absol. Alkohol fast unlöslichen Kristallen erhalten; ausserdem bildet es verwitternde Kristalle mit 4H,0. Es wird ebenfalls in der Feuerwerkerei benutzt.
Strontiumnitrat, krist °/o kg Mk. 75,00 entwässert, für Feuerwerk, Ia °/o » » 69,00 n Kttnigswarter & Ebell, Linden vor Bannover. | Lehmann & Voss, Hamburg.
7. S t r o n t i u m o x a l a t ( o x a l s a u r e s S t r o n t i u m ; Strontium oxalicum). SrC,0 ( . Durch Fällen von Strontiumsalz-Lösungen mit Oxalsäure erhalten. 70»
1108
Strontiumverbindungen.
Strontiumoxalat, techn „ rotbrennend (für Feuerwerk) KBnigswarter i Ebell, Linden Tor Hannover.
°/o kg Mk. 8 0 , 0 0 °/o n „ 130,00
8. S t r o n t i u m o x y d e . a) S t r o n t i u m o x y d (Strontium oxydatum). SrO. Durch Erhitzen von Sr(NO>)> erhalten; bei Weissglut entsteht es auch aus SrCO». Nach dem D. R. P. 135 330 gewinnt man SrO durch Reduktion von Sr-Salzen (namentlich SrCO«) mittels Strontiumkarbids, und zwar werden die gemischten Materialien unter Luftabschluss erhitzt; die Reaktion entspricht der Gleichung: 3 SrCO» + SrCj = 4 SrO + 5 CO.
Strontiumoxyd, techn „ ehem. rein KSnignrarter & Ebell, Linden vor Harmover.
"/o kg M k . 9 5 , 0 0 1 „ „ 4,00
b) S t r o n t i u m o x y d h y d r a t (Strontiumhydrat, Ät z s t r o n t i a n ; Strontium hydroxydatum). Sr(OH)>. Technisch gewinnt man es gewöhnlich aus SrSO«, indem man dieses in SrS überführt, letztzeres mit H>0 auslaugt und die Losung mit Kupferoxyd zersetzt. Auch wird es durch Loschen von SrO mit wenig HiO erhalten. Ferner existiert ein patentiertes elektrolytisches Verfahren zur Gewinnung von Sr(OH)>, nach welchem SrCJ» unter Anwendung löslicher Metallanoden zersetzt wird. Sr(OH)j ist eine starke Base, die sich in Wasser unter Wärmeentwickelung löst und aus heiss gesättigter Lösung mit 8 H>0 kristallisiert. Das Strontiumhydrat findet wichtige Verwendung für die Entzuckerung der M e l a s s e (s. d.) nach dem sogenannten S t r o n t i a n v e r f a h r e n . Strontiumhydrat, techn., krist., No. 1, eisenfrei n No. 2 „ ehem. rein krist KSnigswarter 4 Ebell, Linden ror Hannover.
% .
.
.
.
kg M k . 3 8 . 0 0
»/. „ 1 „
„ „
30,00 2,70
c) S t r o n t i u m s u p e r o x y d ( S t r o n t i u m p e r o x y d ; Strontium peroxydatum). SrOj. Hydrate dieser Verbindung erhalt man durch Einwirkung von Wasserstoffsuperoxyd auf eine wässerige Sr(OH)>-Lösung. Erhitzt man das Strontiumsuperoxydhydrat auf 100", so entweicht HiO, und SrO, bleibt als weisslicbes Pulver zurflek.
Strontiumsuperoxyd, krist., weiss (Hydrat) KSniggwarter 4 Ebell, Linden vor Hannover.
H Mk. 8 , 0 0 1 kg „ 1 1 , 5 0
9. S t r o n t i u m s u l f a t ( s c h w e f e l s a u r e s S t r o n t i u m ; Btron~ tium svlfuricum). SrSOt. Findet sich in der Natur als C ö 1 e s t i n , wird künstlich aus StrontlumsalzlOsungen durch Fällen mit HxSOt oder loslichen Sulfaten als weisser, erst in 7000 T. HiO löslicher Niederschlag erhalten. Strontiumsulfat, natur., Stücke (Cölestin)
°/0 kg Mk. 2 4 , 0 0
„ Pulver „ gefällt, weiss „ „ schneeweiss KSniggwarter & Ebell, Linden vor Hannover.
.
o/o „ °/0 „ °/o „
„ „ „
29,00 75,00 84,00
10. S t r o n t i u m s u l f i d (Schwefelstrontium; Strontium sulfuratum). SrS. Durch starkes Glühen von SrSOt mit C und Auslaugen der Schmelze erhalten. Es wird weniger für sich benutzt, als zur Darstellung anderer Strontiumverbindungen (Azetat, Chlorid, Karbonat, Nitrat, Hydrat) verwendet. Strontiumsulfid, kohlehaltig
techn. . •
„
gereinigt ehem. rein
..
.
.
.
°/o kg Mk.
olo „
°/0 „ »/0 „
60.00
„ löftOO
„ „
29000 38000
11. S t r o n t i u m s u p e r o x y d siehe No. 8 S t r o n t i u m o x y d e . 12. S t r o n t i u m t a r t r a t ( w e i n s a u r e s S t r o n t i u m ; Strontium tartaricum). SrCtHtO«. Durch Fällen von konz. Strontiumsalzlösungen mit Weinsäure oder Ammoniumtartrat erhalten.
Strophanthin — Styptizin. Strontiumtartrat, techn „ ehem. rein
1 kg Mk. 3,75;
1109 °/o kg Mk. 345,00 1 „ „ 11,25
KSnigswarter k Ebel], Linden vor Hannover.
Strontiumverbindungen:
Lehmann & Voss, Hamburg.
Anlagen und Verfahren fflr Strontiumverbindungen:
Willy Manger, Dresden.
Strophanthin. Unter diesem Namen kommen zwei, aus Btrophanthua Komle und anderen Strophantus-Arten hergestellte Körper in den Handel, von denen besonders das amorphe medizinisch bei Herzkrankheiten viel benutzt wird. E s gehört zu den stärksten Herzgiften und ist von ähnlicher Wirkung wie Digitalin. Strophanthin puriss 1 g Mk. 1,20; D Mk. 10,00 8trychnln (Strychninum). CUHMNJOJ. Alkaloid, das in verschiedenen Pflanzen vorkommt; zur Gewinnung benutzt man ausschliesslich die B r e c h nüsse oder Krähenaugen, d. h. die Samen des in Indien bis Nordaustralien heimischen Baumes atrychnos Nux Vomica. Die Darstellung des Alkaloids geschieht nach zwei Methoden. Nach der ersten feuchtet man die zerkleinerten Brechnüsse mit heissem H»0 an, b i s sie aufquellen, und vermählt sie dann zu einem schleimigen Brei, der mit heissem Alkohol extrahiert wird; durch Destillation befreit man den Auszug vom Weingeist. D a s zurückbleibende wässerige Extrakt wird mit Bleiazetatlösuiig versetzt, um Verunreinigungen zu fällen, und der BleiOberscbuss durch H>S oder H2SO4 entfernt; aus der gereinigten Lösung fällt man die Alkaloide durch Sodalösung. Dabei fällt Strychnin fast vollständig aus, während das ebenfalls in den Strychnosarten enthaltene Alkaloid B r u z 1 n (s. d.), da leichter löslich, teilweise gelöst bleibt. Nach dem zweiten Verfahren kocht man die Samen 24 Stdn. lang mit schwefelsäurehaltigem W a s s e r , wodurch sie vollständig erweichen. S i e werden dann scharf abgepresst, worauf man aus dem klaren, biaungefärbten Auszug durch überschüssigen Atzkalk die Alkaloide fällt. Dem entstandenen Niederschlage entzieht man die Alkaloide wieder durch Kochen mit verd. Weingeist und verfährt dann weiter wie bei der ersten Methode. Die Reinigung des Rohstrychnins vom beigemengten Bruzin geschieht durch Behandlung des getrockneten Alkaloidgemenges mit konz. Alkohol, der Bruzin leicht löst, Strychnin dagegen nur wenig aufnimmt. Die freie Strychninbase bildet farblose wasserfreie Kristalle, die Aber 260° unter Zersetzung schmelzen. Das Strychnin ist ein sehr starkes Gift; es wird in Form seiner Salze medizinisch benutzt. M. D. p. dos. 0,01 g (Deutschland), 0,007 g (Osterreich); M. D. p. die 0,02 g. M. D. für Injektionen p. dos. 0,005 g, 0 . die 0,01 g. H Mk. 9,20; 1 kg Mk. 83,00 „ praecip H „ 8,80; 1 , „ 80,00 n acetic H „ 9,60; 1 , r 86,50 n citric D n * 3,50 hvdrobromic n D , 1,70; H * 15,00 hydrochloric H „ 8,30; 1 kg r 75,00 « nitric., crist. D. A. IV H , 7,50; 1 * „ 68,00 n „ puriss. (frei von Bruzin) . . . H „ 11,00; J „ „ 100,00 „ II. zum Vergiften von Raubzeug H „ 6,40; 1 * „ 58,00 71 phosphoric H „ 10,50; 1 * „ 95,00 n salicylic , crist. n „ 12,00 D „ 1,40; H sulfuric H „ 7,50; 1 kg n 68,00 n „ neutr H „ 8,00; 1 „ „ 72,50 n Strychnin-Getreide:
„
C. H, Burk, Stuttgart, Archivstr. 21/23.
Styptizin (Cotarninum hydrochloricum). Kotarnin entsteht bei der Einwirkung von lauwarmer Salpetersäure auf N a r k o t i n ; nach der Reaktion filtriert man, fällt das Kotarnin aus dem Filtrat durch Kalilauge, löst es
1110
Styptogan — Sublamin.
nach mehrmaligem Umkristallisieren in der berechneten Menge HCl und lasst die Losung im Exsikkator eintrocknen. Geltes, kristallinisches, sehr leicht in H,0 lösliches Pulver, das innerlich und subkutan zur Stillung von Blutungen verordnet wird. Styptizin
D Mk. 7 , 0 0 ; H Mk. 6 0 , 0 0
Styptogan. Ausserliches Blutstillungsmittel, besteht aus Kaliumpermanganat, das mit Vaselin zu einer Paste angerührt ist. Es wird mit Erfolg bei parenchymatösen Blutungen angewendet. Styptol = phtalsaures Kotarnin (Cotarninum phtalicum). Es wird wie S t y p t i z i n (s. d.) als blutstillendes Mittel medizinisch verwendet. Styptol, Pulver „ in Tabletten (0,05 g)
l g
Mk. 0 , 6 0 ; D Mk. 5 , 5 0 2 0 Stück „ 0 , 5 5
S t y r a k o l (Styracolum). Zimtsäureester des Guajakols. C.H». CH : CH . C O , . C.H,. CH,. Man verwendet es medizinisch als geschmack- und geruchlosen Ersatz des G u a j a k o l s (s. d.); im Darm spaltet es sich in Guajakol und Zimtsaure. Styrakol „ -Tabletten 0 . 5 g
H Mk. 7 , 5 0 24 Stück „ 1,00
S t y r a x siehe „ S t o r a x " . Snbonttn siehe „S u b k u t i n". Saberlt. Korkersatz, der nach patentiertem Verfahren aus zerkleinerten Korkspanen mit einem Bindemittel hergestellt wird. Er zeigt im wesentlichen alle Merkmale des Naturkorks, ist vollständig wasser-, wetter- und frostbeständig, widersteht der Einwirkung von kochendem Wasser und heissen Dämpfen, wiel auch der Fäulnis, desgleichen dem Einflüsse von Spiritus, Benzol, Petroleum, Schwefelkohlenstoff, Terpentin, Salzsaure u. s. w. In erster Linie findet er Verwendung als Ersatz von Naturkork-Stopfen und -Spunden, dann in Form von Polierscheiben zum Polieren von GussstOcken u. s. w. S u b e r i t - P l a t t e n zum Belegen von Laboratoriumstischen u . s . w . : Stärke . . . . 5 8 10 15 20 mm Maximal-Länge . 4 8 0 480 480 480 480 „ Maximal-Breite . 4 0 0 400 400 400 480 „ Preis pro 1 qdcm 0,15 0,20 0,25 0,30 0 , 3 5 Mk. S u b e r i t - S c h e i b e n zum Aufbauen von Apparaten, als Unterlage für heisse Gefasse u.s.w.: Höhe . . . . 10 20 4 0 mm Durchm. . . . 12 12 12 „ Stück . . . . 0,45 0,60 0 , 9 0 Mk. Suberit-Stopfen: Durchm. . . . 9 11 13 15 17 19 22 26 30 3 3 mm 1 0 0 S t ü c k . . . 0 , 2 5 0 , 3 5 0 , 4 5 ü,60 0 , 9 0 1,20 1 , 6 0 2,25 3,00 3,50 Mk. Suberit-Spunde: Oberer Durchm. . 35 40 45 50 55 60 65 70 75 mm Unterer Durchm. . 30 35 40 45 50 55 60 65 70 100 Stück . . . 3 , 5 0 5,00 7 , 0 0 8 , 5 0 10,50 12,50 15,00 18,00 22,50 Mk. S n b e r i t - R i n g e als Ersatz für Strohkränze: Lochgrösse . . 3 6 9 12 15 18 cm Stück . . . . 0,50 0,70 0,90 1,10 1,35 1,50 Mk.
Snbkutln = p-Pheno!sulfosäuresalz des p-Amidobenzoesaureathylesters, d. h. des A n a s t h e s i n s (s. d.) C A < j j 8 j c r f 8 , H ' C , H t 0 H Färb- und geruchlose feine Kristallnadeln vom Sch. P. 195,6°, schwer löslich in H,0. Es soll ein gutes, lokales Anasthetikum sein. Snblamln = Quecksilbersulfat-Äthylendiamin. HgSO». 2 C,H«N,. 2 H,0. E s hat sehr starke bakterientötende Kraft und bildet einen vorzüglichen reizlosen Sublimatersatz für die Desinfektion der Hände und der Haut. Sublamin in Pastillen
H Mk. 6 , 5 0 ; 1 kg Mk. 6 0 , 0 0
Sublimat — Salfanilsäure. S n b l i m a t (Quecksaberchlorid) d ü n g e n". Sublimat-Pastillen: C. F. JUche k Co., Hamburg I.
siehe
1111
„Quecksilberverbin-
8nbllmatpastiHen-Appar&te. Diese sind nach den unter primiermaschinen beschriebenen Anordnungen gebaut.
„Kom-
Karl Seemann, Berlin N. 54, Rosenthalerstr. 40/il.
S u b l i m a t i o n . Technische Sublimationsapparate werden für mancherlei Zwecke, so namentlich fflr Ammoniumchlorid (s. „Ammoniumverbindungen"), A n t h r a z e n (s. d.), P h t a l s ä u r e a n h y d r i d (s. d.), Benzoesäure und J o d (s. d.) benutzt; die Preise richten sich nach Material, Orösse, Ausstattung u. s. w. S u b l i m i e r s c h a l e n aus S t e i n z e u g filr Joddarstellung, mit luftdicht aufgeschliffenem Deckel mit oder ohne Stutzen: Preis für 320 mm lichte und 355 mm äussere Weite; untere Schale 60 mm hoch
S u b l i m a t i o n s a p p a r a t e für Versuche, nach B r 0 h 1, aus vernickeltem Messingblech, Durchm. 15 cm, Höhe 1,5 cm, kompl. m. Dreifuss Apparate fflr Sublimation bauen:
Mk. 6,00
„ 9,50
Deutache Ton- n. Steinzeug-Werke, Aktiengefell- I Volkmar Hinig 4 Comp., Dreaden-A, Zwickauerachaft, Berlis-Charlottenbor?, Berltneretr. 23. strasse 37. J. L. C. Eckelt, Berlin N. 4. I F. H. Meyer, Hannover-Haiaholx.
S u b s t a n t i v e F a r b s t o f f e . Man versteht darunter Farbstoffe, deren Affinitat zur Baumwollfaser so gross ist, dass sie sich auf dieser o h n e B e i z e direkt waschecht fixieren lassen. Man bezeichnet sie deshalb als D I r e k t f a r b s t o f f e oder s u b s t a n t i v e B a u m w o l l f a r b s t o f f e . E s sind samtlich Alkalisalze von Sulfosauren aromatischer Verbindungen, und im besondern meistens D i s a z o f a r b s t o f f e (s, d.). Ausserdem gehören hierher die sog. S c h w e f e l f a r b s t o f f e (s. d.). Wegen der Bequemlichkeit ihrer Anwendung werden die substantiven Farbstoffe Immer mehr benutzt; das Farben damit bezeichnet man als s u b stantives Baumwollfarben. Die substantiven Baumwollfarbstoffe sind gegenüber denjenigen Farbstoffen, die sich nur m i t H i l f e v o n B e i z e n auf der Baumwollfaser fixleren lassen, in der Minderzahl. Man bezeichnet die letztgenannten Farbstoffe, die für die Baumwollfarberei der Beizen nicht entraten können, als a d j e k t i v e F a r b s t o f f e . Hierher gehören also „ B a s i s c h e F a r b s t o f f e " (s. d.), „ B e i z e n f a r b s t o f f e " (s. d.) und „ S a u e r e F a r b s t o f f e " (s. d.). S n c c l n l m i d siehe „ B e r n s t e i n s ä u r e " . S n c c l n l t siehe „B e r n s t e i n". S n o d n n m siehe „B e r n s t e i n". S n d o f o r m a l . 10 %ige Formalinseife, wird gegen Fussschweiss empfohlen. S n d o l . Gegen Fussschweiss angepriesene Spezialitat, enthalt Formaldehyd und Gault&eriaöl. S n k r o l (Dulzin) siehe „ S 0 s s s . t o f f e , k ü n s t l i c h e " . SnlfanUsSnre (p-Amldobenzolsulfosäure; Acidum guifanüicvm). CtH«(NHj)SOsH. ( N H i : SO,H = 1 : 3 . ) Man erhalt sie durch Behandeln von Anilin mit H>SO« in der Hitze, wobei sie durch Umsetzung aus dem zunächst gebildeten sauren Anilinsulfat entsteht. Nach N e v i l e und W i n t h e r tragt man 100 kg reines Anilin unter stetem Rühren in 105 kg HjSO«, welche sich in einem mit Rührwerk ausgestatteten, innen verbleiten, eisernen Kessel befinden, ein, verteilt die geschmolzene Masse auf Bleche und erhitzt sie in einem Ofen 24 Stunden hindurch auf 200—250°. Nach dem Erkalten löst man die eine graue Masse bildende Sulfanilsaure in HiO und filtriert die Losung; durch mehrmaliges Umkristallisieren gereinigt, bildet sie farblose, in kaltem Wasser schwer, in heissem ziemlich leicht lösliche Kristalle. Fflr die Darstellung von
1112
Sulfat.
Teerfarbstoffen ist eine Reinigung meist nicht nötig; man verwendet dann direkt die durch Auslaugen der Schmelze erhaltene Lßsung. Beim Erhitzen des Anilinsulfats auf Blechen — dem sogenannten B a c k p r o z e s s — sind Oberhitzungen und Verkohlungen an einzelnen Stellen kaum zu vermeiden. Deshalb nimmt man die Erhitzung jetzt vielfach im Vakuum vor. P r ü f u n g : ! Beim Verbrennen aoll die Sulfanilsäure keinen wägbaren Rückstand hinterlassen. Auf S c h w e f e l s ä u r e prüft man die uub 1 g Sulfanils&ure mit 25 ccm siedendem Wasser bereitete Losung durch einige Tropfen BaCl r L?sung. Zum Nachweiss von S a l z a I u r e schüttelt man 1 g 8ulfanilsäure mit 20 ccm H-O, filtriert und versetzt das Filtrat mit AgNOt-LOsung, wobei höchstens eine schwach opalisierende Trübung entstehen darf. Zur Prüfung auf A n i l i n s a l z e erwärmt man 1 g Sulfanilsäure mit 10 ccm Natronlauge und setzt etwas Chloroform zu; es darf sich dann kein Geruch nach Isonitril bemerkbar machen. Zur O e h a l t s b e s t i m m u n g der Sulfanilsäure kann man die Titration benutzen, derart, dass man 1 g Sulfanilsäure in 10 ccm N-Natronlauge und etwas H,0 last und mit N-Salzsäure titriert; 1 ccm der zur Neutralisation verbrauchten Normallauge = 0,20915 g Sulfanilsäure. Ist freie HjSO* in der Sulfanilsäure enthalten, so befeuchtet man die abgewogene Substanz mit BaClrLO*ung, verdunstet die in Freiheit gesetzte HCl auf dem Wasserbade, 106t dann in einer gemessenen Menge überschüssiger Nonnallauge und titriert darauf, wie oben angegeben, zurück. Ist die Sulfanilsäure, wie häufig, verwittert, so sind die erhaltenen Resultate zu hoch.
Die Isomeren der Sulfanilsäure, also o- und m-Amidobenzolsulfosäure, siehe unter „ B e n z o l v e r b i n d u n g e n". Sulfanilsäure, gereinigt . 1 „ „ 2,75; «Ü H Mk. 200,00 „ ehem. rein Sulfanilsaures Natrium, techn n » gereinigt „ „ ehem. rein . . . . n n (meta) „ » n ehem. rein . .
.
1 % 1 n 1 1 kg Mk. 3,00; °,o ?! 1 n
„ „ „ „ „ »
7,00 225,00 3,50 9,00 250,00 7-50
S u l f a t (Natriumsulfat; schwefelsaures Natrium). Na,SO«. Die Hauptmenge wird durch Erhitzen von NaCl mit H,SO« erhalten. Die Umsetzung geschieht in zwei Phasen, indem zunächst N a t r i u m b i s u l f a t NaHSO« und bei stärkerem Erhitzen hieraus NaiSOt entsteht. Der erstere Teil d e s Prozesses geschieht in Pfannen, der zweite Teil durch starkes Glühen im Ofen. D a s verwendete Kochsalz oder Steinsalz soll möglichst rein und nicht ganz feinkörnig sein; die H,SO« hat gewöhnlich die Starke 59—60° B6. Ist die erste P h a s e der Umsetzung vorüber, s o wird der Inhalt der Schale nach dem Ofen Qbergeschöpft. Mechanische Ofen, welche die Handarbeit d e s Rührens und ÜberschOpfens ersetzen, scheinen sich bewahrt zu haben und sind jedenfalls vielfach zur Einführung gelangt. Ober die Kondensation der bei dem Prozess entweichenden HCl, über die Kondensationsanlagen u. s. w. siehe den Artikel „ S a I z s a u r e". Ferner gewinnt man Sulfat a u s Kochsalz durch Einwirkung von schwefliger Saure und feuchtem Sauerstoff: D a s NaCl wird angefeuchtet, zu festen Kuchen gepresst, getrocknet und in geeigneten Zersetzungsgefassen der Einwirkung der O a s e ausgesetzt. Als solche benutzt man R ö s t g a s e v o n Pyriten (vgl. unter „ S c h w e f e l s f i u r e " ) , da diese ausser SO« gleich den notwendigen O enthalten. Vor dem Eintritt in d a s Zersetzungsgefass wird den Röstgasen Wasserdampf zugeführt. Die Umsetzung entspricht der Oleichung: 2 NaCl + S O , + O + H»0 = N a , S O , + 2 HCl. Nach dem D. R. P. 136 998 ( O h l e r sches Verfahren, ausgearbeitet von T h. M e y e r ) wird zur Darstellung von Na,SO« und konzentriertem HCI-Oas ein Inniges Oemisch von fein gepulvertem NaCl + NaHSO« in entsprechendem Verhältnis In geschlossenen, nur mit Oasableitungsrohr versehenen G e f a s s e n unter Vermeidung mechanischer Durcharbeitung auf die zur Zersetzung erforderliche Temperatur (400°) erwärmt. E s soU besonders das Bisulfat a u s der HNO*-Fabrlkation auf diese Weise aufgearbeitet werden. Nach dem Engl. Pat. 6898 von 1904 gewinnt man neutrales Sulfat und S O , a u s Bisulfat, indem man letzteres in einer gusseisernen Retorte erhitzt, worin die M a s s e mittels eines Rührwerkes mit etwa 12 % ihres Gewichts an S ä g e s p ä n e n und 2% an Koksstaub innig gemengt w i r d : S O , entweicht, und Na,SO« bleibt zurück.
Sulfat.
1113
Die Hauptmenge des Sulfats wird gleich roh weiter auf S o d a (s. d.) verarbeitet. Will man dasselbe jedoch reinigen, so stellt man eine siedend gesattigte wasserige Losung her, neutralisiert mit Kalkmilch und fügt unter stetem Rühren (immer noch bei Siedhitze) ChlorkalklOsung zu, bis alles Fe ausgefallt i s t Der Niederschlag setzt sich sehr schnell zu Boden; man zieht die klare Lösung dann zur Kristallisation ab. Erkaltet die LOsung ohne Bewegung, so erhalt man grosse Kristalle, wahrend kleine durch Rühren der Flüssigkeit gewonnen werden. Oder man dampft die klare eisenfreie LOsung ein, schöpft das auffallende Salz heraus und kalziniert es vollständig durch GlQhen im Ofen, Das mit 10 HjO kristallisierte NajSO« wird als G l a u b e r s a l z bezeichnet. Dasselbe findet sich in der Natur in vielen Mineralquellen, als Auswitterung am Rande mehrerer Steppenseen u. s. w. Gewöhnlich stellt man es aus dem LOserflckstand von der Verarbeitung des K a r n a 11 i t s (s. „A b r a u m s a l z e " ) dar. Dieser enthalt u. a. 45—55 % NaCl und 25—30 % MgSO«; man tasst die Masse einige Zeit an der Luft liegen, stellt dann eine Lösung von 31—33° B6 (nach Abkühlung auf 33° gemessen) dar und setzt diese In flachen Kristallisierkasten Ober Nacht der winterkalte aus. Hierbei findet eine Umsetzung, entsprechend der Gleichung MgSO« + 2 NaCl = NajSO« + MgCl>, statt, und das Glaubersalz scheidet sich aus; es wird durch Umkristallisieren von der anhaftenden Mutterlauge befreit und bei ca. 30* getrocknet. Zur Darstellung von kalziniertem Glaubersalz für Glasfabriken dampft man geklarte RohsalzlOsung ein und verfahrt weiter wie oben angegeben. Folgende Tabelfe von L 0 w e 1 gibt die LOslichkeit von NasSO« in 100 T. HjO an. Wau erfrei e« Sali Temperatur 0° 10 15 18 20 25 26 30 33 34 40,15 45,04 50,40 59,79 70,61 84,42 103,17
Na,80«
Na,SO, -fioH,0
, — —
53,25 52,76 51,53 51,31 50,37 49,71 49,53 48,78 47.81 46.82 45,42 44,35 42,96 42,65
— —
371,97 361,51 337,16 333,06 316,19 305,06 302,07 290,00 275,34 261,36 242,89 229,87 213,98 210,67
Kristalle mit ;H,0
Kristalle mit ioHtO NatSO,
Na.80, + ioH,0
Prot Na,SOt
Na,SO, + 7H.O
NatSO, -f loH.O.
5,02 9,00 13,20 16,80 19,40 28,00 30,00 40,00 50,76 55,00
12,16 23,04 35,96 48.41 58.35 98,48 109,öl 184,09 323,13 412,22
19,62 30,49 37,43 41.Ü3 44,73 52,94 54,97
44,84 78,90 105,79 124,59 140,01 188,46 202,61
59,23 112,73 161,57 200,00 234,40 365,28 411,45
Zu der Tabelle ist zu bemerken, dass oberhalb 34« NasSO« + 10 H>0 nicht bestehen kann, dass vielmehr dann nur wasserfreies Salz in der LOsung vorhanden ist, dessen LOslichkeit von 180—103,17° stetig abnimmt. Unterhalb 18° geht das gelöste wasserfreie Salz unter Luftabschluss in solches mit 7H»0, bei Luftzutritt in solches mit 10 HiO über. Die LOslichkeit des Salzes Na»SO« -+- 7 HjO steigt von 0°—26°; über dieser Temperatur geht es in wasserfreies Sulfat Uber. Die Hauptmenge des Sulfats wird zur Fabrikation von Soda verwendet, nicht geringe Mengen aber auch bei der GJasfabrikation, Ultramarindarsfellung, Teerfarbenindustrie und Färberei. Das krist. Salz dient als Arzneimittel sowie zur Herstellung von Kaitemischungen.
Sulfate, Sulfide und Sulfite — Sulfophosphit.
1114
P r ü f u n g : F r e i e S ä u r e bestimmt m i n durch Titration mit Normallauee und Methylorange in der Kälte» C h l o r n a t r i u m in der genau neutralisierten Lösung durch Titration mit Silberläsung unter Verwendung von K 2 Cr0 4 als Indikator. Zur Bestimmung des Fe löst man 10 g Sulfat in H 2 0, reduziert die Eisensalze mit Zn -4- H 2 S0 4 und titriert dann mit KMnOt. Die Bestimmung des U n i ös l i e h e n , des Ca, Mg und AI bietet nichts Besonderes. Zur Ermittelung des Gehaltes an N a t r i u m s u l f a t löst man 1 g Sulfat (wenn nötig unter Zusatz von etwas HCl), setzt Salmiak und Ammoniak zu, fällt Ca und Fe mit Ammoniumoxalatlösung, filtriert, dampft das Filtrat nach Zusatz einiger Tropfen HgSOi zur Trocknc und wägt, nachdem man zuerst für sich und dann unter Zusatz eines Stückchens Ammoniumnitrat geglüht hat. Von dem gefundenen Gewicht zieht man 1. das vorher ermittelte NaCl, umgerechnet auf NaiSO« (1 T. NaCl = 1,2136 T. Na,S0 4 ) und 2. die vorher bestimmte Magnesia, umgerechnet auf MgSOi (1 T. MgO = 2,9703 T. MgSOJ ab; der Best entspricht dem in 1 g Sulfat enthaltenen NasSO*. 0°/o, kg Mk. 4,00—5,00 0;, °/o „ „ 4,50—5,50
Sulfat, roh 92/94% 9 6 / 9 8 «/o
°/o „
„
Preise anderer Qualitäten siehe unter N a t r i u m s u l f a t „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n".
5,00-6,00
im Artikel
ffatriumsulfot, Hntriumbisulfot Steinsalz
und andere Natriumverbindungen.
Meyer Cohn, Hannover. Einrichtungen für Sulfatmühlen; Sulfat-Pfannen, -Schalen und -Kessel: Fried.
Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
Öfen für Sulfat baut: J . h . C. Eckelt, Berlin N. 4.
S u l f a t e , Sulfide und Sulfite siehe unter den betreffenden Metallverbindungen. S u l f i n f a r b e n siehe „ S c h w e f e l f a r b s t o f f e". S u l f i t z e l l u l o s e siehe „Z e 11 u 1 o s e". S u l f o c y a n v e r b i n d u n g e n siehe „ R h o d a n v e r b i n d u n g e n". S u l f o g e n o l . Dem Ichthyol in der therapeutischen Wirkung ähnliches Produkt, jedoch ohne dessen unangenehmen Geruch und Geschmack. Als Ausgangsmaterial dient ein aus bituminösem Schiefer gewonnenes schwefelhaltiges ö l . das in die Sulfosäure übergeführt wird. Sulfogenol ist eine sirupdicke, klare, rötlichbraune Flüssigkeit, Schwefelgehalt 12—13 %, die sich in H 2 0 in jedem Verhältnis löst. S u l f o m o n o p e r s ä u r e siehe No. 22 C a r o sches Reagens im Artikel „ R e a g e n t i e n". S u l f o n a l = Diäthylsulfondimethylmethan. chÜ>C wird er sofort in ein Blech verwandelt, das, nachdem es mehrfach wieder geglüht und gehämmert worden ist, eine Harte erhalt, welche der der Diamanten gleich kommt Ein Versuch, solch ein Blech von etwa 1 mm Stärke auf der Diamantbohrmaschine zu perforieren, ergab nach drei Tagen ununterbrochener Arbeit des Bohrers bei 5000 Umdrehungen in der Minute nur eine kleine Mulde von etwa mm Tiefe, wobei der Diamantbohrer stark abgenutzt war. Ein vollkommenes Durchbohren des Bleches war unmöglich, trotzdem konnte es aber noch dünner ausgewalzt werden unter Beibehaltung seiner zähen Härte. Diese Eigenschaft soll für Werkzeuge wie Ziehkaliber, Bohrer, Lager, Drehwerkzeug, Schreibfehlern u. s. w. ausgenutzt werden. Tantal legiert sich leicht mit Wasserstoff und hält denselben so fest, dass er auch beim Schmelzen des Metalls nur teilweise entfernt wird. Glühendes Tantalpulver, in Wasser geworfen, zerlegt dieses sehr stark, wobei sich der Wasserstoff entzündet und in langen Flammen emporschlägt. Beim Erhitzen in Luft werden grössere Stücke von Tantal nur schwer angegriffen, sie laufen bei 400° gelb an und bedecken sich schliesslich mit einer weissen Schicht Pentoxyd; dünner Draht verglimmt in Luft und Sauerstoff ohne Flamme. In Stickstoff glühender Tantaldraht wird matt und unter Absorption des Gases sehr brüchig. Tantal mit Schwefel, Selen oder Tellur, unter einer Decke von Chlorkalium erhitzt, verbinden sich unter Feuererscheinung zu donklen Körpern. Auf Eisen wirkt Tantal härtend wie Vanadin; mit Molybdän und Wolfram 71*
1124
Tantallampc — Tartrazin.
gibt es Legierungen, die unter 5 % Tantal dehnbar, darüber spröde, hart und brüchig sind. Mit Silber und Quecksilber legiert sich Tantal nicht. Spuren von Kohlenstoff sowie von Bor und Silizium machen das Tantal harter, ohne es in seiner Dehnbarkeit zu schädigen; bei mehr als 1 % C wird Tantal spröde und lässt sich nicht mehr zu Draht ausziehen. Gegen alle Sauren ist Tantal sehr widerstandsfähig, selbst Flusssäure greift es nur trage an; wird aber Tantaldraht in Flusssäure getaucht und mit Platin (Platintiegel) in Verbindung gebracht, so löst sich der Draht unter lebhafter Wasserstoffentwicklung und unter Aufnahme des Gases auf, wodurch es sehr brflchig wird. Wässerige Natron- und Kalilauge sind auch in der Hitze ohne Einwirkung auf das Tantal; in schmelzendem Alkali zerfällt dasselbe dagegen zu kristallähnlichen Klumpen. Tantallampe. Das T a n t a l (s. d.) hat man in der Form eines sehr dünnen Drahtes von 0,05 mm Starke zur Herstellung elektrischer Glühlampen benutzt. Die neue Siemenssche Tantallampe enthält äusserlich die bekannte Glasbirne der alten Kohlenlampe. In dieser Birne befinden sich auf einem Stäbchen in einem Abstände von etwa 4—5 cm 2 Sterne mit 11 bezw. 12 Zacken. Zwischen diesen Zacken ist nun der feine Tantaldraht in einer Länge von etwa 50 cm ausgespannt und wird durch den Strom auf eine Temperatur gebracht, welche weit über 2000®, wahrscheinlich dicht unter dem Schmelzpunkte liegt. Bei solcher Temperatur würde der Kohlenfaden der alten Glühlampe sofort zerstäuben. Der Tantalfaden hält diese Temperatur aus und gibt ein mildes rötliches Licht. Ausser den im Artikel „ T a n t a 1" genannten Verfahren hat Siemens & Halske- sich noch insbesondere für die Fabrikation der Tantallampe folgende Patente erteilen lassen: D. R. P. 163 414, betreffend das Ausglühen von Drähten aus Tantalmetall im Vakuum; das Amer. Pat. 848 600, betreffend die Herstellung homogener Körper aus Tantal, wobei dieses im Hoch'vakuum von Kathodenstrahlen geschmolzen wird; und das D. R. P. 1 7 1 562. betreffend das Härten von weichem Tantalmetall, durch Zusätze (nicht über 1 %) an C. Si. B, AI, Sn, Ti. H oder O. Der Vorzug der Tantallampe besteht darin, dass sie nur die Hälfte des Stromes der Kohlenlampe für dieselbe Lichtstärke braucht. Wahrend man bei der Kohlenlampe für die Normalkerze 3 Watt rechnet, braucht die Tantallampe nur 1,5 Watt. Die neue Lampe bietet also die gleiche Stromersparnis wie die Nernstlampe. Wahrend diese aber eine Anheizvorrichtung nötig hat, arbeitet die Tantallampe ohne alles Beiwerk und leuchtet bereits im Momente der Stromeinschaltung hell auf. Dabei ist der Preis der Lampe verhältnismässig gering. Sie wurde zuerst für 4 Mk. auf den Markt gebracht; inzwischen ist der Preis auf 2,50 Mk. herabgesetzt worden. Die Tantallampe kann in jede Glühlampenfassung eingeschraubt werden und brennt in jeder Lage; erst nach 600—1000 stündiger Brennzeit steigt ihr Stromverbrauch von 1,5 auf 2,1 Watt auf 1 Hefnerkerze. Die einzelne Tantallampe hat eine Lichtstarke von 25 H.—K. T a r t a l i n . Englisches Ersatzmittel für Weinstein zum technischen Gebrauche; es besteht aus Kaliumbisulfat.
Tartaros = W e i n s t e i n (s. d.).
Tartarus ammoniatus (Ammoniakweinstein) 2 [H(NHt)C«HtOa] + HjO. Tartarus boraxatus (Boraxweinstein). Tartarus natronatus (Natronweinstein; Seignettesaiz); siehe No. 37 unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n". Tartarus stibiatus (Brechweinstein; Kaliumantimonyltartrat); siehe unter „An t i m o n v e r b i n d u n g e n " No. 10. T a r t r a z i n . Teerfarbstoff, welcher durch Einwirkung von 2 mol. pPhenylhydrazinmonosulfosäure auf 1 mol. Dioxyweinsäure, und zwar durch Erhitzen der beiden Komponenten in angesäuerter Lösung, entsteht. Das Tar-
Tauchflnid — Teerfarbstoffe.
1125
trazin ist nach den neueren Untersuchungen e i n P y r a z o l o n wie das A n t i p y r i n (s. d.), und zwar hat das Tartrazin die Konstitution: C.H& I
N/
N
\ CO
i - i
= N . N — CsHs.
Es kommt in Form des Na-Salzes in den Handel, bildet ein orangegelbes Pulver und erzeugt auf Wolle und Seide in saurem Bade ein sehr llchtbestandlges und walkechtes Goldgelb. T a n c h f i n i d (VersteifungsflDssigkeit für Glühkörper) siehe „ O a s Z l U h 1 i c h t". R. Eisenmann, Berlin 0.17, Mtthlenstr. t—7.
QefSsse für Tauchlluid:
Fabrik explosionasicherer Geflase, O. m. b. II., Salzkotten i. W.
Teer nnd Teerprodukte. Im einzelnen siehe die Artikel „ B r a u n k o h 1 e n t e e r", „ H o l z t e e r " und „ S t e i n k o h l e n t e e r". In diesen Artikeln sind auch die T e e r p r o d u k t e entweder mit behandelt oder die Artikel genannt, wo dieselben zu finden sind. Teer und Teerprodukte:
A. O. I Thier- u. £rd5Mndostrie, Berlin W. 35. I Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. tfoerdllnccr, | Flonheim a. iL
Anlasen und Apparate zur Gewinnung von Teer und Teerprodukten:
F. H. Meyer, Hannover • Hainholx (». Ini.-Anh. S. 17).
Destillationsapparate fflr Teer baut: J. L. 0. Eckelt, Berlin N. 4.
| Heinrich Hirzel, Leipzig-Plagwitz.
SfeinkohißDtecr=BraoaKoIilenteer=Holzteer und sämtliche Derivate in fester und flüssiger Form.
Meyer Cohn, Hannover. Teerfarbstoffe (Anilinfarben, Alizarinfarben u. s. w.). In vorliegendem Werke ist die Behandlung in folgenden Gruppen erfolgt: Amidotriphenylmethanfarbstoffe. Oxytriphenylmethanfarbstoffe, Diphenylnaphtylfarbstoffe, A z o f a r b s t o f f e, Disazofarbstoffe, Trisazofarbstoffe, Tetrakisazofarbstoffe, Nitrofarbstoffe, Nitrosofarbstoffe, Indophenoi, Oxyketonfarbstoffe, Akridinfarbstoffe, Azoxyfarbstoffe, Diazoamidofarbstoffe, Pyroninfarbstoffe, Chinolinfarbstoffe, O x a z i n e und T h i a z i n e ,
1126
Teeröle — Tcnacit.
Indigofarbstoffe, Thiobenzenylfarbstoffe, Pyrazolonfarbstoffe, A z i n f a r b s t o f f e (davon gesondert S a f r a n i n e u. I n d u l i ne), S c h w e f e l f a r b s t o f f e ( S u l f i n f a r b e n). F u c h s i n , A l i z a r i n , M e t h y l e n b l a u und T a r t r a z i n sowie C a c h o u de L a v a l , T h i o k a t e c h i n, U r a n i a b l a u , Ursol. Nigramin, Nigrisin, Anilinschwarz, Chro mögen und I n d a m i n e sind in Einzelartikeln behandelt. Dagegen haben wir von einer Aufzahlung der einzelnen Farbstoffe in den betreffenden Farbstoffgruppen Abstand nehmen müssen. Teerfarbstoffe: Gesellschaft für chemische Industrie, Basel.
Apparate zur Teerfarbstoff-Fabrikation: Friedrich Herilminn, Berlin SO. 16, Brllckc: Strasse 6 b (s. Inserate).
Teerttle (siehe „ H o l z t e e r " und „S t e i n k o h 1 e 111 e e r"). Auch heute noch führt man technisch eineTrennung der schweren Teeröle imOrossen gewöhnlich nicht durch, sondern verwendet das Gemisch im ganzen zur Darstellung von Olgas, zum Karburieren von Leuchtgas, zur Fabrikation von Russ, als Desinfektionsmittel sowie zur Darstellung von solchen ( K r e o l i n ; L y s o l ; S a n o g e n u. s. w.)> zum Weichmachen von Pech, zum Imprägnieren von Holz, als Waschmittel für Gewebe u. a. m. Namentlich die wasserlöslich oder wenigstens emulgierbar gemachten TeerOle erfreuen sich für die genannten und andere Zwecke wachsender Beliebtheit. Wasserlöslich macht man die Teeröle durch Sulfurieren, emulgierend durch Zuhilfenahme von Seifen; vgl. darQber die Artikel „ ö 1 e" und „ M i n e r a l ö l e". In letztgenanntem Artikel sind auch die Verfahren zum Geruchlosmachen von Teerölen erwähnt. Teeröle: L. Haurwltz k Co., 0. m. b. H., Berlin N". 30. — Stettin. Dr. P. Raschlg, ehem. Fabrik, Ludwiphafen a. Eh.
Teeröle, wasserlöslich:
Louis Blumer, Zwickau i. Sa.
! Theerproduktcnfabrik ' schweig. i !
Baese 4
I Chem. Fabr. Flörsheim, I Flörsheim a. II.
Dr.
Meyer,
II.
Braun-
N'oerdlingcr,
Teilmaschinen. Siehe die Artikel „K o m p r i 111 i e r 111 a s c h i n e n" sowie „ M i s c h m a s c h i n e n " . TeUtrr. T e . A. G. = 125,3. Seltenes Element, das dem Schwefel und noch mehr dem Selen nahe steht. Das Tellur und seine Verbindungen haben keine technische Bedeutung. Tellur, chem. rein, in Pulver n n r in Stängeln Tellurgold Tellurzink Tellurige Säure Tellurigsaures Kali „ Natron Tellursäure Tellursaures Kali, ehem. rein, Wist. „ Natron
D Mk. 5,00; H Mk. 40,00; 1 kg D „ 6,00; H „ 50,00; 1 „ 4.00; D Iß „ H * 40,00; 1 kg Iß n 1-60; D D „ 8,50; H D „ 11,00; H 3,00; D Iß „ D » 8,50; H D » M.00; H
Mk. 350,00 „ 450,00 „ 35,00 „ 350,00 n 14,00 75,00 r 100,00 n » 27,00 75,00 r „ 100,00
Tempern siehe „S c Ii w e i s s e i s e 11". Tenacit. Aus Asbest, Harzen und alkalischen Erden zusammengesetzter elektrischer Isolierstoff, dessen Formgebung in Presswerkzeugen geschieht Das Tenacit verbindet mechanische Festigkeit und Wetterbeständigkeit mit hoher Isolierfähigkeit und Hitzebeständigkeit. Tenacit kommt in verschiedenen Qualitäten und mannigfachen Formstücken in den Handel.
Tension
—
1127
Terpene.
T e n s i o n (Dampfspannung). S p a n n k r a f t des W a s s e r d a m p f e s Temperatur
— 30 — 25 —
20
— 15 — 10
—
5
—
3
—
1 0 1
— 4 —
+
++ ++ + + + +
2
6 7 8 9
+ 10
Spannkraft
Tempe» ratur
Spannkraft
0,386 0,605 0,927 1,400 2,093 3,113 3,368 3,644 3,941 4,263 4,600 4,940 5,302 5,687 6,097 6,534 6,998 7,492 8,017 8.574 9,165
+ 11
9,792 10,457
+ 12
+ 13 + 14 + 15
+ 16
+ 17
+ 18 + 19
+ 20 + 21 + 22 + 23 + 24 + 25
+ 26 + 27
+ 28
+ 29 + 30
11,162
11,908 12.699 13,536 14,421 15,357 16,346 17,391 18,495 19,659 20,888 22,184 23,550 24,988 26,505 28,101 29,782 31,548
nach
R e g n a u l t.
Temperatur
Spannkraft
Temperatur
Spannkraft
+ + +
41,827 54,906 71,391 91,982 117,478 148,791 186,945 233,093 288,517 354,643 433,041 525,392 633 692 760,00 906,410 1075,370 1269,410 1491,280 1743,88 2030,28
+ 135 + 140 + 145 + 150 + 155
2353,73 2717,63 3125.55 3581,23 4088.56 4651,62 5274,54 5961,66 6717,43 7546,39 8453,23 9442,70 10519,63 11688,96 12955,66 14324,80 15801,33 17390,36 19097,04 20926,40
+ +
+
+ + +
35 40 45 50 55 60 65 70 75
80 85 90 95
+ 100 + 105
+ 110 + 115 +120 + 125 + 130
+ 160 + 165 + 170 + 175
+ 180
+ 185 + 190 + 195
+ 200 + 205
+ 210 + 215
+ 220 + 225 + 230
T e r e b e n . Zur Darstellung mischt man Terpentinöl allmählich mit 5 % konz. HsSO», destilliert nach längerem Stehen im Wasserdampfstrom, wäscht das Destillat mit verd. Sodalösung, hebert ab, entwässert mit CaCU und fraktioniert, wobei die zwischen 156 und 160° übergehenden Anteile aufgefangen werden. Gemisch verschiedener T e r p e n e ; es bildet eine schwachgelbliche Flüssigkeit und dient als Ersatz des Terpentinöls. Tereben
1 kg Mk. 3 , 5 0 ;
°/o k g M k . 3 1 0 , 0 0
T e r e b i n t h l n a siehe „ T e r p e n t i n " . T e r p e n e . Kohlenwasserstoffe der allgemeinen Formel CioHi«, aber im einzelnen sehr verschiedener Natur, die in den ätherischen ö l e n enthalten sind oder z. T . auch diese vollständig zusammensetzen. Die T e r p e n e sind leicht oxydierbare, teilweise verharzende Körper; man scheidet sie gewöhnlich in die o l e f i n i s c h e T e r p e n g r u p p e , in die T e r p a n - oder M e n t h a n g r u p p e und in die K a m p h a n g r u p p e . Zur olefinischen Terpengruppe gehört eine Reihe olefinischer Kohlenwassrstoffe, Alkohole, Aldehyde un'd Säuren mit offener Kette, die sich in ätherischen ö l e n finden; sie lassen sich meist leicht in terpenartige oder aromatische Substanzen überführen. Olefinische Terpenalkohole sind z. B . Q e r a n i o l und L i n a l o o l ; zu den Olef inischien Terpenaldehyden gehören Z i t r o n e 11 a 1 und Z i t r a 1. Die Angehörigen der Terpangruppe (Menthangruppe) sind durch einen seichsgliedeirigeti geschlossenen Ring ausgezeichnet. Die Terpene dieser Gruppe vermögen 4 einwertige Atome zu addieren. Kohlenwasserstoffe der Terpangruppe sind u. a. L i m o n e n , T e r p i n e n und P h e l l a n d r e n ; zu den Terpanalkoholen gehören M e n t h o l , C i n e o l und T e r p i n e o 1, zu den Terpanketonen u. a. K a r v o n. Die Angehörigen der Camphangruppe sind ebenfalls durch einen sechsgliederigen geschlossenen Ring ausgezeichnet; sie vermögen nur 2 einwertige Atome zu addieren. Zu den Kohlenwasserstoffen der Kamphangruppe ge-
1128
Terpentin
—
Terpentinöl.
hören K a 111 p h e n utid d a s P i n e n der T e r p e n t i n ö l e . Unter den A l k o h o l e n der K a m p h a n g r u p p e ist v o r allem d a s B o r n e o 1 ( s . d.) zu nennen, w ä h r e n d unter den K a m p h a n k e t o n e n der K a m p f e r s e l b s t h e r v o r g e h o b e n werden m u s s . Vgl. die Artikel „ B o r n e o 1", „ K a m p f e r " und „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " , ferner auch „ ö l e , ä t h e r i s c h e " , „ A u r a n t i a z e e n ö 1 e " , „ P f e f f e r m i n z ö 1" u. s. w .
Terpentin (Terebinthina).
Balsame, die bei Verletzungen aus den
S t ä m m e n der N a d e l h ö l z e r ( O o n i f e r e n ) h e r v o r q u e l l e n . H o n i g d i c k e , klebrige M a s s e , die bei den s o g . g e m e i n e n T e r p e n t i n e n t r ü b e ist und beim E r w ä r m e n klar wird, w ä h r e n d d i e f e i n e n T e r p e n t i n e s t e t s klar sind. G e m e i n e r T e r p e n t i n wird durch A n b r i n g e n von R i n d e n s c h n i t t e n aus der F i c h t e , der S c h w a r z k i e f e r , s e l t e n e r auch der g e m e i n e n K i e f e r g e w o n n e n ; er bildet eine k l e b r i g e , h a l b f l ü s s i g e , u n a n g e n e h m r i e c h e n d e M a s s e . Ähnlich ist dter von der S t r a n d k i e f e r s t a m m e n d e f r a n z ö s i s c h e T e r p e n t i n s o w i e der a u s der W e i h r a u c h k i e f e r und P e c h k i e f e r g e w o n n e n e a m e r i k a n i s c h e Terpentin. Zu den f e i n e n T e r p e n t i n e n zählt v o r a l l e m der v e n e t i a n i s c h e T e r p e n t i n a u s der L ä r c h e , ein B a l s a m , der a n f a n g s milchig getrübt ist, sich a b e r b a l d klärt. F e r n e r gehört h i e r h e r der u n g a r i s c h e , der k a r p a t i s c h e und der S t r a s s b u r g e r T e r p e n t i n s o w i e s c h l i e s s l i c h der K a n a d a b a l s a m (letzteren s i e h e unter „ B a l s a m e " ) . M a n benutzt den T e r p e n t i n zur G e w i n n u n g von T e r p e n t i n ö l ( s . d.), von F i c h t e n h a r z ( s . d.) und vom K o l o p h o n i u m ( s . d.), ferner dient er zu F i r n i s s e n , L a c k e n , Kitt, S i e g e l l a c k , S a J b e n und P f l a s t e r n . Als g e k o c h t e n T e r p e n t i n o d e r G 1 a s p e c h b e z e i c h n e t man den R ü c k s t a n d von der T e r p e n t i n ö l g e w i n n u n g , d. h. d a s bei der Destillation des T e r p e n t i n s mit W a s s e r z u r ü c k b l e i b e n d e f e s t e , g e l b l i c h e , undurchsichtige Harz. D a s A m e r . P a t . 8 3 4 7 5 9 schützt eine b e s o n d e r e D e s t i l l a t i o n s a n l a g e für T e r p e n t i n , d a s Amer. P a t . 8 5 6 0 4 9 eine R e t o r t e zum Abtreiben von T e r p e n tinen a u s f e i n z e r k l e i n e r t e m Holz o d e r S ä g e m e h l mittels Heissdampf. D i e Amer. P a t . 8 5 1 6 8 7 , 8 5 2 2 3 6 und 8 5 2 0 7 8 umgreifen V e r f a h r e n , um Holz z w e c k s G e winnung von T e r p e n t i n zu e x t r a h i e r e n ; als E x t r a k t i o n s f l ü s s i g k e i t dient beim l e t z t g e n a n n t e n V e r f a h r e n ein G e m i s c h von Holzteer und Kienöl, bei den b e i d e n davor g e n a n n t e n ein h o c h e r h i t z t e s B a d von g e s c h m o l z e n e m Harz. V e r f a h r e n zur Reinigung von R o h t e r p e n t i n b e t r e f f e n d a s Amer. Pat. 8 1 3 0 8 8 und d a s Norw. P a t . 16 2 7 7 von 1 9 0 6 . P r ü f l i n g : Nach H i r s c h s o h n (Pharm. Zentralh. 1»03, 825; Chcm. Ztg. 1903 Rep. 316) eignet sich zur Unterscheidung des Kunstterpentins von gewöhnlichem Terpentin und Lärchenterpentin (venet. Terpentin) 10 % i g e Ammoniakflüssigkeit und Alkohol von 80 % Trallea. Folgende Tabelle zeigt die Unterschiede im Verhalten: Bezeichnung der Terpentine
Amiaoniakfißssigkeit (sp. G. 0,06) 1 Terpentin + 5 NH,
Alkohol (80 °/0 Tr.) 1 Terpentin + 8 Alkohol
Lärchenterpentin.
Verteilt sieh nicht; gibt im Wasser bade eine llilch.
Gibt eine fast klare Lösung.
Gew. T e r p e n t i n .
Zergeht leicht zu einer milch artigen Mischung, wird bald gallertartig und im Wasserbade klar.
Es scheiden eich grosse Mengen ab; die Misohnng wird im Wasserbade klar.
Künstl. Terpentin.
Verteilt sich, wird im Wasserbade einen Augenblick klar, dann trCbe.
Trfibe Lösung und Ausscheidung im Wasserbade trßbe and Ausscheidang.
P r e i s e s c h w a n k e n in w e i t e n Terpentin-Apparate:
Grenzen.
F . H. Meyer, Hannover - Hainholz (s. Ins.-Anh. | S. 17). |
Terpentinöl
(Terpentinspiritus;
D r
R
jargPnaen>
Oleum
p r a g-i!iikow.
Terebinthinae).
Aus dem
T e r p e n t i n ( s . d.) durch D e s t i l l a t i o n g e w o n n e n , und zwar destilliert m a n g e w ö h n l i c h mit direktem o d e r indirektem D a m p f . Zur Rektifikation d e s Ö l e s wird die D e s t i l l a t i o n nach Z u s a t z von 0 , 5 % gebranntem Kalk mit W a s s e r d a m p f w i e d e r h o l t . Für den p h a r m a z e u t i s c h e n G e b r a u c h muss die R e k t i f i k a -
Terpinen — Terpinhydrat.
