Auskunftsbuch für die Chemische Industrie. 1906/1907 [V./VI. Jahrgang. Reprint 2020 ed.] 9783112355466, 9783112355459


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German Pages 1296 [1397] Year 1906

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Auskunftsbuch für die Chemische Industrie. 1906/1907 [V./VI. Jahrgang. Reprint 2020 ed.]
 9783112355466, 9783112355459

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AUSKUNFTSBUCH FÜR DIE

CHEMISCHE INDUSTRIE V./VI. JAHRGANG 1906/1907

HERAUSGEGEBEN VON

H. BLÜCHER

BERLIN W. 85 V E R L A G V O N GUSTAV 1906

ZIEMSEN

Nachdruck v e r b o t e n . — Übersetzungsrecht v o r b e h a l t e n .

Die Anordnung des Buches ist d u r c h

D. R. G. M. gesetzlich geschützt.

Vorwort zum V . / V I . Jahrgang. N i c h t z u r g e w o h n t e n Zeit e r s c h e i n t d i e s m a l d a s „ A u s k u n f t s b u c h für die

c h e m i s c h e Industrie",

später.

Es

Übersicht,

die

w i r d e m W e r k e v o r a u s s c h i c k e n , das letzte J a h r n o c h v o l l s t ä n d i g

mit

w i r d h i e r d u r c h erreicht, berücksichtigen

sondern

mehrere

Monate

dass die w i r t s c h a f t l i c h e

kann.

D i e d i e s j ä h r i g e A u s g a b e ist für das D o p p e l j a h r bestimmt,

d. h. das A u s k u n f t s b u c h

neu erscheinen.

1906 und 1907

wird v o n n u n an a l l e z w e i J a h r e

D i e s macht sich nötig, weil in d e n z w i s c h e n l i e g e n d e n

J a h r e n die e n g l i s c h e

A u s g a b e auf den B ü c h e r m a r k t k o m m t .

w e r d e n dann die Veränderungen

von A u f l a g e

schneidender

s e i n als b i s h e r ,

und

umfangreicher

zu A u f l a g e wo

Auch

noch

ein

ein-

oberfläch-

l i c h e r B e o b a c h t e r v i e l l e i c h t m e i n e n durfte, d a s s d i e jährlich e i n g e f ü g t e n N e u e r u n g e n u n d V e r b e s s e r u n g e n sich in e n g e n G r e n z e n

hielten.

T a t s ä c h l i c h war l e t z t e r e s allerdings n i e der Fall, u n d der

hier

neu

vorliegende

Jahrgang

weist

gegenüber

g e h e n d e n e i n e g r o s s e Anzahl n e u e r Artikel auf, w e i t e r der a l t e n , V e r b e s s e r u n g e n , Das- P r o g r a m m weiten Verbreitung Programm

und

wurde

Anlage

des

b e i n a h e allen L e s e r n

Buches

dürfte

bekannt

sein;

im

grossen

der Herausgeber

und Z u s t i m m u n g

von

durch

ganzen neue

Seite

um

Rahmen

seiner dieses

für J a h r ein

der

An

festzuhalten, Anerkennung

veranlasst,

haben

doch

und zweckdienliche

Anordnung

hervorgehoben.

ist ein s e h r r e i c h e s Material

unwillkommenes

d e r Handlichkeit

aufzunehmende Neue

unterziehen.

diesmal

F a c h z e i t u n g e n d e s In- und A u s -

l a n d e s die N ü t z l i c h k e i t , B r a u c h b a r k e i t des Werkes wiederholt

auch

Äusserungen

hervorragender

wiederum Gelehrte, Industrielle und

und

bei wem

f r e m d ist, d e r w o l l e den a n g e f ü g t e n A u s z u g a u s d e m V o r -

Programm

Jahr

vorher-

Ergänzungen

R i c h t i g s t e l l u n g e n u. a. m. die

wort f r ü h e r e r A u f l a g e n e i n e r g e n e i g t e n D u r c h s i c h t diesem

namentlich

dem

Anwachsen

des

zu

Umfanges

h i n a u s zu v e r h i n d e r n ,

soweit

wie

möglich

berücksichtigen,

kritisch

wurde

über

diesmal

gesichtet. I*

den das

Aller-

IV

Vorwort zum V. VI. Jahrgang.

dings bleibt man in dieser Hinsicht — b e s o n d e r s bezüglich der P a t e n t l i t e r a t u r — von I r r t ü m e r n und Missgriffen nicht frei. So wird manches V e r f a h r e n mit erwähnt, das aussichtsreich scheint und sich doch in der Praxis u n b r a u c h b a r erweist, während es umgekehrt vorkommt, dass patentierte V e r f a h r e n , die man nach anderen Erfahrungen als u n b r a u c h b a r weglassen möchte, doch überraschend gute Erfolge geben. Das sind Missstände, die sich nicht vermeiden lassen und die wir den Leser zu entschuldigen bitten; überall wurde unter Zugrundelegung von A u s k ü n f t e n und u n t e r Berücksichtigung des Rates von Spezialfachleuten das richtige Mass zu halten gesucht. J e d e n f a l l s wird der L e s e r — in einem dem Rahmen des Ganzen entsprechenden Umfange — fast alles von b e a c h t e n s w e r t e n Neuerungen erwähnt finden. Auch die P r e i s a n g a b e n der marktgängigen Rohstoffe, Erzeugnisse, Maschinen und Apparate sind beibehalten worden, da die Mehrzahl aller Leser sie als b e s o n d e r e n Vorzug des Buches betrachtet. Allerdings liegt eine Schwierigkeit darin, dass die Preise sich kaum einheitlich gestalten lassen, indem der eine sie als G r o s s a b n e h m e r zu wissen wünscht, während der V e r b r a u c h e r kleiner Mengen mit ganz anderen Preisen rechnen m u s s . Dazu kommt, dass bei vielen Produkten die Marktpreise s e h r schnell und in sehr weitem Umfange schwanken. Die t e c h n i s c h e n P r ü f u n g s m e t h o d e n wurden auch diesmal ergänzt und e r w e i t e r t ; von n e u e r e n Maschinen und Apparaten sind teilweise A b b i l d u n g e n a u f g e n o m m e n worden. Der Artikel D r o g e n wurde erheblich erweitert; Artikel ü b e r V e r b a n d s t o f f e und Z u s a m m e n s e t z u n g der M i n e r a l w ä s s e r sind neu eingefügt. Weiter fanden die n e u e r e n B e l e u c h t u n g s a r t e n Berücksichtigung, und durch R e z e p t e aller Art wurden v e r s c h i e d e n e Artikel bereichert. F e r n e r n e n n e n wir eine a u s f ü h r l i c h e E c h t h e i t s p r ü f u n g v o n F ä r b u n g e n , sowie die bei starkwirkenden n e u e n Arzneimitteln aufgeführten M a x i m a l d o s e n . Der U m f a n g des W e r k e s hat sich um etwa 140 Druckseiten vergrössert. Die Erweiterung wäre viel b e d e u t e n d e r gewesen, wenn es nicht gelungen wäre, ältere V e r f a h r e n zu streichen und zu kürzen, um Raum f ü r das N e u e r e , Wichtige zu schaffen. Die n e u e R e c h t s c h r e i b u n g ist beinahe vollständig durchgeführt. Immerhin konnte sich der H e r a u s g e b e r nicht dazu entschliessen, hier die letzten K o n s e q u e n z e n zu ziehen. Namentlich hat e r davon Abstand genommen, „ K a l z i u m " zu schreiben und ist

Vorwort zum V. VI. Jahrgang.

V

bei „Calcium" geblieben, einfachh aus dem praktischen Grunde, weil „Kalziumverbindungen" und „Kialiumverbindungen" bei flüchtigem Lesen in ärgerlichster Weise verrwechselt werden. Übrigens ermöglichen es sorgfältig redigierte V e e r w e i s e auch dem, der noch der älteren Schreibweise huldigt, scchnell den gewünschten Artikel zu finden. Allen denen, die uns Anreggungen gegeben, Preislisten, Patentschriften, Broschüren, Berichtigunngen usw. gesandt, danken wir hiermit aufs herzlichste; wir haben u n s ; bemüht, allen von berufener Seite kommenden Anregungen gerecht zu werden. Trotzdem wird das Buch sicherlich auch jetzt noch Mänggel und Lücken aufweisen, die erst nach und nach auszumerzen s i n d ; ; die Umstände dürften solche Mängel erklären und entschuldigen. Wi'ir bitten deshalb wieder, uns unter der Adresse des unterzeichnetem Herausgebers zu j e d e r Z e i t durch entsprechende Mitteilungen, Verzeichnisse, Preisangaben, Berichtigungen und Korrektturen aller Art geneigtest zu unterstützen.

Redaktion des Auskunnftsbuches für die chemische Industrie« II. l B l ü c h e r , Leipziig,

Chemiker.

Körnerstrasse 3 7 .

Aus dem Vorwort der früheren Jahrgänge. Das „ A u s k u n f t s b u c h für die chemische Industrie" soll, wie sein N a m e besagt, dem C h e m i k e r und Industriellen der einschlägigen Gebiete in den Fragen der Praxis Auskunft e r t e i l e n ; es ist nicht zum U n t e r r i c h t bestimmt und nimmt eine Mittelstellung zwischen Lehrb ü c h e r n und lexikalischen Werken ein. Die rein alphabetische Ano r d n u n g gewährt eine schnelle Übersicht; die kurze, prägnante Darstellung, die alles weniger Wichtige und Theoretische übergeht, vermeidet einen übermässigen Umfang, der die Handlichkeit stören müsste. Seinem Zwecke entsprechend, berücksichtigt das Buch, nach grossen Schlagwortgruppen geordnet, alle für die chemische Industrie sowie f ü r den praktischen Gebrauch im chemischen Laboratorium wichtigeren Stoffe und Produkte, weiter die Materialien zu ihrer Erzeugung, dann die Fabrikationsmaschinen und Apparate, Unters u c h u n g s i n s t r u m e n t e , Gerätschaften usw. Bei den einzelnen Artikeln sind, soweit tunlich, die Formeln, Atom- bzw. Molekulargewichte, die wichtigen und üblichen Darstell u n g s m e t h o d e n mit den Reaktionsgleichungen, spez. Gewichte, Schmelzund Siedepunkte, Lösungskoeffizienten, thermo- und elektro-chemische Daten, tabellarische Übersichten usw. verzeichnet — alles nach Möglichkeit dem derzeitigen Stande der Technik angepasst. Mit noch lebhafterem Danke als bei der Bearbeitung des ersten J a h r g a n g s m ü s s e n wir der weitgehenden Unterstützung gedenken, die u n s von seiten der chemischen Industrie und der damit in B e r ü h r u n g s t e h e n d e n Firmen mit wenigen A u s n a h m e n überall entgegengebracht worden ist, und die es uns allein ermöglicht hat, der chemischen Technik mit wirklich zuverlässigen Angaben zu dienen. Selbstverständlich kann das Buch nicht dem Spezialtechniker W i n k e für die Fabrikation s e i n e r Artikel g e b e n , das verbietet der Umfang und ist auch nicht der Zweck des Buches. Dagegen soll

Aus dem Vorwon der früheren Jahrgänge.

VII

das Auskunftsbuch die chemische Technik s o w e i t zusammenfassen, dass es dem Nachschlagenden ermöglicht, sich über alle ihm selbst ferner stehenden Spezialgebiete in willkommener Weise zu informieren und das zu rekapitulieren, was sonst dem Chemiker bei der Mannigfaltigkeit der Einzelzweige gar nicht alles gegenwärtig bleiben k a n n ; dies gilt besonders auch von N e u e r u n g e n , welche berücksichtigt wurden, soweit sie sich praktisch bewährt haben und soweit sich zuverlässige Angaben darüber erlangen Hessen. Die gegebenen tabellarischen Übersichten, Zahlenangaben usw. werden selbstverständlich auch dem Spezialtechniker nützlich erscheinen. Als praktisch besonders wertvoll dürfte sich die Angabe von P r e i s e n erweisen. Die Preise sind allerdings bei den meisten Artikeln sehr schwankend, doch werden sie mit seltenen Ausnahmen im Verlauf eines Jahres (bis zum Erscheinen des n ä c h s t j ä h r i g e n Auskunftsbuches) wenigstens s o w e i t Gültigkeit behalten, um jedem Interessenten eine rasche Orientierung und eine praktisch genügende ungefähre Kalkulation zu ermöglichen. Freilich liegt eine Ungleichheit der aufgenommenen Preise darin, dass solche teilweise von Fabrikanten, teilweise von Grosshändlern usw. stammen; eine Klärung und Einheitlichkeit in dieser Hinsicht lässt sich erst im Laufe der J a h r e erreichen. Wir hoffen, dass in der Folge auch diejenigen wenigen Firmen, die hinsichtlich Angabe von Preisen bisher zurückhaltend geblieben sind, da sie aus solchen Angaben Vorteile für ihre Konkurrenz fürchteten, uns in der Folge ebenfalls durch Preisstellung zu Danke verpflichten werden, da, wie der Text erweist, alle Preise ohne spezielle Firmennennung aufgeführt sind und eben nur der u n g e f ä h r e n Information des Lesers dienen sollen. Wir betonen immer wieder, dass nur die Unterstützung a l l e r Kreise der chemischen Industrie unser Werk zu dem machen kann, was es werden will: zu einem willkommenen Jahrbuch, zu einem zuverlässigen Ratgeber, zu einem vertrauenswürdigen Nachschlagebuch für die Praxis. Was die unter den einzelnen Artikeln verzeichneten B e z u g s q u e l l e n und die eingefügten I n s e r a t e anlangt, so sei ausdrücklich betont, dass die Einschiebungen von einem A u f t r a g e der betreffenden Firmen beim V e r l a g e abhängen und mit dem Text der Artikel nichts zu tun haben; d i e R e d a k t i o n h a t h i n s i c h t l i c h d e s T e x t e s ü b e r a l l s t r e n g s t e O b j e k t i v i t ä t g e w a h r t . Ein A d r e s s b u c h ist

VIII

A u s d e m V o r w o r t der früheren

Jahrgänge.

das vorliegende Werk n i c h t ; deshalb wäre es unangebracht, unter den Firmen a l l e Lieferanten zu suchen oder überhaupt die Angabe von F i r m e n als einen integrierenden Bestandteil des W e r k e s zu bet r a c h t e n ; aber wir hoffen, dass die Bereitwilligkeit des Verlages, Bezugsquellen mit a u f z u n e h m e n , unseren Lesern in vielen Fällen eine wertvolle und willkommene Information hinsichtlich der Lieferanten gewähren wird.

Deutschlands chemische Industrie in den Jahren 1904 und 1905. Von H. B l ü c h e r . Dezemberschnee fiel in dichten Flocken, als der vorige J a h r e s bericht als Einleitung zu diesem Werke geschrieben wurde. Maiensang tönt heute herein, da die Feder diesmal zu der Rückschau ü b e r das Wohlergehen der deutschen chemischen Industrie angesetzt wird. Nicht e i n J a h r nur sondern fast die H ä l f t e m e h r liegt also zwischen der Abfassung des vorigen und des diesmaligen wirtschaftlichen Ü b e r blicks — eine Spanne, lang genug für ein Reich, in dem so bienenfleissig gearbeitet wird, in dem jeder Tag N e u e s bringt, in dem das Zeitm a s s des Weiterschreitens ein so verblüffend schnelles geworden ist. Wieder halten wir Umschau, und wieder ist der e r s t e Eindruck ein erhebender, denn überall sehen wir rastloses Schaffen, üppiges Blühen, stolzes Gedeihen. Die Aktienkurse der grossen c h e m i s c h e n U n t e r n e h m u n g e n bewegen sich dauernd auf schwindelnder H ö h e , und vor den erzielten Geschäftsgewinnen schweigt der Zweifel, v e r s t u m m t selbst der eingefleischte Nörgler. Ja, die deutsche chemische Industrie hat es nicht n u r v e r s t a n d e n , eine stolze Höhe zu erringen, sondern sie bringt es auch fertig, diese Höhe festzuhalten und immer noch weiter e m p o r z u k l i m m e n , Schritt um Schritt, mit unerschütterlicher Zähigkeit. Das ist der e r s t e Eindruck, sagen wir. Aber doch kann es Niemandem einfallen zu glauben, dass rosenrot die G e g e n w a r t und Zukunft um uns erglänzen, noch auch, dass das Emporklimmen und das Festhalten am Erreichten unserer Industrie leicht gemacht werde. Im Gegenteil, viele Faktoren hängen sich wie Bleigewichte an u n s und suchen uns hinabzuziehen, am Weiterschreiten zu h i n d e r n , und immer gewichtiger wird dieser Ballast, der u n s drückt. Dass wir trotzdem oben stehen, kann wohl ein G e f ü h l befriedigten Stolzes

X

D e u t s c h l a n d s c h e m i s c h e I n d u s t r i e in d e n J a h r e n

1W-Î und

ltll.lj.

auslösen ob u n s e r e r Leistungen und u n s e r e r Beharrlichkeit, aber es ist kein u n g e m i s c h t e s Hochgefühl, sondern hinein mischt sich die Sorge, ob wii auch weiter allen widrigen Einflüssen standzuhalten vermögen, ob wir nicht doch schliesslich ins Wanken kommen. Als wir den vorjährigen Bericht schlössen, gaben wir zuletzt z w e i Besorgnissen Ausdruck, nämlich der Befürchtung, dass möglicherweise der o s t a s i a t i s c h e K r i e g noch weitergehende Verwicklungen im Gefolge haben könnte, und auf der andern Seite den Sorgen, welche die Frage n e u e r H a n d e l s v e r t r ä g e der Industrie — und nicht zum wenigsten u n s e r e r Industrie — bereite. Seitdem ist nun im Reich des Mikado die K r i e g s d r o m m e t e längst verhallt, ohne dass glücklicherweise der Krieg noch weitere, ü b e r die beiden G e g n e r hinausgehende Kreise gezogen hätte. Wenigstens u n m i t t e l b a r nicht. Indirekt freilich hat dieser Krieg ein Bündnis zwischen Japan und England geschweisst, und nicht zuletzt diesem Bündnis haben wir es zuzuschreiben, dass England zu uns in ein wenig angenehmes, ja schroffes Verhältnis getreten ist. Allerdings liegen hier noch viele sonstige Ursachen zugrunde, deren Erörterung nicht an diese Stelle gehört, so u n s e r e Marokkopolitik, die rein staatsrechtlich g e n o m m e n vielleicht angebracht oder gar nötig gewesen sein mag, wirtschaftlich aber uns nicht n u r keinen Nutzen sondern auf andern Absatzgebieten empfindlichen Schaden v e r u r s a c h t hat. Von b e s o n d e r s einschneidender Wichtigkeit ist der a n d e r e P u n k t geworden, den wir als Gegenstand u n s e r e r Sorge bezeichneten, nämlich die G e w i n n u n g n e u e r H a n d e l s v e r t r ä g e . Die B e f ü r c h t u n g e n , die wir hegten, sind bei weitem übertroffen worden; die d u r c h a u s a g r a r f r e u n d l i c h e T e n d e n z der Verträge hat dahin geführt, dass berechtigte Interessen u n s e r e r Industrie aufs empfindlichste geschädigt wurden, alle Rufe nach Schutz dieses oder jenes bedrohten Artikels ungehört blieben und nur sehr, s e h r wenige Zweige e i n i g e r m a s s e n Berücksichtigung fanden. Wir verkennen keineswegs die Schwierigkeiten, welche der Abschluss von Handelsverträgen bietet, a b e r e t w a s g e r e c h t e r mussten sich Licht und Schatten doch verteilen lassen, als es geschehen ist. Auf der 28. H a u p t v e r s a m m l u n g des V e r e i n s z u r W a h r u n g d e r I n t e r e s s e n d e r c h e m i s c h e n I n d u s t r i e D e u t s c h l a n d s referierte D r . B r a u e r ü b e r die Handelsverträge und führte d a r ü b e r im allgemeinen Teil seines Berichtes folgendes aus: „Von weiteren Einzelheiten kann ich hier um so m e h r abs e h e n , als ich eine genaue Zusammenstellung der durch die n e u e n

Deutschlands

chemischi.-

I n d u s t r i e in d e n J a h r e n

1904

und

19Ü-r>.

XI

T a r i f e bedingten Veränderungen der Zollsätze alsbald nach Abschluss der Verträge in unserm Vereinsorgan gegeben habe. Die a n g e f ü h r t e n Daten werden genügen f ü r den Nachweis, dass der deutschen chemischen Industrie ganz a u s s e r o r d e n t l i c h e Erschwerungen für ihre zukünftigen Handelsbeziehungen zu den Vertragsstaaten erwachsen werden und dass die chemische Industrie vollen G r u n d hat zu der Behauptung, dass ihre I n t e r e s s e n bei den bisher abgeschlossenen Verhandlungen in vielen B e z i e h u n g e n gröblichst vernachlässigt worden sind. Allerdings darf man anderseits nicht verkennen, dass für eine Reihe wichtiger Exportartikel u n s e r e r Industrie es gelungen ist, die bisherige Zollfreiheit bzw. die bisherigen Zollsätze, welche einen befriedigenden Absatz gestatteten, zu erhalten. Dass beim Abschluss eines so umfangreichen V e r t r a g s w e r k e s nicht jeder Wunsch jedes Interessenten erfüllt werden kann, dass vielmehr hier und dort dem Gegenkontrahenten Konzessionen gemacht werden müssen, liegt eben im W e s e n eines V e r t r a g e s und ist völlig selbstverständlich. Wenn Staaten von solcher B e d e u t u n g auf wirtschaftlichem Gebiet und von solchem Schwergewicht in der Handelspolitik wie Deutschland und die Mehrzahl der Länder, mit denen wir jetzt neue Verträge geschlossen haben, ihre Handelsbeziehungen nach einer langen Reihe von J a h r e n neu regeln, und zwar regeln f ü r den langen Zeitraum von zwölf J a h r e n , dann können unmöglich dieselben Tarifsätze beiderseits wieder vereinbart werden, dann bedingen eben schon die eingetretenen oder in Aussicht stehenden wirtschaftlichen Verschiebungen in den einzelnen Staaten auch Verschiebungen in den neu zu t r e f f e n d e n Vereinbarungen. Das wird sich jeder Einsichtige allerdings von vornherein selbst sagen, allein die chemische Industrie wird durch die neuen Verträge derart geschädigt, dass sie ihre U n z u f r i e d e n h e i t mit ihnen auszusprechen ein volles Recht auch dann hat, wenn sie diesen Gesichtspunkten eine gewisse Berechtigung e i n z u r ä u m e n bereit ist." Bei alledem ist es nicht einmal gelungen, überall zu festen Vert r ä g e n zu gelangen. Mit den Vereinigten Staaten beispielsweise leben wiir in einem Handelsprovisorium, das von den unerträglichen Zollverhältnissen nichts gebessert, dazu jedoch noch eine grosse Uns i c h e r h e i t gebracht hat, weil man eben über die künftige G e s t a l t u n g d e r Dinge ganz im unklaren ist. — Das J a h r 1904 brachte der chemischen Industrie in fast sämtlichen

XII

D e u t s c h l a n d s c h e m i s c h e I n d u s t r i e in d e n J a h r e n

1904 und

1ÜU5.

Zweigen regen Absatz, doch m u s s t e beinahe überall darüber geklagt w e r d e n , dass sich f ü r die Erzeugnisse bei weitem nicht solche Preise r h ö h u n g e n durchsetzen Hessen, wie sie durch die Steigerung der Rohmaterialien gerechtfertigt wären. Im e i n z e l n e n lässt sich kaum die rechte Vorstellung ü b e r den G e s c h ä f t s g a n g u n s e r e r Industrie g e w i n n e n ; dazu sind die Angaben, welche man d a r ü b e r findet, zu spärlich, winden sich doch selbst die G e s c h ä f t s b e r i c h t e der Aktiengesellschaften um präzise Mitteilungen in dieser Hinsicht h e r u m . N u r aus den B e r i c h t e n d e r H a n d e l s k a m m e r n und aus dem oben angezogenen Bericht des V e r e i n s z u r Wahrung der Interessen der chemischen Industrie Deutschl a n d s lässt sich in dieser Hinsicht schöpfen. Wir erfahren daraus ü b e r das J a h r 1904 ungefähr f o l g e n d e s : 1 ) An dem allgemeinen A u f s c h w u n g des gewerblichen Lebens hat auch die c h e m i s c h e Industrie, die als Herstellerin von Hilfsstoffen mit den meisten anderen Produktionszweigen eng zusammenhängt, i h r e n vollen Anteil gehabt, obwohl sie wegen ihrer Stellung im Weltmarkt den Schwankungen des nationalen Wirtschaftslebens weniger u n t e r w o r f e n ist als manche a n d e r e Industrie. Die Zahl der von ihr beschäftigten Vollarbeiter hat sich im letzten J a h r e von 169950 auf 177461, also um 5,04 Prozent, erhöht. Die Zahl der Betriebe in der B e r u f s g e n o s s e n s c h a f t der chemischen Industrie stieg von 7 747 auf 8 0 0 4 und die S u m m e der Löhne aller versicherten P e r s o n e n von 174,6 auf 185,1 Millionen Mark. Auf den Kopf entfiel ein J a h r e s einkommen von 1029,25 Mark gegen 1019,65 im V o r j a h r e und 1009,67 im J a h r e 1902. Der auswärtige W a r e n v e r k e h r an Rohstoffen und Fabrikaten der chemischen Industrie zeigt nach dem Bericht gleichfalls eine erhebliche Steigerung der gewerblichen Tätigkeit, da die Einfuhr, die im Betrage von 377,6 Millionen Mark zu aus Rohstoffen und 1 a u s Halbfabrikaten bestand, sich um 26,9 Millionen Mark — 7 , 1 P r o z e n t erhöhte, während die A u s f u h r in Höhe von 473,50 Millionen um 24,2 Millionen = 5,1 Prozent stieg. Setzt man f ü r die ein- und ausgeführten W a r e n die P r e i s e vom J a h r e 1903 ein, so ergibt sich f ü r Rohstoffe ein etwas niedrigerer, für die Fabrikate dagegen ein etwas höherer Wert. Der P r e i s der Rohstoffe ist hiernach also gegen das Vorjahr gestiegen, der der Fabrikate dagegen um etwa 1,2 Prozent zurückgegangen. Trotzdem ist infolge der l e b h a f t e r e n Geschäftstätigkeit und der grösseren Produktion die

Nach „Allgemeine Chemiker-Zeitung" 1905, 874.

D e u t s c h l a n d s c h e m i s c h e Industrie in den J a h r e n

1904 u n d 190;).

XIII

Rentabilität der Fabriken fast durchweg eine günstigere geworden. Aus den Bilanzen von 143 Aktiengesellschafen mit einem eingezahlten Aktienkapital von 447 017 000 Mark, 8 8 8 7 5 5 4 2 Mk. Obligationen und 127 590 663 Mk. Reserven, also einem gesamten Betriebskapital von 6 6 3 4 8 3 3 0 5 Mk., ist ersichtlich, dass an Obligationszinsen und Dividenden 62 195 700 Mk. gezahlt worden sind. Das ergibt einen Durchschnittsertrag von 9,37 Prozent gegen 8,56 Prozent im V o r j a h r e . Vergleicht man die letzten fünf J a h r e mit dem J a h r e 1899, dem J a h r e der grössten Ertragsfähigkeit, und bezeichnet die letztere mit 100, so stellt sich die Rentabilität der folgenden J a h r e : 1900 auf 1901 „ 1902 „ 1903 „ 1904 „

91.2 90,8 87,8 93.3 97,0

Seit dem J a h r e 1902, in dem die Ertragsfähigkeit am niedrigsten stand, ist die Rentabilität also wieder gestiegen und hat im letzten J a h r e beinahe den Höchstzustand des J a h r e s 1899 wieder erreicht. In a n n ä h e r n d dem gleichen Verhältnis stellten sich die K u r s e der an der Berliner Börse gehandelten Aktien chemischer Fabriken am Jahresschluss: 1902 auf 1903 „ 1904 „

165,97 176,75 196,73

Die Zahl der Fabriken ohne Dividende ist im letzten J a h r e gegen 1903 von 28 auf 26 zurückgegangen, die Zahl der Betriebe mit m e h r als 10 Prozent Dividende von 44 auf 52 gestiegen. Fasst man die einzelnen Produktionszweige der chemischen Industrie ins Auge, so ist hier die Rentabilität eine sehr verschiedene, überall aber zeigt sich — mit Ausnahme der G u m m i w a r e n f a b r i k e n , die durch den Bundesrat gleichfalls der Berufsgenossenschaft der c h e m i s c h e n Industrie zugewiesen sind - im letzten J a h r e ein h ö h e r e r Ertrag als im Vorjahre. — Die Börse hat seit die chemischen Werte doch wenig beeinflusst Vorliebe behalten. Das nicht nur in der Höhe steigenden Tendenz.

den J a h r e n tiefer Depression, in denen n u r von dem allgemeinen Sturz u n b e r ü h r t oder blieben, für u n s e r e Industrie eine zärtliche hat sich auch 1904 wieder gezeigt, und zwar der Kurse selbst, sondern auch in ihrer auf-

XIV

D e u t s c h l a n d s c h e m i s c h e Industrie in den J a h r e n

Folgende Tabelle hemischen

zeigt

1904 u n d 190:i.

die K u r s b e w e g u n g

der

wichtigsten

A k t i e n im J a h r e 1904: Januar 26.

Dezember 24.

Höchster Niedrigster Kurs

Anglo Continent. G u a n o

104,40

113,75

116,75

95,75

Albert C h e m i s c h e Werke

205,30

263,00

263,00

190,00

284,60

383,00

390,00

260,00

434,90

468,50

479,00

410,00

Egestorff S a l z w e r k e

137,25

144,75

147,00

132,00

Elberfelder Farbenfabrik

410,50

534,50

571,00

398,00

236,60

254,00

260,00

, 227,00

370,50

399,00

415,50

342,00

298,70

311,75

312,50

284,60

67,10

65,00

72,00

63,50

Union

138,00

158,00

161,75

134,00

Westeregeln

232,50

269,00

269,00

211,50

A.-G. für Anilinfabrikation Badische Anilin- und Sodafabrik

Griesheim

Elektron

.

.

.

.

.

.

Höchster Farbwerke Deutsche Gold- und

Silberscheideanstalt

Leopoldshall

W i e man sieht, kann man fast überall von Kurssteigerungen sprechen, t e i l w e i s e sogar von solchen sehr erheblicher G r ö s s e . Noch stärker tritt die steigende Tendenz hervor, w e n n man damit das Jahr 1903 vergleicht (s. vorjährigen Bericht). Das Jahr 1905 zeigt im grossen ganzen dasselbe Bild, wie die folgende Tabelle deutlich macht, die sich auf die K u r s b e w e g u n g d e r s e l b e n A k t i e n i m J a h r e 1905 b e z i e h t : Januar 9. Anglo Continent.

Guano

Albert c h e m i s c h e

Werke

.

A.-G. für Anilinfabrikation .

.

.

B a d i s c h e A n i l i n - und S o d a f a b r i k .

.

.

Egestorff S a l z w e r k e Elberfelder Farbenfabrik Griesheim

. . . .

Elektron

November 25.

Höchster Niedrigster Kurs

111,50

116,00

119,75

108,40

262,90

379.50

394,70

262,90

375,00

373,50

392,50

362,00

462,90

459,50

474,50

442,00

143,50

152,75

156,50

140,00

523,00

535,00

542,00

499,75

251,00

254,75

280,00

247,00

.

394,00

394,00

396,60

371,00

Deutsche Gold- und Silberscheideanstalt

314,50

354,00

359,50

314,50

65,50

82,10

99,90

65,50

166,10

184,60

194,75

165,00

261,30

294,00

251,50

Höchster Farbwerke Leopoldshall Union Westeregeln

Wo sich in diesen Kursen eine Abschwächung g e g e n das Vorjahr zeigt, wie in den Höchstkursen der E l b e r f e l d e r F a r b e n f a b r i k e n ( 5 4 2 gegen 571 in 1904) und H ö c h s t e r Farbwerke (396 g e g e n 4 1 5 in 1904), handelt es sich um u n g e s u n d e Überspannungen des Vorjahres, die wohl in der Hauptsache auf die G r ü n d u n g der Interessengemeinschaften z w i s c h e n Elberfelder Farbenfabriken mit Badischer Anilin- und Sodafabrik einerseits und H ö c h ster F a r b w e r k e n mit L. Cassella anderseits zurückzuführen waren.

D e u t s c h l a n d s c h e m i s c h e Industrie in den J a h r e n

Im allgemeinen werden dieser

19Ü.r>.

XV

die hohen Kurse durch die Erträgnisse

grossen Werke durchaus

teilten an

1904 u n d

gerechtfertigt.

Beispielsweise

ver-

Dividenden: Dividende 1905 Anglo Continent.

Guano

7 "',>

Albert Chemische Werke

.

.

.

A.-G. für Anilinfabrikation

.

.

.

B a d i s c h e Anilin- u n d S o d a f a b r i k . Egestorff S a l z w e r k e

.

.

.

Elberfelder Farbenfabrik . Griesheim

.

19

0 „

18 ~>-> —

n

24



22 .

27

.

9

..

7

»

.

.

33



30



12

»

12



24



20



Elektron

Höchster Farbwerke

0

u6



. .

. . .

1904



.

Mit diesen Erträgnissen und den andauernd weiter günstigen Beschäftigungsverhältnissen stimmt es überein, dass auch das laufende Jahr 1906 hohe Kurse zeitigt, obwohl die politische Lage für die verg a n g e n e n Monate eher das Gegenteil hätte erwarten lassen. Aber gerade bezüglich der c h e m i s c h e n Werte scheint sich die B ö r s e nicht irre machen lassen zu w o l l e n ; sie beharrt auf der V e r h ä t s c h e l u n g ihrer Schosskinder, wie dies die nachstehende Tabelle der in Frage k o m m e n d e n Kursbewegungen in den letzten Monaten deutlich macht: 1906 Januar

Februar

März

13.

14.

15.

12.

15.

114,25

115,90

116,60

119,50

118,30

347,00

343,00

346,90

384,20

370,20

374,00

370,00

368,50

380,00

378,50

443,50

442,00

436,00

458,00

457,80

Egestorff S a l z w e r k e

152,25

155,00

156,00

158,75

158,00

Elberfelder Farbenfabrik

515,10

516,75

512,00

548,00

547,00

Anglo Continent. Guano

.

.

.

.

Albert chemische Werke A.-G. für Anilinfabrikation Bad. Anilin- und

Griesheim

. . .

Sodafabrik

Elektron

April

Mai

'61,00

261,00

255,20

256,10

262,00

Höchster Farbwerke

386,00

393,50

385,00

404,00

399,50

D e u t s c h e G o l d - u. S i l b e r s c h e i d e a n s t a l t

369,50

388,50

398,00

386,00

394,00

83,50

80,00

78,10

77,50

82,10

183,80

188,10

184,50

194,40

196,25

243,50

244,00

Leopoldshall Union Westeregeln

249,60 V o m 2. J a n .

Anglo Continent. G u a n o

b i s 15. M a i 1 9 0 6

Höchster Niedrigster Kurs 120,10 113,50

Albert chemische W e r k e

384,60

340,00

A.-G. für Anilinfabrikation .

383,00

363,00

B a d . Anilin- u n d S o d a f a b r i k

459,80

428,00

Hgestorff S a l z w e r k e

160,00

149,00

Elberfelder Farbenfabrik

562,00

507,00

XVI

Deutschlands chemische Industrie in den Jahren 1904 und 1905. Vom 2. Jan. bis 15. Mai

1906

Höchster Niedrigster Kurs 270,00 253,50

Griesheim Elektron Höchster Farbwerke Deutsche Gold- und Silberscheideanstalt

.

.

404,20

380,50

405,00

356,00

Leopoldshall

84,75

76,50

Union

200,10

180.00

Westeregeln

264,50

241,20

Allerdings darf bei der Betrachtung solcher K u r s e und so namh a f t e r Erträgnisse nicht ü b e r s e h e n werden, dass es die g r ö s s t e n Glieder der d e u t s c h e n chemischen Industrie sind, welche auf so stolzer H ö h e stehen. Den kleineren Betrieben geht es, wenn auch nicht zum überwiegenden, so doch zum grossen Teil erheblich schlechter. Das Grosskapital h e r r s c h t eben gerade in u n s e r e r Industrie, und das P r i v a t u n t e r n e h m e n m u s s zufrieden sein, wenn es sich noch auf bes c h e i d e n e m Platze zu halten vermag. W i r d ü r f e n d a h e r an der Kehrseite der geschäftlichen Triumphe nicht v o r ü b e r g e h e n , m ü s s e n vielmehr kurz die K o n k u r s s t a t i s t i k berücksichtigen. Im J a h r e 1904 wurden im Deutschen Reiche 11856 Anträge auf K o n k u r s e r ö f f n u n g gestellt gegen 11828 im J a h r e 1903; davon wurden 7936 K o n k u r s v e r f a h r e n (gegen 8176 im J a h r e 1903) eröffnet, 1575 Anträge (1451 in 1903) wegen Mangels an Masse abgewiesen. Beendet wurden im J a h r e 1904 7993 K o n k u r s v e r f a h r e n gegen 8363 im J a h r e 1903. Auf die chemische Industrie fielen 1904 31 eröffnete Konkursv e r f a h r e n (gegen 26 in 1903) und 28 beendete Verfahren (gegen 23 in 1903). Im einzelnen waren die Zweige u n s e r e r Industrie an den K o n k u r s e n wie folgt beteiligt: Eröffnete V e r f a h r e n

Beendete Verfahren

1904

1903

1904

6

6

6

Sonstige Fabrikation ehem. Präparate usw.

7 9

6

S

7

Apotheken

S

5

5

4

Fabrikation von Farben u. ä

3

4

3

4

Fabrikation von Explosivstoffen und Zündwaren

3

Chemische Grossindustrie

Fabrikation von künstlichen Düngemitteln .

.

1



5

1903

5

1

1

1

Im Vergleich zu der Bedeutung und dem Umfange der chemischen Industrie ist die Zahl der K o n k u r s e glücklicherweise in beiden J a h r e n nicht hoch gewesen. — Es gibt wohl kaum eine andere Industrie, die in i h r e r modernen G e s t a l t u n g so wenig auf empirischen Tatsachen und so breit auf wissenschaftlichen Forschungsresultaten miht, wie die chemische.

L)eutM'hl;uid>

In Hinfuhr 1906

1905 713 393

Ausfuhr 1904 777 846

1906 83(1114

1905 677 362

1904

Januar

I 203 59S

644 4 0 7

Februar

2 160 4 3 6

1247 566

1208 620

1 2 5 2 254

901242

799 687

J a n . u. Febr. 3 364 0 3 4

1 960 959

1 986 466

2 082 368

1 578 604

1 444 094

Die M o n a t e J a n u a r und F e b r u a r 1906 n e h m e n a l l e r d i n g s e i n e A u s n a h m e s t e l l u n g ein, b e t r u g doch in ihnen die G e s a m t e i n f u h r D e u t s c h l a n d s m e h r als 100 M i l l i o n e n D o p p e l z e n t n e r g e g e n rund 79 M i l l i o n e n in d e r g l e i c h e n Zeit 1905 u n d 64 M i l l i o n e n in 1 9 0 4 ; e b e n s o b e z i f f e r t e sich die W a r e n a u s f u h r auf 76,61 M i l l i o n e n D o p p e l z e n t n e r g e g e n 5 3 , 9 5 Millionen in den g l e i c h e n b e i d e n M o n a t e n 1 9 0 5

Deutschlands chemische

I n d u s t r i e i» dun J a h r e n

1904 und 1905.

XXIII

und 57,65 in 1904. Am 1. März 1906 traten eben der n e u e Zolltarif und mit ihm gleichzeitig die neuen Handelsverträge in Kraft. So war ganz naturgemäss in jenen beiden, dem Wendepunkt vorausg e h e n d e n Monaten der gesamte Aussenhandel aufs ä u s s e r s t e angespannt, um möglichst viele Transaktionen noch unter den alten Verhältnissen d u r c h z u f ü h r e n . Um so sicherer m u s s man jedoch darauf rechnen, dass die nächste Zeit einen Rückgang bringt — einmal, weil eben vorher über den augenblicklichen Bedarf hinaus ein- und ausgeführt worden ist, und zum andern, weil die neuen H a n d e l s v e r t r ä g e der gesamten Industrie, und darunter auch der chemischen, viele H e m m n i s s e und Schwierigkeiten in den W e g legen. Die Tendenz, m e h r e r e gleichartige Unternehmungen zu verbinden oder doch ihre wirtschaftlichen Interessen zu verknüpfen, ist auch weiter herrschend geblieben. Im vorjährigen Bericht hatten wir von zwei gewaltigen Interessengemeinschaften zu melden, deren eine die Höchster Farbwerke und das gewaltige P r i v a t u n t e r n e h m e n L. C a s s e l l a , F r a n k f u r t umfasst, während die andere aus den E l b e r f e l d e r F a r b e n f a b r i k e n , der B a d i s c h e n A n i l i n - u n d Sodafabrik und der A k t i e n g e s e l l s c h a f t für Anilinf a b r i k a t i o n besteht. Bei der letztgenannten Vereinigung erfolgt unter vollständiger W a h r u n g der Selbständigkeit der drei W e r k e eine Teilung des G e s a m t n u t z e n s derart, dass Elberfelder F a r b e n f a b r i k e n und Badische Anilin- und Sodafabrik je 4 3 ° c , die Aktiengesellschaft für Anilinfabrikation 14" „ erhält. In 1905 ist eine weitere Vereinigung zweier bedeutender W e r k e erfolgt, nämlich der A n i l i n - u n d A n i l i n f a r b e n - F a b r i k e n v o n K. O e h l e r in O f f e n b a c h a. M. und der C h e m i s c h e n F a b r i k G r i e s h e i m - E l e k t r o n in Frankfurt a. M. Man hat sich hier a b e r nicht mit einer Interessengemeinschaft begnügt, sondern die O e h l e r sche Fabrik ist gänzlich in den Besitz der Aktiengesellschaft G r i e s heim-Elektron übergegangen. Von weiteren Fusionen nennen wir noch: R ü t g e r s W e r k e mit C h e m i s c h e F a b r i k L i n d e n h o f C. W e y l & C o . und anderseits C h e m i s c h e F a b r i k A k t . - G e s . v o r m . M i l c h & Co., P o s e n mit C h e m i s c h e Fabrik Petschow, Danzig. Vor kurzem sind die Ergebnisse der von der deutschen Reichsregierung veranstalteten Erhebungen ü b e r das K a r t e l l w e s e n in einer Denkschrift veröffentlicht worden. Darin werden 46 derartige Verbände aufgezählt, die zur chemischen Industrie gehören, doch betont

XXIV

D e u t s c h l a n d s c h e m i s c h e I n d u s t r i e in d e n J a h r e n

1904 und

1905.

die Denkschrift, dass diese A u f z ä h l u n g nicht vollständig sei, denn man konnte das Vorhandensein e i n e r ganzen Reihe a n d e r e r Vereinigungen feststellen, ü b e r welche Angaben nicht zu erhalten waren. Die wichtigsten uns i n t e r e s s i e r e n d e n Syndikate sind folgende: Kalisyndikat; Syndikat deutscher Sodafabriken; Chlormagnesium-Konvention; D e u t s c h e Salinenvereinigung; Konvention für kalziniertes G l a u b e r s a l z ; N i e d e r r h e i n i s c h e s Sulfat- und Salzsäure-Syndikat; Vereinigung westfälischer Schwefelsäure-Produz e n t e n ; Deutsche A m m o n i a k - V e r k a u f s v e r e i n i g u n g G . m. b. H.; Deutsche Teerverkaufsvereinigung G. m. b. H.; Konvention f ü r O x a l s ä u r e ; W e s t d e u t s c h e Benzolvereinigung; Vereinigte Benzinfabriken G. m. b. H., B r e m e n ; Verband deutscher C e r e s i n f a b r i k e n ; Verein chemischer Fabriken (Verkaufsbureau F r a n k f u r t a. M.); Alizarin-Konvention. Man würde übrigens irren, hielte man Kartelle und ähnliche Verbindungen für eine durchaus m o d e r n e Erfindung. D r . E. M o l l hat festgestellt, dass das älteste Kartell in Deutschland in den J a h r e n 1836 bis 1844 bestanden hat; es u m f a s s t e vier Alaunbergwerke und bezweckte eine Erhöhung der P r e i s e . — Das K a l i s y n d i k a t , von dessen G e f ä h r d u n g und dann wieder E r n e u e r u n g wir im vorigen Bericht meldeten, hat inzwischen eine n e u e bedenkliche Krise durchgemacht, j u n g e Werke, die bei der A u f n a h m e in das Syndikat zu h o h e Beteiligungsquoten forderten, drohten, diese ganze wichtige I n t e r e s s e n g e m e i n s c h a f t a u s e i n a n d e r f a l l e n zu lassen. Schliesslich ist diese G e f a h r durch a n e r k e n n e n s w e r t e Nachgiebigkeit der älteren W e r k e wieder beseitigt worden, aber man kann sich doch der B e f ü r c h t u n g nicht verschliessen, dass die Bedrohungen des Kalisyndikats nicht aufgehoben, sondern n u r aufgeschoben sind. Ein ungesundes Kalifieber hat seit k u r z e m die spekulativen Kreise ergriffen, und a u s s e r g e w ö h n l i c h e Glücksfälle, wie d e r Erfolg des jetzt vom preussischen Staate f ü r 30 Millionen Mark angekauften Kaliwerks Hercynia, b e s t ä r k e n die Spekulanten noch in ihrem Wahn. So wird an h u n d e r t e n von Stellen auf Kali g e b o h r t , und wenn auch der grösste Teil dieser U n t e r n e h m u n g e n ü b e r k u r z oder lang wieder klanglos v e r s c h w i n d e t — eine ganze Reihe von Werken gelangt schliesslich doch zur Förderung, und man kann schon die Zeit berechnen, wo die Produktion über den Bedarf weit h i n a u s wächst. Dann aber wird, so f ü r c h t e n wir, auch das Kalisyndikat sich auflösen, denn jedes n e u e Werk stellt h o h e A n s p r ü c h e , und schliess-

D e u t s c h l a n d s clienii.-clu- I n d u s t r i e in den J a h r e n

1904 und 1905.

XXV

lieh werden sich die Interessen der alten und jungen Werke auf keine W e i s e m e h r ü b e r b r ü c k e n lassen. Die günstige Entwicklung von Handel und Industrie hat auch auf die V o r n a h m e von Neugründungen und auf die Umwandlung ä l t e r e r U n t e r n e h m u n g e n in Aktiengesellschaften anregend gewirkt. In der c h e m i s c h e n Industrie wurden im J a h r e 1905 nicht weniger als 24 Aktiengesellschaften mit einem Kapital von rund 30 Millionen Mark gegründet. Im J a h r e 1904 waren es n u r 13 Aktiengesellschaften mit 44 Millionen Mark, und 1903 gar n u r 8 Gesellschaften mit 7 Millionen Mark. Noch zu e r w ä h n e n ist die Einführung der neuen, für das ganze Deutsche Reich gültigen A r z n e i t a x e . Damit ist ein gänzlich haltloser Zustand beseitigt worden, und man hat eine gerechtere Verteilung zwischen Leistung und Gegenleistung erreicht. Hoffen wir, dass es nun auch bald gelingt, das ganze deutsche Apothekenwesen einheitlich zu regeln. Die Kresolseifenlösungen (Lysol usw.) sind dem freien V e r k e h r zwar nicht entzogen, aber doch unter die G i f t e eingereiht und damit den für den Verkauf von Giften d e r Abt. III gültigen Beschränkungen unterworfen worden. — In den letzten Tagen fand in Rom der VI. I n t e r n a t i o n a l e K o n g r e s s f ü r a n g e w a n d t e C h e m i e statt. G e g e n ü b e r dem drei J a h r e v o r h e r in Berlin abgehaltenen V., der über 3000 Teiln e h m e r hatte, war er schwach besucht, belief sich doch die Zahl der T e i l n e h m e r n u r auf 1800. Mit daran schuld war augenscheinlich die Sprachenfrage, war doch Italienisch als Verhandlungssprache zugelassen, während man sonst mit den drei Sprachen Deutsch, Französisch und Englisch auskommen konnte. An sensationellen Ereignissen brachte der Kongress nichts; er war aber wertvoll als Mittel, um die Zusammengehörigkeit des ganzen internationalen chemischen Schaffens zu zeigen. In dieser Hinsicht bleibt zu bedauern, dass in Rom so verhältnismässig wenige wirkliche Vertreter der a n g e w a n d t e n C h e m i e anwesend w a r e n ; es dominierten d u r c h a u s die reinen Akademiker, während sich in Berlin eine erfreuliche Mischung dieser mit den Leuten aus der P r a x i s , aus der I n d u s t r i e zusammengefunden hatte. — Von Wichtigkeit ist endlich der Plan, eine C h e m i s c h e R e i c h s a n s t a l t zu gründen, der zu einer Petition massgebender Fachleute aus Wissenschaft und Industrie an den Reichskanzler geführt hat.

XXVI

D e u t s c h l a n d s c h e m i s c h e I n d u s t r i e in den J a h r e n

1904 und

1905.

Der A r b e i t s k r e i s e i n e r solchen Anstalt wäre ein so grosser und der Aufgaben, die i h r e r h a r r t e n , so viele, dass man a u f s wärmste hoffen m u s s , eine solche Reichsanstalt tatsächlich bald erstehen zu sehen. — W i e d e r war es dem C h r o n i s t e n vergönnt, ein stolzes Bild zu e n t w e r f e n von u n s e r e m Reiche, von seinem gewaltigen Treiben, seiner K r a f t , s e i n e r G r ö s s e , seinem Wachsen und seinen Erfolgen. F ü r w a h r ein Bild, um das u n s die meisten andern, älteren Industrien beneiden können. Aber auf der andern Seite ist auch vieles Widrige v o r h a n d e n ; es wetterleuchtet hier und da, und Donner grollt, wenn auch leise, so doch v e r n e h m l i c h aus der F e r n e . Wir d ü r f e n nicht rasten, sondern immer g r ö s s e r e Anstrengungen sind nötig, um das H a u s zu erhalten, das wir gebaut. Die MarokkoAngelegenheit hat uns jählings an den Rand eines verderblichen Krieges g e f ü h r t , und nun, da diese G e f a h r beseitigt ist, blieb doch so m a n c h e V e r s t i m m u n g , so m a n c h e r schwelende Zündfaden zurück. Wie ein M e m e n t o hallt diese G e f a h r nach und zeigt, wie leicht sich die günstige Wirtschaftslage ins Gegenteil v e r k e h r e n kann. Und auf der andern Seite haben die neuen H a n d e l s v e r t r ä g e vieles v e r s c h l e c h t e r t , m a n c h e s Absatzgebiet verschlossen oder e r s c h w e r t und m a n c h e K o n k u r r e n z im Heimatlande möglich gemacht. Alles das fordert e m s i g e r e s Schaffen, stetes Regen der K r ä f t e , um oben zu bleiben, um weiter zu schreiten. In diesem J a h r e feiert der grösste Zweig der deutschen chemischen Industrie, die Fabrikation organischer Farbstoffe, ein goldenes J u b i l ä u m : Es ist ein halbes J a h r h u n d e r t verflossen, seitdem P e r k i n den ersten künstlichen Farbstoff aus einem Erzeugnis des Steinkohlenteers dargestellt und in den Handel gebracht hat. Welche glänzende Entwicklung hat die F a r b e n industrie in dieser verhältnismässig kurzen Zeit e r l e b t ! Mag ihr Siegeszug u n s spornen, immer weiter hinauf; mag er uns t r e i b e n , u n s e r e r Pflicht treu zu s e i n : In

fide

salus!

Abkürzungen.

A.CG. =

Atomgewicht

mol.

- Moleküle

Armp. — Ampère

O.D. =

Optisches D r e h u n g s v e r m ö g e n

Atim. •= Atmosphären.

p.die =

pro Tag

°Bté =

p.dos =

pro Dosis

D =

Grade Baumé Dekagramm (10 g)

D.A.IV =

E. = H =

Deutsches Reichspatent

Elektromotorische Kraft

Erst.P. =

Erstarrungspunkt

Hektogramm

| j

.

32

s; re

J

Umwandlung von Litern in amerik. Galls. 1 Umwandlung von amerik. Galls. in Liter

J

2

Masse und Gewichte für das Ausland Portosätze

34 35

Tabelle zur Berechnung der Analysen 36—38 Vergleichung von Twaddell-Graden mit rationellen Baume-Graden . . 39 Multipla der Atomgewichte

40

Leere Blätter für Notizen

41—50

Inserate International vereinbarte Atomgewichte auf gelbem

jjT 3* g crp

im blauen Anhang Karton.

A. A b b r e n n e n (Beizen, Abbeizen). Einwirkung von Chemikalien auf Metall, um dieses auf der Oberfläche von der Oxydschicht zu befreien. Namentlich wichtig für die G a l v a n o s t e g i e . da die galvanisch niedergeschlagenen Metallhäute nur auf ganz rein metallischen Unterlagen fest haften. Die Vorbereitung metallischer Gegenstände in der Galvanostegie besteht in einer groben Vorreinigung, einer Entfernung der Fettschicht und dann in dein A b b r e n n e n ; oft verschiebt sich die Reihenfolge dieser Reinigungsverfahren, oft auch werden einzelne Operationen wiederholt. Jedenfalls ist festzuhalten, dass ein tadelloses Abbrennen nur gelingt, wenn ihm eine vorbereitende Reinigung und eine peinlich sorgfältige Entfernung der Fettschicht vorausgegangen ist. Das Abbrennen geschieht mit Hilfe chemisch wirkender Lösungen, die man B r e n n e n nennt. 1. B r e n n e f ü r K u p f e r , M e s s i n g , B r o n z e u n d

Neusilber.

Gleiche Raumteile von e n g l i s c h e r S c h w e f e l s ä u r e (66° Be) und S a l p e t e r s ä u r e (36° B6). Da die Salpetersäure des Handels meist 40fl B6 hat, so verdünnt man zuvor 1 kg Säure mit 200 g Wasser; die so erhaltene Salpetersäure hält 36° Be und wird mit der gleichen Raummenge Schwefelsäure gemischt. Man kann die Wirkung dieser Beize verstärken, indem man ab und zu eine kleine Menge K o c h s a l z zusetzt. Für f e i n e Gegenstände aus Kupfer, Bronze u. s. w. ist die beschriebene Beize zu stark; man brennt dann mit einer Mischung von 1 T. S a l p e t e r s ä u r e und 10 T. W a s s e r ab. Nicht nur diese sondern auch alle andern Brennen dürfen nur k a l t angewendet werden; die Säureniischungen, die sich bei dem Mischen der Säuren stark erwärmen, müssen also erst wieder abgekühlt sein, bevor sie zum Gebrauch kommen können. Im allgemeinen darf man die Brennen auf die abzubrennenden Gegenstände nur wenige Sekunden einwirken lassen: Man taucht die zusammengebundenen, an einen Metallhaken gehängten Gegenstände — kleine Körper legt man besser auf Siebe — rasch in die Brenne vollkommen ein, bewegt sie darin sekundenlang hin und her, damit nirgends anhaftende Luftblasen verbleiben, und nimmt sie dann gleich wieder heraus; die Finger dürfen mit der Brenne nicht in Berührung kommen. Die abgebrannten Metallkörper spült man u n v e r z ü g l i c h mehrmals und sorgfältig mit Wasser ab, damit unbedingt jede Spur Satire beseitigt wird. 2. B r e n n e f ü r E i s e n , S t a h l u n d Z i n k . Diese Metalle werden am besten überhaupt nicht abgebrannt; bei Z i n n ist es jedenfalls unter keinen Umständen zulässig. Will man die andern genannten drei Metalle dennoch abbrennen, so bedient man sich einer s e h r v e r d ü n n t e n S c h w e f e l s ä u r e ( l T . Schwefelsäure + 100 T. Wasser); nach dem Abbrennen wird Zink gut abgespült, Eisen und Stahl mit Bimssteinpulver abgerieben, bis es gleichmässig grau geworden ist. — Auch mit ganz dünnen Metallüberzügen versehene (namentlich vergoldete, vernickelte und vermessingte) Gegenstände brennt man ab, um den Flächen ein l

2

Abdampfen.

eigenartiges Aussehen zu verleihen: Durch geeignete Zusammensetzung der Brenne kann man einesteils eine g l ä n z e n d e und andernteils eine fein m a t t i e r t e Oberfläche erzeugen. 3.

Glanzbrenne.

2 kg engl. Schwefelsäure (66° B6), 1,5 kg Salpetersäure (36° B6), 10 g Kochsalz. 4. M a t t b r e n n e 2 kg 3 kg 15 g 15 g

I.

engl. Schwefelsäure (66° B£), Salpetersäure (36° B6), Kochsalz, Zinkvitriol. 5. M a t t b r e n n e

II.

46 T. engl. Schwefelsäure (66 e B6), 46 T . Salpetersäure (36° Be), 4 T . Zinkvitriol, 3 T. Salmiak, 1 T . Schwefelblumen. Das Abbrennen geschieht am besten in S t e i n z e u g b o t t i c h e n (Beizbottichen). Dieselben sind gewöhnlich rund, werden aber auch in anderer Form sowie in jeder Grösse geliefert. Preis je nach Grösse 18—25 Pf. per Liter Inhalt. A b d a m p f e n (Verdampfen, Verdunsten). Das Abdampfen geschieht entweder durch d i r e k t e s F e u e r oder durch D a m p f , durch S a n d b ä d e r oder L u f t b ä d e r . Die Abdampfgefässe sind S c h a l e n aus Glas, Porzellan, Steinzeug, Eisen, Kupfer, Blei, Nickel, Zinn, Aluminium, Silber oder Platin. Ferner benutzt man K e s s e l aus denselben Materialien, P f a n n e n , A b d a in p f z y 1 i n d e r u. s. w. Eine grosse Bedeutung haben die mit Luftverdünnung arbeitenden V a k u u m a p p a r a t e erlangt. Was die einzelnen Konstruktionen und Preise anlangt, so vgl. man die Artikel „ S c h a l e n " , „ K e s s e l " , „ K o l b e n " , „Dampfapparate", „ P f a n n e n " , ,.Va k u u m a p p a r a t e - , „ U h r gl ä s e r " und . . D e s t i l l i e r a p p a r a t e". Abdampfschalen: Dr. Hermann Rohrbeck, Berlin MV, Karlstr. 20a (s. Ins.-Anh. S. 21). Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmicdefeld, Krs. Schleusiugen (aus Glas) (s. Ins.-Anh. S. 1»), Warnibrunn, Quilitz & Co., Berlin NW.. Haidestr. 55/57 (s. Ins. S. Iii:!)-

Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 22 b. F r a n z Eisenach & Cie., Offenbach a. >1. König F r i e d r i c h August llütte, Potschappel lx'i Dresden (s. Ins.-Anh. S. 19). Königl. Sächs. Porzellan-Manufaktur. Meissen Leppin & Masche. Berlin SO., Engelufer 17 (s. Ins.-Anh. S. 12).

Abdampf- und Calcinieröfen: J . L. C. E c k e l t , Berlin N. 4. Th. Knösel, Civiling., Neustadt

(Westpr.).

j |

Willy Mangir,

Dresden-A.

iS

(s. Ins.-Anh. S. Iii).

Abdampf- und Vakuumverdampf-Apparate: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke. Aktiengesellechaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 22 b.

I Volkmar Hänig i j strasse 27.

Comp., Dresden-A.,

Zwiekauer-

Abdampf-Pfannen aus Stahlformguss: Volkmar Hgnig 4 Comp., Dresden A., Zwickauer 6traase 27.

I Fried. Krupp Aktiengesellschaft I Magdeburg-Buckau.

Einrichtungen zum Abdampfen baut: J.

L. C. E c k e l t ,

Berlin N. 4.

Grusonwerk,

Abdeckplatlcn — Abkochungen. Kessel aus Metall: Bleiindustrie-Aktiengesellschaft, vorm. Jung & Lindig, Freiberg i. Sa. J . L. C. Eckelt, Berlin N. 4 (aus Blei).

3

C. Heekmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9 (s. Inserate).

Kessel aus Steinzeug: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke. Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 22b Schalen aus Metall: Bleiindustrie-Aktiengesellschaft, vorm. Jung & Lindig, Freiberg i. Sa.

C. Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9 (s. Inserate).

Schalen aus Steinzeug: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 22bVakuumapparate: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, AktiengesellSchaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 22h J . L. C. Eckelt. Berlin N. 4 (innen verbleit). Verdampfapparate : Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, AktiengesellSchaft, Berlin-Charlottenburg^ Berlinerstr. 22 b

C. Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9 (s. Inserate). F. H. Meyer, Hannover - Hainholz (s Ins.-Anh. S. 17). j C. Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9 | (s. Inserate).

Abdeckplatten, gusseisern :

V. A Krfdlo, Eisengiesserei, Prag-Bubna (s. Ins.-Anh. S. 14). Abfälle.

Beseitigung

siehe

,,A b w ä s s e r " .

Abfälle: Meyer Cohn, Hannover.

I Adolf Thöl, Hannover.

Verwertung der Ablaugen der Dünger): Th. Knösel, Civiling., Neustadt (Westpr.).

Sulfitstofffabrikation

(Verwandlung

in

Abfülltrichter aus Steinzeug: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 22b. Anlagen zur V e r w e r t u n g J . L. C. Eckelt, Berlin N. 4.

von

gewerblichen

Abfällen

baut:

MEYER COHN, HANNOVER ABTEILUNG: CHEMISCHE PRODUKTE.

Vorteilhafte Verwertung sämtl. Röckstände und Nebenprodukte in fester und flüssiger Form. Kostenlose analytische Untersuchung.

Offerten sind stets erwünscht.

Abfallfette siehe ,,F e 11 e". Abfülltrichter siehe „T r i c h t e r". A b k o c h u n g e n ( D e k o k t e , Decocta). Man versteht darunter durch Abk o c h e n h e r g e s t e l l t e L ö s u n g e n iür m e d i z i n i s c h e Z w e c k e . Die zerkleinerte S u b s t a n z wird mit kalt. H > 0 erhitzt und 3 0 M i n u t e n im S i e d e n e r h a l t e n , w o r a u f n o c h h e i s s a b z u p r e s s e n ist. Im e i n z e l n e n w e i c h e n d i e V o r s c h r i f t e n v o n e i n a n d e r a b ; s o s c h r e i b t D . A . IV. v o r , d i e M i s c h u n g v o n S u b s t a n z u n d k a l t . H a O '/2 S t d . d e n D ä m p f e n d e s s i e d e n d e n W a s s e r b a d e s u n t e r w i e d e r h o l t e m U m rühren a u s z u s e t z e n und noch w a r m a b z u p r e s s e n . Ist die M e n g e d e s A r z n e i 1*

Ablasshähne — Abraumsalze.

4

s t o f f e s nicht v o r g e s c h r i e b e n , s o nimmt man 1 T . d a v o n auf 10 T . A b k o c h u n g . A u s g e n o m m e n hiervon sind A r z n e i s t o f f e , für w e l c h e H ö c h s t g a b e n f e s t g e s e t z t sind. B e i s c h l e i m i g e n S t o f f e n b l e i b t das V e r h ä l t n i s d e s Arzneistoffs zur A b k o c h u n g dem A p o t h e k e r ü b e r l a s s e n . W e n n Decoctum Althaeae o d e r Decoctam Seminum Lini verlangt w e r d e n , so sind statt d i e s e r kalt b e r e i t e t e Auszüge a b z u g e b e n . Zu ihrer B e reitung w e r d e n die z e r s c h n i t t e n e Wurzel o d e r der g a n z e S a m e n mit kaltem W a s s e r ü b e r g ö s s e n und e i n e h a l b e S t u n d e lang o h n e Umrühren stehen g e lassen. D e r s c h l e i m i g e Auszug wird o h n e P r e s s u n g von dem R ü c k s t ä n d e getrennt. A b l a s s - H ä h n e s i e h e „H ä h n e " . Oskar

Schubert

&

Co.,

»criin

NO.,

Christburgerstr. 4.

A b r a u m s a l z e , auch S t a s s f u r t e r S a l z e und allgemein K a l i s a l z e g e n a n n t . Man v e r s t e h t darunter v e r s c h i e d e n e S a l z e , die d a s S t e i n s a l z der S t a s s f u r t e r L a g e r in m ä c h t i g e r S c h i c h t b e d e c k e n . D i e s e A b r a u m s a l z e g a l t e n zuerst a l s wertlos, w e r d e n jedoch jetzt als k ü n s t l i c h e Düngemittel hoch g e s c h ä t z t ; auch dienen s i e t e i l w e i s e zur G e w i n n u n g c h e m i s c h e r P r ä p a r a t e , z. B . des Kalium Chlorids, K a l i u m s u l f a t s , M a g n e s i u m s u l fats, N a t r i u m s u l f a t s , M a g n e s i u m Chlorids, B o r s ä u r e , B r o m s , B r o m s a l z e u. a. m. D i e wichtigsten A b r a u m s a l z e s i n d : Karnallit — Kainit — Sylvin — S c h o e n i t — Kieserit — B o r a z i t . D e r K a r n a l l i t ( K C l + M g C l 2 + 6 H 2 0 ) ist d a s h a u p t s ä c h l i c h e M a t e rial, a u s dem der K a l i d ü n g e r d e s Handels hergestellt wird. Auch der K a i n i t ( K 2 S 0 4 + M g S O ( + M g C l 2 + 6 H 2 0 ) wird zu dem g l e i c h e n Z w e c k e v e r w e n d e t . D e r e r s t e r e dient a u s s e r d e m zur C h l o r k a l i u m g e w i n n u n g , der letztere t e i l w e i s e zur D a r s t e l l u n g von K a l i u m m a g n e s i u m s u l f a t und K a l i u m s u l f a t . S y l v i n ist in reinem Z u s t a n d e n i c h t a n d e r s a l s K a l i u m c h l o r i d ; man f a s s t ihn als s e k u n d ä r e s Z e r s e t z u n g s p r o d u k t d e s K a r n a l l i t s auf. S c h o e n i t hat die F o r m e l K 2 S 0 4 + M g S O i + 6 H 2 0 , ist a l s o r e i n e s K a l i u m m a g n e s i u m s u l f a t . D a er a b e r s t e t s mit Kainit innig d u r c h w a c h s e n v o r k o m m t , muss er mit d i e s e m z u s a m m e n v e r a r b e i t e t w e r d e n und g e s t a t t e t keine d i r e k t e Verwendung. D e r K i e s e r i t ( M g S O » + H 2 0 ) ist a l s M a g n e s i u m s u l f a t a u f z u f a s s e n , dem ( M g S O « + 7 H 2 0 ) s e c h s M o l e k ü l e K r i s t a l l w a s s e r fehlen. E r ist d e s h a l b a u c h nur s c h w e r in W a s s e r löslich, muss a b e r auch im übrigen s c h o n d e s h a l b e r s t v e r a r b e i t e t w e r d e n , weil er mit S t e i n s a l z und Anhydrit innig g e m i s c h t vorkommt. D e r im Handel v o r k o m m e n d e K i e s e r i t ist s t e t s durch A u f b e r e i t u n g o d e r a l s N e b e n p r o d u k t künstlich g e w o n n e n . D a s , w a s man a l s B o r a z i t b e z e i c h n e t , sind in W i r k l i c h k e i t zwei vers c h i e d e n e S a l z e ; man u n t e r s c h e i d e t den k r i s t a l l i s i e r t e n B o r a z i t ( 2 M g 3 B 8 0 i 5 + M g C b ) und den H y d r o b o r a z i t (CaB204 + MgB20, + 6 H 2 0 ) , wovon der e r s t e r e in W a s s e r s e h r leicht l ö s l i c h , der l e t z t e r e dag e g e n fast unlöslich ist. D e r k r i s t a l l i s i e r t e B o r a z i t führt n e b e n b e i den Namen Stassfurtit. Der B o r a z i t dient zur G e w i n n u n g von B o r s ä u r e (vgl. Artikel ,,B o r s ä u r e"). D i e Gewinnung der einzelnen S a l z e ist unter d e n b e t r e i f e n d e n M e t a l l v e r b i n d u n g e n aufgeführt, s o z. B . d i e j e n i g e von C h l o r k a l i u m unter No. 7 bei „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " . Aus den S t a s s f u r t e r E n d l a u g e n von der K a r n a l ü t v e r a i b e i t u n g g e w i n n t man B r o m (s. d.), E i s e n b r o m i d ( s . unter „ B r o m v e r b i n d u n g e n " ) und K a 1 i u m b r o m i d (s. unter „Kaliumverbindungen"). E s sei erwähnt, d a s s d a s zu den A b r a u m s a l z e n g e h ö r i g e s o g e n a n n t e H a r t s a 1 z ein G e m i s c h von Sylvin, S t e i n s a l z und K i e s e r i t ist, und z w a r e n t hält d a s Hartsalz von L e o p o l d s h a l l 1 8 — 2 0 % Sylvin, 3 0 — 4 0 % S t e i n s a l z , 4 0 — 5 0 % Kieserit und 3 — 8 % W a s s e r . D e n Verkauf der E r z e u g n i s s e des S t a s s f u r t e r K a l i b e c k e n s v e r m i t t e l t d a s K a l i s y n d i k a t G . m . b . H . zu L e o p o 1 d s h a 1 1 - S t a s s f u r t ; e s beteiligt die ihm a n g e h ö r e n d e n K a l i w e r k e mit b e s t i m m t e n , ihrer G r ö s s e und B e d e u t u n g

5

Abraumsalze.

e n t s p r e c h e n d e n Q u o t e n an der L i e f e r u n g d e r von ihm a b g e s e t z t e n Salze, b e s t i m m t die P r e i s e u. s. w . N a c h d e m d a s S y n d i k a t im J a h r e 1904 auf 5 J a h r e v e r l ä n g e r t w o r d e n ist, s i n d d i e Anteile d e r z u g e h ö r i g e n K a l i w e r k e neu f e s t g e s e t z t w o r d e n , u n d z w a r so, d a s s die Anteile der alten W e r k e sich in d i e s e r Zeit allmählich v e r r i n g e r n , d i e j e n i g e n d e r n e u e n W e r k e sich s t e i g e r n . D i e f o l g e n d e T a b e l l e g i b t die, inz w i s c h e n n o c h m a l s a b g e ä n d e r t e n B e t e i l i g u n g s z i f f e r n w i e d e r , und z w a r stellt sich d a n a c h d a s Verhältnis der z u g e h ö r i g e n K a l i w e r k e an der K a l i e r z e u g u n g f ü r d i e J a h r e 1905 und 1909 w i e f o l g t : Beteiligungsverhältnis am

Preuss. Bergfiskus Anhalt. Bergfiskus Westeregeln .

.

Neustassfurt

.

.

.

. . . . . . . .

.

Aschersleben . L u d w i g II . Vienenburg . Bernburg . Thiedershall . Wilhelmshall . Glückauf . Hedwigsburg . Burbach . Carlsfund .

. . . . . . . . . . .

1. Jan. 1905

1 Jan.1909

Tausendstel

Tausendstel

78.76 58,73 51,25 51,25 51,25 32,01 51,25 52,22 20,71 43,76 35,12 34,80 33,91 28,91

73,12 54,29 47,66 47,66 47,66 30,96 47,66 48,84 22,88 43,76 37,99 34,80 34,28 30,25

Beteiligungsverhältnis

j

1. Jan. 1905 ; 1. Jan. 1909

Beienrode . Asse Salzdetfurth . Hohenzollern . Jessenitz . Justus I . . Kaiseroda . . Einigkeit Hohenfels . . Mansfeld . Alexandershall Wintershall . Johannashall . Hcldburg

| Tausendstel

Tausendstel

27,23 27,20 31,95 27,85 27,23 27,85 27,85 25,67 31,02 23,43 27,23 27,23 24,72 19,61

28,70 28,70 34,82 29,04 28,70 29,04 29,04 27,18 34,47 25,91 28,70 28,70 25,58 19,61

.

.

. . . .

. . . .

.

. |

.

D a s V e r k a u f s s y n d i k a t der K a l i w e r k e n o t i e r t zur Zeit f ü r K a l i r o h s a l z e , d i e innerhalb der Grenzen des d e u t s c h e n Reiches als Bades a l z o d e r z u g e w e r b l i c h e n Z w e c k e n zur V e r w e n d u n g g e l a n g e n , folgende Preise: Verbürgter Mindestgehalt an reinem Kali

Salzsorte

Karnallit Kieserit Kainit bezw. Hartsalz. Sylvinit

Grundpreis für ( = ioo k g ) bei in W a g e n ladungen Pf.

120 120 170 170

9,0 —

.

.

i Doppelzentner loser Verladung 1 in S t ü c k g u t i posten ! Pf.

12,4 12,4

160 160 210 210

Preis für einen Sack von i Doppelztr. Fassung Pf.

40 40 38 38

Für die l a n d w i r t s c h a f t l i c h e V e r w e n d u n g i n n e r h a l b d e r G r e n z e n d e s D e u t s c h e n R e i c h e s gelten f o l g e n d e n i e d r i g e r e P r e i s e :

Salzsorte

; Verbürgter Mindest! gehalt an reinem Kali •o

Karnallit Kieserit . Kainit bezw. Hartsalz Sylvinit .

9,0 12,4 12,4

1

Grundpreis fiir i Doppelztr. ( = 100 kg) bei loser Verladung

Z u s c h l a g für Beimischung von * Vi0/ o Torfmull für i D o p p e l z t r .

Preis für e i n e n S a c k v o n i D o p p e l z t r . Fassung: bei

m 1 i ' vermischten j ' V . ' • / . T o r f m u l l

vermischten Rohsalzen

IT

Pf

Pf.

Pf.

90 90 150 150

10

40 40 38

40 40 40 40

10 10 10

38

6

Absauge flaschen — Absorption. Für d a s A u s l a n d

endlich sind folgende Preise

Verbürgter Mindestgehalt an reinem Kali

ialzsorte

Karnallit Kieserit. . Kainit bezw, Hartsalz Sylvinit

;

Grundpreis i Zuschlag für für i Doppelztr. > Beimischung von ( = i c o kg) bei 1 a ' T o r f m o l l loser V e r l a d u n g für i Doppelztr. Pf.

Pf.

9,0

120 120

12,4 12,4

190 190

10 10 10 10

massgebend: Preis für einen S a c k von t Doppelztr. Fassung bei mit unV/oToifmuU v ermischten vermischten Rohsalzen Pf. Pf.

40 40

40 40 40 40

MS 38

Im ü b r i g e n vgl. d e n Artikel „ D ü n g e m i t t e l , k ü n s t l i c h e " s o w i e K a l i u m c h l o r i d : l e t z t e r e s ist u n t e r , K a I i u in v e r b i n d u n g e n " zu finden. Abraumsalze: Meyer Cohn,

Hannover.

Zerkleinerungs-Maschinen für Abraumsalze: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

M;iirilitntri*-liuckau.

A b s a u g e f l a s c h e n ( F i l t r i e r f l a s c h e n ) s i e h e ,.F i 11 r i e r a p p a r a t e " . A b s c h w ä c h e r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n". A b s o l u t e s M a s s s y s t e m siehe „M a s s s y s t e m . a b s o l u t e s".

Absorption.

a) A b s o r p t i o n s g e f ä s s e für das A b s o r p t i o n s g e f ä s s e : Nach Cl. W i n k l e r ,,

Stohmann

(zur

L a b o r a t o r i u m : Mk.

COa-Kefct.)

Nach H a b e r m a n n

A b s o r p t i o n s r ö h r e n : Je nach Form

1,80 8,75

Für Fabrikgebrauch

A b s o r p t i o n s f l a s c h e n :

2,00

Mk.

0,90

Mk. 0 , 3 5 - 1 , 5 0

A b s o r p t i o m e t e r s i e h e ,,G a s a n a 1 y s e " . b) A b s o r p t i o n s a p p a r a t e für die T e c h n i k : Man b e n u t z t Abs o r p t i o n s a p p a r a t e v e r s c h i e d e n e r K o n s t r u k t i o n zur F a b r i k a t i o n von S ä u r e n , zum T r o c k n e n v o n G a s e n , zur R e g e n e r i e r u n g von S a l p e t e r s ä u r e u. s. w. u. s. w . ; d e r a r t i g e A b s o r p t i o n s a p p a r a t e b e s t e h e n a u s Metall ( i n n e n v e r b l e i t ) o d e r S t e i n zeug. Wir nennen von bekanntenKonstruktionen die P l a t t e n t ü r m e nach L u n g e - R o h r m a n n , die K y p k e - T ü r i n e o h n e Zughindernis und die G u t t m a n n s c h e n Kugeltürme. W e i t e r e s d a r ü b e r im Artikel „R e a k t i o n s t ü r m e". Nicht u n e r h e b l i c h e B e d e u t u n g e r l a n g t hat d a s K ü h l - u n d A b s o r p t i o n s g e f ä s s , P a t e n t C c 1 I a r i u s , d e s s e n A n o r d n u n g und E i n r i c h t u n g die beiden folgenden Figuren veranschaulichen. Der Zweck dieses aus Steinz e u g h e r g e s t e l l t e n A p p a r a t e s ist, d i e bei d e r A b s o r p t i o n von G a s e n in F l ü s s i g k e i t e n frei w e r d e n d e W ä r m e von v o r n h e r e i n u n w i r k s a m zu m a c h e n , w o d u r c h die A b s o r p t i o n s w i r k u n g e r h ö h t und e i n e l ä n g e r e H a l t b a r k e i t d e r S t e i n z e u g g e f ä s s e v e r b ü r g t w i r d . D i e G e f ä s s e k ö n n e n bis an die M u f f e n d e r E i n - und A u s t r i t t s s t u t z e n in e i n e n K ü h l w a s s e r b o t t i c h gestellt w e r d e n , s o d a s s nicht n u r d e r u n t e r e , mit F l ü s s i g k e i t g e f ü l l t e Teil g e k ü h l t w i r d , s o n d e r n a u c h d i e G a s e b e i m D u r c h s t r e i c h e n d e r G e f ä s s e sich nur an w a s s e r g e k ü h l t e n W ä n d e n e n t l a n g b e w e g e n . G l e i c h z e i t i g sind d i e G e f ä s s e s o a u s g e b i l d e t , d a s s n i c h t eine u n b e w e g l i c h e , im V e r h ä l t n i s zum I n h a l t der G e f ä s s e kleine F l i i s s i g k e i t s - O b e r f l ä c h e d e n G a s e n d a r g e b o t e n ist, s o n d e r n d a s s eine g e w i s s e B e w e g u n g d e r F l ü s s i g k e i t s t a t t f i n d e t in d e r W e i s e , d a s s sie in b r e i t e m B a n d e u n d g e r i n g e r H ö h e d e n S a t t e l d e s n a c h innen g e w ö l b t e n B o d e n s i i b e r t i i e s s e n ir.uss. w o d u r c h

7

Absorption.

ein s t e t e s Überrollen der Flüssigkeitsteilchen stattfindet und den G a s e n eine f o r t w ä h r e n d erneute O b e r f l ä c h e zur A b s o r p t i o n zur V e r f ü g u n g steht. Auf dem nach innen halbkreisförmig gewölbten B o d e n ist ferner eine Leiste a n g e b r a c h t , die sich bis etwa zur Mitte der L ä n g s r i c h t u n g der G e f ä s s e , von der Ein- und Austrittsstelle der Flüssigkeit ab, entlang zieht. Die letztere, durch den Stutzen an der einen Seite des Sattels ins G e f ä s s eingetreten, m u s s bis zum hinteren Teil des Gefässes wandern und kann erst hier über den von unten stark gekühlten Sattel auf die andere Seite des Gefässes übertreten, indem sie sich in dem leistenlosen Teil desselben als breites Band hinr* , .r ;==• überwälzt und gerade dadurch in ihrer Oberfläche dauernd erneut. Der Austritt ist vorn neben dem Eintritt, so dass im weiteren

-jBL «r» .JilBBiiiiM

'

zurückkehren muss, ehe sie

llt—



1

also die Länge des Gef ä s s e s zweimal zurück, stets gekühlt an dem im W a s s e r stehenden Boden. D i e G a s e durchstreichen die ganze Länge d e s G e f ä s s e s . Der A p p a r a t eignet sich vorzüglich zur Absorption von G a s e n in Flüssigkeiten, wie bei HCl, SO», HBr. u. s. w., aber a u c h allgemein zu G a s k ü h l z w e c k e n . Preise der A b s o r p t i o n s g e f ä s s e P a t e n t Cellarius. Grösse Länge Breite Höhe Kühlfläche ungefähr . . . . Übliche W e i t e der Gasstutzen . W e i t e der Fliissigkeitsstutzen . Inhalt G e w i c h t netto Preis

. No. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Grösse

No (Durchmesser . Baulänge G e w i c h t netto l'reis .

Ycrbindungsbogen

I 800 500 300 1 130 40 70 35 16,00 I 130

800 9 4,50

Durchmesser Spannweite G e w i c h t netto Preis . .

130 6< M I

II

6,00

II 1000 600 400 1,4 210 50 110 70 36,00

III. 1000 900 480 2,1 310 65 250 96 66,00

II

III. 310

210 800 15 5,50

210 750 25

10,00

mm.

qm. mm. 1. kgMk.

800 kg-

25 7,50

Mk.

310 J 050 40 15,00

mm. .. kg. Mk.

Absorptionsgefässe: Uleiindustrie-Aktiengesellschaft vorm Jung L i m l i p . F r e i b e r g i. S. König Friedrich August Hütte. I'otsiluippil D r e s d e n ( s . I n s . - A n h . S. Iii). Lcppin & Musi lie. Rel l i n Sci.. Engi'lutVr (s. I i i s . - A n h . S. 1 2 ) .

bei 17

l)r. lbnnann Hohrbeek, Rirlin NW., Kaiis t r . 2 0 a ( s . I n s . - A n h . S. 2 1 ) . G e o r g S c h m i d t & v. d. E i t z , S e h m i e d e f e l d , K r s . S e h l e u s i n g e n (;ttls ( i h t s ) ( s . I n s . - A n h . S. 'J). Wannbninn, Quilitz & C'o., Berlin XW., Haidestr. 55/57 ( s . I n s . S. t i l ' l ) .

8

Absorptionskoeffizienten.

A b s o r p t i o n s a n l a g e n , speziell Bleitürme Steine- und Koks-Füllung f ü r S ä u r e b a u t : L. J. C

mit

Tonplatten,

Tonkegeln,

Eckelt, Berlin N. 4.

Absorptionstürme aus Steinzeug: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerst!*. 22 b.

Plattentürme: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 22b.

Absorptlonskoeffizienten

(der G a s e ) . Der A b s o r p t i o n s k o e f f i z i e n t eines G a s e s in einer Flüssigkeit gibt an, wieviel Raumteile d e s G a s e s v o n 1 Raumteil d e r Flüssigkeit bei t° und unter Atmos p h ä r e n d r u c k a b s o r b i e r t w e r d e n •— unter Reduktion jener Gasvolumina auf 0° und 760 mm Q u e c k s i l b e r d r u c k . Im allgemeinen b e r e c h n e t man die A b s o r p t i o n s k o e f f i z i e n t e n der G a s e für W a s s e r nach d e r Formel a = A + B . T + C . t s , worin der gesuchte A b s o r p tionskoeffizient, T die v o r l i e g e n d e T e m p e r a t u r und A, B und C Koeffizienten sind, die f ü r j e d e s G a s ein f ü r allemal bestimmt w e r d e n müssen. Für die wichtigsten G a s e ist dies durch die mustergültigen U n t e r s u c h u n g e n von B u n s e n und d a n n von C a r i u s g e s c h e h e n ; die f o l g e n d e T a b e l l e gibt die Resultate der B u n s e n s e h e n F o r s c h u n g e n a u s z u g s w e i s e w i e d e r :

B

Chlor Kohlensäure Sauerstoff Schwefelwasserstoff Stickstoff . . . Wasserstoff . .

+ + + + + +

3,036 t 1,7967 0,4115 4,3706 0,020346 0,0193

— — — — —

Die Koeffizienten

C

0,046196 0,07761 0,00108986 0,083687 0,00053887

+ + + + +

sind gültig zwischen

0,0(101107 0,0016424 0,000022563 0,0005213 0,000011156

0 ° und 4 0 ° C.

0° 0° 0° 0° 0°

Die h i e r a u s b e r e c h n e t e n A b s o r p t i o n s k o e f f i z i e n t e n sind mit in f o l g e n d e r T a b e l l e enthalten, die noch eine g r ö s s e r e Anzahl a n d e r e r G a s e u n i f a s s t : 1. A b s o r p t i o n s k o e f f i z i e n t e n 1 vol Wasser löst bei 7 6 0 mm Druck Gasvolumina : Äthan Äthylen Ammoniak iiutan Kohlenoxyd . . Kohlensäure . . Luft Methan Sauerstoff Schwefelwasserstoff Schwefliche Siiurc Stickoxyd Stickoxydul . . Stickstoff

. . . .

. . . .

für

Wasser.

i i

o® e .

(1,0874 0,2568 1049,6 0,03147 0.03287 1,7987 0,02471 0,05449 0,04114 4,3706 79,789 0,31606 1,3052 0,02035 0.01930 :

¡ T .

o.oM.0,2227 ¡»41,9 0.02770 0,02987 1,5126 0.02237 0,04993 0,03717 4,0442 69,828 0,30290 1,1346 O,0183i< 0,01930

1 0 ° C.

1 5 ° C.

iu>:.99 1 0,1615 0,1837 • 727,2 d i e F i s c h e s c h n e l l z u m A b s t e r b e n . D i e S e i f e n w ä s s e r v e r s e t z t m a n mit H 2 S 0 4 , w o d u r c h s i c h a n d e r O b e r f l ä c h e d i e F e t t s ä u r e n s a m m e l n , die a b g e p r e s s t , umgeschmolzen und wieder a b g e p r e s s t w e r d e n ; der R ü c k s t a n d lässt sich als D ü n g e m i t t e l v e r w e n d e n . B e s s e r ist es, d a s 75° w a r m e S e i f e n w a s s e r m i t C a O o d e r CaCl» zu f ä l l e n und d e n N i e d e r s c h l a g zur F a b r i k a t i o n v o n L e u c h t g a s zu b e n u t z e n . D a s W o l l s c h w e i s s w a s s e r verarbeitet m a n jetzt wohl immer auf P o t t a s c h e (s. d.). 2 4 . Z e 1 1 u 1 o s e f a b r i k e 11 s i e h e 12. P a p i e r f a b r i k a t i o n .

12

Abzüge



Acidum

hydrobromicum.

25. Z u c k e r f a b r i k e n . Die Abwässer enthalten gärende und faulende Stoffe in grosser Menge. Wegen des grossen Dungstoffgehaltes ist die Verwendung der Abwässer zur Berieselung am vorteilhaftesten; zweckmässig lässt man sie vorher abgären und klärt sie durch Kalkzusatz. Selbstverständlich konnten im Vorstehenden nur einige Andeutungen über die g e w ö h n l i c h e n Reinigungsverfahren gegeben werden. Die Reinigung der s t ä d t i s c h e n Abwässar ist im Artikel ,,W a s s e r r e i n i g u n g " behandelt. Desinfektionsmittel für Abwässer: Chemische

Fabrik Flörsheim, Dr. II. Xoerdlinger,

Flörsheim a. M.

A b z ü g e siehe „ L a b o r a t o r i u m s a u s r ü s t u n g". A c a j o u b a l s a m siehe „ B a l s a m e". A c e t a l e siehe „ A z e t a l e". A c e t a l d e h y d siehe ..Aldehyde". A c e t a n i l i d siehe ,.A z e t a n i 1 i d". A c e t a t e siehe . . A z e t a t e". A c e t e s s i g e s t e r siehe „ A z e t e s s i g e s t e r". A c e t i n siehe „A z e t i n". A c e t o l siehe „ A z e t o 1". A c e t o m e t e r siehe ,,E s s i g". A c e t o n siehe „ A z e t o n". A c e t o n s u l f l t siehe , , P h o t o g r a p h i s c h e C h e in i k a I i e n". A c e t o p h e n o n siehe „ A z e t o p h e n o n". A c e t u m siehe „E s s i g". A c e t u m g-laciale = E i s e s s i g siehe unter „ E s s i g s ä u r e". A c e t u m p l u m b l c u m = B 1 e i e s s i g siehe Artikel „B 1 e i v e r b i n d ü n g e n" (No. 2 B a s i s c h e s B l e i a z e t a t ) . A c e t u m pyrolig-nosum siehe „ H o l z e s s i g". A c e t v e r b i n d u n g e n siehe „ A z e t v e r b i n d u n g e n". A c e t y l c h l o r l d siehe „A z e t v 1 c h 1 o r i d". A c e t y l e n siehe „A z e t y 1 e n". A c e t y l i t h siehe ,,A z e t y 1 i t h". A c e t y l s a l i z y l s ä u r e siehe „A z e t y 1 s a 1 i z y 1 s ä u r e". A c h a t m ö r s e r siehe „M ö r s e r". A c l d l m e t r i e siehe „A 1 k a 1 i in e t r i e". A c l d o l siehe „A z i d o 1". A c i d u m a c e t i c u m siehe „E s s i g s ä u r e". A c i d u m a c e t i c u m a n b y d r i c u m siehe „ E s s i g s ä u r e a n h y d r i d". A c i d u m a r s e n i c i c u m = A r s e n s ä u r e siehe unter „ A r s e n v e r b i n d u n g e n" No. 2 c. A c i d u m a r s e n i c o s u m = A r s e n i g e S ä u r e siehe unter „ A r s e n v e r b i n d u n g e n" No. 2 a. A c i d u m b e n z o i c u m siehe ,,B e n z o e s ä u r e". A c i d u m b o r i c u m siehe „ B o r s ä u r e". A c i d u m c a m p h o r l c u m siehe „ K a m p f e r s ä u r e". A c i d u m c a r b o l l c u m siehe „P h e n o 1". A c i d u m c a r b o n i c u m siehe „K o h 1 e n s ä u r e". A c i d u m c h l o r i c u m = C h l o r s ä u r e siehe unter ,,C h 1 o r v e r b i n d u n g a n". A c i d u m c h r o m l c u m = C h r o m s ä u r e siehe unter ,,C h r o in v e r b i n d u n g e n" No. 8 c. A c i d u m c i n n a m y l i c u m siehe „Z i in t s ä u r e". A c i d u m c i t r l c u m siehe „ Z i t r o n e n s ä u r e". A c i d u m f o r m i c l c u m siehe „A m e i s e n s ä u r e". A c i d u m g a l l l c u m siehe „ O a l l u s s ä u r e". A c i d u m h y d r o b r o m i c u m = B r o m w a s s e r s t o f f s ä u r e siehe „B r o m v e r b i n d u n g e n" No. 2.

Acidum hydrochloricum



Adrenalin.

13

A c i d u m h y d r o c h l o r i c u m siehe „ S a l z s ä u r e". Acidum hydrocyanicum = Cy an w a s s e r s t o f f s ä u r e

siehe

unter „ C y a n v e r b i n d u n g e n " . A c i d u m h y d r o f l u o r i c u m = F l u s s s ä u r e siehe unter „ F l u o r v e r b i n d u n g e n". A c i d u m h y d r o j o d i c u m = J o d w a s s e r s t o f f s ä u r e siehe unter , . J o d v e r b i n d u n g e n".

Acidum hydrosiliciofluoricum

s t o f f".

siehe „K i e s e 1 f 1 u o r w a s s e r -

Acidum lacticum siehe ,,M i l c h s ä u r e". Acidum Acidum Acidum Acidum

m o l y b d a e n i c u m siehe ,,M o l y b d ä n s ä u r e". m o n o c h l o r a c e t i c u m siehe . . C h l o r e s s i g s ä u r e n". m u r i a t i c u m siehe „ S a l z s ä u r e". n i t r i c u m siehe „ S a l p e t e r s ä u r e".

Acidum nitrohydrochloricum siehe ,,K ö n i g s w a s s e r". A c i d u m o l e i n l c u m siehe „ ö l s ä u r e". A c i d u m o s m i c u m siehe „ O s m i u m v e r b i n d u n g e n".

Acidum oxalicum siehe ,,0 x a 1 s ä u r e".

A c i d u m p e r c h l o r l c u m siehe „ Ü b e r c h l o r s ä u r e".

Acidum phosphoricum = P h o s p h o r s ä u r e v e r b i n d u n g e n " No. 5 b.

siehe

=

unter

Acidum picrinicum siehe „P i k r i n s ä u r e". Acidum pyrogallicum siehe „P y r o g a 11 o 1". Acidum salicylicum siehe „S a 1 i z y 1 s ä u r e".

Acidum silicicum v e r b i n d u n g e n".

Kieselsäure

siehe

Acidum sozojodolicum siehe „S o z o j o d o 1".

Acidum stearinicum gemein S t e a r i n (s. d.).

=

S t e a r i n s ä u r e ,

jedoch

„Phosphor-

„Siliziumim Handel

all-

Acidum sulfanilicum siehe „S u 1 f a n i 1 s ä u r e". A c i d u m s u l f u r i c u m siehe „ S c h w e f e l s ä u r e".

Acidum

a n h y d r i d".

sulfuricum

anhydricum

siehe

„Schwefelsäure-

Acidum sulfuricum fumans s. „ S c h w e f e l s ä u r e , rauchend e". A c i d u m s u l f u r o s u m siehe „ S c h w e f l i g e

Acidum tannicum siehe ,,T a n n i n".

S ä u r e".

A c i d u m t a r t a r i c u m siehe „W e i n s ä u r e".

A c i d u m t r l c h l o r a c e t i c u m siehe unter . . C h l o r e s s i g s ä u r e

A c i d u m u r i c u m siehe „ H a r n s ä u r e". A c o n i t i n siehe „A k o n i t i n" A c o i n siehe „A k o i n".

A c o p y r i n s i e h e „ A k o p y r i n". A c r i d i n f a r b s t o f f e siehe „ A k r i d i n f a r b s t o f f A c t o l siehe „ A k t o l " .

n".

e".

Adeps lanae siehe ,AV o I 1 f e 11". Adeps mineralis siehe „V a s e 1 i n e". Adeps petroleü siehe „V a s e 1 i n e". Adeps suillus siehe ,.S c h w e i n e f e t f . Adhäsionsfett:

l)r. Max Lehmann Elisabethufur 5/G.

Jfc

Co.,

Itcrlin

SO.

26.

i

einmische Fabrik Flörsheim, Dr. II. V n rdlinger, l-'Icrshoim a. M.

A d j e k t i v e F a r b s t o f f e siehe „ S u b s t a n t i v e F a r b s t o f f e " . A d r e n a l i n , auch S u p r a r e n i n genannt. C " H I 3 N ü 3 , der Konstitution nach wahrscheinlich C«H a (OH) s . C H ( O H ) . C H 2 . NH . CH* Wirksame Substanz der Nebennieren. Zur Darstellung geht man entweder von den Nebennieren des Rindes atts, indem man sie mit H 2 0 oder ganz verdünnten S ä u r e n auslaugt, den Extrakt einengt und den Rückstand durch Umkristallisieren reinigt. Bertrand geht zur Darstellung von frischen Nebennieren des P f e r d e s aus, die zerkleinert mit feinpulveriger O x a l s ä u r e und 9 5 %igem Alkohol mazeriert werden. Dann wird a b g e p r e s s t und der P r e s s s a f t filtriert,

Adurol —

14

Akaziengummi.

im Vakuum von Alkohol befreit. Das sich absetzende Lezithin wird entfernt und nach Ausschütteln mit Petroläther die w ä s s e r i g e Schicht mit Bleizucker gereinigt und zentrifugiert. Die klare gelbliche Flüssigkeit lässt nach dem Verdampfen im Vakuum und nach Zusatz von wenig Ammoniak das Adrenalin kristallinisch ausfallen, worauf dasselbe nochmals mit Schwefelsäure, Alkohol und Ammoniak behandelt bzw. gereinigt wird. Aus 118 kg frischer Substanz erhält man 125 g Adrenalin. Reines Adrenalin ist ein kristallinisches, grauweissliches, in HsO unlösliches Pulver. E s kommt als solches, weiter aber auch in Form leichtlöslicher Salze in den Handel, so als Adrenalinum hydrochloricum und Suprareninum

boricum.

Wegen seiner Eigenschaft, eine starke Zusammenziehung der damit behandelten Blutgefässe hervorzurufen, verordnet man es zur Stillung von Blutungen, weiter aber auch als Anästhetikum bei Katarrhen u. s. w. Man verwendet j e nach den Krankheitszuständen Lösungen 1 : 1000 bis 1 : 10000. Zu subkutanen Injektionen werden als Höchstgabe 0 , 0 0 0 5 g Suprarenin = 0,5 ccm einer Lösung von 1 : 1000 angewandt. Suprarenin, hydrochlor.

l%o

Losung

5 ccm Mk. 0 , 6 0

10

n boric., fest . puriss., krist.

Adurol

siehe

„Photographische

ASrogengas siehe „L u f t g a s".

,

25 „ 0,065 g 0,05 g

Chemikalie



_ „ „

1,20

3,00 6,00 6.00

n".

A e t h e r siehe ,,A t h e r " .

Aether a c e t i c u s siehe ,,E s s i g ä t h e r".

Agfarizin. Harzsäure, die aus den Fruchtkörpern des L ä r c h e n s c h w a m m e s ( P o l y p o r u s officinalis: Agaricus albus) durch Extrahieren mit Alkohol gewonnen wird. Im reinen Zustande bildet es ein weisses, seidenglänzendes Kristallpulver, sehr wenig löslich in kaltem W a s s e r , Äther und Chloroform, leichter in kochendem H 2 0 , leicht in siedendem Alkohol, noch leichter in heisser Essigsäure. Man benutzt es medizinisch, und zwar verordnet man es in G a b e n von 0,005—0,01 g innerlich als s c h w e i s s b e s c h r ä n k e n d e s Mittel. G r ö s s t e Einzelgabe 0,1 g. Agariem, puriss., D. A. IV Dr.

Theodor S c h u c h a r d t ,

D Mk. 2 , 7 0

Görlitz.

A g a t h i n . S a l i z y l a l d e h y d m e t h y l p h e n y l h y d r a z o n . Durch Einwirkung gleicher mol. von Salizylaldehyd und as-Methylphenylhydrazin erhalten. W e i s s e Kriställchen, unlöslich in H 2 0 , löslich in Alkohol, Äther, Benzol. Sch. P. 74°. Man benutzt es medizinisch, und zwar innerlich in Gaben von 0 , 1 5 — 0 , 5 g als Antineuralgikum. Agathin

H Mk. 2 9 , 0 0 ;

1 kg Mk. 28f>,00

A g u r i n . T h e o b r o m i n n a t r i u m a z e t a t. CTHiN^OiNa, CHiCO^Na. Medizinisch als gutes Diuretikum empfohlen; man verordnet es bei W a s s e r sucht u. s. w. innerlich in Gaben von 0,5—1 g bis täglich 3 g. Agurin „ B a y e r "

.

1) Mk. 2 , 0 0 ; H Mk. 1 8 , 5 0

A i c h m e t a l l siehe „ K u p f e r l e g i e r u n g e n " . Airol. Wismutoxyjodidgallat. C6H2(OH),COj. Bi(OH)J. Durch Erwärmen von frisch gefälltem Wisinutoxyjodid mit Gallussäure und W a s s e r erhalten. E s bildet ein graugrünes, lockeres, geruch- und g e s c h m a c k loses Pulver, das sich weder in W a s s e r noch in Alkohol löst. Man benutzt es in der Wundbehandlung als geruchlosen, nicht reizenden Jodoformersatz, entweder als Pulver oder als 10 %ige Salbe. Airol

Akajoubalsam

i l M k . 6 , 0 0 ; 1 kg M k . 5 4 , 0 0

siehe „ B a l s a m e " .

Akaziengumml siehe „ G u m m i a r t e n " .

Akkumulatoren.

15

A k k u m u l a t o r e n (Elektrische Sammler). Der gewöhnliche elektrische Akkumulator, dessen wirksame Massen schwammiges Blei und Bleisuperoxyd sind, während der Elektrolyt aus verd. H2SO» besteht, ist ziemlich vervollkommnet worden, leidet aber an dem Übelstande des hohen Gewichts. Deshalb tauchen immer neue Erfindungen auf, welche einen bl ei f r e i e n Akkumulator zum Gegenstand haben. Zunächst schlug man Cu und Zn in Kalilauge vor, doch konnte sich dieser Akkumulator wegen seiner vielen Mängel nicht einführen, und ebenso wenig gelang dies einem andern, bei dem das Zn durch Cd ersetzt war. Vor mehreren Jahren nahm E d i s o n Patente auf einen neuen K a d m i u m a k k u m u l a t o r , dessen andere Elektrode aus K u p f e r o x y d u l bestand; auch dieser Akkumulator hat es bis jetzt zu praktischer Bedeutung nicht gebracht. Dasselbe muss man von dem interessanten Silbersuperoxyd-KupferAkkumulator mit Kalilauge als Elektrolyten sagen. Auch die anfangs mit so grossen Hoffnungen begriissten Nickeloxyd- bzw. Nickelsuperoxyd-Akkumulatoren haben bis jetzt kaum Eingang gefunden, weil die Gewichtsersparnis gegenüber dem Bleiakkumulator mehr als ausgeglichen wird durch ihre geringe Haltbarkeit und grosse Empfindlichkeit. Bei dem ersteil Nickelakkumulator, dem von M i c h a l o w s k i , bestand die Elektrode des negativen Pols aus Zn: der neuere E d i s o n sehe Akkumulator unterscheidet sich von diesem nur dadurch, dass das Zn einmal durch Fe und anderseits durch Cd ersetzt ist. Bei dem neuesten Edisonsammler bestehen die positiven und die negativen Platten aus Nickelstahl; die ersteren haben einen Überzug von Nickelsuperoxyd, die letzteren einen solchen von fein verteiltem Eisen. Den Elektrolyten bildet eine 20 bis 30 %ige Kalilauge. Nach dem D. R. P. 147 468 setzt Edison der aktiven Masse auf den Platten seines Akkumulators Graphitschuppen zu. Ein ähnliches Verfahren schützt D. R. P. 158 800. Nur wenig unterscheidet sich von dem Edisonschen Nickel-Akkumulator der J u n g n e r - A k k u m u l a t o r , bei dem die wirksame Masse aus Nickelund Eisenhydroxydverbindungen besteht und zwischen nickelplattierten Stahlsiebblechen unter starkem Drucke eingepresst ist. Der Jungner-Edison-Sammler hat sich in zahlreichen Versuchen recht brauchbar erwiesen; trotzdem ist es zweifelhaft, ob er berufen ist, den Bleiakkumulator zu verdrängen. Das D. R. P. 142 714 bringt zur Herstellung von Nickelelektroden Nickelsalze, die mit einer Paste angerührt sind, auf den Masseträger, behandelt dieser; dann kurz mit Alkalilauge und verwandelt das hierbei oberflächlich gebildete Nickelhydroxydul durch Stromwirkung in hoch oxydiertes Oxyd. Auch das D. R. P. 159 393 schützt die Herstellung einer Nickelelektrode, und zwar unter Zusatz geringer Silbermengen zur Erhöhung der Leitungstätigkeit. Hochinteressant ist der Akkumulator, den der bekannte Erfinder des Gasglühlichts, A u e r v o n W e l s b a c h , konstruiert hat (D. R. P. 142 057); er benutzt nicht die chemische Veränderung der Elektroden, sondern die abwechselnde Oxydation und Reduktion des E l e k t r o l y t e n , und zwar besieht der Elektrolyt aus einer Lösung von C e r i u m s u l f a t . Man verwendet es als C e r i s u l f a t ; durch den an der Kathode entwickelten Wasserstoff wird dasselbe in Cerosulfat übergeführt, um nachher ebenso leicht wieder oxydiert zu werden. Die positive Elektrode besteht aus Kohle, die negative aus Zink; beide sind durch ein Diaphragma aus Pergamentpapier getrennt. Der A u e r sehe Akkumulator soll eine höhere elektromotorische Kraft als der Bleiakkumulator haben, Kurzschlüsse ohne Schaden vertragen und einen hohen Nutzeffekt haben. Da Erschütterungen bei der Entladung günstig wirken, so erscheint der A u e r sehe Sammler für Motorfahrzeuge als besonders geeignet. Es bleibt abzuwarten, ob dieser Akkumulator in den Handel kommt und die ihm nachgerühmten Vorzüge bewährt. Vorläufig bleibt man nach wie vor auf den Bleiakkuinulator angewiesen. Akkumulatoren: Leppin & Masche, Berlin (B. Ins.-Anh. S. 12).

SO.,

Enpelufer

17

I König Friedrich August H ü t t e , Potschappel bei ! Dresden (s. Iiis.-Anh. S. 1!)).

16

Akoin



Akopyrin.

A k k u m u l a t o r e n z e l l e n für s t a t i o n ä r e A n l a g e n , b e s o n d e r s für elektrochemische Z w e c k e geeignet. P r e i s e bei 5 s t ü n d . E n t l a d u n g : Kapazität in Amp.-Stdn. . . 2 0 324 60 121 202 547 821 40 1094 Höchste zulässige Stromstärke: bei der Ladung . . . . 6 12 60 96 243 18 36 162 324 64 bei der Entladung . . 12 24 4 109 8 40 164 21« 61 14 41 Gewicht (ohne Säure) kg 7 10 26 96 180 225 Preis

Mk

8 , 0 0 1 3 , 0 0 17,U0 3 0 , 0 0 4 6 , 0 0 G8,00 1 1 0 , 0 0 1 6 6 . 0 0

A k k u m u l a t o r e n k ä s t e n

Länge mm

• 1! p Ii Preis j! für loo St.

Innere Masse Tiefe Breite mm mm

186

120

186 186

170

186 186 190

aus

!l

Mk. 150,00 180,00

240 240

220 270

240

210,00

240

320 230

240 420

240,00 290,00 350,00

216,00

G l a s : Innere Länge mm

1 |

Masse

Breite mm

Tiefe mm

190

260

420

190 190

330 380

420

430

420

270 320

450

!

190 370 370

Preis für loo Sr. Mk. 395,00 440,00

420

545,00 595 00 670.00 730,I.HI

450

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Länge nun

Innere Ma sse Breite mm

330 800

190

Tiefe mm

840

Preis Mk.

Lange mm

420

7,50

420

300 500

11,50

840

1

220 185

! J

Andere Grössen werden

Innere Masse 1 Rreite [ Tiefe 1 ! mm mm 400 330

Preis Mk.

500

16,75 21,50

380

15,00 auf Bestellung

g e f e r t i g t u n d k o s t e n 2 0 — 2 5 I ' f . für 1 1 I n h a l t .

H y d r a u l i s c h e P r e s s e n für B l e i p l a t t e n und - L e i s t e n : Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Akkumulatorenkästen, J.

L.

mit

Blei

Magdeburg-Buckau.

ausgelegt:

C. E c k e l t , Berlin N. 4.

Akkumulatorensäure: Aktien-Gesellschaft

Dynamit

Nobel,

A k o i n (Acoinum).

Wien

I,

Schauflcrg.

2.

Diparanisylmonophenetylguanidin-

c Ii I o r Ii y d r a t. N e u e r d i n g s viel g e b r a u c h t e s Arzneimittel, d a s als l o k a l e s A n ä s t h e t i k u m V e r w e n d u n g findet und viele V o r z ü g e vor d e m K o k a i n h a b e n soll. Acoinum

„Heyden"

Glas

a

1 g

,

a

•/« R

Chemische Fabrik von Heyden, A.-G-,

A k o n i t i n (Aconitinum).

Mk.

I',.j0

-

",20

Itadebeul-Lii-cstlrn.

Alkaloid aus dem E i s e n Ii u t

(Aconitum

Nnpellns). F o r m e l ist u n b e s t i m m t , w a h r s c h e i n l i c h C ^ H ^ N O n + H ; 0 . Durch E x t r a k t i o n d e r A k o i i i t k n o l l e n mit 9 0 % i g e m A l k o h o l b e i 6 0 " e r h a l t e n . D a s Akonitin sowie namentlich seine kristallisierten Salze werden mediz i n i s c h v e r w e n d e t , j e d o c h ist d a b e i g r o s s e V o r s i c h t n ö t i g , d a d a s A k o n i t i n zu den stärksten Pflanzengiften gehört. Die einzelnen Präparate besitzen je ¡lach Herkunft v e r s c h i e d e n e Giftigkeit; gewöhnlich betrachtet man 0 . 0 0 0 3 g a l s M . D . p. d o s . u n d 0 , 0 0 0 6 g a l s M . D . p. d i e . Aconitin.

pur.,

pulv

A k o p y r i n (Acoyyrinum).

I g

Mk. l.iO;

Azetylsalizylsaures

I).

Mk.

12,00

A n t i p y r i n.

W e i s s e s k r i s t a l l i n i s c h e s P u l v e r , l e i c h t l ö s l i c h in A l k o h o l , s e h r s c h w e r l ö s l i c h in W a s s e r . M a n v e r o r d n e t e s i n n e r l i c h b e i a k u t e m G e l e n k r h e u m a t i s m u s , f e r n e r b e i F i e b e r und K o p f s c h m e r z e n .

Akridinfarbstoffe —

Akridinfarbstoffe. /C0H4' Akridin HC^----* ; N viiHi

Stammsubstanz und

das

Alaune.

der

17

Akridinfarbstoffe

P he ny 1 a k r idin

C«H 5 .

sind das C H v

CoHt'

Die Akridinfarbstoffe haben also eine Atomgruppierung, die derjenigen des A n t h r a z e n s (s. d.) entspricht; sie leiten sich aber auch vom Di- bezw. Triphenylmethan ab und weisen schliesslich auch den in den Pyroninen und Rhodaminen vorhandenen stickstoffhaltigen Ring auf. Das A k r i d i n g e l b z. B., welches das Chlorhydrat des Diamidodimethylakridins ist, erhält man durch Einwirkung von Formaldehyd auf m-Toluylendiamin, Abspaltung von NHS aus dem erhaltenen Produkt und darauf folgende Oxydation. Farbwerk Mülilheim vorm. A. Li-onhardl & Co.,

MUhlheim a. M.

A k t o l ( A c t o l u m ; Argentum lacticum; milchsaures Silber). CaHjOaAg + HsO. Man benutzt es medizinisch als Wundantiseptikum, und zwar tränkt man die zum Nähen von Wunden benutzten Materialien (Catgut und Seide) mit wässerigen Aktollösungen 1 : 100. Aktol „

10 g Mk. 1,40 - T a b l e t t e n 0 , 2 g ; S c h a c h t e l mit 5 R ö h r c h e n zu j e

10 T a b l .

. . .

r

3,00

Chemische Fabrik von Heyden, A.-G-, Radebeul-Dresden.

A I a p u r i n . Besondere Bezeichnung für reinstes L a n o l i n . Letzteres siehe im Artikel „ W o 11 f e 11". Alarm-Einrichtungen. Elektrische W e c k e r für chemische Fabriken, derartig angeordnet, dass explosive G a s e nicht an. die Kontakte, wo Funken überspringen, gelangen können; auch ist das W e r k gegen das Eindringen von Feuchtigkeit geschützt. Derartige Membranwe'cker werden für Maschinenund Batteriebetrieb konstruiert. Siemens

& Halske

A.-G.

Wernerwerk,

Berlin,

Nonnendamm.

A l a u n e . Man versteht darunter sulfatische Doppelsalze, und zwar ursprünglich solche aus Aluminiumsulfat mit einem Alkalisulfat, doch können in den Alaunen nicht nur die Alkalimetalle einander ersetzen, sondern es kann auch die Tonerde durch andere Sesquioxyde (z. B . F e 2 0 3 ; C r 2 0 3 ; M n 2 0 3 ) vertreten sein. Unter den Alaunen sind besonders wichtig: 1. K a l i a l a u n (gewöhnlicher Alaun; Alumen) K 2 SO» + AI 2 (SO») 3 + 2 4 H 2 0 . Der sämtliche im Handel befindliche Alaun ist künstlich dargestellt, und zwar entweder aus A l a u n s t e i n (basischem Kalitonerdesulfat) oder aus A l a u n e r d e und A l a u n s c h i e f e r oder drittens endlich aus B a u x i t und K r y o 1 i t h. Davon enthält der Alaunstein schon a l l e Bestandteile des Alauns, der Alaunschiefer und die Alaunerde nur die zur Bildung des A l u m i u m s u l f a t s nötigen, und der Bauxit undKryolith (sowie andere an F e und Ca arme T o n e ) endlich nur die T o n e r d e . Hieraus erklärt sich die verschiedenartige D a r stellung je nach dem Ausgangsniaterial: Der Alaunstein (Alunit) wird in Stücken gebrannt, wobei man nicht weit über 500° hinausgehen darf. Dann laugt man ihn mit warmem W a s s e r a u s und dampft die Lauge ein. Der so gewonnene, wegen seiner Reinheit b e sonders geschätzte r ö m i s c h e Alaun ( A l u m e n romanum) wird auch k u b i s c h e r A l a u n ( A l u m e n cubicum) genannt, da er nicht in Oktaedern sondern in Würfeln kristallisiert. Aus dem Alaunschiefer und der Alaunerde wird die grösste Menge Alaun gewonnen: Man lässt die Mineralien in Haufen verwittern (zuweilen muss man sie ausserdem noch rösten), wobei Aluminiumsulfat gebildet wird. Dann w e r den die Alaunerze ausgelaugt, worauf man die Laugen eindampft und nach mannigfachen Reinigungsverfahren mit Kaliumsulfat versetzt; hierbei bildet sich Alaun, der durch fortwährendes Umrühren als Mehl (Alaunmehl) ausgeschieden wird. Bauxit und Kryolith endlich werden zur Alaundarstellung geglüht, g e pulvert und in erhitzte 50 %ige Schwefelsäure eingetragen. Das Produkt wird ausgelaugt und die so erhaltene AUiminiumsulfatlösung mit Kaliumsulfat versetzt.

18

Alaune.

D e r Kalialaun bildet g r o s s e , w a s s e r h e l l e , o k t a e d r i s c h e Kristalle, löslich in 10,5 T . kalten ( + 1 0 ° ) , in 0 , 7 5 T . siedenden W a s s e r s . Erhitzt man ihn auf 120°, so geht er unter W a s s e r a b g a b e in den g e b r a n n t e n A l a u n ( A l u t n e n ustum) über, der eine w e i s s e , l o c k e r e M a s s e bildet. M a n v e r w e n d e t den Alaun in der F ä r b e r e i a l s Beize, zur D a r s t e l l u n g von F a r b l a c k e n , weiter in d e r W e i s s g e r b e r e i und zum Leimen d e s P a p i e r s , zum Härten von G i p s , a l s M e d i k a m e n t u. s . w. u. s . w . 2. A m m o n i a k a l a u n (Alumen ammoniacale). (NHOsSO» + Al 2 (SO») 3 + 2 4 H j O . W i r d e r h a l t e n , wenn man bei der Alaundarstellung a u s Alaunerde, Alaunstein, B a u x i t und Kryolith die erhaltenen Aluniiniumsulfatlösungen nicht mit Kaliumsulfat s o n d e r n mit A m m o n i u m s u l f a t versetzt. E r ist ä u s s e r l i c h von K a l i a l a u n nicht zu u n t e r s c h e i d e n ; 100 T . W a s s e r lösen bei 10° 9 T . , b e i 100° 4 2 2 T . krist. A m m o n i a k a l a u n . E r wird h a u p t s ä c h l i c h zur G e w i n n u n g s e h r reiner T o n e r d e v e r w e n d e t , zu w e l c h e m Z w e c k man ihn heftig glüht. 3. N a t r i u m a l a u n ( A l u m e n natricum). NajSO« + Al 2 (SO«)3 + 2 4 H 2 0 . W i r d a u s Aluminiumsulfat und Natriumsulfat g e w o n n e n . E r ist billiger a l s K a l i und A m m o n i a k a l a u n , wird a b e r d e n n o c h v i e l w e n i g e r v e r w e n d e t , weil e r zu l e i c h t löslich i s t ; a u s diesem G r u n d e lässt er sich auch durch U m k r i s t a l l i s i e r e n nur in b e s c h r ä n k t e m M a s s e reinigen. D a s D. R . P . 1 4 1 6 7 0 b e z w e c k t die D a r stellung e i n e s kristallisierten, n i c h t auswitternden Natriumalauns, und zwar konzentriert man zur D a r s t e l l u n g eine g e n a u n e u t r a l e L ö s u n g der beiden S u l f a t e auf 4 0 — 4 3 ° B 6 und kühlt die L ö s u n g in K r i s t a l l i s i e r g e f ä s s e n a b ; zuerst bildet sich eine a m o r p h e M a s s e , die sich nach einigen T a g e n in K r i s t a l l e v e r wandelt. D a die K r i s t a l l e ( d e r e n Bildung s c h o n durch s e h r g e r i n g e S ä u r e m e n g e n verzögert oder verhindert w i r d ) nicht verwittern, a l s o keine V e r ä n d e rung d e s T o n e r d e g e h a l t s erleiden, ist der s o g e w o n n e n e Natriumalaun für die F ä r b e r e i wichtig. 4 . C h r o m a l a u n ( A l u m e n chromicum). K 2 S O i + Cr 2 (SOi>3 + 2 4 H 2 0 . U n t e r s c h e i d e t sich a l s o vom K a l i a l a u n dadurch, d a s s d a s Aluminium durch C h r o m ersetzt ist. M a n gewinnt ihn in g r o s s e r M e n g e a l s N e b e n p r o d u k t bei der A n t h r a c h i n o n f a b r i k a t i o n (vgl. unter „ A n t h r a c h i n o n " ) . D e r C h r o m a l a u n bildet g r o s s e , dunkelviolette O k t a e d e r , s c h w e r in kaltem, leicht in heissem W a s s e r löslich. Dient a l s B e i z e in der F ä r b e r e i , in d e r M i n e r a l g e r b e r e i , zum U n l ö s l i c h m a c h e n von Leim und Gummi, zur D a r s t e l l u n g wasserdichter Stoffe. A l s „ k o n z e n t r i e r t e n A l a u n " bezeichnet man im H a n d e l v i e l f a c h d a s Aluminiumsulfat; d i e s e s s i e h e unter „ A l u m i n i u m v e r b i n d u n g e n " . Prüfling der Alaunet Die Tonerde bestimmt man meist durch Fällen mit NH a In Gegenwart von NH4CI: daß F e wird kolorimetriscli mit Rbodankalium bestimmt. Andere Prüfungen sind in der Technik wenig üblich; nur sehr selten wird das Alkali bestimmt. D i e qualitative Prüfung des Alauns entspricht der gewöhnlichen Methodik.



%

Pulver D . A . I V feinst. Pulver D. A . I V r a f f i n . , e i s e n f r e i , krist n

•0 °/0 °0 °/o ü /o °0

Pulver

Pulver D. A. I V N a t r o n a l a u n , techn. P u l v e r „ r a f f i n . krist „ ehem. rein, krist 1 k j Mk Römischer Alaun A m m o n i a k a l a u n , d o p p . r a f f i n . , K r i s t a l l m e h l , eisenfrei „ e h e m . rein, krist E i s e n a l a u n , techn. krist „ ehem. rein, krist C h r o m a l a u n , techn. krist „ ehem. rein, krist Chromammoniakalaun



% °0

1,90;

°/o °/0 °/o

%

°/o °/0 °/o °/0 °/0

Mk. 16,00 22,00 34,00 25,0n 31,00 35.00 » 46,00 50,00 41,00 80,00 130,00 60,00 n 35,00 60,00 30,00 60,00 29.00 6(1,00 n 74,00



°/o

n

Alaungerberei



Albumin.

19

Alaune: Fuerst Bros, & Co., New York. Nos. 2 u. 4 Sione S t r a f t (s. Ins.-Anh. S. 13). Lehmann & Voss. Hamburg.

A n l a g e n zur A l a u n f a b r i k a t i o n J . L. C. Eckelt, Berlin

Dr. L. C. .Marquart, Bcui-Mionn. Meyer Colin. Hannover. Friedr. Wachs, Chcni. Fabrik, Elberfeld.

baut:

X. 4.

A l a u n g e r b e r e i ( W e i s s g e r b e r e i ) s i e h e ,,M i n e r a l g e r b e r e i". Albargin. V e r b i n d u n g der G e l a t o s e mit S i l b e r n i t r a t . Es wird darg e s t e l l t , indem d i e a u s d i a l y s i e r t e r G e l a t i n e g e w o n n e n e n e u t r a l e G e l a t o s e in w ä s s e r i g e r L ö s u n g mit Silbernitrat v e r s e t z t und d a s R e a k t i o n s g e m i s c h u n t e r b e s t i m m t e n V o r s i c h t s m a s s r e g e l n zur T r o c k e n e g e b r a c h t w i r d . S c h w a c h g e l b l i c h e s , g l ä n z e n d e s , s e h r leicht in kaltem H 2 0 l ö s l i c h e s P u l v e r , d a s h a u p t s ä c h l i c h zu I n j e k t i o n e n bei G o n o r r h o e b e n u t z t w i r d , und z w a r g e w ö h n l i c h in 0,1—0,2 %igen L ö s u n g e n , f e r n e r in d e r W u n d b e h a n d l u n g , in welchem Falle auch stärkere Lösungen (bis 2 %) a n g e w e n d e t werden. Das A l b a r g i n k o m m t nicht n u r als P u l v e r , s o n d e r n — d e r l e i c h t e r e n D o s i e r u n g w e g e n — a u c h in T a b l e t t e n zu 0,2 g in d e n H a n d e l . Albargin

„Höchst"

.

.

.

.

.

D M k . l.l."i; H

M k . 10.">0; 1 k g M k .

100,00

Albumin. A l l g e m e i n e s siehe u n t e r ,,E i w e i s s s t o f f e " . M a n g e w i n n t d a s A l b u m i n in d e r T e c h n i k a u s H ü h n e r e i w e i s s ( E i e r a l b u m i n ) u n d a u s d e m B l u t s e r u m v e r s c h i e d e n e r T i e r e , n a m e n t l i c h v o n R i n d e r n (B 1 u t a 1 b u m i n). 1. E i e r a l b u m i n . Frisches Eiweiss wird nach massiger V e r d ü n n u n g mit W a s s e r zu S c h a u m g e s c h l a g e n ; d i e F l ü s s i g k e i t filtriert m a n , n a c h d e m sich d e r S c h a u m v e r z o g e n hat, d u r c h einen w o l l e n e n S p i t z b e u t e ! u n d d u n s t e t d a s Filtrat in f l a c h e r S c h i c h t (auf Tellern und f l a c h e n S c h ü s s e l n ) in einem 30—40° w a r m e n L u f t s t r o m e zur T r o c k n e ein. D a s T r o c k n e n n i m m t 30—60 S t u n d e n in A n s p r u c h ; d a s A l b u m i n bildet d a r a u f eine b l a s s g e l b l i c h e , d u r c h s i c h t i g e , b l ä t t e r i g e o d e r m u s c h e l i g e M a s s e , die mit H s O eine f a s t k l a r e u n d g e r u c h l o s e Lösung gibt. 2. B 1 u t a 1 b u m i n. D a s f r i s c h a u f g e f a n g e n e Blut ü b e r l ä s s t m a n in S c h ü s s e l n d e r f r e i w i l l i g e n G e r i n n u n g , w o b e i es sich in d e n d u n k l e n B l u t k u c h e n und d a s g e l b e ( h ö c h s t e n s b l a s s r ö t l i c h e ) B l u t s e r u m s c h e i d e t . L e t z t e r e s b e h a n delt m a n w i e E i e r e i w e i s s , nur d a s s es nicht mit W a s s e r v e r d ü n n t w i r d . D a s B l u t a l b u m i n ist w e i t s c h w i e r i g e r als d a s E i e r a l b u m i n rein und u n g e f ä r b t zu erhalten. Man m u s s für diesen Zweck das frische Blutserum durch Kohle filtrieren o d e r a b e r es mit Bleiessig a u s f ä l l e n und d e n g e w a s c h e n e n N i e d e r s c h l a g d a r a u f d u r c h C 0 2 zersetzen. W i r d keine K o h l e n s ä u r e m e h r g e b u n d e n , s o lässt m a n a b s e t z e n , zieht die k l a r e F l ü s s i g k e i t a b , fällt d a s in L ö s u n g g e g a n g e n e P b d u r c h HaS, filtriert u n d l ä s s t d a s Filtrat, w e l c h e s n u n eine reine A l b u m i n l ö s u n g d a r s t e l l t , in d e r o b e n b e s c h r i e b e n e n W e i s e e i n t r o c k n e n . N a c h d e n D. R. P. 137994 u n d 143042 g e w i n n t m a n e n t f ä r b t e , g e r u c h - und g e s c h m a c k l o s e E i w e i s s s t o f f e a u s Blut mittels W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d s , u n d z w a r soll m a n am b e s t e n z u n ä c h s t d i e u n r e i n e n E i w e i s s s t o f f e a u s d e m Blut d u r c h A u s s a l z e n fällen, d a n n i h r e k a t a l y t i s c h e n E i g e n s c h a f t e n d u r c h SO2 o d e r NH3 a u f h e b e n , die M a s s e in Alkali ( A m m o n i a k ) l ö s e n und d i e L ö s u n g mit HJOJ in d e r S i e d e h i t z e b e h a n d e l n . — Man b e n u t z t d a s Albumin als B e i z e in der F ä r b e r e i und Z e u g d r u c k e r e i , weiter in d e r P h o t o g r a p h i e ( A l b u m i n p a p i e r ) , als Klärmittel f ü r t r ü b e F l ü s s i g keiten s o w i e a l s Kleb- u n d Kittmittel. E i e r - A l b u m i n , t e c h n . Ia

1 kg Mk. 5,00;

Ha * „ ,. Pulver D . A . IV grobes Pulver . . feinstes „ . . Blut-Albumin, schwarz „ „ bei W a g g o n l a d u n g „ dunkel

1 1 I 1 1

.

. .

„ „ „ „ „

, „ „ „ „

4,50; 5,40; 6,00; 6,00; 7,00; % kg °/0 „ % „

0

0 kg Mk. 470,00

% „ „ 420,00 % „ „ 500,00 % „ „ 560,00 % „ „ 560,00 °/o „ „ 600,00 Mk. 6 0 , 0 0 — 7 0 , 0 0 45,00 „ 90,00 •>*

20

Albuminpapier Blut-Albumin,



Aldehyde.

°,o kg Mk. 100,00—140,00 0°o , „ 1 4 0 , 0 0 - 1 8 0 , 0 0

hell „

Pulver

Albumin:

Meyer Cohn, Hannover. V.\ Eug. Seemann, Stuttgart (Spezialfahrik). Emil Zippel & Co., Hamburg, Stadihausbr. 13.

Fuerst Bros. & Co., New Y o r k , Nos. 2 u. 4 Stone Street (s. Ins.-Anh. S. 13). Lehmann & Voss, Hamburg.

Blutalbuniin: Ado'.f ThBl, Hannover.

Albumintannat (Ersatz für Tannalin): Chemische

Fabrik

Zwönitz,

Paul

Hentschel,

Apotheker,

Zwönitz

i.

S.

Albumin aus Eiern und B l u t :

E. Bernard 4

Cie.,

Mülhausen

Albuminpapier

(F.ls.).

siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e

Alcobol siehe ,,S p i r i t u s".

P a p i e r e".

A l d e h y d e . Organische Verbindungen, welche die Atoingruppe H — C = 0 enthalten. S i e stehen den K e t o n e n (s. d.) sehr nahe, da sie wie diese die Karbonylgruppe CO enthalten. Man tasst die Aldehyde als Zwischenstufen bei der Oxydation von Alkoholen zu Säuren auf und gewinnt sie entweder durch Oxydation von Alkoholen oder aber durch trockene Destillation eines G e menges von ameisensaurem Kalk mit dem Kalksalz einer einbasischen Fettsäure. Der wichtigste Aldehyd ist der A z e t a l d e h y d C H 3 . C H O , auch A l d e h y d schlechtweg genannt. Zur Darstellung giesst man eine Mischung von 3 T . 9 0 % igen Alkohols mit 4 T . konzentrierter Schwefelsäure unter Kühlung allmählich in eine Lösung von 3 T . Kaliumbichromat in 12 T . W a s s e r und erhitzt dann langsam im W a s s e r b a d ; die Dämpfe werden durch Kühlung verdichtet. Das Destillat ist ein Gemisch von Alkohol, Aldehyd und Azetal; man erwärmt es auf 50° und leitet die Dämpfe in kalten Äther. W e n n man dann in die entstandene ätherische Aldehydlösung Ammoniakdämpfe einleitet, fällt kristallinisches A l d e h y d a m m o n i a k aus, das abgepresst und unter Zusatz von verd. Schwefelsäure destilliert wird, wobei reiner Aldehyd übergeht. !n der T e c h n i k gewinnt man ihn nur aus dem Vorlauf der Spiritusfabriken, worin er enthalten ist, und zwar ausschliesslich durch fraktionierte Destillation. Interessant ist das Verfahren des Franz. Pat. 329 522, wonach allgemein Halogensubstitutionsprodukte der fetten wie aromatischen Reihe unter Einwirkung von Alkalimetallderivaten des Formaldehyds in die entsprechenden Aldehyde umgewandelt werden, indem z. B . unter Bildung von NaCl der Aldehydrest CHO an Stelle des Halogenatoms tritt. S o behandelt man z. B . Chloräthyl in der Kälte mit der theoretischen Menge Formaldehydnatrium und erhält unter Bildung von NaCl Azetaldehyd. Aldehyd ist eine farblose, leicht bewegliche Flüssigkeit, die leicht entzündlich und sehr feuergefährlich ist. Sp. G. 0,801 (bei 0 ° ) ; S. P. 20,8°. Mischt sich mit W a s s e r , Alkohol und Äther und geht sehr leicht durch Oxydation in E s s i g s ä u r e über. Durch Einwirkung geringer Mengen verschiedener Chemikalien polymerisiert sich der Aldehyd zu dem medizinisch benutzten P a r n l d e h y d (s. d.). Der Aldehyd wird bei verschiedenen synthetischen Methoden der organischen Chemie verwendet, weiter zur Darstellung von Silberspiegeln, früher auch zur Fabrikation des jetzt nicht mehr benutzten T e e r f a r b s t o f f s A 1 d e h y d g r ii n. Prilfnngr: Nach Messner (Lunge, „Chem.-tcchn. Untersuchur.gsrr.ethcden"; Berlin 1900) verfährt man zur Aldehydbestimmung der Handelssorten, wie f o l g t : M l n eine 125 ccm fassende Druckflasche bringt man 30 ccm Wasser, 20 c c m Ammoniakflilssigkeit (spez. Gew. 0,91), 25 c c m Normal-SiIberlösung und 25 c c m einer frisch bereiteten Lö9ung \on 2 ccm Aldehyd in 100 c c m Wasser. Nachdem man die Flasche gut verschlossen, erhitzt man das Ganze etwa 8 Stunden lang im siedenden Wasserbade, liisst dann erkalten und bringt das Reaktionsgemisch in einen 250 com fassenden Masskolben. Mit Wasser schwenkt man den I n h a l t der Druckflasche nach und füllt bis zur Marke auf. Nachdem man gut durchgeschüttelt, lfisst man absetzen und t i t r i e r t von der klaren Lösung 50 c c m nach dem Ansäuern mit Salpetersäure und nach Zugabc von etwas Eisenalaunlösung mit '/,„ NormalRhodanammonlösung. Auf diese Art erfährt man, wie viel Silberlösung von der angewandten Menge Aldehyd zur Umsetzung verbraucht wurde. 1 ccm Normal-Silberlüsune entspricht 0.02202 g Aldehyd'." Der Vorteil der Methode bestellt daiin. ilass für Ii. -ulüite durch Alkohol (der in allen geringeren Alilehydsorten vorhanden l - t ) nicht U v i n f l i K - t werden.

Aldol



21

Alizarin.

N a c h S e v e w e t z und B a r d i n b e s t i m m t m a n Azetaldehyd sehr e i n f a c h wie f o l g t : Die A l d t h y d l ö s u n g wird v e r d ü n n t , bis sie n u r 7 — 8 % davon e n t h a l t ; TO e c m dieser L ö s u n g g i b t m a n 'zu 40 cc-m 10 % i p e r Lösung: von wasserfreiem N a t r i u m s u l f i t u n d f ü g t e i n i g e T r o p f e n a l k c h o l . Phenol p h t a l e i n l ö s u n g zu. ( L e t z t e r e ir.uss u n t e r Zusatz e i n i g e r T r o p f e n S ä u r e v o r s i c h t i g n e u t r a l i s i e r t sein). Die auf 4 — 3 ° C a b g e k ü h l t e Lösung t i t r i e r t m a n m i t H 2 SO« b i s z u r E n t f ä r b u n g , wobei die l ' m s e t z u n g der G l e i c h u n g e n t s p r i c h t : 2 N a . , S 0 , — 2 CH.,. C01I J - H . f O , = (N»HS0 4 J - C I I , . COH i s + N » , 8 0 , . Auf diese H e a k t i o n ist die Gegenwart von Alkohol, Azetal und P a r a l d e h y d o h n e E i n f l u s s .

Azetaldehvd 60° o t kg Mk. 2,00 - ' 75° 1 , , 2,75 ni-H.U", 1 „ ., 3,50 absolut 1 .. „ 15,00 Von a n d e r n wichtigen Aldehyden sind der B e n z a l d e h y d (s. d.), d a s C h 1 o r a 1 s. d.), der F o r m a l d e h y d (s. d.), der ö n a n t h a l d e h y d , s o w i e d a s A k r o l e i n zu nennen. Letzteres, der Konstitution nach A 11 y 1 a 1 d e h y d , ist unter ,,G 1 y z e r i n " erwähnt. Aldehyde: C.

Erdmann,

Leipzig-Lindenau.

önanthaldehyd: Chemische

F a b r i k Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger,

|

K. de H a e n , Cliemisclie b. Hannover,

Fabrik

„List",

Seelze

F l ö r s h e i m a. M.

A l d o l . C H s . C H ( O H ) . C H 2 . COH. Diese V e r b i n d u n g wird in n e u e s t e r Zeit a l s Schlafmittel empfohlen, doch liegen b e s t ä t i g e n d e E r f a h r u n g e n noch nicht vor.

Aleurometer siehe „M e h 1". AlMnlde Allzarin

siehe , . N i c k e l l e g i e r u n g e n". (Krapprot) Ist d a s auch in der K r a p p w u r z e l (vgl. unter /COx °H / \ / \ / \OH „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e " ) enthaltene 1,2-Dioxyanthrachinon j j \ I , ^CCK d a s in der Technik so gut wie ausschliesslich durch Schmelzen von A n t h r a c h i n o n s u l f o s ä u r e mit Atzkali dargestellt wird. Die F a b r i k a t i o n s p h a s e n s i n d : 1. Oxydation von Anthrazen zu Anthrachinon (hierüber siehe den Artikel „ A n t h r a c h i n o n " ) . 2. Umwandlung d e s A n t h r a c h i n o n s in die M o n o s u l f o s ä u r e . 3. Verschmelzen der M o n o s u l f o s ä u r e mit Kali. Zur Darstellung von A n t h r a c h i n o n m o n o s u l f o s ä u r e erhitzt man gleiche Gewichtsteile von Anthrachinon und S c h w e f e l s ä u r e (letztere mit 40—50 % Anhydridgehalt) unter Unirühren in einem emaillierten Kessel allmählich bis auf 160°. Dann lässt man die M a s s e in k o c h e n d e s H 2 0 e i n f l ö s s e n , w o r i n sich die gebildete M o n o s u l f o s ä u r e löst, w ä h r e n d man die Flüssigkeit zur E n t f e r n u n g d e s unangriffenen A n t h r a c h i n o n s durch eine F i l t e r p r e s s e d r ü c k t . D a s Filtrat wird mit Natronlauge neutralisiert; beim Erkalten s c h e i d e t sich d a s a n t h r a c h i n o n m o n o s u l f o s a u r e Natrium f a s t vollständig a u s (der Rest wird durch E i n d a m p f e n gewonnen). Die neuen Franz. Pat. 332 709 und 333 144 b e t r e f f e n einen Zusatz von Quecksilber bei der Sulfurierung, w o d u r c h man nicht w i e sonst Sulfosäuren erhält, deren SOaH-Gruppe in m-Stellung zur K e t o n g r u p p e steht, s o n d e r n o - S u l f o s ä u r e . Durch Schmelzen mit Ätznatron führt man die A n t h r a c h i n o n m o n o s u l f o säure in Alizarin ü b e r ; die Reaktion entspricht der G l e i c h u n g : C „ H 4 < ^ > C 6 H , . S O , . Na + 3 NaOH =

C 0 H , < £ ® > C „ H . 2 . (ONa): + NasSOa + H 2 0 + H s .

Während man das Schmelzen f r ü h e r in o f f e n e n G e f ä s s e n v o r n a h m , wobei d e r Luftsauerstoff die Oxydation ( U b e r f ü h r u n g des n a s z i e r e n d e n W a s s e r s t o f f s in W a s s e r ) besorgte, schmilzt man jetzt unter Druck in Autoklaven, wobei zur Oxydation Kaliumchlorat zugesetzt wird. D a s in die Autoklaven e i n -

22

Alizarinfarbstoffe



Alkalimetrie

gefüllte Gemisch besteht aus 100 T . anthrachinoninoiiosulfosaurem Natrium, 2 5 0 — 3 0 0 T . Natriumhydrat, 12—14 T . Kaliumchlorat und soviel Wasser, wie zur Verflüssigung des G e m e n g e s nötig ist. Der mit dem Gemisch gefüllte Druckkessel wird verschlossen und 2 T a g e lang auf 180° erhitzt; der Kessel trägt eine Rührvorrichtung, die das andauernd nötige Umrühren ermöglicht. Die Schmelze wird in W a s s e r gelöst und mit einer Mineralsäure übersättigt, wobei sich das Alizarin als gelber Niederschlag ausscheidet. Man knetet es in Mischapparaten mit W a s s e r zu einer P a s t e von 2 0 — 5 0 % Farbstoffgehalt: in Form dieser P a s t e kommt das Alizarin in den Handel. Neuerdings gewinnt man das Alizarin auch elektrochemisch, nämlich durch Einwirkung des Stromes auf ein Gemisch von Anthrachinon und geschmolzenem Atzkali an der Kathode. Nach dem Franz. Pat. 344 6 8 0 ?elit man vom Anthrachinon nicht über die Sulfosäure. sondern verschmilzt es direkt zu Alizarin mittels sehr starker Ätzalkalilaugen unter Zusatz von Nitraten. Chloraien. Cnromaten oder in Gegenwart von Luft. Der Gang ist folgender: Man löst 2 0 - 3 0 kg NaClOa in 100 1 H 2 0 , fügt 300 kg eines G e m i s c h e s aus KOH und NaOH hinzu und trägt unter Umrühren 100 kg Anthrachinon ein. Die Masse wird im ö'.bade auf 200" bis zum Verschwinden des Oxydationsmittels erhitzt, dann in H ; 0 eingetragen, weiter durch Einblasen von Luft etwa gebildetes Oxvarithranol in Anthrachinon zurück verwandelt und das Alizarin mittels Kalkmilch gefällt. Der abfiltrierte Niederschlag wird mit HCl zerlegt und nach Abtrennung des Rücks l a n c e s das Alizarin mittels verdünnter Lauge vom Anthrachinon geschieden. Statt NaC10 3 kann man ebensogut N a 5 0 ; . B a O j , MnO,. PbO.. HgO u. s. w. verwenden. Das so gewonnene Alizarin ist reiner als das auf gewöhnlichem Wege erhaltene und gibt besonders schöne blaurote Nuancen. Weiteres

Alizarin,

Blau-

über

und

Alizarin

Gelbstich

siehe

unter

( 2 0 % ige P a s t e )

..O x y k e t o n f a r b s t o f f e " . .

1 kg

trocken sublim, Alizarinsulfosaures

Alizarin:

R. Wedekind & Co.,

Mk.

1 in N a d e l n

D

Natrium

1 k g

Uerdingen a.

2,K>

12,00 ,,

4,50 J b,0U

Ith.

A l l z a r i n f a r b s t o f f e siehe , , 0 x y k e t o 11 f a r b s t o f f e".

Alkalimetrie. Nach allgemeiner Vereinbarung benutzt man in der Massanalyse, und so im besondern in der Alkalimetrie und Azidimetrie, aus Zweckmässigkeitsgründen gewöhnlich N o r m a l l ö s u n g e n , die in j e 1 1 Flüssigkeit 1 Ä q u i v a l e n t der Substanz in g enthalten, d. Ii. diejenige Menge der Substanz, welche 1 A t o m W a s s e r s t o f f äquivalent ist, in g ausgedrückt. Viel seltener wählt man 1 M o l e k ü l W a s s e r s t o f f als Grundlage der Normallösungen; in diesem Falle sind die in folgendem angeführten Zahlen zu verdoppeln. 1. S a l z s ä u r e . HCl. M. G. = 36.5. Normal-Salzsäure 1

enthält

36,0

ioNormal-Salzsäure

£ Chlorwasserstoff

;!,tiö g

in

,,

1 1 Wasser.

•• '

'

>•

Zur Bereitung der Normalsäure verdünnt man zunächst reine HCl auf etwa 1,020 sp. G., füllt etwas davon in eine Bürette und titriert damit eine frisch geglühte P r o b e von chemisch reiner S o d a ; hiernach stellt man die Stärke der Normalsäure durch weitere Verdünnung genau ein und kontrolliert durch nochmalige Titration. Zur Bereitung dieser und aller übrigen Normallösungen ist d e s t. W a s s e r zu verwenden, und zwar muss d a s s e l b e beim Abmessen eine Temperatur von 15° C. haben. 2. O x a l s ä u r e . C 2 H 2 0 4 + 2 H ; 0 . M. G. = 126. Normal-Oxalsäure 1

enthält

io N o r m a l - O x a l s ä u r e

63

..

g krist. Oxalsäure

t>,3 g

..

in

1 1 Wasser.

. . 1 1

Will nian Vi» N-Oxalsäure herstellen, so löst man genau 6.3 g Oxalsäure 111 dest. W a s s e r und füllt mit W a s s e r von 15° C. genau auf 1 1 auf. 3. S c h w e f e l s ä u r e . H 2 SO,. M. G . = 98. Normal-Schwefelsäure 1

loNormal-Schwefelsäuie

enthält .,

49

4,9

g

g

reine S c h w e f e l s ä u r e ,,

in

1 1 Wasser.

, , 1 1

.,

Alkalimetrie.

23

Z u r Bereitung der Lösungen verfährt man so, d a s s man d a s sp. G. der k o n z . S ä u r e mittels A r ä o m e t e r s u n d d a m i t d e n S ä u r e g e h a l t e r m i t t e l t . Dann v e r d ü n n t m a n mit d e r b e r e c h n e t e n M e n g e W a s s e r , j e d o c h so, d a s s d i e M i s c h u n g ein w e n i g s t ä r k e r a l s d i e v e r l a n g t e N o r m a l l ö s u n g b l e i b t . Hierauf t i t r i e r t m a n mit einer N o r m a l a l k a l i l ö s u n g ( d i e m a n mit N o r m a l - O x a l s ä u r e v e r g l i c h e n h a t ) und b r i n g t n a c h d e m R e s u l t a t e d i e s e r T i t r a t i o n e n d l i c h d i e S c h w e f e l s ä u r e d u r c h w e i t e r e V e r d ü n n u n g mit W a s s e r auf d i e N o r m a l s t ä r k e . 4. A m m o n i a k . NH 3 . M. G . = 17. Normal-Ammoniak enthält 1 loNormal-Ammoniak ,,

IT g N H j in 1 1 W a s s e r . 1,7 g ,.11 „

M a n bestimmt die S t ä r k e der vorrätigen Ammoniaklösung durch Titration o d e r a u c h d u r c h E r m i t t l u n g d e s s p . G., v e r d ü n n t a n n ä h e r n d mit W a s s e r u n d s t e l l t s c h l i e s s l i c h g e n a u ein, n a c h d e m m a n n o c h m a l s mit S ä u r e d e n T i t e r e r m i t t e l t hat. 5 . K a l i l a u g e . K O H . M. G . = 56. Normal-Kalilauge YioNormal-Kalilauge 1

enthält 06 g K O H in 1 1 W a s s e r . ,, 5.G g „ .. 1 1

Z u r H e r s t e l l u n g d e r / i 0 N o r m a l - K a l i l a u g e löst m a n e t w a 8 g r e i n e s Atzkali in 1 U 1 W a s s e r , e r h i t z t b i s f a s t zum S i e d e n u n d f ü g t t r o p f e n w e i s e B a r y t w a s s e r zu, s o l a n g e n o c h ein N i e d e r s c h l a g e n t s t e h t . Ü b e r s c h ü s s i g z u g e s e t z t e n Baryt entfernt man umgekehrt durch eine Lösung von Kaliumkarbonat, bis w e d e r R e a k t i o n auf B a r y t n o c h auf K o h l e n s ä u r e e i n t r i t t . D a n n f i l t r i e r t m a n s c h n e l l u n d f ü l l t mit d e s t . W a s s e r auf 1 1 a u f . H i e r a u f e r m i t t e l t m a n d e n T i t e r g e g e n ü b e r N o r m a l s ä u r e u n d f ü g t n u n d i e n o c h n ö t i g e W a s s e r m e n g e zu. 6. K a l i u m t e t r o x a l a t . K H C , 0 , + H 2 C 2 0 , 4- 2 H s O . M. G . = 238. D i e s e s n e u e r d i n g s m e h r f a c h a l s T i t e r s u b s t a n z e m p f o h l e n e S a l z wirld d u r c h V e r m i s c h e n e i n e r h e i s s g e s ä t t i g t e n L ö s u n g v o n K a l i u m o x a l a t mit d e r b e rechneten Menge einer heissen gesättigten Oxalsäurelösung erhalten. Damit es die angegebene, konstante Zusammensetzung habe, wird d a s Salz durch 2—3 maliges Umkristallisieren a u s heissem W a s s e r gereinigt und d a s durch r a s c h e s A b k ü h l e n u n d R ü h r e n in k l e i n e n K r i s t a l l e n e r h a l t e n e P r ä p a r a t Uber Filtrierpapier an der Luft getrocknet. Von 1. 2. 3. 4.

Indikatoren werden benutzt: L a c k m u s ( r o t d u r c h S ä u r e n , blau d u r c h Alkali). C o c h e n i l l e ( g e l b r o t d u r c h S ä u r e n , v i o l e t t d u r c h Alkali). R o s o l s ä u r e ( g e l b d u r c h S ä u r e n , rot d u r c h A l k a l i ) . P h e n o l p h t a l e i n (farblos durch Säuren [auch durch C 0 2 ] , rotv i o l e t t d u r c h A l k a l i e n ; A m m o n i a k darf n i c h t v o r h a n d e n s e i n ) . 5. P h e n a z e t o l i n ( h e l l g e l b in Ätzkali, t i e f r o t in A l k a l i k a r b o n a t ; auf Z u s a t z ü b e r s c h ü s s i g e r S ä u r e g o l d g e l b ) . 6. M e t h y l o r a n g e ( r o t d u r c h M i n e r a l s ä u r e n , g e l b d u r c h A l k a l i ; C O j wirkt nicht ein). F ü r T i t r a t i o n e n in d e r W ä r m e nicht v e r wendbar. D i e B e r e i t u n g d e r I n d i k a t o r l ö s u n g e n ist im Artikel „ I n d i k a t o r e n " beschrieben. D i e A l k a l i m e t r i e z e r f ä l l t in d i e B e s t i m m u n g v o n k a u s t i s c h e n A l k a l i e n , K a r b o n a t e n und B i k a r b o n a t e n . F i x e A l k a l i e n w e r d e n d i r e k t mit N o r m a l s ä u r e t i t r i e r t ; bei e t w a v o r h a n d e n e n K a r b o n a t e n s e t z t m a n e i n e n Ü b e r s c h u s s von N o r m a l s ä u r e zu, t r e i b t d i e K o h l e n s ä u r e d u r c h E r h i t z e n a u s und titriert nun d e n Ü b e r s c h u s s mit Normalalkali zurück. E b e n s o , w i e z u l e t z t b e s c h r i e b e n ist, v e r f ä h r t m a n , w e n n a u s s e r d e n k a u stischen Alkalien auch die K a r b o n a t e bestimmt w e r d e n sollen. Man versetzt d a n n e i n e z w e i t e P r o b e mit B a r y u m c h l o r i d , w o d u r c h d i e K a r b o n a t e a u s g e f ä l l t w e r d e n , u n d ermittelt d e n A l k a l i g e h a l t ( k a u s t i s c h e s Alkali) d u r c h T i t r a t i o n in d e r d e k a n t i e r t e n o d e r a b f i l t r i e r t e n k l a r e n F l ü s s i g k e i t . Die Differenz z w i s c h e n d e m v o r h e r e r m i t t e l t e n G e s a m t - A l k a l i g e h a l t und d e m k a u s t i s c h e n Alkali e n t s p r i c h t d e n K a r b o n a t e n . Wendet man als Indikator P h e n a z e t o l i n a n , so ist n u r e i n e T i t r a t i o n n ö t i g : D i e a n f a n g s b l a s s g e l b e F a r b e

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AlkaliprOzess — Alkaloide.

geht in Rosa über, wenn alles kaustische Alkali gesättigt ist, und schlägt von Rot in Goldgelb um, wenn auch die Karbonate gesättigt sind. Sind g l e i c h z e i t i g Karbonate u n d B i k a r b o n a t e von Alkalien vorhanden, so bestimmt man zuerst das gesamte Alkali und in einer andern Probe die Bikarbonat-Kohlensäure: Hierzu versetzt man die Probe mit einem abgemessenen Überschuss von Normal-Ammoniak, wodurch das Bikarbonat zu Monokarbonat zersetzt und gleichzeitig eine entsprechende Menge Ammoniumkarbonat gebildet wird. Man fällt nun sämtliche Kohlensäure mit Baryumchlorid und bestimmt im Filtrat durch Titration mit Normalsäure das darin noch frei vorhandene Ammoniak. Zieht man diese Menge von dem gesamten zugesetzten Ammoniak ab, so verbleibt der dem vorhandenen Bikarbonat entsprechende Teil. Säuren werden genau so titriert wie einfache kaustische Alkalien. Die Alkalimetrie und Azidimetrie sind nur Zweige der M a s s a n a l y s e ; alles weitere über die zur Titration nötigen Gerätschaften u. s. w. findet man im Artikel ,,M a s s a n a l y s e". Alle Fabriken chemisch-analytischer Präparate stellen zur grösseren Bequemlichkeit auch Normallösungen aller Arten und Konzentrationen dar. Der Preis dieser gebrauchsfertigen Lösungen von garantiertem Gehalt beläuft sich für alle in der Alkalimetrie gebrauchten für je 1 1 auf Mk. 1 , 0 0 — 1 , 5 0

A l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r siehe „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". Alkaloide. Stickstoffhaltige Pflanzenbestandteile von basischem Charakter, die mit Säuren Salze bilden. Man unterscheidet flüchtige und n i c h t f l ü c h t i g e Alkaloide. Die meisten Alkaloide enthalten Sauerstoff, nur wenige sind frei von O. Fast alle sind sehr stark wirkend; viele zählen zu den heftigsten aller bekannten Gifte. Die Darstellung ist verschieden, je nachdem, ob es sich um flüchtige oder nichtflüchtige Alkaloide handelt: F l ü c h t i g e A l k a l o i d e . Man weicht die zerkleinerten Pflanzenteile mit H 2 0 auf, setzt starke Alkalien, wie NaOH, Ca(OH) 2 oder Na 2 C0 3 , zu und destilliert mit Wasserdämpfen. Das Destillat neutralisiert man mit HCl, dampft zur Trockne und extrahiert aus dem Rückstand das Alkaloidsalz mit Ather-Alkohol. Nach dem Verdunsten des Lösungsmittels löst man das Salz in H 2 0, zersetzt es durch Zusatz von KOH und schüttelt das freie Alkaloid durch ein geeignetes Lösungsmittel (meistens Äther) aus. Das nach dem Verdunsten des Lösungsmittels erhaltene Alkaloid kann man noch durch Rektifikation im luftverdünnten Raum weiter reinigen. Nichtflüchtige Alkaloide. Man kocht die zerkleinerten Pflanzenteile mit angesäuertem H 2 0 aus, übersättigt das Filtrat mit Alkali (NaOH, KOH, Na 2 C0 3 , NH3 u. s. w.) und schüttelt die Flüssigkeit nun mit geeigneten Lösungsmitteln wiederholt aus; als solche kommen Äther, Petroläther, Amylalkohol, Chloroform, Benzol u. a. ni. in Betracht. Aus den Ausschüttelungen erhält man durch Verdunsten des Lösungsmittels die unreinen Alkaloidbasen. Zur Reinigung löst man in stark verdünnten Säuren, filtriert zur Entfärbung durch Tierkohle, versetzt das Filtrat mit Kalilauge und gewinnt das Alkaloid rein durch Ausschütteln mit Lösungsmitteln. Die wichtigeren Alkaloide sind im vorliegenden Werke gesondert behandelt, so „A k o n i t i n", .,A t r o p i n", ,,b r u z i n", ,,C h i n i n u n d C h i n a a l k a l o i d e " ( C h i n i d i n und C i n c h o n i n), ,,D e 1 p h i n i n", ,,D i g i t a 1 i n", ,,E m e t i n", „ H y o s z y a r a i n", ,,K a f f e i n", ,,K o k a i n", ,,K o 1 c h i z i n", „K o n i i n", ,,K u r a r i n", ,,P h v s o s t i g m i n", „ P i p e r i n " , „ S o l a n i n " , „ S t r v c h n i n " , ,,T h e o b r o m i n" und „ V e r a t r i n". In dem Sammelartikel „ O p i u m u n d O p i u m a 1 k a 1 o i d e" sind Kodein, Morphin, Narkotin, Narzein, Papaverin und T h e b a i n zu finden. T r e n n u n g der Alkaloide. A. Äther nimmt aus neutraler oder saurer wässeriger Lösung auf: D i g i talin, Kolchizin, Pikrotoxin.

A l k a n n a — Alkoholfreie Getränke.

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Davon w e r d e n d u r c h T a n n i n 1. gefällt: D i g i t a l i n , K o l c h i z i n . 2. nicht gefällt: P i k r o t o x i n. B. Äther nimmt a u s alkalischer Lösung a u f : 1. f l ü s s i g : K o n i i n , N i k o t i n . 2. f e s t : f o l g e n d e Alkaloide, welche Reaktionen g e b e n : a) mit konz. S c h w e f e l s ä u r e in der Kälte: B r u z i n , D e l p h i n i n . b) mit konz. S c h w e f e l s ä u r e in der W ä r m e : N a r k o t i n , Ver a t r i n. c) mit konz. S c h w e f e l s ä u r e und Kaliumbichromat: A t r o p i n , Strychnin. d) mit konz. P h o s p h o r s ä u r e : A k o n i t i n , D e l p h i n i n . e) ferner Alkaloide o h n e eine der genannten R e a k t i o n e n : C h i n i n , Hvoszyamin, Kodein, Physostigmin. C. Chloroform nimmt a u s alkalischer Lösung a u f : C i n c h o n i n , E m e tin. Kaffein, K u r a r i n , M o r p h i n , Solanin, Theobromin. Über die s o g e n a n n t e n Alkaloidreagentien, welche in den Lösungen aller Alkaloide Niederschläge b e w i r k e n , vgl. den Artikel „ R e a g e n t i e n " . Alkaloide: (_'. F. Boehiinger 4 Soehne, Mannheim-Waldhof. Lehmann & Voss, Hamburg.

E. Merck, Darmstadl. Meyer Cohn, Hannover.

A l k a n n a siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e " . A l k e r m e s (Kermes) siehe „ T i e r i s c h e F a r b s t o f f e".

A l k o h o l siehe „S p i r i t u s". Alkoholfreie Getränke. Die jetzt auch in Deutschland ü b e r h a n d n e h m e n d e n E n t h a l t s a m k e i t s b e s t r e b u n g e n haben zur Erzeugung zahlreicher s o g e n a n n t e r a l k o h o l f r e i e r G e t r ä n k e geführt, d. h. solcher Flüssigkeiten, die im Aussehen, G e s c h m a c k und C h a r a k t e r sich den alkoholischen Erf r i s c h u n g s g e t r ä n k e n , wie W e i n e n , Bieren, Likören u. s. w., nähern, jedoch k e i n e n Alkohol enthalten. Die mehrfach g e m a c h t e Erfahrung, d a s s derartige alkoholfreie G e t r ä n k e sich bei der chemischen U n t e r s u c h u n g nicht immer a l s ganz frei von Alkohol erweisen und d a s s der C h e m i k e r in solchen Fällen im Zweifel sein kann, o b eine B e a n s t a n d u n g a u s z u s p r e c h e n sei o d e r nicht, hat den V e r e i n S c h w e i z e r a n . a l y t i s c h e r C h e m i k e r veranlasst, für den Begriff „alkoholfreie G e t r ä n k e " folgende Leitsätze a u f z u s t e l l e n : „Ein G e t r ä n k ist im p r a k t i s c h e n Sinne als alkoholfrei anzusehen, wenn d a s spezifische G e w i c h t d e s Destillates nicht niedriger als 0,9992 ist. Die U n t e r s u c h u n g geschieht wie die Alkoholbestimmung im Wein. W e n n genügend Material zur V e r f ü g u n g steht, so wird die Destillation zur Verschärf u n g der Bestimmung w i e folgt v o r g e n o m m e n : Von 250 ccm G e t r ä n k w e r d e n genau 50 ccm abdestilliert und d a s spezifische G e w i c h t d i e s e s Destillates beistimmt. In diesem Falle ist als unterste G r e n z e die Zahl 0,9963 a n z u n e h m e n . " Nimmt man die B r a u s e l i m o n a d e n hinzu, so kann man vier G r u p p e n alkoholfreier G e t r ä n k e u n t e r s c h e i d e n , nämlich 1. a l k o h o l f r e i e W e i n e , 2. a l k o h o l f r e i e B i e r e , 3. B r a u s e l i m o n a d e n und 4. a l k o h o l freie Milchgetränke. Die Bezeichnungen der ersten beiden G r u p p e n sind eigentlich falsch, denn Wein und Bier sind nach dem S p r a c h g e b r a u c h eben vergorene, alkoholhaltige G e t r ä n k e ; man spricht d e s h a l b besser von alkoholfreien M o s t e n und alkoholfreien W ü r z e n (Malzextrakten). Die Herstellung a l k o h o l f r e i e r G e t r ä n k e geschieht nach sehr verschiedenen Methoden. So wird A p f e l s a f t , T r a u b e n s a f t u. s. w. in Flaschen p a s t e u r i s i e r t (vgl. Artikel „ M i l c h " ) , seltener durch s t ä r k e r e Erhitzung sterilisiert. Ott setzt man noch Zucker zu, dickt auch wohl s t ä r k e r ein. Andere alkoholfreie G e t r ä n k e sind Mischungen von Zuckersirup mit ätherischen ö l e n . Man hat b e s o n d e r e w a s s e r l ö s l i c h e Essenzen in den Handel gebracht, die bei Vermischung mit einer e n t s p r e c h e n d e n Menge Zuckersirup ,,alkoholfreie Liköre", alkoholfreie P u n s c h e s s e n z e n " u. s. w. er-

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AI kohol-Hydrokarbonga».

geben, d. Ii. Getränke, die den gleichartigen alkoholischen iin Geschmack n a h e kommen. Von besonderen Verfahren seien e r w ä h n t : Nach dem D. R. P. 130 103 zur Herstellung blanker alkoholfreier F r u c h t s ä f t e werden die Früchte in b e k a n n t e r Weise a u s g e p r e s s t oder mit Wasser a u s gekocht. Die erhaltenen S ä f t e w e r d e n in folgender W e i s e behandelt: Etwa 50—100 g Apfelextrakt ( A p f e l k r a u t ) w e r d e n in 1 1 W a s s e r gelöst. Dieser Lösung setzt man je nach dem Säuregehalt bis zu 1 % W e i n s ä u r e zu und bringt diese Mischung in einen Kochtopf, in dem sie m e h r e r e Stunden unter Druck auf 100—120° erhitzt wird, bis eine h e r a u s g e n o m m e n e Probe nach dem vollständigen Erkalten sich klärt und blank filtriert w e r d e n kann. D a s D. R. P. 130 625 schützt die Herstellung alkoholfreier kolilensäurehaltiger G e t r ä n k e durch G ä r u n g mittels des F e r m e n t e s Leuconostoc dissiliens, welches g ä r u n g s f ä h i g e Zuckerlösungen in C 0 2 und Dextranose spaltet, ohne Alkohol zu erzeugen. Ganz ähnlich ist d a s Verfahren des D. R. P. 149 342, wonach man die F r u c h t s ä f t e durch Pilze der G a t t u n g Sachsia (allein o d e r mit M i l c h s ä u r e b a k t e r i e n z u s a m m e n ) vergären lässt. Nach beendeter G ä r u n g wird die erhaltene, dem Moselwein ähnliche Flüssigkeit sterilisiert und filtriert. Nach dem D. R. P. 151 123 w e r d e n Malzwürzen oder F r u c h t s ä f t e mit Reinkulturen von Milchsäurebakterien bei 45—50° behandelt, bis etwa 1 % S ä u r e v o r h a n d e n ist. D a n n wird sterilisiert, die Flüssigkeit durch Na 2 COa soweit a b g e s t u m p f t , d a s s noch 0,2 % S ä u r e verbleiben, geklärt, nochmals sterilisiert und nun durch E i n p r e s s e n mit C 0 2 imprägniert. Nach dem L a p p s c h e n Verfahren (Amer. Pat. 786 771) mengt man die W ü r z e mit Hefe, erhält d a s Gemisch bei L u f t a b s c h h i s s in einer T e m p e r a t u r von 0°, bis T r ü b u n g entsteht, entfernt dann die Hefe, filtriert und sättigt mit COa. Auch d a s D. R. P. 160 497 beschäftigt sich mit der Herstellung eines bierähnlichen alkoholfreien G e t r ä n k e s . Man geht dabei von fertigem, also alkoholhaltigem Bier aus und treibt d a r a u s den Alkohol aus, indem man im Vakuum unter Durchleiten eines gemeinsamen W a s s e r d a m p f - und L u f t s t r o m s destilliert. D a s D. R. P. 160 496 geht ebenfalls von vergorener W ü r z e aus, und zwar vergärt man in besonderer Weise, um wenig Alkohol zu erhalten. Die verg o r e n e Würze wird von der Hefe getrennt, gehopft und so in der B r a u p f a n n e mehrere Stunden gekocht, um den Alkohol auszutreiben. — Nach den E r f a h rungen mit ähnlichen M e t h o d e n ist dieses Patent nicht aussichtsreich, denn heim Kochen werden auch wertvolle G e s c h m a c k b e s t a n d t e i l e entfernt bzw. nachteilig verändert. D a s Dän. Pat. 7555 von 1904 lässt die Würze als feinen Regen in einen Behälter mit Kohlensäure herunterfallen und dadurch ,,karbonisieren". — D a s Verfahren erscheint mehr a l s f r a g w ü r d i g . Alkohol-Hydrokarbong'as. Ein neues G a s für Beleuchtungs- und Kraftzwecke, d a s a u s A l k o h o l und K o h l e n w a s s e r s t o f f e n g e w o n n e n w i r d ; es stellt also eine neue V e r w e n d u n g s a r t für den unter U b e r p r o d u k t i o n leidenden Spiritus dar. Das Alkohol-Hydrokarbongas, d a s von F. P a m p e erf u n d e n worden ist, bedarf zur Erzeugung nur einer sehr einfachen A p p a r a t u r : Von zwei h o c h s t e h e n d e n Reservoiren enthält eines Spiritus von 70 bis 75 G e w . %, d a s a n d e r e Petroleum o d e r Braunkohlenöle o d e r auch a n d e r e Kohlenwasserstoffe. Aus den Reservoiren treten beide Flüssigkeiten in eine Retorte zusammen, an d e r e n W a n d u n g e n sie herunterrieseln. So w e r d e n die Flüssigkeiten im oberen Retortenteil zunächst v o r g e w ä r m t , um ¡in unteren Teile zu v e r d a m p f e n ; in D a m p f f o r m treten sie in die eigentliche Vergaserretorte ein, welche zu starker Rotglut erhitzt ist. Bei normalem Betriebe erfolgt die Vergasung ohne R ü c k s t a n d . D a s dem Erfinder Fr. P a m p e erteilte D. R. P. 144 371 schützt ein Verfahren zur Erzeugung von Leucht- und Heizgas durch g e m e i n s a m e Verd a m p f u n g und Vergasung mehrerer technisch wenig o d e r gar nicht m i s c h b a r e r brennbarer Flüssigkeiten, i n s b e s o n d e r e von verd. Spiritus (60—90 %\g) und P e t r o l e u m ; auch die A n o r d n u n g des Vergasers ist in d a s P a t e n t eingefügt. D a s A l k o h o l - H y d r o k a r b o n g a s hat 0,7 sp. G . . es enthält bis über 25 %

Aloe



Altertümer.

s c h w e r e Kohlenwasserstoffe, 20 % CO. 25—30 % H und 20—27 % CH,. Die g r o s s e Reinheit d e s R o h g a s e s macht eine Reinigung so gut wie überflüssig. Nach einer Kalkulation stellt sich 1 cbin des G a s e s einschliesslich Reparatur, Amortisation und Arbeitslohn auf 20,4 Pf. Es kosten 100 Kerzen für die S t u n d e im A r g a n d b r e n n e r 8.2 Pf., im Z w e i l o c h b r e n n e r 7 Pf., im Auerbrenner 2 Pf. Für kleinere Verhältnisse kann d a s A l k o h o l - H y d r o k a r b o n g a s vielleicht Wichtigkeit gewinnen. Nicht viel verschieden vom A l k o h o l - H y d r o k a r b o n g a s dürfte d a s Heizund Leuchtgas sein, d a s nach den D. R. P. 141 066 und 146 120 erzeugt wird. Man zersetzt dabei Spiritus durch glühende Kohle in einem W a s s e r g a s generator.

Aloe: Meyer

Cohn,

Hannover.

A l p a k a siehe ,,N i c k e l l e g i e r u n g e n". A l p h a - E u k a i n siehe ,,E ti k a i n". A l p h o z o n = Disuccinvlperoxyd (COOH . C H S . C H 3 . C O ) s . O s . Ganz n e u e s Antiseptikum mit hervorragender keimtötender Wirkung. Die Lösung 1 : 5000 tötet die Typhusbazillen in einer Minute. A l s o l = Aluminium acetico-tartaricum. D u r c h E i n d a m p f e n von 100 T. frisch bereiteter Aluminiuinazetatlösung mit 3,5 T. W e i n s ä u r e auf dem W a s s e r b a d e erhalten. E s bildet eine farblose, säuerlich z u s a m m e n z i e h e n d e Masse, leicht löslich in H s O, unlöslich in Alkohol. Man v e r w e n d e t es in der Medizin äusserlich f ü r die W u n d b e h a n d l u n g , für M u n d - und G u r g e l w ä s s e r u. s. w . Sehr bedeutend scheint nach neueren Versuchen die antiseptische W i r k u n g nicht zu sein. A l s o l ,. A t h e n s t ä d t " 1 kg Mk. ti.OO Altertümer. Neuerdings haben sich v e r s c h i e d e n e Chemiker mit der A u s a r b e i t u n g rationeller Konservierungsmethoden f ü r A l t e r t u m s f u n d e a u s E i s e n u n d B r o n z e beschäftigt, so namentlich F r . R a t h g e n ( „ D i e Konservierung von A l t e r t u m s f u n d e n " , Berlin 1898), S e t l i k ( „ Ü b e r n a t ü r liche und künstliche P a t i n a " , Chem. Ztg. 1903, 454) und D. A. R h o u s o p u 1 o s ( „ Ü b e r die Reinigung und Konservierung von Antiquitäten", Chem. Ztschr. 1903, 202, 364). Nach R a t h g e n ( C h e m . Ztg. 1903, 703) erreicht man die Konservierung derartiger Altertümer auf f o l g e n d e n vier H a u p t w e g e n : „1. Konservierung d e s G e g e n s t a n d e s mitsamt dem ihm a n h a f t e n d e n Oxyd durch Tränkungen mit Harz- oder Firnislösungen oder mit Paraffin, entweder ohne oder mit vorhergehendem Auslaugen durch W a s s e r ; 2. Reinigung des G e g e n s t a n d e s durch eine mehr o d e r minder w e i t g e h e n d e m e c h a n i s c h e Entfernung der oxydischen Verbindungen; 3. E n t f e r n u n g der Oxyde durch Auflösung auf chemischem W e g e ; 4. Entfernung d e r O x y d e durch Reduktionsverfahren. Einer der ersten beiden W e g e m u s s eingeschlagen werden, w e n n d a s Metall entweder gänzlich oder doch zum g r ö s s t e n Teil in Oxyd v e r w a n delt ist. Der dritte W e g empfiehlt sich bei Bronzen nicht, da d a s Auflösungsmittel, meistens v e r d ü n n t e Salzsäure, sich s c h w e r ganz a u s den Poren a u s w a s c h e n lässt und d a d u r c h Veranlassung zu neuen Umsetzungen bietet. Für Eisensachen hat sich dagegen d a s B 1 e 11 s e h e Verfahren der B e h a n d l u n g mit verdünnter S c h w e f e l s ä u r e sehr gut b e w ä h r t . Die letzte Methode, die Reduktion, ist wohl heute diejenige, welche bei G e g e n s t ä n d e n mit gut erhaltenem metallischem Kern am häufigsten a u s g e f ü h r t w i r d . " Für Eisensachen kommt entweder Glühen im Wasserstoffstrorn o d e r a b e r g a l v a n i s c h e Reduktion in Betracht; bei dem letztgenannteil Verfahren wird d e r galvanische Strom entweder ausserhalb des R e d u k t i o n s b a d e s erzeugt, o d e r man lässt ihn direkt durch Zusammenbringen eines a n d e r e n Metalles mit dem zu reduzierenden entstehen. Man benutzt zur Reduktion Zink, Z i n k s t a u b , Aluminiumpulver oder Aluminiumschnitzel. Als Elektrolyt dienen d a b e i Zitronensaft, s c h w a c h e Kochsalzlösung oder verd. H : S 0 4 (gegen die von R h o u s o p u l o s vorgeschlagene verd. HCl hegt R a t h g e n g r o s s e B e d e n k e n ) . In jedem Fall wird man vor der chemischen Behandlung den Fund l ä n g e r e Zeit mit dest. H 2 0 behandeln, und d a s s e l b e ist nach der Reduktion nötig, um auch die letzten

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Altsilber —

Aluminium.

Spuren der Chemikalien zu entfernen. Nach dem Trocknen wird der Gegenstand am besten in Zaponlack getaucht; weniger gut ist Paraffin, entschieden schädlich Wachs. In der Chem. Ztg. 1903, 897 berichtet R a t h g e n über die Konservierung von Silbermünzen und kleinen Eisensachen mit noch gut erhaltenem Eisenkern dadurch, dass man Cyankalium (anstatt dessen auch eine Mischung von KCN + NaCN oder von KCN + K2COa treten kann) in einem Tiegel zum Schmelzen bringt und die Münze in die geschmolzene Masse hineinbringt. Die Reduktion ist in wenigen Minuten vollendet, worauf man die Münze mit der Zange herausnimmt, durch mehrmaliges Erhitzen in dest. H s O vom KCN befreit, mit Alkohol behandelt, im Trockenschrank trocknet und schliesslich mit einer nicht zu harten Bürste behandelt. Bei Silbersachen ist eine Tränkung kaum erforderlich, sonst mit Zapon auszuführen; bei Eisensachen verdrängt man das vom Entfernen des KCN her anhaftende heisse Wasser durch geschmolzenes Paraffin oder überzieht den Gegenstand nach vorherigem Trocknen mit Zapon. Für grössere Sachen scheint sich das KCN durch Rhodankalium ersetzen zu lassen. B l e i m e d a i l l e n behandelt R a l h g e n (Chem. Ztg. 1903, 825) mit Zinkstaub und Natronlauge, wäscht nach der Reduktion und Reinigung in warmem, luftfreiem, durch Zufliessen mehrfach erneuertem dest. H 2 0 ab und legt schliesslich das noch nasse Blei in geschmolzenes Paraffin, das in einem hochwandigen (wegen des starken Aufschäumens nötig) Gefäss auf 110 bis 120° erhitzt wird. Steigen aus dem Blei keine Wasserdampfbläschen mehr auf, so kühlt man das Paraffin auf etwa 70° ab, entnimmt die Medaille dem Bade und saugt überschüssiges Paraffin mit einem weichen Tuch ab. Die Medaille kann dann ohne weiteres der Sammlung einverleibt werden, doch empfiehlt sich, sie nur mit Handschuhen anzufassen. Die Konservierung b a b y l o n i s c h e r Tontafeln beschreibt R a t h g e n in der Chem. Ztg. 1903, 811, während R h o u s o p o u l o s (Chem. Ztschr. 1903, 763) die Behandlung f a r b i g e r T o n g e g e n s t ä n d e bespricht; auf beide Arbeiten kann hier nur verwiesen werden. Die schon erwähnte Verwendung von Z a p o n (s. unter „ Z e l l u l o i d l a c k e " ) bei der Konservierung von Altertümern behandelt R a t h g e n neuerdings ausführlich im Prometheus 1904, 485 und 499. Man verwendet hierfür besonders sorgfältig zubereitete Zaponlacke, so A r c h i v z a p o n für Papier und S t r e i c h z a p o n für Metall. Es sind dies Lösungen von Nitrozellulose in Amylacetat mit einem geringen Zusatz von Kampfer; das Archivzapon enthält noch etwas öl, um den nach dem Verdunsten des Ainylacetats zurückbleibenden Zaponfilm geschmeidiger zu machen. Man zaponisiert Altertumsfunde aus Metall, Stein und Ton, ferner Gläser, Gipsabgüsse, Wachssiegel, Archivpapiere und Pergamente. A l t s i l b e r siehe „ M e t a l l f ä r b u n g". A l u m e n = K a l i a l a u n siehe ,,A I a u n e". A l u m e n a m m o n i a c a l e = A tn m o n i a k a 1 a u n siehe ,,A 1 a u n e". A l u m e n c h r o m i c u m = C h r o m a I a u n siehe ,,A 1 a u n e". A l u m e n c o n c e n t r a t u m = A I u in i n i u m s u 1 f a t siehe ,.A 1 u in i n ¡ u m v e r b i n d u n g e n " No. 11. A l u m e n c u b l c u m = K u b i s c h e r A l a u n ; siehe K a l i a l a u n im Artikel „ A l a u n e". A l u m e n n a t r i c u m = N a t r i u m a l a u n siehe unter „ A l a u n e". A l u m e n r o m a n u m = R ö m i s c h e r A l a u n ; siehe K a l i a l a u n im Artikel „ A l a u n e". A l u m e n u s t u m = G e b r a n n t e r A l a u n ; siehe K a l i a l a u n im Artikel „ A l a u n e". A l u m l n a = A 1 u ni i n i u m o x y d (Tonerde); siehe unter „A 1 u m i n i u m v e r b i n d u n g e n " No. 8. A l u m i n i u m . AI. M. G. = 27,1. Silberweisses Metall vom sp. G. 2,64 bis 2,70; Sch. P. 700". Leicht löslich in Alkalilauge und in wässeriger Salzsäure Die Aluminiumgewinnung zerfällt in eine solche auf rein metallurgischem und solche auf elektrometallurgischem Wege. Das älteste metallurgische Ver-

Aluminium.

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f a h r e n ( D e v i l l e ) b e s t e h t darin, d a s s m a n H a l o g e n v e r b i n d u n g e n d e s A l u m i n i u m s mit H i l f e von Natrium r e d u z i e r t . Hierzu b e n u t z t m a n d a s M i n e r a l B a u x i t ( A I 5 O 3 . 2 H 2 0 ) , w e l c h e s man d u r c h S c h m e l z e n mit S o d a in T o n e r d e n a t r o n überführt. Aus d e r L ö s u n g d e s l e t z t e r e n g e w i n n t m a n T o n e r d e , d i e durch G l ü h e n mit K o h l e und E i n l e i t e n v o n C h l o r in A 1 u m i n i u m c h l o r i d umgesetzt wird. Aus diesem endlich gewinnt man d u r c h E r h i t z e n mit Natrium m e t a l l i s c h e s A l u m i n i u m . Die meisten V e r b e s s e r u n g e n d i e s e s V e r f a h r e n s b e z i e h e n sich n i c h t auf d a s P r i n z i p der e i g e n t l i c h e n A l u m i n i u m g e w i n n u n g s o n d e r n nur auf d i e V e r b i l l i g u n g und V e r e i n f a c h u n g d e r E r z e u g u n g d e s A l u m i n i u m c h l o r i d s und d e s N a t r i u m s . Vielfach benutzt man a l s A u s g a n g s m a t e r i a l der A l u m i n i u m g e w i n n u n g a u c h n a t ü r l i c h e n K r y o 1 i t h (AIF3 + 3 N a F ) , d e r durch Natrium e b e n s o zu d e m M e t a l l r e d u z i e r t w i r d w i e das Chlorid. N a c h dem V e r f a h r e n v o n G r a b a u w i r d k ü n s t l i c h e r K r y o l i t h a u s A l u m i n i u m s u l f a t erzeugt, der d a n n w e i t e r zur R e d u k t i o n g e l a n g t . Nach d e n D . R . P . 1 4 0 2 3 1 und 141 105 glüht m a n e i n e n m ö g l i c h s t r e i n e n T o n b e i e t w a 1800°, m a h l t ihn d a n n , v e r a r b e i t e t d a s P u l v e r mit C a l c i u m p h o s p h a t , S c h w e f e l s ä u r e , P e t r o l e u m und einem Ü b e r s c h u s s an K a l k zu e i n e m B r e i und glüht d i e s e n in T i e g e l n unter s o r g f ä l t i g e m L u f t a b s c h l u s s (z. B . in K o h l e n staub v e r p a c k t ) bei 1200—1600°. Man findet dann unter der S c h l a c k e direkt R e i n a l u m i n i u m , d a s dem auf e l e k t r o l y t i s c h e m W e g e g e w o n n e n e n a n G ü t e g l e i c h e n , a b e r e r h e b l i c h billiger s e i n s o l l . N a c h d e m D . R. P . 1 6 0 2 8 6 r e d u z i e r t m a n A I - V e r b i n d u n g e n , z. B . A l ä ( S 0 4 ) 3 , bei g e n ü g e n d h o h e r T e m p e r a t u r durch E i n w i r k u n g e i n e s r e d u z i e r e n den s c h w e f e l h a l t i g e n G a s g e m i s c h e s ; d e r unter Ü b e r d r u c k s t e h e n d e G a s s t r o m bewegt sich dabei aufwärts. Die e l e k t r i s c h e Aluminiumgewinnung besteht darin, dass S a u e r s t o f f v e r b i n d u n g e n d e s A l u m i n i u m s bei G e g e n w a r t r e d u z i e r e n d e r A g e n t i e n im e l e k t r i s c h e n O f e n , d. h. mit Hilfe d e s e l e k t r i s c h e n L i c h t b o g e n s , g e s c h m o l z e n werden. A n f ä n g l i c h s t r e b t e m a n nur d i e G e w i n n u n g v o n Aluminiuml e g i e r u n g e n an und f ü g t e d e s h a l b d e r M a s s e E i s e n , Zinn oder n a m e n t l i c h K u p f e r zu. B e i dem n e u e r e n H 6 r o u 11 s e h e n V e r f a h r e n w i r d die T o n e r d e z w i s c h e n b e s t i m m t e n E l e k t r o d e n o h n e F l u s s m i t t e l z e r l e g t , und z w a r b e s t e h t d i e p o s i t i v e E l e k t r o d e a u s einein B ü n d e l K u p f e r s t ä b e , d i e n e g a t i v e a u s g e s c h m o l z e n e m M e t a l l , also z. B . w i e d e r a u s K u p f e r , w e l c h e s d a s A l u m i n i u m a u f n i m m t und A l u m i n i u m b r o n z e b i l d e t . Will man direkt reines Aluminium durch Elektrolyse gewinnen, so elektrolysiert man Alkalid o p p e l f l u o r i d e d e s A l u m i n i u m s in t o n g e f ü t t e r t e n G e f ä s s e n , w o b e i d e r z w i s c h e n f e s t e n E l e k t r o d e n s i c h b i l d e n d e L i c h t b o g e n den g e p u l v e r t e n I n h a l t s c h m i l z t und d a s A l u m i n i u m a b s c h e i d e t . J e t z t d i e n e n a l s p o s i t i v e E l e k t r o d e f a s t i m m e r B ü n d e l v o n K o h l e n s t ä b e n , a l s n e g a t i v e E l e k t r o d e g e s c h m o l z e n e s AI, d a s a m B o d e n d e s T i e g e l s ( K o l i l e t i e g e l o d e r mit K o h l e a u s g e f ü t t e r t e r E i s e n t i e g e l ) l i e g t ; d e r B e t r i e b ist k o n t i n u i e r l i c h , d a s e r z e u g t e AI w i r d s o g l e i c h in B a r r e n a u s gegossen. N a c h d e m D . R. P. 1 3 3 5 0 8 g e w i n n t m a n AI a u s A 1 2 0 3 , indem m a n letzteres d u r c h l e i c h t e s R ö s t e n e n t w ä s s e r t , mit T e e r m i s c h t und d a s G e m i s c h nach und n a c h in e i n e n a u f 1 3 0 0 — 1 5 0 0 ° erhitzten B e h ä l t e r e i n f ü h r t ; g l e i c h zeitig l ä s s t m a n in d e n s e l b e n B e h ä l t e r h e i s s e s C1 e i n t r e t e n , w e l c h e s m a n durch E l e k t r o l y s e von bei 1000° g e s c h m o l z e n e m N a C l ( u n t e r 4 , 5 V. S p a n n u n g ) g e w o n n e n hat. S o entsteht e i n e r s e i t s A12C18 und a n d e r s e i t s C O , und d a s d a m p f f ö r m i g e C h l o r i d g e l a n g t mit dein C O in e i n e n w e i t e r e n , n i c h t g e h e i z t e n B e h ä l t e r , in den a u c h d a s von der v o r e r w ä h n t e n E l e k t r o l y s e h e r r ü h r e n d e d a m p f f ö r m i g e Na e i n g e l e i t e t wird. Auf d i e s e W e i s e e n t z i e h t d a s Na d e m AljCle a l l e s Cl, s o d a s s m e t a l l i s c h e s AI frei w i r d , w ä h r e n d d a s neu g e b i l d e t e NaCl in d e n E l e k t r o l y s e r z u r ü c k k e h r t , um dort a u f s n e u e in Na und Cl z e r setzt zu w e r d e n . M a n erzielt s o einen k o n t i n u i e r l i c h e n und g e w i s s e r m a s s e n a u t o m a t i s c h e n B e t r i e b bei g e r i n g e m E n e r g i e v e r b r a u c h . D i e a m e r i k a n i s c h e A I - I n d u s t r i e ist f o r t w ä h r e n d b e s t r e b t , s i c h v o n d e r d e u t s c h e n T o n e r d e e r z e u g u n g u n a b h ä n g i g zu m a c h e n . Hierzu dient e i n m a l d a s D. R. P . 1 4 3 9 0 1 , w o n a c h man B a u x i t mit e t w a s K o h l e im L i c h t b o g e n o f e n n i e d e r s c h n i i l z t ; man erhält s o eine z i e m l i c h r e i n e T o n e r d e , die in ü b l i c h e r

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Aluminium.

W e i s e auf AI w e i t e r v e r a r b e i t e t w i r d . W e i t e r dient d e m g l e i c h e n Z w e c k e d a s unten b e h a n d e l t e D . R. P . 133 9 0 9 zur R a f f i n i e r u n g d e s aus unreinem AljCh ( w i e B a u x i t ) g e w o n n e n e n AI. D a s V e r f a h r e n d e s F r a n z . P a t . 3 3 4 132 b e s t e h t in der R e d u k t i o n von AUCU d u r c h Z i n k n a t r i u m Z n N a 2 ; d i e d a b e i d u r c h E l e k t r o l y s e g e w o n n e n e r e d u z i e r e n d e L e g i e r u n g wird d i r e k t zur B e h a n d l u n g von B a u x i t benutzt, w o d u r c h man e i n e n K r e i s p r o z e s s e r r e i c h t , da der E l e k t r o l y t immer w i e d e r hergestellt wird. N a c h d e m D . R. P . 1 4 8 6 2 7 ( v g l . C h e m . Ztg. 1 9 0 4 , 1 5 7 ) g e w i n n t man AI unter u n u n t e r b r o c h e n e r W i e d e r b i l d u n g d e s E l e k t r o l y t e n und d e r H i l f s s t o f f e durch E l e k t r o l y s e e i n e s g e s c h m o l z e n e n G e m e n g e s v o n N a t r i u m f l u o r a l u m i n a t und N a t r i u m s c h w e f e l a l u m i n a t v o n d e r F o r m e l : Ä1 2 F 6 , 6 N a F + A1 2 S 3 , 3 N a 2 S . M a n e r h ä l t d i e s e s G e m e n g e d u r c h die g e g e n s e i t i g e E i n w i r k u n g von 2 mol. A l u m i n i u m f l u o r i d und 6 mol. S c h w e f e l n a t r i u m . D a s S c h w e f e l a l u m i n a t , d e s s e n B i l d u a g & w ä r m e b e d e u t e n d u n t e r d e r d e s F l u o r a l u m i n a t s liegt, wird allein durch d e n S t r o m z e r s e t z t , und z w a r n a c h der F o r m e l : AliSa, 3 N a 2 S = N a 2 S -r 2 AI + 3 S . D a s frei g e w o r d e n e S c h w e f e l n a t r i u m w i r k t a l s d a n n auf d a s F l u o r a l u m i n a t . und e s bildet s i c h von n e u e m S c h w e f e l a l u m i n a t , d a s w i e d e r u m durch den S t r o m z e r s e t z t w i r d , und s o fort, bis a l l e s Aluminium und d e r S c h w e f e l a u s g e s c h i e d e n und d a s N a t r i u m in F l u o r i d u m g e w a n d e l t ist. Der zweite Z e r s e t z u n g s v o r g a n g e n t s p r i c h t d e r F o r m e l : AI,-Fe. 6 N a F + 3 N a 2 S = 12 N a F + 2 AI + 3 S . D a s G e s a m t e r g e b n i s l ä s s t s i c h in f o l g e n d e G l e i c h u n g z u s a m m e n f a s s e n : AljFe, 6 N a F + A1 2 S 3 , 3 N a s S = 12 N a F + 4 AI + 6 S . Um den E l e k t r o l y t e n zum S c h m e l z e n zu b r i n g e n und d a s B a d w ä h r e n d d e r E l e k t r o l y s e a u f einer T e m p e r a t u r v o n _ e t w a 8 5 0 ° zu e r h a l t e n , g e n ü g t ein G l e i c h strom von 5 — 6 V. S p a n n u n g und e i n e S t r o m d i c h t e von 0 , 6 Amp. auf 1 q c m . A l s R o h s t o f f dient B a u x i t , a u s w e l c h e m z u n ä c h s t d a s A l u m i n i u m f l u o r i d , w i e folgt, g e w o n n e n w i r d : D e r r o h e B a u x i t w i r d g e t r o c k n e t , fein g e p u l v e r t und bei g e w ö h n l i c h e r T e m p e r a t u r in e i n e m M i s c h e r mit F l u o r w a s s e r s t o f f s ä u r e b e h a n d e l t , so d a s s s i c h F l u o r a l u m i n i u m , F l u o r e i s e n , A l u m i n i u m f l u o r s i l i k a t und A l u m i n i u m f l u o r t i t a n a t b i l d e n . S e t z t m a n der e r h a l t e n e n L ö s u n g A l u m i n i u m o x y d zu, so w e r d e n E i s e n , K i e s e l s ä u r e und T i t a n s ä u r e g e f ä l l t . D i e d e k a n t i e r t e und durch E i n d a m p f e n k o n z e n t r i e r t e L ö s u n g liefert e i n e n u n l ö s l i c h e n N i e d e r s c h l a g von A l u m i n i u m f l u o r i d , d e r von d e r M u t t e r l a u g e g e t r e n n t , v o r g e t r o c k n e t und dann in e i n e m M u f f e l o f e n durch E r h i t z e n auf R o t g l u t v o n allen W a s s e r s p u r e n b e f r e i t w i r d . D a s S c h w e f e l n a t r i u m g e w i n n t m a n durch R e d u k t i o n von w a s s e r freiem N a t r i u m s u l f a t . D i e H i l f s s t o f f e , N a t r i u m s u l f a t und F l u s s s ä u r e , w e r d e n im L a u f e d e s V e r f a h r e n s s t e t s w i e d e r g e w o n n e n und b e s c h r e i b e n s o m i t e i n e n Kreislauf. M a n c h e V e r f a h r e n e r g e b e n ein m e h r o d e r w e n i g e r v e r u n r e i n i g t e s A I ; für s o l c h e s k a n n die e l e k t r o l y t i s c h e R e i n i g u n g n a c h d e m D . R. P . 1 3 3 9 0 9 v o n W i c h t i g k e i t w e r d e n . M a n b e n u t z t d a b e i eine Z e l l e , d e r e n E l e k t r o l y t ein G e misch aus geschmolzenem Aluminiumfluorid + dem F l u o r i d e i n e s e l e k t r o p o s i t i v e r e n M e t a l l e s a l s AI ist, w ä h r e n d d a s unreine AI im g e s c h m o l z e n e n Z u s t a n d e d i e A n o d e bildet. B e i m S t r o m d u i c h g a n g e s c h e i d e t s i c h d a n n r e i n e s AI an der K a t h o d e a u s . D i e D . R . P . 131 5 1 7 und 137 0 0 3 b e z i e h e n s i c h a u f V e r f a h r e n zur E r h ö h u n g d e r Z ä h i g k e i t , D i c h t e und F e s t i g k e i t d e s AI. D a s V e r f a h r e n b e s t e h t in einem Z u s a t z von 2 — 1 5 % P ; bei 2 % Z u s a t z ist d a s M e t a l l gut w a l z b a r , bei 3 % n a m e n t l i c h für H u f b e s c h ä g e g e e i g n e t , bei 4 — 7 % ein a u s g e z e i c h n e t e r E r s a t z für R o t g u s s mit w e n i g S c h w i n d u n g , d a s sich gut löten l ä s s t und nur s c h w e r o x y d i e r t , w ä h r e n d d a s AI bei e i n e m Z u s a t z von 7 — 1 5 % P a u s s e r o r d e n t l i c h hart und z ä h e w i r d , s o d a s s e s sich in F o r m v o n S c h m i e d e s t ü c k e n bestens verwenden lässt. D i e H o f f n u n g e n , w e l c h e m a n a u f d a s Aluminium für s e h r v i e l e Z w e c k e g e s e t z t hat, h a t t e n s i c h z u n ä c h s t e i g e n t l i c h nur in b e s c h r ä n k t e m M a s s e v e r w i r k l i c h t ; m a n benutzt es in der E i s e n - und S t a h l i n d u s t r i e , zur H e r s t e l l u n g von F e l d f l a s c h e n , von k l e i n e n B o o t e n , von I n s t r u m e n t e n und G e w i c h t e n , n e u e r d i n g s in g r ö s s e r e m M a s s s t a b e a l s M a t e r i a l für T e l e p h o n d r ä h t e . Jetzt

Aluminiumbeizen —

Aluminiumlegierungen.

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h a t s i c h d e r A l u m i n i u i n v e r b r a u c h d a d u r c h g e s t e i g e r t , d a s s d i e c h e m i s c h e Ind u s t r i e e s a l s s e h r b r a u c h b a r e s M a t e r i a l für m a n c h e r l e i A p p a r a t e e r k a n n t h a t ; s o s i n d z. B . in der S t e a r i n i n d u s t r i e G e r ä t e a u s AI d e n e n a u s C u u n d C u L e g i e r u n g e n b e d e u t e n d v o r z u z i e h e n , d a d a s AI g e g e n F e t t e und F e t t s ä u r e n s e l b s t in d e r W ä r m e und bei L u f t z u t r i t t ä u s s e r s t b e s t ä n d i g ist. Derartige A p p a r a t e s t e l l t m a n j e t z t m e i s t e n s mit H i l f e e i n e s v o n H e r a e u s e r f u n d e n e n S c h w e i s s V e r f a h r e n s (D. R. P. 118 8 6 8 ) dar. Das L ö t e n des Aluminiums bietet dagegen noch immer S c h w i e r i g k e i t e n ; a l s b r a u c h b a r e A l u m i n i u m l o t e w e r d e n u. a . a n g e g e b e n : I. AI 9 5 , Cu 1, S n 4 . II. C d 5 0 , Zn 2 0 . S n 3 0 . III. AI 6 0 , C u 13, B i 1 0 , S b 15, S n IV. AI 9 5 , C u 1. B i 2 , Z n 1, S n 1.

2.

D a s E n g l . P a t . 4 9 7 3 von 1904 schützt ein A l u m i n i u m l o t a u s 1 0 0 T . Zn, 2 T . B i u n d 1 T . N i ; d i e M e t a l l e w e r d e n in G r a p h i t t i e g e l n v e r s c h m o l z e n . Die zu l ö t e n d e n G e g e n s t ä n d e w e r d e n a u f 1 0 0 ° e r h i t z t , mit S t e a r i n s ä u r e a b g e r i e b e n und d a n n g e l ö t e t . — V i e l P a t e n t f ä h i g e s v e r m a g m a n a u s d i e s e m V e r f a h r e n n i c h t h e r a u s zu l e s e n . D i e e l e k t r i s c h e N i e d e r s c h l a g u n g v o n M e t a l l e n a u f AI b e z w e c k t d a s E n g l . P a t . 2 1 6 0 9 v o n 1 9 0 3 : D i e A I - G e g e n s t ä n d e w e r d e n z u n ä c h s t mit e i n e r L ö s u n g v o n Z i n n c h l o r ü r und A m m o n i a k a l a u n b e h a n d e l t u n d d a d u r c h d ü n n v e r z i n n t . H i e r a u f k a n n d e r G e g e n s t a n d mit b e l i e b i g e n M e t a l l e n w e i t e r g a l v a n i s c h ü b e r zogen werden. V i e l w e r t v o l l e r a l s d a s AI s e l b s t h a b e n s i c h v e r s c h i e d e n e s e i n e r L e g i e r u n g e n e r w i e s e n ; v g l . unter „ A l u m i n i u m l e g i e r u n g e n " . In n e u e r e r Z e i t h a t d a s AI n o c h e i n e a n d e r e A n w e n d u n g g e f u n d e n , d i e n i c h t nur s e h r i n t e r e s s a n t ist, s o n d e r n auch g r o s s e p r a k t i s c h e B e d e u t u n g b e a n s p r u c h e n darf; s i e h e den Artikel „ T h e r m i t " . M a n n o t i e r t zur Z e i t : Original-Hütten-Aluminium in Masseln, Barren und Platten, g a r a n t i e r t 9 8 - 9 9 , 7 5 °.o Reingehalt

Aluminium-Blech, Grundpreis Aluminium-Drähte, Grundpreis Gezogene Aluminium-Kundstangen, Grundpreis R o h e geschmiedete Vierkantstäbe, je nach Stärke Aluminium-Rohre ohne Naht, Grundpreis Aluminium-Gries für Keduktionszwecke r „ bei Waggonladun^ Aluminium-Lot Aluminium : Chemische Fabrik Oranienburg, Act.-Ges., Oranienburg. Chemische F a b r i k Zwünitz, Paul Hentschel, Apotheker, Zwönitz i. S. (essigsaur. flüss.).

1 kg Mk,

.

1 1 1 1 1 1 . 0o I

2,50 3,05 3,00 3,20

4,60-4,80 9,50 3,50

280,00 5,00

Dr. L. C. Marquart, Beuel-Bonn. Meyer Cohn, Hannover. ;

Aluminiumgries: Adolf Thöl, Hannover.

W a l z w e r k e für A l u m i n i u m - B l e c h e u. D r ä h t e : Fried. K r u p p A k t i e n g e s e l l s c h a f t ( i r u s o n w e r k ,

Aluminiumbeizen

siehe

Magdeburg-Buckau-

„ T o n e r d e b e i z e n". Aluminiumlegierungen. W i e u n t e r ,,A 1 u m i n i u m " g e s a g t ist, haben die Aluminiumlegierungen eine b e s o n d e r e W i c h t i g k e i t w e g e n ihrer v i e l e n a u s g e z e i c h n e t e n E i g e n s c h a f t e n zu b e a n s p r u c h e n . 1. A l u m i n i u m b r o n z e n . L e g i e r u n g e n a u s K u p f e r und Aluminium mit v o r w i e g e n d e m Kupfergehalt, die je n a c h dem G e w i c h t s v e r h ä l t n i s der B e standteile sehr verschiedene Eigenschaften haben. M a n stellt sie e n t w e d e r , w i e auf v o r i g e r S e i t e b e s c h r i e b e n ist, d i r e k t d u r c h E l e k t r o l y s e v o n A l u m i n i u m verbindungen bei G e g e n w a r t von Kupfer o d e r a b e r durch Zusatz von Reina l u m i n i u m zu g e s c h m o l z e n e m K u p f e r d a r . A u f d e m z w e i t e n W e g e e r h ä l t m a n besonders reine Aluminiumbronze, während das Produkt des elektrischen O f e n s f a s t s t e t s n o c h S a l i z i u m und E i s e n e n t h ä l t .

32

Aluminiumlcgierungen.

Die Aluminiumbronzen enthalten meist 3—10 % AI; sp. G. 8,37 bis 7,65, F a r b e rotgold bis hellgelb. Die g e w ö h n l i c h e Aluminiumbronze mit 10 % AI schmilzt etwa bei 1100° C. D a s elektrische Leitungsvermögen für Bronze mit 5—10 % Aluminium beträgt 13—6 % desjenigen des K u p f e r s . Die Aluminiumbronze hat eine g r o s s e W i d e r s t a n d s f ä h i g k e i t gegen Oxydation, gegen Mineralsäuren, Kochsalz, Ammoniak, Schwefel, Alkalien, Alaun, Chlor, Sulfitlaugen u. s. w. D a s D. R. P. 144 340 schützt die Herstellung von Manganaluminiumbronze, wobei der Al-Gehalt die H ä l f t e d e s M n - G e h a l t e s (10 % und weniger) beträgt. Beispielsweise legiert man 9—10 % Mn, 90—91 % Cu und 4% bis 5 % AI. 1 kg Aluminiumbronze in Barren

Mk. 1 , 5 0 — 2 , 0 0

2. A l u m i n i u m m e s s i n g . Man benutzt gewöhnlich ein Messing mit ca. 33 % Zink und setzt z w i s c h e n 0,5 und 4 % Aluminium zu. Diese Legierungen lassen sich s c h o n bei dunkler Rotglut s c h m i e d e n und zeigen noch s o n s t viele wertvolle E i g e n s c h a f t e n . Man wendet sie statt der teuren Aluminiumbronzen an, sofern nicht ganz b e s o n d e r e W i d e r s t a n d s f ä h i g k e i t gegen Agentien verlangt ist. 3. A l u m i n i u m z i n k . Neben dem unter 9. g e n a n n t e n M a g n a 1 i u m und dem unter 11. erörtertem Z i rr. a 1 i u m haben sich Legierungen a u s Aluminium mit Zink gut eingeführt, namentlich eine solche a u s 3 T. AI und 1 T. Zn, welche sich mechanisch a u s g e z e i c h n e t verarbeiten lässt. 4. Z i s k o n. E b e n f a l l s eine Aluminiumzinklegierung, bei d e r 3—4 T. AI auf 1 T. Zn kommen. D a s sp. G. ist 3.35. 5. C i s i u in. Legierung, in der AI, Zn, Sn und Cu, a u s s e r d e m Spuren von Sb und Bi g e f u n d e n w u r d e n . D a s sp. G. ist 2,95. 6. A 1 u m i n i u m k a d in i u m. D a s Engl. Pat. 16 453 von 1903 schützt Legierungen, die sich b e s o n d e r s f ü r G u s s eignen und sich gut mechanisch bearbeiten lassen. Die Legierung besteht entweder a u s 93,5 T. AI, 2,5 T. Cd und 4 T. Cu oder a u s 90,5 T. AI, 3,5 T . Cd und 6 T. Cu. 7. A 1 u m i n i u m n i c k e 1. Siehe dieses unter „Nickellegierungen" No. 5. — Nach dem D. R. P. 133 910 soll eine Legierung a u s AI mit Ni, Fe und Bi b e s o n d e r s gute E i g e n s c h a f t e n zeigen, namentlich bei der Z u s a m m e n s e t z u n g : 900 T. AI, 50 T. Bi, 25 T. Fe und 25 T. Ni. Zur Darstellung schmilzt man zunächst d a s Fe und trägt d a n n der Reihe nach Ni, AI und Bi ein. Neben der dem AI eigentümlichen Leichtigkeit rühmt man der Legierung g r o s s e Beständigkeit gegen o x y d i e r e n d e Einflüsse, leichte Schmelzbarkeit und a u s gezeichnete Lötfähigkeit nach. 8. A 1 u m i n i u m n i c k e 11 i t a li. Das D. R. P. 154 485 schützt derartige Legierungen, die im G e g e n s a t z zum Aluminiumnickel beim G u s s e nicht zur P o r e n b i l d u n g neigen sollen. Hierzu dürfen nicht mehr als 2 % Ti und 3,5 % Ni der G e s a m t m a s s e v o r h a n d e n sein. B e s o n d e r s g r o s s e Zähigkeit und Festigkeit neben dichtem G u s s zeigt die Legierung a u s 97,6 T. AI, 2 T. Ni und 0.4 T. Ti. 9. M a g n a l i u m . Eine Legierung von Aluminium mit Magnesium. E s ist höchst w u n d e r b a r , d a s s Legierungen von Aluminiuni und Magnesium, also von zwei Metallen, deren erstes viele Fehler hat, d e r e n zweites aber so wenig w i d e r s t a n d s f ä h i g gegen feuchte Luft ist, d a s s jede metallurgische V e r w e n d u n g von vornherein a u s g e s c h l o s s e n erscheint — d a s s Legierungen dieser beiden Metalle geradezu vorzügliche E i g e n s c h a f t e n a u f w e i s e n , wie sie keiner d e r beiden G r u n d s u b s t a n z e n zukommen. D a s Magnalium hat ganz v e r s c h i e d e n e Eigenschaften, je nach dem Verhältnis, in dem die beiden K o m p o n e n t e n vorhanden sind. Solche mit 10—30 % Magnesium sind d e h n b a r , h a b e n ein sp. G. 2—2,5, lassen sich gut giessen und sehr leicht bearbeiten, o h n e d a s s ein „ S c h m i e r e n " einträte. Alle d i e s e Legierungen h a b e n eine hohe Politurfähigkeit und eine g r o s s e Bruchfestigkeit. E t w a s weniger gute E i g e n s c h a f t e n haben Legierungen, d i e viel Magnesium und wenig Aluminium enthalten. Mit zunehmendem Magnesiumgehalt nimmt die Härte, S p r ö d i g k e i t und Politurfähigkeit zu; Legierungen mit über 3 0 % Mg lassen sich auf der D r e h b a n k schwer bearbeiten. Zur G e w i n n u n g des Magnalirims elektrolvsiert man M a g n e s i u m -

Aluminiumsprengstoffe —

33

Aluminiumverbindungen.

Verbindungen (Karnallit oder Tachhydrit) unterhalb Rotglut und trägt während der Elektrolyse AI ein. Die vorzüglichen Eigenschaften der unter dem Namen Magnalium zusammengefassten Legierungen sichern ihnen eine weitgehende Verwendung, s o als Material zu hochpolierten, silberweissen und doch sehr leichten optischen Spiegeln, weiter zu Präzisionsteilungen, Linsentassungen, Drehachsen, Ührrädern, Geschosszündern, zu Maschinenteilen in der Elektrotechnik, der Automobil-lndusrie u. s. w. u. s. w. Es sei hinzugefügt, dass das gewöhnlich verwendete Magnalium (10 % Mg) lötbar ist, sich vernickeln und vergolden lässt, sowie dass seine silberweisse Farbe durch Beizen in Schwarz verwandelt werden kann. Sp. G. 2,4 bis 2,57; Sch. P. 650—700°. Zugfestigkeit pro 1 qmm. = 24 kg (während Aluminium nur 7 kg, Messing 17 kg, Rotguss 20 kg Zugfestigkeit aufweist).

. . . %

. . .%

Magnaliumstangen, rund, Grundpreis „ Vierkant., „ Magnaliumrohre, ohne N a h t gezogen Grundpreis ..

. • • •

. • • ,

Magnalium-Lot

. . .

. • . •

kg M k . 2 9 5 , 0 0

„ °/o , °/o „ °/o , °/o . * 1 -

. • • %

„ „ „ » „ „ ,

390,00 390,00 390,00 402,00 800,00 650,00 5,50

10. L e g i e r u n g e n X, Y u n d Z. Viel gebrauchte Aluminiumlegierungen, die wie das Magnalium Mg enthalten. Nach Analysen von B a r n e 11 enthält die L e g i e r u n g X: 1,76% Cu, 1,60% Mg, 1,16% Ni und geringe Mengen Sb und Fe; L e g i e r u n g Y: enthält Cu, Mg, Sn, P b und geringe Mengen Fe; L e g i e r u n g Z: 3,15 % Sn, 0,21 % Cu, 1,58 % Mg, 0,72 % P b und 0,3—1 % Fe. Spuren von Ti wurden bei allen diesen Legierungen gefunden. Bemerkenswert ist, dass keine von ihnen mehr als 2 % Mg enthielt. 11. Z i m a l i u m . Eine nach dem D. R. P. 141 190 hergestellte Legierung a u s 100 T. AI, 1—10 T. Mg und 1—20 T. Zn. Die Legierung ist härter und besser zu bearbeiten als AI; sp. O. 2,65—2,75. Drähte und Bleche verhalten sich wie Messing; die Zugfestigkeit ist doppelt so gross wie bei AI. Quss lässt sich feilen, schmieden, fräsen und hobeln, hat eine Zugfestigkeit von 14—20 kg, bei raschem Erkalten von 20—25 kg, gegen 3—8 bezw. 10—12 kg beim AI. Die Legierung ist um 10—121/-: % teurer als AI. Gegen chemische Einflüsse ist das Zimalium weniger widerstandsfähig als AI. Das elektrische Leitvermögen beträgt nur % von dem des letzteren. 12. C a l c i u m a l u m i n i u m . Interessant ist das durch D. R. P. 144777 geschützte Verfahren zur Erzeugung von Calcium-Aluininiumlegierungen mit hohem Ca-Gehalt. Man benutzt hierbei geschmolzenes AI als Kathode bei der Elektrolyse von geschmolzenem CaCU. Man kann so Legierungen mit bis zu 97 % Ca herstellen; ihre Eigenschaften stimmen dann im wesentlichen mit denen reinen C a 1 c i u m s (s. d.) überein. Andere Aluminiumlegierungen, wie A 1 u m i n i u m e i s e n , A 1 u m i n i u m s t a h l , A l u m i n i u m s i l b e r , A l u m i n i u m n e u s i l b e r und andere mehr, haben weniger Bedeutung. Das D. R. P. 152 784 schützt die Herstellung einer Legierung aus AI, Sn, Sb, Cu und Mg, das Eng. Pat. 14 936 von 1902 die Erzeugung von Legierungen aus AI -f Fe. A l u m i n i u m e i s e n und A 1 u m i n i u m s t a h 1 sind unter „ E i s e n l e g i e r u n g e n " erwähnt. — Vgl. auch den Artikel ,,Z i n k a 1 i u m". A l u m i n i u m - S p r e n g s t o f f e siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". Aluminiumverblndung-en. Dieselben sind im folgenden nach dem Alphabet aufgeführt; berücksichtigt sind nur solche von einiger technischer Wichtigkeit. 1. A l a u n , siehe besonderen Artikel. 2. A 1 u in i n i u n: a z c t a t ( e s s i g s a u r e T o n e r d e ; Aluminium aceti(um). AUiCsHaOsV Entweder aus AI 2 (S04) 3 durch Zersetzung mit 3 Ca(C 2 H 3 0 2 ) 2 bezw. mit 3 Pb(C 2 H:,0 2 )s oder durch Lösen von gefälltem Ali(OH) 0 in CqH^s erhalten. Die Lösung setzt sich schnell in basisches Azetat um. Dampft man sie unter 40° ein, so hinterbleibt Al 2 (C 2 Ha02)i.(0H)s + 3 H i 0 .

34

Aluminiumverbindungen.

Nach dem D. R. P. 160 3 4 8 gewinnt man hochwertiges unlösliches, basisches Aluminiumazetat mit einem Gehalt von 72 % Essigsäure, indem man eine wässerige Lösung des neutralen Azetats für sich unier Druck oder aber mit Essigsäure erhitzt; durch erhöhte Konzentration der Ausgangslösung wird die Bildung des Niederschlags begünstigt. — Die Aluminiumazetate werden in der Chirurgie sowie vor allem als Beizen in der Färberei (vgl. „ T o n e r d e b e i z e n " ) benutzt. Preise siehe unter „ A z e t a t e " . Aluminiumazetat: Dr. E. Fleischer k Co., Rosslau a. Elbe.

| Königswarter 4 Ebell, Linden vor Hannover.

3. A l u m i n i u m c h l o r i d (Chloraluminium: Aluminium chloratum). AljCla. Durch Glühen von Tonerde mit Kohle im Chlorstrom, ein ganz reines analytisches Präparat auch durch Erhitzen von metall. AI im Cl-Strom dargestellt. Nach F a u r e erhitzt man ein Gemisch von A1 2 0 3 mit Kohle durch heisses Generatorgas zum Glühen, stellt, wenn Luft, Feuchtigkeit und C O j ausgetrieben sind, das Generatorgas ab und lässt anstatt dessen HCl-Dämpfe in reduzierender Atm. einwirken. — Eine wässerige Lösung ( C h l o r a l u m ) erhält man durch Lösen von Al 2 (OH)c in HCl; diese Lösung dient als Desinfiziens. Das A12C16 wird auch zum Karbonisieren von Wolle (statt H a SO») b e nutzt, da es bei etwa 125° in A1 2 0 3 , H 2 0 (Dampf) und HCl zerfällt; letztere bewirkt die Karbonisation. AUCI«" ist eine farblose, blätterig kristallinische, leicht zerfliessliche, an der Luft rauchende Masse, löslich in H s O, Alkohol und Äther. Aluminiumchlorid,

flüssig,

techn. ( 2 0 " Be) für F ä r b e r e i e n . . . % kg M k . 16,00 ( 3 0 ° Be) zum K a r b o n i s i e r e n . % „ „ 17,00 „ entwässert, techn 1 kg M k . 1 , 4 0 ; ° / 0 .. „ 115,00 gerein 1 „ .. 1,20; % „ r 180,00 krist., ehem. rein . . . . 1 „ „ .-(,00; °'/« . „ 2:5,00 Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover. | Cl. Lagemann, Chemische Fabrik, Aachen. I (sublimiert aus AI. met.).

4. A l u m i n i u m f l u o r i d ( F l u o r a l u m i n i u m ; Aluminium fluoratum). A1F3. Wird aus A1 2 0 3 und aus Al 5 (OH) e mit HF erhalten und bildet einen in H?0 unlöslichen, gegen Säuren und wässerige Alkalien beständigen Körper. Wichtig ist das Doppelsalz Aluminiumnatriumfluorid AlFs . 3 NaF, unter dem Namen K r y o 1 i t h (s. d.) bekannt, das man auch künstlich in Form weisser, durchscheinender, in H 2 0 unlöslicher Massen durch Eindampfen eines Gemisches von 1 mol. AI2O3, 3 mol. N a 2 C 0 3 mit HF und Erhitzen des Rückstandes gewinnt. Aluminiumfluorid,

^ „

t e c h n . rein, lösl „

1 kg M k . 1 , 5 0 ; °

bei W a g g o n l a d u n g

ehem. rein, lösl

kg M k . 1 1 5 , 0 0 „

% 1 %

„ „ „

1

wasserfrei saures

Kryolith, künstl Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

0

°/o





90,00

, .. ..

180,(10 14,00 70,00

,

6,50

; Adolf Thöl, Hannover.

5. A l u n i i n i u m n a t r i u m c h l o r i d (Aluminium-Natrium chloratum). A12C16 + 2 NaCl. Durch Glühen von Tonerde mit Kohle und Kochsalz im Chlorstroni erhalten. Farblose kristallinische Masse vom Sch. P. 185°, die zur Darstellung von AI dient. 6. A l u m i n i u m n i t r a t (salpetersaure Tonerde; Aluminium niiricum). Al 2 (N0 3 )o- Wird durch Lösen von A!2Os ¡n HNOJ erhalten und bildet mit 1 5 H 2 0 eine zerfliessliche Kristallmasse vom Sch. P. 70°. Man benutzt es als Beize in der Färberei. Aluminiuninitrat, techn. flüss. ( i ü u

Be)

fest gereinigt, entwässert e h e m . rein, krist. „ „ entwässert basisch

° o kg M k .

r

„ „ „

7. A l u m i n i u m O x a l a t

. . .

I kg Mk. 3 , 5 0 ; I „ „ 2,00;

(oxalsaure

°/„ «/„ 0 /o I '"o

Tonerde;

„ „ „ „ ,.

„ „ „ „ „

00

12n,00 320,00 180-00 4,50 20,00

Aluminium

35

Aluminium Verbindungen.

oxalicum). E s existiert als neutrales Salz A1 2 (C 2 0»)3 sowie als saures Salz und wird durch Lösen von AI 2 (OH) 6 in C 2 H 2 0 4 erhalten. Kristallpulver, das als B e i z e in der Kattundruckerei dient. Aluminiumoxalat,

t e c h n . flüssig ( l ö ü e h e m . rein, krist

Be)

0

0

1

kg M k . „ „

110,00 4,50

s a u e r , riüss. elf) 0 B e ) . . l k g M k . 1 , 8 0 ; °/0 „ „ 140,00 8. A l u m i n i u m o x y d ( T o n e r d e ; Alumina). A1 2 0 3 . Durch Glühen von Al 2 (OH) 6 , weiter von Ammoniakalaun und verschiedenen andern Tonerdepräparaten, welche eine flüchtige Säure enthalten, gewonnen. Besondere Wichtigkeit haben die Fabrikationsmethoden aus B a u x i t , einer natürlich vorkommenden unreinen Tonerde. Es sind 3 Methoden zu unterscheiden: 1. Zusammenschmelzen von Bauxit mit Na2CC>3 in Flamm- oder Muffelöfen; aus der wässerigen Lösung d e i so entstandenen NaAI0 2 wird A1 2 0 3 durch C 0 2 ausgefällt, während N a 2 C 0 3 in den Kreislauf zurückgeht. 2. Das ebenfalls trockene Verfahren von P e n i a k o f f (D. R. P. 80 063 und 93 952), wobei man Bauxit mit Na 2 SÜ! 4- C oder mit Na^SO* -f- Na 2 S oder endlich mit NaiSO» + FeS 2 (Pyrit) zusammenschmilzt; als Nebenprodukt wird hier SO» gewonnen. 3. Das Nassverfahren von B a y e r (D. R. P. 43 977 und 65 604), wobei man den Bauxit mit NaOH im Autoklaven aufschliesst und dann die Tonerde durch Rühren des entstandenen NaAlOj unter Zusatz einer geringen Al 2 0 3 -Menge ausfällt. Das Franz. Pat. 3 4 4 296 nimmt die Aufschliessung unter starkem Druck mit einer Lösung von KOH oder Ca(OH) s vor. Nach dem Engl. Pat. 9024 von 1903 behandelt man den Bauxit mit Flusssäure oder Kieselflusssäure, scheidet das gebildete AUF« ab und unterwirft es der Einwirkung von überhitztem Wasserdampf; der dabei entwickelte HF wird kondensiert und wieder in dem Prozess verwendet. — Nach den D. R. P. 135 553 und 138 2 1 9 gewinnt man reine Tonerde im elektrischen Ofen aus Bauxit, indem man diesen mit Kohle mischt, nötigenfalls unter Zusatz von AI oder Fe 2 Os, und als Flussmittel CaO, Na 2 COs, Kryolith oder Flussspat beimischt; die Verunreinigungen sollen in eine leicht zu entfernende Legierung aus Eisenaluminium oder Eisensilizium übergehen. Bei diesem Verfahren wird der Bauxit zum Aufschliessen mit Atzkalk gemischt und unter 10 Atm. mit Na 2 COs-Lösung behandelt; die Natriumaluminatlösung wird wie sonst abfiltriert und mit C 0 2 gefällt. Das Amer. Pat. 740 364 schützt die Darstellung von AI2O3 aus eisenhaltigem AI 2 (SO«)3, indem man es mit NaCl, H * 0 und Kohle mischt und das Gemisch in Gegenwart von Dampf auf Rotglut erhitzt; das Gemisch laugt man aus, lässt das Na 2 SO» auskristallisieren, fällt das Natriumaluminat und Eisensulfid aus der Auslaugeflüssigkeit und gewinnt das N a 2 C 0 3 aus der Lösung wieder. — Mit der Reinigung von unreinen Aluminiumoxyden befasst sich das D. R. P. 143 901.

Das AI2O3 hat ein sp. G . 3,75—3,99. Amorph leicht in Säuren löslich, kristallisiert dagegen in solchen unlöslich, löst sich aber in KHSO« und in geschmolzenen Alkalien. Dient u. a. bei der Aluminiunifabrikation zur Gewinnung des Zwischenproduktes AI2CIB, indem man die Tonerde mit Kohle im Chlorstrom erhitzt. T o n e r d e , r a l f i n . , k a l z i n . , w a s s e r f r e i ( 9 8 - 9 9 ° o) s c h w e r leicht .

.

.

.

.

1 kg Mk. 1,25;

%

1

%





2,50;

kK Mk. „

95,00



180,00



d o p p . raffln

1





4,00



e h e m . rein, l e i c h t

1





8,00

Aluminiumoxyd, wasserfrei: Künigswarter

& Ebell,

Lind n

vor

Hannos er.

9. A l u m i n i u m o x v d h v d r a t (Tonerdehydrat; Alumina hydrata). Al ä (OH)«. Findet sich natürlich in Form verschiedener Mineralien; künstlich gewinnt man es durch Glühen von Kryolith mit Ätzkalk oder von Bauxit mit Soda. Nach dem Engl. Pat. 3776 von 1904 behandelt man zur Herstellung sehr reinen Aluminiumhydrats geeignete Mineralien, wie Leuzit, mit H2SO» und versetzt den auskristallisierten und dann wieder gelösten Alaun mit Ammoniumkarbonat, wobei Ali(OH)« ausfällt, während die in der Mutterlauge verbleibenden Sulfate anderweit verwertet werden können.

36

Aluminiumverbindungen.

— AU(OH)« bildet eine in H s O unlösliche, in Säuren und Alkalien bösliche M a s s e vom sp. G. 2 , 3 . Mit Alkalien tritt es zu Salzen zusammen, worin es die Rolle einer S ä u r e spielt; von diesen Aluminaten ist d a s tfatriumaluminat, auch T o n e r d e n a t r o n genannt, AU(NaO)«, besonders wichtig. Uber d a s zum Natriuinaluminat führende Amer. P a t . 7 4 0 3 6 4 vgl. vorstehend unter No. 8 A l u m i n i u m o x v d . — Die Alumínate dienen als Beizen. 0 Tonerdehydrat, tecbn., weiss, Pulver (60—63°/o) 0 kg Mk. 28,00 „ „ Teigform (in Essig- und Milchsäure lösl.) 0 o „ „ 38,00 „ „ Pulver „ „ „ „ „ % „ „ 105,00 dopp. raffln, gefällt °/0 „ „ 180,00 r „ ehem. rein, gefällt, trocken, alkalifrei 1 n v 5.70 Tonerdenatron, flüss. ( 2 5 ° Be) °o„ „ 35,00 fest ( 4 0 ° „ A 1 , 0 , ) „ 53,00 „ ( 5 5 - 5 6 ° / 0 AI,O.,) °/o , 73,00 r 10. A l u m i n i u m r h o d a n ü r (R h o d a lt a l u m i n i u m ; Aluminium rhodanatum). Zur Darstellung fällt man 4 4 ° B 6 starke Lösungen von B a ( C N S ) 2 oder 36° B 6 starke Lösungen von C a ( C N S ) 2 mit einer 3 0 ° B6 starken Als(SO,JaLösung. E s kommt als Lösung von 1 9 — 2 2 ° B 6 in den Handel und dient a l s Beize in der Baumwolldruckerei. Durch Auflösen von Al 2 (OH) 6 in Aluminiumrhodanür hat man verschiedene b a s i s c h e Rhodansalze erhalten. Aluminiumrhodanür, Lösung ( 2 0 — 2 2 ° B e ) % kg Mk. 67,00 Königswarter Sc Ebell, Linden vor Hanno . er.

11. A l u m i n i u m s u l f a t (schwefelsaure Tonerde; konz e n t r i e r t e r A l a u n ; Aluminium sulfuricum; Alumen concentratum) AU(SOi)3. Durch Behandeln von Kryolith oder Bauxit oder von T o n e r d e ( g e glühtem Kaolin) mit HsSO» erhält man unreine, durch Lösen von eisenfreier T o n e r d e ( a u s Bauxit oder Kryolith erhalten) in verd. H s S 0 4 reine Produkte. Die Reinigung eisenhaltiger T o n e r d e z w e c k s Gewinnung von Al 2 (SO»)3 behandelt d a s Amer. P a t . 7 5 2 9 2 7 : Man unterwirft d a s Rohmaterial der E i n wirkung eines Chlorierungsmittels, um d a s F e in F e 2 C U überzuführen, und v e r flüchtigt dann letzteres Salz durch Erhitzen, wobei a b e r die T e m p . nicht bis zum Unlöslichwerden der AI-Verbindungen gehen d a r f ; der Rückstand wird mit HsSO» behandelt, während man heisse Luft einbläst. Die Sulfatlösung trennt man vom unlöslichen Rückstand und konzentriert sie. — Um Al s (SO«) 3 in kristallisiertem Zustande bei hoher Reinheit zu erhalten, kocht man nach dem D. R. P. 131 3 1 4 die Lösung im Vakuum bei 5 0 — 7 0 ° ein und führt durch Zuzug weiterer Lösung ein W a c h s e n der Kristalle herbei; die Kristallmasse wird dann durch Absaugen oder Abschleudern von der Mutterlauge getrennt. — E s bildet mit 1 8 H 2 0 luftbeständige, leicht in H 2 0 , wenig in Alkohol lösliche Kristalle vom sp. G. 2 , 7 1 . Seitdem der P r e i s des Aluminiumsulfats erheblich zurückgegangen ist, verdrängt es mehr und mehr den Alaun. Über die Verwendungsarten siehe unter „A I a u n e " (Kalialaun) und „ T o n e r d e b e i z e n". Zur Herstellung eines leichtlöslichen basischen Aluminiumsulfats setzt man nach dem Franz. Pat. 331 8 3 6 zu einer Aluminiumsulfatlösung in H 2 0 aufgeschlemmte Kreide zu und dampft nach Entfernung des dabei entstandenen Gipsniederschlages vorsichtig ein; nach dem Abkühlen wird die Ausscheidung des basischen Sulfats A I 2 0 ( S 0 4 ) ü durch Zusatz einiger bereits fertiger Kristalle eingeleitet. Dasselbe Salz erhält man nach dem Engl. P a t . 2 5 6 8 3 von 1 9 0 2 dadurch, d a s s man in eine heisse A l 2 ( S O i ) 3 - L ö s u n g soviel NH 3 einleitet, bis beim Abkühlen der Ammoniakalaun auskristallisiert; die d a s b a s i s c h e Sulfat enthaltende Mutterlauge wird im Vakuum vorsichtig eingedampft. Endlich g e winnt man d a s gleiche Salz nach dem Engl. P a t . 6 4 5 8 von 1 9 0 3 so, d a s s man auf A l 2 0 3 im Ü b e r s c h u s s heisse H s SOi unter Druck einwirken l ä s s t ; man filtriert, dampft d a s Filtrat im Vakuum ab und trennt die Kristalle von der Mutterlauge. — D a s Amer. Pat. 7 8 1 341 bezweckt die Herstellung eines Aluminium-Natrium-Doppelsulfats: Man löst erst Salpeterkuchen und fügt 1,5—2 % Alkalisulfid zu, worauf man die unlöslichen Stoffe a b s e t z e n lässt, dann in die geklärte Lösung eine genügende Menge AI 5 (SOi)a-Lösung einträgt

Aluminothermie —

Ameisensäure

37

und ]/¿ % freie Säure zusetzt: das Ganze wird konzentriert standene Doppelsulfat kalziniert. Prüfling!

Wie bei A l a u n

A l u m i n i u m s u l f a t , techn . raffin



(s.

d.). % kg M k . 1 2 , 0 0 °o r „ 9,00

bei W a g g o n l a d u n g

Pulver

„ „

%

,



°/ 0 °o °'o % 1 °o %

„ , _ .. „ „ „

„ „ „

o/» „

dopp. raffin., eisenfrei , „ wasserfrei, eisenfrei gerein., arsenfrei I>. A. I V ehem. rein, krist s a u e r , flüss. techn „ ehem. rein

„ ,

und das ent-

.

.



„ „ „

15,00

26,00 18,00 77,00 25,00 48,00 3,00 35,00 50,00

Adolf Th81, Hannover.

12. N a t r i u m a l u m i n a t siehe No. 9 A l u m i n i u m o x y d h y d r a t . Aluminiumverbindungen:

Chemische Fabrik b. Karlsruhe, Rüppurr (Bad.).

G. m. b. H.,

¡ Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone | Street (s. Ins.-Anh. S. 13).

Aluminothermie siehe „T h e r in i t". Alumnol =

/?-naphtoldisulfosaures

Aluminium.

[Ci-,H 5 0H(S03).]3AI 2 .

Man gewinnt es durch Umsetzung des Ba-Salzes der /?-Naphtoldisulfosäure mit A I s ( S O » ) 3 . Feines, fast weisses, leicht in kalt. H 2 0 lösliches Pulver, das reduzierende Eigenschaften hat. Man benutzt es als Antiseptikum und zusammenziehendes Spülmittel sowie als Ätzmittel, bei Wunden, Geschwüren, Hautaffektionen u. s. w.; vornehmlich wird es bei Gonorrhoe angewandt. Als Antiseptikum dienen 0,5 bis 3 %ige Lösungen, als Ätzmittel lCP-20 %ige Lösungen; in der Gynäkologie werden 2 — 5 %ige Lösungen benutzt. Alumnol

„Höchst"

H Mk. 3,30;

1 kg M k . 3 1 . 0 0

A l y p i n . Es ist das Monochlorhydrat des Benzoyl-1 . 3-TetramethyIdiamino-2-ÄthyIisopropylalkohols und hat demnach die Konstitution N(CHs)äHCI CH2

CíH.',—C—O—CO . CeHö CHs N(CH,)2. Schön kristallisierender, in H 2 0 sehr leicht löslicher, nicht hygroskopischer Körper vom Sch. P. 169°, dessen Lösung sich unzersetzt sterilisieren lässt. Man benutzt es medizinisch, und zwar als Ersatzmittel des Kokains, gewöhnlich in 1—5 %igen Lösungen. A m a l g a m e siehe „ Q u e c k s i l b e r l e g i e r u n g e n". A m b r a ( A m b r a grísea). Eine auf dem Meere schwimmend sowie im Darm des P o t w a l s gefundene graubraune, undurchsichtige Masse, die als Darmstein des genannten Tieres angesehen wird. Sp. G. 0,908—0.920; Sch. P. 60°. Eigenartig aromatisch und moschusartig riechend; unlöslich in Wasser, löslich in starkem Alkohol, Äther und Fetten sowie ätherischen ö l e n . Wird in der Parfümerie benutzt; ihr hoher Preis erklärt die vielen vorkommenden Verfälschungen. A m b r a grisea

Ambroid siehe „B e r n s t e i 11".

l g

M k . f>,00 ; D M k . 4 5 , 0 0

A m e i s e n s ä u r e ( . 4 c i d u m formicicum). H . COsH. Natürlich findet sie sich in den Ameisen, der Prozessionsraupe, in den Fichten- und Tannennadeln^

38

Ameisensäure.

in d e n D r ü s e n h a a r e n d e r B r e n n e s s e l ; d o c h w i r d sie m e i s t e n s nicht d u r c h D e s t i l l a t i o n d i e s e r K ö r p e r mit W a s s e r g e w o n n e n , s o n d e r n s y n t h e t i s c h d a r g e s t e l l t : M a n erhitzt k r i s t a l l i s i e r t e O x a l s ä u r e mit w a s s e r f r e i e m Glyzerin a m Rückflusskühler und destilliert dann die gebildete Ameisensäure ab. Neuerdings gewinnt man ameisensaures Natron (und d a r a u s dann freie Ameisens ä u r e ) n a c h d e m G o l d s c h m i d t s e h e n V e r f a h r e n (D. R. P. 8 6 419), indem m a n K o h l e n o x y d ( G e n e r a t o r g a s ) u n t e r D r u c k auf in P u l v e r f o r m g e b r a c h t e s A t z n a t r o n e i n w i r k e n l ä s s t . D i e E i n f ü h r u n g d i e s e s V e r f a h r e n s hat d i e A m e i s e n s ä u r e u n d i h r e Salze s e h r verbilligt, s o d a s s m a n s o g a r a u s F o r m a t e n o x a I s a u r e Salze (siehe unter „ O x a l s ä u r e " ) gewinnen kann, während man s o n s t v o n d e r O x a l s ä u r e zur A m e i s e n s ä u r e g e l a n g t e . — E i n e e r h e b l i c h e Verb e s s e r u n g d i e s e s V e r f a h r e n s b e d e u t e t d a s F r a n z . P a t . 342 168: Zur Hers t e l l u n g v o n F o r m a t e n w i r d in ein mit K o k s g e f ü l l t e s G e f ä s s bei 200° C. N a t r o n lauge eingeleitet und dann w a r m e s CO durchgeblasen. O d e r m a n bringt N a 2 C O » - L ö s u n g mit K o k s bei 220° z u s a m m e n u n d b e h a n d e l t d a n n l ä n g e r e Zeit mit C O ; a u c h k a n n m a n N a 2 S O , - L ö s u n g statt Na 5 COa v e r w e n d e n . Will m a n C a l c i u m f o r m a t h e r s t e l l e n , s o benutzt man Kalkmilch, i n u s s a b e r d a n n bei h ö h e r e r T e m p e r a t u r , e t w a bei 250°, a r b e i t e n . R e c h t e i g e n a r t i g ist d a s F r a n z . P a t . 352 687, nach w e l c h e m m a n M e t h a n m i t t e l s L ö s u n g e n von M o n o p e r s u l f o s ä u r e n unter Z u s a t z von M a n g a n s u p e r o x y d s a l z e n in A m e i s e n s ä u r e ü b e r f ü h r e n soll. N a c h d e m F r a n z . P a t . 341 764 g e w i n n t m a n a n n ä h e r n d w a s s e r f r e i e A m e i s e n s ä u r e a u s ihren Salzen, indem m a n letztere bei G e g e n w a r t v o n s c h o n f e r t i g e r A m e i s e n s ä u r e mit g e k ü h l t e r H ä SO» b e h a n d e l t . Das Verfahren erscheint vorteilhaft, denn bisher konnte man hochkonzentrierte Ameisensäure n u r i n d i r e k t d u r c h Z e r s e t z u n g von F o r m a t e n mit H 2 SO» ( a m b e s t e n s o l c h e r n i c h t ü b e r 60° B6) u n d ö f t e r e Destillation in G e g e n w a r t v o n k o n z . H 2 S 0 4 e r h a l t e n , w o b e i a b e r m a n n i g f a c h e V e r l u s t e s t a t t f a n d e n , d a sich ein Teil d e r A m e i s e n s ä u r e u n t e r d e m E i n f i u s s d e r konz. H 2 SO» zersetzt. D i e A m e i s e n s ä u r e bildet eine w a s s e r k l a r e , leicht b e w e g l i c h e F l ü s s i g k e i t , d i e in d e r K ä l t e e r s t a r r t . S c h . P. 8,6°; S. P. 99°; s p . G. bei 0° 1,223. S i e r i e c h t s t e c h e n d s a u e r u n d w i r k t ä t z e n d u n d b l a s e n z i e h e n d . Von ihren S a l z e n ( F o r maten) benutzt man d a s N a t r i u m f o r m a t zur Gewinnung des A i n e i s e n ä t h e r s , indem m a n e s mit Alkohol und S c h w e f e l s ä u r e d e s t i l l i e r t . P r ü f u n g : Man titriert die A. in wässeriger Lösung mit Natronlauge unter Verwendung von Phenolphtalein. Auf HCl und Oxalsäure prüft man in der Verdünnung 1 : 20 mit Silbernitratldsung; sie darf weder in der Kälte durch diese Lösung, noch auch nach Übersättigen m i t NH a durch CaCl 2 -Lösung verändert werden. Auf Akrolein und AUylalkohol prüft man m i t Natronlauge; nach dem übersättigen damit darf die A. keinen stechenden oder brenzlichen Geruch geben. Vgl. auch D. A. TV.

D e r A m e i s e n ä t h e r ( H . C O O . C 2 H 5 ) ist eine w a s s e r k l a r e , a n g e n e h m ä t h e r i s c h r i e c h e n d e F l ü s s i g k e i t , d i e mit Alkohol v e r d ü n n t a l s R u m ä t h e r in d e n H a n d e l k o m m t (vgl. d e n Artikel „ F r u c h t ä t h e r " ) . Ü b e r d e n A l d e h y d der A m e i s e n s ä u r e s i e h e unter ,,F o r m a I d e h y d " . Ameisensäure, tcchn. 2 5 ° V 30° „ 50° V 75° «5° r



-98 ehem. rein. sp. G..1,060, 24° o, O.A.IV „ 1,124. 50° o. ,1 T 1,150, 65°/o, „ 1,180, 80° o, 1,200, !K° o, r 1,220, ioo°; 0 , kristal_ r lisierbar . . . . Ameisensaur. Ammon Baryt . . . r

O kg Mk . 25,(K) " o .. »1 HO,00 ° 0 .. 46,00 66,00 % 0( n rr».oo 0u 112.00 V 55,00 ° 0 .. 110,00 145,00 °0 „ 180,00 n u o .. 200,00

0



lkgMk.0,60; 1 ,. „ 1,20; 1 .. ,. 1,60; 1 .. .. 2,00; I ,. .. 2,20; 1 ..

,. 4,00;

II Mk. 1,40;

1 1

.. ..

350,00 10.00 11,50

Amidoazobcnzol



Ameisensaur.

Bleioxyd „ ehem. rein, krist Chromoxvd, entwassert, basisch, klar löslich . ' flüssig ¡ 2 0 ° Iie. Eisenoxyd, konz. ./>U° Bei Kadmiumoxvd Kali. . Kalk, ehem. rein techn Kobaltoxydul II Mk. 3 , 0 0 ; K u p f e r o x v d . krist Magnesia' H Mk. 1 , 4 0 ; Natron, ehem. rein, entwässert techn Tonerde, flüssig, rein „ techn. ( 1 3 ° Be) A m e i s e n ä t h e r , einfach konz r absolut

Ameisensäure:

Chemische Fabrik Cotta, E. Heuer, Cotta bei Dresden (s. Ins.-Anh. S. 6). C. Erdmann, Leipzig-Lindenau. E de Hain, Chemische Fabrik „ L i s t " , Seelze b. Hannover. Holler & Co., Hamburg I, Alsterdamm 12/13.

39

Amidophenole.

1 kg Mk. 3,75 l r „ 14,(X) 1 „ 4,00 % „ .. 75,00 1 _ „ 9,00 1 „ 23, 1 r „ 7,50 „ 4,00 1 „ „ 2,00 1 r „ 27,00 1 „ r 9,00 1 „ 11,50 1 ,. „ 3,50 ° o r „ 140,00 °/o r 50,00 °/o r „ 35,00 °/o n „ 140,00 °/o r r 160,00 1 „ „ 3,75

C. A. F. Kahlbaum, Berlin SO. 33. Lehmann 4 Voss, Hamburg. : Dr. L. C. Marquart, Beuel-Bonn. ' Meyer Cohn, Hannover. Dr. Theodor Sehuchardt, Görlitz.

;

Ameisensäure-Apparate:

F. II. Meyer, Hannover - Hainholz (s. Ins.-Anh. S IT).

A m i d o a z o b e n z o l siehe „ A z o v e r b i n d u n g e 11". A m l d o b e n z o e s A u r e n siehe ,,A n t h r a n i 1 s ä u r e " und s ä u r e".

„Benzoe-

Amldobenzol siehe „A n i 1 i n".

Amldobenzolsulfosäuren siehe „B e n z o 1 v e r b i n d u n g e n" und

„Sulfanilsäur

e".

Amldoessigsäure siehe „G 1 y k o k o 11".

Amldol

siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e

Chemikalie

n".

Amldonapbtaline siehe „N a p h t y 1 a m i n e". Amidopbenole. C e H t ( O H ) N H 3 . S i e entstehen durch Reduktion der

Nitrophenole, doch sind noch verschiedene andere Bildungsweisen bekannt. Am leichtesten entsteht das p-Amidophenol. Elektrolytisch gewinnt man b e i spielsweise p-Arnidophenol nach dem D. R. P . 150 8 0 0 aus Nitrobenzol bei Gegenwart von HsSOi unter Verwendung von Kohlekathoden. E i n e Abänderung des letztgenannten Verfahrens stellt das D. R. P. 154 0 8 6 dar, wobei die bisher nicht verwendbare v e r d ü n n t e H 2 S O t , in der das Nitrobenzol sich nicht löst, sondern nur aufgeschwemmt ist, als Kathodenflüssigkeit dient. o-Amidophenol hat den Sch. P. 170°, ist in H 2 0 schwer löslich. in-Amidophenol hat den Sch. P. 122°, während das p-Aniidophenol bei 184° unter Zersetzung schmilzt und sublimiert. D a s p-Amidophenol wird als photographischer Entwickler benutzt; siehe R o d i n a l unter „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n". gereinigt r ehem. rein p - A m i d o p h e n o l , techn ehem. rein, krist Amidophennlchlorhvdrat, techn gerein ,. ehem. rein, weiss

11 Mk. 3 , 3 0 ;

II H Mk. 2 , 2 0 ;

Amidophenole: Actien-Gesellschaft

für

Anilinfubnkation.

Berlin

SO.

Mk.

1 1

3G.

1 kg 1 1 n 1 1 n

n

r

9,00 30,00 15,00 5,00 20,00 5,50 18,00 23,00

40

Amidotriphenylmethanfarbstoffe —

Ammoniak.

Amldotrlphenylmetbanfarbstoffe. Sämtliche zu dieser Klasse g e hörige F a r b s t o f f e enthalten die c h r o m o p h o r e G r u p p e = C - R - N — oder = C = R - - = N = ; dabei bezeichnet R einen der drei darin v o r k o m m e n d e n P h e n y l - (Tolyl-, Xylyl- etc.) Reste, in w e l c h e m d a s C - und d a s N-Atom in P a r a s t e l l u n g zu eina n d e r stehen. Als s a l z b i l d e n d e G r u p p e n sind in den a n d e r n b e i d e n P h e n y l ( o d e r Tolyl- etc.)Resten 1 o d e r 2 A m i d o g r u p p e n v o r h a n d e n . Als G r u n d s t o f f e d i e s e r F a r b s t o f f e sind also d a s D i a m i d o t r i p h e n y l m e t h a n /CeH* /C«H,.NHa H—Cr-CeHi.NHt und das T r i a m i d o t r i p h e n y 1 m e t h a n H - C r - C e H « . NH» \CaH4.NH4 \CoHi.NHi s o w i e ihre Alkylsubstitutionsprodukte a n z u s e h e n . Zur ersteren G r u p p e g e h ö r t z. B. d a s M a l a c h i t g r ü n , ein Salz d e s Tetramethyldiainidotriphenylk a r b i n o l s ; zur D a r s t e l l u n g k o n d e n s i e r t man Benzaldehyd mit Dimethylanilin bei G e g e n w a r t von ZnCU und oxydiert d a s e n t s t a n d e n e K o n d e n s a t i o n s p r o d u k t mit P b O j . Der wichtigste T r i a m i d o t r i p h e n y l m e t h a n f a r b s t o f f ist d a s F u c h s i n (vgl. den Artikel ,,F u c h s i n " ) . Die A m i d o t r i p h e n y l m e t h a n f a r b s t o f f e z w e i g e n sich a b von den T r i p h e n y l m e t h a n f a r b s t o f f e n (s. d.). A m m o n a l siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". A m m o n i a c u m = A i n m o n i a k g u m n i i siehe unter „Gummih a r z e". A m m o n i a k . NH a . F a r b l o s e s G a s vom sp. G. 0,586; e s riecht scharf d u r c h d r i n g e n d und wirkt ätzend. In W a s s e r ist es sehr leicht löslich: 1 g W a s s e r löst bei 10° C. 0,679 g NH 3 . Da sich d a s Ammoniak in w ä s s e r i g e r Lösung den Atzalkalien sehr ähnlich verhält, so schreibt man ihm in d i e s e m Z u s t a n d e die Formel NH». OH zu. Technisch w i r d d a s Ammoniak zum w e i t a u s grössten T e i l e a u s d e m G a s w a s s e r d e r L e u c h t g a s f a b r i k e n g e w o n n e n , w o r i n es (vgl. den Artikel „ G a s w a s s e r " ) teils im freien Zustande, teils in Form von Salzen v o r h a n d e n ist. D a s Prinzip des V e r f a h r e n s besteht darin, d a s s man d a s G a s w a s s e r mit Atzkalk (Kalkmilch) versetzt und es d a n n der Destillation unterwirft. E s sind zu diesem Zwecke sehr verschiedene A p p a r a t e angegeben w o r d e n ; n e u e r d i n g s benutzt man mit Vorliebe kontinuierlich w i r k e n d e K o l o n n e n a p p a r a t e , d i e dem Prinzip d e r S p i r i t u s - R e k t i f i k a t i o n s a p p a r a t e (vgl. ,,R e k t i f i k a t i o n " ) entsprechen und durch teilweise w a r m e Kondensation den N H S - G e h a l t d e s Destillats e r h ö h e n . E s sei bemerkt, d a s s solche A p p a r a t e v o l l s t ä n d i g a u s G u s s e i s e n hergestellt sein m ü s s e n ; Kupfer und Messing w ü r d e n v o n den NH 3 D ä m p f e n s t a r k angegriffen w e r d e n . Dem W e r k F e h r m a n n , „ D a s A m m o n i a k w a s s e r " , e n t n e h m e n wir folgenden K o s t e n a n s c h l a g einer Anlage zur Verarbeitung von G a s w a s s e r auf konzentriertes A m m o n i a k w a s s e r s o w i e auf Salmiakgeist: 1 Destillationsapparat für 101)00 1 Durchfluss in 24 Stunden einschliesslich K a l k p u m p e und Leitung Einrichtung für konz. ( 1 5 % i g e s ) Ammoniakwasser: 1 Rückflusskühler . 2 Kondensationsgefässe Rohrleitung, H ä h n e und Montage Einrichtung für Salmiakgeist: 3 Kalkwäscher, 6 Kohlenfilter, 2 Absorptionsgefässe, Leitungen u. s. w.

Mk.

4 000

„ „ „

1 000 2 500 750

„ 4 500 Mk. 12 7 5 0

Ausser a u s dem Steinkohlenteer gewinnt man NH 3 auch a u s gefaultem Harn, aus tierischen Abfällen (z. B. den T a n g w ä s s e r n der S c h w e i n e schlächtereien Chicagos) s o w i e a u s Schlempe. Nach den D. R. P. 115 462, 137 453 und 142 505 gewinnt man NH 3 a u s S e e s c h l i c k durch Erhitzen in trockn,em o d e r f e u c h t e m Z u s t a n d e ; um Uberhitzung und N e b e n r e a k t i o n e n zu verhindern, mischt m a n den Seeschlick dabei mit Kohle. Der D e s t i l l a t i o n s r ü c k s t a n d bildet d a n n eine feste k o k s a r t i g e Masse. D a s S c h w e d . Pat. 18 653 v o n 1903 will N H j a u s stickstoffhaltigen organischen V e r b i n d u n g e n (Moore r d e , Düngerziegeln, Schlamm) g e w i n n e n , indem man diese w a s s e r r e i c h e n

Ammoniak.

41

Substanzen mit Kalk behandelt und das gebildete NH, abdestilliert; hierzu wird die Reaktionswärme benutzt, die bei der Verwendung des ungelöschten Kalks entsteht. Die D. R. P . 125 7 8 8 und 147 5 5 8 schützen ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Gewinnung von Ammoniak (und Glyzerin) aus Destillationsrückständen vergorener Maischen. D a s D. R. P. 151 9 8 0 behandelt die kontinuierliche Gewinnung von Ammoniak aus Abwässern durch Einblasen eines heissen Luftstromes. Nach dem Amer. Pat. 773 7 8 4 stellt man NH 3 aus G a s e n der trocknen Destillation her, indem man sie heiss, ohne ihnen vorher die W a s s e r und T e e r d ä m p f e zu entziehen, in fein verteiltem Zustande durch konz. Säuren hindurchleitet, deren Temperatur auf wenigstens 8 0 — 8 5 ° gehalten wird; hierbei soll sich der T e e r an der Oberfläche der Säure absetzen, und die entstehenden festen Salze sollen herausgeschöpft werden können. D a s D. R. P . 157 287 stellt NH3 auf synthetischem W e g e dar, indem man ein Gemisch aus Stickoxyd und Wasserstoff über Platinschwamm leitet, wobei die Umsetzung der Gleichung 2 NO + 5 Hs = 2 NH, + 2 H , 0 entspricht. T e c h nisch benutzt man nicht reinen H, sondern D o w s o n g a s und W a s s e r g a s im Gemisch mit Stickoxyd. Der Reaktionsraum muss dabei gekühlt werden, denn wenn die W ä r m e über 80° C. steigt, entsteht nicht NH 3 , sondern Ammoniumformat, da im D o w s o n g a s und W a s s e r g a s CO vorhanden ist. Zweckmässig lässt man zugleich noch dunkle elektrische Ladungen auf das Gasgemisch einwirken. Seit langer Zeit bemüht man sich, den Stickstoff der L u f t nutzbar zu machen; dies ist in neuester Zeit wirklich erreicht worden, und zwar von A. F r a n k . Vgl. darüber C a l c i u m c y a n a m i d unter „Calciumv e r b i n d u n g e n " sowie „ K a l k s t i c k s t o f f " . D a s aus dem Luftstickstoff nach dem D. R. P . 108 971 erhaltene Reaktionsgemisch, welches aus Cyanamidsalzen (z. B . Calciumcyanamid C a C N j ) besteht, wird nun nach dem unter D. R. P . 134 2 8 9 geschützten Verfahren auf Ammoniak verarbeitet, indem man es bei höherer Temperatur der Einwirkung von W a s s e r dampf bzw. W a s s e r unter Druck unterwirft. Die Reaktion entspricht der G l e i c h u n g : CaCN 2 + 3 H 2 0 = C a C 0 3 + 2 NH 3 . F a s t identisch damit ist das Amer. Pat. 7 7 6 3 1 4 von F r a n k , wonach man das Cyanamid unter Druck und bei Gegenwart von C 0 2 und H 2 0 auf mindestens 100° erhitzt. Auch das D. R. P. 1 4 6 7 1 2 bezweckt die synthetische NH 3 -Gewinnung aus Luft, und zwar wird diese in Gegenwart von W a s s e r d a m p f überdunkelrotglühendes FeOa, B i 2 0 3 oder C r 2 0 3 geleitet, wobei sich NH 3 entwickelt und als solches oder in Form eines Salzes aufgefangen werden kann. Anstatt Luft kann man auch andere G e m i s c h e von N mit O sowie Steinkohlengas oder W a s s e r g a s dem Verfahren unterwerfen. Ganz ähnlich ist das Verfahren des Engl. Pat. 2 2 0 0 von 1903 (Amer. Pat. 776 543), wonach man ein G a s , welches H, O, N und CO enthält (z. B . Dowsongas oder W a s s e r g a s ) oder ein Gemisch von Gasen mit Luft in Gegenwart eines porösen katalytischen Körpers bei einer T e m p e r a t u r unter 80° C. elektrischen Büschelentladungen oder stillen Entladungen aussetzt. Von dem oben genannten D. R. P. 157 287 unterscheidet sich dieses Verfahren nur dadurch, d a s s den G a s e n noch Luft ausdrücklich beigemischt wird. D a s Franz. Pat. 3 4 6 0 6 6 lässt NH 3 durch Elektrolyse darstellen: Man führt das durch elektrische Entladungen in Luft erhaltene Gemisch gasförmiger N- und O-Verbindungen in die Lösung eines kaustischen Alkalis ein, wobei sich Nitrate und Nitrite des Alkalis bilden; durch Elektrolyse dieser zwischen unlöslichen Elektroden ohne Diaphragma entsteht NH 3 , während das kaustische Alkali regeneriert wird und wieder in den Prozess zurückgeht. Um befriedigende Ausbeuten zu erhalten, muss man g r o s s e Kathoden verwenden oder dem Elektrolyten eine kleine Menge eines löslichen B l e i s a l z e s zusetzen. Nach dem Franz. Pat. 3 5 0 9 6 6 gewinnt man NH 3 aus Luftstickstoff, indem man letzteren über erhitztes Magnesiumhydrid oder Calciumhydrid leitet. Zur praktischen Durchführung erhitzt man reines C a - oder Mg-Metall, leitet H (bzw. W a s s e r g a s ) darüber, wodurch das Hydrid gebildet wird, stellt dann den H a b und bläst Luftstickstoff ein, wobei das Hydrid in d a s Nitrid über-

Ammoniak.

42

geht, leitet dann wieder H hindurch u. s. w . ; während des ganzen G a n g e s entwickelt sich andauernd NH 3 . Nimmt man für die Hydride die F o r m e l n MgH (bzw. CaH), für die Nitride Mg 3 N 2 (bzw. C a 3 H 2 ) an, so entsprechen die beiden P h a s e n des V e r f a h r e n s folgenden G l e i c h u n g e n : 1. 3 CaH + 3 N = Ca 3 N 2 + NH 3 2. Ca 3 N 2 + 9 H = 3 CaH + 2 NH 3 . Die gereinigte und konzentrierte w ä s s e r i g e Ammoniaklösung (Liquor Ammonii caustici) ist unter dem Namen S a l m i a k g e i s t im Handel; derselbe enthält bis zu 3 0 % NH 3 . In diesem Zustande dient das Ammoniak zum B e triebe von E i s m a s c h i n e n . Im übrigen wird das Ammoniak in g r o s s e n Mengen in der F a r b e n f a b r i k a t i o n und F ä r b e r e i , Kattundruckerei und B l e i c h e r e i sowie seiner stark alkalischen E i g e n s c h a f t e n w e g e n zu vielen sonstigen Z w e c k e n b e nutzt. Unreines A m m o n i a k w a s s e r wird zur A m m o n i a k s o d a f a b r i k a t i o n in g r o s s e n Mengen v e r w e n d e t ; vgl. darüber „ S o d a " . Neuerdings kommt r e i n e s , v e r f l ü s s i g t e s Ammoniak in eisernen B o m b e n in den Handel. Nach dem D. R. P . 124 9 7 6 bringt man Ammoniak in f e s t e F o r m , indem man 3 — 5 T . s t e a r i n s a u r e s Na bei 40° in 9 5 — 1 0 0 T . w ä s s e r i g e n Ammoniaks von 2 5 — 3 0 % NHs-Gehalt löst. S c h o n beim Liegen an der Luft, schneller bei s c h w a c h e m E r w ä r m e n , gibt das feste Ammoniak seinen g e s a m t e n N H 3 - G e halt wieder ab, und es hinterbleibt nur ein geringer R ü c k s t a n d von stearinsaurem Na. D e r G e h a l t w ä s s e r i g e r Ammoniaklösungen lässt sich aus dem sp. G e w . e r s e h e n ; vgl. die folgende T a b e l l e von L u n g e und W i e r n i k.

Spez. Gew. bei 15° 1,000 0,998 0,996 0,994 0,992 0,990 0,988 0,986 0,984 0,982 0,980 0,978 0,976 0,974 0,972 0,970 0,968 0,966 0,964 0,962 0,960 0,958 0,956 0,954 0,952 0,950 0,948 0,946 0,944 0,942

Prozent NH„

0,00 0,45 0,91 1,37 1,84 2,31

2,80

3,30 3,80 4,30 4,80 5,30 5,80 6.30 6,80 7.31 7,82 8,33 8,84 9,35 9,91 10,47 11.03 11,60 12,17 12,74 13,31 13,88 14,46 15.04

1 1 enthält g nh, bei 15°

0,0

4,5 9,1 13.6 18,2 22,9 27.7 32.5 37,4 42,2 47.0 51.8 56.6 61.4

66.1

70.9 75.7 80.5 85,2 89,9 95,1 100.3 105.4 110,7 115,9 121,0 126,2 131,3 136.5 141,7

Spez. Gew. bei 15°

Prozent NH 3

0,940 0,938 0,936 0,934 0,932 0,930 0,928 0,926 0,924 0,922 0,920 0,918 0,916 0,914 0,912 0,910 0,908 0,906 0,904 0,902 0,900 0,898 0,896 0,894 0,892 0,890

15.63 16,22 16,82 17,42 18,03 18.64 19,25 19,87 20.49 21,12 21,75 22,39 23,03 23.68 24,33 24,99 25.65 26,31 26,98 27,65 28,33 29,01 29.69 30,37 31,05 31,75 32.50 33,25 34,10 34,95

0,888 0,886

0,884 0,882

1 1 enthält g NH, bei 15» 146,9 152.1 157,4 162,7

168,1

173,4 178.6 184.2 189.3 194.7 200,1 205,6 210,9 216.3 221,9 227.4 232,9 238.3 243,9 249.4 255,0 260.5 266,0 271.5 277,0

282.6

2;8,6 294,6 301,4 308,3

Ammoniakharz



43

Ammoniumverbindungen.

P r ü f u n g : Die Grädigkeit bestimmt man nach dem sp. G. (9. vorstehende T a b e l l e ) ; S a l m i a k g e i s t des Handels soll chein. rein sein. Von vorkommenden Verunreinigungen p r ü f t m a n auf H S , CO,, Ca, Cl, Fe, Cu nach den üblichen Methoden. Auf e m p y r e u m a t i s c l i e Bestandteile p r ü f t man durch Eintauchen eines Stückchens F i l t r i e r p a p i e r s : nach Verflücht i g u n g des NH, kann man den f-mpyreumatischen Geruch kurze Zeit wahrnehmen. Deutlicher r i e c h t m a n derartige Stoffe, wenn man eine kleine Flifssigkeitsmenge g a n z g e n a u mit H,SG 4 neutralisiert. Vgl. auch D. A. IV.

ü b e r die Verbindungen des Ammoniaks siehe den Artikel „A m m o n i u m v e r b i n d u n g e n". A m m o n i a k , wasserfrei, flüssig ( 9 9 ° / 0 ) in e i s e r n e n F l a s c h e n : in eigenen Flaschen des Käufers in L e i h f l a s c h e n der F a b r i k D a z u eiserne F l a s c h e n auf 1 0 0 Atm. geprüft: Inhalt Kaufpreis Monall. Mietpreis 1 ) Inhalt Kaufpreis kg Mk. Mk. kg Mk. 50 . . . 80 . . . 20 . . . 50 . . . 10 . . . 30 . . . S a l m i a k g e i s t , techn. rein 0 , 9 6 0 „ 0,925 0,910 r „ 0,900 „ 0,890 „ 0,885 „ 0,880 ehem. „ 0,960 „ „

4,00 2,00 1,00 (16° (22° i24° (26° (28° (29° (30° D . A.

5 1

. .

. .

. .

US 22

I Bej Bej Be) Be) Bei | Be) für E i s f a b r i k a t i o n Bej IV

1 kg Mk. 1,70 1 ,, ,, 1,90 Monatl. Mietpreis 1 ) Mk.

. .

. .

. . 0

. . .

. . .

0 kg % „ °„ „ ° 0 „ » „ „ ° 0 „ »0 » 0 -

0

0,925 0,910

0 r ®„ „

1,00 0,75 Mk. 1 7 , 0 0 „ 28,00 36,00 r „ 41,00 „ 48,00 „ 51,00 „ 57,00 18,00 r r



34,00 40,00

Ammoniak: F r a n k f u r t e r Kohlensäurewerk der Gewerkschaft Wahle I, Rödelheim (flüssig, w a s s e r f r e i ) . E. Merck, Darnistadt. Meyer Cohn, Hannover.

Gustav Schulz, G. m. b. H., Bochum (flüssig). Friedr. Wachs, Chem. Fabrik, Elberfeld. Wesenfeld, Dicke & Co., Chem. Fabr., BarmenRittershausen.

Salmiakgeist: Frankfurter

Kolilensäurewerk

der

Gewerkschaft Wahle I,

Rödelheim.

Anlagen und Apparate zur Ammoniakherstellung baut: J.

L. C. Eckelt, Berlin N. 4.

Ammoniaksättigungsapparate: Bleiindustrie-Aktiengesellschaft

vorm.

Jung

k

Lindig,

F r e i b e r g i.

S.

A m m o n l a k h a r z (Ammoniakgummi) siehe „ G u m m i h a r z e". A m m o n l a k s o d a siehe ,,S o d a". A m m o n i a k w a s s e r siehe „ G a s w a s s e r". A m m o n l t siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". Ammonlumverbindungen. Die einwertige hypothetische Gruppe A m m o n i u m NH t verhält sich genau wie die Alkalimetalle und vereinigt sich mit Halogenen sowie Säureresten zu den A m m o n i u m s a l z e n . Diese Salze entstehen durch direkte Anlagerung des Ammoniaks an die Sauerstoffsäuren und Halogenwasserstoffe sowie bei zahlreichen andern Reaktionen. Die grösste Menge der Ammoniumsalze gewinnt man technisch nach dem im Artikel „Ammoniak" beschriebenen Verfahren, d. h. durch Destillation des Gaswassers nach Kalkzusatz, jedoch mit dem Unterschiede, dass man d a s übergehende Ammoniak nicht in Wasser sondern in einer Säurelösung auffängt. — 1. A m m o n i a k siehe besondern Artikel. 2. A m m o n i a k a l a u n siehe „A 1 a u n e". 3. A m i n o n i u m a z e t a t (essigsaures Ammoniak; Ammonium aceticum). C2H3O2. NH4. Eine Lösung erhält man durch Neutralisieren von Essigsäure mit NH3, die aber beim Verdampfen nicht das neutrale sondern ein saures Salz gibt. Ersteres gewinnt man durch Sättigen von erwärmtem Eisessig mit trockenem NH 3 oder Ammoniumkarbonat. Geruchloses, leicht lös') D i e ersten 6 M o n a t e sind g e w ö h n l i c h

mietfrei.

44

Ammoniumverbindungen.

liches, unangenehm salzig s c h m e c k e n d e s Salz, das arzneilich benutzt wird, während d a s saure Salz früher zum Konservieren von Nahrungsmitteln diente. P r e i s e siehe unter „ A z e t a t e " . Dr.

E.

Fleischer

4

Co.,

Rosslau a. Elbe.

| Königswarter

5: Ebell,

Linden vor

Hannover.

4. A m m o n i u m b r o m i d (Bromammonium; Ammonium bromatum). NH»Br. Durch Neutralisieren von NHj mit HBr oder durch vorsichtiges E i n tragen von B r in frisch bereitetes (NH«) 2 S — wobei sich S ausscheidet — und durch Eindampfen der filtrierten Lösung erhalten. Nach dem D. R. P. 138 0 0 8 leitet man B r bis zur Sättigung in eine konz. Ammoniumkarbonatlösung ein, trennt die Mutterlauge von den ausgeschiedenen Salzen, sättigt abermals mit Ammoniumkarbonat, leitet wiederum B r ein und wiederholt diese Operation abwechselnd solange, bis der Cl-Gehalt der Mutterlauge eine Aufarbeitung notwendig macht. Der Hauptvorteil des Verfahrens soll darin bestehen, d a s s man unter möglichster Zurückhaltung der Cl-Verbindungen in der Mutterlauge gleichzeitig die Abscheidung des B r o m s a l z e s erreicht, ohne eine Verdampfung der Laugen nötig zu haben. NH»Br ist einei farblose, dem Salmiak sehr ähnliche, scharf salzig s c h m e c k e n d e Salzmasse, in H 2 0 und Alkohol löslich; an der Luft färbt es sich gelb und wird sauer. Ammoniumbromid

I). A. I V

1 kg

M k . 3,8">

5. A m m o n i u m c h l o r i d ( S a l m i a k , Chlorammonium; Ammonium chloratum). NH4C1. Technisch nur aus dem NH3 des G a s w a s s e r s und der Destillationsprodukte von tierischen Stoffen gewonnen: Die aus dem G a s w a s s e r nach Kalkzusatz abgetriebenen NH 3 -Däinpfe werden in HCl-Lösung eingeleitet. Noch zweckmässiger ist es, direkt konz. Ammoniakwasser mit HCl zu neutralisieren. Der Salmiak ist auch Nebenprodukt bei der SolvaySodafabrikation (siehe unter „ S o d a " ) ; neuerdings scheint die Gewinnung durch Zersetzung von (NHOiSO» mit KCl wichtig zu werden. Die Reinigung des NHiCl geschieht durch Umkristallisieren oder meistens durch Subliinieren. Rohsalmiak ist gelblich, gereinigter farblos bezw. rein weiss. Kristallisiert in kleinen Oktaedern oder Würfeln. Sp. G . 1,522. Geruchlos, s c h m e c k t scharf salzig. 100 T . H 2 0 lösen bei 10° 32,8 T . , bei 100° 7 2 , 8 T . NH 4 CI. Früher viel mehr verwendet als jetzt. Er dient zur Gewinnung von Ammoniumpräparaten, in der Farbenfabrikation, Zeugdruckerei, beim Löten, beim Verzinnen und Verzinken von Cu und Cu-Legierungen u. s. w. Salmiak,

krist.,

tcchn.,

tcchn.,

Kristallpulver

in p r o b e n

Kristallen

krist., dopp. gerein.,

.. e h e m . r e i n , L>. A . I V g e s c h m o l z e n in S t ü c k e n .

.,

sublim.,

Ia

_

,. ..

,.

Verzinkcrcicn .

weiss

„ ,,

w e i s s , in g r o s s e n .. ..

für

Pulver granuliert

Fönigswarter & Ebell. Linden vor Hannover. Lehmann & Voss, Hamburg. Gustav Schulz, G. m. b. I I . , Bochum.

Stücken i.Splitter)

.

.

.

ü

o kg

0

o ••

Mk.

54,00 ().'S,00

%

,

..

511,00

% l ',o

,.

,,

65,00 80,00

,,

110,00 105,00

u

o ,.

