Archiv für Mineralogie, Geognosie, Bergbau und Hüttenkunde: Band 4 [Reprint 2021 ed.] 9783112432785, 9783112432778


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German Pages 572 [598] Year 1833

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Archiv für Mineralogie, Geognosie, Bergbau und Hüttenkunde: Band 4 [Reprint 2021 ed.]
 9783112432785, 9783112432778

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A

r c h

i

v

für

Mineralogie,

Geognosie,

Bergbau

ii ii d

Hüttenkunde.

H e r a u s g e g e b e n von

Dr.

C.

J.

B.

K a r s t e n ,

Königl. Preufs. Gehnimpn Ober-Herg-Rnthe innl ordentlichem Mitgliede der Kuni'il. Akademie der Wissenschaften.

Vierter

Band.

Mit X. Karten und Kupfertafeln.

Berlin, Gedruckt

und

1832. verlegt

b e i G. R e i m e r .

I

n

Ii

Erstes I.

1.

a

1

t.

Heft.

Abhandlungen.

Sc.li. Geognostischc Beschreibung von einem Theile des Nicder-Schlesischen, Glatzischen und b ö h m i s c h e n G e b i r ges. Von Z o b e l u n d v. Ca m a l l . (Forlsetzung und Schlufs von Bd. III.) 3

2,

Ueber das niedrige Felsenriff der KQsle von Brasilien. Von J. F. M. v. O l f e r s 173

3.

Ueber die Grenze des Granites und Schiefers am l i n ken Elbufer. V o n N a u m a n n 184

4,

Ueber die Hippuriten in der Umgegend von Lissabon. Vojj W . v, E s c h w e g e 199

5,

Ueber L e m p e ' s Methode zur Bestimmung des Hauptstreichens. Von N a u m a n n 210

6.

Die Fuchsgrube bei Waldenburg in Nieder-Schlesien, und Geschichte eines Grubenbrandes auf den Steinkohlenflötzen 10 und 11 jener Grube. Von E r d m enger, 218

1.

Aus einem Briefe des Hrn. F. H o f f m a n n über die Knochen führende Grotte von Mardolce bei Palermo. 253

2.

Aus einem Schreiben des Hrn. K. F. B o b e r t zu Modums Blaufarbenwerk in Norwegen. . . 271

3.

Aus einem späteren Schreiben desselben.

4.

Ueber die Analogie der Glanzkobaltlager bei Skuterud in Norwegen , und bei Vena in Schweden; von Hrn. Böbert 280

5.

Uebersicht der Berg- und Hüttenmännischen Produktion in der Preufsischen Monarchie im Jahr 1829. 284

6.

Ueber den verschiedenen Silbergrhalt der Fahlerze in den Camsdorfer Revieren. V o n dem Herrn Markscheider T a n t s c h e r zu Cainsdorf, . . . 289

II.

Notizen.

.

.

278

^Zweites Heft.f I.

Abhandlungen.

Geognostische Vergleichung zwischen den Nieder- u n d * 6 ' ' Oberschlesischen Gebirgsformationen , und Ansichten über deren Bildung. Von v, C a r n a l l . . , 303 2. Ueber Alomengewicht und isomorphe Bildungen, erläutert durch die Zusammensetzung der Silikate im Allgemeinen und der Granaten und Vesuviane ins Besondere. Vom H e r a u s g e b e r . • . , . 362 3. Geognostische Bemerkung über den Kahlen Berg bei Echte im Hanöverschen, an der Strafse von G ö t t i n , gen nach Braunschweig. Von A. v- S t r o m b e c k . 395 4. Bemerkungen über den Bergbau der Mauren zu Riotinto und über die dort jetzt statt findende Gewinnung des Cemenl-Kupfers. V o n J . E z q u e r r a d e l B a y o . 411 5. Ueber die zu Malapane in Oberschlesien gemachten E r fahrungen und Versuche, die Anlage eines besonderen Scböpfheerdes bei den Eisen-Hohöfen betreffend. Von Wachler . , 419 6. Zusammenstellung gemessener Höbenpunkte im Biesengebirge , Eulengebirge und im Mährisch-Schlesischen Gebirge. Von Z o b el und v. C a r u a l l . . , 434 1.

II. 1.

Notizen»

Verhandlungen der geologischen Gesellschaft zu L o n don, f ü r das J a b r 1831. 467 2. Ueber das Vorkommen der natürlichen Glätte in Mexiko. Von v. G e r o l t , aus einem Schreiben desselben an J . N o e g g e r a t h . 564 3. Einige Bemerkungen zu H r n . Prof. G. R o s e ' s A b handlung über Augit und Hornblende, in P o E g e n d o r f f ' s Annalen f. 1831. St. 7. . . . . 565 4. Nachricht von einem bald zu erwartenden neuen H a n d buch der Geognösie 567 Verbesserungen und Druckfehler zum 4ten B . des Archivs. 568

Abh

andlungen, l.

Geognostische Beschreibung von einem Theile des Nieder-Scblesischen, Glätzischen und Böhmischen Gebirges. Von

den Herren Z o b e l und v. Carnall. CFortsetiung von B. III. S. 360.) *)

IV.

Flötz-Gebirge.

81. ^ W e n n manche Gegenden eine Ausbildung des Flötzgebirges in allen seinen Gliedern beobachten lassen, nnd deren gleichförmige Folge ein sicheres Anhalten giebt, i *) B e m e r k u n g , d i e K a r t e z u d i e s e r A b h a n d l u n g b e t r e f f e n d . Folgende Unrichtigkeiten, von denen einige durch das Illuminiren entstanden sind und nicht auf allen Exemplaren angetroffen werden, bittet man zu verbessern. Bei Schatzlar sollte die grüne Farbe des Glimmerschiefers weiter südlich, bis gegen Trautenbach hin, angelegt sein, wie es die punktirte Grenze mit dem Rothliegenden anzeigt. — Der Kalkstein am Rothen Berge, oberhalb Glatz, liegt im Uebergangsgebirge, und nicht im rothen Sandstein , welcher 1*

4 u m für das Gesetz der Ablagerung, s o w i e für die v o l l ständige Charakteristik, jeder einzelnen Formation feste R e g e l n abzuleiten: so treten dagegen in andern Gebirgen w i e d e r nur einzelne Glieder jener grofsen Product i o n s - R e i h e a u f , und man vermifst alsdann alle andern e n t w e d e r ganz, oder sieht sie den vorwaltenden Massen untergeordnet. — Sandstein und K a l k s t e i n , aus deren letztere Itur als «in schmaler 6trrifen bis ans Ufer der Neisse fortsetzt. — Der Flötzkalk zwischen Hohenhriick und Rognitz (südöstlich von Trautenau) ist auf einigen Exemplaren der Karte beim Illuminiren übersehen. — Vom Porphyr fehlen zwei, jedoch f ü r den Maafsstab fast zu kleine isolirte Par• thien: 1) Zwischen .Steinkohlengebirge und rothem Sandstein, nördlich von Liebau, an der Spitze des Schichtungspfeiles, cor Hechten des kleinen Thaies, am Fufie des Einsiedel-Berges. 2) Auf derselben Grenze, in der Gegend von Neurode, zwischen dem Gabbro bei Kohldorf und dem vorliegenden Köppich-Thale, zur Linken des Buchstabe!) V vom Namen Volpersdorf. — Auch vom Steinkohlengebirge fehlen drei unbeträchtliche abgerissene Partbien. 1) Z-\yischen den beiden Porphyr-Vorkommnissen im Thale unterhalb Güldenelse, nordöstlich von Trautenau, wo ein Pfeil dessen FallungsRichtung andeutet. 2) Am Nordostrande des Gabbro im Volpersdorfer Thale, wo ebenfalls ein Schichtungspfeil steht, 3 ) Ein schmaler Streifen dieser Bildung an dem'nordöstlichen Rande der Eckersdorfer rolhen Sandsteinbucht. — Nifiht angegeben ist die St. Loretto - Kapelle zwischen Ettersdorf und Rothwaltersdorf, da wo die Zahl 5 oberhalb des letztgenannten Dorfes steht. — Zu verbessern sind folgende Namen: Statt Paffendorf (westlich von Landshuth) Pfaffendorf. — — — — — — —

GabeGottes (Grube zwischen Bergrecht und Hubert bei Renssendorf) . , . Huck auf Louis (Grube, bei Eule) Bluschdorf (bei Schömberg) . . . Moten (Dorf, «wischen Starkstadt und Friedland) . . . . Jacker (Dorf, bei Lew in) , . . . Bast (bei Vorder - Gudows) . • • Radirhau (bei Nachod) . ; . , ,

Gnade Gottes. Glück auf Louis. Blasdorf. Moven. Jarker. Bad. Radochau,

Wechsel das Flölzgebirge überhaupt so vorherrschen!? zusammengesetzt ist, dafs 6ich alle Vorkommnisse anderer Art fast nur als Lagerstätten betrachten lassen, scheinen oft unter sich zu alterniren, indem bei dem Mächtigerhervortreten des einen sich das andere nur untergeordnet zeigt oder ganz verschwindet, und dann ist es nichts ungewöhnliches, dafs sich dabei die sonst so scharfe Grenze der Formationen völlig verwischt; andererseits aber auch bei dem. Fehlen verbindender Zwischenglieder die gleichförmige Lagerung verloren geht. So haben wir in dem untersuchten Bezirk nicht mehr als zwei grofse S a n d s t e i n - B i l d u n g e n , beide durch die Beschaffenheit ihre* Masse, durch ihre Lagerung, ja sogar durch ihr äufseres Gepräge ungemein scharf von einander getrennt. Jeder von ihnen finden wir ein Vorkommen von F l ö t z k a l k untergeordet, von eben so unverkennbaren Unterschieden, als die-sie einachliefsenden Hauptmassen. — Die erste älteste dieser Bildungen bedeckt das Uebergangsgebirge, oder, wo dieses fehlt, unmittelbar die Urfelsmassen, und es erliegt keinem Zweifel, dafs sie mit dem a l t e r e n S a n d s t e i n oder dem r o t h e n t o d t e n L i e g e n d e n - T h ü r i n g e n s übereinkommt; sie ist auch längst 4 ) dafür angesprochen worden, und unbedenklich können wir uns dieses Namens im weitern Verfolge bedienen. — Die andere Flötzbildung Niederschlesiens u. s. f. wird durch den Q u a d e r s a n d s t e i n vorgestellt, welcher auf dem Rothliegenden , oder auch hie und da auf Massen des Urgebirges in übergreifender und abweichender Lagerung ruht. Das darzustellende Flölzgebirge erscheint, wie wir schon bemerkt haben, in einem grofsen Becken abgesetzt, und zwar fast ringsum von denen sich daraus hervorhebenden Rändern älterer Felsmassen eingefafst, und regel*) v. B u c h mineralogische Beschreibung von Laudeck 5.43,

6 mäfslg von diesen abfallend. In dem böhmischen Theil der Karte ist zwar der Flügel der Mulde mit vieler Gleichförmigkeit vorhanden, allein man vermifst ein Hervorsteigen des älteren Gebirges. Ununterbrochen dehnen sich hier die Flötzmassen in den weiten Kessel Böhmens hinein aus, und nur die sattelförmige' Biegung ihrer Schichten, welche wir zwischen Nachot und der Umgegend von Schatzlar auffanden, und auf der Karte durch eine zinnoberrothe Linie andeuteten, läfst mit grofser Evidenz vermuthen, dafs hier in unbekannter Teufe ein Rücken von älterem Gebirge durchsetzte, und die Ursache ward, dafs die Niederschlesische Glätzer Mulde nicht blos zu einem Theile des grofsen böhmischen Beckens wurde, sondern sich von diesem isoliren und in gewisser Beziehung völlig schliefsen konnte. Wir sagen in gewisser Beziehung, weil die Mulde hinsichtlich der Ablagerung zwar ein in sich vollendetes Ganzes darstellt, doch in Betreff der Entstehung der abgesetzten Massen mit den böhmischen Flötzgebilden genau übereinkommt, mit diesen zugleich entstand, und ihnen also völlig angehört. Der Sattel wird ja durch stetig fortlaufende Schichten gebildet, denen nur die nach verschiedenen Weltgegenden abgedachte Unterlage ihre entgegengesetzte Richtung anwies, die also auf beiden Seiten identisch sein müssen. Unverkennbar ist es aber, dafs in jener Mulde manche besondere geognostische Erscheinungen auf die Ablagerung, vielleicht auch zum Theil auf die.Bildung des Flötzgebirges, von einem eben so wichtigen als eigentümlichen Einflufs waren, und hierin behauptet das Auftreten des Porphyrs den ersten Rang. — Seine Massen liegen fast ganz im Gebiete des Rothliegenden, und wir \rerden weiter unten zu zeigen bemüht sein, wie sich diese heterogenen Gebirgsarten gegen einander verhalten. Aufser den augenscheinlich durch den Porphyr veranlagten Unregelmäßigkeiten, und bis auf die Unterbrechung

7 am Südostrande der Mulde, ist die ellipsenförmige Ablagerung des R o t h l i e g e n d e n Kufserst vollkommen ausgebildet. — Der Q u a d e r s a n d s t e i n aber nimmt die Mitte der Verliefung ein, setzt jedoch südöstlich, über alles andere übergreifend, bis in die Südspitze der Grafschaft fort, so dafs er, für sich allein genommen, als eine noch weit gröfsere Beckenausfütluog erscheint, w i e die durch das llothliegende bewirkte. Denselben Sandstein, oder doch wenigstens die ihui angehörigen Massen, sehen wir aber auch noch isolirt wieder auftreten, übergreifend auf dem ßothliegenden, oder in kleinern Parthien auf nicht unansehnlichen Höhen des westglätzer Urgebirges; doch am mächtigsten, mit uns unbekannter südlicher Ausdehnung> in den schon mehr hüglichen als bergigen Gegenden zwischen der Metau bei Kachot und der Elbe unterhalb Arnau. A.

D a s R o t h l i e g e n de.

82. Die dem Rothliegenden untergeordnete S t e i n k o h l e n f o r m a t i o n finden wir, mit vieler Vollständigkeit und in einem grofsen Reichthum an herrlichen Kohlenllötzen, auch in dem Rothliegenden der untersuchten Gegenden. Sie zeichnet sich, aufser durch den Einschlufs der Kohle, noch ganz besonders dadurch aus, dafs die sie begleitenden und überall vorwaltenden Conglomerate und Sandsteine nicht die herrschend rothe Farbe zeigen, sondern entweder ganz ungefärbt, oder höchstens gelb erscheinen. Nur selten verwischt sich die Grenze durch einen bunten Wechsel rother und weifser Bänke; meist ist die Scheidung scharf, und um so leichter war es uns, die beiderlei Gebirgsmassen auch auf der Karte getrennt anzugeben. W i r werden weiter unten sehen, dafs auch nicht überall die Lagerung ganz gleichförmig i s t , aber doch ohne darin einen Grund zu finden, das Ganze nicht

8 unter einem Hauptbegriff zu vereinigen. Das Steinkohlengebirge macht, in den preufsischen Gegenden, mit w e nigen Ausnahmen, die untersten Schichten der Formation aus. Nicht so ist es in B ö h m e n ; wir linden es dort erst über einer mächtigen Hasse von rothera Saudstein abgesetzt, und da dieser Sandstein, obwohl nur in geringer Stärke, an einigen Stellen auch unter der Schweidnitzer Kohlen-Niederlage gefunden wird, so nehmen wir Veranlassung, das Rothliegende des untersuchten Bezirks in drei Abtheilungen zu bringen, mit denen wir aber keineswegs Formations - Unterschiede andeuten, sondern nur eine leichtere liebersicht der nachfolgenden Schilderung bezwecken wollen. Diese Abtheilungen sind: 1. Der u n t e r e r o t h e S a n d s t e i n im Liegenden des Steinkohlengebirges, oft fehlend, aber in Böhmen sehr verbreitet, 2 . Das S t e i n k o h l e n g ^ b i r g e selbst und in dessen Hangendem, 3» Der o b e r e r o t h e S a n d s t e i n , Torzugsweise mit vielen K a l k s t e i n - (zum Theil auch Dolomit-) F l ö t z e n , welche jedoch auch in No. 1. nicht ganz fehlen. E s könnte wohl auch für zweckmäfsig erachtet w e r den, die Beschreibung des Rothen Sandsteins u n t e r und ü b e r dem Steinkohlengebirge in eine Beschreibung zu fassen, da beide in der Hauptsache wohl mit einander übereinstimmen; allein es linden doch unter ihnen auch wieder manche eiuzelnn Verschiedenheiten statt, die einen getrennten Vortrag wünschenswerter machen. 1, D e r u n t e r e r o t h e S a n d s t e i n . 8 3 . Nachdem der Begriff dieser Bezeichnung so eben festgestellt, und weil die Verbreitung dieses Sandsteins so w i e dessen Bedeckung durch zwei grofse Farthien der Quadersandsteinformation, aus der Karte ersichtlich sind, von seiner weitern Ausdehnung in Böhmen aber erst un-