1129
tioa Uberhaupt von Zeit zu Zeit wiederholt werden, da das Terpentinöl sich an der Luft teilweise zersetzt. Neuerdings bürgert sich übrigens die Darstellung des Terpentinöls durch t r o c k n e Destillation immer mehr ein. Die wichtigsten TerpentinOfcorten sind das f r a n z ö s i s c h e , e n g l i s c h e und r u s s i s c h e ; ferner kommen d e u t s c h e s T e r p e n t i n ö l und L a t s c h e n k i e f e r ö l in Betracht; Ober die beiden letzteren siehe unter „ K i e f e r n a d e l O 1". Das sogenannte K i e n 01 ist mit dem Terpentinöl im wesentlichen abereinstimmend ; es wird aus dem harzreichen Wurzelholz ( K i e n h o l z ) der Kiefer durch trockne Destillation und darauf folgende Rektifikation gewonnen. Das Engl. Pat. 10 004 von 1903 betrifft ein Verfahren, russischem Terpentinöl den unangenehmen Qeruch zu nehmen, und zwar durch Behandeln mit der LOsung eines Oxydationsmittels wie Permanganat, Chromsaure oder Persulfat. Nach dem D. R.P. 170 543 mit Zusatz-D. R. P. 180 207 wird Kienöl zur Reinigung erst mit trocknem Alkali oder Erdalkali, dann mit alkoholischer AlkalilOsung und schliesslich mit verdünnter Saure behandelt. Rohes Terpentinöl ist dünnflüssig, farblos oder gelb, klar, wird beim Stehen an der Luft unter Verharzung dickflüssig; rektifiziert ist es farblos; sp. Q. 0,855-0,876; S. P. 156—161»; Bestandteil ist das Terpen P i n e n . Terpentinöl absorbiert O, den t s teilweise in O z o n umwandelt; es wirkt eingeatmet schädlich, ebenso bei grösseren innerlichen Qaben. Es dient zur Bereitung von Lacken, Firnissen und Ölfarben sowie zum Lösen von Kautschuk, das ozonhaltige zum Bleichen von Elfenbein; auch als Arzneimittel wird es benutzt. Terpentinöl, amerikan., z. Z. ab Hamburg
°/ 0 kg Mk. 63,00
Terpentinöl: F u e r t t Bro«. k Co., New Y o r k , Noa 2 n. 4 8 t o n e . S t r e e t (s- I n s - A n h . B. 13).
I F r i s c h a u e r & Comp., Wien u. Asperg-Stuttgart. | ^ j a r g c n a c n , Prag-Zliltow. B
Terpin-lsol (wasserlösliches Terpentinöl):
Louis Blumer, Zwickau i. Sa.
Terpentinöl, Destillations- und Rektifikations-Apparate: Volkmar Hlnlt? 4 Comp., Dresden-A., Zwtckouer«trasse 87. (Trockenapparate; Yakuumtrockenapparate, Vakuumtrocken-Schrttnke.)
F. H ; Meyer, HinnoTer-Hainhol*.
Terpinen siehe „ T e r p e n e". T e r p i n e o l (Terpenhydrat), CioHit . OH. Zyklischer Terpenalkohol der Konstitution: Es entsteht, wenn man 2 T. franz. Terpentinöl mit 1 T. konz. CH2 HjSOi und 3 T. 90°/oigen Alkohols 12 Stunden stehen Iässt. ! Von den vielen sonstigen Darstellungsmethoden sei nur das C interessante B e r t r a m und W a l b ä u m sehe Patent erwähnt, nach welchem man 5mal je 200 g rektif. Terpentinöl H C / \ C „ | | nach und nach in ein Gemisch aus 2 kg Eisessig, 50 g HjSOi und 50 h r' J p2 h £ HiO einträgt, soweit kühlt, dass die Temperatur "'^X/^" • nicht über 50° steigt, nach einigem Stehen mit Wasser verCH dünnt und dann mit Sodalösung ausschüttelt. Das so erhaltene, 1 aus Terpenen und Terpenylestern bestehende Produkt wird C(OH) durch Destillieren mit Wasserdampf gereinigt und dann mit alkoholischer Kalilauge erwärmt, wobei sich T e r p i n e o 1 HsC CHa bildet. Dasselbe ist wegen seines F l i e d e r g e r u c h e s sehr geschätzt; es kommt sowohl flüssig als fest (kristallisiert) in den Handel, wovon ersteres stärker riecht. Terpineol F r a n z F r i t a c h e 4 Co.,
1 kg Mk. 3,20 Hamburg.
Terpinhydrat: Apparate zur Herstellung von Terpinhydrat: F. H. Meyer, HannoTcr-Hainholz.
1130
Terra di Siena — Tetrachlorkohlenstoff.
T e r r a di Siena siehe „E r d f a r b e n". Tetrachlorkohlenstoff (Tetra; Chlorkohlenstoff: Kohlenstoffchlorid: Kohlenstofftetrachlorid; Carloneum tetrachloraium). CCL Man gewinnt ihn aus Schwefelkohlenstoff, indem man ein Gemenge von C1 und CS^Dampf durch eine glQhende Porzellanröhre leitet. Einfacher wird trockenes Cl in CS» eingeleitet, nachdem in letzterem etwas Jod gelöst worden ist. Das Jod wirkt nur als ChlorQbertrager; die Reaktion entspricht der Formel: CSj + 6 C1 = CC1< + SjClj. Man destilliert dann ab, wobei Zuerst CCU übergeht, wahrend der schwerer flüchtige Chlorschwefel zurückbleibt Der CC1* wird durch Fraktionieren, Waschen mit Alkali und nochmaliges Destillieren gereinigt. Nach dem D. R. P. No. 72999 und dem Engl. Pat. No. 19628 wird Schwefelkohlenstoff mit Chlorschwefel unter Zusatz eines Metallpulvers (am besten Eisenpulver) erwärmt. Nach der Oleichung CS» + 2 SjCU = CCU - f 6 S entsteht Tetrachlorkohlenstoff und Schwefel, so dass man also nicht Chlorschwefel, wie nach dem alten Verfahren, als Nebenprodukt erhält, der sich in grösseren Mengen nicht absetzen lässt, sondern Schwefel, welcher wieder zur Darstellung des benötigten Schwefelkohlenstoffes dient. Die Reinigung des so erhaltenen Chlorkohlenstoffes geschieht wie vorher angegeben. Eine neuere Darstellungsart (Engl. Pat. 25688 von 1901) rührt von C o m b e s her, und zwar lässt man danach Chlorschwefel auf glQhende Kohle einwirken, am besten in einer Chloratmosphäre. Arbeitet man ohne Cl, so entsteht ausserdem CSa, der in bekannter Weise (s. oben) ebenfalls in CCU umgewandelt werden kann. Verwendet man bei der Reaktion einen Chlorstrom, so wird immer wieder Chlorschwefel gebildet, der aufs neue in den Prozess zurückgeht. Nach dem Franz. Pat. 327 322 leitet man gasförmiges Cl und CSj kontinuierlich in Gegenwart einer in den Reaktionsprodukten unlöslichea Kontaktsubstanz (z. B. auf Asbest ausgebreitetes Manganchlorür) gegeneinander oder bringt Chlorschwefel, der bei diesem Prozess gleichzeitig mit CCU entsteht, mit dampfförmigem CS« in Oegenwart von Metallsulfiden (Eisensulfid) in Reaktion. — Eine Verbesserung zur kontinuierlichen Darstellung von CCl« schützt das Franz. Pat. 355 423. Nach dem Amer. Pat. 737 123 gewinnt man ihn beispielsweise durch Erhitzen eines Gemisches von 1 T. Koks, 4 T. NaCI und 2 T. Quarzsand. Nach dem Amer. Pat. 745 637 erhitzt man eine C enthaltende Substanz und ein Siliziumchlorid in einer wasserfreien und nicht oxydierend wirkenden Atmosphäre elektrisch auf eine Temp., die genügt, um die Verbindung des C mit dem Cl herbeizuführen, z. B. CS, + SICK = CCU + SIS». [Durch Erhitzen des SiSi mit C erhält man gleichzeitig St.] Man kann auch ein Gemisch aus SiO» und Alkalichlorid durch Erhitzen zu SiCU verbinden, dieses mit einer Kohlenstoffverbindung mischen und dann wieder erhitzen. Nach dem Amer. Pat. 794 789 lässt man zur Gewinnung von CCU auf CS) die theoretisch doppelte Menge Schwefelchlorür einwirken bei Gegenwart von Aluminiumamalgam. Das Amer. Pat. 794 970 bezweckt die Reinigung des CCU, indem man das Schwefelchlorür daraus durch Zusatz elnefe löslichen Sulfides (Alkali- oder Erdalkalisulfids) in Form eines Thiolcarbonates abscheidet. Nach dem Franz. Pat. 357 781 scheidet man den CMorschwefel aus CCU mittels heisser alkalischer Waschungen ab, wobei der CHlorschwefel zerstört wird. Schwere, farblose, chloröformähnllch riechende Flüssigkeit. Sp. G. 1,629: S. P. 77*. Er ist ein ausgezeichnetes Lösungs- und Extraktionsmittel, das auf vielen Gebieten das Chloroform zu verdrängen beginnt. Da er fast unentzündlich ist, wird er immer wichtiger für die Farbindustrie, die chemische» Wäschereien und ganz besonders für die Wollwäsche als Ersatz des feuergefährlichen Benzins. Misserfolge mit der Extraktion durch CCU erklären sich dadurch, dass dieser das Gusseisen der Extraktionsapparate erheblich angreift; alle Übelstände werden durch Verwendung verbleiter o d y verzinnter Apparate vollständig beseitigt. Tetrachlorkohlenstoff löst kalt eine Reihe Hart- und Weich-Harze, wie z. B. Benzoe (Siam), Dammar, Eiemi, Mastix; in der Wärme wird das Löslich-
Tetra-Isol — Thallium.
1131
keitsverhältnis bedeutend gesteigert. Schellack in den verschiedenen Sorten, als Knopflack, A. C. Granat, Rubin, Orange und gebleicht, löst sich in reinem Tetrachlorkohlenstoff nur in geringen Mengen, während eine Mischung von 70 Gewichtsteilen Tetrachlorkohlenstoff untf30 Gewichtsteilen Alkohol in der Warme ca. 25 % löst. Auch Sandarak und Benzoe (Sumatra), welche in reinem Tetrachlorkohlenstoff nur wenig löslich sind, lösen sich leicht' in einer Mischung von 90 g Tetrachlorkohlenstoff und 10 g Alkohol, bzw. 80 g Tetrachlorkohlenstoff und 20 g Alkohol. — Kopale lassen sich dagegen in reinem Tetrachlorkohlenstoff sowie in der Mischung mit Alkohol nur in Spuren zur Lösung bringen. Für den Chlorkohlenstoff ist das Wortzeichen „ B e n z i n o f o r m " eingetragen worden. Nach dem D. R. P. 169 930 gelingt es, CCI, mit HjO mischbar zu machen: er bildet nämlich mit sulfonierten ölen (z. B. Türkischrotöl), besonders aber mit der nach D. R. P. 113 433 aus sulfoniertem Rizinusöl hergestellten gelatineartigen Seife eine völlig homogene Masse, die siih in jedem Verhältnis mit HJO mischt und daher für viele technische Zwecke verwertbar Ist. — Auch der Sesquichlorkohlenstoff, in den der CCI» beim Durchtreiben durch glühende Röhren übergeht, findet in der Farbenfabrikation als Oxydationsmittel Verwendung. Tetrachlorkohlenstoff
Tetrachlorkohlenstoff: Chemische Fabrik Flonheim, Dr. H. Noerdlingcr, FlSrshetm t. M. (wasserlöslich). Chemische Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt a. iL
1 kg Mk. 0,75 ausschl. Verpackung. Dubois t Kaufmann, Rheinau b. Mannheim. Dr B. JBrgensen, Prag-Ziikow. KSnigswarter & Ebell, Linden vor Hannortr.
Anlagen zur Extraktion mittels Tetrachlorkohlenstoff:
FrankenthaJer Kesselschmiede und Maichinen- | ^ fabrik KUhnle. Kopp t Kauach, A.-O., j Frankenthal (Rheinbayern).
B
jnrjensen, Prag-Ziikow.
Tetra-Isol. In Wasser klar löslicher Tetrachlorkohlenstoff, dient als flüssiges Wasch- und Reinigungsmittel, insbes. in der Textilindustrie. Louis Blumer, Zwickau 1. Sa.
Tetrakisazofarbstoffe. Farbstoffklasse, deren Glieder die Azogruppe —N=N— v i e r m a l enthalten. Vgl. dazu die Artikel „A z o f a r b s t o f f e". „D i s a z o f a r b s t o f f e" und „ T r i s a z o f a r b s t o f f e". Tetrakisazofarbstoffe können durch Kondensation von 2 Monaminen mit 1 Oiamin oder anderseits durch Kondensation von 2 Diaminen zustande kommen. So entsteht beispielsweise das H e s s i s c h b r a u n BB (Natriumsalz des Benzidin-disazo-bi-sulfanilsäure-azoresorzins) durch Kondensation von Resorzin mit Sulfanilsäure, worauf 2 Moleküle des Kondensationsproduktes mit 1 mol. Benzidin kondensiert werden. Die Darstellung entspricht also dein Schema: ^-Sulfanilsäure ^Naphthionsäure Resorzin Zu den Tetrakisazofarbstoffen aus Tolidin XBRe -n ^z Ji dJ ,: n2 Diaminen gehört z. B. das A z o \ ninwHinhcnvi / ' o r a n g e R mit dem Darstellungs7 D.oxyd.phenylResorzin Schema: Tolidin meinan. ^Sulfanilsäure ^Naphthionsäure Sämtliche Tetrakisazofarbstoffe sind d i r e k t f ä r b e n d e B a u m wollfarbstoffe. Tetrazofarbstoffe siehe „ D i s a z o f a r b s t o f f e". Thallium. Tl. A. G. = 204,2. Nicht häufiges Element, das in chemischer Hinsicht mit dem S i l b e r Ähnlichkeit zeigt, während es anderseits den A l k a l i e n verwandt ist und von wieder andern Gesichtspunkten mit dem Blei zusammengestellt wird; mai; zählt es jetzt gewöhnlich zur Aluminiumgruppe.
1132
Thebain — Theophyllin.
Thallium ist kristallinisch, zinnweich und schneidbar, wird wegen seiner leichten Oxydierbarkeit an der Luft am besten unter H>0 aufbewahrt. Sp. G. 11,9; Sch. P. 270«; S. P. bei Weissglut Weder das Thailiummetall noch seine Verbindungen haben grosse technische Bedeutung. Thallium-Metall Thalliumchlorid Thalliumkarbonat Tballinmnitrat Thalliumoxyd Thalliiijnmlfa» Thalliumsulfid
.
D D D D D D
I)
»
90,00 3,00 3,00 3,00 3,00 3,Ol) 3,00
Thebain siehe „ O p i u m u n d O p i u m a l k a l o i d e". T h e i n siehe „K a f f e i n". T h e e r a n d Theerprodukto siehe „T e e r" u. s. w. T h e n a r d s S l a n siehe „ K o b a l t f a r b e n". Theobromin = Dimethylxanthin: C H j - N — CH CO ¿ - N - C H , . I ' > c o NH-C=N Base der Kakaobohne, die dem K a f f e i n (s. d.) nahe steht. Die Kakaobohnen enthalten etwa 1,5 %, die Kakaoschalen etwa 0,3 % Theobromin. Zur Darstellung kocht man nach D r a g e n d o r f f Kakaoschalen mit HjO aus, presst die Abkochung ab, fallt die abgepresste Brühe mit Bleiessig, filtriert, entfernt das Blei durch HiS, trocknet die Lösung mit gebrannter Magnesia ein und kocht den gepulverten Rückstand mit Alkohol aus. Beim Erkalten des Filtrats scheidet sich ein Teil des Theobromins aus; der Rest wird durch Abdestillieren des Alkohols gewonnen und durch Umkristallisieren gereinigt. — Statt von Kakaoschalen kann man auch von entöltem Kakaopulver ausgehen, indem man es mit seinem halben Gewicht frisch bereiteten Kalkhydrats mengt und am Rlickflusskühler wiederholt mit 80 %igem Alkohol auskocht; mit dem alkoholischen Auszuge verfährt man wie oben. Färb- und geruchloses Kristallpulver von allmählich auftretendem bitterem Geschmack; es sublimiert bei 290—295°, ohne zu schmelzen oder sich zu zersetzen. 1 T. Theobromin löst sich in 1700 T . kaltem oder 150 T . heissem HjO, in 4300 T . kaltem oder 430 T . heissem absol. Alkohol, dagegen wesentlich leichter in wasserigem Alkohol. Wegen seiner geringen Löslichkeit wurde es früher medizinisch nur wenig verwendet; jetzt kennt man jedoch ein leichtlösliches Salz, das Theolrominvm natrio-salicylicum, das ein wichtiges Arzneimittel darstellt; siehe darüber den Artikel „D 1 u r e t i n". Theobrominum, puriss natrio-acetic ., benzoic „ salicylic. I). A . I V „ „ sulfuric
.
.
.
.
I I Mk. 8 , 0 0 ; 1 kg Mk. 72,00 H „ 11,00; 1 „ „ 100.00 H „ 8,30; 1 „ „ 75,00 H „ 4,40; 1 „ „ 40,00 D „ 1,10; H „ 10,00
Franz Fri tische & Co., Hamburg.
T h e o c i n siehe „T h e o z i n". T h e o l a k t i n . Doppelsalz von Theobrominnatrium und Natriumlaktat, bildet ein weisses, geruchloses, hygroskopisches Pulver von salzig-bitterem Geschmack, das als Diuretikum dienen soll. T h e o n a c e t . Bezeichnung für Theobrominum natrio-aceticum. T h e o n a s a l . Bezeichnung für Theobrominum natrio-salicylicum. Theophyllin. Andere Bezeichnung, für das nachstehend erörterte T h e o z i n.
Theoiin — Thermit.
Xheozln ( T h e o c i n u m ) = durch die Formel
1.3-Dimethylxanthin.
1133
Die Konstitution wird
CHsN-CO OC ¿ - N H 1 >CH CHjNI - C - N veranschaulicht. Es wird nach verschiedenen Methoden dargestellt, z. B. von der Cyanessigsäure aus. Das Theozin dient als vorzüglich wirkendes Diuretikum, namentlich in Form des leichtlöslichen Doppelsalzes Theocinum natrio-aceticum. C.H,N«0,Na. CHjCOjNa. Dosis 0,3—0,5 g, zwei- bis dreimal taglich. Theozin „ -Tabletten (0,25 g) Theocinum natrio-acetic
D Mk. 3 , 0 0 ; I I Mk. 2 9 , 0 0 ; 1 kg Mk. 2 8 0 , 0 0 2 0 Stück „ 1,65 D Mk. 2 , 4 0 ; H Mk. 2 3 , 0 0 ; 1 kg „ 2 2 5 , 0 0
Thephorln. Doppelsalz von Theobrominnatrium und Natriumformiat, bildet ein staubförmiges, in HJO leichtlösliches Pulver, das in Dosen von 0,5—1,0 g mehrmals täglich als Diuretikum verordnet wird. Thephorin in Tabletten (0,5 g)
2 0 Stück Mk. 1 , 6 0
Thermlol. Unter diesem Namen kommt eine 25 %ige Lösung von phenylpropiolsaurem Natrium in den Handel, die zu Inhalationen bei Kehlkopfund Lungenleiden verwendet werden soll. Thermit. Mischung von gepulvertem Aluminium mit Metalloxyden, z. B. mit Eisenoxyd, Manganoxyd, Chromoxyd u. s. w., die, einmal entzündet, von selbst weiter brennt und hierbei eine Hitze von2000—3000®C. entwickelt. Dieses Verfahren zur Erzeugung hoher Temperaturen wird A l u m i n o t h e r m i e genannt; es gestattet, die große im AI aufgespeicherte thermische Energie (die Verbrennungswärme des AI mit 7140 Kalorien ist grösser als die aller andern Metalle) auf einfachste Weise (ohne Maschinen und umfangreiche Apparate) nutzbar zu machen. Bei der Aluminothermie verbrennt das AI zu K o r u n d (Rubin), während das im Thermit ausser dem AI enthaltene Oxyd zu dem betreffenden Metall reduziert wird. Da die Verbrennung des AI, d. h. die Entzündung der als T h e r m i t bezeichneten Oemische, eine hohe Anfangstemperatur verlangt, so streut man auf das Thermit sogenanntes E n t z ü n d u n g s g e m i s c h ; letzteres ist ein Gemisch aus Baryumsuperoxyd mit Aluminium- oder besser Magnesiumfeilicht. Das EntzQndungsgemisch wird mit einem Sturmstreichholz entzündet, worauf die Reaktion des Thermits beginnt und sich von der EntzQndungsstelle aus immer weiter fortpflanzt, so dass man durch Aufstreuen weiterer Mengen Thermit den Prozess immer weiter fortsetzen, also die sehr hohe Hitze lange erhalten kann. Eine Erwärmung v o n a u s s e n findet hierbei n i c h t statt. Die Aluminothermie dient zum Verschweissen von Rohren und Schienen, zum Ausbessern fehlerhafter Stahlgüsse, ferner zur Gewinnung kohlefreier Metalle, wie Chrom, Mangan, Nickel, Kobalt u. a. m., sowie auch zur Darstellung von künstlichem Korund, der als Schmirgel sowie als Material für feuerfeste Tiegel, Formen und Steine wertvoll ist. In neuester Zeit endlich benutzt man Thermit als Zusatz zu flüssigem Gusseisen und Stahl, um vollkommen porenfreie Gussstücke zu erzielen. Dieses ganze O o 1 d s c Ii m i d t sehe Verfahren ist unter Patentschutz gestellt. Über das neue Verfahren von K ü h n e siehe unter „ A l u m i n o t h e r m i e". Über die sogenannten T h e r m i t s p r e n g s t o f f e ( A l u m i n i u m s p r e n g s t o f f e ) siehe den Artikel „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e " . Thermit, schwarz, Mindestquantum 2 5 kg » weiss, 25 r n rot, ,. 'J5 Entzündungsgemisch Mangan, gepulvert
1 kg Mk. 1 „ r 1 • B „ 1 „ r l r r
2,10 2,10 2,10 5,00 6,00
1184
Thermochemie —
Spezial-Ticgel: N o . l für 1 , 3 kg T h e r m i t Stück M k . , 2 , 2 , 6 » „ „ „ „ 3 „ 5,1 „ , „ n Zangen für S p e z i a l - T i e g e l : No. 1 Stück Mk.
2,50 3,50 6.00
Thermometrie.
N o . 4 für 1 1 kg T h e r m i t Stück M k . 1 0 , 0 0 * 5 „ 24 „ „ „ „ 16,00
2,25
* 2 „ „ 3 , 0 0 » 3 „ „ 4 , 0 0 Automatische T i e g e l (Spitztiegel) Stück Mk. N o . 1 für 22 kg Thermit 2 4
o 4 5
6 10
15 25 50 75
6 7
100
9
10 11
150
200 350
12
4,00 6,00 8,00 11,00 15,00 30,00 45,00 65,00 85,00 125,00 175,00 225,00
. . . . . . . . . . . .
Mk.
6,50
„
9,00
.
und K a p p e n d a z u : . Stück M k . 1 , 0 0
•
•
n
„
1,25
*
•
»
* „ „
1,50 1,75 2,00
»
• „
3,00 3,50
n n n n n
. » . „ „
4,00 4,75 5,50 6,75 7,50
• • *
•
• •
rt
• •
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• •
Thermochemie siehe „ B r e n n s t o f f e " und „K a I o r i m e t r i e". Thermometrie. U m r e c h n u n g der T h e r m o m e t e r g r a d e nach C e l s i u s (C.), R e a u m u r (R.) und F a h r e n h e i t (F.) ineinander: x° C. 4 Bei Umrechnung von Celsius- in Reaumur-, und von Reaumur- in CelsiusGrade bleibt das Vorzeichen dasselbe. x°C. =
5
x° R.
k°R.
x° C. = ( | x + 3 2 ) 0 F .
x° R. =
x° F. =
x° F. = ( x — 3 2 ) .
(x-32).£»C.
x + 32^ 0 F. 4
9
0
R.
Korrektion der T h e r m o m e t e r g r a d e : Ist T die vom Thermometer angezeigte Temperatur und N die Länge der aus dem Apparat herausragenden Quecksilbersaule, ausgedrückt in der Anzahl von Graden, sowie t die Temperatur der Quecksilbersäule beim Punkt T — % N, so sind zu T noch die in der folgenden Tabelle angegebenen Grade zuzuzählen. Die Tabelle basiert auf dfer Formel: T = 0,000154 N . (T — t), da 0,000154 die Differenz der kubischen Ausdehnungskoeffizienten von Quecksilber und Glas ist. N.
T-t—10°
10 20 40
60 «0 100 120 140
160 180 200 Dr.
Hermann
0,02 0,03
0,06 0,09
0,12 0,15
0,16 0,22 0,25
0,28 0,31 Rohrbeck,
20°
40°
50®
60®
80®
0,03
0,06 0,12
0,08
0,09
0,12
0,06 0,12 0,18 0,25 0,31 0,37 043 0,49 0,56
0,6J Berlin
0,25 0,37 0,50
0,62 0,74
0,15 0,31 0,46
0,62 0,77 0,92
0,86
1,08
0,99
1,23 1,39 1,54
1,11 1,23
NW.,
0,18
0,37 0,56 0,74 0,92
1,11
1,39 1,48
0,25 0,50 0,74 0,99 1,23 1,48 1,72 1,97
1,66
2,22
1,85
2,46
Karl st r. 20a (8. Ins.-Anh. S. 21).
100*
120°
0,15 0,31
0,18
0,62
0,37 0,74
0,92 1,23 1,54 1,85
1,11 1,48 1,85
2,16 2,46 2,77 3,03
2,26 2,59 2,96 3,33 3,70
Thermometrie.
1135
Thermometer. A. T k t n i i m t t r ttr ta U k t r a t t r l » . T h e r m o m e t e r für den allgemeinen Gebrauch, in ganze Grade geteilt: Von 0—100 0—200 0—300® C. Auf Röhre g e t e i l t . . . . 1,60 1,90 2,30 Mk. Mit Milchglasskala . . . 1,30 1,60 1,80 „ Mit Papierskala . . . . 1,00 1,20 — „ D i e s e l b e n , sehr gutes Fabrikat, luftleer, in ganze Grade geteilt: Von 0-100 0—250 0—360® C. Auf Röhre geteilt. . . . 2,75 3,25 3,75 Mk. Mit Milchglasskala . . . 2,25 2,75 3,25 „ T h e r m o m e t e r für wissenschaftliche Zwecke, mit Stickstoff oder Kohlensäure gefüllt, in ganze Grade geteilt: Von 0—100 0-250 0—360® C. Auf Röhre g e t e i l t . . . . 4,25 4,75 5,25 Mk. Mit MUchglasskala . . . 3,75 4,25 4,75 „ f e i n s t e N o r m a l t h e r m o m e t e r auf Röhre geteilt oder mit Milchglasskala, mit Prüfungsschein der Phys.-Techn. Reichsanstalt: Geteilt in '/i 0 V«° Vs0 '/il« o Von —10 bis + 50° . . 9,00 11,00 15,00 26,00 Mk. Von - 10 bis + 1 0 0 » . . 12,00 15,00 23,00 33,00 „ Von — 5 bis + 200° . . 15,00 18,00 25,00 — „ Von — 5 bis + 360° . . 20,00 23,00 — — „ F e i n s t e N o r m a l t h e r m o m e t e r , Satz aus drei StQck, mit Prüfungsschein der Phys.-Techn. Reichsanstalt: No. 1 — 15 bis -f-100 in >/t * 1 No. 2 + 100 bis 4- 200 in '/» 0 \ der Satz kompl. in Etui . . . . Mk. 72,50 No. 3 + 200 bis + 300 in V«°l N o r m a l t h e r m o m e t e r mit e i n s t e l l b a r e r S k a l a : die Verstellung geschieht mittels einer Schraubvorrichtung: Skala auf Milchglas von 0—200 in '/• 0 geteilt Stück Mk. 13,50 „ „ „ 4 0 - 1 8 0 in v , o „ „ 13,50 n 0 n n „ 1 5 0 - 2 7 0 in V i „ „ „ 14,00 » » n n 4 0 - 1 8 0 in '/l0 0 n » „ 16,00 n „ „ „ 7 0 - 1 0 5 in >/io° „ „ „ 16,00 „ n „ n 9 4 - 1 2 0 in Vi« ° n n n 16.00 0 n n n 1 7 0 - 1 9 0 in »/lO „ „ » 16,00 N o r m a l t h e r m o m e t e r für die fraktionierte Destillation nach A n s c h ü t z . Satz aus 7 Thermometern, umfassend das Intervall von — 1 5 bis -f- 360®. Die einzelnen Thermometer sind 10—11 cm lang, in Vi® »uf Milchglasskala geteilt: Satz aus 7 Stück kompl. in Etui Mk. 50,00 Dieselben, jedoch in V*0 geteilt, 12 cm lang Satz „ 57,00 0 Dieselben, jedoch in '/« geteilt, 13 cm lang „ „ 65,00 Dieselben in Sätzen von 5 Thermometern: In Vi 0 geteilt . . Satz Mk. 37,00 I In '/s 0 geteilt . . . . Satz Mk. 47,00 In '/« 0 geteilt . . „ „ 42,00 | N o r m a l t h e r m o m e t e r nach B e c k m a n n siehe unter „ M o l e k u l a r gewicht". N o r m a l t h e r m o m e t e r für hohe Temperaturen, mit Kohlensäure unter Druck gefüllt, auf Röhre geteilt, mit Nullpunkt und Einteilung von 200 bis 575® in Vi® C. geteilt Stück Mk. 30,00 D i e s e l b e n mit Prüfungsschein der Phys.-Techn. Reichsanstalt . „ „ 45,00 T h e r m o m e t e r für Trockenkästen mit langem Stiel: Von. . . . 0 - 6 0 ° 0—100® 0-360° Geteih in 2,75 3,75 5,00 Mk. „ „ V«° 3,00 4,00 „
1136
Thermometrie.
Q u a r z g l a s - W i d e r s t a n d s t h e r m o m e t e r (für Temperaturen bis 900°) mit Platinwiderstand, in Verbindung mit Fernanzeiger, Registrierung und Signalisierung: Thermometer Mk. 40,00— 50,00 Anzeigeapparat „ 150,00—170,00 Registriergalvanometer 6C0,00 8. Thermometer für den Fabrikbetrieb. F a b r i k t h e r m o m e t e r (Stockthermometer), S k a l a auf Milchglas, Teilung von 0 bis 3 6 0 ° in >/i: Totallänge bis . . . 1 0 0 125 150 200 250 cm. Länge des Stockes bis 70 100 120 170 220 Stück 5,00 5,50 6,00 7,50 10,00 Mk. G e r a d e T h e r m o m e t e r mit drehbarer S c h u t z h ü l s e : L ä n g e ab Konus bis Ende Rohr . . . . 150 600 1000 1500 mm. Preis ohne Flansch Stück 15,00 19,00 22,50 27,00 Mk. „ m i t „ 20,00 24,00 27,50 32,00 ,. „ für Reserveglasrohr . . . . „ 4,00 5,25 6,25 7,75 „ T h e r m o m e t e r zum Einhängen in Pfannen, Bottiche u. s. w., mit Haken oder Flansch und Schutzhülse: Stocklänge 60 100 150 200 cm. Mit einfacher Schutzhülse . . . . Stück 17 18 20 24 Mk. Mit doppelter „ . . . . „ 18 20 22 26 Mit einf. eiserner Schutzhülse und Flansch 19 22 24 28 ,, Mit dopp. „ „ 20 24 26 30 T h e r m o m e t e r mit Glasglocke oder Flansch: Stocklänge . . . 15 60 100 150 200 Mk. Stück . . . . 20 24 28 32 36 „ W i n k e l t h e r m o m e t e r in Metallfassung, mit Konus und einfacher Schutzhülse ohne Flansch Stück Mk. 18,00 D i e s e l b e n mit doppelter, drehbarer Schutzhülse 20,00 M a i s c h t h e r m o m e t e r , 1 m lang, in Stock, mit Miichglasskala . „ 9,00 K e l l e r - T h e r m o m e t e r f ü r G ä r k e l l e r , E i s k e l l e r u. s. w. 50 cm lang, mit Papierskala von — 5 bis -)- 2 0 0 : Geteilt in . . 7, V» '/io Stück . . . 2,50 3,50 4,50 Mk. T h e r m o m e t e r f ü r T r o c k e n r ä u m e mit gebogenem Stiel von ca. 10 cm L ä n g e ; S k a l a 22 cm lang, von 0 — 1 2 0 ° . . . . Stück Mk. 4,50 H o c h g r a d i g e F a b r i k t h e r m o m e t e r mit Kohlensäure unter Druck gefüllt, von 0 — 5 5 0 ° C., geteilt von 5 zu 5 ° : Ganze Länge I m Stück Mk. 28,00 „ „ 1 „ mit Eisenfassung „ „ 40,00 „ „ 1 „ „ Stahlrohrfassung „ 48,00 ^t^ n 35,00 r n „ „ 1,5 „ mit Eisenfassung „ „ 52,50 „ „ 1,5 „ „ Stahlrohrfassung „ 57,50 „ 2 „ „ 40,0t' „ „ 2 „ mit Eisenfassung „ „ 62,50 „ „ 2 „ „ Stahlrohrfassung „ „ 67,50 T h e r m o m e t e r f ü r Z u c k e r f a b r i k e n mit Nullpunkt und Einteilung in Vio 0 C., von 1 4 — 2 7 0 C Stück „ 10,0t» T h e r m o m e t e r z u r U n t e r s u c h u n g von Denaturierungsmitteln, ' geprüft von der Phys.-Techn. Reichsanstalt bei 75 und 140° . . Stück ,, 12,00 E l e k t r i s c h e M e l d e t h e r m o m e t e r nach F. C o c h i u s , wirkend mit Stäbchen aus Metalllegierungen von bestimmtem Schmelzpunkt . . „ 10,00 DazuStäbchen aus Metalllegierungen vomSch. P. 65°und beliebig höher, lOOSt. „ 15,00 S i g n a l t h e r m - o m e t e r mit beliebig zu verändernden Maximum- und Minimumkontakten für Zentralheizungsanlagen, Heizkammern u. s. w. (D.R.G.M. 160256): Preise für Räume mit Zimmertemperatur 35,00 „ aus hitzesicherem Material für Heizkammern u. s. w 45,00
1137
Thermometrie.
T h e r m o m e t e r f l i r w i s s e n s c h a f t l i c h e u n d t e c h n i s c h e Z w e c k e von m i n u s 2 0 0 bis plus 5 7 5 G r a d C . o G e f ä s s e u n d T h e r m o m e t e r bis plus 575 Grad C aus geschmolzenem, durchsichtigen Quarzglas. G a s - A n a l y s e n - A p p a r a t „ D e u t z " , U n i v e r s a l - A p p a r a t zur A u s f ü h r u n g g e n a u e r und vollständiger G a s a n a l y s e n von Generator-, Hochofen-, Schwel-, Leucht-, Hauch- und anderen Industrie-Gasen. Grind Prix St. Louis 1904.
Export.
|)
CioHovt
Jt
VÜhn
TaCCal
p llr. OlCUCll Qt AU1I1I, IdSaül.
Goldene Staatsmedaille Cassel 1905. o En gros.
C. Meteorologische Thermometer. Normal-Fensterthermometer in 1/s 0 geteilt, mit Prüfungsbescheinigung Mk. 2 5 , 0 0 0 geteilt, ungeprüft D i e s e l b e n in „ 15,00 T h e r m o g r a p h in '/s 0 geteilt, mit amtlich geprüften Thermometern . „ 30,00 T h e r m o g r a p h in 1 /i 0 geteilt, ungeprüft „ 20,00 R e i s e t h e r m o g r a p h , geprüft, in Etui 25,00 „ ungeprüft, in Etui „ 20,00 M aximum-Minimum -Thermometer,Syst.Six-Kapeller, auf polierter Holzskala, Marken durch Magneten einstellbar, 2 4 cm lang Mk. 1 2 . 0 0 Maximum-Minimum-Thermometer für meteorologische Stationen, bestehend aus: 1.Maximum-Thermometer von — 2 0 bis -J- 5 0 in J/a 0 C. geteilt. 2. Minimum-Thermometer mit U-förmigem Weingeistgefass von — 3 0 bis + 4 0 in Y s 0 C. geteilt ' Mk. 3 0 , 0 0 0 C. geteilt M a x i m u m - T h e r m o m e t e r von — 3 0 bis -f- 5 0 in . Mk. 1 5 , 0 0 M i n i m u m - T h e r m o m e t e r von — 4 0 bis - j - 5 0 in ' / i ' C , geteilt . „ 18,00 0. Medizinische Thermometer. M a x i m a l - T h e r m o m e t e r von ca. 3 4 — 4 5 ° in '/io° geteilt: In Holzfutteral Stück Mk. In Hartgummihülse „ „ In Nickelhülse „ „ D i e s e l b e n , mit Prüfungsschein der Phys.-Techn. Reichsanstalt, in Hartgummihülse „ B a d e t h e r m o m e t e r in Holzzwinge mit Griff, mit Papierskala: Länge der Holzzwinge 25 30 4 0 cm. Stück 0,50 0,60 1 , 0 0 Mk. E. Thermometer lär allgemeinen Gebrauch. Z i m m e r t h e r m o m e t e r für Laboratorien, Fabrikräume u. s. w. je nach Ausstattung Stück F e n s t e r t h e r m o m e t e r auf geschliffener Spiegelglasplatte, mit Messinghaltern Stück T h e r m o m e t e r in Glaszylinder, von — 1 0 bis - ( - 1 0 0 ° C., mit Papierskala, in Pappfutteral (ca. 3 0 cm lang) D i e s e l b e n bis + 1 5 0 ° C D i e s e l b e n mit M i l c h g l a s s k a l a bis + 1 0 0 ° C Siehe auch
den Artikel
„ F e r n t h e r m o m e t e
1,00 1,25 1,25 2,50
Mk. 0 , 5 0 — 3 , 0 0 „
4,00
„ „ „
0,75 0,75 2,50
r".
W. Niehls, Berlin S W , Friedrichstrasse 2 4 4 d. Hochgradige Quecksilber-Thermometer bis - f 5 4 O 0 u n d 5 7 5 ° C. ' « B Überhitzer-Thermometer.
Thermometer: Paul Altmann, Berlin NW., Luisenstr. 47. W. Niehls, Berlin SW. 48, Friedrichstr. 244. G. A. Sehultze, Berlin - Charlottenburg, Charlottenburger-Ufer 68/54 Blücher VI.
I)r. Siebert & Kühn, Cassel. Warmbrunn, Quilitz i Co., Haidestr. 55/57 (a. Ins.).
Berlin
NW.,
Thermoregulatoren — Thigenol.
1138
T h e r m o r e g u l a t o r e n (Wärmeregulatoren). Einfachste Art von Glas Stück Mk. 2 , 0 0 Nach H e c k e r , von Glas; sichere und genaue Regulierung durch Drehen des inneren Glasrohres Stück „ 4,00 Nach R e i c h e r t mit Quecksilber gefüllt „ „ 8,00 „ „ verbessert, mit Hahn, als Ersatz für die Notöffnung „ „ 9,50 „ R o h r b e c k , von Glas, vom Barometerstand unabhängig, Regulierung 0 bis 0,05 Stück » S-00 D e r s e l b e mit Metallmontage u. Stopfbüchsenführung . . . . „ 20,00 Nach S o x h 1 e t, ganz aus Glas, mit vergröss. Luftraum. Durch die Ausdehnung der Luft und Dämpfe niedrig siedender Flüssigkeiten funktionierend . 2,00 D e r s e l b e , für niedrige Temperaturen, unterhalb der Zimmertemperatur . 4,25 Nach L o t h a r M e y e r , durch die Dämpfe niedrig siedender Flüssigkeiten funktionierend, für Temperaturen unter 1 0 0 ° C., bestehend aus Gefäss-, Regulier- und Füllrohr, Regulierrohr mit Millimeterteilung, in Kautschukführung verstellbar, kompl. mit Gebrauchsanweisung 6,00 D e r s e l b e mit Stahlhülse zum Schutz des Regulators 8,50 D e r s e l b e nach L o t h a r M e y e r , bestehend aus Hebelvorrichtung und Pyrometerrohr (Kupferrohr und Glasstab) und gesonderter QuecksilberRegulierungs-Vorrichtung. Auf dem Prinzip der relativen Ausdehnung 26,0i» einer Kupferröhre und eines Glasstabes beruhend T h e r m o - R e g u l a t o r , sehr empfindlich, durch die Dämpfe niedrig siedender Flüssigkeiten funktionierend. Gaszuführungsrohr aus Metall mit Stahlspitze, in Stopfbüchse luftdicht verschliessbar und mit einer Schraube zu fixieren. Um den jedesmaligen Stand kontrollieren zu können, ist auf demselben eine Millimeterteilung eingeschlagen. Die Füllung geschieht auf dem bekannten Wege mit etwas Äther oder absolutem Alkohol und Quecksilber . . . 28,00 E l e k t r i s c h e r R e g u l a t o r , verbesserte Konstruktion nach S c h e i b l e r . 25,00 Hierzu offenes Thermometer mit eingeschmolzenem Platindraht, Teilung bis 2 5 0 ° 7,00 7,50' Hierzu elektrisches Läutewerk A u t o m a t i s c h e r W ä r m e r e g l e r „ T e m p e r a t o r " für technische Zwecke (D. R. P. 140 889 und 159 005), wirkt durch Ölausdehnung, kann so eingestellt werden, dass die Temperatur auf 1 — 2 ° C. konstant erhalten wird: Preis je nach Grösse Mk. 4 0 , 0 0 — 9 0 , 0 0 Ventile dazu aus Rotguss „ 9,00—15,00
Thermoregulatoren: Georg S c h m i d t & 1 •. d. E i t z , Schmiedefeld, K r s . Schleusingen (s. Ins.-Anh. S. 9).
E m i l Gundelach, Gehlberg i. T h ü r .
T h e r m o s ä u l e n . T h e r m o s ä u l e n nach G ü 1 c h e r. Grosse Dauerhaftigkeit, hohe Leistung (ca. 70 V. A. bei 1 cbm stündlichem Gasverbrauch), billiger Betrieb und bequeme Handhabung. Keine Polarisation! Eignet sich vorzüglich für Galvanoplastik und Galvanostegie, für alle elektrolytischen Arbeiten, zum Betriebe elektrolytischer Apparate, zum Laden von Akkumulatoren u. s. w.: Grösse No.
Anzahl der Elemente
Stromstärke
1
26 50 66
3 3
2
3
Amp.
3
Elektromotorische Kraft Volt
1,5 3,0 4,0
Innerer Widerstand Ohm
0,25 0,50 0,65
Gasverbrauch in der Stunde 1
Preis excl. Verpackung 11k.
?70 130 170t
85 160
190
T h e r m o s t a t e n siehe „ B a k t e r i o l o g i e". T h i a z o l f a r b s t o f f e s. „D i a z o a m i d o f a r b s t o f f e" und „T h i o b e n z e n y l f a r b s t o f f e". T h i g e n o l (-Roche). Konzentrierte Natriumverbindung der ölsulfosäure, worin 10 % Schwefel organisch gebunden sind. Dunkle, geruchlose, zähe
Thiobenzenylfarbstoffe — Thiol.
Flüssigkeit, die namentlich äusserlich Schwellungen u. s. w. verwendet wird.
bei
Hautkrankheiten,
Thigenol „ R o c h e "
1139 Entzündungen, H Mk. 2 , 1 0
T h i o b e n z e n y l f a r b s t o f f e . Farbstoffklasse, deren Glieder sich ebenso wie diejenigen der D i a z o a m i d o f a r b s t o f f e ( s . d.) vom D e h y d r o t h i o t o 1 u i d i n HaC . C « H j < g ^ C . C . H « . NH» ableiten und vielfach mit diesen zusammen zu der Gruppe der T h i a z o l f a r b s t o f f e vereinigt werden, weil —C—N, T i t a n o x y d ( T i t a n s ä u r e a n h y d r i d) TiO» und T i t a n s e s q u i o x y d Ti>0» bekannt sind. Die Verbindungen des Titans sind im allgemeinen nur von geringes Wichtigkeit. Nach dem D. R. P. 123 860 soll man durch Aufschliessen von Titanverbindungen mit Bisulfat, Auslaugen mit verd. H>SO» und darauf folgendes Eindampfen Produkte erhalten, die sich gut als Farbbeizen verwenden lassen. Das D. R. P. 152 257 betrifft die Herstellung und Abscheldung von Titanverbindungen, das D. R. P. 150 557 die elektrolytische Titangewinnung. Mit Vorteil wird reines Ti neuerdings nach dem aluminothermischen Verfahren von K ü h n e (s. „ A l u m i n o t h e r m i e") aus Rutil im Tiegel niedergeschmolzen. Das Ti findet jetzt Verwendung als Zusatz zum Temperguss und zu Stahl, wodurch Zerrelssfestigkeit und Bruchdehnung ausserordentlich erheblich erhöht werden. T i t a n v e r b i n d u n g e n werden seit einigen Jahren auch mehr gebraucht, und zwar insbesondere in der Farberei. — Auf die Herstellung von TitansaurelOsungen In Milchsaure bezw. von Verbindungen von Titansaure mit Milchsaure beziehen sich die D. R. P. 136 009 und 149 577. — Das Amer. Pat. 742 797 und Franz. Pat. 338 934 schützt ein Verfahren zur elektrolytischen Reduktion organischer Körper mittels Titanverbindungen. Nach dem Engl. Pat. 6329 von 1906 gewinnt man wasserlösliche Doppelpyrophosphate von Ti und Alkali, die in der Textilindustrie Verwendung finden sollen. Titanlegierungen siehe unter „ A l u m i n i u m l e g i e r u n g e n " No. 9 und „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 10.
1X46
Titrierapparate. — Toluidin.
Titanmetall, techn ehem. rein „ Titanammoniumfluorid, leicht löslich . . . . Titanammoniumoxalat „ ehem. rein Titanfluorid, techn „ ehem. rein Titankaliumoxslat, techn „ ehem. rein Titanchlorid (tri), wässerige Lösung (15 °/o) . . (tetra) Titansulfat, terhn „ ehem. rein Titansäure, natur., feinst präpar. 99°/o (Rutil) Titansäureanhydrid, ehem. rein Titansäurehydrat, Teigform ( 4 0 % Hydrat) . . „ rein, gefällt „ ehem. rein Titansaures Blri „ Eisen » Kupfer „ Natrium
T i t r i e r a p p a r a t e siehe
. H Mk. 1 2 , 5 0 ; . H „ 25,00; • H „ 2,75;
. H Mit. 1 0 , 0 0 ;
1 kg 1 1 1 1 1 1
Mk.
1
1 1 n 1
n
i
. H Mk. 2 2 , 0 0 ; . H
Mk.
3,80;
. H Mk.
2,20;
. H
5,50;
„
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
n
«
n
n
n
r
ri
r?
n
n
V
n
90,00 200,00 25,00 10,00 20,00 10,00 85,00 3,00 20,00 7,50 100,00 180,00 2,50 200,00 2,75 35,00 1,50 5,00 20,00 70,00 50,00 20,00 55,00
„Messgefflsse".
o - T o U d l n . CuHis. (NH>)>. Oer Konstitution nach das p - D i a m i d o p r o d u k t des o - D i t o l y l s N H , . ( C H , ) C , H , . C,H 4 (CH,). NH,. Durch Behandeln von H y d r a z o t o l u o l mit HCl erhalten; das Hydrazotoluol gewinnt man durch Reduktion von o-Nitrotoluol mit Natriumamalgam. Auch durch Behandeln von Azotoluol mit Sn und HCl lasst siph o-Tolldin erhalten. Es bildet giatrtende Blattchen vom Sch. P. 128°; ausser den Basen selbst kommen das Chlorid und das Sulfat, letzteres als feuchte Paste in den Handel. Es dient zur Darstellung verschiedener Azofarbstoffe. Tolidin (Base) o-Tolidin, rein Tolidinsulfat, in Teig (35°/ 0 )
Tolnbalsam
(Balsamum
1 kg Mk. 3 , 0 0 ;
tolutanum).
1 kg Mk. 9,00 1 „ „ 10,00 °/o „ „ 260,00
Er Wird aus der in Süd-
amerika heimischen Toluifera Balsamum gewonnen. Der nach Anzapfen des Stammes ausfliessende Säft ist anfangs bräunlichgelb und flüssig; in den Handel kommt er häufig erhärtet als braunrote, bröckelig-kristallinische Masse. Er riecht aromatischer als Perubalsam und schmeckt süssllch; im übrigen ist er dem letzteren nahe verwandt. Man benutzt den Perubalsam in der Medizin, häufiger in der Parfümerie. Tolubalsam, filtriert D. A IV
1 kg Mk. 3,00
T o l n i d l n (Amidotoluol) C«H«(CH»)NH,. Die Gewinnung entspricht vollkommen derjenigen des A n i l i n s . E s kann also auf den Artikel „A n i I i n " verwiesen werden; die in diesem Artikel erwähnten D. R. P. 139 457 und 144 809 sowie die e l e k t r o l y t i s c h e Darstellung kommen für Toluidin ebenfalls in Betracht. Da beim Nitrieren von Toluol gleichzeitig alle 3 isomeren Nitrotoluole entstehen und dementsprechend bei der Reduktion auch die 3 isomeren Toluidine, so ist ihre Trennung voneinander und vom Anilin von grosser Wichtigkeit. In geringster Menge entsteht das m-Toluidin. Beispielsweise trennt man die Toluidine durch Ansfrieren einer Mischung von Rohtoluidin mit Wasser, wobei p-Toluidin bald erstarrt und durch Absaugen getrennt werden kann. Auch kann man Rohtoluidin in eine mit HCl versetzte Oxalsäurelösung einflössen lassen und dann zum Sieden erhitzen, wobei das schwerlösliche p-Toluidinoxalat ausfällt, während das o-Toluidin
Toluol.
1147
als Chlorhydrat im Filtrat verbleibt. Die Trennungsmethoden der Toluidine von A n i l i n benutzen teilweise die verschiedene Stärke der Basen, teilweise die verschiedene LOslichkeit der Azetylverbindungen von Anilin und p-Toluidin. Interessant sind die patentierten W ü l f i n g sehen Trennungsmethoden, welche die Tatsache benutzen, dass nur solche Amine leicht in AmidoazokOrper übergehen, deren p-Stelle frei ist; nach der Reaktion (Behandeln mit HCl + NaNOj) wird das unverändert gebliebene p-Toluidin mit Wasserdampf abgetrieben. Ein anderes WQlfingsches Verfahren bedient sich der Tatsache, dass auch die S u l f u r i e r u n g nur bei solchen Toiuidinen leicht gelingt, deren p-Stelle frei ist, so dass p-Toluidin auch beim Sulfurieren unverändert bleibt. o • T o I u i d t n ist ein farbloses, sich an der Luft bräunendes Ol; sp. G. 1,00; S. P. 198°. Dem Anilin sehr ähnlich, doch durch die geringere LOslichkeit des Nitrats und die grossere LOslichkeit des Chlorhydrats davon unterschieden. Das o-Toluidinoxalat ist in 250 T. Äther lOslich. m - T o I u i d I n ist ein farbloses öl, sp. O. (bei 25°) 0,998; S. P. 197». Es ist im AnilinOl nur in geringer Menge vorhanden. p - T o 1 u i d 1 n bildet farblose, in kaltem HiO schwer, leicht in Benzol, Alkohol und Äther losliche Blattchen, Sch. P. 45°; S. P. 198». Das p-Toluidinoxalat ist in Äther fast unlöslich. Die Toluidine finden Verwendung bei der Fabrikation von Teerfarbstoffen. P r ü f a n g t Das p-Toluldin läsat sich nach dem äusseren Ansehen sowie nach dem Schmelzpunkt beurteilen. Das o-uml p-Toluidin unterscheiden sich nicht durch den Siedepunkt, wohl aber wesentlich durch das spezifische Gewicht. L u n g e hat in der Chem. Ind. 1885, 71 eine Tabelle über den Gehalt eines Gemisches von o-und p-TAlüidin nach dem sp. 0 . veröffentlicht, anf welche hier verwiesen sei. Zur Beatimmung des p-Toluldins neben o-Toluidin hat B o s e n s t i e l ein Verfahren vorgeschlagen, das auf der oben erwlhnten verschiedenen LBslichkelt der Oxalat« in Äther beruht; wir verzichten aber auf eine Beschreibung des Verfahrens, da dasselbe nur mit a b s o l u t a l k o h o l f r e i e m ither annehmbare Resultate liefert, wie solcher nur durch wochenianges Stehen Ober Natrium erhalten werden kann. o-Toluidin, techn „ chem. rein o-Toluidinchlorhydrat, techn „ chem. rein o-Toluidinnitrat m-Toluidin, techn „ chem. rein p-Toluidin, techn „ chem. rein p-Toluidinchlorhydrat „ chem. rein p-Toluidinnitrat p-Toluidinsulfat, chem. rein
1 kg Mk. 2 , 3 0 ; °/o kg Mk. 2 1 0 , 0 0 . . . . 1 B „ 3,80 1 „ „ 2,20 1 „ „ 4,50 1 „ „ 18,00 1 kg Mk. 4 , 0 0 : °/o „ „ 350,00 1 „ „ 50,00 1 kg Mk. 4 , 0 0 ; % „ „ 330,00 1 r „ 10,00 1 r „ 6,00 1 „ „ 14,00 1 „ „ 8,00 1 „ „ 12,00
Toluol (Methylbenzol). C«H5. CHS. Homologer Kohlenwasserstoff des Benzols. Es kommt meistens in dem 50 %igen Rohbenzol und in den hoher siedenden RohOlen in den Handel. Da die Trennung durch Fraktionieren nicht zu erreichen ist, so entfernt man die besonders störenden Fettkohlenwasserstoffe in der Technik durch Ausschütteln mit angewärmter salpetersäurehaltiger HjSO«. Bei dieser Behandlung polymerisieren die Olefine, während die Thiophene zerstört werden; die Paraffine bleiben unverändert und lassen sich später nach dem Nitrieren leicht mit Wasserdampf abtreiben. Im Kleinen entfernt man die Beimengungen des Toluols durch Kochen der TeerOle mit Natrium, wobei sie sich als Harz abscheiden. Reines Toluol ist dem Benzol sehr ähnlich, sp. G. 0,87, S. P. 110°; es muss innerhalb e i n e s Grades überdestillieren; bei — 28° ist es noch flüssig. Es dient zur Darstellung von Teerfarbstoffen, synthetischen Arzneimitteln, künstlichen Riechstoffen u. s. w. P r U f n n g l Die Untersuchung ist im allgemeinen dieselbe wie beim B e n z o l (s. d.). Reines Toluol soll innerhalb eines Grades überdestilileren und, mit dem gleichen vol. konx. HsSOi längere Zeit geschüttelt, keine Färbung zeigen. Schüttelt man ferner 90 cem Toluol mit
1148
o-Toluolsulfamid —
Ton.