% °i(,

I Adolf Thiil, Hannover. ' Friedr. Wachs, Chem. Fabrik, !

95,00

. .,

Elberfeld.

6. A m m o n i u m c h r o m a t e . a ) A m m o n i u in c h r o in a t (chromsaures Ammoniak; Ammonium chronicum). (NHOsCrOi. Durch Übersättigen einer C r 0 3 - L ö s u n g mit NH3 und Verdampfen der Lösung in gelben, stechend schmeckenden, leicht in H a O löslichen Kristallen erhalten. Nach den D. R. P. 143 3 2 0 und 146 491 wird zur Gewinnung von Ammoniumchroniat die Lösung irgendeines Ammoniumsalzes unter Benutzung eines Diaphragmas und unter Anwendung einer Anode aus Chrom oder einer Chromlegierung elektrolysiert. Auch kann man anstatt dessen eine unlösliche Anode verwenden; in diesem Falle besteht der E l e k trolyt aus einer Mischung von Chromsulfat und Ammoniumsulfat, die durch Zusatz von Kalk stets alkalisch gehalten wird. Ammoniumchromat, „

neutr. techn n

e h e m . rein

1 kg 1



Mk. 3 , 7 5 „

7,50

Ammoniumverbindungen.

45

b j A m m o n i u m b i c h r o m a t (saures chromsaures Ammoniak; Ammonium bichromicum). (NH 4 )2Cr 2 0;. Kann durch Versetzen der Lösung des neutralen Salzes mit der erforderlichen Menge C r 0 3 erhalten werden, wird jedoch technisch direkt aus Chromeisenstein durch Erhitzen mit Kalk im Flammofen gewonnen, indem man das gebildete CaCrO» durch H s SO» in CaCrjOi und dieses durch ein NH 4 -Salz in (NH 4 )jCr s Or verwandelt. Nach dem D. R. P. 143 251 bedient man sich zur elektrolytischen Aufschliessung des Chromeisensteins einer Behandlung mit solchen Oxydationsmitteln, die, wie P b 0 2 , M n 0 5 , KMnO» u. s. w., durch die zugleich angewandte heisse verd. HsSOt nicht zerstört werden; diese Oxydationsmittel können durch Elektrolyse in der Lösung selbst immer wieder erzeugt werden. Nach dem Engl. Pat. 2 2 2 3 von 1903 schlämmt man den durch Aufschlössen der Chromerze erhaltenen chromsauren Kalk in H»0 auf und bringt ihn mit NH3 + CO s in W e c h s e l wirkung; das entstehende Ammoniuinchromat wird solange gekocht, bis die Hälfte des Ammoniaks entwichen ist und sich Ammjoniumbichromat ausscheidet. (NH^) 2 Cr 5 07 bildet rote, monokline Kristalle, die in H ä O dreimal so leicht löslich sind wie KjCr 2 07, aber nicht so billig wie dieses geliefert werden können. Beim Glühen des Salzes erhält man reines C r 2 0 3 . Ammoniumbichromat, techn gereinigt krist. ehem. rein Königswarter

& Ebell,

Linden

vor

. . .

1 kg M k . 2,7i>;

°/ 0 k g M k . 1 2 5 , 0 0 ®/„ „ „ 215,00 °/o , , 250,00

Hannover.

7. A m m o n i u m C y a n i d (Ammonium eyanatum). NH». NC. Nach dem D. R. P. 132 916 löst man geringwertige Zinkerze geeigneter Art (z. 6 . Galmeisorten) in verd. NHa und leitet in die ammoniakalische Zinklösung Koksofengase oder ungereinigtes Leuchtgas, wobei das Zn durch den HjS als ZnS ausgeschieden wird. Ausserdem entsteht durch die in den Gasen enthaltenen Cyanverbindungen zunächst Zinkcyanid, das jedoch bei weiterer G a s einleitung durch den H 2 S wieder zersetzt wird, so dass schliesslich als Nebenprodukt der ZnS-Gewinnung Cyanammonium resultiert. Andere Methoden der Darstellung findet man bei K a l i u m c y a n i d unter „K a 1 i u m v e r b i n d ü n g e n " angeführt; die meisten lassen sich mit entsprechender Abänderung auch für die Gewinnung des Ammoniumcyanids nutzbar machen. 8. A m m o n i u m f l u o r i d (Fluorammonium; Ammonium fluoratum). NH4F. Durch Einwirkung von NH3 auf HF oder durch Sublimieren eines Gemenges von NHjCl 4- NaF erhalten. Zerfliessliche, leicht sublimierbare Kristalle, die schon in trockenem Zustande Glas ätzen. Beim Erwärmen der Lösung entweicht NH3, und es verbleibt das noch wirksamere s a u r e S a l z NH»F . HF, welches vornehmlich zum Glasätzen verwendet wird. Ammoniumfluorid, n e u t r a l , gerein ,. „ bei Waggonladung „ „ dopp. g e r e i n , Pulver „ „ ehem. rein „ s a u e r , techn. krist. (Mattsalz) . „ gerein., arsenfrei ehem. rein, krist. . 1 kg Mk. 3 , 2 5 ; _ ,. entwässert, Pulver C h e m . Fabrik D r . Kretzer, Coblenz-Wallersheim. Königswarter & E b e l l , Linden vor Hannover. L e h m a n n & Voss, Hamburg.

% kg Mk. °.o „ „ °/o „ „ 1 . „ °/0 „ „ 0 0 „ „ % „ 1 ,. r

170,00 120,00 250,00 7,00 140,00 150,00 300,00 3,25

j E . M e r c k , Darmstartt. J Adolf T h ö l , Hannover. |

9. A m i n o n i u m f o r m a t (ameisensaures Ammoniak; Ammonium formicicum). H C 0 2 . NH,. Nach dem Engl. Pat. 2200 von 1903 gewinnt man es, indem mau ein Gas, welches H, O, N und CO enthält (z. B. Dowsongas oder Wassergas) oder ein Gemisch von Gasen mit Luft in Gegenwart eines porösen katalytischen Körpers bei einer Temp. über 80° C. (die sich ohne Kühlung von selbst einstellt) elektrischen Büschelentladungen oder stillen Entladungen aussetzt. Unterhalb 80° C. soll durch dasselbe Verfahren NH.i entstehen. Ganz ähnlich sind die Verfahren Amer. Pat. 776 5 4 3 und D. R. P. 157 287, welche im Artikel „ A m m o n i a k " erwähnt sind; bei beiden entsteht NH» bei gekühltem

Ammoniumverbindungen.

46

dagegen Ammoniumformat bei erhitztem Reaktionsgcfäss. Im übrigen kann man Ammoniumformat durch Umsetzung aus andern Formaten (z.B. aus dem Ca-Salz) gewinnen. Ammoniumformat

1 kg Mk

10,00

10. A m m o n i u m k a r b o n a t (kohlensaures Ammoniak; Ammonium carbonicum). Das gewöhnliche sogenannte „anderthalbfache" Karbonat (Hirschhornsalz), das man früher durch trockne Destillation aus tierischen Stoffen gewann, jetzt aber ausschliesslich durch Sublimation eines Gemenges gleicher Teile Kreide und Ammoniumsulfat mit etwa % des Gesamtgewichts an Holzkohlenpulver darstellt, ist ein Gemenge von Ammoniumbikarbonat NH«. HC0 3 und karbaminsaurem Ammoniak CO(NH s ). O . NH t . Neuerdings wird es auch durch Einwirkung von C0 2 auf NHj-Gas (in bestimmtem Verhältnis) bei Gegenwart von Wasserdampf erzeugt. Kristallinische weisse, durchscheinende Masse, die an der Luft NHS abgibt und H 2 0 aufnimmt. Bei 60° unzersetzt flüchtig. Löst sich bei 15° in 4 T., bei 60° in 1,6 T. H 2 0. In der Farbenfabrikation, weiter zur Reinigung von Stoffen (Entfernung von Fett) und in der Heilkunde verwendet. 0 0 kg M k . Pulver % „ „ e h e m . rein, D . A. IV % „ „ in k l e i n e n W ü r f e l n 1 „ „ brenzl , sublim. (Hirschhornsalz) . . . . 1 „ B 0 ( d o p p e l t ) , klein krist „ „ 0 „ 'gerein. , „ „ e h e m . rein, krist 1 „ „ Ebell, Linden vor Hannover. | Lehmann 4 Voss, Hamburg.

A m m o n i u m k a r b o n a t , g a n z weiss

„ „ „ „ Königswarter 4

70,00 77,00 100,00 6,00 1,90 90,00 130,00 3,00

11. A m m o n i u m m o l y b d a t (molybdänsaures Ammoniak; Ammonium molylidaenicum). (NHi^MojOsi + 4 H 2 0. Wird durch Verdampfen der Lösung der Molybdänsäure in NH3 bei sehr gelinder Wärme in grossen luftbeständigen, in HsO leicht löslichen Kristallen erhalten, welche beim Erhitzen NHj und H 2 0 abgeben. Ammomummolvbdat,

e h e m . rein

1 kg Mk. 8 , 2 5 1 „ „ 8,75

Pulver Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover. | K. Merck, Darmstadt.

12. A 111 m 0 n i u m n i t r a t (salpetersaures Ammoniak; Ammonium nitricum). NH4NOs. Technisch fast ausschliesslich durch Einleiten von NHSDämpfen in HNO3 erhalten. Das zerfliessliche Salz wird von der Mutterlauge durch Zentrifugieren getrennt und luftdicht verpackt. Neuerdings sind verschiedene andere Darstellungsverfahren angegeben worden. So erhält man es nach dein D. R. P. 149 026 durch Reaktion zwischen Ammoniumsulfat und Natriumnitrat, wobei letzteres jedoch in starkem Überschuss vorhanden sein soll; die Einwirkung kann durch Erwärmen in wässeriger Lösung oder durch vorsichtiges Zusammenschmelzen der beiden Salze in fester Form geschehen. Auch das Amer. Pat. 764 251 beschäftigt sich mit der Darstellung von NH4NO3 aus NaN0 3 + (NHOsSO». Nach dem Amer. Pat. 754668 erhitzt man ein Gemisch aus Blei oder einer bleihaltigen Verbindung und Kieselfluorwasserstoffsäure vom sp. G. 1,80, setzt zu einer Lösung des so gebildeten Bleisiliciofluorides ein Nitrat hinzu und zersetzt schliesslich das Pb(N0 3 ) 2 mit NH4F. Farblose, bitter schmeckende, in H s O ausserordentlich leicht lösliche Kristalle, die zwischen 150 und 160" schmelzen. Man benutzt es als Gefriersalz (zur Eisbereitung), zur Darstellung von N 2 0 (Lachgas) sowie in der Sprengtechnik. A m m o n i u m n i t r a t , krist., f ü r K ä l t e m i s c h u n g e n „ „ bei W a g g o n l a d u n g „ „ für S p r e n g z w e c k e raffin., krist n geschmolzen

Pulver



ehem. rein, krist

.

.

% kg Mk. " 0 ., „ °/o * „ °/ 0 „ . °/ 0 „ „

. .

u

°„

o „



78,00 6tl,00 8;J,00 98,00 200,00

„ 260,00 ,

130,00

Ammoniumverbindungen.

47

Ammoniumnitrat: Königswarter 4 Ebell, Linden Lehmann & Voss, Hamburg.

vor

Hannover.

Anlagen und Verfahren zwecke liefert:

| Adolf Thöl, Hannover. |

für Ammoniaksalpeter

und zwar

für

Spreng-

Willy Manger, l)resden-A. IS (?. Ins.-Anh. S. 16).

13. A m ni o n i u in o x a I a t (oxalsaures Ammoniak; Ammonium oxalicum). (NHOsCsO). Durch Sättigen von Oxalsäurelösung mit NHj und Eindampfen in farblosen Kristallen erhalten, die in ca. 2 0 T. HjO löslich sind und sich beim Erhitzen unter Bildung von Oxamid (CONHj)s zersetzen. Fügt man zur Lösung des Salzes eine äquivalente Menge Oxalsäure und dampft zur Kristallisation ein, so erhält man das A m m o n i u m b i o x a l a t (saures oxalsaures Ammoniak) NH>. HC5O1. Nach den D. R. P. 1 1 1 0 7 8 , 144 150 und 1 6 1 5 1 2 wäre es denkbar, d a s Ammoniumoxalat durch Erhitzung von Ammoniumformat direkt zu gewinnen, doch erscheint das Verfahren beim Ammoniu.nsalz kaum günstig. Das zweite der genannten Patente sieht beim Erhitzen des F o r m a t s einen Zusatz von schon fertigem Ammoniumoxalat, das dritte einen solchen von Alkali vor, w a s die Reaktion vereinfachen und die Ausbeute erhöhen soll. Ammoniumoxalat,

techn.,

krist

,

gerein.,



e h e m . rein,

%

krist krist

A m m o n i u m b i o x a l a t , techn „ e h e m . rein Holler

k

Hamburg

Co.,

1,

Alsterdamnl

12/13.

!

Königswarter

4

Ebell,

kg M k . 1 0 5 , 0 0

%





120,00

°/o

n

»

145,00

1 1

„ „

„ „

1,75 2,00

Linden

vor

Hannover.

14. A m m o n i u m p e r c h l o r a t (überchlorsaures Ammoniak; Ammonium perchloricum). (NH,)C10«. Die Darstellung ist derjenigen von K a l i u m p e r c h l o r a t (vgl. No. 2 5 unter „Kaliumverbindungen") analog. Ammoniumperchlorat,

gercin ..

e h e m . rein

r

Adolf Thöl,

krist H kg

Mk. 6,00;

°/o k g M k .

180,00

°/ 0

,



230,00

1





55,00

Hannover.

15. A m m o n i u m p e r s u l f a t (überschwefelsaures Ammoniak; Ammonium persulfuricum). (NH^SsOs? Durch Elektrolyse von (NH^jSO» in HiSO, erhalten. Einzelheiten siehe unter „ P e r s u 1 f a t e " . 100 T . H , 0 lösen bei 0° 5 8 T. des Salzes. Eine Lösung von Ainmoniumpersulfat in H 2 SO« findet unter dem Namen C a r o s c h e s R e a g e n s Anwendung; vgl. den Artikel „ R e a g e n t i e n". Ammoniumpersulfat,

krist.,

rein



..

..

Königswarter

Je Ebell,

Linden

vor

bei

Waggonladung

Hannover.

1

kg

°'o



Mk. ,

3,00 210,00

| Adolf Thöl, Hannover.

16. A m m o n i u m p h o s p h a t (phosphorsaures Ammoniak; Ammonium phosphoricum). (NH,).HPOi. Im Grossen durch Einleiten von NH 3 Dämpfen in konz. HaPO» und Eindampfen erhalten. Grosse farblose, salzig schmeckende, in H a O leicht lösliche Kristalle, die an der Luft NH3 verlieren und allmählich in das saure (primäre) Salz (NH 4 ,)H 2 POi übergehen. Hat neuerdings als ausgezeichnetes Düngemittel grosse Bedeutung erlangt. Ammoniumphosphat, „ „ „ „

r o h , für D ü n g e z w e c k e t e c h n . k r i s t , weiss g e r e i n i g t , krist

% % ° 0

dopp. gereinigt, krist e h e m . rein, k r i s t s a u r e s , techn

° o » „ % „ „ °/o , „



,

e h e m . rein .

drei basisch Mapnesium-Ammoniumphosphat, „ Königswarter

& Kbell,

.

.

1 kg 1



Mk. 3,90; „

2,10;

techn ehem. rein

I.indt-n

vor

Hannover.

Lehmann & Voss,

Hamburg.

lg „ „

Mk. 65,00 „ 90,00 „ 120,00 188,00 320,00 195,00

%





350,00

°/ 0

.



200,00

%

,



200,00

1





6.00

48

Ammoniumverbindungen.

17. A m m o n i u m r h o d a n i i r (Rhodanammonium; Ammonium rhodanatum). NH t CNS. Über die Darstellung des Rohsalzes siehe unter „ R h o d a n v e r b i n d u n g e n". Das reine Salz erhält man daraus durch Umkristallisieren, oder besser, indem man das im Rohsalz stets enthaltene (NH») s SO» durch Umsetzung mit Rhodanbaryum B a ( C N S ) 2 ausfällt, den Niederschlag abpresst und die Lauge zur Kristallisation eindampft. R h o d a n a m m o n i u m , techn., krist „ dopp. raffln , krist., weiss „ e h e m . rein, krist Kdnigswarter & Ebell, Linden vor Hannover. I Lehmann & Voss.

o kg Mk. 1 4 0 , 0 0 „ „ 160,00 % „ „ 195,00 Hamburg. 0

0;0

18. A m m o n i u m s u l f a t (schwefelsaures Ammoniak; Ammonium sulfuricum). (NH 4 )?SO«. Die Hauptmenge wird aus dem G a s w a s s e r (s. d.) dargestellt, und zwar versetzt man dasselbe entweder direkt mit HsSO« und dampft die Flüssigkeit ein oder man treibt nach Zusatz von Kalk das NHa aus und leitet die Dämpfe in H 2 S O I ein. In ersterem Falle muss man die anhängenden braunen Teerbestandteile entweder durch Trocknen des Salzes auf erhitzten Platten oder durch Wiederauflösen und Filtrieren über Tierkohle beseitigen. Nebenbei wird es auch aus gefaultem Harn, aus den ammoniakhaltigen Wässern der Knochenkohlenfabriken und als Nebenprodukt einiger anderer Betriebe gewonnen. Farblose, scharf salzig schmeckende, wasserfreie, luftbeständige Kristalle, unlöslich in Alkohol. 100 T. H 2 0 bei 0° lösen 71 T . , bei 100° 97,5 T . des Salzes. E s wird als Düngemittel, zur Darstellung von Salmiakgeist und von andern Ammoniumsalzen verwendet. A m m o n i u m s u l f a t , roh r

„ „ . E. Merek, Darmstadt.

0 0

- b e i Waggonladung r a f f l n , krist dopp. raffln., krist

° o 0 o ° „

e h e m . rein, krist s a u r e s , techn „ ehem. rein, krist. I Adolf Thöl, Hannover (roh).

°,0 °/o 1



I^ver

°/0

kg Mk. 3 5 , 0 0 „

* .

28,00 46,00 50,00

„ ,, „

„ „ „

71,00 80,00 2,00

r





60,00

Anlagen und Verfahren für AmmcJniumsulfat:

Willy Maiiger, Dresden-A. 18 (s. Ins.-Anh. S. 16),

19. A m m o n i u m s u l f i d e (Schwefelammonium; Ammonium sulfuraium). Das Ainmoniumsulfid (NH«) s S wird durch Einwirkung von 1 mol. HjS auf 2 mol. NH». OH bei s e h r n i e d r i g e r T e m p e r a t u r in wasserhellen, glänzenden, leicht löslichen Kristallen gewonnen. Dieselben verlieren an der Luft NH3 und gehen dabei in das A m m o n i u m s u l f h y d r a t (NHi)HS über. Letzteres, das eigentliche S c h w e f e l a m m o n i u m , gewinnt man als Lösung beim Einleiten von H 2 S in Ammoniakflüssigkeit bei gewöhnlicher Temperatur. Im Grossen gewinnt man es durch Destillation von Salmiak mit Schwefelkalium, oder indem man ein Gemenge von (NH«) 2 SOi (bezw. NH4C1) mit Gaskalk oder Sodarückständen mittels eines Dampfstrahles erhitzt und das Schwefelammonium in Kühlapparaten verdichtet. Um krist. A m m o n i u m p e n t a s u l f i d ( N H O Ä darzustellen, versetzt man nach B y e r s eine konz., mit S gesättigte Schwefelammoniumlösung mit dem gleichen vol. 95 %igen Alkohols und lässt die Mischung mehrere Stunden kalt stehen; das Pentasulfid scheidet sich in orangeroten Prismen ab. Schwefelammonium, bei Ballons Schwefelammonium, bei B a l l o n s Schwefelammonium,

flüssig,

techn

flüssig,

ehem. rein

ehem. rein, krist

.

.

11 Mk. 8 , " 0 ;

% % % % 1

kg Mk. „ , „ „ „ „ .. ,.

50,00 45,00 87,00 77,00 72,00

Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

20. A m in o n i u ni t a r t r a t (weinsaures Ammoniak; Ammonium tartaricum). Ausser dem neutralen Salz (NHj^CUHiOe ist auch das saure Salz

Amperemeter — Amylalkohol.

49

( N H 4 ) C , H s O c bekannt. Durch Einwirkung von NH3 auf Weinsäurelösungen erhalten. Ammoniumtartrat, neutral, techn 1 kg Mk. 3,50; "o kg Mk. 3^0,00 „ n kri=t. rein 1 „ „ 6,50 bei 10 kg 1 P „ 6.00 Königswarter

& Ebell,

Limhn

vor

1

Hannowr.

-



8.00

21. A ni m o n i u ni v a n a d a t (vanadinsaures Ammoniak). Beim Lösen von Vanadinsäureanhyilrid V 5 0 3 in NH3 entsteht das metavanadinsaurc Ammoniak NH4VO3, das man beim Verdampfen der Lösung in farblosen, wasserfreien, in HsO schwer, in Alkohol nicht löslichen Kristallkrusten erhält. E s wird in der Färberei und im Zeugdruck verwendet. Da es einen Galläpfelaufguss tiefschwarz färbt, ist es auch zur Bereitung von schwarzer Tinte im Gebrauch. Ammoniumvanadat, ehem. rein . 1 kg Mk. 31,00 bei 5 kg 1 „ , 30^00 Königswarter & Ebell,

Linden

vor Hannover.

22. A m m o n i u m z i n k c h l o r i d (Lötsalz) siehe „ L ö t e n " . 23. A m m o n i u m z i n n c h l o r i d (Pinksalz) siehe „ Z i n n v e r b i n d ü n g e n". Ammoniumverbindungen; Lebmann & Voss, Hamburg. Meyer Cohn, Hannover.

I Adolf Ttaöl, Hannover. |

Kompl. Anlagen und Verfahren zur Fabrikation von dungen liefert:

Ammoniumverbin-

Willy Manger, Dresden-A. 18 (s. Ins.-Anh. S. 16).

A m p e r e m e t e r siehe „ E l e k t r i s c h e M e s s i n s t r u m e n t e " . A m y i a z e t a t (Essigsäureisoamylester; Amylium aceticum). CH>. COO . C 5 H u . Zur Darstellung lässt man 100 T . entwässertes Natriumazetat mit einer Mischung von 100 T. Gäruiigsamylalkohol und 130 T. konz. H j S O i zwölf Stunden stehen und destilliert dann entweder aus dem Wasserbade oder scheidet das Amyiazetat durch Zusatz von H 2 0 ab, wäscht .und reinigt. Statt des Natriumazetats wird auch Eisessig zur Darstellung benutzt. Das Amyiazetat ist seines birnenartigen Geruches wegen geschätzt und dient als B i r n ö 1 zur Bereitung von Fruchtessenzen. Amyiazetat, -Hasser- und säurefrei " 0 kg Mk. 155,ziy:-I.indenuu.

A m y l a l k o h o l ( A l c o h o l amylicvs). C 5 H U . OH. Von den 8 theoretisch möglichen Amylalkoholen ist der inaktive G ä r u n g s a 111 y 1 a 1 k o ,h o 1 , der Konstitution nach I s o b u t y i k a r b i n o l (Isoamylalkohol), der wichtigste, da er den Hauptbestandteil des F u s e l ö l s bildet; vor allem ist das Kartoffelfuselöl sehr reich daran: Zur Darstellung schüttelt man rohes Kartoffelfuselöl zwecks Entfernung des Äthylalkohols mit schwach alkalisch gemachtem Wasser, zieht das die obere Schicht bildende Fuselöl ab, entwässert es mit CaCl 2 und destilliert im Sandbade. Man sammelt die zwischen 130 und 135° übergehenden Anteile und rektifiziert nochmals. Reiner Amylalkohol bildet eine farblose, ölige, sehr scharf schmeckende und durchdringend widrig riechende Flüssigkeit. Sp. G. (bei 0°) 0,825. S. P. 129—131°; mischt sich mit Äthylalkohol und Äther, löst Fette und Harze, brennt mit blauer Flamme. 39 T. Wasser lösen 1 T. Amylalkohol. Er dient zur Darstellung von Fruchtäthern, Salpetrigsäureamyläther, Valeriaisäure, verschiedenen Anilinfarben. Auch verwendet man ihn als -i

Amylnitrit —

50

Anästhesin.

Leuchtmaterial sowie zur Darstellung, Reinigung und zum Nachweis vieler Alkaloide. Der Amylalkohol ist giftig; auch sein Dampf wirkt eingeatmet schädlich. Vgl. auch den Artikel „ F u s e l ö l e " . Uber die Reindarstellung des a k t i v e n Amylalkohols aus Melassefuselöl machi M a r c k w a 1 d in B e r . d. Deutsch. Chem. G e s . 35, 1595, 1902 Mitteilung. A m y l a l k o h o l , rekt., S . P. 1 0 0 — 1 4 0 ° c h e m . rein, S . P . 1 2 8 — 1 3 0 ° „ „ a b s o l . furfurolfrei . r für M o l k e r e i e n , furfurolfrei

Amylalkohol:

Chemische Fabrik Cotta, E. Heuer, Cotta bei Dresden (s. Ins.-Anh. S. 6). Chemische Fabrik Dessau, G. m. b. H., Dessau. Chemische Werke Fürstenwalde, Dr. B. Hecker 4 W. Zeidler. Ges. m. t>. IL, Furstenwalde fSpree) (s. Ins.-Anh. S. 4).

Rektifizierapparate

für

.

I kg M k . 2 . 9 0 ;

°.0 ®;0 0io 0 o

kg M k . 1 0 0 0 0 „ „ 175,00 ,. „ 280,00 „ 210,00

Chemische Werke Keiherstieg, O. m. b. H., Hamburg, Kl. Johannisstr. 4. R. Eisenmann, Berlin 0 . 17., Mühlenstr. 6—7. C. Erdmann, Leipzig-Lindenau. Gustav Schulz, G. m. b. H., Bochum (Salmiakgeist'.

Amylalkohol:

C. Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9. (s. Inserate).

F. H. Meyer, Hannover - Hainholz (s. Ins.-Anh. S. 17)

A m y l n i t r i t ( A m y l i u m nitrosum). C 5 Hu . N 0 2 . Zur Darstellung erhitzt man 10 T . Amylalkohol mit 2 T . S t ä r k e auf 100° und leitet durch die Flüssigkeit salpetrige Säure, worauf das abdestillierende Amylnitrit in einer eisgekühlten Vorlage aufgefangen wird. D a s Destillat wird durch trocknes NaHCOa neutralisiert, durch C a C b entwässert und dann rektifiziert. Klare, leicht bewegliche, blassgelbliche, fruchtartig riechende, brennbare Flüssigkeit, unlösl. in H 2 Ü, leicht mischbar mit Alkohol, Äther, Chloroform und Benzin. Sp. G. (bei 15° C.) 0 , 8 7 7 ; S. P. 97—99°. Man gebraucht es medizinisch bei Kopfschmerz, Epilepsie und Asthma, indem man es einatmen lässt. Man hüte sich vor unvorsichtigem G e b r a u c h ! Amylnitrit, cliL-m. rein, D. A. IV

1 kg M k . 3 , 8 0

Amyloform. Chemische Verbindung von Formaldehyd und S t ä r k e ; G e n a u e s über die Darstellung ist nicht bekannt. W e i s s l i c h e s , in H»0 quellbares Pulver, das zur Wundbehandlung dient und austrocknend wirkt. E s gilt als Spezifikum gegen Schnupfen. Amyloform

..Gans-

. 1 1

Mk. 2 , 2 " ;

1 kg M k . 2 0 , 0 0

A m y l u m siehe ,,S t ä r k e " . A n a l g e n (Benznnalgen). o-Athoxy-ana-benzoylamidochinolin. C»H 5 (0 . C,H 5 )(NH . CO . C„H5)'N. Die Darstellung ist durch das D. R. P. 60 308 geschützt; man geht dabei vom o-Oxvchinolin aus. W e i s s e s g e s c h m a c k l o s e s Pulver, fast unlöslich in H»0, schwerlöslich in kaltem, leichter in heissem Alkohol. S c h . P. 208°. Man gibt es innerlich bei rheumatischen Leiden, Gicht, Nervenschmerzen u. s. w . ; die fiebervermindernde Wirkung ist von S c h w e i s s e n begleitet.

Analgen „Bayer" Farbenfabriken vorm. Friedr.

H Mk. l - i . 0 0 :

Bayer

&

Co.,

1 kg M k . 13:>,00

Elborfeid.

A n a l y s e . Man sehe im einzelnen unter ,,E 1 e k t r o 1 y s e " , ,,E 1 e m e n t a r a n a 1 y s e " , „ G a s a n a l y s e " , „K o 1 o r i m e t r i e " , ,,M a s s a n a 1 y s e " ( s o w i e „Alkalimetrie") und „ S p e k t r a l a n a l y s e " . Faktorentabellen zur B e r e c h n u n g der Analysen siehe A n h a n g . Analyse, Präparate dazu: C. H. Burk, Stuttgart (s. Ins.-Anh. S. 18.1.

A n a n a s ä t h e r siehe „ F r u c h t ä t h e r " . A n ä s t h e s i n = p - Amidobenzoesäureäthylester. CaHnO.N = Man Sn +

gewinnt HCl.

es

aus

C«H,
. Man stellt es nach dem D. R. P. 40 739 durch Eintragen einer Jodjodkaliumlösung in eine mit NaOH-Zusatz bereitete wässerige Thymollösung her. Hellbräunliches Pulver, unlöslich in H s O, schwer löslich in Alkohol, löslich in fetten ö l e n , leicht löslich in Äther und Chloroform. Man benutzt es als Jodoformersatz, und zwar als Pulver, ferner in Form von Salben sowie als ätherische Lösung. Namentlich hat es sich bei gewissen Hautkrankheiten wie Lupus und Schuppenflechte bewährt, da unter seinen Einfluss Wunden aller Art vorzüglich vernarben. Aristol

D Mk. 2 , 0 0 ; H M k .

18,50

Aristol: Farbenfabriken

vorm.

Friedr.

Bayer

& Co.,

Elljcnilil.

A r i s t o p a p i e r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e Armaturen: Oskar

Schuberl

& Co.,

Berlin

,\0.,

P a p i e r e".

Cliriitlun?. rstr. 4 (s. Illhnc).

A r s e n . A s . A. G. = 7 5 , 1 . Wird ausschliesslich durch Erhitzen von Arsenkies Fe (SAs) 2 in tönernen Röhren oder Krügen gewonnen, die mit VorLigen versehen sind. Das Arsen sublimiert hierbei über. Zur Reinigung unterwirft man es einer zweiten Sublimation unter Zusatz von pulverisierter Kohle. Es bildet glänzende, stahlgraue, spitze Rhomboeder, die auch in der Natur als Mineral ( S c h e r b e n k o b a l t ) auftreten. Sp. G. (bei 14°) 5,727. Spröde, pulverisierbar. sublimiert ohne zu schmelzen. Durch Sublimation im Wasserstoffstrom erhält man das sogenannte a m o r p h e Arsen (sp. G. 4,71), das bei 360° wieder in den kristallisierten Zustand übergeht. Kühlt man Arsendampf schnell ab, so erhält man die g e l b e Modifikation des As; sie verwandelt sich aber sehr rasch in schwarzes As. Um grössere Mengen darzustellen, fängt man den Arsendampf in stark ge-

Arsenfarben —

72

Arsenverbindungen.

kühltem CS» auf: beim Abkühlen auf — 70° unter Lichtabschluss scheidet sich fast alles As als gelbes Pulver ab, geht aber bei Steigerung der Temperatur sowie bei Lichtzutritt wieder in die gewöhnliche schwarze Modifikation Ober. Das metallische Arsen wird, in grösserem Umfange nur noch zur S c h r o t f a b r i k a t i o n benutzt, teilweise auch in der Feuerwerkerei. Aus seiner früheren Verwendung zur Herstellung von W e i s s k u p f e r ist es durch die Einführung des Neusilbers verdrängt worden. Arsenmetall, techn., bei Waggonladung „ ( 7 0 / 7 5 °/o) in S t ü c k e n „ (85/90%) „ „ ( 8 5 / 9 0 °/o) „ Pulver „ d o p p . raffin. in K r i s t a l l e n

%

kg Mk. 7 0 , 0 0 — 8 0 , 0 0 . % kg M k . 9 0 , 0 0 °o „ „ 110,00 % , „ 115,00 o n n 135,00

Arsen: Fuerst Bros, k Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone : Meyer Colin, Hannover. Street (s. Ins.-Anh. S. 13). j Adolf Thöl, Hannover. Lebmann & Voss, Hamburg. j

Anlagen zur Arsengewinnung baut: J . L. C. Eckelt, Berlin N. 4.

Arsenfarben.

1. R e a l g a r (Rauschrot, Arsenrot, Arsenrubin, Arsensulfid), As 8 S 2 . Findet sich in rubinroten Kristallen natürlich, wird aber für technische Zwecke meistens künstlich dargestellt. Man gewinnt es auf den Arsenhütten durch Destillation von Arsenkies mit Schwefelkies; das erhaltene Produkt wird, je nachdem man die F a r b e heller oder dunkler ausfallen lassen will, unter Zusatz von S oder As umgeschmolzen. Als F a r b e wird es wegen seiner hohen Giftigkeit kaum noch gebraucht. Realgar

Pulver

o kg M k . 7'.2,00 °/0 „ „ 75,00

A u r i p i g m e n t in S t ü c k e n _ „ Pulver

°'o kg Mk. 6 4 , 0 0 % .. „ 00,0(1

0

2. A u r i p i g m e n t (Operment, Rauschgelb, Chinagelb, Königsgelb, Persischgelb, Spanischgelb, Arsensesquisulfid). As 2 S 3 . In der Natur sowohl derb als auch in goldgelben, biegsamen Blättchen vorkommend. Künstlich wird es durch Zusammenschmelzen von Arsen oder Realgar mit Schwefel erhalten oder auf nassem Wege durch Einleiten von H 2 S in eine angesäuerte AsjOj-Lösung. E s wird ebenfalls nur noch wenig als Farbstoff benutzt, am meisten noch in der Ölmalerei (Königsgelb). 3. S c h w e i n f u r t e r g r ü n siehe ,,K u p f e r f a A r s e n f e r r a t o s e siehe ,,F e r r a t o s e " . Arsenglas. Man versteht darunter verschiedene W e i s s e s A. = arsenige Säure (siehe A r s e n v e r b i n d A. = Auripigment (siehe „ A r s e n f a r b e n " ) , Rotes , , A r s e n f a r b e n".) Arsenglas:

r b e n".

Arsenverbindungen: ungen"), Gelbes A. = Realgar (siehe

Gehe & Co., Dresden.

Arsenik. Auch unter dieser Bezeichnung gehen mehrere Arsenverbindungen: Weisser A. = arsenige Säure (siehe „Arsenverbindung e n " ) . Grauer A. = metall. Arsen (s. d.). Roter A. — Realgar (siehe ,,A r s e n f a r b e n").

Arsenverbindungren.

1. A r s e n C h l o r i d (Arsentrichlorid; Arsenium chloratum). As 2 Cl«. Man gewinnt es gewöhnlich durch Zusatz von entwässertem NaCl zu einer erhitzten Mischung von AsiOo mit HsSO«, wobei es überdestilliert und in einer gut gekühlten Vorlage aufgefangen wird. Farblose, rauchende, dickliche Flüssigkeit von grosser Giftigkeit; von überschüssigem C1 befreit erstarrt das As 2 CI 6 bei — 18° S. P. 134; sp. G. (bei 0°) 2,205. Arsentrichlorid

1 kg Mk. 1 2 , 0 0

Arsenverbindungen.

73

2. A r s e n o x y d e . a) A r s e n s e s q u i o x y d (Arsenigsäureanhydrid, Arsenik, weisser Arsenik, Hüttenrauch, Giftniehl; Acidum arsenicosum). AsiO». Selten a u s eigentlichen Arsenerzen gewonnen; meistens dient dazu der Flugstaub von Röstöfen, in denen arsenhaltige Erze abgeröstet w e r d e n . Aus diesem Flugstaub, der s c h o n t e i l w e i s e a u s Arsentrioxyd besteht, gewinnt man es durch Sublimation. Im übrigen lässt e s sich aus allen Arsenerzen durch Rösten im Flammofen erhalten. Bei rascher Abkühlung erhält man es kristallisiert, bei langsamer Abkühlung aber als durchsichtige g l a s i g e M a s s e (A r s e n g I a s). — Nach d e m D. R. F. 159 541 g e w i n n t man g l a s i g e s As»0«, indem man d a s Arsenikmehl durch starken Druck zu einem festen Körper vereinigt. D a s Arsenigsäureanhydrid wird g e w ö h n l i c h s c h l e c h t w e g als a r s e n i g e S ä u r e bezeichnet. E s bildet eine w e i s s e , färb- und geruchlose, s c h w a c h metallisch s ü s s s c h m e c k e n d e M a s s e , von der 0 , 1 — 0 , 2 g einen e r w a c h s e n e n Menschen töten. S c h w e r löslich in H s O, leicht löslich in HCl, unlöslich in Alkohol. Sp. G. kristallinisch 3,69, amorph 3,74. Bei 218° sublimiert e s in färb- und g e r u c h l o s e n Dämpfen, o h n e zu s c h m e l z e n . D i e eigentliche arsenige Säure ist in freiem Zustande nicht bekannt, d o c h kommt ihr, nach ihren Salzen (Arseniten) zu s c h l i e s s e n , die Formel HaAsOa zu. Der w e i s s e Arsenik findet a u s g e d e h n t e V e r w e n d u n g zur Darstellung v o n Arsenpräparaten, Farben (z. B. Schweinfurter Grün), zum Konservieren v o n Tierbälgen, als B e i z e in der Kattundruckerei w i e auch zur B e h a n d l u n g der Haare in der Hutmacherei, weiter als Zusatz zur G l a s s c h m e l z e u. s. w . Früher w u r d e er in g r o s s e n Mengen auch in der Anilinfabrikation (zur Reduktion von Nitrobenzol) benutzt, doch ist er hierin vollständig verdrängt worden. Arsenige Säure, weiss, in Stücken "In kg Mk. 62,00 Pulvcr » °/o „ „ 45,00 „ „ Ia weiss, in Pulver °/ 0 „ „ r>5,00 „ „ ehem. rein, in Stücken, D. A. IV »'o „ „ 80,00 . „ P«lver, D. A. IV °/o , „ 65,00 L* limann & Voss, Hamburg.

b) A r s e n p e n t o x y d (Arsensäureanhydrid). (AsjO«)n. Ist nur w i c h t i g als Grundsubstanz der Arsensäure, a u s der es durch starkes Erhitzen g e w o n n e n wird. Es bildet eine w e i s s e M a s s e v o m sp. G. 3,734, d i e an feuchter Luft nach und nach zerfliesst, indem s i e unter W a s s e r a u f n a h m e in Arsensäure übergeht. c) A r s e n s ä u r e (Acidum arsenicicum). HsAsO«. In der Technik durch K o c h e n von As a Oa mit starker HNOa und Eindampfen der Lösung zur Trockne g e w o n n e n . Sie bildet durchsichtige rhombische Kristalle, d i e kristallwasserhaltig sind ( 2 H 3 A s 0 4 + H 2 0 ) und an feuchter Luft zerfliessen. Langsam aber reichlich in HaO löslich, sauer und metallisch s c h m e c k e n d . Ist weniger giftig als AsaOa. Durch Erhitzen auf v e r s c h i e d e n e Temperaturen lassen sich d r e i voneinander v e r s c h i e d e n e Arsensäuren g e w i n n e n , nämlich Orthoarse nsäure AsO(OH) 3 , P y r o a r s e n s ä u r e AsoloH^-^0 und M e t a a r s e n s ä u r e AsO»H; von allen 3 Säuren lassen sich Salze ableiten. D i e Arsensäure kommt zwar auch fest, häufiger aber als sirupdicke Flüssigkeit in den Handel; sie wird heute fast nur noch im Zeugdruck verwendet, während früher ausserordentlich g r o s s e Mengen in der F u c h s i n fabrikation verbraucht wurden. Aisensäure, techn. flüssig (75 u Be) °/o kg Mk. t>8,00 „ „ (65° Be), eisenfrei °0 „ „ 'J0.00 „ Pulver °/ 0 „ „ m,ü0 „ ehem. rein, Pulver I kg Mk. 2,00; °/0 „ „ J*5, 3. A r s e n s u I f i d e. a ) A r s e n d i s u l f i d ( A r s e n s u l f ü r , R e a l g a r ; Arsenium snlfuratum rubrum). As.jS«. Ober V o r k o m m e n , D a r s t e l l u n g und P r e i s vgl. unter „ A r s e n f a r b e n'\

Arzneimittel,

74

neuere.

Man verwendet das Realgar in der Feuerwerkerei, zur Enthaarung^ von Fellen, bei der Schrotfabrikation sowie in der Zeugdruckerei als Reduktionsmittel des Indigos. b ) A r s e n t r i s u l f i d ( A u r i p i g m e n t ; Arsenivm sulfuratum citrinum). AsjSa. Uber Vorkommen, Darstellung und Preis vgl. unter „ A r s e n f ä r b e n". Man verwendet es als Reduktionsmittel des Indigos, teilweise auch als Enthaarungsmittel (R h u s m a der Orientalen). c) A r s e n p e n t a s u l f i d ( A r s e n i u m pentasulfuratum). As*S 5 . Man gewinnt es durch Zusammenschmelzen seiner Bestandteile sowie auch auf nassem Wege, indem man in eine mit viel HCl versetzte AsjOj-Lösung unter Erwärmung längere Zeit H*S einleitet. Hellgelbes, leicht schmelzbares Pulver, das sich in Alkalien und Alkalisulfiden leicht löst. E s findet wenig technische Verwendung. Schwefelarsen,

gelb,

gefällt, „

techn.

No. 1

. No.2 e h e m . rein .

.

.

.

• • . . .

1 kg 1 I

, „

Mk. 1.90; „ „

°;0

kg

Mk.

180,00

l . W ; °/o H.0II; ° ' o

„ „

„ »

100,00 270,00

4. A r s e n w a s s e r s t o f f . AsH 3 . Farbloses, höchst widrig knoblauchähnlich riechendes G a s von ausserordentlich starker Giftigkeit. Bei jeder Wasserstoffentwickelung muss der Chemiker (infolge Unreinheit der M a t e rialien) des Auftretens von AsH 3 gewärtig sein. Nachweiss mittels d e s M a r s h sehen Verfahrens (Arsenspiegel). Die braunschwarzen Arsenflecken sind in einer Lösung von Natriumhypochlorit löslich, während die ähnlichen Antimonflecken darin unlöslich sind. Arsenverbindungen: Fuerst Bros. 4 Co., New York, Nos. 2 u. i Stone S t r t e t

(s. Ins.-Anh. S. 131.

Arzneimittel, neu«re. Der vorliegende Jahrgang berücksichtigt alle neueren Arzneim.ittel, die wichtig geworden sind oder aber Aussicht haben, noch Wichtigkeit zu erlangen, in entsprechenden E i n z e l a r t i k e l n . Dort

C. F. Asche & Co., Hamburg !. ...

& Y

. .-

••••'• V

.

».



Fabrik chemischer und pharmazeutischer Präparate

gegründet— S P E Z I A L I T Ä T E N : — 1877. Komprimierte Arzneimittel aus Extr. C a s c a r a sagrada, Chinin, Rhabarber, Antifebrin, Natr. bicarb., Kai. chlor, etc. in allen Verpackungen. — ^ — ^ Verpackungen und Pillen (Dragées) alle nachjed.gewünschSorten, auch nach ten Vorschrift. Subli uns eingesandten // C Ä F uv\ * matpastillen. Vorschriften.grar.u- [ j a /A Injektionstabletten, lierte Medikamente, l"» V » /'A\ • / Esencia marvillosa Pastillen, deutsche. X jfê&tjp&Xs J coronada, Haarlemer englische und fran ^Sj'ßM^ ° e l ' Medicaz$sische in allen ^ ^ mentum Sancti Spiriti. Dutch Medicines.Trochisci Santonini, engl. Brause- u. Seidlitzpulver, Suppositorien. Asthma-Zigaretten. Kola granulada. Marke „Asche" i s t G a r a n t i e fUr b e s t e Q u a l i t ä t . Autmachungen in allen Sprachen,

Kataloge u. Muster gratis u, franko. Tel-Adr.: „Pharma".

Asaprol



Asbest.

75

sind die Zusammensetzung. Eigenschaften, Verwendungsbereich und — soweit angängig auch die Dosierung — sowie der Preis berücksichtigt. Arzneimittel, neuere: Berliner Capsules-Fabrik J o b . Lohmann, Apotheker, Berlin 0 . , Magazinstr. 17. Chemische Fabrik Ladenburg, G. in. b. II., Ladenburg (Baden).

Cl. L a g e m a n , c h e m i s c h e F a b r i k , E. Merck, Darmstadt.

Aachen.

Asaprol =

/9-naphtolsulfosaures Calcium. fC.oHefOHJSOjJjCa. Zur Darstellung sulfuriert man /}-Naphtol durch Erwärmen mit konz. HjSO», verdünnt mit H s 0 , neutralisiert mit einem Ü b e r s c h u s s von CaCOs, filtriert und dampft das Filtrat zur T r o c k n e . W e i s s e s bis schwachrötliches, in H 2 0 lösliches Pulver; es wirkt antis e p t i s c h und wird innerlich bei Gicht, T y p h u s , Rheumatismus empfohlen. Asaprol

H

Mk. 5,60;

1 kg

Mk.

52,00

Asbest. Ein natürlich vorkommendes Magnesiumsilikat mit mehr oder weniger Kalkgehalt. Mineralogisch unterscheidet man zwei hierhergehörige Mineralien, nämlich den eigentlichen A s b e s t ( T r e m o l i t h ) und den Amiant (Bergflachs, Federweiss, Strahlstein). Sp. G. 2,5 bis 2 , 9 ; von Säuren und s c h w a c h e n Alkalien nicht angegriffen. W e g e n dieser E i g e n s c h a f t und wegen seiner Unverbrennlichkeit wird er zu mannigfachen Zwecken verwendet, namentlich eignen sich die langen, sehr biegsamen Fasern d e s Amiants zur Herstellung unverbrennlicher G e w e b e , P a p p e u. s. w. Nach dem D. R. P. 144 162 erreicht man es, Asbest als plastische M a s s e zu verwenden, indem man den Asbest fein mahlt und unter Zusatz von Al 2 (SO«)3 mit einer Lösung von Agar-Agar vermischt. D i e entstehende M a s s e haftet gut an den damit überzogenen Materialien, wird schnell fest und reisst nicht, w ä h rend der Zusatz des Al-Salzes das Bindemittel unverbrennlich macht. Durch Zusatz von Harzöl oder Glyzerin kann man die M a s s e noch elastischer machen. D a s D. R. P. 148 9 3 6 behandelt die Herstellung von Asbestkörpern durch Zusammenpressen von zerkleinertem Asbest ohne Anwendung von B i n d e mitteln. Man erhitzt dazu die Asbestteile auf eine Temperatur, bei der noch nicht Verglasung eintritt. Verbesserungen dieses Verfahrens bringen die Zusatzpatente D. R. P. 156 7 9 4 und 160 9 8 1 . Nach dem ersteren tränkt man die A s b e s t p a p p e zunächst mit 2 5 %iger HjSO«, trocknet und verfährt dann nach dem Hauptpatent, während das zweite Zusatzpatent die Imprägnierung der fertig behandelten G e g e n s t ä n d e mit W a s s e r g l a s l ö s u n g bei Siedehitze vorschreibt, wedurch eine säurefeste Kieselsäure-Imprägnierung erzielt wird. Ein neues Eindeckungsmaterial ist der E t e r n i t s c h i e f e r oder Asbest-Zementschiefer, d. Ii. eine Zementmasse, in welche Asbestfasern eingebettet sind. Asbest,

gemahlen kurz, fein

°/o k g M k . 2 5 , 0 0 °/o k g M k . 3 2 , 0 0 — 4 0 , 0 0



mittcllang



sehr langfaserig

Seidenasbest

°/0 'gereinigt)

puriss

1 kg

G e r ä t s c h a f t e n Asbestgewebe Asbesthandschuhe

aus



Mk. 1 2 , 5 0 ;

H

(Fausthandsclnihcj

Durchm.

2. 2 , 5

und

3 cm

Dicke .

.

.

Mk. „

5,50 6,01.)

1 kg 1 „

„ „

7,00 2,00

N)

100

120

150

180

mm.

0.15

0.2Ü

0.35

0.50

0,60

Mk.

10 Stück . . . Asbestgarn, gedreht

I.20

I.50

.1.00

4,00

5.00

.

.

A s b e s t s t r i c k e und S e i i e A s b e s t g e w e b e , rein

3,00 1,80

1 kg I'aar

.

1 Stück

„ n

Asbest.

Asbestpapier ( 5 0 x 5 0 cm) A s b e s t p a p p e in P l a t t e n von 1. 1 . 5 . Asbestschalen i Samlbadschalen j: Innerer

kg M k . 8 0 , 0 U

1

„ 1 kg M k . 1 „ . ! „ „

3,00 11,00 5,50

Asche.

76

K l e i d u n g s s t ü c k e a u s A s b e s t . Jacke Schürze . Kapuze Maske Hose Gamaschen Stiefel m i t H o l z s o h l e n . F a u s t h a n d s c h u h e bis z u m H a n d g e l e n k . „ „ „ Ellenbogen . . „ „ zur S c h u l t e r . .

Mk. 17,50 7,50 5,75 3,50 19,00 6,50

10,00 3,00 5,00 6,50

M k . 12,00 Palladiumasbest 25°/oig , 11,00 Platinasbest 2 5 ° / 0 i g Asbest: S. Herz, Berlin NW. 7, Dorotheenstr. 1 (s. Ins.Asbest- u. Korkstein-Werke J. Käthe, Köln. Anh. S. '21). Bernfeld 4 Rosenberg, Wien 9/1, Liechtenstein i.Ieyer Cohn, Hannover. str. 21. Eduard Elbogen, Wien III/2, Dampfschiffstr. 10. | A s b e s t und Gerätschaften daraus: Leppin & Masche, Berlin Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone(s. Ins.-Anh. S. 12). Street (s. Ins.-Anh. S. 13). P r e s s a n l a g e n für A s b e s t z e m e n t p l a t t e n : Fried Krupp Aktiengesellschaft Grusonwerk, Magdeburg-Buckau.

Asche.

A s c h e n g e h a l t

v e r s c h i e d e n e r

In 1 0 0 0 T . sind enthalten Bier (deutsches) Birkenholz Blut ( O c h s e n ) ,, (Menschen) Buchenholz E i c h e n h o l z (lufttrocken) . Eigelb (Huhn) Eiweiss ( H u h n ) "•Fichtenholz ^Fleisch von K a l b . * „ ,, Ochsen . * ,, ,, Schwein Früchte: Apfel Birne Kirschen . Pflaume Gerstenmehl *Gras, j u n g e s Haferkörner "Hafermehl *Hornmehl K ä s e (reifer) Kaffeebohnen ' Kartoffel (Knollen) . K a r t o f f e l (Schalen) . Kiefernholz (lufttrocken). *Knochenkohle ^Knochenmehl Maiskörner

. . . . . .

. . . . . .

Teile Asche 62,4 6,4 35,5 8,0 4,9 5,0 29,1 46,1 3,8 12,0 12,6 10,4 14,4 19,7 22,0 18,2 23,3 20,7 31,4 28,4 250,0 122,6 31,9 37,7 67,8 2,6 840,0 635,0 15,1

P f l a n z e n - und

Engelufer

SO.,

Ti

IT

e r s t o f f e .

I n 1 0 0 0 T . Sind e n t h a l t e n Melassenkohle Melassenschlempe Milch ( K u h m i l c h ; *Peruguano *Phosphat *Phosphorit (hannov.; *Rapskörner Rapskuchen Reis (geschält Roggenmehl Rohzuker Rübenmelasse Rübensaft Superphosphat Tabakblätter Teeblätter Traubenmost T r a u b e n s c h a l e n und 'Prester W e i n u n d Most Weintrester Weizenkleie Weizenmehl (feines) . . . . Wiesenheu Wintergerste (Körner) Winterroggen (Körnerj . Winterweizen (Körner; Wolle (ungewaschen) . . . . „ (gewaschen] . . . . Z u c k e r r ü b e n (Wurzel)

Teile Asche 573,9 150,6 48,8 338,0 915,0 945,0 39,1 ' 64,2 3,9 19,7 10,0 99,7 37,0 630—880 184,1 54,8 15,4 39,8 2,1 113,9 61.9 4,7 60,2 19,9 20,9 19,7 116,2 11,1 38,6

Aseptol —

77

Asphalt.

Die mit 0 bezeichneten Angaben sind auf R e i n a s c h e , die mit * bezeichneten dagegen nur auf R o h a s c h e d e r l u f t t r o c k e n e n S u b s t a n z bezogen. Alle sonstigen Zahlen geben den m i t t l e r e n Gehalt der T r o c k e n s u b s t a n z wieder. Die durch das Einäschern direkt erhaltene Asche bezeichnet man als R o h a s c h e. Sie enthält mehr CO» als die Substanz vor der Veraschung, weiter Sand und häufig auch verbrannte Kohlenteilchen. Wird der Gehalt dieser Beimengungen der Rohasche ermittelt und von ihrer Gesamtmenge subtrahiert, so erhält man als Differenz die R e i n a s c h e . In der Rohasche finden sich stets folgende 13 Elemente: C, H, O, N, P, S, Cl, Si, K, Na, Ca, Mg und Fe. Die Asche wird technisch vielseitig verwendet. Beispielsweise dient H o l z a s c h e zur Darstellung von Pottasche sowie von Laugen für Färberei, Bleicherei und Seifenfabrikation. Aus K n o c h e n a s c h e gewinnt man Phosphor und Phosphorsäure, aus der Asche einiger M e e r e s a l g e n Jod und Jodsalze. Holz- und Knochenasche dienen auch zur Herstellung poröser Herde für hüttenmännische Prozesse; auch in der Glas- und Fayencefabrikation findet Holzasche Verwendung. Asche: Meyer Cohn,

Hannover.

Aseptol = o - O x y p h e n o l s u l f o s ä u r e . in 33 %iger Lösung als Antiseptikum benutzt. Aseptol ( 3 3 % ige Lösung)

C«H«(OH). SO,H. Wird 1 kg Mk

3,50

A s p h a l t (Erdharz, Erdpech, Judenpech). Amorphe, in der Kälte spröde, braune bis braunschwarze Masse, die in gelinder Wärme zähe wird und bei 100° schmilzt; sp. G. 1,1—1,2; Härte 2. Riecht bituminös, entzündet sich leicht und verbrennt mit stark russender Flamme. In Wasser unlöslich, in Alkohol und Äther teilweise, in Benzin und Terpentinöl leicht und vollständig löslich. Reiner Asphalt findet sich auf der Insel Trinidad und in Syrien. In Europa gewinnt man Asphalt aus dem Mineral A s p h a l t s t e i n , wie solcher sich z. B. in Hannover, in der Schweiz und in Frankreich findet, durch Auskochen mit Wasser und Abschöpfen des sich dabei an der Oberfläche absetzenden Harzes. Der beste Asphalt ist der aus Trinidad; danach kommt der aus Syrien. Diese Sorten werden zur Herstellung von Lacken, Firnissen, Kitten und Malerfarben verwendet, während der aus Asphaltstein gewonnene hierzu weniger brauchbar ist. Derartiger unreiner Asphalt findet ausgedehnte Verwendung in der Bautechnik, zum Decken von Dächern, zur Bekleidung von Mauerwerk, namentlich aber zur Herstellung von Fahrstrassen. Wichtig ist die Lichtempfindlichkeit des reinen Asphalts, derart dass er durch Lichteinwirkung seine Löslichkeit in ätherischen ölen verliert. Hierauf beruht seine Verwendung in der Photographie und verschiedenen photographischen Verfahren. Auch als M a l e r f a r b e wird der Asphalt verwendet, wenngleich er nicht sehr beständig und an dem Verderben mancher Gemälde schuld ist. Dem Asphalt nahe verwandt ist der O z o k e r i t (s. d.) sowie das B i t u r n e n , welches sich in feiner Verteilung vielfach in Kalksteinen und Mergeln sowie auch in Kohle (Bituminit) findet. Von dem natürlichen Asphalt zu unterscheiden ist der sogenannte d e u t s c h e oder k ü n s t l i c h e A s p h a l t . Es ist dies stark eingekochter Stein-kohlenteer oder auch Braunkohlenteer; gewöhnlich werden die Rückstände von der Teerdestillation als Asphalt bezeichnet und wie dieser in der Bautechnik, zur Darstellung von Lackfirnis, sowie auch zur Fabrikation von Briketts verwendet. Die recht bedeutende kalifornische Asphaltindustrie geht von sehr schweren, dunkelgefärbten Rohölen vom sp. G. 0,9859—0,9333 aus, destilliert daraus unter Einblasen von Luft alle bis 650° C. flüchtigen Bestandteile ab, worauf der zurückbleibende Asphalt gekühlt wird. Nach dem Engl. Pat. 7343 von 1904 kocht man zur Herstellung einer guten Asphaltmasse gepulverte Schlacke mit geschmolzenem Asphalt unter

78

Asphaltgoudron



Asphaltlacke.

Zusatz von Bindemitteln (Teer, Harz, ö l u. s. w.) und Füllstoffen (Sand, Kies u . s . w . ) unter Umrühren gut durch und lässt dann erkalten. Gebräuchlich ist eine Zusammensetzung von 80 % Schlacke, 10 % Asphalt, 10 % Binde- und Füllstoffen. Nach dem Amer. Pat. 790 932 reinigt man den Asphalt und mischt dann 75 % davon mit 20 % Bitumen und 5 % Lignit, was eine gute Asphaltmasse ergeben soll. Das Schwed. Pat. 18 412 von 1903 lässt Bitumen und Kalksteinpulver mischen, wobei man besonders Orinoko-Asphaltöl und kalkmilchhaltiges Kalksteinpulver verwendet. Auch Gemische aus Harzen, Teer und Schwefel werden zu künstlichem Asphalt verschmolzen. So schmilzt man z. B. Kolophonium, trägt Schwefel ein und erhitzt auf 250°; das hierbei als Rückstand erhaltene schwarze Harz ist dem syrischen Asphalt sehr ähnlich und wird anstatt seiner bei photographischen Kopier- und Atzverfahren benutzt. Technisch verwendbaren Asphalt zu erzeugen bezweckt das D. R. P. 143 147. Hiernach erhitzt man ein Gemenge von 11 T. Teer und 2 T. Harz, setzt dann 1 T. Schwefel und danach 11 T. gelöschten Kalk zu und vermengt die entstandene braune, harzartige, in HaO unlösliche Masse, welche einen guten Asphaltersatz darstellt, nach dem Erkalten mit einer dem Verwendungszweck entsprechenden Menge Sand. Vgl. den Artikel „ G o u d r o n". Asphalt, syrisch l a Pulver

°/„ k g M k . % „ „

ff.

68,0D 140,00

Asphalt: Bernfeld à Rosenberg, Wien 9/1, Liechtensteinstr. 21. Dr. W. H. I.epenau & Co., G. m. b. H., Sulzberger! (s. Ins.-Anh. S. 15).

L

Haurwitz & Ca., O. m. b. II., Berlin S. 39. — Stettin. Meyer Colin, Hannov.r. Carl l'ngcwilter, Bremen (s. In^.-Anh. S. 7).

Asphaltformen: V. A. Kfidlo,

Eisengiesserei,

Prag-Bubna (s. Jn.s.-Anh. S. 14).

Einrichtungen für Asphaltmühlen: Otto Hillig, Berlin !>'., Fennstr. 21 (s. Ins.Anh. S. 20). IlolzhUuer'sche Maschinenfabrik-Gesellschaft m. b. II., Augsburg (s. Ins.-Anh. S. 6).

Fried. Krupp Aktiengesellsehatt Magdeburg-liuekau.

Grusonwerk,

A s p h a l t g o u d r o n siehe „ G o u d r o n". A s p h a l t l a c k e . Lösungen von natürlichem oder künstlichem Asphalt in B e n z i n , T e e r ö l , P e t r o l e u m sowie (bei den feineren Sorten) in T e r p e n t i n ö l ; gewöhnlich wird in letzterem Falle irgend ein trocknendes ö l zugesetzt. Die Asphaltlacke di enen fast ausschliesslich zum Lackieren von e i s e r n e n Gegenständen; in dünnem Auftrag erscheinen sie braun, in dickerem glänzend und tiefscliwarz. Gute Asphaltlacksorten werden sehr hart und dann in Alkohol ganz unlöslich. Eisenlack

(gewöhnlicher

Asphaltlack):

la Ha Asphaltlack Gegenstände)

aus

Asphaltlack

syrischem

geschmeidig

und

Asphalt fest

(besonders

anhaftend 'zum

von Flaschen) Asphaltlack

°/ 0 k g M k . /o „ -

30,0i I 20,0ü

°/ 0

..



95,(10

0

u

( b e s o n d e r s fiir L e d e r

Asphalt-Öllack „

la IIa lila

geeignet)

fiir

eiserne

Schwärzen o





180,00

° o

n

>i

185,HD

°/0 0 o °„

„ „ „

„ „ -

110,01) 75,(10 55,00

Asphaltteer — Äther.

79

Asphaltlacke: Aktien-Gesellschaft f ü r Chcrn.-Industrie, Gelsenkirchen-Schalke. Chemische F a b r i k D i s s a u . G. m. b. II.. Dessau. Chemische F a b r i k F l ö r s h e i m , Dr. II. Xoerdljnger, Flörsheim a. M. Chemische F a b r i k b. Karlsruhe, G. m. b. H . , R ü p p u r r (Bad.).

: Frischauer 4 Comp., Bergwerksbesitzer u. Fabrik ehem. P r o d u k t e , Wien V I . / l u. Asperg bei Stuttgart (Wttbg.). K n a u t h k Weidinger, Dresden-N. ' Meyer Cohn, Hannover.

A s p h a l t t e e r siehe „ G o a i l r o n".

Aspiratoren. Aspirator a u s Zinkblech, e i n f a c h , auf Dreifuss, mit Ablasshahn und T u b u s (für T h e r m o m e t e r ) . Inhalt Preis

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Siehe auch „ I n j e k t o r e n " Aspiratoren:

und „ L u f t p u m p e n " .

L e p p i n 4 Masche, Berlin SO., Engeluft r 17 ; Georg Schmidt Je v. d. Eitz, Schmiedefeld, Ivrs. (8. Ins.-Anh. S. 12). Schleusingen (s. Ins.-Anh. S. 9). Dr. H e r m a n n B o h r b e c k , Berlin NW., Knrlstr. 20a (s. Ins.-Anh. S. 21). i

A s p i r i n siehe „ A z e t y l s a l i z y l s ä u r e". Ä t h e r . V e r b i n d u n g s k l a s s e o r g a n i s c h e r Körper, die durch Vereinigung von zwei Alkoholmolekülen unter W a s s e r a u s t r i t t e n t s t e h e n ; dabei können die beiden K o m p o n e n t e n d e m s e l b e n Alkohol angehören, es können aber auch zwei v e r s c h i e d e n e Alkoholradikale zur Vereinigung gelangen. In ersterem Falle spricht man von e i n f ac h e n , in letzterem Falle von g e m i s c h t e n Äthern. Ein einfacher Äther ist z. B. der M e t h y 1 ä t h e r C H S . O . CH S , ein z u s a m m e n g e s e t z t e r Äther z. B. M e t h y l ä t h y l ä t h e r C H 3 . O . C 2 H 5 . Gänzlich verschieden und zu trennen von den Äthern sind die S ä u r e ä t h e r , richtiger E s t e r genannt, die durch Vereinigung eines Alkohols mit einer Säure unter W a s s e r a u s t r i t t e n t s t e h e n ; vgl. den Artikel „ E s t e r " . Der wichtigste Äther ist der Ä t h y l ä t h e r , C 2 H 6 . 0 . C S H 6 , auch schlechtweg Ä t h e r genannt. Zu seiner Darstellung erhitzt man ein G e misch von 9 T. konz. H 2 S 0 4 (sp. G. 1,835) mit 5 T. Alkohol von 90 vol. % in einer k u p f e r n e n Destillierblase auf 140°; das Einhalten dieser T e m p e r a t u r ist von Wichtigkeit. Es bildet sich hier erst Ätherschwefelsäure C 2 H 5 . O . S O » . OH und aus dieser mit neu zufliessenden Alkoholmengen Ä t Ii y 1 ä t h e r , während die S c h w e f e l s ä u r e zurückgebildet wird. Bei kontinuierlichem Alkoholzufluss destilliert ständig Äther über. Nach dem neueren Verfahren von K r a f t u n d R o s s (D. R. P. 69 115) stellt man diese und andere Äther (sowie Ester) der Fettreihe durch Einwirkung a r o m a t i s c h e r S u I f 0 s ä u r e n auf einen Alkohol der Fettreihe her. Die Ätherbildung verläuft bei diesem interessanten Verfahren in zwei P h a s e n : C o H s . S 0 3 . OH + CiHr,.OH = Benzolsulfosaure

C1)Hr,.SO..O.C2H:, +

H-0

Äthylalkohol

C 6 H 5 . S 0 2 . 0 . C 2 H : , + C,>H.',.OH =

CÜH-, . S O 2 . O H + C j H I . O . CaH-, Achylather.

B e i d e r R e a k t i o n , d i e a m b e s t e n b e i e i n e r ü b e r 100° l i e g e n d e n T e m p e r a t u r

vor

80

Äther.

s i c h g e h t , wird a l s o d i e S u l f o s ä u r e w i e d e r r e g e n e r i e r t und k a n n immer a u f s neue verwendet werden. W i c h t i g zu w e r d e n b e r u f e n ist m ö g l i c h e r w e i s e d i e M e t h o d e der A t h e r d a r s t e l l u n g von |. ,W. H a r r i s ( A m e r . P a t . 7 1 1 5 6 5 ) , w o b e i man vom Azetylen a u s g e h t und d i e s e s d u r c h e l e k t r o l y t i s c h e r z e u g t e n W a s s e r s t o f f in Äthylen umw a n d e l t . L e t z t e r e s f ü h r t man mit H i S O t in A t h y l s c h w e f e l s ä u r e ü b e r , und d i e s e w i e d e r w i r d , indem man s i e z u n ä c h s t mit H 2 0 z u s a m m e n b r i n g t , zu Äther zersetzt. — Der g e w o n n e n e Rohäther enthält noch verschiedene Unreinigkeiten; er wird mit K a l k m i l c h und dann mit W a s s e r g e w a s c h e n und ü b e r C h l o r c a l c i u m rektifiziert. W e r d e n d i e h ö c h s t e n A n s p r ü c h e an s e i n e R e i n h e i t gestellt, s o unterwirft man den Äther noch einer weiteren Rektifikation über N a t r i u m d r a h t. W e i l d e r A t h y l ä t h e r ( n a c h d e r ä l t e r e n M e t h o d e ) mit S c h w e f e l s ä u r e d a r g e s t e l l t w i r d , führt er im H a n d e l n o c h immer den N a m e n S c h w e f e l ä t h e r , eine B e z e i c h n u n g , die n a t u r g e m ä s s nur zu Irrtümern V e r a n l a s s u n g gibt, da d e r Ä t h e r k e i n e n S c h w e f e l e n t h ä l t . R e i n e r A t h y l ä t h e r ist eine f a r b l o s e , leicht b e w e g l i c h e , erfrischend r i e c h e n d e F l ü s s i g k e i t : s p . G . ( 1 5 ° ) 0 , 7 1 8 ; S . P. 3 4 , 9 " . E r e r s t a r r t bei — 129° k r i s t a l l i n i s c h und s c h m i l z t w i e d e r bei — 117.4°. Die Ätherdämpfe sind s c h w e r e r a l s L u f t ; w e g e n d e s s e h r n i e d r i g e n F l a m m p u n k t e s ist der Ä t h e r höchst feuergefährlich. W a s s e r löst 9 % Äther. Äther ca. 2 % W a s s e r ; mit konz. HCl m i s c h t sich der Äther. E i n g e a t m e t ruft er B e w n s - s t l o s i g k e i t h e r v o r . D e r Äther wird 1n der M e d i z i n , f e r n e r als L ö s u n g s m i t t e l in der T e c h n i k viel g e b r a u c h t , da er z a h l r e i c h e o r g a n i s c h e V e r b i n d u n g e n r e i c h l i c h und mit L e i c h t i g k e i t l ö s t ; a u c h viele a n o r g a n i s c h e S u b s t a n z e n l ö s e n sich darin. Die a u s g e d e h n t e s t e V e r w e n d u n g f i n d e t er zum L ö s e n von N i t r o z e l l u l o s e , d. h. zur H e r s t e l l u n g von K o l l o d i u m (s. d.). Käuflich sind drei S o r t e n Äther, nämlich vom sp. ü . 0 , 7 2 5 , 0 , 7 2 2 und 0 , 7 2 0 , w ä h r e n d g a n z reinem ( w a s s e r - und a l k o h o l f r e i e m ) Äther d a s sp. O . 0 , 7 1 8 zukommt. P r ü f u n g i J e nach Keinheit schwankt das sp. (J. des Äthers zwischen 0,718 und 0,725. Der Äther vom sp. (i. 0,72") enthüll noch IIjO oder Alkohol; daceEren l,i"tet ein sp. .(¡0:

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0,725

1

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O.T'J'i

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0 , 7 2 0 IX A. IV

I

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1

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rein, ü b e r N a

b) unversteuert rein, sp. G .

destilliert

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kg

Mk.

2'jr,00



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'¿70;

"„

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'¿'iO,00

2.*f>;

°i>

,.

..

:!(>,(MI

Äthylverbindungen: Dr. Theodor Schuchardt,

Görlitz.

M. 11. Voyri,

I.cinziy-LimUniiu.

A t m o s p h ä r e . Technisches Druckmass. Um die Angaben vergleichbar zu machen, rechnet man nicht mit dem wirklichen Druck der Atmosphäre an einem bestimmten Ort zu gegebener Zeit, sondern mit einem m i t t l e r e n Atmosphärendruck. Früher war als Mass der mittlere Atmosphärendruck unter dem 45. Breitengrad am Meeresspiegel, reduziert auf 0° gebräuchlich; man bezeichnet diese Einheit als 1 a l t e A t m o s p h ä r e . J alte 1 „

A t m o s p h ä r e entspricht 7 6 0 m m Q u e c k s i l b e r s ä u l e „ „ 1 , 0 3 3 3 3 kg auf 1 qcm.

Neuerdings ist man übereingekommen, auf 1 qcm zu setzen (neue Atmosphäre). 1 neue 1 „

Atmosphäre „

den Atmosphärendruck == 1 kg

entspricht 7 3 4 , 5 1 mm Q u e c k s i l b e r s ä u l e „ 1 kg auf 1 qcm.

Atomgewichte. Tabelle siehe Anhang Bestimmung siehe ,,M o I e k u l a r g e w i c h t". A t r o p i n (Daturin). Alkaloid, das sich in der Tollkirsche ( A t r o p a Belladonna), dem Stechapfel ( D a t u r a Stramonium), dem Bilsenkraut ( H y o s c y a m u s niger) und verschiedenen andern Pflanzen findet. Fabrikmässig stellt man es ans der Belladonna-Wurzel her.

Ätzalkalien



83

Atzen.

D a s reine Atropin CuHnNOa bildet s c h w e r e Kristallnadeln vom S c h . P. 115,5°. E s ist geruchlos, schmeckt widerlich bitter, schwerlöslich in kaltem, leichter in heissem H 2 0, sehr leicht in Alkohol, C h l o r o f o r m , Amylalkohol und Toluol, weniger löslich in Äther, fast unlöslich in P e t r o l ä t h e r . E s ist ein ausserordentlich heftiges Gift. Medizinisch verwendet man m e i s t e n s seine leichter löslichen Salze, und zwar innerlich a l s s t a r k e s Narkotikum s o w i e gegen die N a c h t s c h w e i s s e d e r Phthisiker. zu Einspritzungen bei K r ä m p f e n und Neuralgien und namentlich äusserlich in 0,5 %iger Lösung zu Einträufelungen in die Augen als pupillene r w e i t e r n d e s Mittel. M. D. p. dos. 0,001 g, M. D. p. die 0,003 g. A t r o p i n , puriss. krist a r s e n i c i c . krist

„ 51

h v d r o b r o m i c . krist h v d r o c h l o r i c . krist nitric krist salicylic, krist sulfuric, alb. krist. naturale . p u r i s s . D . A . IV v a l e r i a n i c , krist

. . . .

.

.

.

. . . .

. . . .

D Mk. D 1) D

. . . . . .

I") D

.

D

.

.



7,50 7,50 7,50 7.50 7,50 7,50 6,80 6,20 6,30 8,10

H H H H H H H H H H

Mk. 66,50 „ „ „

7'2,00 72,00 72,00

„ „ „ „ „

72,00 72,00 £4,00 55,50 56,00



'7,00

Ätzalkalien.

Die Atzalkalien sind als Hydroxyde unter den e n t s p r e c h e n den Metallverbindungen a u f g e f ü h r t , also A t z b a r y t unter ,,B a r y u m v e r b i n d u n g e n", A t z k a 1 i unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " etc. Über die elektrolytische G e w i n n u n g der Ätzalkalien vgl. d e n Artikel . . C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r".

Atzen.

A t z g r u n d ( D e c k g r u n d ) : 4 T. Asphalt, 1 T. s c h w a r z e s und 1 T . b u r g u n d i s c h e s P e c h , 4 T. w e i s s e s W a c h s ; o d e r : 5 % T. syrischer Asphalt, 3 T. Kolophonium, 9 T. Mastix, 18 T . Wachs, 1% T . Talg. Die B e s t a n d t e i l e w e r d e n z u s a m m e n g e s c h m o l z e n und s t a r k eingekocht. Der Ätzgrund wird auf d a s e r w ä r m t e Metall a u f g e t r a g e n . Ä t z e n (Ätzflüssigkeiten, Ä t z w ä s s e r ) . 1. F ü r S t a h l : 1 T. S a l p e t e r s ä u r e , 1 T. absolut. Alkohol, 4 T . konz. Essigsäure; o d e r : 2 T . Salpetersäure, 1 T. W a s s e r . 2. F ü r K u p f e r : 10 T. r a u c h e n d e S a l p e t e r s ä u r e , 70 T. W a s s e r , dazu Losung von 2 T. Kaliumchlorat in 20 T. W a s s e r ; o d e r : 40 T. Salzsäure in 100 T. W a s s e r , dazu Lösung von 5 T . Kaliumchlorat in 50 T . W a s s e r . 3. F ü r S i l b e r u n d M e s s i n g : Reine konz. S a l p e t e r s a u r e . 4. F ü r Z i n k : Verdünnte S a l p e t e r s ä u r e . 5. F ü r G o l d : Verdünntes K ö n i g s w a s s e r (s. d.). 6. F ü r G l a s : Flusssäure. Zum Mattätzen w e r d e n ihre D ä m p f e , zum Glanzätzen ihre w ä s s e r i g e Lösung benutzt. Statt der F l u s s s ä u r e benutzt man auch F l u o r a m m o n i u m o d e r ein G e m i s c h von F l u s s s p a t mit S c h w e f e l s ä u r e . Eine matt und gleichmässig w i r k e n d e G l a s ä t z e erhält man durch Lösen von 250 g Kaliumdoppelfluorid und 140 g Ammoniumsulfat in einer M i s c h u n g von 250 g Salzsäure und 1000 g W a s s e r . Ä t z t i n t e f ü r G l a s : 30 g Fluorainmoniuni, 15 g dest. W a s s e r , 6 g H 2 S0 4 in einer Bleiflasche gemischt und auf 40" e r w ä r m t . Nach d e m Erkalten werden 5 g konz. F l u s s s ä u r e und 1 g G u m m i a r a b i c u m l ö s u n g zugesetzt. Wird mit Stahl- oder G ä n s e f e d e r geschrieben und gibt eine m a t t e Schrift. Ä t z d r u c k f a r b e f ü r G l a s . Sie wird durch Vermischen einer gesättigten NH»F-Lösung in konz. HF mit MgCO» und Dextrin hergestellt. Zusammensetzung und Art der Erzeugung sind durch D. R. P. 148 724 geschützt. Ä t z g r u n d f ü r G l a s : W a c h s , rein oder mit T e r p e n t i n ö l gemischt. 7. F ü r l i t h o g r a p h i s c h e S t e i n e : Verdünnte HNOa o d e r HCl, Oxalsäure o d e r W e i n s ä u r e . ti«

Ätzfarben —

84

Aufbereitung.

8. F ü r B e r n s t e i n , E l f e n b e i n , B e i n Schwefelsaure. 9. F ü r M a r m o r : Verdünnte Salpetersäure. 10. F ü r

P e r l m u t t e r :

S t e i n z e u g w a n n e n zum Tiefe cm 10 12 12

Inhalt 1 20 36 50

K n o c h e n :

Konz. Schwefelsäure oder konz.

Vgl. auch den Artikel „ A b b r e n n e Länge Breite cm cm 40 50 50 60 60 70

und

Konz.

Salpetersäure.

n".

Atzen: Preis Mk. 9,00 13,00 19,00

j

Länge Breite cm cm 80 60 90 65

Tiefe cm 12 12

Inhalt 1 58 70

Preis Mk. 22,00 27,50

Atzen : C h e m i s c h e F a b r i k Grünau, Landshoff 4 Meyer, A c t . - G e s . , Grünau ( M a r k ) ( A t z p u l v e r ) .

S t e i n z e u g w a n n e n zum D e u t s c h e Ton- u. Steinzeug-Werke,

Ätzfarben

Bernard 4

Cie.,

Atzen: Aktiengesellschaft,

siehe „ Z e u g d r u c

Ä t z f a r b e n auf E.

Ätzkalk

Berlin-Charlottenburg,

Berlinerstr. 22 b.

k".

Indigoblau:

Mülhausen

(Kls.).

Ätzkall = K a l i u m h y d r a t „K a 1 i 1 a u g e". J o b . Chph. s t a h l ,

I Fabriques de Produits Chimiques de T h a n n et de | Mulhouse, Thann ( E i s . ) (Ätzsalz).

1

siehe

Farbwerke Ilir-eii iirenzhuusen.

A

Merzenich.

m

„K a 1 i u m v e r b i n d u n g e n "

b

II .

und

siehe „K a I k". Nürnberg, Theresienpl.

2.

Ätzlauge = Ätznatron

K a l i l a u g e (s. d.) oder N a t r o n l a u g e (s. d.). (Natriumhydrat) siehe „ N a t r i u r a v e r b i n d u n g e n " und „ S o d a , k a u s t i s c h e " . Ätzsubllmat ( Q u e c k s i l b e r c h l o r i d ) s i e h e „ Q u e c k s i l b e r v e r b i n d ü n g e n". Aubépine s i e h e „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " .

Aufbereitung:. D i e M e t h o d e n , v e r s c h i e d e n e M i n e r a l i e n m e c h a n i s c h v o n e i n a n d e r zu t r e n n e n o d e r a r m e E r z e d u r c h B e s e i t i g u n g d e r s i e b e g l e i t e n den Nebengesteine anzureichern, bilden zusammen die sogenannte m e c h a n i s c h e A u f b e r e i t u n g . Hierher gehört das Z e r k l e i n e r n , das A u s s o r t i e r e n , d a s A u s w a s c h e n und d a s S c h l ä m m e n . Neuerd i n g s w i c h t i g g e w o r d e n ist d i e i n a g n e t i s c h e A u f b e r e i t u n g u n d d i e ö l a u f b e r e i t u n g . Die m a g n e t i s c h e A u f b e r e i t u n g wirkt durch w a l z e n f ö r m i g e o d e r keilförmige E l e k t r o m a g n e t e , zwischen denen d a s Scheidegut hindurchgeführt wird. S i e beruht auf dem v e r s c h i e d e n e n m a g n e t i s c h e n V e r h a l t e n der Körper, die durch ihre paramagnetischen (positiver Magnetismus) oder diamagnetischen (negativer Magnetismus) Eigenschaften die Möglichkeit der Trennbarkeit bieten. D i e magnetische Aufbereitung gestattet s o w o h l die T r e n n u n g der diamagnetischen S t o f f e von paramagnetischen, als auch die T r e n n u n g der paramagnetischen Körper untereinander. S i e vollzieht sich dadurch, d a s s unter dem Einfluss sehr starker Magnete sich alle paramagnetischen K ö r p e r a u s e i n e m G e m i s c h mit u n m a g n e t i s c h e n a u s s o n d e r n und g e t r e n n t v o n d i e s e n s a m m e l n l a s s e n . D a d e r g r ö s s t e T e i l d e r M i n e r a l i e n und b e s o n d e r s d e r E r z e p a r a m a g n e t i s c h ist, s o h a t d i e m a g n e t i s c h e S c h e i d u n g ein a u s s e r o r d e n t lich g r o s s e s A n w e n d u n g s g e b i e t . Es sind magnetisch scheidbar von E r z e n : Alle Eisenerze, Titan-, W o l f r a m - , N i c k e l - , K o b a l t - , M a n g a n - V e r b i n d u n g e n , s u l f i d i s c h e und o x y d i s c h e K u p f e r e r z e , B l e n d e n g e w i s s e r L a g e r s t ä t t e n , k u r z a l l e E r z e mit e i n e m g e w i s s e n E i s e n - , N i c k e l - , K o b a l t - , T i t a n - und W o l f r a m g e h a l t ; u n m a g n e t i s c h bleiben h i n g e g e n : B l e i - und Silbererze, Zinnstein, Wismutverbindungen, B l e n d e n gewisser Lagerstätten.

Aufbürstfarben.

85

Von den Gangarten sind magnetisch: Alle mangan-eisenhaltigen Silikate und Phosphate und Karbonate; unmagnetisch: Kieselsäure, S c h w e r s p a t . D a s magnetische Scheideverfahren ist ein vorwiegend trockner P r o z e s s ; es wird also namentlich da in Anwendung gebracht werden, wo der nassen Aufbereitung infolge von Wassermangel oder Kälte Schwierigkeiten e r w a c h s e n . Die folgende Figur zeigt einen e l e k t r o m a g n e t i s c h e n Erzs c h e i d e r (Patent Forsgren) von Fried. Krupp, Grusonwerk für n a s s e s Verfahren. Er eignet sich besonders zur Anreicherung von Grubenklein und scheidet das Rohmaterial in drei Produkte, und zwar ein unmagnetisches, ein schwachmagnetisches und ein starkniagnetisches. J e nach der verlangten Leistung werden die Apparate mit zwei oder mehreren hufeisenförmigen Elektromagneten (primären Magneten) ausgestattet; die Abbildung veranschaulicht einen Apparat mit vier Elektromagneten. —

Das D. R. P. 144 9 5 4 betrifft eine oxydierende Röstung als Vorbereitung armer Eisenerze für die magnetische Aufbereitung. Eine ähnliche B e h a n d l u n g schreibt das Engl. Pat. 6 8 1 1 von 1903 vor. Die ö l a u f b e r e i t u n g , welche von E 1 m o r e herrührt, bezweckt die Erzscheidung unter Anwendung schwerer ö l e , und zwar benutzt man namentlich die Rückstände der Petroleumraffination. Kiese zerstäuben beim Zerkleinern leicht in Schüppchen, welche auf dem W a s s e r schwimmen und dadurch bei der nassen Aufbereitung verloren gehen. Deshalb lässt E 1 m o r e das Erz nass vermählen und bringt es dann mit dem ö l in rotierende Zylinder, wo Kies und ö l sich innig mischen. Das Öl-Kiesgemisch trennt man dann in Spitzkästen von der T r ü b e , während das ö l aus dem Kies durch Zentrifugieren entfernt wird. Das Verfahren eignet sich namentlich für arme Pyrite und Kupferkiese. — Ganz ähnlich ist das F r o m m e n t sehe Verfahren, das die Aufbereitung von Schwefelerzen (Cu; P b ; Zn u. a. m.) mit ö l bezweckt. Aufbereitungs-Anlagen für Erze jeder Art und K o h l e : Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Auf bttrstf arben:

iirusonwerk,

Gebr. Xahnsen, Hainburg 22, Flai h>lan,50

5. A m i d o a z o t o l u o l e . C e H ^ C H a ) — N = N — C e H 3 ( C H ) 3 . NHj. W i c h t i g ist d a s o - A i n i d o a z o t o l u o l , d a s man durch Einleiten von salpetriger S ä u r e in o - T o l u i d i n und n a c h h e r i g e s A u s k o c h e n mit verdünnter S a l z s ä u r e e r h ä l t . Es bildet g o l d g l ä n z e n d e B l ä t t c h e n ; S c h . P . 100°. o-Amidoazotoluol D Mk. 1,70; H Mk. 15/>0

A z u r b l a u siehe ,,K o b a 11 f a r b e n". B

B a c i l l o l siehe „B a z i 11 o 1".

B a c k p u l v e r (Hefenpulver). Als B a c k p u l v e r , die die Hefe ersetzen sollen und beim B a c k e n durch E n t w i c k e l u n g von G a s e n (COa) oder D ä m p f e n eine A u f l o c k e r u n g des T e i g e s b e w i r k e n , sind s e h r v e r s c h i e d e n e M i s c h u n g e n im Handel. Für f e i n e r e s G e b ä c k dient a l s B a c k p u l v e r vielfach A m m o n i u m k a r b o n a t ( H i r s c h h o r n s a l z ) o d e r aber eine M i s c h u n g von N a t r i u m b i k a r b o n a t mit W e i n s ä u r e oder mit W e i n s t e i n ( ü r e m o r tartari). Für B r o t wendet man häufig N a t r i u m b i k a r b o n a t und S a l z s ä u r e an, w o b e i die S ä u r e dem zur T e i g b e r e i t u n g d i e n e n d e n W a s s e r zugesetzt wird, w ä h r e n d man das N a t r i u m b i k a r b o n a t erst zuletzt dem fertigen T e i g e b e i m i s c h t . Statt der S a l z s ä u r e wird häufig C a l c i u m b i p h o s p h a t o d e r e i n e M i s c h u n g d i e s e s mit Kaliumchlorid benutzt. Andere M i s c h u n g e n sind, wenn auch nicht ihrer Zus a m m e n s e t z u n g so doch ihrer Herstellung nach G e s c h ä f t s g e h e i m n i s . Sehr üblich ist für Kuchen ein G e m i s c h von 1 T . N a t r i u m b i k a r b o n a t , 2 T . W e i n s t e i n und 10 b i s 2 0 T . Mehl oder M i l c h z u c k e r . B e s o n d e r s günstig soll ein Z u s a t z von S t ä r k e w i r k e n ; so empfiehlt man ein B a c k p u l v e r a u s 3 5 T . N a t r i u m b i k a r bonat, 2 5 T . W e i n s t e i n und 4 0 T . K a r t o f f e l s t ä r k e a l s a u s g e z e i c h n e t in der W i r kung. G e w ö h n l i c h werden 1 5 — 2 0 g B a c k p u l v e r auf % kg Mehl v e r w e n d e t . Eine a n d e r e V o r s c h r i f t gibt als M i s c h u n g 15 T . W e i n s ä u r e , 2 0 T . Natriumb i k a r b o n a t und 3 5 T . R e i s s t ä r k e ; davon sollen 3 0 — 4 0 g auf 5 0 0 g Mehl zugesetzt w e r d e n . Die P r e i s e der B a c k p u l v e r m i s c h u n g e n sind j e nach Herkunft und Zus a i n m e n s t z u n g sehr s c h w a n k e n d . Auch B a c k m e h 1 . d. h. Mehl, dem die nötige M e n g e B a c k p u l v e r s c h o n b e i g e m i s c h t ist. wird feilgehalten. E i n e s e h r bekannte M a r k e von B a c k m e h l besteht a u s 84 g N a t r i u m b i k a r b o n a t , 1 8 8 g Weinstein und 10 kg W e i z e n m e h l . Backpulver: Dr. E. Kk'isdn-l- & C.>.. a. Klln-, Crcmor tartari zur B a c k p u l v e r b e r e i t u n g : Dr. K. Fhiselior & tu., H.,i-l.iu a. KU»'. Bad. S i e h e im einzelnen ,,S a n d b ä d e r'\ ,.W a s s e r b ä d e r " „ T r o c k n e n".

und

Azurblau



97

Bad.

3. A i n i d o a z o b e n z o l . C6H4(NH2)—N=N—C„H6. Von den drei I s o m e r e n ist d a s p - A m i d o a z o b e n z o l b e s o n d e r s wichtig. T e c h n i s c h stellt man e s a u s Diazoa.'nidobenzol C 6 H 5 — N = N — N H ( C 6 H S ) und Anilinsalzen in der K ä l t e dar. E s bildet gelbe r h o m b i s c h e Nadeln, S c h . P . 123°. S c h w a c h e e i n s ä u e r i g e B a s e , deren Salze als F a r b s t o f f e im Handel sind. Amidoazobenzol,



tecliu

1 kg Mk. 4 , 5 0

ehem. rein

II

Amidoazobenzolchlorid

1 kg



,

5,00

10,UO

4. A z o t o l u o l . C 6 H , ( C H C ) — N = N — C 9 H , ( C H 3 ) . D i e drei I s o m e r e n e n t s t e h e n durch B e h a n d l u n g der e n t s p r e c h e n d e n Nitrotoluole mit Natriumamalgam oder Zinkstaub. D a s p - A z o t o l u o l wird g e w ö h n l i c h durch B e h a n d lung von p - T o l u i d i n mit C h l o r o f o r m und C h l o r k a l k dargestellt. Dieses, das o r a n g e g e l b e Nadeln mit dem Sell. P. 144° bildet, findet von den drei I s o m e r e n die m e i s t e t e c h n i s c h e Verwendung. p-Azotoluol

H Mk. t>,50

5. A m i d o a z o t o l u o l e . C e H ^ C H a ) — N = N — C e H 3 ( C H ) 3 . NHj. W i c h t i g ist d a s o - A i n i d o a z o t o l u o l , d a s man durch Einleiten von salpetriger S ä u r e in o - T o l u i d i n und n a c h h e r i g e s A u s k o c h e n mit verdünnter S a l z s ä u r e e r h ä l t . Es bildet g o l d g l ä n z e n d e B l ä t t c h e n ; S c h . P . 100°. o-Amidoazotoluol D Mk. 1,70; H Mk. 15/>0

A z u r b l a u siehe ,,K o b a 11 f a r b e n". B

B a c i l l o l siehe „B a z i 11 o 1".

B a c k p u l v e r (Hefenpulver). Als B a c k p u l v e r , die die Hefe ersetzen sollen und beim B a c k e n durch E n t w i c k e l u n g von G a s e n (COa) oder D ä m p f e n eine A u f l o c k e r u n g des T e i g e s b e w i r k e n , sind s e h r v e r s c h i e d e n e M i s c h u n g e n im Handel. Für f e i n e r e s G e b ä c k dient a l s B a c k p u l v e r vielfach A m m o n i u m k a r b o n a t ( H i r s c h h o r n s a l z ) o d e r aber eine M i s c h u n g von N a t r i u m b i k a r b o n a t mit W e i n s ä u r e oder mit W e i n s t e i n ( ü r e m o r tartari). Für B r o t wendet man häufig N a t r i u m b i k a r b o n a t und S a l z s ä u r e an, w o b e i die S ä u r e dem zur T e i g b e r e i t u n g d i e n e n d e n W a s s e r zugesetzt wird, w ä h r e n d man das N a t r i u m b i k a r b o n a t erst zuletzt dem fertigen T e i g e b e i m i s c h t . Statt der S a l z s ä u r e wird häufig C a l c i u m b i p h o s p h a t o d e r e i n e M i s c h u n g d i e s e s mit Kaliumchlorid benutzt. Andere M i s c h u n g e n sind, wenn auch nicht ihrer Zus a m m e n s e t z u n g so doch ihrer Herstellung nach G e s c h ä f t s g e h e i m n i s . Sehr üblich ist für Kuchen ein G e m i s c h von 1 T . N a t r i u m b i k a r b o n a t , 2 T . W e i n s t e i n und 10 b i s 2 0 T . Mehl oder M i l c h z u c k e r . B e s o n d e r s günstig soll ein Z u s a t z von S t ä r k e w i r k e n ; so empfiehlt man ein B a c k p u l v e r a u s 3 5 T . N a t r i u m b i k a r bonat, 2 5 T . W e i n s t e i n und 4 0 T . K a r t o f f e l s t ä r k e a l s a u s g e z e i c h n e t in der W i r kung. G e w ö h n l i c h werden 1 5 — 2 0 g B a c k p u l v e r auf % kg Mehl v e r w e n d e t . Eine a n d e r e V o r s c h r i f t gibt als M i s c h u n g 15 T . W e i n s ä u r e , 2 0 T . Natriumb i k a r b o n a t und 3 5 T . R e i s s t ä r k e ; davon sollen 3 0 — 4 0 g auf 5 0 0 g Mehl zugesetzt w e r d e n . Die P r e i s e der B a c k p u l v e r m i s c h u n g e n sind j e nach Herkunft und Zus a i n m e n s t z u n g sehr s c h w a n k e n d . Auch B a c k m e h 1 . d. h. Mehl, dem die nötige M e n g e B a c k p u l v e r s c h o n b e i g e m i s c h t ist. wird feilgehalten. E i n e s e h r bekannte M a r k e von B a c k m e h l besteht a u s 84 g N a t r i u m b i k a r b o n a t , 1 8 8 g Weinstein und 10 kg W e i z e n m e h l . Backpulver: Dr. E. Kk'isdn-l- & C.>.. a. Klln-, Crcmor tartari zur B a c k p u l v e r b e r e i t u n g : Dr. K. Fhiselior & tu., H.,i-l.iu a. KU»'. Bad. S i e h e im einzelnen ,,S a n d b ä d e r'\ ,.W a s s e r b ä d e r " „ T r o c k n e n".

und

98

Bakteriologie.

Bakteriologie. Von den Apparaten und Gerätschaften für bakteriologische Zwecke sind vor allem zu nennen: D a m p f s t e r i l i s i e r u n g s a p p a r a t , verbessert, für äusserst schnelle Dampfentwickelung. Zylinder mit Asbest oder Linoleum bekleidet, mit allem Zubehör. Durchm. des Zylinders 25 cm, Höhe 50 cm. Dampfentwickler von Kupfer, Zylinder von verbleitem Stahlblech Mk. 45,00 D e r s e l b e , jedoch Zylinder von K u p f e r . 70,00 T r o c k e n k ä s t e n (Apparate für Sterilisation iD heisser Luft bei 150 bis 1 8 0 ° ) . Doppelwandiger K a s t e n aus Stahlblech; Luftzugschieber; 2 Einlagen; kupferne Bodenplatte. Lichte Masse: Höhe 24, Breite 18, Tiefe 1 6 cm Mk. 26,50 D e r s e l b e mit Asbestbekleidung „ 40,00 Grössere A p p a r a t e für H e i s s l u f t s t e r i l i s i e r u n g . . . Mk. 4 0 , 0 0 — 1 5 0 , 0 0 T h e r m o s t a t für Züchtung zwischen 30 und 4 0 ° nach H u e p p e aus verbleitem Stahlblech, doppelwandig mit konischem Boden u. s. w. u. s. w. A p p a r a t mit Linoleum oder Asbest bekleidet, innere H ö h e 3 8 cm, Breite 25 cm, Tiefe 25 c m ; mit Heizvorrichtung „ 100,00 D e r s e l b e Apparat, jedoch mit 2 Arbeitsräumen von je 3 8 x 2 5 x 2 5 cm Grösse, doppelter Luftventilation, 10 in den Wasserraum eingelegten Heizröhren, mit 2 Heizvorrichtungen , 195,00

A u t o k l a v ( D i g e s t o r ) zur Sterilisation unter Druck, siehe den Artikel „ A u t o k l a v e n"\ T h e r m o r e g u I a t o r e n für die T h e r m o s t a t e n siehe unter ,,T h e rm o r e g u l a t o r e n". Z ä h l a p p a r a t nach W o l f h ü g e l Mk. 9,50—11,50 Z ä h l p l a t t e allein Mk. 3,00 Z ä h l a p p a r a t nach E s m a r c h für Reagenzglaskulturen, kompl. . . . „ 9,00 D e r s e l b e auf Stativ J5,00 A b f ü l l a p p a r a t e für N ä h r g e l a t i n e : Inhalt 250 500 750 1000 ccm. Stück 4,50 5,50 6,00 7,00 Mk. H e i s s w a s s e r t r i c h t e r aus K u p f e r mit Heizring und Stativ . . . . „ 14,00 B a k t e r i e n f i l t r i e r a p p a r a t , bestehend aus gläsernem Sammelgefäss, Berkefeld-Filter, Asbest- und Gummiring „ 7,00 G i e s s a p p a r a t für l'lattenkulturen kompl „ 16,70 Einzelne Teile: a) Vorrichtung für horizontale Einstellung: Dreieck von bronziertem Eisen mit Stellschrauben aus Messing Mk. 6,00 b ) Dosenlibelle „ 4,00 2 c) Spiegelglasplatte 28 cm „ 3,00 d) Glasschale von 24 cm- mit hineinpassender Glocke mit K n o p f . . „ 4,00 G i e s s a p p a r a t nach D a h i n e n aus Metall, zum Kühlen durch die Wasserleitung „ 12,00 K u l t u r s c h a l c n mit plangeschliffenen R ä n d e r n : Durchmesser . 1 0 15 20 Höhe . . . 5 6 7 Stück . . . 0,45 0,75 1,20

24 8 1,50

25,5 8 2,10

cm. „ Mk.

K u l t u r s c h a l e n mit aufgeschliffenem K n o p f d e c k e l : Durchm. 5 0 9 10 ein. Höhe . . . 3 3 3,5 4 „ Stück . . . 0,65 0,70 1,00 1,20 M k . D o p p e 1 s c h a l e n nach E s m a r c h , mit polierten Rändern, ü b e r e i n a n d e r passend, Höhe der unteren Schale 2 cm: Durchm. der oberen Schale 4 5 6 7 8 9 10 12 15 cm. Paaj (i,30 0,35 0,45 0,50 0,50 0 , 5 5 0 , 6 0 0 , 8 0 0,90 Mk, D i e s e l b e n , H ö h e der unteren Schale 7 c m : Durchm. der oberen Schale 20 22 24 cm. Paar 1,60 1,90 2,40 M k .

l'alata —

99

Baldriansäure.

D i e s e l b e n mit K n o p f . IJurchm 22 2 4 cm. Paar 2,20 2 , 6 0 Mk. D o p p e l s c h a l e n nach P e t r i . Deckelschalen 1 0 0 m m Durchm.; untere Schale 1 0 — 1 5 mm Höhe, Paar D o p p e l s c h a l e n mit eingezogenem Rand, zum bequemen Yerschliessen mittels Gummiringes (Modell des Kgl. Pr. Kriegsministeriums) Durchm. ] 0 cm, nebst Gummiring, Paar D o p p e l s c h a l e n nach S o y k a , ganz flache Form: Durchm. der'Deckelschale 4 5 6 8 Paar 0,60 0,65 0,70 0,80 Glasplatten Länge Breite 1 0 Stück

0,55

0,90 10 cm. 1,00 Mk.

zum Ausgiessen des Nährbodens mit geschliffenen Rändern: 130 130 1 6 0 mm. 85 105 130 „ 1,00 1,20 1 , 5 0 Mk.

T r o p f f l ä s c h c h e n für Farblösungen, mit eingeschliffener Pipette und Gummihiitchen, Inhalt 3 0 cem, 1 Stück F a r b s c h ä l c h e n von Porzellan von 5 0 mm Durchm., aufeinanderpassend, Satz von 6 Stück mit Deckel F a r b e n p l a t t e n von Porzellan mit 12 flachen Vertiefungen . . . . D i e s e l b e n mit 6 grösseren und tieferen Vertiefungen P i p e t t e n zur Wasseruntersuchung: „ • .. ( Inhalt 1 Vollpipetten j g ^ ^

0,5

0 2 0

für m i k r o c h e m i s c h e

Reaktionen

Mk.

0,55

„ „ „

1,00 1,20 1,00

cm.

Mk_

Messpipetten, Inhalt 2 cm, geteilt in 1/50, 1 Stück Pipette

Mk.

Mk.

1,00 0,85

A n d e r e A p p a r a t e und Utensilien f ü r d i e b a k t e r i o l o g i s c h e P r a x i s f i n d e t m a n in d e n K a t a l o g e n der b e t r e f f e n d e n F i r m e n . Über M i k r o s k o p e , D e c k g l ä s e r , O b j e k t t r ä g e r u. s. w . s i e h e d e n Artikel „ M i k r o s k o p i e". Bakteriologie, Apparate für: Emil Gundelach, Gehlberg i. Thür. Ltppin & Masche, Berlin SO., Engelufer 17 (s. Ins.-Anh. S. 12). Dr. Hermann Rohrbeck, Berlin NW., KarlBtr. 20a (s. Ins.-Anh. S. 21).

Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld, Kis. Schleusingen (s. InB.-Anh. S. 9). Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW., Haidestr. 55/57 (s. Ins. S. H13). Vereinigte Fabriken für Laboratoriumsbedarf, Berlin N., Chausseestr. 3.

B a l a t a siehe ,,G ii 11 a p e r c h a " . B a l d r i a n ö l ( O l e u m Valerianae). Ätherisches ö l , d a s aus der B a l d r i a n w u r z e l (Valeriana officinalis) d u r c h D e s t i l l a t i o n mit W a s s e r g e w o n n e n w i r d . B l a s s g e l b o d e r grünlich, w i r d an d e r L u f t b r ä u n l i c h u n d r a n z i g . Es riecht und schmeckt gewürzig-bitterlich (nach B a l d r i a n ) und wird medizinisch b e n u t z t . Sp. G . g e w ö h n l i c h 0,93—0,96 bei 15°; selten sind n i e d r i g e r e s p . G . (0,875—0,900) b e o b a c h t e t w o r d e n . O. D . — 8 bis —13°. S ä u r e z a h l 2 0 — 5 0 ; E s t e r z a h l 2 0 — 1 0 0 ; V e r s e i f u n g s z a h l 100—150. Als B e s t a n d t e i l e s i n d B a l d r i a n s ä u r e , K a m p h e n , P i n e n , B o r n e o l und T e r p i n e o 1 erwähnenswert. Baldrianöl

1 kg Mk. 2 7 , 5 0

Baldrianöl: Mi v i t Cohn,

Hannover.

B a l d r i a n s ä u r e ( V a l e r i a n s ä u r e ; Acidum valerianicum). C5H10O2. F e t t s ä u r e , die ¡11 2 I s o m e r e n , nämlich als N o r m a l e V a l e r i a n s ä u r e ( P r o p y l e s s i g s ä u r e ) und a l s ! s 0 v a 1 e r i a n s ä u r e ( I s o p r o p y l e s s i g s ä u r e ) v o r k o m m t . Als Ester f i n d e t sie sich in vielen P f l a n z e n w i e a u c h im T r a n m e h r e r e r Seetiere. Die n o r m a l e V a l e r i a n s ä u r e C H 3 . C H 2 . C H 2 . C H a . COsH ist im r o h e n Holzessig e n t h a l t e n . G e w ö h n l i c h b e z e i c h n e t m a n a l s B a l d r i a n s ä u r e ( V a l e r i a n s ä u r e ) die I s o v a l e r i a n s ä u r e ( C H 3 ) a . CH . C H 5 . C O s H , d i e a u s d e r B a l d r i a n wurzel ( V a l e r i a n a officinalis) d u r c h D e s t i l l a t i o n mit W a s s e r u n t e r Z u s a t z von

100

Ballistit —

Kallons.

HjPO» gewonnen wird. Sehr häufig stellt man sie durch Oxydation von Fuselöl (Amylalkohol) mit KjCr 2 Or + H 2 SO, dar. Die Baldriansäure, welche auch ein Monohvdrat und ein Trihvdrat bildet, ist eine farblose, klare, ölige Flüssigkeit, die nach Baldrian und faulem Käse riecht. Sp. G. (bei 20°) 0,931: S. P. 176,3°. Ihre Salze, die V a 1 e r i a n a t e . besitzen sämtlich mehr oder weniger den eigenartigen Geruch der Säure. Von den Estern der Baldriansäure sind der B a l d r i a n s ä u r e ä t h y l e s t e r und der B a l d r i a n s ä u r e a m y l e s t e r von Wichtigkeit, da sie beide sehr aromatisch obstartig riechende Flüssigkeiten sind und als F r u c h t ä t h e r (s. d.) Verwendung finden; der erstere wird auch schlechtweg als B a l d r i a n ä t h e r bezeichnet. Baldriansäure (Trihydrat) (Monohvdrat) wasserfrei normal B a l d r i a n s a u r . A m m o n . krist. weiss Kali Kalk . Magnesia N a t r o n , ehem. rein Ouecksilberoxyd Wismutoxyd Z i n k o x v d , krist.. leicht, weiss „ , ' Pulver Baldriansäureäther „ ehem. rein Baldriansäuremethylester Baldriansäureamylester e h e m . rein

. . .

1 kg M k . 1 . „ II „ H .. 1 k j .. J .. 1 „ „ 1 „ 1 ., 1 . „ 1 r „ I „ „ 1 „ . 1 T . 1 . „ 1 „ „ 1 ,. 1 „ ,.

H Mk. ¡ . 0 0 ;

Ii Mk. 4 , 0 0 ;

13,25 6,50 10,0(1 3.'),00 10.00 J0,00 25,00 12,00 12,00 :',6,00 2:»,00 H,00 fS.ftO 8,00 14,50 18,00 5,00 11,00

Baldriansäure: C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.

Meyer CV-ln.. Hannover.

Baldriansäureäther: E. Merek, Darmstadt.

Baldriansäure-Apparate: F. II. Meyer,

Hannover - Hainholz

(s. Ins.-Anh. s.

17).

B a l l i s t i t siehe ,,S c h i e s s p u 1 v e r". B a l l o n s , a) B a l l o n s f ü r d i e T e c h n i k : B a l l o n s aus g r ü n e m G l a s e : Inhalt . . 4 6 8 10 12 J5 20 25 30 40 50 60 7 0 1. lose, Stück . 0 , 5 5 0 , 6 0 0 , 7 0 0 , 8 0 0 , 8 5 0 , 9 5 1,10 1,20 1,35 1 , 4 5 1,55 1 , 9 0 2 , 2 0 Mk. in K ö r b e gep a c k t , S t ü c k 1,30 1,40 1 , 5 0 1,60 1,75 1 , 9 0 2 , 1 0 2 , 2 5 2 , 4 0 2,60 2 , 9 0 3 , 1 0 3,50 „ M i t eingeschliff. Glasstöpsel kosten diese Ballons 3 0 — 50 " o mehr. Ballons aus Steinzeug mit 2 H a n d h a b e n . Stöpsel zum Einschrauben o d e r E i n k i t t e n eingerichtet: Inhalt 40 50 60 :ö 1 0 0 1. Preis 4,011 5,00 6,00 7,50 10,00 Mk. Ü b e r a n d e r e Steinzeugballons vgl. den Artikel „ T r a n s p o r t g e f ä s s e - . A b f ü l l a p p a r a t f ü r S ä u r e b a l l o n s a u s S l e i n z e u g mit G u m m i m a n s c h e t t e , k o m p l . M k . 1 2 , 5 0 B a l l o n a u s g u s s a p p a r a t e (Ballon in K i p p g e s t e l l ) für g a n z e Ballons, o b e n 5 7 cm D u r c h m 17,50 n D i e s e l b e n für h a l b e Ballons, oben 4 6 cm D u r c h m „ 16,50 B a 11 o n s t o p f e n aus Steinzeug, per Mille 20 00 B a 11 o n s t o p f e n a u s Steinzeug, im W i n k e l d u r c h b o h r t (Sicherheitsstopfen zur D r u c k a u s g l e i c h u n g ) , per Mille 75,00 )(

b) B a l l o n s f ü r d a s

Laboratorium:

B a l l o n s v o n K a u t s c h u k zu G a s v e r s u c h e n , D i e s e l b e n mit M e s s i n g h a h n m e h r

je nach Giusse

.

>lk.ft,75—2,00 M k . 1,50

101

Raisame.

B a l l o n s von K o l l o d i u m :

Inhalt 750 1 5 0 0 ccm. I'reis 0,50 U,75 Mk. B a l l o n s a u s G l a s zur D u m a s s c h c n Dampfdichtebestimmung . . . . „ 0,50 P o r z e l l a n b a l l o n s für die 1 >evil 1 escheDampfdichtebestimmung mit Stöpsel M k . 3 , 2 5 B a l l o n s a u s s e h r d ü n n e m G l a s e mit 2 5 mm langem Köhrenhalse: I J u r c h m . ca. 75 100 150 200 250 300 mm. Treis . . . 0.50 0,70 1.50 1,75 2,00 2,50 Mk.

Ballons: (¡lushiitte Westerhüsen A. in Stücken „ (ca. 80°,Ol in Pulver gereinigt ehem. rein Baryumsulfhydrat Königswarter

& Ebell, i.inden

vor

Hannover.

"n kg Mk. 5 . 0 0 — 8 , 0 0 0 o k g Mk. 16,00 0 0 „ „ 20,00 % „ , 78,00 J kg Mk. 2,:>0; °/o . „ 230.00 1 „ .. 2 , 0 0 ; °/ 0 „ 125,00

Lehmann

& Voss,

Hamburg.

Baryumsulfid, roh: Adolf Thöl, Hannover.

21. B a r y u m s u p e r o x y d siehe unter 14. B a r y u in o x y d e. 22. B a r y u m t h i o s u l f a t (unterschwefligsaurer Baryt; Baryum thiosulfuricum). BaSjOs + H s O. Durch Mischen der Lösungen von Natriumthiosulfat und Baryumazetat als Niederschlag erhalten. Baryumthiosulfat, techn ehem. rein B Königswarter

& Ebel],

Linden

vor

.

.

.

° 0 kg Mk. 80,00 1 „ 5,00

Hannover.

23. B a r y u m w o l f r a m a t (wolframsaurer Baryt; Baryum uolframicum). BaWO«. Wasserfrei durch Schmelzen von 2 T. Na 2 W0 4 mit 7 T. BaClu und 4 T. NaCl und Auslaugen mit H s O in grossen farblosen Kristallen erhalten. Auf nassem Wege gewinnt man es mit verschiedenem Kristallwassergehalt durch Fällen der Natriumwolframate mit BaCl 2 -Lösungen. Baryumwolframat. ehem. rein ' fmeta) Königswarter

4

Ebell,

L i n d e n vor

.

.

1 kg Mk. 6,00 1 „ „ 82,50

Hannover.

Baryum Verbindungen: Aktien-Gesellschaft kirchen-Schalke*

für Chem.-Industrie,

Gelsen-

F u e r s t Bros, & Co.. New York, Nos. 2 u. 4 Stone S t r e e t (s. Ins.-Anh. S. 13). , L e h m a n n & Voss, H a m b u r g .

B a s i s c h e F a r b s t o f f e . Als basische Farbstoffe bezeichnet man Teerfarbstoffe, die sich als Sulfate, Oxalate, Chloride u. s. w. organischer Farbbasen darstellen. Sie färben Wolle und Seide ohne Beize in neutralem oder schwach saurem Bade, Baumwolle auf sauere Beizen wie Tannin, Türkischrotöl u. s. w. Die basischen Farbstoffe sind nur teilweise in Wasser, sämtlich aber in Alkohol löslich. Im Durchschnitt verfügen sie über eine sehr weitgehende Färbekraft und hohe Brillanz der Töne, dagegen sind sie meistens wenig licht-, luft- und seifenecht. Während die ersten Anilinfarbstoffe sämtlich zu den basischen gehörten, werden sie in der Baumwoll- und Wollfärberei jetzt mehr und mehr durch andere verdrängt; hohe Bedeutung haben sie dagegen noch für die Seidenund Jutefärberei. Baumwolle und ebenso Leinen wird vor der Färbung mit basischen Farbstoffen meistens zuerst mit T a n n i n und dann mit B r e c h w e i n s t e i n l ö s u n g (oder Antimonsalz) behandelt; das auf der Faser entstehende A n t i m o n t a n n a t bildet dann mit den basischen Farbstoffen waschechte, festhaftende Lacke. Statt dieser Tannin-Antimonbeize (vgl. unter „ G e r b s t o f f b e i z e n") unterwirft man die Baumwolle für Anwendung basischer Farbstoffe auch wohl der Türkischrotölbeize (vgl. „ T ü r k i s c h r o t ö l f ä r b e r e i"). Wolle und Jute werden mit basischen Farbstoffen ohne Beizung in warmem Bade gefärbt. Auch Seide bedarf keiner Beize; man färbt sie in schwach angesäuertem Bade, und zwar meistens unter Zusatz von B a s t s e i f e , wie sie beim Entbasten der Seide mit Kernseife gewonnen wird. Ein derartiges Bastseifenbad erzeugt lebhaftere Nuancen. B a s t s e i f e siehe „E n t b a s t e n". B a u m a t e r i a l i e n , Prüfung:. Apparate zur Prüfung von Zement-, Kalk- und Trassmörteln: I. Abbinde-Verhältnisse. N ormal-Nade 1 apparat nach Vicat, in 1ln 0 geteilten, kleineren T h e r m o m e t e r

mit je 2 Büchsen und einem Mk,

40,00

Baumaterialien, Prüfung.

111

5 S t ü c k B l e i g e w i c h t e a 3 kg zur Prüfung der Proben während des Bindens Mk. ApparatzurBestimmungderTemperaturveränderung während d e s A b b i n d e n s , kompl. mit Thermometer

12,00 11,00

II. Druckfestigkeit. H a m m e r a p p a r a t zur Anfertigung von Zug- und Druckproben aus Zement, Kalk und Trassmörteln Z u g f o r m - E i n r i e h t u n g bestehend aus Einspannplatte von Gusseisen, Zugform von Messing, Aufsatzkasten mit 4 Federn D r u c k f o r m - E i n r i c h t u n g bestehend aus Einspannplatte, Druckform aus 2 Winkeleisen, Aufsatzkasten mit 4 Federn M a s c h i n e z u r B e s t i m m u n g d e s D r u c k w i d e r s t a n d e s für Würfel bis 1 edm und für Widerstände bis 50 0 0 0 kg mit Hebelübersetzung 1 : 5 0 0 , kompl V o l l s t ä n d i g e F o r m f ü r H a n d a r b e i t , bestehend aus 4 Stahlplatten, gusseisernem Ring und eiserner Unterlage, für Würfel von 100 qcm Fläche D i e s e l b e , für 50 qcm Fläche



225,00



33,00 38,00 1250,00

„ „

22,00 17,00

„ „

6,00 50,00

III. Dichte. V o l u m e n o m e t e r nach C. S c h u m a n n „ Seger

IV. Feinheit der Mahlung. S i e b b ü c h s e mit 4900 und 900 Maschen auf 1 qcm zur Bestimmung der Feinmahlung des Zementes S i e b b ü c h s e mit 2500 und 900 Maschen auf I qcm zur Bestimmung der Feinmahlung anderer Bindemittel (hydraulischer K a l k e u. s. w . ) .

11,00 „

11,00



10,00 8,00



175,00

„ „ „

170,00 22,00 7,00 3,30 2,50

V. Volumbeständigkeit. K a s t e n , mit Zink ausgeschlagen, mit Deckel zum Schutze der Proben vor Austrocknung D e r s e l b e , ohne Deckel, zur Aufbewahrung der Proben unter Wasser . T a s t e r - A p p a r a t nach B a u s c h i n g e r , zur Ermittelung der Volumbeständigkeit

VI. Zugfestigkeit (vgl. auch II. D r u c k f e s t i g k e i t ) . Z e r r c i s s - A p p a r a t , Hebelübersetzung 1 : 5 0 mit Zinkeimer, Stück . . S c h r o t z u f ü h r e r mit selbsttätigem Abschluss F o r m ( Z u g f o r m ) für 5 qcm Querschnitt mit Kerben 5 kg S c h r o t M e s s i n g e i m e r c h e n für sehr schwache Probekörper V e r s c h i e d e n e G e r ä t e zur Bereitung der Proben, als 1 starke eiserne Schüssel, 1 starker Löflei mit Griff, 1 Messzylinder von 100 ccm, 1 Schaufel, 1 starke Glasplatte, 1 Spatel, 1 Messer, 1 verzinkte Kiste T a f e l w a g e für 5 kg geeicht, mit 2 losen schaufeiförmigen Messingschalen F e d e r w a g e mit Zifferblatt für 10 kg (1 kg geteilt in 10 g ) . . . . G e w i c h t s a t z 1—500 g in Messing, 1—5 kg in Eisen geeicht . . . Besondere E i n r i c h t u n g des Z e r r e i s s - A p p a r a t e s für die Adh ä s i o n s p r o b e , kompl., bestehend aus 2 Klammern mit Stellrad und Spindel, 2 Kastenformen, 10 Haftprismen aus Glas und Holzkernen . H a f t k ö r p e r aus Marmor r » Z i e g e l (Klinker) „ „ Gusseisen V o r r i c h t u n g zum Entformen von Zement-Zugprobekörpern . . . . I . n t f o r m u n g s a p p a r a t für Druckkörper F o r m für Hammerapparat, bestehend aus 2 Winkeleisen mit Kerben . G l a s p l a t t e 7 x 1 2 cm für Zugkörper „ 12 X 12 cm für Druckkörper

n

„ „ „ „ „ „ ,. „ „

36,00 20,00 10,00 20,00 90,00 2,50 1,50 1,25 40,00 46,00 16,00 U,40 0,40

112

Baumöl — Baumwolle.

H o c h d r u c k - D a m p f a p p a r a t zur beschleunigten P r ü f u n g der Mörtel und Zemente auf Volumbeständigkeit, System Dr. E r d m e n g e r . . . Mk. 3 5 0 , 0 0 K o h le n s ä u r e b e s t i m m u n g s a p p a r a t e f ü r Z e m e n t u . s . w . : Nach S c h e i b l e r , Modifikat. F i n k e n e r zur volumetr. Best, grösserer Mengen C O s : Messröhre für . 150 3 0 0 ccni. Preis . . . . 45,00 60,00 Mk. Nach Prof. R. B a u r zur Best, von C O j , K a r b o n a t e n und freien Säuren „ '25,00 Nach D i e t r i c h - F r ü h l i n g kompl. mit Gasmessröhre 2 0 0 c c m i n V« geteilt „ 52,IMi D e r s e l b e Apparat mit Reserve-Glasteilen „ 65,00 Besondere Reserveteile: 10 E n t w i c k e l u n g s f l a s c h e n ohne Stopfen . . . . . . . „ 2,50 1 G u m m i s t o p f e n mit Rohr 1,25 10 S ä u r e g l ä s c h e n mit Marke 4,00 D a r r a p a r a t f ü r Z e m e n t p r o b e n , bestehend aus einem kupfernen Kasten mit Zwischenboden. Die Heizung mittels Gas uder Spiritus; bewirkt, dass das Thermometer, dessen K u g e l etwa 6 cm in den Kasten reicht, 1 1 0 — 1 2 0 ° zeigt 18,00 1 T h e r m o m e t e r hierzu 4,00

B a u m ö l siehe „ O 1 i v e n ö 1". B a u m w a c h s siehe „W a c h s , v e g e t a b i l i s c h e s " . Baumwolle. S a n i e n h a a r mehrerer Gonsypium-Arten. Zur Zeit der Reife platzt die F r u c h t k a p s e l der Baumwollpflanze auf, und die w e i s s e n B a u m w o l l h a a r e quellen hervor. Auf sogenannten E g r e n i e r m a s c h i n e n w e r d e n die Samen von d e n Haaren abgerissen und letztere in s t a r k g e p r e s s t e n Ballen in den Handel g e b r a c h t . Man unterscheidet n o r d a m e r i k a n i s c h e , südamerikanische, ostindische, westindische, afrik a n i s c h e , l e v a n t i n i s c h e und e u r o p ä i s c h e B a u m w o l l e . Die Länge der B a u m w o l l f a s e r steigt bis über 40 mm; l a n g s t a p e l i g heisst die Baumwollfaser, w e n n sie mehr als 2,5 cm misst, k u r z s t a p e l i g d a g e g e n , w e n n sie unter dieser Länge bleibt. Breite der F a s e r 0,010—0,035 mm. W a s die Behandlung d e r Baumwolle anlangt, so ist als b e s o n d e r s wichtig der P r o z e s s d e s M e r c e r i s i e r e n s zu nennen. Als Mercerisieren bezeichnet man ein Verfahren zur Erzeugung von S e i d e n g l a n z auf Baumwolle. Für d a s Mercerisieren k o m m e n folgende zwei Arbeitsmethoden in B e t r a c h t : 1. Die B a u m w o l l e wird mit Natronlauge getränkt, dann a u s g e s c h l e u d e r t o d e r a u s g e quetscht, hierauf auf Streckmaschinen auf die ursprüngliche Länge o d e r , w e n n möglich, noch e t w a s d a r ü b e r hinaus ausgereckt und endlich in g e s p a n n t e m Z u s t a n d e g e w a s c h e n . 2. Die Baumwolle wird zuerst auf Rahmen g e s p a n n t und nun mit N a t r o n l a u g e niercerisiert, wobei also d a s Einlaufen von v o r n herein durch die S p a n n u n g verhindert ist; auch hier wird schliesslich direkt unter S p a n n u n g g e w a s c h e n . Hält es die F a s e r aus, so streckt m a n bei Met h o d e 2 nachträglich auf etwas mehr als die ursprüngliche Länge, w o d u r c h der Seidenglanz erhöht wird. Abgesehen von dem seidenähnlichen O l a n z erhält die Baumwolle durch d a s Mercerisieren erhöhte Festigkeit und leichtere Aufnahmefähigkeit für F a r b s t o f f e . P r t t f a n g r : Zur U n t e r s c h e i d u n g zwischen mercerisierter und nicht mercerisierter Baumwolle e m p f i e h l t L a n g e ( V o r t r a g auf o 0,26

60 100 0,28

75

150 0,30

8=) 250 0.35

100 400 0,50

125 600 0,60

135 800 0,70

145 10O0 0,80

160 mm. 1300 ccm. 0 , 9 5 Mk.

115

Recquerclstrahlen — Beizenfarbstoffe.

Anbringen von m a t t i e r t e n S c h i l d c h e n verteuert bei sämtlichen Sorten das Stück um 4—5 Pf. Bechergläser: ( G l a s f a b r i k S o p h i e n h ü t t e B o c k Je F i s h e r , I l m e n a u i. T h ü r . E m i l G u n d e l a c h , G e h l b e r g i. T h ü r . I.tppin & Masche, Berlin S O . , E n g e l u f e r 17 (.-•. I n s . - A n h . S. 12).

Dr. Hermann Rohrbeck, Berlin NW., Karls t r . 20a (s. I n s . - A n h . S. 21). G e o r g Schnii l ' ) .

B e c q u e r e l s t r a h l e n siehe . . R a d i o a k t i v e S u b s t a n z e n". B e i n s c h w a r z (Elfenbeinschwarz, Ebxtr usturn nigrum). Das echte Elfenbeinschwarz gewinnt man aus Elfenbeinabfällen, die man in eisernen oder irdenen Qefässen bei Luftabschluss glüht. Man mahlt es trocken oder nass; es dient als gut deckende schwarze Malerfarbe. Das auf die gleiche Weise aus Röhrenknochen gewonnene Beinschwarz steht dem echten Elfenbeinschwarz an Qualität nach. Vgl. auch unter , . K n o c h e n k o h l e". E l f e n b e i n s c h w a r z , je n a c h Q u a l i t ä t Beinschwarz ,, Waggonladungspreis feinst g e m a h l e n

° 0 kg M k . 40,00 — 250,00 % , „ 16,00 °o „ 11,00 0 o .. 24,00

Beinschwarz: H i r s c h & M e r z e n i c h , F a r b w e r k e m . b. H . . G r e n z hausen.

I |

Mever C o h n , H a n n o v e r , Adolf T h ö l , H a n n o v e r .

Öfen zur Herstellung von Beinschwarz baut: J.

h.

C. E c k e l t ,

B e r l i n N. 4.

Elfenbeinschwarz: Meyer

Cohn,

Hannover.

B e i z e n (Metallbeizen) siehe unter „ A b b r e n n e n". B e i z e n (Holzbeizen) siehe „H o 1 z f a r b e n". B e i z e n (Stoffbeizen, Mordants). Man versteht darunter die Befestigungsmittel der Farbstoffe auf der Faser, soweit die Farbstoffe an sich keine Affinität zu der Faser besitzen. Im einzelnen siehe die Artikel „ C h r o m b e i z e n", „ E i s e n h e i z e n", „ G e r b s t o f f b e i z e n", „Ku p f e r b e i z e n", ,,ö I b e i z e n", „ T o n e r d e b e i z e n", und „Z i n n b e i z e n". Beizen: Leppin

&

Masche,

Berlin

SO.,

Engelufer

17

(s.

Ins.-Anh.

S.

12).

Beizbottiche, Beizsiebe, Beizkörbchen aus Steinzeug: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke,

Aktiengesellschaft,

Berlin-Charlottenburg,

Berlinerstr.

22 b .

Blei- und ausgebleite Gefässe zum Beizen baut: J.

L. C . E c k e l t , B e r l i n N. 4.

B e i z e n f a r b s t o f f e . Als „ B e i z e n f a r b s t o f f e " oder „ b e i z e n f ä r b e n d e F a r b s t o f f e " bezeichnet man Teerfarben, die sowohl auf der pflanzlichen als auf der tierischen Faser mit Hilfe von Metallbeizen fixiert werden. Nach dem wichtigsten Beizenfarbstoff, dem A l i z a r i n (s. d.), bezeichnet man auch wohl die ganze Klasse als „A 1 i z a r i n f a r b s t o f f e". Die Beizenfarbstoffe, die meistens sehr echte Färbungen geben, sind häufig für sich keineswegs durch ein starkes Färbevermögen ausgezeichnet, sondern erhalten dieses erst durch die Beize, die teilweise vorher, teilweise aber auch erst nach der Färbung angewendet wird; man spricht in letzterem Falle von einem „Entwickeln" des Farbstoffs. Zahlreiche Beizenfarbstoffe geben je nach der Natur der Beize v e r s c h i e d e n e Färbungen. Die wichtigsten Beizen für diese Farbstoffe sind die C h r o m v e r b i n d u n g e n ; ferner werden Aluminium-, Calcium-, Eisen- und Zinnsalze häufig, selten Kupfer-, Nickel- und Zinksalze als Beizen verwendet. Über die Anwendung der beizenfärbenden Farbstoffe auf Baumwolle siehe unter „ T ü r k i s c h r o t f ä r b e r e i", sowie unter „ B a u m w o l l f ä r b e r e i". Seide lässt sich nach Durchtränkung mit Chrom-. Eisen- oder Tonerde8*

116

Beleuchtung.

b e i z e n l e i c h t mit d e n hierher g e h ö r i g e n F a r b s t o f f e n f ä r b e n ; immerhin ist ihre A n w e n d u n g trotz d e r g r o s s e n E c h t h e i t d e r F ä r b u n g e n hier s e l t e n e r , w e i l d e r „Griff" der S e i d e beim Beizen leidet. D a s w i c h t i g s t e V e r w e n d u n g s g e b i e t d e r B e i z e n f a r b s t o f f e ist d i e W o 11 f ä r b e r e i , w o b e i m a n t e i l s v o r b e i z t , t e i l s die F ä r b u n g durch n a c h h e r i g e Beizung entwickelt. A m h ä u f i g s t e n k o m m e n C h r o m b e i z e n zur A n w e n d u n g , für rote T ö n e a u c h T o n e r d e b e i z e n .

Beleuchtung^. U b e r d i e K o s t e n der B e l e u c h t u n g s a r t e n gibt f o l g e n d e d e m Journ. f. G a s b e l e u c h t . 1904, 141 e n t n o m m e n e T a b e l l e A u f s c h l u s s :

I. i c b t a r t Steinkohlengas: Schnittbrenner . Argandbrenner. Glühlichtbrenncr . Millcniumlicht . Azetylen: Schnittbrenner . Glühlicht . . . . Petroleum: Rundbrenner . Kitsonlicht . . . . Spiritusglühlicht Elektrisches Licht: Bogenlicht . . . . Bremerlicht . . . . Liliputbogenlampe Xernstlampe Glühlicht . . . .

Betriebskosten für t H.K. Pf.

Absolute Lichtstärke

Verbrauch in i S t u n d e

Verbrauch für i H.K.

Einheitspreis

K o s t e n in i Stunde

H.K.

1

1

Pf

Pf.

16 32 72 1400

160 250 120 1200

in,00 7,80 1,70 0,85

16 16 16 16

2,56 4,00 1,92 22,70

1,60 1,25 0,27 0,17

50 60

30 15

125 125

3.75 1,«8

0,75 0,31

30 900 .00

0,08 0,33 0,10

0,60 0,25 g 2,70 0,37 2,00

25 25 4U

2,00 8,25 4,00

0,67 0,092 0,80

W.-St.

Watt

60 60 60 60 60

22,50 30,00 9,60 13,08 3,30

0,45 0,30 0,74 0,73 2,06

kg

375 500 160 218 : >: »

500 1000 130 180 16

0,75 0,50 1,23 1,21 3.14

Zu d i e s e r T a b e l l e ist zu b e m e r k e n , d a s s d i e E r z e u g u n g s k o s t e n für A z e t y l e n mit 1,25 Mk. s e h r n i e d r i g b e m e s s e n s i n d , d e n n d i e A b n e h m e r m ü s s e n im Mittel 1,90 Mk. für 1 cbm A z e t y l e n b e z a h l e n . D i e W ä r m e e n t w i c k e l u n g durch die v e r s c h i e d e n e n B e l e u c h t u n g s arten g e h t a u s f o l g e n d e r v o n P r o f . W . W e d d i n g a u f g e s t e l l t e r T a b e l l e h e r v o r . Stündl. aufgewendete

Lichtstarke

Stündlicher

Beleuchtungsart

asb e l e u c h t u n g : Bravbrenner Argandbrenner Regenerativbrenner . . . . Gasglühlicht Lukaslicht Spiritusglühlicht Petroleumlicht Azetvlenlicht lektrische Beleuchtung: Kohlenfadenglühlicht . . Nernstlicht Bogenlicht

in

Wärme

W.E.

Verbrauch im g a n z e n

für i K e r z e

2000 1000 2042 500 2500—3000 336 862 328

66,7 50 18,4 10 5—6 11,2 28,7 5,5

41,5 32,8 222

2,59 1,3 0,37

Liter

30 20 111 50 500 30 30 60

i 1 i ! ! 1

400 200 408 100 500—600 0,057 0,108 36 Watt

16 25 600

48 38 258

Benzalchlorid — Benzaldehyd.

117

E i n e n e u e T a b e l l e v o n P r o f . W . W e d d i n g f i n d e t s i c h im J o u r n . f. G a s b e l e u c h t u n g 1905, d i e w i r e b e n f a l l s h i e r w i e d e r g e b e n : l.ichtstarke horizon.

Stündlicher

sphar.

Verbrauch

H. K. _ H. K _ Petrolcumlicht . Spiritusglühlicht . Stehend. GasglUhlicht ! lydropressgaslicht . l.ukaslicht Milleniumlicht . Kohlenfadcnglüh- j licht . . . . 1 "smiumlicht . . Nornstlicht . . . Bogcnlicht . . . Hammenbogenücht.

ätündl. aufgewendete Wärmemenge Kai

14.8 4.1.(i K 480 13.2 65 : 42,9 129 g 698 7::,ö 57:: 52,:: 112,3 1 :;o3 214 272 1 13*7 531 411 630 1 3210 1060 1200 1 1500 6120 43,8 34,6 1 0 4 W a t t 89,8 18,:; 12,* 59,1 .. 51,0 42,3 48,7 „ 42,1 31,4 184 213 .. 1*4,5 11:: — 380 400 440 .. 1**0 — 440 .. 3*0

Kai. für i H.K.

Stund!. entwickelte Kohlenfür : H. K. säure 1 Pf.

Kosten für die Bren •stunde Gesamt Pf.

1.09 36,4 16,:: 3,7* 11,0 1,39 i;.48 3,*6 7,82 7,7* 5.77 14,80 4,16 2,6 3,99 2,36 1,95 1,34 1,63 8,52 0,95 17,6 0,202 17.6

0.083 70,1 0,0** 119 0.027 59,1 0,018 i 143 0,019 332 0,014 631 — 0,120 — 0,184 — 0,062 — 0,075 0,044 10,7 0,009 21,4

Im e i n z e l n e n siehe die Artikel „ N e r n s 11 a m p e ' \ „ O s m i u m 1 a m p e " , „ Q u e c k s i l h e r d a m p f l a m p e " , , , T a n t a 11 a m p e " und „ Z i r k o n l a r a p e". Beleuchtungskörper: Butzkes GasglUhlicht, A.-G.. Berlin R i t t e r s t r . 12 (s. Ins.-Anh. S. 22).

S.

42,

I Aktien-Gesellschaft Schaeffer & Walcker, Berlin | S\V. 68, Lindenstr. 18/19 (s. Ins.-Anh. S. 22).

Benzalchlorid. C 6 H 5 . C H C I s . ( C h l o r o b e n z o l , B e n z y l i d e n c h l o r i d , B i t termandelölchlorid). T e c h n i s c h w i r d es d u r c h E i n w i r k u n g v o n C h l o r auf T o l u o l bei S i e d e h i t z e g e w o n n e n : C e H 5 . C H 3 + 2 Cl 2 = C 6 H 5 . CHC1 2 + 2 H C l . Bei der D a r s t e l l u n g e n t s t e h e n gleichzeitig B e n z y 1 c h 1 o r i d (s. d.) s o w i e andere Chlorsubstitutionsprodukte. D o c h s i e h t m a n v o n e i n e r R e i n i g u n g in d e r T e c h n i k m e i s t e n s ab, da d a s B e n z a l c h l o r i d nur als Z w i s c h e n p r o d u k t bei der Fabrikation von Benzaldehyd, Benzoesäure und Zimtsäure dient. Benzalchlorid

'

1 kg Mk. 2,45;

kg

Mk.'.¿20,00

Benzalchlorid: !•:. de

lfaen, Chemische

Benzaldehyd

Fabrik

, ,I.i.-t'',

Seelze

b. Hannover.

(Bittermandelöl, Benzoylwasserstoff). C0HS. CHO. Technisch g e w a n n m a n ihn b i s vor k u r z e m f a s t a u s s c h l i e s s l i c h a u s d e m B e n z a l c h l o r i d (s. d.), i n d e m m a n d a s s e l b e u n t e r D r u c k mit Kalkmilch erhitzt: C 6 H 5 . CHClj + C a ( O H ) j = C 6 H 6 . COH + H 2 0 + CaCU M a n destilliert ihn mit W a s s e r d ä m p f e n , reinigt ihn mit N a t r i u m b i s u l f i t u n d dstilliert nochmals. N e u e r d i n g s g e w i n n t d a s D . R. P . 1 2 6 4 2 1 g r o s s e B e deutung, w o n a c h man Benzaldehyd direkt aus Benzol darstellt, und z w a r beh a n d e l t m a n d a s s e l b e in G e g e n w a r t v o n K u p f e r o d e r K u p f e r c h l o r ü r u n d A l u m i n i u m b r o m i d o d e r - j o d i d mit einem G e m i s c h von K o h l e n o x y d u n d C h l o r oder Bromwasserstoffsäure. Endlich lässt sich der B e n z a l d e h y d d u r c h O x y d a t i o n von T o l u o l d a r s t e l l e n . u n d in d i e s e r H i n s i c h t ist d a s D . R. P . 154 4 9 9 w i c h t i g , w o n a c h m a n /:ir R e i n d a r s t e l h i n g w a s s e r u n l ö s l i c h e r a r o m a t i s c h e r A l d e h y d e n i c h t e i n A l k a l i bisulfit, s o n d e r n w ä s s e r i g e s c h w e f l i g e S ä u r e benutzt und a u s der d a d u r c h gew o n n e n e n und geklärten L ö s u n g die gereinigten Aldehyde durch Erhitzen oder I.ufteinblasen abscheidet. Beispielsweise wird durch Oxydation von Toluol mit P b O s u n d H j S Ü ! e i n R o h p r o d u k t g e w o n n e n , d a s n e b e n 0 0 % u n v e r ä n d e r t e n T o l u o l s e t w a 4 0 % B e n z a l d e h y d e n t h ä l t : 100 k g d i e s e s P r o d u k t e s w e r d e n bei 15" mit 4 0 0 1 W a s s e r i n n i g v e r r ü h r t , u n d in d i e s o g e w o n n e n e E m u l s i o n w e r d e n 2 5 — 3 0 kg s c h w e f l i g e S ä u r e e i n g e l e i t e t . Hierauf wird d a s ungelöst gebliebene Toluol von der wässerigen aldehydschwefligsauren

118

Benzanalgen



Benzin.

Lösung getrennt und letztere behufs Gewinnung des Aldeliydes allmählich auf ICH)0 erhitzt, wobei die schweflige Säure schon von etwa 30° ab entweicht und sofort zu einem weiteren Ansatz Verwendung finden kann. Nach dem Erkalten werden 36—^38 kg reinen Benzaldehydes ausgeschieden. Dadurch, dass man das vom Aldehyd getrennte Wasser wieder benutzt, wird die geringe Menge des in Wasser gelöst bleibenden Benzaldehyds beim nächsten Ansätze zurückgewonnen. Klare, stark lichtbrechende Flüssigkeit. Sp. G. 1,0504; S. P. 179,2«. Unlöslich in Wasser, sehr leicht löslich in Alkohol und Äther, oxydiert an der Luft zu Benzoesäure. Der Benzaldehyd wird zur Darstellung zahlreicher Teerfarbstoffe benutzt. P r ü f u n g : Man verlangt jetzt von teehn. Benzaldehyd, dass er (arblos ist, ein sp. G. von 1,052—1,065 besitzt und im Wass?r9toffstrom zwischen 176 und 180 0 vollständig überdestilliert. Er muss sich mit konz. HiSOi klar und ohne erhebliche Bräunung mischen sowie in einer Losung von Ammoniumbisulfat ohne Hinterlassung von Öltröpfchen löslich sein. Etwa vorhandene Benzoesäure bestimmt man auf folgende Weise: 50 ccm Benzaldehyd werden mit 10 ccm Normalnatronlauge und H , 0 und Phenolphtalein als Indikator geschüttelt; die unverbraucht« Laugenmengc titriert man mit Normalsäure zurück, und es entspricht 1 ccm Normallauge = 0,122 g C«H5 . CO.H. Benzaldehyd

1

,.

sehr

,. ,.

kg

M k . H.',>0;

0

o kg

rein

Mk.

300,00

1

..

..

i,50

chlorfrei

1

..

..

7,00

ehem.

1

..

..

10,00

rein

Benzaldehyd: Haarmann & Reimer, chemische Fabrik, mirden a. d. Weser.

Holz-

S. Herz. Berlin XW. 7 (s. Ins.• Anh. S. 21). Adolf Thöl, Hannover.

Benzaldehyd-Apparate: F. H. Meyer, Hannover - Hainholz (s. Ins.-Anh.

S. 17).

B e n z a n a l g e n siehe „ A n a i g e n". B e n z i d i n (p-Diamidodiphenyl). NH 2 . CoH,. C e H,. NH2. Durch Reduktion von p-Nitrodiphenyl mit Zinkstaub in alkalischer Lösung sowie neuerdings durch Elektrolyse von Nitrobenzol gewonnen; auch elektrolysiert man zur Gewinnung von Benzidin Azoxybenzol in salzsaurer Lösung unter Zusatz von Zinnchlorür oder aber unter Benutzung einer Zinnkathode (D. R. P. 110 467 und 122046). Reines Benzidin bildet farblose Blättchen; Sch. P. 122°. In kaltem Wasser sehr wenig, in heissem sehr leicht löslich; ebenso in Alkohol und Äther. Mit Säuren bildet es Salze. Man verwendet es zur Darstellung vieler Farbstoffe. Benzidin

(Base; ehem.

Hcnzidinsulfat

1 rein

(6.!,>V2 ° o ) ehern,

Teigform

.

.

.

.

rein

.

.

5.50;

kg

11

Mk.

I

1

..

2 , 3 0 ; % . .

I [

..

4,00;

1

Mk.

.. ,.

5,00 50,00

,.

195,00

,.

35,00

Benzidin: Chemische

Fabrik

I.inrlrnhof, C. Weyl & Co.,

A.-C,.,

Mannheim.

B e n z i n . Man unterscheidet verschiedene Benzine, nämlich S t e i n kohlenbenzin, Braunkohlenbenzin und Petroleumb e n z i n . Das Steinkohlenbenzin wird jetzt allgemein als B e n z o I (s. d.) bezeichnet, während für Braunkohlenbenzin der Name S o l a r ö l (s. d.) üblich ist; unter B e n z i n (Ligroin) schlechtweg versteht man stets das Petroteumbenzin. Uber die Gewinnung von Benzin vgl. den Artikel ,,E r d ö I". Zur Reinigung des Rohbenzins unterwirft man dasselbe zuerst einer erneuten Destillation, dann folgt eine chemische Reinigung, indem man das Benzin erst mit konz. H2SO4 und dann mit NaOH wäscht. Nach dem D. R. P. 141 298 beseitigt man den u n a n g e n e h m e n G e r u c h des Petroleumbenzins, indem man diesem etwa 1 % terpenhaltige ätherische ö l e zusetzt, die Mischung auf 70° erwärmt und dann mit 2,5 % Natronlauge von 35° B6 kräftig schüttelt; die unangenehm riechenden Bestandteile sollen durch das Alkali mit dem Terpen zu geruchlosen Verbindungen kondensiert werden. Ahnliche Verfahren sind noch mehrere vorgeschlagen und zum Patent angemeldet worden. So behandelt man das Benzin nach dem Engl. Pat. 10 004 von 1903 bei

Benzinoform —

119

Benzoe.

niedrigen Temp. mit Lösungen von Permanganaten, Persulfaten oder von Chromsäure. Reines Benzin bezeichnet man als P e t r o l e u m ä t h e r (Aether Petrolei). Neuerdings hat man versucht, f e s t e s B e n z i n herzustellen, und zwar auf ähnliche Weise, wie Spiritus in einen festen Körper verwandelt wird (vgl. . . H a r t s p i r i t u s " ) . So mischt man beispielsweise nach dem Amer. Pat. 641 962 zum Solidif¡zieren von Petroleumkohlenwasserstoffen annähernd 91 Gew. T. derselben mit 7 T. Kernseife und 2 T. Stearin, erhitzt das Gemisch, bis Seife und Stearin geschmolzen und gründlich gemischt sind, lässt abkühlen und fest werden. Nach dem D. R. P. 151 594 soll das Festmachen durch Beimischen von 4—10 % geschmolzener, stark mit Wasserglas beschwerter Natronseife geschehen. Das Benzin ist ein Gemisch von Kohlenwasserstoffen. Sp. G. 0,640—0,70; S. P. zwischen 60 und 120°. Man benutzt es als Entfettungs- und Extraktionsmittel, in der „chemischen" Wäscherei sowie zu Beleuchtungszwecken, zum Motorenbetrieb u. s. w. Prüfung i Gewöhnlich bestimmt man das sp. G. mit einem Aräometer und stellt dann eine V e r d a m p f u n g s p r o b e an: Das gewöhnliche, unter 100° siedende Benzin (sp. G. 0,70—0,71) darf beim Verdunsten auf schwach siedendem Wasserbade im Uhrglas keinen Hfickstand hinterlassen. Ferner darf es auf Papier beim Verdunsten keinen Fettfleck zurücklassen; geben die beiden letztgenannten Proben ein negatives Resultat, so ist die Abwesenheit schwerer öle erwiesen. Ferner unterwirft man das Benzin einer fraktionierten D e s t i l l a t i o n ; ist dieselbe für zollamtliche Zwecke bestimmt, so muss dazu ein besonderer, vorgeschriebener Apparat „(vgl. Zentralblatt für das Deutsche Reich 1898 Seite 279) verwendet werden. Nach dem Zolltarif werden als Benzin, Ligroin und Petroiather diejenigen Mineralöle zollfrei eingelassen, welche wenigstens 90 unter 150° siedende Teile enthalten. Raffinierte Benzine müssen absolut farblos sein und dürfen weder beim Schütteln mit konz. H 3 S0 4 eine Färbung veranlassen, noch beim Kochen mit Wasser irgendwelche Baueren Bestandteile oder sonstige Verunreinigungen an letzteres abgeben. Zur Prüfung auf die E n t f l a m m b a r k e i t bedient man sich des A b e l sehen Petroleumprüfers in etwas veränderter Anordnung.

Die Benzinpreise sind sehr wechselnd; man notiert zur Zeit ungefähr: Handelsbenzin Ia (sp. G. 0 , 7 1 5 — 0 , 7 2 0 ) Automobilbenzin (sp. G. 0,680—Ü,6ff>) Schwerbenzin (sp. G. 0 7 4 5 ) Petroiather

Benzin:

Chemische Fabrik Kisenbüttel, 13raunschweig.

Lübeck & Co.,

Benzinapparate baut:

J. L. C. Eckelt, Berlin N. 4. Volkmar Hänig & Comp., Dresden-A., Zwickauerstrasse 27.

% kg Mk. 2 6 , 0 0 « O r r 30,00 °/o r ,. 24,00 0 o ,. 60,00 I Dr. L. C. Marquart, Beuel-Bonn. | I C. Heckmann, Berlin SO. 33. Görlitzer Ufer 9 i (s. Inserate), ! F. H. Meyer, Hannover - Hainholz (s. Ins.-Anh. S. 17).

B e n z i n o f o r m . Unter No. 61 960 und 76 875 Klasse 34 eingetragenes Wortzeichen für Tetrachlorkohlenstoff. Siehe den Artikel „ C h l o r k o h l e n s t o f f". B e n z i n s e i f e . Neben andern Verfahren der Darstellung scheint die durch das Ungar. Pat. 31 885 von 1904 geschützte Fabrikationsmethode Bedeutung zu erlangen. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass a) 60 T. Palmkernöl auf eine Temp. erwärmt werden, bei der innen zugesetzte 8 T. Harz darin schmelzen können; bi) 30 T. Natronlauge von 38° B6 und 2 T. Benzin, wie solches im Handel zu haben ist, zugesetzt und die Geinische a und b solange kalt miteinander gerührt werden, bis die Masse in den konsistenten Zustand übergeht. Man benutzt die Benzinseife zur Reinigung von Wäsche, von Kleidungsstücken u. s. w. Tu. Halm & Co., Schwedt a. O.

B e n z i n w ä s c h e r e i siehe ,,C h e in i s c h e W ä s c Ii e r e i". Benzin-Waschmaschinen: '¡ehr. Hci:ie, Viersen (Khld.).

B e n z o e (Resina Benzoe). Wohlriechendes Harz, das von dem in Hinteriudien und Sumatra heimischen Styrax Benzo'in gewonnen wird. Alle Sorten

120

Benzoesäure.

(Sumatrabenzoe, Siambenzoe und P e n a n g b e n z o e ) bestehen aus einer braunen Grundniasse, in die hellere abgerundete Körner, sogenannte „Mandeln", eingebettet sind. Eine Sorte ist um so geschätzter, je mehr Mandeln sie enthält; die wertvollste Sorte ist S i a m b e n z o e , die stark nach Vanille riecht. Ausser Harzen, ätherischem ö l und Estern enthält das Benzoeharz namentlich viel B e n z o e s ä u r e ( 1 2 — 2 4 % ) ; nur im Sumatrabenzoe ist die Benzoesäure fast ganz durch Zimtsäure ersetzt. Man benutzt Benzoe in der Medizin (äusserlich), in der Parfümerie, sowie zur Darstellung von Benzoesäure.

P r ü f u n g t Als Grenzwerte für echtes S i a m - B e n z o e hat man zu merken: Säurezahl 120—170; Esterzahl 35—75; Verseifungszahl (heiss bestimmt) 170—210; Methylzahl 2H,5—43,5; Aschegehalt 0,2—1,5 °/„. Soll bis auf höchstens 5 °;„ Rückstand alkohollBslich sein. — Ftir S u m a t r a - B e n z o e gelten die Grenzwerte: Räurezahl 95—190; Esterzahl 30—175; Verseifungszahl (heiss bestimmt) 155—270; Methylzahl 13—25,6; Aschegehalt 0,2—1,5 °/„; Wassergehalt 4—9 °/ 0 . Von Sumatra-Benzoe sollen wenigstens 70—80 % in Alkohol löslich sein. — Vgl. auch D. A. IV. Benzoe Siam, grossstückig „ „ kleinstückig Sumatra Ia .

Benzoe:

» „

Ha fein pulverisiert

Meyer Cohn, Hannover.

1 kg M k . 6 , 5 0 1 , . 3,75 1 „ , 4,00 1 1

, „

„ ,

3,50 -1,00

B e n z o e s ä u r e ( A c i d u m benzoicum). C 5 H 5 . COjH. Sie wurde früher aus dem Benzoeharz durch Sublimation oder auf nassem W e g e durch Auskochen mit Kalk gewonnen, und für medizinische Zwecke kommt diese Darstellung ,,aus dem Harz" auch heute noch in Betracht. Ein ferneres Ausgangsmaterial für die Darstellung war und ist teilweise noch jetzt die H i p p u r s ä u r e des Harns der Pflanzenfresser, die nach mehrtägigem Stehen durch Fäulnis in Glykokoll und Benzoesäure zerfällt; durch Kalkmilch bildet man Calciumbenzoat und zersetzt dieses nach dem Eindampfen mit HCl. Die grösste Menge der Benzoesäure gewinnt man aber aus dem T o 1 u o 1, und zwar chlort man es zweifach oder dreifach in der Seitenkette, führt es also durch Einwirkung von Chlor in B e n z a l c h l o r i d oder — wie neuerdings fast ausschliesslich — i n B e n z o t r i c h l o r i d über. Aus dem letzteren gewann die Benzoesäure anfänglich durch Reaktion mit Kalkmilch unter Druck: 2 CSH6 . CC13 + 4 Ca(OH) 2 = (C 0 H 6 . C 0 2 ) 2 C a + 3 CaCl 2 + 4 H 2 0 . Jetzt führt man das Benzotrichlorid in Benzoesäure durch Oxydation mittels H N 0 3 über, und zwar nimmt man diese Reaktion in Rührkesseln vor. E s entweicht dabei HCl, während die Benzoesäure durch Umkristallisieren oder aber durch Destillieren im Vakuum gereinigt wird. In gleicher Weise gewinnt man sie auch aus Phtalsäure sowie aus Phtalimid, und weiter sind es namentlich die Abfälle der Benzaldehydfabrikation, welche ihrer Gewinnung nutzbar gemacht werden. Das D. R. P. 109 122 geht von einer gewissen, an Benzonitril C « H 5 . C N reichen Teerölfraktion aus und verseift dieses zu Benzoesäure. Recht wichtig geworden ist anscheinend das Verfahren von U l l m a n n und U z b a c h i a n , wonach man Toluol direkt mit K M n 0 4 oxydiert; die Ausbeute an Benzoesäure beträgt 9 0 %, und zwar ist die erhaltene Säure chlorfrei, was namentlich für medizinische Zwecke wichtig ist. In neuester Zeit ist ein weiteres Verfahren aufgefunden worden, und zwar bezweckt dasselbe, welches durch eine Anzahl von Patenten (D. R. P. 136 4 1 0 ; 138 7 9 0 ; 139 9 5 6 und 140 9 9 9 ) geschützt ist, die gleichzeitige Darstellung von Benzoesäure und Phtalsäure: Es wurde gefunden, dass Naphtole und andere Substitutionsprodukte des Naphtalins (Nitronaphtalin; Naphtylamin; Naphtalinsulfosäuren u. s. w.) durch Erhitzen mit schmelzenden Alkalien oder Alkalilaugen und oxydierend wirkenden Metalloxyden ( F e 2 0 3 ; CuO; M n 0 2 ) in ein Gemisch von Phtalsäure und Benzoesäure übergeführt werden. Die Phtalsäure lässt sich von der Benzoesäure durch Destillation trennen. Endlich ist darauf hinzuweisen, dass man jetzt aus den Mittelölen der Steinkohlenteerdestillation B e n z o n i t r i l C 6 H 5 . CN abzuscheiden gelernt hat; durch Verseifung wird es in Benzoesäure von grosser Reinheit übergeführt.

121

Benzoesäure.

F a r b l o s e d ü n n e B l ä t t c h e n , l e i c h t l ö s l i c h in Ä t h e r und A l k o h o l , s c h w e r in k a l t e m , e t w a s b e s s e r in h e i s s e m W a s s e r . S c h . P . 120°; S . P . 2 5 0 ° . S i e s u b l i miert s c h o n bei 1 0 0 — 1 2 0 ° . Ihre S a l z e ( B e n z o a t e ) sind f a s t s ä m t l i c h in W a s s e r löslich. D i e B e n z o e s ä u r e dient a l s A r z n e i m i t t e l , w e i t e r v o r a l l e m z u r D a r s t e l l u n g b l a u e r T e e r f a r b e n , a l s B e i m i s c h u n g zu T a b a k s a u c e n , in d e r Z e u g d r u c k e r e i u. s. w . B e n z o e s ä u r e a n h v d r i d ( C e H 5 . C 0 ) 2 0 gewinnt man nach dem D . R . P . 146 6 9 0 durch E r h i t z e n von c h l o r s u l f o s a u r e m Na ( 1 8 0 T . ) und b e n z o e s a u r e m Na ( 3 0 0 T . ) , e n t s p r e c h e n d der G l e i c h u n g : C I S 0 3 N a + 2 C 6 H S . CO.Na = ( C 6 H S . C O ) j O + NasSO, + NaCl. Im ü b r i g e n k a n n man d a s B e n z o e s ä u r e a n h y d r i d a u s t e n z o e s a u r e n S a l z e n durch E i n w i r k u n g von S u l f u r y l c h l o r i d o d e r von G e m i s c h e n a u s C1 und S O s d a r s t e l l e n . E i n e V e r v o l l k o m m n u n g d i e s e s — an sich b e k a n n t e n — V e r f a h r e n s b e z w e c k t d a s D . R . P . 161 8 8 2 . D e r B e n z o e s ä u r e ä t h e r ( A t h y l e s t e r ) s o w i e der B e n z o e s ä u r e m e t h y l e s t e r ( N i o b e ö l ) s i n d f a r b l o s e , a n g e n e h m r i e c h e n d e F l ü s s i g k e i t e n , die a l s F r u c h t ä t h e r und in der P a r f ü m e r i e V e r w e n d u n g f i n d e n . T e c h n i s c h e V e r w e n d u n g f i n d e n s c h l i e s s l i c h n o c h die A m i d o b e n z o e s ä u r e n ( n a m e n t l i c h d i e O r t h o s ä u r e ; vgl. d a r ü b e r d e n Artikel „ A n t h r a n i l s ä u r e " ) sowie auch die Nitrobenzoesäuren. Über Amidobenzoesäureäthylester s. den A r t i k e l „A n ä s t h e s i n " . P r ü f u n g ; : Offizinoll ist nur die aus dem Benzoeharz gewonnene gelbe bis bräunliche Säure; über ihre Prüfung vgl. D. A. IV. Die reine Handelsbenzoesäure musa farblos Ufltl ohne Rückstand flüchtig sein, sich klar in Benzol, Äther sowie rerd. Ammoniak lösen und den richtigen Sch. P. zeigen. Chlorhaltig darf die B. unter keinen Umständen sein. Die Reinheit der Säure kontrolliert man durch Titration mit Normallauge: Man löst 1 g Benzoesäure in 10 c c m Normallauge, verdünnt mit 40 ccm H 2 0 und titriert unter Verwendung von Phenolphtalein als Indikator mit Normalsalzsäure zurück; 1 ccm verbrauchte Normallauge entspricht 0,12206 g Benzoesäure. Benzoesäure

aus

dem

Harz, sublim, weiss

1 kg M k .

D.A.IY „ H a r n , dopp. sublim, weiss „ T o l u o l , Pulver, weiss . . . . ,, ,, ,, sublim, schneeweiss . B e n z o e s ä u r e , m h y d r i d , teclin ., ehem. rein B e n z o e s ä u r e ä t b e r aus dem Harz „ „ küustl. Säure B e n z o e s ä u r e m e t h v l e s t e r ( N i o b e ö l ) konz

1 „

,,





.

1 kg M k . 3 , 2 5 ; 1 „ ,, .',,50;

15,00

„ „ „

„ „

., ,, ,, ,,

10,0U 300,00 315,00 13,00 25,00 18,00 7,50 6,00

1 „



9,00

I o % I 1 1 1 1

0

absol

7.00



„ „ „ ,, ..

Nitrobenzoesäuren; ortho-

D

Mk.

1,00;

H



8,00

meta-

D



0,80;

H



6,00

para-

D



1,00;

H



8,00 45,00

Amidobenzoesäuren; ortho-

techn

H Mk. 5,00;

1 kg

,,

pur

D



1,00;

H



8,00

meta-

I)



1,50;

H



13,00

para-

D



2,00;

H

.,

18,00



Benzoesäure: Tucrst Bios. & C o . , New York, Xus. - u. 4 Stone Street (s. Ins.-Anh. S. l.'L). Lehmann & Voss, Hamburg.

K. Mcrck, Darmstadt. Sacrharm-I-'abrik, Akt.-GL-. vorm. I.isl i- Co., Salbke-Wi'si'.-rhUscn .1.

Fahlbcrg, Klbe.

BENZOESÄURE, benzoesaures Natrium. LEHMANN & VOSS, HAMBURG.

122

Benzol.

B e n z o e s a u r e s Natron: Saccharin-Fabrik,

Akt.-Ges.

vorm.

Fahlberg,

Iist

& Co.,

Salbke-Westerhüsen

a.

Elbe.

Benzoesäure-Apparate: F.

H. Meyer,

Hannover - Hainholz

(s.

Ins.-Anh.

S. 17).

Destillationsapparate für B e n z o e s ä u r e J.

L.

C.

Eckelt,

baut:

Berlin N. 4.

B e n z o l (Steinkohlenbenzin). C«H 6 . Dieser wichtige Bestandteil des Steinkohlenteers ist heuzutage dadurch in weit grösseren Mengen zu unserer Verfügung, d a s s der Steinkohlenteer nicht mehr allein der Leuchtgasfabrikation sondern in seiner Hauptmenge der D e s t i l l a t i o n s k o k e r e i entstammt. Während die Leuchtgasfabrikanten ein Interesse daran haben, d a s s das Benzol, w e l c h e s man als den Hauptfaktor für das „ L e u c h t e n " des G a s e s erkannt hat, möglichst vollständig in diesem verbleibt, sind die Destillationskokereien in der Lage, ohne s o l c h e Rücksichten auf die ihren Öfen entströmenden G a s e vorzugehen, denn für diese G a s e kommt nicht der Leuchtsondern nur der Heizwert in Frage, und dieser wird durch das Fehlen des B e n z o l s nicht beeinträchtigt. D e s h a l b gewinnen die Destillationskokereien Benzol nicht nur aus ihrem T e e r , sondern sie unterwerfen auch das Gas, ehe sie e s wieder den Koksöfen zuführen, einer besonderen Behandlung, um das darin enthaltene Benzol abzuscheiden. Diese Abscheidung gelingt entweder mit Hilfe von Kältemaschinen, die das Benzol zum Ausfrieren bringen, oder nach der Methode B r u n c k durch W a s c h e n des G a s e s mit schwerflüchtigen Olen, welche das Benzol zurückhalten. Aus dem Steinkohlenteer gewinnt man das Benzol durch fraktionierte Destillation (vgl. Artikel „ S t e i n k o h l e n t e e r " ) . Das Handelsprodukt ist nicht reines Benzol, enthält vielmehr noch verschiedene Beimengungen. Die Rektifikation wird gewöhnlich so geleitet, d a s s 3 Fraktionen entstehen, nämlich 9 0 % i g e s Benzol, 50%iges Benzol und S o l v e n t n a p h t a ; über letztere siehe besondere Artikel. Das 5 0 % i g e Benzol des Handels soll 5 0 % von bis 100° flüchtigen Bestandteilen enthalten, und ebenso sollen in dem 90 %igen Handelsprodukt 9 0 % solcher Bestandteile enthalten sein. Aus dem 5 0 %igen Benzol lassen sich durch weiteres Fraktionieren, das gewöhnlich in K o l o n n e n a p p a r a t e n geschieht, 3 0 — 4 0 % reines Benzol, 5 % sogenanntes „ B e n z o l f ü r R o t " (d. h. ein Gemisch von Benzol mit Toluol), 3 5 — 4 0 % reines Toluol und 5 — 8 % Xylole gewinnen, während man aus dem 9 0 %igen Benzol 6 5 — 7 5 % reines Benzol, 10 % Benzol für Rot und 2 — 4 % Toluol und Xylole erhält. Die zur Isolierung der reinen Kohlenwasserstoffe benutzten Kolonnenapparate arbeiten mit Dephlegmatoren und ähneln den für die Rektifikation von Alkohol benutzten (vgl. „ R e k t i f i k a t i o n " ) . D a s D. R. P. 140 8 2 4 schützt eine Rektifikationskolonne für Benzol, die sich durch geringen H 2 0 und Dampfverbrauch auszeichnen soll. Die Dämpfe gelangen dabei nicht, wie sonst üblich, von unten sondern von oben her in die Rektifikationssäule; die Trennung von Dämpfen und kondensierter Flüssigkeit geschieht durch eigenartig konstruierte Zwischenböden. Viel besprochen worden ist das N i k i f o r o w sehe Verfahren zur G e winnung aromatischer Kohlenwasserstoffe (namentlich Benzol) aus Roherdöl und Petroleumrückständen. D a s Erdöl wird nach diesem, in den meisten S t a a t e n patentierten Verfahren in horizontalen eisernen Retorten erst b e i 5 0 0 ° u n d dann bei 1000° unter Erhöhung des D r u c k e s destilliert. Man erhält 12 % des verwendeten Rohöls an Benzol und Toluol, 1 % Anthrazen und 2 — 3 % Naphtalin; die als Abfall erhaltenen G a s e , Koks und Schweröl werden als Heizmaterial benutzt. D a s Verfahren kann nur dort Bedeutung gewinnen, wo rohes Erdöl in Massen billigst zur Verfügung steht, und auch da erscheint unter den gegenwärtigen niedrigen Benzolpreisen seine Durchführung aussichtslos. Der zum Nikiforowschen Verfahren gehörige Apparat zur Abscheidung von Kohlenstoff und über 170° siedenden Anteilen ist in Deutschland durch das D. R. P. 143 5 4 9 geschützt worden, jedoch wurde das Patent inzwischen schon wieder gelöscht. E s ist aber zu betonen, d a s s dieses Patent nicht das eigentliche

Kcnzol.

123

Verfahren zur Gewinnung aromatischer Kohlenwasserstoffe, sondern nur die Vorrichtung zum Reinigen der dabei erhaltenen Destillationsprodukte betraf. Von den verschiedenen Reinigungsverfahren für Benzol ist namentlich das S c h w a l b e s e h e (D. R. P. 133 761) zu nennen; es bezweckt die Ausscheidung der Schwefelverbindungen, insbesondere des Schwefelkohlenstoffs und Thiophens, aus Rohbenzol durch Einwirkung von feuchtem Ammoniak mit oder ohne Anwendung von Druck. Hierbei bilden sich öltropfen, die sich unter dem Benzol absetzen; das gewaschene Benzol ist sodann vollständig frei von Schwefel Verbindungen. Die Entfernung des Thiophens bezwecken auch die Verfahren 1. von D i m r o t h und 2. von L i p p m a n n u n d P o l l a k ; beim ersten Verfahren wird das Benzol in Siedehitze mit Quecksilberacetatlösung, beim zweiten mit Chlorschwefel behandelt, wobei die genannten Reagentien mit dem Thiophen Verbindungen eingehen, während das Benzol selbst nicht angegriffen wird. Reines Benzol bildet eine leicht bewegliche, farblose, eigentümlich riechende Flüssigkeit; sp. G. 0,8841 (bei 15°); S. P. 80,5°. Es erstarrt gegen 0° zu grossen rhombischen Kristallblättern, die bei 3° schmelzen. Es mischt sich mit Alkohol, Äther, Azeton u. s. w., ist fast unlöslich in Wasser, leicht entzündlich, brennt mit leuchtender, stark russender Flamme, löst Fette, ätherische Öle, Kautschuk, Guttapercha, Kampfer u. s. w. Chemisch reines Benzol gewinnt man durch Destillation von Benzoesäure mit Atzkalk. Das Benzol ist das Ausgangsmaterial zur Darstellung sehr vieler aromatischer Verbindungen; weiter dient es als Lösungs- und Reinigungsmittel für zahlreiche organische Körper, namentlich jetzt als wichtiges Ausgangsmaterial für die synthetische Indigodarstellung (vgl. unter „ I n d i g o f a r b s t o f f e"). Für die Handelssorten von Benzol gelten ungefähr folgende S i e d e grenzen: Ergibt bei Handelsbezeichnung

0 0 ° , o i g e s Benzol 5 0 °/o iges 30°/oiges Solventnaphta (Schwerbenzol)

; 100° 0 0„

i

!i

! 100 90 | 90 1 —

' 1

90 50 30 —

120° « 0„

Sp_

130° ! 160° °/„ ! ° o ! — _ 20

! | • i

— — _ 90

l ! j |

bei 15° 0,885 0,880 0.875 0,875

Das Franz. Pat. 348 501 betrifft die Herstellung von Benzolemulsionen, in der Erwägung, dass derartige Benzol-Wassergemische viel weniger feuergefährlich sind als der reine Kohlenwasserstoff. Man stellt auch f e s t e s B e n z o l her, und zwar auf ähnliche Weise, wie man Benzin, Petroleum und Spiritus festmacht; vgl. darüber die Artikel , . B e n z i n " , „ E r d ö l " und „ H a r t s p i r i t u s " . P r ü i n n g : Die technische Prüfung umfasst gewöhnlich die Bestimmung des sp. G., die fraktionierte Destillation und die Nitrierungsprobe. Das sp. G. bestimmt man in üblichcr Weise. Zum Zwecke der fraktionierten Destillation benutzt man 100 ccm Benzol; dieselben werden im gewöhnlichen Fraktionierkülbchen mit seitlichem Ansatz so langsam destilliert, dass alle Sekunden 2 Tropfen übergehen. Das Thermometer soll so in das Kölbchen eingesetzt sein, dass sich die Kugel gerade unterhalb des seitlichen Ansatzrohres befindet. Man fängt das Destillat in einem Messzylinder auf; bei eben erreichter jeweiliger Siedegrenze (vgl. obige Tabelle) entfernt man die Flamme unter dem Kölbchen, lässt das im Kühlrohr befindliche Destillat ablaufen, liest die übergegangenen Volumprozente am Mesazylinder ab und fährt dann mit dem Erhitzen weiter fort. — Zum Zwecke der Nitrierungsprobe werden 100 g Benzol mit ff Xitriersüure 3)s u n d das B e r y l l i u m s u l f a t B e S O « zu n e n n e n , d i e s ä m t l i c h in W a s s e r l ö s l i c h s i n d . U m B e - V e r b i n d u n g e n d a r z u s t e l l e n , s o l l m a n n a c h d e m D . R. P . 155 4 6 6 d i e b e t r e f f e n d e n Mineralien mit E s s i g s ä u r e b e h a n d e l n ; von den e r h a l t e n e n A z e t a t e n g e h t n a c h n o c h m a l i g e r B e h a n d l u n g mit E i s e s s i g n u r d a s d e s B e in e i n e F o r m ü b e r , w e l c h e in C H C U l ö s l i c h i s t ; m a n k a n n h i e r n a c h a l s o d u r c h E x t r a k t i o n mit C h l o r o f o r m d a s Be v o n allen B e i m e n g u n g e n getrennt e r h a l t e n . Beryll-Mineral 1 kg Mk. 1 :f»(J; «/„ kg Mk. 120,00 Beryllium-Metall, Pulver l g Mk. 2&,00 krist 1 g „ 38,00 geschmolzen i g „ 150,00 . Berylliumbromid, sublim D „ 12,00 Berylliumchlorid, ehem. rein, krist 1 kg „ 80,00 „ wasserfrei, sublim H „ 100,00 Bery 11-Kluorka'iium II „ 20,00 . -Kluornatrium H „ 20,00 Berylliumkarbonat, ehem. rein 1 kg „ 80,00 Berylliumnitrat, ehem. rein, krist 1 „ ,, 60,00 ( 5 0 % i g e Lösung) 1 , „ 35,00 Berylliumoxalat, ehem. rein 1 „ „ 100,00 Berylliumoxyd 1 r .. 140,00 „ ehem. rein II „ 27,00 Berylliumoxydhydrat 1 . „ 70,00 „ ehem. rein 1 „ „ 150,00 Bervlliumsulfat, ehem. rein 1 .. 60,00

Beta-Eukain —

129

Bier.

Beryllium und Berylliumverbindungen: Chemische Fabrik Freiberg, Dr. G. P. Drossbach I Fabrik ehem. Präparate & Co.. Freiberg i. I Hamburg. Chemische Werke UeiherstK-g, G. m. b. H., i Hamburg, Kl. Johannisstr. ;

Dr. Richard Sthamer,

Beta-Eukaln siehe .,E u k a i n".

B e t o l = Salizylsäure-^-naphthylester. C7H5O3. C10H7. Durch Einwirkung von Phosphoroxvchlorid auf ein G e m e n g e von /?-Naphtolnatrium und Natriumsalizylat erhalten. E s bildet ein weisses, gerucli- und g e s c h m a c k l o s e s Kristallpulver, unlösl. in H-O, schwerlösl. in kaltem Alkohol, leichtlösl. in siedendem Alkohol, in Äther und Benzol. Man gibt es innerlich als Antiseptikum gegen B l a s e n k a t a r r h , G e l e n k rheumatismus u. s. w. Betol

H M k . 2,r»0;

1 kg Mk.

22,50

Beton. Unter Beton versteht man ein Gemisch von Z e m e n t ( s . d.) mit zerschlagenen Steinen (Schotter) und grobem Kies. Der B e t o n wird teils in noch nicht erhärtetem Zustand ( S t a m p f b e t o n , G u s s b e t o n ) , teils in Form schon erhärteter B e t o n b l ö c k e verwendet, so zu Fundierungen bei W a s s e r b a u t e n , zur Herstellung grosser B a s s i n s , neuerdings sogar ganzer Bauten. Dabei werden Gewölbekonstruktionen aus B e t o n (zwischen eisernen Schienengerippen) von grosser Ausdehnung geschaffen, die mit einer hohen Festigkeit eine fast absolute Feuersicherheit verbinden. D a s Gewicht von 1 cbm wird zu 2 3 0 0 — 2 4 0 0 kg angenommen. Preis j e n a c h der Quantität des b e i g e m e n g t e n Zements Zementfussböden bei 12 cm Stärke

.

.

für 1 c b m M k . „ 1 qm „

11—24 3— 5

Mischkollergänge für B e t o n : Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

B i c h r o m a t e siehe „Chromverbindungen" sowie unter den betreffenden Metallverbindungen.

Bienenhonig' siehe ,,H o n i g".

Bienenwachs siehe ,,W a c h s".

B i e r . Rohmaterialien der Bierbrauerei sind G e r s t e , H o p f e n und W a s s e r . Die Einzeloperationen bei der Brauereitechnik sind in folgender, von P o s s a n n e r (Chem. Technologie der landw. G e w e r b e , Teil I) herrührender T a b e l l e zusammengefasst: 1. M a l z b e r e i t u n g . Prozess

j

bezw. Apparate

;

p

a u e r

Z w e c k des P r o z e s s e s

j j

1. R e i n i g e n der Gerste.

Putzmaschinen.

2 . Quellen der Gerste.

Quellstock, Weiche.

3 . K e i m e n der gequellten Gerste.

Malzteune.

| 7 bis 10 ' L o c k e r u n g des M e h l k ö r p e r s der G e r s t e und U m 1 Tage. waudlung von E i w e i s s k ö r p e r n i n diastatisches j Ferment.

4 . Darren der gekeimten Gerste.

Darre.

j IG oder U n t e r b r e c h u n g des K e i m p r o z e s s e s . B i l d u n g von j 24 ! K ö r p e r n , w e l c h e für den G e s c h m a c k des B i e r e s Stdn. j und zur H e f e e r n ä h r u n g von W i c h t i g k e i t sind.

5, Putzen des Malzes.

Entkeimer, Siebtrommel.

6 . Schroten des Malzes.

Walzenmühle.



ca. 3 Tage.

j

— —

E n t f e r n u n g von S t a u b , U n k r a u t s a m e n u n d i m W a c h s t u m zurückgebliebenen Gerstenkörnern. j Zuführung der zum W a c h s t u m nötigen | W a s s e r in das G e r s t e n k o r n .

Entfernung

der W u r z e l k e i m e und des

Menge

Staubes.

i Z e r k l e i n e r u n g der Mnlzköruer, um d e m Zutritt des W a s s e r s zum M e h l k ö r p e r b e i m M a i s c h e n mehr O b e r f l ä c h e zu b i e t e n .

9

130

Bi«II.

Brauprozess.

Prozess

Lokal bcz«. , j j a u e r Apparate

Zwick des Prozesses

7. Maischen.

Sudhausgeräte: 4 bis 5 1. MaischStdn. bottich, 2. Maischsiedepfanne.

Überführung der Stärke des Malzschrotes in zuckerhaltigen Extrakt durch Erwärmen der Maische im Maischbottich. Die Erwärmung geschieht stufenweise, indem dreimal nach einander eine Portion Maische in der Maischpfanne gekocht und in den Maischbottich zurückgepumpt wird (Dekoktionsverfahren).

8. Abläutern.

3. Läuterbottich mit Boden aus gelochtem Blech.

2 bis 4 Stdn.

Trennung der süssen Würze von den Trebern und Filtration der ersteren durch die Treberschichte. Die filtrierte Würze gelangt in die ; Würzepfanne; die Treber werden mit heissem Wasser ausgelaugt und bilden ein stickstoffreiches | Viehfutter.

9. Würzesieden.

4. Würzepfanne.

2 Stdn.

Kochen der Würze nach Vereinigung mit den Auslaugewässern und nach erfolgtem Hopfen| zusatze.

10. Trennung der Würze von dem ausgekochten Hopfen.

5. Hopfenseiher.

11. Kühlen der Würze.

Kühlschiffe und Berieselungskühler.

3 bis 5 • Abkühlen der kochend heissen Würze, Klären Stdn. ! derselben. Abkühlen auf Gärtemperatur (6,2°).

12. Hauptgärung.

Gärkeller, Gärbottiche.

7 bis 14 1 Gärmittel: Bierhefe. Bildung von Alkohol und Tage. ! Kohlensäure. Absetzen des grössten Teiles der j zugegebenen und der neugebildeten Hefe.

III.

13. Nachgärung.

14. Spunden.

I Lagerkeller, 1 Lagerfässer. 1 j

Gärung.

\ 6 bis Ö | Absetzen der noch im Biere enthaltenen Hefe¡Wochen' zellen, Hopfenharze, Eiweissflocken, also Klärung. | | — Sättigen mit Kohlensäure unter Abkühlung auf Kellertemperatur (1,25 bis 2,5°). ca. 8 Tage.

Übersättigen mit der durch die Nachgärung gebildeten Kohlensäure unter Druck im Fassp behufs Hervorbringens des Mousseux beim AusJ schank.

15. Abfüllen in die Transportfässer und Expedition an die Wirte. D a s zum M ä l z e n und zur W ü r z e b e r e i t u n g b e n u t z t e W a s s e r n i u s s im w e s e n t l i c h e n d e n an ein g u t e s T r i n k w a s s e r zu s t e l l e n d e n A n f o r d e r u n g e n e n t sprechen. Eine g e w i s s e Härte des W a s s e r s scheint eher vorteilhaft als nachteilig zu w i r k e n , w e n i g s t e n s s o w e i t a l s d i e H ä r t e v o n G i p s h e r r ü h r t ; ein zu h o h e r G e h a l t d a r a n setzt a b e r die E x t r a a u s b e u t e h e r a b . A l s z u l ä s s i g e G r e n z z a h l e n f ü r d a s zum B r a u e r e i b e t r i e b a b e n u t z t e W a s s e r f i n d e t m a n a n g e g e b e n : 1 1 W a s s e r s o l l h ö c h s t e n s 5 0 0 mg G e s a m t r ü c k s t a n d , 1 1 2 mg C a O , 4 0 mg MgO, 8 0 mg SOs, 3 5 mg Cl, 2 7 mg N 2 0 5 e n t h a l t e n ; z u r O x y d a t i o n d e r o r g a n i schen S u b s t a n z e n sollen höchstens 0 , 0 0 8 g KMnO» v e r b r a u c h t w e r d e n . Die Härte soll 1 6 - 1 8 deutsche H ä r t e g r a d e nicht ü b e r s t e i g e n ; NHa und N . O i sollen f e h l e n .

131

Bier.

B e s o n d e r s wichtig ist, d a s s d a s W a s s e r wenig e n t w i c k e l u n g s f ä h i g e K e i m e enthält und namentlich nicht solche M i k r o o r g a n i s m e n , die sich in d e r W ü r z e vermehren und ihre Qualität verschlechtern. Um b a k t e r i e n reiche W ä s s e r f ü r den B r a u e r e i b e t r i e b noch b r a u c h b a r zu m a c h e n , s o w i e auch sonst, um die in den B r a u e r e i - W ä s s e r n w ä h r e n d d e r S o m m e r m o n a t e a u f t r e t e n d e n , ü b e r a u s schädlichen »SVi/r/iia-Keime zu vernichten, empfiehlt sich b e s o n d e r s eine O z o n - S t e r i l i s i e r u n g s a n l a g e . Die K o s t e n einer mittleren d e r a r t i g e n A n l a g e für eine Sterilisierung von ca. 4 cbm W a s s e r p r o S t u n d e belaufen sich auf ca

Mk. 5 0 0 0

Über die Malzbereitung siehe den Artikel ,,M a 1 z". Der eigentliche B r a u p r o z e s s zerfällt in: 1. Bereitung der Würze, 2. Kochen der Würze mit Hopfen, 3. Kühlen der W ü r z e . M a n gewinnt die W ü r z e durch Mischen d e s Malzschrotes mit W a s s e r und E r w ä r m e n auf 75° — M a i s c h e n . In Deutschland wird f a s t ausschliesslich d a s D i c k m a i s c h v e r f a h r e n ( D e k o k t i o n s v e r f a h r e n ) geübt, wobei ein, und z w a r der d i c k f l ü s s i g e r e Anteil der Maische a b g e s c h ö p f t , in einem b e s o n deren M a i s c h k e s s e l zum Sieden erhitzt und d a n n wieder in den Maischbottich zurückgeschöpft wird, bis die Maische auf eine Temperatur von 75° gebracht ist. An A p p a r a t e n ( S u d w e r k e n ) w e r d e n b e n u t z t : 1 . V o r m a i s c h a p p a r a t zum Anrühren des Malzschrots mit kaltem W a s s e r . 2. M a i s c h b o t t i c h . Zum Maischen und bei kleineren B r a u e r e i e n auch zum Abläutern g e b r a u c h t . 3. L ä u t e r b o t t i c h , nur in g r ö s s e r e n Betrieben v o r h a n d e n : Die fertige W ü r z e w i r d durch Metallsiebe ( S e n k b ö d e n ) a b g e l ä u t e r t , d. h. von den T r e b e r n getrennt, worauf letztere mit W a s s e r a u s g e l a u g t ( a n g e s c h w ä n z t ) w e r d e n . W i e e r w ä h n t , dient in kleineren Betrieben der M a i s c h bottich gleichzeitig als Läuterbottich. Neuerdings mehren sich die Stimmen, die eine F i l t r a t i o n der Maische e m p f e h l e n ; derartige M a i s c h e f i l t e r können d a n n auch direkt an Stelle d e s Läuterbottichs treten. 4. M a i s c h k e s s e l (Dickmaischkessel), zum Erhitzen d e s a b g e s c h ö p f ten dickeren Anteils der Maische. 5. W ü r z e p f a n n e ( B r a u k e s s e l ) , meistens mit R ü h r w e r k . Zum. Kochen der Würze mit Hopfen. Ein Vorwärmer erzeugt das zum Zulassen nötige warme Wasser. 6. H o p f e n s e i h e r . Über Hopfen siehe b e s o n d e r e n Artikel. Der H o p f e n s e i h e r dient dazu, a u s der fertig gekochten und g e h o p f t e n W ü r z e den Hopfen zu e n t f e r n e n . 7. K ü h l v o r r i c h t u n g e n . Die fertige W ü r z e m u s s möglichst schnell auf ca. 5° (für untergärige Biere) abgekühlt w e r d e n , w o z u m a n noch meistens K ü h l s c h i f f e , d. h. g r o s s e flache eiserne G e f ä s s e , v e r w e n d e t ; horizontale Windflügel beschleunigen die Wirkung. In n e u e r e r Zeit benutzt man mit Vorteil B e r i e s e l u n g s k ü h l e r , teils zum Ersatz, teils zur E r gänzung der K ü h l p f a n n e n . Noch vorteilhafter erscheinen namentlich im Sommer A p p a r a t e , die w ä h r e n d d e s Kochens, Sterilisierens und KUhlens d e r Würze jeden Zutritt der Luft (und damit die Möglichkeit d e r Infektion mit Mikroorganismen) verhindern. Die Konzentration der fertigen Bierwürze wird allgemein in G r a d e n d e s B a l l i n g s c h e n S a c c h a r o m e t c r s a u s g e d r ü c k t . D a s s e l b e gibt die Prozente einer Rohrzuckerlösung bei 17,5° C. an, lässt sich a b e r o h n e b e s o n deren Fehler auch für Würzen gebrauchen, weil deren Dichte durch die T r o c k e n s u b s t a n z a n n ä h e r n d in gleicher Weise beeinflusst wird wie d a s sp. G. einer Zuckerlösung durch den Zucker. Die Kontrolle des E x t r a k t g e h a l t s der W ü r z e ist nötig, einesteils um die Ausbeute a u s dem Malz zu bestimmen, und andernteils, um die W ü r z e auf den beabsichtigten Extraktgehalt bringen zu können. D e r s e l b e beträgt d u r c h schnittlich b e i : Leichten A b z u g s b i e r e n 9—lll°Balling Schänk-u.Winterbieren 1 2 - 1 3 ° ,. L a g e r - u . . S o m m e r b i e r e n J3—l-l,.">" „

Bock-, Salvator-, bieren Tafelbieren

Doppel1 5 — 2 0 ° Ballinp 35° „ 9*

132

Bier.

Die folgenden Tabellen geben die Beziehungen zwischen Saccharometergraden Balling und dem sp. G. a n :

Saccharometergrade

Entsprechendes sp. G. I bei 17,5° C.

Saccharometergrade |

Entsprechendes sp. G. bei 17,5° C.

Saccharometergrade

Entsprechendes sp. G. bei 17,5° C.

Saccharoraetergrade

Entsprechendes sp. G. bei 17,5° C.

1,000 1,001 1,002 1,002 1.P03 1,004 1,005 1,006 1,006 1,007 1,008 1,009 1,010 1,010 1,011 1,012 1,013

3,4 3,6 3,8 4,0 4,2 4,4 4,6 4,8 5,0 5.2 5,4 5,6 5,8 6,0 6,2 6,4 6,6

1,014 1,014 1,015 1,016 1,017 1,018 1,018 1,019 1,020 1,021 1,022 1,022 1,023 1,024 1,025 1,026 1,026

6,8 7,0 7,2 7,4 7,6 7,8 8,0 8,2 8,4 8,6 8,8 9,0 9,2 9,4 9,6 9,8 10,0

1,027 1,028 1,029 1,030 1,031 1,031 1,032 1,033 1,034 1,035 1,036 1,036 1,037 1,038 1,039 1,040 1.040

10,2 10,4 10,6 10,8 11,0 11,2 11,4 11,6 11,8 12,0 12,2 12,4 12,6 12,8 13,0 13,2 13,4

1,041 1,042 1,043 1,044 1,045 1,046 1,046 1,047 1,048 1,049 1,050 1,051 1,051 1,052 1,053 1,054 1,055

13,6 13,8 14,0 14,2 14,4 14,6 14,8 15,0 15,2 15,4 15,6 15,8 16,0 16,2 16,4 16,6 16,8

1,056 1,056 1,057 1,058 1,059 1,060 1,061 1,061 1,062 1,063 1,064 1,065 1,066 1,067 1,067 1,068 1,069

Reduktion der spezifischen Gewichte S a c c h a r o m e t e r p r o z e n t e (Balling). 0 1,008 1,009 1,010 1,011 1,012 1.013 1,014 1,015 1,016 1,017 1,018 1,019 1,020 1,021 1,022 1,023 1,024 1,025 1,026 1,027 1,028 1,029 1.030

1

2,025 2,000 2,275 2,250 2,525 2,500 2,775 2,750 3,025 3,000 3,275 3,250 3,525 3,500 3,775 3,750 4,025 4,000 4,275 4,250 4,525 4,500 4,775 4,750 5,025 5,000 5,250 5,275 5,525 5,500 5,775 5,750 6,024 6,000 6,244 6,268 6,512 6,488 6,756 6,731 7,000 6,975 7,219 . 7,244 7,488 7,463

2 2,050 2,300 2,550 2.800 3,050 3,300 3,550 3,800 4,050 4,300 4,550 4,800 5,050 5,300 5,550 5,800 6,048 6,292 6,536 6,7«0 7,024 7,268 7,512

3 2,075 2,325 2,575 2,825 3,075 3,325 3,575 2,825 4,075 4,325 4,575 4,825 5,075 5,325 5,575 5,825 6,073 6,316 6,560 6,804 7,048 7,292 7,536

4 2,100 2,350 2,600 2,850 3,100 3,350 3,600 3,850 4,100 4,350 4,600 4,850 5,100 5,350 5,600 5,850 6,097 6,341 6,584 6,828 7,073 7,316 7,560

17,0 17,2 17,4 17,6 17,8 18,0 18,2 18,4 18,6 18,8 19,0 19,2 19,4 19,6 19,8 20,0

Entsprechendes sp. G. bei 17,5° C.

Entsprechendes sp. G. bei 17,5° C.

0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2 1,4 1,6 1,8 2,0 2,2 2,4 2,6 2,8 3,0 3.2

Saccharometergrade

Saccharometergrade

Ü b e r t r a g u n g v o n S a c c h a r o m e t e r g r a d e n B a l l i n g i n s p . G.

1,070 1,071 1,072 1,073 1,074 1,074 1,075 1,076 1,077 1,078 1,079 1,080 1,081 1,081 1,082 1,083

auf

o

6

7

8

2,125 2,375 2,625 2,875 3,125 3,375 3,625 3,875 4,125 4.375 4,625 4,875 5,125 5,375 5,625 5,875 6,122 6,365 6,609 6,853 7,097 7,341 7,584

2,150 2,400 2,650 3,900 3,150 3.400 3,650 3,900 4,150 4,400 4,650 4,900 5,150 5,400 5,650 5,900 6,146 6,389 6,633 6,877 7,122 7,365 7,609

2,175 2,425 2,675 2,925 3,175 3,425 3,675 3,925 4,175 4,425 4,675 4,925 5,175 5,425 5,675 5,925 6,170 6,413 6,657 6,901 7,146 7,389 7,633

2,200 2,450 2,700 2,950 3,200 3,450 3,700 3,950 4,200 4,450 4,700 4,950 5,200 5,450 5,700 5,950 6,195 6,438 6,681 6,925 7,170 7,413 7,657


8,0 10,50

8 5 12,Mi

B l e i f l a s c h e n tem Verschluss. Inhalt . . 5 Gewicht ca. 7 Preis. . . 12,50

10 7,5 13,50

für F l u s s s ä u r e

IL' 9 IVO

Hi 1 15 kg. 17,f>0 Mk.

zuin B a h n t r a n s p o r t mit b e w ä h r -

10 1t 20 25 3«.» 35 40 50 60 75 1. 8 9 15 19 24 28 35 40 45 5 0 kg. 15,75 1 7 , 0 0 1 * , 0 0 2 0 , 0 0 2 1 . 0 0 2 1 , 5 0 2 2 , 0 0 2 5 , 0 0 2 9 , 0 0 3 2 , 0 0 Mk.

H a r t b l e i h ä h n e . Lichte W e i t e . . . 10 J5 SO 25 30 35 40 45 50 8 0 mm. Gewicht . . . . 2 3 5 7 8 12 16 20 42 6 0 kg. Preis ohne Flanschen 9 , 7 5 1 3 , 0 0 17,00 2 2 , 0 0 2 7 , 0 0 3 2 , 0 0 3 7 , 0 0 4 1 , 0 0 4 8 , 0 0 l J],00 Mk. „ mit 1 Flansch 1 0 , 2 5 14,00 IM,00 2 3 , 0 0 2 - , 5 0 3 3 , 5 0 3H,i>0 4 3 , 5 0 5 0 , 5 0 9 4 , 5 0 r , m i t 2 F l a n s c h e n 1 1 , 0 0 '1 f>,''0 19.0U 2 4 , 0 0 3 0 , 0 0 3 5 , 0 0 4 0 , 0 0 4 6 , 0 0 5 3 , 0 0 :i8,00 „

B B B B B B

l e i s c h a l e n siehe unter „ S c h a l e n". I e i k e s s e 1 s i e h e u n t e r „ R e s s e 1". I e i b 1 e c h siehe unter „ B l e e h". 1 e i d r a h t s i e h e u n t e r ,,D r a h t " . l e i r ö h r e n siehe unter „ R ö h r e n". 1 e i p u 111 p e n s i e h e u n t e r ,,P u in p e 11".

B l e i r e t o r t e n (aus reinem Klei mit kleinem Dampfkessel, Dreifuss, Helm und Destillierblasc von 1 1 Inhalt sowie U-förmiger Vorlage von Blei zur Darstellung von H F Mk. 4 0 , 0 0 E b e n s o , d o c h o h n e D a m p f k e s s e l ; als Vorlage dient eine Bleiflasche mit Stopfen 30,0'J A p p a r a t e z u m A u f s c h 1 i c s s e n mittels HF, bestehend aus 2 ineinander gesetzten Bleischalen, mit Dreifuss von Blei, die äussere Schale I i cm weit und 7 cm hoch 9,00

ligen

I n j e k t o r e n Gase.

Lichte Weite des der Injektors Anschlussam Ende röhren mm mm 150 200 250 300 400

100 125 160 200 300

aus Hartblei Flanschdurchmesser mm 175 205 250 280 390

zum D r ü c k e n und S a u g e n d e r s c h w e f -

L'eferquantum pro Stde.

Preis

mm

cbm

pro S t ü c k inkl. Verpackung Mk.

775 950 1175 1495 1950

150 250 500 lOCO 2800

125,00 185,00 2G0.no 310,00 400,00

Baulänge

j pro J Dampfj Strahlventil Mk.

12,00 13,50 15,00 1^,50 22,r>0

Bleilegierungen

W e i c h b l e i - E l e v a t o r e n Heben von S ä u r e n und L a u g e n . Lichte der Dampf* aoschlussröhrcn

Weite der Saug- und Druckleitung

Flansch-

Bau-

durch-

länge

messer

30 35

110

190

125

30

40 45

140 155

50 55 100

170 185

250 290 320 350

250

40 78

Gerätschaften aus Blei Uleiindustrie-Aktiengesellschaft Lindig, Kreiberg i. S.

vorm.

Bleilötung.

151

( h a l t b a r e r a l s s o l c h e v o n H a r t b l e i ) zum

25 30 35 35



Lieferquantum in Litem pro Siunde ca. 2 000 2 800

Ungefähre Gewichte kg

Prei s inkl. V e r packung Mk.

3 600 5 400

8 12 18 25

35,00 45,00

380

12 000

30 40

66,00 78,00

580

60000

110

185,00

7 COO

26,00

55,i 0

liefert: Jung

k

; J.

L. C. E c k e l t ,

Berlin N. 4.

Bleilegierungen.

1. H a r t b l e i s i e h e unter „ A n t i m o n l e g i e r u n g e n " ; ebendort ist auch L e t t e r n n i e t a l l b e s p r o c h e n . Dem Blei werden j e nach seiner Reinheit 0 , 2 bis 2. S c h r o t m e t a l l . 0 , 8 % A r s e n b e i g e m i s c h t , w o d u r c h es l e i c h t e r g i e s s b a r w i r d und g l e i c h z e i t i g b e d e u t e n d an H ä r t e g e w i n n t . D a s A r s e n w i r d n i c h t a l s M e t a l l s o n d e r n in Form von R e a l g a r dem geschmolzenen Blei zugesetzt; letzteres s c h e i d e t unter B i l d u n g v o n P b S d a r a u s As a b . 3 . Z i n n b 1 e i. D i r e k t h ü t t e n m ä n n i s c h g e w o n n e n ; d a s k ä u f l i c h e Z i n n blei hat im D u r c h s c h n i t t die Z u s a m m e n s e t z u n g : 5 2 % P b , 3 3 % S n , 14 % S b und 1 % As. Z i n n - B l e i l e g i e r u n g e n w e r d e n v i e l f a c h benutzt, s o a l s T h e a t e r s c h m u c k ( F a h l u n e r D i a m a n t e n ) mit ca 4 0 % P b , a l s M a t e r i a l für B l e i s o l d a t e n ( Z i n n s o l d a t e n ) mit b i s zu 5 0 % P b , für O r g e l p f e i f e n mit 3 0 % P b s o w i e v o r allem für E s s g e s c h i r r ; in l e t z t e r e m F a l l e d a r f die L e g i e r u n g n a c h R e i c h s g e s e t z h ö c h s t e n s 10 % P b e n t h a l t e n . Bleilegierungen J. J.

L. C. Kckelt, Berlin X. S.

Bleistifte:

Staedtler,

liefert: i.

Bieistiftfabrik,

Nürnberg.

Bleilötung'. M a n benutzt liierfür bis j e t z t K n a l l g a s g e b l ä s e ( v g l . den Artikel „K n a 1 1 g a s " ) , und zwar e n t w e d e r a u s L e u c h t g a s und k o m p r i m . S a u e r s t o f f o d e r a u s k o m p r i m . W a s s e r s t o f f und k o m p r i m . S a u e r s t o f f o d e r e n d lich a u s k o m p r i m . W a s s e r s t o f f .ind G e b l ä s e l u f t . D a der S a u e r s t o f f bei r e i c h l i c h e m V o r h a n d e n s e i n die O x y d a t i o n der M e t a l l f l ä c h e n b e g ü n s t i g t , s o ist d i e zuletzt g e n a n n t e A n o r d n u n g — W a s s e r s t o f f und G e b l ä s e l u f t — b e s o n d e r s g e eignet. Eine durch komprimierten W a s s e r s t o f f allein erzeugte F l a m m e , w e l c h e in d e r a t m o s p h ä r i s c h e n Luft zu v e r b r e n n e n hat, b e s i t z t k e i n e g e n ü g e n d e G e bläsekraft. D i e s ist der G r u n d , w e s h a l b bei den b i s h e r i g e n L ö t m e t h o d e n ein b e s o n d e r e s Luftgebläse erforderlich war. Nur d a d u r c h , d a s s m a n b e i d e zur V e r b r e n n u n g b e n ö t i g t e n G a s e , W a s s e r s t o f f und Luft, mit e i n e r g e w i s s e n K r a f t a u s s t r ö m e n Hess, wiirde die für die B l e i v e r a r b e i t ' . i n g w i c h t i g e b l a s e n d e S t i c h flamme erzeugt. Nunmehr ist es j e d o c h dem D r ä g e r w e r k , L ü b e c k g e l u n g e n , e i n e n B r e n n e r zu k o n s t r u i e r e n , der g e n a u d i e s e l b e W i r k u n g hat w i e die F l a m m e e i n e s D o p p e l g e b l ä s e s und trotzdem mir durch k o m p r i m i e r t e n W a s s e r s t o f f g e s p e i s t wird. B e i A n w e n d u n g der D r ä g e r s c l i e n S t a r k b r e n n e r k o m m t d i e Z u f ü h r u n g d e r Luft nicht in F r a g e , da die B r e n n e r sich d u r c h die S t r ö m u n g s g e s c h w i n d i g k e i t d e s a u s t r e t e n d e n W a s s e r s t o f f e s die e r f o r d e r l i c h e V e r b r e n n u n g s l u f t selbst-

152

Bleiverbindungen.

tätig a n s a u g e n . E s g e s c h i e h t d i e s k u r z vor d e r M ü n d u n g d e s B r e n n e r s mittels e i n e s D O s e n s y s t e m s . Die ganze Apparatur für dieses neue Bleilötverfahren besteht also nur noch aus Flasche, Reduzierventil, Schlauch und Brenner. Z u m S p e i s e n d i e s e r D r ä g e r b r e n n e r liefert d i e C h e m . F a b r i k , G r i e s h e i m E l e k t r o n k o m p r i m i e r t e n W a s s e r s t o f f , und z w a r d u r c h a u s a r s e n f r e i , w a s f ü r d i e G e s u n d e r h a l t u n g d e r A r b e i t e r s e h r w i c h t i g ist. D r ä g e r s c h e |

Grösse No.

1

7« i '>

S t a r k b r e n n e r :

Gasverbrauch Lei i Alm. LiL Min. 1

1

• 1

Preis pi Stück Mk.

Verwendungsbereich f ü r kleinste Bleistärken bis S m m Walzblei

•>

M 4 6 N

•S 4 t> 8 10

i

10

••

*

••

. 10 , für schwerste

Arbeit

n -

Verdichteter Wasserstoff 0 8 !)!! o/o H, arsenfrei 3ti 1 R a u m i n h a l t , a u f 1 5 0 A t m . verdichtet .

Bemerkung Der Verwendungsbereich bezieht sich auf stehend gelötete Nähte.

15,00 l'J.OO 1>,00 13,00 14,00 14.00 14,00 14.00

F ü r liegende N ä h t e sind die B r e n n e r eine N u m m e r grösser zu wählen.

in Flaschen

von .

1 cbm Mk. 0,75

Blelverbindungren.

1. B l e i a z e t a t ( B l e i z u c k e r , e s s i g s a u i e s Blei. Plumbum aceticum). Pb'}v:

Vogt & Co.,

Berlin O.

112.

Bohröl: Chemische F a b r i k Flörsheim a. M.

Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger,

Cohn,

Hannover.

B o l u s siehe „ E r d f a r b e n". B o m b o n n e s (Touriiis) siehe „ K o n d e n s i e r e n". B o r . B . A. O. = 10.94. W i r d a u s B o r s ä u r e a u h y d r i d durch S c h m e l z e n mit m e t a l l i s c h e m Na unter L u f t a b s c h l u s s g e w o n n e n ; n e u e r d i n g s ist es von M o i s s a n auch im e l e k t r i s c h e n S c h m e l z o f e n erhalten w o r d e n . Nach dem D. R . P . 147 8 7 1 g e w i n n t man B o r in k r i s t a l l i n i s c h e r F o r m mit Hilfe von AI, und z w a r bringt man ein G e m e n g e von Aluminiumpulver, S c h w e f e l und einer B o r s a u e r s t o f f v e r b i n d u n g zur Entzündung; die M i s c h u n g fängt an zu b r e n n e n und schmilzt zu einer S c h w e f e l a l u m i n i u m m a s s e z u s a m m e n , in der sich n a c h d e m E r k a l t e n die B o r k r i s t a l l e eingebettet f i n d e n ; man gewinnt sie, indem man d a s AI2S3 durch H 2 0 zersetzt. Nach dem Amer. P a t . 7 8 5 9 6 2 stellt man B a u s den B o r a t e n e l e k t r o p o s i t i v e r M e t a l l e so her, d a s s man d a s B o r a t in einem s c h m e l z f l ü s s i g e n B a d e zwischen einer K a t h o d e und einer d a s B o r s ä u r e anhydrid reduzierenden Anode ( K o h l e ) bei v e r h ä l t n i s m ä s s i g g r o s s e r S t r o m dichte an der A n o d e elektrolvsiert. D a s a m o r p h e B o r ist ein k a s t a n i e n b r a u n e s , u n s c h m e l z b a r e s P u l v e r ; sp. O . 2 , 4 5 , e t w a s in W a s s e r l ö s l i c h . E s löst sich in g e s c h m o l z e n e m Aluminium auf und s c h e i d e t sich beim E r s t a r r e n d e s s e l b e n in Kristallen g r a p h i t ä h n l i c h aus. D i e K r i s t a l l e sind g e l b und durchsichtig bis s c h w a r z und m e t a l l g l ä n z e n d . D i e h ä r t e s t e V a r i e t ä t d e s kristallisierten B o r s vom sp. G . 2 , 6 8 übertrifft in der Härte fast noch den D i a m a n t . T e c h n i s c h verwendet man d a s E l e m e n t B o r b i s h e r kaum, w ä h r e n d s e i n e Verbindungen g r o s s e W i c h t i g k e i t h a b e n . Bor. amorph H Mk. 65,00; 1 kg Mk. 500,00 Bor-Pulver nach M o i s s a n H „ 70,00; 1 „ „ 600,00 Bor, krist . J g „ 6,00; D „ 55,00 „ graphitartig 1 g „ 9,00; D „ 80,00 B o r a c i t siehe „ B o r a z i t". B o r a l = Aluminium, horico-tartariaim. E s wird nach d e m D. R. P . 7 7 3 1 5 durch E r w ä r m e n von Aluminiumborat und W e i n s ä u r e in w ä s s e r i g e r L ö s u n g bis zur A u f l ö s u n g und E i n d a m p f e n d e s F i l t r a t s erhalten. F a r b l o s e s , k r i s t a l l i n i s c h e s Salz, leicht in HaO löslich. Man v e r o r d n e t es

Borax —

163

Borazit.

wegen seiner antiseptischen Eigenschaften bei Hautausschlägen und bei Ohreiterungen. Boral

H M k . 3 , 3 0 ; 1 kg M k . 3 0 , 0 0

B o r a x (Natriumbihorat, Natrium boracicum). NajB«C>7 + 10 H s O. Findet sich natürlich als Mineral (Tinkai), das aus einigen Seen in Tibet, Indien und Kalifornien auswittert. Die Reinigung geschieht durch Ubergiessen des Rohborax mit Kalkmilch; nach gutem Durchmischen löst man in siedendem H 2 0 und lässt absetzen. Nachdem so die Fettsubstanzen in unlösliche Kalkseifen übergeführt sind, wird die klare Lösung abgezogen und durch Vermischen mit Chlorcalciuinlauge von den letzten Kalkseife-Spuren befreit. Die schliesslich erhaltene geklarte Boraxlösung dampft man stark ein und lässt sie in Kristallisiergefässen sehr langsam abkühlen, wobei sich der Borax in einzelnen Kristallen ausscheidet. Die grösste Menge des Borax wird künstlich gewonnen. Man hat hierbei den g e w ö h n l i c h e n (prismatischen) B o r a x und den o k t a e d r i s c h e n B o r a x (Juwelier-Borax) zu unterscheiden; letzterer enthält nur 5 mol. Kristallwasser und kristallisiert aus 30° B6 starken Lösungen des gewöhnlichen Borax zwischen 55 und 80° aus. Der g e w ö h n l i c h e , p r i s m a t i s c h e Borax wird teils aus Borsäure durch Einwirkung auf Sodalösungen gewonnen, teils aus Boronatrocalcit (Borkalk) sowie in grossen Mengen aus Calciumborat (Mineral K o l e m a n i t in Kalifornien) durch Kochen mit Soda, teils aus dem B o r a z i t (s. d.); in letzterem Falle gewinnt man zuerst Borsäure (siehe unter „Borverbindungen") und aus dieser dann erst den Borax durch Einwirkung von Soda. Nach dem Russ. Priv. 5938 von !901 werden zur Erzeugung von Borax borsaure Mineralien mittels Ammoniumkarbonats (sowie Ammoniumsulfits) zerlegt; d a s gebildete Ammoniumborat wird durch Umsetzung mit NaCI oder NaNÖ3 in Borax übergeführt. Der oktaedrische Borax Na s B 4 07 + 5 H 2 0 wird aus der Lösung des prismatischen Borax unter besonderen Verhältnissen gewonnen: Stärke der Lösung 30° B¿; Kristallisationstemperatur zwischen 59 und 76°. Gewöhnlicher Borax bildet farblose, glänzende, säulenförmige Kristalle, die sich mit einer oberflächlichen weissen Verwittejungskruste bedecken. 100 T. Wasser lösen bei 10° 4,6 T„ bei 90° 120 T. prismatischen Borax. Der oktaedrische Borax bildet grosse, viel härtere und luftbeständigere Kristalle, die in Wasser schwerer löslich sind. P r ü f u n g : Dieselbe geschieht wie bei Borsäure (vgl. 1 unter „ B o r v e r b i n d u n g e n " ) . Borax, r a f f m . I a k r i s t % kg Mk. 28,00 „ (Kristallmehl) °/ 0 „ „ 36,00 ^ulver „ extrafein „ rein krist. D . A . I V pulv. D. A. IV r „ e h e m . rein, krist g e b r a n n t in Brocken „ Pulver „ g e s c h m o l z e n (Boraxglasj in S t ü c k e n „ Pulver O k t a e d r i s c h e r B o r a x , ungesägt, in S t ü c k e n von 2 5 0 — 4 0 0 g . . ,, gesägt, in ijuadratischen S t ü c k e n von 4 cm D u r c h m . und 7 cm Länge O k t a e d r i s c h e r Borax, gesägt, in r e c h t e c k i g e n S t ü c k e n von 3 x 4 cm D u r c h m . und 14 cm L ä n g e „

Borax:

Iwiu^r-warUT Ot Kl't-11. Linden vur Hannover.

| Mi ycr Cohn,

7» «/„ °/ 0 o/o 1 °,o % °o «„ 0

0

,, „ „ „ ., „ „ ,, „ ,,

„ „ „ ,, „ ,,

32,00 34,00 58,00 68,00 2,00 105,00 105,00 215,00 215,00 80,00

o „



90,00

,,

95,00

0

°,o

,,

„ „ „ n

Hannover.

Anlagen zur Herstellung von Borax baut: J.

L.

C. E c k e l t , I l c r l i n

X. 4.

B o r a z i t (Stassfurtit). Wird zu den Abraumsalzen (s. d.) gezählt und ist ein Doppelsalz aus Magnesiumbornt und Magnesiumchlorid von der Formel 11*

Borneol

1(34



Borsäure.

2 MgiBsOn + MgClj. In den Handel kommen unter dem Namen Borazit eigentlich sämtliche borhaltige Mineralien des Stassfurter Salzlagers nach gröblicher Reinigung; man gewinnt daraus Borsäure. Borazit, geschlämmt „ gereinigt Kaliwerke, Aschersleben.

o kg Mk. j 3/10 ",o „ ,, 36,00

0

B o r n e o l (Camphol; Borneolkampfer). CioHr. OH. Abkömmling dei Terpene, und zwar ein Alkohol der Camphangruppe; es kommt in einer rechtsdrehenden, einer linksdrehenden und einer inaktiven Modifikation vor. Das Borneol ist eine sehr verbreitete Kampferart, die hauptsächlich auf B o m e o und Sumatra in den alten Stämmen von I'ryobalunops camphora vorkommt und dort mechanisch gesammelt wird. Rechts- und linksdrehendes Borneol entstehen künstlich, und zwar nebeneinander, wenn man gewöhnlichen Kampfer in alkoholischer Lösung oder in indifferenten Lösungsmitteln mit Na reduziert. Immer wichtiger werden augenscheinlich die Methoden, wonach man Borneol und Kampfer künstlich darstellen kann, '.ind zwar durch Behandlung gewisser Terpene. wie namentlich Terpentinöl. So wird von der P o n t e h e s t e r C h e m i c a l C o . in New-York Borneoi (und daraus weiter künstlicher Kampfer) dadurch hergestellt, dass man auf ätherfreies Terpentinöl Oxalsäure einwirken lässt und das Gemisch mit CaO behandelt, worauf man entstandenes Borneol und Kampfer abdestilliert. Die Verbindung, P i n y l f o r m a t , zersetzt sich beim Erhitzen in Borneol und CO. Weiteres über diese Methoden der künstlichen Darstellung siehe im Artikel „ K a m p f e r " . Rein bildet es Kriställchen von kampferähnlichem, jedoch mehr an Pfeffer und Ambra erinnerndem Geruch. Sch. P. 203—204°; S. P. 212°; O. D. = + 37—38°. B o r n e o l , pur

I kg Mk. 3 5 , 0 0

Fabrik ehem. Präparate Dr. Riehard Sthamer, Hamburg.

B o r n y l a z e t a t siehe ,,R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " . B o r n y v a l siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " . B o r o l . Geschmolzenes Gemisch von Borsäure und Natriumbisulfat, das als Antiseptikum verwendet wird. Boro!

11 M k .

1,75;

1 kg M k .

15,00

B o r s ä u r e (Aridum boricum). H3BO3. Sie findet sich in vulkanischen Gegenden, vor allem in Toskana, und zwar teils kristallisiert (Sassolin), teils in heissen Quellen (Lagunen) gelöst, teils auch in den heissen Dämpfen (Suffionen), die dort der Erde entströmen. Durch Einleiten der Suffionen in die Lagunen erhält man eine 2 %ige Borsäurelösung, aus der durch Eindampfen diese selbst gewonnen wird. Weiter gewinnt man die Borsäure künstlich aus zahlreichen Bormineralien, beispielsweise in grossem Massstabe aus dem Stassfurtit der A b r a u m s a l z e (s. d.). Der Stassfurtit (Borazit) ist ein Doppelsalz aus Magnesiumborat und Magnesiumchlorid; man löst ihn in etwas verdünnter HCl und trägt den erhaltenen Brei in kochendes Wasser ein. Nachdem sich die Lösung bei ca. 100° geklärt hat, wird sie in die Kristalliergefässe abgehebert. Die erhaltene R o h b o r s ä u r e wird durch Umkristallisieren raffiniert. Die Kristallisation geschieht in mit Blei ausgeschlagenen Holzgefässen, das Umkristallisieren in Steingutwannen. Die Gewinnung von Borsäure aus den abfallenden Mutterlaugen, aus denen die Darstellung bisher nicht lohnend war, bezweckt das D. R. P. 136 181. Hiernach gelingt es, die Borsäure der Mutterlauge vollständig und chemisch rein, und zwar ohne jede Abdampfung, zu gewinnen, indem man solche Flüssigkeiten zusetzt, die die Borsäure lösen, sich aber mit der Mutterlauge selbst nicht mischen; als derartige Lösungsmittel werden Ä t h e r , Essigsäure und C h l o r o f o r m genannt. Auch sonstige Bormineralien dienen der Gewinnung von Borsäure, und zwar derart, dass man das Mineral mit Säure zersetzt.

ßorvcrbindungen



165

Braunkohlentccr.

Reine B o r s ä u r e kristallisiert in fettglänzenden, farblosen Schuppen des triklinen S y s t e m s ; bei 15° löst sie sich in ca. 3 0 T . , bei 100° in ca. 3 T . H s O. Mit Wasserdampf ist sie flüchtig, in Alkohol löst sie sich leicht. Bei Erhitzung auf 100" geht die gewöhnliche B o r s ä u r e (Orthoborsäure) B ( O H ) 3 in M e t a b o r s ä u r e B O . O H über, während aus dieser bei 140° die P y r o b o r s ä u r e H 2 BiOi entsteht. Beim Glühen erhält man das Bortrioxyd ( B o r s ä u r e ajihydrid) B 2 0 3 , eine glasige Masse vom Sch. P. 180°. P r ü f u n g : Man löst 2 - 3 g Borsäure in warmem H , 0 , filtriert (las Unlösliche ab, versetzt das F i l t r a t mit HNO,, scheidet in der einen H&lfte desselben die S i O , ab und f ä l l t in der anderen H ä l f t e m i t AgNO, das C1 und m i t B a f N O J , die H,SO,. Eine andere Probe dampft man mit H F und etwas H,SÖ, zur Trockne, löst den Rückstand m i t HCl und H , 0 auf und trennt und b e s t i m m t in der Lösung F i , AI, Ca, Mg, K und Na in üblicher Weise. Häufig enthält die Borsäure Ammoniumsalze; man bestimmt dann das NHÄ durch Erhitzen einer Probe m i t Natronlauge, E i n l e i t e n des entwickelten Gases in t i t r i e r t e H , S O , und ZurUcktitrieren m i t entsprechend eingestellter Natronlauge. — Vgl. auch D. A. IV. Uorsäure, r o h , T o s k a n a

°o

kg

Mk.



r a f f l n , krist

°/o





49,00



d o p p . r a f f m . , weiss krist „ P«lv«

°/0 %

„ „

„ „

56,00 60,00

„ JJ „ „ „

„ JJ ehem. „ „

°'0 ^o °/ 0 % °0

»» „ „ „

,, >> „ „ „

65,00 69,00 65,00 73,00 77.00

°o °o

„ -



80,00 170,00

1





3,00

,, ?J

rein, „ „

„ „ Borsäureanhydrid, ,,



feinstes P u l v e r in grossen Schuppen weiss krist. D . A . I V „ Pulver D. A . I V feinstes P u l v e r D . A . I V

„ in grossen S c h u p p e u techn e h e m . rein

.

46,00

Borsäure: Königswarter

&. Ebell,

I.indcn

vor

Hannover.

| Meyer Colin,

Hannover.

Borverbindnng-en. „ B o r a x " , „ B o r s ä u r e " und „ P e r b o r a t e " sind in besonderen Artikeln behandelt. Die sonstigen borsauren Salze ( B o r a t e ) sind unter den betreffenden Metallverbindungen zu finden. B o r o k a r b i d siehe unter „ K a r b i d e " . Borverbindungen: Chemische F a b r i k Ges., Mannheim.

Gernsheim-Heulu'ucli,

Bottiche aus Holz:

M. Ii. B u d c i i h e i m ,

Act.-

Fuerst Bros. & Co., New Y o r k , Nos. 2 u. 4 S t o n e Street (s. Ins.-Anh. S. 13).

Kassel.

B r a n n t w e i n e siehe „ S p i r i t u o s e

n".

Brassoline siehe ,,Z e 1 1 ti 1 o i d 1 a c k e". Brauerei siehe ,,B i e r".

B r a u n k o h l e siehe „ B r e n n s t o f f e " . B r a u n k o h l e n t e e r . Man gewinnt den Braunkohlenteer aus bituminösen Braunkohlensorten (Schweikohle) und bituminösen Schiefern durch d a s S c h w e l e n , d. h. eine trockene Destillation in kontinuierlich wirkenden schmiedeeisernen stehenden Retorten, welche mit den Abgasen der Destillation ( S c h w e l g a s e n ) befeuert werden. Hierbei bleibt K o k s zurück; die Destillationsprodukte werden verdichtet, der wässerige Anteil wird wie das G a s wasser auf NHo verarbeitet, das Hauptprodukt der Destillationsarbeit ist der T e e r . Der Braunkohlenteer bildet eine braungelbe bis schwarze, bei gewöhnlicher T e m p e r a t u r butterartig weiche Masse, die zwischen 15 und 30° C. zu einer dunklen, grün fluoreszierenden Flüssigkeit schmilzt. Sp. Q . zwischen 0 , 8 2 0 und 0 , 9 5 0 , bei guten Sorten durchschnittlich 0 , 8 4 0 (bei 35°). Zur Verarbeitung wird der T e e r angewärmt, häufig auch erst g e w a s c h e n und dann destilliert. Die früher übliche Vorreinigung des Rohteers mit H 2 SO» wird, da sie häufig ein Verharzen bewirkt, jetzt nur noch in seltenen Fällen a u s geführt. D i e Destillation geschieht in gusseisernen B l a s e n , und zwar sehr häufig auch unter vermindertem Druck (Vakuumdestillation); neuerdings .macht sich auch eine fortschreitende Einführung der W a s s e r d a m p f d e -

166

Braunschwciger Grün —

Braunstein.

s t i 11 a t i o n bemerkbar. Das hierbei gewonnene e r s t e Destillat,das R o h ö l , wird zunächst einer chemischen Reinigung durch Behandlung mit Säure und Lauge unterworfen; dann wird es (gewöhnlich über Atznatron) fraktioniert. Bei der fraktionierten Destillation gewinnt man P h o t o g e n , S o l a r ö l , G a s ö 1 u. s. w. Das bei der Destillation des Rohteers gewonnene z w e i t e Destillat besteht der Hauptmenge nach aus Paraffin und wird weiter gereinigt. Übrigens gewinnt man zuweilen einen Teil des Paraffins auch schon direkt aus dem Rohteer durch Abkühlen. Vgl. die Artikel „ S c h w e l g a s " , „S c h w e 1 t e e r", „ P a r a f f i n " , „ S o 1 a r ö 1" und „ G r u d e". P r t t f a n K i Für die Prüfung des Robteers kommen das sp. G., der Erst. P. und die Destillationgprobe in Betracht. Dos sp. (*. wird bei 46° C. bestimmt; die wertvollen Teile des Teers (Öl und Paraffin) e r n i e d r i g e n , die minderwertigen Teile (Kreosote und basische Stoffe) e r h ö h e n da9 Gewicht. Der Erst. P. liegt um so höher, je grösser der Paraffingehalt des Teers ist. Am wichtigsten ist die D e s t i l l a t i o n s p r o b e : Man destilliert etwa 200 g Teer aus einer Retorte und fängt zunächst das Destillat bis zu demjenigen Punkte, wo ein Tropfen auf Eis erstarrt, als ,,leichtes Rohöl", das weitere Destillat bis zu dem Punkte, wo gelblichrote harzige Massen übergehen, als ,,Paraffinmasse" auf. Die rötlichen Anteile werden getrennt aufgefangen. Der gewogene Destillationsriickstand stellt den „Koks" dar; die Gewichtsdifferenz zwischen der verwendeten Teennenge und der Summe aller gewogenen Produkte wird als Gas + Verlust in Rechnung gebracht. Man kann auch mit einem Thermometer destillieren und so getrennt die Destillate bis 150°, bis 250° u. s. w. auffangen, indem man gleichzeitig das Verhalten der Destillate auf Eis beobachtet. Der Teer beginnt gegen 80—100° C. zu sieden; die Hauptmenge geht zwischen 200—300—350° liber. Der Braunkohlenteer erzielt durchschnittlich Mk. 2 , 0 0 — 3 , 5 0 pro

0

0

kg.

Braunkohlenteer: Adolf Thöl, Hannover.

| Meyer Cohn,

Hannover.

B r a u n s c h w e i g e r Grün siehe „ K u p f e r f a r b e n". B r a u n s t e i n (Mangandioxyd). Mn0 2 . Unter dem Namen Braunstein wird eine ganze Anzahl von Manganerzen gehandelt, bei denen der Gehalt an wirksamem MnOs zwischen 50 und über 90 % schwankt. Das Mineral erscheint in grauschwarzen bis schwarzen, kristallinischen oder derben, metallisch glänzenden, abfärbenden Massen; sp. G. 4,5—5,0. Beim Erhitzen gibt der Braunstein O ab; mit HCl entwickelt er Cl. P r t t f n n g r : In der Chlorindustrie, wo der Braunstein am meisten gebraucht wird, erstreckt man seine technische Prüfung auf die Bestimmung der Feuchtigkeit (bei 100°), auf die Bestimmung des aktiven Sauerstoffs, der Kohlensäure und der zu Beiner Zersetzung nötigen Salzsäure. Die Bestimmung der CO., erfolgt gewichtsanalytisch durch Austreiben mit verd. H 2 S0 4 und Auffangen in Natronkalk oder aber gasvolumetrisch. Zur Bestimmung der für die Zersetzung nötigen HCl löst man unter Erwärmung in einem Kolben mit Rückflusskühler 1 g Braunstein in 10 ccm starker HCl, deren Gehalt durch Titrieren ermittelt wurde. Die erkaltete Lösung wird solange mit Normalnatronlauge versetzt, bis sich rotbraune, beim Umschfitteln nicht mehr verschwindende Flocken von Fe a (OH) ft bilden. Die verbrauchte Lauge rechnet man auf die Stärke der verwendeten HCl um und zieht die so ermittelte Uberschlissige Säure von den zuerst angewendeten 10 ccm ab. Auf die sehr verschiedenen Methoden zur BeStimmung deB aktiven Sauerstoffs kann hier nicht eingegangen werden. Stücke Braunstein, ca. 6 0 ° / o „ 70/75% „ 7 8 / 8 2 °/o „ 82/85% „ 85/90% krist. Stufen, ca. 9 0 / 9 5 %

.

.

°/o kg Mk. 5 , 0 0 — 6 . 0 0 °/o „ „ 6,00— 7,00 % „ „ 7,50— 8,50 % „ „ 9,00—10,50 % „ „ 12,00-14,00 % „ „ 25,00-32,00

lilHHIHBI

ftjm^MpMf*' l reinsten,prima, ^

emmlschwarz;1 iAtCCVfBlD MMCWtlj KalKspalh :

Will Minner,

llARHSTUffP- THURlKCEÄk ^prHptOl >. Hinwifo«

Gemahlen 6,50— 7,50 7,50— 8,50 9,00—10,0C 11,00-12,50 13,50—16,00 27,00—35,00

Brechungsexponenten.

167

Braunstein: Bernfeld k Rosenberg, Wien 9/1, Liechtensteinstr. 21. Farbenfabrik Vitriolwerk Geyer, Geyer i. S. Frischauer & Comp., Bergwerksbesitzer u. Fabrik ehem. Produkte, Wien VI./l u. Asperg bei Stuttgart (Wttbg.). Brechungsexponenten. 1

K ö r p e r s ist bedeutet.

Das

, wobei

Das

spezifische

Brechungsvermögen

n den Brechungsexponenten n—1 — P

Produkt

Lehmann & Voss, Hamburg. Meyer Cohn, Hannover. Wilhelm Minner, Arnstadt.

,

worin

P das Atom-

und d die bezw.

eines

Dichtigkeit

Molekular-Ge-

w i c h t b e d e u t e t , ist d a s R e f r a k t i o n s ä q u i v a l e n t ( R e f r a k t i o n s k o n s t a n t e ) d e s E l e ments bezw. der Verbindung. Mischt m a n x G e w i c h t s t e i l e einer Flüssigkeit v o m B r e c h u n g s i n d e x m und d e r D i c h t i g k e i t di mit 1 0 0 — x G e w i c h t s t e i l e n einer F l ü s s i g k e i t v o m B r e c h u n g s i n d e x n2 u n d d e r D i c h t i g k e i t d2, s o ist n a c h L a n d o 11:

X - , — ! - + v( 1 0 0 - x ) - = 1 0 0 ^ , di d2 d

1. ß r e c h

u n g s k o e f

f i z e n t e n

Ammoniak Azetylen Brom Bromwasserstoff . Chlor Chlorwasserstoff Cyanwasserstoff Kohlendioxyd . . . Kohlenoxyd . . .

1

. .

weiss D D D weiss weiss weiss weiss weiss

1,000381 1,000610 1,001132 1,000573 1,000772 1,000449 l,00n451 1,000449 1,000340

2. B r e c h u n g s e x p o n e n t e n L u f t

für

.

.

.

. . . . .

.

.

.

20" 20» 2l 1» 15» 2< •» 20» 2i i» 20»

1,40783 •1,58629 1,36138 1,35660 1,33157 1,35915 1.50144 1,54638

, nt—1

, n«—1

di

di

G a s e

Luft, atmosph. Methan Sauerstoff Schwefeldioxvd Schwefelkohlenstoff Schwefelwasserstoff Stickstoff Wasser Wasserstoff

und

. .

D weiss weiss weiss weiss weiss weiss weiss weiss

F l ü s s i g k e i t e n

L i c h t

(Linie

D ä m p f e .

1,000294 1,000449 1,000270 1,000665 1,001554 1,000639 1,000319 1,000261 1,000143 g e g e n

D). Tempe- Brechungsratur exponent

Stoff Chloral Chloroform Essigsäure Glyzerin Naphtalin Nitrobenzol Phenol Toluol

-

Licht- Brechungsexponent art ')

Stoff

e i n i g e r

g e l b e s

Tempe- Brechungsratur exponent

Stoff .

e i n i g e r

Licht- B r e c h u n g s art') exponent

Stoff

Amylalkohol Anilin Äthylalkohol Athyläther Azctaldehyd Azeton tienzol •BiUrj-mandelül

demnach: x ^

. . . .

. . . .

' ) D i e Buchstaben bezeichnen die K r a u n h o f e r s c h e n Linien d e u t e ! D d a s gelbe Licht der N a t r i u m f l a m m e .

20« 10» 20® 20» 98» 20» 20» 20»

1,45572 1,44900 1,37182 1,47293 1,58232 1,55291 1,55033 1,49552

des S p e k t r u m s ; so be-

168

Brechweinstein — Brenner.

3. B r e c h u n g s e x p o n e n t e n wässeriger Gelöste Substanz

ji

.« e i n i g e r Lösungen.

verdünnter

Gelöste Substanz

u

'!

fi

II Ammoniumchlorid A mmon jumnitrat Ammoniumsulfat Kaliumchlorat Kaliumchlorid Kaliumjodal Kaliumkarbonat Kaliumnitrat

. . . . . . . . .

.

.

. . .| •

.

Kaliumsulfat Lithiumkarbonat Natriumchlorid Natriumkarbonat Natriumnitrat Natriumphosphat Natriumsulfat Rubidiumsulfat

0,370 0,235 0,325 0,155 0,278 0,106 0,297 0,231

! .J |

Brechweinstein (Kaliumantimcinvltartrat) b i n d u n g e n". B r e m e r b l a u siehe „ K u p f e r f a r b e n". B r e m e r g r ü n siehe „ K u p f e r f a r b e n". B r e n n e siehe „ A b b r e n n e n". B r e n n e r . (Gasbrenner) nach Bunsen.

siehe

. . . . . . . .

,,A n t m o n v e r -

Einflammig, übliche A u s f ü h r u n g o h n e R e g u l i e r u n g ,, mit H ü l s e zur L u f t r e g u l i e r u n g ,, ,, H a h n u n d Sparflamme „ „ H ü l s e , Stern u n d Schornstein

Stück Mk. t . 3 0 ,, ., 1,70 ,, ,, 4,00 ., ., 2 , 3 0

M e h r f l a m m i g , mit 11 m m B r e n n e r r ü h r e n und s t a r k e m G a s k a s t e n : mit 2 3 4 6 8 o h n e Hülse Stück 2,40 2,90 3,60 5,00 6,30 mit „ „ 3,25 4,20 5,00 7,50 -

10 F l a m m e n 7 , 8 0 Mk. „

Einflammig, besonders s t a r k e A u s f ü h r u n g , einfach Dieselben mit H ü l s e zur L u f t r e g u l i e r u n g „ „ „ S t e r n und Schornstein V e r e i n f a c h t e B u n s e n b r e n n e r mit unten offenem K r e n n e r r o h r . . . Dieselben mit Stern u n d Schornstein ,, von Y e r b r e n n u n g s g l a s auf Ilol/.fuss, w e r d e n von Saured ä m p f e n nicht angegriffen Intensivbrenner Holzgriff: Rohrdurchm. Ganze Höhe Preis

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doppeltem

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23 170 8,00

Schornstein,

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.,

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0,248 0,577 0,394 0,377 0,258 0,292 0,271 0,164

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70 mm. 110 „ 4,5U Mk.

mit verschiebbarem B r e n n e r r o h r

.

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.

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Flamme:

6,50 ver-

Brennerei



Brennstoffe.

169

K o c h s c h e S i c h e r h c i t s b r e n n c r zum Erhitzen von T h e r m o s t a t e n , beim V e r l ö s c h e n F l a m m e den G a s h a h n s e l b s t t ä t i g s c h l i e s s e n d . Neue Konstruktion: Zahl der F l a m m e n 1 2 o h n e S t a t i v . Preis 13,50 29,00 a u f Stativ zum H o c h - und N i e d r i g s t e l l e n , Preis 16,50 32,00 G a s b r e n n e r , s e l b s t e n t z ü n d e n d , nach S c h i m m e l : ohne Regulierungshiilse Stück Mk. mit .. „ _ ganz au* P o r z e l l a n gefertigt, ohne K e g u l i e r u n g s h ü l s e . . . . „ n „

..

,,

mit

..

.

.

.

.

-

der

Mk. „ 4,25 4,75 3,00

,.

3,50

NW.,

Karl-

Vergleiche auch ,,L a m p e n " und ,,G e b I ä s e 1 a m p e n " . Brenner: ßutzkes Gasglühlicht, A.G.. Berlin S. I t i t t i T s t r . 12 ( s . I n s . - A n h . S. 2 2 ) . I.eppin Masche, Berlin SO.. KiigeluftT (s. I n s . - A n h . ä . 12).

42,

Dr. Hermann Uulirbcck, s t r . 2Ua ( s . I n s . - A n h . S.

Berlin 21).

17

B r e n n e r e i (Branntweinbrennerei) siehe „ S p i r i t u s " . B r e n n s t o f f e (Heizmaterialien). An f e s t e n Brennstoffen sind zu nennen: H o l z , H o l z k o h l e , T o r f , B r a u n k o h l e n und S t e i n kohlen. Zu den Braunkohlen und Steinkohlen sind auch die B r i k e t t s zu rechnen. Von den f l ü s s i g e n Brennstoffen hat eigentlich nur das E r d ö l eine Bedeutung. An g a s f ö r m i g e n Brennstoffen stehen in Benutzung: Steinkohlengas, ölgas, Holzgas, Generatorgas, Wasserg a b- und A z e t y l e n . Vollständig gesondert steht die Heizung mittels E l e k t r i z i t ä t . Noch immer dominieren die f e s t e n Brennstoffe, vor allem die Steinkohle und Braunkohle, und auch bei der Benutzung des Leuchtgases zu Heizzwecken hat man es in letzter Linie mit Kohlenfeuerung zu tun. Die bei der Verbrennung entstehende Wärmemenge bestimmt den Wert eines Stoffes als Heizmaterial. Die wesentlichen Bestandteile aller Brennstoffe sind K o h l e n s t o f f und W a s s e r s t o f f , und die Endprodukte der Verbrennung sind HsO und C 0 2 . Hinsichtlich der bei der Verbrennung erzeugten Wärme ist zu unterscheiden, wieviel Wärme überhaupt von dem Brennstoff entwickelt wird (Gesamtwärnie, Brennkraft, absoluter Wärmeeffekt) und anderseits der Temperaturgrad, den das Heizmaterial bei einer Anfangstemperatur von 0° entwickelt (Hitzkraft, pyrometrischer Wärmeeffekt). Die entwickelte Wärmemenge ist kleiner, wenn nicht das Endprodukt der Verbrennung sondern ein Z w i s c h e n p r o d u k t gebildet wird, wenn also ans C nicht C 0 2 sondern nur C ü oder nur aus CO weiter COs entsteht. D a gegen ist die Verbrennungswärine beim Übergang einer in eine andere Verbindung immer die gleiche, gleichgültig, ob dieser Übergang in e i n e m P r o zess oder in mehreren Teilphasen erfolgt. Als Verbrennungswärme oder absoluten Wärmeeffekt bezeichnet man dabei nicht die gesamte, innerhalb des Verbrennungsprozesses entstehende Wärmemenge, sondern nur d e n Teil davon, der als f r e i e W ä r m e in E r scheinung tritt, während ein anderer Teil für innere Arbeit bei dem Vorgang selbst verbraucht wird. Während der Kohlenstoff und der W a s s e r s t o f f in dem Brennmaterial bei ihrer Oxydation zur Entstehung von Verbrennungswärme Anlass geben, wirkt der Gehalt an Sauerstoff und der ,111 Stickstoff schädlich, letzterer einfach als träge, passive Masse, ersterer aber derart, d a s s er soviel von dem Wasserstoff des Brennstoffs der Wärmebildung entzieht, als er zur Bildung von W a s s e r nötig hat. Weiter wird der Wert eines Brennmaterials durch einen Gehalt an hygroskopischem W a s s e r beeinträchtigt, da dieses eine gewisse Wärmemenge zu seiner Verdampfung absorbiert, und schliesslich sind die unter gewissen Umständen möglichen Reduktionsvorgänge von schädigendem Einfluss: Die Verbrennung von C zu CO und weiter zu CO s ist ein e x o t h e r m i s c h e r Prozess, d. Ii. ein solcher, bei dem W ä r m e e n t w i c k e l t wird; dagegen ist

170

Brennstoffe.

die Reduktion von C O j zu CO ein e n d o t h e r m i s c h e r Vorgang, d. h. ein solcher, bei dem W ä r m e a b s o r b i e r t wird. Als M a s s der Verbrennungswärme dient die W ä r m e e i n h e i t (W. E . ) oder K a 1 o r i e , d. h. die Wärmemenge, die nötig ist, um die Temperatur von 1 kg HjO von 0° auf 1° zu erhöhen. Für die wichtigsten Verbrennungswärmen sind folgende W e r t e ermittelt w o r d e n : 1 kg C entwickelt bei der Verbrennung zu CO „CO,

2437 8080

W.E. W.E.

2403

W.E.

29100 34500

W.E. W.E.

1 kg CO entwickelt bei der Verbrennung zu COe

1 kg H entwickelt bei der Verbrennung zu Wasserdampf „ „ „ „ flüssigem Wasser

Um die Verbrennungswärme eines zusammengesetzten Brennstoffs zu berechnen, nimmt man nach D u 1 o n g eine Elementaranalyse des Brennstoffs vor. Ergibt diese einen Gehalt von C % Kohlenstoff, H % W a s s e r s t o f f und O % Sauerstoff, so ist die Verbrennungswärme V des betreffenden Materials, sofern dabei der Wasserstoff in f l ü s s i g e s W a s s e r übergeht: 8080 C + 3 4 5 0 0 V =

Entsteht aber W a s s e r d a m p f ,

100 aus dem W a s s e r s t o f f so lautet die F o r m e l :

( H - ° ) nicht flüssiges W a s s e r

8080 C + 2 9 1 0 0 (H

sondern

-

V =

100 Praktisch benutzt wird die D u I o n g sehe Berechnung des Wärmeeffekts namentlich für S t e i n k o h l e n . Indem man hier den stets vorhandenen S - G e h a l t in Rechnung zieht sowie weiter die zur Verdampfung des h y g r o s k o p i s c h e n W a s s e r s ( W ) erforderliche Wärmemenge ( 6 5 2 W . E . ) , erhält man unter Abrundung der Zahlen die für die Berechnung des t h e o r e t i s c h e n W ä r m e e f f e k t e s von Steinkohlen übliche F o r m e l : V =

8000 C + 2 9 0 0 0 (H 2

2l

+ 2500 S -

600 W

100 Zur g e n a u e n Bestimmung des absoluten Wärmeeffekts bedient man sich der direkten Messung im Kalorimeter (vgl. den Artikel „K a 1 o r i metrie"). Im einzelnen ist über die festen Heizmaterialien folgendes zu bemerken: H o l z . Die mittlere Zusammensetzung der gewöhnlichen Nutzhölzer hat sich aus einer grossen Reihe von Einzelanalysen wie folgt e r g e b e n : H o l z , lufttrocken „ wasserfrei „ wasser- und aschefrei

C

H

O

Asche

HäO

39,6 49,5 50,0

4,8 6,0 6,0

34,8 43,5 44,0

0,8 1,0 —

20 — —

Die Heizkraft wird für Holz mit 20 % Wassergehalt zu 2 8 0 0 W. E. angenommen. Torf. Die mittlere Zusammensetzung der eigentlichen Torfsubstanz (nach Abzug der erdigen Teile u. s. w.) wurde, wie folgt, ermittelt: 61 % C, 6 % H und 3 3 % O. D e r Feuchtigkeitsgehalt von frischem Torf kann bis zu 8 0 % betragen, an der Luft verringert er sich auf 2 5 — 3 0 %. Unter der Annahme, dass der

Brennstoffe.

171

sämtliche O in Form von HsO vorhanden ist, berechnet sich für lufttrockenen T o r f nach Abzug der Asche folgende Zusammensetzung: Kohlenstoff Wasserstoff Chemisch gebundenes Wasser Hygroskopisches Wasser

45,0 ° 0 1,5° » 28,5° o 25,0° o

Für T o r f mit 3 0 % W a s s e r nimmt man eine Heizkraft von 3 7 0 0 W . E. an. Weiteres siehe den Artikel „ T o r f " . Braunkohle. Man unterscheidet L i g n i t (fossiles Holz), M o o r k o h l e (erdige Braunkohle) und eigentliche Braunkohle. Die E l e m e n t a r zusammensetzung ist wechselnd; D ü r r e gibt für die verschiedenen Arten a n : Faserige Braunkohle (fossiles und bituminöses Holz) Erdige Braunkohle (mulmige und lockere K o h l e ) . Muschelige Braunkohle Fette Braunkohle

C 57—67°/o 45—70°/o 65-75°/o 70—80 %

H 6—5°/« 6—5°/« 6—4°/o 6—8°/o

O und N 37—38°/o 30—25°/0 2 9 — 2 1 °/o 24—12%

Lignit und Moorkohle enthalten 2 5 — 3 0 % W a s s e r und 4 — 1 0 % A s c h e ; s i e entwickeln eine Heizkraft von 3 0 0 0 — 3 5 0 0 W . E. Braunkohle enthält in sehr trocknem Zustande noch 10—20 % W a s s e r , ferner 4 — 2 0 % Asche. Die Heizkraft belauft sich im Durchschnitt auf 5 0 0 0 W. E . B r a u n k o h l e n b r i k e t t s (vgl. unter „ B r i k e t t s " ) . Die B r i k e t t s entwickeln ungefähr dieselbe Heizkraft wie mittlere B r a u n kohle selbst. Steinkohlen. Nach dem Aussehen der Verkokungsprobe unters c h e i d e t S c h o n d o r f f 5 Gruppen von Steinkohle: Die freie Oberfläche des in Platintiegel hergestellten K o k s k u c h e n s zeigt s i c h : , Rauh,

| überall oder doch bis nahe zun Rande I iocker

feinsandig, schwarz

| f e s t gesintert, nur in der Mitte locker I ... 6 „ r . ' . . . | uberall fest gesintert Grau und fest, knospenartig aufbrechend . . . . Glatt, metallglänzend und fest

I. S a n d k o h l r . Sandkohle. II. G e s i n t e r t e III. S i n t e r k o h l e . IV. B a c k e n d e S i n t e r k o h l e . V. B a c k k o h l e .

Von diesen Gruppen eignet sich die V. vornehmlich zur Verkokung, G a s erzeugung und Schmiedefeuerung, und zwar wird man für die G a s f a b r i k a t i o n Kohle mit möglichst niedriger Koksausbeute, dagegen für die S c h m i e d e f e u e rung und Verkokung solche mit möglichst hoher K o k s a u s b e u t e wählen. B a c k e n d e Sinterkohle kann, wenn auch nicht ganz so gut, zu den gleichen Zwecken wie B a c k k o h l e dienen. Die Kohlen der Gruppen IV und V besitzen die Eigenschaft, sich beim Schmelzen aufzublähen, in sehr ungleichem M a s s e . Die Kohlen der drei ersten Gruppen eignen sich nur zur D a m p f k e s s e l - und Flammofenfeuerung sowie zur Verwendung im Haushalt. P r o z e n t i s c h e mittlere Zusammensetzung der wichtigsten Steinkohlensorten.

Herkunft der K o h l e

Oberschlesien I| Sachsen Britische B a c k k o h l e n . . . Nichtbritische B a c k k o h l e n . Britische Sandkohlen . . . Nichtbritische Sandkohlen . , Cannelkoble ¡1 Anthrazite :

C

H

O

NundS

Asche

76,81 77,88 79,71 83,06 81,57 83,37 80,73 90,19

5,10 4,27 5,25 5,10 4,86 4,53 5,68 2,82

9,14 11,30 10,38 7,19 8,16 8,60 6,35 2,14

0,79 0,92 2,90

6,57 5,36 2,12 4,09 4.13 4.14 4,68 2,53

1^4 1,92 0,99 N

H j O in der lufttrocknen Kohle 4,40 6,18

0,73

Brennstoffe.

172

D i e H e i z k r a f t f ü r mittelgute S t e i n k o h l e wird zu e t w a 7500 W. E. g e n o m m e n ; d i e j e n i g e v o n A n t h r a z i t b e l ä u f t s i c h auf c a . 8 1 0 0 W . E . Koks. Ü b e r G e w i n n u n g s i e h e d e n A r t i k e l „K o k s " . D i e Z u s a m m e n s e t z u n g d e r K o k s s o r t e n ist v e r s c h i e d e n :

Deutschland: Westfalen . Saar . . . England: Durham . Amerika: Pennsylvauicn Ohio . . . Alabama . . Belgien: Seraing . Möns basin . Australien: Neu-Siid-Wales

. .

0,74—1,26 1,98

0,04—7,66 3,02

6,40—10,31 8,54

84,36—93,15 0,19—0,72

0,30—7,30

0,70—9,15

83,49-91,77 86,46

0,46—1,38 0,82—2,11 0,27—0,87 0,36—0,68 0,66—0,99 0,45—0,56

. . .

84,73-89,58 90,63—93,75 84,04—88,22

0,10—0,33

.

80,85 ¡91,30-91,59

0,51 0,33—0,47

'84,21—90,88

0,31—0,69

9,11—13,35 5,3a— 8,38 11,32—15,22

16,51

2,13 2,05—2,17 1

an-



I 5,89— 6,20

0,33-0,53

0,42—0,59 \ 7.9 »—14.05 Die hygroskopische Feuchtigkeit der Koksarten schwankt nach längerem L a g e r n im T r o c k n e n z w i s c h e n 5 u n d 10 % u n d s t e i g t u n t e r E i n w i r k u n g d e r F e u c h t i g k e i t auf 18 b i s ü b e r 2 0 % . M a n r e c h n e t d i e H e i z k r a f t e i n e s K o k s m i t 15 % A s c h e zu 6 8 0 0 W . E . ; K o k s s o r t e n m i t w e n i g e r H 2 0 e n t w i c k e l n m e h r H i t z e . Zum Vergleich sei n u n m e h r der a b s o l u t e W ä r m e e f f e k t der behandelter» H e i z m a t e r i a l i e n mit einigen a n d e r n z u s a m m e n g e s t e l l t : Vollkommen trocknes Hol». 3750 W.K. Lufttrocknes Holz 2900 „ Holzkohle 7 500 „ Vollkommen trockner Torf 5000 „ Lufttrockner Torf 3 600 „ Torfkohle 6500 „ Braunkohle 6400 „ Trockne Steinkohle 6900 „ Magere Steinkohle 8100 „ Bituminöse Steinkohle 8300 „ Anthrazit 8000 „ Koks 7100 „ Schweres pennsylvanischcs Kohül 11520 „ Schweres kaukas. Rohöl 11188 „ Leichtes , „ 12240 „ Erdölrückstände 11020 .. Wasserstoff 29100 „ Methan 12700 Äthylen 11100 Leuchtgas 10600 Hochofengase 1070 Kohlenoxyd 2403 Alkohol 7183 Äther 9027 Methylalkohol (Holzgeist) 5 310 Terpentinöl 10850 Schwefel 2165 Rüböl 9500 Schweinefett 9 380 Rindsfett 9357

Hrcnn Wertbestimmung



Brenzkatechin.

173

W a s die V e r w e n d u n g der Heizmaterialien zum H a u s b r a n d anlangt, s o g e b e n wir e i n e Z u s a m m e n s t e l l u n g M e i d i n g e r s w i e d e r , d i e e s g e s t a t t e t , d i e K o s t e n d e r mit v e r s c h i e d e n e n M a t e r i a l i e n b e t r i e b e n e n O f e n h e i z u n g z u r E r z i e l u n g g l e i c h e r W ä r m e m e n g e n zu v e r g l e i c h e n ; d i e Z u s a m m e n s t e l l u n g b e z i e h t s i c h auf K a r l s r u h e r P r e i s v e r h ä l t n i s s e . Brennstoffe

H o l z (lufttrocken)

3 000]

Torf Rraunkohlen

3 500 5 000

Briketts Fettschrot Nusskohlen 7 500 | do., anthrazitartige Gaswerk 7 000 Meilerkohle Bügelkohle 7 000 do., präpar. Karbon, rein . I 6 880 denaturiert . :! 6100 Amerika 1 10 2 0 0 11 0 0 0 • kg Steinkohlen 10 000 i cbm 5 500 i kg Mineralöl 8 000 i cbm

.

Steinkohlen IC o k s

.

.



Holzkohlen . Weingeist,

4 ° / » Wasser 15°/0 „

. .

Tannen Buchen

. .

Petroleum Benzin Leuchtgas

Olgas

1,90 1,70

12,6 11,3

1,45 1,15 1,25 1,65 1,15 4,00 6,00

6 3 3,5 4,4 3,3 12 17 23 43 190 74 24 45

8,00

15,00 65,00 23,00

12,00 25,00 i kg

11,00 x cbm

22

i kg 35,00 i cbm 0,70

87

0,12

D i e T e m p e r a t u r (in G r a d e n C e l s i u s ) , w e l c h e durch v o l l s t ä n d i g e V e r brennung eines B r e n n s t o f f s bei einer A n f a n g s t e m p e r a t u r von 0° und einem D r u c k e von 7 6 0 mm Hg erzielt wird, b e z e i c h n e t man als s e i n e W ä r m e i n t e n s i t ä t , seinen p y r o m e t r i s c h e n W ä r m e e f f e k t oder seine V e r b r e n n u n g s t e m p e r a t u r . D i e s e l b e hängt nicht nur von der bei der Verbrennung entwickelten W ä r m e m e n g e s o n d e r n a u s s e r d e m von der M e n g e und d e r s p e z i f i s c h e n W ä r m e d e r a u f t r e t e n d e n V e r b r e n n u n g s p r o d u k t e a b . Begünstigt wird die Erzielung einer hohen V e r b r e n n u n g s t e m p e r a t u r durch e i n e v o l l k o m m e n e V e r b r e n n u n g und m ö g l i c h s t e V e r r i n g e r u n g d e r Q u a n t i t ä t der Verbrennungsprodukte. Man erreicht dies durch Vorwärmung der B r e n n s t o f f e u n d d e r V e r b r e n n u n g s l u f t , B e s c h r ä n k u n g d e s L u f t ü b e r s c h u s s e s und A n w e n d u n g w a s s e r - und a s c h e n a r m e r B r e n n s t o f f e s o w i e w a s s e r a r m e r Verbrennungsluft. Die Messung der Verbrennungstemperatur geschieht mittels P y r o m e t e r (s. d.).

Brennwertbestimmungr

siehe

„ B r e n n s t o f f

e",

„K a 1 o r i -

m e t r i e " und , , P y r o m e t e r " . B r e n n w e r t b e s t i m m u n g e n führt a u s : Dr.

II.

Langbein,

üffcntl.

Chemiker,

Brenzkatechin

X i e d e r l i j s s n i t z I>. D r e s d e n .

(Pyrokatechin; o-Dioxybenzol). CeH4(OH)a. Entsteht bei der t r o c k n e n Destillation des Holzes s o w i e a u s m a n c h e n Harzen beim S c h m e l z e n mit K a l i ; e s ist a u c h im R ü b e n r o h z u c k e r e n t h a l t e n . Dargestellt w u r d e es zuerst durch trockne Destillation von K a t e c h u ; auch entsteht es beim S c h m e l z e n v i e l e r H a r z e mit K O H . Ferner kann man es aus seinem Monomethyläther, dem G u a j a k o 1 (s. d.), erhalten, indem man d i e s e s mit HJ auf

174

Briketts.

200° erhitzt, jetzt gewinnt man es fast ausschliesslich synthetisch, und zwar durch Schmelzen von o-Chlorphenol, o-Jodphenol, o-Bromphenol oder auch o-Phenolsulfosäure mit KOH. Für diese synthetische Gewinnung ist das D. R. P. 141 751 von Wichtigkeit, welches die Darstellung von o-Chlorphenol vereinfacht. [Phenol wird zu Phenol-p-sulfosäure sulfuriert, durch Chlorieren in der Kälte in o-Chlorphenol-p-sulfosäure übergeführt und aus dieser durch Erhitzen auf 180—200" das SO s abgespalten; das gebildete o-Chlorphenot wird durch Dampfdestillation gereinigt.] In neuester Zeit wird das Brenzkatechin übrigens auch aus dem Buchenholzteer abgeschieden, worin es in kleinen Mengen enthalten ist. Auch im Ammoniakwasser von der Steinkohlendestillation hat man es aufgefunden. Weisse, bitter schmeckende, sublimierbare Kristalle, leichtlösl. in Wasser. Alkohol und Äther; es besitzt reduzierende Eigenschaften. Sch. P. 104°; S. P. 240—245°. B r e n z k a t e c h i n , d o p p . sublim H Mk. 3.90; t kg Mk. 35,00 „ „ krist. II ,. 3.90; 1 „ „ 35,00 K. Merck, Darnistadt.

B r i k e t t s (Kohlenziegel, Presskohlen). Werden teils aus Braunkohlengrus teils aus Steinkohlenklein unter Anwendung starken Druckes gepresst. wobei man meistens ein Bindemittel zusetzt. B r a u n k o h l e n b r i k e t t s werden jetzt fast ausschliesslich ohne Verwendung von Wasser hergestellt: Man sortiert d a s Material, wobei die Korngrösse etwa 3—4 min betragen soll, und trocknet es in besonderen Öfen, für welche verschiedene Konstruktionen angegeben sind. Das Pressen geschieht heute allgemein in der sogenannten E x t e r sehen Brikettpresse. Häufig kommt auch bei den Braunkohlenbriketts ein Bindemittel zur Verwendung, und zwar W e i c h p e c h sowie jene andern Materialien, die unten bei den Steinkohlenbriketts genannt sind. Als Rohmaterial für S t e i n k o h l e n b r i k e t t s dient die Feinkohle der mageren und wenig backenden Sorten. Während die Braunkohlen ohne weiteres zu einer festen Masse gepresst werden können, bedürfen die genannten Steinkohlensorten eines Bindemittels. Als solches dient fast ausschliesslich S t e i n k o h l e n p e c h . und zwar am besten H a r t p e c h , sonst auch W e i c h p e c h (vgl. unter „ P e c h " ) , das in einer Menge von 6—10 % unter Erhitzung der Kohle zugesetzt wird. Hierauf geschieht die Pressung, wozu sehr verschiedenartige Pressen konstruiert worden sind. Nach dem D. R. P. 141 344 kommt man mit weniger Hartpech aus, wenn man anstatt dessen eine durch Zusammenschmelzen von Hartpech mit Kleinkohle erhaltene Masse verwendet. Nach den D. R. P. 136 322 und 142 862 verwendet man als Bindemittel für Briketts die Abfalllaugen der Sulfitzellulosefabrikation, und zwar werden diese Laugen vorher bis fast zur Trockne eingedampft, wobei man vorteilhaft Teerprodukte, Asphalt, Harze, Wachs oder Leim zusetzt. Diese Zusätze verhindern die Bildung der sonst entstehenden zähen Haut auf dem verdampfenden Material und tragen zur Zersetzung der in den Briketts recht unangenehm wirkenden Schwefelverbindungen, welche in den Abfalllaugen enthalten sind, bei. Eine Verbesserung dieses Verfahrens bezweckt das D. R. P. 144 819: Es hat sich nämlich ergeben, dass die mit den Abfalllaugen der Zellulosefabrikation hergestellten Briketts nicht genügend wetterbeständig sind, weil das Bindemittel wasserlöslich ist. Man beseitigt diesen Fehler nun dadurch, dass man das Gemisch von Kohle und Abfalllauge einer Hitze von wenigstens 120" aussetzt, wodurch die Abfalllauga zersetzt und die Brikettinasse wetterbeständig wird. Eine andere Verbesserung des gleichen Verfahrens, welche bezweckt, durch die Art des Eindampfens (im Vakuum, in erhitztem Luft- oder Gasstrom) einen pulverförmigen Rückstand zu erhalten, so dass die bei den ursprünglichen Patenten sehr lästige mechanische Zerkleinerung der Rückstände unnötig wird, ist durch D. R P. 161 675 geschützt. Nach dem D. R. P. 150 041 mischt man zur Herstellung von Braunkohlenbriketts den Braunkohlenstaub mit den in der Lederleimfabrikation hinter-

Brillen



Brom.

175

bleibenden Haar- und Wollrückständen, aus welcher Masse unter Zuhilfenahme einer geringen Klebstoffmenge durch Pressen ein dauerhaftes Brikett gewonnen werden soll. Das D. R. P. 144 948 betrifft die Verwendung von Z e m e n t als Bindemittel für Briketts. Diese Verwendung ist an sich bekannt, aber in der Praxis nicht benutzt worden, weil die verschiedenen Brennmaterialien sehr verschiedene Mengen Zement als Bindemittel verlangten, da sie sonst im Feuer zerfielen. Das vorliegende Patent will diesen Fehler dadurch beseitigen, dass. man den zu brikettierenden Brennstoff vor dem Mischen mit Zement r ö s t e t ; hiernach soll er sich dem Zement gegenüber gleichmässig verhalten, und d i e Biiketts sollen im Feuer nicht mehr zerfallen. Die mit dem Zementzusatz verbundene Erhöhung des Aschengehaltes soll durch Beimischung von Naphtarückständen ausgeglichen werden. Kohlen-Zerkleinerungs- und Sichtmaschinen; Hartguss-Pressstempel für Industrie- und Salon-Briketts, Hartguss-Schwalbungen und -Seitenschienen, für Brikettpressen: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

B r i l l e n siehe „ S c h u t z b r i l l e n". B r l t a n n i a m e t a l l siehe ,,A n t i m o n 1 e g i e r u n g e n". Brltlshgum: E.

Beroard

4

Cie.,

Mülhausen

i.

Eis..

B r o c k l t siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e " . B r o m . B r . A. G. = 79,96. Bromsalze kommen im Meerwasser, in. Mineralquellen und in den Abraumsalzen (s. d.) des Stassfurter Salzlagers vor; aus letzteren wird auch die bei weitem grösste Menge des Broms gewonnen. Man benutzt dabei die von der Karnallitverarbeitung verbleibenden Endlaugen» deren Gehalt zwischen 0,15 und 0,35 (meistens 0,25—0,29) % Br. schwankt. Nach der kontinuierlichen Darstellungsmethode von P f e i f f e r wird dabei das Brom aus dem Magnesiumbromid, als welches es in der Lauge enthalten ist, durch Chlor frei gemacht: die heisse bromhaltige Lauge rieselt durch einen mit kleinen Tonkugeln gefüllten Sandsteinturm herunter und begegnet hier einem aufsteigenden Chlorstrom. Das in Freiheit gesetzte, in der Lauge gelöste Br wird dadurch isoliert, dass man die Lauge in einen Kocher einfliessen lässt und durch direkten Dampf das Br austreibt, welches in einer tönernen. Kühlschlange kondensiert wird. Die Reinigung des Rohbroms geschieht durch Destillation aus Glasretorten, und zwar destilliert man gewöhnlich über einem Bromsalz. Nach dem Amer. Pat. 733 466 soll man durch die Mutterlaugen von der NaCI-Gewinnung einen Luftstrom hindurchleiten, der ausser C1 auch schon freies Br enthält; das C1 soll von der Flüssigkeit aufgenommen werden, während das in Form von Salzen vorhandene Br in den Gasstrom übergeht. Nach dem Amer. Pat. 733 467 desselben Erfinders leitet man bromhaltige Dämpfe zur Absorption des Br durch eine Flüssigkeit, welche Bromammonium und freies NH3 enthält. Neuerdings ist die e l e k t r o l y t i s c h e Gewinnung des Broms besonders wichtig geworden, denn bei der Elektrolyse irgendeiner bromhaltigen Chloridlauge wird sämtliches Br zunächst ausgeschieden; man elektrolysiert solche Laugen daher solange, bis neben dem Br eben auch C1 aufzutreten beginnt, und destilliert dann, wobei das Br sehr leicht übergeht. Das wichtigste Ausgangsmaterial bilden auch fiir die elektrolytische Br-Gewinnung die Endlaugen der Karnallitverarbeitung. Wegen des geringen Br-Gehaltes der Lauge muss eine grosse Menge derselben die Anodenräume der Bäder durchströmen; das frei gemachte Br bleibt gelöst und wird durch Destillation abgetrieben. Die Bäder arbeiten bei 80"C.; als Anoden dienen Kohlenstäbe, als Kathoden Kupferbleche, welche in aus Tonzellen bestehende Kathodenkammern eingesetzt sind. Eine andere Vorrichtung zur elektrolytischen Br-Gewinnung umfasst das D. R. P. 134 975; diese Vorrichtung besteht aus einer liegenden Säule von abwechselnden Diaphragmen und Kohlenelektroden, und zwar sind die zwischen den Elektroden dicht eingesetzten Diaphragmen unten, die Kohlenelektroden

Bromalin

176



Bromkampfer.

a b e r o b e n mit D u r c h l ä s s e n für d e n Elektrolyten, d. h. für die b r o m h a l t i g e E n d lauge, v e r s e h e n . F e r n e r h a b e n die E l e k t r o d e n n a c h o b e n g e r i c h t e t e D u r c h b r e c h u n g e n , durch w e l c h e der bei der E l e k t r o l y s e e n t w i c k e l t e H e n t w e i c h t . S e h r a u s s i c h t s r e i c h e r s c h e i n t d a s durch D. R . P . 145 8 7 9 g e s c h ü t z t e V e r fahren. Hiernach e l e k t r o l y s i e r t man nicht die g a n z e E n d l a u g e n m e n g e s o n d e r n nur einen kleinen T e i l davon ( e t w a 2 % ) und leitet die mit frei g e m a c h t e m C1 a n g e r e i c h e r t e L a u g e a n s einem kleinen B a d e u n u n t e r b r o c h e n in f r i s c h e E n d lauge ein, w ä h r e n d die als d i c h t e r S c h a u m o b e n a u f s c h w i m m e n d e M a g n e s i a zurückgehalten und entfernt wird. D i e e l e k t r o l y s i e r t e L a u g e wird mit der frischen in einen g e s c h l o s s e n e n M i s c h k a s t e n geleitet und g e l a n g t w e i t e r in d i e A b t r e i b e g e f ä s s e , in denen nun auf ü b l i c h e W e i s e mit direktem D a m p f das B r u n u n t e r b r o c h e n a b g e t r i e b e n wird. D e r V o r s c h l a g , a u s den L a u g e n d a s B r durch B e h a n d l u n g mit Chlor und Phenol als T r i b r o m p h e n o l auszufällen und l e t z t e r e s dann durch V e r brennen oder mit F e + H s S O i zu zersetzen, s c h e i n t b i s h e r p r a k t i s c h e E r f o l g e nicht erzielt zu h a b e n . S c h w e r e s c h w a r z b r a u n e , an der Luft b r a u n r o t e D ä m p f e a u s s t o s s e n d e F l ü s s i g k e i t von unangenehm d u r c h d r i n g e n d e m G e r u c h . S p . G. (bei 0°) 3 , 1 8 7 5 : E r s t a r r u n g s p u n k t bei — 7 , 3 ° ; S . P. 63°. 1 T . B r löst sich in 31 T H « 0 ( B r o m wasser). G e s ä t t i g t e s B r o m w a s s e r hat das sp. G . 1 , 0 2 3 6 7 . L e i c h t e r als in W a s s e r löst es sich in Alkohol, Äther und CS*. Zu D e s i n f e k t i o n s z w e c k e n bringt man das B r o m in f e s t e F o r m , indem man es von Kieselgur a u f s a u g e n l ä s s t . A b g e s e h e n von der D e s i n f e k t i o n benutzt man es in der T e e r f a r b e n f a b r i k a t i o n , zur Auflösung von Au, a l s O x y d a t i o n s mittel (anstatt C l ) s o w i e vor allem zur D a r s t e l l u n g von B r o m v e r b i n d u n g e n . Durch einen plötzlich a u s g e b r o c h e n e r ! heftigen K o n k u r r e n z k a m p f sind tiie B r o m p r e i s e , die sich s o n s t für 1 kg B r o m z w i s c h e n M k . 3 , 7 5 und 5 , 5 0 b e wegt haben, a u s s e r o r d e n t l i c h s t a r k gedrückt, doch ist nicht a n z u n e h m e n , d a s s die jetzt gültigen niedrigen P r e i s e lange Geltung b e h a l t e n . Zurzeit wird n o t i e r t : Brom Bromnatrium Meyer Cohn,

1 kg 1 ..

I). A. I V

Hannover.

Mk. 1,75 .. 2,50

! Stassfurter Chrm. F a b r i k vorm. Vorstc-r k Gl ilneberg, A.-G., Stassfurt.

Brompräparate fabrizieren: E.

Merck,

Darmstadt.

Anlagen und Apparate zur Bromdarstellung: Deutsche Ton* u. Steinzeug-Werke, AktiengesellSchaft, Berlin-Charlotteiiburg, Berlinerstr. 22b

Brompräparatefabriken

. ,

I-'ran/. (Jerhanlt, S. 18).

Schönebeek

a. E.

(s.

Ins.-Anh.

baut:

Willy Manger, Dvesden-A. 18 (s. Ins.-Anh. S. 16).

Bromalin = Hexamethylentetramin-Äthylbromid. f ( C H 2 ) 0 N 4 ] . C»H 5 Br. Durch E i n w i r k e n l a s s e n von B r o m ä t h y l auf Hexainethylentetramin (s. den Artikel ,,U r o t r o p i n " ) in G e g e n w a r t von Alkohol e r h a l t e n . F a r b l o s e s , in HoO leicht lösl. Kristallpulver, d a s a l s E r s a t z der B r o m s a l z e als n e r v e n b e r u h i g e n d e s Mittel bei Neurasthenie und E p i l e p s i e g e g e b e n wird. Bromalin E.

Merck,

„Merck"

H

Mk.

Od;

1 kg

Mk.

-ili.OO

Darmstadt.

B r o m i n d i g o siehe . . I n d i g o f a r b s t o f f e " . B r o m i p i n (Bromfett). Bromadditionsprodukt des Sesamöls. G e l b l i c h e , rein ölig s c h m e c k e n d e Flüssigkeit von 10 % B r - G e h a l t . Man benutzt es innerlich a l s nicht reizenden E r s a t z der B r o m s a l z e , a u s s e r d e m äusserlich zu E i n r e i b u n g e n . Auch 3 3 % % i g e s B r o m i p i n kommt in den Handel. Bromipin E.

Merck,

,.Merck"

(I0°uig) 0 „ig)

11 M k . 11 „

1,10; 2,80;

1 kg M k . 1 .

9,00 25,00

Darmstadt.

B r o m k a m p f e r ( M o n o b r o m k a m p f e r ; Camphora monobromata). Als e m p f e h l e n s w e r t k a n n f o l g e n d e Art der D a r s t e l l u n g g e l t e n : M a n löst 3 0 0 g K a m p f e r in 180 g CHCU, v e r s e t z t in einer

CioHi 5 BrO. tubulierten

Bromlezitlnn



177

Bromol.

