201 99 44MB
German Pages 704 [728] Year 1847
A r c h i v für
Mineralogie, Geognosie, Bergbau u n d
Hüttenkunde.
H e r a u s g e g e b e n v o n
Dr. C. J. B. Karsten il n (1
Dr. H. v. Dechen.
Z w a n z i g s t e r
Band.
Mit sieben Tafeln und drei Tabellen.
Berlin. Gedruckt
und v e r l e g t bei
1846.
G.
Reimer.
I
ii Ii a
I.
1 i.
Abhandlungen. Seile
1.
G. K a r s t e n , Untersuchungen über (las Verhalten der Auflösungen des reinen Kochsalzes in Wasser. . .
3
2.
M a r t i n s , über das Verhalten der bei den K. Salinen in der Provinz Sachsen benutzten Soolquellen und über die Untersuchung der Temperatur in den, in deren Nähe niedergebrachten tiefen Bohrlöchern 257
3.
N o e g g e r a t h , über einige Knochen führende Höhlen in dem grolsen rheinisch -westphälischen Kalkzuge. . . 328
4.
B a u r , über die Lagerung der Dachschiefer, über Wetzschiefer und über die von der Schichtung abweichende Schieferung der Thonschiefer 352
5.
Gumprecht, mern
zur geognostischen Kenntnifs von Pom404
6.
E c k , über das Rafliniren Gasflammenofen
des Koaks - Rolleisens
7.
D a u b , der Bergbau des Mür.stertlials bei Freiburg im Breisgau, in technischer Beziehung 501
II.
Register
d e s XI — XX. B a n d e s .
im 474
.
.
.681
A r c h i v für
Mineralogie, Geognosie, Bergbau und Hüttenkunde.
Z w a n z i g s t e r
Karslon u. v. Ooclirii Archiv X X .
Bd.
Band.
1
I.
Abhandlungen. 1.
Untersuchungen über das Verhalten der Auflösungen des reinen Kochsalzes in Wasser. Von
Herrn Dr. G.
§.
Karsten.
1.
D ie Gesetze, welche das Wasser bei der Ausdehnung durch die Wärme, beim Gefrieren, Kochen und bei andern Phänomenen befolgt, wenn es Salze aufgelöst enthält, genau kennen zu l e r n e n , würde ohne Zweifel für den Physiker von dem gröfsten Interesse sein. Allein da die Zahl der in Wasser löslichen Salze sehr grofs ist, da die verschiedenen Salze in den verschiedenartigsten Combinationen im Wasser enthalten sein können, da endlich alle die v e r schiedenen Yerbindungsstufen, in denen die Salze einzeln oder in Combination mehrerer, mit dem Wasser verbunden sein können, der Untersuchung unterworfen werden müfst e n , so ist nicht zu hoffen, dafs wir sobald eine genaue Kenntnifs der hierfür gültigen allgemeinen Gesetze erlangen werden. Es ist also nicht zu verwundern, dafs trotz der vielen sorgfältigen Untersuchungen über die verschiedenen Eigenschaften der Salzauflösungen eine Vollständigkeit noch keinesweges erreicht ist. Man hat sich mit Recht i *
4 bisher hauptsächlich nur mit den Auflösungen der wichtigeren und durch ihre besondern Eigenschaften sich auszeichnenden Salze beschäftigt, und unter diesen nimmt das Kochsalz ohne Zweifel die erste Stelle ein, da dasselbe als Hauptbestandtheil des Meerwassers einer der verbreitetsten Körper auf der Erde ist, und als unentbehrliches L e bensbedürfnifs unser besonderes Interesse in Anspruch nimmt. Dem Physiker war die Kenntnifs der Eigenschaften der Kochsalzauflösungen für die physikalische Geographie wichtig; dem Salinisten war sie nothwendig, um bei der Darstellung des Kochsalzes mit Oekonomie, und ohne Verluste zu erleiden, verfahren zu können; über die Kochsalzsoolen liegen uns daher die meisten Arbeiten vor. Diese Arbeiten sind indess theils vor so langer Zeit angestellt worden, dafs sich seitdem mancherlei Verbesserungen in den Instrumenten und Vervollkommnungen in den Methoden ergeben haben, theils stehen die Angaben der v e r schiedenen Schriftsteller öfters mit einander in Widerspruch, so dafs eine wiederholte Untersuchung zur Entfernung dieser Widersprüche nöthig zu sein schien. Endlich haben die früheren Schriftsteller einige Fragen ganz bei Seite liegen lassen, um die es ihnen bei ihrer Untersuchung nicht geradezu zu thun w a r ; diese Fragen sind in der vorliegenden Arbeit besonders berücksichtigt worden. Das Meerwasser kann man, ohne einen zu grofsen Fehler zu b e g e hen, als eine Kochsalzsoole von 3 . 8 - j - 4 . 0 Procent ansehen, Cda nicht anzunehmen ist, dafs die geringen Beimengungen anderer Salze die Eigenschaften des Meerwassers beträchtlich von denen einer reinen Kochsalzsoole abändern w e r d e n ) d. h. als eine Kochsalzsoole, deren spec. Gewicht nach den Angaben der verschiedenen Schriftsteller bei + 15° R. zwischen 1 . 0 2 6 9 - f - 1 . 0 2 8 5 schwankt, wenn das spec. Gewicht des Wassers von derselben Temperatur = 1 gesetzt wird. Folgendes sind einige Werthe, d i e M a r c e t angegeben hat ( G e h l e r Bd. VI. p. 1 6 4 8 ) :
5 Alt des Meerwassers
spec. Gew. a u f + 4 " C . Salzgehalt Wasser bei reducirt: *) in 15 "R. = l Procenten
Aus dem nördlichen Polarmeer 1 .02727 1 .02577 3 . 9 Wasser aus Meereis . . . 1 .00235 1 . 0 0 0 8 8 0 . 3 5 Aus der Tiefe erhaltenes Wasser 1 .02705 1 .02555 3 . 8 6 1 .02785 1 .02635 3 . 9 2 Vom Aequator Aus d. südl. atlantischen Ocean 1 .02819 1 .02669 4 . 1 2 Aus dem weifsen Meer . . 1. 02255 1 .02105 3 . 2 2 Aus dem schwarzen Meer . 1 .01422 1 .01274 2 . 1 6 Aus der Ostsee . . . . 1. 00490 1.,00343 0 . 6 6 Aus d. nördl. atlantischen Meere 1 .02886 1 .02735 4 . 2 6 1. 02291 1..02141 3 . 2 2 Aus dem gelben Meere Aus dem mittelländ. Meere . 1. 02730 1..02580 3 . 9 4 Mittel aus dem grofsen Ocean 1. 02775 1. 02625 4 . 0 0 Von diesen 4 Procenten fester Bestandtheile bildet das Chlornatrium 2 . 6 6 , also etwa zwei Drittheilc. Die A n a lyse nach M a r c e t ' s Originalabhandlung d. Phil. Trans. 1819, p. 199) ist nämlich folgende: das Wasser aus dem nördlichen atlantischen Meere, enthielt in 100 Theilen: Chlornatrium . . . . 2 . 6 6 0 Chlormagnesium . . 0.991 Chlorcalcium . . . . 0 . 1 9 5 Schwefelsaures Natron 0 .466 4.312 nahe übereinstimmend mit den oben gefundenen 4,26. * * ) *) S. unten. * * ) Diese Zahlen stimmen fast genau mit den in G e h l e r ' s Wörteibucli Bd. Vi. p. 1649 gegebenen fiberein, wo nnr 0,199 für Chlorcalciom angegeben ist. In B e r z e l i u s Chemie erste Ansg. I. 409 und zweite Ausg. I. 405 stehen aber sehr abweichende Z a h l e n , die ebenfalls M a r c e t ' s Analyse ergeben haben soll, nämlich Cblormagnesium 0,5154 Chlorcalcium . 0,1232 Ich habe nicht auffinden k ö n n e n , wo M a r c e t diese Zahlen g e -
6 Dem Physiker war es nun der physikalischen Geographie wegen nur um die Kenntnifs der Eigenschaften dieser einen Soole zu thun, und es interessirten ihn weder die gesättigteren Soolen bedeutend, noch auch die höheren in der Natur nicht vorkommenden Temperaturen. Man b e schränkte sich daher darauf das spec. Gew. des Meerwassers oder einer Soole von 4£ bei mittleren Temperaturen zu bestimmen, die Erscheinungen beim Gefrieren zu b e obachten, und nachzuforschen, ob es ein Maximum der Dichtigkeit für die untersuchte Flüssigkeit gäbe. Dem Salinisten dagegen ist darum zu thun, die Aenderung des specifischen Gewichts bei Vermehrung oder Verminderung des Procentgehaltes und bei allen den Temperaturen, die während der technischen Behandlung der Soolen v o r kommen, genau kennen zu lernen, um aus der Bestimmung des specifischen Gewichts und der Temperatur einer Soole sogleich ihren Salzgehalt angeben und bestimmen zu k ö n nen, ob die Bearbeitung der Soole noch fortgesetzt werden soll oder nicht. Die theoretisch interessante Frage vom Max. der Dichtigkeit berührt ihn fast gar nicht, da erstens die Aenderung des spec. Gewichts beim Max. nur sehr u n bedeutend ist, zweitens das Max. nur bei den für ihn w e niger wichtigen Soolen von niedrigem Procentgehalte und bei niedrigen Temperaturen vorkommt. Obschon daher die Schriften der Salinisten ihrem Zwecke entsprechen mögen, so ist in ihnen doch manche Lücke geblieben, die auch von den Physikern keineswegs vollständig ausgefüllt ist. In der folgenden kurzen litterarischen Uebersicht habe ich alle die Untersuchungen zusammengestellt, die mir über die E i g e n schaften der Kochsalzauflösungen, mit Einschlufs des Meerwassers, bekannt geworden sind.
geben hat. Auf eine genaue Analyse des Meerwassers kommt es übrigens Iiier gar nicht a n , da ja nur das Ueberge wicht des CMornatriums über die andern Salze gezeigt werden soll.
7 §.
2.
L i t e r a t u r . I.
Uebe'r d a s s p e c i f i s c h e G e w i c h t der Kochsalzauflosungen.
Des r e i n e n K o c h s a l z e s : J. A. B i s c h o f , Untersuchungen zur näheren Bestimmung der eigentümlichen Schweren, der Ausdehnung durch die Wärme, des Gehalts, der Verminderung der Räume bei Vermischungen, der Gefrier- und Siedepunkte der Salzsoolen. G i l b e r t ' s Annalen Bd. XXXV. p. 311. 1810. J. A. B i s c h o f , der Soolgehalt nach Graden, Procenten und Pfündigkeiten, auch einige die Soole betreffende und bei dem Salinenwesen in Anwendung kommende Formeln. K a r s t e n ' s Archiv für Bergbau und Hüttenkunde Bd. XI. Heft II. p. 211. 1826. E. B i s c h o f , Beiträge zur Kenntnifs des Salinenwesens. Sondershausen 1837. L a m b e r t , Versuche über das Gewicht des Salzes und die eigenthümlichen Schweren der Soolen. Neues Hamburger Magazin Stück 48. p. 483. 1770, übers, von Dr. K r ü n i t z a. d. XVIII. Theil der hist, et mem. de l'Acad. R. d. sc. et b. 1. de Berlin 1762. b. Des M e e r w a s s e r s : M a r c e t , On the specific gravity and temperature of sea-waters, in different parts of the ocean and in particular seas; with some account of their saline contents. Pilosoph. Transactions 1819. p. 161. M a r c e t , über das specifische Gewicht, die Temperatur und die Salze des Meerwassers in verschiedenen Theilen des Weltmeers und in eingeschlossenen Meeren; frei von G i l b e r t dargestellt in G i l b e r t ' s Annalen LXIII. p. 113 u. 235. 1819, nach den Schriften der Londoner Soc. a.
8 H o r n e r , über das specifische Gewicht des Meerwassers in verschiedenen Gewässern; frei dargestellt von G i l b e r t , in G i l b e r t ' s Ann. LXIII. p. 159 u. 266. 1819, nach dem 3ten Bande der Krusenstern'schen Reise Petersburg 1812, und den Zürcherischen Beiträgen. M u n c k e , über die Ausdehnung des Seewassers, in den mém. prés, à l'Acad. imp. à St. Petersbourg. T. I. p. 310. A. E r m a n , Beobachtungen über die Aenderung des specifischen Gewichts, welche das Meerwasser durch die Wärme erleidet. P o g g e n d . Ann. XII. 463 (1828) u. XXXXI. p.72 (1837). Ueber das specifische Gewicht des Meerwassers finden sich aufserdem noch viele Angaben in den Schriften der Seefahrer. II. a.
U e b e r den G e f r i e r p u n k t der K o c h s a l z auflösungen.
Des r e i n e n K o c h s a l z e s : J. A. Bischof und E. B i s c h o f , s. I. a. C. D e s p r e t z , über das Maximum der Dichtigkeit und über den Gefrierpunkt der Salzauflösungen. P o g g e n d . Ann. XLI. p. 58 (1837) als Uebers. des Auszugs in den Comtes rendus v. J. 1837, No. 1. p. 124 u. 435; auch im Institut 1837, No. 202. vom 22sten März. C. D e s p r e t z , recherches sur le maximum de densité de l'eau pure et des dissolutions aqueuses. Ann. de chim. et phys. LXX. p. 5 (1839).
b.
Des M e e r w a s s e r s : M a r c e t , H o r n e r , M u n c k e , E r m a n , s. I. b. Ch. B l a g d e n , experiment on the cooling of water below its freezing point. Phil, trans. 1788, p. 125. Ch. B l a g d e n , experiments on the effect of various substances in lowering the point of congelation in water. Phil, trans. 1788, p. 277.
9 E d . N a i r n e , experiments on water obtained from the melted ice of s e a - w a t e r to ascertain whether it be fresh or not and to determine its specific gravity with r e spect to other water. Also experiments to find the degree of cold in which s e a - w a t e r begins to freeze. Phil, trans. 1776, p. 249. Angaben über den Gefrierpunkt des Seewassers, über die Beschaffenheit des Eises und Erscheinungen beim Gefrieren finden sich bei P a r r o t , über das Gefrieren des Salzwassers mit Rücksicht auf die Entstehung des Polareises. Gilb. Ann. LVII. p. 144 (1817). C h a p t a l und M o n g e , ist es vorlheilhaft, Salzwasser statt des gewöhnlichen Wassers zum Löschen zu gebrauchen. Gilb. Ann. XXIII. p. 349 (1806) aus den Ann. de chim. et phys. 2me Série. LIV. p. 138 (1805). v. C a s t i l l o n , Abhandlung über eine merkwürdige Gefrierung. Neues Hamburgisches Magazin St. 47. p.459. Aus dem XVIII. Theil der hist, de l'Acad. R. d. sc. et b. 1. de Berl. a. d. J. 1762. Berlin 1769. W . S c o r e s b y , an account of the arctic regions in two Vol. Edinbourgh 1820. W . S c o r e s b y , Journal of a voyage to the northern walefishery ; including researches and discoveries on the eastern coast of West - Greenland made in the summer of 1822 in the ship Baffin of Liverpool. Edinbourgh 1823; übers, v. F r . K r i e s , Hamburg 1825. Ferner in den Reisebeschreibungen von A. v. H u m b o l d t , R o s s , H u d s o n , Davis, Baffin, Ellis, F r o b i s h e r , Middleton, Parry} Fischer, Franklin, K r u s e n s t e r n , Manby, Cook, W e d d e l , Fors t e r u. v. A. Ein sehr vollständiges Verzeichnifs der wichtigsten Reisen in die Polargegenden findet man in der Introduction p. II. u. ff. von
10 R o s s , Narrative of a second voyage in search of a North-West Passage and of a residence in the arctic regions. London 1835. 4to. c. App. III.
U e b e r die K o c h p u n k t e von auflösungen.
Kochsalz-
L e g r a n d , recherches sur les variations que les sels dissou en diverses proportions pròduisent dans le point d'ébullition de l'eau. Ann. de chim. et phys.s LIX. p.423. Pogg. Ann. XXXVII. p. 379. E r d m a n n u. S c h w e i g g e r VI. 56. J. A. Bischof und E. B i s c h o f , s. L a. Siedepunkte mehrerer Salze und Chloride in Pogg. Ann. II. 227. IX. 315. 416. 434. 437. IV.
U e b e r den S ä t t i g u n g s g r a d der K o c h s a l z auflösungen.
U n g e r , über die Auflösbarkeit des Kochsalzes im Wasser. Journal für praktische Chemie von E r d m a n n und S c h w e i g g e n Bd. VIII. p. 285 (1836). F u c h s , das Verhalten des Kochsalzes zum Wasser neu untersucht. K a s t n e r ' s Archiv für die gesammte Naturlehre Bd. VII. p. 407. Aufserdem Angaben über den Procentgehalt von gesättigten Soolen bei G a y - L u s s a c , B e r g m a n n , B e r z e l i u s , C. J. B. K a r s t e n u. A. V.
Ueber das Maximum der D i c h t i g k e i t von Kochsalzauflösungen.
A. E r m a n , C. D e s p r e t z , B l a g d e n , M a r c e l , Munck e, s. I. b. II. ß. u. b.
11
I.
Bestimmung des specifischen Gewichts der Koclisalzsoolen von verschiedenem Procentgehalte und bei verschiedenen Temperaturen. §. 3.
Methode.
Unter den verschiedenen Methoden, die man zur Bestimmung des spec. Gewichts der Flüssigkeiten anwendet, gab ich der mit der hydrostatischen Waage den Vorzug. Eine andre Methode, die Ausdehnung der Flüssigkeit zu messen und daraus das spec. Gewicht zu berechnen, weil nämlich bei gleicher Masse das Volumen sich umgekehrt wie die Dichtigkeit verhält, ist zwar zur Bestimmung des spec. Gew. des Wassers mit vielem Erfolge angewendet worden; auch hat M u n c k e sich derselben bedient, um die Ausdehnung des Meerwassers zu messen, und D e s p r e t z empfiehlt sie als die zuverlässigste und feinste selbst für Mischungen und Salzlösungen, allein gerade für Salzlösungen schienen mir diese beiden Eigenschaften sehr ungewiis zu sein. Das Haupthindernifs gegen die in Rede stehende Methode liegt in der nicht hinreichend genauen Anfertigung einer so bedeutenden Anzahl der Soolenthermometer, als zu einer Untersuchung, wie die vorliegende ist, nöthig gewesen wäre. Eine sehr concentrirte Kochsalzsoole von 2 6 . 5 $ ändert ihr V o lumen von 0 ° - f - 1 0 0 ° C. von 1 - f - 1 . 0 5 4 , also nur um 0 . 0 5 4 . Bei dieser kleinen Volumänderung hätte man noch 0 . 0 0 0 1 ablesen müssen, um ebenso j e n e Resultate zu erhalten, wie sie vermittelst der Wägung auf der hydrostatischen Waage zu erhalten waren. Sodann bestimmte mich noch der Umstand, dafs eine genaue Bestimmung des P r o centgehaltes der Soolen im Soolthermometer weder zu machen noch zu controlliren ist, dazu, diese Methode aufzugeben, deren grofse Vorzüge, namentlich was genaue
12 Temperaturbestimmungen betrifft, ich übrigens durchaus nicht verkannt habe. Es stand somit nur noch die Wahl zwischen dem Aräometer und der hydrostatischen Waage frei. Man hat es bei der Anfertigung der Aräometer jetzt zu solcher Vollkommenheit gebracht, dafs die durch sie erhaltenen Bestimmungen des spec. Gew. den durch die hydrostatische Waage ausgemittelten an Genauigkeit nur u n bedeutend nachstehen möchten, wenn es sich nämlich nur um mittlere Temperaturen handelt. Allein die Gewichtsbestimmungen sollten auch bei hohen und niedrigen Temperaturen vorgenommen werden. Bei hohen Temperaturen würden die aufsteigenden Dämpfe ein scharfes Einstellen des Aräometers unmöglich gemacht haben, auch würde das Aräometer durch den aufsteigenden Luftstrom ungleich mehr afficirt worden sein, wie die hydrostastische Waage, die g e gen diesen Uebelstand geschützt werden kann. Endlich bei hohen sowohl als bei niedrigen Temperaturen wäre im Fall der Anwendung des Aräometers die Schwierigkeit sehr grofs gewesen, alle Theile des Instruments in gleicher T e m peratur zu erhalten, welche Schwierigkeit zwar für die h y drostatische Waage auch besteht, allein wegen des im V e r hältnifs zu der bedeutenden Länge des Aräometers nur kleinen Durchmessers der zu wägenden Glaskugel bei weitem geringer ist. Es blieb sonach nur die hydrostatische Waage übrig, und die Aufgabe war n u n , den Apparat so einzurichten, dafs erstens die Waage gegen den aufsteigenden Luftstrom bei hohen Temperaturen geschützt w a r , zweitens dafs der Procentgehalt der Soole während einer Beobachtungsreihe sich nicht ändern konnte. §. 4.
Der Apparat.