10 ccm HNO, vom sp. Q. I M in einem hoben OlaMtSpselzylinder mehrere Minuten lang kxtitif, m darf Bich die Bilpeicnture nur rot flrben; sie moas aber TBUiff klar und durchsicbtir bleiben, nlrht grflnschwarz und dick werden.
Toluol, ehem. rein, S . P . 1 1 0 - 1 1 2 ° „ n n Eisenfass cxkl Toluol:
Theerprodolctenfabrik
Baese k
Meyer,
o kg Mk. 65,00 °o n rt 57,00
0
Braun schweig.
Apparate zur Herstellung von T o l u o l :
F. H. Meyer, Hasnorer-Hainholx.
o-Tolnolmilfamid.
c
CH «H«
49
(14
78
92
118
6
400 300 350 500 70 80 60 50 o 1,2 1,4 1,6 7000 11000 16000 30000
Ausführungsform.
T r a n s p o r t g e f i u e ( S ä u r e b a l l o n s ) aus Steinzeug. T r a n s p o r t f 1 a s c h e n aus S t e i n z e u g (Ersatz für G l a s b a l l o n s ) mit 2 H a n d haben. Stöpsel zum E i n s c h r a u b e n o d e r Einkitten e i n g e r i c h t e t : Inhalt . . . 40 50 60 75 1 0 0 1. Preis . . . 4,00 5,00 6,00 7,50 10,00 Mk. T r a n s p o r t g e f ä s s e aus S t e i n z e u g a u f 1 A t m . Ü b e r d r u c k geprüft. Deckel in verschiedenen F o r m e n . D i e Gefässe w e r d e n in b a u c h i g e r F o r m (A) und in annähernd zylindrischer F o r m ( B ) g e l i e f e r t : Grösster Durchra. aussen
Bodenweite aussen
Höhe aussen
Inhalt
1
Preis Form A
Form B
Form A
Form B
Form A
Form B
mm
mm
mm
mm
mm
mm
1240 500 840 940 590 790 600 930 1050 630 830 1310 700 690 870 1400 980 1100 1410 750 1000 1130 710 890 720 1440 800 1020 1170 910 1190 1530 900 1080 770 940 1000 1110 790 980 1560 1240 1180 840 1030 1630 1200 1310 1500 1260 890 1050 1780 1330 1990 2000 1380 1560 980 1320 Transportgefässe aus Eisen siehe „ F a s s e r" und s i c h e r e Q e f ä s s e". Transportgefässe aus Steinzeug für Salzsäure:
Mk.
1100 1180 1220 1240 1290 1320 1380 1450 1820 1880 „Explos
50 60 70 75 80 90 125 150 185 250 ions-
Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aklieugesell- 1 Fr. Chr. Fikentscher, G. m. b. H. f Zwickau i. Sa. Schaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 23. | Westdeutsche Steinzeugwerke Euskirchen.
Transportvorrichtungen: Arthur Koppel, A.-G., Berlin-Bochum gegenüber dem Titel).
Explosionssichere
(s. Ins.
I Fried. Erupp Aktiengesellschaft | Magdeburg-Buckau.
Transportvorrichtungen:
Fabrik explosionssicherer Gefässe, G. m. b. H.,
Salzkotten i. W.
T r a s u l f a n . Anderer Name für Ammonium, sulfoichthyolicum. T r a u b e n z u c k e r siehe „ S t ä r k e z u c k e r". T r e b e r (Trester) siehe „B i e r" und „ F u t t e r s t o f f a". 73*
Grusonwerk,
1156
Treiben — Trichter.
Treiben (Abtreiben) siehe „ S i l b e r". Trester siehe „B i e r" und „ F u t t e r s t o f f e". Trlbromphenol siehe „B r o m o 1". Trichloressigrsäure siehe „ C h l o r e s s i g s ä u r e n " . Trichlormetban siehe „C h 1 o r o f o r m". Trichter.
T r i c h t e r von w e i s s e m G l a s e , im Winkel von 6 0 ° : Durchm 3 4 .r) 6 Mit gerade abgeschliff. Rohr Stück 0,11 0,12 0 , 1 4 0 , 1 5 „ schräg „ „ „ 0,1.'{ 0 , 1 5 0,17 0,18 Innen gerippt „ 0,13 0 , 1 5 0,17 0,18 Durchm Mit gerade abgeschliff. Rohr Stück „ „ „ „ schräg Innen gerippt
10 0,25 0,30 0,30
12 0,30 0,35 0,35
14 0,35 0,40 0,40
7 0,16 0,20 0,20
16 0,40 0,50 0,50
8 9 cm. 0,20 0,20 Mk. 0,25 0,25 „ 0,25 0,25 „ 18 0,55 0,65 0,65
20 cm. 0 , 7 0 Mk. 0,90 „ 0,90 „
Durchm 22 24 26 28 30 35 cm. Mit gerade abgeschliff. Rohr Stuck 0 , 9 0 1,10 1,30 1,60 2,00 3,25 Mk. „ schräg „ „ „ 1,10 1,40 1,60 1,90 2,30 3,50 „ Innen gerippt „ 1,10 1,40 1,60 1,90 3,00 — „ T r i c h t e r von w e i s s e m G l a s e , im Winkel von 6 0 ° , mit Hahn, mit oder ohne Deckel: Durchm 10,5 13 16 18 21 24 26 32 cm. Mit Hahn ohne Deckel . Stück 2,00 2 , 4 0 3 , 2 0 4 , 0 0 4 , 5 0 5,25 6,00 7,00 Mk. „ und „ . „ 2,40 2 , 7 5 3,75 4 , 5 0 5,00 6,00 7,00 8,00 „ S c h e i d e t r i c h t e r mit e i n g e s c h l i f f e n e m G l a s s t a b e : Durchm. . . 8 10 12 1 5 cm. Stück . . . 0,75 0,90 1,00 1 , 2 0 Mk. S c h e i d e t r i c h t e r mit eingeschliffenem Hahn und Stöpsel: 3/i Inhalt . . . V« Vi 7» 1 1,5 2 3 4 5 1. Stück . . . 2,75 2 , 7 5 3 , 2 0 3,60 4,25 5,25 5,75 7 , 0 0 8 , 5 0 10,00 Mk. T r o p f t r i c h t e r aus g e b l a s e n e m G l a s , k u g e l f ö r m i g , mit Hahn und Stopfen : Inhalt . . . 30 50 100 150 200 250 375 500 ccm. Stück . . . 1,50 2,00 2,25 2,40 2,65 2,90 3,20 3,75 Mk. T r o p f t r i c h t e r aus g e b l a s e n e m G l a s , z y l i n d r i s c h , oben offen, mit Hahn im Rohr: Inhalt 50 100 150 200 2 5 0 ccm. Stück 1,90 2,10 2,65 3,10 3,30 Mk. Oben mit Glasstopfen . Stück 2,65 2,80 3,30 3,80 4,00 „ Graduiert, von 10 zu 10 cm, „ 3,30 3,60 4,20 4,75 5,00 „ T r o p f t r i c h t e r nach W a l t e r , um das Abfliessen einzelner Tropfen beobachten zu können. Inhalt 6 0 ccm Mk. 3,50 T r o p f t r i c h t e r nach Dr. H o f f m a n n , mit drehbarem Glasstabe, für AnthracenAnalysen. Das Abtröpfeln der 2 5 ccm Chromsäuremischung kann bei diesen Trichtern so reguliert werden, dass es genau in 2 Stunden geschieht: Inhalt . . . 30 100 2 5 0 ccm. Stück . . . 1,50 1,75 2,25 Mk. S c h u t z t r i c h t e r für Wasserbäder von V. M e y e r , von Glas, mit umgebogenem Rande und Abflussrohr: Durchm. . . 1 7 — 1 8 20-21 2 6 cm. Stück . . . 1,75 2,25 4 , 0 0 Mk. T r i c h t e r r ö h r e n ( S i c h e r h e i t s r ö h r e n ) von Glas, mit langem Rohr: Länge 20 30 40 50 cm. Mit Hüttentrichter . . 0 , 2 0 0,25 0,35 0 , 4 5 Mk. Mit Glockentrichter . 0,10 0,15 0,20 0,25 „ T r i c h t e r r ö h r e n nach W e 11 e r mit Glockentrichter und zur Schleife gebogener Röhre, ohne Kugel Stück Mk. 0 , 3 0 D i e s e l b e n mit 1 2 3 4 Kugeln. Stück 0,35 0,40 0,50 0,75 Mk.
Trichter.
1157
T r i c h t e r von P o r z e l l a n im Winkel von 60°: Durchm 9 11 12.5 14,5 17 20 25 cm. Ohne Rippen . Stück 0,50 0,60 0,00 1,00 1,50 1,75 2,25 Mk. Mit „ „ 0,60 0,75 1,00 1,50 2,00 2,50 3,00 „ K o n i s c h e T r i c h t e r von P o r z e l l a n ( K i l t r i e r k ö r b e ) mit k l e i n e n Öffnungen: Durchm 8 9 11 12,5 14 16 18,5 21 cm. Mit Rippen . Stück 0,60 0,75 1,00 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50 Mk. (Ihne „ „ 0,50 0,60 0,75 0,90 1,25 1,75 2,25 2,75 „ D i e s e l b e n , jedoch mit w e i t e n Öffnungen, ohne Rippen: Durchm 10 12 14 15 17 20 cm. Stück . . . . . . 0 , 5 0 0,75 1,00 1,40 1,75 2,25 Mk. F i l t r i e r t r i c b t c r aus P o r z e l l a n , mit fester Filterplatte nach H i r s c h , zum Absaugen: Durchm 5 7 9 11 12,5 14 16 23 30 cm. Stück 0,85 1,25 1,50 1,90 2,25 2,75 3,50 7,00 12,00 Mk. K i l t r i e r t r i c h t c r aus P o r z e l l a n mit fester Filterplatte und geraden Wänden, nach B Q c h n e r: Durchm 5 6,5 8 10 12,5 15 20 25 cm. Wandhöhe . . . . 3 3,5 4,5 3 4,5 6 8,2 11 , Stück 1,20 1,50 2,00 2,50 3,25 4,50 7,50 12,50 Mk. T r i c h t e r von S t e i n z e u g (Ton), mit oder ohne Schutzrand sowie Trichtereinlagen: Lichte Weite . . . . 10 15 20 25 30 35 40 cm. Ohne Schaterand Stück 0,40 0.55 1,10 1,65 2,40 3,75 4,75 Mk. Mit „ „ 0,65 0,80 1,30 2,00 3,00 4,25 5,25 „ Trichtersieb z. Einlegen in oberen Trichter . 0,55 0,80 1,10 1,65 2,10 2,75 3,25 „ T r i c h t e r von S t e i n z e u g mit festem Sieb (Lochweite 2 mm): Lichte Weite . . . . 10 15 20 25 30 35 40 cm. Stück 1,75 2,25 3,25 3,75 5,25 7,00 9,00 Mk. T r i c h t e r von S t e i n z e u g , mit Hahn: Weite des Trichters . 2 0 30 40 cm. „ Ablaufs . . 1,5 2 3 „ Stück 3,50 5,50 8,50 Mk. S i e b t r i c h t e r aus S t e i n z e u g : Lichte Weite . . . . 10 15 20 25 30 35 40 cm. Stück 1,25 1,65 2,25 3,25 4,75 6,00 8,50 Mk. T r i c h t e r aus H a r t g u m m i : Durchm 5 8 10 13 15,5 cm. Stück 0,75 1,10 1,45 2,00 3,00 Mk. T r i c h t e r aus B l e i : Oberer Durchm. . . 50 70 80 90 100 110 mm. Preis 2,10 2,45 2,75 3,05 3,30 3 ^ 5 Mk. Oberer Durchm. . . 130 150 170 190 230 300 mm. Treis 4,40 5,00 5,50 7,20 8,25 13,20 Mk. H e i s s w a s s e r t r i c b t e r von K u p f e r , mit innerem Glastrichter; mit Rohransatz zum Erhitzen: Durchm. des Glastrichters . . 10,5 13 14,5 16 18 cm. Stück 4,50 5,25 6,25 7,00 7,50 Mk. Dieselben in Weissblech Stück 3.50 4,00 4,50 5,00 5,50 „ H c i s s w a s s e r t r i c h t e r von K u p f e r , ohne Lötnaht, zum Einhängen in Flammenringe (Ringbrenner); innen mit Glastrichter: Durchm. des Glastrichters . . 8 10 12,5 15 cm. Stück 3,50 4,25 4,50 5,50 Mk. Dieselben mit Ringbrenner (ohne Stativ) Stück 7,00 7,75 8,50 10,00 „ Dieselben mit Ringbrenner, mit Hahn (ohne Stativ) . Stü?k 8,00 8,75 9,50 11,00 „
J 15$
Trifurmol — Trioiwl.
Triclitcr: Emil Gundelacb, Cclilbcri i. Tlidr.
I Warmbrunn, Quilitz A Co., | Haidestr. 55/57 (s. In.«.).
Berlin
N«.
Trichter aus Q l a s : Ccorg Schmidt & v. d. Eitz, Schmledefcld, Krs. Schlcusingcn (s. Ina.-Anh. S. 9).
Trlformol. D a r s t e l l u n g und Z u s a m m e n s e t z u n g s i e h e unter „ F o r in a 1 d e h y d " . M a n benutzt d a s T r i f o r m o l a l s D e s i n f e k t i o n s m i t t e l . T r i g r e m l n = Dimethylainidoantipyrin-Butylcliloralhydrat. CrHuNaOaCli Die Konstitution i s t :
CM-,—N
'
Coli;,—N
PH
X
+
1
CC1«
CO
'
.
C-H OH
OH
Zur D a r s t e l l u n g l ä s s t man B u t y l c h l o r a l h y d r a t auf Dimetliylamidoantipyrin einwirken und reinigt d a s R e a k t i o n s p r o d u k t durch U m k r i s t a l l i s i e r e n a u s Alkohol o d e r B e n z o l . F e i n e s , w e i s s e s , w e n i g h y g r o s k o p i s c h e s Kristallpulver voin S c h . P . 85". löslich in H j O , leicht löslich in Alkohol und B e n z o l , s c h w e r in Äther und Ligroin. W e g e n s e i n e r a n a l g e t i s c h e n W i r k u n g v e r o r d n e t man es bei K o p f s c h m e r z e n , M i g r ä n e , Neuralgie u . s . w . : a u c h ist e s ein mildes Antipyretikum. D o s i s 0 , 5 — 1 , 2 g. Trigemin II Mk. 1,50; II Mk. l;t,:iO Trlkresol. G e r e i n i g t e s und rektifiziertes, a b e r s o n s t u n g e t r e n n t e s O c misch d e r drei T e e r k r e s o l e (vgl. d e n Artikel „ K r e s o 1 e " ) , und z w a r sind darin u n g e f ä h r 3 5 % o - K r e s o l , 4 0 % m - K r e s o l und 2 5 % p - K r e s o l enthalten. W a s s e r h e l l e k l a r e F l ü s s i g k e i t vom s p . Q . 1 , 0 4 2 — 1 . 0 4 9 , die sich zu 2 , 2 bis 2 , 5 5 % k l a r in H s O löst. D i e L ö s u n g e n d i e n e n a l s k r ä f t i g e s Antiseptikum. T r i m e t h y l b e n z o l s i e h e „ K ü m o 1". T r i n l t r l n s i e h e „N i t r 0 g I y z e r i n " . Trlnltrobenzol. C e Hi(NO>)i. Zur D a r s t e l l u n g geht man vom T r i n i t r o toluol a u s und oxydiert d i e s e s n a c h dem D . R . P . 127 3 2 5 in s t a r k e r H s S O i mit C h r o m s ä u r e zu T r i n i t r o b e n z o e s S u r e . L e t z t e r e s p a l t e t durch b l o s s e s Erhitzen CO> a b und geht in T r i n i t r o b e n z o l Uber. T r i n i t r o g l y z e r l n s i e h e „N i t r o g 1 y z e r i n " . T r l n i t r o p h e n o l siehe „ P i k r i n s ä u r c " . T r i n i t r o t o l u o l . C«Hj(CH»)(NO,)». M a n g e w i n n t d i e T r i n i t r o t o l u o i e au« ä h n l i c h e W e i s e a u s T o l u o l w i e d a s T r i n i t r o p h e n o l a u s P h e n o l (vgl. die Artikel „ P i k r i n s ä u r e " s o w i e auch „ N i t r 0 1 0 I u o 1" u. .,D i n i t r o 1 0 1 u 0 I " ) . T r i n i t r o t o l u o l wird in der S p r e n g s t o f f i n d u s t r i e g e b r a u c h t ; e s k o m m t mit den S c h m e l z p u n k t e n von 7 1 — 8 0 ° C . in d e n H a n d e l . Die S p r e n g s t o f f A. G . C a r b o n i t bringt nahezu c h e m i s c h r e i n e s T r i n i t r o t o l u o l vom S c h . P . 8 1 — 8 1 , 5 ° unter der geschützten B e z e i c h nung T r 0 1 y I , f e r n e r ein p l a s t i s c h e s T r i n i t r o t o l u o l unter der geschützten B e z e i c h n u n g P l a s t r o t y l in den H a n d e l . Trinitrotoluol °/ 0 kg etwa Mk. 200,00-- .'!'J0/MI Der Preis richtet sieh nach der Höhe des Schmelzpunktes. Scbletswollfabrik i. Dynamitfabrik Kruppa- I Sprenpstofffabr. A. Je W. Allendorff, SchDncbci-k mühte. «. E. 8prrog9toff-A.-Q. Carbonit, Hamburg. | Trlonal =
Methylsulfonal
(Diäthyisulfonmethyläthylmethan).
C . H j - ^ ^ S O i . C»H&'
Trioxyraethylen — Trockene Destillation.
1159
Man gewinnt es, entsprechend dem S u 1 f o n a 1 (s. d.), durch Kondensation von Methyläthylketon mit Merkaptan und Oxydation des entstandenen Merkaptols mittels KMnO«. Farblose Kristallbiattchen vom Sch. P. 76*, leicht löslich in Alkohol und Äther, schwer in H s O. Es ist ein gutes (nicht betäubend wirkendes) Schlafmittel. Erste Dosis 1,5 g, folgende je 1,0 g. Trional
H Mk. 5 , 0 0 ; 1 kg Mk. 47,50
T r i o x y m e t h y l e n siehe „ F o r m a l d e h y d " . T r l p h e n l n = Propionyl-p-phenetidin. C,H,(OC,H.)NH(CO . CH S . CH.). Die Darstellung entspricht der des P h e n a z e t i n s (s. d.); sie erfolgt durch Erhitzen von p-Phenetldin mit Propionsäure. Farblose Kristalle vom Sch. P. 120°, sehr schwer löslich in H 3 0. Es dient als Antipyretikum und Antineuralgikum. Triphenin
H Mk. 4 , 0 0 ; 1 kg Mk. 35,00
T r i p h e n y l m e t l i a n f a r b s t o f f e . Klasse von Teerfarbstoffen, die sich sämtlich vom T r i p h e n y l m e t h a n HC(C«H5)3 ableiten. Hierher gehören d i e A m i d o t r l p h e n y l m e t h a n f a r b s t o f f e ( s . d.), weiter die O x y t r i p h e n y l m e t h a n f a r b s t o f f e (s. d.) und schliesslich die P h t a 1 e i n e; die letzteren siehe unter „ P y r o n i n f a r b s t o f f e". Trlppel: Becker & Ilaag, Berlin S. 42, Ritlcrstr. 27 (Amerikanische» Trippelpulver für Putzzwecke).
T r l M l y t o siehe „O a 1 v a n o s t e g i e". Z r i s a x o f a r b s t o f f e . Farbstoffklasse, deren Glieder die Azogruppc —N=N— d r e i m a l enthalten. Vgl. dazu die Artikel „ A z o f a r b s t o f f e " , ,,D i s a z o f a r b s t o f f e" und „ T e t r a k i s a z o f a r b s t o f f e". Trisazofarbstoffe können aus einer Dlamldoazoxyverbindung oder aus einem Diamin, ferner aus einem Diamin und einem Monamin sowie viertens aus einem Triamin dargestellt werden. Zur ersten Gruppe gehört beispielsweise das D1 a n t h i n (Natriumsalz der DiamidoazoxytoIuol-disazo-bl-I-naphtoi-4-saIfosäure), welches durch Kondensation von 1 mol. Diamidoazoxytofuol mit 2 mol. a-Naphtolsulfosäure NW entsteht. Zur zweiten Gruppe gehört u. a. das B e n z o g r a u , dessen Darstellung aus dem Schema: ^Salizylsäure ^Salizylsäure h e r v o r g e h t . Aus einem DiBenzidin amin und einem Monamin Benzidin \ Monaten vom Tage der amtlichen Bekanntmachung durch den Reichsanzeiger gewährt. § 16. Der Genossenschaftsvorstand ist berechtigt, die Frist der Einführung ,der Betriebseinrichtungen, wie sie in diesen Vorschriften gefordert werden, auf Antrag des betreffenden Unternehmers und Befürwortung des Sektionsvorstandes zu verlängern. § 17. Diese Unfallverhütungsvorschriften sind durch Anschlag an geeigneter Stelle in den Betriebsräumen bekannt zu machen. § 18. Genossenschaftsmitglieder, welche diesen Unfallverhütungsvorschriften zuwiderhandeln, können durch den Genossenschaftsvorstand in eine höhere Gefahrenklasse eingeschätzt, oder falls sich dieselben bereits in der höchsten Gefahrenklasse befinden, mit Zuschlägen bis zum doppelten Betrage ihrer Beiträge belegt werden (§ 78 Aba. 1 Ziffer 1 des UnfallversicKerungsgesetzes vom 6. Juli 1884). § 19. Versicherte Personen, welche diesen UnfaUverhütangsvor,schriften zuwideihandeln, oder welche di« angebrachteaSchBtzvorrichtungen nicht benutzen, missbrauchen oder beschädigen, verfallen in eine Geldstrafe bis zu 6 Mark. Die Festsetzung der hiernach eventuell zu verhängenden Geldstrafen erfolgt durch den Vorstand der Betriebs (Fabrik-)Krankenkasse, oder wenn eine solche für den Betneb nicht, er-
A
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Unglasierte Tonwaren — Unglücksfalle.
richtet ist, durch die Ortspolizeibehörde. Die betreffenden Beträge fliessen in die Krankenkasse, welcher der zu ihrer Zahlung Verpflichtete zur Zeit der Zuwiderhandlung angehört (§ 78 Abs. 1 Ziffer 2 und § SO des Unfallversicherungsgesetzes vom 6. Juli 1884). Unfallverhütungs-Vorschriften fOr b e s o n d e r e Betriebe der chemischen Industrie können wegen Raummangels nicht wiedergegeben werden. Vgl. den Artikel „ C h e m l s c h e W ä s c h e r e i " . U n g l u l o r t e Tonwaren siehe „ T o n w a r e n " . VnglttoksfUle, e r s t e H i l f e . Nach E s m a r c b . Bei allen Unglücksfällen muss der erste Grundsatz des Hilfe leistenden Laien bleiben: Nur nicht schaden! B e i V e r w u n d u n g e n : Vor allem keine Verunreinigimg, deshalb keine Charpie, kein Heftpflaster, kein Schwamm, keine schmutzige Leinwand, keine schmutzigen Finger, sondern Abspülen, mit ganz reinem Wasser, besser mit solchem, das eben gekocht hat, am besten versetzt mit fäulnisswidrigem Mittel, wie Karbol, Salizyl, Kreolin oder Bleiwasser. Darin getaucht als Verband reine Leinwand oder Watte. Ist die Wunde von geronnenem Blute überzogen, so darf dieses nicht abgewischt, sondern muss gehütet werden. Wenn aus der Wunde hellrotes Blut in stiu-kem Strahl absatzweise hervorspritzt dann ist Pulsader verletzt und grosse Lebensgefahr. Schnell Arzt rufen. Bis dahin das blutende Glied in die Hohe heben nnd oberhalb der Wunde den Stamm der Pulsader stark zusammendrücken. V e r r e n k u n g : Zu erkennen an der Formveränderung bei Vergleich mit dem Gelenk der anderen Seite. Das Gelenk muss möglichst bald eingerichtet werden, aber nur vom Arzt! Alle Versuche vermeiden, nur Ruhe, bis der Arzt kommt V e r s t a u c h u n g : Keine Formveränderung, aber Anschwellung des Gelenkes, jede Bewegung schmerzhaft Ruhe, bis der Arzt kommt Kalte Umschläge, kalte Einwickelung, aber nicht kneten, nicht reiben. V e r b r e n n u n g u n d V e r b r ü h u n g : Bis der schnell gerufene Arzt kommt, den Verbrannten in warmem Zimmer auf den Fussboden oder Tisch legen, nicht ins Bett Die Kleider entfernen. Wo es nötig, die Kleider mit scharfem Messer oder Schere vorsichtig so durchschneiden, dass sie von selbst abfallen; nicht ziehen oder reissen, weil man sonst die Blasen zerreisst Nur keine Blasen abreissenl Sehr gespannte Blasen mit Nadel aufstecken. Klagt der Verbrannte über Durst, dann warmen erregenden Trank geben, Tee oder Grog. Nicht kalte Umschläge. Ist Apotheke nahe, dann hole man antiseptisch e Brandsalbe oder Jodoformpolver, welches rasch die Schmerzen beseitigt Auch ist Kreolin brauchbar oder Salizylsäure, darüber Watte oder Mull. Ist alles nicht zu haben, dann bestreichen mit ÖL oder Schmalz, Butter, Sirup, Talk, Mehl. Jedenfalls die verbrannte Haut vor Einwirkung der Luft schützen. Ist jemand in Kalkgrube oder Seifenlauge gefallen, dann stecke man ihn rasch in Wasser, auch mit Essigwasser waschen. E r t r i n k e n : Jeder Ertrunkene ist als scheintot zu betrachten, darum mit Hilfsversuchen nicht ermüden. Die dringendste Aufgabe ist, die Atmung wieder herzustellen. Man lege den Ertrunkenen auf den Bauch, den einen Arm unter den Kopf, Kopf und Brost etwas tiefer. Mund und Nase vom Schlamm reinigen, die Zunge hervorziehen. In die Nase Schnupftabak streuen, den Schlund mit Feder kitzeln, Brust und Gesieht reiben, bespritzen, mit nassem Tuch schlagen. Wenn nicht hilft dann den KOiper flach auf den Rücken legen, Kopf etwas erhöht, nnd künstliche Atmung hervorrufen durch Drücken des Brustkastens. Zeigt sich wieder Atembewegung, dann in trockene Decken hüllen, möglichst in warmes Bett warme Steine auflegen, warmes Getrink einflössen.
Uoschlitt — Uran und Uranverbindungen.
1181
E r f r i e r e n : Den Erfrorenen in geschlossenen kalten Raum bringen, nicht in warmen. Mit Schnee reiben, oder mit kalten nassen Tüchern; eiskaltes Wasserbad. Scharfe Riechmittel wie Salmiak anwenden, als innere Reumittel kalten Wein oder Kaffee. E r s t i c k n n g : Die Bewusstlosen an die frische Lnft schaffen, aber mit Vorsicht, damit die Helfer nicht selbst unterliegen. Rücksichtslos Fenster nnd Türen einschlagen, um frische Lnft zu schaffen. In den Brunnen steigen nur mit Tnch vor dem Mund, welches in Essigwasser oder Kalkwasser getaucht. B e w u s s t l o s i g k e i t : Die einschnürenden Kleidungsstücke vom Halse entfernen. Frische Lnft schaffen. Bei blassem Gesicht auf den Rücken legen, den Kopf niedrig. Bei gerötetem Gesicht den Kopf höher legen. H i t z s c h l a g : An k&hlen Ort tragen, die Kleider öffnen, frische Luft zufächeln, mit kaltem Wasser begiessen, viel Wasser einflössen. V e r g i f t u n g : Erbrechen erregen durch Reizung des Schlundes und Trinken von vielem warmem Wasser, wenn Brechmittel nicht da. bis der Arzt kommt. — Siehe auch den besonderen Artikel „ G i f t e und Gegenmittel". D a s F o r t s c h a f f e n V e r u n g l ü c k t e r muss mit Vorsicht geschehen auf einer irgendwie hergestellten Bahre. Nur zwei tragen die Bahre, der Dritte sorgt für den Patienten nnd wechselt ab. Die Bahre in eine Linie mit dem Verunglückten stellen, ihn rückwärts auf die Bahre schieben. Die Träger nicht Schritt halten! dann schwankt -die Bahre. Mit ungleichem Fuss antreten, dann die Bewegung der Bahre gleichmassig. Kurzen Schritt halten. Die Träger möglichst von gleicher Grösse. U n s o h l l t t siehe „T a 1 g". U n t e r o h l o r i g s a u r e Salze „C h 1 o r k a 1 k". Untersatze.
(Hypochlorite) siehe „ B l e i c h e n "
U n t e r s a t z s c h a l e n von P o r z e l l a n für Säurcgefasse: Innerer Durchm. . 6 7 8 9 10 12,5 15 Stück 0,12 0,15 0,18 0,25 0.30 0,35 0.50
18 0,60
und
20 cm. 0,75 Mk.
U n t e r a c h w e f l i g e S ä u r e siehe „T h 1 o s u 1 f a t e". U n t e r s u c l i u n f f e n siehe „ C h e m i s c h e U n t e r s u c h u n g e n". U n v e r b r e n n l i c h e s H o l z siehe „H o 1 z". Ur&lit. So bezeichnet man ein isolierendes und unverkennbares Produkt, das zunächst einer Asbestpappe gleicht, dann aber im Ofen so gehartet wird, dass es die Harte einer MetallplaTte erlangt Zur Herstellung walzt man eine Mischung von Asbest mit Spanischweiss und gallertartiger Infusorienerde zu Platten von 2 mm Dicke, glüht die Platten im Oasofen aus, tränkt sie mit einer Lösung von Natronwasserglas, trocknet, taucht sie dann in eine Natriumbikarbonatlösung, trocknet wieder und behandelt sie zuletzt in einem KClBade. Das Verfahren ist durch verschiedene Patente, u. a. durch D. R. P. 143 880 geschützt. Die Uralittafeln lassen sich leicht mit Tischlerwerkzeugen bearbeiten, zeigen einen bedeutenden Widerstand gegen das Biegen und isolieren Wärme ebenso gut wie Elektrizität. U r a n n n d TTranverblndnngen. 1. U r a n. U. A. O. = 239,4. Seltenes Element, das sich namentlich in Form von schwarzem U r a n p e c h e r z ( P e c h b l e n d e ) , chemisch U r a n o x y d u l o x y d U»0« = 2UO».UO» findet. Das Uran selbst wird neuerdings durch Reduktion von Uranoxyd UO» mit C im elektrischen Ofen erhalten. Es ist ein eisenähnliches, an der Luft sich oberflächlich oxydierendes, stahlhartes Metall von sp. O. 18,7. Das Metall selbst findet keinerlei technische Verwea-
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Uraniablau.
dung. Die Verbindungen des Urans stehen an Giftigkeit denen des Arsens nicht nach. Uran-Metall
D Mk. 1 1 , 0 0 ; H Mk. 90,00; 1 kg Mk. 780,00
2. U r a n o x y d e . Wichtig ist nur das U r a n t r i o x y d U0 3 . weiches beim Erhitzen von Uranylnitrat auf 200° als gelbbraunes Pulver zurückbleibt. Dasselbe löst sich leicht in Säuren und bildet damit die Uranoxd- oder UranylSalze, worin das zweiwertige Radikal U r a n y l (UO s ) die Stelle des Metalls vertritt. Durch Fällen von Uranyl-Salzlösungen mit KOH, NaOH, NHS, Ba(OH), u. s. w. erhält man nicht Hydroxyde des Urans, vielmehr uransaure Salze (U r a n a t e), die in der Technik unter der Bezeichnung U r a n o x y d e gehen und zur Herstellung von gelbgrün fluoreszierendem Glas (U r a n g 1 a s) benutzt werden. Namentlich wird das N a t r i u m u r a n a t ( N a t r i u m d i u r a n a t ) Na 2 U 2 0j im Grossen dargestellt und kommt als U r a n g e 1 b oder U r a n o x y d n a t r o n in den Handel. Urangelb (Uranoxydnatron) lichtgelb No. 1
.
„
„ orange
Uranoxyd, rot (Uransäure) Uranoxydhydrat (uransaures Ammon) Uranoxydkali Uranprotoxyd, schwarzes Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
No. 2
1 kg Mk. 33,00
1 „
„ 29,00
I 1 1 1 1
„ „
„
„ „
„ „
32,00 64,00 35,00 31,00 50,00
| Wassermann & Jaeger, Kalk-Köln.
3. U r a n y l a z e t a t ( e s s i g s a u r e s U r a n o x y d ) . U0 2 (C 2 H 3 0 2 ) 2 . Zur Darstellung erhitzt m n Uranylnitrat, bis sich etwas basisches Salz ausscheidet, und erwärmt dt,n gelbroten Rückstand mit etwas konz. Essigsäure, worauf beim Erkalten schöne Kristalle des Azetats erhalten werden. Bilden sich dieselben unter 10° C., so enthalten sie 3 mol. HAO, darüber jedoch nur 2 mol. HÜO. Das Uranylazetat ist leicht löslich in H s O und Alkohol; es bildet sehr leicht Doppelsalze. Man benutzt es u. a. in der analyt. Chemie zur Bestimmung der Phosphorsäure. Uranylazetat, rein
1 kg Mk. 44,00 ; bei 10 kg 1 kg Mk. 43,00
Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
4. U r a n y l n i t r a t ( s a l p e t e r s a u r e s U r a n o x y d ) . U0 2 (N0 3 ) 2 . Rein erhält man es durch Lösen von U0 3 in HN0 3 , doch stellt man es technisch direkt aus Uranpecherz auf verschiedene Weise dar; empfehlenswert ist folgender Gang: Man digeriert Pecherz mit verd. HN0 3 , fällt aus der filtrierten Lösung durch H2S die Metalle Pb, Cu und As, verdampft das Filtrat zur Trockne und nimmt den erkalteten Rückstand mit H 2 0 auf (wobei Oxyde von Fe, Co und Mn zurückbleiben). Die Lösung gibt beim Verdampfen Kristalle von U0 2 (N0 3 ) 2 + 6 H 2 0, die durch Umkristallisieren gereinigt werden. Die grossen, gelben, etwas grünlich schillernden Kristalle lösein sich in Alkohol und Äther, leicht in HÜO. Das Salz dient zur Darstellung anderer Uranpräparate und wird auch in der Photographie benutzt. Uranylnitrat
1 kg Mk. 27,00
Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
5. U r a n y l p h o s p h a t e ( p h o s p h o r s a u r e s U r a n o x y d ) . Von den verschiedenen Phosphaten ist namentlich das n o r m a l e oder e i n f a c h s a u r e S a l z (U0 2 )HP0 4 von Wichtigkeit. Es entsteht u. a. durch Behandeln von Uranylazetat mit Phosphorsäure oder durch Umsetzung des Azetats oder Nitrats mit NaüHPO«. wird aber auch noch auf verschiedene andere Weise dargestellt. Uranylphosphat Königswarter & Ebell, Linien vor Hannover.
1 kg Mk. 44,00
Uraniablau. Teerfarbstoff unbekannter Konstitution, der durch gemeinsame Oxydation von ß-Dinaphtyl-m-phenylendiamindisulfosäure und p-Amidodimethylaniilinthiosulfosäure erhalten wird. Er färbt Wolle und Seide im sauren Bade blau.
Urea — Vakuumapparate.
1188
U r e a siehe „H a r n s t o f f". Uresln. Namentlich bei Nierensteinen empfohlenes dluretisches Präparat, ist zitronensaures Urotropln-Dilithium. Urin siehe „H a r n". Urocitral. Diuretikum, soll Theobrominnatriumzitrat der Formel CiH-NtOjNa. CtH«(OH)(COONa)» sein. V r o g o n u i . In Gelatinekapseln erhältliche Verbindung von Qonosan und Hexamethylentetramin, die als Blasenantiseptikum empfohlen wird. V r o l = chinasaurer Harnstoff. Die Herstellung geschieht nach dem D . R . P . 124 426. Wegen seiner starken harnsäurelöse^den Eigenschaften wird es als Gichtmittel lebhaft empfohlen. TTrosln. 50 %ige wässerige Lösung von c h i n a s a u r e m L i t h i u m (Lithium chinicum). Man verordnet es gegen Qicht. Urosin-Tabletten k 0,5 g
25 Stück Mk. 2 , 0 0
Urotropin siehe „ H e x a m e t h y l e n t e t r a m i n " . — N e u - U r o t r o p i n ist anhydromethylenzitronensaures Hexamethylentetramin, das in Ginzelgaben von 1 g, drei- bis viermal taglich, in HiO gelöst, verordnet wird, und zwar zu den gleichen Zwecken wie Urotropin selbst. Neu-Urotropin
D Mk. 0,70; H Mk. 6,20
Ursol. Teerfarbstoff unbekannter Konstitution, der auf der Faser durch Oxydation von p-Phenylendiamin oder von p-Amidopihenolchlorld mittels Wasserstoffsuperoxyds oder KiCraOi erzeugt wird. Das Ursol dient namentlich zum Braun- bis Schwarzfarben von Haaren (Pelzwerk). fTrystamin = Hexamethyientetramin-Lithiumbenzoat. Als Gichtmittel empfohlen.
V. Vakaumapparate. V a k u u m - D e s t i l l i e r a p p a r a t nach H a u s m a n n , bestehend aus Porzellanschale mit flachem Boden mit plangeschliffenem Rande, mit äufgeschliffener Glasglocke mit Tubus, mit gläsernem Ubergangsrohr, ohne Thermometer: Innerer Durchmesser der Porzellanschale 95 140 mm. Tiefe der Poizellanschale 40 60 „ Preis 4,00 6,00 Mk. Vakuum-Destillierapparat nach H a u s m a n n , mit Wasserbad aus emailliertem Gusseisen, Dreifuss, Gasbrenner, W o u 1 f f scher Flasche mit 2 Hälsen und unterem Tubus und gläserner Wasserstrahlpumpe: Innerer Durchmesser der Porzellanschale 95 140 mm. Preis 25,00 27,50 Mk. V a k u u m - D e s t i l l i e r a p p a r a t mit P o r z e l l a n s c h a l e von l'/t 1 Inhalt, bestehend aus kupfernem Wasserbade auf 3 Füssen, mit Ablasshahn und messingenem Schlussringe zum dampfdichten Einsetzen der Porzellanschale; Porzellanschale von etwa l 1 /* 1 Inhalt, mit (angeschliffenem Dichtungsrand für das Wasserbad und geschliffenem Rande für die Glasglocke, von etwa 150 mm Durchmesser; Glasglocke mit plangeschliffenem Rande, Tubus ohne Thermometer und 1 Ubergangsrohr nach dem Kühler; kupfernem Kühlapparat mit Kühlschlange von reinem Zinn, einem Kreuzstück am Ausfluss zum Aufsetzen auf eine - Glasflasche, die als Sammelgefäss für die kondensierte Flüssigkeit dient, mit Vakuummeter und Verbindung nach der Wasserluftpumpe; Wasserluftpumpe mit Rückschlagventil, im Kühler befestigt, damit das von der Pumpe ablaufende Wasser zum Kühlen benutzt wird Mk. 87,00
1184
Vakuumapparatej
D e r s e l b e A p p a r a t nur als Abdampfapparat, ohne Kühler, Sammelgefäss und Luftpumpe Mk. 41,00 V a k u u m a p p a r a t zum Abdampfen im Vakuum, mit Porzellanschale von 5 1 Inhalt, bestehend aus kupfernem Wasserbade auf 3 Füssen mit Ablasshahn und messingenem Schlussringe zum dampfdichten Einsetzen der Porzellanschale; Porzellanschale von etwa 5 1 Inhalt, mit eingeschliffenem Dichtungsrand für das Wasserbad und plangeschliffenem Rande für die Glasglocke; Glasglocke mit plangeschliffenem Rande, Tubus ohne Thermometer und Übergangsrohr; Übersteiggefass von Glas mit verstellbarem Untersatz und Metallaufsatz, mit Vakuummeter, 2 Stutzen zur Verbindung mit dem Vakuumapparat und der Luftpumpe ; messingener Wasserluftpumpe mit Rückschlagventil „ 140,00 D e r s e l b e A p p a r a t mit Porzellanschale von 9 1 Inhalt „ 166,00 n n n n » H » » n 175,00 V a k u u m - D e s t i l l i e r a p p a r a t mit Porzellanschale von 5 1 Inhalt, bestehend aus kupfernem Wasserbade auf 3 Füssen, mit Ablasshahn und messingenem Schlussringe zum dampfdichten Einsetzen der Porzellanschale ; Porzellanschale, etwa 5 1 vollgemessen, mit eingeschliffenem Dichtungsrand und plangeschliffenem Rande für die Glasglocke; Glasglocke mit plangeschliffenem Rande, Tubus ohne Thermometer und Übergangsrohr nach dem Kühler ; kupfernem Kühlapparat mit zinnerner Kühlschlange, einem Kreuzstück am Ausfluss zum Aufsetzen auf eine Glasflasche, die als Sammelgefäss für die kondensierte Flüssigkeit dient; Vakuummeter mit Verbindung nach der Wasserluftpumpe ; im Kühler befestigter Wasserluftpumpe mit Rückschlagventil, damit das von der Pumpe abfliessende Wasser zum Kühlen benutzt wird „ 200,00 D e r s e l b e A p p a r a t mit Porzellanschale von 9 1 Inhalt „ 230,00 n n n n n H u » n 265,00 V a k u u m a p p a r a t mit D a m p f h e i z u n g , bestehend aus umlegbarer Verdampfschale mit Doppelboden, welcher der Heizdampf durch eine Rohrleitung mit Stopfbüchse zugeführt wird. Glasglocke und Kondensator. Inhalt der Schale 6 1: Preis ohne Luftpumpe mit blanker Kupferschale Mk. 275,00 Mehrpreis für Verzinnung der Schale . „ 4,00 „ „ Zinnplattierung der Schale „ 40,00 Wasserstrahlluftpumpe mit Rohrverbindung „ 15,00 Thermometer „ 5,00 Derselbe Apparat mit R ü h r w e r k „ 350,00 V a k u u m a p p a r a t e zu Versuchen, ganz aus Kupfer, für Dampfheizung, mit Dampfdoppelboden, Oberflächenkondensator und Sammelgefäss, mit aufgeschraubtem Oberteil und Schaugläsern, mit Thermometer, Vakuummeter, Wasserstandsglas am Sammelgefäss, Hähnen und Ventilen : Preis des Apparats mit Blase von 10 1 Inhalt Mk. 365,00 n n n n n n 20 „ „ 5/0,00 n G r ö s s e r e V a k u u m a p p a r a t e , Vakuum-Trockenschränke und Vakuum-Verdampfapparate aus Metall variieren im Preise ausserordentlich, je nach Grösse, Material, Verwendungszweck u. s. w. V a k u u m - F i l t e r a p p a r a t e aus Eisen, bestehend aus eineim offenen Oberkasten zur Aufnahme der zu filtrierenden Masse und einem geschlossenen Unterkasten, aus dem die Luft angesaugt wird ; beide Teile sind getrennt durch einen Rost, welcher auf einem durchlochten Blech ein Filtertuch trägt. Die Nutschapparate werden mit grossem und mit kleinem Unterkasten hergestellt; bei den ersteren sammelt sich das Filtrat in dem Unterkasten, während die Apparate mit kleinem Unterkasten mit einem tiefer gelegenen Sammelgefäss verbunden werden müssen. Filterfläche 0,25 0,5 1,0 2,5 4,0 qm. Preis mit g r o s s e m U a t e r k a s t e n . . 205 390 570 1130 1700 Mk. Preis mit k l e i n e m Unterkasten . . . . 185 270 460 910 1400 „ Mehrkosten für luftdicht schliessenden Deckel 30 40 75 135 200 „ V a k u u m g e f ä s s e aus Steinzeug (Ton) von hervorragender Haltbarkeit. In drei Formen, wovon A ziemlich gestreckt-zylindrisch mit 3 Tuben, Form B mehr bauchig
1185
Vakuumapparate.
mit grösserer Mittelöffnung und 2 Seitentuben und Form C ellipsoidisch mit oben eingesetztem, verzweigtem Steigrohr (Ableitungsrohr) ist. Form A Inhalt
Form B
Lichte Höhe mm
Prti«
1
Lichte Weite mm
50 100 150 200 250 300 400 500 1000
420 530 620 680 720 770 850 910 1150
550 660 670 840 900 960 1060 1140 1450
12,50 22,00 30,00 37,50 45,00 52,00 65,00 90,00 250,00
Mk.
Preis
Lichte Weite
Preis
Mk.
mm
Mk.
15,50 27,50 37,50 47,50 56,00 65,00 81,00 112,50
460 5Ö0 660 730 780 830 910 980
20.00 35,00 47,50 60,00 75,00 90,00 120,00 150,00
Lichte Weite mm 460 580 660 730 780 830 910 980 —
—
—
—
Vgl. auch die Artikel „ D e s t i l l i e r e n", „F i 11 r i e r a p p a r a t e", ,T r o c k n e n" und „N u t s c h a p p a r a t e" (V a k u u m f i 11 e r). Vakuumaßparate: Gustav Christ & Co., Berlin O., Blumenstr. CS (s. Ins.-Anh. S. 22). Deutsch e Ton- u. 8t einxeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 23. J. L. C. Eckelt, Berlin N. 4. Volkmar H&nlg k Co., Heidenau-Dresden. Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brllckenstrane 6 b (3. Inaerate).
Dr. R. Jdrgensen, Prag-Ziikow. Arthur Pfeiffer, Fabr. ehem. u. pliysik. App., Wetzlar (s. Ins. bei Luftpumpen). Waxmbrunn, Quilitz k Co., Berlin NW., Haidestr. SS/57 (s. Ins.). Wegelln 4 Habner, A.-O., Halle a. 8. (s. Ins.).
Kupferschmiederei und Maschinenbauanstalt Gegründet 1819
=
Vakuum-Trockenscliränke== 5 rund 15000 qm im Betriebe
Yaktium und ^jf
Verdampfapparate Auch für schäumende Flüssigkeiten, Salzlösungen usw. :: ::
ÌXXXXXXXXXXXXXXXXX» Blücher VI.
(XXXXXXXXX 75
1186
Vakuummeter — Vanadin und Vanadinverbindungen.
Vakuumapparate aus Steinzeug: Westdeutsche Steinzeugwerke Euskirchen.
Vakuumfilter: Deutsche Ton- n. Stelnxeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berliserstr. 23.. Fried.
Vakuum-Trockenapparate und Vakuum-Trockenschränke : Krupp
Aktiengesellschaft
Grusonwerk,
Magdeburg-Buckau.
Vakuum-Trockenapparate : Friedrich Heckmann, Berlin SO. IG, Brfickcristrasse 8 b (s. Inserate).
Vakuum-Trockenschränke in Gusseisen und Schmiedeeisen:
Volkmar Hänig & Co., Heidenau-Dresden.
I Friedrich Heckmann, Berlin SO. IC, BirilckniI strasse C b (s. Inserate).
Volkmar Hänig & Comp., Dresden und Heidenaiu fabrizieren seit 40 Jahren als Spezialität: Vakuumapparate Trockenapparate
V a k u u m
« V e r d a m p f - A p p a r a t e mit Scbnellzirkulatlon D. R. P.
Vaknummeter. Kompressions-Vakuummeter
nach R e i f f
Mk. 50,00—'70,011
Arthur Pfeiffer, Fabr. ehem. u. pliysik. App., Wetzlar (s. Ins. bei Luftpumpen).
Valerians&nre siehe „ B a l d r i a n s ä u r e " . Valerydin = Isovaleryl-p-phenetidin. Man hat es gegen Neuralgie, Kopfschmerzen, Migräne, Hysterie verordnet, doch scheint es jetzt nur wenig mehr verwendet zu werden. Valerydin
D Mk. 1,50; H Mk. 10,00
V a l l d o l = Valeriansäurementbolester (Mentholum valerianicum). Zur Darstellung erwärmt man 16 T. Menthol mit 12 T. Valerylchlorld, setzt dann verd. Natronlauge zu, zieht das Validol mit Äther aus und rektifiziert es n a c h dem Abtreiben des Äthers im Vakuum. Farblose, erfrischend riechende, etwas dickliche Flüssigkeit, die als belebendes und anregendes Mittel bei verschiedenen Krankheiten gegeben wird. Validol
H Mk. 10,00; 1 kg Mk. 9 0 , 0 0
Valyl = Valeriansäurediäthylamid. C H , . GH,. CHi. CH». CO . N(CjHt),. Man erhält es durch Einwirkung von Diäthylamin auf Valeriansäureanhydrid. Pfefferartig riechende, wasserhelle Flüssigkeit vom S. P. 210°. Man verordnet es bei Hysterie, Neurasthenie, Hypochondrie, bei Neuralgien, Herzklopfen u. a. m. Valyl „Höchst" in Kapseln ä 0,125 g Vanadin und Vanadin
50 Stück Mk. 2,10
Verbindungen.
1. V a n a d i n V. A. O. = 51,2. Das Metall lässt sich nur schwierig durch Reduktion von Vanadinsäure mit Kohle im elektrischen Ofen darstellen. Dass auf dieses längst bekannte Verfahren das Engl. Pat. 12 727 von 1903 erteilt werden konnte, erscheint sehr merkwürdig. — Nach dem D. R. P. 153 619 elektrolysiert man in geschmolzenem Calciumfluorid gelöstes Eisenfluorid unter Benutzung einer Anode, die aus einem innigen Oemenge von Vanadintrioxyd und Kohlenstoff besteht, und einer Kathode, die aus einem metallischen Eisenbad gebildet wird. Bei dieser Elektrolyse bildet sich Vanadinfluorid VF«, das sich im CaFj löst und weiter in F und freies Vanadin zerfällt. Letzteres verbindet sich mit dem, die Kathode bildenden metallischen Eisen, so dass schliesslich Vanadineisen erhalten wird. Das Vanadinmetall gewinnt neuerdings technische Bedeutung in Form
Vanillin — Vaporin.
1187
seiner Legierungen. Über V a n a d i n e i s e n und V a n a d i n s t a h l siehe den Artikel „ E i s e n l e g i e r u n g e n " No. 12. 2. Von den Verbindungen des Vanadins ist am wichtigsten die V a n a d insäure (Vanadrnsäureanhydrid; Vanadinpentoxyd) ViOs. Zur Darstellung löst man das Erz V a n a d i n i t ( B l e i v a n a d a t ) in HCl und scheidet aus dem Filtrat durch Eindampfen mit NH4CI das in Salmiak schwer lösliche A m m o n i u m v a n a d a t (Ammoniummetavanad a t) (NHOVO, ab. Durch Glühen dieses Salzes erhalt man die technische Vanadinsaure, aus der durch mehrfache Reinigung das reine Vanadinpentoxyd gewonnen wird, Geschrpolzen erstarrt dasselbe amorph oder in rotbraunen glanzenden Kristallnadeln, die mit ca. 1000 T . HaO eine gelbe saure Losung geben. Neuerdings wird das V»0» namentlich aus den Schlacken von der Entphosphorung des Eisens dargestellt. Das ViO» bildet Salze (Vanadate oder Vanadlnate), die im allgemeinen der m-Vanadinsäure HVO» entsprechen, doch sind auch ortho- und pyrovanadinsaure Salze bekannt. Ammoniumvanadlnat siebe unter „ A m m o n i u m v e r b l n d u n g e n " . Neuerdings wird die Vanadinsaure als K o n t a k t s u b s t a n z bei der Fabrikation von Schwefelsaure verwendet (vgl. den Artikel „ S c h w e f e l s ä u r e a n h y d r l d " ) . Im übrigen haben die Vanadinverbindungen bedeutende Wichtigkeit in der Anilinschwarzfarberel erlangt Erhitzt man Vanadinpentoxyd VjOj im Wasserstoffstrom, so erhalt man Vanadintrioxyd ViO». Vanadinmetall, techn. für Stahlfabrikation Vanadinsäure (Vanadinpentoxyd) „ „ ehem. rein . Vanadinsaures Ammoninm, cbem. rein „ Baryt Bleioxyd „ Eisenoxyd „ Kali „ Natron „ Uranoxyd „ Zinkoxyd
.
H Mk. 9 , 0 0 ; . H „ 17,00;
1 kg M k . 1 „ „ 1 „ n 1 „ „ H „ 1 kg „ H „ 1 kg „ l n „ 1 „ „ 1 „ „
200,00 80,00 150,00 30,00 15,00 100,00 10,00 58,00 80,00 105,00 38,00
Vanadin und Vanadinverbindungen: KCnigswuter & Ebell, Linden Tor Hannover.
Vanillin (Protokatechualdehydmethyläther).
XOH (1) C.H.^O^CH. (3).
Dieser
in der Natur sehr verbreitete Riechstoffe wird auf mannigfache Weise dargestellt, z. B. aus dem im Saft der Koniferen enthaltenen Glykosid K 0 n i f e r i n durch Oxydation mit CrO». Praktisch geübt wird u. a. die Darstellung aus E u g e n o 1 (s. d.) oder besser I s o e u g e n o l ( s . „ E u g e n o 1"), indem man dieses mittels Essigsaureanhydrids azetyliert, das Azetisoeugenol mit CrO» zu Azetvanillin oxydiert und dann die Azetylgruppe wieder abgespaltet. Ferner kann man vom P i p e r o n a l (s. d.) ausgehen, indem man dieses zunächst in P r o t o k a t e c h u a l d e h y d (s. d.) überfahrt. — Andere Darstellungsmethoden müssen hier Ubergangen werden. Es bildet weisse Kristallnadeln von intensivem Vanillegeruch Sch. P. 80—81°; S. P. 285°. Vanillin, krist., puriss Franz Fritische & Co., Hamburg.
1 kg Mk. 3G,00 , Haarmann & Reimer, C. m. b. II., HolzminJrn
V a p o r l n = Naphten-Eukalypto-Kampfer. Das Präparat wird mit Wasser verdampft und bildet, eingeatmet, ein gutes Mittel gegen Keuchhusten. Vaporin Dr. Staedtler: Chemische Fabrik Krewel & Co., O. m. b. H.,
Köln a. Eh., Etfelatr. 33.
75*
1188
Vaseline
—
Veratrin.