9 ten die Rede sein k a n n : so wird hier sogleich zu der speziellen Beschreibung seiner Zusammensetzung überzugehen sein. Vorherrschend ist k l e i n » und f e i n k ö r n i g e r S a n d s t e i n , durchgehends von rother Farbe; eine Verbindung Ton Quarzkörnern und sehr oft -von kleinen ekkigen Fragmenten eines röthlich weifsen, Iheils verwitterten, theils ziemlich frischen Feldspaths, durch ein thoniges eisenschüssiges Bindemittel. Das Roth desselben ist meist ein dunkles b r a u n - , blut- oder hyazinthroth, auch mitunter ins ziegelrothe übergehend, oder sich ins graurothe verlaufend. W e n n die Einmengung von Feldspath in dem kleinkörnigen Gestein etwas sehr gewöhnliches ist, so schliefst dagegen das feinkörnige eine erstaunliche Menge zarter Glimmerschüppchen ein, die fast nie darin fehlen, aber in jeneitf nur sparsam vorkommen. Der feinkörnige geht dann und wann in ein dichtes thoniges glimmerreiches dünnschiefriges Gesteii^ von gleicher Farbe über; seltener ist ein Verfliefsen in ein festes quarziges Gestein, worin die kaum mehr erkennbaren Körner durch ein kiesliges Bindemittel sehr innig zusammen gekittet sind. In letzterem vermifst man gewöhnlich die Glimmerschüppchen ganz, und seine Farbe ist mehr ein graues und lichteres r o t h , der Bruch körnig-splittrig, es zeigt an den Kanten einige Durchscheinenheit. Diese im wesentlichsten nicht sehr verschiedenen Abänderungen, wechseln häufig in mehr oder weniger mächtigen Lagen mit einander. Als besondere Gesteinsvarietäten sind aufzuführen: In dem westlichen Theil der Grafschaft Glatz, w o dieser Sandstein zwischen den Gehängen von neuerem Granit (Syenit) und Glimmerschiefer eine partielle Mulde bildet, linden wir ihn, zunächst an der Grenze jener Massen, gewöhnlich in Gestalt eines groben C o n g l o m e r a t e s , dessen Bindemittel aber an allen Orten die

10 charakteristische dünkeTrothe Farbe zeigt. Die eingeschlossenen , mehr eckigen und kantigen als stark abgerundeten Geschiebe, sind, bei der unmittelbaren Berührung mit Granit, Fragmente von diesem, und in der Nähe des Glimmerschiefers schliefst das Conglomérat dessen Bruchstücke ein. Sehr selten erreichen sie die Gröfse eines Kindskopfs, meist nur Wallnufsgröfse, und der Grenze entfernter verläuft sich das Gestein bald wieder in den herrschenden, theils Feldspath, theils glimmerreichen Sandstein, der in jener Mulde meist k l e i n k ö r n i g befunden wird. Unweit des Fufses der Urschiefer des Riesengebirges,und zwar oberhalbTrautenau, kommt ein sehr g r o b k ö r n i g e s C o n g l o m é r a t zum Vorschein, welches, aufser taubeneigrofsen Quarzkieseln, eben dergleichen von lydischem Stein und in geringerer Anzahl Glimmerschiefer-Fragmente einschliefst, dabei aber die Eigentümlichkeit zeigt, dafs die sehr glatten Kiesel eineh lebhaften Glanz besitzen. Ein ähnliches Conglomérat, doch ohne diesen Glanz, lagert oberhalb Trautenbach gegen Schatzlar zu. — Allein nicht überall beobachtet man Conglomeratbänke auf der Grenze mit jenem älteren Gebirge, denn in der Gegend von Hohenelbe, wo bei der verdeckten Elbbrücke die Auflagerung sehr deutlich entblöfst i s t , ruht auf dem Glimmerschiefer unmittelbar der gewöhnliche feinkörnige rotlie Sandstein, in welchem hier, so wie an mehreren andern Orten, runde Flecken und gröfsere Parthien von blafsberggrüner Farbe vorkommen. Das Gestein ist durchgehends sehr deutlich geschichtet, und die Mächtigkeit der abgesonderten Bänke ist gewöhnlich um so geringer, je feinkörniger und thoniger die Masse, wogegeu in dem groben Conglomérat nur einzelne weit entfernte Flötzklüfte vorkommen, die bei nicht grofser Entblöfsung oft kaum so deutlich hervortreten, um die Schichtung EU erkennen. Gewöhnlich

11 -wechselt die Stärke der Schichten zwischen 3 , 4 bis 10 Zoll, einerseits ins schiefrige sich verlaufend, andrerseits (wiewohl selten) bis zu Lachterhöhe. — Die AbsonderuDgsflächen sind eben und die Richtung der Bänke gerade, selten etwas sanft -wellenförmig gebogen. 84. In der Schichtensenkung des unteren rothen Sandsteins finden wir den bereits erwähnten G e b i r g s s a t t e l . Die Linie, in welcher er fortläuft, beginnt bei Bilowes, wo der Sandstein auf Glimmerschiefer liegt, iäfst Babi, Paulischow, Ober-Radoschau rechts, Nachod, Nieder-Radoscliau und Sabrok links, durchsetzt das Thal von Kosteletz und L b o t a , so wie das Dorf Salez, zieht rechts vor Eipel vorbei, und läfst sich in der Aupa herauf bis nach Pausnitz verfolgen, wo sie sich durch eine Bedeckung mit Quadersandstein der Beobachtung entzieht. Bei Wellhota sieht man hernach den Sattel wieder, all e i n e r -wird hier nicht wie bisher durch Schichten von rothem Sandstein gebildet, sondern beide entgegengesetzt einschiefsenden Flügel scheinen ganz aus Steinkohlengebirge zu bestehen, so dafs es hier den ugtern Sandstein' völlig überdeckt. Doch bald verschwindet wieder auf der Südwestseite des Sattels die ohnehin nur schmale Steinkohlen-Niederlage, und seine Linie ist wieder in den rothen Sandstein-Schichten bis in die Gegend von Gabersdorff deutlich ausgeprägt, indem sie bei den niedersten Häusern des Dorfes DeberJe durchzieht. Da die Neigung der Bänke auf beiden Seiten des Sattels, besonders in dessen Nähe, mit wenigen Ausnahmen sehr flach erscheint, so nimmt auf dessen Rücken die horizontale Schichtenlage oft eine Breite von mehr als 1 — 2 0 0 Lachter ein. Daran schliefst sich alsdann zunächst ein Fallen von 5—10 Grad, welches nordöstlich in gröfserer Entfernung in den gewöhnlichen Neigungswinkel von 2 0 — 2 5 Grad übergeht, südwestlich der Sattelkante aber nur selten mehr als 10 Grad Abdachung

Ii annimmt, an manchen Orten sogar nochmals söhlig abgelagert getroffen wird. Die beiden Endpunkte des Sattels zeigen einigen Unterschied, welcher sich jedoch leicht durch die Local"Verhältnisse erklären läfst, Bei Nachod schliefst sich der Sattel an einen stark vorspringenden Urgebirgskamin, der bei Bilowes sich so einsenkt, dafs er unter dem rothea Sandstein verschwindet; aber von seinem ursprünglichen weitern Fortsetzen ist dire Sattelbildung ein Beweis. — W e g e n dieses scharfen Bückens sieht man das entgegengesetzte Einschiefsen der Schichten bis an die Grenze des Glimmerschiefers ausgezeichnet deutlich, und wo dieser endlich hervortritt, gehen die Lagen an dessen Nordseite, ohne grofse Wendung im Streichen, in die Mulde der Gegend von Lewin ein. Diese Mulde hat unterhalb der Stadt Gieshübel, deren Marktplatz noch auf Syenit steht, zwischen diesem und dem Glimmerschiefer bei Tassau, nur noch eine Breite von 600 Lachtern, und erreicht w e i ter 6Üdlich wahrscheinlich ihre Endschaft *). Ob und auf welche Art der rothe Sandstein an der Südwestseite des Glimmerschiefers und Granitkammas fortsetzt, mufsten wir einer künftigen Untersuchung überlassen, da unsere Zeit zu beschrankt war, um diese selbst vorzunehmen. Weiter südostlich auf den Herrschaften Reichenau und Czernikowitz, scheint kein Rüthliegendes vorzukommen, sondern das Quaderstein-Gebilde (Sandstein, Plänermergel etc.) ruht dort unmittelbar auf Thon und Glimmerschiefer **). *)

Mangel an Zeit verhinderte uns diesen Endpunkt aufzusuchen, £ Meile südlich Gieshübel trafen wir unweit der SyenitGrenze noch rothen Sandstein mit einem Streichen in St. 11, und steilem Westlallen. Die Untersuchung wäre auch in Betreff der Ermittelung der Lagerungs- Verhältnisse des Syenits gegen den Tassauer Glimmerschiefer sehr wichtig. " ) Längen- und Breiten» Beatimmungen der Herrschaften Rei-

13 Am Fufse Jet Urschiefer des Riesengebirgea folgt der rothe Sandstein in seiner Schichten - Senkung dem überall ziemlich gleichförmigen Gehänge, und da aus diesem kein Rücken hervortritt, welchem man die Sattelkante angeschmiegt sieht, so ist es natürlich, dafs sich dieselbe unter dur ringsum gleichen Abdachung verliert, und daher von Gabersdorf an in der Gegend Ton Trautenbach nicht mehr bemerkbar bleibt. Dazu kommt nun noch das Auftreten einer ansehnlichen Porphyrmasse, welche hier die Entwirrung der Lagerungs - Verhältnisse ungemein schwierig macht. — Am südwestlichen Abhänge. der südlichsten Koppe des Porphyrit-Kammes zwischen den beiden genannten Dörfern, 1 — 2 0 0 Lachter unter dem Gipfel, lagert auch eine Parthie von Glimmerschiefer, die der. von hier etwa 1500 Lachter entfernten Schiefermasse gewaltsam entrückt zu sein'scheint, und davon durch den rothen Sandstein in dem tiefen Trautenbacher Thale getrennt wird. Dieset Sandstein, theils feinkörnig, theils als grobes Conglomérat, verliert sich endlich nördlich in einer scharfen Spitze in dem Thale von Brettgrund bei Schatzlar, indem hier das anfangs über ihm liegende Steinkohlengebirge mit dem Glimmerschiefer in unmittelbare Berührung tritt, wie dies die Karte näher nachweist. Den Namen des unteren rothen Sandsteins verdient ganz eigentlich nur der zwischen dem Steinkoklengebirge und der Gebirgssattellinie lagernde Sandstein. Auf der Süd Westseite dieser Linie haben wir ihn scharf begrenzt nur als einen schmalen Streifen im Liegenden der gegen S W . einschiefsenden Steinkohlenflötze bei Wellhota. An allen andern Orten ist es zweifelhaft, welche Lagen den auf der entgegengesetzten Seite des Sattels nach Nordosten neigenden Schichten des unteren Sandsteins entcbenau und Czernifeowitz, nebst Hiihen - Bestimmungen und geojjnosli.sehen .Beobachtungen, von Halaschka. Prag 1822.

14 sprechen, and welche schon dem oberen rothen Satidstein angehören dürften? W e i l nämlich hier das Steinkohlengebirge nicht vorhanden i s t , so fehlt die T r e n n u n g ; beide Glieder verfliefsen natürlich ineinander, und machen nur ein Ganzes a u s , über dessen Ausdehnung gegen "Westen, so w e i t sie uns bekannt, w i r hier noch einige Bemerkungen beifügen. Ob die auf der Karte des Hrn. v. R a u m e r angegebene Grenze mit den Urschiefern die richtige sei, müssen w i r dahingestellt sein l a s s e n ; einer Abweichung bei Hohen Elbe haben w i r bereits oben (13.) e r w ä h n t , und bei Ernsthai, einer Eisenhütte § Meile östlich Gessenay, w o Hr. T . R a u m e r noch Urschiefer angedeutet, kommt schon Rothliegendes zum Vorschein*). Einen herrlichen Durchschnitt liefert das romantische Elbthal zwischen Hohenelbe und Arnau, mit seinen steilen, oft über 50 Fufs hohen Felsenwänden. Die Bänke des feinkörnigen, nicht selten thonigen, rothen Sandsteins, schiefsen in der Nähe des Urgebirges unter 2 0 — 2 5 Grad Fallen e i n , weiterhin wird ihre L a g e allmälig immer flacher, bis sie bei der Pelsdorfer Sagemühle endlich ganz söhlig erscheint. So verfolgt man die Schichten bis zum Niederende von Münchdorf; hier aber, und dann bei Guthsmuths und Arnau, so w i e noch unterhalb der Stadt, *wird man von einer nördlichen Neigungsrichtung unter einem, selten 5° übersteigenden Fallwinkel, überrascht. Der mannigfaltigste W e c h s e l der Schichtensenkung herrscht in der Gegend von Neuschlofs, Debernay, Ivottw i t z , Pilsdorf und P i l n i k a u , ein System von kleinen Satteln und M u l d e n , zu dessen Entwickelung eine g r e isere Entblöfsung und eine genaue topographische Karte *)

Nach einer Mittheilung des H r n . H e r z o g , der die Gflte hatte, uns bei Bereisung des böhmischen Gebirges zu begleiten, und uns mit einer Thätigkeit zu unterstützen, die unsern wärmsten Dank verdient.

15 erforderlich sein würde. Am natürlichsten Sucht man die Ursache in koppenl'örmigen Erhebungen und rinnenlörinigen Verliefungen des unterliegenden Grundgebirges, und dieses tritt auch auf der Höhe zwischen Pilzdorf und Filnikau einmal unverhüllt hervor und besteht aus einem quarzreichen Glimmerschiefer ( 1 3 . ) , welchen der Sandstein ringsum mit gleichem Abfall einzufassen scheint. Von hier gegen Trautenau h i n , und südlich dieser Sladt, sind die Neigungs - Richtungen überall sehr verschieden, dabei ineist unter sehr flachen W i n k e l n oder ganz horizontal. Erst in der Gegend von Eipel und bis nach Nachot herrscht, bei der geringeren Entfernung von dem Sattel, wieder südwestliches Fallen als durchgreifendes Gesetz. Die Grenze des rothen Sandsteins mit der ihm südlich liegenden mächtigen Quadersandsteinmasse, ist, so weit die Karte reicht, aus dieser ersichtlich. Von dem letzten darauf angegebenen P u n k t e , zwischen den Dörfern Keule und Nimmerstatt, haben w i r sie westlich bis in die Gegend von Arnau verfolgt, w o dieselbe südlich Neuschlofs und Debernay durchgeht, und die eine Hälfte des Dorfes Kezelsdorf auf rothein, die andere südliche Hälfte aber auf Quadersandstein ruht. — Die Breite des Rothliegenden in dem Elbthal zwischen hier und Hohenelbe beträgt fast Meile, und mit dieser ansehnlichen Breite scheint es noch weiter westlich i n d e n B u n z lauer Ilreis des Königreichs Böhmen fortzusetzen. 85. Da wir bei dem Mangel einer sichern Grenzlinie, auf der Südwestseite des Sattels, den untern und obern rothen Sandstein in eine Beschreibung fassen mufsten, so ist nun auch hier der Ort, der darin aufgefundenen isolirten S t e i n k o h 1 e n g e b i r g s - P a r t h i e n zu gedenken. Südöstlich des Dorfes W e l h o t ä lagert Steinkohlengebirge mit südwestlicher Schichtensenkung unter 60 bis

16 6 9 Graden; es enthalt 2 oder 3 Fltftze von 2 5 — 3 0 Z o l l Stärke, die von Schieferlhon begleitet werden, und auf denen auch einige Baue umgehen. Aber die ganze Breite der Bildung, so weit ihr Einschiefsen südwestlich, beträgt kaum 6 0 — 7 0 Lachter; südöstlich aber verliert sich dieselbe bald unter dem Quadersandstein, und nordwestlich scheint sie sich zwischen dem hervortretenden liegenden und dem hängenden rothen Sandstein ganz auszukeilen. Ihre Entfernung von dem nordöstlich einschiefsenden Steinkohlen-Flötzzuge ist etwa zu 4 — 5 0 0 Lachter anzunehmen.« In der Nähe des Dorfes Kramolin, und zwar zwischen demselben und Nachod, fanden wir eine wenig verbreitete Parthie eines weifsen und gelblich weifsen, klein-, und feinkörnigen Sandsteins, den wir nur für eine Abänderung des ihn umgebenden rothen gehalten habßn würden, wenn uns nicht Spuren von Steinkohle auf M a n z e n - A b d r ü c k e n und sogar die Anzeige eines FlötzAusgehenden aufmerksam gemächt hätten, ihn für ein einsames Vorkommen von Kohlengebirge anzusprechen. Seine Schichtung war zu undeutlich, um sie abzunehmen ; der rothe Sandstein der Umgebung zeigt westliches Fallen unter einem Winkel von 1 2 — 1 5 Grad. Ausserhalb des auf der Karte dargestellten Bezirks kommt an der Grenze der Urschiefer bei Ernsthai, unweit Gessenay, deutlicher Kohlensandstein zum Vorschein, und südlich Semile soll ein Steinkohlen-Bergbau im B e triebe sein #). 8 6 . Noch sind in dem beschriebenen Terrain einige Vorkommnisse von F l ö t z k a l k s t e i n anzuführen: * ) W i r verdanken diese Angabe der Mittheilung des HrO. H e r z o g , und durch Hrn. Baron v. F r e u n d , dem Besitzer von Semile, erfuhren wir ein Gleiches, so wie, daf» derselbe eine nähere Untersuchung der Steinkohlen-Spuren bei Gessenay beabsichtigte.

17 Ein dichter grauer K a l k s t e i n findet sich westlich Trauteribach, allein die in früheren Jahren darauf umgegangenen Baue waren bereits verfallen, und wir daher aufser Stande, dessen Mächtigkeit' und Lagerung abzunehmen. Wahrscheinlich fällt derselbe, wie der ihn einschließende rothe Sandstein, nach Südosten ein. Bei den obersten Häusern des Dorfes Saugwitz, unweit Eipel, zieht sich eine ziemlich tiefe Schlucht in nordöstlicher Richtung nach dem vorliegenden Flateau herauf. An ihrem Ausgange in das Aupa-Thal bemerkt man eiii nicht eben mächtiges Flötz von einem dichten lichte rüthlich grauen K a l k s t e i n , der aber vieleQuarzkörner enthält und daher nicht benutzt wird. Seine Neigung geht, so wie diejenige des darauf und darunter liegenden feinkörnigen rothen Sandsteins, unter 5 bis 8 Graden nach Nordost. Etwa 3—400 Lachter in der Schlucht herauf ist ein kleiner Stölln angesetzt,»der gegen Osten fortgetrieben, und auf welchem bei vielleicht 20° Länge ein 6 — 8 ° tiefer Schacht abgeteuft ist. Leider waren beide unfahrbar, aber ihre Halden zeigten das sehr merkwürdige Vorkommen eines Flötzes von b i t u m i n ö s e m M e r g e l s c h i e f e r . Dieser Schiefer ist von bräunlich schwarzer Farbe, der Bruch im Kleinen feinkörnig, uneben ins ebene übergehend, an sich matt, nur von zarten Glimmerschüppchen mit erborgtem Schimmer.' Die schiefrigen Absonderungsflächen sind meist etwas dunkler gefärbt, dabei ausgezeichnet glatt und glänzend von Fettglanz. Eingemengt findet man darin in feinen Blättchen und zart eingesprengt K u p f e r k i e s und etwas B l e i g l a n z , aufserdem schlackiges E r d p e c h in schmalen Trümmern und rundlichen Parthien. Auch bemerkten wir mehrere kleine Abdrücke von Acotyledonen-Gewächsen und eine Spur von einem Fisch-Abdruck (?), so dafs es keinem Zweifel unterliegt, dafs man hier einen WallKarsten Archiv I V . B . I . H.