Um den Zweck möglichster Genauigkeit zu erreichen, wendete ich folgende Vorrichtung an:
13
Die zu untersuchende Soole befand sich in einem 8 Zoll hohen cylindrischen Gefäfse von 3 Zoll Durchmesser CÄ), welches durch einen gut aufgeschliffenen Glasdeckel a b verschlossen wurde. Durch die Mitte dieses Glasdekkels ging eine Glasröhre c d von 1,5 Linien innerer Weite, deren unteres Ende d sich bei den Versuchen unter der Oberfläche der Flüssigkeit befand; diese Röhre war angebracht, um das Verdampfen des Wassers aus der Soole bis auf den engen Querschnitt der Röhre zu verringern. Durch die Röhre cd führte von der Waage in das Gefäfs A ein Pferdehaar, an welchem die zu wiegende Glaskugel e
14 von 1,5 Zoll Durchmesser befestigt war. Wegen der Länge des Pferdehaars mufste das Gewicht desselben berücksichtigt werden, welches durch eine Tara auf der Waage g e schah. Zu beiden Seiten der Röhre c d waren die Durchbohrungen f und g angebracht, um zwei Thermometer aufzunehmen, welche die Temperatur der Flüssigkeit oben und unten controllirten. Statt des einen Thermometers konnte während des Erwärmens ein Abzugsrohr für die aufsteigenden Dämpfe aufgesetzt werden. Das ganze Gefäfs A hing an einem umgebogenen Rande in einer gröfsern Glaskugel B von 11 Zoll Durchmesser, die als Wasserbad diente und bei h ein Abzugsrohr für die Dämpfe, bei k ein T h e r mometer oder eine Vorrichtung trug, um die Temperatur im ganzen Gefäfse gleichmäfsig zu machen. Da übrigens die Kugel B von bedeutender Gröfse w a r , so ging die Abkühlung sehr langsam von Statten. Z. B. bei einer Temperatur der Luft von 18° C. kühlte sich die Flüssigkeit ab: von 70°,9 C. bis 65°,7 in 36 Minuten 58,6 - 50 57,3 - 13 57,0 - 3 53,1 - 39 48,5 - 46 44,3 - 4 3 42,0 - 27 38,0 - 4 4 35,0 - 3 4 7 34,3 3 0 , 0 - 57 27,0 - 38 26,4 - 9 24,4 - 3 4 23,7 - 15 39 22,0 70°,9 bis 22°,0 oder 4 8 ° , 9 in 8 Stunden 54 Mi-
15 nuten, d. h. um die Flüssigkeit um 0°,1 C. abzukühlen, war über eine Minute erforderlich. Wenn umgekehrt die Flüssigkeit zuerst erkältet worden war, ging die Erwärmung eben so langsam vor sich. Eine Versuchsreihe oder die Bestimmung des spec. Gew. einer und derselben Soole bei verschiedenen Temperaturen nahm daher einen ganzen Tag in Anspruch. Die Kugel B ruhte in dem Rande eines gufseisernen Dreifufses, welcher Rand mit Kork ausgefüttert war, um die zu starke Wärmeleitung zu verhüten. Die Erwärmung des Wasserbades geschah durch eine Lampe mit doppeltem Luftzuge, durch welche die Flüssigkeit im Wasserbade trotz ihrer bedeutenden Menge doch leicht bis zum Kochen erwärmt werden konnte. Neben dem ganzen Apparate stand ein Stativ, auf welchem die Waage befestigt war. An dem Stative konnte ein Brett, welches in der Mitte einen Ausschnitt hatte, so befestigt werden, dafs das Pferdehaar von der Waage durch den Ausschnitt ging, während die Waage durch das Brett gegen den vom Apparate bei hohen Temperaturen aufsteigenden Luftstrom gesichert war. Die Waage war sehr empfindlich und gestattete bei der nicht unbedeutenden Belastung von 96 bis 97 Grammen noch 0,0001 Gramme abzulesen. Die verschiedenen Thermometer wurden vor den Versuchen sorgfältig mit einander verglichen. Das eine derselben war von 0°,2 z u 0 ° , 2 getheilt und ging von — 16° R. bis + 45° R., es gestattete daher die genaue Schätzung von 0°,05 R. Für die höheren Temperaturen wurden zwei andre Thermometer angewendet, die nur von Grad zu Grad nach der 80theiligen Skale auf dem Glase selbst getheilt waren, und deren Angaben daher nur bis auf 0°,25 R. mit Sicherheit geschätzt werden konnten. Zwei andre öfters zur Controlle angewendeten Thermometer waren von Grad zu Grad nach der hunderttheiligen Skale getheilt. Bei der Berechnung habe ich später immer die Temperaturen nach der hundertthei-
16 ligen Skale umgeschrieben, so dafs, wenn nicht ausdrücklich R neben eine Temperatur geschrieben ist, immer Grade der hunderttheiligen Skale gemeint sind. §. 5.
Die B e o b a c h t u n g .
Die Versuche zur Ermittelung des spec. Gew. wurden nun auf folgende Weise angestellt. Zuerst wurde das Wasserbad B bis zu einer hohen Temperatur erwärmt, und hierauf nach Entfernung der Lampe so lange gewartet, bis die Temperaturen in B und A sich ziemlich ausgeglichen hatten. Nachdem sodann die an dem Deckel a b hängenden Tropfen in die Flüssigkeit zurückgebracht worden waren, wurde die Glaskugel e von den adhärirenden Luftblasen befreit, entweder durch blofse Bewegung der Kugel in der Flüssigkeit, wenn dies ausreichte, oder sonst vermittelst eines feinen Pinsels. Vor der nun stattfindenden Wägung, wurde die Flüssigkeit gut umgerührt, um eine vollständige Gleichmäfsigkeit der Temperatur hervorzubringen. Sobald diese durch die Thermometer angegeben wurde, notirte ich die Angaben derselben, machte die Wägung und las von Neuem die Thermometer ab. Die Versuche begannen mit den concentrirteren Soolen und endeten mit den schwächeren. Von jeder Soole wurden 16 Salzgehaltsbestimmungen bei verschiedener Temperatur gemacht, und aus diesen das arithmetische Mittel genommen. Diese Bestimmungen geschahen so, dafs in ein kleines tarirtes Gefäfs von Meifsner Porcellan eine Probe der Soole gebracht, und darauf sogleich mit einem gleichfalls tarirten Glasdekkel bedeckt wurde, um bei höheren Temperaturen das Verdampfen des Wassers zu verhindern. Diese Gefäfse mit der Soole wurden hierauf gewogen, sodann wurde die Soole im Sandbade abgedampft, das Salz durch starkes Erhitzen gänzlich getrocknet, und in den tarirten Gefäfsen von Neuem gewogen. Die zu den Wägungen gebrauchte Waage war eben' so genau wie die zur Bestimmung des
17 spcc. Gew. angewendete, doch konnte 0 . 0 0 0 1 Gramme der geringem Belastung wegen mit gröfserer Sicherheit gewogen werden. Aus den Procentgehaltsbestimmungen ging hervor, dafs während der ganzen, wie gesagt einen Tag dauernden Untersuchung einer Soole, ein unmerklicher Theil des Wassers verdunstete, indem die Abweichung vom arithmetischen Mittel ganz unregelmäfsig w a r , bald positiv bald negativ, zu Anfang und zu Ende der Untersuchung. Mit Ausschlufs des Wassers wurden 39 Soolen untersucht, eine Soole von 25,32549 P r o c e n t * ) war die concentrirteste, eine Soole von 0,02743 die schwächste. Die Temperaturen, bei denen beobachtet wurde, gingen von höchstens + 95° C. bis tiefstens — 10° C. Die Intervalle der Temperaturen waren nicht gleich, weil es einige Schwierigkeit gehabt haben würde, genau gleiche Intervalle zu treffen, und obwohl die Berechnung durch diese Beobachtungsweise sehr erleichtert worden w ä r e , doch einige Ungenauigkeiten bei diesen schon so vielen Fehlern ausgesetzten Beobachtungen nicht zu vermeiden gewesen wären. Das zur Darstellung der Soolen benutzte Kochsalz war so rein als möglich, es war aus chemisch reiner Salzsäure und eben solchem kohlensauren Natron zusammengesetzt. §. 6.
B e r e c h n u n g des speeif: Gewichts.
Das speeif. Gewicht einer Flüssigkeit ist bekanntlich gleich dem Gewichtsverlust, den ein in ihr gewogener Körper gegen sein absolutes Gewicht erleidet, dividirt durch den Gewichtsverlust desselben iin Wasser, vorausgesetzt, dafs der Körper bei den beiden Wägungen in der Flüssigkeit und im Wasser gleich grofs ist, oder was dasselbe
*)
Procentgebalt p bedeutet,
dafs in 100 Theilen der
p Theile Salz enthalten sind. K a r s t e n 11. v. D e c h i n A r c l i i r X X . B d .
2
Soole,
18 sagen Willi, wenn die Temperatur in der Flüssigkeit und im Wasser dieselbe ist: M—m
wenn s das specifische Gewicht der Flüssigkeit, M das absolute Gewicht des in ihn gewogenen Körpers, m d e s sen Gewicht in der Flüssigkeit m sein Gewicht im Wasser ist, und die Temperatur bei beiden Wägungen dieselbe war. Die Einheit des spec. Gew. der Flüssigkeiten ist also das Wasser. Da aber der Gewichtsverlust des im Wasser g e wogenen Körpers bei verschiedenen Temperaturen oin ganz verschiedener sein wird, weil sich ja das spec. Gew. des Wassers mit der Temperatur ändert, so mufs man eine b e stimmte Temperatur angeben, für welche das Gewicht des Wassers als Einheit genommen werden soll. Sehr häufig hat man + 15° R. als die Temperatur der Einheit a n g e nommen, welches den Vorlheil darbietet, dafs die Flüssigkeiten, wenn nicht genau bei -f 15° R., so doch bei naheliegenden Temperaturen bequem zu beobachten sind, und daher die bei diesen beobachteten specif. Gew. nicht bedeutend falsch sein werden. Dagegen hat diese Tempetatur den grofsen Nachtheil, durchaus willkührlich zu sein, weshalb die verschiedenen Angaben über die specif. Gew., indem von dem einen Beobachter diese, von dem andern jene Temperatur mit demselben Rechte zur Temperatur der E i n heit genommen worden ist, durchaus nicht unmittelbar mit einander zu vergleichen sind. Ein anderer nicht unbedeutender Nachlheil ist der, dafs schon bei kleinen Beobachtungsfehlern in der Temperatur der Fehler bei + 15° R. bedeutend ist, während man ihn bei niedrigen, namentlich bei der von mir gewählten von 4° C. fast vernachlässigen kann. Bei genaueren Bestimmungen des spec. Gew. wird man den Einilufs der Temperaturverschiedenheiten doch in Rechnung bringen müssen und daher gut thun,
19 einen festen keinen Veränderungen unterworfenen Punkt, in der Ausdehnung des Wassers als Einheit anzunehmen. Diesen festen Punkt finden wir im Wasser bei seiner kleinsten Ausdehnung im Maximum der Dichtigkeit, dessen Temperatur annäherungsweise genau + 4° € . ist. Diese Einheit habe ich bei meinen Berechnungen zu Grunde g e legt, m bedeutet also das Gewicht des Körpers in Wasser von + 4 ° C. und M — m i ist das Gewicht des von dem Körper verdrängten Volumen Wasser von + 4° C- Da M nun M= FJ, so ist das Volumen des Körpers F = wenn J
das specif. Gewischt des Körpers gegen Wassier M von + 4 ° bedeutet, also M — m = «-j. E s handelt sich nun um die genaue Berechnung von M und J . Hierbei wendete ich die Correktionen an, die v o n B e s s e l angegeben und von S c h u m a c h e r in einer eignen Broschüre: „Ueber die Berechnung der bei Wägungen vorkommenden Reduktionen von Etatsrath S c h u m a c h e r , Hamburg 1838" zusammengestellt, und von, die Berechnung e r leichternden Tabellen begleitet sind. Die Formeln ergeben sich in aller Kürze folgendermaafsen. Beim Gleichgewicht auf der Waage ist: M - m, d. h. die Masse des Körpers ist gleich der Masse der Gewichte. Da nun aber der Körper sowohl wie die Gewichte ein so grofses Volumen des Mediums, in dem sie gewogen werden, verdrängen, als sie selbst haben, so mufs die Masse des verdrängten Mediums bei der Wägung in Abrechnung gebracht werden. Diese Masse ist: M — II3 q für den Körper, d
r 3 q für die Gewichte,
2«
20 wenn R Ui r die linearen Ausdehnungen des* Körpers und der Gewichte, A u. 8 die specifischen
Gewichte des Körpers
und
der Gewichte, und q das spec. Gew. der Luft im Augenblick der Wägung bedeuten.
W i r haben jetzt also nicht mehr M=
sondern:
m,
1— — M—
11* q =
J
*
m —
Kennt man 6 , R',
r3,
~
ö
rs q
*
oder M =
m
-
. R* • i - - q
zu ermitteln,
so ist nur noch J
q
da
q nach Formeln berechnet werden, die später a n -
geführt sind.
Um J
zu finden, nimmt man eine neue W ä -
gung des Körpers in W a s s e r vor, wobei man: r-s
i M
=
m
erhält, wo r , J ? , q , statt r, R,
q,
wegen der möglicher-
weise verschiedenen Temperaturen stehen, »» das nun g e fundene Gewicht des Körpers i s t , und Q das spec. Gew. des W a s s e r s bei der Temperatur bedeutet, die es bei der Wägung hatte. für J
mR
/t
Durch Elimination von M erhält man nun
die F o r m e l :
=
• « m
J l) -
m RS
.
( } - j i )
9
0 -
Setzt man den hierdurch für J
0r
t
i
9,) 0
gefundenen Werth
in
eine der vorigen Gleichungen für M e i n , so erhält man M die Masse oder das absolute Gewicht des Körpers.
Zur
Berechnung ist es nöthig zu wissen, nach welchen Formeln man r s
r3
....A3 Ä
s
...,qQ..
findet.
Ausdehnungen gelten die Formeln:
Für die
kubischen
21 rs Ä
s
=
(1 +
=
( 1 - f ETy
wo eE... TT...
ety
r* = R*
=
+ cl —
ei)' JET)*
die linearen Ausdehnungen für 1 ° C., und i i . . . die Temperaturen im Augenblick der Wägung sind.
Das spec. Gew. der Luft q findet man aus der Formel:
_ q
1
~
B
1
_
770,488" 760 '1+i.0,00375
wo B
B 585571 (l+'i.O,00375)
-
den Barometerstand in Millimetern ausgedrückt und
auf seine L ä n g e bei 0 ° reducirt bedeutet, und t die T e m peratur der Luft in Graden des hunderttheiligen T h e r m o meters im Augenbiick der Wägung ist. Nach H a l l s t r ö m ' s Angabe berechnet man das spec. Gew. des W a s s e r s Q aus folgender F o r m e l : ö
1
=
.
1.0001117*)
oder: (1) Q =
L l-0.00005759i+0.0000075611tI-0.0000000351i*
0.9998884-1- 0 . 0 0 0 0 5 7 5 8 3 6 * — 0 . 0 0 0 0 0 7 5 5 6 9 6 * * - f 0.0000000342962«8,
nach dieser Formel findet man das spec. Gew. des W a s sers bei nahe + diese Temperatur.
4°
=
1 und J
bezieht sich daher auf
W o es sich darum handelt, genaue a b -
solute Gewichte zu finden, wird man alle Correktionen mit gröfster Schärfe
vornehmen
müssen.
Schumacher
hat
für alle diese Correktionen sehr bequeme Tafeln berechnet. Bei
der Bestimmung
des
spec. Gew. sind aber die vom
Barometerstand und der Lufttemperatur abhängigen Correktionen sehr unbedeutend und so kann man denn B merklichen Fehler
ohne Reduction
ausdrücken, um q zu
*)
nicht
^ — r - , 1 . 000117
e h e r steht.
auf 0 °
ohne
in Millimetern
finden.
wie durch einen Druckfehler bei S c l i u m a -
22 Npcl)p3 +.... +Cp* + ....)* + ....
E s war nun die Aufgabe, die Constanlen ABCD.... A tB i Ct . . . . u . s . f . durch die beobachteten Werthe zu b e stimmen, und in der Entwicklung der Reihen so weit zu gehen, dafs die berechneten Werthe sich den beobachteten genügend annäherten. Einige
dieser Constanten konnten
bestimmt angenommen werden.
schon
Für p — 0 ,
Wasser geht die Formel in s =
vorher als
also für das
A + A t + A j ^ + A ^ t 3 . . . . über,
31 und um die Formel für das spec. Gew. der Soolen sich gut an die des Wassers anschliefsen zu lassen, nahm ich die Constanten A A IA 11 A tu aus der von H a l l s t r ö m gebenen oben angeführten Formel, nämlich: A
=
A u=
0,9998884
At
=
— 0 , 0' 0 0 0 0 7 5 5 6 9 6
A
to=
©g e -
0,0000575836 0 ,' 0 0 0 0 0 0 0 3 4 2 9 7 2
Da ferner H a l l s t r ö m in der Entwicklung der Reihe beim Wasser nicht weiter wie bis zur 3ten Potenz gegangen ist, und es aus der Beobachtung hervorgeht, dafs die Soolen sich um so regelmäfsiger ausdehnen, j e concentrirter sie sind; so nahm ich an, dafs für eine concentrirte Soole von 27 Procent die beiden Glieder ( A -\-Buip)t* Null würden. Statt dieser beiden Glieder setzte ich also
was für p = 27 zu Null, und für p =
0 zu A n i wird.
Substituirt man den Werth von A tu aus H a l l s t r ö m ' s
Formel, so erhält man:
(0,0000000342962 —
0,0000000012702/»)ta.
Die Formel für s war demnach schon: s =
0 , 9 9 9 8 8 8 4 - f Bp + Cp2 - f
Dp3
-f- ( 0 , 0 0 0 0 5 7 5 8 3 6 + B p - f C
p^t
+
( — 0 , 0 0 0 0 0 7 5 5 6 9 6 -j- B n p '-j- C p ^ t *
-f (0,0000000 —
0,0000000012702p)£s
und es bleibt nur noch übrig, die Constanten BCD B
UC H zu bestimmen.
B Ci
Zur Berechnung° wendete ich die
Methode der kleinsten Quadrate a n , und zwar theilte ich der grofsen Anzahl der Beobachtungen und Constanten wegen die Rechnung in zwei Theile. Zuerst wurden BCD die Constanten für t = 0 , sodann in einer zweiten Rechnung die andern bestimmt. Aus sämmtlichen Versuchsreihen berechnete ich durch Interpolation die Werthe von
32 s für t 3=8 0 aus den dieser Temperatur nahe liegenden beobachteten Werthen, zu welcher Berechnung 140 Beobachtungen verwendet wurden, die 39 wohl sehr genaue Werthe von a für t = 0 gaben. Diese 39 Werthe wurden in 14 Mittelwerthe vereinigt, welche nun zur Berechnung der Constanten BCD verwendet wurden. Ich führe hier weder die Beobachtungen noch die Rechnungen, welche kein weiteres Interesse haben, an, sondern nur das Resultat der Rechnung, welches beweist, dafs kein Fehler von Bedeutung vorgefallen sein kann, wie ich denn durch öftere Wiederholung aller in dieser Arbeit vorkommenden Rechnungen mich von der Richtigkeit derselben überzeugt habe. Der Ansatz der Rechnung ist: s = 0,9998884 + Bp + Cp1 -f Dp3 s = 0,9998884 + 10B
10
oder
4 - l O O O C , ^ +100000Z> 1000 100000
also nach der gewöhnlichen Bezeichnung: JL
10
x = 10 B
l b = P 1000
c =
V3 100000
= 2 =
1000c 100000D
n
— —s-f-0,9998884
S = a-fÄ + c
Die Rechnung gab: Ordnung a,b,c. logs 5,6139689 logy 4,4310342,, log-r 5,8866830 also
Ordnung c, b, a. 5,6145477 4,4340017„ 5,8866900
Mittelwerthe. 5,6142583 4,4325180» 5,8866865
l o g S = 4,8866865 log C = 1,4325180,, log/> = 0,6142583
wo die ganzen Zahlen in Einheiten der 7ten Decimalstelle ausgedrückt sind. Folglich ist
33 s = 0,9998884 -j- 0,00770417p—0,0000027828p 1 + 0,00000041139p* + (0,0000575836 -f Bp + C p 2 ) i (—0,00000755696 + B„p+ C,P2)t* -f- (0,0000000342962 — 0,0000000012702p) t3 Die Summe der Fehlerquadrate [wre3] bei der Berechnung von BCD war 18200000, also der wahrscheinliche 18200000 = 760 Einheiten der 7ten DeFehler 14 cimalstelle. Hierauf nahm ich den zweiten Theil der Rechnung, die Bestimmung von B t B u C C vor. Aus den Beobachtungen wurden 25 Werthe von s genommen, die jeder durch Interpolation aus 10 Werthen erhalten worden waren, so dafs also im Ganzen 250 Beobachtungen der Berechnung dieser 4 Constanten zu Grunde gelegt wurden, und zwar waren die Temperaturen von nahe 0° ausgeschlossen, weil diese schon bei dem ersten Theile der Rechnung angewendet worden waren. Nennt man die Summe aller schon gefundenen Glieder G, so ist s = C p ^ + Ä p i » -f C ^ t « . Der Ansatz der Rechnung ist: a — pt x = B n = — 8-\-G = C/ b = p*t S = a-\-b-\-c-\-d = BH c = p^t* =r C d = Die Rechnung gab: Ordnung dcba Ordnung« b cd Mittelwerthe 8,9154022» log« 8,9154493» 8,9154258» 0,6347044 logz 0,6347235 0,6347140 0,8582479 logy 0,8582797 0,8582638 2,5734030» logx 2,5734161« 2,5734096,, Also log-B = : 2,5734096» lo g d = : 0,8582638 lo gB'u = = 0,6347140 lo g C = : 8,9154258» ( - 10),
= 4/
Karsten u.
Dechen Archiv X X . Bd.