V a s e l i n e (Mineralfett; Adeps mineralis; Adeps Petrolei). Eine fettähnliche, salbenartige, durchscheinende, gelbe, im gebleichten Zustande weisse, geruchlose oder schwach nach Petroleum riechende, indifferente Masse, die namentlich in Amerika bei der Rektifikation von P e t r o l e u m (s. d.) gewonnen wird, und zwar erhitzt man helle Sorten pennsylvanischen Rohöles bei niedriger Temperatur unter Einblasen erhitzter Luft, bis das gewünschte sp. O. (0,865—0,875) erreicht ist, worauf man zur Entfärbung über erwärmte Tierkohle filtriert. Eine andere Darstellungsmethode, die auch für galizische und deutsche Erdöle benutzt wird, besteht darin, dass die Rückstände der Leuchtöl-Rektifikation, und zwar meistens unter Verdünnung mit Benzin, durch mehrfaches Behandeln mit H 2 SOi raffiniert werden. Die Entfärbung der Vaseline geschieht mit Hilfe des sogenannten E n t f ä r b u n g s p u l v e r s ; vgl. darüber den Artikel ,,E r d ö I". Künstliche Vaseline erhält man durch Zusammenschmelzen und Verreiben von 1 T. C e r e s i n (s. d.) in 4 T. flüssigen Paraffins. Die Vaseline, deren Sch. P. je nach Darstellung und Rohprodukt zwischen 33 und 45° liegt, während das sp. Q. in derselben Weise zwischen 0,855 und 0,880 schwankt, is,t ein wechselndes Gemisch fester und flüssiger Kohlenwasserstoffe; es findet Verwendung zur Darstellung von Salben, Schminken und Pomaden, als Rostschutzmittel zum Einfetten von Metallen, ferner als Schmiermittel für Maschinen und als Wagenfett, neuerdings auch zur Herstellung von rauchschwachem Pulver. Unter der Bezeichnung V a s e l i n e ö 1 kommt ein färb- und geruchloses Mineralöl in den Handel, das als Haaröl und feines Schmieröl dient. Vaseline: C. W. Pabst, Halle a. S.
\ Dr. Th. Steinkauler, Biebrich a. Rh.
V a s e l i n e ö l siehe „V a s e 1 i n e". Vaselineölanlagen: Heinrich
Hirzel,
Leipzig-Plagwitz.
Vasog'en (Vaselinum oxygenatum). Es wird aus Vaseline mit oleinsaurem Ammonium nach einem in den Einzelheiten gelieim gehaltenen Verfahren dargestellt. Vasogen
1 kg Mk. 5 , 4 0
V e g e t a b i l i s c h e F a r b s t o f f e siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e " . V e g e t a l i n . So wird von der herstellenden Firma ein in der Gerberei zum Entkalken, Beizen und Schwellen dienendes M i l c h S ä u r e p r ä p a r a t bezeichnet; es wird nach den D. R. P. 104 281 und 113 385 aus dem Abwasser der Konserven-, besonders der Sauerkrautfabriken durch direktes Eindampfen gewonnen. Nach vorgenommenen Untersuchungen schwankt der Milchsäuregehalt zwischen 8,6 und 9,6 %. Lehmann & Voss, Hamburg.
V e i l c h e n r i e c h s t o f f e . Solche werden k ü n s t l i c h auf mannigfache Weise hergestellt, insbesondere aus l o n o n (s. d.), z. B. nach dem in diesem Artikel angeführten D. R. P. 138 939. Die Darstelung anderer veilchenartig riechender Duftstoffe behandeln die Franz. Pat. 354 050 sowie ferner 355 315 und das Engl. Pat. 13 347 von 1905. V e i l c h e n w u r z e l ö l siehe „I r i s ö 1". V e n e t i a n e r w e i s s siehe „ B l e i f a r b e n". V e n t i l a t o r e n siehe ,,E x h a u s t o r e n". Ventilatoren: Benno Schilde, Hersfeld (Hessen-Nassau).
| Dr. R. Jiirgensen,
Prug-Ziükoiv.
Ventilatoren aus Steinzeug: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 'JS.
V e n t i l e siehe „S ä u r e v e n t i 1 e". V e r a t r i n . Ein Gemisch verschiedener Basen, das aus dem Läusesamen
Verbandstoffe.
1189
(Semen Sabadillae) dargestellt wird: Man kocht die zerkleinerten Samen mehrmals mit salzsäurehaltigem HaO aus, engt die Auszüge ein und fallt das Veratrin mit Ca(OH)j. Dem Niederschlag entzieht man es mit Alkohol, verdunstet letzteren aus dem gewonnenen Extrakt und nimmt aus diesem wieder das Alkaloid mit Essigsäure auf. Im Filtrat fällt man es mit NH> oder NajCO», extrahiert mit Äther, verdunstet diesen, löst den Rückstand wieder in verd. Essigsäure, entfärbt die Lösung mit Tierkohle und fällt endlich das gereinigte Veratrin in der Wärme mit NH3. Wegen der schon in geringster Menge die Schleimhäute aufs heftigste angreifenden Eigenschaften des Veratrins darf die Darstellung nur unter Einhaltung grösster Vorsichtsmassregeln geschehen. Weisses geruchloses Pulver, dessen Staub heftigstes Niessen erregt; sehr leicht löslich in Alkohol, Chloroform und Äther. Das Veratrin ist eine starke Base; medizinisch wird es jetzt wohl nur noch äusserlich zu reizenden Einreibungen benutzt, kaum noch innerlich und sehr selten subkutan. Es ist ein starkes Oift. M. D. p. dos. 0,005 g, M. D. p. die 0,015 g. Veratrinum, puriss., D. A. IV _ crist „ acetic hydrochlor nitric _ sulfuric valerianic -
H Mk. 2 0 , 0 0 ; D 3,30; H 20,00; H 20,00; H 20,00; H 22,00; H V 20,00;
1 kg Mk. 1 8 5 , 0 0 30,00 H 185,00 1 kg 1 „ n 185,00 185,00 1 „ 195,00 1 „ 185,00 1 „
Verbandstoffe. 1. W a t t e ( B a u m w o l l e ) . Zur Herstellung von VerbandwaHe.be-; nutzt man möglichst langstapelige Robbaumwolle. Sie wird zunächst durch. Behandeln mit einer schwachen kochenden NajCCVLösung entfettet, aus-; gepresst, dann mit Hypochloritlösung gebleicht, wieder ausgepresst, mit reinem Wasser, dann mit schwach salzsaurenr Wasser und endlich wieder mit reinem' Wasser gewaschen, bis sie genau neutral reagiert. Nach dem Trocknen wird sie durch nochmaliges Krempeln; aufgelockert. 2. V e r b a n d m u l l ( H y d r o p h i l e r V e r b a n d s t o f f ; antis e p t i s c h e O a s e ) . Glattes, leichtes, lockeres Baumwollgewebe, das auf I qcm 11 X 11 bis 15 X 15 Fäden enthält. 1 qm wiegt 30-^15 g. Der Rohstoff — ein weisstr, unbeschwerter und nicht appretierter Mull — wird mit heissem Wasser gewaschen, dann für 24 Stdn. in kaltes Wasser gelegt, ausgepresst, mit schwacher Hypochloritlösung gebleicht, nun in reinem, dann in salzsaurem, zuletzt wieder in reinem Wasser gewaschen und getrocknet. 3. I m p r ä g n i e r t e V e r b a n d s t o f f e . Watte oder Muli werden nach der Vorschrift so imprägniert, dass man bestimmte Gewichtsmengen der betreffenden Verbandstoffe mit einer Lösung des Arzneikörpers tränkt, die genau dosiert und so bemessen ist, dass sie bei mässigem Druck vollständig aufgesogen wird. Dann werden die Stoffe in staubfreien, luftigen, vor hellem Tageslicht geschützten Räumen bei Zimmertemperatur oder höchstens bei 2 5 — 3 0 ° C. getrocknet und sogleich verpackt. 4. T o r f m u l l . Der Torf der Hochmoore wird oberflächlich getrocknet, dann durchharkt, darauf weiter getrocknet und nun auf Maschinen in fingerlange Fasern zerrissen. So erhält man die T o r f s t r e u , die vielfache industrielle Anwendung findet. Durch Sieben sondert man von der Torfstreu das mitentstandene Pulver ab; dieses Pulver, T o r f m u l l genannt, wirkt, mit 2 % HsSOt versetzt, stark desinfizierend und findet als Verbandmaterial Verwendung. 5. S t e r i l i s i e r t e V e r b a n d s t o f f e . Meistens werden die Verbandstoffe nur durch trockne Hitze sterilisiert und dann dicht verpackt. Einwandfrei ist jedoch nicht dieses Verfahren, sondern nur die Sterilisation mit Wasserdampf, und zwar so, dass der Dampf auf die schon vorher verpackten Stoffe zur Einwirkung gelangt.
Wrl'cn.iól
1190
Y'.'i'la.mpf''];.
V e r b e n a ö l ( G r a s ö l ; ostind. G r a s ö l ; Limongrasöl). Ätherisches ö l , d a s in Indien und Arabien aus Andropogon Nardus durch Destillation mit H 2 0 gewonnen wird. E s ist farblos, riecht stark nach Rosen und wird in der P a r fümerie benutzt. Verbenaöl, echt 1 kg Mk. 50,00 Limongrasöl . l „ „ 12,50 rcktif. l „ „ 14,50
Verbleien. D a s Überziehen metallener, namentlich eiserner G e g e n stände mit Blei kommt neuerdings bei Apparaten der chemischen Technik in ausgedehntem M a s s e zur Anwendung, um dieselben vor Einwirkung von Säuren, vor R o s t u. s. w. zu schützen. Zur Ausführung reinigt man die zu verbleienden Metallflächen sehr sorgfältig mit Stahlbürste und Lötwasser, erhitzt sie dann auf den S c h . P. des Bleis, giesst s o l c h e s auf und verreibt dasselbe s o lange, bis eine innige Vereinigung des P b mit der Unterlage erfolgt ist. Alls L ö t w a s s e r bewährt sich namentlich Z i n k c h l o r i d . Nicht selten benutzt man zum Verbleien auch H a r t b l e i oder eine geschmolzene Legierung aus 13 T . Pb, 3 T . Sn, 1 T . Cu und 1 T . S b . D a s Eisen wird in HCl (sp. G . 1,38), in welche man Zinkstücke gelegt hat, abgebeizt und dann noch n a s s in die geschmolzene Legierung eingetaucht. Der Preis des Verbleiens stellt sich für 1 0 0 kg fertige W a r e .
je
nach Art und Grösse
auf etwa 1 0 — 2 5 Mk.
Mentirai» Kesselsdimiede und Masdilneofabrik
Kühnle, Kopp & limiseli, A,G. Fronkenthn! m n Homogen verbleite und verzinnte Apparate und Gefässe aller Art.
Innen und aussen homogen verbleite Rohre und Rohrschlangen. Spezialität seit 20 Jahren,
Verbleien von Eisen führt a u s : J . L. C. Eckelt, Berlin N. 4.
Verbleiungs-Anlagen b a u t : ,T. L. C. Eckelt, Berlin N. 4.
Verbrennungsöfen. S o l c h e zur Elementaranalyse siehe unter ,,E 1 e iti e n t a r a n a 1 y s e " und „ K r y p t o 1" ; im übrigen vgl. die Artikel , , ö f e n " und „ Ö f e n , e l e k t r i s c h e " . Dr. R. JUrgensen,
Prag-Ziikow.
Verbrennungsöfen mit Benzinheizung:
Gustav Barthel, Dresden-A. 19.
Verbrennungsrtthren siehe „ E l e m e n t a r a n a l y s c " . Verbrennungswärme siehe unter „ B r e n n s t o f f e " . Verdampfen siehe „ A b d a m p f e n " . Verdampfapparate in Kupfer und E i s e n : Friedrich Heckmann, Berlin SO. 16, Brücken- I Wegelin Sc Hflbner, A.G., Halle a. S. (s. Ins.). strasse 6 b (s. Inserate). |
Verdampfapparate für alle Arten von Flüssigkeiten: Dr. R. JUrgensen, Prag-Zizkow.
Verdrängungsapparate — Vergolden.
f
| o Ssgrfladst 189« o
[
1191
| Grsnd Prix P»ri« 1900 |
>
Dr. R. Jürgensen, Prag -Zizkow (Osterreich) = Verdampfapparate für die chemische Industrie. = Rationelle Verdampfung von Sitten In Zuckerfabriken.
Höchst vorteilhafte E l n d a m p r n n g von Heloaaeseblempe In Splrltusf a b r t k e n bis zur höchsten Konzentration. Verdampfatatlonen n n d CnlclnferÖfen f ü r Potaseherarflnerlen. V e r d a m p f a n g von sebMumenden n. salaanssebeldenden Flüssigkeiten,
Garantiert höchste Sampffikonomle. Projekte, KoatenansahlSgo f6r Kenbauten nnd Bekormtrnttlonen. ^ V e r d r f i n g u n f f s a p p a r a t e (Deplacierungsapparate). Apparate, in denen Vegetabilien mittels verschiedener Flüssigkeiten extrahiert werden; die Flüssigkeit bildet eine hohe Säule und wirkt deshalb unter starkem Druck auf das auszulaugende Material. Deplacierungsapparate fflr das Laboratorium werden meistens aus Olas gefertigt; solche für die Technik bestehen aus Ton oder Metallen. Vielfach wählt man auch ein aufrecht stehendes hölzernes Fass, das dicht am Boden einen Ablasshahn und wenige Zentimeter darOber eine Siebplatte trägt: auf letzterer liegt das zu extrahierende Material. Durch den Deckel des r a s s e s ist nach oben eine lange (enge) Röhre geführt; von der Lange dieser Röhre (nicht von ihrer Weite und nicht von der FIQssigkeiismenge darin) hangt der auf das Material ausgeübte Druck ab. ^ ^
Deplacierungsapparate nach G u i b o u r t , bestehend aus zweihalsiger Flasche mit T u b u s am Boden und eingeschliflcnem Hahn, mit Zylinder mit Hahn, Stopfen, T u b u s und Verbindungsröhre: Inhalt . . . 0,5 1 1,5 1. Stück . . . 7,50 12,00 13,50 Mk. D e r s e l b e nach R o b i q u c t , bestehend aus einhalsiger Flaschc mit Tubus am Boden, mit Zylinder mit H a h n und S t o p f e n : Inhalt 0,5 0,75 1 1,5 1. Ohne Tubus am Boden 4,00 5,00 6,25 7,50 Mk. Mit eingeschliflenem H a h n am Boden 8 , 5 0 9,50 11,00 12,50 „
Verdrängungsapparate: Ueorg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld, Kra. Schieutingen (». Ins.-Anl). S. 9).
Verdrängungsapparate für die Technik: Friedrich Heckmann, Berlin SO. Iß, Drücket strasse 6 b (s. Inserate).
Verflüssigung: der Gase siehe „ K o n d e n s a t i o n d e r G a s e". V e r g i f t u n g : siehe „ G i f t e u n d G e g e n m i t t e 1". V e r g o l d e n . Man hat zu unterscheiden die F e u e r v e r g o l d u n g und d i e g a l v a n i s c h e V e r g o l d u n g . Erstere wird nur noch selten ausgeübt, und zwar werden die Gegenstande (aus Kupfer und Kupferiegierungen) zunächst durch Einlegen in eine Quecksilberoxydulnitrat-Lösung v e r q u i c k t und hierauf mittels einer weichen Bürste mit G o l d a m a l g a m eingerieben. Dann spült man die Gegenstände, trocknet sie in Sägespänen und raucht das Quecksilber durch langsames und gleichmässiges Erwarmen Uber Holzkohlenfeuer a b ; Kratzen mit weichen Messingbarsten und event. Polieren mit Blutstein beendet die Operation. Um das zur Feuervergoldung nötige Goldamalgam herzustellen, löst man Gold in Königswasser, fällt das Metall durch Eisensulfat, wäscht es aus, trocknet und verrührt es dann in auf ca. 150° erwärmtes Quecksilber; nach dem Erkalten wird das Hg abgepresst, worauf das Amalgam als weiche Masse zurückbleibt. —
Vergotinine
1192
-
Verkohlung.
Was die g a l v a n i s c h e Vergoldung anlangt, so ist allgemeines aus dem Artikel „ G a l v a n o s t e g i e " zu ersehen. Man unterscheidet k a l t e und w a r 111 e Vergoldung; erstere wird für grosse Gegenstände, letztere* vielfach vorteilhaft für kleinere angewandt. B a d f i i r k a l t e V e r g o l d u n g: 1 ) Mau löst 60 g Goldclilorid (— 30 g Au) in ca. 200 g dest. H2O, setzt ca. 20 g Ammoniak (sp. G. 0,96) zur Neutralisation und dann eine Lösung von 130 g ehem. rein Kaliumcyanid2) in ca. 900 g dest. H 2 0 zu. Die farblose Lösung wird filtriert und dann mit dest. H 2 0 zu 10 1 aufgefüllt; zweckmässig setzt nian dem Bade noch 20 g Kaliumformiat (ameisensaures Kali) zu. B a d f ü r w a r m e V e r g o l d u n g : 3 ) Man stellt sich zunächst 3 Lösungen dar, und zwar a) 10 g Goldchlorid in 1 1 dest. H»0, b) 600 g Natriumphosphat in 8 1 dest. H 2 0 und c) 20 g Kaliumcyanid + 100 g rein, trocknes Natriumbisullfit in 1 1 dest. H 2 0. Man mischt Lösung a) und b) und gibt dann Lösung c) zu. Falls nicht Kupfer, Kupferlegierungen oder Silber sondern S t a h l (direkt ohne vorherige Verkupferung) vergoldet werden soll, darf Lösung c) nur 10 g Kaliumcyanid + 100 g rein. Natriumsulfit in 1 H 2 0 enthalten. Dieses Bad wird bei der Anwendung aut ca. 70° C. erhitzt. Als Anode benutzt man Goldblech oder aber Platinblech; letzteres ist namentlich für w a r m e Bäder zu empfehlen. Je weniger man die Platinanode in das Bad eintaucht, um so heller ist die Färbung der Vergoldung. Da die Platinanode sich nicht wie die Goldanode im Bade löst, muss man von Zeit zu Zeit das ausgefällte Gold durch Zusatz von Goldchlorid und etwas Kaliumcyanid ersetzen. Die geeignetste Stromdichte für galvan. Vergoldung ist 0,2 bis 0,25 Amp. pro 1 qdm. E i n r i c h t u n g e n z u m v " : r m v c r g o 1 d e n mit Batterie, emaillierter Wanne, Leitung, Bad, A n o d e n : 5 1 mit Wanne, 2 0 X 15 X 18 cm ca. Mk. 29,00 10 1 „ „ 35 X 2 0 X 1 8 „ „ 50,00
50 1 „
„
Einrichtungen und Bad:
50 x 35 x 30
„ 135,00
z um K a l t v e r g o l d e n
mit Batterie, Steinzeugwanne, Leitung
1 0 1 mit Wanne, 3 5 x 2 0 x 1 8 cm 50 1 „ „ 5 0 X 35 X 3 0
ca. Mk.
85,50 270,00
Vergotinine: Clicm. Fabrik Krewel & Co., G. m. b. H., Köln ii. Uli., Eifelstr. o.'.i.
Verkohlung- (Trockne Destillation). v e r k o h l u n g " und „V e r k o k u n g".
Vgl. dazu die Artikel „H o 1 z -
K u g e l r e t o r t e n , einlialsig (birnförmig) und durchgehend (zweihalsig^ zugehörigen Retortenköpfen, Deckeln und Bügeln: einhalsig durchgehend Äusserer Durchm Preis Stehende Retorten Bügelverschluss: Ungefährer Inhalt Äusserer Durchm Tiefe, exkl. Helm
440 70,00 einschliesslich
Preis der stehenden Retorten
.
5 190 230
35,00
200 35,00 Helm,
mit 15 250 400
50,00
300 50,00
360 60,00
Abgangsstutzen, 30 300 450
70,00
4 5 0 mm. 80,00 Mk. Deckel 40 400 500
und 1. mm. „
95,00 Mk.
Nach S t e i n a c h und B u c h n e r „Die galvanischen Metallniederschläge". ) Nur r e i n s t e s Cyankalium (99°/o) darf Anwendung finden. ») Nach S t e i n a c h und B ü c h n e r »Die galvanischen Metallniederschläge w .
2
mit den
Verkokung.
1193
R e t o r t e n ö f e n mit K u g e l r e t o r t e n (wie oben) mit K ö p f e n , D e c k e l n und B fi ß e 1 n , einschliesslich Tollständiger Feueningsarmatur (Feuertüren mit Rahmen und Anker, Feuerplatte, Rostbalken, Roststäben, Ofengucker, Esscnschieber), Ofenverankerung und den nötigen Scbamotte-Formsteinen: Retorten: einh»Uii durchgehend Äusserer Durchm Preis der Retorte inkl. Ofenteile
440 165
200 95
300 110
360 150
450 175
mm. Mk.
S c h w c l ö f e n zur Vornahme von Schwelungs- und Verkohlungsvcrsuchen, mit Entleerungsstutzen an der tiefsten Stelle der Retorte; dazu Dampfflberhitzungsapparat, vollständige Feuerungsarmatur und Ofenverankerung. Die Retortendeckel sind zur Aufnahme von Pyrometern eingerichtet, jedoch sind letztere und die Steine zum Ofen nicht in den Preis eingeschlossen: Ungefährer Inhalt der Retorte . 20 50 1 0 0 1. Preis des Schwelofens . . . 250 350 5 0 0 Mk. Dazu 1 vertikales Pyrometer 70 , 1 horizontales „ 75 „ „ V o l l s t ä n d i g e V e r k o h l u n g s a n l a g e , b e i d e r sich sämtliche Nebenprodukte (Teer, Ammoniakwasser, fluchtige Basen und Gase oder anderseits Teer, Essigsäure, Holzgeist und Gase) möglichst getrennt von einander sammeln lassen. Die fertige Kohle kann in glohendem Zustande unter Abschluss der Luft aus den Retorten in hermetisch verschliessbare Wagen abgelassen werden. Preis eines vollständigen Verkohlungsapparates, bestehend aus 1 Retorte von ca. 1 0 0 1 Inhalt mit kompl. Feuerungsgarnitur und Ofenarmatur, den nötigen Kondensationsapparaten, 2 hermetisch verschliessbaren Kastenwagen und den zur Verbindung der einzelnen Teile notwendigen Rohren und Verbindungsstücken Mk. 2 1 5 0 Derselbe Apparat mit 2 Retorten von je ca. 1 0 0 1 Inhalt
2650
Preise grösserer Verkohlungsanlagen und -Apparate ftlr die Technik richten sich nach der speziellen Einrichtung.
Apparate zur Verkohlung: in. II. JOrgensen, Prag-ZIikow.
< F. H. Weyer, Hannover-Hainliolz.
V e r k o k u n g : . Früher wurde die Verkokung, d. Ii. die trockne Destillation von Kohle, nur vorgenommen, um den Destillationsrückstand, K o k s genannt, zu gewinnen. Man konnte hier offene Meiler, offene Ofen, Retortenöfen u. s. w. benutzen, ohne an besondere Konstruktionen gebunden zu sein. Immerhin wurde eine Reihe von Arbeitsbedingungen bestimmt durch die Ansprüche, welche man an die Beschaffenheit des Koks stellte. Die Hauptmenge des Koks wird fflr den Hochofenbetrieb benutzt; man verlangt hier ein Brennmaterial, das möglichst reiner Kohlenstoff ist und keine flüchtigen Bestandteile enthält; auch soll der Hüttenkoks dicht und fest sein, d. h. möglichst keine Poren haben. Alles dies wird in dem Betriebe der Oasanstalten (vgl. den Artikel „L e u c h t g a s " ) nicht erreicht, und der Qaskoks ist in der Tat für metallurgische Zwecke fast unverwendbar, hauptsachlich wegen seiner schwammigen Beschaffenheit. Um die Poren des schwammigen Koks zu verschlussen, müsste man die aus der Kohle entstehenden Oase mit dem Rückstand längere Zeit in Berührung lassen, was eben bei der Leuchtgasherstellung unmöglich ist. Musste man demnach für die Hütten einen Koks unabhängig von der Leuchtgasfabrikation herstellen, so konnte doch auf der andern Seite keine Rede davon sein, die uralte Kohlendestillation in Meilern oder offenen Ofen wieder aufzufrischen, da die hierbei nutzlos weggehenden Destillationsprodukte einen ungeheueren Geldverlust ausmachen. Zu alledem kam noch der Umstand, dass die chemische Industrie immer gewaltigere Mengen von S t e i n k o h l e n t e e r und von Destillationsprodukten daraus brauchte — so gewaltige Mengen, dass die Leuchtgasfabrikation sie nicht mehr liefern konnte.
1194
Verkupfern.
Alle diese Umstände führten zu der sogenannten D e s t i l l a t i o n s k o k e r e i , die das alte Kokereiverfahren so gut wie ganz verdrangt h a t In der Destillationskokerei vergast man die Kohle bei möglichst hoher Temperatur unter Benutzung einer Regenerativfeuerung; die entstehenden Gase werden abgesaugt und in den Koksofen zurQckgefahrt. um die Regenerativfeuerung zu speisen. Damit der Koks die erforderliche D i c h t h e i t erhalt, ist die Kohle in hoher Schicht aufgeschüttet, so dass die unteren Schichten mit dem Gewicht der darüber lagernden belastet sind; dadurch ist das schwammigc Aufblähen des Rückstandes nicht möglich wie bei der Leuchtgasherstellung, wo die Kohlen in den Retorten in dünner Schicht ausgebreitet sind. Bevor man nun aber die aus dem Destillationsofen abgesaugten Gase der Regenerativfeuerung zuführt, scheidet man aus den Gasen die wertvollen Bestandteile ab, nSmlich A m m o n i a k , T e e r und B e n z o l . Die Abscheidung des Ammoniakwassers (Gaswassers) und des Teers entspricht im allgemeinen den gleichen bei der Leuchtgasfabrikation benutzten Methoden; wir verweisen also auf den Artikel „ L e u c h t g a s " . Besonders wichtig ist die Gewinnung des Benzols aus den Gasen der Destillationskokerei: Aus dem Leuchtgas darf man das Benzol nicht entfernen, denn es bildet den wichtigsten Faktor beim „Leuchten" der Gasflamme, ja man „karburiert" das Leuchtgas unter Umständen noch durch Zusatz von Benzoldämpfen. Diese Gesichtspunkte gelten aber nicht für die Gase der Destillationskokerei, bei denen der Heizwert —• der ja allein in Betracht kommt — durch die An- oder Abwesenheit des Benzols kaum beeinflusst wird. Fflr die Abscheidung des Benzols aus den Gasen der Kokerei kommen verschiedene Methoden in Betracht: Entweder lässt man das Benzol aus dem Gase mit Hilfe von Kältemaschinen a u s f r i e r e n , oder man w ä s c h t die Gase nach der Methode B r u n c k m i t s c h w e r f l U c h t i g e n ö l e n . d i e das Benzol zurückhalten. Die A k t i e n g e s e l l s c h a f t f ü r K o h l e n d e s t i l l a t i o n i n B u l m k e wascht die Gase zwecks Zurückhaltung des Benzols, genau wie B r u n c k , mit einem hochsiedenden Teeröl, wendet aber gleichzeitig Kälteerzeugungsmaschinen an, welche die waschenden Teeröle auf 1—0" C. abkühlen, nachdem man erkannt hat, dass das Benzol um so vollkommener von den Teerölen zurückgehalten wird, je kälter letztere sind. Über die weitere Verarbeitung des gewonnenen Teers siehe den Artikel . . S t e i n k o h l e n t e e r " . Die bei den Teerdestillationsanlagen für die Abtreibung von Leichtöl gebräuchlichen Destillierapparate werden auch verwendet, um aus den Waschölen das absorbierte Benzol wieder abzutreiben. Auf dem Gebiete der Verkokung werden immer neue Patente genommen, ohne dass gerade viel davon in die Praxis käme. An neueren patentierten Verfahren seien nur aufgezählt die D. R. P. 171901, ferner 171 203 mit Zusatz-D. R.P. 174 695 und endlich das D . R . P . 176 365. Verkupfern. Dasselbe wird ausschliesslich g a l v a n i s c h ausgeführt, und zwar benutzt man dazu s a u e r e , n e u t r a l e und a l k a l i s c h e Bader. Letztere kommen für die Verkupferung von Zink, Zinn und Eisen in Betracht, da diese Metalle von verd. H,SOt angegriffen werden. Allgemeines siehe im Artikel „ G a l v a n o s t e g i e". Die s a u e r e n Kupferbäder sind im wesentlichen denen gleich, die bei der G a l v a n o p I a s 11 k (s. d.) verwendet werden. Die a l k a l i s c h e n KupferbädeT sind Lösungen des Doppelsalzes Kallumkupfercyanid. A l k a l i s c h e s K u p f e r b a d n a c h L a n g b e i n : Man löst 200 g neutr. Kupferacetat in 5 1 H,0, setzt 250 g krist. Natriumkarbonat und 200 g trocknes Natrinmbisuäfit sowie eine Lösung von 225 g reinstem Kaliumcyanid in 3 1 HjO zu, worauf auf 10 1 aufgefüllt wird. Die Lösung muss farblos oder höchstens weingelb sein; andernfalls ist noch etwas Cyankalium zuzusetzen. Stromdichte: 0,5 Amp. pro 1 qm bei 3—3,5 Volt. K u p f e r b a d o h n e C y a n k a l i u m : 350 g Kupfervitriol in 5 I H>0 werden mit einer Lösung von 1500 g Seignettesalz und 800 g Atznatron in 5 I HsO gemischt. Eine andere Vorschrift nach R o s e l e u r , die sich für Zink-
Verm0, 190 g Kupfervitriol, 190 g Weinstein (kalkfrei), 425 g krist. Natriumkarbonat und % I Natronlauge (16* Bö). Als Anoden benutzt man Platten von ganz reinem Elektrolytkupfer. Die verkupferten Gegenstände werden aus dem Bad genommen, mit Kupferdrahtbürsten blank gekratzt, mehrmals in kaltem, dann in heissem HiO gespQlt, mit Sägespänen trocken gerieben, im Trockenschrank scharf getrocknet (und schliesslich, falls Hochglanz gewünscht, poliert). Fertiges Kupferbad zur schweren Verkupferung aller Metalle 10 1 Mk. 3,25; Dasselbe in trockener Form Bad zur leichten Verkupferung aller Metalle . . 10 1 Mk. 2,25; Dasselbe in trockener Form
100 100 100 100
1 1 I 1
Mk-. „ „ „
30,00 25,00 20,00 15,00
Kompl. Anlagen zur galvanischen Verkupferung ungefähr zu gleichen Freisen wie Vcrnickelungsanlagen (vgl. unter „ V e r n i c k e l n " ) .
V e r m e w l n g r e n . Allgemeines siehe unter „G a I v a n o s t e g i e". Die Messingbäder sind kombinierte Kupfer-Zinkbader, und zwar sind unter anderni folgende Vorschriften empfehlenswert: M e s s i n g b a d 1. Davon ist A für Kupfer, Zink und Eisen, B für Eisenwaren bestimmt; Bad A enthält 0,4 g Cu und 2,3 g Zn in 1 1, Bad B 1,9 g Cu und 13,5 g Zn in 1 I. Kupfervitriol, rein . . . Zinkvitriol, rein . . . . Cyankalium, rein . . . Dest. Wasser
A IG 100 160 10
B 75 600 1350 10
g. g. g. 1.
Man löst einerseits Kupfer- und Zinksulfat in 5 1 H>0 und anderseits das Kaliumcyanid in HiO und mischt dann beide Lösungen. Da hierbei Cyan entweicht, muss die Operation im Freien oder unter einem Abzug vorgenommen werden. M e s s i n g b a d 2. Man löst 150 g Kupfervitriol und 150 g Zinkvitriol zusammen in 2 I HiO und setzt so lange konz. Na>COt-Lösung zu, als noch ein Niederschlag entsteht (ca. 400 g Kristallsoda). Der Niederschlag von Zinkkarbonat und Kupferkarbonat wird mehrmals ausgewaschen und dann in eine Lösung von 200 g Natriumbisulfitpulver, 200 g rein. Cyankalium, 200 g krist. Soda und 2 g arseniger Säure (Arsensesquloxyd) in 5 1 HjO eingetragen; nach dem Filtrieren wird die Lösung mit H>0 auf 10 1 aufgefüllt. Als Anoden verwendet man entweder M e s s i n g p l a t t e n oder man hängt gleichzeitig Platten von Z i n k und von K u p f e r ein; durch verschiedene Grösse oder durch verschieden tiefes Eintauchen der beiden Platten lässt sich die Farbe des Messingniederschlages in weiten Grenzen variieren. Man elektrolysiert kalt (bei Zimmertemperatur), und zwar mit einer Stromdichte von 0,6—0,7 Amp. auf 1 qdm bei 3—4 Volt Fertiges Messingbad zur schweren Vermessingung aller Metalle 10 1 Mk. 3,25; Dasselbe in trockener Form Bad zur leichten Vermessingung aller Metalle . 10 1 Mk. 2,50; Dasselbe in trockener Form
100 100 100 100
1 1 1 1
Mk. „ „ „
30,00 25,00 20,00 15,00
Kompl. Anlagen zur galvanischen Vermessingung ungefähr zu gleichen Preisen wie Vernickelungsanlagen (vgl. unter „ V e r n i c k e l n " ) .
V e r n i o k e l n . Allgemeines siehe unter „ G a l v a n o s t e g i e " . Die galvanische Vernickelung hat eine besonders hohe Bedeutung erlangt, weil das Nickel wegen seiner Widerstandsfähigkeit gegen äussere Einflüsse sich für alle möglichen metallischen Gebrauchsgegenstände aufs beste eignet. Um einen rein weissen NickelQberzug zu erhalten, muss das Bad schwach
1196
Vernickeln.
sauer sein, und zwar setzt man kleine Mengen von B o r s ä u r e , Z i t r o n e n s a u r e oder B e n z o e s ä u r e zu. Man verwendet meistens nicht Nickelsulfat sondern das sogenannte N i c k e l s a l z (Nickelammoniums u l f a t ) , weil dieses einen geringeren Leitungswideistand hat. Kupfer, Messing, Neusilber und andere Kupferlegierungen werden, ebenso wie Eisen und Stahl, direkt vernickelt, während Gegenstände aus Zinn, Zink, Britanniametall und Blei zweckmässig zunächst dünn verkupfert oder vermessingt und danach erst vernickelt werden. Jede galvanische Vernickelung gerät am besten, wenn die Ware p o 1 i e r t in das Bad gehängt wird. Als Anoden dienen gegossene oder gewalzte Nickelbleche, die zu beiden Seiten der Kathodenstange (in 10—15 cm Abstand), bei runden Gegenständen im Kreise um dieselben, angeordnet werden. N i c k e l b a d : Man benutzt eine 5—7 % Lösung von reinstem (absolut Cu-freiem) Nickelsalz (Nickelammoniumsulfat); die Lösung muss absolut neutral sein oder mit NHj genau neutralisiert werden. Dem fertigen Bad wird 2,5 % reine Borsäure oder 0,5 % Zitronensäure zugesetzt; häufig setzt man den Bädern auch noch 1—2 % krist. Ammoniumsulfat zu. Vernickelt man nach vorheriger Verkupferung, so arbeitet man mit etwa 1,2 Amp. Stromdichte bei etwa 20° C.; dagegen wendet man zur d i r e k t e n Vernickelung von Kupfer, Kupferlegierungen, Eisen etwa 0,6 Amp. pro qdm an. Anfänglich soll man mit s t ä r k e r e m Strom arbeiten, um schnell einen dünnen Nickelüberzug zu erzeugen, weil bis dahin in dem Nickelbad ein starker Polarisationsstrom dem elektrolytischen Prozess entgegenwirkt. Um die Veränderung der Stromstärke bequem bewirken zu können, werden die Vernickclungsanlagen stets mit einem Regulator (Regulierwiderstand) ausgestattet. Die Nickelbäder erfordern eine Zersetzungsspannung von 2.0—2,2 Volt. Sehr dicke Nickelniederschläge kann man in kalten Bädern nicht erzielen, weil dann Abblätterung eintritt. Dagegen gelingt die Erzeugung von Nickelplatten beliebiger Dicke auf den sonst am schwierigsten zu vernickelnden Zinkblechen, wenn man letztere zuvor hochglänzend poliert und die Bäder auf Temperaturen zwischen 60 und 90° erwärmt. Nach einem neuen Vernickelungsverfahren von E d i s o n werden die Oberflächen eines Eisen- oder Stahlstücks zuerst elektrolytisch mit einem ganz dünnen Nickelflberzuge versehen und dann in einer nicht oxydiereden Atmosphäre, wie Wasserstoff, bis zum Sch. P. des N1 erhitzt. Die so aufgeschmolzene Nickelschicht soll so fest halten, dass weder durch Strecken noch durch Prägen Risse in sie gebracht werden können. Nickdanoden, g e g o s s e n , rein (99°/o) in verschiedenen Stärken und Grössen Nickelanoden, gewalzt, rein (99°/o) in verschiedenen Formen und Grössen Fertige Nickelbädcr in fester Form (1 kg Salzgemisch gibt 10 1 Bad) je nach Stärke . . . 1 kg Mk. 1,60—3,50;
1 kg Mk.
4,30
1
.
„
4,45
°/o „
„
150—330
V o l l s t ä n d i g e E i n r i c h t u n g e n z u m V e r n i c k e l n , mit Batterie, Steinzeugwanne, Vernickelungssalz, Nickelanoden mit angenieteten Nickelstreifen. Leitungsstangen aus Kupfer, Stangenklemmen und Leitungsdraht, kompl.: Inhalt . . . . . . . . 10 31 50 1. Wannengrösse 3 5 x 2 0 x 1 8 5 0 x 2 5 x 2 5 5 0 x 3 5 x 3 0 cm. Preis der kompl. Einrichtung 22,50 35,00 44,00 Mk Inhalt Wannengrösse Preis der kompl. Einrichtung
95 110 120 1. 80 x 35 x 35 65 x 40 x 45 80 x 50 x 30 cm. 77,50 86,00 86,00 Mk.
Inhalt 160 Wannengrösse 100 x 4 0 x 4 0 Preis der kompl. Einrichtung 105,00 Voltmeter
1. 240 80 x 60 x 50 cm. Mk. 138,50 „
30,00
Veronal — Versilbern.
1197
Grössere Einrichtungen zum V e r n i c k e l n , mit Dynamomaschine, Steinzeugwanne, Vernickelungssalz, j e 1 2 Nickelanoden mit angenieteten Nickelblechstreifen, 3 Leitungsstangen, 4 Stangenklemmen, Leitungsdraht und Hauptstromregulator: Inhalt 250 300 320 1. Grösse der W a n n e . . . 1 0 0 x 5 0 x 5 0 1 0 0 x 6 0 x 5 0 1 0 0 x 8 0 x 4 0 cm. Preis kompl. ohne Voltmeter 266,50 285,00 293,00 Mk. „ „ mit „ 310,50 319,00 317,00 „ Inhalt 490 1. Grösse der W a n n e . . . 1 0 0 x 7 0 x 7 0 cm. Preis kompl. ohne Voltmeter 361,50 Mk. n „ mit „ 385,50 „
C»Hsy /CO—NH >C< > C O . Weisses, CiHfi/ \ C O - N H schwach bitter schmeckendes Kristallpulver vom Sch. P. 191°, leichtlöslich in Äther, Azeton, warmem Alkohol; auch lost es sich in ungefähr 12 T. siedenden Wassers. Es ist ein ausgezeichnetes Hypnotikum, das besonders .bei nervöser Schlaflosigkeit und bei Erregungszuständen gute Dienste leistet; auch zur Bekämpfung des Keuchhustens hat man es verordnet. Dosis als Hypnotikum: 0,5—0,75—¡1,0 g, am besten in warmem Tee gelöst. Dosis bei Keuchhusten: 0,05-—0,1 g ein- bis zweimal taglich. Veronal =
Diäthylmalonylharnstoff.
Veronal Veronal-Tabletten ( 0 , 5 g)
H Mk. 1 7 , 0 0 ; 1 kg Mk. 1 5 0 , 0 0 1 0 Stück „ 1,25
V e r o n e s e r g e l b siehe „ B l e i f a r b e n". Veronesergrlln siehe „ E r d f a r b e n " . Vexplatlnleren (Platzieren). Stahl, Kupfer und Messing kann man durch Reiben mit einem Brei aus Platinsalmiak (Platinammoniumchlorid) und Weinstein verplatinieren. Ferner benutzt man zur Hochglanz-Platinierung von Kupfer, Messing, Tombak eine siedende Lösung von 1 T . Platinsalmiak und 8 T. Ammoniumchlorid in 40 T. HjO, in welche die abgebeizten und blank gescheuerten Gegenstände für einige Sekunden eingehängt werden; nach dem Herausnehmen werden dieselben mit Schlämmkreide geputzt, gewaschen und getrocknet. Zur g a l v a n i s c h e n Verplatinierung benutzt man eine Lösung aus 10 g Platinchlorid in 1 I dest. HjO, der entweder 450 g Natriumkarbonat oder 600 g Natriumphosphat zugesetzt werden. Das Bad, welches h e I s s anzuwenden ist, eignet sich am besten für Kupfer; es gibt einen mattgrauen Platinniederschlag, der mit Bimsstein oder mit eisernen (nicht messingenen) Polierblirsten poliert wird. Als Anode dient ein Platinblech. Platinblech zu Anoden (wechselnd) z. Z Fertiges Platinbad zu starker Verplatinierung
. 1 1 Mk. 1 4 , 0 0 ;
1 kg Mk. 3 8 0 0 , 0 0 10 1 „ 130,00
Verquicken = A m a l g a m i e r e n ; siehe „ Q u e c k s i l b e r l e g i e r u n g e n" und „V e r s i 1 b e r n". Verseifen siehe „ F e t t s ä u r e n " , „ G l y z e r i n " und „ S e i f e " . Versilbern. Die F e u e r v e r s i l b e r u n g geschieht genau auf dieselbe Weise wie die Feuervergoldung (s. unter „ V e r g o l d e n " ) ; sie hat wie diese nur noch sehr geringe Bedeutung. Um so wichtiger ist die g a 1 v a n i s c h e Versilberung (allgemeines siehe unter „ G a l v a n o s t e g i e " ) ; sie wird ausschliesslich mittels Lösungen von K a l i u i n s i l b e r c y a n i d bewirkt, d. h. mittels Lösungen von AgCN in überschüssigem KCN. S i l b e r b ä d e r.1) Davon ist No. I für g e w ö h n l i c h e Versilberung, No. II für s c h w e r e Versilberung mit B a 11 e r i e und No. III für s c h w e r e Versilberung mit D y n a m o m a s c h i n e bestimmt. ') Nach S t e i n a c h und I i u c h n e r „Die galvanischen
MetaNniedersohläge".
1198
Verstählen.
Man löst: Silbernitrat, rein . . in dest. Wasser und setzt dazu eine Lösung Cyankalium, reinst.') in dest. Wasser Das Bad enthält in 1 1
.
.
.
.
von: . . . . . . . .
II
I 170
260 5 10,8
III
340 5
4 2 5 g5 1.
520 5 21,6
6 5 0 g5 1. "" 27 g A]
Als Anoden dienen Silberbleche; als mittlere Stromdichte verwendet man bei 0,5—0,75 Volt Spannung 0,25—0,35 Amp. pro qdm. Vorteilhaft ist es, neuen Silberbädern auf je 10 1 eine Lösung von 20 g Kaliumformiat (ameisensaurein Kali) und 4 g Ammoniak (sp. G. 0,96) in 100 g dest. Wasser zuzusetzen. Die in üblicher Weise vorbereiteten Waren (vgl. unter „ G a l v a n o s t e g i e") werden, sofern sie aus Kupfer oder Kupferlegierungen bestehen, häufig zunächst mit einem Quecksilberüberzug versehen; diese „Verquickung" geschieht in der sogenannten Q u i c k b e i z e , d. h. in einer 0,1—0,2 % igen Lösung von Quecksilberoxydnitrat, der 0,2—0,4 % HNOa zugesetzt sind. Unbedingt nötig ist die Verquickung bei der G e w i c h t s v e r s i l b e r u n g und darauf folgenden Polierung, d. h. bei s t a r k e n Silberniederschlägen, deren Gewicht durch Wägen im Bade selbst festgestellt wird. Gegenstände aus Eisen, Stahl, Nickel, Zinn, Britanniametall und Blei werden zunächst verkupfert und hierauf entweder direkt in das Silberbad gebracht oder aber, für stärkere Versilberung, zuvor (auf dem Kupferniederschlag) verquickt. Silberanoden,
ehem. rein, in allen Grössen, je nach Tagespreis:
Silber z. Z 1 kg Mk. 73,00 Fertiges Silberbad (per 1 10 g Feinsilber) . . . 1 1 Mk. 1 , 1 0 ; 10 1 „ 10,00 Bad zur starken Versilberung (per 1 25 g Feinsilber) 1 1 „ 2,80; 10 1 „ 27,00 E i n r i c h t u n g e n z u m V e r s i l b e r n (10 g Silber auf 1 Bad) mit Batterie, Wanne, Leitung, Bad und Feinsilberanoden: f> 1 mit Steinzeugwanne, 2 0 x 1 5 x 1 8 cm, ca. Mk. 2 1 , 0 0 exkl. Verpackung.
10 1 „ 50 1 „
„ „
35x20x18 50x35x30
„ „
„ „
„ 31,00 „ ^ 05,00
„ „
„ „
E i n r i c h t u n g e n z u r G e w i c h t s v e r s i l b e r u ' f f g (25 g Silber per 1 Bad) mit Batterie, Wanne, Leitung, Bad, Feinsilberanoden: 100 1 mit Steinzeugwanne 6 5 x 4 0 x 4 5 cm, ca. Mk. 5 0 0 exkl. Verpackung.
Verstählen. Man versteht darunter das überziehen von Metallen mit Eisen. Es wird besonders zur Erhöhung der Haltbarkeit bei Kupferdruckplatten und Klischees angewendet, da das entstehende, sehr dünne, hellgraue Eisenhäutchen die Härte des Stahles besitzt und alle Konturfeinheit'en der ursprünglichen Druckplatte widergibt. Ein geeignetes S t a h 1 b a d besteht z. B. aus 26 g reinem krist. Eisenvitriol (Ferrosulfat) und 12 g rein. Ammoniumchlorid, zusammen in 1 1 dest. HaO gelöst. Als Anode dient eine Eisenplatte; der Abstand zwischen dieser und der zu verstählenden Kathode wird gewöhnlich nur zu 5 cm bemessen. Beim Verstählen darf nur eine geringe Stromdichte angewendet werden; man arbeitet gewöhnlich mit 0,02 Amp. auf 1 qdm. Anfänglich soll die Stromspannung 1,0—1,25 Volt betragen; hat sich eine dünne Deckschicht gebildet, so ist nur eine Spannung von 0,7—1 Volt nötig. Ein Stahlniederschlag von 0,01 mm Dicke braucht etwa 30 Stunden Zeit. Ein von R. N a m i a s empfohlenes Verstählungsbad besteht aus 40 g krist. Eisenvitriol mit 100 g Ammoniumchlorid in 1 1 Wasser; vorteilhaft setzt man dem Bade noch 100 g Ammoniumzitrat zu, um das Ausfallen basischer Eisensalze, besonders an der Anode, zu verhindern. Nach dem D. R. P. 137 325 benutzt man als Verstählungsbad eine Lösung, die durch 4 stündige Abkochung von Eisen- oder Stahlspänen mit einer Auflösung von KBr und NH4C1 erhalten wird. Als Anoden dienen Platten aus Gusseisen. Nur reinstes Cyankalium ( 9 9 % ) darf Anwendung
finden!
Verstärker — Verzinken. Fertiges Stablbad . . . Dasselbe in trockener Form
. .
1199
10 1 Mk. 2,00; 100 1 Mk. 15,00 10 I „ 1,20; 100 1 „ 10,00
V e r s t & r k e r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n " . V e r z i n k e n . Fast ausschliesslich wird Eisen verzinkt ( g a l v a n i s i e r t ) , und zwar, um es vor Rosten zu schützen; vgl. den Artikel „ R o s t s c h u t z m i t t e 1". Sind Eisen b l e c h e zu galvanisieren, so werden sie zunächst sorgfältig gebeizt (in einem Gemisch aus verd. HjSO« und HCl), gewaschen, getrocknet, dann ausgeglüht, kalt gewalzt, nochmals gebeizt und schliesslich gewaschen. Hierauf behandelt man sie mit einem L O t w a s s e r , welches aus 50 T. HjO, 50 T. HCl, 3 T. Zinkchlorid und 1,5 T. Ammoniumchlorid besteht. Ist dieses Lötwasser auf den Blechen eingetrocknet, so ergreift man sie mit Zangen und taucht sie für wenige Sekunden in das hoch erhitzte, leicht flüssige Zink; das Zinkbad muss, um Oxydation des geschmolzenen Zn zu vermeiden, mit Salmiak bedeckt sein. Nach dem Verlassen des Zinkbades kann man die Bleche sofort in kaltes Wasser werfen, doch werden sie dadurch hart und spröde; besser lässt man sie in heissem H-0 oder noch empfehlenswerter in erhitztem Palmöl langsam erkalten. Zu verzinkender D r a h t wird von einer Trommel ab- und auf eine audere aufgewickelt; zwischen beiden Trommeln passiert er verschiedene Oefässe, so Beiz- und Waschbottiche und das Bad mit dem geschmolzenen Zink. Eine neue Galvanisiermethode für Eisen ist von C o w p e r - C o l e s erfunden worden; sie weicht dadurch von den älteren Verfahren ab, dass das Zink dabei in fester Form (als Zinkstaub) verwendet wird: Der Gegenstand wird wie gewöhnlich mechanisch durch Sandgebläse oder durch Beizen gereinigt und zusammen mit dem Zinkstaub in einen eisernen Zylinder gepackt, der luftdicht verschlossen wird. Dann erhitzt man den Zylinder einige Stunden lang auf 250—300° C. und lässt ihn abkühlen. Der Zinküberzug des Gegenstandes ist eben, gleichartig, und seine Stärke hängt von der Dauer des Erhitzens ab. Schraubenmuttern, Bolzen u. s. w. mit bearbeiteten Flächen brauchen von etwa anhaftendem öl nicht gereinigt zu werden; sie können direkt galvanisiert werden, da Fettstoffe den Prozess zu begünstigen scheinen. Die Zylinder sind innen mit Graphit bestrichen, um die Flächen vor ZinkUberzug zu schützen; sie müssen auch luftdicht sein, damit das Zn nicht zu Oxyd verbrennt, das dem Prozess zu schaden scheint. Die Zinkasche erhält man bei der Zinkdestillation aus den Erzen im Handel in beliebigen Mengen. Dieses neue Verfahren scheint einfach ausführbar zu sein, und da es so niedrige Temperaturen braucht, dürfte es die mechanischen Eigenschaften des Materials wenig beeinflussen; seine Vorzüge gegenüber dem heissen Verfahren sind, dass der gleiche Schutzüberzug weniger Zink braucht, weil es sich gleichmässiger verteilt. Nach dem D. R. P. 165 977 mit den Zusatz-D. R. P. 166 671 und 168 202 setzt man dem Zinkbad etwa 0,5 % Aluminium und 0,2 % Wismut (statt des letzteren auch 0,2 % Zinn) zu, wodurch aus den eisernen Behältern und den zu verzinkenden Eisengeräten kein Fe mehr aufgenommen, also auch kein das Bad schnell unbrauchbar machendes Hartzink mehr gebildet wird. Die Verzinkung auf g a l v a n i s c h e m Weg hatte lange Zeit mit grossen Schwierigkeiten zu kämpfen, die auch jetzt noch nicht sämtlich Uberwunden zu sein scheinen; doch arbeiten neuerdings verschiedene Firmen auf folgende Weise: Die zu verzinkenden eisernen Gegenstände werden nicht gebeizt, weil dann das elektrolytisch gefällte Zn nicht festhaftet, sondern mit dem Sandstrahlgebläse gereinigt. Als Bad di£nt eine Lösung von 11,3 kg krist. Zinksulfat und 1,5 kg Eisenvitriol in 45 kg HjO. Das Verfahren soll einen glänzenden, sehr fest haftenden Zinkniederschlag liefern. Nach Untersuchungen von O. G a b r a n (Chem. Ztg. 1903 Rep. 308) eignet sich zur (elektrolytischen Galvanisierung von Eisen am besten ein Elektrolyt, der auf 6 1 HjO 1200 g Zinksulfat und 60 g Schwefelsäure von 24° B6 enthält; bei Arbeiten in grösseren Bädern wurde eine Stromdichte von 6 Amp. auf 1 qm bei 8—10 V. Spannung verwendet.
1200
Verzinnen.