Retorte mit 3 2 0 g Brom, lässt die Mischung mehrere T a g e kühl stehen, bis sie sich in einen Kristallbrei verwandelt hat, verschliesst dann den T u b u s der Retorte mit einer Sicherheitsröhre und erwärmt gelind im W a s s e r b a d e , indem man die entweichenden Dämpfe von HBr durch ein weites Glasrohr in H s O leitet. Entweichen (nach 1—3 Stdn.) keine H B r - D ä m p f e mehr, so stellt man die Retorte mit Inhalt 2 4 Stunden kalt, wobei sich der Bromkampfer a u s scheidet. Die Kristalle werden nach Abtropfen der Mutterlauge mit a b s o l . Alkohol abgewaschen und dann mehrmals aus warmem Äther umkristallisiert, bis sie rein weiss sind. Sollte die Lösung der Kristalle sauer reagieren, s o muss man sie vor dem Umkristallisieren mit schwach. NaiCOs-Lösung a b waschen. Grosse farblose, schwach kampferartig riechende Kristalle, Sch. P. 76°, S. P. 274°; er sublimiert schon unter 100°. Löslich in 15 T . Alkohol, leichtlöslich in Äther, Chloroform, heissem Benzin und fetten ö l e n , fast unlöslich in H 2 0 . Man verwendet ihn medizinisch, und zwar gibt mar. ihn innerlich als Beruhigungsmittel, gewöhnlich in Dosen von 0 , 1 — 0 , 5 g. Monobromkampfer

1 kg

Mk.

12,SO

B r o m l e z i t h i n siehe „L e z i t h i n " . B r o m o c o l l siehe „ B r o m o k o l 1". B r o m o f o r m (Tribrommethan). CHBr s . Entsteht aus Alkohol oder Azeton mit Br und Alkalilauge oder Kalk. Auch aus Tribrombrenztraubensäure kann man es erhalten, indem diese beim Erhitzen mit H 2 0 in Oxalsäure und CHBr 3 zerfällt. E s ist ein Nebenprodukt bei der Bromgewinnung: Kalkmilch wird mit Brom gesättigt, Alkohol zugegossen und destilliert. Neuerdings gewinnt man nach einem patentierten Verfahren ( D . R. P . 2 9 7 7 1 ) CHBr 3 durch Einwirkung des elektrischen Stroms auf ein Gemisch von Bromalkalisalz (in W a s s e r gelöst) mit Alkohol; an Stelle des letzteren kann auch Aldehyd oder Azeton treten. Die Elektrolyse geschieht in der Wärme und unter beständigem Einleiten von C O 2 . CHBr 3 ist eine farblose, chloroformartig riechende Flüssigkeit, in HsO schwer löslich, mit Alkohol, Äther, Benzol und Petroläther in allen Verhältnissen mischbar. Reinstes CHBr 3 hat das sp. G . 2 , 9 0 4 ; S c h . P . 9°; S. P . 149 bis 150°. Das offizinelle CHBr 3 ist durch seinen Alkoholgehalt von 4 % haltbarer als das alkoholfreie; es hat ein sp. G. von 2 , 8 2 9 — 2 , 8 3 3 ; S c h . P . 7°; S. P . 148—150°. Hinsichtlich der Prüfung sei auf D. A. IV verwiesen. Man verwendet es selten als Betäubungsmittel (mittels Einatmung), häufiger innerlich als Beruhigungsmittel bei Delirien, vor allem aber gegen Keuchhusten der Kinder. Bromoform, K. de

Haen,

D . A. I V

Chemische

Fabrik

1 kg ..List",

Srelze

b.

Mk.

8,75

Hannover.

Bromokoll (Bromocoll). Dibromtanninleimverbindung; es enthält 2 0 % Br, 30 % Tannin, 3 0 % Leim und 10 % H 2 0 . E s wird durch ein bes o n d e r e s Verfahren hergestellt und ist im wesentlichen das Produkt, welches man erhält, wenn man die nach Einwirkung von Brom auf Tannin entstandene Lösung mittels Leims fällt. Schwach gelbliches, gerucli- und g e s c h m a c k l o s e s Pulver, als Ersatz für Brotnalkalien innerlich gegeben, ferner auch äusserlich als Streupulver oder in Salhenform zur Behandlung von Wunden. Geschwüren u. s. w. H r o m o k o l l , pur H r o m o k o l l s a l b e ( 2 0 ° 01 Actien-Cesellschaft

für Anilinfabrikation,

H 8,50; II 2 , 5 5 ; Berlin

1 kg 1 „

Mk. „

80,00 24,00

SO. 36.

Bromol = Tribroniphencl. C 6 H:!(OH)Br 3 . Durch Einwirkung einer wässerigen Bromlösung auf verd. Phenol als weisser Niederschlag erhalten. Auch kann man zur Darstellung Bromdampf auf in Eisessig gelöstes Phenol einwirken lassen. Farbloses KristallptiK er. fast unlöslich in H»0, leichtlöslich in Alkohol, Äther und Chloroform.

12

Bromsilberpapier — Bronzen.

178

Man benutzt es ä u s s e r ü c h a l s Atz- und Desinfektionsmittel in der W u n d b e h a n d l u n g , innerlich zur D a r m d e s i n f e k t i o n bei Typhus, D u r c h f ä l l e n u. s. w. Bromol, krist 1 kg Mk. 15,00 B r o m s l l b e r p a p i e r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e P a p i e r e".

Bromverblndung-eo.

Die B r o m i d e und B r o m a t e sind unter den e n t s p r e c h e n d e n Metallen und R a d i k a l e n zu finden, z. B. Bromkalium unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ; Bromäthyl unter ,,A t h y 1 v e r b i n d u n g e n " u. s. w. Hier nur als Ausn a h m e B r o m e i s e n und weiter B r o m W a s s e r s t o f f , B r o m s ä u r e und B r o m o f o r m . 1. B r o in e i s e n. Die bei der B r o m d a r s t e l l u n g a u s den S t a s s f u r t e r E n d l a u g e n nicht k o n d e n s i e r t e n D ä m p f e — zumeist aus C h l o r b r o m bes t e h e n d — w e r d e n über b e f e u c h t e t e und f e u c h t gehaltene E i s e n d r e h s p ä n e geleitet. Will man es vollständig Cl-frei h a b e n , so muss man reines, chlorfreies Br v e r d a m p f e n und so auf F e - S p ä n e zur Einwirkung bringen. D a s Bromeisen (E i s e n b r o m ü r) FeBr» kristallisiert mit 6 HsO und enthält d a n n 49,38 % Br. im w a s s e r f r e i e n Z u s t a n d e 74,07 %. In Lösung a b sorbiert es noch mehr Brom, indem es in E i s e n b r o m ü r b r o m i d (E i s e n s e s q u i b r o m i d) FeaBr s mit 79,2 % Br übergeht. Man stellt es dar, weil d a s flüssige Br von vielen E i s e n b a h n v e r w a l t u n g e n vom Versand a u s g e s c h l o s s e n ist. Die Lösung von E i s e n b r o m ü r b r o m i d wird eingedampft und in Formen zum E r s t a r r e n gebracht. Die v e r b l e i b e n d e b r a u n s c h w a r z e kristallinische Masse wird nach dem B r - G e h a l t , der 65—70 % beträgt, bezahlt. Der H a u p t s a c h e nach dient es zur Darstellung von KBr. Bromeisen, ehem. rein Eisenbromürbromid, flüssig (sp. G. 1,400)

1 kg Mk. 1 ., ..

5,50 3,00

krist H Mk. 2,00; 1 ,, 18,00 2. B r o in w a s ; e r s t o f f (Acidum hydvobromic-um). HBr. G e w ö h n lich wird nur die w ä s s e r i g e L ö s u n g dargestellt, wozu man e n t w e d e r NaBr (oder KBr) mit verd. H;SOi e r w ä r m t o d e r aber zu einer Mischung von 1 T. rotein P mit 15 T. HüO 10 T. Br z u t r o p f e n lässt, d a n n erwärmt und zuletzt iiberdestilliert. Über d a s Franz. Pat. 352 419, w e l c h e s die direkte Vereinigung von H und CI zu HCl bzw. von H und Br zu HBr bezweckt, siehe den Artikel „ S a l z s ä u r e". HBr ist ein farbloses, stechend und erstickend riechendes, an der Luft sehr stark r a u c h e n d e s Gas. d a s von H s O mit grosser Heftigkeit a b s o r b i e r t wird. Die bei 0° gesättigte w ä s s e r i g e L ö s u n g hat d a s sp. G. 1,78. Bromwasserstoflsauri- sp. (1. 1,?S

C a c h o u d e L a v a l . Teerfarbstoff unbekannter Konstitution, der durch Schmelzen von organischen Substanzen (Kleie, Sägemehl, Farbholzpulver u. s. w.) mit Schwefelnatrium erhalten wird. Durch Befreien vom Überschuss d e s Schwefelnatriums und Lösen in Alkalisulfiten erhält man d a s C a c h o u d e L a v a l S.

186

Butylalkohol — Cachou de Laval.

des mittels Kreide vergorenen J o h a n n i s b r o t s mit Alkohol und H2SO» wird ein Butteräther gewonnen. Farblose, angenehm obstartig riechende Flüssigkeit, sp. G. (bei 18°) 0,90; S. P. 121°. Dient zur Darstellung von künstlichem Rum sowie von den meisten Fruchtäthern (s. d.). Buttersäure, techn. absol konz. ( 5 0 ° o) „ (60%) „ (80%) „ (90%) ehem. rein ( 1 0 0 ° 0 ) Isobuttersäure ehem. rein r absolut Buttersäuremethylester Buttersäureamylester ,. ehem. rein Buttersäurebutylester .

1 kg Mk.. 3 , 7 0 ; % 1 „ 2,00 ; °/o 2,70; % 1 .. 1 „ 3,20; 0 « 4,00; 0 n 5,50; % . 1 .. H 2,20; 1 H 4,40; 1 1 kg 2,20; % . 1 .. i.2"> ; % 1 1 . H Mk. 7.H0; 1 1

. . . . . . . . . . . . .

.

.

. . . . . . . . • • • . .

. . . .

kg Mk. 3 2 5 , 0 0 „ ,, 220,00 ., „ 240,00 „ ,, 280,00 ., „ 350,00 .. .. 4 7 5 , 0 0 .. 20,00 .. 40,00 .. .. 200,00 •• 3 9 0 , 0 0 .. , 8,00 .. .. 4,7 •"> .- (.¡0,00 .. .. 1 U,00

Buttersäure: C. E r d m a n n ,

Leipzig-Lindenau.

Buttersäureäther: C. E r d m a n n ,

Leipzig-Lindenau.

Merck,

D.ir:n-'

!:

Buttersäure-Apparate: F. H. Meyer,

H a n n o v e r - Hainholz

fs. Ins.-Anh.

S. 17).

B u t y l a l k o h o l (Alcohol buiylicus). C 4 Hs. OH. Von den vier Isomeren ist der Isobutylalkohol (Gärungsbutylalkohol) (CH 3 ) 2 : CH . C H . . OH besonders wichtig. Er ist im Kartoffelfuselöl enthalten und wird d a r a u s entweder durch fraktionierte Destillation g e w o n n e n oder als Jodid abgeschieden. Farblose, fuselig-alkoholisch, etwas jasminartig riechende Flüssigkeit, sp. G. (bei 0°) 0,8168; S. P. 108,4°. Butylalkohol (iso), techn dopp. rekt. (S. P. 1 0 6 - 1 0 6 ° C.1 „ ehem. rein (S. P. 1 0 7 — 1 0 6 ° C.)

% °o °o

.. „

Mk. 170 00 200,00 „ 270,00

Butylalkohol: R.

Eisenmann,

Berlin

O.

17.,

Mühlenstr.

ü—7.

C. Ei-dmaim,

Leipzig-Lindenau.

Butylalkohol-Apparate: F. H. Meyer,

Hannover - Hainholz

(s, Ins.-Anh.

S. 17).

B u t y r u m C a c a o siehe „K a k a o b u 11 e r". B y r o l i n . Mischung aus Borsäure, Wollfett, Glyzerin und W a s s e r . verwendet es zur Hautpflege.

Man

c. (Siehe auch unter K und unter Z ; Ch auch ullier Seil. So ist z. B. nicht C a d m i u m sondern ,,K a d in i u in", nicht C a se i n sondern „ K a s e i n " , nicht C e l l u l o s e sondern . . Z e l l u l o s e " , nicht C e m e n t sundern „ Z e m e n t " , nicht C h u k o l a d e sondern „ S c h o k o l a d e " zu suchen.)

Cacbou: Berliner F a b r i k pluirm. (s. Ins.-Anh. S. 20).

I*rä[>al';it>' Kdjr;ir Kieseln Ii.

Apotheker,

Uerlin

S\V. OS, Koelistr. 5">

C a c h o u d e L a v a l . Teerfarbstoff unbekannter Konstitution, der durch Schmelzen von organischen Substanzen (Kleie, Sägemehl, Farbholzpulver u. s. w.) mit Schwefelnatrium erhalten wird. Durch Befreien vom Überschuss d e s Schwefelnatriums und Lösen in Alkalisulfiten erhält man d a s C a c h o u d e L a v a l S.

Cadmium



Calcium.

187

Braune Schwefelfarbstoffe. die die Baumwolle direkt färben und fast ausschliesslich zum Färben und Bedrucken von Baumwolle benutzt werden. Die gefärbten Gewebe werden nachträglich in einem besonderen Bade von KoCVjOt und HoSO, fixiert. C a d m i u m siehe ..K a d m i u rn". C a d m i u m a c e t l c u m = K a d rn i u m a z e t a t siehe „KadmiumV e r b i n d u n g e n " No. 1. C a d m i u m b r o m a t u m = K a d m i u m b r 0 m i d s. „KadmiumV e r b i n d u n g e n " No. 2. Cadmium hydroxydatum — Kadmium oxvdhydrat siehe „K a d m i u m v e r b i n d u n g e n" No. 4. Cadmium jodatum = K a d 111 i u m j o d i d siehe ,,K a d 111 i u in V e r b i n d u n g en" No. 3. C a d m i u m o x y d a t u m — K a d m i u m 0 x y d siehe „KadmiumV e r b i n d u n g e n " No. 4. C a d m i u m s u l f u r a t u m siehe ,.K a d m i u 111 f a r b e n " . C a d m i u m s u l f u r l c u m = K a d m i u m s u l f a t siehe „ K a d m i u m V e r b i n d u n g e n " No. 5. C a e s l u m siehe „C ä s i u m " . C a l a u d e r siehe ,,K a 1 a n d e r " . C a l c a r l a c h l o r a t a siehe „C h 1 0 r k a I k " . C a l c a r l a h y d r l c a = G e l ö s c h t e r K a l k siehe unter ,,K a 1 k " . C a l c a r l a u s t a = G e b r a n n t e r K a l k siehe unter „K a I k " . C a l c l d u m . Mischung gegen das Gefrieren von Fensterscheiben, besteht aus einer Lösung von CaCl 2 . Calcium. C a . A. G. = 40,0. Durch Elektrolyse von geschmolzenem CaCls erhalten, wobei Kohle als positiver Pol, Eisendraht als negativer dient; an letzteren hängt sich das ausgeschiedene Metall an. Von den vielen Vorschlägen, die Schwierigkeiten der Ca-Gewinnung zu verringern, verdienen namentlich die neuen Verfahren von R u f f und P 1 a t o (D. R. P. 153 7 3 1 ) B e achtung: Sie benutzen ein Gemisch von 100 T. CaCIa mit 16,5 T . CaF s , das schon bei 660° schmilzt, also niedriger als das Ca (760°) selbst. Man elektrolysiert bei 800°. Als Anode dient Retortengraphit, als Kathode ein Eisendraht, an dem unten ein sehr dünner Stahldraht sitzt; letzterer kommt durch den benutzten Strom (8 Amp. bei 8 V.) in helle Rotglut. An den Draht setzt sich das Ca an, und zwar in einer Reinheit von 99,3 %. Für die Darstellung im Grossen elektrolysiert man dasselbe Salzgemisch in den bekannten M u t h m a n n sehen Apparaten. Die Erfinder haben gefunden, dass sich bei der Elektrolyse nur dann reines Ca vorteilhaft abscheiden kann, wenn die Schmelze folgenden Bedingungen entspricht: 1. Ihr sp. G. muss derart hoch und ihr Sch. P. derart niedrig sein, dass sie bei der Temp. der Elektrolyse hinreichend flüssig und doch genügend schwer ist, um leichtes Hochsteigen der Ca-Kugeln zu ermöglichen. 2. Die Schmelze muss frei von Fremdmetallen und Silikaten sein, da sich sonst Calciumlegierungen oder Calciurnsilizid bilden, und da jede Verunreinigung des entstehenden Metalles das Zusammenschweissen der abgeschiedenen Calciumteilchen zu grösseren Massen verbindet. 3. Die Temp. bei der Elektrolyse muss möglichst wenig über dem Sch. P. des Ca liegen. Nach dem D. R. P. 144(567 benutzt man bei der Elektrolyse von geschmolzenem CaCl 2 kleine Kathoden und grosse Anoden bei einer den Sch. P. des Ca nicht erreichenden Temp. Unter diesen Umständen scheidet sich das Ca an der Kathode als schwammige Masse ab, die mittels geeigneter Zangen im Innern des Bades zu einer dichten Metallmasse zusammengepresst und dann erst dein Elektrolyten entnommen wird. Das so gewonnene Metall hat etwa 9 0 % Gehalt und kann für viele Zwecke direkt Verwendung finden. Ist eine Reinigung und Ausscheidung des noch eingeschlossenen Salzes nötig, so schmilzt man das Metall unter Luftabscliluss zusammen. Nach dem D. R. P. 155 433 wird die Elektrode, an der das ausgeschmolzene Ca erstarren soll, ganz allmählich angehoben, so dass das Metall zu

Calciumvcrbindungen.

188

einem s t e t s grösser werdenden festen Körper anwächst, der schliesslich e i n e k o m p a k t e Metallstange bildet. Die Kathode wird ferner z w e c k m ä s s i g am unteren E n d e wagerecht gestaltet und taucht nur mit dieser unteren F l ä c h e in den Elektrolyten (geschmolzenes CaCU) ein. B i s vor kurzem hatte das Ca keine t e c h n i s c h e Bedeutung, jetzt jedoch e r langt es g r ö s s e r e Wichtigkeit. E s wird technisch dargestellt und bildet in dieser F o r m d i c k e Stangen, die, in B l e c h d o s e n verpackt, in den Handel kommen. Hellgelbes, dehn- und h ä m m e r b a r e s , an trockner Luft sehr b e s t ä n d i g e s Metall, härter als Zinn. Sp. G. 1,5778. Schmilzt erst bei Rotglut. An feuchter Luft wird e s schnell oxydiert; zersetzt W a s s e r schon bei niedriger T e m p e r a t u r . D a s Ca eignet sich sehr gut zu Reduktionen, ferner an Stelle des Mg für die G r i g n a r d sehe Reaktion. Schliesslich hat man einige Legierungen des Ca hergestellt; vgl. z. B. darüber den Artikel ,.A I u m i n i u m 1 e g i e r u n g e n " No. 12. Calciummetall, „

techn bei

1 kg

grösseren

Bezügen

1

Mk.

1.2,00



10,00

..

Calcium: Meyer

Cohn,

Hannover.

Calciumverbindungen. 1. C a l c i u m a z e t . i t ( e s s i g s a u r e r K a l k ; Calcium tuet ¡cum). Ca(C2H302)2 + 2 H20. Wird in grossen Mengen technisch hergestellt, und zwar die b e s s e r e Qualität durch Neutralisieren von Holzessig mit C a ( O H ) 2 , Ansäuern mit HCl, Klären und Abziehen von den ausgeschiedenen T e e r p r o d u k t e n , Abstumpfen mit Kalk, Eindampfen und Ausschöpfen der a u s g e s c h i e d e n e n Kristalle. Man trocknet die feuchte M a s s e zuerst bei 75° und erhitzt dann weiter auf 125°, um die noch anhaftenden empyreumatischen P r o d u k t e zu b e seitigen. D i e Reinigung geschieht durch Umkristallisieren. Vgl. den Artikel „ E s s i g s ä u r e". P r e i s e siehe unter „ A z e t a t e " . Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover. Torfkoks, Ges. m. b. H., Berlin, Zwischenahn (roh) (s. Ins.-Anh. S. 15).

Verein für chemische Industrie,

Frankfurt a. N'„

2. C a l c i u m b i s u l f a t siehe 2 0 . ,,C a 1 c i u m s u 1 f i t " . 3. C a l c i u m c a r b i d siehe „ K a r b i d e " . 4. C a l c i u m c h l o r i d (C h I o r c a 1 c i u m; Calcium chloratum). CaCl 2 . Wird als Nebenprodukt beim Ammoniaksodaprozess, bei der Verarbeitung von Chlorbereitungsrückständen und bei verschiedenen andern P r o zessen in bedeutender Menge gewonnen. Rein erhält man es durch Losen von C a C 0 3 (Marmor, Kreide) in HCl. E s ist farblos, schmeckt bitter und kristallisiert aus sehr konzentrierten Lösungen in Säulen mit 6 mol. H 2 0 , die bei 29° schmelzen und an der Luft zerfliessen. Bei der Lösung dieses Hydrats in W a s s e r wird sehr viel W ä r m e absorbiert. Beim Erhitzen entweichen 4 mol. H 2 0 sehr leicht, die letzten beiden j e d o c h erst oberhalb 200°. Es bildet sich dann eine w e i s s e M a s s e , das p o r ö s e C Ii 1 o r c a 1 c i u m CaCl 2 , w e l c h e s bei 806° schmilzt und beim E r starren eine derbe, kristallinische, etwas fluoreszierende M a s s e bildet. Das w a s s e r f r e i e CaCl 2 saugt aus der Luft so begierig H 2 0 an, d a s s es als T r o c k nungsmittel viel benutzt wird. Calciumchlorid, (In

roh,

geschmolz en

eisernen T r o m m e l n

verpackt.) Calciumchlorid,

roh,

(TO 7 5 ° o j

oder Holzfiissern

geschmolzen

(90 9 5 Fass

I^ver

0 o

°o eingegossen

)

in

oder

Brocken



r

*

k a l z i n i e r t ( 9 : 1 9 5 0 / o ) in

%

oo

* „

Brocken

' l'ulver granuliert

.

Mk

i;,r. entwässert, granuliert r e i n , weiss, g e s c h m o l z e n , in S t ü c k e n „



, r

r

0

0

0 °/o % 0 o 1

Stängeln granuliert

.

. . .

kg Mk. „ „ „ „ „ „ „ „ „

1 1

„ „

„ „

20,00 40,00 11,00 28,00 65,00 1,80 2,00 3,50

Calciumchlorid: Chemische Fabrik Rhenania, Aachen. Li hir.ann & Voss, H a m b u r ? .

I K n i n ^ w a r l e r & Ebell, Linden I E Merck, Darmstadt.

vor

Hannover.

5. C a I c i u in c h r o in a t ( c h r o m s a u r e r Kalk; Calcium chromicum). C a C r O i . T e c h n i c h durch Glühen von Chromeisenstein mit Kreide, die reine Verbindung d u r c h Fällen von Chromatlüsungen mit Ca-Salzen e r h a l t e n . Calciumchromat, „ „ „ Königswarter i

Ebell,

techn. Pulver e h e m . rein s a u r e s , techn „ , Linden

°'0 k g 1 » °o »

rein ehem. rein vor Hannover.

1 1

„ „

Mk. 60,00 „ 2,50 n 240,00 „ „

5,00 12,00

6. C a l c i u m c i t r a t siehe 22. C a l c i u m z i t r a t. 7. C a l c i u m c y a n a t n i d CaCN». Man gewinnt es n a c h F r a n k (D. R. P. 88 363, 92 587, 95 660. 108 971, 116087, 116088, 141624 und 150878) a u s Karbid o d e r Karbidbildungsgemischen, und z w a r durch Überleiten von I.uftstickstoff ü b e r g e s c h m o l z e n e s CaC 2 , wobei als Schmelzmittel NaCl zugesetzt w i r d ; d a s Schmelzen kann dabei ebenso gut in der Muffel w i e im elektrischen W ä r m e s t r a h l u n g s o f e n vorgenommen w e r d e n . Noch z w e c k m ä s s i g e r ist eine M o d i f i k a t i o n d e s Verfahrens, w o n a c h man den N d i r e k t ü b e r ein im elektrischen W i d e r s t a n d s o f e n erhitztes Gemisch von C a O und C leitet; hierbei entspricht die Umsetzung der Gleichung C a O + 2 C + 2 N = C a C N j + CO. Laugt man d a s Calciumcyanamid mit H 2 0 aus, so erhält man D i c y a n d i a m i d (CNNH») 2 a l s w e i s s e s Salz, e n t s p r e c h e n d der G l e i c h u n g : 2 CaCNs + 4 H 2 0 = (CN . NH 2 ) 2 + 2 Ca(OH) 2 . D a s D i c y a n d i a m i d kann direkt auf Natriumcyanid bezw. Kaliumcyanid verarbeitet w e r d e n , w ä h r e n d d a s rohe Calciumcyanamid — dem F r a n k den N a m e n K a l k s t i c k s t o f f gegeben hat — zu D ü n g e z w e c k e n dient. Man h a t hiermit eine nach den bisherigen Versuchen d e r Praxis ö k o n o m i s c h w e r t volle M e t h o d e zur N u t z b a r m a c h u n g d e s L u f t s t i c k s t o f f s g e f u n d e n . Vgl. auch d e n Artikel „K a 1 k s t i c k s t o f f". Calciumcyanamid,

techn

1 kg M k . 1 , 5 0 ; °,o k g M k . 100,0U

8. C a l c i u m C y a n i d ( C a l c i u m eyanatum). Ca(CN) 2 . Nach E r l w e i n und F r a n k (Anier. P a t 708 333) durch Erhitzen eines G e m i s c h e s von C a l c i u m c y a n a m i d ('s. vorstehend unter 7.), Kohlenstoff und NaCl bis zum Schmelzen dargestellt. Die rohe, unreine Schmelze soll als E r s a t z f ü r Alkalieyanid dienen. fluoratum). CaF 2 . 9. C a 1 c i u in f 1 u o r id (Fluorcalcium; Calcium Findet sich in der Natur als F l u s s s p a t in reichlicher M e n g e in s c h ö n e n Kristallen, die chemisch rein farblos, meist jedoch durch geringe B e i m e n g u n gen blau, violett, rot, grün oder gelb gefärbt sind. Künstlich g e w i n n t man d a s CaF 2 durch Glühen von Krvolith (A1 2 F„. 6 NaF) mit CaCOa o d e r auch durch Kochen von Krvolith mit Kalk, chemisch rein auch durch Fällen von d ü n n e n KF-Lösungen mit CaCI 2 . Calciumfluorid, gefällt „ e h e m . rein, gefällt Preise der natürlichen Königswarter

& Ebell.

Verbindung

Linden

. s i e h e im A r t i k e l

vor Hannover.

I'.. Merclc,

°,0 k g Mk. 100,00 1 „ „ 2,50

,.F1 u s s s p a t " . Darmstadt.

10. C a l c i u m k n r b o n a t (kohlensaurer K a l k ; Calcium carhonicum). CaCOa. Findet sich in der Natur als Marmor, Kreide und Kalkstein, künstlich

Calciumverbindungen.

190

durch F ä l l e n von C a - S a l z l ö s u n g e n a u c h den Artikel ,.Ka 1 k s p a t " .

mit C 0 2 oder K a r b o n a t e n

erhalten. 0

Calciumkarbonat, natur., präpariert o 0 ( M a r m o r ) Stücke o „ „ (Isländischer D o p p e l s p a t für A n a l y s e ; . 1 0 „ gefällt, tcchn., schneeweiss, leicht u schwer . . . . % U . A . IV . . . . % „ e h e m . rein eliet>ij;em A n t r i e b . (Transmission, Dampf- oder Elektromotor), mit Laufkessel von K u p f e r , S t a h l , K f h m l e d e e i M c u oder b t l l e l t i ^ e m Metall, auch v e r z i n n t , v e r b l e i t u. s. w. mit H a r t g u m m i - B e k l e i d u n g oder M e i n z e n g * K e s s e l D. R.-Patcnt. zum Entlauben von K a i s e n a l l e r A r t mit p a t e n t i e r t e n E n t l e e r u n g * « Vorrichtungen. zum F i l t r i e r e n , T r e n n e n und M i t t e i l e n von Flüssigkeiten, D. R.Patent, überhaupt: C e n t r i f u g e n für j e d e n / . w e r k .

(Siehe auch Inserat unter Zentrifugen.)

Ccr



C e r i u m und

197

Ceriuraverbindungen.

C e r siehe „C e r i u m " . Gera siehe „ W a c h s " . Cera Carnaubae = K a r n a u b a w a c h s siehe ,.W a c h s , v e g e t a b i l i s c h e s". Cera chlnensls = Insektenwachs siehe „ W a c h s " . Cera Japonica = J a p a n i s c h e s W a c h s siehe „ T a l g , v e g e t a b i l i s c h e r". Ceresin (Minerahvachs, Cerosin, Cerin). Zuweilen bezeichnet man auch den O z o k e r i t (s. d.) selbst als Ceresin, meistens aber das daraus dargestellte Präparat, welches in gewisser Beziehung dem B i e n e n w a c h s ähnlich ist. Zur Ceresinfabrikation dienen die reineren Ozokeritsorten, während die geringen durch Destillation auf Paraffin verarbeitet werden. Der Ozokerit wird in grossen (bis zu 3 0 0 kg f a s s e n d e n ) eisernen Kesseln über freiem Feuer geschmolzen und 4 — 6 Stunden lang bei 115—120° erhalten, wobei alles im Ozokerit enthaltene W a s s e r verdampft. Hierauf setzt man zwischen 15 und 25 % — die notwendige M e n g e muss für die einzelnen O z o keritsorten durch einen Vorversuch ermittelt werden — S c h w e f e l s ä u r e mit 78 % Anhydridgehalt in dünnem Strahl unter andauerndem Rühren zu. D i e Temperatur wird dann langsam bis 165° und später bis 175° gesteigert, wobei alle durch dieH 2 SO« oxydierbaren Bestandteile a l s s c h w a r z e feste M a s s e ( s o genannter „ A s p h a l t " ) abgeschieden werden, während die überschüssige H 2 SO« verdampft. Unter allmählicher Abkühlung neutralisiert man die noch vorhandenen Säurereste mit sogenanntem E n t s ä u e r u n g s p u l v e r , wozu die Rückstände von der Blutlaugensalzfabrikation dienen. Nachdem s c h l i e s s lich noch eine Entfärbung mittels Blutkohle stattgefunden hat, wird das Ceresin durch Filterpressen geschickt und so vom Asphalt u. s. w. getrennt. D a s erhaltene Ceresin ist noch gelb; ganz weiss erhält man es durch Raffinierung, d. h. durch nochmaliges Behandeln mit H 3 SO« u. s. w. Vielfach muss d a s Ceresin dem B i e n e n w a c h s in der F a r b e gleichen, in welchem Falle ihm g e eignete b a s i s c h e T e e r f a r b s t o f f e (Chinolingelb, S u d a n ) zugesetzt werden. W e i s s e geruchlose, wachsähnliche M a s s e , die zwischen 6 2 und 80° schmilzt; sp. G . 0 , 9 1 8 — 0 , 9 2 2 . Man benutzt d a s Ceresin zur Appretur leinener und baumwollener Stoffe, in der Kerzenfabrikation, Parfümerie u. s. w. Es wird viel mit Surrogaten vermischt und ist überhaupt starken Verfälschungen unterworfen, namentlich zu Zeiten hohen P r e i s s t a n d e s . Prfifnnff! Nach der zollamtlichen Vorschrift zur Unterscheidung von Ceresin und Paraffin soll der T r o p f p u n k t der Proben durch Erhitzen eines (1—2 mal) in das Ceresin 10 mm tief eingetauchten Glasstabes von 3 mm Dicke im Luftbade ermittelt werden. Das Luftbad besteht aus einem 3 cm weiten Reagensglas, das durch ein Wasserbad erhitzt wird. Uber 66° C. tropfendes Material 6oll als Ceresin, unter 66° C. tropfendes als Gemisch mit Paraffin oder als Paraffin angesehen werden, eine Bestimmung, die Übrigens sehr anfechtbar erscheint (Uber Einzelheiten vgl. Zentralblatt fUr das Deutsche Reich 1898 S. 274). Andere Proben zum Nachweis von Paraffin sind Übrigens ebenfalls recht unzuverlässig. Bei Zusatz von Kolophonium zeigt das Ceresin eine Säurezahl.

Die Preise schwanken Ceresin, orange Ia, harzfrei, ., ,, Ia, ., IIa, ., ., weiss .,

sehr; z. Z. wird Sch. P. 68—70» Sch P. 6'J —63° . . Sch. 1'. 62-(13»

notiert: . . . . . .

. . . .

% „

.

. .

"lo "o

.

.

. .

. .

. .

kg Mk. 120,00 „ 105,00 „ „ 90,00 ,. „ 129,00

Ceresin: Kölner Ceresinfabrik Gebrüder Maus, G. m. b. H., Köln a. Rh.

j Lehmann & Voss, Hamburg. i Meyer Cohn, Hannover.

Apparate zur Gewinnung von C e r e s i n : J . L. C. Eckelt, Berlin N. 4.

Cerium und Cerium Verbindungen. 1. C e r i u m ( C e r ) Ce. A. G. = 140,3. Durch Elektrolyse aus dem Ceriumchlorid gewonnenes eisengraues, sehr d e h n b a r e s Metall; sp. G. 6 , 7 a . An der Luft enzündet es sich schon durch o b e r f l ä c h l i c h e m e c h a n i s c h e E i n wirkungen und verbrennt dann mit intensivem Glanz. Ce ist ein v i e r w e r t i g e s Element.

198

Cerolin —

Cetylguajacyl.

2. V e r b i n d u n g e n d e s C e r i u m s . F i n d e n s i c h in v e r s c h i e d e n e n Mineralien, werden jetzt fast ausschliesslich aus dem M o n a z i t gewonnen, e i n e m l e i c h t a u t s c h l i e s s b a r e n M i n e r a l , d a s im w e s e n t l i c h e n Cer-Thoriump h o s p h a t i s t . B e i d e r T h o r i u m g e w i n n u n g e r h ä l t m a n d a s C e r in F o r m e i n e s rohen Karbonatgemenges als Nebenprodukt. Nach dem D. R. P. 143 106 löst m a n d i e s e s K a r b o n a t g e m e n g e in r o h e r S a l z s ä u r e , r ü h r t d a n n in d i e n e u t r a l e L ö s u n g eine weitere M e n g e d e s s e l b e n K a r b o n a t g e m i s c h e s und setzt darauf K a l i u m p e r m a n g a n a l ö s u n g zu, b i s d i e s e e b e n v o r w a l t e t : E s s c h e i d e t s i c h e i n b r a u n e r N i e d e r s c h l a g a u s , d e r n e b e n C e r n o c h M g , CI u n d C 0 2 e n t h ä l t ; e r wird a b g e p r e s s t und ausgelaugt. D i e C e r i u m v e r b i n d u n g e n w e r d e n zur F a b r i k a t i o n von G l ü h k ö r p e r n (vgl. ,,Gasglühlicht") verwendet. N a c h e i n e m a u f d e m I n t e r n . K o n g r . f. a n g e w . C h e m . in B e r l i n 1 9 0 3 g e h a l t e n e n V o r t r a g v o n F ö r s t e r und B r a n d e i s ist d a s C e r i s u l f a t ein a u s g e z e i c h n e t e s t e c h n i s c h e s O x y d a t i o n s m i t t e l . E s ist a n O x y d a t i o n s k r a f t d e m K M n 0 4 f a s t g l e i c h und l ä s s t s i c h e l e k t r o l y t i s c h l e i c h t reoxydieren. Ein V e r f a h r e n zur O x y d a t i o n a r o m a t i s c h e r K o h l e n w a s s e r s t o f f e m i t t e l s C e r v e r b i n d u n g e n in s a u r e r L ö s u n g ist d u r c h D . R . P . 1 5 8 6 0 9 g e s c h ü t z t . D i e P r e i s e d e r C e r v e r b i n d u n g e n s i n d s c h w a n k e n d ; zur Z e i t w i r d fest „ chem. rein Ceriumkarbonat, techn. No. 1

.

. 2 „ gereinigt „ chem. rein Ceriumnitrat, gereinigt „ chem. rein Ceriumoxalat, mediz „ chem. rein Ceriumoxvd, roh „ „

gereinigt chem. rein

. .

1 kg Mk. 7 , 0 0 ; H „ 16,50; 1 kg „ 5.00; 1 „ „ 1,50;

. • • . .

H Mk. 1 6 , 5 0 ; 1 kg „ 8,00; H „ 5,50; 1 kg „ 2,10; H „ 16,50-, 1 kg .. 2,00;

.

II

Mk

33,00:

Ceriumoxvdsulfat (Bisulfat), krist. gelb . ,. ehem. rein . 11 Mk. Ceriumoxvdulsulfat, techn., fliiss. (10° Bei für Färberei . „ (20° B e , „ entwässert . entwässert, weiss chem. rein, krist. ,, ,. entwässert

,, ,, ,, Cerium

und

,,

13,50;

.

1 kg Mk. 7 , 0 0 ;

. .

H H

Mk. 2 0 , 0 0 ; „ Iii,50;

notiert:

° o kg Mk. r>0,00 uo 600,CO 1 150,00 450,00 °0 120,00 °0 1 12,00 1 150,00 °0 700,00 1 50,00 °0 r 190,00 1 150,00 "/0 160,00 1 6,00 I 10,00 1 300,00 1 250,00 ] 12,00 1 7,00 1 120,0n n °0 60,00 °0 »1 1 1 0 , 0 0 "o 600,00 >• 9,00 •1 175,00 1 150,00







Ceriuinverbindungen

e i n m i s c h e F a b r i k Freiljerg, Dr. G. I'. Drossbach & C o . , F r e i b o r g i. S. F a b r i k c h e m . Prilparate, Dr. Richard S t h a m e r , Hamburg.

Dr. O. Knöfler & Co., K. Merci,, Darmstadt.

Pliitzensee b.

Berlin.

Cerolin. D u r c h E x t r a k t i o n v o n H e f e m i t t e l s A l k o h o l s g e w o n n e n e s H e f e fett. E s stellt eine halbflüssige bis zähflüssige M a s s e von g e l b l i c h e r bis bräunl i c h e r F ä r b u n g d a r , d i e in F o r m v o n P i l l e n (zu j e 0 , 1 g C e r o l i n ) für F u r u n k u l o s e , A k n e und ä h n l i c h e H a u t a u s s c h l ä g e i n n e r l i c h g e g e b e n w i r d . Cerolm-l'illen, „

100 Stück,

Bezugspreis

IUI)

Verkaufspreis



Cetaceum s i e h e , , W a 1 r a t " . Cetlacol s i e h e , , C e t y 1 g u a Cetylguajacyl, a u c h C e t i a

.diesen Bezeichnungen

wird ein

Mk.

J,2:"i 1.51.1

j a c y I"

c o I und P a I m i a c o l g e n a n n t . Unter Heilmittel gegen T u b e r k u l o s e empfohlen, das

Ceylon-Zimtöl —

Chemische

199

Fabrikeinrichtungen.

wahrscheinlich nichts anderes als Brenzkatechinmethylcetyläther ist. Man stellt es nach dem Engl. Pat. 16 349 von 1903 durch Digerieren einer Mischung von Natriumalkoholat und Guajakol mit Walrat bei 80° dar. Fester Körper vom Sch. P. 15°. zersetzt sich bei seinem S. P., unlöslich in H.O, löslich in Alkohol-Äther und Chloroform. Es wirkt wie üuajakol, soll aber nicht, wie dieses, den Verdauungskanal reizen. C e y l o n - Z i m t ö l siehe „Z i m t ö 1". C h a m o t t e und C h a m o t t e w a r e n siehe „ S c h a m o t t e u n d S c h a ni o 11 e w a r e n". C h e m i g r a p h i e . Allgemein alle Reproduktionsverfahren, bei denen die Druckplatten mit Hilfe chemischer Agentien hergestellt werden. Im besonderen versteht man darunter die Z i n k h o c h ä t z u n g , wobei eine Zinkplatte mittels Säure geätzt wird. Dabei werden die Striche der Zeichnung, weil sie mit einer Fettfarbe hergestellt (bezw. in einer solchen auf die Platte übertragen) sind, nicht mitgeätzt, bleiben vielmehr erhaben stehen. Deshalb können die Abzüge auf der Buchdruckpresse hergestellt werden. C h e m i k e r , Ausbildung;. V o r b i l d u n g : Reifezeugnis eines Gymnasiums, eines Realgymnasiums oder einer Oberrealschule. D e u t s c h e U n i v e r s i t ä t e n : Berlin, Bonn, Breslau, Erlangen, Freiburg, Giessen, Göttingen, Greifswald, Halle, Heidelberg, Jena, Kiel, Königsberg, Leipzig, Marburg, München, Münster, Rostock, Strassburg, Tübingen, Würzburg. D e u t s c h e t e c h n i s c h e H o c h s c h u l e n : Aachen, Berlin, Braunschweig, Danzig, Darmstadt, Dresden, Hannover, Karlsruhe, München, Stuttgart. D e u t s c h e B e r g a k a d e m i e n : Berlin, Clausthal, Freiburg i. S. Auf den Universitäten ist das V e r b a n d s e x a m e n abzulegen; auf Grund einer Dissertation und mündlichen Prüfung kann später die D o k t o r w ü r d e erworben werden. Auf den technischen Hochschulen bildet den Abschluss des Studiums das D i p l o m e x a m e n . Nach Bestehen desselben kann der Chemiker auf Grund einer Dissertation und mündlichen Prüfung den Titel eines D o k t o r i n g e n i e u r s erringen. Für Nahrungsmittel-Chemiker ist eine besondere Prüfung, bestehend aus Vorprüfung und Hauptprüfung, vom Reiche angeordnet. Die Zulassung zur Vorprüfung bedingt (ausser dem Maturitätszeugnis) den Nachweis eines sechssemestrigen Studiums auf Universitäten oder technischen Hochschulen sowie gleichzeitig den Nachweis einer fünfsemestrigen Laboratoruimstätigkeit an den betreffenden Hochschulen während der Studienzeit. Zur Hauptprüfung wird nur zugelassen, wer die Vorprüfung bestanden, Vi Jahr an Mikroskopierübungen teilgenommen und mindestens 3 Halbjahre an einer staatlichen Anstalt zur Untersuchung von Nahrungs- und Genussmitteln gearbeitet hat. Chemische Fabrikeinrichtungen: Deutsche T011-u. Rteinzeug-Werke, Aktiengesells c h u f t , B e r l i i i - l ' h a r l c m i M i b u r t r . B e r l i n e r s » ' . -'•.! IJ. J . U C . E c k e l t , B e r l i n N . 1. Dr. Fritz Fuchs, Wien VII, Siebensterns. 1 ( e i n z i g e r C h e m i k e r u. P a t e n t a n w a l t i n ü s t e r r . ) . Volkmar Hiinig & Comp., l)rcsden-A., Zwickauers t r a s s e 27. C. H e c k m a n n , B e r l i n SO. 33, G ü r l i t z e r U i e r 0. (H. I n s e r a t e ) . Otto Hillig, B e r l i n X . , F e n n s t r . 21 (s. In=.A n h . S. 20). K g l . S a c h s . B l e i w a r e n f a b r i k , I l a l s b i i i c k e i. Sa. ( A p p a r a t e a u s B l e i ) (s. I n s . - A n h . S. 13).

1

Li p p i n Sc M a s c h e , B e r l i n S O . , E n g e l - U f e r 17 I IS. I n s . - A n h . S. 12). i W i l l y M a n g e r , D r e s d c n - A . 13 ( s . I n s . - A n h . S. 1 8 ) . i F . II. M e y e r , H a n n o v e r - H a i n h o l z (s. I n s . - A n h . I S. I T ) . ! Dr. Hermann Rohrbeck, Berlin NW., Karlj s t r . 2 0 a (s. I n s . - A n h . S. 2 1 ) . G e o r g S c h m i d t & v. d. E i t z , S c h m i e d e f e l d , Krs. \ S c h l e u s i n g e n ( s . I n s . - A n h . S. 9 ) . i Ki'rl S e e m a n n , B e r l i n C. 51, R o s e n t h a l e r s t r . 40 | (s. I n s . - A n h . S. 12). I Warmbiunn, Quilitz 4 Co., Berlin NW., ! H a i d e s t r . 5 5 / 5 7 (s. Ins. S. t)13).

Zerkleinerungs-Maschinen, Destillierblasen, Drucktöpfe. RundSpitzkessel, Retorten, Schmelzpfannen für chemische Fabriken: Deutsche Schaft,

T o n - u. S t e i n z e u g - W e r k e , A k t i e n g e s e l ! Berlin-CharlOttenburg, Berlinerstr. 2 2 t .

Fried, lirupp Aktiengesellschaft Magdeburg-Buckau.

und

Grusonwerk,

200

Chemische Präparate — Chemische Untersuchungen. für ° c h a h -

Chemische Präparate Chemische Fabrik

Eugen

Ganz,

G.

m. b. H.,

und

Lederindustrie:

Frankfurt a. M. (s. Ins.-Anh. S. 16).

Chemische Produkte: Chemische Fabrik Hamburg-Lüneburg, Kausch & Co.,

Hamburg.

Chemische Untersuchungen. D i e P r e i s e s i n d s c h w a n k e n d ; w i r geben in f o l g e n d e m 1. d e n T a r i f d e s l a n d w i r d s c h a f t l i c h e n I n s t i t u t e s d e r Universität Kiel für d i e U n t e r s u c h u n g v o n N a h r u n g s - , G e n u s s m i t t e l n und G e b r a u c h s g e g e n s t ä n d e n und 2 . d e n T a r i f d e s s t ä d t i s c h e n U n t e r s u c h u n g s a m t e s O s n a b r ü c k für U n t e r s u c h u n g e n v o n B e r g - , H ü t t e n - und t e c h n i s c h e n P r o d u k t e n im A u s z u g e w i e d e r , w e i l die S ä t z e d i e s e r b e i d e n T a r i f e u n g e f ä h r a l s n o r m a l zu betrachten sind. A. U n t e r s u c h u n g , v o n N a h r u n g s - , G e n u s s m i t t e l n und G e b r a u c h s g e g e n s t ä n d e n . Untersuchung : Quali- QuantiMenge u. s. w. tativ tativ Einzuliefernde

Gegenstand der Untersuchung

Mk.

Aschen:

30-60 g 30-60 g 50 g

,, von Phosphorsäure und K a l i Vollständige Aschenanalyse Bier: Alkohol Extrakt Fremde Bitterstoffe Phosphorsäure Branntwein:

1 1 1 1

Kupfervitriol,

200 100 100 100 100 100 100

Fettgehalt Kochsalzmenge Wasser, Gehalt an Buttermilch Fremde Farbstoffe Fette (Talg u. s. w.) Aschenmenge Andere fremde Beimengungen (Kartoffeln, Stärke, Mehl u. s. w.) Margarine E m a i l l e (auch Glasuren) auf schädliche Beimengungen E s s e n z e n und L i k ö r e : Ob schädliche Farbstoffe Metallische Beimengungen Essig: Ob freie Mineralsäure Gehalt an Essigsäure Ob scharfe Pflanzenstoffe

10—25 —

100 g 100 g

Butter:

g g g g g g g

200 g 200 g 1 Stück

S





100 g

Schwer-





V* 1 V* 1 7« i

Mineralsäure Alkohol Brot: Mineralische Zusätze (Alaun, spat u. s. w.)

1 1 1 1



50 g 50 g 50 g '/• 1 '/. 1 '/. 1

2 2

Mk.

6-8 10 20-30 4 4 —

6 —



4 4



2

2 2

6-8 —

Nach Ver ;inbarung. — — —

3 10-15 —

2

4 3 3





3 10—15

Nach Vereinbarung.

2—5

15—20

3—10 2 2



2





2

— —

3 —

201

Chemische Untersuchungen.

Gegenstand der Untersuchung

Fruchtsäfte: Fremde Farbstoffe oder fremde Zusätze Gries: Hefe:

Menge u. s. w.

Kakao:

3—10 2-3

100 g

2

G e s p i n s t e und

Gewebe:

Fremde Farbstoffe Bestimmung der Farben Farbenechtheit (Wäsche, Sonnenlicht) Kochsalz: Konditorwaren:

Erdige (mineralische) Beimengungen Fremde Mehlsorten (mikroskopisch) Kleiegehalt (annähernd genau) Klebergehalt (Backfähigkeit) Milch: Ob abgerahmt oder zu dünn (sp. G. und Fettgehalt

2 3

5-10 —

2 6 —

100 g

2

200 g



100 g

2



2



100 g 100 g 100 g

200 200 200 500

g g g g



2—3 —



3-5 2 —

100 g

2—4

100 100 100 100 100 100 11

g g g g g g

5 —

2—5

15 Nach Vereinbarung.

2 2—3 3—12 2 3

1 — 1 0 Stück





1 Stück 1 „ „ 1 1 „ 1 „



M e h l (siehe auch „ M ü l l e r e i " ) :



5 —

2 2

1 kg

Käse:



100 g 100 g

25 g 25 g

Kartoffeln:

Untersuchung: Quali- Quantitativ tativ Mk. Mk.

100 g 100 g 50 g

200 g 200 g 200 g

Honig: Fremde Beimengungen (mikroskopische Untersuchung) Säuregehalt, Zuckerbestimmung K a f f e e und K a f f e e s u r r o g a t e : Ungebrannter Kaffee, künstliche Färbung . . . . ,, ,, Beimengung von Steinchen, Erde u. s. w. . . . . . . Gebrannter und gemahlener Kaffee, Beimengung von Zichorien Gebrannter und gemahlener Kaffee, sonstige fremde Beimengungen (mikroskopisch) Gebrannter und ungebrannter Kaffee, Kaffeingehalt .

Kleiderstoffe,

Einzuliefernde

15 —

3 —

— —

15 — —

— —

— —

— 2-4 Nach Ver einbarung



2 2 3

2 4 —





4 4



2



202

Chemische Untersuchungen.

Gegenstand der Untersuchung

Menge u. s. w.

Sp. G. und Fettgehalt (mittels ehem. Analyse) . Käsestoff und Milchzucker

B u t t e r m i l c h : Wassergehalt Vollständige Milchuntersuchung

.

,

.

'

.

.

.

1 1 1 1 1 1 1 2

.

.

.

200 g 300 g 500 g 300 g

der Braugerste

Schmalz: Schnupftabak: Schokolade: Fett Spielsachen: Stärke: A u f verschiedene Stärkesorten (mikroskopisch) . T a p e t e n und P a p i e r : Tee: Thei'ngehalt " W a s s e r (Güte als Trinkwasser): Organische Substanzen, Ammoniak, Salpetersäure, salpetrige Säure, Chlor und Schwefelsäure . . . Gesamthärte und bleibende Härte Zahl der lebenden Mikroorganismen

1 1 1 1 1 1 1 1

100 g i

Echtheit des Farbstoffs Alkohol Extrakt

Quantitativ

Mk.

Mk.

3 3 7 5 5 5-15 3 15-20 4

— — — —

3 — — —

2—10



4



3



3-6 3

— —

1



200 g

5—20

20 g

2



5

1 Tafel 1 „ 1 .. 2 „

2—3

1 Stück

2 - 4

100 g

3



1 qm

2



50 g 50 g 50 g

3 3 —

2 1 2 1



1 Flasche 1 1 „ 1 1 ••

15 4 5

— — —





— —

15 12 3 5

5

Probeentnahme in s t e r i l i s i e r t . G e frissen, die a u f Anfrage von den Untersuchungsstationen nebst Anleitung versandt werden.

5-10 1 Wein:

Qualitativ 1

V» 1 7* i

M ü l l e r e i u n d B ä c k e r e i (siehe auch „ M e h l " ) : Kleberbestimmung (nach Dehnbarkeit des Klebers) . O l e von Getreide, R o t k l e e , R a p s u. s. w G e t r e i d e u n d M e h l s o r t e n : Einzelne Bestandteile, Feuchtigkeit, Stärke, Zucker, Dextrin,Zellstoff(Kleie), Keimfähigkeit Petroleum:

Untersuchung:

Einzuliefernde

i



4 2 — —

I.JO—500 i i —

4 4

Chemische Untersuchungen.

Untersuchung: Einzuliefernde Quali- QuantiMenge u . s . w . tativ tativ Mk. Mk.

Gegenstand der Untersuchung

Gerbstoff Glyzerinzusatz Säure Zucker Asche Wurst: Mehl und andere pflanzliche Zusätze (mikroskopisch) Farbstoffe Zucker: Zuckerbestimmung durch Polarisation » ,, Fehlingsche Lösung . . . Fremde Beimengungen .

B. U n t e r s u c h u n g

1 Flasche

.

50 g

250 g

50 g 50 g 100 g

Koksausbringen, je (Bestimmung von C, H, N, O und Schwefel, gesamt Schwefel in der Asche

d

. . . .

„ „ spez. Gew Gesamtanaiyse H e i z w e r t von K o h l e n und K o k s : Berechnung nach der Elementaranalyse Direkte Bestimmung im Kalorimeter V e r g a s u n g von K o h l e n : Bestimmung der Gasausbeute, des K o k s , Teers und Ammoniakwassers Dieselben Bestimmungen nebst vollständiger Gasanalyse D r o g e n : Chinarinde, Jalappe, Opium u. s. w. . Düngemittel, Thomasmehl, Phosphate, Guano, K n o c h e n m e h l u . s . w . : Bestimmung der Phosphorsäure und des Stickstoffs, je

2 kg 4 kg 50 30 30 30

2 3

__

2—5

3 5 4—10

technischen

Einzulieferndes Quantum

A ppreturmittel: J e nach Schwierigkeit der Untersuchung . . . . Vollständige Analysen und Synthesen Bleicherei: C h l o r k a l k : Gehalt an wirksamem C1 . . . . Ü b e r m a n g a n s a u r e s K a l i : Reinheit . . . . B r a u n s t e i n : Feuchtigkeit bei 120° C. . . . . „ MnC>2-Bestimmung B r e n n s t o f f e (Steinkohlen, K o k s und Holzkohlen):

3 5 2 5 4

_

von B e r g - , Hütten - und Produkten.

Gegenstand der Untersuchung

Feuchtigkeit and Elementaranalyse Asche) Bestimmung von „ „

203

g g g g

100-200 g einer gut gemischten Durchschnittsprobe



n y r n n n

100—500 g Durchschnittsprobe

Preis Mk.

15-30 20-50 3 2 3 6 3 2 24 6 8 8 7 2 36 27

»

25



25

2 - 4 kg Durchschnittsprobe 50

200

g

g

40 qualit. 2 — 8 quantit. 5 — 2 0

5

204

Chemische Untersuchungen.

Gegenstand der U n t e r s u c h u n g

Bestimmung derselben zusammen von P2O5, Stickstoff, W a s s e r und A s c h e „ „ K a l i u n d K a l k , je „ „ Salpetersäure im Chilisalpeter u . s . w . „ des Feinheitsgrades von T h o m a s m e h l . I n fortlaufender K o n t r o l l e noch bedeutende Preisermässigung. E i s e n (Roheisen, Schmiedeeisen, Stahl): Bestimmung von Gesamt-Kohlenstoff und Graphit, je „ „ chemisch gebundenem Kohlenstoß" „ Schwefel u n d Mangan, je ,, K u p f e r und Phosphor, je „ Silicium „ „ Kohlenstoff im Stahl nach Eggertz „ Chrom und W o l f r a m , je . „ „ C, P , Si, S u n d Mn, zusammen . Eisensteine und Eisenerze: Bestimmung von Gesamteisen „ „ Eisenoxydul „ Tonerde, Kieselsäure, Kalk, Magnesia, Mangan u. Schwefel, je „ „ K u p f e r , Phosphor, je . . . . „ „ W a s s e r und unlösl. R ü c k s t a n d , je „ „ F e 2 0 3 , A 1 2 0 3 , S i 0 2 , CaO, MgO, . . . . Mn und S, zusammen Erze, sonstige: Bestimmung von K u p f e r , Blei, Zink, Zinn, Nickel, K o b a l t , Arsen, Antimon, Silber, Gold, Schwefel, , Phosphor, Quecksilber u. s. w. u. s. w., je nach Schwierigkeit der Trennung Qualitative Analysen für jeden K ö r p e r , die sehr seltenen ausgeschlossen, M k . 1. Farben, Färberei und Malerei: I n d i g o : Bestimmung von Indigotin „ Feuchtigkeit und Asche, je Bleiweiss, Zinkweiss, Mennige Andere Farben E i s e n v i t r i o l : Eisensubstanz „ Schwefelsäure F a r b e n : Metallgifte Flussspat: Bestimmung von F l u o r „ „ Verunreinigungen Flüssige Kohlensäure: Bestimmung der Verunreinigungen: Sauerstoff, Stickstoff, F e u c h t i g k e i t u n d bituminöse (Riechstoffe) Gase, zusammen Gerberei: Gerbstoff in Gerbmaterialien . . . . „ „ Extrakten, Gerbbrühen . . „ u n d W a s s e r in Gerbmaterialien Mineralbestandteile Vollständige Analyse eines Extraktes Beschwerungsmittel in L e d e r . . . . F e t t b e s t i m m u n g in geschmiertem L e d e r .

Einzulieferndes Quantum 200 250 250 250 250

g g g g g

50 g 50 g 50 g 50 g 50 g 50 g 50 g 50—100 g 100 g Durchschnittsprobe

100

50 g 20 g 50 g NachVereinbarung

4 4

20 g 20 g 20—50 g

NachVereinbarung

500 g 500 g

lldeinsterCylinderj 100-g 100 g 200 g 100 g 500 g 100 g 100 g

I

205

Chemische Untersuchungen.

Gegenstand der Untersuchung Tran, Degras u, s. w. Jodzahl „ „ „ Oxydationsgrad „ „ Verfälschung mit Mineralöl n oder Harzöl Wasser in Degras Vollständige Degrasanalyse Talg, Prüfung auf Reinheit G i p s : Gehalt an CaSOi Glasfabrikation: S u l f a t : unlösliche Stoffe S u l f a t : freie Säure, Chlor, Eisenoxyd . „ vollständige Analyse B o r a x : Borsäurebestimmung K i e s e l e r d e : Quarz, Sand, Feuerstein . Gold- und S i l b e r w a r e n : Qualitative Prüfung auf Echtheit Gehalt an Gold und Silber G u m m i w a r e n : Prüfung auf schädliche Beimengungen Kalksteine, Zement, Zuschläge, Dolomit u. s. w . : Bestimmung von Eisen, K a l k , Kohlensäure, j e . „ „ Mangan, Magnesia, Tonerde, Kieselsäure, je „ „ Summe der Chloralkalien . „ „ Feuchtigkeit und Rückstand, je . „ „ CaO, MgO, F e 2 0 3 , A 1 2 0 3 , S i 0 2 von Feuchtigkeit und unlösl. R ü c k stand, zusammen IC e s s e l s p e i s e w a s s e r : Bestimmung von K a l k und Magnesia im gekochten und ungekochten Wasser, sowie Chlor, Schwefelsäure und Gesamtrückstand nebst Berechnung der Zusätze, um die Kesselsteinbildner vollsändig abzuscheiden L e g i e r u n g e n (Bronzen, Lagermetall, Messing, Neusilber u. s. w.): Bestimmung von Kupfer, Blei, Nickel, Zinn, Zink, Eisen, Aluminium, Antimon und Phosphor, je . Gesamt-Analyse L e u c h t g a s (Heizgas, Koksgas, Generatorgase): Bestimmung von Kohlensäure, Kohlenoxyd, Sauerstoff und Stickstoff, je Zusammen Zusammen mit Wasserstoff Zusammen mit Wasserstoff sowie schweren und leichten Kohlenwasserstoffen Papier: Nachweis von giftigen Farben Holzstoff- oder Strohzusatz Aschengehalt Bestimmung erdiger Zusätze P e t r o l e u m (Rohpetroleum und Brennpetroleum): Bestimmung des Wassergehaltes in Rohpetroleum . „ des Abeltest „ der Asche „ des spezifischen Gewichtes . . . .

Einzulieferndes Quantum 50 g 50 g 100 50 200 100 250

g g g g g

200 g

200 200 50 200

g g g g

1 Stück 1 „ 1 „ 100

100 100

100 100 g

2 1

100 100 2 1 2 1 5 1

2—5 8 12

5 1

18

'/i Bogen Vi 1 1 1 1 300 g 1 1 1 1

2 3 3—5 3 8 1,50 2 1,50

206

Chemische

Untersuchungen.

Einzulieferndes Quantum

G e g e n s t a n d der Untersuchung

B e s t i m m u n g des S ä u r e g e h a l t e s „ der V i s k o s i t ä t . „ von L e u c h t k r a f t und Ölverbrauch . . Fraktionierte Destillation F r a k t i o n i e r t e D e s t i l l a t i o n mit genauer U n t e r s u c h u n g der einzelnen F r a k t i o n e n Schiesspulver: G e h a l t an K o h l e , S c h w e f e l und S a l p e t e r . . . . Rauchschwache Pulver

1

Schlacken: B e s t i m m u n g von E i s e n „ Kieselsäure, Tonerde, Kalk, „ Magnesia, S c h w e f e l , j e . „ Phosphor und Mangan . Schmiermittel: B e s t i m m u n g von fetten O l e n „ der V e r h a r z b a r k e i t Seifenfabrikation: S e i f e : Fettgehalt „ Alkali „ Wassergehalt S o d a , P o t t a s c h e (alkalische B e s t a n d t e i l e ) . Ö l e a u f fremde B e i m e n g u n g e n „ auf freie Säuren . __ Soda, P o t t a s c h e und A t z a l k a l i e n : B e s t i m m u n g von k o h l e n s a u r e m Natron und K a l i . „ von F e u c h t i g k e i t „ der A l k a l i t ä t ,, der chlor- und schwefelsauren Salze, j e Schwerspat: B e s t i m m u n g von B a S O j „ „ Verunreinigungen, je Tone u n d S i l i k a t e (feuerfestes M a t e r i a l ) : B e s t i m m u n g von E i s e n , gesamt „ „ Kieselsäure und T o n e r d e , je ,, ,, K a l k und Magnesia, j e . ,. „ C h l o r a l k a l i e n (Summe) . . . . K a l i und N a t r o n , g e t r e n n t . . „ ,. „ Wasser G e s a m t - A n a l y s e mit S u m m e der Chloralkalien . B e s t i m m u n g der g e b u n d e n e n K i e s e l s ä u r e und des Sandes, zusammen B e s t i m m u n g der P o r o s i t ä t Wachs: F r e m d e Zusätze (Paraffin, Pflanzenwachs, Kolop h o n i u m u. s. w.) Z e m e n t siehe „ K a l k s t e i n e " . Z u s c h l ä g e siehe „ K a l k s t e i n e " .

1 2 2 2

Preis Mk.

1 1 1 1

14 12—20

5 1

20-40

6

10

20 g

Nach Vereinbarung.

100 g Durchschnittsprobe

3-5 4 - 8 7 bezw. 8

l i '/«1 1 Stück 1 „ 1 „ 100 g 100 g 100 g

3 5—15 3

500 500 500 500

g g g g

6 und 1 0 2 3 3 und 4

500 500

g g

6 2—5

100 g Durchschnittsprobe 200 200 200 200

g g g g

100 g 2 kg

200

g

5 5 und 6 6—8 10 15 2 30 8 6

qualit. 3 quanti 1 . 1 0 —

Chemische Untersuchungen: Dr. Bein, vereideter und öffentlich bestellter Chemiker, Laboratorium für Industrie, Handel u. Behörden, Berlin SW. 11, Königgrätzerstr. 43. Chemisches Laboratorium für Tonindustrie, Prof. Dr. H. Seger u. E. Kramer, Berlin NW., Dteysestr. 4.

Dr. Paul Drawe, öffcntl. ehem. Laboratorium, Görlitz, Augustastr. 20 (Spezialität: Kohlenuntersuchungen, chemisch und kalorimetrisch). Dr. Fritz Fuchs, Wien VII, Siebensterng. 1 (einziger Chemiker u. Patentanwalt in Öst 1 .). öffentl. chemisches Laboratorium Dr. Hundeshagen & Dr. Philip, Stuttgart, Waldeckstr. 8.

Chornische

Wäscherei.

207

Chemische Untersuchungen: I)r. Friedr. Schmidt, Dresden-A., Moritzstr. 2. Stiidtisches Untersuchungsamt Dr. W. Thörner. Osnabrück.

i Dr. Ziureks Handclslaboratorium (Untersucliun\ gen, Versuche, Gutachten für Privat- u. behördliche Zwecke), Berlin S\V. 11, Königg r ä t z e r s t r . 43.

C h e m i s c h e W ä s c h e r e i . Man versteht unter chemischer Wäscherei oder chemischer Reinigung einen Vorgang, wobei die zu reinigenden Gegenstände in eine Flüssigkeit eingetaucht werden, welche Fette löst, ohne sie zu verseifen oder zu emulgieren (Definition nach Dr. Ernst W u l i ' Hamburg-Billwärder; vgl. Deutsche Färberzeitung 1903, No. 34). Am meisten verbreitet ist die chemische Wäscherei mittels Benzins (Petroleumbenzins), so d a s s das ganze Verfahren allgemein auch B e n z i n w ä s c h e r e i genannt w i r d : Die zu reinigende W a r e wird sorgfältig nach der Farbe und dem a n h a f t e n d e n Schmutze sortiert, mechanisch durch Bürsten und Klopfen vorgereinigt und, sofern dies nötig ist, gut ausgetrocknet, denn nur durchaus trockne G e w e b e werden vom Benzin gut gereinigt. Die eigentliche Benzinwäsche geschieht in B e n z i n w a s c h m a s c h i n e n , worin W a r e und Benzin durch s c h a u k e l n d e und schlagende Bewegungen gegeneinander zur innigen Berührung und Reibung gebracht werden. Gewöhnlich lässt man die W a r e nacheinander durch z w e i Benzinwaschmaschinen gehen, in deren jeder sie etwa 15 Minuten bleibt. Dann schleudert man d a s Benzin aus den gereinigten G e g e n s t ä n d e n mittels einer Zentrifuge ab, sieht die W a r e durch und lässt, soweit dies nötig ist, eine Reinigung von Hand folgen, die mit in Benzin gelöster Benzinseife unter Benutzung einer Bürste erfolgt. Schliesslich wird nochmals in Benzin gespült, abgeschleudert und zum Verdunsten der a n h a f t e n d e n Benzinreste aufgehängt. Zeigt die W a r e noch Flecke, so muss man dann eine N a s s w ä s c h e vornehmen; sie erfolgt mit Seife und Wasser auf einer Waschtafel mit harter Bürste, doch soll d a s Wasser nicht über 25° C. warm sein. Nach dem N a s s w a s c h e n werden die Stoffe durch s c h w a c h e s S o d a w a s s e r genommen und dann tüchtig in fliessendem Wasser gespült. Das schmutzige Benzin wird durch Destillieren wieder gereinigt. Die Leichtentzündlichkeit d e s Benzins bringt beim W a s c h e n und Destillieren eine Reihe ernster Gefahren mit sich; dies erklärt, d a s s man schon seit langer Zeit nach einem Ersatzmittel des Benzins sucht. D a s ebenfalls in der chemischen Wäscherei benutzte B e n z o l (Steinkohlenbenzin) hat in dieser Hinsicht nur wenige Vorzüge vor dem Petroleumbenzin. Um so mehr empfiehlt sich dagegen zur chemischen Wäscherei der C h l o r k o h l e n s t o f f , auch T e t r a c h l o r k o h l e n s t o f f genannt, für den eine Firma das Wortzeichen B e n z i n o f o r m sich hat schützen lassen; vgl. den Artikel „ C h l o r k o h 1 e n s t o f f". Leider hat Chlorkohlenstoff einen bedeutend höheren Preis als Benzin, so d a s s letzteres noch immer das Hauptwaschmittel der chemischen Wäscherei bildet. Die Selbstentzündungen von Benzin in den chemischen Wäschereien entstehen nach Versuchen von M. R i c h t e r durch elektrische Funkenentladungen zwischen dem Benzin und der Hand des Arbeiters. Als Gegenmittel gegen derartige Selbstentzündungen hat sich der Zusatz von V2» bis V»» % ö 1 s a u r e r M a g n e s i a zum Benzin bewährt, und zwar ist die Schutzwirkung darauf zurückzuführen, dass das Magnesiumoleat die elektrische Leitungsfähigkeit des Benzins erhöht. Für die Ölsäure Magnesia ist der Name A n t i b e n z i n p y r i n geschützt worden. Für Reinigungsanstalten, die Benzin oder ähnliche leicht entzündliche Reinigungsmittel verwenden oder die so verwendeten Reinigungsmittel zur erneuten Verwendung reinigen, hat der p r e u s s i s c h e Minister für Handel und G e w e r b e folgende S i c h e r h e i t s v o r s c h r i f t e n erlassen. A. Vorschriften für Reinigungsanstalten, die nie mehr als 10 kg Benzin im Vorrat und Betrieb haben. 1 Ü b e r die fiir den Betrieb b e s c h a f f t e n Benzinmengen ist sorgfältig B u c h zu f ü h r e n und den zuständigen G e w e r b e a u f s i c h t s - und Polizeibeamten auf Verlangen unter Vorlegung dieses B u c h e s A u s k u n f t zu erteilen.

20S

Chemische Wäscherei.

2. Räume, in denen Benzin gelagert oder verwendet wird, oder in denen mit Benzin gereinigte Stoffe getrocknet werden, dürfen mit Räumen, in denen sich offenes Feuer befindet, weder durch Türen noch durch Fenster, noch durch Riemendurchlässe oder sonstige Öffnungen in Verbindung stehen. 3. Die vorbezeichneten Lager-, Arbeits- und Trockenräume dürfen mit offenem Licht oder brennender Zigarre, Pfeife oder dergl. nicht betreten werden. Die künstliche Beleuchtung dieser Räume darf nur durch luftdicht gegen diese abgeschlossene Aussenbeleuchtung oder durch elektrische Innenbeleuchtung mittels Glühlampen oder luftdicht abgeschlossener Bogenlampen, beide mit Überglocke und Drahtschutz und mit aussen befindlichen Ausschaltern, erfolgen. In diesen Räumen dürfen nur solche Heizvorrichtungen sein, welche von ausserhalb durch Dampf, Heissluft oder Heissvvasser erwärmt werden. 4. In den Arbeitsräumen dürfen Benzinvorräte nur in metallenen, an den Offnungen mit Sicherheitsverschlüssen versehenen Gefässen aufbewahrt werden. Im übrigen gelten für die Lagerung von Benzinvorräten die Bestimmungen der Polizeiverordnungen über den Verkehr mit Mineralölen. Unter Vorräten sind die nicht im Kreislauf der ständigen Verarbeitung und Wiedergewinnung befindlichen Mengen zu verstehen. Auch das den Vorratsgefässen entnommene, zur Verarbeitung bestimmte Benzin darf nur in unzerbrechliche Gefässe gefüllt werden. 5. Die zu reinigenden Gegenstände sind vor der Reinigung sorgfältig von etwa darin befindlicheu Zündhölzern und anderen durch Reibung entzündbaren Stoffen zu befreien. 6. Dem Benzin ist vor der jedesmaligen Verwendung ein elektrische Erregungen verhütendes Mittel — Antielektrikum — in genügender Menge hinzuzusetzen. 7. Zum Aufsaugen von etwa ausfliessendem Benzin ist trockener Sand in genügenden Mengen vorrätig zu halten 8. Vor dem Trocknen ist das Benzin aus den gereinigten Gegenständen so gut wie möglich mechanisch zu entfernen. 9. In die Plätträume der Benzinwäschereien dürfen die mit Benzin gereinigten Stoffe nur dann gebracht werden, wenn sie völlig getrocknet sind. 10. Abgänge des Betriebs dürfen nur nach vollständigem Verflüchtigen des ihnen anhaftenden Benzins verbrannt werden. 11. Die Arbeiter dürfen weder Streichhölzer noch sonstige Feuerzeuge in den Benzinbetrieb mitbringen. Trunkene Arbeiter sind aus den Räumen, in denen mit Benzin gearbeitet wird, sofort zu entfernen. Gewohnheitstrinker dürfen in Benzinbetrieben nicht beschäftigt werden. 12. Für den Fall eines Brandes müssen eine flammsichere Decke, Verbandzeug und Mittel gegen Brandwunden zur Iland sein. B. Vorschriften für Reinigungsanstalten, die mehr als 10 kg Benzin im V o r r a t und Betrieb haben, und für Anstalten, in denen gebrauchtes Benzin zu erneuter Verwendung gereinigt wird. Für Anstalten dieser Art gelten neben den Vorschriften unter A 2 bis 12 noch folgende besonderen Vorschriften: 1. Die Betriebsstätte muss von den Nachbargrenzen mindestens 6 m entfernt bleiben oder von den Nachbargebäuden durch Brandmauern getrennt sein. Sie darf nicht in gefährlicher Nähe von offenen Feuerstätten und von Räumen oder Plätzen, wo leicht feuerfangende Gegenstände lagern oder verarbeitet werden, errichtet werden. Ausnahmen kann der Regierungspräsident gestatten. 2. Für Räume, in denen Benzin verwendet oder destilliert wird, gilt folgendes: a) Unter Wohn- oder Arbeitsräumen dürfen sich diese Räume in Neuanlagen überhaupt nicht und in schon bestehenden Anlagen nur dann befinden, wenn sie eine feuersichere Decke haben.

Chemische Wäscherei.

209

b) Die W ä n d e müssen aus feuersicherem Material bestehen. c) Die Fussböden müssen feuersicher und undurchlässig sein. Etwa auf den Fussboden fliessendes Benzin darf nicht ins Freie oder in andere Arbeitsräume gelangen können. d) F ü r ausreichende Absaugung der Luft dicht über dem Fussboden ist Sorge zu tragen. Die abgesaugte Luft darf nicht in die Nähe von Feuer geführt werden. e) J e d e r R a u m soll tunlichst zwei sich,nach aussen öffnende Ausgänge haben; ist nur ein solcher Ausgang vorhanden, so m u s s ausserdem mindestens ein Fenster als Notausgang benutzbar sein. Die Türen müssen aus starkem Holz mit Eisenblechbeschlag oder ganz aus 'Eisen bestehen, die in den Seitenwänden befindlichen Fenster mit fest schliessenden, eisernen Schlagläden versehen sein. f) Die R ä u m e müssen zu ebener Erde liegen. 3. Räume, in denen mit Benzin gereinigte Stoffe getrocknet w e r d e n , sind besonders hoch und luftig herzustellen und von allen anderen Arbeitsräumen feuersicher zu trennen. Betriebe, in denen Arbeitsmaschinen motorisch angetrieben w e r d e n , haben auf E r f o r d e r n der Polizeibehörde für ihre Trockenräume wirksame künstliche Ventilationseinrichtungen zu verwenden. 4. In Lager-, Arbeits- und Trockenräumen dürfen keine elektrischen Motoren oder Explosionsmotoren mit offener Zündung aufgestellt w e r d e n . 5. In alle Lager-, Wasch-, Trocken- und Destillationsräume muss dicht über dem Fussboden eine mindestens 20 mm weite Dampfleitung münden, deren Ventil ausserhalb des Raums liegen und leicht erreichbar sein muss. Im Fall eines Brandes ist der davon betroffene Raum von Menschen zu verlassen und der Dampf nach Schliessung der Türen, Fenster, Fensterläden und Lüftungsklappen durch Öffnung des Ventils in den R a u m zu lassen. Ist kein genügender Dampfbetrieb vorhanden, so müssen Löschmittel von gleicher Wirksamkeit wie Dampf vorhanden sein, z. B. Kohlensäure oder Ammoniak in Form von Bomben. 6. W ä h r e n d des Arbeitens mit Benzin dürfen in denselben R ä u m e n keine anderen Arbeiten vorgenommen werden. 7. Standgefässe, in denen verunreinigtes Benzin gesammelt oder durch Absetzen oder Säurezusatz gereinigt wird, sind gut verschlossen zu halten. 8. Waschtrommeln, Zentrifugen und Benzinspülgefässe sind mit gut schliessenden Deckeln zu versehen, die nur so lange geöffnet bleiben dürfen, als dies für das Ein- und Ausbringen der zu reinigenden, auszuschleudernden oder nachzuspülenden Gegenstände unbedingt notwendig ist. 9. Waschtrommeln, Zentrifugen, Spülgefässe, Rohrleitungen und Aufbewahrungsgefässe für Benzin sind mindestens vierteljährlich einmal von einem Betriebsleiter, Meister oder Vorarbeiter auf ihre Dichtigkeit zu untersuchen. Der Befund der Untersuchung ist von dem Untersuchenden mit einem Vermerk über die Abstellung vorgefundener Mängel in ein Buch einzutragen, welches den zuständigen Gewerbeaufsichts- und Polizeibeamten auf Ersuchen vorzulegen ist. Etwa benutzte elektrische Einrichtungen sind mindestens alljährlich durch einen sachverständigen Elektrotechniker auf ihre Zuverlässigkeit zu prüfen. Auch der Befund dieser Prüfung ist von dem Sachverständigen in das vorbezeichnete Buch einzutragen. 10. Arbeitstische, auf welchen die Stoffe mit in Benzin getauchten Bürsten oder Schwämmen behandelt werden, sind mit Gefäll und mit Rinnen zu versehen, aus welchen das überschüssige Benzin durch geschlossene Rohre in dichte Sammelbehälter geleitet wird. 11. Der Transport von Benzin in grösseren Mengen als 10 kg zwischen den Lagerräumen, Waschräumen und Reinigungsapparaten darf nur in geschlossenen, durch Hähne absperrbaren Röhren oder in dicht schliessenden Gefässen erfolgen. 14

210

Chemische Waschanstalten — Chilisalpeter.

12. Der Dampfdestillierapparat muss, so lange er in Benutzung ist, überwacht werden. Die Heizung des Apparates und die Kühlwassermengen müssen so reguliert werden, dass kein unkondensierter Benzindampf aus dem Kühler entweichen kann. Die Verbindungen der einzelnen Teile des Apparates dürfen nicht durch Weichlot hergestellt sein und müssen hermetisch und dauerhaft schliessen. In dem Apparate darf kein Überdruck entstehen; daher dürfen weder vor noch hinter dem Kühler Hähne geschlossen seip. Ist ein Hahn hinter dem Kühler vorhanden, so muss durch Anbringung eines offenen, nach oben gerichteten Entlüftungsrohres die Entstehung von Überdruck in der Blase verhindert werden. C. Die Vorschriften unter A und B finden auf Reinigungsanstalten, in denen statt des Benzins ähnliche leicht entzündliche Reinigungsmittel verwendet werden, und auf Anstalten, in denen gebrauchte Reinigungsmittel dieser Art zu erneuter Verwendung gereinigt werden, sinngemässe Anwendung. D. Für bestehende Anlagen kann der Regierungspräsident vorübergehend Ausnahmen von einzelnen der vorstehenden Bestimmungen zulassen. E. Die vorstehenden Bestimmungen (A bis D) sind vollständig und in deutlicher Schrift in den Arbeitsräumen zum Aushang zu bringen. Ähnliches gilt auch für die übrigen deutschen Bundesstaaten. C h e m i s c h e W a s c h a n s t a l t e n , Einrichtungen für: Gebr. Heine, Viersen, Rheinland.

C h e m o l (Liquor cresoli saponatus Ph. IV). Kresolseifenlösung, welche init aus reinem Metakresol bestehendem Cremolum rriidum Ph. G. IV bereitet ist. Desinfiziens und Antiseptikum. Chemol kommt nur in Originalflaschen von 100, 250, 500 und 1000 g in den Handel. Chemol: Chemische

Fabrik

Ladinburp,

G. m. Ii.

H..

L.uienbuv^ (BaJer,).

(Alleiniger

Fabrikant).

C h e v l l l i e r e n siehe „ S e i d e n f ä r b e r e i". C h i l i s a l p e t e r (Natriumnitrat). NaN0 3 . Das als Chilisalpeter bezeichnete rohe salpetersaure Natron (auch Natronsalpeter, Perusalpeter genannt) findet sich in Chile in Form eines Salzgemisches in etwa meterdicker Schicht. Der Gehalt dieses Salzgemisches (Caliche) an Natriumnitrat schwankt von 40 bis über 70 %. Man laugt die Caliche entweder in offenen schmiedeeisernen, durch direkte Feuerung geheizten Pfannen aus oder besser in aufrecht stehenden, mittels Dampfs geheizten Zylindern; am zweckmässigsten erscheinen die neuerdings angewandten Lösekästen (11 m lang, 1,85 m breit und 1,85 m hoch), die durch Dampfrohre erwärmt werden. In diesen Apparaten wird die zerkleinerte Caliche mit siedendem Wasser ausgelaugt; die erhaltene Lauge wird in die Kristallisiergefässe abgelassen, wo sich der R o h S a l p e t e r ausscheidet. Er ist schmutzig, rötlichgrau, bleibt auch nach dem Trocknen etwas feucht, und kristallisiert in würfelähnlichen Rhomboedern (kubischer Salpeter). Der Rohsalpeter enthält zwischen 94 und 97 % NaN0 3 ; der gewöhnliche, zu Düngzwecken benutzte Chilisalpeter hat durchschnittlich einen Gehalt von 95—95,5 % NaN0 3 und 1—2 % NaCl. Soll-der Rohsalpeter weiter gereinigt werden, so geschieht dies durch Umkristallisieren; er enthält darnach ausser NaN0 3 nur noch etwas H=0. Reines NaN0 3 kristallisiert in grossen, farblosen, durchsichtigen, würfelähnlichen Rhomboedern. Seil. P. 316—319°. 100 T. H,0 lösen bei 0° 79,75 T., bei 20° 89,55 T„ bei 50° 111,13 T., bei 100° 168,2 T., bei 120° 225,3 T. NaNOa. Der Chilisalpeter dient vor allem zur Fabrikation von H 2 S0 4 , ferner von HNOS, von KN0 3i von Mennige und von vielen andern Produkten, weiter zum Reinigen von1 Ätznatron, als Düngemittel und zum Einpökeln des Fleisches. Über die Versuche zur Darstellung von NaNOs aus dem Luftstickstoff vgl. den Artikel „ S a l p e t e r s ä u r e".

Chinagras —

211

Chinin.

Prttfnng: In Hamburg und auch in Chile ist es üblich, in der Handelsware nur die Beimengungen zu bestimmen und den Rest als NaNOÄ zu berechnen; als Beimengungen gelten: Wasser, Unlösliches, Chlornatrium, Natriurasulfat, Kaliumperchlorat. Zur H a O-Bestimmung trocknct man bei 120° bis zur Gewichtskonstanz. Zur Bestimmung des Unlöslichen löst man den getrockneten NaNOg in heissem Wasser und wäjrt «Ion Rückstand nach Trocknung bei 100° auf gewogenem Filter. Die H 2 S0 4 -Best. wird mit BaCl,, diejenige des Cl. titrimetrisch mit AgNO s ausgeführt. Das K bestimmt man mit P t C l v Zur Bestimmung des Perchlorats verfährt man wie folgt: 10 g NaNO* (dessen Cl-Gehalt zuvor bestimmt sein muss) erhitzt man mit der gleichen Menge chlorfreier Soda in geräumigem bedecktem Porzellantiegel über voller Flamme, bis die Schmelze dünnflüssig wird und nur noch kleine Blasen wirft, was 10 Min. dauert; nach der Losung in HNO., bestimmt man das Cl des durch Zersetzung des Perchlorats entstandenen Chlorids wie gewöhnlich. — Die Methoden der Nitratbestimmung müssen als bekannt vorausgesetzt werden. Nach F r e s e n i u s (Kongr. f. angew. Ohem. Berlin 1903) ist die indirekte Analyse zu verwerfen; stets ist eine direkte N-Best. auszuführen. Dazu geeignete M> hydrochloricum, D. A. IV . . . . . H „ 5,40; phosphoricum . . H „ 5,10; n purum praeeipitatum . . H „ 5,60; P . . H „ 17,00; salicylicum „ 4,50; sulfuricum D. A. IV . . H „ 4,20; » tannicum, D. A. IV . . H „ 2,50; valerianicum . . H „ 5,40; Chinidimim sulfuricum I (Conchiniu) . . . . . H „ 5,30; ,, II (Cinchonidin) . . H „ 4,40; tannicum (Conchinin) . . . . . . H „ 3,10; Chinoidinum puriss » '¿-10; tannicum . . H „ 0,90 ; Chinin

Chininum bisulfuricum citricum ferro-citricum, D. A. IV . .

..

C\ F .

Boehringer 4

crist

Soehnc,

r a t e". 1 kg Mk 1 1 1 1 1 1 1 1 n 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 » i»



30,00 43,00 17,00 15,00 17,50 49,00 49,00 46,00 51,00 154,00 41,00 3)S,00 22,50 49,00 48,00 40,00 28,00 19,00 7,00

Mannhcim-WaMhof.

Chinoformin. Verbindung von C h i n a s ä u r e mit Hexamethylentetramin ( U r o t r o p i n ) . E s findet als h a r n s ä u r e l ö s e n d e s Mittel medizinisch Anwendung. C b l n o l i n siehe , . P y r i d i n u n d C h i n o l i n " . C h i n o l i n f a r b s t o f f e . In d i e s e r T e e r f a r b s t o f f g r u p p e scheint der ein- oder m e h r e r e m a l v o r h a n d e n e Kern d e s Chinolins CH r C

H / *

H 4

|CH \ > H N

/ X

Cliinorie —

Chinosol.

213

die Rolle des C h r o m o p h o r s zu spielen. Zu den C h i n o l i n f a r b s t o f f e n g e h ö r e n vor allem auch die C y a n i n e , die man durch Erhitzen eines G e m e n g e s von Chinoliti und p-Methylchinolin (Lepidin) mit einem Alkvljodid in G e g e n w a r t von Alkali erhält; die erhaltenen blauen F a r b s t o f f e enthalten je 1 Mol. der beiden Basen und a u s s e r d e m zweimal den Alkoholrest. So erhält man C h i n o l i n b l a u durch Einwirkung von Amyljodid und Atzalkali auf ein G e m i s c h äquivalenter Mengen Chinolin und Lepidin. Dagegen ist C h i n o l i n g e l b s p r i t l ö s l i c h ( C h i n o p h t a l o n ) d a s K o n d e n s a t i o n s p r o d u k t von gleichen Mol. an Chinaldin (Methylchinolin) und P h t a l s ä u r e a n h y d r i d . Chinolinfarbstoffe: Actien-. COOH. Alan gewinnt sie (abgesehen von andern Verfahren) durch Erwärmen von Chloral mit gelbem Blutlaugensalz und Wasser. Hierbei vermittelt die Blausäure des Blutlaugensalzes bei Gegenwart von Chloral eine Zersetzung des W a s s e r s : CC1 3 . CHO + H 2 0 + KCN = CHCU . COOH + KCl + HCN. Atzend saure Flüssigkeit, die unter 0° erstarrt; S. P. 189—191°. Dichloressigsäure,

e h e m . rein

H Mk. 3 , 3 0 ;

1 kg M k . 2 9 , 0 0

3. T r i c h l o r e s s i g s ä u r e (Acidurn trichloraceticum). CCl.i. COOH. Man erhält sie durch Einwirkung einer Kaliumpermanganatlösung auf eine konzentrierte Chlorallösung; nach der Einwirkung wird vom M n 0 2 abfiltriert, mit HjPOt übersättigt und destilliert. Zerfliessliche, in H a O sehr leicht lösliche Kristalle. Sch. P. 55°; S. P. 195°. Sie wird vielfach in der Medizin als starkes Atzmittel benutzt. Trichloressigsäure, E. Merck, Darmstadt.

e h e m . rein, krist., D . A . I V

1 kg M k . 13 5 0

C h l o r h y d r i n e . So bezeichnet man die Chlorester des Glyzerins; technisch wichtig sind davon D i c h l o r h y d r i n und E p i c h l o r h y d r i n . 1. D i c h l o r h y d r i n (a-Dichlorhydrin). C1H2C . C H ( O H ) . CH2C1. Es entsteht durch längeres Erwärmen von wasserfreiem Glyzerin mit Chlorschwefel im Kochsalzbade während mehrerer Stunden. Farblose und fast geruchlose, etwas sirupöse Flüssigkeit, in ca. 10 vol. HüO löslich. Sp. G. (bei 16°) l , 3 9 ö : S. P. 176—177°. Es wird in steigendem Masse technisch verwendet, da es ein ausgezeichnetes Lösungsmittel ist, so für harte Harze, Nitrozellulosen u. s. w. Auch ist es bei den gewöhnlichen Arbeitstemperaturen nicht leicht entzündlich. Dichlorhydrin

2.

Epichlorhydrin.

1 kg M k . 7 , 0 0 ;

C1H 2 C—CH—CH 2 .

°/0 kg M k .

650,00

Es entsteht, wenn man

X 0 X das Dichlorhydrin (siehe vorstehend) mit etwa der Hälfte gepulv. NaOH nicht über 130° erhitzt.

225

Chlorkalk.

Farblose, leichtbewegliche, chloroformähnlich riechende Flüssigkeit; s p . G . (bei 15°) 1,191; S. P. 117". E s ist ein e b e n s o v o r z ü g l i c h e s L ö s u n g s mittel wie d a s D i c h l o r h y d r i n und f i n d e t d e m e n t s p r e c h e n d d i e g l e i c h e V e r wendung. Kpiclilorhydrin 1-:. de Huen, Chemisch«; Fabrik ..Lisi".

1 kg Mk. Seelze

20,00

b. Hannover.

C h l o r k a l k ( B l e i c h k a l k : C'alcaria chlorata). Wird durch Einwirkung von Chlor auf g e l ö s c h t e n Kalk g e w o n n e n . Der Kalk m u s s m ö g l i c h s t rein, s e h r s o r g f ä l t i g g e b r a n n t und n u r zur s t a u b i g e n T r o c k n e g e l ö s c h t s e i n . M a n b r i n g t d a s Ca(OH>2 in K a m m e r n a u s Holz, S a n d s t e i n - o d e r S c h i e f e r p l a t t e n , n e u e r d i n g s in g r ö s s e r e m M a s s s t a b e ( L ä n g e 30 m, B r e i t e 10 m, H ö h e 2 m ) a u s Blei. In d e n K a m m e r n w i r d d a s K a l k h y d r a t in m ö g l i c h s t d ü n n e n S c h i c h t e n auf H o r d e n (in m e h r e r e n E t a g e n ü b e r e i n a n d e r ) a u s g e b r e i t e t . D a s C h l o r w i r d v o n d e r D e c k e a u s e i n g e l e i t e t . N e u e r d i n g s hat m a n a u c h A p p a r a t e z u m k o n t i n u i e r lichen B e t r i e b e k o n s t r u i e r t . Die E n t w i c k l u n g d e s C1 k a n n d a b e i auf v e r s c h i e d e n e W e i s e g e s c h e h e n (vgl unter ,.C h 1 o r " ) , u. a. a u c h e l e k t i o l y t i s c h . A u c h auf d i r e k t e e l e k t r o c h e m i s c h e D a r s t e l l u n g von C h l o r k a l k s i n d m e h r e r e Patente genommen worden. U b e r d i e K o n s t i t u t i o n d e s C h l o r k a l k s ist m a n im U n k l a r e n ; r e i n e r u n t e r c h l o r i g s a u r e r Kalk ( C a l c i u m h y p o c h l o r i t ) C a ( O C l ) 2 ist er j e d e n f a l l s n i c h t ; d i e m e i s t e W a h r s c h e i n l i c h k e i t h a t noch d i e F o r m e l C a O . C a C l . OC1. M a n b e n u t z t d e n C h l ö r k a l k in d e r B l e i c h e r e i (vgl. Artikel „B.l e i c h e n " ) , a l s D e s i n f e k t i o n s - u n d O x y d a t i o n s m i t t e l , zur D a r s t e l l u n g v o n C h l o r o f o r m , z u m E n t f u s e l n v o n S p i r i t u s u. s. w. D e n W e r t d e s C h l o r k a l k s b e s t i m m t m a n e n t w e d e r n a c h G e w . % C1 o d e r nach G r a d e n G a y - L u s s a c ; d i e s e l b e n g e b e n an, wieviel Liter C1 a u s 1 kg C h l o r k a l k zu e r h a l t e n ist. F o l g e n d e v o n P a t t i n s o n b e r e c h n e t e T a b e l l e erleichtert d i e U m r e c h n u n g . Grade nach GayLussac

63 64 65 66 67

68 69 70 71 72 73 74 75

| Prozent| gehalt an ;\virksamem j Chlor

20,02 20,34 20,65 20,97 21,29 21,61 21,93 22,24 22,56 22,8ö 23,20 23,51 23,83

Grade Prozentnach ; gehalt an Gay- wirksamem Lussac Chlor

76 77 78 79

80 81 82 83 84 85

86 87

24,15 24,47 24,79 25,10 25,42 25,74 26,06 26,37 26,69 27,01 27,33 27,65 27,96

Grade nach GayLussac

I Prozentj gehalt an .wirksamem j Chlor

Grade nach GayLussac

j Prozent| gehalt an wirksamem | Chlor

Grade nach GayLussac

89 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100 101

28,28 28,60 28,92 29,23 29,55 29,87 30,19 30,51 30,82 31,14 31,46 31,78 32,09

102 103 104 105

32,41 32,73 33,05 33,36 33,68 34,00 34,32 34,64 34,95 35,27 35,59 35,91 36,22

115

106 107

108 109 110 111 112 113 114

116 117

118 119 120

121

122 123 124 125 126 127

Prozentgehalt an wirksamem Chlor

36,54 36,86 37,18 37,50 37,81 38,13 38,45 38,77 39,08 39,40 39,72 40,04 40,36

N a c h d e m D. R. P. 145 745 p r e s s t m a n eine M i s c h u n g v o n C h l o r k a l k u n d krist. N a 2 S O i in t r o c k n e m Z u s t a n d e z u s a m m e n , w o b e i d u r c h d o p p e l t e U m s e t z u n g N a t r i u m h y p o c h l o r i t und l i y d r a t i e r t e s CaSO» g e b i l d e t w e r d e n s o l l ; d i e M a s s e d i e n t zu B l e i c h z w e c k e n . P r t t f n n s r : Die technische Analyse umfasat ausschliesslich die Gehaltsbestimmung an bleichendem C h l o r , d. h. an der Verbindung CaOCl,. Die Gehaltsbestimmung geschieht am besten durch Titrieren mit alkalischer 1 / 1n -N-Arsenitlösung nach der Methode von P e n o t - L u n g e : Man wiigt 7,1 g des gut gemischten Chlorkalkmusterg ab, zerreibt in einem Porzellanmörser mit wenig H.O zu einem gleichmassigen zarten Brei, verdünnt mit mehr H/>, sptilt das Ganze in einen Literkolben, verdünnt bis zur Marke und pipettiert für jede Probe nach anhaltendem Umschütteln des Kolbens 50 ccm 0,355 g Chlorkalk) in ein Becherglas. Hierzu lässt man unter fortwährendem Umschwenken die Arsenlösung laufen, bis man der zu erwartenden Grildigkeit nahe kommt. Dann bringt man ein Tröpfchen des Gemisches auf ein Stück Filtrierpapier, das mit einer etwas KJ-haltigen Stärkelösung angefeuchtet ist. Man ttipfelt und titriert abwechselnd, bis auf dem Reagenzpapier ein nur noch

226

Chlorkohlenoxyd



Chlorkohlenstoft.

kaum merklich oder gar nicht mehr gebläuter Fleck entsteht. Zur Bereitung der \ Arsen« lösung wögt man 4,950 g reinste arsenige Säure ab, kocht mit 10 g reinem N"aHCOÄ und 200 c c m ILO bis zur völligen Auflösung, setzt noch einmal 10 g Bikarbonat zu und verdünnt nach dem Erkalten auf 1 1. Die Lösung ist durchaus haltbar; jedes ccm zeigt 1 bleichendes Chlor (0,00365 g Cl) an.

P r e i s e sind s c h w a n k e n d ; zur Zeit wird notiert; Chlorkalk

110°,

netto

°

0

kg

Mk.



100°,

inkl. Originalfass .,



liir B l e i c h e r e i e n ,



°

0

.,

.,

16,00



90°,





Papierfabriken,

,,

0

0

,,



15,50



80°,

,,

,,





II

j)

60° 1 Chlorkalk: »

)

zur D e s i n f e k t i o n

Chlorkalkkammern

„ •»

Chemische F a b r i k Buckau, Akt.-Ges., Magdeburg. Chemische F a b r i k Rhenania, Aachen, F u e r s t Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street (s. Ins.-Anh. S. 13). J . L. C

u. s. w .

°,0 0

0

Lehmann & Voss. Hamburg. Meyer Colin. Hannover. Friedr. Wach-, Clicm. Fabrik,

0 kK

Jfc0,00 2,60 0,80 210,00

50-9,50

12,00

Chloroform: Chemische Fabrik C o t t a . F. Heuer, Cotta bei Dresden (s. Ins.-Anh. S. (i). C h e m i s c h e Werke Fürstenwalde, Dr. B. Hecker 4 W. Zeidler, Ges. m. b. H., Fürstenwalde, Spree (s. Ins.-Anh. S. 4).

A p p a r a t e zur

Gewinnung

von

Fabrik ehem. P r ä p a r a t e , Dr. Richard Sthamer, Hamburg. ' F. Merck, D a r m s t a d t . \ Meyer Cohn. Hannover. j Verein für chemische Industrie, F r a n k f u r t i. M.

Chloroform:

•T. L. C. Eckelt, Berlin N. 4. I F. II. Mever, V o l k m a r Hllnig & Comp., Dresden-A.. Zwickauer- | S. 17). strasso 2?. I

Hannover - Hainholz

(s. Ins. Anh

Chlorophyll



Chlorverbindungen.

229

C h l o r o p h y l l siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e". C h l o r s c h w e f e l siehe „ C h l o r v e r b i n d u n g e n " . C h l o r v e r b i n d u n g e n . Die Chloride sind unter den b e t r e f f e n d e n Metallund R a d i k a l v e r b i n d u n g e n zu finden, z. B. Chlorcalcium siehe „ C a l c i u m v e r b i n d u n g e n", Chloräthyl siehe „ Ä t h y l v e r b i n d u n g e n " ; dasselbe gilt von den C h l o r a t e n und Perchloraten;"(vgl. „ C h l o r a l k a l i p r o zess, elektrolytischer-). B e s o n d e r e Artikel bilden „ C h l o r k o h l e n s t o f f " . . . C h l o r o f o r m " , . . C h l o r k a l k " u. ,,H y p o c h 1 o r i t e " ; vgl. auch den Artikel „ B l e i c h e 11". Chlorwasserstoff siehe „ S a l z s ä u r e " . Hier seien noch C h l o r s c h w e f e ! . Z w e i f a c h Chlorschwefel, S uIf u ry Ic h 1 o r id . T h io ny1 c h 1 o r id , Chlorsäure und C Ii l o r s u l f o n s ä u r e erörtert. 1. C h l o r s c h w e f e ! ( E i n f a c h - C h l o r s c h w e f e l ; Schwef e l m o n o c h l o r i d : S c h w e f e 1 c h 1 o r ü r). S2C1«. Zur D a r s t e l l u n g leitet man gereinigtes und getrocknetes Chlorgas durch geschmolzenen und auf 125—130° erhitzten S c h w e f e l ; der gebildete S2C12 wird in einer gut gekühlten Vorlage verdichtet. Er enthält noch freien Schwefel gelöst und m u s s d a v o n durch mehrmalige Rektifikation befreit werden. Nach einem jetzt a b l a u f e n d e n Patent (D. R. P. 49 628) bildet sich S 2 CI 2 auch bei der Einwirkung von S auf geschmolzenes Chlorkalium: 2 KCl -f 3 S = K 2 S + S2C12. S2C12 stellt eine dickliche, bräunliche, erstickend riechende und an der Luft r a u c h e n d e Flüssigkeit dar. Sp. G. (bei 0°) 1,706; S. P. 138°. Schwefelchlorür ist ein gutes Lösungsmittel für Schwefel; es v e r w a n d e l t Leinöl in Firnis, Rapsöl in eine kautschukähnliche Masse. Hauptsächlich dient es zum Vulkanisieren von Kautschuk. Nach R o y D. H a l l ist S2C12 ein sehr geeignetes Mittel zur D a r s t e l l u n g w a s s e r f r e i e r Metallchloride. Erhitzt man z. B. die Oxyde von W, Mo, V, Fe, Cr, AI in S2Cli> auf 200°, so werden sie in die Chloride ü b e r g e f ü h r t . Chlorschweiel

für G u m m i t a b r i k e n

%

k g M k . tjO.CO

2. S c h w e f e 1 d i c h 1 o r i d (Z w e i f a c h - C h I o r s c h w e f e 1) SC12. Zur Darstellung sättigt man S 2 CI 2 in der Kälte mit C1 und entfernt d a n n den ü b e r s c h u s s des letzteren durch Einleiten eines getrockneten C 0 2 - S t r o m e s . Es ist ein b r a u n r o t e s ö l vom sp. G. 1,62, d a s bei 64° in S2C12 + Cl 2 zerfällt. 3. S u l f u r y l c h l o r i d S0 2 C1 2 . Früher stellte man es ausschliesslich so dar, d a s s man g a s f ö r m i g e s S 0 2 und g a s f ö r m i g e s C1 in Eisessig leitete o d e r d a s s man beide G a s e a b w e c h s e l n d oder im Gemisch auf Kampfer einwirken liess. Nach dem D. R. P. 138 531 benutzt man beide G a s e in verflüssigter Form und lässt sie in G e g e n w a r t von Substanzen, welche die Vereinigung vermitteln, aufeinander einwirken, wobei die Verbindung fast augenblicklich erfolgt. Als K o n t a k t s u b s t a n z e n werden Kampfer, Eisessig, A m e i s e n s ä u r e usw. genannt. Ein a n d e r e s V e r f a h r e n (D. R. P. 129 862) erreicht die D a r s t e l l u n g von Sulfurylchlorid, indem man C h l o r s u l f o n s ä u r e mit Quecksilber, Q u e c k s i l b e r sulfat o d e r einer a n d e r n p a s s e n d e n Substanz in einem mit Rückflussktihler vers e h e n e n Kessel 2—3 S t u n d e n kocht; die Reaktion entspricht der G l e i c h u n g : 2 SOüOHCI = S0 2 C1 2 + S 0 2 ( 0 H ) 2 . Wird die T e m p e r a t u r d e s R ü c k f l u s s k ü h l e r s auf e t w a 70° C. gehalten, so geht in der angegebenen Zeit fast die g a n z e ber e c h n e t e Menge S0 2 C1 2 ü b e r . Es ist eine f a r b l o s e , stechend riechende und an der Luft stark r a u c h e n d e Flüssigkeit vom sp. G. 1,66 bei 20". Es hat eine stark chlorierende W i r k u n g und wird z. B. zur D a r s t e l l u n g von A z e t y I c h 1 o r i d (s. d.), von B e 11 z y 1 c h l o r i d (s. d.) u. a. m. benutzt. Eine b e s o n d e r e Methode des C h l o r i e r e n s mit Sulfurylchlorid ist durch D. R. P. 146 796 geschützt. Die D. R. P. 160 102 und 162 394 schützen Verfahren, um d a s beim Chlorieren mit SO»Cl 2 u n v e r braucht entweichende Chlorierungsmittel wieder nutzbar zu machen. Sulfurvlchlorid, techn ehem. rein

4. T h i o n y l c h l o r i d

1 kg M k . '.>,50: °/o k g M k . H " .. 1,50; 1 ,, „

'¿00,00 1200

SOCl 2 . Man stellte es früher durch E i n w i r k u n g

230

Chokolade —

Chrom.

v o n P h o s p h o r p e n t a c h l o r i d a u f S c h w e f e l d i o x y d ( o d e r auf e i n S u l f i t ) d a r : S 0 2 + P C U = SOCI2 + P O C I 3 . N e u e r d i n g s h a t m a n zu s e i n e r G e w i n n u n g d a s S c h w e f e l t r i o x y d h e r a n g e z o g e n , und z w a r l ä s s t m a n n a c h D . R . P . 136 8 7 0 Schwefeltrioxyd auf Z w e i f a c h - C h l o r s c h w e f e l einwirken. Findet die E i n w i r k u n g u n t e r d e m S i e d e p u n k t d e s S 0 2 ( — 10°) o d e r u n t e r D r u c k s t a t t , s o soll eine nahezu t h e o r e t i s c h e A u s b e u t e erzielt werden. D a s D. R. P. 139 4 5 5 benutzt nicht Z w e i f a c h - C h l o r s c h w e f e l sondern E i n f a c h - C h l o r s c h w e f e l und l ä s s t d a r a u f bei 7 5 — 8 0 ° S c h w e f e l t r i o x y d e i n w i r k e n : S2C12 + S 0 3 = S O C l 2 + S 0 5 - S. D e r bei der R e a k t i o n g e b i l d e t e S w i r d d u r c h g l e i c h z e i t i g e s E i n l e i t e n v o n C1 s o f o r t w i e d e r in S 2 C 1 2 ü b e r g e f ü h r t . F a r b l o s e , e r s t i c k e n d r i e c h e n d e und a n d e r L u f t s t a r k r a u c h e n d e F l ü s s i g k e i t ; sp. G . (bei 0°) 1 , 6 7 6 ; S . P. 78°. D a s T h i o n v l c h l o r i d soll zur Herstellung v o n F a r b s t o f f e n und Z w i s c h e n p r o d u k t e n d i e n e n ; a u c h g e w i n n t m a n mit s e i n e r Hilfe jetzt E s s i g s ä u r e a n h y d r i d . Thionvlchlorid

1 kg Mk. 2 , 0 0

5 . C h l o r s ä u r e (Acidtim chloricum). HCiOs. Man gewinnt sie techn i s c h d u r c h Z e r s e t z u n g v o n B a r y u m c h l o r a t m i t t e l s v e r d . IK.SOi und E i n d a m p f e n d e r k l a r e n L ö s u n g im V a k u u m . F a r b l o s e b i s s c h w a c h g e l b l i c h e F l ü s s i g k e i t v o m s p . G . 1,120. Chlorsäure, tliiss. techii. sp. G. 1.120 . . . 1 k£ Mk 2,.">0; " 0 kg Mk. 1 * 0 , 0 0 ,. .. rein :sp. 0

Hannover.

Chromverbindungen: E.

Merek,

Darmstadt.

Chrysarobin. Es ist ein Bestandteil d e s b r a s i l i a n i s c h e n B a u m e s Andira AraroJja Aguiar. Das ¡11 den S p a l t e n und Höhlungen des Holzes enthaltene, zuerst g e l b e , später braun bis violett w e r d e n d e R o h e h r v s a r o b i n wird durch K o c h e n mit Benzol, E i n d a m p f e n des F i l t r a t e s und Umkristallisieren d e s R ü c k s t a n d e s a u s E i s e s s i g weiter gereinigt. G e l b e s , alle Häule und S c h l e i m h ä u t e s e h r stark reizendes Pulver, das von der Haut a u s resorbiert wird. M a n verwendet es äusserlich bei v e r s c h i e denen Hautkrankheiten. Chrysarobin,

D. A. IV

II

Mk.

1,20;

1 kg

Mk.

1J,00

Gehe & Co., Dresden.

C i n e o l siehe „ R i e c h s t o f f e ,

künstliche"

und „ T e r p e n

Cislum siehe ,,A I u m i 11 i u 1111 e g i e r u 11 g e n" No. 11. C l t a r i n siehe ,,Z i t a r i n". C i t r a l siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " C l t r o n e l l a l siehe „ T e r p e n e " .

C l t r o n e l l a ö l siehe „Z i t r o n e 11 a ö 1"

Cltronellol

siehe „ R i e c h s t o f f e ,

k ü n s t l i c h

Citronenöl siehe ,,Z i t r o n e n ö 1". C i t r o n e n s a f t siehe ,,Z i t r o n e n s a f t". C i t r o n e n s ä u r e siehe ,,Z i t r o n e n s ä u r e". Lehmann

& Voss,

und „ T e r p e n

e". e".

e".

Hamburg.

Citrophen siehe ,,Z i t r o p h e n".

C l a v i n . Aus dem Mutterkorn (Seeale conuthun) dem A n s c h e i n e nach eine einheitliche Verbindung ist.

dargestellter Stoff, der E s ist kristallinisch, in

Cobalt — Crack-Kessel-Feuerung.

237

W a s s e r löslich, hat die Zusammensetzung C11H-2N2O1 und ist imstande, kräftige Wehen hervorzurufen, ohne Gangrän oder Krämpfe zu erzeugen. E. Merek. ¡>;iri!isludl.

Cobalt siehe „ K o b a l t". Cobalturu chloratum = K o b a l t c l i l o r i d siehe „KobaltV e r b i n d u n g e n " No. 1. Cobaltum h y d r o x y d u l a t u m = K o b a l t o x y d u l h y d r a t siehe „K 0 b a 11 v e r b i n d u n g e n" No. 2 b. Cobaltum o x y d a t u m = K o b a l t o x y d siehe „K o b a 11 v e r b i n • d ü n g e n " No. 2 c. Cobaltum o x y d u l a t u m = K o b a l t o x y d u l siehe „Kobaltv e r b i n d u 11 g e 11" No. 2 a. Cobaltum silicicum = K o b a l t s i l i k a t siehe „ K o b a l t v e r b i n d u n g e n " No. 3. Cocain siehe ,.K 0 k a i 11". Cochenille siehe „ T i e r i s c h e F a r b s t o f f e". Cocosöl siehe „ K o k o s ö 1". Codein siehe unter „ O p i u m u n d O p i u m a l k a l o i d e". Codöl siehe „ H a r z ö l e". Coeruleum siehe „K 0 b a 11 f a r b e 11". Coffein siehe ,,K a f f e i 11". Cog-naköl siehe „K o g n a k ö 1". Coke siehe „K o k s " . Colchicin siehe ,,K o 1 c h i z i 11". Colcothar siehe „ E i s e n f a r b e n". Collarg-ol siehe „K o 1 1 a r g 0 1". Collaurin siehe „K o 1 1 a u r i n". Collinear siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e A u f n a h m e n". Collodlum siehe „K 0 11 0 d i u m". Colloldale K ö r p e r siehe . . K o l l o i d a l e K ö r p e r". Colophonlum siehe „K o I o p h o 11 i u in". Combustol. Flüssiges, antiseptisch wirkendes Pflaster, d a s Salizylsäure in 4 %iger Lösung enthält. Man benutzt es bei Hautkrankheiten, Verbrennungen, eiternden Wunden u. s. w. Coniln siehe „ K o n i i n". C o p a i v a b a l s a m siehe „ B a l s a m e". Copal siehe „ K o p a I". Cornlt siehe „ H o r n , k ü n s t l i c h e s " . Corubin siehe „ K o r u b i 11". Corund siehe „ K o r n n d " . C o t a r g i t siehe „K o t a r g i t". Cotarnlnum h y d r o c h l o r l c u m siehe „S t y p t i z i n". Cotarnlnum phtallcum siehe „S t y p t o I". Cottonöl siehe „ K o t t o n ö 1". Couleur siehe „ Z u c k e r k u l ö r". Coxln. So nennt L u d w i g eine rote Lösung von T e e r f a r b s t o f f e n , welche aktinisches Licht absorbieren. Man benutzt es nach dem D. R. P. 136 061 dazu, d a s Entwickeln photographischer Platten bei Tageslicht zu ermöglichen, und zwar werden die Platten vor der E n t w i c k l u n g in der Coxinlösung gebadet, wodurch die Schicht gleichmässig rot angefärbt und gegen d a s Licht unempfindlich gemacht wird. Nachdem dann die Entwickelung bei Tageslicht vollendet und die Platte fixiert ist, lassen sich die F a r b s t o f f e des Toxins durch Spülen in kaltem Wasser aus der Schicht vollständig wieder auswaschen. Man hatte auf das Coxin anfänglich, namentlich in den Kreisen der pliotographisclien Amateure, grosse Hoffnungen gesetzt, aber es hat sich schliesslich doch nicht bewährt und scheint jetzt wieder ganz verschwunden zu sein. Crack-Kessel-Feuerung 1 : V. A. KrMl". Fatirik für Sparroste u. Iiuluätrie- Feuerungen. Prag-Bubna (s. Ins.-Anh. S. 14).

238

Cremor tartari — Curcuma. C r e m o r t a r t a r i s i e h e „ W e i n s t e i n". C r e o l i n s i e h e ,,K r e o I i n". C r e o s o t s i e h e ,,K r e o s o t". C r e o s o t a l s i e h e ,,K r e o s o t a 1". C r e o s o t t f l s i e h e „ K r e o s o t ö 1". Creosotum c a r b o n i c u m siehe „ K r e o s o l a C r e s o l s i e h e „ K r e s o l e". Crurin.

Der Z u s a m m e n s e t z u n g nach (C.HTN.

H S C N )

3

.

1".

Ciiiiioliinvismutrhodanat Bi(SCN)

3

.

E s b i l J e t ein f e i n e s z i e g e l r o t e s K r i s t a i l p u l v e r , u n l ö s l . in a b s o l . A l k o h o l u n d Ä t h e r , löslich in A z e t o n u n d ein w e n i g a u c h in r e i n e m G l y z e r i n . In H S Ü wird es teilweise zersetzt. M a n v e r o r d n e t es ä u s s e r l i c h . n a m e n t l i c h a l s 5 0 % i g e n C r u r i n s t ä r k e p u d e r bei s y p h i l i t i s c h e n G e s c h w ü r e n . E i n e 0,5 % ige w ä s s e r i g e G l y z e r i n e m u l s i o n ties C r u r i n s w i r d zu I n j e k t i o n e n bei G o n o r r h o e e m p f o h l e n . Crurin

1) Mk. l.tiU; II Mk. 14,4')

C u m a r i n s i e h e ,.K u 111 a r i n " . C u m i d i n s i e h e ,,K u in O l u n d K u m i d i n " . C u m o l s i e h e ,,K 11 m o 1 u n d K u m i d i 11". C u p r i c i n = K u p f e r c v a n i i r . W e i s s l i c h e s P u l v e r , u n l ö s l . ¡11 H ; ( ) . l e i c h t lüsl. in NHa M a n h a t es zur m e d i z i n i s c h e n V e r w e n d u n g e m p f o h l e n , u n d z w a r zur B e h a n d l u n g von T r a c h o m an Stelle der löslichen, reizend w i r k e n d e n Cu-Salze. C u p r o m a n g - a n s i e h e ,,M a 11 g a n 1 e g i e r u n g e n " . C u p r o s i l i z i u m s i e h e ,.S i 1 i z i ti t u " . C u p r u m s i e h e ,,K u p f e r " . C u p r u m a c e t i c o - a r s e n i c i c u m = Sc luv•einfurter G f i i n s. . . K u p f e r f ä r b e n " No. 10. C u p r u m a c e t i c u m = K u p t e r a c e t a t s i e h e ,.K 11 p f e r f a r b e 11" No. 8. C u p r u m a r s e n i c o s u m — S c h e e l e s c h e s G r ü n s. ,,K 11 p f e r f a r b e 11" N o . 9. C u p r u m b i c h l o r a t u m = K u p f e r c h l o r i d s i e h e ,.K u p f e r v e r b i 11 d ü n g e n " No. 2 b. C u p r u m c a r b o n i c u m — K u p f e r k a r b o n a t s i e h e ,.K u p f e r v e r b 1 11 d ü n g e n " No. 5. C u p r u m c h l o r a t u m = K u p f e r c h l o r ü r s i e h e ,.K 11 p f e r v e r b i 11 d 11 n g e 11" No. 2 a. C u p r u m c b r o m a t u m = K u p f e r c h r o i u a t s i e h e ,,K u p f e r v e r b 1 11 d ü n g e 11" No. 3. C u p r u m h y d r o x y d a t u m — K u p f e r o x y d h y d r a t s i e h e ,,K 11 p f c r v e r b i 11 d 1111 g e 11" No. 7 c. Cuprum nitricum K u p f e m i t r a t s i e h e ,.K u p f e r v c r b i 11 d 11 11 g e 11" N o . 6. C u p r u m o x y d a t u n i = K u p f e r o x y d s i e h e ,.K u p f e r v e r b i 11 d u 11 g e n " N o . 7 b. Cuprum oxydulatum = K u p f e r o x y d u l s i e h e ,.K u p f e r v c r b i 11d ü n g e n " No. 7 a. C u p r u m r h o d a n a t u m = K u p f e r r l i o d a n i i r s i e h e ,,K u p f e r v e r b i 11 d ü n g e 11" No. 8. C u p r u m s u l f u r a t u m = S c h w e f e l k u p f e r s i e h e ,,K ti p f e r v e r b i n d ü n g e n " N o . 10. Cuprum sulfuricum K u p f e r s u l f a t s i e h e ,,K u p f e r v e r b i 11 d u n • g e n " N o . 9. C u r a r e s i e h e ,,K u r a r e " . C u r a r i l s i e h e ,,K u r a 1 i 1". C u r c u m a siehe . . P f l a n z e n f a r b s t o f f e". Zippcrling, Kcsskr & Co., Hamburg S, Grünin^i rsir. 10.

Cutoline



Cyanvcrbindungcn.

239

Cutoline: Dr.

Max

Lehmann

&

Co.,

Birlin

SO.

26,

Elisabethufir

5. 6.

C y a n v e r b i n d u n g ' e n . Die Cyan-Metallverbindungen sind unter den Verbindungen des betreffenden Metalles behandelt, so suche man z. B . C a I c i u m c y a n a m i d ( ebenso wie C v a n a m i d) unter ,,C a 1 c i u m v e r b i n d ü n g e n " No. 7, C y a n k a 1 i u in (Kaliumcyanid) unter „K a 1 i u m v e r b i n d u n g e n No. 9, F e r r o c y a n k a l i u m unter „Eisenverbind u n g e n" No. 14. W a s die technisch wichtigen Alkalicyanide im allgemeinen anlangt, deren Darstellungsverfahren stetig verbessert werden, so vergleiche man bei K a l i u m c y a n i d unter ,,K a 1 i u m v c r b i n d u n g e n " und bei N a t r i u m c y a n i d unter ,,N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " . Hier bleibt zu behandeln: Cyanwasserstoff (Blausäure: Acidum hydrocyanicum). HCN. Früher wurde er gewöhnlich durch Erhitzen von gelbem Blutlaugensalz K«Fe(CN)8 (siehe unter ,,Eisenverbindungen") mit verd. H 5 SO t erhalten, wobei HCN abdestilliert und in der Vorlage als wässerige Lösung aufgefangen wird, und auch heute noch werden grosse Mengen danach dargestellt. Jetzt sind daneben zahlreiche neuere Darstellungsverfahren aufgetaucht, von denen nur ein Teil der wichtigsten hier erwähnt werden kann; über andere vgl. bei Kaliumcyanid unter ,,K a 1 i u m v e r b i n d u n g e n " und bei Nat r i u m c y a n i d unter „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " . Eine Reihe von Verfahren scheiden das Cyan aus dem Leuchtgase mittels des nassen Verfahrens ab, d. h. mittels alkalischer Aufschlämmungen von Eisenoxydulverbindungen, welche dann weiter verarbeitet werden. Nach dem D. R. P. 141 6 2 4 gewinnt man reines HCN aus Leuchtgas, Hochofengas und Koksofengas durch Behandlung des Gases mit einem Gemisch aus Karbonaten, Hydroxyden und Oxyden von Mg, AI, Zn, P b und Mn einerseits und Oxyden, Hydroxyden oder Karbonaten der Alkalien oder alkalischen Erden anderseits. Die erhaltenen Cyanide werden in Lösung oder Aufschwemmung erhitzt, wodurch HCN frei wird, und zwar ist dazu nicht die Einwirkung von Säure nötig. Das D. R. P. 144 2 1 0 verfährt zur Absorption des Cyans aus dem G a s e ähnlich, setzt aber dem Absorptionsgemisch noch eisenoxydfreies Eisenoxydul zu. Auch das D. R. P. 151 820 behandelt dasselbe Verfahren mit einigen Abiinderungen. Das Engl. Pat. 24 4 5 6 von 1902 geht von Ferrocyaniden aus und destilliert sie mit verd. H2SO4 oder HCl, wobei die Temp. am Rückflusskühler auf 40° gehalten wird. Dieses Verfahren unterscheidet sich also nur unwesentlich von der früher ausschliesslich üblichen Methode der Darstellung aus gelbem Blutlaugensalz. Bei dieser sehr bekannten Reaktion verbleibt als Rückstand das sogenannte E v e r i t t s a l z , aus Ferrocyaneisenkalium bestehend. Die D. R. P. 150 551 und 153 3 5 8 bezwecken nun, die Löslichinachung des Everittsalzes (Rückbildung von Ferrocyankalium) nach der Oxydation durch Kochen mit Alkalilauge zu einem technisch glatten Verfahren zu machen, und zwar kocht man das Ferrocyaneisenr-alz nach diesen Patenten mit Alkalilauge oder Alkalikarbonatlösung unter gleichzeitigem Durchleiten von Luft. Bei der Nutzbarmachung des Everittsalzes, indem man es durch Oxydationsmittel in Berlinerblau, und das letztere durch Kochen mit Alkali in Kaliumferrocyanid überführt, erfordert die Oxydation bei Benutzung der üblichen Oxydationsmittel (wie Salpetersäure, Chromsäurc, Eisenchlorid, Fernsulfat) so lange Zeit, dass das Verfahren praktisch undurchführbar ist. Nach dem D. R. P. 156 397 geht die Oxydation sehr schnell vor sich, wenn gleichzeitig Luft einwirkt, indem man z. B., während der Niederschlag mit einem Oxydationsmittel fcckocht wird, Luft in die Masse einbläst (vgl. dazu die beiden vorstehenden Patente). Nach dem Amer. Pat. 746 8 7 6 geht man, um die Bildung von Everittsalz zu verhindern, vom C a l c i u m f e r r o c y a n i d aus, und zwar wird das kristallisierte Ca-Salz in H:,.0 gelöst und mit H?SOi erhitzt. Nach dem Engl. Pat. 24 920 von 1901 geht man von unlösl. Cyanverbindungen, namentlich Eisencyaniden, aus. Die neutralen oder saueren Cyanver-

240

Cyanverbindungen.

b i n d u n g e n w e r d e n mit e i n e r Q u e c k s i l b e r o x y d v e r b i n d u n g ( z . B . H g C l j ) g e k o c h t , und d a s e n t s t a n d e n e Quecksilbercyanid wird d u r c h Destillation mit einer S ä u r e z e r s e t z t , w o b e i H C N e n t w e i c h t . Ist d a s v e r w e n d e t e C y a n i d a l k a l i s c h , s o m u s s es vorher neutralisiert w e r d e n , und unlösliche E i s e n c y a n v e r b i n d u n g e n w e r d e n d u r c h B e h a n d e l n mit Atzalkali löslich g e m a c h t und e b e n f a l l s neutralisiert, b e v o r m a n zur B e h a n d l u n g mit der M e r c u r i v e r b i n d u n g s c h r e i t e t . Eine v o n d e m zuletzt b e s c h r i e b e n e n Verfahren nur unwesentlich v e r s c h i e d e n e M e t h o d e ist d u r c h D . R. F . 141 0 2 4 g e s c h ü t z t . D a s Z u s a t z p a t e n t D . R . P . 147 5 7 9 schreibt vor, nicht von Alkalieisencyanverbindungen s o n d e r n Erdalkalieisenc y a n v e r b i n d u n g e n a u s z u g e h e n u n d z u r D e s t i l l a t i o n e i n e S ä u r e zu v e r w e n d e n , d i e mit d e m Erdalkali u n l ö s l i c h e Salze gibt; h i e r d u r c h v e r m e i d e t m a n die beim D . R. P . 141 0 2 4 u n a n g e n e h m e A n r e i c h e r u n g d e r H g C l 2 - L ö s u n g m i t A l k a l i . E i n w e i t e r e s Z u s a t z p a t e n t D . R. P . 162 3 6 2 g e h t v o n d e r E r f a h r u n g a u s , d a s s d i e W i e d e r g e w i n n u n g der HgCl2-Lösung, um diese zu w e i t e r e n Z e r s e t z u n g e n ben u t z e n zu k ö n n e n , d a d u r c h v e r e i n f a c h t w e r d e n k a n n , d a s s m a n d i e bei d e r Zersetzung entstehenden Eisenverbindungen sogleich w ä h r e n d der Zersetzung, d . Ii. s c h o n v o r d e m A b d e s t i l l i e r e n d e s H C N , a u s s c h e i d e t . Um diesen Zweck z u e r r e i c h e n , n i m m t m a n d i e Z e r s e t z u n g bei G e g e n w a r t a l k a l i s c h e r Z u s ä t z e vor, so d a s s alles F e der E i s e n c y a n v e r b i n d u n g e n als Fe?!OH)« a u s g e f ä l l t w i r d ; v o n d i e s e m N i e d e r s c h l a g trennt m a n die Q u e c k s i l b e r c y a n i d l ö s u n g , e h e m a n sie durcli Säuren zersetzt. D a s D . R. P . 157 4 9 0 e r m ö g l i c h t es, a u c h Q u e c k s i l b e r o x y d u n d Q u e c k s i l b e r o x y d s u l f a t bei d e m im v o r i g e n A b s a t z b e s c h r i e b e n e n V e r f a h r e n zu b e n u t z e n , w a s m a n f r ü h e r n i c h t k o n n t e , w e i l ein g r o s s e r T e i l d e r H g - V e r b i n d u n g in d e m a l k a l i s c h e n E i s e n o x y d s c h l a m m z u r ü c k b l i e b u n d a u s d i e s e m nur schwierig wieder gewonnen werden konnte. Nach vorliegendem Patent beh a n d e l t man den S c h l a m m mit M g C b - L ö s u n g , w o d u r c h d a s H g O gelöst wird, w ä h r e n d d a s FesfOH),, u n g e l ö s t bleibt. D i e M e t h o d e d e s D. R. P . 132 2 9 4 g e h t v o n m e t a l l i s c h e n C y a n v e r b i n d u n g e n a u s , d . h. v o n C y a n i d e n , F e r r o c y a n i d e n o d e r R h o d a n i d e n d e r S c h w e r m e t a l l e , u n d z w a r w e r d e n d i e s e l b e n in G e g e n w a r t v o n g e t r o c k n e t e m W a s s e r s t o f f g a s bis g e g e n 500° erhitzt, w o b e i H C N e n t w i c k e l t w i r d , e n t s p r e c h e n d d e r Gleictiung: Z n ( C N ) 2 + 2 H = Zn + 2 HCN. Benutzt m a n ein R h o d a n i d , so m u s s zur B i n d u n g d e s S fein verteiltes Metall zugesetzt w e r d e n . N a c h d e m A m e r . P a t . 7 1 9 2 2 3 e r h i t z t m a n e i n E r d a l k a l i k a r b o n a t in G e g e n w a r t von Kohlenstoff und unterwirft die M a s s e der E i n w i r k u n g von N; d a s so g e b i l d e t e E r d a l k a l i c y a n i d w i r d mit E s s i g s ä u r e b e h a n d e l t , w o b e i H C N e n t weicht, während Erdalkaliazetat zurückbleibt. D a s A z e t a t w i r d auf A z e t o n w e i t e r v e r a r b e i t e t ; vgl. d e n Artikel „ A z e t o n " . A u c h d a s D. R. P . 151 6 4 4 b e h a n d e l t die D a r s t e l l u n g von C y a n v e r b i n d u n g e n aus Luftstickstoff, Kohle, Alkali und Erdalkali. Über d a s wichtigste Verfahren, C y a n v e r b i n d u n g e n a u s L u f t s t i c k s t o f f zu g e w i n n e n , n ä m l i c h d a s v o n F r a n k s. u n t e r „ C a l c i u m V e r b i n d u n g e n " N o . 7 u n d u n t e r ,K a 1 i u m v e r b i n d u n g e n " No. 9. N a c h d e m D . R. P . 132 9 9 9 e r h ä l t m a n H C N , i n d e m m a n e i n G e m i s c h a u s 1 mol. Stickoxydul und 2 mol. A m m o n i a k ü b e r hellrot g l ü h e n d e K o h l e leitet; die Umsetzung entspricht der Gleichung: 2 NH3 + N 2 0 t 4 C = 4 H C N + H 2 0 . D a s D . R. P . 151 130 s c h r e i b t v o r , e i n G e m i s c h v o n N H 3 u n d g a s f ö r m i g e n K o h l e n w a s s e r s t o f f e n (z. B. W a s s e r g a s ) in a b s o l u t t r o c k n e m Z u s t a n d e ü b e r e i n g e e i g n e t e s k a t a l y t i s c h e s M i t t e l , z. B. s t a r k e r h i t z t e n p l a t z i e r t e n B i m s s t e i n , zu l e i t e n ; d i e A u s b e u t e a n H C N ist n u r b e f r i e d i g e n d , w e n n d a s G a s gemisch freien Wasserstoff enthält. E n d l i c h v e r w e i s e n w i r auf d a s B u e b s e h e V e r f a h r e n d e r H C N - G e w i n n u n g a u s M e l a s s e s c h l e m p e : Die S c h l e m p e wird unter L u f t a b s c h l u s s zur V e r g a s u n g g e b r a c h t ; d i e G a s e e r h i t z t m a n auf d i e z u r U m s e t z u n g in C y a n e r f o r d e r l i c h e T e m p . , kühlt sie d a n n a b und b e f r e i t sie von NH3. Hierauf leitet m a n d a s C y a n g e w ö h n l i c h in N a t r o n - o d e r K a l i l a u g e z u r d i r e k t e n G e w i n n u n g der Cyanide. Aus dem rohen HCN erhält man durch Rektifizieren und T r o c k n e n über CaCI2 den reinen C y a n w a s s e r s t o f f , eine f a r b l o s e , leicht b e w e g l i c h e Flüssigk e i t ; s p . G . 0 , 6 9 6 7 , d i e in d e r K ä l t e e r s t a r r t u n d d a n n bei — 13,8° s c h m i l z t ;

Cylinder —

241

Dammar.

S. P. 26,5". Hat einen durchdringenden, stechenden und kratzenden G e r u c h , der nur in starker Verdünnung an bittere Mandeln erinnert. Ausserordentlich giftig! In H 2 0 und Alkohol ist er in jedem Verhältnis löslich. P r U f u n g r : Zur B e s t , der HCN in wässeriger Lösung bedient m a n sich zweckmässig der maseanalytisi'hen -Methode nach L i o b i g : Man p i p e t t i e r t j e nach Konzentration 10—15 c c m ab, so d'ass man n i c h t m e h r als höchstens 0,10 g HCN i n Lösung h a t , s e u t 6 c c m N-Natron« lauge hinzu, hierauf 0,5 g NaHCO,, verdünnt auf 50—60 c c m und l ä s s t so lange l/,r» N-Silberlösung u n t e r U m s c h ü t t e l n einfliessen, als der entstehende Niederschlag sich wieder a u f l ö s t . F ä n g t die F l ü s s i g k e i t an zu opalisieren, so ist die R e a k t i o n beendet. 1 ccm e n t s p r i c h t 0,0051 g HCN.

Cvamvasserstoffsäure, teclin. ,ca. 1 5 % HCX1 ehem. rein ica. 2 % H C X i .. (ca. 6 0 o H C N .. (ca. 1 0 % H C X ;

1 kg M k . 1 , „ „ ,. 1 , „

3,00 3,50 5,50 7,00

Cyanverbindungen: F u e r s t Bros. & C o . , New Y o r k , Nos. 2 u. 4 Stone S t r e e t (s, I n s . - A n h . S. 13).

I E. |

Merck,

Darmstadt.

Cylinder siehe „Z y 1 i n d e r". Cyllln.

Man versteht darunter ein verstärktes K r e o l i n (s. d.).

D. Dachlack:

Teerproduktenfabrik schweig.

Baese

&

Meyer,

Brau»-

;

Meyer

Cohn,

Hannover,

D a c h p a p p e . Entweder durch Vermischen des Pappbreis (siehe „ P a p p e " ) mit Asphalt, Steinkohlenteer oder Braunkohlenteer oder aber durch n a c h trägliches Imprägnieren fertiger P a p p e mit kochendem Asphalt erhalten. Dachpappe (besandet oder unbesandet) L . Haurwitz & C o . , G. ni. b. H . , B e r l i n N. 39. — Stettin.

D a m m a r (Dammarharz; liesina

1 qm Mk. 0 , 1 4 — 0 , 4 6 j Otto |

Herr

& Co.,

Dammar).

Hamburg.

Ein Harz, das von verschie-

denen Bäumen, namentlich von der auf den Molukken einheimischen

Engel-

liardtia spicata Bl., von Shorea Wiesneri u. a. m. gewonnen wird.

E s bildet farblose oder blassgelbliche klare (oft durch Luftblasen g e trübte) Stücke, die härter als Kolophonium aber weicher als Sandarak, M a s t i x und Kopal sind. Eine Abart, das neuseeländische Dammarharz, gehört zu den Kopalen (Kaurikopal). Dammar hat das sp. G . 1,04—1,12; Sch. P. 120°. Säurezahl 2 0 — 3 5 ; Azetyl-Säurezah! 5 0 , 5 2 — 0 1 , 8 0 ; Azetyl-Esterzahl 81,56—83,06; Azetyl-Verseifungszahl 1 3 2 , 0 8 — 1 3 4 , 8 6 ; W a s s e r g e h a l t 0,1—1 % ; Aschengehalt 0,01—0,1 %. E s löst sich vollständig in fetten und ätherischen ö l e n , Benzol, Chloroform und Schwefelkohlenstoff, dagegen nur teilweise in Alkohol, Toluol, Azeton, Anilin, Petroläther und Essigsäure. Lösungen der Dammararten in Terpentinöl bilden farblose, rasch trocknende, harte L a c k e ( D a m m a r l a c k e ) , die namentlich zum Überziehen von Ölgemälden wertvoll sind. Auch in der Medizin (zur Herstellung von K l e b pflaster) wird Danimar benutzt. Dammar, ausgesucht D. A. IV ,.

lein

1 kg Mk. 1 , 9 0

pulverisiert

1

,,

Dammar: F u e r s t B r o s . & C o . , New Y o r k , Nos. 2 u. 4 Stone

Street

(s. Ins.-Anh.

S. 13).

Dammarlack: Enauth

k

Weidinger,

Dresden-N.

Mry"r

Colin,

Hannover.

16

,.

2,60

Cylinder —

241

Dammar.

S. P. 26,5". Hat einen durchdringenden, stechenden und kratzenden G e r u c h , der nur in starker Verdünnung an bittere Mandeln erinnert. Ausserordentlich giftig! In H 2 0 und Alkohol ist er in jedem Verhältnis löslich. P r U f u n g r : Zur B e s t , der HCN in wässeriger Lösung bedient m a n sich zweckmässig der maseanalytisi'hen -Methode nach L i o b i g : Man p i p e t t i e r t j e nach Konzentration 10—15 c c m ab, so d'ass man n i c h t m e h r als höchstens 0,10 g HCN i n Lösung h a t , s e u t 6 c c m N-Natron« lauge hinzu, hierauf 0,5 g NaHCO,, verdünnt auf 50—60 c c m und l ä s s t so lange l/,r» N-Silberlösung u n t e r U m s c h ü t t e l n einfliessen, als der entstehende Niederschlag sich wieder a u f l ö s t . F ä n g t die F l ü s s i g k e i t an zu opalisieren, so ist die R e a k t i o n beendet. 1 ccm e n t s p r i c h t 0,0051 g HCN.

Cvamvasserstoffsäure, teclin. ,ca. 1 5 % HCX1 ehem. rein ica. 2 % H C X i .. (ca. 6 0 o H C N .. (ca. 1 0 % H C X ;

1 kg M k . 1 , „ „ ,. 1 , „

3,00 3,50 5,50 7,00

Cyanverbindungen: F u e r s t Bros. & C o . , New Y o r k , Nos. 2 u. 4 Stone S t r e e t (s, I n s . - A n h . S. 13).

I E. |

Merck,

Darmstadt.

Cylinder siehe „Z y 1 i n d e r". Cyllln.

Man versteht darunter ein verstärktes K r e o l i n (s. d.).

D. Dachlack:

Teerproduktenfabrik schweig.

Baese

&

Meyer,

Brau»-

;

Meyer

Cohn,

Hannover,

D a c h p a p p e . Entweder durch Vermischen des Pappbreis (siehe „ P a p p e " ) mit Asphalt, Steinkohlenteer oder Braunkohlenteer oder aber durch n a c h trägliches Imprägnieren fertiger P a p p e mit kochendem Asphalt erhalten. Dachpappe (besandet oder unbesandet) L . Haurwitz & C o . , G. ni. b. H . , B e r l i n N. 39. — Stettin.

D a m m a r (Dammarharz; liesina

1 qm Mk. 0 , 1 4 — 0 , 4 6 j Otto |

Herr

& Co.,

Dammar).

Hamburg.

Ein Harz, das von verschie-

denen Bäumen, namentlich von der auf den Molukken einheimischen

Engel-

liardtia spicata Bl., von Shorea Wiesneri u. a. m. gewonnen wird.

E s bildet farblose oder blassgelbliche klare (oft durch Luftblasen g e trübte) Stücke, die härter als Kolophonium aber weicher als Sandarak, M a s t i x und Kopal sind. Eine Abart, das neuseeländische Dammarharz, gehört zu den Kopalen (Kaurikopal). Dammar hat das sp. G . 1,04—1,12; Sch. P. 120°. Säurezahl 2 0 — 3 5 ; Azetyl-Säurezah! 5 0 , 5 2 — 0 1 , 8 0 ; Azetyl-Esterzahl 81,56—83,06; Azetyl-Verseifungszahl 1 3 2 , 0 8 — 1 3 4 , 8 6 ; W a s s e r g e h a l t 0,1—1 % ; Aschengehalt 0,01—0,1 %. E s löst sich vollständig in fetten und ätherischen ö l e n , Benzol, Chloroform und Schwefelkohlenstoff, dagegen nur teilweise in Alkohol, Toluol, Azeton, Anilin, Petroläther und Essigsäure. Lösungen der Dammararten in Terpentinöl bilden farblose, rasch trocknende, harte L a c k e ( D a m m a r l a c k e ) , die namentlich zum Überziehen von Ölgemälden wertvoll sind. Auch in der Medizin (zur Herstellung von K l e b pflaster) wird Danimar benutzt. Dammar, ausgesucht D. A. IV ,.

lein

1 kg Mk. 1 , 9 0

pulverisiert

1

,,

Dammar: F u e r s t B r o s . & C o . , New Y o r k , Nos. 2 u. 4 Stone

Street

(s. Ins.-Anh.

S. 13).

Dammarlack: Enauth

k

Weidinger,

Dresden-N.

Mry"r

Colin,

Hannover.

16

,.

2,60

Dampfapparate.

242

Dampfapparate. (Vgl. a u c h unter „ A b d a m p f e n " sowie „ D e s t i l l a t i o n s apparate"; Dampftöpfe siehe „Autoklaven"; Dampfsterilisationsapparate siehe „Desinfektionsapparate"). D a m p f b ä d e r , einfache, b e s t e h e n d aus zylindrischem o d e r h a l b kugeligem Metallkasten mit r u n d e r Ö f f n u n g in der D e c k p l a t t e zum A u f s e t z e n von Schalen. Der unten durch eine Ö f f n u n g eintretende Dampf verteilt sich zwischen d e r W a n d u n g des B a d e s und der a u f g e s e t z t e n Schale, um d a n n durch ein K o n d e n s a t i o n s w a s s e r - A b l e i t u n g s r o h r mit S i p h o n zu e n t w e i c h e n . Oberer innerer Durchm. d. Öffnung

Zur Befestigung a. d. W a n d mit K o n s o l e und 3 Steinschrauben

mm

Mk.

_

185 200 220 250 270 300 350 400

— —

40,00 —

46,00 52,00 60,00

500 600 700 800 1000 Die

— —

— Preise

verstehen

Stehend mit ! rundem Fuss

Stehend mit Dreifuss mit Umhüllung

Preis

gante Höhe

Mk.

Mk.

Mk.

mm

19,00 20,00 22,00 25,00 28.00 31,00 37,00 45,00

21,00 22,50 24,50 28,00 31,50 34,50 41,00 50,00

39,00 43,00 48,00 52,00 66,00 77,00 90,00 110,00

350 850 350

Mk.

!

_

i | I j i

— — — — —

i : | ! ' 1

— 75,00 125,00 180,00 240,00 350,00

; —

sich

Aus K u p f e r mit Dreifuss

ohne Umhüllung





























inkl. V e n t i l e

800 800 800 800 800

und





Kondensationswasser-Ableitungsrohr.

D a in p f t i s c h e. Vereinigung mehrerer D a m p f b ä d e r zu einem g e m e i n schaftlichen Kasten. Durch eine b e s o n d e r e Einrichtung wird der Dampf im ganzen A b d a m p f k a s t e n gleichmässig verteilt: Muldenförmige

D a m p f t i s c h e.

A n z a h l der Öffnungen . 3 3 3 4 4 4 4 4 5 5 D u r c h m . d.grösst.Öffnung 2 0 0 2 5 0 ;!00 3 5 0 4 0 0 2 0 0 2 b 0 3 0 0 3 5 0 4 0 0 3 0 0 4 0 0 m m . Preis d. k o m p l . Apparates 4 4 6 5 81 9 8 115 60 7 5 1 0 5 1 2 0 1 5 0 1 5 0 1 9 0 Mk. Grössere Dampftische und A b d a n i p f b a t i e r i e n bis zu Mk. 1 8 0 0 .

Doppel wandige Abdampfschalen für g e s p a n n t e n Dampf, stehend, auf rundem Fuss. Oberer innerer Durchm. . Inhalt Preis inkl. Ventile . .

360 12 75,00

450 22 90,00

550 42 150,00

aus

650 70 220,10

Gusseisen

750 110 290,00

940 mm. 210 1. 4 2 0 , 0 0 Mk.

D a m p f k o c h k e s s e l f ü r g e s p a n n t e n Dampf mit D o p p e l b o d e n . 1. F e s t s t e h e n d e D a m p f k o c h k e s s e l mit A u s l a u f h a h n und K o n d e n s w a s s e r h a h n , auf Fussgestell oder auf W a n d k o n s o l ; D a m p f d r u c k 3 Atm. Inhalt 5 10 15 20 30 50 70 1 0 0 1. Preis 1 0 5 , 0 0 1 1 5 , 0 0 1 2 5 , 0 0 1 4 0 , 0 0 1 7 0 , 0 0 2 5 0 , 0 0 3 5 0 , 0 0 39O,C0Mk. Mehrpreis] V e r z i n n u n g 3,00 3,00 5,00 8,00 10,00 12,00 15,00 20,00 „ für 1 Zinnplattier. 4 5 , 0 0 5 0 , 0 0 6 0 , 0 0 7 5 , 0 0 9 5 , 0 0 120,0(J 1 4 5 , 0 0 1 7 5 , 0 0 . Preis des D a m p f v e n t i l s 4,00 4,00 4,00 5,00 5,00 6,00 6,00 6,00 „

2. D a m p f k o c h k e s s e l in i t K i p p v o r r i c h t u n g a u f W a n d konsol, mit Dampfeintritt und K o n d e n s w a s s e r a u s t r i t t durch die D r e h z a p f e n ; D a m p f d r u c k 3 Atm.

Dampfdichte —

Dampfturbinen.

248

Inhalt 5 10 Preis 185,00 200,00 Mehrpreis für Verzinnung . . 3,00 3,00 „ Zinnplattierung 45,00 50,00 „ des Dampfventils wie vorstehend unter 1.

15 225,00 5,00 60,00

20 260,00 8,00 75,00

1. Mk. „ „

3. D a m p f k o c h k e s s e l mit Kippvorrichtung, au» B ö c k e n g e l a g e r t , mit Danipfeintritt und Kondeswasseraustritt durch die Drehzapfen, mit Dampfeintrittsventil und Wasserauslaufhahn. Inhalt Preis Mehrpreis für V e r z i n n u n g . „

30 300,00 10,00

50 350,00 12,00

70 440,00 15,00

100 1. 5 5 0 , 0 0 Mk. 20,00

Zinnplattierung 95,00 120,00 „ des Dampfventils wie vorstehend unter I.

145,00

170,00

.

"„

4. D a m p f k o c h k e s s e l „ S p h ä r i c " , m i t l i e g e n d e m R ü h r w e r k , wirksamer als vertikale Rührwerke. Zum Einkochen, Verdampfen, Auflösen, Anrühren u. s. w. von flüssigen und breiigen Massen, Farben, Mus, Appretur, W i c h s e , Extrakten u. s. w. Um die Rührwerksachse kippbar, zur Entleerung während des Ganges. Preise mit Riemscheiben und Dampfventil: Inhalt Preis

30

50

70

100

150

200

250

300

400

500

360

475

530

600

720

840

970

1100

1240

1350

1. Mk.

Doppelkessel für Dampfheizung aus G u s s e i s e n , innen s ä u r e f e s t e m a i l l i e r t (gewöhnlicher Probedruck 5Atm.), werden von 1 0 — 5 0 0 0 1 Inhalt (des Innenkessels) geliefert. Preise richten sich nach der jeweiligen Verwendungsart. Dampfapparate: G u s t a v C h r i s t & C o . , B e r l i n O., (s. I n s . - A n h . S. 2 2 ) . Leppin & Ma-sehe. Berlin SO., (s. I n s . - A n h . S. 1 2 ) .

Blumenstr.

G5

;

Engelufer

17

I

Dr. Hermann Ruhrbeck, s t r . 20a ( s . I n s . - A n h . S.

Berlin 21).

NW.,

Karl-

Dampfapparate in Metall und allen Dimensionen: Volkmar Hitnig & C o m p . , Dresden-A., Zwickauerstrasse

Dampfapparate (Dampfbäder, dener Konstruktion liefern: C.

Heckmann, Berlin (s. I n s e r a t e ) .

SO.

33,

Görlitzer

Ufer

27.

Dampftische, 9.

Dampfbatterien)

| F . II. M e y e r , I S. 1 7 ) .

Hannover - Hainholz

verschie(8.

Ins.-Anh.

Dampfarmatiiren: Aktien-Gesellschaft

Schaeffer

& Walukcr,

Berlin

S\Y.

US,

I.imlenstr.

D a m p f d i c h t e siehe „ M o l e k u l a r g e w i c h D a m p f s t r a h l - G e b l ä s e für Feuerungen: V.

A. K r f d l o ,

Fabrik

für S p a r r o s t e

u.

Imlusirie- F e u e n i n g f n ,

W/1»

ini;oii (s. Ins.-Anh. S. U>.

Dekantiergefässe aus Steinzeug: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg. Bcrlinerätr. 221».

Dekokte siehe ,,A b k o c Ii u n g e n". Delalots L e g i e r u n g 1 siehe ,,M a n g a n l e g i e r u n g e 11".

Deltametall s i e h e „ K Demyohns in g r ü n e m

u p f e r l e g i e r u n g e 11". Glase. Mit geschälten w e i s s e n W e i d e n b e f l o c h t e n ; von 5 1 I n h a l t a b a u f w ä r t s mit S t r o h e i n l a g e z w i s c h e n G l a s u n d G e f l e c h t : Ungefähres Gewicht ¡j ohne Überkorb kg

1 2 3 4 5 6 7 \' 10

12 Vi 15 17 Vi

20

25 30 35 40 50

60

Liter Wasser Inhalt per Stück

0,80

1,25 1,50 1,75 2,00 2,30 2,50 3,25 3,50 4,05 4,50 5,00 5,60 6,25 7,25 8,60

10,00

11,00

mit Überkorb kg 1,30 1,90 2,40 2,75 3,20 3,50 3,75 4,85 5,20 6,00 6,75 7.50 8,15 8,90

11,00 12,00 14,60 16,25

Preis per Stück ohne

TTU 1

u

Uberkorb

i m - Uberkorb

; aus



grünen

Weiden

Mk.

Mk.

0,60 0,75

0,90 1,05 1,15 1,20 1,35 1,45 1,50

0,80 0,90 1,05 1,15

1,20

1,40 1,60 1,75 1,90 2,15 2,55 2,85 3,40 3,80 4,60 5,25

1,80

1,95 2,20 2,35 2,65 3,10 3,50 4,05 4,50 5,35 6,00

Denaturieren. D e r D e n a t u r i e r u n g unterliegen v o r a l l e m S p i r i t u s und S a l z . M a n d e n a t u r i e r t S p i r i t u s , d e r zu i n d u s t r i e l l e n Z w e c k e n v e r a r b e i t e t w i r d , u n d S a l z , w e l c h e s a l s V i e h f u t t e r o d e r in d e r I n d u s t r i e b e n u t z t w e r d e n s o l l . D i e D e n a t u r i e r u n g s o l l d i e b e t r e f f e n d e n S t o f f e zum m e n s c h l i c h e n G e n u s s u n tauglich machen, darf a b e r ihre sonstige (beabsichtigte) V e r w e n d u n g nicht hindern. S o erklärt sich, d a s s die Denaturierungsmittel v e r s c h i e d e n sind, j e nach dem V e r w e n d u n g s z w e c k . S a l z w i r d mit E i s e n o x y d ( o d e r R ö t e l ) und W e r m u t k r a u t p u l v e r v e r m i s c h t , w e n n e s a l s V i e h - o d e r D ü n g s a l z d i e n e n s o l l . In a n d e r n F ä l l e n w i r d G l a u b e r salz, Kieserit, Holzkohle, Asche, Seifenpulver, ö l e , T r a n , Petroleum, Alaun, E i s e n v i t r i o l , K a r b o l s ä u r e u. a . 111. z u g e s e t z t . D e n S p i r i t u s d e n a t u r i e r t m a n mit H o l z g e i s t ( M e t h y l a l k o h o l ) , P y r i d i n basen, Rosmarinöl, Lavendelöl, Terpentinöl, Tieröl, Azetonöl, Benzin, Benzol, S o l v e n t n a p h t a 11. a . m . D e r zur D e n a t u r i e r u n g v e r w e n d e t e H o l z g e i s t s o l l f a r b l o s o d e r s c h w a c h g e l b l i c h und f a s t g a n z b i s zu 7 5 ° f l ü c h t i g s e i n ; er s o l l s i c h mit W a s s e r o h n e w e s e n t l i c h e T r ü b u n g in j e d e m V e r h ä l t n i s m i s c h e n u n d e i n e n A z e t o n g e h a l t von mehr als 3 0 % haben. In D e u t s c h l a n d w i r d s e i t d e m J a h r e 1 8 8 7 d e r v o l l s t ä n d i g d e n a t u r i e r t e S p i r i t u s mit e i n e r M i s c h u n g v e r s e t z t , w e l c h e a u s 4 T . H o l z g e i s t v o n e i n e m bestimmten Unreinheitsgrade und 1 T . Pyridinbasen besteht. Von dieser M i s c h u n g w e r d e n auf 100 1 reinen Alkohols 2 % 1 zugesetzt. S e i t d e m 1. O k t . 1 9 0 2 ist a l s z w e i t e v o l l s t ä n d i g e D e n a t u r i e r u n g s a r t ein V e r f a h r e n z u g e l a s s e n , bei w e l c h e m auf 100 1 reinen Alkohols l1.- 1 des v o r h e r b e s c h r i e b e n e n all-

Denitricren.

248

gemeinen Denaturierungsmittels. 2 1 Benzol und 0,25 1 einer Kristallvioleitlösung (salzsaures Hexamethyl-p-rosanilin) zugesetzt werden. Die Menge des Farbstoffs ist so bemessen, dass sie nur ein Milliontel des denaturierten Spiritus beträgt. Das Verfahren des D. R. P. 144 483 bezweckt die Darstellung eines Denaturierungsmittels für Spiritus aus rohem Steinkohlenteer, und zwar mischt man gleiche Teile 95 %igen Spiritus und dekantierten Steinkohlenteers mittels eines Rührwerks und zieht nach Absetzen den mit den Kohlenwasserstoffen beladenen Spiritus vom Bodensatz ab. 1 T. dieses Produktes soll zur Denaturierung von 100 T. Spiritus dienen, wobei man noch 1—10 T. technisches Benzol zusetzen kann. Die Russ. Privil. 6709 und 6710, welche einerseits Brechweinstein und Senföl, anderseits Schwefelkohlenstoff und Aldehyd zum Denaturieren von Spiritus verwenden wollen, haben wohl keine Aussicht, praktische Anwendung zu finden. Über die direkte Herstellung von denaturiertem Alkohol durch Vergärung von Maische nach dem D. R. P. 139 387 s. den Artikel „S p i r i t u s". Prüfnngr: ü b e r d e n N a c h w e i s v m i [ » e n a t u r i e r u n g s h o l z g e i s t in E s s e n z e n , Branntweinen, T i n k t u r e n u n d F l u i d e x t r a k t e n s c h r e i b t R. P e t e r s ( P h a r m . C'entralh. 1Ö05, 521; C h e m . Z t g . 1905, R e p e r t . 218) f o l g e n d e s : .. ] HT z u r l l e n a t u r i e r u n g v o n B r a n n t w e i n zu g e w e r b l i c h e n Z w e c k e n v e r w e n d e t e H o l z g e i s t m u s s 25 % A z e t o n e n t h a l t e n . Die Erkennung desselben im Branntwein u s w . i s t s e h r l e i c h t , w e n n m a n das A z e t o n z u g r u n d e l e g t . Als bestes Verfahren erwies sich d e m V e r f . das L ^ g a l s c h e i n f o l g e n d e r A u s f ü h u n g : 10 c e m d e s a l k o h o l h a l t i g e n Fabrikates w e r d e n m i t Wasser versetzt und d a v o n 20 c o m bei k l e i n e r F l a m m e a b d e s t i l l i e r t . 10 c c m des g u t d u r c h g e s c h ü t t e l t e n D e s t i l l a t e s w e r d e n m i t 1 c e m einer f r i s c h b e r e i t e t e n und vor L i c h t g e s c h ü t z t e n 1 ° / o i g e n N i t r o p r u s s i d n a t r i u m l ö s u n g u n d m i t 2 c c m — bei stark s a u e r e n F l ü s s i g keiten auch mehr — einer e t w a 4 % i g e n Natronlauge versetzt. Bei A n w e s e n h e i t von A z e t o n e n t s t e h t e i n e m e h r oder m i n d e r starke R o t f ä r b u n g. Ist. k e i n A z e t o n vortianden, so t r i t t nur e i n e G e l b f ä r b u n g ein. F a r b l o s e P r ä p a r a t e , w i e K a m p f e r s p i r i t u s , A m e i s e n s p i r i t u s u. d g l . kann man ohne vorhergehende Destillation direkt prüfen."

Denaturierungsmittel schlossener Emballage:

für

Allgemeines Denaturierungsmittel Benzin aus Petroleum Benzol aus Steinkohlen Holzgeist Natronlauge Pyridinbasen Rizinusöl Rosmarinöl Terpentinöl Tieröl

Spiritus

1 ] ] 1

Branntwein) in steueramtlich ver-

kg Mk. 3,50; ., ,. 2 , 0 0 ; „ ,, 3 , 0 0 ; ,, ,,1,95;

° 0 1 Mk, J 15,00 01 «5,00 0 kg yy 75,00 % 100,00 % Y 40,00 "o !) 300,0(i ";o )) 175,00 °o 250,00 "'0 J) 140,00 1 >J 3,00



Denaturierungsmittel: A k t i e n - G e s e l l s c h a f t für C h e m . - I n d u s t r i e , kirchen-Schalke. C. E r d m a n n , L e i p z i g - L i n d e n a u .

Gelsen

Julis. O s w a l d o w s k i , A l t o n a , irr. Elbstr. 240/44. Dr. L. Windeeker, Fabrik c h e m . P r o d u k t e , Berl i n SO. 36, M a v b a c h u f e r 22 itiir S p i r i t u s u n d Zucker).

Denaturier-Holzgeist: Johs.

Oswaldowski,

Altona,

gr.

Elbstr.

240/41.

D e n l t r i e r e n . Zerlegung von Mischsäure in ihre Bestandteile (H 2 S0 4 und HN0 3 ) und getrenntes Auffangen derselben. Zu diesem Zwecke wird die Mischsäure in einem eisernen, mit säurefesten Steinen ausgekleideten Turm zersetzt, der von unten durch Dampf erhitzt wird; der Turm ist mit oberflächenvergrösserndem Material, z. B. mit Schalen, Näpfchen, Kegeln, Kugeln oder dgl. gefüllt. Die H 2 S0 4 bleibt flüssig und fliesst unten aus dem Turme ab, während die HNO, dampfförmig oben entweicht und in einer Kondensationsbatterie aus Steinzeug, bestehend aus Luftröhrenkühlern und Touriiis mit Aufsatzröhren, verdichtet wird; den Schluss der Anlage bildet ein Kondensationsturm, der die letzten Spuren saurer Gase zurückhält.

Dentistische

Präparate



Desinfektion.

249

Das Denitrieren der für Kunstseide, Zelluloid u. s. w. bestimmten Nitrozellulose zur Verminderung der Brennbarkeit wird nach verschiedenen Methoden ausgeführt, z. B. nach D. R. P. 125 392 so, dass die zu Fäden, Films u. s. w. verarbeitete Nitrozellulose mit der saueren Lösung von Salzen der niedrigeren Oxydationsstufe eines Metalles, welches auch höhere Oxydationsstufen bildet, behandelt wird. Kuprochlorid in saurer Lösung wirkt leicht denitrierend, aber auch Ferro-, Mangano-, Stanno- u. s. w. Salze. Vorteilhaft werden bei der Denitrierung Lösungs- und Quellungsmittel der Nitrozellulose zugesetzt. z. B. Alkohol, Äther, Azeton. Glyzerin u. dgl. Ausführlicheres darüber siehe im Artikel „ S e i d e , k ü n s t l i c h e". Denitrieranlagcn liefern: Deutsche Ton- 11. Stein/.,-ug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg,

Berlinerstr. 22 b.

D e n t i s t i s c h e P r ä p a r a t e aller Art: E.

Merck,

Darmstadt.

Kurl lieichert.

Cannstatt.

D e p l a z i e r u n g s a p p a r a t e siehe „ V e r d r ä n g u n g s a p p a r a t e". D e r i z i n . Anderer Name für das aus dem Rizinusöl gewonnene F 1 o r i z i n. Siehe dieses im Artikel :,R i z i n u s ö 1". Chemische Fabrik

Flörsheim, Dr. H. Xoerdlinger,

Flursheim a. M.

Dermastone: Dr.

Max

Lehmann

&

Co.,

Berlin

SO.

26,

Elisabethufer 5/6.

D e r m a t o l = basisch gallussaures Wismut. C 8 H 2 (OH) 3 . C0 2 Bi(0H) s . Es wird aus Wismutnitrat und Gallussäure hergestellt. Feines gelbes trocknes Pulver, unlöslich in H 2 0, Alkohol und Äther. Man verwendet es medizinisch wegen seiner desinfizierenden, austrocknenden und nicht reizenden Eigenschaften, namentlich äusserlich bei Wunden, Hautkrankheiten u. s. w.; gegen Schweissfuss hat sich ein 20 %iges Dermatol-Streupulver bewährt. Innerlich leistet es gute Dienste als Antidiarrhoikum bei Magen- und Darmerkrankungen. Dermatol

„Höchst"

H

Mk. 3,60;

1 kg Mk. 35,00

Dermatol: Farbwerke

vorm.

Meister

I.ucius

& Brüning,

Höchst a. M.

D e r m o l ~ chrysophansaures Wismut. Man hat es äusserlich gegen Hautkrankheiten verordnet, doch scheint es wieder ausser Gebrauch zu kommen. Dermol

U

Mk. 7,70;

t kg

Mk. 60,00

D e s a g g r e g a t o r e n siehe „ D e s i n t e g r a t o r e n". D e s i n f e k t i o n (Sterilisation). Man unterscheidet eine Desinfektion durch c h e m i s c h e von einer solchen durch m e c h a n i s c h e Mittel. Von den zahlreichen chemischen Desinfektionsmitteln finden im Grossen eigentlich nur karbolsaurer Kalk, Formaldehyd und Lysol ausgedehnte Anwendung. Der karbolsaure Kalk wird gewöhnlich als D e s i n f e k t i o n s - P u l v e r schlechthin bezeichnet. Karbolsaurer

Kalk



| 5 " / o ietziger 20% ' „ 30% ., 40% „

Preis „ ,. „

°,' 0 k g M k . " 0 .. „ % ., „ % „ „

11,00 14,00 19,00 24,00

F o r m a 1 d e h y d und L y s o l sind in besonderen Artikeln behandelt. Der Formaldehyd hat besonders ausgedehnte Verwendung zu Desinfektionszwecken gefunden, einerseits in Dampfform, d. h. durch Verdampfen des polymerisierten Paraformaldehyds, und anderseits in Mischung oder Verbindung mit andern Substanzen. Zu derartigen Mischungen gehört z. B. das L y s o f o r m (s. d.), auch Liquor Formalclehydi saponatus genannt. Nach den D. R. P. 141 744 und 145 390 verflüssigt man Kaliseife durch Formaldehyd entweder unter Zusatz von H;0 oder ohne dieses durch erhöhte Temp. bezw.

250

Desintegratoren.

durch Überdruck. Das Verfahren des Engl. Pat. 28 277 von 1902 stellt eine Art Lysoform unter Zusatz von Rohkresol her. Die mechanische Desinfektion geschieht durch Anwendung von Wärme, und zwar meistens durch Anwendung von s t r ö m e n d e m oder g e s p a n n t e m D a m p f (Dampfsterilisationsapparate). 1. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t e f ü r F l e i s c h (um mit lebenden Mikroorganismen infizierte Fleischstücke durch Abtötung der Organismen zum menschlichen Genuss tauglich zu machen): Bei dem Hennebergschen Fleischsterilisierapparat wird das Fleisch in vollkommen reinem Dampf gekocht; letzterer wird nicht unmittelbar zum Fleisch eingeleitet, vielmehr nur zur m i t t e l b a r e n Erhitzung benutzt. Der

Apparat

wird

von

250—1500

1 Inhalt

zum

Preise von

M k . 1'¿00—,'1000

gebaut.

Beim Schimmeischen Fleischsterilisator wird der Dampf durch mehrere Siebschlangen direkt in den Apparat eingeleitet. Preis des A p p a r a t e s

für 7 5 0

kg

Fleischfassung

M k . 3001 >

2. D e s i n f e k t i o n s a p p a r a t e f ü r M ö b e l . W ä s c h e u. s. w. mittels strömenden oder schwachgespannten, j e d o c h n i c h t z u ü b e r h i t z t e n Wasserdampfes. Feststehende Desinfektionsapparate: Fassungsraum Preis . . .

0,75 750

1.0 1200

2,5 2100

.'J,5 2400

5 , 0 cl>m. 2700 Mk.

Auch f a h r b a r e Desinfektionsapparate (mit zugehörigem Dampfentwickler) werden gebaut. Sie haben gewöhnlich 2,5 cbm Fassungsraum und kosten je nach Ausführung Mk. 2000 und mehr. Infizierte Wäsche sterilisiert man auch durch mehrstündiges Kochen in schwacher Sodalösung, wobei die Heizung durch indirekten Dampf erfolgt, um ein Fixieren von Schmutzflecken zu vermeiden. Die sterilisierte Wäsche wird vor dem Herausnehmen durch Bespritzen abgekühlt; ein Walzenquetschwerk streift die Desinfektionslauge ab. Preis solcher A p p a r a t e

(Kochfässer von

7 5 0 — 1 0 0 0 1 Inhalt)

.

.

.

M k . 4 5 0 —81 >0

Chemikalien zur Desinfektion: A k t i e n - G e s e l l s c h a f t f ü r C h o m . - I n d u s t r i e , OelsenFuorst Bros. & Co., New York, Xos. 2 u. 4 St' ne kirchen-Schalke. I Street (s. Ins.-Anh. S. 1:>). C h e m i s c h e F a b r i k F l ö r s h e i m , Dr. II. Nuerdlinger, Dr. F. Raschid, Chemische F a b r i k , LudwigsF l ö r s h e i m a. M. I hafen a. Rh. C h e m . F a b r i k L a d e n b u r g . G. m. b. II., LadenAdolf Thül, H a n n o v e r . bürg (Baden). Dr. L. Windecker, F a b r . chem. F r o d u k t e , Berlin SO., Maybach-Ufer 22.

Desinfektions- und Viehwaschmittel Liq. Cresol sap.: Gebr. N a h n s e n , H a m b u r g 22, F l a e h s l a n d 31.

D e s i n t e g r a t o r e n (Schleudermühlen), in denen das zu zerkleinernde Material zwischen zwei in entgegengesetzter Richtung rotierenden, mit Stahlstäben versehenen Körben zerschlagen wird. Das Mahlgut wird durch den trichterförmigen Einlauf der innersten Trommel der Körbe zugeführt und von dort durch die Zentrifugalkraft nach aussen geschleudert; hierbei muss es die Stäbe von 4 bezw. 6 Trommeln passieren und ist einer sehr grossen Anzahl von Schlägen ausgesetzt, so dass es die Mühle als Mehl verlässt. Die Desintegratoren eignen sich zum Zerkleinern und Mischen von Kohlen, Erzen, Magnesit, rohem und gebranntem Kalk, Dolomit, Koks, Schlacken, Schwerspat, Tonschiefer, Gipsstein, Formsand, Erdfarben, Schamotte, Trass, Phosphorit, Asphalt, Guano, Schwefel, Superphosphat, Knochenkohle, Salzen, Soda, Ölkuchen, Mais, Gerbstoffen u. s. w. Die Desintegratoren sind sehr leistungsfähig nach Quantität, liefern dagegen nicht besonders feine Pulver. Die Leistungen des nachstehenden Verzeichnisses beziehen sich auf mittelhartes Material und auf ein mittelfeines, griesiges Mahlerzeugnis.

Desintegratoren.

251

Durchm. der äusseren Trommel . . . . Stündl. Leistung an gemahlenem Material ca. Kraftverbrauch in Pferdestärken . . . . Preis kompl. mit 4 Trommeln von Stahlstäben Preis kompl. mit 6 Trommeln von Stahlstäben

500 500 3 950 —

650 1000 5 1150 1300

Durchm. der äusseren Trommel . . . . Stündl. Leistung an gemahlenem Material ca. Kraftverbrauch in Pferdestärken . . . . Preis kompl. mit 4 Trommeln von Stahlstäben Preis kompl. mit 6 Trommeln von Stahlstäben

1100 6000 12 2300 2700

1250 9000 15 2800 3300

800 2000 8 1500 1800

1000 4000 10 2050 2350

mm. kg.



Mk.

1500 1600 mm. 15000 18000 kg23 30 4000 5200 Mk. 4600 5900 D e n D e s i n t e g r a t o r e n n a h e v e r w a n d t sind die D i s m e m b r a t o r e n ( S c h l a g s t i f t m a s c h i n e n ) , bei d e n e n a b e r nur e i n e S c h e i b e rotiert, w ä h r e n d d i e G e g e n s c h e i b e f e s t s t e h t . G e w ö h n l i c h h a t je d e S c h e i b e 3 S c h l a g s t i f t r e i h e n , u n d

Fig.

1.

z w a r g r e i f e n d i e S c h l a g s t i f t e d e r e i n e n in d i e r i n g f ö r m i g e n L ü c k e n z w i s c h e n d e n S c h l a g s t i f t r e i h e n d e r a n d e r n S c h e i b e ein. Die D i s m e m b r a t o r e n d i e n e n z u m Vermählen von mittelharten und weichen Stoffen, wie Tafelsalz, Zucker, Kreide, S e i f e , F a r b e n u. s. w . , w e n n e i n m ö g l i c h s t f e i n e s E r z e u g n i s v e r l a n g t w i r d . D i s m e m b r a t o r e n : Durchm. des grössten Schlagstiftringes Leistung in der Stunde Kraftverbrauch in Pferdestärken Preis der vollständigen Maschine

500 500—1500 4 1100

650 mm. 1 0 0 0 — 3 0 0 0 kg. 6 1300 Mk.

Schliesslich m ü s s e n hier noch e r w ä h n t w e r d e n die D e s a g g r e g a t o r e n o d e r S c Ii 1 a g k r e u z raii h I e n. Die vorstellende erste Figur z e i g t e i n e n D e s a g g r e g a t o r mit a b g e n o m m e n e m G e h ä u s e , d i e z w e i t e F i g u r ( s . S. 2 5 2 ) d i e ä u s s e r e A n s i c h t e i n e r S c h l a g m ü h l e a n d e r e r K o n s t r u k t i o n m i t b e s o n d e r s g e s i c h e r t e m S c h l ä g e r w e r k . — Bei d e n D e s a g g r e g a t o r e n l ä u f t in e i n e m z y l i n d r i s c h e n G e h ä u s e ein S c h l a g k r e u z ( o d e r ein a n d e r s g e f o r m t e s

252

Destillation.

S c h l ä g e r w e r k ) mit g r o s s e r G e s c h w i n d i g k e i t um. S i e dienen zur Zerkleinerung v o n zähen, nicht zu harten S t o f f e n , w i e A s p h a l t , Diingerkalk, getrocknetem Fleisch, Holzabfällen, Rinden, S a l z e n u. a. m. und zeichnen sich durch grosse L e i s t u n g s f ä h i g k e i t bei geringem K r a f t b e d a r f aus.

Fig. 2. D e s a g g r e g a t o r e n : Lichter Durchm. des Mahlgehäuses Leistung in der Stunde . . . . Kraftbedarf in Pferdestärken . . Preis der vollständigen Maschine Desintegratoren:

400 900 3—4 580

600 800 1000 1250 1500 mm 1500 2500 3500 4500 5500 kg. 5 — 7 8 — 1 0 12—15 1 6 — 2 0 2 2 — 2 6 800 1150 1550 2450 4050 Mk

Otto H i l l i g , Berlin N„ Fcnnstr. 21 (s. Ins.- | Karl Seemann, Merlin C. 54, Rosenthalerstr. 40 Anh. S. 20). I ( s . Ins.-Anh. S. 12). König Friedrieh August Hütte, Potschappel bei ! . Dresden (s. Ins.-Anh. S. 19). j

Desintegratoren,

Dismembratoren,

Max Friedrich & Co., Maschinenfabrik, LeipzigPlagwitz.

Destillation.

Desaggregatoren: | Fried. Krupp Aktiengesellschaft | Magdeburg-Buckau.

Grusonwerk,

1. D e s t i l l i e r a p p a r a t e a u s G l a s . K o l b e n , R e t o r t e n und K ü h l e r s i e h e die b e t r e f f e n d e n s e l b s t ä n digen A r t i k e l . D e s t i l l i e r a p p a r a t zur D e s t i l l a t i o n im l u f t v e r d ü n n t e n R a u m nach K r ä f f t und N ö r d l i n g e r , bestehend aus Wasserluftpumpe, Glasventil, Flasche von 1 1 Inhalt mit eingeschliffenem Stopfen, 2 Glashähnen, Manometer und Zubehör, kompl Mk. 20,50 D e s t i l l i e r a p p a r a t zur D e s t i l l a t i o n im l u f t v e r d ü n n t e n R a u m nach A n s c h ü t z a) Wasserluftpumpe von Glas 2 00 b) Gummischlauch mit Hanfeinlage zur Verbindung der Wasserluftpumpe mit der Wasserleitung Im ,, J 50 c) Kupferdraht zum Festbinden der Schläuche 0 20 d) Gummischlauch, dickwandig, zur Verbindung von Wasserluftpumpe, Hahn, Manometer und Destillier-Apparat Im „ 3,00

Destillation. e) f) g) h)

Dreiweghahn von Gl«s Manometer mit beweglicher Spiegelglasskala F ü l l u n g des Manometers Destillationskolben. Inhalt 10 20 30 50 ccm. Preis 0,20 0,20 0,25 0,30 Mk. i) Destillationskolben mit angeblasener Vorlage. Inhalt 15 30 50 ccm. Preis 0,35 0,40 0,45 Mk. k) Vorlagen. Inhalt 15 30 50 ccm. Preis 0,15 0,20 0,25 Mk. 1) Vorlagen (oben verengt). Inhalt 15 30 50 ccm. Preis 0,20 0,25 0,30 Mk.

2. D e s t i l l i e r a p p a r a t e

aus

253 Mk. ,,

4,50 12,50 1,00

Porzellan.

D e s t i l l i e r b l a s e mit nutzbarem Inhalt von 2 3 1; Deckel mit 3 T u b e n Mk. 7 8 , 5 0 und Stöpseln, mit Schauloch, kompl D e s t i l l i e r g e f ä s s mit aufgeschliffenem Deckel. Inhalt 4,8 9,0 18,3 25,0 30,5 1. Preis 10,00 15,00 25,00 32,00 37,50 Mk. D e s t i l l i e r k o l b e n mit nutzbarem R a u m von 3,2 1, mit aufgeschliffenem Deckel und eingeschliffenem Stöpsel . . . . „ 14,50 Grössere Destillierapparate aus Porzellan, Destillierrohre u. s. w. je nach den speziellen Anforderungen.

3. D e s t i l l i e r a p p a r a t e

aus Stein zeug.

Destillierblasen mit Muffen oder Flanschrand, mit aufgesetztem Helm. Inhalt der K e s s e l 71 8 15 30 40 5 0 1. Preis „ „ 4,00 5,00 8,00 10,00 13,00 Mk. Preis der D e c k e l , aufgeschliffen oder mit Muffendichtung . . 4,00 5,00 8,00 8,00 12,00 „ Preis der H e l m e 3,00 4,00 6,00 8,00 10,00 Preis der kompl. Apparate . . 11,00 14,00 22,00 28,00 35,00 „ Preise grösserer Destillierkessel aus Steinzeug richten sich nach den besonderen Ansprüchen und der Ausführungsform. Vollständige DestillationSänlage aus Steinzeug für feinere chemische P r o d u k t e (der Kessel steht in einem Holzkasten, der durch direkten Dampf geheitzt wird). 1 Kührkessel, bestehend a u s : 1 Kessel, 2 0 0 1 Inhalt mit geschliffenem Flansch Mk. 3 5 , 0 0 J Deckel mit geschliffenem Flanschrand; an demselben: 1 Gasaustrittsstutzen (35 mm), 1 Mannlochstutzen mit aufgeschliffenem Deckel, 1 Rührerstutzen mit Stopfbüchse ,, 27,50 1 Rührer, Platten oder Schraubenform „ 15,00 1 l'bergangsrohr, 35 mm lichte Weite ,, 3,00 1 Kühlschlange No. 4, glattes Kohr „ 90,00 1 Siphon mit Muffe „ 4,00 Die Destillationsanlage kompl.

4. D e s t i l l i e r a p p a r a t e

aus

M k . 174,50

Metall.

D e s t i l l a t i o n s a p p a r a t liir D a m p f h e i z u n g , bestehend aus äusserem schmied-e eisernem Kessel, innen v e r z i n n t e r k u p f e r n e r D e s t i l l i e r b l a s e mit a b n e h m barem Helm, Kühlschlange aus Zinn in eisernem Wassergefäss. Nutzbarer Inhalt der lilase . . 5 10 20 30 40 £0 75 100 2 0 0 1. Preis kompl. mit aller Armatur 170 2 5 5 3 6 5 4 5 5 5 3 0 630 7 9 0 9 2 0 1 0 5 0 Mk. D e s t i l l a t i o n s a p p a r a t f ü r D a m p f h e i z u n g , bestehend aus Destillierblase, K o n d e n sator, Auslaufkugel und Kezipient; letzterer mit Füllstutzen, Flüssigkeitsstandzeiger und Ablasshahn. Der ganze A p p a r a t bildet eine geschlossene V e r b i n d u n g und ist vollständig aus E i s e n gefertigt. Nutzbarer Inhalt der Blase . . 100 150 250 400 600 800 1 0 0 0 1. Preis kompl. mit aller Armatur 600 720 900 1100 1220 1360 1 5 0 0 Mk.

Destillationskokerei — Dewarsche Gefässe.

254

D e s t i l l a t i o n s a p p a r a t m i t e i g e n e m D a m p f e r z e u g e r , b e s t e h e n d aus O f e u mit e i s e r n e m D a m p f k e s s e l mit a l l e m Z u b e h ö r ( H a n d s p e i s e p u m p e , M a n o m e t e r u. s. w . ) ; Destillierblase aus K u p f e r , i n n e n verzinnt, K ü h l s c h l a n g e aus Z i n n sowie 2 F l o r e n t i n e r F l a s c h e n aus K u p f e r . Mk. 1 3 7 0 , 0 0 N u t z b a r e r I n h a l t der Blase 4 0 1, A p p a r a t k o m p l . mit a l l e m Z u b e h ö r D e s t i l l a t i o n s a n l a g e v o l l s t ä n d i g a u s Eisen, mit O f e n , D a m p f ü b e r h i t z u n g s a p p a r a t u n d E i n r i c h t u n g für f r a k t i o n i e r t e K o n d e n s a t i o n . Z u b e h ö r 2 R e z i p i e n t e n v o n je 7 0 1 I n h a l t . T o t a l e r I n h a l t der D e s t i l l i e r b l a s e 120 2 0 0 1. Preis kompl .1150 E i n z e l n e r Rezipicnt von 7 0 1 I n h a l t , k o m p l

1225 Mk. mit aller A r m a t u r

.

Mk.

150,00

Man vgl. auch unter . . F r a k t i o n i e r a p p a r a t e", „ R e k t i f i k a t i o n " und „ V a k u u m a p p a r a t e". Trockne Destillation siehe unter „V e r k o h 1 u n g" und ,,V e r k o k u n g". Destillationsapparate: G u s t a v C h r i s t & C o . . B e r l i n O.. B l ü n i e n > t r . l i j ( s . I n s . - A n h . S. 2*2). Leppin & Masch'-, Berlin >.. Kn;£i-luier 17 ,25 1 , 3 5 11 , 5 0 J .15 1,20

J 110 50 35 2,40 1,65 J ,35



ca.

.

3 200 55 38 3,60 2,70 1,50



1,50



4 2 0 0 - 2 5 0 mm 60 40 Mk. 4,80 3,60 1,65



1,65 1,60

N o. 5 ( 250300 65 42 6,00 4,50 1,80

6 25U— 350 70 45 7,20 5,25 2,10

{

-

250— 350 80 60 9,30 7,00 2,10

»

8 250— 350 90 65 11,25 9,00 2,25

9 250— 400 100 75 13,50 11,25 2,40

r> n



mm it

Mie. n n

1,80

2,10

2,10

2,25

2,40

1,60

1,60

2,10

2,10

2,10

12 250— 300 130 100 21,25 18,00 3,00

13 250300 140 115 22,50 21,25 3,30

14 2 5 0 300 150 125 24,00 22,50 3,75

3,00

3,30

3,75

»







))

No. II 10 i 250— 2 5 0 400 350 Äusserer D u r c h m e s s e r c a . 110 120 Innerer D u r c h m e s s e r c a . . 90 85 V e r s i l b e r t das S t ü c k 18,00 15,75 Nicht v e r s i l b e r t das S t ü c k 15,75 13,50 Polierte Holzfüsse, extra . 2,55 2,80 P o l i e r t e H o l z d e c k e l mit F i l z gefüttert, 2,80 2,55 M e t a l l f ü s s e aus K u p f e r b l e c h , stark v e r 2,50 n i c k e l t und a n g e g i p s t . 2,50 D o p p e l w a n d i g e F l a s c h e n nach D e w a r ( K u g e l f o r m ) : I n h a l t des i n n e r e n G e f ä s s c s ca. 100—150 200—300 V e r s i l b e r t das S t ü c k . . . . 3,00 2,40 Nicht v e r s i l b e r t das S t ü c k . 2,25 1,80 P o l i e r t e r Holzfus.s dazu . 1,50 1,3b Metallfüsse aus Kupferblech, stark v e r n i c k e l t u. a n g e g i p s t J ,60 1,60 Äussere L ä n g e

0 160 50 35 3,00 2,25 1,35

mm » j?

Mk. >1 X

400—500 3,75 2,80 1,65

600 4,90 3,40 1,80

750 6,00 4,20 1,95

ccm Mk. „ „

2,10

2,10

2,10



1500 2000 3000 4000 ccm (¿efiisses c a . . 1000 15,00 20,50 26,25 Mk. 10,50 7,50 V e r s i l b e r t das S t ü c k . . . . 12,75 18,00 22,50 „ Nicht v e r s i l b e r t das S t ü c k 5,25 8,65 2,70 3,00 „ 2,55 2,'J5 2,10 P o l i e r t e r I l o l z f u s s dazu M e t a l l f ü s s e aus K u p f e r b l e c h , stark ver2,50 2,bl> — — ,, 2,50 n i c k e l t und a n g e g i p s t D O p p e l w a n d i g e F l a s c h e n nach D e w a r mit v e r l i k a lern, u n v e r s i l b e r t e m S t r e i f e n , w e l c h e r die D u r c h s i c h t gestattet. Hei diesen w i r d der P r e i s für die V e r s i l b e r u n g d o p p e l t in A n r e c h n u n g g e b r a c h t . D o p p e l w a n d i g e G e f ä s s e ' S c h a l e n f o r m , mit G l a s f u s s . Äusserer D u r c h m e s s e r der S c h a l e ca. 7U m m : Versilbert das S t ü c k M k . 4 , 8 0 Nicht versilbert 3,90 Inhalt des i n n e r e n

256

Dextrin



Dialysatoren.

Dewarsche Gefässe für flüssige Luft: E m i l G u n d e l a c b , G l a s h ü t t e i. Thür. Dr. Hermann Bohrbeck, Berlin NW., str. 20a (s. Ins.-Anh. S. 21).

Karl-

I Georg Schmidt & v. d. Eitz, Sc-hmiedefeld, Krs. ) Schleusingen (s. Ins.-Anh. S. 9).

D e x t r i n (Stärkegummi, Röstgummi). Gewöhnlich durch gelindes Rösten von Stärke (bei 160—200°) gewonnen. Arbeitet man mit einem geringen Säurezusatz, so genügt schon eine Temperatur von 120—140°, und man erhält hellere Produkte. Bei dem trocknen Verfahren arbeitet man in Rührtrommeln oder Röstpfannen ( D e x t r i n - R ö s t a n l a g e n ) , wobei die Temperatur durch öl-, Dampf- oder Luftbäder konstant erhalten wird. Das so gewonnene Dextrin wird gewöhnlich als R ö s t g u m m i bezeichnet. Bei dem zweiten Verfahren setzt man 0,1—0,15 % des Stärkegewichts an HCl oder HNOs zu, trocknet die Mischung bei 50° und erhitzt dann auf Temperaturen zwischen 110 und 140° (je nach dem gewünschten Helligkeitsgrad des Produkts). Das Rösten geschieht hierbei meist in Etagenöfen, die mit Luftheizung versehen sind. Das so gewonnene Produkt geht im Handel als Dextringummi. Das Amer. Pat. 755 390 bezweckt die Fabrikation von Dextiin aus Torf: Der Rohstoff wird mit etwa der doppelten Menge H..0 gemischt und dann in einem Digestor 2 Stdn. auf 160—200° erhitzt, wobei sich die Zellulose des Torfes in Achroodextrin umwandelt. Das Dextrin ist kein einheitliches Produkt; die verschiedenen Qualitäten unterscheiden sich nicht nur nach der Farbe sondern auch nach der Löslichkeit in Wasser und der Klebkraft der Lösungen. Letztere Eigenschaft macht das Dextrin wertvoll. Man benutzt es als Ersatz des Gummi arabicum, zum Kleben, zum Glasieren von Papier, zum Verdicken von Farbstoffen und Tinten, im Zeugdruck, in der Zündholzfabrikation u. s. w. Das D. R. P. 155 567 schützt die Darstellung einer starren, pulverisierbaren, wasserlöslichen Verbindung von Dextrin mit Formaldehyd, die anscheinend medizinische Verwendung finden soll. Dextrin,

gelb und

0

weiss

Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street (s. Ins.-Anh. S. 13). Klebstoffwerke „ C o l l o d i n " vonn. Gustav Wolff, Mainkur. Meyer Cohn, Hannover.

,, k g M k . 2 4 . " i ü — 2 0 , 0 0

Heiche &• Braeuer, Inli. Juli. A]j C . CoH,. NH2 mit Disazokörpern, so erhält man Farbstoffe, die nicht gut als Azokörper aufgefasst werden können, vielmehr wahrscheinlich Diazoamidoverbindungen sind, da sie sich nicht weiter diazo-

Diazoverbindungen



Diffusion.

259

tieren lassen. Von anderer Seite werden die hierhergehörigen Farbstoffe mit den T h i o b e n z e n y l f a r b s t o f f e n (s. d.) zusammen in die besondere Gruppe der T h i a z o l f a r b s t o f f e eingereiht. Beispielsweise entsteht der gelbe direktfärbende Baumwollfarbstoff N i t r o p h e n i n bei Einwirkung von p-Nitranilin auf Dehydrothiotoluidinsulfosäure. Diazoverbindungen. Organische Verbindungsklasse mit der Gruppe — N = N — , wovon die e i n e freie Bindung mit einem aromatischen Kohlenwasserstoffrest verbunden ist. während die andere Bindung einen Säurerest trägt. Die Diazoverbindungen entstehen bei Einwirkung von salpetriger Säure auf das Salz eines aromatischen Amidoderivates, z. B . : C 6 H 5 . N H 2 . HoSO, -r HNO; = C e H s . N : N . H S O , + 2 H 2 0 . Anilinsnlf;it

Diazobenzolsulfat

Die Diazoverbindungen (namentlich die freien B a s e n ) sind sehr unbeständig, aber auch sehr reaktionsfähig; die meisten sind explosiv. Nach dem Franz. Pat. 3 2 3 981 soll die Haltbarkeit der Lösungen vieler Diazokörper durch Zusatz von Salzen (namentlich krist. Glaubersalz) beträchtlich erhöht werden, doch scheinen angestellte Versuche (Ztschr. f. F a r b e n - und Textil-Chemie 1903 S. 2 2 5 ) nicht gerade für die Brauchbarkeit dieses Patentes zu sprechen. D i c h l o r h y d r i n siehe „C h 1 o r h y d r i n e " . D i c h t e siehe „ S p e z i f i s c h e G e w i c h t e " . D i c h t e n (Lutieren) chemischer Apparate siehe unter „ K l e b s t o f f e " . D i c h t u n g s - M a t e r i a l i e n liefern: Franz Clouth, Rhein. Gummiwarenfabrik m. b. H., Köln-Nippes.

S

H< rx, Berlin

MV. 7 (s. Inä.-Anh. S. 21).

D i d y m . Wurde lange Zeit als einheitliches Element betrachtet, ist aber dann in die beiden Komponenten N e o d y m Nd und P r a s e o d y m Pr zerlegt worden. E s ist noch nicht sicher entschieden, ob die letztgenannten beiden Stoffe wirklich Elemente sind. In der Praxis geht man meistens noch heute von dem Didyrn als Grundstoff aus und stellt Verbindungen dar, gleich als ob dasselbe wirklich ein Element wäre. Man benutzt die Didymverbindungen in einzelnen Fällen bei der Zusammensetzung von Gasglühkörpern; das isolierte Neodymnitrat wird neuerdings als vorzügliches Glasentfärbungsmittel gerühmt. Didymchlnrid.

roh i':»>• K, t e c h n iparat, techn ehem. rein, krist

% 0

kg Mk. 140,00 .. ,. 1 JU.OO

„ 1

D l o n l n = Athylmorphinchlorhvdrat. Man stellt zunächst durch Einw i r k u n g von Äthyljodid auf alkal. Morphinlösung d a s Äthylmorphin dar und neutralisiert die B a s e d a n n mit HCl. W e i s s e s Kristallpulver, löslich in H 2 0 , leichlösl. in Alkohol, fast unlöslich in Äther und C h l o r o f o r m . Man verordnet es medizinisch als Ersatzmittel des Morphins innerlich und s u b k u t a n ; namentlich hat es sich gegen Reizhusten bei Lungen- und Kehlk o p f l e i d e n bewährt. Dionin E.

Merck,

r

Merck"

I) M k . 6 , 6 0 ;

II

Mk. 6 U , W

Darmstadt.

D i p h e n a l siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n". Dlphenylamin. (C«H 5 ) 2 NH. Durch Erhitzen von Anilin mit Anilinsalz (Anilinchlorhydrat) in Autoklaven auf 210—240° erhalten. D a s Reaktionsp r o d u k t wird mit HCl und dann mit viel H 2 0 behandelt, wobei sich d a s zuerst g e b i l d e t e D i p h e n y l a m i n c h l o r h y d r a t wieder zersetzt und die freie Base als bald e r s t a r r e n d e s ö l obenauf schwimmt. Man hebt sie ab, w ä s c h t nus und rektifiziert durch f r a k t i o n i e r t e Destillation. Monokline f a r b l o s e Blätter, Sch. P. 54": S. P. 310°. Fast unlöslich in W a s s e r , leicht löslich in Alkohol, Äther und Benzol. Es riecht angenehm und s c h m e c k t brennend. Seht s c h w a c h e Base, deren Salze sich schon beim W a s c h e n mit W a s s e r zersetzen. Man benutzt es bei der Darstellung verschiedener Teerfarbstoffe. Prüfling! Das H a n d e l s p r o d u k t soll ziemlich farblos, n i c h t s c h m i e r i g sein, keinen una n g e n e h m e n Geruch besitzen, den r i c h t i g e n Sch. P. zeigen und sich an der L u f t n i c h t schnell b r ä u n e n . Auf Anilin p r ü f t m a n durch S c h ü t t e l n der pulverisierten Substanz m i t Chloikalkl ö s u n g ; hierbei darf es n i c h t violett werden. Diphenylamin,

tcchn c h e m . rein, krist.. weiss Diphenylaminsulfat Methykliphenylamin, tcchn „ e h e m . rein

1 kg 1 .. 1 1 .. 1 ..

v

Mk. .. .. ..

4/>0 S,00 ]-,00 ;>,50 l.~-,00

Diphenylamin: Dr. L. C. Marquart,

Beuel-Bonn.

Diphenylmethanfarbstoffe. S t a m m s u b s t a n z dieser F a r b s t o f f k l a s s e ist d a s Diphenylmethan (C 0 H s )s. CH-. Im übrigen siehe unter ,.A u r a m i n e" und „ P y r o n i n f a r b s t o f f e". D l p h e n y l n a p h t y l f a r b s t o f f e . F a r b s t o f f k l a s s e , deren Glieder sich vom Diphenylnaphtylmethan

C,0H, —

ableiten.

Sie

e n t s t e h e n namentlich d u r c h Einwirkung substituierter Naphtylamine auf T e t r a m e t h y l d i a m i d o b e n z o p h e n o n (oder auf T e t r a m e t h y l d i a m i d o b e n z h y d r o l ) unter d e m Einfluss w a s s e r e n t z i e h e n d e r Mittel.

Disazofarbstoffe —

2£3

Dosen.

D i s a z o f a r b s t o f f e ( T e t r a z o f a r b s t o f f e ) . Farbstoffklasse, deren Glieder die Azogruppe —N=N— z w e i m a l enthalten (vgl. „ A z o f a r b S t o f f e"). Man kann zu solchen Farbstoffen auf mehreren Wegen gelangen, so durch Kombination eines Azofarbstoffs mit noch 1 mol. einer Diazoverbindung, weiter durch Diazotieren eines Amidoazofarbstoffs und Kombination mit noch 1 mol. eines Phenols oder Amins und endlich durch Diazotierung eines Diamins und Kombination der so entstandenen Tetrazoverbindung mit 2 mol. Phenol oder Amin; in letzterem Falle können die beiden Moleküle auch v e r s c h i e d e n e n Phenolen oder Aminen angehören. Die aus den Diaminen hergestellten Disazofarbstoffe sind besonders bemerkenswert durch ihre (fast für alle Glieder geltende) Fähigkeit, die Baumwolle direkt (substantiv) zu färben, d. h. ohne Anwendung von Beizen. D i s c h w e f e l s ä u r e siehe „ S c h w e f e l s ä u r e , r a u c h e n d e". D i s m e m b r a t o r e n siehe „ D e s i n t e g r a t o r e n". D i t h l o n = dithiosalizylsaures Natrium. Es wirkt antiseptisch und antipyretisch, wird jetzt wohl nur noch in der Tierarzneikunde benutzt. Dithion

1 kg Mk. 2 5 , 0 0

D i u r e t l n = Theobrominnatriosalizylat. Man stellt eine alkalische Theobrominlösung her, mischt sie in entsprechendem Verhältnis mit einer Lösung von Natriumsalizylat und dampft die filtrierte Flüssigkeit zur Trockne ein. Weisses amorphes geruchloses Pulver, leichtlöslich in HaO. Wegen seiner stark harntreibenden Wirkung gibt man es bei Gicht, Wassersucht, Nieren- und Herzleiden. Diuretin „ K n o l l " Knoll & Co., Ludwigshafen a. Rh.

H Mk. 9 , 0 0 ;

1 kg Mk.

80,00

D o n a r i t siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". D o p p e l - P r o t a r siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e A u f n a h m en". D o r m i o l = Amylenchloral. CCI 3 . C H ( 0 H ) 0 . C 5 Hn. Durch Zusammenmischen von 10 T. wasserfreiem Chloral mit 6 T. Amylenhydrat erhalten. Farblose, ölige, kampferartig riechende Flüssigkeit vom sp. G. 1,24, nicht mischbar mit kaltem H 2 0. Löst sich in jedem Verhältnis in Alkohol, Äther, Azeton und festen ölen. Man gibt es innerlich als gutes und unschädliches Schlafmittel, so bei Herzkranken, Neurasthenikern, Geisteskranken u. s. w. Dormiol Kalle", Lösung Kalle & Co.. Biebrich a. Rh.

1:1

.

.

.

.

.

.

.

H

Mk. 2 , 5 0 ;

1 kg

Mk.

23,00

D o s e n (G 1 a s d o s e n): D o s e n , h o h e F o r m , v o n w e i s s e m G l a s e mit a n g e b l a s e n e m F a l z und losem Deckel: Höhe . . . . 12 15 17 Durchm. . 9 10 120 1 0 0 Stück . . 104,00 144,00 184,00 „ 0,15 1 0,20 0,30 D o s e n , n i e d r i g e F o r m1, v o n w e i s s e m G l a s e , mit a n g e b l a s e n e m F a l z u n d losem Deckel: Höhe . . . . 4 2,5 3 4 3,5 Äusserer Durchm. 4 5 7 6 8 1 0 0 Stück . . 40,0ii 48,00 64,00 70,50 40,00 ,O0 4 6 , 0 0 Ü 7 , 0 0 K),0Ü 9 0 , 0 0 1 0 9 , 0 0 1 3 6 , 0 0 2 0 0 ~ 0 0 2 9 6 , 0 0 1 „ . . i i , 1 0 i i , 1 0 U,10 0 , 1 0 0,15 0,15 0,20 0,35 0,50

-

cm.

14 232,00 Mk. 0,45 „ übergreifendem

cm. „ Mk. „ cm. „ Mk. „

264

Dosiermaschinen — Draht.

Dosen von weissem Glase, mit angeschliffenem Falz und übergreifendem losen Deckel. Deckel und Bodenflächen ff. geschliffen und poliert: Höhe . . . . 2,5 3 3,5 4 4 4,5 cm. Äusserer Durchm. 4 5 6 7 8 9 „ 100 Stück . . 70,00 80,00 99,00 128,00 128,00 139,00 Mk. 1 „ . . 0,10 0,10 0,15 0,20 0,20 0,20 „ Höhe . . . . 5 6 6,5 7 7,5 cm. Äusserer Durchm. 10 12 13 14 15 100 Stück . . 150,00 200,00 230,00 24*,00 304,00 Mk. „ . . 0,25 0,35 0,45 0,50 0,55 „ 1 Dosen von weissem Glase, mit breitem planem Rande und aufgeschliffenem Knopfdeckel oder Scheibe: Höhe 3 3 3,5 4 4,5 5 cm. Innerer Durchmesser . . . 4 5 6,5 8 10 13 „ Mit Knopfdeckel 100 Stück 70,50 80,00 88,00 96,00 115,00 176,00 Mk. 1 „ 0,10 0,10 0,15 0,15 0,20 0,30 „ 90,00 141,00 „ „ Scheibe 100 Stück . . 48,00 54,60 61,00 70,50 1 „ . . 0,10 0,10 0,10 0,10 0,15 0,20 „

Glasdosen: Glasfabrik S o p h i e n h ü t t e Beek & Fischer, llme- I nau i. T h ü r . G l a s h ü t t e F r i e d r i c h s t h a l , G. m . b. H., Fried- ' r i c h s t h a l bei C o s t e b r a u X L . (s. Ins.-Anh.

Georg Schmidt & v. il. Kitz. Schmicdefeld. Krs. Sthleusinpen (aus Glas) (s. Ins.-Anh. S. !')•

S. 11).

D o s i e r m a s c h i n e n siehe ,,K o m p r i m i e r in a s c h i n e n". Karl S e e m a n n t Berlin C. M, R o s e n t h a l e r s t r . 40

(s. Ins.-Anh. S. 12).

Dotterttl siehe „L e i n d o 11 e r ö 1". D o w s o n g a s siehe „W a s s e r g a s". D r a c h e n b l u t (Sanguis Draconis; Besina Draconis). Sammelname für mehrere einander ähnliche Baumharze von dunkelbraunroter Farbe, Undurchsichtigkeit und Sprödigkeit. Für den europäischen Handel kommt eigentlich nur e i n e Drachenblutsorte in Betracht, nämlich das ostindische. Es stammt von der Palme Daemonorops (Calamus) Vraco, aus deren Früchten es ausschwitzt. Die beste Qualität findet sich in Körnern, die man zu Kugeln („Tränen") zusammenknetet. Weniger wertvoll als das „Drachenblut in Tränen" ist das durch Erwärmen der Früchte mit Wasserdampf gewonnene „Drachenblut in Kuchen". Schliesslich werden die Früchte nach dieser Operation zerkleinert und bei gelinder Wärme geschmolzen; man gewinnt so eine dritte Qualität das „Drachenblut in Stangen". Die Drachenblutsorten haben eine tiefrote bis schwarzrote Farbe, sind undurchsichtig und schmecken süsslich kratzend. Das eigentliche Drachenblutharz löst sich in Alkohol, Benzol, Schwefelkohlenstoff, Chloroform und Petroleum, dagegen fast gar nicht in Äther und Terpentinöl. Den Wert der Sorten beurteilt man nach der mehr oder weniger dunkelroten Farbe des Striches auf rauhem Papier. Man benutzt es zur Herstellung roter Lacke und Firnisse. Drachenblut iin Schilf) ., iin massai grob pulverisiert fein M,

A.

Frischmann,

Draht.

Hamburg,

1.

Alte

1 kg Mk. i,60 1 .. .. 4,SO I ~>,60 1 .. .. :i,!)0 Gröningerstr.

:il.

Aluminiumdraht.

Stärke .' . . . 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5 Gewicht für 1 m 0,53 2,12 4,77 8,48 13,23 19,06 25,97 33,91 42,93 53 Aluminiumdrähte in Ringen von 5 — 1 8 kg, Grundpreis pro kg . . . . Mk. Aluminiumdrähte bei Aufträgen von 50 kg und darüber, Grundpreis pro kg Zuschläge bei Drahtstärken unter 1,40 mm: Stärke 0,50—0,54 0,55—0,59 0,60—0,69 Zuschlag pro kg . . 0,75 0,65 0,50

mm. g. 3,00 2,85 mm. Mk.

Draht. Stärke Zuschlag pro kg

.

0,70-0,79 0,25

.

2 . B 1 e i d r a h t ( P r e i s e zur Z e i t Stärke 1 a Gewicht für 1 0 0 m 0,9 3,6 Preis für °/0 kg .

.

Stärke Gewicht für 1 0 0 m Preis für

0

o kg .

265

58,00 7 44

43,00 8 57

0,80—J,09 0,15 steigend). 6 8,0

4 14,0

40,00 9 72

12 128

mm. kg.

15 200

mm. kg.

Mk.

Mk. o/o kg M k . 3 0 5 , 0 0 steigend). bis 1 250,00

bis 0 , 7 5 270,00

mm. Mk.

t (Schweisseisen). 1 2 3,1 4,2 5 6 7 8,2 1 0 mm. 0,6 2,4 5,8 10,6 15,0 21,6 29,4 40,4 6 0 , 1 kg. für die mittleren Stärken zwischen 3 0 und 3 5 Mk. für °/« kg.

6. K u p f e r d r a h t (Preise steigend). Stärke 1 2 .¡,1 4,2 5 6 Gewicht für 1 0 0 m 0 , 7 1 2,8 6,8 12,4 17,7 25,5 Grundpreis für Drähte von 1,4 mm Stärke und darüber . Für dünnere Drähte gelten folgende Überpreise: Stärke . . . . 0,50-0,55 0,55-0,60 Überpreis pro ° 0 kg 30,00 25,00 Stärke Überpreis pro °/o kg

0,70-0,80 12,50

7. K u p f e r d r a h t ,

0,10 0,15 0,20 0,25 0,30 0,35 0,40 0,45 0,50 0,55 0,60 0.65 0,70 0,80 0,90 1,0 1,2 1,4 1,5 2,0

mm. Mk.

6 32

38^0 P r e i s e s t e i g e n d ; zur Z e i t :

4 . D u r a n a m e t a l l d r a h t ( P r e i s e zur Z e i t Stärke . . . bis 3 bis 2 bis 1 , 5 0 Preis für % kg 2 3 0 , 0 0 235,00 240,00

Durchm. des blanken Drahtes

5 22 38,U0

10 89

.

3. B r o n z e d r a h t , Preis

5. E i s e n d r a h Stärke . . . . Gewicht für 1 0 0 m Preise schwanken

1,10-1,39 0,07

7 8,2 1 0 mm. 34,6 47,5 7 0 , 7 kg. . . °/0 kg Mk. 1 9 0 , 0 0 0 , 6 0 - 0 , 7 0 mm. 17,50 Mk.

0,80—1,10 7,50

1 , 1 0 — 1 , 4 0 mm. 5,00 Mk.

u m s p o n n e n :

Länge der einfach mit Seide umsponnenen Drahte

Einfach mit Seide umsponnen

Doppelt mit Seide umsponnen

pro k g ca. m

pro k g M k .

pro kg Mk.

pro kg Mk.

14000 6000 3000 2200 1500 1200 1000 700 550 480 390 340 295 218 160 140 100 80 65 3G

25,50 15,90 10,70 9,90 7,80 6,50 5,30 5,00 4,60 4,30 4,10 4,00 3,9t) 3,80 3,60 3,50 3,40 3,30 3,30 3.20

38,50 24,90 17,20 14,50 11,50 9,80 8,80 7,90 7,20 6,80 6,20 5,60 5,50 5,40 5,20 5,10 5,00 4,80 4,80 4,30

10,50 7,50 6,20 5,10 4,90 4,30 4,10 3,90 3,60 3,40 3,20 3,10 2,SO 2,60 2,50 2,50 2,45 2,45 2,40

Einfach mit I Doppelt mit Baumwolle I Baumwolle umsponnen umsponnen p r o kg Mk.

— — —

6,00 5,70 5,10 4,90 4,50 4,10 3,60 3,40 3,20 3,00 2,80 2,70 2,70 2,65 2,65 2,60

266

Draht.

Mit Wachs. Paraffin, Lack u. s. w. getränkt: 0 , 1 0 - 0 , 4 0 mm pro k g Mk. 30,00 höher über 0,40 „ 10,00 „ 8. K u p f e r d r a h t m i t Guttaperchahülle. Durchm. des blanken Drahtes 0,8 0,9 1,0 1,2 1,5 mm. Ohne Umspinnung: Meter pro kg ca 155 140 110 70 45 Preis „ „ „ 3,00 3,00 3,00 2,90 2,80 Mk. E i n f a c h mit B a u m w o l l e u m s p o n n e n : Meter pro kg ca 145 110 95 60 40 Preis „ „ „ 3.00 3,00 3,00 2,90 2,90 „ D o p p e l t mit B a u m w o l l e u m s p o n n e n : Meter pro kg ca 120 100 85 50 35 Preis „ ,. „ 3.^0 3,00 3,00 2,90 2,80 „ 9. M e s s i n g d r a h t ( P r e i s e steigend). Grundpreis für % kg Mk 170,00 Stärke in mm . . 1 2 3,1 4,2 5 6 7 8,2 10 Gewicht für 100 m 0,68 2,7 6,6 12,0 17,1 24,6 33,4 45,9 68,2 kg. Für Drähte unter 2 mm Stärke treten folgende Zuschläge zum Grundpreis ein: Stärke . . . . 0,5—0.6 0,6—0,7 0 , 7 - 0 , 7 5 0 , 7 5 - 0 . 8 0 , 8 — 1 , 0 1 , 0 - 2 , 0 m m . Zuschlag pro °/o kg 25,00 22,50 20,00 15,00 12,50 10,00 Mk. 10. N e u s i l b e r - und N i c k e l i n d r a h t in v e r s c h i e d e n e n Q u a l i täten. Neusilberdraht 1 kg Mk. 2,00—3,10 Nickelindraht 1 ,, ,. 2,50—3,50 Überpreise auf obige Grundpreise; stärke . . . . 1 , 3 5 - 0 , 8 0 0 , 8 0 - 0 , 7 0 0,70—0,50 0 , 5 0 - 0 , 4 5 0,45—0,40 mm. Zuschlag auf ] kg 0,10 0,25 0,40 0,50 0,60 Mk. 11. N i e k e l d r a h t ( 9 9 % R e i n n i c k e l ) . Grundpreis für Stärken von 4 mm und darüber 1 kg Mk. 5.70 Für dünnere Drähte treten folgende Zuschläge ein: Stärke . . . . 0,17 0,18 0,20 0,22 0,24 0,26 0,28 0,31 0,34 0,37 mm. Zuschlag für 1 kg 2,80 2,30 1,90 1,60 1,40 1,25 1,15 1,05 0,90 0,80 Mk. Stärke . . . . Zuschlag für 1 kg

0,40 0,70

0,45 0,60

0,50 0,50

12. N i c k e l p l a t t i e r t e D Stärke 2 0 % mit Reinnickel plattiert pro "lo 10% „ „ „ „ "lo 1 0 ° / o „ Nickelkupfer „ „ °/ 0

0,55 0,40

0,7—1,2 0,30

1,3-2,7 0,20

2.8—4,0 mm. 0,10 Mk.

rähte. 4,20 2,80 2 1,30 0,90 mm. kg 215,00 225,00 235,00 245,00 255,00 Mk. ., 150,00 160,00 170,00 180,00 190,00 „ 126,00 136,00 146,00 156,00 166,00 ..

Stärke 0,70 0,60 0,55 0,50 Jmm. 20°/o mit Reinnickel plattiert pro °/ 0 kg 265,00 275,00 285,00 295,00 Mk. 10°/o „ „ „ ., °/o „ 200,00 210,00 220,00 230,00. .. 10°/'o „ Nickclkupfer „ „ % „ 176,00 186,00 196,00 206,00 ,. 13. P 1 a t i n d r a h t. S t ä r k e . . . 0 , 0 2 5 0,03 0,04 0,05 0,06 0,07 0,08 0,09 0,10 0,15 0,20 0,25 0,30mm. Gewicht f. I m 0,010 0,015 0,035 0,04 0,06 0,08 0,13 0,14 0,18 0,4 0,7 1,1 1,6 g. Stärke . . . 0,35 0,40 0,45 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1,0 1,5 2 2,5 3 4 5 mm. Gewicht f . l m 2 2,8 3,5 4,2 6 9 12 14 17 42 67 100 160 265 4 1 0 g . Grundpreis des Platins zur Zeit 1 kg Mk. 2800,00 Für Draht unter 0,15 mm Stärke tritt folgender Fassonaufschlag ein: Stärke 0,10 0,09 0,08 0,07 0,06 0,05 mm. Aufschlag pro 1 kg 75,00 100,00 140,00 200,00 300,00 400,00 Mk. Stärke Aufschlag pro 1 kg

0,045 500,00'

0,04 600,00

0,035 800,00

0,03 1000,00

0,025 mm. 1500,00 Mk.

Drahtdreiecke — Drahtnetze. 14. S t a h I d r a Stärke Gewicht für 100 m Preis für 1 k g . . Bei diesem Preise

207

h t. 1 2 3,1 4,2 0 6 7 0.62 2,5 6,0 11,0 15,6 22,5 30,6 4,50 3,50 3,00 2,90 2,90 2,90 2,90 ist eine Mittelsorte von Stahl vorausgesetzt.

8,2 42,0 2,90

1 0 mm. 6 2 , 5 kg. 2 , 9 0 Mk.

Platindraht: i

t ' r r a n z E i s e n a c l i & C n \ , O f f e n h a ^ t i a. M.

G.

5-icbert,

W a l z w e r k e und W a l z w e r k s - E i n r i c h t u n g e n Frried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Hanau.

für Metalldraht:

Magdeburg-Buckau.

Drahtdreiecke. D r e i e c k e v o n F . i s e n d r a h t (mit und ohne Köhren aus Biskuitporzellan): Seitenlänge Preis ohne Porzellanrühren „ mit .,

4 0,10 0,30

5 0,10 0,30

6 0,15 0,35

7 0,15 0,35

8 0,15 0,40

D r e i e c k e v o n E i s e n d r a h t mit gewulsteten Porzellanröhren freier um den Tiegel spielen k a n n : : Seitenlänge 6,5 7 8 cm. 0 , 6 5 Mk. Preis . . 0,45 0,55

9 0,20 —

10 0,25 —

12 cm. 0,30 Mk. — „

(wodurch die F l a m m e

D r e i e c k e v o n N i c k e l d r a h t (mit oder ohne Röhren von Biskuitporzellan): Seitenlänge 4 Preis ohne Porzellanröhren 0,30 „ mit „ 0,50 D r e i e c k e aus P l a t i n d r a h t : Seitenlänge 35 40 50 Gewicht ca. 5 7 9 Fassonpreis 2,00 2,00 2,00

5 0,30 0,50 60 12 2,00

6 0,40 0,65

70 15 2,00

7 0,45 0,70

8 cm. 0,55 Mk. 0,80 „

8 0 mm. 18 g. 2,00 Mk.

Zu den Fassonkosten kommt der nach dem Gewicht bestimmte Platinp r e i s ; zur Zeit notiert man

1 kg M k . 2 8 0 0

Drahtdreiecke: L.'.eppin & M a s c h e , B e r l i n S o . , E n g e l u f e r 17 (8. I n s . - A n l i . S. 12). G a e o r g S c h m i d t & v. d. E i t z , S c h m t e d e f e l d , K r s . S c h l e u s i n g e n (s. I n s . - A n h . S. 0).

Dreiecke aus G;.

Siebert,

Warmbrunn, Quilitz H a i d e s t r . 55/57 (s.

4 Ins.

Co., Berlin S. t j l ? ) .

NW.,

Platindraht:

Hanau.

Drahtglas. G l a s mit e i n g e s c h m o l z e n e r E i n l a g e a u s D r a h t g e f l e c h t , glatt g j e r i e f t u n d g e m u s t e r t , b r a u c h b a r f ü r O b e r l i c h t e u n d S e i t e n f e n s t e r in F a b r i k e n , fiur L i c h t h ö f e , L a g e r h ä u s e r , W e r s t ä t t e n s o w i e zu F u s s b o d e n p l a t t e n . D r a h t g l a s t a f e l n , K a n t e n nicht geschliffen, mit glatter oder geriffelter O b e r f l ä c h e : Stärke ca. . . 4 — 5 ti—8 9 - 1 0 15 20 25 30 35 mm. P r e i s pro 1 qm 7,00 8,00 8,50 15,00 20,00 25, 0 30,00 35.00 M k . Ci'urt

Zieger,

Dresden-A.

Drahtmasken Preis

IS

(s.

Ins.-Anh.

S.

2).

zum S c h u t z e bei g e f ä h r l i c h e n

Arbeiten. Stück

D r a h t n e t z e (Drahtgewebe). 1. A u s A l u m i n i u m , 50 cm breit

M k . 3,00

pro 1 m M k . 18,00

2. A u s K i s e n , 50 cm breit

1 ,,

,,

3,00

3. A u s K i s e n mit A s b e s t beflochten, 1 m breit

1 ,,

,,

6,50

A u s E i s e n in quadratischen S t ü c k e n : Seitenlänge . . . . 10 12 O h n e Blechrand Stück 0,10 0,15 Mit „ „ 0,30 0,40

16 cm. 0,25 Mk. 0 , 5 0 ,,

268 4.

Dreifüsse Aus K u p f e r ,



Drogen.

6 0 cm breit

5. Aus M e s s i n g ,

pro 1 m M k .

5 0 cm breit



A u s M e s s i n g in quadratischen Seitenlänge Stück . .

. .

10 0,12

15 0.35

Seitenlänge Stück . . 8 . Aus

20 0,60

. 1 0 . 0,40

6,50 ¡5,CO

cm. Mk.

sehr widerstands-

5 0 cm breit

A u s N i c k e l in quadratischen



Stücken:

12 0,20

6. Aus n e u e r m e s s i n g a r t i g e r L e g i e r u n g , fähig, 5 0 c m breit 7 . Aus N i c k e l ,

1 „

pro 1 m M k .

7,00

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.

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D r o g e n . Vorliegendes Werk kann seinem ganzen Charakter nach keine „ D r o g e n k u n d e " enthalten und berücksichtigt genauer in Form von besonderen Artikeln nur diejenigen Drogen, die weitergehende Verwendung finden. Nachstehend geben wir ausserdem zwei alphabetisch angeordnete T a b e l l e n , aus denen man einerseits die deutschen Übersetzungen der lateinis c h e n Drogennamen, anderseits die lateinischen Übertragungen der deutschen Bezeichnungen ersehen bzw. leicht auffinden kann.

269

Drogen.

T a b e l l e A. Lateinischer Name Agaricus Aloe Ammoniacum Amygdalae Amylum Anime Antophylli Araroba Asa foetida Balsamum canadense Copaivae r peruvianum ,. tolutanum Benzoe Boletus cervinus Bulbus Alii „ Scillae „ Victoriaiis longae Camphora Canella alba Carrageen Cascara Sagrada Cassia fistula Caryophylli Catechu Colocynthides Colophonium Copal Cortex aurantii fruetus Angusturae Canellae albae Cascarillae ,. Chinae Cinnamomi Citri fruetus Condurango Coto Frangulae Granati „ radicis Guajaci „ Mezerei Quassiae Quebracho Quercus Quillajae Khamni Purshiani Salicis Sassafras Simarubae Ulmi Winteranus . . Crocus Cubebac Curare

Deutscher Name

.

.

.

.

I.ärchenschwamm Aloe Ammoniakharz Mandeln Stärke Animeharz Mutternelken Ararobapulver = Roh-Chrysarobin Stinkasant Kanadabalsam Kopaivabalsam . . . Perubalsam Tolubalsam Benzoeharz Hirschbrunst Knoblauch Meerzwiebel . . . Allermannsharnisch Kampfer W e i s s e r Zimt Isländisches Moos Sagradarinde Röhrenkassie Gewürznelken Katechu Koloquinten Kolophonium Kopal . . . Pomeranzenschalen Angosturarinde W e i s s e r Zimt Kaskarillrinde Chinarinde Zimtrinde Zitronenschalen Kondurangorinde Kotorinde Faulbaumrinde Granatbaumrinde . . . Granatwurzelrinde Guajakrinde Seidelbastrinde Quassiarinde Quebrachorinde Eichenrinde Quillajarinde . . . Sagradarinde Weidenrinde Sassafrasrinde Simarubarinde Ulmenrinde . . . Wintersrinde Safran Kubeben Kurare

270

Drogen. Lateinischer

Name

Curcuma Dammara Elend Euphorbium Fabae calabaricae Tonco ,. St. Ignatii Flores Acaciae Arnicae Aurantii Cassiae Chamomillae romanae Cinae Koso Lavandulae Malvae arbnrene . . Xaphae Pyrethri Bhoeaäos Rosae Sambuci Tiliae Verbasci Folta Aurantii Althaeae Belladonnae Bucco Coca Daturae Digitalis Farfarae Hyoscyami Iaborandi Juglandis Lauri Laurocerasi Malvae .. Matico Mclissae Menthae crispae ., piperitae . . . Menyanthis Millefolii Nicotianae Rosmarini Salviae Sennae Stramonii .. Trifolii fibrini Uvae ursi Früchts Amomi Anethi Anisi ,, stellati Aurantii immaturi . . . ,. Cannabis

Deutscher

Name

Gelbwurzel Danimarharz Elemiharz Euphorbiumharz Kalabarbohnen Tonkabohnen Ignatiusbohnen Sclilehenbliiten Arnikablüten Orangenblüten Zimtblüten Kamillenblüten Römische Kamille Wurmsamen, Zitwersamen Kussoblüten Lavendelblüten Malvenblüten Stockrosen Orangenblüten Pyrethrumblüten Klatschrosenblätter Rosenblätter Fliederblüten Lindenblüten Königskerzenblüten Pomeranzenblätter Eibischblätter Tollkirschenblätter Buccoblätter Kokablätter Stechapfelblätter Fingerhutblätter Huflattich Bilsenkrautblätter Ja:borandiblätter Nussbaumblätter Lorbeerblätter Kirschlorbeerblätter Malvenblätter Maticoblätter Zitronenmelisse Krauseminze Pfefferminze Fieberklee Schafgarbe Tabaksblätter Rosmarinblätter Salbeiblätter Sennesblätter Stechapfelblätter Fieberklee Bärentraubenblätter Piment Dill Anis Sternanis Unreife Pomeranzen Hanfsamen

Dropcn. Lateinischer

Deutscher

Name

Friutus

Cnpsici Cardamomi Carvi Cassiae fistulae Cera toniae Cocculi „ Colocynthidis Conii Coriandri Cumini Foenicitli Jujubae Juniperi Lauri Myrtilli Papareris Petroselini Phdlandrii Piperis Rhamni catharticae . . Sabadillae Sambuci Silybi Tamarindi Vanillae Fungus chirurgorum „ Laricis Sambuci Galbanum Gallae Gambir Gemmae populi Rottierae Glandulae ,, Lupuli . . . . Gossypium Guarana Gummi arabicum . . . . Gutta percha Gutti Helmintochorton Herba Absinthii Cannabis indicae . . Cardiii bendicti Centaurii minoris . . Ckenopodii ambrosioides Cochleariae . . . . Conii Galeopsidis . . . . Hyoscyami . . . . Jaceae Lobeliac Major an ac Mtliloti Mille/olii Polygalae Serpylli Thy m i Violai• tricoloris

.

Name

Spanischer Pfeffer Kardamomen Kümmel Röhrenkassie Johannisbrot Kokkelskörner Koloquinten Schierlingsfrüchte Koriander Römischer Kümmel Fenchel Brustbeeren Wacholderbeeren Lorbeeren Heidelbeeren Mohnköpfe Petersilienfrüchte Wasserfenchel Pfeffer Kreuzdornbeeren Läusesamen Hollunderbeeren Stechkörner Tamarinden Vanille Wundschwamm Lärchenschwamni Hoilunderschwamm Galbanumharz Galläpfel Gambirkatechu Pappelknospen Kaniala Hopfendrüsen Baumwolle Guaranapaste Arabisches Gummi Guttapercha Gummigutt Korsikanisches Wurmmoos Wermut Indischer Hanf Kardobenediktenkraut Tausendgüldenkraut Jesuitentee Löffelkraut Schierling Blankenheimer Tee Bilsenkraut Stiefmiitterchentee Lobelienkraut Majoran Steinklee Schafgarbe Kreuzblunienkraut Quendel Thymian Stiefmiitterchentee

Drogen.

272 L a t e i n i s c h e r Name Indicum Jnjubae Ramala Lacca „ Musei Laminaria Liehen islandicus Lignum Campechianum „ Fernambuci » Guajaci „ Juniperi „ Quassiae _ Santalinum r Sassafras Lupulinum Lycopodium Macis Manna Mastix Myrrha Oleum Amygdalarum „ Cacao r Cocos „ Crotonis . Juglandis „ Lauri ,, Lini „ Nucistae „ Olivarum r Papaveris Picis „ Rapae ,, Ricini ,, Rusci „ Sesami Olibanum Opium Orleana Pasta Guarana Pix liquida Pulpa Tamarindorum Radic Alcannae Althaeae Angelicae. Aconiti .. Aristolochiae .. Artemisiae Bardanae ,. Belladonna^ ,. Bryoniae ,. Carici8 ,. Carlinae ,. Cichorii ,. Colchici „ Colombo .. Consolidai ,, Enulae ,, Foeniculi

D e u t s c h e r Name

. . . .

Indigo Brustbeeren Ramala Stocklack Lackmus Laminarienstengel Isländisches Moos Blauholz Rotholz; Brasilholz Guajakholz; Pockholz Wacholderholz Quassiaholz Sandelholz Sassafrasholz Hopfendrüsen Bärlappsamen Muskatblüte Manna Mastix Myrrhe Mandelöl Kakaobutter Kokosnussöl Krotonöl Nussöl Lorbeeröl Leinöl Muskatbutter Olivenöl Mohnöl Kieferteeröl Rüböl Rizinusöl Birkenteer Sesajnöl Weihrauch Opium Orleanfarbstoff Ouaranapaste Holzteer Tatnarindenmus Alkannawurzel Eibischwurzel Engelwurz Eisenhutknollen Osterluzei wurzel Beifusswurzel Klettenwurzel Tollkirschenwurzel Zaunrübenwurzel . Seggenwurzel Eberwurz Zichorienwurzel Herbstzeitlosenknollen Colombowurzel Schwarzwurzel Alantwurzel Fcnchelwurzel

273

Drogen. Lateinischer Name

Ridic

Gentianae Glycyrrhizae Helenii Ipecacuanhae Jalapae Leiistici Liquiritiae Met Ononidis Petroselini Pimpinellae Polygalae amarae . . . . Pyrethri Ratanhiae Bhei Salep Saponariae Sarsaparillae Scammoniae Senegae Symphyti Sumbul Taraxaci , Valerianae Retina Anime alba Benzoe burgundica Copal Dammara Elemi Gtiajaci Laccac Mastix Pini Rhizoma Ari Aristolochiae Arnicae Calami Caricis Caryophyllatae . . . . Cliinae Curcumae Filicis Galangae Graminis Hellebori viridis . . . Hydrastis canadensis . . /mperatoriae Iridis Polypodii Rhei Serpentariae Tormeutillae Veratri Zedoariae Zingiberis Sac-lumwi

Deutscher

Name

Enzianwurzel Süssholz Alantwurzel Brechwurzel Jalapenwurzel Liebstöckel Süssholz Bärwurz Hauhechelwurzel Petersilienwurzel Biberneilwurzel Kreuzblumenkraut Bertramswurzel Ratanhiawurzel Rhabarberwurzel Salep Seifenwurzel Sarsaparillwurzel Skammoniawurzel Senegawurzel Schwarzwurzel Moschuswurzel Löwenzahnwurzel Baldrianwurzel Animeharz Weisses Pech Benzoeharz Burgundisches Pech Kopal Dammarharz Elemiharz Guajakharz Stocklack Mastix Fichtenharz Aronsknollen Osterluzeiwurzel Arnikawurzel Kalmuswurzel Seggenwurzel Nelkenwurzel Chinawurzel Gelbwurzel Farnwurzel Galgantwurzel Queckenwurzel Grüne Nieswurz Kanadische Gelbwurzel Meisterwurz Veilchenwurzel Engelsiiss Rhabarberwurzel Schlangenwurzel Blutwurz Weisse Nieswurz Zitwerwurzel Ingwerwurzel Zucker 18

Drogen.

274 Lateinischer

Name

Sandaraca Sanguis Draconis Scammonixm Seeale cornutum Semen Abri Amygdali _ Arecae Cacao Cinae Colchici Crotonis Cydoniae . Erucae ,. Foenugraeci Hyoscyami . . Ignatii Lini Myristicae Xigellae Paeoniae Piipav. ria Physostigmatis Psyllii Quercus Micini Sabadillae Staphixagriae Strophantin Sinapis albae nigrat Stramonii Strychni Tiglii Tonen Siliqua dulcis Stipites Dulcamarae Lamìnarìae Styrax liquidus SUCCHI Liquiritiae Summitates Sabinae Tamarindi Terebiuthina communis veneta Tuberà Aconiti Ari Colchici Jalapae Salep Turione8 Pini Tragacantha

Deutscher

• . . .

. . . .

Tabelle D e u t s c h e r Numi" Alantwurzel Alkannawurzel Allermannsharnisch Aloe

Name

Sandarak Drachenblut Skamtnoniumharz Mutterkorn Paternostererbsen Mandeln Arekanüsse Kakaobohnen W u r m s a m e n : Zitwersamen Zeitlosensamen Krotonsamen Quittensamen Weisser Senf Bocksliornsamen Bilsenkrautsamen Ignatiusbohnen Leinsamen Muskatnuss Schwarzkümmel Päonieiisamen Mohnsamen Kalabarbohnen Flohsamen Eicheln Rizinussamen Läusesamen Stephanskörner Strophantussamen W e i s s e r Senf Schwarzer Senf Stechapfelsamen B r e c h n ü s s e : Krähenaugcn Krotonsamen Tonkabohnen Johannisbrot Bittersüssstenge) Laminarienstengel Storaxbalsam Lakritzen Sadebaum Tamarinden Gemeiner Terpentin Venetianischer Terpentin Eisenhutknollen Aronsknollen Herbstzeitlosenknollen lalapenwurzel Salep Fichtensprossen Tragant B. Lateinischer Radix Radix Bulbus Aloe

Name

Enulae; Radix Heknii A/cannae Victoriaiis longae

Drogen. Deutscher Name

Ammoniakharz Angosturarinde Animeharz Anis Arabisches Gummi Ararobapulver Arekanüsse Arnikabliiten Ainikawurzel Aronsknollen Baldrianwurzel Bärentraubenblätter Bärlappsamen Bärwurz Baumwolle Beifusswurzel Benzoeharz Bertramswurzel Biberneilwurzel Bilsenkraut Bilsenkrautblätter Bilsenkrautsamen Birkenteer Bittermandelöl Bittersiissstengel B l a n k e n h e i m e r Tee Blauholz Blutwurz Bcckshornsamen Biasilholz Brechnüsse Biechwurzel Brustbeeren Buccoblätter B u r g u n d i s c h e s Pecli Chinarinde Chinawurzel Cclombowurzel Drinmarharz Dill Drachenblut Eberwurz Eibischblätter Ei bisch wurzel . . . . . . . Eicheln Eichenrinde Eisenhutknollen Elemiharz Engelsiiss Engelwurz Enzianwurzel Euphorbiumharz Farnwurzel Faulbaumrinde Fenchel Fenchelwurzel Fernambukholz Fichtenharz Fichtensprossen

Lateinischer

Name

Ammoniacti,m Cortex Angusturac Anime; Resina Anime Fructus Anisi Gummi arabicum Araroba Semen Arecae Flcres Anicae Rhizoma Arnicae Tubera Ari; Rhizoma Ari Radix Valerianae Folia Ucae ursi Lycopodium Radix Met Gossypium Radix Artemisiae Benzoe; Resina Benzoe Radix Pyrethri Radix Pimpinellae Herba Hyoscyami Folia Hyoscyami Semen Hyoscyami Oleum Rusci Oleum Amygdalarum amarum Stipites Dulcamarae Herba Galeopsidis Lignum Campechianum Rhizoma Tormentillae Semen Foenugraeci Lignum Fernambuci Semen Strychni Radix Ipecacuanhae Jujubae; Früchts Jujubae Folia Bucco Resina burgundica Cortex Chinae Rhizoma Chinae Radix Colombo Dammara; Resina Dammara Fructus Anethi Sanguis Draconis Radix Carlinae Folia Althaeae Radix Althaeae Semen Quercus Cortex Quercus Tubera Aconiti; Radix Aconiti Elemi; Resina Elemi Rhizoma Polypodii Radix Angelicae Radix Gentianae Euphorbium Rhizoma Filicis Cortex Frangulae Fructus Foeniculi Radix Foeniculi Lignum Fernambuci Resina Pini Turiones Pini 18*

Drogen.

276 Deutscher Name Fieberklee Fingerhutblätter . . . Fliederblüten . . . . Flohsamen Galbanumharz . . . . Galgantwurzel . . . . Galläpfel Ganibirkatechu . . . . Gelbwurzel Gelbwurzel, Kanadische Gewürznelken . . . . Granatbaumrinde . . . Granatwurzelrinde . . Grüne Niesswurz . . . Guajakharz Guajakholz Guajakrinde Guaranapaste . . . . Gummi, Arabisches . . Gummigutt Guttapercha Hanf, Indischer . . . . Hanfsamen Hauhechelwurzel . . . Heidelbeeren . . . . Herbstzeitlosenknollen . Herbstzeitlosensamen Hirschbrunst . . . . Holunderbeeren . . . Holunderschwamni . . Holzteer Hopfendrüsen . . . . Huflattich Jaborandiblätter . . . Jalapenwurzel . . . . lesuitentee . . . . Ignatiusbohnen . . . . Indigo Ingwerwurzel . . . . Johannisbrot Isländisches Moos . . . Krkaobohnen . . . . Kakaobutter Kalabarbohnen . . . . K;:lmuswurzel . . . . K^niala Kamilleublüten . . . . Kamille, R ö m i s c h e . . Kampfer Krnadabalsam . . . . Kanadische Gelbwurzel . Kardamomen . . . . Kardobenediktenkraut Kaskarillrinde . . . . Kassie Katechu Katechu, Gambir . . . Kieferteeröl Kirschlorbeerblätter . .

Lateinischer Name Folia Menyanthis; Folia Trifolii ßbrrini Folta Digitalis Flore» Sambuci Semen Psyllii Galbanum Rhizoma Galangae Gallae Gambir Curcuma; Rhizoma Curcumae Rhizona Hydrastis cannadensis. Caryophylli Cortex Granati Cortex Granati radicis Rhizoma Hellebori viridis Resina Guajaci Lignum Guajaci Cortex Guajaci Guarana; Pasta Guarana. Gummi arabicum Gutti Gutta percha Herba Cannabis indicae Fructus Cannabis Radix Ononidis Fructus Myrtilli Tuberà Colchici: Radix Colchici Seinen Colchici Boletus cervinus Fructus Sambuci Fungus Sambuci Pix liquida Lupulinum ; Glandulae Lupuli. Folia Farfarae Folia Jaborandi Radix Jalapae: Tuberà Jalapae Herba Chenopodii ambrosinidcs Fabae St. Ignatii; Semen Ignatii lndicum Rhizoma Zingiberi.i Fructus Ceratoniae, Sili/pia dulcis. Carrageen; Liehen islandictis Semen Cacao Oleum Cacao Fabae calabaricae: Seinen PhysostigRhizoma Calami [matis. Ramala; Glandulae Rottierae Flores Chamomillae Flores Chamomillae romanae Camphora Bnlsamum canadense Rhizoma Hydrastis cannadensis Fructus Cardamomi Herba Cardui henedicti Cortex Coscarillae Cassia fistula Catt.chu Gambir Oleum Picis Folia Laurocerasi

Drogen. Deutscher Name Klatschrosenblätter Klettenwurzel Knoblauch Kokablätter Kokkjelskörner Kokosnussöl Kolombowurzel Kolophonium Koloquinten Königskerzenblüten Kcndurangorinde Kopaivabalsam Kopal Koriander Kotorinde Kiähenaugen Krauseminze Kreuzblumenkraut Kreuzdornbeeren Krotonöl Krotonsamen Kubeben Kümmel Kümmel, Römischer Kümmel, S c h w a r z Kurare Kussoblüten Lackmus Lakritzen Lr.minarienstengel Lärchenschwamm Läusesamen Lavendelblüten Leinöl Leinsamen Liebstöckel Lindenblüten Lobelienkraut Löffelkraut Lorbeeren Lorbeerblätter Lorbeeröl Löwenzahnwurzel Majoran Malvenblätter Malvenbliiten Mandeln Mandelöl Manna Mastix Maticoblätter Meerzwiebel Meisterwurz Minze, KrauseMinze, P f e f f e r Mohnblüten Mohnköpfe Mohnöl Mohnsamen

277 Lateinischer Name Flores Rhoeados Radix Bardanae Bulbus Alii Folia Coca Fructus Cocculi Oleum Cocos Radix Colombo Colophonium Colocynthides; Fructus Colocynthidis Floren Verbasci Cortex Condurango Balsanum Copaivae Copal; Retina Copal Fructus Coriandri Cortex Coto Semen Strychni Folia Menthae crispae Herba Polygalae; Radix Polyalae Fructus Rhamni catharticae [amarae Oleum Crotonis Semen Crotonis: Semen Tiglii Cubebae Fructus Carvi Fructus Cumini Semen Nigellae Curare Flores Koso Lacca Musci Succus Liquiritiae Laminaria; Stipites Laminariae Agaricus; Fungus Laricis Semen Sabadillac; Fructus Sabadillae Flores Lavandulac Oleum Lini Semen Lini Radix Levistici Floren Tiliae Herba Labeliae Herba Cochleariae Fructus Lauri Folia Lauri Oleum Lauri Radix Taraxaci Herba Majoranae Folia Malvae Flores Malvae Amygdalae, Semen Amygdali Oleum Amygdalarum Manna Mastix; Resina Mastix Folia Matico Bulbus Scillae Rltizoma Imperatoriae Folia Menthae crispae Folia Menthae piperitae Flores Rhoeados Fructus Papaveris Oleum Papaieris Semen Papaveris

'278

Drogen. Deutscher

Name

Moos, Isländisches Moschuswurzel Muskatblüte Muskatbutter Muskatnuss Mutterkorn Mutternelken Myrrhe Nelken Nelkenwurzel Niesswurz, Grüne Niesswurz, W e i s s e Nussbauinblätter Nussöl Olivenöl Opium Orangenblüten Orleanfarbstoff Osterluzeiwurzel Päoniensamen Pappelknospen Paternostererbsen Pech, Burgundisches Pech, W e i s s e s Pernambukho'z Peruhalsam Petersilienfrüchte Petersilienwurzel Pfeffer Pfeffer, S p a n i s c h e r Pfefferminze Piment Pockholz Pomeranzen, Unreife Pcmeranzenblätter Pomeranzenschalen Pyrethrumblüten Quassiaholz Quassiarinde Quebrachorinde Queckenwurzel Quendel Quillajarinde Quittensamen Ratanhiawurzel Rhabarberwurzel Rizinusöl Rizinussamen Röhrenkassie R ö m i s c h e Kamille R ö m i s c h e r Kümmel Rosenblätter Rosmarinblätter Rotholz Rüböl Rüsterrinde Sadebaum Safran Sagradarinde Salbeiblätter

Lateinischer

Name

Carragetn; Liehen islandicui. Radix Sumbul Macis Oleum Nucistae Semen Myristicae Seeale cornutum Antophylli Myrrha Caryophyüi Rhizoma CaryophyUatae Rhizoma Hellebori iiridis Rhizoma Veratri Folia Juglandis Oleum Juglandis Oleum Olivarum Opium Flores Aurantii; Flore* Xaphae Orleana Radix Aristolochiae: Rhizoma AristoSemen Paeoniae [lochiae. Ge/itmae populi Semen Abri Resina burgundica Resina alba Lignum Fernambuci Balsanum peruvianum Fructus PetrosUini Radix Päroselini Fructus Piperis Fructus Capsici Folia Menthae piperitae Fructus Amoni Lignum Guajaci Frutus Aurantii immaturi Folia Aurantii Cortex aurantii fructus Flores Pyrethri Lignum Quassiae Cortex Quassiae Cortex Quebracho Rhizoma Graminis Herba Serpylli Cortex Quillajae Semen Cydoniae Radix Ratanhiae Radix Rhe'i; Rhizoma Rhei Oleum Ricini Semen Ricini Cassia fintula; FructicsL'assicefistulae. Flores Chamomillae romana Fructus Cumini Flores Rosae Folia Rosmarini Lignum Fernambuci Oleum Rapae Cortex Ulmi Summitates Sabinae Croctts [Purshiani Cascara Sagrada; Cortex Rhamni Folia Salviae

279

Drogen. Deutscher

Name

Salep Sandarak Sandelholz Sarsaparillwurzel Sassafrasholz Sassafrasrinde Schafgarbe Schierling Schierlingsfrüchte Schlangenwurzel Schlehenblüten S c h w a r z e r Senf Schwarzkümmel Schwarzwurzel Stggenwurzel Seidelbastrinde Seifenwurzel Senegawurzel Senf, Schwarzer Senf, Weisser Sennesblätter Sesamöl Simarubarinde Skammoniumharz Spanischer Pfeffer Stärke Stechapfelblätter Stechapfelsamen Stechkörner Steinklee Stephanskörner Sternanis Stiefmiitterchentee Stinkasant Stocklack Stockrosen Storaxbalsam . . . . . . . Strophantussamen Sturmhutknollen Süssholz T;ihaksblätter Tamarinden Tiimarindenmus Tausendgüldenkraut Tei pentin, G e m e i n e r Teipentin, Venetianischer . . . Thymian ToilkirschenbJätter Tollkirschenwurzel Tolubalsani Tonkabohnen Tragant Ulmenrinde Vanille Veilchenwurzel Venetianischer Terpentin . . . Wacholderbeeren Wacholderholz Wasserfenchel Weidenrinde

Latcinischer

Name

Tuberà Salep; Radix Salep Sandaraca Lignum Santalinum Radix Sarsaparillae Lignum Sassafras Cortex Sassafras Herba Mille/olii; Folia Millefolii Herba Conii Fructus Conii Rhizoma Serpentariae Flores Acaciae Semen Sina pis nigrae Semen Nigellae Radix Consolidae; Radix Symphyti Radix Caricis; Rhizoma Carici» Cortex Mezerei Radix Saponariae Radix Senegae Semen Sinapis nigrae Semen Erucae; Semen Sinapis albae Fulia Sennae Oleum Sesami Cortex Simarubae Scammonium; Radix Scammoniae Fructus Capsici Amylum Folia Daturae; Folia Stramonii. Semen Stramonii Fructus Silybi Herba Melilo ti Semen Staphisagriae Fructus A nisi stellati Herba Violae tricolori,? ; Herba Jaceae Asa fuetida Lacca; Resina Laccae Flores Malvae arboreae Styrax liquidus Semen Strophanti^ Tuberà Aconiti-, Radix Aconiti, Radix Glycyrrhizae Folia Nicotianae Tamarindi; Fructus Tamarindi Pulpa Tamarind or wn Herba Centaurii minori» Terebinthina communis Terebinthina veneta Herba Thy mi Folia Billn donnae Radix Belladonnae Balsamwn tolutanum Fabae Tonco: Semen Tomo Tragacantha Cortex Ulmi Fructus Vanillae Rhizoma Iridis Terebinthina veneta Fructus Juniperi Lignum Juniperi Fructus Phellandrii Cortex Salicis

280

Druck — Deutscher

Druckregulatoren. Lateinischer

Name

Weihrauch Weisse Niesswurz Weisser Senf Wermut Wintersrinde Wundschwamm Wurmmoos, Korsikanisches Wurmsamen Zaunrübenwurzel Zeitlosenknollen Zeitlosensamen Zichorienwurzel Zimt, weisser Zimtblüten Zimtrinde Zimtrinde, weisse Zitwersamen Zitwerwurzel Zitronenmelisse Zitronenschalen Zucker Drogen:

.

.

Name

Olibanum Rhizoma Veratri Semen Erucae; Semen Sinapi.1 albne Herba Äbsinthii Cortex Winteranu» Fungus chirurgorum Helmintochorton Flores Cinae; Semen Cime Radix Bryoniae Tnbera Colchici Semen Colchici Radix Cichoriae Cnnella alba Floren Cassiae Cortex Cinnamonri Cortex Canellae albae Flores Cinae: Semen Cinae Rhizoma Zedoariae Folia Melissae Cortex Citri fructus Saccharum

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P r u c k t ö p f e — r»iingemittel, künstliche. D u r c h m . der R o h r l e i t u n g hinter Flammenzahl Preis Gasdruck-Regulatoren zum durchgang WQ 1 .pro Stunde, Gasverbrauch stündl. '„'Uli Preis ]l,00

der Gasuhr

48 60 76 90 mm90 150 '¿50 300 60,00 70,00 140,00 175,00 M k . A r b e i t e n mit veränderlichem Druck. Maximalmit seitlicher R e g u l i e r s c h r a u b e : oOU 500 1. 13.l"l 19.00 Mk.

D r u c k t ö p f e (Druckbirnen) siehe „ M o n t e j u s " . D r u s e n ö l siehe „ K o g n a k ö 1". D u l z i n (Sukrol) siehe ,.S ii s s s t o f f e , k ü n s t l i c h e". D ü n g e m i t t e l , k ü n s t l i c h e . Im grossen ganzen kommen als H a n d e l s dünger nur k ü n s t l i c h e Düngemittel in Frage o d e r solche natürliche, die vor ihrer V e r w e n d u n g noch eine chemische (oder m e c h a n i s c h e ) B e h a n d l u n g durchgemacht haben. Man s c h e i d e t die künstlichen Düngemittel nach ihrer chemischen Zus a m m e n s e t z u n g gewöhnlich in vier o d e r fünf Klassen, und zwar in k a I i h a 1 t i g e ( K a l i d ü n g e r ) , in k a l k h a l t i g e ( K a l k d ü n g e r ) , in s t i c k s t o f f h a l t i g e ( S t i c k s t o f f d ü n g e r), in p h o s p h o r s ä u r e h a l t i g e ( P h o s p h o r s ä u r e d ü n g e r ) und endlich in g e m i s c h t e D ü n g e mittel. 1. K a l i d ü n g e r . Als kalihaltige Düngemittel kommen die A b r a u m s a l z e (s. d.) in Betracht, und zwar der r o h e K a i n i t , weiter K a l i u m m a g n e s i u m sulfat, Kaliumsulfat, Kalimagnesia (Kalidünger) und die konzentrierten Kalisalze, w e l c h e man durch Kalzinieren geringhaltigerer (zumal Kaliumchlorid) erhält. Auch Karnallit und Kieserit w e r d e n zu D u n g zwecken benutzt. Zur Zeit wird für Kalidünger notiert (Preise gelten innerhalb D e u t s c h lands:

Salzsorte

Verbürgter Mindestgehalt an

reinem Kali

Preis für i Sack von i Doppelctr. Fassung G r u n d p r e i s Z u s c h l a g für bei f.i D o p p e l c t r B e i m i s c h u n g ( = ioo kg) mit 3'/« °/o von 2 '/i bei loser Torfmull T o r f m u l l für u n v e r Verladung veri Doppelctr. mischten ; mischten Rohsalzen Pf.

Pf.

Pf.

Pf.

Pf.

Karnallit

Kieserit Kainit

bezw.

Hartsalz

Sylvinit

9°/o

_ 12,4» o

12,4%

Besondere Bemerkungen

90

10

90

150

150

j

j ! !

40

14 0n

!

\

40

10

:

38

10

T . K a l i s a l p e t e r 16 T. Wasser

mit

Wasser.

(Salmiak) | Abkühlun& > v o n + 10° bis — 1 7 ° C. |

293

Eis. 5 5 8 16 1 1 1 1 1 3 2 5 3

T. T. T. T. T. T. T. T. T. T. T. T. T.

Salmiak . . . . Kalisalpeter . krist. Glaubersalz . Wasser . . . . Ammoniumnitrat . Wasser . . . . Ammoniumnitrat krist. N a t r i u m k a r b o n a t Wasser . . . . Rhodankalium . Wasser . . . . krist. Calciumchlorid Wasser . . . .

b) M i s c h u n g e n

Abkühlung von + 1 0 ° bis — 2 0 ° C.

|

von + 1 0 ° bis — 2 0 ° C.

|

von + 1 0 ° bis — 2 5 ° C.

J von + 1 0 ° bis — 2 5 ° C . |

von + 1 0 ° bis — 1 5 ° C .

mi t v e r d ü n n t e n

3 T . krist. Glaubeisalz . von + 10° 2 T . verdünnte Salpetersäure (2 T Säure + 1 T . Wasser) 6 T . krist. Glaubersalz . 4 T . Salmiak . . . . J. von + 1 0 ° 2 T . Kalisalpeter . . 4 T . verd. Salpetersäure 6 T . krist. Glaubersalz . 5 T . Ammoniumnitrat . | von + 1 0 ° 5 T . verd. Salpetersäure 6 T . Natriumphosph?t J von + 1 0 ° 4 T . verd. Salpetersäure. 5 T . krist. Glaubersalz . 4 T . verd. Schwefelsäure (1 T j- von + 1 0 ° Säure + 1 T . Wasser) . 8 T . krist. Glaubersalz J von + 1 0 ° 5 T . konz. Salzsäure .

c) M i s c h u n g e n 1 2 1 2 5 1 2 1 5 ü 5 12 5 4 3 '2 5 .3 1

mit

T. T. T. T. T. T. T. T. T. T. T. T. T. T. T. T. T. T. T.

Schnee

oder

Chlornatrium Schnee Salmiak Chlornatrium . . Schnee . . . . Salmiak . . . . Chlornatrium Kalisalpeter . Schnee . . . . Chlornatrium Ammoniumnitrat . Schnee . . . . krist. Calciumchlorid Schnee . . . . krist. Calciumchlorid Schnee . . . . krist. K a l i u m h y d r a t Schnee . . . . Schwefelsäure (mit 20" o ihres Gewichtes an H ä O verdünnt) 3 T . Schnee 1 T . konz. Salzsäure (sp. G. 1,18) 1 T . Schnee

* £ Salpetersäure 2 T . Schnee

Eismaschinen

siehe

|

Säuren,

bis — 2 0 ° C.

bis - 2 5 ° C.

bis — 2 Ö ° C . bis — 2 0 ° C. bis — 1 8 ° C. bis — 2 2 ° C.

gestossenem

von 0 ° bis — 20

0

C.

0

C.

i von 0

0

bis — 30

von 0

0

bis — 35 0 C.

von 0

0

bis — 40

0

C.

von 0

0

bis — 50

0

C.

von 0

0

bis — 35

0

C.

von 0

0

bis — 35

0

C.

J

Eis.

| > von — 7 ° bis — 5 0 ° C. | I 0 o bis _ 3 - 5 0 c ) ' [ von 0 ° bis |

56 ° C.

,,K ä 1 t e e r z e u g u n g s m a s c h i n e n".

Eisen.

294

E l s e n . F e . (Ferrum,.) A. G. = 56,02. Wichtigstes Schwermetall; von den seiner Gewinnung dienenden Erzen sind der E i s e n g l a n z oder R o t e i s e n s t e i n ( F e 2 0 3 ) , d a s M a g n e t e i s e n e r z ( F e 3 0 4 ) , der B r a u n e i s e n s t e i n (ein Oxydhydrat ungefähr der Formel F e 2 0 3 + Fe 2 (OH)«) und der S p a t e i s e n s t e i n ( F e C 0 3 ) besonders wichtig. Weiter kommt noch der S c h w e f e l k i e s oder P y r i t ( F e S 2 ) in Betracht, doch erst, nachdem man ihm durch Rösten (bei der Schwefelsäurefabrikation) den S entzogen hat. Aus allen diesen Erzen gewinnt man d a s Metall Eisen leicht durch Glühen mit Kohle; hierbei nimmt d a s Eisen teils mechanisch, teils in chemischer Bindung Kohlenstoff in wechselnder Menge auf, wodurch sich seine Eigenschaften ausserordentlich modifizieren. Die Nomenklatur der Eisensorten basiert deshalb auf dem Gehalt an Kohlenstoff. Früher unterschied man nur R o h e i s e n ( G u s s e i s e n ) und S c h m i e d e e i s e n (Stabeisen), wovon ersteres 2—6 % Kohlenstoff, letzteres 0,02 bis 0,5 % C enthält. Zwischen G u s s - und Schmiedeeisen steht der härtbare S t a h l mit 0 , 6 — 1 , 5 % Kohlenstoff. Neuerdings hat man diese Einteilung modifiziert, namentlich um den Ubergängen zwischen Stahl und Schmiedeeisen gerecht zu werden. Man unterscheidet jetzt: Eisen Roheisen

schmiedbares

Eisen Schweisseisen

Flusseisen Flussstahl

Flussschmiedeeisen

Schweissstahl

Schweissschmiedeeisen

Zur Charakterisierung dieser Produkte diene die folgende Aufstellung: leicht schmelzbar, nicht schmiedbar:

Roheisen.

|

mit Graphitgehalt:

graues Roheisen

(Gusseisen).

|

mit gebundenem Kohlenstoff: w e i s s e s

Roheisen.

hart bar: F l u s s s t a h l , Bessemerin flüssigem Zustande erhalten:

schwer schmelzbar, schmiedbar:

schmiedbares Eisen.

Flusseisen.

in nichtflüssigem Zustande erhalten:

Schweisseisen.

stahl,

nicht

Martinsstahl.

Guss-

stahl. härtbar: Flusseisen,

Bessemereisen, eisen.

Martin-

' h ä r t b a r : S c h w e i s s s t a h l , Hertlfrisch-, Puddel-, Zement-, G är b s t ah 1.

nicht h ä r t b a r : S c h w e i s s e i s e n Herdfrisch-,

Puddeleisen.

Chemisch reines Eisen ist kauin technisch verwertbar: es muss immer vor allem Kohlenstoff enthalten, meistens ausserdem noch Silizium und Mangan (Phosphor, Schwefel u. s. w.). Eisen mit weniger als 2 % C ist schmiedbar und strengflüssig, solches mit über 2,8 % C leicht schmelzbar und nicht schmiedbar. Schmiedbares Eisen mit weniger als 0,25 % C lässt sich nicht härten, während solches mit 0,25 % C und darüber härtbar ist. Über die Gewinnungsart der verschiedenen Eisensorten vgl. man die Artikel ,,R o h e i s e n " , „ F 1 u s s e i s e n " , „ S c h w e i s s e i s e n " s o w i e ,,S t a h 1". W a s die Einwirkung der Beimengungen auf die Eigenschaften d e s Eisens anlangt, s o ist von derjenigen des K o h l e n s t o f f s schon oben die Rede gewesen, doch m u s s dabei noch folgendes erwähnt werden: Während der Kohlenstoff in dem noch flüssigen Eisen einfach gelöst ist, hat man im erstarrten Eisen zwischen chemisch gebundenem (oder besser gesagt l e g i e r t e m ) und freiem, für sich gesondert bestehendem und dem Eisen nur mechanisch beigemengtem Kohlenstoff zu unterscheiden. Letzterer ist kristallinisch oder kristallisiert; man bezeichnet ihn deshalb als G r a p h i t oder als g r a p h i t i s c h e n K o h l e n s t o f f , während deir mit dem Eisen legierte Kohlenstoff die Bezeichnung a m o r p h e r Kohlenstoff führt. Bringt man

295

Eiseil.

mit K o h l e n s t o f f g e s ä t t i g t e s E i s e n d u r c h s c h n e l l e A b k ü h l u n g z u m E r s t a r r e n , s o e r h ä l t man d a s w e i s s e R o h e i s e n : D e r K o h l e n s t o f f h a t n i c h t Z e i t s i c h a u s z u s c h e i d e n , v i e l m e h r bleibt er mit d e m E i s e n l e g i e r t u n d b e l ä s s t d i e s e m die natürliche weisse Farbe. Kühlt m a n d a g e g e n k o h l e n s t o f f r e i c h e s E i s e n l a n g s a m a b . so s c h e i d e t sich ein Teil d a s K o h l e n s t o f f s g r a p h i t i s c h a u s , u n d man erhält d a s g r a u e R o h e i s e n : die eingelagerten G r a p h i t t e i l c h e n v e r ä n d e r n d i e E i s e n f a r b e in G r a u b i s S c h w a r z . D a s S i l i z i u m s p i e l t im Eisen e b e n f a l l s e i n e b e d e u t s a m e , w e n n a u c h n i c h t s o w i c h t i g e R o l l e w i e d e r K o h l e n s t o f f . D a s Si b e w i r k t , f a l l s n i c h t a l l z u w e n i g C v o r h a n d e n ist, eine g r a p h i t i s c h e A u s s c h e i d u n g d e s l e t z t e r e n , w i e d e n n f e r n e r a u c h d e r G e s a m t k o h l e n s t o f f g e h a l t d u r c h d a s Si h e r u n t e r g e drückt wird. D a s M a n g a n v e r h ä l t sich im E i s e n f a s t u m g e k e h r t w i e d a s Si, i n d e m es nämlich der graphitischen Ausscheidung d e s Kohlenstoffs entgegenwirkt. Bei d e r g l e i c h z e i t i g e n G e g e n w a r t von Si u n d M n k ö n n e n s i c h d i e s e W i r k u n g e n — entsprechende Gewichtsverhältnisse vorausgesetzt — aufheben. D e r P h o s p h o r e r h ö h t d i e G u s s f ä h i g k e i t ; er m a c h t d a s E i s e n l e i c h t e r s c h m e l z b a r und d ü n n f l ü s s i g e r . D a g e g e n darf P im s c h m i e d b a r e n E i s e n n u r in s e h r g e r i n g e r M e n g e v o r h a n d e n sein, weil s i c h s o n s t d e s s e n E i g e n s c h a f t e n in s e h r u n g ü n s t i g e r W e i s e ä n d e r n . Ungefähr e b e n s o schädlich sind die W i r k u n g e n d e s S c h w e f e l s ; d i e s e r v e r d r ä n g t n ä m l i c h d e n K o h l e n s t o f f u n d k a n n bei h ö h e r e m G e h a l t ein Eisen geradezu unbrauchbar machen. Von a n d e r n B e i m e n g u n g e n sei nur n o c h d a s Z i n n g e n a n n t ; d a s s e l b e v e r d i r b t s c h m i e d b a r e s E i s e n s c h o n in M e n g e n v o n e i n i g e n Z e h n t e l p r o z e n t e n vollständig. C h e m i s c h r e i n e s E i s e n ist, w i e s c h o n o b e n g e s a g t ist, t e c h n i s c h w e r t l o s ; es gibt übrigens k a u m eine Möglichkeit, d a s s e l b e zu g e w i n n e n . Annähernd reines Eisen erhält m a n durch Reduktion von Eisenoxyd, F e r r o o x a l a t und von E i s e n c h l o r ü r im W a s s e r s t o f f s t r o n i . R e i n ist e s f a s t s i l b e r w e i s s , g l ä n z e n d , s e h r p o l i t u r f ä h i g , h a r t u n d z ä h e . Sp. G . 7 , 8 4 ; S c h . P. d e s r e i n e n E i s e n ü b e r 1800° (im K n a l l g a s g e b l ä s e ) . B e i m E r s t a r r e n d e h n t s i c h d a s E i s e n a u s . W e i t e r e s ist in d e n o b e n a n g e z o g e n e n A r t i k e l n zu f i n d e n ; h i e r g e b e n w i r nur noch die P r e i s e e h e m . r e i n e n Eisens w i e d e r s o w i e die speziellen A p p a r a t e zur U n t e r s u c h u n g d e s E i s e n s . E i s e n m e t a l l , feinstes P u l v e r D . A. IV . . . . 1 kg Mk. 1,10; „ Hlechform für analyt. Zwecke ,, D r a h t f o r m (feinster K l a v i e r d r a h t ) in R o l l e n von ca. 1 0 0 g, p e r R o l l e „ d u r c h W a s s e r s t o f f r e d u z i e r t , e h e m . rein, D . A . I V .

°/ 0 k g M k . 1 „ „

I kg

80,00 3,20

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1,20 2,40

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65,00

Apparate zur Eisenanalyse: A p p a r a t zur v o l u m e t r i s c h e n K o h l e n s t o f f h e s t i m n i u n g n a c h V i b o r g h . . Apparat zur k o l o r i m e t r i s c h e n K o h l e n s t o f f b e s t i m m u n g nach Eggertz (Eggertzsche Röhren : Inhalt G e t e i l t in O h n e S t o p f e n , P r e i s p r o Stück Mit S c h l i f f s t o p f e n , Preis p r o Stück

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15 V.o 1,50 2,25

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30 .0 2.70 3,70 1

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50 ccm. So „ 3,50 Mk. 4,50 „ Mk.

5,50 11,CO

,.

37,50

,,

31,00



2,50

296

Eisenbahnfrachten.

Apparat zur kolorimetrischen Schwefelbestimmung nach V i b o r g h , verbesserte F o r m mit lOu Kadmium-Leinenscheiben und einer Normalfarbenskala, mit Gebrauchsanweisung kompl Derselbe Apparat allein, ohne Stativ Reserveunterteile zu demselben Apparate allein, mit Stativ 1 Karton mit 1 0 0 Kadmiumscheibchen allein 1 Normal-Farbenskala allein . . Apparat zur Schwefelbestimmung nach F i n k e n e r Apparat zur Schwefelbestimmung nach der Brom-Methode, vollständig, mit Stativen, Gasbrenner u. s. w., ohne Gasentwickelungsapparat Derselbe Apparat allein, ohne Stative Apparat zur Schwefelbestimmung nach \V. S c h u l t e : a) die Glasteile b ) Stativ und Halter c ) Kippscher Apparat d) Verbrennungsofen mit 7 Brennern .

Mk.

32,00

„ ,,

11,00 5,50 20,00 6,00 16,00 33,00

„ „

.,

,

37,00 15,00 8,50 5,20 12,50 55,00

Mk. 8 1 , 2 0 e) die Vorlagen allein

Stück

,,

Apparat zur Schwefelbestimmung nach T h ö r n e r , bestehend aus Kühlerkolben von 1 5 0 — 2 0 0 ccm Inhalt, mit Scheidetrichter, Kugelrohr und Absorptionsrohr Apparat zur Schwefelbestimmung, bestehend aus K ü l b c h e n mit 1 0 angeblasenen Kugeln Dieselben, mit eingeschlifTenem Hahn Apparat zur Eisenanalyse nach R o t h e , zur schnellen und vollständigen Trennung des Eisens von Mn, Cr, Ni, Co u . s . w , durch Ausschütteln der oxydierten salzsauren Lösung mit Äther, für 5 g Eisen . . . .

0,75

10,00 1,50 4,00

,,

27,50

Elsenbahnfrachten.

A 11 g e m e i n e 1 « r i f V o r s c h r i f t e n . Die Fracht wird nach Kilogramm berechnet. Sendungen unter 20 kg werden für 20 kg, das darüber hinausgehende Gewicht wird, mit 10 kg steigend, so berechnet, dass j e angefangene 10 kg für voll gelten. Die zu erhebende Fracht wird mit vollen 0 , 1 0 Mk. derart abgerundet, dass überschiessende B e t r ä g e unter 5 Pf. ausser Berechnung gelassen und B e t r ä g e von 5 Pf. und darüber für volle 0,10 Mk. gerechnet werden. Als Mindestbetrag der Fracht wird berechnet bei Frachtgut 30 Pf., bei Eilgut 5 0 Pf. D i e Einheits-Frachtsätze der Preuss. Staats-Bahnverwaltung betragen für 100 kg und jedes km: 1. für Eilstückgüter: a ) bei Entfernungen bis zu 100 km 2,2 Pf., mit einem Expeditionsgebühren-Zuschlag von 2 0 — 3 8 Pf., welcher in der W e i s e aufsteigend angesetzt wird, dass bei 1—10 km Entfernung 20 Pf., bei 11—20 km Entfernung 22 Pf., und so fort für je 10 km Entfernung mehr immer 2 Pf. mehr an Expeditionsgebühren gerechnet werden. b) bei Entfernungen über 100 km 2,2 Pf., mit einem gleichmässigen E x p . - G e b . - Z u s c h l a g von 4 0 P f . ; demnach werden z. B . bei 4 0 0 km Entfernung 4 0 0 X 2 , 2 Pf. = 8,80 Mk. + 40 Pf. = 9,20 Mk. berechnet. 2. für g e w ö h n l i c h e s S t ü c k g u t die Hälfte der vorstehend unter 1. angegebenen Eilfrachtsätze; 3. für Güter der allgemeinen Wagenladungsklassen A l 1 ) 0,67 Pf., B 0 , 6 0 P f . ; ferner für Güter der Spezialtarife A 2, I., II. und III. A sind Waggons mit 5 0 0 0 kg Befrachtung, Befrachtung

B Doppelwaggons

mit 1 0 0 0 0 kg

F.isenbahnfrachten. 'f. b e z w . 0 , 4 5 , 0 . 3 5 und 0 , 2 2 ( b e i E n t f e r n u n g e n b i s 1 0 0 k m f.) mit einem E x p . - G e b . - Z u s c h l a g , w e l c h e r E n t f e r n u n g e n b i s zu 1 0 0 k m f ü r K l a s s e A 1 b i s z u 1 9 P f . , f ü r d i e s s e B b i s 1 2 P f . u n d f i i r d i e S p e z i a l t a r i f e A 2 I., II. u n d III. j e zu 9 P f . a n s t e i g t und E n t f e r n u n g e n ü b e r 1 0 0 km f ü r d i e K l a s s e A 1 2 0 P f . u n d f ü r d i e igen K l a s s e n je 12 Pf. beträgt. F r a c h t s ä t z e für l o o k g i o Stückgut

Mark

Wagenladung

0,11

0,14 0,18

0,27 0,36 0,45 0,54 0,63 0,7-' 0,81

0,90 0,99 1,16

1,32 1,48 1.64 1,82

1,90 2,16 2,28

2.44 2,60

3,00 3,40 3,80 4,20 4,60 5,00 5,40 5,80 6,15 6.45 6,75 7,05 7,35 7.65 8,25 8,85 9,45 10,05 10,65 11,25 ll.W

0,11

0,13 0,17 0,24 0,32 0,40 0,48 0,55 0,63 0,71 0,78 0,86

1,00 1,14 1,27 1,41 1.54 1,67 1,81 1,94 2,08 2,21

2.55 2,88

3,22 3.55 3,89 4.22 4.56 4.89 5.23 5.56 5.90 6.23 6.57 6.90 7.57 8.24 8.91 9.58 10,25 10,92 11,59

0,09 0,11

0,14 0,21 0,28

0,35 0,42 0,48 0,54 0,60 0,66 0,72 0,84 0,96 1,08 1,20

1,32 1,44 1,56 1,68

1,80 I,92

0,07 0,09 0,11 0,16

0,21 0,26

0,31 0,39 0,44 0,49 0,54 0,59 0,72 0,82

0.92 1,02 1,-12

1,22 1,32 1,42 1,52 1,62

2,22

•1,87

2,82

2,37

2,52 3,12 3,42 3,72 4,02 4,32 4,62 4,92 5,22 5,52 5,82 6,12

6,72 7,32 7,92 8,52 9,12 9,72 II,32

2,12 2,62

2,87 3,12 3,37 3,62 3,87 4,12 4,37 4,62 4,87 5,12 5,62 6,12

6,62 7,12 7,62 8,12 8,62

0,06 0,08 0,11 0,15 0,20 0,24 0,29 0,36 0,41 0,45 0,50 0,54 0,66 0,75 0,84 0,93 1,02 1,11 1,20

1,29 1,38 1,47 1,70 1,92 2,15 2,37 2,60 2,82 3,05 3,27 3,50 3,72 3,95 4,17 4,40 4,62 5,07 5,52 5,97 6,42 6,87 7,32 7,77

0,06

0,06

0,10

0,07 0,09

0,13 0,17

0,14

0,08

0,20

0,24 0,30 0,34 0,37 0,41 0,44 0,54 0,61

0,68 0,75

0,82 0,89 0,96 1,03

1,10

1,17 1,35 1,52 1,70 1,87 2,05

2,22 2,40 2,57 2,75 2,92 3,10 3,27 3,45 3,62 3,97 4,32 4,67 5,02 5,37 5,72 6,07

0,11

0,16 0,19 0,25

Q£7

0,30 0,32 0,34 0,38 0,43 0,47 0,52 0,56

0,60 0,65 0,69 0,74 0,78 0,89

1,00 1,11 1,22

1,33 1,44 1,55

1,66

1,77

1,88 1,99

2,10 2,21 2,32 2,54 2,76 2,98 3,20 3,42 3,64 3,86

Eisenbeizen —

298

Eisenfarhen.