34 wo wieder die ganzen Zahlen in Einheiten der 7ten Decimalstelle ausgedrückt sind. Folglich ist die vollständige Gleichung für s (2) s = + — +
0,9998884+0,00770417p—0,0000027828p 2 +0,00000041139}) 3 (0,0000575836 — 0,0000374467p + 0,000000721546p 5 )i ( 0,00000755696 - 0,000000431235p+0,00000000823049p') 1 * (0,0000000342962 — 0,0000000012702p) t 3
Die Summe der übrigbleibenden Fehlerquadrate [mm4] bei dieser zweiten Rechnung war 229350000, also der ^ u • i Fehler ü wahrscheinliche =
2
./229350000
=
2020 _,. Ein-
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2.81
+ 100.80 — 5.75 2.5078 65.2480 26.027
JSf
Jsp\ 780 - 42 777 51 773 04 770 78 767 80 764 100 761 112 758 125 755 135 752 145 749 158 747 108 744 178 741 189 739 199 736 2(J8 734 220 732 220 730 23 727 247 725 201) 723 201 721 270 719 1497 711 1087 703 1800 697 2008 692 2135 688 2239 685 2322 684 2370 683 2417 682 24J3 683 2420 684 2300 2347 685 2272 687 2177 688 2050 690 + 302 693 692 7 2 28 694 217 711
3 . 6 -t- 3 . 8
T
"3~8
ZtSf s (1.029312) 1.029267 h « 55 1.029212 07 1 029145 81 1.029064 92 1.028972 103 1.028869 115 1.028754 1.028626
1.028488 1.028340 1.028180 1.028009 1.027828 1.027637 1.027435 1.027225 1.027003 1.026772 1 026532 1 026283 1.026021 1.025758 1.025480 1 023975 1.022280 1 020414 1.018401 1.016262 1.014020 1.011697 1.009317 1.006899 1.004467 1.002042 0.999647 0.997302 0.995031 0.992856 0.990800 (0.990407) —
2 88
+ 100.82 —
6.03 2.5772 65.2263 25.316
128 138 1« 100 171 181 101 202 210 222 231 240 240 202 263 278 1505 1695 1800 2013 2130 2242 2323 2380 2418 2432 2425 2395 2345 2271 2175 2056 + 393
JsD 780 777 774 770 767 764 760 757 755 752 749 747 744 741 739 737 734 732 730 727 725 723 721 719 711 703 697 692 689 686 684 683 683 683 684 685 687 689 691 693 692
3 28 694 217 675
111 3 . 9 - M . l
3. 9 t --
s
| Js,
1 ds,,
4 3 ,1.030092) + 48 780 2 1.030044 777 58 1 1.029986 774 71 0 1.029915 770 84 767 4- 1 1.029831 05 2 1.029736 764 1117 3 1.029629 761 118 4 1.029511 758 131) f> 1.029381 755 141 752 6 1.029240 151 749 7 1.029089 162 747 8 1.028927 9 1.028753 184 744 742 10 1.028569 103 11 1.028376 739 204 737 12 1.028172 213 734 13 1.027959 224 14 1.027735 233 732 15 1 027502 730 243 16 1.027259 °51 728 17 1.027008 26+ 725 18 1.026744 265 723 19 1.026479 28(1 721 20 1.026199 1513 720 25 1.024686 17(13 711 30 1.022983 1872 703 35 1.021111 2018 697 40 1.019093 2142 692 45 1.016951 2245 689 50 1.014706 2325 686 55 1.012381 2381 686 60 1.010000 2418 685 65 1.007582 2432 683 70 1.005150 2424 683 75 1.002726 2304 684 80 1 000332 2343 685 85 0.997989 226! 687 90 0 995720 2173 689 95 0.993547 691 2054 100 0.991493 + 304 693 + 1 0 1 (0.991099, 692 — 2.96 7 f k +100.84 3 m — 6.31 29 S 2.6466 694 w 65.2046 217 24.641 641 0
4. 0
i
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4. 1 s ds, | Jsp (1 031694, 783 + 42 1.031652 780 55 1.031597 776 64 1.031533 773 78 1.031455 770 90 1.031365 767 101 1.031264 113 764 1.031151 761 124 1 031027 759 13(i 1.030891 756 14(i 1.030745 753 157 1.030588 750 167 1.030421 747 179 1.030242 745 189 1.030053 198 743 1.029855 740 208 1.029647 210 738 1.029428 228 736 1.029200 237 733 1 028963 731 247 1 028716 729 250 1.028460 727 268 1.028192 726 260 1 027923 283 723 1.027640 1530 721 1.026110 713 1718 1.024392 706 1884 1.022508 700 2028 1.020480 695 214* 1.018331 225« 691 1.016081 2327 689 1.013754 2384 687 1.011370 242< 685 1.008950 2432 685 1.006518 2423 685 1.004095 2392 685 1.001703 234( 686 0.999363 226( 687 0.997097 216! 688 0.994928 2051 690 0.992877 + 395 691 0.992482) 691 — 3.10 8 +100.89 2 — 6.88 29 2.7862 703 65.1605 224 23.390 580
112 4 . 2 - f - 4 . 4 1 4 3 JSi ¿8p Js, 4sp s s t 4 (1.032477) 783 1.033260) + 48 783 780 3 1.032432 + 45 780 1.033212 02 f>< 777 2 1.032373 777 1 033150 71 1)7 773 773 1.033079 1 1.032306 S3 SI 771 1.032996 0 1 032225 'KÌ 770 03 767 1.032132 768 1.032900 + 1 107 1(14 764 765 1 032793 2 1.032028 110 111 761 3 1.031912 762 1.032674 130 121) 4 1.031786 142 759 U'l 75,8 1.032544 1.032402 5 1.031647 151 756 140 755 1.032251 6 1.031498 103 753 1 « ] 753 1.032088 750 7 1.031338 1711 750 1.031916 748 8 1.031168 181 748 184 1.031732 745 9 1.030987 101 745 193 1.031539 743 10 1.030796 201 743 204 1.031335 740 11 1.030595 210 740 212 1 031123 738 221 738 12 1.030385 223 1.030900 231 736 736 13 1.030164 234 230 733 1 030666 734 14 1.029933 241 240 731 1.030425 15 1.029694 251 731 258 729 1 030174 729 16 1 029445 20O 200 727 727 1.029914 17 1.029187 270 272 726 1 029644 726 18 1.028918 275 723 1.029369 723 19 1.028646 280 722 20 1 028361 1538 722 1.029083 1547 713 25 1.026823 1725 713 1.027536 1732 30 1.025098 18!» 1 706 1.025804 1SOO 706 35 1.023208 2033 700 1.023908 2038 700 40 1 021175 2J53 695 1.021870 2150 695 45 1.019022 2252 692 1.019714 2255 692 50 1.016770 2320 689 1 017459 2331 689 55 1.014441 2380 687 1.015128 23&S 687 60 1.012055 685 1 012740 2420 686 2420 685 1.010320 65 1.009635 2432 685 2432 70 1.007203 2423 685 1.007888 2423 685 685 75 1 004780 2301 685 1.005465 2300 686 1.003075 686 80 1.002389 2338 2330 85 1 000050 2205 687 1.000737 2204 687 688 0.998473 90 0.997785 688 2107 2105 690 95 0.995618 211511 690 0.996308 2040 100 0.993568 + 305 691 0.994259 691 305 +101 (0.993173) 691 0.993864) 691 — 3.18 — 3.25 7 8 f I+ 100.91 + 100.94 2 3 — 7.17 28 m 7.45 29 S 2.8565 703 2.9268 703 ir 65.1157 224 65.1381 224 22.810 22.256 Î4 529 u
4.
2
4
4
J s, Jsp s (1.034043) 783 1.033992 + 51 780 05 1.033927 777 75 1.033852 774 86 1.033766 771 99 1.033667 767 110 1.033557 764 122 1.033435 761 132 1.033303 758 145 1.033158 756 154 1.033004 753 1G0 1.032838 750 174 1.032664 748 187 1.032477 745 195 1 032282 743 207 1.032075 741 214 1.031861 738 225 1.031636 736 236 1-031400 734 244 1.031156 731 253 1.030903 729 262 1.030641 727 271 1 030370 726 278 1.030092 724 287 1.029805 722 1556 1.028249 713 1739 1.026510 1902 706 1.024608 2043 700 1.022565 2159 696 1.020406 2258 692 1 018148 2333 689 1.015815 687 2389 1.012426 2421 686 1.011005 2432 685 1.008573 2423 685 1.006150 685 2380 1.003761 2337 686 1.001424 2263 687 0.999161 2163 688 0.996998 204S 690 0.994950 + 395 691 691 (0.994555) 7 — 3.33 + 100.96 2 7.74 29 2.9971 703 65.0933 224 21.727 505
113 4 . 5 - f - 4 . 7 4 .
+
4 3 2 1 0 1
2 3 4 5 6
(1.034826) 1.034772 1.034704 1 034626 1.034537 1.034434 1.034321 1.034196 1.034061 1.033914 1.033757 1.033588 1.033412 1.033222 1.033025 1.032816 1.032599 1.032372 1.032134 1.031887 1.031632 1.031368 1.031096 1.030816 1.030527 1.028962 1.027216 1.025308 1.023261 1.021098 1.018837 1.016502 1.014112 1.011690 1.009258 1.006835 1.004447 1.002111 0.999849 0.997688 0.995641 (0.995246)
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4 .
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\rrhiv \ \ .
Hi 1.
6 J s , •dSp +
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4 . 7
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783 (1 036392) 57 780 1.036332 71 777 1.036258 81 774 1.036174 93 771 1.036078 105 767 1.035969 110 764 1.035850 128 761 1.035719 138 758 1.035578 150 756 1.035426 160 753 1.035263 171 751 1 035090 179 748 1.034908 193 746 1.034713 199 743 1.034511 211 741 1.034298 220 738 1.034075 229 736 1 033844 240 734 1.033602 249 732 1.033351 257 730 1 033092 266 728 1.032824 274 726 1.032548 282 724 1.032264 291 722 1.031971 1574 714 1.030389 1753 706 1.028628 1914 700 1.026708 2051 696 1.024653 2167 692 1.022482 2264 689 1.020215 2337 687 1.017876 2391 686 1.015484 2423 685 1.013060 2432 685 1.010628 2422 686 1.008207 2388 686 1.005819 2335 687 1.003485 2201 1.001225 2160 688 0 999066 2045 689 0.997022 395 690 0.996628 388 691 691 (0.996240) 7 3.55 + 101.03 2 30 — 8.62 703 3.2080 (¡5.0261 224 462 20.277
s
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+
00
74 84 no
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—
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-
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—
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1
7 .
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1
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. 5
Jsi
dsp
I
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7 . 7
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S
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—
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2
32 732 248 166
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-
7 .9
8. 0
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125 8 . 1 - V - 8 . 3
8. 1 s t Jst — 7 (1.063482) 7Ò3 + 135 6 1.063347 791 145 5 1.063202 788 156 4 1.063046 785 1G6 782 3 1.062880 176 779 2 1.062704 183 777 1 1.062521 194 775 0 1 062327 503 772 + 1 1.062124 213 2 1 061911 769 219 767 3 1 061692 229 4 1 061463 240 765 5 1.061223 240 762 6 1.060977 254 760 7 1.060723 264 758 8 1 060459 272 756 9 1.060187 280 754 10 1 059907 280 752 750 11 1 059621 295 12 1 059326 748 303 13 1 059023 310 746 14 1.058713 745 310 15 1.058397 743 323 16 1 058074 332 741 17 1 057742 739 337 738 18 1 057405 344 19 1.057061 351 736 20 1.056710 1844 735 25 1-054866 1980 728 30 1.052880 2108 722 35 1.050772 2211 716 40 1.048561 22'kS 712 45 1 046263 2300 708 50 1.043897 2410 705 55 1.041481 240(1 703 60 1 039031 24M 701 65 1.036567 2459 699 70 1.034108 2438 697 75 1 031670 2 4 « ) 696 80 1 029270 2341 694 85 1.026929 2205 693 90 1.024664 2173 691 95 1.022491 21101 689 6K7 100 1.020430 394 + 101 1.020036 + 394 687 102 (1.019642) 686 — 6.06 8 i 1; + 101.87 3 m - 19.08 33 S 5.6602 742 ir 64.2138 255 11 346 151
749 312 747 320 745 328 743 334 742 341 740 347 738 354 737 350 735
s (1.069039) 1.068884 1.068718 1.068541 1.068357 1.068163 1.067961 1.067750 1.067529 1.067300 1.067062 1.066818 1.066563 1.066300 1.066031 1.065753 1.065466 1.065173 1.064872 1.064564 1 064250 1.063928 1.063598 1 063263 1.062920 1.062571 1.062216 1.061855
8 d S f
+
155 IOO 177 184 104 202 211 221 220 238 244 255 263 200 278 287 203 301 308 314 322 330 335 343 340 355 301
I 8 I * 794 (1.069833)
J S p
791 789 786 783 780 778 775 773 770 768 765 763 761 759 757 755 753 751 749 747 745 743 742 740 739 737 735
1.069675 1.069507 1.069327 1.069140 1.068943 1.068739 1.068525 1.068302 1.068070 1.067830 1.067583 1 067326 1.067061 1.066790 1.066510 1.066221 1.065926 1.065623 1.065313 1.064997 1.064673 1.064341 1.064005 1.063660 1.063310 1.062953 1.062590
9
J S f
+
158 108 18( 187 107 204 214 223 232 240 247 257 205 271 280 280 295 308 310 310 324 332 336 345 350 357 30.3
4 S p
794 791 789 786 783 780 778 775 773 770 768 766 763 761 759 757 755 753 751 749 747 745 744 742 740 739 737 735
129 8 . 7 - J - 8 . 9 8 .
t +
20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100 +101 102 103 f
fc
m S w 0
7
J s , /lsp s 1.061120 735 +1886 1.059234 728 21)22 1.057212 722 2139 1.055073 717 2230 713 1.052834 2318 1.050516 2385 709 1.048131 2432 706 1.045699 2462 703 1.043237 2476 701 1.040761 2400 700 1 038292 2446 698 1.035846 2409 696 1.033437 2350 695 1.031087 2277 693 1.028810 2185 691 2073 690 1.026625 397 687 1.024552 397 686 1.024155 1.023758 + 390 686 685 (1.023368) 7 — 6.50 + 102.03 3 32 — 21.05 6.1054 742 255 68.0608 130 10.494
8 . 8
8 1.061855 1.059962 1.057934 1.055790 1.053547 1.051225 1 048837 1.046402 1.043938 1.041461 1 038990 1.036542 1 034132 1.031780 1.029501 1.027315 1.025239 1 024841 1.024444 (1.024053) 6.57 + 102.06 — 21.37 6.1796 64.0353 10.364
K a r s t e n ti. v. Dechen Archiv X * X » B d .
Jst
8 .
Jap
735 +1893 728 2028 722 2144 717 2243 713 2322 2388 709 2435 706 2464 703 2477 701 2471 700 2448 698 2410 696 2352 695 2270 693 2186 692 2070 690 308 687 397 686 -)- 391 686 685 7 2 33 742 255 128
S 1.062590 1.060690 1.058656 1.056507 1.054260 1.051934 1.049543 1.047105 1.044639 1.042161 1.039688 1.037238 1.034827 1.032473 1.030193 1.028005 1 025926 1.025527 1.025130 (1.024738) - 6.64 + 102.08 — 21.70 6.2538 64.0098 10.236
9
9
JSf J s n 735 728 722 717 713 709 706 704 701 700 698 696 695 693 692 690 687 686 685 685 8 3 33 743 256 125
+1000 2034 2140 2247 2320 2391 2438 2400 2478 2473 2450 2411 2354 2280 2188 2070 390 307 + 392
130 9 .0
T
J si \Js„\ (1.070627) 1.070466 6 1.070296 5 41 1.070113 1.069923 3 1.069723 2 1.069517 1 0 | 1.069300 1.069075 1 2 1.068840 3 1.068598 4 1.068349 5 1.068089 6 1.067822 7 1.067549 8 1.067267 9 1.066976 10 1.066679 11 1.066374 12 1.066062 13 1.065744 14 1.065418 15 1.065085 16 1.064747 17 1.064400 18 1.064049 19 1.063690 20 1.063325 7
+
794 101 791 17» 788 183 786 19) 783 200 781 2(X 2 i ; 778 225 776 235 774 242 771 24!) 769 2 0 767 207 765 273 763 282 761 291 759 20' 757 3U5 755 312 753 318 751 320 749 333 748 338 746 347 744 351 743 35!) 741 3()i 740 738
9 . 0 - V - 9 . 2 9
s
(1 071421) 1 071257 1.071084 1 070899 1.070706 1.070504 1.070295 1.070076 1.069849 1.069611 1.069367 1.069116 1.068854 1.068585 1.068310 1.068026 1.067733 1.067434 1.067127 1.066813 1.066493 1.066166
1.065831 1.065491 1.065143 1.064790 1.064430 1.064063
. 1
9 . 2
JSf 164 173 185 193 21)2 209 219 22'
23S 244 251 202 209 275 2S4 293 29!) 307 314 320 32 33; 340 348 353 300 3(
Js„
s
794 791 788 786 783 781 778 776 774 771 770 767 765 763 761 759 757 755 753 751 750 748 746 745 743 741 740 739
(1.072215) 1.072048 1.071872 1 071685 1.071489 1.071285 1 071073 1.070852 1.070623 1.070382 1.070137 1.069883 1.069619 1 069348 1.069071 1.068785 1.068490 1.068189 1.067880 1.067564 1.067243 1.066914 1.066577 1.066236 1.065886 1.065531 1.065170 1 064802
JSf +
107 170 18'
190 204 212 221 229 241 245 254 264 271 277 280 295 301 309 316 321 329 337 341 35Í) 355 301 308
794 791 789 786 783 781 779 777 774 772 769 767 765 763 761 759 757 755 753 751 750 748 746 745 743 742 740 739
131 9 . 0 - f - 9 . 2 9 . 0
t +
20 25 30 35 40 45 50 .55 60 65 70 75 80 85 90 95 100 +101 102 103 f
Jc m S w 9
s
1.063325 1.061418 1.059378 1.057224 1.054973 1.052643 1.050249 1.047809 1.045340 1.042861 1 040386 1.037934 1.035522 1.033166 1.030885 1.028695 1.026613 1 026213 1.025815 (1.025423) — 6.72 +102.11 — 22.03 6.3281 63.9842 10.111
/¡H 4sp
9
s
738 1.064063 +1907 732 1.062150 2040 726 1.060104 2154 721 1 057945 2251 1.055690 2330 717 1.053356 2394 713 1.050959 2440 710 1.048516 2409 707 1.046045 2479 705 1.043564 2475 703 1.041087 2452 701 1.038633 2412 699 697 1.036219 235Ü 1.033861 2281 695 1.031577 2190 692 1.029384 2082 689 1.027299 4IJ(J 686 1.026899 398 686 1.025501 + 392 686 685 (1.025108) 7 — 6.79 + 102.14 3 — 22.36 33 752 6.4033 63.9580 262 122 9.989
1
Jst
9 . 2
JSp
8
1 Jgt
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Jsp 739 732 726 721 717 713 710 708 705 703 701 699 697 695 692 690 686 686 685 685 7 3 34 752 262 117
+1920 2052 2164 2250 2338 2400 2446 2473 2483 2479 2456 2416 2360 2287 2106 2088 400 300 + 393
132 9 . 3 - f - 9 . 5
t
— 8
s
9. 3
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9. 4
Jst
+
171) 178 1!X) 199 21 KJ 214 223 232 243 248 256 2GG 273
288 207 303 311 318 322 331 339 342 352 35 3IÌ3 3 m
JSp
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s
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(1.109089) 808 + 24S 1.108840 806 254 1.108586 804 265 1.108321 802 266 1 108055 799 275 1.107780 797 2S3 1.107497 795 201 1.107206 793 200 1.106907 791 31)4 1.106603 789 30Ô 1.106294 788 310 1.105978 324 7 8 6 1.105654 320 7 8 4 1.105325 335 7 8 2 1.104990 342 7 8 0 1.104648 347 7 7 9 1.104301 355 7 7 7 1.103946357 7 7 6 1.103589 305 7 7 4 M03224 370 7 7 3 1-102854 378 7 7 1 380 7 7 0 1.102476 388 7 6 8 1-102096 302 7 6 7 1-101708 1-101316 766 306 1-100920 764 403 1-100517 406 7 6 3 1 100111 413 7 6 2 1-099698 415 7 6 1 1-099283 420 7 5 9 1-098863 420 7 5 8 1.098437 757
161 13,5-f-13.7 13
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m
S W 9
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5
13
6
13. 7
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K a r s U n it. v. Dechen Archiv X X .
Bd.
11
z/s,
z/s„
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3 37 793 292 53
162 _
13
. 8
1 3 . 8 ^ - 1 4 . 0
13 .
9
14.
0
Jst ¿Bp s s JSf 1 JSp s JSf t 808 (1 111513) — 11 (1.109897) + 2 5 1 808 1 110705) + + 253 255 806 1.110452 806 1.111258 10 1.109646 250 258 260 804 1110194 804 g 1.109390 1.110998 207 209 271 802 1.109925 802 1.110727 B 1.109123 2(H) 271 273 800 1 109654 7 1.108854 800 1.110454 280 283 797 797 1.109374 1.110171 6 1.108577 280 287 289 1 109087 5 1.108292 795 1.109882 295 297 203 795 1.108792 793 1.109585 4 1.107999 303 304 301 793 792 1 109281 3 1.107698 3ÍXS 31U 3(l(i 791 1.108489 2 1.107392 1 108971 789 1.108181 3 1 1 790 313 310 — 1 1.107082 788 1.107870 1 108658 3 2 1 788 323 318 785 1.107549 1.108335 0 1.106764 3 2 7 786 329 320 784 1.107222 1.108006 3 3 3 784 335 + 1 1.106438 331 1.107671 782 1.106889 8 1.106107 3 3 8 782 339 337 1.107332 781 1.106551 3 1.105770 3 4 5 781 347 3*3 779 1.106206 4 1.105427 1.106985 3 5 1 779 353 340 777 1.105855 3 5 7 777 358 5 1.105078 1-106632 350 3 0 1 776 303 776 1.105498 1.106274 6 1.104722 350 3 0 7 774 308 774 1 105137 1 1.104363 1-105911 30(i 3 7 4 773 370 1-105543 773 1.104770 8 1.103997 372 3 8 0 771 381 771 1.104396 1-105167 9 1.103625 370 3 8 4 770 386 770 1.104016 1-104786 10 1.103246 382 3 9 0 768 391 1 104400 768 1.103632 11 1.102864 380 3 9 4 767 395 M04009 767 1.103242 12 1.102475 303 40(J 401 766 1-103614 766 1.102848 13 1.102082 308 405 407 765 1-103213 1 102448 14 1.101684 4 0 4 764 408 409 1.102043 763 1-102806 15 1.101280 4 0 7 763 415 416 1.101635 762 1-102397 16 1.100873 4 1 4 762 418 419 17 1.100459 1.101220 761 1-101981 4 1 7 761 423 424 760 1-101562 760 1.100802 18 1.100042 421 438 430 19 1.099621 1.100379 759 1-101138 4 2 7 758 757 1 100708 2 0 1.099194 757 1.099951
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163 1 3 . 8 + - 1 4 . 0
t
1 1
13 «
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8
Jst Jsr,
757 +21!» 752 22!» 747 237(i 743 2445 739 2 (90 737 2555 258!) 733 25'lil 729 201] 726 20O0 722 258!) 719 2504 715 2516 710 2ÍKK 706 2307 701 2318 695 452 688 686 450 685 446 683 + 442 682 7 3 36 793 292 52
9
1 s
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Jst
1 4 . 0
Jsr
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s
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M *
Js, z/Sp 762 757 752 748 745 741 738 735 731 727 723 719 714 709 702 696 688 453 686 449 685 445 683 681 7 3 37 803 299 51
+2204 2302 238+ 2453 251») 2563 2597 2005 2019 2015 2597 2573 2525 2476 2409 2332 455
+
164
1
1 4 . 1 - f - i 4 . 3 1 4 .
1
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207 20.4
1
20.4-7-20.6
20. 5
20. 6
t
s
JSi As,,
s
Js, Jsp
s
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k m S w u
+
J s, Jsp 798 795 793 21)15 790 2070 787 2748 783 2704 780 2830 775 2885 770 2010 765 2050 758 207) 751 2000 743 3001 734 3011 724 3004 712 3002 699 507 696 01» 694 «JO 691 500 688 500 685 5 % 682 7 3 40 ,870 342 23
+2402
2545
+
208 2 0 . 7 - ^ 2 0 . 9 2 0 .