Auf d a s Franz. Pat. 3 2 8 282, w e l c h e s einen A p p a r a t zur elektrolytischen Verzinkung von Blechen schützt, kann hier nur hingewiesen werden. — D a s D. R. P. 151 336 setzt dem a u s einer s a l z s a u r e n Chlorzinklösung bestehenden Elektrolyten P y r i d i n zu, wodurch ein dichterer und sehr festhaftender Zinkniederschlag erzielt werden soll. •— Nach dem D. R. P. 154 492 erreicht man eine dichte und w i d e r s t a n d s f ä h i g e Verzinkung von Eisen dadurch, d a s s man dem B a d e a r a b i s c h e s Gummi zusetzt. Als Badzusammensetzung empfiehlt d a s P a t e n t : 5 kg 50 % i g e Z n C l 2 - L ö s u n g werden mit einer Lösung von 1,5 kg N a 2 C 0 3 - L ö s u n g in 10 1 H 3 0 behandelt. A u s s e r d e m bereitet man eine h e i s s e L ö s u n g von 3 k g NH»C1 auf 20 l H a O, worin 6 kg arabisches Gummi a u f g e l ö s t werden. Man vereinigt beide L ö s u n g e n und erhitzt kurze Zeit; dann wird die Flüssigkeit auf 100 1 verdünnt. Drahtverzinkungs-Anlage. Leistung der Anlage pro Stunde Erforderlicher Gewicht Raum der BetriebsPreis ganzen kraft in Draht in Draht in Draht in Draht von von von von Breite Anlage Trommeln Länge 5 mm Stärke 3,4 mm Stärke 2,5 mm Stärke i min Stärke Mk HP m | kg 1 m ii 8270 m 4280 m 2200 m 12100 m 6500 2,5 9000 3 — 4 = 330 kg = 300 k g = 310 kg = 72 kg 12 23,0 4400 m 16540 m 24200 m 8560 m 1065^' 3,0 15500 6 - 8 = 6 6 0 k g = 6 0 0 k g = 6 2 0 k g = 144 k g 24 36,5 34460 m 9200 m 17850 m 50410 m 18600 3,5 29000 1 2 - 1 5 = 1380 kg = 1250 k g = 1 3 0 0 k g = 300 kg 60 1 60,0 Anzahl der
Einrichtung Erforderlicher Raum Länge m
Breite m
4,1
3,0
zum
Verzinken
G e w i c h t der
ganzen Einrichtung
Betriebskraft HP
3500
von
1
Drahtgeflecht. Leistung der Einrichtung pro Minute 8 lfde. Meter
Preis Mk. 2500
Die Preise der angeführten A n l a g e n zur Verzinkung von Draht und Drahtgeflecht umgreifen alles, w a s zur A n l a g e gehört, mit Ausnahme des Beizbottichs und der Maurerarbeiten. Die Aufwickeltrommeln bei der Verzinkungsanlage haben 6 0 0 mm D u r c h m . ; die Einrichtung zum Verzinken von Drahtgeflecht genügt für Geflechte bis zu 2 m Breite. B a d zur galvanischen Verzinkung, für t i e f e O b j e k t e 10 1 Mk. 3 , 0 0 ; D a s s e l b e , in trockener F o r m B a d zur galvanischen Verzinkung, für f l a c h e O b j e k t e 1 0 1 M k . 2 , 0 0 ; D a s s e l b e in trockener F o r m
100 100 100 100
1 Mk. 28,00 1 „ 25,00 1 „ 15,00 1 „ 12,00
Verzinnen. D a s Verzinnen von Eisenblech, a l s o d i e Fabrikation von W e i s s b l e c h , ist eine sehr umständliche Operation. Zunächst werden d i e B l e c h e sehr s o r g f ä l t i g in einem G e m i s c h von verd. H»SOi und HCl vorgebeizt, dann gut g e w a s c h e n , getrocknet und hierauf, in eiserne Kisten verpackt, in einem K a n a l o f e n allmählich zu Kirschrotglut erhitzt. Nach 6 stündigem Verweilen in dieser T e m p e r a t u r l ä s s t man s i e allmählich erkalten, glättet s i e d a n n durch kalte B e h a n d l u n g zwischen H a r t g u s s w a l z e n , glüht sie nochmals g a n z kurz unter L u f t a b s c h l u s s und beizt s i e in einer gärenden K l e i e - W a s s e r m i s c h u n g fertig, worauf kurzes Nachbeizen in verd. H 2 S O i , Waschen, Bürsten mit S a n d
1201
Verzinnen.
und Einlegen in reines Wasser die V o r b e r e i t u n g der Bleche beschliesst. Die Bleche müssen nun nacheinander f ü n f Behälter passieren, deren erster und letzter h e i s s e s F e t t (Palmöl) enthalten, während der zweite mit o r d i n ä r e m g e s c h m o l z e n e m Z i n n von 400° gefüllt ist; zum Schutz gegen Oxydation ist das Zinn, mit einer Schicht Palmöl bedeckt. Die vorbereiteten Bleche kommen nass in den Fettkessel und werden nach etwa 10 Minuten von dort in den ersten Zinnkessel ( Q r o b k e s s e l ) gechafft, wo sie ebenfalls 10 Minuten bleiben. Von da kommen sie in den zweiten Kessel, den sogenannten B ü r s t k e s s e l , der etwas besseres Zinn von höchtens 240* Wärme enthält. Dem Bürstkessel entnimmt man immer eine Anzahl (20) Bleche, legt sie auf die sogenannte B ü r s t p l a t t e und behandelt sie dort mit langen, in ö l getauchten Bürsten, wodurch erst die Bildung der festhaftenden Legierung zwischen Fe und Sn erfolgt. Die beim BUrsten entstehenden Streifen beseitigt man durch Eintauchen in den letzten Zinnkessel, den D u r c h f ü h r k e s s e l ; derselbe enthält r e i n s t e s Z i n n , das mit einer dünnen Schicht Palmöl bedeckt ist. Von hier aus endlich kommen die Bleche in den fünften Kessel, der wieder mit Palmöl gefüllt ist, und zwar hat dasselbe eine Temperatur von 200—400°. Dieser letzte Kessel ( W a l z k e s s e l ) enthäüt mehrere Walzenpaare, welche die verzinnten Bleche hinein und wieder herausführen. Die fertigen Bleche werden zu recht allmählicher Abkühlung in Fett von niedrigerer Temperatur eingestellt und später durch Abreiben mit Kleie und Schlämmkreide von der Fettschicht befreit. Die Verzinnung von D r a h t geschieht im wesentlichen ebenso wie das V e r z i n k e n (s. d.) von solchem, d. h. derselbe bewegt sich zwischen zwei Trommeln und passiert dabei erst eine Beizflüssigkeit, dann Wischlappen, welche den Überschuss der Beizen entfernen und schliesslich einen Trog mit geschmolzenem Zinn. Neuerdings wird auch für das Verzinnen der g a l v a n i s c h e Weg vorgeschlagen, doch liegen bisher nur wenige günstige Erfahrungen vor. Nach R o s e l e u r benutzt man ein Bad, das 12 g Zinnsalz und 100 g Natriumphosphat auf 10 1 H 2 0 enthält; das Bad muss während der Elektrolyse durch Zusatz einer konzentrierten Zinnchlorür-Natriumphosphat-Lösung konstant erhalten werden. Die Spannung soll 2—3 Volt betragen, die Temperatur nicht unter 20° C. liegen; als Anode benutzt man Platten aus Zinn von grosser Oberfläche. Drahtverzinnungs-Anlage.
Anzahl der Trommeln
Erforderlicher Gewicht Raum der Betriebsganzen kraft Länge Breite Anlage
^
m
m
6
12
1,5
3600
1,5-2
12
20
2,0
6000
3 - 4
24
30
2,5
10000 1
HP
6 - 8
Leistung der Anlage pro Stunde in Draht in Draht | in Draht in Draht von von j von Von r.smmStnrlce r,o mm Stärke 0,8 mm Stärke 0,5 mm Stärke Mit. 4270 m = 60 kg 9540 m = 120 kg 19080 m = 2 4 0 kg
8625 m = 52 kg 17250 m = 104 k g 34500 m - 2 0 8 kg
11730 m = 45 kg 23460 m = 90 kg 46920 m --= ],S0 k g
16710 = 25 33420 : 50
m kg m kg
66840 m = 100 kg
2900 4650 7500 l
D i e P r e i s e u m g r e i f e n a l l e s , w a s zur A n l a g e g e h ö r t m i t A u s n a h m e d e s B e i z b o t t i c h s u n d d e r M a u r e r a r b e i t e n ; die A u f w i c k e l t r o m m e l n h a b e n 2 5 0 m m D u r c h m .
Verzinnungsbad, l e i c h t ,
n
stark,
in trockener Form
„
„
„
1 0 1 M k . 2 , 0 0 ; ®/o 1 M k . 1 5 , 0 0 3,0U; 25,00 10 1
Vgl. auch den Artikel „E n t z i n n u n g". Blücher VI.
76
1202
Vesipyrin —
Viskose.
Verzinnungs-Anlagen baut: J . L. C. Eckelt, Berlin N. 4.
V e s i p y r i n = Phenylester der Azetylsalizylsäure: O . CO . CHs CeH4< COO.CoHs Gutes Antirheumatikum und Harndesinfiziens. Einzelgaben für Erwachsene 1,0 g, Tagesgaben 2,0—5,0 g; Einzelgaben für Kinder 0,5 g, zwei- bis dreimal täglich. Vesipyrin
H Mk. 4 , 5 0 ; 1 kg Mk. 4 2 , 0 0
V i e h w a s c h m i t t e l . Eines der wirksamsten und bekanntesten ist die Kresolharzseife flüssig, welche 50 % Kresole enthält und, als 1—2 % Lösung angewendet, Ungeziefer und Bakterien tötet. Viehwaschmittel: Chem.
Fabr.
Flörsheim,
Dr.
H.
Noerdlinger,
Flörsheim a. M.
V l g o r l t siehe „ D y n a m i t e". V i k t o r i a l a c k siehe „Z e 11 u 1 o i d 1 a c k e". V i n o p y r i n . Weinsäureverbindung des p-Phenetidins. dient gegen Migräne usw. Vinopyrin „
Tabletten (0,75 g)
H Mk. 6 , 0 0 ; 1 kg Mk. 5 8 , 0 0 1 0 Stück „ 1,00
V i s k o l a n . Eine neue Salbengrundlage, enthält aus der Rinde der Misteln hergestelltes, gereinigtes Viscin. V i s k o s e . Nach dem D. R. P. 70 999 durch Einwirkung von Schwefelkohlenstoff und Alkali auf Zellulose erhaltenes Natronsalz der Z e l l u l o s e x a n t h o g e n s ä u r e , und zwar lässt man entweder Baumwallfasern in Alkalien aufquellen oder kocht zerkleinertes Kiefernholz unter Druck mit Natronlauge und behandelt die in beiden Fällen erhaltene Masse mit Schwefelkohlenstoff. Nach S t e a r n - London behandelt man zur Herstellung von Viskose 100 T. Zellulose 24 Stdn. mit einer 17,7 %igen NaOH-Lösung, presst den Überschuss an Natronlauge bis auf das dreifache Gewicht der angewendeten Zellulose ab, lässt diese dann in verschlossenem Gefässe 48 Stdn. stehen, setzt hierauf 75 T. Schwefelkohlstoff zu und rührt das Gemisch 5 Stdn. durch. Das so erhaltene Produkt setzt man zur Verdunstung des überschüssigen CSj der Luft aus und verrührt es darauf mit einer Lösung von 54 T. NaOH in 300 T. H 2 0, bis eine gleichmässige Lösung entstanden ist. Die Viskose ist in HaO löslich und hat die Eigenschaft, bei mehr als 1 % Gehalt die Lösung gallertig gestehen zu lassen. Die Gallerte lässt sich formen, schrumpft allmählich zusammen und erstarrt zu einer hornartigen, unlöslichen Masse. Ebenso scheidet sich die Viskose beim Erwärmen ihrer Lösungen auf 60—80° C. in vollständig wasserunlöslicher Form aus. Die Viskose dient in dünnen Platten als E r s a t z v o n G l a s u n d Z e l l u l o i d , ferner als A p p r e t u r - und D i c h t u n g s m i t t e l , als teilweiser Ersatz des H a r z 1 e i m s in der Papierfabrikation; durch die Formbarkeit der Viskose lassen sich daraus alle Gegenstände herstellen, die sonst in H o r n , E l f e n b e i n , Z e l l u l o i d ausgeführt werden. Man kann die Viskose auch leicht azetylieren und die Lösung des Azetats in Chloroform als K o l l o d i u m e r s a t ' z verwenden. Besondere Wichtigkeit hat die Viskose als Material zur Herstellung von K u n s t s e i d e (vgl. den Artikel „ S e i d e , k ü n s t l i c h e"). Eine ganze Reihe von Verfahren betreffen die Herstellung von Fäden aus den alkalischen Viskoselösungen, so Amer. Pat. 716 778, Franz. Pat. 323 473, 323 474, 343 515, Engl. Pat. 16 604 von 1903, D. R. P. 152 743 und 153 817. Meistens erfolgt das Verspinnen der Viskose so, dass man die aus den Spinndrüsen heraus-
1203
Viskosimeter — Voltameter und Voltmeter.
gepressten Flüssigkeitsstrahlen in eine Ammoniumsalzlösung eintreten lässt, wodurch zunächst eine gelatinöse Viskose entsteht, welche nachträglich durch Erhitzen des in Strangform gebrachten Fasermaterials in Wasserdampf von 100° während einer Stunde vollständig zersetzt lind erhärtet wird. Für die Verarbeitung der Viskose zu künstlicher Seide u. s. w. ist die R e i n i g u n g der Rohviskose sehr wichtig. Hier ist vor allem das D. R. P. 133144 zu nennen. Dieses Verfahren beruht darauf,dass dieSalzederZellulosexanthogensäure durch schwache Säuren, wie Essigsäure, Milchsäure, Ameisensäure u. s. w., bei gewöhnlicher Temp. nicht zersetzt werden, während sich durch solche Säuren die durch Einwirkung von CS2 auf NaOH entstandenen Nebenprodukte (Alkalisalze der Kohlensäure, Thiokohlensäure und des Schwefelwasserstoffs) entfernen lassen. Nach der Behandlung mit den Säuren fällt man das Zellulosexanthogenat durch wasserentziehende Mittel, wie NaCl oder Alkohol, wäscht den lederartigen Niederschlag mit Verd. NaCI-Lösung oder verd. Alkohol und schleudert oder presst ihn dann aus. Das Produkt, die technisch reine Viskose, ist neutral, färb- und geruchlos; es ist das hydratisierte Natriumsalz der Zellulosexanthogensäure und löst sich im Wasser schnell und vollständig auf. — Das Amer. Pat. 763 266 benutzt N a t r i u m b i k a r b o n a t l ö s u n g zur Reinigung der Viskose. Andere Verfahren, welche die Herstellung von Viskose bzw. von Fäden daraus betreffen, sind im D. R. P. 183 623 sowie in den Amer. Pat. 849 822, 849 823 und endlich 849 870 niedergelegt. Als V i s k o i d bezeichnet man eine Mischung von Viskose mit verschiedenen andern Substanzen, wie Ton, Hornmehl, Zinkoxyd u. s. w. Das Viskoid wird allmählich hart wie E b e n h o l z und kann wie dieses gedreht und bearbeitet werden. Auf das D. R. P. 138 511, welches ein Verfahren zur Herstellung homogener Mischungen von V i s k o s e mit K a u t s c h u k betrifft, kann hier nicht eingegangen werden. V i s k o s i m e t e r (Konsistenzmesser). V i s k o s i t ä t s m e s s e r nach E n g 1 e r zur Bestimmung der Schmierfähigkeit der Öle, bestehend aus 2 flachen Messingschalen, Ölbehälter und Wasserbad, Thermometer, Dreifuss, Messkolben; der Ölbehälter vergoldet, ' Ausflussröhrchen aus Platin, geeicht Mk. 7 0 , 0 0 Dazu Messkolben mit normalen Abmessungen, mit Marke 50 u. 1 0 0 ccm, Stück „ 1,50 „ Messkolben für abgekürzteVersuche, mit Marke 100, 2 0 0 u. 2 4 0 ccm, „ „ 2,75 V i s k o s i m e t e r , bestehend aus kleiner Glaskugel mit Stöpsel und Abflussröhre, dazu ein Messzylinder von 100 ccm
„
4,50
Berlin
NW.,
Viskosimeter: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld, Krs. I Warmbrunn, Quilitz & Co., SchleuBlngen (s. Ins.-Anh. S. 9). | Haidestr. 55/57 (s. Ins.).
V i s v i t . Nährpräparat, der Hauptsache nach Weizenkleber, enthält Lezithin, Hämoglobinalbumin u. a. V i t r i o l e . Im allgemeinen versteht man darunter S u l f a t e (schwefelsaure Salze) von Schwermetallen, z. B.: G r ü n e r Vitriol = Eisenoxydulsulfat (Eisenvitriol). W e i s s e r Vitriol = Zinksulfat (Zinkvitriol). B l a u e r Vitriol = Kupfersulfat (Kupfervitriol). G e m i s c h t e r ( A d m o n t e r , S a l z b u r g e r ) Vitriol = kupferhaltiger Eisenvitriol. Grünen Vitriol s. No. 11 unter ,,E i s e n v e r b i n d u n g e n", weissen Vitriol s. No. 14 unter „ Z i n k v e r b i n d u n g e n", blauen Vitriol s. No. 9 unter „ K u p f e r v e r b i n d u n g e n". V i t r i o l ö l siehe „ S c h w e f e l s ä u r e , r a u c h e n d e". V i v i a n i t siehe „ E r d f a r b e n " . V o l t a m e t e r und V o l t m e t e r siehe „ E l e k t r i s c h e M e s s i n s t r u m e n t e". 70*
Volumenometer — Vulkanfiber.
1204:
Volumenometer. V o l u m e n o m e t e r nach T h ö r n e r zur Bestimmung des sp.G. grosserer Stücke irgendwelcher Körper, 0—100 ccm geteilt in ' s Mk. 9,00 V o 1 u m e n o m e t e r nach S c h u m a n n für Zement „ 6,00 ,, „ S e g e r für Tone „ 50,00 V o l u m g e w i c h t siehe „ S p e z i f i s c h e s
Q e w i c h t".
Vorlagen. Einfachste Vorlagen (Rundkolben) siehe unter „K o 1 b e n'". o r I a g e n (Rundkolben) von weissem Glase: Inhalt 50 100 200 150 Ohn Tubus . . . . 0,20 0,25 0,30 0,35 MiteTubus . . . . 0,30 0,40 0,45 0,50 Mit Tubus und Stöpsel 0,45 0.55 0,60 0,65 Inhalt Ohne Tubus . . . . Mit Tubus . . . . Mit Tubus und Stöpsel
, .
Ohne Tubus . . . . Mit Tubus . . . . Mit Tubus und Stöpsel
1 0,60 0,80 1,10
250 0,38 0,55 0.70
1,5 0,70 0,90 1,20
5 1,50 2,00 2,30
400 0,40 0,60 0,75
1 4 1,25 Mk. 1,75 r 2,10 »
3 1,00 1,40 •1,70
0,80 1,10 1,40
6 1,75 2,25 2,65
750 iccm. 0,50 Mk. 0,75 1,00 »
500 0,45 0,65 0,80
8 2,25 3,10 3,50
10 \ 3,00 Mk 4,00 4,50
V o r l a g e n ( R u n d k o l b e n ) mit 2 gegenüberliegenden Tuben Inhalt 250 500 750 ccm 1 2 1. Stück 1,25 1,75 2,00 2,50 3,00 Mk. Vorlagen (Rundkolben) Inhalt 50 Mit 2 Hälsen Stück 0,40 „ 0,60 „ 3 „ S p i t z b a l l o n s , mit Inhalt Mit 2 Tuben Stück „ 3 „ „
kugelförmig, mit 2 und 3 Hälsen 100 250 500 ccm 1 1 0,50 0,60 0,75 1,10 Mk. 0,70 0,90 1,10 1,50 „
langem konischem Rohr, mit 2 und 3 Tuben 250 500 ccm 1 2 4 1. 1,20 1,50 2,00 2,50 3,80 Mk. 1,50 2,00 2,50 3,60 4,30 „
R u n d k - o l b e n mit 1,2 m langem Rohr, Inhalt 3
Stück
Mk. 2,50
V o r l a g e n nach J u n g h a h n für Wasserdampf-Destillatiou ätherischer Öle, zur selbsttätigen Trennung von Öl und Wasser . . . . Stück
Mk. 5,00
R u n d k o l b e n mit eingeschliffenem, Inhalt 250 500 Stück 1,75 2,00
langem Rohr 1000 ccm. 2,50 Mk.
Vgl. auch den Artikel „ F l o r e n t i n e r Vorlagen: Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld, Kra.
. . . .
m
Flaschen".
Sehleusingen (s. Inä.-Anh. S
Vorlesungsapparate: Eroil Gundelaeh, Gehlberg i. Thür. i Warmbrunn, Quilitz & Co., Georg Schmidt 4 V. d. Elte, Schmiedefeld, Erg. I Haidcstr. 55/57 O. Ina,). Schleusingen (•. Iiw.-Anh. S. 6). I
Berlin
W
.
V u l k a n f i b e r (vulkanisierte F a s e r ) . Durch Hindurchziehen von reinem Lumpenpapier durch Zinkchloridlösung, W a s c h e n und Trocknen gewonnenes f e s t e s und fast unzerreissbares Erzeugnis, d a s einer rohen tierischen Haut ähnelt. E s findet Verwendung, wo g r o s s e Härte und Tragfestigkeit verlangt wird, z. B . zu Hemmklötzen, kleinen Riemen, Rollen, Koffern u. s. w.
Vulkanisieren — "Wachs.
1205
Ausser Papier hat man auch Pflanzenfasern verschiedener Art auf Vulkanfiber verarbeitet; die Pergamentierung wird zum Teil nicht durch ZnCU, sondern durch H2SOt erreicht. In jedem Falle geschieht die Herstellung der Vulkanfiber u n t e r h o h e m D r u c k . Man unterscheidet verschiedene Arten von Vulkanfiber, namentlich b i e g s a m e und h a r t e . V u l k a n i s i e r e n siehe „ K a u t s c h u k".
w. Wacholderbeerttl (Oleum Juniperi). Aus den Wacholderbeeren, d. h. den Früchten von Juniperus communis, durch Destillation mit Wasser gewonnenes ätherisches Ol. Es ist eine anfangs farblose, spater grünlich- oder bräunlichgelbe Flüssigkeit, sp. G. (bei 15°) 0,865—0,885; S. P. 171—181°. Es hat einen starken charakteristischen Geruch und einen gewürzigen Geschmack; an bekannten Bestandteilen sind die Terpene P i n e n und K a d i n e n zu nennen. Das WacholderbeerOI, welches sich in Alkohol und Äther löst, wird hauptsächlich in der Likörfabrikation, daneben auch in der Medizin benutzt. Auch aus dem Wacholder h o l z werden ätherische öle, und zwar das W a c h o l d e r h o l z ö l und das e m p y r e u m a t i s c h e W a c h o l d e r h o 1 z ö 1 (Ol. cadini) gewonnen. Wachholderbeeröl, rekt ' „ dopp. rekt. D. A. IV „ konzentr Wachholderholzöl
„
empyr. (OL cadini)
1 kg Mk. 8,00 1 „ „ 15,00 1 „ „ 70,00 1 „ „ 2,00
1 „
„
1,10
W a c h s (Gera). Im Gegensatz zu den echten F e t t e n (s.d.) sind dieWachsarten Fettsäureester nicht des Glyzerins sondern des einwertigen Cetylalkohols, Cerylalkohols, Myricilalkohols u. s. w. Die meisten Wachsarten sind f e s t , und zwar gehören hierher B i e n e n w a c h s , I n s e k t e n w a c h s , W a l r a t und K a r n a u b a w a c h s , während S p e r m a z e t i ö l (Walratöl) ein f l ü s s i g e s Wachs ist. Von den genannten Wachsarten sind Walrat und Spermazetiöl zusammen im Artikel „W a 1 r a t" selbständig behandelt; Karnaubawachs siehe unter „Wachs, vegetabilisches". Das I n s e k t e n w a c h s ( c h i n e s i s c h e s B a u m w a c h s ; Gera chinensis) entstammt der auf chinesischen Baumarten lebenden Wachsschildlaus und kommt für den europäischen Handel kaum in Betracht. Das sog. j a p a n i s c h e W a c h s und M y r t e n w a c h s ( M y r i c a w a c h s ) sind keine wirklichen Wachsarten, vielmehr F e t t e , die dem Talg nahe stehen (s. unter „ T a l g , v e g e t a b i l i s c h e r"). Das eigentliche W a c h s , und zwar die wichtigste Wachsart überhaupt, ist das B i e n e n w a c h s , d. h. das von den Bienen produzierte Material ihrer Zellen (Waben). Zur Gewinnung des Bienenwachses werden die vom Honig befreiten (ausgeschleuderten) Waben mit Wasser oder durch Dampf geschmolzen. Man erhält so das durch Verunreinigungen (Honig, Blütenstaub u. s. w.) gelb bis dunkelbraun gefärbte R o h w a c h s ; zur Reinigung kocht man dasselbe mehrmals mit Wasser aus, wobei die Verunreinigungen teils in das Wasser übergehen, teils sich an der Grenze zwischen geschmolzenem Wachs und Wasser ablagern. Das so weit gereinigte Wachs wird noch gebleicht, jedoch darf die Bleichung nicht mit Chlor geschehen, sondern man bleicht das Wachs mittels
1206
Wachs, vegetabilisches.
Sonnenlichts. Zu diesem Zwecke schmilzt man das Wachs mit Dampf und lässt es durch enge Schlitze auf eine rotierende, halb in Wasser tauchende Walze fliessen, wodurch es in Form langer dünner Bänder (Späne) erstarrt; in dieser Form, die dem Licht eine grosse Oberfläche darbietet, setzt man es dem Sonnenlicht aus. Beschleunigt wird diese Naturbleiche durch Zusatz von Terpentinöl, oder man bleicht überhaupt nicht an der Sonne, sondern durch Behandeln mit K2Cr20r + H=SO,. Das indische Q h e d d a w a c h s ist ein echtes Bienenwachs; seine physikalischen Eigenschaften sind von denen des europäischen Bienenwachses kaum verschieden. Unter der Bezeichnung E x t r a k t i o n s w a c h s kommt ein Produkt vor, das aus den Pressrückständen der Bienenwaben durch Ausziehen mittels Benzins gewonnen wird. G e l b e s Bienenwachs hat ein sp. G. (bei 15°) von 0,962—0,966; Sch. P. 62—64»; Erst. P. 60,5°; Verseifungszahl 87,8—96,2; Jodzahl 8,3—11. W e i s s e s Bienenwachs kommt in Form runder Scheiben in den Handel, ist härter als gelbes Wachs, hat ein sp. G. (bei 15°) von 0,964—0,968; Sch. P. 63—64°; Erst. P. 61,5—62°; Verseifungszahl 90,4—91,4. Man benutzt das Wachs zur Kerzenfabrikation, zur Appretur, zur Darstellung von Wachspapier, zu Pflastern, Salben, als Formmasse für plastische Werke u. s. w. Kunstwachs soll man nach dem Amer. Pat. 735 538 erhalten durch Mischen eines Ketons der Azetonreihe mit einem Überschuss von Paraffin oder mit Paraffin und Stearin, mit oder ohne Zusatz von Ceresin. Erdwachs siehe unter „O z o k e r i t" und „C e r e s i n". Vgl. auch die Artikel „ M o n t a n w a c h s " und , , W a c h s , v e g e t a b i l i s c h e s". Wachs: Fuerst Bros. & Co., New York, Noa. 2 u. 4 Stone Street (s. Ins.-Anh. S. 13).
Apparate zur Gewinnung von Wachs: J. L. C. Eckelt, Berlin N. 4.
Wachs, vegetabilisches (Pflanzenwachs; Palmwachs). Die wichtigste hierhergehörige ¡Wachsart (vgl. den Artikel „W a c h s") ist das K a r n a u b a w a c h s (Gera Carnaubae), welches sich in Schüppchen auf der Oberfläche der Blätter von der Karnaubapalme Copernicia cerifera findet und hauptsächlich aus Cerotinsäuremyricylester besteht. Es ist eine feste Masse vojn. sp. G. (bei 15°) 0,990—0,999; Sch. P. 83—91°; Erst. P. 86—87°; Verseifungszahl 79—93. Mari benutzt es zur Darstellung von Kerzen, von Wachsfirnissen u. a. m. Karnaubawachs ab Hamburg, z. Z. je nach Qualität.
°.'o kg Mk. 195,00—280,00
Als B a u m w a c h s bezeichnet man eine durch Zusammenschmelzen von 120 g gelbem Wachs, 270 g gereinigtem Harz, 60 g dickem Terpentin, 15 g Baumöl und 15 g Fett erhaltene Masse, die zum Bedecken von Wunden an Bäumen benutzt wird. Nach anderer Vorschrift schmilzt man 40 T. Fichtenharz, 15 T. gelbes Wachs, 15 T. Japanwachs und 3 T. Talg, fügt dann 24 T. gewöhnlichen Terpentin und schliesslich eine Lösung von 0,2 T. Kurkumaextrakt, in 0,8 T. Weingeist gelöst, zu. F l ü s s i g e s Baumwachs erhält man durch langsames Schmelzen vo.n 0,5 kg Fichtenharz und Zusatz von 150—220 g starkem Alkohol, wobei stetig umzurühren ist. Baumwachs „ in Stäbchen „ flüssig
1 kg Mk. 1,50; °,o kg Mk. 115,00 1 .. „ 1,40; % „ „ 125,00 1 1,30; > „ „ 115,00
J a p a n i s c h e s W a c h s und M y r i c a w a c h s siehe unter „ T a l g , v e g e t a b i l i s c h e r " .
(Myrtenwachs)
Wägen.
Wägen.
1207
Wagen für die Tecbnik.
Waggonwsgen
mit Geleisunterbrechung, blechbelag (ohne Fahrschicnen): a) Steinfundament.
Brückengrösse 5 0 0 0 / 2 0 0 0
Preise mit Windewerks-Entlastung und Riffel-
6000/2000
6500/2000
Gewicht
Preis
kg
Preis Mk.
kg
3200 3400 3500
1480 1520 1640
3500 3700 4000
Tragkraft
Preis
Gewicht
kg
Vk.
20000 30000 40000
1350 1420 1470
70002000 Preis
Mk.
Gewicht kg
Mk.
Gewich: kg
1650 1700 1780
4000 4200 4400
1720 1820 1910
4200 4500 4800
2440 2510 2590
6300 6500 6800
2560 2610 2730
6600 6800 7200
b) Gussfundament. 20000 30000 40000 Mehrpreis „
4800 5800 2260 1940 5000 6000 2330 1990 5300 6300 2420 2090 für Segment-Schnell-Entlastung . . „ Registrier-Apparat . . . .
. •
.
Mk. 2 0 0 , 0 0 „ • 130,00
Wiggonwagen
ohne Geleisunterbrechung, für 30 0 0 0 kg, mit Windewerks-Entlastung, Riffelblechbelag, Signalscheibe u. s. w., ohne Fahrschienen: Steinfundament
Brückengrösse
Preis Mk.
mm
| Gewicht 1
Gusseis.-Bett
Träger-Bett
*
Preis
Gewicht
Preis
Gewicht
Mk.
kg
Mk.
kg
6000 2180 5500 2350 6500 2300 5800 2470 7000 2420 6200 2640 7500 2520 6500 2740 8000 2800 7300 3040 9000 3130 8300 3370 Mehrpreis für Segment-Schnell-Entlastung „ Registrier-Vorrichtung „
6000 6300 6800 7100 8000 9000
2630 2770 2860 3100 3370 3700
6800 7200 7500 8200 9000 10000 Mk. 2 5 0 „ 130
Flhrwerkswagen
für Steinfundament oder mit eisernem Bett. Die Preife gelten für die übliche Ausführung mit Eichenholzbelag mit Entlastung durch Windewerk:, a)
Steinfundament
b)
Gussfundament
Tragkraft in kg Brückengrösse
3000/2000
j
o o o o ^
4000/2000
\
^
4500/2000
\
^
5000/2000
j
^
5000/2200
j
^
o o o ¡a
Tragkraft in kg ii S = a u i tu n i « Jä:
570 1200 690
730
1500 1600 750 770
800
1650 1700 1850 850 910
980'
1850 2100 2300 9 6 0 1060'
2200
2500
Mehrpreis für R egistrierapparat
Brückengrösse
© o US
« w
c-
125'
3000/2000 j
12ö!
4000/2000 j
920
0003
960
125
2100 2200 ^
1090
2600
11 HO 1160 2700
125
2800
1190|12301290
125
4500/2000
125
5000/2000 j
c e ^
125: 5000/2200 j
^
125 2900 30003200 1295! 1 3 2 0 1 4 1 0 125 3100 32003500 1420 3500
1590 1 2 5 4000 Mk 1 2 5
1208
Wägen. Die
Wigea H r Scksalipargelelu. ohne Schienen:
1000/800
1200/900
1500/1000
ke
Preis
Gew. Preis Gew. Preis
500 1000 1500 2000 2500 3000 5000 6000 7500 10000
330 340 350 370 390
580 590 600 630 680
370 385 400 420 440 460 500
730 750 780 800 830 850 930
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
—
I
Belag
in Riffelblech
in mm
1500/1200
2000/1200
Gew. Preis | Gew. Preis
2500/1200
Gew.
Preis
Gew.
Mehrpreis für RegistrierApparat
110 440 480 500 530 560 620 660
880 900 930 950 1000 1120 1240
460 500 520 550 600 660 720
900 930 970 990 1060 1240 1300
500 530 570 630 680 740 780
1000 1050 1100 1200 1300 1400 1500
Preise in Mark der
var dasjenige von R o t h e - R O c k n e r , wobei die mit chemischen Fallungsmitteln — meistens Kalk und Aluminiumsulfat — versetzten Abwässer sich in einem Klarbrunnen langsam aufwärts bewegen. Der R o t h e - R O c k n e r sehe Klarturm setzt sich aus einer Heberglocke und einer K19rbri^nehvorrichtung zusammen; er bildet eine Anordnung, bei der an Baugrund erheblich gespart wird. Ein Nachteil der meisten Klarverfahren und so auch des R o t h e R O c k n e r sehen ist der sich absetzende, sehr wasserhaltige und durchaus minderwertige Klarschlamm, der. weder landwirtschaftlich noch j a d u s t t f ä l zu verwerten ist und dessen Entfernung die grOssten Schwierigkeiten bittet. Diese Nachteile vermeidet das R o t h e - D e g e n e r sehe Hümu$Verfanren; man verwendet hier zur Reinigung der Abwasser Humus in Form von feiti vermahlener Braunkohle oder alterer Torfmoorerde. In dieser Form wird der Humus dem Abwasser beigemischt und entwickelt sofcleifch eine ausgezeifchnete absorbierende Wirkung auf die Uneinigkeiten. Zur eigentlichen Klarung setzt man dann passend wirkende Metallsalze zii, so Etäeiioxydsulfat odtr Aluminiumsulfat, auch Magnesiumsulfat u. s. w. Bei der präktlsch&l Au^fBhning des Verfahrens gelangt die mit Humusbrel uiid Salzlösung Versehrte Sßflljauche nach dem Passleren einer Mlschvorrlchtüng in den R o t h e - R O c k n e r sehen KlärzyHnder. Der sich bei diesem Verfahren abskfztende Schlamm wird In Vakuum-Entwasserungsapparaten vom grOssten Teil des anhaftenden Wassels befreit und bildet dann eine Masse, die torfahnlich in Formen gestochen .pnd an der Luft getrocknet, auch direkt brikettiert werden kann und ein gutes Brennmaterial darstellt. Ferner kommt fflr die Abwässerreinigung das sogenannte b i o l o g i s c h e Verfahren in Betracht. Es beruht auf der LebenstStigkelt gewisser Mikroorganismen, welche die organischen Verbindungen der SpMjauche zersetzen. Als Sitz der Reinigungsbakterien dienen Filterbeete aus Kies oder Koks in solcher Zahl, dass sie abwechselnd benutzt werden, um dänn wieder inehrstündige Ruhe zu genlessen. In den ReinigungsfiUern steht die SpMjauche nach dem Volllaufen zwei Stunden; ihre organischen Substanzen sind dann durch die Reinigungsbakterien oxydiert. Entweder kommt die Spflljauche ohne weiteres auf die Filterbeete oder sie wird in besonderen F a u l k a m m e r n einer Vorbehandlung durch Fäulnis unterworfen und gelangt erst danach In die Filterbeete; in den Faulkammern verbleiben die Abwasser etwa 24 Std. — Von den für die Abwasserreinigung noch sonst empfohlenen Methoden sind das O z o n v e r f a h r e n sowie das Verfahren von H e r m i t e ebenfalls schon oben unter A. R e i n i g u n g v o n G e n u s s w a s s e r erörtert. Apparat« zir W«tierrtlil|«|. W a s s e r f i l t e r aus p o r ö s e r Kohle. a) F i l t c r b l ö c l c c
aus
plasl,
poröser
Dimensionen Leistung per Tag ca. Preis der Blöcke mit Kork . . . St. „ der Blöcke m. Schlauch u. Glasrohr, „ „ ebenso in Nickel- oder Blechdosen, ., Grösse Dimensionen Leistung per Tag ca. St. Preis der Blöcke mit Kork . . . „ der Blöcke m. Schlauch u. Glasrohr, „ „ ebenso in Nickel- oder Blechdosen, „
Kohle:
1 3 2 4 5 X 5 6V«x67, 8 x 8 1 0 x 1 0 cm. 6 20 8 40 1. 0,50 0,75 0,65 1,50 Mk. 0,75 1,25 1,00 2,25 n 1,75 1,50 2,50 4,00 n 6 8 7 9 1 3 x 1 3 1 5 x 1 5 1 5 x 2 3 2 3 x 3 0 cm. 60 80 120 200 I. 2,25 5,65 4,50 15,00 Mk. 8,65 4,00 6,50 20,00 r» 12,00 6,40 9,00 — *
1238
Wasserreinigung.
b) K o h l e f i l i e r a n d i e W a s s e r l e i t u n g
anzuschalten:
Grösse 1 Leistung per Tag 250 Preis kompl. m. Ventilhahn, Bleirohr u. Verschraubung, St. 36,00 Preis der EreatzftUlung 3,00
2 500 60,00 9,00
3 1000 1. 84,00 Mk. 12,00 „
c) F i l t e r i n V e r b i n d u n g m i t P u m p e n : Grösse 1 Leistung per Stunde 100 Preis kompl. auf Holzplatte Stück 86,00 „ ebenso, mit Säugventil und S e i h e x . . . „ 91,00 „ der Extraftillung 3,00
2 200 120,00 125,00 9,00
3 300 1. 132,00 Mk. 138,00 „ 12,00 „
d) E i m e r f i l t e r : Inhalt des Eimers Leistung per Tag Preis . . . . Ersatzblöcke . . PorOse
. . . . . . Stück „
3 12 10,50 0,75
Tonfilter
6 30 16,00 1,50
9 50 21,00 2,25
12 1. 70 1. 26,50 Mk. 4,50 „
(Haldenwanger-Filter).
a) F i l t r i e r k e r z e n mit glasiertem oder unglasiertem Rand 20 cm lang, oberer Durchm. 43 mm, Durchm. der Kerze 25 mm Stück Mk. D i e s e l b e n m i t glasiertem Mundstück, nach P a s t e u r, 24,5 cm hoch „ „ F i l t r i e r k e r z e n mit faltiger (gerippter) Filtrierfläche, Stück Mk. 1,50 und „ klein, SaU von 8 Stück Mk. b) F i l t r i e r g e f ä s s e aus Tonfiltriermasse für Bakterienkulturen: Höhe . . . . 47 58 70 82 95 110 mm. Oberer Durchm. 35 37 43 50 53 60 „ Stück . . . . 0,30 0,45 0,60 0,75 1,00 1,50 Mk. c) T o n f i l t e r innen: No. 1 Stück 0,75
1,00 1,10 3,00 3,00
in Flaschenform zum Filtrieren von Flüssigkeiten von aussen nacli 2 1,00
3 3,00 Mk.
d) F i l t r i e r g e f ä s s e (tonnenförmig) mit porösem Einsatz, ohne Wasserleitung selbst tätig filtrierend, kompl. mit Nickelhahn: Inhalt 7*/i 10 16 1. Preis 15,00 20,00 25,00 Mk. e) W a s s e r f i l t e r zum Anschrauben an die Wasserleitung, bestehend aus Porzellanbassin, Porzellandeckel mit poröser runder Filterkerze, Verbindungsrohr mit Nickelhahn, Metallverschluss mit 3 Flügelmuttern, 1 Gummischeibe sowie Metallhaspe mit Stift zum Befestigen, kompl Mk. 35,00 W a s s e r f i l t e r (Standfilter) a u s geschliffenem Ablasshahn: Inhalt 1 50 75 100 150 200
Steinzeug
mit unterem ein-
BUB
Ganze Höhe wm
Preis Mk.
Hahn extra inkl EinschleHens Mit.
450 480 560 650 7M
1100 1350 1680 1760 1840
14,00 18,00 23,00 28,00 34,00
3,50 4,00 4,50 4,50 5,50
Grösste Weite
WasserTeinigung. BerkefeIdsehe a) E i n z e l n e
1239
Kieselgurfilter.')
Filterzylinder: Laase Durchs. der der Prek Zylinder Zylinder
No.ta Zrliaaen
cm Zylinder mit Metallkopfstück
1 IV» IV« IV. la 2 3 4
M II II
ii und Sicherheitsröhre . • Porzellankopfstück „ und Metallschraubhülse Metallkopfstück, Vierkant- und Sicherheitsröhre für Filter M. . .
5
„
6 10 Ii 12 12V« 12 V» 12a 15 16
und Sicherheitsröhre für
Porxellankopfstück 1* Metallkopfctflck II II I»
Glaskopfstück Metallkopfstück, extra langes Ausflussrohr! n n n n
I»
n *
»
cm
UL
5 5 5 5 &
4,50 3,50 2¿0 2¿5 5,50 4,00 4,00
26 15
4'/. 3
6,00 3,00
15 20 20 6 4 2
3 2 V. 27« IV. IV. 1V.
26 20
'¿'It
4,00 4,00 8,50 2,00 1,75 1,50 1.75 5,00 4,00
26 18 13 9 26 26 18
»;
5
&
5
Bei Bestellung von Zylindern bediene man sich der obigen Nummern. b) V o l l s t ä n d i g e
(zusammengesetzte)
Filter:
H a u s f i l t e r für Wasserleitungen kompl. mit Filterzylinder, glattem Gehäuse und vernickelten Metallteilen. Leistung ca. 2 1 per Minute, Preis Mk. 30,00 D a s s e l b e in eleganter Ausführung, Preis 35,00 H a u s f i l t e r in Verbindung mit Druckpumpe. Preise je nach Grösse und Ausstattung kompl. mit Pumpe Mk. 46,00. 70,00, 90,00 und darüber. F i l t e r flir die Industrie ( F i l t e r t ö p f e ) . Die Zylinder hängen in einem Topfe an einem gemeinsamen Einsatzsttick zu 3—39 Stück; das Filtxat kann nur durch das gemeinsame Abflussrohr austreten. Bei konstantem Betriebe ist (zur Vermeidung allzuhäufiger Reinigung) fUr je 50 1 stündl. bei mindestens 1 Atm. Druck 1 Filterzylinder zu rechnen, wenngleich die Anfangsleistung wesentlich höher ist.
Zufluss-Weite
V." V."
•/*" 1"
Vit"
l 1 /«"
Anzahl der Filtersylinder 3 5 » 15 27 39
Goneiiea annea gestrichen, innen emailliert mit Zylinder 1 mit Zylinder la 58,00 76,00 115,00 180,00 282,00 372,00
61,00 81,00 124,00 195,00 809,00 411,00
kompl. Rttcrrtcissatx mit Zylinder 1 mit Zylinder 1 a 17,10 27,00 47,00 77,00 186,50 199,50
') Nur ein Teil der verschiedenen Berkefeld-Filter ist aufgeführt; Anfrage von der fabrizierenden Firma zu erfahren.
20,10 82,00 56,00 92,00 168,50 238,50 andere sind auf
Wasserreinigung.
1240
S t e i n f i l t e r S y s t e m K u r k a ( D . R . P . 96 047) f ü r d e n
Grossbetrieb.
Die Elemente dieses Filters sind poröse Steinrohre mit geschlossenem Boden, quadratischem Kopfansatz und keilförmigen Kopfflächen. Die Länge eines Filtrierelementes beträgt 120 cm, Durchm. 23 cm, Wandstärke 7 cm; Gewicht des kompl. Rphres 65—75 kg. 16 Elemente beanspruchen zur Aufstellung 1 qm Kaum und haben eine .Nutztagesleistung von 44,5 cbm Filtrat. Die Elemente sind in Kammern angeordnet, durch welche das Wasser durchströmt. Die Anlagekostcn betragen bei normalen Filteranlagen von mehr als 1000 Elementen Mk. 50 pro eingebautes Element. Bei einer Anlage von 1000 Elementen (2781 cbm Tagesleistung) stellen sich die Kosten der Filtration (Verzinsung, Amortisation und Arbeitslohn) für 1 cbm auf 0,4 Pf., dagegen bei einer Anlage von 1 0 0 0 0 Elementen nur auf 0,26 Pf. Asbestzellulose-Feinfilter,
System
Piefke.
Feinfilter, Konstruktion C (die Filterschicht besteht aus einem lirei von Asbcstzellulosc). M i t t e l - M o d e l l No. 1, Mantel aus innen verzinntem Kupfer, 700 mm Durchmesser: Anzahl der Filterkammern Leistung per Stunde ca Eine Füllung erfordert Filtermaterial ca. Höhe des Kupfermantels Nettogewicht des kompl. Apparates ca. . Preis mit verzinkten Eisensiebböden . „ „ verzinnten Messingsiebböden
10 6600 1500 690 630 1445 1520
12 8000 1800 «30 693 1595 1685
15 10000 2300 1035 786 1820 1933
1. gmm. kg. Mk. n
Feinfilter, Konstruktion C, G r o s s - M o d c l l No. 0, Mantel aus innen verzinntem Kupfer von 1200 mm Durchm.: Anzahl der Filterkammern . . . . 6 8 10 12 Leistung per Stunde ca 10/15000 13/20000 16/25000 20/300001. Eine Füjlupg erfordert Filtermaterial ca. 2250 3000 3750 4500 g. Höhe des Kupfermantels 535 695 865 1035 mm. Nettogewicht des kompl. Apparates ca. 1000 1160 1305 1430 kg. Preis mit verzinkten Eisensiebböden . 2100 2395 2690 2980 Mk. „ „ verzinnten Messingsiebböden 2205 2535 2865 3190 „ Filtriermaterial zu vorstehenden Apparaten, Konstruktion C, in vollkommen trocknen Tafeln 1 kg Mk. 2,00 Feinfilter, Konstruktion D (die Filterschicht besteht gewöhnlich in abgepassten gepressten Scheiben oder aber aus präparierter loser Asbestfaser). Mittel - Modell
No. 1:
Anzahl der Filterkammern
Gewicht des kompl. Apparates ca. kg
Höhe des Mantels
Leistung pro Stunde
mm
ca. 1
10 15 20 25 30 35 40 45 50
91 112 133 155 176 197 218 240 262
280 370 460 550 640 730 820 910 1000
500 750 1000 1250 1500 1750 2000 2250 2500
P r e i s e ab F a b r i k mit verzinkten mit verzinnten Eisensiebböden Messingsiebböden Mk. Mk.
275 335 395 460 520 585 650 715 780
1
305 380 455 535 670 690 770 850 930
Wasserreinigutig. Feinfilter Konstruktion D, G r o s s - M o d e l l Anzahl der Filterkammern
6 Ü
12 15
18 21 24 26 28 30 32 34 36 38 40
Gewicht des kompL Apparates ca. kg
No. 0 :
Höhe des Mantels
Leistung pro Stunde
mm
ca. 1
400 550 700 850 1000 1150 1300 1400 1500 1600 1700 1800 1900 2000 2100
3300 5000 6600 8250 10000 11650 13250 14350 15400 16500 17600 18700 20000 21100 22200
1000 1250 1450 1645 1830 2000 2170 2300 2440 2560 2680 2810 2925 3070 3200
1241
P r e i s e ab F a b r i k mit verzinkten mit verzinnten Eisensiebböden Messingsiebböden Mk. Mk.
1385 1640 1900 2155 2415 2680 2930 3100 3275 3445 3620 3790 3965 4140 4310
1330 1560 1790 2020 2250 2480 2710 2865 3020 3175 3330 3485 3640 3795 3950
Filtriermaterial zu vorstehenden Apparaten Konstruktion D : Abgepasste gepresste Scheiben für Modell No. 1, stark pro Scheibe 0,05 l 5 fg. „ „ „ „ „ mittelstark „ „ 0,04 „ „ „ „ „ „ „ schwach „ „ 0,03 „ » » n n t „ 0, stark „ „ 0,35 „ „ „ „ „ „ „ „ mittelstark „ „ 0,26 „ „ „ „ „ „ „ schwach „ „ 0,16 „ „ Präparierte lose Asbestfaser 1 kg Mk. 3 , 0 0
Kesselspeisewasser P o l I a c s e k: Stündliche Leistung cbm
0,30 0,75 1,12 1,55 1,87 2,30 3,00 3,85 4,60 5,35 6,25 7,00 7,75 8,50 9,20 10,00 11,00 12,00 13,00 14,00 15,00
- Reinigungsapparate,
G r ö s s e der R e s e r v o i r s
Anzahl der Reservoirs
Länge
Breite
Höhe
mm
mm
mm
GesamtRauminhalt cbm
I i i I I I I i I 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
2000 2000 2000 2450 2550 2600 3600 3450 4100 2450 2800 3100 3400 3800 4100 3600 4000 4000 4200 4500 4500
800 1000 1600 1600 1800 1900 1500 2000 2000 2000 2000 2000 2000 2000 2000 2500 2500 2500 2500 2300 2300
900 1100 1100 1100 1150 1300 1500 1550 1550 1550 1550 1550 1550 1550 1550 1550 1550 1700 1750 1850 2000
1,44 2,20 3,52 4,31 5,28 6,42 8,10 10,70 12,70 15,20 17,36 19,22 21,08 23,56 25,42 27,90 31,00 34,00 36,75 38,29 41,90
System
Preise ab Fabrik Mk.
820 1510 1705 1840 2130 2265 2635 2830 3115 3465 4290 4530 4715 5985 5235 5615 6000 6200 6500 6900 7250
1242
Wasserstandsgläser.
Wasserprober
Securitas:
J e nach Art der Anwendung und Ausstattung, sämtliche Apparate und Chemikalien in Wandschrank Mk. 3 3 , 0 0 — 0 2 , 0 0
Enteisenungs-Anlagen. Preise verschieden, j e nach den besonderen Verhältnissen exkl. Gebäude für eine stündl. Leistung von 10000 20000 30000 40000 5 0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 1. Anlagekosten ca 2000 3000 4000 5000 6000 9 0 0 0 Mk.
Wasser-Destillationsapparate „W a s s e r " und „D e s t i 11 a t i o n".
siehe
in
den
Artikeln
Wasserreinigungsmittel : Chcm.
Fabr.
Flörsheim,
Dr.
Wasserfilter:
Bcrkefeld-FilteNGeKllschaft, filter).
H.
Noerdlinger,
Celle
(Kieselgur
Flörsheim a. M. Wwe. Joli. Schumacher, Maschinen- u. Armaturenfabrik, Köln, Bayenstr. 67 (8. Ina.-Anh. S. 8).
Wasserreinigungs-Apparate: A. L. G. Dehne, Halle a. S.
Enteisenung: Wwe. Joh. Schumacher, Maschinen- u. Armaturenfabrik, Köln, Bayenstr. 57, (s. Ins.-Anh. S. 8).
Ozonsterilisationsanlagen für Trinkwasser:
Siemens & Haleke, A.-G., Wernerwerk, Berlin, Nonnendamm. öffcutl.
Wasserprober Securitas:
chcm. Laboratorium Dr. Hundeahagen
& Dr. Philip, Stuttgart, Waldcckitr. 8.
Wasserstandsgläser. Wasserstands-Röhren
in Längen von 2 m :
bis zu 2 0 mm äusseren Durchmesser von 2 1 bis 3 5 „ „ „ „
35
,
50
,
,
1 kg Mk. 1 , 5 0 1 „ „ 1,80
,
1
„
,
2,25
Wasserstands-Röhren
in Längen von mehr als 2 m 15°/o Aufschlag.
Wasscrstands-Röhrcn verschliffen.
in vorgeschriebene Längen geschnitten, verschmolzen oder
Für die gangbaren Dimensionen gelten folgende Preise und zwar für 1 0 Stück: Äusserer Durchmesser in mm
10
11
12 13 14 15
16 17
18 19
20
Länge in Millimeter bis 250 0,85
1,00 1,15 1,30 1,50 1,70 1,90
2,10
2,25 2,50 2,70
300
350
400
450
500
550
600
1,00
1,15 1.35
1,35
1,50 1,75
2,00
1,65
1,80
2,00
1,20 1,35
1,60
1,80
2,10
2,25 2,50 2,70 3,00 3,25
2,60
1,60
2,00
1,85
2,30
2,90 3,15 3,50 3,80
1,60 1,80
2,10
2,40 2,70 3,00 3,30 3,60 4,00 4,35
2,00 2,35 2,70 3,05 3,40 3,70 4,05 4,45 4,85
2,25
2,60 3,00 3,40 3,75 4,15 4,50 5,00 5,40
W a s s e r s t a n d s - R ö h r e n wie vorstehend, aber weiter als 2 0 mm werden nach Gewicht berechnet und zwar
2,15 2,50 3,00 3,30 3,70 4,15 4,55 5,00 5,45 5,95
2,35 2,70 3,15 3,60 4,05 4,50 4,95 5,40 5,95 6,50
1 kg Mk. 3 , 0 0
Für Längen unter 1 8 0 mm wird ein entsprechender Aufschlag berechnet.
1243
Wasserstandsgläser.
mm
2 0 — 2 1
m m
S «
pt
Pf.
Pf.
Pf.
Pf.
PC
Pf.
* « 2js
Q»
2 2 — 2 3
M V) g d
Q
Verbundglas
Pf.
1 8 — 1 9
Verbundglas
mm
u
mm
Verbundglas
Länge
1 5 — 1 7
Verbundglas
mm
1 2 — 1 4
Verbundglas
Aussendarchmesser :
Pf.
In zugeschnittenen
m m
h pf.
2 4 — 2 5
TJ C v>
a «
-fiTSb V
> Pf.
m m
Duraxglas
W a s s e r s t a n d s g l ä s e r aus Jenenser Verbundglas und Duraxglas. Stücken mit verschmolzenen Enden.
Pf.
2 0 0
• 1 3
1 5
17
2 1
2 4
3 0
2 8
3 4
3 2
39
3 6
2 2 0
14
1 6
19
2 3
2 6
3 2
3 0
3 7
3 5
4 3
4 0
49
2 4 0
15
17
2 0
2 5
2 8
3 5
3 3
4 0
3 8
4 6
4 3
5 3
2 6 0
1 6
19
2 2
2 6
3 1
3 8
3 5
4 3
4 0
5 0
4 6
5 7
2 8 0
17
2 0
2 3
2 8
3 3
4 0
3 8
4 7
4 4
5 4
5 0
6 2
3 0 0
1 7
2 1
2 5
3 0
3 5
4 3
4 0
5 0
4 6
5 7
5 3
6 6
4 5
3 2 0
1 8
2 2
26
3 2
3 7
4 6
4 3
5 3
4 9
6 1
57
7 0
3 4 0
19
2 3
27
3 3
3 9
4 8
4 5
5 6
5 2
6 5
6 0
7 4
3 6 0
2 0
2 5
2 8
3 5
4 1
5 1
4 8
5 9
5 5
6 9
6 3
7 8
3 8 0
2 1
2 6
3 0
37
4 4
5 4
5 0
6 2
5 8
7 2
67
8 3
4 0 0
2 2
2 7
3 2
3 9
4 6
57
5 3
6 6
6 1
7 6
7 0
87
4 2 0
2 3
2 9
3 3
4 0
4 8
5 9
5 5
6 9
6 4
8 0
7 3
91
4 4 0
2 4
3 0
3 5
4 3
5 0
6 2
5 8
7 2
6 7
8 3
7 7
9 5 1 0 0
4 6 0
2 5
3 1
3 6
4 5
52
6 5
6 1
7 5
7 0
8 7
8 0
4 8 0
2 6
3 2
3 8
4 6
5 4
6 7
6 3
7 8
7 3
91
8 4
1 0 4
5 0 0
2 7
3 3
39
4 8
57
7 0
6 6
8 1
76
94
8 7
1 0 8
Kurze starkwandige Röhrenstücke rauh verschliffen. Preise für 1 0 S t ü c k : Äusserer Durchmesser in mm
für Schaugläser,
Öler u . s . w .
beiderseits
Länge in Millimeter bis 1 0 0
1 1 0
1 2 0
2,55
2 , 7 0
2,85
3,00
3,10
3,30
3,50
3,75
3 , 6 0
3,90
4,20
4 , 5 0
4,80
4 , 0 5
4,50
4,95
5,40
5,85
6,30
5,10
5,70
6,30
6,90
7,50
8,10
6 0
7 0
8 0
9 0
2 5
2,10
2,25
2,40
3 0
2 , 4 0
2,65
2 , 8 5
35
3 , 0 0
3,30
4 0
3 , 6 0
5 0
4 , 5 0
|
6 0
5 , 4 0
6 , 1 5
6,90
7,65
8,40
9 , 1 5
9,90
7 0
6,30
7,20
8,10
9,00
9,90
10,80
11,70
8 0
7,50
8 , 5 5
9,60
10,65
11,70
12,75
13,80
9 0
9,00
10,20
11,40
12,60
1 3 , 8 0
15,00
16,20
100
10,50
1 1 , 8 5
13,20
14,55
15,90
17,25
18,60
K u r z e s t a r k v a i i d i g e R ö i r e n s t ü c k e für Scha ugläser, Öl er fein verschliffen und poliert Preise fii r 1 0 Stück Äusserer Durehmesser in nun
u. s. w. beiderseits
Länge in Millimeter bis 6 0
7 0
|
8 0
9 0
1 0 0
1 1 0
1 2 0
2 5
3,00
3,15
3,30
3,45
3,60
3,75
3,90
3 0
3,45
3,70
3,90
4 , 1 5
4 , 3 5
4 , 6 0
4,80 6,15
3 5
4 , 3 5
4,65
5,00
5,25
5 , 5 5
5,85
4 0
5,25
5,70
6,15
6,60
7 , 0 0
7,50
7,95
5 0
6,45
7,05
7,65
8 , 2 5
8 , 8 5
9,45
1 0 , 0 0
6 0
7 , 8 0
8,55
9,30
1 0 , 0 0
1 0 , 8 0
1 1 , 5 5
12,30
7 0
9,10
10,00
10,90
1 1 , 8 0
1 2 , 7 0
1 3 , 6 0
14,50
8 0
1 0 , 6 5
1 1 , 9 0
12,75
1 3 , 8 0
1 4 , 8 5
15,90
1 7 , 0 0
9 0
1 2 , 6 0
1 3 , 8 0
15,00
16,20
17,40
18,60
19,80
1 0 0
1 4 , 7 0
16,00
17,40
18,75
2 0 , 1 0
2 1 , 4 5
2 2 , 8 0
1244
Wasserstoff.