2

.

18 ren Kupferschiefer vor sich habe. — Mit diesen Schieferstiicken, oft sogar noch damit verbunden, sieht inan einen dichten, bald dunkel, bald lichte rauchgrauen, theilweise auch stark bituminösen, viel eingesprengten Schwefelkies enthaltenden , K a l k s t e i n , der den sogenannten Nobergen des Mansfeldschen Kupferschiefer oder Zechstein-Gebirges entspricht, und hier wahrscheinlich eben so wie dort, zunächst über den Schiefern liegt. — Seine Mächtigkeit ist uns unbekannt, aber diejenige des Kupferschiefers dürfte nicht über 6 bis 8 Zoll betragen, wie manche der gröfseren vorgefundenen Fragmente schliefsen lassen * ) . Aus einer Gegeneinanderstellung des Tagegebirges des Stöllns und des Schachtes ergiebt sich sehr deutlich, dafs erslerer in dem Liegenden des Flötzes angesetzt s e i , und letzterer dessen Hangendes durchsunken habe. Auf der Schachthalde liegt, aufser Stücken von Schiefern und Nobergen, nichts als ein theils rother lettiger Schiefer, theils ein lichtgrauer schiefriger HI e rg e l , die also das Dach des Flötzes ausmachen. Auf der Halde am Stölln Mundloch vermifsten wir jenen Mergel ganz; dagegen besteht sie, aufser einer nicht tinansehnlichen Förderung an Schiefern, durchgehends aus grofsen Stücken von einem feinkörnigen festen S a n d s t e i n von w e i f s l i c h g r a u e r F a r b e , der in mächtigen Bänken geschichtet sein muis, und ganz mit dem Mansfeldschen W e i f s l i e g e n d e n übereinkommt, welches Hr. F r e i e s l e b e n seiner untern Abtheilung des älteren Kalksteins zurechnet. *)

Nach

Aussage

de»

herrscha(t).

Nachotschen

Obersteigers

B e u t h n e r , der die Versuchbaue einigemal befahren hat und uns darauf aufmerksam m a c h t e ,

soll das Schieferflölz eine

Mächtigkeit von 3 | L a c h t e r n haben ,

allein hierin ist gewifs

der darauf liegende Kalkstein mit begriffen, grüfstentheils etwas bituminös zeigt.

weil sich dieser

Seine Angaben über

Sohle und Dach und das nordöstliche Einfallen stimmen mit unsern Erörterungen überein.

19 Je unverkennbarer diese Uebereinstimmung, um so auffallender erscheint es, dafs hier das ganze Vorkommen nicht nur mitten i m rothen Sandslein, diesem eingelagert, angetroffen wird, sondern dafs es sogar auch noch im' L i e g e n d e n d e s S t e i n k o h l e n g e b i r g e s sich befindet. W i r überzeugten uns hiervon hinlänglich in der erwähnten Schlucht , indem wir sowohl iin^Hangenden als im Liegenden rothen Sandslein mit überall nordöstlicher Schichtensenkung beobachteten. Der Fallwinkel seiner Bänke ist 10 —12 Grad, und so dürfte wahrscheinlich auch das Schieferflötz sich verflachen. Zwischen hier und dem Steinkohlen-Flötzzuge bei Peterwitz zieht zwar mit beinahe \ Meile Breite eine Masse yon Flänerkalkstein durch; allein diese liegt jedenfalls übergreifend, und es ist kein Grund vorhanden, bei dem rothen Sandstein, von der Sattelkante an bis zum Sleinkohlengebirge hin, eine durchgehends gleiche nordöstlich« Neigung seiner Bänke, so wie derjenigen des Kupferschiefer-Flötzes und des früher angeführten Kalksteins, im mindesten zn bezweifeln, so anomal auch das Vorkommen eines Flötzkalkes ist, welcher den Steinkohlen an Alter vorangeht. Im Gebiete des rothen Sandsteins, auf der Südwestseite des Sattels, kennen wir das Vorkommen von Kalkstein nur auf ejnem einzigen Punkte, und zwar zwischen Hohenbrück und Rognitz, südlich Trautenau. Er kommt hier auf vielen Stellen zum Vorschein, und wir müssen es dahingestellt sein lassen, ob es nicht vielleicht mehr als ein Flötz ist, welches er bildet ? — Seine Mächtigkeit scheint meist ziemiich bedeutend zu sein. Der K a l k stein ist dicht, von blafs- und gelblich grauer, ins weifslich gelbe übergehender Farbe, und zeigt meist eine starke Beimengung von feinem Sande, Diese, im Verein mit der Eigenschaft in dünnen, oft noch unter l Z o l l starken Platten zu brechen, macht ihn zur Verarbeitung zu Schleif2*

20 steinet) nutzbar, welche in Hohenbrück gearbeitet wer*« den. — Streichen und Fallen dieses Kalksteins ist ganz so, wie es der einschliefsende rothe Sandstein zeigt, nämlich unter 5 bis 6 oft auch noch weniger Graden gegen Nordwesten. Es ist sehr wahrscheinlich, dafs in dem r o then Sandstein noch hier und dort Kalkflötze aufsetzen mögen; allein in den nur noch hüglichen Gegenden, die er einnimmt, werden die Entblöfsungen seltner, und zu besondern Versuch - Arbeiten ist, bei dem Kalkreichthum der benachbarten* Urschiefer des Biesengebirges, wenig Anregung. 8 7 . I m Liegenden des Niederschlesischen SteinkohIengebiiges kommt der untere rothe Sandstein nur in e i nigen schmalen Streifen zum Vorschein. Der bedeutendste ist derjenige, welcher im Liegenden der Bergrecht-Grube, auf der rothen Höhe bei Neukrausendorf, 1 Stunde östlich Waldenburg, beginnt, hier eine Breite von etwa 1 0 0 Lachtern einnimmt, nordwestlich aber im Liegenden der W e i f s i g - und Segen-Gottes-Grube bis an das AltwasserT h a l fortsetzt, und anfangs auf Gneus, hernach a u f U e bergangsgebirge ruht. E s ist ein k l e i n k ö r n i g e r g r a u l i c h r o t h e r S a n d s t e i n , mit vielen Fragmenten voa Glimmerschiefer, lydischem Stein und silberweifsen Glimmerblättchen; selten wird derselbe einmal zum grobkörnigen Conglomerad Im westlich vorliegenden Friedrich Wilhelm-Stölln ist zwar auch rother Sandstein durchörtert worden, allein es kommt unter ihm schon ausgezeichnetes Kohlengebirge v o r , und wir müssen es sogar dahingestellt sein lassen, ob es mit dem angegebenen rothen Sandsteinzuge nicht eine ähnliche Bewandnifs habe ? An dem Tannhauser Schlofsberge lagert ein schmaler Streifen von rolhem Sandstein und Conglomerat, zwischen dem dortigen, mit Gneus in Berührung stehenden, íorpfiyr und dein Steinkohlengebirge. — Zwischen dem

21 Charlotteubrunûer Neukretscham und dem Zwicker Thale bei Reufsendorf ist durch Schürfarbeiten ebenfalls rother Sundstein entblöfst worden, welcher zuin Theil auch mit dein Porphyr, auf der Grenze des Gneuses, grenzt, aber au andern Funkten drängt sich wieder das Kohlengebirge zwischen e i n , und w i r behalten uns deshalb dessen Beschreibung vor, besonders da noch an vielen andern O r ten mitten in der Steinkühlen - Bildung mächtige rothe Sandsteine gefunden werden, und ihr Auftreten alsdaun oft mit dem Vorkommen von Porpliyrmassen in einer engen Beziehung zu stehen soll eint. 2. Das

Steinkohlengebirge.

88» Da wir die aufserhalb der grollen Flötzgebirgsmulde im Rothliegenden aufgefundenen Parthien von Kolilengebirge bereits angeführt haben, da ferner alle andere Beobachtungen, welche wir über die Verbreitung dieser Bildung gemacht, im Bezirk der K a r t e liegen, und durch diese dessen Ausdehnung, ohne irgend eine Einmeiigung von hypothetischen Voraussetzungen, dargestellt wird, alles übrige aber, w a s über Lagerung, Schichtensenkung u. s» f. zu sagen ist, am besten dem weitern Verfolge vorbehalten bleibt: so nehmen wir keinen Anstand, hier sogleich zur Charakteristik der innern Zusammensetzung, und zwar zuvörderst zu einer allgemeinen Schilderung des Gesteins überzugehen. 89. G o n g l o m e r a t u n d S a n d s t e i n bilden herrschend die Masse des eigentlichen Steinkohlengebirges. Das Conglomérat, welches am mächtigsten in den untersten Schichten der Formation vorkommt, auch wohl zwischen den Flötzzügen die stärkeren Mittel ausmacht, aber selten zwischen den Steinkohlen-Flötzen selbst in unmittelbarer Berührung mit ihnen angetroffen wird, — besteht gewöhnlich nur aus verschiedenen gefärbten Quarzkieseln, von W a l l n u f s - bis F a u s t - , mitunter aber aueh

22 bis Kindskopf —Gröfse, und eben so gestalteten Geschieben von schwarzem Kieselschiefer und lydischem Stein, w e l c h e durch ein theils kiesliges, theils, w i e w o h l selten e r , t h o n i g e s , oft eisenschüssiges Bindemittel y on gelblich oder graulich weifser F a r b e zusammen gekittet sind. Z u w e i l e n liegen i m m e r noch wieder kleinere K i e s e l z w i schen den gröfsern, an andern Orlen trifft man aber letztere m e h r einzeln in einer feinkörnigen Sandsteinmasse; i m ersteren F a l l sind die K i e s e l oft weniger rund, man hat das bekannte s c h a r f k ö r n i g e Das Vorkommen

und

Gonglomerat.

fremdartiger noch kenntlicher G e -

schiebe beschränkt sich meist auf die Grenze mit Urgebirgsarten,

und fehlt gewöhnlich,

w o das Conglomérat

a u f den untern rothen Sandstein oder auf Uebergangsgebirge ruht. gestein

S o findet man bei Schatzlar ein Trüminer-

aus abgerundeten Stücken

von Glimmerschiefer,

welche^ man unbezweifelt zum secundären Gebirge rechnen w ü r d e , w e n n nicht das Bindemittel die ausgezeichnete gelbliche Farbe

des Steinkohlen - Gonglomerates an

sich trüge. F r a g m e n t e von Gneus k o m m e n bei Rudolphswalde,

eben

dergl. von Gabbro auf der Nord Westseite

des Leerberges bei Hausdorf vor.

Glimmer in feinen

Blättchen w i r d selten in diesen Massen vermifst. Häufig ist ein k l e i n k ö r n i g e r S a n d s t e i n , sammengesetzt von

weifsein

zu-

aus erbsengrofsen ganz runden Körnern und gelbem Quarz und lydischem Stein,

mit eckigen Körnern eines weifsen oder blafsfleischrothen, m e h r oder weniger frischen Feldspaths, welcher b i s w e i len 5 bis f des Ganzen einnimmt, und dessen V e r w i t t e rung dieses Gestein len

macht.

leicht und bald an der L u f t zerfal-

Auch in ihm

pflegt Glimmer

eingemengt

zu s e i n . Der f e i n k ö r n i g e S a n d s t e i n nur aus Quarzkörnern, Funkte

doch

aufgelösten Feldspailis ;

endlich bestehtfast

fehlen selten feine erdige feinschuppiger Glimmer

aber ist sein gewöhnlichster Gemeugtheil. Die Farbe ist vorwaltend lichtgelb, isabell- auch ockergelb ins weifse, andererseits ins graue nüancireud oder sich ins löthliche verlaufend. Oft findet man ihn gefleckt, noch öfter gestreift — ein Wechsel von weifsen, gelben, braunen und rothen Farben, theils in Wellenlinien fortlaufend , theils in zirkelrunden concentrisclien Richtungen, welcher aber von der Schichtenlage völlig unabhängig zu sein scheint. Zuweilen sieht man in Steinbrüchen den lichtgelben Sandstein nicht nur a u f den "Kluftflächen, sondern auch a n diesen, 2 — 6 Z o l l tief im Innern, braun gefärbt, und wenn diese Klüfte nahe liegen, bleibt oft zwischen ihnen nur ein rundlicher Kern weifs. Merkwürdig sind einzelne, von der Hauptmasse deutlich abgesonderte, gewöhnlich von dieser nur durch die Farbe unterschiedene Kugeln desselben Sandsteins. W i r sahen sie entweder ganz ohne Zerspaltuug, oder plattenförmig, nirgends aber concentrisch-schalig abgesondert. Angeführt zu werden verdient das Vorkommen von Kiesel-Conglomérat in der Mitte von Sandstein-Schichten. — Ohne Ablösung und ohne Beziehung zur Schichtenlage , oft dieser grade entgegengesetzt, legen sich jdie Kiesel an-, n e b e n ' und übereinander, und bildeu in dem sie umschliefsenden feinen Sandstein unregelmäfsige Streif e n , welche bald mächtiger werden, bald rasch aufhören oder sich allmäiig auskeilen. — Eine sichere Anzeige, dafs eine solche Schicht sich nicht langsam aus dem Gewässer zu Boden setzte, sondern dafs eine starke Fluth ihre ganze Masse auf den Ort w a r f , w o wir sie jetzt finden, und dafs diese Fluth rasch wieder zurückgetreten sein mul's, weil sie sonst den feinen Saud ¿wischen den Kieseln herausgespühlt, und so diese doch immer wieder zur besonderen Lago gemacht haben w ü r d e , wovon mau sich au den Ufern der xueisteu Flüsse deutlich überzeugen kann.

24 E s schliefst sich' an dieser Beobachtung eine andere ähnliche Erscheinung an. W i r haben nämlich im W a l denburger Reviere einigemal die Bemerkung gemacht, dais über T a g e , in Steinbrüchen oder durch natürliche Entblöfsung sichtbar, ein grobes Kiesel-Conglomerat anstand, -während man bei querschlägiger Durchörterung desselben Mittelsi in 15—25 Lachter Teufe, das Gestein nicht nur von kleinerem Korn mit einzelnen gröisern. Geschieben, sondern sogar mitunter nur einen feinkörnigen Sandstein antraf. Unverkennbar warf hier di& Fluth, der Wasserwirkung auf dem Stofsheerde analog, die Masse an der schiefen Unterlage herauf, und ihr ungleich schwächerer Rückstrom vermogte nur die leichteren Theile mit sich zu nehmen, deren Gröfse daher mit der Entfernung vom Ausgehenden im Umgekehrten Verhältnifs stehen mufs*). 9 0 . Der graue feinkörnige Sandstein, gewöhnlich mit eingestreuten Gliminerschüppchen, geht, durch Zunehmen des bindenden Thongehalts, in s a n d i g e n S c h i e f e r t h o n , und dieser in r e i n e n S c h i e f e r t h o n über. Gewohnlich bläulich- oder aschgrau, an sich matt und nur durch eingemengte Blättchen von silberweifsem Glimmer etwas schimmernd; im Strich eben so und ohne Farbenveränderung. Der Längenbruch erscheint meist d i c k - , oft verworren schiefrig, der Querbruch bei den festesten Abänderungen fast eben, im Grofsen mit einer Neigung ins flachmuschlige, bei dem minder erhärteten ins feinerdige übergehend; wenig fett anzufühlen, und auch wenig an der Zunge hängend. Aller Schieferthon, wenn er auch bei der Gewinnung ziemlich fest war, löst sich an der Luft bald zu einem zähen fetten Letten auf, *)

Bei den losen S a n d - und Kies - Ablagerungen des aufgeschwemmten Landes findet man oft etwas ähnliches, wie n a mentlich in Oberschlesien, wo grober Eies vorwaltend die h ö heren Punkte bildet, unterdefs in den benachbarten Thälern nur feiner Sand angetroffen wird.