E i s e n b e i z e n . Als B e i z e n in der Textilindustrie werden viele E i s e n s a l z e benutzt, w o v o n die w i c h t i g s t e n hier aufgezählt s e i e n : 1. E i s e n a z e t a t (Eisenbrühe, Schwarzbrühe, holzessigsaures Eisen, holzsaure E i s e n b e i z e ) . Durch Einwirkung von roher H o l z e s s i g s ä u r e auf E i s e n d r e h s p ä n e a l s d i c k e , grünschwarze, teerartig riechende B r ü h e erhalten und in d i e s e r F o r m benutzt. Dabei hindern die teerigen B e s t a n d t e i l e d e s rohen H o l z e s s i g s die Oxydation des Eisenoxydulazetats zu Oxyd. Findet a u s g e d e h n t e V e r w e n d u n g in der Kattundruckerei. Holzsaure Eisenbeize ( 1 5 ° B e ) ( 2 0 ° Be) ( 3 0 ° Be) Königswarter

& Ebell,

Linden

vor Hannover.

" o kg Mk. % ., .. " o .. -

10,50 12,00—13,50 18,00-20,00

| Verein für ehrmische Industrie, Frankfurt a. M.

2. E i s e n n i t r a t (salpetersaure Eisenbeize). Durch Auflösen von E i s e n b o h r s p ä n e n in H N 0 3 erhalten. Wird nicht sehr häufig benutzt; e s dient in der B a u m w o l l f ä r b e r e i zur Herstellung von R o s t f a r b e n . Salpetersaure Eisenbeize ("45° Be) ( 5 0 ° Be) fest Königswarter

& Ebell,

Linden

vor

.

.

.

" „ kg Mk. 1 2 , 0 0 " o .. .. 13,00 " o .. ., 28, )> 3 0 , 0 0 24,00 !o 0; 36,00 0, 38,00 0' 44,00 85,00 °/o 1 »» J> tJ,50

01

Eisenverbindungen.

305

Eisenchlorid (Ferrichlorid): Chemische F a b r i k Zwönitz P a u l H c n t s c h e l , theker, Zwönitz i. S. (flüssijfi.

Apo-

;

Königswarter 4 E b e l l , E . Merck, D a n n s t a d t .

Linden

vor

Hannover,

6. E i s e n c h r o m a t (Ferrichromat; Ferrum chromatum). Fe 2 (CrO«)». Darstellung siehe unter „E i s e n f a r b e n " No. 4 S i d e r i n g e l b . Eisenchromat, gelb, gefallt ,, schwarz, kalz saures Eiscnammoniumchromat, ehem. rein Königswarter

4

Ebell,

Linden

vor

« „ kg 11k, 23U,0t> 1 „ ,, 4,00 1 „ „ 10,00 1 r 6,0(> r

Hannover.

7. E i s e n n i t r a t (Fernnitrat; Ferrum nitricum). Durch Eintragen von metallischem Eisen in erwärmte HNO s vom sp. G. 1,185, Eindampfen der erhaltenen braunen Lösung und Kristallisierenlassen erhalten. E s scheiden sich farblose, sehr hygroskopische, in Wasser mit brauner Farbe lösliche Kristalle aus, die je nach der Konzentration der Lösung den Formeln Fej(NOs)« + 12 H 2 0 oder Fei(NOs)s + 18 H 2 0 entsprechen. Beim Kochen der Lösung fällt ein basisches Salz aus. Man benutzt das Eisennitrat als Beize (vgl. unter „ E i s e n b e i z e n - '). Eisennitrat,

roh

(Eisenbeize),

flüssig



(45° Be)

°/ 0

kg

Mk.

12,0^

( 5 0 ° Be ,

»/,





13,00

„ f e s t

Lösung ( 3 3 ' / » % ) .. feit Königswarter

& Ebell,

I.inden

vor

1 kg Mk. 0 , 7 5 ; 1 „ „ 2,70;

°/o





28,00

°/0 °, 0

„ „

„ „

65,00 255,00

Hannover.

8. E i s e n o x a l a t (oxalsaures Eisenoxydul, Ferrooxalat; Ferrum oxalicum). FeCsO«. Durch Fällen von Ammoniumoxalatlösung (oder mit NHa neutralisierter Oxalsäurelösung) mittels Eisenvitriollösung als zitronengelber kristallinischer Niederschlag erhalten. Es wird namentlich medizinisch verwendet. Ferrooxalat Ferrioxalat in Lamellen in Pulver Ammoniumferrioxalat, krist Kaliumferrioxalat, krist Natriumferrioxalat Königswarter

& Ebell,

Linden

vor

1 kg Mk. 2 , 7 0 ; ^ . 1 kg Mk. 2 , 7 0 ; 1 „ „ 3,20; 1 „ „ 3,50;

°/0 kg M k . 2 4 5 , 0 0 1 „ „ 7,00 1 „ „ 12,00 0 ,, ,, 245,00 0 °0 „ „ 295,00 °/0 „ „ 310,00

Hannover.

9. E i s e n o x y d e . Das E i s e n o x y d ( F e r r u m oxydatum), FesOj, kommt natürlich als E i s e n g l a n z ( R o t e i s e n s t e i n ) vor; man erhält es künstlich durch Glühen von Eisenoxydhydrat oder von Eisenvitriol an der Luft als rotbraunes Pulver ( C a p u t mortuum)', vgl. unter „ E i s e n f a r b e n " . Das E i s e n o x y d h y d r a t ( E i s e n h y d r o x y d ; Ferrum hydroxydatum), F 2 (OH)«, entsteht durch Fällung von Eisenoxydsalzlösungen (Ferrisalzlösungen) mittels NH3 als rotbrauner flockiger Niederschlag, der beim Kochen mit Wasser oder beim Trocknen bei höherer Temperatur in ein wasserärmeres Hydrat übergeht, das in verdünnten Säuren nur noch teilweise löslich ist. Frisch gefälltes Eisenoxydhydrat löst sich in Eisenchloridlösung mit rotbrauner Farbe unter Bildung von E i s e n o x y c h l o r i d . Unterwirft man diese Lösung der Dialyse, so restiert im Dialysator w a s s e r l ö s l i c h e s E i s e n o x y d h y d r a t (Liquor fervi dialysati) als dunkelrote Flüssigkeit, die, ebenso wie das Eisenoxychlorid, arzneiliche Verwendung findet. — Auch der R o s t ist Eisenoxydhydrat (vgl. unter „ R o s t s c h u t z m i t t e l " ) . Das Eisenoxyduloxyd F e 9 0 i [ F e s 0 3 + FeO] kommt natürlich als M a g n e t e i s e n e r z vor. Es bildet sich bei der Verbrennung von F e in überschüssigem O sowie beim Überleiten von CO« oder von Wasserdampf über glühendes Fe. Verschiedene Patente bezwecken seine Darstellung aus den vom Eisenbeizen herrührenden Laugen, indem diese neutralisiert, oxydiert und gefällt werden; das Oxyduloxyd soll als Farbe benutzt werden.

306

Eisenverbindungen.

Von oxyd die Zustande Kali ( K a

dem E i s e n o x y d u l derivieren die F e r r o s a l z e , von dem E i s e n F e r r i s a l z e ; eine noch h ö h e r e O x y d a t i o n s s t u f e ist d i e im f r e i e n nicht b e k a n n t e E i s e n s ä u r e , von deren Salzen das e i s e n s a u r e l i u m f e r r a t ) K 2 F e 0 4 genannt sei. 0! o kg Mk. 1 6 0 , 0 0 Eisenoxyd, s c h w a r z (Oxyduloxyd j gefällt, techn. . . 0 ehem. rein 2 ( > 0 , 0 0 tf O 0 kalzin., Pulver No. 1 . . 8 0 , 0 0 t» '0 !' 0, No- 2 . „ » . 4 5 , 0 0 »t 0 !> 0, r o t , kalzin., techn , No. 1 M 90,00 0 7 0 , 0 0 No. 2 O M ft 6 0 , 0 0 No. 3 °/o „ t l 0 4 0 , 0 0 No. 4 il 0 M 0 2 0 0 , 0 0 ehem. rein. No. 1 11 0 p ,, No. 2 (Crocus Martis) 0 M 11 1 2 5 , 0 0 0 9 0 , 0 0 gelb 0 1 4 , 0 0 b r a u n (Hydrat), roh . n 0 • 5 5 , 0 0 ,, ,, techn No. 1 »« 0 0 3 0 , 0 0 No, 2 ?t 0 p jt if 0 2 5 0 , 0 0 ehem. rein No 1. D. A. IV 0 " 0 1 2 0 , 0 0 No. 2 . . . . 0 «• (» 3 » , 0 0 diaiysiert, flüssig ( 5 ° 0 ) l) M tl G , 0 0 1 t 0 2 8 , 0 0 Eisenoxychlorid, flüssig, 1). A. IV . i» 0 2 , 5 0 ,, entwässert, löslich ' H 1 0 , 0 0 1 „

,,

,,

Eisenoxyde: Künigswarter & Eln-ll, I.inden vor Hannover.

ï.fhmann & Vos-;, Hamburg.

10. E i s e n o x y d s u 1 f a t ( F e r r i s u l f a t , s c h w e f e l s a u r e s E i s e n o x y d ; Ferrum sirffuricum oxydaium). F e 2 ( S 0 4 ) 3 . E n t w e d e r durch Auflösen von F e 2 0 3 in H s S O , o d e r nach der unter „ E i s e n b e i z e n " a n g e g e b e n e n M e t h o d e erhalten. Durch K o c h e n der L ö s u n g erhält man in W a s s e r unlösliche, b a s i s c h e F e r n s u l f a t e . D a s neutrale w a s s e r l ö s l i c h e Sulfat ist dunkelbraun g e f ä r b t ; w a s s e r f r e i ei scheint es w e i s s E s dient als B e i z e in der F ä r b e r e i , zur D e s i n f e k t i o n und W a s s e r r e i n i g u n g . 6,00 - 2 0 , 0 0 Ferrisulfat, techn. flüssig (40° Be) je nach Reinheit . °/ 0 kg Mk. 8,00-28,00 „ flüssig, sp. G. 1,4 .SO „ ., / 0 M '« 0, 1 0 , 0 0 — 1 4 , 0 0 „ fest, roh, für Desinfektion „ ,, .. 'o tt ,, 0, 8 4 , 0 0 ,, techn. entwässert „ gereinigt „ ehem. rein Ammoniumferrisulfat Kaliumferrisulfat, ehem. rein

100,00

1 kg Mk. 2,60; 1 ,, ,, 2,00; 1 „ „ 2,00;

'o /0 (1/ 10

220,00 1 7 5 , 0 0 1 7 5 , 0 0

11. E i s e n o x y d u l s u l f a t ( F e r r o s u l f a t , E i s e n v i t r i o l , g r ü n e r V i t r i o l , s c h w e f e l s a u r e s E i s e n o x y d u l ; Ferrum, sulfuricum). FeSO». V o r w i e g e n d a u s S c h w e f e l k i e s e n dargestellt, indem man d i e s e unter häufiger B e f e u c h t u n g an der Luft verwittern lässt. D a b e i entsteht F e S O t und freie H2SO1. D i e a b f l i e s s e n d e L ö s u n g g e l a n g t in einen Bellälter, der F e - A b f ä l l e e n t h ä l t ; letztere binden die H2SO4 und reduzieren d a s sich bildende Ferrisulfat w i e d e r zu F e r r o s u l f a t . D i e Lösung wird unter Z u s a t z von F e eingedampft, von dem a u s g e s c h i e d e n e n gelben B o d e n s a t z ( b a s i s c h e m F e r r i sulfat und O i p s ) a b g e z o g e n und weiter zur Kristallisation v e r d a m p f t . Der Eisenvitriol wird auch a l s N e b e n p r o d u k t bei der Alaunfabrikation g e w o n n e n . Kristallisiert mit 7 H s O in blaugrünen Kristallen, während er w a s s e r f r e i ein w e i s s e s Pulver darstellt. D i e Kristalle verwittern an der Luft und o x y dieren d a b e i . 100 T . H 2 0 l ö s e n bei 10» 6 0 T . , bei 100° 3 3 3 T . Eisenvitriol; d e r s e l b e ist unlöslich in Alkohol. E r wird in der F ä r b e r e i , zur B e r e i t u n g von T i n t e , von B e r l i n e r b l a u , als D e s i n f e k t i o n s m i t t e l u. s. w. benutzt.

307

Eisen Verbindungen.

P r ü f l i n g : Den Gehalt an F e bestimmt man am besten durch Titration der verdünnten und m i t H,S0 4 angesäuerten Lösung m i t t e l s KMnO^-Lösung. FUr r e i n e wässerige Losungen bei 15° C. hat folgende Tabelle von G e r 1 a c Ii Gültigkeit, welche den Gehalt an F e S 0 4 + 7 H 8 0 in Gewichtsprozenten angibt. Spez.Gew. 1,005 1,010 1.016 1,021 1,02? 1,054 1,082 1,112 1,143 1,174 1,206 1,239 Gew.% 1 2 3 4 5 10 15 20 25 30 35 40 Fe.jO« erkennt man in der schwach m i t HCl angesäuerten Lösung durch Ferrocyankalium undRhodankalium. Zum Nachweise von Cu fällt man die durch HNO, in der Siedehitze oxydierte salzsaure Lösung mit NH3 und filtriert den Fi^f OH ^-Niederschlag worauf bläuliche Farbe des F i l t r a t s die Anwesenheit von Kupfer anzeigt. Geringe Mengen werden noch sicherer erkannt, wenn man das ammoniakalische F i l t r a t mit HCl schwach ansäuert und einge Tropfen Ferrocyankaliumlüsung hinzusetzt, wodurch dann eine rotbraun»* F ä l l u n g oder Trübung von Kupfereisencyanür entsteht. Ist der Eisenvitriol kupfcrhaltig, so bereitet man eine verdünnte salzsaure Losung von 1—2 g Substanz, leitet HjS ein, erwärmt, filtriert das CuS ab, oxydiert das Ferrosalz in) Kiltrat u. s. w. und fällt das Fe dureli Zu>atz von Natriumazetat und Kochen aus; in dem Filtrat weist man Zn durch Einleiten von l i 2 S als weissen Niederschlag (ZnS) nach. E n etwa ent^ stehender schwarzer Niederschlag von NiS muss besonders auf eine Beimischung von ZnS ge^ prüft werden. Sehr häufig kommt im Eisenvitriol Mn vor; man erkennt es an der braunen Füllung, welche das F i l t r a t vom basischen Eisenacetatniederschlage beim Erhitzen unter Zusatz von Natronlauge und Bromwasser gibt. Für viele Verwendungsarten des Eisenvitriols ist die Gegenwart von T o n e r d e besonders schädlich: zum Nachweise behandelt man den Eisennieder» schlag mit heisser r e i n s t e r Natronlauge (NaOH aus metallischem Na mit wenig Wasser hergestellt) in einer Platinschale, verdünnt, filtriert ab, neutralisiert das F i l t r a t m i t Essigsäure und erhitzt zum Kochen, t wobei vorhandene Tonerde ausfällt, Ferrosulfat,

techn.

krist. (Eisenvitriol),

bei Waggonladung,

n a c h örtlicher L a g e und K o n j u n k t u r Ferrosulfat, techn. krist, D . A. I V grobes Pulver

je %

kalziniert ehem.

°/0

rein, „

krist (Perl form)

°/0 %





mit A l k o h o l





entwässert, D . A. I V

Ammoniumferrosulfat

kg Mk 2,40—3,60 % kg Mk. 6,00 °/0 „ „ 8,50

(Mohrsches

gelallt,

D . A. I V

Ph. G . I I I Salz), krist „ e h e m . rein, krist





n

n

25,00 20,00 24,00





°/ 0





48,00

%

p

B

57,00

* » „

H 0 0 29,00 48,00

% . ° 0 n °/0 „

Eisenoxydulsulfat (Eisenvitriol): Kiinipswarter & Ebell, Linden Lehmann A Voss, Hamburg. K. Merek, Darmstadt.

vor

Hannover.

Adolf Thül, Hannover. Wesenfeld, D i c k e & Co., B a r m e n - R .

12. E i s e n s u l f i d e (Schwefeleisen). Das E i s e n m o n o s u l f i d ( E i n f a c h S c h w e f e l e i s e n , Eis e n s u l f ü r ; Ferrum sulfuratum), FeS, wird durch Zusammenschmelzen und Glühen von 3 T . Eisenfeile mit 2 T . Schwefel im bedeckten Tiegel erhalten. Gelbbraune, kristallinische, metallähnliche M a s s e ; sp. G. 4,7. Durch verd. HCl oder HaSO* wird es schon in der Kälte unter Entwicklung von HsS zersetzt. In wasserhaltigem amorphem Zustande wird es aus Eisensalzen durch Schwefelalkalien gefällt. Das E i s e n s e s q u i s u l f i d Fe 2 S 3 bildet sich durch schwaches Glühen des Monosulfids mit S oder bei Einwirkung von HsS auf Fe a Os unterhalb 100°. Das E i s e n d i s u l f i d ( Z w e i f a c h S c h w e f e l e i s e n ) FeSa endlich findet sich in der Natur in messinggelben, stark glänzenden Kristallen als S c h w e f e l k i e s (Pyrit). Es ist ein sehr wichtiges Mineral und dient zur Entwickelung von SO a , also zur Darstellung von H 2 S 0 4 , zur Gewinnung von FeSO« u. s. w. Das Einfachschwefeleisen wird zur Entwickelung von Schwefelwasserstoff gebraucht. Schwefeleisen, geschmolzen „ „ „



in S t ü c k e n in

dünnen

bei W a g g o n l a d u n g . . . . Platten

°/ 0 k g M k .

15,00

°/o

20,00

»

»

granuliert

°/o

i>

»

32,00

Pulver

°/„





40,00

Drehspäne

°/o

n

II

45,00

in S t ä n g e l n

°/o

..

»

5 0

20*

.°°

Eisenverbindungen.

308 Schwefeleisen: Adolf Thfil, Hannover.

13. E i s e n v i t r i o l siehe No. U Eisenoxydulsulfat. 14. K a l i u m f e r r o c y a n i d ( g e l b e s B l u t l a u g e n s a l z , F e r rocyankalium, Kaliumeisencyanür, gelbes blausaures K a l i ; Kaliuin ferrocyanatum). K t Fe(CN)e. Zur technischen Gewinnung schmolz man früher Pottasche und trug in die hellglühende Masse scharf getrocknete, stickstoffhaltige tierische Abfälle (Horn, Blut, Haare, Federn, Klauen, Borsten, Lederabfälle u. s w.) zusammen mit Eisenfeilicht oder Eisenspänen ein. In der Schmelze entstand hierbei einerseits Cyankalium KCN und anderseits Schwefeleisenkalium F e j S s . SKa, die sich beim Auslaugen der erkalteten M a s s e mit HjO zu Kaliumferrocyanid umsetzten. Die erhaltene Lösung wurde eingedampft und das Salz durch Umkristallisieren gereinigt. Jetzt geht man zur Gewinnung allgemein von der G a s r e i n i g u n g s m a s s e aus, welche F e r r o c y a n enthält: Nachdem die Masse durch Auslaugen mit HjO von den löslichen Salzen befreit ist, wird sie im lufttrocknen Zustande mit pulverförmigem Atzkalk innig gemischt und dann in geschlossenem Rührkessel auf 40—100° erhitzt, wobei das in der Masse verbliebene NHj abdestilliert. Durch Auslaugen mit Wasser erhält man dann eine starke Lauge von Ferrocyancalcium, die eingedampft und mit der berechneten Menge KCl versetzt wird: Ca 2 Fe(CN)„ + 2 KCl = CaK 2 Fe(CN) 6 + CaCl 2 . Das ausgeschiedene Doppelsalz wird abfiltriert, ausgewaschen und durch Kochen mit einer Pottaschelösung in Blutlaugensalz übergeführt. Endlich erwähnen wir noch das B u e b sehe V e r f a h r e n der Gewinnung aus der M e l a s s e s c h l e m p e : Die Schlempe wird unter Luftabschluss zur Vergasung gebracht, und die G a s e erhitzt man auf die zur Umsetzung in Cyan erforderliche Temperatur; dann kühlt man sie ab, befreit sie von NHa und absorbiert das Cyan in eisenhaltiger Kalilauge. Beim Eindampfen kristallisiert Ferrocyankalium aus; als Nebenprodukt wird (NH 4 )iSO» erhalten. Andere Darstellungsverfahien siehe unter 16. N a t r i u m f e r r o c y a n i d. Zitronengelbe, bitterlich süsslich-salzig schmeckende ungiftige Kristalle, die 3 mol. HjO enthalten. Löst sich in 4 T . kalten, in 2 T . kochenden Wassers, nicht in Alkohol. Es dient zur Darstellung von Farben (siehe unter „ E i s e n f ä r b e n " ) , in der Sprengtechnik sowie in der analytischen Chemie. Kaliumferrocyanid, techn. krist °/0 kg Mk. 105,00 . % „ , i-'MO ,, „ entwässert % .. 150,00 „ „ ehem. rein „ n 200,00 Kaliumferrocyanid: Lehmann

& Voss,

Hamburg.

15. K a l i u m f e r r i c y a n i d ( r o t e s B l u t l a u g e n s a l z , F e r r i cyankalium, Kaliumeisen Cyanid, rotes blausaures K a l i ; Kalium ferrieyanatum). K 3 Fe(CN) 8 . Früher durch Einleiten von C! in eine starke wässerige Lösung von gelbem Blutlaugensalz oder auch durch Überleiten von C1 über trocknes Kaliumferrocyanid erhalten. Jetzt dürfte die Gewinnung nur noch elektrolytisch erfolgen: Durch blosse Elektrolyse einer Lösung von gelbem Blutlaugensalz wird dasselbe (durch Einwirkung des Anodensauerstoffs) in rotes übergeführt, und zwar erhält man es durch Eindampfen der elektrolysierten Lösung direkt in ganz reinen Kristallen. Wasserfrei kristallisierende dunkelrote Kristalle, die sich bei 4 , 4 ° in 3 T . , bei 100° in 1,3 T . Wasser lösen; unlöslich in Alkohol. Es ist giftig. Man benutzt es zur Darstellung von Farben, in der Färberei, beim Zeugdruck und in der analytischen Chemie. Kaliu nferricyanid, techn 1 kg Mk. 2,*0; 0 0 kg Mk. 270,l>0 » .. P u l v e r .-.••• 1 „ » „ chem rein l k g M k . 3,Ü0; ° 0 „ „ 310,00 ». .. » I'u'vcr 1 „ „ 3,tW

309

E i s e n z e m e n t — F.iweissstoffe.

Kaliumferricvanid: Lehmann

Je V o s s ,

Hamburg.

I

Miv,-r

C'uhn,

Hannover.

16. N a t r i u m f e r r o c y a n i d ( F e r r o c y a n n a t r i u m , N a t r i u m eiseneyanür; X a t r i u m f f r r o r i / n i i ' i h i m ) Na>Fe(CN)e. Die technische G e w i n n u n g fällt mit der VOM 14. K a 1 i u m f e r r o c v a n i d (s. d.) im w e s e n t lichen zusammen. Ausser den dort erörterten Darstellungsmethoden seien hier noch folgende zwei g e n a n n t : Nach den Engl. Pat. 26 566 von 1902 und 20 069 von 1903 fällt man ein F e r n s a l z mit NH 3 , mischt den erhaltenen schlammigen Niederschlag mit Na2CC>3 und bringt d a s Gemisch in einen G a s w ä s c h e r , w o cyanhaltige G a s e d u r c h geleitet w e r d e n . Dann wird der Schlamm in einer Retorte erhitzt, um NH 3 und f r e i e Ammoniumsalze abzutreiben, und endlich löst man mit H 2 0 d a s N a t r i u m ferrocyanid und trennt es durch Filtrieren von dem unlöslichen Anteil. Hinsichtlich weiterer Einzelheiten muss auf die P a t e n t b e s c h r e i b u n g e n v e r w i e s e n werden. D a s D. R. P. 155 806 gewinnt Ferrocy;.nnatrium aus Ferrocyancalcium, indem man einer Lösung des letzteren NaCI zusetzt und d a s e n t s t a n d e n e F e r r o cyannatrium von der (nötigenfalls nachträglich konzentrierten) L ö s u n g d u r c h Äuskristallisieren mittels Abkühlung oder durch Abscheidung w ä h r e n d d e s weiteren E i n d a m p f e n s trennt. Das Verfahren ist übrigens schon f r ü h e r von L a s s a r - C o h n angegeben worden. D a s Natriumferrocyanid kristallisiert mit IOHJO; es ist leichtlösl. in W a s e r und wird vielfach an Stelle des Kaliumferrocyanids benutzt. 0 o k g Mk. 90,00 1 kg M k . 3 , 1 0 ; % » 290,00

N a t r i u m f e r r o c y a n i d , techn ehem. rein

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E i s e n z e m e n t siehe ,,Z e in e 111". E i s e s s i g : siehe ,,E s s i g s ä u r e". E i s f a r b e n . So bezeichnet man Färbungen der G e s p i n s t f a s e r n , w o b e i der unlösliche Farbstoff in der Faser erzeugt wird. Man tränkt d a s G a r n o d e r G e w e b e mit der alkalischen Komponente eines Azofarbstoffes, z. B. /J-Naphtolnatrium, trocknet und lässt dann durch ein Bad von Diazolösung, z. B. p - N i t r o diazobenzolchlorid, passieren. Die E n t w i c k l u n g der F a r b e tritt m o m e n t a n ein. So macht z. B. d a s p-Nitranilinrot dem Tiirkischrot (Alizarinrot) s c h a r f e Konkurrenz. Die Eisfarben gewinnen immer g r ö s s e r e Bedeutung, und die Färber haben sich recht schnell an die etwas verwickelte A r b e i t s w e i s e gewöhnt. Die Farbenskala für Eisfarben umfasst schon beinahe alle n o t wendigen Nuancen. E i s m a s c h i n e n siehe ,,K ä 1 t e e r z e u g u n g s in a s c h i n e n". Eiweissstoffe. G r u p p e von stickstoff- und schwefelhaltigen o r g a n i schen Verbindungen, die im tierischen und pflanzlichen O r g a n i s m u s vork o m m e n ; ihre Konstitution ist noch fast gänzlich unaufgeklärt. Man teilt die E i w e i s s s t o f f e gewöhnlich in folgende G r u p p e n : 1. A 1 b u m i n e. Löslich in H l O, in v e r d ü n n t e n Säuren und Alkalien, in neutralen Lösungen von NaCI und MgSOi. Bei G e g e n w a r t von E s s i g s ä u r e werden sie durch Sättigung mit NaCI. mit MgSO t , mit ( N H i ^ S O i quantitativ

310

Eiweissstoffe.

a u s g e f ä l l t ; beim E r h i t z e n w e r d e n s i e k o a g u l i e r t . Der w i c h t i g s t e R e p r ä s e n t a n t d e r A l b u m i n e ist d a s E i e r a l b u m i n (Albumin), a u c h k u r z w e g als E i w e i s s b e z e i c h n e t . Vgl. d e n Artikel „A 1 b u m i n " . 2. G l o b u l i n e . U n l ö s l i c h in H j O , löslich in v e r d ü n n t e n S ä u r e n u n d A l k a l i e n s o w i e in v e r d ü n n t e r L ö s u n g d u r c h NaCl u n d MgSO« a u s g e f ä l l t . Die Lösungen werden durch Kochen koaguliert, durch gesättigte Lösung von M g S O . u n d ( N H , ) s S O . bei 30" in u n v e r ä n d e r t e r F o r m a u s g e f ä l l t . Zu d e n G l o b u l i n e n g e h ö r e n d a s M u s k e l e i w e i s s und d a s F i b r i n o g e n d e s lebenden Blutes. 3. F i b r i n e. Unlöslich in W a s s e r , k a u m löslich in d e r L ö s u n g von N a C l und a n d e r n Salden o d e r in v e r d ü n n t e n S ä u r e n . D a s Fibrin bildet sich a u s d e m F i b r i n o g e n d e s B l u t e s beim A u f h ö r e n d e s L e b e n s b e z w . b e i m A u s f l i e s s e n d e s B l u t e s d u r c h ein b e s o n d e r e s F e r m e n t , w o d u r c h d i e B l u t g e r i n n u n g herbeigeführt wird. — Viele s o n s t noch zu d e n E i w e i s s s t o f f e n g e z ä h l t e V e r b i n d u n g e n g e h ö r e n s t r e n g g e n o m m e n nicht d a z u , i n d e m sie a u s w i r k l i c h e n E i w e i s s s t o f f e n erst d u r c h die E i n w i r k u n g v o n F e r m e n t e n o d e r c h e m i s c h e n A g e n t i e n e n t s t e h e n . D e r a r t i g e V e r b i n d u n g e n sind d i e K l e b e r p r o t e i n e , d i e A z i d a I b u m i n e (S y n t o n i n e), d i e A l b u m i n a t e , die k o a g u l i e r t e n Alb u m i n s t o f f e , d i e P r o p e p t o n e ( A l b u m o s e n ) , die P e p t o n e s o w i e eigentlich a u c h w o h l d i e F i b r i n e. F r ü h e r zählte m a n zu d e n E i w e i s s s t o f f e n auch d a s K a s e i n (s. d.) und m e h r e r e a n d e r e V e r b i n d u n g e n , j e d o c h gelten d i e s e jetzt n u r als mit d e n Eiweissstoffen verwandt. Die Z u s a m m e n s e t z u n g d e r E i w e i s s s t o f f e s c h w a n k t in g e w i s s e n G r e n z e n , und zwar: 5 0 - 5 5 % C ; 6 , 9 - 7 , 3 % H ; 15—19 % N ; 19-24% 0; 0,3 b i s 2,4 % S. A l b u m i n und K a s e i n sind in b e s o n d e r e n Artikeln b e h a n d e l t . W a s d i e t e c h n i s c h e G e w i n n u n g von E i w e i s s s t o f f e n a n l a n g t , s o s i n d d a f ü r z a h l r e i c h e V e r f a h r e n b e k a n n t g e w o r d e n . Wir n e n n e n an n e u e r e n M e t h o d e n folgende: Nach d e n D. R. P. 128 124 u n d 129 064 w e r d e n d i e e i w e i s s h a l t i g e n M a t e r i a l i e n z u n ä c h s t mittels S ä u r e n o d e r Alkalien o d e r a l k a l i s c h w i r k e n d e r S a l z e , a m b e s t e n unter A u s s c h l u s s k ü n s t l i c h e r E r w ä r m u n g , a u f g e w e i c h t und e r s t d a n n in b e k a n n t e r W e i s e mit O x y d a t i o n s m i t t e l n (z. B. KMnO« + HsSOi) u n d R e d u k t i o n s m i t t e l n b e h a n d e l t ; d i e R e d u k t i o n d i e n t zur E n t f ä r b u n g . Bei k o a g u l i e r t e n E i w e i s s s t o f f e n in h o r n a r t i g e i n g e t r o c k n e t e m Z u s t a n d e w e n d e t m a n d i e O x y d a t i o n s - o d e r R e d u k t i o n s r e a g e n t i e n g l e i c h z e i t i g mit d e n Aufw e i c h u n g s m i t t e l n an und benutzt zur O x y d a t i o n z w e c k m ä s s i g Kaliurnchlorat. Nach d e n D. R. P. 9 8 177, 152 380 und 152 450 v e r b i n d e t m a n zur Hers t e l l u n g w a s s e r l ö s l i c h e r E i w e i s s s u b s t a n z e n i r g e n d w e l c h e in H 2 0 unl ö s l i c h e a b e r in Alkali l ö s l i c h e E i w e i s s s t o f f e mit Alkalisalzen, u n d z w a r entw e d e r mit s o l c h e n mit G l y z e r i n p h o s p h o r s ä u r e n , die d u r c h F e t t s ä u r e s u b s t i t u i e r t sind, o d e r a b e r mit Alkalisalzen von P h o s p h o r s ä u r e n , die d u r c h Hexit substituiert sind. D a s D. R. P. 147 184 s c h ü t z t d i e H e r s t e l l u n g eines E i w e i s s p r ä p a r a t e s , d a s a l s Arzneimittel und zu E r n ä h r u n g s z w e c k e n V e r w e n d u n g f i n d e n soll, a u s V o g e l e i e r n d u r c h B e h a n d e l n d e s E i g e l b s mit A z e t o n ; die v o m Azeton nicht gel ö s t e S u b s t a n z ist nach dem T r o c k n e n ein g e l b l i c h e s P u l v e r , b e s t e h e n d a u s E i w e i s s , leicht r e s o r b i e r b a r e m und h a l t b a r e m L e z i t h i n e i w e i s s , E i s e n e i w e i s s , F e t t und f r e i e m Lezithin. B e s o n d e r s zahlreich s i n d d i e M e t h o d e n , w e l c h e z u r G e w i n n u n g vom B l u t a u s g e h e n . So g e w i n n t m a n n a c h d e m D. R. P. 129 119 w a s s e r l ö s l i c h e p u l v e r f ö r m i g e E i w e i s s s t o f f e (A z i d a 1 b u m i n e) a u s f r i s c h e m o d e r g e t r o c k n e t e m Blut ( B l u t m e h l ) , indem m a n d a s s e l b e mit s e h r g e r i n g e n A l k a l i m e n g e n b e h a n d e l t u n d d a n n d a s g e b i l d e t e P r o d u k t mit einem U b e r s c h u s s v o n s t a r k e r M i n e r a l s ä u r e a u s f ä l l t . Nach m e h r s t ü n d i g e m S t e h e n w i r d d a s u n l ö s l i c h e Azidalbumin von der Flüssigkeit getrennt, der Rückstand ausgepresst und get r o c k n e t . — Ein a n d e r e s V e r f a h r e n (D. R. P. 134 247) s c h r e i b t vor, f r i s c h e s

F.lainsäure —

Elektrische

Beleuchtung.

311

defibriniertes Blut mit 10-—15 % NaCl oder NajSO* zu versetzen und d a s G e misch allmählich zu erhitzen; dabei wird das Eiweiss in Form eines breiigen Niederschlages erhalten, der nach dem Entwässern und Trocknen zu Pulver zerfällt. — Nach den D. R. P. 137 994 und 143 0 4 2 verwendet man Blut, B l u t kuchen oder die daraus durch Aussalzen gefällten unreinen Eiweissstoffe als Ausgangsmaterial, hebt die katalytischen Eigenschaften des Blutes durch S 0 2 auf, löst das Produkt in NH3 und behandelt die Lösung mit H»0 2 in der S i e d e hitze, worauf die Eiweissstoffe durch Neutralisation gefällt werden. Nach R ü m p I e r gewinnt man farblose Eiweissstoffe aus dunkel gefärbten Pflanzensäften, namentlich aus Zuckerrübenbrei, indem man diesen mit gepulvertem ( N H ^ S O j gründlich durchknetet, den Brei abpresst und den Pressrückstand mehrmals durch Kneten mit (NH 4 ) 2 SOi-Lösung und Auspressen auswäscht. D a s nun vollständig im Pressrückstand vorhandene Eiweiss wird nun dadurch in Lösung gebracht, dass man den Rückstand mehrmals mit lauwarmem ( 4 0 — 4 5 ° ) dest. H 2 0 behandelt, abpresst und die a b laufende Flüssigkeit filtriert. Durch (NH«) 2 SO< kann man die Eiweissstoffe aus dem Filtrat ausfällen. Nach dem D. R. P. 144 217 gewinnt man einen lockeren einheitlichen E i weissstoff aus Maiskorn durch Behandlung mit höheren Alkoholen; aus der erhaltenen Lösung wird das Eiweiss durch Petroläther oder Chlorkohlenstoff ausgefällt, mit dem Fällungsmittel ausgewaschen und schliesslich im Vakuum getrocknet. D a s D. R. P. 148 4 1 0 schützt die Gewinnung von Eiweiss aus S a m e n (z. B . B a u m w o l l s a m e n ) oder Pressrückständen der Ölindustrie, und zwar werden die Ausgangsmaterialien zur Entfernung färbender, riechender und schmeckender Beimengungen mit sehr verdünnten wässerigen Lösungen von Erdalkalihydraten vorbehandelt; dem gereinigten Rohmaterial wird das E i weiss durch Behandeln mit verd. Säure (z. B . HaPO«) in der W ä r m e und bei gelindem Druck entzogen. Ferner sei das Verfahren von F o r b e s R o s s genannt, der die Eiweissstoffe des F l e i s c h e s in reiner und unveränderter Form dadurch g e winnt, dass er sie in dem Fleisch zunächst durch eine ganz geringe Menge 10 %iger NaCl-Lösung löslich macht und dann rasch durch grosse Mengen kalten W a s s e r s auswäscht. Damit die geringen Mengen Salzlösung dennoch sämtliche Eiweissstoffe lösen, wird das Fleisch zunächst durch Zerreiben oder Zerhacken fein gepulvert und dann zum Gefrieren gebracht, wodurch die Zellwände platzen und der Zellinhalt freigelegt wird. D i e D. R. P . 93 0 4 2 und 144 283 behandeln die Gewinnung von E i w e i s s namentlich aus Fleisch, und zwar schafft man den das Eiweiss umhüllenden Leim und das Fett dadurch weg, dass man das Eiweiss des Muskels mit verdünnter Säure zum Aufquellen bringt. D a s Engl. P a t . 19 017 von 1903 beschäftigt sich mit der Gewinnung von E i w e i s s aus F i s c h e n : Die gereinigten und entgräteten Fische werden zerrieben, durch Extraktion mit Azeton oder Äther entfettet und nun wiederholt mit verd. Alkali behandelt. Der erhaltene Eiweiss-Auszug wird filtriert, der Geruch durch verd. H 2 0 2 entfernt, das Eiweiss gleichzeitig gefällt, mit SOa gebleicht, abfiltrieit, gewaschen, getrocknet und gepulvert. — T e c h n i s c h e B e deutung kann dieses teuere Verfahren kaum gewinnen; vielleicht soll das erhaltene Eiweiss als diätetisches Präparat oder ähnlich verwendet werden. Eiweissstoffe: Lehmann

&

Voss,

Hamburg.

!

XV. E u g .

I

Mover

Seemann,

Stuttgart.

Eiweisspräparate: Lehmann

&

Voss,

Hamburg.

Cohn,

Hannover.

£ l a l n s ä u r e siehe , , ö 1 s ä 11 r e " . E l a s t i z i t ä t siehe „ F e s t i g k e i t " Elektrische Beleuchtung:. Siehe die Artikel ,,N e r 11 s 11 a m p e " , ..O s in i 11 ra 1 a 111 p e " , ,,T a n t a 11 a m p e " . . . Z i r k o n l a m p e " und Q u e c k silberdampflampe".

312

Elektrische Einheiten —

Elektrische

Kochapparate.

Elektrische Einheiten. 1. S t r o m s t ä r k e

oder S t r o m i n t e n s i t ä t .

Einheit ist das A m p è r e

ie E i n h e i t d e r e l e k t r i s c h e n S t r o m s t ä r k e wird darg e s t e l l t durch den u n v e r ä n d e r l i c h e n e 1 e k t r i s c h e n S t r o m , der bei dem D u r c h g a n g durch eine w ä s s e r ig e L ö s u n g von Silbernitrat in einer S e k u n d e 0,001118 g S i l b e r niederschlägt. Diese Masseinheit heisst 1 Ampère. 2. W i d e r s t a n d . Einheit ist das O h m (O). Die M a s s e i n h e i t des e 1 e k t r is c h e n W i d e r s t a n d e s wird d a r g e s t e l l t durch den W i d e r s t a n d einer Q u e c k s i l b e r s ä u l e von der T e m p e r a t u r des s c h m e l z e n d e n E i s e s , deren Länge b e i d u r c h w e g g l e i c h e m , e i n e m Q u a d r a t m i 11 i m e t e r g l e i c h z u a c h t e n d e n Q u e r s c h n i t t 106,3 cm u n d d e r e n M a s s e 14,4521 g beträgt. D i e s e r W i d e r s t a n d h e i s s t 1 Ohm. 3. E l e k t r o m o t o r i s c h e K r a f t oder e l e k t r i s c h e S p a n n u n g . Einheit ist das V o l t (V). Die Einheit der e l e k t r o m o t o r i s c h e n Kraft wird dargestellt durch die Spannung, welche in e i n e m Leiter, dessen Widerstand 1 Ohm b e t r ä g t , einen elektrischen S t r o m von 1 A m p è r e erzeugt. Die E i n h e i t h e i s s t 1 Volt. 4. E l e k t r i z i t ä t s m e n g e . Einheit ist das C o u l o m b (Coul.). Die Masseinheit der E l e k t r i z i t ä t s m e n g e wird darg e s t e l l t durch die M e n g e , w e l c h e durch einen L e i t e r vom Widerstande 1 Ohm unter der E i n w i r k u n g der elektrom o t o r i s c h e n Kraft 1 Volt w ä h r e n d 1 S e k u n d e h i n d u r c h g e h t , o d e r w e l c h e d u r c h 1 A m p è r e in 1 S e k u n d e g e l i e f e r t wird. Diese Elektrizitätsmenge heisst 1 Coulomb. 5. E f f e k t . Einheit ist das W a t t (W). Die M a s s e i n h e i t des e l e k t r i s c h e n E f f e k t s wird darg e s t e l l t durch die A r b e i t , w e l c h e w ä h r e n d 1 S e k u n d e von dem e l e k t r i s c h e n S t r o m e e r z e u g t wird, wenn die e l e k t r o m o t o r i s c h e K r a f t = 1 Volt und die S t r o m s t ä r k e = 1 A m p è r e ist. D i e s e r E f f e k t h e i s s t 1 Watt. Die vorgenannten elektrischen Masseinheiten sind auf das absolute Masssystem (Zentimeter-Gramm-Sekunden-System) zurückzuführen. In der Praxis benutzt man bei der Messung des Widerstandes häufig die S i e m e n s sehe W i d e r s t a n d s e i n h e i t ( S E ) . E s ist dies der Widerstand einer Quecksilbersäule von 1 m Länge und 1 qmm Querschnitt bei 0". 1 Ohm = 1,06 S E ; 1 S E = 0 , 9 4 4 Ohm. Bei der Messung der Spannung legt man oft die elektromotorische Kraft (D) eines Daniellschen Elementes zu Grunde: 1 Volt - 0,90 D ; 1 D - 1,12 Volt. Diejenige Menge Elektrizität, welche einen Stromkreis während 1 Stunde durchläuft, wenn die Stromstärke = 1 Ampère ist, heisst 1 A m p è r e Stunde. Dieselbe ist demnach = 3 6 0 0 Coulomb. Vgl. auch den Artikel ,,E 1 e k t r o c li e in i s c li e F o r m e 1 z e i c h e n " . E l e k t r i s c h e F e r n t h e r m o m e t e r siehe „ F e m t l i e r m o m e t e r". Elektrische Kochapparate. Werden neuerdings in Laboratorien viel benutzt, namentlich wegen der grossen Bequemlichkeit und Sauberkeit ihrer Anwendung. Auch der Nutzeffekt ist recht beträchtlich. Bedenkt man, dass die gewöhnliche Herdfeuerung kaum 7 % des Heizwertes der Kohle ausnutzt, so wird es erklärlich, d a s s die elektrischen Kochapparate sich unter Umständen auch hinsichtlich der Kosten mit der Kohlenfeuerung messen können. Das Prinzip vielei elektrischer Kochapparate ist folgendes: Der zur Erhitzung gelangende Teil des ü e f ä s s e s trägt einen Streifen von Edelmetall, der auf eine isolierende Unterlage von Email aufgebrannt ist. Da die Emailschicht die A u s s e n s e i t e des Oefässes bildet, wird sehr wenig W ä r m e nutzlos nach aussen abgegeben, namentlich da man durch ein zweites Aussengefäss

Elektrische Kochapparate.

313

eine Luftschicht zwischen beiden W a n d u n g e n herstellt und so die nutzlose W ä r m e a b g a b e nach aussen hindert. Andere Konstruktionen benutzen Heizd r ä h t e a u s Nickel o d e r einer Nickellegierung; zur V e r h i n d e r u n g der O x y d a t i o n w e r d e n die D r ä h t e mit einer E m a i l m a s s e u m g e b e n , o d e r m a n reiht zu d e m s e l b e n Z w e c k e auf s i e G l a s p e r l e n a u f . Anderseits verwendet man Platind r ä h t e , d i e auf e i n e A s b e s t s c h n u r a u f g e w i c k e l t u n d d a n n in T o n k ö r p e r e i n g e b e t t e t w e r d e n . Um v e r s c h i e d e n e H i t z e g r a d e zu erzeugen, w e r d e n m e h r e r e Heizsysteme parallel geschaltet. Bei d e n viel g e b r a u c h t e n e l e k t r i s c h e n K o c h a p p a r a t e n „ P r o m e t h e u s " s i n d E d e l m e t a l l l ö s u n g e n in b r e i t e n S t r e i f e n auf e i n e i s o l i e r e n d e U n t e r l a g e v o n Einnil o d e r G l i m m e r e i n g e b r a n n t . Fig. 1 z e i g t e i n e l e k t r i s c h e s W a s s e r b a d . S y s t e m „ P r o n i e t h e u s " a u s K u p f e r mit V o r r i c h t u n g f ü r k o n s t a n t e s N i v e a u , Fig. 2 ein g u s s e i s e r n e s S a n d b a d S y s t e m . P r o m e t h e u s " und Fig. 3 einen T r o c k e n k a s t e n desselben Systems.

Fig. 1.

Pie A l l g e m e i n e E 1 e k t r i z i t ä t s g e s e 1 1 s c Ii a f t verwendet für i h r e Koch- und H e i z a p p a r a t e , je nach Art d e r V e r w e n d u n g und oli h ö h e r e o d e r n i e d r i g e r e T e m p e r a t u r e n d a m i t e r z i e l t w e r d e n s o l l e n , H e i z k ö r p e r . d i e n a c h viei v e r s c h i e d e n e n M e t h o d e n h e r g e s t e l l t w e r d e n . Bei d e m e r s t e n S y s t e m w e r d e n d i e H i i z d r ä h t e in E m a i l e i n g e b e t t e t ; d i e s o h e r g e s t e l l t e n H e i z k ö r p e r sind n u r f ü r g e r i n g e T e m p e r a t u r e n , e t w a 100" C., v e r w e n d b a r . Bei d e n A p p a r a t e n d e r z w e i t e n Art w e r d e n a n d e n S e i t e n f l ä c h e n d i e H e i z d r ä h t e in s y m m e t r i s c h e r A n o r d n u n g in f e u e r f e s t e m I s o l i e r m a t e r i a l g e l a g e r t . Während

Elektrische K o h l e n .

314

d i e s e beiden Systeme Heizkörper aus gewöhnlichen Widerstandsdrähten enthalten, kommen für die dritte Art nur Edelmetalle zur Verwendung, und zwar werden die Heizdrähte in einem Metallrahmen mit einer Steinkittmasse fest vergossen. Bei der vierten Methode endlich wird der elektrische Lichtbogen als Wärmequelle benutzt. Auf einem ganz neuen Prinzip beruhen die elektrischen Koch- und Heizapparate der K r y p t o l - G e s e l l s c h a f t . Diese benutzt nicht Heizdrähte, Metallstreifen u. s. w., welche fest mit dem Kochgefäss verbunden sind, sondern bedient sich einer l o s e l i e g e n d e n k ö r n i g e n W i d e r s t a n d s m a s s e . Diese Widerstandsmasse ist eine Mischung aus G r a p h i t , K a r b o r u n d und T o n ; sie führt die Bezeichnung K r y p t o l (Patente überall erteilt oder angemeldet). Das Kryptol wird lose auf eine nicht leitende Unterlage aufgestreut, so dass es einen Stromweg zwischen den beiden Zuleitungspolen bildet. Die körnige Struktur des Krvptols bewirkt, dass der Strom beim Durchgang durch das Kryptol viel Widerstand findet, also hohe W ä r m e wirkungen entfaltet. Von Vorteil ist auch, dass die lockere Kryptolschicht sich den darauf gesetzten G e f ä s s e n (die natürlich Nichtleiter darstellen m ü s s e n ) gut anpasst. In der einfachsten Form ist also die Anordnung derart, d a s s die Unterlage aus einer Schamotte- oder emaillierten Eisenplatte besteht, auf der sich rechts und links j e eine Elektrode aus G a s k o h l e befindet; der Zwischenraum zwischen beiden Elektroden wird durch eine locker auf die Platte aufgestreute Schicht trocknen Kryptols ausgefüllt. Ist der Strom ges c h l o s s e n , so wird das Kryptol nach wenigen Minuten glühend und entfaltet eine s o l c h e Heizwirkung, dass Temperaturen bis 2500° erzielt werden können. Die W ä r m e lässt sich weitgehend regulieren, nicht nur durch Veränderung der Stromstärke, sondern auch durch die Dicke der aufgeschütteten Kryptolschicht, durch verschiedene Entfernung der beiden Elektroden voneinander u. s. w. D i e Preise der elektrischen Kochapparate schwanken in weiten Grenzen j e nach Grösse, Konstruktion und Ausführung. Im folgenden sind darüber nur einige wenige Angaben g e m a c h t ; im übrigen wende man sich an die einschlägigen f i r m e n . E l e k t r i s c h e K o c h e r für Abdampfschalen u . s . w . , 16U mm Durchm., bis zu Temperaturen von 2 5 0 ° C. anwendbar, 3 3 0 Watt . . . Stück Mk. 1 9 / 0 Dieselben, 2 1 5 mm Durchm., Gestell von Eisen, vernickelt, y Amp. , ,, 50,00 Dieselben in rechteckiger Form für Bechergläser, Kolben u. s. w., 4 0 0 x 1 1 0 mm, l1,/« Amp „ „ 40,00 E l e k t r i s c h zu h e i z e n d e K o c h k e s s e l , Eisenmantel mit verzinntem Kupfereinsatz: Inhalt. . . . V» 1 2 5 10 15 20 1. Wattverbrauch 220 330 550 1100 2200 3300 4400 Stück . . . . 21,00 27,00 35,00 80,00 110,00 155,00 1 9 0 , 0 0 Mk. E l e k t r i s c h z u h e i z e n d e K o c h k e s s e l , für 2 verschiedene Heizeffekte regulierbar eingerichtet: Inhalt . . . . 1 2 5 10 1. w .. k . Wattverbrauch

|f J1; 1, 00

220

55Q

i

3m3 0

5 5 0^

Stück . . . . 35,00 -45,00 100,00 135,00 Mk. E l e k t r i s c h zu h e i z e n d e W a s s e r b ä d e r von Kupfer, mit Deckplatten oder Einlegeringen für etwa 1 Amp Stück

Über Preise von Kryptol und Kryptolapparaten Artikel „K r y p t o K Elektrische K o c h a p p a r a t e : Kryptol-Gesellschaft

m.

b,

H.,

Berlin

NW.

7,

L'nur

siehe

den

M k . 50,CO

besonderen

KNO3

. . . . . . . . . . . • .



. . . .

K a SOi

NaNO.,

Na2S04 KBr

. . . .

c 0,00000

c1 0,000000

887 61t 534 445 415 383 350 250

297 327 101 153 048 050 055

c 0,00000

c1 0,000000

138 134 131 131 116 112 113 103 098 097 093 092 092 091 090 089 087

025 027 004 018 012 017 016 037 015

Ca(N0 3 ) 2 BaCl 2 KHCOj

0H 6 020 013 010 017 024 005

NaJ

Stoff Ba(OH)a NHjCl Li2C03 H2C204 KHSOi KCN LiCl MgCl*



. . . . . .

. .

. .

. .

Stoff

kc2h3o2 NHJ

KC10 3 NaC2H302.

HsPOi

. . . . . . . .

. . . . .

.

.

KJ MgSOi

011

I-iJ H0KPO4 . . . . xVgXO, K 2 A1 2 (S0 4 )4 . . . ZnS04 CuSOi

c 0,00000

cl 0,000000

196 177 175 167 165 165 160 150

066 011 708 089 021 012 0S6 045

c 0,00000

0.000000

087 077 075 071 070 069 067 06 t 063 060 057 057

cl

021 008 010 013

— 030 —

052 051

023 — 011 001 021 003 003 014 007

042 041

012 011

047



Elektrische Messinstrumente. Man

benutzt

V o l t m e t e r

zum

M e s s e n der

Spannung,

Ampere-

Elektrische

317

Messinstrumente.

m e t e r zum M e s s e n der S t r o m s t ä r k e und W a t t m e t e r zum Messen der Arbeitsleistung. Für bleibende technische Anlagen sind S c h a l t t a f e l I n s t r u m e n t e n o t w e n d i g , w ä h r e n d in c h e m i s c h e n L a b o r a t o r i e n meistens t r a g b a r e Messinstrumente gewählt werden. M a n benutzt in letzterem Falle e l e k t r o s t a t i s c h e Voltmeter, auch G a l v a n o m e t e r verschied e n e r A r t , w e i t e r W i d e r s t ä n d e u. s . w . T e c h n i s c h e Voltmeter

M e s s i n s t r u m e n t e .

(Spannungsmesser)

im

Metallgehäuse:

Messbereich

0bis3

1 6 0 m m D u r c h m . der G r u n d p l a t t e 200 „ „ „ „ 250 „ „ „ „

22.00 22,00 27,00 27,00 33,00 33,00

Amperemeter

( S t r o m m e s s e r ) in

0bis5 ObislO 22,00 27,00 33,00

bis65

J20

230

450

Metallgehäuse:

Messbereich bis 1 6 0 m m D u r c h m . der G r u n d p l a t t e

10 23,00

30 23,00

60 24,00

100 —

200 —

200 250

26,00 30,00

26,00 30,00

27,00 35,00

27,00 38,00

34,00 42,CO

„ „

„ „

„ „

„ „

Messbereich bis 20U m m D u r c h m . der G r u n d p l a t t e

300 40,00

400 —

250

50,00

55,00







P r ä z i s i o n s c h e m i s c h e Institute.) Voltmeter

„ -

M e s s i n s t r u m e n t e .

(Spannungsmesser)

in

Messbereich bis S k a l e n e i n t e i l u n g in V o l t . . . . 1 6 0 m m D u r c h m . der G r u n d p l a t t e Amperemeter

( S t r o m m e s s e r ) in

Messbereich bis S k a l e n t e i l u n g in A m p 1 6 0 m m D u r c h m . der G r u n d p l a t t e

(Spannungsmesser)

in

Amp. Mk. „ „

500 —

1000 —

Amp. Mk.

58,00

84,00



(Speziell

für

elektro-

Metallgehäuse: 1 0,01 4ö,00

3 0,05 48,00

5 0,1 48,00

10 0,1 50,00

Volt Mk.

Metallgehäuse: 1 0,01 48,00

3 0,05 48,00

P r ä z i s i o n s - M e s s i n s t r u m e n t e b e r e i c h . Voltmeter

Volt

— — — — Mk. 30,00 30,00 40,00 48,00 „ 35,00 35,00 46,00 60,00 „

5 0,1 48,00 m i t

10 0,1 50,00

20 0,2 50,00

g r ö s s e r e m

30 0,5 50,00

Amp. Mk.

M e s s -

Metallgehäuse:

Messbereich bis S k a l e n t e i l u n g in Volt 2 0 0 m m D u r c h m . der G r u n d p l a t t e

1 0,01 80,00

3 0,05 80,00

5 0,05 80,00

10 0,1 80,00

20 0,2 80,00

50 0,5 80,00

Mk.

250

85,00

85,00

85,00

85,00

85,00

85,00



1U0 1,0

120 1,0

150 1,0

200 2,0

250 2,5

300 2,5

Volt

2 0 0 m m D u r c h m . der G r u n d p l a t t e

85,00

90,00

90,00

90,00 100,00





250

90,00

95,00

95,00

95,00

120,00



2 5 °/0

teurer.





,.

Messbereich bis S k a l e n t e i l u n g in V o l t „







I'räiisions-Voltmeter

mit 2

Amperemeter

(Strommesser)

Messbercichen in

110,00

Volt

Metallgehäuse:

Messbereich bis S k a l e n t e i l u n g in A m p 2 0 0 m m D u r c h m . der G r u n d p l a t t e

1 3 0,01 0,05 80,00 80,00

5 10 25 50 75 Amp. 0,05 0,1 0,5 1,0 1,0 80/10 SU,00 8 0 , 0 0 8 0 , 0 0 9 0 , 0 0 Mk.

250

85,00 85,0)

85,00 85,00 85,00 85,00 95,00











3 1 8

Elektrische Messbereich

bis

S k a l e n t e i l u n g in A m p

200mm Durchra. der Grundplatte 250 „ „ „ „

100

150

200

300

400

500

1,0

2,0

2,0

5,0

5,0

5,0

Ohm

für

stärkere

Ströme

Ohm

„ „

(0,001—0,17).

Widerstand

Stück

T o r s i o n s g a l v a n o m e t e r 100

Amp.

90,00 95,00 95,00 100,00 110,00 115,00 95,00 102,00 102,00 108,00 120,00 125,00

T o r s i o n s g a l v a n o m e t e r 1

Öfen.

Mk

200,00

für s c h w ä c h e r e S t r ö m e ( 0 , 0 0 0 1 — 0 , 1 7 ) .

Widerstand

Stück

Mk.

200,00

V o 11 a m e t e r. Knallgasvoltameter nach K o h l r a u s c h Silbervoltameter (exkl. Platinschale) Kupfervoltameter „

1 2 x 1 0

mit P l a t i n e l c k t r o d e von ,, K u p f e r e l e k t r o d e



nach

cm

O e t t cl - F o e r s t c r

Mk. „

35,00 21,00

,, ,,

70,00 55,00



17,00

Quecksilbervoltameter

Nor mal Widerstand Stück

4,50

- W i d e r s t ä n d e . 0,01

0,1

1

10

100

1000

10000

100000

Ohm

50,00

45,U0

40.00

40,00

4'>00

40,00

60,00

80,00

Mk.

S t ö p s e l - R h e o s t a t e n . Widerstand

1 — 20

Stück

45,00

Widerstand

1—5000

0,1—5000

1— 1 0 0 0 0

0.1 — 1 0 0 0 0

Ohm

195,00

210,00

225,00

275.00

Mk.

Stück

0,1-10

1— 100

60,0U

0,1 — I C O

60,00

1 — 1000

105,00

0,1 — 1 0 0 0

120,00

145,3/57 (s. Ins. S. C13).

Steinzeugwannen, Tondiaphragmen u. s. w. für elektrochemische Z w e c k e : Deutsehe Ton- u. Stoinzeug-Werke,

Aktiengesellschaft,

Berlin-Charlottenburg,

Berlinerstr. 2 2 b .

E l e k t r o c h e m i s c h e F o r m e l z e i c h e n . Auf dem Intern. Kongr. f. a n g e w . Chem. Berlin 1903 sind folgende B u c h s t a b e n zur Bezeichnung elektrochemischer Mnsseinheiten vereinbart worden.

1. Variable. p, 1' v '1'

g e w ö h n l i c h e r und osmotischer Volumen. absolute Temperatur.

(-) t M o l e k u l a r w ä r m e bei k o n s t a n t e m cvM J X Urechungskoeftizirnt.

y-

Leitfähigkeit

/;

Konzentration

V.

A-Q y K

Temperatur).

reduzierte Zustandsgrössen ( D r u c k , V o l u m , T e m p e r a t u r ) . Wärmemenge. innere Energie, Atomgewicht ( U = 1 6 ) . M o l e k u l a r g e w i c h t (()., = : ; 2 1 spez. W ä r m e . ,, bei konstantem Druck bez. V o l u m .

Q L" a M c cv

r

bezogen

kritische Grössen

!>o

•T, Vi

J •

Druck,

in

reziproke

i'lim

Igr-Aquivalcntr

Äquivalentes

Leitvermögen.

Äquivalente-;

Leitvermögen

bei

Druck

pro pro

bez. Volum.

cm-Wiirfel. ccm).

unendlicher

Verdünnung.

Disso/iation>grail. (ileichgewichtskonr-tante

des G e s e t z e s

der c h e m .

Massenwirkung.

21

Elektroden — Elementaranalyse.

322 E W I c £h £c

Spannung. Widerstand. Stromintensität. Einzelpotcntial, Zersetzungsspannung. Potential gegen eine normale Wasserstoffelektrode. Potential gegen eine normale Kalomelelektrode.

2. Konstante. R A F

Gaskonstante pro 1 mol. mechanisches Wärmeäquivalent, 4 1 , 9 8 x 1 0 * erg pro 1 5 ° — g r — cal. Valenzladung ( 9 6 5 4 0 Coulombs pro gr — Äquivalent).

3. Abkürzungen im Text. 2n. HiSOi H', Cl', B a "

u . s . w . für zweifach äquivalent normale Schwefelsäure u . s . w . u. s. w. für einfach positiv geladenes H-Jon, einfach negativ geladenes Cl-Jon, doppelt positiv geladenes Ba-Jon u. s. w.

Elektroden. E i n e Anzahl P r e i s a n g a b e n für E l e k t r o d e n findet man im Artikel „ E l e k t r o c h e m i s c h e A p p a r a t e " . A u s s e r d e m bilden „ E l e k t r i s c h e K o h l e n " einen b e s o n d e r e n Artikel. Hier b l e i b e n noch e i n i g e n e u e r e V e r f a h r e n zur Herstellung von E l e k t r o d e n zu e r ö r t e r n : D a s D . R. P . 157 122 b e z w e c k t die H e r s t e l l u n g von E l e k t r o d e n a u s E i s e n o x y d . D a s V e r f a h r e n gründet sich auf die b e k a n n t e T a t s a c h e , d a s s g e w ö h n l i c h e s , u n m a g n e t i s c h e s E i s e n o x y d m a g n e t i s c h e E i g e n s c h a f t e n annimmt, wenn m a n e s der S c h m e l z t e m p e r a t u r aussetzt. Nach dem v o r l i e g e n d e n P a t e n t w e r den nun K i e s a b b r ä n d e so, wie sie von der E n t k u p f e r u n g k o m m e n , im e l e k t r i s c h e n Ofen g e s c h m o l z e n und dann die S c h m e l z e in g e e i g n e t e F o r m e n g e gossen. D e r a r t i g e E l e k t r o d e n sind erheblich billiger a l s s o l c h e a u s gutem M a g n e t e i s e n s t e i n und haben dabei eine 6 , 6 mal g r ö s s e r e L e i t u n g s f ä h i g k e i t a l s d i e s e r . S i e sind auch sehr rein, da sich die V e r u n r e i n i g u n g e n im e l e k t r i s c h e n O f e n f a s t v o l l s t ä n d i g verflüchtigen, eignen s i c h gut für die C h l o r a l k a l i - E l e k t r o l y s e und g e b e n bedeutend niedrigere S p a n n u n g a l s P l a t i n e l e k t r o d e n . Nach dem S c h w e d . P a t . 18 7 4 2 von 1 9 0 3 stellt man aktive E l e k t r o d e n a u s E i s e n o x y d s o her, d a s s man E i s e n p l a t t e n unter Zutritt von Luft zur W ? i s s g l u t erhitzt und dann in kaltes W a s s e r taucht, w o b e i sich k o h l e h a l t i g e E i s e n o x y d schichten ablösen. D i e s e a b g e l ö s t e M a s s e wird g e t r o c k n e t , gepulvert, mit B l e i e r z und G r a p h i t g e m i s c h t und endlich mit H->0 zu einem B r e i v e r a r b e i t e t , a u s dem die E l e k t r o d e n geformt w e r d e n . — D a s S c h w e d . Pat. 19 6 8 2 von 1 9 0 3 d e s s e l b e n E r f i n d e r s lässt s c h w e r l e i t e n d e O x y d e mit G r a p h i t z u s a m m e n r e i b e n und a u s d i e s e r M i s c h u n g die E l e k t r o d e n bilden. Nach dem D. R. P. 163 125 stellt man eine h a r t e p o r ö s e , in Alkalien unl ö s l i c h e E l e k t r o d e n m a s s e a u s Kupferoxyd her, indem man CuO mit einer CuCI 2 L ü s u n g zu einem dicken T e i g mischt, dem f e i n e K u p f e r s p ä n e zugesetzt werden k ö n n e n . D e r T e i g wird g e f o r m t und dann Vi S t d e . auf 100° e r w ä r m t , wodurch die w ä s s e r i g e n B e s t a n d t e i l e verdunsten und sich a u s dem O x y d t e i g eine f e s t e Oxydinetallschwammasse bildet. So hergestellte Elektroden sollen v e r s c h i e d e n e V o r z ü g e b e s i t z e n ; sie sind b e s t i m m t , in P r i m ä r - und S e k u n d ä r e l e m e n t e n V e r w e n d u n g zu finden. Elektrolyse

siehe „ E 1 e k t r o c h e m i e " .

E l e k t r o m a g n e t i s c h e Erzscheider siehe ,,A u f b e r e i t u n g".

E l e k t r o m e t a l l u r g i e siehe „ E 1 e k t r o c h e m i e " . E l e k t r o p l a t t i e r e n siehe „ P l a t t i e r e n " . Elementaranalyse. N a c h d e m M . D e n n s t e d t b e r e i t s im J a h r e 1897 ( C h e m . Z t g . R e p e r t . 1 8 9 7 , 1 7 9 ) ein V e r f a h r e n zur v e r e i n f a c h t e n E l e m e n t a r a n a l y s e v e r ö f f e n t l i c h t hatte, w o n a c h man o h n e einen V e r b r e n n u n g s o f e n zum Ziele g e langt und a u s s e r C, H, N auch S und die H a l o g e n e in einer O p e r a t i o n b e s t i m m e n kann, hat er sein V e r f a h r e n n a c h Z e i t s c h r . f. a n a l . C h e m . 1902, 5 2 5 und C h e m . Ztg. 1 9 0 2 , R e p e r t . 3 2 4 jetzt in f o l g e n d e r W e i s e v e r b e s s e r t : Als K o n t a k t s u b s t a n z bei der V e r b r e n n u n g im S a u e r s t o f f s t r o m e wird an Stelle d e s

Elementaranalyse.

323

P l a t i n s c h w a m m e s p l a t z i e r t e r Quarz verwendet. Zur Herstellung des letzteren erhitzt man faustgrosse Quarzstücke zur hellen Rotglut und s c h r e c k t dieselben in kaltem W a s s e r ab. Der so vorbereitete Quarz wird in e r b s e n g r o s s e S t ü c k e zerbrochen, welche man in eine 10 %ige P t C h - L ö s u n g legt, einige Zeit auf dem W a s s e r b a d e erwärmt und hierauf zur T r o c k n e verdampft. Zur Zersetzung des PtCU werden die imprägnierten Quarzstücke am G e b l ä s e geglüht. Der so erhaltene platinierte Quarz muss beim Glühen über einer B u n s e n f l a m m e durch ausströmendes G a s auch nach Auslöschen der F l a m m e weiterglühen. Mit diesem präparierten Quarze werden 6 — 8 cm des Verbrennungsrohres a u s gefüllt; weitere 3 cm des Rohres, und zwar auf der der Sauerstoffquelle zugekehrten Seite, beschickt man mit reinen Quarzstücken. W ä h r e n d nach der ersten Mitteilung von D e n n s t e d t die Halogene allgemein mittels molekularen S i l b e r s zurückgehalten wurden, dient das letztere nur noch zur Bindung von J , während bei G e g e n w a r t von C1 und Br reines P b 0 2 vollständig zur Aufnahme dieser Halogene ausreicht, ebenso wie zur Bindung von S und N. Als eine Hauptfehlerquelle bei der Bestimmung des H wird der zur Verbindung der T r o c k e n t ü r m e bezw. der Sauerstoff- und Luftbehälter verwendete Kautschukschlauch bezeichnet, da derselbe H 2 0 abgibt. E s empfiehlt sich daher, hinter den Trockentürmen noch ein CaCU-Rohr einzuschalten, d a s man direkt in das Verbrennungsrohr einmünden lässt. Auch die Kautschukstopfen geben oft Feuchtigkeit a b und sollten daher vor dem ersten G e b r a u c h e getrocknet werden; ausserdem bringt man den vorderen Stopfen am besten nach jedei Verbrennung in den E x s i k k a t o r . Welche Ersparnis mit der Anwendung des neuen Verfahrens verknüpft ist, geht daraus hervor, d a s s mit einem G l a s r o h r e 3 0 — 4 0 N-Bestimmungen und sogar bis 120 andere Elementaranalysen a u s g e führt werden können. In neuester Zeit hat D e n n s t e d t seine Methode der Elementaranalyse auch in sehr eleganter W e i s e zu einer S c h n e l l m e t h o d e ausgearbeitet. Wir können hier nicht auf die Beschreibung eingehen, verweisen vielmehr auf den betreffenden Dennstedtschen Originalartikel in der Chem. Ztg. 1905, 52. Erwähnenswert ist, d a s s nach E. Lippmann-Wien der K u p f e r o x y d a s b e s t bei Ausführung der Dennstedtschen Elementaranalyse dem P l a t i n quarz in jeder Beziehung überlegen ist; die .Methode gestaltet sich dadurch einfacher und billiger ohne die geringste Einbusse an Genauigkeit. Apparate

zur

Elementaranalyse.

V e r b r e n n u n g s ö f e n n a c h v. B a b o und E r l c n m e y e r , m i t r e g u l i e r b a r e n l a n g a r m i g e n G r i f f h ä h n e n , m i t T o n k a c h e l n und R i n n e n , k o m p l . : Mit Liinge Preis

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15 35 55,1)0

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30 70 80,00

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n a c h D r . F u c h s , Ileizlläc-he 0 8 c m , k o m p l . . . . n a c h F r i t s c h zur E l c n n - n t a r a n a l y s e a u f n a s s e m W e g e ,

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k o m p l . mit K ö l b c h e n u. s. w V e r b r e n n u n g s ö f e n , v e r e i n f a c h t nach dem V e r f a h r e n von D e n n s t e d t . . E l e k t r i s c h e V e r b r e n n u n g s ö f e n mit H a n s c h c n r u h r von 6 5 m m l i c h t e r W e i t e ,

22,00 16,00

6 0 eni l a n g , 2 7 c m B e w i c k l u n g . v,,|l>tändig i n k l . 1 2 g P l a t i n . E l e k t r i s c h e K r y p t o l - V e r b r e n n u n g s ö f e i i , l.iinge 8 0 c m V e rl> r e n n u n g s r ö h r e n aus gutriii b ö h m i s c h e m , schwerflüssigem Glase °;o k g M k . 2 7 5 , 0 0 ;

.

.



180,00 96,00

1 kg



3,00

21*

E l e m e n t e (ehem.) — Elemente, galvanische.

324

V e r b r e n n u n g s r ö h r e n aus J e n e n s e r G l a s ; sehr wenig A l k a l i e n e n t h a l t e n d , o h n e Stcinchen und T o n t e i l c h e n : U n b e a r b e i t e t e R ö h r e n von 1 2 — 2 5 m m Aussenweite, der ü b l i c h e n W a n d s t ä r k e von ca. 1 io des D u r c h m e s s e r s u n d 1 oder 2 m L ä n g e 1 kg M k . Dieselben Verbrennungsröhren a r s e n f r e i 1 „ „ G l ü h s c h i f f c h e n von K u p f e r Stück „ G l ü h s c h i f f c h e n von Platin 1 0 — 1 5 g schwer Fasson „ Glühschiffchen No. . . Länge. . Stück . .

von ff. Berliner P o r z e l l a n : . 0 1 2 3 . 4,6 6 8 10,5 . 0,30 0,30 0,30 0,40

Chiorcalciumröhren, Ganze Länge 15 Stück . . . 0,12

D i e s e l b e n mit eingeschliffenem H a h n s t o p f e n : Höhe . . . 80 105 130 Weite . . . 10 12 13 Stück . . . 1,35 1,50 2,00 nach G e i s s l e r „ „ „ „

,

5 21 1,75

g e r a d e mit 1 K u g e l und Spitze: 20 25 0,15 0,20

C h l o r c a l c i u m r ö h r c n U-förmig mit 2 K u g e l n : Höhe . . . 80 105 Stück . . . 0,60 0,65

Kaliapparate „

4 13 0,75

130 0,70 155 16 2,50

2,70 3,00 0,50 3,00

cm. Mk.

3 0 cm. 0,25 Mk. 155 0,80 210 20 3,00

mm. Mk. 250 25 3,50

mit K a l i r ö h r e mit angeschliffener K a l i r ö h r e

Mk. Mk. 1,50 „ 1,80 „ 2 20

l-i^S

0,90

stehend 1,00 „ „ Mitscher lieh „ 1,00 „ „ W i n k l e r , spiralförmig i ,50 „ Classen „ 2,50 S t a t i v e für L i e b i g s c h e K a l i a p p a r a t e S t ü c k Mk. 6,5(1—9,50 H o l z s t a t i v e für K a l i a p p a r a t e u . s . w „ „ 2,00 T r o c k e n a p p a r a t e für die Elementaranaly.se mit 4 Gaswaschflaschen und 2 U-Röhren, k o m p l . auf Stativ . . . .* Mk. 2 4 , 0 0 D i e s e l b e n mit 2 Gaswaschtlaschen und 1 U-Rühre T r o c k e n a p p a r a t e für die E l e m e n t a r a n a l y s e nach ( r i a s e r , bestehend aus 2 C h l o r c a l c i u m t ü r m e n 4 0 cm hoch, 2 Woulfschen l-'laschcn 1 jt 1, 2 U - R ö h r e n 3 0 cm hoch, 3 G l a s h ä h n e n , Messingstativ mit H a l t e r , i n k l . S t o p f e n und R ö h r e n auf poliertem Brett ' D i e s e l b e n für n u r e i n e L e i t u n g

l ' l 50



32,00 16,00

Elementaranalyse: L e p p i n & Masche, Berlin SQ., K n g e l u f i T 17 (s. I n s . - A n h . S. 12). Dr. Hermann Rohrbeck. H i l l in NW.. Karls t r . 20a (s. I n s . - A n h . 21).

E l e m e n t e ( e h e m . ) siehe

!

G. Siebi-rt. H a n a u ( l ' l a t ins». h i f f e h e n ) . Wannl.ninn. Quilitz & Co.. Birlin I l a i d i s t r. 5">/57 (s. I n - , M. (¡13).

NW'.,

Rückendeckel.

Elemente, ehem.: Dl'. Hermann Kohrbeck, llrrlin NW'., Karls t r . 20a (s. I n s . - A n h . S. 21). G e o r g S c h m i d t & v. il. E i t z , S i h m i e . l c • f e h l , K r s . S e h l e u s i n g ^ n (s. I n s . - A n n . 3. t>).

Wal i n l i r u n n , (¿iiililz Jt Co.. licrlin lh:i.

v

Es

entsteht,

wenn

man

D i -

c h l o r h y d r i n (s. d.) mit etwa der Hälfte gepulv. NaOH nicht über 130° erhitzt. Farblose, leichtbewegliche, chloroformähnlich riechende Flüssigkeit; sp. G . (bei 15°) 1,191; S. P . 117°. E s wird in steigendem M a s s e technisch verwendet, da es ein ausgezeichnetes Lösungsmittel ist, so tür harte Harze, Nitrozellulosen u. s. w. Auch ist es bei den gewöhnlichen Arbeitstemperaturen nicht leicht entzündlich. Epichlorhydrin H. Flemming, Kalk bei Köln a. Rh.

1 kg Mk.

18,00

E p i d e r m l n . Salbengrundlage aus weissem W a c h s , W a s s e r , a r a b i s c h e m Gummi (und Glyzerin). Auch eine Mischung von Fluorpseudokumol und Difluordiphenyl in Salbenform, die äusserlich bei Brandwunden, Flechten, Geschwüren u. s. w. benutzt wird, führt die Bezeichnung E p i d e r m i n. Epikarin. Neueres Arzneimittel, seiner Konstitution nach ß-Oxynaphtyl-o-oxy-m-toluvlsäure /C02H CeHs^OH x C H a . O . CioHD a s Epikarin ist ein schwachgelbliches, sich an der Luft allmählich rötlich färbendes Pulver, schwerlösl. in heissem H 2 0 , Eisessig, Benzol, Chloroform, leichtl. in Alkohol, Äther und Azeton. Epikarin gilt als entgiftetes Naphtolpräparat; es ist ein s t a r k e s Gift für Hautparasiten, dagegen ungefährlich für Warmblüter.

Kpinephrin —

332

Erdfarben.

M a n verordnet es medizinisch teilweise innerlich a l s nichtreizendes, s t a r k wirkendes Antiseptikum; hauptsächlich aber verwendet man es äusserlich g e g e n p a r a s i t ä r e H a u t k r a n k h e i t e n , w i e K r ä t z e , H e r p e s u. s . w . A u c h in d e r V e t e r i n ä r p r a x i s w i r d e s b e n u t z t , z. B . g e g e n d i e R ä u d e d e r H u n d e . D i e g e b r ä u c h l i c h s t e D o s i e r u n g s f o r m für ä u s s e r l i c h e A n w e n d u n g ist d i e e i n e r 10 % i g e n S a l b e . Epikarin „Bayer", rein H Mk. 7,1 M l ; I ko Mk. 67,1 li> für Yeterinärzwcckc .. ">7.oi i H ti.li"; I Epikarin: Farbenfabriken

vorm.

Friedr.

Epinephrin.

Bayer

&

Ct.H1.1O3N.

Co.,

Elberfeld.

dem

nach

Eplrenan. L ö s u n g d e r w i r k s a m e n S u b s t a n z d e r N e b e n n i e r e ; S u b s t a n z s c h e i n t a n n ä h e r n d i d e n t i s c h mit A d r e n a l i n ( s . d . ) zu s e i n . Eradit s i e h e „ H y d r o s u l f i t e " .

diese

J o w e 11 d i e K o n s t i t u t i o n

Bestandteil

der

Nebenniere,

OH H /

X

H

0 H H

CH.OH C H , . . NH . C H ,

zukommt.

Erbium und Erbiumverbindungen. Er. A. G . V e r b i n d u n g e n d i e s e s s e l t e n e n M e t a l l s , d a s ein g r a u e s h i e r u n d d a ¡11 d e r G a s g l ü h l i c h t i n d u s t r i e v e r w e n d e t . . II Mk. Erbiumoitrat . H „ Erbiumoxalat ,, . Ii ., Erbiumoxyd ,, . H .. Erbiumoxydhydrat . II „ Erbiumsulfat, ehem. rein . II .,

= 166. V e r s c h i e d e n e Pulver bildet, werden 55,00: :J3,00; 44,0d; 55,00; 50,00; 3.5,00:

1 kg Mk. 5 0 0 , 0 0 ., 300,00 1 „ ., 4 0 0 , 0 0 1 ., 1 ., ,. 5 0 0 , 0 0 1 ., .. 150,00 1 .. ., .'S00.1 O

Erbium: Chemische Fabrik Freiberg,

Dr. G. P . Drossbach & Co., F r e i b e r g i.

Erdbeeräther s i e h e , , F Erde s i e h e „ B o d e n " .

s.

r u c h t ä t h e r".

Erdfarben. M i n e r a l f a r b s t o f f e , d i e f e r t i g g e b i l d e t v o r k o m m e n und nur durch M a h l e n o d e r S c h l ä m m e n ( h ö c h s t e n s durch G l ü h e n ) für ihre V e r w e n d u n g vorbereitet werden. I. W e i s s e Hier s p a t zu

sind K r e i d e , nennen.

T o n ,

E r d f a r b e n .

S p e c k s t e i n ,

Bergkreide Schwerspat, natur., leinst gemahlen Champagaerkreide "Weisse Erde, ff. geschlämmt Pastellkreide Ia Talk, ff. gemahlen ,, ff. präp., venet II. G e l b e

T a l k

und

S c h w e r -

7,00 °/o kg Mk 8,00 u 8,00 " M k . 0 , 5 5 Güstrow, Dr. Ilillringhaus & Dr. Hrilmann,

Güstrow.

Eukain. Man versteht darunter Derivate des y-Oxymethylpiperidins, also Verbindungen, die enge Beziehungen zum Tropin und zum Kokain haben. Allgemein unterscheidet man Eukaine mit Karboxylgruppen und s o l c h e ohne Karboxylgruppen; die ersteren sind dem Kokain vollständig gleichartig konstituiert. a - E u k a i n (Alpha-Eukain; Eucainum hydrochloricum 4 ) . E s ist das salzsaure Salz des Benzoyl-ii-methyltetrainethyl--/-oxypiperidinkarbonsäuremethylesters. Seine Darstellung ist durch das D. R. P. 90 245 geschützt. Man benutzt es als reizloses lokales Anästtietikum. / / - E u k a i n ( B e t a - E u k a i n ; Eucainum hydrochloricum B). E s ist das

Eukalyptol —

346

Euphorine.

salzsaure Salz des Benzoylvinyldiazetonalkamins. Seine Darstellung ist durch D. R. P. 97 6 7 2 geschützt. Eigenschafteil und Anwendung ähnlich wie bei a-Eukain, doch ist es weniger giftig als dieses. Man benutzt es in grossem Umfange in der Augenheilkunde, bei Zahnoperationen, zur Erzeugung von Empfindungslosigkeit auf schmerzhaften Wunden u. s. w. Eukain (a u n d ,i)

V

Mk. 3 , 3 0 ; H M k . 3 1 , 0 0

Eukalyptol siehe „ E u k a l y p t u s ö l " sowie „Riechstoffe, k ü n s t l i c h e". E u k a l y p t u s ö l (Oleum. Eucalypti). Ätherisches ö l , das aus den frischen Blättern verschiedener Eucalyptus-Arten ( M y r t a c e a e ) durch Destillation mit Wasserdampf gewonnen wird, die beste Qualität von Eucalyptus globulus. E s ist eine klare, farblose, kampferartig riechende, bitterlich aromatisch schmeckende Flüssigkeit, deren sp. G. (bei 15°) zwischen 0,86 und 0,94 schwankt; S. P. 170—233°. E s enthält verschiedene Mengen (bis 70 % ) Z i neol (Eukalyptol). Letzteres gewinnt man nach dem D. R. P. 8 0 1 1 8 durch Einwirkung von P h o s p h o r s ä u r e , nach dem D. R. P. 132 606 durch Einwirkung von A i s e n s ä u r e (konz. wässer. Lösung von 70° B 6 ) auf Eukalyptusöl. Das Eukalyptol gibt mit den genannten Säuren kristallinische Verbindungen, die vom Öl getrennt und dann mit Dampf destilliert werden, wobei reines Eukalyptol übergeht. Man benutzt Eukalyptusöl als Antiseptikum und als Fiebermittel. Eukalyptusöl (von Eue. glob.) rekt „ (von Eue amyndal) Chemische

Fabrik

I kg M k . 3 , 7 5 1 „ „ 2,00

F l ö r s h e i m , Dr. H. NoerdlingLT, Flörshi-im

a. M.

E u k a s i n = Kaseinammoniak. Durch Überleiten von NH 3 -Gas über feingepulvertes trocknes Kasein erhalten. W e i s s e s bis gelblichweisses Pulver, das sich in warmem H?0 zu einer milchigen Flüssigkeit auflöst. Es ist ein leicht verdauliches, konzentriertes Kräftigungsmittel für Bleichsiiclitige, Magen- und Lungenleidende sowie Genesende. Eukasin

1 kg Mk. 6,UÜ brutto. Mk. 4 , 0 0 netto

Eukodin. Unter dieser Bezeichnung kommt das Kodeinbromniethylat in den Handel; es bildet farblose Kristalle vom Sch. P. 261". Eukodin wird in Dosen von 0,2—0,4 g als Hustenreiz milderndes Mittel namentlich bei Phthisikern empfohlen. E u m y d r i n = Atropiniummethylnitrat. HO

C H >

C H



C 0



0

' C-HiiN(CHS) 2 . NO„

Es bildet ein weisses, kristallinisches, leicht in H 2 0 und Alkohol lösliches Pulver. Man benutzt es medizinisch in der Augenheilkunde (in 1 %iger I ösung) als Ersatzmittel des Atropins, vor dum es sich durch eine etwa 50 mal geringere Giftigkeit vorteilhaft auszeichnet. Bei sehr geschwächten Patienten wird man es daher mit Vorteil verwenden. Auch innerlich hat man es in Dosen zu 0.001—0,0025 g bei verschiedenen Krankheitszuständen verordnet. Eumydrin

II ca

Mk. 1 5 0 / I O

E u n a t r o l = Reines ölsaures Natrium. Man benutzt diese Fettseife medizinisch zur inneren Behandlung der Gallensteinkrankheit, und zwar zur Verdeckung des widerlichen Geschmackes am besten in Pillenform. Eunatrol-Pillen 0 , 2 5 „Zimmer" Glas mit 5 0 St

Mk. l , 3 ü

E u p h o r b i u m siehe ,,G u m in ¡ h a r z e " . E u p h o r i n e = Phenylurethan. CO(NH . C 0 H 5 )(O . C 2 H 5 ). Man erhält es durch Einwirkung von Anilin auf Chlorameisensäureäthylester. Farbloses, etwas brennend schmeckendes Kristallpulver, schwerlöslich in kaltem H 2 0 , etwas leichter in heissem H 2 0 , sehr leichtlöslich in Alkohol und Äther. Man verwendet es medizinisch innerlich als Antipyretikum und Antineuralgikutn sowie als Analgetikum, besonders bei einseitigem Kopfschmerz.

Euphthalmiu



Exhaustoren.

347

M i g r ä n e , I s c h i a s . Ä u s s e r l i c h w i r d e s a l s p u l v e r f ö r m i g e s A n t i s e p t i k u m bei G e schwüren benutzt. Euphorine L.

Mi-rck,

H M k . 4,.">0; 1 k g M k . 4 2 , 0 0

Darmstailt.

Euphthalmin. E s ist d a s s a l z s a u r e Salz d e s P h e n y l g l y k o l y l - n - m e t h y l - / J vinyldiazetonalkamins. W e g e n seiner pupillenerweiternden W i r k u n g wird es in d e r A u g e n h e i l k u n d e v e r w e n d e t . Euporphin = A p o m o r p h i n h r o m m e t h y l a t . Z u r D a r s t e l l u n g a l k y l i e r t m a n M o r p h i n mit D i m e t h y l s u l f a t und l ä s s t auf d a s R e a k t i o n s p r o d u k t e i n e g e sättigte KBr-Lösung einwirken. F a r b l o s e , in H 2 0 u n d A l k o h o l Ieichtlösl. K r i s t a l l n a d e l n v o m S c h . P. 180°. E s soll bei B r o n c h i t i s , A s t h m a u. s. w. A n w e n d u n g f i n d e n ; d i e g r ö s s t e E i n z e l g a b e d ü r f t e auf 0,02 g, d i e g r ö s s t e T a g e s g a b e auf 0,06 g f e s t z u s e t z e n s e i n . Eupyrin = Vanillin-p-phenetidin. Durch Zusammenschmelzen von Vanillin und p - P h e n e t i d i n u n d U m k r i s t a l l i s i e r e n d e r e r s t a r r t e n S c h m e l z e a u s Benzol-Petroläther g e w o n n e n . Man verwendet es medizinisch als Antipyretikum und Styptikum innerlich. Eupyrin Vereinigte

..Zimmer" Cliininfabriken

D M k . M k . 1 , 6 0 ; H Mk. 1 3 , 0 0 Zimmer

&

Co., F r a n k f u r t

a.

M.

Europhen = I s o b u t y l - o - k r e s o l j o d i d . r. W o p p t n

&

Luders,

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Zubehör:

1

2

3

5

6

8

250

275

300

340

365

400

4 3 0 Mk.

1 0 1.

300

325

350

400

425

460

490



Material des Kondensators

s S l » «Ü 'S

5

V "U V H JS

*

h

o.,5 0,8 I 1,5 2,5 2 0 0 1 ) 2 6 0 ' ) 510«) 580») 625») 1 7 5 0 2 1 0 0 2 9 5 0 kg. — — 300 1000 1200 1500 2500 3000 „ — — — 70 80 10" 150 200 , 500 750 950 1 5 0 0 1 8 0 0 2 5 0 0 Mk.

b) F a r b e n r e i b m a s c h i n e n Wasserkühlung.

mit 3 H a r t g u s s w a l z e n

D u r c h m . der W a l z e n Länge ., ., K r a f t b e d a r f in Pferdestärken ca G e w i c h t ca. ( b r u t t o ) P r e i s mit Hartgusswalzen P r e i s mit Hartgusswalzen mit Wasserkühlung

.

.

. .

. .

28ii 570

. . .

. . .

1950 MM» 1450

320 660 1,5 2-100 1600 1720

und

4 P 0 mm. 700 »i 2,5 3 4 0 0 kff2 , ' 0 0 Mk. 2350 tl

c) F a r b e n r e i b m a s c h i n e n mit 4—9 Walzen. A n z a h l der W a l z e n . . D u r c h m . der W a l z e n . . Länge „ . .

4 280 570

4 320 660

4 400 700

6 6 6 8 9 9 280 320 400 140 280 570 660 700 400 570

320 660

0 4 0 0 mm. 700 „

K r a f t b e d a r f in H P . ca. . 1 , 5 2 3 2 3 4 2 3 4 6 G e w i c h t (brutto) ca. . . 2 0 0 0 2 4 5 0 3 4 5 0 3 8 0 0 4 4 5 0 6 0 0 0 1 2 0 0 4 5 0 0 5 2 5 0 7 7 0 0 k g . P r e i s mit Hartgusswalzen 1 6 5 0 2 0 0 0 2 7 0 0 2 7 0 0 3 2 0 0 4 4 0 0 1 3 5 0 4 0 5 0 4 8 0 0 6 6 ^ 0 M k . „ „ Porphyrwalzen — — — 8000 3600 5000 — 4500 5400 7500 „ des V o r g e l e g e s . . 130 140 150 — _ _ 120 — — — „ „

Farbenreibmaschinen:

Holzhäuer'sehe Maschinenfabrik-Gesellschaft b. H., Augsburg i.s. Ins.-Anh. S. 6). Fried.

in.

j Karl Seemann. Bo.iin C. 54, Rosenthalerstr. 40 i (s. Jns.-Anh. S. 12).

Hartgusswalzen für Farbenreibmaschinen: Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwcrk,

Magdeburg-Buckau.

F ä r b e r e i und F ä r b u n g . Im einzelnen siehe die Artikel „ B a u m w o 11 f ä r b e r e i", „ G e m i s c h t w a r e n f ä r b e r e i " , „Jutefärberei", „ L e i n e n f ä r b e r e i", „S e i d e n f ä r b e r e i" und „W o l l f ä r b e r e i", weiter „ K ü p e n u n d K ü p e n f a r b s t o f f e " und „ T U r k i s c h r o t f 9 r b e r e i". Wir bringen im Rahmen dieses Artikels noch die folgende P r ü f u n g von Für b u n t e n a u f

Echtheit.

Die Frage, ob eine erzeugte Färbung genügend widerstandsfähig gegen äussere Einflüsse, d. h. mit andern Worten genügend e c h t ist, ist für den Färber von grösster Wichtigkeit, und deshalb dürfen die Methoden der Prüfung auf Echtheit eine wesentliche Bedeutung beanspruchen. Da der Hegriff E c h t h e i t kein scharf zugespitzter ist, so muss man zunächst fragen: Waaheisst echt? E c h t ist eine Färbung dann, wenn sie beim Cell rauch und unter den mit dem ordnungsmäßigen Gebrauch verknüpften Einflüssen ihre Nuance, ihre Frische usw. behält. Hiernach ist es ohne weiteres klar, dass der Begriff ..echt" verschieden sein muss, je nach dem Z w e c k , für den eine gefärbte Faser bestimmt ist, und weiter, dass man sich nicht damit abfinden kann, diie Färbungen in e c h t e und u n e c h t e zu scheiden, dass vielmehr die Echtheitsgrade in weiten Grenzen schwanken Man hat also bei der Frage, ob ein Farbstoff sich zum Färben eignet, ob er genügend ,.ceht" ist. genau den Zweck und die Einflüsse zu berücksichtigen, welche für die gefärbte Faser in Betracht kommen. Bei der Beurteilung muss man beriickpiehtigen. ol» und welche Farbenänderung die Farbe erleidet, ob die Färbung Farbstoff ;il»gibt und endlich, ob sie b l u t e t , d. h. mitverarbeitetes Material anderer Farbe anfärbt. Die beste Beurteilung ermöglichen Versuche im Grossen; da diese aber zu teuer und auch zu langwierig sind, begnügt sich der Kiirlwr fast immer mit Versuchen im Kleinen. Wir führen hier «iie ühlichcn Kchtheit-sprolien auf. bemerken alter dazu, dass der Prüfungsgang nicht bindend ist, sondern im einzelnen K:ili abgeändert werden muss, denn die Hauptsache bleibt immer: d i e P r (I f n n j; m -'i ix 1 i e h s t g e n a u d e n B e d i n g u ng e n d e r Praxis anzupassen. ' ) Mit Handbetrieb.

'-> Diese und alle folgenden N u m m e r n für Kraftbetrieb.

35G

Färberei und Färbung. 1.

W a s s e r e c Ii t h e i t .

W a s s o r c c h t h e i t bzw. i l e g e n e c h t l i e i t kann für wollene, baumwollene, seidene u. a . g e f ä r b t e G e w e b e i n B e t r a c h t k o n i n e n . Mar. v e r w e n d e t l o s e s F a s e r m a t e r i a l - o d e r G a r n , \ e r f l i c h t es m i t u n g e f ä r b t e m G a r n zu e i n e m Zopf u n d l e g t es über N a c h t in W a s s e r e i n : Dieses soll sich n i c h t f ä r b e n , und das u n g e f ä r b t e Garn soll weiss b l e i b e n . Man k a n n auch ein Stück gefärbtes C e w e b e auf ein etwas grösseres weisses S t ü c k aufnähen und dann ebenso verfahren. H ä u f i g l e g t m a n die P r o b e n i c h t in Wasser e i n , sondern besprengt «ie n u r d a m i t und lässt sie dann langsam t r o c k n e n . F a h n e n s t o f f e mUssen m e h r m a l i g e s Benetzen mit W a s s e r u n d n a c h h e r i g e s T r o c k n e n a u s h a l t e n , o h n e zu M u t e n . Man benutzt übrigens a m b e s t e n zu d i e s e r P r ü f u n g d e s t i l l i e r t e s W a s s e r . 2.

W a s c h e c h t h e i t .

Als Waschechtheit bezeichnet man die Widerstandsfähigkeit einer F ä r b u n g gegenüber den E i n f l ü s s e n , denen das G e w e b e b e i der g e w ö h n l i c h e n I l a u s w u s c h e ausgesetzt ist. Man setzt h i e r b e i ein vernünftiges, d e r N a t u r des Gewebes e n t s p r e c h e n d e s Waschen voraus. Da die H a u s w ä s c h e i m w e s e n t l i c h e n m i t Seifen wasser v o r g e n o m m e n wird, b e z e i c h n e t m a n die W a s c h echtheit auch als S e i f e n e c h t h e i t u n d b e n u t z t zu d i e s e r E c h t h e i t s p r o b e e i n e 1 / 2 ° / o i g » SeifenlÖsung, die also 5 g S c h m i e r s e i f e in 1 1 Wasser e n t h a l t . Gewöhnlich wendet man die S e i f e n l a u g e aber e t w a s s c h ä r f e r a n , i n d e m m a n i h r pro L i t e r noch 3 g S o d a zusetzt. W o l l e w i r d V * S t d e . i n d e r 5 0 — C O 0 G' w a r m e n s o d a h a l l i g e n S - i f e i d a j g e g e w a s c h e n , d a n n g u t gespült und hierauf g e t r o c k n e t . V e r t r ä g t die F ä r b u n g diese B e h a n d l u n g , so w i e d e r h o l t m a n sie noch e i n m a l u n d k a n n i m h ö c h s t e n F a l l e auf 1 Stde. Waschzeit s t e i g e n . Das Bluten e i n f a r b i g e r G e w e b e b e i d e r e r s t e n W ä s c h e h a t n i c h t zu v i e l zu s a g e n , a b e r m a n m u s s b e d e n k e n , dass in der H a u s w ä s c h e s e h r v e r s c h i e d e n f a r b i g e G e w e b e g l e i c h z e i t i g g e w a s c h e n worden. E s ist desh a l b e m p f e h l e n s w e r t , a u c h bei dieser P r ü f u n g a a s g e f ä r b t e r und weisser Wolle einen Zopf z u flecht e n oder ein S t ü c k g e f ä r b t e s G e w e b e auf ein e t w a s grösseres weisses Strick aufzunähen. N o c h besser i s t es, w e n n m a n m i t d e m g e f ä r b t e n G e w e h e w e i s s e W o l l e , w e i s s e B a u m w o l l e u n d weisse S e i d e zu e i n e m P r o b e m u s t e r v e r e i n i g t , u m f e s t s t e l l e n z u k ö n n e n , ob d e r F a r b s t o f f in der Seifenlauge eine der Gespinstfasern anfärbt. B a u m w o l l f ä r b u n g e n werden gewöhnlich sehr h ä u f i g gewaschen, weshalb man die P r ü f u n g auf W a s c h e c h t hei t hei i h n e n s t r e n g e r ausführen m u s s : M a n w ä s c h t in d e r o b e n erwähnten s o d a h a l t i g e n S e i f e n l a u g e b e i , " 0 — 6 0 ° 1 S t d e . . spüle m i t W a s s e r , t r o c k n e t , w ä s c h t w i e d e r 1 S t d e . und wiederholt das Verfahren nach nochmaligem Spülen und Trocknen zum drittenmal. Handelt es sich um gefärbtes Stickgarn oder ähnliches, so muss man dasselbe (mit w e i s s e r B a u m w o l l e v e r e i n i g t ) s o g a r 2 S t d n . in d e r S e i f e n l a u g e k o c h e n k ö n n e n , o h n e d a s s d i e Färbung blutrt. B u n t e S e i d e n g e w e b e w ä s c h t m a n zur F e s t s t e l l u n g d e r W a s c h e c h t h e i l m e h r m a l s i n e i n e r l a u w a r m e n ( 4 0 ° C) S e i f e n l ö s u n g , d i e 5 g M a r s e i l l e r s e i f e i n 1 1 W a s s e r e n t h ä l t . Man vereinigt d i e g e f ä r b t e S e i d e d a b e i m i r w e i s s e r S e i d e , W o l l e u n d B a u m w o l l e , u m zu s e h e n , o b e i n e s dieser Gewebe angefärbt wird. F ü r m a n c h e Z w e c k e wird g e f ä r b t e Seide mii R o h s e i d e (und B a u m w o l l e ) v e r w e b t u n d nach dem Weben e n t b a s t e t : in diesem F a l l muss die F ä r b u n g ein 2stiindiges K o c h e n in starker S e i f e n l ö s u n g ( 1 5 g M a r s e i l l e r s e i f e i n 1 1) a u s h a l t e n , o h n e d i e w e i s s e S e i d e ( o d e r B a u m w o l l e ) anzufärben. W .1 1 k c c h t h e ¡ t . Am zuverlässigsten prüft m a n auf W a l k e c h t h e i t int G r o s s e n , w o b e i m a n die Art der zur Verwendung kommenden Walke berücksichtigt. Da dies aber u m s t ä n d l i c h und nicht ü b e r a l l m ö g l i c h i s t , so m u s s m a n s i c h o f t a u f e i n e P r o b e i m K l e i n e n b e s c h r ä n k e n : e i n e s o l c h e d ü r f t e übrigens auch da z u n ä c h s t ausgeführt werden, wo die A p p a r a t u r und die V e r h ä l t n i s s e die Prüfung i m Grossen e r l a u b e n . M a n v e r f l i c h t d i e g e f ä r b t e P r o b e m i t w e i s s e r W o l l e , S e i d e u n d B a u m w o l l e und k n e t e t s i e dann einige Zeit mit lauwarmer, starker Seifenlösung recht k r ä f t i g und andauernd durch M a n b e n u t z t h i e r b e i 100 g d e r ü b l i c h e n W a l k s e i f e in 1 1. l e g t d i e M u s t e r 2 S t d n . in d i e l a u w a r m e W a l k l ö s u n g e i n u n d w a l k t sie w ä h r e n I d e s s e n v o n Z e i t zu Z e i t t i i c h t i i : d u r c h . F ü r sehr s c h a r f e W a l k e k a n n m a n p r o 1 W a l k l ö s u n g n o c h 2 - ö 2 S o d a z u s e t z e n , w ä h r e n d für l e i c h t e W a l k e s c h o n e i n e L ö s u n g v o n 3 0 g S e i f e und 2 g S o d a in 1 1 g e n ü g t . Nach beendetem Maiken - währenddessen der e n t s t e h e n d e Seifenschaum n i c h t merklich gefärbt werden darf — wäscht m a n die P r o b e sehr g u t mit Wasser aus u n d lässt sie dann auf a n g e f e u c h t e t e m Fhesspapier recht langsam trocknen. Nur wenn die Seife v o l l s t ä n d i g a u s w a s c h e n wurde l ä s s t s i c h m i t S i c h e r h e i t f e s t s t e l l e n , oli e i n A h b l u t e n d e s F a r b s t o f f e s s t a t j f i n d e t ' D i e i m K l e i n e n d u r r h w f « h r t i > P r ü f u n g w i r k t in d e r Heftel m e h r s,, w a l k e , so d a s s l e t z t e r e f ü r d i e e n d g ü l t i g e F e s t s t e l l u n g n i c h t zu e n t b e h r e n 1.

K c Ii t Ii o i t

g e g e n

S t r a s s e

D i e s e P r ü f u n g w i r d , da d e r S t r a s s e n s c h m u t z ausgeführt und man bezeichnet deshalb die Strassensehnuitz .'loser

Prüfung

auch um

als

einer

e,UnT;U^nSConni

^ T *

Nicht

ist

A 1 k a 1 i e c h t h e i t. Losung ^

von

A u c h

,

10

g

k a n n

und

A m m o n i a k ™

n

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betupft in

1

kurze

reagieren, mit Mkalien von Kärlmn-on

man 1.

wollene

Stoffe

dann

trocknen

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in

»» wiHint"™ ilnnti

so k r ä f t i g

die

Wirkung

einer

5 "/„igen

S o d a 1 ö s u n g . die

Xl k aml i e cn rw iÄr k l li c h^e n s bT t r a' s, "s We nn s kca ,Iim im u ™ tn z A

zu"

m

Fabrik

n s e Ii ni u t z.

Staub alkaliseh rstandsfiihigkeit

Gewöhnlich

krHft'iir w i e sein wird.

dieser

die

genannte

zweck" ohne Lösung

AkaU mm

in

lauwarmem

P r ü fVu onrgt e i !v e r^ws ernad,e, n .

a

Z

T

Färberei

unil

Färbung.

357

Bei B a u m w o l l e m u s s m a n oft d i e W i d e r s t a n d s f ä h i g k e i t gegen s t a r k e N a t r o n l a u g e , wie s o l c h e 2iim M e r c e r i s i e r e n b e n u t z t w i r d , p r ü f e n : m a n v e r f ä h r t dann g a n z w i e b e i m M e r c e r i s i e r prozess s e l b s t : Die g e f ä r b t e B a u m w o l l e w i r d m i t w e i s s e r B a u m w o l l e v e r f l o c h t e n , 5 M i n u t e n m i t k a l t e r N a t r o n l a u g e (25—30 u B£) b e h a n d e l t , h i e r a u f m i t k a l t e m und dann m i t w a r m e m W a s s e r a u s g e w a s c h e n und s c h l i e s s l i c h m i t s c h w a c h e r E s s i g s ä u r e a b g e s ä u e r t . Bei a l l e n diesen M a n i p u l a t i o n e n soll e i n e w e s e n t l i c h e F a r b e n ä n d i - r u n g n i c h t e i n t r e t e n . 5. S ii u r e e c h t h e i t . d e f ä r b t e W o l l e m u s s auf W i d e r s t a n d s f ä h i g k e i t g e g e n S c h w e f e l s ä u r e b e i m Karbon i s i e r e n g e p r ü f t w e r d e n : Man t r ä n k t die F ä r b u n g m i t k a l t e r v e r d ü n n t e r S c h w e f e l s ä u r e von 0 4 B£. d r u c k t d i e S ä u r e g u t a u s und t r o c k n e t z w i s c h e n u n g e f ä r b t e m Wollstoff 2 Stdn. bei —fioo d a n n w i r d d a s G e w e b e in k a l t e r S o d a l ö s u n g von 4 ° Be u m g e z o g e n , in Waaser g e s p ü l t und g e t r o c k n e t . W e n i g e r s ä u r e e c h t e F ä r b u n g e n werden m i t A l u m i n i u m c h l o r i d k a r b o n i s i e r t ; m a n b e n u t z t zur P r ü f u n g L ö s u n g e n der betreffenden S a l z e in e i n e r S t ä r k e von 5 — 7 0 B6, w i n d e t nach dem T r ä n k » n a u s und t r o c k n e t bei e t w a 110° C\ Dann w ä s c h t m a n m i t W a l k e r d e u n d trocknet. Bei B a u m w o l l e p r ü f t m a n d u r c h 20 Minuten l a n g e s E i n l e g e n in E s s i g s ä u r e von 8® B§, w ä s c h t g u t a u s und t r o c k n e t : ein a n d e r e s Muster w i r d i n d e r s e l b e n W e i s e m i t S a l z s ä u r e von 3 ° B£ b e h a n d e l t , u n d ein d r i t t e s Muster (,das m i t w e i s s e r W o l l e v e r f l o c h t e n w i r d ) k o c h t m a n 1—2 S t u n d e n in e i n e m Bade, w e l c h e s 1 g S c h w e f e l s ä u r e u n d 2 g G l a u b e r s a l z in 1 1 e n t h ä l t . In a l l e n F ä l l e n darf die F a r b e n i c h t zu «ehr an I n t e n s i t ä t cinbüssen, und m i t b e h a n d e l t e w e i s s e W e l l e darf n i c h t a n g e f ä r b t w e r d e n . F ü r Seide k o m m t S ä u r e e c h t h e i t w e n i g e r in B e t r a c h t ; m a n kann n ö t i g e n f a l l s mit e i n e m lauwarmen Bade behandeln, das 1 g Schwefelsäure in 1 1 enthält. 6. B l e i c h e c h t h e i t . Bei W o l l e und Seide f ä l l t d i e B l e i c h e c h t h e i t g e w ö h n l i c h m i t der S c h w e f e l e c h t « h e i t zusammen. Man f e u c h t e t die g e f ä r b t e W o l l e oder S e i d e a n u n d h ä n g t sie d a n n f ü r 8 S t d n . in d i e S c h w e f e l k a m m e r . si»iiU hierauf mit und lässt t r o c k n e n . Noch z w e c k m ä s s i g e r i s t es, d i e g e f ä r b t e W o l l e (oder S e i d e ) , m i t w e i s s e r W o l l e , B a u m w o l l e und Seide v e r e i n i g t , zun ä c h s t in e i n e m S e i f e n b a d (5—6 g M a r s e i l l e r s e i f e in 1 1) zu s p ü l e n , dann a u s z u d r ü c k e n u n d n u n erst 8—12 S t d n . zu s c h w e f e l n . Zum S'chwereln k l e i n e r P r o b e n bedient m a n sich e i n e s Holzk u s t e n s oder e i n e r grossen G l a s g l o c k e , w e l c h e auf e i n e r G l a s p l a t t e steht. Den S c h w e f e l , der sich in e i n e m S c h ä l e h e n b e f i n d e t , e n t z ü n d e t m a n . ehe m a n den K a s t e n sehliesst oder d i e Glocke tiberd e c k t ; d i e M u s t e r m ü s s e n i m I n n e r n frei häng»'n, zu w e l c h e m Zweck m a n ein k l e i n e s hölzernes Gestell a n f e r t i g t . Man k a n n a u c h d i e F ä r b u n g e n 12 Stdn. in ein; r w ä s s e r i g e n Lösung von s c h w e f l i g e r S ä u r e (4VÜ° l i e g e n l a s s e n , g u t s p ü l e n und t r o c k n e n . Bei B a u m w o l l e d e c k t sich d i e B l e i c h e c h t h e i t m i t der C h 1 o r e c h t h e i t ; m a n m u s s da9 g e f ä r b t e B a m w o l l g e w t b e m i t w e i s s e r B a u m w o l l e v e r e i n i g e n u n d nun zunächst einer s c h w a c h e n C h l o r k a l k l ö s u n g und d a n n e i n e m v e r d ü n n t e n S ä u r e b a d a u s s e t z e n . Man benutzt e i n e C h l o r k a l k lösung von h ö c h s t e n s B6 S t ä r k e , l e g t für 1—2 S t d n . ein, w ä s c h t dann, z i e h t d u r c h g a n z v e r d ü n n t e S c h w e f e l s ä u r e ( S p . G. 1,005), s p u l t nach u n d l ä s s t t r o c k n e n . In besonderen F ä l l e n f ä l l t d i e B l e i c h e c h t h e i t a u c h m i t d e r W i d e r s t a n d s f ä h i g k e i t g e g e n W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d zusammen. Man v e r d ü n n t dann 1 T. k ä u f l . Wasserstoffs u p e r o x y d ( v o n 12 vol. % ) m i t "> T. Wasser und fügt. Amrrioniak zu, b i s d i e Lösung eben Lnekmuspapier blau färbt. In rtiese Lösung l e g t m a n das g e f ä r b t e M a t e r i a l für 2 Stdn. oin, s p ü l t dann und t r o c k n e t . 7.

R v i b e c h t h e i t.

Die R e i b e c h i h e i t . k o m m t vor a l l e m für w o l l e n e Gewebe in B » t r a c h l . die zu Möbelbezügen d i e n e n , w e i t e r a u c h f ü r K l e i d e r s t o f f e . Man prüft auf R e i b e c h i h e i t d a d u r c h , d a s s m a n da9 gef ä r b t e Mustor fest a u f s p a n n t (z. B. m i t R e i s s n ä g e l n auf e i n e m B r e t t b e f e s t i g t ) u n d es n u n m i t w e i s s e m B a u m w o l l s t o f f oder m i t r a u h e m w e i s s e m P a p i e r s t a r k r e i b t . H i e r b e i soll d i e F ä r b u n g n i c h t . . a b s e h m n t z e n " . d. h. n i c h t oder doch n u r u n w e s e n t l i c h auf das P a p i e r oder die weisse Baumwolle abfärben. Diese Art der P r ü f u n g e r l a u b t n a m e n t l i c h dann ein U r t e i l , wenn m a n e i n e F ä r b u n g von b e k a n n t e r R e i h c o h t h e i t g l e i c h z e i t i g ebenso h»»hondolt. e t w a so, d a s s m a n auf den-, einen Gewebe m i t der l i n k e n , auf dem a n d e r n m i t der r e c h t e n Hand r e i b t . F. S c h w r i c e c h t h e i t. Die N a t u r d e s Seh weisses ist bei den einzelnen Menschen so versehi»'den. dass die g l e i c h e F ä r b u n g i m e i n e n F a l l e überraschend schnell b e d e u t e n d v e r ä n d e r t w i r d , w ä h r e n d eine a n d e r e Person ein so g e f ä r b t e s K l e i d u n g s s t ü c k sehr l a n g e t r a g e n k a n n , ohne d a s s ein E i n f l u s s s i c h t bar wird. Zu e i n e m a n n ä h e r n d e n U r t e i l über die S - h w e K s e c h t h e i t k o m m t m a n d a d u r c h , dass m a n verd ü n n t e E s s i g s ä u r e ( 2 - 3 ° B e ) bei K ö r p e r w ä r m e (d. Ii. b«-i . V ("'.) auf die g e f ä r b t e n Stoffe einw i r k e n l ä s s t : Man t r ä n k t die St off» • mit der »• VJ« VI«

'/« 00 '/so«

Fetron. E i n e neue, v o n P r o f . L i e b , e i c h e i n g e f ü h r t e S a l b e n g r u n d l a g e , die V a s e l i n e und Ungt. Puraffini ersetzen soll. D a s F e t r o n , eine M i s c h u n g a u s f e i n s t e r g e l b e r V a s e l i n e und reinein S t e a r i n s ä u r e a n i I i d , ist v o n g e l b e r F a r b e , schmilzt bei 68°, mischt sich mit allen A r z n e i k ö r p e r n , w i r d nie r a n z i g und v e r e i n i g t die E i g e n s c h a f t e n , eine g u t e D e c k s a l b e zu s e i n und g l e i c h z e i t i g v o n d e r Haut s e h r leicht a u f g e n o m m e n zu w e r d e n . F e t t e u n d ö l e . Im w e s e n t l i c h e n G e m i s c h e v o n T r i g l y z e r i d e n der F e t t s ä u r e n , die s i c h im p f l a n z l i c h e n und t i e r i s c h e n O r g a n i s m u s f i n d e n . V o m p r a k tischen S t a n d p u n k t e teilt m a n s i e in t i e r i s c h e und in p f l a n z l i c h e Fette, und j e d e d i e s e r A b t e i l u n g e n w i e d e r in f e s t e und f l ü s s i g e ( g e w ö h n liche T e m p e r a t u r v o r a u s g e s e t z t ) ein. D i e f l ü s s i g e n P f l a n z e n f e t t e w e r d e n g e w ö h n l i c h a l s ö l e b e z e i c h n e t ; man s c h e i d e t sie in n i c h t t r o c k n e n d e und t r o c k n e n d e . D i e f e s t e 11 P f l a n z e n - und T i e r f e t t e enthalten v o r w i e g e n d G l y z e r i d e d e r P a 1111 i t i n - und S t e a r i n s ä u r e , in g e r i n g e r e m P r o z e n t s a t z a u c h der Ö l s ä u r e , w ä h r e n d die f l ü s s i g e n tierischen Fette und die nicht t r o c k nenden ö l e w e s e n t l i c h a u s den G l v z e r i d e n d e r Ö l s ä u r e b e s t e h e n ; in den t r o c k n e n d e n ö l e n h e r r s c h e n die G i y z e r i d e d e r L e i 11 Ö l s ä u r e v o r . Z u den f e s t e n t i e r i s c h e n Fetten sind S c h w e i n e f e t t , R i n d s t a l g , H a m m e l t a l g , G ä n s e f e t t u. s. w . , zu den f l ü s s i g e n K n o c h e n ö l und die T r a n e d e r v e r s c h i e d e n e n F i s c h a r t e n zu z ä h l e n . Z u den f e s t e n P f l a n z e n f e t t e n gehöreil z. B . P a 1 m ö 1 und K o k o s ö l . Unter den 11 ¡ c h t t r o c k n e n d e n f l ü s s i g e n P f l a n z e n f e t t e n s i n d O l i v e n ö l , R ü b ö 1. E r d 11 u s s ö 1. R i z i n u s ö l . M a n d e l ö l , K o 1 1 o n ö I, S e n f ö 1 u. s. w . zu n e n n e n , w ä h r e n d a n d e r s e i t s M o h n ö l , L e i n ö l , Nussöl u. s. w. zu d e n t r o c k n e n d e n f l ü s s i g e n P f a n z e n f e t t e n g e h ö r e n . Mit d e n F e t t e n v e r w a n d t sind die W a c h s a r t e n ( I n s e k t e n w a c h s , W a l rat und P f l a n z e n w a c h s ) s o w i e d a s L a n o l i n . Die g e n a n n t e n einzelnen Fette und Öle s i n d , s o w e i t ihnen t e c h n i s c h e B e d e u t u n g z u k o m m t , in b e s o n d e r n Artikeln b e h a n d e l t . Z u trennen v o n den Fetten und ö l e n s i n d die ä t h e r i s c h e n ö l e (vgl. A r t i k e l : ö l e , äther i s c h e " ) und n o c h m e h r die M i n e r a l ö l e (vgl. unter „ M i n e r a l ö l e " und „ S c h m i e r m i t t e l " ) ; auch auf die Artikel „ H a r z ö l e " , „ L a n o 1 i 11", „ V a s e 1 i n e " , „ W a c h s " . . . W a c h s , v e g e t a b i l i s c h e s " und

366

Fette und Öle.

,,W a 1 r a t" sei verwiesen. Die Huiles antiques sind unter „ P a r f ü r a e r i e " erwähnt. Die Fette und ö l e sind leichter als Wasser und darin vollständig unlöslich, jedoch löslich in Äther, Benzin, Benzol, Schwefelkohlenstoff u. s. w. Sie sind (im Gegensatz zu den ätherischen Olen) nicht flüchtig, sieden allerdings durchschnittlich bei 300—320°, erleiden dabei aber Zersetzung. Sie brennen nur schwierig, am Docht aber mit leuchtender Flamme. Die Gewinnung der Fette und ö l e erfolgt nach verschiedenen M e t h o d e n : Tierische Fette werden meistens durch einen S c h m e l z p r o z e s s g e w o n nen, wobei die Erwärmung entweder trocken, d. h. durch freies Feuer, oder aber mittels W a s s e r d a m p f s erfolgt. Eine andere Art der Fettgewinnung besteht darin, d a s s d a s Ausgangsmaterial einer kalten oder w a r m e n P r e s s u n g unterzogen wird; man benutzt diese Methode hauptsächlich f ü r Pflanzenfette, und ebenso die dritte, die darauf beruht, d a s s das Material mit geeigneten Fett-Lösungsmitteln behandelt, d. h. dass d a s Fett e x t r a h i e r t wird. Sämtliche Methoden der Fett- und ölgewinnung machen eine Vorbehandlung nötig, die darin besteht, d a s s durch mechanische Zerkleinerung die W a n dungen der Fettzellen zerrissen werden. Die gewonnenen Rohstoffe müssen schliesslich für die meisten Verwendungszwecke einer Raffination unterzogen werden, die ausser einem Absetzen und Filtrieren (in Filterpressen) die Anwendung geeigneter Chemikalien (namentlich HsSOi) umfasst. Zum Bleichen der Fette bedient man sich vor allem d e s C h l o r s , neuerdings, wie es scheint, mit bestem Erfolge auch des Ozons (siehe die Artikel „ B l e i c h e n " und „ O z o n " ) . Weiter kommen Kaliumpermanganat und Salzsäure, ferner Luft, Chromsäure, Bleichung im Sonnenlichte und darauf f o l g e n d e s Auswaschen mit Salzsäure u. a. m. in Betracht. Dann hat eine erhebliche Wichtigkeit erlangt die Bleichung mit Kieselsäure oder Silikaten; von letzteren kommt namentlich die Bleicherde (Florida-Bleicherde) in Betracht. Es ist dies ein Aluminium-Magnesium-Hydrosilikat (er, 4MgO, 3Al 2 0a, 2 5 S i 0 2 ) , welches man entwässert und dann dem auf 60—80" erwärmten ö l beimischt. Hiernach lässt man d a s Gemisch durch eine Filterpresse gehen, w ä h r e n d man den Rückstand durch trockne Destillation oder aber durch Extraktion des zurückgehaltenen Öles und Röstung der Rückstände wiederbelebt. Nach einer zum Patent angemeldeten Methode von J. K I i m ö n t soll man die Fette zum Zwecke der Reinigung zuerst mit konz. Na 2 CO a -Lösung neutralisieren, dann mit H»0 waschen und ihnen hierauf die Lösung einer Erdalkaliverbindung (CaCl 2 -Lösung) einverleiben; nunmehr sollen die Fette filtriert und schliesslich eine Zeitlang auf eine Temp. über 100° erhitzt werden. Nach dem D. R. P. 154 755 sofl man die ö l e und Fette durch V a k u u m d e s t i l l a t i o n reinigen, und zwar in einem besonderen Apparat, der kontinuierlichen Betrieb erlaubt. Es ist recht fraglich, ob sich ein derartiges Verf a h r e n , das immerhin nicht billig ist, technisch einführen wird. Eine besonders rege Tätigkeit herrscht auf dem Gebiete der Gewinnung von A b f a 11 f e 11 e n. So bezweckt das D. R. P. 141 203 die Gewinnung von Fett aus Abwässern durch Extraktion in einem Apparat, durch dessen b e s o n d e r s geartetes Mischwerk die fetthaltigen Abwässer oder Schlammm a s s e n innig mit dem Fettlösemittel gemischt und hierdurch extrahiert werden. Ein anderes Patent, das D. R. P. 140399, scheidet Öl a u s Kondenswässern d a d u r c h ab, dass man d a s Kondenswasser in einem A p p a r a t aufsteigen lässt und gleichzeitig einen langsamen Strom von C 0 2 oder Luft einblässt. Dieses Patent ist jedoch inzwischen wieder gelöscht worden. Nach dem D. R. P. 135 313 gewinnt man das Fett aus dem Schlamme der Kanalabwässer, indem man den Schlamm zuerst mit H2SO» erwärmt, dann abpresst, den Rückstand trocknet und extrahiert. D a s D. R. P. 149 613 lässt Fett und ö l aus Fischabfällen, Eingeweiden und andern Abfallstoffen dadurch gewinnen, d a s s man die Rohmaterialien im Autoklaven unter gleichzeitiger Zuführung von Druckluft erwärmt. Viel von sich reden machen die Bestrebungen, F e t t a u s F ä k a l i e n

F e t t e und

Öle.

367

zu g e w i n n e n ; in d i e s e r H i n s i c h t sind n a m e n t l i c h die V e r f a h r e n von P i c k und A r n o l d zu n e n n e n , die in A m e r i k a s c h o n in g r o s s e m M a s s s t a b e v e r w e r t e t w e r d e n : D i e F ä k a l i e n w e r d e n in k o n z e n t r i e r t e r F o r m in g e s c h l o s s e n e n S t a h l z y l i n d e r n mit H 2 0 a u s g e k o c h t und dann unter 1 0 0 Atin. D r u c k h e i s s a b g e p r e s s t . A u s d e r a b l a u f e n d e n F l ü s s i g k e i t s c h e i d e t sich ein u n r e i n e s F e t t aus, d a s d u r c h m e h r f a c h e s K o c h e n mit HsO g e r e i n i g t wird und d a n n ein t e c h n i s c h v e r w e n d b a r e s , d u r c h s i c h t i g e s und g e r u c h l o s e s ö l bilden s o l l ; die P r e s s r ü c k s t ä n d e w e r d e n g e t r o c k n e t und a l s D ü n g e m i t t e l v e r w e r t e t . D a s D . R . P . 1 4 5 3 8 9 will die F ä k a l i e n durch W ä r m e v e r f l ü s s i g e n und dann in A u s l a u g e a p p a r a t e n u n t e r R ü h r e n mit B e n z i n und w e n i g H j S Ö i e m u l g i e r e n ; n a c h h e r s c h e i d e t s i c h b e i r u h i g e m S t e h e n die B e n z i n f e t t l o s u n g o b e n a b und wird in den D e s t i l l a t o r ü b e r g e f ü h r t . w o man durch A b t r e i b e n d e s B e n z i n s d a s F e t t g e w i n n t . Die Rücks t ä n d e s o l l e n g e r u c h l o s sein und einen b r a u c h b a r e n D ü n g e r e r g e b e n . E i n V e r f a h r e n zur V e r w e r t u n g s t ä d t i s c h e r A b f ä l l e , d e r a r t d a s s m a n d a r a u s F e t t g e w i n n t , ist durch die D . R. P . 150 7 7 8 , 153 3 3 0 und 153 3 3 1 g e s c h ü t z t worden. E s h a n d e l t sich d a b e i um einen A p p a r a t , in d e m die K a n a l w ä s s e r a u f s t e i g e n , s o d a s s sich d a s F e t t o b e n s a m m e l t , w ä h r e n d d a s g e k l ä r t e W a s s e r in ein z w e i t e s S c h e i d e g e f ä s s ( w e l c h e s d a s e r s t e u m g i b t ) g e l a n g t . H i e r w e r d e n die l e t z t e n F e t t i e s t e a b g e s o n d e r t , w o r a u f d a s W a s s e r in d a s dritte, w e i t e s t e O e f ä s s f l i e s s t , w e l c h e s die b e i d e n a n d e r n umgibt und am o b e r e n R a n d e e i n e n Überlauf trägt. Die beiden Zusatzpatente betreffen Vervollkommnungen des A p p a r a t e s , s o d a s s e r n u n m e h r einen b r a u c h b a r e n V o r r e i n i g e r für d a s b i o l o g i s c h e A b w ä s s e r r e i n i g u n g s v e r f a h r e n ( s . d e n Artikel „W a s s e r r e i n i g u n g " ) darstellt. N a c h dem D . R. P . . 1 5 9 1 7 0 w e r d e n die F ä k a l m a s s e n v e r s e i f t , und z w a r v e r s e t z t m a n s i e mit A t z a l k a l i e n o d e r A l k a l i k a r b o n a t e n und t r o c k n e t d a s G e m i s c h b e i 1 2 0 — 1 2 5 ° o d e r a b e r man k o c h t d e n F ä k a l b r e i n a c h Z u s a t z d e r B a s e n . D i e e r h a l t e n e n S e i f e n w e r d e n mit w a r m e m H s O a u s g e l a u g t , w o r a u f m a n a u s der g e t r e n n t e n und filtrierten F e t t l ö s u n g durch A n s ä u e r n d i e F e t t s ä u r e n a b s c h e i d e t . L e t z t e r e s o l l e n mit e i n e m g e e i g n e t e n L ö s u n g s m i t t e l e x t r a h i e r t w e r den und zur K e r z e n f a b r i k a t i o n o d e r zur V e r a r b e i t u n g auf S t e a r i n d i e n e n . — P a s V e r f a h r e n d ü r f t e viel zu t e u e r sein, a l s d a s s e s E i n g a n g in d i e T e c h n i k finden könnte. Uber F e t t s p a l t u n g

s i e h e den Artikel „ F e 11 s ä u r e n " .

Prüfung: P a r t h e i l und F e r i i (Arch. Thann. 1903, 561) haben, wie Chem.-Ztg. 1903, Repert. 314 berichtet, folgenden Gang für die Fettanalyse ausgearbeitet: Ungefähr 1 L' Fett wird mit 15 eeni Vü n-alkohulischer Kalilauge auf dem Wasserbade verseift und die Seife in 100 cem 50 % i g e m Weingeist gelöst. Nach Zusatz von Phenolphtalein wird der Überschuss an Kalilauge nüt verdünnter Kssigsäure neutralisiert, und mit einer 10 °/oigen Lösung von Lithiumazetat in 50"/,.igein Weingeist werden die Lithiumsalze der höheren festen Fettsäuren ausgefällt. Die Mischung wird auf dem Wasserbade auf etwa 60° erwärmt, wobei der Niederschlag wieder in Lösung geht. Beim Erkalten scheiden sieh das stearinsaure, das Palmitinsäure und der grösste Teil des myristinsauren Lithiums kristallinisch aus. Man löst in 100 rem heissem absolutem Alkohol; beim erkalten der Lösung fallen das S t e a r a t und 1' a 1 m i t a t aus, werden abfiltriert, getrocknet und gewogen, während das M y r i l t a t in Lösung bleibt. Die Lösung wird verdunslet und das Myristat bei 100° getrocknet und gewogen. Es wird dann durch Salzsäure zerlogt und die ausgewaschene und getrocknete Myristinsäure durch eine titrimetrische Molekularjewklitsbestimmung identifiziert. Aus dem Gemische von Stearat und Palmitat werden ebenfalls die Säuren mit Salzsäure abgeschieden und nach dem Auswaschen mit Alkali titriert oder in die Baryumsalze verwandelt. Aus dem auf die eine oder andere Weise gefundenen Molekulargewichte des Gemisches wird der Gehalt an S t e a r i n s ä u r e und P a l m i t i n s ä u r e berechnet. In dem Fiitrate von den alisgefällten Lithiumsalzen sind noch enthalten die Salze eines kleinen Teiles der M y r i s t i n s ä u r e , der 1, a u r i n s ii u i- e , Ö l s :i u y c und e! \v.i vorhandene Säuren der I. e i n ö 1 s ii u r e r e i h e. Diese werden nach F a r n S t e i n e r duivli Itleiazt tatlösung in die Bleisalzc übergeführt, die dann durch Behandlung mit heissem lien/.ol in die Rleisalze der gesättigten und der ungesättigten Fettsäuren getrennt werden. Nach dem Wägen der Bleisalze der gesättigten Fettsäuren werden letztere mit Salzsäure in Freiheit gesetzt und aus ihrem mittleren Molekulargewichte der Gehalt an M y r i s t i n s ä u r e und 1, a u r i n s ii u r e beret hnet. Von der Benzollösung der Bleisalze der ungesättigten Fettsäuren wird das Benzol im Wasserstoffstrome abdestilliert, und die zurückbleibenden Bleisalze werden mit verdünnter Salzsäure zersetzt. Die erhaltenen freien Fettsäuren werden in Alkohol gelöst, mit Kalilauge unter Verwendung von Phenolphtalein neutralisiert und durch eine alkohul¡sehe ld "/»'-e lljryumazetatlösimg in die Baryumsalze verwandelt. Aus diesen wird mil wusserhalt iiretii Äther das IJaryumsalz der Säuren der Leinölsäurereihe extrahiert und das Gewicht der in Äther löslichen Baryumsalze sowie das B a r y u m o l e a t oestimmt.

Fettfarben — Fettsäuren.

3ü8 Fette und ö l e :

Chemische Abteilung der Norddeutschen W o l l k ä m m e r e i . Delmenhorst. Chemische F a b r i k Flörsheim, Dr. H. > r oerdlinger, Flörsheim a. M. F u e r s t Bros. 1 Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street (s. Ins.-Anh. S. 13). S. Herz, Berlin S W . 7, Dorotheensir. 1 (s. Ins.Anh. S. 21).

Dr. Max L e h m a n n 4 C'o., Berlin E l i s a b e t h u f e r 5/(j. Lohn & Diekhoff, L i p p s t a d t . Mever Cohn, Hannover. C. W. P a b s t , Halle a. S. Dr. Th. Steinkauler, Biebrieli a. Rh. P . Strahl & Co., Schoppinitz. O. Sehl.

SO.

26,

Einrichtungen u. A p p a r a t e zur Gewinnung, Verarbeitung und Reinigung: J . L. C. E c k e l t , Berlin X. 4.

Ozonbleichanlagen für Fette und ö l e : Siemens

&

Ilalskc

A.-G.

Wernerwerk,

Berlin,

Xonnendamm.

Einrichtungen für Ü l f a b r i k e n : Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

F e t t f a r b e n . Unlöslich in W a s s e r , dagegen löslich in Mineral-, P f l a n z e n und Tierölen, so in Benzol, Benzin, Naphta, P a r a f f i n , T e r p e n t i n , Leinöl, Talg, Stearin, W a c h s u. s. w., weiter in Schwefelkohlenstoff, Äther. Azeton, Amylazetat so-.vie Sprit. Die F e t t f a r b e n dienen zur Fabrikation von Druck- und S t e m p e l f a r b e n . Holzbeizen, Ledercreme, zum F ä r b e n von Kerzen, Seifen, P o m a d e n , Butter, Margarine u. s. w. Chemische

F a b r i k Flörsheim, Dr. H. Xoerdlinger,

Flörsheitn

j

M.

r e t t g r a s siehe „ ö 1 g a s " . Fettsäuren. Über den Vorgang der Zersetzung der Glyzeride (Fette) in f e t t s a u r e s Salz und Glyzerin, den man als V e r s e i f u n g bezeichnet, vgl. den Artikel „ S e i f e " . Der P r o z e s s d e s Verseifens geschieht nach verschiedenen Verfahren. Z u nächst ist die K a l k v e r s e i f u n g z u nennen, die f r ü h e r im offenen Kessel, jetzt aber im Autoklaven unter Ü b e r d r u c k vorgenommen wird. Man verseift meistens mit etwa 3 % Kalk (in Form von Kalkmilch) bei 10 Atm. Druck. Die erhaltene Kalkseife wird d a n n durch B e h a n d e l n mit H 2 S0 4 in F e t t s ä u r e + CaSO« gespalten. Da der G i p s fast w e r t l o s ist, hat man statt Kalk auch Baryt zur Verseifung zu v e r w e n d e n gesucht, wie a n d e r s e i t s Natriuinüluitiinat empfohlen w u r d e . Neuerdings ist b e s o n d e r s die A u t o k l a v e n v e r s e if u n g bei 12 Atm. unter Zusatz von 0,5—1 % M a g n e s i a wichtig g e w o r d e n und scheint sich immer mehr einzubürgern. Es ist festgestellt w o r d e n , d a s s die Magnesiaseifen zwar in H 2 0 unlöslich sind, sich aber im unverseiften Fette auflösen und hierdurch als Emulsionsbildner für die Fettzersetzung wichtig w e r den. Die Zersetzung selbst aber wird bei dem genannten Prozess nur durch d a s W a s s e r bewirkt. Noch vorteilhafter soll sich die Autoklavenverseifung gestalten, wenn man nicht mit MgO sondern mit ZnO arbeitet. Mit dem zuletzt geschilderten Verfahren kommen wir zur F e t t s p a l t u n g d u r c h g e s p a n n t e n W a s s e r d a m p f , die schon früher a u s g e f ü h r t w u r d e und darin b e s t a n d , d a s mit 30—50 % heissem H»0 emulgierte Fett im Autoklaven auf 300—350" zu erhitzen. Auch mit ü b e r h i t z t e m W a s s e r dampf ist die Verseifung a u s g e f ü h r t w o r d e n . Weiter ist die F e t t s p a l t u n g m i t S c h w e f e l s ä u r e zu nennen, die namentlich für sehr unreines Material a n g e b r a c h t ist: Man schmilzt d a s Fett zuerst zur E n t f e r n u n g der Verunreinigungen um, erwärmt es in einem Rührkessel mittels D a m p f s auf 110—170° und setzt hierauf HjSO, von 66° Be zu; die HjSCVMenge richtet sich nach der Fettart und beträgt meistens zwischen 2 und 10 %. Die F e t t m a s s e s c h ä u m t auf den Zusatz von H?SO» stark auf, entwickelt SO s und färbt sich b r a u n ; sie m u s s mehrere Stunden stark gerührt w e r d e n . Dann lässt man die Masse in W a s s e r laufen und erwärmt d a s Gemisch durch D a m p f s c h l a n g e n auf 100°, wobei sich die Fettsäuren oben a u s scheiden. Sie w e r d e n abgezogen und gereinigt, w ä h r e n d man a u s dem Rücks t ä n d e d a s H»0 durch E r w ä r m e n f o r t s c h a f f t und dann bei etwa 300" destilliert. Die Verseifung mit H«S0 4 geschieht auch noch auf mancherlei a n d e r e Weise, als hier geschildert ist.

Fettsäuren.

369

Über die M e t h o d e n der Fettspaltung, w e l c h e in der Seifenfabrikation üblich sind, vgl. d e n Artikel ,,Se i f e". In neuester Zeit macht die F e t t s p a l t u n g d u r c h E n z y m e b e s o n d e r e s A u f s e h e n . D i e s e s Verfahren, d a s v o n C o n n s t e i n , H o y e r und W a r t e n b e r g zuerst in den Ber. d. deutsch, ehem. G e s . 1902, 3 9 8 8 verö f f e n t l i c h t w u r d e , scheint berufen zu sein, auf d e m G e b i e t e der Fettsäureund S e i f e n f a b r i k a t i o n eine v o l l s t ä n d i g e U m w ä l z u n g hervorzubringen. Diese n e u e Art der Fettspaltung beruht auf der B e n u t z u n g v o n f e t t s p a l t e n d e n F e r m e n t e n , die sich in m a n c h e n P f l a n z e n s a m e n finden. Vor allem ist der R i z i n u s s a n i e n daran reich und wird d e s h a l b a u s s c h l i e s s l i c h v e r w e n d e t ; die Fermente lässt man mit s c h w a c h a n g e s ä u e r t e m W a s s e r z u s a m m e n auf die Fette einwirken. Nach e i n e m v o n C o n n s t e i n auf dem Intern. Kongr. f. a n g e w . Chem. Berlin 1903 g e h a l t e n e n Vortrage und nach dem Wortlaut der auf d a s Verfahren i n z w i s c h e n erteilten Patente ( D . R. P. 145 4 1 3 und 147 7 5 7 ) wird der Rizitiussatnen in zerkleinerter Form mit d e m Fette und verd. Säure ( E s s i g s ä u r e oder S c h w e f e l s ä u r e ) innig g e m i s c h t und d i e T e m p . bei 20—40° g e h a l t e n ; statt freier Säuren kann man a u c h s a u e r e S a l z e v e r w e n d e n , z. B. L ö s u n g e n v o n Natriumbisulfat o d e r N a t r i u m p h o s p h a t . In d e m o b e n erwähnten Vortrage berichtete C o n n s t e i n , d a s s man t e c h nisch zur Verseifung von 5 0 0 kg Palmkernöl w i e folgt verfährt: 5 0 k g fein g e mahlene Rizinussamen w e r d e n mit einem Teil d e s g e s c h m o l z e n e n , auf 3 0 — 3 5 ° abgekühlten Fettes angestellt. Es wird v o n d e n S c h a l e n dekantiert und mit d e m Hauptteil d e s Fettes in einem k o n u s ä h n l i c h e n G e f ä s s e a u s Holz o d e r Aluminium vermischt. Man fügt dazu 3 0 0 kg 0 , 1 2 %iger E s s i g s ä u r e und hält d i e M a s s e durch e i n g e b l a s e n e Luft in B e w e g u n g ; nach 2 4 Stdn. sind e t w a 9 0 % Fett g e s p a l t e n . D i e Emulsion wird durch Erwärmen und durch Zusatz von H 2 S 0 4 a u f g e h o b e n . Es bilden sich drei Schichten, d i e a b g e l a s s e n w e r d e n : 1) ein g r o s s e s Quantum s a u r e s G l y z e r i n w a s s e r , 2 ) eine kleine E m u l s i o n s s c h i c h t , die G l y z e r i n w a s s e r , Fettsäure, S a m e n t e i l e enthält, 3 ) 9 5 % der klaren und reinen Fettsäure. Zur G e w i n n u n g v o n G l y z e r i n w a s s e r wird s i e mit W a s s e r g e w a s c h e n , dann mit k a u s t i s c h e m oder k o h l e n s a u r e m Alkali g e kocht. D i e S e i f e wird a u s g e s a l z e n und 1—2ma! mit dünner S a l z l a u g e g e s c h l i f f e n . D i e Samenteile g e h e n in die Unterlauge; der Seifenkern ist rein. N a c h U n t e r s u c h u n g e n von B r a u n u n d B e h r e n d t lässt sich mit a u s g e z e i c h n e t e m Erfolge zur fermentativen Fettspaltung d a s A b r i n verw e n d e n , j e d o c h nicht in gereinigtem Zustande, s o d a s s vielleicht noch unb e k a n n t e B e s t a n d t e i l e d e s A b r u s - S a m e n s d i e e i g e n t l i c h e n f e t t s p a l t e n d e n Fermente s i n d . Ein w e i t e r e s eigenartiges Fettspaltungsverfahren ist d a s j e n i g e v o n F.. T w i t c h e l l : Er spaltet d a s Fett durch Kochen im o f f e n e n Kessel mit Dampf unter Zusatz e i n e s Fettspaltungsmittels, w e l c h e s a u s B e n z o l s t e a r o l s u l f o n s ä u r e C„H,(HS0:,1(C,bH 3 50,) besteht. — Ist d i e Fettspaltung nach der einen o d e r andern M e t h o d e erfolgt, s o wird zur T r e n n u n g der f e s t e n und f l ü s s i g e n Fettsäuren d i e v e r s e i f t e M i s c h u n g w i e d e r h o l t mit Säure und H s O g e w a s c h e n , u m g e s c h m o l z e n und in f l a c h e n G e f ä s s e n zum Erstarren g e b r a c h t ; letzteres wird durch Kühlung unterstützt. D i e erhaltenen festen Fettsäuren w e r d e n in hydraulischen P r e s s e n z u erst kalt (und dann unter s c h w a c h e r Erwärmung) v o n den letzten Spuren flüssiger Fettsäuren befreit. A u s s e r den erwähnten w e r d e n noch andere M e t h o d e n der D a r s t e l l u n g a n g e w a n d t ; a l s Ausgangsmaterial dient dabei Hammeltalg, russischer T a l g ( M i s c h u n g v o n Rinds- und Hammeltalg) o d e r r o h e s P a l m ö l . D i e f e s t e n Fettsäuren kommen als S t e a r i n (s. d.), d i e f l ü s s i g e n a l s s a p o n i f i z i e r t e s ( S a p o n i f i k a t - ) O l e i n in den Handel. Recht eigenartig b e r ü h r t d a s D. R. P. 141 029. Hiernach soll es g e lingen, G l y z e r i d e ungesättigter F e t t s ä u r e n oder letztere s e l b s t dadurch fest zu machen, d a s s man s i e mit f e i n e m N i c k e l p u l v e r a l s Kontaktsubstanz in der W ä r m e e i n e m kräftigen W a s s e r s t o f f s t r o m a u s s e t z t ; Ö l s ä u r e soll dabei f a s t vollständig in Stearinsäure ü b e r g e h e n . Nach d e m D. R. P. 148 0 6 2 f ü h r t man Ölsäure und ö l s ä u r e h a l t i g e FettJi

370

Fettstifte



Feuerlöschmittel.

säuren durch Behandlung mit konz. HjSO« in feste Fettsäuren über; dieser Prozess ist an sich bekannt, liefert aber immer dunkel gefärbte Produkte, die mit überhitztem Wasserdampf destilliert werden müssen, bei welcher Destillation aber ein Teil der neu gebildeten Oxystearinsäure wieder in flüssige Ölsäure zerfällt. Bei dem neuen Verfahren destilliert man die Fettsäuren z u e r s t mit überhitztem Dampf und behandelt dann mit konz. H2SO«; in diesem Falle tritt keine Verkohlung ein, die entstehende dunklere Färbung beseitigt man durch Behandlung mit Zinkstaub. Auch das D. R. P. 150 798 will die Umwandlung der Ölsäure mittels HjSO» bewirken, und zwar sollen gleiche mol. Ölsäure und wasserfreie Schwefelsäure bei 60—90° aufeinander einwirken. Das D. R. P. 151 880 schützt die Gewinnung von Fettsäuren aus Rohnaphta, Petroleum und andern Kohlenwasserstoffen, und zwar werden die betreffenden Fraktionen chloriert und dann nacheinander der Einwirkung von Magnesium und Kohlensäure ausgesetzt. Uber das D. R. P. 159 170, wonach man Fettsäuren aus Fäkalien gewinnt, siehe den Artikel „ F e t t e u n d ö l e". Fettsäuren: R.

Beyerlein,

Grossenhain.

I Chemische Abteilung 1' r | Wollkämmerei, Delmenhorst.

Norddeutschen

Anlagen und Apparate zur Fettsäuregewinnung: J . L. C. E c k e l t , B r r l i n X. 4. C. Heckmann, Berlin SO 33, (s. Inserate).

Görlitzer

Ufer 9

'

1

F.

,

S.

II. Meyer, 17).

Hannover • Hainholz

(s.

Ins.-Anh.

Fettsäuredestillationen: Volkmar Hänig & Comp., Dresden-A., Zwickau!: strasse

27.

Volkmar Hänig Je Comp., Dresden-A., Zwickaun strasse

27.

Fettspaltungsanlagen.

Fettstifte:

J.

s.

Meyer

Staedtler,

Bleistiftfabrik,

Nürnberg.

Feueranzünder: Cohn,

Hannover,

F e u e r l ö s c h m i t t e l (chemische). Zur Erhöhung der Löschwirkung des Wassers werden ihm teils lösliche, teils fein verteilte unlösliche Körper beigemengt, die beim Verdunsten des Wassers als schützender Uberzug auf dem bespritzten Gegenstand verbleiben oder andernteils in Berührung mit dem Feuer (d. h. beim Erwärmen) Gase entwickeln, die das Feuer ersticken. So sind Mischungen von Kochsalz und Salmiak, von Kochsalz mit Soda, von Kochsalz mit Eisenvitriol und Aluminiumsulfat, ven Chlorcalcium mit Magnesiumchlorid, von Natronalaun mit Natriumsulfit, von Alaun mit Wasserglas, Salmiak. Borax und kalzinierter Soda und noch vieles andere mehr als ,,F e u e r 1 ö s c h p u 1 v e r" angegeben sowie zur Füllung sog. „ F e u e r l ö s c h g r a n a t e n " verwendet worden. Unter der Bezeichnung F e u e r l ö s c h d o s e n kommt eine in Dosen verpackte, trockne Mischung aus 1 T. Kohle, 8 T. Schwefel und 16 T. Salpeter in den Handel. Die Dose wird (trocken) ins Feuer geworfen; es entwickelt sich schweflige Säure, die das Feuer löscht. Zu den chemischen Feuerlöschmitteln gehören auch die E x t i n k t e u r s (G a s s p r i t z e n), d. h. geschlossene und mit Wasser gefüllt bereit gehaltene Gefässe, deren Wasserinhalt nicht durch eine Druckpumpe sondern durch den Druck eingeschlossener Kohlensäure herausgeschleudert und zum Löschen plötzlich eintretenden Feuers verwendet wird. Die meisten Gasspritzen sind so eingerichtet, dass in dem Wasser eine bestimmte Menge Soda aufgelöst wird; ausserdem ist im Innern ein Bleigefäss mit Schwefelsäure angebracht, das im Gebrauchsfall durch einen Hahn (oder auf andere Weise) geöffnet wird; die H 2 S0 4 gelangt zur Sodalösung, und die entwickelte C 0 2 treibt das Wasser durch das Schlauchrohr heraus; der Gehalt des Wassers an NaüCOs bezw. NasSCX unterstützt auch hier die Löschwirkung. — Andere Extinkteure werden mit flüssiger Kohlensäure betrieben.

Feuerfeste Produkte und Steine —

Feuerwerkern.

371

Vgl. den Artikel „ F l a i n m e n s c h u t z m i t t e 1". Extinkteure: Wasserinhalt

Kohlensäure 1 etwa

6,8 50 d 0,2 95 13.6 150 22.7 250 31,7 350 Feuerlöschmittel: Chemische

^g

25,00 45,00 65,00 95,00 110,00

10,0

13,6 19,0 34,0 45,0

Fabrik Flörsheim, Dr. H. Xoerdlinger,

z Ladung kostet Mlc.

Preis Mlc.

Gewicht

1,25 1,75 3,00 4,00 5,00

Flörsheim a. M.

Feuerfeste Produkte und Steine. Frusthauer & Comp., Bergwerksbesitzer u. Fabrik c h e m . Produkte, Wien Y I . / l u. Asperg bei S t u t t g a r t (Wttbg.). König Friedrieh August Hütte, Potschappel bei Dresden (s. Ins.-Anh. S. 19).

: Pfälzische Chamotte Thonwerke, A . G . , GriinStadt (Pfalz). I Rheinhold 4 Co., Hannover (s. Ins.-Anh. S. 5). ! Tonwerk Biebrich Aktien-Gesellschaft, Biebrich I a. Rh.

Untersuchung von feuerfesten Produkten: Prüf. Dr. Bisehof, Wiesbaden.

Feuersichere

Gefässe:

Gebr. Heine, Viersen, Rheinland.

F e u e r s i c h e r e G e w e b e siehe „ F l a m m e n s c h u t z m i t t e 1". Feuerungsanlagen. Siehe die Artikel „ B r e n n s t o f f e", „K a I o r i m e t r i e " und „R a u c h g a s e". König Friedrich August Hütte,

Potschappel bei

Dresden (s. Ins.-Anh. S. 19).

Feuerungs-Anlagen: Planrost-Feuerung, Treppenroste, Schrägroste, Kudlicz-Patent-Feuerung: V. A. K f l d l o , Fabrik für Sparroste u. Industrie-Feuerungen,

Prag-Bubna

(s. Ins.-Anh.

S. 34).

Untersuchungsapparate für Feuerungsanlagen: W. Niehls, Berlin SW. 48, Friedrichstr. 244. G. A. Schultze, Berlin SW.

| Wwe. Joh. Schumacher, Maschinen- und ArmaI txrenfabrik, Köln, Bayenstr 57 (s. Ins.-Anh. S. 8).

Feuerungstür, Patent D. R. P. 152 030: V. A. K r i d l o , Fabrik für Sparroste u. Industrie-Feuerungen,

Prag-Ilubna

(s. Ins.-Anh.

S. 14).

F e u e r w e r k e r e i (Pyrotechnik). a) S ä t z e z u b e n g a l i s c h e n F l a m m e n . R o t : 40 SrNjOo, 5 KClOj, 13 S, 2 C. •• 24 SrNsOe, 3 KClOj, 8 S, 8 Cu„S2, 6 Hg.3Cl2, 1 Schellack. ,. 56 SrX 2 0 6 , 20 KClOj, 24 S. R o s a : 23 CaCla, 61 KCIO,, 16 S Purpurrot: 23 CaCO,, 60 KCIO3, 16 S. Blau: 15 Kupferammoniumsulfat, 28 KCIO3, 15 S, 15 K 2 S0 4 , 27 KXO*. „ 23 geglühten Alaun, 61 K C I O 3 , 16 S. Grün: 8 BaN2Oe, 3 KCIO3, 3 S. 45 BaN2Oa, IOKCIO3, 10 S, 1 Sb2S,i. V i o l e t t : 12 Alaun, 12K a CO.i, 60 KC10 3 , 16 S. Gelb: 48XaXO.,, 16 S, 4 Sb^S*. IC. 23 XajCOs, 61 KCIO,, 16 S. W e i s s : 32KXO,, 8 S, 1? St», 11 I'l.,Oi (Mennige). b) S ä t z e z u L e u c h t k u g e l n . R o t : 4 SrNoU,), 3 KCIO,, 'J Milchzucker. . 8 SrXjOa, 4 KCIO;,, ,'i S, 2 Sb2Ss. Blau: 5 Bergblau. 12 KCIO:,, :> S, I Hg2Cla. Grün: 40 BaX2Oe, 20 KClOr,. I I I S , 1 Schellack, 1 Kicnruss. 1 BaCOn, 6 KCIO3, 2 S.

V i o l e t t : 5 SrXtO«, 4 Kupferfeilspäne, D KClOj, 3 S, 3 Hg-jCl*. 1 Bergblau, 4 SrXfOu, 9 KClt),, 6 S, 1 HgjCl,.

Fibroin — Filmaron.

372

G e l b : 2 NajCiO« (Natriumoxalat), 4 KCIO.,, 1 Schellack. 8 NaNO,, 2 S, 1 C, 1 Sb,S«. W e i s s : 9 KNOs, 3 S, 2 Sb»S s . 70 KNOs, 14 S, 10 Realgar, 12 Sb, 1 Schellack. c ) S ä t z e f ü r S p r ü h f e u e r ( F u n k e n f e u e r , B r a n d e r ) . Zumeist enthalten diese Sätze M e h l p u l v e r , d. h. fein z e r r i e b e n e s S c h e s s p u l v e r 1. 16 Mehlpulver, HC. 2. 16 ,, 8 KNO.i, 3 C, 3 S, 10 feine Gusseisenbohrspäne. 3. 16 ,, 12 KNOs, 3 C, 3 S, 12 grobe Gusseisenbohrspäne. 4. 16 „ 4 Stahlfeilspäne. 5.16 „ 8 KNO», 3 S, 8 Zinkfeilspäne 6.16 „ 10 K N O , , 2 S, 10 Kupferfeilspäne. d) T r e i b s ä t z e f ü r R a k e t e n 1. 8 Mehlpulver, 3 grobes Kohlenpulver. 2. 1 6 K N O , , 4 S, 9 „ Feuerwerkerei:

Johann Keil, Gerresheim.

I Meyer Cohn,

Hannover.

F i b r o i n siehe „ S e i d e " . Fibrolysin. D o p p e l s a l z a u s Thiosinainin und Natriumsalizylat. E s ist wertvoll, weil es die spezifisch n a r b e n e r w e i c h e n d e W i r k u n g des T h i o s i n a m i n s mit leichter L ö s l i c h k e i t in kalt. H 2 0 verbindet. In den Handel kommt eine zu den Injektionen p a s s e n d e sterilisierte Lösung in kleinen zug e s c h i n o l z e n e n G l a s k u g e l n . J e d e s G l a s k ü g e l c h e n enthält 2,3 c c m F i b r o l y s i n lösung, e n t s p r e c h e n d 0 , 2 g T h i o s i n a i n i n . Fibrolysin, Karton mit 10 Röhrchen zu je 2,3 ccm Mk. 2,50 E. Merck, Dannstadt.

F i c h t e n h a r z (Harz, G e m e i n e s H a r z ; Resina Pini; Pix Burgundica). Als F i c h t e n h a r z kommen s o w o h l natürliche als auch k ü n s t l i c h e P r o d u k t e in den Handel. D a s F i c h t e n h a r z entsteht a u s dem T e r p e n t i n ( s . d.), w e l c h e r eine L ö s u n g d e s F i c h t e n h a r z e s in T e r p e n t i n ö l ist, durch E n t f e r n u n g d e s letzteren, und zwar verdunstet d a s s e l b e entweder von s e l b s t am S t a m m (natürl i c h e s F i c h t e n h a r z ) oder man destilliert es durch E r w ä r m e n d e s T e r p e n t i n s mit W a s s e r a b . Nach einem a n d e r n V e r f a h r e n erhitzt man den T e r p e n t i n für sich l ä n g e r e Zeit, w o b e i d a s ä t h e r i s c h e ö l nach und nach e n t w e i c h t . Von F i c h t e n h a r z s o r t e n sind der f r a n z ö s i s c h e G a l l i p o t ( a u s T e r p e n t i n durch Destillation mit W a s s e r g e w o n n e n ) und das b u r g u n d i s c h e Pech ( a u s dem Harz von Picea vulgaris dargestellt) bemerkenswert. Nach dem Amer. P a t . 7 8 3 3 6 7 soll man d a s Kiefernholz mit o d e r o h n e E r w ä r m e n in Alkohol t a u c h e n . Hierdurch erhält man eine r e i n e T e r p e n t i n lösung, w ä h r e n d die Verunreinigungen im Holze v e r b l e i b e n . D u r c h Erhitzen der L ö s u n g wird dann erst der Alkohol ü b e r g e t r i e b e n und darauf d a s T e r p e n t i n destilliert; der R ü c k s t a n d ist t e c h n i s c h reines Harz. Zum E n t f ä r b e n von Harz behandelt man d i e s e s nach den D . R. P . 142 4 5 9 und 1 5 1 0 1 9 mit a l k a l i s c h e n S u b s t a n z e n , und zwar v e r m e i d e t man e i g e n t l i c h e s K o c h e n , da d i e s e s zur V e r s e i f u n g führen würde, l ä s s t vielmehr zu der M a s s e H 2 0 , Dampf o d e r C 0 3 zutreten, w o b e i Dampf b e z w . C O s zur S c h a f f u n g einer indifferenten Atm. dienen. Harz, amer., braun % kg Mk. 9 , 1 0 — 9,20 „





hell

franz „ raffln Fichtenharz:

Fuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone | Meyer Cohn, Street (s. Ina.-Anh. S. 13). |

°/o „

% %

„ „



„ „

10,00-18,00

12,00-28,00 18,00

Hannover.

F i c h t e n n a d e l t t l s i e h e , , K i e f e r n a d e l ö 1". F i l i t siehe „ S c h i e s s p u l v e r". F i l m a r o n . D a s w u r m a b t r e i b e n d e Prinzip der F a r n w u r z e l , w e l c h e s darin etwa zu 5 % enthalten ist. D a s isolierte Filmaron h a t S ä u r e c h a r a k t e r ; es ist ein s t r o h g e l b e s , a m o r p h e s

Filter und

Filtrierapparatc.

373

P u l v e r v o m S c h . P . 6 0 ° , l e i c h t l ö s l . in d e n m e i s t e n o r g a n i s c h e n L ö s u n g s m i t t e l n , s c h w e r in M e t h y l a l k o h o l , f a s t g a r n i c h t in H 2 0 . J e n a c h d e m A l t e r d e s P a t i e n t e n ist d i e D o s i s 0 , 3 — 1 g . E s wird g e w ö h n l i c h a l s 1 0 % i g e L ö s u n g in R i z i n u s ö l in d e n H a n d e l g e b r a c h t ; d i e s e L ö s u n g wird als F i 1 m a r o n ö 1 bezeichnet. Filmarunül 11 M k . 8 , 0 0 ; 1 kg M k . 7 5 , 0 0

Filter und Filtrierapparate. T o n f i l t e r in F l a s c h e n f o r m zum Filtrieren von F l ü s s i g k e i t e n von aussen nach i n n e n . Preis gross M k . 4 , 5 0 ; mittel M k . 1 , 8 0 ; k l e i n M k . F i l t r i e r k e r z e n aus T o n nach P a s t e u r : 2 4 cm hoch, 2 5 m m D u r c h m . P o r z e l l a n f i l t e r mit eingelassener Filterplatte aus T o n nach D r . Maassen „ Laboratoriums-Xutschen-F'ilter: I n h a l t des O b e r t e i l s *j, 3 , 5 1. Preis 2,50 4,00 Mk. do. m i t a u t g e s c h l i f f e n e m Oberteil: I n h a l t des O b e r t e i l s l3« 6 1 . ,, „ Unterteils 6 1 6 1. Preis 7,50 12,00 Mk. Grössere Nutschenfilter aus Steinzeug mit dicht eingeschliffenem zylindrische F o r m . I n h a l t des OberteUs 13 20 40 110 „ „ Unterteils 17 30 55 140 Preis 8,50 14,00 25,00 57,00 Dazu H a h n (inkl. E i n s c h l e i f e n s ) extra 3.00 3,80 4,50 6,00 S t e i n z e u g f i l t e r mit dicht eingeschliffenem S i e b , k o n i s c h e F o r m : I n h a l t des O b e r t e i l s 20 50 110 ., Unterteils 30 70 140 Preis . 15,00 30,00 60,00 Dazu H a h n ( i n k l . E i n s c h l e i f e n s ) extra 3,00 4,50 6,00 O f f e n e , d r u c k l o s e F i l t e r für G r o s s b e t r i e b : Filterfläche 30 40 50 qm. Preis . . . 1100 1500 1850 Mk. Berkefeld-Filter

aus g e b r a n n t e r Kieselgur.

Einzelne

cm Zylinder mit

l

Metallkopfstück

l 2 /» 11» l1 3 la

und Sicherheitsrühre ')

2

.

Porzellankopfstück

3 4

und Metallschraubhülse ierkant- und S i c h e r b e i t s r o h r e ' i für F i l t e r M .

fi

6

und Sicherheitsröhre 1 ) für Arineetiltcr

10

11 12

,,

12*, 1

12 /.

Zylinder

., ror/cllnnkoplstiicl .. Metallkopfstiick mit .MetallknpiMüek

Sieb, 1. 1. Mk. „ 1. 1. Mk. „

Filterzylinder:

Länge Durchm. der der Zylinder |Zylinder

No. des Zy. linder»

1,20 1,50 3,00

cm

Preis Mk.

26 18 13 9 26 26 18

5 5 5 0 5 5 5

4,50 3,50 2,50 2,25 5,50 4,00 4,00

26 15

4'/. 3

6,00 3,00

20

15

3 21 j „

6

2 Vi IV.

4,00 4,00 3,50

20 4 '>

l'a

2,00 1,75 1,50

') U n t e r Sieherheitvrolire i-l ein,- 1 rehlochte Metallrühre zu verstehen, welche ganz durch den Zylinder t u:i' diesem eine grössere Festigkeit verleih'..

374

Kilter u n d

Filtrierapparate. | ! Lange Durchm.'1 der : der Preis Zylinder'Zylinder;

No. des Zylinders

cm 12a • 15 | 16 |

„ „ „

„ „ „

Glaskopfstück „ extra langes Ausflussrohr „ „ „ „

!

cm

I 6 , 1 '/s . II 2 6 5 . Ü 20 2>/»

Mk. , 1,75 j 5,00 ; 4,00

B e i B e s t e l l u n g von Z y l i n d e r n b e d i e n e m a n sich der o b i g e n N u m m e r n . D i e P r e i s e d e r k o m p l e t t z u s a m m e n g e s e t z t e n Berkefeldfilter sind auf A n f r a g e von F i r m a zu e r f a h r e n . (Vgl. d e n A r t i k e l „ W a s s e r r e i n i g u n g " . )

der

F i l t e r p l a t t e n von Porzellan n a c h W i t t für L a b o r a t o r i e n : Durchm. 2 2,5 4 5 6 8 10 14,5 1 7 , 5 cm. 13 12 Stück . 0 , 3 5 0 , 3 5 0 , 4 0 0 , 6 0 0 , 6 0 0 , 9 0 1 , 4 0 1,50 1,75 2 , 2 5 2 , 7 5 M k . F i l t r i e r f l a s c h e n von s t a r k e m , weissem G l a s e : Inhalt 1 0 0 2 5 0 5 0 0 7 5 0 cem 5 1. 3 2 1 O h n e seitliche R ö h r e . 0,30 0,40 0,50 0,55 0,60 0 , 9 0 1 , 5 0 — M k . M i t seitlicher „ . 0,70 0,80 0,90 1,00 1 , 2 0 1,50 2,25 3,60 „ M i t seitlicher R ö h r e und eingeschliftenem T r i c h t e r 2 , 2 5 2 , 4 5 2 , 6 5 3,00 3,35 4,50 F i l t r i e r f l a s c h e n n a c h W a l t h e r (an Stelle des sonst n ö t i g e n G u m m i s t o p f e n s tritt ein für alle Grössen p a s s e n d e r K a u t s c h u k r i n g , der gut dichtet u n d doch jederzeit l e i c h t e s W e c h s e l n der T r i c h t e r e r m ö g l i c h t ) : Inhalt 250 500 750 cem 1 2 3 4 1. Stück 0,80 1,00 1,20 1,40 2,20 2,90 3,50 Mk. Dazu K a u t s c h u k r i n g e Stück 0,20 Mk. „ Trichter, Durchm. 5 6 7 Ö 9 10 12 16 cm. Stück 0,17 0,18 0,20 0,25 0,25 0,30 0,40 0,50 Mk. T r i c h t e r für F i l t r a t i o n unter L u f t a b s c h l u s s nach Dr. P i p : vollständiger A p p a r a t Mk. 18,10 T r i c h t e r allein 1,50 F i l t r i e r g e s t e l l e mit drei mit H o l z ausgelegten Messingringen, Stativ mit S t a h l s t a b : auf D r e i f u s s auf T e l l e r f u s s auf | ¡-Platte Stück 4,50 4,75 5,00 Mk. F i l t r i e r g e s t e l l e mit drei R i u g e n von 4, 5, U " u d 7 cm licht. D u r c h m . , an 18 cm langen E i s e n s t ä b e n , an D o p p e l m u f f e v e r s t e l l b a r ; Stativ mit S t a h l s t a b : auf T e l l e r f u s s auf D r e i f u s s auf • - P l a t t e 3,00 Mk. 3,00 Stück 2,75 5,75 „ 5,75 R i n g e u n d Muffe von M e s s i n g . 5,50 6,75 7,00 „ „ m i t Holzeinlage . . . . 6,50 ,, ,, Porzellaneinlage . . 6,50 7,00 „ 6,75 F i l t e r s t e i n e aus Steinzeug für P a p i e r - und / e l l u l o s e f a b r i k e n , G e w i c h t eines S t u c k e s 2 kg per Mille Mk. 3 1 5 , 0 0 Bei k l e i n e r e n Bezügen e n t s p r e c h e n d teuerer. 00 F i l t e r m a s s e aus reinen, s ä u r e f e s t e n , p r ä p a r i e r t e n A s b e s t i a s c r n I kg ,, W e i t e r e Filtrierapparate s i e h e unter ,,W a s s e r r e i n i g u n g". Filter: Berkefeld-Filter Gesellschaft, Celle. Waimbrunn. Quilitz i Co.. Berlin Wwe. Joh. Schumacher, Maschin™- und ArmaHaideslr. 55/57 (s. Ins. S. 013). turenfabrik, Käln, Bayenstr. 57 (s. Ins.-Anh. S. 8). Nutschen-Filter: Franz Gerhardt, Schönebock a. E. inu< StrinzcuilJ (s. Ins.-Anh. S. IS). Filtrierapparate: Emil Gundelach, Gehlbere i. Thür. Volkmar Hänig & Comp., Dresden-A.. Zwi«*ir.i strasse 27. Leppin & Maachc, Berlin SO., Engelufur (3. Ins.-Anh. S. 12).

Dr. Hermann Kolirbcvk. Berlin NW., Kurlslr. 20a (s. Ins.-Anh. S. ¿1). Georg Schmidt & v. d. Kitz, Sehmiedefeld, Krs. Schleusingen (s. Ins.-Anh. S. !>). Wannbrunn, Quilitz & Co., Uerlin KW., üaidestr. 55/57 (s. Ins. S. 613).

375

Filterpressen.

Filier und F i l t r i e r a p p a r a t e : Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke. Aktier.gosells e h a f t , Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 22 b C. lieckmann, Berlin SO 33, Görlitzer Ufer 9 (s. Inserate).

! F. II. Mever, Hannover - Hainholz S. 17).

(s. Ins.-Anli.

Filtertuchwaschmaschinen:

C i o r g Woite, Maschinenfabrik, Dessau.

Filter-Stoffe und - T ü c h e r : F. IJehrens & A. Kühne, Oschersleben.

Filteranlagen und F i l t r i e r a p p a r a t e : .1. I.. C. Kckelt. Berlin N. i.

F i l t e r p r e s s e n . Die Filterpresse besteht a u s einem System von Kammern, welche zwischen zwei starken Kopfstücken, einem beweglichen und einem festen (letzterem mit Fuss), auf zwei seitlichen T r a g s p i n d e l n ruhen und mit einem geeigneten Filterstoff ausgekleidet s i n d ; sie nehmen die zu filt r i e r e n d e Flüssigkeit in sich auf, die sich von einem d u r c h l a u f e n d e n E i n g a n g s kanal in sämtliche Kammern ergiesst. Der mittels einer P u m p e , eines Montejus o d e r eines Gefälles a u s g e ü b t e Druck bewirkt, d a s s die klare Flüssigkeit die M a s c h e n d e s G e w e b e s d u r c h d r i n g t und durch die zu diesem Zweck in den Platten der Kammern a n g e b r a c h t e n Rinnen und Kanäle abläuft, w ä h r e n d die f e s t e n Stoffe zwischen den T ü c h e r n in den Kammern zurückgehalten w e r d e n . Die g e w o n n e n e n festen Stoffe können in der P r e s s e selbst a u s g e w a s c h e n w e r den, um sie zu reinigen o d e r die an ihnen h a f t e n d e n löslichen Stoffe zu gew i n n e n . Man unterscheidet K a m m e r p r e s s e n , bei denen der rings um die Filterfläche der Platten l a u f e n d e glatte Rand e r h a b e n ist, so d a s s je zwei z u s a m m e n s t o s s e n d e Platten eine Kammer bilden, und R a h m e n p r . e s s e n , bei d e n e n der Dichtungsrand mit der Filterfläche eben liegt und die Kammer d u r c h die zwischen je zwei Vollplatten eingeschalteten Hohlrahmen gebildet wird. Die Filterpressen w e r d e n vornehmlich a u s Holz oder Eisen hergestellt: bei eisernen P r e s s e n w e r d e n die Filterflächen zum Schutz der Filtertücher fein kanneliert a u s g e f ü h r t oder mit gelochten Eisenblechen überzogen. In den Kamnierpressen, d e r e n T ü c h e r mittels T u c h v e r s c h r a u b u n g e n am Eingangskanal befestigt und abgedichtet oder durch den Eingangskanal hindurch gezogen w e r d e n , sind die Platten ganz von den T ü c h e r n b e d e c k t ; die Dichtung ist T u c h gegen T u c h , und die Rückstände, die dem Eingangskanal e n t s p r e c h e n d ein Loch oder eine Lücke haben, fallen beim A u s e i n a n d e r s c h i e b e n der Platten unten h e r a u s . Die T ü c h e r der R a h m e n p r e s s e n w e r d e n nur ü b e r die Rahmen gehängt, die Dichtung ist Tuch gegen Eisen bzw. Holz, und die vollen Kuchen w e r d e n in den Rahmen aus der P r e s s e h e r a u s g e h o b e n . Der Verschluss der P r e s s e n geschieht mittels festgelagerter Verschlussspindel oder durch Ums c h l a g s p i n d e l o d e r auch durch einen Winkelhebelverschluss. Neuerdings gewinnen ü b r i g e n s auch Filterpressen mit Einlagen a u s S t e i n z e u g immer grössere Bedeutung. Bei der g r o s s e n Verschiedenheit der Filterpressen nach Konstruktion, Material, G r ö s s e , erforderlichem Druck u. s. w. s c h w a n k e n die Preise in den weitesten G r e n z e n ; die folgenden Tabellen geben d e s h a l b - n u r ungefähr Anh a l t s p u n k t e und sind d u r c h a u s unverbindlich. 1. K a m m e r - F i l t e r p r e s s e n in E i s e n mit mittlerer Einführung, für 10 Atm. B e t r i e b s d r u c k . Grosse der Kammern

Anzahl der Kammern

Nutzbare Filterfläche

qmm

4 6

500

8 10 12 18

1.4 2,1 2,7 3,4 4,1 6.1

Nutzbarer Kammer-Inhalt in Litern bei 25 mm Kuchenstärke

16,8 25,2 33,6 42,0 50,4 75.6

Ungefähres Gewicht

600 700 820 940 1060 1500

P r e i s e der Pressen ohne I gewöhnliche absolute Auslaug ung Auslaugung Auslaugung Mk. Mk. Mk.

450 490 530 570 610 730

500 545 590 635

680 815

550 600 650 700 750 900

376

Filterpressen.

Ungefähres Gewicht

qm

Nutzbarer Kammer-Inhalt in Litern bei 25 mm Kuchenstärke

6,9 10,3 13,7 17,1 20,5

86,5 129,6 172,8 216,0 259,2

2000 2500 3150 3700 4100

800 1020 1240 1460 1680

880 1120 1360 1600 1840

1030 1290 1550 1810 2070

18 24 30 36

15,2 20,2 25.2 30.3

189,0 252,0 315,0 378,0

3400 4300 5300 6200

1500 1850 2200 2550

1700 2050 2400 2750

1900 2250 2600 3000

800

18 24 30 36

17,4 23,3 29,0 35,0

216,0 288,0 360,0 438,0

3500 4400 5300 6200

1600 1950 2300 2650

1800 2150 2500 2900

1000

24 30 36 42 50

38,4 48,0 57,6 67,2 80,0

473,0 591,0 709,0 827,4 985,0

8200 9200 10500 11300 13400

2900 3360 3820 4280 4900

3200 3700 4200 4700 5200

3600 4100 4600 5100 5600

1200

24 30 36 42 50

55,2 69,0 82,8 96,6 115,0

686,4 858,0 1029,6 1201,2 1430,0

11200 13000 14700 16700 19200

5400 6150 6900 7650 8650

5650 6450 7250 8050 9100

5750 6550 7350 8150 9200

Grösse der Kammern

Anzahl der Kammern

Nutzbare Filterfläche

630

12 18 24 30 36

750

qmm

kg

P r e i s e d e r Pr< s sen gewöhnliche ohne absolute Auslaugung Auslaugung Auslaugung Mk. Mk. Mk.

'

2000 2350 2700 3050

2. K a m m e r - F i l t e r p r e s s e n in E i s e n mit unterem seitlichem Eingang, ohne Auslaugung, zum Filtrieren schleimiger Stoffe, ohne Kuchenbildung, bis 10 Atm. Betriebsdruck, vornehmlich als Ölpressen angewandt. P r e i s e , G e w i c h t e u. s. w . w i e unter 1. 3. R a h m e n - F i l t e r p r e s s e n a u s E i s e n mit unterer E i n f ü h r u n g und a b s o l u t e r A u s l a u g u n g für 10 Atm. B e t r i e b s d r u c k .

Anzahl der Kammern

4

6 8 10 12 18 12

18 24 30 36

Nutzbare Filterfläche

Nutzbarer Kammer-Inhalt in Litern bei 25 mm Kuchenstärke

2,7 3,4 4,1 6,1

16,8 25,2 33,6 42,0 50.4 75,6

6,9 10,3 13,7 17,1 20,5

86.5 129,6 172,8 216,0 259,2

1,4

2,1

Ungefähres Gewicht

kg 700

800

925 1050 1180

1600

2200 2750 3400 4000 4500

P r e i s e der

Pressen

ohne gewöhnliche Auslaugung Auslaugung Mk. Mk.

500 550 600 650 700 850

550

900 1130 1360 1590

980 1230 1480 1730 1980

1820

600 650 700 750 900

seitlicher

Filterpressen.

Grösse der Kammern qmm

Nutsbare Anzahl Filterfläche der Kammern qm

Nutzbarer Kammer-Inhalt in Litern bei 25 mm Kuchenstarke

Ungefähres Gewicht kg

377 P r e i s e der Pr e s s e n ohne gewöhnliche absolute Auslaugung Auslaugung Auslaugung Mk. MV. Mk.

750

18 24 30 36

15,2 20,2 25.2 30.3

189,0 252,0 315,0 378,0

3600 4600 5700 6800

1700 2050 2400 2750

1900 2250 2600 2950

2100 2450 2800 3150

800

18 24 30 36

17,4 23,3 29,0 35,0

216,0 28^,0 360,0 438,0

3700 4700 5700 6800

1800 2150 2500 2850

2000 2350 2700 3050

2200 2570 2920 3270

1000

24 30 36 42 50

38,4 48,0 57,6 67,0 80,0

473,0 591,0 709,0 827,0 985,0

9000 10200 11500 12500 15500

3100 3600 4100 4600 5270

3400 3900 4400 4900 5600

3800 4350 4900 5450 6150

1200

24 30 36 42 50

55,2 69,0 82,8 96,6 115,0

686,4 858,0 1029,6 1202,0 1430,0

11400 13200 15000 16800 19200

570U 6450 7200 7950 8950

6000 6750 7500 8250 9250

6100 6850 7600 8350 9350

4. R a h m e n - F i l t e r p r e s s e n in E i s e n o h n e A u s l a u g u n g , zum Filtrieren s c h l e i m i g e r S t o f f e , o h n e K u c h e n b i l d u n g , für 10 Atm. B e t r i e b s d r u c k , v o r n e h m l i c h als Ö l p r e s s e n a n g e w a n d t . Preise, G e w i c h t e u. s. w . w i e unter 3. 5 . K a m m e r - F i l t e r p r e s s e n in H o l z mit mittlerer und a b s o l u t e r A u s l a u g u n g für 10 Atm. B e t r i e b s d r u c k . Grösse der Kammern

Anzahl der Kammern

qm

qmm 4

6

500

8 10

12 18 12

630

Nutzbare Filterfläche

18 24 30 36

Nutzbarer Kammer-Inhalt in Litern bei «5 mm Kuchenstärke

Uogefähres Gewicht kg

Einführung

P r e i s e der Pr e s s e n ohne gewöhnliche absolute Auslaugung Auslaugung Auslaugung Mk. Mk. Mk.

480 515 550 585

14,4 21,6 28,8 36,0 43,2 64,8

630 680 730 800 860 1050

440 475 510 545 575 680

460 495 530 565 600 705

725

15,0 18,0

75,6 113,4 151,2 189,0 226,8

1200 1400 16U0 1850 2150

630 750 870 990 1110

680 800 920 1040 1160

730 850 970 1090 1210

1.2 1.8 2.3 2.9 3,5 5,2 6,0 9,0 12,0

620

75t)

18 24 30 36

12,6 16,8 21,0 25,2

156,6 208,8 261,0 313,2

2200 2550 2950 3400

990 1170 1350 1530

1065 1245 1425 1605

1140 1320 1500 1680

800

18 24 30 36

14,8 19,7 24,6 29,5

185,4 247,2 309,0 370.8

2200 2650 3050 3500

1080 1260 1440 1620

1155 1335 1515 1695

1230 1410 1590 1770

378

Filterpressen.

Grösse der Kammern

Nutzbarer Kammer-Inhalt in Litern bei 25 mm Kuchenstärke

Pre i s e

d e r Pr« s s e n

Anzahl der Kammern

Nutzbare Filterfläche

kg

ohne Auslaugung Mk.

1000

24 30 36 42 50

31,2 39,0 46,8 54,6 65,0

384,0 480,0 576,0 672,0 800,0

5100 5500 6000 6400 7500

2150 2400 2650 2900 3235

2250 2500 2750 3000 3335

2400 2650 2900 3150 3485

1200

24 30 36 42 50

48,0 60,0 72,0 84,0 100,0

600,0 750,0 900,0 1050,0 1250,0

6600 7300 8000 8500 9800

3200 3550 3900 4250 4720

3400 3750 4100 4450 4920

3650 4000 4350 4700 5170

qmm

6.

qm

Ungefähres Gewicht

gewöhnliche absolute Auslaugung Auslaugung Mk. Mk.

K a m m e r - F i 1 t e r p r e s s e n in H 0 1 z mit u n t e r e m seitlichem o h n e \ u s l a u g u n g, z u m Filtri e r e n s c h hì i m i g e r St o f f e , ohne Kuchen-

Eingang, bildung. i s e , O e ir i c h t e u. ä. w . w i e uni er 5. Pre ^ a h m e n - - F i 1 t e r p r e s s e n in H 0 1 z mit 0 Derer seitl cher Ein7. und a b s o l u t e r A u s l a u g u n g für 10 A t m . B e t r i e b s d r i ick. fiihrung Grösse der Kammern

Anzahl der Kammern

qmm

Nutzbare Filterfläche qm

Nutzbarer Kammer-Inhalt in Litern bei 25 mm Kuchenstärke

Ungefähres Gewicht kg

P r e i s e der Pr e s s e n ohne gewöhnliche absolute Auslaugung Auslaugung Auslaugung Mk. Mk. Mk.

10 12 18

1,2 1,8 2,3 2,9 3,5 5,2

14,4 21,6 28,8 36,0 43,2 64,8

650 700 760 830 900 1100

460 500 540 580 620 740

480 520 560 600 640 760

500 540 580 620 660 780

630

12 18 24 30 36

6,0 9,0 12,0 15,0 18,0

75,6 113,4 151,2 189,0 226,8

1500 1700 1900 2150 2450

690 840 990 1140 1290

740 890 1040 1190 1340

790 940 1090 1240 1390

750

18 24 30 36

12,6 16,8 21,0 25,2

156,6 208,8 261,0 313,2

2250 2700 3150 3600

1040 1240 1440 1640

1115 1315 1515 1715

1190 1390 1590 1790

800

18 24 30 36

14,8 19,7 24,6 29,5

185,4 247,2 309,0 370,8

2350 2800 3250 3700

1150 1350 1550 1750

1225 1425 1625 1825

1300 1500 1700 1900

1000

24 30 36 42 50

31,2 39,0 46,8 54,6 65,0

384,0 480,0 576,0 672,0 800,0

5200 5650 6100 6500 7400

2200 2500 2800 3100 3500

2300 2600 2900 3200 3600

2400 2700 3000 3300 3700

1200

24 30 36 42 50

48,0 60,0 72,0 84,0 100,0

600,0 750,0 900,0 1050,0 1250,0

6800 7500 8200 8700 10000

3350 3750 4150 4550 5085

3450 3850 4250 4650 5185

3550 3950 4350 4750 5285

4 6 500

8

Filtersand

—-

379

Kiltcrstcine.

8. K a m m e r - F i l t e r p r e s s e n in E i s e n mit m i t t l e r e m o h n e A u s l a u g u n g , mit H e i z - o d e r K ü h l e i n r i c h t u n g , bis Betriebsdruck. Grösse der Kammern

Nutzbarer , Kammer-Inhalt ' Ungefähres in Litern | Gewicht bei 25 mm Kuchenstarke . kg

Nutzbare Filterfläche

Anzahl der Kammern

qrn

qmm

630

34,2 86,5 129,6 172,8 216,0

3,4 6,9 10,3 13,7 17,1

6 12 18 24 30

P r e i s e d e r Pr.. Hamburg 1. & Voss, Hamburg.

AUterJamm

12/13.

Fluorsalze: Königswarter

& Ebell.

I.indi-n

v.jr

Ilannov.r.

E

Merek.

l>unn*ui'h.

Flusssäure: Chem. F a b r i k Dr. Kretzer. Coblenz-W.illersheim Königswarter & Ebi-Il, Lindt-n vor Hannover.

Lehmann & V',-s. llambwrir. E. Merek. llarmnrni>itult.

Fluorindiiie.

dulinschmelze wahrscheinlich zukommt,

worin

T e e r f a r b s t o f f e , d i e a l s Z w i s c h e n p r o d u k t e b e i d e r In(sielie „ I n d u l i n e " ) entstellen. E s sind Diazine. denen die K o n s t i t u t i o n R < N H > R < N H > R R K o h l e n w a s s e r s t o f f r e s t e der Benzolreilie

Fluoroform.

bedeutet.

CHFa. D u r c h E i n w i r k u n g von F l u o r s i l b e r auf J o d o f o r m bei G e g e n w a r t von H 2 0 . a b e r unter A u s s c h l u s s von Luft erhalten. Gas, dessen gesättigte wässerige Lösung (2,8 % CHF3 enthaltend) als F 1 u o r o f o r m w a s s e r (Aqua fluoroformii) innerlich gegen tuberkulöse E r k r a n k u n g e n verordnet w e r d e n soll. Fluoroformwasser

1 kg Mk. 1(1,(10

Fluorrheumin.

Salbenform. Man fluenza verwenden.

M i s c h u n g v o n F l u o r p h e n e t o l und D i f l u o r d i p h e n y l in soll e s ä u s s e r l i c h gegen R h e u m a t i s m u s , H e x e n s c h u s s . In-

Fluorrheumin ..Valentiner", Büchse von 4 0 g

.Mk. 1,05

Fluor verbind ungen



Flusseisen.

391

F l u o r v e r b i n d u n g ' e n siehe „ F l u o r und F l u o r v e r b i n d u n g e n " . Flusseisen. Man ' versteht darunter s c h m i e d b a r e s Eisen, dessen Darstellung im f l ü s s i g e n Zustande erfolgt (vgl. die Artikel „ E i s e n " und „ S c h w e i s s e i s e n " ) , während das Schweisseisen im nichtflüssigen Zustande gewonnen wird. Die Darstellung des Flusseisens, das man weiter in F l u s s s t a h l und F l u s s s c h m i e d e e i s e n trennt, kann erfolgen 1. durch blosses Verflüssigen von Stahl oder Schmiedeeisen, 2. durch Schmelzen eines G e m i s c h e s von Roheisen mit Schmiedeeisen und 3. durch oxydierendes Schmelzen von Roheisen. Da diese drei Gewinnungsprozesse in der P r a x i s mehr oder weniger ineinander übergehen, so trennt man die Darstellungsarten des Flusseisens besser in T i e g e l p r o z e s s e , H e r d o f e n p r o z e s s e und B i r n e n prozesse. a) T i e g e l p r o z e s s e . Hierbei wird Rohstahl unter sorgfältigem Luftabschluss in Tiegeln umgeschmolzen. Soll der Kohlenstoffgehalt verändert werden, so kommt als Zuschlag einerseits sehr reines Roheisen, anderseits sehr reines Flusseisen in Betracht. Auch Holzkohle setzt man zu, sowie anderseits die vornehmlich verwendeten Graphittiegel den C-Gehalt beeinflussen, indem sie etwas Graphit an den Tiegelinhalt abgeben. Ausser Graphittiegeln werden solche von S c h a m o t t e verwendet. Ist eine hohe Härte nötig, s o wird Mangan, Chrom, Nickel u. s. w. zugesetzt. Ferromangan dient zur Desoxydation, Ferrosilizium zum Entgasen. Als S c h l a c k e n bildner dienen B r a u n s t e i n , K a l k , G l a s p u l v e r und T i e g e l scherben. Selten nur noch führt man den P r o z e s s mit Koksfeuerung in Windöfen a u s ; meistens benutzt man G a s ö f e n . Der Tiegelflussstahl ist, bei richtiger Durchführung des Prozesses, von vorzüglichster Qualität, doch sind die Kosten hoch, so dass die Erzeugnisse nur für solche Z w e c k e in F r a g e kommen, die einen höheren Preis vertragen (harte Stahlwerkzeuge, G e w e h r - und Geschützläufe, Panzerplatten u. s. w.). Zu den Tiegelprozessen kann man auch j e n e Verfahren mit elektrischen Stahlöfen rechnen, welche auf dem Induktionsprinzip gebaut sind, so z. B. die K j e 11 i n s c Ii e n Ö f e n . (Vgl. dazu den Artikel „ S t a h 1".) Kjellinsclie ü f e n liefert: Siemens

&

Ilalskc

A.-G.

Wernerwerk,

b)

Berlin,

Nonnendamm.

Herdofen

prozesse.

Das Prinzip des Verfahrens besteht darin, dass ein Gemisch von Eisensorten verschiedenen Kolilenstoffgehaltes (Roheisen und Schmiedeeisen) zusammengeschmolzen wird, wodurch sich der C - Gehalt in weiten Grenzen variieren lässt. Da man den P r o z e s s jedoch in grossen Flammöfen vor sich gehen lässt, so ist mit den übrigen Vorgängen ein teilweises F r i s c h e n (vgl. unter „ S c h w e i s s e i s e n " ) verbunden, d. Ii. ein oxydierendes Schmelzen, das u. a. den C - G e h a l t verringert. Dieser sogenannte M a r t i n - P r o z e s s hat erst seit Erfindung der Siemensschen Gasfeuerung weite Verbreitung erlangt und wird deshalb in seiner gebräuchlichsten Modifikation als S i e m e n s - M a r t i n - P r o z e s s bezeichnet. Der zum Martin-Verfahren verwandte Ofen ist ein Flammofenherd, der auf einer mit T o n b r e i überzogenen Eisenplatte mit s e h r feuerfestem Sande muldenförmig ausgefüttert ist. Durch dieses sehr kieselsäurereiche Material der inneren Ofenwandung ( s a u r e s F u t t e r ) war es etwa vorhandenem Phoshpor unmöglich gemacht, in die S c h l a c k e überzugehen; es entstanden vielmehr saure S c h l a c k e n , und der P blieb im Eisen, w a s dessen Qualität in ungünstigster W e i s e beeinflusst. Deshalb war man anfangs für die Herdofenprozesse auf die selteneren phosphorarmen E i s e n e r z e angewieseil, und dies drückte die Bedeutung des Verfahrens sehr herab. Erst als es S. G. T h o m a s 1878 gelungen war, ein b a s i s c h e s Futter aus Kalk und Magnesia herzustellen. w a r man in der Lage, auch phosphorreiche R o h s t o f f e mittels des Martin-

392

Flusseisen.

P r o z e s s e s zu v e r a r b e i t e n . M a n benutzt eine M i s c h u n g a u s R o h e i s e n mit Schmiedeeisenabfällen; als Zuschläge kommen Fetromangan, Ferrosilizium, ferner auch S p i e g e l e i s e n , beim b a s i s c h e n P r o z e s s zur V e r s c h l a c k u n g der P h o s p h o r s ä u r e a u s s e r d e m K a l k s t e i n o d e r g e b r a n n t e r K a l k in B e t r a c h t . G e g e n ü b e r den unten unter c ) erörterten B i r n e n p r o z e s s e n hat d e r M a r t i n p r o z e s s den N a c h t e i l , d a s s er nicht w i e j e n e o h n e B r e n n stoffverbrauch durchgeführt werden kann, vielmehr sehr erhebliche Mengen gasförmiger Brennstoffe verbraucht. Auf der andern Seite sind für die B i r n e n p r o z e s s e b e i w e i t e m n i c h t a l l e E r z e g e e i g n e t , u n d e n d l i c h ist d a b e i e i n kontinuierlicher B e t r i e b von vornherein a u s g e s c h l o s s e n . W e i t e r a b e r ist der M a r t i n p r o z e s s a b h ä n g i g vom A l t e i s e n m a r k t e , denn nur, wenn S c h m i e d e e i s e n a b f ä l l e in g e n ü g e n d e r M e n g e v o r h a n d e n s i n d , l ä s s t er s i c h d u r c h f ü h r e n . U m n u n d e n M a r t i n p r o z e s s im W e t t b e w e r b mit d e m B i r n e n p r o z e s s auf d e r H ö h e zu h a l t e n , h a t m a n i h n in v e r s c h i e d e n e r W e i s e a b z u ä n d e r n v e r s u c h t , und z w a r e i n e s t e i l s s o , d a s s man d a b e i o h n e Alteisen a u s z u k o m m e n s u c h t e , und a n d e r n t e i l s d a d u r c h , d a s s m a n ihn k o n t i n u i e r l i c h g e s t a l t e t e . U r s p r ü n g l i c h b e r u h t e , w i e o b e n g e s a g t ist, der M a r t i n p r o z e s s nur d a r a u f , d u r c h Z u s a m m e n s c h m e l z e n von R o h e i s e n und s c h m i e d b a r e m E i s e n ein E i s e n v o n m i t t l e r e m K o h l e n s t o f f g e h a l t e zu g e w i n n e n ; s p ä t e r a b e r g i n g m a n d a z u ü b e r , d u r c h O x y d a t i o n d a s E i s e n im M a r t i n o f e n m ö g l i c h s t v o l l s t ä n d i g zu e n t k o h l e n u n d zu e n t p h o s p h o r e n und n a c h h e r d e n n ö t i g e n K o h l e n s t o f f w i e d e r zuzusetzen. J e m e h r d e r M a r t i n p r o z e s s a n V e r b r e i t u n g und A u s d e h n u n g g e w a n n , um s o s c h w i e r i g e r w u r d e e s , g e n ü g e n d e M e n g e n s c h m i e d b a r e n E i s e n s in F o r m v o n A b f ä l l e n ( S c h r o t t ) d a f ü r zu b e s c h a f f e n . D e s h a l b ist m a n m e h r und mehr dazu übergegangen, den eigentlichen Martinprozess durch eine von W i l h e l m S i e m e n s e r f u n d e n e M o d i f i k a t i o n zu e r s e t z e n . Das Siemens-Verf a h r e n b e s t e h t darin, d a s s man d e m g e s c h m o l z e n e n R o h e i s e n den zur O x y dation der Nebenbestandteile nötigen S a u e r s t o f f durch Einsetzen von ( m ö g lichst reinen) E i s e n e r z e n zuführt. Gegenüber derartigen sogenannten i n d i r e k t e n V e r f a h r e n , bei denen man die Oxydation des R o h e i s e n s durch den Sauerstoff von Erzen herbeiführt, stehen die d i r e k t e n V e r f a h r e n , bei denen man d a s R o h e i s e n d u r c h d i r e k t e O x y d a t i o n mit L u f t v o r f r i s c h t . V o n d e n d i r e k t e n V e r f a h r e n ist z u n ä c h s t d a s D u p l e x - V e r f a h r e n zu n e n n e n . B e i d i e s e m b r i n g t m a n R o h e i s e n in e i n e B e s s e m e r b i r n e ( s i e h e u n t e n u n t e r c ) , f r i s c h t d a r i n d u r c h L u f t e i n b l a s e n v o r und b r i n g t d a s P r o d u k t d a n n in d e n M a r t i n o f e n , w o e s f e r t i g g e m a c h t w i r d . E i n z w e i t e s h i e r h e r g e h ö r i g e s V e r f a h r e n ist d e r D a e l e n - P s c l i o l k a P r o z e s s . H i e r v e r b l ä s t m a n n i c h t im K o n v e n t e r , s o n d e r n e s w i r d in e i n e r kreisrunden P f a n n e unmittelbar am H o c h o f e n G e b l ä s e w i n d auf das a b g e s t o c h e n e f l ü s s i g e R o h e i s e n g e b l a s e n ; d a s F e r t i g m a c h e n g e s c h i e h t a u c h h i e r im Martinofen. Endlich nennen wir von direkten Verfahren noch den K e r n s h a w P r o z e s s . H i e r l ä s s t m a n d a s v o m H o c h o f e n k o m m e n d e , zu f r i s c h e n d e E i s e n in e i n e r g e n e i g t e n R i n n e h i n u n t e r l a u f e n , w o b e i d u r c h D ü s e n L u f t d u r c h das flüssige E i s e n gepresst wird. D a s so vorgefrischte Eisen kommt auch h i e r in d e n M a r t i n o f e n . B e i den indirekten Verfahren, die man unter dem N a m e n E r z p r o z e s s z u s a m m e n f a s s t , lässt s i c h kein V o r f r i s c h e n o h n e B r e n n s t o f f erzielen, vielmehr m u s s d e r S a u e r s t o f f d e s E r z e s e r s t d u r c h g r o s s e n W ä r m e a u f w a n d frei g e macht werden. A u c h für d e n E r z p r o z e s s s i n d s e h r v e r s c h i e d e n e M o d i f i k a t i o n e n e r s o n n e n worden. S o e r h i t z t n i a n z. B . b e i d e m s o g e n a n n t e n M o n e l l - P r o z e s s K a l k u n d E i s e n e r z e im M a r t i n o f e n u n d g i e s s t d a n n f l ü s s i g e s R o h e i s e n a u f . B e s o n d e r e Bedeutung haben aber die k o n t i n u i e r l i c h e n H e r d o f e n p r o z e s s e , die ebenfalls die Oxydation durch Erze bewirken. Hauptsächl i c h s i n d h i e r d r e i V e r f a h r e n zu n e n n e n : B e i dem B e r t r a n d - T h i e l - P r o z e s s sind zwei Herdöfen vorhanden. Im e r s t e n O f e n w i r d d e m R o h e i s e n nur w e n i g E r z z u g e s e t z t , u n d

Flusseisen.

393

zwar noch nicht einmal g a n z soviel, wie zur A u s s c h e i d u n g d e r F r e m d k ö r p e r nötig ist; dabei bleibt Roheisen im Ü b e r s c h u s s . Daun sticht man d a s Metall in den zweiten Ofen ab, w o es auf f r i s c h e s Erz einwirken k a n n ; hierbei e r folgt die vollständige Reinigung s o w i e die Kohlung und D e s o x y d a t i o n . D a s zweite der h i e r h e r g e h ö r i g e n Verfahren ist der T a l b o t - P r o z e s s ; zu seiner A u s f ü h r u n g g e h ö r t ein Kippofen. Man schmilzt zuerst Schrott ein, setzt Erz und (zur E n t p h o s p h o r u n g ) Kalk ein, lässt d a n n f l ü s s i g e s Roheisen dazu, erhitzt, giesst durch Kippen die S c h l a c k e ab und kippt schliesslich % d e s O f e n i n h a l t e s in eine G i e s s p f a n n e , worin man d a s Fertigm a c h e n des Eisens, also die D e s o x y d a t i o n und Rückkohlung, durch Zusatz von F e r r o m a n g a n und Anthrazit vornimmt. Für den a u s g e g o s s e n e n Teil d e s O f e n i n h a l t e s setzt man wieder Erz und Roheisen nach, schmilzt d u r c h , giesst wieder % Metall ab u. s. w. Nur am Ende jeder W o c h e soll der T a l b o t - O f e n ganz entleert w e r d e n . D a s dritte Verfahren ist der H ä n t k e - P r o z e s s ; er ist dem T a l b o t P r o z e s s recht ähnlich, hat aber keinen Kipp- s o n d e r n einen f e s t s t e h e n d e n Ofen. D a f ü r sind drei A b s l i c h ö f f n u n g e n in v e r s c h i e d e n e r H ö h e d e s O f e n s v o r h a n d e n , so d a s s man e n t w e d e r d i e Schlacke a b l a s s e n o d e r den zu verf e i n e r n d e n Teil d e s Eisens a b s t e c h e n o d e r endlich ( d u r c h die tiefste Ö f f nung) den Ofen g a n z entleeren kann. c) B i r n e n p r o z e s s e . Diese M e t h o d e n d e r F l u s s e i s e n g e w i n n u n g b e r u h e n auf reinen Oxyd a t i o n s p r o z e s s e n mittels a t m o s p h ä r i s c h e r Luft. Durch d a s k o h l e n s t o f f reiche Roheisen wird in flüssigem Z u s t a n d e Luft d u r c h g e b l a s e n , w o bei s c h m i e d b a r e s Eisen entsteht. Bei diesem, in g a n z kurzer Zeit vor sich g e h e n d e n U m w a n d l u n g s p r o z e s s w e r d e n so g r o s s e W ä r m e m e n g e n entwickelt, d a s s d a s Erzeugnis o h n e w e i t e r e Erhitzung flüssig ist. Dieser, nach seinem E r f i n d e r b e n a n n t e B e s s e m e r - P r o z e ~ s s wird in g r o s s e n b i r n e n förmigen G e f ä s s e n a u s g e f ü h r t ; die o b e n mit einer Ö f f n u n g v e r s e h e n e B i r n e ( K o n v e r t e r ) ist d r e h b a r a u f g e h ä n g t , s o d a s s der f l ü s s i g e Inhalt durch Kippen d e s K o n v e r t e r s a u s g e g o s s e n w e r d e n kann. Die B i r n e f a s s t 8—12 t Eisen; auf dem B o d e n ist eine Reihe von D ü s e n a n g e b r a c h t , d u r c h w e l c h e die Luft eingepresst wird. Zuerst k o n n t e man auch mittels d e s B e s s e m e r - P r o z e s s e s nur p h o s p h o r a r m e Erze v e r a r b e i t e n ; erst die E r f i n d u n g d e s b a s i s c h e n Futters durch S. G. T h o m a s ermöglichte die V e r w e n d u n g p h o s p h o r r e i c h e r Rohstoffe. Die letztere Modifikation wird als T h o m a s p r o z e s s bezeichnet. Ein Einsatz von 10 t Eisen e r f o r d e r t eine Blasezeit von 15—25 Minuten im Konverter: Man lässt d a s g e s c h m o l z e n e Roheisen in die umgelegte Birne einfliessen (beim T h o m a s p r o z e s s hat man zur V e r s c h l a c k u n g der P h o s p h o r s ä u r e zuvor Kalkstein hineingegeben), bläst Luft durch und richtet hierbei d i e Birne auf. An d e m Spektrum der F l a m m e an der B i r n e n m ü n d u n g e r k e n n t man, w a n n der P r o z e s s b e e n d e t ist, worauf die Birne g e k i p p t wird und d a s Eisen in die G i e s s p f a n n e einfliesst. B e m e r k e n s w e r t ist, d a s s n e u e r d i n g s die K l e i n b e s s e m e r e i immer mehr an B e d e u t u n g gewinnt, wobei man mit B e s s e m e r b i r n e n von ca 750 kg Inhalt arbeitet. Man ist h i e r d u r c h in d e r Lage, kleine Mengen Stahl, die bisher in d e r Regel im M a r t i n o f e n erzeugt wurden, wesentlich billiger herzustellen, und zwar stellt sich d a s Verhältnis der Anlagekosten wie 1 : 4 . Da man bei der Kleinbessemerei nicht auf M a s s e n e r z e u g u n g a n g e w i e s e n ist, s o n d e r n sich stets dem G u s s b e d a r f anpassen, ferner auch T e m p e r g u s s und Feineisen a u s der B i r n e giessen kann, so darf man der Kleinbessemerei eine g ü n s t i g e Zukunft p r o p h e z e i e n . Es ist nur s c h w e r möglich, in d e r Birne genau soviel C zu entfernen, wie beabsichtigt ist; meistens oxydiert man fast sämtlichen Kohlenstoff und ersetzt darauf den Mangel durch die s o g e n a n n t e R ü c k k o h l u n g , indem man beim s a u r e n P r o z e s s ( B e s s e m e r - P r o z e s s ) S p i e g e l e i s e n , beim b a s i s c h e n P r o z e s s ( T h o m a s - P r o z e s s ) dagegen K o k s zugibt; letzteren lässt man erst in der G i e s s p f a n n e (bei Abwesenheit der S c h l a c k e ) auf d a s Eisen einwirken. Das D. R. P. 159 355 schützt ein Verfahren, d a s eine Ü b e r t r a g u n g d e s

394

Flüssige Gase —

Flussspat.

oben unter b) genannten T a l b o t - P r o z e s s e s auf d a s B e s s e m e r v e r f a h r e n b e d e u t e t : Man verbläst den Einsatz des Konverters auf Stahl, giesst die H ä l f t e in eine P f a n n e ab, w ä h r e n d der Rest mit dem g r ö s s e r e n Teil der S c h l a c k e in d e r Birne zurückbleibt. In d i e s e wird nun geschmolzenes, vom H o c h o f e n k o m m e n d e s Roheisen g e g o s s e n , w o b e i die Schlacke s o f o r t mit den Verunreinigungen d e s Roheisens in Reaktion tritt. Man kippt d a n n die Birne und giesst einen Teil der Schlacke a b ; w a r d a s Roheisen p h o s p h o r h a l t i g , so wird d a n n f r i s c h e r Kalk zugegeben und nun Verblasen. Bei Verarbeitung von p h o s p h o r freiem Roheisen ist ein Zusatz von Knlk nicht erforderlich. Endlich kippt man die Birne, giesst einen Teil d e s S t a h l s ab, reichert den Rest d e r Schlacke d u r c h Z u s a t z von Eisenoxyd an und kann nun eine neue Menge Roheisen zusetzen, worauf sich d a s ganze V e r f a h r e n wiederholt. — E s w ä r e irrtümlich, wollte man a n n e h m e n , d a s s durch den T h o m a s - P r o z e s s Roheisen von j e d e m P h o s p h o r g e h a l t verarbeitet w e r d e n k a n n ; vielmehr m u s s hier (im direkten G e g e n s a t z zum s a u r e n P r o z e s s ) der P - G e h a l t w i e d e r s e h r h o c h s e i n ; der P ist als W ä r m e e n t w i c k l e r nötig, weil and e r n f a l l s die T e m p e r a t u r nicht hoch g e n u g bleibt, um das in der Birne ents t e h e n d e Eisen flüssig zu erhalten. D a g e g e n soll der Siliziumgehalt beim T h o m a s - P r o z e s s niedrig sein, weil a n d e r n f a l l s das b a s i s c h e Futter d e s Konv e r t e r s schnell zerstört w i r d . Beim eigentlichen B e s s e m e r - P r o z e s s , d a s an P a r m e R o h s t o f f e verarbeitet, wirkt d a s Si als W ä r m e e n t w i c k l e r . Die E r g e b n i s s e d e s B e s s e m e r - und T h o m a s - P r o z e s s e s sind sehr variabler N a t u r ; sie s c h w a n k e n nach dem Rohmaterial und der Art der Arbeit vom w e i c h s t e n Flusseisen bis zum harten Stahl, wenn auch die weichen P r o d u k t e v o r h e r r s c h e n . Die Schlacke d e s T h o m a s - P r o z e s s e s findet im g e m a h l e n e n Zus t a n d e ( T h o m a s p Ii o s p h a t in e h 1) als Düngemittel V e r w e n d u n g (vgl. Artikel „ D ü n g e m i t t e l , k ü n s 11."). d) D i r e k t e F l u s s e i s e n e r z e u g u n g a u s E r z . Hierüber siehe den Artikel , , S t a h 1"; dort sind vor allem die M e t h o d e n zur Flusseisenerzeugung im elektrischen Ofen b e s p r o c h e n . D a s D. R. P. 146 204 betrifft d a s R e i n i g e n flüssigen Eisens, und zwar leitet man das geschmolzene Eisen in d ü n n e r Schicht und in freiem Falle über Kegel und Trichter und bringt es dabei mit der Luft in innige B e r ü h r u n g . Nach dein D. R. P. 147 313 benutzt man A z e t y l e n zum Kohlen flüssigen Eisens. Dieses Verfahren ist an sich bekannt, doch hat es den Übels t a n d . d a s s sich feste Kohle in den Leitungen u. s. w. a u s s c h e i d e t ; die neue E r f i n d u n g will diesen Übelstand d a d u r c h verringern, d a s s d a s Azetylen mit einem indifferenten G a s e (z. B. CO) v e r d ü n n t wird. Man soll die Azetyleng a s m i s c h u n g durch die Diisen von unten in eine Bessenierbirne eintreten lassen und sie auch in den g e s c h m o l z e n e n Inhalt eines M a r t i n o f e n s einleiten können. F l ü s s i g e G a s e siehe . . K o n d e n s a t i o n d e r G a s e". F l ü s s i g e L u f t siehe „ L u f t , f l ü s s i g e". F l u s s s ä u r e siehe ,,F 1 u o r v e r b i n d u n g e n". Flussspat ( F l u o r c a l c i u m ) . CaF?. Mineral, d a s in s c h ö n e n farblosen (häufiger durch B e i m e n g u n g e n g e f ä r b t e n ) regulären Kristallen vorkommt. Vgl. auch No. 9 unter ,,C a I c i u m v e r b i n d u n g e n". Nach dem D. R. P. 152 194 soll man zum Pulverisieren und Reinigen \ o n F l u s s s p a t diesen möglichst schnell in Tiegeln erhitzen, bis er zu Pulver zerfallen ist. Z u r ü c k b l e i b e n d e g r ö s s e r e Stücke w e r d e n a b g e s i e b t : sie enthalten die Verunreinigungen. F l u s s s p a t , S t ü c k e , klein. M " 0 ( ; a K ä für l i o c h o t e n w e r k e lOOOO k g Mk. 8 0 , 0 0 — V>(1,1 M> „ S t ü c k e mit *;> — 9 0 ° 0 CaK», z u r D a r s t e l l u n g v o n H o c h ofenguss, Spiegeleisen, Ferrosilicium . . . 1 0 0 0 0 kg „ 1)0,00—150,00 „ S t ü c k e mit 9 t — 9 0 ° o C a F s , zur D a r s t e l l u n g v o n M a s c h i n e n guss, für N i c k e l - u n d Z i n k w e r k e . . . . . 1 0 0 0 0 kg „ 130.1(0—160,00 „ S t ü c k e mit ca. 0 5 °/ 0 C a F j z u r D a r s t e l l u n g von K u n s t guss, 1 Iartguss auf T h o m a s h ü t t e n 1 0 0 0 0 kg r 150,00—175,00

395

Kumitin — Kormaldchvd. F l u s s s p a t , rein, in S t ü c k e n . „ in P u l v e r „

quarzfrei,

in

.

.

"o

kg

Mk.

/o



"o



»„ „

u

I'ulver

4,00 —

5,50

3 , 0 0 - 4 , 0 0 5,50 —

7,00

Flussspat: B e r n f e l d A R o s e n b e r g , W i e n 9/1, L i e c h t e n s t e i n e r . 21. Ku«-rst l i r e s . & C o . , New Y o r k , Nos. 2 u. 4 S i o n e S t r e e t ('s. I n s . - A n h . S. 13).

Wilhelm Minncr, Arnstadt. Meye r C o h n , Hannover.

Fhissspatmühlen: r i ii «!.

Kt up|i

Aktiengesellschaft

Crusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

Fomitln. Auf k a l t e m W e g e g e w o n n e n e s f l ü s s i g e s E x t r a k t z w e i e r z u r F o r n e s - G r u p p e g e h ö r i g e r , auf d e r B a u m g a t t u n g Prunus schmarotzender Pilza i t e n . n ä m l i c h Fomes cinnamomeus und Fom.es iyniarius. Man benutzt d a s Foniitin, w e l c h e s eine r o t b r a u n e klare Flüssigkeit d a r stellt, m e d i z i n i s c h , u n d z w a r g i b t m a n e s i n n e r l i c h g e g e n B l a s e n l e i d e n , M e n s t r u a t i o n s s t ö r u n g e n und H ä m o r r h o i d a l b e s c h w e r d e n . F o r m a l s i e h e ,,M e t h y 1 a 1". F o r m a l d e h y d (Formol, Formalin, Methylaldeliyd, Methanal). H . COH. E n t s t e h t bei m a n n i g f a c h e n R e a k t i o n e n , z. B. w e n n m a n d i e D ä m p f e v o n M e t h y l a l k o h o l , mit L u f t g e m i s c h t , ü b e r e i n e g l ü h e n d e P l a t i n s p i r a l e o d e r ein m ä s s i g e r h i t z t e s K u p f e r d r a h t n e t z leitet. D i e s e R e a k t i o n b e n u t z t m a n a u c h z u r t e c h nischen Gewinnung. D a s P l a t i n o d e r K u p f e r w i r d d a b e i a u c h v i e l f a c h in fein v e r t e i l t e m Z u s t a n d e auf p o r ö s e n T o n k ö r p e r n a u s g e b r e i t e t ; s i e d i e n e n n u r als Kontaktsubstanz. M a n k o n z e n t r i e r t d e n F o r m a l d e h y d in F r a k t i o n i e r a p p a r a t e n mit u n d o h n e B e n u t z u n g d e s V a k u u m s ; d a b e i d i e n e n z u r R e k t f i k a t i o n K o l o n n e n , in d e n e n F l ü s s i g k e i t u n d G a s e n u r mit T o n in B e r ü h r u n g kommen. Einige Einzelheiten über die Formaldehyd-Fabrikation werden übrigens noch immer geheim gehalten. I n t e r e s s a n t ist, d a s s d e r F o r m a l d e h y d a u c h d u r c h E l e k t r o l y s e v o n v e r dünntem Methylalkohol erhalten wird und ebenso, w e n n man Ozon durch M e t h y l a l k o h o l leitet. N a c h d e m A m e r . P a t . 774 8 2 4 soll m a n F o r m a l d e h y d d u r c h Ü b e r l e i t e n v o n M e t h a n ü b e r e r h i t z t e s E i s e n o x y d g e w i n n e n . E b e n s o will d a s F r a n z . P a t . 352 687 v o m M e t h a n a u s g e h e n ; z u r O x y d a t i o n w e r d e n W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d lösung oder Sulfomonopersäure empfohlen. D e r F o r m a l d e h y d w a r bis v o r k u r z e m n u r in w ä s s r i g e r L ö s u n g u n d in D a m p f f o r m b e k a n n t ; er w i r d n o c h jetzt f a s t a u s n a h m s l o s in 40 % iger L ö s u n g in d e n H a n d e l g e b r a c h t . D a s H a n d e l s p r o d u k t e n t h ä l t e t w a 12—15 % M e t h y l a l k o h o l , um d i e A u s s c h e i d u n g p o l v m e r e r S u b s t a n z e n zu v e r h i n d e r n . R e i n e r F o r m a l d e h v d ist ein G a s , d a s bei — 92" f e s t w i r d . E s h a t bei — 20" d a s s p . G . 0 . 8 1 5 3 ; S. P. - 2 0 , 5 " . F o r m a l d e h y d p o l y n i e r i s i e r t sich s e h r l e i c h t ; s o e n t s t e h e n T r i o x y m e t h y 1 e n (M e t a f o r in a 1 d e h v d ) v o n d e r Z u s a m m e n s e t z u n g ( C H 2 0 ) 3 und 1 ' a r a f o r m a 1 d e h v d ( C H i O ) » . Die polymeren Modifikationen sind ü b r i g e n s n o c h n i c h t g e n a u u n t e r s u c h t , und e s ist m ö g l i c h , d a s s M e t a f o r m a l deliyd u n d P a r a f o r m a l d e h y d d i e s e l b e V e r b i n d u n g s i n d ; j e d e n f a l l s s t e l l e n s i e feste kristallisierte Substanzen dar, die beim E r w ä r m e n wieder F o r m a l d e h y d e n t w i c k e l n und d e s h a l b in T a b l e t t e n f o r m m i t t e l s b e s o n d e r e r L a m p e n ( D . R. P. 96 671 u n d 104 2 3 6 ) zu D e s i n i e k t i o n s z w e c k e n v e r f l ü c h t i g t w e r d e n . Auch s o n s t h a t d e r P a r a f o r m a l d e h y d , d e r a u c h d i e B e z e i c h n u n g e n T r i I o r in o I und P a r a f o r m f ü h r t , m e d i z i n i s c h e V e r w e n d u n g g e f u n d e n .

396

Formaldehyd.

U m F o r m a l d e h y d o h n e P o l y m e r i s a t i o n in f e s t e F o r m zu b r i n g e n , m i s c h t man nach dem F r a n z . P a t . 3 1 2 3 2 7 F o r m a l d e h y d mit w e n i g S e i f e , w o b e i f e s t e P r ä p a r a t e e n t s t e h e n , d i e d e n F o r m a l d e h y d in e i n f a c h e r , m o l e k u l a r e r F o r m enthalten; die P r ä p a r a t e sollen Desinfektionszwecken dienen. Dagegen m i s c h t d a s E n g l . P a t . 2 3 4 6 0 v o n 1 9 0 2 T r i o x y m e t h y l e n mit N a t r i u m s u l f i t , um ein F o r m a l d e h y d - D e s i n f e k t i o n s m i t t e l in f e s t e r F o r m zu g e w i n n e n . Nach dem D . R . P. 155 5 6 7 stellt man eine starre, pulverisierbare, w a s s e r l ö s l i c h e V e r b i n d u n g von F o r m a l d e h v d mit Dextrin her, indem man letzteres m i t F o r m a l d e h y d l ö s u n g b e i W a s s e r b a d t e m p e r a t u r e i n d a m p f t und d i e s o g e w o n n e n e z ä h f l ü s s i g e M a s s e mit e i n e m T r o c k e n m i t t e l z u s a m m e n in ein V a k u u m bringt. M a n kann s o P r ä p a r a t e mit einem G e h a l t von 3 0 — 5 0 % F o r m a l d e h y d e r h a l t e n ; d e m P r o d u k t e s i n d d i e p h y s i o l o g i s c h e n und c h e m i s c h e n W i r k u n g e n des Formaldehyds vollkommen eigen. D e r F o r m a l d e h y d r i e c h t i n t e n s i v s t e c h e n d , s e i n e D ä m p f e s i n d ein v o r zügliches Desinfektionsmittel. S e i n e L ö s u n g und sein D a m p f dienen zur K o n s e r v i e r u n g v o n F l e i s c h , zur D e s i n f e k t i o n v o n K r a n k e n z i m m e r n , zur S t e r i l i s i e r u n g v o n G e t r ä n k e n , zur A u f b e w a h r u n g n a t u r w i s s e n s c h a f t l i c h e r P r ä p a r a t e , w e i t e r in d e r K a t t u n d r u c k e r e i z u r H ä r t u n g d e r G e l a t i n e , d a n n in d e r G e r b e r e i z u r s c h n e l l e n H ä r t u n g u n d U n l ö s l i c h m a c h u n g d e r H a u t . F e r n e r hat d e r F o r m a l d e h y d w e g e n s e i n e r g r o s s e n R e a k t i o n s - und leichten K o n d e n s a t i o n s f ä h i g k e i t e i n e h o h e B e d e u t u n g in d e r o r g a n i s c h e n S y n t h e s e , s o n a m e n t l i c h a u c h in d e r T e e r f a r b e n f a b r i k a t i o n , zu w e l c h e m Z w e c k e er mit A n i l i n zu d e m A n h y d r o f o r m a l d e h y d a n i l i n (wasserfreiem Forinaldehydanilin) verbunden wird (vgl. den Artikel „ F u c h s i n " ) . Die Eigenschaft des Formaldehyds. s i c h mit S u b s t a n z e n a u s d e r G r u p p e d e r E i w e i s s k ö r p e r zu v o l l k o n i n i e n u n l ö s l i c h e n u n d s e h r b e s t ä n d i g e n V e r b i n d u n g e n zu v e r e i n i g e n , h a t ihm m a n n i g f a c h e G e b i e t e e r s c h l o s s e n ; so erzeugt man durch E i n w i r k u n g von F o r m a l d e h y d a u f K a s e i n h o r n ä h n l i c h e S u b s t a n z e n , d u r c h E i n w i r k u n g auf G e l a t i n e p h o t o g r a p h i s c h e F i l m s u. s . w . Prüflings Über die q u a l i t a t i v e Untersuchung vgl. die Vorschriften des D. A. IV. Methoden der q u a n t i t a t i v e n F o r m a l d e h y d - B e s t i m m u n g sind sehr viele angegeben w o r d e n ; einfach ist beispielsweise das Verfahren von B l a n k und f i n k c n b e i n c r , welche den Formaldehyd in a l k a l i s c h e r Lösung m i t Wasserstoffsuperoxyd oxydieren, und zwar entsprechend der G l e i c h u n g : 2 HCOH + 2 N a O H + H , 0 ? = 2 H . COONa - f 2 H 2 6 + H 2 . Zur Ausführung g i b t man 3 g flüssigen (bezw. 1 g f e s t e n ) F o r m a l d e h y d in 25 c c m Doppelt normal-Natronlauge, welche sich in einem hohen E r l e n m e y e r k o l b e n b e f i n d e t . Man setzt sofort 50 c c m HjO« zu, so das« die ganze Menge i n n e r h a l b 3 Minuten zugeflossen ist, und zwar m i t t e l s eines T r i c h t e r s , um Verluste durch Verspritzen zu vermeiden. Nach 2—3 Minuten wird der T r i c h t e r m i t ausgekochtem und wieder e r k a l t e t e m H 2 0 g u t abgespült und die n i c h t verbrauchte Natronlauge m i t DoppelnormalSchwefelsäure z u r ü c k t i t r i e r t . 1 ccm v e r b r a u c h t e r Doppeltnormallauge e n t s p r i c h t 0,0G g Formaldehyd. Zu b e a c h t e n ist, dass das verwendete I J , 0 „ mindestens 2,5 y / ll ig sein muss, was man durch T i t r a t i o n m i t Vie N - K a l i u m p e r m a n g a n a t l ö s u n g feststellen k a n n ; der G e h a l t des H 2 0 2 an freier HCl oder H 2 S 0 4 muss vorher t i t r i m e t r i s c h b e s t i m m t und beim L a u g e n verbrauch in Anrechnung g e b r a c h t werden. — Die vom D. A. IV wegen ihrer bequemen Ausführung aufgenommene A m m o n i a k m e t h o d e zur B e s t i m m u n g des Formaldehyds liefert ungenaue ( m e i s t über 1 zu n i e d r i g e ) R e s u l t a t e . Zur B e s t , v o n M e t h y l a l k o h o l im k a u f l . F o n n a l d c h y d v e r f a h r t M S t r i t a r n;i- 1200

2 5 0 - 4 6 5

2 8 - 4 1

140

'100--1200

250—450

30,5—41,5

8100—

Preis

kg

Mk.

175

220

300

225

380

430

820

870

1620

1600

mm

kg

2 3 - 3 6 , 5

Gew.

Öffnung

920i1

,• 3 0 0

>375

1

416

Gehläse.

2. R o o t s c h e

Gebläse,

besonders für Giessereien.

Schmilzt E i s e n in der Stunde

250-300

24

20-25

250-300

36

30—40

250-300 250—300 250—300

50 70 100

50-70 70—95 95—120

messer

Gewicht

der Ausströmung

kg

mm

15—20

3

3'/«

25-35

4

220

4 Ys 6 8

40-60 60—75 80—95

6 9 12

275 300 -100

- ,t

A u f beiden Seiten Ventil R i e m e n - und für MaR ä d e r a n trieb schinenkraft mit GrundR a h m e n und erforderlich Achslagert^ig Mk. Mk.

Durch-

U m d i e h u n g Leistung Maschinenguss Feinguss in der ¡n der Minute 250—350 mm 400—500 mm Minute Wassersäule j Wassersäule P. S. P. S. Pressung j Pressung Ctr. Ctr. cbm

780

180

1000 1200

I

1675 2300 .'jOOO I

20

600 780 1500 1400 1650

25 30 35 40

3. D a m p f s t r a h l - U n t e r w i n d g e b l ä s e f ü r G e n e r a t o r e n (zum D u r c h b l a s e n durch hohe Kohlenschichten), für Puddel- und S c h w e i s s ö f e n , G l ü h - und R o s t ö f e n : a u c h z u m A b s a u g e n v o n G a s e n a u s K a m m e r n , B e h ä l t e r n und Räumen. Oenugt zum Verbrennen von

1 ,

I

MinimalDurchmesser H*« Windrohres

ohne Spindel, ohne Schallfänger

mm

mm

Mk.

125 215 235 275 325 350 425 475

65 85 100 120 145

Steinkohlen B r a u n k o h l e n ^ D a m p f rohres pro Stunde pro Stunde kg

kg

20

35

10

60 90 125

100

15 15 20 25 30 35 35 40 50

200

250 375 500 1000

1500

150 200 325 425 625 850 1700 2500

600 800

Preis des G e b l ä s e s ohne mit mit '' Spindel. Spindel, Spindel, mit ohne mit SchallSchallSchall- ! fanger fanger fänger

180

220 290 475 550

Mk.

Mk.

80

110 135 150 170 195 215 270 350 550 650

101) 125 150 175 225 275 340 — —

Mk.

| i | | : : 1

125 150 175 200 225 260

325 400 — —

Preis des Dampfvenliles Mk. 6,00

7,50 7,50 9,00 11,50 14,00 15,00 15,00 18,00 25,00

4. Z y l i n d e r - G e b l a s e f ü r G l a s b l ä s e r e i e n , f ü r k r ä f t i g e n k o n s t a n t e n G e b l ä s e s t r o m , m i t z i n k b e s c h l a g e n e m Holztisch v o n 7 5 X 7 5 cm. Durchm. des Gebläses 2K) 360 4 3 0 mm. Preis 40.n0 52,00 62,00 Mk. 5. Z y l i n d e r g e b l ä s e mit e i n g e b a u t e m G a s - S e l b s t e r z e u g e r (für Gasolin-Luftgas). Durchm. des Gebläses 280 360 4 3 0 mm. Preis ohne Tisch 42,50 60,00 8 0 , " 0 Mk. „ mit ,. von 4 5 x 4 5 cm 4C,50 66,00 6. R ü h r g e b l ä s e s i e h e u n t e r „R ii h r w e r k e". 7. S a n d s t r a h l g e b l ä s e s i e h e b e s o n d e r e n A r t i k e l . B. G e b l ä s e f ü r

L a b o r a t o r i e n :

1. D o p p e l g e b l ä s e von schwarzem Patentgummi. Grösse 1 2 2 1 'g 3 4 5 extragross. Stück 1 , 0 0 1.25 1,50 1 , 7 5 2 , 0 0 2 , 5 0 4 , 5 0 M k . 2 . T r e t g e b l i i s e mit eiserner Tretvorrichtung, Kautschuk 3. T r e t g e b l ä s e n a c h F l e t c h e r

W i n d k e s s e l von

bestem S t ü c k Mk. i '>,00 Stück M k . 2 4 , 0 0 und 30,00

Gebläselampen —

Gebrauchsmusterschutz.

417

4 . B l a s e t i s c h e (Glasbläsertische) von Holz; Platte mit Eisenblech beschlagen, B a l g von Leder Stück Mk. 4 5 , 0 0 Dazu Belastungsstücke aus Gusseisen ,, 12,00 5 . T r a n s p o r t a b l e G a s g e b l ä s e mit Turbine (vorzüglich wirkend) für Dampf-, Wasser- oder Schnurbetrieb Stück „ 50,00 6 . W a s s e r s t r a h l g e b l ä s e aus Glas nach Wetzel, auf Brett montiert „ „ 15,00 7 . W a s s e r s t r a h l g e b l ä s e aus bronziertem Zinkblech, mit Wasserstandrohr und Regulierhahn „ 16,50 8 . D i e s e l b e mit zerlegbarer Pumpe, mit 2 Hähnen, für komprimierte Luft und Saugvorrichtung Stück „ 22,00 Dazu Metallvakuumnieter „ 20,00 25,00 Dazu Manometer 9 . W a s s e r s t r a h l g e b l ä s e , grössere Konstruktion: o 3 Injektoren. mit 1 19 mm. 19 Durchm. der Zuleitungsröhren 13 9 0 , 0 0 Mk. Preis von bronziertem Zinkblech 60,00 75,00 110,00 „ Kupferblech 70,00 90,00 Gebläse: Dr. Hermann Rqhrbeck, Berlin NW„ KarlBleiindustrie-Aktiengesellschaft vorm. Jung & str. 20a (3. Ins.-Anh. S. 21). Lindig, Freiberg i. S. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW., Leppin £ Masche, Berlin SO., Engelufer 17 Haidestr. 55/S7 (a. Ins. S. 613). (s. Ins.-Anh. S. 12). Gebläselampen. Gebläselampen für Gas, aus schwarzgebranntem Messing, auf eisernem Fuss 9,50 mit 2 Hähnen, verschiebbarem Umhüllungsrohr Mk. Dieselben mit Kugelgelenk, 3 Ausströmungsöffnungen von verschiedener W e i t e , auf Dreifuss „ 12,50 Dieselben mit 2 Schraubenhähnen „ 13,50 8,00 Gebläselampen für Gas (kleines Modell) mit kurzem R o h r , Stück . . . „ Mehrstrahlige Gebläselampen für Gas, nach S o n n e n s c h e i n , auf eisernem Fuss mit kurzer Messingsäule, mit Gelenk 11 16 strahlig. 16,00 1 8 , 0 0 Mk. Dieselben auf schwerem eisernen Dreifuss, für Glüh- und Schmelzarbeiten 6 12 strahlig. 17,50 2 0 , 0 0 Mk. Gebläselampen mit Luft- und Gasvorwärmung, bestehend aus Messingsäule mit Schlauchstück, Hahn und Gaslampe 15,00 Gebläselampen nach L i n n e m a n n zur Erzeugung von Zirkonlicht (Leucht gas-Sauerstofflampen), einfachste Konstruktion für Skioptikons . 32,00 Dieselben auf eisernem Fuss, verstellbar 40,00 Dieselben auf Stativ, mit Trieb, nach allen Richtungen verstellbar 80,00 Knallgasgebläse siehe unter „ K n a l l g a s " . Gebläselampen: Leppin t Masche, Berlin SO., Engelufer .17 (s. Ins.-Anh. S. 12). Dr. Hermann Rohrbeck, Berlin NW., Karlstr. 20a (b. Ins.-Anh. S. 21).

Georg Schmidt A v. d. Eitz, Schmiedefeld, Krs. Schleusingen (s. Ins.-Anh. S. 9). Warmbrunn, Quilitz k Co., Berlin NW., Haidestr. 55/57 (s. Ins. S. 613).

G e b l & s e ö f e n siehe „ 0 f e n". Gebrauchsmusterschutz. Durch das Gesetz, betreffend den Schutz v o n G e b r a u c h s m u s t e r n v o m 1. J u n i 1 8 9 1 , w e r d e n a l s G e b r a u c h s m u s t e r g e schützt M o d e l l e von Arbeitsgerätschaften oder G e b r a u c h s g e g e n s t ä n d e n o d e r v o n T e i l e n d e r s e l b e n , in s o w e i t a l s s i e d u r c h e i n e n e u e G e s t a l t u n g , A n o r d n u n g oder Vorrichtung dem Arbeits- oder G e b r a u c h s z w e c k e dienen sollen. F ü r d i e G e b r a u c h s m u s t e r a n m e l d u n g s i n d s e i t d e m 1. J a n u a r 1 8 9 9 b e s o n d e r e B e s t i m m u n g e n in K r a f t g e t r e t e n . H i e r n a c h ist z u r A n m e l d u n g e i n schriftliches G e s u c h auf nicht durchscheinendem w e i s s e m P a p i e r v o n der S e i t e n g r ö s s e 3 3 X 2 1 c m zu v e r w e n d e n . D e m G e s u c h ist e i n e A b b i l d u n g o d e r Nachbildung des Modells beizufügen. D i e A b b i l d u n g i s t in z w e i A u s f e r t i gungen einzureichen; man hat dazu K a r t o n p a p i e r o d e r Zeichenleinwand ( G r ö s s e 3 3 X 2 1 c m ) zu v e r w e n d e n . D i e N a c h b i l d u n g b r a u c h t n u r in e i n e r 27

418

Gebühren — Geheimmittcl.

Ausführung eingereicht zu w e r d e n ; ihre g r ö s s t e Ausdehnung darf 5 0 cm nicht überschreiten. Die die Anmeldung bildenden Schriftstücke müssen d o p p e l l eingereicht w e r d e n ; sie müssen Namen und W o h n o r t des Anmelders, eine für die Eintragung geeignete Bezeichnung des Modells, die P r ä z i s i e r u n g d e s . . N e u e n " am Modell, den Antrag auf Eintragung, sowie die Erklärung enthalten, d a s s die Kosten mit Mk. 15 gleichzeitig an die K a s s e des Kaiserl. P a t e n t a m t s , Berlin NW., eingezahlt seien. Wird ein Vertreter gewählt, s o ist auch dieser in dem Gesuch namhaft zu m a c h e n ; einen s o l c h e n k a n n jeder, ihn m u s s der Ausländer wählen. Gebrauchsmusteranmeldungen w e r d e n nicht geprüft; E i n s p r ü c h e d a g e g e n sind nicht zulässig. Dagegen kann jeder die L ö s c h u n g eines G e b r a u c h s m u s t e r s beantragen, wenn er nachweist, d a s s d a s darin als neu G e s c h ü t z t e schon früher bekannt, beschrieben oder benutzt ist. Die Schutzfrist der eingetragenen G e b r a u c h s m u s t e r erstreckt sich auf d r e i J a h r e ; vor Ablauf kann eine Verlängerung auf weitere drei Jahre durch Antrag bewirkt werden, wofür eine fernere Gebühr von Mk. 6 0 zu zahlen ist. L ä n g e r a l s zusammen s e c h s J a h r e w ä h r t ein G e b r a u c h s m u s t e r s c h u t z nicht. Verletzungen des G e b r a u c h s m u s t e r s c h u t z e s , s o fern sie wissentlich oder fahrlässig g e s c h e h e n , verwirken G e f ä n g n i s s t r a f e bis zu 1 J a h r oder Geldstrafe bis zu Mk. 5 0 0 0 ; daneben kann auf B u s s e bis zu Mk. 10 0 0 0 erkannt werden. G e b ü h r e n . S i e h e die Artikel ,.C h e m i s c h e U n t e r s u c h u n g e n " und „ S a c h v e r s t ä n d i g e " . G e f r i e r p u n k t siehe „ S c h m e l z e n". G e g e n g i f t e siehe „ G i f t e " . Geheimmittel. Die hier f o l g e n d e n B u n d e s r a t s v o r s c h r i f t e n sind seit dem 1. J a n u a r 1905 in Kraft. S i e sollen d e m n ä c h s t revidiert und ergänzt werden. G e h e i m m i t t e 1 I i s t e A. Adlerfluid, Atnarol, American coughing eure Lutzes, Antiarthrin und Anthiarthrinpräparate, Antigichtwein Duflots, Antimellin. Antirheumatikum S a i d s . Antitussin, A s t h m a p u l v e r S c h i f f m a n n s , Asthmapulver und A s t h m a zigaretten Z e m a t o n e , A u g e n w a s s e r W h i t e s . A u s s c h l a g s a l b e S c h ü t z e s , B a l sam B i l f i n g e r s , B a l s a m L a m p e r t s , B a l s a m S p r i n g e r s , B a l s a m T h i e r r y s , B a n d w u r m m i t t e l Konetzkvs, B e i n s c h ä d e n Indian B o h n e r t s , B l u t r e i n i g u u g s pulver Hohls, B l u t r e i n i g u n g s p u l v e r S c h ü t z e s , B l u t r e i n i g u n g s t e e W i l h e l m s , B r ä u n e - E i n r e i b u n g L a m p e r t s , B r o i n e l i a B a t t i e & Co., B r u c h b a l s a m T a n z e r s , B r u c l i s a l b c des p h a r m a z e u t i s c h e n B u r e a u s V a l t e n b e r g ( V a l k e n b u r g ) in Holland, Catharic pills ( R e i n i g u n g s p i l l e n ) Avers, Corpulin, D j o r a t B a u e r s , E l i x i r G o d i n e a u , E m b r o c a t i o n E l l i m a n s , Ö m a n t e r Heilmittel. C a s s a r i n i s Pulver, Eukalyptusmittel Hess, G e b i r g s t e e , G e h ö r ö l S c h m i d t s , G e s u n d heitskräuterhonig L ü c k s , G i c h t - und R h e u m a t i s m u s l i k ö r , G l a n d u l e n , G l y k o solvol Lindners, H e o l s a l b e S p r a n g e r s , H e i l t r ä n k e J a c o b i s , i n s b e s o n d e r e K ö n i g s t r a n k J a c o b i s , Homeriana, Injektion B r o n , Injektion au matico, Kalosin L o c h e r s , K n ö t e r i c h t e e W e i d e m a n n s , Kongopillen R i c h t e r s . Kräutertee L ü c k s , Kräuterwein Ullrichs, A l t o n a e r K r o n e s s e n z . L e b e n s e s s e n z F e r n e s t , Liqueur du D o c t e u r Laville, L o c a p i l l e n R i c h t e r s , M a g e n p i l l e n Tachts, M a g e n p i l l e n B r a d y s . M a g e n t r o p f e n S p r a n g e r s , M o t h e r Snigel pills and syrup, Nervenfluid D r e s s e i s , Nervenkraftelixier Liebers, Nervenstärker P a s t o r Königs, Orffin, P a i n - E x p e ü e r , P e c t o r a l B o c k s , i n d i s c h e Pillen, Pillen M o r i s o o s , Pillen R e d l i n g e r s , P i l u l e s du D o c t e u r Laville, M a r i e n b a d e r R e duktionspillen, R e g e n e r a t o r L i e b o n i t s , R e i n e d e y Alberts S a n h a r o s a l v o l , S a f e r e m e d i e s W a r n e r s . S a n j a n a - P r ä p a r a t e , S a r s a p a r i l l i a n Ayers und Richters, S c h l a g w a s s e r W e i s s n i a n n s , S c h w e i z e r p i l l e n B r a n d t s , Sirup P a g l i a n o , S p e r matol, S p e z i a l t e e s L ü c k s , S t o m a k a l R i c h t e r s , T a r o ü w k a p s e l n , T u b e r k e l t o s , U n i v e r s a l m a g e n p u l v e r B a r e l l a s , Vrio M a r i a n i , V t i l n e r a l c r e m e , k o n z e s s i o nierte W u n d s a l b e D i c k s , Z a m b a k a p s e l n L a h r s . G e h e i m in i i t e 11 i s t e B . Antineon L o c h e r s , v e g e t a b i l i s c h e r A u g e n h e i l b a l s a m R e i c h e l s , Diphtheritismittel Noortwycks, Heilmittel d e s G r a f e n Mattei, G e n f e r Sternmittel S a u t e r s .

(iolatinc.

419

Der Bundesrat behält sich die Erweiterung der beiden Listen vor. Für die Ordnung des Geheiminittelverkehrs stellt der Bundesrat die folgenden G r u n d s ä t z e a u f : a) Hinsichtlich der Ankündigung: Die öffentliche Ankündigung oder Anpreisung der in den Verzeichnissen A und B aufgeführten Mittel ist v e r b o t e n : b) hinsichtlich des V e r t r i e b e s : 1. Die O e f ä s s e und die äusseren Umhüllungen, in denen diese Mittel a b gegeben werden, müssen mit einer Inschrift versehen sein, welche den Namen des Mittels und den Namen oder die Firma des Verfertigers deutlich ersehen lässt. Ausserdem muss die Inschrift auf den Gefässen oder den äusseren Umhüllungen den Namen oder die Firma des G e s c h ä f t s , in welchem das Mittel \erabfolgt wird, und die Höhe des Abgabepreises enthalten; diese B e s t i m mung findet auf den Grosshandel keine Anwendung. Es ist verboten, auf den G e f ä s s e n oder äusseren Umhüllungen, in denen ein s o l c h e s Mittel a b gegeben wird. Anpreisungen, insbesondere Empfehlungen, Bestätigung von Heilerfolgen, gutachtliche Äusserungen oder Danksagungen, in denen dem Mittel eine Heilwirkung oder Schutzwirkung zugeschrieben wird, anzubringen oder solche Anpreisungen, sei es bei der Abgabe des Mittels, sei es auf sonstige W e i s e , zu verabfolgen. 2. Der Apotheker ist verpflichtet, sich Gewissheit darüber zu verschaffen, inwieweit auf diese Mittel die Vorschriften über die Abgabe stark wirkender Arzneimittel Anwendung finden. Die in der Anlage B aufgeführten Mittel, sowie diejenigen in der Anlage A aufgeführten Mittel, über deren Zusammensetzung der Apotheker sich nicht so weit vergewissern kann, d a s s er die Zulässigkeit der Abgabe im Handverkaufe zu beurteilen vermag, dürfen nur auf schriftliche, mit Datum und Unterschrift versehene Anweisung eines Arztes, Zahnarztes oder Tierarztes, im letzteren Falle jedoch nur beim G e brauche für Tiere, verabfolgt werden. Die wiederholte Abgabe ist nur auf jedesmal erneute Anweisung gestattet. Bei Mitteln, welche nur auf ärztliche Anweisung verabfolgt werden dürfen, muss auf den Abgabegefässen oder den äusseren Umhüllungen die Inschrift ,,Nur a u f ärztliche Anweisung a b z u g e b e n " angebracht sein. G e l a t i n e . Ist nichts anderes als sehr reiner Leiin; über d a s Prinzip der Darstellung siehe also den Artikel „ L e i m " . Man stellt Gelatine entweder aus Kalbsköpfen oder aus den Knorpeln und Hautgebilden jugendlicher T i e r e her. Das Rohmaterial darf keine Spur von Fäulnis zeigen; auch bei der B e handlung muss alle Zersetzung möglichst vermieden werden. Vorbedingung zur Erzielung eines guten Produkts ist sorgfältiges W a s c h e n des Ausgangsmaterials und Klären der Leimlösung. Bleicht man, so geschieht dies mit schwefliger S ä u r e ; letztere dient auch dazu, während der Fabrikation j e d e Möglichkeit des Faulens zu verhindern. B e s o n d e r e Reinheit verlangt die photographische Gelatine, da die geringste Spur beginnender Fäulnis zur Entstehung reduzierend wirkender, also die Silbersalze der photographischen Gelatineschichten zersetzender Verbindungen führt. Man gewinnt photographische Gelatine hauptsächlich aus Hautgebilden, da diese ein sehr g r o s s e s Gerinnungsvermögen besitzen, und zwar im wesentlichen aus den für die Lederbereitung unbrauchbaren Kopfund Beinteilen frisch abgezogener Kalbshäute. Ein besonderes Verfahren will Gelatine auch aus braunem Knochenleim gewinnen: Derselbe wird zerkleinert, gut gewässert, mit H 2 0 geschmolzen und dann mit O x a l s ä u r e versetzt, wodurch die braune Färbung zerstört wird. Man hat übrigens bisher nichts davon gehört, dass dieses Verfahren sich bewährt hätte. Die Gelatine kommt gewöhnlich in Form ganz dünner Blättchen in den Handel; man hat diese Form gewählt, um eine recht schnelle Trocknung zu erzielen. Zur Erhöhung der Geschmeidigkeit werden die Gelatineblättchen mit Zucker und Alkohol versetzt; häufig färbt man sie mit T e e r f a r b s t o f f e n . Neuerdings bringt man Gelatine aber auch in dickeren Platten, ferner in Fäden und endlich als Pulver in den Handel. Abgesehen v on ihrer Benutzung für die Nahrungsmittelindustrie, für die Fabrikation photographischer Bildschichten u. s. w. hat die Gelatine neuerdings zahlreiche weitere Anwendungen gefunden. So formt man aus Gelatine 27*

Gelatine-Carbonit — Generatorgas.

420

und Glyzeringelatine die medizinisch viel gebrauchten Gelatinekapseln, und die mittels Formaldehyds widerstandsfähig und in H 2 0 gänzlich unlöslich gemachte Gelatine dient zur Fabrikation von photographischen Films, von Gefässen, Bijouterieartikeln, glänzenden vielfarbigen Flitter für Damenkleider u. s. w. F r t t f a n g : Beste Gelatine besteht aus dünnen, durchsichtigen, fast farblosen Tafeln von glasartigem Glanz; dieselben müssen vollständig geschmack- und geruchlos sein. Gelatine quillt in kaltem und löst sich leicht in heissem H,,0 zu einer klaren oder höchstens opalisierenden Lösung beim Erkalten. muss eine Lösung von 1 g Gelatine in 100 ccm H s 0 noch zu einer Gallerte gestehen. Gelatine ist unlöslich in Alkohol und Äther; die verdünnte wässerige Lösung wird durch Gerbsäurelösung flockig gefällt. Als V e r u n r e i n i g u n g e n kommen a n o r g a n i s c h e S t o f f e , f r e i e S ä u r e n und S c h w e f e l s ä u r e in Betracht. Beim Verbrennen soll 1 g Gelatine höchstens 0,02 g Asche hinterlassesn. Zur Prüfung auf freie Säuren und auf H2SO4 löst man 1 g Gelatine in 100 ccm heissem H 2 0 ; einen Teil der heissen Lösung prüft man mit BaCl 2 -Lösung auf H 2 S0 4 , wobei nur eine opalisierende Trübung entstehen darf. Zum Nachweis freier Säuren wirft man ein Stück blaues Lackmuspapier in einen anderen Teil der heissen 1 °/ n igen Lösung; das Lackmuspapier darf sich dabei nicht röten.

Gelatine, w e i s s , extrafein „ feinst „ fein r o t , extrafein ,

„ „

f " ^

p u l v e r i s i e r t , je nach Qualität für phot. Trockenplatten „ Lichtdruck

°/0 0/0 °lo °/„ »/„ ",

kg Mk. 290,00—360,00 „ „ 250,00-270,00 „ „ 180,00-240,00 „ „ 120,00-140,00 „ „ 360,00—380,00 ,



340,00

°/ 0 „ °/ 0 „ % „

„ „ „

140,00—300,00 600,00 550,00

Gelatine: Deutsche Gelatine-Fabriken, Höchst a. M. I Strassburger Gelatinefabrik, G. m. b. H., StrassHeidelberger Gelatine-Fabrik, Stoess & Co., Zieburg-Grüneberg i. Eis. gelhausen bei Heidelberg. |

G e l a t i n e - C a r b o n i t siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". G e l a t i n e d y n a m i t siehe „D y n a m i t e" Gelatineleim: Strassburger Gelatinefabrik, G. m. b. H., Strassburg-Grüneberg i. Eis.

G e l b b e e r e n (Kreuzbeeren) sieh? „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e". Gelberde siehe „ E r d f a r b e n". G e l b e s Blutlaug-ensalz siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n". G e l b h o l z siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e". G e l b k r a u t siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e". G e l b w u r z siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e". Gemischtwarenfärberei. Färbt man Gewebe aus verschiedenen Gespinstfasern, so muss man ihre verschiedene Affinität zu den Farbstoffen berücksichtigen. Während Baumwolle und Leinen, ebenso wie anderseits Wolle und Seide, in dieser Hinsicht nur geringe Verschiedenheiten aufweisen, sind solche bei Gemischen aus tierischen und pflanzlichen Gespinstfasern in hohem Masse vorhanden, so z.B. bei H a 1 b s e i d e (Seide mit Baumwolle) und H a l b w o l l e (Wolle mit Baumwolle). Um derartige gemischte Gewebe gleichmassig zu färben, färbt man entweder die einzelnen Fasern gesondert vor der Verarbeitung, oder man färbt nur die gesponnene Baumwolle, verwebt sie dann mit ungefärbter Seide bezw. Wolle und behandelt schliesslich das fertige Gewebe mit bestimmten Seiden- oder Wollfarbstoffen, die die Baumwollfarbe nicht oder doch nur in der beabsichtigten Weise verändern. Endlich kann man auch die im ungefärbten Zustande hergestellten Gewebe mit verschiedenen Farbstoffen behandeln, wovon der eine nur den Baumwollfaden, der andere nur den Seiden- bezw. Wollfaden färbt. G e n e r a t o r g a s , auch S i e m e n s g a s genannt. Das Prinzip der Darstellung besteht darin, dass das in hoher Schicht (in Schachtöfen) aufgehäufte Brennmaterial durch von unten zugeführte Luft nur in den untersten Partieen vollständig verbrennen kann, während die Verbrennungsgase in den oberen Schichten einerseits eine trockne Destillation und Kohlenwasserstoffbildung bewirken, anderseits selbst reduziert werden. So entsteht aus der Kohlensäure bei Berührung mit der Kohle der oberen Brennstoffschichten K o h l e n -

Gcnteles Grün —

Gerberei.

421

o x y d . aus dem Wasserdampf hingegen W a s s e r s t o f f (während die vom Wasserdampf berührte glühende Kohle in Kohlenoxyd übergeführt wird). Das beste Material zur Bildung von Generatorgas ist Koks, doch können auch Torf, Sägespäne u. s. w. zur Verwendung gelangen. Das Generatorgas Oflegt 4—10 % Wasserstoff, 1—3 % Methan, 22—24 % Kohlenoxyd, 4—7 % Kohlensäure und 55—68 % Stickstoff zu enthalten, doch hat man durch besondere Anordnungen neuerdings gelernt, stickstoffärmere und dafür wasserstoffreichere Gemische zu erzeugen. Das Generatorgas wird ausschliesslich in unmittelbarer Verbindung mit den Apparaten erzeugt, in denen es zur Heizung dienen soll. Man benutzt es vor allem in der Glas- und Tonwaren-Industrie, bei der Leuchtgasfabrikation sowie neuerdings in grossem Massstabe zum Betriebe von Explosionsmotoren (vgl. den Artikel „ S a u g g a s " ) . Gasgeneratoren mit horizontalem oder Treppen-Rost, mit Wind- oder Dampfstrahl-Gebläse: L e i s t u n g : 2 5 0 0 — 3 0 0 0 kg Steinkohlenvergasung in 2 4 Rostfläche. Anlagekosten für die fertigen A p p a r a t e : Bei ca. . 1,5 2,5 3,5 qm Rostfläche Etwa

.

.

2800

4000

5500

Stunden

auf 1 qm

Total-

Mk.

Generatorgas-Anlagen : W i l l y Manger, Dresden-A. 18 (s. Ins.-Anh. S. 1 0 ) .

Genteies Grtln siehe „ K u p f e r f a r b e n " .

G e r a n l a l siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " . G e r a n l o l s. „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " sowie „ T e r p e n e " . G e r a n i u m ö l (Palmarosaöl; Oleum Andropogonis). Ätherisches ö l verschiedener, im südlichen Europa angebauter Pelargoniumsowie auch Andropoijon-Arten. Farblos, gelb bis bräunlich, von scharfem Rosengeruch, sauer reagierend. Sp. G. (bei 15") 0,886—0,906; Seh. P. — 16°; S. P. 2 1 0 bis 230°, O. D. — 6 bis — 1 6 ° . Verseifungszahl schwankt zwischen 4 5 und 100. Sein Hauptbestandteil ist das G e r a n i o 1. E s wird in der Parfumerie benutzt. Die Hauptsorten sind F r a n z ö s i s c h e s , Afrikanisches, S p a n i s c h e s und R é u n i o n - G é r a n i u m ö l ; nebenbei unterscheidet man i n d i s c h e s Geraniumöl ( G i n g e r g r a s s ö l ) und O s t i n d i s c h e s Geraniumöl ( P a l m a r o s a ö l ) . Geraniumöl, afrikanisch ,, französisch ., indisch (Gingergrassöl) Réunion „ spanisch „ ostind. (Palmarosaöl) ,, ,, rekt., weiss Geraniol, je nach Reinheit

1 kg M k . 3 0 , 0 0 1 ,, ,, 55,00 1 ,, „ 6,50 1 „ ,. 24,00 1 „ „ 75,00 1 „ „ 10,50 • 1 ,, ,, 12,50 1 kg Mk. 2 0 , 0 ( 1 — 3 0 , 0 0

G e r a n y l a z e t a t siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " . G e r b e r e l (Lederbereitung). Behandlung der Tierhäute mit besonderen Substanzen (G e r b m a t e r i a I i e n), wodurch sie in eigenartiger Weise verändert werden. Die Veränderung bezieht sich darauf, dass die gegerbten Häute beim Trocknen nicht mehr starr und hornig werden, sondern geschmeidig bleiben, sowie dass die in Leder verwandelten (,,g a r " gemachten) Häute auch im feuchten Zustande h a l t b a r bleiben. Zur Lederbereitung verwendet man Häute von Ochsen, Kühen, Kälbern, Büffeln, Hirschen, Pferden, Eseln, Lämmern, Schafen, Ziegen und noch verschiedene andere. Die Häute müssen zum Gerben vorbereitet werden, und zwar sind dabei folgende Operationen zu erwähnen: 1. D a s E i n w e i c h e n . Durch mehrstündiges Einweichen werden Schmutz, Blut u. s. w. weggespült. Waren die Häute getrocknet (gesalzen), so müssen sie viel länger weichen. Nach genügendem Weichen werden die Häute mit Schabemessern zur Entfernung anhängender Fleisch- und Fettteile bearbeitet.

422

Gerberfett —

Gerbextrakte.

Man verfährt dabei 2. L o c k e r n d e r H a u t u n d E n t h a a r e n . nach verschiedenen Methoden. So werden die Häute beim S c h w i t z e n mit der Fleischseite nach innen zusammengeschlagen, 3 0 — 4 0 Stunden in einen Schwitzkasten oder eine Grube gelegt; die auftretende faulige G ä r u n g (die genau ü b e r w a c h t werden muss), s c h w e l l t die Haut und lockert sie. Beim K a l k e n ( K a l k e n ) bringt man die Häute zuerst in s c h w a c h e ( g e b r a u c h t e ) und dann in immer stärkere Kalkmilch; in jedem B a d e bleiben die Häute 2 — 8 T a g e , der g a n z e P r o z e s s nimmt mehrere W o c h e n in Anspruch. Durch Z u s a t z von Ätzkali bezw. Holzasche kann die Wirkung des Kalkens noch verstärkt werden. Weiter findet ein Enthaaren auch mil S c h w e f e l n a t r i u m S c h w e f e l c a l c i u m . Calcium sulfhydrat, S c h w e f e l a r s e n und mit andern Mitteln statt. . 3. D a s S c h w e 1 1 e n. Die enthaarte Haut — B l o s s e genannt — wird in der Regel einer S c h w e l l u n g unterworfen, wodurch e i n e r s e i t s etwa noch v o r h a n d e n e r K a l k entfernt, a n d e r s e i t s die F a s e r s t r ä n g e in der Haut g e l o c k e r t und so zur Aufnahme der G e r b m a t e r i a l i e n vorbereitet w e r d e n . D a s S c h w e l l e n g e s c h i e h t durch B e h a n d e l n der Haut mit den sog. S c h w e 1 I b e i z e n . in denen m e i s t e n s o r g a n i s c h e Säuren wirksam sind. D i e ,,w e i s s e S c h w e 1 1 b e i z e " wird a u s G e r s t e n s c h r o t oder Kleie mit S a u e r t e i g und W a s s e r a n g e s e t z t ; die eintretende s a u r e Gärung veranlasst die B i l d u n g der w i r k s a m e n Milchsäure. Als „ r o t e S c h w e 1 I b e i z e " benutzt man einen w ä s s e r i g e n E x t r a k t von g e b r a u c h t e r Lohe, der durch seinen G e h a l t an M i l c h s ä u r e und E s s i g s ä u r e schwellend wirkt. Zuweilen bewirkt man die S c h w e l l u n g auch durch M i n e r a l s ä u r e n wie H-.SOi, HCl und H 3 P O i . doch ist hierbei g r o s s e V o r s i c h t nötig, um die B l o s s e n nicht zu verderben. Als S c h w e l l - und Entkalkungsmittel wird jetzt unter der B e z e i c h n u n g V e g e t a l i n eine M i l c h s ä u r e l ö s u n g in den Handel g e b r a c h t ; vgl. darüber den Artikel ,.V e g e t a I i n " . 4. D a s P i c k e l n . Man versteht darunter eine in neuerer Zeit a u s Amerika eingeführte P r ä p a r a t i o n der rein g e m a c h t e n H a u t b l ö s s e n für die n a c h f o l g e n d e C h r o m g e r b u n g nach dem Z w e i b a d v e r f a h r e n . Der ..Pickel" besteht a u s einer K o c h s a l z l ö s u n g , der S c h w e f e l s ä u r e zugesetzt ist. Nach V e r s u c h e n von E i t n e r nimmt man auf j e 5 0 kg B l ö s s e n g e w i c h t ungefähr 10 kg NaCl in 100 1 H-.O und setzt 1—2 1 H>SO, zu. Von a n d e r e r S e i t e wird empfohlen, d a s P i c k e l n nicht unter Zusatz von H-_>SOi, sondern mit A m e i s e n s ä u r e zu bewirken. W a s die G e r b e r e i s e l b s t anlangt, so u n t e r s c h e i d e t man ..L o Ii g e r b e Siehe das r e i " , ,,M i n e r a l g e r b e r e i " und ,,S ä 111 i s c h g e r b e r e i" w e i t e r e unter diesen Artikeln sowie unter ..G e r b e x t r a k t e " und ,,G e r b m a t e r i a 1 i e n". In keine der bekannten G e i b u n g s m e t h o d e n lässt sich das Verfallren d e s D. R. P. 135 8 4 4 einreihen. Nach diesem V e r f a h r e n erfolgt die G e r b i m g mit einer L ö s u n g v e r s c h i e d e n e r T e e r a r t e n in Terpentinöl Kienöl oder P h e n o l . E s darf wohl bezweifelt werden, d a s s diese M e t h o d e b r a u c h b a r e E r z e u g n i s s e liefert. Aufsehen erregt dagegen das durch Franz. Pat. 3 2 8 8 5 3 g e s c h ü t z t e F a h r i o n sehe S c h n e I I g e r b e \ e r f a h r e n . D a n a c h werden die Häute in einer T r o m m e l gegerbt, in die a t m o s p h ä r i s c h e b e z w . ozonisierte Luft eingeführt w i r d ; man behandelt die Häute vor, während o d e r nach der G e r b u n g mit W a s f e r s t o f f s u p e r o x y d . D i e s e s F a h r i o n sehe Verfahren scheint namentlich in V e r b i n d u n g mit der C h r o m g e r b e r e i eine Zukunft zu h a b e n ; vgl. darüber den Artikel ,,M i n e r a 1 g e r b e r e i " . Chemikalien für die G e r b e r e i : Kricür. Wachs, Chem. Kalirik. Klherfild. G e r b e r f e t t siehe ,.D e g r a s " . G e r b e r l o h e siehe ,.L o Ii g e r b e r e i " . Gerbextrakte. T e c h n i s c h dargestellte G e r b e x t r a k t e werden jetzt vielfach anstatt der testen Materialien gehandelt; namentlich haben sich Extrakte von Eichenholz und Kastanienholz gut eingeführt.

423 W M

Vacüum- o. Verdampfauparate für Simple-, Double- u. T r i p l e - t f f e t .

Vacuumdeslllllerapparate - Vacuumtrockenapparale

Kondensatoren m

.

••

Vaeitumil?-Liltirraj>Iade eingedampft und bis zur Gewichtskonstanz im Luft bade bei 100- 105° (oder besser im Vakuum hei nicht mehr als l w r C . ) getrocknet. 3. H a u t p u 1 v e r. Es nuiss unbedingt das beste Hautpulver verwendet werden, welches i r g e n d w i e zu erhalten iM : solches wird z. Ii. v..n E. M e r c k . 1) a r in s t a d t geliefert. S t e l l t man einen blinden Versuch mit dest. 11 ,ge Kalilauge oder Natronlauge einwirken: ein Teil löst sich

I i

ein Teil bleibt ungelöst

i

alles löst sich

Man lässt Chlorzinklosung einwirken: löst alles auf

löst teilweise

Die alkal. Lösung wird auf Zusatz von Bleiazetat nicht schwarz: Seide.

Der lösliche Teil wird durch Bleiazetat nicht schwarz, der unlösliche schwärzt sich : Seide und Wolle.

|

. ,, . nichts II

lost nichts

j

löst teilweise auf

|

!i

Chlorwasser wie auch Ammoniak Die färben die Faser: Masse schwärzt rotnicht sich braun durch Alkoholische FuchsinDie Bleilösung färbt die Faser: azetat: Faser wird Wolle. Färbung durch dauernd auswaschrauch. bar SalKalilauge Kalilauge peterfärbt gelb färbt nicht säure gelb: rot: Jod und BaumNe u Schwefelsäure wolle. s ee färben flachs. gelb : ; blau: H a n f Flachs

löst nicht

Ein Teil wird sich durch Bleiazetat: schwärzen Kalilauge löst die im j Chlorzink unlöslich gebliebenen Fasern teilweise. Die bleibenden Fa; sera lösen { sich in ! Kupfer| oxydammoniak: | Gemenge v.Wolle, Seide, i Baum; wolle.

Salpetersäure nicht schwärzen färbt teilPikrinweise säure färbt gelb, teilweise der gelb; der übrige übrige Teil Teil bleibt bleibt weiss: weiss: Seide Geund menge Baumvon wolle. Flachs und jBaumjw o 1 le.

Gespinstfasern-Untersuchungsapparate: Leppin

&

Masche,

Getränke,

Berlin

SO.,

Engelufer

alkoholfreie

17

(9.

Ins.-Anh.

S.

12).

siehe „ A l k o h o l f r e i e

G e t r ä n k

e".

Gewehröl —

430

Gewürze.

Gewehröl: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, Flörsheim a. M.

Dr. Max Lehmann & Co., Berlin SO. 26, ; Karl Reichert, Cannstatt. (Hubertus-Gewehrnl )

G e w i c h t e und G e w i c h t s s ä t z e . a) T e c h n i s c h e

G e w i c h t e

(Präzisions-Gewichte),

1 2 5 10 0,15 0,18 0,20 0,25 0,18 0,20 0,25 0,30

20 0,30 0,35

E i n z e l n e H a n d e l s g e w i c h t e aus Kisen, g e e i c h t : 100 200 500 g Stück 0,40 0,45 0,55

1 0,65

Aus Messing Aus Messing vernickelt .

T r a g b a r e Gewichtsätze von 1 g bis 2 kg (von 1 — 5 0 0 d a r ü b e r aus Eisen), geeicht Präzisionsgewichtsätze, g e e i c h t : V o n 1 cg bis . . . 20 50 100 A u s Messing . . . . 3,25 3,75 4,50 A u s Messing vernickelt 3.50 4.00 4,75

50 0,50 0,60 2 0.90

geeicht.

1 0 0 2 0 0 5 0 0 1 0 0 0 g. 0 , 8 0 1 , 2 0 2 , 5 0 4 , 5 0 Mk. 1,00 1 , 5 0 2 , 8 0 5 , 0 0 „ 5 1,80

10 2,90

20 5,50

kg. Mk.

g aus M e s s i n g . Satz M k . lt>,00 200 7,00 7.50

500 10,00 10,50

1 0 0 0 g. 14,50 Mk. 15.50

b) P r ä z i s i o n s g e w i c h t e für chemisch-analytische W ä g u n g e n , gen a u e s t justiert. E i n z e l n e G e w i c h t e aus Messing, stark v e r g o l d e t : 1 2 5 10 20 50 100 200 500 1000 g. Stück 0,90 1,10 1,2(1 1.50 2,25 3,00 3,75 4,00 7,00 12,00 M k . Einzelne B r u c h g r a m m e aus P l a t i n und aus A l u m i n i u m : 0,001 0,002 0,005 0.01 0,02 0,05 0,1 0,2 0 , 5 g. Aus Platin . . 0,25 0.25 0,25 0,40 0,45 0,55 0,70 1,05 1 ,«0 Mk. Aus Aluminium 0,15 0,15 0,15 0,20 0.25 0,30 0,35 0,50 0,75 „ Reitergewichte: Von A l u m i n i u m Gold Platin ¡1 10 m g 0,20 0.30 0,30 Mk. a 1 mg 0,25 0,35 0,35 G e w i c h t s ä t z e i n M a h a g o n i - K t u i , die G e w i c h t e v o u ' t' aufwärts stark vergoldet, B r u c h g r a m m e von Platin, mit E l f e n b e i n p i n z e t t e u n d R e i t e r : V o n 1 m g bis 10 20 50 100 200 500 1000 g. D e r Satz . . . 19,00 21,00 25,00 29,00 41,00 52,00 70,00 MkD i e s e l b e n Gewichtsätze fein poliert und l a c k i e r t (nicht v e r g o l d e t ) : V o n 1 m g bis 10 20 50 100 200 500 1 0 0 0 g. D e r Satz . . . 16,011 19,00 21,00 26,00 3ti,00 45,00 5 8 , 0 0 Mk. D i e s e l b e n Gewichtsätze, die G e w i c h t e p l a t m i e r t : V o n I m g bis 1U 20 50 100 200 500 1000 g. Der Satz . . . 21,00 23,50 28,00 32,50 45,00 58,00 7 8 , 0 0 Mk. ' V e\v i c h t s ä t 7. e v o n B e r g k r i s t a l l für g e n a u e s t e W ä g u n g e n , absolut unveränderlich, B r u c h g r a n i m e aus Platin, Hllenbcinpiiizette, in M a h a g o n i - E t u i : V o u 1 m g bis 50 100 g. D e r Satz . . . 120,00 1 * 0 , 0 0 Mk. D i e s e l b e n Gewichtsätze von f e i n s t e m lv r i s t a 11 g l n s e . sonst e b e n s o : V o n 1 mg bis 50 100 200 g D e r Satz . . . 55,00 65,00 8 5 , 0 0 Mk. Gewichte und Gewichtssätze: Warmbrunn,

Quilitz

k

Co.,

Berlin

NW.,

llai.l.str. •">•"„57 (*. Ins. S. iil:i).

G e w i c h t , s p e z i f i s c h e s , s i e h e , . S p e z i f i s c h e s G e w i c h t." Gewürze. Zu d e n G e w ü r z e n zählt m a n vor allem P f e f f e r . Zimt, Nelken, Ingwer, Kümmel, Anis, M u s k a t b l ü t e und M u s k a t n ü s s e s o w i e Vanille. D u r c h Extraktion der G e w ü r z e stellt m a n die G e w ü r z e x t r a k t e und d u r c h M i s c h u n g solcher mit Salz die G e w ü r z s a l z e her, die als E r s a t z der G e w ü r z e vielfach verwendet werden. Dr. Keppler, Konservierungs-Salz-Fabrik, Stuttgart, Müldcrlinstr. Iii. Fried.

Einrichtungen für G e w ü r z m ü h l e n : Krupp Aktioiieescllsc-haft Grusonw rK, Magdeburg-Buckau.

Gewürznelken«»!



Giftmehl.