Wasserstandsgläser: Kmil Guiidelach, Gehlberg i. Thür. Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld. Krs. Schleusingen (s. Ins.-Anh. S. 9).
| Warmbrunn, Quilitz A- Co., I Haidestr. 66/67 (s. Ins.). !
Berlin
NW.,
W a s s e r s t o f f . H ( E y d r o g e n i u m ) . A . G . = 1,008 (wenn 0 = 16,00). Durchsichtiges, färb-, geruch- und geschmacklose, an der Luft entzündet mit sehr heisser, nichtleuchtender Flamme zuH 3 0 verbrennendes Gas. Der leichteste aller Körper; 1 1 H wiegt unter 760 mm Druck bei 0° (unter dem 45. Breitengrad) 0,089873 g: auf Luft = 1 bezogen ist das so. G. des Wasserstoffs = 0,0695. Kritische Temperatur — 2 3 4 ° : krit. Druck 20 Atm. Der flüssige Wasserstoff siedet unter 760 mm Druck bei — 243°. F e s t e n Wasserstoff hat D e w a r aus dem flüssigen durch teilweise Verdampfung unter 50 mm Druck bei äusserer Kühlung mit flüssiger Luft erhalten. Fester Wasserstoff schmilzt, wenn der Druck des darüber lastenden Dampfes 55 mm erreicht, bei einer absolut. Temp. von 16—17°; die krit. Temp. liegt bei 30—32° (absolut). Zur Darstellung von H zersetzt man Zn oder Fe mit verd. Mineralsäuren (HCl oder H2SO4). Im russischen Feldzuge hat sich eine andere Methode bewährt, wonach man H aus Aluminium und Natronlauge entwickelte. Ferner ist der Apparat von M a j e r t und R i c h t e r zu erwähnen, in welchem ein Gemisch von Calciumhydrat mit Zink in eisernen Retorten zur Rotglut erhitzt wird; diese Methode, wobei die Reaktion nach der Gleichung: Ca(OH) s + Zn = Hs + CaO + ZnO erfolgt, ist namentlich zum schnellen Füllen .von Luftballons für Militärzwecke vorgeschlagen worden. Auch kann man Wasserstoff dadurch gewinnen, dass man Wasserdampf über glühendes Eisen leitet, und auch aus W a s s e r g a s (s. d.) lässt sich H in technischer Reinheit erhalten, wenn man das Wassergas durch Absorptionsmittel leitet, welche C 0 2 und CO daraus entfernen. Nach dem D. R. P. 174 324 gewinnt man reinen H aus Wasse'rgas, indem man dieses vorgetrocknet über Calciumkarbid bei einer Temperatur über 300° leitet. Nach dem Zusatz-D. R. P. 177 703 erfolgt eine Vorreinigung des Wassergases physikalisch, indem man es in eine Lindesche Luftverflüssigungsmaschine leitet. Grosse Wichtigkeit gewonnen hat die e 1 e k t r o 1 y t i s c h e Darstellung von H, wobei angesäuertes Wasser oder Natronlauge zersetzt wird. Auf die zahlreichen Konstruktionen von Apparaten, die für die technische Wasserclektrolyse angegeben worden sind, kann hier nicht eingegangen werden. Die grossen Mengen von Wasserstoff, welche als Nebenprodukt bei der Elektrolyse von Chloralkalien auftreten (vgl. den Artikel ,,C h 1 0 r a I k a 1 i p r o z e s s , e 1 e k t r o 1 y t i s c h e r"), werden jetzt von einigen Werken, namentlich der C h e m i s c h e n F a b r i k Griesheim-Elektron, nutzbar gemacht; der H kommt von dort gereinigt in komprimiertem Zustande in den Handel, und zwar beträgt die Kompression gewöhnlich 150 Atm. Neuerdings hat die Gewinnung von H mittels H y d r o l i t h (s. d.) Wichtigkeit erlangt. Dieses entwickelt reichlich H, wenn es (ohne Erwärmung) mit H2O in Berührung gebracht wird. Deshalb dient das Hvdrolith zur Ausrüstung transportabler Luftschifferstationen, um schnell und bequem Wasserstoff zur Ballonfüllung zu entwickeln. Man benutzt den Wasserstoff zur B l e i l ö t u n g (s. d.), zum S c h w e i s s e 11 (s. d.). zur Füllung von Ballons sowie auch als Beleuchtungsmaterial. In letzterer Beziehung hat sich herausgestellt, dass H im Laboratorium das Leuchtgas völlig ersetzt und wider alles Erwarten nicht mehr, sondern weniger explosionsgefährlich ist als Leuchtgas; denn wegen seines niedrigen spezifischen Gewichtes und seiner hohen Diffusionsgeschwindigkeit verteilt und verdünnt er sich ungewöhnlich schnell zu ungefährlichen Mischungen, und man kann ruhig einige Hähne im Arbeitsraume stundenlang offen stehen lassen. Die Flamme ist viel heisser als die von Leuchtgas, eignet sich deshalb vorzüglich zum Glasblasen, russt nicht und enthält keine Oxyde des Schwefels, so dass sie nicht wie die Leuchtgasflamme Platingefässe angreift und durch H2SO»-Zufuhr Fehler in die Analysen hineinbringt.
1245
Wasserstoffsuperoxyd. Wasserstoff ( 9 8 / 9 9 °/o H ) verdichtet
in Stahlflaschen
von
3 6 1 Inhalt
auf 1 5 0
Atm. 1000 1
Mk. 0 , 7 ; )
Flaschen dazu siehe Artikel „ S t a h l z y l i n d e r " . W a s s e r s t o f f , komprim., B o m b e von 1 0 0 0 1 Dazu Stahlbombe W a s s e r s t o f f - E n t w i c k e l u n g s a p p a r a t , allem Zubehör
Mk. 1 0 , 0 0 „ 60,00
extra ganz
aus
Blei,
mit Mk. 1 5 0 , 0 0
D e r s e l b e Apparat mit vollständiger Einrichtung für K n a l l g a s g e b l ä s e . „ 220,00 W a s s e r s t o f f - E n t w i c k e l u n g s a p p a r a t e , bestehend aus Säuregetäss, Sammelgefäss und Entwickler, ganz aus Blei bezw. aus verbleitem Eisen : K o m p l . Apparate zu 20 50 100 1 Säurefüllung. Preis 180,00. 300,00 4 2 0 , 0 0 Mk.
Andere Apparate siehe unter
„Gasentwicklungsapparate".
Wasse S t o f f - B e s t i m m u n g s a p p a r a t nach B u n s t n . D e r s e l b e , modifiziert von E h r e n b e r g , kompl. mit Stativ .
Stück Mk. „ „
9,00 25,00
Optische Analyse nach Prof. Haber:
Prospekt von Carl Zei9B, Jena.
Wasserstoff:
Cheru. Fabrik Griesheim-Elektron, Frankfurt a. M.
i Wesenfold, Dicke & Cie., Barmen-R.
Anlagen zur elektrolytischen Herstellung von Wasserstoff
liefern:
Siemens & Halske A.-G., Wernerwerke, Berlin-Nonnendamm.
Entwickelungs- und Bestimmungsapparate:
J . L. C. Eckelt, Berlin N. i. ] Warmbrunn, Quilitz & Co., Ueorg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld, Krs. I Haidestr. 55/57 (s. Ina.). Schleusingen (s. Ins.-Anh. S. 9). |
Wasserstoffsuperoxyd (Hydroperoxyd; Hydrogenium
Berlin
NW.,
peroxydatum).
H2O2. Zur Gewinnung stellt man zunächst aus Baryumsuperoxyd BaO ä das Baryumsuperoxydhydrat her, indem man fein geriebenes B a O j in verd. HCl löst, bis die Säure fast neutralisiert ist, die Lösung filtriert, abkühlt und mit soviel Barytwasser versetzt, bis SiOj und die verunreinigenden Oxyde ausgefällt sind und ein schwacher Niederschlag von Baryumsuperoxydhydrat entstanden ist. Dann filtriert man wieder und fällt nun aus dem Filtrat mit überschüssigem Barytwasser sämtliches Baryumsuperoxydhydrat aus. Dasselbe wird ausgewaschen und feucht aufbewahrt. Zur Darstellung von H2O2 trägt man das feuchte Baryumsuperoxydhydrat unter Umrühren in verd. H 2 SO t ( 1 : 5 H2O) ein, bis die Säure fast neutralisiert ist. Nach dem Abfiltrieren des BaSO« fällt man im Filtrat den letzten Rest H s SOi mit Barytwasser und filtriert nochmals. Auch durch Umsetzung von BaO s mit Kieselfluorwasserstoffsäure wird technisch viel H2O2 dargestellt. Nach dem D. R. P. 132,090 gewinnt man wässerige H 8 02-Lösung aus Natriumsuperoxyd, indem man dieses vorsichtig in einer Lösung von Fluorwasserstoffsäure bei niedriger Temp. auflöst. Die Reaktion entspricht der Gleichung 3 N a 2 0 2 + 6 HF = 6 NaF + 3 H3O2. Es ensteht also eine wässerige Lösung von Fluornatrium und Wasserstoffsuperoxyd; ersteres wird durch Zusatz von Aluminiumfluorid in künstl. Kryolith verwandelt und so ausgefällt: 6 NaF + 2 AlFs = 2 NasAlF«. Die nach einer der Darstellungsmethoden erhaltene H»0 2 -Lösung kommt gwöhnlich direkt in den Handel; nur selten stellt man durch Ausfrierenlassen, Trocknen im Vakuumexsikkator über Schwefelsäure oder Verdampfen im trocknen Luftstrom konzentriertes H2O2 her. Letzteres bildet eine sirupdicke, farblose, bitter schmeckende, ähnlich wie HNO» riechende Flüssigkeit vom sp. G. 1,499, leicht löslich in H 2 0 und Alkohol. Reines H 2 0 2 kann aus verschiedenen Ursachen heftig explodieren, während die wässerigen Lösungen haltbar und ungefährlich sind. Das H2O2 wirkt einerseits stark oxydierend, anderseits merkwürdigerweise auch reduzierend. Nach S t a e d e 1 (Ztschr. f. angew. Chem. 1902, 642) lässt sich H 2 O ä in
1246
Wasserstoffsuperoxyd.
grossem Massstabe mit Leichtigkeit wasserfrei und in kristallisiertem Zustande darstellen, und zwar durch Abkahlen der konz. 96 % igen Lösung mit Atherkohlensäuregemisch. Bringt man von der so gewonnenen harten Masse eine Spur in die auf — 8 ' abgekühlte 96 % ige Flüssigkeit, so schiessen sofort prachtvolle säulenförmige, wasserhelle Kristalle von chemisch reinem HiOt an. Das Präparat hat den Seh. P. — 2°. Platinmohr oder Braunstein zersetzen es mit explosionsartiger Heftigkeit. Wolle, Kohle, Magnesiumpulver entzünden sich in dem reinen Wasserstoffsuperoxyd sofort. Merkwürdigerweise reagiert reduziertes Eisenpulver nicht damit. Das kristallisierte Präparat soll sich ohne grosse Gefahr transportieren lassen. Nach dem D. R. P. 152173 zur Darstellung von hochkonzentriertem, chemisch reinem HiO> wird das aus Na>0* und H1SO4 erhaltene Rohwasserstoffsuperoxyd ohne vorherige Entfernung des gelösten NaiSOi direkt destilliert. Der Patentinhaberin dieses Verfahrens (Chem. Fabrik E. Merck) wurde der Name P e r h y d r o l geschützt für 100 %iges Wasserstoffsuperoxyd, d. h. ein Präparat, das 30 Gew. % HjOi enthalt und bei der Zersetzung 100 vol. aktiven Sauerstoff abgibt. Das Perhydrol wird als Mittel zur äusseren Antisepsis verwendet und durch Eintragen der berechneten Menge NajOj in 20 %ige H,SO» unter Kühlung dargestellt. Ein gutes Mittel, um Wasserstoffsuperoxyd in grosser Reinheit jederzeit darzustellen, bildet das N a t r i u m p e r b o r a t (siehe No. 30 unter „N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " sowie den Artikel „ P e r b o r a t e"). Beim Auflösen von 170 g Natriumperborat und 60 g Zitronensäure in 1 1 H>0 entsteht eine neutrale 10 vol. %ige Lösung, die eine dem HiO* entsprechende Wirkung besitzt und medizinisch benutzt werden soll. Noch besser scheint sich zur Darstellung von HjO» das B a r y u m p e r k a r b o n a t (siehe unter „B a r y u m v e r b i n d'u n g e n") zu eignen. Nach dem D. R. P. 179 771 braucht man die Einwirkung von CO» auf Baryumsuperoxyd in Gegenwart von HiO nur weiterzutreiben; dann zersetzt sich das Baryumperkarbonat wieder unter Bildung von BaCOj und H»Oj. Andererseits erhält man aus fertigem Baryumperkarbonat nach dem D. R. P. 179 826 bequem HiO>, wenn man ersteres mit HiO stehen lässt. Eine elektrolytische Darstellungsmethode von HjO» schützt das Franz. Pat. 371 043, während man es nach D.R. P. 185 597 in haltbare feste Form bringt, indem man unter massiger Erwärmung und Glyzerinzusatz darin Gelatine löst. Das Wasserstoffsuperoxyd ist ein vorzügliches Bleichmittel, das zum Bieichen von Stoffen, Federn, Elfenbein, Haaren u. s. w., ferner als Desinfektionsmittel in der Medizin, zum Restaurieren von alten Gemälden und Zeichnungen u. a. m. dient. Wasserstoffsuperoxyd (10—12 vol. O entwickelnd), techn. . . . °/0 Wasserstoffsuperoxyd (10—12 vol. O entwickelnd), Qual, extra, fiir Elfenbein und Federnbleiche °/0 Wasserstoffsuperoxyd (10—12 vol. O entwickelnd), für medizinische Zwecke Oi schon bei niedrigen Hitzegraden ein intensiv gelblichweisses Licht ausstrahlt, werden Yttriumverbindungen z. T. als Zusatz zu GasgiQhlichtkOrpern benutzt, so Y t t r i u m c h l o r i d YCIj, Y 1 1 r i u m n i t r a t Y(NOi)», Y t t r i u m s u l f a t Ya(SO«)» u. s. w. Ausgedehntere Verwendung finden die Yttriumverbindungen als Bestandteil der N e r n s t sehen GlOhkörper. Yttrium-Metall Yttriumchlorid, ehem. rein Yttriumkarbonat, ehem. rein Yttriumnitrat, ehem. rein Yttriumoxyd, ehem. rein Yttriumoxydhydrat, ehem. rein Yttriumsulfat, ehem. rein Yttrium-Erbiumoxyd (frei von Ce) Yttrium-Erbiumsulfat
l g Mk. 15,00 " H Mk. 3 3 , 0 0 ; 1 kg. „ 300,00 H „ 33,00; 1 „ „ 300,00 H „ 20,00; 1 „ r 180,00 H „ 44,00; 1 M „ 400,00 H „ 33,00; 1 „ „ 300,00 H „ 22,00; 1 „ „ 200,00 H „ 11,00; 1 „ „ 100,00 H „ 11,00; 1 „ „ 100,00
Yttrium: Chemische Fabrik Freiber», Dr. G. P. Drossbach t Oo„ Freiberg i. S.
Zahnräder — Zelluloid.
1261
z. (Siehe auch unter C.)
Zahnrttderi
Becker, R. Je Co. (Eisen- u. Stahlguas, m. Usch,
gel.), Deauu.
Z a p o n l a c k siehe „Z e 11 u 1 o i d 1 a c k e".
Chemische Fabrik Flonheim, Dr. B. Noeril Inger, flCnhcim a. IL
Zedernholzöl (Zedernöl; Oleum ligni Cedri). Ätherisches Ol, das entweder aus dem Holz der e c h t e n Z e d e r (Cedrus Libani), der H i m a l a y a - Z e d e r (Cedrus Deodara) oder aber der v i r g i n i s c h e n Z e d e r CJuniperus virginiana) durch Destillation mit Wasser gewonnen wird. Das meiste Zedernöl des Handels stammt jedenfalls von dem letzteren Baum (richtiger v i r g i n i s c h e r W a c h o l d e r gekannt). Farbloses oder blassgelbliches, leicht bewegliches ätherisches ö l ; sp. G. (bei 15°) zwischen 0,906 und 0,985. Es wird in der Parfümerie sowie (in eingedicktem Zustande) in der Mikroskopie als Vermittelungsmedium zwischen der Frontlinse des Objektivs und dem Deckglas benutzt. Auch zur Seifenfabrikation sowie zum Verschneiden anderer ö l e findet es Verwendung. Zedernholzöl, Florida bei 5 0 kg „ „ dickflüssig für optische Zwecke
1 kg Mk. 2 , 5 0 1 „ „ 2,30 1 „ „ 10,00
Sellhorn siehe „Z e 11 u 1 o i d". Zelloidin. Aus dem K o l l o d i u m (s. d.) erhalten, indem man eine Kollodiumlösung mit Wasser fällt. Da hierbei die schmierigen bräunlichen Substanzen gelöst bleiben, so besteht das Zelloidin aus reiner Nitrozellulose. Man formt es in Tafeln von ca. 200 g Gewicht, die eine hornharte (anfangs weichliche), durchsichtige, milchig getrübte Masse bilden. Zelloidin in Tafeln, jede zu 4 0 g (20°/ 0 ) Kollodiumwolle: per Blechdose, i 1 Tafel in Blechdosen zu 5 und 4 0 Tafeln, a Tafel
Mk. 3 , 0 0 2,6U
Zelloldinpapier siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e P a p i e r e". Zellotropin. Man gewinnt es aus dem A r b u t i n der Bärentraubeublätter durch Einwirkung von Benzoylchlorid. Der Konstitution nach ist das Zellotropin: Monobenzoylarbutin
C.H» die Erze entweder mittels geeigneter Chldrsalze (bezw. Chlors) aus oder man unterwirft die Erze zunächst einer chlorierenden ROstung und laugt dann; die Elektrolyse erfolgt selbstverständlich immer erst, nachdem die Lauge von den störenden Nebenbestandteilen gereinigt ist. — Für die Verfahren dieser Gruppe kann das D. R. P. 155 065 wichtig werden; es bezweckt, dünne ZnCl3-Laugen, die sich zur direkten Elektrolyse wenig eignen, anzureichern. Das Verfahren gründet sich auf die Beobachtung, dass das in HjO unlösliche Zinksulfit sich in heisser ZuClj-Lösung leicht löst, während Bleisulfit auch in konz. ZnClj-Lauge unlöslich Ist. Das mit in Lösung gehende Chlorblei führt alles Zink in ZnClj über, wahrend das Biel als Bleisulfit ausfällt, entsprechend der Gleichung: PbCls + ZnSO» = PbSO» + ZnCli. Dabei fallen sowohl das Blei, wie die
Zink.
1283
schweflige Säure bei einem der Berechnung entsprechenden Zusatz, von Chlorhlei quantitativ aus, so dass eine sehr reine Chlorzinklösung erhalten wird. Durch fortgesetzten abwechselnden oder gleichzeitigen Zusatz vori Chlorblei und Zinksulfit erhalt man fortgesetzt konzentriörtere Chlorzitrklösungen. Die Reaktionsgeschwindigkeit der üiilsetzung wird durch Schütteln oder Rüferen des heissen Gemisches beschleunigt. Die dritte Gruppe der Verfahren lässt Z i n k s u l f a t l a n g e n zur Elektrolyse kommen, d. h. man laugt die Erze mit Sulfaten oder H>SO* ans. Bei den neuesten Verfahren endlich gewinnt man aus den Erzen mittels elektrolytisch hergestellten Chlors ZnCl» und elektrolysiert das g e s c h m o l z e n e Salz, wobei man an der Kathode reines Zn erhält, wahrend an der Anode freies CI regeneriert wird. Nach dem A s h c r o f t - S w i n b u r n e - P r o z e s s führt man die sulfidischen Erze durch in den Konverter eingepresstes Chlor in ZnClj über, laugt letzteres aus und dampft die Lauge über freiem Feuer ein, wodurch das Produkt oxychloridhaltig wird. Zur Zersetzung des Rückstandes dienen eiserne, mit feuerfesten Steinen ausgesetzte Zellen; als Kathode dient geschmolzenes Zink, als Anode Kohle. Das Schmelzen des Elektrolyten geschieht, wie die Zersetzung, durch den Strom; man benutzt einen solchen von 10 000 Amp., wobei die Spannung 3000—4000 V. betragt. Auf die ausserordentlich zahlreichen Patente über elektrolytische Zinkgewinnung sowie auf Einzelheiten überhaupt können wir hier nicht eingehen; es genügt zu sagen, dass zwar hier und da Zn elektrolytisch, gewonnen wird, dass aber im grossen ganzen noch sehr viele Schwierigkeiten zu überwinden sind, und zwar vor allem auch bezüglich der Fragen, weichet Materialien sich am besten zu Anoden und Kathoden dabei eignen, ob rtlan vorteilhaft ohne oder mit Diaphragma arbeitet, woraus das Diaphragma hergestellt und wie es beschaffen sein muss, u. s. w. — Nur zwei Patente von Siemens & Halske mögen noch Erwähnung finden: Das D. R. P . 1 5 1 9 8 8 , schützt ein Verfahren zur unmittelbaren elektrolytischen Verarbeitung von oxydischen Zinkerzen ohne Anwendung eines Diaphragmas unter Verwendung von unlöslichen Anoden und von Zinkblechen als Kathoden. Das D. R. P. 1 6 2 7 8 5 . lässt bei der Elektrolyse von Zinksulfatlösungen die Bildung von Zinkschwamm und sonstige Obelstande dadurch vermeiden, dass an der unangreifbaren Anode eine viel höhere Stromdichte herrscht als an der Kathode; zu diesem Zwecke wird entweder die Anodenflache entsprechend kleiner gewählt, oder die Anode wird an einzelnen Stellen durch Bänder, Rippen, Drahteinlagen verstärkt, so dass diese Stellerl besser leiten und daher höhere Stromdichte erhalten. Das Verfahren erzeugt ein kristallinisches, dichtes, glattes, schwamm-, freies Zink. Bei der Kleinheit der erforderlichen Anoden kann man Platin oder Platinlegierungen dafür verwenden, wodurch eine Verunreinigung der Laugen während der Elektrolyse durch Bestandteile der Anode vollständig vermieden wird. — Zum Schmelzen und zum Destillieren des Zinks bedient man sich neuerdings vielfach des elektrischen Ofens. E/n Verfahren zur ununterbrochenen Destillation von Zn im elektrischen Strahlungsofen direkt aus den Erzen, wobei die nichtflüchtigen Beschickungsteile gleichzeitig veraschen, ist durch die D. R. P. 148 439, 157 603 und 162 535 geschützt. Ein anderes VerfaHren zur Gewinnung von Zn im elektrischen Ofen behandelf das D. R. P. 158 ?45Bei der Reduktion und Destillation des Rohzinks schlagt sich zu Beginn der Destillation in den noch nicht warm gewordenen Vorlagen der sogenannte Z i n k s t a u b ( P o u s s i è r e ) nieder, d. h. ein Gemisch von fein verteiltem Zinkpulver mit Zinkoxyd. Zink hat im gegossenen Zustande das sp. G. 6,86, gewalzt 7,20; im chemisch reinen Zustande gegossen betrögt das sp. G. 6,91. E s ist ein grauweisses bis blauliches Metall, bei gewöhnlicher Temperatur hart, spröde und pulverisierbar, bei 100—150° dehnbar, hämmerbar, walibai* und sehr fest, oberhalb 200" wiederum spröde und pulverisierbar. Sch. P. 412° (nach neuesten Versuchen 417,6»); S. P. 950° (in letzter Zeit soll der S. P. des Zn zu nur 730» öl*
1284
Zillkalium — Zinkfarben.
bestimmt worden sein). An trockner Luft und in luftfreiem Wasser unverändert, Aberzieht sich das Zü an feuchter Luft mit einem dichten Häutchen von basischem Zinkkarbonat, welches das darunter liegende Metall vor weiterer Einwirkung schätzt. In verd. Säuren,löst es sieb sehr leicht, namentlich wenn e s nicht ganz rein ist; mit verdt HjSO« und verd. HCl entwickelt es hierbei H. Man benutzt es zum Giessen von Kunstobjekten, zur Anfertigung von Gefässen, die vipl mit H>0 in Berührung kommen sollen (Badewannen. Röhren, Rinnen, Dachbekleidungen), ferner zu Druckplatten, zum Verzinken (Galvanisieren) von Eisen, zu Elektrodenplatten für galvanische Batterien u. s. w. Ferner dient es zur Herstellung mannigfacher Legierungen und Verbindungen. Z i n k s t a u b wird in der chemischen Technik als Reduktionsmittel viel benutzt. Die Zinkpreise sind sehr schwankend; z. Z. wird etwa notiert: Zink, roh, ¿eschmolzen in Blöcken „ ; granuliert „ arsenfrei, granuliert in Stängeln „ ehem. rein, granuliert „ in Stängeln n r „ absolut ehem. rein, granuliert
% % % °0 ° o ° o 1
* » » "25nkstaub (Poussiere)
1 %
n
' n Stängeln
Zink:
T a r n t Bros. I t C o . , New York, Nos. 2 u. i Stont Stieet (s. Ins.-Anh. S. 13).
kg Mk. , r „ r „ r r r r r
,.
r
r
50,00—60,00 75,00 160,00 175,00 200,00 "¿50,00 5,00 5,50 41,00
I P. 8tr»hl & Co., Schoppiniti, O.-Schl. (Zlnk| staub).
Zink und Zinkstaub:
A. Auerbach, Hamburg, Passage Scholvien. Fried.
Zinkerz-Auf bereitungs-Anlagen: Krjjpp
Aktiengesellschaft
Gruftonwert,
Magdeburg-Buckau.
EIektrolytisch,e Zinkgewinnungsanlagen: Siemens k Halake, A.-G. Wernerwerk, Berlln-Nonnendamm.
U n V a i i n m siehe „A 1 u m I n i u m 1 e g i e r u n g e n" No. 13.
Zinkfarben.
1. Z i n k w e i s s ( E w i g w e i s s ; S c h n e e w e i s s ; Zinkoxyd). ZnO. Man stellt es durch Verbrennen Von Zn an der Luft oder aber direkt aus 'Erzen durch Rösten derselben dar; auch als Nebenprodukt bei der Gewinnung von Ag nach dem P a r k e s - Prozpss (vgl. unter „ S i l b e r " ) wird Zinkweiss erhalten. Nach E l l e r s h a u s e n und W e s t e r n (D. R. P. 151 022) ge•W|flnt man Zinkweiss direkt aus Zinkblende durch Auslaugen mit sauren AlIcaüsulfatlösungen und Ausfallen des Zinks aus den erhaltenen ZnSOt-Laagen mit NH». — Nach dem Verfahren O e 111 i soll man eine warme Na>SOi-LÖsung zwischen Zinkelektroden tlektrolysieren, wobei an der Anode ZnSOi in Lösung geht, wahrend durch das an der Kathode gebildete NaOH aus der wannen Zlnklösung Zn(OH), ausgefallt wird; letzteres soll abfiltriert und durch Glühen in das Oxyd übergeführt werden. Das Verfahren dürfte viel zu teuer sein, als tlass es Aussicht hatte, in die Praxis eingeführt zu werden. Das Zihkweids dient als gutdeckende weisse Farbe, die vor Bleiweiäs den Vorzug hat, durch HjS nicht geschwärzt zu werden. Zinkweiss, Blausiegel
„
Rotsiegel
„
Grünsiegel
°'o kg Mk. 4Ö,0(J
°o
r
° o „
T
„
^,00
60,(Xl
2. L i t h o p o n e ( Z i n k o l i t h ; G r i f f i t h s W e i s s ) . Gemisch von Z n S mit BaSO« (und ZnO), d a s durch Fallen von Zinkvitriollösungen mit BaSJLösung, erhalten wird. Um Nachdunkeln zu vermeiden, soll man in heisser, konzentrierter Lösung fallen und dem Niederschlag weniger als 1 % frisch geiailtes Magnesiumhydrat und Kochsalz zufügen. Der Niederschlag wird ausgewaschen, getrocknet, zerkleinert, mit 3 % Salmiak gemischt und gegälht.
1285 Die geglühte Masse wird zur Auflockerung noch heiss in kaltes Wasser geworfen, Wieder getrocknet und gemahlen. Lithopone wird als weisse'Anstricbfarbe in grossen Massen hergestellt und verwendet Man handelt sie gewöhnlich in den Marken G e l b s - i e g e l mit 11—18% ZnS, B l a u s i e g e l mit 22—30 % ZnS und G r ü n s i e g . e 1 mit 32—42 % ZnS. Die Engl. P a t . 1836, 1837, 3768 und 3769 von 1903 sowie das D. R. P . 167 772 betreffen die Herstellung von Farbstoffen, welche im wesentlichen nichts anderes als Lithopone sind. Dasselbe gilt von den D. R. P. 178 983, 180 718 und 182 730. Nach dem D . R . P . 163 455 mit Zusatz-D. R. P. 170 47B erhalt man im Sonnenlicht weiss bleibende Lithopone, wenn man solche nach dem Glühen und Auswaschen mit geringen Mengen Baryumsoperoxyd oder Alkalisuperoxyden oder HiO» behandelt — Nach dem D. R. P. 166 717 verwendet man Lithoppne als Zusatz zu Hydrosu^fitatzfarben. zpr Erzjejuns eines reinen und haltbaren Atzweisses auf gefärbten W o l l - und Halbwollstoffen. Lithopone, Gelbsiegel ( 1 5 % ) n
«/„ k g Mk;. 31,00
Rotsiegel ( 3 0 % ) Grünsiegel ( 8 2 % )
Lithopofife:
% %
„ „
„ „
39,00 42,00
'v
Lehmann & Voss, Himburg. I Wassermann k Jaeger, Kalk-Köln. Gustav Schulz 4 Cie., A . - 0 . f. ehem. Indostrie, I Bochum 6 (». I n j , vordere innere Deckelseitc). 1
3. Z i n k - B a r y u m - F a r b e n . Ausser den eigentliche« Lithoponen gibt es noch sehr ähnliche' Farben, deren Darstellungen durch die Engl. P a t 11 112, 11 113, 13 812, 13 813 und 17 784 von 1903 geschätzt sind. Diese Farben sindi Gemische von Zinkhydroxyd mit Baryiynjcarbonat;. teilweise enthalten sie ausserdem Raryumsulfat. In den Farben der Engl. Pat. 1 t l 13- und 13 813 ist das Zink nicht als Hydroxyd, sonderp gls Karbonat vorhanden. 4. Z i n k g r a u» Als solches kommt sowohl fein gemahlene Zinkblende (ZnS) in den Handel, als auch ein Gemisch Von ZnO mit fein verteilter Kohle, welches als Nebenprodukt bei d e r Zinkweissfabrikation erhalten wird. Das Zinkgrau findet als gutdeckende sllbergraue Ölfarbe Verwendung. Zinkgiau
Ia
*
Ha
'.
%
k g M k . 35,00
%
„
„
30,00
5. Z i n k g e l b ( Z i n k c h r o m a t; Z i n k c h r o m g e l b ) . Durch Fallen von Zinksalzlosungen mit Alkalichromaten erhalten; meistens Jiäslsche Chromate. Vielfach kocht man zur Darstellung auch Zlnkweiss mit Natronlauge und fallt die erhaltene Losung mit KjCrjOr. Wegen seiner absoluten Lichtbestandigkeit sehr geschätzte gelbe Farbe. %
Z i n k g e l b , fein „ ehem. rein Komgswarter
St Ebcll, Linden vor
%
k g M k . 120.00
,
„
200,00
Hannover.
6. Z i n k g r ü n. Mischung von Zinkgelb mit Pariserblau (letzteres siehe unter „ E i s e n f a r b e n " ) . ZinkgrQn
°o
kg M k . 1 5 0 , 0 0
Zinkfarben: S. H . Cohn, Farbenfabriken, BerlinS., Kottbuaer D t m m 70.
, Hirsch i Merzenich, Farbwerke m. b. H., O r e a > bauaen. { P . Strahl k Co., Schoppini tx, O.-Schl.
Zinklegierungen. Dieselben sind bei den Legierungen der a n d e r » Komponenten mit aufgeführt; so vgl. „ A I u m I n i u m 1 e g I e r u n g e n " r „ K u p f e r l e g i e r u n g e n " , „ N i c k e l l e g i e r u n g e n " u. s. w . s ö w i e auch „ B r o n z e n " und „ L a g e r m e t a l l e " . K ö n i g s i r a r t e r & Ebell, L i n d e n v o r H a n n o v e r .
Z i n k p e r h y d r o l siehe Z i n k s u p e r o x y d b i n d u n g e n " No. 9 c.
Zinkitaab siebe „Z i n k".
im Artikel
„Z i n k v e r -
1286
Zinkverbindungen.
Zinkverbindungen. 1. A m m o n i u m z i n k , c h l o r t d
( L ö t s a 1 z ) s i e h e unter „ L ö t e n " .
Königawarter & Ebell, Linden vor Hannover.
2. Z i n k a z e t a t (essigsaures Zink; Zincum aceticum). Z n ( C 2 H 3 0 2 ) s . Zur D a r s t e l l u n g löst man Z i n k w e i s s ( s . unter „ Z i n k f a r b e n " ) in verd. E s s i g s ä u r e , fällt f r e m d e M e t a l l e durch E i n w e r f e n von metallischem Zn aus, filtriert nach m e h r t ä g i g e m S t e h e n und d a m p f t zur Kristallisation ein. E s bildet w e i s s e , p e r l m u t t e r g l ä n z e n d e , fettige, an der Luft verwitternde, leicht in H s O , s c h w e r in Alkohol l ö s l i c h e Kristalle. K r i s t a l l i s i e r t d a s S a l z bei mittlerer T e m p e r a t u r , so enthält e s 3 mol., d a g e g e n bei Kristallisation in der W ä r m e nur 1 mol. H 2 0 . P r e i s e s i e h e unter „ A z e t a t e " . 3. Z i n k b o r a t (borsaures Zink; Zincum boricum). Das b a s i s c h e S a l z , w e l c h e s n e u e r d i n g s zur B e r e i t u n g von Zinkstreupuder dient, hat nach H o l d e r m a n n die F o r m e l Z n 3 ( B » 0 7 ) 2 ( 0 H ) 2 . M a n erhält es durch E i n r ü h r e n einer mit N a t r o n l a u g e versetzten B o r a x l ö s u n g in Zinksulfatlösung unter B e o b a c h t u n g der e n t s p r e c h e n d e n G e w i c h t s v e r h ä l t n i s s e ; die Umsetzung e n t s p r i c h t der G l e i c h u n g : 2 (Na 2 B,OT, 10 H 2 0 ) + 2 N a O H + 3 (ZnSO», 7 H 2 0 ) = Z n » ( B 4 0 , ) 2 ( 0 H ) s + 3 N a 2 S O i + 41 H 2 0 . 4 . Z i n k c h l o r i d ( C h l o r z i n k ; Zincum chloratum). ZnCl 2 . Durch Auflösen von Z n - A b f ä l l e n , von Z i n k b l e n d e o d e r von Zinkoxyd (gerösteten Z i n k e r z e n ) in HCl dargestellt. T e c h n i s c h e i s e n f r e i e Z n C l 2 - L a u g e n erhält man nach dem D . R. P . 136 5 2 1 , indem man Z i n k v e r b i n d u n g e n mit E i s e n c h l o r ü r unter L u f t e i n b l a s e n b e h a n d e l t ; d a s F e soll d a b e i v o l l s t ä n d i g gefällt werden und d a s Zn a l s f a s t r e i n e s ZnCl 2 in L ö s u n g g e h e n . Nach dem D . R . P . 1 5 8 087 erhitzt man, um Z n C l 2 a u s A b b r ä n d e n oder E r z e n zu gewinnen, d i e s e nicht g a n z auf die S u b l i m a t i o n s t e m p . d e s ZnCl 2 ( 5 5 0 ° ) und leitet dann H C I - G a s allein o d e r im G e m e n g e mit Luft h i n d u r c h ; den so b e h a n d e l t e n , noch h e i s s e n A b b r ä n d e n wird d a s ZnCls durch s y s t e m a t i s c h e ' Auslaugung entzogen. Uber d a s V e r f a h r e n von K. J . B a y e r zur gleichzeitigen G e w i n n u n g von Alkalic h l o r a t e n und Z i n k c h l o r i d s i e h e unter K a l i u m c h l o r a t ( N o . 6 im Artikel „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n"). W a s s e r f r e i e s ZnCI 2 ( Z i n k b u t t e r ) erhält m a n durch Erhitzen von Z n S O i mit NaCl, w o b e i Z n C l 2 sublimiert. Im w a s s e r f r e i e n Z u s t a n d e bildet es eine w e i s s e , d u r c h s c h e i n e n d e , s e h r h y g r o s k o p i s c h e , in H 2 0 a u s s e r o r d e n t l i c h leicht l ö s l i c h e M a s s e . Aus der s i r u p ö s e n L ö s u n g erhält man f a r b l o s e , zerf l i e s s l i c h e Kristalle mit 1 mol. H 2 0 . E s ist giftig, v e r k o h l t Holz, oxydiert Alkohol zu Äther und wirkt ü b e r h a u p t auf o r g a n i s c h e S t o f f e ähnlich wie konz. H 3 S O i . M a n benutzt es zum I m p r ä g n i e r e n von Holz, zum K o n s e r v i e r e n tieris c h e r S t o f f e , zur Herstellung von P e r g a m e n t p a p i e r ( s . d.), von Äther und von T e e r f a r b s t o f f e n ; e s wird zum R a f f i n i e r e n von ö l , zum Desinfizieren, a l s Ätzmittel und in der F ä r b e r e i v e r w e n d e t . P r ü f u n g ) In den Handel kommt es fest (in Stückcn) und in Lösung. In Substanz prüft man es gewohnlich nur auf Abwesenheit von Zinkoxychlorid, was man an der klaren Löslichkeit in H 2 0 erkennt. Die Lösung untersucht man auf freie Säure; ist solche zugegen, so wird Ultramarinpapier entfärbt. — Vgl. auch D. A. IV. Zinkchlorid, techn. flüssig, eisenfrei ( 4 5 ° Bé) ( 5 0 ° Be) ( 5 4 ° Be) „ Pulver, eisenfrei gercin. 11 » . » dopp. gerein., flüssig (sp. G. i , 8 0 0 ) r>
n
n » Pulver „ „ geschmolzen ehem. rein, entwässert I). A. IV „ „ geschmolzen
. . . .
.
.
.
..
. °/o kg Mk. 18,00 19,50 • °/o n „ „ 21,00 . °/o » „ 43,00 . . °/o „ 51,00 . « / « n „ 60,00 „ 70,00 . . °/o „ 74,00 » . . °/o „ 76,00 . . % n „ 185,00 . • .
. . . «/. .
.
.
Zinkchlorid: Königawarter & Ebell, Linden vor Hannover.
| Lehmann & Voss, Hamburg.
Zinkverbindungen.
1287
5. Z i n k c h r o m a t ( c h r o m s a u r e s Z i n k ; Zincum siehe Z i n k g e 1 b unter „Z i n k f a r b e n".
chromatum)
KBaigswarter & Ebell, Linden vor Hannover.
6. Z i n k h y d r o s u l f i t . Dieses Präparat, welches*in der K ü p e n f ä r b e r e I (s. d.) teils als solches, teils unter Ersatz des Zn durch ein anderes Metall Verwendung finden soll, wird in Form einer festen, in HiO schwer loslichen Masse nach den D. R. P. 130403 und 137 494 gewonnen: Man behandelt Sulfite mit Zinkstaub in Gegenwart von H»0 und ver. Ausserdem ist in der gelben dicklichen Flüssigkeit Stannonitrat, Metazinnsaure und Ammoniumnitrat in wech-
1293
Zinnverbindungen.
selnden Mengen enthalten. Früher häufiger als jetzt benutzt, und zwar als Beize in dex Farberei. 6. Z i n n a z e t a t ( S t a n n o a z e t a t ; e s s i g s a u r e s " Z I u n o x y d u l ; Stannum aceticum). Durch Lösen von frisch gefälltem Zinnoxydulhydrat in verd. Essigsaure erhalten und als Beize in der Kattundruckerei benutzt. Auch eine Losung von SnCl> mit Natriuiqazetat geht unter dem. gleichen Namen, oder man bezeichnet sie als Z1 n n b e i z e. Zinnazetat, flüssig ( 2 0 / 2 2 ° B e )
°/ 0 kg Mk. 9 5 , 0 0
7 . ' Z i n n c h l o r i d (Z i n n t e t r a c h l o r i d ; z w e i f a c h C h . l o r z i n n; Stannum UcMoratum). SnCl». Durch Auflösen von Zinnoxyd in HCl und Eindampfen oder durch Einwirkung von Ol (oder Königswasser) auf SnClt erhalten; im wasserfreien Zustande gewinnt man es durch Erhitzen von Welssblechabfällen im Chlorstrom, wobei Fe zurückbleibt, während SnCI» subliiniert. Aus konzentrierten Lösungen erhält man bejm Verdampfen, das ohne oder mit Vakuum erfolgen kann, zerfliessliche undurchsichtige Kristalle der Zusammensetzung SnCl« + 5 H»0. Verdünnte Losungen .scheiden beim Erhitzen Metazlnnsäure aus; diese Eigenschaft benutzt man in der Seidenfärberei zum Beschweren der Seide. Weiter wird es als Beize in der Färberei, zum Avivieren (vgl. unter „ W o l l f ä r b e r e i " ) sowie auch zum Verzinnen benutzt. Es kommt entweder flüssig oder als zerfliessliche Salzmasse in den Handel. S p. G. u n d G e h a l t ( 0 e r l a ch). Sp. 6 .
1,012
1,024 1,036 1,048 1,059 1,072 1,084 1,097
1,110
1,1236 1,137 1,151 1,165
1,180
1,195
1^10
Bn0«+5H,0
2 4
6 8 10 12 14
16
18 20 22
24
26 28 30 32
von Z i n n c h I o r i d 10 s u ag e n b e i SaCl,4-6H,0,
Sp. o .
V
1,2268
34 36 38 40 42 44 46 48 50 52 54 56 58
1,242 1,259 1,2755 1,293 1,310 1,329 1,347 1,366 1,386 1,406 1,426 1,447 1,468 1,491 1,514
Zinnchlorid, techn., flüssig ( 5 0 ° Be) „ „ geschmolzen „ wasserfrei, rauchend
60 62 64 .
.
Sp. o . 1,538 1,563 1,587 1,614 1,641 1,669 1,698 1,727 1,759 1,791 1,824 1,859 1,893 1,932 1,969 1,988
. 1 kg Mk. 5 , 5 0 ;
15°
SoCU+6H.O
66 68
70 72 74 76 78
80 82 84
86
88 90 92 94 96
°/o kg Mk. 1 0 5 , 0 0 °/o „ „ 160,00 °/o „ „ 500,00
8. Z i n n c h l o r ü r (Zinnsalz; Zinndichlorid; einfach chloratum). SnCl» + 2 HjO. Durch Auflösen von C h 1 o r z i li n; Stannum Zinnspänen in HCl und Abdampfen der Lösung (unter Zusatz von granuliertem Sn) erhalten. Da es sich beim Trocknen etwas zersetzt, wird es nur abgeschleudert. Es bildet weisse Kristalle mit 2 H , 0 , ist leicht lOsllch in H«0 und Alkohol. Die wässerige Lösung scheidet bald basisches Salz ab, was durch Zusatz von Weinsäure vermieden wird. Man benutzt es in der Färberei als Beizmittel, zum Reduzieren von Indigo, zum Avivieren (siehe unter „W o l l f ä r b e r e i"), zur Darstellung von Goldpurpur (s. unter „G o 1 d f a r b e n"), zur galvanischen Verzinnung u. s. w.
1294
Zinnverbindangen.
S p . G. u n d (Gerlacb). Sp. G. 1,013 1,026 1,040 1,054 1,068 1,083 1,097 1,113 1,128 1,144 1,161 1,177 1,194
Gehalt
Soa,-f*H,0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22 24 26
von Sp. c . 1,212 1,230 1,249 1,268 1,288 1,309 1,330 1,352 1,374 1,397 1,421 1,445 1,471
Zinne hlorürlösungen BnCI.-t-aH.O 28 30 32 34 36 38 40 42 44 46 48 50 52
bei
15°
Sp. o.
SaClg-f-SHtO
1,497 1,525 1,554 1,582 1,613 1,644 1,677 1,711 1,745 1,7«3 1,821 1,840
54 56 58 60 62 64 66 68 70 72 74 75
Zinnsalz, krist.; techn. rein „ „ ehem. rein „ geschmolzen, ehem. rein
°;'o 1
kg Mk. 1 7 5 , 0 0 „ „ 19f>,00 „ „ 3,75
9. Z i n n k o m p o s i t i o n siehe No. 5 R o s i r s a l z . 10a. Z i n n o x y d (Stannum oxyddtum). SnOj. Findet sich in der Natur als Z i n n s t e i n und entsteht bei anhaltendem starkem Erhitzen von S n an der Luft. E s ist amorph, weiss oder gelb, nicht flüchtig, wird von konz. Säuren nicht angegriffen, dagegen von Kalilauge gelöst. Man benutzt es als Poliermittel und zur Darstellung von Milchglas, Email und undurchsichtigen Glasuren. — Nach dem Amer. Pat. 7 8 0 9 8 4 leitet man zur kontinuierlichen E r zeugung von SnO» stark erhitzte Luft über geschmolzenes Sn und entfernt das auf der Oberfläche sich bildende Zinnoxyd. Zinnoxyd, rein, extra leicht „ „ fein geschlemmt
° o kg Mk. 3 1 0 , 0 0 "o „ „ 315,00
Anlagen für Zinnoxyd baut:
Willy Hanger, Dresden.
10b. Z i n n o x y d h v d r a t . Durch Fällen von SnCli-Lösungen mit NHi oder NajCOa erhält man einen weissen Niederschlag von Z i n n o x y d h y d r a t ( Z i n n s ä u r e ) von der Zusartmensietzung H.SnO« oder HiSnOs. Der Niederschlag ist nicht ganz unlöslich in H > 0 ; er löst sich leicht in konz. HCl, HNO», H , S O t und in verdünnten Alkalien. Gleiche Zusammensetzung mit der Zinnsäure hat die M e t a z i n n s ä u r e , welche bei der Einwirkung von k o n z . HNO« auf S n entsteht und ein unlösliches Pulver bildet. Beide Zinnoxydhydrate (Zinnsäure und Metazinnsäure) gehen beim Erhitzen in S n O j Uber. Wassermann & Jacger, Kalk-Köln.
11. Z i n n r h o d a n ü r
(Rhodanzinn;
Zinnihodanür, flüssig ( 1 5 ° B i ) Zinnrhodanid „ (15° Be) K6nigtwarter k Ebel], Linden vor Hannover.
Stannum
rhodanatum). °'o kg > l k . 2 1 5 , 0 0 °o „ „ 160,00
12. Z i n n s a 1 z siehe No. 8 Z i n n c h l o r ü r . 13. Z i n n s ä u r e siehe No. 10 Z i n n o x y d. 14. Z i n n s a u r e s N a t r o n N a t r i u m s t a n n a t) siehe No. 40. unter „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " . 15. Z i n n s u l f i d ( S c h w e f e l z i n n ; Stannum stdfuratum). Das Z i n n s u l f ü r S n S fällt aus den Lösungen der Stairaosalze durch Einwirkung von HsS als dunkelbrauner amorpher Niederschlag. Wichtig ist nur das Z i n n d i s u l f i d SnSs ( M u s i v g o l d ) ; siehe unter „Z i n n f a r b e n " .
Zinol —
1295
Zitarin.
Zinnverbindungen: Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone | Friedr. Wachs, Ohorn. Fabrik, Elberfeia. Street (s. Ins.-Anh. 8. IS). |
Zinol =
ß-naphtoldisulfosaures Aluminium-Zinkazetat.
[CIOH5OH(S03)2A1s] + Zn(C5H302)2.
Man erhält es durch Vereinigung molekularer Mengen von A 1 u m n o 1 (s. d.) und Zinkazetat. Weisses, geruchloses 'Pulver, ausserordentlich leicht löslich in H 2 0. Wegen seiner zusammenziehenden und desinfizierenden Eigenschaften benutzt man es zu feuchten Verbänden, zu Spülungen u. s. w. Z i r k o n i u m und Z i r k o n i u m v e r b i n d u n g e n . Das Z i r k o n i u m Zr, A. G. = 90,6, ist ein seltenes Metall ohne technische Bedeutung. Seine wichtigste natürlich vorkommende Verbindung ist der Z i r k o n ZrSiO«. Aus diesem gewinnt man die Z i r k o n e, r d e ( Z i r k o n d i o x y d ) Zr0 2 , indem man den Zirkon mit H2SOi aufschliesst und aus der Lösung mittels NHS das Z i r k o n o x y d h y d r a t Zr(OH) t fällt; aus letzterem erhält man durch Erhitzen das Zr0 2 als weisses, hartes, unschmelzbares Pulver. Dasselbe strahlt im Knallgasgebläse ein blendendweisses Licht aus. Aus demselben Grunde hat man Zirkoniumsalze mit als Bestandteil von Gasglühkörpern verwendet. Zirkonerz Z i r k o n m e t a l l , krist Zirkonchlorid „ ( 2 5 °/oige L ö s u n g ) Z i r k o n k a r b o n a t , ehem. rein Zirkonnitrat, krist., löslich „ (25°/0iee Lösung) Z i r k o n o x a l a t , ehem. rein Zirkonoxvd, „ „ Z i n k o n o x y d h y d r a t , e h e m . rein
1 kg
.
.
.
.
.
.
.
.
.
Chemische Fabrik Freiberg, Dr. G. P. Drossbach
.
. . . . . . . . . . . . . . . . . .
. . . . . . . . .
. H Mk. 50,00; . H 14,50; . H 3,30; r' . H 8,80; . H 5,00; . H 2,00; . H 6,60; . H 6,60; 4,40; . H n 5,50; n
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
* „ n „ „ „ „ * „ „
Mk.
»
n
n n
4,00 400,00 130,00 30,00 80,00 45,00 15,00 60,00 60,00 40,00 50,00'
& Co., Freiberg i. S.
Z i r k o n l a m p e . Früher verstand man darunter eine Anordnung, worin, ein Zirkonoxydstäbchen durch eine Knallgasflamme zur Weissglut erhitzt wurde. Jetzt bezeichnet der Name „Zirkonlampe" eine e l e k t r i s c h e Lampe, die der O s m i u m 1 a m p e (s. d.) ähnlich ist, nur dass die Glühfäden aus Zirkon bestehen. Zur Herstellung der Fäden wird nach W e d d i n g Zirkonoxyd mit Magnesium bei höherer Temp. der Einwirkung von Wasserstoff ausgesetzt, der sich mit dem Zirkon zu Zirkonwasserstoff vereinigt. Mit Zellulose wird es zu einer plastischen Masse geformt, aus der dann Fäden gezogen werden. Aus 1 kg Zirkon kann man 100 000 Fäden herstellen, und der Preis der Lampe soll sich auf 1,50 Mk. stellen. Sie braucht 2 W. für die Kerze, verträgt aber nur eine Spannung von 37 V. Ihre Brenndauer hat sich zu 700 bis 1000 Stdn. ergeben, ohne dass störende Beschläge im Innern der Glasbirne auftraten. Die Zirkonlampe befindet sich noch im Versuchsstadium, und man muss abwarten, wie sie sich im dauernden Gebrauch bewährt. Jedenfalls zeichnet sie sich durch ein sehr intensives und blendendweisses Licht aus. Z i s k o n siehe „ A l u m i n i u m l e g i e r u n g e n". Z i t a r i n . Einwirkungsprodukt von Foimaldehyd auf Natriumzitrat, und zwar der Konstitution nach anhydromethylenzitronensaures Na
CHs—COONa
! /O—ch2 C D a m p f - P ar a f f i n i e r - A p p a r a t T u n k p l a t t e n mit oder ohne Wannwasserheizung H an^d t u n k a p p a r a t mit Wannwasser- oder Dampfheizung . r T u n k m a s c h i n e filr Sicherheits-ZUndhölzer mit Dampfheizung r W a 1 z e n - T u n k m a.J C h i n e für Phosphorhölzer mit Warmwasserheizung P h o s p>h o r m a s s e - K o c h a p p a r a t e für 25 und 50 kg Masse, für direkte oder für Dampfheizung K e g e l m ü h l e n zum Mahlen von Zündmassen, kleine gewöhnliche Konstruktion fUr fcland- und, emenbetrieb M ü h l e n zum Mahlen dir amorphen Phosphormasse für Schachtelanstrich in verschiedenen Konstruktionen und Grössen: Exzentermühlen „ Mahlen mit französischen Mahlstein S c h a c h t e l s p a n t e i l m a s c h i n e n für Hand- oder Ritmenbetrieb Schachtelklebmaschinen: Für Aussenschachtejn mit Rollenpapier, einfach oder doppelwirkend r , „ „ Umschlagetiketten . . . . . _ Etikettiermaschine . . . . ,. E t i k e t t i e r - und E i n s t o s s m a s c l i i n c . . . . _ Einstossmaschine _ Innenschachtelmaschinen Rahmen-Abfüllmaschinen » Schachtelfüllmaschine „Jönköping" . . . . r Schachtelanstrichmaschinen zum Anstreichen der amorphen Phosphormasse an die Schmalseiten der SicherheitsZündholzschachteln mit Trockenvorrichtung für Dampfheizung, je nach verlangter Leistungsfähigkeit 6,9 oder 12 m lang, mit kompl. Armatur S c h a c h t e l b e s a n d u n g sm a s c h i n emit 9 m langer Trockenvonichtung für Dampfheizung zum Besanden der Schiebeschachteln für parafTinierte Phosphor-Zttndhälzer S c h a c h t e l p a c k m a s c h i n e zum Verpacken der Schachteln in Pakete von 10 Schachteln Zündhölzer: Ton Deylen & Sohn, VisselhSvede.