25 und eben so trifft man ihn gewöhnlich zunächst unter der Daminerde; -wirkliche in die Teufe fortsetzende L e t t e n l a g e n kommen nur als schmale ZwischenmitteL zwischen Steinkohlenbänken vor. Durch Aufnahme von kohligen Stoffen nimmt der Schieferthon eine dunkel bis schwärzlich graue Farbe an, wobei er im Strich noch immer lichter wird, bis er endlich in den ausgezeichneten B r a n d s c h i e f e r von graulich und bräunlich schwarzer Färbung mit gleichfarbigem matten Strich übergeht. Dieser zeigt sich gewöhnlich mehr dicht als erdig, dabei mit ausgezeichnet oft sehr dünnschiefrigem Bruch ; sein Votkommen ist aber nur sehr untergeordnet, theils als schwache Decke oder "wenig mächtige Zwischenlage der Kohle, in welche er sich durch Zurücktreten des Thongehalts allmälig verläuft. Noch untergeordneter ist im Schieferthon des untersuchten Bezirks das Vorkommen einer Beimengung von dem anderwärts darin so häufigen k o h l e n s a u r e n E i s e n o x y d u l , und aufser einigen schmalen Zwischenmitteln in der Steinkohle, die jedoch auch nicht sonderlich eisenreich sind, ist uns kein zusammenhängendes wirkliches Flütz von T h o n e i s e n s t e i n bekannt geworden. Dagegen findet man denselben mitunter als einzelne rundliche Stücken von sogar mehr als Fufs Durchmesser, im milden Schielerthou in der nächsten Nachbarschaft von Steinkohlep-Flötzen , und zwar bald in deren Sohle, bald im Dache. Gern sind diese S p h ä r o s i d e r i t e in ihrem Innern h o h l , und an der Grenze mit der Höhlung dickstenglich abgesondert, mit ebenfalls nach innen spaltenartig offenen Absonderungsklüften. — In einem dergl. Exemplar von mehr als 3 Centner Schwere, welches auf der Theresien - Grube beim Abteufen des Agnes-Schachtes getroffen, bemerkten wir drusig zusammengehäufteRhomboeder von S p a t h e i s e n s t e i n , welcher, obgleich minder ausgezeichnet, auch an andern

26 Funkten auf gleiche Art vorkommt. Dafs dieser Eisenstein viel Mangau enthalten m a g , beweist sein Braunanlaufen an der Atmosphäre; auf dem frischen Bruch ist seine Farbe gewöhnlich lichtaschgrau, ins gelbliche übergehend. Bei seiner unbedeutenden Frequenz wird er nirgends benutzt. 91. Wenn auch an Masse allem andern nachstehend, linden wir doch das eigentlich die in Rede stehende Bildung charakterisirende Glied in der, S t e i n k o h le. Da die bestehenden Abtheilungen der Steinkohle einerseits nicht allgemeine Anwendung finden können, Und andererseits durcli die häufige Aenderung und Austauschung der ihnen beigelegten Namen die damit verbundenen Begriffe schwankend geworden sind: so erlauben .wir uns, die Charakteristik der Steinkohlen im Bereich unserer Untersuchungen etwas genauer durchzuführen : 1) Die reinste unter ihnen sehen w i r in der B l ä t t e r k o h l e . In 2 Richtungen deutlich blättrig, doch gewöhnlich mit einigem Unterschied in -der Vollkommenheit, nach einem ungefähr rechtem, doch durchaus nicht konstantem "Winkel, weil die Struktur nichts anders als eine mechanische Absonderungs - Erscheinung und kein •krystallinisches Verhältnifs vorstellt; auch geht diese Theilbarkeit nicht so weit, dafs man nicht im Stande -wäre, selbst in der Trennungs-Richtung den wahren Bruch zu erhalten. Ein dritter Absonderungs-Durchgang schneidet die ersteren auch ungefähr rechtwinklich, ist aber -viel versteckter; er entspricht den Flächen der Schichtung. Der Querbruch geht bei den reinsten Abänderungen ins flachmuschlige, andererseits, doch seltener, etwas ins unebene. W e i c h s kaum noch etwas spröde, leicht zersprengbar in cuboidische Bruchslücke. — Sammtschwarz, mitunter ins pechschwarze, weniger ins graulich schwarze. Im Bruch stark glänzend, besonders im inuscliligein Querbruch — von Fettglanz, der bei manchen sich

27 etwas ins halbmetallische neigt (auf den Absonderangsflächen); Strich gleichfarbig und glänzend; völlig undurchsichtig. Diese Blätterkohle geht nur auf zweierlei Art in einen dichteren Zustand über: E i n m a l , und dies scheint bei der reinsten der Fall zu sein, tritt die blättrige Absonderung so zurück, dafs der Bruch fast durchgehends flachmuschlig ausfallt, und jene cuboidische Absonderung nur höchstens mehr im Grofsen vorhanden ist. — Solche nahe an P e c h k o h l e grenzenden Abänderungen zeigen einen sehr ausgezeichneten Fettglanz, eine rein schwarze Earbe und etwas mehr Sprödigkeil. A u f d e r a n d e r n S e i t e nähert sich die Blätterkohle der S c h i e f e r k o h l e . Eine grobschiefrige Absonderung schliefst das blättrige ein, welches auch meist nicht mehr so vollkommen erscheint. Dabei geht die Farbe ins graue, und der Glanz sinkt bedeutend herab. — Nicht selten sind, besonders in dieser Kohle, einzelne diagonale Absonderungsflächen mit einer büschelförmig aus einander laufenden Streifung oder Furchung. 2) S c h i e f e r k o h l e . Weniger für sich als ganze Flötze, sondern mehr als stärkere oder schmälere Bänke, der Blätterkohle untergeordnet. Grob, und fast nie vollkommen schiefrig; der Querbruch uneben, von sehr feinem Korn ins ebene, iin Grofsen sich ins flachmuschlige neigend. Weich gegen das halbharte. Leicht zersprengbar in scheibenförmige Bruchstücke; etwas milde. Nie rein sammt-, sondern nur graulich schwarz. Im Strich meist unverändert, zuweilen mit etwas mehr Glanz. — Pechschwarz und ganz matt ist die Schieferkohle eines Flötzes auf der Jacobs - Grube im Glätzischen, und dies die einzige solcher Art. — Sie ist etwas schwerer als die Blätterkohle, also wohl unrein. Die Vereinigung der Blätter- und Schieferkoble in

28 abwechselnden, von ~ bis 6 Zoll starken Lagen, von denen erstere gewöhnlich stärker als die der Schieferkohle, und beide theils fest mit einander verwachsen, theils durch Flötzkliifte in 2 — 4 0 Zoll mächtigen Bänken getrennt gefunden werden, ist im untersuchten Bezirk eine so herrschende Regel, dafs alles andere fast nur als Ausnahme oder untergeordnetes Vorkommen gelten kann. 3) G r o b k o h l e . Eine durch Thonbeimengung, vielleicht oft in noch höherem Grade als die Schieferkohle, verunreinigte Steinkohle. Grobschiefrig, im Quejbruch uneben, von grobem eckigem Korn. Schwarz ins graue, wenig glänzend. In den festeren Abänderungen wird man darin selten einzelne schmale Lagen vermissen, welche rein schwarz sind, und eine Neigung zum blättrigen Gefüge bemerken lassen. Diese Absonderung scheint daher der reinen Kohle ganz eigentümlich zu sein; sie verschwindet, wo ihre Masse, beim Conilict mit Schieferthon, dessen Textur anzunehmen genötbigt wurde, tritt aber immer wieder im Grofsen wie im Kleinen deutlich hervor, wo sie von der fremden Beimengung verschont blieb, und selbst bei einiger Verunreinigung finden wir doch gewöhnlich in der Schieier- wie in der Grobkohle noch eine, obgleich oft nur sehr versteckte, Neigung, in grofse cuboidische Absonderungsstücke zu zerspringen. Zur Grobkohle rechnen wir nöch jenen wenig compacten Zustand der Steinkohle, wo sie ein verworren schiefriges Gefüge, die geringste Härte, eine graulich schwarze Farbe und etwas Müdigkeit zeigt, und durch alles dies eine starke Beimengung von Letten verräth. Vorzugsweise kommt diese Kohle auf mit Lettenmitteln durchzogenen Flötzen, besonders aber im Glätzischen als schmale Flötze nicht selten vor. 4) K e n n el k o h l e . Wenigstens dieser sehr nahe stehend erscheint die Kohle des mit dem Friedrich Wil-

29 h e i m s - S t ö l l n bei Altwasser überfahrenen liegenden Flötzes von 18 Zoll Mächtigkeit. Verworren dick- bis fginund dabei meist kruinmschiefrig. Der Querbruch eben und im Grofsen ins unvollkomplne und ilachmuschlige, — fast halbhart upd schwerer zersprengbar als die andern Kohlenarten. Pechschwarz, im Bruch nur schimmernd, auf den ausgezeichnet glatten Absonderungsflächen stark glänzend von Fettglanz, auch e t w a s dunkler. I m Strich gleichfarbig, aber etwas glänzend, also e t w a s milde. Sie ist sehr leicht entzündlich, läfst aber beim Verbrennen viel Rückstand (erdige T h e i l e ) , welche sich auch schon durch ein 'etwas höheres spez. Gewicht verrathen. — Sie würde sich, den gemachten Versuchen n a c h , zu Knöpfen elc. verarbeiten lassen, w e n n die fein- und v e r worren schiefrige Absonderung sie nicht in allzu kleinen Stücken lieferte, auch ist sie mit zu vielem Schwefelkies verunreinigt. Das Flötz w i r d nicht gebaut. 5 ) F a s e r k o h l e (mineralische Holzkohle, fasriger Anthracit). Kiemais derb in zusammen hängeuden Flötzbänken, sondern entweder in schmalen, einige Linien starken Schichten zwischen der andern K o h l e , oder in dieser in einzelnen mehr platt als rundlichen Farthien, die sich aber auch gewöhnlich den Flötzklüften parallel neben einander legen. Ihr Bruch ist fasrig, stark schimmernd, von Seidenglanz. Sehr weich ins zerreibliche, stark abfärbend. Durch letztere Eigenschaft macht sich auch bei der geringsten Menge ihr Dasein sogleich k e n n t lich, da alle andere Kohle an sich nicht abfärbt. Die Farbe ist theils s a m m t - , theils graulich schwarz. B e kanntlich ist es Kohle im unverbrennlichen Zustande, und sie wird daher der Benutzung der Steinkohle, w e l che sie in gröfserer Frequenz einschliefst, oft nachtheilig (besonders bei der Koaks-Bereitung). — Bemerkt zu w e r den t erdient, dat's sich auf den Lagen, neben der Faserkohle, gern eine recht reine, m uschlich brechende Pechkohle vorfindet.

30 6 ) S t a u g e n k o h l e . Der Vollständigkeit wegen führen w i r das einzelne Vorkommen einer dickstenglich abgesonderten- Steinkohle auf dem Hauptflötz der F i x s t e r n - Grube bei Altwasser etc. hier mit an. Da aber diese Structur nur durch das Auftreten des Porphyrs im Dache veranlafst scheint, und daher nicht dein charakteristischem Kolilengebirge angehört, so können wir die nähere Beschreibung dieser interessanten Erscheinung erst weiter unten folgen lasse», 9 2 . W i e in allen Steinkohlengebirgen ist auch im untersuchten das Vorkommen von t a u b e r K o h l e keine seltene Erscheinung, und z w a r finden wir sie hauptsächlich von zweierlei A r t : a ) Ein Flötz besteht aus einer verworren schiefrigen, mit Letten stark vermengten und dabei sehr wenig verbundenen Kohle, wobei diese eigentlich nicht an sich selbst taub, sondern nur durch ihre Unreinheit nicht benutzbar erscheint. W i r d das Gemenge feiner und bis zum unkenntlich werden der Zusammensetzung, so haben w i r deü Uebergang in den Brandschiefer. b ) Oder die Kohle ist an sich selbst rein, aber des zum Brennen erforderlichen Wasserstoffs beraubt; in diesem Zustande zeigt sich jedes Flötz am Ausgehenden in 2 bis 5 Lachter Teufe unter dem Rasen. Ferner k o m men Parthien von solcher Kohle in verschiedenen, oft schon nicht unansehnlichen Teufen vor, so z. B. auf der Graf Hochberg-, Theresien-, Neue Heinrich-, Comb. Abendröthe-Grube bei Waldenburg und Gottesberg u. a. a . O. Gern zeigen auch die Flötze an der Berührung mit Sprungklüften auf | — 1 Lachter Länge eine eben solche ß e srhaffenbeit. Diese Kohle ist nur wenig compact, zeigt eine g r a u e , mitunter etwas ins bläuliche fallende Farbe, und nur geringen trüben Glanz. Ihre Structur ist den KoMeDarten gleich, aus denen sie durch einen V e r w i t t e r n n g s - oder Zersetzungs-Prozefs entstanden zu sein

31 scheint. — An einigen Punkten im Waldenburger R e vier steht das Taubsein eines Flötzes in unmittelbarer Beziehung mit dein Vorkommen von Porphyr, an dessen Berührung dasselbe seines Wasserstoffs beraubt (in A n thracit umgewandelt) wurde. Dabei geht die Farbe stark ins eisenschwarze und der Glanz ins metallische. H i e her gehört auch die im vorigen §. erwähnte S t a n g e n k o h l e , und wir werden im Verfolg Veranlassung finden, auf dies Phänomen zurückzukommen. Die Steinkohle ist, besonders in den mächtigern F l ü tzen, stets in mehrere Bänke von verschiedener Stärke abgetheilt, und wenn sonst keine Störungen vorkommen, so sieht man diese Abtheilungen sehr regelmäßig auf Strecken von mehr als hundert Lachtern fortsetzen. D a bei bemerkt man eben so constante Unterschiede in der Qualität, indem eine B a n k herrschend aus Blätterkohle besteht, eine andere mehr Schiefe«-- oder Grobkohle einschliefst, dabei mehr oder minder compact oder verunI m fast rechten W i n k e l gereinigt erscheint u. s. w . gen diese Flötzklüfte pflegen parallele Hauptschlechten das ganze Flötz zu durchsetzen, welche einem der Durchgänge der Blätterkohle entsprechen, und gewöhnlich nicht viel von der Streichungslinie abweichen. Andere solcher Hauptschlechten correspondiren der minder vollkommenen Blätter-Abtheilung der Kohle, liegen also ungefähr in der Falllinie, greifen aber nicht durch die Flötzklüfte hindurch, und wenn dies der F a l l , so erscheinen dagegen die streichenden Schlechten untergeordneter. Von beiden Fällen kommt der letztere ungleich seltener vor, aber dann auch auf einer und derselben Grube, und zwar auf fast allen ihren Flötzen sich gleich bleibend. Weil die bergmännische Gewinnung, deren Haupt-Gesichtspunkt in Schlesien ein möglichst hoher Procentfall an Stückkohlen i s t , sich nach den natürlichen Ablösungen des Flötzes richten m u f s : so fallen diese, so wie die

32 Verschiedenheiten der einzelnen Flötzbänke, lich in die Augen.

sehr deut-

Hecht merkwürdig sind die oft zv, ¡sehen den Bänken eines Flötzes enthaltenen M i t t e l v o n L e t t e n , die zwar in ihrem Vorhandensein ziemlich constant bleiben, aber in ihrer Mächtigkeit uud Festigkeit gewöhnlich einem hau/igen Wechsel unterliegen, und dies zuweilen auf nicht weit von einander entlegenen Funkten, so dais hier beide Bänke in einen Abbau gefafst, nnd dort einzeln gewonnen werden müssen. Auch findet dasselbe im Grofsen bei den Zwischenlagen zwischen Flötzen statt, und dies geht oft so weit, dafs in zwei nicht allzu entfernten Durchschnitten, die Stärke der Gesteinschichten sich oft so verschieden zeigt, dafs man die Identität der einen oder andern nicht aufzufinden im Stande ist, wenn nicht Verbindungen im Streichen den Zusammenhang offenbaren. Koch fügen wir hier die Bemerkung b e i , dafs die Beschaffenheit der Ivohle mit derjenigen der aufliegenden Gesteinsbänke so wie der Zwischenlagen, in einer gewissen Beziehung zu stehen, pflegt. W e n n nämlich ein im Flötz vorhandenes Mittel nach irgend einer Richtung eine höhere Festigkeit annimmt, so wird auch gewöhnlich die Kohle compacter; im Gegentheil verschlechtert sich das Flötz. Eben so auch, wenn statt eines festen Sandsteins im Dache, sich hie und da einmal Schieferthon anlegt. D i e M ä c h t i g k e i t d e r S t e i n k o h l e n - F l ö t ze wechselt von einigen Zollen bis zu 3 L a c h t e r n , letzteres jedoch selten ganz ohne Zwischenmittel, so dafs man das Vorkommen von reiner K o h l e nicht viel über 1§ L a c h t e r Stärke annehmen kann. Andererseits sind die unter 10 Zoll starken Flötze selten von regelmässigem Aushalten, sie sind auf einer Stelle vorhanden, und oft nicht weit davon wieder verschwunden; hier etwas mäch-

33 tiger, dort zu schwachen Bestegen verdrückt. Aber diese Unterschiede in der Mächtigkeit , betreffen nicht allein diese Flötze, sondern auch, wiewohl ungleich seltener, die stärkeren. - Solche V e r d r ü c k u n g e n beruhen gewöhnlich auf Hervorragungen der Sohle, oder einem Herabkommen des Daches, oder in beiden zugleich, w o durch das Flötz in seiner Stärke beeinträchtigt,' und meist dabei zugleich in der Beschaffenheit verschlechtert wird. Selbst wenn Dach und Sohle fast ganz zusammen treten, so fehlt doch selten ein schwacher Besteg von schwarzem Letten, welcher den Leitfaden zur Wiederausrichtung abgiebt, und nur ausnahmsweise kommt eine völlige Lösung des Zusammenhanges vor. Zuweilen findet man die Kohle im Bereich solcher Störungen auf einzelnen Funkten in einer um dpsto gröfseren Menge zusammen gehäuft, doch immer 'von keiner sonderlichen Güte, sondern verworren schiefrig und wenig compact. Wenn Ablösungen im Dach ein Hereinziehen von Theilen seiner Masse veranlassen, welche die Kohle aus ihrer Stelle verdrängten, so ist dies Verhalten, selbst wenn die Sohle an der Verschiebung keinen Antheil genommen, doch schon den Sprung-Erscheinungen zuzurechnen, d^nn ein aufliegendes Flötz inüfste dadurch unfehlbar verworfen sein. Solche Verdrückungen kommen gern da vor, wo auf einem Flötz ein fester Sandstein unmittelbar aufsitzt. Die Verdrückungen folgen nirgends einer bestimmten Regel; sie Jiegen weder in einer gewissen Linie, noch findet man sie zugleich auf einigen über einander liegenden Flötzen, so dais oft eines derselben davon betroffen wird, während ein anderes im Hangenden oder Liegenden ungestört fortsetzt. Gern kommen sie aber in einer und derselben Gegend in mehrfacher Zahl vor, und fehlen besonders an solchen Tunkten fast nie, wo Karsten Archiv I V . B- 1, H.