431

G e w ü r z n e l k e n ö l siehe „ N e l k e n ö 1". G i f t e . Gegenmittel bei Vergiftung d u r c h : 1. A l k a l i e n siehe 4. A t z a l k a l i e n . 2. A r s e n : Magenausspüliing o d e r Brechmittel. Milch, Eiweiss, geh r a n n t e Magnesia, sowie d a s b e s o n d e r e P r ä p a r a t Antidotum Arsrnici. Letzteres m u s s frisch bereitet w e r d e n , und zwar verdünnt man 100 g d e s o f f i z i e l l e n Litt. Ferri sulf. orudat. mit 250 g H 2 0 ; ausserdem verrührt man 15 g g e b r a n n t e Magnesia mit 250 H?0, giesst beide Mischungen vor dem G e b r a u c h z u s a m m e n und lässt alle Viertelstunden 2—4 Esslöffel (in w a r m e m W a s s e r ) n e h m e n . 3. A t r o p i n : Innerlich Kaffee und Tannin. Kalte Ü b e r g i e s s u n g e n und Abreibungen. Der Arzt wird Pilokarpin oder Morphin s u b k u t a n injizieren. 4. A t z a l k a l i e n : E s s i g w a s s e r ; Z i t r o n e n s a f t ; Milch, s o w i e Emnlsio oleosa: letztere ist a u s der Apotheke zu holen. Man lasse den Vergifteten Eisstückchen schlucken. 5. B l a u s ä u r e siehe 10. C y a n w a s s e r s t o f f . 6. C a r b o l s ä u r e s i e h e 12. K a r b o l s ä u r e . 7. C h l o r a l h y d r a t : Kalte Begiessungen, künstliche Atmung. Der Arzt wird Strychnin. Moschus, Kampfer injizieren. 8. C h l o r o f o r m : Frische L u f t : künstliche Atmung; E i n a t m u n g von Amylnitrit. — Die elektrische Reizung und die Injektion von Strychnin m ü s s e n dem Arzt vorbehalten w e r d e n . 9. C o c a i n siehe 16. K o k a i n . 10. C y a n w a s s e r s t o f f : Bürsten und Reiben des K ö r p e r s ; k ü n s t l i c h e Atmung; starker Kaffee. Injektion von Äther und Atropin. 11. H o l l e n s t e i n siehe 27. S i 1 b e r n i t r a t. 12. K a r b o l s ä u r e : Milch, Eis, Zuckerkalk, Alkohol; M a g e n a u s s p ü l u n g mit 3 %iger G l a u b e r s a l z l ö s u n g . 13. K a u s t i s c h e A l k a l i e n siehe 4. Ä t z a l k a l i e n . 14. K l e e s ä u r e siehe 20. O x a l s ä u r e . 15. K o h l e n o x y d : Frische Luft; künstliche Atmung; Reiben und Bürsten der Haut; starker K a f f e e ; alkoholische Getränke. Der Arzt wird unter Umständen Kochsalzlösung in die Blutbahn einführen. 16. K o k a i n : Starker Kaffee; Einatmen von Amylnitrit: Injektion von Kampfer. 17. L y s o l : Dieselben Mittel wie unter 12. K a r b o l s ä u r e . 18. M o r p h i u m siehe 19. O p i u m p r ä p a r a t e. 19. O d i u m p r ä p a r a t e: M a g e n a u s s p ü l u n g ; s t a r k e r K a f f e e ; a l k o h o lische G e t r ä n k e ; Reiben und Bürsten der Haut; künstliche Atmung. Injektion von Atropin. 20. O x a l s ä u r e : Man gebe Kalkwasser, Zuckerkalk, g e b r a n n t e Magnesia oder Kreide, lasse auch Eisstiickctien schlucken. 21. P Ii o s p Ii o ; : Magenausspüliing: man gebe Kaffee, lege Senfteige, reibe mit Kampferspiritus. Es d a r f k e i n e r l e i F e t t und keine M i l c h g e g e b e n w e r d e n. 22. Q u e c k s i l b e r u n d Q u e c k s i l b e r v e r b i n d u n g e n : Man gebe flüssiges Eiweiss, Milch, g e b r a n n t e Magnesia, Mehlbrei, Eisenpulver, Opiumtinktur. 23. S a l p e t e r s ä u r e siehe 26. S c h w e f e l s ä u r e . 24. S c h i e r l i n g : M a g e n a u i s p ü l u n g : Brechmittel; künstliche Atmung; Essigklystiere; Kaffein. 25. S c Ii 1 a n g e n b i s s: Ausbrennen der W u n d e mit g l ü h e n d e m E i s e n ; Atzen mit Höllenstein; Ausspülen mit 1 %iger K a l i u m p e r m a n g a n a t l ö s u n g ; Unterbinden der W u n d e . Innerlich gebe man Alkoholika bis zur B e r a u s c h u n g . 26. S c Ii w e f e I s ä u r e: G e b r a n n t e Magnesia, Kreide, Kalkmilch, Milch, Melilsuppe. Haferschleim. Auch lasse man Eisstückchen schlucken. 27. S i 1 b e r n i t r a t: Kochsalzlösung, Milch, flüssiges Eiweiss. 28. S t r y c h n i n: Brechmittel. Tannin, Chloralhydrat, Kokain. Der Arzt wird a u s s e r d e m den elektrischen Strom a n w e n d e n . 29. Z u c k e r s ä u r e siehe 20. O x a I s ä u r e. G i f t m e b l = A r s e n i g e S ä u r e , s. „ A r s e n V e r b i n d u n g e n "

432

Giftweizen — Gips.

Glftweizen. (Fi uctus Frumenti venenatus). G e t r e i d e f r ü c h t e , w e l c h e mit Arsenik vergiftet und mit Malachitgrün g e f ä r b t sind. M a n b e n u t z t d e n G i f t w e i z e n zur Vertilgung von Feldmäusen. G i p s . Der G i p s ist w a s s e r h a l t i g e s C a l c i u m s u l f a t CaSO« + 2 H s O . B e i m E r h i t z e n auf 110—120° verliert er d e n g r ö s s t e n T e i l s e i n e s K r i s t a l l w a s s e r s , w ä h r e n d d e r Rest bei w e i t e r e m E r h i t z e n b i s ca. 170° e n t w e i c h t . D e r n i c h t v o l l s t ä n d i g v o m K r i s t a l l w a s s e r b e f r e i t e ( g e b r a n n t e ) G i p s n i m m t bei B e r ü h r u n g mit H » 0 d a s s e l b e begierig a u f , indem er d a b e i e r h ä r t e t . D i e s e E i g e n s c h a f t , d i e d e n G i p s s o wertvoll m a c h t , geht v e r l o r e n , w e n n m a n d a s B r e n n e n s o w e i t f o r t s e t z t , d a s s w e n i g e r a l s 3 % H 2 0 z u r ü c k b l e i b e n ; m a n n e n n t ihn d a n n t o t g e b r a n n t e n Gips. D a s Gipsbrennen geschieht nach verschiedenen Methoden. Bei a l l e n m u s s auf eine d u r c h a u s g l e i c h m ä s s i g e E r h i t z u n g B e d a c h t g e n o m m e n w e r d e n ( n a m e n t l i c h bei g r o s s s t ü c k i g e m M a t e r i a l ) , weil a n d e r n f a l l s ein G e m i s c h v o n t o t g e b r a n n t e m mit zu s c h w a c h g e b r a n n t e m G i p s e n t s t e h t . Bei k l e i n e r e n Q u a n t i t ä t e n b r e n n t m a n d e n G i p s in e i s e r n e n P f a n n e n , n a c h d e m m a n ihn v o r h e r p u l v e r i s i e r t h a t ; w ä h r e n d d e s E r h i t z e n s w i r d f o r t w ä h r e n d u m g e r ü h r t und d e r P r o z e s s f o r t g e s e t z t , bis eine ü b e r d a s P u l v e r g e h a l t e n e M e t a l l p l a t t e nicht m e h r mit W a s s e r t r ö p f c h e n b e s c h l ä g t . Im G r o s s e n b r e n n t m a n d e n G i p s in s e h r v e r s c h i e d e n e n Ö f e n ; will m a n f e i n e P r o d u k t e erzielen, s o m u s s m a n d a f ü r s o r g e n , d a s s d i e F e u e r g a s e nicht d i r e k t mit dem Material in B e r ü h r u n g k o m m e n , weil s o n s t ein Teil d e s Sulf a t s zu S c h w e f e l c a l c i u m r e d u z i e r t w i r d . So b e n u t z t m a n v i e l f a c h Ö f e n , d i e d e n B r o t b a c k ö f e n ähnlich s i n d ; d i e s e l b e n w e r d e n e n t w e d e r i n d i r e k t d u r c h G e n e r a t o r g a s geheizt, o d e r m a n erhitzt sie i n n e n d u r c h ein H o l z f e u e r bis auf d i e n o t w e n d i g e T e m p e r a t u r , zieht d a n n K o h l e n und A s c h e h e r a u s u n d trägt d i e B e s c h i c k u n g ein. N e u e r e Ö f e n b e s t e h e n a u s E i s e n b l e c h t r o m m e l n , E i s e n b l e c h z y l i n d e r n , a n d e r e a u s g u s s e i s e r n e n R e t o r t e n , w i e d e r a n d e r e a u s S y s t e m e n von K a m m e r n u. s. w. Da sich d e r e n t w ä s s e r t e G i p s viel leichter z e r k l e i n e r n lässt a l s d a s n a t ü r liche M i n e r a l , s o b e v o r z u g t m a n im G r o s s b e t r i e b e d i e j e n i g e n V e r f a h r e n , d i e d a s B r e n n e n g r o s s e r S t ü c k e möglich m a c h e n . A n d e r e M e t h o d e n b r e n n e n d e n G i p s e t w a s vor, z e r k l e i n e r n d a n n u n d b r i n g e n d e n B r e n n p r o z e s s hierauf zur Vollendung. N a c h dem g e s c h i l d e r t e n V e r f a h r e n g e w i n n t m a n d e n s c h n e l l bind e n d e n Stuck-, P u t z - o d e r M o d e l l g i p s . Zur F a b r i k a t i o n d e s l a n g s a m b i n d e n d e n E s t r i c h - und B a u g i p s e s erhitzt m a n d a s M i n e r a l bis zur G l ü h h i t z e (500°); er nimmt d a n n H s O nur n o c h s e h r l a n g s a m a u f , e r s t a r r t a b e r d a m i t im V e r l a u f e v o n W o c h e n zu einer d u r c h s c h e i n e n d e n , s e h r h a r t e n M a s s e . D a s D. R. P. 151 462 will b i n d e f ä h i g e n G i p s u n t e r U m g e h u n g d e r bisherigen Brennarbeit erzeugen; d a s Verfahren benutzt die Eigenschaft d e s G i p s e s , mit H 2 0 o d e r S a l z l ö s u n g e n ü b e r 100° erhitzt, u n t e r A u s s c h e i d u n g v o n G i p s k r i s t a l l e n e n t w ä s s e r t zu w e r d e n ; d e r so e n t w ä s s e r t e G i p s wird n a c h T r e n n u n g von d e r F l ü s s i g k e i t u n t e r V e r m e i d u n g d e r A b k ü h l u n g bei etwa 80° s o l a n g e g e t r o c k n e t , bis er s e i n e n W a s s e r g e h a l t v o l l s t ä n d i g v e r l o r e n hat. So e n t s t e h t ein s e h r b i n d e f ä h i g e s , mit H 2 0 schnell e r s t a r r e n d e s P r o d u k t . Das V e r f a h r e n lässt sich a u c h auf a l t e G i p s f o r m e n u n d a l s N e b e n p r o d u k t g e wonnenes feinpulveriges CaSOi anwenden. N a c h d e m D. R. P . 158 991 stellt m a n einen G i p s , d e r zum Füllen von P a p i e r und zu ä h n l i c h e n Z w e c k e n b e s o n d e r s v e r w e n d b a r sein soll, her, indem m a n d e n G i p s mit H 2 0 unter s t a r k e m R ü h r e n erhitzt u n d d a s so e r h a l t e n e G e misch v o n s e h r fein v e r t e i l t e n , a u s s e r o r d e n t l i c h w e i s s e n G i p s k r i s t a l l e n und W a s s e r u n t e r f o r t g e s e t z t e m R ü h r e n a b k ü h l e n l ä s s t . H i e r b e i bilden sich N a d e l n v o n G i p s h y d r a t , d i e a b f i l t r i e r t , g e t r o c k n e t und g e m a h l e n w e r d e n . Zur K o n s e r v i e r u n g t r ä n k t m a n G i p s a b g ü s s e mit W a c h s l ö s u n g e n , P a r a f f i n lösungen oder Stearinsäure; so behandelten G i p s bezeichnet man als Elfenbein masse. F e r n e r k o n s e r v i e r t m a n G i p s d u r c h T r ä n k e n mit K e s s l e r s e h e n F 1 u a t e n (s. d.), mit W a s s e r g l a s l ö s u n g e n u. s. w . G r ö s s e r e V e r b r e i t u n g hat d i e H ä r t u n g v o n G i p s a b g ü s s e n n a c h d e m v. D e c h a n d s c h e n V e r f a h r e n g e f u n d e n : es b e s t e h t in einer T r ä n k u n g mit Kalium-

Glanzgold



433

Glas.

borat und Baryumhydrat. Neuerdings findet die Methode von R a t h g e n und B o r r m a n n Beachtung, wonach man G i p s a b g ü s s e mit Zapon1 ö s u n g überstreicht. Prüfling: Die eingehende Untersuchung geschieht nach den allgemein bekannten Methoden der anorganischen Analyse. Gips findet als ausgesprochener R a p i d b i n d e r überall da Anwendung, wo sehr schnelles Erhärten verlangt wird. Richtig gebrannter Gips soll in 3—4 Minuten abgebunden sein; er muss dazu immer noch einen Wassergehalt von etwa 3 °/„ besitzen. Sein sp. G. ist alsdann 2,889, während vollständig wasserfreier Gips (Anhydrit) ein sp. G. von 2,926 hat. Man hat also beim gebrannten Gips in erster Linie den W a s s e r g e h a l t und das s p e z i f i s c h e G e w i c h t festzustellen. Im übrigen sind spezielle Prüfungsmethoden für Gips bis jetzt noch nicht normiert worden.

Weiteres d ü n g e n".

siehe

Calciuinsulfat

G i p s , präpariert bei 1 0 0 0 k g Gips, gebrannt „ ehem. rein ( A l a b a s t e r g i p s ) „

unter

„Calciumverbin-

D. A. I V

0 0 kg M k . °/„ „ „ ° o n * °/0 „ „

12,00 8,00 15,00 36,00

Anlagen zur Zerkleinerung von G i p s : I. F ü r eine Leistung von ca. 5 0 0 0 kg Gipsmehl in 1 0 S t u n d e n ( K r a f t b e d a r f einschliessl. T r a n s m i s s i o n und T r a n s p o r t a p p a r a t e e t w a 1 0 H P . ) : 1 Glockenmühle 1 Yertikal-Mahlgang

Mk. 1 0 1 5 , 0 0 . 1105,00 Mk. '¿120,00

I I . F ü r eine Leistung von ca. 1 0 0 0 0 kg Gipsmehl in 1 0 S t u n d e n ( K r a f t b e d a r f einschliessl. T r a n s m i s s i o n und T r a n s p o r t a p p a r a t e etwa 2 0 H P . ) : 1 Steinbrecher 1 Glockenmühlc 2 Vertikal-Mahlgänge Gips: Bernfeld 5: Rosenberg, Wien 9/1, LiechtensteinStr. 21.

Lauterberger Barytwerke, Lauterberg i. Harz. , Mever Cohn, Hannover.

Dr.

„ „ ,

1345,00 1015,00 2210,00

Mk. 4 5 7 0 , 0 « Rudolf Alberti,

Einrichtungen für Gipsmühlen: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau-

Glanzgold. Braunschwarze, etwas dickliche Flüssigkeit von a r o m a tischem G e r u c h . Dient zur Dekoration von Porzellan: Man trägt das G l a n z gold mit dem Pinsel auf; nachdem es auf dem Porzellan verharzt ist, wird e s im Feuer eingebrannt. Das Glanzgold enthält etwa 10 % Gold ( a l s Chlorid), iin übrigen Harze, Lavendelöl und W i s m u t : die Einzelheiten der Darstellung werden geheim gehalten. Interessant ist die Verwendung des R h o d i u m s als Zusatz zu den Glanzmetallen; es hat sich herausgestellt, dass letztere erst bei seiner Gegenwart nach dem Einbrennen die erforderliche W i d e r s t a n d s fähigkeit zeigen. Merck,

Dannstadt.

Glanzsilber. Man erzeugt es auf ähnliche W e i s e wie das Glanzgold, jedoch ist das wirksame Metall darin nicht Ag sondern P l a t i n oder P a l ladium. Mit Silber lassen sich einbrennbare Metallspiegel nicht erhalten. G l a s . Man teilt die Gläser ein in K a 1 k g I ä s e r und B l e i g l ä s e r ; die ersteren scheidet man in Kali-Kalkgläser (K a I i g 1 ä s e r) und NatronKalkgläser ( N a t r o n g l ä s e r ) . Ihre Zusammensetzung drückt man durch die allgemeine Formel a u s : x . K 2 0 (oder x . N a ; 0 ) + y . CaO + n . S i 0 2 . In den Bleigläsern ist CaO durch PbO ersetzt. In neuerer Zeit haben die Erzeugnisse der Glasfabrikation a u s s e r o r d e n t lich an Mannigfaltigkeit gewonnen, und zwar vor allem durch die Bemühungen der Firma S c h o t t & G e n . iii Jena. Die von dieser Firma hergestellten s o genannten J e n c n s e r G l ä s e r haben für die Fabrikation optisch wertvoller Linsen, ferner widerstandsfähiger G l a s a p p a r a t e u. s. w. die weitgehendste Bedeutung erlangt. Ausser den Kalk- und Bleigläsern sind hier namentlich die B a r v t g 1 ä s e r und die B o r a t g 1 ä s e r zu nennen. In den

26

434

Glas.

B a r y t g l ä s e r n ist d a s P b d e r B l e i g l ä s e r d u r c h B a e r s e t z t , w ä h r e n d in d e n B o r a t g l ä s e r n d i e B o r s ä u r e a n d i e Stelle d e r K i e s e l s ä u r e g e t r e t e n ist. Z w i s c h e n d i e s e n G l a s a r t e n g i b t e s n o c h Ü b e r g ä n g e , d a z u k o m m e n Ä n d e r u n g e n in der quantitativen Zusammensetzung, so dass die Reichhaltigkeit und Mannigf a l t i g k e i t d e r J e n e n s e r G l a s i n d u s t r i e o h n e w e i t e r e s e i k l ä r l i c h ist. D i e R o h m a t e r i a l i e n d e r g e w ö h n l i c h e n G l a s f a b r i k a t i o n teilt m a n e i n in K i e s e l s ä u r e , Flussmittel und E n t f ä r b u n g s bezw. Färbungsmittel. D i e R o h m a t e r i a l i e n d e r G l a s f a b r i k a t i o n teilt m a n ein in K i e s e 1 s ä u r e , F 1 u s s m i 11 e 1 u n d E n t f ä r b u n g s - b e z w . F ä r b u n g s m i t t e l . 1. K i e s e l s ä u r e . Hauptsächlich als Sand, Kieselgur, Feuerstein oder Q u a r z b e n u t z t . T o n i g e B e i m e n g u n g e n im S a n d g e b e n ein l e i c h t e r s c h m e l z b a r e s Produkt. 2. F l u s s m i t t e l . Z u n e n n e n sind Kali, N a t r o n . Kalk, B a r y t , S t r o n tian, Bleioxvd, B o r s ä u r e , Zinkoxvd1) sowie einige natürliche Silikate. Kali w i r d a l s P o t t a s c h e ( n a t ü r l i c h e o d e r M i n e r a l p o t t a s c h e ) s o w i e a u c h a l s S u l f a t , N a t r o n m e i s t e n s a l s S u l f a t , s o n s t als S o d a v e r w e n d e t . Kalk muss für weisse Gläser Fe-frei sein; man wendet rohes Karbonat (Marmor. S c h l ä m m k r e i d e ) sowie g e b r a n n t e s CaO an. Zur Herstellung von Milchglas b e n u t z t m a n C a l c i u m p h o s p h a t . F ü r o p t i s c h e Z w e c k e w e r d e n jetzt v i e l f a c h d i e B a r y t g l ä s e r v e r w e n d e t , d a s i e ein f a s t s o h o h e s L i c h t b r e c h u n g s v e r m ö g e n haben wie die Bleigläser, jedoch härter als diese sind. D a s B l e i o x y d v e r w e n d e t m a n m e i s t e n s in F o r m d e r M e n n i g e , d a m a n bei d i e s e m h o h e n O x y d k a u m e i n e R e d u k t i o n zu P b zu b e f ü r c h t e n h a t . F ü r K a l k Bleigläser wird zuweilen auch C a l c i u m p l u m b a t verwendet. Als v o r z ü g l i c h e s F l u s s m i t t e l w i r k t d i e B o r s ä u r e , d i e teils a l s s o l c h e , teils a l s B o r a x v e r w e n d e t w i r d ; s i e f i n d e t n a m e n t l i c h f ü r o p t i s c h e G l ä s e r s o w i e E m a i l (s. d.) V e r w e n d u n g . A l s n a t ü r l i c h e S i l i k a t e , d i e i h r e r Z u s a m m e n s e t z u n g n a c h mit d e m G l a s e v e r w a n d t sind und als Flussmittel dienen können, sind die B a s a l t e , T r a c h y t e , weiter G r a n i t e . F e l d s p a t , G l i m m e r , Obsid i a i t e , d a n n L a v a , B i ni s s t e i n u. s. w . zu n e n n e n . Sie w e r d e n ü b e r a l l d a z u r V e r w e n d u n g g e l a n g e n , w o sie in d e r N ä h e v o r k o m m e n , a l s o billig g e n u g herangeschafft werden können. Schliesslich sind als Flussmittel die G l a s s c h e r b e n von g r ö s s t e r B e d e u t u n g : J e d e m S a t z w i r d m i n d e s t e n s d e r d r i t t e T e i l a n G l a s s c h e r b e n zugesetzt. 3. E n t f ä r b u n g s - u n d F ä r b u n g s m i 11 e 1. Ein viel b e n u t z t e s E n t f ä r b u n g s m i t t e l ist d i e a r s e n i g e S ä u r e ( A r s e n i k ) ; sie w i r k t d u r c h Oxydation der Kohle, d e s Schwefelnatriums und der Eisenoxydulverbindungen. G l e i c h z e i t i g b e w i r k t d e r A r s e n i k ein s t a r k e s A u f s c h ä u m e n d e r G l a s m a s s e u n d so eine innige M i s c h u n g d e s Satzes. Mechanisch reinigend und gleichzeitig oxydierend wirkt der S a l p e t e r . N e u e r d i n g s leitet m a n a u c h h ä u f i g S a u e r stoff in d i e g e s c h m o l z e n e G l a s m a s s e ein, d e r a l s g u t e s E n t f ä r b u n g s m i t t e l w i r k t . R e i n o p t i s c h e n t f ä r b e n d w i r k e n B r a u n s t e i n ( A l a n g a n d i o x y d ) und N i c k e l o x y d u l . E r s t e r e r f ä r b t d a s G l a s a m e t h y s t r o t und h e b t d a d u r c h d i e g r ü n e F ä r b u n g d e s e i s e n h a l t i g e n G l a s e s a u f . D a a b e r auf d i e s e W e i s e immer e t w a s violett e r s c h e i n e n d e Gläser entstehen, zieht man dem Braunstein d a s N i c k e l o x y d u l v o r , d a s bei e n t s p r e c h e n d e m Z u s a t z e i s e n h a l t i g e G l ä s e r vollständig farblos erscheinen lässt. Die zum Färben des Glases dienenden Materialien siehe unter „ G l a s f a r b e n". D i e R o h m a t e r i a l i e n w e r d e n z e r k l e i n e r t , im g e w ä h l t e n V e r h ä l t n i s g e m i s c h t und unter Zusatz von G l a s s c h e r b e n eingeschmolzen. D a s Schmelzen geschieht in G l a s h ä f e n o d e r G 1 a s w a n n e n. D i e G l a s h ä f e n s i n d r u n d e , o f f e n e ') A u c h W i s m u t o x y d u n d T h a l l i u n i u x v d k o m m e n in B e t r a c h t . D i e damit h e r g e s t e l l t e n G l ä s e r f i n d e n w e g e n ihres h o h e n G l a n z e s ( b e s c h r ä n k t e , V e r w e n d u n g fiir L i n s e n zu o p t i s c h e n I n s t r u m e n t e n .

Glas.

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oder bedeckte, a u s schwer schmelzbarem Ton und Schamotte hergestellte, nach u n t e n v e r j ü n g t e G e f ä s s e . d i e z w i s c h e n 6 0 u n d m e h r a l s 1000 k g S a t z f a s s e n ; sie w e r d e n auf d e n G l a s h ü t t e n s e l b s t g e f e r t i g t . F ü r d i e G u s s s p i e g e l f a b r i k a t i o n v e r w e n d e t m a n G l a s w a n n e n , d. h. v i e r e c k i g e H ä f e n : s i e t r a g e n r u n d h e r u m e i n e n F a l z , um mit Z a n g e n g e f a s s t und g e h o b e n w e r d e n zu k ö n n e n . Die G l a s ö f e n sind s t e h e n d e F l a m m ö f e n , die 6—10 H ä f e n f a s s e n und a u s s e r d e m R a u m e n t h a l t e n , um A r b e i t s s t ü c k e a l l e r Art m e h r m a l s d a r i n e r w e i c h e n zu k ö n n e n . B e d i n g u n g f ü r ein b r a u c h b a r e s P r o d u k t ist, d a s s d e r A r beitsraum von Kohle und Asche vollständig frei bleibt. F r ü h e r heizte man a u s s c h l i e s s l i c h mit Holz, jetzt mit S t e i n k o h l e n . B r a u n k o h l e n u n d T o r f . Den wichtigsten Fortschritt der Glasfabrikation bezeichnet die von S i e geringwertigen mens eingeführte G a s f e u e r u n g , durch die mittels B r e n n m a t e r i a l s ein r e i n e s F e u e r e r z e u g t w i r d . Namentlich hat der S i e m e n s s e h e R e g e n e r a t i v g a s o f e n in d e n m e i s t e n G l a s h ü t t e n E i n g a n g g e f u n d e n . E r b e s t e h t a u s e i n e m G e n e r a t o r , in d e m d i e H e i z g a s e e r z e u g t w e r d e n (vgl. „ G e n e r a t o r g a s " ) , w e i t e r a u s d e n R e g e n e r a t o r e n , in d e n e n d i e e n t l a n g streichenden Heizgase s o w i e die z u g e f ü h r t e Luft d u r c h die b e n a c h b a r t e n O f e n wandlungen stark erhitzt werden, sowie a u s dem Schmelzofen selbst. Die n e u e r e n S i e m e n s s c h e n W a n n e n ö f e n , d i e e b e n f a l l s mit R e g e n e r a t i v g a s f e u e r u n g versehen sind, b e d ü r f e n ü b e r h a u p t keiner Häfen, da die p a s s e n d geformte, vertiefte O f e n s o h l e selbst das Schmelzgefäss bildet. — N a c h d e m D. R. P . 124 7 0 2 e r z e u g t m a n G l a s auf e l e k t r i s c h e m W e g e , i n d e m m a n d e n G l a s s a t z d u r c h T r a n s p o r t s c h n e c k e n d e n im S c h m e l z raum a n g e o r d n e t e n E l e k t r o d e n p a a r e n zugeführt und hier durch die Lichtbogen s c h m i l z t . D i e S c h m e l z e g e l a n g t s o d a n n in d e n L ä u t e r u n g s r a u m , w o s i e w e i t e r e l e k t r i s c h erhitzt u n d g e l ä u t e r t w i r d . C h a r a k t e r i s t i s c h f ü r d a s V e r f a h r e n ist es, d i e S c h m e l z u n g d e s G l a s s a t z e s d u r c h F l a m m b o g e n E r h i t z u n g , die Läuterung durch W i d e r s t a n d s e r h i t z u n g v o r z u n e h m e n . D a s Glas w i r d in e n g e m R ä u m e , mit g e r i n g e m S t r o m v e r b r a u c h u n d o h n e j e d e V e r u n r e i n i g u n g d u r c h F l a m m e n g a s e u. s. w . k o n t i n u i e r l i c h g e s c h m o l z e n u n d g e läutert. Besonders der Läuterprozess durch die regulierbare Widerstandse r h i t z u n g e r f o l g t r a s c h e r und b e s s e r a l s b i s h e r . V e r b e s s e r u n g e n d i e s e s V e r f a h r e n s s i n d in d e n D . R. P. 128 250, 131 291 u n d 134 9 3 5 n i e d e r g e l e g t . Bis jetzt s c h e i n e n s i c h in d e r P r a x i s d i e e l e k t r i s c h e n G l a s ö f e n j e d o c h n o c h n i c h t e i n g e f ü h r t zu h a b e n . D i e v e r s c h i e d e n e n G l ä s e r s c h w a n k e n in i h r e n E i g e n s c h a f t e n a u s s e r ordentlich nach der Zusammensetzung; man hat festgestellt, d a s s für die Anfertigung chemischer A p p a r a t e solche Gläser am geeignetsten sind, deren K i e s e l s ä u r e d a z u h i n r e i c h t , ein T r i s i l i k a t zu b i l d e n , w ä h r e n d d a s A t o m v e r h ä l t n i s v o n Kalk zu Alkali 1 : 1,3 bis 1 : 1,5 b e t r ä g t . Ein G l a s , in d e m d i e A t o m v e r h ä l t n i s s e S i 0 2 : C a O : K 2 0 ( b e z w . N a 2 0 ) = 7 , 2 : 1 : 1,34 s i n d , h a t s i c h beim K o c h e n mit W a s s e r u n d v e r d ü n n t e n S ä u r e n a l s b e s o n d e r s w i d e r s t a n d s f ä h i g e r w i e s e n . Im ü b r i g e n ist zu m e r k e n , d a s s K a l i g l ä s e r l ö s l i c h e r a l s N a t r o n g l ä s e r s i n d ; mit s t e i g e n d e m K i e s e l s ä u r e g e h a l t n i m m t d i e W i d e r s t a n d s f ä h i g k e i t gegen Lösungsmittel, gleichzeitig aber auch die Sprödigkeit und S c h w e r s c h n i e l z b a r k e i t zu. In d e n H ä f e n b z w . W a n n e n g e h t mit d e r Z u n a h m e d e r E r h i t z u n g n a c h und ¡lach die G l a s b i l d u n g v o r s i c h : D i e f l ü s s i g e M a s s e w a l l t a u f , d i e G a s e e n t w e i c h e n , d i e nicht in d i e G l a s m a s s e ü b e r g e h e n d e n V e r b i n d u n g e n ( S u l f a t e ) s e t z e n sich als s o g e n a n n t e G a l l e o d e r G 1 a s g a 1 I e o b e n a u f . Z u m S c h l u s s w i r d l e t z t e r e d u r c h a u f g e s t r e u t e n K o h l e n s t a u b a b g e b r a n n t o d e r a u c h — bei g r ö s s e r e n M e n g e n — a b g e s c h ö p f t ; d a n n s t e i g e r t m a n d i e Hitze, um d i e G l a s m a s s e d ü n n f l ü s s i g e r , g l e i c h a r t i g e r u n d k l a r e r zu m a c h e n — e i n e O p e r a t i o n , d i e man L ä u t e r n oder H e i s s s c h ü r e n nennt. Bei d e r V e r a r b e i t u n g d e r G l ä s e r h a t m a n H o h 1 g 1 a s - v o n d e r T a f e l g l a s - F a b r i k a t i o n zu t r e n n e n . M a n e n t n i m m t d a s f l ü s s i g e G l a s mit d e r . . P f e i f e " und b l ä s t e s e n t w e d e r frei a u s o d e r a b e r in F o r m e n ; in e r s t e r e m F a l l e b e n u t z t m a n bei d e r F o r m g e b u n g v e r s c h i e d e n e E i s e n . S c h e r e n , P l a t t e n u. a. m. D a s in F o r m e n g e b l a s e n e G l a s n e n n t m a n P r e s s g l a s . 28*

436

Glaserkitt —

Glasfarben.

Bei der T a f e l - oder Walzenglasfabrikation wird ein g r o s s e r Glaszylinder geblasen, dessen Böden man absprengt. Der verbleibende Zylindermantel wird au einer Stelle aufgesprengt und dann in dem sogenannten S t r e c k o f e n langsam erwärmt, wobei sich die Rundung allmählich streckt, bis d a s G l a s eine T a f e l bildet, die durch Walzen noch mehr geglättet wird. Die dicken Spiegelgläser werden jetzt gar nicht mehr geblasen, s o n d e r n direkt auf Giessplatten gegossen und später — nach dem Erstarren und Kühlen — geschliffen und poliert. Ein besonders interessantes und wichtiges Verfahren hat P. S i e v e r t in die Bearbeitung der G l ä s e r eingeführt; das Verfahren ist durch eine ganze Reihe von Patenten geschützt, von denen die D. R. P. 111 3 9 3 , 154 8 8 8 , 156 584, 156 5 8 5 und 157 847 die wichtigsten sind. Ganz kurz gesagt, besteht das S i e v e r t s c h e Verfahren darin, dass man die noch flüssige G l a s m a s s e auf einen den Umrissen des zu blasenden Gegenstandes entsprechenden eisernen B o d e n bzw. T e l l e r bringt und diesen dann um 180° dreht, wobei die an den Rändern des B o d e n s mittels Nute festgehaltene G l a s m a s s e hängen bleibt und sich infolge ihres Gewichtes sackartig ausdehnt. Der Boden hat Öffnungen, durch welche nun Pressluft eingeleitet wird, welche den G l a s s a c k weiter a u s b l ä s t ; j e nach der untergestellten Form modelliert sich der G l a s k ö r p e r dabei in gewünschter Weise. Man bläst so ganze Badewannen, weiter Akkumulatorenkasten und sonstige G e f ä s s e aller Art. Bei kleinen Hohlräumen ist e s nicht einmal nötig, Pressluft zuzuführen: man feuchtet den B o d e n mit W a s s e r an. und die dann darauf gebrachte G l a s m a s s e bringt das \Vasser zum Verdampfen und wird durch den Wasserdampf selbst in die Form geblasen. — Im besondern siehe noch „ H a r t g l a s " , ..S t r ;i s s " und ,,W a s s e r g l a s". G l a s und G l a s a r t e n : G l a s h ü t t e F r i e d r i e h s t h a l , G. ni. b. H., Friedr i c h s t h a l bei Costebrau N.-L. (s. Ins.-Anh. S. 11).

Glasfabriken

Georg Schmidt & v. d. E i t z , Schmiedefeld, Schleusingen (.s. Ins.-Anh. S. 'Jj.

Krs.

baut:

W i l l y Manger, Dresden-A. I S

(s. Ins.-Anh. S. 16).

Zerkleinerungs- und Sortier-Anlagen für G l a s f a b r i k e n : Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusomverk,

Magdehurfr-Huckau.

G l a s e r k i t t siehe „ K l e b s t o f f e " . G l a s f a r b e n . Zum Färben des G l a s e s dienen in der Regel Metalloxyde oder Metallsalze, die sich im G l a s e zu gefärbten Silikaten umsetzen. E s sind als Glasfarben Verbindungen von E i s e n , M a n g a n , K u p f e r , K o b a l t , S i l b e r , C h r o m und G o l d hauptsächlich zu nennen. 1. E i s e n . Dient namentlich zur Grünfärbung ( E i s e n o x y d u l ) ; mit Eisenoxyd lassen sich gelbe, orangegelbe, rote, braune und violette T ö n e erzeugen, doch tritt sehr leicht eine Reduktion zu Oxydul ein. Zum Zwecke der Grünfärbung wird das Fe in Form eisenhaltigen S a n d e s oder T o n e s dem Satze beigemischt. 2. M a n g a n , in Form von M n 0 2 (Braunstein) zugesetzt. Färbt violettrot; die Färbung wird leicht durch Einfluss reduzierender Agentien zerstört. Durch Zusatz von F e 2 0 3 oder CuO zum Manganglase kann man g r a u e Gläser erzeugen; viel M n ü 2 färbt schwarz. 3. K u p f e r . CuO färbt blaugrün, Cu s O dagegen blutrot. 4. K o b a l t , färbt, entweder als reines Oxyd oder aber als Smalie, T h e n a r d s Blau u. s. w. angewendet, das G l a s blau. 5. S i l b e r . Silberverbindungen färben das Glas (namentlich Bleiglas)gelb. 6. C h r o m . Dient zur Erzeugung intensiv gelbgrüner G l ä s e r ; man verwendet es meistens in der Form des G u i g n e t s c h e n G r ü n s , das durch Glühen von Kaliumbichromat mit B o r a x gewonnen wird. 7. G o l d . Dient zur Darstellung des echten Rubinglases; es wurde früher in der Form des C a s s i u s P u r p u r s ( s i e h e unter „Goldf a r b e n " ) verwendet, während man jetzt der G l a s m a s s e direkt Goldchloridlösungen zusetzt. Die rosenrote bis purpurrote Färbung entsteht erst beim Anlassen der Gläser. Nach dem D. R. P. 138 281 stellt man massives Gold-

Glasgeriilschaften.

437

rubinglas aus barythaltigen Glassätzen her, indem man dem Satz soviel gelöstes oder fein zerteiltes Gold beimischt, dass auf 10 0 0 0 Teile Sand 0 . 2 5 bis 1,7 T . Au kommen; hierauf folgt Abschmelzen im Glasofen. Als Alkali verwendet man Na und als zweiwertiges iMetall B a in Form von B a ( N 0 3 ) 2 ; zur Sicherung des Erfolges wird ein Reduktionsmittel während der Schmelzzeit zugefügt. 8. S e l e n . Man benutzt es neuerdings häufig zur Rotfärbung des G l a s e s , hauptsächlich aber, um grünliches G l a s farblos erscheinen zu lassen. E s sind noch viele andere Metallverbindungen zum Färben von Gläsern im Gebrauch, z. B. erzeugt U r a n o x y d lebhaft grünlichgelb fluoreszierende G l ä s e r ( U r a n g l a s . A n n a g e l b ) ; mit A n t i m o n s u l f i d e n erzeugt man goldgelbe, mit S c h w e f e l k u p f e r sepiabraune, mit M o l y b d ä n g l a n z tiefrotbraune Gläser. Andere Glasfarben bewirken nicht direkt eine Färbung, sondern setzen einen der Glasbestandteile in einen gefärbten Körper um. In dieser W e i s e wirkt namentlich Kohle sowie mannigfache (in der G l a s m a s s e verkohlende) organische Verbindungen, die die Sulfate des G l a s e s in Sulfide überführen und so die den letzteren eigentümliche Färbung verursachen. Metallverbindungen, die sich nicht oder nur in mässigem G r a d e im G l a s e zu lösen vermögen, zieht man zur Erzeugung halb durchsichtiger und undurchsichtiger G l ä s e r heran. So wirkt Z i n n o x y d (Zinnasche), weiter C a l c i u m p h o s p h a t(Knochenasche),dann K r y o l i t h , C a l c i u m f l u o r i d (Flussspat) u. a. m. Die M i l c h g l ä s e r , B e i n g l ä s e r , O p a l g l ä s e r , S p a t g l ä s e r u. s. w. sind so erzeugt. Die Herstellung der farbigen G l ä s e r ( B u n t g l a s ) geschieht durch Auflösen der genannten und mancher andern Metallverbindungen im G l a s f l u s s . Man unterscheidet i n d e r M a s s e g e f ä r b t e G l ä s e r und Ü b e r f a n g g 1 ä s e r. Letztere bestehen aus einer dickeren Schicht farblosen G l a s e s , welche bedeckt ( , , ü b e r f a n g e n " ) ist von einer dünnen S c h i c h t g e färbten G l a s e s . E s lassen sich auf diese W e i s e mehrere verschieden gefärbte Schichten übereinander legen; durch Abschleifen oder Abätzen der äusseren Schicht an bestimmten Stellen kann man buntfarbige Zeichnungen auf dem gläsernen Gegenstande anbringen. Um irisierende Gläser zu erzeugen, setzt man die fertigen, in einem Ofen erhitzten Gläser den Dämpfen von Metallchloriden aus. Anderseits erzeugt man Metalllüster durch Einbrennen aufgemalter Metallsalze oder Metalloxyde, namentlich des Bi, Ag und Cu. Nach R i n d s k o p f (Chem. Ztg. 1902 Repert. 2 7 3 ) werden die zum Irisieren eiforderlichen Substanzen, z. B. Zinnsalz, Strontiumnitrat oder Baryumnitrat, unter Einwirkung des elektrischen Stromes in einem geeigneten Behälter zur Verdampfung gebracht und der an der G l a s p f e i f e befindliche Gegenstand in heissem Zustande durch eine verschliessbare Öffnung in das Innere des Behälters eingeführt. Nachdem das G l a s der Einwirkung der Dämpfe eine gewisse Zeitlang ausgesetzt war, wird es in den Kühlofen gebracht. Nach dem D. R. P. 145 629 erzeugt man Gläser mit stark metallischen Reflexen, indem man die in gewöhnlicher W e i s e mit Metallsalzen oder Metalloxyden bestrichenen Gläser nach der ersten Re'duktion im Ofen einer oxydierenden Atmosphäre und hierauf einer wiederholten Reduktion und Oxydation aussetzt; j e nach der gewünschten Stärke der Metallschicht kann das Verfahren 3 — 6 mal wiederholt werden. Glasfarbeu: M< y t f

Colin,

Ilünnovtr.

Glasgerätschaften. Die meisten für den Chemiker in B e t r a c h t kommenden Glasgerätschaften sind in besonderen Artikeln behandelt, wo man ihre Preise vergleichen wolle, so z. B. unter ,,B e c l i e r " , „ B e c h e r g l ä s e r " , „ F l a s c h e n " , ,,H ä h n e " , „ K ä s t e n " , „ K o l b e n " , „ M e s s g e f ä s s e " , ,,A r ä o m e t e r " . „ B a r o in e t e r " , „ T h e r m o m e t e r " , „ R e t o r t e n " , „ R e a g i e r g l ä s e r " , „ R ö h r e n " , „ S c h a l e n " , „U h r g 1 ä s e r " , u. s. w . ; andere wieder sind unter den ihre V e r w e n d u n g charakterisierenden Artikeln zu finden, z. B. Milchuntersuchungsapparate unter ,,M i 1 c h " .

Glasgerätschaften.

438 Glasperlen,

zum

Füllen

von

Trockenapparaten:

Kleinere

1 kg Mk. 3,00—4,50

Grössere

(4—6

mm

Glasglocken, breitem Innere

von

starkem

abgeschliffenem

Höhe .

.

Durchm.

n

Durchm.)

.

.

ca.

.

.

Stück Innere

Höhe

. . . .

Durchm.



ca.

.

weissem

von

ohne

15

15

17,5

20

20

20

12

15

17,5

12

15

20

1,65

2,25

1,20

1,35

2,50

3,20 Mk.

25

25

30

30

>10

30

35

40

15

20

15

20

25

30

25

30

6,75 Hals;

9,00

11,00

Durchm

Durchm Stück Innere „

weissem ca.

13

15

18

20

25

30

9 0.75

10

13

15

15

20

25

1,10

1,35

1,75

2,25

0,90

Knopf

zum 15

15

15

20

20

20

20

20

7

10

15

20

10

15

20

25

30

Mit

R a n d , Stück

Ohne

Rand,

Glas pinsei

0 , 6 0 0 , 7 5 0 , 9 0 1 . 1 0 0 , 9 0 1,10 1,65 2 . 2 5 3 , 4 0 M k . 25

30

30

30

35

40

45

50

15

25

30

15

20

30

25

30

30

30

1,*0 2.75

3,75

6,00

7,50

Mk.

Mk.

0,50

2,75

mit

Mals

und s e i t l i c h e m

25

30

14

18

Glasplatten,

3,00

.

.

2,00

gesponnenem

Seitenlange od. Durchm. Quadratisch, Rund,

Glasplatten,

.

.

5

Mikroskopen: 40

18

20

cm.

4,00

6,00

8,00

Mk.

3,00

4.50

6,00





für Säuren

3o

cm.

0,60

8

o,90

1,25

1,70 2 , 3 0

2,80

4,00 5,50

6,50

Mk.

0,70

l.ln

1,35

1,80 2 , 4 0

2,90 4,25 5,75

6,75

. 0,45

auf einer S e i t e

Hoden:

Rändern:

1 0 Stück . 0 , 4 0

1 0 Stück

von

36

Glas,

mit a b g e k a n t e t e n

am

Mk.

Hedecken

15 .

3.40 4,75

Tubus

cm.

cm.

5,00 zum

32

.

Stück

von

cm

25

mit K n o p f

. . .

Mk.

25

30 Durchm.

Präparaten:

15

4,00

Innerer

2,50

von

12

.

Höhe

Hedecken

Mk. cm.

12

Stück Glasglocken



7

Glase

.

cm.

12

Höhe Durchm.

2,00

10

1.50 2 . 2 5 von

2,70

3,50 4,00 5,00 3,60 o h n e Kand, mit K n o p f o d e r

0,50 0,75

Höhe

Glasglocken

cm.

15

Höhe Stück

und

10

0.60 und o h n e

Rand

0,45

9

i

Stück

Mk. Knopf

12

Durchm Glasglocken

mit

5 0,80

weissem Glase 1-1

Höhe

Luftpumpenglocken,

P

2,75

Glasglocken

Glase,

Rande:

.

Stück

Hohe

100 Stück

matt

10

oder

mit

13

15

breitem

18

2]

25

matten R a n d e 5 0

28

o< m i t s e i t l i c h e m

0

A u s s c h n i t t 5 0 ° < j . m i t z e n t r a l e r B o h r u n g 1 0 0 " 0 , aus s t a r k e m D o p p e l g l a s e 100"/' o m e h r . Glasplatten

aus starkem

Spiegelglase,

eine Seite

fcinmalt

geschliffen,

mit

beschliffencn

Kanten: Seitenlange od. Durchm. Quadratisch. Rund,

Stück

.

.

Stück

Glasplatten einer

aus ( i u s s g l a s , Seite

plan

15

20

25

30

35

40

cm.

1,00

1,55

2,50

3,25

4,00

5,50

Mk.

1,25

l>n

2,75

3,50

4.50

für Y a k u u m - E x s i k k a t o r e n ,

feinmatt

g e s c h l i f f e n , mit

Seiten länge Stück Farbige,

quadratisch

mit

Seitenlange Stück Glasröhren

siehe unter

Glasstäbe, Glasstäbe Länge Durchm. 10Stück

in g a n z e n

cm

6,0»



dick,

auf

Rändern :

cm. Mk.

Kanten:

5

10 11,25

15 0,60



cm.

0,90

Mk.

„Röhren". von

geschnitten

etwa

und

an

1.5 m

"

beiden

0

kg

l-'ndcn

M k . 1 ¡O.OU;

1 kg

M k . ] ,60

verschmolzen:

15

20

25

25

3U

•'•'>

40

40

•}.">

5"

50

?«»

cm.

4

5

6

T

8

8

10

11

15

11

15

20

20

mm.

Glasperlen, Glaswolle,

45 12,00

2,5

10

n.HO 0 , 3 5

,.

34

Min Längen

( R ü h r s t ü b e j.

bekanteten

«.00 beschliffenen

quadratisch.

ii, i 0 0 . 5 0 0,7."» 0 , 9 0

fein

1.50

:!,n0 ti.On 4 , o 0 8 , 0 0 l o , 0 0 1 3 , 0 0 M k . 0

0 kg

0

o





mittel

1



-

feinst

1

....

mittelfun

und

grob

Mk. 14,00 2 i.00 Iii,00 2H,00

439

Glasöfen — Glühapparate. Glaswolle, bleifrei, zum Filtrieren: No 1 Pro 1 kg 50,00 „ H 6,00

2 36,00 4,50

3 30,00 Mk. 3,75 „

Glasgerätschaften für chemische nnd technische Zwecke:

Glasfabrik Sophienhiitte Bock & Fischer, Ilme nau i. Thür Glashütte Friedrichsthal, G. m. b. H., Friedrichsthal bei Costebrau N.-L. (Verpackungsflaschen) (s. Ins.-Anh. S. 11). Kmil Gundelaeh, Gehlberg i. Thür. Leppin & Masche, Berlin SO., Engelufer 17 (s. Ins.-Anh. S. 12).

Dr. Hermann Rohrbeck, Berlin NW., KarlStr. 20a (s. Ins.-Anh. S. 21). Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld, Krs. Schleusingen (s. Ins.-Anh. S. 9). Vereinigte Fabriken für Laboratoriumsbedarf, Berlin N., Chausseestr. 8. Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW., I-Iaidestr. 55/57 (s. Ins. S. 613).

Glasöfen:

Willy Manger, Techn. Bureau, Dresden (s. Ins.-Anh. S.

Glassteine. Hohle, auswechselbare Glasbausteine nach D. R. P. 133 927 sind geeignet zur Verwendung als Fenster, lichtdurchlassende Wände u. s. w. in Fabriken und Lagerhäusern. Das Auswechseln einzelner Steine erfolgt ohne Störung des Verbandes; dies wird dadurch erreicht, dass sich auf den Lagerflächen Erhöhungen befinden, welche die Lagerfugen abgrenzen, und anderseits den Erhöhungen entsprechende, wechselseitig verlegte Ausschnitte. Ein ganzer Stein 125 X 2 5 0 mm kostet Ein halber Stein 1 2 5 x 1 2 0 mm kostet Es entspricht dieses einem Preise von Mk. 17,60 pro 1 qm

Mk, 0,55 „ 0,28

Glasur siehe „ E m a i 1". Glaswolle:

Leppin & Masche, Berlin SO., Engelufer 17 (s. Ins.-Anh. S. 12).

Glätte (Bleiglätte) siehe unter „ B l e i f a r b e n " und „B I e i v e r b i n d ü n g e n". Glättolin (für Hemdkragen, um das Wundkratzen des Halses zu vermeiden.

Dr.

Max Lehmann

& Co.,

Berlin

SO.

26, Elisabethufer 5/8.

Glaubersalz (Natriumsulfat) siehe „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " und „S u 1 f a t". Glimmer. Doppelsilikat von basisch metakieselsaurer Tonerde mit metakieselsaurem Kali oder metakieselsaurem Natron. Äusserlich metallisch silberweiss bis braunschwarz, lässt sich sehr weitgehend und vollkommen in dünne, farblose, durchsichtige, biegsame Blätter spalten. Das D. R. P. 144 162 schützt ein Verfahren, Glimmer als flüssige oder plastische Masse zu verwenden: Der feingemahlene Glimmer wird unter Zusatz von A12(S04)3 mit einer Lösung von Agar-Agar vermischt. Die Masse haftet fest an allen Materialien, erstarrt schnell und reisst nicht; durch Zusatz von Glyzerin oder Harzöl kann man ihr eine gewisse Elastizität geben. Man benutzt den Glimmer zur Herstellung feuerfester Scheiben, Lampenzylinder u. s. w., neuerdings in ausgedehntem Masse als Isoliermateriäi in der Elektrotechnik. Vgl. dazu den Artikel „M i k a n i t". Meyer Cohn, Hannover.

Glover-Turm siehe „ S c h w e f e l s ä u r e " . Glucin siehe „ S ü s s s t o f f e , k ü n s t l i c h e". Glübapparate. G l ü h ö f e n siehe „ ö f e n". G l ü h s c h i f f c h e n siehe „ E l e m e n t a r a n a l y s e". G l ü h s c h ä l c h e n mit flachem Boden aus Berliner Porzellan: No. . . . 1 Inhalt . . . 4 Durchm. . . 3,3 Stück . . . 0,20

2 9 4,2 0,30

3 13 ccm. 4,7 cm. 0,35 Mk.

G l ü h s c h ä l c h e n , tief, mit flachem Boden, aus Meissener Porzellan:

No Inhalt . . . Durchm. . . Stück . . .

l 3 5 0,25

2 2,2 4 0,25

3 1,5 cm. 3 0,15 Mk.

440

Glühkörper —

Glyzerin.

G l ü h s c h ä l c h e n , Verbrennungsschalen, viereckig, aus Berliner Porzellan: No. , Länge Breite Höhe Inhalt Preis .

. . . . . .

. . . . . .

2

1 5 3,5 1,1 15 0.40

.

Glühschälchen, halbkugelförmig: No Höhe . Durchm. Stück . G 1 üh

. . . . . .

Inhalt Gewicht Preis . .

. . .

0 — 8,5 0,60

4 9,1 5,8 1,5 60 0,80

Verbrennungsschalen 1 3,2 7,5 0.50

aus

schalen

1* 2,6 6 0,40

Graphit:

cm. n n

ccm. Mk.

aus Meissener

o

2

3 1,6

cm.

5 2,25

3.6 0,50

„ Mk

klein 0,23 0,450 1,00

mittel 0,36 0,650 1.30

gross 6 8,500 8.50

. . .

3 6,8 4,5 1 25 0,60

5 4 1 15 0.50

Porzellan,

1. kgMk.

G 1 ü h t i e g e 1 siehe „ T i e g e 1". Glühapparate: F r a n z E i s e n a c h 4 C i e . , O f f e n b a i l i a. M. Leppin & M a s c h e , B e r l i n SU., Kn&rehm r (s. I n s . - A n h . S. 12).

17

eii-or«,' S c h m i d t & v. d. E i t z , S c h m i e d e f i l d , K r s . S c h l e u s i n g e n (s. I n = . - A n h . S. 0 ) . Warmhrunn, (Juilitz & fo.. llerlin NW., Iliii(ic,llO;

1 kg

Mk.

I n Stück .,

-¡.">,(10

0,6.ri

C 3 H 5 (OH) 3 . K o m m t im f r e i e n Z u s t a n d e in d e r N a t u r nicht vor, f i n d e t sich d a g e g e n , mit F e t t s ä u r e n zu d e n e n t s p r e c h e n d e n

Glyzerin.

441

G l y z e r i d e n v e r b u n d e n , in a l l e n F e t t e n d e s T i e r - u n d P f l a n z e n r e i c h s . Man stellt d a s G l y z e r i n d u r c h V e r s e i f u n g d e r F e t t e d a r u n d g e w i n n t e s a l s N e b e n p r o d u k t bei d e r F e t t s ä u r e - u n d S e i f e n f a b r i k a t i o n . M e i s t e n s z e r s e t z t m a n d i e R o h f e t t e mit K a l k in k u p f e r n e n A u t o k l a v e n . Dem entstandenen kalkhaltigen, noch e t w a s Kalkseife enthaltenden Glyzerinw a s s e r s e t z t m a n zur A u s s c h e i d u n g d e r F e t t s ä u r e n u n d d e s K a l k e s HsSCK zu, n e u t r a l i s i e r t mit C a O u n d d a m p f t im V a k u u m z u r S i r u p d i c k e ein. O f t w i r d d a s G l y z e r i n a u c h in o f f e n e n P f a n n e n n u r w e n i g e i n g e d a m p f t u n d d a n n a n d i e b e scnderen Glvzerinraffinerien weitergegeben. G e s c h i e h t die Verseifung der Fette mit H»S04, so m ü s s e n die e r h a l t e n e n G l y z e r i n w ä s s e r z u e r s t mit C a O n e u t r a l i s i e r t u n d v o m a u s g e s c h i e d e n e n C a S O » getrennt w e r d e n ; dann wird nach dem oben geschilderten Verfahren weiter gearbeitet. D a s r e i n s t e G l y z e r i n e r h ä l t m a n , w e n n m a n d i e F e t t e mit W a s s e r d a m p f verseift. W u r d e anfänglich nur von den a u s Stearinfabriken s t a m m e n d e n R o h g l y z e r i n e n G e b r a u c h g e m a c h t , s o e n t w i c k e l t e s i c h seit 2 D e z e n n i e n a u c h d i e Herstellung der Glyzerine aus Seifensiederunterlauge; man bezeichnet d a s so g e w o n n e n e Glyzerin als L a u g e n g l y z e r i n , während d a s direkt durch F e t t v e r s e i f u n g mit H 3 S 0 4 e r h a l t e n e d e n N a m e n D e s t i l l a t i o n s g l y z e r i n und d a s a u s d e r S t e a r i n f a b r i k a t i o n s t a m m e n d e d e n N a m e n S a p o n i f i k a t i o n s g l y z e r i n führt. Über die G e w i n n u n g von Glyzerin a u s Unterlauge sind zahlreiche Mitteilungen an die Öffentlichkeit gekommen, w e n n auch noch m a n c h e s geheim gehalten wird. Die U n t e r l a u g e w i r d a b g e k ü h l t und filtriert und nun a m b e s t e n z u n ä c h s t b i s auf 4 0 % G l y z e r i n g e h a l t k o n z e n t r i e r t . D a n n f o l g t e i n e c h e m i s c h e R e i n i g u n g , d i e h a u p t s ä c h l i c h im A n s ä u e r n mit HCl u n d d a r a u f f o l g e n d e n F i l t r i e r e n b e s t e h t . N u n m e h r w i r d im V a k u u m b i s zu e t w a 8 0 % G l y z e r i n k o n z e n triert; man kühlt hierauf a b und filtriert n o c h m a l s , wobei sich d a s s c h o n vielfach v e r w e n d b a r e R o h g l y z e r i n ergibt. N a c h d e m A m e r . P a t . 774 172 n e u t r a l i s i e r t m a n z u r G l y z e r i n g e w i n n u n g d i e S e i f e n m u t t e r l a u g e n mit H s SO«, fällt d i e u n l ö s l . F e t t s ä u r e n mit A l a ( S O t ) 3 , filtriert d i e A l - S e i f e n a b , d a m p f t d i e F l ü s s i g k e i t ein, s c h e i d e t d i e M i n e r a l s a l z e a b u n d g i b t BaCIs zu, w o d u r c h B a S 0 4 u n d B a - S e i f e n e n t s t e h e n . Nun setzt m a n g e n ü g e n d H 2 S 0 4 zu, d a m i t d e r g r ö s s e r e Teil d e s a n f l ü c h t i g e F e t t s ä u r e n g e b u n d e n e n A l k a l i s s i c h mit ihr v e r b i n d e , w ä h r e n d d i e F e t t s ä u r e n s i c h t e i l w e i s e in u n l ö s l i c h e m Z u s t a n d e a b s c h e i d e n . M a n f i l t r i e r t s i e mit d e m B a S O i ab, b e f r e i t d a s F i l t r a t d u r c h A b d a m p f e n im V a k u u m von H5SO4 u n d v o n d e n ü b r i g g e b l i e b e n e n f l ü c h t i g e n F e t t s ä u r e n , s e t z t Na 2 CO.i zu u n d d e s t i l l i e r t d a s Glyzerin ab. — Die praktische B e d e u t u n g dieses Patentes erscheint sehr problematisch. D i e im Artikel „ F e t t s ä u r e " e r ö r t e r t e F e t t s p a l t u n g d u r c h F e r m e n t e eignet sich ebenfalls zur Glyzeringewinnung, denn man erhält dabei a u s s e r d e r F e t t s ä u r e ein G l y z e r i n w a s s e r mit 4 0 — 5 0 % G l y z e r i n . N a c h d e m D. R. P . 141 7 0 3 soll m a n G l y z e r i n a u s D e s t i l l a t i o n s r ü c k s t ä n d e n v e r g o r e n e r M a s s e n ( S c h l e m p e u. d g l . ) g e w i n n e n k ö n n e n , u n d z w a r liegt d e m V e r f a h r e n ( C h e m . Z t g . 1903, 6 8 8 ) f o l g e n d e s P r i n z i p zu G r u n d e : W e n n m a n in e i n e m l u f t l e e r e n R ä u m e bei e i n e r T e m p e r a t u r , d i e 300° n i c h t ü b e r s t e i g t , D e s t i l l a t i o n s s c h l e m p e , z. B. M e l a s s e s c h l e m p e , d e s t i l l i e r t , s o ist d e r R ü c k s t a n d n a c h d e m Ü b e r g e h e n d e s G l y z e r i n s u n d d e s W a s s e r s bei d e r T e m p e r a t u r v o n 300 5 f l ü s s i g u n d f l i e s s t v o n s e l b s t ab. D i e Z e i t d a u e r , d i e G l y z e r i n und W a s s e r z u m E n t w e i c h e n b r a u c h e n , richtet sich n a c h d e r D i c k e d e r S c h i c h t . D a s Verf a h r e n b e s t e h t nun im w e s e n t l i c h e n in e i n e m f o r t g e s e t z t r e g u l i e r t e n u n d r e g e l mässigen H e r a b r i e s e l n l a s s e n der S c h l e m p e über die W ä n d e eines a b g e s c h l o s s e n e n m ö g l i c h s t l u f t l e e r e n R a u m e s , d e r d u r c h e i n e ä u s s e r e W ä r m e q u e l l e auf nicht ü b e r 300° e r w ä r m t w i r d . D i e S c h l e m p e tritt in f l ü s s i g e m Z u s t a n d e u n u n t e r b r o c h e n o h n e V e r m i t t e l u n g m e c h a n i s c h e r V o r r i c h t u n g e n in d e n R a u m , d u r c h f l i e s s t ihn u n d v e r l ä s s t ihn e b e n s o . D a b e i v e r l i e r t s i e auf i h r e m W e g e , ler eine g e n ü g e n d e , d e r D i c k e d e r f l ü s s i g e n S c h i c h t auf d e n W ä n d e n e n t s p r e c h e n d e L ä n g e h a b e n m u s s , z u e r s t ihr W a s s e r u n d d a r a u f ihr G l y z e r i n . D e r a u s der S c h l e m p e sich entwickelnde Dampf erhält eine kreisende B e w e g u n g u n d w i r d g l e i c h z e i t i g ü b e r h i t z t , d a m i t er d i e m i t g e r i s s e n e n f e s t e n T e i l e a b -

Glyzerin.

442

s c h e i d e t und d a s E n t w e i c h e n d e s übrigen G l y z e r i n s a u s den wasserfreien M a s s e n b e f ö r d e r t . D a s g l e i c h e V e r f a h r e n ist a u c h durch d a s D . R. P . 125 788 mit dem Z u s a t z p a t e n t 147 5 5 8 g e s c h ü t z t . Zur R a f f i n a t i o n d e s dunkel g e f ä r b t e n R o h g l y z e r i n s wird d i e s e s in verdünntem Z u s t a n d e mit K n o c h e n k o h l e g e k o c h t und dann im V a k u u m konzentriert. C h e m i s c h r e i n e s Glyzerin g e w i n n t man durch D e s t i l l i e r e n des Rohp r o d u k t e s , indem m a n in d i e s e s nach d e m V e r d ü n n e n W a s s e r d a m p f einleitet und die bei 1 0 0 — 1 1 0 ° flüchtigen s a u r e n P r o d u k t e a b d e s t i l l i e r t . D a n n steigert m a n die T e m p e r a t u r l a n g s a m auf 170° ( d o c h nicht b i s auf 200°, weil sonst Zersetzung eintritt), w o b e i der g e s p a n n t e W a s s e r d a m p f die Glyzerindämpfe mit ü b e r f ü h r t . D u r c h g e e i g n e t e R ö h r e n k ü h l e r s c h e i d e t man die ü b e r g e h e n d e n Produkte in s e h r k o n z e n t r i e r t e s Glyzerin, s t a r k v e r d ü n n t e s Glyzerin und Wasser. V o r t e i l e soll es bieten, die D e s t i l l a t i o n im luftverdünnten R ä u m e vorzunehmen. Glyzerin ist im reinen Z u s t a n d e eine f a r b l o s e , d i c k l i c h e , s ü s s schmeckende, s e h r h y g r o s k o p i s c h e F l ü s s i g k e i t , die bei l a n g e a n d a u e r n d e r s t r e n g e r Kälte allmählich zu Kristallen e r s t a r r t . E n t z ü n d e t v e r b r e n n t e s mit b l a u e r Flamme. S p . G . im k o n z e n t r i e r t e s t e n Z u s t a n d e 1 , 2 6 4 7 ; ein 5 0 % i g e s Glyzerin hat das s p . G . 1 , 1 3 2 0 ; S . P . 2 9 0 ° , d o c h v e r d u n s t e t e s l a n g s a m s c h o n bei gewöhnlicher T e m p e r a t u r und l ä s s t sich bei 1 0 0 — 1 5 0 ° v o l l s t ä n d i g v e r f l ü c h t i g e n . T a b e l l e nach Lenz über das spez. Gew. und den B r e c h u n g s i n d e x w ä s s e r i g e r Glyzerinlösungen. Spez. Gew. bei

Brechungsindex bei

12—14» C.

12,5—12,8° C.

1,2691 1,2664 1,2637 1,2610 1,2584 1,2557 1,2531 1,2504 1,2478 1,2451 1,2425 1,2398 1,2372 1,2345 1,2318 1,2292 1,2265 1,2238 1,2212 1,2185 1,2159 1,2122 1,2106 1,2079 1,2042 1,2016 1,1999 1,1973 1,1945 1,1918 1,1889 1,1858 1,1826 1,1795

1,4758 1,4744 1,4729 1,4715 1,4700 1,4686 1,4671 1,4657 1,4642 1,4628 1,4613 1,4598 1,4584 1,4569 1,4555 1,4540 1,4525 1,4511 1,4496 1,4482 1,4467 1,4453 1,4438 1,4424 1,4409 1,4395 1,4380 1,4366 1,4352 1,4337 1,4321 1,4304 1,4286 1,4267

Spez. Gew. bei 12—14» C.

06 65 64 63

62 61

60

59 58 57* 56 55 54 53 52 51 50 49 48 47 46 45 44 43 42 41 40 39 38 37 36 35 34 33

1,1764 1,1733 1,1702 1,1671 1,1640 1,1616 1,1582 1,1556 1,1530 1,1505 1,1480 1,1455 1,1430 1,1403 1,1375 1,1348 1,1320 1,1293 1,1265 1,1238

1,1210

1,1183 1,1155 1,1127 1,1100 1,1072 1,1045 1,1017 1,0989 1,0962 1,0934 1,0907 1,0880 1,0852

Brechungsindex bei 12,5 — 12,8» C.

•g.B

Spez. Gew.

«o

12-14» c.

1,4249 1,4231 1,4213 1,4195 1,4176 1,4158 1,4140 1,4126 1,4114 1,4102 1,4091 1,4079 1,4065 1,4051 1,4036 1,4022 1,4007 1,3993 1,3979 1,3964 1,3950 1,3935 1,3921 1,3906 1,3890 1,3875 1,3860 1,3844 1,3829 1,3813 1,3798 1,3785 1,3772 1,3758

32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22

21

20

19 18 17 16 15 14 13

12

11 10 9

8 7 6 5 4 3 2 1 0

bei

1,0825 1,0798 1,0771 1,0744 1,0716 1,0689 1,0663 1,0635 1,0608 1,0580 1,0553 1,0525 1,0498 1,0471 1,0446 1,0422 1,0398 1,0374 1,0349 1,0332 1,0297 1,0271 1,0245 1,0221 1,0196 1,0172 1,0147 1,0123 1,0098 1,0074 1,0049 1,0025 1,0000

443

Glyzerin.

Erhitzt man d a s Glyzerin s c h n e l l , s o zersetzt es sich unter Bildung s t e c h e n d riechender, zum Husten reizender A k r o l e i n d ä m p f e ; die Zers e t z u n g d e s G l y z e r i n s zu d e m A l d e h y d A k r o l e i n entspricht f o l g e n d e r Gleichung: C H a . OH CHj CH . OH

=

CH

+ 2 H.O.

C H 2 . OH

COH

Glyzerin

Akrolein

D i e g r ö s s t e M e n g e d e s Glyzerins dient zur Fabrikation von Nitroglyzerin und d e n d a v o n abgeleiteten S p r e n g s t o f f e n ( D y n a m i t u. s. w . ) . W e g e n seiner U n v e r ä n d e r l i c h k e i t in der Kälte benutzt man e s zum Füllen von Gasometern, w e g e n seiner B e s t ä n d i g k e i t an der Luft zum G e s c h m e i d i g m a c h e n v o n Leder, B u c h d r u c k w a l z e n , e l a s t i s c h e n Formen, zur Darstellung von Kopiertinte, S t e m p e l f a r b e n , Kitten, W i c h s e u. s. w. D i e s e l b e n E i g e n s c h a f t e n , s o w i e die ferneren, d a s s e s unschädlich ist, rein s ü s s s c h m e c k t und g e g e n Fermente sehr w i d e r s t a n d s f ä h i g ist, b e d i n g e n s e i n e zahlreichen s o n s t i g e n V e r w e n d u n g s a r t e n : Es dient zum Extrahieren d e s H o p f e n s , als Zusatz zu Limonaden und Konfitüren, zum Konservieren vieler Nahrungsmittel, in der Parfümerie, Gerberei, Färberei, Zeugdruckerei, zur Appretur, zur Extraktion d e s P e p s i n s , zur B e reitung m a n n i g f a c h e r Arzneimittel. Mit seiner Hilfe stellt man A m e i s e n s ä u r e , .ätherisches S e n f ö l und Allylalkohol her; man benutzt es in der Leim- und G e l a t i n e f a b r i k a t i o n s o w i e zu vielen andern Z w e c k e n . P r ü f u n g ^ : Man unterscheidet im Handel r o h e s G l y z e r i n , D y n a m i t g l y z e r i n und c h e m i s c h r e i n e s G l y z e r i n . Das rohe Glyzerin ist je nach seiner Herkunft S a p o n i f i k a t i o n s - , D e s t i l l a t i o n s oder Laugenglyzerin. Ersteros, welches bei der Kalk- oder Magnesiaverseifung in der Stearinfabrikation gewonnen wird, enthält etwa Va % Asche (welche ziemlich reich an Ca oder Mg ist), ist hellgelb bis dunkelbraun und schmeckt rein süss. Gewöhnlich hat es 28° Be. Mit HCl gibt es keine Trübung, mit Bleiessig einen geringen, sich langsam absetzenden Niederschlag. — Das von der HjSO^-Verseifung herrührende Destillationsglyzerin ist strohgelb bis dunkelweiniarben, riecht unangenehm und hat einen scharf zusammenziehenden Geschmack. Der Aschengehalt steigt bis 3,5 die Konzentration ist gewöhnlich ebenfalls 28° B§, der Glyzeringehalt 84—86 % . HCl gibt eine starke Trübung (Fettsäuren), Bleiessig einen dicken Niederschlag. — Am unreinsten ist das aus der Unterlauge der Seifenfabrikation gewonnene Laugenglvzerin; es ist hellbraun bis braunrot, schineckt salzig, enthält 1 0 % Asche (meist NaCl, daneben Na^COs, NaOH u. s. w.) und viele organische Verunreinigungen, wie Leim, Harz u. a. m. Die Konzentration soll 34° B6 (sp. G. 1,3) betragen, der Glyzeringehalt 80—82 %• Saponifikations- und Destillationsgiyzerin unterscheidet man durch das Verhalten gegen HCl und Bleiessig, während Laugengiyzerin an dem hohen Aschengehalt, der starken Konzentration und der intensiven Chlorreaktion erkannt wird. Die quantitative Bestimmung der Fremdkörper erfolgt zweckmässig nach der ,,Hamburger Methode" (Vorschrift der Dynamit-Aktiengesellschaft Hamburg): In einem tarierten, mit eingeschliffenem Stöpsel versehenen Kölbchen werden 20 g Glyzerin S—10 Stunden auf 100° erhitzt, gewogen und noch einige Stunden weiter erhitzt. Die Differenz zwichen den beiden Wägungen beträgt meist nur einige Zentigramme; der Gesamtverlust wird als Wasser bezeichnet. — 5 g Glyzerin werden in einer flachen Platinschale anf 180° erhitzt, bis sich keine Dämpfe mehr zeigen. Man wägt und erhitzt nochmals, wobei man meist schon Gewichtskonstanz erzielt. Die Differenz zwischen dem Rohglyzerin und der Summe von Wasser und Rückstand wird als „Reinglyzeringehalt" bezeichnet. Endlich bestimmt man den Glührückstand. — Chemisch reines Glyzerin darf höchstens 0,03 % Asche und ebensoviel organische Fremdstoffe enthalten; beim Dynamitglyzerin soll ' die Summe beider 0,35 °/o nicht überschreiten. Die anorganischen Bestandteile b e s t i m m t m a n in gewöhnlicher Weise in der A s c h e ; auch die B e s t i m m u n g des Chlors ist n i c h t d i r e k t im v e r d ü n n t e n Glyzerin sondern nur in der Asche zulässig. Einen nicht selten vorhandenen G e h a l t an Oxalsäure b e s t i m m t m a n durch Neutralisieren m i t N I L , Ansäuern m i t Essigsäure und F ä l l e n m i t CaCl„. Will man den Gehalt der Glyzcrine n i c h t i n d i r e k t nach der H a m b u r g e r Methode sondern d i r e k t bestimmen, so e r m i t t e l t man e n t w e d e r das s p e z i f i s c h e G e w i c h t oder den B r e c Ii u n g s e x p o n e n t e n ; fiir beide B e s t i m m u n g e n siehe die oben a b g e d r u c k t e Tabelle von L e n z . Bei E r m i t t e l u n g des sp. G. muss das Glyzerin frei von L u f t b l a s e n sein; u m dies bei können11 ierteii Glyzcrinen zu erreichen, w ä r m t m a n zweckmässig eine grössere Probe in eitlem Kolben mit w a r m e m Wasser an. bringt durch Schütteln die Luftbläseheii zum Aufsteigen, liisst- d a n n e r k a l t e n und b e s t i m m t nun das sp. G. in üblicher Weise. Sehr einfach und m i t wenigen Tropfen liisst sich die G e h a l t s b e s t i m m u n g m i t t e l s des R e f r a k t o m e t e r s vornehmen, doch s t i m i n t der Brechungsexponent mir, v e n n mat: die angegebene N o r m a l t e m p e r a t u r genau einh ä l t . — Weiteres über die G l y z e r i n p r ü f u n g findet man im D. A. IV. Glyzerin,

roh.

IIa. d u n k e l b r a u n

2 4 ü Be u / 0 ktf 2 6 ° Hü % „ He ° ; 0



Mk. „

30,00 34,00



36,00

Glyzerinphosphorsäure.

444 Glyzerin, roh, IIa, hellbraun n „ braun

raffin., gelblich n

n

:

:

n

: weiss, Ia

kalkfrei (für SeifeJ

einfach destilliert (für

doppelt

Genusszweckw

(f. medizin. Zwecke) ;I> A. IV)

raffin . f. Gasuhren,

säurefrei. gelhl weiss,

., mit schwefliger Säure gesättig' Glyzerin-Borsäure -Schwefelsäure, flüssig ( 2 2 ° Bei ., -schwefelsaurer K a l k , techn, ( 1 0 ° ' o ) ., -Weinsäure Glyzerin: C. F. Boehringer & Soehne, Mannheim-Waldhof. Frierst Breis, i Co.. Xi w York, N"-. 2 u. 4. Stone Street (fi. Ins.-Anh. S. 131. (ilvcerinfabrik Kruppamühle o.-s. A p p a r a t e und Rektifikation :

Einrichtungen

zur

J. L C Eckelt, Berlin N. 4. C. Heckmann, Berlin SO 33, Goiiitzor Ufer 9. (s. Inserate).

Ki.ll. r Herrn. Mever Fri'edr.

la . . .

kg Mk. 2 8 ° Be „ 25® « e % n 28»Be»/0 30® B e o o 2 4 ° Be °/0 2 6- °„ B e »,' 2 8 ° Be °/n so» B e » 2 4 ° Bé 26® B é 2 8 ° Bé 3 0 ° Bé 2 4 ° Bé 2 t i ü Be 2 8 ° Be 30 0 Bé 2 4 ° Be 26 0 Be 2 0 ° Be 3 0 ° Be 3 1 ° Bé 2 4 ° Be 2 6 ° Be 2 8 " Be 30" 31 ° 16° 18° . 16° 18°

Bé Be Be Bé Be Bé

11 Mk 1 , 7 0 ; 1 kg .. 2 , 0 0 ;

46,00 71.00 87,00 97,00

81,00 86,00 92,00

102,00 «3,00 89,00 95,00 105,00

K6,00 9;J,00

118,00

10i0 HU

100 85 120

175

150 215

190 300

¡,5

3.5

7,5

20

40

90

8

15 75,00

20

50 115,00

65

100

. .

1 55 45

. ca.

f;o,oo

Preis der R e t o r t e

90,00

130,00

mm

Kg.

150,00 Mk.

A m a l g a m - D e s t i l l a t i o n * - O f e n z u m A u s b r e n n : . " , des g e r e i n i g t e n A m a l g a m s in g r ö s s e r e n A u f b e r e i t u n g s a n l a g e n . F o l g e n d e P r e i s e b e z i e h e n s i c h a u f die g e s a m t e E i s e n g a r n i t u r dieser Ö f e n , w e l c h e u m f a s s t : * gusseiserne R e t o r t e mit V e r schlussdeckel, 1 Retortenträger, I s c h m i e d e e i s e r n e n R ö h r e n k o n d e n s a t o r , 1 gusseisernen W a s s e r k a s t e n , 5 gusseiserne A m a l g a m t r ö g e , 1 zweiteiliges gusseiserncs Feuergeschränk mit 2 zweiflügeligen T ü r e n , Roststäbe, Mauerschienen. Rauchs c h i e b e r u. s. w . N i c h t m i t g e l i e f e r t w e r d e n die z u r A u s m a u e r u n g e r f o r d e r l i c h e n feuerfesten S t e i n e ( 3 2 0 S t ü c k im F o r m a t 2 3 0 x 1 1 5 x 6 5 mm). Lichte

Weite

Länge

der

der R e t o r t e

des

vollständ. Ofens

1275 2000

2000

2500

..

< Breite

1500

1500

1750

1500 1750

1650 2300

.. ..

820

850

920

U25kg.

570

580

620

720

d. v o l l s t ä n d .

Harren

(ohne

Schornstein)

Kisengarnitur,

Fisengarnitur

eines

ohne

. . . .

z

Analystischc

Ofens,

ohne

Z. ungefähr

. . .

1

&

H;ilske

kg D

Apparate:

& t\ d. L!tz, S^hmiedeiild, Kis.

Anlagen zur e l e k t r o l y t i s c h e n Siemens

1750

Schorn-

rein, gefallt

C e o i g Schmidt

4

1275

Schornstein in

3 5 6 mm. 1 6 2 5 ..

2000

stein, etwa P r e i s d. v o l l s t ä n d .

Gold

3

| Länge 1 Höhe

Nettogew.

0 255

305 1275

Retorte

Raumbedarf

1 200

A.-G.

WcrmTwcrk,

Schkusingen

(s.

Goldgewinnung:

Rerlin,

Xornendamm.

Ins.-.Villi.

S.

0).

Mk.

Mk. 2 7 8 8 , 0 0 ,. 34,00

Goldbad



Goldschwefel.

449

Amalgam-Destillations-Öfen und -Retorten, sowie vollständige GolderzAufbereitungs-Anlagen : I'rieil.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

G o l d b a d siehe „ V e r g o l d e n". G o l d b r o n z e siehe „ G o l d l e g i e r u n g e n " und . . K u p f e r l e g i e r u n g e n". G o l d f a r b e n . Nur ein einziges G o l d p r ä p a r a t wird als Farbe verwendet, nämlich der G o l d p u r p u r , auch C a s s i u s P u r p u r genannt. Die Zusammensetzung des G o l d p u r p u r s ist nicht ganz sicher gestellt: W ä h r e n d man ihn früher als zinnsaures Goldoxydul ansah, betrachtet man ihn jetzt als Zinnsäure, in der metallisches Gold äusserst fein verteilt ist. Für die Darstellung des G o l d p u r p u r s existieren zahlreiche Vorschriften, z. B. mischt man eine Zinnchlorürlösung mit soviel Eisenchloridlösung, bis d a s Gemisch grün g e w o r d e n ist; dasselbe lässt man unter fortwährendem Umrühren tropfenweise in eine sehr d ü n n e (etwa 0,2 %ige) Goldchloridlösung einfliessen: Nach längerem Stehen setzt sich der G o l d p u r p u r am Boden ab. Man benutzt den G o l d p u r p u r nicht als Malerfarbe sondern ausschliesslich dazu, Glasflüsse purpurrot zu färben (vgl. Artikel „ O l a s f a r b e n " ) ; er wird ausser bei der Glasfabrikation auch in der Glas- und Porzellanmalerei verwendet. Braunrotes bis purpurfarbenes, sehr lockeres und feines Pulver, d a s ca. 20—40 % Au enthält. Meistens benutzt man jedoch P r ä p a r a t e , die einen geringeren Goldgehalt haben. Goldpurpur ( 1 D ° 0 Gold) (5°/0 Gold)

1) M k . 7 , 5 0 ; II M k . 6 0 , 0 0 ; 1 k g M k . D . 2 , 5 0 ; II . 22,00; 1 r

540,00 200,00

Vgl. auch den Artikel „ G l a n z g o l d " . G o l d l e g - i e r u n g e n . Wegen der Weichheit und schnellen Abnutzung d e s Goldes wird dasselbe nur mit andern Metallen l e g i e r t verwendet. Man schmilzt die Metalle meist in Graphittiegeln und rührt mit Graphitstäben um. Den Gehalt der Legierungen an Gold drückte man früher allgemein, und auch jetzt noch häufig, in K a r a t e n aus, doch ist durch d a s Gesetz die Angabe in T a u s e n d t e i l e n obligatorisch gemacht. Feingold (reines Gold) enthält 24 Karat; demnach ist z. B. 14 karatiges Gold solches, d a s 14 Gewichtsteile Gold und 10 Gewichtsteile a n d e r e s Metall enthält. Jetzt, wo man nach Tausendsteln rechnen soll, erhält 14 karatiges Gold den Feingehalt ^ X 1000 = 585 (genau 583,3). Die Legierung des Goldes mit Silber heisst die w e i s s e , die mit Kupfer die r o t e und die mit beiden Metallen zusammen die g e m i s c h t e K a r a t i e r u n g. Man hat es in der Hand, die F a r b e der Legierungen von Hochrot bis Blassgelb zu variieren. Andere Farben erhält man durch Legierung mit weiteren Metallen, z. B. besteht g r a u e s Gold a u s 30 Au, 3 Ag und 2 Stahlfeilspänen, b l a u e s Gold a u s 1—3 Au und 1 Stahl, g rü n e s Gold a u s 750 Au. 125 Ag und 125 Cd. Andere Färbungen erzielt man durch Beizen (Ätzen). So atzt man sehr goldarme Schmucksachen mit H 2 SOI oder HNÜ 3 , wodurch ihnen an der Oberfläche Ag oder Cu entzogen und ein goldreiches Aussehen verliehen wird. Blauschwarze Schmucksachen a u s Gold (japan. S h a k d o ) bestehen aus ca. 90 % Cu, 10 % Au und e t w a s Sb; die dunkelblaue Oberfläche erzeugt man durch Beizen in einer siedenden Lösung von Kupfervitriol und Alaun Für Münzen wird jetzt fast ausschliesslich Gold vom Feingehalt 900 benutzt; Schmucksachen bewegen sich im Feingehalt zwischen 200 und 800. Es sei bemerkt, d a s s die echte G o l d b r o n z e (Muschelgold, Malergold) nicht eine Goldlegierung sondern r e i n e s Gold ist; man benutzt dazu teils die fein zerriebenen Abfälle von der Blattgoldfabrikation oder stellt es durch Fällung einer Goldlösung dar. Goldamalgam: Karl ltrichert,

Cannstatt.

G o l d s c h a u m siehe ,,B 1 a 11 m e t a 1 1 e". G o l d s c h w e f e l (Antimonpentasul ehe .. A n t i m o n V e r b i n d u n g e n "

Goldverbindungen — Graphit.

450

Goldverbindungen. Technische Bedeutung haben nur d a s Q o 1 d C h l o r i d und d a s N a t r i u m g o l d c h l o r i d . 1. G o l d c h l o r i d (Chlorgold; Aurum chloratum). AuCU. Entsteht beim Lösen von Au in Königswasser, bildet eine dunkelbraune, kristallinische, zerfliessliche, in H 2 0 , Alkohol, Äther und verschiedenen ätherischen ö l e n lösliche Masse. Die Lösung färbt organische Stoffe (Haut, Papier, Leinwand, Wolle u. s. w.) rot und wirkt dabei stark ätzend. Durch mannigfache Chemikalien (FeSO» Ameisensäure, viele Metalle u. s. w.) wird die Lösung unter Abscheidung von Gold zersetzt. — Es wird in der Glas- und Porzellanmalerei, in der Photographie, zur Darstellung von Goldpurpur, von fein verteiltem Gold, zum Vergolden sowie als Arzneimittel benutzt. Goldchlorid, krist. gelb „ . braun Lösung ( 1 : 1 0 )

D Mk. 15,50; D „ 16,00;

H Mk. 152,00 H „ 155,00 D r 1,90

2. N a t r i u m g o l d c h l o r i d ( G o l d s a l z , Auro-Natrium chloratum). NaAuCU + 2 HiO. Durch Eindampfen eines Lösungsgemisches von A11CI3 und NaCl erhalten. Es bildet orangegelbe Kristalle; man benutzt es zu denselben Zwecken wie d a s Goldchlorid, namentlich zum T o n e n (Vergolden) der Papierpositive in der Photographie. Es enthält tingefähr halb soviel Gold w i e AUC1 3 . Natriumgoldchlorid

D Mk. 8,00; D.A.III krist. K. I"

H Mk. 72,00 D 10,00 D .. 17,00

Goldverbindungen: Gold- u. Silber S c h e i d e a n s t a l t Dr. Th.

Wieland,

Pfurzluim.

G o l i a t h - E x h a u s t o r e n siehe „ E x h a u s t o r e 11". Goniometer.

A n l e g e g o n i o m e t e r in E t u i Mk. 14,00 „ mit abnehmbarem Schenkel in Etui ,, 24,00 Reflexionsgoniometer nach \Yo 11 a s t o n - M i t s c h e r 1 i c h , mit Fernrohr, Nonius Minuten angebend . „ 170,00 Reflexionsgoniometer nach M a l u s - B a b i n e , je nach Ausstattung, Zubehör und Empfindlichkeit Mk. 120,00—950,00

Gonorol. Nichts weiter als ein fast reines Santalol. Es dient als Mittel gegen Gonorrhoe. Goudron. Bei der Destillation des Braunkohlenteers (s. d.) gewonnenes N e b e n p r o d u k t : Die Säureharze werden durch Auswaschen mit W a s s e r von der a n h ä n g e n d e n Säure befreit und mit wechselnden Mengen Kreosotöl destilliert; je nach dem Mengenverhältnis beider Bestandteile und nach der Dauer der Destillation erhält man Goudron oder den sogenannten deutschen oder künstlichen A s p h a l t (s. d.). Übrigens wird Goudron auch a u s natürlichem Asphalt dargestellt, indem man A s p h a l t s t e i n mit Bergteer zusammenschmilzt. Schliesslich verarbeitet man auf Goudron auch die teerige Masse, welche beim Raffinieren der M i n e r a l ö l e (s. d.), d. h. bei der Behandlung derselben mit Schwefelsäure und W a s c h e n mit Wasser, zurückbleibt. Man benutzt G o u d r o n zu Gussasphaltierungen und Isolierungen, für Anstrich feuchter W ä n d e und Fundamentmauern. Goudron, je nach Qualität

«/„ kg Mk. 6,00—15,00

Goudron: L. H a u r w i t z & Co., G. m. b. II.. ( l ' i i i n X. o'i. — j Meyer Stettin. !

Cohn,

Hannover.

Goudron-Feiierungen: V. A. K r f d l o , F a b r i k für Sparroste u. I n d u s t r i e -

Feuerungen,

Prag-Bubna

Ts. Ins.-Anh.

S.

11).

G r a d i e r w e r k e siehe ,,S a 1 z". G r a p h i t (Reissblei, Ofenschwarz, Aschblei; Plumbago). Modifikation d e s Kohlenstoffs, die sich in der Natur kristallinisch findet; Graphit entsteht bei der Ausscheidung des im geschmolzenen Roheisen gelösten Kohlenstoffs, weiter auch bei der Zersetzung von Cyanverbindungen u. a. m.

Graphit.

451

D e r n a t ü r l i c h e G r a p h i t m u s s , b e v o r er V e r w e n d u n g f i n d e n k a n n , g e reinigt w e r d e n . D i e s geschieht erst mechanisch d u r c h S c h l ä m m e n , weiter c h e m i s c h d u r c h A u s k o c h e n mit H 2 S O t u n d H N 0 3 (zur E n t f e r n u n g v o n F e ) o d e r d u r c h E r w ä r m e n mit KCIO3 u n d v e r d . HjSO» im W a s s e r b a d e . S c h l i e s s l i c h w i r d d e r G r a p h i t mit H 2 0 g e w a s c h e n und in m ä s s i g e r W ä r m e g e t r o c k n e t . W a r S i 0 2 v o r h a n d e n , s o w i r d d i e s e d u r c h B e h a n d e l n mit N a F + H 2 SO« e n t f e r n t . D a s D. R. P. 161 722 s c h ü t z t ein V e r f a h r e n zur H e r s t e l l u n g v o n G r a p h i t blattchen aus feinkörnigem (minderwertigem) Graphit derart, d a s s der Graphit, e n t w e d e r f ü r sich o d e r mit e i n e m g e e i g n e t e n B i n d e m i t t e l (z. B. H a r z p u i v e r , Asphalt, P a r a f f i n o d e r dgl.) zwischen Walzen einem starken D r u c k a u s gesetzt wird. G r a p h i t ist e i s e n s c h w a r z b i s s t a h l s c h w a r z , m e t a l l g l ä n z e n d , a b f ä r b e n d , u n s c h m e l z b a r , n i c h t f l ü c h t i g , u n l ö s l i c h in allen L ö s u n g s m i t t e l n , s e h r s c h w e r v e r h r e n n l i c h , s p . G . 2,1—2,3. D i e n t a l s M a t e r i a l zu B l e i s t i f t e n , z u r H e r s t e l l u n g von S c h m e l z t i e g e l n , a l s R o s t s c h u t z m i t t e l , in d e r G a l v a n o p l a s t i k z u m L e i t e n d m a c h e n d e r M a t r i z e n u. s. w . N e u e r d i n g s hat der k ü n s t l i c h e G r a p h i t Wichtigkeit g e w o n n e n . D e r s e l b e entsteht n a c h dem Amer. Pat. 568 323 als N e b e n p r o d u k t bei d e r H e r s t e l l u n g von S i l i z i u m k a r b i d ( v g l . d e n Artikel ,,K a r b o r u n d " ) , u n d z w a r hat sich gezeigt, d a s s unreines o d e r eisenhaltiges Kohlenmaterial g r ö s s e r e G r a p h i t a u s b e u t e n g i b t . Um k ü n s t l i c h e n G r a p h i t u n d G r a p h i t e l e k t r o d e n h e r zustellen, benutzt der Erfinder A c h e s o n Karborund-Öfen. Zur Herstellung von G r a p h i t e l e k t r o d e n bringt man eine Mischung a u s P e t r o l e u m k o k s und P e c h , d e r a l s k a r b i d b i l d e n d e s M a t e r i a l K i e s e l s ä u r e o d e r E i s e n o x y d b e i g e m i s c h t ist, in e n t s p r e c h e n d e F o r m und e r h i t z t d i e E l e k t r o d e n d a n n im O f e n ü b e r d e n V e r d a m p f u n g s p u n k t v o n F e u n d S i 0 2 . Will m a n G r a p h i t zur H e r s t e l l u n g v o n F a r b e , T i e g e l n u. s. w . g e w i n n e n , so v e r w e n d e t m a n A n t h r a z i t . N a c h d e m D. R. P. 112 4 1 6 leitet m a n C 0 2 + C O ü b e r g l ü h e n d e s K a r b i d (bei 200—250°) o d e r m a n leitet ein G e m i s c h v o n A z e t y l e n mit C O s u n d C O durch ein g l ü h e n d e s Rohr; hierbei zersetzt sich d a s Karbid und e b e n s o C 0 2 s o w i e C O ; a u c h k a n n m a n d a s G e m i s c h von Azetylen mit C O auf a n d e r e W e i s e z u r E x p l o s i o n b r i n g e n . In a l l e n d i e s e n F ä l l e n tritt e i n e Z e r s e t z u n g ein, d i e folgenden Gleichungen entspricht, und zwar der ersten, soweit d a s CO, d a g e g e n d e r z w e i t e n , s o w e i t d a s C 0 2 in B e t r a c h t k o m m t : 1. C 2 H 2 + C O = 3 C + H 2 0 2. 2 C 2 H 2 + C 0 2 = 5 C + 2 H 2 0 . Wird nicht fertiggebildetes Azetylen, sondern Karbid v e r w e n d e t , so ä n d e r n sich d i e s e G l e i c h u n g e n nur i n s o f e r n , a l s C a O s t a t t H 2 0 r e s u l t i e r t . W i r d in d i e s e r W e i s e A z e t v l e n mit C O u n d CO» in R e a k t i o n g e b r a c h t , s o e r h ä l t m a n a m o r p h e n K o h l e n s t o f f , d e r e i n e n R u s s von v o r z ü g l i c h e r D e c k k r a f t a b g i b t . K o m m t d a g e g e n K a r b i d zur V e r w e n d u n g , d e r a r t , d a s s d a s G e m i s c h v o n C O + C 0 2 ü b e r e r h i t z t e s C a C 2 g e l e i t e t w i r d , s o s c h e i d e t sich d e r K o h l e n s t o f f g r a p h i t i s c h a b , und z w a r ist d i e s e r G r a p h i t , n a c h d e m er d u r c h g e e i g n e t e m e c h a n i s c h e und c h e m i s c h e B e h a n d l u n g von d e n a n d e r n R e a k t i o n s p r o d u k t e n g e t r e n n t ist, m i n d e s t e n s e b e n s o v o r z ü g l i c h , w i e d e r n a c h d e m A c h e s o n s e h e n Verfahren gewonnene. Es g i b t n o c h v e r s c h i e d e n e a n d e r e V e r f a h r e n z u r E r z e u g u n g k ü n s t l i c h e n Graphits, doch sind sie weniger wichtig und können hier ü b e r g a n g e n w e r d e n . Vgl. a u c h d e n Artikel „ R e t o r t e n g r a p h i Böhmischer

G r a p h i t , g e s c h l ä m m t , Irin g e m a h l e n „ ., in S t ü c k e n C e \ l o n g r a p h i t , fein g e m a h l e n ,. sorgfältig gereinigt „ mit Klusssäure gereinigt . . 1 kg

t".

. . . .

Mk

°/o kg Mk. J0,50 °/0 „ n 12,00 „ 18,00 °/0 „ „ 120,00 % 290,00

Graphit: ßernfeld & Rosenborg, Wien 9/1, LieelHi'nsU in - ] I.thinann & Voss, Hamburg. str. 21. Mivir Cohn, Hannover. Kduarci Ellbogen, Wien 111/2, I)ainpfschiffätr. 10. 29*

Graphitticgel

452



Guajakharz.

Einrichtungen für Graphitmühlen: Holzhnner'sche Maschinenfabrik-Gesellschaft b. II., Augsburg (s. Ins.-Anh. S. G).

m.

Fried. Krupp Aktiengesellschaft Magdeburg-Buckau.

Grusonwerk,

G r a p h i t t i e g e l s i e h e ,.T i e g e 1". G r a s ö l s i e h e ,,V e r b e n a ö 1". G r a u k a l k = r o h e s ,,C a 1 c i u m a z e t a t " . G r l g n a r d s c h e R e a k t i o n s. im Artikel . . R e a g e n t i e n u n d R e a k t i o n e n". G r l s e r l n . M i s c h u n g von L o r e t i n (s. d.) mit 6 , 7 5 % N a H C 0 3 . Es w i r d a l s i n n e r l i c h e s D e s i n f i z i e n s bei T u b e r k u l o s e u n d v e r s c h i e d e n e n a n d e r n Krankheiten empfohlen, doch erfährt diese Empfehlung starken W i d e r s p r u c h v o n v e r s c h i e d e n e n Seiten. Grubengase. Untersuch u n g s a p p a r a t e . K a r b u r o m c t c r n a c h C o q u i l l o n m i t e i n g e s c h a l t e t e m Ab.M»rptions- u n d M e s s r o h r f ü r d i e e n t s t a n d e n e CO.,, v o l l s t ä n d i g a u f H o l z g e s t e l l Stück G r i s o u r a c t e r n a c h C u q u i l l o n f ü r M e t h a n b e s t i m m u n g in s c h l a g e n d e n Wettern, vollständig Stück Grisoumeter n a c h 1'. v. M e r t e n s , mit W a s s e r k a s t e n . Schlauchv e r b i n d u n g e n u. s. w . , a u f H o l z g e s t e l l , v o l l s t ä n d i g Stück M e t h a n - B e s t i m m u n g s a p p a r a t e nach (' le m e n s - W i n k 1 e r, bestehend aus Gaspipette und 2 durch Platinspirale verbundenen Elektroden Stück M e t h a n - B e s t i m m u n g s a p p a r a t e : G a s v e r b r e n n u n g s p i p e t t e u n t e r Ben u t z u n g von Palladiumasbest, bestehend aus Pipette mit G a s l a m p e Stück P l a t i n k a p i l l a r e n zur M e t l i a n b e s t i m m u n g nach I ) r e h s c h m i d t . mit W ' i n k l e r s c h e r Kühlvorrichtung Stück D i e s e l b e n auf Stativ A p p a r a t e z u r B e s t i m m u n g v o n S a u e r s t o f f in G r u b e n w e t t e r n n a c h L i n d e m a n n - W i n k 1 c r , ohne Phosphorfüllung Stück D i e s e l b e n mit b e i g e g e b e n e r F ü l l u n g ,. W i n k l e r s A p p a r a t z u r B e s t i m m u n g d e r K o h l e n s ä u r e in G r u b e n w e t t e r n , k o m p l . in H o l z k a s t e n Stück

Mk.

35,00

..

30,00

..

100,00

..

22,00

..

8,50

.. ,.

29,HO 45,00

.. ..

45,Ol' 53,00

..

37,00

Grubengase-Untersuchungsapparate: L e i p i n & Masche. Berlin SO., Engelufer IT (s Iim-Anh. S. 12). Dr. Hermann ltuhrbeek. Hrrlin NW., K.iilslr. 20a (s. Ins.-Anh. S. 21).

m Schmidt & v. d. Kllz. Sclimiedefeld, Kr-, M-hl.'u-mu'rn (s. In-,-Anh. S. !>).

G r u b e n l a m p e n s i e h e ,,S i c h e r h e i t s 1 a m p e 11". G r u d e k o k s ( G r u d e ) . Der in d e n P a r a f f i n f a b r i k e n b e z w . bei d e r B r a u n k o h l e n t e e r g e w i n n u n g in d e n S c h w e l z y l i n d e r n v e r b l e i b e n d e R ü c k s t a n d , d e r eine M i s c h u n g a u s Kohle und d e n A s c h e n b e s t a n d t e i l e n d e r B r a u n k o h l e ist. S c h w a r z e s , l o c k e r e s , leicht e n t z ü n d l i c h e s P u l v e r , d a s n u r g l i m m e n d , nicht mit F l a m m e brennt. M a n benutzt es als H e i z m a t e r i a l im H a u s h a l t , n a m e n t l i c h zur E r z i e l u n g einer a n d a u e r n d e n , g l e i c h m ä s s i g e n E r w ä r m u n g . G r i l n e r d e siehe „ E r d f a r b e n". Meyer Cohn,

I Linnuvir.

G r ü n s p a n siehe „ K u p f e r f a r b e n " . G u a j a c o l s i e h e „ O u a j a k o 1". G u a j a c o l u m c a r b o n l c u m s i e h e „ D u o t a I". G u a j a k h a r z ( R n s i n a Gnajaci). F i n d e t sich im Holz d e s w e s t i n d i s c h e n G u a j a k b a u m s Guajacum officinale. T e i l s quillt es freiwillig a u s und liefert a l s d a n n d i e g e s u c h t e S o r t e in K ö r 11 e r 11 , T r o p f e n o d e r T r ä n e n , w ä h rend d a s G u a j a k h a r z i n S t ü c k e n d u r c h A u s s c h m e l z e n d e s Holze? o d e r d u r c h A u s k o c h e n d e s s e l b e n mit W a s s e r g e w o n n e n w i r d . G r ü n l i c h e s o d e r r o t b r a u n e s , e i g e n t ü m l i c h r i e c h e n d e s H a r z ; s p . G. 1,2; S. P. 85". Säurezahl ( d i r e k t b e s t i m m t ) 2 0 — 4 5 ; A z e t v l - S ä u r e z a h l 13—23: Azetyl-Esterzahl 120—150; Azetyl-Verseifungszalil 163—193; Methvlzahl 7 3 — 8 4 ; A s c h e n g e h a l t 2—10 %. Die Löslichkeit i s t : In Alkohol w e n i g s t e n s 80 % . in W a s s e r 3—5 %, in P e t r o l ä t h e r 0 , 0 6 — 1 0 %, in Ä t h e r u n d Benzol 2 0 — 9 0 %, in S c h w e f e l k o h l e n s t o f f 12—38 %. An d e r Luft w i r d es erst grün, d a n n bla u; e b e n s o v e r ä n d e r t sich s e i n e L ö s u n g u n t e r Z u s a t z von W a s s e r s t o f f -

(juajakol



Gujasanol.

453

superoxyd (charakteristisch!). Es wird in der Medizin viel verwendet (vgl. auch ,,G u a j a k o 1") Der sog. wohlriechende Guajak oder Peruguajak ist ein Harz anderer Herkunft und von dem eigentlichen Guajakharz verschieden. Guajakharz

I kg M k .

2,95

fein pulvi'risi"rt 1 .. 3,20 Wilhelm Käthe. Halle a. S. G u a j a k o l = Methylbrenzkatechin. C Ci H,(OH)OCH r , ( 1 : 2 ) . Wesentlicher Bestandteil des Buchenholzteerkreosots. Zur Gewinnung benutzt man die bei 200—205" übergehende Fraktion der Buchenteerdestillation; man scheidet daraus das Guajakol durch Waschen mit starkem NH3 ab, bildet durch Zusatz von alkoholischer Kalilauge das Guajakolkaiium, wäscht dieses mit Äther, kristallisiert aus Alkohol um und zerlegt das Salz mit verd. H 2 SO«. Das Guajakol wird dann mehrmals rektifiziert; durch Verdunstenlassen seiner Lösung in Petroläther kann man es in Kristallen erhalten. Synthetisch gewinnt man es nach dem D. R. P. 95 339 aus o-Anisidin, indem man dieses diazotiert und die mit H ; SOi angesäuerte Lösung im Dampfstrom destilliert. Klare, farblose oder schwachgelbliche, ölige Flüssigkeit oder farblose Kristalle vom Sch. P. 28,5°; S. P. 200—205°. Löslich in ca. 60 T. H a O, in 7 T . Glyzerin, leichtlösl. in Alkohol, Äther. Chloroform und Schwefelkohlenstoff. Wegen seiner s p e z i f i s c h e n Wirkung auf die Tuberkelbazillen benutzt man es in ausgedehntem Masse zur Bekämpfung der Tuberkulose. Guajakol, flüssig I kg Mk. 10,05 krist. ehem. riin, synthet I .. .. Itf,50 C. F. Büehringer & Soehno, Mnnnheim-Waldhuf,

Guajakolkarbonat siehe ,,D u o t a I".

G u a n o . Zersetzte Exkremente von Seevögeln, die eine hell- oder dunkelbraune, erdige oder feste, durchdringend ammoniakalisch riechende Masse bilden und sich in Peru, an der südwest-afrikanischen Küste, in Australien, Ägypten sowie auf verschiedenen Inseln finden. Der Guano ist eins der vorzüglichsten Düngemittel: er enthält im Durchschnitt 10—15 % Phosphorsäure. In den früher gefundenen Guanos war soviel organische Substanz vorhanden, d.iss deren Stickstoffgehalt ungefähr ebenso gross war wie der Gehalt an Phosphorsäure. Jetzt jedoch ist der Stickstoffgehalt der verschiedenen Handelssorten Guano auf die Hälfte und mehr heruntergegangen. Verschieden von den eigentlichen Guanos sind die sogenannten p h o s p l i a t i s c h e n G u a n o s , die sich auf den Inseln des Atlantischen Ozeans und der Südsee finden und in denen durch Wasser (Sturmfluten und Regen) die organische Substanz gelöst oder zersetzt worden ist. Sie bilden braune, pulverige Massen mit 32 bis über 40 % Phosphorsäure und lassen sich leicht aufschliessen. Vgl. den Artikel „ D ü n g e m i t t e l , k ii n s 11.". Um die Verwendung der Guanosorten als Dünger zu erleichtern, werden dieselben vielfach mit HeSO« aufgeschlossen, ferner gesiebt, zerkleinert sowie durch Mischen verschiedener Sorten Produkte von annähernd gleichem Gehalt hergestellt. Mi rckVche (Juane- u. Phosphat-Werke. Ha'lnirir a, K.

G u i g n e t s Grün siehe „ C h r o m f a r b e n". Gujasanol =

salzsaures

Diäthylglykokoll-Gunjakol.

r H ^OCHi . CO CHi . N(C 2 H:,):HC1' Zur Darstellung lässt man auf Guajakol Chlorazetylchlorid einwirken und setzt das erhaltene Reaktionsprodukt mit Diäthvlamin um. W e i s s e Prismen vom Seil. P. 184\ sehr leichtlösl. in H s O, schwerlösl. in Alkohol, unlösl. in Äther. Da es im Organismus Guajakol abspaltet und gut aufgenommen wird, ohne die Schleimhäute anzugreifen, gibt man es subkutan und innerlich bei Lungen-, Kehlkopf- und Darmtuberkulose. Als Galten kommen innerlich 3 — 1 2 g täglich (in Oblaten) oder subkutan 3—4 g in konz. wässeriger Lösung in Betracht.

454

Gummiarten.

G u m m i a r t e n . Unter Gummi versteht man verschiedene, teils in Wasser lösliche, teils darin quellbare Pflanzenstoffe, die in Alkohol s o w i e den übrigen Harz-Lösungsmitteln unlöslich sind. Nach ihrem Hauptbestandteil unterscheidet man 1. arabinhaltige, 2. cerasinhaltige und 3. bassorinhaltige Gummiarten. 1. Ä r a b i n h a l t i g e s G u m m i . Der wichtigste hierher gehörige Stoff ist das a r a b i s c h e G u m m i (Gummi arabicum), auch A k a z i e n g u m m i genannt. Es stellt den aus der Rinde mehrerer afrikanischer Akazienarten austretenden, eingetrockneten Saft dar; die beiden Sorten, nämlich das eigentliche a r a b i s c h e Gummi (Kordofan-Gummi) und das S e n e g a l g u m m i , sind wenig von einander unterschieden; dies ist erklärlich, da beide von demselben Baume abstammen und nur nach dem Landstrich der Gewinnung verschieden sind. Schwachgelbliche bis braunrote Stücke verschiedener Grösse; in Wasser vollständig löslich. Sp. G. (bei 15°) 1.487. Findet ausgedehnte technische Verwendung als Klebmittel, als Zusatz von Tinten und Farben, zur Appretur von Geweben u. s. w. Die Ersatzmittel, wie das K a p g u m in i und das a u s t r a l i s c h e G u m m i , sind nicht in allen Stücken dem echten arabischen Gummi ebenbürtig. P r t t f n n g : Wegen sc-ine.« hohen Preises ist das echte arabische Gummi vielen Verfälschungen und ausgesetzt; als Fälschungsmittel kommen unlösliche- K 1 r s < h h a r z , D e x t r i n namentlich S e n e g a l g u m m i in Betracht. A r a b ä c h e s G u m m i bildet unregelmässige, linsen- bis walnussgrosse, durchsichtige, glänzende und spröde Stücke von weisser, weingelber bis brauner Farbe, die innen meist von Rissen durchzogen sind und solche auch an ihrer Oberfläche zeigen, weshalb sie sich leicht zerbrechen und pulvcrsieren lassen. Sie werden an der Luft nicht feucht, zeigen einen muscheligen, glänzenden Bruch und geben mit kaltem H2O eine fast klare, dickschleimige, schwerflüssige, etwas fadenziehende, aber weder zähe noch gallertartige, schwach opalisierende, sehr klebende und schwach sauer reagierende Lösung. Beim Kauen zerspringt das arabische Guinmi und löst sich im Mund leicht auf; der Geschmack ist fade und schleimig. Das S e n e g a l g u m m i bildet grössere, durchsichtigere, entweder farblose, schwachgelbliche bis rötliche oder an der Oberfläche auch weissliche Stücke vom Auasehen geätzten Glases, die jedoch im Innern glänzend und durchsichtig sind. Es zeigt seltener als das arabische Gummi bis ins Innere hineingehende klaffende Risse, dagegen häufig grosse Luft höhlen. Während es aussen rauh und wenig glänzend ist. zeigt es auf dem grossmuscheligen Bruch einen starken Glanz. Gewöhnlich sind die Stücke länglich, gerade oder gewunden, zylindrisch, wurmförmig geringelt, doch kommen auch rundliche Stücke und namentlich maulbeerartige, aus vielen kleinen Tropfen zusammengesetzte Bildungen vor. Bei unzerklcinertem Gummi geniigen diese Merkmale, um arabisches und S'-negalgummi von einander zu unterscheiden und die Anwesenheit anderer Gummiarten festzustellen. Ausserdem lässt sich Senegalgummi vom echten arabischen dadurch unterscheiden, dass es an der Luft allmählich feucht wird, sieh mit tyueoksilbei oxydulnitrat nur seh wach trübt und durch Borax sehr stark verdickt wird. Es ist schwerer in H.,0 löslich; seine Lösung ist mehr schleimig und gallertartig und gerinnt leicht unter dem Einfluss vieler chemischer Präparate.

2. C e r a s i n h a 1 t i g e s G u m m i . Hier ist in erster Linie das K i r s c h g u m m i zu nennen, das kugelige oder nierenförmige, gelbe bis rotbraune Stücke bildet und von den bei uns wachsenden Steinobstbäumen (Pflaume, Kirsche, Aprikose u. s. w.) gesammelt wird. 3. B a s s o r i n h a l t i g e s G u m m i . Hierher gehört der T r a g a n t ( T r a g a c a n t h ) , der verschiedenen Astrayahis-Arten Persiens. Syriens und Kurdistans entstammt. Der Tragant fliesst aus Rindenrissen und künstlich gernachten Einschnitten heraus und erhärtet in wenigen Tagen. Weisse, gelbe bis braune Stücke, geschmacklos, zähe, schwer pulverisierbar, quillt in H 2 0 auf. Das Pulver gibt mit Wasser einen trüben Schleim. In der Technik dient es zur Verdickung von Farben, zur Appretur, zur Bindung von Konditorwaren; auch bei der Bereitung von Arzneimitteln findet es Verwendung. P r ü f u n g : Man erkennt das Tragantgummi verhältnismässig leicht an seinen physikalischen Eigenschaften, die teilweise eben genannt sind: Es ist geruch- und geschmacklos, durchscheinend, hornartig und so zähe, dass es sich nur schwer pulverisieren lässt. In H^O löst sich in Wirklichkeit nur ein geringer Teil; im übrigen quillt es darin zu einem nicht klebrgen, aber dennoch stark kittend wirkenden Schleim auf, der sich in einer hinreichenden Menge H 4 0 verteilen lässt. Vgl. auch D. A. IV. A r a b i s c h e s ( i u m m i , je nach Q u a l i t ä t /.. Senegalgummi

/.

°'0 kg Mk. J 10,00-230,00 1 .. 100,00—200,00

Gummi —

Gummiharze.

455

T r a g a n t in Blättern, n a t u r . I a .. weiss _ _ fein pulv

0 0

1 1

kg Mk. 3,60 5,40 r r _ .. 6,40

Gummi naturell aller Sorten, wie unlösliche, arabicum, Tragant u . s . w . : E. Bernard & Cie., Mülhausen (EU.).

Gummi raffiniert in Kristallen und Platten, hell und dunkel: Ii. Berniird & Cie., Mülhausen (Eis.).

G u m m i siehe „ K a u t s c h u k". G u m m l g u t t (Gutti). Gummiharz einer in Ostindien und auf Ceylon einheimischen Pflanze, der Garcinia Moreüa Desr. Der Milchsaft wird durch Anschneiden gewonnen und in Bambusröhren gefüllt; unreine Sorten erhält man durch Auskochen der Blätter und unreifen Früchte. Rotgelbe, grünlich bestäubte, undurchsichtige Masse von muscheligem Bruch, die mit Wasser eine tiefgelbe Emulsion gibt. Es dient als Arzneimittel, hauptsächlich jedoch als Farbe (siehe unter „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e")Gummigutti

1 kg M k . 7 , U 0 — 7 , 6 0

G u m m i h a r z e . Gemenge von Gummi mit Harzen, die durch Erhärten des Milchsaftes verschiedener Pflanzen entstehen. 1. A m m o n i a k g u m m i (Ammoniakharz, Ammoniacum). Erhärtetes Gummiharz einer persischen Doldenpflanze; es bildet gelblichweisse bis braunrote Körner oder Klumpen, die mit russender Flamme verbrennen; es lässt sich sehr schwer pulvern. Man benutzt es in der Medizin; auch bildet es einen Bestandteil mancher Kitte. Säurezahl (direkt bestimmt) 55—135; Esterzahl 60—100; Verseifungszahl (heiss bestimmt) 145—235; Gesamt-Verseifungszahl 99—155; Methylzahl 8,6—11; Aschegehalt 1 — 1 0 % ; Verlust bei 100° C. 2—15 %• Es löst sich in allen indifferenten Lösungsmitteln nur teilweise; W a s s e r nimmt bis 20 %, Alkohol bis 90 % auf. A m m o n i a k g u m m i in T r o p f e n I a D. A . IV . . . ,. gereinigt, pulverisiert . . . .

1 kg Mk. 1,70; ° 0 kg Mk. 1 5 0 , 0 0 1 .. ,. 2 , 5 0 ; ° 0 „ 220,00

2. E u p h o r b i u m . Eingetrockneter Milchsaft einer in Marokko vorkommenden Euphorbia-Art, bildet gelbliche oder bräunliche, durchscheinende, spröde, haselnussgrosse, hohle Stückchen von brennendem Geschmack; der Staub reizt die Schleimhäute sehr stark. Nur äusserlich in der Medizin benutzt. E u p h o r b i u m , natürlich ,, ausgesucht ,. fein gepulvert

1 kg Mk. 1,50 1 „ ,, 2,30 1 ,, „ 2,50

3. G a l b a n u m ( M u t t e r h a r z ) . Das Gummiharz der in der kaspischen Wüste wachsenden Ferula galbaniflua und verwandter Pflanzen. Bildet g r a u w e i s s e bis bräunliche Körner oder Stücke; teilweise ist es auch noch halb flüssig. Es riecht stark aromatisch (unangenehm) und schmeckt bitter. Es dient als äusserliches Reizmittel in der Medizin, auch wird es manchen Kitten zugesetzt. Säurezahl (direkt bestimmt) 5—70; Esterzahl 50—180; Verseifungszahl (heiss bestimmt) 75—245; Gesamt-Verseifungszahl 107—123; Methylzahl 3,7; Aschegehalt 1—30 % (doch gelten mehr als 10 % Asche als unzulässig); Verlust bei 100° C. 1—30 %. In allen indifferenten Lösungsmitteln ist es nur teilweise löslich; W a s s e r nimmt bis 20 %, Alkohol bis 90 % auf. G a l b a n u m in Körnern .. Stücken gereinigt, pulverisiert

I kg Mk. 4 , 2 0 1 .. ,, 2,60 1 ., ,. 4,80

4. G u m in i g u 11 (s. d.). 5. G u 11 a p e r c h a (s. d.). 6. K a u t s c h u k (Gummi elasticum) siehe Artikel „ K a u t s c h u k". Andere Gummiharze, wie M y r r h e , O l i b a n u m (W e i h r a u c h ) und O p o p o n a x , haben für die Technik gar keine, für die Medizin nur sehr geringe Bedeutung.

Gummilack

456



Guttapercha.

Gummiharze: M.vir

Cohn,

Hannover.

G u m m i l a c k siehe „ S c h e 11 a c k " .

Gummilösung:: C'hemischc

Fabrik

Eugen

Ganz,

G.

m.

b.

II.,

Frankfurt

a. XI. ('s. Ins.-Anh.

S.

16).

Gummi Trag-ant: E.

Bernard

& Cie.,

Mülhausen

i.

Eis..

Gummi, Utensilien aus. Siehe . . K a u t s c h u k f a b r i k a t e " . G u r j u n siehe ,,H o 1 z ö 1". G u s s e i s e n . Vgl. die Artikel „ E i s e n " , „ F l u s s e i s e n " sowie ,,R o he i s e nu. G u s s s t a h l siehe „ S t a h 1". Guttapercha. Eingetrockneter und mit W a s s e r durchgekneteter Milchsaft mehrerer s ü d a s i a t i s c h e r B ä u m e aus der Familie der Sapotaceae. Man gewinnt sie durch Anzapfen der B ä u m e ; der bald nach dem Austreten gerinnende Saft wird zu B l ö c k e n oder Broden von 10—20 kg Gewicht zusammengeknetet und bildet in dieser Form die R o h - G u t t a p e r c h a . In neuester Zeit findet das Verfahren des Prof. Ju n g f 1 e i s c h , die Guttapercha nicht aus der Stammrinde sondern aus den sonstigen Pflanzenteilen (namentlich auch aus den Blättern) auf mechanischem Wege zu gewinnen, immer mehr E i n g a n g : Die Pflanzenteile werden in Maschinen pulverförmig zerkleinert: beim Kochen dieses Pulvers in S e e w a s s e r scheidet sich die von allen Beimischungen freie Guttapercha in dünnen Schichten aus. Bei dieser Gewinnungsart werden die Guttaperchabäume geschont: auch wird das so erhaltene Produkt wegen seiner Reinheit hoch bezahlt. Die Roh-Guttapercha, die mit Holz, Steinchen. Rindenstücken u. s. w. untermischt ist, wird zur Reinigung zerschnitten oder zerrissen und durch Einbringen in siedendes W a s s e r erweicht. In dem lieissen W a s s e r gelangt die Guttapercha unter einen Holländer (siehe den Artikel , , P a p i e r " ) und wird so von jeder Unreinigkeit befreit. Schliesslich drückt man die entstandenen S p ä n e und Fasern als breiige M a s s e durch die sehr feinen Siebe von Siebpressen und knetet sie dann zwischen Walzen wiedci zusammen wobei auch Luft und W a s s e r vollständig herausgepresst wird. Reine Guttapercha bildet eine lederähnliche, grauweisse, kautschukähnliche M a s s e , die bei gewöhnlicher Temperatur unelastisch und zähe ist. in der W ä r m e plastisch und weich wird. Leicht löslich in Chloroform und Schwefelkohlenstoff, in warmem Benzol und Terpentinöl, nur wenig in absolutem Alkohol. An der Luft oxydiert sie allmählich; ebenso wirkt Sonnenlicht schädlich ein. Die Guttapercha kann ebenso wie der K a u t s c h u k (s. d.) v u l k a n i s i e r t werden, indem man sie, mit Schwefel gemischt, in die verlangte Form presst und dann erhitzt, doch wird von der Vulkanisierungsfähigkeit der Guttapercha nur verhältnismässig selten Gebrauch gemacht. Durch l a n g e s Vulkanisieren mit v i e l Schwefel unter Zusatz von Füllstoffen (Kreide, Gips, F a r b s t o f f e ) erhält man H a r t g u m m i ( E b o n i t , h o r n i s i e r t e G u t t a p e r c h a ) , wie solches auf die gleiche W e i s e auch aus Kautschuk hergestellt wird und mannigfache Verwendung findet. S c h o n vielfach hat man sich bemüht, Ersatzstoffe für Guttapercha herzustellen, doch bisher anscheinend ohne dui chschlagenden Erfolg. Nach den D. R. P. 116 0 9 2 und 142 166 lässt man zuerst W a s s e r mit oder ohne Zusatz von Salzen in geeignete, auf mehr als 100" erhitzte Materialien eintropfen, wie W a c h s e , Harze, Asphalt, T e e r oder Pech, wodurch S c h . P. und Zähflüssigkeit der betreffenden Substanzen bedeutend erhöht wird. Die so verdickten Materialien werden dann — einzelnen oder zu mehreren gemischt — mit Kautschuk und ö l e n bei allmählich steigender Temperatur verrührt und schliesslich in heizbaren Knetmaschinen innig durchgeknetet.

Guttapercha.

457

Nach dem Russ. Priv. 6596 von 1902 erhält man eine die Guttapercha ersetzende Isolationsmasse zum Einhüllen von Kabeln u. s. w., indem man 45 T . Asphalt kocht, unter fortwährendem Umrühren 40 T. Kolophonium zusetzt, bis eine dicke Masse gebildet ist, dann 10 T. Terpentin und 5 T . Leinöl hineingiesst und nun stark weiter kocht, bis die erforderliche Zähflüssigkeit erreicht ist. Das D. R. P. 146 857 schreibt vor, Kautschuk in Terpentinöl zu lösen, Schellack oder Asphalt zuzusetzen, die Masse zu erhitzen, bis sie gleichmässig geworden ist, und ihr nach dem Entfernen von Feuer Reismehl, wässerige Agar-Agarlösung und tJmbra zuzusetzen, worauf bis zum Erstarren gerührt wird: danach erfolgt die weitere Verarbeitung zwischen Walzen. So erhält man ein Ersatzmittel für Guttapercha, das sich mit Schwefel vulkanisieren lässt, dabei aber die Fähigkeit behält, in erwärmtem Zustande plastisch und knetbar zu sein. Neuerdings hat die Reichstelegraphenverwaltung probeweise ein Kabel verlegt, worin die isolierende Guttapercha durch G u t t a - G e n t z s c h ersetzt ist: es ist dies eine künstliche Guttapercha, die aus reinem Gummi und einer bestimmten Sorte Palmwachs zusammengesetzt ist. Die Gutta-Gentzsch soll sich gut bewähren und in der Isolierfähigkeit dem Naturprodukt kaum etwas nachgeben; dagegen ist der Preis jenes Probekabels um 35 % niedriger als bei Verwendung von natürlicher Guttapercha. Das wichtigste natürliche Ersatzmittel der Guttapercha ist die B a 1 a t a , welche wie die echte Guttapercha von einer Sapotazee gewonnen wird, und zwar heisst die Stammpflanze Mimusops globosa. Das Material kommt in dünnen, aussen rötlichbraunen, innen grauweissen, sehr elastischen Platten in den Handel. P r ü f u n g : Die Untersuchung der rohen und gereinigttn Guttapercha des Handels geschieht im allgemeinen ebenso wie die Untersuchung des E a u t s c h u k s (s. d . ) . Dies bezieht sich namentlich auf die organische:! Nebenbestandteile, welche als G u t t a p e r c h a h a r z e bezeichnet werden. Man entfernt und b e s t i m m t dieselben ähnlich wie die Kautschukharze des Kautschuks, niimlich durch E x t r a k t i o n m i t einem, die Guttapercha selbst n i c h t lösenden Mittel {wie kochendem Alkohol oder A/.eton. kaltem Äther oder Petroleumather) und durch Feststellung der Gewichtsabnahme. Ausser den Harzen e n t h ä l t die rohe Guttapercha als Verunreinigungen noch W a s s e r und S c h m u t z . Die Wasserbestimmung geschieht durch massiges Erhitzen im Troekensehrank oder durch längeres Liegenlassen im Vakuumexsikkator. Zur Bestimmung des Schmutzes löst man die Guttapercha in Schwefelkohlenstoff oder Chloroform, filtriert den Rückstand ab. wäscht aus und wögt. Übrigens hat man besonderen Wert auf eine richtige P r o b e n a h m e zu legen, wozu mindestens 100—200 g Roh-Guttapercha dienen sollen. Die gereinigte Guttapercha e n t h ä l t nur noch wenig Wasser und keine Schmutzbestandteile mehr. Die Untersuchung geschieht im wesentlichen wie die der R o h g u t t a p e r c h a : Man walzt die Probe in ein dünnes Bliittehen aus und bestimmt den geringen H n O-Gehalt durch Erhitzen im trockenen Luftstrom, die Harze durch Extraktion mit einem der oben genannten Lösungsm i t t e l ; nach dem Abdestillieren desselben kann man die Harze direkt wägen, oder man b e s t i m m t ihre Menge indirekt, indem man die bei der Harzextraktion zurückbleibende Guttapercha w ä g t . Die letztere löst man in I SL. oder in CHC1 3 , filtriert, destilliert ab und t r o c k n e t im Vakuum. Die so erhaltene reine Guttapercha kann man in Platten pressen, um ihre S t ä r k e , E l a s t i z i t ä t , sowie die e l e k t r i s c h e n E i g e n s c h a f t e n zu ermitteln, doch kann an ilii-ser Stelle auf die Methoden der physikalischen Prüfung nicht eingegangen werden. Guttapercha

Ia 11

[

kg

Mk.

1

..



Guttapercha: I.Ollis lUumi-r, Zwickau i. Sa. ( « y m l i e l N r h ' .

!

II. R,->i

Guttapercha alba in bacillis (Chloroform, rheinische Fabrik < utla. K. Hriu r. llresden 'S. Ins.-Vnh. s. ui.

Cotta

bei

Co..

Hamburg.

depurat.):

C. Krdmaiin. L» inziu'l.ir.'li-nau.

Einrichtungen für Guttapercha-Fabriken: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusunwerk,

Magdeburg-Buckau.

Guttapercha-Fabrikate: Franz Clonth. Rhein. Gummiwarenfabrik m. b. II., Koln-Nipp-s.

II

R,.*t A" C o ,

Hamlnir-.

12,00-20,00 4,00—10,00

458

Guttapercha, Utensilien aus.

Guttapercha, Utensilien aus. Qualitäten

Preise in Mk. per Kilo Best | Extra Iii I

R ö h r e n , je nach Dimensionen in Längen bis zu 100 m ohne Ansätze: von 3 mm bis 10 mm innerem Durchmesser . über 10 „ „ 25 „ „ „ „ 25 „ innerem Durchmesser R ö h r e n , beliebig gebogen, Knie- und T-Stücke, per kg Mk. 1,50 teurer als Röhren. E i m e r , Giesskannen, Kübel, Bottiche, Rübenbreikellen, Sturzel und Schaufeln, Krüge, Weinkannen, Waschbecken H e b e r für Essigfabriken, Bierbrauereien, Weinhandlungen und chemische Fabriken u. s. w. . H e b e r z . Selbstansaugen für chem Fabriken u. s. w. Stechheber T r i c h t e r über 1 0 cm Durchmesser bis inkl. 10 cm Durchmesser . . . . „ Waschtrommeln F l a s c h e n mit Pfropfen: bis 10 g Inhalt per Stück 20 „ SO ,, „ ,, „ 40 n JI v " „ . M v n B

JjO „



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ft

120 n c,v/ *tPvO n i17*» , ü )) H -tt-U ff

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„ J,

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"1 „





„ 1000 „ „ „ „ über 1 0 0 0 „ „ sowie B a l l o n s mit Pfropfen 1 kg M a s s e und Becher 1 „ Pumpenzylinder 1 „ S ä u r e p u m p e n komplett auf Eisengestell, per Stück von Mk. 2 1 6 , 0 0 an. S c h a l e n , Küvetten, Tauchstäbe oder Haken für Photographie, Kasten als Säurebehälter, sowie Batteriekasten mit Fächern 1 kg V e n t i l b ä l l e mit und ohne Kern, je nach Grösse zu Stückpreisen. Z a p f h ä h n e für chem. Fabriken, je nach Grösse von Mk. 4 , 0 0 per Stück an. F i n g e r l i n g e (Hülsen), Stück Mk. 0,50

16,70 15,40 12,80 11,20 10,40 15,70 14,20 11,30 10,50 9,30 14,40 12,40 1 0 , 4 0 8 , 9 0 8,00

15,60 13,20 10,80 15,20 16,20 — 16,20 17,60 1 5 , 8 0 19,60 17,60 — 14,50 —



0,60 0,85 1,00 1,15 1,25 1,35 1,50 1,65 1,80 2,05 2,25 2,50 2,70 2,90 3,10 3,60 4,50 5,40

6,30

7,20 8,10 9,00 10,00

0,50 0,70 0,85 0,90 1,00 1,10 1,25 1,40 1,50 1,65 1,80 2,00 2,20 2,45 2,70 3,00 3,80 4,70 5,60 6,50 7,30 8,10 9,00

13,40 14,80 14,60 13,60 15,60 12,00

9,50

— — —

8,80 • 8,20

11,20 10,50 —

IV



12,20 11,60 1 2 , 3 0 12,00 13,80 13,20

— — — — —







0,45 0,55 0,65 0,70 0,80 0,90 1,05 1,15 1,25 1,35 1,50 1,65 1,80 2,10 2,45

0,40 0,45 0,50 0,55 0,65 0,75 0,90 1,00 1,10 1,25 1,35 1,50 1.60 1,90 2,20





3,30 4,15 5,00 5,90 6,60 7,30 8,10

2,90 3,70 4,50 5,30 5,90 6,60 7,30

2,6c 2,30

























































2,15 2,75 3,40 4,00 4,70 5,30 6,00 6,70

2,00 2,50 3,00 3,50 4,10 4,70 5,30 6,00

18.60 1 5 , 8 0 13,20 12,00 11,40 10,60 17,00 1 5 , 2 0 12,80 11,60 11,00 .— — — 16,60 14,20 11,80 —

16,20 13,80 11,30 10,70 10,20



< Mutti —

Hähne.

459

Guttapercha, Utensilien aus. II. IiOät & Co., Hamburg.

G u t t i siehe „ O u m m i g i i t t ' \ G y p s siehe ,.G i p s".

H. H a d e r n siehe ,.P a p i e r". Hähne. H ä h n e v o n w e i s s e m G l a s e , gerade oder g e b o g e n : L ä n g e 10,5 lo Iii 17 18,5 21 cm. Stärke 1 1,3 1,3 1,6 2,3 2,6 „ Stück 2 . 0 0 2,25 2,50 3,00 3,50 4,00 M k . S c h l a u c h v c r b i n d u n g s h ä h n e aus Glas Stück M k . 0 , 6 0 G l a s h ä h n e mit feinstein Schliß' (Geisslersche Hähne;, mit hohlem H a h n s t o p f e n : 5 6 mm. Durchlassöffnung 1 — 2 3—4 Stück 2,25 3,00 4,50 5,50 Mk. D r e i w e g h ä h n e a u s G l a s , Bohrung 2 — 3 mm Stück Mk. 2 , 7 5 V i e r w e g h ä h n e aus Glas: Bohrung 2 3 4 5 mm. Stück . 2,50 3,50 4,00 5,00 M k . H ä h n e aus P o r z e l l a n : A b l a s s h ä h n e mit 10 oder 15 m m weiter Bohrung Stück M k . 6 , 0 0 V e r b i n d u n g s h a h n mit 22 mm weiter B o h r u n g ,. 6,00 r m. 2 3 mm weiter Bohrung, beiderseits m. Gewinde ,. „ 22,50 . 54 ,. ,. ,. ,. 9 5 , 0 0 H ä h n e a u s S t e i n z e u g , absolut dicht eingeschlift'en: Bohrung 10 15 20 25 30 40 50 60 70 80 90 !00 mm. Stück . 2 , 3 0 2,60 3,20 4,20 4 , 7 5 6 , 7 5 8 , 7 5 12,00 13,50 15,75 19,00 2 3 , 0 0 Ml?. Dieselben, mit exakt geschnittenem Schraubengewinde, bei gleichen D i m e n s i o n e n mit 25°/„ A u f s c h l a g ; Dreiweghähne mit 50°/o Aufschlag. F a s s o n h ä h n e a u s S t e i n z e u g mit F l a n s c h e n , Muffen u . s . w . , Dimensionen wie vorstehend. Preiserhöhung für je eine Muffe Mk. 0 , 5 0 - 2,00, für je eine F l a n s c h e Mk. 0 , 5 0 — 2 , 0 0 . F ü r Schleifen der F l a n s c h e n werden je nach Grösse e ; t r a Mk. 0 , 5 0 — 2 , 0 0 berechnet. T o n h ä h n e mittels l'mgiessens v e r b l e i t (D. R . P. 1 3 7 0 8 5 ) . Dimension

15 ;

Baulänge von N o . 1 ca. Nu. 1 kompl. ni 2 Flanschen und angeg. Börteln . . Mk. No. 1 mit beiderseits Lötzapfen (ohne Flanschen) . Mk. No. 2 kompl. m 1 Flansche und angeg. Hörtel . . Mk. , No. 2 mit I..".(zapfen

20

I 1

30

40

5 0 mm

240

290

300

340

3 8 0 mm

8,55

9,60

11,50

13,60

17,00

22,00

7,35

8,30

10,00

12,00

15,30

20,20

8,55 7.90

9,60 •\90

11,50 10,75

13,60 12,SO

17,00 16,15

22,00 2I,oO

210

H ä h n e a u s H a r t g u ni m i:

55 O

C

Lichte W e i t e . Muffeugew. . . Schenkellänge . Schlüssehvcitc . Durchlaufhähne Auslaufhähne .

. . . . . .

10 25 60 18 9,60 9 90

4o 55

70 80 mm. 50 60 85 "J5 65 75 80 100 120 140 160 180 200 „ 40 50 54 58 24 32 46 1,00 13,50 19,25 25,85 34,65 44,55 56.10 69,30 Mk. 1.30 13,75 19,80 27,50 36,30 4 7 , 8 5 59,40 73,70

15 .'In 70 2u

20 35

3i i • 45

< Mutti —

Hähne.

459

Guttapercha, Utensilien aus. II. IiOät & Co., Hamburg.

G u t t i siehe „ O u m m i g i i t t ' \ G y p s siehe ,.G i p s".

H. H a d e r n siehe ,.P a p i e r". Hähne. H ä h n e v o n w e i s s e m G l a s e , gerade oder g e b o g e n : L ä n g e 10,5 lo Iii 17 18,5 21 cm. Stärke 1 1,3 1,3 1,6 2,3 2,6 „ Stück 2 . 0 0 2,25 2,50 3,00 3,50 4,00 M k . S c h l a u c h v c r b i n d u n g s h ä h n e aus Glas Stück M k . 0 , 6 0 G l a s h ä h n e mit feinstein Schliß' (Geisslersche Hähne;, mit hohlem H a h n s t o p f e n : 5 6 mm. Durchlassöffnung 1 — 2 3—4 Stück 2,25 3,00 4,50 5,50 Mk. D r e i w e g h ä h n e a u s G l a s , Bohrung 2 — 3 mm Stück Mk. 2 , 7 5 V i e r w e g h ä h n e aus Glas: Bohrung 2 3 4 5 mm. Stück . 2,50 3,50 4,00 5,00 M k . H ä h n e aus P o r z e l l a n : A b l a s s h ä h n e mit 10 oder 15 m m weiter Bohrung Stück M k . 6 , 0 0 V e r b i n d u n g s h a h n mit 22 mm weiter B o h r u n g ,. 6,00 r m. 2 3 mm weiter Bohrung, beiderseits m. Gewinde ,. „ 22,50 . 54 ,. ,. ,. ,. 9 5 , 0 0 H ä h n e a u s S t e i n z e u g , absolut dicht eingeschlift'en: Bohrung 10 15 20 25 30 40 50 60 70 80 90 !00 mm. Stück . 2 , 3 0 2,60 3,20 4,20 4 , 7 5 6 , 7 5 8 , 7 5 12,00 13,50 15,75 19,00 2 3 , 0 0 Ml?. Dieselben, mit exakt geschnittenem Schraubengewinde, bei gleichen D i m e n s i o n e n mit 25°/„ A u f s c h l a g ; Dreiweghähne mit 50°/o Aufschlag. F a s s o n h ä h n e a u s S t e i n z e u g mit F l a n s c h e n , Muffen u . s . w . , Dimensionen wie vorstehend. Preiserhöhung für je eine Muffe Mk. 0 , 5 0 - 2,00, für je eine F l a n s c h e Mk. 0 , 5 0 — 2 , 0 0 . F ü r Schleifen der F l a n s c h e n werden je nach Grösse e ; t r a Mk. 0 , 5 0 — 2 , 0 0 berechnet. T o n h ä h n e mittels l'mgiessens v e r b l e i t (D. R . P. 1 3 7 0 8 5 ) . Dimension

15 ;

Baulänge von N o . 1 ca. Nu. 1 kompl. ni 2 Flanschen und angeg. Börteln . . Mk. No. 1 mit beiderseits Lötzapfen (ohne Flanschen) . Mk. No. 2 kompl. m 1 Flansche und angeg. Hörtel . . Mk. , No. 2 mit I..".(zapfen

20

I 1

30

40

5 0 mm

240

290

300

340

3 8 0 mm

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9,60

11,50

13,60

17,00

22,00

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10,00

12,00

15,30

20,20

8,55 7.90

9,60 •\90

11,50 10,75

13,60 12,SO

17,00 16,15

22,00 2I,oO

210

H ä h n e a u s H a r t g u ni m i:

55 O

C

Lichte W e i t e . Muffeugew. . . Schenkellänge . Schlüssehvcitc . Durchlaufhähne Auslaufhähne .

. . . . . .

10 25 60 18 9,60 9 90

4o 55

70 80 mm. 50 60 85 "J5 65 75 80 100 120 140 160 180 200 „ 40 50 54 58 24 32 46 1,00 13,50 19,25 25,85 34,65 44,55 56.10 69,30 Mk. 1.30 13,75 19,80 27,50 36,30 4 7 , 8 5 59,40 73,70

15 .'In 70 2u

20 35

3i i • 45

4 ö 0

Halbwassergas. Lichte

Weite

.

.

10

15

20

30

40

50

60

70

.

.

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70

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I00

120

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85

110

135

145

155

165

Schenkellänge

Flanschendurchm. Durchlaufhähne Auslaufhähne. Dreiweghähne Schlüssel

.

dazu

75 .

1 1 ,i KJ I > , 4 0 1 5 , 1 5 2 2 , 0 0 3 0 , 2 5 4 1 , 2 5 5 3 , 9 0 6 6 , 5 5 8 2 , 5 0

..

14,30

.,

Mk.

aus

Blei

siehe

17,60 20,10 29,15 39,60 51,15 65,45 79,75

siehe

im

aus

anderen

des Materials,

nicht

nur

folgende

„Triumph"

schliessbar:

unabsichtliche

sofort

dicht:

zum

feinsten

innerer

und

oder

davon

als

Strahl

regulieren, .

aus".

sich

wegen

Anordnung

neu

und

der

ausserordentlichen hier

eigenartig

I). K. G . M .

ist

unmöglich.

ausgeschlossen.

13

20

Stück

3.1 in

3,50

..

4.00.

4..'•«.» 5 . 0 0

'-•>

1 >er

35

40

im

einzelnen

erwähnt: durch

l e t z t e r e r m e h r für d i c k e r e

unbefugte Offnen ist

99,00

aus".

und

..1' c r f e k t i o n "

Nachtropfen

mit g r o b e m ,

lassen

Dimensionen

für dünne,

jedes

Auslauf-Durchmesser

In E i s e n

l'tensilien

Gerätschaften

Metallen

seien

Mk.

Stück.

„Blei,

der

ersterer namentlich

Jedes

f- n .

„Guttapercha,

Artikel

Mannigfaltigkeit Alilasshähne

15,70 23,65 32,50 42,35 53,90 66,55 82,50

I.OO-2.50

H ä h n e

anführen;

.,

.

Guttapercha der H ä h n e

175

12.10

aus

Preise

mm.

.

H ä h n e Die

8(1 IS,75

80 200

Schloss

ab-

Elüssigkciiten.

Die Hähne Auslauf

schliessen

lässt

50

tiO

.">.0" 6 . 0 1 1

8.00

12.00

6.50

11.00

I8.O11

sich

bis

mm.

W

konischem

G e w i n d e für Kehälter oder mit Gasgewinde In

Eisen

Kohrer

mit

zum

.

.

.

Flansche Anbohren

des

Schmiedeeiserner Schlüs-cl

Gefässes zum

4.1 0

O . 3 0 —1.1.90

Eindrehen

Mk.

,x()n

je

nach

16,0oMk. -

£>(10

Gröase.

des H a l m e s 0 . 4 0 — l . n o

Mk. je nach

rg Schmidt & v. d. Kitz, ¿jchmiedefeld. Kis.

Sclilrusiniii n (s.

( lumisi-lu'

Apotheker.

In-.-Anh.

S.

1,75—2,75 Mk. 3,1)0

H).

H ä m a n . Unter diesem N;tmen kommt ein Peptonpraparat in den Handel, welches Rhodaneisen enthält. Es soll bei Bleichsucht und ähnlichen Zuständen Verwendung finden. Hämatogen: Fabrik

Zwönitz,

I'aul

Hentschcl.

Zwünitz i.

s.

H ä m a t o x y l i n siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e " . H a m b u r g e r b l a u siehe „ E i s e n f a r b e n". H ä m o g a l l o l . Durch Einwirkung von Pvrogallol auf defibrinierte Blutlösung dargestellt. Braunrotes, in H 2 0 schwerlösl. Pulver, das als Blutpräparat bei Bleichsucht verordnet wird. Hämogallol .Ivobert" H ä m o g a l l o l t a b l e t t e n 1,0,25 g) Merck, Darmstadt.

H

Mk. 4 , * 0 ; 100

1 kg Mk. 4 4 , 0 0 Stück 1,40

Hämol. Durch Einwirkung von Zinkstaub als Reduktionsmittel auf defibriniertes Blut erhalten. Graues, in H 2 0 schwerlösl. Pulver, das bei Bleichsucht verordnet wird. Ilämol

..Robert" in T a b l e t t e n

l:

Merck,

(0,25

II M k . 3 , 0 0 ; 1 kg M k . 10U Stück „

g)

24,00 1,10

Dannstadt.

H a n f . Bastfaser der H a n f p f l a n z e Cannabis sativa• die auf ähnliche Weise wie die Flachsfaser gewonnen wird. Länge der Hanffaser 1 bis 2 m; Breite 0,010—0,025 mm; sie ist um so geschätzter, je länger, feiner und fester sie ist, und dient zu Tauwerk und Segeltuch. Harn. Untersuchungsapparate: E s b a c h s Albuminimeter E r u t i g e r s H a r n s t o f f b e s t i m r n u n g s - A p p a r a t mit H a r n s t o f f - T i t r i e r u n g s a p p a r a t e n a c h IM l ü g e r :

Iiromlauge

a) Mercurimeter b ) L i t e r k o l b e n mit g r a d u i e r t e m H a l s c) Quecksilbermass H a r n s t o f f - f S t i c k s t o f f - ) L i e s t i m m u n g s a p p a r a t n a c h H ii f n e r, mit G e i s s l e r s c h e m H a h n , G l a s s c h a l e und M e s s r ö h r e , k o m p l Zuckerbcstimmungsapparat nach G. A m b ü h l ,. ( A r ä o s a c c h a r i m e t e r ) nach (Glykosometer)

nach

SO., li.ilin

H a r n s ä u r e (.1 rithim

KiigclnfeiS..

IT

I'iin/.es-

1,60 8,00

,.

„ ,,

18,00 5,00

..



9,00

.. ,.

10,00 5,'JG 15.00

,.

10,00

,.

2,00

Schütz

Arndt

(Gärungssaccharometer) I.I-I |.ii! & Masche. Herlin (s. Inn.-Anh. S. 1J). l-"ran.: !•. Innitll i Il.un-.l,. sinnen-u. 1':.

Mk. ,.

S::.ick

. . . .

nach E i n h o r n

.

,.

v e r b e s s e r t , n a c h I' i e b i g .. „ 3,511 Ccorg Schmidt & v. d. Kitz. Si hmiedofcld. Krä. Schlcusingtn (s. In-,-Anh. S. LI).

itririnn) C.-,HiN.O^. Die Konstitution ist folgende: HN-CO OC

C-NH Ü

> C O

HN-C-NH Zur Darstellung gellt man gewöhnlich von Peru-Guano

aus, den man

Harnstoff —

462

Härte.

trocknet, pulvert und dann mit konz. H 5 SO» auf 100° erwärmt, bis alle HCl (und H F ) ausgetrieben ist. Man lässt erkalten, verdünnt stark mit HjO, lässt einige T a g e stehen, filtriert und trägt dann den ausgewaschenen Niederschlag in siedende Kalilauge (von 8 % KOH) ein. Die erhaltene Lösung wird filtriert, mit T i e r k o h l e erwärmt, heiss filtriert und in HCl eingetragen, wobei sich die Harnsäure ausscheidet. Durch mehrmaliges Fällen und Lösen reinigt man das Präparat, das schliesslich umkristallisiert wird. — Auch auch S c h l a n g e n exkrementen wird sie dargestellt. Kristallinisches, körniges, w e i s s e s Pulver ohne Geruch und G e s c h m a c k , unlöslich in Alkohol und Äther, fast unlöslich in kalt. H s O, sehr schwerlöslich in heiss. H 2 0 . Sie ist eine zweibasische Säure. Harnsäure, techn 1 kg Mk. 7,90; 0 o kg Mk. 740.00 gerein 1 „ .. 12.00 ehem. rein H Mk. 4,50; 1 .. .. 40,0(1 Harnsaur. Ammon H .. 3,00; 1 .. „ 26,("0 Kali, ehem. rein 11 .. ii.HO: 1 .. .. ;iU,0i> „ Kalk M .. 5,0U: 1 , .. 45,00 Magnesia 1 .. 20,HO Natn.n II Mk. .',..¡0; 1 . . 80,00 H a r n s t o f f (Karbamid; L'ren). CO(NH L .);. Synthetisch stellt man ihn gewöhnlich durch intramolekulare Atomverschiebung aus i s o e y a n s a u r e m A m m o n i u m fCON . NH4 ->-CO(NH;)j| synthetisch dar, und zwar verdampft man ein äquivalentes Gemenge von Kaliumcyanat und Ammoniumsulfat in wässeriger Lösung. Aus der konzentrierten Lösung kristallisiert beim Erkalten KiSO»; dasselbe wird abbfiltriert, die Lösung eingedampft und dem Rückstand der Harnstoff durch heissen Alkohol entzogen. In neuester Zeit will man Harnstoff auch aus Caliciumcyanamid (siehe unter ,,C a 1 c i u m v e r b i n d ü n g e n " ) darstellen, denn Cyanamid bildet bei Wasserzutritt Harnstoff, doch dürfte dieses durch Amer. Pat. 796 713 geschützte Verfahren unter keinen Umständen rationell sein. Der Harnstoff findet sich im Harn der Säugetiere, und die übliche G e winnungsart besteht darin, dass man Harn durch Eindampfen konzentriert und dann HNOa zusetzt, wobei der Harnstoff als Nitrat abgeschieden wird. Er bildet lange rhombische Kristallprismen oder Nadeln und schmeckt kühlend, dem K N 0 3 ähnlich. Sch. P. 132—133°. Löst sich in 1 T . kaltem H 2 0 und in 5 T . Alkohol; in Äther ist er fast unlöslich. Harnstoff, roh (yO°/ 0 ) 1 k« Mk 8,50 gereinigt (98°/ 0 ) 1 .. .. 10,00 „ ehem. rein, krist I .. 11,00 Harnstoffazetat, geschmolzen I ,. 24,00 „

Chlorid

I

nitrat oxalat ,. sulfat „ zitrat Harnstoff:

1 ] 1 1

C. Erdmann, Leipzig-Lindenau.

Härte. Härtegrad

I Stassfurter chemische Fabrik vorm. | Griineberg, Act.-(Jos., Stassfurt.

Härteskala. 1 wird bestimmt durch T a l k .

2

3 4 5

6 7

8

9

10

..

Gipsspat. Kalkspat. Flussspat. Apatit.

O r t h o k l a s (Feldspat).

Quarz (Hergkristall). Topas. Korund. Diamant.

..

.... .. .. .. .. .. ..

28,00

11,00 9,00 28,00 19,00

Vorster

&

Härtemittel.

463

Die H ä r t e s k a l a f ü r G l a s nach N i e h l s hat den Zweck, die s c h w e r e r e oder leichtere Schmelzbarkeit des G l a s e s leicht festzustellen; sie umfasst alle im Handel vorkommenden Glasarten und ist empirisch, wie folgt, aufgestellt: No. .. .. ..

..

1. 2. 3. 4. 5.

6. /. 8.

..

Französisches Kristallglas. W e i c h e r e s T h ü r i n g e r Glas. Härteres T h ü r i n g e r Glas. Jenaer Normalglas. Französisches hartes Kristallglas. B o r o s i l i k a t - G l a s 59'». Alkaüfreies Thermometerglas 1221". Kavalier; böhmisches Kristallglas.

A n w e n d u n g : Wenn man 2 Stücke G l a s gleicher Härte vor der G e bläselampe oder Uber dem Bunsenbrenner zusammenschmilzt und dann auseinanderzieht, s o ziehen sich die Stücke g l e i c h m a s s i g aus. Ist jedoch eines der G l a s s t ü c k e härter, so bleibt eine charakteristische Kante der härteren G l a s s o r t e stehen. Der Skala sind Probierstäbchen beigefügt, deren Anwendung im Laboratorium viele Fehlversuche verhütet. — Folgende Angaben über die Härte verschiedener Substanzen dürften von Wert s e i n ; sie sind nach verschiedenen Quellen zusammengestellt. Substanz

Härte

Achat Adular . . . . Alabaster . . . Alaun Albit Ammoniumbikarbonat . . . . Andalusit . . . Anorthit . . . . Anthrazit . . . Antimon . . . . Antimonglanz Apatit . . . . Arragonit . . .; Arsen , Asbest . . . . Asphalt . . . . Augit Bernstein Beryll Bittersalz . . . Bleiglanz Bor Chlorsilber . . . Diamant . . . . Dolomit . . . . : Eis

7 6 1,7 2-2,5 6— - 6 , 5 1,5 7—7,5 6 2,2 £3 2 5 3,5 3,5 5

J—2 6 2—2,5 7.8 2,3 2,5 9—10 1,3 10 3,5-4 1,5

Substanz Eisen . . . Eisenglanz . Eisenkies . . Eisenvitriol . Feldspat . . Feuerstein . Flussspat . . G a l m e i , edler Gips Gipsspat . . Glaubersalz . Glimmer . . Gold Granat . . . Graphit . . Hornblende . Iridium . . . Kalkspat . . Kaolin . . . Karborund . Korund . . Kupier . . . Kupfervitriol Labradorit . L e h m •..«, . Magnesia . .

Härte . . . . . . .

. . .

!!

,:> g '_'< I Stück .. 0,20 C h e m . F a b r i k a u f A k t i e n v o r m . K S e h e r i n ^ . B e r l i n N.

Müller A I . i n s e r t ,

Hamburg

H i m b e e r ä t h e r siehe „ F r u c h t ä t h e r". H i m m e l b l a u siehe „ K o b a l t f a r b e 11". H i n z N o v o z o n siehe ,,N o v o z o 11". H i r u d i n . Der die Blutgerinnung aufhebende Stoff des Blutegels, aus diesem nach dem D. R. P. 136 103 gewonnen. Man verwendet es medizinisch. 1 mg Hirudin hält 7,5 ccm Blut flüssig, ohne die Blutbeschaffenheit zu beeinflussen. Hirudin O.Ol g Mk. 1,00; 0,1 g Mk. 8,1)0; 1 g Mk. 70,00 H i t z e m e s s e r siehe „ P y r o r a e t e r " . H o b b o c k s siehe ,,F ä s s e r " . H o l l ä n d e r siehe „P a p i e r " . H ö l l e n s t e i n (Silbernitrat; Argentum nitricum; Lapis infernalis). Dargestellt durch Auflösen von Werksilber in HNOa. Zur Entfernung des Kupfernitrats dampft man die Lösung zur Trockne, glüht schwach (wobei das Cu(N0 3 )2 in CuO übergellt), extrahiert mit H ; 0 , filtriert und dampft zur Kristallisation ein. Häufig schmilzt man die Kristalle um und giesst sie in Stangenform. Rein weisse, grosse, rhombische Tafeln vom Sch. P. 218°; es färbt sich in ganz reinem Zustande am Licht nicht violett. Giftiges und stark ätzendes Salz, das namentlich in der Photographie, weiter in der Medizin, zur Herstellung von Silberspiegeln und zu verschiedenen anderen Zwecken verwendet wird. Die Preise sind sehr schwankend; zur Zeit notiert man: Silbernitrat, krist 1 kg Mk. 54,00—(¡0,00 ., geschmolzen in Tafeln und Stangen I kg Mk. (¡0 00 in dünnen Stangen I .. (¡1,00 mit Silberchlorid 1 0 : 1 1 ,. .. 67,00 .. Kaliumnitrat 1 : 2 , I>.A. IV . . . . I .. 24,00 1 : 1 , I). A. IV I .. .. 35,00 Vgl. auch unter „ S i l b e r v e r b i n d u n g e n". Deutsche GoldF r a n k f u r t a. M.

und

Silber - Heheideansiölt,

Gehe k Co.,

Dresk-n.

Holokain



Holz.

4 7 3

Höllensteinstifte: I I i r l i i K r I'iilirik pharm. Präparate is. Ins.-Anh. S. 20).

Holokain = C i ;

h

m

Kilgar Kieselieh,

Salzsaures o

2

n

5

. HCl —

Apotheker,

Berlin

S\V.

OS, Koehstr.



p-Diaethoxyaethenyldiphenylamidin c h

3

. c < S

H

C

ä ° o ; c

H

k

H C 1

Zur Gewinnung bringt man Phosphoroxychlorid auf ein Gemisch von paraPhenetidinsulfat und Phenazetin zur Einwirkung und erhält so das schwefelsaure Holokain, aus welchem durch Natronlauge die B a s e abgeschieden und durch Umlösen aus Alkohol gereinigt wird. Die freie B a s e wird in heisser Salzsäure gelöst, aus welcher sich nach dem Erkaltem das salzsaure Salz als w e i s s e s Kristallpulver abscheidet. D a s salzsaure Salz löst sich s c h w e r (zu 2 % ) in kaltem, leichter in heisseni H s O. Man verwendet es als lokales Anästhetikum; namentlich wird es in der Augenheilkunde als Ersatz des Kokains benutzt. Man verwendet dabei 1 %ige wässerige Lösungen. Holokain

„Höchst"

in G l ä s e r n

1) M k . ; ! , 2 5

F a r b w e r k e vorm. Meister, L u c i u s k B r ü n i n g , H ö c h s t a. M.

H o l z . Der immer steigende Wert des Holzes als Material einerseits und seine Verde:blichkeit unter ungünstigen Bedingungen anderseits, haben die K o n s e r v i e r u n g des Holzes zu einem sehr wichtigen Industriezweig erhoben. Die wichtigsten Konservierungsmethoden für Holz sind folgende: 1. T r o c k n e n . Nachdem das Holz etwa 1 J a h r im Stapel gelagert hat, wobei freier Luftdurchzug zwischen den aufgeschichteten Holzscheiben für die Austrocknung besonders wichtig ist, kommt es zu weiterem Austrocknen in einen Schuppen und schliesslich in D a r r ö f e n . Diese werden von einer besonderen Feuerung g e s p e i s t ; die zum Holz gelangenden Verbrennungsgase müssen bis auf 150° C. abgekühlt sein. (Wichtig ist, d a s s die Austrocknung im Darrofen a l l m ä h l i c h geschieht, da das Holz andernfalls reisst oder sich wirft.) Gleichzeitig wirken die bei der unvollkommenen Verbrennung des Feuerungsmaterials entstehenden empyreumatischen Dämpfe antiseptisch. Zur Vermehrung der Widerstandsfähigkeit gegen äussere Einflüsse wird das gedörrte Holz mit Leinöl, T e e r , Ölfarbe oder dgl. angestrichen. 2. A u s l a u g e n ( D ä m p f e n ) . Zum Verderben des Holzes tragen hauptsächlich die leicht zersetzlichen S a f t b e s t a n d t e i l e bei. Zu ihrer Entfernung laugt man das Holz wohl zuweilen mit W a s s e r aus, doch ist dies eine recht langwierige Prozedur, und man zieht meistens vor, das Holz zu d ä m p f e n , d. h. es in entsprechenden G e f ä s s e n mit Wasserdampf zu behandeln. Entweder arbeitet man in geschlossenen eisernen Gefässen mit g e s p a n n t e m Dampf, oder man vollzieht den P r o z e s s in hölzernen Gefässen mit u n g e s p a n n t e m Dampf. In letzterem F a l l e nimmt das Dämpfen 6 0 bis 72 Stunden in Anspruch, doch ist das Produkt besser als beim Operieren mit gespanntem Dampf. 3. A n k o h l e n. Hierbei wird an der O b e r f l ä c h e die Feuchtigkeit verdampft, ebenso in den obersten Schichten Mikroorganismen und fäulnisfähige organische Substanzen zerstört; gleichzeitig wird das Holz mit teerigen Verbrennungsprodukten imprägniert. D a s Ankohlen geschieht meistens durch Hineinhalten von Pfählen u. s. w. in ein Feuer, zweckmässiger durch Anwendung eines geeigneten tragbaren G e b l ä s e s . 4. I m p r ä g n i e r e n. Für diese beste Holzkonservierungsinethode sind sehr verschiedene Verfahren im Gebrauch. Man arbeitet entweder o h n e oder m i t Druck. Zum Imprägnieren benutzt man Quecksilbersublimat ( K y a n i s i e r e n ) , T e e r ö l e , Kupfervitriol, Aluminiunisulfat, Natriunialuminat, Eisenvitriol, Chlorzink, Gemische von Ammoniumsulfat und Ainmoniumborat u. s. w. Von den T e e r ö l e n hat sich namentlich das K a r b o 1 i n e u in (s. d.) bewährt. Auch dampfförmiges Kreosot sowie geschmolzenes Naphtalin, weiter Rohpetroleum und Eisenoxyd ist in Anwendung gebracht worden. Beim Imprägnieren mit Druck presst man entweder die Flüssigkeit durch das Holz durch

474

Holz, künstliches —

Holzessig.

oder man dämpft das Holz, entfernt mit Luftpumpen die Luft daraus und lässt nun die Imprägnierungsflüssigkeit unter Druck zutreten. W a s die Imprägnierung mit schweren Teerölen anlangt, so sind die Bestrebungen vorherrschend, die Wirkung der Teeröle dadurch zu erhöhen, dass man sie w a s s e r l ö s l i c h oder wenigstens e m u l g i e r e n d macht; ersteres gelingt durch S u l f u r i e r e n , letzteres unter Zuhilfenahme von Seifen, und die Erkenntnis, dass es möglich ist, mit äussert geringen Mengen (ca. Vi % ) von Seife jedes neutrale, wasserunlösliche ö l emulgierbar zu machen, hat nicht nur für das vorliegende Gebiet, sondern auch für die Herstellung von Hartspiritus, Hartbenzol, Hartsalmiakgeist u. s. w. grosse Wichtigkeit erlangt. Auf die zahlreichen besonderen Verfahren kann hier kaum eingegangen werden; wir erwähnen nur einige der neueren wichtigen Patente: Die D. R. F . 1 3 9 4 4 1 und 152 179 bezwecken die Herstellung einer haltbaren Emulsion aus Teeröl und Chlorzinklösuiig zur Holzimprägnierung. Nach den D. R. P. 118 101 und 150 100 imprägniert man mit einer heissen Lösung des Zn- oder des MgSalzes der /?-Naphtalinsulfosäure u. s. w. 5. V e r k i e s e l u n g ( M e t a l l i s i e r e n ) . Bei diesem Verfahren wird das Holz nacheinander mit zwei Salzlösungen imprägniert, die sich im Innern zu einem unlöslichen Niederschlag vereinigen. So tränkt man mit Zink- oder Kupfersalzlösung und danach mit Harzseifenlösung, anderseits wieder mit Chlorcalcium und Sulfat, mit Schwefelbaryum und Eisenvitriol, mit Chlorcalcium und Wasserglas u. s. w. Sehr bewährt hat sich das Q a u t s c h sehe Imprägnierungsverfahren zum Unverbrennlichmachen: Das Holz wird in einem Vakuumkessel entlüftet, in den sodann die aus Ani noniumsulfat und Ammoniumborat bestehende Imprägnierungsflüssigkeit unter Druck eingeführt wird. Ein Kochen des Holzes findet nicht statt; die Temp. erreicht nur 50°. Derartig imprägniertes Holz fängt weder Feuer, noch kann es das Feuer weitertragen; es verkohlt nur langsam bis zu 1 cm Tiefe und verhält sich dann ganz wie ein unverbrennlicher Gegenstand. Das G a u t s c h sehe Imprägnierungsverfahren ist durch D. R. P. 152 006 geschützt. Weiter sei die H a s s e l m a n n sehe I m p r ä g n i e r m e t h o d e erwähnt, wonach man das Holz unter Druck mit Eisensalz- und Kupfersalzlösungen kocht. Nach dem D. R. P. 162 043 soll man Natronwassergins liurcli starke NaClLösung zur Gerinnung bringen, die Gallerte durch NaOH wieder lösen und dieses Gemisch zum Anstreichen von Holz benutzen. Ganz neu ist die Holzimprägnierung mit Zuckerlösung, die sich glänzend bewähren soll. Das Holz wird in offenen Behältern mit der Zuckerlösung mehrere Stunden gekocht und dann im Trockenofen getrocknet. Bei dem Trocknen entweicht das Wasser, während der Zucker sich fest mit den Holzfasern verbindet. Durch die Behandlung wird die Festigkeit und Dauerhaftigkeit des Holzes bedeutend erhöht; namentlich ist es dadurch vor Schwamm und Fäulnis geschützt. Holzkonservierungs-Präparate:

Theerproduktenfabrik Uaese & Co., Rraunschweig.

Konservierungsmittel:

Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. II. N'nerdling r,

F],(«!; I .. .. 15,1X1 K. Merck, Darmstaill. H y d r o z e l l u l o s e siehe , , 0 x y z e I I u 1 o s e". H y g r o m e t e r s i e h e . . M e t e o r o l o g i s c h e I n s t r u m e n t e". H y o s z i n ( / / i i o s r i n n m ) . auch S k o p o 1 a m i n (Sriiiinlumnium) genannt. CITH2INOI. A l k a l o i d , d a s sich in v e r s c h i e d e n e n S o l a n e e n findet, namentlich im S a m e n d e s s c h w a r z e n B i l s e n k r a u t s (lli/anci/umns nit/ci). S e i n e Salze f i n d e n m e d i z i n i s c h e A n w e n d u n g , und z w a r innerlich und s u b k u t a n als S c h l a f m i t t e l , zum E i n t r ä u f e l n ins Auge als p u p i l l e n e r w e i t e r n d e s Mittel. M. D. innerlich - p. d o s . 0.001 g, p. d i e 0,003 g. M. D. für I n j e k t i o n e n : p. d o s . 0,0002 g. p. die 0.001 g. Hyoszin in Salzen | g Mk. 3,00 I''"' ! .. .. t^00 i:. Merck, Dariiistiult.

Hyoszyaniin — Ichthalbin.

485

H y o s z y a m i n ( / / i/nsciinminiim). C,:H 2: INO.I. Alkaloid, d a s man a u s den S a m e n d e s s c h w a r z e n B i l s e n k r a u t e s (II/losci/nmus niyer) gewinnt. E s ist dem A t r o p i n (s. d.) nahe v e r w a n d t . W e i s s e , l o c k e r e Nadeln vom S e h . P . 108.5". Leichter lösl. in H > 0 und in veid. Alkohol als Atropin. l e i c h t l ö s l . in a b s o l . A l k o h o l , Äther und CHC1 3 . D i e Losungen s c h m e c k e n k r a t z e n d - b i t t e r . E s ist ein s t a r k e s Gift und wird medizinisch verwendet, g e w ö h n l i c h in Form seiner S a l z e . Man gibt es innerlich und subkutan als S c h l a f - und B e ruhigungsmittel bei G e i s t e s k r a n k e n in G a b e n von 0 . 0 0 1 — 0 . 0 0 3 g ; in g l e i c h e n Mengen wird es auch in der Augenheilkunde zu d e n s e l b e n Z w e c k e n wie d a s Airopin benutzt. M. D. p. dos. 0 . 0 0 5 . p. die 0 . 0 1 5 g. Hvoscyamin.

puriss.

crist

1 g

hvdrulirom.

amorph,

h'ydruchlor.

..

hydrojud.

crist.

pur

I

pur

sälicyiic sulfuric.

amorph, crist.

Mk.

8,00

-

6,U< >

1 g

pur

g

6,00

i g . .

8,00

l

8,00

g

-

l g . .

puriss

1 g

6,00 _

8,00

H y p n a l = M o n o c h l o r a l a n t i p v r i n . Durch E i n w i r k u n g von C h l o r a l h y d r a t auf Antipvrin g e w o n n e n . F a r b l o s e K r i s t a l l e vom S e h . P. 6 6 — 6 7 ° , l e i c h t l ö s l . in h e i s s e m , s c h w e r e r in kaltem H 2 0 . M a n v e r w e n d e t es medizinisch, und zwar a l s S c h l a f m i t t e l a l s Ersatz des Chlorais. Hypnal

„Höchst"

H

M k . 11,00;

1

kg

Mk. 85,00 .

H y p n o n s i e h e ,,A z e t o p h e 11 o 11". K. Merck, Diirjnstuih. H y p o c l i l o r i t e (unterchlorigsaure Salze). S i e g e h ö r e n zu den A b kömmlingen der unterchlorigen S ä u r e HOC1. Allgemeines über die D a r s t e l l u n g von Hvpochloriten s i e h e in den Artikeln . . B l e i c h e n " . . . C h l o r k a l k " und „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". Um elektrolytisch H y p o c h l o r i t l ö s u n g e n zu g e w i n n e n , führt man n a c h dem D. R. P. 141 3 7 2 die E l e k t r o l y s e der e n t s p r e c h e n d e n C h l o r i d l ö s u n g e n bei G e g e n w a r t von E r d a l k a l i m e t a l l v e r b i n d u n g e n und geringen M e n g e n Harzen oder Harzlösungen aus. Zur Herstellung einer festen H y p o c h l o r i t m a s s e p r e s s t man nach dem D. R. P. 145 7 4 5 M i s c h u n g e n von C h l o r k a l k und k r i s t a l l i s i e r t e m Natriumsulfat t r o c k e n zusammen. Hierbei bildet sich NaOCl und h y d r a t i s i e r t e s C a S O i , w e l ches der M a s s e das f e s t e G e f ü g e verleiht. Nach dem Engl. Pat. 18 9 4 7 von 1902 m a c h t man Hypoclilorite dadurch fest, d a s s man sie in einem Luftstrom unter vermindertem D r u c k t r o c k n e t . H y p o s u l f i t e siehe ,,T h i o s u 1 f a t e " . H y r a l d i t siehe . . H y d r o s u l f i t e". Hysterol. Andere B e z e i c h n u n g für das B o r 11 y v a 1. unter . . R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " . )

(Letzteres siehe

I. Ibit. Verbindung von T a n n i n und W i s m u t o x y j o d i d . Graugrünes, geruch- und g e s c h m a c k l o s e s Pulver, d a s als a n t i s e p t i s c h e s S t r e u p u l v e r benutzt werden soll. I c h t h a l b i n = Ichthyol-Eiweiss. Man erhält es durch F ä l l e n einer E i w e i s s l ö s u n g mit einer Lösung von I c h t h y o l s u l f o s ä u r e . F e i n e s , g r a u b r a u n e s , in H^O unlösliches Pulver, das im M a g e n nicht ge-

Hyoszyaniin — Ichthalbin.

485

H y o s z y a m i n ( / / i/nsciinminiim). C,:H 2: INO.I. Alkaloid, d a s man a u s den S a m e n d e s s c h w a r z e n B i l s e n k r a u t e s (II/losci/nmus niyer) gewinnt. E s ist dem A t r o p i n (s. d.) nahe v e r w a n d t . W e i s s e , l o c k e r e Nadeln vom S e h . P . 108.5". Leichter lösl. in H > 0 und in veid. Alkohol als Atropin. l e i c h t l ö s l . in a b s o l . A l k o h o l , Äther und CHC1 3 . D i e Losungen s c h m e c k e n k r a t z e n d - b i t t e r . E s ist ein s t a r k e s Gift und wird medizinisch verwendet, g e w ö h n l i c h in Form seiner S a l z e . Man gibt es innerlich und subkutan als S c h l a f - und B e ruhigungsmittel bei G e i s t e s k r a n k e n in G a b e n von 0 . 0 0 1 — 0 . 0 0 3 g ; in g l e i c h e n Mengen wird es auch in der Augenheilkunde zu d e n s e l b e n Z w e c k e n wie d a s Airopin benutzt. M. D. p. dos. 0 . 0 0 5 . p. die 0 . 0 1 5 g. Hvoscyamin.

puriss.

crist

1 g

hvdrulirom.

amorph,

h'ydruchlor.

..

hydrojud.

crist.

pur

I

pur

sälicyiic sulfuric.

amorph, crist.

Mk.

8,00

-

6,U< >

1 g

pur

g

6,00

i g . .

8,00

l

8,00

g

-

l g . .

puriss

1 g

6,00 _

8,00

H y p n a l = M o n o c h l o r a l a n t i p v r i n . Durch E i n w i r k u n g von C h l o r a l h y d r a t auf Antipvrin g e w o n n e n . F a r b l o s e K r i s t a l l e vom S e h . P. 6 6 — 6 7 ° , l e i c h t l ö s l . in h e i s s e m , s c h w e r e r in kaltem H 2 0 . M a n v e r w e n d e t es medizinisch, und zwar a l s S c h l a f m i t t e l a l s Ersatz des Chlorais. Hypnal

„Höchst"

H

M k . 11,00;

1

kg

Mk. 85,00 .

H y p n o n s i e h e ,,A z e t o p h e 11 o 11". K. Merck, Diirjnstuih. H y p o c l i l o r i t e (unterchlorigsaure Salze). S i e g e h ö r e n zu den A b kömmlingen der unterchlorigen S ä u r e HOC1. Allgemeines über die D a r s t e l l u n g von Hvpochloriten s i e h e in den Artikeln . . B l e i c h e n " . . . C h l o r k a l k " und „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". Um elektrolytisch H y p o c h l o r i t l ö s u n g e n zu g e w i n n e n , führt man n a c h dem D. R. P. 141 3 7 2 die E l e k t r o l y s e der e n t s p r e c h e n d e n C h l o r i d l ö s u n g e n bei G e g e n w a r t von E r d a l k a l i m e t a l l v e r b i n d u n g e n und geringen M e n g e n Harzen oder Harzlösungen aus. Zur Herstellung einer festen H y p o c h l o r i t m a s s e p r e s s t man nach dem D. R. P. 145 7 4 5 M i s c h u n g e n von C h l o r k a l k und k r i s t a l l i s i e r t e m Natriumsulfat t r o c k e n zusammen. Hierbei bildet sich NaOCl und h y d r a t i s i e r t e s C a S O i , w e l ches der M a s s e das f e s t e G e f ü g e verleiht. Nach dem Engl. Pat. 18 9 4 7 von 1902 m a c h t man Hypoclilorite dadurch fest, d a s s man sie in einem Luftstrom unter vermindertem D r u c k t r o c k n e t . H y p o s u l f i t e siehe ,,T h i o s u 1 f a t e " . H y r a l d i t siehe . . H y d r o s u l f i t e". Hysterol. Andere B e z e i c h n u n g für das B o r 11 y v a 1. unter . . R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " . )

(Letzteres siehe

I. Ibit. Verbindung von T a n n i n und W i s m u t o x y j o d i d . Graugrünes, geruch- und g e s c h m a c k l o s e s Pulver, d a s als a n t i s e p t i s c h e s S t r e u p u l v e r benutzt werden soll. I c h t h a l b i n = Ichthyol-Eiweiss. Man erhält es durch F ä l l e n einer E i w e i s s l ö s u n g mit einer Lösung von I c h t h y o l s u l f o s ä u r e . F e i n e s , g r a u b r a u n e s , in H^O unlösliches Pulver, das im M a g e n nicht ge-

486

Ichthyol — Indigofarbstoffe.

löst wird und sich erst im Darm in Ichthyol und Eiweiss spaltet. w e n d e t es vor allem bei D a r m k a t a r r h e n . Ichthalbin

Man ver-

H Mk. 6 , 6 0 ; 1 kg Mk. 6 0 , 0 0

E n o l l 4 Co., Ludwigshafen a. Rh.

I c h t h y o l . D a s Ichthyolrohöl, ein f l ü c h t i g e s s c h w e f e l h a l t i g e s ö l , wird d u r c h Erhitzen a u s dem ö l - o d e r Stinkstein g e w o n n e n , einem bituminösen Schiefer, der sich bei Seefeld in Tirol findet. Durch B e h a n d e l n d e s Ichthyolr o h ö l s mit konz. H j S O t gewinnt man die I c h t h y o l s u l f o s ä u r e , d e r e n Salze a u s g e d e h n t e t h e r a p e u t i s c h e V e r w e n d u n g finden, so d a s NH 4 -, Na-, Li-, Zn-Salz und a n d e r e mehr. D a s Ammonium svlfoichthyolicum wird in der Medizin schlechthin als I c h t h y o l bezeichnet; zur Darstellung neutralisiert man Ichthyolsulfosäure mit s t a r k e m NH 3 und d a m p f t d a s Produkt zur Konsistenz eines d ü n n e n Ext r a k t e s ein. R o t b r a u n e klare s i r u p d i c k e Flüssigkeit von brenzlichem G e r u c h und Ges c h m a c k , klar in H s O löslich. Man v e r w e n d e t es medizinisch äusserlich gegen v e r s c h i e d e n e Hautkrankheiten, innerlich bei T u b e r k u l o s e , L u n g e n k a t a r r h e n , c h r o n i s c h e n Magen- und D a r m k a t a r r h e n u. a. m. Ammonium sulfoichthyolinum II Mk. :i,00; 1 kg Mk. 27,00 Ichthyol-Gesellschaft

Cordes,

Hermanni

& Co..

Hamburg, Behnenstr. 21.

Ichthyolidin. Piperazinsalz der Ichthyolsulfosäure, d a s in T a b l e t t e n f o r m bei Gicht und h a r n s a u r e r Diathese g e g e b e n wird. I c h t o f o r m . V e r b i n d u n g der Ichthyolsulfosäure mit F o r m a l d e h y d . S c h w a r z b r a u n e s , unlösliches, fast g e r u c h - und g e s c h m a c k l o s e s Pulver. "Man gibt es innerlich als Darmantiseptikum und verwendet es äusserlich in der W u n d b e h a n d l u n g als J o d o f o r m e r s a t z . Ichtoform

I k» Mk. .sQ IX>

I m o g e n s u l f i t siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e I m p r ä g n i e r e n siehe „H o 1 z".

C h e m i k a 1 i e n".

Imprägniermittel: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Xoerdlinger,

Fl C = N . CÖH5 •

C»H,C:N.C9HV

Aus Isatinanilid entsteht dann Indigo durch Reduktion mit S c h w e f e l ammonium. Lässt man nach dem D. R. P. 131 934 H 2 S auf a-Isatinanilid in saurer Lösung einwirken, s o scheidet sich unter Abspaltung von C«H 5 . NH S a - T h i o i s a t i n a u s ; letzteres ist ein sehr zersetzlicher Körper und zerfällt in w ä s s e r i g e Lösung auf Zusatz von Alkalien, Alkalikarbonaten u. a. m. in S c h w e f e l und Indigo. Behandelt man dagegen d a s Isatinanilid mit verd. H2SO1, N s o erhält man unter Abspaltung von Anilin glatt I s a t i n C 6 H4C(OH). d a s O x y d a t i o n s p r o d u k t d e s I n d i g o s , w e l c h e s n a c h d i e s e r M e t h o d e leicht zugänglich wird. — 3. I n d i g o s y n t h e s e v o m T o l u o l

aus.

S c h l i e s s l i c h ist t e c h n i s c h w i c h t i g d i e I n d i g o s y n t h e s e , w e l c h e vom T 0 1 u o 1 a u s g e h t . F r ü h e r h a t t e m a n T o l u o l a u c h nötig, um zur A n t h r a n i l s ä u r e zu k o m m e n , w o b e i d i e D u r c h g a n g s s t a t i o n e n o - N i t r c t o l u o l , o - T o l u i d i n und o - A z e t t o l u i d i d w a r e n ; d a s l e t z t e r e gibt bei d e r O x y d a t i o n mit KMnOa A n t h r a n i l s ä u r e . d o c h k a n n d i e s e S y n t h e s e mit d e r D a r s t e l l u n g a u s N a p h t a l i n jetzt nicht mehr konkurrieren. D a g e g e n g e l a n g t m a n vorn T o l u o l zu Indigo auf d e m W e g e Toluol >o-Nitrotoluol -> o - N i t r o b e n z a l d e h y d >o-Nitrophenylmilchsäuremetliylketon > I n d i g o b l a u . Bei d i e s e m V e r f a h r e n liegt d i e S c h w i e r i g k e i t in der D a r s t e l l u n g d e s o - N i t r o b e n z a l d e h y d s ; g e w ö h n l i c h chloriert m a n d a s c N i t r o toluol, k o n d e n s i e r t d a s e r h a l t e n e o - N i t r o b e n z y l c h l o r i d mit Anilin, o x y d i e r t d a s o - N i t r o b e n z y l a n i l i n zur B e n z v l i d e n v e r b i n d u n g und s p a l t e t letztere w i e d e r , w o bei o - N i t r o b e n z a l d e h y d r e s u l t i e r t . D i e s e s p a t e n t i e r t e V e r f a h r e n d e r H ö c h s t e r F a r b w e r k e ist, e b e n s o wie die s o n s t a n g e g e b e n e n M e t h o d e n , noch recht ums t ä n d l i c h , doch soll m a n n a c h einem n e u e n P a t e n t d a s o - N i t r o t o l u o l mit B r a u n s t e i n u n d H j S O i d i r e k t (in einer O p e r a t i o n ) in den o - N i t r o b e n z a l d e h y d ü b e r f ü h r e n k ö n n e n , w a s n a t ü r l i c h eine g r o s s e V e r e i n f a c h u n g und Verbilligung w ä r e . Die ü b r i g e n T e i l e d i e s e r I n d i g o s y n t h e s e m a c h e n keine S c h w i e r i g k e i t e n , und n a m e n t l i c h die V e r w a n d l u n g d e s N i t r o p h e n y l m i l c h s ä u r e k e t o n s in d a s Indigotin g e h t s e h r leicht und b e i n a h e q u a n t i t a t i v vor sich. D a s o - N i t r o p h e n y l m i l c h s ä u r e k e t o n erhält m a n d a b e i d u r c h K o n d e n s a t i o n d e s o - N i t r o b e n z a l d e h y d s mit A z e t o n in a l k a l i s c h e r L ö s u n g ; eine V e r b e s e r u n g d i e s e s K o n d e n s a t i o n s v o r g a n g e s b e h a n d e l t d a s D. R. P. 146 294. Das o-Nitrophenylinilchsäureketon w i r d mit Vorteil zur D a r s t e l l u n g von Indigo auf der F a s e r v e r w e n d e t , doch s t e h t e i n e r w e i t e r g e h e n d e n V e r w e n d u n g d i e s e s Ketotis s e i n e S c h w e r l ö s l i c h k e i t in H : 0 e n t g e g e n . Die L ö s l i c h i n a c h u n g d e s Nitrophenylmilchsäureketons g e l i n g t mit E s s i g s ä u r e , b e s s e r mit Hilfe a r o m a t i s c h e r S u l f o s ä u r e n ; die V e r w e n d u n g d e r letzteren f ü r d i e s e n Z w e c k ist durch D. R. P. 148 943 und Engl. P a t . 11 522 v o n 1902 g e s c h ü t z t . — Ein noch b e s s e r e s V e r f a h r e n zur Lösl i c h i n a c h u n g d e s N i t r o p h e i i y l m i l c h s ä u r e k e t o n s scheint d a s zu sein, w e l c h e s d u r c h d a s D. R. P. 160 7 8 3 g e s c h ü t z t ist. Nach diesem P a t e n t hat m a n gef u n d e n . d a s s d a s g e n a n n t e Keton mit den Alkalisalzen d e r B e n z y l a n i l i n s u l f o -

491

IndigofarbstofTe.

s ä u r e C 6 H 5 . C H S . NH . C«H,. S 0 3 H ein Präparat bildet, d a s sich leicht in H 8 0 löst und sehr b e s t ä n d i g ist. — Zu den v o m Toluol a u s g e h e n d e n I n d i g o s y n t h e s e n gehört a u c h d a s o b e n s c h o n kurz erwähnte Verfahren d e s D. R. P. 129 165, w o n a c h man Anthranilsäure a u s ihrem Sulfoderivat g e w i n n t , und z w a r wird die S u l f o a n t h r a n i l s ä u r e durch Einwirkung von Natriumamalgam in Anthranilsäure g e s p a l t e n . Letztere wird dann weiter, w i e unter 1. beschrieben, über P h e n v l g l y z i n k a r b o n s ä u r e in Indigo übergeführt. D i e Sulfoanthranilsäure g e w i n n t man nach dem D. R. P. 138 188 durch K o c h e n von o - N i t r o t o l u o l s u l f o s ä u r e mit Natronlauge, w o b e i g l e i c h z e i t i g R e duktion der Nitrogruppe und O x y d a t i o n der M e t h y i g r u p p e erfolgt. Statt d i e Sulfoanthranilsäure mit Natriumamalgam in Anthranilsäure u m z u w a n d e l n , s c h l ä g t d a s D. R. P. 143 141 vor, die Säure mittels C h l o r e s s i g s ä u r e o d e r F o r m a l d e h y d s und B l a u s ä u r e in P h e n y l g l y z i n s u l f o k a r b o n s ä u r e zu v e r w a n d e l n und letztere mit Atznatron zu v e r s c h m e l z e n ; bei T e m p . v o n 2 2 0 — 2 3 0 ° soll ein G e m i s c h von Indigo und Indigosulfosäure, d a g e g e n bei 3 1 0 — 3 4 0 ° nur Indigo erhalten w e r d e n . D a s D. R. P. 154 524 ändert d a s Verfahren d e s D. R. P. 143 141 dahin ab, d a s s man D i p h e n y l g l y z i n s u l f o k a r b o n s ä u r e nicht mit Atzalkalien, s o n d e r n mit N a t r i u m a m i d verschmilzt. D i e Reaktion verläuft dann bei viel niedrigerer T e m p . ; erhitzt man auf 200—220°, s o entsteht k e i n e I n d i g o s u l f o s ä u r e mehr, s o n d e r n nur unsulfuriertes Produkt. N a c h dem D. R. P. 146 7 1 6 kann man d i e S u l f o g r u p p e der Sulfoanthranilsäure a u c h durch Elektrolyse im K a t h o d e n r a u m e bewirken, und d a s Z u s a t z D. R. P. 147 2 2 8 dehnt d i e s e l b e elektrolytische Reaktion auch auf die a u s der Sulfoanthranilsäure darstellbare P h e n y l g l y z i n s u l f o k a r b o n s ä u r e a u s ; man erhält d a b e i die P h e n y l g l v z i n - o - k a r b o n s ä u r e .

Andere Methoden der synthetischen Indigodarstellung können überg a n g e n w e r d e n , da sie b i s jetzt t e c h n i s c h e B e d e u t u n g n i c h t h a b e n . D i e s gilt z B. a u c h von d e n D. R. P. 130 6 2 9 und 132 405, w o n a c h m a n I n d i g o a u s I n d o 1 g e w i n n e n soll. B. Reinigung und Eigenschaften des

Indigoblaus.

Der natürliche und e b e n s o der nach den meisten synthetischen Verfahren g e w o n n e n e k ü n s t l i c h e I n d i g o e n t h ä l t U n r e i n i g k e i t e n , d i e f ü r viele Z w e c k e b e seitigt w e r d e n müssen. Seit l ä n g e r e r Zeit b e k a n n t ist ein V e r f a h r e n d e r I n d i g o r e i n i g u n g d a d u r c h , d a s s m a n d i e s e n mit e i n e m G e m i s c h v o n k o n z . E s s i g s ä u r e und k o n z . H 2 SO» k o c h t , w o b e i nur d a s I n d i g o t i n a l s I n d i g o t i n s u l f a t in L ö s u n g g e h t ; m a n f i l t r i e r t v o n d e n V e r u n r e i n i g u n g e n a b und b r i n g t im F i l t r a t d u r c h Z u s a t z g r ö s s e r e r W a s e r m e i t g e n d a s I n d i g o s u l f a t zur S p a l t u n g b z w . d a s I n d i g o t i n z u r F ä l l u n g . D i e s e s V e r f a h r e n ist a b e r , da m a n g r o s s e M e n g e n d e r b e i d e n S ä u r e n b r a u c h t , f ü r die T e c h n i k nur dann a n w e n d b a r , w e n n e s gelingt, die Chemikalien w i e d e r z u g e w i n n e n . Zu d i e s e m Z w e c k e w i r d n a c h d e m D. R. P. 1 5 6 8 2 9 in d e m G e m i s c h von I n d i g o - S c h w e f e l s ä u r e - E s s i g s ä u r e d i e H s S ü » o h n e W a s s e r z u s a t z d u r c h e n t w ä s s e r t e s Na.-SOi o d e r N a C i H i ü « zu Bisulfat a b g e s t u m p f t . D a n n w i r d die E s s i g s ä u r e a b d e s t i l l i e r t und ins d e m zurückbleibenden Indigotinbisulfat< 1 ein: sc Ii d a s B i s u l f a t duicli w e n i g H - 0 w e g g e l ö s t u n d d u r c h A u s k r i s t a l l i s i e r e n geu onnen. N a c h dein I). R. I'. 134 139 e x t r a h i e r t m a n d e n R o l l i n d i g o zur R e i n i g u n g mit P y r i d i n b a s e n im k o c h e n d e n W a s s e r b a d e . Dagegen schreibt das D. R. P. 148 114 v o r . d e n I n d i g o zur R e i n i g u n g auf T e m p . zu e r h i t z e n , d i e u n t e r h a l b s e i n e s S u b l i m a t i o n s - und Z e r s e t z u n g s p u n k t e s liegen, a l s o auf 2 0 0 b i s 270": h i e r d u r c h w e r d e n d i e r o t e n V e r u n r e i n i g u n g e n z e r s t ö r t , u n d d e r s y n t h e t i s c h e Indigo erhält d e n vor, d e n m e i s t e n A b n e h m e r n g e s c h ä t z t e n Bronzeton. Nach d e m I). R. P. 158 500 e n d l i c h e n t f e r n t m a n d i e V e r u n r e i n i g u n g e n d u r c h E x t r a k t i o n mit P h e n o l e n o d e r P h e n o l ä t h e r n in s o l c h e n

492

Indigofarbstoffc.

M e n g e n v e r h ä l t n i s s e n , d a s s nur die V e r u n r e i n i g u n g e n Indigo fast vollständig ungelöst bleibt.

gelöst

werden

und

der

N a c h d e n D . R . P . 147 162, 1 4 9 4 6 0 und 1 5 7 5 4 1 g e w i n n t m a n den I n d i g o i n t r o c k n e n S t ü c k e n , i n d e m m a n I n d i g o p a s t e mit S t ä r k e und i n d i f f e r e n t e n F ü l l m i t t e l n w i e K i e s e l g u r , M a g n e s i . i , T o n , Kreide od. dgl. m i s c h t ; v e r w e n d e t man anstatt dessen Zucker, Melasse. Glyzerin, Gelatine, Laminaria,1) so kann m a n a u c h t r o c k n e n I n d i g o in g l e i c h e r W e i s e b e h a n d e l n . Die Mischung wird n a c h d e m F i l t r i e r e n g e p r e s s t . in S t ü c k e g e f o r m t u n d b e i n i e d r i g e r T e m p . g e trocknet. D a s I n d i g o b l a u i s t in a l l e n g e w ö h n l i c h e n L ö s u n g s m i t t e l n u n l ö s l i c h : e s h a t a u c h k e i n e V e r w a n d t s c h a f t zur t i e r i s c h e n o d e r p f l a n z l i c h e n F a s e r und k a n n nur unter Benutzung der sog. K ü p e n f ä r b e r e i (vgl. unter ..Küpen") darauf fixiert werden. T r ä g t m a n d a s I n d i g o b l a u in r a u c h e n d e H:>SOi e i n , s o e r h ä l t m a n a l l e r d i n g s e i n e t i e f b l a u e L ö s u n g , d o c h ist in d i e s e r n i c h t m e h r u n verändertes Indigoblau sondern I n d i g o s u l f o s ä u r e enthalten. Durch N e u t r a l i s i e r e n d e r v e r d ü n n t e n und g e k i ä r t e n S c h w e f e l s ä u r e - I n d i g o l ö s u n g mit S o d a und Zusatz von K o c h s a l z erhält man das Natriumsalz der I n d i g o s u l f o s ä u r e , d a s u n t e r d e n B e z e i c h n u n g e n I n d i g k a r m i n und l ö s l i c h e s I n d i g o b l a u im H a n d e l ist u n d s i c h in r e i n e m W a s s e r k l a r l ö s t . Synthetisch erhält m a n d e n I n d i g k a r m i n d u r c h E i n t r a g e n v o n P h e n y l g l y k o k o l l in r a u c h . H 2 S O 1 b e i niedriger T e m p e r a t u r und darauf folgender Oxydation. I n t e r e s s a n t ist e s , d a s s M ö h l a u n e u e r d i n g s k o l l o i d a l e n I n d i g o h e r g e s t e l l t h a t , d e r s i c h a l s o in H j O a n s c h e i n e n d zu e i n e r k l a r e n , t i e f b l a u e n Flüssigkeit löst. Er verfährt dazu so. d a s s eine A u f s c h w e m m u n g von Indigo mit A t z n a t r o n und N a t r i u m h y d r o s u l f i t , v o r Luftzutritt g e s c h ü t z t , e r w ä r m t w i r d : d i e e n t s t a n d e n e k l a r e K ü p e v e r s e t z t m a n n a c h d e r A b k ü h l u n g mit L v s a 1 b i n s ä u r e o d e r P r o t a l b i n s ä u r e ( ü b e r b e i d e V e r b i n d u n g e n vgl. d e n A r tikel ,,P r o t a 1 b i n s ä u r e " ) . D a n n wird die K ü p e filtriert und d a s Filtrat m i t H s O j o x y d i e r t , w o b e i d e r I n d i g o in w a s s e r l ö s l i c h e r F o r m e r h a l t e n w i r d u n d ohne Veränderungen dieser Eigenschaften aus der Lösung durch Abdampfen gewonnen werden kann. Mit der kolloidalen Indigolösung l a s s e n sich auf T e x t i l f a s e r n F ä r b u n g e n erzielen, die den durch Küpen hergestellten hinsichtlich L i c h t e c h t h e i t und R e i b e c h t h e i t n i c h t n a c h s t e h e n , d a g e g e n n i c h t s o s e i f e n e c h t und w a l k e c h t sind, weil sich der k o l l o i d a l e Indigo e b e n mir auf der O b e r fläche der Faser niederschlägt. C. Substituierte

Indigoderivate.

N e u e r d i n g s w e r d e n a u c h die substituierten I n d i g o p r ä p a r a t e immer w i c h tiger, und z w a r vor a l l e m der B r o m i n d i g o , auf d e s s e n D a r s t e l l u n g eine s o g r o s s e R e i h e v o n P a t e n t e n g e n o m m e n w o r d e n ist, d a s s w i r u n s h i e r a u f d i e Anführung der wichtigsten Patentzahlen beschränken müssen. N a c h d e n D . R . P . 1 2 8 5 7 5 u n d 1 4 9 9 4 1 l ä s s t m a n zur G e w i n n u n g v o n B r o m i n d i g o f l ü s s i g e s B r o m o d e r B r o m d ä m p f e mit o d e r o h n e A u s s c h l u s s von F e u c h t i g k e i t auf Indigo einwirken. D a s D . R . P . 1 4 9 9 4 0 s c h r e i b t v o r , zur Gewinnung von B r o m i n d i g o den Indigo innig mit B r o m s t ä r k e zu mischen. D a g e g e n l ä s s t m a n n a c h d e m D . R . P . 1 4 9 8 9 9 zu d e m g l e i c h e n Z w e c k P y r i d i n b r o m i d z u d e m g l e i c h e n Z w e c k P y r i d i n b r o m i d C 0 H.-,NBr s a u f Indigo einwirken. Nach dem D. R. P. 149 9 8 3 wird Indigo bezw. lndigweiss mit o d e r o h n e D i a p h r a g m a e l e k t r o l y s i e r t ; d a b e i ist die w ä s s e r i g e oder s c h w e f e l s a u r e I n d i g o s u s p e n s i o n mit B r o m w a s s e r s t o f f s ä u r e ( e v e n t . n o c h mit B r o m i d e n ) versetzt. W e i t e r k a n n m a n n a c h d e n D. R. P . 144 2 4 9 und 145 9 1 0 B r o m a u f l n d i g w e i s s o d e r auf l n d i g w e i s s n a t r o n e i n w i r k e n l a s s e n und d a s ents t a n d e n e B r o m i n d i g w e i s s in b e k a n n t e r W e i s e zu B r o m i n d i g o o x y d i e r e n . V o n den v o r s t e h e n d g e n a n n t e n P a t e n t e n führt D. R. P. 149 941 die B r o m i e r u n g b e i G e g e n w a i t v o n Hi.O t e c h n i s c h d u r c h . D a s gleiche Prinzip —

') Laminaria ist eine Moeresalge.

493

Indikatoren.

w e n n auch in verschiedener A u s f ü h r u n g — verfolgen die D. R. P. 149 989, 151866. 154 511. 154 338, 160 817, 161 463 und 162 670. Der Bromindigo scheint nicht unerhebliche Wichtigkeit in der F ä r b e r e i gewinnen zu w o l l e n : er liefert lebhafte violettblaue Nuancen, die gegen Licht und Dekatur echter sind als reine Indigotinfärbungen und kann auch in jedem Verhältnis mit Indigo zusammen v e r f ä r b t werden. Geringere Wichtigkeit haben bisher die andern I n d i g o s u b s t i t u t i o n s p r o Unkte, wie C h I o r i n d i g o , D i n i t r o i n d i g o , N a p h t a I i n i n d i g o u. s. w. Bei der Ü b e r f ü h r u n g d e s P h e n y l g l y k o k o l l s in Indigoblau bezw. Indigokarmin entsteht als Z w i s c h e n p r o d u k t d a s I n d o x y 1 C 6 H » < ( < ^ [ I ) > C H ; die K a r b o n s ä u r e des Indoxyls, die I n d o x y l s ä u r e , C-HrNOa kommt unter d e r Bezeichnung I n d o p h o r in den Handel. Die alkalische Lösung scheidet, mit Luft geschüttelt, Indigoblau a u s ; m a n benutzt den Indophor zum B l a u d r u c k . Indoxyl selbst kann man nach den D. R. P. 79 409 und 137 208 a u s Methyla n t h r a n i l s ä u r e durch Erhitzen mit Atzalkalien gewinnen, wobei man z w e c k mässig N a t r i u m a m i d zusetzt. Auf a n d e r e Verfahren der Indoxylgewinnung, wie D. R. P. 138 903, 142 700, 145 601 und 163 039, Franz. Pat. 206 567, 328148, 340 695 und 348 980, Amer. Pat. 776 884 u. s. w., kann hier nur verwiesen werden. Die wichtigsten hierher gehörigen Verfahren sind ja auch schon oben bei uer Indigodarstellung selbst berührt. — Zur F ä r b u n g mit Indigoblau m u s s man sich, wie schon b e m e r k t , der K ü p e n f ä r b u n g bedienen, d. h. man reduziert d a s Indigblau zu I n d i g w e i s s ; die L ö s u n g d e s letzteren in alkalischen Flüssigkeiten wird als I n d i g o k ü p e bezeichnet. Nach dem D. R. P. 139 567 bewirkt m a n die Reduktion d e s Indigos zu Indigweiss d u r c h Elektrolyse in G e g e n w a r t heisser Sulfitlösungen, wobei der A n o d e n r a u m H2SOI enthält. D a s so g e w o n n e n e Indigweiss ist haltbar und v e r s a n d f ä h i g . D a s D. R. P. 153 577 schreibt vor, Anthranilsäure mit Glykolid (oder G l y k o l s ä u r e ) in molekularem Verhältnis zu erhitzen und d a s R e a k t i o n s p r o d u k t mit kaustischem Alkali zu v e r s c h m e l z e n ; hierbei erhält man einen Leukoindigo, der bei Oxydation Indigo liefert. Nach dem Franz. Pat. 349 379 iührt man indoxyl bzw. Indoxylsäure d a durch in Indigweiss über, d a s s man sie mit einer w ä s s e r i g e n I n d i g o a u f s c h w e m mting erhitzt, w ä h r e n d Luft eingeblasen w i r d ; kleine Mengen von Eisensalzen oder Alkalisulfiten b e f ö r d e r n die Reaktion. Nach dem D. R. P. 158 625 erhält man interessante Verbindungen d e s Indigos. wenn man ihn mit k o n z. w ä s s e r i g e n oder alkoholischen Lösungen von Alkalien oder Alkoholaten b e h a n d e l t . Die erhaltenen V e r b i n d u n g e n stellen im trocknen Z u s t a n d e grünliche, beständige, in Alkohol sehr wenig lösliche Pulver dar, die durch viel W a s s e r zersetzt w e r d e n ; der hierbei wieder a b g e s c h i e d e n e Indigo befindet sich in sehr fein verteilter, für K ü p e n a n s ä t z e b e s o n d e r s geeigneter Form. — T a u c h t man eine Faser in eine Indigoküpe, so lagert sich d a s hierbei gebildete Indigweiss auf der Faser ab und wird dort bei nachheriger Einwirkung des S a u e r s t o f f s der Luft zu Indigoblau oxydiert. Weiteres über diese, die Unterlage der ganzen Indigofärberei bildende Reaktion siehe im Artikel .,!< ii p e n u n d K ii p e n f a r b s t o f f e". Indigo Irin. 1 DU0 oig I kg Mk. Ü,W> .. •¿nOoge Paste ; ,. .. 1,70 Indigopräparate: l.rl.niiinn Ä: Mn¡1 >tii-ü (Uiinsil. 111.Ii^r-.fiirt>s:"t'tV>.

('"Im. Iljnaowr.

Indikatoren. 1. L a c k m u s (siehe auch unter ,.P f 1 a n z e n f a r b s t o f f e " ) . 1 T. Lackmus mit 6 T. H 2 0 digerieren und filtrieren, darauf genau neutralisieren und n o c h m a l s filtrieren.

Indischgelb —

494

Indol.

2. C o c h e n i l l e : 3 g gestossene Cochenille mit 20 ccm H 2 0 und 50 ccm Alkohol digerieren und filterieren. 3. R o s o l s ä u r e ( K o r a l l i n ) : l g Rosolsäure in 500 ccm Alkohol von 8 0 vol. %; die Lösung ist sauer und muss vor der Verwendung mit Barytwasser genau neutralisiert werden. 4. P h e n o l p h t h a l e i n : 1 g in 75 g Alkohol. 5. P h e n a z e t o l i n : Man erhitzt am Rückflusskühler 25 g Benzol, 30 g. konz. Schwefelsäure und 30 g Essigsäureanhydrid. Durch Auswaschen mit kaltem Wasser entfernt man aus dem Reaktionsprodukt die freien Säuren, kocht dann mit H s O aus und dampft die erhaltene Lösung zur Trockne ein. Durch Lösen des Rückstandes in Alkohol erhält man die als Indikator benutzte Phenazetolinlösung. 6. M e t h y l o r a n g e : 1 g i n 1000 g W a s s e r . Die Reaktionen der genannten Indikatoren sind im Artikel „ A l k a l i raetrie" verzeichnet. E. Merck, D a r m s t a d t .

I n d l s c h g e l b siehe unter „ T i e r i s c h e unter „ K o b a l t f a r b e n".

Farbstoffe";

vgl.

auch

Indium und Indiumverbindungen. I n d i u m . !n. A. G. = 114. Silberweisses seltenes Metall, d a s mit dem Zink z u s a m m e n vorkommt und a u s der Zinkblende g e w o n n e n w i r d . Es ist w e i c h e r als Blei, sehr d e h n b a r und politurfähig. Sp. G. (bei 17°) 7.4; Seh. P. 176°. Löst sich in verd. HCl und H 2 SO„ schneller in HNOa. Es hat, e b e n s o wie seine Verbindungen, kaum irgend welche Bedeutung. Indiummetall Iridiumchlorid Indiumnitrat Indiumoxyd Indiumsulfat E. de Ha£n, Chemische

Indoform =

I 1 ! I i Fabrik

..Lisi",

Seelze b.

« Mk. 17,00; g .. 17,CO; g .. 17,00; g .. 20,00: .. ¡7,00; s

D D D D D

Mk. _ .. .. ..

150,00 150,00 150,00 175,00 ¡50,00

Hannover.

Salizvlsäiiremethylenazetat.





CH:

'.

W e i s s e s Pulver vom Seil. P. 108—109", d a s in G a b e n von 0,5—1,5 g bei Gicht, Neuralgien und rheumatischen Leiden a n g e w e n d e t werden soll. Indoform-Tabletten

((),:"> g:

Stück

Mk,

0,W

CH Indol. C c H 4 < ^ > C H . Alan kann es auf verschiedene W e i s e erhalten, z. B. durch Destillation von Indigoblau mit Zinkstaub. Neuerdings e m p f e h l e n V o r l ä n d e r und A p e 1 t , Indoxylsäure oder Indoxyl in alkalischer Lösung mittels Natriumamalgams zu reduzieren und dann die Flüssigkeit im COsStrome mit W a s s e r d a m p f zu destillieren; das Indol geht teils kiistallinisch ü b e r (Sch. P. 52°), teils bleibt es im Destillat gelöst und kann daraus als Pikrat abgeschieden werden. Nach dem D. R. P. 152 383 wandelt man organische, dem Schema R . N . C H 2 . CO ( w o R ein a r o m a t i s c h e s Radikal ist) e n t s p r e c h e n d e Verbind u n g e n , wie z. B. Phenylglyzin, dessen o - K a r b o n s ä u r e u. s. w. in Indol und seine Derivate um, indem man erstere mit Alkalihydraten, Alkalioxvden oder E r d a l k a l i o x y d e n in Reaktion bringt. D a s in der Schmelze enthaltene Indol ist an Alkali g e b u n d e n und mit Indoxylderivaten gemischt: zur Isolierung oxydiert man die Indoxylderivate zu Indigo, extrahiert aus dem Filtrate d a s Indol mit Äther o d e r Benzol und fällt mit Pikrinsäure. Die Ausbeute sieigt mit der Temp., namentlich aber, wenn man der Schmelze Eisenpulver, Sulfite oder sonstige geeignete Reduktionsmittel zusetzt. Ein a n d e r e s patentiertes Verfallren geht vom o-Nitrotoluol a u s und gelangt ü b e r o-Nitrobenzylch'orid, o-Nitrostilben und o-Amidostilben zum Indol.

Jndophenole —

495

Infundierbüchsen.

Indol : Dr. Theodor Schuchardt,

Görlitz.

I n d o p h e n o l e . Teerfarbstoffklasse, die zu den C h i n o n i m i d f a r b S t o f f e n (s. d.) gezählt wird; die Indophenole sind mit den I n d a m i n e n (s. d.) nahe verwandt. Man hat das I n d o p h e n o l als Oxydationsprodukt des Dimethyl - p - amidophenyl - 4 - amido - 1 - naphtols aufzufassen. Die Indophenole werden nach dem erloschenen D. R. P. 15 9 2 5 durch gemeinsame Oxydation von Phenolen und p-Amidophenolen mittels alkalischer Oxydationsmittel dargestellt; eine Verbesserung dieses Verfahrens bezweckt das D. R. P . 137 288. Das blaue Indophenol wird durch Reduktion mit Zinnacetat zum Indoplienolweiss reduziert. Auf der Faser fixiert man das Indophenol durch die Küpenfärberei (vgl. den Artikel „ K ü p e n und K ü p e n f a r b s t o f f e " ) . Eine neue, technisch wichtige Darstellungsart der Indophenole (Franz. Pat. 330 388, 332 884 und 345 0 9 9 ) besteht in der Kondensation von Nitrosophenolen mit Aminen, die eine freie para-Stelle besitzen, bei Gegenwart einer Säure, wobei die Konzentration dieser eine wichtige Rolle zu spielen scheint. Weiter seien wenigstens erwähnt das D. R. P. 160 710 sowie die Franz. Pat. 352 2 0 0 und 353 866, welche sich ebenfalls auf die Erzeugung von Indophenolen beziehen. Indophenole: Farbwerke vorm. I -

Durand, Huguenin 4

Co.,

llüningen

I n d o p h o r siehe „ I n d i g o f a r b s t o f f I n d o x y l siehe „ I n d i g o f a r b s t o f f

(Eis.).

e". e".

Induktionsapparate

(Funkeninduktoren).

1. K l e i n e r e , nach

Ruhmkorff.

No Mit Stück Mit A r m a t u r

l'ür G e i s s l e r s c h e

Röhren

0 800 8,50 —

1 1000 10,50 12,50

2 2000 15,00 17,50

3 3 0 0 0 Windungen. 1 9 , 0 0 Mk. 21,00 „

2. G r ö s s e r e , mit Stromwender, Kondensator und Unterbrecher; letzterer mit Schlitteneinrichtung zum Auswechseln. Funkenlänge 2 Mit P l a t i n - U n t e r b r . .45 Mit D e p r e z - U n t c r b r . . 6 5 Mit Q u e c k s i l b . - U n t c r b r . —

4 6 10 12 15 20 25 90 140 210 230 305 355 445 110 160 230 250 310 360 450 — — — — 320 370 460

30 525 530 540

35 625 630 640

40 785 790 800

50 cm. 1 1 6 5 Mk. 1185 „ 1180 „

I n d u l i n e . Tcerfarbstoffklasse, die zu den A z i n e n (siehe Artikel „ A z i n f a r b s t o f f e " ) gehört. E s sind Derivate des p-Chinonimids mit jsj dem Chromophor R i ^ C j ^ ^ - . R s . NH. I R W a s die Nomenklatur der hierher gehörigen Farbstoffe anlangt, so sei erwähnt, dass die durch Erhitzen von Amidoazobenzol oder von Azobenzol mit Anilin und Anilinsalz ( I n d u l i n s c h m e l z e ) erhaltenen Farbstoffe als I n d u l i n e bezeichnet werden, während die aus Nitrobenzol oder Nitrophenol gewonnenen Induline den Namen N i g r o s i n e führen. Über R o s i il d ii I i il c vgl. unter ,,S a f r a n i n e " . Induline: Kalle

&

Co.,

Anilinfarbenfal.rik,

Iìh-IumIi

a.

Uli.

Infundierbilchsen. Inhalt V o n Porzellan mit Stielhülse . .. Zinn mit Messingriug . ..

"Ime

..

. .

. . .

. .

'JdO 1,50 5,50

250 1,80 6,"0

370 2,10 7,00

500 2,40 9,50

7 0 0 g. 2 . 7 0 Mk. 11,50 ,.

-i.V)

5,1 '0

ti,00

8,00

10,00



496

Infusa — Ingrainfarben.

I n f u n d i e r b ü c h s e n v o n K u p f e r ( b l a n k o d e r v e r z i n n t ) mit H a n d g r i f f e n , e i n s c h l i e s s l i c h d a m p f d i c h t e n E i n s c h l e i f e n s d e r S c h l u s s r i n g e in d i e e n t s p r e c h e n d e n Öffnungen der Tischplatte. Innerer Durch« messer der Büchsen min 35 50 60 70 80 90 10(.i 100 110 120 130 140 150 170 185 200 JIO 240

Lippin

Tiefe der Büchsen mm

Durchmesser der entspr. Öffnung der Tischpiatie mm 40— 50 55— 60 65— 70 7 5 - 80 85— 90 95-100 110—115 110—115 120—125 130 110—145 150 165 185 200 210 220 2b0

70 80 90 100 110 130 150 220 160 ISO 20i i 210 22' i 220 230 240 250 300

Infundierbüchsen: & Masche, Berlin SO.,

Infusa s i e h e ,,A Infusorienerde

Engelufer

17

Preis blank Mk.

innen verzinnt Mk.

6,50 7,50 8,50 10,00 13,00 16,50 20,00 22,00 22,00 23,00 24,00 25,50 26,00 26,50 28,50 29,50 31,00 33,00

7,00 8,00 9,30 10,70 14,00 17,75 21,50 23,75 23,75 25,00 26,00 27,50 28,0(1 28,50 31,00 32,00 33,50 36.00

(s. Ins.-Anh. S. 12).

u f g ii s s e " .

(Kieselgur). Besteht aus den Kieselpanzern abgestorb e n e r S c h a l e n a l g e n (Diatomacecn) und bildet ein z a r t e s w e i s s e s o d e r g r a u e s Pulver. E s k o m m t , nach der F a r b e sortiert, weiter g e s c h l ä m m t und kalziniert, in d e n H a n d e l u n d d i e n t z u r U m h ü l l u n g d e r D a m p f k e s s e l u n d D a m p f l e i t u n g e n (siehe „ I s o l i e r u n g e n " ) , zur Ansaugung von Flüssigkeiten, so für f e u c h t e W ä n d e , für f l ü s s i g e n D ü n g e r , zur D a r s t e l l u n g v o n D y n a m i t e n ( s . d . ) , zur E n t f e t t u n g v o n W o l l e s o w i e z u r F ü l l u n g v o n S e i f e n , F a r b e n , F i l t r i e r p a p i e r , G u m m i w a r e n u. s . w . S i e h e a u c h d e n A r r i k e l , . D i a t o m i t". I n f u s o r i e n e r d e , roh .. ratfin., weiss geschlämmt

°/o kg Mk. : > , 0 0 - 1 1 1 , 0 0 . . % k g M k . 12,0(1 . . % .. .. 20,00

Infusorienerde (Kieselgur): Bcrnfeld & »Osenberg, Wien 9/1, Liechtensteinstrasse 21. Lehmann & Voss, Hatnlnirjr. Mahleinrichtungen Fried.

Krupp

für

Aktiengesellschaft

Ingrainfarben.

(;. W. lleyo & Sühne. Hamburg, Frankenstr. 25 (Broschüre gratis). Kheinhold & Co.. Hannover (s. Ins.-Ailli. S. 5). Adolf Thöl, Hannover.

Kieselgur: Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

E n t s t e h e n a u s d e m P r i m u l i n ( s i e h e A r t i k e l , , T Ii i o b e n z ei n y 1 f a r b s t o f f e " ) d u r c h B e h a n d e l n d e r g e f ä r b t e n G e w e b e mit verschiedenen Entwicklern. S o f ä r b t m a n z. B. u n g e h e i z t e B a u m w o l l e mit P r i m u l i n g e l b , d i a z o t i e r t auf der F a s e r und b e h a n d e l t mit /J-Naphtol (Rote n t w i c k l e r ) , wodurch I n g r a i m r o t entsteht, während durch Entw i c k e l n mit B e n z y l n a p h t y l a m i n ( B o r d e a u x - E n t w i c k l e r ) I n g r a i n b o r d e a u x , durch E n t w i c k e l n mit m - P h e n y l e n d i a m i n I n g r a i n b r a u n erhalten wird. A u c h andere Entwickler sind a n g e g e b e n w o r d e n , w o d u r c h man I n g r a i n o r a n g e , I n g r a i n g e l b , l n g r a i n m a r r o n und I n g r a i n c r i m s o n herstellen kann.

Injektoren.

497

I n j e k t o r e n . (Strahlapparate.) U n i v e r s a l - I n j e k t o r e n zum Speisen stationärer Kessel. Wasser saugen sie bei 4—8 Atm. Dampfspannung 6 m hoch. Stündliche

Geringster

Preis

lichter Durchmesser der R o h r e

der UniversalInjektoren

Eisenkorper für für mit RotkesselgusstV assCi daropf dusen

Lieferung in 1

mm

mm

Mk.

_ 13 T — 25 25 30 115,00 30 120,00 30 30 40 40 130,00 40 145,(10 40 50 50 160,00 50 50 185,00 50 50 210,00 240,00 60 60 60 60 270,00 60 300,00 60 7 0 ! 60 i 325,00 70 1 60 : 350,00 80 1 65 420,00 80 65 ; 500,00 100 80 1 550,00 100 80 ! 625,00

580 1030 1600 2330 8100 4100 5250 6500 7800 9300 11000 12100 14600 16500 21000 26000 31000 37300

Preis

Ganz

Mk.

Kaltes

87,50 110,00 135,00 150,00 175,00 190,00 220,00 245,00 290,00 340,0U 360,00 380,00 400,00 420,00 — — —

eines Ventils, Eisenkorper mit Metallausstattung und Rotgussspindel, für Dampf Wasser Mk. Mk.

Satzes Gegenflanschen und Schrauben Mk.

7,50 11,50 14,00 14,00 18,00 18,00 25,00 25,00 25,00 32,00 32,00 32,00 41,00 41,00 49,00 49,00 68,00 68,00



8,00 8,00 12,00 12,00 13,50 13,50 13,50 21,00 21,00 21,00 21,00 21,00 25,00 25,00 30,00 30,00

7,50 11,50 14,00 14,00 18,00 18,00 25,00 25,00 25,00 32,00 32,00 32,00 32,00 32,00 36,00 36,00 49,00 19,00

eines Speiseventils mit Abschlussvorrichtung

Saug-

Mk.

Mk.

Schlüssels zum Herausnehmen der Düsen Mk.

eines

siebes

- - rtì ** v 22 — ^ i.oOlo-? 22 4) "« 9 s » 35 a i 12 35 •S'i 12 rt V 14 •oC 40 4 0 "a. c 14 -G t í 65 t) & 18 Sg65 18 J * 65 i l 18 y > o 54 c 5 20 15 2 54 20 e E. 54 I f 20 3 c 54 c fc 20 •SJ! 20 3 ä 54 ü s r •= 74 S < u 25 ta tß 74 S ä 25 E 88 30 = 88 cna -3 30

¿>

2,00 2,00 2,00 2,00 2,50 2,50 3,00 3,00 3,00 4,00 4,00 4,00 4,00 4,00 18,00 18,00 20,00 20,00

S i c h e r h e i t s i n j e k t o r e n zum Speisen von Dampfkesseln; sie speisen kaltes Wasser bei Saughöhen bis 3,5 m und warmes bis 42° C., zufliessend. Ein Versagen ist unmöglich, da der Injektor unter allen Verhältnissen von neuem selbsttätig ansaugt. ta è *> E s i»-o b a i a g » i< «

Preis eines Speisekopfes mit Hahn

Eisen mit Rotguss

ganz Metall

i

Mk.

Mk.

Mk.

Mk.

Mk.

Mk.

780 1380 2160 3100 4240 5500 7000 8640

60 65 70 K0 90 100 150 180

70 80 100 110 130 140 180 210

9 9 10 10 12 12 14 16

9 9 14 14 18 18 25 25

9 9 12 12 14 14 16

22 22 35 35 40 40 65 65

J a S S'S 1 _• " « MÍ n aX'Zzu

M.S-S

viri M-S je

i ; : 1

Preis eines Dampfoder WasserVentiles

Preis eines Satzes Gegenflanschen und Schrauben

Preis eines Sicherheits-In ektors

j

i

P r e i s

f e i n e s Saugsiebes \ mit G e g e n 1 I flanschen

Iii

Geringste Weile dei Dampf-, - Wasserund • Uberlaufrohre mm

! 1

1

20 20 30 30 40 40 50 50

I n j e k t o r e n a u s S t e i n z e u g. Modell B dient zum Absaugen von Flüssigkeiten und Oasen und wird mit Dampf betrieben, während für die anderen Modelle Dampf oder Pressluft benutzt werden kann. Modell C dient zum Absaugen sauerer Gase und Dämpfe aus HN0 3 -Anlagen; für denselben 32

Insektenblüten.

498

Zweck sind Mi und M2 bestimmt, die beide verstellbare Teile haben, um den jeweils höchsten Effekt zu erzielen. Modell M wird in der H2SOa-Industrie benutzt, während Modell K besonders für die HN0 3 -Destillation nach dem System G u t t m a n n - R o h r m a n n dient. Bei allen Typen kommen die sauern Gase bezw. Flüssigkeiten nur mit Ton in Berührung, so dass sich die Apparate ganz besonders zum Absaugen und Fortbewegen s a u e r e r Produkte eignen. Preise der Steinzeug-Injektoren. Weite der Sang- und Blase anschluss-Rohre . . Modell B mit Eisenarmatur „ C ohne „ C mit „ K ohne



M

20 4 0 60 8 0 30 50 75 100 35 60



100 150 200 250 300 400 500 600 mm. — — — — — — — Mk. 40 50 75 — — — — — 7 0 85 115 — _ - _ _ _

60

eo 100 — -



— —

— — — — 125 160 200 250 90 — 100 110 125 145 175 240 — — — — 50 60 75 90 110 135 175 — —

Miu.Mamit ] EisenMiU. M j ohne) armatur

G u t t m a n n s S a u g u n d B1 a s e - A p p a r a t aus Steinzeug (D. R. P.). Mit Dampf oder Pressluft zu betreiben; die einzelnen Teile sind vollständig auswechselbar. Die nebenstehende Figur zeigt einen Durchschnitt des Apparats und zwar in der Form mit gerade gehender Düse und im Winkel angesetztem Saugrohr. Ausserdem wird der Apparat auch noch in einer andern Form gebaut, nämlich mit im Winkel gebogener Düse und gerade laufendem Saug- und Blasrohr. Lichte Weite der Anschlüsse Preis

50 100,00

60 mm. 110,00 Mk.

Lichte Weite der Anschlüsse Preis

75 120,00

100 mm. 137,50 Mk.

Lichte Weite der Anschlüsse Preis

125 148,50

150 mm. 160,00 Mk.

Lichte Weite der Anschlüsse Preis

175 170,00

200 mm. 181,50 Mk.

Lichte Weite der Anschlüsse Preis

225 192,50

250 mm. 210,00 Mk.

Lichte Weite der Anschlüsse Preis

275 231,00

300 mm. 253,00 Mk.

Lichte Weite der Anschlüsse Preis

325 275,00

350 mm. 302,50 Mk.

Lichte Weite der Anschlüsse Preis

375 330,00

400 363,00

450 mm. 412,50 Mk.

I n j e k t o r e n a u s H a r t b l e i zum Drücken und Saugen schwefliger Gase siehe unter , , B i e i , G e r ä t s c h a f t e n a u s". Vgl. auch den Artikel „ E l e v a t o r e n". Injektoren aus Metall: Bleiindustrie-Aktiengesellschaft

vorm.

Jung

& Lindig,

Freiberg

i.

S.

Injektoren aus Steinzeug: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesellschaft, B e r l i n - C h a r l o t t e n b u r g ,

Berlinerstr.

22 b.

I n s e k t e n b l ü t e n (Flores Pyrethri). Die getrockneten Blüt-enkörbchen mehrerer Pyreihrum-(Chrysanihemiim-)Arten, wovon zahlreiche Sorten im Handel sind. Man scheidet diese in p e r s i s c h e und d a l m a t i n i s c h e

Insektenpulver



499

Iridium.

Insektenblüten: als ü b e r s e e i s c h oder t r a n s a t l a n t i s c h werden die entsprechenden Blütenkörbchen einiger in Nordamerika kultivierter Pyrethrum-Arten bezeichnet. Die orientalischen (persischen) Pyrethrum-Arten besitzen eiförmiglängliche, grüne bis dunkelbraune Hüllkelchblätter, rosenrote oder weisse, 15 mm lange Strahlenblüten und gelbe, röhrenförmige, 5 zähnige Scheibenblüten. Der Fruchtknoten erreicht fast die Länge der Krone der Scheibenblüten. Dalmatinerblüten haben gelblichbraune Hüllblättchen, 6 mm lange Scheibenblüten und einen erheblich längeren Fruchtknoten. Preise schwankend, zur Zeit stark steigend: Insektenblüten,

Die

offene halbgeschlossene geschlossene wilde Preise verstehen sich a b Triest.

®/0 k g M k . "in °u •• % _

120,00 165,00 200,00 240,00

Insektenblüten: R. Schucbardt, Droguen en gros, Triest.

Mühlen für Insektenblüten: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

Insektenpulver: R. Schucbardt, Droguen en gros, Triest.

I n v a r siehe , , N i c k e l l e g i e r u n g e n". I n v e r t z u c k e r . Mischung gleicher Moleküle von T r a u b e n z u c k e r ( D e x t r o s e ) und F r u c h t z u c k e r ( L ä v u l o s e ) , welche bei Einwirkung verdünnter Säuren auf R o h r z u c k e r ( S a c c h a r o s e ) , entsprechend folgender Gleichung, entsteht: C12H22O11 + H2O = CsH^Os -f CeHi20« Saccharose

Wasser

Dextrose

Lävulose

Invertzucker.

Da die Lävulose die Polarisationsebene des Lichts stärker links als die Dextrose rechts dreht, so resultiert für den Invertzucker, als Mischung gleicher Moleküle beider, eine L i n k s d r e h u n g , während die Saccharose selbst r e c h t s d r e h e n d ist. Es hat also eine Umkehrung ( I n v e r s i o n ) der Drehungsrichtung stattgefunden. Wegen seiner wertvollen Eigenschaften wird der Invertzucker nach verschiedenen Methoden dargestellt, z. B. nach D. R. P. 57 368 folgendermassen: Eine Rohrzuckerlösung wird in einem geschlossenen Gefässe zum Sieden erhitzt und dann mit Hilfe eines durch C0 2 von mindestens 4 Atm. Druck getriebenen Injektors in ein geschlossenes Gefäss gespritzt, welches CO2 von Vi—% Atm. Druck enthält; hierbei wird die als Nebel zersprühte Zuckerlösung invertiert. Nach dem Schwed. Pat. 14 979 von 1902 soll man einen reinen, hellen, wohlschmeckenden Sirup aus Melasse darstellen können: Die angesäuerte Zuckermasse wird einer vorher zubereiteten, mehr oder weniger invertierten Zuckerlösung zugegeben, welch letztere aus solchem Zucker mit niedrigem Aschengehalte dargestellt worden ist, der aus dem ursprünglichen Zuckerstoffe gewonnen wurde. Reiner Invertzucker ist ein farbloser Sirup, der am Lichte allmählich etwas Dextrose ausscheidet; er ist süsser als Rohrzucker, angenehmer im Geschmack als Kandis und lässt sich direkt vergären. Man verwendet ihn zur Weinverbesserung, zur Bereitung von Champagner, Likören, Fruchtkonserven sowie als Honigersatz. I r i d i u m . Ir. A. G. ~ 193. Scliwermetall, das zur Gruppe der ,.P 1 a t i n m e t a 11 e" (s. d.) gehört. Es tritt in zwei allotropen Modifikationen auf, nämlich kompakt als stahlähnliche, in der Kälte sehr spröde Masse vom sp. G. 22.42 und porös als I r i d i u m s c h w a m m vom sp. G. 15,8. Ist abgesehen von Osmium und Ruthenium das schwerst schmelzbare Metall (Seh. P. 1950°). I11 kompaktem Zustande selbst in Königswasser unlöslich. Wertvoll sind die Iridium l e g i e r u n g e n , wie P l a t i n i r i d i u m und 32*

Irisierende Gläser —

500

O s m i u m i r i d i u m , wegen fähigkeit. Man notiert zur Zeit:

ihrer

Isolierungen.

Unveränderlichkeit

Iridium Iridiumchlorid lridiumsesquichlorid Iridiumnitrat Iridiumsesquioxyd

und

Widerstands-

1 kg Mk. 3 5 0 0 , 0 0 l g 2,00 L> Mk. : t 0 , 0 0 ; H , 275,00 l g . 5,00 D Mk. HO,00; H . 275,00 I) .. 2 7 , 5 0 ; H . 250,00 l g 5,00

für K e r a m i k Iridiumsulfat

Iridium: Meyer

Cohn,

Hannover.

I r i s i e r e n d e G l ä s e r siehe „ G l a s f a r b e n". I r i s ö l (Veilchemvurzelöl: Oleum Iridis). Aus der Veilchenwurzel Rhizoma Iridis florentinae durch Destillation mit W a s s e r g e w o n n e n e s ätheris c h e s ö l , d a s veilchenartig riecht und in der P a r f ü m e r i e und Seifenfabrikation benutzt wird. Bei gewöhnlicher T e m p e r a t u r bildet es eine feste, gelblichw e i s s e oder gelbe Masse, die bei 44—50° C. zu einer gelben bis gelbbraunen Flüssigkeit schmilzt. Die H a u p t m a s s e des Irisöls (ca. 85 %) bildet die völlig g e r u c h l o s e M y r i s t i n s ä u r e , w ä h r e n d der veilchenähnliche Geruch durch d a s I r o n , ein Keton von der Formel CnH».>0. bedingt ist. Säurezahl d e s Irisöls 213—222; Verseifungszahl 2—6. Irisöl, konkret „

1 kg Mk. 3 5 0 , 0 0 1 .. .. 184,00

flussig

Irisöl: H a a u n a n n & Reitner. clu-misehe m i r - d e n a. d. W e s e r .

Fabrik,

Holz-

I r o n siehe „ R i e c h s t o f f e , Meyer

Cohn,

Miur

Cohn.

Hanii"\ei\

k ü n s t l i c h e".

Hannover.

I s a r o l . Ein mittels konz. H s SOi a u s Rohichthyol erhaltenes P r o d u k t und damit a n n ä h e r n d gleich zusammengesetzt. Es löst sich klar in H 2 0 und wird wie I c h t h y o l (s. d.) benutzt. Isarol

.

.

.

'.

II Mk. 1 , 8 0 ;

I s a t i n siehe ,,111 d i g o f a r b s t o f f e " . I s o e u g e n o l siehe ,,R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h

Isolationslacke:

C h e m i s c h e F a b r i k F l ö r s h e i m , Dr. II. N o e n l l i n g e r , F l ö r s h e i m a. >1.

Isoform.

Bezeichnung

für d.is

1 kg Mk.

16,00

e".

F r i s r l n u i e r A Comp.. B e r m v e r k s b e M t / e r u. F a b r i k e h e m . I ' r o d u k t e . W i e n V I . / l u. A s p e r g hei S t u t t g a r t ( W t t b g . I. K n n n t h Jt W e i d i n g e r . Dresden-N".

p-Joduanisol

C,IH.1.

Fl'"'i „ l a i m , Dr. H. Nui-rdlingii',

lilirinli.'],! & (''..„

IIhiiik.vi-i- ( i . OH

I s o p r a l = TrichIorisopropylalko!iol. C C I . - C H < C C H •

Ins.-Anh.

Farblose

S. 5).

Prismen

vom Seil. P. 49", lüsl. in Alkohol und Äther, schwerlösl. in H ; 0 . Es soll als Schlafmittel dienen und doppelt so wirksam sein wie C h l o r a l h y d r a t . Man v e r o r d n e t es gewöhnlich in G a b e n von 0,5—1 g, steigt d a g e g e n zur Bek ä m p f u n g von s c h w e r e n Erregungszuständen der G e i s t e s k r a n k e n auch auf 2 - 3 g. Isopral-Tabli'ttcn

(0.5

g)

D

Mk. 0,20;

Ii

Mk.

l,f)0

I s o s a f r o l siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e". I t r o l = Silberzitrat (Aryentum citricum). CoH 5 07Ag 3 . Durch Umsetzung von zitronsaurem Na mit A g N 0 3 als weisser Niederschlag erhalten. Man benutzt es in der W u n d b e h a n d l u n g , hei G e s c h w ü r e n und E n t z ü n d u n g e n a l s reizloses Antiseptikum. Itrol

L) M k

],:>0

J. J a g d p a t r oiien: Pulverfabrik

Haslndi

a.

Main,

0.

m.

b.

H.,

H»„l.»-h a.

Main.

J a s m i n siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e". Jatrevin. K o n d e n s a t i o n s p r o d u k t von Mentholkampfer und Isobutylphenol. Es bildet eine helle klare, a r o m a t i s c h - p f e f f e r m i n z ä h n l i c h r i e c h e n d e Flüssigkeit, die zerstäubt bei akuten und chronischen K a t a r r h e n eingeatmet w e r d e n soll.

502

Jaune brillant —

Jodipin.

Jaune brillant siehe „ K a d m i u m f a r b e n".

Jod. J. A. G . = 126,98. Zu den H a l o g e n e n g e h ö r i g e s E l e m e n t , d a s m e i s t e n s a u s der A s c h e b e s t i m m t e r M e e r e s a l g e n ( T a n g e ) g e w o n n e n w i r d ; e b e n s o g r o s s e M e n g e n stellt man n e u e r d i n g s a u s dem rohen, s t e t s j o d h a l t i g e n C h i l i s a l p e t e r s o w i e a u c h a u s P h o s p h o r i t e n , die e b e n f a l l s g r ö s s t e n t e i l s J o d enth a l t e n , dar. D i e a n s Land g e w o r f e n e n o d e r auch direkt geernteten ( g e s c h n i t t e n e n ) T a n g e w e r d e n an der S o n n e g e t r o c k n e t und dann verbrannt. D i e A s c h e führt die B e z e i c h n u n g K e 1 p o d e r V a r e c ; s i e enthält d a s J a l s N a J . M a n laugt d i e A s c h e s y s t e m a t i s c h a u s und trennt die g e l ö s t e n S a l z e durch f r a k t i o n i e r t e K r i s t a l l i s a t i o n . D i e gereinigte, von den s c h w e r e r l ö s l i c h e n S a l z e n b e f r e i t e und k o n z e n t r i e r t e M u t t e r l a u g e wird in b e s o n d e r s k o n s t r u i e r t e n Destillierapparatein mit B r a u n s t e i n und HjSO» destilliert. Nach einer andern M e t h o d e treibt man d a s J durch Einleiten von C1 aus. Nach dem E n g l . Pat. 15 2 3 3 von 1 9 0 0 behandelt man zur G e w i n n u n g von J S e e g r a s bei hoher T e m p e r a t u r mit verd. HsSO». Aus der g e w o n n e n e n L ö s u n g k a n n man das J durch b e k a n n t e c h e m i s c h e M e t h o d e n a b s c h e i d e n , z. B . durch O x y d a t i o n mit NaNOs und darauff o l g e n d e D e s t i l l a t i o n o d e r durch A u s l a u g u n g ; d a s in Lösung z u r ü c k g e b l i e b e n e KaSOi l ä s s t sich n a c h h e r durch K r i s t a l l i s a t i o n a b s c h e i d e n . D e r C h i l i s a l p e t e r enthält d a s J o d h a u p t s ä c h l i c h in der F o r m von Natriumj o d a t NaJOa, eine kleine M e n g e auch in F o r m von Natriumjodid N a J . Zur J o d g e w i n n u n g a u s dem C h i l i s a l p e t e r benutzt man die von dem R a f f i n i e r e n des R o h s a l p e t e r s v e r b l e i b e n d e M u t t e r l a u g e , und zwar leitet man in d i e s e S O 2 , w o durch d a s J d e s N a t r i u m j o d a t s a u s g e s c h i e d e n w i r d ; durch Zusatz von Chlorw a s s e r w e r d e n auch die J o d i d e zersetzt. D a s J o d setzt sich in F o r m eines s c h w a r z e n S c h l a m m e s a b , der filtriert, g e w a s c h e n und durch E i n l a s s e n in einen p o r ö s e n G i p s k a s t e n von F e u c h t i g k e i t b e f r e i t wird. D a s so e r h a l t e n e , etwa 8 0 % i g e R 0 h j 0 d wird durch D e s t i l l a t i o n mit W a s s e r d a m p f gereinigt. Zur A b s c h e i d u n g des J a u s j o d i d h a l t i g e n L a u g e n kommen die e l e k t r o lytischen M e t h o d e n in gleicher W e i s e in B e t r a c h t w i e beim B r o m (s. d.), j a d a s J wird dabei n o c h vor dem B r a u s g e s c h i e d e n . Um das J o d zu raffinieren, wird es bei m ö g l i c h s t niedriger T e m p e r a t u r s u b l i m i e r t ; man bringt es in kleinen a u s g e p i c h t e n F ä s s c h e n in den Handel. S c h w a r z g r a u e , m e t a l l g l ä n z e n d e , b i e g s a m e T a f e l n von eigenartig unang e n e h m e m G e r u c h ; es wirkt ätzend und färbt die Haut rotbraun. S p . G . 4 , 9 5 : S c h . P . 1 1 3 — 1 1 5 ° ; S. P . 180° 1 T . J löst sich in 4 0 0 0 — 7 0 0 0 T . H , 0 . Leicht löslich ist es in Alkohol ( J o d t i n k t u r), Äther, J o d w a s s e r s t o f f s ä u r e , Kaliumj o d i d - L ö s u n g , B e n z o l , K a l i l a u g e u. a. m. P r t t f m i s : D i e v o l l k o m m e n e F l ü c h t i g k e i t s o w i e d i e L ö s ü c h k e i t in A l k o h o l u n d K J - T . ü s u n t * g e l t e n für M e r k m a l e der R e i n h e i t , sind j e d o c h n i c h t m i t Sicherheit als solche anzusehen. Zweckmässig führt man eine quantitative B e s t i m m u n g des J durch T i t r a t i o n m i t Natriumt h i o s u l f a t oder a r s e n i g e r Siiure aus, wobei m a n den T i t e r in ü b l i c h e r Weise e n t w e d e r auf reines J o d e r a u f As^Oa s t e l l t . Zur r n t e r s u c h u n y löst m a n e t w a ]o g der f e i n z e r r i e b e n e n Dimhs c h n i t t s p r o b e u n t e r Z u s a t z von r e i n e m K J i n H „ 0 z u m L i t e r a u f und b e n u t z t j e 50 c o m zur T i t r a t i o n : M a n s e t z t t i t r i e r t e X a ^ l V I . ö s u n g ; o d e r A s 2 0 : t - l . ö s u m r i m i ' l i e r s d i u s s zu u n d t i t r i e r t d a n n u n t e r Z u s a t z v o n S t i i r k e k l e i s l e r m i t 1 ; 1 n N ' - J o d l ü s u n g b i s zur s c h w a c h e n Blaufiirbung z u r ü c k . — V g l . a u c h 1). A . I V . Jod,

dopp.

sublim.

IX A. I V

]

M k . 2 i i , ( ()

Jod: K.

Merck,

Dannstadt.

i'eycr

Colin,

Hann

en.

Joddarstellungsapparate aus Steinzeug; Deutsche

Ton-

u.

S t e i n z e u g - Wi rk.'.

Akt ¡ e n g e ^ - l N c h a f t .

B>-r)in-Cliarl»u>-»l>un:.

IS. r l t n - r - t r .

22 b

Jodazeton (Monojodazeton). C H a . C O . CH S J. Es entstellt beim L ö s e n von J o d in A z e t o n u n d s o l l a l s Ä t z m i t t e l für im E n t s t e l l e n bestrittene Furunkel v e r w e n d e t werden. J o d f e r r a t o s e siehe „ F e r r a t o s e". Jodipin. V e r b i n d u n g von J o d mit S e s a m ö l . E s kommt a l s zelinp r o z e n t i g e s J o d i p i n (mit 10 % J ) und a l s f ü n f u n d z w a n z i g p r o z e n t i g e s Jodipin (mit 2 5 % J ) in den Handel, bildet ölige, g e l b e bis b r a u n e F l ü s s i g k e i t e n und wird als E r s a t z des J o d k a l i u m s zur B e h a n d l u n g der Syphilis g e b r a u c h t .

Jodlezithin Jodipin

10° o •



Jodoformin.



503 H Mk. 2 , 0 0 ; 1 kg Mk. 1 8 , 0 0 H . 4,50; 1 „ _ 40,00 . . . 2 5 Stück r 2,70

25° o . . . . in Kapseln (2 g)

„ 1-1. Merck.





Darmstadt.

J o d l e z i t h i n siehe ,,L e z i t h i n". J o d o a n l s o l siehe „ l s o f o r m". J o d o f o r m . CHJ 3 . Durch E r w ä r m e n von Alkohol mit J und Alkali (oder Alkalikarbonat) erhalten: CjH 5 . OH + 8 J + 6 KOH = 5 H 2 0 + 5 KJ + H . COOK + CHJ 3 . Nach einer andern Methode werden Kaliumjodid, Azeton und Atzkali (in entsprechendem Verhältnis) in H 2 0 gelöst und in verdünnte Natriumhypochloritlösung eingetragen: C H 3 . CO . CH, + 3 KJ + 3 NaCIO = CHJ a + C 2 H,NaO, + 2 NaOH + 3 KCl. Nach L e C o m t e (Chem. Ztg. 1902 Repert. 278) kann man Alkohol oder Azeton durch Azetylen ersetzen, und zwar benutzt man den durch Behandeln von wässeriger HgCl 2 -Lösung mit C 2 H 2 erhaltenen weissen Niederschlag der Zusammensetzung C1. Hg . CH : CH . Cl. Auf diesen Niederschlag, an d e s s e n Stelle auch die Azetylenverbindungen d e s Ag, Cu u. s. w. treten können, lässt man Jod und Natronlauge einwirken; hierbei entsteht CHJ 3 entsprechend der Gleichung: Cl . Hg . CH : CH . Cl + 3 J„ + 6 NaOH = 6 CHJa + HgCl 2 + 3 NaJ + HCO.Na + 2 NaOH -f 2 H , 0 . Nach dem D. R. P. 29 771 gewinnt man CHJ S durch Elektrolyse einer Mischung von Alkohol und wässeriger Kaliumjodidlösung unter Einleiten von COs. Neuerdings gewinnt man es elektrolytisch auch a u s einer Mischung von wässeriger KJ-Lösung und Azeton; nach neuen Berichten scheint sich d a s Verfahren für die Technik gut zu eignen. Gelbe, glänzende, fettig a n z u f ü h l e n d e Tafeln von durchdringendem, unangenehmem Geruch. Sp. G. 2,0; S. P. 119°; verflüchtigt sich mit W a s s e r dämpfen. Innerlich, hauptsächlich aber äusserlich als Antiseptikum in der Medizin verwendet. I ' r U f n i i g r : Hinsichtlich der P r ü f u n g auf Verunreinigungen vgl. D. A. IV. Zur quantitativen Bestimmung erwärmt man 1 g feingepulvertes CHJ 3 mit 100 ccm Vio Normal-Silbernitratlösung in einem 250 ccm-Messkolben 1 Stunde lang unter häufigem Umschwenken im siedenden Wasserbade, spült dann die an der Kolbenwandung hängende gelbe Masse mit wenig 1I20 in die Lösung zurück und e r h ä l t das Ganze auf dem Drahtnetze über kleiner Flamme ' / , Stunde lang in mässigem Kochen. Dann lässt man erkalten, f ü l l t zur Marke auf, schüttelt gut um, lässt den Niederschlag klar absetzen und entnimmt 50 ccm der klaren Lösung zur Titration, und zwar b e s t i m m t man das überschüssige AgN0„ mit 1 X - C h l o r n a t r i u m l ö s u n g oder N-Rhodanammoniumlösung. Multipliziert man die verbrauchten ccm 'i,,, N-Lösung m i t 5 und subtrahiert das P r o d u k t von 100, so erhält man die von dem C H J , verbrauchten ccm V1ft AgNO a -Lösung. Diese Anzahl ccm mit 0,013119 multipliziert ergibt die Menge reines CHJ., welche in der angewendeten Q u a n t i t ä t des Handelsproduktes enthalten w a r ; hieraus lässt sien der Prozentgehalt berechnen. Gute Handelssorten sollen bei der Untersuchung nach dieser Methode wenigstens 99.5 ",, CIIJ.{ ergeben. Jodoform

D . A. IV

1 k g Mk. 2 6 , 7 5

Jodoform: E.

.Merck,

Damistadt.

Jodoform-Apparate: F.

H.

Meyer,

Hannover - llainholz

Cs. I n s . - A n h .

S.

17).

J o d o f o r m a l . Ist ein Kondensationsprodukt von ) o d o f o r 111 i n (s. d.) mit Äthyljodid. Es bildet ein gelbes, schweres, i n H j O i'nlösi., nur schwach nach Jodoform riechendes Pulver, d a s als Antiseptikum und Jodoformersatz Verwendung finden soll. loclotornial 11 Mk. 7 3 ; l kg Mk. 70,W J o d o f o r m i i i = Hexametliylentetramin-Jodoform. Zur Darstellung verleiht man nach dem D. R. P. 87 812 H e x a 111 t Ii y I e 11 t e t r a m i 11 (s. d.) mit Jodoform in entsprechendem Gewichtsverhälnis unter Zugabe von absol. Alkohol. Weissliches, am Licht sich gelb färbendes, nur mässig nach Jodoform riechendes Pulver vom Sch. P. 178", unlösl. in Alkohol, Äther und Chloro-

504

Jodol



Jonon.

form. Man benutzt es in der Wundbehandlung als geruchschwaches mittel des Jodoforms. Jodoformin

H Mk. 7 , 0 0 ;

Dr. L. C. Marquart,

Ersatz-

1 kg Mk. 6 7 , : > 0

Beuel-Bonn.

J o d o l = Tetrajodpyrrol. Man gewinnt es nach dem D. R. P. 35 130 durch Jodieren von Pyrrol ( B a s e , die im Knochenteer bezw. Tieröl enthalten ist) mit Jodsäure und Jodwasserstoffsäure. Hellgelbes, geruch- und geschmackloses Pulver, sehr schwer löslich in H 2 0 , leicht in Alkohol, noch leichter lösl. in Äther. Man verwendet es medizinisch, und zwar äusserlich als Jodoformersatz, innerlich als Ersatz der Jodalkalien. Jodol

H

Jodophen siehe ,,N o s o p h e n".

Mk.'10,00;

1 kg M k . 9 8 , 0 0

Jodopyrin = Jodantipyrin. Durch Einwirkung von Chlorjod auf A n t i p y r i n (s. d.) erhalten. Farblose Kristallnadeln, die sehr schwer in kaltem H 2 0 , leichter in heissem löslich sind. Es wird medizinisch als Antipvretikum und Antineuralgikum verordnet. Jodopyrin

I i Mk

,s..'!0; 1 kg M k . 75,00

J o d o t h y r i n . Jodverbindung aus der Schilddrüse. 1 g Substanz enthält 0.3 mg J. Bräunlich weisses, fast geruchloses, nach Milchzucker schmeckendes Pulver. Man verordnet es bei Kropf, Ekzemen, Rachitis u. a. m. Dosis für Erwachsene 0,3 g zwei- bis sechsmal tägl.. für Kinder 0,3 g ein- bis dreimal täglich. Jodothyrin

H Mk.

12,00

1 kg Mk. 1 .. „ I .. „

28,00 40,00 50.00

J o d t e r p l n . Aus Jod und Terpinhydrat zusammengesetzter salbenartiger Körper, der sich zum Jodoformersatz eignen soll. Jod Verbindungen. J o d i d e und J o d a t e sind im einzelnen unter den betreffenden Metall- oder Alkyl-Verbindungen zu finden, z. B . A m m o n i u m j o d i d (Jodammonium) unter ,,A m in o n i u m v e r b i n d u n g e n", Jodäthyl unter , ,Ä t h y 1 v e r b i n d u n g e n " u. s. w. Hier gesondert n o c h : J o d w a s s e r s t o f f ( J o d w a s s e r s t o f f s ä u r e ; Acidum hydrojodicum). HJ. Kann durch Destillation von KJ mit H3PO4 erhalten werden, wird aber zweckmässiger mit Hilfe von Phosphor dargestellt. Man vereinigt hierbei zwei Reaktionen zu einem Prozess, nämlich die Bildung von Phosphortrijodid P J 3 aus J und P und zweitens die Zersetzung des PJ 3 bei der Entstehung durch Wasser, wobei neben dem HJ phosphorige Säure gebildet wird: P J 3 + 3 HjO = 3 HJ + H3PO3. Zur Darstellung übergiesst man 1 T. a m o r p h e n Phosphor und mit 15 T. H 2 0 , setzt unter Abkühlung nach und nach 20 T . zerriebenes J zu und erwärmt vorsichtig; der entweichende HJ wird in H2O eingeleitet. Anstattdessen kann man auch g e l b e n Phosphor ¡11 Schwefelkohlenstoff lösen, Jod eintragen (wobei sich P J 3 bildet), den CS 2 abdestillieren und auf den festen Rückstand nach dem Erkalten Wasser auftropfen lassen, wobei HJ entweicht. Farbloses, an feuchter Luft stark rauchendes Gas, das sich in H 2 0 sehr leicht löst. Die gesättigte wässerige Jodwasserstoffsäure hat das sp. G. 1,700 und enthält 52 % HJ. lodwasserstoffsäure (sp. G. 1 , 5 0 0 = (sp. 1,700 = (sp. G. 2 , 0 0 )

4 9 ° Be) . 6 0 ° Bei .

. .

. .

II Mk. 3 , 1 0 ; II .. .1,40; II .. 5.50;

Jodverbindungen fabrizieren: E.

Merck,

Darmstadt.

Apparate zur Gewinnung von Jodverbindungen:

J . L. C. Eckelt, Berlin X. 4.

J o d y l l n = jodsalizylsaures Wismut. E s soll als geruchloses, reizendes Ersatzmittel für Jodoform Verwendung finden.

Johlmbln siehe ,,Y o h i m b i n".

Jonon

siehe „ R i e c h s t o f f e ,

künstlich

e".

nicht

lothion —

Kadmium.

505

J o t h i o n = Dijodhydroxypropan. C 3 H E Js(OH). E s bildet eine gelbliche, ¡.¡icke Flüssigkeit von eigenartigem G e r u c h ; sp. G . (bei 15°) 2 , 4 — 2 , 5 . JodGehalt etwa 8 0 %. Fast unlöslich in H 2 0 , leichtlös!, in Alkohol, Äther und tetten ö l e n . Man appliziert es durch Einreiben in Mischung mit Olivenöl, Vaseline. Lanolin u. s. w . ; hierbei wird das J o d gut resorbiert, so dass es ein Ersatzmittel für die innerliche Verabreichung von Jodalkalien darstellt. Jothion

1)

Mk.

1,80;

H

Mk.

11,00;

1

kg

Mk

t0i>,00

Jute. B a s t f a s e r verschiedener in Ostindien und China einheimischer, auch in Amerika angebauter Corchonis-Arten. Die Pflanzen werden im W a s s e r geröstet und durch Abstreiten von Bast befreit; die gewonnene B a s t f a s e r ist 1 , 5 — 2 , 5 m lang und 0 . 0 1 — 0 . 0 3 mm breit. Um die Geschmeidigkeit zu erhöhen, wird die Jute mit ö l oder Tran getränkt, woher der diesen Stoffen häufig anhaftende, unangenehme Geruch der Jute stammt. Man verarbeitet sie zu Sacktuch, Segeltuch, Fenstervorllängen u. s. w.; für Tauwerk ist sie wenig geeignet, da sie nur geringe Festigkeit besitzt und im W a s s e r leicht fault. Mi v i r

Cohn,

Hannover.

J u t e f ä r b e r e i . Obgleich die Jute eine Pflanzenfaser ist, weicht ihr Verhalten gegenüber Farbstoffen doch von demjenigen der Baumwolle und des Leinens erheblich a b : B a s i s c h e Farbstoffe färben Jute sämtlich direkt ohne B e i z e ; ebenso färben substantive Farbstoffe direkt aus dem S e i f e n b a d e . S a u r e Farbstoffe fixieren sich auf der Jute nur, wenn diese zuvor mit T o n e r d e beizen behandelt ist. Kalle

& Co.,

Anilinfarbenfabrik,

Biebrich

a.

Rh.

K. ' S i e h e a u c h unter

C.)

Kabelwacbs : Kölner Köln

Cen-sinfabrik a. l ! h .

Gebr.

Mau?,

G.

m.

b.

II.,

Mayer & Müller, ehem. F a b r i k e n , r a t h s t r . 29. Mi-yer C o l i n , Hannover.

Wien I,

Reichs-

K a d m i u m . C d (Cadmium). A. G . = 112,0. D a s hauptsächliche Rohmaterial für die Gewinnung bildet der bei der Verhüttung kadmiumhaltiger Erze zuerst übergehende, braungefärbte Z i n k r a u c h , der bis zu 3 0 % CdO (und C d C 0 3 ) enthält. Aus dem Zinkrauch wird das Kadmiummetall gewöhnlich auf trocknem W e g e durch fraktionierte Destillation gewonnen, da es schon bei verhältnismässig sehr niedriger Temperatur flüchtig ist; die Destillation muss mehrfach wiederholt werden. G a n z reines Kadmium gewinnt man einfacher auf nassem W e g e , indem man die Zink-Kadmiumlegierung mit verd. H 2 S 0 4 behandelt: D a s Zn geht zuerst allein in Lösung, da es als elektropositiveres Metall das Cd aus der Lösung auszufällen bestrebt ist. Ein neues Destillationsverfahren (D. R. P. 132 142) zur Gewinnung von reinem, insbesondere zinkfreiem Cd beiuht auf der Eigenschaft gewisser Körper, schon bei massiger Rotglut sauerstoffhaltige Cd-Verbindungen, insbesondere CdO und C d C 0 3 , zu Metall zu reduzieren, ohne auf die analogen Verbindungen anderer, schwerer reduzierbarer Metalle (wie ZnO und Z n C 0 3 ) in derselben W e i s e einzuwirken. Nach dem Verfahren werden kadmiumhaltige Zinkerze, die einen zur Reduktion des Cd genügenden Gehalt an E i s e n karbonat. Mangankarbonat oder Bitumen haben, der Destillation ohne Zuschlag unterworfen, während Cd-haltige Hüttenerzeugnisse (Zinkstaub, P o u s sière), die keinen genügenden Gehalt an einem oder mehreren der genannten reduzierenden Agentien haben, entsprechende Zuschläge erhalten. Nach Dr. C a r l G o l d s c h m i d t kann man Kadmiummetall aus löslichen Kadmiuiiisalzen nicht nur mittels Zn, sondern auch mittels AI abscheiden, und zwar gelingt die Ausfällung in letzterem Falle quantitativ, wenn eine Spur Chroninitratlösung zugesetzt wird.

lothion —

Kadmium.

505

J o t h i o n = Dijodhydroxypropan. C 3 H E Js(OH). E s bildet eine gelbliche, ¡.¡icke Flüssigkeit von eigenartigem G e r u c h ; sp. G . (bei 15°) 2 , 4 — 2 , 5 . JodGehalt etwa 8 0 %. Fast unlöslich in H 2 0 , leichtlös!, in Alkohol, Äther und tetten ö l e n . Man appliziert es durch Einreiben in Mischung mit Olivenöl, Vaseline. Lanolin u. s. w . ; hierbei wird das J o d gut resorbiert, so dass es ein Ersatzmittel für die innerliche Verabreichung von Jodalkalien darstellt. Jothion

1)

Mk.

1,80;

H

Mk.

11,00;

1

kg

Mk

t0i>,00

Jute. B a s t f a s e r verschiedener in Ostindien und China einheimischer, auch in Amerika angebauter Corchonis-Arten. Die Pflanzen werden im W a s s e r geröstet und durch Abstreiten von Bast befreit; die gewonnene B a s t f a s e r ist 1 , 5 — 2 , 5 m lang und 0 . 0 1 — 0 . 0 3 mm breit. Um die Geschmeidigkeit zu erhöhen, wird die Jute mit ö l oder Tran getränkt, woher der diesen Stoffen häufig anhaftende, unangenehme Geruch der Jute stammt. Man verarbeitet sie zu Sacktuch, Segeltuch, Fenstervorllängen u. s. w.; für Tauwerk ist sie wenig geeignet, da sie nur geringe Festigkeit besitzt und im W a s s e r leicht fault. Mi v i r

Cohn,

Hannover.

J u t e f ä r b e r e i . Obgleich die Jute eine Pflanzenfaser ist, weicht ihr Verhalten gegenüber Farbstoffen doch von demjenigen der Baumwolle und des Leinens erheblich a b : B a s i s c h e Farbstoffe färben Jute sämtlich direkt ohne B e i z e ; ebenso färben substantive Farbstoffe direkt aus dem S e i f e n b a d e . S a u r e Farbstoffe fixieren sich auf der Jute nur, wenn diese zuvor mit T o n e r d e beizen behandelt ist. Kalle

& Co.,

Anilinfarbenfabrik,

Biebrich

a.

Rh.

K. ' S i e h e a u c h unter

C.)

Kabelwacbs : Kölner Köln

Cen-sinfabrik a. l ! h .

Gebr.

Mau?,

G.

m.

b.

II.,

Mayer & Müller, ehem. F a b r i k e n , r a t h s t r . 29. Mi-yer C o l i n , Hannover.

Wien I,

Reichs-

K a d m i u m . C d (Cadmium). A. G . = 112,0. D a s hauptsächliche Rohmaterial für die Gewinnung bildet der bei der Verhüttung kadmiumhaltiger Erze zuerst übergehende, braungefärbte Z i n k r a u c h , der bis zu 3 0 % CdO (und C d C 0 3 ) enthält. Aus dem Zinkrauch wird das Kadmiummetall gewöhnlich auf trocknem W e g e durch fraktionierte Destillation gewonnen, da es schon bei verhältnismässig sehr niedriger Temperatur flüchtig ist; die Destillation muss mehrfach wiederholt werden. G a n z reines Kadmium gewinnt man einfacher auf nassem W e g e , indem man die Zink-Kadmiumlegierung mit verd. H 2 S 0 4 behandelt: D a s Zn geht zuerst allein in Lösung, da es als elektropositiveres Metall das Cd aus der Lösung auszufällen bestrebt ist. Ein neues Destillationsverfahren (D. R. P. 132 142) zur Gewinnung von reinem, insbesondere zinkfreiem Cd beiuht auf der Eigenschaft gewisser Körper, schon bei massiger Rotglut sauerstoffhaltige Cd-Verbindungen, insbesondere CdO und C d C 0 3 , zu Metall zu reduzieren, ohne auf die analogen Verbindungen anderer, schwerer reduzierbarer Metalle (wie ZnO und Z n C 0 3 ) in derselben W e i s e einzuwirken. Nach dem Verfahren werden kadmiumhaltige Zinkerze, die einen zur Reduktion des Cd genügenden Gehalt an E i s e n karbonat. Mangankarbonat oder Bitumen haben, der Destillation ohne Zuschlag unterworfen, während Cd-haltige Hüttenerzeugnisse (Zinkstaub, P o u s sière), die keinen genügenden Gehalt an einem oder mehreren der genannten reduzierenden Agentien haben, entsprechende Zuschläge erhalten. Nach Dr. C a r l G o l d s c h m i d t kann man Kadmiummetall aus löslichen Kadmiuiiisalzen nicht nur mittels Zn, sondern auch mittels AI abscheiden, und zwar gelingt die Ausfällung in letzterem Falle quantitativ, wenn eine Spur Chroninitratlösung zugesetzt wird.

Kadmiumfarben —

506

Kadmiumverbindungen.

Das Cd ist ein fast silberweisses, hartes, zähes Metall, das sich an der Luft allmählich mit einer zarten Oxydaticnsschicht überzieht. Sp. Q . 8 , 6 ; Sch. P. 320°; S. P. 770°. Löst sich leicht in HNO», schwieriger in verd. HCl und HjSO«. Man benutzt es zur Darstellung leichtschmelzbarer Legierungen sowie als Kadmiumamalgam in der Zahntechnik. Kadmiummetall, techn., Pulver (ca. 9 5 " / 0 ) . „ ehem. rein in StäDgeln . Pulver „ r r granuliert , Blech Meyer Cohn,

Hannover.

'

P.

.

.

Strahl

I kg Mk. 6 , 0 0 ; °/ 0 kg M k . 5 4 0 , 0 0 1 _ _ 8,00 1 _ „ 9,00 1 r „ 8,50 1 . „ 16,00 & C o . . Sehoppinitz,

O.-Schl.

Kadmiumfarben. Von den Kadmiumverbindungen benutzt man als F a r b e nur K a d m i u m g e l b ( J a u n e b r i l l a n t , Schwefelkadm i u m ; Cadmium mlfuratum). CdS. Sehr schöne feurige, völlig lichtbeständige und unveränderliche Farbe, die ihrer hohen Deckkraft wegen in der Kunstmalerei sehr geschätzt ist, aber einen recht hohen Preis hat. Man gewinnt es aus den Lösungen der Kadmiumsalze durch Ausfällung mit H»S oder Schwefelnatrium. Je nachdem, ob man den Farbstoff aus neutraler, schwach- oder starksaurer Lösung ausfällt, zeigt er verschiedene Nuancen von rein Zitrongelb bis Orange. Auch elektrolytisch stellt man es dar, indem man eine Kochsalzlösung zwischen Kadmiumelektroden elektrolysiert und während des Stromdurchganges H 2 S einleitet. Kadmiumgelb, dunkel (in :"> Nuancen) hell (in 3 Nuancen' ,. hochorange Dr. Höhn 4 Co., Düsseldorf. Königswarter & Ebell, Linden

vor

Hannover.

1 kg Mk. 9 , 0 0 1 .... 11,00 1 .. .. 1 2 , 0 0 | K. I

Mip.k,

Darmstadt.

Kadmiumhaltlgre Rückstände:

Adolf T h ö l , Hannover.

Kadmiumlegierungen. Die Legierungen des Cd sind durch Leichtschmelzbarkeit ausgezeichnet. Besonders bekannt sind: 1. W o o d s M e t a 1 1 , aus 1 T. Cd, 2 T . Pb, 4 T . Sn und 4 T . Bi bestehend. Sehr glänzend, fast silberweiss, etwas biegsam, Sch. P. wenig über 60°. Wird als Metallkitt, früher auch als Zahnplombe benutzt. 2. L i p o w i t z s c h e L e g i e r u n g , aus 3 T . Cd, 8 T . Pb, 8 T. Sn und 15 T . B i ; Sch. P. 70°. 3. S c h n e 111 o t. 2 T. Cd, 2 T. Pb und 4 T. Sn. Sehr zäh, hämmerund walzbar; Seil. P. 149°. Auch andere Kadmiumlegierungen sind angegeben worden und werden für einige Zwecke benutzt. Vgl. dazu ,,A 1 u m i n i u m 1 e g i e r u n g e n" No. 6.

Kadmiumverbindungren.

1. K a d m i u m a z e t a t (Cadmium aceticum). Cd(C : H 3 Os)2 + 3 H 2 0 . Durch Auflösen von CdO in C 2 H»0 2 und Verdampfen zur Kristallisation erhalten. Findet zur Herstellung von Lüster auf Tonwaren Verwendung. Kadmiumazetat, krist ,, ehem. rein, krist

1 kg Mk. 12,00 1 .. .. 20,00

2. K a d in i u in b r o m i d ( B r o m k a d m i u m ; Cadmium bromatum). CdBr 2 + 4 HsO. Durch Digerieren von Cd (in H.O suspendiert) mit Br, Eindampfen und Kristallisation gewonnen. Lange farblose, an der Luft verwitternde Nadeln, die in H 2 0 und Alkohol leicht löslich sind. Bei 100° entweichen 2 mol., bei 200° der Rest des Kristallwassers. Man benutzt das Salz zu photographischen Zwecken. Kadmiumbromid

1 kg Mk. 7 , 0 0

3. K a d m i u in j o d i d ( J o d k a d m i u m ; Cadmium jodatum). CdJ 2 . III derselben Weise wie Kadmiumbromid erhalten, oder aber durch Verdampfen einer Lösung von KJ mit CdSOi. Sechsseitige, perlmutterglänzende

kaffee-Kssenz — Kaffein.

B l ä t t c h e n , die sich in W a s s e r Photographie Verwendung.

und Alkohol

lösen.

507

Findet e b e n f a l l s in

Kadmiumjodid

der

1 kg Mk. 3 0 , 0 0

4 . K a d m i u m o x y d ( C a d m i u m oxydatum). C d O . W i r d durch V e r b r e n n e n von C d , durch G l ü h e n von C d C 0 3 , CdSO« o d e r C d ( N 0 3 ) 2 g e w o n n e n und bildet, j e nach der Art der D a r s t e l l u n g , e n t w e d e r ein braunes, unschmelzb a r e s Pulver vom sp. Q. 6 , 9 5 o d e r a b e r b l a u s c h w a r z e m i k r o s k o p i s c h e O k taeder vom sp. G . 8,1. D u r c h Ausfällen v e r d ü n n t e r K a d m i u m l ö s u n g e n s o w i e durch D i g e r i e r e n von C d O mit HjO erhält man w e i s s e s K a d m i u m o x y d h y d r a t (Cadmium hydroxydatum), Cd(OH)>, d a s a u s der Luft C O j anzieht. Kadmiumoxyd, braun schwarz Kadmiumoxydhvdrat, techn ,. ' ehem. rein

1 1 1 I

kg Mk. ,. r .. r r r

25,00 25,00 12,00 23,00

5 . K a d m i u m s u l f a t ( C a d m i u m sulfuricum). CdSOi. Durch Auflösen von Cd in H 2 SO,, am b e s t e n unter Zusatz von H N 0 3 , und Verdampfen zur K r i s t a l l i s a t i o n erhalten. M a n kennt d a s Salz mit v e r s c h i e d e n e m W a s s e r g e h a l t , nämlich als 3 C d S O , + 8 H 2 0 und als C d S O , 4- 4 H s O . Farblose K r i s t a l l e , die sich in W a s s e r l ö s e n . Kadmiumsulfat, techn ehem. rein Königswarter

& Ebell,

Linden

vor

1 kg Mk. 4 , 7 5 ; % kg Mk. 4 4 0 , 0 0 1 .. .. 6 , 2 5 ; °/0 r 575,00 r Hannover.

S c h w e f e l „Kadmium-

6. K a d m i u m s u l f i d ( K a d m i u m s u l f u r e t , kadmium; Cadmium sulfuratum). CdS. S i e h e unter f ä r b e n". Kadmiumverbindungen: K

Merck,

Darmstadt

Kaffee-Essenz. Ein v i e l f a c h an Stelle von Zichorien eingeführter K a f f e e - Z u s a t z ( V e r b i l l i g u n g s m i t t e l ) , der im w e s e n t l i c h e n durch s a c h g e m ä s s e s R ö s t e n v e r s c h i e d e n e r Z u c k e r a r t e n (K a r a m e 1 i s i e r e n) unter Zusatz geeigneter A r o m a t i k a und Füllmittel h e r g e s t e l l t wird. W e g e n der s t a r k e n H y g r o s k o p i z i t ä t des K a r a m e l s g e s c h i e h t der V e r s a n d am besten in B l e c h d o s e n . Kaffee-Essenz

u

0

kg ca. Mk. 9 0 , 0 0

K a f f e i n (Coffeinum; Thein, Guaranin). C s Hi..N 4 0 2 + H a O. stitution nach ist das Kaffein T r i m e t h y l x a n t h i n •

Der

Kon-

C H j . N—CH CO C - N . CH 3 . CH3. N - C = f P > C 0 Alkaloid, das im K a f f e e (Coffea arabi5 f

14,75

_ weiss

« r °/o k S netto und

80%

15,25 0 0

kg

%



Mk.

42,00



5^.00

Kaliumverbindungen.