1307
450 610 2800—5700 400 450 225—800 225 850—10 1100
1,60—2,00 26 30 260 370—470 45—105 300 — 375 1250 375 210—325 25—180 300—400 300—450 650—1450 1200— 1800 1600 400 600 450 1600 400—550 3200
1350—1750 1500 3500
1308
ZOndpillen — Zündsätze.
Chemikalien für Zündhölzer: Dr. Btbn & Co., Düsseldorf. Maschinen zur ZDndholzfabrikation: K. Koller, Berlin N. 20, Prinzen-Allee 24.
A. Roller, MoscinnetifobriR, Berlin H. 20 Ausschliessliche Spezialität:
Maschinen zur Zündholz- u. Zündholzschachtel-Fabrikation. Lieferant der bedeutendsten Zündholz-Fabriken des In- und Auslandes. Hfichste A u s z e i c h n u n g Weltausstellung Chicago 1893. Paris 1900. ^
K a t a l o g e In fremden Sprachen and Kostenanschläge auf Verlangen.
Z ü n d p i l l e n . Zandpillen bilden den Wesentlichen und wirksamen Bestandteil der im Handel in den verschiedensten Formen vorkommenden chemischen Gasselbstzünder. Die Wirkung derselben beruht auf der bekannten Eigenschaft des Platinschwammes oder Mohres, an seiner Oberfläche Gase zu verdichten und dadurch eine Temperatursteigerung zu bewirken, sobald oxydable Gase, wie Wasserstoff, Leuchtgas u. s. w., darüber streichen. Die ersten ZOndpillen wurden von Dflbereiner (J. f. präkt. Chem. 1839, Band 17) hergestellt, indem er Ton und Platinschwamm mit Wasser zu einem Teige anrührte und daraus kleine Kugeln formte, welche getrocknet, geglüht und alsdann reduziert wurden; diese Pillen haben sich als technisch unbrauchbar erwiesen. — Im Jahre 1895 beschreibt Duke ein Verfahren (D.R.P. 91 284), wonach Meerschaum mit Platinlösung imprägniert und das Platinsalz mittels Kohlenwasserstoffgasen reduziert wird. Bei diesem Verfahren bilden sich in der Pille schädliche hygroskopische Bestandteile, welchem Ubelstande J. Perl (D.R.P. 104035) durch Auswaschen der so hergestellten Pillen zu begegnen sucht. Ein anderes Verfahren zur Herstellung von festen Zündkörpern für GasselbstzOnder wird von E. Nowak in dem D.R.P. 113 861 beschrieben. Hiernach wird das Rohmaterial, wie z. B. Meerschaum, vor der Imprägnierung mit Salzsaure, Wasser, Alkohol und Äther nacheinander intensiv behandelt. Dabei gehen alkalische Erden, hauptsachlich Magnesia, Eisen, Aluminium und Teile der Silikate, in Lösung, und es bleibt ein durchaus bestandiges reines kieselsaures Skelett zurück, welches mit geeigneten Platinsalzen zur Trockene eingedampft, im Vakuum getrocknet und dann in bekannter Weise reduziert wird. Nach der Patentbeschreibung sollen diese Pillen vollkommen feuerbeständig, den atmosphärischen Einflüssen gegenüber unempfindlich und zuverlässig andauernd wirksam sein. Zündpillen: Batzke's GuglQhllcht, Akt.-Oes, Berlin 9. 42 Zttnds&tze (Knallsätze). Der wichtigste Zündsatz ist noch immer das K n a l l q u e c k s i l b e r (siehe unter „ F u l m i n a t e " ) . Von neuen Vorschriften zur Füllung von Zündern, Zündhütchen n. s. w. seien genannt: Nach dem Franz. Pat. 320 199 benutzt man Mischungen von Nitrokresolen oder Trinitroresorzin mit Kaliumchlorat. Das Franz. Pat. 326 055 verwendet für den gleichen Zweck neben aromatischen Nitrokörpern auch Rhodanquecksilber.
Zyan — Zylinder und Ausstellungsgläser.
1309
Der ZQndsatz des Engl. P a i 20 755 von 1901 besteht aus einem Gemisch von Kuproammoniumnitrat, Kaliumnitrat und Aluminium, wahrend das Engl. Pat. 24812 von 1902 ein Gemisch aus Kaliumnitrat, Kaliumbikarbonat, Schwefel und Aluminium vorschreibt. Ferner nennen wir däs D. R. P. 148 203, welches ebenfalls einen Ersatz des Knallquecksilbers bezweckt: Rhodanammonium und Kaliumchlorat gemischt geben ein rasch brennendes Gemenge, das aber nicht explodiert. Diese Mischung wird in kupferne Sprengkapseln gefallt und mit Alkohol befeuchtet. Nach dem Trocknen hat man einen höchst explosiven Zündsatz. Es ist K u p f e r a m m o n i a k r h o d a n a t Cu(NH,CNS)i entstanden, ein Körper, der, mit KC10» gemischt, heftig detoniert. Die Herstellung dieser neuen Zander ist billig und völlig ungefährlich. Nach dem Engl. Fat. 20 965 von 1903 wird ein verbesserter Sprengzündsatz zur Verwendung in gashaltigen und staubigen Kohlenbergwerken auf folgende Weise hergestellt: Man mischt A 75 T. KNO», 22,5 T. Holzkohle und 2,5 T. Schwefel; B werden 77 T. Stärke gekörnt und mit 23 T. geschmolzenem Paraffinwachs durchtrankt. Man mischt 85—87,5 T. A mit 15—12,5 T. B. Z y a n u. s. w. siehe „C y a n" u. s. w. Z y k l o c l t r a l siehe „C i t r a I". Zylinder u n d Ansstelltmgsffl&ser. Z y l i n d e r von G l a s mit F u s s und m a t t g e s c h l i f f e n e m Rande. Höhe Durchm. Stück
8 2,5 0,20
8 0,25
10,5 5 0,20
Höbe Durchm. Stück
16 8 0,50
18 5 0,40
18 8 0,50
18 10,5 0,70
21 5 0,45
Höhe Durchm. Stück
26 5 0,60
26 8 0,80
26 10,5 1,10
32 5 0,80
32 8 1,00
Höhe Durchm. Stück
42 8 1,30
47 8 1,40
47 10,5 2,00
10,5 10,5 13 4 8 8 4 0,35 0,35 0,30
52 10,5 2,50
52 13 3,00
Ebensolche, niedrige breite
13 5 0,35
13 8 0,40
16 4 0,35
16 cm. 5 » 0,40 Mk.
21 8 0,60
21 10,5 0,80
24 5 0,50
24 8 0,65
24 cm. 10,5 , 0,80 Mk.
32 10.5 1,30
36 5 0,90
36 8 1,10
86 10,5 1,50
4 2 cm. 5 „ 1,00 Mk.
52 16 4,00
60 10,5 5,00
95 cm. 13 » 12,00 Mk.
70 10,5 7,50
Form.
Höhe Durchm. Stück
8 13 0,60
10,5 16 0,80
13 13 1,00
16 16 1,20
10 18 1,50
21 13 1,20
21 18 1,60
cm.
Höhe Darchm. Stück
26 13 1,50
26 21 2,40
32 16 2,40
39 13 2,70
39 18 4,00
47 16 4.50
47 21 6,50
cm.
n
Mk. n
Mk.
Ebensolche, niedrige breite Form mit eingeschliffenem Stöpsel. Höhe Durchm. Stück
6 6 0,60
6 8 0,75
8 8 0,90
8 10 1,10
10 10 1,30
10 13 1,50
13 13 2,00
cm.
Höhe Durchm. Stück
13 16 2,50
16 16 2,75
16 18 3,00
18 18 3,50
18 21 4,50
21 21 5,00
21 23 6,00
cm.
Zylinder mit einfallendem Deck e 1 nem P r i s m a - o d e r B i r n f o r m - K n o p f . Höhe inkl. Knopf Durchmesser Stück. . .
. ,
21 9 1,00
27 12 1,50
32 14 2,50
37 16,5 3,00
n
Mk. »
Mk.
mit g es c h i l f -
42 18,5 4,00
47 20 !5,00
52 cm. 21 Tt 6,00 Mk.
1810
Zylinder und Ausslellnngsgllser.
Z y l i n d e r m i t ü b e r f a 11 e n d e m D e c k e l fenem Knopf. Höhe inkL Knopf Durchmesser « . Stack
. .
40 13 3,00
45 14,5 3,50
55 15,5 4,50
60 17 6,75
mit
geschlif-
65 cm. 19 „ 7,00 Mk.
Zylinder mit überfallendem Deckel. Höhe inkl. Knopf Durchmesser . . Stück
. .
21 10,5 0,60
26 13 0,90
32 cm. 14,5 „ 1,25 Mk.
Zylinder, g l o c k e n f ö r m i g mit l u f t d i c h t e i n g e s c h l i f fenem s o c k e l f ö r m i g e m S t ö p s e l und ohne Stöpsel. Höhe Durchmesser •
13 5 0,35 0,25
16 6,5 0,50 0,30
19 8 0,75 0,45
24 cm. 9 „ 1,10 Mk. 0,70 „
Höhe Durchmesser . . . Mit Stöpsel p. Stück Ohne
32 10,5 1,50 1,00
37 13 2,25 1,50
42 16 3,00 2,00
50 cm. 18 „ 5,00 Mk. 4,00
0h
ne
„
„
„
Zylinder, glatt mit geschliffenemKnopf. Höhe inkl. Knopf Durchmesser . . Stück
. .
40 8 1,75
l o s e e i n f a l l e n d e m D e c k e 1, m i t 50 9 2,25
Zylinder und Ausstellungsglaser:
58 10 3,00
65 11 4,00
75 13 5,50
90 15 8,00
110 cm. 18 . 12,00 Mk.
Glasfabrik Sophienhtttte, Rieh. Bock, Ilmenau Wansbnmn, Quilitz & Co., Berlin NW L Th. Haidestr. 55/57 (s. Ins.). Gccrg Schmidt & v. d. Eitz, Schmledefcld, Kim. ?ehleusinfen (s. Ins.-Aah. S. 9).
Anfang: Seite
Deutfdjer 3olltarif
3
Termin=Kalenber för 1908/1909
27
Tabellen: Hlflnztabelle nad) beutfefter Reldjsroälirung 30 maße unb öeroidjte för Deutfölanb 31 llmroanblung oon fltem In engl. 6allons I ^ llmroanblung pon engl. 6allons In Clter J llmroanblung pon Eltern In ameiik. öalls 1 ^ llmroanblung pon amerlh. Galls In Elter | Hlaße unb 6erold)te för Das Huslanb 34 Portofatje 35 Tabelle zur Beregnung Der flnalyfen 36 Dergleldjung oon Troabell.6raben mit rationellen Baum£«6raben 39 multlpla ber Utomgeroldjte 40 Ilotfzblätter 41 ntomgcaridjte Karton!
ber
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Deutscher Zolltarif. V o m 25. D e z e m b e r 1902. (Auszug.)
Erster
Abschnitt.
E r z e u g n i s s e d e r L a n d - und F o r s t w i r t s c h a f t und a n d e r e t i e r i s c h e und p f l a n z l i c h e N a t u r e r z e u g n i s s e ; N a h r u n g s - und O e n u s s m i t t e l .
A. Erzeugnisse dea Acker», Garten- und "Wiesenbaues. Handels- und Gewerbspflanzen, anderweit nicht genannt. Farbpflanzen und Teile von solchen, auch gesalzen, getrocknet, gedarrt, gebrannt, gemahlen oder sonst zerkleinert Frucht- und Pflanzensäfte. Säfte von Früchten (mit Ausnahme der Weintrauben) und von Pflanzen zum Genuss, nicht äther- oder weingeisthaltig, uneingekocht oder ohne Zuckcrzusatz eingekocht, auch entkeimt (sterilisiert): Zitronen-, Pomeranzen- und anderer SUdfruchtsaft Säfte von Obst, ungegoren Birkenwasser, ungegoren, und andere vorstehend oder anderweit nicht genannte Säfte zum Genüsse Säfte von Früchten und von Pflanzen zum Gewerbe- oder Heilgebrauch, anderweit nicht genannt, nicht ätlier- oder weingeisthaltig, auch eingedickt K o l o n i a l w a r e n und Ersatzstoffe für solchc. A n m e r k u n g z u No. 66 u n d 67. Gewürze zur Gewinnung nächtiger (ätherischer) öle, sowie Muskatnüsse und deren Samenmlntel zur Gewinnung von Muskatbutter (Muskatbalsam) können auf Erlaubnisschein unter Überwachung zollfrei abgelassen werden. S o n s t i g e p f l a n z l i c h e K r z e u g n i s s e zum t i e w e r b e - oder Ileilgcbrauche. Beeren, Blätter, Blüten, Blütenblätter, Blumen, Knospen, Kräuter, Nüsse, Rinden. Sämereien, Schalen, Wurzeln und sonstige Pflanzen und Pflanzenteile, anderweit nicht genannt, zum Gcwerbegebrauch, auch eingesalzen, getrocknet, gedarrt, gebrannt, gcschält, gemahlen oder sonst zerkleinert; Obstkerne, anderweit nicht genannt, ungeschält oder geschalt; Baumschwämme, roh oder bloss geklopft und vom Holze gereinigt; Weberkarden (Weberdisteln); Wermut (Absinthkraut), auch getrocknet oder gemahlen Chinarinde, auch gemahlen oder sonst zerkleinert; Fcldkümmelkraut; isländisches Moos und andere Flechten (Lichenen), roh, auch gemahlen; Tamarinden und Tamarindenmark, Rohrkassia; Beeren, Blätter, Blüten, Blütenblätter, Blumen, Knospen, Kräuter, Nüsse, Rinden, Schalen, Sämereien, Wurzeln und sonstige Pflanzen und Pflanzenteile, anderweit nicht genannt, zum Heilgebrauch, auch eingesalzen, getrocknet, gedarrt, gebrannt, geschält, gemahlen oder sonst zerkleinert; Holz zum Heil83
gebrauch, auch zerkleinert; ferner getrocknete und gepulverte Insektenpulverblumen 73 Pflanzenwachs (aus Palmen, Palmblättcrn od. dgl.) in natürlichem Zustande
B. Erzeugnisse der Forstwirtschaft. 86 Holz zur Herstellung von mechanisch bereitetem Holzstoffe (Holzmasse, Holzschliff) oder von chemisch bereitetem Holzstoffe (Zellstoff, Zellulose), nicht über 1,20 m lang und nicht über 24 cm am schwächeren linde stark, unter Überwachung der Verwendung 88 Holzkohlen, auch gepulvert; Holzkohlenbriketts 8 9 Holzmehl und Holzwolle, auch für Heilzwecke zubereitet 90 Korkholz (Rinde der Korkeiche), unbearbeitet, auch in lediglich aiiseinandergesebnittenen Platten oder Stücken; auch Zierkorkhoh . . . 91 Farbhölzer in Blöcken, auch gemahlen, geraspelt oder in anderer Weise zerkleinert; angegoren (fermentiert) 92 Gerbrinden, auch gemahlen 93 Quebrachoholz und anderes Gerbholz in Blöcken, auch gemahlen, geraspelt oder in anderer Weise zerkleinert 94 Algorabilla, Bablah, Dividivi, lickerdoppern, Galläpfel, Knoppern, Myrobalanen, Sumach, Valonea sowie sonstige anderweit nicht genannte Gerbstoffe, auch gemahlen; Katechu, braunes und gelbes (Gambir), roh oder gereinigt; K i n o 9f> Eicheln, frisch oder gedarrt, auch geschalt; wilde Kastanien und sonstige Forstsämereien (mit Ausnahme der Bucheckern) 97 Terpentin und andere Hartharze, Weichharze (natürliche Balsame, auch Storax, flüssig oder fest) und Gummiharze (Schleimharze), roh oder gereinigt; Gummilack, Schellack; Akaziengummi (arabisches Gummi), Akajougummi, Kirschgummi, Tragantgummi, Kuteragummi, Bassoragummi; auch wässerige Auflösungen von Akaziengummi oder von Kirscbgummi . . 9 8 Kautschuk, Guttapercha und Balata, roh oder gereinigt; Ülkautschuk und andere Kautschukersatzstoffe 99 Kampfer, roh oder gereinigt; Manna (Mannazucker)
C. Tiere und tierische Erzeugnisse. Tierische Fette. 126 Schmalz und schmalzartige Fette (Schmalz von Schweinen und Gänsen, Kindsmark. Oleomargarin und andere schmalzartige Fette) 129 T a l g von Rindern und Schafen, roh (Rinderfett, Schaffell) oder geschmolzen. auch Presstalg A n m e r k u n g i n No. 126, 127 u n d 129. Tieriache Fette der bezeichneten Art zur Herstellung von Selie oder Lichten auf Erlaubnisschein unter Überwachung oder vorher amtlich ungenießbar gemacht (denaturiert) HCl Knochenfett; Abfallfette (Wollschweissfctt, Leimfett, Wollwaschfett, W a l k fett, natürliches und künstliches Gerbefett) 131 Fischspeck, Robbenspeck; Fischtran, R o b b e n t r a n , ungereinigt oder gereinigt, auch in Flaschen; Walfett und anderes auf gleiche Weise wie Walfett aus T r a n hergestelltes Fett, auch Walknochenfett 132 Tierfett, anderweit nicht genannt, roh, geschmolzen oder gepresst . . . A n m e r k u n g z u Mo. 180 u n d 132. Sind Abfallfette bei einem vom Bundesrat zu bestimmenden Wärmegrade 811g, so unterliegen sie der Verzollung nach No. 172. Dagegen wird nicht besonder* genannte« Tierfett in ölartigem Zustande wie fettes Ol behandelt.
137
Erzeugnisse von l a n d w i r t s c h a f t l i c h e n Nutztieren, anderweit nicht genannt. Eigelb, flüssig, auch cingesalzen oder mit anderen die Haltbarkeit erhöhen4
138 111
den Zusätzen; Eigelb, getrocknet, auch gepulvert; eingeschlagene Eier ohne Sehale (Eigelb und Eiweiss vermischt) A n m e r k u n g . Eigelb zu gewerblichen Zwecken wird amtlich tmgenieisbar gemacht (denaturiert) oder unter Überwachung der Verwendung rollfrei abgelassen. Eiweiss, flüssig, auch eingesalzen oder mit anderen die Haltbarkeit erhöhenden Zusätzen Bienenwachs und anderes Insektenwachs in natürlichem Zustand, auch roh ausgelassen W a l r a t und
8,00
frei 10,00
Ilausenblase.
142 Walrat, auch gereinigt 143 Hausenblase, echte und unechte Tierischc R o h s t o f f e , anderweit nicht genannt, und A b g ä n g e . 157 Därme und Magen von Vieh, frisch oder getrocknet, auch eingesalzen, nicht zum Genüsse; tierische Blasen, mit Ausnahme der Hausenblasc, frisch oder getrocknet; Goldschlägerhäutchen, zugeschnitten; Lab, auch eingedickt, nicht weingeisthaltig 158 Knochenkohle, Knohenasche lüO Sonstige, anderweit nicht genannte rohe tierische Stoffe, z. B. Eier, andere als von Federvieh oder von Federwild (Fischeier, frisch, auch befruchtet, Seidenwurmeier u. dgl.), Tintenßschschulp (Blackfischbein), Fischschuppen, Ameiseneier, Seidenwurmschntlre, Rindergalle, Ambra, Bibergeil, Bisam (Moschus), Zibet, spanische Fliegen, Maiwllrmer; auch Tierflechsen, zu Stöcken, Reitpeitschen od. dgl. ganz grob vorgerichtet k ; I Mut von geschlachtetem Vieh, fltlssig oder eingetrocknet; Tierflechsen, auch getrocknet ; Abfalle von Fischen, auch von gesalzenen Fischen; Dünger, tierischer (Abtritt* und Stalldünger), auch getrocknet; die bei der Transiederci abfallenden, lediglich zur Düngung verwendbaren Rückstände von Dorschund Robbenlebern od. dgl. (Trangrugge) sowie derartige Rückstände von Fischspeck und Robbenspeck; Grieben (Rückstände beim Ausschmelzen des Talgs aus Tierfett) und Griebenkuchen; tote Tiere, zweifellos zum Genuss nicht verwendbar, auch getrocknet, und ähnliche tierische Abgänge
15,00 10,00
frei frei
frei
frei
D. Erzeugnisse landwirtschaftlicher Nebengewerbe. E r z e u g n i s s e der Ü l m i i l l e r e i u n d d e r s o n s t i g e n G e w i n n u n g l fetter Öle. (166/7) Fette Öle: 1ÜÜ in Fässern: Rapsöl und Rübül Leinöl liucheckernöl, Erdnussü], Mohnöl, Nigeröl, Sesamöl und Sonnenblumenöl Anmerkung. SesamSl, amtlich ungeniessbar gemacht (denaturiert) . Baumöl (Olivenöl), rein A n m e r k u n g . Reines Baumal, amtl. ungeniessbar gemacht (denaturiert) Lavat- und Sulfuröl Baumwollsamenöl A n m e r k u n g . BaumwollsamenSl, amtl. ungenießbar gemacht (desaturiert) Holzöl Rizinusöl Anmerkung. RiziniuSl, amtlich ungenießbar gemacht (denaturiert) . anderes fettes Öl A n m e r k u n g . Nicht besonders genannte fette öle, amtlich ungeniessbar. gcmacht (denaturiert)
12,00 4,00 10,00 5,00 10,00 2,00 2,00 12,50 5,00 4,00 9,00 2.00 10,00 4,00
Zollsatz für 1 dz _ Mit 1 6 7 I in anderen Behältnissen: Baumöl (Olivenöl) BaumwoÜsamenöl,
20,00
Bucheckernöl,
Erdnussöl,
Mohnöl,
Nigeröl,
Sesamül
und S o n n e n b l u m e n ö l Rizinusöl
20,00
und anderes vorstehend nicht g e n a n n t e s fettes Ö l
20,00
Anmerkung. RizinusSl in Blechgeflasen, bei einem Gewichte dea Blechgeflsses nebst Inhalt von mindestens 15 kg, amtlich ungenießbar gemacht (denaturiert) (168/71) Pflanzliche 168
Kakaobutter ( K a k a o ö l )
109
Muskatbutter (Muskatbalsam);
35,00 Lorbecröl,
butterartiges:
in Fässern in anderen Behältnissen
170
9,00 20,00 Tür 1 dz Rohgew. | 12,50
Baumwollstearin Anmerkung. Baumwollstearin zur Herstellung von Seife oder Lichten auf Erlaubnisschein unter Überwachung oder vorher amtlich ungenießbar gemacht (denaturiert)
171
2,0u
Fette:
I'almöl, Palmkernöl, Kokosnussöl
, /jjt J,00
r
und a u d e r e r pflanzlicher T a l g , z. B. Shea-
butter, V a t e r i a t a l g , zum Genüsse nicht g e e i g n e t
2,00
Anmerkung. Zum Genüsse geeigneter pflanzlicher Talg unterliegt dem Zolle für Magarine. 172
Ölsäure ( O l e i n ) und C l d r a s s Stärke mit
Ausnahme
des
Schönheitsmittel
4,00 und
Stärkeerzeugnisse
wohlriechenden
oder
durch
seine
Umschliessung
(kosmetisches M i t t e l ) sich darstellenden
als
Puders.
173
Stärke, g r ü n oder trocken, auch g e m a h l e n
174
S t ä r k e g u m m i ( D e x t r i n ) , geröstete S t ä r k e ( L e i o g o m m e ) , K l e i s t e r (Schlichte), flüssig o d e r g e t r o c k n e t , T r a g a n t s t o f f und ähnliche s t ä r k e m e h l h a l t i g e K l e b e und Zurichte- ( A p p r e t u r - ) S t o f f e ; K l e b e r ( G l u t e n ) , auch g e k ö r n t , g e t r o c k n e t o d e r durch G ä r u n g verändert ( E i w e i s s l e i m ) ; G l u t e n m e h l
16,00
18,00
17ö
P f e i l w u r z e l m e h l ( A r r o w r o o t ) , S a g o und S a g o m e h l , M a n d i o k a , T a p i o k a , indisches M e h l , S a l e p p u l v e r , Sagoersatzstoffe ( G r a u p e n und G r i e s s Kartoffeln)
15,00
ostaus
Zucker. 176
K o h r - , R ü b e n - und sonstiger Z u c k e r v o n d e r chemischen des R o h r z u c k e r s ( d e r S a c c h a r o s e ) : raffinierter anderer fester und
Zusammensetzung 40,00
flüssiger
aller A r t ; auch Füllmassen
und Z u c k e r a b l ä u f e
(Sirup, Melasse); Rübensaft, Ahornsaft 177
40,00
Milchzucker
80,00 Essig
187
40,00
Stärkezuckcr (Traubenzucker, Glykose, Dextrose, Maltose), Fruchtzucker ( L ä v u l o s e ) und a n d e r w e i t nicht g e n a n n t e g ä r u n g s f i i h i g e Zuckerarten, kristallisiert o d e r s i r u p a r t i g ; auch D e x t r i n s i r u p ; g e b r a n n t e r Z u c k e r aller A r t ; F ä r b z u c k e r (Zuckercouleur), d e x t r i n f r e i ( R u m f a r b e , R u m c o u l e u r ) o d e r dextrinhaltig (Bierfarbe, Biercouleur); Zuckerfarben
Essig a l l e r
und
liefe.
Art:
in Fässern o d e r K ü b e l n in a n d e r e n Behältnissen
10,00 48,00
Anmerkung. Essig mit mehr als IS Oewichtiteilen Eaaigs&ure in 100 ist wie Essigsllurc zu verzollen. 6
(188/9) Hefe. 188 Weinhefe: 189
flüssig trocken oder teigartig Andere Hefe aller Art W a s s e r und Eis.
Mineralwasser, natürliches und künstliches, einschliesslich der Flaschen und Krüge 190 A n m e r k u n g . Mineralwasser in Flaschen, die einem Zolle von mehr als ' 3 Hk., oder in Krügen, die einem solchen von mehr als 1 Mk. für 1 da unterliegen, wird mit den Umschliessungcn nach deren Beschaffenheit verzollt.
191
Anderes natürliches Wasser, künstliches
auch destilliert;
Eis, rohes, natürliches und
A b g ä n g e von d e r V e r a r b e i t u n g l a n d w i r t s c h a f t l i c h e r Erzeugnisse. Rückstände, feste, von der Herstellung fetter Öle, auch gemahlen oder in
193 der Form von Kuchcn (Ölkuchen); auch Mandelkleie 194 Rückstände von der Stärkeerzeugung, ausschliesslich als Viehfutter verwendbar;
Branntweinspülicht (Schlempe), auch getrocknet;
195 Ausgelaugte Schnitzel von Zuckerrüben, auch gepresst:
Mclasseschlempc
frisch getrocknet (gedarrt) A n m e r k u n g . Gedarrte ZuckerrUbenschnitzel, welche für inlandische, an ausländische Zuckerfabriken gelieferte Zuckerrüben an iniindische Produzenten vertragsmHasig zurückgewährt werden, sind zollfrei, 196 Weintreber Anmerkung. Weintreber zur Kognakbereitung werden unter Überwachung der Verwendung zollfrei abgelassen. 197 Andere Treber, auch getrocknet; Malzkeimc
E. Erzengnisaa der Nahrunga- und Genussmittel-Gewerbe, in den Unterabschnitten A bis D nicht Inbegriffen. 212
Auszüge (Essenzen), nicht iither- oder weingeisthaltig, zur Bereitung von Getränken (Kaffee-, Limonade- u. dgl. Essenz) sowie zum Würzen zubereiteter Speisen und Getränke (Vanilleessenz u. dgl.); Auszug (Extrakt) von rohen Kaffeeschalen, sirupartig eingedickt; Gewürzauszüge (Gewürzextrakte); Kastanienauszug (Kastanienextrakt) von geniessbaren Kastanien; Kaffeepulver, gemischt mit gebranntem Zucker; Kapseln aus mit Zucker versetzter Gelatine; Kastanienmehl von geniessbaren Kastanien, geröstet oder mit Zucker, Vanille u. s. w. zubereitet; Kindermehl, aus Weizenmehl unter Zusatz von Zucker und eingedickter Milch bereitetes (Ncstlemehl) u. dgl.; Kraftmehl, mit Zucker versetzt; Kefyrzcltchen; Limonadepulver
213 Säfte von Früchten (mit Ausnahme der Weintrauben) und von Pflanzen,
214 217
|
nicht äther- oder weingeisthaltig, mit Zucker oder Sirup versetzt oder mit Zusatz von Zucker oder Sirup eingekocht, einschliesslich des Schachtelmus (der Marmelade) und der pflanzlichen Gallerten (Gelees); j Himbeeressig Säfte von Früchten (mit Ausnahme der Weintrauben) und von Pflanzen, zum Genuss, äther- oder weingeisthaltig : Chemisch zubereitete Nährmittel, z. B . Plasmon, Somatose, Tropon, Pepsin 7
Z w e i t e r
A b s c h n i t t .
Mineralische und fossile R o h s t o f f e ;
Mineralöle.
A. E r d e n und Steine. 221
Gartenerde, auch R a s e n p l a t t e n ; K i e s , Mergel, Sand, auch naturi'arbiger Streusand sowie F o r m e r s a n d ; ungefärbte Glimmerschuppen; Schlamm, auch Scheideschlamm 222 Gefärbter Sand, auch gefärbter Streusand einschliesslich des Streugoldcs und Streusilbers (aus Glimmer erzeugten Streusandes) und andere gefärbte Glimmerschuppen 223 T o n einschliesslich der Porzellanerde (Kaolinl und Lehm aller Art, auch gebrannt, gemahlen oder g e s c h l c m m t ; Schamotte- und Dinasmörtcl . . 224 Farberden (auch Kreide), rob, suviie als rohe F'arberden verwendbare Abfälle und Nebenerzeugnisse der Industrie; Graphit, roh (in Stücken), gemahlen oder geschlemmt 225 Bimsstein, Schmirgel, Polier- oder Putzkalk (Wiener Kalk), Tripel und ähnliche mineralische Schleif-, I'olicr- und Putzmittel, roh, gemahlen oder geschlemmt: in Büchsen, Gläsern, K r ü g e n oder ähnlichen für den K l e i n v e r k a u f bestimmten Aufmachungen in anderer Verpackung, auch zu Ziegeln geformt 226 Kieselgur (Infusorienerde), Quarz, Quarzsand; Feuersteine, roli, auch geschreckt oder gemahlen 227 K a l k , kohlensaurer, Magnesit, Dolomit, VVitherit, Strontianit, auch g e b r a n n t ; K a l k , gebrannter, gelöscht; K a l k m ö r t e l ; K a l k , natürlicher phosphorsaurcr 228 Gips (schwefelsaurer Kalk), auch gebrannt, gemahlen, geschlcmmt; Supcrphosphatgips 229 Wasserbindende (hydraulische) Zuschläge, z. B . Tuff, Trass, l'uzzolan und Puzzolanerde, Santorin (Santorinerde), auch gemahlen oder gestampft 230 Portlandzement, Romanzement, Puzzolanzement, Magnesiazement, S c h l a c k e n zement u. dgl., mit oder o h n e Zusatz von Färbemitteln oder anderen Stoffen, ungemahlen (Zementklinker, Zementgriesc u. s. w.), gemahlen, gestampft; auch gemahlener K a l k 231 Meerschaum, roh, auch künstlicher Meerschaum in ungeformten S t ü c k e n ; Asbest, roh, auch g e m a h l e n ; Asbestfasern, auch gereinigt; Speckstein (spanische oder Venetianer Kreide) und T a l k , roh, auch gemahlen oder gebrannt; Glimmer, roh, auch in rohen Platten oder Scheiben . . . 232 Baryt, natürlicher schwefelsaurer (Schwerspat), und Strontian, natürlicher schwefelsaurer (Cölestin), auch gepulvert oder gemahlen; Feldspat, gemeiner, auch gepulvert oder g e b r a n n t ; Flussspat, roh, auch g e m a h l e n ; Bauxit, ungereinigt; Eisstein (Kryolith)
323 S c h i e f e r :
234
235 236
rohe Schieferblöcke rohe Schieferplatten, roher Tafclschiefer, Dachschiefer Anmerkung. Schieferplatten von mehr als 20 cm Stärke nod «1« SchieferblScke zu behandeln. Steine (mit Ausnahme von Schiefer und Pflastersteinen) sowie L a v a , poröse und dichte, roh oder bloss roh behauen, auch gesägt, jedoch an nicht mehr als drei Seiten, oder in nicht gespaltenen, nicht gesägten (geschnittenen) P l a t t e n ; auch gemahlene Steine, vorstehend nicht genannt Edelsteine und Halbedelsteine, roh Sonstige Erden und rohe mineralische Stoffe, anderweit nicht genannt oder inbegriffen, auch gebrannt, geschlemmt, gemahlen oder gereinigt; Kreidemasse (aus Kreide, anderen E r d e n , Leim u. dgl.) zu Formerarbeiten . . 8
Zollsatz fiir 1 dz Mk.
B. Erze, Schlacken, Aschen. 237 Erze, auch aufbereitet; eisen- oder manganhaltigc Gasreinigungsmasse; Schlacken und Sinter aller Art zum Metallhüttenbetrieb, auch gemahlen (mit Ausschluss des Thomasphosphatmehls), Schlacken und andere Abfälle vom Mctallhüttenbetriebe; sog. Schlackenfilzc; Schlackcnwolle; Ascben mit Ausnahme der Knochenasche, auch ausgelaugt; Kalkäscher
frei
C. FoBsile Brennstoffe. 238 Steinkohlen, Anthrazit, unbearbeitete Kännelkohlc und Braunkohlen, auch gemahlen; Torf; Koks (poröse Rückstände von der trockenen Destillation der Steinkohlen und Braunkohlen), auch gemahlen; Torfkoks (Torfkohlen); koksartige Rückstände von der Destillation der Mineralöle und des Teers; Brennstoffe, künstliche (einschliesslich der Presskohlcn), aus Braunkohlen, Steinkohlen, Torf, Teer od. dgl., auch unter Verwendung von Holz bereitet; Kohle, formbare (plastische), aus fossilen Stoffen und Gaskohlc (Retortengraphit), ungeformt; auch formbare (plastische) Pflanzenkohle in ungeformter Masse •
frei
D. Mineralöle und sonstige fossile BohstofTe. 23!) Erdöl (Petroleum), flüssiger natürlicher Bergteer (Erdteer), Braunkohlenteeröl, Toriol, Scbicferöl, Öl aus dem Teer der Boghead- oder Kännelkohle und sonstige anderweit nicht genannte Mineralöle, roh oder gereinigt: Schmieröle; auch teerartige, paraffinhaltige und im Wasser nicht untersinkende pechartigc Rückstände von der Destillation der Mineralöle; | Harzöl | 10,00 6,00 andere Anmerkungen. 1. Der Bundesrat ist belügt, mineralische öle, die für andere gewerbliche Zwecke als für die Herstellung von Schmieröl, Leuchtöl oder Leuchtgas bestimmt sind, unter Überwachung der Verwendung vom Zolle frei tu lassen. 2. Der Bundesrat ist befugt, mineralische öle, die für die Bearbeitung in inländischen Betriebsanstalten bestimmt sind, unter Überwachung vom Zolle frei zu lasse». Die daraus gewonnenen Erzeugnisse Bind wie ausländische zu behandeln, mit Ausnahme der leichten öle, welche, soweit sie nicht zu Schmier- oder Beleuchtungszwecken einschliesslich der Erzeugung von Lcuchtgas verwendet werden, unter Überwachung der Verwendung auf Erlaubnisschein zollfrei bleiben. 3. Der Bundesrat ist befugt, die Verzollung von gereinigten, zu Beleuchtungszwecken geeigneten Mineralölen nach dem Raumgehalte mit der Uassgabe zuzulassen, dass dabei für 125 1 bei einer Temperatur von 15" O. 1 Doppelzentner gerechnet wird. J i O Asphalt, fester; Asphaltmastix (Asphaltzemcnt), Asphaltkitt (Mineralkitt, frei Harzzement, Holzzement frei 241 Erdwachs (Ozokerit), roh, auch umgeschmolzen 242 Bernstein, roh; auch Bernsteinstaub und Bernsteinmasse; Jet (Gagat), unfrei bearbeitet 213 Pech aller Art mit Ausnahme des Steinkohlenpechs; Pcchsatz (Rückstand von der Pechbereitung); pechartigc Rückstände von der Destillation der Mineralöle, soweit sie im Wasser untersinken; Teer aus crdpechhaltigem Schiefer; Torfteer; Braunkohlenteer; auch Holzteer und Daggct (Daggert, frei Birkenteer)
E. Steinkohlenteer, 8teinkohlenteeröle und Steinkohlenteerstoffe. 244 Steinkohlenteer; auch Steinkohlenpech 245 Steinkohlenteeröle, leichte, einschliesslich der ölartigen Destillate aus Steinkohlenteerölen, z. B. Benzol, Cumol, Toluol, Xylol, und schwere, z. B.
frei
246
Anthrazenöl, Karbolöl, Kreosotöl: auch Asphaltnaphta und sogenannter Kohlenwasserstoff Naphtalin; Anthrazen; durch einfache Destillation des Steinkohlentecrs hergestellte nicht ölartige Erzeugnisse, z. B. Phenol (Karbolsäure); Anilin (Anilinöl), Anilinsalze und andere SteinkohlenteerstofTe (Anthrachinon, Nitrobenzol, Toluidin, Naphtylamin, Resorzin, Naphtol, Phtalsäure u.s.w.)
Dritter
Abschnitt.
Zubereitetes Wachs, feste Fettsäuren, Paraffin und ähnliche Kerzenstoffe, Lichte, W a c h s w a r e n , Seifen und andere unter Verw e n d u n g v o n Fetten, ö l e n oder W a c h s hergestellte Waren. 247 Bienenwachs und anderes Insektcnwachs sowie Pflanzenwachs, zubereitet (gebleicht, gefärbt, in Tiifelchen oder Kugeln geformt u. s. w.), auch mit anderen Stoffen versetzt; Wachsstumpfen; Baumwachs (Wachskill) 248 Abfälle und Rückstände von der Zubereitung des Biencnwachses, nur geringe Mengen Wachs enthaltend 219 Erdwachs (Ozokerit), gereinigt und Ceresin (aus Erdwachs hergestellt, auch mit Paraffin versetzt), in Blöcken, Täfelchen oder Kugeln; Wachsstumpfen von gereinigtem Erdwachs und von Ceresin 250 Stearinsäure (auch Stearin genannt); Palmitinsäure (auch Palmitin genannt); Margarinsäure; Paraffin, roh (Paraflinschuppen, Paraffinbutter u. s. w.) oder gereinigt, mit Ausnahme des Wcichparaffins, und ähnliche Kerzenstoffe, anderweit nicht genannt, roh oder gereinigt 251 Weichparaffin 254 Schmierseife, gemeine weiche (Kaliseife, Kassseife); flüssige Wasserglasseifc; Öle und flüssige Fette, mit Alkalien zu Waschmittcln zubereitet; Türkischrotöl; flüssiges Kreolin und ähnliche Desinfektiuns-, Reinigungs- u . s . w . Mittel in flüssigem Zustande; Gemische von Wasser und Seife zu Zurichte(Apprctur-) od. dgl. Zwecken; alle diese in Fässern oder anderen grösseren Behältnissen 255 Feste Seife (mit Ausnahme der Zahnseife), festes Kreolin und ähnliche Desinfektions-, Reinigungs- u. s. w. Mittel in lestem Zustande, Fettlaugenmehl, sog. Phönixlauge; alle diese, soweit sie nicht unter No. 256 fallen 256 Waren der in No. 254 und 255 genannten Art, zum unmittelbaren Gebrauch geformt (gepresst oder in Formen gegossen) oder in BUchsen, Flaschen, Krügen, Tiegeln, Töpfen od. dgl.; flüssige Seife mit Aufnahme der in No. 254 genannten; Seifenpulver; feine weichc Seife; Seifenblätter (Seifenpapier); mit zerkleinerter Seife vermengte Mandelkleie; Formerarbeit aus Seife A n m e r k u n g z u No. 254 b i s 256. Seifenersatzstoffe, z. B. Erzeugnis« aus der Seifen-(QuiUija-)Riade, unterliegen den ZollilUen IQr Seife. 257 Glyzerin, roh oder gereinigt; Unterlauge von Seifensiedereien 258 Paraffinsalbe, Vaselin und Vasclinsalbc (nicht wohlriechend); Lanolinverbindungen
Lanolin und
259 Wagenschmiere
260 Andere Schmiermittel, unter Verwendung von Fetten oder Ölen hergestellt, flüssig oder fest, auch geformt
261 Schuhwichse, schwarze, nicht flüssige
262 Schuhwichse, nicht unter No. 261 fallend, auch unter Verwendung von Wachs oder Ceresin hergestellt; Bohnermassc aus Wachs oder Ceresin mit Zusatz von Terpentinöl od. dgl 10
263 l'utzmittel, unter Verwendung von Fetten, Ölen oder Seife hergestellt (Putzfette, Putzpomaden, Putzseifen), 7.. 13. Eisenoxyd, mit Stearinsäure und Talg versetzt; Tonerdeseife (Aluminiumpalmitat); Poliersteine (aus gebrannten, gemahlenen oder geschlcmratcn Erden mit Stearin, Talg u. s. w. geformte Steine); Formerstoffe, aus mineralischen Stoffen unter Verwendung von Stearin, Palmitin, Paraffin, Wachs, auch von Harz hergestellt . .
Vierter
Abschnitt.
Chcinische und pharmazeutische Erzeugnisse, Farben Farbwaren.
und
A. Chemische Grundstoffe, Säuren, Salze und sonatige Verbindungen chemischer Grundstoffe, anderweit nicht genannt. 265 266 267 268 269 270 271 272 273 274 275 270 277 278 279
280 281
Quecksilber und Quccksilberlegierungen (Amalgame) Alkalimetalle, andere sonst nicht benannte Metalle Brom Jod Phosphor, gewöhnlicher (kristallinischer, weisser) und roter (amorpher) . . Schwefel, roh oder gereinigt, auch gepulvert; Spencemetall (Eisenthiat, ein Gemenge von Schwefel und Schwefelmetallen) Ammoniakwasser (Gaswasser), Salmiakgeist Salzsäure Schwefelsäure und Schwefelsänreanhydrid Salpetersäure Borsäure und Borax (borsaures Natron, Natriumborat) Oxalsäure und oxalsaures Kali (Kaliumoxalat, Kleesalz) Essigsäure, auch kristallisiert (Eisessig), und Essigsäureanhydrid: bei einem Gewichte der unmittcl- 1 von mindestens 20 kg . baren Umschliessung nebst Inhalt ) von weniger als 20 kg . Milchsäure und Milchsäuresalzc (Laktate) Weinsäure (Weinsteinsäure), Zitronensäure Salz (Chlornatrium [Siede-, Stein-, Seesalz]), sowie alle Stoffe, aus denen Salz ausgeschieden zu werden pflegt; ferner Mutterlauge, Pfannenstein und Steinsalzwaren, auch Abraumsalze, neben der inneren Abgabe. . Dornstein (Rückstand bei der Gradierung der Salzsole)
282 Qucllsalzc, natürliche und künstliche; auch Moorsalzc 283 Chlorbaryum (Baryumchlorid) 281 Jodkalium (Kaliumjodid), Jodnatrium (N'atriumjodid), Jodammonium (Ammoniumjodid) 285 Bromkalium (Kaliumbromid), Bromnatrium (Natriumbromid), Bromammonium (Ammoniumbromid), Bromeisen 286 Kohlensaures Ammmoniak (Ammoniumkarbonat, Hirschhornsalz) . . . . 287 Soda, natürliche und künstliche: roh, auch kristallisiert kalziniert, auch auf andere Weise entwässert oder gereinigt . . . . 288 Doppelkohlensaures Natron (Natriumbikarbonat) 289 Atznatron, fest (Natriumhydroxyd) oder flüssig (Natronlauge); Ätzkali, fest (Kaliumhydroxyd) oder flüssig (Kalilauge) 290 Pottasche aller Art; auch Schafschweissasche 291 Schlempekohle 292 Chlorkalk und Bleichlaugen; Baryumiuperoxyd, Wasserstoffsuperoxyd . . 293 Chlorsaurcs Kali (Kaliumchlorat), nicht in Hülsen oder Kapseln eingehend | 11
294 Schwefelsaures Natron (Glaubersalz, Natriuinsulfat) und saures schwefelsaures Natron (doppelschwefelsaures Natron, Natriumbisulfat) . . . . 295 Schwefelsaures Kali (Kaliumsulfat) und phosphorsaures Kali (Kaliumphosphat) Kupfervitriol (blauer Vitriol, Kupfcrsulfat), auch gemischter Kupfer- und 296 Eisenvitriol Eisenvitriol (grüner Vitriol, Eisensulfr.t), Zinkvitriul (weisser Vitriol, Zink297 sulfat) Ammoniak-, Kali- und Natronalaun, schwefelsaure Tonerde (Aluminium298 sulfat), Tonerdealaun, Tonerdenatron (Natriumaluminat), Chloraluminium (Aluminiumchlorid), essigsaure Tonerde (Aluminiumacetat); Tonerde, künstliche ; auch gereinigter Bauxit 299 Chrom-, Eisen- und Kupferalaun .¡00 Iileioxyd (Bleiglättc, gelbe [Silbergl:itt Chromsaures Natron (Natriumchromat) und saures cliromsaurcs Natron (Natriumbichromati, chromsaures Kali (Kaliumchromati und saures chromsaures Kali (Kaliumbichromat); Chromoxyd, Chromhydroxyd 306 Mangansaures Kali (Kaliummanganat) und übermangansaures Kali (Kaliuni permanganat) 307 Wasserglas (Kalium- und Natrium-Silikat) 308 Kali-Blutlaugcnsalz (Fcrrocyankalium [Kaliumcisencyanür] und Ferricyankalium [Kaliumeisencyanid]), Natron-Blutlaugensalz (Ferrocyannatrium [Natriumeiseneyanür] und Ferricyannatrium [Natriumeisencyanid]), Cyankalium (Kaliumcyanid) 309 Essigsäuresalze (Acetate), anderweit nicht genannt, sowie Acetonöl . . . 310 Bleizucker, Bleiessig 311 Weinstein: l roh gereinigt (raffiniert); auch Natronweinstein 312 ! Brechweinstein und andere Antimonpräparatc 313 Kohlensaure Magnesia, künstliche (Magnesiumkarbonat) 314 Kohlensaurer Strontian, künstlicher (Strontiumkarbonat), salzsaurcr Strontian (Strontiumchlorid); Strontiumoxyd, Strontiumhydroxyd 315 Zinksalze, anderweit nicht genannt; Chlorzink (Zinkchlorid), fest oder flüssig 316 Calciumkarbid, Aluminiumkarbid, Siliciumkarbid (Karborund) und anderweit nicht genannte Metallkarbide 317 Vorstehend und anderweit nicht genannte Metalloide, Säuren, Salze und Verbindungen von Metalloiden untereinander oder mit Metallen . . .
B. Farben und Farbwaren. 318 Tierische Farbstoffe, z. B. Cochenille, wilde, zahme und unechte (tierischer Kermes), auch gemahlen oder in Teigform; Cochenillekarmin; Sepia 319 Anilin- und andere nicht besonders genannte Teerfarbstoffe 320 Alizarinfarbstoffe, trocken oder in Teigform 321 Indigo, natürlicher und künstlicher, auch Indigokarmin, rein oder versetzt mit mineralischen Stoffen oder Stärke, trocken oder in Teigform . . . 3 2 2 Berliner Blau, rein oder versetzt mit mineralischen Stoffen oder Stärke, trocken oder in Teigfonn 12
323 324 3v>5 326 327 328
329
330 331 332
333 334 335
336
337 338
339 340
Ultramarin, rein oder versetzt mit mincralischcn Stoffen oder Stärke, trocken oder in Teigform Bleimennige, Bleiweiss Barytweiss (Permanentweiss) Zinkoxyd (Zinkweiss u n d Zinkgrau), Zinksulfidweiss (Lithopon) . Zinnober, roter (rotes Quecksilbersulfid) Farbhokansziigc (Farbholzcxtrakte); auch Auszüge aus anderen pflanzlichen Farbstoffen: flüssig fest A n m e r k u n g . FlDsdge Farbholzauszügc und flössige Auszüge auf anderen pflanzlichen Farbstoffen von mehr als 2S? E6 werden wie feste verzollt. Erdfarben: K r e i d e , geschlemmt; auch gestäubte oder in anderer Weise fein gepulverte K r e i d e Andere Erdfarben (gebrannte, gemahlene oder geschlcmmte Farberden u n d als solche verwendbare Abfälle und Nebenerzeugnisse d e r Industrie, a u c h als Farberden gemahlene Erze), trocken oder in T e i g f o r m , auch geschönt R u s s ; Buchdruckschwärze, trocken, nicht zubereitet; auch dgl. K u p f e r druckschwärzc Bronzefarben P i g m e n t f a r b e n und Farblacke (Lakfarben), anderweit nicht genannt, rein oder versetzt mit mineralischen Stoffen oder Stärke, trocken oder in Teigform Andere nicht zubereitete Farben Papierdruckfarbe, aus Russ oder Kupferdruckschwärze hergestellt . . Bleiweiss, Zinkweiss, Lithoponweiss, Eisenoxyd, Eisenmennig, mit Ö l angerieben, nicht in Blechbüchsen oder in Aufmachungen für den Kleinverkauf Die in N o . 335 genannten zubereiteten Farben in IJlechbüchscn oder in Aufmachungen für den K l e i n v e r k a u f ; andere zubereitete F a r b e n (mit Öl, Ölfirnis, Glyzerin, Leim, Mineralöl oder einem anderen Bindemittel oder mit Weingeist versetzt oder angeriehen); nicht zubereitete Karben in Bläschen, K a p s e l n , Muscheln, Pasten, T u b e n , Töpfchen, Tiifchlien od. d g l . ; Farben in Farben- und Tuschkasten Tinte und Tintenpulver Graphit: geformt (in Tafeln, Blöcken od. dgl.) in Aufmachungen für den Kleinverkauf Speckstein, geschnitten oder geformt zum Zeichnen (Schneiderkreide), auch in Holz gefasst Blei, F a r b e n - u n d Kohlenstiftc (zum Zeichnen oder Schreiben); K r e i d e (geschnitten oder geformt): ungefasst oder nur mit Papier bezogen mit Fassung aus gemeinem Holze zum handwerksmässigen Gebrauche (Zimmermannsstifte) andere, soweit sie nicht wegen ihrer Verbindung mit anderen Stoffen unter höhere Zollsätze fallen
C. Firnisse, Lacke, Kitte. 341
342
Ölfirnisse, auch mit Zusatz von Trockenmitteln; Firnissatz; Standöl; Vogelleim a u s eingedicktem Leinöl Weingeistfirnisse (Auflösungen v o n Harzen in Weingeist, auch in Holzgeist) mit oder ohne Zusatz von Farbstoffen; Schellackkitt (in heissem VVein- | geiste zur Sirupdicke aufgelöster Schellack) . | 13
313
Lackfirnissc, Lackc, ohne Verwendung vou Weingeist hergestellt (Auflösungen von Harzen in Terpentinöl, Mineralöl, Harzöl, Ölfirnis, Aceton, Alkalien oder anderen Lösungsmitteln), auch mit Farbstoffen versetzt; Aspbaltlack (Auflösungen von Asphalt oder asphaltähnlicher Masse in Mineral- oder Terpentinöl, sowie Auflösungen von Asphalt oder Steinkohlenpech in Steinkohlenteeröl oder Holzteeröl); Kutscherlack (Auflösung von Farbstoff und W a c h s ) ; Zaponlack (Auflösung von Kollodiumwolle in Amylacetat)
344 345
Siegellack (auch Siegelabdrücke in Siegellack); Flaschenlack Olkitte (Firniskitte), Harzkitte, Kautschuk- und Outtaperchakitte, Leim-, Eiweiss- und andere K i t t e mit Ausnahme von Asbestkitt, Mineralkitt (Asphaltkitt), Schellackkitt und AVachskitt (Baumwachs) Asbestanstrichmasse (flüssiger Asbest), auch mit einem Zusätze von Farbe (Asbestfarben); Asbestkitt
340
D. Äther; Alkohole, anderweit nicht genannt oder inbegriffen; flüchtige (ätherische) Öle, künstliche Riechstoffe, Eiech- und Schönheitsmittel (Parfümerien and kosmetische Mittel). 347
348
Äther aller Art, einfache und zusammengesetzte; beeröl): in Fässern in anderen Bebältnissen F u s e l ö l e ; auch Amyl-, Butyl- und l'ropylalkohol
auch Kognakül (Wein-
Anmerkung. Fuselale mit einem Weingeistgehaitc von S Qcwichtetcilen oder darüber in 100 sind wie Branntwein zu verzollen.