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359 365 363 367 371 381 383 386 393 391 398 404 411 411 417 415 423 42' 431 433 441 442 447 446 452 458 464 465 467 473 474 481 470 487 401 401 400
J*n 834 834 833 832 832 831 831 830 830 829 829 828 828 828 827 827 827 826 826 825 825 825 824 824 824 824 823 823 823 822 822 822 821 821 821 820 820 820
s JSi z/s„ (1.195074) 835 + 355 1.194719 834 359 1.194360 834 366 1.193994 833 304 1.193630 832 367 1.193263 832 372 1.192891 831 381 1.192510 831 384 1.192126 830 381) 1.191740 830 394 1.191346 829 391 1.190955 829 390 1.190556 829 4114 1.190152 828 411 1.189741 828 412 1.189329 827 417 1.188912 827 415 1.188497 424 827 1 188073 420 826 1.187644 431 826 1.187213 433 826 1.186780 44(1 825 1.186340 443 825 1.185897 447 825 1 185450 446 824 1.185004 452 824 1.184552 459 824 1.184093 464 823 1.183629 405 823 1.183164 468 823 1 182696 822 473 1.182223 822 474 1.181749 822 482 1.181267 822 470 1 180788 821 4S7 1 180301 402 821 1.179809 401 821 1.179318 400 «20 1 178819 820
229 23 7
1
23 8
Js, J»p s s Jsi Jsp 820 1.177999 + 2 5 3 0 820 20 1.177179 +2528 25 1 174651 818 1.175469 818 2621 :«> 1.172032 2610 816 1.172848 816 2697 2000 35 1.169335 814 814 1.170149 2771 2774 40 1.166564 1.167375 811 2844 811 2847 45 1.163720 1.164528 808 2000 808 2015 50 1.160811 1.161613 803 2083 802 2086 1.158627 55 1.157828 799 3044» 799 3052 60 1.154782 1.155575 793 311») 793 3112 65 1.151676 787 1.152463 3165 787 3173 70 1.148511 1.149290 780 3210 779 3227 75 1 145292 3270 771 1.146063 771 3280 80 1.142022 1.142783 3310 761 3330 761 1.139453 85 1.138703 750 3367 750 3380 90 1.135336 1.136073 3405 737 738 3410 95 1.131931 3440 723 1.132654 3464 724 601 708 1.129190 100 1.128482 605 708 000 704 + 1 0 1 1.127791 1.128495 600 705 102 1 127095 1.127796 701 701 704 701 103 1.126394 1.127092 608 698 702 698 104 1.125696 1.126390 (¡08 694 702 694 105 1.124998 1.125688 UK 691 600 690 106 1.124299 + 700 687 1.124986 + 704 687 107 (1.123599) 683 (1.124282) 683 - 16 91 7 — 16.98 7 f k +106.77 4 +106.81 4 m — 77.33 41 — 77.74 41 S 18.4512 905 185417 905 w 59 3976 363 59 3613 363 3 219 17 3.202 18 9 t
+
8
23.7-7-23.9 23. 9
IJ s
1.178819 1.176287 1.173664 1.170963 1.168186 1.165336 1.162416 1.159426 1.156368 1 153250 1.150070 1.146834 1.143544 1.140203 1.136811 1.133378 1.129898 1.129200 1.128497 1.127790 1.127084 1.126379 1.125673 (1.124965) _ 17 05 + 106.85 - 78.15 18.6322 59.3250 3.184
JSp 820 +2532 818 2623 816 2701 814 2777 811 2850 808 2020 803 2000 799 3058 794 3118 788 3180 780 3236 771 3200 761 3341 750 3302 73K 3433 724 3480 708 608 703 705 707 701 706 698 694 705 691 706 687 + 708 683 6 4 41 905 363 17 t
230 2 4 . 0 - f - 2 4 . 2 2 4 . ü
t — 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 — +
1
0 1
2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20
2 4 .
1
2 4 . 2
8 S | z / s / Js,, s Jsi Z / S p Jst 836 (1.196745) (1.195909) 836 (1.197581) + 356 + 356 + 356 1.195553 836 1.196389 836 1.197225 350 361 360 1.195194 835 1.196864 1.196029 835 367 367 367 1.194827 835 1.195662 1.196497 835 365 365 365 1.195297 1.194462 1.196132 835 835 367 360 368 834 1.195763 1.194929 1.194095 834 373 373 373 834 1.194556 1 195390 1.193722 834 381 381 381 1.193341 834 1.194175 834 1.195009 387 385 386 833 1.193789 1.192956 833 1.194622 386 386 386 1.193403 1.192570 833 1.194236 395 305 833 395 1.192175 1.193008 823 1.193841 392 301 833 392 1.191784 1.192616 833 1.193449 400 390 832 399 1.191385 1.192217 832 1 193049 405 405 832 405 1.192644 1.190980 1.191812 411 411 832 411 832 1.191401 832 1.192233 1.190569 415 413 832 414 1.190987 1.190156 831 1.191818 417 417 831 417 1.190570 415 831 1 191401 1.189739 415 831 415 425 1.190155 1.189324 831 1.190986 425 831 425 429 1.189730 831 1.190561 1.188899 420 831 420 1 189301 1.188470 831 1.190132 431 831 433 432 1.189699 1.188869 434 830 1.188039 434 434 830 440 830 1.189265 1.188435 830 1.187605 440 440 443 830 1.187995 1.187165 443 443 830 1.188825 448 830 1.188382 1.187552 830 1.186722 448 448 446 830 1.187104 1.186274 447 447 830 1.187934 452 1.186657 1.187487 1.185828 829 453 452 830 460 1.187034 1.185376 829 1.186205 460 460 829 1.185745 829 1.186574 1.184916 464 464 464 829 1.186110 1.185281 1.184452 465 465 829 465 829 1.185645 1 184816 1.183987 470 470 829 460 829 1.185175 829 1.183518 828 1.184346 474 473 1.184701 1.183873 828 1.183045 828 474 474 474 1.184227 1.183399 1.182571 482 482 828 4S2 828 1.183745 1.182917 828 828 1.182089 480 480 480 1.183265 828 1.182437 1.181609 489 488 487 828 1.182776 1.181949 1.181122 492 402 827 402 827 1.182284 1 180630 1.181457 492 402 827 402 827 1.181792 1.180965 1.180138 400 827 499 499 827 827 1.181293 1.179639 827 1.180466
Jsn 836 836 836 835 835 834 834 834 833 833 833 833 832 832 832 832 831 831 831 831 831 831 831 830 830 830 829 829 829 829 829 828 828 828 828 828 827 827 827
231 24.0-f-24.2 24
t +
20 25 30 35 40 45 50 55
60 65 70 75 80 85 90 95 100 +101 102 103 104 105 106 107
f k m S
ir
s 1.179639 1.177105 1.174480 1.171777 1.168997 1.166144 1.163219 1.160225 1.157162 1.154038 1.150850 1.147605 1.144305 1.140953 1.137549 1.134102 1.130606 1.129905 1.129198 1.128488 1.127778 1 127070 1.126360 (1.125648) - 17.11 + 106.89 — 78.56 18.7227 59.2887 3.167
0
Ja,
24
Jsp
827 +2534 825 2025 824 271)3 821 2780 819 2863 815 2925 811 2904 807 30IÌ3 801 ï 124 794 3188 786 3245 777 33(H) 767 3352 755 34(14 742 3447 727 3400 710 701 707 707 703 710 700 710 708 696 710 692 688 + 712 684 7 4 40 916 370 18
s
1.180466 1.177930 1.175304 1.172598 1.169816 1.166959 1.164030 1.161032 1.157963 1.154832 1.151636 1.148382 1.145072 1.141708 1.138291 1.134829 1.131316 1.130612 1.129901 1.129188 1.128474 1.127762 1.127048 (1.126332) — 17.18 + 106.92 — 78.96 18.8143 59.2517 3.149
1
Js¡
2 4 .2
1 z/s„
827 +2530 825 2020 824 2706 821 2782 2857 819 2920 815 2'KW 812 300!) 807 3131 801 319íi 794 3254 786 .1310 777 3304 767 3417 755 3hKÍ2 742 3513 727 710 704 707 711 703 713 714 700 712 696 692 714 + 710 688 684 7 4 41 917 370 17
1
«
1.181293 1.178755 1.176128 1.173419 1.170635 1.167774 1.164842 1.161839 1.158764 1.155626 1.152422 1.149159 1.145839 1.142463 1.139033 1.135556 1.132026 1.131319 1.130604 1.129888 1.129170 1.128454 1.127736 (1.127016) - 17.25 + 106.96 - 79.37 18.9060 59.2147 3.132
Js,
4*,,
827 826 824 822 819 816 812 807 801 794 786 777 767 755 742 727 711 707 703 700 696 692 689 685 6 4 40 917 370 17
+2538 2IÌ27 2700 2784 2861 2932 3(103 31)75 3138 3204 3263 3320 3370 3430 3477 3530 707 715 710 718 710 718 + 720
j1 • ) j| • j1 j| 1 j1
296' 9 " 397' 8 " 497'11"
10,6° 11,5 12,8
0,89® 1,30
601'
9"
13,7
0,87
702'
3"
14,5
0,80
804'
—
14,8
0,30
899'
3"
15,3
0,52
1000'
3"
16,0
0,69
320 Aufser diesen, während des Betriebs der Bohrarbeiten ausgeführten Untersuchungen der Temperatur vor Ort sind in Schönebeck auch einige Stillstandsperioden dazu benutzt worden, solche für die ganze erlangte Teufe von 50 zu 50 Fufs vorzunehmen, deren Resultate ich hier gegeneinanderstelle:
bei -
Fufs Teufe
it. April 1842
b. Decbr. 1842
50 100 150 200 250 300 350 400 450 500 550 600 650 700 750 800
8,0° 8,8 8,8 9,4 10,0 10,4 10,8 11,2 11,4 12,0 12,8
8,2° 8,4 8,8 9,4 10,0 10,2 10,4 10,6 11,2 12,0 12,2 13,0 14,0
c. Octbr. 1843
8,4° 8,6 8,8 9,6 10,6 10,8 10,8 11,2 11,4 11,8 12,0 12,4 12,4 13,2 13,4 im Decbr. 14,4
Zunahme der Wärme auf 100 Fufs, bei a.
b.
c.
0,6
1,0
1,0
1,0
0,8
1,2
0,8
0,4
0,4
0,8
M
0,6
1,0
0,6 0,8 1,2
Weder jene Beobachtungen in den einzelnen, noch diese in den gesainmten Teufen geben irgend ein Anhalten zur Eruirung eines Naturgesetzes über die Zunahme der Erdwärme nach dem Innern. Insbesondere zeigen auch die letztem um so gröfsere Differenzen in den verschiedenen Zeiten, und um so weniger Regelmäfsigkeit in der Progression, j e geringer die Teufenunterschiede. Auf jede 50 Fufs ergiebt sich die Wärmezunahme in der Beobachtungsreihe
321 n. b. r. von 50 bis 100 Fufs 0,8® 0,2» 0,2® — von 100 150 0,4 0,2 von 150 200 0,6 0,6 0,8 von 200 250 0,6 0,6 1,0 von 250 300 0,2 0,2 0,4 von 300 350 0,4 0,2 von 350 400 0,4 0,4 0,6 von 400 450 0,2 0,6 0,2 von 450 500 0,6 0,8 0,4 von 500 550 0 , 8 0,2 0,2 von 550 600 0,8 0,4 — von 6 0 0 650 1,0 700 von 650 0,8 750 von 700 0,2 800 von 750 1,0 Man wird sich auch hier damit begnügen müssen, aus dem Resultate der Beobachtungen in der erreichten g r ö f s t e n T e u f e die G c s a m m t z u n a h m e der Wärme bis zu dieser zu abstrahiren, und wenn man als Anfangspunkt wieder die mittlere Ortstemperatur annimmt, welche nach dem Durchschnitt täglicher, Morgens 8 U h r , Mittags 12 Uhr und Abends 6 Uhr angestellter Beobachtungen in den letzten 10 Jahren 1835 bis 1844 zu Schönebeck 7,76° beträgt, so erhält man bis zu 1000 Fufs Bohrlochsteufe eine Zunahme der Wärme von 8,24° und auf 100 Fufs durchschnittlich von 0,824°.
Um die im Vorhergehenden nachgewiesenen Endresultate der Temperaturbeobachtungen bei den Bohrversuch cn auf den genannten Salinen, welche zu Artern im Bohrloche No. 1. bei lOOOFufsTeufc 14°,6R. — No.2. - 1000 14®,4R. zuStafsfurth -— 797 - 14°,5 R. zuDürrenberg — — - 1056 15°,5 R. zu Schönebeck — — - 1000 16°,OR. K a r s t e n wt v, D e c h e n Archiv X X . B d .
21
322 Wärme ergeben haben, in Bezug auf die Zunahme nach der Teufe, mit einander vergleichen zu können, bedarf es einer Berichtigung des Anfangspunktes der Beobachtung. Ich habe vorher bemerkt, dafs nach dem Durchschnitt lOjähriger Beobachtungen die mittlere Lufttemperatur zu Artern . . - Dürrenberg - Schönebeck
. . .
7°,70R. 6° ,61 R. 7°,76 R.
gefunden ist; die Beobachtungen sind aber nicht auf allen 3 Salinen gleichmäfsig angestellt; in Artern und in Schönebeck nur am Tage, Morgens, Mittags und Abends; in Dürrenberg dagegen fortwährend, bei Tage und in der Nacht, von 3 zu 3 Stunden. Daraus erklärt sich, dafs der Durchschnitt der Dürrenberger Beobachtungen die Temperatur um mehr als 1° geringer angiebt, als die beiden andern. Mufs man einräumen, dafs das Dürrenberger Verfahren für die Ermittelung der mittlem Ortslemperatur geeigneter ist, so bleibt, um zu der beabsichtigten Vergleichung zu kommen, für jetzt nichts übrig, als dessen Resultat auch auf die Versuche bei den andern Salinen anzuwenden, wobei der Irrthum nicht grofs sein kann, da sie sämmtlich nur 3 bis 12 Meilen von einander entfernt liegen und bei gleichem Verfahren mit den täglichen Beobachtungen zu A r t e r n , dem höchsten, und zu Schönebeck, dem niedrigsten Punkte, die DiiTerenz der ermittelten Ortstemperatur nur 0,06° beträgt, also sehr unbedeutend ist. Nimmt man 6°,6 R. für die mittlere Ortslemperatur aller der Beobachtungspunkle an * ) so ergiebt sich *)
Die von Berlin ist nach v. H u m b o l d t bis 6",8. B i s c h o f s Wärmelehre etc. S. 47.
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' ) Hatte doch selbst der mit den Juraversteinerungen und dem Character des Jura in England überhaupt so sehr vertraute und am die richtige Kenntnifs der Altersverhältnisse selbst der deutschen jüngeren geschichteten Gebirge so wohl verdiente B u c k l a n d (Annais of Philosoph; 1821. I , 464., und namentlich Ann. des Mines. 1821. VI, 5 5 3 ) um dieselbe Zeit noch den Irrthum begangen , den entschiedenen Jurakalk des Schlofsberges von K r a kau f ü r Kreide zu erklären, verführt ohne Zweifel durch den Feuersteingehalt, die helle F a r b e und die dichte, nicht oolithische Beschaffenheit des in Rede stehenden K a l k e s , durch welche Eigentümlichkeiten sich der K r a k a u e r , so wie überhaupt d e r Polnische mittlere und obere Jurakalk entschieden dem Schwäbischen ( G r . M a n d e l s l o h e im Mem. de la soc. d'hist. nat. de Strasbourg II, 12 u. 13. erwähnt ausdrücklich, daiis der Portlandkalk und einige obere Juragesteine in der Schwäbischen Alp kreidige Kalke w ä r e n , nirgends spricht er aber von der oolithischen Structur derselben) und Fränkischen Jurakalk a n schliefst, eben dadarch aber anderseitig entschieden auch von dem oberen und mittleren Jurakalk des Königreichs Hannover (mit Ausnahme einiger Portlandkalke bei Goslar ( L a n g e n b e r g ) und Hildesheim ( W e n d h a u s e n ) , die dicht und nicht oolithisch s i n d , durch ihre blendend weifse F a r b e aber, namentlich auf der gebleichten Oberfläche, der festen weifsen Kreide, sehr ähnlich erscheinen), von dem an der Weser und dem Englischen entfernt.
413 lieh nicht Kreide, sondern ein Juragcbilde s e i ' ) . Indem aber Hr. v. O e y n h a u s e n seine Ansicht durch keine Gründe motivirte und auch keine Versteinerungen namhaft macht, so ist es wahrscheinlich, dafs er nur durch die oolithische Beschaffenheit des Gesteins zu seiner Bestimmung bewogen wurde. Die vollständigste Xenntnils des merkwürdigen Punktes verdanken wir erst K l ö d e n , der zuerst im J. 1834 und dann später noch 2 Mal in 3 verschiedenen Aufsätzen 1 ) das Ergebnifs seiner Untersuchungen, vermehrt durch die Beobachtungen des würdigen Pfarrers S t r e c k e r in Fritzow mittheilte und namentlich eine sehr werthvolle Liste der dort vorkommenden, meist von Hrn. S t r e c k e r gesammelten Versteinerungen hinzufügte s ) , aus
')
K a r s t e n ' s Archiv für B e r g -
und Hüttenwesen.
1827. XIV,
2 3 6 u. 272. ')
K a r s t e n ' s Archiv für Mineralogie etc. 1 8 3 4 , VII, 113 — 148 und ebend. 1837. X . 6 2 7 — 6 4 0 ;
endlich in den Baltischen Stu-
dien III. 1 — 27. 3
) K a r s t e n ' s Archiv f. M. u. G . zuerst in VII, 120 — 1 4 4 , dann in X ,
631 — 6 3 7 .
nach G o l d f u f s
In letzterer L i s t e ,
und R ö m e r
die allein 1 0 8 ,
(heils
bestimmte und auch an andern
Punkten des deutschen Jura vorkommende Arten, theils solche Arten enthält, die nach K l ö d e n ' s Ansicht von den bekannten spezifisch verschieden sind und die er ihrer Undeutlichkeit wegen ( e s sind meistens Steinkerne) mit neuen Namen zu belegen sich enthielt,
befinden sich 3 Polyparien,
1 Kadiarie,
24
Mononiyarien, 42 Dimyarier, 7 Brachiopoden, 5 Cephalopo len, 2 0 Univalven, Sauriers.
4 Anneliden,
1 Fisch
und endlich Zähne eines
Aus dieser Zahl erklärt K l ö d e n
sicher bestimmt,
ferner,
nun 75 Arten als
dafs von den letzteren 75 wiederum
4 4 Arten oder beinahe | dieser Zahl den obersten Juraformationen
(dem Portlandkalke nämlich 1 1 ,
dem Kimmeridgethone
1 0 , dem Corallenkalk aber 3 3 Arten) angehören, so dafs, selbst wenn von diesen Bestimmungen manche Art bei genauerer Untersuchung abgehen möchte, immer der gröfsere Theil derselben für die Richtigkeit der von K l ö d e n
geänderten späteren An-
sicht über die Natur des Fritzower als eines oberen Jurakalkes
414 weicher sich zuerst, wie bereits erwähnt, mit Bestimmtheit ergaby dafs das Gestein von Fritzow nicht mit den nächs t e « anstehenden älteren Gebilden auf Wollin und Usedom, «£so nicht mit der Kreide, sondern mit Juragebilden identisch sei, und zwar, wie K l ö d e n zuletzt mit Entschiedenheit zufolge des Charakters der Versteinerungen aussprach, identisch mit den Gliedern des oberen Jura, mit dem C o rallen oder
mit dem Portlandkalke, eine Ansicht, die in
Bezug auf
die Versteinerungen von Fritzow zu gleicher
Zeit mit K l ö d e n
durch F. A . R ö m e r aufgestellt wurde,
der aas einer Anzahl von ihm untersuchter Versteinerungen von dort
(in Fritzow selbst war R ö m e r
nicht) als
Resultat seiner Untersuchungen das Vorkommen der höchsten (Portland) Schichten
sowohl,
als
auch tieferer
der Formationsgruppe
des
(Coral R a g )
Ooliths,
namentlich
aber eine Uebereinstimmung der Fritzower Ablagerung mit dem Wesersystem des Jura behauptete *).
sprechen dürfte.
Ob aber die von K l ö d e n
rus bestimmten Saurierzähne von F r i t z o w tung angehören, der
Mit diesen A n -
als Mastodonsau-
wirklich
dieser G a t -
bleibt nach den O w e n s c h e n Untersuchungen
Structnr bei den Zähnen von Labyrinthodon oder
Masto-
donsaums ans dem Englischen und Deutschen bonten Sandstein und Keuper
( G e o l . Trans. N . S. V I , 506)
noch zu ermitteln,
selbst wenn auch die von H . v o n M e y e r angegebene Verbreitung der Mastodonsaurier vom bunten Sandstein bis in den Lias aufwärts ( L e o n i ) . stimmung
einige
Jahrb. 1835,
53)
der K l ö d e n sehen
Wahrscheinlichkeit verleiht,
sollte
sie
Be-
durch
weitere Forschungen bestätigt werden. »)
Jahrb. 1837, 187 und 1840, 5 3 7 ,
end-
lich Nachtrag zu den Versteinerungen des Morddeutschen
Leoni),
u. B r o n n
Ooli-
thengebirges,
Hannover 1836.
S. 5 u. 54,
T h e i l der Ablagerung von Fritzow gen wird.
wo
der
gröfsere
dem Portlandkalk
Natürlich miifs bei diesen Bestimmungen
setzt werden, in England
zu
gezo-
vorausge-
dafs der Portland und Corallenkalk wirklich wie
und im Nordwestlichen Deutschland im Alter
schiedene Gebilde sind
und nicht Modiiicationen
ver-
der Producte
415 sichten von K l ö d c n und von R ö m e r über das Alter des Fritzower Kalkes stimmt sehr gut der auffallende Mangel der Cephalopoden überein, der hier, wie überall, wo der oberste Jura vorkommt, für den Charakter der in ihm enthaltenen organischen Körper so bezeichnend und um so auffallender ist, als das Kreidegebirge wiederum so reich an Cephalopoden erscheint. So sind zu Fritzow z. B. bisher noch keine Nautileen, keine Belemniten, keine Scaphiten gefunden worden und nur einige Fragmente von grofsen unbestimmbaren Ammonitensteinkernen, ganz so wie in dem Norddeutschen Portlandkalke R ö m e r gar keine und in dem oberen Corallenkalke nur sehr wenige A m monitenarten kennt, und ein gleiches Verhältnifs auch bei den übrigen Cephalopoden des nordwestlichen Deutschlands stattfindet, von denen nach K o c h und D u n k e r ' ) in dem obersten Jura des Nordwestlichen Deutschlands ( i m Portlandkalk und Kimmeridgethon) bisher noch keine Belemniten gefunden wurden 2 ) , während anderseits in dem
eines lind desselben Bildungsalters, wie T h ü r m a n n vom Jura bei Besancon und Porrentruy behauptete (Bull, de la soc. geol. de F r a n c e VII, 209; L e o n h a r d J. 1835, 669). ' ) Beiträge zur Kenntnifs des Norddeutschen Oolithengebirges und dessen Versteinerungen. Braunschweig 1837. S 12. *)
Mit diesem auffallenden Mangel der Cephalopoden in den obersten Juragebilden des N.W. Deutschland stimmt vollkommen die Seltenheit dieser fossilen Körper auch in dem oberen Jura in Süd - Deutschland , wo G r . M a n d e l s l o h e z. B. (1. c.) im Portlandkalke gar keinen Belemniten, einen einzigen Nautilus und einen nicht recht bestimmbaren Ammoniten, im Coral Rag gar keine Nautileen oder Scaphiten, ebenfalls keine Belemniten und auch nur einen Ammoniten a u f f ü h r t , während schon der Schwäbische Oxfordthon mit vielen Ammoniten auftritt; Ang a b e n , mit denen L . v o n B u c h übereinstimmt, der unter den leitenden Versteinerungen des Süddeutschen Jurakalkes von Cephalopoden im PortJandskalke nicht eine einzige Art, im Corallenkalke nur einen einzigen Belemniten, einen Nautilus und
416 zahlreichen Vorkommen von Bivalven ( d i e freilich meist mir Steinkerne, wie im Nordwestlichen Deutschland mit Ausnahme einiger weniger Arten sind in dem Vorkommen zahlreicher Nerinäen (namentlich der N. fasciata und Visurgis, welche letztere schon K l ö d e n genannt hatte, aber ebenfalls nur in Steinkernen oder Abdrücken; beide Nerinäen Arten sind bisher allein im Weser-Jura und zwar nur in den obersten Gliedern, sowohl in der Portdrei Ammoniten auffuhrt ( D e r Jura in Deutschland. Abb. der Bert. Acad. d. Wissens. Physik. Kl. f. 1837). Dasselbe V e r h ä l t n i s wiederholt sich in England und Frankreich. Fitton z . B. kennt in England weder in der Portlandformation, noch in dem Kiimneridgethon Sc^phiten, Hamiten, T u r r i l i t e n , N a u tileen, selbst nicht einmal einen Belemniten, von den zahlreichen Arten der Ammoniten nur sehr wenige, wie den A. b i plex und giganteus Sow. in der Portlandformation und im Kimmeridgethon ( Geol. T r . N. S. IV. 3 6 7 ) während schon die u n terste Abtlieilung der Kreidegruppe in Yorkskire der Speetonthon 11 Ammoniten, 9 Hamiten und auch 3 Belemniten zählt (Phillipps Illustrations of the Geol. of Yorkshire S. 94 u. 9 5 ) . lin N.O. Frankreich erwähnt P o u i l l o n B o b l a y e (Ann. des sc. nat. XVII, 72) im Coral Rag keinen Cepkalopoden ; im Dept. Haute Saône kennt T h i r r i a ans dem wahren Portlandkalke keine einzige Cephalopode, folglich auch keinen Belemniten, selbst nicht einmal einen Ammoniten, im Kiimneridgethon aufser einer unbestimmbaren Ammonitenart nur den e i n zigen A. cordatus Sow (Statistique min. et géol. du Dept. de la Haute Saône, Besançon 1833. 267 — 269). ')
Mit Ausnahme nämlich der nicht seltenen ilachen und gefalteten Austern und der zum Theil in aufserordentlicher Menge vorhandenen Exogyren, der sämintlichen ebenfalls zahlreich v o r kommenden Terebrateln und der F r a g m e n t e der Pinna g r a n u lata haben sich bei Fritzow nur Steinkerne und zwar meist von Bivalven vorgefunden, eine E i g e n t ü m l i c h k e i t , die wiederum dem oberen Jaragebilde sowohl im nordwestlichen Deutschland ( S c h u s t e r in L e o n h a r d ' » Jahrb. 1835, 147 und K o c h und D u n k e r S. 12), als anderswo ( B r o n n Leth. geogn. 2 1 7 ) vorzugsweise zukommt.