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34 scharfe und plötzliche Wendungen der Flölze im Streichen oder Fallen vorkommen. 9 3 . W i r gelangen nun zur Betrachtung der M a s s e n s t r u c t u r des Steinkohlengebirges. Alle hieher gehörigen Gesteine sind mehr oder minder deutlich g e s c h i c h t e t , und zwar nach der herrschenden Regel, dafs die Schichtung um so dünnere und vollkommenere A b theilungen hervorbrachte, fe feinkorniger und thoniger die Masse. Der reine 'Schieferthon hat daher die plattesten und nahe über einander fortlaufende Flützklüfle; entfernter trennen sie den sandigen Schieferthon; noch stärkere Bänke finden wir im Sandstein, und so fort, bis im groben Conglomérat nur noch einzelne rauhe und sogar oft unterbrochene Ablösungsflächen zu beobachten sind. Iin letzteren, so w i e im Sandstein, verbindet sich damit oft e i n e , die Schichtung durchgreifende regellose Z e r k l ü f t u n g , und so ist es nicht selten der Fall, dafs sich selbst an den gröfsten Wänden von Steinbrüchen, die Schichtung bis zum völligen Unkenntlichwerden versteckt. — W i e die Kohle durch Flötzklüfte und Hauptschlechten zertlieilt erscheint, wurde bereits angegeben. Mulden und sattelförmige Erhebungen und Einsenkungen der Schichten kommen im bereisten Bezirk an mehreren Punkten recht ausgezeichnet vor ; sie sind gröfstentheils von der Ablagerung des Ganzen abhängig, und daher weiter unten näher zu erwähnen. Die Einsenkung der Schichten ist selten unter 10, und noch seltener über 8 0 Grad; am gewöhnlichsten "wechselt dieselbe zwischen 1 8 und 2 5 Graden. Dergleichen Verschiedenheiten sind aber meist nur im Fortstreichen bemerkbar, ins Einfallende pflegt, so weit der zeitlierige Aufschlufs in die Tiefe eingedrungen, der Neigungswinkel ziemlich constant zu bleiben. Höchst wahrscheinlich ist nicht überall die jetzt vorhandene Einsenkung der Schichten mit der Entstehung gegeben, und wir

35 finden es daher abgemessen, hier zu einer andern Er» scheinung überzugehen , welche noch augenscheinlicher eine spätere Veränderung der Schichtenlage, und dabei zugleich eine Auflösung des ursprünglichen Zusammenhanges beweist, nämlich zu den S p r ü n g e n , die in e i nigen Theilen des untersuchten Bezirks in bewundernswürdiger Menge und Mannigfaltigkeit vorkommen. Die K l ü f t e , welche die zerrissenen und verschöbe* nen Gebirgsstücke trennen, liegen, i m Vergleich mit der Flötzlage, bald in deren Streichen, bald querschlägig, meist aber diagonal; ihr Fallen ist gewöhnlich steil ( 4 5 — 7 0 ° ) , doch sehr selten ein ganz seigerer Stand. I n beiderlei Richtung machen sie oft ziemlich grofse Wendungen. Man findet dieselben oft nur als blofse S p a l t e ; am g e wöhnlichsten aber einige Zoll stark, mit Letten und e r digen Kohlenstreifen erfüllt, und erkennt daran das P r o dukt der Reibung des einen Gebirgsklotzes an dem andern. Nirgends kommt in ihnen etwas v o r , was nicht auch in dem Steinkohlengebirge zu finden w ä r e , und von der anderwärts nicht unwichtigen Metallführung derselben, ist in Niederschlesien bisher keine Spur angetroffen. Den Gängen des älteren Gebirges völlig analog, findet man, als herrschende Regel, das Hangende der Kluft tiefer als deren L i e g e n d e s , und dieser Verwurf beträgt h¡e und da nur § — 1 L a c h l e r ; aber andrerseits kommen auch wieder Sprünge v o r , durch welche Flötztheile um mehr als 3 0 Lachter seigerer Höhe von einander gerissen sind, und wenn man die Höhen mehrerer auf einander folgender Verschiebungen zusammen rechnet, so wird man überrascht, an manchen Tunkten zwischen oft nur einige hundert Lachter entfernten Gebirgsstücken eine V e r änderung ihrer ursprüglichen Lage zu finden, die leicht mehr als 5 0 — S O L a c h t e r beträgt. Gern laufen mehrere Sprünge neben einander paral-

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36 let, doch «liec im Streichen als auch zugleich in den Falllinien ; oft hören kleinere Sprungklüfte auf, wenn sie he-' deutendere erreichen; an einigen Orten ist aber auch der Vorwurf einer alteren Kluft durch eine jüngere beobachtet. Hinter und vor einem Sprunge findet man zuweilen, bei der gewöhnlichen horizontalen Wiederausrichtung, Mächtigkeit, Beschaffenheit auch die Lage der Flölze verschieden, (als Beweis-, dafs dergleichen Unterschiede im Sireichen und Fallen vorkommen müssen, die vermöge des Sprunges in ein Niveau zu liegen kamen. Doch die speciejlere Betrachtung dieser Erscheinungen würde uns hier zu weit führen. Iu manchen, obgleich sehr seltenen Fällen, findet man bei Verwerfungen das Hangende der Kluft höher als deren Liegendes, und da hierbei, mit wenigen Ausnahmen, ein Ih eil weises Uebereinandergreifen zweier zusammengehöriger Flötztheile stall findet, so nennt man dies anomale Verhalten eine U e b e r s c h i e b u n g . Gewöhnlich ist hierbei die Lage der trennenden Kluft von derjenigen des Fiötzes nicht allzusehr verschieden, auch die Höhe der Verwerfung selten ansehnlich ; daher die Flötztheile nicht weit aus einander zu liegen pflegen. Als Kennzeichen, um dies Verhalten beim Anhieb vor Ort von einem Sprunge gewöhnlicher Art zu unterscheiden, dient bisweilen die BieguDg der Flötzklüfte der Kohle an der Kluft nach dem abgerissenen Theile hin. Weil die Sprungklüfte nicht durch ihre Erfüllungsmasse ausgezeichnet sind, und weil im Steinkohlengebirge auch viel Spalten vorkommen ohne mit Verschiebungen der getrennten Theile verbunden zu sein; so sind die Sprünge nur durch den Abschnitt der Steinkohlenflötze ausgezeichnet, und in den Zwischenmitteln entziehen sie sich bei der Durchörterung gemeiniglich ganz der Beobachtung. Es unterliegt aber keinem Zweifel , dafs in diesen hie und da ein höchst vielfaches und mannigfaltiges Zersprungen- und Verschobensein vorhan-

37 den ist, und es mögen ganze Felder von mehreren hundert Lachtern Länge und nicht viel geringerer Breite, zerstückt und niedergegangen sein, wozu die Gruben bei. Hermsdorf ein sehr schönes Beispiel tiefern. Bemerkenswerth ist die Beobachtung, dafs auf den stehenden (über 45 Lachter einfallenden) Flötzen höchst selten. Sprünge vorkommen , und dies scheint auf dem Umstände zu beruhen, dafs dort ein, seiner Unterstützung beraubtes, Gebirgsstück leicht auf einer der steilen Schichtflächen herabrutschen konnte, wobei keine Seitenverschiebung entstand, und daher das Gänze nicht bemerke bar wird. 94. Fassen wir die gesammte Blasse des Steinkohlengebirges ins Auge, so finden wir, dafs sie, wie gesagt, vorherrschend von fein- und kleinkörnigem Sandstein gebildet wird, m welchem wir die Steinkohlenilülze gern in mehrfacher Anzahl zu gewissen weit fortlaufenden Zügen vereinigt 6ehen. Ihr treuer Begleiter ist der Schieferthon, der, aufser in der Nachbarschaft oder als Träger der Kohle, fast nirgends weiter gefunden wird. . Dagegen kommen einzelne Lagen und gröisere Massen von festem Sandslein auch in den Flötzzügen selbst v o r , und so erscheint das Vorkommen von Schieferthon in Kiedersclileaien höchst beschränkt, denn man wird hei ihm kaum eine Ablagerung finden, welche, ohne Einmengung von Sandstein oder Kohle, über 6 Lachter Stärke erreichte. Auf der Böhmischen Seite schliefst ein jeder der beiden Tractus des Steinkohlengebirges nur einen Flötzzug ein. Bei Schatzlar ist zwar die Anzahl, der Steinkohlenllötze nicht unansehnlich, jedoch keine entschiedene Trennung in besondere Züge bemerkbar; von der Grenze au bis nach Landshut wird aber das Vorkommen von Kohle sowohl als von Schieferthon vollends höchst beschränkt, und so breit auch die Bildung zwischen Landshut und Schvtarzwalde er-

38 scheint, so lagern doch auch dort nur schmale und überhaupt wenig regelmäfsige Flötze. Erat jenseits dieses Porfes sehen wir in einer halbkreisförmigen Bucht das in Rede stehende Gebirge, in den Gegenden von Gottesberg und Waldenburg, in seiner höchsten Vollkommenheit ausgebildet, und mit einem nicht zu berechnenden Schatz an herrlichen Steinkohlen ausgestattet. Aber grade hier drängen sich auch gröfsere und kleinere Massen von Porphyr in das Sleinkohlengebirge ein, und so findet man in diesen Regionen die -vollkommenste Regelmäßigkeit mit den mannigfaltigsten Lagerungs- Störungen in einem ungemein interessanten Bilde vereinigt. Abgesehen von mancherlei Unterbrechungen des stetigen Zusammenhanges, lassen sich hier zwei besondere Haupt-Flötzzüge unterscheiden, welche mit einander ziemlich parallel fortlaufen würden, wenn nicht die grofse Masse des Hochwaldes und einige kleinere Porphyr-Parthien dazwischen, eingeschoben wären. — Bei Tannhausen wird das Kohlengebirge zwischen dem Porphyr des Teichwaldes und des Donnersberges eng zusammen gedrückt, um sich dann zwar wieder etwas auszubreiten, aber arm an Schieferthon, und noch ärmer an Kohle, zieht es als ein schmaler Saum an der Grenze des GneuSeine Breite ses bis nach der Glätzischen Grenze hin. nimmt alsdann wieder etwas z u , doch vergebens sucht man hier den bei Waldenburg verlassenen Kohlenreichthum, und sieht endlich die ganze Bildung, nachdem sie bei Ebersdorf eine hufeisenförmige Mulde erfüllt, unter rolhem Sandstein verschwinden. An der Grenze des Gabbro entzieht sich dieselbe bei Kuntzendorf endlich der mächtigen Decke, um sich aber, nach einem etwas über eine Meile langem Zuge, bei Eckersdorf wieder darunter za verstecken. Eine isolirte Parthie von K o h lengebirge kommt im Niederdorfe von Volpersdorf zum Vorschein; zwei andere eben dergleichen liegen am

39 Saume des südlichen Uebergangsgebirges in der rotlien Sandstein-Bucht bei Rothwaltersdorf und Gabersdorf. Diesem vorläufigen allgemeinen Ueberblick folgt jetzt die specfclle Darstellung der Flötzziige in ihrer Beschaffenheit, Zusammensetzung und Lagerung. A u f der echlesischen Seite müssen wir zwar hierbei von ihrem Verhalten gegen den Porphyr manches mit aufnehmen, doch soll dies nicht weiter ausgedehnt werden, als ohne den Zusammenhang zu stören nothwendig erscheint, indem wir alle nähere Prüfungen darüber dem nächstfolgenden Abschnitt vorbehalten. 95. Das Dorf Straufsenay, hart an der glätzischböhmischen Grenze, liegt in einem tief eingeschnittenen Thal, an dessen Gehängen schon die rotlie Farbe des • Bodens das Dasein eines so gefärbten Sandsteins muthinafsen läfst. Nördlich bedecken ihn, nicht unansehnliche Höhen von Quadersandstein, welche sich westlich dem nach Stiarky hernbrinnenden Tliale nähern, und hier bis auf das Stein kolilengebirge herüberreichen. Südlich Straufsenay findet man auf dem Lauerberge Plänerkalk, der gegen Westen nach Stiarky herabsetzt, und so würde hier das Koblengebirge, ohne den T h a l - E i n schnitt, von der jütigern Flötzbildung eben so gänzlich bedeckt sein, w i e es östlich Straufsenay beim Ansteigen des Gebirges verschwindet. A m nördlichen Einhänge des Lauerberges, und zwar unweit der Grenze des Plänerkalkes, baute die aufläfsig gewordene Neue Glückauf-Anton-Grube, und dadurch, so w i e durch mehrere Versuch-Arbeiten, hat man hier 9 Flötze von 3 , 6 , 12, 2 0 , 3 0 und bis 40 Zoll Starke gefunden. Sie siud aber eiuer Bienge von Störungen durch Verdrückungen und Sprünge unterworfen, und bei dieserUnregelmäfsigkeit müssen wir es dahingestellt sein lassen, ob nicht einige von jenen 9Flötzen identisch gewesen sein dürften? W o die Ablagerung etwas unge-

40 störter w e r , batte man ein Hauptstreichen von Stunde 7,6 bis 8,1 mit nördlichem Einfallen und 2 0 — 25 Grad Neigung« I n den Bauen an der Südseite des Rothen Berges war das Streichen St. 4 mit nordwestlichem Einschieben. Nahe an der Grenze wird Böhmischer Seits an demselben Gehänge des Lauerberges auf einem 25 bis 30 Zoll mächtigen Flötze Bau geführt, welches ebenfalls in St. 7 , 6 — 8 streicht, und mit einem Winkel von 2 5 Grad nach Norden neigt. Zwischen hier und dem Dorfe Stiarky finden wir eine grofse Anzahl alter Halden, "'die auf ziemlich ausgedehnte Baue, und auch wohl auf ein V o r handensein mehrerer Flötze schliefsen lassen. Auf der, noch im Betriebe getroffenen Grube, die im Thale liegt, sollen 3 Flölze von 3 0 — 4 0 Zoll Stärke aufgeschlossen sein. Ihr Streichen war St, 5 , 6 , das Einfallen 1 8 — 2 0 Grad gegen Norden. Zwischen Stiarky und Rhonow ist das Terrain w e nig erhaben, and wir suchten vergebens nach anstehendem Gestein; doch unterliegt es wohl keinem Zweifel, dafs das Steinkohlengebirge, wenn auch vielleicht nur schmal und ohne Eiuschlufs von starken Kohlenilötzen, in dieser Richtung fortsetzt. Desto deutlicher kommt es bei Rhonow wieder zum Vorschein. Diesseits der Metau, auf der Anhöhe nördlich des Städtchens, liegen 2 alte Kohlenhalden, und an der jenseitigen steilen Uferwand bemerkt man fein- und grobkörnigen Sandstein mit Schieferthon, und im letzteren 2 Ausgehende von sehr unreinen und mürben Steinkohlenflötzen, von denen das untere 50 und das andere 15 Zoll mächtig erscheint. Ihr Streichen ist St. 1 0 — 1 1 ' das Einfallen 18—20 Grad nordöstlich. Die ganze Breite des Kohlengebirges kann hier mindestens 300 Lachter betragen. Nordwestlich Rhonow theilt sich dasselbe in z w e i b e s o n d e r e Z ü g e , zwischen welche sich ein mächtiges

41 Mittel von rothem Sandstein eindrängt, der von W ü s t Kosteletz a n , einen über 2 Meilen langen recht ausgezeichneten Höhenzug bildet. W i r verfolgen zunächst den liegenderen Tractus, welcher durch eine Menge von Grubenbauen recht vollständig aufgeschlossen ist, übergehen aber dabei die nähere Angabe der Namen der Zechen, weil seit dem Jahre 1 8 2 1 , wo wir jene Gegend bereisten, manche derselben aufläfsig geworden, andere dagegen neu aufgenommen sein mögen. Zwischen Wüst-Kosteletz und Zepschnik sind mehrfache Schürf - Arbeiten geführt, und damit zwar eine Menge, aber durchgehends nur schwache und unreine Kohlenflötze angetroffen. Den ersten Bau fanden wir In der Nähe von WüstKosteletz, und von hier an liegt dann immer eine Grube in unbedeutender Entfernung von der andern, und wo diese etwa hie und da fehlen, zeigen Züge alter Halden und Fingen, oder die Ueberbleibsel von Schurf-Arbeiten, den Zusammenhang der Flötze. Nach Aussage des herrschaftlich Nachodschen Obersteigers B e u t h n e r sollen in diesem Tractus gegen 2 0 FJötze aufsetzen, von denen aber immer nur wenige bauwürdig getroffen werden. Sie laufen in einer Breite von 100—120Lachter neben einander fort, wogegen das ganze Steinkohlengebirge 250 bis 300 Lachter breit sein kann. Die Flötze sind meist dem Liegenden (rothen Sandstein) näher als dem Hangenden. Ihre Mächtigkeit war in dem vollständig ausgeschürften Querschnitt bei Ober-Hertin meist nur 4 bis lOZoll, und höchstens drei derselben wurden 2 4 bis 30Zoll stark getroffen, 40Zoll Stärke inögte aber das Maximum sein, welches die reine Steinkohle in diesen Gegenden erreicht. Gewöhnlich findet man die bauwürdigen Flötze ziemlich nahe über einander, aber im Fortstrejchen scheint zuweilen ein Theil derselben sich zu verscluuälern, wogegen andere sich