Holzgeist (Methylalkohol) r o h ; Aceton, roh Holzgeist, gereinigt; Aceton, gereinigt; Kormaldehyd in wässriger Lösung Acetaldehyd, Paraldehyd Holzteeröl (Wachholderteeröl u. s . w . ) , auch gereinigt; K a u t s c h n k ö l ; Tieröl, roh (Hirschhomöl) oder gereinigt (Dippelsöl) 3 5 3 Flüchtige (ätherische) Ö l e : Terpentinöl, Fichtennadelöl, Harzgeist (Harzessenz), Kampferöl (flüssiger Kampfer) andere flüchtige (ätherische) Ö l e ; ferner Menthol (Mentbakampfer), auch in Umscbliessungen aus Holz (Migränesüfte) 3 5 4 Künstliche Riechstoffe (Vanillin, Kumarin, Heliotropin und ähnliche zur Bereitung von Riechmitteln dienende Stoffe) 3 5 5 Wohlriechende Fette, Salben und Pomaden, sowie wohlriechende iettc und mineralische Ö l e : bei einem Gewicht der unmittel- 1 von mindestens 5 kg , . . baren Umschliessung nebst Inhalt J von weniger als 5 kg . . . 3 5 6 Äther- oder weingeisthaltige R i e c h m i t t e l (Parfümerien) und Schönheitsmittel (kosmetische Mittel, z. B . Haarfärbemittel sowie Haut- und andere Verschönerungsmittel) ; äther- oder weingeisthaltige K o p f - , Mund- und Zabnwässer; wohlriechende oder zur Verbreitung von Wohlgeruch dienende äther- oder weingeisthaltige Auszüge (Essenzen, Extrakte, Tinkturen) und 349 350 351 352
357
358
W ä s s e r ; wohlriechender Essig W ä s s e r , wohlriechende, nicht äther- oder wcingeisthaltig: bei einem Gewicht der unmittel- ) von mindestens 5 kg . . . baren Umschüessung nebst Inhalt J von weniger als 5 kg . . . Puder, Schminken, Zahnpulver, wohlriechend; Zahnseife, Räucherpapier, Schminkpapier und alle anderweit nicht genannten R i e c h - und Schönheitsmittel (Parfümerien und kosmetische Mittel) A n m e r k u n g . Puder, Schminken, Zahnpulver, nicht wohlriechend, unterliegen ebenfalls der Verzollung nach Mo. 868, fall* sie lieh durch ihre Umacbliesungen als Schönheitsmittel (kosmetische Ulttel) darstellen. 14
E. Künstliche Düngemittel. 359 Guano, künstlicher (Fisch-, Fleisch-, Blut-, Garneelen- u. s. w. Guano); auch natürlicher Guano; Tiermehl, Flechsenmehl, gemahlener tierischer Dünger (Poudrette) 360 361 Knochenmehl 362 Thomasphosphatmehl Mit Säuren behandelte, phosphorhaltige Düngemittel (Superphosphate), auch mit anderen Stoffen vermischt A n m e r k u n g Leim aller Art (mit Ausnahme des Eiweissleims), fest oder flüssig; Gelatine, auch gefärbt 376 Blätter, Füttern, Kapseln (leere und gefüllte), Oblaten und andere geformte Gegenstände aus nicht mit Zucker versetzter Gelatine A n m e r k u n g . Gefällte Gelatinekapseln unterliegen dem Zolle für die FOllusg, falls dieser hoher ist. 377 Elastischer Leim zur Herstellung von Buchdruckwalzen od. dgl., sowie Druckplatten für Hektographen und ähnliche Vervielfältigungsvorrichtungen . 378 Holzteer- und Torfteerkreosot 379 Verdichtete Gase einschliesslich der als Umschliessung dienenden Stahlflaschen 15
380
Alkaloide (organische Basen des Pflanzenieichs), Alkaloidsalze und Alkaloidverbindungen 3 8 1 Kollodium und Celloidiu 3 8 2 Chlorofonn und Chloralhydrat 3 8 3 Bromofonn und Jodofonn 384 Geibstoffauszüge (Gerbstoffextrakte), anderweit nicht genannt: flüssig fest A n m e r k u n g . Flüssige Cerbstoffauazflge von mehr als 28" B t Verden nie feste verzollt. 3sr> •Süssholzsaft mit Zucker, Honig, Anisöl, Salmiak oder sonstigen Geschmackszutaten oder Heilmitteln versetzt, oder in Aufmachungen für den K l e i n verkauf; auch Brustkuchen, Brustteig anderer Süssholzsaft, roh oder gereinigt 3 8 6 Haisame, künstliche; Auszüge (Essenzen, Extrakte, Tinkturen), Wässer u. dgl., nicht wohlriechend, zum Gewerbe- oder Heilgebrauche (mit Ausnahme der Farbholz- und Gerbstoffauszüge): nicht äther- oder weingeistballig ätlier- oder weingeisthaltig 3 8 7 Säfte von Früchten (mit Ausnahme von Weintrauben) und von Pflanzen, zum Gewerbe- oder Heilgebrauch, äther- oder weingeisthaltig . . . . 3 8 8 Zubereitete Arzneiwaren und sonstige pharmazeutische Erzeugnisse, anderweit nicht genannt oder inbegriffen
389 390
j I j ' ! ;
A n m e r k u n g t u No. 386 b i s 863. Äther- oder weingeisthaltige phar- ! rnazeutische Erzeugnisse unterliegen der Verzollung als Branntwein, fall« zur Herstellung der gleichartigen Waren im Inlande nicht ungenießbar , gemachter (undenaturierter) Branntwein steuerfrei nicht verwendet werden darf. | Geheimmittel Chemische Erzeugnisse, anderweit nicht genannt oder inbegriffen
.
.
I . ! i
I F l i n f t e r A b s c h n i t t . Tierische und
.!91
395 396 397
398
399
pflanzliche Spinnstoffe
und W a r e n
daraus;
M e n s c h e n h a a r e ; z u g e r i c h t e t e S c h m u c k f e d e r n ; F ä c h e r und H ü t e ,
j
A. Seide.
i
( 3 9 4 / 5 ) Künstliche Seide: Ungezwimt oder einmal gezwirnt: tingefärbt gefärbt (auch weiss gefärbt) Zweimal gezwirnt, ungefärbt oder gefärbt (396/7) Florettseide (Abfallseide): Ungekämmt Gekämmt:
ungefärbt
gefärbt (auch weiss gefärbt) Florettseidengespinste, ein- oder mehrfach, auch gezwirnt: ungefärbt gefärbt (auch weiss gefärbt) in Verbindung mit anderen Spinnstoffen oder Gespinsten, ungefärbt oder gefärbt Seidenzwirn aller Art, auch gemischt mit anderen Spinnstoffen oder Gespinsten, ungefärbt oder gefärbt, in Aufmachungen für den Einzelverkauf: aus Rohseide oder künstlicher Seide aus Florettseide . . . 16
j i
I j
Rohseide, künstliche Seide und Florettseidengespinste, auch mit anderen Spinnstoffen oder Gespinsten gemischt, in Verbindung (jedoch nicht umsponnen) mit Metallfäden (Draht oder Lahn)
Siebenter
Abschnitt.
Kautschukwaren. A. Waren aus weichem Kautschuk. Kautschuk, aufgelöst, auch mit Beimischung von Harz Weichkautschukteig, auch gefärbt oder mit Asbestfasem, Graphit oder anderen Stoffen vermischt; gewalzte Platten daraus; Kantschuk-Abschnitte und -Streifen, unbearbeitet; Kautschukplatten mit eingewalztem Draht oder Drahtgeflecht; alle diese nicht vulkanisiert; Guttaperchapapier . . Geschnittene Platten (Patentplatten) aus rohem, gereinigtem, gefärbtem, auch mit Schwefel oder anderen Stoffen gemischtem Kautschuk, nicht vulkanisiert, auch in Abschnitten und Streifen, unbearbeitet . . . . Kautschukfäden, gezogen oder geschnitten: ohne Verbindung mit Gespinsten mit Gespinsten aus pflanzlichen oder tierischen Spinnstoffen unvollständig umsponnen oder umflochten mit Seide oder mit Gespinsten, in denen Seide enthalten ist, übersponnen mit anderen Gespinsten übersponnen Schläuche: aus Kautschuk für die Bereifung von Fahizeugrädern aus Kautschuk zu Stielen für künstliche Blumen andere aus Kautschuk; aus Kautschuk mit Unterlagen aus pflanzlichen Spinnstoffen; aus pflanzlichen Spinnstoffen, mit Kautschuk getränkt oder überzogen oder durch Zwiscbenlagen aus Kautschuk verbunden; aus Kautschuk, mit Gespinsten umflochten oder umsponnen; alle diese auch in Verbindung mit unedlen Metallen oder Legierungen unedler Metalle Anderweit nicht genannte Waren aus weichem (auch vulkanisiertem) Kautschuk oder damit ganz oder teilweise überzogen, soweit sie nicht durch die Verbindung mit anderen Stoffen unter höhere Zollsätze fallen: unlackiert, ungefärbt, unbedruckt; Fussbodendecken aus derartigem Kautschuk, auch mit Unterlagen von Gespinstwaren oder Filz; Kautschukplatten mit ein- oder aufgewalzten Gespinstwaren oder mit ein- oder aufgewalztem Filz; Kolbenpackungen, Stopf büchsenpackungen und Dichtungsschnüre aus groben Gespinstwaren, Gespinsten oder Filz in Verbindung mit Kautschuk oder mit Stearinsäure, Talk, Talg oder Asbest, sowie andere Kolbenpackungen und Dichtungsschnüre von ähnlicher Beschaffenheit lackiert, gefärbt, bedruckt oder mit eingepressten Mustern versehen; Fussbodendecken aus derartigem Kautschuk, auch mit Unterlagen von Gespinstwaren oder Filz Gespinstwaren, auch Filz, mit Kautschuk getränkt oder überzogen oder dnreh Zwischenlagen aus Kautschuk verbunden; Gespinstwaren in Verbindung mit Kautschukfäden; Gewebe aus Kautschukfäden in Verbindung mit Gespinsten; Kautschukwaren, mit Gespinstwaren überzogen oder mit Gespinsten umsponnen; alle diese, wenn die Gespinstware oder das Gespinst besteht: ganz oder teilweise aus Seide aus anderen Spinnstoffen A n m e r k u n g . Bestickte Oespinitwaren der vorbenlchneten Art werden wie eenlhte Ge£oiistEnde aus solchen verzollt. 17
581 Kautschukdrucktücher für Fabriken und Kratzentücher für Kratzenfabriken auf Erlaubnisschein unter Überwachung der Verwendung
B. Hartkaatschuk and Hartkautschukwaren. 582 Hartkautschukteig (nicht vulkanisiert) 583 Hartkautschukteig für zahntechnische Zwecke, mit Farben, Metallpulver oder anderen Stoffen gemengt 584 Hartkautschuk (Kautschukhornmasse) in Platten, Stangen, auch zerschnitten, ohne weitere Bearbeitung; Rohpressungen aus Hartkautschuk, die zwar schon die Gestalt der W a r e erkennen lassen, aber noch die Pressnähte an sich tragen und deshalb der weiteren Bearbeitung bedürfen; unbearbeitete Platten aus Hartkautschuk mit Unterlagen von Gespinstwaren oder Papier 585 R ö h r e n aus Hartkaatschuk, ohne weitere Bearbeitung 586 Andere Hartkautschnkwaren, auch in Verbindung mit anderen Stoßen, soweit sie nicht dadurch unter höhere Zollsätze fallen A l l g e m e i n e A n m e r k u n g zum s i e b e n t e n Abschnitt. Waren aus Outtapercha, Balata oder Kautschokeratzstoffen, oder damit ganz oder teilweise überzogen, werden, Bowelt sie nicht besonders genannt sind, wie Kautsehulcwaren verzollt.
Z e h n t e r
A b s c h n i t t .
W a r e n aus tierischen oder pflanzlichen Schnitz- oder Fonnerstoffen.
C. Korkwaren. 635 Kork, zu Stückchen oder Mehl zerkleinert 636 Zugeschnittene Platten, Streifen und W ü r f e l mit R i n d e ; Rindenspunde; Steine, Ziegel, Röhren und Röhrenteile aus Korkabfällen; Korkfender 637 Zugeschnittene Platten, Streifen und Würfel ohne R i n d e ; Korkscbeiben 638 Korkwaren (mit Ausnahme der Hüte), auch in Verbindung mit anderen Stoffen, soweit sie nicht durch ihre Verbindungen unter höhere Zollsätze fallen A n m e r k u n g zuC. Waren aus Kunatkork werden wie Korkwiren behandelt.
D. Waren aus anderen pflanzlichen Sohnltzatoffen als Hola trnd Kork oder aus anderweitig nicht genannten Formers toflbn. Zellhorn (Zelluloid) und ähnliche Stoffe: rohe ungeformte Stücke, rohe geschnittene oder gezogene Blätter, Blöcke, Platten, R ö h r e n oder Stäbe geschliffene, mattierte, polierte oder in ähnlicher W e i s e an der Oberfläche bearbeitete Blätter, Platten, Röhren oder Stäbe, oder für W a r e n erkennbar vorgearbeitete Stücke 640 W a r e n ganz oder teilweise aus Zellhorn oder ähnlichen Formerstoffen, anderweit nicht genannt, soweit sie nicht durch die Verbindung mit anderen Stoffen unter höhere Zollsätze fallen oder als Nachahmungen höher belegter W a r e n anzusehen sind . 641 Anderweit nicht genannte oder inbegriffene pflanzliche Schnitzstoffe in rohen bloss geschnittenen Platten; auch Hollundermark, geschnitten, und Schilfrohr, gespalten, zugeschnitten oder zugespitzt
639
18
Zollsati für 1 di Mk.
648 Waren aas formbarer (plastischer) Kohle (einschliesslich derjenigen aas
fossilen Stoffen) oder aas Gaskohle, auch in Verbindung mit anderen Stoffen, soweit sie nicht dadurch anter höhere Zollsätze fallen: bei einem Reingewichte des Stückes von 3 kg oder daiflber . . . . bei einem Reingewichte des Stackes von weniger als 3 kg . . . . A n m e r k u n g . Bei Kohlentiden für elektrische BeleuchtimgikBrper oder dergleichen bleibt eine Verbindung mit Platin auf die Verzollung ohne Einfluas. Elfter
3,00 30.00
Abschnitt.
Papier, Pappe und Waren daraus.
649 650
663 664
(649/50) Halbzeug (Halbstoff zur Papier- and Pappenbereitung), breiartig oder in fester Form, aach gebleicht oder gefärbt oder mit mineralischen Stoffen, Leim n. s. w. versetzt: Ans Abfällen von Gespinstwaren od. dgL Aas Holz, Stroh, Espartogras oder anderen Pflanzenfasern: Holzmasse (mechanisch bereiteter Holzstoff, Holzschliff) chemisch bereiteter Holzstoff (Zellstoff, Zellulose); Stroh-, Esparto- und anderer Faserstoff Photographisches Papier Gelatinepapier; Pauspapier (Paraffin-, öl-, Wachspapier a. dgL); Blau(Anilin- und Ultramarin-) Papier; gefettetes Indigopapier; Desinfektionspapier; Schweisspapler, Fliegen- und Mottenpapier; Ozonpapier; Reagenzpapier und anderes chemisches Papier; mit Guttaperchalösung, Leim, Gummi, Tragant, Stärke oder ähnlichen Stoffen bestrichenes oder gepudertes Papier, auch auf den so behandelten Stellen mit Harz, ö l , Wachs oder Kollodium gedecktes
Dreizehnter
678
679
680
682
Abschnitt.
frei 3,00 3,00
10,00
12,00
• ••>
Waren aus Steinen oder anderen mineralischen Stoffen (mit Ausnahme der Tonwaren) sowie aus fossilen Stoffen. Edelsteine: bearbeitet (geschliffen u. s. w.) ohne Fassung oder nur zu technischen Zwecken in Holz, Horn, Knochen oder unedlen Metallen gefasst (Schneide- und Schreibdiamanten); auch Drahtzieheisen in Verbindung mit gebohrten Edelsteinen in anderer Weise gefasst; in einer zur unmittelbaren Verwendung als Schmnck oder Zierat geeigneten Form oder geschnitten (Gemmen, Kameen); vorstehend nicht genannte Waren aller Art in Verbindung mit Edelsteinen, soweit sie nicht an sich unter höhere Zollsätze fallen Halbedelsteine (einschliesslich der glasigen Lava): bearbeitet (geschliffen u. s. w.) ohne Fassung gefasst, geschnitten (Gemmen, Kameen) oder sonst zu Waren verarbeitet, soweit sie nicht durch die Verbindung mit anderen Stoffen unter höhere Zollsätze fallen Steine (mit Ausnahme von Schiefer und Pflastersteinen) sowie Lava, poröse und dichte, an mehr als drei Seiten gesägt, an den nicht gesägten Seiten roh oder bloss roh behauen (682/3) Platten: gesägt (geschnitten) oder gespalten, weder geschliffen noch gehobelt, poliert oder mit Schmelz überzogen: aus Alabaster, Marmor, Serpentinstein 84
60,00
600,00 60,00 175,00 0.50
3,50
aus Granit, Porphyr, Syenit oder ähnlichen harten Steinen; ans polierfahigem Kalkstein; aus Lava, poröser oder dichter aus anderen Steinen (mit Ausnahme von Schiefer); aus Glimmer, zugeschnitten, ungefärbt (auch dergleichen Scheiben) A n m e r k u n g . Platten von mehr als 18 cm Sttrke siftd nach No. SSO EU verzollen. Schieferblöcke und Schieferplatten, an einer oder mehreren schmalen Seiten ( K a n t e n ) gesägt (geschnitten), weder gehobelt noch geschliffen oder poliert (685/6) Steinmetzarbeiten, ungeschliffen, ungehobelt, auch in Verbindung mit unlackiertem, unpoliertem H o l z e oder Eisen: von schlichter, nicht profilierter Arbeit, nicht abgedreht, nicht verziert: aus Alabaster, Marmor, Serpentinstein aus Granit, Porphyr, Syenit oder ähnlichen harten Steinen; aus polierfähigem Kalkstein; aus Lava, poröser oder dichter aus anderen Steinen (mit Ausnahme von Schiefer) Künstlich gefärbte oder verzierte Glimmerplatten; geschliffene, gehobelte, profilierte oder sonst weiter bearbeitete Schieferplatten; bearbeiteter Tafelschiefer; Schiefertafeln, anch in Rahmen aller A r t ; anderweit nicht genannte Waren aus Schiefer ohne Verbindung mit anderen Stoffen Schieferstifle (Schiefergriffel), auch bemalt, mit Papier überzogen oder in H o l l gefasst Waren ganz oder teilweise aus Lava, poröser oder dichter, soweit sie nicht durch die Verbindung mit anderen Stoffen unter höhere Zollsätze fallen (694/5) Poliersteine, Schleif- und Wetzsteine, auch Probiersteine: ganz oder teilweise aus Schmirgel, Korund, Karborund, Feuerstein oder Quarz andere, auch künstliche (mit Ausnahme der mit Stearin, Talg u. dgl. versetzten Poliersteine); ferner Feuersteine, zum Gebrauche vorgerichtet (Flintensteine), gehauen oder geschnitten: ohne Verbindung mit anderen Stoffen in Verbindung mit H o l z oder Eisen; auch Schmirgelfeilen und Schmirgelscheiben aus H o l z mit aufgeklebtem Schmirgelpulver sowie Sensenstreichen aus H o l z mit aufgeklebtem Sande oder Pulver von Feuerstein, Glas oder Schmirgel A n m e r k a m g . Polier-, Schleif- u. w. Steine der No. 686 In Verbindung mit anderen Stoffen all Holz oder Eisen fallen unter No. 602. Wärmeschutzmasse aus Kieselgur Waren aus Asphalt (auch mit K i e s od. dgl. gemischt), Harzzement oder ähnlichen Formerstoffen: Platten, auch solche aus Asphalt, Abfallen von der Seilerei, augedrehten Seilen und Sand bereitet andere Waren, anch in Verbindung mit anderen Stoffen, soweit sie nicht dadurch unter höhere Zollsätze fallen Kalktandziegel (700/3) Waren aus Gips (Gipsguss), auch aus einer Mischung von Gips mit Schwefel oder mit K r e i d e und L e i m oder mit anderen Zusätzen: Bauplatten und Bausteine, ungefärbt, auch mit Einlagen: unverziert verziert andere ungefärbte Waren; auch Gipsformen mit Schweieleinsatz . . . . gefärbt, bronziert, lackiert, geglänzt (mit Stearin, Wachs od. dgl. getränkt [Elfenbeinmasse, Chromopasta, Kallipasta]) Waren aller Art in Verbindung mit anderen Stoffen, soweit sie nicht dadurch unter höhere Zollsätze fallen A n m e r k u n g z u No. 700 b i • 703. Formerarbeiten aus Schwefel (auch 8pencemeUli), Kieselgurmuse, Kreidemaase oder Talk werden wie Qip»waren verrollt. Schlacken, zu Bau- oder Pflastersteinen geformt 20
705 Papier und Pappe aus Asbest, in Bogen, Rollen oder Platten, auch mit Einlagen von Draht oder Drahtgeflecht ans unedlen Metallen oder Legierungen unedler Metalle: ungeformt (unbeschnitten oder nur rechtwinklig beschnitten) . . . . geformt, auch dnrchlocht 706 Garne, Schnüre, Stränge, Strickc und Seile aus Asbest, auch in Verbindung mit anderen Spinnstoffen oder mit einer Seele aus unedlem Metalle (mit Ausnahme der Dichtungsschnüre) 707 Gewebe dus Asbest, auch in Verbindung mit anderen Spinnstoffen oder mit Kette oder Einschlag von Draht aus unedlen Metallen oder Legierungen unedler Metalle 708 Anderweit nicht genannte Waren aus Asbest, Asbestpapier oder Asbestgeweben (z. B. Asbestkautschukgewebe [gekautschukte Asbestwaren], Handschuhe, Kleider, Masken, Mutzen, Schläuche, Schuhe aus Asbestgeweben, auch gekautschuktcn); alle diese Waren auch in Verbindung mit anderen Stoffen, soweit sie nicht dadurch unter höhere Zollsätze fallen
Vierzehnter
10,00 24,00
24,00 40,00
60,00
Abschnitt.
Tonwaren. 720 Waren aus gemeinem Steinzeuge (mit Ausnahme der in No. 716 und 728 genannten): Röhren, Röhrenformstücke, Sohlsteine, Senkkästen, Ausgüsse u. dgl.; Krippen, Viehtröge Krüge und andere Ge fasse zu Wirtschaftszwecken Steine und Platten aller Art zu technischen Zwecken Fass- und Abzngshähne, Kühlschlangen, Pumpen und sonstige vorstehend nicht genannte Gegenstände zu technischen Zwecken 724 Feuerfeste Steine jeder Art (Schamottesteine, Dinas- und andere Quarzsteine, Bauxit- und Magnesiasteine, Kohlenstoffsteine für feuerfeste Ofenausmauerung), unglasiert oder glasiert: rechteckige bei einem Reingewichte des Stückes von weniger als 5 kg rechteckige bei einem Reingewichte des Stückes von 5 kg oder darüber; andere als rechteckige ohne Rücksicht auf das Gewicht des Stückes . 725 Schmclztiegel, Retorten, Muffeln, Kapseln, Röhren, Zylinder, Platten, Düsen und andere nicht als Steine zu bezeichnende geformte, feuerfeste Erzeugnisse aus Ton oder toniger Masse, unglasiert oder glasiert; auch Schmelztiegel aus Magnesiazement oder Speckstein 726 Schmelztiegel und andere Gegenstände aus Graphitraassc 732 Tonwaren aller Art (mit Ausnahme von Porzellan und porzellanartigen Waren) in Verbindung mit anderen Stoffen, soweit sie nicht dadurch unter höhere Zollsätze fallen 733 Porzellan und porzellanartige Waren (Weichporzellan [englisches und KrittenPorzellanj, unglasiertes Porzellan [Biskuit, Parian, Jaspis u . s . w . ] ) : farbig, auch mit Lüster- oder mit Metallüberzug in Verbindung mit anderen Stoffen, soweit sie nicht dadurch unter höhere Zollsätze fallen
0,40
1,00
0,40
1,00
0,35 0,60
2,00
4,00 25,00
14,00 30,00 30,00
A n m e r k u n g z u N o . 733. Porzellasperlen werden wie aluperlen verxollt. 734 Scherben und Bruch von Ton- und Porzellanwaren
frei
Fünfzehnter
Abschnitt.
Qlas und Glaswaren. 735 Glasmasse (auch Strass, ungeformt oder in Form roher Klumpen), Schmclzglas-(Email-)Masse, Glasurmasse, ungefärbt oder gefärbt; Glasstaub (ge- ! mahlenes Glas) 736 Rohe Stangen und Röhren aus naturfarbigem Glase; Glasröhren und Glasstängelchcn, ohne Unterschied der Farbe, wie sie zur Perlcnbereitung und Kunstglasbläserei einschliesslich der Herstellung von Knnstglas gebraucht werden (737/40) Hohlglas: 737 weder gepresst noch geschliffen, poliert, abgerieben, geschnitten, geätzt oder gemustert: naturfarbig weiss (auch halbweiss) durchsichtig, auch mit einzelnen Ringen von massivem weissem (auch halbweissem) Glase gefärbt oder weiss undurchsichtig, auch' mit gefärbtem oder mit weissem undurchsichtigem Glase iiberfangen 749 Trockenplatten fltr photographische Zwecke mit einseitigem Überzüge von lichtempfindlicher Masse, auch mit darauf befindlichen Negativbildern (Glas-Negative) 7fiü Drahtglas: roh, ungefärbt, mit ebener Fläche, auch gerippt geschliffen, poliert, gefärbt, gemustert, gebogen 751 Dachpfannen und Dachziegel aus Rohglas, Tafelglas oder Drahtglas . . 752 Rohes optisches Glas (auch zur Erprobung der Reinheit angeschliffen) . . 759 Glasplättchen; Glasperlen, Glasschmclz und Glasschuppen, auch lediglich zum Zwecke der Verpackung und Versendung auf Gespinstfaden gereiht; Glastropfen (Glastränen, Springgläser); Glaskörner (Glaskügelchen, massive Glastropfen): weiss, auch gefärbt bemalt, vergoldet oder versilbert 760 Glasflüsse (unechte Edelsteine), bleihaltig oder bleifrei, Glassteine und Glaskorallen, ohne Fassung, auch lediglich zum Zwecke der Verpackung und Versendung auf Gespinstfaden gereiht: roh bearbeitet (geschliffen u.s.w.) 761 Glasperlen, Glasflüsse, Glassteine, Glaskorallcn u, dgl., auf Gespinstfäden, Schnüre oder Draht genäht oder gereiht und ohne weiteres als Schmuck verwendbar; auch in gleicher Weise hergestellte Besatzartikel aus Glasperlen u. s. w 762 Waren aus Glasflüssen, Glassteinen oder Glaskorallen, vorstehend nicht genannt, auch in Verbindung mit anderen Stoffen, soweit sie nicht dadurch unter höhere Zollsätze fallen 763 Glas, anderweit nicht genannt, auch durch Pressen oder Stanzen hergestellt oder geschliffen, poliert, abgerieben, geschnitten, geätzt, gemustert; Glasgespinst und Glaswolle: nicht gefärbt, nicht undurchsichtig gefärbt oder undurchsichtig bemalt, vergoldet oder versilbert, auch durch Auftragen oder Einbrennen von Farben gemustert 768 Abfalle von der Glasbereitung und von Glas, z. B. Glasbrocken, Glasbruch, Glasgalle, Glasschaum, Herdglas; Scherben von Glas und Glaswaren 22
Sechzehnter Edle
Metalle
Abschnitt.
und
Waren
daraus.
A. Gold. Feingold, roh oder gegossen, gehämmert oder gewalzt, in Stangen, Blech oder Draht; legiertes Gold, roh oder gegossen; Goldmünzen . . . . Legiertes Gold, gehämmert oder gewalzt, auch in Form von Blech oder Draht Waren ganz oder teilweise aus Gold, anderweit nicht genannt, soweit sie nicht durch die Verbindung mit anderen Stoffen unter höhere Zollsätze fallen: unpoliert poliert; Blattgold (echter Goldschaum) . . . . . . . . . . . . A n m e r k u n g xu A. Pittin imd die sogenannten Platinmetalle (Iridium, Osmium, Palladium, Bhodlum, Buthenlum) sowie (tax oder teilweise duaui hergestellte Waren werden, soweit sie nicht anderweit ctntnnt «lud, nach No. 769 blt 771 behandelt.
B. Silber. Feinsilber, roh oder gegossen, gehämmert oder gewalzt, in Stangen oder Blech; legiertes Silber, roh oder gegossen; SilbermQnzen Legiertes Silber, gehämmert oder gewalzt, auch in Form von Blech; legiertes oder unlegiertes Silber, vergoldet oder auf mechanischem Wege mit Gold belegt Draht, auch legiert: rund geplättet oder geformt (fassoniert) vergoldet oder auf mechanischem Wege mit Gold belegt Waren ganz oder teilweise aus Silber, anderweit nicht genannt, auch vergoldet oder auf mechanischem Wege mit Gold belegt, soweit sie nicht durch die Verbindung mit anderen Stoffen unter höhere Zollsätze fallen; Blattsilber (echter Silberschaum) Siebzehnter Unedle
Metalle
Abschnitt.
und Waren
daraus.
A. Eisen und Eisenlegierungen. Roheisen und nicht schmiedbare Eisenlegierungen Robluppen; Rohschienen; Blöcke; Platinen; Knüppel; Tiegelitahl in Blöcken Schmiedbares Eisen in Stäben (gewalzt, geschmiedet oder gezogen), auch geformt (fassoniert); ferner Bandeisen: nicht über 12 cm lang, zum Umschmelzen mit eingewalzten Mustern oder Verzierungen anderes Blech, roh, entzundert, gerichtet, dressiert, gefirnist: in der Stärke von mehr als 1 mm in der Stärke von 1 mm oder darunter Eisensand und Stahlspäne . Eisenabfälle» Brueheisen, Alteben (Schrott); Dreh-, Bohr-, Hobelspäne; Eisenfeilspäne; Stabeisenenden, Eisenblechkanten und andere nur zum Einschmelzen oder Schwelssen verwendbare Abfälle von Eisen . Glnhspan (Hammenchlag und Walzzunder); Schliff; Abfälle von verzinntem Eisenblech (Weissblech) von nicht mehr als 5 mm Stärke 23
Zollsatz für 1 di Hk. Anmerkungen
z u A.
1. Der Begriff „Eisern" umfasat im Sinne des Zolltarifa auch den Begriff „Stahl". 2. Schmiedbares Eises in Form von Flacheisen von mehr als 25 cm Breite wird als Blech verrollt. 3. Als bearbeitet im Gegensätze zu roh gelten Erzeugnisse aus Eise« dann, wenn sie eine nachträgliche Bearbeitung der Oberfllche oder Veränderung der Gestalt erfahren haben, um sie für ihren Sondenweck gebrauchsfähig zu machen» um ihr Ausseben zu heben oder um sie gegen Rost zu schatxen. Zu den bearbeiteten gehSren hiernach insbesondere alle gefeilten, gefrästen, abgedrehten, gehobelten, geschliffenen, polierten, nach der Fertigstellung geglflhten, blau angelaufenen, durch Ausglflhen gebläuten, durch Krhitxen mit einem Olflberzuge gleichmütig grau, braun oder sonst gefärbten, im Rollfass oder in der Putztrommel gescheuerten, ferner alle angestrichenen, gefirnisten, lackierten, mit Schmelz belegten (emaillierten), oxydierten, mit anderen unedlen Hetallen oder Legierungen unedler Metalle Überzogenen (diese mit Ausnahme der in Anmerkung 4 behandelten), sowie alle vernieteten, verschraubtcn oder in ähnlicher Weise nachträglich in sich verbundenen Waren. Auch die teilweise oder gänzliche Entfernung der groben Onss-, Schmiede- oder Wslzhaut hat die Behandlung der Erzeugnisse als bearbeitete zur Folge; dabei macht es keinen Unterschied, ob die Entfernung der rauhen Haut unmittelbar bei der II erstell tmg des Gegenstandes oder ob sie durch ein besonderes Verfahren erfolgt ist, sowie ob damit eine Änderung der Gestalt des Gegenstandes verbunden ist oder nicht. Den bearbeiteten stehen gleich diejenigen Waren, welche unmittelbar bei ihrer Herstellung ein blankes Aussehen erhalten haben. Dagegen wird das Anschneiden von Gewinden an Rohrenden, Schrauben und Mutten, das Vorarbeiten zum Zweck der Prüfung der GegenBtlnde auf Fehlerfreiheit (Vorschruppen), das Beseitigen von Gussn&hten und Ansätzen, das Ebnes von Bruchflächen sowie das Abstechen der verlorenen Köpfe, das Ausstechen von NietlOchem und das Einbohren von LBcbern mit oder ohne Schraubengewinde (soweit sieht für gelochte und gebohrte Erzeugnisse besondere Bestimmungen getroffen sind), das Blankscheuem einzelner Teile, ein rauher Ölfarben- oder Teeranstrich sowie das Überstreichen mit Graphit nicht als Bearbeitung angesehen. 4. Eisen in Stäben, Draht, Blech, Rubren und andere Eisenwaren, die auf mechanischem Wege mit Kupfer. Kupferlegierungen, Nickel oder Aluminium Uberzogen oder auf chemischem Wege vernickelt sind, unterliegen, soweit nicht besondere Bestimmungen getroffen sind, einem Zollzuschlage von SO vom Hundert. Sofern für die genannten Gegenstlnde in poUertern oder allgemein in bearbeitetem Zustande besondere Zollsitze bestehen, werden letztere der Berechnung zugrunde gelegt. 6. Die Verbindung von Elsenwaren mit anderen Stoffen ist, soweit nicht im Unterabschnitt A besondere Bestimmungen getroffen sind, nur dann auf ihre Verzollung von Einfluss, wenn in anderen Tarifabschnitten vorgeschrieben ist, dass Ware«, auch wenn sie nur teilweise aus einem 8toffe hergestellt sind, ebenso verzollt werden sollen wie die ganz aus diesem Stoffe hergestellten Waren. 6. Statuen (einschliesslich der Bflsten, Reliefs und Tierfiguren) mindestens in natürlicher Grosse werden, sofern sie Kunstgegenstände sind, zollfrei abgelassen.
B. Aluminium und Aluminiumlegierungen. Aluminium in rohem Zustande (in Blöcken, Barren, Masseln, Kömern), auch in Plattenfoim gegossen 8 1 5 Aluminium, geschmiedet oder gewalzt, in Stangen, Blechen, Tafeln od. dgl.; anch Formgussstücke in unbearbeitetem Zustande 844
frei 12,00
A n m e r k u n g z u B. Dem Aluminium gleich behandelt werden nur die aluminiumähalichen Legierungen von Aluminium mit anderen unedlen Metallen.
C. Blei und Bleilegierongen. 850 851
Blei, roh (in Blöcken, Mulden od. dgl.) frei Blei, gewalzt (Blech), anch gerollt (Rollblei), roh, abgeschliffen, gefimist, lackiert, poliert oder mit anderen unedlen Metallen oder Legierungen unedler Metalle überzogen; Fensterblei I 3,00 24
Zollsau für 1 di MV-
D. Zink und Zinklegierungen. 8555 8556
Zink, roh (in Blöcken, Tafeln, Klampen, Scheiben, Tropfen [Tropfzink]) . (856/7) Zink, gestreckt, gewalzt (Blech): roh:
frei
3,00 4,50
E . Zinn und Zinnlegierungen. 8660 8661
Zinn, roh (in Blöcken, Stangen, aufgerollten Platten [Rollzinn]) . . . . Zinn, gewalzt (Blech) A n m e r k u n g zu E. Britanniametall (Legierung von Zinn und Antimo» mit geringen Zusätzen von Zink, Kupfer, Nickel oder Wismut) und Waren daraus werden wie Zinn und Zinnwaren behandelt.
8664
Nickelmetall (Nickel), roh (in Barren oder Stücken, auch gegossen in Form •on Platten oder RoiteD, die nur zur Verwendung bei Vernickelnngen auf elektrolytischem W e g e geeignet sind); NickelmOnzen Nickel, geschmiedet oder gewalzt, in Stangen oder B l e c h ; Formgussstücke und Schmiedestücke in unbearbeitetem Zustande A n m e r k u n g z u F. Dem Nickel gleich behandelt werden nur die nickeUhnlichen Legierungen aus Nickel mit anderen unedlen Hetallen.
frei
3,00
F. Nickel und Nickellegierungen.
8665
frei
12,00
G. Kupfer und Kupferlegierungen. 8I.Ü9
Kupfer, roh (in Scheiben oder sog. Rosetten, Blöcken [Hartstücken], Barren oder Platten, in Pulverform u. s. w.); Kupfermünzen; Kupfer-
frei
CT
I öS a. "c Sa>.< »j < s , t. a ! « c o w U. < M Sì •aaS ; « g •«s S s S u ta— >B n « ~5 m om ûSûu,< a. Q> a j 00 j h í í í Ï U3I Î* a>03 u w e a < 0 T- £0 J n M n 10 o Nffl'HOOh» o» o — r»3 f m oMoa> «ON— N NNNN NMN m fÔ S Q S û b i n .2 o u H b lIt2 31 ^ n " U « H 3 'S B ' s «M23«5h•-™ - - : . t~ M Ia a 23 «3 £ -? s C'jh ! «o -a •» =S J3* w B—S I O* UÍ U k E u C e E s Sa S>- — 3 U O « O • OS E u u c m a uatoea a o ) K J " S i — CM CO •«• W • 1 • » « 3 « E u g » . K O" J t f ~ o S s S g 1¡ JBS - s2 . = •£ S ö ü « X = b c Cg 5 5 E •C •o U E« f O ü i; C U • U i) •C w O = s s ci s —; . a «i « £ l o X S f f l < ? < to o: w a S < o 0 ¡ ¿ Oto i o to © o — n re f in e t » o o o o — . c M i r j T1 'IO — — — — — — — — — — CM »M CM CM CM ! CM CM CM CM CM C) preuss. Linien. Dekameter = 2,65517 (27/io) preuss. Ruten. neue Meile = 0,99509 (1) bisher, preuss. Meile = 23896,5 bisher, preuss. Fuss 1,01072 (l1/ioo) geogr Melle. geogr. Meile = 0,98939 (•*/•,«) neue Melle. Preuss. Meile = 1,0043 (l'/tso) neue Meile. „ Rute = 3,76624 (3'/4) Meter. „ Elle = 66,693 Centimeter (*/> Meter). 31,39 (31*/io) Centimeter. , Fuss „ Zoll = 2,615 (2*/») Centimeter.
2. Flächenmaasse. 1 • Meter •= 100 •Decimeter = 10 000 •Centimeter. 1 Hektar = 100 Ar. I Ar = 100 • Meter. 1 • M e i l e = 5625 Hektar =• 562 500 Ar. Vergleicbungen: Ar
•= 7,0499 (7,/«o) bisher, preuss. • R u t e n . = 1015.187 (10151/») bisher, preuss. J~]Fuss. 1 • M e t e r = 10,15187 (lO'/i) bisher, preuss. QFuss. 1 Hektar = 3,9166 (3"/it) bisher, preuss. Morgen. 1 bisher, preuss. Morgen >= 25,5322 Ar (25Vf).
3. Körper- und Hohlmaasse. 1 Liter (Kanne) = 10 Deciliter = 100 Centiliter = 1000 Milliliter. 1 Hektoliter (Fass) = 100 Liter. 1 Scheffel = 50 Liter. Vergleichungen: 1 Liter - = 0,8733 (*/») bisher, preuss. Quart. 1 Hektoliter = 87,33 (87Vs) „ = 1,8194 (1%) „ , Scheffel. 50 Liter (neuer Scheffel) = 0,9097 (*/ie) bisher, preuss. Scheffel. 1 bisher, preuss. Kubikfuss = 30,915 (30»/io) Liter. 1 „ . Scheffel = 54,962 (54»/,0) . I „ „ Quart — 1,145 (1»/») •
4. Gewichte. 1 Kilogramm (kg) — 10 Hektogramm = 100 Dekagramm •=- 1000 Gramm. 1 Gramm = 10 Decigramm (dg) = 100 Centigramm (cg) = 1000 Milligramm (mg) 1 Tonne (t) = 1000 Kilogramm. 1 Centner = 50 Kilogramm. Vergleicbungen: 1 1 1 1 1
Kilogramm = 2 bisher. Pfund = 60 bisher. Lot = 600 bisher. Quentchen. Dekagramm (Neulot) = '/» des bisher. Lots = 6 bisher. Quentchen = 60 Cent. Gramm = % des bisher. Quentchens = 6 bisher. Cent = 60 bisher. Korn. bisher. Lot = l*/> Dekagramm (Neulot) — 16"a Gramm. bisher. Quentchen = l*/> Gramm = 16'/» Decigramm,
T. Umwandlung von Litern in engl. Gallons. Liter 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 200 300 400
0
1
0,00 0,22 2,20 2,42 4,40 4,62 6,60 6,82 9,02 8,80 11,0 11,2 13,2 13,4 15,4 15,6 17,6 17,8 19,8 20,0 == 22,0 == 44,0 == 66,0 =- 88,0
500 = 600== 700 = 800 =
2
3
4
0,44 0,66 2,64 2,86 4,84 5,06 7,04 7,26 9,24 9,46 11,7 11,4 13,6 13,9 16,0 15,8 18.3 18,0 20,2 20,5 110,0 132,0 154,0 176,0
900 1000 1100 1200
6
5
0,88 1,10 3,08 3,30 5,28 5,50 7,48 7,70 9,68 9,90 11,9 12,1 14,0 14,3 16,3 16,5 18,5 18,7 20,7 20,9 = = = =
198,0 220,0 242,0 264,0
1300 1400 1500 1600
1,32 3,52 5,72 7,92 10,1 12,3 14,5 16,7 18.9 21,1 = 286,0 == 308,0 == 330,0 == 352,0
7 1,54 3,74 5,94 8,14 10,3 12,5 14,7 17,0 19,1 21,3 1700 1800 1900 2000
8
9
1,76 3,96 6,16 8,36 10,6 12,8 15,0 17,2 19,4 21,6
1,98 4,18 6,38 8,58 10,8 13,0 15,2 17,4 19,6 21,8 3000 4000 5000 6000
== 374,0 == 396,0 == 418,0 == 440,0
== 660,00 == 880,00 == 1100» == 1 3 2 0 )
II. Umwandlung von engl. Gallons in Liter. Galls
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90
0,0 45,4 90,9 136,3 181,8 227,2 272,6 318,1 363,5 409,0
4,5 50,0 95,4 140,9 186,3 231,7 277,2 322,6 368,1 413,5
9,1 54,5 100,0 145,4 190,8 236,3 281,7 327,2 372,6 418,0
13,6 59,1 104,5 149,9 195,4 240,8 286,3 331,7 377,1 422,6
18,2 63,6 109,1 154,5 199,9 245,4 290,8 336,3 381,7 427,1
22,7 68,2 113,6 159,0 204,5 249,9 295,4 340,8 386,2 431,7
27,3 72,7 118,2 163,6 209,0 254,5 299,9 345,3 390,8 436,2
31,8 77,2 122,7 168,1 213,6 259,0 304,4 349,9 395,3 440,8
36,4 81,8 127,2 172,7 218,1 263,5 308,9 354,5 399,9 445,3
40,9 86,3 131,8 177,2 222,6 268,1 313,5 359,0 404,4 449,9
100 = 454,4 200 = 908,8
3 0 0 = 1 3 6 3 , 2 500 = 2272,0 700 = 3180,8 9 0 0 = 4089,6 1500 = 6816,00 400 = 1817,6 6 0 0 = 2 7 2 6 , 4 800 = 3635,2 1000 = 4544,0 2000 = 9088,03
III. Umwandlung ron Litern in amerik. Galls. 1
2
Liter
0
0 10 20 30 40 50 60
0,00 2,64 5,28 7,92 10,56 13,20 15,84 18,48 21,12 23,76
0,26 0,53 2,90 3,17 5,54 5,81 8,18 8,45 10,82 11,09 13,46 13,73 16,10 16,37 18,74 19,01 21,38 21,65 24,02 24,29
26,4 52,8 79,2 105,6
500 = 132,0 600 = 158,4 700 = 184,8 800 = 211,2
70 80 90 100 200 300 400
= = = =
3
4
1,32 1,58 3,96 4,22 6,60 6,86 9,24 9,50 11,88 12,14 14,52 14,78 17,16 17,42 19,80 20,06 22,44 22,70 25,08 25,34
1,06 0,79 3,70 3,43 6,34 6,07 6,97 8,71 11,35 11,62 13,99 14,26 16,63 16,90 19,27 19,54 21,91 22,18 24,55 24,82 900 1000 1100 1200
6
5
= 237,6 = 264,0 = 290,4 = 316,8
== 343,2 =: 369,6 = 396,0 = 422,4
1300 1400 1500 1600
7
8
1,85 2,11 4,49 4,75 7,13 7,39 9,77 10,03 12,41 12,67 15,05 15,31 17,69 17,95 20,32 20,59 22,97 23,23 25,61 25,87 1700 1800 1900 2000
=• 448,8 =.475,2 = 501,6 = 528,0
9 2,38 5,02 7,66 10,30 12,94 15,58 18,22 20,86 23,50 26,14 3000 = 4000 = 5000 = 6000=
792,0 1056,0 1320,0 1584,0
IV. Umwandlung ron amerik. Galls in Liter. (Galls
0
1
2
3
4
5
6
7
8
9
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90
0,0 38,0 75,8 113,8 152 190 228 266 303 341
3,8 41,6 79,5 117,5 155 193 231 269 307 345
7,6 45,5 83,4 121,2 159 197 235 273 311 349
11,4 49,3 87,2 125 163 201 239 277 315 353
15,2 53,0 91,0 129 167 205 242 280 319 357
18,9 56,9 94,7 133 171 209 246 284 322 360
22,8 60,6 98,5 136 174 213 250 288 326 364
26,5 64,5 102,2 140 178 217 254 292 330 368
30,2 68,2 106,1 144 182 220 258 296 334 372
34,1 72,0 110,0 148 186 224 262 300 337 375
100 == 378 200 == 758
300 400
= 1138 = 1520
700 800
500 = 1900 600 = 2280
33
= 2660 = 3030
900 == 3410 1000 == 3780
1500 == 5690 2000 == 7580
Australien Belgien Brasilien China DAnemark Deutschland Frankreich Griechenland Grossbritannien
Pi O
3 3p 8 fi
1 Yard A 3 Fuss metrisch metrisch l Y l n A 12 Tschi(Fuss) i lOTsun metrisch 1 Meter A 100 cm metrisch 1 Plkl 4 10 PI. A 10 D. 1 Yard A 3 Fuss
r metrisch metrisch metrisch metrisch 1 Yard A 3 Fuss
Japan 1 Schaku Kane A 10 Sun metrisch Italien metrisch Mexiko metrisch Niederlande metrisch Norwegen metrisch Österreich Ostindien (brlt.) 1 Guz (Kalkutta) 1 Cubid metrisch metrisch I Arsch. A 16 Wrs. Portugal Rumänien Russland
Schweden Schweiz Spanien Türkei Verein. Staaten
1.00 0,71
1.00
0,30 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00 0,91 0,46
0,91 1,00 1,00 3,58 1,00 1,00 1,00 1,00 0,91
3
1,00 1,00 1,00 1,00 0,91
p V)
r.
290 >9 1,00 1,00 122,43 1,00 100,00 1,00 100,00 290,78 4,54 175,00 1,00 1,00 100,00 1,00 1,00 4,54
o_
1 Quarter A 8 Bushel metrisch metrisch 1 Sai Getreide metrisch 1 Hektoliter A 100 Liter metrisch 1 kgl. Kilo A 100 Liter I Quarter A 8 Bushel 1 Gallon & 4 Quarts 1 Koku A 100 S|oo metrisch metrisch 1 Mud(Sack) A 100 Koppen metrisch metrisch 1 Gallon A 4 Quarter
3* p
1,00 1,00 12,30 210,00 1,00 1,00 1,00 100,00 35,24
X
metrisch metrisch 1 Wedro A 10 Kruschka 1 Tschetschwert metrisch metrisch metrisch 1 Kile 1 Bushel A 8 Quart G
metrisch metrisch metrisch metrisch metrisch metrisch 1 Bazar Maund A 40 Shirs
1 Ctr. A 4 Quarter metrisch metrisch 1 Picul A 100 KAtt. 1 Ctr. A 100 Pfund 1 Tonne A 1000 kg, 1 kg metrisch 1 Mlna A 1500 Dr. I Ctr. A 4 Quarter
1,000 1,000 103,800
1,000 1,000 1,000 1,000 1,000 .1,000 37,320
50,782 1,000 1,000 60,480 50,000 1,000 1,000 1,500 50,508
Gewichte
metrisch metrisch 1 Berkowets A 10 Pud
1,000 1,000 1,000 50,000
7? n
metrisch metrisch metrisch 1 Cantar A 100 Vik. Engl. Handelsgewicht
34
79 n
Portosätze. A. Für Deutschland und Österreich'Ungarn. Briefe im Gewichte von 20 g 10 Pf., bis 250 g 20 Pfg., im Ortsverkehr 5 Pf. Postkarten 5 Pf., mit Rückantwort 10 Pf., im Ortsverkehr 2 bezw. 4 Pf., Kartenbriefe 10 Pr. Drucksachen im Gewicht bis zu 50 g 3 Pf., 100 g 5 Pf., 250 g 10 Pf., 500 g 20 Pf., 1000 g 30 Pf., im Ortsverkehr 2, 3, 5, 10, 15 Pf. HOchst zulässiges Format in Rollenform 75 cm lang, 10 cm Durchmesser. Meistgewicht 1 kg. Warenproben im Gewicht bis zu 250 g 10 Pf., 350 g 20 Pf., im Ortsverkehr 5 u. 10 Pf. Maassgrenze: 30 cm lang, 20 br., 10 cm h., in Rollenform 30 cm lang, 15 cm D. Elnsehrelbegebühr ausser dem Porto fdr die betr. Sendung 20 Pf., Rückschein (jedoch nur bei frankierten Brief-, Wert-, Einschreib- oder Packetsendungen zulässig) 20 Pf. Eilbestellgeld im Ortsverkehr fdr Briefe 25 Pf., nach Orten ohne Postanstalt 60 Pf., „ Packete 40 „ „ 90, Wertbriefe in der 1. Zone 20 Pf., auf alle weiteren Entfernungen 40 Pf., ausserdem eine Verclcherungsgebdhr f ü r je 300 M. 5 Pf., mindestens jedoch 10 Pf. Postanweisungen bis 5 M. 10 Pf-, bis 100 M. 20 Pf., bis 200 M. 30 Pf., fOr je weitere 200 M., bis zum Höchstsätze von 800 M., je 10 Pf. mehr. Packete bis 5 kg in der 1. Zone 25 Pr., auf weitere Entfernungen 50 Pf., bei mehr als 5 kg. jedes weitere kg in der I. Zone (10 geogr. Meilen) 5 Pf., in der II. Zone (20 Min.) 10 Pf., III. 3one (50 Min.) 20 Pr., IV. Zone (100 Min.) 30 Pf., V. Zone (150 Min.) 40 Pf., VI. Zone (Ober 150 Min.) 50 Pf. mehr. Nachnahme (zulässig bei Briefen und Packetsendungen) neben dem gew. Porto 10 Pf., ferner die Postanweisungsgebahr fdr Obermittelung des eingez. Nachnahmebetrags. HOchstbetrag 800 Mark. Postauftrige zur Einziehung von Geldbeträgen bezw. zur Vorzeigung von Wechseln für Porto und Einschreibgebühr 30 Pf., ferner die Postanweisungsgebflhr für Übermittlung des eingezogenen Nachnahmebetrags (HOchstbetrag 800 M.), fOr Retoursendung von Wechseln bei Annahme 30 Pf., bei Nichtannahme beides franko. GeschSftspaplere im Gewichte bis 250 g 10 Pf., bis 500 g 20 Pr., bis 1000 g 30 Pf., im Ortsverkehr 5 bezw. 10 bezw. 15 Pr. (Für Österreich-Ungarn unzulässig.) (Drucksachen, Warenproben und Geschäftspapire müssen frankiert werden. Das Zusammenpacken ist im Deutschen Reiche zulässig. Porto wie fdr Geschäftspapiere.)
B. Nach sämtlichen übrigen Ländern des Weltpostvereins. Briefe frankiert 20 Pf., unfrankiert 40 Pf. fdr je 15 g (nach der Schweiz fdr je 20 g). Postkarten 10 Pf., mit Antwort 20 Pf. Drucksachen 5 Pf. fdr je 50 g bis zum Meistgewicht von 2 kg. Geschäftspaplere 5 Pf. fdr je 50 g bis zum Meistgewicht v. 2 kg., mindest, jedoch 20 Pf. Waarenproben 5 Pf. do. do 350 g do. do. 10 Pf. ElnsobrelbegebOhr 20 Pf. — Rückschelngebuhr 20 Pf.
Telegramme. (Unterscheidungszeichen, wie: Komma, Bindestriche, Klammern, Anfdhrungszeichen, Apostrophe werden nicht gezählt.) Gebdhren fdr 1 Wort bis zu 15 Buchstaben bezw. 5 Ziffern in: Deutschland einschl. Helgoland (inn. Verkehr), Österreich-Ung., Luxemburg 5 Pf. (Mindestbestrag 50 Pf.), in Deutschland Stadtverkehr (Mindestbetrag 30 Pf.) 3 „ nach Dänemark, Belgien, Niederlande, Schweiz 10 „ „ Frankreich 12 , „ Grossbritannien u. Irland (mind. 80 Pf.), Italien, Rumänien, Sahweden-Norwegen 15 „ „ Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Montenegro, Serbien, Russland (europ. u. kaukas.), Portugal, Spanien 20 „ Gibraltar 25 Pf., Griechenland 30 Pf., Malta 40 Pf., Tdrkei (ohne Ostrumel.) 45 „ Die nähere Bezeichnung des Bestimmungsorts (z. B. Neustadt-Dosse) wird nur als 1 Wort gerechnet.
35
85
Tabelle zur Berechnung der Analysen. Gefunden Aluminium A1»0» A1'(P0 4 )» Ammonium NH'CI 2NH 4 C1 (NH 4 )'PtCl*
Pt
(NH 4 )»S0 4
Antimon Sb'O»
Sb'O3
Sb'S» Sb*3»
Arten As»O l
As«0»
As'S»
Gesucht
Faktor
AI* Al'O»
0.53033 0.41850
NH» NH 4 NH'.OH (NH 4 )».0 2NH* 2NH* 2NH*.OH (NH 4 )».0 N» 2NH 4 .C1 2NH* 2NH 4 2NH 4 .OH (NH4)'.0 N» 2NH 4 .C1 2NH» 2NH 4 2NH 4 .OH (NH')».0 2NH 4 .C1
031891 0.33775 0.65551 0.48720 0.07695 0.081504 0.15818 0.11757 0.063292 0.24131 0.17525 0.18563 0.36026 0.26776 0.14415 0.54959 0.25820 0.27348 0.53077 0.39449 0.80971
Sb» Sb'O8 2SbO» Sb'S5 Sb« Sb*S» 2SbO» Sb'O' Sb»S» Sb« Sb'O« Sb'O» Sb« Sb'O« 2SbO» Sb'O* Sb'S«
0.83334 1.11112 1.16668 138993 0.75000 1.05055 1.05000 0.90000 1.25093 0.71390 0.85668 1X95188 0.59956 0.71947 0.83938 0.79941 0.83983
As» 2AsO* As'O» As'S* As'S» As« As'O' 2AsO' As'S* As'S» As»
0.75757 1.24242 1.16161 1.24331 1.56715 0.65217 036087 1,06857 1.07034 134912 0.60931
| Gefunden Arsen
2(MgNH 4 As 0*).H'0
Mg'AsO 7
3BaSO*
Baryum BaSO4 BaCO' BaCrO4 BaSiF» BaCl* Ba(NO')' Blei
BaO PbO PbS PbCl» PbJ» PbSO 4
PbGrO4
36
Gesucht
Faktor
As'O» 2AsO' As'O» As'S»
0.80439 0.99929 0.93429 1.26046
As* As'O" 2AsO* As'O» As 'S* As'S» As» As'O' 2AsO« As'O» As'S* As'S» As» As'O» 2AsO* As'S» As'S» 2AsS*
039380 0.51983 0.64585 0.60384 0.64631 0.81465 0.48275 0.63724 0.79172 0.74022 0.79228 0.99864 0.21417 0.28271 035124 0.35150 0.44305 0.58038
Ba BaO Ba BaO Ba BaO Ba BaO BaF' Ba BaO Ba BaO Ba
0.58853 0.65705 0.69605 0.77709 0.54201 0.60512 0.49107 0.54824 0.62687 0.65963 0.73643 032547 0.58665 0.89772
Pb PbS PbSO 4 Pb PbO PbSO 4 Pb PbO Pb PbO Pb PbO PbS Pb PbO
0.92822 1.07206 135916 036582 0.93278 1.26780 0.74478 030238 0.44920 048394 0.68294 0.73575 0.78877 0.64056 0.69010
Gefunden Bie