417 landformation, als im obersten Corallenkalk gefunden word e n ) , der Kalk von Fritzow ebenfalls mit dem Portland oder dem oberen Corallenkalk, jedenfalls aber mit einem der obersten Glieder des Jura übereinstimmt'). Die Be') H e r r F . A. R ö m e r fand nämlich nach Untersuchung der von inir zu F r i t z o w gesammelten Versteinerungen, die er auf meine Bitte vorzunehmen die Güte hatte, seine frühere Ansicht über den Charakter der organischen Körper in j e n e r Ablagerung vollkommen bestätigt, indem aufser den aufgeführten Nerinäen fast alle caracteristische Versteinerungen der oberen Juragebilde, theils des NW. Deutschland, theils anderer P u n k t e in Europa bei Fritzow nunmehr bekannt sind, mit Ausnahme etwa von Dicet a s , von welcher bisher noch keine bestimmte Spur vorgekommen ist. So erwähnt K l ö d e n nnter den Steinkernen bereits P t e r o c e r a s O c e a n i (Baltische Studien III, 12; doch erscheint in seinem letzten vollständigsten Verzeichnisse diese bei F r i tzow von mir selbst nicht gefundene Art auffallender Weise nicht m e h r ) , eine der Hauptleitmnscheln des Portlandkalkes im NW. Deutschland und namentlich am Langenberg bei Goslar, wo die aus den Portlandschichten ausgeschälten Steinkerne in sehr grofser Menge umherliegen ( R ö m e r 145, v. S t r o m b e c k in d. A. IV, 3 9 5 , S c h u s t e r und B r o n n in L e o n h . J. 1 8 3 5 , 1 4 8 ) , in Siiddentschland, in der Schweiz (v. B u c h 131, G r e s s l y in L e o n h . J . 1836, 6 6 3 ) und endlich im SW. und W. Frankreich ( T h i r r i a 2 6 7 , AI. B r o g n i a r t Ann. des Mmes 1821. VI, 554), während P t e r o c e r a s O c e a n i in England ganz unbekannt zu sein scheint, da F i t t o n ihrer nicht erwähnt. F e r n e r erwähnt K l ö d e n A v i c u l a i n o d i o l a r i s (an allen Punkten der P o r t l a n d ' formation im NW. Deutschland; in Frankreich im Kimmeridgethon R ö m e r 8 7 ) , P h o l a d o m y a p a u c i c o s t a ( i m NW. Deutschland zwar auch im oberen Corallenkalk zu Uppen und am Spitzhut bei Hildesheim; in d e r Schweiz dagegen im obersten oder Portland Jura bei Porrentruy und Solotliurn nach R o m . Nachträge 37. Die Dimensionsverhältnisse der Fritzower Steinkerne stimmen ganz mit den von R ö m e r f ü r die Hildesheimsclien angegebenen Mafsen, indem ich bei einem der ersteren die Dicke 2,25, die L ä n g e oder Höhe 2 , 7 5 , die Breite von der vorderen, stark h e r z f ö r m i g e n , ebenen Fläche bis zur hinteren Kante zu 3 Zoll fand. Mantelrand und Röhrenimpressionen treten auf der Kitrslmi
ii. v . D f o h i M i A r c h i v
X X ,
Bei.
2 7
418 trachtung des petrographischen Charakters führt zu dem-
Oberfläche ur vorhanden, mit Ausnahme einiger, aber undeutlicher Fischzähne. a ) M a n d e l s l o h e 12. ' ) Z e u s c h n e r in d. Archiy X I X , 608.
") Kömer 10.
441 Die tieferen Abtheilungen des Jura habe ich nicht hier in dem südlichen Theile des Camminer Kreises, sondern vielmehr nur in dessen nordwestlichen, in der Nähe von Fritzow angetroffen. Einer der Punkte, wo bestimmt dergleichen anstehend vorhanden sind, ist das Dörfchen Soltin, eine starke halbe Stunde nördlich von Cammin, und nur etwa eine kleine halbe Stunde in S S W . Richtung von Fritzow entfernt. Das Dörfchen liegt unmittelbar an der grofsen, unter dem Namen des Camminer Boddens in der Gegend bekannten Erweiterung des östlichen Oderarms oder der Diwenow. Ohne dafs hier das Auftreten festen Gesteins durch irgend Etwas landeinwärts angekündigt wäre, sieht man plötzlich das rechte Ufer des Boddens unmittelbar am Rande des Dorfs in etwa 130 Schritte L ä n g e und 15 Fufs durchschnittlicher Höhe aus einer festen braunen Masse bestehen, in welcher nicht selten Reste von zerdrückten, unbestimmbaren Muschelschalen, desto häufiger aber Abdrücke von Astarten vorkommen, von denen 3 Arten sehr gut bestimmbar sind, nämlich Astarte striato costata M ü n s t e r ( G o l d f . T. 134. F . 18.), die zu Lübbecke in Westphalen im dichten Jura (und zwar Korallen) Kalk vorkommt, A. pumila ( S o w . T . 4 4 4 . F. 4 — 6 . ) , in Deutschland ebenfalls im Korallenkalk, in England bei Ancliff aber im eisenschüssigen Oolith bekannt, cndlich A. orbicularis C S o w . T. 5 2 0 . F. 2., n i c h t orbicularis S o w . T . 4 4 4 . F. 2. u. 3 . ) , letztere klein wie die Exemplare aus dem eisenschüssigen Oolith von Thurnau in Franken oder von der Gröfse einer E r b s e . Nach diesen ungemein häufig vorkommenden Abdrücken von Astarten erscheinen andere glatte oder wenigstens sehr undeutlich concentrische g e ribte Abdrücke einer Bivalve mit sehr stumpfem Schlofskantenwinkel, endlich dieselben Abdrücke von Avicula Bramburiensis, die ich in den eisenschüssigen braunen schiefrigen Gesteinsfragmenten des Diluvialsandes von Retzow bei Usedom angetroffen hatte und die P h i l l i p s (II-
442 lustr. of the Geol. of Yorkshire Tab. VI. F . 6 . ) zuerst aus dem Kelloway Rock
in Yorkshire
bekannt
machte.
Das
Verhältnifs der Breite zur Länge bei den glatten Abdrücken ist etwa 1 : 0 , 5 , bei Avicula B . findet ein umgekehrtes V e r hältnifs der Breite zur Länge statt,
nämlich wie
0,5:1.
B e i der letzteren stöfst die vordere und hintere gradlinige Seite unter einem scharfen Winkel zusammen, von dessen Spitze excentrische, sehr zierliche Ribben nach dem b o g e n förmigen Bauchrande laufen.
Von Interesse ist e s ,
eine
so bezeichnende Versteinerung, wie A . Bramburiensis s o wohl im anstehenden Gesteine, wie hier bei Soltin, wo es ganz die Natur des eisenschüssigen
Ooliths von
Thurnau
in F r a n k e n , von Wasseralfingen in Würtemberg oder in England hat und auch stellenweise oolithische Structur ebenso wie dieser, wenn darbietet,
gleich nicht immer deutlich entwickelt,
als auch gleichzeitig in losen Bruchstücken
dem Diluvialsande zu finden.
in
E s ergiebt sich hieraus in
Verbindung mit der frischen Erhaltung der
Gesteinmasse
in den Bruchstücken und der Scharfkantigkeit der letzteren mit hoher Wahrscheinlichkeit
das Resultat, dafs
dieselben
unterjurassischen Schichten ihren Ursprung verdanken, d e ren ausgedehntes Vorkommen man in geringerTiefe unter dem Diluvialsande der Küste erwarten darf, und dafc diese B r u c h stücke folglich nicht von weit her an den jetzigen Punkt ihres Vorkommens geschwemmt sind.
Das Auffinden
des
anstehenden unteren Jura hier bei Soltin und wie ich gleich anführen werde, auf der Insel Gristow ist meiner Ansicht nach sehr merkwürdig, weil dadurch zum ersten Male ein bestimmter Aufschlufs über die Herkunft der rothen braunen
Diluvialfragmente
in
dem
Sande
der
Baltischen
E b e n e gewonnen wird, deren Versteinerungen schon d e n für solche erkannte, die gröfsten Theils in
und Klö-
England
in den Schichten des tieferen Jura vorkommen und deren Herkunft nicht nach der gewöhnlichen
Theorie über
Ursprung der Baltischen Gcschiebe aus Scandinavien
den her-
443 geleitet werden konnte,
weil hier überhaupt keine
rothe
oder braune untere jurassische Schichten vorkommen ' ) . Schichtung war in dem anstehenden Gestein von Soltin nicht
wahrzunehmen.
Südlich und nördlich von dem
Dorfe verflacht sich das Ufer des Boddens und es v e r schwindet damit auch das braune Gestein völlig. wenig findet es doch
besteht
sich
höchst
irgend wo landeinwärts wahrscheinlich
Ebenso
anstehend,
ein niedriger Hügel,
der sich in etwa 2 0 0 Schritte S O . von Soltin erhebt, daraus, was durch einen kleinen Bohrversuch leicht zu ermitteln wäre.
Gegen Westen hingegen setzt das braune G e -
stein sichtlich
eine Strecke auf dem Grunde des Boddens
fort. Gegenüber Soltin
nach S S W . zu liegt in dem
den die nicht unansehnliche Insel Gristow, cher,
in O W . Richtung streichender
Rand steil, 2 0 Fufs
im Mittel von dem Bodden aufsteigt, und hier aus b r a u n e n , mürben, sandsteinartigen Masse besteht. dem Ufer
der
Uferrandes
sehr
Diwenow
liegen
zahlreiche
am Fufse
gröfsere
und
Gesteins
mit
einer Längs
dieses hohen kleinere,
Theil selbst sehr grofse Blöcke eines festen, eisenschüssigen
Bod-
deren nördli-
zum
rothbraunen,
aufserordentlich
zahlreichen
kalkigen,
meist aber unkennbaren Versteinerungen,
noch mit
ihrer perlmutterartig glänzenden
viele
Originalschale.
Einige dieser Versteinerungen waren j e d o c h so wohl e r halten und bestimmbar, dafs das Alter der Formation, zu welcher die braunen Massen g e h ö r e n , der Sicherheit festsetzen liefs. unter Peclen lens
')
Berlin 1 8 3 4 )
—
genügen-
( n a c h M a n d e l s l o h e im eisen$chü$gi-
D i e Kolilenfülirenrlen Juraschicliten derer Natur.
sich mit
E s fand sich nämlich dar-
Kl öden
führt
in
den
(die
in S c h o n e n
sind ganz an-
Versteinerungen
Brandenburgs,
rothen
DiluviallYaginenten
6 V e r s t e i n e r u n g e n aus tieferen J n r a s c h i c h t e n , w a y r o c k , theils aus dem Cornbrasli auf.
bereits
theils aus K e l l o -
444 g e n OoKth zu Wisgoldingen in Schwaben, nach G o l d f u f s in dérselben Formation zu Thnrnau, nach C o n y b e a r e ( O u t l i r t e s of the Geol. of England S. 2 4 4 ) z w a r auch im e i s e n schüssigen Oolith zu Dundry in E n g l a n d , zugleich aber auch in Kellowayrock zu South Cave, nach S o w e r b y M. C. T. 205. Fig. 3. im Forest marble bei Oxford v o r k o m m e n d ) Pecten demissus P h i l l . (Illustr. T. VI. F. 5. eine Versteinerung des Kelloway Rock in Yorkshire), dann eine Avicula oder Lima, die wiederum Avicula ( L i m a ? ) B r a m buriensis sehr ähnlich ist. Von a n d e r e n Versteinerungen kommt in diesen Blöcken eine sehr zierlich longitudinal u n d e n g g e s t r e i f t e , aber bisher unbestimmte Cucullaea ' ) v o r ; in Abdrücken und Originalen zahlreiche kleine A s t a r t e n , Spuren von Ammoniten, leider durchaus u n e r k e n n b a r , endlich F r a g m e n t e eines ziemlich grofsen Belemniten. Alle diese Versteinerungen habe ich indessen nur in den am Ufer zerstreuten rothbraunen Blöcken, nicht aber in dem braunen Sande oder in dem mürben Sandstein g e funden. Dennoch unterliegt es wohl keinem Zweifel, da die Blöcke sichtlich nur aus dem Sande ausgeschält und von dem hohen Ufer herabgerollt sind, dafs alle braune Gebilde auf dem Nordrande von Gristow gleichen Alters sind und den tieferen Abtheilungen des J u r a , namentlich dem Kelloway r o c k , vielleicht aber auch noch t i e f e r e n , etwa dem eisenschüssigen Oolith angehören. In petrographischer Hinsicht stimmt ihre Beschaffenheit nach der Schilderung d e s Kellowayrock in Yorkshire durch P h i l l i p s und W i l l i a m s o n auf das Vollkommenste mit d i e s e m , namentlich mit dem von Scarborough. Hier in Pommern nämlich zeigt s i c h , wie in Yorkshire, dieselbe grofse Veränderlichkeit in den Cohärenzverhältnissen der Masse, indem auch in York-
1
)
Sie
ist
ähnlich
C. elongata
aus
dem D o g g e r
in
Yorkshire
( P h i l l i p s Yorkshire t. XI f. 4 3 ) , aber die Längsstreifen liegen enger aneinander.
445 shire d e r K e l l o w a y r o c k bald als ein festes, hartes, schüssiges Sand
Gestein,
erscheint,
man endlich, von
Gristow
nur
durch
einst
nur als
der Kalktheile
dafs
bei
Soltin
Diwenow
sind
wird
die
mit w e l c h e r
das für tieferen Jura und im Camminer Kreise
P h i l l i p s Ulustr. S . 57 u. 5 8 : is a
Berücksichtigt
und
von
ihnen
und
dafs
beide
ununterbrochenem
so
loway Rock
')
)•
zugewandt
in
haben,
1
eisen-
eisenschüssiger
auf d e m nördlichen Rande
getrennt
wahrscheinlich
gestanden
ein loser enthält
diese Gebilde
denen die
höchst
menhange
bald
Zusam-
Mannigfaltigkeit,
namentlich
für K e l -
anzusprechende Gestein
2
)
In Y o r k s h i r e the Kellowayrock
mixed Sandstone containing some carbonate
of lime and
some argillaceous particles of a grayish yellow c o l o u r , changing to g r e e n i s h
gray,
when
much
impregnated
state
of consolidation
wet
and to
brownish
with o x i d e of iron. is s i n g u l a r ,
yellow,
when
T h e d i f f e r e n c e in
its
in s o m e places it consist of
loose u n a g g r e g a t e d sand containing iron and calcareous masses. Nach W i l l i a m s o n
( G e o l . T r . N . S. V I , 4 6 ) besteht d e r K e l -
lowayrock in Y o r k s h i r e a u s m ü r b e n S c h i c h t e n , die tlieils durch E i s e n o x y d g e f ä r b t s i n d , theits hellgrau e r s c h e i n e n .
Die hohem
Schichten desselben b e s t e h e n d a g e g e n a u s e i n e m h a r t e n , eisenr e i c h e n G e s t e i n , d a s e r f ü l l t von V e r s t e i n e r u n g e n ist.
Auch auf
G r i s t o w kommeil B l o c k e von g r ü n l i c h g r a u e r F a r b e
u n d fester
Masse vor. ')
Die von
In i h n e n fand ich namentlich die C u c u l l a e e n . Klöden
gemachte
Mittheilung,
dafs die Versteine-
r u n g e n von G r i s t o w m i t denen von F r i t z o w identisch sind (Baltische S t u d i e n
III, 8 )
ist
unzweilelhaft
durch weitere Untersuchungen
irrig
und
wird
sich
ü b e r d e n C h a r a c t e r der o r g a n i -
schen Einschlüsse a n beiden P u n k t e n noch g r ü n d l i c h e r widerleg e n lassen.
Viel w a h r s c h e i n l i c h e r ist es d a g e g e n , dafs die Ver-
s t e i n e r u n g e n in d e n b r a u n e n T h o n e n
und
Sandsteinen,
wie in
und
eisenschüssigen Ooli-
den f e s t e n T h o n e i s e n s t e i n e n
ebenso
tlien, die so v e r b r e i t e t an der Wolga und O c k a ( L . v. B u c h in diesem Archiv X V , 74 u. 8 6 )
and
zu Popilany in
Samogitien
( h i e r z u s a m m e n mit devonischen S c h i c h t e n ) a u f t r e t e n , mit den e n von G r i s t o w und Soltin
e b e n s o ü b e r e i n s t i m m e n , wie es in
B e z u g auf den p e t r o g r a p h i s c h e n C h a r a c t e r aller dieser
Gebilde
in K u f s l a n d , S a m o g i t i e n und P o m m e r n wirklicli in so auffallen-
446 auftritt, n o c h g r ö f s c r ,
indem
das Gestein
von
Soltin
sich
gleichfalls petrographisch von dem Gestein der festen B l ö c k e aa? Gristow unterscheidet, Glied
seiner
Beschaffenheit
w o h l a b e r als e i n v e r m i t t e l n d e s nach
zwischen
S a n d e und den Blöcken gelten kann und
dem
obenein
braunen stellen-
w e i s e Kalkpartikeln e i n s c h l i e f s t , d i e , w i e a n g e g e b e n , z e r q u e t s c h t e r Schalthiere z u s e i n Wrede
ist
der e r s t e
f a n g e d i e s e s Jahrhunderts,
Reste
scheinen.
gewesen,
d e r b e r e i t s im
wie oben bereits erwähnt,
A u f m e r k s a m k e i t auf d i e i n t e r e s s a n t e n G e b i l d e u n d i h r e V e r s t e i n e r u n g e n mit d e r häufig n o c h
von
Andie
Gristow
perlmutter-
artig g l ä n z e n d e n S c h a l e n ( d a s V o r k o m m e n v o n Sottin s c h e i n t
dem Grade der Fall ist ( K i c l i w a l d in der Zeitschrift: der Quateinber 1830. II, 3 — 8. und v. B u c h a. a. O ). H a t doch bereits Avicula ßrainhuriensis sicli im Russischen Jura an der Wolga gefunden, und so fehlen auch die Cucullaeen weder bei Popilany, noch an der Wolga. Dafs aber selbst in dem grofsen Striche der Baltischen Ebene zwischen der Windau lind dem Canuniner Kreise sich noch Schichten anstehend finden werden, die den erwähnten Gebilden entsprechen, ist höchst wahrscheinlich. Aus der Gegend von Königsberg sah ich bereits Bruchstücke eines mit dem Kalke von Popilany vollkommen übereinstimmenden Gesteins mit nicht zu verkennenden jurassischen Versteinerungen, das in der Nähe der Ostsee anstehend v o r kommen soll. Aber weder über dieses, der Beachtung so sehr würdige Vorkommen, nocli d a r ü b e r , welcher Art die Schnecken sind, welche man häutig aus dein Schneckenberge bei Balga am frischen Haff in Ostprenfsen gräbt ( n a c h B o c k ' s Naturgeschichte von Preufsen I, 45) wissen wir das Mindeste. L. v o n B u c h s Bestimmung, dafs die Versteinerungen bei Popilany, an der Ocka und Wolga der Oxfordthonformation angehören, würde ganz mit der hier ausgesprochene Ansicht übereim-timmen, dafs die Gebilde von Soltin und Gristow den Kellowayrock repräsentiren. Von SD'chen Thonen dagegen, wie sie bei Oxford selbst und im nördlichen Frankreich bei Alencon die Oxfordformation bilden, habe ich im Camminer Kreise keine Spur vorgefunden, und sie scheinen auch in Rufsland zu fehlen.