42 verstärken. So haben z. B . Versuch - Arbeiten bei K o steletz 8 Flötze kennen gelehrt, von denen sich nur die beiden hängendsten 20 und SOzölligen, und theilweise auch das vierte zum Abbau eignen. Unter ziemlich gleichen Verhältnissen setzen die Flötze bis nach Ober-Hertin f o r t ; jenseits dieses Dorfes aber, gegen Wodolow und welter über Dreschkowitz und Peterwitz bis Mergausch hin, wird auf den liegenderen Fletzen gebaut, von denen drei die bauwürdige Mächtigkeit von 24 bis 4 0 Zoll annehmen. Nur auf der Ignatz-Grube zu Mergaiisch, w o zwei Flötze von 18 und 45 Zoll (letzteres mit einem Schiefermittel) aufgeschlossen sind, sollen die-, »es die mittleren Flötze sein. Das Hauptstreichen des ganzen Zuges geht etwa in Stunde 10—11, doch findet man es im Einzelnen, in St. 8 bis 9 abweichend. Das Einfallen ist durchgehends nordöstlich , doch merkwürdigerweise bleibt der Neigungswinkel nur bis nach Peterwitz hin, und zwar ziemlich conatant, 20 — 25 G r a d ; von hier an aber erscheinen die F l ö t z e , wenigstens s o , w e i t wir sie bebaut sehen, stehend, unter 6 0 — 7 0 Grad einschiefsend. Interessant wäre es zu wissen, ob diese Veränderung der L a g e scharf geschieden, oder als ein allmäliger Uebergang anzutreffen sein dürfte ? . Letzteres ist allerdings wahrscheinlicher, und vielleicht war das Nähertreten der bei Wellhota recht scharfen Sattelkante die Ursache. Nachversicherung des recht wohl unierrichteten Hrn. B e u t h n e r sind alle Flötze häufigen Störungen durch 'Sprünge und Verdrückungen unterworfen, und sollen selten viel über lOOLachter in gleicher L a g e und Beschaffenheit fortsetzen; auch will derselbe die Erfahrung gemacht h a b e n , dafs die Flötze nur dann gut und regelmäfsig aushalten, wenn sie der Hauptstreichungslinie treu bleiben; dagegen an jenen F u n k t e n , wo eie verdrückt erscheinen, gern in Stunde 8 — 9 streichen. — Ihre Be-

43 schaffenheit ist im wesentlichsten von derjenigen der Waldenburger nicht verschieden, am meisten Aehnlichkeit haben sie mit den Flötzen des dortigen liegendsten Zuges. Die Ignatz-Grube bei Mergausch liefert eine ausgezeichnet schöne Blätterkoble. Dafs bei dem Dorfe Wellhota ein schmaler Streifen KohleDgebirge mit südwestlichem Einfallen vorkommt, haben wir bereits oben (84.) angeführt, und weil mit ihm der hier in Rede stehende Tractus desselben in unmittelbare Verbindung tritt: so finden wir auf diesem merkwürdigen Punkt den mehr erwähnten Sattel in dem Koblengebirge selbst ausgeprägt. Sein Nordostflügel ist aber ungleich breiter, denn im Niederdorfe sieht man ein gelbes Conglomérat, welches bereits nach dieser Richtung einstürzt, und es sind beinahe 4—500 Lachter, um welche einige verlassene, auf schmalen nordöstlich geneigten Flötzen unternommene V e r s u c h - B a u e , von der Sattelkante entfernt liegen. Der Fallwinkel ist im obern Theile von Wellhota zu 30—35 Grad abzunehmen. In dem tief eingeschnittenen Fetersdorfer Querthal kommt an einigen Stellen Steinkohlen - Sandstein zum Vorschein, und setzt ohne Unterbrechung nach Deberle fort. Ob und in welcher Anzahl er Flötze einschliefse? zeigen keine Entblöfsungen, auch scheinen hier keine Versuche gemacht zu sein. Aber jenseits des Dorfes fanden wir eine Steinkohlen- und eine Schieferthon-Halde auf zwei alten Schächten, die auf einem und demselben Flötz abgesunken zu sein scheinen, woraus sich ein Streichen in Stunde 9,2 ergeben würde. Auf dem hohen und breiten Flateau ist kein anstehend Gestein sichtbar, und, in einer, dem Fortstreichen des Kohlengebirges nordwestlich vorliegenden, nach Göldenelse herabrinnenden Wasser-Schlucht, zeigt der herrschend rotlie Sandstein zwar mitunter eine lichtere Färbung, doch ohne den nähern Charakter des Ilohlensandsteins anzunehmen.

44 So verschwindet hier der verfolgte Kohlengebirgszug im Gebiete des rollien Sandsteins bis auf die letzte Spur; denn ohne Zusammenhang mit demselben sieht man die zwischen Goldenelse und Gabersdorf auf beiden Seiten durch Porphyrit eng zusammengedrückte einsame Farthie von unverkennbarem Kohlensandstein, mit dem Binschlufs von, Schieferthon (mit Pflanzen-Abdrücken) im Thale hervortreten, aber auch bald wieder durch rothea Sandstein verdrängt -werden. Merkwürdig ist es, dafs diese Masse, trotz der geringe!» Verbreitung, welche ihr, in Verbindung mit der Art und Weise ihrer Lage, so wie ihrer Entfernung von »llen ähnlichen Gebilden, das Ansehen eines seiner Geburtsslätte entrissenen Gebirgsklotzea giebt, dennoch der Schichtung des Ganzen treu, deutlich in schwachen Bänken unter 20—25 Grad nach Nordosten einschiebst. 96. Dem beschriebenen liegenderen Gebirgstractus, sowohl an Breite überhaupt, als auch an Zahl, Reinheit und Mächtigkeit der Steinköhlenflötze weit nachstehend, ¡seist sich der hängendere. Keilförmig beginnt nordwestlich Rhonow das rothe Sandsteinmittel zwischen ihnen beiden, bis es eine Breite von § Meile erreicht, diese dann eine Sjrecke beibehält, aber weiterhin sich allmälig -wieder bis zu einer reichlichen Viertelmeile verschmälert, -wodurch die Ablagerung des aufliegenden KohlengebirgsStreifens bestimmt erscheint. Im Metau- Thale bei Rhonow ist noch keine Trennung in zwei Flötzzüge bemerkbar; erst in der Gegend -von Roketnik tritt dieselbe deuflich hervor, und wir verfolgten den Zug in einer Breite von selten mehr als 150 bis 200 Lachtern, rechts und links von rothem Sandstein eingefafst * ) , aus dem Thale oberhalb Roketnik zwischen *}

N u r z w i s c h e n Roketnik und W ü s t r a y ist die Scheidung im Hangenden a u f einige 100 L a c h t e r n i c h t s i c h t b a r , weil sie hier v o n einer isolirlen Farthic von Quadcrsandstcin bcdeckt wird.

45 Iilüvitz und Wüstray hindurch, nach dem oheren Theil von Gypka, und weiter auf der lang gedehi.ten Anhöhe bis in die Gegend von Radewenz, im Streichen von St 1 0 — 1 1 , ohne, aufser einigen schwachen K o h l - A u s g e henden , und einigen zerstreuten Halden alter Versuch Schächte, etwas anderes als feinkörnigen gelben Sand • stein mit einzelnen Schieferthon-Einlagerungfen anzutreffen Erst zwischen Slatin und Schönborn fanden wir eine Grube im Betriebe, mit geringer Ausdehnung des Baues, Es sollen hier 4 Flötze bekannt sein, doch theils schwach, tlieils unrein. Weiter nordwestlich liegen mehrere alte Halden in der Hauptstreichungslinie, und beweisen den stetigen Zusammenhang der Flötze bei Radewenz mit denen bei Kwalisch aufsetzenden. Von vielen hier umgegangenen Bauen war nur noch eine Grube belegt, eine kleine halbe Stunde südlich des Dorfes. Aufgeschlossen durch eine Rösche ruht hier auf einem röthlich weifsen Sandstein ein 40 Zoll mächtiges, doch mit zwei Lettenmitteln von S — 1 0 Zoll verunreinigtes Steinkohlenflötz, welches in der Hauptstreichungslinie liegt, und unter I S bis 20 Grad nach Nordosten einschiefst; auf demselbeu lagert ein milder, mergelartiger Schieferthon in IS Zoll Starke; über diesem aber schwarzer ßrandschiefer. In 6 Lachter querschlägiger Entfernung kommt im Liegenden eine 7zöllige Kohlenbank, und 30 Lachter weiter das unterste Flötz von 40 Zoll reiner Kohle vor. Ein 4tes, 60 Zoll mächtiges Flötz mit einigen Steinmitteln, fand man einige 50 Lachter im Hangenden des Bebauten. Aufserdem sahen wir beim weitern Verfolg dieses Flützzuges keine offene Baue, dagegen eine Menge von Halden und einige schmale Ausgehende von Kohlenilötzen, welche uns endlich in das ziemlich tiefe Albendorfer Thal hinabführten. Jenseits zieht sich aus ihm auf Treufsischem Gebiet eine steile Schlucht nach den Anhöhen bei Teichwasser hinauf, und hier baute in frühe-

46 ren Zeiten die Gabe - Gottes - Grube auf einem 2 6 Zoll starken Plötz, welches bei einem Streichen von S t . 12 mit 22 Grad Neigung gegen Osten einschob. Aufser diesem bemerkten w i r noch 5 Ausgehende \on schmäleren Flötzen, w e l c h e i m Liegenden von jenem aufzusetzen scheinen. Die Breite des Kohlengebirges beschränkt sich hier auf 100, k a u m 150 Lachter, und w i r d gegen T e i c h w a s ser hin noch g e r i n g e r ; aber dafs es mit Einschlufs von Steinkohle bis dorthin fortsetzt, beweisen einige alte V e r s u c h s - S c h a c h t s h a l d e n in dessen Nähe. In dem w e i t e r hin vorliegenden ßernsdorfer T h a l e , w o es keineswegs an Entblöfsungen f e h l t , sucht man aber vergebens nach einer unzweideutigen Anzeige von dem Vorhandensein des Steinkohlengebirges, und so ist es uns hier eben so w e n i g w i e beim Verfolg des liegenden Zuges gelungen, einen wirklichen Zusammenhang mit der Kohlen - Niederlage bei Schatzlar zu e r m i t t e l n ; sondern w i r haben vielmehr die Ueberzeugung g e w o n n e n , dafs sich e n t w e der die beiden Flötzzüge zwischen dem a u f - und unterliegenden rothen Sandstein allmälig auskeilen, oder, w a s noch wahrscheinlicher, dafs der hangende rothe Sandstein sie in abweichender und übergreifender Lagerung b e d e c k t , w e i l , w i e w i r weiter unten sehen w e r d e n , an einigen andern Funkten eine solche Absatzweise desselben augenscheinlich wargenommen werden kann. Dennoch ist es aber wahrscheinlich, dafs hier dieser Ueberdeckung eine theilweise Zerstörung des Kohlengebirges v o r a n g i n g , denn in dem Bernsdorfer Thale mülste es unfehlbar zum Vorschein k o m m e n , w e n n der rothe S a n d slein nicht tief hineingegriffen hätte. Bei der Nähe der grofsen Torphyrinasse zwischen R r i n s d o r f , Breitgrund und Gabersdorf, und der noch gröfsern des majestätischen Rabengebirges, kann aber ein solches Verhalten u m so weniger befremden.

47 97. AD dem Fufse des Glimmerschiefers setzt der untere rothe Sandstein, von Trautenbach her allmälig an Breite abnehmeud, in das Brettgrunder enge Thal hinab, um sich endlich bei Schatzlar spitz auszukeilen. Gröfstentheils ein grobes, aus Glimmerschiefer-Fragmenten zusammengesetztes Conglomérat mit blutrothem Kitt, sieht man nur dessen hängendere Schichten an einigen Stellen ins feinkörnige sich verlaufen ; meistens folgt ihm unmittelbar eine graulich gelbe Breccie, aus denselben Geschieben bestehend. Dafs diese dem Kohlengebirge angehört, wird durch den unmittelbar darauf ruhenden gelben Sandstein und den Einschlufs von Schieferthon mit Kohlenbestegen vollends bestätigt. Aber das Ganze hat, besonders südlich Brettgrund., nur eine geringe Breite, denn auch im Hangenden lagert bald wieder rother Sandstein. Einige hier gemachten Abnahmen ergaben ein Streichen in Stunde 1 2 — 1 , und eine schwache, weiter nördlich aber bis zu 30 Grad wachsende Neigung gegen; Osten, mithin den vorliegenden Koppen des Porphyr entgegen, und dieser scheint in der Nähe von Schatzlar den hangenden rothen Sandstein - Streifen ganz zu verdrängen , also mit dem Kohlengebirge in Berührung zu treten. Am mitternächtlichen Ende der Stadt ist die Grenze des Glimmerschiefers mit den Flützmassen recht deutlich entblöfst. Zunächst bedeckt ihn ein feinkörniger rother Sandstein mit fast seigerer Schichtenstellung, aber nur in etwa 4 — 5 Lachter Stärko ; darauf ruht dann ein, aus grofsen Geschieben von Glimmerschiefer, Quarz nnd lydischem Stein gebildetes gelbes Conglomérat, welches weiterhin durch kleinkörnigen grauen Sandstein mit L a gen von aschgrauem Schieferthon und schwarzem kohligeru Leiten bedeckt erscheint. Das Streichen ist durchgehends in Stunde 10, das Einfallen bei den allmälig flacheren oberen Schichten mit 15 Graden nach Nordosten.

48 Dasselbe Vorkommen — doch von dem Fufse des Glimmerschiefers durch das breite Bober-Thal geschieden — trafen wir zu dessen Rechten, unweit der schlesischböhmischen Grenze, noch zweimal an, aber mit einigen schwachen Kohlenflötzchen, und, wie aus dem Hervortreten des Uebergangsgebirges erklärlich, mit einem Streichen in St. 3,4 und südöstlicher Neigung unter 1 8 — 24 Grad. Es ist sehr wahrscheinlich, dafs diese Kohlenbestege zum Theil mit denen, welche man Preufsischer Seits bei Tschepsdorf erschürft hat, identisch sein dürfen. In etwa 300 Lachter östlicher Entfernung von der erwähnten Kohlenspur am Nordende der Stadt, fanden w i r eine Kohlenzdche, Namens Anna, wo 4 Flötze, mit einem Streichen in St. 12—1 und mit 2 0 Grad östlicher Neigung) bekannt geworden. Das Liegendste derselbeu ist 4 0 Zoll, einschliefslich 6 Zoll Bergmittel, mächtig; das folgende, 34 Lachter weiter im Hangenden, 4 0 Zoll mit 12 Zoll Lettenstreifen; das dritte 12Zoll reine Kohle; das vierte und hängendste aber 40 Zoll mit 2 0 Zoll Letten-Einschlufs. Die letzteren drei liegen in 6 Lachter Breite zusammengedrängt, so dafs die Breite des Fiötzzuges hier 40 Lachter beträgt. Wendet man sich von hier gegen Norden, so wird man überrascht, auf dem unter dem Namen Floriane bebauten Flötze ein Streichen in St. 7 mit südlicher Einsenkung zu finden, welches sich auf derselben Zeche •weiterhin sattelförmig in Stunde 2 — 3 herumdreht. W i r vermuthen daher, dafs man hier dieselben Flötze angetroffen hat, welche zwischen beiden Gruben eine fast rechtwinklige, muldenförmige Wendang machen dürften. Im Fortstreichen des Florianen - Flötzes gegen Nordosten baut die Mariehilf-Grube sowohl auf eben diesem Flötz, als auch auf einem 20 Lachter davon im Hangenden entfernten , auf welchem aus dem benachbarten Thale ein Stölln herangebracht ist.

49 Ein drittes liegenderes Flötz ist auf der Höhe bei der alten Glashütte durch den Bau der Francisca - Grube aufgeschlossen, und noch weiter im Liegenden wird das 4te der in diesem Querschnitt angetroffenen Flötze auf der Marie-Grube in Abbau genommen. D i e Mächtigkeit derselben beträgt: 1 ) B e i dem hängendsten, oder Mariehilf-Stollnflötz 4 0 " (mit 1 0 " Letten). 2 ) Bei dem Floriansflötz 4 8 " (mit mehreren Lettenlagen). 3 ) Bei dem Franciscaflötz 1 2 0 " (infl. 6 0 " Mittel). 4 ) Bei dem Marieüötz 4 2 " (ebenfalls mit einigen L e t ten -Streifen). Die querschlägige Entfernung des obersten Flötzes von dem untersten kann hier etwa öO — 6 0 Z o l l , vielleicht auch etwas mehr, betragen. Zwischen dem obern Ende des Lampersdorfer T h a ies und dem Dorfe Schwarzwasser, sahen wir noch z w e i Gruben in Betrieb stehen, Namens Aegide und Heinrich, welche unverkennbar auf einerlei Flötzen bauen, deren Zahl sich auf drei beläuft, n ä m l i c h : 1) Das liegendste

.

2 ) das mittlere

.

.

4 0 " (mit 1 0 " Bergmittel), 8 0 " (init 4 0 " Bergmittel),

3) das hängendste sammen 2 0 " ) stark.

.

4 0 " (mit einigen Mitteln

zu-

Alle drei liegen in einer querschlägigen Breite von nicht mehr als 6 Lachtern neben einander. W e i t e r i m Liegenden gewahrt man noch eine alte K o h l e n - und Schieferthon-Halde, und da es nicht unwahrscheinlich, dafs hier das Marie - Grubenflötz angetroffen sein kann, so scheint es demnächst zuläfsig, auch diese Flötze, ungeachtet ihres Streichens in St. 6 — 7 und südlichen E i n schiefsens unter 18 — 2 0 Grad, als denen jener Zechen correspondirend anzusehen. Entgegen ist einer solchen Annahme nur der Umstand, dafs bei Verlängerung der beiderseitigen Streichlinien, diese so neben einander falKarsten Archiv IV. B. 1. H. 4.