515

8. K a l i u m C h r o m a t e . a ) Neutrales K a l i u m c h r o m a t (gelbes chromsaures Kali; Kalium, chromicum). K 2 CrO». Durch Schmelzen von Chromeisenstein (Cr 2 FeO«) mit K2CO3 und KNOs erhalten, indem man aus der gemahlenen Schmelze das K 2 CrO» mit heissem H 2 0 extrahiert; die Lösung wird, nachdem AI2O3 und S i 0 2 mit Holzessig ausgefällt sind, durch Eindampfen zum Kristallisieren gebracht. Auch andere Fabrikationsniethoden sind in Benutzung; viel KjCrO« wird auch aus K s C t j O t dargestellt, indem man dessen Lösung mit K 2 C 0 3 sättigt und durch Eindampfen zur Kristallisation bringt. Nach dein D. R. P. 143 251 bedient man sich zur elektrolytischen Aufschliessung des Chromeisensteins einer Behandlung mit solchen Oxydationsmitteln, die. wie P b 0 2 . M n 0 2 , KMnOi u. s. w., durch die zugleich angewandte heisse verd. H 2 SO« nicht zerstört werden; diese Oxydationsmittel können durch Elektrolyse in der Lösung selbst immer wieder erzeugt werden. Nach den D. R. P. 143 320 und 146 491 wird zur Gewinnung von Kaliumchromat die Lösung irgendeines K-Salzes unter Benutzung eines Diaphragmas und unter Anwendung einer Anode aus Chrom oder einer Chromlegierung elektrolysiert. Auch kann man anstattdessen eine u n l ö s l i c h e Anode verwenden; in diesem Falle besteht der Elektrolyt aus einer Mischung von Chromsulfat und Kaliumsulfat, die durch Zusatz von Kalk stets alkalisch gehalten wird. Endlich ist das D. R. P. 151 132 zu nennen; hiernach schmilzt man Chromeisenstein mit A t z k a 1 i unter reichlichem Luftzutritt bei 300—500°, laugt die Schmelze unter Zusatz von Kalk zur Fällung der Alumínate und Silikate aus und trennt das Chromat durch Eindampfen von überschüssigem KOH. Das Verfahren soll trotz der Verwendung von KOH billiger sein als die bisherigen Verfahren, da alles nicht in Form von Chromat gebundene KOH wieder gewonnen und in den Prozess zurückgeführt werden kann; auch bedingt die zur Anwendung gelangende niedrigere Temp. eine erhebliche Ersparnis an Brennmaterial. Zitronengelbe, wasserfreie, kühlend und bitter metallisch schmeckende, alkalisch reagierende Kristalle, leicht löslich in H 2 0 , unlöslich in Alkohol. Man benutzt es in der Färberei, zur Darstellung von Chromgelb und Chromtinte. P r ü f u n g : Zur BpstimrannR des Cr0 3 -Gehalts säuert man die wässerige Lösung stark m l t H i S 0 4 an, reduziert durch einen Überschuss von M o h r * schem Salz (Ferroammoniumsulfat) und titriert in der stark verdünnten Lösung das überschüssige FeSO, mit KMn0 4 -Lösung zurück. Käufig enthält das K„< rO, bedeutende Mengen von K.,S0 4 ; die stark salzsauere wässerige Lösung (fibt dann mit BaCl, eine Fällung von in HCl unlöslichem BaSO,. Will man diese Verunreinigung nuantitativ bestimmten, so fällt man die schwach salzsaure Lösung mit B:iCl„, wäscht den Niederschlag durch Dekantieren aus und digeriert ihn zur Lösung dea BaCr0 4 mit HCl und Alkohol. Kaliumchromat,

t e c h n . Pulver „ krist e h e m . rein, krist

°/ 0 k g M k . 1 0 0 , 0 0 °/ 0 „ „ 105,00 ° / 0 ,, „ 135,00

Kaliumchromate: Lehmann Je Voss, Hamburg.

| Königswarter & F.bell, Linden vor Hannover.

b) K a 1 i u 111 b i c h r o m a t (dichromsauresKali; doppeltchromsauresKali; rotes chromsaures Kali; Chromkali; Kalium bichromicum). KsCr 2 Or. Zur Darstellung röstet man geglühten und gemahlenen Chromeisenstein mit gebranntem Kalk und K 2 C 0 3 bei Rotglut und laugt das erhaltene Produkt von K 2 CrO» und CaCrO» mit einer Lösung von K 2 C 0 3 (oder K 2 S 0 4 ) aus. Wird die Lauge nun mit H-.SOi schwach angesäuert und eingedampft, so kristallisiert K 2 Cr 2 0v aus. Nach dem D. R. P. 128 194 mischt man die gepulverte Schmelze, welche K 2 CrO» (bezw. Na 2 CrOi) und CaCrO» in etwa gleichem molekularem Verhältnis enthält, mit Wasser und behandelt die Mischung solange mit C 0 2 und NH3, bis alle durch den Prozess entziehbare C r 0 3 ¡11 Lösung gegangen und das Ca als C a C 0 3 niedergeschlagen ist. Man entfernt hierauf die ungelösten und niedergeschlagenen Substanzen und kocht die Lösung, um das NH3 aus dem (NH»)iCrO t auszutreiben, wodurch man schliesslich eine Lösung von K 2 Cr 2 0i (bezw. im andern Falle NaiCrsO?) erhält, die eingedampft wird; der Prozess entspricht in seiner letzten Phase der Gleichung: (NH,) 2 CrO, + K 2 CrO, = K 2 C r 2 0 : + H s O + 2 NH3. 3.'i*

516

Kaliumverbindungen.

Nach dem Engl. Pat. 2211 von 1903 wird der beim Aufschlössen der Chromerze erhaltene chromsaure Kalk in H 2 0 aufgeschlämmt und mit solchen Mengen KjCO», NHa und C 0 2 behandelt, dass ein gleichniolekulares Gemisch von KsCrO, und (NH,) a CrO« in Lösung bleibt, während C a C O j ausfällt. Die filtrierte Lösung wird gekocht, wobei das NHj entweicht und eine Lösung von KsCrjOi erhalten wird; das ganze Verfahren erscheint als eine Modifikation des vorher beschriebenen. Rote, saure, wasserfreie, luftbeständige, bitterlich-metallisch schmekkende, ätzend und sehr giftig wirkende Kristalle. 100 T . H 2 0 lösen bei 0° 5 T.. bei 40° 29,1 T . , bei 100° 102 T . K2Cr2C>7; in Alkohol ist es unlöslich. Es dient zur Darstellung von Teerfarbstoffen, von Chrompräparaten, als Beize (vgl. „ C h r o m b e i z e n " ) , weiter zur Darstellung von Zündmassen, zur Reinigung von Holzessig, in der Photographie u. s. w. P r ü f l i n g : Man b e s t i m m t die CrO, durch Titration und den SO,-Gehalt gewichtsanalytisch, wie oben unter 8 a für die Prüfung des neutralen Kaliumchromats angegeben ist. F ü r die Handelsware von K , C r „ 0 . wird ein Gehalt von 67,5—SS.O 0 „ CrO. garantiert. Kaliumbichromat.

techn. .. .. chem

krist

0 0

kg

Mk.

68,00

Pulver feinstes Pulver geschmolzen

„ 0 „ 1

.. ..

.. ..

74,00 105,00 1,60

rein,

"

..

..

90,00

D. A. I V geschmolzen

u

0

1

'2,50

Kaliumbichromat: Lehmann

Je Voss,

Haniburg.

9. K a 1 i u in c y a n i d ( C y a n k a l i u m ; b l a u s a u r e s K a l i ; Kalium eyanatum). KCN. Früher wurde es nur durch Schmelzen von 8 T. wasserfreiem k'aliumferrocyanid mit 3 T. geglühtem K 2 C 0 3 in bedecktem eisernem Kessel dargestellt. Das Produkt enthält nebenbei Kaliumcyanat, dessen Bildung durch Zusatz von C beim Schmelzen verhindert oder doch verringert werden kann. Leichter schmilzt das Gemisch, wenn man nicht K 2 C 0 3 sondern N a 2 C 0 3 verwendet; hierbei erhält man das sogenannte C y a n s a 1 z , eine Mischung von KCN und NaCN. Reines KCN gewinnt man durch Erhitzen von getrocknetem Kaliumferroeyanid in bedeckten eisernen Tiegeln: KiFe(CN)6 = 4 KCN + FeC 2 + N2. D a s Kohleneisen setzt sich unten im Tiegel a b ; das darüber stehende KCN wird abgegossen, nachher mit verd. Alkohol extrahiert und nach dem Abdestillieren des Alkohols das Salz geschmolzen. Da man beim Zusammenschmelzen von Ferrocyankalium mit K 2 C 0 3 im Eisentiegel nicht reines KCN sondern ein cyanathaltiges Produkt erhält, so setzt man seit längerer Zeit beim Schmelzen stets metallisches Na zu, wodurch die ganze Cyanmenge in Form von Cyanid gewonnen wird. — Neuerdings wird immer weniger KCN aus Kaliumferrocyanid gewonnen; die Hauptmenge stellt man nach den s y n t h e t i s c h e n Verfahren dar, und zwar sind es vor allem v i e r Methoden, die in Frage kommen, die von S i e p e r m a n n -Stassfurt, von B e i 1 b y - G l a s gow, der R a s c h e n - P r o z e s s der United Alkali Co. und das verbesserte C a s t n e r - Verfahren. Nach S i e p e r m a n n (D. R. P. 51260 und 5 1 5 6 2 ) wird ein Gemenge von grobem Holzkohlenklein und K 2 CO s in Retorten zu heller Rotglut gebracht und dann ein gleichmässiger Strom von NH3 darübergeleitet. Die Schmelze wird bis zum sp. G. 1,4 ausgelaugt und dann mit K 2 C 0 3 versetzt; beim Erkalten scheidet sich der grösste Teil des KCN aus, das dann durch Abschleudern und Umkristallisieren gereinigt, wird. Die D. R. P. 126 441, 126 442 und 133 259 betreffen Abänderungen des letztgenannten Verfahrens Das Verfahren von B e i 1 b v ist eine Modifikation des S i e p e r m a n n sehen; B e i l b y umgeht die Schwierigkeiten der Auslaugung und Cyanidgewinnung dadurch, dass er durch Zusatz von fertigem Cyanid zu dem Bildungsgemisch dessen Sch. P. herabdrückt und so direkt hochprozentiges Cyanid in der Schmelze erzielt. In dieselbe Kategorie gehört das Amer. Pat. 787 3 8 0 ; hiernach erhitzt man das Gemisch eines Erdalkalicyanids (das eyan-

517

Kaliumvcrbindungcn.

a m i d h a l t i g s e i n k a n n ) mit A i k a l i k a r b o n a t mit o d e r o h n e Z u s a t z v o n K o h l e zur Rotglut. Die Schmelze wird a u s g e l a u g t , worauf man die Erdalkaliverbindungen mit N a H C O a a u s f ä l l t u n d d i e a b f i l t r i e r t e L ö s u n g k o n z e n t r i e r t . Nach dem Verfahren der United Alkali Co. gewinnt man Cyanide durch O x y d a t i o n v o n R h o d a n v e r b i n d u n g e n mit H N O 3 . d o c h i s t d i e s e s t h e o r e t i s c h elegante Verfahren technisch sehr kompliziert. Hierher gehört auch d a s D . R . P . 1 4 5 7 4 8 . w o n a c h m a n d i e bei d e r O x y d a t i o n v o n R h o d a n s a l z e n mit H N O 3 entstehenden blausäurehaltigen G a s e , denen Sauerstoff der Luft und S t i c k o x y d b e i g e m i s c h t s i n d , nicht m e h r w i e s o n s t d u r c h A t z a l k a l i e n a b s o r b i e r e n l ä s s t , s o n d e r n bei d u n k l e r R o t g l u t ü b e r a l k a l i s c h e K a r b o n a t e l e i t e t . A u c h d a s D . R . P . 160 6 3 7 k a n n hier e i n g e r e i h t w e r d e n ; d a n a c h , l e i t e t m a n blausäurehaltige G a s e über festes Atzkali, w e l c h e s dabei auf eine T e m p . e r h i t z t w i r d , d i e z w a r unter d e m S t h . P . d e s Ä t z k a l i s , a b e r ü b e r d e m V e r d a m p f u n g s p u n k t d e s bei d e r R e a k t i o n e n t s t e h e n d e n W a s s e r s l i e g t . D a s v i e r t e d e r g e b r ä u c h l i c h e n V e r f a h r e n ist d a s d u r c h D . R. P . 126 2 4 1 g e s c h ü t z t e von C a s t n e r ; d a es direkt v o m Alkalimetall a u s g e h t , hat es nur für NaCN Bedeutung (vgl. unier N a t r i 11 m c y a n i d im Artikel „ N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " ) , G a n z n e u ist d i e G e w i n n u n g v o n A l k a l i c v a n i d e n n a c h F r a n k und E r I w e i n ( A m e r . Pat. 7 7 5 9 5 3 und 7 8 5 161), w o b e i m a n v o m S t i c k s t o f f d e r L u f t a u s g e h t u n d mit H i l f e d e s s e l b e n C a l c i u m c y a n a m i d ( D a r s t e l l u n g s i e h e ,,C a 1 c i u m v e r b i n d u n g e n " No. 7 ) gewinnt. Laugt man Calciumcyana m i d mit H j O a u s , s o e r h ä l t m a n D i c y a n d i a m i d ( C N N H Q ) ; a l s w e i s s e s S a l z , e n t sprechend der Reaktionsgleichung: 2CaCNs +

4H,.0 =

2Ca(OH), ~

(CNNHs)a.

D u r c h e i n f a c h e s U m s c h m e l z e n d e s D i c y a n d i a m i d s mit P o t t a s c h e u n d K o h l e e r h ä l t m a n w e i s s e s 100 % i g e s K C N , w o b e i d i e R e a k t i o n e t w a d e r G l e i c h u n g entspricht: ( C N N H , ) 2 + K 2 C 0 3 + 2 C = 2 K C N + NH3 + H + 3 C O + N. A u c h d a s D . R . P . 149 5 9 4 g e h t v o m S t i c k s t o f f a u s u n d b i n d e t ihn m i t H i l f e e i n e s K a r b i d s , g e n a u w i e d a s F r a n k und E r l w e i n a u c h t u n : M a n b r i n g t e i n e M i s c h u n g v o n K a r b i d u n d g r o b g e k ö r n t e i n K o k s in e i n e i n e l e k t r i s c h e n O f e n z u m S c h m e l z e n und b e h a n d e l t d i e M a s s e d a n n n a c h A b k ü h l e n u n t e r d e n S c h . P . d e s K a r b i d s , b i s d a s s e l b e g e r a d e e r s t a r r t , in p o r ö s e m Z u s t a n d e mit S t i c k s t o f f . D i e U m s e t z u n g d e s e r h a l t e n e n C a l c i u m c y a n i d s in K C N bietet keine S c h w i e r i g k e i t e n . A u c h d u r c h E i n l e i t e n v o n C y a n w a s s e r s t o f f in K a l i l a u g e w i r d i m m e r m e h r K C N erzeugt; über die Methoden, nach denen man dabei den H C N gewinnt, s i e h e den Artikel ,,C y a n v e r b i n d ü n g e n " . Auf d i e M e t h o d e n zur G e w i n n u n g v o n C v a n a l k a l i e n a u s L e u c h t g a s r e i n i g u n g s m a s s e n . a u s M e l a s s e s c h l e m p e und a u f v i e l e a n d e r e V e r f a h r e n k a n n h i e r nicht e i n g e g a n g e n w e r d e n , d a d a s m e i s t e d a v o n technisch o h n e g r ö s s e r e B e deutung ist; g e r a d e auf d i e s e m G e b i e t e o f f e n b a r t sich zurzeit eine sehr rege E r f i n d u n g s t ä t i g k e i t , ein B e w e i s , w i e b e t r ä c h t l i c h d i e N a c h f r a g e n a c h d i e s e n S a l z e n ist. D a s s e l b e g i l t v o n d e n V e r f a h r e n zur R e i n i g u n g d e s K C N ; s o g e w i n n t m a n s o l c h e s nach d e m D. R. P. 128 360, indem m a n - d a s f e s t e R o h c y a n i d in e i n e n v o n a u s s e n g e h e i z t e n S i e b t i e g e l e i n f ü l l t : D a s r e i n e C y a n i d schmilzt hierbei a u s und kann durch geeignete Vorrichtungen a b g e l a s s e n werd e n , w ä h r e n d d i e V e r u n r e i n i g u n g e n auf d e m i n n e r h a l b d e s T i e g e l s b e f i n d l i c h e n S i e b e z u r ü c k b l e i b e n . E i n a n d e r e s R e i n i g u n g s v e r f a h r e n ist d a s d e s F r a n z . P a t . 347 373. H i e r n a c h w i r d d a s R o h c v a n i d in G e g e n w a r t v o n H a O u n d A m m o n i u m s a l z e n d e s t i l l i e r t , w o b e i m a n d a s ü b e r g e h e n d e A m i n o n i u m c y a n i d in A t z alkalilauge auffängt. F a r b l o s e Kristalle o d e r nach dem S c h m e l z e n eine kristallinische M a s s e , scharf alkalisch schmeckend, bittermandelähnlich riechend, zersetzt sich schon a n d e r L u f t ( C O » ) u n t e r B i l d u n g v o n H C N , ist s e h r l e i c h t in H s O , w e n i g in A l k o h o l l ö s l i c h , w i r k t h ö c h s t g i f t i g . M a n b e n u t z t e s in d e r G a l v a n o s t e g i e , in d e r P h o t o g r a p h i e , zur D a r s t e l l u n g v o n C y a n v e r b i n d u n g e n , n e u e r d i n g s v i e l f a c h zur G e w i n n u n g v o n G o l d ( s . d . ) s o w i e bei d e r D a r s t e l l u n g s e h r z a h l r e i c h e r organischer Verbindungen.

518

Kaliumverbindungen.

Cyankalium, geschmolzen, ( 3 0 ° / 0 ) Stücke ( 3 0 ° / 0 ) Stängel ( 4 5 ° / 0 ) Stücke ( 4 5 °/„) Stängel ( 6 0 ° / „ ) Stücke ( 6 0 °/ 0 ) Stängel (ca. 9 8 / 1 0 0 ° / 0 ) natronfrei ( 9 6 °/„) r ehem. rein

Kaliumcyanid:

Stassfurter

chemische

Fabrik

vorm.

Vorster

&

1 kg Mk. 2 , 5 0 ; H .. 1 , 9 0 ;

Urüneberg, Act.-(¡.s..

' 0 kg M k . ° „ •• % _ . °/„ •• •• °0 .. .. 0 „ .. .. 1 _ ..

90,00 105,00 105,00 120,00 1^5,00 150,00 170,00 225,00 17,00

Stas?furt.

10. K a l i u m e i s e n s u l f a t (Eisenalaun) siehe . . A l a u n e " . 11. K a l i u m f e r r i c y a n i d siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " . 12. K a l i u m f e r r o c y a n i d siehe „ E i s e n v e r b i n d u n g e n " . 13. K a l i u m f l u o r i d (Fluorkalium; Kalium fluoratum). KF. Durch Neutralisation von HF mit K 2 C O 3 und Eindampfen zur Kristallisation erhalten. Auch sauere Kaliunifluoride, gewöhnlich F l u o r w a s s e r s t o f f F l u o r k a l i u m genannt, sind bekannt, und zwar entsprechend den Formeln K F . 3 H F sowie K F . 2 HF. Die Darstellung der Kaliumfluoride muss in G e f ä s s e n aus Platin oder Blei g e s c h e h e n . K a l i u m f l u o r i d , neutr. j e nach Menge e h e m . rein . . 1 kg M k . 4 , 0 0 ; sauer (Bifluorat) je nach Menge . . . .

° „ kg M k . 1 ' J 0 , 0 0 — 1 4 0 , 0 0 ",'„ .. .. 360.U0 ° ' 0 .. .. 120,00—150,00

Kaliumfluorid: Kcnigswarter 4 Ebell, Linden Lehmann & Voss, Hamburg.

vor Hannover.

I E. Merck, Darmstarlt. | Adolf Thö], Hannover.

14. K a l i u m h y d r a t (Ätzkali, Kaliumhydroxyd; Kalium hiidratum). KOH. D i e Darstellung von Ätzkalilösungen ist im Artikel „ K a l i l a u g e " erörtert. Um f e s t e s Atzkali zu erhalten, verdampft man d i e L a u g e weiter in blanken gusseisernen K e s s e l n ; soll d a s Präparat vollständig Fe-frei sein, so muss die Verdampfung, sobald die Lauge das sp. O. 1,16 erreicht hat, in O e f ä s s e n aus Reinsilber fortgesetzt w e r d e n : bei der Konzentration wird sich ausscheidendes KjCOa und K S S 0 4 entfernt. Sobald eine P r o b e der M a s s e beim Erkalten erstarrt, giesst man diese in silberne Formen zu Stängeln oder man rührt sie während des Erkaltens im Kessel ständig um. Man erhält so entweder Kol ¡um causticum fusum oder Kalium causticum siccum. Gereinigt wird das Präparat durch Auflösen in Alkohol. D i e elektrolytische Darstellung von KOH aus KCl. entsprechend den Formeln 1. KCl = K + C1 und 2. K + H 2 0 — KOH + H, hat g r o s s e Schwierigkeiten zu überwinden gehabt, bis es gelungen ist, sie für die Praxis brauchbar zu gestalten. Man arbeitet entweder in G e f ä s s e n , in denen der Anodenund Kathodenraum durch eine Membran ( D i a p h r a g m a ) getrennt sind, oder a b e r o h n e Diaphragma. Die Anoden bestehen ¡11 der Regel aus Retortenkohle ( o d e r Platin, Schwefeleisen, Calcitimsilizid u. s. w.), die Kathoden aus Q u e c k silber oder Eisen. Vorschläge sind hinsichtlich der Apparate wie der Einzelheiten d e s Verfahrens ausserordentlich viele gemacht w o r d e n ; was sich davon bewährt hat, ist vielfach immer noch Geheimnis der betreffenden Fabriken. G e n a u e r e s über die elektrolytische KOH-Gewinnung siehe im Artikel „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". D i e Entwässerung des KOH durch Schmelzen hat mit mancherlei S c h w i e rigkeiten zu kämpfen, namentlich werden die G e f ä s s e aus F e oder Ni bei Rotglut stark angegriffen, so dass sich die Metalle nachher in dem KOH als Verunreinigungen vorfinden. Arbeitet man mich dem D. R. P. 82 8 7 6 mit Ni, so entsteht als Nebenprodukt durch e'ektrolytisclie Zersetzung Kaliunisuperoxyd, w e l c h e Verunreinigung für manche Z w e c k e (z. B. für die Indigoschmelze) sehr störend ist. Alle diese Übelstände soll das Franz. Pat. 3 5 2 0 7 6 vermeiden, wonach man — ausgehend von KOH von 50" B 6 — die E n t w ä s s e r u n g unter vermindertem Druck bei 260°, d. h. unter dem S c h . P. des KOH, vornimmt; die M a s s e wird alsbald dick und fest und zerfällt bei geeignetem Rühren zu Pulver.

510

K a l i u m Verbindungen.

Geschmolzenes Atzkali ist färb- und geruchlos, kristallinisch, sehr stark ätzend, leichtlöslich in H 2 0 und Alkohol; es zerfliesst schnell an der Luft und absorbiert begierig C 0 2 . Es dient zur Bereitung von Schmierseife, Oxalsäure, als Ätzmittel, zum Trocknen von Gasen und Flüssigkeiten sowie zur Absorption von C 0 2 . Statt der Kalilauge benutzt man jetzt meistens Natronlauge. Kaliumhydrat,

techn. geschmolzen

Eisentrommeln, Preise inkl. a 250

Ca.

s

0"

Hydrat;,

dieser: 100

etwas Na-haltig,

50

i

250

60,00

eingegossen

50

,,

ehem. rein,

mit

Atzbaryt

,. S t ä n g e l n 1 ,. .. P u l v e r bereitet

° 0 kg Mk. 6 2 , 0 0 °/0 „ „ 67,00 in Eisentrommeln,

kg.

°/o k g 63,00 64,00 65,00 Mk. Kaliumhvdrat, techn. geschmolzen ( 9 0 0 0 Hvdrat): In Brocken ! „Pulver K a l i u m h v d r a t , g e r e i n i g t I a . w e i s s , in S t ü c k e n .. ' .. .. ' .. .. S t ä n g e l n ! Pulver m i t A l k o h o l g e r e i n . . D . A . I V , in S t ü c k e n 1 kg Mk ..

% kg Mk. 5 5 , 0 0 % „ 63,0(1 r in E i s e n t r o m m e l n ,

Mk.

Hydrat),

100

in

kg.

°/o k g 48,00 49,00 50,00 Mk. Kaliumhvdrat, techn. (ca. 8 0 0 0 Hvdrat), etwas X a - h a i t i g : In B r o c k e n " . . . . Pulver K a l i u m h v d r a t , techn. geschmolzen (ca. 8 0 ° 0 Hydrat), eingegossen Preise inkl. dieser: ä 250 100 50 kg. °/o k g 58,00 59,00 K a l i u m h y d r a t , techn. (ca. 8 0 °'0 H v d r a t ) : In Brocken . . . . . . . ' Pulver Kaliumhydrat, techn. geschmolzen ( 9 0 % Preise inkl. dieser:

eingegossen

1

.

2,00;

°/0 k g °/ 0 r % ,. „ „ »/„ °0 ..

,.

2,10;

°/n

,.

..

2,00;

°„ 1

,. „

Mk. 70,00 „ 75,00 ,, 95,00 ,. 100,00 ,. 95,00 ,. 180,00 ,.

190,00

,.

180,00 6,00

Kaliumhydrat: Königswarter

& Ebell,

Linden

vor

Hannover.

K Merck, Diirmstadt.

15. K a l i u m h y p o c h l o r i t siehe unter „ B l e i c h e n " (Eau de Javelle) sowie unter , , C h l o r k a l i p r o z e s s , elektrolytische,r". 16. K a l i u m j o d i d ([odkalium; Kalium jodatum). KJ. Wird entweder aus Jod und reinem Atzkali erhalten (6 KOH + 3 J 2 = 5 KJ + K J O j + 3 H 2 0 ) oder aus Eisenjodiir und K 2 C 0 3 . Anstatt des Eisenjodürs (Feja), das durch direkte Vereinigung von J und Eisenfeile unter Wasser erhalten wird, verwendet man besser das Eisenjodürjodid (Fe 3 J 8 ), das man direkt durch Zugeben von J zu der grünen FeJ 2 -Lösung gewinnt. Die erhaltene Lösung kocht man mit K 2 C 0 3 : Fe 3 J 8 + 4 K 2 C 0 3 = F e 3 0 4 (fällt aus) + 4 C 0 2 + 8 KJ. Das aus den Mutterlaugen des Chilisalpeters in grosser Menge gewonnene Kupferjodür wird durch Einwirkung von H»S und Zusatz von KHCOa in KJ übergeführt. Färb- und geruchlose, sehr salzig und etwas bitter schmeckende Kristalle, leicht in H 2 0 , wenig in Alkohol löslich. Die wässerige Lösung löst viel Jod (unter Bildung von KJ 3 ). KJ wird namentlich in der Photographie und in der Medizin benutzt. Eine Fabrikeinrichtung zur Herstellung von jährlich 50 0 0 0 kg KJ stellt sich ungefähr auf 5000 Mk. Jodkalium, K.

M.rck,

krist,

1). A . I V

1 kg

Mk. 23,00

Darmstadt.

17. K a I i u in k a r b o n a a) N e u t r a l e s K a l i u siehe den Artikel „ P o t t a s c h h) K a 1 i u m b i k a r b o

t (kohlensaures Kali). m k a r b o n a t (Kalium carbonicum), K2C03 e". n a t (doppeltkohlensaures Kali; Kalium bi-

Kaliumverbindungen.

520

carbonicum). KHCOs. B e i m E i n l e i t e n v o n CO2 in e i n e g e s ä t t i g t e K i C 0 3 L ö s u n g s c h e i d e t s i c h d a s s c h w e r e r l ö s l i c h e K H C O 3 a u s . In d e r T e c h n i k v e r m i s c h t m a n r e i n e P o t t a s c h e l ö s u n g mit g r o b g e k ö r n t e r H o l z k o h l e , b r i n g t d i e L ö s u n g z u r T r o c k n e u n d v e r w a n d e l t s i e d u r c h U b e r l e i t e n v o n C O s in B i k a r b o n a t . D a s R e a k t i o n s p r o d u k t w i r d in 7 0 — 8 0 ° w a r m e m W a s s e r g e l ö s t u n d d a s Salz durch Kristallisation gewonnen. Wasserfreie, grosse, durchsichtige, salzig schmeckende, s c h w a c h alkalisch r e a g i e r e n d e Kristalle. KHCO3 dient v o r n e h m l i c h zur D a r s t e l l u n g v o n reinem K2C03. Kaliumbikarbonat, krist., D. \. IV % kg Mk. 64,Ol) 0 Pulver, D. A. IV „ _ 66,00 ehem. rein, krist % .. .. 84,00 18. K a l i u n i m a g n e s i u m s u l f a t (Kalio-Mar/nesium sulfuricum). K2SO». MgSCV W i r d a u s K a i 11 i t u n d a u s S c h 0 e n i t ( v g l . u n t e r ,,A b r ä u m s a l z e " ) nach verschiedenen Verfahren gewonnen. So erhitzt man z. B . nact" B r e c h t d e n R o h k a i n i t mit e i n e r f ü r K a l i u r n m a g n e s i u m s u l f a t u n d N a C l g e s ä t t i g t e n L a u g e in e i s e r n e n K e s s e l n u n t e r e i n e i n D r u c k v o n 2 — 4 A t m . Hierbei bildet sich K a l i u m b i m a g n e s i u m s u l f a t , w e l c h e s als B r e c h t s c h e s D o p p e l s a l z bezeichnet w i r d : kalziniert und gemahlen k o m m t es direkt a l s K a l i u m m a g n e s i u m s u l f a t in d e n H a n d e l u n d w i r d f a s t a u s s c h l i e s s l i c h a l s Düngemittel benutzt. K a l i u m m a g n e s i u m s u l f a t , k r i s t . . mit einem Mindestgehalt von 411 u / 0 K 2 S O I und einem Höchstgehalt von 1 % C1 . . . Mk. 6,4l> für °.0 kg netto und 40°/ o KsS< >4. K a l i u m m a g n es i u m s u 1 f a t, k a l z . , mit einem Mindestgehalt von 4 8 " 0 K 8 S O I und einem Höchstgehalt von 2,5"•'/,, O . . Mk. 8.01) für "/„ kg netto und 4 8 % K 2 S( >4 19. K a 1 i u m m e t a b i s u 1 f i t s i e h e N o . 3 4 b K a 1 i 11111 s u 1 f i t e. 20. K a l i u m o l y b d a t ( m o l y b d ä n s a u r e s K a l i : Kalium molybdaenicum). D a s g e w ö h n l i c h e S a l z (K a 1 i u 111 t r i in 0 1 v b d a t) KsMosO'io e r h ä l t m a n d u r c h Z u s a m m e n s c h m e l z e n v o n 1 m o l . M o l y b d ä n s ä u r e m i t 2 m o l . K9CO.1 u n d A u s k o c h e n d e r S c h m e l z e mit H 2 0 o d e r d u r c h E i n t r a g e n v o n M o l y b d ä n s ä u r e ¡11 k o c h e n d e K a l i l a u g e , s o l a n g e n o c h L ö s u n g e r f o l g t . F e i n e s e i d e n g l ä n z e n d e N a d e l n , d i e f a s t u n l ö s l i c h in k a l t e m , r e i c h l i c h l ö s l i c h in k o c h e n d e m H 2 0 s i n d . Kalium molybdat, techr. 1 kg Mk. 13,(MI ehem. rein 1 18,'") Königswartpr

& Ebell,

Linden

vor

Hannover.

2 1 . K a l i u m n i t r a t (Kalium niiricum) siehe Artikel . . S a l p e t e r " . 2 2 . K a l i u m n i t r i t ( s a l p e t r i g s a u r e s K a l i : Kalium nitrosum). KNO> D u r c h E i n t r a g e n v o n KNO3 ( f ü r s i c h o d e r m i t B l e i g l a n z g e m i s c h t ) in e i n e n r o t g l ü h e n d e n T i e g e l o d e r d u r c h S c h m e l z e n v o n K N 0 3 mit B l e i - o d e r K u p f e r d r e h s p ä n e n erhalten. D a s Franz. Fat. 353 467 b e z w e c k t die W i e d e r g e w i n n u n g d e r hei d e r N i t r i t f a b r i k a t i o n a l s N e b e n p r o d u k t e r h a l t e n e n g r o s s e n B l e i o x y d m e n g e n d u r c h e l e k t r o l y t i s c h e R e d u k t i o n zu F b . N e u e r d i n g s sind verschiedene a n d e r e Darstellungsniethoden für Nitrite v o r g e s c h l a g e n w o r d e n . S o b e s t e h t d a s V e r f a h r e n d e s D . R. P . 117 2 9 8 d a r i n , d a s s m a n m ö g l i c h s t l u f t f r e i e s c h w e f l i g e S ä u r e ü b e r ein n a h e b i s z u r S i n t e r u n g e r h i t z t e s G e m e n g e v o n A l k a l i n i t r a t ( h i e r a l s o K N 0 3 ) mit d e m O x y d o d e r K a r b o n a t e i n e s E r d a l k a l i s leitet, w o b e i d i e U n i s e t z u n g d e r f o l g e n den Gleichung entspricht: K N O a 4 C a O 4- SOs = KNC\. 4 C a S 0 4 . Im G r o s s e n erzielt m a n die erfordeiliclie innige Mischling von C a O und KNOa d a d u r c h , d a s s m a n g e b r a n n t e n Kalk mit konz. K N 0 3 - L ö s u n g l ö s c h t ; die Ausb e u t e soll f a s t t h e o r e t i s c h sein und die T r e n n u n g vom u n l ö s l i c h e n G i p s sich s e h r l e i c h t d u r c h f ü h r e n l a s s e n . N a c h d e m n e u e r e n D. R. P . 138 0 2 9 r e d u z i e r t m a n S a l p e t e r mit S u l f i t e n , u n d z w a r s c h m i l z t m a n KNO3 bei G e g e n w a r t v o n K O H u n d l ä s s t auf d i e S c h m e l z e bei T e r n p . z w i s c h e n 3 2 0 u n d 4 2 0 " w a s s e r f r e i e s Sulfit unter gutem Rühren e i n w i r k e n ; d a s gebildete Nitrit gewinnt man d u r c h A u s l a u g e n mit N i t r i t m u t t e r l a u g e u n d d u r c h K r i s t a l l i s a t i o n . Wird, was w i c h t i g ist, j e d e Ü b e r h i t z u n g s o r g f ä l t i g v e r m i e d e n , s o ist d i e A u s b e u t e a n nähernd theoretisch.

521

Kalium Verbindungen.

Das D. R. P. 160 671 lässt KNOa dadurch darstellen, dass man Salpeter mit Kalk und Graphit schmilzt, aus der erhaltenen Masse das Nitrit auslaugt, während der Rückstand wieder in den Betrieb zurückgeht. Nach dem Franz. Pat. 335 229 leitet man NH», mit Luft oder O gemischt, über auf 650—750° erhitzte Mctalloxyde (wie Fe 2 03 oder CuO: zweckmässig verwendet man gemahlene und geröstete Pyrite) und lässt das so erhaltene Salpetrigsäureanhydrid auf eine Lösung von KOH oder K 2 C 0 3 einwirken. Die Beobachtungen, den Stickstoff der Luft nutzbar zu machen, erstrecken sich auch auf die Nitritfabrikation. So leitet man nach dem Franz. Pat. 346 066 die durch elektrische Entladungen in Luft erhaltene Mischung gasförmiger Verbindungen von N und O in Atzkalilauge, wobei ein Gemisch von Nitrat und Nitrit entsteht. Dieselbe Reaktion betrifft das Franz. Pat. 3 5 0 619, jedoch soll hierbei n i t r a t f r e i e s Nitrit erhalten werden, indem man die bei der elektrischen Ladung in Luft entstehenden Gase unmittelbar in ein mit Ätzalkalien beschicktes Absorptionsgefäss leitet; die Umsetzung soll glatt der Gleichung 2 NO + 2 KOH = 2 K N 0 2 + H 2 0 entsprechen. Farblose, undeutliche, an der Luft zerfliessliche Kristalle, leicht in H s O, nicht in Alkohol löslich. Es dient zur Darstellung von Azoverbindungen, Salpeteräther u. a. m. Kaliumnitrit,

techn., entwässert e h e m . rein, in S t ä n g e l n ^ 9 0 ° , o i

°/0 1

kg Mk. 1 5 0 , 0 0 „ „ 4,00

23. K a l i u m o x a l a t (oxalsaures Kali). a) N e u t r a l e s K a l i u n i O x a l a t ( K a l i u m oxalicum). K 2 C 2 0» + H 2 0 . Früher wurde es durch Neutralisation von O x a l s ä u r e (s. d.) mit K 2 CO s und Eindampfen zur Kristallisation erhalten. Jetzt stellt man die Oxalate nach dem G o 1 d s c h in i d t sehen V e r f a h r e n aus Salzen der A m e i s e n s ä u r e dar, und zwar erzeugt man Kaliumoxalat nach dem D. R. P. 1 1 1 0 7 8 durch Erhitzen eines Gemisches von Kaliumformat und K»COs. Das D. R. P. 144 150 sieht bei demselben Verfahren einen Zusatz von schon fertigem Kaliumoxalat beim Erhitzen des Formats vor, was die Reaktion vereinfachen und die Ausbeute verbessern soll. Nach dem D. R. P. 161 512 soll man beim F.rliitzen des Formats eine kleine Menge (nicht über 5 % ) freies Alkali zusetzen. Farblose, leicht verwitternde Kristalle, die sich in 3 T. H 2 0 lösen. Kaliumoxalat,

krist

°/0

kg

Mk.

Pulver

«

0

,.

..

e h e m . rein

°;n

..

84,00 89,00 125,00

Kaliumoxalat: Königswaner

& Kl»cll,

Linden

vor

Hannover.

Holler

& Co.,

Hamburg

1,

Alstenlanim

12/13.

b) K a I i u m b i o x a 1 a t (saures oxalsaures Kali; K l e e s a l z ; Kalium bioxalicum). K H C 2 0 4 + H 2 0 . Durch Sättigen von Oxalsäure mit KsCOs, Lösen einer gleichen Menge Oxalsäure in der Flüssigkeit und Eindampfen zur Kristallisation oder aber aus dem neutralen Salz durch Zusatz einer entsprechenden Menge Oxalsäure erhalten. Das Kleesalz des Handels enthält meist v i e r f a c h o x a l s a u r e s K a l i KHsiCsOOj + 2 H 2 0 . KHC 2 Oi bildet farblose, luftbeständige, bitter schmeckende, sauer reagierende, giftige Kristalle, löslich in 25 T. kaltem und in 14 T. heissem H 2 0 . Findet dieselbe Anwendung wie die O x a l s ä u r e (s. d.). Kaiiumbioxalat,

techn. (Kleesalz), ehern

rein,

krist

krist

"n

kg

Mk.

84,00

Pulver

".„

..

..

{>9,00

/„

..

..

135,00

I

kg

M k . l.tiH;

u

c) K a 1 i u m t e t r a o x a 1 a t ( K a l i u m tetroxalirum). KHC->Oi + H.C0O4 + 2 HjO. Dieses Salz, welches von K r a u t an Stelle der Oxalsäure zur Titerstellung empfohlen wurde, da es rein darstellbar und an der Luft unveränderlich ist. gewinnt man durch Vermischen einer heiss gesättigten Lösung von Kaliumoxalat mit der berechneten Menge einer heissen gesättigten Oxalsäurelösuiig; das Salz wird dann durch mehrmaliges Umkristallisieren gereinigt. 2 4 . K a l i u m o x y d e. a) K a l i u m o x y d (Kalium oxi/datum). K20. B i s vor kurzem war

522

Kaliumverbindungen.

es noch nicht sicher, ob K und Na überhaupt fähig seien, normale wasserfreie Oxyde zu bilden. Jetzt ist die Darstellung dieser Oxyde gelungen (vgl. N a t r i u m o x y d im Artikel „Natriumverbindungen"), und zwar erhitzt man zur Gewinnung von K 2 0 nach dem D. R. P. 143 216 Kaliumnitrat (oder Kaliumnitrit) mit metall. Kalium in Mengenverhältnissen, die möglichst genau der Reaktionsgleichung KNOa + 5 K = 3 K s O + N entsprechen. Bei dieser Erhitzung muss die Luft so gut wie vollständig ausgeschlossen sein; auch muss ein kleiner Überschuss von K vorhanden sein, damit das K 2 0 superoxydfrei ist. Das K s O bildet erkaltet eine graue kristallinische Masse, welche an der Luft unter Gelbfärbung schnell in Superoxyd übergeht. Mit H 2 0 reagiert es sehr heftig unter Feuererscheinung und teilweiser Oxydation, wobei schwarze Tropfen von geschmolzenem K 2 0 2 umhergeschleudert werden. Uber weitere Darstellungsmethoden siehe N a t r i u m o x y d unter „N a t r i u m v e r b i n d u n g e n". b) K a l i u m o x y d h y d r a t siehe No. 14 K a 1 i u m Ii y d r a t. Kaliumoxalate: E

Merck, Darmstnilt.

25. K a l i u m p e r c h l o r a t (überchlorsaures Kali; Kalium perchloricum). KCIO«. Zur Darstellung erhitzt man KCIOa, bis die zuerst dünnflüssige Schmelze zähe wird und die O-Entwicklung nachlässt. Die Masse, die jetzt aus einem Gemenge von Perchlorat und Chlorid besteht ( 2 K C l O a = : KCIO» + KCl + 2 O), wird mit kalt. H 2 0 ausgelaugt, wobei sich KCl löst, während das sehr schwer lösliche KClOi zurückbleibt. Letzteres löst sich in siedendem H 2 0 und wird durch Umkristallisieren gereinigt. Über die e l e k t r o l y t i s c h e Darstellung siehe unter „ P e r c h l o r a t e " und „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l y t i s c h e r". Wasserfreie Kristalle von schwach kühlendem Geschmack. 1 T . löst sich in 70 T . kaltem (10° C.) und in 6 T. siedendem H 2 0 . Da es weniger leicht zersetzlich ist als das Chlorat, wird es statt desselben mit Vorteil in der Feuerwerkerei benutzt; aber auch in der Sprengstoffindustrie findet es wegen seines hohen Sauerstoffgelialtes steigende Verwendung. Kaliumperchlorat, ,.

roh. bei W a g g o n l a d u n g raffin. krist Pulver

"

krist. Pulver ehem. rein, krist ., Pulver

0

k g M k . 3t:i,00—äO,0(.) " „ kg Mk. 8f>,00 0 „ .. .. 105,00

dopp. raffin.

Künigswarter & Ebi'll, Linden vor Hannover.

0

",u „

11

.. ..

.. ..

110,00 11.") , 0 0 18CJ.00 |in

26 ixiin

28,5 G.oo

31,5 7.00

Glaskästen, Länge

5

10

Breite

2,5

5

Höhe

2,5

5

Stück

0,60

0,75

Glaskästen, Länge

41 . 5 31,5 Hl.. 0 0

44,5 36.5 13,00

W;indung 52,5 17,00

Mk, cm.

tiefe Form. 15 10

20 12

25 15

30 16

3o

35

20

25

6 1,60

12 3,50

15 6,75

16 9,00

15 ]o,5o

13 15,00

aussen

5

6

8

10

13

15

5 1

4 1 1.20

6 2,5 2,00

6 2,5 2,25

6,5

7,5

2,5 2,75

2.5 3..M 1

.

.

.

1,20

Glaskästen. 40

40

40

50

50

60

7o

80

,, Innen

30 5

30

40

30

50

4U

60

10 1.00

10 1,10

10 1,20

10 1,30

1U 1,40

50 10 1,60

1,80

Stück.

1.00

cm.



Mk.

hohe Form, mit Deckel.

Aussen hoch breit tief

Mk.

flache Form mit Deckel.

Breite aussen H ö h e innen , Stück

cm.

42

mm.

10 Mk.

Katalyse. Aussen hoch _ breit I n n e n tief . Stück . . .

Ii H i

60 10

2,25

1 l_H 1

100 bü

100 100 10 2.75

10(1

üo 2o 2.5o

15 2,35

K a s t e n s c h i l d e r Kästen aus anderem „ G a l v a n o s t e g i e". Kästen:

539

60 25

2,tiiJ

s i e h e „ S c h i l d e r". Material siehe unter

Georg Schmidt Sc v. d. Kitz. Schmiedefeld, Krs. .Schleusingen (aus Glas) (s. Ins.-Anh. 91.

|

100 10U 20 3.50

,,W a n n e n"

100 30 4.25 sowie

vorm.

Jung

&

Mk, unter

(Quilitz i Co., Berlin Waimbrunn, haidestr. 55/57 (s. Ins. S. 613).

Kästen aus Steinzeug: Doutsclie Ton- u. Steinzeug-Werke. Aktiengesellschaft, Bcrlin-Charlottcnburg, Beiiinerstr. Kästen verbleit: Bleiindustrie-Aktiengesellschaft

mm

Ii»

NW.

2'2b.

l.indig. Freiberg i. S.

Katalyse. M a n versteht darunter e i n e n P r o z e s s , bei d e m e i n e mögliche Reaktion durch die Gegenwart eines, selbst unverändert bleibenden Körpers — des Katalysators — beschleunigt wird. Katalytische Prozesse sind in s e h r g r o s s e r M e n g e b e k a n n t . Einem von B o d l ä n d e r auf d e m Intern. K o n g r . f. a n g e w . C h e n i . B e r l i n 1903 gehaltenen Vortrage entnehmen wir folgende anorganische Katalysatoren, welche für die Technik Bedeutung haben. D a b e i b e d e u t e t e i n ?, d a s s e s n i c h t s i c h e r ist, o b e s s i c h u m e i n e reine Katalyse handelt. Ü b e r t r ä g e r

für

S a u e r s t o f f

Platin

.

.

.

Kohle HNO» . Kupferverbindungen

1'ejOi

Mn- und P b - O x y d e Ya-Verbindungen CaO Ü b e r t r ä g e r Katalysatoren Vanadinchlorid K u p f e r v e r l »indu n g e n

FcCI-2 . . . . FeäO, . . . . Ilg - Verbindungen Oxalsäure

.

d e r für die

Katalysatoren

für

L u f t

s i n d

HoSOj - Fabrikation. Kormaldehvd-Fabrikation. H N O , aus' N H j . Alkohol- und Abwässerreinigung. Bleikammerprozess. Cyanide aus R h o d a n i d e n . d aus HCl. Deacon-Prozess. Kormaldellyd. Mcthylviolett aus Dimethylanilin. CuSl - F a b r i k a t i o n mittels SOa oder SO* A g - E x t r a k t i o n n a c h R u s s e l l (-1. SOj-Kabrikation. Sulfidrüstung. I'htalsäure -(- B e n z o e s ä u r e aus N a p h t h a l i n , Leuchtgas- und Abwässerreinigung. Firnis aus Leinöl, SO:i - F a b r i k a t i o n . P b O aus Kleiglanz.

g e b u n d e n e n S a u e r s t o f f d e n g e n a n n t e n :

aus

dem

Stoff

C r(> 3 Xitrobenzol Cr( Nitrobenzol K C H )3 Nitrobenzol KN, Cr,

d i e

Reaktion

auf

die

a u s s e r Reaktion

Anilinschwarz aus Anilin. Fuchsin fabrikation. Anilinschwarz aus Anilin. Fuchsin fabrikation .Methylviolett aus D i m e t h y l a n i l i n . Fuchsin- und Nigrosin-Darstellung S - V e r b i n d u n g e n im N a O H . Kjeldahls N-Bestimmung. I'htalsäure aus Naphthalin. Atzung des Indigos.

540

Katatypie

R e d u k t i o n e n

(d.

h.



H - Ü b e r t r a g u n g e n)

Katalysatoren FeCl»

.

.

Eisenmetalle

Katcchu.

bei Anilin

aus

Stearinsäure

Cu

Anilin

.

durch

die

Reaktionen

Nitrobenzol.

H - A n l a g e r u n g an ungesättigte Kohlenwasserstoffe.

Ni J

den

aus

Reduktion

aus

Ölsäure,

Nitrobenzol. durch

P.

Auf a n d e r e k a t a l y t i s c h e R e a k t i o n e n kann hier nicht e i n g e g a n g e n w e r d e n . Katatypie. S o b e z e i c h n e n O s t w a 1 d und G r o s ein n e u e s p h o t o graphisches Kopierverfahren, welches von Negativen positive Abdrücke nicht durch Lichtwirkung sondern durch K o n t a k t W i r k u n g liefert; die K a t a typie beruht a l s o auf K a t a l y s e (s. d.). D i e K a t a t y p i e w i r d in v e r s c h i e d e n e r W e i s e g e ü b t , z. B . ü b e r g i e s s t m a n e i n g e w ö h n l i c h e s G l a s n e g a t i v mit ä t h e r i s c h e r W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d l ö s u n g und p r e s s t e s n a c h d e m V e r d u n s t e n d e s Ä t h e r s in e i n e m K o p i e r r a h m e n mit u n s e n s i b i l i s i e r t e m P i g m e n t p a p i e r ( a l s o s o l c h e m , d a s nur mit G e l a t i n e b e z w . G u m m i und F a r b s t o f f p r ä p a r i e r t i s t ) z u s a m m e n . Die erforderliche Einwirkungsdauer beträgt etwa 3 0 Sekunden. In d i e s e r Z e i t ist a u f d e m N e g a t i v e i n u n s i c h t b a r e s P o s i t i v v o n H » 0 2 e n t s t a n d e n , und z w a r a u f f o l g e n d e W e i s e : D a s W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d wird durch Metalle katalvtisch stark beeinflusst, n a m e n t l i c h a u c h d u r c h d a s Ag, w o r a u s j a d a s G l a s n e g a t i v b e s t e h t . Deshalb zersetzt s i c h d a s n a c h d e m V e r d u n s t e n d e s Äthers auf d e m N e g a t i v z u r ü c k g e b l i e b e n e H 2 0 2 s e h r schnell an den a u s S i l b e r b e s t e h e n d e n S t e l l e n d e s N e g a t i v s ( a l s o in d e n L i c h t e r n d e s O r i g i n a l s ) , n i c h t d a g e g e n in d e n v o n A g f r e i e n B i l d s t e l l e n ( d . h. in d e n S c h a t t e n d e s O r i g i n a l s ) , und in d e n H a l b s c h a t t e n w i r d d i e Z e r s e t z u n g nur t e i l w e i s e e r f o l g e n . D a s s o g e b i l d e t e u n s i c h t b a r e H 2 0 2 - P o s i t i v wird durch d a s Z u s a m m e n p r e s s e n auf d a s P i g m e n t p a p i e r übertragen. U m e s d o r t s i c h t b a r zu m a c h e n , k a n n m a n d a s P a p i e r z. B . mit e i n e r F e r r o s a l z l ö s u n g b e h a n d e l n , d i e a n d e n mit H 2 0 2 b e d e c k t e n S t e l l e n in F e r r i s a l z ü b e r g e h t und d o r t d i e G e l a t i n e b e z w . d a s G u m m i g e r b t , a l s o in w a r m e m W a s s e r unlöslich macht, genau wie dies sonst beim Pigrnentprozess d a s B i c h r o m a t u n t e r d e m E i n f l u s s d e s L i c h t e s tut. M a n k a n n d a n n d a s k a t a t y p i s c h e B i l d in g e w ö h n l i c h e r W e i s e mit w a r m e m W a s s e r h e r v o r r u f e n . D i e Schnelligkeit des Verfahrens, die g r o s s e Mannigfaltigkeit seiner Ausf ü h r u n g s o w i e d i e U n a b h ä n g i g k e i t v o m L i c h t d ü r f t e n d e r K a t a t y p i e zu e i n e r grossen Bedeutung verhelfen. Auf k a t a t y p i s c h e V e r f a h r e n s i n d m e h r e r e P a t e n t e g e n o m m e n w o r d e n , s o n a m e n t l i c h d i e D . R . P . 147 1 3 1 , 157 4 1 1 und 1 5 8 3 6 8 . K a t e c h i n (Katechu-Ersatz). F a r b s t o f f , der den n a t ü r l i c h e n Katcchu e r s e t z t u n d d u r c h w e s e n t l i c h g r ö s s e r e E c h t h e i t g e g e n L u f t und L i c h t a u s g e z e i c h n e t i s t ; e t w a d r e i m a l s o e r g i e b i g w i e G a m b i r , l i e f e r b a r in v e r s c h i e d e n e n Nuancen von G e l b b r a u n bis Violettbraun. Es findet A n w e n d u n g auf B a u m w o l l e f ü r e c h t e b r a u n e N u a n c e n bei S e g e l t u c h . Z e l t e n , F i s c h n e t z e n u. s . w. A. Reyscher,

Barmen.

Katechu (vgl. u n t e r , , G e r b m a t e r i a I i e 11" und , , P f 1 a 11 z e 11 f a r b s t o f f e"). M a n u n t e r s c h e i d e t d e n b r a u n e 11 K a t e c h u , a u c h P e g 11 K a t e c h u o d e r s c h l e c h t h i n P e g 11 g e n a n n t , u n d d e n g e l b e n K a t e c h u , d e r a u c h a l s G a m b i r ( G a m b i e r ) o d e r G a m b i r - K a t e c h 11 b e z e i c h n e t w i r d . D e r e r s t e r e K a t e c h u ist d e r in I n d i e n b e r e i t e t e E x t r a k t d e s K e r n h o l z e s v o n Acacia Catechu; m a n g e w i n n t ihn d u r c h A u s z i e h e n mit k a l t e m H 2 0 o d e r d u r c h A u s k o c h e n mit H ; 0 und E i n d a m p f e n b i s zu e i n e m B r e i , d e r in d e r K ä l t e erstarrt. Dunkelbraune, spröde, intensiv zusammenziehend schmeckende S t ü c k e , d i e s i c h u n v o l l s t ä n d i g in k a l t e m , b e s s e r in h e i s s e m H 2 0 l ö s e n . Beh a n d e l t m a n K a t e c h u mit k a l t e m W a s s e r , s o g e h t die für G e r b z w e c k e b e n u t z t e K a t e c h u - G e r b s ä u r e in L ö s u n g , w ä h r e n d d a s in d e r F ä r b e r e i v e r w e n dete K a t e c h i n zurückbleibt. G a m b i r ist d e r E x t r a k t d e r S t e n g e l und B l ä t t e r v o n Xnwlta < Uncari Gambir, d i e i n s b e s o n d e r e in H i n t e r i n d i e n und auf S u m a t r a g e z o g e n w i r d .

Kattundruckeroi



Kautschuk.

541

Die P f l a n z e n t e i l e werden jährlich 2—4 mal a b g e b r o c h e n und 5—6 S t u n d e n mt W a s s e r a u s g e k o c h t ; d e r Extrakt wird zur Sirupdicke e i n g e d a m p f t und in T r ö g e u. s. w. gegossen, w o er beim E r k a l t e n erstarrt. Hierauf zerschneidet man die feste M a s s e in W ü r f e l o d e r Scheiben, die getrocknet w e r d e n . Um d e m Gainbir g r ö s s e r e Festigkeit zu verleihen, mischt man ihm in Sumatra und B i t a n g S a g o s t ä r k e bei. Der „ G a m b i r in W ü r f e l " ist meist braun, innen gelblich; in f r i s c h e m Zustand ist er weiss. Sein Wert wird durch den Gehalt an K a t e c h u g e r b s ä u r e und Katechin bestimmt. der F r U f n n g ! a) Pc g u - K a t e c Ii u. Der A s e Ii e n g e Ii a 1 t darf nicht über 4 Die Asche bestimmt Gehalt an P f 1 a n z e n r ii c k s t ä n d e n nicht über 15 0 ,, betragen. man durch langsames Verkohlen und danach anhaltendes (Mühen bis zum konst. Gew.; zur Bestimmung der Pilanzeiiriiekstäiulc koeht man den Pcgu mit der zehnfachen Menge Weingeist aus und trocknet den Rückstand bei 100°. Als Irlentitiitsreaktion für Pegu-Katechu gibt D i e t e r i ch an: Versetzt man Pegu-Katechu in verdünnter weingeistiger Lösung m i t Eisenchloridlösung, so t r i t t eine r a s c h i n B r a u n ü b e r g e h e n d e G r ü n f ä r b u n g und ein mit Alkalien blauviulett weidender Niedcrr-chhig auf. Oie gleich zu erwähnende Fluroreszenzreaktion des Gambirs zeigt Pegu-Katechu nicht. b) G a m b i r. A s c h e soll hüchstenfl 5 u , (l . P f l a n z e n r ü c k s t ä n d e höchstens 15 °/ n vorhanden sein; die Bestimmungen f ü h r t man wie hei Pegu-Katechu aus. Als I d e n t i t ä t s reaktion für Gambir g i l t nach D i e t e r i c h folgendes; Versetzt man 3 g Gambir m i t 25 ccm wässeriger Normalkalilauge, 100 ccm Wasser und 50 ccm Benzin vom sp. G. 0,700 bei 15° C. und schüttelt einige Male im Scheidetrichter um. so zeigt nach der Trennung beider Schichten das Benzin im auffallenden L i c h t e eine m i t der Einwirkungsdauer der Lauge zunehmende intensiv grilne Fluoreszenz (Gambir-Fluoreszin). Vernetzt man die verdünnte weingeistige Lösung mit Eisenchloridlösung, so t r i t t eine intensiv grüne, l ä n g e r b l e i b e n d e F ä r b u n g ein. P e g u - K a t e c h u , Ia, harte T a f e l n G a m b i r in W ü r f e l n

1 kg M k . 0 , 7 0 . °/ 0 k g M k . 5 8 , 0 0 1 .. .. 0 . 8 0 ; °, 0 ,. ,. 68,00

Katechu: Fuerst Bros. & Co., New York, Xos. 2 u. 4 Stone Street (s. Ins.-Anh. S. 13). Lehmann & Voss, Hamburg.

Mever Colin, Hannover. Friedr. Wachs, Chem. Fabrik,

Elberfeld.

K a t t u n d r u c k e r e i siehe ,.Z e u g d r u c k". K a t z e n z i n n siehe „ W o 1 f r a m " . K a u s t i s c h e S o d a ( N a t r i u m h y d r a t ) siehe „ S o d a , kaustische". K a u t s c b u k ( F e d e r h a r z , Gummi elasticum i. Entstammt den Milchsäften v e r s c h i e d e n e r tropischer Bäume, die zu d e n Familien der Apocynaceen, weiter auch solchen, die zu den Moraceen und Euphorbia reen gehören. Zur G e w i n n u n g des M i l c h s a f t e s schlägt man Löcher in die Rinde und klebt eine nestartige T o n k a p s e l unter dem Loch an den Baum, so d a s s der Saft in die Kapsel hineinsickert. Zur Darstellung d e s R o h k a u t s c h u k s a u s dem Milchs a f t dienen sehr v e r s c h i e d e n e M e t h o d e n : Geringe Sorten erhält man, w e n n man den Milchsaft a u s dem Baum direkt in G r u b e n leitet und dort eintrocknen lässt o d e r wenn man ihn durch P f l a n z e n s ä f t e , Säuren u. s. w. zum G e r i n n e n bringt, d a s Gerinnsel presst und trocknet. Eine b e s s e r e Qualität erzielt man, indem man den Milchsaft, mit H 2 0 verdünnt, stehen lässt und d a n n den oben a b g e s e t z t e n dicken Rahm mit H 2 0 w ä s c h t und in der Sonne o d e r im Rauch trocknet. Zur G e w i n n u n g der wertvollsten Kautschuksorte, d e s Parag u ni m i s , trägt man den Saft in d ü n n e r Schicht auf eine Form ( T o n f l a s c h e n , Kugeln u. s. w.) auf, lässt die Schicht in heissem Rauche trocknen, trägt d a n n eine zweite Schicht auf und fährt e b e n s o weiter fort. Man erzeugt so häufig über 100 Schichten, von d e n e n jede weniger als 0,5 mm dick ist; die Schichten sind w e i s s bis d u n k e l g r a u und durch s c h w a r z e Linien getrennt. Der ,,S e k u n d a - P a r a " besteht a u s viel dickeren Schichten. Der R o h k a u t s c h u k enthält a u s s e r der eigentlichen K a u t s c h u k s u b s t a n z noch in w e c h s e l n d e r Menge o r g a n i s c h e Beimengungen, die man als K a u t s c h u k h a r z e bezeichnet und die ihrer Natur nach noch wenig aufgeklärt sind; im G e g e n s a t z zur eigentlichen K a u t s c h u k s u b s t a n z sind sie in Alkohol und in Aceton löslich. A u s s e r d e m enthält der Rohkautschuk als Verunreinigungen W a s s e r , Sand, Steine, Lehm, Blätter, Rinde u. a. m. Die R e i n i g u n g d e s R o h k a u t s c h u k s bezweckt die E n t f e r n u n g der Feuchtigkeit und d e r a n o r g a n i s c h e n und organischen groben Beimengungen, während die Harze im Kautschuk verbleiben. Zur Reinigung des R o h k a u t s c h u k s verfährt man wie mit der G u t t a -

542

Kautschuk.

p e r c h a (s. d.), d. h. man erweicht ihn in W a s s e r , zerschneidet ihn d u r c h K r e i s m e s s e r o d e r Holländer und b e h a n d e l t ihn zur E n t f e r n u n g der v e r s c h i e d e n e n mineralischen und pflanzlichen Verunreinigungen mit kaltem W a s s e r ; dann wird er m e h r f a c h durch W a l z w e r k e o d e r Knetmaschinen geschickt und schliesslich durch T r o c k n e n bei 40—50° entwässert. Der auf diese W e i s e e r h a l t e n e reine Kautschuk, welcher je nach dem U r s p r u n g eine b r a u n e bis s c h w a r z e F a r b e hat, wird in einem Mischwalzwerk oder in dem s o g e n a n n t e n M a s t i k a t o r verdichtet, also von d e n Poren befreit. Im M i s c h w a l z w e r k erhält d e r Kautschuk auch die nötigen Beimengungen, worauf er nun zu den e n t s p r e c h e n d e n Fabrikaten weiter verarbeitet wird. Wertvoll ist der Kautschuk erst g e w o r d e n , seitdem man gelernt hat, ihn zu v u l k a n i s i e r e n . D a s Vulkanisieren besteht in d e r B e h a n d l u n g d e s K a u t s c h u k s mit Schwefel in der W ä r m e ; dabei entsteht ein Produkt, d a s hinsichtlich seiner Elastizität von der T e m p e r a t u r weniger beeinflusst wird und gegen chemische Agentien viel w i d e r s t a n d s f ä h i g e r ist als der nicht v u l k a n i sierte K a u t s c h u k . Zum Z w e c k e d e s Vulkanisierens mischt man den Kautschuk in W a l z - und Knetmaschinen mit Schwefel innig und erhtzt die Masse (gewöhnlich auf 110 bis 140°) in Vulkanisieröfen oder besser in D ä m p f a p p a r a t e n . Anstatt d e s Vulkanisierens mit S sind verschiedene a n d e r e M e t h o d e n a n gegeben w o r d e n , die mit m a n n i g f a c h e n V e r b i n d u n g e n des S c h w e f e l s arbeiten. D a s wichtigste dieser Verfahren ist das P a r k e s e h e mit C h l o r s c h w e f e l (siehe unter „ C h l o r v e r b i n d u n g e n " ) ; mit einer L ö s u n g dieser V e r b i n d u n g in Schwefelkohlenstoff gelingt d a s Vulkanisieren o h n e T e m p e r a t u r e r h ö h u n g nur durch E i n t a u c h e n ; bei dicken G e g e n s t ä n d e n m u s s d a s Eintauchen mehrmals wiederholt werden. D u r c h längeres Vulkanisieren von Kautschuk mit bis 75 % Schwefel o d e r Schwefelmetallen unter Zusatz von Gips, Kreide oder a n d e r n Füll- und F a r b s t o f f e n erhält man die als H a r t g u m m i und E b o n i t b e k a n n t e f e s t e M a s s e . Man k a n n d a s Ebonit aber auch mit weniger Schwefel herstellen, m u s s jedoch dann längere Zeit vulkanisieren. — Sehr unbestimmt und f r a g w ü r d i g erscheint d a s Engl. Pat. 7795 von 1904; hiernach soll man gemahlenen R o h k a u t s c h u k mit o d e r o h n e Schwefel auf 150—200" unter 500 Atm. Druck erhitzen und a u s dem so erhaltenen P r o d u k t , dem noch Glimmer, Asbest, Kohle, T e e r , g e s c h m o l zenes Harz u. s. w. zugesetzt werden können, die g e w ü n s c h t e n Ebonitgegens t a n d e herstellen. Der Kautschuk ist je nach der G e w i n n u n g s a r t grau, bräunlich bis s c h w a r z , unlöslich in H2O, leichtlöslich in Schwefelkohlenstoff und einigen a n d e r n Flüssigkeiten. In der Kälte ist er hart, bei gewöhnlicher T e m p e r a t u r s e h r elastisch, in der W ä r m e teerartig und klebend. Vulkanisierter Kautschuk ist fast in allen Lösungsmitteln unlöslich, gegen chemische Agentien sehr w i d e r s t a n d s f ä h i g und wird von T e m p e r a t u r u n t e r s c h i e d e n bis zu einem g e w i s s e n G r a d e kaum beeinflusst. Man färbt den Kautschuk weiss mit Zinkweiss, rot mit G o l d s c h w e f e l u. s. w. Vgl. auch den Artikel „ K a u t s c h u k s u r r o g a t e " . W e b e r - L o n d o n schlägt f ü r Kautschuk die chemische Bezeichnung P o 1 y p r e n vor, denn alle Glieder der G r u p p e sind Isomere d e s Isoprens. Die e m p i r i s c h e Formel des Kautschuks ist CioHie, sein Molekulargewicht ein Vielfaches der Terpenformel. Immer wichtiger zu w e r d e n scheinen die Verfahren, welche eine Wiederverwendung des Kautschuks aus nlten vulkanisierten Gummig e g e n s t ä n d e n , d. h. also d a s R e g e n e r i e r e n von Kautschuk, bezwecken. Bis vor kurzem dienten hierzu im wesentlichen zwei V e r f a h r e n : Nach d e m ersten wird der Kautschuk fein gemahlen, durch Sieben von den Stoffteilen getrennt, dann bei etwa 6 Atm. Druck g e d ä m p f t und schliesslich zu Platten gewalzt. Nach dem zweiten V e r f a h r e n zerreisst man d a s Rohmaterial zwischen kannelierten Walzen in Stücke von etwa 1 qcm G r ö s s e , kocht zur Z e r s t ö r u n g der G e w e b e s t o f f e mit verd. H s SO», filtriert, spült die M a s s e mit s o d a h a l t i g e m W a s s e r a b und t r o c k n e t ; hierauf wird die W a r e fein gemahlen, dann w i e beim ersten Verfahren g e d ä m p f t und nun zu Platten gewalzt o d e r

Kautschuk.

5 4 3

aber als Pulver in den Handel gebracht. Die wichtigste Operation beider Verfahren ist augenscheinlich das Dämpfen, wobei das Entvulkanisieren erfolgt, indem der S zu H s SO» oxydiert und letztere durch die alkalischen B e i m e n gungen gebunden wird. Übrigens resultiert durch beide Methoden nur ein geringwertiger und keineswegs ganz entschwefelter Kautschuk. Neuere Verfahren für das Entvulkanisieren von Kautschuk sind in grosser Menge vorgeschlagen worden. Die meisten davon verwenden zur Regenerierung Ätzalkalilösungen, ferner Kalk u . s . w . Nach dem Engl. Pat. 4 8 0 3 (von 1901) wird alter vulkanisierter Kautschuk so dünn wie möglich zusammengeknetet und einige Zeit mit W a s s e r und feingepulvertem, vorher sehr hoch erhitztem Kalk (oder Zement) gekocht, wobei der Kalk mit dem extrahierten Schwefel ein lösliches s a u e r e s Sulfat biidet; nach dem Kochen wird der Kautschuk gewaschen und gerollt und kann dann wieder vulkanisiert werden. Nach dem Schwed. Pat. 14 138 (von 1900) sollen die Gummiwaren in kleine S t ü c k e zerschnitten und mit erwärmtem Naphtalin (oder anderen festen Kohlenwasserstoffen oder Derivaten davon) behandelt werden; ist das Gemisch abgekühlt, so lässt man auf das Lösungsmittel alkalischen Alkohol oder ein anderes passendes, mit Alkali gemischtes Lösungsmittel einwirken, bis der reine Kautschuk zurückbleibt. D a s D. R. P. 154 5 4 2 benutzt als Lösungsmittel käufliches Phenol, womit der vulkanisierte Kautschuk im Vakuum g e k o c h t wird. Nach dem D. R. P. 135 0 5 4 lässt man die in dünner S c h i c h t a u s g e b r e i teten K a u t s c h u k a b f ä l l e lange Zeit im Vakuum liegen, wobei der grösste Teil des S c h w e f e l s wegsublimieren soll. D a s Dän. Pat. 6 6 4 8 von 1903 will die Regenerierung durch Behandeln mit pulverisiertem Karbid erreichen, wobei man nach B e l i e b e n Dampf, feuchte Luft oder W a s s e r einführen, vorteilhaft auch unter Druck arbeiten kann. Ausgebreitete Anwendung zu finden scheint das Verfahren von T h e i l g a a r d ( S c h w e d . Pat. 18 9 7 9 von 1 9 0 4 ) ; sein wesentliches Kennzeichen besteht darin, d a s s man den freien Schwefel der vulkanisierten Abfälle durch neutrale Sulfitlösungen auslaugt. Diese Aufzählung mag genügen; es sei hinzugefügt, d a s s schon die verschiedenartigsten und ungeeignetesten Dinge zur Entvulkanisierung von vulkanisiertem Kautschuk vorgeschlagen und auch patentiert worden sind. Übrigens muss betont werden, d a s s es sich bei allen derartigen Methoden, welche auf der Einwirkung von Lösungsmitteln oder von Dampf beruhen, nicht eigentlich um eine Entvulkanisierung handelt, sondern lediglich um eine Rückverwandlung in eine plastische Masse. Diese ist wiederholter Vulkanisation fähig, da vulkanisierter Weichkautschuk immer noch ein stark ungesättigtes c h e m i s c h e s Produkt darstellt. Mit wachsender Sättigung an S wird der Kautschuk sogar widerstandsfähiger gegen chemische, Einwirkungen, und so erklärt sich die interessante T a t s a c h e , d a s s mit regeneriertem Kautschuk hergestellte Artikel haltbarer sind als solche aus frischem Naturkautschuk. P r t i f u n f p i Den Gehalt an W a s s e r und an A s c h e im Rohkautschuk b e s t i m m t m a n gewöhnlich n i c h t nach den Methoden des Laboratoriums, sondern man unterzieht e t w a 250 g einer V e r a r b e i t u n g zwischen kleinen Waschwalzen, kopiert also die Verarbeitung im Grossen W a l z e n und setzt die Gewichtsdifferenz vor und nach dem Verfahren als W a s c h - o d e r v e r l u s t in Rechnung, wie dies eben auch im Grossen üblich ist. Zur B e s t i m m u n g der K a u t s c h u k h a r z e e x t r a h i e r t man 10 g der in kleine Stückchen geschnittenen (gewaschenen und g e t r o c k n e t e n ) Probe ' 2 — S t u n d e n mit Azeton im Soxhletschen Kxtraktionsapparat, befreit den ungelösten Kautschuk von dem anhaftenden Lösungsmittel im Trockenschrank und b r i n g t nach der W&gung den Gewichtsverlust als Harzgehalt in Anrechnung. Nach Dr. R. H e n r i q u e s (Lunge, „ C h e m i s e h - t e c h n . U n t e r s u c h u n g s m e t h o d e n " IV. Aufl. Berlin 1900), dessen Darstellung wir auch unten weiter folgen, enthalten die w i c h t i g e n Kautschuksorten folgenden H a r z g e h a l t : Parakautschuk: Ceara s c r a p s : I. Rio sheet: Columbia: Sierra Leone n i g g e r s :

1,3 2,1 8,3 5,0 5,8

",„ ,, ,, ,, ,,

Batanga Bälie: Kassai r o t : I. Mozambique, I. J a v a : III. Borneo:

Spindeln

11,4 3,3 3,8 3,0 15,0

,, ,, „ ,,

Der g e r e i n i g t e Kautschuk hat ein sp. G. von 0 , 9 2 — 0 , 9 6 ; er ist in Chloroform, Äther, Schwefelkohlenstoff, P e t r o l ä t h e r und Benzin mehr oder weniger leicht löslich. Dagegen ist der v u l k a n i s i e r t e Kautschuk (d. h. die Schwefelverbindungen des Kautschuks) i n diesen Flüssigkeiten so gut wie vollständig unlöslirh. Bei der Analyse von vulkanisiertem reinem Gummi handelt es sich um die Bestimmung der Asche, des chemisch ^gebundenen und de« freien Schwefels, während bei Kautschukwaren noch die Bestimmung der F ü l l m i t t e l von W i c h t i g k e i t ist.

544

Kautschuk.

Zur A s c h e n b e s t i m m u n g glüht man 0,5 g in einem Porzellanschälchen über einem einfachen Bunsenbrenner bei n i c h t zu hoher Temperatur. Der freie S c h w e f e l löst s i c h vollständig in Azeton, wird also auf dieselbe Weise bestimmt, wie oben für die Kautsehukharze bes c h n e b e n i s t ; man erhalt aber naturgeroäss dann als R e s u l t a t dieser Bestimmung die S u m m e von Kautschukharzen und freiem Schwefel. E r m i t t e l t man dann ferner den G e s a m t s e h w e f e l g e h a l t in der ursprünglichen sowie in der mit Azeton extrahierten Substanz, so e r g i b t sich die Menge des g e s a m t e n und die des c h e m i s c h g e b u n d e n e n Schwefels; zieht man die Differenz dieser beiden Bestimmungen, welche dem f r e i e n Schwefel entspricht, von dem Gewicht der mit Azeton "Strahierten Substanz ab. so erhält man auch die vorhandenen Kautschukharze. Weichgummi e n t h ä l t 2—7 ° L S in chemischer Bindung, während Hartgummi bis 40 °/n S gebunden e n t h ä l t . Zur B e s t i m m u n g des Gcsamtschwefels hat H e n r i q u e s eine sehr praktische und genaue Methode angegeben, und zwar erfolgt die B e s t i m m u n g durch Oxydation m i t HNO, und darauffolgendes Schmelzen m i t Soda-Salpeter; die Methode e r m i t t e l t gleichzeitig auch die aqorganischen Füllstoffe. Hinsichtlich genauer Beschreibung der Methode sei auf Z e i t s c h r. f. a n g e w. C h e m i e 1899, 802 verwiesen. Schliesslich erhält man dabei den Gesamtschwefel als Alkalisulfat in Lösung, während auf dem F i l t e r s ä m t l i c h e Metalle in Form von Oxyden oder Karbonaten zurückbleiben. Um den in Form von Sulfiden vorhandenen Schwefel zu bestimmen, kocht man die Substanz m i t HCl, bis der Geruch nach Schwefelwasserstoff verschwunden i s t ; dann filtriert man, wäscht m i t H , 0 aus, trocknet, wägt und bestimmt in der so erhaltenen Substanz den Schwefel nach der H e n r i q u e s sehen Methode. Zieht man die erhaltene S-Menge von dem früher erm i t t e l t e n Gesamtschwcfel ab, so erhält man als Differenz den Sulfldschwerel. — Nicht selten ist eine B e s t i m m u n g von CO ? n ö t i g ; sie erfolgt am besten im G e i s s 1 e r sehen Apparat, worin man 1 g Substanz mit verdünnter HCl zersetzt und die CO, durch den Gewichtsverlust e r m i t t e l t ; man muss jedoch dabei die Probe nicht mit H„0, sondern mit CuS0 4 -Lösung überschichten, damit nicht H 2 S entweicht und als CO, m i t b e s t i m m t wird. Zur Bestimmung der K a u t s c h u k s u r r o g a t e (s. d.) behandelt man die Substanz m i t alkoholischer Alkalilauge: 5 g der Probe werden in einem Kölbchen mit etwa 30 ecm alkoholischer */, N-Natronlauge versetzt und im Wasserbad 4 Stunden am Rückflusskühler gekocht. Nach dieser Zeit destilliert man den Alkohol ab, versetzt m i t kochendem Wasser, filtriert und wäscht die ungelöst gebliebene Kautschukmasse, zweckmässig unter Drücken mit einem Pistill oder m i t Hilfe der Saugpumpe, so lange mit kochendem Wasser aus, bis das F i l t r a t nicht mehr alkalisch reagiert. Alsdann bringt man den Rückstand vom F i l t e r auf ein flaches gewogenes Uhrglas und t r o c k n e t ihn im Trockenschrank bei 100—105° bis zur Gewichtskorstanz. I>ie Entfernung vom feuchten F i l t e r gelingt meistens sehr l e i c h t . Sollten aber Teile der Beschwerungsm i t t e l sich vom Kautschuk getrennt haben und auf dem F i l t e r zurückbleiben, so trocknet man dieses für sich und staubt später m i t einem weichen Pinsel die anhaftenden Teile ab; die erhaltene Substanz wird gewogen. Bei der Behandlung mit Alkali gehen F a k t i s (vgl. „ K a u t • s c h u k s u r r o g a t e " ) , fette Öle, der freie Schwefel und Teile des Kautschuks in Lösung; Im Rückstand von der die Menge der letzteren b e t r ä g t etwa 2,5 °/n der Kautschuksubstanz. Alkalibehandlung muss dann noch eine Schwefelbestimmung nach H e n r i q u e s ausgeführt werden; zieht man die so e r m i t t e l t e S-Menge, welche dem an Kautschuk gebundenen sowie in Form von^Sulfaten und Sulfiden vorhandenen S entspricht, von dem früher ermittelten Gesamtschwefel I R , so erhält man den freien Schwefel, der seinerseits von der gefundenen Faktismenge zu subtrahieren ist. übrigens werden auch manche anorganische Bestandteile durch die Alkalilauge verändert und gelöst; man verascht deshalb 0,5 g des alkaliunlöslichen Rückstandes und zieht die Differenz des ursprünglichen und des hierbei gefundenen (auf die ursprüngliche Substanz berechneten) Aschengehaltes bei der Faktisbestimmung in Betracht. Auf die B e s t i m m u n g sonstiger Kautschukbestandteile sowie auf die physikalische und mechanische Prüfung der Gummiwaren können wir an dieser Stelle n i c h t eingehen. Besondere Bedeutung hat uie auf den Arbeiten von H a r r i e s beruhende X i t r o s i t • M e t h o d e gewonnen, wonach man in einem Hohgurnmi aus d.'m Xitrosopr«»uukt Knutscliuks der. K a u t s c h u k g e h a l t bestimmt. Die Methode führt ni:in nach D i o t e r i r h (Chem. Ztg. 1904, !>74). wie folgt, aus. , , E t w a 1 g Kautschuk wird in eUvas 100 c m Benzol gelösl. In diese Lösung wird SalpetrigsHuregas, das vorher eine Wascht lasche mit Benzol passiert hat, eingeleitet. Dazu wird 1 T. S t ä r k e . 2 T. arsenige Säure und Salpetersiiure vom sp. G. 1,&» verwendet. Die mit X2O3 ges ä t t i g t e dunkelgrüne Lösung liisst man alsdann einige Stunden stehen, bis das Xitrosit nicht mehr klebrig ist, sondern einen festeren Habitus angenommen hat. Nach dieser Zeit hat die Lösung eine hellbraune Farbe angenommen. Den Niederschlag bringt man auf ein gewogenes F i l t e r , wäscht ihn zunächst gut mit Benzol, dann mit Äther aus. Das F i l t e r samt Nitrosit. t r o c k n e t man im Vakuum über Schwefelsäure oder Chlorcalcium und Metaphosphorsiiure bis zum konstanten Gewichte. Die Wägungen des F i l t e r s führt man am besten im Wägrgliischen aus. Aub 'lor Differenz der Wiigungen erhiilt man die Menge des Nitrosits. Zur Kontrolle löst man den Niederschlag in Azeton. Etwa ungelöst bleibender Rückstand muss bei 100° C. gtrocknei. dann gewogen und von der erhaltenen Nitrositmenge in Abzug gebracht werden. Aus der Mfn^e Nitrosit berechnet man nach folyender Gleichung den Kautschuk: C.oH.r.NjOT : C, 0 H,„ (2S9 : 136) gefüllt. Nitrosit : x. Da sich der unlösliche Rückstand bei sehr unreinen Kautschuksorten durch Unmöglichkeit der F i l t r a t i o n u. s. w. vorlltufig auf keine Weise ordentlich bestimmen liess. haben wir spilter 1—1.5 g einer guten Durchschnittsprobe abgewogen, gelöst und dann sofort das Gas eingeleitet. Der unlösliche Rückstand blieb dann zurück, wenn das Nitrosit in Azeton gelöst wurde- er'wurde auf diese Weise indirekt b e s t i m m t . "

Kautschuk (Federharz, Gummi W, KShnk, Hamburg, Fried.

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Aktiengesellschaft

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55

(s.

K a u t s c h u k s u r r o g a t e (Faktis). Mail unterscheidet z w e i Arten von Kautschuksurrogaten, nämlich die sogenannten w e i s s e n F a k t i s einerseits und die b r a u n e n oder s c h w a r z e n Faktis anderseits. Die weissen Faktis werden durch Enwirkung von C h l o r s c h w e f e l (Scliwefelchlorür) auf f e t t e ö l e , namentlich auf R ü b ö 1 , erhalten und bilden hellgelbe bis reinweisse elastische Massen von lockerer, krümeliger Beschaffenheit. Der Vorgang bei der Bildung der weissen Faktis ist ähnlich dein beim Vulkanisieren von Kautschuk mit Chlorschwefel, d. h. es bilden sich Additionsprodukte der fetten Öle mit Chlorschwefel, die 6 — 8 % S und ebenso viel C1 enthalten. Sie sind in Alkohol und anderen organischen Lösungsmitteln beinahe unlöslich, werden aber durch alkoholisches Atzalkali unter Abspaltung des Chlors verseift. Die braunen oder schwarzen Faktis gewinnt man durch Behandeln von 35

Kehricht-Verbrennungsöfen — Kerzen.

546

fetten ö l e n mit S c h w e f e l bei h ö h e r e r T e m p e r a t u r ; s i e e n t s p r e c h e n a l s o dem mit S c h w e f e l vulkanisierten K a u t s c h u k und enthalten kein Chlor. Bessere P r o d u k t e erhält man, wenn m a n t r o c k n e n d e ö l e v e r w e n d e t und d i e s e vor der B e h a n d l u n g mit S c h w e f e l durch E r w ä r m e n an der Luft o x y d i e r t . S o wird Rüböl durch Heissdanipf zwei Studen siedend e r h a l t e n , dann a b g e k ü h l t und 3 6 Stunden durch e i n g e b l a s e n e Luft oxydiert, hierauf mit 2 % S c h w e f e l versetzt und 2 S t u n d e n auf 140° g e b r a c h t , w e i t e r 1 % S c h w e f e l z u g e g e b e n und bis zu beginnendem „ S t e i g e n " auf 150° erhitzt. D i e braunen F a k t i s kommen als e l a s t i s c h e P l a t t e n , S t ü c k e o d e r a u c h als g e m a h l e n e s Pulver von g e l b b r a u n e r bis r o t b r a u n e r F a r b e in den Handel. Ihr S c h w e f e l g e h a l t w e c h s e l t in weiten G r e n z e n ( z w i s c h e n 4 und 2 0 % ) . Auch s i e sind in den o r g a n i s c h e n Lösungsmitteln f a s t unlöslich, w e r d e n a b e r von a l k o h o l i s c h e m Alkali unter Bildung g e s c h w e f e l t e r fettsaurer S a l z e g e l ö s t . Noch nach vielen a n d e r e n M e t h o d e n w e r d e n K a u t s c h u k s u r r o g a t e künstlich dargestellt, z. B . durch e l e k t r o l y t i s c h e O x y d a t i o n von a n g e s ä u e r t e m T r a n (D. R. P . 125 3 1 4 ) . W e i t e r b e s t e h t nach dem Amerk. Pat. 6 8 5 0 3 8 eine M e t h o d e zur D a r s t e l l u n g e i n e s k a u t s c h u k ä h n l i c h e n G u m m i s darin, d a s s man die Stengel der Chrysot haut uns- oder Beqclovia - S t a u d e z e r q u e t s c h t , s i e dann mit CS2 in einem g e s c h l o s s e n e n G e f ä s s bei 46° C. b e h a n d e l t , d i e F l ü s s i g k e i t a b z i e h t und den flüchtigen Anteil a b d e s t i l l i e r t , wobei d a s Gummi z u r ü c k b l e i b t ; nach dem W a s c h e n stellt es eine e l a s t i s c h e , b i e g s a m e , k a u t s c h u k a r t i g e M a s s e dar. E i n e s der neuesten V e r f a h r e n , das des D. R. P. 160 120. e r s c h e i n t reichlich umständlich. Man soll d a n a c h eine Lösung von B e r n s t e i i i k o l l o d i u m in Rizinusöl mit S c h w e f e l auf 180° erhitzen, nach dein E r k a l t e n Ozon einleiten, bis die M a s s e zähe geworden ist. und s c h l i e s s l i c h in G e g e n w a r t von B e n z o l und C a l c i u m k a r b o n a t C h l o r s c h w e f e l unter s t a r k e r Kühlung einwirken Kissen. D i e V e r w e n d u n g der K a u t s c h u k s u r r o g a t e ist ü b r i g e n s n e u e r d i n g s e r h e b lich z u r ü c k g e g a n g e n , seitdem man durch das s o g e n a n n t e E n t v u l k a n i s i e r e n (s. im Artikel „ K a u t s c h u k " ) Mittel gefunden hat, die alten K a u t s c h u k a b f ä l l e w i e d e r gut v e r w e r t b a r zu m a c h e n . V e r s u c h e zu einer wirklichen S y n t h e s e d e s K a u t s c h u k s w e r d e n seit einiger Zeit von H a r r i e s angestellt, doch lässt sich über den E r f o l g noch nichts b e r i c h t e n ; e b e n s o scheint W e b e r auf dem W e g e einer K a u t s c h u k s y n t h e s e g e w e s e n zu sein, als er vor kurzein verstarb'. Kautschuksurrogate: Dubois & Kaufmann,

Rheinau

b. M a n n h e i m .

Lehmann

&

Voss,

Hamburg.

Kehricht-Verbrennungsöfen: Willy

Manger,

Ing.-Chemiker.

Dresden


,0i) A u s S t e i n z e u g , zum K o c h e n , K r i s t a l l i s i e r e n u n d d e r g l e i c h e n . mit flachem oder rundem Boden, konisch oder zylindrisch. 50

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17

lir. Hermann sir. i";> 1«. 1

Il.i

NW.

21).

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..Proniellnu-"'.

ni.

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Trankl'un

a. M.

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Kessel aus Eisen : Volkmar Iliinig & Comp-, Drosih-n-A.. Z u i c k a u e r stra-sr

'J7

Kessel aus K u p f e r : Volkmar Iliinig & Comp., Dre.-chn-A.. Z u i < k a u r s t i a - s .

27.

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vorm.

Jung

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L.

C. Eckelt, Berlin X



551

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(s.

Ins.Anh.

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Prag-Bubna

(s.

Ins.-Anh.

S.

14).

K e s s e l s p e i s e w a s s e r r e i n i g u n g : siehe „ W a s s e r r e i n i g u n g " . K e s s e l s t e i n siehe „W a s s e r r e i n i g u n g". Kesslersche Fluate. S o bezeichnet man lösliche Kieselfluormetallv e r b i n d u n g e n , w e l c h e zum S c h u t z von n a t ü r l i c h e n und k ü n s t l i c h e n B a u s t e i n e n g e g e n d i e W i t t e r u n g s e i n f l ü s s e d i e n e n , und z w a r w e r d e n die M a t e r i a l i e n mit den dünnflüssigen Lösungen bestrichen. Besondere Vorteile bietet das F l u a t i e r e n von K a l k s t e i n , M a r m o r , S a n d s t e i n , T u f f s t e i n ; a b e r a u c h d a s Härten und D i c h t m a c h e n von Z e m e n t a r b e i t e n und M ö r t e l p u t z auf d i e s e W e i s e hat s i c h b e w ä h r t . Detailpreis für Postproben Magnesialluat, Doppeltluat, Zinkriuat Doppeltluat, Zinkriuat, Bleifluat P u t z f i u a t , T o n f l u a t in L ö s . 4 0 ° B e D e b r e m a c k e r s c h e Atzputzmasse Magncsiafluat

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.

. I i I

Ketone. O r g a n i s c h e V e r b i n d u n g s k l a s s e , die den A l d e h y d e n v e r w a n d t ist. W i e d i e s e , e n t h a l t e n die K e t o n e die K a r b o n y l g r u p p e C O , d o c h ist d i e s e l b e bei den A l d e h y d e n nur mit e i n e r A l k y l g r u p p e ( u n d 1 W a s s e r s t o f f a t o m ) , bei den K e t o n e n d a g e g e n mit z w e i A l k y J g r u p p e n v e r b u n d e n . D a s e i n f a c h s t e Keton ist d a s D i m e t h y 1 k e t o n C H 3 . C O . C H 3 , g e w ö h n l i c h A z e t o n ( s . d . ) g e n a n n t . A l s K e t o n i m i d e b e z e i c h n e t m a n K e t o n e , in d e n e n der S a u e r s t o f f d e r K a r b o n y l g r u p p e durch die G r u p p e NH e r s e t z t ist. D a s Azeton ist in b e s o n d e r e m Artikel b e h a n d e l t ; h i e r sei v o n den K e tonen als wichtig erörtert das Benzoplienon. CoH6. C O . C8H5. M a n g e w i n n t es durch t r o c k n e D e s t i l l a t i o n von C a l c i u m b e n z o a t ; d a s D e s t i l l a t w i r d f r a k t i o n i e r t , der b e i 190 b i s 2 1 0 ° ü b e r g e h e n d e , b a l d e r s t a r r e n d e Anteil b e s o n d e r s a u f g e f a n g e n , a b g e p r e s s t und a u s A l k o h o l u m k r i s t a l l i s i e r t . Auch durch E i n l e i t e n v o n C O C l 2 in B e n z o l ( b e i G e g e n w a r t von AI 2 C1 0 ) wird B e n z o p l i e n o n e r h a l t e n . G r o s s e r h o m b i s c h e K r i s t a l l e ; S c h . P . 4 8 , 5 ° ; S . P . 3 0 5 ° . U n l ö s l i c h in H 2 0 , l e i c h t l ö s l i c h in A l k o h o l und Ä t h e r . D i e n t zur D a r s t e l l u n g v e r s c h i e d e n e r a n derer Verbindungen, namentlich mehrerer Teerfarbstoffe. Benzophenon

D

Mk. 0 , 9 0 ;

H

Mk. 8,00

D a s A z e t o p h e n o n C 6 H r , . C O . CH : , ist unter dem N a m e n H y p n o n ein viel b e n u t z t e s Arzneimittel ( S c h l a f m i t t e l ) ; vgl. den A r t i k e l „Azetop Ii e n o n " . K i e f e r n a d e l ö l ( F i c h t e n n a d e l ö l . W a l d w o l l ö l ; Oleum Pini). A u s den N a d e l n der K i e f e r Pinns silrrxtris durch D e s t i l l a t i o n mit W a s s e r d ä m p f e n g e wonnenes ätherisches öl. F a r b l o s oder g r ü n l i c h g e l b , von a n g e n e h m e m , balsamischem Geruch. Sp. G. 0,866—0,872. O . D. + 10"; b e k a n n t e B e s t a n d teile P i n e n , S i I v e s t r e ii . K a d i n e n und B o r n y l a z e t a t . N a h e v e r w a n d t damit ist d a s w e r t v o l l e L a t s c h e n k i e r f e r ö l (Lats c h e i i ö l ) . d a s auf d i e s e l b e W e i s e a u s den Nadeln der Z w e r g k i e f e r Pinus pumilio g e w o n n e n wird. Sp. G. 0 , 8 6 5 — 0 . 9 7 0 ; ü . P. — 5 bis 10"; enthält 5 — 9 % B o r n y l a z e t a t . A u s s e r den heim g e w ö h n l i c h e n K i e f e r n a d e l ö l i s o l i e r t e n B e s t a n d teilen hat man noch K a d i n e n und P Ii e 1 I a n d r e n d a r i n g e f u n d e n . Das L a t s c h e n k i e f e r ö l ist durch einen s t a r k b a l s a m i s c h e n G e r u c h a u s g e z e i c h n e t .

Kienöl —

552 Kiefernadelöl, von Pinns

silvestris



r

, .. .,

_

1 kg Mk. 3,00 extrafein

r

Pinns Pinus Pinus Pinus Abies

Kieselfluorsalze.

sibirica pumilionis (Latscbenkieferöl) picea (Edeltannenöl) balsamea pectinata (Tannenzapfenöl)

.

.

. .

1

-

_

6,00

1 1 1 1 1

.. _ .. .. ..

,. . . „ ..

3,00 16,00 22,00 26,00 6,00

Kiefernadelöl: Dr.

Weppen

& Läders,

Blankenburg

(Harz).

| Miyer

Cohn,

Hannover

Kiefernadelöl-Apparate: F. H. Mej*er, Hannover - Hainholz is. Ins.-Anh.

S. 17).

Kieferteer: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. II. Xoerdlinger,

Flonheim

a. M.

iv.'i>wtlirh.T

u. was«, rlüsl.).

Kieferteeröl: Meyer Cohn,

Hannover

Kienöl s i e h e ,,T e r p e n t i n ö 1". Kienruss s i e h e „R u s s " . Kiesel s i e h e ,,S i 1 i z i u in". Kieselerde = K i e s e l s ä u r e s i e h e ,S Kieselfluorwasserstoff ( A c i d u m

i 1 i z i u in v e r b i n d u n g e n " . hydrosiliciofluoricum). H 2 SiF a . D u r c h G l ü h e n v o n F l u s s s p a t , K i e s e l s ä u r e ( S a n d ) und T o n unter Z u s a t z von K o h l e in S c h a c h t ö f e n e r h a l t e n ; d a s e n t w e i c h e n d e g a s f ö r m i g e Siliziumfluorid SiF 4 w i r d in H 2 0 eingeleitet, w o b e i sich H 2 SiF 6 bildet. Bei der t e c h n i s c h e n D a r s t e l l u n g leitet m a n d a s SiF 4 nicht in H 2 0 , s o n d e r n lässt es nur f o r t w ä h r e n d auf f e u c h t e r h a l t e n e F l ä c h e n w i r k e n . N e u e r d i n g s g e w i n n t m a n die Kieself l u o r w a s s e r s t o f f s ä u r e a u c h als N e b e n p r o d u k t bei der S u p e r p h o s p h a t f a b r i k a t i o n , u n d z w a r auch hier a u s d e m bei d i e s e r F a b r i k a t i o n e n t w e i c h e n d e n S i l i z i u m f l u o r w a s s e r s t o f f g a s . Nach P r i o r f a b r i z i e r t m a n K i e s e l f l u o r w a s s e r s t o f f s ä u r e t e c h n i s c h nicht f ü r sich, s o n d e r n g e w i n n t es als N e b e n e r z e u g n i s , u n t e r a n d e r m a u c h bei d e r B e h a n d l u n g v o n T o n g e f ä s s e n mit HF (zur Erz i e l u n g g r ö s s e r e r P o r o s i t ä t ) s o w i e bei d e r R e i n i g u n g von r o h e m G r a p h i t mit H F ; d a s P r o d u k t w i r d d u r c h D e s t i l l a t i o n mit W a s s e r d a m p f gereinigt. F a r b l o s e , s t a r k s a u r e , in k o n z e n t r i e r t e m Z u s t a n d e r a u c h e n d e F l ü s s i g k e i t , löst Metalle, g r e i f t G l a s nicht a n . Von ihren M e t a l l s a l z e n sind nur K 2 SiF 0 und BaSiF« in HsO s c h w e r löslich, w a s in d e r a n a l y t i s c h e n C h e m i e b e n u t z t w i r d . K i e s e l f l u o r w a s s e r s t o f f s ä u r e (sp. G . 1 , 1 6 0 (sp. G. 1 , 3 3 0 = ,, arsenfrei ., e h e m . rein

2 0 ° lie) 3 5 ° Be)

.

.

u

\

/0 kg Mk. 3 2 , 0 0 .. .. r>0,00 1 .. ., 3,50 1 .. ., 8,00

Kieselfluorwasserstoff : Königswarter

& Ebell. Linden

vor Hannover.

E i n r i c h t u n g e n zur G e w i n n u n g

! Miyev C'uhn,

Hannover

baut:

J . L. C. Eckelt, Berlin X. 4.

Kieselfluorsalze. B e s o n d e r s w i c h t i g ist d a s K i e s e l f l u o r n a t r i u m Na 2 SiF 6 . E s k a n n d u r c h S ä t t i g e n v o n H 2 SiF« mit N a O H o d e r N a 2 C 0 3 g e w o n n e n w e r d e n . Auch a u s K o c h s a l z und H 2 SiF e w i r d es d a r g e s t e l l t . N e u e r d i n g s g e w i n n t m a n die H a u p t m e n g e als N e b e n p r o d u k t bei d e r S u p e r p h o s p h a t fabrikation. Kieselfluorsalze: Kieselfluoraluminium, „ Kieselfluorammonium, „ ,, Kieselfluorbaryum Kieselfluorblei, techn. „ ehem.

techn. ehem. techn. „ ehem. flüssig, rein

rein, rein

flüssig

'36" hi) flüssig

fest rein sp. G. 2 , 0

°/ 0 kg Mk. 9 6 , 0 0 1 „ „ 16,00 % •• -i 60,00 1 ., ., 3,75 1 ., 14,00 1 „ 3,75 °,0 „ . 100,00 1 ., 3,00 r

Kieselgur — Kino.

553

Kieselfluorcalcium, techn. flüssig e h e m . rein K i e s e l f l u o r c h r o m , flüssig ( 3 5 ° Be) Kieselfluoreisen, techn., Pulver „ ehem. rein, krist K i e s e l f l u o r k a l i u m , techn ., e h e m . rein Kieselfluorkupfer K i e s e l f l u o r m a g n e s i u m , techn. flüssig ( i U u B e j .. krist entwässert Kieselfluormangan K i e s e l f l u o r n a t r i u m , t e c h n . , bei W a g g o n l a d u n g gereinigt chem rein Kieselfluorquecksilber Kieselfluorstrontium, techn. flüssig c h e m . rein K i e s e l l l u o r z i n k , techn. flüssig ( 4 0 ° Bé) chem. rein, flüssig ( 4 0 ° Be . krist

° i 0 kg Mk. 1 4 6 , 0 0 1 . .. 10,00 1 „ .. 4,00 % , . . . . 120,00 ° 0 _ r 350,00 ° 0 .. ., 145,00 1 6,00 1 .. _ 10,00 0 ' 0 .. .. 75,00 \ 125,00 % , 140,00 1 _ _ 10,00 " „ k j Mk. 2 0 , 0 0 — 2 4 , 0 0 0 0 kg Mk. 1 5 0 , 0 0 1 .. r 4,00 1 ,. „ 25,00 1 „ ., 2,00 1 „ „ 10,00 °/ 0 ,. „ 95,00 1 „ „ 5,00 1 „ 12,00

Kieselfluorsalze: D i e t s c h , K e l l n e r & C o . , G r i e s h e i m a. Main. Königswarter & Ebel], Linden vor Hannover.

Meyer

Cohn,

Hannover.

Kieselfluornatrium, techn.: Adolf T h ö l .

Hannover.

Einrichtungen zur G e w i n n u n g von Kieselfluornatrium b a u t : J.

L. C. E e k e l t ,

H e r l i n X. 4.

Kieself luor n a t r i u m

L E H M A N N & VOSS, H A M B U R G K i e s e l g u r siehe „ I n f u s o r i e n e r d e". K i e s e l s ä u r e siehe ,,S i 1 i z i u in v e r b i n d u n g e n". G e f ä s s e a u s K i e s e l s ä u r e siehe „ Q u a r z g i a s " . Kieselsäure: Lehmann

.S: Voss,

llambuiy.

;

Miyer

Colin,

Hannover.

K i e s e l s a u r e S a l z e (Silikate) siehe unter den b e t r e f f e n d e n „ M e t a l l v e r b i n d u n g e n". K i e s e r i t siehe „A b r a u m s a 1 z e" sowie „ D ü n g e m i t t e l , k ü n s t l i c h e".

Kinderpuder:

In.

.Max

Lehmann

&

Co.,

Berlin

SO.

20,

Elisilnlhiifir

ö/li.

Kino. R i n d e n e x t r a k t e verschiedener Herkunft, die dem K a t e c h u (s. d.) ähnlich sind und wie dieser als F ä r b e - und G e r b m a t e r i a l viel benutzt werden. E s gibt v e r s c h i e d e n e Kinosorten, von denen vor allem d a s A m b o i n a - K i n o , auch M a l a b a r - K i n o und Pterocarpus-Kino genannt, wichtig ist. E s ist wenig in kaltem, leichter in heissem H 2 0 und Alkohol löslich. Die heisse w ä s s e r i g e L ö s u n g scheidet beim Erkalten eine Gallerte a u s . Diese Kinosorte kommt in eckigen, d u n k e l r o t b r a u n e n , glänzenden Stücken in den Handel. K i n o in K ö r n e r n fein pulverisiert

Vgl. auch den Artikel

1 kg Mk. 2 , 0 0 1 n „ 3,00

„Gerbmaterialien".

Kirschäther — Klauenöl.

554

K i r s c h ä t h e r siehe ,,F r u c h t ä t h e r " . K l r s c h g - u m m l siehe „ G u m m i a r t e n " . K i t t e siehe „ K l e b s t o f f e " . Knauth

3c Weidinger,

Dresden-N.

K l ä r e n ( S c h ö n e n , Läutern). Fruchtsäfte klärt man mit in wenig W a s s e r zerrührtem F i l t r i e r p a p i e r b r e i . Weiter wird zu S c h a u m g e s c h l a g e n e s E i w e i s s , mit dem man die zu klärende Flüssigkeit mischt und zum Sieden erhitzt, a l s wichtiges Klärmittel benutzt. F e r n e r klärt man mit H a u s e n b l a s e , G e l a t i n e oder einer A b k o c h u n g v o n K a l b s f ü s s e n , und zwar kann man d i e s e S t o f f e für alle g e r b s ä u r e h a l t i g e n Flüssigkeiten benutzen: in solchen vereinigt sich die Leimsubstanz mit der G e r b s ä u r e zu einer unlöslichen Verbindung, w e l c h e die Trübung mit niederreisst. Flüssigkeiten, die keine G e r b s ä u r e enthalten, wird s o l c h e vor der G e l a t i n e oder Hausenblase zugesetzt. W e i t e r benutzt man P u l v e r von porösem T o n g e s c h i r r , span i s c h e E r d e , g e b r a n n t e n G i p s , K n o c h e n k o h l e u. s. w., je nach der zu klärenden Lösung. S o verwendet man g e b r a n n t e n Gips bei ätherischen ö l e n , Likören, Firnis, Benzin; bei denselben Flüssigkeiten und bei Fetten wird auch g e b r a n n t e r A l a u n benutzt. Nach dem Amer. Pat. 7 4 8 8 6 5 werden sauere Flüssigkeiten (z. B. Leimlösungen) dadurch geklärt, d a s s man sie durch eine geeignete B a s e neutralisiert und dadurch einen Niederschlag bildet, hiernach eine wässerige S 0 2 Lösung s o w i e die Kalksalze von Knochen zugibt und nun a b e r m a l s neutralisiert, um einen leichter a b s c h e i d b a r e n Niederschlag zu bilden. — Zum Klären gehört auch die sogenannte E n t s c h e i n u n g , d. h. die Beseitigung der Fluoreszenz bei Petroleum und andern Mineralölen. Man bewirkt die Entscheinung durch Zusatz von c t - N i t r o n a p h t a l i n , das hiernach die Bezeichnung „ E n t s c h e i n u n g s p u l v e r " führt. Nach dem D. R. P. 156 151 werden zum Entfärben und Klären organischer Flüssigkeiten a b g e t ö t e t e H e f e z e l l e n verwendet, die ganz oder teilw e i s e von ihrem Inhalte befreit sind. Zu diesem Zweck wird die Hefe mit W a s s e r angerührt, im Vakuum mehrere Stunden auf 50° erhitzt und dann zur T r e n n u n g der Hefezellen von der Flüssigkeit mit schwach s a l z s a u i e m W a s s e r e i w ä r m t . Nach Entfernung der Flüssigkeit werden die Hefezellen mit schwach alkalischem W a s s e r im Vakuum erwärmt und zuletzt mehrfach g e w a s c h e n . K l ä r f l a s c h e n aus starkem, weissem G l a s e : Inhalt mit Tubus am Boden, Stück mit Tubus am Boden und Stopfen , . . Stück do. m. eingeschlift". Hahn ,. Inhalt mit Tubus am Boden, Stück mit Tubus am Boden und Stopfen . . . Stück do. m. eingeschliff. Hahn ,.

0,25 0,60

0,5 0,75

0,75 1,00

1 1,20

2 1,80

3 2,40

4 1. 3, Ol i Mk.

1,10 4,50

1,25 4,75

1,G0 5,50

2,00 6,00

2,5o 7,00

3,00 7,75

3,50 8,50

5 3,50

6 4,00

8 5,00

10 6 ,50

12,5 7,50

15 8,50

4,25 •10,00

5,00 11,00

6,00 13,00

7,50 15,00

8.50 18,oi)

10,00 21,00

1.

Mk.

Klärmittel: C h e m i s c h e F a b r i k Flörsheim, Dr. II. Nocrdlinger, F l ö r s h e i m a. M. F u e r s t Bros. & Co., New Y o r k , Nos. S u. 1 Stone S t r e e t (s. Ins.-Anh. S. 13).

\V. Eug. Seemann. S t u t t g a r t . Adolf Thül, Hannover.

Klärzentrifugen: G e b r . H e i n e , V i e r s e n (Khlrl j.

Klauenöl (Klauenfett; O l e u m T a u r i p c J u m ) . Fiisse von Rindern, Hammeln, Pferden werden nach sorgfältiger Reinigung, Entfernung der Sehnen, Abbrühen und Zerbrechen der Knochen mit W a s s e r oder Dampf gekocht, häufig auch unter Druck. D a s nach dem Erkalten an der O b e r f l ä c h e sich absetzende Fett trennt man in den flüssigen und festen Anteil; letzterer wird noch ausgepresst. Häufig reinigt man das flüssige Klauenöl durch Waschen

Klavin



555

Klebstoffe.

mit W e i n g e i s t , dem e t w a s T a n n i n zugesetzt ist. Auch die B l e i c h u n g am L i c h t wird häufig ausgeführt. W e i s s e s bis g e l b l i c h e s , d i c k f l ü s s i g e s , fast g e r u c h - und g e s c h m a c k l o s e s ö l . D a es an der Luft nur s e h r allmählich d i c k e r und nur s c h w e r ranzig wird, v e r w e n d e t man es a l s S c h m i e r m i t t e l für Uhren u. s. w. Klauenöl Klauenfett

°

0

0 0

kg M k . ¿ 6 , 0 0 — 6 4 , 0 0 .. .. 60,00—75,00

Klauenöl: \V. Cuypcrs &- Stalling, Dresden. I.ihnmnn Je Vuss. Hamburg.

Mover Colin,

Anlagen zur G e w i n n u n g von Klauenöl

J . L. C. Eckelt, Bi-rlin N". 4.

Hannover.

baut:

K l a v i n s i e h e ,,C l a v i n " . Klebstoffe. Als K l e b s t o f f e werden sehr v e r s c h i e d e n e M a i n a l i e n b e nutzt, so a r a b i s c h e s G u m m i . L e i m , f l ü s s i g e r L e i i n , D e x t r i n , S t ä r k e k l e i s t e r , K a s e i n l ö s u n g e n s o w i e endlich die z a h l r e i c h e n v e r s c h i e d e n e n Kitte. Man unterscheidet bei den Kitten g e w ö h n l i c h : A. Olkitte. Durch M i s c h e n v e r s c h i e d e n e r pulverförmiger M i n e r a l v e r b i n dungen mit Leinöl o d e r L e i n ö l f i r n i s erhalten. Luft- und w a s s e r d i c h t , l a n g s a m erhärtend, a b e r s e h r fest w e r d e n d . Hierher g e h ö r e n : 1. G l a s e r k i t t : S c h l ä m m k r e i d e und Leinölfirnis, erstarrt s c h n e l l e r bei Zusatz von Z i n k w e i s s , B l e i g l ä t t e oder Mennige. — Auch durch M i s c h e n von a u s g e s c h m o l z e n e m Asphalt mit K r e i d e und fetten ö l e n wird G l a s e r k i t t f a b r i k m ä s s i g hergestellt. Nach dem D. R. P. 154 2 2 0 wird bituminöser K a l k s t e i n ( A s p h a l t s t e i n ) hierbei an S t e l l e von Asphalt und K r e i d e verwendet. 2. D i a m a n t m e t a l l k i t t : 10 T . S c h l ä m m k r e i d e , 15 T . B l e i g l ä t t e , 5 0 T . G r a p h i t , 5 T . C a l c i u m h y d r a t und 2 0 T . Leinölfirnis. M u s s vor der B e nutzung e r w ä r m t werden. 3. B l e i f r e i e r M e t a l l k i t t : 8 T . S c h w e r s p a t , 6 T . G r a p h i t , 3 T . C a l c i u m h v d r a t , 3 T . g e k o c h t e s Leinöl. 4. M" e t a 1 1 k i 1 1 : 100 T . B r a u n s t e i n , 5 T . B l e i w e i s s , 3 T . M e n n i g e , 3 T . T o n , 12 T . G r a p h i t . 18 T . Leinölfirnis. E i n e andere Vorschrift ist f o l g e n d e : 2 T . M e n n i g e , 5 T . B l e i w e i s s , 4 T . t r o c k n e s T o n p u l v e r und L e i n ö l f i r n i s j e nach K o n s i s t e n z . Endlich wird a l s R e z e p t sehr g e r ü h m t : 9 T . M a s t i x mit 27 T . L e i n öl z u s a m m e n s c h m e l z e n , dann 9 T . B l e i w e i s s und 18 T . B l e i g l ä t t e darunter rühren. D i e s e r Kitt ist h e i s s a n z u w e n d e n . 5. M a s t i x k i t t ( S t e i n k i t t ) : M i s c h u n g a u s S a n d s t e i n , K a l k s t e i n und B l e i g l ä t t e : auf 100 T . P u l v e r werden 7 T . L e i n ö l f i r n i s zugesetzt. 6. S t e i n k i t t ( P a g e t s M a s t i x ) : 21 T . Kreide, 6 3 T . S a n d , 5 T . B l e i weiss, 2 T . Bleiglätte, mit g e s ä t t i g t e r B l e i z u c k e r l ö s u n g zur P a s t e g e k n e t e t und dann mit 6 T . Leinöl g e m i s c h t . 7. S c h n e l l e r h ä r t e n d e r K i t t : B l e i w e i s s , Gips, Leinöl mit wenig Wasser. 8. W a s s e r d i c h t e r S t e i n k i t t : 2 T . Kieselgur, 1 T . B l e i g l ä t t e , 2 T . Calciumhydrat, mit F i r n i s angerührt. B. Harzkitte. Aus Harzlösungen oder g e s c h m o l z e n e n Harzmischungen b e s t e h e n d , w a s s e r d i c h t , e l a s t i s c h , aber g e g e n W ä r m e nicht w i d e r s t a n d s f ä h i g . 1. M a s t i x k i t t ( B e r n s t e i n k i t t ) : G l e i c h e T e i l e M a s t i x und Leinöl zusammengeschmolzen. 2. G I a s - u n d P o r z e 1 I a n k i t t : 3 0 T . S c h e l l a c k , 10 T . M a s t i x , 2 T . T e r p e n t i n , 110 T . Sprit. 3. H o i z k i 11: D i c k e , a l k o h o l i s c h e S c h e l l a c k l ö s u n g . Ein guter Kitt, um Holz o d e r G l a s auf Eisen zu befestigen, bestellt aus einem z u s a m m e n g e s c h m o l zenen G e m i s c h gleicher T e i l e S c h e l l a c k und B i m s s t e i n , w e l c h e s h e i s s a u f getragen wird. 4. H a r z k i t t ( S t e i n k i t t ) : 1 T . Fichtenliarz. 1 T . S c h w e f e l , 2 — 3 T . Steinpulver. 5. B i m s s t e i n k i t t : G l e i c h e T e i l e B i m s s t e i n p u l v e r und S c h e l l a c k g e b e n einen guten Kitt für G l a s auf Metall und für Metall auf Holz o d e r Porzellan.

556

Klebstoffe.

6 . M e t a 11 k i 1 1 ( f ü r M e t a l l a u f H o i z ) : 4 T . g e l b e s H a r z , 1 T . s c h w a r z e s P e c h , 2 T . W a c h s und 1 T . Z i e g e l m e h l ; heiss a n z u w e n d e n . M i n d e s t e n s e b e n s o g u t i s t e i n K i t t , d e n m a n d u r c h K o c h e n v o n 1 T . K ö l n e r L e i m mit 1 T . S c h e l l a c k und Z u s a t z v o n 1 T . S c h l ä m m k r e i d e e r h ä l t . 7. M a r i n e l e i m : 1 T . K a u t s c h u k in 1 2 T . T e r p e n t i n ö l ( o d e r P e t r o l e u m ) g e l ö s t und d a n n 2 T . A s p h a l t o d e r S c h e l l a c k zugefügt. Dieser, ausserordentliche Bindungskraft zeigende Marineleim muss heiss aufgetragen werden. E i n e a n d e r e V o r s c h r i f t für K a u t s c h u k k i t t b e s t e h t d a r i n , d a s s m a n 2 T . T a l g ü b e r F e u e r s c h m i l z t , d a n n 3 0 T . f e i n z e r s c h n i t t e n e n K a u t s c h u k z u s c h ü t t e t , ihn u n t e r U m r ü h r e n e b e n f a l l s v o r s i c h t i g s c h m e l z e n l ä s s t und s c h l i e s s l i c h 2 T . Mennige oder Kalk zusetzt. 8. G l a s k i t t : 1 T . K a u t s c h u k , 16 T . M a s t i x , 6 4 T . C h l o r o f o r m . 9 . A s p h a 1 t k i 1 1 : W e c h s e l n d e M i s c h u n g v o n A s p h a l t mit S a n d , S t e i n m e h l , S c h w e f e l , F e t t e n , B l e i g l ä t t e , K a u t s c h u k a b f ä l l e n u. s . w . Er eignet sich i ü r sehr viele Z w e c k e . C. Kaseinkitt ( K ä s e k i 1 1 ) . Frisch bereiteter K ä s e ( Q u a r k ) wird mit J/A zu P u l v e r g e l ö s c h t e m K a l k v e r m i s c h t und s o f o r t a u f g e t r a g e n . D e r K i t t ist für G e g e n s t ä n d e v o n H o l z , M e t a l l e n u n d G l a s v o r z ü g l i c h b r a u c h b a r , j e d o c h muss er sofort v e r b r a u c h t w e r d e n . Man hat d e s h a l b empfohlen, eine L ö s u n g v o n K a s e i n in A m m o n i a k v o r r ä t i g zu h a l t e n , mit d i e s e r d i e zu l e i m e n d e n S t e l l e n zu b e s t r e i c h e n und n a c h d e m T r o c k n e n K a l k m i l c h d a r a u f zu b r i n g e n , worauf die T e i l e fest a n e i n a n d e r g e p r e s s t w e r d e n . Von den zahlreichen V o r s c h r i f t e n zur H e r s t e l l u n g v o n K a s e i n k i t t e n , d i e s o n s t n o c h a n g e g e b e n w o r d e n s i n d , s e i n u r n o c h d i e f o l g e n d e e r w ä h n t : N a c h A. W e n c k w i r d d a s zu b e nutzende Kasein mittels Natron- oder Kalilauge schwach alkalisch gemacht, d a n n 2 4 S t u n d e n l a n g e i n e r T e m p e r a t u r v o n 6 0 ° C . a u s g e s e t z t , h i e r a u f mit K a l k und W a s s e r g l a s g e m i s c h t und endlich zur H e r b e i f ü h r u n g r a s c h e r e r V e r harzung mit g e r i n g e n M e n g e n g e r b s t o f f h a l t i g e r M a t e r i a l i e n ( G a l l u s s ä u r e , K a t e cliu o d e r E i c h e n g e r b s ä u r e ) verrührt. E i n e V e r b e s s e r u n g d i e s e s durch D. R. P. 6 0 1 5 6 g e s c h ü t z t e n V e r f a h r e n s b e z w e c k t d a s D . R . P . 1 5 4 2 8 9 , a u f d a s h i e r nur \ erwiesen sei. D. Leinkuchenkitt. 3 T . L e i n k u c h e n n i e h l u n d 2 T . R o g g e n m e h l , mit W a s s e r a n g e r ü h r t , g e b e n e i n e n v o r z ü g l i c h e n Kitt ( L u t i e r u n g ) zum D i c h t e n von D e s t i l l a t i o n s - u n d s o n s t i g e n A p p a r a t e n in L a b o r a t o r i e n u n d F a b r i k e n . E. Tonkitt. L e h m mit g e w e i c h t e m g r a u e m L ö s c h p a p i e r u n d M i l c h a n g e k n e t e t u n d mit e t w a s K o c h s a l z und E i s e n v i t r i o l g e m i s c h t . F. W a s s e r g l a s k i t t . A u s N a t r o n w a s s e r g l a s l ö s u n g ( 3 3 " B 6 ) und S c h l ä m m kreide, häufig unter Zusatz von S c h w e f e l a n t i m o n oder Zinkstaub bereitet. Im ü b r i g e n s i e h e d i e K a p i t e l , . G u m in i a r t e n " , , . D e x t r i n " und , , L e i m " ; in l e t z t e r e m s i n d a u c h f l i i s s s i g e r L e i m und F i s c Ii 1 e i m behandelt. An n e u e r e n P a t e n t e n zur H e r s t e l l u n g v o n K l e b s t o f f e n s e i e n g e nannt: Nach dem D. R. P. 145 9 1 6 extrahiert man die Klebsubstanz a u s S e e g r a s in F o r m v o n u n l ö s l i c h e m C a l c i u m t a n g a t , i n d e m m a n e i n e L ö s u n g v o n S e e g r a s in N a 2 C 0 3 m i t t e l s K a l k n i i l c h s f ä l l t ; m a n t r o c k n e t d e n d u r c h F i l t r i e r e n a b g e s c h i e d e n e n N i e d e r s c h l a g , v e r m i s c h t ihn mit 2 0 % t r o c k n . N a 2 C 0 3 und b r i n g t d a s G e m i s c h in d i e F o r m e i n e s p u l v e r f ö r m i g e n K l e b s t o f f s . Aus dem Filtrat gewinnt man das N a 2 C 0 3 durch Einleiten eines C 0 2 - S t r o m e s wieder u n d v e r w e n d e t d i e L ö s u n g zum A u f l ö s e n e i n e r f r i s c h e n S e e g r a s m e n g e . Nach dem D. R. P. 149 4 6 1 benutzt man die Ablaugen der Sulfitstofff a b r i k a t i o n zur H e r s t e l l u n g e i n e s K l e b m i t t e l s , u n d z w a r w i r d d i e S u l f i t a b l a u g e g e r e i n i g t , v o n S u l f i t e n d u r c h O x y d a t i o n b e f r e i t und d a n n mit C h l o r a t u n t e r D r u c k s o l a n g e e r h i t z t , b i s d i e v o r h a n d e n g e w e s e n e G e r b s ä u r e in G a l l u s s ä u r e und Z u c k e r ü b e r g e f ü h r t i s t . Man kocht dann weiter, stumpft event. Säureü b e r s c h u s s a b , v e r s e t z t d i e h e i s s e L ö s u n g mit e i n e r L ö s u n g v o n 1 0 — 3 0 % Leim und dampft ein. N a c h dem D . R. P. 1 4 9 5 5 0 stellt man f e s t e K l e b s t o f f e her, indem man D e x t r i n , a r a b i s c h e s G u m i n i o d e r e i n e n ä h n l i c h e n K l e b s t o f f in P u l v e r f o r m m i t Z u c k e r p u l v e r o d e r S e i f e n p u l v e r t r o c k e n m i s c h t und d i e M i s c h u n g in e i n e f e s t e

Kleesalz



Knetmaschinen.

557

Form presst. Feuchtet man eine Stelle der O b e r f l ä c h e mit einem Pinsel an, so tritt sofort eine ergiebige Auflösung des Klebstoffs an der befeuchteten Stelle ein. D a s Engl. Pat. 8 8 5 von 1903 behandelt die Herstellung eines Klebmittels aus Stärke, und zwar lässt man auf sie Calciumchlorid, event. mit Natriumbikarbonat gemischt, einwirken. Die Stärke soll dann wasserlöslich sein und mit siedendem H 2 0 eine gunimiartige Lösung bilden. — Auf der Generalversammlung des Vereins der Stärkeinteressenten, Berlin 1904, wurde ein gutes Verfahren mitgeteilt, um aus Stärke einen Klebstoff herzustellen, der einen Ersatz für w a s s e r l ö s l i c h e s Gummi bildet. Danach behandelt man S t ä r k e mit etwa 8 0 %iger H»SO, bei Temperaturen unter 35° C . ; lässt sich Zucker nachweisen, so unterbricht man die Einwirkung, stumpft mit C a C O i ab, zieht den Klebstoff durch Lösungsmittel aus und reinigt ihn. Er soll farbund geruchlos sein, sich leicht lösen und hohe Klebkraft zeigen. Vgl. auch den Artikel „ S t ä r k e " . Klebstoffe: Klebstoffwerke Mainkur.

,,Collodin"

vorm.

Gustav

Wulff.

Heinrich Kucks, Chem. F a b r i k , ; Paul Strebel, Gera, Keuss j . L.

Krefeld.

K l e e s a l z (Kaliumbioxalat) siehe unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e

K l e e s ä u r e siehe , , 0 x a 1 s ä u r e". K n a l l e r b s e n siehe ,,F u 1 m i n a t e".

n".

K n a l l g r a s (Hydrooxygengas). Mischung von Sauerstoff und W a s s e r s t o f f , die entzündet unter heftiger Explosion verbrennt. D a s Verbrennungsprodukt ist H 3 0 , und die Explosionskraft des Knallgases ist am stärksten, wenn es aus 2 vol. H und 1 vol. O besteht. Lässt man das Knallgas aus einer sehr engen Röhre ausströmen oder lässt man beide G a s e erst am Orte der Verbrennung zusammentreten, so kann man sie ohne G e f a h r entzünden. Die diesem Z w e c k e dienende Vorrichtung wird K n a l l g a s g e b l ä s e genannt. Die Knallgasflamme ist sehr klein, nichtleuchtend, entwickelt aber eine ausserordentlich intensive Hitze, so d a s s sie zum Schmelzen von Platin, zum Löten von Metallplatten sowie zur Erzeugung des D r u m m o n d sehen K a l k I i c h t s benutzt wird. Meistens führt man dem Knallgasgebläse nicht W a s s e r s t o f f und S a u e r stoff sondern W a s s e r s t o f f und Luft oder Leuchtgas und Sauerstoff zu, o b gleich hiermit eine nicht ganz so hohe Temperatur erreicht wird. Über die Entwickelung der zur Bedienung des Knallgasgebläses nötigen G a s e vgl. die Artikel . . S a u e r s t o f f " und „ W a s s e r s t o f f " ; häufig bezieht man die G a s e für diesen Zweck in komprimiertem Zustande in Stahlzylindern. Über Wasserstoffstarkbrenner ohne G e b l ä s e siehe den Artikel „ B l e i l ö t e n". Knallgasgebläsc Grösseres

für d a s L a b o r a t o r i u m

Knallgasgebläse

Wasserstoffentwicklcr, spritzen

Mk.

(Wasserstoff-Kleilötapparat)

Waschapparat.

Blasebalg,

bestehend

Schläuchen,

17,50

aus Löt-

u. 5. w

145,00

Knallgasgebläse: Bleiindustrie-Aktiengescllschaft vorm. J u n g l.indig, Freiberg i. S. Ltppin & Masche. Berlin SO.. Kngelufer is. Ins.-Aull. S. 12).

& 17

Dr. Hermann Hohrbeek, str. iUu (f. Ins.-Anh. S.

Berlin 21).

X\\\,

Karl-

Knallquecksllber, Knallsäure, Knallsilber siehe ,,F u 1 m i n a t e".

K n e t m a s c h i n e n für T o n w a r e n - und S c h a m o t t e f a b r i k e n , Ziegeleien, Eisengiessereien u. s. w. zum Verarbeiten von T o n und Lehm. Sie bestehen aus einem stehend oder liegend angeordneten Zylinder, in dem sich eine mit Schraubenflügeln aus Stahl- oder Hartguss besetzte Welle dreht. Stehende Leistung

Knetmaschinen.

i n der S t u n d e

etwa

K r a f t b e d a r f der M a s c h i n e

etwa

.

.

2

3

5

10

.

.

3

4

fi — 6

9—12

HP.

.

900

1200

1701)

2200

Mk.

30

35

40

60

,.

Preis

der vollständigen

Maschine

Preis

der

und P l a t t e n

Aukerbolzen

cbm.

Knochenasche — Knochenfett.

558 Liegende

Knetmaschinen.

Leistung in der Stunde etwa . . Kraftbedarf der Maschine etwa . Preis der vollständigen Maschine . Preis der Ankerbolzen und Platten

K n e t p r e s s e n siehe „ S e i f e". Vgl. a u c h unter ,,M i s c h m a s c h i n e Knetmaschinen: Fried. Krupp Aktiengesellschaft Magdeburg-Buckau.

Grusonwerk,

6 5—6 1720 40

3 3—4 1340 35

10 8—10 2^00 60

cbm. HP. Mk

n".

lvirl S e e m a n n . is. Inn.-Anti.

Berlin C. S. 12).

54,

it'>scnthal>rs:r.

40

Knie-Stücke: V. A . K r l d l o .

Kisr-ngicssi-iei.

Prae'-Bubna is. Ins.-Aul,.

14).

K n o c b e n a s c h e ( B e i n a s c h e , w e i s s e s S p o d i u m : Ebur ustmn album). D u r c h E r h i t z e n der K n o c h e n an der Luft e r h a l t e n . Die g r ö s s t e M e n g e w i r d in S ü d a m e r i k a g e w o n n e n ; m a n b e n u t z t d o r t bei d e r F l e i s c h e x t r a k t f a b r i k a t i o n die K n o c h e n d e r S c h l a c h t t i e r e a l s B r e n n m a t e r i a l , w o b e i d i e K n o c h e n a s c h e in Form d e r K n o c h e n z u r ü c k b l e i b t . Sie bildet z e r r i e b e n ein w e i s s e s P u l v e r , d a s 67—85 % b a s i s c h e s C a l c i u m p h o s p h a t , 2—3 % M a g n e s i u m p h o s p h a t . 3 — 1 0 % Calciumkarbonat, e t w a s Atzkalk und d u r c h s c h n i t t l i c h 4 % C a l c i u m f l u o r i d enthält. K n o c h e n a s c h e dient zur D a r s t e l l u n g von P h o s p h o r u n d P h o s p h o r s ä u r e , von Emaille ( G l a s u r e n ) u n d M i l c h g l a s , von M u f f e l n und T r e i b h e r d e n ; m a n benutzt sie a l s P u t z - und P o l i e r m i t t e l . Sie wird s o w o h l als s o l c h e zum D ü n g e n benutzt, wie sie a n d e r s e i t s zur F a b r i k a t i o n v o n S u p e r p h o s p h a t ( s . d . j dient. K n o c h e n a s c h e , weiss

.,

..

'"„ kg M k . 40,el bei Dresden (s. Ins.-Anh. S. 19). L t p p i r . 4 Masche. Berlin SO.. Engelufer 17 (s. Ins.-Anh. S. 12). Dr. H e r m a n n Kohrbeck, Berlin NW.. Karlstr. 20a (s. Ins.-Anh. S. 21).

Georg Schmidt & v. d. Eitz, Schmiedefeld, Krs. Schleusingen (s. Ins.-Anh. S. 9). A. Schultze, Berlin - C h a r l o t t e n b u r g , Charlottenburger-L'fer 5:i/¿4. Warnr.brunn. (Quilitz 4 Co., Berlin NW., Haidcstr. 55/57 die S c h i c h t d i c k e d i e s e r L ö s u n g bei g l e i c h e r H e l l i g k e i t und F ä r b u n g d e r c - . d.. V e r g l e i c h s f e l d e r , s o ist die g e s u c h t e K o n z e n t r a t i o n Ci = .

576

Kompressoren.

N o . l . a ) K l e i n e s S p e k t r a l k o l o r i m e t e r , Zusatzapparat zu S p e k t r o skopen n a c h K i r c h h o f f - B u n s e n , grossie S c h i c h t d i c k e 5 0 m m . b ) K l e i n e r T r o g für die Vergleichsflüssigkeit c) S p e k t r o s k o p mit fester S c h u t z k l a p p e und T r i e b b e w e g u n g de Fernrohres d) F l i n t p r i s m a e) Spalt f ) O k u l a r mit A b b l e n d u n g s s p a l t

Mk. 125,00

2,00

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r r

* „

30,00 30,00

Sa. M k . 3 1 5 , 0 0 No. 2 . K l e i n e s E i n t a u c h k o l o r i m e t e r , grösste S c h i c h t d i c k e 6 0 mm, mit T r o g für die Vergleichsflüssigkeit Mk. 125,00 H o l z k a s t e n dazu 9^)0 N o . 3 . K o l o r i m e t e r n a c h S t a m m e r , ganz in M e t a l l ausgeführt, zur B e s t i m m u n g der F ä r b u n g von F a b r i k a t i o n s p r o d u k t e n in der Zuckerindustrie u. s. w., i n k l . 3 F a r b e n g l ä s e r n , grösste S c h i c h t d i c k e 2 6 0 mm _ 145,00 N o . 3 a . K o l o r i m e t e r wie unter N o . 3 , j e d o c h mit einer S c h i c h t d i c k e von 2 9 0 m m , mit 2 U r a n - N o r m a l g l ä s e r n , k o m p l e t t P o l i e r t e r E i n l e g e k a s t e n dazu N o . 4 . K o l o r i m e t e r wie unter N o . 3, j e d o c h in G l a s ausgeführt und in v e r n i c k e l t e m M e t a l l g e h ä u s e , grösste S c h i c h t d i c k e 1 7 0 m m . . . . . N o . 5. K o l o r i m e t e r , mit einer k o n s t a n t e n und einer veränderlichen F l ü s s i g k e i t s s c h i c h t , deren grösste H ö h e 2 0 0 m m b e t r ä g t , mit besonders hoher E m p f i n d l i c h k e i t der E i n s t e l l u n g No. 6. K o l o r i m e t e r m i t E r h i t z u n g s e i n r i c h t u n g , ganz in Metall gearbeitet, für zwei messbar v e r ä n d e r l i c h e F l ü s s i g k e i t s s c h i c h t e n , deren grösste H ö h e 17|J m m b e t r ä g t N o . 7 . E r d ö l k o l o r i m e t e r mit Metallröhren, grösste S c h i c h t h ö h e 3 5 0 mm, in H o l z e i n b a u , inkl. 2 U r a n - N o r m a l g l ä s e r n Ein T a u c h r o h r , ein grosses und ein kurzes FUüssigkeitsgcfäss aus Glas hierzu, extra Uran-Glasplatten für P e t r o l e u m u n t e r s u c h u n g e n in h a l b e r und ganzer Normalfarbe Stück „ N o r m a l p l a t t e n für B i e r , Z u c k e r u. s. w Stück _

160,00 13,50 200,00

375,00

375,0(J 240,00 18,00 15,00 3,00

Andere kolorimetrische Apparate siehe unter „ E i s e n". Kolorimetrische Apparate: Leppin & Masche, Berlin SO., Engelufer (s. Ins.-Alih. S. 12). Dr. Hermann ltohrbeck, Berlin str. 20a (s. Ins.-Anh. S. 21).

1'

Franz Schmidt A Haensch, Berlin S., Prinzessinnenstr. 16. Warmbrunn, Quilitz Je Co.. Berlin NW., Ilaidestr. 55/57 (.s. Ins. S. Ol»).

K o m p r e s s o r e n für Luft und Gas. N o r m a l e U m d r e h u n g s z a h l in der M i n u t e . S t ü n d l i c h angesaugte L u f t m e n g e ( g e g e n 8 A t : n . D u r c h m . der Saug- und D r u c k l e i t u n g . Zum B e t r i e b e erforderlich P r e i s des K o m p r e s s o r s mit R i e m e n s c h e i b e

Luftkomuressoren, 6 Atm.

Hub

150 200 250 300

etwa

200 160 cbm. 25 40 mm. 30 40 HP. 4 8 1 0 0 0 , 0 0 1 2 5 0 , 0 0 Mk.

einfach wirkend, stehend (zur Erzeugung von

Durchmesser des L u f u y linders

Umdrehungen in der Minute

150 200 250 300

200 200 175 150

Stündlich angesaugte Luftmenge cbm

28 70 120 175

Gewicht

Preis

kg

Mk.

650 850 1200 1650

700 900 1100 1400

577

Komprimiermaschincn.

L u f t k o m p r e s s o r e n , Riemenbetrieb.

Hub

Durchmesser des Dampf-

Durchmesser des Luft-

linders

linders

zy-

400

200 |

500

275 |

600

350 |

700

375 |

800

400 |

900

450 |

1000

500 |

zy-

200 220 250 275 275 300 325 350 350 375 400 450 375 400 425 475 400 425 450 500 450 475 525 575 500 525 575 025

Kompressoren:

Maximale Umdrehungszahl in der Minute

150

125

110

m

doppelt wirkend, liegend, mit Dampf- und

.b
,00 ti,00 ti,50 7..r>0

K o n s e r v i e r u n g : . B e h a n d l u n g leicht verderblicher Stoffe zur Verlängerung ihrer Haltbarkeit. Man konserviert d u r c h : 1. K ä l t e . Eisschränke. E i s h ä u s e r und T r a n s p o r t s c h i f f e mit Eiskühlung w e r d e n zur Konservierung von Nahrungsmitteln, namentlich von Fleisch, benutzt. 2. W a s s e r e n t z i e h u n g . Als Beispiele seien Stockfisch, (getrockneter Kabeljau). Fleisch mehl, Dörrobst, komprim i e r t e und p r ä s e r v i e r t e G e m ü s e g e n a n n t . 3. H i t z e . Abtötung der M i k r o o r g a n i s m e n durch Hitze kommt beim K o c h e n der Nahrungsmittel, bei der D e s i n f e k t i o n (s. d.) mit Dampf und beim P a s t e u r i s i e r e n in Betracht. Bei letzterem erhitzt man an mehreren T a g e n je auf 60—80", w o d u r c h die Sterilisierung schliesslich auch erreicht, d a s Nahrungsmittel jedoch in G e s c h m a c k und Z u s a m m e n s e t z u n g nicht so beeinflusst wird wie beim Kochen. 4. L u f t a b s c h l u s s , w ä h r e n d o d e r n a c h d e m die Mikroo r g a n i s m e n v e r n i c h t e t sind. Hierher gehört die Bereitung der B i i c h s e n k o n s e r v e n , die w ä h r e n d o d e r s o f o r t nach dem Kochen im W a s s e r b a d e verlötet w e r d e n , und d a s ebenso bereitete C o r n e d b e e f . Weiter seien ö l s a r d i n e n , d a n n d a s K a l k e n d e r E i e r , d a s Ü b e r z i e h e n von Früchten mit geschmolzenem Paraffin u. s. w. genannt. 5. A n w e n d u n g c h e m i s c h e r M i t t e l . Hierher gehört schon d a s E i n s a l z e n ( E i n p ö k e l n), ferner d a s R ä u c h e r n , bei dem ausser der Verringerung d e s W a s s e r g e h a l t e s die I m p r ä g n i e r u n g m i t a n t i s e p t i s c h e n S t o f f e n ( H o l z e s s i g , K r e o s o t ) d a s wesentliche ist. Ferner gehört hierher die Benutzung s t a r k e r Z u c k e r l ö s u n g e n für F r ü c h t e ; dann kommen E s s i g , S a l z l ö s u n g e n und S p i r i t u s für die Konservierung in Betracht. Andere K o n s e r v i e r u n g s s u b s t a n z e n sind für Nahrungsmittel meistens verboten, so B o r s ä u r e , B o r a x , Salizyls ä u r e und N a t r i u m b i s u l f i t . N e u e r d i n g s ist der F o r m a l d e h y d (s. d.) in sehr verdünnter w ä s s e r i g e r Lösung o d e r noch b e s s e r als Dampf für die Konservierung von Nahrungsmitteln mit Erfolg v e r w a n d t w o r d e n .

Konsistenzmesser



585

Kopal.

Für M a t e r i a l , das nicht zum Konsum bestimmt ist, werden a u s s e r den g e n a n n t e n noch viele a n d e r e S u b s t a n z e n zur Konservierung benutzt, so G e r b s ä u r e für die Konservierung tierischer Häute ( s i e h e unter „ G e r b e r e i " ) , zahlreiche M e t a l l s a l z e für H o l z (s. d.), s c h w e f l i g e S ä u r e für W e i n f ä s s e r u. s. w. A n a t o m i s c h e , z o o l o g i s c h e , b o t a n i s c h e u. s. w. P r ä p a r a t e konserviert man mit A l k o h o l , Glyzerin, a r s e n i g e r Säure, Q u e c k s i l b e r c h l o r i d , sow'e jetzt b e s o n d e r s mit 0 , 2 b i s 4 % i g e n Lösungen von F o r m a 1 d e Ii y d. U b e r P a s t e u r i s i e r a p p a r a t e vgl. den Artikel „ M i 1 c h " . Im übrigen s i e h e auch „ D e s i n f e k t i o n " und . . F l e i s c h p r ä p a r a t e " . Über Konservierung von A l t e r t ü m e r n siehe ,,A I t e r t ü m e r " . Konservierungssalz: Berliner Fabrik pharm. Ins.-Anh. S. 20).

Präparate

Kdgar KieseUeli,

Apotheker.

Berlin

SU'.

68,

Koc-hstr.

55

(9.

Konsistenzmesser siehe ,,V i s k o s i m e t e r".

K o n s t a n t a n siehe „ N i c k e l l e g i e r u n g e n". Kontaktreaktionen. C h e m i s c h e P r o z e s s e , die nur in G e g e n w a r t b e stimmter Körper ( K o n t a k t s u b s t a n z e n ) vor sich gehen, o h n e d a s s d i e s e Körper a n s c h e i n e n d irgendwie verändert würden. Bemerkenswerte K o n t a k t r e a k t i o n e n sind z. B . die C h l o r d a r s t e l l u n g mittels d e s D e a c o n - P r o z e s s e s ( s i e h e unter ,,C h I o r " ) , die Darstellung von F o r m a l d e h y d (s. d.), s o w i e die Darstellung von S c h w e f e l s ä u r e a n h y d r i d (s. d.). Vgl. den Artikel „ K a t a l y s e " . D a s D. R. P. 142 8 5 5 schützt einen K o n t a k t a p p a r a t für die S O s - D a r s t e l lung, w e l c h e r p l a t z i e r t e , in Rahmen g e s p a n n t e G e w e b e in b e s o n d e r e r Anordnung enthält. Ü b e r d a s D. R. P. 143 8 2 8 — Ausführungsform c h e m i s c h e r Kontaktverfahren zur Vermeidung von Verlusten an K o n t a k t s u b s t a n z — vgl. die B e h a n d l u n g d e s D e a c o n - P r o z e s s e s im Artikel „C h 1 o r " . T o n k ö r p e r zur Aufnahme von Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke,

Konverter

Kontaktsubstanzen:

Aktiengesellschaft,

Berlin-Charlottenburg,

siehe „F 1 u s s e i s e n".

Berlinerstr.

22h.

Konzentrieren. Gefässe dazu siehe unter „ A b d a m p f e n", „ D a m p f a p p a r a t e", „ V a k u u m a p p a r a t e", „K e s s e 1" und „ S c h a l e n". K o p a i v a b a l s a m s i e h e unter ,,B a l s a m e " . Kopal. Unter d i e s e r B e z e i c h n u n g gehen v e r s c h i e d e n e Harze, deren Ursprung nur teilweise b e k a n n t ist. Man unterscheidet h a r t e und w e i c h e K o p a l e : unter den harten Kopalen ist vor allem zu nennen der o s t a f r i k a n i s c h e oder Z a n z i b a r - K o p a l , ein w a h r s c h e i n l i c h f o s s i l e s Harz, das sich in e r b s e n - bis handgrossen S t ü c k e n in der E r d e findet. Auch die Von Herkunft d e s e b e n f a l l s harten S i e r r a - L e o n e - K o p a l s ist nicht b e k a n n t . w e i c h e r e n Kopalen sind der w e s t i n d i s c h e o d e r K u g e l k o p a l und namentlich der K a u r i e - K o p a l zu nennen. E r s t e r e r , der ü b r i g e n s kaum nach Europa gelangt, stammt von dem B a u m e Hymennea Courbaril, letzterer von Dammara australis und ovatra. Als K a u r i e - K o p a l kommt jetzt sowohl d a s frische als das in der E r d e gefundene f o s s i l e Harz d e s s e l b e n B a u m e s in den Handel. Z a n z i b a r - K o p a l bildet nach Entfernen der Verunreinigungen, Abkratzen und W a s c h e n eine f a r b l o s e bis braunrote, g l a s a r t i g e und d u r c h s i c h t i g e M a s s e , deren O b e r f l ä c h e g ä n s e h ä u t i g erscheint. D e r Kugelkopal bildet bis m e l o n e n g r o s s e , knollige, gelb oder griin gefärbte, unangenehm r i e c h e n d e und bitter s c h m e c k e n d e M a s s e n , die mit einer erdigen Kruste b e d e c k t sind. D e r K a u r i e Kopal ist bedeutend härter als Manila- und K u g e l - K o p a l , wenn auch w e i c h e r als der sehr teure Z a n z i b a r - K o p a l . Der K a u r i e - K o p a l ist nach der G r ö s s e d e s V e r b r a u c h s die w i c h t i g s t e K o p a l s o r t e ; er bildet g e w ö h n l i c h n u s s - bis f a u s t g r o s s e Stücke, selten g r o s s e Klumpen, die dann bis zu 5 0 kg s c h w e r v o r kommen sollen. D e r Kaurie-Kopal ist fettglänzend, riecht und s c h m e c k t angenehm. Zur Unterscheidung der genannten und der s o n s t i g e n K o p a l e bedient man

586

Kopal.

s i c h d e s spez. G e w . , d a s Evakuieren bestimmt wird.

£anzibar-Kopal Angola-Kopal Brasil-Kopal Kaurie-Kopal . . . Manila-Itopal

zweckmässig

nach

Entfernen

der

Luft

durch

D i r e k t bestimmt

Nach dem E v a k u i e r e n bestimmt

1,067 1,064 1,018 1,050 1,062

1,068 1,081 1.082 1,115 1.121

Harter Kopal schmilzt bei 340, halbharter etwa bei 180°. D e r Kopal dient zur Herstellung der g e s c h ä t z t e n K o p a l l a c k e ( K o p a l f i r n i s s e ) ; vgl. unter „ F i r n i s s e " und „ L a c k e". Zur künstlichen Bereitung e i n e s K o p a l e r s a t z e s e i g n e n sich nach Dr. Carl G o l d s c h m i d t sehr gut die F o r m a l d e h y d h a r z e , und zwar s o l l man ein f a r b l o s e s Harz, d a s einen guten Ersatz für i n d i s c h e n und ZanzibarKopal darstellt, s o erzeugen, d a s s man Monomethylanilin mit HCl und ü b e r s c h ü s s i g e m Formaldehyd in der Kälte stehen lässt, d a s Harz durch Natronlauge fällt, es abfiltriert und abkühlt. P r ü f u n g : Z u r Best immune: der m i n e r a l i s c h e n u n d o r g a n i s c h e n V e r u n r e i n i g u n g e n in den H a r t h a r z e n ( h a l b h a r t e n und h a r t e n K o p a l e n ) h a t H e r t k o r n eine M e t h o d e a u s g e a r b e i t e t , die w i r n a c h der C h e m i k e r - Z e i t u n g 1902 Seite G02 auszugsweise z u m A b d r u c k b r i n g e n . Als L ö s u n g s m i t t e l \ e r w e n d e t /,

0,33

2

0,33

v.

0,44 3

0,55

1,0 i 0,77

700

460

3

630

450

3

660

610

3

600

630

3

900

610

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1,65

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0,63 1,89 2,36

1,10 1,32

3V-3 8 1 ••>

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40 40 ÖIJ

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550

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gewellt

50

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50 50

rund

50

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50

rund

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12 16 10

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rund

60

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60

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rund

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60

26 27

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21

rund

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1000 1000

4

1,18

860

4

2,36

860

4

1100

760

4

2,96 2,83

1100

760

4

3,:>4

1100

960

4

2,83

4

3,54

4

3,30

1100

960

9

1120

780

i

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960 700

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4

2,52

960

4

1100

960

1 100

960

1150

780

1150

880

9

1,89 3,39

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4,21

1

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1300

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24

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1300

580 960

1350

1400

960 1120

6 6

5,00 5,09

!

3.30 4,95 6,20

L i 11 s e n k ii h I e r (D. R. P . ) : Bei diesen aus einzelnen Steinzeu ten bestehenden Plattenkühlern werden die betreffenden G a s e an Flächen gekühlt (vgl. beistehende Figur). Beim Eintritt in jedes E l e m

599

Kühlen.

ten sich die G a s e an den g e w ö l b t e n F l ä c h e n der o b e r e n Linse aus, treten durch die am R a n d e a n g e o r d n e t e n V e r b i n d u n g s r ö h r c h e n in die untere Linse ein und werden hier wieder nach der Mitte zusammengeführt, um zum nächstfolgenden Element überzugehen. Das Kühlwasser tritt zwischen den Verbindungsstutzen in den Hohlraum zwischen den beiden Linsen jedes Elementes ein und wird infolge der Erwärmung durch die obere Linsenhälfte wieder ausgeführt, so dass alle 4 Flächen desselben dauernd selbsttätig gekühlt werden. Die einzelnen Elemente werden mittels geschliffener Flächen zentral aufeinander gedichtet und mit eisernen Zugstangen zu einem Ganzen vereinigt. l>

rf F. G

w

G Ü

w

4-6

Mk.

225 j 100 250 125 2T5 150 ."540 250 Küh Absorptionsg efäs s C e 11 a r i u s. Beschreibung, Abbildungen und P r e i s e siehe im Artikel „ A b s o r p t i o n " . Gegenstrom-Katarakt-Kühler aus Guss- oder Schmiedeeisen, zum E i n d a m p f e n im Vakuum. Stündlich niederzuschlagendes Brüdenquantum

Durchmesser des Kondensators

Preis des Kondensators

Stündlich niederzuschlagendes Brüdenquantum

Durchmesser des Kondensators

Preis des Kondensators

ca. k g

mm

Mk.

ca. kg

mm

Mk.

150 250 300 400 650 700 850 1100 1300 2100 2650 2800

400 400 400 400 500 500 500 500 600 700 700 800

325 325 325 325 425 425 425 425 500 550 550 825

3500 3900 4800 5000 6400 7400 9200 12000 13000 17000 23G00 32000

800 900 1000 1000 1000 1200 1300 1500 1500 2200 2500 2500

825 900 1100 1100 1100 1475 1600 2000 2000 3800 4400 4600

Die zugehörigen „ L u f t p u m p e n " (s. d.).

Gegenstromkühler aus Wellblech, Patent Black: Bestehend aus dem eigentlichen K ü h l e r u n d dem Untersatz zum A u f f a n g e n des K o n d e n s a t e s . Preise richten sich nach dem der Verwendungsart anzupassenden Metall sowie nach der Grösse der K ü h l f l ä c h e , z. B. kostet ein k u p f e r n e r Blackscher K ü h l e r , passend zu einem Meilerofen (siehe unter , . H o 1 z v e r k o h l u 11 g") von 36 R m Fassung

Mk. 1 5 0 0

600

Kulör —

Kümmelöl.

K ö r t i n g s R ö h r e n k ü h l e r zur H e r s t e l l u n g ä t h e r i s c h e r ö l e , d e s t i l l i e r t e n W a s s e r s , z u r V e r d i c h t u n g v o n B e n z i n d ä m p f e n u. s. w . D i e a u s g e z e i c h n e t w i r k e n d e n m e t a l l i s c h e n Kühler sind n a c h d e m P r i n z i p d e r O b e r flächen-Kondensatoren gebaut. Preise auf Anfrage bei der fabrizierenden Firma. (Die Art der Flüssigkeit, die stündlich zu destillierende Menge und die Temperatur des Kühlwassers sind anzugeben.) Vgl. a u c h d e n Artikel „ K o n d e n s i e r e n " . Kühlen A p p a r a t e d a z u : 17

Volkmar Hänig 4 Comp., Dresden-A., Zwickauerstrasse 27.

Bleiindustrie-Aktiengesellschaft vorm. Jung & Lindig, Freiberg i. S. (aus Blei). C. Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9 (auB Kupfer und Eisen), (s. Inserate).

König Friedrich August Hütte, Potschappel bei Dresden (s. Ins.-Anh. S. 19). Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin NW., Haidestr. 5S/57 (s. Ins. S. 613).

Franz Eisenach & Cie., Offenbach a. M. Leppin 4 Masche, Berlin SO., Engelufer (9. Ins.-Anh. S. 12).

Kühler:

Kühler aus G l a s : Georg Schmidt & v. d. Eitz. Schmiedefeld, Krs. Schleusingen (s. Ins.-Anh. S, 9).

Emil Gundelach, Gehlberg i. Thür.

Kühler aus Steinzeug: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesellschaft,

Berlin-Charlottenburg,

Berlinerstr.

22 b.

Kühlschlangen a u s Steinzeug: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke, Aktiengesellschaft, Berlin-Charlottenburg, Berlinerstr. 22 b

|

Franz Gerhardt, S. 18).

Schönebeck

a. E.

(s.

Ins.-Anh.

Kühlschlangen und Kühlapparate: Bleiindustrie-Aktiengesellschaft vorm. Jung & Lindig, Freiberg i. S. (aus Blei). Volkmar Hänig & Comp., Dresden-A., Zwickauerstrasse 27. C. Heckmann, Berlin SO. 33, Görlitzer Ufer 9 (aus Kupfer-, Messing, und Eisenröhren) (e. Inserate).

König Friedrich August Hütte, Potschappel bei Dresden (s. Ins.-Anh. S. 10). F. H. Meyer, Hannover • Hainholz (s. Ins.-Anh. S. 17) (ans Kupfer-, Messing- nod Eisenröhren).

Kühlanlagen: Volkmar Httnig & Comp., Dresden-A., Zwickauerstrassc

27.

K u l ö r siehe „ Z u c k e r c o u l e u r". K u l t u r a p p a r a t e siehe „ B a k t e r i o l o g i s c h e A p p a r a t e". K u m a r l n (Cumarin). A r o m a t i s c h e s P r i n z i p vieler P f l a n z e n , n a m e n t l i c h in d e n T o n k a b o h n e n u n d im W a l d m e i s t e r ; in a n d e r n P f l a n z e n bildet es sich erst b e i m T r o c k n e n (z. B. im H e u ) . E s wird d u r c h E x t r a k t i o n mit Alkohol a u s d e n T o n k a b o h n e n g e w o n n e n und b i l d e t r h o m b i s c h e , g e w ü r z i g a r o m a t i s c h r i e c h e n d e Kristalle. U b e r d i e s y n t h e t i s c h e D a r s t e l l u n g vgl. d e n Artikel „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " . S c h . P. 67° S. P. 205°. Kaum in H 2 0 , leicht in Alkohol löslich. D i e n t in d e r P a r f ü m e r i e , weiter zur G e w i n n u n g v o n M a i w e i n e s s e n z u. a . m. Kumarin, krist 1 kg Mk. 2ti,00 Kumarin: Haarmann & Beimer, ehem. Fabrik. a. d. Weser.

Holzminden

C. F. Boehringer & Soehne,

Mannheim-Waldliof.

Kumarin-Apparate: F. H. Meyer,

Hannover - Hainholz

(s. Ins.-Anh. S. 17).

K ü m m e l ö l (Oleum Carvi). F l ü c h t i g e s ö l , a u s d e m S a m e n von Carum carvi d u r c h D e s t i l l a t i o n mit H a O g e w o n n e n , f a r b l o s bis b l a s s g e l b , d ü n n f l ü s s i g , n e u t r a l , r i e c h t und s c h m e c k t s t a r k n a c h K ü m m e l . Sp. G . (bei 15°) 0,905—0,915. O . D . + 75—85°. Bei l ä n g e r e r A u f b e w a h r u n g wird e s d u n k l e r , v e r h a r z t u n d r e a g i e r t s a u e r ; b e k a n n t e B e s t a n d t e i l e s i n d d a s L i m o n e n (35—55 % ) u n d d a s K a r v o l ( 4 5 — 6 5 %). D a s Kümmelöl wird zur B e r e i t u n g von L i k ö r e n s o w i e in d e r M e d i z i n benutzt. Ein g e r i n g e s ö l g e w i n n t m a n a u s der b e i m Ausdreschen des Kümmels abfallenden Spreu.

601

Kumidin — Küpen und Küpenfarbstoffe. Kümmelöl, rekt dopp. rekt. aus holländ. Samen r konz. (Karvol), sp. G. 0.963, D. A. IV leicht (Karven) Mtyc-r Cohn, Hannover.

1 kg Mk. 10,00 1 „ „ 10,50 I n „ 17,00 1 „ „ 4,00

Kümmelöl-Apparate:

F. H. Meyer, Hannover - Hainhulz (s. Ins.-Anh. S. 171.

K u m i d i n siehe ,,K u in o I". K u m o l und K u m i d i n . 1. K u m o l (Isopropylbenzol). C«H 5 . CH(CH 3 ) 2 . Wird nach verschiedenen Methoden gewonnen, z. B aus Benzylidenchlorid C«H5 .CHCli 4- Zinkmethyl. Flüssigkeit vom sp. G. (bei 0°) 0,87976; S. P. 152°. 0

Kumol, techn

,o kg Mk. l'JO.OO

gereinigt 1 kg Mk. 3,00; °/o „ , 280,00 2. P s e u d o k u m o l (as-Trimethylbenzol). CeH»(CH3)3 [1:3:4], Findet sich im Steinkohlenteer und wird daraus gewonnen, indem man zuerst Pseudokumolsulfosäure darstellt. Flüssigkeit, sp. G. (bei 0°) 0,8643; S. P. 169,8°. Pseudokumol, techn ehem. rein

1 kg Mk. 2,50; H „ 7,00;

°/ 0 kg Mk. 210,00 1 „ „ 55,00

3. K u m i d i n (Amidcisopropylbenzol). H2N . CBH« . CH(CH S ) 2 . Durch Reduktion von Nitrokumo! gewonnen, welches letztere man in gewöhnlicher Weise durch Nitrieren von Kumol erhalten kann. Flüssigkeit sp. G. 0,9526; S. P. 225°. Kumidin, weiss

1 kg Mk. 8,00

4. P s e u d o k u m i d i n (Aniido-as-Trimethylbenzol). (CH 3 ) 3 . C.H 2 . NH 2 [CH 3 : CH3 : CH» : NH2 = 1 : 3 : 4 : 6]. Durch Reduktion von Nitropseudokumol mit Sn und HCl erhalten. Kristallnadeln, Sch. P. 62°. Im Grossen gewinnt man es jetzt durch Erhitzen von m-Xylidin mit Methylalkohol und HCl auf ca. 290°. Die aus den erhaltenen Chlorhydraten abgeschiedenen Basen werden durch fraktionierte Destillation getrennt. Pseudokumidin, ehem. rein, krist

H Mk. 4,00; 1 kg Mk. 35,00

Kumol und Kumidin, wie namentlich Pseudokumol und Pseudokumidin, finden bei der Teerfarbenfabrikation Verwendung. Dr. Th. Schuehiirdt, Görlitz.

K u n s t b u t t e r siehe „M a r g a r i n e". K u n s t h e f e siehe „H e f e". K u n s t h o l z siehe ,,H o 1 z m a s s e". Kunsthonig 1 siehe ,,H o n i g". K u n s t h o r n siehe „ H o r n , k ü n s t l i c h e s". K u n s t l e d e r siehe „ L e d e r s u r r o g a t e". K ü n s t l i c h e D ü n g e m i t t e l siehe „ D ü n g e m i t t e l , k ü n s t l i c h e". K ü n s t l i c h e R i e c h s t o f f e siehe . . R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e". K ü n s t l i c h e r I n d i g o siehe „ I n d i g o f a r b s t o f f e". K ü n s t l i c h e S e i d e siehe „ S e i d e , k ü n s t l i c h e". K ü n s t l i c h e S ü s s s t o f f e siehe „ S ü s s s t o f f e , k ü n s t l i c h e". K u n s t s t e i n e siehe „K a I k s a n d s t e i n" sowie „ S t e i n e , k ü n s t l i c h e". Farben zur Fabrikation von Kunststeinen: S. II. ('ohn, Kiu bi-nfutiriken. Berlin S.,

CottbliMT

Dumm 70.

K u n s t w a c h s „siehe W a c h s". K u n s t w o l l e siehe „W o 11 e". K ü p e n und Küpenfarbstoffe. Der wichtigste Küpenfarbstoff ist der Indigo; vgl. die Artikel „I n d i g o f a r b s t o f f e" und „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e". Da das Indigoblau vollständig unlöslich ist, so führt man es durch Reduktionsmitteil in I n d i g w e i s s über, welches sich seinerseits in alkalischen Flüssigkeiten löst; eine derartige Lösung bezeichnet man als I n d i g o -

602

Küpen

und

Küpenfarbstoffe.

k ii p e o d e r B I a u k ü p e. D i e K ü p e n f ä r b e r e i b e s t e h t d a r i n , d a s s m a n d i e F a s e r in d i e K ü p e e i n t a u c h t . E s l a g e r t s i c h d a b e i I n d i g w e i s s auf und in d e r F a s e r a b und w i r d b3im H ä n g e n a n d e r Luft zu I n d i g b l a u z u r ü c k o x y d i e r t , d a s d a n n f e s t und u n l ö s l i c h mit d e r F a s e r v e r e i n i g t ist. D a d a s I n d i g w e i s s bei d i e s e m V o r g a n g e durch G r ü n in B l a u ü b e r g e h t , b e z e i c h n e t m a n d e n s e l b e n a u c h a l s V e r g r ü n e n der F a s e r . D i e I n d i g o k ü p e n trennt m a n in k a l t e K ü p e n und w a r m e Küpen ( G ä r u n g s k ü p e n ) ; d i e e r s t e r e n k o m m e n für B a u m w o l l e und S e i d e , die l e t z t e r e n m e i s t e n s für W o l l e in B e t r a c h t . D i e k a l t e n K ü p e n teilt m a n in V i t r i o l k ü p e n , Z i n k k ü p e n und S u l f i t k ü p e n ein. D i e V i t r i o l k ü p e wird a u s I n d i g o , E i s e n v i t r i o l und K a l k hergestellt; der Kalk scheidet aus dem Eisenvitriol Eisenoxydulhydrat ab, das d e n I n d i g o zu I n d i g w e i s s reduziert. B e i der Z i n k k ü p e ( Z ' n k s t a u b k ü p e ) ist d e r Eisenvitriol durch Zinkstaub ersetzt. B e s o n d e r s w i c h t i g g e w o r d e n ist d i e H y d r o s u l f i t k ü p e , bei der N a t r i u m h y d r o s u l f i t , Zinkh y d r o s u l f i t , B l e i h y d r o s u l f i t , C a l c i u m h y d r o s u l f i t u.a.m. zur R e d u k t i o n d e s I n d i g o s d i e n e n . U b e r die D a r s t e l l u n g der H y d r o s u l f i t e vgl. d e n A r t i k e l „ H y d r o s u l f i t e " . Auf dem G e b i e t e der Hydrosulfi'tküpen-Färberie sind viele P a t e n t e genommen w o r d e n ; davon ist das wichtigste das zur Herstellung haltbarer Hydosulfite mittels Formaldehyds. B e i den G ä r u n g s k ü p e n u n t e r s c h e i d e t m a n W a i d k i i p e , Potta s c h e k ü p e , S o d a k ü p e und U r i n k ü p e . Alle G ä r u n g s k ü p e n w i r k e n d u r c h den bei d e r G ä r u n g o r g a n i s c h e r K ö r p e r e r z e u g t e n W a s s e r s t o f f r e d u z i e r e n d a u f d a s I n d i g b l a u . D i e W a i d k ü p e b e s t e h t a u s e i n e r M i s c h u n g von Ind i g o , W a i d , K l e i e , K r a p p und g e l ö s c h t e m K a l k ; der W a i d ist s e l b s t eine i n d i g o h a l t i g e P f l a n z e , wird a b e r nicht m e h r s e l b s t ä n d i g zum F ä r b e n s o n d e r n hier nur zur E i n l e i t u n g d e r G ä r u n g benutzt. M a n l ä s s t d a s G e m i s c h durch 1 b i s 1Y2 t ä g i g e s S t e h e n bei 5 0 — 6 0 ° in G ä r u n g k o m m e n . D i e P o t t a s c h e k ü p e b e s t e h t a u s K r a p p , K l e i e , P o t t a s c h e und I n d i g o , die S o d a k ü p e ( d e u t s c h e K ü p e ) aus K l e i e , I n d i g o , S o d a und g e l ö s c h t e m Kalk. D i e H a r n k ü p e ist e i n e L ö s u n g v o n Indigo und K r a p p in g e f a u l t e m H a r n u n t e r Z u s a t z v o n K o c h s a l z , Alle G ä r u n g s k ü p e n w e r d e n b e i 3 0 — 4 0 ° v e r w a n d t ; a u c h die o b e n unter den kalten Küpen e r w ä h n t e S u l f i t k ü p e benutzt man für die W o l l f ä r b e r e i bei d i e s e r T e m p e r a t u r . D i e H y d r o s u l f i t k ü p e regiert z. Z. die g a n z e I n d i g o f ä r b e r e i . Von Neuer u n g e n sind n a m e n t l i c h die B e s t r e b u n g e n zur H e r s t e l l u n g s a u e r e r Indigw e i s s l ö s u n g e n zu n e n n e n . S o g i b t d a s D. R. P . 137 8 8 4 V o r s c h r i f t e n zur H e r s t e l l u n g d e r s o g e n a n n t e n B o r s ä u r e k ü p e , einer mit ü b e r s c h ü s s i g e r B o r s ä u r e v e r s e t z t e n a l k a l i s c h e n L ö s u n g von I n d i g w e i s s . Nach dem D . R . P . 144 7 8 8 e r z i e l t m a n tiefe I n d i g o f ä r b u n g e n in einem Z u g e d a d u r c h , d a s s m a n die F a s e r n i c h t in a l k a l i s c h e r K ü p e ( L o s u n g von I n d i g w e i s s n a t r o n ) , s o n d e r n mit f r e i e m I n d i g w e i s s b e h a n d e l t . Um beim A n s ä u e r n der H y d r o s u l f i t k ü p e , d a s z w e c k m ä s s i g mit N a t r i u m b i s u l f i t g e s c h i e h t , A u s s c h e i d u n g d e s I n d i g w e i s s zu v e r h i n d e r n , g i b t man der K ü p e zuvor einen Z u s a t z von S t ä r k e , G u m m i , L e i m , D e x t r i n , A l b u m i n od. dgl. — D a s D . R . P . 152 9 0 7 l ä s s t für die F ä r b u n g v o n W o l l e mit Indigo der H y d r o s u l f i t k ü p e ein A m m o n i u m s a l z (z. B . N H , C I ) und e i n e n P r o t e i n k ö r p e r ( L e i m , E i w e i s s o d e r K a s e i n ) z u s e t z e n , w o d u r c h ein Ü b e r s c h u s s an fixem Alkali e n t f e r n t und d a s I n d i g w e i s s in e i n e m für d a s F ä r b e n g ü n s t i g e n Z u s t a n d g e h a l t e n wird. N a c h d e m D . R . P . 139 5 6 7 w e r d e n I n d i g w e i s s und I n d i g k ü p e n e l e k t r o l y t i s c h h e r g e s t e l l t , und z w a r e l e k t r o l y s i e r t man den I n d i g o mit o d e r o h n e D i a p h r a g m a in G e g e n w a r t e r w ä r m t e r S u l f i t l ö s u n g e n . W i r d mit D i a p h r a g m a g e a r b e i t e t und e n t h ä l t d e r A n o d e n r a u m H 2 SO«, s o soll d a s I n d i g w e i s s in einer b e ständigen, versandfähigen Form erhalten werden. Ü b e r d a s D. R. P . 153 5 7 7 zur D a r s t e l l u n g v o n Leukoindigo ist im Artikel ,,I n d i g o f a r b s t o f f e " , Abschn. 4, berichtet. N a c h d e m F r a n z . P a t . 3 4 8 3 6 0 kann m a n Indigo und s e i n e H o m o l o g e n a u c h mit E i s e n g l a t t in L e u k o d e r i v u t e ü b e r f ü h r e n , w e n n man A t z l a u g e n v o n w e n i g s t e n s 10° B £ v e r w e n d e t und auf 7 0 " e r w ä r m t . D i e V e r w e n d u n g des F e ist n i c h t nur w e g e n s e i n e r B i l l i g k e i t v o r t e i l h a f t , s o n d e r n a u c h d e s h a l b , weil e s

Kupfer.

G03

sich in der Küpe nicht löst und starke Indigweissfiltrate liefert, die als solche verwendet werden können. Ausser dem Indigo verwendet man als Küpenfarbstoff auch d a s l n d o p h e n o l (s. d.), das durch Reduktionsmittel in I n d o p h e n o l w e i s s übergeführt wird. Durch kräftige Oxydation stellt man dann auf der Faser d a s blaue Indophenol wieder her. Ausser den reinen Indophenolküpen bedient man sich neuerdings mit Vorteil häufig der g e m i s c h t e n - I n d i g o - l n d o p h e n o l k ü p e , in der eine Mischung von 1 T. Indophenol mit 3 T. Indigo wirksam ist. Auch die neu in den Handel gebrachten I n d a n t h r e n f a r b s t o f f e werden in der Form von Küpen löslich gemacht, also ebenfalls durch die Küpenfärberei fixiert. Nach dem D. R. P. 146 707 kann man auch S c h w e f e l f a r b s t o f f e in der Küpe färben, indem man die Farbstoffe mit alkalischer Küpe in die Leukokörper überführt, welche starke Affinität zur Faser haben und bei niedriger Temp. aufgefärbt werden können. Die Oxydation der Leukoverbindungen beginnt sofort beim Herausnehmen aus der Flotte. Die vielfach übliche Nachbehandlung mit Metallsalzen oder Oxydationsmitteln kann natürlich auch hier vorgenommen werden. K u p f e r . Cu (Cuprum). A. G. = 63,3. Die wichtigsten Kupfererze sind K u p f e r k i e s Fe-.S 3 . Cu 2 S, B u n t k u p f e r e r z Fe2S» . 3 Cu 2 S, K u p f e r g l a n z Cu s S, R o t k u p f e r e r z Cu 2 0, M a l a c h i t C u C 0 3 + 3 Cu(OH) 2 , K u p f e r l a s u r 2 C u C 0 3 + Cu(OH) 2 , sowie mehr oder minder k u p f e r r e i c h e E i s e n k i e s e . Die Methoden der Kupfergewinnung scheidet man in n a s s e und t r o c k n e ; der trockne Weg eignet sich besser für reichere, der nasse Weg namentlich für arme Erze. Die t r o c k n e Verhüttung geschieht in H e r d - , S c h a c h t - und F l a m m ö f e n ; bei den oxydischen Erzen ;st sie recht einfach, aber es entsteht ein sehr unreines Produkt. Die Kupfergewinnung a u s den geschwefelten Erzen gestaltet sich umständlicher, gestattet a b e r die direkte Erzeugung reineren Kupfers. Geschwefelte Erze werden vor dem Verschmelzen meistens geröstet, jedoch geschieht die Röstung nur u n v o l l s t ä n d i g , so d a s s der entstehende Rohstein noch Schwefelverbindungen des Kupfers und anderer Metalle enthält. Hierbei geht das zuerst oxydierte Eisen in den als Schlacke zugesetzten Quarz über, nicht aber d a s Kupfer. Bei wiederholter Röstung d e s „ K u p f e r s t e i n s " entsteht durch Wechselwirkung zw'schen dem zuerst gebildeten CuO (oder C u 2 0 ) und dem noch vorhandenen Cu 2 S metallisches Cu, und zwar d a s sog. S c h w a r z k u p f e r mit 93—95 % Cu; die Reaktion entspricht der Gleichung: 2 CuO + Cu 2 S — 4 Cu + S0 2 . Zur Vermeidung der verschiedenen Röst- und Schmelzoperationen benutzt man neuerdings mit Vorteil zur Gewinnung von Schwarzkupfer aus Kupferstein den B e s s e m e r p r o z e s s (vgl. unter „ F l u s s e i s e n " ) . Im Konverter vollzieht sich auch der sogenannte P v r i t s c h m e l z p r o z e s s , den man bei allen Kupfererzen und Erzgemischen a n w e n d e n kann, die Au, Ag, Cu und den nötigen S enthalten. Bei schwefelannen Mischungen schlägt man tauben Pyrit zu; ausserdem muss die Beschickung den nötigen Kieselsäuregehalt aufweisen. Vorteilhaft arbeitet man mit heissem Wind. Zur Beseitigung der Verunreinigungen wird d a s S c h w a r z k u p f e r r a f f i n i e r t , und zwar geschieht dies durch ein oxydierendes Schmelzen. Hierbei werden die Verunreinigungen verschlackt, teilweise auch verflüchtigt. Nach dieser durch Gebläseluft bewirkten Oxydation reduziert man d a s Metall unter Zusatz von Kohle; die Raffination geschieht heute meistens im Flammofen. Die Cu-Gewinnung auf n a s s e m Wege eignet sich namentlich f ü r arme Erze. Bei allen diesen nassen Prozessen m u s s d a s Cu zuerst in den löslichen Zustand versetzt, dann ausgelaugt, hierauf a u s den Laugen gefällt werden, während die Behandlung des ,,Zementkupfers" den Schluss macht. Zur Überführung in den löslichen Zustand werden die Erze mit H2SO» oder mit HCl behandelt, oder aber man unterwirft die Erze einer sulfatisierenden oder chlorierenden Röstung (letztere unter Zusatz von Alkalichloriden) und laugt sie dann mit

604

Kupfer.

HsO, verd. H j S O » o d e r s a l z h a l t i g e n L a u g e n a u s . A u s den L a u g e n wird d a s Cu meist durch F e ausgefällt, worauf das erhaltene Zementkupfer durch vers c h i e d e n e P r o z e s s e r a f f i n i e r t w i r d . In n e u e s t e r Z e i t h a t m a n n a m e n t l i c h v o r g e s c h l a g e n , in e i n e K u p f e r s u l f a t l ö s u n g S O s e i n z u l e i t e n , w o b e i K u p r o - K u p r i s u l f i t a u s f ä l l t und f r e i e H 2 S O 4 e n t s t e h t ; l e t z t e r e z e r s e t z t d a s S u l f i t w e i t e r in C u und CuSO«. D i e s e s von V a n A r s d a i e v o r g e s c h l a g e n e Verfahren findet sich w i e d e r im E n g l . P a t . 2 0 3 6 v o n 1 9 0 3 , w ä h r e n d d a s D . R . P . 151 6 5 8 d i e S O * a u f K u p f e r o x y d e o d e r K u p f e r k a r b o n a t e , w e l c h e zu B r e i a n g e r ü h r t s i n d , e i n wirken lässt. I m m e r noch nicht r e c h t eingeführt hat sich die d i r e k t e e l e k t r o l y t i s c h e Kupfergewinnung, wenn sie auch allmählich praktisch bedeutungsvoller wird. B e i d e n h i e r h e r g e h ö r i g e n V e r f a h r e n w e r d e n d i e E r z e mit E i s e n o x y d s u l f a t ( o d e r mit K u p f e r c h l o r i d ) a u s g e l a u g t . Bei diesen elektrolytischen P r o z e s s e n w e r d e n d i e b e i d e r L ö s l i c h m a c h u n g d e r C u - V e r b i n d u n g e n zu E i s e n o x y d u l s u l f a t ( b z w . K u p f e r c h l o r ü r ) reduzierten A u s l a u g s a l z e bei der E l e k t r o l v s i e r u n g der L a u g e an d e r A n o d e w i e d e r oxydiert, s o d a s s ein K r e i s p r o z e s s vorliegt. Als Kathode dienen Kupferbleche, als Anode Kohlenstäbe. Auf zahlreiche Abänderungen und Neuerungen kann an dieser Stelle nicht eingegangen werden. A u c h d a s D . R . P . 1 6 0 0 4 6 , w e l c h e s e b e n f a l l s ein d i r e k t e s e l e k t r o l y t i s c h e s V e r f a h r e n b e h a n d e l t , s e i nur g e n a n n t . V i e l w i c h t i g e r a l s d i e e l e k t r o l y t i s c h e K u p f e r g e w i n n u n g ist d i e e l e k t r o lytische R a f f i n a t i o n von Schwarzkupfer; im P r i n z i p d e c k t s i c h d e r P r o z e s s mit d e r G a l v a n o p l a s t i k ( s . d . ) , d. h. d e r E l e k t r o l y t ist e i n e a n g e s ä u e r t e C u S O i - L ö s u n g , d a s S c h w a r z k u p f e r dient als Anode, w ä h r e n d sich raffiniertes Kupfer an der K a t h o d e a b s c h e i d e t . S c h l i e s s l i c h sei n o c h e r w ä h n t , d a s s m a n j e t z t a u c h v e r s u c h t h a t , d e n e l e k t r i s c h e n Ofen zum V e r s c h m e l z e n von K u p f e r e r z e n h e r a n z u z i e h e n . M e t a l l i s c h e s C u ist h e l l r o t , s t a r k g l ä n z e n d , z i e m l i c h h a r t , a u s s e r o r d e n t l i c h dehnbar. S p . G . 8 , 9 4 ; S c h . P. 1080°, erstarrt unter S p r a t z e n , w e s h a l b es sich nur s c h w i e r i g g i e s s e n lässt. B e i s t a r k e r R o t g l u t ist e s s c h w e i s s b a r , k u r z v o r d e m S c h m e l z e n s p r ö d e und p u l v e r i s i e r b a r . Wegen seiner vorzüglichen elektrischen Leitungsfähigkeit (die schon durch geringfügige Verunreinigungen beeinträchtigt wird), dient reines Kupfer als Leitungsdraht; weiter benutzt man e s zu G e f ä s s e n , S c h i f f s b e s c h l ä g e n , G r a v i e r p l a t t e n u. s . w . Die Hauptmenge wird auf L e g i e r u n g e n (s. u.) verarbeitet. Kupferpreise sehr schwankend, z. Z. etwa: Raffinadkupfer Im Laboratorium gebrauchte Qualitäten: Kupfer, Drehspäne ,, reduz. techn., Pulver „ ,. ehem. rein, Pulver ,, granul „ Draht ,, Pulver ., feinstes Pulver „ in Blechform ,. ,, Flitterform geraspelt ., ehem. rein graoul

°u

1 kg Nlk. 2,2f> J ,. ,, 6,00 1 .. ,, 8,00 1 .. ., 5,50 I .. .. 5,25 I .. .. 5,50 I .. ,, 7,00 I •• •• 8 , 0 5 1 .. .. 7,70 I .. ,, 5,50 1 .. tj,50

Kupfer: Meyer

Cohn,

Hannover.

Kupferbleche: C.

Heckmann,

Berlin

SO.

33,

Göilitzer

Ufer 9

(s.

Inserate).

SO.

33,

Gürlitzer

Ufer 9

(s.

Inserate).

Kupferrohre: C.

Heckmann,

Berlin

Kupfererz-Aufbereitungs-Anlagen: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

A n l a g e n zur e l e k t r o l y t . Siemens

fc

Halske

A.-G.

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

Kupfer-Raffination:

Wernerwerk,

Berlin,

kg Mk. 17. : i,00

Nonnendamm.

Kupferbad —

605

Kupferfarben.

K u p f e r b a d siehe „V e r k u p f e r n".

K u p f e r b e i z e n . Als Beizen bezw. Oxydationsmittel in der F ä r b e i e i und Druckerei der G e s p i n s t f a s e r n finden Kupferverbindungen nur verhältnismässig selten Anwendung, und zwar K u p f e r a z e t a t , K u p f e r c h l o r i d , K u p f e r n i t r a t , K u p f e r s u l f a t und S c h w e f e l k u p f e r . Schwefelkupfer findet in der Anilinschwarzdruckerei Verwendung s o w i e in der Wollfärberei für Blauholzabkochungen. In der B a u m w o l l f ä r b e r e i mit Blauholz und Katechu wird CuSO» zur Erhöhung deT Echtheit angewendet und ebenso in der Seidenfärberei mit denselben F a r b s t o f f e n zur Erzielung eines blaustichigen Schwarz. Verschiedene substantive F a r b s t o f f e erhalten durch das N a c h k u p f e r n , d. h. Behandlung der gefärbten B a u m w o l l f a s e r mit Kupfersalzen, eine g r ö s s e r e Echtheit. Friedr. Wachs, Chera. Fabrik,

Kupferfarben.

Elberfeld.

1. B e r g b l a u (Kupferlasur, L a s u r b l a u , Azurblau, M i n e r a l b l a u , K u p f e r b l a u , H a m b u r g e r b 1a u , E n g l i s c h b l a u ) , b a s i s c h e s Kupferkarbonat 2 C u C O a . C u ( O H ) s . G i f t i g e s Mineral, d a s wegen dieser Eigenschaft und geringer D e c k k r a f t nicht mehr sehr häufig a l s F a r b e Verwendung findet. B e r g b l a u , feucht (1 f» °/ 0 H 2 0 - G e h a l t ) pulvertrocken

° / 0 kg M k . 2 2 5 , 0 0 °/0 „ „ 260,0)

2. B e r g g r ü n . T e i l s die natürliche M i n e r a l f a r b e M a l a c h i t dann nach seiner Zusammensetzung C u C O a . C u ( O H ) 2 dem B e r g b l a u verwandt, teils künstlich durch Fällen von CuSO*•«

Verpackgläser aller Art für die chemische Industrie HE

Elektrisch

^

heizbare Kocher, Öfen, Trotasthränke, Sandbäd usw.

I

171t® «

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usw.

a®r \'eiic I'reiNlisicn. ' W

wSss

Lacca in tabulis siehe „ S c h e l l a c k " Lac-Dye s i e h e „ T i e r i s c h e F a r b s t o f f Lacke. D e r b e k a n n t e s t e n a t ü r l i c h e L a c k ist

e".

der d u r c h den L e b e n s p r o z e s s der G u m m i s c h i l d l a u s e n t s t e h e n d e G u m m i l a c k o d e r S t o c k l a c k ; s i e h e d a r ü b e r den A r t i k e l ,,S c h e 1 1 a c k " . Ein d i r e k t e s P f l a n z e n p r o d u k t ist der b e r ü h m t e j a p a n i s c h e Lack. Zur G e w i n n u n g m a c h t m a n h o r i z o n t a l e E i n s c h n i t t e in die R i n d e d e s L a c k b a u m s Uhus vernicifera und kratzt d e n a u s g e t r e t e n e n L a c k a b . D e r R o h l a c k b i l d e t e i n e g r a u w e i s s e d i c k l i c h e E m u l s i o n , die d u r c h P r e s s e n durch T ü c h e r o d e r F i l t r i e r e n , a u c h w o h l d u r c h B e h a n d e l n mit w ä s s e r i g e n F l ü s s i g keiten g e r e i n i g t w i r d . D e r j a p a n i s c h e L a c k ist b e r ü h m t w e g e n s e i n e r a u s s e r o i d e n t l i c h e n W i d e r s t a n d s f ä h i g k e i t g e g e n Hitze, S ä u r e n und A l k o h o l . D e r s o g e n a n n t e c h i n e s i s c h e L a c k ist d a g e g e n ein K u n s t p r o d u k t , nämlich die A u f l ö s u n g e i n e s G e m i s c h e s von M a s t i x , S a n d a r a k und G u r j u n in A l k o h o l . Auch die in E u r o p a v e r w e n d e t e n L a c k e sind a u s s c h l i e s s l i c h K u n s t p r o d u k t e . A l l g e m e i n e s ü b e r die E i n t e i l u n g s i e h e im A r t i k e l „ F i r n i s s e " ; hier seien im b e s o n d e r n die f e t t e n L a c k f i r n i s s e b e h a n d e l t . E s g e h ö r e n dazu die im b e s o n d e r n Artikel e r ö r t e r t e n L e i n ö 1 f i r n i s s e ( s . d . ) s o w i e d i e f e t t e n Lacke. L e t z t e r e , die m a n a u c h a l s ö l l a c k f i r n i s s e bezeichnet, b e s t e h e n a u s L ö s u n g e n v o n Harzen in f e t t e n , und z w a r t r o c k n e n d e n Ölen. D a s w i c h t i g s t e H a r z für die L a c k f a b r i k a t i o n ist d e r K o p a 1 ( s . d . ) . D i e s e r , w i e a n d e r e H a r z e , m ü s s e n z u e r s t g e s c h m o l z e n w e r d e n , w a s in S c h m e l z g e f ä s s e n a u s K u p f e r o d e r S t e i n z e u g g e s c h i e h t , und z w a r e n t w e d e r ü b e r f r e i e m Feuer oder b e s s e r mittels überhitzten D a m p f e s . M a n erhitzt den K o p a l auf e t w a 3 5 0 " , b i s Vi s e i n e s G e w i c h t s ( K o p a l ö l ) a b d e s t i l l i e r t i s t ; v i e l f a c h wird

614

Lackfarben.

auch nur bis zu einer viel geringeren Temperatur erwärmt. Dann lässt man das ebenfalls vorgewärmte Lösungsmittel zufliessen, und zwar seltner reines Leinöl, meistens fertigen L e i n ö l f i r n i s (s. d.). Als Zusatz und teil weiser Ersatz des Kopals wird B e r n s t e i n angewandt. Die gewonnenen Lacke werden meistens noch filtriert, wozu man sich eines Trichters mit Baumwollpfropfen oder eines besonders konstruierten Lackfilters bedient. Teilweise werden die fetten L a c k e auch unter Zusatz von Terpentinöl hergestellt und nähern sich dann mehr den flüchtigen F i r n i s s e n (s. d.). Die billigen H a r z ö l f i r n i s s e sind Lösungen von Kopal, Bernstein. Kolophonium u. s. w. in H a r z ö l e n (s. d.). Von den ausserordentlich zahlreichen neueren Patenten, die sich auf die Darstellung von Lacken beziehen, seien die folgenden genannt: Nach dem D. R. P. 143 777 neutralisiert man Holzteer mit Na 2 C0 3 , wäscht mit H 2 0 , dampft ab, verkocht mit Fichtenharz und löst das erhaltene Gemisch in Terpentinöl, Petroleum oder äther. ö l e n . Das Produkt bildet einen wasserfesten, schnelltrocknenden Lack. Das D. R. P. 154 2 1 9 lässt Harzöl mit nichttrocknenden ö l e n und Harzpech vermischen, bis beim Erhitzen eine einheitliche M a s s e erhalten wird; das Harzöl muss im Überschuss vorhanden sein. Eine geringfügige Abänderung schützt das Zusatz-D. R. P. 155 107. Nach dem D. R. P. 145 3 8 8 gewinnt man fette Lacke aus fossilen Harzen unter Umgehung der sogenannten R o h s c h m e l z e der Harze, und zwar durch Zusatz von P a l m i t i n s ä u r e zu den gröblich zerkleinerten Harzen (Kopal, Bernstein u. s. w.), worauf bei kurzem Erhitzen die Harze sich in der geschmolzenen Palmitinsäure klar lösen. Der Lack wird dann, wie üblich, unter Zusatz von trocknenden ö l e n , Trockenmitteln und äther. Ölen fertiggestellt. Als Palmitinsäure enthaltende Verbindungen empfehlen sich für das Verfahren namentlich Walrat und Palmöl. Endlich sei darauf hingewiesen, dass die Steinkohlenteerbestandteile K u m a r o n und I n d e n , die sich sehr leicht zu harzartigen Körpern polymerisieren, in dieser Form erhebliche Verwendung in der Lackindustrie gefunden haben. Lacke: (Justuv 4itMiinuitui. r!•>!in. wsislr. Deutsch-Amerik. Lackwcrkc Wormser & Cie., lhtnseatiselu- chcnii>eh-teelinische W erk.. Kavs. r Karlsruhe.

Frischauer 4 Comp., Bergwerksbesitzer u. Fabrik ehem. Produkte. Wien YI./l u. Asperg bei Stuttgart (Wtthg.).

& C".. Lübeck. Knauth & WYidinii.-r. Dresden-S. Windhövel & Hofer. Kittershau?enHaru,cn

Chemikalien für L a c k e :

Dr. Höhn 4 Co., Düsseldorf.

Ctoische Fabrik: Dr. Engen Schaal, Feuerbach toi Stuttgart. Ester

Hartharz, harzsaures Mangan, Blei, Slkkatiw-Extrakt in S t ü c k e n .

für Lackfabriken,

harzsaures

M b m 1» M a | L | | | | a | | Ersatz für geschmolzen Bernstein ** sowie Manila- und Kauriekopal.

Lackfarben ( F a r b l a c k e ) . Mischungen oder chemische Verbindungen von Farbstoffen mit weissen, leicht zerteilbaren Mineralsubstanzen. Sie werden durch Fällung organischer Farbstoffe mit Gips. Schwerspat. Ton (gebrannt oder ungebrannt), Tonerdehydrat Zinnoxvdhydrat u. s. w. erhalten. Zur Darstellung der Lackfarben dienen Pflanzenfarbstoffe, tierische Farbstoffe sowie Teerfarbstoffe. Aus letzteren gewinnt man Lackfarben übrigens auch unter Verwendung eines o r g a n i s c h e n Bindemittels, nämlich der S t ä r k e . J e nach der Wahl des farbstoffaufnehmenden Körpers lassen sich aus einem Farbstoff verschieden gefärbte Lackfarben darstellen. Die Lackfarben sind durchsichtig (lasierend) und zeigen ihr Feuer nur

Lack-Lack



Lagermetalle.

615

in dünnen A u f t r ä g e n : m a n benutzt sie als W a s s e r - und Ölfarben. Im allg e m e i n e n ist ihre Haltbarkeit nur b e s c h r ä n k t . D a s Franz. Pat. 336 433 bezieht sich auf die Herstellung von Farblacken mit Hilfe von b e s o n d e r e n A z o f a r b s t a f f e n , w ä h r e n d d a s D. R. P. 150 765 die Herstellung von Lacken aus S c h w e f e l f a r b s t o f f e n schützt. Lackfarben: E. Bernard & Cie., Mülhausen i. K1-. Chemische Fabrik bei Karlsruhe, G. m. b. H., R ü p p u r r (Baden). Frischauer i Comp., Bergwcrk.sbesilzt'r u. Fabrik ehem. Produkte. Wien V I . / l u. Asperg bei S t u t t g a r t (Wttbtf-)-

Gustav Graumann. Iserlohn. Oststr. 18. Hirsch & Merzenich, Farbwerke m. b. H., Qreoghaus»n. I)r Adolf K j v s c r , Saalfeld i. Th. (s. Ins.-Allll. S. 12).

L a c k - L a c k (Lac-Dye) siehe „ T i e r i s c h e F a r b s t o f f e". L a c k m u s siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e " und „I n d i k a t o r e n " . L a c t a r i n = gereinigtes Kasein. L a c t a r l n p a p i e r s i e h e „ P h o t o g r a p h i s c h e P a p i e r e". L a c t o l e u m . Eine Art von flüssigem Linoleum (s. d.), doch w e r d e n die Bestandteile — Korkpulver und Bindemittel — erst an der Baustelle kalt zu einem Teig a n g e r ü h r t und auf die zu b e l e g e n d e n B o d e n a u f g e t r a g e n ; s c h o n nach 3—4 T a g e n ist die Masse soweit erhärtet, d a s s sie begangen w e r d e n kann. D a s Lactoleum lässt sich in allen möglichen F a r b e n erzeugen; es soll d a s Linoleum an Elastizität noch ü b e r t r e f f e n . L a c t o p h e n i n = p-Lactylphenetidin. C»H4u

Löffel: l.t-ppin & Masche. Berlin SU.. KngeluffT 17 (s. Ins.-Anh. S. 12). Gi-org Schmidt & v. d. Ell/., Sthiniedcfrlil. Kr-, Sehlellpingen (aus Gins) (s. Ins.-Aull. S. '.').

(i. Siclx-rt. Hanau i 1'lalinlnrtVl . Wal nitirunn. & Co.. Rorlin llaidi-ätr. -V> 57 (s. Ins. i;13>.

NW.,

L o h e siehe „ L o h g e r b e r e i". L o h g e r b e r e i (Rotgerberei). Allgemeines siehe unter . . G e r b e r e i " ; dort ist auch die Vorbereitung der Häute f ü r den G e r b p r o z e s s erörtert. Man hat zwei Verfahren der Lohgerberei zu u n t e r s c h e i d e n , nämlich d a s ältere Verf a h r e n d e s Einsetzens in Lohgruben und die Schnellgerberei mittels L o h b r ü h e n , G e r b e x t r a k t e n u. s. w. W a s die zur G e r b u n g benutzten Materialien anlangt, so sei auf die Artikel ,,G e r b m a t e r i a 1 i e n " und „ O e r b e x t r a k t e " verwiesen. In Deutschland w u r d e früher die E i c h e n r i n d e zur Bereitung guten Leders wohl am meisten benutzt, und zwar enthält die ä u s s e r e Rindenschicht hauptsächlich den G e r b s t o f f . Zur Bereitung d e r sog. „ L o h e " ( G e r b e r l o h e ) schält man die Rinde ab, zerkleinert die R i n d e n s t ü c k e gröblich in L o h s c h n e i d e r n o d e r H ä c k s e l m a s c h i n e n und zerfasert sie dann weiter in D e s i n t e g r a t o r e n (s. d.), Exzelsior - Gerbstoffmühlen (s. unter Gerberei) oder Mühlen verschiedener Konstruktion; auch den Getreidemühlen gleichende Steinmühlen (Mahlgänge) kommen zur A n w e n d u n g . Andere Rinden, so z. B. die e b e n falls sehr viel benutzte F i c h t e n r i n d e , w e r d e n im wesentlichen auf d i e s e l b e W e i s e zerkleinert. — Jetzt deckt in den meisten e u r o p ä i s c h e n Ländern die G e r b m a t e r i a l p r o d u k t i o n bei weitem nicht mehr den Bedarf, w e s h a l b man a n d e r e G e r b m a t e r i a l i e n importiert, die sich von den bisherigen durch höheren G e r b s t o f f g e h a l t und verhältnismässig niedrigeren P r e i s unterscheiden. Die anfänglich verbreitete Ansicht, d a s s nur mit E i c h e n l o h e gutes Leder erzeugt w e r d e n könne, hat sich längst als irrig erwiesen. Bei dem älteren Verfahren der Lohgerberei, d a s man auch als s a u r e G r u b e n g e r b u n g bezeichnet, werden die B l o s s e n in 3 m tiefen, mit Zement ausgekleideten G r u b e n a b w e c h s e l n d mit Lohe geschichtet, d a n n mit H 2 0 o d e r schon g e b r a u c h t e r L o h b r ü h e ü b e r g ö s s e n und so m e h r e r e M o n a t e liegen g e l a s s e n ; d a n n lässt man die Flüssigkeit a b und ersetzt sie d u r c h s t ä r k e r e L o h b r ü h e bezw. man verstärkt sie durch Zusatz frischer Lohe. Der G e r b p r o z e s s inuss mit ganz verdünnten G e r b s t o f f l ö s u n g e n begonnen w e r d e n , und nur allmählich ist die Konzentration zu steigern; a n d e r n f a l l s w ü r d e n nur die ä u s s e r e n Hautschichten gegerbt und d a s Eindringen d e s G e r b s t o f f s in die inneren Partien verhindert w e r d e n . Ist die Lohe extrahiert, so wird, wie s c h o n b e m e r k t , neue Lohe z u g e g e b e n ; gleichzeitig v e r s e t z t man die Blossen, d. h. man legt sie in umgekehrter Reihenfolge in die G r u b e ein, und z w a r so, d a s s die vorher oben befindlichen Narbenseiten jetzt nach unten gekehrt sind. D a s Versetzen m u s s so oft wiederholt w e r d e n , bis d a s Leder g a r ist, w a s m a n an d e r gleic'nmässig dunklen F a r b e auf der Schnittfläche erkennt. Je nach der Dicke bedarf d a s Leder bei diesem Verfahren 1—3 Jahre, um gar zu w e r d e n .

Lokao —

I.öslichkcit.

6 3 3

Abgesehen von dem sehr dicken Sohlleder, d a s wohl a u s s c h l i e s s l i c h durch G r u b e n g e r b u n g erzeugt wird, benutzt man neuerdings mit Vorteil die S c h n e l l g e r b e r e i ( B r ü h e n g e r b e r e i ) mit Lohbrühen und O e r b e x t r a k t e n (s. d.). Die B r ü h e n , auch F a r b e n genannt, m ü s s e n zuerst e b e n f a l l s s c h w a c h (0,2—0,3° B6) verwendet w e r d e n . Nach 1—2 W o c h e n k o m m e n die Blossen in konzentriertere Brühe (um 0,2° Be s t ä r k e r ) , bis die Stärke je nach Umständen 1,5—2,5° Be beträgt. Die Zahl der a n z u w e n d e n d e n Brühen und die Zeit der O e r b u n g richtet sich nach der D i c k e d e s L e d e r s ; d e m n a c h nimmt d i e Schnellgerberei eine Zeit von 30 bis 75 T a g e n in A n s p r u c h . In j e d e r F a r b e w e r d e n die Blossen m e h r m a l s umgelegt. Schliesslich bringt man d a s Leder noch einmal auf kurze Zeit mit Lohe in die G r u b e , spült es d a n n mit reinem W a s s e r , lässt es a b t r o p f e n , worauf gewöhnlich d a s sog. A b t r a n e n erfolgt, d. h. man reibt die N a r b e n s e i t e mittels Bürsten mit T r a n ein, w o d u r c h s p ä t e r e s B r ü c h i g w e r d e n d e s L e d e r s verhindert w i r d . D a s g a r e Leder m u s s sehr allmählich (unter 30°) getrocknet w e r d e n . W e i t e r e Einzelheiten d e r Schnellgerberei richten sich nach der Natur des v e r w e n d e t e n G e r b extrakts. D a s g a r e Leder wird seinem V e r w e n d u n g s z w e c k e n t s p r e c h e n d in m a n n i g f a c h e r W e i s e zugerichtet s o wird Sohlleder gewalzt oder g e h ä m m e r t , O b e r leder geglättet und d a n n gewalkt, d. h. mit einer Mischung von T r a n , Kalk und D e g r a s eingefettet. A n d e r e O p e r a t i o n e n d e r Zurichtung und W e i t e r b e h a n d l u n g müssen hier ü b e r g a n g e n w e r d e n . L o k a o siehe , . P f l a n z e n f a r b s t o f f e " . Loretin = m-Jod-o-oxvchinolin-aiia-sulfosäure. C»H,NJ(OH)SOaH. Nach dem D. R. P. 72 924 wird o-Oxvchinolin sulfuriert; die e n t s t a n d e n e S u l f o s ä u r e neutralisiert man mit K 2 C 0 3 in w ä s s e r i g e r Lösung und jodiert sie dann durch Kochen mit KJ und Chlorkalk, worauf d a s erkaltete G e m i s c h d u r c h Zusatz von HCl neutralisiert wird. D a s sich hierbei a u s s c h e i d e n d e C a - S a l z des Loretins wird a u s g e w a s c h e n , worauf man durch HCl d a r a u s die f r e i e S ä u r e erhält. Schwefelgelbes, fast g e r u c h - und g e s c h m a c k l o s e s Kristallpulver, n u r wenig löslich in HsO und Alkohol. Man benutzt es in der W u n d b e h a n d l u n g als geruchlosen und ungiftigen J o d o f o r m e r s a t z . Ebenso v e r w e n d e t man auch d a s Natrium- und Wismutsalz, letzteres auch innerlich gegen c h r o n i s c h e Durchfälle. Neuerdings findet d a s Loretin in a n d e r e r Form wieder mehr V e r w e n d u n g , nachdem es schon fast vergessen war. Vgl. d a r ü b e r den Artikel ,.G r i s e r i n " . Loretin

H Mk. 4 , 8 0

Loretin: Dr. Theodor Schuchardt. Görlitz.

L o s o p h a n = T r i j o d - m - k r e s o l . C B H(J 3 )OHCH3. Man erhält es d u r c h Einwirkung von J o d j o d k a l i u m auf o-oxy-p-toluylsaures Na. E s bildet f a r b lose, geruchlose, in H»0 fast unlösliche Kristallnadeln, die äusserlich als Antiseptikum bei Hautkrankheiten, G e s c h w ü r e n u. s. w. verwendet w e r d e n . ].usoplian

11 Mk. !l,O0; 1 kc; Mk. £ 6 . 0 0

L ö s l i c h k e i t verschiedener

Substanzen:

L ö s 1i c h k e i t v o n S a l z e n Bei

i|



. . . . 1] 8 6 , 8 5 Aluminiumsulfat, krist. . 1 Aluminiumkaliumsulfat, krist. K a l i a l a u u ) 3,9 Ammoniumchlorid 28. t Ammoiuuir.bikarbonnt • • • • • • j 11,91

i n 100 T.

10° 95,8 9,5 32,84 16,1

'

20°

j 107,35 15,1 37,28 [ 21,5

H20. 50°

100°

201,4 44,1 50,6

1132,0 357,5



72,8 —

634

Löslichkeit.

Bei

| :



10°

20»

50»

71,00

73,65 33,3 2,22 7,0 48,3 2,880 60

76,30 35,7 3,48 9,2 66,7 3,992 74 26,1 68,3 7,6 34,7 62,94 12,4 112 26,91 144,2 31,2 10,9 36,4 42,31 1,329 36,2 66,3 88,4 9-',15 35,84 17«,6 179,3 21,71 92,82 9,84 87,5 9,3 19,40 69,5 39,7 7,39 227,3 161,49

84,25 43,6 11,75 17,1 90



Baryumbydrat Baryumnitrat Bleinitrat Borsäure ( H i B O j )

1,5 —

38,8 1,947

Calciumsulfat C a S 0 4 . 2 H j 0

.

.

.

.

24,1 3,33 27,9 58,90 4,6

Kaliumchromat

Kaliumbikarbonat Kaliumjodid

19,61 127,9 13,3 8,46 22,4

Kupiersulfat Lithiumkarbonat Magnesiumsulfat



Natriumbromid N a B r Natriumbromid N a B r + 2 H a O . . Natriumchlorid Natriumjodid N a J N a t r i u m j o d i d N a J -)- 2 H 2 0 . . . Natriumkarbonat Na»COj N a t r i u m k a r b o n a t N a 2 C O . j -)- 1 0 H > 0 Natriumbikarbonat

Natriumsulfat N a j S O j + 10 H s O . . Natriumthiosulfat, -wasserfrei . . .

1,539 26,9 55,4 77,5 . 78,85 35,6 . 158,7 . 158,7 6,97 21,33 7,92 72,9 . .

5,02 47,6 30,4 5,73



60,8 5,0 32,0 60,92 7,4 109 -'3,23 136,1 21,1 9,7 30,5 36,95 1,406 31,5 618 83,0 85,0 35,70 168,7 170,0 12,06 40,94 8,88 80,8 3,9 9,00 —

34,6 6,57 —

Zinksulfat Z n S O i 4 - 7 H » 0

.

. . .

115,22

138,21



120 26,6 80,5 19,0 42,8 69,00 35,0 121 37.92 16» 86 15,8 55,2 65.83 1,181 50,3 74,8 107,7 115,8 36,70 232,3 228,4

100° 97,50 57,8 —

32,2 139 29,116 154 22,2 104,2 59,9 56,6 79,10 94,1 156 —

209 247 26,2 —

203,22 0,728 73,8 52,9 114,9 —

40,1 312,5 —

45,47 539,62

— —

12,72 112 82,5 46,7 114 52,0 11,34 496,1 263,84

180 98,8 42,5 — —

53,96 940 653,59

Löslichkeit verschiedener Chemikalien in v e r d ü n n t e m W e i n g e i s t . ( F h a r m a z . Zentrallialle I t M ,

X o . /in.

1 g Substanz erfordert Spiritus v o m V o l . - G e w . 0 , 9 4 1

bei

15,5°.

ccm Ammoniumbromid Ammoniumchlorid Aminoniumkarbonat Benzoesäure Bleiazetat Chininsulfat Cinoho»insulf:it Fiscnoxvdul-sulfat

. . .

. . .

. . .

. . .

3,00 6,00 10,00 20,00 8.00 15U.0U 20,00 236.0H

ccm Kaliumazetat Kaliumbikarbonat Kaliumbronüd Kaliumchlorid Kaliumlerrocyanid Kaliumjodid

0,50 22,00 4.50 88.60 .

.

.

.

570,00 1,60 1,00 24.00

Lote



I.ötcn.

»335

cm Ivalium-Natriumnitr.it Kaliumsulfat Kaliumsultit Kaliumzitrat Kodein Kupfersulfat Lithiumzitrat Magnesiumsult'at Milchzucker Morphiumazetat Morphiumchlorid Morphiumsulfat Natriumazetat Natriumkarbonat

.

.

.

.

.

. .

. .

. .

. .

. . . . . . .

. . . . . . .

2:u.)U 700,00 Í60.0U 1.00 4,40 MrU.Ml 25,00

.

.

Í;.3:¡

. .

. .

50.00 26.00

.

H.tHJ

.

.

.

com . Natriumhvpophosphit Xatriumphosphat • Natriumsalizvlat Natriumsulfat . . . Natriumsulfokarbonat Natriumthiosulfat . < Ixalsáure Quecksilberchlorid Salizylsäure Silbernitrat Strvchnin.-ulfat . . . Weinsaure Zinksulfat Zitronensäure . . .

. .

.

.

402,00 5.80 2:i8.ou lü.60 1,20 lM.OO :>,00 6.00 20,00 42.00 2,50 60,00 1,25 48,00 1,00

Löslichkeit a n d e r e r Körper siehe unter den b e t r e f f e n d e n Artikeln; ü b e r Löslichkeit von G a s e n siehe unter „ A b s o r p t i o n s k o e f f i z i e n t e n " . Lösungsmittel: Aktien-Gesellschaft

für

chemische

Industrie,

Gelsenkirchen-Schalke.

L o t e siehe „ L ö t e n". Löten. Man untierscheidet W e i c h 1 o t e (S c h n e 1 I 1 o t e) und H a r t l o t e ( S c h l a g l o t e ) ; letztere w e r d e n a u c h S t r e n g 1 o t e genannt. D a s einfachste Weichlot ist reines Zinn (Sch. P. 230°), doch v e r w e n d e t man meistens der Billigkeit halber Legierungen a u s Sn und P b , deren Sch. P. je nach dem M i s c h u n g s v e r h ä l t n i s zwischen 180 und 240° s c h w a n k t ; noch leichter flüssig w e r d e n d e Lote erhält man durch Zusätze von Cd und Bi (vgl. unter ,,K a d in i u in 1 e g i e r u n g e n " und ,,W i s in u 11 e g i e r u n g e n"). Als Schlaglote v e r w e n d e t man sehr v e r s c h i e d e n e Massen, z. B. reines Kupfer oder Legierungen von Cu mit Zn (Messing), s o w i e solche von Cu mit Zn und Sn ( B r o n z e n ) . Mit derartigen Loten, die man allgemein unter dem Namen M e s s i n g s c h l a g l o t e z u s a m m e n f a s s e lötet man Kupfer, Bronze, Messing, Gusseisen und Schmiedeeisen. Strengfiüssiger und sehr w i d e r s t a n d s fähig ist d a s N e u s i l b e r s c h l a g l o t , d. h. ein zinkreiches Neusilber (vgl. unter „ N i c k e l l e g i e r u n g e n " ) , d a s für G e g e n s t ä n d e a u s Stahl, Eisen und Neusilber V e r w e n d u n g findet. Als S i I b e r 1 o t dient eine Legierung von 75 % Ag und 25 % Cu, der häufig zur E r n i e d r i g u n g d e s Schmelzp u n k t s e t w a s Messing o d e r Zink zugesetzt w i r d ; man lötet d a m i t Silber, Kupfer, Stahl und Eisen. Als G o 1 d 1 o t dienen Legierungen von Au, Ag und Cu (zuweilen unter Zusatz von wenig Zn), w ä h r e n d reines Gold zum Löten von P l a t i n benutzt wird. Aluminium lässt sich nur schwierig löten; es sind zahlreiche Lote für diesen Zweck vorgeschlagen worden, die meistens AI, Cu und Sn enthalten. Dagegen kann Aluminiumbronze unter Benutzung eines Hartlotes a u s 52 % Cu, 46 % Zn und 2 % Sn leicht und fest gelötet w e r d e n . N e u e r d i n g s lötet man schwer schmelzbare Metalle vorteilhaft mit Hilfe d e s elektrischen F l a m m e n bogens. Andere Metalle (z. B. Blei) w e r d e n jetzt m e i s t e n s o h n e Hilfe von Lot durch direkte Schmelzung der Verbindungsstellen verlötet, wozu man sich eines G a s g e b l ä s e s oder für Platin eines K n a l l g a s g e b l ä s e s bedient. Soll die Leitung gelingen und halten, so muss man L ö t m i t t e l a n wenden, die die blanken Metallflächen vor der Oxydation schützen o d e r schon gebildete Oxvde auflösen. So benutzt man beim Weichlöten S a l z s ä u r e , S a 1 in i a k ," C h 1 o r z i n k , ö I . K o l o p h o n i u m . T e r p e n t i n , vor allem aber die als L ö t \v a s s e r b e k a n n t e w ä s s e r i g e L ö s u n g des sog. L ö t s a 1 z e s. Letzteres, d a s A m m o n i u m z i n k c h 1 o r i d Z11CI2 + 2 NH0

150

475

41.00

49,00

1

90

175

175

550

49,00

58,00

i

90

175

175

625

49,00

58,00

80

643

Luftpumpen.

D i e a n g e f ü h r t e n A p p a r a t e b e s t e h e n a u s E i s e n k ö r p e r mit Rotg u s s d ü s e n . P r e i s e der L u f t s a u g e r a u s R o t g u s s , H a r t b l e i , Hartg u m m i , T o n u. s. w . n a c h V e r e i n b a r u n g mit der f a b r i z i e r e n d e n F i r m a . — L u f t p u m p e n . als Durchschnittspreise

E s existieren noch sehr viele andere k ö n n e n etwa f o l g e n d e g e l t e n :

Angesaugte Luftmenge: per Minute 0,2 0,3 Preis . . 650 775

b) F ü r

das

0,5 850

0,8 1000

1 1250

L a b o r a t o r i u m :

Kolbenluftpumpc,

2 1600

3,5 5 2200 2700

Stiefellänge 2 6 cm, Duichiu. 3 cm,

Konstruktionen;

8 3950

10 15 5400 5900

cbm. Mk.

Tellerdurchm.

2U c m , mit Z w i n g e zum A n s c h r a u b e n Z w e i s t i e f e l i g e V e n t i l l u f t p u m p e , mit G l a s s t i e f e l n und B a b i n e t h a h n , n e b s t M a n o m e t e r . L ä n g e der Stiefel 2 1 c m , D u r c h m . 5 c m , T e l l e r d u r c h m . 2 2 cm D i e s e l b e , Stiefellänge 2 6 cm, Durchm. 6 cm, Tellerdurchm. 2 5 cm . Z w e i s t i e f e l i g e H a n d l u f t p u m p e mit G r a s s m a n n s c h e m H a h n , M e t a l l s t i e f e l n und M a n o m e t e r a u f B r e t t . S t i e f e l l ä n g e 2 1 c m , D u r c h m . 5 , 2 c m ,

Mk.

50,00

250,00 400,00

T e l l e r d u r c h m . 2 2 cm „ 250,00 L u f t p u m p e n m i t T e l e s k o p k o l b e n und Ö l d i c h t u n g der V e n t i l e . Diese Ölluftpumpen erzeugen ein sehr h o h e s V a k u u m , sind b e q u e m zu b e d i e n e n und w i r k e n äusserst schnell: P r e i s e j e n a c h G r ö s s e und A n o r d n u n g Mk. 1 0 0 , 0 0 — 5 0 0 , 0 0 L a b o r a t o r i u m s - L u f t p u m p e n , zum Ersatz der W a s s e r s t r a h l p u m p e n f ü r V a k u u m (und D r u c k b i s 2 A t m . i ; m i t s e l b s t t ä t i g e n V e n t i l e n , mit l u f t d i c h t eingeschliffenem M e t a l l k o l b e n . E r r e i c h b a r e L u f t l e e r e 2 0 — 2 5 mm Q u e c k s i l b e r s ä u l e , K o l b e n d u r c h m e s s e r 3 6 m m , H u b 8 0 m m , U m d r e h u n g s z a h l bis 2 0 0 per M i n u t e : Für Handbetrieb ., R i e m e n b e l r i c b ¡feste und lose R i e m e n s c h e i b e i ., S c h n u r b e t r i e b ( d i r e k t v o m M o t o r mit hölzerner S c h n u r s c h e i b e i ., D a m p f b e t r i e b imit a n g e b a u t e r N i e d e r d r u c k - D a m p f m a s c h i n e ) D i e s e l b e n L u f t p u m p e n in zweistufiger b z w . Z w i l l i n g s a n o r d n u n g : Für Rienienbetrieb V o r g e l e g e für e l e k t r i s c h e n o d e r H a n d b e t r i e b G r ö s s e r e V e n t i 11 u f t p u m p e n mit eingeschliffenem K o l b e n : Grösse

Zylinderdurchm.

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..Höchst" 5 " ° „ig

II M k . 15,1)11; 1 k g M k . 145,01)

L y s o f o r m {Liquor Formaldehi/di mponafwi). L ö s u n g von F o r n i a l d e h y d in a l k o h o l i s c h e r K a l i s e i f e n l ö s u n g . D a s D. R. P. 141 744 s c h ü t z t d i e H e r s t e l l u n g e i n e s g l e i c h a r t i g e n P r ä p a r a t e s mit w ä s s e r i g e r Kaliseifenlösung, w ä h r e n d m a n n a c h d e m Z u s a t z - D . R. P . 145 390 d i e E i n w i r k u n g v o n F o r n i a l d e h y d auf K a l i s e i f e u n t e r A b w e s e n h e i t j e g l i c h e n L ö s u n g s m i t t e l s d u r c h Ü b e r druck bewirkt.

Lysol



Magnesia, G e r a t e aus.

645

Lysoform ist ein Desinfektionsmittel. I.ysoform L y s o f o r m .

..

,.

60,00 200,00

0

krist entwässert

vor Hannover.

" « kg " o ..

0

Dann>tadt.

4. M a n g a n o x v d , h a r z s a u r e s . Es wird durch Schmelzen sowie durch Fällen erhalten (vgl. „ S i k k a t i v e " ) und ist ein wichtiges T r o c k e n mittel für die Lack- und Firnisfabrikation. Manganoxvd,

harzs.

(Manganpräparat),

..

..

..

geschmolzen



kg

Mk.

46,00

gefällt,

" „

..

,.

77,00

Pulver

5. M a n g a n o k a r b o n a t (kohlensaures Manganoxydul; Manganum carbonicum). MnCOa. In der Natur als M a n g a n s p a t , künstlich durch

656

Manganverbindungen.

Fällung einer Lösung eines M a n g a n o s a l z e s w e i s s e s , w a s s e r h a l t i g e s Pulver erhalten. Manganokarbonat,

techn. -

Königswarter

ehem. A

Ebell,

(oder

MnCU)

mit N a 2 C 0 3

Ia

"„

H a

"

rein

Linden

vor

kg

Mk.

0

.

.

58,00

"„

.

..

160.00

Manganoxydul,

leinölsaures

Ia

,.

..

IIa

& Kt>ell.

Linden

7. M a n g a n licum). MnC 2 0» . salzlösungen o d e r erhalten. W e i s s e s vorzügliches Mittel Manganooxalat.

vor

"„

Mk.

115,00 90,00

Hannover.

techn

& Kbell,

k j

Ein

o o x a l a t (oxalsaures M a n g a n o x y d u l ; Manganum oxa5 H20. Durch Fällen von konzentrierten Manganoxydulvon feuchtem M a n g a n k a r b o n a t mit w ä s s e r i g e r O x a l s ä u r e Kristallpulver, d a s in H 2 0 sehr s c h w e r löslich ist. Gilt als zur Darstellung von Sikkativen. " „ kg

ehem. Königswarter

93,00

Hannover.

6. M a n g a n , ö l s a u r e s (Manganoleat; Manganum oleinicum). w i c h t i g e s Trockenmittel für die Firnis- und L a c k t a b r i k a t i o n .

Königswarter

als

rein

Linden

1

v..r

Mk.

..

158,0'!

..

2,00

H a n ; ; u v . r.

8. M a n g a n o x y d e. a ) M a n g a n o x y d u l (Manganum oxi/dulatum). MnO. Durch Erhitzen von Manganooxalat oder M a n g a n o k a r b o n a t in Wasserstoff als g r a u g r ü n e s Pulver e r h a l t e n ; auch durch Glühen d e r s e l b e n Verbindungen unter L u f t a b s c h l u s s dargestellt. Es dient als grüne Anstrichfarbe. Manganoxydul, . Königswarter

'

techn

" „

ehem. rein

" „

& Kbell.

Linden

vor

kfi M k . ..

..

58,00 100,00

Hannover.

b) Manganoxyd (Mangansesquioxyd; Manganum oxi/datum). M n 2 0 3 . Durch gelindes Glühen von Mangannitrat, ferner aus den R ü c k s t ä n d e n von der Chlordarstellung (s. ,,C h I o r " ) nach dem B r a u n s t e i n v e r f a h r e n erhalten. B r a u n s c h w a r z e s Pulver. Manganoxyd,

techn

,.

ehem.

Künigswarter

& Ebel],

"u rein,

Linilen

wasserfrei vor

kg

Mk.

1

..

!(S,00 7,50

Hannover.

c) M a n g a n o x y d h y d r a t ( M a n g a n u m lu/drox/idat um). Findet sich in d e r Natur als M a n g a n i t , künstlich durch Oxydation von Manganoxydulhydrat an der Luft erhalten; letzteres entsteht durch Fällung von M a n g a n o s a l z lösungen mit NaOH. Manganoxydhydrat ist ein d u n k e l b r a u n e s Pulver, d a s unter dem Namen M a n g a n b i s t e r ( M a n g a n b r a u n ) zum Färben von G e w e b e n , weiter als P o r z e l l a n f a r b e und schliesslich als Zusatz beim Kochen von Leinölfirnissen benutzt wird. Manganoxydhvdrat,

techn.

Ia

¡zur

Firnisbereitung)

,.

..

IIa

' ..

..

,. Königswarter

0

e h e m . rein

& Ebell,

I.inden

vor

Hannover.

I Lehmann

&

Voss.

„ kg

Mk.

.15 0(1

"„

..

..

38,00

" „

..

..

I 10,00

Hamburg.

d)

Mangandioxyd ( M a n g a n s u p e r o x y d ; Manganum huneroxudatum). M n 0 2 . Die natürlich v o r k o m m e n d e Verbindung siehe unter ,,B r a u n s t e i n " ; künstlich erzeugt man es a u s den R ü c k s t ä n d e n von d e r C h l o r d a r stellung (vgl. den Artikel ,,C h 1 o r"). B r a u n s c h w a r z e s oder s c h w a r z e s Pulver, d a s sich beim Glühen unter O - E n t w i c k l u n g zersetzt, w ä h r e n d es von HCl unter E n t w e i c h e n von C1 gelöst wird. Mangandioxvd,

gefällt,

..

..

techn.

Ia

°o

kg

„ I I a

"„

_

" „

_

..

80,00

" „

..

..

250,00

1

..

..

3,40

gereinigt ,,



rein

(90°„1

..

ehem.

rein

.

.

.

.

1 kg

Mk.

2.S0;

Mk.

47,00 34,00

e) M a n g a n t r i o x y d M11O3 und M a n g a n s ä u r e HsMnO». Haben keine technische Bedeutung. f) M a n g a n h e p t o x v d Mn-,.0; und Ü b e r m a n g a n s a u r e HMnO).

Manometer.

657

Sind als solche ebenfalls ohne jede Bedeutung; die Salze der Übermangansaure ( P e r m a n g a n a t e ) siehe unter den betreffenden Metallverbindungen. 9. M a n g a n o s u 1 f a t ( s c h w e f e l s a u r e s M a n g a n o x y d u l ; M a n g a n v i t r i o l ; Manganum s u l f u r i c u m ) . MnSO«. Durch L ö s e n von M a n g a n o k a r b o n a t in v e r d . HsSO», w e i t e r d u r c h G l ü h e n g l e i c h e r T e i l e B r a u n s t e i n und w a s s e r f r e i e m Eisenvitriol und A u s l a u g e n mit H » 0 s o w i e nach einigen a n d e r e n M e t h o d e n erhalten. Bildet Kristalle von zart rosenroter Farbe mit 4—7 H 2 0 , je n a c h der B i l d u n g s t e m p e r a t u r . W i r d i n d e r F ä r b e r e i u n d in d e r P o r z e l l a n m a l e r e i , f e r n e r zur D a r s t e l l u n g a n d e r e r M a n g a n p r ä p a r a t e benutzt. Manganosulfat, techn., entwässert, eisenfrei % kg M k . 40,00 ehem. rein, krist « „ ,. „ 80,00—112,00 . entwässert » „ ,. „ 125,00 ,. wasserfrei 1 3,50 r r Königswarter i Ebell, Linden vor Hannover. E. Merck, Darmstadt. Manganverbindungen: Chemische Fabrik Flörsheim, Dr. H. Noerdlinger, Lehmann & VOS6, Hainburg. Flörsheim a. M. (fettsaure u. harzsaure). E. Merck, Darmstadt. Dr. Höhn 4 Co., Düsseldorf. Anlagen und Verfahren für M a n g a n p r ä p a r a t e ; Willy Manger, Techn. Bureau, Dresden (s. Ins.-Anh. S. 16). Manometer (Druckmesser). G l a s m a n o m e t e r , bestehend aus 3-schenkeliger Glasröhre, mit M i l l i m e t e r s k a l a auf K a r t o n : T e i l u n g über und unter 0 bis . . . . 50 100 2 0 0 mm. Stück 1,00 1,25 1,50 Mk. D i e s e l b e n , auf gusseisernem Fuss, mit T - S t ü c k aus M e s s i n g : T e i l u n g über und unter 0 bis . . . . 50 100 2 0 0 mm. Ohne H a h n Stück 2,50 2,75 3,00 Mk. Mit D r e i w e g h a h n 5,00 5,50 6,75 „ P M a n o m e t e r nach L a n d o 11, bestehend aus gläsernem U-förmigem Manometerrohr, mit messingenem T-Stück, auf gusseisernem Fuss, Papierskala mit 0 , 5 Zentimeterteilung : T e i l u n g über und unter 0 bis . 10 25 4 0 cm. Ohne Hahn Stück 1,90 2,60 4,15 Mk. Mit D r e i w e g h a h n ,, 5,25 6,75 8,25 „ D i e s e l b e n zum Befestigen an der W a n d , auf Brett, mit m e s s i n g e n e m T - S t ü c k , T e i l u n g über und unter 0 b i s 4 0 c m : Ohne H a h n Stück Mk. 12,00 Mit D r e i w e g h a h n „ „ 15,50 M a n o m e t e r aus G l a s nach S c h i e l e , für Gasanstalten, mit M i l l i m e t e r t e i l u n g : Skalenlänge . . 250 260 300 350 360 370 380 400 5 0 0 mm. Stück . . . . 1,70 1,85 2,00 2,30 2,40 2,50 2,60 2,80 3,25 Mk. M e t a 11 - M a n o m e t e r ( F e d e r m a n o m e t e r ) m. versilberter S k a l a u. V e r s c b r a u b u n g : Durchm 60 60 75 100 100 mm. Für 1—10 1—25 1—36 1—50 1 — 100 A t m . Stück 18,00 18,00 28,00 45,00 48,00 Mk. M e t a l l - M a n o m e t e r mit Gasregulator, System C a r t r e l l , zur automatischen R e g u l i e r u n g der Heizfiamme nach dem gewünschten ( e i n s t e l l b a r e n ) Druck im Iunern der A u t o k l a v e n u . s . w . : Durchm. der S k a l a . . . . 8 1U cm. Einteilung in A t m 25 50 oder 100 Stück 55,00 7 5 , 0 0 Mk. M e t a 1 1 - V a k u u m m e t e r mit versilberter S k a l a und Yerschraubung, aul eisernem Fuss Mk. 17,50 P i f f e r e n t i a l - M a n o m e t e r nach Dr. A . K ö n i g (1). R . I J . 4 8 8 0 7 ) , mit konzentrisch angeordneten R ö h r e n auf poliertem Eichenholzstativ, mit Zubehör, die S k a l a auf Milchglas, e i n s t e l l b a r : Für D r u c k bis 10 20 3 0 mm W a s s e r s ä u l e Komplett 15,00 18,00 21,00 Mk. P i e s e 1 b e n in verglast. Eichenholzkasten 20,00 24,00 30,IX) 42

658

Maretin —

Margarine.

Dieselben. Z u b e h ö r : eine F l a s c h e mit den genau eingestellten präparierten Flüssigkeiten D a z u ein D r e i w e g h a h n

nach

spez.

Gewichte Stück Mk. . _

1,00 7,00

175 2 0 0 250 300 4 5 0 38 38 33 38 38

mm. „

D i e P r e i s e der Manometer für die T e c h n i k sind nach Konstruktion, G r ö s s e , Verwendungszweck u. s. w. im Preise zu verschieden, als dass hier eine Aufzählung möglich und angebracht wäre. W i r beschränken uns daher auf die Aufführung der gewöhnlichen Plattenfeder-Manometer für Druck bis zu 2 0 kg pro qcm. D u r c h m e s s e r der Skala Zapfen-Durchmesser Gewöhnl. A u s f ü h r u n g . Eisengehäuse mit M e s s i n g - Ü b e r s t e c k r i n g . . . Ganz in Metall Q u e c k s i l b e r m a n o m e t e r fiir geschlossenem Eisengehäuse mit spitze e i n s c h l . Q u e c k s i l b e r f ü l l u n g : Für . . . . 0.25 0.3 Preis . . . . 15,01» 15,INI

f U K.IO 1 2 5 1 5 0 21 21 21 38

24 25 26 28 3(1 48 5 8 1 1 5 Mk. 28 32 35 40 45 5» 75 130 .. N i e d e r d r u c k d a m p f h e i z u n g in eingebrannter M i l c h g l a s s k a l a und Sicherheits-

Manometer:

Georg Schmidt & v. il. Eitz, SclmiirdiH-1'1. Kr~. Schleusungen (S. In*.-Anh. S. .

(:. A. Schultze, Berlin - C'harlot nnln:rtr. Charlottenburger-Tier .5:i,~ii. Maretin

=

2'I 24

(1.4 |ii,5o

0.5 18.I.K»

WarinUnun.

ILiMestr.

(Quilitz 03 57

Karbami nsäure-m-tolylhydrazid.

(S.

Jus.

0,f. 20.00 (Y... S.

CH

Berlin

Atm. Mk. NW..

BJSI.

NH CO NHs'

E s bildet w e i s s e , geschmacklose Kristalle vom S c h . P. 183—184". schwer löslich in kaltem, leichter in heissem H 2 0 und in Alkohol. E s setzt die Körpertemperatur stark herab und soll deshalb als gut wirkendes Fiebermittel medizinisch verwendet werden. Es soll den Vorzug haben, die Teinp. nur ganz allmählich, dafür aber länger andauernd zu erniedrigen. Vor allem empfiehlt man es für die Anfangsstadien der Tuberkulose. Einer Reihe von günstigen Berichten über seine Wirksamkeit stehen auch mehrere absprechende gegenüber. Maretin

II Mk. 1 3 , 0 0 :

1 kg Mk. 1 2 5 , 0 0

M a r g a r i n i von Stearin befreiter Kindertalg, nicht zu verwechseln mit Margarine): Dav. Schnell, München, Si-ndlin^vr-tr. 4'2. M a r g a r i n e (Kunstbutter). Zur Darstellung werden tierischc Fette, namentlich R i n d s t a 1 g . zwischen gezahnten Walzen zerkleinert und mit 0,1 % iger Pottaschelosung, der etwas Schweinsmagen zugesetzt ist, auf 45° erwärmt. Hierbei trennen sich Fett- und Fleischbestandteile; das Fett wird abfiltriert und unter Zusatz von 2 % Kochsalz bei etwa 20" sehr langsam (in 16 bis 24 Stunden) zum Erstarren gebracht. Hierbei scheidet sich der grösste Teil des in dem Fett enthaltenen Stearins in körnig-kristallinischer Form a u s ; man trennt es durch Abpressen von dem flüssigen Olein. Letzteres wird weiter auf Margarine verarbeitet, während das Stearin zur Herstellung von K e r z e n ( s . d.) dient. D a s Olein ( O l e o m a r g a r i n ) wird unter Zusatz von Milch verbuttert; das Verkneten der Fette und ü l e mit der Milch bezeichnet man als Kirnen. Zweckmässig fügt man auf 300 kg Olein noch 1 kg zerkleinerte Milchdrüsen zu. Die sich ausscheidende Butter wird durch Eingiessen von kaltem W a s s e r zum Erstarren gebracht. Zusätze von Butterfarbe, Butteräther, Erdnussöl u. s. w. machen das Produkt noch butterähnlicher. Die Margarinefabrikation ist in den letzten Jahren sehr vervollkommnet worden, wovon zahlreiche Patente Zeugnis geben. So will man nach den D. R. P . 112 687 und 116 792 die Haltbarkeit der Margarine dadurch steigern, d a s s das Oleomargarin sterilisiert und dann mit künstlich hergestellter milchzuckerfreier Milch verbuttert wird. Zu dem gleichen Zwecke soll man nach dem D. R. P. 128 7 2 9 die flüchtigen Fettsäuren aus Naturbutter dem mit Milch emulgierten sterilisierten Oleomargarin zusetzen. Ebenfalls der Herstellung einer b e s o n d e r s haltbaren Margarine dient das D. R. P. 135 0 8 1 ; hiernach versucht man, die Margarine möglichst frei von stickstoffhaltigen Bestandteilen zu ge-

659

Margarine.

Winnen, indem m a n d i e g e e i g n e t e n F e t t e mit P r o d u k t e n d e r W a s s e r d a m p f d e s t i l l a t i o n von Milch v e r m i s c h t u n d a l l e n f a l l s noch zur G e r u c h s - u n d G e schmacksverbesserung geeignete A l d e h y d e hinzufügt. D a s s die M i l c h h a n d l u n g f ü r d i e M a r g a r i n e f a b r i k a t i o n v o n g r ö s s t e r B e d e u t u n g ist, unterliegt k e i n e m Z w e i f e l ; nach d e m D. R. P. 140 941 h a t sich ein Z u s a t z von K e f i r m i 1 c h b e s o n d e r s gut b e w ä h r t . D a s Bestreben, der Margarine wertvolle Eigentümlichkeiten der Naturb u t t e r , nämlich d a s B r ä u n e n u n d S c h ä u m e n beim E r h i t z e n , zu g e b e n , h a t zu zahlreichen, teilweise patentierten Verfahren geführt. So wird namentlich F. i g e I b und Z u c k e r d e r M a r g a r i n e z u g e s e t z t ; n a c h d e m D. R. P . 127 3 7 6 erhält d i e Milch zu d e m g l e i c h e n Z w e c k e einen Z u s a t z v o n 1 °/» C h o l e s t e r i n , w ä h r e n d d a s D. R. P. 142 397 a n s t a t t d e s s e n L e z i t h i n v e r w e n d e n will. V o n den P r ä p a r a t e n , d i e d e r Margarine d e n G e s c h m a c k d e r N a t u r b u t t e r v e r l e i h e n sollen, s c h e i n t sich b e s o n d e r s d a s M a r g o l , e i n e M i s c h u n g f l ü c h tiger F e t t s ä u r e n , zu b e w ä h r e n . In D e u t s c h l a n d m ü s s e n d e r . M a r g a r i n e laut G e s e t z 10 % S e s a m ö l z u g e setzt w e r d e n , um e i n e n l e i c h t e n N a c h w e i s d e r M a r g a r i n e in d e r N a t u r b u t t e r zu e r m ö g l i c h e n und eine V e r f ä l s c h u n g d e r letzteren mit M a r g a r i n e zu v e r hindern. Ebenso wie man aus Naturbutter durch Umschmelzen und Absetzenl a s s e n d a s von W a s s e r u n d E i w e i s s s t o f f e n b e f r e i t e B u t t e r f e t t in d e n H a n d e l b r i n g t , stellt m a n a u s d e r M a r g a r i n e d u r c h U m s c h m e l z e n d i e S c h m e l z m a r g a r i n e d a r ; s i e ist h a l t b a r e r a l s d i e e i g e n t l i c h e M a r g a r i n e , d a sie g a n z f r e i von W a s s e r u n d E i w e i s s s u b s t a n z e n ist. I n f o l g e d e s s t e i g e n d e n P r e i s e s t i e r i s c h e r F e t t e v e r w e n d e t m a n bei d e r M a r g a r i n e f a b r i k a t i o n in i m m e r g r ö s s e r e m M a s s s t a b e K o k o s f e t t . Dieses m u s s d e r b e r e i t s f e r t i g g e k n e t e t e n M a r g a r i n e in d i c k f l ü s s i g e m Z u s t a n d e b e i g e m i s c h t w e r d e n , u n d z w a r m ö g l i c h s t r a s c h , d a m i t nicht z u viel L u f t in d a s P r o d u k t g e l a n g t . H a n d e l t es sich um S c h m e l z m a r g a r i n e , s o ist z u n ä c h s t zu e n t w ä s s e r n ; d a n n e r s t darf d a s K o k o s f e t t - z u g e s e t z t w e r d e n . Auf k e i n e m Fall darf d i e s vor d e m Kirnen e r f o l g e n , da s o n s t d a s E r z e u g n i s ranzig wird. Auch a u s s c h l i e s s l i c h a u s K o k o s f e t t , o h n e V e r w e n d u n g a n d e r e r F e t t e , w i r d n e u e r d i n g s M a r g a r i n e d a r g e s t e l l t , z. B. d u r c h V e r b u t t e r n v o n K o k o s f e t t mit k o c h s a l z h a l t i g e r E i g e l b l ö s u n g ( o h n e Milch). Prüfling: Zum N a c h w e i s dos S e s a m ü 1 s d i e n t obligatorisch die B a u d o u i n sehe R e a k t i o n (s. im A r t i k e l . , ,R e a g e n t i e n " ) . Man h a t d i e Zuverlässigkeit dieser R e a k t i o n von verschiedenen Seiten a n g e z w e i f e l t , doch scheinen die E i n w e n d u n g e n n i c h t ber e c h t i g t zu sein. I m m e r h i n e m p f i e h l t sich zum Vergleich eine P r ü f u n g m i t t e l s d e r S o l t s i e n s c h e n R e a k t i o n (s. i m Artikel „1! e a g e n t i e n " ) . Zum Nachweis von E i g e l b in der Margarine e m p f i e h l t F e n d 1 e r nach e i n e m auf dem I n t e r n . Kongr. f. a n g e w . C h e m . Berlin 1903 g e h a l t e n e n Vortrage, die Margarine m i t einer 2 °/ igen NaCl-LSsung bei 50° a u s z u s c h ü t t e l n , die wässerige Lösung a b z u k ü h l e n , d a n n zu f i l t r i e r e n und" endlich zu dialysieren. Ist die F l ü s s i g k e i t nach sechsstündigem Dialysieren t r ü b e , k l ä r t sich aber auf Zusatz von NaCl v o l l s t ä n d i g oder nahezu, so ist die Anwesenheit von E i g e l b erwiesen. Die R e a k t i o n b e r u h t d a r a u f , dass das Vitellin sich zwar in 1 "/„iger NaCl-Lösung, n i c h t aber in verdunnteren I.ösungcn noch in H..0 löst.

Ali F a b r i k a t i o n s m a s c h i n e n 2500 kg M a r g a r i n e : 2

bedarf

man

zur

täglichen

Erzeugung

V o r s c h m e l z e r mit R ü h r w e r k von je 800 1 Inhalt; 1 l e r n p e r i e r e r von 1000 1 Inhalt; 1 K e r n m a s c h i n e von 1000 1; 2 W a 1 z m a s c h i n e n; 2 K r i s t a 1 1 i s a t i o n s w a g e n; 1 T e l l e r k Ii e t e r : 4 K i i i j i e r n ' i f c i i . l'reis der genannten Maschinen z u -

Hierzu kommt eine Alllage zur Erzeugung von Eis- und Kühlwasser. Preis ca. Die gesamte Anlage erfordert 12 H I ' Betriebskraft. F. X. Miller, Regensburg.

Margarine-Fabrikations-Maschinen: Karl Seemann, Berlin f .

54, IUwiithnU-rstr. 40

(s.

ins.-Anli. S. 121.

Talgraspelmühlen: Fried

von

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

42*

5000

660

Marineleim — Massanalyse.

M a r l n e l e l m siehe „ K l e b s t o f f e". M a r k e n s c h u t z siehe „ W a r e n s c h u t z". M a r t l n p r o z e s s siehe „ F l u s s e i s e n". M a s c h i n e n ö l e siehe „M i n e r a 1 ö 1 e" und „ S c h m i e r m i t t e I". Meyer Cohn, Hannover.

M a s k e n siehe „D r a h t m a s k e n " ; vgl. auch „ S c h u t z b r i l l e n". Blassanalyse. Die S ä t t i g u n g s m e t h o d e n siehe unter „A1 k a 1 i m e t r i e". H i e r sei von den Oxydationsmethoden die Titration mit Permanganat und mit Jod, von den Fällungsmethoden die Titration mit Silbernitrat, mit Rhodanammonium, mit Uranazetat und mit Fehlingscher Lösung erörtert. 1. T i t r a t i o n m i t K a l i u m p e r m a n g a n a t . Das KMnOt geht, wenn es andere Körper oxydiert, bei Gegenwart von Säuren in farbloses Manganoxydulsalz über. Da die KMnO,-Lösung veränderlich ist, bereitet man sie empirisch, indem man 3—3,5 g KMnO, zu 1 1 löst; ihren Wirkungswert stellt man mit Normal-Oxalsäure (siehe unter „A 1 k a 1 i m e t r i e") fest. Zu beachten ist, dass bei Titrationen mit KMnO, freie HNOs oder HCl nicht vorhanden sein darf. a) O x a l a t e . Man säuert mit H 2 SO, an und titriert mit KMnO,-Lösung bis zur Entfärbung; die Reaktion entspricht der Gleichung: 2 KMnO, + 5 C 2 H 2 0« + 3 H 2 SO, = KsSO, + 2 MnSO. + 10 C 0 2 + 8 H 2 0 , d. h. 5 mod. Oxalsäure entsprechen 2 mol. KMnO«. b) E i s e n . Man bereitet eine Lösung von Ferrosulfat, indem man vorhandenes Oxyd durch Eintauchen eines Zinkstäbchens in die mit H 2 SO, angesäuerte Lösung reduziert; dann wird mit KMnO» auf „farblos" titriert: 10 FeSO« + 2 KMnO, + 8 H 2 SO, = 5 Fe 2 (SO,) 3 + K 2 SO, + 2 MnSO» + 8 H 2 0 ; es entspricht also 1 mol. KMnO» 5 Atomen Fe. c) S a l p e t r i g e S ä u r e . Sie wird durch KMnO, leicht zu H N 0 3 oxydiert, und zwar entsprechen 2 KMnO, = 5 HNO»: 5 H N 0 2 + 2 KMnO, + 3 H 2 SO, = 5HNO, + KsSO, + 2 MnSO, + 8 H 2 0 . d) B r a u n s t e i n (Mangandioxyd). Das aus MnO? und HCl entwickelte C1 wird in ein gemessenes vol. titrierter Eisenvitriollösung eingeleitet, worauf man den unzersetzten Rest Eisenoxydul mit KMnO, zurücktitriert: 2 FeSO, + M n 0 2 + 2 H a SO, = Fe 2 (SO,) 3 + MnSO, + 2 HsO. e) W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d . Die Lösung wird vor der Titration mit HsSO, angesäuert: 5 H2OS + 2 KMnO, + 3 H 2 SO, = KsSO, + 2 MnSO, + 10 O + 8 H 5 0. 2. T i t r a t i o n m i t J o d . Dieses setzt sich mit Natriumthiosulfat su um, d a s s Natriumjodid und Natriumtetrathionat gebildet wird: 2 J + 2 Na 2 S 2 0 3 = 2 NaJ + Na 2 S,O e . Zur Titration bedarf man einer V« N o r m a l - T h i o s u l f a t l ö s u n g , durch Lösen von 24,8 g krist. Na 2 S 2 0 3 ( + 5 H 2 0 ) zu 1 1 erhalten; die Lösung muss im Dunkeln aufbewahrt werden. Weiter gebraucht man eine J o d 1 ö s u n g; zur Herstellung löst man 12,7 g J in einer wässerigen Lösung von 25 g Jodkalium in 900 g H 2 0. Zur Einstellung versetzt man 20 cctn der Thiosulfatlösung mit etwas Stärkelösung und lässt dann Jodlösung zufliessen, bis eben bleibende Bläuung eintritt. Hierauf wird die Jodlösung mit der berechneten Menge H 2 0 verdünnt, so dass sie der Thiosulfatlösung äquivalent ist. Als Indkator benutzt man S t ä r k e l ö s u n g oder besser Z i n k j o d i d s t ä r k e , indem man 4 g Stärke 1 ) mit 20 g Zinkchlorid und 100 g H 2 0 zum Kochen erhitzt, dann 2 g Zinkjodid zusetzt, auf 1 1 verdünnt und filtriert. 1 ccm >/io Normal-Jodlösung = 0,U1ÖM g N a j S i O s . 1 ccm ' io Normal-Thiosulfatlösung = 0 , 0 1 2 7 g j . ' ) Nach dem von L u n g e erstatteten Bericht der Internat. Analysen-Kommission (Kongr. f. angew. Chem. licrlin 1903) empfiehlt sich als wasserlüssliche Stärke die O z o n -

661

Massanalyse.

a) C h l o r u n d B r o m. Man entwickelt diese Gase aus ihren Verbindungen und leitet sie in KJ-Lösungen; das abgeschiedene J wird mittels Thiosulfats titriert. 1

1 ccm

,0 Normal-Thiosulfat =

0 , 0 0 3 5 5 g C1 =

, 0 Normal-Jodlösung =

0 , 0 0 3 2 g SO« =

0 , 0 0 8 g Br.

b) S c h w e f l i g e S ä u r e . Muss in stark verdünnter Lösung mit Jodlösung titriert werden; sie wird hierbei zu HjSO» oxydiert: SO* + J » + 2 H,D = HsSO, + 2 HJ. 1

] ccm

0,0041 g H , S Ü , .

c) S c h w e f e l w a s s e r s t o f f . Er wird am besten in Jodlösung eingeleitet, wobei er sich mit dieser nach der Gleichung H 2 S + J 2 = S + 2 HJ umsetzt; der Rest des Jodes wird mit Thiosulfat titriert. 1

1 ccm

io N o r m a l - J o d l ö s u n g =

0,0017 g HsS.

d) A r s e n i g e S ä u r e . Die Lösung wird mit Natriumbikarbonat alkalisch gemacht und dann mit einem gemessenen Überschuss von NormalJodlösung versetzt: HjAsO» + 2 J + H 2 0 - H,AsOt + 2 HJ. Der Überschuss an J wird mit Thiosulfat zurücktitriert. 1 c c m Vio N o r m a l - J o d l ö s u n g =

0,00495 g AsjO.i.

e) A r s e n s ä u r e . Man reduziert dieselbe mit S0 2 , verjagt den Überschuss an letzterer und titriert die gebildete AsjOs, wie unter d) angegeben ist. 1 ccm \ i o Normal-Jodlösung =

f) A n t i m o n o x y d . 1

1 ccm

,0 Normal-Jodlösung =

g) Z i n n o x y d u l . 1 ccm

1

1 ccm

1

0,00575 g AsaOj.

Wird mit J wie As^Oi oxydiert. 0,0061 g Sb =

0 , 0 0 7 3 g Sb*Os.

Ebenfalls wie As 2 0» oxydiert.

,0 N o r m a l - J o d l ö s u n g =

0,0059 g Sn =

0,0067 g SnO.

h) H y p o c h l o r i t e (unterchlorigsaure Salze). Eine gewogene Menge wird in H 2 0 gelöst oder bei Chlorkalk mit H 2 0 angerieben, zu 1 1 verdünnt, gut durchmischt und sofort ein gewisser Teil der Flüssigkeit in ein Becherglas abpipettiert. Dann setzt man Kaliumjodidlösung zu, hierauf HCl und Stärkelösung und titriert dann das frei gewordene J mit Thiosulfat. Die Umsetzung entspricht der Gleichung: CaOCl 2 + 2 KJ + 2 HCl = CaCl 2 + 2 KCl + H 2 0 + 2 J. ,0 N o r m a l - T h i o s u l f a t l ö s u n g =

0,002625 g HOC1 =

0 , 0 0 3 5 5 g Cl.

i) C h l o r s ä u r e . Man zersetzt dieselbe mit HCl: HCIO» + 5 HCl = CU + 3 H 2 0 . Das Cl wird in KJ-Lösung eingeleitet, worauf man nach Zusatz von Stärkelösung mit Thiosulfat titriert. 1 ccm

"10 N o r m a l - T h i o s u l f a t l ö s u n g =

0 , 0 0 1 4 0 8 g.

3. T i t r a t i o n m i t S i 1 b e r n i t r a t. Die Normallösung enthält 169,55 g AgNOa im Liter, doch benutzt man ausschliesslich 7i° Normallösungen, die man durch Lösen von 17 g AgNOa in H 2 0 zu 1 1 bereitet. Man muss die Silberlösung vor Licht geschützt aufbewahren und ihre Stärke vor jedem Versuch neu bestimmen. Hierzu bedient man sich einer V10 Normal-Kochsalzlösung die 5,85 g NaCI in 1 1 enthält. Als Indikator dient eine Lösung von 1 T. gelbem Kaliumchromat (K s CrO,) in 20 T. H 2 0. Man titriert damit Salze des Chlorwasserstoffs, Bromwasserstoffs und Jodwasserstoffs, nachdem die Lösung mit einigen Tropfen Kaliumchromatlösung versetzt ist: Erst wenn sämtliches Halogen ausgefällt ist, zeigt sich eine rötliche (nicht mehr verschwindende) Färbung von Ag2CrO«. D i e L ö s u n g muss n e u t r a l sein. 1 ccm

1

,0 N o r m a l - S i l b e r l ö s u n g =

0 . 0 0 3 5 5 g Cl = 0 , 0 0 8 g B r = 0 , 0 1 2 7 g J .

Auf dieselbe Weise lässt sich auch Silber selbst betimmen, indem man die neutrale Lösung mit einem gemessenen Überschuss von Vi» Normal-Kochsalzlösung versetzt ist: Erst wenn sämtliches Halogen ausgefällt ist, zeigt sich eine Silberlösung zurücktitriert. 1 ccm

1

10 Normal-Kochsalzlösung =

0,0108 g Ag.

s t ä r k e von K a r l C o n r a d in K y r i t z . Man m u s s diese S t ä r k e b e i m A u f l ö s e n einige Zeit k o c h e n ; sie bleibt a b e r d a n n b e i m S t e h e n in lose b e d e c k t e r F l a s c h e 3 — 4 W o c h e n v o l l k o m m e n h a l t b a r . D e r U m s c h l a g v o n b l a u in f a r b l o s f i n d e t d u r c h eine violette Zwischenfarbe hindurch statt.

662

Massanalyse.

4. T i t r a t i o n m i t R h o d a n a m m o n i u m . D a s Mol. G e w . d e s A m m o n i u m r h o d a n i d s C N S . NHt ist 76, s o d a s s d i e g e w ö h n l i c h b e n u t z t e 7 « N o r m a l l ö s u n g 7,6 g d e s R h o d a n i d s e n t h a l t e n m u s s . E s g e n ü g t a b e r nicht, d i e s e b e r e c h n e t e M e n g e d e s S a l z e s d i r e k t a b z u w ä g e n , v i e l m e h r l ö s t m a n ca. 8 g A m m o n i u m r h o d a n i d in H 2 0 zu 1 1, b e s t i m m t d e n W i r k u n g s w e r t mit v o r h e r g e p r ü f t e r 7io N o r m a l - S i l b e r l ö s u n g u n d v e r d ü n n t mit d e r b e r e c h n e t e n M e n g e H 2 0 . Als I n d i k a t o r d i e n t e i n e v e r d ü n n t e w ä s s e r i g e L ö s u n g v o n E i s e n a m m o n i a k a l a u n . E r s t w e n n s ä m t l i c h e s Ag a l s R h o d a n i d a u s g e f ä l l t ist, tritt eine b l e i b e n d e blutrote Färbung von Eisenrhodanid auf. M a n titriert mit R h o d a n a m m o n i u m s o w o h l Silber a l s a u c h d i e H a l o g e n e . D i e S i l b e r l ö s u n g m u s s viel f r e i e H N O j e n t h a l t e n ( a b e r kein N i 0 3 ) . Hg und g r ö s s e r e M e n g e n Gu s o l l e n n i c h t v o r h a n d e n sein. I ccm Rhodanlösung = 1.1,1 II08 g Ag. Bei C h l o r - , B r o m - u n d J o d s a l z e n fällt m a n ( n a c h Z u s a t z einiger ccm E i s e n a l a u n l ö s u n g u n d A n s ä u e r n mit H N 0 3 ) mit einer g e m e s s e n e n ü b e r s c h ü s s i g e n M e n g e v o n Vi» S i l b e r l ö s u n g u n d titriert d a n n ( o h n e a b z u f i l t r i e r e n ) mit R h o d a n l ö s u n g z u r ü c k ; eine g e l b b r ä u n l i c h e F ä r b u n g zeigt d i e E n d reaktion an. Auf g l e i c h e W e i s e k a n n m a n a u c h L ö s u n g e n von C y a n s a l z e n titrieren, doch m u s s in d i e s e m Falle d a s d u r c h S i l b e r l ö s u n g a u s g e f ä l l t e AgCN a b f i l t r i e r t u n d e r s t im Filtrat d e r S i l b e r ü b e r s c h u s s z u r ü c k t i t r i e r t w e r d e n . 1 ccm 1 , 0 Silberlösung = 0,O0Ö'J g CX. 5. T i t r a t i o n m i t U r j n a z e t a t ( U r a n y l a z e t a t ) . Als M a s s f l ü s s i g keiten bei d i e s e r M e t h o d e zur B e s t i m m u n g d e r P h o s p h o r s ä u r e d i e n e n 1. N a t r i u m a m m o n i u m p h o s p h a t - ( N H 4 . N a H P O » - i - 4 H 2 0 ) l ö s u n g ; v o n d e m Salz löst m a n 14.718 g zu 1 1. 2. U r a n y l a z e t a t - ( U 0 2 . [ C 2 H ä 0 2 ] 2 ) 1 ö s u n g. M a n löst d a v o n ca. 35 g zu 1 1 u n d stellt d i e s e auf d i e N a t r i u m a m m o n i u m p h o s p h a t l ö s u n g unter V e r w e n d u n g von Kaliumferrocyanidlösung als I n d i k a t o r ein. 3. A m m o n i u m a z e t a t l ö s u n g . M a n löst 100 g N H i . C a H 3 0 2 u n d 100 ccm E s s i g s ä u r e ( s p . G . 1,04) in H»0 zu 1 1. Zur T i t e r s t e l l u n g v e r s e t z t m a n 30 ccm d e r L ö s u n g 2 mit 10 ccm d e r L ö s u n g 3 u n d 10 ccm H 2 0 , erhitzt auf d e m W a s s e r b a d e u n d titriert mit L ö s u n g 1, bis ein T r o p f e n , auf e i n e m P o r z e l l a n t e l l e r mit K a l i u m f e r r o c y a n i d l ö s u n g z u s a m m e n g e b r a c h t , e i n e b r a u n r o t e F ä r b u n g e r g i b t . N a c h d e m E r g e b n i s ist d i e U r a n l ö s u n g s o w e i t zu v e r d ü n n e n , d a s s sie mit d e r L ö s u n g 1 ä q u i v a l e n t ist. 1 ccm Uranl.isung = 0,0(15 g P ä O» — 0,00(59 g H»P0 4 . Ist eine P h o s p h a t l ö s u n g zu t i t r i e r e n , s o b e n u t z t m a n d a v o n 40 ccm, die j e d o c h nicht viel m e h r a l s 0 , 1 5 g P2O5 e n t h a l t e n d ü r f e n ; m a n f ü g t 10 ccm d e r A m m o n i u m a z e t a t l ö s u n g zu u n d titriert d a n n in der o b e n g e s c h i l d e r t e n W e i s e . 6. T i t r a t i o n v o n Z u c k e r m i t F e h l i n g s c h e r L ö s u n g . Die als M a s s f l ü s s i g k e i t d i e n e n d e F e h l i n g s c h e L ö s u n g w i r d nicht g e m i s c h t , s o n d e r n in F o r m f o l g e n d e r b e i d e r T e i l l ö s u n g e n g e t r e n n t a u f b e w a h r t : 1. M a n löst 34,64 g K u p f e r s u l f a t ( C u S O , + 5 H 2 0 ) zu 5 0 0 ccm. 2. M a n l ö s t 173 g S e i g n e t t e salz ( K a l i u m n a t r i u m t a r t r a t K N a C . H i O e + 4 H 2 0 ) u n d 50 g N a O H zu 500 ccm. Von b e i d e n L ö s u n g e n w e r d e n u n m i t t e l b a r v o r d e m G e b r a u c h g l e i c h e vol. gemischt. M a n e r h i t z t 10 ccm d e s G e m i s c h e s mit 50 ccm H 2 0 in e i n e r P o r z e l l a n s c h a l e ; zur T i t e r s t e l l u n g b e d i e n t m a n sich e i n e r L ö s u n g v o n 0.0475 g reinem R o h r z u c k e r in 10 ccm H 2 0 , d i e d u r c h E r w ä r m e n mit 1 ccm HCl bei 70° i n v e r tiert w o r d e n ist. M a n v e r d ü n n t d i e L ö s u n g auf 100 ccm u n d l ä s s t s i e a u s einer B ü r e t t e zu d e r s i e d e n d e n K u p f e r l ö s u n g f l i e s s e n , bis d i e b l a u e F a r b e völlig v e r s c h w u n d e n ist. D i e K o n z e n t r a t i o n d e r Z u c k e r l ö s u n g sei s o . d a s s sie Vi—1 % Traubenzucker enthält. 10 ccm Fehlingscher Lösung = 0,0t g Traubenzucker = 0,0475 g Kohrzucker. W e i t e r e s s i e h e in d e n Artikeln „ I n d i k a t o r e n " und „Messg e f ä s s e " , s o w i e ,,A 1 k a 1 i in e t r i e " . Massanalyse-Apparate: Dr. Heinrich Göckel, B e r l i n \V., KSniggrätzerstr. 19. Dr. H e r m a n n Rohrbeck*. Berlin NW., Karlstr. 20a (s. Ins.-Anh. S. 21).

Ucorg Schmidt & v. d. E l u , S c h m i i d e f e l d , Kis. Schk'usingen (.s. I n ä . A n l i . S. 9). Vereinigte Fabriken für Laboratoriumsbedarf, B e r l i n N., Chauasecstr. 3

Massicot —

Mastix.

15153

M a s s i c o t (Bleioxyd) siehe unter . . B l e i v e r b i n d u n g e n". M a s s s y s t e m , a b s o l u t e s . Dasselbe unterscheidet sich von den sonst benutzten Masssystemen dadurch, dass nur für L ä n g e n , Z e i t e n und M a s s e n je eine Masseinheit willkürlich angenommen ist, während alle andern messbaren Grössen als Funktionen dieser drei Einheiten zum Ausdruck kommen. Man bezeichnet das absolute Masssystem auch als G r a m m - Z e n t i m e t e r - S e k u n d e - S y s t e m (GCS), weil als Einheit der M a s s e das G r a m m , als Einheit der L ä n g e das Z e n t i m e t e r und als Einheit der Z e i t die S e k u n d e angenommen ist. Demnach ist die Masseinheit von F l ä c h e n das Q u a d r a t z e n t i m e t e r , die Masseinheit von R ä u m e n das K u b i k z e n t i m e t e r u . s. w. Bei Berechnungen hat man also für die Länge von I m die Zahl 100 (Zentimeter), für 1 Stunde die Zahl 3600 (Sekunden) und für 1 kg die Zahl 1000 (Gramm) einzusetzen. Die Einheit der m i t t l e r e n G e s c h w i n d i g k e i t ist diejenige, bei der in einer Sekunde ein Weg von 1 cm zurückgelegt wird. Die Einheit der B e s c h l e u n i g u n g ist diejenige, bei der der Geschwindigkeitszuwachs eines sich unter dem Einfluss einer konstant wirkenden Kraft bewegenden Körpers pro Sekunde 1 cm beträgt. Als E i n h e i t d e r K r a f t bezeichnen wir diejenige Kraft, die der Masseneinheit (1 g) die Beschleunigung Eins (1 cm) erteilt; die Krafteinheit heisst D y n e. Für gewöhnlich sehen wir das Gramm nicht als Mass für eine Masse, sondern für eine K r a f t ( S c h w e r k r a f t ) an, denn von dieser hängt das Gewicht eines Körpers ab. Man unterscheidet deshalb zweckmässig das M a s s e n g r a m m von dem K r a f t g r a m in. Fällt 1 g (Massengramm) Eisen, so wirkt auf diese fallende Masse die Schwerkraft, d. h. 1 K r a f t g r a m m. Nun beträgt die Beschleunigung eines frei fallenden Körpiers 981 cm, d. h. das Kraftgramm erteilt dem Massengramm die Beschleunigung 981 cm. Demnach ist 1 Kraftgramm = 981 Dynen oder 1 Dyne =

g (Kraftgramm) = 1,02 mg.

1 Dyne ist also' gleich der Kraft, mit der ein 1,02 mg schwerer Körper von der Erde angezogen wird. Die E i n h e i t d e r A r b e i t ist diejenige Arbeit, die durch eine Kraft von 1 Dyne verrichtet wird, wenn der Angriffspunkt der Kraft einen Weg von 1 cm zurücklegt. Diese Arbeitseinheit wird 1 E r g genannt. Um also 1,02 mg 1 cm hoch zu heben, ist eine Arbeit von 1 Erg nötig. Heben wir 1 g, so müssen wir die Kraft von 981 Dynen überwinden; um also 1 kg zu heben, müssen wir eine Arbeit von 981 000 Erg aufwenden. Demnach entspricht die Arbeitsgrösse 1 Meterkilogramm folgender Grösse des G-C-S-Systems: 1 mkg = 981 000 . 100 Erg = 981 . 10* Erg. Die Arbeitsleistung einer einpferdigen Maschine (1 HP = 75 mkg) in 1 Sekunde ist gleich 75 . 981 . 10"' Ergs = 73575 . 10'" Ergs (rund 736 . 10: Ergs). Als E f f e k t bezeichnet man die von einer Kraft in 1 Sekunde verrichtete Arbeit. Als Einheit des Effekts bezeichnet man demnach den Effekt einer Kraft, die pro Sekunde 1 Erg leistet. Da diese Einheit des Effekts jedoch sehr klein ist. hat man nicht sie, sondern den zehniriillionenfachen Effekt mit einem besonderen Namen belegt; man nennt ihn nämlich 1 W a 11. Es ist also 1 Watt = 107 Ergs pro Sekunde. Da 1 HP — 736 . 107 Ergs pro Sekunde und 1 Watt = 107 ,, „ so ist 1 HP = 736 Watt. M a s t i x . Harz des immergrünen Strauches PisfariaLentiscu*. der im Mittelmeergebiet, namentlich auf Chios, kultiviert wird. Man bringt zahlreiche Längsschnitte durch die Rinde an, worauf das Harz in klaren Tropfen ausfliesst und bald zu Körnern erstarrt. Die reinste Sorte ist der M a s t i x in

Mastixkitt — Medizinische Seifen.

664

T r ä n e n , während trübe verunreinigte Körner und Massen den g e m e i n e n Mastix bilden. Reiner Mastix ist gellblich bis grünlich, durchsichtig, glasglänzend, weiss bestäubt, hart und spröde, aber beim Kauen zu einer knetbaren Masse erweichend. Er schmeckt bitter und gewürzig; beim Erwärmen entwickelt er einen aromatischen Geruch. Sp. G. 1,04—1,07; Sch. P. 93—104°. Er löst sich nur beim Kochen vollständig in Alkohol. Man benutzt ihn zur Bereitung von Firnissen und Kitten, zum Räuchern, als Arzneimittel u. s. w. Nebenbei bezeichnet man als „Mastix" auch eine ganz andere Substanz, nämlich den A s p h a l t k i t t , der durch Zusammenschmelzen von Bergteer mit gepulvertem Asphaltstein gewonnen wird. Mastix >Uver Cohn,

z. Z. ° „ kg Mk. 3 6 5 , 0 0 — 3 8 0 , 0 0 Hannover.

M a s t i x k i t t siehe unter „ K l e b s t o f f e". M a s n t . Flüssiger Rückstand von der Destillation des E r d ö l s (s. d.), der in immer steigendem Masse als Heizmaterial für Dampfkesselfeuerungen benutzt wird. Nach den gemachten Erfahrungen ist sein Heizwert fast doppelt so gross wie der der Steinkohle. Die Brenner für die Verwendung derartiger flüssiger Mineralölprodukte teilen sich in drei Klassen: 1. mechanische Brenner, in denen das ö l unter hohem Druck in die Endung gepresst wird, welche das ö l in kleine Strahlen zerteilt. 2. Luftbrenner, bei welchem ein Luftdruck das ö l in das Feuer schleudert und 3. Dampfbrenner, das sind solche, bei welchen das ö l in feinen Strahlen eintritt und sich teils im Brenner, teils beim Austritte mit Luft mischt, während das Herausschleudern durch Dampf erfolgt. Im Körtingschen mechanischen Brenner wird das öl, auf 120° vorgewärmt, bei 4 Atm. Druck zerteilt. Bei der Verwendung von Pressluft muss diese auch vorgeheizt werden. Dampfbrenner geben grössere Flammen. Mehrere kleine Brenner wirken besser als ein grosser. Die Strahlen werden gewöhnlich gegen Mauerwerk geworfen, von wo sie auf die feuerfest ausgekleideten Roste fallen (Asbest und feuerfeste Steine). Unter jedem Brenner von 50 P. S. soll ein Luftraum von 400 qcm frei bleiben. Die Flammen dürfen nie die Kesselwände berühren. Das Öl in den Vorratsgefässen soll nicht über 65° C. warm werden, wegen der Feuersgefahr. Die Hauptvorteile bei der Verwendung flüssiger Brennstoffe sind die Abwesenheit von Asche, Russ, Staub und Schlacke, sowie die Verminderung der Bedienungskosten und die Einfachheit der Regulierung. Nachteile sind die Feuergefährlichkeit bei schlechter Lagerung, ferner die höheren Kosten der Brenner und schliesslich das starke Geräusch bei schlechter Konstruktion der Brennereinrichtungen. Masut: Mover

Cohn,

Hannover.

M a u e r s t e i n e (Backsteine) siehe „ Z i e g e 1" sowie auch „ K a l k s a n d s t e i n". M a z i s ö l (Muskatblütenöl; Oleum Macidis). Durch Destillation aus dem Samenmantel der Muskatblüte Myristica officinalis gewonnenes, farbloses bis blassgelbliches, später gelbrötliches, klares, etwas dickflüssiges ätherisches ö l von starkem, der Muskatblüte ähnlichem Geruch und zuerst mildem, später scharfem, aromatischem Geschmack. Sp. G. (bei 15°) 0,91—0,93; S. P. 175 bis 200°; O. D. + 10°. Bekannte Bestandteile des Öles sind M y r i s t i c e n und P i n e n. Es wird in der Parfümerie und Likörfabrikation benutzt. Mazisöl, weiss, rektif. D. A. IV

1 k g Mk. r>,Ö0

M e d i z i n g l ä s e r siehe „ F l a s c h e n". M e d i z i n i s c h e S e i f e n . Allgemein versteht man darunter alle Seifen und seifenähnlichen Mischungen, die medizinische Verwendung finden, Träger von Arzneistoffen sind u. s. w. Die medizinische Seife (Sapo medientus) des D. A. IV wird aus gleichen

Meerzwiebelmais



665

Mehle.