447 er nicht gekannt zu h a b e n ) zu lenken versuchte, doch umsonst, indem seine Bemerkungen weder in irgend einer geographischen oder geognostischen Schrift citirt werden, noch selbst die Beobachter in Pommern, S c h u l z , v o n O e y n h a u s e n und Kl ö d e n sie berücksichtigt, vielleicht sie nicht einmal während ihrer Untersuchungen im Camminer Kreise gekannt haben. Namenilich darf dies von S c h u l z und von Herrn v o n O e y n h a u s e n vorausgesetzt werden, von denen der erste der W r e d e s c h e n Beobachtungen mit keinem Worte gedenkt, der zweite aber das Vorkommen unzweifelhaft untersucht haben w ü r d e , wäre es ihm früher bekannt gewesen. Es scheint überhaupt Herr v. O e y n h a u s e n die Insel mehr in ihrer Mitte durchgangen zu sein, da wo der W e g durch dieselbe von Cammin nach der Insel Wollin führt und den grofsen, unter dem Namen des Grofssteins sehr bekannten Granitblock nicht selbst g e sehen zu haben, weil ihm sonst unmöglich die grofsen, braunen, versteinerungsreichen Blöcke, und die eigenthümlichen braunen Sande ganz in der Nähe des Grofssteins entgangen wären. Kl ö d e n erwähnt wohl die Notiz von W r e d e , hat aber die in Rede stehenden Gebilde ebenso wenig untersucht, die endlich auch in der naturhistorisch geographischen Einleitung zu dem Jahrbuche von Pommern, selbst in seinen neuesten Jahrgängen, völlig unbeachtet geblieben sind. In dem übrigen Theile der Insel Gristow ist mir w e der der braune Sand, noch anstehender brauner Sandstein, noch selbst eine Spur isolirter rothbrauner Gesteinblöcke vorgekommen. Ebenso wenig auf dem Festlande Hinter Pommerns, wenn man nicht zu diesen Gebilden ein Gestein ziehen will, das unmittelbar an dem östlichen Ufer der Diwenow SW. von der Stadt Cammin wenige Minuten von der letzteren entfernt ansteht und über dessen Natur und Stellung ich sehr zweifelhaft bin. G r i s t o w gegenüber nämlich, schon auf dem Pommerschen Fesllande, liegt
448 die Stadt Cammin, angenehm von Ferne bereits ins Auge fallend durch ihre Stellung auf einem gerundeten, breiten, von zwei Seiten durch Wasser, auf der dritten durch eine Ebene umgebenen Hügel. Sie ist mehrfach in älterer Zeit durch Feuersbrünste und Kriege zerstört, so dafs die oberste Decke des Hügels fast nur aus Trümmern älterer Baulichkeiten besteht, ßrunnengrabungen und selbst der Versuch eines artesischen, bis 70 F. Tiefe gehenden Bohrloches haben in dem Hügel nicht die mindeste Spur festen Gesteins aufgeschlossen. Ueberall zeigte sich unter der Schuttdecke nur der gewöhnliche Lehm, der da, wo die Schuttdecke fehlt, wie z. B. stellenweise an den Seiten des Hügels frei zu Tage liegt. An den letzten Häusern dagegen der südlichen Vorstadt von Cammin stiefs man vor etwa 50 Jahren (man nannte mir das Jahr 1792) bei der Anlage eines noch heule aus der Vorstadt nach der Diwenow herabführenden Weges auf einen anstehenden gelbbraunen Sandstein, der jetzt an beiden Seiten des W e g e s , da wo derselbe an den Flufs herantritt, in etwa 10 — 1 5 Schritt Länge und bis ungefähr 10 F. Höhe frei zu Tage liegt. Das Gestein ist mürbe, ohne Schichtung und, so weit bis jetzt bekannt ist, ohne die mindeste Spur von Versteinerungen. Viele kleine, weifslich g r a u e , g e rundete oder eckige Quarzkörner liegen in dem gelbbraunen Bindemittel zerstreut. Das ganze Ansehen des G e steins und seine Farbe macht es allerdings wahrscheinlich, dafs es ebenso wie die Massen von Gristow, deren E n t f e r nung von Cammin kaum mehr als eine Viertelstunde b e trägt, zu den unterjurassischen Gebilden gehört, dennoch verbietet der Mangel von Versteinerungen j e d e nähere Bestimmung. Eine weitere Ausdehnung des Camrainer Gesteins ist nicht bekannt. So weit ich selbst südlich von der Stadt das rechte Ufer der Diwenow aufwärts verfolgt habe, ist mir keine weitere Spur desselben aufgestofsen, ebenso
449 wenig habe ich es auf dem linken Ufer des Flusses auf der Insel Wollin
gefunden,
wo
ich bei Lossin,
Zirzlaü,
Lüskow, Chinnow überall nur den gelben Diluviallehm verbreitet fand ' ) . Läfst man auch dies Vorkommen
von Cammin aufser
Betracht, so erscheint im Camminer Kreise die oolithische Formationsgruppe immer noch an sieben Punkten anstehend, wenn man die 3 Vorkommnisse bei Fritzow auch nür für ein einziges rechnet.
Fünf
dieser Punkte gehören
nach
dem Mitgetheilten dem oberen J u r a und zwar Fritzow höchst wahrscheinlich den untersten Schichten der Portlandformation
oder
schon
dem Kimmeridgethon,
Klemmen,
Boek,
Zarnglaff und Schwanteshagen dagegen ain wahrscheinlichsten dem obersten Korallenkalk, die beiden letzten Punkte endlich, Gristow und Soltin, dem tieferen Jura und zwar am wahrscheinlichsten
den untersten
J u r a oder dem Kellowayrock an. gen
noch in Hinter Pommern
Schichten
des
mittleren
Ob weitere Untersuchun-
eine
gröfsere
Ausdehnung
der Juragruppe nachweisen werden, mufs der Zukunft überlassen bleiben
zu entscheiden.
Wünschenswerth
wäre
es
unter anderen, wenn bei solchen Untersuchungen im östlichen Pommern ermittelt w ü r d e ,
welche Kalke zu Drawehn bei
Bublitz vorkommen, wo B r ü g g e m a n n
( I I , 5 5 8 ) und nach
ihm W u t t s t r a c k (Nachträge 2 1 5 ) ein reiches Kalkgebirge ( s i e l ) anführen
')
Ob
dieser
l
) , ferner zu Puzzernin, NNW. von Cörlin,
der
Sage nach
im J .
1792
erst
aufgeschlossene
Sandstein bei Cammin nicht schon lange bekannt war und von ihm die Stadt vielleicht den Namen
erhielt (Cammin ist näm-
lich ohne Zweifel von dem Worte Kamen abzuleiten, das in allen Slavischen Dialecten zu ermitteln sein.
Stein
bedeutet)
dürfte jetzt schwer
Der Name der Stadt miifste richtiger der
Ktymologie nach mit einem K. geschrieben werden,
was jetzt
nicht mehr gebräuchlich ist. 2)
Brüggemann
setzt
geogr. Wörterbuch
dieser von K r u g
des Preufs. Staats
Karsten u. v, Dechen Archiv X X . B d .
in s. hist. statistisch
1797,
III, 29
29
wörtlich
450 w o ein
gulcr Conchylien ( W i e s e n ? )
benutzt werden
soll ' ) ,
J a g g e r t o w bei Polzin
a
zu
Klockow
mergel bei
zum
Belgard4),
zu
) , e n d l i c h z u G r a m e n z im N e u S t e t -
tiner und zu Nippoglense
im S t o l p e s c h e n K r e i s e ,
c h e n l e t z t e r e n b e i d e n Punkten n a c h d e n mir indessen
aufgeführten Vorkommnisse
entwickelt
an
wel-
zugegangenen
Nachrichten feste Kalkmassen vorhanden sein Weit bedeutender
Düngen
sollen.
als d i e
bisher
d e s Jura im C a m m i n e r K r e i s e
erscheint in eben demselben Kreise die Kreide, deren V o r kommen
auf
mit A u s n a h m e
dem
Festlande
eines
Pommerns
östlich
der
Oder
einzigen Punktes bei Finkenwalde
in
d e r N ä h e v o n Stettin, d e s s e n n ä h e r e K e n n t g i f s w i r S c h u l z und
Herrn
von
unbekannt war
4
Oeynhausen
verdanken,
) , wiewohl dieselbe keinen
bisher
völlig
unbedeutenden
wiederholten Notiz hinzu, Hais der Kalk von Drawehn weit verR e s t o r f S. 247 kennt die Kalkbrüche von fahren wird. Drawehn nicht mehr, wohl aber W n t t s t r a c k , ohne Zweifei nach B r ü g g e m a n n (Nachträge 215). ' ) B r i i g g e m a n n I I , 590. K e s t o r f ( S . 249) erwähnt diese Conchylienmergel gleichfalls nicht mehr. ' ) Nach B r i i g g e m a n n (IT, 6 5 2 ) hat Klockow guten Kalk. 3 ) B r ü g g e m a n n ( I f , 6 5 1 ) sagt: Jaggertow habe in einem Bach« gute Kalkbrüche und eine weifse von den T ö p f e r n g « hsite klebrige Krde. W n t t s t r a c k ( 6 2 4 ) und R e s t o r f ( 3 1 3 ) w(listen von diesem Kalkvorkommen nichts. *)
Wie wenig man über die geognostischen Verbältnisse der Preofsischen Provinzen östlich der Oder unterrichtet ist, wird auch die folgende Auseinandersetzung über das Auftreten der Kreide im Cammins Kreise ergeben, besonders wenn man sich des Ausspruchs von Herrn v o n O e y n h a u s e n ( A . f. B. c. H . XIV, 2 7 2 ) : „ A b e r von Wollin bis Colberg findet sich an der ganzen Ostseeküste kein« Kreide m e h r " und zugleich der vergeblichen Versuche erinnert, die nach G e r h a r d ' s Mittheilung ( Abhandlungen der Berl. Ac. der Wiss. 1816 — 17. Phys. Cl. S. 2 7 ) gemacht wurden, um mittelst gestobener Bohrlöcher Kreide in dem erwähnten Striche des Ostseeufers aufzufinden.
451 Theil des Kreises erfüllt und selbst ziemlich häufig zum Mergeln benutzt wird. — Die erste Spur der Kreide trifft man auf dem Festlande der Provinz östlich der Oder, wenn man sich von Cammin grade nach Süden wendet, in Stunden von letzterer Stadt und in etwa Stunden Entfernung östlich von Wollin, in der Nähe eines zu dem Dorfe Parlow gehörenden isolirten Wirthshauses ( d e s sogenannten Parlower Kruges). Hier zwischen der von Treptow an der Rega nach Wollin führenden Landstrafse und dem westlich von ihr liegenden Dörfchen Witzdorf erscheinen an dem Abhänge nach einem Torfmoore zu mehrere Gruben von nur wenigen Fufs Tiefe, aus denen eine weifse, ziemlich feste, zusammenhängende Masse zum Mergeln gegraben wird, die besonders der Luft ausgesetzt noch mehr erhärtet, sehr wenig an den Fingern abfärbt, und gelblichweifs mit einem Stiche ins Graue gefärbt ist. Ihr Bruch ist uneben, nicht erdig, wie etwa die schreibende E r d e ; in ihr erscheinen zahlreiche, kleine, flimmernde kryslallinische Punkte und durch die Lupe betrachtet eine Unzahl höchst feiner, schwärzlich grauer Feuersteinähnlicher Körnchen, die selten nur mit blofsen Augen erkannt werden können und ohne Zweifel quarziger Natur sind ' ) . Ein Stück dieser Kreide in Salzsäure gethan läfst ein ungewöhnlich starkes Residuum ganz in der unveränderten Form des Stücks skeletartig zurück. Feuersteinknollen sieht man weder in dieser, noch in irgend einer der übrig e n , der hiesigen ähnlichen Kreideablagerungen im Kreise, die ich gleich beschreiben werde. Es scheint demnach, da man gleichzeitig auch keine Feuersteinlagen sieht, als
')
Römer Ansicht,
erklärt solche Körnchen
w e g e n der n i e theilen möchte. gebirges.
für Eisenoxydulsilicat,
eine
die einer weiteren Untersuchung bedarf, die ich aber grün erscheinenden Farbe der Körnchen nicht (Versteinerungen
Mannover 1841.
des Norddeutschen
S. 122.)
29 *
Kreide-
452 wenn in der Hinler Pommerschen
Kreide
die
Feuerstein-
inasse f nicht w i e in der Englischen und R ü g e n e r oder auch w i e in der Kreide von Lebbin
auf der Insel Wollin
schen den weichen, mürben, kalkigen Massen Ausscheidungen mehr
in
der
conlraliirt ganzen
wäre,
sondern
Kreidemasse
in
in
zwi-
gröfsere
dafs sie
kleinen
viel-
Körnchen
überall regellos vertheilt ist. — Von organischen Resten k o m men
bei Parlow
erkennbaren letzteren
aufser zahlreichen
Spiculae
und
Herr R ö m e r
schon
mit der
Foraminiferen,
Cristellarien
und
unter
Lupe
welchen
Biloculinen
er-
k a n n t e , ziemlich viel Spuren, v o r z u g s w e i s e von Bivalven, namentlich auch eine kleine, Bivalve v o r ,
sehr zierlich radial
geribbte
die ich für eine Lima zu halten geneigt bin
und die einige Aehnlichkeit mit Terebratula gracilis S c h l o t t h e i m hat, mit welcher
sie
der
sich
sie auch gleiche G r ü f s e besitzt,
aber
dadurch
unterscheidet,
von
dafs ihre
Spitze stumpfer ist und die schmalen, gleich g r o f s e n , g e rundeten Falten Spitze
gegen
ungetheilt und sehr regelmäfsig von
den Bauchrand
Entfernung von
laufen.
in
einiger
einander liegende Anwachsfurchen z e r f a l -
len die Falten, so dafs sie wie zusammengesetzt
Flache
der
erscheinen.
In
aus einer Reihe den
sehr
Stücken
flachen,
viel
breiteren, nach dem Bruchrande noch an Breite noch z u nehmenden
Zwischenräume
queren Anwachsfurchen
der Falten
fast spurlos.
verschwinden
die
Nächstdem e r s c h e i -
nen nicht selten gelbbraune, durchscheinende Fischschuppen ganz derselben Art, w i e die Schuppen in der Kreide zu L e w i s in S u s s e x , dann b r a u n e , kegelförmige, auf der Oberfläche flach gestreifte und g l ä n z e n d e , im Innern, w i e es scheint, hohle und mit Kreidemasse ausgefüllte Zähne
(von
etwa
4 — 6 Linien L ä n g e ) von Fischen oder von Sauriern h e r rührend, Belemnites mucronatus ' ) mit vortrefflich erhalte-
')
D i e S c h e i d e v e r e n g t sicti plötzlich am S c h e i t e l und l ä u f t , liei B .
granutatus
in
eine
dünne
pfriemenförmige
Spitze
wie ans,
453 ner sehr feiner Spitze und Stielgliedor von Apiocriniles ellipticus, durch welche für die Kreide charakteristische Versteinerungen die Identität der wcifsen Mergel von Parlow mit der Kreide unzweifelhaft festgestellt wird. Ihrem äufsern Ansehen und ihrer Beschaffenheit nach weicht dieselbe aber nicht unbeträchtlich von der feuersteinführenden Kreide auf Rügen oder auch von d e r von Lebbin ab, indem sie sich namentlich durch ihre bedeutend gröfsere Härte und ihren u n e b e n e n , nicht erdigen Bruch unterscheid e t ; sie stimmt dagegen vollkommen init den unteren Kreidemergeln von Leinförde bei Osnabrück und von Osterfeld bei Essen ü b e r e i n , welche gleichfalls feuersteinfrei und nach R ö m e r s Angabe ' ) mit denselben sehr feinen schwarzen kantigen Körnern erfüllt sind. R ö m e r s Bemerkung, dafs die schwarzen Körner in der westphälischen Kreide auf die F a r b e derselben keinen Einflufs ausüben 2 ) , findet selbst auf die Mergel von Parlow ihre A n w e n d u n g . B e rücksichtigt man nun, dafs aufser dieser Eigenthümlichkeit d e r mittleren feuersteinfreien Abtheilungen der Kreide auch eine für dieselben characteristische V e r s t e i n e r u n g , Scypliia Decheni, in grofsen schönen Exemplaren z w a r nicht bei Parlow, wohl aber an einem andern Punkte des Camminer Kreises in d e r Kreide von Bresow vorkommt, die mit der Ablagerung von Parlow höchst wahrscheinlich in unmittelb a r e r Verbindung steht, so wird man, wie ich glaube, nicht f e h l e n , w e n n man die g a n z e ausgedehnte Kreidebildung des Camminer Kreises mit den untern westphälischen und subhercinischen feuersteinlosen Kreidemergeln von Lomes fehlt aber die scharfe Körnelung der Oberfläche. zige von
Das
ein-
mir beobachtete Exemplar w a r vor dem Beginn der
Alveole abgebrochen. ' ) D i e Versteinerungen des Noiddeutschen Kreidegebirges,
Han-
nover 1841. S. 122. ' ) Dies ist auch bei der Kreide von Helgoland der F a l l , die voll von schwarzen Körnern ist.
454 forde, Haltern und Ilsenburg für gleichen Alters und also für solche Ereidegebilde erklärt, die erst im Liegenden der oberen feuersteinführenden
Kreide von Bügen und Lebbin
auftreten. Die Ausdehnung der Kreideinergel bei dem Parlower Kruge ist nicht bedeutend, doch scheint der ganze Abhang gegen das Bruch
flache
vor Witzdorf, nach der Menge
der auf den Feldern zerstreuten Bruchstücke zu urtheilen, wenn
dieselben
nicht
erst durch
die Mergeldüngung
so
weit zerstreut wurden, daraus zu bestehen; auf der O b e r fläche findet man sie selbst nirgends entblöfst. — Etwa 8 Minuten
von der eben beschriebenen
Stelle und zwar
SO.
davon, kommt eine zweite Kreideablagerung auf dem b r e i ten Hügelrücken vor, der sich zunächst dem Dorfe Parlow von Süd nach Norden zieht und bei Parlow eine mühle trägt ' ) .
Wind-
Sie liegt auch hier nirgends frei entblöfst,
sondern wurde nur durch ein wenige Fufs tiefes, zur M e r gelgewinnung gegrabenes Loch aufgedeckt. mit unfruchtbarem Sande und
zahlreichen
Auch an den
und g r o f s e n , s c h ö n e n ,
Granitblöcken
frischen
Abhängen
des
Hügelrückens erscheint nirgends die Kreide zu T a g e .
Im
Uebrigen ist sie hier ganz
bedeckten
von derselben
Beschaffenheit
und F a r b e , wie die Kreide bei dem Parlower Kruge und gestattet ebenso wenig wie diese eine bestimmte B e o b a c h tung über ihre Schichtung oder ihre Lagerung. nerungen gilt
für
sind mir einen
der
nicht beiden
vorgekommen.
Verstei-
Wahrscheinlich
eben erwähnten
Kreidepunkte
die von D e n s o 2 ) um die Mitte des vorigen Jahrhunderts mitgclheilte,
aus
seinen Erkundigungen bei
dem
des unfern Parlow gelegenen Dorfes Dobberphul
Pfarrer hervor-
gegangenen Nachricht, dafs bei letzterem eine w e i f s e E r d e )
1
Kr
wird auf der Generalstabskarte von Pommern der Kalk-
berg genannt. 5
)
G e s t e r d i n g ' s Pommersches Magazin I I I , 251.
455 vorkomme.
Den Einwohnern wird die Mergelkreide lange
bekannt sein,
da sie zum Düngen zwar nur in der Nähe,
zum Weifsen aber vielfach in der Gegend benutzt wird. — Oestlich von dem Windmühlenberge, hart zugleich an dem östlichen Rande des zu dem Dorfe Slregow gehörenden Forstes endlich noch in einem dritten Punkte
erscheint die Kreide
anstehend, wenige Hundert Schritte nur von dem einzeln e « , unter dem Namen der Holling oder Wiltstock Kathen bekannten Meyerhofs.
Hier sind die L ö c h e r ,
aus denen
die Kreide Behufs des Mergeins gegraben worden ist, allerdings viel ausgedehnter als bei P a r l o w , tiefer.
aber um nichts
Die Kreide hat vollkommen dieselbe Beschaffenheit,
wie vorhin.
Ich erhielt aus ihr den innern ausgezeichne-
ten Abdruck einer grofsen Bivalve, einer Lima wahrscheinlich, von fast
Zoll Länge und ebenso viel Breite, deren
Oberfläche einst mit sehr regelmäfsigen longitudinalen Ribben
bedeckt w a r ,
die in der Nähe des Wirbels
schmal,
scharf und sehr eng aneinander liegen, gegen die Bauchseite
allmählig
an Breite
zunehmen
und
gerundet sind.
Die Zwischenfurchen sind ebenfalls gerundet, glatt wie die Ribben und nehmen rascher an Breite gegen den Stirnrand zu, als die R i b b e n ,
so dafs ihre Breite in der Nähe des
Stirnrandes viel gröfser als die der Ribben ist.
Der Schlofs-
kantenwinkel der Schale betrug 6 0 — 6 5 ° . E i n e Viertelstunde von Parlow und ebenso weit von Stregow nach Süden zu liegt das Dorf Wusterwitz an dein nördlichen
und nordöstlichen Fufse eines breiten
Hügel-
rückens ' ) , der sich auf dem halben W e g e zwischen Martentin
und Wusterwitz zu erheben
nämlichen Kreidemergel,
wie
bei
beginnt und aus den Parlow besteht,
wenn
man nämlich den zahlreichen auf dem Acker überall z e r streuten Brocken
folgen
nahme dadurch bestätigt,
darf.
Indessen wird diese An-
dafs sowohl an dem nordvvest-
' ) Auf der Generalitabscbart« als Kierberg bezeichnet.
456 liehen Abhänge des Rückens oberhalb Wusterwitz, als auch an dem südlichen, dem Gute Trebenow gegenüber an m e h reren Punkten wirklich Kreide gegraben wird, von der die Ablagerung am südlichen Abhänge Exemplare der kleinen, Terebratula gracilis ähnlichen Bivalve nicht selten Zu Trebenow
selbst
wurde
dagegen
bisher
enthält.
noch
keine
Spur der Kreide, selbst nicht einmal bei der Anlage eines ziemlich tiefen, ganz im Lehme stehenden Brunnens g e f u n den, obwohl Trebenow ziemlich hoch auf einen Hügel g e legen grube
und nur durch
ein Thal von
am Wusterwitzer Hügelrücken
einer
Kreidemergel-
getrennt ist.
Den-
noch ist es in hohem Grade wahrscheinlich, dafs selbst zu Trebenow Kreide wesentlich das Innere des Hügels bilden hilft und dafs sie überhaupt überall in dem hügligen
und
zum Theil bewaldeten District vorhanden sein dürfte,
der
sich östlich Von Wollin und westlich von Gülzow v e r b r e i tet.
Wahrscheinlich ist ihr Auftreten hier zugleich die V e r -
anlassung zu der eigentümlichen Gestaltung des südwestlichen Theils derselbe
so
des Camminer K r e i s e s , wesentlich
von
der
durch
flachen
welche
Ebene
sich
in
dem
nördlichen Theile des Kreises bei Cammin selbst und längs der Ostseeküste unterscheidet.
E s beginnt nämlich das A n -
steigen des Terrains bei Parlow grade da, wo zuerst auch die nördlichste bestimmte Spur der Kreide gefunden wird, und es setzt von dort über den Windmühlen b e r g bei Parlow gegen Wustermitz f o r t ,
oder
Kalk-
von wo aus sich
ein hügliges und waldiges Terrain auf einer für das u m gebende
Flachland
nicht
unansehnlichen
Höhe
nach
W.
gegen Martentin, nach S W . über den Otterberg gegen Klein W e c k o w rund um den südlichen Rand des Martentiner S e e s verbreitet, und endlich noch weiter im Süden bis in Nähe der Dörfer Rifsnow, Dorfe Bresow erstreckt.
Medewitz, im SO. nach
die dem
Ich habe die Kreide ganz in der
oben beschriebenen Beschaffenheit mit den vielen schwarzen mikroskopischen Punkten an der Peripherie dieses H ü -
457 gelrandes und selbst in
der Mille desselben
angetroffen.