50 l e n , cTafs die A e g i d e - F l o t z e sich um etwa 2 0 0 Lachter im Liegenden der andern zu belinden scheinen ; doch ist es wohl denkbar, dafs zwischen i h n e n , etwa in der Richtung 1 des T h a i e s , ein Hauptsprung durchgeht. Hier \rio dort kommt über den Flötzen in ansehnlicher Breite grobes Conglomérat vor, "welches besonders auf dem aus dem Hangenden heranrückenden Procopi-Stolln der Franc i s c a - G r u b e , recht schon entblöfst ist, und dafs i n diesem Gestein die FlötZö der einen Grübe über denjenigen der ahdern hinziehen Sollten, ist wohl mit vollem Recht zn bezweifeln. Nach der nicht mehr fernen preufsischen Grenze hin, sollen übrigens die Heinrichs-Gruben-Flötze allmälig schwächer werden. S o halten wir denn von der Steinkohlen-Ablagerung bei Schatzlar ein Bild entworfen, so gut es der vorgefundene Aufschlufs und die mehrfachen Aussagen von Steigern und Bergleuten gestatteten. Im Wesentlichen dürfte es döt Wirklichkeit ziemlich nahe kommen, vielleicht aber im Einzelnen hie und da einige Berichtigungen erfordern. Eine solche Darstellung zii liefern ist j e doch ohne Grundlage einer speziellen Terrain-Aufnahme und bei dem Mangel von Grubenbildern nicht möglich, •und am allerwenigsten in einem L a n d e , w o man kaum den Taschen - Compas sehen lassen darf, ohne Verdacht zu erwecken. O b im Hangenden der beschriebenen, noch Flötze vorhanden sein mögen? müssen wir dahin gestellt sein lassen. Das Steinkohlengebirge hat noch eine Breite von mindestens 6 0 0 Lachtern, ehe es bei Lampersdorf von dem rothen Sandstein bedèckt wird ; aber es besteht auch hier meist aus jenem groben K i e s e l - C o n g l o m é r a t , dem der Einschlufs von K o h l e fremd zu sein pflegt, und so ist denn das Auftreten bauwürdiger Flötze, trotz der ansehnlichen Mächtigkeit der ganzen Bildung von nahe 1 0 0 0 Lachtern, nur auf einen nicht mehr als 4 0 — 6 0 Lachter

51 breiten und etwa 1 5 0 0 Lachter langen Zug beschränkt. Das südliche Ende desselben zeigt, wie oben gesagt, auf der Anna-Grube ein Streichen in S t . 12 ; es scheint aber nicht in dieser Richtung bis an den Porphyr heran fortzusetzen, denn in der, Nähe seiner Grenze sehen w i r die Schichten des Kohlensandsteins in S t , 1 0 mit nordöstlichem Einfallen gewendet, und die Kohlenflötze selbst keilen sich muthmafslich noch früher aus. * Noch ist hier zu erwähnen, dafs auf dem hohen P l a teau zwischen Lampersdorf, Berggraben und Königshahn ein gelber feinkörniger Sandstein hervortritt, der w o h l für ein einsames Vorkommen Ton Kohlengebirge zu h a l ten sein dürfte, doch suchten w i r vergebens, nach einem Einschlufs von Schieferthon und Kohlenspuren, und da überhaupt auch der umliegende rothe Sandstein an manchen andern Stellen einen schwankenden Charakter z e i g t * ) , so müssen wir die nähere Bestimmung auf sich beruhen lassen. Ein ganz ähnliches Vorkommen von dergl. Sandstein läfst sich auf dem W e g e von Bernsdorf nach Potschdorf, und zwar zunächst des erstgenannten Dorfes, warnehmen. 9 8 . A u f der schlesischen Seite erhebt sich bald das graue Conglomérat des Uebergangsgebirges, in der G e gend westlich Tschepsdorf, zu ansehnlich hohen, im S t r è i - ' chen fortziehenden Kämmen, welche weiterhin nur durch das ßoberhal durchschnitten werden, um jenseits desselben desto höher aufzusteigen. An ihre südwestlichen *)

W i r hegten anfänglich die Meinung, dafs von Dittersbach her, über Königsbahn und Berggrahen bis nach dem bangenden Flötzzuge bei Teichwasser hin, ein schmaler Zusammenhang des Kohlengebirges statt finde, allein nâherë Untersuchungen haben dies nicht bestätigt, sondern wenn auch hie und da einmal ein weifser oder gelber Sandstein vorkommt, so fehlt ihm doch tiberall der eigentliche Charakter des Kohlengebirge», und er wechsellagert sogar in einzelnen Bänken mit ausgezeichnetem rothen Sandstein.

4*

52 Gehänge lehnt sich das Steinkohlengebirge sanft an, aber trotz seiner, besonders anfangs, sehr ansehnlichen, Breite von leicht mehr als 1000 Lachtern, sind in ihm doch nur sehr schwache Kohlenflölze angetroffen worden. S a wohl «m W e g e von Tschepsdorf nach Schatzlar, als an -demjenigen nach Dittersbach, sind schmale Ausgehende, von ächieferthon eingeschlossen, bemerkbar, und die von hier bis in die Nähe von Schwartzwasser, so w i e andererseits bis Bachwald hin ausgeführten Versucharbeilen, •haben 10 Flötze, aber nur von 5, 10 bis 15 Zoll Stärke, kennen gelehrt, welche aufserdem noch vielen Störungen unterlagen, und ineist von unreiner Beschaffenheit w a ren. — Ihr Streichen war St. 3—4, das Einfallen unter 20—25 Grad nach Südosten. Die Breite, in welcher die Flötze nebeneinander fortlaufen, kann etwa 4—öOOLachter beiragen; ihr Verfolgen gegen Südwesten führte uns über die böhmische Grenze ins Liegende der Heinrichsund Aegide-Gruben-Flötz§, und so scheint ein Theil derselben mit den Kohlenspuren, welche wir doxt am rechten Boberufer beobachteten, zu correspondiren; aber vergebens suchte man auf preufsischer Seite im Hangenden die mächtigeren böhmischen Flötze. Bei der Feidinühle, und zwischen dieser und Liebau, wurden einige ebenfalls sehr schmale Kohlenfiötze erschürft, mit theils südöstlicher, theils beinahe südlicher Neigung. Es scheinen dies von den Tschepsdorfern die hängenderen zu sein, wogegen die liegendsten, durch den untern Theil von Buchwald hindurch setzend , sich noch etwas weiter nordöstlich des Dorfes auffinden liefsen. Auf dem hohen Flateau, welches bei Liebau beginnt, und an Breite wachsend sich nach Schwarzwasser heraufzieht, sind ' vor beinahe 30 Jahren ausgedehnte Versucharbeiten gemacht, und damit eine grofse Anzahl von Flötzen, aber alle in sehr geringer Stärke, angetrof-

5i* len worden *). Es ist zu bedauern , dafe sich die L a g e dieser Flötze so w i e der untersuchten Stellen jetzt nicht mehr genau ermitteln läfst. Ausgemacht ist es, dafs dieselben im Hangenden der vorerwähnten liegen müssen, aber es entsteht die F r a g e : ob zwischen^ ihnen und den Heinrich - Grubenflötzen eine Verbindung oder Identiiiit statt findet ? oder ob sie statt südwestlich, mehr gegen Süden fortstreichen, und sich unter diesen Umständen gegen- die liegenden eben so -verhalten , w i e in den beiden Flötzzügen, die wir von Rhonow bis zu ihren Endpunkten bei Deberle und Teichwasser verfolgten? Hierüber ohne bergmännische Versuche zur Gewifgheit zu gelangen^ ist w e g e n Mangel an Entblöfsungen in dem flachen Terrain unterhalb Schwarz w a s s e r , so w i e bei Königshahn und Dittersbach, nicht- möglich, und sogar die Grenze des Steinkohlengebirges mit dem hangenden reihen. Sandstein läfst sich deshalb hier nur ungefähr ziehen. W e n n man aber berücksichtigt, dafs aus diesem rothen Sandstein unweit Lampersdorf, gegen Berggraben hin, noch einmal Kohlensandstein hervortritt (97, zu Ende), so erscheint die Ansicht, dafs der zwischen liegende rothe Sandstein, in nördlicher Richtung fortziehend , sich erst i m Kohlengebirge alluiälig auskeile, und dasselbe in z w e i Züge (deren hangender die letzt gedachten Flötze f ü h r t ) , auf gleiche Art w i e bei Rhonow zerspalte, nicht allzu gezwungen. Dem gemäfs würde man die Liebauer hängendsten Flötze als denen berTeichwasser analog zu betrachten haben. Dafs aber ihr Zusammenhang entweder schon bei der Bildung verhindert, oder später aufgehoben wurde, beruht vielleicht auf dem Hervortreten des Rabengebirgs - P o r p h y r s , der hier nicht nur tiefer in das Flötzgeirirge hineingreift, sondern sich *)

Der Hr. Berggesthworne F l e c k , welcher diese Versuche geleitet, gab deren gegen 60 a n , wobei aber wubl, bei ihrer u n r e g e l m ä ß i g e n L a g e , viele m e h l f a c h gerechnet sein mögen,

54 grade in dieser Gegend am höchsten, schroffsten und mit gröfster Breite erhebt, also auch auf die benachbarten Massen yon der kräftigsten Einwirkung sein konnte. Zwischen Liebau und Ober-Blasdorf setzt das Kohlengebirge durch das Thal des Bobers hindurch, aber dieses ist hier ausgezeichnet breit und flach, uud zeigt keine deutlichen Entblöfsungen von anstehendem Gestein. Jenseits desselben springt der' Forphyrkegel des Einsiedel - Berges stark v o r , und eingefaist von einein schmalen Saum rothen Sandsteins y raubt er dem K o h lengebirge, welches im Liegenden der grade fortlaufenden Grenze der Grauwacken-Formation folgt, einen grofsen Theil seiner Breite, welche es bis in die Gegend von Landshut nicht wieder gewinnt. 2 5 0 , höchstens 300 Lachter breit, bildet dasselbe eine flache Vertiefung, über welche nordwestlich die Berge des grauen Conglomerates, südöstlich aber die steilen Koppen und Kämme des Porphyrs noch höher emporsteigen. Mordwestlich der obersten Häuser von Blasdorf liegt, etwa 200 Lachter östlich, ein Kohlenbesteg im Schiefert h o n , mit einem Streichen in Stunde 1 und östlich fall e n d , bald darüber lagert rother Sandstein. Weiter gegen Norden verbergen einige flache Thäler die Beschaffenheit des Innern, und nur ein feinkörniger gelber Sandstein wird hier und da sichtbar. Aber 250 Lachter südter südwestlich der Reichnersdorfer Kirche stöfst man auf einen Zug von 4 Kohlen- nnd Schieferthon-Halden, die sich in einem Streichen von Stunde 2 — 3 an einander reihen. Hier baqte in früheren Zeiten die Günstige Blick-Grube auf einem 30—40 Lachter mächtigem Flötz, •welches unter 25—30 Grad nach Südost einfiel. Von Reichennersdorf bis nach dem Zieder-Thale bei Landshut ist kein Einschlufs von Kohle bekannt, und selbst der Sandstein selten deutlich entblöfst, obgleich seine Verbreitung durch die Gestalt der ihn rechts und

55 links einschliefsenden Massen, immer recht, scharf bezeichnet bleibt. 99. Die Abhänge zur Rechten des Bobenthals bei Landshut zeigen noch graues Gonglomerat; aber nicht weit östlich der Stadt liegen die Baue der Kohlenzeche Louise, die zuerst durch einen obern Stölln, später aber durch einen tiefern gelöst wurden, den man im Streichen aus dem Zieder-Thale heranbrachte. E s sind hier 3 Flötze bekannt, eingefafst von Schieferthon, unter denen das liegendste 30 — 35 Zoll, die oberen beiden aber 1 2 — 1 8 Zoll Stärke besitzen, alle drei aber vielen kleineu Störungen unterliegen. Sie nehmen eine Breite von kaum 4 Lachtern ein, und verdrücken sich allmälig im Fortstreichen nach Nordosten. Das Fallen ist unter 30 bis 35 Grad nach Südosten gerichtet. Etwa 500 Lachter östlich der Louisen-Grube, an der Stralse nach Freiburg, haben Schürfarbeiten 9—10 Flötze, yon Schieferthon begleitet, entdecken lassen, von denen nur eins gegen 30 Zoll mächtig, aber sehr unrein war, die andern hatten nicht über 2 , 3 , 6 bis höchstens 10 Zoll Stärke. Ihr Streichen ging in St. '7—6, das Fallen südlich. Es ist sehr wahrscheinlich, dafs diese Bestege die zertrümmerten Louisen - Flötze vorstellen , und ihre Lage beweist, dafs zwischen beiden Funkten eine muldenförmige Wendung statt linden mufs. Von liier an nimmt das Steinkohlengebirge zwar ansehnlich in seiner Breite zu, doch ist unter dem grobund scharfkörnigen weifsen Conglomérat des Ziegenrükkens und dem hangenden rothen Sandstein bei Forst, kein Einschlufs von Flötzen bekannt; erst zwischen diesem Dorfe und den zerstreuten Häusern von Hartau sind wieder in grofser Menge Flötzbestege, und unter diesen auch mehrere bauwürdige Flötze von 3 0 — 4 1 Zoll Mächtigkeit, mit Einschlufs von 5 — 11 Zoll Bergmitteln, angetroffen worden, auf welche sich die Gotthelf-Grube

56 mit ihren Bauen gelagert hat. Durch die der Aufnahme genannter Grube Torangegangenen Schürfarbeiten wurden namentlich in einer querschlägigen Linie von 4 3 2 Lachter 10 Flöthe entblöfst, von denen aus dem Hangenden ins Liegende gerechnet das lste, von 3 0 " m i t 1 7 " Mittel, — 2te, l l L c h t r . querschlägig entfernt 3 1 " — 5 " — - 3te, l l f — 20"— 2" — 24" 4" 4te, 15 5te, 1 2 J , . . . . 2 7 " — 10" — 6te, 2§ 3 5 " — 11" — 7te, 91 i 2 9 " — 10" — 8te, 1 0 i 10" 9te, 6 6 | 4 1 " — 11" — — lOte oder liegendste, 211 Lachter vom letztem entf e r n t , 2 4 " mächtig gefunden ward. Das Streichen dieser Flötze wechselt zwischen St. 8 , 2 und 9 , 7 , das Einfallen zwischen 20 und 30 Grad gegen Süden. I n dem Schwarzwalder Thale rücken die beiderseitigen Grenzen der Formation noch einmal nahe an einander, um sich aber jenseits desto weiter auszubreiten, und hier betritt man endlich die Regionen, wo dieselbe, in einer muldenförmigen Bucht des älteren Gebirges, nicht nur den gröfsten Flächenraum bedeckt, sondern auch die mächtigsten und vorzüglichsten Kohlenüötzs einschliefst, bis sich gegen Charlottenbrunn hin dieser Reicht hu in allmälig wieder verliert. B e i dem ganzen zeilherigen Verfolg der Steinkohlenbildung sehen wir zwar mancherlei Unregelmäfsigkeiten in Z a h l , Mächtigkeit und Verbindung der Flötze, aber, selbst w o Trennungen in einzelne Züge vorkommen, doch nirgends, ohne dem Gesetz der regelmäfsigen Auflagerung auf das ältere Gebirge unterworfen zu sein. Anders ist es in der Gegend, die wir nunmehr betreten, denn hier drängen sich grüfsere und kleinere Massen von

57 Porphyr ein, die augenscheinlich an manchen Stellen früher vorhanden sein mufsten, als die sie bedeckenden Schichten des Flötzgebirges ; an andern hingegen schon abgesetzte Bänke aus ihrer ursprünglichen Lage verrückten oder ganz hinweg rissen, und so eine Unregelmäfsigkeit hervorriefen, welche jene Gegend zu dem interessantesten Theil des untersuchten Bezirks macht, zugleich aber auch die Darstellung mit manchen Schwierigkeiten verknüpft. W i r haben uns zwar vorgenommen, der Schilderung der gegenseitigen Lagerungs - Verhältnisse des Kohlengebirges und Porphyrs einen besondern Abschnitt zu widmen; allein es liegt in der Natur der Sache, dafs w i r , indem wir die Lage der Flützzüge hier zu verfolgen haben, jenem Abschnitt, wenigstens bei den allgemeinsten Verhältnissen an den Bändern der gröfsern Porphyr-Vorkommnisse , vorgreifen müssen. 100. Jenseits Schwarzwalde haben wir ganz e n t schieden eine Trennung von zwei Flötzzügen, von denen wir zunächst den liegenderen, längs der Grenze des Kiesel-Conglomerates, bis dahin verfolgen, wo sich mit ihm der hängendere wieder vereinigt. Bei den niedersten Häusern des Dorfes Gablau wurde, zur Rechten des Thals, durch mehrere Schürfe ein 15 bis 20 Zoll mächtiges Flötz mit einem Streichen in St. 7,4 entblöfst, welches sich unter 25—30 Grad südlich neigt, und auf dem die Victoria-Grube gemuthet. Dies Streichen verfolgend stöfst man auf das grobe Conglomérat des Schaaflriebe-Berges, und das Flölz scheint daher bald eine nordöstliche Wendung zu machen, um mit dem einen oder andern der beiden Flötze der E m i l i e - A n n a Grube in Verbindung zu treten. Diese, 19 und 20 Zoll stark, streichen anfangs in St. 2 , weiterhin aber in St. 3 — 4 , und senken sich mit 30 Grad Fallen südöstlich ein. Ob hier noch mehrere Flötze aufsetzen, ist nicht

58 bekannt, doch wahrscheinlich, wenn auch ihre Mächtigkeit gering sein mag. Itn Norden des Hochwaldes liegt unweit Liebersdorf die alte F r i e d r i c h - " W i l h e l m - G r u b e , w o 2 oder 3 schwache und vielen Störungen unterworfene Flülze bekannt g e w o r d e n , die vielleicht mit denen der EmilieAnna identisch sind. Etwa 2C0 L a c h l e r im Hangenden derselben baute die Friedenskrone - Grube auf 2 Flötzen von 3 0 und 2 4 Zoll Stärke und sehr milder Beschaffenheit, in S t . 6 — 7 streichend und 2 0 — 2 6 Grad südlich neigend. Zwischen hier und dem westlichsten Bau der D a v i d - G r u b e bei Conradsthal liegt eine flache Einsenk u n g , die ein feuchter Wiesengrund bedeckt. Wenn man aber berücksichtigt, dafs unter den Friedrich - W i l h e l m - F l ö t z e a sogleich die scharfkörnige Breccie zum Vorschein k o m m t , und eben so im Liegenden der DavidGrube, so ist ein stetiger Zusammenhang kaum zu bezweifeln, und nur zu verwundern, dals die Zahl und Mächtigkeit der Flütze ansehnlich zugenommen. Das stärkste ist das liegendste von 55-r-60 Z o l l , dessen vortreffliche Beschaffenheit und reicher Procentfall an Stückk o h l e n , im Verein mit der festen Beschaffenheit seines Cunglomeratdaches, den Bau recht vortheilhaft macht. E s hat sein Hauptstreichen in St. 6 und fällt mit 15 bis 17 Grad gegen Süden. Zwischen Conradsthal und Salzbrunn jivird dasselbe durch einen Hauptsprung zerrissen, aufserdem kommen noch einige kleinere dergleichen und m e h rere Verdrückungen durch Hereingezogensein des Daches 'vor. I m Hangenden sind noch gegen 10 Flötze theils erschürft, theils auch früher bebaut, von denen aber kaum vier als bauwürdig zu betrachten sind. Zur Rechten des Salzbrunner Thaies stöfst man auf die weit gedehnten Baue der Morgen- und AbendslernG r u b e , und sieht die Flütze in St. 8 streichen und 3 0 bis 3 4 Grad nach Süden einschieisen. Ihre Anzahl be-