Teilen Schweineschmalz und Olivenöl durch Verseifen mit Natronlauge nach besonderer Vorschrift gewonnen. Weitgehende medizinische Verwendung finden die ü b e r f e t t e t e n Seifen, die aus neutraler Seife und einem Überschuss von 3—5 % unverseiftem Fett oder freien Fettsäuren bestehen. Von den zahlreichen Sonderverfahren zur Herstellung medizinischer Seifen seien nur folgende neuen Patente kurz erwähnt: Nach den D. R. P. 154 548 und 157 385 verreibt man zur Herstellung leicht resorbierbarer medikamentöser Salbenseifen sorgfältig getrocknete. Seife innig mit Vaseline und setzt der so erhaltenen Salbe — wenn nötig nach nochmaligem Erwärmen — Salizylsäure oder andere medikamentöse! Stoffe, wie Sublimat, Benzoesäure, Zimtsäure, Chinasäure u. a. m., zu. Das Verfahren kommt für alle solche Stoffe in Betracht, die bei Gegenwart von Wasser auf die Seife zersetzend wirken würden. Das D. R. P. 157 737 schützt die Herstellung von Seifen unter Zusatz von Zinksuperoxyd, das Engl. Pat. 22 580 von 1903 Seifen mit einem Zusatz von Perboraten oder Perkarbonaten. Das Engl. Pat. 9638 von 1904 endlich betrifft die Herstellung der sogenannten A k r e m n i n s e i f e , die Blei-, Kupfer-, Arsen-, Quecksilbervergiftungen verhindern soll. Sie wird hergestellt durch Vermischen der Seife mit Körpern, welche Schwefelwasserstoff entwickeln oder in Gegenwart von Metallen Sulfide erzeugen. Zum Schluss nennen wir noch die K e r a m i n s e i f e; es ist dies ein Gemisch von Kali- und Natronseife mit Zusätzen von Perubalsam und Zimtöl; wegen der durch diese beiden Medikamente bewirkten desinfizierenden Kraft wird sie mit Vorteil zur Behandlung von Ekzemen verwendet. •— Vgl. auch die Artikel „ S e i f e " , „ F o r m a l i n s e i f e n " , „Metalls e i f e n " und „ S p i r i t u s s e i f e". Medizinische Seife: Berliner Fabrik pharm. Präparate Edgar Kiese- ! Th. Halm i: Co., Schwedt a. O. lieh, Apotheker, Berlin S\V. 88, Kochstr. 55 : (s. Ins.-Anh. S. 20). i

M e e r z w i e b e l m a l s . Ein Vertilgungsmittel für Nagetiere und unschädlich für andere Haustiere, besteht aus zerkleinerter Meerzwiebel ( B u l b u s Scillae) Milch, Zucker und MaisMeerzwiebelmais

1 kg Mk. 1 , 7 5 ;

100

kg Mk. 1 5 0 , 0 0

L. Braune 4 Co., Berlin N. 4.

M e g a n l t siehe „ D y n a m i t e". Metale (Getreidemehle). Die Zerkleinerung der Getreidekörner erfolgt durch die F 1 a c h m ü 11 e r e i , die H o c h m ü 11 e r e i oder das D i s membrationsverfahren. Der Zweck der Müllerei liegt darin, die Schale und den Keimling zu entfernen, dabei aber den Mehlkörper selbst möglichst vollständig zu gewinnen. Erreichbar ist dieser Zweck nur annähernd und überhaupt nur dadurch, dass die Schale zäher ist und später zerkleinert wird als der Mehlkörper; das geschieht namentlich, wenn das Korn vor dem Maihlen angefeuchtet wird. Bei der F l a c h m ü l l e r e i , die namentlich für weiches Korn geeignet ist, geschieht die Zerkleinerung zwischen nahe gestellten Mühlsteinen möglichst fein. Das Produkt wird gesiebt und der Rückstand aufs neue gemahlen; man siebt dann nochmals, malt wieder u. s. w. Das erhaltene Produkt ist nie vollständig weiss, weil die Hülsen bei dem wiederholten Mahlprozess allmählich auch zerkleinert werden. Bei der H o c h m ü l l e r e i ( G r i e s m ü l l e r e i ) , die sich namentlich für hartes Korn (kleberreichen Weizen) eignet, haben die Mühlsteine anfangs verhältnismässig weiten Abstand. Bei den folgenden Mahloperationen werden die Steine einander immer mehr genähert, indem man zwischen je zwei Mahloperationen das Produkt durch Griesputzmaschinen und Siebe nach der Grösse und dem sp. G. sortiert. Man erreicht so eine sehr weitgehende Scheidung und sehr feine Produkte, erzielt dagegen quantitativ geringere

666

Meiler —

Melasse.

Ausbeuten als bei der Flachmüllerei. Zu bemerken ist, dass bei der Hochmüllerei das Korn n i c h t angefeuchtet wird. Neuerdings versucht man die D i s m e m b r a t o r e n und D e s i n t e g r a t o r e n (s. d.) in die Müllerei einzuführen, doch erfährt die Frage ihrer Brauchbarkeit für diesen Zweck noch verschiedene Beurteilung. Müllereimaschinen siehe unter ,,M ü h 1 e n". A l e u r o m e t e r Dach B o 1 a n d , zur P r ü f u n g der Backfähigkeit des Mehles durch Bestimmung des R i e b e r s Mk. 1 4 i D i e s e l b e n mit kupfernem Ölbad nebst Blechmantel, L a m p e und T h e r m o meter 47, A l e u r o s k o p nach S e l l n i c k . zu demselben Zweck 25,00

M e i l e r siehe ,,H o 1 z k o h 1 e". M e l i e r ö f e n siehe „ H o l z k o h l e", „H o 1 z v e r k o h 1 u n g" und „K o k s". M e l a s s e . Bei der Verarbeitung des Zuckersaftes (vgl. unter „ Z u c k e r f a b r i k a t i o n") bleibt nach Abscheidung der verschiedenen kristallisierten Zuckerprodukte eine dicke, braune, eigenartig widerlich riechende, flüssige Masse zurück, aus der sich, obwohl sie etwa zur Hälfte aus Zucker besteht, solcher durch Konzentrieren kristallinisch nicht gewinnen lässt. Man hat deshalb die Melasse lange Zeit teils verfüttert, teils auf S p i r i t u s (s. d.) verarbeitet, während man später daraus vielfach nach einer der nachbeschriebenen Methoden kristallisierten Zucker gewann. Übrigens hat von diesen Verfahren jetzt wohl nur noch das unter 3 beschriebene S t r o n t i a n v e r f a h r e n praktische Bedeutung. 1. O s m o s e v e r f a h r e n . Dasselbe beruht auf dem Prinzip der Diffusion (siehe unter „ Z u c k e r f a b r i k a t i o n " ) , d. h. darauf, das kristallisierbare, gelöste Substanzen durch Pergamentpapier hindurch in Wasser übertreten, während beigemengte nicht kristallisierbare Verunreinigungen zurückbleiben. Die Osmoseapparate bestehen aus filterpressenartigen Vorrichtungen, deren einzelne Kammern durch Pergamentpapierlagen voneinander geschieden sind. Die Kammern 1. 3, 5, 7 u. s. w. werden mit warmer Melasse, die Kammern 2, 4, 6, 8 u. s. w. mit warmem Wasser beschickt; von Zeit zu Zeit werden die Flüssigkeiten im entgegengesetzten Sinne durch die Kammern geleitet. Die in der Melasse enthaltenen Salze diffundieren schneller als der Zucker, so dass die Zuckerlösung immer reiner und deshalb immer leichter kristallisierbar wird. Durch dreimalige Osmosierung und jedesmal darauf folgendes Eindampfen lassen sich aus 100 kg Melasse noch 25 bis 28 kg kristallisierter Zucker gewinnen. 2. K a l k s a c c h a r a t v e r f a h r e n : a) E l u t i o n s v e r f a h r e n . Man mischt die Masse mit so viel gelöschtem Kalk, dass auf 1 T. Zucker 3 T. Kalk kommen, und erhält so eine beim Erkalten erstarrende Masse, den M e l a s s e k a l k , welcher sämtlichen Zucker an Kalk als Calciumsaccharat gebunden enthält. Die Masse wird dann ausgetrocknet und nun mit Spiritus von 35° Tr. ausgewaschen, wodurch man dem Melassekalk die fremden Salze entzieht. Da das Austrocknen der Kalkmischung Schwierigkeiten macht, verwendet man auch wohl gebrannten statt gelöschen Kalks, wodurch man in e i n e r Operation eine trockene, leicht auslaugbare Masse erhält. Die Auslaugung ( E l u t i o n ) nimmt man in eisernen Zylindern (Elutoren) vor, deren 6—8 zu einer Batterie vereinigt sind. Der gereinigte Zuckerkalk wird meistens nicht direkt auf Zucker verarbeitet, sondern anstatt des sonst gebrauchten reinen Kalkes zur Scheidung von Zuckersaft (vgl. unter „ Z u c k e r f a b r i k a t i o n " ) verwendet. b) A u s s c h e i d u n g s v e r f a h r e n . Man verdünnt die Melasse, so dass sie nicht mehr als 7 % Zucker enthält, kühlt unter 15° ab und trägt auf 100 T. Melasse allmählich 60—70 T. pulverförmigen Atzkalk ein. Der Zucker fällt als Tricalciumsaccharat, welches abfiltriert und mit recht kaltem H - 0 ausgewaschen wird. Das Saccharat kann man dann enweder zur Scheidung benutzen oder man zersetzt es mit schwach erwärmtem H»0, wobei Mono-

Mennige —

Messgefaäse.

667

c a l c i u m s a c c h a r a t in Lösung geht, während % des Ätzkalkgehaltes unlöslich ausfallen. Man filtriert und befreit die Lösung durch Sättigung ( S a t u r a t i o n ) mit C 0 2 vom letzten Drittel Kalk, worauf die nun reine Zuckerlösung beim Kochen einen wohlschmeckenden, kristallisierten Zucker ergibt. 3. S t r o n t i a n v e r f a h r e n . D a s s e l b e sei nur in der neuen verbesserten Scheiblerschen Modifikation a n g e d e u t e t : Man setzt der M e l a s s e soviel einer heissgesättigten Lösung von Atzstrontian zu. d a s s auf 1 mol. Zucker etwa 1,5 mol. Strontiumhydrat kommen. Nach dem Abkühlen der etwa 70" warmen Lösung und Filtrieren erhält man als Ausscheidung 7 5 — 8 0 % des Zuckers in Form des Monostrontiumsaccharats. Man verdünnt d a s s e l b e mit soviel H»0, d a s s eine 2 0 %ige Zuckerlösung entsteht, und saturiert nun zum Z w e c k e der Zersetzung mit C 0 2 bis auf eine Alkalinität von 0 , 0 4 — 0 , 0 6 % S r O . Die so erhaltene reine Zuckerlösung wird dann auf F ü l l m a s s e bezw. Konsumware verarbeitet. In der Ablauflauge vom M o n o s a c c h a r a t sind noch 2 0 — 2 5 % Zucker der M e l a s s e enthalten;' durch Zusatz von mehr Strontianlauge fällt man daraus Distrontiumsaccharat und verwandelt letzteres dann durch Zusatz von M e l a s s e in das M o n o s a c c h a r a t . Die sonst noch angegebenen Verfahren zur Melasse-Entzuckerung verdienen keine Erwähnung. Über S c h l e m p e k o h l e siehe unter „ S c h 1 e m p e " . Mastix: Julius

Grossmann.

Hamburg,

Catharinenstr.

S.

M e n n i g e siehe unter „ B l e i f a r b e n " . M e n s u r e n siehe „ M e s s g e f ä s s e " . M e n t h o l siehe „ P f e f f e r in i n z ö 1", „ R i e c h s t o f f e , l i c h e " und „ T e r p e n e " . Mentholstifte: Berliner Fabrik pharm. Ins.-Anh. S. 20).

Präparate

Edgar

Kieselich.

Apotheker.

Berlin

S\V.

GS.

künst-

Koehstr.

55

(s

Mentholum valerianicum siehe „V a 1 i d o !".

M e r c e r l s i e r e n siehe unter „ B a u in w o 11 e " . Mercerisierung, Chemikalien für die: Friedr.

Wachs,

Chcm.

Fabrik,

Elberfeld.

Merkurverbindungen silberverbindungen-.

Mesotan =

(Mercurverbindungen)

siehe

Queck-

Salizvlsäuremethyloxymethvlester. r h

^ " ^ C O O C H o . O . CH 3 Klare, schwach aromatische, ölartige Flüssigkeit vom sp. G. 1,2 bei 15°. In H 2 0 nur wenig, dagegen in Alkohol, Äther, Benzol, Chloroform und fetten ö l e n in jedem Verhältnis löslich. Zu gleichen Teilen mit Olivenöl gemischt, dient es zu Einpinselungen bei rheumatischen Erkrankungen, innerlich wird es nicht verwendet. Mesotan

11 Mk. 4,8U;

1 kg M k . 4 5 , 0 0

M e s s g e f ä s s e . Der Intern. Kongr. f. angew. Chemie Berlin 1903 hat b e züglich der Eichung von chemischen Messgefässen folgende Resolution angenommen: 1. Als Volumeneinheit für die M e s s g e f ä s s e , Aräometer u. s. w. kann das wahre Kubikzentimeter dienen, d. h. das Volumen, welches 1 g dest. H 2 0 bei 4° C. im luftleeren Räume einnimmt. Es müssen aber dann alle im L a b o r a torium bei gewöhnlicher Teinp. und bei gewöhnlichem Luftdruck gefundenen Resultate auf 4" C. und den luftleeren Raum umgerechnet werden. In diesem Falle muss auf den M e s s g e f ä s s e n u. s. w. angegeben werden, d a s s sie bei 4° C. im luftleeren Räume graduiert worden sind (z. B . 4° C. Vakuum), nicht aber eine andere T e m p . , so d a s s jeder Irrtum vermieden wird. 2. Für den praktischen Gebrauch soll es erlaubt sein (namentlich für B e stimmung der Dichte von Flüssigkeiten), die M e s s g e f ä s s e , Aräometer u. s. w. nach der Mohrschen Methode, aber bei der T e m p . von 20" C., zu graduieren.

668

Messgefässe.

In diesem Falle würde also als Einheit die Mohrsche dienen, d. h. das Volumen, welches 1 g dest. H s O bei 20° C. und gewöhnlichem Luftdruck (0,76 m) einnimmt. B ü r e t t e n nach M o h r : Inhalt . . . . 10 25 25 30 50 50 75 7 5 1 0 0 100 100 ccm. lf0 I .. tl.'il I

Methylal: Hüstener

Gewerkschaft,

A.-tcn

lUil.i.

M e t h y l a l d e h y d siehe ,,F o r m a 1 d e Ii y d " . M e t h y l a l k o h o l (Holzgeist; Holzalkohol: Alrohol methyUcux). CH 3 OH. Zur Gewinnung geht man in der Technik von dem rohen Holzessig ( s . d . ) aus, wie er bei der H o I z v e r k o Ii I u n g ( s . d . ) entsteht. Man destilliert den rohen Holzessig aus kupferner Blase mit drei aufgesetzten Pistoriusschen Becken; sämtlicher Methylalkohol ist übergegangen, wenn das sp. G . des aus dem Kühler ausfliessenden Destillats von 0,9 auf 1 gestiegen ist. Der erhaltene r o h e H o l z g e i s t , der eine grünlichgelbe, unangenehm riechende Flüssigkeit bildet, wird zur Entfernung der mannigfachen Beimengungen mit ca. 2 % Kalk versetzt und dann nach mehrstündigem Stehen aus einem Rektifikationsapparate mit s e c h s Pistoriusschen B e c k e n abdestilliert; der Apparat gleicht den für die Rektifikation von Spiritus benutzten (vgl. Artikel „R e k t i f i k a t i o n " ) . D a s farblose Destillat (sp. ü . 0 , 8 1 6 ) wird beim Stehen braun und trübt sich beim Mischen mit W a s s e r milchig. Man versetzt es mit H : 0 bis zum sp. G. 0,935, lässt es mehrere T a g e stehen, zieht die Flüssigkeit von der öligen Schicht ab. versetzt mit 2 % Kalk und destilliert: das Destillat endlich wird mit 0 , 1 — 0 . 2 % H ; S O i gemischt und rektifiziert, wobei man diu zwischen 04 und 6 6 " C. übersehende Fraktion autfängt Der so rektifizierte Holzgeist enthält stets noch A z e t o n , das für viele Verwendungszwecke schädlich ist. Zur Entfernung desselben sind verschiedene Methoden vorgeschlagen worden; meistens stellt man reinen Methylalkohol so dar, dass man zuerst einen Methylester bildet, diesen von der Flüssigkeit trennt, durch KOH zersetzt und dann den Methylalkohol durch Destillatiort im reinen Zustande gewinnt. So stellt man z. B . aus reinem Holzgeist, konz. H 2 S 0 4 und Kaliumbioxalat den O x a l s ä u r e m e t h v l e s t e r dar, oder man verbindet Holzgeist mit Natriumformiat und HCl zu A m e i s e n s ä u r e m e t h y l e s t e r , worauf man in der oben angedeuteten W e i s e weiter verfährt; auch B e n z o e s ä u r e ni e t h y l e s t e r hat man in derselben Richtung benutzt. Nach dem D. R. P. 138 442 erhält man Methylalkohol durch Elektrolyse von Natriumazetat mit Natriuniperchlorat. D a s Ämer. Pat. 774 8 2 4 und das Franz. Pat. 352 687 wollen Methylalkohol aus Methan darstellen, und zwar soll man dieses G a s nach dem ersteren Patent über erhitzte Metalloxyde (z. B. F 2 0 3 ) leiten, während das andere Patent Wasserstoffsuperoxydlösung oder Sulfomonopersäure als Oxydationsmittel verwendet, durch welche das Methan hindurchgeleitet wird. Reiner Methylalkohol ist eine farblose, schwach riechende, mit nicht-

677

Mctylalkohol.

l e u c h t e n d e r F l a m m e b r e n n e n d e F l ü s s i g k e i t ; s p . G. ( b e i 15°) 0 , 7 9 8 4 ; S. P . 66°. Er m i s c h t s i c h in a l l e n V e r h ä l t n i s s e n mit H 2 0 , A l k o h o l , Ä t h e r u n d C h l o r o form. H o l z g e i s t w i r d zur B e r e i t u n g v o n F i r n i s s e n u n d P o l i t u r e n s o w i e z u m L>enaturieren v o n S p i r i t u s b e n u t z t , w ä h r e n d r e i n e r a z e t o n f r e i e r M e t h y l a l k o h o l zur D a r s t e l l u n g v o n T e e r f a r b s t o f f e n d i e n t . P r t t f o n g : Den W a s s e r g e h a l t f o l g e n d e r T a b e l l e von D i t t m a r und 15,56° bezieht.

Gew. Methylalkohol

1 o 4 6

8 10 12 14 16

18 20 22 24 68 20 24 36 33 23

b e s t i m m t m a n a u s d e m spez. Gew. u n t e r B e n u t z u n g F a w s i t t , w e l c h e 6ieh auf e i n e T e m p e r a t u r von

Spez. Gew. bei 1 5 , 5 6

Gew. '•'., Methylalkohol

Spez. Oew

0.99729 0,99554 0,99214 0,98893 0.98569 0,98262 0.97962 0,97668 0.97379 0,97039 0,96808 0.96524 0,96238 0,45949 0.95655 0,95355 0,95053 0.94732 0,94399

38 40 42 44 46 48 50 51 52 53 54 55 56 57 58 59 60 61

0,94055 0.93697 0,93335 0,92975 0,92610 0,92237 0,91855 0,91661 0,91465 0,91267 0,91066 0,90863 0,90657 0,90450 0,90239 0,90026 0,89798 0,89580 0,89358

6>

bei

• i

15,56°

Gew. " „ Methylalkohol

Spez. Gew.

63 64 65

0,89133 0,88905 0.88676 0,88443 0,88208 0,87970 0,87714 0,87487 0,87262 0,87021 0,86779 0,86535 0.86290 0,86042 0,85793 0,85542 0,85290 0,85035 0,84779

66

67 68 69 70 71 72 73 74 75 76 77 78 79 80 81

bei

15,56°

Gew. »/„ Methylalkohol 82 83 84 85 86 87 88 8« 90 91 92 93 94 95 96 97 98 99 100

Spez. Gew. bei

15,56»

0,84521 0.84262 0,84001 0,83738 0,83473 0,83207 0,82938 0,82668 0,82396 0,82123 0,81849 0,81572 0,81293 0,81013 0,80731 0,80448 0,80164 0,79876 0,79589

Im übrigen gilt für chemisch reinen Methylalkohol folgendes. 1. N i c h t f l ü c h t i g e S t o f f e : B e i m V e r d u n s t e n von 30 c e m M e t h y l a l k o h o l auf d e m W a s s e r b a d e darf k e i n w&gbarer Rückstand bleiben. 2. Auf f r e i e S ä u r e n prüft man mit blauem Lackrauspapier, welches nicht gerötet werden darf. 8. Ä t h y l a l k o h o l : Man e r h i t z t M e t h y l a l k o h o l m i t H 2 SO«, v e r d ü n n t m i t H s O u n d d e s t i l l i e r t ; d a s D e s t i l l a t darf n a c h Z u s a t z v o n K M n 0 4 , d a n n H 0 SO 4 u n d z u l e t z t N a t r i u m t h i o s u l i a t d u r c h v e r d ü n n t e F u c h s i n l ö s u n g n i c h t v i o l e t t g e f ä r b t w e r d e n . 4. A l d e h y d e : E i n e M i s c h u n g v o n M e t h y l a l k o h o l m i t k o n z e n t r i e r t e r N a t r o n l a u g e rauss f a r b l o s bleiben. 5. A z e t o n : V e r s e t z t m a n 10 c c m M e t h y l a l k o h o l m i t N a t r o n l a u g e u n d w ä s s e r i g e r J o d - J o d k a l i u m l ö s u n g , so darf a u c h b e i l ä n g e r e m S t e h e n k e i n e T r ü b u n g von J o d o f o r m a u f t r e t e n . ccm r e i n e r M e t h y l a l k o h o l g e b e n nach K r e l l 7,11» c c m C H , J von 15°; m a n k a n n d a h e r m i t B e r ü c k s i c h t i g u n g d e s spez. Gew. des M e t h y l a l k o h o l s l e i c h t s e i n e n P r o z e n t g e h a l t a u s der gefundenen J o d m e t h y l m e n g e berechnen. Ausser d e m c h e m i s c h r e i n e n M e t h y l a l k o h o l k o m m e n g e r i n g e r e S o r t e n in den H a n d e l , die die oben a n g e f ü h r t e n P r ü f u n g e n auf V e r u n r e i n i g u n g e n n i c h t a u s h a l t e n . F ü r diese H a n d e l s s o r t e n g a r a n t i e r e n d i e P r o d u z e n t e n l a u t V e r e i n b a r u n g f o l g e n d e E i g e n s c h a f t e n : 1. M e t h y l a l k o h o l soll n i c h t u n t e r 90 0 T r a l l e s (spez. Gew. 0,7995) h a b e n . 2. E s sollen sich h ö c h s t e n s 0,7 °/ ft A/.eton n a c h d e r K r ä m e r sehen M e t h o d e f i n d e n . 3. Es sollen m i n d e s t e n s 95 °/ 0 des M e t h y l a l k o h o l s i n n e r h a l b e i n e s G r a d e s des h u n d e r t t e i l i g e n T h e r m o m e t e r s ü b e r d e s t i l l i e r e n . 4. D e r Alkohol d a r f , m i t d e r d o p p e l t e n Menge 66 °/ r i iger S c h w e f e l s ä u r e v e r s e t z t , h ö c h s t e n s eine l i c h t gelbe F ä r b u n g annehmen. 5. 1 c c m einer L ö s u n g von 1 g K a l i u m p e r m a n g a n a t i m L i t e r darf d u r c h 5 c c m des A l k o h o l s n i c h t sofort e n t f ä r b t w e r d e n . 6. 25 c c m m ü s s e n bei e i n e m Z u s a t z v o n 1 ccm B r o m l ö s u n g , w i e s o l c h e d u r c h die d e u t s c h e Z o l l b e h ö r d e bei d e r U n t e r s u c h u n g des z u m I h - n a t u r i e r e n b e s t i m m t e n H o l z g o i s t e s v o r g e s c h r i e b e n i s t ( 1 T. B r o m in 80 T. 50 °/„iger Essigs ä u r e ) , noch g e l b b l e i b e n . 7. Der Alkohol m u s s , m i t e i n e r b e l i e b i g e n Menge N a t r o n l a u g e verjatzt, farblos bleiben. Die K r ä m e r s e h e M e t h o d e z u r B e s t i m m u n g d e s A z e t o n s b e r u h t auf d e r T a t s a c h e , d a s s

6 7 8

Methylamin



Methylenblau.

das Azeton durch J o d bei Gegenwart von Alkalien quantitativ in J o d o f o r m verwandelt wird, während der Methylalkohol und die sonstigen Verunreinigungen des Holzgeistes dabei kein Jodoform bilden. Die Methode wird, wie folgt, ausgeführt: Man bringt in einen mit Glasstopfen versehenen Mischzylinder von 50 c c m Inhalt zunächst 10 c c m Doppelnormal-Natronlauge, hierzu 1 ccm de9 zu untersuchenden Methylalkohols und nach gutem Umschütteln 5 ccm Doppelnormal-Jodlösung. Nach einigem Stehen fügt man 10 ccm alkoholfreien Äther hinzu und schüttelt aufs neue. Man liest das Volumen der sich trennenden Ätherschicht ab, nimmt davon mittels Pipette einen aliquoten Teil ( e t * a 5 c c m ) heraus und lässt auf einem tarierten Uhrglas verdunsten, wobei das Jodoform in gelben Kriställchen zurückbleibt. Man stellt das Uhrglas Bt-riu-kdann kurze Zeit über H ? 8 0 1 und wäs?t. M:»4 T. Jodoform entsprechen 58 T. Azeton. sichtigt man das spez. Gew. des fraglichen Holzgeistes, so lässt sich daraus der Axetongehalt leicht berechnen. Holzgeist,

rekt.

weiss:

9 0 % Tralles, 92/93° o r

französische W a r c englische Ware

o kg »„ ..

0

95/96 °o « für L a c k f a b r i k a t i o n R e i n e r Methylalkohol (mit maximal 0 . 1 % ) Azeton) r r puriss.. azetonfrei D e n a t u r i e r u n g s - H o l z g e i s t in s t e u e f a m t l i c h v e r s c h l o s s e n e r F m b a l l a ^ c

110 0 0

o ,,

.. .. .. ..

Mk. „ .. .. ..

90.0*» 95,UI) JU5,ÜU 1:20,0.(K > 9UJM.)

Methylalkohol: Chemische F a b r i k Vossowska, G. m. b. II., Vossowska. Chemische Werke Fürstenwalde, Dr. B. Hecker & W. Zeidler, Ges. m. b. H., Fürstenwalde (.Spree) (s Ins.-Anh. S. 4). Fabrik ehem. l'räpa.-ate Dr. Richard Sthamer. Hamburg.

Holzverk'SO;. 107,893 CaCl,, 0,4934 FeSO, -r 7 HsO. 7. K a r l s b a d e r S p r u d e l : 14.538 Na 2 Si0 3 , 0,069 Na ä P0 4 , 0.764 B.OrNa, + 10H 2 0, 0,508 NaF, 1.417 LiCl, 177,212 Na 2 C0 3 , 64,353 NaCl, 0,1047 A1C13, 0.7333 FeSO, + 7 H 2 0. 0,028 MnCU + 4 H 2 0. 2.000 S0 3 , 208,42 Na,SO,, 18.64 K,SO,. 23,79 MgSO,. 0,046 SrCl2. 35,76 CaCl2. 8. K r e u z n a c h e r E l i s a b e t h q u e l l e : 2,7145 Si0 3 Na 2 , 0,3588 B.;0-Na2 + 10H 2 0, 0,0423 AsO,Na 3 , 0.0582 P04Na3, 0,0431 NaJ, 4,9882 NaBr, 6,5640 LiCl, 2,2155 NH.CI, 15,2642 KCl. 990.016 NaCl, 54,696 Na 2 C0 3 , 0,1528 MnCl2 + 4 H«0, 4,2554 FeCl 2 -r 2 H 2 0, 0,0526 AICU. 0,7674 ZnCl2, 26,8544 MgCU. 6,465 BaCU, 7,961 SrCl,, 211,918 CaCla, 5,141 HCl. 9. M a r i e n b a d e r Kreuzbrunnen: 8,8247 Si0 3 Na 2 , 0,3234 PO,Na 3 , 0,4092 N0 3 Na, 1,1333 LiCl, 60,6937 KCl, 0,2670 NH.CI, 38,6920 NaCl, 220,0750 NasCO.i, 443,9930 Na,.SO,. 0,5235 AICU, 0,5856 MnCl2 + 4 H„0, 3,2433 FeSO, -r 7 H 2 0, 37,6200 MgSO,. 5.1410 HCl. 64.8160 CaCl2, 0,0765 SrCl», 0,0408 BaCl 2 . 10. S e l t e r s : 0.0033 NaJ, 0,0909 NaBr, 0,0806 Na 3 PO,, 0,4217 KjCO», 0.6110 NaNOa, 1,7630 KCl, 4,0983 K2SO,, 4,3208 Na 2 Si0 3 , 145,7412 Na 2 C0 3 , 164,8454 NaCl, 0,0176 BaCI2, 0,0470 AICU, 0,2342 SrCl-, 0,5227 NH,C1, 22,8677 MRC12, 34,2131 CaCl2, 0.3130 Li 2 C0 3 , 2,2288 HCl, 0,0989 MnSO, + 4 H s O, 0.7262 FeSO, + 7 H ; 0 . 11. V i c h v : 0,0026 NaJ, 0,013 NaBr, 0,422 Na 3 PO,, 13,026 Na 2 Si0 4 , 20.404 K 2 SO,, 22,686 NaCl. 409,465 Na 2 C0 3 , 0,203 AICU, 0,249 SrCI2, 0,523 NH,C1, 3,991 MgClt, 27.753 CaCI2, 0,076 MnSO, + 4 H 2 0, 0.281 FeSO, + 7 H 2 0, 6.524 S0 3 . 12. W e i l b a c h e r S c h w e f e l q u e l l e : 0,053 Li 2 C0 3 , 0,057 Na3PO^, 2,958 Na 2 Si0 3 , 2,570 K 2 C0 3 , 3,885 K-,SO,, 50,737 Na 2 C0 3 , 0,011 SrCl2, 0,018 AICU, 0,107 BaCI2, 0,533 NH,C1, 1,875 CaC0 3 , 27,163 CaCl2, 38,722 M g C O j + 3 H 2 0, 189,0 Schwefelwasserstoffwasser ( 0 , 4 % ) . 13. W i e s b a d e n e r K o c l i b r u n n e n : 18,2392 KCl, 619,1652 NaCl, 0,4351 NaBr, 0,0017 NaJ. 8,4072 Na2SO,, 40,2767 Na 2 C0 3 . 0,0030 Na»PO,. 0,1574 Na 2 B,0; + 10 H 2 0, 12,7518 Na2SiO;1, 2,3104 LiCl. 1,7073 NH,C.l, 98,3377 CaCI2, 0,1332 BaCI;, 1,8943 SrCl2, 20,0872 MgCI 2 , 1,6129 FeSO, + 7 H 2 0, 0,1734 M n S O , + 4 H 2 0 , 0,0235 Na 3 AsO,. 14. W i l d u n g e n G e o r g V i c t o r q u e 1 1 e: 0,9280 K 2 SO,, 2,9405 Na 2 C0 3 . 0,7132 NaCl, 4,4076 Na2SiO„. 0,0087 Na 3 PO,, 4,0141 Na 2 SO v 0,0338 (NH,) 2 C0 3 , 0,0483 Li 2 C0 3 , 0,0337 A1C13, 0,0014 BaCl2, 50,8291 CaC0 3 , 59,7139 MgC0 3 + 3 H.,0, 5,2036 FeSO, + 7 H 2 0, 0,3058 MnSO, + 4 H 2 0. C.

H.

Burk,

Stuttgart

(s.

Ins.-Anh.

S.

18).

Mineralwasser-Apparate: Gustav

Christ

£

Co..

Berlin

O..

Blumonstr.

63

(s.

Ins.-Anh.

S.

22).

M i n i u m (Mennige) siehe „ B l e i f a r b e n " No. 3. M i r b a n ö l siehe „ N i t r o b e 11 z o I". Mischmaschinen. Selbsttätige Teilund M i s c h m a s c h i n e n nach D r. J o c h u m für körnige und pulverförmige Trockenstoffe. Sie bestehen aus einer Reihe nebeneinander angeordneter eiserner Trichter mit aufgesetzten Behältern zur Aufnahme der zu mischenden Stoffe. Unter jedem Trichter befindet sich ein in Drehung varsetzter Teller, von dem das einkommende Mischgut in eine darunter liegende Schraube abgestrichen wird. Diese (mehr als 3 m lange) Schraube bewirkt das Mischen der abgeteilten Stoffe und befördert

Mischmaschinen.

704

dieselben gleichzeitig nach der Stelle der weiteren V e r w e n d u n g . Ausserdem ist e i n e V o r r i c h t u n g v o r h a n d e n , m i t t e l s w e l c h e r d a s A b t e i l e n d e r M e n g e n in genau vorgeschriebenem Verhältnis bewirkt wird: Leistung eines Trichters in der Stunde 0 j' 850 1270 i 1 4 5 0 ; 2020 24n0 30 ' 35 40 50 20 20 Ii 25

zum Mischen feuchter oder nasser T r o g - M i s c h in a s c h i n e n Stoffe, bezw. trockener m i t feuchten oder nassen Stoffen bestimmt. Die M i s c h - u n d K n e t a r b e i t e r f o l g t in e i n e m e i s e r n e n T r o g e m i t t e l s m e s s e r a r t i g e r , auf e i n e r d r e h b a r e n W e l l e a n g e o r d n e t e r Teile, die infolge ihrer S t e l l u n g zue i n a n d e r g l e i c h z e i t i g k n e t e n d u n d s c h i e b e n d auf d a s M i s c h g u t w i r k e n . Diese M i s c h m a s c h i n e n w e r d e n in z w e i A u s f ü h r u n g e n g e l i e f e r t , d i e h i n s i c h t l i c h d e s K r a f t b e d a r f s u. s . w . U n t e r s c h i e d e z e i g e n : A Durchmesser des Blechtroges . . mm : 400 500 \ Länge desselben „ 2500 ! 3500 Durchmesser der Riemenscheibe „ 800 j 1000 Breite derselben „ 150 160 i Umdrehungen der Riemenscheibe in der Minute 150 135 Kraftbedarf der Maschine etwa H P . t>—7 8—10 Leistung in der Stunde. . etwa cbm 3 5 Gewicht d. vollständ. Maschine, etwa kg 1350 2150 Preis der vollständigen Maschine Mk. 1050 1400 Preis der Ankerbolien and Platten „ .-¡3 J11

li 600 .1 400 500 4000 2^00 2500 1200 600 S00 l£0 110 130 120 1 120 12 16 3 —4 7 i 3200 720 1950 i: 900 f>n ;jn

630 f'OO 2850 3000 f 10 I()5lI 1490 : 2000 1 150 1500 1 1800 50 40 •

Teil- und M i s c h m a s c h i n e n nach Dr. Jochutn. T r o m m e l - und T r o g Mischmaschinen: Fried. Krupp Aktiengesellschaft Grusonuviu, Mugdrlnirn-Ruekau. M i s c h t r o m m e l n zum Mischen pulverisierter trockner. wie auch e r d f e u c h t e r M a t e r i a l i e n , b e s t e h e n d a u s e i n e m i n n e n mit t a t z e n a r t i g e n V o r sprüngen v e r s e h e n e n H o h l z y l i n d e r mit h o r i z o n t a l e r Achse. Die Mischtrommeln w e r d e n entweder nur zum Mischen für diskontinuierlichen Betrieb

Mitin.

705

oder a b e r gleichzeitig zum T r a n s p o r t i e r e n eingerichtet; Konstruktion ermöglicht einen kontinuierlichen Betrieb:

die

letztere

1 Trommel Durchm. j

vr L. , . . . . {( ! ^770 Mischtrommel Misch- u. Transporttrommel || 770

Riemenscheibe

Lange

Durchm. |

Breite

550 ^ 550

100 150 100

1 2430

j

m Q

¡ 2430 |

Touren; zahl des | Vor| gel«Ses

1 ¡

40 60 40

Prcil

Gewicht

Mk. 700 2200 700

745 1815 1815

A n d e r e M i s c h m a s c h i n e n s i e h e u n t e r d e n b e t r e f f e n d e n A r t i k e l n , z. B . u n t e r „ M ö r t e l " , „ S c h o k o l a d e " u. s. w . ; vgl. a u s s e r d e m d e n Artikel „ K n e t m a s c h i n e n". M i s c h a p p a r a t e für F l ü s s i g k e i t e n (Agitatoren). I. M i s c h a p p a r a t e m i t R ü h r g e b l ä s e : 1

ohne Dampfheizungs-Einrichtung Inhalt

Kupfer

Kupfer verzinnt

Mk.

Eisen verbleit Mk.

Uk.

Mk.

45 85 100 115 135 140 200

70 125 150 168 182 200 270

Í00 160 180 205 220 240 330

130 190 210 240 255 285 375

Eisen

1

10 20 30 45 65 75 100

II. M i s c h a p p a r a t e

mit

1 ¡ , 1

1 10 20 30 45 65 75 lUO

Mk.

Mk.

Kupfer verzinnt Mk.

50 100 120 135 155 170 230

95 152 185 200 230 245 320

125 187 215 235 270 290 380

155 217 245 270 305 335 425

Mischapparate

105 168 194 210 230 252 330

165 230 275 330 385 410 465

!|

Kupfer

Preise grosserer

80 135 160 175 190 200 265

m e c h a n i s c h e m

Eisen verbleit Mk.

Eisen

Kupfer

Mk.

Eisen verbleit Mk.

Eisen •

I

ohne Dampfheizungs-Einrichtung Inhalt

mit Dampfheizungs-Einjichtung

! j [

|

Xk.

Kupfer verzinnt Mk.

195 260 305 365 420 455 510

R ü h r w e r k :

mit D a m p f h e i z u n g s - E i n r i c h t u n g Eisen Mk.

95 150 180 195 220 230 295

auf A n f r a g e bei d e n

Eisen verbleit Mk.

Kupfer

130 194 225 240 278 320 378

193 258 308 360 435 455 510

fabrizierenden

Mk.

Kupfer verzinnt Uk.

223 288 338 395 470 500 555

Firmen.

Mischmaschinen: Max Frieilrieli & C o . , M a s c h i n e n f a b r i k , L e i p z i g ltagwitz. Volkmar H » n i p & Comp., Dresden-A., Zwirkaueratrasse 27. O l l o H i l l i u . H e r l i n X., F c n n s t r . '.'1 (s. Ins.Anh. S. 2»),

K.irl S e e m . m n , I t - r l i n C. ">1, R o * - n t h a l e r s t r . 40 (s. Ins. - Aull. S. 1J). II. Meyer, l l . r a n o v e r - l l a i n h o l z (s. I n s . - A n h . S. 17 j.

F.

M i t i l i . E i n e n e u e S a l b e n g r u n d l a g e : sie b e s t e l l t a u s e i n e r d u r c h Ü b e r f e t t u n g mit n i c h t e m u l g i e r b a r e m F e t t in e i n e S a l b e n m a s s e v e r w a n d e l t e n E m u l sion, d i e e t w a 50 % s e r u m ä l i n l i c h e F l ü s s i g k e i t e n t h ä l t . T r o i z d e m ist d a s Mitiii gut h a l t - und m i s c h b a r u n d v e r m a g n o c h w e i t e r e r h e b l i c h e r e F l ü s s i g k e i t s n i e n g e n a u f z u n e h m e n . Als Fett k o m m t W o l l f e t t , als s e r u m a r t i g e F l ü s s i g keit Milch o d e r e i n e L ö s u n g von a u s l e t z t e r e r g e w o n n e n e n E i w e i s s p r ä p a r a t e n zur V e r w e n d u n g . 45

700

Mohnöl —

Molekulargewicht.

Ausser dem reinen Mitin ( M i t i n u m purum) kommen verschiedene d a r a u s hergestellte P r ä p a r a t e , wie Mitincreme, Aliiin-Fettpuder. Mitinseife u. a. m., zum Vertrieb. Mitinseife, Frostmitin, Mitin-Fettpuder: C h e m i s c h e Fabrik Krewel

Co.,

ni b II-, Köln t». Rh.. Kifelstr. :t:i.

M o h n ö l (Oleum, Papaveris). Aus dem Samen d e s M o h n s durch Ausp r e s s e n g e w o n n e n e s fettes ö l . E s ist blassgelb, dünnflüssig, von a n g e n e h m e m G e r u c h und G e s c h m a c k . Sp. G. (bei 15°) 0.920—0.932: Jodzahl 130—158; Verseifungszahl 191. E s löst sich in 25 T. kalten und 6 T. heissen Alkohols, e r s t a r r t bei — 20°; es trocknet an der Luft. Um es zu bleichen, setzt man es in f l a c h e n , halb mit dem ö l , halb mit S a l z w a s s e r gefüllten Schalen dem S o n n e n licht a u s . Man benutzt es als Speiseöl, zu feinem Firnis für Ölmalerei und zu Emulsionen. M o h n ö l , l a . z. 7. C h e m i s c h e Fabrik F l ö r s h e i m , I>r. II. Xu'-rdlingur, F l ö r s h e i m a. M.

11

Mever

Cuhn,

„ kg

Mk.

72,W

Hannover.

Molekulargewicht. Formeln zur

Molekulargewichtsbestimmung.

A. N a c h d e r D a in p f d i c Ii t e b e s t i m in u n g s m e t h o d e v o n V i c t o r M e y e r. Ist G d a s Gewicht der Substanz, B der auf 0° r e d u z i e r t e B a r o m e t e r s t a n d , w die T e n s i o n des W a s s e r s bei t", v d a s g e m e s s e n e Luftvolumen, t die Z i m m e r t e m p e r a t u r und D die D a m p f d i c h t e , d. h. d a s Volumg e w i c h t d e s D a m p f e s auf Luft bezogen, so gilt die F o r m e l : _ G ^ 7 6 0 (1 + 0,003665 t) _ G (1 + 0,003665) t (B - w ) V . 0,0012934 ~ (B - w) . V D ist nun = ,

wo p d a s Gewicht des Volumens (V) D a m p f , pi d a s G e w i c h t

d e s gleichen Volumens Luft bedeutet. Bezieht man d a s Volumgewicht auf W a s s e r s t o f f , so ist es 14,46 X D. und da nach dem A v o g a d r o sehen G e s e t z gleiche Volumina v e r s c h i e d e n e r G a s e unter gleichem Druck und gleicher T e m p e r a t u r die gleiche Anzahl Moleküle enthalten, da also d a s G a s m o l e k ü l d e n selben R a u m einnimmt wie 2 Atome W a s s e r s t o f f , so ist d a s Molekulargewicht d e s D a m p f e s = 28,92 X D. B. A u s d e r S i e d e p u n k t s e r h ö h u n g . 1 G r a m m - M o l e k ü l einer beliebigen Substanz in 100 g eines und desselben Lösungsmittels gelöst, ruft s t e t s die gleiche E r h ö h u n g des S i e d e p u n k t s hervor. Man ermittelt die molekularen E r h ö h u n g e n a u s Siedeversuchen mit Verbindungen bekannten MoleTk u l a r g e w i c h t s , kann sie aber auch berechnen nach der Formel 0,02 ' , worin T die a b s o l u t e Siedetemperatur (von — 273" an g e r e c h n e t ) und w die Verd a m p f u n g s w ä r m e des Lösungsmittels bezeichnet. Die S i e d e p u n k t s e r h ö h u n g e n b e t r a g e n für 100 g Lösungsmittel bei: Aceton 16.7°: Äthylalkohol 11,5°: Äthvläther 21.1°; Benzol 26,7°; Chloroform 36,6"; E s s i g s ä u r e 25,3°; Schwefelkohlenstoff 23,7°; W a s s e r 5,2". F ü r a n d e r e Lösungsmittel w e r d e n sie vor dem Versuch bestimmt; d a s s e l b e geschieht übrigens am besten auch mit den genannten Flüssigkeiten. Bezeichnet g die auf 100 g Lösungsmittel v o r h a n d e n e Anzahl G r a m m der S u b s t a n z . A die g e f u n d e n e S i e d e p u n k t s e r h ö h u n g und r die Konstante der m o l e k u l a r e n Erhöhung d e s Lösungsmittels, so ist d a s Molekulargewicht C. A u s d e r G e f r i e r p u n k t s e r n i e d r i g u n g . (Sehr leicht a u s z u f ü h r e n d e Methode.) 1 G r a m m - M o l e k ü l einer beliebigen Substanz im 100 g eines und d e s s e l b e n Lösungsmittels gelöst, ruft stets die gleiche Ern i e d r i g u n g des G e f r i e r p u n k t s hervor. Man kann die molekularen Erniedrig u n g e n durch G e f r i e r v e r s u c h e ermitteln oder nach der Formel 0,02

be-

707

Molekulargewicht.

r e c h n e n , worin T die a b s o l u t e E r s t a r r u n g s t e m p e r a t u r (von — 3 7 3 ° an g e r e c h n e t ) und w die latente S c h m e l z w ä r m e d e s L ö s u n g s m i t t e l s b e z e i c h n e t . D i e G e frierpunktserniedrigungen betragen: A m e i s e n s ä u r e 28°: Athvlenbromid 118°; Benzol 50°; E s s i g s ä u r e ( E i s essig) 39°: Naphtalin 70°; Nitrobenzol 71°; Phenol 76°; Thymol 92°; W a s s e r 13°. B e z e i c h n e t g d i e auf 1 0 0 g L ö s u n g s m i t t e l v o r h a n d e n e A n z a h l G r a m m d e r S u b s t a n z . D die g e f u n d e n e G e f r i e r p u n k t s e r n i e d r i g u n g ( D e p r e s s i o n ) und r die K o n s t a n t e d e r m o l e k u l a r e n E r n i e d r i g u n g d e s L ö s u n g s m i t t e l s , s o ist d a s M o l e g. r kulargewicht M = - p W a c h s m u t h hat e i n e n A p p a r a t zur a k u s t i s c h e n D a m p f d i c h t e b e s t i m mung angegeben. D e r auf e i n e b e s t i m m t e T e m p . g e b r a c h t e D a m p f l ä s s t e i n e d e m A p p a r a t b e i g e g e b e n e M e t a l l p f e i f e e r t ö n e n . A u s s e r d e m ist e i n e V e r g l e i c h s p f e i f e v o r h a n d e n , d e r e n T o n h ö h e r e g u l i e r t w e r d e n k a n n ; an d i e s e r V e r g l e i c h s pfeife kann die D a m p f d i c h t e direkt abgelesen werden. Die Kalibrierung der V e r g l e i c h s p f e i f e lässt sich leicht nachkontrollieren. Diese enthält eine Skala der den T o n h ö h e n entsprechenden Schwingungszahlen. Man bläst die Vers u c h s p f e i f e m i t d e m M u n d e an ( i m E r h i t z e r , weil d u r c h d i e U m h ü l l u n g d i e T o n h ö h e s i c h e t w a s ä n d e r t ) und b e s t i m m t d i e T o n h ö h e und S c h w i n g u n g s z a h l auf der Vergleichspfeife. ( D i e s e soll a 3 = 1 7 4 0 s e i n ) . Dann verhalten sich d i e g e s u c h t e n D i c h t e n zu der D i c h t e d e r L u f t mit g r o s s e r A n n ä h e r u n g u m g e k e h r t w i e d i e Q u a d r a t e der e i n g e s t e l l t e n S c h w i n g u n g s z a h l e n . Die genaue F o r m e l ist ( v g l . B o l t z n i a n n - F e s t s c h r i f t , L e i p z i g 1 9 0 4 , S . 9 2 3 ) : ^

_

kxpx(l +

a t x ) no -

kopo(l+ato)nx2 D i e I n d i z e s b e z i e h e n s i c h auf L u f t . E s b e d e u t e n k d a s V e r h ä l t n i s d e r s p e z i f i s c h e n W ä r m e n bei k o n s t a n t e m D r u c k und k o n s t a n t e m V o l u m e n ( b e i L u f t = 1,4, b e i h o c h m o l e k u l a r e n V e r b i n d u n g e n a n g e n ä h e r t = 1 , 1 ) , p d e r D r u c k ( n i e m a l s w e s e n t l i c h v o n 1 a t a b w e i c h e n d und im Z ä h l e r und N e n n e r mit g r o s s e r A n n ä h e r u n g i d e n t i s c h ) , t d i e j e w e i l i g e T e m p . und n d i e S c h w i n g u n g s z a h l e n . F ü r t = 1 0 0 ° h e b e n s i c h Z ä h l e r und K e n n e r d e s e r s t e n B r u c h e s z i e m l i c h g e n a u x —

fort, und m a n

kann

nach

der F o r m e l

d— ( p / )

k a l i b r i e r e n . — W i l l m a n auf

Luft von einer andern T e m p . beziehen, so muss die V e r s u c h s p f e i f e zunächst mit d i e s e r a n g e b l a s e n , d i e n e u e T o n h ö h e b e s t i m m t und d i e D i c h t e s k a l a d e r V e r g l e i c h s p f e i f e auf diesen neuen W e r t umgerechnet werden. Apparate zur Molekulargewichtsbestimmung. A.

D a m p f d i c h t e b e s t i m m u n g s a p p a r a t e .

N a c h V i c t o r M e y e r ( L u f t v e r d r ä n g u n g s v e r f a h r e n ) , veränderte F o r m : a ) äusserer G l a s k o l b e n Mk. 2,00 b ) inneres G l a s g e f ä s s mit T u b u s und F a l l v o r r i c h t u n g sowie b e w e g l i c h e m Gasabzugsröhrchen 1,50 c ) Gusseiserner T i e g e l mit R i n n e zur A u f n a h m e der U m h i i l l u n g s r ö h r e . „ 2,00 d) g r a d u i e r t e R ö h r e n , 5 0 ccm I n h a l t , in 1 5 geteilt ,, 1,75 e) L u f t b a d mit H e i z v o r r i c h t u n g nach L . M e y e r , zum b e q u e m e n E r hitzen des A p p a r a t s a u f 5 0 ( J " 20,00 f ) S u b s t a n z r i j h r c h e n mit S t o p f e n „ 0,20 g ) G l a s h ä h n e mit sehr weiter B o h r u n g zum I lurchlasscn der S u b s t a n z r o h r e n ,, 5,00 K o m p l . A p p a r a t nach V i c t o r M e y e r , 3.S,CKJ Nach H o f m a n n - S c h i f f , kompl 42,00 E i n z e l n e 'l'eile : a) b) c) d) e) f)

Q u e c k s i l b e r w a n n e von F.isen mit G l a s w ä n d e n L a m p e , dreifach G a b e l mit Muffe Rinj Halter Sämtliche Glasteile hi.r/u

,

J5,00 5,00 J ,25 1,40 8,00 12,00

708

Molkereimaschinen —

M o l y b d ä n und

Molvbdänverbindungen.

g ) G l ä s c h e n für die S u b s t a n z , mit eingeriebenem S t o p f e n h ) inneres kalibriertes R o h r i) Umhüllungsrohr A p p a r a t n a c h W a c h s m u t h zur a k u s t i s c h e n B e s t i m m u n g von G a s e n und D a m p f e n : A p p a r a t vollständig mit B r e n n e r mit G a s k o c h a p p a r a t und Stativ r Dazu gehörige L a b i a l p f e i f e B. A p p a r a t e

z u r B e s t i m m u n g

der

Mk. „ r

der Dichte Stück Stück

.. .. r

1 , o o " C. geteilt P a s t i l l e n p r e s s e n nach B e c k m a n n S i e d e r o h r mit cingeschülfenem l'.eckmannschem T h e r m o m e t e r und eingeschliffenem K ü h l e r , die 'Tuben auch mit eingeschliffenem Stopfen verschliessbar, nach V a n d e n b e r g h e J e d e s weitere S i e d e r o h r mit Schliff lur das 'Thermometer passend und mit eingeschliffenem K ü h l e r W ä g e r ü h r c h e n für die im B e c k m a n n - c h e n A p p a r a t zu bestimmende Substanz nach V a n d e n b e r g h e

d e r

Molkereimaschinen Heine, Viersen, Kheinliinrl

43,00 30,00

,.

70,1)0 12,00

..

3S,00

..

8,00 0,(50

O e f r i e r p u n k t s -

N a c h B e c k m a n n , bestehend aus Batterieglas mit N i c k e l d c c k e l , Platinrührer, 2 L u f t m ä n t e l n , i Kinfüllpipetten. T h e r m o m e t e r in 1 IOU" C. geteilt M k . T h e r m o m e t e r allein N a c h E y k m a n Ii ( D e p r e s s i m e t e r j f mit ZvHnder und 'Thermometer in 1 211" C. geteilt ' . Dazu S u b s t a n z g l a s ( T r o p f z v l i m l e r ) Gc-br.

40,00 46,00 20,00

S i e d e p u n k t s e r h ö h u n g .

Nach B e c k m a n n , bestehend aus K o c h g e f ä s s mit eingeschmolzenem Platindraht, A s b e s t - M a n t e l , - P a p p e und - S c h a l e , G r a n a t e n , Finfüllpipette mit vernickeltem K u g e l k ü h l e r . T h e r m o m e t e r in 1 UM." C. geteilt . . . M k . T h e r m o m e t e r , allein Nach B e c k m a n n , neueste F o r m , bestehend aus I Ieizkästchen von A s b e s t , D a m p f m a n t e l aus Porzellan. Probierrohr mit eingeschmolzenem Platinstift, 2 K ü h l s p i r a l e n , 2 kleinen I. i e b i g sehen K ü h l e r n . Granaten, Glasperlen, liinfüllpipette. Tonplatte. A s b e s t p a p i e r . T h e r m o m e t e r in

C. A p p a r a t e z u r B e s t i m m u n g e r 11 i e d r i g u n g ( D e p r e s s i o n ) .

0,-0 8,(XI 4,00

1)0,00 30,00 15,00 1,20

s i e h e unter ..M i I c Ii". (Milchrcinig'ni^ai-intnnr-j.

Molkose. N ä h r m i t t e l p r ä p a r a t . d a s h a u p t s ä c h l i c h .111s N ä h r s a 1 z e 11 b e s t e h t ; a u s s e r d e m enthalt es 22.7 % E i w e i s s . w e l c h e s aus Milch g e w o n n e n wird. M o l k o s e - G e b ä c k wird zur K r ä f t i g u n g e m p f o h l e n und soll s i c h nach ä r z t l i c h e n E r f a h r u n g e n b e i R e k o n v a l e s z e n t e n , s c h w a c h e n K i n d e r n u. s . w . g u t bewährt haben. Molybdän und Molybdänverbindungen. 1. M o l y b d ä n Mo. A. G . = 9 6 . 0 3 . E s wird aus den Oxyden oder C h l o r i d e n d u r c h G l ü h e n im W a s s c r s t o f f s i r o m , m e i s t e n s a b e r d u r c h E r h i t z e n v o n M o l y b d ä n o x y d m i t K o h l e im e l e k t r i s c h e n O f e n e r h a l t e n . E s bildet ein s t a h l g r a u e s P u l v e r , d a s n u r b e i s e h r h o h e n T e m p e r a t u r e n zu e i n e m harten silberglänzenden Regulus zusammenschmilzt; sp. G. 9,1. Hämmerbar und s c h m i e d b a r ; o x y d i e r t s i c h b e i R o t g l u t z u e r s t zti O x y d u n d d a n n z u T r i o x y d . L ö s t s i c h l e i c h t ¡11 H N O : i u n d k o n z . H j S O i . B e i m E r h i t z e n im e l e k t r i s c h e n O f e n m i t ü b e r s c h ü s s ; g e r K o h l e b i l d e t e s M o I v b d ä 11 k a r b i d M o 2 C . M o l y b d ä n m e t a l l , rein (ca. H ä " „ i 1 kg .Mk. 1 7 , 5 0 ; " „ kg M k . 1 5 0 0 , 0 0 .. (H9 9 9 V , , ) 1 .. .. '2" 1,00; ° „ .. ,. 1800,00 ehem. rein 1 ,. ,. 70,00 2 . M 0 1 y b d ä n s ä 11 r e (Arhlirm ntuliilulnrn'u utit). Von allen M o l y b d ä n v e r b i n d u n g e n sind am w i c h t i g s t e n das M o I v b d ä n t r i o x v d ( M o l y b d ä n s ä u r e a n h y d r i d ) M o O a und d i e e i g e n t l i c h e M o l y b d ä n s ä u r e HjMoO«. E r s t e r e s . d a s durch R ö s t e n von M o l y b d ä n g l a n z oder B e h a n d e l n d e s s e l b e n inii S a l p e t e r s ä u r e und G l ü h e n d e s u m k r i s t a l l i s i e r t e n S a l z e s g e w o n n e n

Monoazofarbstoffe —

709

Montejus.

w i r d , ist ein l o c k e r e s , w e i s s e s , sich bei s t ä r k e r e m Erhitzen gelb f ä r b e n d e s u n d d a n n zu einer r o t g e l b e n F l ü s s i g k e i t s c h m e l z e n d e s P u l v e r , d a s sich k a u m in H j O , leicht d a g e g e n unter S a l z b i l d u n g in Alkalien löst. D i e s e S a l z e s i e h e u n t e r ,,A m m o n i u ni v e r b i n d u n g e n " . ,,K a I i u m v e r b i n d u n g e n " und ,,N a t r i u in v e r b i n d u n g e n " . D i e e i g e n t l i c h e M o l y b d ä n s ä u r e ( M o l y b d ä n s ä u r e h y d r a t ) s c h e i d e t sich a u s d e n l ö s l i c h e n M o l y b d a t e n bei v o r s i c h t i g e m H i n z u f ü g e n von HCl in w e i s s e n , k a u m in H j O löslichen K r i s t ä l l c h e n aus. Molvbelän>äure.

ehem.

rein ..

I frei

von

Nil,

3. M o I y h d ä il e i s e n und ,,E i s e n I e g i e r u n g e n " No. 11. Molybdänmetall : Königswartor

à

Kbell.

I.indi-n

vor

11;]nnuVi. r.

vor

Hannover.

und

kg

HNO,.

Mk. .

II.QO; .

.

„ 1

M o ! y h d ä n s l a h 1.

kj; M k . ..

_

Siehe

850,00 19,00

unter

Molybdänsäure: Künigswarter

Je E b e l l .

I.iixlin

II.

Metok,

Darmstadt.

Molybdän und Molybdänverbindungen : E.

Merck,

Darmstadt.

M o n o a z o f a r b s t o f f e siehe ..A z o f a r b s t o f f e". M o n o b r o m k a m p f e r siehe ,,B r o m k a m p f e r". M o n o k e t o n f a r b s t o f f e siehe ,,0 x y k e t o n f a r b s t o f f e".

Montanin. Unter d i e s e r B e z e i c h n u n g geht eine f a s t f a r b l o s e u n d g e r u c h l o s e Flüssigkeit, die eine ziemlich k o n z e n t r i e r t e A u f l ö s u n g (31 G e w . % ) von K i e s e l f l u o r w a s s e r s t o f f s ä u r e ist. Man e m p f i e h l t es w e g e n seiner g u t d e s i n f i z i e r e n d e n W i r k u n g zum A n s t r e i c h e n von W ä n d e n , n a m e n t l i c h in B r a u e r e i - u n d B r e n n e r e i b e t r i e b e n , w o es die E n t w i c k l u n g von S c h i m m e l p i l z e n auf d e n b e strichenen Flächen monatelang verhindert. M o n t a n w a c h s . N a c h einem von E. v. B o y e n auf d e m Intern. K o n g r . f. a n g e w . C h e m . Berlin 1903 g e h a l t e n e n V o r t r a g e g e w i n n t m a n d a s M o n t a n w a c h s , indem d a s d u r c h Benzin e x t r a h i e r t e B i t u m e n d e r S c h w e f e l b r a u n k o h l e mit ü b e r h i t z t e m W a s s e r d a m p f destilliert w i r d . D a s t e c h n i s c h r e i n e M o n t a n w a c h s d e s H a n d e l s hat d e n Sch. F. 80" und ist der v o r z ü g l i c h s t e E r s a t z d e s C e r e s i n s : es hat als w e r t v o l l e s h a r t s c h m e l z e n d e s M a t e r i a l d i e g r ö s s t e B e d e u t u n g f ü r d i e K e r z e n i n d u s t r i e und verlieisst gleichzeitig eine g ü n s t i g e V e r w e r t u n g vieler S c h w e l k o h l e n l a g e r . Meyer

Colin,

Hannover.

Montejus ( „ D r u c k b i r n e n " ) .

D i e s e l b e n d i e n e n zur B e f ö r d e r u n g v o n F l ü s s i g k e i t e n mittels k o m p r i m i e r t e r Luft und sind je n a c h d e r zu b e w e g e n d e n F l ü s s i g k e i t a u s w i d e r s t a n d s f ä h i g e m Material hergestellt o d e r mit s o l c h e m innerlich b e k l e i d e t . Auch a u t o m a t i s c h e M o n t e j u s , die o h n e W a r t u n g s o l a n g e a r b e i t e n , a l s F l ü s s i g k e i t und D r u c k l u f t zur V e r f ü g u n g s t e h e n , s i n d konsfruiert worden. Montejus aus Steinzeug:

Inhalt

! :

K

'"-P«hohe

Äusserer Durch-

1

100

i;9o

I 50

7.Mi

6 Ì5 Tito

4

3

200

825

;,si i

300

9 in

500

11! H.l 1275

750

•1540

890 71 li.i !i;;o nü.i

1540

117o

400

1000 1500

2000

1 Sl 10 1!I50

Innerer Druck in A t m o sphären

i.;;o 14,su

1


/. 35 10 5 30 180 2 1j2 u t o m a t i s c h e s M o n t e j u s (Säurepulsometer) System lath. D i e s e s völlig a u t o m a t i s c h wirkende Säurepulsometer (siehe nebenstehende Abbildung) besteht a u s s c h l i e s s l i c h a u s S t e i 11 z e u g. E i n e i n z i g e r s c h w i m m e n der geschliffener Hohlkörper vermittelt sämtliche U m s c h a l t e a r b e i t ; a u s s e r d e m ist nur n o c h e i 11 b e weglicher Teil, die Einlaufventilkugel, vorhanden. W ä h r e n d d e s F ü l l e n s Ist d i e P r e s s l u f t a b g e s c h l o s s e n ; e s w i r d a l s o nur s o viel d a v o n v e r b r a u c h t , a l s der geförderten Flüssigkeitsinenge entspricht. Die Ventile s i n d l e i c h t z u g ä n g l i c h , da s i e a u s s e r h a l b d e s M o n t e j u s k ö r p e r s a n g e b r a c h t sind. 4

700 800 900 1000

700 800 900 1200

Inhalt

Preis kompl. einschl. Eisenarmatur u. Dichtungen

Probedruck

Äusserer Körperdur ehm.

Atm.

mm

mm

mm

i

Mk.

5

545 645 roo

40 75 75

25 50 50

!

325 400 420

1 60 100 150

4 Ys 4

L i c h t e W e i t e des Zulaufs

; Steigrohrs

_

M o n t e j u s a u s E i s e n mit M a n o m e t e r , T a u c h r o h r , P r o b i e r h a h n und V e n t i l e n , für 5 Atm. Ü b e r d r u c k :

um

1500 750 Inhalt 500 2000 3 0 0 0 1. 1100 900 Durchmesser . . . 900 950 1200 1 4 0 0 mm. 1580 1200 1410 1770 1940 „ Höhe 900 860 600 700 1000 1 3 5 0 kg. Ungefähres Gewicht . 540 690,00 525,00 600,00 790.00 9 2 0 , 0 0 Mk. Preis 480,00 Preise anderer m e t a l l e n e r Montejus sowie anderer S t e i n z e u M o n t e j u s auf A n f r a g e bei den liefernden Firmen. Montejus: D e u t s c h e T o n - u. Ö t e i n z e u g - W e r k e , A k t i e n g e s e l l s c h a f t , B e r l i n - C h i i r l o t t e n b u r g ,

Automatische

Deutsehe Ton- u. S t e i n z e u g - W e r k e ,

Montejus aus

Aktiengesellschaft,

Montejus Krupp

aus

Berlinerstr.

22h.

& 9.

V o l k m a r Hiinig & Comp. Dresden-A., Zwickauerstrasse 27. F . I I . Meyer, Hannover - Hainholz (s. Ins.-Anh. S. 17.)

Spezialeisen:

Aktiengesellschaft

Montejus aus

Berlin-Charlottenburg,

Metall:

Bleiindustrie-Aktiengesellschaft vorm. Jung L i n d i g , F r e i b e r g i . S. ( v e r b l e i t ) . C. H e e k m a n n , B e r l i n SO. 33, Görlitzer Ufer (s. I n s e r a t e ) . Fried.

B e r l i n e r s t r . 22b.

Montejus:

Grusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

Steinzeug:

Deutsche Ton- u. S t e i n z e u g - W e r k e ,

Montpelliergelb

Aktiengesellschaft,

siehe

Berlin-Charlottenburg,

„ B l e i f a r b e

n".

Berlinerstr.

22 b

Morin



Mörser.

711

M o r i n siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e". M o r p h i n s i e h e . , 0 p i 11 tn und O p i u m a l k a l o i d

Mörser.

1. Von A c h a t ,

Durclim. . . . Preis I a Qualität

25 1.50

Durclim. . . . Preis I a Q u a l i t ä t

70 li.OO

Durclim.

. . .

Preis I a O u a l i t ä t

mit

Pistill.

30 J.tiU

35 1.T5

T5 7..'!0

Po 8.41.1

40 2,25

45 2.45

5U 2.80

55 3.50

(¡0 4.30

ti:"> 4.K)

mm. Mk.

85 10.20

.40 I l,.:i.l

'.C, l.!,35

¡00 14.(15

105 16.00

110 20.00

mm. Mk.

115

120

125

130

135

140

145

150

mm.

22.00

21.00

2 * .00

36.00

¡O,0(.!

}5,W

52.00

56.00

Mk.

Sekunda-Qualität

2. Von s t a r k e m ,

weissem

Durchmesser O h n e Fuss pro 1 0 0 S t ü c k .. ... 1 Mit .. .. 1 0 0 1 . .

. .

. .

. .

120 1,00

. .

. .

. .

. .

120 4.0O

.

.

7,5 2,50

.

160 4,00

104 110,00 1,35 130,00 1.60

210 7,00

165 6,00

255 10,00

10,5 3.30

7 0,30 0,35 0,15

220 9,00

niedrige 11,5 4,00

6. M ö r s e r von B e r l i n e r a u s s e n glasiert, mit Pistill. Äuss. D u r c h m . . 6 O h n e Ausguss . 0 , 2 5 Mit A u s g u s s . .0,30 Pistill allein . . 0,15

7t> 100,00 1,20 120,00 1,50

Pistill.

130 140,00 1,70 160,00 1,90 330 16,00

155 mm. 170,00 Mk. 2,00 „ 200,00 „ 2,40 „ 450 mm. 38,00 Mk.

innen ausgedreht, mit a b g e d r e h t e r Keule. 145 5,00

5. M ö r s e r von E i s e n , mit Pistill. Durclim Stück .

G l a s e mit massivem

innen und aussen roh, mit Keule. 140 2,00

4. Von G u s s e i s e n , Höhe Stück

2 0 ° o billiger.

50 80,00 1,00 100,00 1,20

. . . . . .

3. Von G u s s e i s e n ,

Höhe Stück

e".

8,5 0,45 0,50 0,20

26o 18,00

Form,

13 4,50

330 25,00

ausgedreht

14,5 5,50

15,5 6,00

11,5 0,75 0,85 0,25

13 0,90 1,00 0,25

15 1,05 1,20 0,30

und

18,5 10,50

S a n i t ä t s p o r z e l l a n , 10 0,60 0,65 0,20

430 mm. 43,00 Mk.

16,5 1,25 1,40 0,35

poliert,

20 12,00

innen 18 1,55 1,70 0,15

cm. Mk.

rauh,

20 cm. 1,75 Mk. 1,90 ,. 0,50 „

ÄUSS. D u r c h m .

. 21,5

23,5

25

26,5

29

31

34

37

39

41,5

cm.

O h n e Ausguss Mit A u s g u s s . Pistill allein .

. 2,00 .2,15 . 0,55

2,55 2,70 0,60

2,85 3,10 0,75

3,50 3,80 0,90

4,50 5,00 1,10

6,50 7,00 1,50

9,00 9,50 1,80

11,80 12,30 2,40

16,20 16,70 3,50

22,75 23,25 4,50

Mk. „

7. Von B e r l i n e r siert, mit Pistill. Äuss. Durchm. O h n e Ausguss Mit A u s g u s s . Pistill allein .

. . . .

6 0,50 0,55 0,25

S a n i t ä t s p o r z e l l a n ,

7 0,55 0,60 0.25

8,5 0,70 0,75 0,30

10 0,80 0,85 0,30

11.5 1,10 1,20 0,40

8. Von S t a h l

(Diamantmörser).

9. Von S t a h l ,

mit V e r s c h r a u b u n g .

D u r c h m . des Pistills Stück D u r c h m . des Pistills Stück

10. Pistill.

Aus

.

.

.

.

.

Steinzeug,

Durchmesser im Lichten Preis pro S c h a l e Preis pro Pistill

Mörser a u s

Achat:

C. Gicse, Idar, Kheinpr.

15 8,00

17 12,50

innen

17 9,00

13 1,20 1,30 0,40

15 1,50 1,65 0,45

16,5 1,75 1,90 0,55

18 2,00 2,15 0,60

20 2,25 2,40 0,70

cm. Mk. „ „

20 mm. 1 3 , 5 0 Mk.

30 min. 4 2 , 5 0 Mk.

unglasiert, 16 1.25 0,25

r

innen und a u s s e n gila-

24 2,25 0,50

sehr

kräftig 32 3,75 0,75

gehalten,

40 5.75 0,75

48 8,00 1,00

mit cm. Mk. „

Mörtel.

712 Mörser aus

Georg Schmidt i

Glas:

v. d. Eitz, Sehmiedefcld. Kr?.

Hartguss-Mörser Fried.

Krupp

Mörser:

und

Aktiengesellschaft

Schlcii.-ingen

('s.

Ins.-Anh.

S.

S).

Hartguss-Steinpel: Grusonxverk.

Glasfabrik Sophienhülte Bock & Fischer, llmenats i. Thür. Leppin 4 Masche, Berlin SO., Engelufer 17 (s. Ins.-Anh. S. 12).

Magdi-burg-Buckau. Wurnihnmn, Quilitz & Co.. Berlin Ilai.listr. 55.'57 (s. Ins. S. 013).

XW ,

Mörtel. M a n v e r s t e h t d a r u n t e r B i n d e m i t t e l , die zum V e r b i n d e n von B a u s t e i n e n und zum V e r p u t z e n d e s M a u e r w e r k s d i e n e n . D i e M ö r t e l teilt m a n in s o l c h e , d i e an d e r Luft e r h ä r t e n , und in s o l c h e , die an d e r Luft und unter W a s s e r e r h ä r t e n : die e r s t e r e n b e z e i c h n e t m a n a l s L u f 1111 ö r t e I. w ä h r e n d die letzteren W a s s e r m ö r t e l , h y d r a u l i s c h e r M ö r t e l oder Z e m e n t genannt werden. H i e r ist nur von d e m L u f t m ö r t e l die R e d e ; d i e h y d r a u l i s c h e n M ö r t e l s i e h e unter ,,Z e in e n t " . A l s L u f t m ö r t e l benutzt man h a u p t s ä c h l i c h den K a l k m ö r t e l , d. h. e i n e M i s c h u n g von g e l ö s c h t e m K a l k und S a n d : der t e i l w e i s e a u c h a l s M ö r t e l b e n u t z t e G i p s ist g e s o n d e r t b e h a n d e l t . D a s E r h ä r t e n d e s K a l k m ö r t e l s gründet s i c h t e i l w e i s e auf die V e r d u n s t u n g d e s W a s s e r s , h a u p t s ä c h l i c h a b e r auf die A u f n a h m e v o n C 0 2 , w o b e i d a s C a ( O H ) ? in C a C 0 3 ü b e r g e h t . D i e B e i m e n g u n g von S a n d m a c h t d i e M a s s e p o r ö s und e r l e i c h t e r t d e m e n t s p r e c h e n d den Zutritt d e r k o h l e n s ä u r e h a l t i g e n L u f t ; a u s s e r d e m vermindert d e r S a n d b e d e u t e n d d a s s o n s t beim E r h ä r t e n in s t a r k e m M a s s e a u f t r e t e n d e S c h w i n d e n der M a s s e . Zur F a b r i k a t i o n von M ö r t e l nimmt man auf 1 T . zu einem s t e i f e n B r e i gelöschten K a l k s etwa 3 — 4 T . Sand. W o der M ö r t e l in g r ö s s e r e n M a s s e n d a r g e s t e l l t w i r d , b e w i r k t man die n o t w e n d i g e i n n i g e M i s c h u n g n i c h t mit d e r H a c k e s o n d e r n in g e e i g n e t e n M ö r t e l m a s c h i n e n . D e r M ö r t e l wird a u c h zur Darstellung von K u n s t s a n d s t e i n e n ( K a l k s a n d s t e i n e n ) verwendet. Ü b e r d i e zur M ö r t e l f a b r i k a t i o n n ö t i g e n M a s c h i n e n s i e h e die Artikel „ K n e t m a s c h i n e n " , K o 11 e r g ä n g e " , . . M i s c h m a s c h i n e n " , und „ Z i e g e 1". H i e r b l e i b e n zu e r w ä h n e n : M ö r t e l m a s c h i n e n 1 M i s c h - K o l l e r g ä n g e ] zur H e r s t e l l u n g v o n B e t o n , M ö r t e l für K u n s t s t e i n e u. s. xv. Iii dem gusseisernen M i s c h t r o g c sind nach di r G r o s s e der M a s c h i n e 3 o d e r 4 a u f w a g e r c c h t c n A c h s e » l a u f e n d e 1 I a r t g u s s k o l l e r v o n balliger F o r m angeordnet. A u f dem B o d e n des T r o g e s schleifen S c h a r r e r und a n den K o l l e r n n a c h s t e l l b a r e A b s t r e i c h e r ans . S t a h l b l e c h . i K r Bod'-n des M i s c h t r o g e s ist mit P l a t t e n aus b e s o n d e r s w i d e r s t a n d s f ä h i g e n ) M a t e r i a l a u s g e l e g t und mit e i n e m E n t l e e r u n g s s c h i e b e r v e r s e h e n . In kurzer Zeit ist eine innige M i s c h u n g e r r e i c h t , w ä h r e n d ein X e r m a h l e n des S a n d e s nicht s t a t t f i n d e t . A n z a h l der L ä u f e r 3 3 3 I D u r c h m e s s e r der L ä u f e r . . . . fifil 1 N.II 1 5 5 0 7 5 0 B r e i t e der L ä u f e r 650 350 D u r c h m e s s e r der R i e m e n s c h e i b e n . 1 i.ii Ii i 1 '2011 B r e i t e der R i e m e n s c h e i b e n . 175 175 Kraftbedarf 8 - 1 2 6 - 8 tjin i — 7 i i i ) 3 5 0 — 4 o o Jedesmalige Füllung 35—40 T a g e s l e i s t u n g (Irl S t u n d e n ) . Gen.

Leistung

Pfälzische Chaniüilo- u. Tunwerki: A.-Ci., Grünstadt (Pfalz). Timwerk Uubrich. Aktu-n-ÜLSL-llschaft. Biebrich a. Rh. I>. luv. v. ,1. T i t e l ' .

elektrische: m.

b.

II..

U.-rlin

NW.

7

U m u t d«.n I.ni'l'.n

i

In

MUhlen.

A. M a h l g ä n g e f ü r G e t r e i d e m ü h l e n s o w i e f ü r H a r t z e r k l e i n e r u n g . z u r Hers t e l l u n g v o n M e h l . J e n a c h d e m o b d e r o b e r e o d e r u n t e r e M a h l s t e i n in D r e h u n g versetzt wird, unterscheidet man o b e r l ä u f i g e und u n t e r l ä u f i g e Mahlgänge. Freistehende

Art

der

u n t e r l ä u fi g e

Ei n z e 1 - M a h 1 g ä n g e für

Auf Säulengestell

Anordnung

;;

11 a r t / dreht sich nicht a u f einer A c h s e , sondern a u f vier Rollen.">

716

Mühlen. Grösse Art

des

Nr.

3a

Betriebes

3

4

,

5

Kiemenbetrieb

D u r c h m e s s e r des M a h l g e h ä u s e s Breite desselben U m d r e h u n g e n der R i e m e n s c h e i b e in der Minuti D u r c h m e s s e r derselben Breite derselben Kraftverbrauch etwa 11 L e i s t u n g a n g e m a h l e n e r K o h l e in der Stunde .. kg G e w i c h t der v o l l s t ä n d i g e n Maschine G e w i c h t der Maschine mit A u g e n l a g e r n Länge . :n

i

".>( H Ii>U0 8(10 800 1 3 0 I.HO l o o : 4 0 0 ; 40 40 4U0.OUU; 800 Ml 100 1 1 2 0 i 2 0,5. 1 12 20 ; 3 5 1*5 221.1 5 6 0 1250 Ii ¡5 2 0 0 4 6 0 1020 1,3 1,2' 1,6 : 1 , 6 1 , 1 o,R; J , O 1,0 1,5 0,ü 1 . 0 . 1.6 2 4 0 2 4 0 5 0 0 860 i : 17 ! 2 0 2 5

800 1000 1250 800 1000 1650 40 30 : 50 800 ,1000. 650 130 : 160 | 150 3 5 ! 6 50 Ì5 i 120 1800 '500:695'.* 1675 2.11 2 , 3 3 , 0 1.0 1,3 i 1.6 1,7 i 2 , 3 1050 1450i4050 35 45 ; 80

Breite , Höhe Preis d. vollst. Mühle mit L a g e r b o c k einschl. Kugeln Mk. Preis der Ankerbolzen und Platten •.'VU 2 2 0 4 0 0 öMO 8 6 h — Preis der M ü h l e ohne L a g e r h o e k , aber mit Augen! » •' — . — l a g e r n zum Befestigen auf einem HoUgestell Mk. u s s e i s e r n e m M a h 1 g e h :i u s e . Preis der Befestigungsschrauben K u g e l m ü h l e n mit schräg gelagertem, g Art des B e t r i e b e s R iemenbetrie b

I n n e r e r Durchmesser des M a h l g e h ä u s e s 650 800 500 lOnO I n n e r e B r e i t e desselben 300 350 2o0 400 400 450 D u r c h m e s s e r der R i e m e n s c h e i b e 4 0 600 120 130 B r e i t e derselben 100 130 in der Minute 10O 80 U m d r e h u n g e n der R i e m e n s c h e i b e 100 80 . etwa H P 1,2 2 Kraftbedarf 0,8 3 j Länge 1,2 1,5 1,7 R a u m v e r b r a u c h j Breite 1,2 1,1 1,3 1,5 I Höhe -1,2 1,3 1,3 1,5 Leistung J e nach Mahlgut u. F e i n h e i t . 420 ' i 620 850 1220 G e w i c h t der vollst. M a s c h i n e einschl. K u g e l n . etwa k P r e i s der vollständigen M ü h l e Mk 450 I 530 030 800 P r e i s der A n k e r b o l z e n und Platten „ || 17 | 2 0 25 35 K u g e l m ü h l e n m i t P o r z e 11 a n f u 11 < r. Sie finden sowohl zum T r o c k e n - a l s auch N a s s m a h l e n V e r w e n d u n g , und zwar vor ; lern, wenn es sich darum handelt, ein e i s e n f r e i e s M a h l e r z e u g n i s zu erhalten. An Stelle der K u g e l n werden Flintsteine von a n n ä h e r n d k u g e l f ö r m i g e r Gestalt verwendet. Art

des

Betriebes

H .in linder R il: ; 11 n 1 oh:ic Vor^t

Ä u s s e r e r D u r c h m . des Mahlcjehäuses m m 420 Ä u s s e r e B r e i t e der T r o m m e l . 355 D u r c h m e s s e r der R i e m e n s c h e i b e . ( 280 Breite der R i e m e n s c h e i b e . . . . 60 U m d r e h u n g e n derselben in der M i n u t e 65 K r a f t b e d a r f b e i m N'assmahlen . HP 0,3 | Länge . m ; 1,0 ; o,8 I Höhe i,i Gewicht der M a h l g u t f ü l l u n g Gewicht der F l i n t s t e i n f ü l l u n g Gewicht d. vollst. M ü h l e ohne Preis der M i i h l e mit K u g e l n

. • . . Kugeln .

Riemenbetrieb oh ne Ruciervcrgelege

870 1210 500 ! 540 650 770 1050 4 1 5 ; 4 7 5 5t,0 4 0 0 | 4 0 0 öliO 600 1230 120 150 70 ! 70 80 60 ! 55 45 40 35 3 0,5 1 0 , 7 5 1 2 1 1 ! 1,3 1,5 1,8 1,6 1,3 1,2 0 , 8 i 1,0 1,7 1,5 1,2 I 1,2 1,3 2,0 J e nach M a h l g u t uud F e i n h e i t . 15 | 2 5 3 0 - 4 5 7 5 — 1 2 5 2 0 0 - 2 5 0 8 60 20 i 30 150 300 ì 12 2000 850 • 220 275 330 450 730 Mk. ! 180 215 | 240 4 0 0 1060

717

Mühlen.

Art

des Betriebes

Riemenbetrieb

Ä u s s e r e r D u r c h m . des M a h l g e h ä u s e s m m Ä u s s e r e Breite der T r o m m e l . . . » D u r c h m e s s e r der R i e m e n s c h e i b e . . JJ Breite der R i e m e n s c h e i b e . . . . » U m d r e h u n g e n derselben in der M i n u t e Kraftbedarf beim Nassmahlen . . . H P . . m ; | I-änge 1 Höhe Leistung in der S t u n d e Gewicht der M a h l g u t f ü l l u n g . . . Gewicht der F l i n t s t e i n f ü l l u n g . Gewicht d. vollst. M ü h l e o h u e K u g e l n Preis der M ü h l e mit K u g e l n . Kugelmühlen

mit

kg n *

Mk. ]

Breite der R i e m e n s c h e i b e n . . . Umdrehungszahl der M a h l t r o m i n e l Umdrehungszahl der R i e m e n s c h e i b e n Kxaftverbrauch Gewicht d e r M a s c h i n e o h u e K u g e l u Gewicht eines Satzes K u g e l n . .

.•

. .. •

.

.

Absiebung

mm

. in der Minute in der M i n u t e . etwa H P . . . . ca. kg .

. . . .

| Länge | Höhe Preis der k o m p l . M a s c h i n e mit Stnubgcli üuse, Schutzund F e i n s i e b e n , A n t r i e b s t e i l e n und V e r a n k e r u n g , Preis eines Satzes Stahlkugeln

.

Breite der M ü h l e Lichter D u r c h m e s s e r der M a h l t r o m m e l D u r c h m e s s e r der R i e m e n s c h e i b e n

Rädervorgelege

1720 1460 1720 1240 1470 2000 850 750 850 150 150 180 110 110 81 9 12 6 2,6 3,3 3,5 2,2 2,2 2.8 2,2 2,4 2> J e nach Mahlgut und Feinheit. 350—450 600-750 900—1100 600 1400 1000 5000 2900 6500 3750 1600 2850

kontinuierlicher

Breite der M ü h l e Lichter Durchmes'ser der M a h l t r o m i n e l

mit

.

mm

.

U m d r e h u n g s z a h l der M a h l t r o m m e l in der Minute U m d r e h u n g s z a h l der R i e m e n s c h e i b e n in der Minute Kraftverbrauch etwa I I P Gewicht der Maschine o h n e K u g e l u . ca. kg „ t

, »

* „ I Höhe Preis der k o m p l . M a s c h i n e mit S t a u b g t häuse. Schutzund F e i n s i e b e n , A n t r i e b s t e i l e n und V e r a n k e r u n g ,

und

Austragung.

100 45 45 0,5 800 70 1150 1525 1770

1170 740 650 500 650 125 40 40 1 1240 100 1250 1800 2000

1400 850 800 600 800 150 30 30 2 2000 200 1700 2250 2600

1640 950 1000 650 900 125 25 125 4 - 5 3360 325 2350 3100 2900

1870 1040 1200 700 1000 150 22 110 5—7 4900 400 2700 3800 3600

8Ö0 50

1350 70

1800 120

2950 200

4165 245

1040 62U 550 400

2120 1200 1400 800 1250 180 20 100 8-10 6740 560 2750 3850 3800

5050 325

2400 2650 1410 1300 1600 1800 • 1000 900 1500 1500 225 180 17 15 95 90 10—14 1 2 - 1 6 8600 11300 850 1000 3500 3700 4200 4800 4200 4400

6000 475

6800 560

2900 1450 2000 1000 1500 250 13,5 100 16-20 14000 1150 4000 5100 4700

7700 625

K u g e l m ü h l e n m i t s t e t i g e r H i n - u n d A u s t r a g u n g , zur Erzielung eines möglichst gleiclimässigen Mahlerzeugnisses. Die dem Verschleiss u n t e r w o r f e n e n T e i l e , nämlich die K u g e l n , die Mahl- und die Seitenplatten, sin'' aus b e s o n d e r s w i d e r s t a n d s fähigem Material hergestellt:

718

Mühlen.

Anordnung

Auf gusseisernem Gestell mit freitragendem Gehäuse

Auf gusseisernen Böcken, Gehäuse zwischen den Böcken gelagert

Art des B e t r i e b e s

Hand- Riemen- Hand- u. Kiemenbetrieb betrieb Riemen- betrieb betrieb

Riemenbetrieb

Durchmesser der Mahltrommel . mm Breite derselben Durchmesser der Riemenscheibe . „ Breite derselben Umdrehungen der Riemenscheibe in der Minute Umdrehungen der Mahltrommel in der Minute Kraftbedarf bei mittlerer Beanspruchmi,; etwa

etwa

Anordnung

535 270 400 80

660 320 600 80

660 320 600 80

(1 880 500 800 100

1050 720 1000 130



45

45

45

45

38

35



45

45

45

45

38

35



i 'n

'/8 .

3

3

12

12

1 30

2 60

625



IIP

Erforderliche Materialfüllung . . . 1 Gewicht der Mühle einschl. Kugeln: unverpackt etwa kg Gewicht eines Satzes Stahlkugeln | Länge Raumbedarf < Breite 1 Höhe Preis der Mühle ohne Kugeln . „ eines Satzes Stahlkugeln . „ der Befestigungsschrauben .



535 270 400 80

535 2 Stunden b e e n d e t ; die Neuchargierung dauert nicht mehr als 5 Minuten. Nach dem D. R. P. 138 3 6 8 stellt man Na dadurch her, d a s s man Calciumkarbid mit Natriumfluorid oder einem Doppelfluorid in einem geeigneten G e f ä s s unter Luftabschluss auf Rotglut erhitzt, wobei das Na ohne weiteres a b destilliert; das Verfahren soll äusserst billig arbeiten. Nach dem D. R. P . 140 7 3 7 erhitzt man zur Gewinnung von Na ein Gemisch von Aluminium mit

Natrium.

733

N a t r i u m f l u o r i d in e i n e m D e s t i l l i e r b e h ä l t e r , w o b e i d a s N a a b d e s t i l l i e r t u n d in r e i n s t e r F o r m e r h a l t e n w i r d . D i e D . R. P . 159 6 3 2 und 161 4 2 8 b e z w e c k e n d i e D a r s t e l l u n g v o n A l k a l i m e t a l l e n a u s O x y d e n o d e r S a l z e n , i n d e m m a n s i e mit S u l f a t e n o d e r S u l f i t e n d e s s e l b e n o d e r e i n e s a n d e r n M e t a l l e s u n d a u s s e r d e m mit S c h w e f e l m i s c h t u n d d a s G a n z e auf e i n e T e m p . erhitzt, d i e h ö h e r a l s . d e r S c h . P., j e d o c h n i e d r i g e r a i s d e r V e r d a m p f u n g s p u n k t d e s b e t r e f f e n d e n M e t a l l e s liegt. S o soll man Na d u r c h E r h i t z e n v o n N a j C G j u n d N a 2 S 0 4 mit S g e w i n n e n . S i e h t m a n v o n d e n drei zuletzt g e n a n n t e n V e r f a h r e n a b , d e r e n B e d e u t u n g b i s j e t z t n o c h nicht f e s t s t e h t , v o n d e n e n d i e b e i d e n e r s t g e n a n n t e n a b e r w o h l mehr der G e w i n n u n g von Kalium als von Na dienen sollen, s o darf m a n s a g e n , d a s s m a n j e t z t w o h l a u s s c h l i e s s l i c h e l e k t r o l y t i s c h e M e t h o d e n zur N a G e w i n n u n g benutzt, und zwar sind vor allem die Verfahren von G r a b a u und C a s t n e r erwähnenswert, welche beide duich Patente geschützt sind. G r a b a u e l e k t r o l y s i e r t K o c h s a l z und r i c h t e t s e i n A u g e n m e r k d a r auf, die Wiedervereinigung der an beiden Elektroden abgeschiedenen Elemente N a u n d C1 zu v e r h i n d e r n . A u c h s o r g t er d a f ü r , d a s s d a s N a s i c h n i c h t mit ü b e r s c h ü s s i g e m N a C l zu S u b c h l o r i d v e r e i n i g e n k a n n . E r o r d n e t d e s h a l b in d e m Z e r s e t z u n g s k e s s e l e i n e g l o c k e n f ö r m i g e P o l z e l l e an, d e r e n u n t e r e r R a n d w i e d e r a u f w ä r t s g e b o g e n und b i s ü b e r d a s N i v e a u d e r S c h m e l z e n a c h o b e n g e f ü h r t ist. H i e r d u r c h w i r d e i n e L e i t u n g d e s S t r o m e s d u r c h d i e P o l z e l l e n w a n d , welche diese bald zerstören würde, unmöglich gemacht. Ausserhalb der Glocke u n d um d i e s e h e r u m s i n d d i e K o h l e n a n o d e n a n g e o r d n e t , w ä h r e n d s i c h im I n n e r n d e r P o l z e l l e d i e e i s e r n e K a t h o d e b e f i n d e t . D a s in d e r Z e l l e a b g e s c h i e d e n e N a s t e i g t , d a e s s p e z i f i s c h l e i c h t e r a l s d i e S c h m e l z e ist, n a c h o b e n ; e s v e r d r ä n g t n a c h u n d n a c h d i e S c h m e l z e g a n z a u s d e r G l o c k e u n d f l i e s s t d u r c h ein o b e n a n g e o r d n e t e s R o h r in ein mit P e t r o l e u m g e f ü l l t e s G e f ä s s a b , w ä h r e n d d a s C1 v o n d e r A n o d e d u r c h ein a n d e r e s R o h r w e g g e l e i t e t w i r d . D i e E r h i t z u n g d e s Zersetzungsgefässes geschieht durch Heizgase. Reines NaCl erfordert eine ziemlich h o h e S c h m e l z t e m p e r a t u r ; a m b e s t e n v e r w e n d e t man ein G e m i s c h v o n Anstatt dieses G e m i s c h e s werden 3 Ä q . N a C l , 3 A q . K C l und 2 A q . S r C U . neuerdings andere, und zwar namentlich s o l c h e der Chloride d e s Kaliums, C a l c i u m s u n d B a r y u m s b e n u t z t , d i e n o c h unter D u n k e l r o t g l u t s c h m e l z e n . G r a b a u soll es durch seine Anordnungen g e l u n g e n sein, reichlich 90 % d e s elektrischen S t r o m e s innerhalb d e s B a d e s zur Kochsalzzersetzung auszunutzen. D a s s o g e w o n n e n e N a - M e t a l l ist frei v o n S r , B a und C a u n d e n t h ä l t nur 2 — 3 , 5 % K. Ein b e s o n d e r e s Interesse verdient d a s e l e k t r o l y t i s c h e C a s t 11 e r s e h e V e r f a h r e n , b e i d e m N a O H z e r s e t z t w i r d . Der Elektrolyt befindet s i c h in e i n e m g u s s e i s e r n e n K e s s e l mit B o d e n r o h r , d u r c h w e l c h e s d i e K a t h o d e v o n u n t e r her in d e n T i e g e l e i n g e f ü h r t w i r d . Der Tiegel s e l b s t hat einen D u r c h m e s s e r von 45 cm, die o b e r e (zylindrische) Tiegelhälfte hat eine Höhe von 60 cm, w ä h r e n d d a s A n s a t z r o h r 80 cm lang und 8 cm d i c k ist. D i e K a t h o d e ist mit e i n e m a u s S i e b g a z e g e b i l d e t e n M a n t e l u m h ü l l t ; d a s S i e b h a t zunächst den Z w e c k , d a s s der elektrische Strom durch die G a z e zu f l i e s s e n i m s t a n d e i s t , w ä h r e n d a n d e r s e i t s d a s a n d e r K a t h o d e frei w e r d e n d e N a i n n e r h a l b d e s E l e k t r o l y t e n nur in e i n e m b e g r e n z t e n R a u m e m p o r s t e i g e n k a n n u n d d u r c h e i n e b e s o n d e r e A n o r d n u n g v e r h i n d e r t w i r d , a n d i e A n o d e zu g e l a n g e n , w o es ja a u f s neue oxydiert w e r d e n w ü r d e . Die K a t h o d e besteht a u s K u p f e r ; d i e A n o d e n s i n d r i n g s um d i e K a t h o d e g e s t e l l t u n d b e s t e h e n a u s e i n e r N i c k e l Silberlegierung, w e l c h e sich beim S t r o m d u r c h g a n g oxydiert, o h n e d a d u r c h i h r e L e i t u n g s f ä h i g k e i t s e h r zu v e r ä n d e r n . Gewöhnlich werden 12—20 Tiegel in einer o d e r z w e i K o l o n n e n h i n t e r e i n a n d e r g e s c h a l t e t , s o d a s s d i e D y n a m o 110 Volt u n d 5 0 0 — 1 0 0 0 A m p e r e s l e i s t e n m u s s . W ä h r e n d d e r E l e k t r o l y s e s t e i g t d a s Natrium und der W a s s e r s t o f f innerhalb d e s Netzes nach o b e n ; d a s g e s c h m o l z e n e N a t r i u m n i e t a l l s c h w i m m t a l s o auf d e r O b e r f l ä c h e u n d w i r d v o n Z e i t zu Zeit mit e i n e m e i s e r n e n S i e b l ö f f e l a b g e s c h ö p f t . D a s W e s e n t l i c h e d i e s e s V e r f a h r e n s ist d i e T a t s a c h e , d a s s d i e E l e k t r o d e n v e r h ä l t n i s s e u n d d i e S p a n n u n g im T i e g e l s o g e w ä h l t s i n d , d a s s d a s f l ü s s i g e A l k a l i , w e n n e s in d i e s e m Z u s t a n d e in d e n T i e g e l g e b r a c h t w i r d , d u r c h d e r S t r o m i m m e r auf s e i n e r

734

Natrium.

Schmelztemperatur ( e t w a s ü b e r 310° C.) bleibt; der ganze Prozess geht a l s o ohne jede weitere ä u s s e r e W ä r m e z u f u h r vor sich. D a s Verfahren d e r Bitterfelder W e r k e ist d e m j e n i g e n von C a s t n e r nahe v e r w a n d t . Nach dem D. R. P. 149 558 benutzt man bei der Elektrolyse von geschmolzenem NaOH ein p o r ö s e s , w i d e r s t a n d s f ä h i g e s D i a p h r a g m a , d e s s e n Hauptbestandteil T o n e r d e ist; d a s an der Anode e n t s t e h e n d e H 2 0 lässt man durch einen Luftstrom v e r d u n s t e n . Ein i n t e r e s s a n t e s V e r f a h r e n zur N a - G e w i n n u n g hat L o r e n z in G e m e i n s c h a f t mit C l a r k und S a c h e r a u s g e a r b e i t e t ; sein wesentlicher Vorzug beruht auf der U n t e r d r ü c k u n g der Metallnebelbdldung, die sonst die A u s b e u t e schädigt. D a s e n t w ä s s e r t e g e s c h m o l z e n e NaOH wird in einem eisernen G e f ä s s elektrolysiert, wobei die A n o d e a u s einem Eisenblech b e s t e h t ; in d a s G e f ä s s taucht a u s s e r d e m ein Magnesitzylinder ein, durch d e s s e n untere Ö f f n u n g die a u s einem Eisendraht b e s t e h e n d e K a t h o d e in die Schmelze eingeführt wird. Nach dem Amer. Pat. 697 997 lässt sich bei der Elektrolyse d e s NaOH eine beträchtliche E n e r g i e e r s p a r i i i s d a d u r c h erzielen, d a s s man eine Schmelze a u s gleichen Teilen Ätznatron und S c h w e f e l n a t r i u m bei so niedriger S p a n n u n g elektrolysiert, d a s s nur d a s Schwefelnatrium zersetzt w i r d . An d e r Kathode erhält man o h n e H - E n t w i c k l u n g Na; der an der Anode a u f t r e t e n d e Schwefel bildet mit dem NaOH sogleich wieder Schwefelnatrium, so d a s s bei a n d a u e r n d e m Betriebe im w e s e n t l i c h e n nur NaOH nachzutragen ist. D a s D. R. P. 160 540 geht wieder von NaCl aus, verwendet dieses aber im Gemisch mit einem Alkalifluorid, w o d u r c h sich die Elektrolyse d e s Schmelzf l u s s e s bei einer sehr niedrigen T e m p . erreichen lässt. Hierdurch wird d a s Verbrennen von Na auf d a s M i n d e s t m a s s b e s c h r ä n k t ; d a s KF bleibt bei der Elektrolyse u n v e r ä n d e r t und kann später aus dem Elektrolyten leicht wieder gewonnen werden. D a s D. R. P. 158 574 schützt die G e w i n n u n g von Na mit Hilfe einer auf elektrolytischem W e g e hergestellten schmelzflüssigen Legierung von Na mit Pb. Man v e r w e n d e t eine z w e i k a m m e r i g e Vorrichtung, deren erste Zelle geschmolzenes NaCI als Elektrolyten und ferner Anoden a u s Kohle o d e r P b enthält; die Kathode besteht a u s Pb. Di? zweite Zelle enthält NaOH als Elektrolyten; die Anode wird durch die a u s der ersten Zelle k o m m e n d e schmelzflüssige Legierung gebildet, die K a t h o d e besteht a u s Ni oder Fe. Die erste Zelle wird regelmässig mit NaCl beschickt und ist mit einem f e u e r f e s t e n Futter ausgekleidet. Ein solches ist f ü r die zweite Zelle nur dann erforderlich, wenn man mit einem s c h w e r s c h m e l z b a r e n Elektrolyten arbeitet; den unteien Teil der Zelle kann Nickel bilden, d a s mit einem w ä r m e i s o l i e r e n d e n Überzug zu versehen ist. Mehrere Verfahren gehen auch von der Elektrolyse wässeriger NaCl-Lösungen aus, wie sie beim C h l o r a l k a l i p r o z e s s (s. d.) nach dem Q u e c k s i l b e r v e r f a h r e n a u s g e f ü h i t wird. D a s erhaltene Natriumanialgam verwendet man nach dem Engl. Pat. 17 640 von 1903 als Anode in einer elektrolytischen Zelle, die einen leicht schmelzbaren Elektrolyten enthält. Das Amer. Pat. 782 893 nimmt die N a - G e w i n n u n g a u s dem Amalgam durch Erhitzen in einer W a s s e r s t o f f a t m o s p h ä r e vor. Nach dem Engl. Pat. 19 196 von 1903 gewinnt man Na a u s Natriumaluminat, indem man es, mit Kohle o d e r T e e r gemischt, im elektrischen Ofen behandelt. Na ist ein silberweisses, s t a r k g l ä n z e n d e s Metall, bei — 20° hart und spröde, bei 0° d e h n b a r , bei g e w ö h n l i c h e r T e m p e r a t u r w a c h s w e i c h ; Sch. P. 97,6°; S. P. 742». Sp. G. (bei 15°) 0,972. W e g e n seiner leichten O x y d i e r b a r keit m u s s man es unter s a u e r s t o f f f r e i e n Flüssigkeiten a u f b e w a h r e n ; man benutzt dazu Petroleum (am b e s t e n unter Zusatz von 1 % Amylalkohol) o d e r Vaselinöl. D a s Na dient zur D a r s t e l l u n g von Mg, Si, AI sowie zur G e w i n n u n g einiger organischer Verbindungen. D u r c h die elektrolytische Darstellung von AI hat d a s Na an Wichtigkeit verloren. Für Reaktionen benutzt man es sehr häufig in Form von D r a h t ; letzteren stellt man in b e s o n d e r e n Natriump r e s s e n dar.

Xatriumamalgam —

735

Natrium Verbindungen.

Natrium-Metall Natriumpressen mit 4 aufschraubbaren K a p s e l n „ grösser und stärker r nach B e c k m a n n , neueste F o r m

1 kg M k . 3 , 5 0 ;

0

o kg Mk. 3 0 0 , 0 0 Stück M k . 3 5 , 0 0 „ „ 75,00 _ 90,00

Natrium: Fucrst Bros. Je Co.. Kew York, Nos. 2 u. 4 Stone Streut

(s. Ins.-Anli.

S. l:i).

Natriumpressen: Leppin & Masche, Herlin (s. Ina.-Anh. S. 12).

SO.,

Natriumamalgam

Engvlufer

siehe

Natrlumverbindung-en.

17

Warmbrunn, Quilitz & Co., Berlin Haidestr. 55/57 (s. Ins. S. 613).

„Quecksilberlegierunge

NW.,

n".

1. N a t r i u m a z e t a t (essigsaures Natrium; Natrium aceticum). N a C s H 3 0 2 . Das rohe Salz, R o t s a l z genannt, gewinnt man aus holzessigsaurem Kalk (siehe unter ,,C a 1 c i u m v e r b i n d u n g e n " ) durch Zersetzung mit Glaubersalz und nachherigen Zusatz von etwas Sodalösung zur vollständigen Ausfällung des Ca. Die erhaltene Lösung wird zur T r o c k n e verdampft, der Rückstand zur Zerstörung organischer Beimengungen auf 250° C. erhitzt, dann wieder gelöst und zur Kristallisation gebracht. Nach C a r l B a u e r fügt man NaOH beim Eindampfen der Rohlösung zu, wodurch schnell ein reines Produkt erzielt wird. Im übrigen werden jetzt grosse Mengen des Azetats auch aus rektifizierter Essigsäure hergestellt. Nach dem Amer. F a t . 7 7 9 2 9 0 geht man vom Calciumazetat aus, indem man dessen Lösungen mit Natriumsulfat versetzt und dann Baryumkarbonat zur Ausfällung der noch in Lösung gebliebenen Sulfate zufügt. D a s Natriumazetat bildet mit 3 mol. H 2 0 farblose monokline Säulen, die sich in 1 T . H 2 0 , in 2 3 T . Alkohol lösen; die w ä s s e r i g e Lösung schimmelt leicht. Man benutzt es zur Darstellung von Essigsäure, weiter zur Rotfärberei und Zeugdruckerei. Preise und Bezugsquellen siehe unter „ A z e t a t e " . Actien-Gescllschaft für Gelaenkirchen-Schalke.

chemische

Industrie,

Martin Zoll, Frankfurt a. M. (s. Ins.-Anh. S. 3 ) .

2. N a t r i u m a l a u n siehe unter „ A l a u n e " . 3. N a t r i u m a l u m i n a t und Natriumaluminiumchlorid siehe unter „ A l u m i n i u m v e r b i n d u n g e n " . 4. N a t r i u m a m i d NaNH 2 . Man stellt es nach dem D. R. P. 117 6 2 3 dar, indem man in d a s über seinen Schmelzpunkt erhitzte Na-Metall in raschem S t r o m e und möglichst feiner Verteilung Ammoniak einleitet. D a s Natriumamid hat neuerdings Wichtigkeit für die Indigosynthese gewonnen (vgl. Artikel „ I n d i g o f a r b s t o f f e")5. N a t r i u m a r s e n i a t ( a r s e n s a u r e s Natrium; Natrium arsenicicum). D a s saure Salz NaH 2 AsOi erhält man durch inässiges aber andauerndes E r hitzen von 36 T . AssOs mit 3 T . N a N 0 3 . D a s neutrale Arseniat N a 2 H A s 0 4 + 12 HjO wird durch Sättigen der Lösung des sauren S a l z e s mit Na 2 COs dargestellt; man benutzt es zuweilen in der Färberei und im Zeugdruck als B e festigungsmittel für Beizen. Natriumarseniat, t e c h n . , wasserfrei ( 5 0 ° 0 A s j O s ) ( 4 0 % AS„05) krist. „ „ dopp. raffin., wasserfrei „ krist ehem. rein, krist „ wasserfrei S a u r c * Natriumarseniat ( 6 o ° / o A s ^ O * )

ß. 7. 8. „Bora

1 kg Mk. 1 , 9 0 ; 1 „ „ 2,60;

° o kg Mk. 60,00 °o „ „ 55,00 »o „ „ 60,00 ° o » » 80,00 °o „ „ 90,00 ° o „ „ 170,00 % „ „ 240,00 0 o » » 60,00

N a t r i u m b i c h r o m a t siehe No. 11 N a t r i u m c h r o m a t eN a t r i u 111 b i k a r b o n a t siehe No. 22 N a t r i u m k a r b o n a t e . Natriumborat. NasB.Ov. Gewinnung und Preise siehe unter x".

Königswarter

& Elx-11, Lindi-n

vor

Hannover.

8a. N a t r i u m b r o m i d siehe ,,B r o m " . 9. N a t r i u m c h l o r a t (chlorsaures Natrium;

Natrium

chloricum).

736

Natriumverbindungen.

NaClOa. Die früher übliche Darstellung aus Kaliumchlorat mit Kieselfluornatrium und Natriumbitartrat wird jetzt nicht mehr geübt. Auch das Verfahren seiner Gewinnung aus Magnesiumchloratlauge ist schon im Verschwinden. B e i dieser Methode leitet man C1 in Magnesia, die sich in wässeriger Aufschwemmung befindet, dampft die erhaltene Magnesiumchlorat-Rohlauge auf 40° B 6 ein, bewirkt durch NaOH und Na-COa die Umsetzung zu NaCIOs und dampft weiter auf 50" B6 ein; hierbei scheidet sich NaCl aus, während aus der Lauge beim Erkalten NaClOs auskristallisiert. Beachtung findet neuerdings das Verfahren von K. J. B a y e r ; es ist unter Kaliumchlorat (No. 6 im Artikel „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ) erörtert. Die Hauptmenge des NaCIOs wird aber heute e l e k t r o l y t i s c h gewonnen, und zwar im wesentlichen auf dieselbe Weise wie KC10 3 (s. d.). Uber Einzelheiten siehe den Artikel „ C h l o r a l k a l i p r o z e s s , elekt r o 1 y t i s c h e r". Natriumehlorat, Königswarter

krist

%

kg

Mk.

65,00

Pulver

°o





66,00

& Ebell,

Linden

vor

Hannover.

10. N a t r i u m c h l o r i d (Chlornatrium; Natrium chloratum). NaCl. Alles Technische siehe unter ,,S a 1 z". Die reine Verbindung bildet farblose Kristalle des regulären Systems mit hexaedrischer Spaltbarkeit. 100 T . HjO lösen bei 0° = 35,5 T., bei" 100° = 39,2 T . NaCl. Bei Abwesenheit anderer Beimengungen ist es auch an feuchter Luft beständig; in Alkohol und Äther ist es unlöslich. Sch. P. 850°. Chlornatrium,

ehem.

r



entwässert



..



rein,

,, „

D. A. I V

„ ..

o kg

0 u

feinstes

wasserfrei geschmolzen.

I'ulver

0 0

. . .

1

kg

Mk. 2,25;

Mk.

35,00

o

••

..

62,00

0

..



70,00

.. .

.. ..

100,00 200,00

0

««

Chlornatrium, chemisch rein für Analyse: Königswarter

& Ebell,

Linden

vor

Hannover.

K.

Mcrck,

Darmstadt.

11. N a t r i u m c h r o m a t e . a) N e u t r . N a t r i u m c h r o m a t (chromsaures Natrium; Natrium chromicum). Na 2 CrOi + 10 H 2 0 . Es wird durch Glühen von 6 T . gepulvertem Chromerz mit 3 T . kalz. Na 5 C03 und 3 T . Kreide in oxydierender Flamme. Auslaugen der heissen Masse bis zur Stärke von 45° B6, Eindampfen auf 52° B ¿ und Kristallisierenlassen erhalten. Andere Darstellungsmethoden siehe unter Kaliumchromat (No. 8 a im Artikel ,,K a 1 i u m v e r b i n d u n g e n " ) . Na 2 CrOi + 10 H 2 0 bildet gelbe, an der Luft zerfliessliche, in Wasser sehr leicht lösliche Kristalle, die in der Färberei und zur Darstellung von Chromfarben benutzt werden. Natriumchromat,

techn

,,

ehem.

Königswarter

& Ebell,

Linden

0

rein vor

1 kg

Mk. 3 , 7 5 ;

1

o kg ..

Mk.

57,(JO

,,

325,00

Hannover.

b) N a t r i u m b i c h r o m a t (saures chromsaures Natrium; Natrium bichromicum). Na 2 Cr 2 0:. Zur Darstellung glüht man Chromeiseiistein mit Kalk, Salpeter und Soda, laugt die Masse aus und versetzt die Lauge mit HCl, wodurch Na 2 Cr 2 07 und NaCl entstellt; letzteres wird ausgesotten und die Mutterlauge stark eingedampft. Auch noch verschiedene andere Gewinnungsmethoden sind im Gebrauch, so erhält man es aus dem neutralen Chromat durch Behandeln der Lösung mit H 2 S 0 4 . Nach dem D. R. P. 133 736 verfährt man zur gleichzeitigen Darstellung von Natriumbichromat und Natriumbikarbonat wie folgt: Eine Na 2 Cr0 4 -Lösung wird mit NH» + C 0 2 behandelt, bis die Hälfte des Na als N a H C 0 3 niedergeschlagen ist. Man entfernt nun den Niederschlag und treibt aus der entstandenen Lösung von (NH 4 ) 2 Cr0 4 + Na 2 CrO» das NH3 aus, wodurch man eine Lösung von Na 2 Cr 2 0r erhält, die bis zur gewünschten Stärke konzentriert wird. Aus dem NaHCOa kann man die Hälfte C 0 2 austreiben und das zurückbleibende Na 2 COs zum Aufschlössen von Chromerz benutzen. Uber andere Darstellungsverfahren siehe unter Kaliumbichromat (No. 8 b im Artikel „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ) .

Natriumverbindungen.

737

D a s Na 2 Cr 3 07 bildet rotgelbe, sehr zerfliessliche Kristalle. Natriumbichromat

o kg M k . 5 4 , 0 0 °o r . 85,00 1 r _ 1,00 0

krisl., gerein wasserfrei

12. N a t r i u m e i t r a t siehe No. 45 N a t r i u m z i t r a t . 13. N a t r i u m c y a n a m i d. Na 2 CN 2 . Lässt man nach dem D. R. P. 148 0 4 5 Kohle oder kohlenstoffhaltige Materialien bei einer Temp., welche unterhalb des Sch. P. des entsprechenden Cyanalkalis liegt, d. h. bei 3 5 0 bis 400°, auf A l k a l i a m i d einwirken, so erhält man Alkalicyanamid, entsprechend der Gleichung: 2 NaNH 2 + C = Na.CN 2 + H4. (Dagegen würde bei 800'' und darüber nach dem D. R. P. 90 999 unmittelbar Alkalicyanid gebildet werden, entsprechend der Gleichung: NaNH» + C = NaCN + H s .) Vgl. auch die D. R. P. 124 977, 126 241, 148 046 und 149 678 untenstehend bei Natriumcyanid. 14. N a t r i u m c y a n i d (Cyannatrium; Xatrium eyanatum). NaCN. Allgemeines über die Darstellung der Cyanalkalien siehe unter K a l i u m C y a n i d im Artikel „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n". Gerade auf diesem Gebiete ist eine so überaus grosse Zahl von Methoden veröffentlicht worden, dass selbst eine A u f z ä h l u n g an dieser Stelle unmöglich ist. Von den vier in der Technik zur Darstellung von Alkalicyaniden fast ausschliesslich gebrauchten Verfahren sind drei unter K a l i u m c y a n i d im Artikel , . K a l i u m v e r b i n d u n g e n " erörtert. Das vierte, welches für die Gewinnung von NaCN sehr wichtig zu werden verspricht, geht von metall. Natrium aus. Nach diesem durch die D. R. P. 124 977 und 126 241 geschützten Verfahren lässt man Ammoniak auf ein Gemisch von Natriummetall, Kohle und Natriumcyanid bei einer den Sch. P. des Cyanids nicht wesentlich übersteigenden Temperatur einwirken. Man verwendet also von vornherein das Produkt, welches man bei dem Prozess gewinnen will, erhält aber durch denselben die doppelte Menge. Das Verfahren beruht auf folgendem Prinzip: Lässt man Natriumamid NaNH« bei ca. 400° auf Cyannatrium einwirken, so erhält man Dinatriumcyanamid, entsprechend der Gleichung: NaNH 2 + NaCN = N ( N a 2 ) . CN 4- H 2 ; das Dinatriumcyanamid wieder kann durch Kohle in Natriumcyanid übergeführt werden, und man kann nun beide Prozesse in der oben genannten Weise zu einem verschmelzen, indem man das Dinatriumcyanamid nur vorübergehend bildet, d. h. ausser dem Alkalimetall und der b e rechneten Menge Kohle die zur Bildung des Cyanamids notwendige Menge NaCN in dem Reaktionsgefäss vorschlägt und bei einer nur wenig über dem Sch. P. des Cyanids gelegenen Temperatur NH3 einleitet. Nach den ZusatzD. R. P. 148 0 4 6 und 149 6 7 8 kann man die intermediäre Bildung von Cyanamid auch erreichen, o h n e von vornherein fertiges NaCN vorzuschlagen, und zwar wird das aus Na, NH3 und C zunächst entstehende Alkaliamid durch Kohle bei einer zwischen 350 und 600° liegenden Temp. in das beständige Alkalicyanamid übergeführt (2 NaNH 2 + C = Na 2 CN 2 + H,); ist alles Na in Cyanamid umgewandelt, so wird die Temp. soweit erhöht, dass durch weitere Kohlenstoffaddition das Cyanid entsteht: Na 2 CN 2 + C = 2 NaCN. Auch kann man, anstatt bei dem ganzen Verfahren f e s t e n Kohlenstoff zu benutzen, denselben in Form von f l ü s s i g e n oder g a s f ö r m i g e n Kohlenstoffverb i n d u n g e n zuführen; diese werden zugleich mit dem NH3 durch dasselbe oder ein getrenntes Zuführungsrohr in das geschmolzene Na eingeleitet. Nach dem D. R. P. 160 637 lässt man HCN von NaOH absorbieren, während letzteres zuerst auf 200" und dann weiter auf 300" erhitzt wird. Sonst noch für NaCN in Betracht kommende Fabrikationsmethoden, namentlich das neue Verfahren von F r a n k und E r I w e i n , wobei man vom Stickstoff der Luft ausgeht, sind unter Kaliumcvanid (No. 9 im Artikel ,.K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ) besprochen. Bei letzterem Verfahren erhält man Dicyandiimid, das beim Schmelzen mit Na-CO» hauptsächlich NaCN (und NH 3 ) bildet. Dem F r a n k sehen Verfahren in vieler Hinsicht ähnlich ist das Amer. Pat. 787 380, wonach man N a 2 C 0 3 auf eine Masse von Erdalkalicyanid und

738

Natriumverbindungen.

Cyanamid unter starker Erhitzung (auf Rotglut) einwirken lässt; darauf laugt man aus, gibt NaHCOa zu und lässt zuletzt das NaCN bei höchstens 5° auskristallisieren, während die Verunreinigungen in der Lösung zurückbleiben. D a s Franz. Pat. 3 4 7 3 7 3 schützt ein Verfahren zur R e i n i g u n g von Cyaniden derart, dass man das Rohcyanid in Gegenwart von W a s s e r und Aran.oniumsalzen destilliert, das Ammoniumcyanid sammelt und es mittels Säure oder B a s e zersetzt. Das Natriumcyanid wird ebenso benutzt wie das K a l i u m c y a n i d (s. d.) und scheint dasselbe für manche Zwecke verdrängen zu sollen. Cyannatriuro, techn „ ehem. rein

I kg Mk.

2,i>0;

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kg M k . 230,OU _ „ 24,00

15. N a t r i u m f e r r o c y a n i d siehe „Eisenverbindungen". 16. N a t r i u m f l u o r i d (Fluornatrium; Natrium fluoratum). NaF. E s wird durch Neutralisieren von Fluorwasserstoffsäure (siehe unter „ F l u o r v e r b i n d u n g e n " ) mit Na s COj und Eindampfen zur Kristallisation erhalten. Nach dem D. R. P. 116 8 4 8 stellt man es entsprechend folgenden Gleichungen d a r : a ) 2 NaHSOi + C a F 2 = 2 HF + CaSO, + Na s SO,; b) 2 HF + NaiSO» = 2 NaF + H 2 SO,. Zur Ausführung lässt man Natriumbisulfat auf Flussspat bei Rotglut einwirken und die entstandene Flusssäure sich mit der durch Auslaugen der Schmelze erhaltenen Sulfatlösung umsetzen. Man benutzt das NaF vor allem zum Atzen von Glas, weiter auch in der Spiritusindustrie zur Entwickelungshemmung unerwünschter Gärungserreger. Ausser dem neutralen NaF wird namentlich auch das saure Salz NaF . HF verwendet. Natriumfluorid,

neutr.

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Pulver

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82,00

C h e m i s c h e F a b r i k Dr. K r e t z e r . Cublenz-Wnllersh e i m (iiereiniiit. nrsenfrei) Lehmann 4 Voss, Hamburg.

K Merck. lMrmstudt. Adolf Thöl, Hannover.

17. N a t r i u m f o r m a t (atneisensaures Natrium; Natrium formicicum). H . COONa. Zur Darstellung lässt man nach dem G o 1 d s c h in i d t sehen Verfahren (D. R. P. 8 6 4 1 9 ) Kohlenoxyd ( G e n e r a t o r g a s ) unter Druck auf gepulvertes Ätznatron einwirken. Eine erhebliche Verbesserung dieses Verfahrens bedeutet das Franz. Pat. 342 168; hiernach wird in ein mit Koks gefülltes G e f ä s s bei 200° Natronlauge eingeleitet und dann warmes CO ( G e n e ratorgas) durchgeblasen. Oder man bringt Na^COs-Lösung mit Koks bei 2 2 0 ' zusammen und behandelt dann längere Zeit mit CO. .Natriumformat,

techn ehem. rein,

0

mtwäsMTt

1 kg

M k . 3.. r )0;

0

u

k i ' M k . 1 4 0 011 310,0lt

18. N a t r i u tu g o 1 d c h 1 o r i d s. unter ,,G o 1 d v e r b i n d u 11 g e n " . 19. N a t r i u m h y d r a t siehe No. 27 N a t i i u m o x y d e . 20. N a t r i u in h y d r o s u 1 f i t siehe unter .,H y d r o s u I f i t e " . 21. N a t r i u m h y p o c h l o r i t siehe unter „ B l e i c h e n " . 22. N a t r i u m k a r b o n a t e. a ) N a t r i u m k a r b o n a t N a ; C O s siehe unter ,,S o d a " . b) N a t r i u m b i k a r b o n a t (Doppeltkohlensaures Natrium; Natrium hicarbonicum). NaHCOa. D a s bei der Ammoniaksodafabrikation (siehe unter „ S o d a " ) als Zwischenprodukt entstehende N a H C 0 3 wird wegen seines NH 3 G e h a l t e s als solches nicht verwendet, vielmehr stellt man sämtliches Natriumbikarbonat aus Kristallsoda oder neuerdings aus der reineren Ammoniaksoda dar, indem man W a s s e r d a m p f und C 0 2 unter einer Temp. von etwa 80° C. darauf einwirken lässt; mit trockner COj wird die Reaktion beendet. Ferner könnte für die Gewinnung von NaHCO, auch noch das unter I I b N a t r i u m -

739

Natriumverbindungen.

b i c h r o m a t erwähnte D. R. P. 1 3 3 7 3 6 in B e t r a c h t kommen. Das Bikarbonat bildet farblose Kristalle, die meistens zu Krusten vereinigt sind. An feuchter Luft werden sie allmählich triibe, und beim Kochen der wässerigen Lösung geht das Salz unter Abgabe von CO» in das neutrale K a r b o n a t über. 100 T . H t O lösen bei 0° 6,9 T., bei 20° 9,6 T „ bei 60° 16,4 T . NaHCO*. Man benutzt e s zum Entschälen der Seide, zum W a s c h e n von W o l l e , als Arzneimittel und zur Herstellung von Brausepulvern. P r ü f u n g : : Auf Verunreinigungen prüft man nach den V o r s c h r i f t e n des D. A. I V . Die q u a l i t a t i v e n Methoden zum Nachweis von Monokarbonat im B i k a r b o n a t sind s ä m t l i c h unzuverl ä s s i g ; q u a n t i t a t i v b e s t i m m t man den Gehalt an Monokarbonat durch E r m i t t e l u n g der Kohlens ä u r e oder man v e r f ä h r t sehr zweckmässig nach der im Artikel , , A l k a l i m e t r i e " beschriebenen t i t r i m e t r i s c h e n Methode m i t B a r y u m c h l o r i d .

Natriumbikarbonat, techn. rein, je nach Qualität raffin. D . A . I V ehem. rein, pulv „ in Platten Königswarier

& Kbcll,

Linden

vor

Hannover.

. . . .

• Lehmann & Voss,

u 0

«0 % °0

kg M k . 1 5 , 0 0 — 1 7 , 0 0 19,00 „ 30,00 „ „ 56,00

Hamburg.

23. N a t r i u m m o l y b d a t ( N a t r i u m molybdaenicum). Durch Lösen von Molybdäntrioxyd M 0 O 3 in Natronlauge gewonnen. Ausser dem regulären Salz Na»MoOi gibt es noch verschiedene Polymolybdate. Natriummolvbdat, techn. , ' ehem. rein

1 kg Mk. 1 3 , 0 0 1 „ „ 18,00

24. N a t r i u m n i t r a t (salpetersaures Natrium; Natrium nitricum) siehe unter ,,C h i I i s a 1 p e t e r". 25. N a t r i u m n i t r i t (salpetrigsaures Natrium; Natrium nitrosum). NaNOi, auch kurzweg als N i t r i t bezeichnet, kann unter anderm durch Eintragen von trocknein Natriumnitrat in einen glühenden eisernen Tiegel dargestellt werden. B e s s e r glüht man nicht reines NaNC>3 sondern ein Gemisch desselben mit Schwefelbaryum; die Reaktion entspricht der Gleichung: 4 NaNOs + B a S = B a S O . + 4 NaNO«. Man laugt die geschmolzene M a s s e nach dem Erkalten mit H2O aus und dampft die Lauge auf 4 0 — 4 5 " B 6 ein, worauf NaNOi auskristallisiert. Das D. R. P. 5 9 2 2 8 ersetzt das teuere B a S durch ein G e m i s c h von gemahlenem Bleiglanz mit Kalk. T e c h n i s c h benutzt man beinahe ausschliesslich ein anderes Verfahren zur Nitritfabrikation, und zwar schmilzt man Weichblei mit Chilisalpeter zusammen. Immerhin sind sonst noch viele -andere Fabrikationsmethoden vorgeschlagen worden. So leitet man nach dem D. R. P. 117 9 2 8 möglichst luftfreie schweflige Säure über ein nahe bis zur Sinterung erhitztes Gemenge von Natriumnitrat und Erdalkalioxyd (an Stelle des letzteren kann auch das Hydrat oder Karbonat zur Verwendung kommen), wobei die Umsetzung folgender Gleichung entspricht: N a N 0 3 + C a O + S 0 2 = NaNOa + C a S 0 4 . Bei der Ausführung im G r o s s e n erzielt man die erforderliche innige Mischung von Kalk und Chilisalpeter dadurch, d a s s man den gebrannten Kalk mit der konzentrierten Salpeterlösung löscht. Die Ausbeute soll fast theoretisch sein und die Trennung vom unlöslichen G i p s sich sehr leicht bewerkstelligen lassen. — D a s D. R. P. 138 0 2 9 besteht in der Reduktion von Salpeter mit Sulfiten, und zwar schmilzt man NaNO.i bei G e g e n w a r t von NaOH und lässt auf die Schmelze bei Temperaturen zwischen 3 2 0 und 420° wasserfreies Sulfit unter gutem Rühren einwirken: das gebildete Nitrit gewinnt man durch Auslaugen mit Nitritniutterlauge und durch Kristallisation. Vermeidet man jede Überhitzung, so soll eine fast theoretische Ausbeute erzielt werden. — Nach dem Franz. Pat. 335 229 leitet man NHj, mit Luft oder O gemischt, über auf 6 5 0 — 7 5 0 ° erhitzte Metalloxvde (wie Fe^Oa oder C u O : zweckmässig verwendet man gemahlene und geröstete Pyrite) und lässt das so erhaltene Salpetrigsäureanlivdrid auf eine Lösung von NaOH oder Na-COi einwirken. 3 a s D. R. P . 160 671 lässt NaNO- mit Kalk und Graphit zusammenschmelzen und aus der erhaltenen Masse das NaNOs auslaugen, während der Rückstand wieder in den Betrieb zurückgeht. D a s Franz. Pat. 3 5 0 619 geht von den stickstoffoxvde enthaltenden Gasgemengen aus, wie man sie*bei elektrischen : Entladungen ¡11 Luft erhält. D e s e G a s e leitet man direkt in ein mit NaOH be-

740

Natriumverbindungen.

schicktes A b s o r p t i o n s g e f ä s s , wobei nach den Versuchen der P a t e n t i n h a b e r Nitrit entsteht, o h n e d a s s d u r c h O x y d a t i o n Nitrat gebildet w ü r d e . D a s r e i n e N i t r i t k o m m t g e w ö h n l i c h in S t a n g e n g e s c h m o l z e n in d e n Handel. 0

Natriumnitrit, techn. ( 9 6 — 9 8 % ) r

ehem. rein, in Stängeln

Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover. Bleifarbwerke Schulte 4 Co.. Duisdorf (Rhld.).

o kg M k . 6 5 , 0 0

I

..



2,60

I elimann & Vu=s. H;mil>ur}i.

NATRIUMNITRIT Lehmann & Voss, Hamburg. 2 6 . N a t r i u in o x a 1 a t ( o x a l s a u r e s Natrium: Xatrlum nxaHnim). N a ; C 2 C ; . F r ü h e r w u r d e e s d u r c h S ä t t i g e n v o n N a 2 C O . i - L ö s u n g mit O x a l s ä u r e erhalten. Fügt m a n noch ebensoviel O x a l s ä u r e hinzu, als zur S ä t t i g u n g verb r a u c h t w u r d e , s o e r h ä l t m a n N a t r i u m b i o x a l a t (Xatrium bioxalirum ) NaHC20,. Jetzt stellt m a n e s ausschliesslich nach d e m G o l d s c h m i d t scheu V e r f a h r e n aus Salzen der A m e i s e n s ä u r e dar; über diese Methode und ihre V e r b e s s e r u n g e n siehe unter Kaliumoxalat (No. 23 a unter „Kal i u m v e r b i n d u n g e n"). Natriumoxalat, gereinigt „ e h e m . rein Natriumbioxalat, gereinigt ,. e h e m . rein N'atriumamnu)niumox;ilat lu-ller & Co., Hamburg 1. AUteniainin

% kg M k . 9 4 , 0 0 " „ .. .. 170.00 " o .. .. 98,00 1 ,. 2,'*0 1 .. .. 2,90 Könifi-w iit ler A: Kitel], I.iii'len vor Kannover.

27. N a t r i u m o x y d e . a ) N a t r i u m o x y d ( X a t r i u m oxydatum). Na»0. Bis vor k u r z e m w a r e s n o c h nicht s i c h e r f e s t g e s t e l l t , o b Na u n d K ü b e r h a u p t f ä h i g seien, n o r m a l e w a s s e r f r e i e O x y d e zu b i l d e n . J e t z t ist d i e D a r s e l l u n g d i e s e r O x y d e g e l u n g e n , u n d z w a r l ä s s t m a n n a c h d e m D. R. P. 147 9 3 3 d i e e n t s p r e c h e n d e n S u p e r o x y d e a u f d i e M e t a l l e s e l b s t e i n w i r k e n . D i e R e a k t i o n ist s e h r l e b h a f t u n d g e h t s c h o n beim Z u s a m m e n b r i n g e n beider Bestandteile an der Luft unter E n t f l a m m u n g vor s i c h , d o c h ist e s b e s s e r , d i e U m s e t z u n g d u r c h B e r ü h r u n g d e r M a s s e m i t e i n e m h e i s s e n M e t a l l s t a b e e i n z u l e i t e n , w o b e i s i c h d i e M i s c h u n g zu l e b h a f t e r R o t g l u t e r h i t z t . Z u r D a r s t e l l u n g v o n N a 2 0 w e r d e n z. B. 3 9 k g N a 2 0 2 + 2 3 k g N a in e i n e r K u g e l m ü h l e f e i n g e m a h l e n , w o d u r c h ein t i e f g r a u e s P u l v e r e r h a l t e n w i r d . Nach b e e n d e t e r U m s e t z u n g entsteht eine weisse feste M a s s e von fast reinem NasO. E i n e A b ä n d e r u n g d i e s e s V e r f a h r e n s u m g r e i f t d a s D. R. P . 148 7 8 4 ; h i e r n a c h erhitzt m a n N a 2 0 2 mit Na u n t e r Z u s a t z e i n e r k l e i n e n M e n g e N a O H auf e i n e 400° ü b e r s c h r e i t e n d e T e m p . , indem d a s E r h i t z e n g e g e n d a s E n d e de r R e a k t i o n im V a k u u m a u s g e f ü h r t w i r d . S c h l i e s s l i c h ist d a s D. R. P . 142 4 6 7 zu erörtern: Nach d i e s e n interessanten Verfahren erhält man durch Kalzination v o n N a N O a mit Na nicht, w i e m a n f r ü h e r g l a u b t e , d a s P e r o x y d , s o n d e r n N a 2 0 , e n t s p r e c h e n d d e r G l e i c h u n g : N a N 0 3 + 5 Na = 3 N a 2 0 + N." Unter E r s p a r u n g v o n metall. Na k a n n m a n d i e s e l b e U n i s e t z u n g mit Nitrit e r r e i c h e n : N a N 0 2 + 3 N a = 2 N a 2 0 + N. M a n s c h m i l z t d a s N a in e i n e m e i s e r n e n R ü h r k e s s e l u n d t r ä g t a l l m ä h l i c h g e s c h m o l z e n e s w a s s e r f r e i e s N a N 0 3 b e z w . N a N 0 2 in e n t s p r e c h e n d e r M e n g e ein, w o b e i der Kessel gut v e r s c h l o s s e n g e h a l t e n w e r d e n muss, d a m i t kein V e r b r e n n e n der R e a k t i o n s m a s s e eintritt. Nach dem Z u s a t z D . R . P . 144 2 4 3 w i r k t N a a u c h auf d i e N i t r a t e u n d N i t r i t e d e r a l k a l i s c h e n E r d e n unter Bildung von N a 2 0 ein; die entstehenden Erdalkalimetalloxyde g e h e n d a b e i m i t in d a s R e a k t i o n s p r o d u k t ü b e r . Der Prozess entspricht der: G l e i c h u n g : 10 N a + B a ( N 0 3 ) : = 5 N a s O + B a O -f N 2 o d e r b e i V e r w e n d u n g ;

Natrium Verbindungen.

741

von Nitrit: 6 Na -f B a ( N 0 2 ) 2 = 3 N a 2 0 + B a O -f N». Bei Verwendung von Nitraten verläuft die Reaktion stürmischer, weshalb der Zusatz von NaOH als Verdünnungsmittel empfehlenswert ist. — Vgl. auch K a l i u m o x y d (No. 24 a im Artikel „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ) , b) N a t r i u m h y d r a t (Atznatron, Natron; Xatrium hydricum). NaOH. Alles Technische über die Darstellung siehe unter ,,S o d a , k a u s t i s c h e " sowie im Artikel . . C h l o r a l k a l i p r o z e s s , elektrolytischer"; über die Lösung s. unter „ N a t r o n l a u g e". Das technische Ätznatron bildet eine weisse steinartige Masse; reines NaOH ist durchscheinend kristallinisch, an der Luft zerfliessend und begierig C 0 2 absorbierend, höchst ätzend wirkend. Auf das Verfahren zur Darstellung von reinem NaOH für den Laboratoriumsgebrauch von K ü s t e r (Zeitschr. f. anorg. Chein. 1904, 474 und Chem. Ztg. Repert. 1904, 318) sei hier nur verwiesen. Die technischen Qualitäten siehe unter „ S o d a ,

kaustisch

Natriumhvdrat, gereinigt, weiss, in Stücken ., Stängeln .. Pulver mit A l k o h o l gereinigt, in Stücken 1 kg M k . 2 , 0 0 ; . .. , .. Stängeln 1 .. .. ' ¿ 1 0 ; r Pulver 1 ., . 2,00; ,, chem. rein Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

e".

" j kg M k . 6 8 , 0 0 % „ „ 76.00 »o „ „ 70,00 % „ „ 180,00 °/o „ „ 190,00 % „ „ 180,00 1 „ „ 8,00

K. .Merck, IJ.Umstadt.

c) N a t r i u m s u p e r o x y d (Natriumperoxyd; Natrium peroxydatum). N a 2 0 2 . Man stellt es nach dein D. R. P. 67 0 9 4 durch Erhitzen von Natrium in Aluminiumgefässen unter Überleiten von trockener (kohlensäurefreier) Luft auf 300° her. Nach dem Amer. Pat. 7 3 9 375 bringt man zur Gewinnung von N a 2 0 2 Natrium zum Schmelzen und setzt es der Wirkung eines oxydierenden G a s e s (z. B . der Luft) aus, das im Überschuss vorhanden sein muss. E s bildet eine weisse Masse, die sich leicht unter Sauerstoffentwicklung in H 2 0 löst, und wird an Stelle von W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d (s. d.) in der Bleicherei benutzt. 7,25 kg Na 2 Oi entsprechen in der Wirkung ca. 100 kg H 2 0 2 von 10—12 vol. %. Ein Hydrat des N a 2 0 2 gewinnt man nach dem Franz. Pat. 3 2 0 321 durch Mischen von N a 2 0 2 mit dem 6—8 fachen seines Gewichts an zerkleinertem E i s ; die Temp. fällt sehr stark, und es bilden sich kleine weisse Kristalle von N a 2 0 2 ( H 2 0 ) s , die durch Alkohol ausgewaschen und getrocknet werden. Xatriumsuperoxvd

Pulver Tabletten (zu 100 g) in Wurfein

I kg M k . 1 ,, I .. ., I ,.

4,,00 6,00 ti,50

Königbwarter Jt Klu-ll. landen vor Hannover.

28. N a t r i u m p e r b o r a t (iiberborsaures Natrium; Perborax; Natrium perboricum). Trägt man ein Gemisch von 248 g Borsäure und 7 8 g Natriumsuperoxyd allmählich in 2 1 kaltes Wasser ein, so fällt der Perborax NasB 4 0 8 + 10 H 2 0 als schneeweisses Kristallpulver nieder. Sättigt man von vornherein die Hälfte des Natrops durch eine Mineralsäure ab, so erhält man das Metaperborat NaBOa + 4 H 2 0 in weissen, völlig luftbeständigen Kristallen. Dieses von J a u b e r t herrührende Verfahren ist durch Franz. Pat. 3 3 6 0 6 2 geschützt. Die so gewonnenen Kriställchen scheidet man durch Kühlung vollständig ab, wäscht sie mit Alkohol und trocknet bei 50—60°. Ein Zusatzpatent schreibt vor, die Borsäure gleichzeitig mit H2SO1 auf N a 2 0 2 einwirken zu lassen. Auch das Engl. Pat. 22 0 0 4 von 1904 schützt die Darstellung von Natriumperborat ausBorsäure und Na_.02 (in molekularen Mengen) unter Zusatz einer geeigneten Säure in der Kälte. — Auch aus Borax und Wasserstoffsuperoxyd in Gegenwart von NaOH lässt sich Natriuniperbor.it erhalten. Nach J a u b e r t eignet sich das Natriumperborat vorzüglich zur Darstellung von H 2 0 2 in grösster Reinheit, ja die Lösung des Perborats in kaltem H..0 verhält sich an und für sich

Natriumverbindungen.

742

wie freies Wasserstoffsuperoxyd. Beim Auflösen von 170gNatriumperborat und 6 0 g Zitronensäure in 1 1 H 2 0 entsteht eine neutrale 10 vol. %ige Lösung, die mindestens s o kräftig antiseptisch wirkt wie d a s gewöhnliche H 2 0 2 . Man benutzt das Perborat deshalb vorteilhaft medizinisch als Wundantiseptikum. und zwar sowohl in Pulverform w i e in Lösung. Uber 40° beginnen sich die Lösungen unter O-Entwicklung zu zersetzen. Die Löslichkeit des S a l z e s beträgt zwischen 15 und 32° etwa 25,5—37,8 g auf 1 1 H 2 0 , doch können durch Zusatz von Säuren konzentriertere Lösungen hergestellt werden. Natriumperborat

1 kg M k .

4,50—7,00

29. N a t r i u m p e r c h l o r a t (überchlorsaures Natrium; Natrium perchloricum). NaCIO«. Die Darstellung entspricht derjenigen des Kaliumperchlorats; siehe darüber die Artikel ,.K a 1 i u m v e r b i n d u n g e n" (No. 25), „Perchlorate" und „Chloralkaliprozess, elektrolyt i s c h e r". Natriumperchlorat, .

0

raffln e h e m . rein

o kg " „ „

Mk. .

150,UO 400,0"

30. N a t r i u in p e r k a r b o n a t ( ü b e r k o h l e n s a u r e s N a t r i u m ; Xntrium percarbonicum). Nach T a n a t a r erhält man N a t r i u m p e r k a r b o n a t von der Formel Na 2 CÖ 4 + 1% H>0 a u s N a t r i u m k a r b o n a t und W a s s e r s t o f f s u p e r ^ oxyd. Nach dem D. R. P. 145 746 erhält man d a s s e l b e Salz in f e s t e r Form durch M i s c h e n von f l ü s s i g e r o d e r fester K o h l e n s ä u r e mit t r o c k n e m kristallisiertem N a t r i u m s u p e r o x y d h y d r a t , wobei die C ü 2 im Ü b e r s c h u s s sein m u s s . Man erhält eine teigartige M a s s e , die von dem w e n i g e n R e a k t i o n s w a s s e r getrennt und g e t r o c k n e t w i r d . Die Reaktion e n t s p r i c h t der G l e i c h u n g : Na,,02. 8 HaO + C 0 2 = Na2CO, + 8 H 2 0 . 31. N a t r i u m p e r m a n g a n a t ( ü b e r m a n g a n s a u r e s N a t r i u m ; Xairium pennanganicum). N a M n O i . E s wird e n t w e d e r w i e K a l i u m p e r m a n g a n a t (siehe No. 27 unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ) o d e r durch Erhitzen d e r M a n g a n o x y d e ( w e l c h e m a n bei d e r R e g e n e r a t i o n d e s M n 0 2 von der C h l o r d a r s t e l lung erhält) mit NaOH an d e r Luft auf 400° g e w o n n e n und bildet in H 2 0 sehr leicht lösliche und s c h w e r k r i s t a l l i s i e r b a r e M a s s e n , die hier und da a n s t a t t d e s KMnOi als Bleich- und D e s i n f e k t i o n s m i t t e l V e r w e n d u n g finden. Natriumpermanganat,

0

roh ehem. rein

o kg Mk. 42,00 1 .. .. lf>,00

32. N a t r i u m p e r o x v d siehe No. 27c N a t r i u m s u p e r o x y d. 33. N a t r i u tri p e r s u 1 f a t ( i i b e r s c h w e f e l s a u r e s N a t r i u m ; Xntrium persulfuricum). Na^SjOs. E s wird durch Elektrolyse von Na 2 SO» mit H2SO.» erhalten und in der T e c h n i k als Oxydationsmittel benutzt. Natriumpersulfat, gereinigt, bei grösseren ., ehem. rein

Mengen

" „ k g M k . ,'i20,00 1 ,. ,. 6,0o

Adolf Thöl, Hannover.

34. N a t r i u m p h o s p h a t ( p h o s p h o r s a u r e s N a t r i u m ; Xntrium phosphoricum). Na»HPOt. Bei der technischen Gewinnung geht man m e i s t e n s von der K n o c h e n a s c h e , s o n s t auch von natürlich v o r k o m m e n den P h o s p h o r i t e n a u s . Man digeriert 10 T. K n o c h e n a s c h e (basisches C a l c i u m p h o s p h a t ) mit 50 T . H 2 0 und 9 T. konz. H 2 SOi m e h r e r e T a g e , filtriert den e r h a l t e n e n Brei d u r c h L e i n w a n d und d a m p f t d i e F l ü s s i g keit, w e l c h e freie H 3 POI und Monocalciumphosphat CaH,(PO»,) 2 enthält, auf etwa 20 T. ein, worauf man zur A b s c h e i d u n g von g e l ö s t e m Calciumsulfat s t e h e n lässt. D a n n v e r d ü n n t man, fällt s ä m t l i c h e s Ca d u r c h Neutralisieren mit N a 2 C 0 3 - L ö s u n g , filtriert vom R ü c k s t ä n d e ab, d a m p f t in eisernen Kesseln ein und bringt die L ö s u n g zur Kristallisation. Nach a n d e r n V e r f a h r e n zersetzt man C a l c i u m p h o s p h a t l ö s u n g e n mit N a 2 S 0 4 und führt d a s hierbei ents t e h e n d e s a u r e Salz N a 2 H P O i d u r c h Z u s a t z von Na 2 COa in n e u t r a l e s P h o s p h a t Na 2 HPOi o d e r auch in b a s i s c h e s P h o s p h a t N a 3 P 0 4 ü b e r . P h o s p h o r i t e w e r d e n in HC! gelöst und die L ö s u n g d a n n e b e n f a l l s mit N a 2 S O , w e i t e r b e h a n d e l t . D a s n e u t r a l e Salz N a 2 H P 0 1 + 1 2 H 2 0 bildet g r o s s e , f a r b l o s e , k ü h l e n d - s a l z i g s c h m e c k e n d e , leicht v e r w i t t e r n d e , s c h w a c h alkalisch r e a g i e r e n d e Kristalle, die in 4 T . kaltem und in 2 T , h e i s s e m H s O löslich s i n d ; sie s c h m e l z e n leicht

Natriumverbindungen.

743

und gehen beim Glühen in Natriumpyrophosphat N a 4 P 2 0 : über. Man benutzt Natriumphosphat zur Herstellung von Glasuren, zum Verzinnen, Löten und Schweissen, auch als Imprägnierungsmittel in der Färberei sowie als Arzneimittel. Durch Auflösen von 5 T. Na 2 HPO, und 2 T. (NH,) 2 HPO« in heissem W a s s e r und Erkaltenlassen erhält man das sogenannte P h o s p h o r s a l z , d. h. saueres Ammoniumnatriumphosphat Na(NH«)HPOi + 4 H 2 0 ; es bildet grosse durchsichtige monokline Kristalle, die leicht schmelzen und dabei Natriummetaphosphat NaPOs hinterlassen, weshalb man das Salz zu Lötrohrversuchen und Phosphorsalzperlen benutzt. Natriumphosphat, raffin., krist. bei Waggonladung entwassert doppelt raffin., krist _ entwässert . . . ehem. rein, krist. D. A . I V . . ,. entwässert . . . . d r e i b a s i s c h , techn. krist. . . „ raffin. krist. . . _ entwässert ehem. rein . . s a u r e s , techn r r raffin r , ehem. rein Natriummetaphosphat, dopp. raffin r ehem. rein Natriumpvrophosphat, gereinigt, krist ., entwässert . . . ,. ehem. rein krist ,. r entwässert . . . ., geschm. . . . s a u r e s , techn ehem. rein . . . Phosphorsalz, techn ,. ehem. rein

Königswarter & E b e l ] , L i n d e n Lehmann & Voss, H a m b u r g .

vor

Hannover.

%

o °0 u

% %

kg Mk. 1 . 1 0 ;

kg M k .



n

n

% %

kg Mk. 1 , 5 0 ;

°/o

%

1 °0 1 1

%

n

„„ n

1 r "0 n

% °0 °0 °0

% t °0 uo

j L. Merck, D a r m s t a d t . | Adolf ThöJ, Hannover.

16,50 61,00 26,00 90,00 42,00 140,00 75,00 85,00 120,00 3,00 175,00 2,50 3,00 250,00 6,00 84,00 90,00 170.00 190,00 270,00 250,00 6,70 155,05 190,00

n



n

n

V

» »

35. N a t r i u m p l u i n b a t siehe No. 19 unter „B 1 e i v e r b i n d ü n g e n". 36. N a t r i u m r h o d a n ü r (Rhodannatrium; Natrium rhodanatum). NaCNS. Die Darstellung entspricht im wesentlichen derjenigen des K a l i u m r h o d a n ü r s (vgl. No. 30 unter „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n " ) . Man benutzt es als Beize in der Färberei und Druckerei. Natriumrhodanür, techu. krist ,. gereinigt .. entwässert .. ehem. rein

Königswarter

& Ebell,

Linden

vor

Ilannowr.

0

! Lehmann

& Voss,

o 1 1 1

kg M k . 1 3 0 , 0 0 ,, 3,50 ,. ,. 6,00 ,. 4,50

Hamburg.

37. N a t r i u m S i l i k a t siehe unter ,,W a s s e r g 1 a s " . 38. N a t r i u i n s t a n n a t ( z i n 11 s a u r e s N a t r i u m ; P r ä p a r i e r s a l z ; Z i n n s o d a ; Xatrium stannicum). N a 2 S n 0 3 + 3 H3O. wird durch Schmelzen von Zinnstein mit NaOH oder durch Glühen von Sn mit NaOH und NaNOi erhalten; auch gewinnt man es durch Kochen von Sn mit PbO und Natronlauge, wobei das Sn unter Abscheidung von Pb in Lösung geht. Die im Handel befindliche Verbindung bildet eine körnige Salzmasse, die meistens viele Verunreinigungen enthält, so dass anstatt der theoretischen 56,4 % S n 0 2 meistens nicht mehr als 4 0 — 4 4 % vorhanden sind. Natriuinstannat ( 3 ' J 4 0 U „ S n 0 2 > ( 4 3 4 4 % SnO,i

39. N a t r i u m s u 1 f a t. a) N e u t r a l e s N a t r i ti 111 s 111 [ a t. schwefelsaures N a t r i u m ; Xatrium

" 0 kg M k . 1 9 0 , 0 0 »„ 200,00

(Sulfat; sulfuricum).

Glaubersalz; Na2S04. Alles

744

Natriumverbindungen.

T e c h n i s c h e siehe unter „ S u l f a t " . Abgesehen von dem wasserfreien Salz koitimt e i n h y d r a t i g e s NasSO« + H»0, s i e b e n f a c h gewässertes Salz Na s SO« + 7 H 2 0 und schliesslich z e h n f a c h g e w ä s s e r t e s Salz Na 2 SO t + 10 HjO vor, wovon d a s letztere das eigentliche G l a u b e r s a l z ist. Löslichkeit der Modifikationen in H 2 0 siehe unter ,,S u 1 f a t " . Natriumsulfat, roh, entwässert, bei Waggonladung „ techn. krist gereinigt, grob krist „ „ fein krist „ r entwässert, eiseufrei . . r doppelt gereinigt, k r i s t . metallfrei „ entw.. „ y, raffin., krist ,. .. entwässert . . . . ,, ehem. rein, krist., D. A . I V . . . _ _ entwässert. D. A . I V .. geschmolzen _ .. .. .. granul. . . .. .. .. .. Pulver . .

kg Mk. 3 , 5 0 3,50 6.50 7,00 13,00 9,00 36,00

10,00

40,00

18,00

42,00

2,00

3,00

3,50

Natriumsulfat: Gustav

Schulz.

G. m. b.

H.,

Booliuin.

Adoli Thöl,

Hannover.

Glaubersalz krist. und kalz.: Wesenfeld, Dicke 4 Barmen-Rittershausen.

G ä r t n e r «fc A u r i c h , Z i t t a u . K ö n i g s w a r t e r & E b e l l , Linden vor Hannover. Gustav Schulz, G. m. b. H . t B o c h u m .

Cie..

Chem.

Fabrik,

schvvefelb) Natriumbisulfat ( B i s u l f a t; saures ). saures Natrium; Weinsteinpräparat; Natrium bisuifuricum NaHSOi. Man erhält es durch Lösen gleicher mol. von Na 2 SO« und H 2 S 0 4 in H 2 0 und Verdunsten der Lösung in der W ä r m e ; auch entsteht es bei der Zersetzung von Natronsalpeter mit H«SOi (vgl. unter „ S a l p e t e r s ä u r e " ) . Natriumbisulfat, roh, bei W a g e n l a d u n g . . " u kg Mk. i , 0 0 — 2 , 5 0 ( j e iiach Konjunktur ,. .. gemahlen, bei Waggnnl. " o .. .. 2 , 8 0 — i , 0 0 j und örtlicher Lage 0 raffin. geschmolzen o kg Mk. 40.0U .. Pulver % .. .. 4 8 , 0 0 50,00 „ ., gekörnt " n krist "o 45,00 „

chem.

rein,

..

..

'„



krist

" o

geschmolzen

" o

Pulver

"„

60,00

75,00 83,00

Natriumbisulfat: Mever Cohn, Hannover. Gustav Schulz, G. ni. b.

II.,

Bochum.

j ]

Adolf Thü], Hannover.

Anlagen zur Gewinnung von Natriumbisulfat: Georg W o i t e ,

S U

Maschinenfabrik,

Dessau

(Sehwefelöfen).

LFAT-Produktionen

Bisulfat

A D O L F

T U O L ,

kauft ü b e r a l l und liefert

im Gegengeschäft billigst H A N N O V E R .

*

Telegramm-Adresse :

Blsaltat.

40. N a t r i u m s u l f i d (Schwefelnatrium; Nalrium sulfumtum). Es gibt mehrere Natriumsulfide, so das M o n o s u l f i d Na 2 S, welches man durch Reduktion von N a 2 S 0 4 mit Kohle erhält, sowie neuerdings nach dem D. R. P. 126 601, indem man Natriumbisulfat mit Chlornatrium und Kohle erhitzt: N a H S O , + NaCl + 2 C = Na a S + HCl + 2 C 0 2 . Gewöhnlich gewinnt man es als Nebenprodukt bei der Fabrikation von B a S O t ;

Natriumverbindungen.

745

siehe darüber B a r y t w e i s s im Artikel „ B a r y u m f a r b e n". Nach dem Franz. Pat. 319 187 mischt man zur Gewinnung von Na 2 S entweder Na2SO« mit etwas mehr Kohle, als hinreicht, um es in das Sulfid überzuführen, und setzt d a s Gemisch unter Luftabschluss dann der Hitze eines elektrischen Ofens mit Lichtbogen- oder Widerstandsheizung aus, oder man benutzt nicht Na2SO« sondern NaHSOt. in welchem Falle so viel NaCl beigefügt werden muss, wie zur Bildung von Na2SO« 4- HCl nötig ist. Die Dämpfe von HCl können bei dieser Modifikation des Prozesses in einer Vorlage aufgefangen werden. Weiter ist unter den Natriumsulfiden das Natriumsulfhydrat NaSH zu nennen, das technisch aus den Calciumsulfid-haltigen Sodarückständen mit Natriumbisutfat in der Kälte erhalten wird, gemäss der Gleichung CaS + NaHSO, = NaHS + CaSO«, und d a s sich in Lösung beim Kochen in d a s Monosulfid Na 2 S und H2S zersetzt. Schliesslich gibt es verschiedene N a t r i u m p o l y s u l f i d e ; davon ist das wichtigste N a t r i u m p e n t a s u l f i d Na 2 S 6 , welches sich beim Eintragen von Na in die berechnete Menge von geschmolzenem S bildet. — Das D. R. P. 132 265, welches die Gewinnung von Natriumsulfiden aus Schwelgas betrifft, ist im Artikel „ S c h w e l g a s " erörtert. — Man fasst die Natriumpolysulfide unter dem Namen N a t r o n s c h w e f e l l e b e r zusammen. Schwefelnatrium, techn., krist., für Gerbereizwecke ., .. konz. ,. .. entwässert Pulver, grob (mehrf.), geschmolzen ( N a t r o n s c h w e f e l l e b e r ) techn. rein ., (mehrf.), geschmolz. (Natronschwelelleb.), ehem. rein (einfach), ehem. rein, krist. . . 1 kg Mk. 1 , 2 0 ; r i, * n „ geschmolzen ,. entwässert (Sulfhvdrat), Büssig 30° Bé

kg Mk °o n n °o n °0 n n

%

n °/o n °/o r 1 n 1 „ °0 n

14,00 18,00 23,00 40,00

n 48,00 n 120,00 n

110,00

1,70 n r> 4 , 0 0 n 50,00

Natriumsulfid: van Baerle & Co., G. m. b. H., Worms a. Ith. H a r k o r t s e h e B e r g w e r k e u. ehem. F a b r i k e n A.-G. zu Schwelm u. H a r k o r t e n , Gotha. H e l l e r & Co., H a m b u r g 1, AlsUTilamm 12/13.

Königswarter & Ebell, L i n d e n Lohmann & Voss, H a m b u r g

vor

Hannover.

41. N a t r i u m s u 1 f i t e. a) N a t r i u m s u l f i t (schwefligsaures Natrium; Natrium sulfurosum). Na 2 S0 3 . Zur Darstellung teilt man eine gegebene Menge Sodalösung in zwei gleiche Teile, sättigt die eine Hälfte mit S 0 2 und führt das gebildete Bisulfit durch Vermischen mit der andern Hälfte in neutrales Sulfit über. Technisch gewinnt man es aus dem unter b) erörterten NaHSOs, indem man dessen Lösung mit der ihr äquivalenten Menge Kristallsoda neutralisiert, auf 40° Bé eindampft, klären lässt, abzieht und zum Kristallisieren bringt; es kristallisiert gewöhnlich mit 7 H 2 0. Nach dem D. R. P. 138 028 soll man Na 2 S0 3 aus Z n S 0 3 gewinnen, indem man das Zinksulfit in Gegenwart von H 2 0 mit NaCl und event. auch noch mit S 0 2 behandelt. Das ZnSOa gewinnt man aus den gerösteten Zinkerzen durch Behandlung mit S 0 2 oder Röstgasen; man kann diese Behandlung in einer NaCl-Lösung vornehmen, wobei sogleich eine Lösung von ZnCl 2 und Na 2 S0 3 entsteht. Aus dieser Lösung kann das Na 2 S0 3 durch Eindampfen oder Aussalzen mit NaCl ausgeschieden werden. Zweckmässig setzt man gleich einen genügenden Überschuss von NaCl dem Erze zu, wobei dann das Sulfit im Erzrückstande bleibt, von dem es durch Auslaugen getrennt wird. Man benutzt das Na 2 S0 3 vielfach als A n t i c h 1 o r (s. d.), weiter zum Konservieren, als schwaches Bleichmittel u. s. w. Natriumsulfit, techn.

krist. hei W a g e n l a d u n g Kristallmehl (Konservesalz) entwässert cliem. rein, krist .. .. entwässert

u

o kg « o o .. 0 o .. 0 o 0

Mk. „ „ ., „

15,00 19,00 54,00 25,00 60,00

Xatriumverbindungen.

746 Natriumsulfit:

Holler & Co., Hamburg 1, Alsterdamm 12/13. I Lehmann 4 Voss, Hamburg. Königswarter 4 Ebell, Linden vor Hannover. | Adolf Thöl, Hannover.

b) N a t r i u m b i s u l f i t (saures schwetligsaures Natrium; Natrium bisulfurosum). NaHS03. Zur technischen Darstellung setzt man feuchte Sodakristalle einem Strom v o n SO» ( R ö s t g a s e n der Pyritöfen) aus; dabei löst sich d a s gebildete Bisulfit in dem entbundenen Kristallisationswasser. Auch durch Einwirkung von SOj auf NaHCOs wird e s dargestellt Endlich Iässt man die SOj von einer S o d a l ö s u n g absorbieren; damit die Bisulfitlauge 40° B6 bekommt, m u s s die S o d a l ö s u n g 21.5* B£ stark sein. N a t r i u m b i s u l f i t , flüssig (:W — 4 0 ° Ke) ( 3 8 — ¡ 0 ° Be) bei W a g g o n l a d u n g . t e c h n . trocken bei W a g g o n l a d u n g . . entwässert gerein., entwässert „ e h e m . rein, entwässert in T a b l e t t e n von 7 — 1 0 g .

0

. .

.

o °o ".'« 0 o " 0 o 0 o 1

kg Mk. 1 3 , 0 0 „ „ 6 , 0 0 — 8,Oll „ .. 2 5 , 0 0 - 2 8 0 0 .. .. 18,00—20,00 52,00 ,. 5tl,00 .. 140,00 „ .. 1,T5

Natriumbisulfit: Holter & Co., Hamburg 1, Alsterdamm 3 2/13. Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover. Heinrich Kueks, Chem. Fabrik, Krefeld.

III SU

F IT,

Überallhin A d o l f

Lehmann & Voss, Hamburg. Adolf Thöl, Hannover.

trocken oder Lauge.

in W a g g o n l a d u n g e n

T h ö l ,

billigst.

H a n n o v e r .

« . Ä i :

42. N a t r i u m s u p e r o x v d s i e h e o b e n No. 27 N a t r i u in o x y d e. 43. N a t r i u m t h i o s u l f a t ( u n t e r s c h w e f l i g s a u r e s N a t r i u m : Natrium, thiosulfuricum). N a Ä O a . Ü b e r die D a r s t e l l u n g s i e h e unter ,,A n t i c h 1 o r". D a s Salz bildet mit 5 H?0 f a r b l o s e Kristalle, die unter s t a r k e r T e m p e r a t u r e r n i e d r i g u n g leicht in HjO, nicht in Alkohol löslich sind. Es dient a l s Antichlor in d e r P a p i e r f a b r i k a t i o n und Z e u g b l e i c h e r e i , zum B l e i c h e n von Stroh, Wolle, K n o c h e n , ü l e n u. s. \v., wird als Beize in d e r Z e u g d r u c k e r e i , w e i t e r zur D a r s t e l l u n g m a n n i g f a c h e r c h e m i s c h e r V e r b i n d u n g e n , w e g e n der F ä h i g k e i t s e i n e r w ä s s e r i g e n L ö s u n g viel Jod a u f z u l ö s e n , a u c h zur G e w i n n u n g d i e s e s E l e m e n t s , s o w i e s c h l i e s s l i c h in d e r P h o t o g r a p h i e b e n u t z t . N a t r i u m t h i o s u l f a t , krist " o kg M k . 12,00—14,Ol» 0 rein, krist o ,. .. 15,00 -18,01! ehem. rein, krist., H . A . LV " „ .. .. 34,00 techn. entwässert "/o ,. .. 42,00 rein, entwässert "o •• 50,00 ,. chem. rein, entwässert °/o •• •• 110,00 Chemische Fabrik Freiberg, Dr. G. P. Drossbach Kiinigswarter & Kbell. Linden \'>r Hannover. & Co., Freibcrg i. S.

44. N a t r i u in w o 1 f r a m a t ( w o l f r a m s a u r e s N a t r i u m : Natrium wnlfrrimicum). Zur D a r s t e l l u n g s c h l i e s s t man W o l f r a m e r z ( g e w ö h n l i c h W o l f r a n i i t ) d u r c h S c h m e l z e n mit Na 2 COa und KNO3 im F l a m m o f e n auf, e x t r a h i e r t d i e S c h m e l z e mit H 2 0 , n e u t r a l i s i e r t d i e L ö s u n g mit HCl und k o n z e n t r i e r t sie d u r c h E i n d a m p f e n , w o r a u f N a t r i u m w o l f r a m a t a u s k r i s t a l l i s i e r t . Es e n t s p r i c h t nicht der e i n f a c h e n Formel N a s W O i s o n d e r n h a t m a n n i g f a c h e Z u s a m m e n s e t z u n g ; am b e s t e n kristallisiert d a s s o g . N a t r i 11 111 p a r a w 0 I f r a 111 a t NaioWi 2 0 4 1 28 H2O, d a s a u c h als N e b e n p r o d u k t bei d e r V e r h ü t t u n g w o l f r a m h a l t i g e r Zinnerze g e w o n n e n w i r d . Es d i e n t als A u s g a n g s m a t e r i a l f ü r die H e r s t e l l u n g der m e i s t e n a n d e r n W o l f r a m v e r b i n d t i n g e n ; a u c h v e r w e n d e t man es zum Imp r ä g n i e r e n von G e w e b e n , um ihnen d i e E n t f l a m m b a r k e i t zu n e h m e n ( s i e h e u n t e r ,,F 1 a m 111 e n s c h u t z m i 11 e 1").

Natronkalk Natriumwolframat,

techn.

(ca.



747

Natronlauge.

50°/o)

0

gereinigt

P

ehem.

rein,

krist

o kg

Mk.

240,00

%

r

r

315,00

0 0

,.

r

400,00

Natriumwolframat: Königswarter

4

Ebell,

Linden

vor

Hannover.

Wesenfeld, Dicke 4 Co., Chem. Fabrik, Hittershausen.

Barmen-

4 5 . N a t r i u m z i t r a t ( z i t r o n e n s a u r e s N a t r i u m ; y atrwm citricutn). E s wird a u s Z i t r o n e n s ä u r e (s. d.) oder z i t r o n e n s a u r e m Kalk durch Umsetzung mit N a - S a l z e n g e w o n n e n . Natriumzitrat, techn _ c h e m . rein (sauer),

1 kg 1 _

techn chem

rein

Dr. E . Fleischer 4 Co., Kossluu a. Elbe. Königswarter 4 Kliell, Linden vor Hannover.

Natriumverbindungen:

A e t i e n - G e s e l l s c h a f t für e h e m i s c h e I n d u s t r i e . (ielsenkirehen-Hchnlke Chemische F a b r i k Buckau, Akt -Ges., Magdeburg. Chemische F a b r i k Hönningen vorm. W a l t e r F e l d 4 Co. Akt.-Ges., Henningen a. Rh. Chemische Fabrik Oranienburg, Act.-Ges., Oranienburg.

!

E.

Merck,

1

_

1



Merck,

3,80 4,50

Fuerst Bros. 4 Co., New York, Kos. 2 u. i Stone Street (s. Ins.-Anh. S. 13). Lehmann 4 Voss, Hamburg. E. Merck, D a n n s t a d t . Meyer Cohn, Hannover.

Natronkalk E.

.

Darmstadt.

Natronkalk. Durch Erhitzen e i n e s G e m e n g e s g l e i c h e r Natriumhydrat und gepulvertem Atzkalk zur Rotglut d a r g e s t e l l t . 0

weiss,

Mk. 2 , 8 0 3,2.')

fein- und g r o b k ö r n i g

0

o kg o „

Teile Mk.

von 60,00 100,00

Darmstadt.

Natronlauge. L ö s u n g von Natriumhydrat N a O H in H 2 0 ; Darstellung s i e h e unter „ S o d a , k a u s t i s c h e " T a b e l l e über den G e h a l t von N a t r o n l a u g e n a c h d e m sp. G . b e i 15" C . Spez. G. 1,007 1,014 1,022 1,029 1,036 1,045 1,052 1,060 1,067 1,075 1,083 1,091 1,100 1,103 1,116 1,125 1,134 1,142 1,152 1,162 1,171 1.180 1,190 1,200 1,210

Grade Be

Prozent Na.O

1 2

0,47 0,93

0,61 1,20

3 4 5

1,55 2,10

2,00 2,71 3,35 4,00 4,64

1,263 1,274 1,285

5,29

1,297

5,87 6,55 7,31 8,00

1,308 1,320 1,332 1,345

8,68 9,42

1,357 1,370

10,06

1,383 1,397

6 7 8 9 10 11

2,60 3,10 3,60 4,10 4,55

12 13

5,08 5,67 6,20 6,73

14 15

7,30 7,80

16 17

8,50 9,18

18 19 20

9,80

21 22

•10,50 11,14

Prozent NaOH

•10,97 11,84 12,64 •13.55 14,37 15,13

Spez. G. 1,220 1,231 1.241 1,252

1,410 1.424

Prozent Na,0

26 27

15,18

19,58

15,96

20,59 21,42 22,64

28 29 30

16,76 17,55

31 32 33

19,23 20,00

18,35

38 39 40

25,17 26,12

28,83 29,93 31,22 32,47 33,69

27,10 28,10

34,96 36,25

29,05

37,47 38,80

41 42

46 47

34,40

48 49 50

25

14.40

18,58

1,530

25,80

23,20 24,20

1,468 1,483

17,67

23,67 24,81

36 37

31,00 32,10 33,20

1,498 1,514

NaOH

34 35

1,438 1,453

23 24

Prozent

20,80 21,55 22,35

43 44 45

11,73 12,33 13,00 13,70

15,91 16,77

Grade Be

30,08

35,70 36,90 38,00

26,83 27,80

39,99 41,4 L 42,83 44,38 46,15 47,60 49,02

Natronsalpeter — Nelkenöl.

748

Natronlauge, techn. (36° Be) bei Ballons (inkl.) techn. (40° Be) bei Ballons (inkl.) „ ehem. rein (sp. G. 1,170), D. A. IV * (sp-G. 1,332) » „ n (sp. G. 1,3^3) Natronlauge: L e h m a n n 4 Voss, H a m b u r g . F r i e d r . W a c h s , Cheui. F a b r i k ,

Elberfeld.

% % % «0 "„ % 0 o

kg Mk. 14,50 13,50 r r „ .. 16,00 .. _ 15,00 .. _ 34*00 ., .. '54.00 . C,: ,00

I Dr. I.. Windecker, F a b r i k ehem. Produkte, | lin SO. 36, Maybachufer 22.

Ber-

Anlagen zur Bereitung von Natronlauge, Kristallsoda u . s . w . baut: Th.

KnSsel,

Ziriling.

Neustadt,

Westpr.

N a t r o n s a l p e t e r siehe ,,C h i I i s a 1 p e t e r " . N a t r o n v e r b i n d u n g ' e n siehe . . N a t r i u m v e r b i n d u n g e n " . N a t r o n w a s s e r g l a s siehe „W a s s e r g 1 a s " . Natürliche Farbstoffe siehe „Pflanzenfarbstoffe" und „ T i e r i s c h e F a r b s t o f f e". N e a p e l g e l b siehe „ B l e i f a r b e n". N e l k e n ö l (Gewürznelkenöl: Oleum Cart/ophyUontm). Ätherisches ö l aus den G e w ü r z n e l k e n , d. h. den getrockneten Blütenknospen von Caryophyllus aromaticus L., meistens durcli Destillation mit überhitztem Wasserdampf, teilweise auch durch Extrahieren gewonnen. Klar, farblos bis gelblich (nach längerer Aufbewahrung rotbraun), etwas dickflüssig, von brennendem Geschmack und starkem Geruch nach Nelken. Sp. G. (bei 15°) 1,060—1,070. S. P. 247°; Kaliabsorption 2 , 3 5 — 2 , 4 8 : Jodzahl 155—180. Es besteht zu 90 % aus E u g e n o 1 und enthält nebenbei C a r y o p h y 11 e n. Man verwendet es in der Parfiinierie sowie für medizinische Zwecke, als Zusatz zu Zahntinkturen u. s. w.; medizinisch darf jetzt nur noch reines Eugenol benutzt werden. Besonders wichtig aber ist das Nelkenöl als Ausgangsmaterial für die V a n i l l i n d a r s t e l l u n g (siehe unter V a n i l l i n im Artikel „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " ) geworden. P r ü f u n g : : Nach T h o m s ( V o r t r a g auf der 7 j . N'aturforscliervcisammlung Kassel 1Ü03> prüft man Nelkenöl auf seine B e s t a n d t e i l e wie f o l g t : ä g Nelkenöl werden m i t 20 g Natronlauge (15 ° / J Ubergossen und auf dem Wasserbade V . Std. lang e r w ä r m t . Auf der F l ü s s i g k e i t scheidet sich alsbald die Seequiterpensehicht ab. Der I n h a l t des B e c h e r g l a s e s wird noch warm in einen k l e i n e n S c h e i d e t r i c h t e r m i t kurzem Abflussrohr gegeben und die sich g u t und bald absetzende w a r m e Eugenol-Natronlösung in das Iieclierglas zurückgegeben. Das j ni Sehe) dt* t r i e b t er zurück b l e i b e n d e Sesquiterpcn w ä s c h t man zweimal mit j e 5 eem Natronlauge (15 o/ft) und vereinigt, diese m i t der Eugenol-Natronlösung. Heirauf g i b t man zu l e t z t e r e r 6 g Benzoylehlorid und s c h ü t t e l t u m , wobei sieh unter 9tarker E r w ä r m u n g die B i l d u n g des Benzoyleugenols sogleich vollzieht. Die letzten Anteile unangegriffenen Benzoylchlorids zerstört m a n durch kurzes Erw ä r m e n auf dem Wasserbade. Man f i l t r i e r t nach dem E r k a l t e n die über dem e r s t a r r t e n E s t e r b e f i n d l i c h e F l ü s s i g k e i t ab, spült m i t 50 ccm Wasser die etwa auf das F i l t e r g e l a n g t e n K r i s t a l l chen in das B e c h e r g l a s zurück und e r w ä r m t , bis der K r i s t a l l k u c h e n wieder ölförmig geworden ist. Man liisst nach sanftem U m s c h ü t t e l n a b e r m a l s e r k a l t e n , f i l t r i e r t die überstehende k l a r e F l ü s s i g k e i t ab und wäscht in g l e i c h e r Weise noch zweimal mit j e 50 ccm Wasser den wieder geschmolzenen Kuchen aus. Das dann im B e c h e r g l a s e zurückbleibende Benzoyleugenol ist von N a t r i u m s a l z und überschüssigem Natron frei. E s wird noch feucht in demselben B e c h e r g l a s e m i t 25 c c m Alkohol von 90 o/rt übergössen, auf dem Wasserbade u n t e r Umschwenken e r w ä r m t , b i s L ö s u n g e r f o l g t ist. Man setzt das Umschwenken des vom Wasserbade entfernten Bec-herg l a s e s so lange fort, bis das Benzoyleugenol in k l e i n k r i s t a l l i n i s c h e r F o r m sich ausgeschieden h a t . D a s ist n a c h wenigen Minuten der F a l l . Man k ü h l t nunmehr auf eine T e m p . von 17° ab, b r i n g t den k l e i n k r i s t a l l i n i s c h e n Niederschlag auf ein F i l t e r von 9 cm D u r c h m . und lässt das F i l t r a t in einen g r a d u i e r t e n Zylinder einlaufen. E s worden bis gegen 20 ccm desselben m i t dem F i l t r a t e angef ü l l t werden. Man wäscht die auf dem F i l t e r im K r i s t a l l b r e i noch vorhandene alkoholische L ö s u n g m i t soviel Alkohol von 90 Gew. o.'A nach, dass das F i l t r a t im ganzen 25 ccm b e t r ä g t , b r i n g t das noch feuchte F i l t e r m i t dem Niederschlag in ein W ä g e g l ä s c h e n ( l e t z t e r e s war vorher m i t dem F i l t e r bei 101° a u s g e t r o c k n e t und g e w o g e n ) und t r o c k n e t bei 101° bis zum k o n s t a n t e n G e w i c h t (von 25 c c m 90°/'„igen Alkohols werden bei 17° = 0,55 g reines Benzoyleugenol gelöst, w e l c h e Menge dem Befunde hinzugezählt werden muss). Bezeichnet a die gefundene Menge B e n z o e s ä u r e e s t e r , b die angewandte Menge Nelkenöl (gegen 5 g ) . und f i l t r i e r t man 25 c c m alkoh o l i s c h e Lösung vom E s t e r unter den oben e r l ä u t e r t e n Bedingungen ab, so findet man den Pro4100 (a-!- 0.55» z e n t g e h a l t des Nelkenöls an E u g e n o l nach d e r F o t m e l , Diese F o r m e l resultiert aus b t. I) den beiden G l e i c h u n g e n : 268 : 164 = (a -f- 0.55) : gefundene Menge Eugenol M.G.d. Benzoyl- M.G. des eagenole Eagenols

Neodym



749

Nernstlampe.

4 - 0.55) 164 (» + 0,55) . 100 4 1 0 0 (a 4 - 0 , 5 5 ) = 100 : i , 26S . 2268 6 g bb~ 8_ b M a n f i n d e t so d i e in d e m N e l k e n ö l e e n t h a l t e n e G e s a m t m e n g e E u g e n o l , a l s o w ä h r e n d d a s f r e i e w i e das v e r e s t e r t e . W i l l m a n n e b e n der B e s t i m m u n g d e s G e s a m t - E u g e n o l g e h a l t e s a u c h e i n e s o l c h e d e s i m N e l k e n ö l e v o r h a n d e n e n f r e i e n E u g e n o l s a u s f ü h r e n ( d u r c h S u b t r a k t i o n des l e t z t e r e n v o m e r s t e r e n würde m a n d i e in v e r e s t e r t e r F o r m v o r h a n d e n e M e n g e E u g e n o l f e s t s t e l l e n k ö n n e n ) , so verfährt man wie f o l g t : 5 g N e l k e n ö l w e r d e n in 20 g Ä t h e r g e l ö s t und diese L ö s u n g in e i n e m S c h e i d e t r i c h t e r s c h n e l l m i t 20 g _ l ä o / „ i g e r N a t r o n l a u g e a u s g e s c h ü t t e l t ; m i t j e 5 g K a t r o n l a u g e d e r g l e i c h e n S t a r k e w i r d d e r Ä t h e r n a c h g e w a s e h e n . die v e r e i n i g t e n E u g e n o l - K a t r o n l ö s u n g e n a u f d e m W a s s e r b a d e z u m A u s t r e i b e n des g e l ö s t e n Ä t h e r s s c h w a c h e r w ä r m t u n d s o d a n n i n g e w ö h n l i c h e r W e i s e b e n z o y l i e r t . daher

Nelkenöl

164 (a

b

aus

Nelken

1 kg extra

,.

.. ..

Eugenol

-

hell

dupp.

Mk.

8,00

1

_



8,40

!





9,40

I

_

_

7,30

1

r

B

rektii

Nelkenstielen

(sp. G .

1.072),

IX A. I V

11,50

Nelkenöl-Apparate : F.

II.

Meyer,

Hannover • lfainholz

(v

Ins.-Anh.

b.

17).

N e o d y m siehe ..D i d y m". N e r n s t l a m p e . Elektrische Glühlampe, bei der der Glühkörper nicht aus einem Kohlenfaden besteht, sondern aus Magnesia, der einige Leuchterden zugesetzt sind. Da diese Oxyde als Leiter zweiter Klasse in der Kälte Isolatoren sind und erst bei 600—800° zu leiten beginnen, so muss der Glühkörper vorgewärmt werden; es geschieht dies durch eine H e i z s p i r a l e , welche durch den Strom ins Glühen gebracht, jedoch nach Erwärmung des Glühkörpers wieder ausgeschaltet wird. Bei heller Glut strahlt der Glühkörper ein liendend weisses, dem Tageslicht ähnliches Licht aus; bei diesen Temperaturen ist er ein vorzüglicher Leiter. Die Nernstlampe wird in verschiedenen Modellen — von 16—250 Kerzen Leuchtkraft — hergestellt; Modell A ähnelt der Bogenlampe, Modell B der elektrischen Glühlampe. Einer luftleeren Glasbirne wie die Kohlenfadenlampe bedarf die Nernstlampe nicht. Ist die Nernstlampe auch in der Anschaffung teuerer als die Kohlenglühlampe, so stellt sie sich doch im Betriebe um vieles billiger. Die nachstehende Tabelle zeigt an einigen Beispielen, welche Ersparnisse die Nernstlampe gegenüber der Glühlampe erreichen lässt. Vorausgesetzt ist, dass der Ersatz einer Glühlampe 50 Pfg. kostet, der Ersatz des Brenners einer Nernstlampe 1 Mk. bei kleinen Lampen. 1,25 Mk. bis 1,75 Mk. bei grossen Lampen; ferner dass die Brenndauer einer Glühlampe fiir 3,1 Watt p. K. bei Spannungen von 100—130 Volt und für 3,6 Watt bei Spannungen von 130—240 Volt etwa 6 0 0 Stunden beträgt, dagegen die Dauer eines Brenners der Nernstlampe 3 0 0 Stunden, und dass die Stromkosten 55 Pfg. pro Kilowattstunde betragen. Nernstlampen Lcucht-

Betriebs-

kraft

Spannung

Energieverbrauch

Kerzen

Volt

Watt

Iii

• |

Kosten für S t r o m und { EnergieErsatzlampen I verbrauch für 6oo B e t r i e b s - | l stunden Watt

9,49 Mk. 2.00 ,. 71,49 M k .

115

00 ,.

•J0,lf) M¥. i

1J0

J Iii

3H,30 Mk. 3 , 0 0 •• 89,30 Mk.

Kosten für S t r o m u n d Ersatzlanipen für 6oo B e t r i e b s stunden

Ersparnis

511

16,50 0,50 17lii

Mk. Mk.

3:»

100

33,00 0,50 33,50

Mk. .. Mk.

40

1 M 5 Mk.

110

¡4

Glühl ampen

4 Lampen à 16 Kerzen 50 W a t t

•>00

ÜK.OO M k . '-',00 ,. (itf.OO Mk".

4:!

7 5 0

Nerol



Neurodin.

N e r n s t 1 am p e n Leucht-

Betriebs» Energie« verbrauch

Spannung

kiaft

Kerzen

Volt

20

140

| 1

Watt

11,55

32

52,5

Mk.

17,32

Mk.

2.00

_

23.7ti

33,00

2/'0 35,50

160

240

240

Mk. 44

24,26

Mk.

37,95

Mk.

0,5O

115

38,45

..

50

Mk.

4 L a m p e n ä 16 K e r z e n :8 W a t t

100

200

in °/o

0,50_

1!»,32 Mk.

f.4

Ersparnis

Kosten ! für S t r o m und j ' Ersatzlampen \ für 600 Betriebs- : ' stunden

Mk.

13.55

_ j

I

j-\00_ __

35

210

Glühlampen

Kosten { für S t r o m und EnergieErsatzlampen ' verbrauch für 6 0 0 B e t r i e b s stunden Watt

7it.20

Mk.

232

"

76,56

Mk.

_ 2,0U_

, Mk.

~78,56_Mk!

Mk.

10 I . a m p e n u 16 K e r z e n 58 W a t t 5,SO ' 191,40 Mk.

_3.50_

..

82.70

Mk.

5,00 1 Uli,40

.. Mk

N e r o l siehe . . R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " . N e r o l l n siehe „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " . Neroliöl (Orangenblütenöl, Pomeranzenblütenöl; Oleum Aurantii florum). Aurantiazeenöl, das aus frischen Orangenblüten ( C i t r u s vulgaris Risso) durch Destillation mit W a s s e r d a m p f oder durch Extraktion mit Petroläiher gewonnen wird. Dünnflüssiges, zuerst farbloses, später gelb his braun werdendes ö l von sehr angenehmem Geruch. Man unterscheidet Neroliö! aus b i t t e r e n und aus s ü s s e n Blüten: ersteres hat sp. G. (bei 15°) 0 , 8 7 0 bis 0,880, letzteres sp. G. 0 , 8 9 3 . Das erstere ist das eigentliche echte Orangenblütenöl, während letzteres nur zu dessen Verfälschung dient. Die aromatischen Bestandteile sind noch nicht mit Sicherheit isoliert, doch sind künstliche Ersatzmittel mit G l ü c k dargestellt worden. Siehe N e r o 1 i n unter . . R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e". Orangenblütenöl, ,, Neroliöi,

I (Bigarrailc)

1



Mk.

540,00

IIa

1

..

..

220,00

1

..

..

S00,00

1

..

..

125,00

(Portugal)

deutsch

extrafein

künst

N e s s e l ( C h i n a g r a s : Ramie). B a s t f a s e r n verschiedener Nesselarten (Urticaceen), namentlich der in China, Japan und Indien heimischen Urtica (Boehmeria) nivea. Der B a s t wird nach der Ernte ohne vorhergegangene Röste vom Holz abgezogen. Die Fasern, bis 2 2 cm lang und 0.55 mm dick, werden wegen ihrer bedeutenden Festigkeif vielfach zu feinen Seilerarbeiten benutzt. Für die Verspinnung ntuss man sie durch Behandeln mit verd. Natronb u g e und ö l erweichen. N e u r o d i n = Azetyl-n-oxvphenylurethan. C s H , ( C 0 2 . CH 3 )NH . C O , . C 5 H S . Zur Gewinnung stellt man nach den D. R. P. 69 3 2 8 und 73 285 zunächst durch Einwirkung von Chlorameisensäureäihylestcr auf p-Amidophenol das p-Oxyphenylurethan C 6 H,(OH)NH . CO;C ; H-, dar und führt dieses durch Azetylieren mittels Essigsäureanhydrids in das Neurodin über. Farblose Kristalle vom Seh. P. 87°. sehr wenig löslich in kaltem H-..0, etwas leichter in heissein. Man benutzt es hauptsächlich als Autineuralgikum, daneben auch als Antipyretikum. Ncurotlin

II

Mk. 7,00;

t

kg

Mk.

55,0O

!

Neuronal

[ i ; I i

Neuronal =



Bromdiäthylazetamid. Br C.Hs^il C j H s ^

Nickel.

r

7öl

^NH "^OH-

Zur D a r s t e l l u n g des Neuronais wird die Diäthylessigsäure mit P h o s p h o r pentachlorid in d a s Diäthylazetylchlorid u m g e w a n d e l t . Durch allmählichen Zusatz von 1 mol. Brom entsteht d a s Bromdiäthvlazetylchlorid, das, durch fraktionierte Destillation gereinigt, mit w ä s s e r i g e m Ammoniak in d a s B r o m diäthylazetamid ü b e r g e f ü h r t wird. F a r b l o s e Kristalle vom Sch. P. 66—67° C„ löslich in H 2 0 , Alkohol, Äther und Benzol. Neuronal wirkt in G a b e n von 0,5—1.0 günstig in den meisten Fällen von Schlaflosigkeit, Kopfschinerz und wegen d e s hohen B r o m g e h a l t s von 41 % auch bei Epilepsie. N e u r o t r o p l n = methylenzitronensaures Urotropin. Man verwendet es | medizinisch wie d a s U r o t r o p i n s e l b s t ; vgl. d a r ü b e r den Artikel ,,H e x a ¡in e t h y l e n t e t r a m i n". N e u r o t - V e r f a h r e n siehe „ T ü r k i s c h r o t f ä r b e r e i". N e u s i l b e r siehe unter „ N i c k e l l e g i e r u n g e n". N e u w i e d e r b l a u siehe „ K u p f e r f a r b e n " . N i c k e l . N l ( N i c o l u m ) . A. G . = 58,9. Die wichtigsten Nickelerze sind Kupfernickel (Rotnickelkies) NiAs, W e i s s n i c k e l k i e s NiAs», N i c k e l g l a n z NiAsi. NiS*, E i s e n n i c k e l k i e s N i S . 2 FeS, A n t i m o n n i c k e l k i e s NiSb, sowie v e r s c h i e d e n e Silikate, wie d e r G a r n i e r i t mit 10—20 % Nickel und der R e v d a n s k i t mit 16—18 % Nickel. Man gewinnt d a s Metall teils auf trockenem, teils auf nassem W e g e . Nickelsilikate werden direkt mit Koks und basischen Zuschlägen zu kohle- und eisenhaltigem Rohnickel v e r s c h m o l z e n ; letzteres entkohlt man im M a r t i n o f e n mit vorgewärmtem G e b l ä s e w i n d , wobei Fe, Mn und Si verschlacken. Für die Metallgewinnung a u s s c h w e f e l h a l t i g e n Ni-Erzen ist die T a t s a c h e wichtig, d a s s Ni mehr V e r w a n d t s c h a f t zum S hat als Fe, a b e r weniger als Cu, w ä h r e n d die Verw a n d t s c h a f t zum O in umgekehrter Reihenfolge ansteigt. D e m g e m ä s s sammelt sich Ni, so lange genügend S v o r h a n d e n ist, mit Cu z u s a m m e n im „ S t e i n " an, a u s dem es nach wiederholten Röst- und S c h m e l z o p e r a t i o n e n ähnlich dem Cu (vgl. den Artikel „ K u p f e r " ) als R o h n i c k e l g e w o n n e n wird. Da die S c h w e f e l v e r b i n d u n g e n von Ni und Co in der Hitze nicht so b e s t ä n d i g gegen C und H sind wie Schwefeleisen und H a l b s c h w e f e l k u p f e r , so verschlacken sie e t w a s leichter, namentlich d a s Co. Schmilzt man o x y d i s c h e Nickel- und Kobaltverbindungen mit Eisenkies und saurer Silikatschiacke, so geht d a s Ni (auch d e s Silikats) fast vollständig in den Stein, d a g e g e n d a s Co nur teilweise und d a s des Silikats ü b e r h a u p t nicht. Die g e s c h w e f e l t e n Nickelerze müssen vor dem Rohschmelzen a b g e r ö s t e t w e r d e n , um einen Teil der Eisens u l f u r e t e zu beseitigen; dann verschmilzt man sie in a n g e g e b e n e r Weise auf Stein, um d i e übrigen Metalle durch V e r s c h l a c k u n g zu e n t f e r n e n . Dagegen werden die arsenhaltigen Erze geröstet oder ungeröstet auf S p e i s e v e r schmolzen und in dieser d a s Ni ebenfalls durch Röst- und Schmelzprozesse konzentriert. Die angereicherten H ü t t e n p r o d u k t e der Nickelgewinnung, also S t e i n e und S p e i s e n , verarbeitet man entweder auf t r o c k e n e m Wege, d. h. man verfährt mit den ersteren ähnlich wie beim K u p f e r (s. d.), w ä h r e n d "man die Rohspeise raffiniert, durch verschiedene O p e r a t i o n e n d a s As entfernt und die Oxyde in g e s c h l o s s e n e n G e f ä s s e n durch Holzkohlenpulver reduziert. In anderen Fällen eignet sich zur Nickelgewinnung a u s Steinen und Speisen sowie namentlich a u s oxydischen Erzen besser d a s n a s s e Verfahren, wobei man das Gut (geröstet oder ungeröstet) mit HCl o d e r H^SO* behandelt, die g e w o n n e n e n Laugen durch Behandlung mit v e r s c h i e d e n e n Reagentien nach und nach von den Verunreinigungen, wie Cu, As, Sb, Pb, Bi. Fe und Co, befreit und schliesslich das Ni in siedender Lösung durch Soda o d e r Kalkmilch niederschlägt. Diese Remiguiigsmethoden entsprechen den v e r s c h i e d e n e n Reaktionen der analytischen C h e m i e : am schwierigsten ist dabei die vollständige

752

Nickel.

S c h e i d u n g v o n N i u n d C o . ( Ü b e r d i e T r e n n u n g d e s Ni v o n C o v g l . d e n A r tikel „ K o b a l t " ) . D a s auf die eine o d e r a n d e r e W e i s e g e w o n n e n e R o h n i c k e l wird s c h l i e s s l i c h r a f f i n i e r t , w o b e i e s s i c h v o r a l l e m u m d i e E n t f e r n u n g v o n C , Si u n d O handelt. Erstere beide entfernt man durch einen Puddelprozess oder durch V e r b l a s e n in d e r B e s s e m e r b i r n e , w ä h r e n d d e r O d u r c h E r h i t z e n mit AI, P , M n o d e r n a m e n t l i c h M g b e s e i t i g t w i r d . D i e E n t f e r n u n g d e s O ist s e h r w i c h t i g , d a h i e r d u r c h d a s G u s s n i c k e l um ein E r h e b l i c h e s a n D e h n b a r k e i t und S c h w e i s s barkeit gewinnt. D a s E n g l . P a t . 19 9 1 4 v o n 1 9 0 2 s c h ü t z t ein R a f f i n i e r u n g s v e r f a h r e n v o n Ni d u r c h S c h m e l z e n d e s R o h m e t a l l s im K u p o l o f e n . Neuerdings ist d e r s o g e n a n n t e M o n d p r o z e s s aus dein Versuchsstadium herausgetreten. Dieses von Mond erfundene Verfahren ( D . R. P . 57 3 2 0 ) b e z w e c k t die G e w i n n u n g v o n r a f f i n i e r t e m Nickel direkt a u s den Erzen, und zwar unter Verwendung des gasförmigen N i c k e l k a r b o n y l s (Nickelkohlenoxyds). D e r G a n g d e r A r b e i t ist d e r , d a s s d i e E r z e ( 2 — 6 % Ni u n d 2 — 6 % C u u n d F e s i n d d i e g ü n s t i g s t e Z u s a m m e n s e t z u n g ) z u e r s t g e r ö s t e t , d a n n auf S t e i n v e r s c h m o l z e n w e r d e n , d e r im K o n v e r t e r k o n z e n t r i e r t w i r d . D e r e r h a l t e n e S p u r s t e i n m i t 3 1 . 3 7 % Ni, 4 8 , 6 % Cu u n d 0 , 7 % F e wird gemahlen, geröstet und ausgelaugt. Hierauf folgt die Karbonylbildung, i n d e m m a n d a s g e b i l d e t e N i c k e l o x y d u l d u r c h r e d u z i e r e n d e G a s e bei 3 5 0 — 4 0 0 " zu m e t a l l i s c h e m Nickel reduziert und ü b e r d i e s e s bei n i e d r i g e r e r T e m p e r a t u r ( n i c h t ü b e r 100° C . ) K o h l e n o x y d g a s ü b e r l e i t e t , w o b e i d a s g a s f ö r m i g e N i c k e l k a r b o n y l e n t w e i c h t . M a n f ä n g t d i e D ä m p f e d e s s e l b e n auf u n d e r h i t z t s i e auf 150—180°, w o b e i sie sich v o l l s t ä n d i g zersetzen, indem g a n z reines m e t a l l i s c h e s Nickel frei wird, w ä h r e n d anderseits C O entweicht; letzteres kann zur Hers t e l l u n g e i n e r n e u e n M e n g e N i c k e l k a r b o n y l d i e n e n . N a c h d e m D . R. P. 149 5 5 9 w i r d d a s d u r c h R e d u k t i o n d e s O x y d e s e r h a l t e n e N i c k e l in e i n e m s t a r k e n G e f ä s s e der Einwirkung von CO unter Druck u n t e r w o r f e n ; der Druck beträgt 2 — 1 0 0 A t m . ( j e n a c h d e r T e m p . ) , u n d d e r I n h a l t d e s G e f ä s s e s w i r d auf 5 0 b i s 250° erhitzt. Die D ä m p f e d e s Nickelkarbonyls w e r d e n , mit d e m ü b e r s c h ü s sigen C O gemischt, durch stark glühende R ö h r e n geleitet, wobei sich durch D i s s o z i a t i o n m e t a l l . Ni a b s c h e i d e t , w ä h r e n d d a s C O z u r B e h a n d l u n g n e u e r M e n g e n s c h w a m m i g e n Nickels v e r w e n d e t wird. Auch kann man die D ä m p f e d u r c h einen g e k ü h l t e n K o n d e n s a t o r leiten; es s c h e i d e t sich d a n n d a s Karbonyl als Flüssigkeit ab, die zur G e w i n n u n g von metall. Nickel dienen kann. M a n h a t f e r n e r v e r s u c h t , Ni im e l e k t r i s c h e n O f e i i d u r c h R e d u k t i o n v o n N i c k e l o x y d u l m i t t e l s K o h l e im L i c h t b o g e n zu e r h a l t e n . D a s D . R. P . 151 9 6 4 schützt die Gewinnung eines für diese Reduktionsart geeigneten Nickeloxyd u l s , d a s f r e i v o n s t ö r e n d e n V e r u n r e i n i g u n g e n ist. D i e G e w i n n u n g d e s N i c k e l s a u s L e g i e r u n g e n v o n Ni mit C u , w i e m a n solche a u s Nickelkupfersteinen erhält, wird neuerdings immer mehr e l e k t r o l y t i s c h bewirkt, und zwar scheidet m a n aus den Legierungen zunächst d a s C u e l e k t r o l y t i s c h a u s , w o b e i d i e L e g i e r u n g z u A n o d e n g e g o s s e n ist, w ä h r e n d K u p f e r b l e c h e als K a t h o d e n dienen und der Elektrolyt a u s einer L ö s u n g von Kupferchlorid und Nickelchlorid besteht. Damit der Elektrolyt i m m e r k o n z e n t r i e r t g e n u g bleibt, fliesst er b e s t ä n d i g d u r c h einen T u r m , w e l c h e r m i t d e r g e k ö r n t e n N i - C u - L e g i e r u n g g e f ü l l t ist. Bei d e r E l e k t r o l y s e s c h e i d e t s i c h d a s C u a u s , w ä h r e n d d a s Ni g e l ö s t b l e i b t u n d s i c h im E l e k t r o lyten immer mehr anreichert. Ist d i e s in g e n ü g e n d e m G r a d e g e s c h e h e n , s o fällt m a n d a r a u s Fe und Cu (letzteres durch H2S) und elektrolysiert die gereinigte Lösung zwischen Anoden von Kohle und Kathoden von Kupferblech* w o b e i d a s Ni a n d e n K a t h o d e n a u s g e s c h i e d e n w i r d . D a s a n d e n A n o d e n e n t w i c k e l t e C1 w i r d mit in d e n o b e n e r w ä h n t e n , d i e g e k ö r n t e L e g i e r u n g e n t h a l t e n d e n und v o n d e m Elektrolyten d u r c h f l o s s e n e n T u r m geleitet und dient so zur Lösung neuer Mengen der Metalle. E. G ü n t h e r hat V e r s u c h e angestellt, k o n z e n t r i e r t e n N i c k e l s t e i n d i r e k t e l e k t r o l v t i s c h zu v e r a r b e i t e n . E r b e n u t z t e A n o d e n p l a t t e n a u s S t e i n mit 7 5 , 9 % Ni, 2 3 , 9 % S, 0 , 4 % F e , 0 , 1 6 % C u u n d 0,1 % S i 0 2 ; a l s E l e k t r o l y t d i e n t e N i S O i - L ö s u n g mit 0 , 0 3 — 0 , 2 5 % f r e i e r S ä u r e . A l s b e s t e S t r o m d i c h t e w i r d 2 5 0 — 2 7 5 A m p . p r o q m , bei e i n e r B a d s p a n n u n g v o n 3 V. a n -

Nickelbad



Nickellegierungen.

753

¡¡egeben. Die Stromausbeute stellte sich auf 80—92 %. Der Anodenrückstand gestand aus elementarem S ( 8 0 % ) und ungelöst gebliebenem Schwefelmetall; i e r s e l b e machte etwa 28 % des aufgebrauchten Anodenmaterials aus. Das erhaltene Nickel zeigte 99,71 % Ni. 0.20 % Cu und 0.085 % Fe. Ni ist ein weissgraues, stark silberglänzendes, weiches und politurfähiges, schweissbares, magnetisches Metall, d a s fast ebenso dehnbar wie Cu und fester als dieses ist. Sp. G. 8,9; Sch. P. ca. 1500° (bei Gehalt an C niedriger). Man benutzt es zur Anfertigung mannigfacher Gegenstände, vor allem aber in Form seiner Legierungen (siehe „ N i c k e l l e g i e r u n g e n"). [n ausgdehntem Masse dient es zur Herstellung metallischer Uberzüge auf ijalvanischem Wege (vgl. unter ,.V e r n i c k e 1 n"). Nickelmetall

z. Z. H Mk. 6 , 6 0 ;

e h e m . rein Pulver Blech Draht, dick dünn granul. ( 9 8 - 9 9 % ) in W ü r f e l n ( 9 8 - 9 9 % ) in S t a n g e n , 4 m m dick Pulver durch H reduziert A n o d e n , gewalzt „ gegossen

.

.

t k g Mk. 4 , 2 5 ; . 1 „ 4,25;

1 kg Mk. 5,25; 1 „ „ 5,10;

A n o d e n s i n d i n f o l g e n d e n M a s s e n v o r r ä t i g (in gewalzt

Nickel:

300x200x2 300x200x 1 200x 100x2 200 x 100 x 1

Aktiengesellschaft

Lirusonwerk,

.. .. .. .. ,. .. .. „ ..

.. .. r

„ .. ., _ „ „

20,00 7,50 6,50 8,00 400,00 400,00 7,00 5,00 30,00 50,00 47,50

gegossen

100x100x3 150 x 80x4 200x100x5

Walzwerke und Walzwerks-Einrichtungen Nickel und Nickellegierungen: Krupp

I I I t 0 o °/o 1 ] 1 10 10

mm);

Fuerst Bros, k Co., .New York, Xos. 2 u. 4 Stone I Mover Colin, ß t r e e t (ß. Ins.-Anh. S. I i ) . I

Fried.

1 kg Mk. 3 , 3 0 — 3 , 4 5 1 .. . 60,00

Hannover,

für Bleche

und

Draht

aus

Magdeburg-Buckau.

N i c k e l b a d siehe „V e r n i c k e 1 n". Nickellegierungen. Erst neuerdings, seitdem man gelernt hat, d a s Nickel von C, Si und O zu befreien (vgl. unter „ N i c k e l " ) , ¡st man der Schwierigkeiten Herr geworden, die sich bisher der Bearbeitung d e s Reinnickels entgegenstellten. Wegen dieser Schwierigkeiten kommt der grösste Teil dieses Metalls immer noch l e g i e r t zur Verwendung, und zwar "hauptsächlich mit K u p f e r . Eine besonders schöne weisse F a r b e zeigt eine Legierung aus 3 T. Ni und 4 T. Cu, die sich aber auch nur schwierig bearbeiten lässt; die deutschen ,,Nickelmünzen" bestehen aus 25 % Ni und 75 % Cu. Von weiteren Nickellegierungen sind zu nennen: 1. N e u s i l b e r (Argen tan, Maillechort, Pakfong, A l p a k a , W e i s s k u p f e r). Wichtigste aller Ni-Legierungen, besteht aus Ni, Cu und Zn in sehr verschiedenem Verhältnis, durchschnittlich a u s 16 T. Cu, 7 T. Zu und 4—8 T. Ni. Je nach der Zusammensetzung hat es eine gelblichweisse bis silberweisse F a r b e : es ist gegen chemische Einflüsse sehr widerstandsfähig und härter als Messing. Man stellt es meistens durch Zusammenschmelzen der Bestandteile in Graphittiegeln dar. Gehalt von As macht das Neusilber s p r ö d e und beeinträchtigt seine Bearbeitungsfähigkeit; überhaupt ist Reinheit der Komponenten von grosser Wichtigkeit. Enthält das Neusilber einige % Ag, so führt es die Bezeichnung C Ii i n a s i l b e r ( P e r u s i l b e r), während versilbertes Neusilber als A l f e n i d e , Argyroide und C h r i s t o f l e bezeichnet wird. 2. N i c k e l e i s e n und N i c k e 1 s t a h 1 siehe unter ,,E i s e n 1 e g i e r u n g e n". 48

Nickelverbindungcn.

754

3 . M i n a r g e n t. S e h r h a r t e , in F a r b e und G l a n z d e m S i l b e r ä h n l i c h e L e g i e r u n g a u s 7 0 T . Ni, 1 0 0 T . C u , 5 T . W und 1 T . AI. 4 . N i c k e 1 i n. N e u s i l b e r ä h n l i c h e L e g i e r u n g , die a l s M a t e r i a l für e l e k t r i s c h e W i d e r s t ä n d e d i e n t . Z u s a m m e n s e t z u n g z. B . 5 4 % C u , 2 6 % Ni, 2 0 % Zn. Spezifischer Widerstand c = 0,4; Temperaturkoeffizient a = 0,0002. D a N e u s i l b e r w i d e r s t ä n d e s i c h im L a u f e d e r Z e i t ä n d e r n , b e v o r z u g t m a n v i e l fach zinkfreie Nickellegierungen wie das untenstehend beschriebene Kons t a n t a n und d a s M a n g a n i n ( l e t z t e r e s s i e h e unter ,,M a n g a n l e g i e r u n g e n"). 5. N i c k e l a l u m i n i u m . N e u e L e g i e r u n g a u s Ni und AI, w e l c h e a l s M e t a l l für d e n G l o c k e n g u s s v o n W i c h t i g k e i t zu w e r d e n s c h e i n t . D e n n da d a s N i c k e l a l u m i n i u m bei e i n e r Z u g f e s t i g k e i t v o n 1 3 , 8 kg p r o q m m ein s p . G . v o n n u r 2 , 8 b e s i t z t , w ä h r e n d die s o n s t für G l o c k e n b e n u t z t e n M e t a l l e , w i e G u s s s t a h l und B r o n z e , ein s p . G . v o n 7 , 8 b e z w . 8 , 8 h a b e n , s o w ü r d e d i e s e n a m h a f t e E r l e i c h t e r u n g für die T u r m k o n s t r u k t i o n e n , w e l c h e b e k a n n t l i c h u n t e r den E r s c h ü t t e r u n g e n durch die G l o c k e n s c h w i n g u n g e n s t a r k zu leiden h a b e n , v o n w e s e n t l i c h e r B e d e u t u n g s e i n . D i e G l o c k e n a u s N i c k e l a l u m i n i u m s o l l e n einen e b e n s o r e i n e n und d a b e i noch w e i c h e r e n T o n a l s die a u s B r o n z e b e s i t z e n . A u c h d i e W e t t e r b e s t ä n d i g k e i t ist v o r z ü g l i c h , d a eine O x y d a t i o n v o l l s t ä n d i g a u s g e s c h l o s s e n ist. Vgl. unter „A 1 u in i n i u in 1 e g i e r u n g e n " No. 7 u. 8 . 6. K o n s t a n t a n . M a t e r i a l für e l e k t r i s c h e W i d e r s t ä n d e , b e s t e h e n d a u s 5 0 % Cu und 5 0 % Ni. Spezifischer Widerstand c = 0,5; Temperaturkoeffizient a — 0.000025. 7 . R o s e i n. Zu J u w e l i e r a r b e i t e n b e n u t z t e L e g i e r u n g a u s 4 0 T . Ni, 3 0 T . AI, 2 0 T . S n und 10 T . Au. 8 . I n v a r. L e g i e r u n g a u s 3 6 % Ni und 6 4 % S t a h l . Da s i e sich in d e r W ä r m e f a s t g a r nicht a u s d e h n t , s o e i g n e t s i e s i c h b e s o n d e r s für die H e r s t e l lung v o n P r ä z i s i o n s i n s t r u m e n t e n , v o n M a s s s t ä b e n und M e s s d r ä h t e n für g e o d ä t i s c h e V e r m e s s u n g e n u. s. w. Ihr E r f i n d e r ist D r . G u i 1 1 a u m e - P a r i s . Nickellegierungen: Hermann Eäsing & Co., Cüln a. Rh.

Nickelverbindungen. 1. N i c k e l a z e t a t

( e s s i g s a u r e s N i c k e l ; Xicolum accticum). Ni(C2H3Os),. D u r c h L ö s e n von N i c k e l o x y d u ! in E s s i g s ä u r e e r h a l t e n . K r i s t a l l i s i e r t mit 4 H » 0 ; die a p f e l g r ü n e n , an der Luft e t w a s v e r w i t t e r n d e n K r i s t a l l e l ö s e n s i c h in 6 T . k a l t e m H 2 0 und sind u n l ö s l i c h in A l k o h o l . Xickelazetat (flüssig 1 0 ° IV" % kg Mk. J 110,00 trockcn 1 kg Mk. f».?;.: Ill .. 47,50 ehem. rein 7,00 Künigswurler & Kbell. Linden vor Hannover. 2 . N i c k e 1 a in m o n i u m s u I f a t s i e h e No. 7 . 3. N i c k e 1 c h 1 o r ii r ( C h l o r n i c k e l , N i c k e l c h l o r i d : Xicolum chlorahnn). N i C l 2 . B i l d e t sich beim L ö s e n v o n Ni in K ö n i g s w a s s e r ; e s s u b l i m i e r t in g e l b e n Kristallschuppen. D a s D . R. P. 1 4 6 3 6 3 b e t r i f f t ein V e r f a h r e n zur G e w i n n u n g v o n C h l o r i i i c k e l a i n m o n i a k Ni(NH 3 )i.Cl 2 + 4 N H 3 ; es b e r u h t d a r a u f , eine I . ö s u n g d e r b e t r e f f e n d e n M e t a l l s a l z e mit ü b e r s c h ü s s i g e m NH 3 zu v e r s e t z e n und d a s D o p p e l s a l z durch Z u s a t z e i n e s g e e i g n e t e n S a l z e s a u s z u f ä l l e n . D a s D. R . P . 161 1 1 9 b e z w e c k t die G e w i n n u n g e i n e s g a n z ä h n l i c h e n D o p p e l s a l z e s von d e r F o r m e ! N i ( N H 3 ) : C l a + 4 NH 8 + 2 NH,C1; n a c h d i e s e m V e r f a h r e n soll man N i c k e l o x y d u l o d e r N i c k e l h y d r o x y d u l mit ü b e r s c h ü s s i g e m NH 3 b e h a n d e l n und d i e s o e r h a l t e n e a m t n o n i a k a l i s c h e L ö s u n g mit A l k a l i c h l o r i d im U b e r s c h u s s versetzen. Chlornickel, tcchn. krist ,. entwässert ehem. rein, krist. entwässert kotiahfrei Königswarter &. Ebell, Linden vor Hannover.

1kg Mk. 3 , 0 0 ; I .. .. ."'-8(1:

% kg Mk. 2 7 0 , 0 0 %0 „ .. 5 2 0 , 0 0 1 .. „ 4,50 I ,. 12,50 1 .. .. Ii,00

Xigramin



N'igrisin.

4. N i c k e l o x y d u l (Nicolum oxydulatum). NiO. In der Natur findet es sich als B u n s e n i t in durchsichtigen grünen Oktaedern; als grünes Pulver erhält man es durch starkes Glühen des Hydroxyds, Karbonats oder Nitrats. Das N i c k e l o x y d u l h y d r a t Ni(OH) 2 wird aus den Nickelsalzen durch Alkalien als apfelgrüner Niederschlag gefällt, welcher sich in NHa mit blauer Farbe löst. Alle Nickelsalze entsprechen dem Nickeloxydul. Nickeloxydul Nickeloxydulhydrat

1 kg M k . 1 „ ,. I ..

c h c n i . rein

7,00 3,00 13,50

5. N i c k e l o x y d (Nickelsesquioxyd; Nicolum oxydatum). NijOa. Es entsteht durch Zersetzung des Nitrats oder Chlorats bei möglichst niedriger Temperatur, bildet ein schwarzes Pulver und geht beim Glühen in NiO über. Das N i c k e l o x y d h y d r a t Ni»(OH)« bildet sich bei der Einwirkung von • auf in H 2 0 aufgeschwemmtes Ni(OH) ; , sowie ferner beim Erwärmen der Lösung eines Nickelsalzes mit alkalischem Hypochlorit als voluminöser tintenächwarzer Niederschlag. Das Amer. Pat. 763 053 schützt die Gewinnung von Nickelhydroxyd aus Nickelammoniumchlorid, indem man dieses, in einer [:aCI 2 -Lösung aufgeschwemmt, erhitzt. Fast identisch damit ist das Amer. Pat. 773 636, bei dem man dieselben Ausgangsmaterialien nicht nur erhitzt, >ondern das NH t Cl abdestilliert. Nickeloxyd, schwarz, techn gereinigt cliem. rein

i kg Mk. 1 „ „ 1 ,, „

3,75 11,50 36,00

6. N i c k e l s u l f a t (schwefelsaures Nickel; Nickely i t r i o l ; Nicolum svlfuricum). NiSO«. Durch Lösen von Ni in HjSOi unter Zusatz von etwas HN0 3 , meistens aber aus dem bei der Nickeldarstellung auf nassem Wege erhaltenen N i c k e l h y d r o x y d u l Ni(OH) 2 durch Lösen in verd. H»S0 4 und Eindampfen bis zur beginnenden Kristallisation erhalten. E s kristallisiert bei 15—20° C. mit 7 H 2 0 in dunkel-smaragdgrünen, verwitternden Kristallen, bei etwas höherer Temperatur mit 6 H 2 0 in bläulichgrünen Kristallen; bei 280° C. verliert es unter Gelbfärbung sein Kristallwasser. Es löst sich in 3 T. H 2 0 ; in Alkohol ist es unlöslich. E s dient vor allem zur galvanischen Vernickelung (vgl. unter ,,V e r n i c k e 1 n " ) . Nickcläiilfat,

krist bei W a g g o n l a d u n g „ l'ulvcr Königsbauer & Ebell. Linden vor Hannover.

.

»lo k g M k . 1 0 0 , 0 0 °/o „ „ 90,00 °o „ „ 115,00

^ Adolf Thül, Hannover.

7. N i c k e I a m m o n i ii m s u 1 f a t (schwefelsaures Nickeloxydulammoniak: N i c k e 1 s a 1 z; N icolo-Ammonium sulfuricum). NiSO» + (NH 4 ) 2 SO, + 6 H 2 0 . Zur Darstellung löst man NiSO» in mit H 2 S04 angesäuertem H a O und giesst die Flüssigkeit in eine Ammoniumsulfatlösung, wodurch der grösste Teil des Ni als Nickelaminoniunisulfat ausfällt. Grüne Kristalle, die in H 2 0 ziemlich schwer löslich sind; bei 20" braucht wasserfreies Salz 17 T. H 2 0 zur Lösung. In schwefelsauren Ammoiiiumsulfatlösungen ist es fast unlöslich. E s dient zur galvanischen Vernickelung. N i c k c l s a l z . krist ., ,. lici W a g g u n h i d u n » l'ulver M'>iiigs*varti-r & Klx ll. I.indcn

vor Hannover.

o kg Mk. 95,00 " u .. 80,00 u „ „ „ 105,00 0

; Adolf Tliöl, Hannover.

Nickelverbindungen: Nierst liroa. & Co., New York, Xos. 2 u. 4 Stonc ßtreel (s. Iiis.-Anh. S. 13,).

Nlgramin. Teerfarbstoff unbekannter Konstitution, der durch Einwirkung von Nitrodimethylaaiilinchlorhydrat auf Anilinsalz erhalten wird. Schwarzes Pulver, welches gebeizte Baumwolle blaugrau färbt. N l g r a n i l l n siehe ,,A 11 i 1 i 11 s c h w a r z". N i g r i s l n (Neugrau). Teerfarbstoff unbekannter Konstitution, der durch Oxydation von Ainidodimethylanilin erhalten wird. Grauschwarzes Pulver, welches Baumwolle auf Tanninbeize silbergiau bis schwarzgrau färbt.

48*

756

Nikotin —

Nitranilin.

N i k o t i n (Nicotinum). CnHuNj. Tabacum). Die Konstitution ist: CH HC/ ; HC\

Alkaloid

des T a b a k s

(Nicotiana

CH—CH,, CH. • /CH N N

CIIj

CH,

Zur Darstellung geht man am besten vom käuflichen T a b a k e x t r a k t aus, d a s man verdünnt, mit NaOH stark alkalisch macht und dann mit Äther ausschüttelt. Dem Äther entzieht man d a s Alkaloid durch verd. H 2 SOt, macht dann die wässerigen schwefelsauren Nikotinlösungen mit Natronlauge stark alkalisch und schüttelt wieder mit Äther aus. Diese ätherische Nikotinlösung endlich entwässert man mit festem NaOH, destilliert dann den Äther ab und rektifiziert d a s zurückbleibende Alkaloid im W a s s e r s t o f f s t r o m . Nikotin bildet eine farblose, leicht bewegliche, sich aber an der Luft allmählich verdickende und b r ä u n e n d e Flüssigkeit von starkem T a b a k g e r u c h und brennend scharfem G e s c h m a c k ; sp. O. (bei 15°) 1,0147. Nikotin ist mit W a s s e r d ä m p f e n unzersetzt flüchtig, während es für sich allein destilliert teil. weise zersetzt wird. Im H-Strome siedet es unzersetzt bei 240—242". E s i s t a u s s e r o r d e n t l i c h g i f t i g . Es mischt sich mit H ; 0 , löst sich leicht in Alkohol, Amylalkohol, Äther. CHCU, Petroläther und fetten ö l e n . Man benutzt d a s Nikotin und seine Salze medizinisch, und zwar innerlich zu 0,001—0,003 g gegen nervöses Herzklopfen, äusserlich in spirituöser Lösung zu Einreibungen, Umschlägen, Klystieren. Nicotinum, crud. ( 7 5 % ) ,, puriss „ h y d r o c h l o r . , crist., a l b ,. salicylic. „ , ¡. tartaric.

I) Mk. 2 , 0 0 ; II M k . 1 8 , 0 0 ; 1 kg M k . 1 6 0 , 0 0 D ,. 2 , V 0 ; H 20.00; 1 ,. 185,00 I) .. 4,50 II 4.50 Ii .. 4.50

N l o b N b (Niobium). Seltenes metallisches Element vom A. G. 93,9, das. ebenso wie seine Verbindungen, technische Bedeutung nicht besitzt. N i o b e O l (Benzoesäuremethylester) siehe unter „ B e n z o e s ä u r e", „F r u c h t ä t h e r" und „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e". N i r v a n i n = Salzsaurer Diäthylglykokoll-p-Amido-o-Oxvbenzoesäuremethylester. (CäHstsN; C H ä - C O N H

7

x/

OH

COäCHs

.HCl

Zur Darstellung lässt man auf den in Benzol gelösten Methylester der p-Amidoo-Oxybenzoesäure zunächst Monochlorazetylchlorid einwirken und destilliert d a s Benzol ab, worauf sich der Chlorazetyl-p-Amido-o-Oxyhenzoesäuremethylester abscheidet. Dieser wird in Alkohol gelöst und mit einer Diäthylaminlösung unter Druck erhitzt, wobei direkt d a s Nirvanin gebildet wird. Weisse, in H ; 0 leichlösl. Prismen vom Seh. P. 185°. Nirvanin ist ein lokales Anästhetikum; man benutzt 0,1—2 %ige Lösungen. Nitranilin. C 6 H 4 . ( N 0 2 ) . NH 2 . Von den drei Isomeren wird d a s o - N i t r a n i 1 i n nach folgendem Verfahren (D. R. P. 65 212) g e w o n n e n : Man erwärmt O x a n i 1 i d mit H2SO», nitriert die gebildete Oxanilidosulfosäure und erhitzt die so erhaltene Dinitrooxanilidosulfosäure mit bei 130—150° C. siedender H 2 S04 in offenen G e f ä s s e n ; hierbei entsteht unter Abspaltung des Oxalylrestes o-Nitranilin, welches Kristalle vom Sch. P. 71,5° bildet. Auch durch Nitrieren der Azetylsulfanilsäure wird dieselbe Verbindung erhalten. Zur Darstellung des m - N i t r a n i 1 i n s kann man nach dem erloschenen D. R. P. 30 889 vom Anilin a u s g e h e n : Man trägt 10 kg fein gepulvertes Anilinnitrat portionsweise und unter stetem Rühren in 40 kg auf — 5 ° C. abgekühlte konzentrierte H 2 S0 4 ein, wobei die T e m p e r a t u r nicht über + 5 C.

Nitrate —

Nitrieren.

757

steigen darf. Dann giesst man die Lösung in 400 1 H 2 0 , versetzt vorsichtig mit Natronlauge, w ä s c h t den ausfallenden Niederschlag aus, presst ihn a b und löst in HCl. Das gebildete m-Nitranilinchlorhydrat kann man entweder auskristallisieren lassen oder d a r a u s die Base abscheiden. Sie bildet gelbe, in HsO schwer, in Alkohol leicht lösliche Kristalle; Sch. P. 114°; S. P. 285°. D a s p - N i t r a n i l i n endlich gewinnt man aus p-Nitrazetanilid. Letzteres stellt man dar, indem man Azetanilid in heissem Eisessig löst, nach dem Erkalten mit HiSO» mischt, d a s Gemisch stark abkühlt und dann mit Salpetersäure-Schwefelsäuremischung nitriert. Nach einigem Stehen giesst man d a s nitrierte Gemisch in Eiswasser, wobei sich p-Nitrazetanilid ausscheidet; d a s selbe geht beim Erwärmen mit verd. HjSOi in p-Nitranilin über. Nach dem D. R. P. 148 749 stellt man es dar, indem man p-Nitroclilorbenzol mit einem tJberschuss von NH 3 auf etwa 130—180° erhitzt; hierbei kann die Temp. um so niedriger sein, je grösser der Überschuss an NH 3 ist. D a s p-Nitranilin bildet gelbe, in kaltem H 2 0 schwer, in heissem ziemlich leicht lösliche, nadeiförmige Kristalle vom Sch. P. 147°. Alle drei Nitraniline werden bei der Darstellung von Azofarbstoffen verw e n d e t . Namentlich benutzt man d a s p-Nitranilin in ausserordentlich grossen Mengen und erzeugt d a r a u s direkt auf der Faser durch Diazotieren mit /J-Naphtol d a s p - N i t r a n i l i n r o t , welches ein gefürchteter Konkurrent d e s Alizarinrots geworden ist. o-Nitranilin m-Nitranilin, techn. ( 9 9 % ) ehem. rein p-Nitranilin Teigform ( 2 0 % ) ehem. rein

1 k g Mk. 7 , 5 0 ;

H Mk. 4 , 5 0 ;

1 k g Mk. 10 „ „ 1 k g Mk. 1 „ „ 1 „ „ 1 „ ,,

22,00 70,00 30,00 5,00 2,20 40,00

Nitranilin: Chemische

Fabriken

vorm.

Weiler-ter-Meer,

Uerdingen a. Rh.

N i t r a t e (salpetersaure Salze) siehe unter den betreffenden M e t a l l verbindungen. N i t r i e r e n . Man nitriert mit Salpetersäure, rauchender S a p e t e r s ä u r e , weiter mit Gemischen von konz. H2SO4 (sp. G. 1,846) und konz. HNO3 (sp. G. 1,385—1,440), welches Gemisch man als N i t r i e r s ä u r e bezeichnet, d a n n mit Gemischen von HNOa und Eisessig, mit Kaliumnitrit KN0 2 , mit Silbernitrit A g N 0 2 u. s. w. Statt HNOa + H 2 SO, benutzt man auch KNOs + H 2 SO», wobei der Salpeter natürlich auch als H N 0 3 in Wirkung tritt. Im allgemeinen gültig ist die Vorschrift, aromatische Körper i n d e r K ä l t e zu nitrieren, weil die HNO3 in der W ä r m e mehr oxydierend wirkt. Spezielle Nitriervorschriften sind bei den Darstellungsmethoden der einzelnen Verbindungen erörtert. Interessant ist der Versuch, aromatische Nitrokörper in a l k a l i s c h e r Lösung zu nitrieren, ein Verfahren, welches durch Franz. Pat. 314 699 geschützt ist. So soll man mit Fe und Natronlauge in sehr guter Ausbeute Nitrobenzol zu Hydrazobenzol, «-Nitronaphtalin zu a-Naphtylamin u. a. m. r e d u zieren können. N i t r i e r t ö p f e a u s Steinzeug. Inhalt U c h t e W e i t e oben .. unten Höhe Preis ohne D e c k e l „ des Deckel*

Nitriertöpfe filter davor. Inhalt . Lichte Weite oben „ unten „ Höhe I'reis exkl. H a h n s

25 320 260 400 5,00 1,50

50 400 320 500 10,00 2.U0

75 450 360 600 15,00 3,00

1 0 0 I. 500 mm. 400 „ 630 „ 2 0 , 0 0 Mk. 4,50 „

aus Steinzeug, mit unierem Ablassstutzen und Sieb1U0 570 430 510 23,00

15U 650 500 600 34,00

200 700 540 640 46,00

2 5 0 1. 760 mm. 580 „ 700 „ 57,50 Mk.

758

Nitrite — Nitrobenzol.

Nitrierzentrifugen. Siehe den Artikel ..Zentrifugen". Für Nitrierzwecke w e r d e n die Zentrifugen mit Einsätzen a u s Steinzeug oder Porzellan v e r s e h e n . Anlagen und A p p a r a t e zum Nitrieren: C.

l i e c k m a n n , B e r l i n SO. 33. ( a u s K u p f e r ) (s. I n s e r a t e ) .

C.örlitzer

Ufer 9

! Fried. Krupp Aktienges. Uschaft Magdeburg-Buckau.

Grusonwerk,

G e f ä s s e zum Nitrieren: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke,

AktiengevllSchaft,

Berlin-Charlottenburs,

Berlinerstr.

22b

Nitrierzentrifugen: D e u t s c h e Ton- u . S t e i n z e u g - W e r k e , A k t i e n g e s e l l Schaft, Berlin-Chru-1 O t t e n b u r g , B e r l i n e r s t r . 22b. C. G. H a u b o l d j r . , C h e m n i t z ( S a c h s e n ) .

l.t ! r. 11. ine, Viersen. R h e i n l a n d . Fried. Krupp Aktiengesellschaft Magdeburg-Buckau.

f.tu—ir.v» ':.,

N i t r i t e ( s a l p e t r i g s a u r e Salze) siehe unter den b e t r e f f e n d e n M e t a l l verbindungen. Unter „Nitrit" schlechthin versteht man N a t r i u m n i t r i t ( s i e h e No. 25 unter ..N a t r i u m v e r b i n d u n g e 11"). Nitrobenzaldehyd. C 6 H t ( N 0 2 ) . COH. Von Wichtigkeit ist für die Indigosynthese d e r o-Nitrobenzaldehyd, welchen man d u r c h O x y d a t i o n von o-Nitrozinitsäure mit KMnOa gewinnen kann. Gewöhnlich stellt man ihn nach einem p a t e n t i e r t e n V e r f a h r e n aus dem o-Nitrobenzylchlorid C«H 4 (N0 2 ) . CH 2 CI dar, indem man d i e s e s in die Sulfonsäure überführt, d a r a u s Nitrobenzylalkohol C 6 H 4 ( O H ) . C H 2 . OH a b s p a l t e t und letzteren zu Nitrobenzaldehyd oxydiert. Zur G e w i n n u n g d e s o - N i t r o b e n z y l c h l o r i d s geht man dabei von o-Nitrotoluol aus. indem man d a s s e l b e in der Seitenkette chloriert. W e i t e r e s siehe im Artikel „ I n d i g o f a r b s t o f f e". D a s Franz. Pat. 330 524 der Darstellung von o - N i t r o b e n z a l d e h y d a u s Chlorbenzol hat sicher keine p r a k t i s c h e Bedeutung, denn es nimmt folgenden W e g : C„H-, . C1 > C„HiCl. SOiH C«H.i(NOj)Cl. SO,H [ 2 : 1 : 4 ] -c G>Hs(N0 2 )C1 > C,.H-.(NO,)CH, • C«H-,(NOs) CH.C1 C.,H,(NO,)COH, f ü h r t also ü b e r C h l o r b e n z o l s u l f o s ä u r e , o-Nitrochlorbenzolsulfosäure, o-Nitrochlorbenzol, o-Nitrotoluol (!) und o-Nitrobenzylchlorid zum Aldehyd. Nitrobenzaldehyd: K a l l e & C o . , A n i l i n f a r b e n f a b r i k , B i e b r i c h a.

Rh.

Nitrobenzaldehyd-Apparate: F.

H.

Meyer,

Hannover - Hainholz

(s.

Ins.-Ann.

1 .

N i t r o b e n z o e s ä u r e n siehe . . B e n z o e s ä u r e " . N i t r o b e n z o l (Mirbanöl). C 6 H 6 . NO». Man erhält es durch Nitrieren von Benzol, g e m ä s s d e r G l e i c h u n g : C 0 H 6 -1- HNOa = C ß H 5 . NO* + H 2 0 , und zwar nitriert man mittels N i t r i e r s ä u r e (vgl. unter „ N i t r i e r e n " ) und v e r w e n d e t auf 100 kg Benzol 120 kg HNOa von 42° B6 und 180 kg H 2 SO, von 66° B6. Man nimmt die Reaktion in Montejus aus Eisen oder Steinzeug vor; die G e f ä s s e w e r d e n in einen Kühlmantel eingesetzt und dieser d u r c h W a s s e r gekühlt. Ein R ü h r w e r k bewirkt die Vermischung zwischen Benzol und Nitriersäure, w ä h r e n d ein T h e r m o m e t e r die Kontrolle der T e m p e r a t u r erlaubt. W ä h rend des E i n l a u f e n s der ersten % der Nitriersäure zum Benzol darf die T e m peratur nicht über 25° s t e i g e n ; dann lässt man Dampf in den Kühlmantel einströmen, bis + 70° C. im Nitriergefäss erreicht ist. D a s Einlaufen der S ä u r e f ü r die Nitrierung von 100 kg Benzol nimmt etwa 10 Stunden in A n s p r u c h ; danach bleibt d a s R ü h r w e r k noch 6 Stunden in Tätigkeit. Schliesslich lässt man d a s Gemisch in ein a n d e r e s Montejus ablaufen und drückt es von da in ein h o c h s t e h e n d e s Reservoir mit konischem Boden, worin sich d a s Nitrobenzol oben, die A b f a l l s ä u r e unten absetzt. Letztere wird unten a b g e z o g e n , d a s Nitrobenzol dagegen durch mehrmaliges W a s c h e n von a n h ä n g e n d e r S ä u r e befreit und endlich im D a m p f s t r o m destilliert. Eine weitere Raffinierung bezweckt die A b s c h e i d u n g unangegriffenen Benzols. D a s e n t s t a n d e n e P r o d u k t entspricht in der Reinheit dem verwendeten Benzol. Man unterscheidet im Handel l e i c h t e s Nitrobenzol (fast rein) und s c h w e r e s Nitrobenzol ( G e misch von Nitrobenzol mit den höheren Homologen). Letzteres hat einen S. P. zwischen 200 und 240° und ein sp. G. (bei 15°) von ca. 1,18. R e i n e s Nitrobenzol bildet eine farblose, stark l i c h f b r e c h e n d e , bitter-

Nitrocellulose



Nitroglyzerin.

759

mandelartig riechende, giftige, in H 2 0 unlösliche Flüssigkeit, die in der Kälte kristallinisch erstarrt; mit Alkohol, Äther und Benzol mischt es sich in jedem VerhäJtnis. Sp. G . (bei 15°) 1,209; Sch. P. + 3 ° ; S. P. 205°. E s ist das wichtigste Ausgangsmaterial zur Fabrikation von A n i l i n (s. d.), von Chinolin, Benzidin, Azobenzol u. s. w. In der Parfümerie dient es als E r s a t z für Bittermandelöl. Schliesslich kommt es auch für Sprengzwecke in Betracht. P r ü f u n g ; : Bei der Untersuchung der Handelssorten kommt hauptsächlich der Siedepunkt in B e t r a c h t ; Nitrobenzole, welche zur Fabrikation der Blauöle dienen, sollen fast vollständig innerhalb e i n e s Thermometergrades iiberdestilliereii. während im übrigen wohl Schwankungen von 2(14,5— 20S" C. als zuliissig gelten dürfen. Über die quantitative Zusammensetzung und den S. P. der s c h w e r e n Xitrübenzolc liisst sieh nichts Bestimmtes sagen. Nitrobcnz.il

für ..

Spren^zweckr Parfümene,

11

dopp. rektif.,

hell

0

,

kg

0

..

Mk. 6 5 , 0 0 — 7 5 , 0 0 -

70,00—80,00

Nitrobenzol: Königswarter C.

Sc E b e l l ,

I.inden

vor

Hannover.

Nitrobenzol-Rektif ¡zierapparate:

Heekmann. Berlin (s. Inserate).

SO. 33,

Görlitzer

l'fer 9.

F.

H, Meyer, S. IT).

Hannover - Hainholz

(s.

Ins.-Aiih.

N i t r o c e l l u l o s e siehe ,,N i t r o z e I 1 u 1 o s e " . Nitrofarbstoffe. Farbstoffklasse, deren Glieder als Chromophor die Nitrogruppe N 0 2 enthalten, und zwar meistens mehrmals. Als Salzbüdner ist daneben gewöhnlich die Hydroxyl-Gruppe OH, zuweilen auch die Imidogruppe NH vorhanden. Sämtliche Farbstoffe dieser Gruppe haben sauren Charakter und zeigen gelbe Nuancen. E s ist zu merken, dass überhaupt alle Nitroderivate der Amine und Phenole (namentlich der letzteren) einen mehr oder weniger ausgesprochenen Farbstoffcharakter tragen. Der älteste Nitrofarbstoff — und gleichzeitig der älteste T e e r f a r b s t o f f überhaupt — ist die P i k r i n s ä u r e (s. d.). Im übrigen sei noch genannt das M a r t i u s g e l b ( N a p h t o l g e l b , M a n c h e s t e r g e l b ) , das Na-, NH t - oder C a - S a l z des B i n i t r o - a - n a p h t o l s (OH : NO? : N 0 2 = 1 : 2 : 4 ) , welches man ursprünglich aus a-Naphtylamin durch Diazotierung und darauffolgende Behandlung mit HNO3 darstellte. Später wurde nachgewiesen, d a s s es aus a-Naphtolsulfosäure durch Salpetersäure entsteht, und seitdem löst man zur Fabrikation a-NaphtoI in konz. H2SO1, nitriert durch Erwärmen der Lösung mit HNO s auf 100°, verdünnt und verwandelt in das Natriumsalz. Die kristallisierten Alkalisalze des Binitro-a-naphtols sind gelb bis gelbrot und lösen sich mehr oder weniger leicht in W a s s e r . Das Alkalisalz der /?-Sulfosäure des Martiusg e l b s ist unter dem Namen N a p h t 0 I g e 1 b ( S ä u r e g e l b S ) in den Handel g e b r a c h t worden. N i t r o g e n i u m siehe „S t i c k s t o f f " . N i t r o g l y z e r i n ( N o b e l s c h e s Sprengöl, Salpetersäuretriglyzerid; T r i nitroglyzerin, Trinitrin). CjH r ,(0 . N0 2 )3. Man stellt es durch Nitrieren von Glyzerin mit Nitriersäure (Salpeterschwefelsäure) dar. D a s Glyzerin soll wenigstens 30° B 6 ( = sp. G. 1,2505) haben und möglichst rein sein. Die HNO3 soll das sp. G . 1,485—1,500 besitzen und nicht mehr als 1 % Untersalpetersäure enthalten. Für die H^SO, wird ein sp. G. von 1.845 und möglichste Reinheit vorgeschrieben. Ftir 100 kg Glyzerin verwendet man ein Säuregemisch von 4 5 0 kg H ; S O * und 250 kg H N 0 3 : man mischt es in Riihrgefässen, lässt es einen Külilkasten passieren und dann iti Montejus laufen, von wo es durch komprimierte Luft in die Nitrierscfflsse gedrückt wird. Diese bestehen aus einem B l e i g e f ä s s , welches von einem hölzernen Kühlbottich umgeben ist; letzterer enthält Kühlschlangen. Während des Nitiierprozesses lässt man zur Kühlung HjÜ sowohl durch die Kühlschlangen als durch den Zwischenraum zwischen B l e i - und Holzgefäss laufen. D a s Glyzerin tropft zu dem abgekühlten Säuregemisch, und zwar gelangt es dabei bis auf den B o d e n des Nitrierg e f ä s s e s ; das Glyzerin stellt dabei unter dem Drucke gepresster Luft. Wichtig ist ein fortwährendes gutes Mischen des Glyzerins mit dem Säuregemisch; man bewirkt d a s s e l b e durch Eitiblasen von trockner Luft mittels eines Injek-

760

Nitroglyzerin.

l o r s . W ä h r e n d der Nitrierung. die e t w a 1 S t u n d e d a u e r t , d a r f die T e m p e r a t u r im N i t r i e r g e f ä s s nicht ü b e r 3 0 ° C . s t e i g e n . F r ü h e r t r e n n t e man d a s g e b i l d e t e N i t r o g l y z e r i n v o n den S ä u r e n d a d u r c h , d a s s m a n e s in W a s s e r e i n l a u f e n l i e s s . D a h i e r b e i a b e r d i e S ä u r e n s e l b s t v e r l o r e n g e h e n , s o l ä s s t m a n e s j e t z t z u e r s t in e i n e n S c h e i d e a p p a r a t a u s B l e i mit z u g e s p i t z t e m B o d e n g e l a n g e n , w o r i n e s s i c h in k u r z e r Z e i t o b e n a b s e t z t und abgelassen werden kann. H i e r a u f w i r d e s m e h r m a l s mit W a s s e r d u r c h e i n a n d e r g e r ü h r t , w o z u m a n s i c h w i e d e r der I n j e k t i o n von k o m p r i m i e r t e r Luft b e d i e n t . S c h l i e s s l i c h w ä s c h t m a n mit S o d a l ö s u n g , b i s d i e s a u r e R e a k t i o n v e r s c h w u n d e n ist, und filtriert e s d a n n durch Filz, um e s v o n s c h l e i m i g e n und s c h l a m m i g e n B e s t a n d t e i l e n zu b e f r e i e n . I n d e m m a n auf d i e F i l t e r e i n e S c h i c h t g e t r o c k n e t e n K o c h s a l z e s aufstreut, entfernt man das W a s s e r , w e l c h e s das G l y z e r i n n o c h in E m u l s i o n e n t h ä l t . Die vom Nitriergefäss abziehenden salp e t r i g s a u r e n G a s e l ä s s t man in e i n e n A b s o r p t i o n s t u r m g e l a n g e n . A u s 1 0 0 kg G l y z e r i n e r h ä l t m a n 2 0 0 — 2 0 5 kg r e i n e s Nitroglyzerin ( t h e o r e t i s c h 2 4 6 . 7 4 k g ) . D a s s e l b e ist ein f a r b l o s e s o d e r k a u m g e l b l i c h e s , g e r u c h l o s e s , s ü s s l i c h s c h m e c k e n d e s , s e h r g i f t i g e s Ö l , sp. G . 1 , 6 : in H 2 0 ist e s nicht, l e i c h t d a g e g e n in A l k o h o l und Ä l h e r l ö s l i c h . B e i — 15° w i r d d a s N i t r o g l y z e r i n d i c k f l ü s s i g , o h n e zu e r s t a r r e n , w ä h r e n d es bei T e m p e r a t u r e n von - f 8° b i s — 11° in l a n g e n N a d e l n k r i s t a l l i s i e r t . Ist e s e i n m a l g e f r o r e n , so taut e s erst bei + 11° w i e d e r a u f . D u r c h heftigen S t o s s o d e r D r u c k (z. B . d u r c h K n a l l q u e c k s i l b e r D e t o n a t i o n ) s o w i e durch E r w ä r m e n auf e t w a 2 5 0 ° C . w i r d e s zur E x p l o s i o n g e b r a c h t . Hierbei zersetzt es s i c h e n t s p r e c h e n d der G l e i c h u n g : 2 C3Hs(ONOs)» = 6 C O ; + 6 N + 5 H ; 0 + O. 1 1 Nitroglyzerin liefert 1 2 9 8 1 E x p l o s i o n s g a s e , die s i c h im A u g e n b l i c k d e r E x p l o s i o n auf 10 4 0 0 1 a u s d e h n e n ( G u t t m a n u ) . G e f r o r e n e s Nitroglyzerin e x p l o d i e r t s c h w i e r i g e r a l s f l ü s s i g e s : u n r e i n e P r o d u k t e sind m e i s t e n s s e h r g e f ä h r l i c h . E s dient zur D a r s t e l l u n g v o n D y n a m i t e n ( s . d.), von r a u c h l o s e m P u l v e r ( s i e h e ,,S c h i e s s p u 1 v e r " ) . hier und da auch a l s Arzneimittel. A u f s e h e n erregt d a s F r a n z . P a t . 3 4 1 9 1 1 und E n g l . P a t . 8 0 4 1 von 1 9 0 4 zur H e r s t e l l u n g von D i n i t r o g l y z c r i n und D i n i t r o g l y z e r i n s p r e n g s t o f f e n. G u t t m a n n s c h r e i b t d a r ü b e r ( C h e m . Z e i t s c h r . IV, 1 7 5 ) f o l g e n d e s : D e m D i n i t r o g l v z e r i n w i r d n a c h g e r ü h m t , es s e i viel s t a b i l e r a l s T r i n i t r o g l y z e r i n , w e n i g e r e m p f i n d l i c h g e g e n m e c h a n i s c h e E i n f l ü s s e und g e g e n W ä r m e , und d u r c h E n t z ü n d u n g sei n o c h nie e i n e E x p l o s i o n h e r v o r g e r u f e n worden. Mit T r i n i t r o g l y z e r i n g e m i s c h t , m ä s s i g e e s d e s s e n g e f ä h r l i c h e E i g e n s c h a f t e n . S e i n e E r z e u g u n g sei g e f a h r l o s , Z e r s e t z u n g e n s e l b s t b e d e u t e n d e r M e n g e n b e dingen keine Explosion. E s ist s o gut w i e u n g e f r i e r b a r , und, w e n n dem T r i n i t r o g l y z e r i n z u g e s e t z t , e r n i e d r i g t es d e s s en G e f r i e r p u n k t , z. B . eine AAischung v o n 6 0 % D i n i t r o g l y z e r i n und 4 0 % T r i n i t r o g l y z e r i n g e f r i e r t n i c h t mehr. D a D i n i t r o g l v z e r i n n i c h t g e n u g , und T r i n i t r o g l y z e r i n zu viel S a u e r s t o f f zur v o l l s t ä n d i g e n V e r b r e n n u n g d e s K o h l e n s t o f f s e n t h ä l t , s o k ö n n e m a n durch e i n e e n t s p r e c h e n d e M i s c h u n g ein s t ö c h i o m e t r i s c h d o s i e r t e s P r o d u k t e r h a l t e n , w e l c h e s k r ä f t i g e r ist, a l s d a s T r i n i t r o g l y z e r i n . Mit D i n i t r o g l v z e r i n e r z e u g t e P u l v e r e n t w i c k e l n w e n i g e r W ä r m e und l a n g s a m e r ihre G a s e . Das Dinitroglvzerin l ö s t sich nicht nur l e i c h t auf in T i ¡ n i t r o g l y z e r i n , s o n d e r n m a n kann a u c h d i r e k t ein b e l i e b i g e s G e m i s c h d e r b e i d e n h e r s t e l l e n . Dinitroglyzerin gelatiniert ferner ebensogut wie Trinitroglyzerin. Die Erzeugung des Dinitrog l v z e r i n s e r f o l g t durch M i s c h u n g unter K ü h l u n g v o n 10 G e w . T . G l v z e r i n vom s p . G . 1 , 2 6 2 mit 3 3 T . HNOa v o m s p . G . 1,50, w o b e i d i e H N O a l a n g s a m in d a s G l y z e r i n l a u f e n g e l a s s e n und u m g e r ü h r t w i r d . Man lässt dann nötigenfalls m e h r e r e S t u n d e n lang bei 10° a b s i t z e n , b i s d a s u r s p r ü n g l i c h h a u p t s ä c h l i c h g e b i l d e t e M o n o n i t r o g l v z e r i n in D i n i t r o g l y z e r i n v e r w a n d e l t ist. S o d a n n wird d a s G e m i s c h mit e t w a 10 T . k a l t e n W a s s e r s v e r d ü n n t und die HNO3 durch g e e i g n e t e Mittel n e u t r a l i s i e r t , b i s die L a u g e , z. B . bei C a C 0 3 , e i n e D i c h t e von 1 , 5 8 h a t . D a s D i n i t r o g l y z e r i n s t e i g t n a c h o b e n und l ä s s t sich l e i c h t t r e n n e n , r e i n i g e n und t r o c k n e n . D i e in d e r L a u g e n o c h e n t h a l t e n e n R e s t e von D i n i t r o g l y z e r i n k ö n n e n durch Äther a u s g e z o g e n w e r d e n . D a s erhaltene Dinitrog l y z e r i n ist l e i c h t löslich in H^O und k a n n d e s h a l b durch A b d a m p f e n o d e r

Xitrometer —

761

Nitrosofarbstoffe.

f r a k t i o n i e r t e Destillation in ganz reinem Z u s t a n d e erhalten w e r d e n . Sein N - G e h a l t ist theoretiscli 15,38 %, und durch Analyse wurde ein Mittel von 15,35 % g e f u n d e n . Durch ein geeignetes G e m i s c h von HNOa und HjSO» lässt sich direkt ein beliebiges Verhältnis von Di- und Trinitroglyzerin erzielen, w o b e i , wie auch sonst, die Konzentration und d a s Verhältnis der Säuren, die T e m p e r a t u r und Dauer der Nitrierung von Einfluss sind. — Für sich allein wird Dinitroglyzerin wohl kaum a l s Explosivstoff zu v e r w e n d e n sein, da e s zui vollständigen V e r b r e n n u n g 2 Atome Sauerstoff zu wenig besitzt, d a g e g e n d ü r f t e sich für dasselbe, wegen s e i n e s Einflusses auf die G e f r i e r b a r k e i t d e s Trinitroglyzerins und die E x p l o s i o n s t e m p e r a t u r , sowohl in S p r e n g s t o f f e n wie in Pulvern, ein Feld finden. Im ersteren Falle wird man wohl den f e h l e n d e n O durch geeignete Zusätze liefern, um nicht schlechte S c h w a d e n zu e r h a l t e n ; da aber Dinitroglyzerin nicht nur in H s O löslich, s o n d e r n auch h y g r o s k o p i s c h sein soll, so könnten sich für Pulver sowohl, wie für S p r e n g s t o f f e noch Schwierigkeiten einstellen. Nitroglyzerin: Westfälisch-Anhaltisehe

.Sprengstoff-Aktien-Gesellschaft, Zentral-Bureau, Berlin W. 9.

Anlagen zur Herstellung von Nitroglyzerin

baut:

J . I.. C. Eekelt, Berlin X. 4.

A p p a r a t e zur Herstellung von Nitroglyzerin: Bleiindustrie-Aktiengesellschaft

vorm.

Jung

& Lindig, F r e i b e r g i. S.

N i t r o m e t e r siehe ,,St i c k s t o f f". N i t r o n a p h t a l i n . CioH?. N 0 2 . Wichtig ist nur d a s a - M o n o n i t r o n a p h t a 1 i n ; man stellt es a u s dem Naphtalin durch Nitrieren d a r , und zwar entspricht der P r o z e s s dem der D a r s t e l l u n g von Nitrobenzol. Auf 10 T . Naphtalin verwendet man 8 T. HNOa vom s p . G. 1,4 und 10 T . H 2 SO» vom sp. G . 1,84. Die T e m p e r a t u r der Mischung lässt man allmählich auf 70° C. steigen und hält sie noch 6 S t u n d e n nach dein Zugeben d e s letzten N a p h t a l i n s auf dieser Höhe. Bei d e r s e l b e n T e m p e r a t u r trennt man auch d i e A b f a l l s ä u r e vom geschmolzenen « - N i t r o n a p h t a l i n , w ä s c h t es mehrmals mit s i e d e n d e m H 2 0 und lässt es d a n n unter s t a r k e m R ü h r e n in kaltes H a O l a u f e « , w o es körnig erstarrt. Es bildet g e l b g l ä n z e n d e Kristalle, unlöslich in H a O, leicht löslich in Benzol, Schwefelkohlenstoff und heissem Alkohol. Sch. P. 61°. E s dient zur Darstellung von a - N a p h t y l a m i n (s. d.) und wird zur ö l Entscheinung benutzt. Nitronaphtalin, roh, gekörnt .. geschmolzen g e r e i n i g t , krist

°,' 0 k g M k . % „ „ °/o „ „

62,00 67,00

100,00

Nitronaphtalin: Aktien-Gesellschaft Dynamit Nobel, Wien I, Scbauflerg. 2. F'uerut Bros. & Co., New York, Xos. 2 u. i Stone Street (s. Ins.-Anh. S. 13).

P. Ovenbeck & Co., Hamburg, Neueburg 13 (zur Öl-Entscheinang). Adolf Thol, Hannover.

N l t r o p h e n o l e . Zur Darstellung geht man jetzt vielfach (seitdem die Benzolpreise niedrig g e w o r d e n s i n d ) direkt vom B e n z o l a u s , indem man d a s s e l b e in C h l o r b e n z o l ü b e r f ü h r t und letzteres nitriert. D u r c h s y s t e matisches Fraktionieren im Vakuum ( p a t e n t i e r t e s Verfahren) l a s s e n sich die e n t s t a n d e n e n N i t r i e r u n g s p r o d u k t e , nämlich o - und p-NitrochlorbenzoJ, von einander trennen, und a u s diesen Derivaten gewinnt man leicht die viel v e r wendeten o- und p-Nitrophenole. o-Nitrophenul ji-Xitrophcnol ., e h e m . rein

1 kg Mk. 3,50;

1 kg Mk. 5,50 ° o „ 325,00 1 .. ,, 10,00

N i t r o s o f a r b s t o f f e ( C h i n o n o x i m f a r b s t o f f e ) . Klasse von künstlichen T e e r f a r b s t o f f e n , die durch Einwirkung von salpetriger S ä u r e auf P h e n o l e entstehen. Sie enthalten die A t o m g r u p p e — N ' ^ O H'

welche durch Ersatz eines S a u e r -

s t o f f a t o m s in einem Chinon durch die O x i m i d o g r u p p e e n t s t a n d e n zu d e n k e n ist.

762

Nitrostärke —

Nitrozellulose.

Die Farbstoffe entstehen durch die Einwirkung von salpetriger Säure auf P h e n o l e und dienen namentlich zur Erzeugung grüner F ä r b u n g e n auf metallischen Beizen. So benutzt man d a s S o l i d g r ü n (Dinitroresorz i n), w e l c h e s bei der Einwirkung von salpetriger Säure auf Resorzin entsteht, dazu, Wolle auf Eisenbeize dunkelgrün zu färben. Nitrostärke. Nach dem Amer. Pat. 779 421 erhält man eine haltbar nitrierte Stärke, w e n n man nach dem Nitrieren die Nitrostärke von den Säuren trennt und in H a O mit CaCOa kocht. Ein zweites Patent (Amer. Pat. 779 422) schreibt vor, die fertig nitrierte Stärke in einem Alkohol-Azetongemisch zu lösen, d a s Azeton a b z u d a m p f e n und die Nitrostärke von dem Alkohol zu befreien. Nitrotoluol. CoH',, ki; M k . 12. : >,0U » 27;',,1)1) " „ .. .. '_'.M),0II 1 .. 4,1111 I .. .. :',(1,0(1

Hami..\.-r.

N i t r o v e r b i n d u n g e n siehe die Artikel . . N i t r i e r e n", . . N i t r a n i 1 i n", , , N i t r o b e n z a l d e h y d", „ N i t r o b e n z o 1", ,.D i n i t r o b e n z o 1", „N i t r o p Ii e n o 1 e", ,,N i t r o t o I u o 1", ,,D ¡ n i t r o t o l u o l " , ,,T r i n i t r o t o 1 u o 1", N i t r o g I v z e r i n" und ,,N i t r o 11 a p h t a 1 i n". Dinitrozellulose siehe unter ,,K o I 1 o d i u m". Trinitrozellulose unter ,,S c h i e s s b a u m w o 11 e ' \ Trinitrophenol unter ,,P i k r i n s ä u r e", N i t r o p h e n y l p r o p i o l s ä u r e unter „ P r o p i o l s ä u r e". A p p a r a t e zur Herstellung von Nitroverbindungen b a u t : .!. L. C. E c k e l t ,

B e r l i n X.

4.

N i t r o z e l l u l o s e . Je nach der Heftigkeit der Einwirkung erhält man beim N i t r i e r e n (s. d.) von Zellulose entweder die Dinitrozellulose (Kollodiumwolle) oder aber die T r i n i t r o z e l l u l o s e , welche neuer-

Nizolvsol



7(33

Nutrose.

d i n g s als H e x a n i t r o z e l l u l o s e nufgefasst wird und bekannter unter d e r Bezeichnung S c h i e s s b a u in w o l l e oder S c h i e s s w o l l e ist. Im einzelnen siehe die Artikel . . Z e l l u l o i d " . „Kollodium", „ S c h i e s s b a u m w o l l e " und „ S e i d e , k ü n s t l i c h e " ; in letzterem Artikel s o w i e unter „ D e n i t r i e r e n " sind auch die Verfahren b e s p r o c h e n , w e l c h e die Unverbrennlichkeit oder l ' n e n t z ü n d b a r k e i t der Nitrozellulosen d u r c h Denitrieren bezwecken. Nitrozellulose: Meyer Cohn,

Hannover.

Anlagen zur Herstellung von Nitrozellulose: Fried.

Krupp

Aktiengesellschaft

Grusonwcrk,

Magdeburg Buckau.

Nizolysol. Neues L y s o l p r ä p a r a t , d a s sich gegenüber dem g e w ö h n lichen L y s o l (s. d.) durch einen angenehmeren G e r u c h auszeichnet. N o r d h ä u s e r V i t r i o l ö l siehe „ S c h w e f e l s ä u r e , r a u c h e n d e " . /(CeHäJ* . OH). N o s o p h e n (Jodophen) = Tetrajodphenolphtalein. C—C0H1. CO . 0 . Durch Einwirkung von J o d j o d k a l i u m l ö s u n g auf alkalische Phenolp,htaleinlösung erhalten. Es bildet ein bräunlichgelbes, g e r u c h - und g e s c h m a c k l o s e s Pulver, unlöslich in H 2 0 und Säuren. Man benutzt es selbst und seine Salze medizinisch, und zwar innerlich als Darinadstringens, äusserlich als J o d o f o r m ersatz. — N o s o p h e n n a t r i u m siehe unter „ A n t i n o s i n " ; Nosop h e n w i s m u t unter ,,E u d o x i n". Nosophen

11 M k . I T , 0 0 :

Chemische Fabrik Rhenania,

1 kg Mk

150,00

Aachen.

N o v o k a i n (Novocainum)

=

p-Aininobenzoyldiaethylaminoaethanol

C,H,
. CsH«,. N(C 2 H 5 ) ä - H C 1 Kristallnädelchen vom Sch. P. 156", in H a O im Verhältnis 1 : 1 löslich. Die w ä s s e r i g e Lösung lässt sich ohne Zersetzung a u f k o c h e n . Ausgezeichnetes lokales Anaesthetikuin, vorzüglicher Ersatz d e s Kokains; es wird wie letzteres v e r w a n d t und dosiert. Für viele Z w e c k e eignen sich Lösungen, die gleichzeitig Novokain und Suprarenin enthalten. Novokain

1 g Mk. 0,35; D Mk. 3,00

Novozon. Gesetzlich geschützter Name für d a s zu medizinischen Z w e c k e n hergestellte M a g n e s i u m s u p e r o x y d nach Dr. H i n z ; es wird sowohl innerlich g e b r a u c h t als auch äusserlich bei W u n d e n und Hautleiden in S a l b e n f o r m . Seine Anwendung gründet sich auf die s t a r k e O x y d a tionswirkung. N o v o z o n in Gläsern Preis Mk. mit 2 5 % Kovavita,

G. m . b. H.,

. . . Rabatt . Berlin

21,

200 5,75

100 3,00

50 g. 1,60

Friedrichstrasse 105c (s. Ins.-Anh. S. 13).

N ü r n b e r g e r V i o l e t t siehe „ M a n g a n f a r b e n " . N u s s ö l ( W a l n u s s ö l ; Oleum Juglandis). Durch P r e s s e n a u s den W a l n ü s s e n g e w o n n e n e s grünliches, später hellgelbes, geruchloses, mild schmeckend e s ö l ; sp. Q. (bei 15°) 0,924—0,929. Es ist ein schnell t r o c k n e n d e s ö l , d a s leicht ranzig wird. Bei — 1 5 ° wird es dick. Erst. P. — 2 7 ° . Verseifungszahl 196; Jodzahl 142—144. Die erste Qualität dient als Speiseöl, w ä h r e n d das g e r i n g w e r t i g e Nussöl, w e l c h e s durch P r e s s u n g der mit k o c h e n d e m H 2 0 behandelten P r e s s k u c h e n vom Ia P r o d u k t erhalten wird, als Ersatz d e s Leinöls d i e n t ; man benutzt es als Firnis in der Malerei, weiter auch in der Seifenfabrikation. N u t r o s e = Kaseinnatrium. Es wird nach dem D. R. P. 85 057 d a r gestellt, und zwar fällt man aus frischer Kuhmilch d a s Kasein und führt es d u r c h B e h a n d l u n g mit NaOH oder Na-jCOa in Nutrose über. Die N u t r o s e bildet ein weisses, fast g e r u c h - und g e s c h m a c k l o s e s Pulver, s c h w e r in kaltem, leicht in heissem H ; 0 löslich, sie gilt als vorzügliches Nähr-

764

Nutschapparate.

p r ä p a r a t ; s i e enthält 6 5 , 2 % E i w e i s s s u b s t a n z , 2 0 , 1 5 % s t i c k s t o f f f r e i e S u b s t a n z , 4 , 1 5 % M i n e r a l s t o f f e und 10,5 % W a s s e r . Xutrose

1 kg

F a r b w e r k e v o r m . M e i s l e r L u c i u s A: B i ü n i n g , H ö c h s t a

Mk.

14,00

M.

Nutschapparate. N u t s c h e n f i l t e r ( S a u g f i l t e r ) aus S t e i n z e u g , mit d i c h t eing e s c h l i f f e n e m S i e b ; sehr k r ä f t i g : a) L a b o r a t o r i u m s - N u t s c h e n - F i l t e r mit a u f g e s c h l i f f e n e m Oberteil: In h a l t des Oberteils 1 l

.

3

5—6 20

'

1

des Unterteils

Lichte Weite

Tiefe des Oberteils

Tiefe des Unterteils

cm

cm

cm

Mk.

8

23

14

32 2o

7,51.1 11,00 12,00 20,00

1

!

6

(wenn

das

16 20

18 Unterteil

aus

25 35

(»las1

1 |

21

Preis pro Stück

b ) N u t s c h e n - F i l t e r E d d a mit unten g e w ö l b t e n S i e b p l a t t e n , d a d u r c h v o r dem Z e r b r e c h e n in hohem G r a d e g e s c h ü t z t s i n d : In h a l t 1

40 50 77 200

Lichte Weite

Tiefe des Oberteils

Tiefe des Unterteils

Preis pro Stück

1

cm

cm

cm

Mk.

40 90 158 200

41 50 60 90

3H 26 30 30

43 61 66 55

des Unterteils

des Oberteils

i

Inhalt

1

des Unterteils

;

unten

L i c h t e Höhe

80 180 600

50

400

j Preis pro Stück

mm

40

110

I

Lichte W e i t e

L i c h t e Weile oben

1

20

28,00 43,00 61.00 210,00

mit a b n e h m b a r e m O b e r t e i l :

c) N u t s c h e n - F i l t e r des Oberteils

die

300

500

400

900

650

500

1200

750

1200 2000

d) N u t s c h e n - T r i c h t e r

!

Mk.

700

400

a u s Steinzeug mit festem

30,00 50,00

110,00 375,00

Sieb:

I n h a l t des Oberteils

Lichte Weite

T i e f e des Oberteils

Ganze Höhe

Preis pro Stück

1

cm

cm

cm

Mk.

•18 27,5

2,50

4

15,7

3 ' ,

25,7

3

i 1

4,7 7

e) N u t s c h e n - T r i c h t e r geschliffenem Sieb:

aus Steinzeug mit lose eingelegtem,

I n h a l t des Oberteils

Lichte Weite

Tiefe des Oberteils

Ganze Hohe

1

cm

cm

cm

17,5

j

40 70

I

35

4,00

auf-

Preis Mk.

17,5

!

40

0

45

,

25

!

50

16

55

I

30

i

61

I

27

f) N u t s c h a p p a r a t e a u s E i s e n . D i e s e l b e n b e s t e h e n a u s einem o f f e n e n O b e r k a s t e n zur Aufnahme der zu filtrierenden M a s s e und einem g e -

Objektive



765

Obstwein.

schlossenen Unterkasten, aus dem die Luft abgesaugt wird; beide T e i l e sind getrennt durch einen Rost, welcher auf einem durchlochten Blech ein Filtertuch trägt. Die Nutschapparate werden mit g r o s s e m und mit k l e i n e m Unterkasten hergestellt; bei den ersteren sammelt sich das Filtrat in dem Unterkasten, während die Apparate mit kleinem Unterkasten mit einem tiefer gelegenen Sammelgefäss verbunden werden müssen. Preis mit g r o s s e m Unterkasten

Filterflache in Quadratmetern

Preis mit k l e i n e m Unterkasten

Mk^

Mehrkosten für luftdicht schliessenden Deckel Mk.

_Mk.

0.2:.

205

185

30

0.5

390

270

40

2,5 4,0

1130

910

135

1700

1400

1,0

N u t s c h e n f i 1 ter ohne

-160

570

aus

Eisen

Heizvorrichtung .

.

für

Laboratorien,

Mk.

70,00

Berlin

XW, P

4

75

200 qdm

Filterfläche:

j mit Heizvorrichtung

. . . .

Mk.

125,00

Nutschapparate: Warmbrunn,

Quilitz

&

Co.,

Haidestr. 55/57 (s. Ins. S. 613).

Nutschapparate aus M e t a l l e n : J . L. C. F.ckelt. Berlin N. 4. F . H. Meyer, Hannover - Hainholz S. 17).

(s.

Georg

Ins.-Anii.

Woite,

Maschinenfabrik,

Dessau.

Nutschapparate aus Steinzeug: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke,

Aktiengesellschaft.

Berlin-Charlottenburg,

Berlinerstr.

22h

o. siehe ,.M i k r o s k o p i e " sowie

Objektive O b j e k t i v e".

„Photographische

O b j e k t t r ä g e r siehe ,,M i k r o s k o p i e".

Obstwein. O b s t m ü h l e mit S t e i n w a l z e n für H a n d - und K r a f t b e t r i e b , ca. 5 0 0 — 8 0 0 k g , b e i K r a f t b e t r i e b bis 1 2 0 0 k g : No.

1

No.

2

mit roten

bei

Handbetrieb

Steinen,

ca.

280

kg

Gewicht

Mk.

115,00

..



365

..

,

,.

135,00

,.

160,00

,.

r

Leistung

No. 3 ,, g r a u e n B a s a l t s t e i n e n , c a . 3 0 5 k g Andere Obstmühlen siehe unter „ M ü h l e n " .

Gewicht

T r a u b e n - und B e e r e n q u c t s c h a p p a r a t mit gerippten, e m a i l l i e r t e n Gusswalzen. D a s g e m a h l e n e O b s t f ä l l t d i r e k t in e i n e u n t e r die M ü h l e g e s t e l l t e B ü t t e : Als T r a u b e n - und Beerenquetschapparat, Als O b s t m a h l a p p a r a t , f a h r b a r Dieselbe

Mühle,

Als TraubenAls

auf Fussgestell

und

statt auf

fahrbar

Mk. ,.

50,00 70,00



80,00

..

3,.'»0

Rädern:

Beerenquetschapparat

60,00

Obstmahlapparat

D i e s e l b e n M ü h l e n , m i t 11 a r t h o 1 z w a 1 / e n s t a t t walzen kosten pro Maschine m e h r

d-:r e m a i l l i e r t e n

Guss-

T r a u b e n - A b b e e r m a s c Ii i n e z u m T r e n n e n der B e e r e n v o n d e n Kämmen: Die T r e n n u n g g e s c h i e h t d u r c h die i m I n n e r n d e r M a s c h i n e a n g e b r a c h t e T r a u b e n r a s p c l , u n d z w a r w e r d e n d i e l o s g e l ö s t e n B e e r e n d u r c h d e n K o s t g e d r ü c k t , w ä h r e n d die K ä m m e und unreifen B e e r e n a u f demselben liegen bleiben. Preis

Mk.

80,00

Objektive



765

Obstwein.

schlossenen Unterkasten, aus dem die Luft abgesaugt wird; beide T e i l e sind getrennt durch einen Rost, welcher auf einem durchlochten Blech ein Filtertuch trägt. Die Nutschapparate werden mit g r o s s e m und mit k l e i n e m Unterkasten hergestellt; bei den ersteren sammelt sich das Filtrat in dem Unterkasten, während die Apparate mit kleinem Unterkasten mit einem tiefer gelegenen Sammelgefäss verbunden werden müssen. Preis mit g r o s s e m Unterkasten

Filterflache in Quadratmetern

Preis mit k l e i n e m Unterkasten

Mk^

Mehrkosten für luftdicht schliessenden Deckel Mk.

_Mk.

0.2:.

205

185

30

0.5

390

270

40

2,5 4,0

1130

910

135

1700

1400

1,0

N u t s c h e n f i 1 ter ohne

-160

570

aus

Eisen

Heizvorrichtung .

.

für

Laboratorien,

Mk.

70,00

Berlin

XW, P

4

75

200 qdm

Filterfläche:

j mit Heizvorrichtung

. . . .

Mk.

125,00

Nutschapparate: Warmbrunn,

Quilitz

&

Co.,

Haidestr. 55/57 (s. Ins. S. 613).

Nutschapparate aus M e t a l l e n : J . L. C. F.ckelt. Berlin N. 4. F . H. Meyer, Hannover - Hainholz S. 17).

(s.

Georg

Ins.-Anii.

Woite,

Maschinenfabrik,

Dessau.

Nutschapparate aus Steinzeug: Deutsche Ton- u. Steinzeug-Werke,

Aktiengesellschaft.

Berlin-Charlottenburg,

Berlinerstr.

22h

o. siehe ,.M i k r o s k o p i e " sowie

Objektive O b j e k t i v e".

„Photographische

O b j e k t t r ä g e r siehe ,,M i k r o s k o p i e".

Obstwein. O b s t m ü h l e mit S t e i n w a l z e n für H a n d - und K r a f t b e t r i e b , ca. 5 0 0 — 8 0 0 k g , b e i K r a f t b e t r i e b bis 1 2 0 0 k g : No.

1

No.

2

mit roten

bei

Handbetrieb

Steinen,

ca.

280

kg

Gewicht

Mk.

115,00

..



365

..

,

,.

135,00

,.

160,00

,.

r

Leistung

No. 3 ,, g r a u e n B a s a l t s t e i n e n , c a . 3 0 5 k g Andere Obstmühlen siehe unter „ M ü h l e n " .

Gewicht

T r a u b e n - und B e e r e n q u c t s c h a p p a r a t mit gerippten, e m a i l l i e r t e n Gusswalzen. D a s g e m a h l e n e O b s t f ä l l t d i r e k t in e i n e u n t e r die M ü h l e g e s t e l l t e B ü t t e : Als T r a u b e n - und Beerenquetschapparat, Als O b s t m a h l a p p a r a t , f a h r b a r Dieselbe

Mühle,

Als TraubenAls

auf Fussgestell

und

statt auf

fahrbar

Mk. ,.

50,00 70,00



80,00

..

3,.'»0

Rädern:

Beerenquetschapparat

60,00

Obstmahlapparat

D i e s e l b e n M ü h l e n , m i t 11 a r t h o 1 z w a 1 / e n s t a t t walzen kosten pro Maschine m e h r

d-:r e m a i l l i e r t e n

Guss-

T r a u b e n - A b b e e r m a s c Ii i n e z u m T r e n n e n der B e e r e n v o n d e n Kämmen: Die T r e n n u n g g e s c h i e h t d u r c h die i m I n n e r n d e r M a s c h i n e a n g e b r a c h t e T r a u b e n r a s p c l , u n d z w a r w e r d e n d i e l o s g e l ö s t e n B e e r e n d u r c h d e n K o s t g e d r ü c k t , w ä h r e n d die K ä m m e und unreifen B e e r e n a u f demselben liegen bleiben. Preis

Mk.

80,00

766

Obstwein.

O b s t - u n d T r a u b e n - P r e s s a p p a r a t e mit intermittierend w i r k e n d e m Druckw e r k , d. h. ein Zupressen erfolgt nur bei der V o r w ä r t s b e w e g u n g des Druckhebels.

No.

6 5 4 3 2 1

Schale

des Korbes

Höhe des Korbes

ca. cm

ca. cm

ca. cm

Wirklicher Kubikinhalt der Presse ca. 1

70 84 95 118 142 175

55 66 77 105 120 134

45 50 65 90 94 100

90 140 250 630 920 1220

Durchmesser

Trauben können aufgeschüttet werden

der Spindel

ca. 1

ca. mm

225 375 540 1050 1500 2200

50 55 60 75 90 110

der

Preise

Gewicht der ca. kg

mit Korb aus Buchenholz Mk.

mit Korb aus Eichenhob Mk.

166 230 305 540 850 1620

99,00 127,00 178,00 312,00 475,00 785,00

104,00 133,00 188,00 327,00 490,00 815,00

Presse

Extra für Eisenfüsse Mk.