So z . B . am südwestlichen Rande bei Kl. Weckow ( H M. von Wollin), wo die Kreide in ziemlicher Menge zum Düngen und auch zum B r e n n e n , wie man mir s a g t e , gewonnen wird.
E s scheint nach dieser Benutzung
der Kreide
zu urtheilen, dieselbe hier viel reicher an Kalk und dagegen
ärmer
an
kiesligen
und thonigen
Einmengungen zu
sein, als es sonst bei der Kreide in dem Camminer Kreise der Fall i s t , da s i e ,
so viel mir bekannt ist,
nirgends zum Brennen gebraucht wird. t ü m l i c h k e i t stimmt Beschaffenheit hier
denn
der Klein
von weit
auch
anderwärts
Mit dieser Eigen-
ohne Zweifel die
äufsere
VVeckower Kreide überein,
weicherer
und erdiger
die
Beschaffenheit
als
sonst wo erscheint und sich in ihrem äufseren Ansehen der erdigen, weichen Kreide von Lebbin fand
ich indessen
nicht darin ,
nähert.
Feuersteine
ebenso wenig Versteine-
rungen. Viel ansehnlicher entwickelt und wiederum
von weit
festerer Beschaffenheit als bei W e c k o w traf ich die Kreide auf den Hügeln, von denen das Dorf Rifsnow ( 2 ^ Meilen SO. von der Stadt W o l l i n ) ist.
auf seiner Ostseite
umgeben
Sie ist ebenfalls nur durch eine Anzahl Mergelgruben
aufgeschlossen und bietet auf ihren gelblich gefärbten Bruchflächen mern
ganz
dieselben
zahlreichen
krystallinischen
und in noch weit gröfserer Anzahl die
Flim-
schwarzen
K ö r n e r , wie die Kreide bei Parlow und Wustermitz Für ihre ausgedehnte Verbreitung
sprechen die eckigen scharfkantigen F r a g m e n t e ,
die man
am Fufse der Hügel eine Strecke weit auf den Sandfeldern zerstreut findet,
dar.
in der Nähe des Dorfs
wohin
dieselben
nackten
durch
die
Cultur wohl nicht gebracht sein werden. W i e weit im Süden die Erstreckung der Kreide reicht, habe ich nicht untersucht. der Fall ist,
Möglich, dafs es bis Cantreck
wo nach D e n s o s
d i n g s Pom. Magazin III, 2 4 1 )
Ermittelungen
(Gester-
eine weifse E r d e , wie die
458 bei D o b e r p h u l , zu seiner Zeit bekannt war. Ob endlich ein auf der Generalstabscharte unter dem Namen des Kalkberges aufgeführter Punkt hart von der Chaussee von Stettin nach Naugard SO. von Cantrek g e l e g e n , auf die Existenz von Kalk oder Kreide zu schliefsen berechtigt, d a r ü b e r habe ich w e d e r durch Erkundigungen, noch durch g e d r u c k t e Schriften einen Aufschlufs erhalten können. An dem östlichen Rande endlich des Hügellandes e r scheint die Kreide noch einmal zu B r e s o w , 10 Minuten von T r e b e n o w und zwar hier durch eine grofse M e r g e l g r u b e so schön aufgeschlossen, wie es an keinem a n d e r e n der bisher genannten Punkte der Fall war. Sie findet sich nämlich an dem A b h ä n g e eines H ü g e l s , der ßich dicht bei dem Dörfchen e r h e b t , mit einer nicht weniger als 15 — 2 0 Fufs hohen und etwa 8 0 — 1 0 0 Fufs langen W a n d freigelegt. Ungeachtet aber einer so ansehnlichen Entblöfsung zeigt die Kreide keine deutliche Spur von Schichtung, ebenso wenig Feuersteinlagen oder F e u e r s t e i n k n o l l e n , während in den Brüchen der oberen Kreide zu Lebbin auf der Insel Wollin, in denen durch den Betrieb keine gröfsere Wand enlblöfst w u r d e , die Schichtung sehr deutlich ist und namentlich bestimmt durch parallele schwarze L a g e n von Feuerstein, die sich zwischen der Kreide m e h r fach in einer Stärke bis von 1 Fufs w i e d e r h o l e n , h e r v o r tritt. Versteinerungen scheinen bei Bresow in ziemlicher Menge vorzukommen, wenigstens fand ich w ä h r e n d der n u r kurzen Zeit meiner Anwesenheit in der Mergelgrube m e h r e r e derselben, namentlich ein F r a g m e n t eines ziemlich g r o f s e n , feingefalteten P e c t e n , eine kleine sehr zierlich Iongitudinal geribble Bivalve, wahrscheinlich eine Lima ( O h r e n fehlten) und endlich ein grofses schönes Exemplar von Scyphia Decheni Goldf., w e l c h e , wie bereits erwähnt, G o l d f u f s und R ö m e r bisher allein in den untern w e i fsen feuersteinlosen Kreidemergeln von L e m f ö r d e und Essen g e f u n d e n haben und die deshalb als eine für dieselben
459 charakteristische Versteinerung gelten kann. Andere grofse Corallen, mit denen Scyphia Decheni vorzukommen pflegt, habe ich b e i B r e s o w nicht wahrgenommen. Diekleinenschwarzen Körner sind auch hier in Menge vorhanden; von F o raminiferen eine Cristellaria und eine Frondicularia, beide s e h r wohl mit der Loupe e r k e n n b a r . — Im Innern des Hügeldistricts und namentlich in diejenigen Theile desselben, der unter dem Nainen des Prelangs bekannt ist, kommt die Kreide endlich in der Nähe des zu dem Gute Koppelin g e h ö r e n d e n Forsthauses in einigen Mergelgruben vor, ohne dafs sie zu einer b e m e r k e n s w e r t h e n Beobachlung Veranlassung gäbe. Doch kann das Auftreten dieses Kreidepunktes als eine Bestätigung f ü r die aufgestellte Ansicht g e l t e n , dafs die Kreide überall in dem Waldhügeldistrict verbreitet sei. Nordwestlich von Parlow g e g e n Cammin zu ist mir auf dem Festlande Hinter Pommerns nirgends mehr eine bestimmte Kreideablagerung zu Gesicht gekommen, ebenso w e n i g k e n n e ich eine Verbreitung der Kreide nach Osten zu, östlich von Stregow und von den Kölling Kathen. E r kundigungen führten zu keinem Resultate. W e d e r in dem Grunde d e s stellenweise tief eingeschnittenen Nemitzbachs, noch an den bewaldeten aus gelbem Lehm bestehenden Höhen auf dem rechten Ufer des Bachs, wie z. B. an dem B e n z e r Bogen ' ) , sah ich eine Spur von Kreide, die auch l
)
Der Lehui
des Benzer Bogens enthält in grolser Menge die
e i g e n t ü m l i c h e n knolligen und rierenförniigen, den chinesischen Agalmatholithfiguren zuweilen so ähnlichen, aus dicluein gelblichen Kalk bestehenden Concretionen, thals unter
dem
Namen
die im Löfs des Rhein •
der L ö f s p n p p e n ,
Löfskindchen
oder
Lüfsmännchen ( B r o n n Gaea Ileidelbergensis, S. 1 7 1 ) bekannt sind,
im gelben Lehm der baltischen Ebene aber, so viel mir
bewufst, bisher noch nicht gefunden wurden. weisen ,
Liefse sich nach-
dafs die in dem gelben Lehm von Bobbin auf Rügen
und an dem Burgwalle von Ancona ( K a r s t e n ' s A. f. B. u . U .
460 nicht aa dem höchsten Punkte des den Bach begleitenden Hügelzugs, an dein weit sichtbaren Zemlincr Berge St. NW. von Gülzow) vorkommen soll. Dagegen hat sich eine Stunde östlich etwa von Cammin bei dem Dorfe Tripsow unmittelbar unter dem Acker eine weifse, bei meiner Anwesenheit durch die nasse Herbstwilterung ganz aufgeweicht gewesene Masse gefunden, über deren Natur und geognostisches Alter ich bei einer so geringen Entblöfsung, bei dem Mangel von Versteinerungen und Feuersteinen zu kfinem bestimmten Resultat zu gelangen vermochte. Ob dieselbe dem Jura, der Kreide oder vielleicht einer noch jüngeren Bildung angehört, müssen weitere Beobachtungen lehren. Für Jura spricht die Nähe von Fritzow, das nur etwa eine i Meile von Tripsow auf dem graden Wege entfernt ist, obgleich der nächste Kreidepunkt auf Gristow freilich auch nicht weiter abliegt. Mit der weichen schreibenden Kreide, wie etwa mit der von Lebbin, möchte die Ablagerung von Tripsow die meiste Aehnlichkeit haben. Eine mikroskopische Untersuchung auf Foraminiferen oder auf das Vorhandensein von Spiculae, wie dergleichen R ö m e r in den unteren Kreidemergeln von Cösfeld auffand ' ) und wie in der Kreide von Parlow vorkommen, dürfte allerdings die Frage über das Alter der Tripsower Mergel zur Entscheidung bringen. Für Süfswassergebilde unserer
X I V , 2 5 3 und VIII, 1 3 6 ) vorgekommenen
Siifswasserschnecken
niclit zufällig unter die Oberfläche des Lehms gelangt,
sondern
gleichen Alters mit seiner Bildungszeit sind, so würde man um so
mehr aus
dafs der Löfs Flachlands noch
diesen des
beiden Erscheinungen schliefsen Rheinthals
zusammengehörende
zuweilen
gezweifelt
und
der Lelun
Gebilde
worden
ist.
seien, Auch
Lehm sind Landschnecken gefunden worden
des
müssen, baltischen
woran im
bisher
Polnischen
(Zeuschncr
in
diesem Archiv X I X , 6 1 5 ) . ')
Die Versteinerungen des Norddeutrchen Kreidegebirges S. 122.
461 Zeit sie zu halten schcint bei der hohen trockenen Lage von Tripsow nicht statthaft zu sein ' ) . Viel leichter dagegen ist die Entscheidung über a n d e r e weifse, harte Mergel, die auf dem nordöstlichen Rande der Insel Gristow g r a d e über Cammin vorkommen und die ich, wenngleich ich darin auch keine Versteinerungen fand, so durchaus in allen petrographischen Verhältnissen mit der Kreide von Parlow und den übrigen Kreidepunkten des Festlandes übereinstimmend linde, dafs ich sie zu d e r selben Formation zu rechnen mich berechtigt halte. Zu T a g e sind die Mergel jetzt nicht mehr sichtbar. Früher müssen sie indessen nicht in u n b e d e u t e n d e r Masse benutzt w o r d e n sein, da eine ansehnlich breite und etwa 20 Fufs tiefe, jetzt ganz mit Rasen bewachsene Grube zu ihrer F ö r d e r u n g gedient hat. Ein bestimmtes Lagerungsverhältnifs g e g e n die bald in der Nähe b e g i n n e n d e n , am Nordr a n d e von Gristow sich fortziehenden b r a u n e n , jurassischen Gebilde, w a r nicht e r k e n n b a r , ebenso wenig, wie weit die Mergel g e g e n Süden in das hohe I n n e r e der Insel sich verbreiten. Dafs dieselben aber wenigstens bis etwa in die Mitte der letztern f o r t g e h e n , dafür spricht die weifse E r d e , welche auf dem höchsten Theile der Insel, dem Hohen R e r g , unmittelbar unter der Ackerkrume liegt und leicht durch den Spaten entblöfst w e r d e n kann, theils auch in den Maulwurfshaufen überall sichtbar wird. Die Gristow e r Kreide ist gelblich weifs, von u n e b e n e m Rruche, w e -
')
Nachdem Obiges geschrieben w a r , des Herrn v o n H a g e n o w eines
oolithischen
Gesteins,
mit V e r s t e i n e r u n g e n von
Tripsow
hatte. davon,
—
ganz
ähnlich
sollen
herrührend, bei
dem von
Klemmen
(die Wider u n b e s t i m m b a r w a r e n ) angeblich von
wo
e r sie
W e i t e r östlich endlich von
weifse M e r g e l den.
fand ich in der Sammlung
zu Greifswald s c l i a i f k a n t i g e Stücke
Parpart,
vorkommen
Moitzow
zugesandt
Cammin, und
erhalten
e t w a 3 Meilen
Karnitz
ebenfalls
u n d z u m K a l k b r e n n e n benutzt w e r -
W e l c h e r A r t sie s i n d , ist mir u n b e k a n n t .
462 nig abfärbend und erfüllt sowohl mit den krystallinischen, flimmernden Partikeln als auch mit den kleinen schwarzen K ö r n e r n , durch welche die Kreide des Festlandes c h a r a k terisirt wird. Ihre Härte ist so grofs, dafs die zahlreich auf der R a s e n d e c k e zerstreuter Bruchstücke sich bisher d u r c h aus scharfkantig erhalten haben. W e i t e r im Westen ist ein Vorkommen d e r harten feuersteinlosen Kreidemergel zunächst auf der Insel Wollin mit Bestimmtheit nicht bekannt. Möglich i n d e s s e n , dafs die von Herrn v o n O e y n h a u s e n am Strande der Ostsee in d e r Nähe der Häringspackerei am J o r d a n auf Wollin ' ) 3 0 — 4 0 Fufs mächtig anstehend g e f u n d e n e Mergelkreide von graulich weifser F a r b e mit ihren Inoceramen dazu g e h ö r t , wie denn auch der Mangel von F e u e r s t e i n e n , die wenigstens von Herrn v o n O e y n h a u s e n nicht erwähnt w e r d e n , dafür zu sprechen scheint. Ich habe sie nicht untersucht. Die Kreide d a g e g e n , welche in der s ü d w e s t lichen Spitze der Insel in der Nähe des grofsen Haffs z w i schen den Dörfern Vietzig und Lebbin vorkommt, seit lang e r Zeit bekannt i s t 2 ) , lange Zeit hindurch benutzt wird und besonders neuerlichst eifrig zur Bereitung eines h y draulischen, für die Wasserbauten d e r Berlin Hamburger und Stettin Stargarder Eisenbahnen sehr brauchbar b e f u n d e n e n Mörtels gefördert w i r d , schliefst sich durch ihre ausgezeichnete weifse F a r b e , ihre weiche erdige B e s c h a f fenheit und ihren reichlichen Feuersteingehalt auf das e n t schiedenste an die Kreide von Rügen und an die E n g l i sche Kreide an, mit welchen sie auch die Versteinerungen, so viel mir deren bekannt g e w o r d e n sind (sie sollen z i e m lich selten sein, doch kommen Ananchytes ovata, Ostrea
Karsten's •)
Die früheste
Archiv f. B . u. H .
XIV,
233.
mir bekannte E r w ä h n u n g
a l s Kalk ist die von Kolpin in s. A u f s ä t z e \ o n P o m m e r n bei ß r i i g e m a n n
I,
xxxr.
der Kreide
auf Wollin
über die
Naturgescli.
463 vesicularis und Inoceramus in sehr grofsen und gut ausgebildeten Exemplaren vor, die Ananchyten zuweilen bedeckt mit grofsen Serpein
und
flachen
longitudinal gestreiften, sehr
zierlichen Austern) und die Feuersteine gemein hat.
Letz-
tere erscheinen hier nicht in isolirten Knollen oder Nieren als Versteinerungsrnasse, wie es in der Kreide von Rügen so häufig der Fall ist, wo namentlich Ostrea vesicularis in Feuerstein verwandelt i s t ,
sondern in sehr regelmäfsigen,
parallelen J — § F. starken, weit gestreckten B ä n k e n , die mit der Kreide
regelmäfsig
des Feuersteins
in
nicht
wahrscheinlich,
(Geol.
wechseln.
Diefs
Vorkommen
zusammenhängenden L a g e n macht es dafs
die
Ansichten
Tr. N. S. V I , 181 — 1 9 4 )
über
Bowerbanks
die
Feuersteine und vieler Kieselconcretionen
Bildung
der
im Jura und in
der Kreide mittelst Schwämmen hier eine Anwendung finden dürften, doch ist der Feuerstein von Lebbin noch nie auf seinen etwanigen Gehalt an vegetabilischen oder animalischen Resten
untersucht worden,
Urtheil fassen zu können, an seiner Bildung Antheil des Feuersteins sein Bruch
bestimmtes
in wie weit organische Körper genommen haben.
ist schwärzlichgrau
ausgezeichnet
um ein
oder
flachmuschlig,
Die
ganz die
Farbe
schwarz,
Bruchstücke
an den Kanten stark durchscheinend, in dünnen tafelförmigen Platten, in welchen der Feuerstein leicht bricht, auch ganz
durchscheinend.
Die Masse hat durch ihre
gleich-
förmige dunkle Färbung Aehnlichkeit mit manchen schwarzen Kieselschiefern.
Die kleinen schwarzen Körner fehlen
zwar auch in dieser Kreide nicht,
doch sind sie seltener
und noch feiner, so dafs sie auf den Bruchflächen fast nur als ein schwarzer Staub erscheinen. Die Kreide zunächst dem Dorfe Lebbin ' ) ist die einzige auf der Insel Wollin,
die im Augenblicke noch
be-
nutzt wird, indem 2 andere Betriebe, der eine etwas nörd' )
Oder eigentlich
bei d e r C o l o n i e
Kalkülen.
464 lieber am westlichen hohen Abhänge der Insel bei Viezig und ein zweiter, mehr landeinwärts von der Colonie Kalkofen oberhalb des Dorfes Stengow g e l e g e n , jetzt ruhen. In der Nähe dieser Kreideablagerungen, deren Schichten in dem Hauplbruche bei Lebbin g e b o g e n s i n d , im A l l g e meinen aber doch deutlich nach dem Innern der Insel o d e r nach 0 . einfallen, soll die Kreide noch an einem vierten Punkte in dem Buchenwalde auf der Höhe zwischen der Kolonie Kalkofen und Stengow sichtbar sein. D e m u n g e achtet ist die Verbreitung der K r e i d e , wie es scheint, auf Wollin sehr beschränkt, indem das Innere der Insel, so wie der Ost und Südrand derselben keine Spur davon d a r b i e t e n 1 ) . Nur in dem g e l b e n , die Kreide bei Lebbin b e d e c k e n d e n Diluviallehm finden sich kleinere Partien d a von eingemengt. Genau dieselbe Kreide dagegen, wie auf dem Festlande von Hinter P o m m e r n , fand ich auf der Insel Usedom in den waldigen Hügeln anstehend, die sich südlich von H ä ringsdorf zwischen diesem Badeorte und dem Dörfchen Gothen verbreiten. Auch für sie ist die Anwesenheit und die Gröfse der unzähligen schwarzen kleinen K ö r n e r c h a rakteristisch. Ob die Kreide den ganzen waldigen H ü g c l zug bildet, ist nicht zu ermitteln, da sie nur in einigen Löchern sichtbar ist, die mitten in dem W a l d e von den Bauern g e g r a b e n w u r d e n , um sich Material zum Weifsen ihrer Zimmer und Häuser zu verschaffen. E i n e von Herrn ')
Es ergiebt sich aus diesen Thatsachen, wenn G e r h a r d t
wie unrichtig' es ist,
(Abhandlungen der Berl. Acad.
1816.
Phys.
Classe. S . 2 7 ) von der bei der Stadt Wollin anstellenden Kreide spricht, » o doch keine Spur davon vorkommt, da die Stadt auf der Ostkiiste der Insel gleiches Namens ist e s ,
wenn G e r h a r d t
angiebt,
liegt.
E b e n so unrichtig
dafs die Feuersteine in der
Kreide auf Wollin in grolsen Stücken vorkäme, lind so ist endlich auch seine Mittheilung von dem Fehlen von Versteinerungen zu rectiiiciren.
465 von
Buch
vor sehr langer Zeit mitgetheilte
1
scheint aber nicht aus eigenen Beobachtungen
) wie es hervorge-
gangene Angabe über das Vorkommen grofser Kalkmassen bei Ahlbeck ( i n der Nähe des jetzigen Häringsdorf) kann nur
auf
diese Kreide
bezogen
werden,
da weiter kein
kalkartiges Material mit Ausnahme der kalkigen Rollstücke auf der Insel vorkommt. sen
Die Lagerungsverhältnisse indes-
dieser Kreide gegen
die w e i f s e , mürbe,
feuerstein-
führende Kreide sind auch jetzt, so viel mir bekannt, noch nirgends,
weder hier, noch auf dem Festlande von Vor
Pommern durch directe Beobachtungen
ermittelt
worden,
wie man aus der unten angeführten Stelle zu folgern wohl geneigt sein könnte. —
Die übrigen auf Usedom bekannten
Kreidepunkte, bei Kalkofen südlich von Swinemünde, bei Sellin am Schmollensee und bei der Oberförsterei Pudagla habe ich nicht selbst gesehen, ebenso wenig das von Herrn v. O e y n h a u s e n beobachtete Vorkommen der Kreidemergel am G o l m b e r g e bei Kaminke der Insel übrigens,
Den südlichen Rand
wie auch einen Theil des nördlichen,
scheinen nur die in der Baltischen E b e n e so weit verbreiteten Wenigstens holen die Töpfer
blaugrauen Thone zu bilden. in
Swinemünde
ein
Material
fiande des Hafs bei Kaminke. fehlen
diese tertiären
solcher Art
vom
südlichen
Aber auch auf der Insel Wollin
Thone
nicht und namentlich
sieht
man sie an dem hohen westlichen, von gelbem Lehm g e bildeten Ufer der Insel an einer Stelle nächst dem Fahrw e g e von Kalkofen nach dem neuen Krug in dem Liegenden des gelben Lehms hervortreten. scheinlich,
1)
E s ist endlich nicht unwahr-
da Spuren von bituminösem Holze auf Usedom
Geognoslisclie Beobachtungen
gesammelt auf Reisen, I , 1 1 8 :
An den Hügeln von Ahlbeck kommt das Kalkgebirge in grofsen Massen wieder hervor, das weiterhin von der neuesten Gebirgsart der Flötzformation, der Kreide, bedeckt wird. 5)
a. a. O. X I V , 2 4 0 .
K.irstrn u. v. Dechen Archiv X X .
ßd.