59 läuft sich auf 12 —13, die Mächtigkeit ist von 10 bis zu 48 Zoll verschieden. ' Etwa die Hälfte derselben ist zu schwach oder von zu schlechter Beschaffenheit, um bauwürdig zu erscheinen. Verdrückungen sind häufig, Hauptsprünge kommen hier nicht vor. Im Liegenden dieser Zeche sind noch zwei Flötze von 55 und 40Zq11 Stärke bekannt, auf denen dieHarten-Grube belegen; unter ihnen tritt wieder das grobe Kiesel - Conglomérat hervor. Auf einem Theil dieser Flötze, die in einer querschlägigen Breite von etwa 200 Lachtern aufsetzen, bauen, am Gehänge des Altwasser-Thales, die Fixstern-, Franz Joseph- und Goldne Sonne-Grube, die sämmtlich durch den Tiefen Friedrich Wilhelm-Stölln gelöst sind. Mit diesem Stölln, welcher im Grauwackengebirge angesetzt ist, durchörterte man bis zum ersten Lichtloch, weiches vom Mundloch 250 Lachter entfernt ist: U r f e l s - C o n g l o m e r a t , grob-bis feinkörnige G r a u w a c k e und T h o n s c h i e f e r , und zwar mit gröfstenlheils nördlichem steilem Einschiefsen der Schichten. In der Nahe des Lichtloches stehen die Bänke ganz seiger, wenden weiterhin ihr Fallen gegen Süden, und geben so die Unterlage für das Flötzgebirge, dessen erste Bank ein l f Lachter starkes r o t h e s C o n g l o m é r a t ist, bedeckt von einem 1 8 z ö l l i g e i n F l ö t z e , welches, 30 Grad nach Süden neigend, aus einer K e n n e l k o h l e ähnlichen (91.) Steinkohle besteht, und vielen Schwefelkies führt. Dann kommt gewöhnlicher, 5 Lachter mächtiger, g r a u e r S c h i e f e r t h o n ; über ihm 4 Lachter starker r o t h e r Schieferthon; alsdann, in einer Mächtigkeit von 10 Lachtern, ein eben so gefärbtes K i e s e 1 - C ong loin e r a t ; hierauf abermals r o t h e r und dann a s c h g r a u e r S c h i e f e r t h o n . In einer Entfernung von 50 Lachtern vomStollnschacht No. 1,, fuhr man ein 35—40 Zoll starkes Flötz an, über demselben aber P o r p h y r , der etwa 60 — 70 Zoll Stärke zeigt, und von einem bunten, undeutlich und

60 verworren geschichteten K i e s e l - C o n g l o m e r a t bedeckt wird, das sich weiterhin in r o t h en S a n d s t e i n verläuft. Bis nach dem, von No. 1. gegen 133 Lachter entfernten Lichtioch Ko. 2., durchfuhr man alsdann noch mächtige Schichten von r o t h e m und g r a u e m S c h i e f e r t h o s mit einigen schwachen K o h l e n - B e s t e g e n . Von diesem Lichtloch ab verblieb der Stölln 100 Lach) • i (y" + »

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ist im weitern Verfolg des Haugtzuges gegen Südwesten kein Punkt gemessen; , wir wollen aber hier zu einigem Anhalten einige ungefähre Abschätzungen mittlieilen. 303. Der Buchberg-, mindestens dem Storchberg gleich. . 304. Der Zuckerberg, vielleicht etwas niedriger. 305. Der Lange Berg, etwas höher als dasHornsclvlofs . 306. Der Heidelberg, noch mindestens 50' höher; 307. Der Kamm des Thonporphyrs vom Reichmacher Berg nach der Grenze entlang, wohl meistens nicht . . . . . . übersteigend, aber der 308. fluppersdorfer Spitzberg dürfte dein Heidelbergs kaum an Höhe etwas nachgeben. . 309. Weiterhin scheint sich der Kamm zwischen Wüste-Giersdorf und Hermsdorf etwas einzusenken , vielleicht bis zu . . . . 310. Der Scholzenberg, zwischen Gränzdorf uud Schönau, bleibt gegen die Höhe des Fichtigberges (s. unten No. 333) gewifs nicht zurück, sondern ist wohl noch etwas höher. .

2,400

311. 312. 313. 314. 315.

2,543 1,990 1,67b 2,054 1,959

Der — — — —

Schwarze Berg bei Neuhaus. Länge. Dürre Berg bei Nesselgrund. Lange. Lorbeerberg bei Tannhausen. Länge. Kaudersberg bei Neuhaus. Länge. Kohlberg bei Steingvuud. Länge.

2,619 2,509 1,585 2,546 2,557

2-,550 2,500 2^600 2,650

2,200

2,630

2,000

450 3 1 6 . Der Butterberg bei Waldenburg. Länge. 1,861 D i e letzteren 4 Punkte ruhen auf P o r p h y r - C o n g l o m e r a t , welches also gegen die höchsten Gipfel der reinen Porphyrmassen nur um 5 — 6 0 0 ' zurückbleibt. 3.

Isolirte

P o r p h y r m a s s e n im Rothliegenden.

Gebiet

des

D i e P a r t h i e des H o c h w a l d e s bei Gottesberg, 3 1 7 . Der Hochwald. Länge 3 1 8 . — K u h b e r g . Länge. . 3 1 9 . — Winklerberg. Länge.

.

. .

. .

.

2,588 2,032 1,819

3 2 0 . — Schaafberg. Länge. . . . 1,768 3 2 1 . Gottesberg, die kathol. K i r c h e , v. Lindener. 1,733 322. — der Morgenstern - Stölln (metall.) Harnisch. . . . . . . . 1,706 3 2 3 . Gottesberg, der Reichensteiner Stölln (metallisch). Harnisch. 3 2 4 . D e r Hochberg. v. Lindener. . . . 3 2 5 . — Wäldchenherg b.Schwarzwalde. Blaschke. 3 2 6 . — Blitzenberg bei Fellhammer. Länge. 327. — — die nördl. K o p p e . Länge.

1,592 2,166 1,959 1,883 1,848

3 2 8 . Der Hahnberg, im Hangenden der ErnestineGrube bei Dittersbach. Länge. . . 3 2 9 . Der Diener-Berg bei Ober-Waldenburg. Länge. 3 3 0 . Der Gleisberg bei Waldenburg. Länge. 331- Der Galgenberg , südliche Verlängerung des Gleisberges. Länge

1,508

332» Der Scholzenberg bei Steingrund'. Länge.

1,760

3 3 3 . Der Fichtigberg bei K ö n i g s w a l d e . | j ^ ^ 5

^329

2,021 1,436 1,526

3 3 4 . D e r sogenannte Thiergarten b e i m K u o z e n d o r fer Oberhofe. v. Lindener. . . . 1,310 3 3 5 . Der Finkenhübel bei Dürrkunzendorf. v. Lindener. 1,489

45 i IV.

F 1 o t z g e b i r g e. A., D a s R o t h l i e g e n d e .

1.

Im Bereich des u n t e r e n r o t h e n S a n d s t e i n s sind nur folgende Höhen -Messungen vorbanden:

336. Stadt Lewin, der Ring. Jungnitz. . . 1,324 337, Die Anhöhe bei Klein-Tschisnay. Jungnitz. 1,982 338, lin Thale bei Scillaney. v. Lindener, . 992 339. Die Höhe bei Eipel (gegen das Thal s. unten No. 605 abgeschätzt) . . . . 1,100—1,200 340»-Trautenau, der Ring. v. Lind,euer. . 1,170 Die Hohen rechts und links des Aupa-Thaies gegen die Grenze mit dein Glimmerschiefer, hinauf, dürften sich noch gegen 200 Fuis höher erheben, also ppt. 1,300 — 1,400 Fufs, vielleicht auch bis 1,500. 341. Hohenelbe, das Schlofs. v. Lindener. . 1,440 342. Semile, an der Iser. v. Lindener. . . 833 2. I m S t e i n k o h l e n - G e b i r g e führen wir nachstehende Höhenpunkte an, indem wir bemerken, dafs die meistsn Stollnböhen weiter unten im Besonderen zusammengestellt sind.

343. Auf den beiden Flötzzügen von (Glätzisch) Straufsenay bis [Goldenelse und Teichwasser, sind, aufser dem Melau-Thale bei Rhonow, v. Lindener . . . . . . keine Erhebungen gemessen, sie diirflen aber die Höhe von 1300 bis 1400 Fufsen kaum übersteigen, aufser etwa bei Döberle. 344. Scliatzlar, der Ring. v. Lindener. . . 345. Schatzlar, die Schächte der I i . K . Steinkoh. . . len - Gruben, v. Lindener. 346. Schatzlar, der Proscopi-Stölln bei Lampersdorf. v. Lindener. . . . . . 347. Tschepsdorf, beim Schulzen. Blaschke. 348. Buchwald, die liuber-brücke. JBlajchke.

1,041

1,830 1,717 1,678 1,862 1,495

452 349. Oberhalb Blasdorf im Boberlhai. v. Liniener. 1,451 350. Reichhennersdorf, die Kirche. Blaschke. 1,458 351. Landshut, Schächte der Louise-Grube, nach No. 476 1,366 352. Schwarzwalde, der Edelhof. Länge. . 1,471 353. — der Wäldchen-Schacht d6r Gustav-Grube, nach No. 475 1,595 354. Rothenbach, der alte Kunstschacht, nachNo.475. 1,576 355. — der Schaaftriebe-ßerg, die Strafse. . . . . . . . 1,785 Länge. 356. Gablau, die alten Fuchsgruben. Länge. 1,759 357. — Emilie-Anna-Grube,derFörderschacht, nach No. 472 1,786 358. Kohlau, comb. Abendrölhe-Grube, MinnaSchacht, nach JXo.471 1,695 359. Der Strafsen-Schacht, ebendas., nach No. 471. 1,627 360. Kohlau, Versuch-Schacht an der siidl. Grenze des Porphyrs vom Hochwalde, nach No. 321. 1,673 361. Kohlau, ein zweiter Versuch-Schacht, 136 Lachter westlich des vorigen, am Einhänge des Hochberges an der entgegengesetzten Grenze des Steinkohlen-Gebirges (mit Porphyr), nach No. 321 1,791 362. Kohlau, der Hochberg, Schacht der Traugotttmd Wilhelmine- (jetzt Jenny- und Elise-) Grube, nach No. 463. 1,747 363. Höchste Erhebung des Steinkohlengebirges am Porphyr des Hochwaldes, und zwar an dessen Nordseite, nach No.461 1,924 364. Mundloch der allen Tagestrecke der FriedensCrone-Grube, am nördlichen Gehänge des Lan» ggii Berges, nach No.461. . . . 1,693 365. Der LaDge Berg, nach No.461. . 1,778 366. Conradsthal, Quintus-Schacht der David- Grube. Lunge.

1,471

453 367. Conradsthal, das Dorf selbst. Länge. . 1,351 368. Neu-Salzbrunn, nach No.458. . . 1,427 369. — der Wachberg. Jungnitz. 1,671 370. Zeisig-Schacht der Anna- und Frcjhe AnsichtGrube, nach No.461. . . . . 1,514 371. Der Sonnen wirbel auf der Ostseite des W i n klerberges. Länge. . . . . . 1,819 372. Hermsdorf, die obersten Häuser. Länge. 1,604 373. — Neue Heinrich-Grube, der Ferdinand-Schacht, c. 150Lachtar vom Porphyr des ßlitzenberg€|s entfernt, nach No.464. . 1.675 374. Alt-Lässig, beim Kretscham. Blaschke. 1,605 375. — Pingen-Schacht der CharlotteGrube, nach No. 467. . . . . 1^662 376. Fellhammer, das Schulhaus. Lange. . 1,627 377. Schönhut, der Birkberg, im Hangenden der Beste-Grube. Länge. . . . . 1,820 378. Schönhut, der Schwarze Busch. Länge. 1,773 379. Heriiisdorf, die Kieferlähne. Länge. . 1,608 380. — Glückhülf-Grube, Gerhardt-Schacht, nach No. 464 1,452 381. Anhöhe zwischen Hermsdorf und Weisstein, nach No. 446 1,403 382. Weisstein, Fuchsgrube, der Schütz-Schacht, nach No. 446 1,403 383. Weisstein, der Fuchsberg nördl., BlücherSchacht. Länge. 1,446 384. Hartau, Morgen- und Abendstern-Grube, Richard-Schacht, nach No. 439. . . . 1,389 385. Hartau, der höchste Schürf auf dem Harten Grubenflötz, nach No.439. . . . 1,581 386. Hartau, die Friedrich-Wilhelms-Höhe, nach No.439 1,581 387. Altwasser, Lichtloch No. 2. auf dein Friedr. Wilhelm-Stölln, nach No.439. . . . 1,259

454 388. Altwasser, LicjitlocliNo. 4. daselbst, n.No.439. 1,264 389. — das Doktorhaus. Lange. . 1,179 390. — Segep Gottes-Grube, der Scliukmann-Schacht, pach No.441. . . . 1,486 391. Ober-Altwasser, das Wirthshaus. Länge. 1,310 392. Waldenburg, die etangel. Kirche. Länge. 1,323 393. — Chaussee beim Albertischen Hause. Länge. . . . . . . . 1,295 394. Waldenburg, in der Aue an der Strafse. Länge. 1,243 395. — steiaereeKreuzberg beim Zechenr ¡hause. Läng«. 1,441 396. Waldenburg, Pulverthurm auf dem Scliaafberge. Länge. . . . . 1,564 897. Dittersbach, der Schulze. Länge. . . 1,429 398.; — Ernestine-Grube, Schacht No.3., nach No.454. 1,658 999. Graf Hochberg-Grube, der Wald-Schacht, nach No. 451 1,562 400.Theresien-Grübe,Agnes-Schacht, nachNo.445. 1,427 401. -+• Franz-Schacht, nach No.445. 1,524 402. — Bianka-Schacht, nach No.445. 1,558 403. Bärengrund, das Wirthshaus. Länge. . 1,583 404. Neu-Crausendorf, Weissiggrube, Feldschacht, nach No. 444 1,399 405. Neu-Crausendorf, Bergrecht-Grube, Feldschacht, nach No. 478 1,399 406. ileufsendorf, Cäsargr., Antonsch., n. No. 478. 1,386 407. — Alte Gnade Gottes-Grube, TaubeSchacht, nach No. 478 1,413 408. Das Zwicker-Thal beim Stolin, Mundloch der Neuen Gnade Goltes-Grubö, nach No. 480. 1,456 409. Sleiogrund, Thal beim Kretscham. Lange. 1,502 410. — der Kirchhof, dicht an der Grenze mit Porphyr-Conglomerat. Länge.* . . , 1,620 411. Wäldchen, die Halden der Carolinegr. Länge. 1,605

455 412. Charlottenbrunn, Brunnen auf d. Markt. Jungnitz.' 413. — Carlsgrube, Erdmann-Sch., n. No, 485. 1,448 414. Colonie- Sophienau, nach No. 487. . 1,308 415. — — Sophie-Grube, GneisenauSchacht, nach No. 487. . . * . . 1,280 416. Wüste-Giersdorf, d. evangel. Kirche.v.Lindener. 1,414 417. fiule, die oberen Häuser, v. Lindaner. . 1,724 418. Neu-Mölke, Jakobgrube, alte Seiger-Schacht, nach No. 504 1,698 419. Hausdorf, Friedrich-Gegentrum-Grube, AdolphSchacht, nach No. 503 1,579 420. Hausdorf, WeDceslaus-Grube, der Bergschacht, nach No. 502 1,629 421. Hausdorp Wilhelmgr.,Cäsarschacht, n.No-501. 1,715 452. — die Kirche. Länge. . . . 1,453 423. — Halden der alten Friedrichs - Grube am Leerberg. Länge. . . . 1,359 424. —* Halden d. alten Floriansgrube am Leerberg. Länge. . . . . 1,326 425. — Ferdinandgrube, Theodorsch., n. No. 500. 1,484 426. Alt-Köpprich (auf der Grenze mit Gneus). Länge. 1,500 427. Volpersdorf, neue Rudolph - Grube, HubertSchacht, nach No.495. . . 1,707 428. — Sophiegrube, Waldschacht, n. No.498. 1,715 429. — neue Valentingr., Förderscb., n.No.497. 1,639 430. Ebersdorf, Fortunagr., Wiesensch., n. No. 495. 1,558 431. Kunzendorf. Jungnitz 1,210 432. Buchau, die Thalsohle, nach No. 493. . 1,234 433. — comb. Rubengr., Antonsch., n. No. 493. 1,331 434. Schlegel, die Obermiihle. Länge. . 1,328 435. — Johann Baptista-Grube, der Hohe Schacht, nach No. 491 1,259 436. Eckersdorf, das Pfarrhaus. Länge. . 1,190 437. — Frischaufgrube, Thilippsch., n.No.489. 1,130 438. — — Sophiensch., n.No.489. 1,110

45 ti WaJ/l/'jti^irjy .

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7.7/7// Fia. 4. Sduirfiiti Lisyerrrfetr /ter Tberr,treu Grube

Fitj/i. Siftùrfèofmwer't der T/tere.treti GmJ/e

Fi//. /i. T/s//e