10,00 12,00 17,00 18,00 22,00 32,00

O b s t - u n d T r a u b e n - P r e s s a p p a r a t mit Presskorb aus Eichenholzstäben; Biet (Schale) aus säurefest emailliertem Eisen oder aus Eichenholz. Mit k o n t i n u i e r l i c h « W i r k u n g , d. h. ein Zupressen erfolgt sowohl beim H i n g a n g als R ü c k g a n g des Druckhebels. Das D r u c k w e r k lässt sich auf zwei verschiedene Geschwindigkeiten, je nacb der zur V e r f ü g u n g stehenden Arbeitskraft, einstellen: A. M i t e m a i l l i e r t e m

Eisenbiet.

Presskorb Wirkl. können RaumInnerer aufgeinhalt No. schüttet d. Press- Durch- Höhe werden korbes messer

1 o

3 4 5 6 7 8

ca. 1 bis

ca. 1

270 420 750 1200 1900 2700 3600 5400

90 140 250 400 630 920 1220 1800

B. M i t

No.

1 2 3 4 5 6 7 8

Stärke der Stahlspindel

Durchmesser der Schale

ca. mm ca. mm ca. mm I ca. mm.

500 600 700 800 945 1120 1250 1480

450 500 650 800 900 940 1000 1050

50 55 65 75 80 95 110 135

700 840 1070 1200 1300 1550 1750 2050

Preis

Gewicht der Presse ca. kg

175 290 455 610 745 1120 1830 3100

mit mit Buchen- Eichenholzkorb holzkorb Mk.

Mk.

104,00 110,00 134,00 140,00 192,00 202,00 260,00 270,00 300,00 375,00 505,00 525,00 810,00 870,00 1350,00

Extra für Eisenfüsse

Wenn m. schmiedeisern. Presssockel mehr

Mk.

Mk.

10,00 12,00 17,00 17,00 18,00 22,00 32,00 33,00

25,00 45,00 55,00 60,00

Eichenholzbiet

Presskorb Wirkl. können Raumaufgeinhalt Innerer schüttet d. Press- Durch- Höhe werden korbes messer ca. 1 bis

ca. 1

270 420 750 1200 1900 2700 3600 5400

90 140 250 400 630 920 1220 1800

Starke der Stahlspindel

Preis Grösste Gewicht Breite mit mit der des Buchen- EichenPresse holzkorb holzkorb Bietes

ca. mm ca. mm ca. mm

ca. mm

ca. kg

Mk.

Mk.

450 500 650 800 900 9 ¡0 1000 1050

850 1000 1200 1320 1460 1650 1800 2050

160 245 455 630 810 1300 2000 2800

132,00 182,00 250,00 360,00 470,00 660,00

138,00 188,00 260,00 370,00 485,00 680,00 950,00 2000,00

500 600 700 800 945 1120 1250 1480

50 55 65 75 80 95 110 135

Wenn m. Extra schmiedeisernem für PressKupfersockel stiefel mehr Mk. Mk.

9,00 12,00 15,00 18,00 20,00 25,00 37,50 52,00

25,00 45,00 55,00 60,00

Ucker Fe d e r d r u c k - A p p a r a t e grösseren

Nummern

zum

7G7

Öfen.

selbsttätigen

der vorstehenden

Federdruckapparat p a s s e n d zu P r e s s e



Nachpresseo,

zum

Anpassen

an

die

I'ress-Apparate:

Spindelstärke

Anzahl

der

Preis

Federn

Mk.

:>

Auf

einschl.

Die

Stromzuleitungen

werden

Vorzug,

Temperatur

die in

durch

Volt),

mit Ofen

u.s.w.

aus

eiserne Schmelztiegel Porzcllanrohr

Wasser

leicht

Autoklav

zur A u s f ü h r u n g

Platinwickelung nach

Dr.

ohne

zur

1 laloidsalzen Die

Schmelzen

zur

des

eingetragen

Darstellung

(für

Heizung

Salzes,

das

dann

in

wird.

Der

Apparat

von von

von

AI. die

von

Als Anode

d i e n t ein

Kühlvorrichtung

für

1 0 0 —IO.I Am]),

Kohlenstab,

versehen

gebaut

ist.

,.

160,00



150,00

Der

Tigel

vorgewärmten Ströme

elektrothermisch geschmolzener Salze,

mit

43.r>,00

mittels

Ein /weiter ist

,. Mg, einem

geschieht den

;i00,00

JO A n i p .

(D. R. G. M.). ist e i n

Mk.

Re-

bis

kompl.

Stahlplattc,

ist für S t r ö m e

Er-

ge-

chemischer

gebaut Elektrolyse

Rohr

gekühlt.

konstant

Abschcidung

dient als K a t h o d e : die A n o d e Kohlcnstab.

(jf> m m

das

Eisen-

Widerstand

Borchers

geschmolzenen

umhüllter

Kathodcnticgel

man

Stück

einer Perrot-Eeuerung durch einen Elctcher-Hrenner.

:i0 A m p .

Die

einem

kann

geheizter

zum

dass

(D.R.G.M.).

den

die

y o , 4 0 . ÖO u n d so

kann.

Dr. I l e l b i g

dass

von

Anordnung,

in einer K o h l e n r ö h r e v o r g e n o m m e n ,

Elektrischer

eine

70.00

cm.

Watt.

d e s ( Ifens

unter hohem Druck und konstanter T e m p e r a t u r

110 Be

gebaut,

schräg

werden

aktionen

Ofen

..

Ofens

ca.

1 lorizontalöfen

hat

Elektrisch

dient

4.r> — .">;>

gleiche 7.0,1.10

X o . 2.

gleiche

Röhrenöfen

hitzung

Li,

,.

Höchst-

annähernd

6:".,00

horizontal,

bei

T>(J — 7 0

Platin

wie

Länge

.. cm.

Spannung) sonst

8.r>,f>—(jr> V o l t g e b a u t . Öfen für . . . Stück . . . .

Ohne 200 200,00

mit 200 260,00

ohne Kohleneinstellvorrichtung. 400 Amp. 5 4 0 , 0 0 Mk.

F ü r die beiden erstcren Ofen: 1 P a a r K o h l e n s t i f t e , TfiO mm lang. HO mm Durclim I s o l i e r s t r e u p u l v e r für F l a n s c h e n f o r m e n , 1 0 0 kg K n o c h e n a s c h e , geglüht und gewaschen, Im.) kg Tiegelschmelzöfen, elektrische: Kryptol-üwrUscIiaft m. 1>. lt.. Ilcrlin NW. 7,

Elektrische

Öfen

Ciit.-r .. Berlin Ii¡.i.i.—ti-. V, :,7 is. In-, .-. iil:ti.

NW.,

Ölbäder.

Ölbäder

nach F r e s e n i u s

Innere Masse Stück

.

.

aus starkem Kupferblech, mit < »si-n ¿11111 A u f h ä n g e n :

10, fi X

D i e s e l b e n mit Yierfiissen, Stück

10 ;"> X 20,00

III,."»

12 X

22,.'i0

Ö l b a d in Kr.ssi-rollenform lassen), S t ü c k

12 X 22,"iO

12

13,."» X

-'•">. X 2."i,00

13,f> c m . Mk.

27,

das Ol

abtropfen zu

D i e s e l b e A b t r o p f v o r r i c h t u n g , kombiniert mit 11 o t'ma n n schem W a s s e r b a d von l ö c m D u r c h m

Mk.

25,00

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13,:>0

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1 ;{(.l,U0 :i0,00

2,:> 42.1 Kl U3,00

auf

."> 1 6 0 , 0 0 Mk. 87,00 ..

Ölbäder: Leppin & Masehe. Berlin (s. Ins.-Anh. S. 12). Ölbäderfüllung: Chornische Fabrik Flörsheim.

So..

Kniielutir

17

Dr. II. NoenlliiiKer,

\V;;Mnl>nnin. 11i

76,00

Olivenöl: l-'uersc B r o s . & Co., N e w Y o r k , Nos. 2 u. 4 S t o n e S u e e i (s. Ins.-Aull 8. 13)-

l.eiin aim & Voss. Ilanih!u:4'. Meyer e o l m , Hannover

Olivenöl-Apparate : F.

II. M e y e r ,

Hannover - Hainholz

Einrichtungen f ü r Fried.

Krupp

(s.

Jns.-Anli.

S.

17).

Olivenöl-Fabriken:

Aktiengesellschaft

(.rusonwerk,

Magdeburg-Buckau.

Ö l k u c h e n siehe unter „ F u t t e r s t o f f e " . Ö l p r e s s e n . Für Saaten mit verhältnismässig geringem Ölgehalt ( L e i n s a a t , B a u m w o 1 1 s a a t , S o n n e n b l u m k e r n e u. s. w.), die nur einmalige P r e s s u n g erfordern, eignen sich ganz b e s o n d e r s h y d r a u l i s c h e Eta g e n p r e s s e n , wie eine solche umstehend abgebildet ist. Das Pressgut wird, nachdem es in Kuchen geformt und in T ü c h e r eingeschlagen ist, auf die P r e s s p l a t t e n gebracht. Beim Steigen des P r e s s k o l b e n s w e r d e n die P r e s s p l a t t e n a u s den Staffeleisen bezw. H ä n g e ö s e n gehoben und gegeneinander gedrückt. D a s Öl fliesst hierbei seitlich bis zum Presstisch hinunter und wird in einer Rinne a u f g e f a n g e n , die am untern Holm oder am Kopfe des P r e s s k o l b e n s vorgesehen ist.

780

Ölsäure.

P r e i s e

der

h y d r a u l i s c h e n

E t a g e n p r e s s e n

für

Ölfrüchte.

Grösse Durchmesser des Presskolbens Pressdruck Anzahl der Kuchen für eine Pressung Grösse der Kuchen (beschnitten)

j

Gewicht der vollständigen Presse Preis Hydraulische Fried.

Krupp

mm in Atm. '

.

.

.

.

m m

etwa kg Mk.

400 350 14 700 300 4900 3300

400 350 17 800 300 5700 3500

Etagenpressen:

Aktiengesellschaft

Grusoiiwerk,

Magdeburg-Buckau.

Ölsäure (Stearinöl; E l a i n s ä u r e ; Acidum oleinic.um). C 1 8 H 3 / , 0 2 . S i e findet sich, an Glyzerin gebunden, in den meisten Fetten ( n a m e n t l i c h d e n ö l e n ) ; in d e r T e c h n i k b e z e i c h n e t man sie als O 1 e i n , während d i e s e r N a m e k o r r e k t nur für d a s Ö l s ä u r e g l y z e r i d gilt. D i e Ö l s ä u r e w i r d t e c h n i s c h als N e b e n p r o d u k t bei der Stearinfabrikation gewonnen. V e r s e i f t man die F e t t e hierbei (vgl. die Artikel „ S t e a r i n " , „ F e t t s ä u r e n " und „ S e i f e") mitSchwefelsäure und destilliert darauf die Fettsäuren ab, so bezeichnet man die g e w o n n e n e Ö l s ä u r e als d e s t i l l i e r t e s Olein. G e s c h i e h t dagegen die Vers e i f u n g in A u t o k l a v e n m i t t e l s gespannten Wasserdampfs, so führt die dargestellte Öl. s ä u r e die B e z e i c h n u n g s a p o n i f i z i e r t e s O 1 e i n. Mit dem letzteren N a m e n belegt man auch Ölsäure, die durch die g e w ö h n l i c h e Kalkv e r s e i f u n g g e w o n n e n ist. D i e auf die eine o d e r andere Weise gewonnenen Fetti säuren trennt man durch P r e s s e n in d i e f l ü s s i g e Ö l s ä u r e und die f e s t e M a s s e , welche als S t e a r i n bezeichnet wird. Bei der D a r stellung der Fettsäuren durch s a u r e V e r s e i f u n g und D e s t i l l a t i o n wird die T r e n Ölpresse. n u n g d e r r o h e n F e t t s ä u r e n in O l e i n u n d S t e a r i n h ä u f i g a u c h d u r c h f r a k t i o n i e r t e D e s t i l l a t i o n im l u f t v e r d ü n n t e n R ä u m e b e w i r k t ; auch kann man bei der V e r s e i f u n g mittels g e s p a n n t e n W a s s e r d a m p f s durch f r a k t i o n i e r t e K o n d e n s a t i o n eine a n n ä h e r n d e T r e n n u n g d e r f l ü s s i g e n und f e s t e n S ä u r e n e r r e i c h e n .

Ölsäure

Salze —

Opium

und

781

Opiumalkaloide.

Die Ölsäure wird in der Seifenfabrikation benutzt; man zieht hierfür das Saponifikat-Olein dem häufig unangenehm riechenden und bei unsorgfältiger Destillation schlecht verseifenden Destillat-Olein vor. Ferner wird das Olein zum Einfetten der Wolle in der Tuchfabrikation und als Putzöl für Messing verwendet. Die reinste Ölsäure gewinnt man durch Verseifung von Leinöl; in diesem Falle wird sie auch als L e i n ö l s ä u r e bezeichnet. Reine Ölsäure ist eine farblose, dickliche Masse, sp. O. (bei 14°) 0,898; Erst. P. + 4°; Sch. P. + 14°. Mit überhitztem Wasserdampf lässt sie sich bei 250° unzersetzt destillieren, während bei der Destillation unter gewöhnlichem Luftdruck Zersetzung eintritt. An der Luft wird sie sehr schnell ranzig, indem sie eine gelbe Farbe, unangenehmen Geruch, kratzenden Geschmack und saure Reaktion erhält. Ölsäure, techn. „ „

(Olein, Stearinöl),

,, ,, ,, aus L e i n ö l ( L e i n ö l s ä u r e )

Ölsäure:

hell,

destilliert

°/0 k g

saponifiziert

Fuhrst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone I I n . Street (s. Ins.-Anh. S. 13). I

°/0 L. 3,30 D 5,50 3,70 . D 8,00

. . . . . . .

. . . . . . .



,,

.

t a r t a r , acid, crist

Opium und

. . . . . . . . . .

II M k . II D T") D D D



5,00 5,00 0,80 1,00 2,20 2,20 2,20

1 ks Mk. 177,00 171,00 1 „ 213,00 1 „ H 29,00 H 37,40 II 50,00 H 45,00 H 33,60 H 29,70 H 50,00 H 33,60 II 76,00 D 9,00 D 8,00 D 8,00 D 8,00 1 kg 45,00 45,00 1 II 6,00 J? H 9,00 H 20,00 H 20,00 H 20,00





Opiumalkaloide:

Kuerst Bros. & Co., New York, Nos. 2 u. 4 Stone Street

. Ins.-Anh

s. 13).

O r a n g e n b l ü t e n ö l siehe „N e r o I i o 1". Orangenschalenöl

siehe „ P o m e r a n z e n s c h a l e n ö

O r c h i d e e n ö l siehe ,,Y 1 a n g - Y 1 a n g ö 1"

1".

O r c e i n (Orseille) siehe „ P f I a n z e n f a r b s t o f f e". Orexin. Früher verstand man darunter das Orexinum chloricum = Phenyldihydrochinazolinchlorhydrat. CH 2 C«HI
-Naphtol-Wismut. B i 2 0 ; ( 0 H ) . (C.OHTO). Bräunliches, geruch- und geschmackloses Pulver, unlöslich in H 2 0 und Alkohol. Man verwendet es medizinisch, und zwar innerlich als Darmantiseptikum, äusserlich als Jodoformersatz.

Orphol

. I) Mk. 1.1,00; II Mk. i.nn

O r s a t - A p p a r a t siehe „ R a u c h g a s e". O r s e l l l e siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e " . O r t h o c h r o m a t i s c h e P l a t t e n s. „P h o t o g r a p h i s c h e P l a t t e n " . O r t h o f o r m (-Neu) = m-Amido-p-oxybenzoemethylester. / N H J

(3)

C.H, X --OH (4) . x C O O C H : , (1) Zur Darstellung geht man von p-Oxvbenzoesäuremethylester aus. nitriert ihn und reduziert das erhaltene Nitroprodukt. Feines weisses Pulver vom Sch. P. 142°, sehr schwer löslich in H ; 0 und Äther, leicht löslich in Alkohol und siedendem Benzol. Man benutzt es als lokales Anästhetikum äusserlich mit ausgezeichnetem Erfolge, so bei Geschwüren, Riss- und Brandwunden, in der Zahnheilkunde zum schmerzlosen Zahnziehen, in Form von Einblasungen bei Schnupfen und Heufieber u. a. m.

Orthoform-Neu „Höchst"

H Mk. 11.DU; 1 kg Mk. 110JH)

O r t o l siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n". Osmium. Os. A. G. = 190,8. Platinmetall, das sich aus geschmolzenem Zinn in blauen und sehr harten Kristallen ausscheidet; sonst bildet es ein grauschwarzes Pulver. Sp. G. 2 2 , 4 8 ; Sch. P. ca. 2500°. Schwerster aller Körper und am schwersten schmelzbares von allen Metallen. In fein verteiltem Zustande löst es sich in verschiedenen Mineralsäuren, dagegen ist kompaktes Os auch in Königswasser nicht löslich. Beim Erhitzen an der Luft oxydiert es sich. Das Os wird, mit Iridium legiert, als O s m i u m i r i d i u m wegen der Härte und Unangreifbarkeit dieser Legierung zu Spitzen für Stahlfedern und Füllfederhaltern sowie zu einigen andern Gegenständen benutzt. Ferner bildet es das Material des Glühkörpers bei der neuen A u e r sehen elektrischen Glühlampe; siehe darüber den Artikel „O s m i u m la in p e " . Über das D. R. P. 157 172 zur Darstellung von k o l l o i d a l e m Osmium vgl. den Artikel ,,P I a t i n " .

Osmium Osmium-Iridium Franz Eisenach & Cie., Offenbar a. M.

\V. c Hirm-us Kunuu n.M.

1 f Mk. T.5'1 I g ,, ;',fjO

Osmiumlampe. So bezeichnet man die von A u e r erfundene e l e k t r i s c h e Glühlampe: Das Osmium wird zu einer teigartigen Masse unter Zusätzen verarbeitet und unter hohem Druck zu Fäden gepresst; nach dem Trocknen werden dieselben unter Zuhilfenahme des elektrischen Stroms zu reinem Metall reduziert. Der Osmiumfaden wird wie bei den gewöhnlichen elektrischen Glühlampen in eine luftleere oder mit indifferentem Gas gefüllte Glasbirne eingeschlossen. Die Osmiumlampe verbraucht mir 1.5 W. für 1 H.-K.: ein ( beistand ist die geringe Spannung, mit der die Osmiumlanipe brennt. So braucht diejenige von 25 H.-K. zwischen 25 und 30 V.. die von 30—35 H.-K. etwa 38 V., so dass man mehrere Lampen zusammenkuppeln inuss, um die in den Beleuchtungsnetzen übliche Spannung von 110—120 V. auszunutzen. Auch ist die Osmiumlampe wegen der Seltenheit des Os teuer (1 Stck. 5 Mk.). aber sie hält weit über 1500 Brennstunden aus und macht sich durch die Stromersparnis bald bezahlt. Das Licht ist strahlend-weiss. Die nachstehende Tabelle gibt über Lichtstärke und Stromverbrauch der

Osmiumverbindungen

O s i a m p e bei Dauerversuchen Durchschnittswerte. B r e n n d a u e r in S t u n d e t i



Oxalsäure.

ein anschauliches

S t r o m s t ä r k e in A r a p .

1,320 1,288 1,2:2

Bild;

M i t t l e r e L i c h t s t ä r k e in Hefnerkerzen

100 •Í00 «00 1000

785

85,25 33,27 31,50 2!U)5

die Zahlen

| E n e r g i e v e r b r a u c h in |

!

¡

sind

Watt

pro Kerze

1,454 1,510 1,554

1

Als weiterer Vorzug der Osmiumlampe ist ihre grosse Unempfindlichkeit gegen S p a n n u n g s s c h w a n k u n g e n anzuführen, die das Licht der Osmiumlampe nur wenig beeinflussen, während sie sich bei der Kohlenfadenlampe so störend und verderblich bemerkbar machen. Ein Zerstäuben des Osmiumfadens und d a s dadurch bewirkte Schwärzen der Birne ist fast gar nicht zu beobachten, so d a s s auch dadurch die Leuchtkraft der Lampe nicht beeinträchtigt wird. Der Preis der Osmiumlampe von 16 bis 32 Kerzen beträgt 5,50 Mk.; auf diesen Preis werden für die ausgebrannte Lampe 0,75 Mk. zurückvergütet. Da die Lampe noch nicht halb soviel Energie verbraucht wie die Kohlenfadenlampe, so ist leicht zu errechnen, d a s s sich bei einem Strompreise von beispielweise 0,40 Mk. per Kilowatt die 32 kerzige Lampe in etwa 170 Brennstunden amortisiert hat und d a s s man für die restlichen etwa 600 Brennstunden (wenn nur die Brenndauer der Kohlenlampe, etwa 800 Stunden, der Rechnung zugrunde gelegt wird) gegenüber der Kohlenlampe etwa 18 Mk. an Stromkosten spart. Osmiumverbindung-en. Besonders ist d a s O s m i u in t e t r o x y d (Ü b e r o s m i u in s ä u r e) OsO.-,, in der Technik fälschlich als O s m i u m s ä u r e ( A c i J u m oxmicum) bezeichnet, wichtig. Es bildet sich beim Erhitzen von Os an der Luft oder mit W a s s e r d a m p f , auch beim Behandeln mit HNOs oder Königswasser. Weisse, leicht schmelzbare, bei ca. 100° siedende, in f a r b losen Nadeln sublimierende Kristallmasse, die sich in H a O leicht löst. Die Uberosmiumsäure verdampft selbst aus verdünnten Lösungen; die D ä m p f e sind stark giftig, riechen stechend und greifen die Schleimhäute heftig an. Von der Überosmiumsäure kennt man keine Salze, dagegen existieren O s m a t e (osmiumsaure Salze) von dem im freien Zustande nicht bekannten O s m i u ni t r i o x y d 0 s 0 3 . Die Überosmiumsäure (Osmiumsäure) dient in der Mikroskopie zum Abtöten kleiner Lebewesen. Osmiumchlorid ()smiumammoniumchlorid Osmiumkaliumchlorid . . . Osmiumnatriumchlorid . . O s m i u m s ä u r e , E i n t e i l u n g in i g 0,5 K 0,25 " ..

,,

O s m i u m s a u r e s Klei . . Kalium Kalk . Natrium

,,

0,1 g

. . . . . . . .

Frunz Eisenacli & Cie., Offeiiburh

l l l l l l l l . . .

! - Mk. 4,00;

g g g g g g g g D

l g l g l g

Mk . 6,00 5,00 „ 4,00 4,50 5,50 „ 6,15 „ 6,50 „ 7,50 „ „ 35,00 4,00 „ 4,50 , 3,75 „

.\L

O s m o s e siehe „D i f f u s i o n". O s m o s e a p p a r a t siehe ,,M e 1 a s s e". O x a l a t e (oxalsaure Salze) siehe unter den betreffenden M e t a 11 v e r b i 11 d u n g e Ii. Oxalsäure (Kleesäure; Acidum oxalicum). CaHaOi = ( C O . OH)j. Sie findet sich in vielen Pflanzen, so als K a l i u m b i o x a l a t im Sauerklee, Sauerampfer, Rhabarber ti. s. w.: künstlich erhält man sie 50

780

Oxaphor.

bei d e r B e h a n d l u n g v i e l e r K o h l e n s t o f f v e r b i n d u n g e n ( Z u c k e r , S t ä r k e , Z e l l u l o s e ) mit S a l p e t e r s ä u r e o d e r s c h m e l z e n d e m Kalihydrat. So kann man sie d u r c h E r h i t z e n v o n 1 T . R o h r z u c k e r mit 8 T. HNOa g e w i n n e n , d o c h f a b r i z i e r t e m a n s i e in d e r T e c h n i k b i s v o r k u r z e m a u s s c h l i e s s l i c h aus S ä g e s p ä n e n : Auf 1 T . d u r c h S i e b e n v o n g r ö s s e r e n S t ü c k e n b e f r e i t e S ä g e s p ä n e v e r w e n d e t m a n 2 T . A l k a l i , u n d z w a r in F o r m v o n K a l i n a t r o n lauge (sp. G . 1,3—1,4), w o m i t m a n die S p ä n e d u r c h t r ä n k t . Die Mischung w i r d , u n t e r s t ä n d i g e r B e w e g u n g d u r c h ein R ü h r w e r k , a u f f l a c h e n P f a n n e n ( i n 2 c m h o h e r S c h i c h t ) auf c a 2 4 0 ° e r h i t z t , b i s e i n e g r ü n l i c h g e l b e S c h m e l z e e n t s t a n d e n ist. N o c h h e i s s k o m m t d i e s e in w a r m e s W a s s e r , w o r a u f m a n auf 38° B 6 e i n d a m p f t u n d e r k a l t e n l ä s s t . Hierbei kristallisiert der grösste Teil d e s N a t r i u m o x a l a t s a u s ; m a n t r e n n t d a s s e l b e v o n d e r F l ü s s i g k e i t , l ö s t e s in w e n i g s i e d e n d e m W a s s e r u n d f ä l l t d i e O x a l s ä u r e mit K a l k a u s . D a s C a l c i u m o x a l a t e n d l i c h w i r d mit H - 0 zu e i n e m d ü n n e n B r e i a n g e r ü h r t , e r h i t z t u n d d a s Ca durch HjSO» ausgefällt. Die a b g e z o g e n e O x a l s ä u r e l ö s u n g wird weiter eing e d a m p f t , bis die letzten G i p s r e s t e a u s g e s c h i e d e n sind, und zur Kristallisation hingestellt. Durch Umkristallisieren wird die Oxalsäure gereinigt. — Auch d u r c h B e h a n d e l n v o n S ä g e s p ä n e n mit e i n e m G e m i s c h v o n H N O a u n d H^SO» wird Oxalsäure technisch gewonnen. S e i t d e m in n e u e s t e r Z e i t d i e D a r s t e l l u n g d e r A m e i s e n s ä u r e ( s . d . ) durch das patentierte G o l d s c h m i d t sehe Verfahren so bedeutend verb i l l i g t w o r d e n ist, b e n u t z t m a n d i e a m e i s e n s a u r e n S a l z e z u r G e w i n n u n g v o n O x a l a t e n , u n d z w a r w e r d e n A l k a l i o x a l a t e n a c h d e m D . R. P . 111 0 7 8 d u r c h Erhitzen eines Gemisches von ameisensauren und kohlensauren Salzen erzeugt. E i n e w i c h t i g e A b ä n d e r u n g d e s V e r f a h r e n s b r i n g t D. R. P . 161 5 1 2 . Über d i e s e s V e r f a h r e n s i e h e u n i e r K a l i u m O x a l a t ( N o . 2 3 a im A r t i k e l ,,K a 1 i u m v e r b i n d u n g e n ' j. — M a n m a c h t d a n n a u s d e m gewonnenen Oxalat die S ä u r e frei. S i e b i l d e t mit 2 H 2 0 f a r b l o s e , d u r c h s i c h t i g e , s t a r k s a u e r s c h m e c k e n d e , g e r u c h l o s e , a n d e r L u f t v e r w i t t e r n d e K r i s t a l l e , d i e s i c h in 1 2 — 1 4 T . k a l t e n , in 0 , 3 — 0 4 T . h e i s s e n W a s s e r s l ö s e n ; d i e O x a l s ä u r e ist g i f t i g . M a n b e n u t z t s i e in d e r F ä r b e r e i u n d K a t t u n d r u c k e r e i , z u r D a r s t e l l u n g v o n A m e i s e n s ä u r e , R o solsäure, Dextrin und Diphenvlaminblau, zum Bleichen von Stroh, zum Reinigen von Stearin und Glyzerin, zur Beseitigung von T i n t e n - u n d Rostflecken, ferner (unter dem falschen Namen Z u c k e r s ä n r e ) zum Putzen von M e s s i n g u. s. w . P r ü f u n g ? : Den Gelullt b e s t i m m t m a n durch T i t r a t i o n m i t N o r m a l l a u g e und t ' h e n o l p h t a l e i n a l s I n d i k a t o r ; ebenso g e n a u i s t die T i t r a t i o n m i t KMnO, in s c h w e f e l s a u r e r I.üsung. Die P r ü f u n g auf a n o r g a n i s c h e S t o f f e , auf C'u, Pb, Fe und It-SO«, g e s c h i e h t in der a l l g e m e i n ü b l i c h e n Weise, die auf H N O 3 m i t D i p h e n v l a m i n i n S c h w e f e l s ä u r e . Auf A m m o n i u m v e r b i n d u n g e n prüft m a n m i t N e s s 1 e r scheni R e a g e n s ; a u c h m ü s s e n sich 0,5 g O x a l s ä u r e beim S c h ü t t e l n m i t 100 com Ä t h e r g a n z klar u n d o h n e j e g l i c h e n Hiiekstand a u f l ö s e n . Oxalsäure,

techn.

krist

" „ ko

Mk.

I Kittersal/form I'ulvcr) doppelt

^erciniot,

cileni, rein,

.

.

krist.

.

krist

(¡11,00—70,00 78,00

1 :i0,00 .'!,;•)()

. . . .

entwässert .

.">0,00—(¡0,00 58.00—(¡5,00

.

Oxalsäure: Kuerst Bros. & Co., New York. Nos. 2 u. 4 S t o n e Street (s. I n s . - A n h . S. l.".l. H o l l e r & Co., H a m b u r g I. A N t e r d a m m 12/13. Lehmann Voss, H a m b u r g .

V Mti \j . r C..hn. < ..Im. Ilanno' Hannover. S l a s s f u r t e r Cht in. Fabrik vorm. b. rjt. A . - C . , S'.assfurt. Fiie.lr. Wachs. C i u m . Fabrik,

A n l a g e n zur H e r s t e l l u n g von O x a l s ä u r e J.

L.

C.

Eckelt,

Berlin

X.

baut:

4.

Oxalsäure-Apparate: Ii*. H. Meyer,

Hannover - H a i n h o l z

Oxaphor

=

mittels Zinkstaubs und Säuren; der Reduktionsflüssigkeit wird der gebildete Oxykarnpfer durch Extraktionsmittel entzogen und durch Destillation mit Wasserdampf gereinigt. W e i s s e s Kristallpulver vom Seh. P. 203—205", schwer löslich in kaltem, leichter in heissem H»0. sehr leicht löslich in allen organischen Lösungsmitteln. Da sich der feste Oxykarnpfer bei längerem Aufbewahren zersetzen kann, so kommt nur die 5 0 % ige alkoholische Lösung in den Handel. Man gibt das Oxaphor innerlich gegen Atemnot aller Art; Einzeldosis 1—1,5 g, T a g e s d o s i s 1,5—2 g. Oxaphor

..Höchst"

.¡Ml»:,, i g e L ö s u n g '

H

M k . 11,(10:

1 kg M k . III:". 0(1

O x a z i n e u n d T h i a z i n e . Zwei Klassen von Teerfarbstoffen, die nahe miteinander verwandt sind. Man kann sie von den A z i n f a r b s t o f f e n ( s . d . ) ableiten, deren einfachster Repräsentant das P h e n a z i n

CoHj-C6Hi

oxazin leiten sich die O x a z i n f a r b s t o f f e , fa rbstoffe vielmehr

N

ab.

Erstere während

genannt) das Chromophor

haben

die

entsteht.

Pheno-

Vom

Phen-

vom Phenothiazin die MM T h i a z i n-

chromophore

in den Thiazinen N

i

(auch

Gruppe

..

..

50—0,t>70 l-'ettul. sp. G. H..SNJ — I- lüsMiji s l'ar.ifiin I). A. IV

799 °/« o o 0 o u o 0

0

kg „ •• ,.

Mk. J 5,00 .. Ui.OO . 22.00 ,, 2».00 „ N2.00

Paraffin: BruS. & Ii».. N< W York, Nus. 2 u. 4 Stolle Dr. Tli. Sli-inkauliT, Biebrich a. Rh. Str.it (s. Ins.-Anh. S. 13). Tcrlkuks. ). Meyer Golm, llamiuvi-r. P a r a f o r m siehe ,,F o r m a I ü e h y d " . II.ilU r i Co., Hamburg 1, ANtcriUmm 1-. IS P a r a f o r m a l d e h y d siehe „F o r m a I d e h y d " . P a r a f f i n ö l siehe „ P a r a f f i n " . P a r a l d e h y d . (C 2 H»0) 3 . Unter Einwirkung geringer Säuremengen polymerisiert sich der gewöhnliche A l d e h y d (s. d.) zu dem medizinisch wertvollen Paraldehyd, einer ätherisch riechenden, klaren, farblosen Flüssigkeit, die in der Kälte erstarrt und bei 10,5° schmilzt. S . P. 124°, sp. Q. 0 , 9 9 8 . Leicht in Alkohol und Äther, schwerer in W a s s e r (namentlich in w a r m e m ) löslich. FUITSI

Prtifniig:

Dieselbe richtet sich nach den Vorschriften des D. A. IV.

Paraldehyd, ehem. rein, D. A IV

1 kg Mk. 3,75

Paraldehyd: C. Erdmann, Leipzig-Lindenau. i KV Merck. Darnistadt. Paraldehyd-Apparate: F. H. Meyer, Hannover • Hainholz Ins.-Anh. S. 17). Paranephriu. Blutdrucksteigernder Bestandteil der Nebenniere, aus dieser ohne Benutzung von Säuren und Laugen gewonnen. E s kommt als sterilisierte Lösung 1 : 1000 in den Handel und dient als hervorragendes blutstillendes Mittel, so innerlich bei Magen- und Darmblutungen, ferner zur Blutstillung von Schleimhäuten in der Gynäkologie, hei Operationen u. a. in. Paranephrin. strrüc- I.nmng 1 : Ulm). Originalgläser von . . 10 20 30 cm. Preis 0,60 1,00 1,50 Mk. L' Merck, Darmsuull. P a r a n i t r a n i l i n siehe ,,N i t r a 11 i 1 i n " . P a i a p h e n y l e n d i a m i n siehe ,,P h e u y 1 e 11 d i a m i n " . P a r f ü m e r i e , umfasst die Darstellung wohlriechender Präparate. Es zählen hierzu ausser den eigentlichen P a r f ü m s , d. h. w o h l r i e c h e n den W ä s s e r n , E s s e n z e n und T i n k t u r e n , auch Pomaden, T o i l e t t e s e i f e n , H a a r ö l e , R ä u c h e r p u l v e r u. s. w. Die Riechstoffe, welche allen diesen Produkten die Zugehörigkeit zur Parfümerie verschaffen, sind teils n a t ü r l i c h e , teils k ü n s t l i c h e . Die n a t ü r l i c h e n Riechstoffe entstammen zum grössten Teil dem Pflanzenreich; nur M o s c h u s , A m b r a und Z i b e t werden dem tierischen Organismus entnommen. Die künstlichen Riechstoffe sind teilweise Nachbildungen von Naturstoffen, teils Präparate, die nur dem Geruch nach angenehm sind oder mit natürlichen Riechstoffen Ähnlichkeit haben. D a s Gebiet der künstlichen Riechstoffe hat in den letzten Jahren ausserordentliche Fortschritte und Erfolge zu verzeichnen g e h a b t ; wir verweisen in dieser Hinsicht auf die Artikel „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t l i c h e " und „ T e r p e n e " sowie auch ,,ü 1 e , ä t h e r i s c h e " Die Dufistoffe der Pflanzen lassen sich nur zum Teil durch Auspressen, Extraktion und Destillation gewinnen; andere sind so leicht veränderlich, d a s s man sie nur schwierig nach besonderen Verfahren zu gewinnen vermag. Man überträgt dann den Geruch auf F e t t e , und zwar sind dafür zwei Methoden, die I n f u s i o n s m e t h o d e ( M a z e r a t i o n ) und die E n f l e u r a g e , im Gebrauch. Bei der Infusionsmethode übergiesst man die Blüten mit schwach (auf 6 0 — 7 0 ° ) erwärmtem Fett oder fettem Ol, nimmt die Bliiten nach einigen

800

Pariserblau — Pastcllfarben.

Stunden heraus und ersetzt sie s o l a n g e durch frische, bis d a s Fett mit dem Riechstoff gesättigt ist. Bei der Enfleurage werden die Blüten zwischen dünne, auf Glasplatten a u s g e g o s s e n e Schichten kalten Fettes ausgebreitet und täglich durch frische Blüten ersetzt; nach etwa einem Monat ist d a s Fett mit dem Riechstoff gesättigt. Für die Gewinnung einiger Duftstoffe, z. B. Jasmin und Tuberose, ist die Enfleurage durch kein anderes Verfahren zu ersetzen, während sie für verschiedene andere Duftstoffe mehr und mehr durch die Extraktionsmethode verdrängt wird. Durch die schönen Arbeiten von A. H e s s e ist nachgewiesen worden, d a s s Jasmin- und Tuberosenblüten nicht grössere Riechstoffmengen fertig gebildet enthalten, sondern fortwährend Spuren davon bilden und ausdunsten. Hier führt zur Gewinnung der Riechstoffe nur die Enfleurage zum Ziel, denn dieses Verfahren unterscheidet sich von allen andern zur Riechstoffgewinnung dadurch, d a s s die abgepflückten Blüten fortwährend weiter Riechstoff produzieren können, der dann immer von dem Fett aufgenommen wird. Bei der Extraktion extrahiert man die Blüten durch Ubergiessen mit ganz reinem Schwefelkohlenstoff oder Petroläther und giesst die Extraktionsflüssigkeit nach 24—48 Stunden von den Blüten ab und über andere, frische Blüten. Ist schliesslich die Extraktionsflüssigkeit nach vielmaliger Wiederholung dieses Verfahrens mit dem Duftstoff gesättigt, s o wird sie vorsichtig im W a s s e r b a d e abdestilliert. Als Rückstand bleibt eine fettige M a s s e , die kaum 1...... % der Blütenmenge ausmacht, jedoch den gesamten Riechstoff einschliesst; man nimmt diesen Rückstand dann mit Alkohol auf. Die nach einer dieser Methoden gewonnenen Blütenessenzen bezeichnet man als E x t r a i t s (Extraits d'odeur). E s p r i t s und B o u q u e t s. Die durch Extraktion von Blüten mittels Olivenöls gewonnenen Extrakte führen den Namen H u i l e s a n t i q u e s . Lösungen ätherischer ö l e in Spiritus bezeichnet man als E s s e n z e n . Die Fabrikation der Parfiimerieessenzen, der natürlichen und künstlichen Riechstoffe hat in Deutschland eine hohe Vollendung erreicht. Seit langer Zeit benutzt man in der Parfünierie sogenannte F i x a t e u r e , d. h. Stoffe, durch welche die Duftkörper fester gehalten und am schnellen Verdunsten gehindert werden sollen: so ist z. B. Ambra ein bekannter Fixateur. Nach dem D. R. P. 144 002 kommt dem Salizylsäurebenzylester ebenfalls eine erheblich fixierende Wirkung zu: man setzt ein Teil dieses Esters auf etwa 1000 T. fertiges Parfüm zu. Parfümerie:

Chemische Fabrik Flörsheim. Dr. II. Xoerilling i\ Flörsheim a. M. Chemische Fabrik Helfenberg, Mit.-Ges.. vonn. F.ugen Dietcricli, IIclt'cnberK b. Dres.Ien.

]>r. Max Lehmann & Co.. I». rün SO. 2>., KlUabelluifer VG.

Glasfabrik Sophienhütle Bock & Fischer. Ihnenau i. Thür.

U'annl.num. (¿uiblz i Co., Ii'Hin NU . Ilai.l,-n. .",",.">7 tIn-, S. (il'l.

Parfümerieflakons:

P a r i s e r b l a u siehe ,,E i s e 11 f a r b e n". P a r i s e r r o t siehe „ B l e i f a r b e n".

Pariserschwarz: Iii. Nagel, Nieder-Weistritz P. Schweidnitz P a r o d y n siehe „A 11 t i p y r i 11". P a s t e l l f a r b e n . Die zur Pastellmalerei benutzten Farbstifte müssen in allen notwendigen Nuancierungen angefertigt werden, da eine Mischung bei dieser Art der Malerei nur in sehr beschränktem M a s s e möglich ist. Man fertigt die Pastellfarben aus den verschiedensten Farbstoffen unter Zusatz von Kaolin, Gips, Leimwasser, Gummi arabicum u. s. w. Gewöhnlich werden die Pastellfarben in Formen gepresst ( P a s t e l l s t i f t e). doch gibt es auch pulverförmige und weiche Pastellfarben. Nach dem D. R. P. 148 214 feuchtet nian zur Herstellung von Farbstiften die Farbkörper (Graphit; F.osin u. s. w.) mit wasserlöslichen, nicht trocknenden Flüssigkeiten (z. B. Glvzerin) an und verbindet dann damit die harzigen

Pastillen



801

Patentgesetze.

Bindemittel (Kolophonium); hierdurch vermeidet man den Übelstand, der sich beim Zusammenschmelzen der F a r b k ö r p e r mit Harzen ergibt, d a s s die Massen schlecht abfärben. Die l'astellstifte kosten, je n a c h Qualität Ganz geringwertige J.

S. Staedtlor,

Sorten sind

Bleistiftfabrik,

Stück

Mk. 0,05— 0,40

billiger.

Nürnberg.

P a s t i l l e n (Pastilli). Das D. A. IV schreibt vor; Zur Herstellung von Pastillen werden die gepulverten und nötigenfalls mit Binde- oder Auflockerungsmitteln gemischten Stoffe entweder unmittelbar durch Druck oder nach Oberführung in eine bildsame M a s s e in die gewünschte Gestalt (Scheiben, Tabletten, Täfelchen, Zylinder, Kegel, Kugelabschnitte tu s. w.) gebracht. Schokoladenpastillen werden a u s einer Mischung der arzneilichen Stoffe mit geschmolzener Schokoladenmasse, welche a u s Kakao und Zucker angefertigt wird, hergestellt. Jede Pastille soll, wenn nicht e t w a s anderes vorgeschrieben ist, 1 g schwer sein. Pastillen: C. F. Asche & Co., H a m b u r g I. C. H. Burk, S t u t t g a r t (s. Ins.-Anti. S. 13).

J Chemische Fabrik Krewel 4 Co., G. m. b. H., I Köln a. Rh., Eifelstr. 33. (Husten- u . W u r m paslillen).

Pastillen (Dr. B e r g m a n n s Kaupastillen): Chemische

Fabrik

Krewel

& Co.,

G. m. b. H.,

Köln a. Rli., Eifelstr. 33.

P a s t e u r i s i e r e n siehe „ K o n s e r v i e r u n g " P a t c h o u l l i S l siehe ,,P a t s c h u 1 i ö 1". P a t e n t g e l b siehe „ B l e i f a r b e n " .

und ,,M i 1 c h".

Dr. E. A. Franz Düring, Chemiker und Patentanwalt B e r l i n SW. 61, Gitschinerstr. 6 =

^

=

vis-a-vis dem Haupt-Eingange des Kaiserlichen Patentamtes. = T e l e g r a m m - A d r e s s e : Chemiepatent, Berlin.

P a t e n t g e s e t z e . Hinsichtlich d e s deutschen Patentgesetzes sind für den Chemiker vor allem wichtig § 1, § 4 und § 35. ,,§ 1: Patente werden erteilt für neue Erfindungen, welche eine gewerbliche Verwertung gestatten. Ausgenommen s i n d : 1. — •— — — — — — — — — — — — —• 2. Erfindungen von Nahrungs-, G e n u s s - und Arzneimitteln sowie von Stoffen, welche auf chemischem W e g e hergestellt werden, soweit die Erfindungen nicht ein bestimmtes Verfahren zur Herstellung der G e g e n s t ä n d e betreffen." ,,§ 4 . . . Ist d a s Patent für ein Verfahren erteilt, so erstreckt sich die Wirkung auch auf die durch das Verfahren unmittelbar hergestellten Erzeugnisse." ,,§ 35, Absatz 2 : Handelt es sich um eine Erfindung, welche ein Verfahren zur Herstellung eines neuen Stoffes zum Gegenstande hat, so gilt bis zum Beweise des Gegenteils jeder Stoff von gleicher Beschaffenheit als nach deir. patentierten Verfahren hergestellt." Es kann also nicht d a s P r o d u k t , sondern nur der zu seiner Erlangung eingeschlagene W e g ( P r o z e s s ) und d a m i t i n V e r b i n d u n g d a s unmitielbare Produkt geschützt werden, w ä h r e n d es unabhängig von dem Verfahren jedem Dritten unbenommen bleibt, das Produkt auf andere Weise zu erzeugen. Dagegen befolgt d a s deutsche Patentamt die Praxis, als charakteristisches Merkmal der Neuheit eines zum Patent angemeldeten Verfahrens die Tatsache, anzuerkennen, dass durch d a s Verfahren ein neuer Stoff gewonnen wird. Es kann ein schon bekanntes Verfahren dadurch, d a s s es bei einer speziellen Ol

802

Patentgesetze.

Anwendungsweise zu einem neuen technischen Effekt führt, patentfähi werden. Auf dem V. Intern. Kongr. f a n g e w . Chem. Berlin 1 9 0 3 wurde folgend Resolution, die sich für „ V e r f a h r e n p a t e n t e " und „bedingte Stoffpatente" aus spricht, einstimmig a n g e n o m m e n : 1 Der K o n g r e s s billigt die Beseitigung des reinen Stoffpatentes durc die d e u t s c h e Patentgesetzgebung und die Gewährung eines Patent s c h u t z e s auf chemische Verfahren in der Weise, d a s s der Schutz sie a u c h auf die unmittelbaren E r z e u g n i s s e d e s Verfahrens erstreckt. 2. Der K o n g r e s s spricht den W u n s c h aus, d a s s in allen Patentländern de Schutz der Verfahrenpatente auch auf die durch d a s Verfahren un mittelbar hergestellten Erzeugnisse erstreckt wird. Mit dem 1. Mai .1903 ist D e u t s c h l a n d Mitglied der I n t e r n a t i o n a l e U n i o n zum S c h u t z e des g e w e r b l i c h e n E i g e n t u m s g e w o r d e n . D e r Union ge hören a n : D e u t s c h l a n d , F r a n k r e i c h , E n g l a n d , Italien, S p a n i e n , Portugal, S c h w e i ; B e l g i e n , Holland, D ä n e m a r k , S c h w e d e n , Norwegen, S e r b i e n , Vereinigt S t a a t e n von N o r d a m e r i k a , B r a s i l i e n , J a p a n , D o m i n i k a n i s c h e R e p u b l i k , Net Seeland, Queensland, Mexiko und Tunis. E s fehlen vor allem noch Ö s t e r r e i c h , Ungarn, Russland und Luxemburg Holland und S e r b i e n besitzen ü b e r h a u p t noch kein P a t e n t g e s e t z , dagegen se 1906 Rumänien. D i e w i c h t i g s t e B e s t i m m u n g d e s U n i o n v e r t r a g e s ist Artikel 4 : H i e r n a c h soll derjenige, d e r in e i n e m der vertregBchliessende S t a a t e n e i n G e s u c h u m e i n E i findungspatent v o r s c h r i i t s m ä s s i g hintei l e g t , z u m Z w e c k e d e r H i n t e r l e g u n g in den a n d e en S t a a t e n w ä h r e n e i n e r F r i s t v o n 12 M o n a t e n u n d v o r b e h a l t l i c h der B e c h t e D r i t t e r ei Prioritätsrecht gemessen. W a s d a s P a t e n t v e r f a h r e n i n D e u t s c h l a n d anlangt, so wir nach einer Prüfung auf Neuheit und einer Auslegung der Anmeldung fii 2 M o n a t e das P a t e n t auf 15 J a h r e erteilt; innerhalb 3 J a h r e nach der Erteilun muss es dauernd (mit weniger als e i n j ä h r i g e r U n t e r b r e c h u n g ) a u s g e ü b t wer den. D i e Anmeldegebühr beträgt 2 0 M k . ; bei der Erteilung ist die erste T a x mit 3 0 M k . zu zahlen. Die T a x e für d a s zweite J a h r beträgt 5 0 Mk., die fü d a s dritte J a h r 100 Mk. und so fort für j e d e s folgende um w e i t e r e 5 0 Ml steigend. des Kais. P a t e n t a m t s

Bestimmungen über die Anmeldung

' V o m ?>. N o v e m b e r

von

Erfindungei

I *!!•>.)

§ 1. Die A n m e l d u n g e i n e r Erfindung b e h u f s Erteilung eines Patente g e s c h i e h t in der F o r m eines schriftlichen G e s u c h s , dem die sonst erfordei liehen S t ü c k e als A n l a g e n beizufügen sind. § 2. Das G e s u c h m u s s e n t h a l t e n : a) die A n g a b e des N a m e n s und des W o h n o r t s o d e r d e r Hauptniedei lassung des A n m e l d e r s ; b) eine für die V e r ö f f e n t l i c h u n g cm für amtliche Vermerke frei zu lassen. c) In allen Eingaben, zu denen Anlagen gehören, sind die Anlagen besonders aufzuzählen. d) Die Sendungen an das Patentamt müssen kostenfrei eingehen. Bei Geld- und Paketsendungen ist die Bestellgebühr vom Absender im voraus zu entrichten. e) Empfangsbescheinigungen w e r d e n in der Regel nur über Anmeldungen erteilt, und zwar nur in einer Ausfertigung. Die Erteilung der Bescheinigung erfolgt nur dann, w e n n ein Schriftstück mit folgendem Wortlaut eingesandt wird: „Ihre Patentanmeldung vom oder: „Die Patentanmeldung von vom auf ist am hier eingegangen und unter dem Aktenzeichen in den Geschäftsgang gegeben worden." Wird die Empfangsbescheinigung nicht auf der Rückseite einer Postkarte vorbereitet, so ist ein mit der A d r e s s e des Empfängers versehener Briefumschlag beizufügen. f) Über Gebührenbeträge, die mit der Post eingehen, wird nur auf besonderen Antrag des Einzahlers eine Quittung erteilt. Rat und Vertretung in Patentangelegenheiten: E. A. Kranz

Düring,

Chemiker u. P a t e n t a n w a l t ,

Patentbestimmungen

Berlin S\V. 61, Gitschinerstr.

anderer

6.

Länder.

Belgien. Das P a t e n t gilt 20 J a h r e . Eine P r ü f u n g auf Neuheit o d e r V e r w e r t b a r keit geschieht nicht. I n n e r h a l b eines J a h r e s nach Beginn d e r V e r w e r t u n g im Auslande m u s s das P a t e n t auch in Belgien ausgeübt w e r d e n . Das G e s u c h u n d die B e s c h r e i b u n g sind in duplo in f r a n z ö s i s c h e r S p r a c h e einzureichen. A u s l ä n d e r m ü s s e n dazu in Belgien e i n e n V e r t r e t e r bestellen. Die amtliche T a x e f ü r das Patent b e t r ä g t im e r s t e n J a h r e 10 frs., im z w e i t e n J a h r e '¿0 fr-;., im dritten J a h r e 30 frs. u. s. w . Canada. Das P a t e n t gilt Ii) J a h r e ; j e d o c h verfällt es, w e n n ein A u s l a n d s p a t e n t f r ü h e r abläuft. Eine P r ü f u n g findet n u r formell statt. Das P a t e n t m u s s innerhalb 2 J a h r e ausgeübt w e r d e n ; auf Antrag findet eine S t u n d u n g f ü r ein w e i t e r e s J a h r statt. A n t r a g und B e s c h r e i b u n g in duplo in englischer Sprache. B e i d e s muss v o m E r f i n d e r u n t e r s c h r i e b e n und die eidesstattliche E r k l i r u n g vom englischen Konsul beglaubigt w e r d e n . Dagegen ist ein V e r t r e t e r nicht nötig. Bei d e r A n m e l d u n g sind Jo j zu zahlen, ebensoviel vor Ablauf des f ü n f t e n und des zehnten J a h r e s . Dänemark. Nach e i n e r P r ü f u n g auf Neuheit und einer Auslegung d e r A n m e l d u n g auf s W o c h e n wird das Patent auf Iii J a h r e erteilt; innerhalb 3 J a h r e nach d e r A u s f e r t i g u n g m u s s es ausgeübt w e r d e n . A n m e l d u n g und Beschreibung sind in duplo in dänischer S p r a c h c e i n z u r e i c h e n ; A u s l ä n d e r b e d ü r f e n eines V e r t r e t e r s . Bei der A n m e l d u n g sind ,'0 Kronen, bei d e r Ausfertigung 1" Kronen zu zahlen; a u s s e r d e m b e t r ä g t die P a t e n t g e b ü h r in cen drei ersten J a h r e n je '.>:'> K r o n e n und steigt dann w e i t e r derart, dass in den letzten drei J a h r e n .'>00 K r o n e n zu zahlen sind. Nicht patentfähig sind a u s s e r Nahrungs-, Genuss- und Arzneimitteln auch V e r f a h r e n zur Herstellung von Nahrungsmitteln.

808

Patentgesetze.

Frankreich. Das ohne Vorprüfung erteilte Patent hat eine Dauer von b, 10 oder 15 Jahren. Spätestens 2 J a h r e nach der Erteilung muss das Patent in Frankreich ausgeübt w e r d e n ; die Ausübung darf nur auf weniger als 2 J a h r e unterbrochen werden. Gesuch und Beschreibung sind in französischer S p r a c h e , letztere in duplo, einzureichen; Ausländer bedürfen eines Vertreters. Die T a x e beträgt für jedes J a h r 100 frs. Ausgenommen von der Patentierung sind Heilmittel.

Orossbritannien. Es gibt in England p r o v i s o r i s c h e und d e f i n i t i v e (komplette) Patente, von denen das erstere auf 6 Monate, das zweite auf 14 J a h r e Schutz gewährt. Die Erteilung erfolgt nach einer formellen Prüfung, zu der beim definitiven Patent noch eine '¿monatige Auslegung tritt. Die Beschreibung ist in duplo in englischer S p r a c h e einzureichen; ausserdem ist eine vom Patentamt vorgeschriebene Erklärung seitens des Erfinders zu unterzeichnen. Einer Ausübung des Patents in Grossbritannien bedarf es nicht. Die T a x e für das provisorische Patent beträgt 1 £ \ die Umwandlung in ein definitives Patent kostet 4 £ einschl. Prüfungsgebühr; es werden bei der Vorprüfung nur die britischen Patentschriften der letzten 50 J a h r e berücksichtigt. V o r Ablauf des vierten Jahres sind 5 £ , vor dem des fünften J a h r e s ti £ zu zahlen; die T a x e steigt dann in jedem J a h r e um 1 £ .

Italien. Patent wird ohne Prüfung erteilt und kann auf verschiedene Zeit, bis auf längstens 15 J a h r e beantragt werden. Im allgemeinen muss das Patent in Italien ausgeübt werden, doch genügt für D e u t s c h e auch die Ausübung in Deutschland. Ausser dem Gesuch ist eine Beschreibung in drei Exemplaren einzureichen; alle Schriftstücke können italienisch oder französisch abgefasst sein. Die dem Vertreter zu erteilende Vollmacht muss vom italienischen Konsul beglaubigt werden. Die T a x e beträgt im ersten, zweiten und dritten J a h r e j e 40 Lire und steigt für j e drei J a h r e um jährlich 2:> L i r e ; ein Verlängerungspatent kostet 40 Lire. Es ist eine Proportionalabgabe von Ii) L i r e für j e d e s J a h r der beantragten Patentdauer vorweg zu zahlen. Luxemburg. Das ohne Prüfung erteilte Patent dauert 15 Jahre, doch verfällt es (auch schon vorher) zusammen mit dem deutschen Patente. Innerhalb dreier J a h r e muss es ausgeübt werden. Ausser dem Gesuch sind zwei Beschreibungen einzureichen; es ist ausser der französischen auch die deutsche S p r a c h e zulässig. Ausländer bedürfen eines Vertreters, der durch unbeglaubigte Vollmacht bestellt wird. Die T a x e beträgt im ersten J a h r e 10 frs. und steigt in j e d e m folgenden J a h r e um weitere 10 frs.

Norwegen. Nach einer Prüfung auf Neuheit und einer Auslegung für H W o c h e n wird das Patent auf ]:"> J a h r e erteilt; es muss innerhalb ,'i J a h r e nach der Erteilung in Norwegen ausgeübt werden. Die Anmeldeschrift und zwei Beschreibungen sind in norwegischer S p r a c h e einzureichen. Ausländer bedürfen eines V e r t r e t e r s ; Vollmacht braucht nicht beglaubigt zu sein. Die T a x e beträgt im ersten J a h r e 30 Kronen, im zweiten Jahre 10 Kronen, im dritten J a h r e 15 Kronen und von da an in jedem J a h r e um 5 Kronen steigend.

Österreich. Das jetzige österreichische Patentgesetz bedingt im Gegensatz zu dem früheren eine sehr genaue Prüfung d e r Patentanmeldung auf Neuheit.

Patentgesetze.

809

E r s t nach dieser und zweimonatiger Auslegung wird das Patent nach Belieben des Patentsuchers auf 1—15 J a h r e erteilt. Innerhalb 3 J a h r e nach d e r Auslegung m u s s das Patent in Österreich ausgeübt werden. A u s s e r d e m Gesuch ist nur e i n e Beschreibung erforderlich, doch sind nur einseitig beschriebene Blätter zulässig. Ausländer haben mittels unbeglaubigter Vollmacht einen Vertreter zu bestellen. Die T a x e beträgt: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. II. J a h r 40 50 60 so 100 120 160 200 240 2W 360 K r o n e n und von nun an j e d e s J a h r um weitere 80 Kr. steigend. Dr. Kritz l'uehs. Wien VII. Sielieiisternn 1 'einziger Chemiker und l'ntentnmvnh in Österreich).

Portugal. Nach wenig eingehender Prüfung der Anmeldung auf Neuheit wird d a s Patent nach Wahl des Patentsuchers auf 1 — 15 J a h r e erteilt, doch erlischt es früher, wenn ein vorher erteiltes Auslandspatent abläuft. Die Ausübung hat zwei J a h r e nach der Patenterteilung zu erfolgen. Gesuch und die in duplo erforderliche Patentbeschreibung sind portugiesisch abzufassen. Ausländer müssen sich durch eine vom portugiesischen Konsul zu beglaubigende Vollmacht einen inländischen Vertreter bestellen. Die T a x e beträgt für j e d e s J a h r 3000 Reis (1000 Reis = 4,54 Mk.). E i n s p r ü c h e w e r d e n nur innerhalb 3 Monate nach d e r Veröffentlichung berücksichtigt.

Bussland. Die Erteilung des auf 15 J a h r e gültigen Patents erfolgt nach einer V o r p r ü f u n g auf Neuheit. Die Ausübung des Patentes ist innerhalb 5 J a h r e behördlich zu bescheinigen. Das Gesuch und die Patentbeschreibung (1 Exemplar) sind russisch abzufassen. Ausländer bedürfen eines Vertreters; die Vollmacht ist vom russischen Konsul zu beglaubigen. Bei d e r Anmeldung sind 30 R u b e l zu zahlen. Die T a x e n betragen: für das 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. J a h r 15 20 25 30 40 50 75 100 125 150 200 250 300 350 400 Rubel. Einsprüche müssen vor der Bewilligung des Patentes erhoben w e r d e n .

Schweden. Nach einer V o r p r ü f u n g und Auslegung wird das Patent auf 15 J a h r e erteilt; es muss innerhalb 3 J a h r e ausgeübt werden. D a s Gesuch und die beiden Patentbeschreibungen sind in schwedischer S p r a c h e einzureichen, Vertretung geschieht durch unbeglaubigte Vollmacht. D i e A n m e l d e g e b ü h r beträgt 20 Kr., 25 Kr. die T a x e für j e d e s der ersten fünf J a h r e . V o m 6.—10. J a h r e sind jährlich 50 Kr., vom 11.—15. J a h r e j e 75 Kr. zu zahlen.

Schweiz. Die Anmeldung unterliegt nur einer oberflächlichen P r ü f u n g ; auch wird sie nicht zurückgewiesen, wenn sich der E r f i n d u n g s g e d a n k e als nicht neu herausstellt. E s gibt ein p r o v i s o r i s c h e s Patent, das 3 J a h r e , und ein definitives, das 15 J a h r e läuft. Innerhalb 3 J a h r e ist die A u s ü b u n g des Patentes nötig; werden patentierte W a r e n importiert, so bedingt dies Lizenzzwang. Das Gesuch und die beiden Beschreibungen sind deutsch, französich und italienisch zulässig. Ausländer haben einen Vertreter zu bestellen; es geschieht dies durch unbeglaubigte Vollmacht. Bei der Anmeldung sind (einschliesslich der ersten J a h r e s t a x e ) 50 frs. zu z a h l e n ; die T a x e für das zweite J a h r beträgt 30 frs. und steigt für j e d e s folgende J a h r um weitere 10 frs. B e s o n d e r s zu bemerken ist, d a s s die S c h w e i z kein Patent auf Erfindungen erteilt, deren Gegenstand nicht durch ein Modell darstellbar ist; chemische Verfahren werden also nicht patentiert. Es ist jedoch eine baldige Änderung dieses unhaltbaren Z u s t a n d e s zu erhoffen.

810

Patentrot —

Patschuliöl.

Spanien. D a s P a t e n t w i r d o h n e V o r p r ü f u n g erteilt, u n d z w a r f ü r g e w ö h n l i c h auf 20 J a h r e ; d o c h w i r d s e i n e D a u e r auf 10 o d e r 5 J a h r e b e s c h r ä n k t , falls d i e g l e i c h e E r f i n d u n g im A u s l a n d e s c h o n f r ü h e r p a t e n t i e r t w o r d e n ist. I n n e r h a l b z w e i J a h r e m u s s die A u s ü b u n g n a c h g e w i e s e n w e r d e n . G e s u c h u n d z w e i P a t e n t b e s c h r e i b u n g e n sind in s p a n i s c h e r S p r a c h e einz u r e i c h e n ; d i e B e s t e l l u n g d e s V e r t r e t e r s g e s c h i e h t d u r c h e i n e unb e g l a u b i g t e V o l l m a c h t . Die T a x e b e t r ä g t für das e r s t e J a h r 10 P e s e t a s (1 P e s e t a = 81 Pf.) u n d steigt in j e d e m J a h r u m w e i t e r e 1U P e s e t a s . Ungarn. Die P a t e n t a n m e l d u n g w i r d o h n e V o r p r ü f u n g f ü r 2 M o n a t e a u s g e l e g t . F i n d e t w ä h r e n d d i e s e r Zeit ein E i n s p r u c h nicht statt, so w i r d das P a t e n t auf 15 J a h r e erteilt; es m u s s i n n e r h a l b drei J a h r e a u s g e ü b t w e r d e n . D a s G e s u c h u n d die in d u p l o e i n z u r e i c h e n d e B e s c h r e i b u n g m ü s s e n in u n g a r i s c h e r S p r a c h e a b g e f a s s t sein. A u s l ä n d e r b e d ü r f e n e i n e s V e r t r e t e r s , d e r d u r c h e i n e notariell u n d a m t s g e r i c h t l i c h b e g l a u b i g t e V o l l m a c h t zu b e s t e l l e n ist. Bei d e r A n m e l d u n g sind 20 K r o n e n zu e n t r i c h t e n . Die Jahresgebühr beträgt: 1. 2. H. 4. 5. tj. 7. «. !l. 10. 11. 12. ia. 14. Iii. J a h r 40 .50 60 70 80 100 120 140 160 200 250 .'io0 350 400 500 Kr. V e r e i n i g t e S t a a t e n von N o r d a m e r i k a . N a c h e i n e r P r ü f u n g auf Neuheit w i r d das P a t e n t auf 17 J a h r e erteilt, j e d o c h ist es n u r rechtsgültig, w e n n die A n m e l d u n g s p ä t e s t e n s i n n e r h a l b 12 M o n a t e n a c h d e r A n m e l d u n g in e i n e m a n d e r n L a n d e g e s c h e h e n ist. A u s ü b u n g ist nicht g e s e t z l i c h v o r g e s c h r i e b e n . A b g e s e h e n v o n d e r P a t e n t b e s c h r e i b u n g (1 E x e m p l a r ) u n d d e m G e s u c h ist e i n e e i d e s s t a t t l i c h e E r k l ä r u n g v o m E r f i n d e r zu u n t e r s c h r e i b e n u n d v o m a m e r i k a n i s c h e n Konsul zu b e g l a u b i g e n ; f ü r s ä m t l i c h e S c h r i f t s t ü c k e ist die e n g l i s c h e S p r a c h e v o r g e s c h r i e b e n . A u c h A u s l ä n d e r b e d ü r f e n k e i n e s V e r t r e t e r s . Die A n m e l d e g e b ü h r b e t r ä g t 15 die E r t e i l u n g s g e b ü h r 20 $, j a h r l i c h e T a x e n e x i s t i e r e n nicht B e s o n d e r s zu b e a c h t e n ist, d a s s d a s P a t e n t n u r d e m E r f i n d e r erteilt w i r d , o h n e R ü c k s i c h t d a r a u f , w e m laut A b k o m m e n u. s. w. d a s E i g e n t u m s r e c h t an d e r E r f i n d u n g zusteht. In d e r o b e n e r w ä h n t e n e i d e s s t a t t l i c h e n V e r s i c h e r u n g m u s s d e r A n m e l d e r d u r c h eidliche Bet e u e r u n g n a c h w e i s e n , dass e r selbst die f r a g l i c h e E r f i n d u n g g e m a c h t hat.

I P

ATENT- ANWALT Dr.FRITZ FUCHS diplomierter Chemiker(beeidet) Technisches Bureau

I INGENIEUR INC ALFRED HAMBURGER Wien,VII.Siebensterngasse 1. I w

P a t e n t r o t s i e h e ,,Q u e c k s i 1 h e r f n r h e 11". P a t i n a s i e h e ,,M e t a 11 f ä r b ti 11 g " . P a t s c h u l i ö l (Oleum I'iitcliouli folionnn). Ätherisches öl, das aus dem P a t s c h u l i k r a u t (Pogoxtemon Patchuiili) d u r c h Destillation mit W a s s e r g e -

Pech.

811

wonnen wird. D a s braune, dickflüssige ö l vom sp. G . (bei 15°) 0 , 9 7 — 0 , 9 9 wird wegen seines intensiven Wohlgeruchs in der Parfümerie viel gebraucht. Patschuliöl.

echt

aus B l ä t t e r n

.

.

.

I

kg

Mk.

52,00

P e c h (Pix). Als Pech bezeichnet man zwei ganz verschiedene Substanzen, deren eine aus Holzteer, die andere aus Steinkohlenteer erzeugt wird. Durch Erhitzen des Holzteers, bis alle flüchtigen Bestandteile verdampft sind, erhält man das S c h i f f s - oder S c h u s t e r p e c h , eine dunkle, harzige, knetbare Masse, die in der Kälte glashart wird. E s dient zum Kalfatern der Schiffe, zum Steifmachen des Schuhmacherhanfs, zur Bereitung wasserdichter Kitte u. s. w. D a s S t e i n k o h l e n p e c h ist der bei der Destillation d e s Steinkohlenteers schliesslich in der Destillierblase verbleibende Rückstand. J e nachdem man die Destillation früher (vor dem Übergehen des Anthrazens) oder später unterbricht, erhält man w e i c h e s oder h a r t e s P e c h , von denen das erstere wertvoller ist. D a s Steinkohlenpech dient zur Fabrikation von Briketts, von Firnissen und Lacken, von Asphalt u. s. w. D a s zum Auspichen von B i e r f ä s s e r n dienende B r a u e r p e c h wird aus Fichtenharz oder Kolophonium durch Ausschmelzen hergestellt; zur Herabsetzung des Schmelzpunkts und zur Erhöhung der Elastizität setzt man geeignete Stoffe, wie Harzöl, Leinöl, Paraffin, Ceresin u. s. w., zu. Früher bevorzugte man aromatisches Fichtenharz; neuerdings verlangt man, d a s s die verwendeten Materialien von aromatischen, leicht löslichen und niedrig siedenden Bestandteilen befreit sind. Der bei der Destillation des Kolophoniums nach dem Übergehen der Harzöle im Kessel verbleibende Rückstand kommt als S c h m i e d e p e c h in den Handel; auch dient er als Zusatz zum S c h u s t e r p e c h . Nach den D. R. P. 134 109 und 137 001 erhält man ein Ersatzmittel für P e c h , indem man T o r f , Braunkohle, fette Steinkohle, Holz, o r g a n i s c h e Abfälle, Kohlehydrate, Leim, Eiweissstoffe sowie auch Fette und ö l e , einzeln oder miteinander gemischt, mit T e e r unter Erhitzung und Druck behandelt. Dabei wird die Aufschliessung der Materialien durch Zusatz von Alkalien befördert. Die entstehenden flüchtigen Bestandteile werden nach der Reaktion abdestilliert, so dass nur ein in der W ä r m e noch zähflüssiger, in der Kälte aber harter und spröder Körper zurückbleibt. Nach dem D. R. P. 158 731 stellt man Pech aus T e e r und T e e r ö l e n dadurch her, dass man die Rohstoffe mit Schwefelsäure nach und nach bis auf 300'' erhitzt; der P r o z e s s dauert etwa 1 ^ — 2 Sldn. Auch das Engl. Pat. 23 6 8 0 von 1904 bezweckt die Überführung von Teerölen in P e c h ; das Verfahren besteht darin, dass in die erhitzten Öle Luft oder ein anderes sauerstoffhaltiges Gas eingeblasen wird, wobei zunächst T e e r entsteht und schliesslich unter Erhalt leichterer Destillate Pech gebildet wird. Nach dem D. R P. 161 23P verarbeitet man wasserhaltigen W a s s e r g a s teer so, dass man ihn zunächst mit einem W a s s e r aufsaugenden Stoff, wie Ätzkalk oder gebranntem Gips, verrührt, nach mehrstündigem Stehen den völlig einwässerten T e e r vom Bodensatz abzieht und nun erst destilliert; d a s so als Pestillationsriickstand e r l i t t e n e Pech soll vor dem gewöhnlichen verschiedene Vorzüge haben. IVeh Ia Ardiangd " „ k g Mk. ',»2,00 ..

la sdnvcdisdi

S t e i n kn h 1iMipccli B r a u n k o h l r n p ec h

" „ ..

..

"

18,00 4,60—ü,50

„ ..

..

:>,00-6,00

Steai inpech

" „ ..

..

10.00—311,00

Wullperh

"„

..

1 ii.OO—2"),00

1

..

Pech : Aklieii-CeselU Inin tili" flu Iii. lu.ln-i 1-i.-. (Is.-n- j I.. Ifinirw itx Co.. . U.. Augsburg; (3. Ins.-Anh. S. CO.

812

Pegamoid



Perchlorate.

P e g a m o l d s i e h e „ L e d e r s u r r o g a t e". P e g n i n = Milchzucker-Labferment. Es w i r d aus Milchzucker und reinem, dem K ä l b e r m a g e n e n t s t a m m e n d e m L a b f e r m e n t g e w o n n e n . Feines w e i s s e s Pulver, d a s sich sehr leicht in H 2 0 und Milch löst und die Milch s o f o r t zur G e r i n n u n g bringt. Um 1 1 Milch in 2—3 Minuten gerinnen zu lassen, setzt m a n der nach dem Kochen auf 40° C. a b g e k ü h l t e n Milch 8—10 g P e g n i n zu. Nach dem G e r i n n e n schüttelt man kräftig, bis d a s G e rinnsel v o l l s t ä n d i g v e r s c h w u n d e n ist. D a s Pegnin ist ein a u s g e z e i c h n e t e s L a b f e r m e n t ; es besitzt die Fähigkeit, die Kuhmilch fiir Säuglinge, ältere Kind e r und E r w a c h s e n e leicht verdaulich zu machen. Pegnin

„Höchst",

O r i g i n a l f l a s c h e zu

ll.lO g

Mk.

P e g n siehe „ K a t e c h u". P e p s i n . Ein V e r d a u u n g s f e r m e n t , d a s von den Schleim- und L a b d r ü s e n a b g e s o n d e r t wird und a u s d e r frischen M a g e n s c h l e i m h a u t der Kälber (seltner d e r S c h w e i n e ) g e w o n n e n wird, indem man die Schleimhaut mit sehr verdünnter S a l z s ä u r e o d e r a b e r mit s c h w a c h weingeistigem W a s s e r extrahiert und die Flüssigkeit bei niedriger T e m p e r a t u r (unter 45° C.) verdunstet. Der Rücks t a n d wird v e r s c h i e d e n e n R e i n i g u n g s v e r f a h r e n unterworfen, doch lässt sich ein a b s o l u t reines P e p s i n nicht erzielen. D a s P e p s i n ist ein wichtiges p h a r m a z e u t i s c h e s P r ä p a r a t , da es die Fähigkeit hat, g e r o n n e n e s E i w e i s s bei G e g e n w a r t von Salzsäure zu v e r d a u e n (zu peptonisieren). Pepsin, .. ,, ,, _

e h e m . r e i n , P u l v e r l ö s l i c h , I ) . A. IV granuliert in L a m e l l e n mit Stärkemehl konzentr flüssig

1 1 1 1 1 1

kg Mk. 7,00 .. .. 10,00 .. .. IT),00 .. .. ?,i>0 .. .. 1;'>0,00 .. .. 5,00

Pepsin: Berliner Fabrik p h a r m . P r ä p a r a t e Kdgar Kieselieh, Apotheker, Berlin S\V. 6?, lvoehsti. ( R h a b a r b e r - I ' e p s i l i ) (s. Ins.-Anh. S. 20).

l'hemisehe Fabrik Helt'enberp, Akr-< , vorm. Kugen Dielerich, Helfenberg b. Dresden. K. Merck, Darmstadt.

P e p t o n e . Z w i s c h e n g l i e d e r bei der E i w e i s s v e r d a u u n g , durch Einwirkung von P e p s i n mit S a l z s ä u r e auf Eiweissstoffe erhalten. Sie dienen zur E r n ä h r u n g g e s c h w ä c h t e r P e r s o n e n , d e r e n Verdauung gestört ist. Neuerdings v e r s c h w i n d e n sie teilweise, da bei vielen ein unangenehm bitterer G e s c h m a c k vorherrscht, d e r sie nur kurze Zeit vertragen lässt. D a s Ausgangsmaterial bei der P e p t o n d a r s t e l l u n g ist m e i s t e n s d a s F l e i s c h , doch gibt es a u s s e r diesen „ F l e i s c h p e p t o n e n " auch „ K a s e i n p e p t o n e " u. s. w. Bei der Mehrzahl der sehr zahlreichen Peptonpräparate wird die Herstellung geheim gehalten 1 K

kg Pepton

Merek,

stellt sich je n a c h H e r k u n f t u n d

Reinheitsgrad

auf

. 5,00—30,00

Mk

Darmstadt.

Perborate. Salze der Ü b e r b o r s ä u r e . Nach dem Engl. Pat. 26790 von 1904 lässt man Natriumsuperoxyd, B o r s ä u r e und ein geeignetes Zink- oder M a g n e s i u m s a l z a u f e i n a n d e r in wässeriger Lösung einwirken. D a s wichtigste P e r b o r a t ist d a s N a t r i u m p e r b o r a t ( P e r b o r a x ) Na.BiOs 4- 1 0 H 2 0 ; über Darstellung und V e r w e n d u n g siehe No. 28 im Artikel . . N a t r i u m v e r b i n d u n g e n". Perchlorate. Salze der Ü b e r c h l o r s ä u r e HClOi. Über d i e bis vor kurzem allein übliche Darstellung vgl. unter K a l i u m p e r c h l o r a t im Artikel „ K a l i u m v e r b i n d u n g e n". Neuerdings gewinnt d i e e l e k t r o l y t i s c h e Erzeugung von P e r c h l o r a t e n a u s Chloraten erhebliche Wichtigkeit. Nach den U n t e r s u c h u n g e n von W i n t e l e r (Zeitschr. f. Elektrochemie VII, 644) lassen sich die P e r c h l o r a t e ö k o n o m i s c h nur a u s den Chloraten, nicht d a g e g e n eben so gut direkt a u s den Chloriden erzeugen. Vorteilhaft wird die P e r c h l o r a t b i l d u n g durch Zusatz von Bichromat s o w i e v o n Natriumchlorid, nachteilig d a g e g e n durch Natriumhydrat beeinflusst. Keinen wesentlichen E i n f l u s s scheint die Konzentration d e s Elektrolyten zu h a b e n , dagegen steigen die A u s b e u t e n mit der Stromdichte. Der Elektrolyt soll nicht zu kalt s e i n ; a l s E l e k t r o d e n m a t e r i a l scheint sich nur P 1 a t i n zu b e w ä h r e n . Die Ver-

Pergamcnlpapier —

Periodisches Svstem

der

813

Elemente.

wendung von Bichromaten bei der elektrolytischen Darstellung der Chlorate und Perchlorate ist durch das D. R. P. 136 6 7 8 geschützt; vgl. darüber den Artikel ,,Chloralkaliprozess, e l e k t r o l y t i s c h e r". Ferner verweisen wir auf eine Reihe anderer Patente, die in dem gleichen Artikel beschrieben sind. Perchlorate: Mi v e r

Culm,

llannovi-r.

Bei grossen Bezügen liefere ich

Kaliumperchlorat

z u 91. 3 t t . — p e r 1 0 0 K i l o , soweit die Vorräte reichen.

ADOLF THÖL, HANNOVER.

P e r g - a m e n t p a p i e r (Papvrin, vegetabilisches Pergament). Bei kurzer Behandlung von Papierstoff mit starker S c h w e f e l s ä u r e bildet sich ein stärkeähnlicher Körper, A m y l o i d . Hierauf beruht die Bildung des Pergamentpapiers: 1 kg konzentrierte Schwefelsäure wird mit 125 g W a s s e r verdünnt: in die Mischung taucht man reines ungeleimtes Papier für 3 — 1 2 Sekunden (je nach seiner Stärke) ein, worauf es durch sorgfältiges W a s c h e n von jeder Spur Säure befreit wird. Bei dieser Behandlung bildet sich ein gelatinöser Überzug, der das Papier durchsichtig, wasserdicht und zähe macht. Statt der Schwefelsäure benutz man auch K u p f e r o x y d a m m o n i a k s o wie C h l o r z i n k l ö s u n g . Das Pergamentpapier, das man zuweilen noch mit ö l (Paraffinöl) überzieht und zur Erzielung grösserer Glätte durch einen Kalander (zwischen polierte und erhitzte Walzen) durchlaufen lässt, dient zu sehr mannigfachen Zwecken, so zum Ersatz des echten tierischen Pergaments, als Diaphragma für osmotische und elektrolytische Zwecke, zum Verpacken von Waren u. s. w. Gefärbtes und eigenartig behandeltes Pergamentpapier dient als künstliches Leder. Export-Pergament, geschmeidig, zum Verpacken von W a r e n : W e i s s

a

kg

(1,9 t

Mk.,

0,91 0,89 0,87

.. .. ..

B r a u n 0,89

a

kg

Mk.

bei

Abnahme

von

mindestens

25

..

:">0

0,87 0,85 0,83

100

500

kg

A u f das k g g e h e n 7 bis 7 ' / a qm ExportI'crgamcnt.

P e r t a y d r o l . Reines W a s s e r s t o f f s u p e r o x y d (s. d.). P e r i o d i s c h e s S y s t e m d e r E l e m e n t e (nach Mendelejeff). Giuppen Höchste salzbildende O x y d e . •\Yasserstoffverbin cïuuçen I'jü-.ide



0 Reihe 0 1 1 o » 3 3

>>

'

4 ,

n

5

p f.

4

I

II

III

IV

V

m2o

MO

MJOJ

MOj

M s O»

MH,

MH,

C = 11,97 Si = 2 8 , 3 Ti = 4 8 Ge = 72,3 Zr =-- 9 0 , 4

N = 14,01 P = 30,9ti V = 51,1 As = 74,9 Nb = 93,7 S b = 119,6 D i = 145 Er = 166 Ta = 182 Bi = 207,5





H= 1

Li = 7,01 Na = 23 : K = 39,01 ! Cu = 6 3 , 1 8 i R b — 85,02

5 G ¡ Ag = 107,71 7 ¡ C s = 132,7 8 9 Au = 196,2 10 11 -

Be = 9,08 Mg = 2 4 , 3 Ca = 3 9 , 9 1 Zn = Sr-= C d Ba=

ÜM0 87,3 111,7 136,86

— —

Hg = —

200

B = AI = Sc — Ga Y I n = La =

10,9 27,04 4'-!,97 69,9 88,9 113,6 138,5 .—

Yb = 172.6 Ï1 = 204

Sn = Ce=

118,1 141,2

— —

P b = 20G,4 Th = 2 3 2



Perkresan — Peronin.

814 Gruppe n Höchste salzbildende O x y d e . Wasserstoffverbin dnnge Q . Periode 0 Reihe 0 I 1 r 2 2 3 3 4 5 4 6 7 5 r * 8 r



r

6

n

4 r. 1U 11

VIII

VI

VII

MO»

M,0,

MO,

MH,

MH



0 = S = Ce = Se = M = Te = i

15,96 31,98 52,45 78,87 95,9 126 —

F = Cl = Mn = Br =

19,06 35,87 54,8 79,76



J =



i W =









Co = 58,6

Ni = 5 8 , 6

Fe = 55,9 —

Ru =

126,5







103,5



R h = 104









— —







Os = 191,12! Ir = 192,6 i

183,6

U = 240

Pd = 1 0 6 , 3 5

-

Pt == 1 9 4 , 3 4 —

-

Perkresan. D e s i n f e k t i o n s m i t t e l , d a s a u s e i n e m G e m i s c h v o n K r e s o l e n ( c a . 5 0 % ) , W a s s e r und S e i f e b e s t e h t . E s bildet eine hellgelbe dünne F l ü s s i g k e i t , d i e s i c h b i s zu 5 % k l a r in W a s s e r l ö s t , w ä h r e n d s t ä r k e r e L ö s u n g e n milchig getrübt erscheinen. M i t A l k o h o l ist e s in a l l e n V e r h ä l t n i s s e n zu e i n e r k l a r e n F l ü s s i g k e i t m i s c h b a r ; in P e t r o l ä t h e r und B e n z i n ist e s nur t e i l w e i s e löslich. In 1 — 2 % i g e r L ö s u n g z e i g t e s a u s g e z e i c h n e t e D e s i n f e k t i o n s w i r k u n g e n . Perkresan

in

Originalkisten

a

Vi'.M

Originalttaschen

pro

Kiste

Mk.

65,011

francn.

P e r i w e i s s siehe ,,W i s m u t f a r b e n".

Permanentgrlin

siehe „ C h r o m f a r b e n". siehe „ B a r y u m f a r b e n " . Permanganate. D i e S a l z e d e r Ü b e r m a n g a n s a u r e s i n d u n t e r d e n b e treffenden Metallverbindungen aufgeführt (z. B . K a l i u m p e r m a n g a n a t unter „Kaliumverbindungen"). D a s D . R . P . 1 4 5 3 6 8 b e t r i f t t ein V e r f a h r e n zur H e r s t e l l u n g v o n P e r m a n g a n a t e n d e r S c h w e r m e t a l l e , E r d m e t a l l e und E r d a l k a l i m e t a l l e a u f e l e k t r o l y t i s c h e m W e g e m i t g l e i c h z e i t i g e r G e w i n n u n g v o n A l k a l i l a u g e , H, O o d e r C l . D a b e i wird die Mischung eines alkalischen P e r m a n g a n a t s oder M a n g a n a t s und e i n e r S a u e r s t o f f - o d e r H a l o g e n v e r b i n d u n g e i n e s d e r b e t r e f f e n d e n M e t a l l e in e i n e m mit D i a p h r a g m a v e r s e h e n e n G e f ä s s d e r a n o d i s c h e n W i r k u n g d e s elektrischen Stromes ausgesetzt. Nach dem F r a n z . Pat. 337 6 2 9 stellt man b e l i e b i g e P e r m a n g a n a t e her, i n d e m m a n v o m B a r y u m m a n g a n a t a u s g e h t . U m l e t z t e r e s zu g e w i n n e n , l e i t e t m a n k o h l e n s ä u r e f r e i t L u f t bei n i e d e r e r R o t g l u t ü b e r e i n e t r o c k n e M i s c h u n g v o n B r a u n s t e i n und A l k a l i und fällt d i e a u s g e l a u g t e S c h m e l z e mit B a r y t . Mevel" Colin, Hannover. Permanentweiss

Permonit. D i e s e r S p r e n g s i o f f b e s t e l l t in d e r H a u p t s a c h e a u s A m m o n i a k s a l p e t e r , K a l i u m p e r c h l o r a t und T r i n i t r o t o l u o l und w u r d e im J a h r e 1 9 0 5 mit g r o s s e m E r f o l g in d e n K a l i g r u b c n e i n g e f ü h r t . Sprengstoff-A.-t;. Carbonil. Ilaniburir.

Pernambukholz s i e h e „ P f 1 a n z e n Peronin = B e n z y l m o r p h i n c h l o r h y d r a t .

f a r b s t o f f e". M a n erhält es nach dem D. R. P. 91 8 1 3 durch Einwirkung von Benzylchlorid auf freies M o r p h i n ; das R e a k t i o n s p r o d u k t w i r d z u e r s t mit H^O und d a n n mit d ü n n e r S o d a l ö s u n g g e w a s c h e n und s c h l i e s s l i c h a u s Alkohol umkristr.llisiert. L o c k e r e s , weisses, s c h w e r lösliches Pulver; man benutzt es medizinisch a l s N a r k o t i k u m , und z w a r a l s E r s a t z d e s M o r p h i n s und K o d e i n s , um d e n H u s t e n r e i z L u n g e n l e i d e n d e r zu m i l d e r n . Peronin I c .Mk. 1,UD; D Mk. 9 , 0 0 ; II Mk. « 2 , 0 0

Persio —

Pcrubalsam.

815

P e r s i o (Orseille) siehe „ P f l a n z e n f a r b s t o f f e". P e r s u l f a t e . Salze der U b e r s c h w e f e l s ä u r e HjS 2 0 8 . Im freien Z u s t a n d e ist die Säure nicht bekannt, dagegen werden die Persulfate technisch dargestellt, und zwar elektrolytisch. D a s wichtigste dieser Salze ist d a s A m m o n i u m p e r s u l f a t NH,. 0 < ^ ° ; ~

S (

^ > 0 . NH 4 ,

das sich durch Elektrolyse einer gesättigten Lösung von Ainmoniumsulfat leicht gewinnen lässt. Man arbeitet zweckmässig bei einer Temp. von 7° und einer Spannung von 5 V.; d a s Ammoniumpersulfat scheidet sich im festen Zustande aus, und der Elektrolyt muss nach dem Abfiltrieren des Persulfats mit Amnioniumkarbonat neutralisiert werden, bevor man weiter elektrolysiert. Das N a t r i u m p e r s u l f a t Na s S 2 Os erhält man nach dem D. R. P. 81 404 durch Elektrolyse von Na 2 SO t . Die beiden Elektroden sind durch ein poröses Diaphragma getrennt; im Anodenraum, welcher Sulfat und H»SO* enthält, findet die Bildung von N a s S 2 0 8 statt, während der Kathodenraum nur HL-SO* enthält. Die Elektrolyse wird unter Kühlung des G e f ä s s e s durchgeführt; von Zeit zu Zeit schüttet man in den Anodenraum etwas festes Na 2 CO» ziir Neutralisation der entstandenen H 2 S 2 0 8 . D a s Kaliumpersulfat KÜS^GS entsteht durch Elektrolyse einer gesättigten Lösung von Kaliumbisulfat bei Anwendung eines Stromes von 3 Amp. und unter Abkühlung der Anode. Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von Persulfaten, oder vielmehr eine besondere Ausgestaltung d e s gewöhnlichen Verfahrens, besteht darin, dass man eine Zelle mit Diaphragma verwendet, welche eine Platinanode und eine Bleikathode enthält. In den Anodenraum kommt die Alkalisulfatlösung, in den Kathodenraum H2SO» (50 %ig); die Stromdichte beträgt 50 Amp. auf 1 qin. Der Kathodenflüssigkeit m u s s von Zeit zu Zeit H=SO» zugefügt werden; d a s Persulfat muss in dem Masse, wie es sich bildet, herausgenommen und durch Sulfat ersetzt werden. Neuerdings hat man übrigens Persulfate auch durch Elektrolyse neutraler Sulfate o h n e Diaphragma erhalten, was die Darstellung wesentlich vereinfacht; hierbei arbeitet man mit Chromatzusatz, und zwar kann die Elektrolyse auch bei 30" ausgeführt werden. Am besten scheinen Kohlenkathoden zu sein; die physikalische Beschaffenheit der Platinanoden beeinflusst die Ausbeute nicht unerheblich. Dieses Verfahren eignet sich jedoen nur für Amnion! umpersulfat gut. Das D. R. P. 155 805 schützt J e n Zusatz von F l u o r V e r b i n d u n g e n bei der Elektrolyse von Sulfaten, wodurch die Ausbeute erheblich gesteigert wird. Besonders wichtig ist dieser Zusatz bei der Herstellung von Kaliumpersulfat. Im Grossen wird übrigens direkt elektrolytisch fast nur A in m o n i u ni p e r s u l f a t dargestellt; die andern Salze gewinnt man d a r a u s einfach durch Umsetzung. Die einzelnen Persulfate sind, soweit sie technische Bedeutung haben, unter den betreffenden Metallverbindungen aufgeführt. Persulfate: Mi-yir

Cohn,

Hannover.

P e r u b a l s a m (Buhamum peruviuninn). Unter diesem Namen gehen verschiedene harzig-ölige, aromatische Substanzen, wovon der S a n S a i v a d o r B a l s a m am meisten verwendet wird. Er wird von dem Baume Myroxylon fereirae gewonnen und stellt eine dunkelbraune sirupöse. stark vanilleartig riechende und bitter schmeckende Flüssigkeit dar, die an der Luft schnell eintrocknet. Er besteht zum grössten Teil aus Z i m t s ä u r e b e n z y l e s t e r und enthält ausserdem H a r z , B e n z y l a l k o h o l , Z i m t s ä u r e , S t i l ben, Benzoesäurebenzylestt:r und einige andere aromatische Verbindungen. Wegen seines hohen Preises ist der Perubalsam weitgehenden Verfälschungen ausgesetzt, so wird er mit Fetten und ätherischen ö l e n , zuweilen

816

Peruol — Petroleum.

auch mit Sirup versetzt. Er ist ein o f f i z i e l l e s pharmazeutisches Präparat, dient weiter als Ersatz für Vanille bei der Fabrikation geringwertiger Schokoladen und wird auch in der Parfümerie benutzt. Weiteres siehe unter „ B a l s a m e". P e r u o l . Lösung von 25 % P e r u s k a b i n (s. d.) in Rizinusöl. Man verordnet es äusserlich gegen Krätze und andere tierische Parasiten als färb- und geruchlosen Ersatz des Perubalsams. Peruol, mediz Veterinär

II Mk. 1,60; 1 kg Mk. 41,50 H „ 1,50; 1 kg „ 11,25

Actien-Gesellschaft f ü r A n i l i n f a b r i k a t i o n ,

Berlin

SO. 36.

P e r u s k a b i n = Benzoesäurehenzylester. C B H 5 . C 0 2 . CH 2 . C6H5. Wirksamer Bestandteil des Perubalsams, der jetzt synthetisch dargestellt wird. In geeigneter Weise verdünnt (vgl. unter „ P e r u o l " ) ist er ein ausgezeichneter, färb- und geruchloser Ersatz des Perubaisanis, der gegen Krätze und andere tierische Parasiten äusserlich verordnet wird. Peruskabin

H Mk. 5 , 7 5 ; I kg Mk. 52,00

P e t i t g r a i n ö l (Oleum PeMgrain). Es gehört zu den Auiantiazeenölen und wird aus kleinen unreifen Früchten, Blüten. Kelchen und Blättern von Citrus Bigaradia gewonnen. Sp. G. 0,887 bis 0,900. Als aromatische Bestandteile hat man wie beim B e r g a m o t t ö l (s. d.), L i n a l o o l und L i n a l y l a z e t a t isoliert. Petitgrainöl (Florida) .

| kg Mk. 80,00

franz

.

Paraguay

1 „ 1 „

„ „

38,00 19,0»

Linalool und Linalylazetat siehe unter „ R i e c h s t o f f e , k ü n s t 1.". P e t r o k l a s t i t siehe „ S i c h e r h e i t s s p r e n g s t o f f e". P e t r o l e u m siehe ,,E r d ö 1". Dr. W. II. L e p e n a u & Co., G. m. b. S a l z b e r g t n ^ r a f l : ) (s. Ins.-Anh. S. 15).

II.,

' [

Meyer

Colin,

Hannover.

C. KecKtnann, Berlin 50 33, V Kupferschniiederei und Maschinenbauanstalt

ßectilicler- u. Destillier Apparate in Kupfer und Eisen für Petroleum, Benzin, Benzol, Naphtol, Gaswasser, Äther, Spiritus, Wasser etc. :: :: :: ::

=

Luftpumpen

=

Petroleumäther

Peiroleumdestillationsäpparate



81?

Pfefferminzöl.

bauen:

J . L . Madras 1 .. .. h.i'n , pulverisiert ] .. .. 14,IH> Rein (künstl.) BASF, Pulver 1 .. .. t>,.>i' Indigokarmin I kg Mk.-(.SU; l o .. .. liö.OD 11 Waid l'ng., in Kugeln -IL'JIII 2 4 . K a t e c h u. H e r k u n f t , N a t u r u n d P r e i s e s i e h e im b e s o n d e r e n A r t i k e l ,,K a t e c h u " . Dieser Pflanzenextrakt, dessen wirksames Prinzip der gelbe F a r b s t o f f K a t e c h i n ist, w i r d in a u s g e d e h n t e m M a s s e z u r B a u i n w o l l f ä r b e r e i u n d a u c h in d e r S e i d e n f ä r b e r e i b e n u t z t . M a n f ä r b t B a u m w o l l e mit h e i s s e n K a t e c h u l ö s u n g e n und e n t w i c k e l t d u r c h ein n a c h h e r i g e s K a l i u m t y c h r o m a t b a d olivenfarbene, b r a u n e bis s c h w a r z e Nuancen. Durch Vorbeizung der Baumwolle mit T o n e r d e o d e r Zinnsalzen erhält m a n g e l b b r a u n e N u a n c e n . Seide w i r d m i t K a t e c h u auf ä h n l i c h e W e i s e w i e B a u m w o l l e s c h w a r z g e f ä r b t . Katechu, Blockware, Stern B « „ kg Mk. 70,1)1; „ „ Mulanlah " „ ,. .. fif^OU u „ Tafelware, I)C „ .. .. :>4,II0 „ „ Borneo " „ .. .. 4ü,< >'' 25. K r a p p . Die Wurzel der F ä r b e r r ö t e liubia tinetorum, die n a m e n t l i c h in F r a n k r e i c h k u l t i v i e r t w i r d . D e r w i c h t i g s t e F a r b s t o f f d e s K r a p p s ist d a s j e t z t m e i s t e n s k ü n s t l i c h d a r g e s t e l l t e A l i z a r i n ( s . d . ) u n d d a s e b e n f a l l s s y n t h e t i s c h z u g e w i n n e n d e P u r p u r i n ( s . , , 0 x y k e t o 11 f a r b s t o f f e " ) . A u s d i e s e m G r u n d e ist d e r K r a p p b a u und die K r a p p f ä r b e r e i a u c h s e h r z u r ü c k gegangen. Um verschiedene schädliche Nebenbestandteile der Krappwurzel zu beseitigen und d e n einen o d e r a n d e r n ihrer f ä r b e n d e n B e s t a n d t e i l e ( w o z u a u c h n o c h X a n t h o p u r p u r i n , P s e u d o p u r p u r i n u. s. w . g e h ö r e n ) a u s z u n u t z e n , b e h a n d e l t m a n d i e g e m a h l e n e W u r z e l m i t W a s s e r , mit S ä u r e u n d a n d e r n Lösungsmitteln. So und d u r c h n a c h h e r i g e s A b p r e s s e n erhält m a n verschiedene Krapppräparate, wie K r a p p b l u m e 1 1 , G a r a n c i n . P i n k o f fin, G a r a n c e u s e , K r a p p k a r m i n u. s. w . Der K r a p p wird nur n o c h in d e r W o l l f ä r b e r e i z u r E r z e u g u n g v o n b r a u n s t i c h i g e m R o t b e n u t z t , w o b e i m a n m i t KsCrsOr v o r b e i z t ; a n d e r e r o t e N u a n c e n e r h ä l t m a n d u r c h T o n e r d e u n d Zinnbeizen. K r a p p I a , holländisch

" „ kg Mk. Rl.nn

2 6 . K r e u z b e e r e n s i e h e N o . 17 G e l b b e e r e n . 27. K u r k u m a (G e 1 b w u r z). D i e W u r z e l k n o l l e n d e r in S ü d a s i e n a n g e b a u t e n P f l a n z e Curcuma longa, d i e e n t w e d e r in S t ü c k e n o d e r g e m a h l e n a l s g e l b e s P u l v e r in d e n H a n d e l k o m m e n . S i e e n t h a l t e n d e n in A l k o h o l , Ä t h e r . A l k a l i e n l e i c h t , in H s O w e n i g l ö s l i c h e n g e l b e n F a r b s t o f f K u r k u m i n , d e s s e n alkalische Lösungen braunrot sind. M a n benutzt es trotz s e i n e r Licht- und

821

I'flanzcnfarbstoffe. S e i f e i i u n e c h t h e i t in d e r B a u m w o l l - , W o l l - u n d S e i d e n f ä r b e r e i , d a Faser o h n e A n w e n d u n g e i n e r B e i z e fixiert wird. Kurkuma Ia. Liengal % kg Mk. ., Madras „ ,, .. Cochin „ „ ,,

es von der 39,00—40,00 42,00—43,00 28,00-29,00

28. L a c k m u s. B l a u e r F a r b s t o f f , d e r a u s v e r s c h i e d e n e n F l e c h t e n a r t e n d a r g e s t e l l t w i r d , i n d e m m a n d i e g e m a h l e n e n P f l a n z e n mit P o t t a s c h e u n d G a s w a s s e r g ä r e n l ä s s t . Ist d i e M i s c h u n g g l e i c h m ä s s i g b l a u g e w o r d e n , s o r ü h r t man in d i e s e l b e e i n e g e n ü g e n d e M e n g e v o n G i p s u n d K r e i d e ein, f o r m t d i e t e i g a r t i g e M a s s e zu W ü r f e l n u n d l ä s s t a n d e r L u f t t r o c k n e n . D e r w i c h t i g s t e L a c k m u s f a r b s t o f f ist d a s A z o l i t h m i n ; im f r e i e n Z u s t a n d e ist e s r o t , j e d o c h a l s S a l z (mit A l k a l i e n g e s ä t t i g t ) b l a u . M a n b e n u t z t d e n L a c k m u s n u r als I n d i k a t o r ( s i e h e d e n Artikel „ I n d i k a t o r e n " ) . Lackmus, käufl. No 1 1 kg Mk. 3,20; % kg Mk. 290,00 No. 2 1 „ ., 1,50: % .. „ 135,00 No. 3 . . . 1 .. 0,90; % ,, ,, 75,00 ehem. rein, löslich 1 ,. .. 15,00 Merck, Dannsuult. 29. L o k a o (C h i n e s i s c h g r ii n). Von C h i n a h e r in d e n H a n d e l k o m m e n d e r Farblack, der aus d e r Rinde von Rhamnus utilis dargestellt wird. Man b e n u t z t ihn n a m e n t l i c h in C h i n a z u r E r z e u g u n g e i n e s s c h ö n e n G r ü n s f ü r B a u m w o l l e u n d S e i d e n s t o f f e , w ä h r e n d er in E u r o p a w e g e n s e i n e s h o h e n P r e i s e s kaum m e h r v e r w e n d e t w i r d . 30. L u t e o 1 i n s i e h e N o . 14 F ä r b e r w a u. 31. M o r i n s i e h e No. 18 G e 1 b h o 1 z. 32. O r 1 e a n (A n a 11 o). Wird a u s der fleischigen Umhüllung der S a m e n k ö r n e r d e s in S ü d a m e r i k a u n d I n d i e n k u l t i v i e r t e n S t r a u c h e s Bixa orellana durch G ä r u n g d a r g e s t e l l t u n d k o m m t e n t w e d e r a l s T e i g o d e r , n a c h d e m T r o c k n e n , a l s a u s s e n d u n k e l b r a u n e , i n n e n r o t e , w e i c h e M a s s e in d e n H a n d e l . Der O r l e a n e n t h ä l t 3 v e r s c h i e d e n e (teils g e l b e , t e i l s r o t e ) F a r b s t o f f e , v o n d e n e n d a s in d u n k e l r o t e n B l ä t t c h e n k r i s t a l l i s i e r e n d e B i x i n d e r w i c h t i g s t e ist. O r lean f ä r b t t i e r i s c h e u n d p f l a n z l i c h e F a s e r n o h n e B e i z e g e l b u n d w i r d h i e r u n d da in d e r S e i d e n f ä r b e r e i , f ü r a n d e r e F a s e r n d a g e g e n n u r z u m N u a n c i e r e n v e r w a n d t . Im ü b r i g e n d i e n t er a l s B u t t e r - u n d K ä s e f a r b e . Orlean, Guadeloupe ] a

1 kg Mk. 1,1«;

°;0 kg Mk. 98,00

33. O r s e i 1 1 e ( P e r s i o ) . F a r b s t o f f , d e r a u s v e r s c h i e d e n e n F a r b e n f i e c h t e n ( n a m e n t l i c h Roccella twctoria) auf ä h n l i c h e W e i s e g e w o n n e n w i r d wie L a c k m u s ( s i e h e No. 2 8 ) . E s g i b t v e r s c h i e d e n e O r s e i l l e - P r ä p a r a t e , s o die e i g e n t l i c h e O r s e i 11 e o d e r O r s e i l l e i m T e i g , w e i t e r O r s e i l l e extrakt, f r a n z ö s i s c h e r P u r p u r und P e r s i o (roter Indigo). Die O r s e i l l e im T e i g e r h ä l t m a n d u r c h G ä r u n g d e r F l e c h t e n mit A m m o n i a k , den E x t r a k t d u r c h A u s z i e h e n mit K a l k w a s s e r u n d n a c h h e r i g e A u s f ä l l u n g mit S ä u r e n ; d e r f r a n z ö s i s c h e P u r p u r ist d e r a u s d e r F a r b s t o f f l ö s u n g g e f ä l l t e K a l k lack, und d e r P e r s i o e n d l i c h d a s d u r c h E i n t r o c k n e n v o n O r s e i l l e e x t r a k t g e w o n n e n e P u l v e r . D e r e i g e n t l i c h e F a r b s t o f f d e r O r s e i l l e ist d a s O r c e i n , d a s s i c h in A l k a l i e n mit v i o l e t t e r F a r b e l ö s t . D i e O r s e i l l e d i e n t f a s t a u s s c h l i e s s l i c h zur F ä r b u n g v o n W o l l e , z u w e i l e n a u c h d e r S e i d e ; m a n e r h ä l t v i o lette b i s b l ä u l i c h - r o t e , w e n i g l i c h t e c h t e F ä r b u n g e n o h n e A n w e n d u n g von Beizen. Orseille double Persio Ia, franz. Mozambicjue

»,, kg Mk. 70,00 °/0 ., 190,00

34. P e r n a m b u k h o 1 z s i e h e N o . 3 8 R o t h o 1 z. 35. P e r s i o s i e h e No. 3 3 O r s e i l l e . 36. Q u e r z i t r o n . Rinde verschiedener Eichen, namentlich der F ä r b e r e i c h e Quercus nigra o d e r tinetoria. In d e n H a n d e l k o m m t d i e v o n d e r s c h w a r z e n A u s s e n s c h i c h t b e f r e i t e g e l b e R i n d e zu P u l v e r v e r m ä h l e n o d e r in Form e i n e s E x t r a k t e s . E s e n t h ä l t d i e b e i d e n g e l b e n F a r b s t o f f e Q u e r z i t r i n und Q u e r z e t i n . M a n b e n u t z t e s ä h n l i c h w i e G e 1 b h o 1 z ( s i e h e No. 18)

822

Pfl a n z c n f a r b s t o f l V .

in der Woll- und S e i d e n f ä r b e r e i . Ein b e s o n d e r s f a r b k r ä f t i g e s , a u s dem Querzitron d a r g e s t e l l t e s P r ä p a r a t ist d a s F I a v i n. Querzitron,

fein

geraspelt

Querzitronextrakt, Lehmann

Je

Voss,

Sanf.,

"i, echt

kg

16,0'1

Mk.

54,oü

"

Haniburtf.

37. R h a m n e t i n siehe No. 17 G e i b b e e r e n . 38. R o t h o l z ( F e r n a m b u k h o l z ; P e r n a m b u k h o l z ) . Unter d i e s e m S a m m e l n a m e n geht eine g a n z e Reihe von Hölzern, die mehreren in Ostindien u n d S ü d - A m e r i k a wild w a c h s e n d e n Cäsnlpinien e n t s t a m m e n . M a n bezeichnet einige Sorten auch a l s B r a s i l i e n h o l z . C a 1 i f o r n i e n h o l z , N i k a r a g u a h o l z . J a p a n h o l z u. s. w . Die Hölzer kommen g e r a s p e l t , g e m a h l e n o d e r in Extraktform zur A n w e n d u n g ; sie enthalten sämtlich den Farbstoff B r a s i I i n , der sich in verd. Alkalien mit karminroter F a r b e löst und unlösliche Metalllacke bildet; bei Oxydation in alkalischer Lösung geht d a s Brasilin in d a s B r a s 11 e i n über. Man benutzt d a s Rotholz in der B a u m w o l l - und W o l l f ä r b e r e i f ü r rote und b r a u n e Töne, wobei man Baumwolle mit T a n n i n - und T o n e r d e b e i z e , Wolle mit Chroniatbeize b e h a n d e l t . Auf Baumwolle kann man mit Zinnbeizen o r a n g e f a r b e n e , mit Eisenbeizen violettgraue, mit einer M i s c h u n g von Eisen- und T o n e r d e b e i z e n d u n k e l p u r p u r r o t e T ö n e erzielen. Rotholz,

fermentiert,



..

pulverisiert

" „

..

geraspelt

"

Fernambuk,

geraspelt

.

.

.

.

" " k g ..

Mk.

22,50—24,i'0

..

2 ¡,50—2H,,'..';">

Darstellung

geht man vom Phenol aus, nitriert es, trennt das p-Nitrophenol vom gleichzeitig gebildeten o-Nitrophenol, verwandelt ersteres in das Na-Salz und stellt daraus durch Einwirkung von Chloräthyl den Athyläther des p-Nitrophenols. d. h. das p-Nitrophenetol, CeH^NOsJO. C S H S dar. Dieses lässt sich dann leicht zu seiner Amidoverbindung, dem Phenetidin, reduzieren. p-Phenetidin

1 kg

M k . g.fill

P h e n o c o l l u m siehe „P h e n o k o 1 1". P h e n o c o l l u m s a l i c y l i c u m siehe „ S a l o k o l 1". P h e n o k o l l (Olykokoll-p-phenetidiii; Ainidoazet-p-phenetidin). P i_f ^ - O . CaHr, . CO . CH,. . NH, Zur Darstellung lässt man Chlorazetylchlorid auf P h e n e t i d i n (s. d.) einwirken und führt das gebildete Oxyäthvlmonochlorazetanilid durch Einwirkung von NH3 in Phenokoll über. Man verwendet das Phenokoll in Form seiner Salze, namentlich als Phenocollum hydrochloricum. und zwar als Antipyretikum, Antirheumatikum und Antineuralgikum. Phenokollclilorhvdrat

II

M k . j.'.'H;

II

Mk.

11,00

Phenol (Karbolsäure; Phenylalkohol; Oxybenzol; Steinkohlenteerkreosot; Acidurn carbolicum). C 0 H 5 . OH. Man gewinnt es noch meistens aus dem S t e i n k o h l e n t e e r (s. d.), und zwar vor allem aus der als K a r b o 1 ö l bezeichneten Fraktion von 210—250°. Diese Fraktion wird mit Natronlauge behandelt, wobei die Phenole in Lösung gehen. Die alkalische Lösung wird von dem unangegriffenen Teil des Öles abgezogen und mit einer Mineralsäure zersetzt. Auch aus dem Leichtöl der Steinkohlenteerdestillation wird Phenol gewonnen, und zwar wird das Leichtöl für diesen Zweck meistens mit dem Karbolöl vereinigt. Die Menge der zu verwendenden Natronlauge wird durch einen Vorversuch ermittelt; man benutzt meistens eine schwache Lauge vom sp. O. 1,09—1,095. Die Mischung des ü l s mit'der Lauge geschieht entweder durch mechanisches Rühren oder durch Einblasen eines fein verteilten Luftstromes. Die erhaltene Lösung von Phenolnatrium wird zuerst durch einen eingeleiteten Dampfstrom von sonstigen gelösten Bestandteilen (z. B . Naphtalin) befreit und dann mit COs oder mit H2SO4 zersetzt. Die Anwendung von C 0 2 ist ökonomischer, da man Rauchgase anstatt reiner CO» einleiten kann und N a ? C 0 3 als Nebenprodukt erhält.

Phenol.

825

Die gewonnene Karbolsäure wird mehrfach mit H 2 0 gewaschen und kommt dann als r o h e Karbolsäure in den Handel, häufig auch erst nach nochmaliger Destillation, wobei die Fraktion zwischen 175 und 210° aufgefangen wird. Das Rohphenol (sp. G. 1,045—1,065) enthält etwa 40 % Phenol, weiter Kresole u. s. w. Zur Reinigung destilliert man die Rohsäure entweder mehrfach oder unter Anwendung von Dephlegmatoren, bis die Hauptfraktion ( 1 8 0 bis 205°) beim Abkühlen auf 8—10° kristallinisch erstarrt. Die Mutterlauge lässt man ablaufen oder entfernt sie durch Zentrifugieren; der Kristallkuchen muss nochmals rektifiziert werden, wenn eT sich nicht an der Luft rot färben soll. Die so dargestellte kristallisierte Karbolsäure enthält noch Kresole. Zur Entfernung der letzteren verflüssigt man die Masse durch Zusatz von 12—15 % H.O und kühlt auf — 8 bis — 10° ab, wobei sich ein Hydrat des Phenols rein abscheidet, während das gleichzeitig gebildete Hydrat des o-Kresols erst bei — 20° erstarrt, also hier noch flüssig bleibt; m- und p-Kresol bilden überhaupt keine Hydrate, bleiben also ebenfalls im flüssigen Zustande. Durch Zentrifugieren trennt man die Kristallmasse von der Lauge und destilliert, wobei 99 %ige Karbolsäure resultiert. Durch Wiederholung des Verfahrens erhält man chemisch reines Phenol. Die letzte Destillation nimmt man vorteilhaft i m V a k u u m vor, und zwar benutzt man dabei vielfach Destillationsapparate aus Steinzeug. Das bei der oben beschriebenen Behandlung (Hydratbildung und Abkühlung) abfallende Gemisch der drei Kresole ist, sofern eine Behandlung mit Dampf vorangegangen ist, frei von Kohlenwasserstoffen und in verdünnter wie konzentrierter Natronlauge klar löslich (.Cresolum crudum des D. A. IV); falls die beigemengten Teeröle nicht durch Dampfdestillation entfernt sind, löst sich das Produkt zwar ebenfalls in konzentrierter Natronlauge klar, lässt aber beim Verdünnen die Kohlenwasserstoffe wieder ausfallen. Dieses Gemisch, welches also kein Benzophenol mehr enthält, führt im Handel die Bezeichnungen „rohe" oder „90 bis 100 %ige", „95 bis 100 %ige", oder „100 %ige rohe Karbolsäure", in England „cresylic a c i d " genannt. Früher verstand man unter dem gleichen Namen das Gemisch aller Teerphenole, wie noch jetzt die „crud carbolic a c i d " das Rohmaterial für die kristallisierte Karbolsäure bezeichnet. Die ausserdem im Handel vorkommenden niedrigprozentigen Karbolsäuren sind bei etwa 200° aufgefangene Teerölfraktionen. Die Prozentangaben beziehen sich auf die Menge der in verdünnter Natronlauge löslichen B e standteile. Zu erwähnen ist liier das D. R. P. 147 999 zur Trennung der Phenole des Steinkohlenteers von den Neutralölen: Man stellt durch Einwirkung von Kalk oder basischen Calciumphenolaten auf die Phenole in Gegenwart von H 2 0 bei Temperaturen unter 70° neutrale Ca-Salze der Phenole her, befreit die gewonnenen Laugen zweckmässig durch Destillation im Vakuum bei einer die Neutralsalze nicht zersetzenden Temp. (etwa 60°) von gelösten Neutralölen oder dgl. und spaltet die so behandelte Lauge durch weitere Vakuumdestillation bei 100° oder durch Destillation unter normalem Druck in Phenole und basische Calciumphenolate; auch kann man die gereinigten Laugen durch Mineralsäuren zersetzen. In neuester Zeit gewinnt die s y n t h e t i s c h e Darstellung des Phenols mehr und mehr an Bedeutung, da man dasselbe auf diesem Wege in einer Reinheit erzeugt, wie sie die natürliche, aus dem Teer stammende Karbolsäure nicht aufzuweisen hat. Möglich geworden ist die synthetische Phenolgewinnung durch den niedrigen Preisstand des Benzols. Der Prozess hat zwei Phasen zu verzeichnen, 1. die Gewinnung von Benzolsulfosäure durch Einwirkung von rauch. H ä SO, auf Benzol: CeH« + H 2 SO» = C 6 H 5 . SO s H + H s O und 2. das Verschmelzen von benzolsulfosaurem Natrium mit Ätznatron zu Phenolnatrium: C e H 5 . SOsNa + 2 NaOH = C 6 H 6 ONa + N a 2 S 0 3 + H 2 0 . Man verschmilzt gewöhnlich 200 kg benzolsulfosaures Natrium mit 100 kg Ätznatron im eisernen Kessel; aus dem Phenolnatrium lässt sich das PhenoJ selbst durch Säuren leicht abscheiden. Beim Teerphenol ist das lästige, in seinen letzten Spuren unter keinen Umständen zu eliminierende Kresol für manche Industrien

826

Phenol.

e i n e h ö c h s t u n b e q u e m e B e i g a b e , z. B . für d i e F a b r i k a t i o n von P i k r i n s ä u r e und Salizylsäure. S e l b s t v e r s t ä n d l i c h eignet s i c h die s y n t h e t i s c h e Karbolsäure wegen i h r e r b e s o n d e r e n R e i n h e i t auch v o r n e h m l i c h für p h a r m a z e u t i s c h e Z w e c k e , nur ist s i e m e r k w ü r d i g e r w e i s e v o r l ä u f i g bei den A p o t h e k e r n n o c h n i c h t b e l i e b t , weil s i e f a s t g e r u c h l o s ist, w ä h r e n d man g e w o h n t ist, d e n intens i v e n K r e s o I - ( T e e r - ) G e r u c h a l s e t w a s dem P h e n o l E i g e n t ü m l i c h e s a n z u s e h e n . A u g e n b l i c k l i c h tritt freilich die F a b r i k a t i o n s y n t h e t i s c h e r K a r b o l s ä u r e w i e d e r e t w a s in d e n Hintergrund, da d e r P r e i s d e r T e e r k a r b o l s ä u r e zu s e h r g e drückt ist. R o h e K a r b o l s ä u r e ist ein b r a u n e s , d u r c h d r i n g e n d r i e c h e n d e s Ö l . Das r e i n e P h e n o l bildet g r o s s e , f a r b l o s e , r h o m b i s c h e N a d e l n , S c h . P . 3 9 — 4 1 ° : S . P . 1 8 0 — 1 8 1 ° . L ö s l i c h in 15 T . H 2 0 , m i s c h b a r mit A l k o h o l , Äther. B e n z o l , G l y c e r i n , F e t t e n und ä t h e r i s c h e n ö l e n . D a s P h e n o l wirkt s t a r k a n t i s e p t i s c h , in k o n z e n t r i e r t e m Z u s t a n d e h ö c h s t ätzend und giftig. M a n b e n u t z t die K a r b o l s ä u r e n a m e n t l i c h zur D e s i n f e k t i o n , w e i t e r zur D a r s t e l l u n g von S a l i z y l s ä u r e , P i k r i n s ä u r e , A z o f a r b s t o f f e n , O x y t r i p h e n y l m e t h a n f a r b s t o f f e n u. s. w. P i i l f n n g : Im Handel ist für Phenol der Krst. P. allein massgebend. Im reinsten Zustand darf das Phenol n i c h t u n t e r 38—39° schmelzen, während technische Ware e t w a gegen 30° s c h m i l z t und zwischen 183 und 186° s i e d e t ; reinere K a r b o l s ä u r e zeigt einen S c h . P. von 35—38°. I n grösster R e i n h e i t muss die Karbolsäure in 15 T . Wasser vollständig k l a r löslich und b e i m E r h i t z e n ohne Rückstand f l ü c h t i g sein. Schon geringe B e i m e n g u n g e n von Kresol erniedrigen den Sch. P . und die L ö s l i c h k e i t bedeutend; ebenso drückt ein Wassergehalt auf den Sch. P. F l ü s s i g e K a r b o l s ä u r e e n t h ä l t auch im reinsten Zustande etwa 10 ° i f t H„0, welches zur Verflüssigung der K r i s t a l l e n ö t i g ist. Die B e s t i m m u n g des P h e n o l g e h a l t s erfolgt am besten nach der von K o p p e S c h a a r vorgeschlagenen Methode, welche auf der Ausfällung des Phenols als T r i b r o m p h e n o 1 beruht und nach L u n g e wie f o l g t ausgeführt w i r d : Die erforderlichen F l ü s s i g k e i t e n s i n d : 1. E i n e Lösung von N a t r i u m t h i o s u l f a t , w e l c h e genau e i n e r 5 g J o d im L i t e r enthaltenden J o d l ö s u n g e n t s p r i c h t ; 2. S t ä r k e l ö s u n g ; 3. B r o m w a s s c r von solcher K o n z e n t r a t i o n , dass 50 c c m nach der Zersetzung m i t J o d k a l i u m 18—20 ccm der T h i o s u l f a t lösung e r f o r d e r n ; 4. Lösung von J o d k a l i u m , welche 125 g K J im L i t e r e n t h ä l t . — Man lösf 4 g der zu prüfenden K a r b o l s ä u r e in Wasser und verdünnt auf ein L i t e r . 25 ccm von dieser Lösung p i p e t t i e r t man in einen m i t Glasstöpsel versehenen l l a l b l i t e r k o l b e n , füllt ihn geschwind b i s zur Marke m i t Bromwasser, schliesst ihn und s c h ü t t e l t e i n i g e Zeit. Ehe man das Bromwasser z u g i b t , p i p e t t i e r t man W) ccm desselben in ein kleines, 5 ccm der J o d k a l i u m l ö s u n g enthaltendes Becherglas. Nach einer halben Stunde e n t l e e r t man den I n h a l t des H a l b l i t e r k o l b e n s in ein grosses Becherglas, welches schon 5 c c m der J o d k a l i u m l ö s u n g e n t h ä l t , und spült den K o l b e n zweimal in dasselbe B e c h e r g l a s aus. Dann t i t r i e r t man die F l ü s s i g k e i t sowohl in dem kleinen wie in dem grossen B e c h e r g l a s , indem man gegen das E n d e der Operation e t w a s s t ä r k e r e Lösung zusetzt und a b l i e s t , wenn die blaue F a r b e nach ein paar Minuten nicht mohr wiederkehrt. Dazu wurden — Verwendet sind 25 ccm der Phenollösung, entsprechend 0,1 g der Karbolsäure. 475 g Bromwasser zugesetzt und 50 c c m des letzteren m i t einer Thiosulfatlösung der angeführten Stärke titriert. Bezeichnet man die Zahl der für die 50 c c m Broinwasser erforderten c c m Thios u l f a t m i t A und die für den überschuss an B r o m in den 25 c c m der Lösung verbrauchten ccm T h i o s u l f a t l ö s u n g m i t B , so g i b t die F o r m e l (9,5 A — B ) . 0,61753 direkt den P r o z e n t g e h a l t des P h e n o l s in der P r o b e an. Den W a s s e r g e h a l t e r f ä h r t man aus der Differenz bei der B e s t i m m u n g der Karbolsäure. W i l l man sich darüber vergewissern, ob die V e r f l ü s s i g u n g der K a r b o l s ä u r e durch den G e h a l t an Wasser oder an Phenolhomologen verursacht i s t , so e r m i t t e l t man den Wasserg e h a l t durch D e s t i l l a t i o n oder man bedient sich der Probe von T h, S a l z e r : 10 c c m der veiflüssigten Karbolsäure dürfen von 2,3 ccm Wasser n i c h t bleibend g e t r ü b t werden; bei weiterem Zusatz weniger Tropfen Wasser soll eine trübe Mischung entstehen, welche dann m i t n i c h t weniger als 135 ccm und mit n i c h t mehr als 140 ccm Wasser eine klare Lösung geben muss. C h a r a k t e r i s t i s c h e R e a k t i o n e n zur Unterscheidung der Kresole vom Phenol g i b t es n i c h t ; auch die K o p p e s c h a a r sehe Methode der P h e n o l b e s t i m m u n g ist nur für r e i n e Karbolsäure genau, n i c h t aber bei einem Gehalt an Kresol. Am besten kann man zur Unterscheidung noch die r e l a t i v schwere Wasserlöslichkeit der Kresole gegenüber dem Phenol verwerten. F ü r die r o h e K a r b o l s ä u r e ist folgende Methode der Gehaltsbestimmung ü b l i c h : 10 vol. der rohen Karbolsäure werden m i t 90 vol. Natronlauge vom sp. G. 1,079 l ä n g e r e Zeit g e s c h ü t t e l t ; nach erfolgter Scheidung und K l ä r u n g der Schichten s t e l l t man die Menge des abgeschiedenen Öls als „ N i c h t p h e n o l e " in Rechnung. Die Phenolnatriumlösung wird dann vorn darüberstehenden Öl g e t r e n n t und m i t HCl bis zur saueren R e a k t i o n versetzt; durch Zusatz von NaCl wird das noch in Lösung gebliebene Phenol ausgesalzen und das vol. der abgeschiedenen rohen wasserhaltigen Karbolsäure abgelesen. Mit dem vorher b e s t i m m t e n vol. der N i c h t p h e n c l e soll sich annähernd das m m Versuch verwandte Gesamtvolumen an roher Karbolsäure ergeben. D i e Methode hat mancherlei F e h l e r , wird aber in der P r a x i s a l l g e m e i n benutzt und ist auch vom D. A. IV vorgeschrieben. Karbolsäure,

roh,

..

dunkel

Mi>—20%),

jetziger

..

(2f> — 3 0 " o),

..

..

i:>0-60°o),

hell

(100° 0 \ (100%),

Preis

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6,n0»

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8,1)0

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13,00/

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18,00

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P h e n o l derivaUKarbolsäure.



827

I'hcn vlencliamin

" „ kg M k . 1 0 5 . 0 0 " I O:\O0 | i

llüssig. I ' . A . I V liquefaot < l o p p . ( l e s t . , k r i s t . , S c h . P . 3.V> ( ' . . . . e h e m . rein, I). A. IV

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a b s o l u t cheni. rein, luse K r i s t a l l e synthetisch Karin.Isauri r Kalk |i>"„), jetziger Preis

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('AI" ' (:0 1 „ „ 6,50 1 „ , 40,CMt 1 1 1 1 1

„ „ _ ,, „

„ „ „ „ „

40,00 9,'i5 40,00 7,50 34,00

P h e n y l g l y z i n siehe ,,l n d i g o f a r b s t o f f e".

P h e n y l g l y z i n k a r b o n s ä u r e siehe , . I n d i g o f a r b s t o f f e " . P h e n y l u r e t h a n siehe „ E u p h o r i n e " . P h o s g e n siehe „ C h l o r k o h l e n o x y d " . P h o s p h a t e (phosphorsaure Salze) siehe unter den betreffenden Metallverbindungen. Anlagen und Verfahren für Kalium-, Natrium- und Ammoniumphosphat, sowie alle anderen Phosphate liefert: Willy Hanger, Dri-siU-n A . (s

Iunk-i;cs,25: " » k j ; M k . 2älJ,l)0

E. Merck, Darmstadt. 3. P h o s p h o r t r i b r o m i d . PBra. Zur D a r s t e l l u n g löst m a n die ber e c h n e t e n M e n g e n P u n d Br, j e d e fiir s i c h , in C S 2 , m i s c h t u n t e r g u t e r K ü h l u n g , v e r j a g t d a s L ö s u n g s m i t t e l u n d r e k t i f i z i e r t . M a n k a n n a u c h B r v o r s i c h t i g zu a m o r p h e m P h o s p h o r tropfen lassen, wobei nur die ersten T r o p f e n Feuerersciieinung verursachen. Nach einer vorläufigen Mitteilung von C h r i s t o m a n o s ( B e r . D. e h e m . G e s . 1004, 37, 2 8 8 3 ) e r h ä l t m a n s e h r r e i n e s P h o s p h o r t r i b r o m i d in e i n e r A u s b e u t e v o n 8 8 % d u r c h E i n w i r k u n g v o n B r auf g e w ö h n lichen gelben P unter einer Benzolschicht. P B r 3 ist e i n e w a s s e r h e l l e , b e w e g l i c h e F l ü s s i g k e i t v o m s p . G . 2 , 9 2 5 bei 0°; S. P . 175°. E s r a u c h t s t a r k a n d e r Luft und wird durch H 2 0 unter Erhitzung zersetzt. Phosphortribromid

1 k g Mk

J j ()Qi

831

Phosphorverbindungen.

4. P h o s p h o r k u p f e r siehe „ K u p f e r l e g i e r u n g e n". 5. P h o s p h o r s ä u r e, a) P h o s p h o r s ä u r e a n h y d r i d (Phosphorpentoxyd) P 2 0 5 . Durch lebhafte Verbrennung von Phosphor in Eisenblechzylindern unter einem Strome trockner Luft erhaltet. Es bildet ein weisses, schneeähnliches, lockeres Pulver, das aus der Luft mit grosser Energie H 2 0 anzieht, indem es damit Metaphosphorsäure bildet: P 2 0 6 + H 2 0 = 2 HPOa. Wasserfreie P h o s p h o r s ä u r e bei 1 0 k g f . Merck, Darmstadt.

(Phosphorpentoxyd)

1 kg M k . 3 , 2 5 1 „ „ 3,00

b) P h o s p h o r s ä u r e ( A c i d u m phosphoricum). Die gewöhnliche Phosphorsäure ( O r t h o p h o s p h o r s ä u r e ) H3PO4 erhält man am einfachsten durch Zersetzung von Calciumphosphat mit verd. H 2 S0 4 entsprechend der Gleichung: Ca 3 (P0 4 ) 2 + 3 H 2 S0 4 = 2 H 3 P0 4 + 3 C a S 0 4 ; doch ist diese Säure sehr unrein und lässt sich überhaupt kaum von sämtlichen Nebenbestandteilen befreien. Wo eine vollständig reine H 3 P0 4 nötig ist, stellt man sie durch Oxydation von Phosphor mit HN0 3 dar; die Reaktion wird durch Zusatz geringer Mengen von Br oder namentlich J sehr befördert. — Nach dem Franz. Pat. 340 272 soll man Phosphate mit Kohle mischen und im Vakuum bei höchstens 800° abdestillieren; es sollen sich dabei Dämpfe verschiedener Phosphorsäuren entwickeln, die in H 2 0 oder Alkali aufgefangen werden. Das Engl. Pat. 2284 von 1904 schreibt vor, natürliche Aluniiniümphosphate auf etwa 800° zu erhitzen (jedoch ist hier nicht wie bei dem vorigen Verfahren von einem Kohlezusatz oder Vakuum die Rede); die entstehenden Phosphorsäuredämpfe sollen abgesaugt und durch H 2 0 oder Alkali absorbiert werden. Reine Orthophosphorsäure bildet, unter 180° verdampft, einen farblosen Sirup, der grosse, sehr hygroskopische Kristalle ausscheidet. Beim Erhitzen spaltet sie H 2 0 ab und geht bei 200—300° in Pyrophosphorsäure H 4 P 2 07 und bei 400° unter weiterem H 2 0-Verlust in M e t a p h o s p h o r s ä u r e HPO3 über; letztere erstarrt zu einem farblosen Glas ( g l a s i g e P h o s p h o r s ä u r e ) . Man benutzt Phosphorsäure zur Darstellung von Phosphaten und von Wasserstoffsuperoxyd. P h o s p h o r s ä u r e , techn., T e i g f o r m ( c a 43°/o P h o s p h o r s ä u r e ) (ca. 48—50®/« „ ) „ flüssig, t e c h n . , gereinigt, 2 5 °/o ( 2 7 ° B e ) „ 40°/o ( 4 4 ° B e ) ehem. rein ( 1 , 0 9 4 ) P h . Austr „ ( 1 , 1 2 0 ) Ph. G . I I „ ( 1 , 1 5 4 ) D . A. I V „ (1,160 = 2 0 ° Be) „ ( 1 , 3 0 0 = 3 4 ° Be) „ (1,500 = 4 9 ° Be) „ (1,700 = 6 0 ° Be) „ ( 1 , 7 5 0 = 6 3 ° Be) „ „ „ „ für Analyse Phosphorsäure, krist. ( ehem. rein G l a s i g e P h o s p h o r s ä u r e in S t ü c k e n „ „ „ Stängeln Königswarter & Ebell, Linden vor Hannover.

. . . °/o k g M k . • • • °/o „ „ °/0 „ „ % „ „ „ „ 0 % „ „ »/„ n B o/o „ „ O/o „ „ /„„• „ °/„ „ „ °/0 „ „ 1 1 11

„ „ „ „

„ „ „ „

40,00 54,00 30,00 37,00 45,00 48,00 54,00 65,00 100,00 140,00 175,00 180,00 3,50 3,10 2,80 2,90

5. P h o s p h o r s u l f i d e . Wird amorpher Phosphor mit Schwefel zusammengeschmolzen, was in jedem Verhältnis geschehen kann, so erhält man Verbindungen, die als Phosphorsulfid, Phosphorsesquisulfid, Phosphortrisulfid u. s. w. bezeichnet werden. Davon wird namentlich das P h o s p h o r s e s q u i s u l f i d in grosser Menge dargestellt, und zwar jetzt meistens so, dass roter Phosphor und Schwefel mit einem kleinen Überschuss des letzteren gemischt und hierauf unter C 0 2 langsam auf 330° erwärmt werden. Das Phosphorsesquisulfid findet bei der Fabrikation der überall entzündlichen sogenannten p h o s p h o r f r e i e n Zündhölzer Verwendung (vgl. den Artikel „Zündhölzer").

Photogen — Photographische Anfnahmen.

832 Phosphortrisulfid Phosphorpen tasulfid Phosphorsesquisulfid Chemische

Fabrik

1 kg Mk. 4,25; °o kg Mk. 375,0) 1 ,. ,, 3,50; °o ,, 325,Utf 1 ,. ,, 6,00; ° o ,. ,. 550,0;

Griesheim-Elektron,

F r a n k f u r t a. M.

6. P h o s p h o r z i n n siehe „ Z i n n l e g i e r u n g e n". Phosphorverbindungen: Chemische F a b r i k B e t t e n h a n s e n M a r q u a r d t Schulz, B e t t e n h a u s e n bei Kassel.

Phosphorcalcium: Königswarter

& Ebell, L i n d e n

vor

Hannover.

vor

Hannover.

& J F u e r s t Bros. & Co., New York, Nos 2 u. 4 Stone Street (s. Ins.-Anh. S. 13). L\ Merck, D a r m s t a d t .

Phosphorsäure: Königswarter

& Ebell,

Linden

P h o t o g e n siehe „ S o l a r ö I". P h o t o g r a p h i s c l i e A u f n a h m e n . Ist schon allgemein die Bedeutung der A b b i 1 d u n g als Unterstützungsfaktor des geschriebenen Wortes ausserordentlich gewachsen, so gilt das noch viel mehr im besondern von den Gebieten der Naturwissenschaft und Technik. Hier lassen sich viele Dinge überhaupt n u r mit Hilfe bildlicher Darstellungen deutlich machen, und so beobachten wir in Lehrbüchern, in Katalogen und Prospekten, in Artikeln und Abhandlungen von Tag zu Tag mehr, wie sich das Bild neben dem Texte Geltung verschafft, ja in seiner Bedeutung oft weit über das Wort hinausreicht. Trotzdem ist unserer Ansicht nach die Art, wie die Mehrzahl solcher Abbildungen entsteht, nicht die richtige, d. h. sie steht nicht unmittelbar genug in Beziehung zu dem Sachverständigen, dem Fachmann, dem Erfinder, Konstrukteur u. s. w. Ist von irgendeinem Apparat eine bildliche Wiedergabe nötig, so wird der Apparat zum Zeichner gebracht oder in das photographisclie Atelier einer Reproduktionsanstalt, um auf die eine oder andere Weise festgehalten zu werden. Allerhöchstens erscheinen Zeichner oder Photograph selbst bei dem Auftraggeber und machen dort unter mehr oder weniger intensiver Anleitung des Fachmanns die Aufnahme. Da zeigt sich denn fast immer, dass der Zeichner die Sache nicht richtig aufgefasst oder den Auftrag zu „künstlerisch" auszuführen sich bemüht hatte, so dass Abänderungen und Wiederholungen das Gewöhnliche sind. Handelt es sich um photographisclie Aufnahmen, so wird die unzweckmässige und dem beabsichtigten Ziele zuwiderlaufende Art der Wiedergabe sogar erst nach einigen Tagen offenbar, wenn man den ,,Probeabzug" erhält, und dann bleiben oft nur zwei Möglichkeiten: sich entweder mit einem nicht ganz vollkommenen Bilde zu begnügen oder aber die Kosten und Umständlichkeiten einer zweiten photographisclien Aufnahme zu tragen. Und zu alledem kommen oft Bedenken, dem Photographen den Eintritt in ein vielleicht aus manchen Ursachen streng abgeschlossenes Fabrikgebäude, Laboratorium u. s. w. zu gewähren. Deshalb sind wir der Ansicht, dass weitaus mehr, als dies jetzt geschieht, der Gelehrte und Techniker sowie namentlich auch der Fabrikant die photographischen Aufnahmen, welche den beabsichtigten Reproduktionen zugrunde liegen sollen, s e l b s t ausführen lerne, ja diese Ausführung mit zu seinen vornehmsten Pflichten rechnen solle. Dann wird auch der Kreis der Abbildungen in wünschenswerter Weise erweitert, ihre Zweckdienlichkeit bedeutend erhöht und die Möglichkeit von Missdeutungen wesentlich verringert werden. Der Herausgeber gedenkt, dieses Thema in Form einer kleinen Schrift selbständig zu bearbeiten, und zwar unter Beigabe einer Reihe von Musteraufnahmen; er behält sich daher in der angedeuteten Richtung vorläufig die Bearbeitung vor. Der Kreis der Darstellungen ist sehr weit. Da werden neue L a b o r a t o r i u m s g e r ä t e und A p p a r a t e zusammengestellt, die auf keine Weise besser veranschaulicht werden können als durch gute, v e r s t ä n d n i s v o l l e photographische Wiedergaben. Dasselbe gilt von ganzen V e r s u c h s a n o r d n u n g e n , weiter von Maschinen, Transportvorrichtungen,

833

Photographische Aufnahmen.

Gebäudeanlagen u. s. w. Nicht minder werden Produkte der chemischen Industrie wiedergegeben werden können, so z. B. K r i s t a l l a g g r e g a t e . Diese kurzen Andeutungen müssen hier genügen; sie werden die Wichtigkeit der Photographie in den Händen des Fachmanns — dieses Wort in bezug auf die darzustellenden Objekte angewendet — schon zur Genüge beweisen. Unsere Ansicht geht also dahin, dass jedes chemische Laboratorium, und zwar sowohl Unterrichtslaboratorien als Handelslaboratorien und solche für Nahrungsmittel- und forensische Untersuchungen, einen guten photographischen Apparat haben müssen. Ebenso darf ein solcher keiner Fabrik^ der chemischen Industrie fehlen, weiter keiner Werkstätte für Laboratoriumsausrüstung, für Herstellung wissenschatlicher Apparate, technischer Ausrüstungsgegenstände u. s. f. Ganz besonders bedeutungsvoll wird der photographische Apparat naturgemäss für die Maschinenfabriken werden, die ja schon jetzt zur Veranschaulichung ihrer Erzeugnisse die Reproduktionstechnik in grossem Umfange heranziehen. Wesentlich ist vor allem die richtige Wahl der photographischen Ausrüstung. Sie muss allen vorkommenden Zwecken genügen und durchaus vorzügliche Aufnahmen ermöglichen, denn nur solche können von der Reproduktionstechnik zu guten Bildstöcken u. s. w. verarbeitet werden. Auf der andern Seite darf der Preis des Ganzen nicht allzu hoch sein, jedenfalls bei weitem nicht so hoch wie bei den Apparaten der Reproduktionsanstalten. Nach langjähriger Erfahrung und sorgsamen Versuchen schlägt der Verfasser in dieser Beziehung folgendes vor: Zweckmässig ist eine solide R e i s e k a m e r a quadratischer Konstruktion. Eine feststehende Atelierkamera empfiehlt sich nicht; vielmehr muss die Möglichkeit bleiben, den Apparat ohne grosse Mühe wegzubringen. Als F o r m a t genügt durchaus 13 X 18 cm; wenn die Aufnahmen nur den höchsten Grad von Schärfe haben, wenn vor allem das Objektiv gut genug ist, so kann nach der in Grösse 13 X 18 ausgeführten Originalaufnahme jede Reproduktionsanstalt auch grössere Bildstöcke genügender Schärfe herstellen. Die Kamera muss mindestens d o p p e l t e n B o d e n a u s z u g haben, d. h. der Auszug muss etwa auf 45 cm zu erweitern sein. Viel besser noch ist d r e i f a c h e r Auszug, wodurch man die Möglichkeit gewinnt, kleine Gegenstände (z. B. Webemuster; Kristalle) erheblich vergrössert aufzunehmen. Zu leicht darf der Apparat natürlich nicht sein; der ins Auge gefasste Zweck verlangt vielmehr eine sehr solide Arbeit. Das S t a t i v sei stark und stabil; man wähle ein zwei- oder dreiteiliges. Die Kamera mit Stativ wird sich bei Erfüllung aller erwähnten Bedingungen auf 100—200 Mk. stellen. Die B e s c h l ä g e der Kamera seien aus Reinnickel oder aber sehr stark vernickelt; Messingbeschläge empfehlen sich jedenfalls dann nicht, wenn der Apparat in einem mit sauren Dämpfen gefüllten Fabrikraum, wenn auch nur vorübergehend, benutzt werden muss. Der wichtigste Teil der Ausrüstung ist das O b j e k t i v . Hier heisst Sparsamkeit Verschwendung, denn ein minderwertiges Objektiv ermöglicht niemals höchste Leistungen, und doch sind letztere unumgänglich notwendig, wenn wirklich aus den gemachten Aufnahmen gute Bildstöcke hervorgehen sollen. Mit e i n e m Objektiv lässt sich nicht viel anfangen, während eine Serie guter Objektive ausserordentlich teuer wird. Weitgehende Erfahrungen berechtigen uns dazu, die Anwendung von O b j e k t i v s ä t z e n zu empfehlen. Demjenigen, der nur Amateuraufnahmen macht, ist die Anschaffung eines Objektivsatzes weniger anzuraten, weil das fortwährende Ab- und Zusammenschrauben der Bestandteile nach und nach schädlich wirkt — nicht nur auf die Fassung sondern wegen der möglichen Veränderung des Linsenabstandes auch auf die optische Leistung. Derartige Bedenken fallen aber für die vorliegenden Zwecke, wo jede Aufnahme etwas Wesentliches und Durchdachtes darstellt, durchaus weg; bei einigermassen vorsichtiger Handhabung dürfte man noch nach vieljähriger Benutzung eines Objektivsatzes dieselben Leistungen erzielen wie im Anfang, ja eigentlich entsprechend der gewonnenen Erfahrung noch bessere. G u t muss der Objektivsatz freilich sein. Ohne damit eine Kritik a l l e r 53

834

Photographische

Chemikalien.

andern Fabrikate zu verbinden, können wir doch nach eingehenden Versuchen den Z e i s s sehen P r o t a r s a l z und den V o i g t ! a n d e r sehen K o l l i 11 e a r s a t z ganz besonders empfehlen; ersterer kostet für Platte 1 3 X 1 8 cm Mk. 295,00, letzterer für dieselbe Grösse Mk. 210,00. Mit diesen Objektivsätzen wird man d u r c h a u s j e d e r Aufgabe gerecht w e r d e n können. Man wird d a s Objekt bei gegebener Entfernung in verschiedener G r ö s s e aufnehmen, die Blendenöffnung nach der gewählten Brennweite variieren können und — richtige Anwendung vorausgesetzt — eine ,,geschnittene Schärfe" erzielen, die die gemachten Aufnahmen jeder Reproduktionsanstalt als willkommenes Material erscheinen lässt. Ein M o m e n t v e r s c h l u s s ist nicht durchaus nötig, weil es sich meistens um Zeitaufnahmen handeln wird. Aber es kommen doch auch M o m e n t a u f n a h m e n vor, so zur Wiedergabe von Verpuffungserscheinungen, von im Gang befindlichen Maschinen u. s. w. Dann ist auch für Zeitaufnahmen d a s Arbeiten mit dem Gummiball bequemer als mit dem Objektivdeckel. Über die Technik der Photographie, auch in bezug auf den hier vorliegenden besonderen Zweck, können wir an dieser Stelle nichts s a g e n ; wir verweisen auch dieserhalb auf die in Aussicht genommene Sonderschrift. Nur einige Worte über d a s P I a 11 e n m a t e r i a 1: Man wird gut tun, durchweg f a r b e n e m p f i n d I i c Ii e ( o r t h o c h r o m a t i s c h e ) Platten zu verwenden, um die Tonwerte in richtigerer W i e d e r g a b e zu erhalten. In vielen Fällen hat dazu dann noch eine G e l b S c h e i b e zu treten, wovon man gewöhnlich drei Heiligkeitsgrade vorrätig hält. Bei der Aufnahme von Glasapparaten. von blanken Maschinenteilen usw. erhält man oft Lichtreflexe, die leicht an den entsprechenden Stellen zur Verschleierung (Solarisierung) der Platte führen. Um diesem Übelstande zu begegnen, bedient sich Verfasser ausschliesslich der orthochromatis c h e n I s o l a r - P l a t t e n , die vor der Solarisation wesentlichen Schutz bieten und recht empfohlen werden können. Ein weiteres Mittel, um die durch Lichtreflexe und andere Umstände bedingten grossen Belichtungsdifferenzen in den verschiedenen Teilen der Platte auszugleichen, bietet der Zusatz von A z e t o n s u l f i t zum Entwickler: das Azetonsulfit wirkt stark verzögernd und hindert mit fast unbedingter Sicherheit jede Entstehung von Lichthöfen (vgl. unter „ P h o t o g r a p h i s c h e Chemikalien"). Im allgemeinen wird man danach trachten, möglichst alle Aufnahmen b e i T a g e s l i c h t zu machen und lieber länger zu belichten, falls die Beleuchtung ungünstig ist. Aber oft handelt es sich um bewegte Objekte oder um starken Erschütterungen ausgesetzte Räume, wodurch längere Belichtung unmöglich wird. Dann muss man zu k ü n s t l i c h e r Beleuchtung seine Zuflucht nehmen, z. B. zum M a g n e s i u tu b 1 i t z 1 i c h t. Dabei treten aber b e s o n d e r s leicht starke Lichtreflexe auf, die durch Benutzung von Isolarplatten, event. ausserdem durch Azetonsulfitzusatz zum Entwickler unschädlich gemacht werden müssen. Das gleiche gilt auch, wenn man elektrisches Bogenlicht zur Beleuchtung verwendet, namentlich wenn die Leuchtkörper mit im Bilde sichtbar werden müssen. — Ist die Aufnahme gelungen, so bleibt es gleichgültig, durch welche Rep r o d u k t i o n s a r t sie festgehalten werden soll, ob Photogravüre, Lichtdruck, Autotypie u. s. w. in Betracht kommt. Man wird gut tun, nicht das Positiv der Reproduktionsanstalt zu übergeben, sondern direkt das fertige Negativ; die Reproduktionsanstalt kann sich dann ihren Wünschen und Erfordernissen entsprechende Positive selbst anfertigen. P h o t o g r a p h i s c h e C h e m i k a l i e n . Von der Fülle der hierhergehörigen Substanzen können wir im folgenden nur die wichtigsten kurz behandeln. I. Entwickler.

1. A d u r o 1. Ein Bromsubstitutionsprodukt d e s Hydrocliinons, dessen Darstellung durch D. R. P. 111 798 geschützt ist. In seiner Entwicklungsfälligkeit steht es zwischen dem Hydrochinon und den eigentlichen Rapidentwicklern. Mit Adurol lassen sich ohne Verwendung kaustischer Alkalien stark

Photo^raphisehe Chemikalien.

835

k o n z e n t r i e r t e , f e r t i g g e m i s c h t e u n d l ä n g e r e Zeit h a l t b a r e V o r r a t s l ö s u n g e n h e r s t e l l e n . Da sich d e r f e r t i g g e m i s c h t e E n t w i c k l e r nicht d u r c h O x y d a t i o n a n d e r L u f t b r ä u n t , so k a n n er w i e d e r h o l t b e n u t z t w e r d e n . V o r r a t s l ö s u n g A : 10 g A d u r o l , 8 0 g krist. N a t r i u m s u l f i t , 5 0 0 ccm H 2 0 ; B : 6 0 g P o t t a s c h e , 5 0 0 g H s O . F ü r Z e i t a u f n a h m e n m i s c h t m a n 1 Teil A. 1 Teil B und 1 T e i l H 2 0 . A< lurol H Mk 6..r>0 2. A m i d o l (1 : 2 : 4 D i a m i d o p h e n o l s u l f a t ) . L e i c h t löslich in H s O : e s l i e f e r t im G e g e n s a t z zu d e n a n d e r n o r g a n i s c h e n E n t w i c k l e r n mit N a 2 S 0 3 o h n e j e d e s w e i t e r e Alkali k r ä f t i g w i r k e n d e E n t w i c k l e r l ö s u n g e n , w i r d a l s o w i e d e r a l t e E i s e n o x a l a t e n t w i c k l e r in n e u t r a l e r o d e r s c h w a c h s a u e r e r L ö s u n g v e r wendet. E s e n t w i c k e l t s c h n e l l und mit g u t e n A b s t u f u n g e n . Vorratslösung: 2 0 0 g krist. N a t r i u m s u l f i t in 1000 ccm H 2 0 zu l ö s e n , d a n n e r s t 20 g A m i d o l z u s e t z e n ; zum E n t w i c k e l n w i r d d i e L ö s u n g mit 3 — 4 T e i l e n H 2 0 v e r d ü n n t . W i r d d e r E n t w i c k l e r nicht h ä u f i g g e b r a u c h t , s o e m p f i e h l t s i c h , n u r e i n e L ö s u n g v o n 5 0 g krist. N a t r i u m s u l f i t in 1000 ccm H 2 0 v o r r ä t i g zu h a l t e n u n d zum G e b r a u c h k u r z v o r d e r E n t w i c k l u n g auf 100 ccm d e r S u l f i t l ö s u n g 0 , 5 g A m i d o l in S u b s t a n z z u z u s e t z e n . Amidol

11 Mk 7,50

3. p - A m i d o p h e n o I. D i e E n t w i c k l u n g s s u b s t a n z d e s u n t e r N o . 16 erwähnten Rodinals. E s e n t w i c k e l t mit A l k a l i k a r b o n a t e n l a n g s a m u n d s e h r k l a r , mit Ä t z a l k a l i e n d a g e g e n s c h n e l l u n d s e h r k r ä f t i g . V o r r a t s l ö s u n g A : 2 0 g p - A m i d o p h e n o l in 1 I H « 0 ; B : 120 g k r i s t . N a t r i u m s u l f i t , 120 g P o t t a s c h e in 2 1 H 2 0 ; zum G e b r a u c h m i s c h t m a n 1 Teil A mit 2 T e i l e n B. p-Amidoplienol H Mk. 7,50 4. B r e n z k a t e c h i n ( o - D i o x y b e n z o l ) . Es entwickelt langsam, aber doch intensiver als d a s H y d r o c h i n o n . E s empfiehlt sich vor allem f o l g e n d e V o r r a t s l ö s u n g , A : 2 0 g k r i s t . N a t r i u m s u l f i t in 5 0 0 c c m H 2 0 l ö s e n , d a n n 10 g B r e n z k a t e c h i n z u s e t z e n ; B : 100 g P o t t a s c h e in 500 ccm H 2 0 ; z u m G e b r a u c h m i s c h t m a n 1 Teil A, 1 Teil B u n d 1 Teil H 2 0 . Hrrnzkatecliin. krist I kg Mk. 3t

I

..

M k . 0,-ili ..

0.ÜII

Eisenoxalat: E.

Merck,

Darmstadt.

8. G l y z i n (p-Oxyphenylglyzin). Ausgezeichneter Entwickler, der sehr k l a r e und z a r t e , r e i n s c h w a r z e N e g a t i v e l i e f e r t : e r e n t w i c k e l t s e h r l a n g s a m , erlaubt beträchtliche Belichtungsunterschiede und wird von TemperaturSchwankungen wenig beeinflusst. V o r r a t s l ö s u n g : 100 c c m H 2 0 . 2 5 g krist. N a t r i u m s u l f i t ; n a c h d e r L ö s u n g f ü g t m a n 5 g G l y z i n zu, r ü h r t um, s e t z t 2 5 g P o t t a s c h e zu und s c h ü t t e l t , b i s v ö l l i g e L ö s u n g e i n g e t r e t e n i s t . Z u m G e b r a u c h w i r d d i e L ö s u n g mit 3 — 5 T . H 2 0 v e r d ü n n t . B e s o n d e r s b e l i e b t ist d a s G l y z i n in F o r m d e s S t a n d e n t w i c k 1 e r s ; h i e r f ü r e m p f i e h l t s i c h f o l g e n d e Z u s a m m e n s e t z u n g : 2 g G l y z i n . 5 0 0 — 1 0 0 0 c c m l u f t f r e i e s H 2 0 , 2 g krist. N a t r i u m s u l f i t u n d 15 g P o t t a s c h e . Für richtig oder kurz belichtete Platten nehme m a n d i e a n g e g e b e n e k l e i n s t e , für s t a r k ü b e r b e l i c h t e t e P l a t t e n d i e a n gegebene g r ö s s t e Wassermenge. Glyzin

II

Mk. 7,:>0

9. H y d r o c h i n o n (p-Dioxybenzol). E i n e von A m a t e u r e n b e v o r z u g t e E n t w i c k l u n g s s u b s t a n z ; es gibt a u s s e r o r d e n t l i c h kräftige, ja s o g a r e t w a s harte N e g a t i v e von b l a u s c h w a r z e r F a r b e . D a s Bild erscheint bei der Hervorrufung verhältnismässig spät, entwickelt aber dann schnell a u s ; der Hydrochinone n t w i c k l e r a r b e i t e t gut nur b e i T e m p e r a t u r e n v o n ü b e r 18° C . — V o r r a t s l ö s u n g : In 1 5 0 c c m H 2 0 l ö s t m a n z u e r s t 4 0 ^ k r i s t . N a t r i u m s u l f i t , h i e r a u f 5 g H y d r o c h i n o n u n d z u l e t z t 6 5 g P o t t a s c h e ; d u r c h E i n s t e l l e n d e s G e f ä s s e s in w a r m e s W a s s e r erleichtert man die Lösung. Zum G e b r a u c h verdünnt man die haltb a r e H y d r o c h i n o n l ö s u n g mit 4 — 6 T . H - O . Da d a s Hydrochinon etwas hart a r b e i t e t , k o m b i n i e r t m a n e s g e r n mit a n d e r n E n t w i c k l e r n : V o r s c h r i f t e n d a z u s i e h e u n t e r 5 . E d i n o 1 , 6 . E i k o n o g e n und 1 1 . M e t o 1. Hydrochinon

I

kg

Mk,

8,00

Hydrochinon: E.

Merck,

Darmstadt.

10. I m o g e n s u I f i t. K e i n n e u e r E n t w i c k l e r s o n d e r n nur e i n e Z u sammenstellung mehrerer bekannter Entwickler, denen die erforderliche Menge krist. Natriumsulfit gleich zugesetzt ist. Vorratslösungen A: 1 T. Imogens u l f i t in 12 T . H 2 0 , B : k a l t g e s ä t t i g t e S o d a l ö s u n g . Für richtig belichtete P l a t t e n m i s c h t m a n 2 v o l . A m i t 1 v o l . B , für U n t e r b e l i c h t u n g 2 v o l . A , 1 v o l . B u n d 2 v o l . H « 0 , für Ü b e r b e l i c h t u n g w i e d e r h o l t g e b r a u c h t e r E n t w i c k l e r o d e r s o l c h e r mit B r o m k a l i u m z u s a t z . D i e E n t w i c k l u n g ist in e t w a 4 M i n . b e e n d e t ; die P l a t t e n zeigen sich gut moduliert. Iniogensulfit

11.

M e t o l

II

=

Mk.

Monomethyl-p-arnido-in-kresolsulfat.

I,tii>;

1 kg

Mk.

r_>,i>0

Ausserordentlich

Photographische

Chemikalien.

837

r a s c h u n d e n e r g i s c h w i r k e n d e r E n t w i c k l e r , bei d e s s e n V e r w e n d u n g d i e E n t w i c k l u n g in 2 — 3 M i n u t e n v o l l e n d e t zu s e i n p f l e g t : s e l b s t bei l ä n g e r d a u e r n d e r E n t w i c k l u n g z e i g e n d i e N e g a t i v e k e i n e N e i g u n g zur H ä r t e . Vorratslösung: In 1 1 d e s t . H j O l ö s t m a n z u n ä c h s t 15 g M e t o l und h i e r a u f n a c h e i n a n d e r 150 g k r i s t . N a t r i u m s u l f i t . 75 g P o t t a s c h e u n d 2 g B r o m k a l i u m . Z u r E n t w i c k l u n g v e r d ü n n t m a n d i e L ö s u n g g e w ö h n l i c h mit 3 T . H 2 0 . Sehr b e l i e b t ist d e r M e t o l - H y d r o c h i n o n - E n t w i c k l e r ; er b e s t e h t a u s d e n L ö s u n g e n A : 4 0 0 ccm d e s t . H 2 0 , 2 g M e t o l , 4 0 g k r i s t . N a t r i u m s u l f i t . 4 g N a t r i u m p h o s p h a t ( N a 2 H P O , ) . 3.5 g H v d r o c h i n o n u n d 2 c c m F i x i e r n a t r o n l ö s u n g 1 : 100; B : 4 0 0 ccm d e s t . H 2 0 , 40 g P o t t a s c h e . Z u m G e b r a u c h m i s c h t m a n g l e i c h e T e i l e A und B. .Metol

H Mk. 7,50

12. O r t o 1. ( V e r b i n d u n g von 2 m o l . M e t h y l - o - a m i d o p h e n o l + 1 m o l . Hydrochinon). W i r d o h n e Alkali b e n u t z t ; a u c h k a n n m a n ihm F i x i e r n a t r o n zusetzen, wodurch die Platten m e r k w ü r d i g e r w e i s e nicht verschleiern, s o n d e r n geklärt w e r d e n . Es arbeitet klar und kräftig; die Lösungen sind gut haltbar. M a n b e r e i t e t d i e V o r r a t s l ö s u n g e n A : 1000 ccm kalt. H 2 0 , 7 , 5 g K a l i u m m e t a b i s u l f i t , 15 g O r t o l ; B : 1000 c c m H 2 0 , 120 g krist. S o d a , 180 g k r i s t . N a t r i u m s u l f i t , 1—2 g B r o m k a l i u m , 10 c c m F i x i e r n a t r o n l ö s u n g 1 : 20. Z u m G e b r a u c h mischt man gleiche Teile A und B; wünscht man langsamere Entwicklung und w e i c h e r e N e g a t i v e , s o m i s c h t m a n 1 Teil A, 1 T e i l B u n d 2 T e i l e H 2 0 . In d e r L ö s u n g B k a n n m a n ü b r i g e n s d i e 120 g S o d a d u r c h 60 g P o t t a s c h e e r s e t z e n . Ortol

H Mk. 7,50

13. P a r a a m i d o p h e n o l s i e h e 3. p - A m i d o p h e n o l . 14. P i n a k o 1 P. Konzentrierter, haltbarer Rapidentwickler, der als e n t w i c k e l n d e S u b s t a n z P y r o g a l l o l (s. No. 15) e n t h ä l t . D a g e g e n s i n d darin w e d e r ätzende noch k o h l e n s a u r e Alkalien v o r h a n d e n ; a n Stelle d e s s e l b e n tritt d a s u n t e n e r ö r t e r t e P i n a k o l s a l z N, a u s s e r w e l c h e m n u r n o c h N a t r i u m s u l f i t d a r i n e n t h a l t e n ist. D i e E n t w i c k l u n g mit P i n a k o l P g e h t s c h n e l l e r , k r ä f t i g e r und k l a r e r a l s b e i m a l t e n P y r o - E n t w i c k l e r v o r s i c h ; a u c h f ä r b t P i n a k o l P w e d e r F i n g e r n o c h G e l a t i n e s c h i c h t u n d k a n n n i e m a l s ein K r ä u s e l n dei S c h i c h t v e r a n l a s s e n . Zum G e b r a u c h w i r d d i e L ö s u n g mit d e r 8—10 fachen Menge H 2 0 verdünnt. l ' i n a k o l 1'

'it

1 Mk. 2,00

15. P y r o g a l l o l (1 : 2 : 3 - T r i o x y b e n z o l ) . Die „Pyro-Entwickler" a r b e i t e n s c h n e l l u n d k r ä f t i g ; s i e ' l a s s e n s i c h in s e h r w e i t e n G r e n z e n d e n B e lichtungsunterschieden anpassen. Ein N a c h t e i l ist d a g e g e n , d a s s P y r o g a l l o l g i f t i g ist, d a s s d i e g e m i s c h t e n L ö s u n g e n s i c h n i c h t l a n g e h a l t e n u n d d a s s s i e d i e F i n g e r b r ä u n e n . M a n b e r e i t e t f o l g e n d e V o r r a t s l ö s u n g e n A : 100 g k r i s t . N a t r i u m s u l f i t in 500 ccm d e s t . H s O , d a z u 14 g P y r o g a l l o l u n d 6 T r o p f e n H s S O t ; B : 5 0 g k r i s t . S o d a in 5 0 0 c c m d e s t . H 2 0 . B e i d e L ö s u n g e n h a l t e n s i c h in g u t v e r s c h l o s s e n e n F l a s c h e n l ä n g e r e Z e i t ; zum G e b r a u c h m i s c h t m a n 1 T e i l A, 1 Teil B und 1 T. H 2 0 . A u s s e r diesem P y r o - S o d a - E n t w i c k l e r b e n u t z t m a n a u c h P y r o - P o t t a s c Ii e - E n t w i c k l e r . Zu d i e s e m s e t z t man folgende Vorratslösungen an. L ö s u n g A : 25 g krist. N a t r i u m s u l f i t in 100 c c m d e s t . H 3 0 , d a z u 10 g P y r o g a l l o l u n d 3 — 4 T r o p f e n ( b i s z u r s c h w a c h s a u e r e n R e a k t i o n ) r e i n e H 2 S 0 4 ; L ö s i m g B : 45 g r e i n e P o t t a s c h e u n d 12,5 g k r i s t . N a t r i u m s u l f i t in 100 c c m . Z u m G e b r a u c h m i s c h t m a n 100 c c m HsO + 3 ccm A T 3 ccm B. P y r o g a l l o l . krist E. Merek, lhirmstudt.

1 kg M k . 1 2 . 0 0

16. R o d i n a 1. Konzentrierte Entwicklerlösung, deren entwickelnde S u b s t a n z d a s unter 3. g e n a n n t e p - A m i d o p h e n o l ist. Die L ö s u n g b e s t e h t a u s : 5 0 g k r i s t . N a t r i u m s u l f i t u n d 2 5 g K-.CO., in 1000 g d e s t . H . O , d a z u 5 g p - A m i d o p h e n o l c h l o r h y d r a t . D i e L ö s u n g ist f e r t i g k ä u f l i c h : im k o n z e n t r i e r t e n Z u s t a n d e ist s i e f a s t u n b e g r e n z t h a l t b a r . M a n b e n u t z t sie in s t a r k e r V e r d ü n n u n g ; bei g e r i n g e r e r V e r d ü n n u n g (1 : 10 bis 1 : 2 0 ) e n t w i c k e l t s i e ä u s s e r s t s c h n e l l u n d k o n t r a s t r e i c h , bei g r ö s s e r e r V e r d ü n n u n g (1 :30 b i s 1 : 4 0 ) d a g e g e n l a n g sam und weich. kudinal

' o 1 Mk. i>,00

838

1'hotogra].b s iche Chemk i ae li n.

17. U n a 1. E s ist R o d i n a l in f e s t e r F o r m , e n t h ä l t a l s o a u s s e r p - A m i d o phenol die n o t w e n d i g e n Z u s ä t z e . M a n hat mithin die entsprechende Packung n u r in d e r v o r g e s c h r i e b e n e n M e n g e H » 0 z u l ö s e n , u m g e b r a u c h s f e r t i g e s R o dinal zu e r h a l t e n .

Or g in ia p l ackungen z u •2 5 10 2 o 5011 ccm 1 Für 2511 11X1 o,9o Preis 0.511 0 2 .O o.3:> Schachte n l zu . 10x2 • ix5 5x 1 o í Preis 2.kl Mk. 1.90 i.;n

4o •>

1.51.1

Jm i u 5 i L. .'¡.no Mk.

A z e t o n s u l f i t - B a v e r (Azetonbisulfitl. Ausgezeichneter Ers;iiz f ü r N a t r i u m s u l f i t u n d K a l i u m m e t a b i s u l f i t in d e n E n t w i c k l e r l ö s u n g e n . Ferner ist d a s A z e t o n s u l f i t ein g u t e s V e r z ö g e r u n g s i n i t t e l f ü r R a p i d e n t w i c k l e r , d e r a r t , d a s s s o g a r P l a t t e n , d i e m e h r e r e t a u s e n d m a l ü b e r b e l i c h t e t s i n d , mit H i l f e v o n Azetonsulfit noch klar entwickelt werden können. W e i t e r ist A / e t o n s u l f i t ein K o n s e r v i e r u n g s m i t t e l f ü r E n t w i c k l e r l ö s u n g e n , ein Klärmittel für F i x i e r b ä d e r , e i n K l ä r b a d f ü r E n t w i c k l u n g s p a p i e r e u n d e n d l i c h ein S c h w ä r z u n g s m i t t e l f ü r die Quecksilberverstärkung.

Azetonsu h l t .Bayer", krist in ki.nz.

1 k^

II Mk. I .H.'i ti.5o

Azetonsulfid: Mt-vi-r Cohn, Hannover. P i n a k o l s a l z N = 20 %ige Lösung von a m i d o e s s i g s a u r e m Natrium. D a s P i n a k o l s a l z N ersetzt bei o r g a n i s c h e n E n t w i c k l e r n d a s Alkali, o h n e d e s s e n a n g r e i f e n d e W i r k u n g e n auf H a u t u n d G e l a t i n e s c h i c h t z u ä u s s e r n . D i e mit P i n a k o l s a l z a n g e s e t z t e n E n t w i c k l e r l ö s u n g e n ü b e r t r e f f e n die mit S o d a u n d P o t t a s c h e beträchtlich an Rapidität. Kraft und Klarheit.

Pinakolsalz Photographische Merck, Darimhult.

11 Mk. ti.lio Entwickler:

II. Fixier-, Ton- und Tonfixierbäder. D a s n e u t r a l e F i x i e r b a d , d a s a u s einer L ö s u n g von 1 T . F i x i e r n a t r o n ( N a t r i u m t h i o s u l f a t ) in 4 T . H^O b e s t e h t , w i r d f a s t g a r n i c h t g e b r a u c h t : v i e l m e h r b e n u t z t m a n b e i n a h e a u s n a h m s l o s ein s a u r e s F i x i e r b a d , weil d i e s e s die G e l a t i n e s c h i c h t härtet, die Platten klärt, und die Fixierlösung selbst länger k l a r h ä l t . S a u e r e s F i x i e r b a d e r h ä l t m a n . w e n n m a n d e i n n e u t r a l e n B a d e auf 100 c c m e t w a 5 c c m s a u e r e S u l f i t l a u g e ( N a t r i u m b i s u l f i t l ö s u n g ) z u s e t z t . Oder m a n b e r e i t e t d i e L ö s u n g e n A : 2 5 0 g k r i s t . N a t r i u m s u l f i t . 1000 c c m H-jO. 3 0 c c m k o n z . H s S O « ; B : 2 5 0 g F i x i e r n a t r o n . 1 0 0 0 c c m H_>(). D a s g e b r a u c h s f e r t i g e s a u e r e F i x i e r b a d e r h ä l t m a n d u r c h M i s c h u n g v o n 1000 c c m B mit 5 0 — 6 0 c c m A. Ü b r i g e n s ist ein s a u e r e s F i x i e r s a l z in d e m H a n d e l , d a s m a n n u r 1 : 4 b i s 1 : 8 in H-jO a u f z u l ö s e n h a t . u m g e b r a u c h s f e r t i g e s , s a u e r e s F i x i e r b a d zu erhalten. Bei d e n T o n b ä d e r n wird das Tonen der Papierkopien v o r dem Fixieren vorgenommen, während die T o n f i x i e r b ä d e r das Tonen (Gold e n ) u n d F i x i e r e n g l e i c h z e i t i g h e s o r g e n . Ein g u t e s T o n b a d b e s i e h t a u s folgen d e n d r e i L ö s u n g e n A : 4 g B o r a x in 1000 c c m d e s t . H j O : B : 4 . 5 g g e s c h m o l z e n e s N a t r i u m a z e t a t i n 1 0 0 0 c c m d e s t . H_>(J; C : 1 g G o l d c h l o r i d n a t r i u m i n 5 0 c c m d e s t . H-jO. Z u m G e b r a u c h m i s c h t m a n 10Ü c c m A, 100 c c m B u n d 8 — 1 0 c c m C. S a u e r e s T o n f i x i e r b a d : 250 g F i x i e r n a t r o n , 25 g R h o d a n a m m o n i u i n , 10 g B l e i a z e t a t . 5 g Z i t r o n e n s ä u r e u n d 0 . 4 g G o l d c h l o r i d in 1000 c c m dest. H 2 0 . N e u t r a l e s T o n f i x i e r b a d : 2 5 0 g F i x i e r n a t r o n . 20 g B l e i a z e t a t . 10 g C a l c i u m c h l o r i d u n d 0 . 4 g G o l d c h l o r i d in 1000 c c m d e s t . H , ( ) .

Photographischc

Chemikalien.

839

Ü b r i g e n s werden für viele P a p i e r e von den F a b r i k a n t e n b e s o n d e r e V o r s c h r i f t e n zum T o n e n und F i x i e r e n g e g e b e n , d e n e n man folgen muss. Ebenso befinden sich g e b r a u c h s f e r t i g e T o n f i x i e r b ä d e r ( s a u e r e und neutrale) in guter B e s c h a f f e n h e i t im Handel. F i x i e r s a l z z e r s t ö r e r . Die T a t s a c h e , d a s s sich die letzten Spuren F i x i e r n a t r o n a u s P l a t t e n (und P a p i e r e n ) nicht leicht a u s w a s c h e n lassen, während a n d e r s e i t s von ihrer vollständigen E n t f e r n u n g die H a l t b a r k e i t der Negative und P o s i t i v e a b h ä n g t , erklärt es. d a s s man seit längerer Zeit nach S u b s t a n z e n sucht, die die F i x i e r n a t r o n r e s t e schnell zersetzen und unwirksam m a c h e n . Von derartigen F i x i e r s a l z z e r s t ö r e r n kam zuerst das K a l i u m p e r s u 1 f a t (Anthioii) in den Handel, w ä h r e n d jetzt d a s K a l i u i n p e r k a r b o n a t zu dem g l e i c h e n Z w e c k e empfohlen wird. Man löst davon 10 g in 1 I HiO und badet in d i e s e r Lösung die fixierten und abgespülten P l a t t e n und P a p i e r e einige M i n u t e n : dann folgt ganz kurzes W ä s s e r n . Kixii-rsalzzerstori-r

..Huyi-r"

II M k . 1 , 9 0

III. Verstärker und Abschwächer. Verstärker. Man unterscheidet Q u e c k s i l b e r V e r s t ä r k e r und U r a n V e r s t ä r k e r . B e i ersterem legt man die gründlich ausfixierten und vorzüglich g e w a s c h e n e n Negative in eine L ö s u n g , die 2 g Q u e c k s i l b e r chlorid und 2 g B r o m k a l i u m in 100 ccm dest. H 2 0 enthält. Ist das Negativ in der LOsung grau bis w e i s s g e w o r d e n , so nimmt man es heraus, spült es 1 Min. in H « 0 a b und bringt e s dann in eine L ö s u n g a u s 10 g krist. Natriumsulfit in 8 0 c c m dest. H 2 0 , b i s sich die P l a t t e durch die ganze S c h i c h t hindurch g e s c h w ä r z t hat. D a n n wird gut g e w a s c h e n und g e t r o c k n e t . Für den L1 r a n V e r s t ä r k e r b e r e i t e t man zwei L ö s u n g e n , w o v o n A a u s 1 g U r a n nitrat in 100 ccm dest. H 2 0 , B a u s 1 g rotem B l u t l a u g e n s a l z in 100 ccm d e s t . H.O b e s t e h t . Zum G e b r a u c h mischt man in der a n g e g e b e n e n R e i h e n f o l g e 5 0 ccm A. 1 0 — 1 2 ccm E i s e s s i g , 5 0 ccm B . Abschwächer. Der B l u t l a u g e n s a l z a b s c h w ä c h e r ( F a r m e r s c h e r A b s c h w ä c h e r ) besteht a u s 100 c c m F i x i e r n a t r o n l ö s u n g 1 : 4, der 5 — 1 0 ccm einer 10 % i g e n Lösung von rotem B l u t l a u g e n s a l z zugesetzt sind. D i e s e r A b s c h w ä c h e r greift in erster Linie die feineren H a l b t ö n e an, verstärkt a l s o die K o n s t r a s t e . — Der A m m o n i u m p e r s u 1 f a t a b s c h w ä c h e r wirkt in e r s t e r Linie auf die g e d e c k t e n Stellen des Negativs, vermindert a l s o die K o n t r a s t e ; man benutzt eine 3 — 5 % i g e A m m o n i u m p e r sulfatlösung, w ä s c h t nach der A b s c h w ä c h u n g kurz in HoO, badet die P l a t t e dann 5 Min. in 10 % i g e r Natriumsulfitlösung und w ä s c h t s c h l i e s s l i c h gründlich. — G l e i c h m ä s s i g a b s c h w ä c h e n d wirkt der C e r i s u l f a t a b s c h w ä e h e r , b e s t e h e n d a u s 10 g Cerisulfat in 100 ccm H 2 0 und 4 ccm H 2 SOI. IV. Blitzpulper. 1. M a n mischt 3 0 T . K a l i u m c h l o r a t , 15 T . M a g n e s i u n i p u l v e r und 5 T . S c h w e f e l a n t i m o n in fein gepulvertem Z u s t a n d e t r o c k e n . E i n e R e i b s c h a l e darf dabei nicht benutzt w e r d e n ! 2. 3 T . f e i n p u l v e r i s i e r t e s K a l i u m p e r m a n g a n a t w e r d e n mit 2 T . M a g n e s i u m pulver g e m i s c h t . D i e s e V o r s c h r i f t hat sich s e h r b e w ä h r t . 3. N a c h dem D . R. P. 130 3 1 3 eignen sich M i s c h u n g e n von sehr feinem M a g n e s i u m - o d e r Aluminiiimpulver mit fein g e m a h l e n e m M a n g a n s u p e r o x y d s e h r gut zu B l i t z l i c h t p r ä p a r a t e n : diese G e m i s c h e sind w e d e r s e h r explosiv, noch e n t w i c k e l n sie s t a r k e n R a u c h oder giftige G a s e . Nach d e m s e l b e n P a t e n t kann man d i e s e n M i s c h u n g e n zur Erzielung einer g e f ä r b t e n F l a m m e oder e i n e s l a n g s a m e r e n A b b r e n n e n s noch a n d e r e S u b s t a n z e n , z. B . S r ( N 0 3 ) 2 , zusetzen. 4. Nach dem D. R. P. 158 2 1 5 stellt man r a u c h s c h w a c h e , sehr l i c h t s t a r k e , ä u s s e r s t s c h n e l l v e r b r e n n e n d e und d u r c h a u s u n g e f ä h r l i c h e B l i t z l i c h t m i s c h u n g e n dadurch her, d a s s man M a g n e s i u m - oder Aluminiumpulver mit Nitraten s e l t n e r Erden ( n a m e n t l i c h d e s T h o r i u m s . C e r s und Z i r k o n s ) mischt. Als Beispiel wird

840

Photographischc

Chemikalien.

ein G e m i s c h a u s g l e i c h e n T e i l e n f e i n g e p u l v e r t e n T h o r i u m n i t r a t s u n d f e i n körnigen Magnesiumpulvers angeführt. 5. D a s E n g l . P a t . 27 2 6 7 v o n 1904 s i e h t bei B l i t z l i c h t m i s c h u n g e n a u s AI o d e r M g e b e n f a l l s e i n e n Z u s a t z v o n S a l z e n s e l t e n e r E r d e n v o r : im ü b r i g e n s o l l d a s M e t a l l p u l v e r mit e i n e m Alaur. o d e r a n d e r n S u l f a t g e m i s c h t w e r d e n . 6. Ein a u s g e z e i c h n e t e s , g e g e n R e i b u n g u n d S t o s s u n e m p f i n d l i c h e s B l i t z p u l v e r w i r d v o n d e n F a r b e n f a b r i k e n F r i e d r i c h B a y e r & C o . , E l b e r f e l d in d e n H a n d e l g e b r a c h t ; e s ist a u g e n s c h e i n l i c h n a c h d e m u n t e r 3. e r w ä h n t e n D. R. P. 136 3 1 3 h e r g e s t e l l t u n d b e s t e h t a u s e i n e r M i s c h u n g v o n M a g n e s i u m u n d M a n g a n s u p e r o x y d . D a in d e r O r i g i n a l p a c k u n g b e i d e B e s t a n d t e i l e g e t r e n n t s i n d , a l s o j e d e G e f a h r bei d e r V e r w e n d u n g o d e r A u f b e w a h r u n g a u s g e s c h l o s s e n ist, s o ist d i e s e s B l i t z p u l v e r zum P o s t v e r s a n d z u g e l a s s e n . Blitzlicht

rBayer"

I) M k . O.MI; 11 M k . 5,f>0

P l a s t i s c h e M a s s e n . Nach dem D. R. P. 140 552 erzeugt man Massen, die längere Zeit weich und plastisch bleiben und sich dann nach dem Hartwerden wie Holz bearbeiten, also drechseln, drehen u. s. w. lassen, auf folgende Weise: Es ist bekannt, dass man durch Wechselwirkung zwischen Phenolen und Aldehyden bei Gegenwart von Säure und bei höherer Temperatur harzartige Kondensationsprodukte erhält, doch haben diese Massen wegen ihrer Sprödigkeit bisher keine Verwendung gefunden. Nach dem vorliegenden D. R. P. wird die namentlich durch Kondensation von Phenol mit Formaldehyd hergestellte spröde und undurchsichtige Masse in einem geeigneten Lösungsmittel (Aceton, Alkohol, Glyzerin u. a. m.) gelöst, dann event. in Formen gegossen, eingedickt und getrocknet, wodurch die Masse durchsichtig, plastisch und elastisch wird. Zur Erhöhung der Härte kann man das Produkt in einem Gemisch von Formaldehyd und Glyzerin lösen, während man zur Erhöhung der Plastizität der fertigen Masse Kampfer, Kautschuk, Glyzerin u. dgl. zusetzen kann. Nach dem D. R. P. 144 162 erzeugt man plastische Massen aus fein gemahlenem Asbest oder Glimmer unter Zusatz von Aluminiumsulfat und AgarAgarlösung. — Das D. R. P. 145 251 will plastische Massen aus Torf und andern Faserstoffen dadurch herstellen, dass man diesen Teer oder Gemenge von ö l und Harz unter Druck einpresst und nach Bedarf die Bindemittel dann durch Oxydationsmittel in den festen Zustand überführt. — Nach dem D. R. P. 147 994 stellt man plastische Massen aus Kasein her, und zwar behandelt man zur Erzeugung der erforderlichen Plastizität das getrocknete Kasein vor dem Pressen nicht mit reinem Wasser sondern mit einer sehr verdünnten Säure (namentlich Essigsäure). Das D. R. P. 156 536 behandelt die Herstellung von plastischen Massen a u s dem Bast des Affenbrotbaums, indem man den Bast durch Kochen mit Alkali in eine breiige Masse verwandelt, die sich in Formen giessen und pressen lässt und nach dem Trocknen eine steinharte Masse bildet. Nach dem D. R. P. 158 364 wird pulverisierter Schiefer unter Zusatz von CaCOa mit Wasserglas und Harzseife gemischt, die Masse in Formen gepresst, dann getrocknet und schliesslich gebrannt. Die D. R. P. 158 496 und 159 193 umgreifen ein Verfahren, aus plastischen Tonen durch Zusatz von Soda, Natronlauge, Ammoniak, Pottasche. Wasserglas, Melasse, Seife u. dgl. eine gussfähige Masse herzustellen. Weiter vgl. über plastische Massen die Artikel ,,G a 1 a 1 i t h", ,,Z e 11 u 1 o i d", „ S t e i n e , k ü n s t l i c h e", „H o I z m a s s e", ,,S t e i n g u t", „ P o r z e l l a n " , „ S t e i n z e u g " , „ T ö p f e r w a r e n " und „ Z i e g e l " . Farben für plastische Massen: S.

H.

Cohn,

Farbenfabriken,

Berlin

S.,

K o t t b u s c r Danin] 70.

P l a t i n . P t . A. G. = 194,8. Nur selten wird es rein gefunden; es findet sich in metallischem Zustande in Gestalt von feinen Körnern in aufgeschwemmten Sandlagern, sogenannten S e i f e n , fast ausschliesslich am Ural. Man unterscheidet in der Qualität drei Sorten P 1 a t i n e r z , und zwar enthält No. 1 etwa 85 % Pt, No. 2 etwa 82 % Pt und No. 3 rund 75 % Pt. Ausserdem sind in dem Platinerz die sonstigen P 1 a t i n m e t a 11 e (s. d.) vorhanden. Die Gesamtausbeute an Pt im Ural beträgt jährlich nur etwa 7000 kg; an dieser Produktion ist die Tätigkeit von 15 000—20 000 Personen beteiligt. Das Verwaschen der Seife zur Gewinnung der Platinerzkörner geschieht zunächst auf Siebtrommeln oder in Rührbottichen, dann auf geneigten hölzernen Herden. Die weitere Verarbeitung des Platinerzes geschieht jetzt fast ausnahmslos auf n a s s e m Wege; es sind sehr verschiedene Verfahren in Anwendung, die sich alle den Trennungsmethoden der analytischen Chemie anschliessen. .04

Platin.

850

M e i s t e n s d i g e r i e r t m a n d a s P l a t i n e r z mit K ö n i g s w a s s e r (s. d.), n a c h d e m m a n l e t z t e r e s mit 2 T . H 2 0 v e r d ü n n t hat, und z w a r nimmt man die D i g e s t i o n zur E r h ö h u n g d e r W i r k u n g u n t e r 3 5 — 4 0 mm W a s s e r d r u c k vor. Die e r h a l t e n e f i l t r i e r t e L ö s u n g d a m p f t m a n zur T r o c k n e und erhitzt den R ü c k s t a n d a u f 125° C . ; h i e r b e i w e r d e n die C h l o r i d e d e s I r i d i u m s und d e s P a l l a d i u m s ( v o r d e n e n d e s P t ) zu C h l o r ü r r e d u z i e r t . Nimmt m a n nun den R ü c k s t a n d mit H 2 0 a u f und s ä u e r t mit HCl an, s o fällt a u f Z u s a t z v o n NH 4 C1 reänes A m m o n i u m p l a t i n c h l o r i d ( P l a t i n s a l m i a k ) (NHOsPtCle a u s , w ä h r e n d d i e C h l o r i i r e v o n Ir und P d k e i n e s c h w e r l ö s l i c h e n D o p p e l s a l z e b i l d e n ; e r s t b e i m E i n d a m p f e n d e r M u t t e r l a u g e n s c h e i d e t sich I r i d i u m s a l m i a k a b . A u s d e r s c h l i e s s l i c h v e r b l e i b e n den L ö s u n g s c h e i d e t m a n den R e s t d e r P l a t i n m e t a l l e durch E i s e n d r e h s p ä n e a b , e x t r a h i e r t d a s n o c h u n g e l ö s t e E i s e n mit HCl, filtriert d i e g e f ä l l t e n P l a t i n m e t a l l e a b und l ö s t s i e w i e d e r in K ö n i g s w a s s e r . S o s c h e i d e t man a l l m ä h l i c h die e i n z e l n e n P l a t i n m e t a l l e v o n e i n a n d e r , w ä h r e n d m a n a u s d e m zuerst g e f ä l l t e n r e i n e n P l a t i n s a l m i a k b e i m G l ü h e n P 1 a t i n s c h w a m ni e r h ä l t ; letzterer wird z u s a m m e n g e p r e s s t und in K a l k t i e g e l n im K n a l l g a s g e b l ä s e (siehe unter „ K n a l l g a s " ) eingeschmolzen. D a s flüssige reine Platinmetall giesst man g e w ö h n l i c h in B a r r e n von 3 — 5 k g : die P l a t i n b a r r e n w e r d e n mittels F a l l w e r k s o d e r D a m p f h a m m e r s a u s g e s c h m i e d e t und d a n n zu d i c k e n B l e c h e n oder Drähten verarbeitet. D i c h t e s P l a t i n ist ein S i l b e r - bis z i n n w e i s s e s , s e h r d e h n b a r e s und f e s t e s E d e l m e t a l l , w e i c h e r a l s K u p f e r , von relativ g e r i n g e m L e i t u n g s v e r i n ö g e n für W ä r m e und E l e k t r i z i t ä t . Z u s a m m e n g e s c h m o l z e n e s P t hat d a s sp. Q. ( b e i 18°) = 21,48. B e i heller W e i s s g l u t wird e s w e i c h und s c h w e i s s b a r . um bei n o c h h ö h e r e r T e m p e r a t u r ( c a . 1 7 6 0 ° ) zu s c h m e l z e n . D u r c h E r h i t z e n von P l a t i n s a l m i a k erhält m a n d a s P t in g r a u e r , l o c k e r e r , s c h w a m m i g e r F o r m — P l a t i n s c h w a m m : das noch feiner zerteilte P 1 a t i n s c h w a r z (Platinm o Ii r ) e n t s t e h t bei A u s f ä l l u n g d e s M e t a l l s d u r c h o r g a n i s c h e R e d u k t i o n s m i t t e l s o w i e durch Z i n k . P l a t i n s c h w a m m und P l a t i n s c h w a r z h a b e n die F ä h i g k e i t , a u s s e r o r d e n t l i c h g r o s s e M e n g e n von G a s e n , n a m e n t l i c h O, zu k o n d e n s i e r e n . Auch l ö s l i c h e s oder vielmehr k o l l o i d a l e s Platin (vgl. den Artikel „ K o l l o i d a l e M e t a l l e " ) hat man d a r g e s t e l l t , und zwar e n t s t e h t d i e s e a l s P l a t i n h y d r o s o l b e z e i c h n e t e M o d i f i k a t i o n , w e n n eine L ö s u n g v o n P t C U (1 : 1 5 0 0 ) bei g e w ö h n l i c h e r T e t n p . mit einigen T r o p f e n s t a r k v e r dünnter Hydrazinhydratlösung versetzt wird. Die so erhaltene Platinlösung wird durch D i a l y s e g e r e i n i g t und b i l d e t dann e i n e s c h w a r z b i s b r a u n g e f ä r b t e Flüssigkeit. Noch besser lösend wirkt das Hydrazinhvdrat. wenn gleichzeitig A l k a l i s a l z e d e r L y s a l b i n s ä u r e und P r o t a l b i n s ä u r e (s. d . ) z u g e g e n s i n d . D a s D . R . P . 157 1 7 2 s c h ü t z t ein V e r f a h r e n , s e h r h o c h p r o z e n t i g e P r ä p a r a t e von k o l l o i d a l e m P l a t i n , P a l l a d i u m und O s m i u m in f e s t e r , h a l t b a r e r , w a s s e r l ö s l i c h e r F o r m d a r z u s t e l l e n , indem m a n in der a n g e d e u t e t e n W e i s e Hydrazinhydrat als Reduktionsmittel verwendet, während gleichzeitig lysalbins a u r e s o d e r p r o t a l b i n s a u r e s Na z u g e g e n ist. D i e H a u p t m e n g e d e s P l a t i n s wird zu K e s s e l n für S c h w e f e l s ä u r e k o n z e n tration u. s. w „ für L a b o r a t o r i u m s g e r ä t e und in d e r E l e k t r o t e c h n i k v e r w e n d e t ; a u c h dient es zu N o r m a l m a s s s t ä b e n , B l i t z a b l e i t e r s p i t z e n , E l e k t r o d e n , a l s P o r z e l l a n f a r b e ( O 1 a n z s i l b e r ) u. s. w. S e h r g r o s s e M e n g e n w e r d e n a u c h in F o r m k l e i n e r S t i f t e bei der A n f e r t i g u n g k ü n s t l i c h e r Z ä h n e v e r b r a u c h t . Für v i e l e Z w e c k e b e d i e n t man s i c h n i c h t d e s r e i n e n P l a t i n s s o n d e r n einer P l a t i n I r i d i u m l e g i e r u n g , weil d i e s e e i n e g r ö s s e r e H ä r t e hat. D e r P l a t i n p r e i s ist s t a r k e n S c h w a n k u n g e n u n t e r w o r f e n ; z. Z. wird n o t i e r t : P l a t i n m e t a l l , rein, n e t t o K a s s e Platinschwamm Platinschwarz (Mohr)

| tK I ) M k . 3f>,()U; 1 c D ,. 36,1 K): 1 g

Platin: Franz Eisenach & Cie., Offenbach a. M. Meyer Cohn, Hannover.

ii. Siilx-rt,

Hanau.

Piatin, Utensilien a u s : Ceorg Schmidt & v. d. Kitz, Schmiedefeld, Krs.

Schleusingen

(s.

Ins. Anh.

S.

0).

Mk. 2 8 0 0 , 0 0 ,. ;i'fl0 „ 4'()!J

riatinashi'st



W a l z w e r k e und Walzwerks-Einrichtungen Fried.

Krupp

Aktieniresellsehaft

Grusonwork,

851

Platinmetalle.

für Platinbleche und - D r a h t :

Magdeburg-Buckau.

P l a t i n a s b e s t (platinierter Asbest). Zur Darstellung durchfeuchtet man lose gefilzten Asbest mit einer konz. PtCU-Lösung, lässt trochnen, taucht für einen Augenblick in NHiCl-Lösung, lässt wieder trocknen und glüht. Der erhaltene Platinasbest enthält 8 — 8 , 5 % P t ; er ist weich und wolleähnlicli. Man benutzt ihn zur Darstellung von S c h w e f e l s ä u r e a n h y d r i d (s. d.). Doch wird auch platinierter Asbest mit bis zu 25 % P t - G e h a l t dargestellt. Nach dem D. R. P. 134 9 2 8 erhält man p l a t z i e r t e n Asbest, der bei nur 2 % P t - G e h a l t eine grosse Wirksamkeit hat. dadurch, dass man ein Platinsalz in Methylalkohol, Äthylalkohol, Azeton oder Essigäther löst, mit dieser Lösung die zu p l a t z i e r e n d e n Körper (Asbest, Bimsstein u. s. w.) tränkt und dann anzündet. Hierbei wird das Platinsalz reduziert, und das Pt bleibt in feinster Verteilung festhaftend auf dem Körper zurück. Platinasbest

.':>"„

D

Mk. 1 1 , 0 0

P l a t i n b a d siehe „ V e r p l a t i n i e r e n " . P l a t i n i e r e n siehe „ V e r p l a t i n i e r e n " . P l a t i n l e g i e r u n g e n . Man verwendet s o l c h e vielfach, z. B . eine P l a t i n i r i d i u m l e g i e r u n g mit 10 % Ir, die sich wegen ihrer Härte und W i d e r standsfähigkeit für verschiedene Zwecke, z. B . zur Anfertigung von Normalm a s s s t ä b e n , eingeführt hat. Legierungen von Platin mit S i l b e r werden für S c h m u c k s a c h e n , solche mit K u p f e r und S i 1 b e r zu demselben Zwecke verwendet. Ähnliche Legierungen, die ausserdem noch N i c k e l und K a d m i u m (teilweise auch W o l f r a m ) enthalten, dienen zur Anfertigung von Uhrenteilen für Chronometer. In andern Legierungen zu dem gleichen Verwendungszweck ist das Platin mit Vorteil teilweise oder ganz durch P a l l a d i u m ersetzt worden. Legierungen von Platin mit G o l d werden zur Anfertigung künstlicher G e b i s s e verwendet, während seitens der P h y s i k a l i s c h - T e c h n i s c h e n R e i c h s anstalt absolut reine Legierungen von Platin mit I r i d i u m (bis 4 0 % Ir) und von Platin mit R h o d i u m (bis 40 % R h ) zum Zwecke der elektrischen Messung hoher Temperaturen hergestellt worden sind. Platinmetalle. Hierher zählt man die im P 1 a t i n e r z neben Platin vorkommenden Metalle, und zwar I r i d i u m , O s m i u m , Palladium, R h o d i u m und R u t h e n i u m. Im besonderen unterscheidet man: I. L e i c h t e P 1 a t i n m e t a 11 e. Ruthenium

Rhodium

Palladium

Atomgewicht

101,7

103

106,3

Sp. G

12,26

12,1

11,8

8,3

8,5

9,0 Platin

Atomvolum

II. S c h w e r e

Platinmetalle. Osmium

Iridium

Atomgewicht

190,8

193

194,8

Sp. G

22,48

22,42

21,48

8,4

8,6

9,0

Atomvolum

S ä m t l i c h e Platinmetalle haben viel Ähnlichkeit mit dem Platin; alle sind schwer schmelzbar, schwer oxydierbar, bilden leichtreduzierbare Salze, und ihre Chloride geben mit Salmiak schwer lösliche Doppelchloride. Die Abscheidung der einzelnen Platinmetalle und ihre Reingewinnung gelingt erst auf einem recht umständlichen W e g e . vgl. den Artikel ,,P 1 a t i n " . Osmium und Iridium finden sich nur im Platinerz, sie sind meistens zu Osiniridium verbunden und verbleiben nach der Behandlung d e s Platinerzes mit Königswasser im R ü c k s t a n d . Rhodium kommt im Osmiridium, namentlich aber mit Gold legiert vor, während sich Ruthenium b e s o n d e r s mit Osmium zusammen findet. Im übrigen siehe die einzelnen Artikel, wie „ I r i d i u m " , „ O s m i u m " u. s. w. 54*

Platinpapicr —

852

Platinverbindungen.

Platinmetalle:

Kranz Eisenach & Cie., Offenbach a. M.

Platinpapler

G. Siebert, Hanau.

siehe „ P h o t o g r a p h i s c h e

P l a t i n , Utensilien aus.

P a p i e r e".

P l a t i n s c h a l e n siehe unter „ S c h a l e n " ; P 1 a t ¡ n b 1 e c h unter -Bleche-; Platindraht unter „ D r a h t " ; Platindreiecke unter - D r a h t d r e i e c k e * ; P l a t i n g e w e b e unter . D r a h t n e t z e - ; P l a t i n elektroden unter -Elektrochemische Apparate-; Platins c h i f f c h e n unter . E l e m e n t a r a n a l y s e " ; Platin-Retorten und -Flaschen für Flusssäure unter . F l u o r v e r b i n d u n g e n " ; Platinl ö f f e l unter . L ö f f e l " ; P l a t i n m u f f e l n unter „ M u f f e l n " ; Platins p a t e l unter - S p a t e l - und P l a t i n t i e g e l unter . . T i e g e l " . Die Platinapparate zur Schwefelsäurekonzentration sind unter . . S c h w e f e l s ä u r e - aufgeführt. Platin, Utensilien a u s : G. Siebert, Hanau.

PlatinVerbindungen.

1. P l a t i n c h l o r ü r PtCU, entsteht beim Erhitzen von Platinschwamm in trockenem Chlorgas auf 250°. Graugrünes, in H 2 0 unlösliches, in konz. HCl losliches Pulver, das bei stärkerem Erhitzen in Pt übergeht. Vom PtCls existieren Additions-Doppelsalze. die als Abkömmlinge des P l a t i n o c h l o r w a s s e r s t o f f s H 2 PtCU zu betrachten sind. S o erhält man durch R e duktion von Kaliumplatinchlorid KsPtCle mit Kupferchlorür das K a l i u m p l a t i n c h l o r ü r K 2 PtCU. In der Technik wird K 2 PtCU nach H e r a e u s so dargestellt, dass man krist. H 2 PtCI 6 in dem doppelten Gew. H ; 0 lost, in die erhitzte Lösung SO» einleitet ( b i s herausgenommene Proben mit KCl kein K 2 PtCI« mehr absetzen) und nun eine heisse KCl-Lösung (von fast der doppelt berechneten Menge KCl) zusetzt; das ausgeschiedene K--PtCl» wird abgesaugt, mit Alkohol gewaschen und bei gewöhnlicher Temperatur unter Liclitabschluss getrocknet. Platinchlorür, trocken K a l i u m p l a t i n c h l o r ü r , krist Xatriumplatinchlorür, ,

1 £ M k . 1 , 8 0 ; 1) M k . 1 6 , 0 0 ; I j ., 1 , 6 5 ; 1) .. J4,00;

I » Mk. 2,60 II .. 155,00 II „ 135,011

2. P l a t i n c h l o r i d ( P l a t i n t e t r a c h l o r i d ) . PtCl,. Löst man Pt unter Erwärmen in Königswasser und dampft die saure Lösung ein, so erhält man den gewöhnlich als Platinchlorid bezeichneten P 1 a t i 11 c h 1 o r W a s s e r s t o f f H 2 PtCl 6 + 6 H a ü in zerfliesslichen Kristallen. Es ist für die analytische Chemie wichtig, da es mit K, NHi, Rb und Cs schwerlöslche (in Alkohol unlösliche) gelbe, kristallinische Niederschläge gibt; z. B. K a l i u m p l a t i n c h l o r i d (Platinsalmiak) K 2 PtCl 6 . Platinchlorid, trocken Lösung 1 : 9 A m m o n i u m p l a t i n c h l o r i d , troc ken . Kaliumplatinchlorid, trockcn „ krist Natriumplatinchlorid

I ) M k . 15,OH; . l g .

l g . ,

II M k . 1 4 0 , 0 0 ; II .. 16,00; 2 , 0 0 ; I) M k . 1 8 , 0 0 ; lg „ 1,80; 1 g .. 1,80; 1,75; D „ 13,25;

1 kg M k . 1 3 5 0 , 0 0 1 .. „ 150,0(1 H .. 160,00 I) .. 16,00 I) .. 16,00 II ,. 127,50

3. P l a t i n c y a n ü r . D a s eigentliche Platincyanür Pt(CN) 2 hat ebensowenig Bedeutung wie der P l a t i n o c y a n w a s s e r s t o f f H 2 P t ( C N ) 4 ; jedoch bildet letztere Säure Salze, deren Kristalle einen schönen Dichroismus zeigen. S o bildet z. B. K a 1 i u m p 1 a t i n c y a n ü r (Platincyankalium) K 2 P t ( C N ) i gelbe, rhombische Prismen mit blauem F l ä c h e n s c h i m m e r ; das Baryumplatincyanür (Platincyanbaryum) B a P t ( C N ) 4 bildet monokline Kristalle, die zeisiggrün in der Richtung der Hauptsache sind, senkrecht dazu schwefelgelb mit blauviolettem Reflex. Letzteres Salz sowie das L i t h i u m r u b i d i u m p l a t i n c y a n ü r werden zum Bestreichen von „Röntg e n - S c h i r m e n " benutzt, da sie unter der Einwirkung der X-Strahlen hell aufleuchten (fluoreszieren). B r o c h e t und P e t i t (Zeitschr. f. Elektrocnem. 1904, 9 2 2 ) empfehlen, Baryumplatincyanür aus Cyanbaryum mit Hilfe des

Platten —

853

Plattieren.

Wechselstroms zu gewinnen: den Elektrolyten stellen sie aus Ba(OH) 5 4- HCN her, die Elektroden sind Platinbleche, die Stromdichte ist 20 Amp., die Spannung 5 V. Piatincyanür Ammoniumplatincyanür

1 g Mk. ] g _

K a r y u m p l a t i n c y a n ü r in f e i n e n K r i s t a l l e n D M k . 1 7 , 0 0 ; H M k . 1 5 0 , 0 0 ; 1 k g K a l i u m p l a t i n c y a n ü r , krist 1g _ 2,20; D .. '¿0,00; H

••

2,40 2,50

.. ..

1450[()0 190,00

D

..

23,00

l g 2,50; D ] g l g

_ .. _ _

2,60 23,00 2.50 3,50

I Gold- u. Silber-Scheideanstalt Dr. Th. I Pforzheim.

Wieland,

'sesqui.

1 g ..

Kobaltplatincyanür Lithiumrubidiumplatinryaniir Magnesiuniplatincyaniir Xatriumplatincyanür

2,50;

l g -

Platinverbindungen : Franz Eisenach 4 Cie., Ottenbach a. M.

Platten.

Platten aus G l a s siehe „ G l a s g e r ä t s c h a f t e n". Platten aus P o r z e l l a n für analytische Arbeiten:

Länge . . . . Breite . . . . Stück . . . .

5 3,5 0,30

Länge . . . . Breite . . . . Stück . . . .

21 18,3 2,50

6 3 0,30 23,7 15,8

8 5,3 0,30 25,5 19,5

10,5 7,3 1,00 27,5 22,3

14 11 1,50 32,2 16,5

15,8 11,5 2,00 31,5 25,5

21 11 2,00 33,6 20

18,3 12 2,25 34 29

20,3 15 2,25 40,7 26,3

cm. „ Mk. cm. „ Mk.

3,00 4,00 6,00 6,00 8,00 8,00 13,00 23,00 Platten aus P o r z e l l a n mit Vertiefungen für kolorimetrische Untersuchungen: Mit 1 2 V e r t i e f u n g e n 8 , 5 X

,

12

1 1 , 5 cm

Stück

Mk. 0 , 6 0

9x11,5 , „ 0,80 „ 60 .. 27 x 17 , „ „ 6,00 Platten a u s p o r ö s e m Ton, zum Trocknen von Präparaten, viereckig: Länge . . . . Stück . . . . Stück

. . . .

.,

9 0,15 2 1 x 14 0,60

12 0,30 24

x 0,90

20 0,75 20

25 30 1,10 1,50 3 0 x 2 0 cm. 1,20 Mk.

35 3,00

40 cm. 4,50 Mk.

P l a t t e n t U r m e siehe „ R e a k t i o n s t ü r m e". P l a t t i e r e n . Man versteht darunter die Vereinigung zweier verschiedener Metalle durch Aufeinanderwalzen; das Zusammenhaften erfolgt hierbei teilweise direkt ohne Zwischenlage, teilweise durch Lötung. Das Plattieren greift überall da ein, wo es durchführbar und billiger als die G a l v a n o s t e g i e (s. d.) ist. Man kann durch die Plattierung Auflagen jeder gewünschten Stärke liefern, was der Galvanostegie nur in beschränktem Masse möglich ist. Die Vernickelung von Eisenblech geschieht beispielsweise stets durch Plattieren, während sich Zinkblech nur galvanisch vernickeln lässt. Man plattiert Bleche, Drähte sowie schliesslich auch fertige Gebrauchsgegenstände. Von Blechen plattiert man solche aus Kupfer mit Silber, Gold oder Platin; solche aus Eisen mit Kupfer, Nickel oder Blei; solche aus Blei sowie solche aus Zink mit Zinn. Von Drähten werden plattiert: Silberdraht mit Gold, Kupfer- und Neusilberdraht mit Silber sowie Stahldraht mit Kupfer oder Messing. Die Verfahren der Plattierung sind für die verschiedenen Metalle sehr mannigfach und in wichtigen Einzelheiten meistens Geheimnis der fabrizierenden Firmen, so dass eine Beschreibung hier erübrigt. Dasselbe gilt auch vom Elektroplattieren, einem Verfahren, das neuerdings in immer grösserem Masse, und zwar für verschiedene Metalle, ausgeführt zu werden scheint. A. F i s c h e r hat gute Vorschriften zur Elektroplattierung von Aluminium (Chem. Ztg. 1903, 987) angegeben. Nach den D. R. P. 139 594 und 147 378 bewirkt man die Elektroplattierung von Metallen dadurch, dass man zwischen ihnen einen Lichtbogen erzeugt.

l'lättnüttcl

854



Pochwerke.

Plättmittel.

P l ä t t w a c h s : 2 0 0 T . japan. W a c h s , 2 0 0 T . Paraffin und 100 T . S i e a r i n s ä u r e schmilzt man und giesst die M a s s e in Formen. — Beim Plätten überfährt man das P l ä t t w a c h s mit dem heissen Bügeleisen, das hierdurch besser gleitet und gleichzeitig die W ä s c h e glänzend macht. W ä s c h e g l a n z (Plättöl, S t ä r k e g l a n z ) : Man schüttelt 2 5 0 g W a s s e r und 5 g Tragantpulver in einer F l a s c h e gut durcheinander, bis letzteres gleichmassig aufgequollen ist; dann giesst man die Mischung in 7 5 0 g kochendes W a s s e r , löst 5 0 g B o r a x darin und rührt noch 5 0 g Stearin und 50 g gepulvertes Talkum hinzu. Die Flüssigkeit, welche vor dem Gebrauch jedesmal gut zu schütteln ist, lässt sich so verwenden, dass man die vorher gestärkte W ä s c h e mit Hilfe eines S c h w a m m e s damit bestreicht und dann bügelt. Anstatt dessen kann man auch 1 Raumteil Stärkeglanz mit 4 Raumteilen gekochter S t ä r k e vermischen. P l ä t t p u l v e r : 2 T . Tragant, 25 T . Talkum und 25 T . Borax.

P l u m b a g o siehe ,,G r a p h i t". P l u m b u m siehe „B 1 e i P l u m b u m a c e t i c u m = Bleiazetat siehe ,,B 1 e i v e r b i n d u n g e n"

No. 1.

Plumbum boricum = Bleiborat s. ,,B 1 e i v e r b i n d u n g e n" No. 1). Bleikarbonat siehe ..B 1 e i v e r Ii i n d u n -

Plumbum carbonicum =

g e n " No. 8.

Plumbum

chloratum

=

Bleichlorid

Plumbum

cbromicum

=

Bleichromat siehe ,,B 1 e i v e r b i n d u n -

g e n " No. 4.

g e n " No. 5.

Plumbum hydroxydatum =

düngen"

No. 14 b.

düngen"

No. 14 d.

Plumbum hyperoxydatum =

siehe

,.B 1 e i v e r b i n d u n -

Bleioxydhydrat siehe ,,B I e i v e r b i n Bleisuperoxyd siehe „B 1 e i v e r b i n -

P l u m b u m m a n g a n i c u m = Bleimanganat siehe „B I e i v e r Ii i n d u n -

g e n " Nö. 11.

Plumbum nitricum = Bleinitrat s. ,,B 1 e i v e r b i n d u n g e n" No. 12. Plumbum oxalicum =

No. 13.

Bleioxalat siehe ,,B 1 e i v e r b i n d u n g e n"

Plumbum oxydatum = Bleioxvd siehe ,,B 1 e i v e r b i n d u n g e n"

No. 14 a.

=

Plumbum

peroxydatum

Plumbum

persulfuricum

düngen"

No. 14 d.

=

Bleisuperoxyd

siehe

,,B I e i v e r b in -

Bleipersulfat

siehe

„B 1 e i v e r b i n -

d ü n g e n " No. 15. Plumbum subaceticum b i n d u n g e n " No. 2.

— Basisches

No. 17. Plumbum sulfuricum = No. 16.

Bleisulfat siehe „ B l e i v e r b i n d u n g e

Bleiazetat siehe

„Bleiver-

P l u m b u m s u l f u r a t u m = Bleisulfid siehe ,,B I e i v e r b i n d u n g e »"

Plumbum thiosulfurlcum

d ü n g e n " No. 18.

=

n"

Bleithiosulfat siehe ,,B I e i v e r b i n •

Pneumatische Wannen siehe ,,W a n n e n".

Pochwerke. Sie werden hauptsächlich in Aufbereitungsanstalten verwendet und dienen dort zum vollständigen A u f s c h l ö s s e n der Erze. Seltener benutzt man die P o c h w e r k e zur Zerkleinerung von Knochen und sonstigen spröden Stoffen. Die Zerkleinerung geschieht durch eine Anzahl Stempel, welche von einer rotierenden Welle abwechselnd mittels Hebedaumen gehoben werden und beim Niederfallen die auf einer Sohle liegenden Erze u. s. w. zerstampfen. Dadurch, d a s s die Hebedaumen den Pochstempeln gleichzeitig eine Drehung erteilen, wird ein gleichmässiger Verschleiss der Stempel und eine nicht un •wesentliche Kraftersparnis erreicht.

Podophyllin.

855

D i e P o c h w e r k - A n l a g e n w e r d e n mit E i s e n - o d e r H o l z g e s t e l l g e l i e f e r t . P o c h s c h u h e und P o c h s o h l e n sind a u s K r u p p s c h e m S p e z i a l s t a h l g e s c h m i e d e t .

Gewicht Anzahl

der der

Stempel Stempel

Anzahl der Schläge jedes Stempels in der Minute Umdrehungen der Riemenscheibe „ „ „ Durchmesser „ „ . . . . mm Breite „ „ . . . . „ Kraftverbrauch ca. H P Leistung an gepochtem Material je nach den Eigenschaften des Erzes in 24 Stunden . t Raumbedarf | Länge m des Breite Pochwerks | H ö h e mit Erzbehälter . . . „ Gewicht der Garnitur ca. kg Gewicht der Garnitur in seetüchtiger Verpackung „

Gewicht Anzahl

der der

Stempel Stempel

Anzahl der Schläge jedes Stempels in der Minute Umdrehungen der Riemenscheibe „ „ „ Durchmesser „ „ . . . . mm Breite ,, », Kraftverbrauch ca. H P Leistung an gepochtem Material je nach den Eigenschaften des Erzes in 24 Stunden . t Raumbedarf [ Länge m des < Breite „ Pochwerks ( H ö h e mit E r z b e h ä l t e r . . . „ Gewicht der Garnitur ca. kg Gewicht der Garnitur in seetüchtiger Verpackung

360 kg = 8 0 0 lbs. engl.

400 kg = 9 0 0 lbs. engl.

5

10

5

10

92 46 1830 280 8

92 46 1830 280 16

92 46 1830 280 9

92 46 1830 280 18

8—14 7,5 2,5 9 7100

16—28 7,5 4,85 9 14050

7700 4300 100

15100 8450 175

7 — 1 2 V« 1 4 — 2 5 7,5 7,5 4,85 2,5 9 9 13700 6900 7400 4200 85

14700 8320 170

4 5 0 kg = 1000 lbs. engl.

5 2 0 kg = 1150 lbs. engl.

5

10

5

10

92 46 1830 305 10

92 46 1830 305 20

92 46 1830 305 11V«

92 46 1830 305 25

9-15 7,5 2,5 9 8400

18—30 7,5 4,85 9 16600

10—20 7,5 2,5 9 8700

2 0 - « 7,5 4,85 9 17200

9000 4700 100

17700 9250 185

9300 4850 100

18200 9500 185

P o c h w e r k e und P o c h w e r k s - A n l a g e n : Fried. Krupp Aktiengesellschaft Grusonwerk, II Max Friedrich & Co., Maschinenfabrik, LeipzigMagdeburg-Buckau. j| Plagwitz. P o d o p h y l l i n . Alkaloid, d a s a u s der Wurzel der a m e r i k a n i s c h e n w i l d e n L i m o n e ( P o d o p h y l l u m peltatum) dargestellt wird. Man benutzt es als Abführ- u n d W u r m a b t r e i b u n g s m i t t e l ; in g r o s s e n G a b e n e r r e g t e s B r e c h r e i z . M. D . p. d o s . 0,1 g, M. D . p . d i e 0 , 3 g. Podophyllin D. A. IV . • „ D. A . I V , pulv „ puriss. (Podophyllotoxin) E. Merck, Darmstadt.

H Mk. 4 , 1 0 ; 1 kg Mk. 36,00 H „ 4,20; 1 „ „ 37,00 H „ 5,30; 1 „ „ 48,00

856

Polarisation.

Polarisation. I. Rotationskonstanten aktiver flüssiger Körper. [ a ] D bedeutet die spezifische Drehung für den Strahl D ; [ a ] j diejenige für die der Ubergangsfarbe komplementäre Farbe der mittleren gelben Strahlen; t = Temperatur bei dei Rotationsbestimmung; a = Drehungswinkel für eine Schicht von 1 dm; c = Konzentration, Anzahl Gramme in 100 ccm Lösung; p = Prozentgehalt, Anzahl Gramme in 100 g Lösung; d = sp. G. der Lösung; = rechtsdrehend; — = linksdrehend. "Wenn nicht anderes angeführt, so ist die Lösung in W a s s e r gemeint oder die Flüssigkeit selbst. Substanz

t

P

c

[«]D

Beobachter

RohrzuckerCi aHsaOi i

20

4—18



Tollens

d der Lösungen bei 17,5°, bezogen auf Wasser v o n - ( - 4 °

( +66,810-0,015553p 1 — 0,000052462 p s

20

18—69



1 +66,386+0,015035p j — 0,0003986 p 2

»

20

5-18

20

18-69

15



d der Lösungen bei 17,5°, bezogen auf Wasser ' von 17,5°

15 Rohrzucker do. + 0,409 g — = 1 jt mol. CaO . . do. + 0,818 g — = Va mol. CaO . . do. + 1,637 g — = 1 mol. CaO . . do. + 3,274 g — = 2 mol. CaO . . do. + 1 mol. NaoO . 15 do. + 1 g K O H in — 100 ccm do. + 1 g NaOH in 100 ccm Milchzucker: 1 15 CiaHiaOn-|-HaO j Glykose C e H i 2 0 ö 1 20 + H2O J Glykose CsHiaO« . . Traubenzucker: Stärkezucker CeHi 2 0 8 FruchtzuckerCoHiaOß

,, ,,

»

»

Invertzucker CeHi 2 0(i

20 15 15 14 52 90 14





+ 64,9





+ 61,3





+ 46,9









7-83



— —





II

II

14 52 90

II

0





+ 51,8 + 66

5,4

vermindert um 0,170

5,4

„ 0,140 J + 54,54—0,557 c l + 0,05475 c 2 I +47,925+0,015534p 1 + 0,0003883 p 3 j +52,718+0,017087p 1 + 0,0004271 p 2

2—12



2,8 3



»

5

8-91



»)

II



/ +66,727-0,015534 p l + 0,000052396 p 2 ( +66,303+0,015016p — t - 0,0003981 p 2 I + 68,65—0,828 c ) + 0,115415 c 2 0-10 ) [ « ] j = 75,08 für [re]D \ = 66,5 + 66,7 Alkohollösung 5 10 + 67

51,78 51,67 [«]j = —106 — „ = — 79,5 — „ = - 5 3 — — 100 12,8 [ « ] j = — 104 — „ = — 26,65 — „ = — 13,33 — „ =0 f —27,9; [«] t D 17,21 i = — ( 2 7 , 9 — 0 , 3 2 t)

»» I«

Hesse

Müntz

»*

Hesse Pellet

Hesse Tolle ns »»

Hesse Dubrunfaut Neubauer Jodin Dubrunfaut

Xuchschmic

Polarisation.

Substanz Mannit C « H u O e . . . Q u e r / i t CeHisO» . . . A k t . Amylalkohol S . P . 127,5° . . . . A k t . Amylalkohol S . P . 127° ValeriansäureS.P.173° Amylchlorid S.P. 9 7 - 9 9 ° . . . Amylbromid S . P . 117—120® . . Amyljodid S. P . 144—145® . . Rechtsweinsäure QHaO« Rechtsweinsäure . . . Linksweinsäure . . . . Apfelsäure CIHJOJ . .

t



[a]D

c

P

_ 16

857 Beobachter



15 1-10

M i = - 0,03 + 24,3

Pasteur Prunier

d=0,812beil9°;



-1,8

Erlenmever



-5,6-5,7 + 3,6

L e Bei Erlenmever







d = 0,933beil9°



d = 0 , 8 8 6 „ 15°



+

1,24

L e Bei



d = 1,225 „ 15°



+

3.75

••



d=l,54



20 17 17 10

„ 15®



35,7 35,7 32,907

0,5-15

+ +

— — —

5,34—5,41

(15,06 — 0 , 1 3 1 c) [„] = + 8,52 [ o ] r = — 8,53 Hi = - 5

*

Landolt Biot Pasteur

II. Polarisationsapparate. A. A p p a r a t e f ü r w e i s s e s oder L a m p e n l i c h t mit K e i l k o m p e n s a t i o n und l i n e a r e r S k a l a ( S a c c h a r i m e t e r ) . Gen a u u n d b e q u e m in d e r B e n u t z u n g , a b e r n u r f ü r S t o f f e b r a u c h b a r , w e l c h e , w i e der Rübenzucker, dieselbe Lichtzerstreuungskraft haben wie Bergkristall; darum besonders von der Zuckerindustrie und den Steuerbehörden bevorzugt. H a l b s c h a t t e n - P o l a r i s a t i o n s a p p a r a t e mit e i n f a c h e r Keilkompensation neuester K o n s t r u k t i o n , mit neuer Ablesevorrichtung und Schutzkappe: Mit 2 Röhren von 100 und 2 0 0 mm Länge Mk. 475,00 „ 3 von 100, 200 und 4 0 0 mm L ä n g e „ 525,00 „ 4 ,, von 100, 200, 4 0 0 und 6 0 0 mm L ä n g e „ 600,00 D i e s e l b e n A p p a r a t e mit d o p p e l t e r Keil kompensation (zur Kontrolle der Ablesungen und zur Kontrolle der Skalenrichtigkeit): Mit 2 Höhren von 100 und 2 0 0 mm Länge und Skalenbeleuchtungsspiegel in K a s t e n „ 725,00 do. „ 3 ,. von 100, 200 und 4 0 0 mm L ä n g e „ 775,00 do. ., 4 ,, von 100, 200, 4 0 0 und 600 mm L ä n g e „ 850,00 R ü b e n - P o l a r i s a t i o n s a p p a r a t e (Halbschattensystem) neuester K o n struktion mit beschränkter Skala von 0 — 3 5 ° V e n t z k e gehend, mit Schutzkappe für die Keilkompensation und Skalenbeleuchtungsspiegel; inkl. 2 Beobachtungsröhren und Kasten: F ü r 2 0 0 mm lange Röhren „ 260,00 „ 400 „ „ „ „ 290,00 D i e s e l b e n mit Vergrösserungsskala (bequemes Ablesen bis zu ' i u ° o ) neuester Konstruktion, auf Bockstativ inkl. 2 Beobachtungsröhren: F ü r 2 0 0 mm lange Röhren 450,00 „ 400 „ .. , 485,00 I l a l b s c h a t t e n - A p p a r a t mit beschränkter Skala für hochprozentige Lösungen, von 8 0 — 1 0 0 % gellend (zur direkten Ablesung der Prozente bei A n w e n d u n g der 400 mm langen Röhre und des ganzen Xormalgewichts von 26,048 g) komplett mit 2 Stück 4 0 0 mm langen Beobachtungsröhren und Kasten ,, 3 0 0 , 0 0 B. A p p a r a t e f ü r d a s h o m o g e n e L i c h t d e r N a t r i u m f l a m m e , mit g e t e i l t e r K r e i s s c h e i b e . P o l a r i s a t i o n s a p p a r a t nach M i t s c h e r l i c h mit Laurentschem Polaris a t o r ; Ablesung 0,1", mit Patentbeobachtungsröhre und Gas-N'atriumlampe Mk. 150,00

858

Poliermittel

Einfacher

Pomeranzenschalenöl.

Polarisationsapparat

gefass,

2 teil.

auf 0 , 0 1 ° ; Für



Polarisator

nebst

Röhren

von ..

Lippich,

Lip[)ich,

mit

Absorptions-

Ablesung

des

Kreises

Holzkasten:

2 2 0 mm 400

grösster

Lange

..

..

,.

Halbscliatte napparat Lippich,

nach

nach

Ablesung

nach

350,00 400,00

Landolt

0,01°,

Mk.

mit

für K ö h r e n

oteiligem

von

220

Polarisator

mm

grösster

nach Lange

..

500,00

Hilfsapparate für die Polarisation: B e o b a ch t u n gsl a m p e n brenner

und

Beleuclitungslinse Dieselben brenner

für

Petroleum,

Tonzylinder

für

und

Gas

und

nach

Hinks

unzei b r e c h l i c h e m

mit

Doppelflach-

Metallzvlinder.

mit

Reflektor

21,00

'Steinkohlen-

oder

Olgas)

und unzerbrechlichem Metallzvlinder,

mit

dreifachem

Elach-

mit KeleuchtungsliiiM/ und

Reflektor

30.Oll

Dieselben

für N a t r i u m l i c h t

zirkulären

Halbschattenapparatcn.

Dieselben Dieselben 800

Std.

mit G a s

nach L a n d o l t • nacli L a n d o l t für Hrennzeit,

zu d e m mit

l'olaristrolmmeter

mit

den

l'latinring

elektrisches

vollständig,

lind

20,0(1

Licht,

mit

Glühlampe

37,• >

für

An>clilussdrälitcn

P o 1 a r i sa t i o n s r ö h r e n : Länge

der

Glasröhre,

25

50

94.7

1110

.

8,00 1,50

8.00

8,00

1,50

1,50

8,00 1.50

.

9,00

9,00

9.00

9,00

Röhren Schraubenver>chlu»

.

Reserve-Glasrohr Messingrohr,

Schraubenverschluss

Patent-Glasröhre weiterung, mit

einseitiger

für

der

Glasröhre,

.

.

.

.

Röhren Schraubenverschluss Schraubenverschluss

Patent-Glasröhre weiterung,

mit

Röhre

mit

einseitiger

für

Deckgläschen Durchm. Dieselben,

aus

Röhre

gutem

9,on 2,00



16,00



Ili,oo

üOO

min

9,00

10,50

Mk.

1,50

1,50

1,75

9,00

9,00

10,OD

2,25 12/10

9,00

9,00 2,00

10,1111 2,50

ll,5ii

2.00 18,00

20,Od

21,00

27.110

Durchm.

2 3 mm,

.

.

3,50

.

Wasserumspülung

Spiegelglas,

Durchm.

f. d .

..

Er-

mit

Abdichten,

..

4o0

/.um

Verschlusse

der

D u r c h m . 2 3 m m , f. d. e r w e i t e r t e E n d e d e r P a t e n t r ö h r e zum



8,00

1 5 ' i mm

Gummiringe do.

die

9 . IM) 2,00

bes.

für I n v e r t z u c k e r b e s t i m m u n g für

9,00 2,00

220

Patentröhre

Wasserumspülung,

Thermometer

9,00 2,00

8,00

.

Schraubenverschluss

Reserve-Glasrohr

9.00 2,00

200

Reserve-Glasrohr Messingrohr,

1,50 9,Oo

bes.

für I n v e r t z u c k e r b e s t i m m u n g Länge

,

Patentröhre

Wasserumspülung,

mm

8,1 H 1 M k

Er-

Schraubenverschluss

Reserve-Glasrohr Röhre

mit

1*9,4

15'

erweiterte

2

mm

Ende

der

I'atentröhre

.. ..

Mk.

(¡,00

Dutzend

..

3,00

..

,.

4,50

..

..

0,50

..

0,7.5

Kohren.

Polarisationsapparate : Leppin & Masche, B e r l i n SO., (s. Ins.-Anh. S. 12 >. Dr. Hermann Kohrbeek, Berlin Str. 20a (s. Ins.-Anh. S. 21).

Kngehifer X\V..

17

Karl-

i I'IMH/ Schniiill & H a r n s . l i . I V r l i n S.. Prinze-! sinnenstr. Iti. Waimbrumi, Quilitz & OD.. Beilin NW., Haidestr. 55/57 O. Ins. S. 01.'».

P o l l e r m i t t e l siehe ,,M e t a I I p u t z ni i 11 e 1".

Dr.

Max

Lehmann

Polonium

&

Co..

Berlin

SO.

26,

Elisubt-thufer .-,/«.

siehe „ R a d i o a k t i v e

P o l y p r e n siehe ,.K a u t s c h u k".

S u b s t a n z e n".

Polysulfide:

M. v. K a l k s t e i n ,

Chemische

Fabrik.

Heidelberg.

Mever

Cohn.

Hannover.

P o m e r a n z e n b l l l t e n ö l siehe „Neroliöl". Pomeranzenschalenöl. Man unterscheidet b i t t e r e s und s ü s s e s Pomeranzenschalenöl; sie gehören zu den A u r a n t i a z e e n ü l e i i . Bitteres Pomeranzenschalenöl (Pomeranzenöl, Orangen-

I'omude — Porzellan.

859

sclialenöl; 01mm Anrmitii cortirix nmari). Durch Pressen aus den frischen Fruchtschalen des bicterfriiehtigen Ponieranzenbaumes gewonnen. Gelbliches, eigenartig pomeranzenähnücli riechendes, gewürzig bitterlich schmeckendes öl. Sp. G. 0.848—0.854: S. P. 175—179°. 0 . D. ca. -f 95°. Es enthält L i in o n e n. l'omeranzenschalenöi. Mryrr Cohn,

bitter

1 kg Mk. 1

Hannover.

Süsses P o tu e r n n z e n s c h a 1 e n ö 1 (Portugalöl: Apfelsinenschalenöl. süsses Orangenschalenöl: Oleum Aurantii corticis). Es spielt im Handel eine viel bedeutendere Rolle als das bittere Pomeranzenschalenöl und unterscheidet sich von diesem fast nur durch seinen milden, nicht bitteren Geschmack. Blassgelb, nach Apfelsinen riechend. Sp. G. 0,848—0,852. O. D. — + 96 bis — 98° bei 20° C. Es dient zur Bereitung von Apfelsinen- und Zitronenessenz. Süsses

1 kg Mk. 1 7 , 0 0 1 * „ 18,50

l'omeranzenöl konzentr

1

r

.

80,00

Pomade: Chemische Fabrik Nürnberg, Dr. John

4

Brciisehopp. Nürnberg (Ilaar- Uliil H a u t - P o m a d e ) .

P o r ö s e T o n w a r e n siehe ,,S t e i n g u t" und „ T ö p f e r w a r e n". P o r t l a n d - Z e m e n t siehe ,,Z e m e n t". Porzellan. Das Porzellan gehört zu den d i c h t e n Tonwaren, und zwar im besonderen zu denjenigen mit weissem und durchscheinendem Scherben. Man unterscheidet: 1. E c h t e s oder h a r t e s P o r z e l l a n ( F e l d s p a t p o r z e l l a n ) , 2. das W e i c h p o r z e l l a n und 3. das B i s k u i t - oder Figurenporzellan. 1. Das e c h t e P o r z e l l a n ist eine weisse, bei massiger Dicke durchscheinende, harte, mit dem Messer nicht ritzbare, gleichartige, klingende Masse von muscheligem, feinkörnigem Bruch. Zur Darstellung erhitzt man K a o l i n (Porzellanerde) mit dem sog. F 1 u s s , welcher, für sich unschmelzbar, mit der Tonerde zu einem Glas zusammenschmilzt. Der Fluss besteht aus Feldspat unter Zusatz von Gips, Quarz und Kreide. Der Kaolin muss zu einem staubfeinen Pulver zermahlen oder noch besser zuvor durch einen Schlämmprozess von den beigemengten grobkörnigen steinigen Mineralien getrennt werden. Der geschlämmte Ton wird dann mit entsprechenden Mengen Feldspat und Quarz gemischt: die beiden letztgenannter Materialien müssen zuvor ebenfalls sehr fein vermählen sein, was man beim Quarz immer, beim Feldspat teilweise durch vorheriges Kalzinieren und Abschrecken erleichtert. Die nass vermahlene oder doch nass gemischte Masse wird nach dem Klären vom überstehenden Wasser befreit; den Rest entfernt man durch Filterpressen, bis eine knetbare, plastische Masse entsteht. Diese lässt man noch eine Zeitlang in feuchten Kellern lagern, wo sie durch eine Art von Gärung oder Fäulnis bedeutend plastischer wird. Nach nochmaligem Durchkneten ist die Masse fertig; ihre Zusammensetzung schwankt zwischen 40 und 66 % Tonsubstanz, 40 und 12 % Quarz bei etwa 15—30 % Feldspat, teilweise unter geringem Zusatz (bis zu 6 %) CaC0 3 . Das Formen runder und ovaler Porzellangegenstände geschieht auf der Drehscheibe (Töpferscheibe): andere Geräte formt man aus freier Hand, wieder andere giesst man oder walzt sie aus. Um das Porzellan beim Brennen vor der Einwirkung des Feuers und der Flugasche zu schützen, brennt man es in den aus feuerfestem Ton mit Schamotte hergestellten K a p s e l n oder K a s s e t t e n , die für die einzelnen Gegenstände passend angefertigt werden. Man unterscheidet den V e r g l ü h b r a n d des Porzellans und den G a r b r a n d . Bei ersterem werden die geformten und getrockneten Porzellangegenstände (einzeln oder zu mehreren in Schamottekapseiii) bis zur Schmelzhitze des Silbers erhitzt, wobei der Ton sein chemisch gebundenes H 2 0 verliert und hart wird. Das verglühte Porzellan ist weiss, wenig fest, kaum klingend und stark saugend. Es wird nun glasiert, und zwar bestehen die Porzellanglastiren aus Kaolin, Feldspat, Sand und

S60

Porzellan.

Marmor (für letzteren wird auch Kalkspat oder Kreide verwendet) in bestimmtem Verhältnis. Die Glasurmaterialien werden trocken gewogen und dann zusammen n a s s vermählen; man glasiert, indem man die verglühten G e g e n s t ä n d e entweder in die in W a s s e r suspendierte, rahmähnliche G l a s u r m a s s e eintaucht, oder indem man die Gegenstände mit der Glasur b e g i e s s t ; teilweise wird letztere auch aufgespritzt. Die glasierten G e g e n s t ä n d e kommen in die Kapseln und werden dann g a r gebrannt, wobei die Zusammensetzung der F e u e r g a s e von besonderer Wichtigkeit ist. S o muss man das FeldspatporzelJan von beginnender Rotglut an mit reduzierender, darauf mit neutraler bezw. schwach oxydierender F l a m m e brennen; im ersteren Stadium, bevor der S c h e r b e n „sich g e s c h l o s s e n " hat, d. h. bevor er gesintert ist, müssen die reduzierenden G a s e die den Kaolin gelb färbenden FesCVVerbindungen reduzieren und s o die M a s s e weiss färben, während beim Sintern selbst die Reduktion nicht zu kräftig sein darf, damit der in der Masse abgelagerte C herausbrennt und nicht zu Auftreibungen Anlass gibt. Beim Garbrennen muss die T e m p e r a t u r bis auf Weissglut gebracht werden, wobei das Porzellan eben zu erweichen beginnt. Die Porzellanbrennöfen scheidet man in s o l c h e für unterbrochenen und s o l c h e für u n u n t e r b r o c h e n e n Betrieb; die meisten modernen Porzellanbrennöfen werden mit Gasfeuerung betrieben, d. h. mit G e n e r a t o r g a s geheizt. Die Kammeröfen bestehen aus einer Reihe von Kammern, von denen ein Teil gefüllt wird, während der Inhalt eines andern T e i l e s brennt, der dritte abkühlt und der Rest gerade entleert wird, so dass ein kontinuierlicher B e t r i e b ermöglicht ist. 2. Zum W e i c h p o r z e l l a n gehört das F r i t t e n p o r z e l l a n , das Knochenporzellan und das S e g e r p o r z e l l a n . D a s Frittenporzellan hat eine dem G l a s e ähnliche Zusammensetzung; es erweicht sehr leicht und ist ein durch Entglasung milchglasartig durchscheinend gewordenes Erzeugnis. Zur Darstellung mischt man etwa 6 0 T . Sand mit 2 2 T . geschmolzenem Salpeter, 7 T . Kochsalz, 3,5 T . Soda, 3,5 T . Gips und ebensoviel entwässertem Alaun, frittet die Mischung, pulvert sie, wäscht sie in heissem W a s s e r aus und bildet die eigentliche Porzellanmasse aus 75 T . Fritte mit 17 T . Kreide und 8 T . Kalkmergel. Die Mischung wird durch Schmierseife und Leim oder durch Gummi plastisch gemacht oder als G u s s m a s s e verwendet und dann schon vor dem Glasieren fast gar gebrannt, wobei die Gegenstände wegen der Leichtflüssigkeit der M a s s e sehr sorgfältig gestützt werden müssen. Da nach dem B r a n d die M a s s e nicht mehr saugend ist, wird die hierfür b l e i h a l t i g e G l a s u r dickflüssig aufgegossen und dann bei niedrigerer Hitze als vorher aufgebrannt. Dieses schön durchscheinende Frittenporzellan, das man auch f r a n z ö s i s c h e s W e i c h p o r z e l l a n nennt, ist wegen seiner hohen Empfindlichkeit gegen Ternperaturwechsel mehr und mehr durch das Knochenporzellan und das Segerporzellan verdrängt worden. D a s Knochenporzellan, w e l c h e s auch als e n g l i s c h e s Weichporzellan oder natürliches Weichporzellan bezeichnet wird, besteht aus ca. 4 5 T . Kaolin, 8 T . Orthoklas, 9 T . Quarz und 4 4 T . Knochenasche. Auch dieses Weichporzellan wird zuerst gar gebrannt, dann mit einer blei- und borhaltigen Glasur überzogen und schliesslich bei niedrigerem Feuer fertig gebrannt. Das wichtigste W e i c h porzellan ist das S e g e r p o r z e l l a n , dem japanischen Porzellan nachgebildet; es besteht nur aus Tonsubstanz, Quarz und Feldspat, und zwar überragt hier die Flussmenge den Gehalt an Tonsubstanz (Aluminiumsilikat), während beim Hartporzellan der Gehalt an Tonsubstanz grösser ist als der an Quarz und Feldspat zusammengenommen. Im Durchschnitt wird das S e g e r porzellan aus 25 % Tonsubstanz, 45 % Quarz und 3 0 % Feldspat zusammengemischt. Die Masse lässt sich gut formen, muss aber sehr langsam trocknen, weil sie sich sonst verzieht oder reisst. Man verglüht die Gegenstände wie beim Hartporzellan bei Silberschmelzhitze, trägt dann die Glasur (durch Eintauchen oder B e g i e s s e n ) auf und brennt schliesslich bei Weissglut gar. D i e s e s dem Hartporzellan ähnliche Verhalten bringt den Vorteil mit sich, dass man anstatt der leicht flüssigen, wenig widerstandsfähigen Bleiglasuren des Frittenund Knochenporzellans beim Segerporzellan höher schmelzbare Glasuren verwenden kann, die sich von denen für Hartporzellan nur durch einen höheren Alkali- und niedrigeren K i e s e l s ä u r e - G e h a l t unterscheiden. Nach einem von

Porzellanfarben.

861

H e i n e c k e auf dem V. Intern. Kongr. f. angew. Chem. Berlin 1903 g e haltenen Vortrage ist es ihm gelungen, ein neues Weichporzellan dadurch herzustellen. dass er den Feldspat ausschloss, ein besonders konstruiertes O l a s a l s Flussmittel einführte und die T o n e r d e des Feldspats durch plastische T o n substanz ersetzte. Auf diese W e i s e lassen sich Porzellanmassen erhalten, die noch gut verarbeitbar sind und sich für die verschiedensten Dekorationen eignen. — Ein besonderer Vorzug der W e i c h - vor den Hart-Porzellanen besteht darin, dass man hier e i n e weit grössere Mannigfaltigkeit an verwendbaren Farben zur Verfügung hat; siehe hierüber „ P o r z e l l a n f a r b e n " . 3. Als B i s k i ' i t p o r z e l l a n bezeichnet man eigentlich j e d e s unglasierte Porzellan, doch wird solches, wenn es dekorativen Zwecken dienen soll (z. B . als F i g u r e n p o r z e l l a n), so zusammengesetzt, dass die M a s s e z i e m l i c h d u r c h s c h e i n e n d ist. Man erreicht s o l c h e s durch einen hohen Gehalt an Flussmitteln, d. h. man setzt es dem Segerporzellan ähnlich zusammen oder man verwendet direkt unglasiertes Knochenporzellan. Porzellan: Königl.

Sfichs.

Porzellan-Manufaktur.

Meissen.

Porzellanfarben. Die Porzellanfarben sind gefärbte Gläser, welche, fein gemahlen, mit dem Pinsel aufgetragen und dann eingebrannt werden. Man unterscheidet für die Dekoration des Hartporzellans 1. S c h a r f f e u e r farben (Scharffeuer-Dekor), die so beständig sind, d a s s sie u n t e r der Glasur aufgetragen und mit letzterer zugleich eingebrannt werden können und 2. M u f f e l f a r b e n (Muffel-Dekor), die ü b e r der Glasur aufgetragen und bei viel niedrigerer Temperatur ( 7 0 0 — 8 5 0 ° ) in der Muffel eingebrannt werden. Scharffeuerfarben, die die hohe Temperatur des G a r brennens beim Hartporzellan ohne Schädigung des Farbentons aushalten, gibt es nur wenige. Man benutzt namentlich CoO für B l a u , C r 2 0 3 für G r ü n , Mn für G e 1 b , Ni für B r a u n sowie F e für helles G r a u g r ü n . D a s Muffeldekor besteht entweder nur in der V e r g o l d u n g oder in der Anwendung der sogenannten S c h m e l z f a r b e n . B e i der Vergoldung wird fein verteiltes Gold, mit Wismutsubnitrat und HgO gemischt, aufgetragen und in der Muffel eingebrannt; erst durch Polieren mit Achat und Blutstein wird die Vergoldung glänzend. Neuerdings bevorzugt man G 1 a n z g o 1 d , w e l c h e s sofort nach dem Einbrennen als glänzende Schicht erscheint (vgl. den Artikel „O I a n z g o I d " ) . In ähnlicher W e i s e stellt man auch G I a n z p 1 a t i n und Glanzsilber dar. Die im übrigen für das Muffeldekor verwendeten Muffelfarben bestehen aus einem leicht schmelzbaren B l e i - B o r s ä u r e s i l i k a t , dem färbende Metalloxyde zugesetzt werden. S o erhält man s c h w a r z e F a r b e n mit I r 0 2 , weiter durch Zusammenschmelzen von F e 2 0 3 mit C o 2 0 3 , b l a u e T ö n e mit Co (frei von F e 2 0 3 ! ) , h e l l e r e s B l a u durch Zusatz von ZnO zu C02O3, g r ü n e T ö n e mittels C r 2 0 3 und CuO, g e l b e Farben mittels Neapelgelbs (siehe ,,B 1 e i f a r b e n " ) , PbCrOi und Uranoxyd, z i e g e l r o t e T ö n e mit F e 2 0 3 , P u r p u r r o t mit Cassius Purpur (vgl. „ G o l d f a r b e n " ) , K o r a l l e n r o t mit Chromrot (siehe „ C h r o m f a r b e n " ) . Die fein g e mahlenen Schmelzfarben, bestehend aus den Metalloxyden in Mischung mit dem entsprechenden Blei-Borsäuresilikat, werden mit Terpentin und Dicköl (oxydiertem T e r p e n t i n ö l ) verrieben, aufgetragen und in Muffeln eingebrannt. Die geringere Hitze, die das Segerporzellan (siehe unter „ P o r z e l l a n " ) beim B r e n n e n erfordert, gestattet die Anwendung einer viel grösseren Reihe von Farben u n t e r der Glasur sowie z w i s c h e n zwei Glasuren. Überhaupt hat S e g e r seinem Porzellan eine besonders reizvolle Art des D e k o r s in den f a r b i g e n G l a s u r e n gegeben, s o vor allem die hellroten, pfirsichbliitenen bis dunkelkarmoisinroten P i n k g l a s u r e n (vgl. unter Z i n n f ä r b e n " ) und die kirschroten bis grünvioletten C u 2 0 - G l a s u r e n , wovon die ersteren nur in stark o x y d i e r e n d e r Flamme entstehen, während die letzteren wiederum nur in energisch r e d u z i e r e n d e n O f e n g a s e n zustande kommen. S e g e r passt seine Glasurfarben der Zusammensetzung der farblosen Glasur an, indem er ihre Bestandteile teilweise durch äquivalente Mengen der gleichartigen färbenden Oxyde ersetzt, also z. B. einen Teil des CaO durch CuO, NiO u. s. w. oder anderseits einen Teil der A1 2 0 3 durch F e B 0 3 , MnjOa, C r 2 0 3 , U 2 0 3 u. s. w. D i e Farbkraft der einzelnen Oxyde ist sehr verschieden;

862

Porzellan,

Gerätschaften

aus



l'ottasche

sie werden in Mengen von 0 , 5 — 1 0 % verwendet. S o benutzt man für B l a u : C o O ; für H e l l g r ü n : C u O ; für D u n k e l g r ü n : C r 2 0 3 ; für G e l b : U 2 0 3 ; für D u n k e l g e l b bis B r a u n : F e 2 0 3 ; für B r a u n: M n 2 0 3 und NiO. Man brennt die F a r b g l a s u r e n bis zur Goldschmelzhitze mit stark reduzierenden Feuergasen ein; hierbei ist die Glasurschicht noch porös, s o dass etwa reduzierte T e i l e beim nachherigen Brennen mit O - Ü b e r s c h u s s wieder oxydiert werden. O b e r h a l b Goldschmelzhitze brennt man deshalb oxydierend; das Brennen findet ausschliesslich mit Holz in einem Ofen mit überschlagender Flamme statt. D a s eigentliche B e m a l e n des Segerporzellans geschieht meistens, w i e erwähnt, u n t e r der Glasur. Die reinen Metalloxyde kann man als Farben nicht benutzen, da sie sich in der Glasur auflösen würden, vielmehr versetzt man die Oxyde mit s c h w e r löslichen B a s e n (z. B. mit A1 2 0 3 . CaO, ZnO oder S n 0 2 ) , frittet die Mischung und versetzt den erhaltenen Farbkörper zum B e festigen auf dem S c h e r b e n mit etwas Borsäure. Ü b e r der Glasur dekoriert man das Segerporzellan mit sogenannten E m a i l f a r b e n , d. h. mit Baryt- und Borsäure-haltigen Silikaten, in welche farbige Metalloxyde eingeführt sind. Die Emaillefarben werden bei schwacher Hitze aufgeschmolzen. T i t t i e (Chem. Ztg. 1903 Repert. 12 nach Sprechsaal 1902, 1 8 8 6 ) stellte in allen F a r b e n glänzende moderne L ü s t e r - F o r z e l l a n e her, indem er die 2,5 % Kobaltoxyd enthaltende, im Scharffeuer aufgebrannte Glasur des Porzellans zunächst mit Wismutoxyd dünn überstrich und die Gegenstände im Muffelofen bei Segerkegel 0 9 brannte. Darauf wird das Porzellan mit dem bei H e r a e u s käuflichen Purpurlüster, einem Gold-Zinnpräparat, überzogen und d'eser bei schwachem Glanzgoldfeuer eingebrannt. Sodann wird auf die Porzellane ein Uran-Wismutgoldlüster aufgetragen, dessen Herstellung nachstehend angegeben ist, und das Ganze in der Schmelzniuffel bei Segerkegel 0 1 5 nochmals gebrannt. Der Uran-Wismutgoldlüster, welcher auf den Porzellanen den eigentlichen Effekt hervorbringt, wird hergestellt durch Mischen von 20 g Uranlüster mit 10 g Wismutliister und 1 g Glanzgold. Porzellanfarben: F r i s c h a u e r & C o m p . , B e r g w e r k s b e s i t z e r u. F a b r i k ehem. Produkte, Wien VI./l u. A s p e r g b e i Stuttgart (Wttbg.).

| | I

Kölligl.

SUchs.

Porzellan-Manufaktur,

Meissen,

Porzellan, Gerätschaften aus. Im einzelnen siehe die Artikel ..Becher", ..Filter", ..G I ü h a p p a r a t e " , ..Hähne", ..Infundierb ü c h s e n - , . . K a s s e r o l l e n - , K e s s e l " , ..K o 1 i e r e n-, „ K ü h l e n - ' (Kühlschlangen), . . M ö r s e r - , . . M u f f e l n", „ R e t o r t e n", . . R ö h r e ir , ..S c h a I e ir , „ T i e g e l " , . . T r i c h t e r - , . . U n t e r s ä t z e " und „ W a n n e n - , Porzellan, G e r ä t s c h a f t e n a u s : K ö l l i g l . P o r z e l l a n - M a n u f a k t u r , B e r l i n \V , I . e i ] > z i g e r s t r . 2K ö n i g l . Sachs. Porzellan-Manufaktur. Meissen. Leppin 4 Masche, Berlin SO., Engelufer IV (s. I n s . - A n h . S. 12).

Dr. Hermann liohrbeek. Berlin NW., s t r . 2 0 a (s. I n s . - A n h . S. 2 1 ) . Warmbrunn, Quilitz Jfc L'., Berlin H a i d e s t r . .W/ST f s . I n s . S (!13).

KarlNW.,

P o t t a s c h e ( P o t t a s c h e ; Kaliumkarbonat). K 2 C 0 3 . Früher gewann man die P o t t a s c h e ausschliesslich aus Holzaschen, so enthält z. B. Buchenholzasche 15,4 % K 2 C 0 3 . B e i diesem Verfahren, das allerdings nur da in Frage kommt, wo eine andere Verwertung des Holzes unmöglich ist, wird die Holzasche zuerst mit H 2 0 angefeuchtet und dann durch mehr H 2 0 ausgelaugt; nach dreimaligem Aufsaugen ist der Rückstand erschöpft und wird dann als Düngemittel verwertet. Die Laugen (20° B 6 stark) werden in grossen Pfannen eingetrocknet und der dunkelbraune Rückstand ( F 1 u s s oder S a l i n ) zur Zerstörung der organischen Substanz geglüht. Die aus Pflanzenaschen gewonnene P o t t a s c h e hat stets einen nicht unbedeutenden N a 2 C 0 3 - G e h a l t und enthält weiter KCl, K2SO4 und ewas unlösliche Salze. J e mehr d a s Holz im Preise stieg, um so mehr musste man auf andere Ausgangsmaterialien für die P o t t a s c h e bedacht sein. S o gewinnt man jetzt g r o s s e Pottaschcmengen aus der S c h l e m p e k o h l e der R ü b e n m e l a s s e : Ist aus der M e l a s s e ( s . d.) der Zucker ausgefällt oder ist dieselbe auf

Pottasche.

863

S p i r i t u s ( s . d . ) v e r a r b e i t e t , s o h i n t e r b l e i b t die S c h l e m p e , e i n e d ü n n e F l ü s s i g k e i t (4 U B 6 ) , die mit C a C 0 3 n e u t r a l i s i e r t und n a c h A b s e t z e n d e s e t w a e n t s t a n d e n e n C a S O i - N i e d e r s c h l a g e s z u e r s t in e i n e r P f a n n e o d e r im V a k u u m a u f 4 0 ° B 6 e i n g e d a m p f t , d a n n im K a l z i n i e r o f e n e i n g e t r o c k n e t und s c h l i e s s l i c h e b e n d a s e l b s t w e i s s g e b r a n n t w i r d ( s i e h e unter „ S c h l e m p e " ) . Die weissg e b r a n n t e S c h l e m p e k o h l e ( S a l i n ) ist s e h r w e c h s e l n d z u s a m m e n g e s e t z t und e n t h ä l t z w i s c h e n 3 0 und 6 0 % K 2 C 0 3 . w ä h r e n d d e r N bei der V e r a s c h u n g v e r l o r e n geht. M a n mahlt s i e z w i s c h e n k a n n e l i e r t e n W a l z e n und laugt s i e s y s t e m a t i s c h a u s ; die L a u g e läuft mit einer K o n z e n t r a t i o n von 2 7 ° B e a b . Nun d a m p f t man b i s 4 0 ° B e ein und klärt in der W ä r m e , w o b e i s i c h K 2 S O « a u s s c h e i d e t ; d a n n liisst m a n die k l a r e L a u g e auf c a . 2 7 ° a b k ü h l e n , w o b e i d e r H a u p t s a c h e n a c h KCl a u s k r i s t a l l i s i e r t . Nun wird u n t e r B e n u t z u n g e i n e s R ü h r w e r k s weiter auf 50" B e eingedampft, wobei sich N a 2 C 0 3 a u s s c h e i d e t ; nach e i n s t ü n d i g e m S t e h e n zieht m a n die L a u g e in e i n e a n d e r e P f a n n e a b , w o r i n s i c h b e i m A b k ü h l e n b i s auf 5 0 ° ein G e m i s c h von K C l und K 2 S O » a b s c h e i d e t . Dann w i r d die L a u g e w i e d e r a b g e z o g e n und m ö g l i c h s t s t a r k a b g e k ü h l t , w o b e i s i c h Kaliumnatriumkarbonat K N a C 0 3 + 6 H 2 0 a u s s c h e i d e t . D i e von den Kristallen b e f r e i t e L a u g e wird j e t z t auf 5 5 — 5 7 " B e k o n z e n t r i e r t , w o b e i s i c h n o c h m a l s N a 2 C 0 3 ausscheidet. D i e k l a r e L a u g e k o m m t in den K a l z i n i e r o f e n , w i r d z u n ä c h s t zu e i n e m d i c k e n B r e i e i n g e d a m p f t und d a n n u n t e r s t e t e m R ü h r e n a l l m ä h l i c h zur R o t g l u t erhitzt, w o b e i die P o t t a s c h e n i c h t s c h m e l z e n d a r f . Erst n o c h m a l i g e s A u f l ö s e n , K o n z e n t r i e r e n und K a l z i n i e r e n e r g i b t ein für d e n Handel geeignetes Produkt. Auf die V e r a r b e i t u n g d e r v e r s c h i e d e n e n A u s s c h e i d u n g e n k a n n hier n i c h t e i n g e g a n g e n w e r d e n . An O r t e n , wo g r o s s e W o l l w ä s c h e r e i e n b e s t e h e n , g e w i n n t m a n P o t t a s c h e a u s W o l l s c h w e i s s , indem m a n die W o l l e w ä s c h t , d a s W a s c h w a s s e r zur T r o c k n e v e r d a m p f t , den R ü c k s t a n d in R e t o r t e n d e r t r o c k n e n D e s t i l l a t i o n u n t e r wirft und d i e k o h l e h a l t i g e S a l z m a s s e mit H 2 0 a u s l a u g t . D a s w e i t e r e V e r f a h r e n e n t s p r i c h t d e m j e n i g e n d e r P o t t a s c h e g e w i n n u n g a u s S c h l e m p e k o h l e , d o c h ist a l s g r o s s e r V o r t e i l zu n e n n e n , d a s s der W o l l s c h w e i s s viel w e n i g e r Na e n t h ä l t a l s d i e S c h l e m p e . M a n g e w i n n t e t w a 5 % vom G e w i c h t d e r W o l l e a n K 2 C 0 3 . D i e g r ö s s t e B e d e u t u n g hat die P o t t a s c h e g e w i n n u n g a u s d e n S t a s s f u r t e r A b r a u m s a l z e n ( s . d . ) g e w o n n e n , indem m a n d a s r o h e K C l auf K 2 S O » verarbeitet. Das Kaliumsulfat behandelt man nun weiter nach dem L e b l a n c - V e r f a l l r e n ( s . unter „ S o d a " ) , d. h. m a n erhitzt e s m i t C a C 0 3 und C . S o v e r w e n d e t m a n M i s c h u n g e n v o n j e 1 5 0 k g S u l f a t , 1 3 0 b i s 1 6 0 k g K a l k s t e i n und 6 5 — 8 0 k g m ö g l i c h s t a s c h e n f r e i e r K o h l e ; d i e E r h i t z u n g g e s c h i e h t v o r t e i l h a f t in D r e h ö f e n . Die P o t t a s c h e wird systematisch a u s g e l a u g t , w o b e i die L a u g e n nicht ü b e r 40° w a r m w e r d e n s o l l e n . Man dampft die L a u g e n ( 2 2 — 3 0 ° B 6 s t a r k ) ein und k a l z i n i e r t d e n R ü c k s t a n d , d o c h m u s s m a n die s o e r h a l t e n e P o t t a s c h e durch L ö s e n in h e i s s e m W a s s e r , E i n d a m p f e n und K a l z i n i e r e n n o c h m a l s r a f f i n i e r e n . B e s o n d e r e W i c h t i g k e i t e r l a n g t hat in den letzten J a h r e n d a s E n g e l s e h e M a g n e s i a v e r f a h r e n , das ebenfalls von dem KCl der A b r a u m s a l z e a u s g e h t . E n g e l h a t t e g e f u n d e n , d a s s KCl und M g C 0 3 s i c h bei der B e h a n d lung mit C 0 2 in w ä s s e r i g e r L ö s u n g e n t s p r e c h e n d d e r f o l g e n d e n G l e i c h u n g umsetzen: 3 M g O + 2 KCl + 4 C 0 2 + 9 H 2 0 = 2 ( K H C 0 3 . M g C O a . 4 H 2 0 ) + M g C I 2 , d. h. e s e n t s t e h t e i n e r s e i t s l e i c h t l ö s l i c h e s M g C I 2 und a n d e r s e i t s d a s s c h w e r l ö s liche Doppelsalz Kaliummagiiesiumkarbonat. Letzteres wird von der MgCI2L ö s u n g d u r c h F i l t r a t i o n b e f r e i t und d a n n mit H 2 0 in g e s c h l o s s e n e n G e f ä s s e n a u f 115° e r h i t z t ; h i e r b e i z e r s e t z t e s sich unter E n t w i c k e l u n g v o n C 0 2 in u n l ö s l i c h e s M g C 0 3 und in L ö s u n g g e h e n d e s K 2 C 0 3 . D i e s e s V e r f a h r e n ist n o c h d u r c h z a h l r e i c h e P a t e n t e a b g e ä n d e r t und v e r b e s s e r t w o r d e n , z. B . d u r c h d a s D . R. P . 5 5 1 8 2 derart, d a s s m a n d a s D o p p e l s a l z zur B e f r e i u n g v o n d e r M g C l 2 haltigen M u t t e r l a u g e mit M a g n e s i u m b i k a r b o n a t l ö s u n g a u s w ä s c h t . Ein Ausw a s c h e n mit H 2 0 ist n ä m l i c h n i c h t z u l ä s s i g , weil d a d u r c h d a s D o p p e l s a l z t e i l w e i s e z e r s e t z t wird. D a s M a g n e s i u m b i k a r b o n a t stellt m a n n a c h d e m g e n a n n t e n P a t e n t durch E i n l e i t e n v o n C 0 2 in M a g n e s i a i n i i c h o d e r d u r c h B e h a n d e l n d e r

864

Pottasche.

letzteren mit C 0 2 unter Druck dar. Eine weitere Verbesserung des Magnesiaverfahrens besteht ir. den D. R. P. 135 329 und 141808, wonach man das Kaliummagnesiumkarbonat in H 2 0 oder verd. K 2 C0 3 -Lösung aufschwemmt und es bei einer durch Kühlung stets unterhalb 20° gehaltenen Temp. entsprechend der Gleichung: 2 ( M g C O j . HKCOä, 4 H s O) + MgO + H 2 0 = 2 ( M g C O , . 3 HäO) + MgCOs + 4 H , 0 + K,CO a mit einer zur Neutralisation der Bikarbonatkohlensäure eben ausreichenden Menge MgO oder Mg(OH) 2 behandelt. Man erhält so konz. Pottaschelösungen und anderseits vollkommen reaktionsfähiges MgCOs, das aufs neue zur Überführung von KCl in Kaliummagnesiumkarbonat dient. Noch zahlreiche weitere Verbesserungen des Magnesiaverfahrens sind angegeben worden; alle bezwecken sie: das MgCOa als dreifach gewässertes, reaktionsfähiges Salz zu erhalten, welches gleich wieder in den Prozess zurückgeführt werden kann. So nennen wir d i e D . R . P . 143594 u. 144742 zur Darstellung von dreifach gewässertem kristallinischen Magnesiumkarbonat. Nach dem ersteren behandelt man aufgeschwemmtesMagnesiumhvdrat mit einem Überschuss von kohlensäurehaltigem Gas und lässt dabei entsprechend der Zunahme des gebildeten Karbonats den COs-Gehalt der eingeleiteten Gase ansteigen, während man nach dem zweiten dieser Patente das Magnesiumhydrat in verd. KCl-Lösung aufschwemmt und dann mit CO« behandelt. — Ferner sind hier zu erörtern die D. P. P. 143 408 und 143 595 zur Darstellung von Kaliummagnesiumkarbonat. Nach dem ersteren beseitigt man die bei der Einwirkung von C 0 2 auf eine MgCOi-Lösung entstehende Wärme durch künstliche Kühlung und hält das Doppelsalz, um es vor Zersetzung zu bewahren, mittels eines C0 2 -haltigen Gasstromes in der Flüssigkeit schwebend. Nach dem andern Patent beseitigt man nach der Bildung des M g C 0 3 und vor dem Zusatz des KCl einen Teil der Flüssigkeit und reichert den verbleibenden Rest mit KCl an (wodurch letzteres besser ausgenutzt wird); dann bewirkt man durch Einleiten von CO» die Bildung des Doppelsalzes. Das D. R. P. 157 354 ist ein Zusatzpatent zu den oben genannten D. R. P. 135 329 und 141 808. Um bei diesem Verfahren die Bildung von amorphem basischem Magnesiunikarbonat zu verhindern, darf die Temperatur nicht über 20° steigen; bei Einhaltung dieser Massregel kann man das Magnesiunihydrat sogar in grossem Überschuss verwenden. Man soll deshalb gleich das Doppelte der theoretisch erforderlichen Magnesiamenge zugeben und dann das entstandene Gemisch von M g C 0 3 + Mg(OH) 2 wieder zur Zersetzung einer neuen Menge Kaliummagnesiumkarbonat verwenden. Das D. R. P. 159 870 lässt, um die Entstehung basischer Salze einzuschränken, die kohlensäurehaltigen Gase unter einem Druck von wenigstens 3 Atm. zur Einwirkung gelangen; enthalten die Gase weniger als 20—30 % C0 2 , so muss der Druck noch weiter gesteigert werden. Auch die D. R. P. 143 409 und 155 007 wollen die Zersetzung von Kaliumn.agnesiumkarbonat so leiten, dass das Magnesiumkarbonat nur als dreifach gewässertes Salz erhalten wird; zu diesem Zwecke bewirkt man nach dem ersteren dieser Patente die Zersetzung mit H 2 0 bei einer nicht über 80" liegenden Temp. und entfernt ausserdem das dreifach gewässerte Magnesiumkarbonat möglichst schnell, um seine Umwandlung in das amorphe z w e i f a c h gewässerte Salz zu verhindern. Das zweite Patent schreibt vor, während der Zersetzung das Entweichen der C 0 2 zu verhindern oder direkt auf das sich bildende dreifach gewässerte Salz C 0 2 einwirken zu lassen; hierbei kann man die Temp. von 80° zweckmässig noch bis zur Siedehitze steigern. Einzelne dieser Patente scheinen sich gewissermassen zu widersprechen; die Einzelheiten der wirklichen Fabrikation sind teilweise noch Geheimnis der betreffenden Firmen. Andere Verfahren können übergangen werden; über die e l e k t r o 1 y t i s c h e Pottaschegewinnung durch Zersetzung voii KCl vgl. den Artikel , , C h l o r a I k a l i p r o z e s s , e l e k t r o l v t i s c h e r". Die Einzelheiten der elektrochemischen Darstellungsverfahren werden zum grossen Teil noch ge-

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Pottasche.

heim gehalten, und es lässt sich heute noch nicht sagen, o b dieselben sich auf die Dauer neben dem L e b l a n c - P r o z e s s und namentlich dem M a g n e s i a - V e r f a h r e n behaupten können oder gar diese verdrängen werden. Zur Fabrikation von Flintglas bedarf man einer von Sulfaten vollständig freien Pottasche. Man stellt für diesen Zweck 80 % ige h y d r a t i s i e r t e Pottasche dar, indem man gewöhnliche, einmal raffinierte W a r e zu 60° Be löst, die klar abgesetzte Lauge in eisernen Schalen zu dickbreiiger Konsistenz verdampft, dann d a s Feuer entfernt und nun die Masse solange umschaufelt, bis sie feinkörnig und ganz trocken g e w o r d e n ist. Chemisch reines K 2 C 0 3 lässt sich durch Umkristallisieren von Pottasche nicht gewinnen, vielmehr stellte man es f r ü h e r a u s Weinstein dar, w ä h r e n d es jetzt aus Kaliumbikarbonat (siehe No. 1 7 b unter „Kaliumverbind u n g e n " ) durch Eindampfen in emaillierten Eisenschalen oder in solchen aus Silber gewonnen wird. Reines K 2 C 0 3 bildet eine feste, weisse, stark alkalische Masse. Aus sehr konzentrierten Lösungen kristallisiert d a s Salz 2 K 2 C 0 3 + 3 H 2 0 in grossen, glasglänzenden Kristallen, die bei 100° in d a s Salz K 2 C 0 3 + H 2 0 ü b e r g e h e n ; bei 135° entweicht auch der Rest d e s Kristallwassers. 100 T. H 2 0 lösen bei 0° 89,4 T., bei 20° 112 T., bei 50° 121 T „ bei 100° 156 T., bei 135° (S. P.) 205 T . K 2 C0 3 . S p e z . G e w . u n d G e h a l t v o n P o t t a s c h e l a u g e n b e i 15° (nach Lunge). Spez. Gew. 1,007 1,014 1,022 1,029 1,037 1,045 1,052 1,060 1,067 1,075 1,0*3 1,091 1,1H0 1,108 1,116 1,125 1,134 1,142 1,152 1,162 1,172 1,180 1,190 1,200 1,210 1,220

Grade Baume

l 9 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26

KsCOj

0,7 1,5

2,3 3,1 4,0 4,9 5,7 6,5 7,3 8,1 9,0 9,8 10,7 11,6 12,1 13,3 14,2 15,0 16,0 17,0 18,0 18,8 19,7 20,7 21,6 22,5

i cbm enthält K.COj kg 7 15 23 32 41 51 60 69 78 87 97 107 118 129 138 150 161 171 184 198 211 222 234 248 261 275

Spez. Gew.

1,231 1,241 1,252 1,263 1,274 1,285 1,297 1,308 1,320 1,332 1,345 1,357 1,370 1,383 1,397 1,410 1,424 1,438 1,453 1,468 1,483 1,498 1,514 1,530 1,546 1,563

Grade Baume

27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 37 38 39 40 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 52

K2CO,

i cbm enthält

K.CO.,

°/o

kg

23,5 24,5 25,5 26,6 27,5 2,-

Probenehmer:

Itleiinduatrif-Aktiengesellschaft

vorm.

Jung

& l.iiMit;. I'n-ü^ru i.

i,ius Blei).

Problerkunst. Probiergerätschaften: A n s i c d c sc h e r h e n von Schamotte: Äusserer Durchmesser . . 54 100 Stück '.',80

56 2,80

58 2,80

63 3,011

68 3," 8 10 12 16 20 Flammen 52,00 70,00 8 6 , 0 0 1 0 3 , 0 0 1 3 8 , 0 0 1 7 2 , 0 0 M k . ohne Kasten 78,00 105,00 132,00 158,00 210,00 264,00 mit braun gebeiztem r mit T o n r o h r . G o 1 d p r ob e n g 1 ü h a p pa rat mit

mit gleichzeitiger Gas- und

6

10

12

52,00

86,00

103,00

Goldprobentafel

Klammen inkl.

Luftregulierung

Mk.

nach G o l d s c h m i d t

von reiner K n o c h e n a s c h e , rein

Oberer Durchm. . . 1 0 0 Stück . . . . K a p e l l e n f o r m e n nach „ ~ von Für K a p e l l e n von . Stück Kapellenstative Kölbchen

Kasten

Brett Stück Mk. 1 0 , 0 0

K a p e l l e n von H o l z - und K n o c h e n a s c h e : a ) Zur F e i n p r o b e 3 0 mm o b e r e r D u r c h m b) Zur S i l b e r p r o b e 3 8 — 4 4 mm o b e r e r D u r c h m Kapellen

2,00 2,60 2,25 6,50

4,50 5,50

100 100

weiss:

22 24 27 30 35 3,00 3,75 4,50 4,75 6,75 P l a t t n e r von B u c h s b a u m h o l z Messing: 30 40 mm D u r c h m e s s e r . 7,50 9,50 Mk.

38 8,50

41 51 13,50 18,00 Stück Mk.

4,00

nach P l a t t n e r

von weissem Glase, nach

mm. Mk. 1,25

Plattner:

a) K u g e l am geschlossenen Ende, 6 0 mm lang, 6 mm lichte W e i t e b ) O h n e K u g e l , 7 5 mm lang, 6 mm lichte W e i t e K o h l e n , künstliche, prismatisch geschnitten S p r e n g k o h l e n , dünne runde Stangen „ K o h l e n b o h r e r nach P l a t t n c r : a) K l e i n e , mit S t a h l h e f t b) Mittlere, mit Holzheft c) Grosse K o h l e n f o r m e n zu prismatischen K o h l e n K o h l e n h a l t e r nach P l a t t n e r _ mit P l a t i n b l e n d e und R i n g K o h l e n ö f e n mit D e c k e l für vorstehende K o h l e n h a l t e r K o h l c n s ä g e n mit Heft, kleine _ ,, ,. grosse . . . K oh1enschä1chen K o h l e n t i e gel Kornbürsten Kornzangen P l a t i n b l e n d e n für den K o h l e n h a l t e r P l a t i n d r a h t h a l t e r nach P l a t t n e r P l a t i n k a p s e l zur K o h l e n a n a l y s e . . PIattnersche Spinne P r o b i e r b l e i , gekörnt P r o b i e r b 1 e i m a s s nach 1 ' l a t t n e r . . Probierhlcisicb ., .. . . P r o b i e r t u t t e n , B1 eitu11en : Höhe 85 II 5 135 125 Durchmesser . . . 50 55 80 70 10.00 8,50 1 0 0 Stück . . . 0,50 6.75

0,60 0,45

1,20

10 J