466 in dem blauen Thone vorkommen und letzterer vom Rande der Ostsee bis unter die See fortsetzt, dafs die so häufig an die Küste bei Swinemünde und anderen Punkten von Usedom, dann bei Misdroy auf Wollin ausgeworfenen B e r n stein und bituminösen Holzfragmente aus dem auf dem Ostseegrunde aufgewühlten blauen Thone herstammen. Der einzige bisher auf dem Festlande Pommerns, östlich der Oder, bekannt gewesene Kreidepunkt, der hier noch erwähnt werden mufs, ist der bei Finkenwalde, eine starke Meile SO. von Stettin gelegen, über den S c h u l z und v o n O e y n h a u s e n *) die ersten bestimmten Nachrichten lieferten. Der hohe linke Rand des Oderlhals bei Finkenwalde, unter dem Namen der Podjuchschen Berge bekannt, besteht wesentlich aus blauem, auf der Höhe von grobem, Granitgeschiebe einschliefsendem Sande bedeckten Thon, der selbst stellenweise sehr rein ist und viel nach Stettin für die Töpfer verfahren wird. Durch den Bau der Eisenbahn von Stettin nach Stargard ist derselbe bei Alt Damm auf eine sehr instructive Weise aufgeschlossen w o r den. Er zeigte sich hier aber weniger als sonst rein, indem er an seiner oberen Gränze mit dem Sande e i n zelne gerundete Granitgeschiebe, wie der Sand selbst, und Bernsteinstücke einschlofs, namentlich aber war er stark bituminös, und es fand sich ziemlich häufig in ihm eine erdige, dunkelbraune Masse, unzweifelhaft Braunkohlenartiger Natur vor, die angezündet brannte. War der Thon trocken, so efllorescirte ein weifses schwefelsaures Salz in Menge a ) . — An dem östlichen Abhänge nun eines der h ö heren Punkte des Thalrandes, des Prinzenberges ( v o n ' ) K a r s t e n ' « Arcli. f. B. u. H.
XIV. 230.
' ) D i e alaunerdige Beschaffenheit des blauen Thons
bei F i n k e n -
walde scheint sich ziemlich weit landeinwärts fortzuerstrecken. In früherer Zeit wurde sie nämlich die Veranlassung,
dafs das
reiche Kloster Colbatz auf seinen Besitzungen eine Alannsiederei betlieb ( D e n s o ) .
467 O e y n h a u s e n fand seine Spitze über dem Spiegel der Oder bei Podjuch 268,5 F. h o c h ) erscheint eine gewaltige kraterähnliche Ausweitung von der Höhe des Thalrandes bis auf die Sohle des Thals herabreichend und jetzt fast ganz mit Bäumen bewachsen. Die Wände dieser u n zweifelhaft künstlich entstandenen Grube werden jetzt nur durch den von der Höhe herabgerollten Sand gebild e t , doch fand Herr v o n O e y n h a u s e n in ihnen noch einen vitriolischen Letten in grofsen Massen anstehend, der nächst Schwefelkies Eisensleinnieren und nach S c h u l z *) sogar erdigen Schwefel einschlofs, beides letztere ohne Zweifel Producte eines mit Hülfe der im Thon vertheilten organischen Materie vor sich gegangenen Zersetzungsprocesses des Schwefelkieses. Von solchen Letten ergeben aber die Wände der Ausweitung jetzt keine Spur mehr. Dagegen erscheint auf den Boden der letzteren an einer einzigen Stelle ein weifser Mergel etwa 12 Fufs Höhe blofsgelegt, in welchem härtere Stücke derselben Farbe und Masse eingeschlossen sind. Mit Säuren braust der Mergel stark, hinterläfst aber einen ansehnlichen, thonigen Rückstand. Von deutlichen Versteinerungen beobachteten weder ich, noch andere hier eine Spur s ) . Ich war deshalb ' ) S c h u l z Aufrisse 6 , Beiträge 13. *) P o g g e n d o r f s Ann. d. Ph. X X X I X , 105 und Abhandlungen der Berliner Acad. d. Wiss. Phys. Kl. 1838. S.138. — Es kann gar nicht bezweifelt werden, dafs selbst gröfsere characteristische Versteinerungen der Kreide bei einiger Aufmerksamkeit in der Finkenwalder Kreide sich werden finden lassen. So hatte man auch in der MecUlenburgschen Kreide früher keine Versteinerungen g e k a n n t , wie noch von H. v. B l ü c h e r (a. a. O. S.52) angegeben wild, bis es in der neueren Zeit erst genaueren F o r s c h u n g e n , namentlich denen des Cand. B o l l e in Neu Brand e n b u r g , gelang, einige sehr bestimmte und f ü r die obere weif s e , Feuerstein führende Kreide characteristische Versteinerungen an mehreren Punkten der Mecklenburgischen Kreideablager u n g zu entdecken. Berücksichtigt man aber aufser diesen Ver-
30 *
468 anfänglich*, ehe ich die Verbreitung der Kreide im Camtniiler Kreise kennen lernte, zweifelhaft, ob diese ganz steinerungen die Thatsache, dafs die Feuersteine fast überall in Knollen und Lagen in der Kreide Alt und Neu Vorpommerns, so wie Mecklenburgs vorkommen, und dais selbst die mürbe, erdige Beschaffenheit der letztern, so wie ihre ausgezeichnet weifse F a r b e ganz so, wie bei der Kreide Von Wollin und R ü gen ist, so dafs man mit Recht dieselbe als ein Glied der obersten Kreide ansehen und sie demnach nur an die Kreide von Wollin and t i ü g e n , nicht aber an die von Cammin oder von Usedom anreihen kann, so scheint es mir wahrscheinlich, so weit ich überhaupt Gelegenheit hatte, das Auftreten der oberen Kreide in dem Striche der Baltischen Ebene zwischen der Elbe und Oder zu untersuchen, dafs dieselbe einen ununterbrochenen Z n g von Pozlow bei Prenzlan in der Uckermark (v. O e y n h a u s e n a. a. O., X I V , 260, Kl ö d e n I. 78 — 8 0 ) über Neuensund, Wittenborn (wo noch um die Mitte des vorigen Jahrhunderts viel Kreide gewonnen und nach dem Preufsischen Eisenhüttenwerk Torgelow bei Pasewalk als Schmelzmittel verfahren wurde, weil man diesen Zuschlag hier sogar dem Riidersdorfer Kalk vorzog; G e o r g e in G e s t e r d i n g s Pom. Mag. IV, 127) Cosa Bröm a , Lübbersdorf und Salow" bei Friedland, Hohenmin, N e d demin bei Brunn bis Peselin bei Clempnow in Vorpommern ( K e s t o r f 5 9 ) bildet, da an allen diesen Punkten nach den von mir eingezogenen Erkundigungen die Kreide anstehen soll. Auch nördlich von Peselin kommt dieselbe noch an mehreren vereinzelten Punkten in Neu Vorpommern, z. B. zu Quitzin bei Grimmen (wo Herr v o n H a g e n o w ihre Verhältnisse und Versteinerungen genauer zu Studiren Gelegenheit hatte, L e o n h . J. 1842, 317), dann in der Nähe des Ostseestrandes bei Güsteb i n , Vierow und Warsin ( S c h u l z ) vor. Gegen Süden und Südwesten zu ist ebenfalls eine nicht unbeträchtliche Anzahl isolirter Kreidepunkte doch von geringer Ausdehnung zuerst durch H . v. B l ü c h e r ( a . a. O. S. 4 5 , dann im A m t l i c h e n B e r i c h t an die Versammlung Deutscher L a n d - und Forstwirthe zu Dobberan im J. 1841, Güstrow, 1842. S. 9 7 ) bekannt geworden, wie z. B. zu Samow bei Gnoyen, zu Basedow, Molzow und Marxhagen (letztere drei Punkte zwischen Malchin und Waren gelegen), zu denen ich nach eigener Anschauung noch 2 von B l ü c h e r nicht e r w ä h n t e , am Forsthause von Mal-
469 isolirt auftretende Masse von Finkenwalde, deren Aehnlichkeit mit Wiesenkalken durch ihre ausgezeichnete weifse c h i n , S O . von dieser Stadt und einen 2ten nördlich davon zwischen dem Dorfe Löschentin
.and der
Preufsisch-Mecklenburg-
schen G r ä n z e , aber schon auf Preufsischem Gebiete hinzufügen kann.
B e i Grofs Luckow erscheint keine Kreide mehr, sondern
nur Wiesenkalk.
E s ist höchst wahrscheinlich,
dafs das ganze
Hügelland im centralen Mecklenburg in seinem Innern,
ähnlich
dem Hügellande in Cammins K r e i s e , Kreide verbirgt, und dafs dieselbe
ununterbrochen
unter
der Oberfläche bis nach
dem
südlichen Mecklenburg fortsetzt, wo ihr Vorkommen im J . 1825 zuerst theils am nördlichen Ufer des Fiesen S e e s bei Nossentin, dann an dessen südlichem Ufer bei Poppentin, L e b b i n , Gohren und Neu Gräbenitz, endlich am westlichen Ufer des Müritzsees bei Sietow nnd Gotthun bekannt wurde und wo sie nach den mir zugegangenen
Nachrichten
in grofser Mächtigkeit
selbst
noch weiter südlich bis in die Nähe der Brandenburgischen Gränze bei Wipperow auftreten soll.
Nach dieser grofsen Verbreitung
der Kreide aber ist es nicht unwahrscheinlich, feste von K l ö d e n
(Beiträge
der Mark Brandenburg, I. 74 — 7 7 ) der Feldmark Kletzke
in
Zarentin
bei
der P r i e g n i t z )
dafs selbst der
zur mineral. u. geogn. Kenntnifs erwähnte Gesteinpnnkt auf
Gumtow ebenfalls
(zwischen
Kyritz
und
dem Kreidegebirge und
zwar den unteren Gliedern desselben angehört, nnd nicht dem Tertiärgebirge, wofür die von K l ö d e n beschriebenen Versteinerungen eines ihm zugegangenen Handstücks sprachen.
Auf untere
Kreide deutet nämlich die ganze petrographische Beschaffenheit der zahlreich auf einzelnen Punkten bei Gumtow zerstreuten,
ans
der Zarentiner Feldmark
den j e t z t zugeworfenen
Gruben
herstammenden, scharfkantigen Bruchstücke, die so viel ich ihrer zerschlagen h a b e , keine Spur von Versteinerung enthielten. Ob endlich die von Herrn v. B u c h
(über Terebrateln S . 8 8 )
beschriebenen und in dem Mecklenbnrgschen Kreidestriche, doch nur in einer Kiesgrube
aufgefundenen T e r e b r a t u l a
diphya
nicht auch aus den unteren, in Mecklenburg selbst in geringer Tiefe vielleicht anstehenden Schichten des Kreidegebirges herstammt, ist bis jetzt durch directe Beobachtungen noch nicht erwiesen, dürfte
aber um so
weniger unwahrscheinlich
sein, wenn ein
Theil der bekannten Baltischen Kreideponkte wirklich unteren Kreideformationen
angehört.
470 F a r b e und ihre mürbe Beschaffenheit nicht zu läugnen war, nicht vielleicht ein jüngeres Gebilde als die Kreide wäre. Das Auffinden indessen ähnlicher schwarzer, harter, Körner darin, als in der Hinter Pommerschen Kreide, sprach hinlänglich für eine Uebereinstimmung mit der letztern, eine Uebereinstimmung die auf die entschiedenste Weise bestätigt wurde, als Herr Prof. E h r e n b e r g Finkenwalder Mergel* auf meine Bitte untersuchte und darin nicht allein die f ü r die Kreide so charakteristischen krystallinischen Binge, sondern sogar auch manche der aus der Süd Europäischen Kreide bekannten F o r a m i n i f e r e n entdeckte. — Das einstimmige Zeugnifs der älteren Pommerschen Schriftsteller spricht dafür, dafs diese kalkigen Mergel bei Finkenwalde früher zum Kalkbrennen benutzt wurden. Sichtlich in der That ist die kraterförmige Ausweitung durch einen solchen Betrieb entstanden, und es nennt Herr v. O e y n h a u s e n dieselbe daher auch eine Pinge. Von den unterirdischen zum Abflüsse des Wassers bestimmten Canälen indessen, die derselbe erwähnt, habe ich keine Spur mehr gesehen, eben so wenig als es mir gelang, über den Beginn des Kalkbetriebs eine historische Nachricht aufzufinden. Wahrscheinlich existirte derselbe im 14ten Jahrhundert noch nicht, weil in der Schenkungsurkunde des Dorfes Podjuch an die Stadt Stettin durch den Herzog O t t o von P o m mern im J. 1328, in welcher ziemlich speciell alle rentirenden Dependentien von Podjuch aufgeführt werden des Kalkbruchs noch keine Erwähnung geschieht. Von den Schriftstellern des vorigen Jahrhunderts wird der Kalkbruch dagegen wiederhalt angeführt. S o , wie oben bereits e r wähnt, im J. 1747 von D e n s o 4 ) , der den Betrieb der weichen Kalkmergel in den Podjuchschen Bergen Kalk-
' ) D a e h n e r t Pommersche Bibliothek II, 273. '•) D e n s o bei G e s t e r d i n g III, 246 u. 257.
471 bräche nannte, dann von K o l p i n ' ) > welcher bestimmt angiebt, dafs aus dem Podjuchschen Kalksteine, der viel Mergelartiges an sich habe, ein tauglicher Mauerkalk zubereitet würde. Die kostbare Gewinnung des Kreidemergels und seine geringe Reinheit im Vergleiche zu dem Kalk der Königlichen Brüche in Rüdersdorf, aus welchen jetzt das Material zum Betriebe der Podjuchschen Kalköfen bezogen wird, scheint Veranlassung gewesen zu sein, dafs, als nach dem Rescript vom 14ten März 1771 die dem Staat angehörigen Kalkgruben bei Podjuch an das Hauptbergwerks und Hüttendepartement übergingen 2 ) , man auch bald ihren Betrieb einstellte. — Durch gar nichts begründet ist endlich die Angabe in L e o n h a r d s Erdbeschreibung der Preufsischen Monarchie (I, 1 0 6 ) , dafs das Mergelkalklager von Podjuch sich durch ganz Pommern erstrecke. In welchem Zusammenhange die in Hinter Pommern ziemlich zahlreich vorhandenen, sonst sehr schwachen Salzquellen mit den geognostischen Verhältnissen des Bodens stehen, ist eine Frage, die für die andern Salzquellen der Baltischen Ebene häufig angeregt und auch von mir gelegentlich a ) besprochen wurde, über die man aber zur Zeit noch zu keinem genügenden Resultat gelangt ist. S o h u l z h a t 4 ) die meisten dieser kleinen, in Torfmooren liegenden Salzquellen im Camminer Kreise nach den von der Regierung im Jahre 1811 angeordneten Untersuchungen des jetzigen Ober Bergrath D u n k e r namhaft gemacht. Später wurden sie auch von v. O e y n h a u s e n 5 )
') Brüggemann
I , xxxi.
' ) B r ü g g e m a n n I I , 124. J) Dieses Archiv X I X , 656 — 660. 4 ) Beiträge 17. *) K a r s t e n Archiv f. B . u. I i . X I V , 262 mit einigen Nachträgen von K l ö d e n in s. Beiträgen zur min. und geogn. Kenntnifs von Brandenburg I V , 8.
472 und von K e f e r s t e i n l ) nach derselben Quelle aufgeführt. Bei meiner Untersuchung des Kreises waren leider die meisten dieser Quellen in Folge der feuchten Herbstwitterung überschwemmt. Nur eine einzige derselben, die von Kl. Weckow bei Wollin, ist auf Veranlassung des, Besitzers des Guts, des Geheimen Justizrath von P l ö t z , durch den Medicinal Assessor R i t t e r in Stettin untersucht, der in 1 0 0 0 Theilen des untersuchten Wassers 22,32 Proc. feste Bestandt e i l e und wiederum in 1 0 0 Theilen des abgedampften Rückstands 86,88 Chlornatrium, 2 , 4 2 Chlormagnesium, 4 , 6 6 Chlorcalcium, 2,76 kohlens. Kalk, 0 , 6 3 kohlens. Eisenoxydul, 0 , 3 8 schwefeis. Salze fand. Der Rest von 2,27 Proc. ergab aufser dem Verluste Spuren von Bromnatrium, Kieselerde und von organischer Materie. — Zwei andere Salzquellen, die eine zu Dobberphul, die andere bei Rekow, beide zwischen Cammin und Wollin in geringer Entfernung von einander gelegen, sind seit langer Zeit bekannt.. Schon V a n s e l o w sagt von ihnen um das Jahr 1 7 3 5 , dafs sie den Bauern sehr nützlich sind 1 ) . Später werden sie wiederum von dem Arzte T h e b e s i u s zu Treptow an der Rega um die Mitte des vorigen Jahrhunderts und zwar die von Dobberphul mit dem Zusätze erwähnt, dafs sie sehr vorteilhaft zum Fischkochen d i e n e 3 ) . Auch D e n s o e r wähnt beide Quellen und namentlich erfuhr er in Bezug auf die zu Dobberphul durch den Pfarrer, dafs eine Salzquelle sich in dessen Pfarrgarten befinde, die nach meinen Erkundigungen jetzt verschüttet sein soll. Mir selbst wurde dagegen in dem Torfmoore bei Dobberphul eine andere, durch eine eingegrabene Tonne bezeichnete Salzquelle g e -
' ) Geogn. Deutschland I I , 291 — 92. a
)
Promptuariom exempl. Ponier. X I X , 159 nach D e n s o s Citat in G e s t e r d i n g s Pom. Mag. I I I , 257.
3
) D a e h n e r t Pom. Magazin I I , 56.
473 zeigt, deren Wasser freilich im Geschmack fast gar keine Spur von Salzigkeit mehr verrathen konnte, da das Torfwasser überall freien Zutritt hatte. Dennoch gab salpetersaures Silberoxyd noch einen sehr deutlichen Niederschlag und es zeigte sich im September rund um die Quelle die bekannte Salzpflanze, Aster tripolium, in grofser Menge in Blüthe, eine Erscheinung, die von Interesse ist, da A. tripolium wohl häufig an den Ufern der Ostsee gefunden wird, von den Pommerschen Botanikern aber bisher noch nirgends als im Inlande vorkommend citirt ist. Nach B r ü g g e m a n n sind beide Salzquellen zu F r i e d r i c h II. Zeiten im vorigen Jahrhundert auf Befehl der Regierung untersucht, aber nicht ergiebig genug befunden worden ' ) . D u n k e r fand in der Q u e l l e Y O n Rekow einen Salzgehalt von nur l f Proc., in einer im Torfmoore bei Dobberphul befindlichen Quelle, die also von der im Pfarrgarten verschiedene und wahrscheinlich die von mir gesehene i s t , l f Proc. Salz. In einem anderen Torfmoore NW. von Rekow liegt eine nach D u n k e r l f Proc. starke Salzquelle in der Nähe der Königs oder Weichmühle 2 ) . Die wasserreichste Quelle endlich soll die von Schwirsen, 2 Meilen östlich von Cammin sein und zugleich die Salzreichste, was aber durch die D u n k e r s c h e Untersuchung nicht bestätigt wird, der zufolge die Quelle nur Proc. Kochsalz enthält. E s ist mir indefs nicht bekannt, ob seit dem Jahre 1811, in welchem D u n k e r seine Untersuchung ausführte, diese Quelle nicht besser gefafst worden ist. Noch erwähnt T h e b e s i u s das Vorkommen einer Soolquelle bei Sülzhorst unfern Treptow an der Rega, die seit 100 Jahren etwa nicht mehr gebraucht worden sei, eine Angabe, die von W u t t -
')
B r ü g g e m a n n I I , 4 2 2 u. 4 4 4 .
*) S i e wird nicht von B r ü g g e m a n n die von Kl. W e c k o w .
erwähnt, ebenso wenig als
474 s t r a c k in seinem 50 Jahre später, als T h e b e s i u s schrieb, erschienenen Werke über Pommern (Nachträge S. 199) ohne Veränderung der Zahl wiederholt wird. Ist diese Quelle von Sülzhorst dieselbe mit d e r , welche K e f e r s t e i n und K l ö d e n zu Deep bei Treptow an der Rega und als nur 4- Stunde von der Ostsee entfernt liegend anführen, so ist es höchst wahrscheinlich, dafs dieselbe nur dem Seewasser ihren Ursprung verdankt.
6.
Veber das Raffiniren des Coaks-Roheisens im Gas-Flammenofen auf der Königshütte in Ober-Schlesien. Von
Herrn
E c k .
D ie vorbehaltene Abhandlung über das Verfahren beim Raffiniren des hiesigen Coaks-Roheisens im GasflammenOfen (Archiv B. 17. S. 195) ist bis jetzt ausgesetzt geblieben, um ganz bestimmte Resultate über diesen Gegenstand liefern zu können. Eine Hauptschwierigkeit zur Erlangung ziemlich gleichbleibender Erfolge bot die oft noch so räthselhafte Natur des Roheisens dar, indem Roheisen von anscheinend ganz gleichem äufseren Ansehen dennoch oft ein sehr verschiedenes Verhalten bei seiner Verarbeitung zeigt, wodurch die Feststellung allgemeiner Regeln sehr erschwert wird. Es ist bekannt, dafs ein sehr gaar erblasenes Roheisen sich schwerer in Weifseisen umwandeln läfst als ein minder gaares und eben so verschieden verhält sich ein bei hoch erhitzter und ein bei kalter Gebläseluft erblasenes Roheisen, wobei es feststeht, dafs jenes, wenngleich auch der Grad der Gaare derselbe, schwerer zu weifsen ist als letzteres. Die Ausnahmen von dieser Regel sind aber nicht grade selten und oft sind keine besondere Umstände aufzufinden, welche dieses abnorme Ver-
476 halten genügend zu erklären vermögten, so dafs das Roheisen auch hier seine bekannte launenhafte Natur nicht verläugnet. Aufserdem bietet der Raffinirprocels selbst, nach den Resultaten der chemischen Untersuchungen des Roheisens, so wie des daraus dargestellten Weifseisens * ) eine schwer zu erklärende Erscheinung d a r ; dafs nemlich der Kohlegehalt des Roheisens in der Regel unverändert bleibt, j a dafs sogar zuweilen im Weifseisen ein noch h ö herer Kohlegehalt aufgefunden wird, als in1 dem dazu a n gewendeten Roheisen, während doch die anderen Bestandt e i l e des letzteren, bei diesem Procefs mehr oder weniger vollkommen abgeschieden werden. Dieses Verhalten des Roheisens ist um so auffallender, als dasselbe beim Raffiniren einer starken und lange andauernden Einwirkung der Gebläseluft ausgesetzt ist. Nach den Resultaten der chemischen Analyse ist j e doch anzunehmen, dafs das raflinirte Roheisen die E i g e n schaft, beim Erkalten (ohne Abkühlung durch Wasser) im Bruch weifs zu erscheinen, o d e r , was dasselbe ist, die Graphitbildung nicht aufkommen zu lassen, pur dadurch erhält, dafs der Gehalt der Erdbaseo und namentlich des Silicium, mehr oder weniger vollkommen abgeschieden w o r den ist und dies um so mehr, als di,e Verminderung des Siliciumgehalts fast niemals weniger als 75 Procent b e trägt. Es scheint hiernach, dafs mit der Abscheidung des letzteren die Anziehungskraft des Eisens zur Kohle in dem Grade wächst, dafs diese ihrem ganzen Gehalt nach, auch beim allmähligen Erstarren, am Eisen chemisch gebunden bleibt. Nach dem oben Gesagten müfste es vortheilhaft e r scheinen, das zur RafGnirung bestimmte Roheisen halbirt zu erblasen; dies setzt aber nicht nur sehr, reines Brenn*)
K a r s t e n Handbuch der Eisenliüt'teWktnide, 3. Auflage; B. IV. S. 198.
477 material, sondern auch eine grofse Leichtflüssigkeit der Erze voraus, weil sonst bei dem niedrigem Hitzgrade des Hohofens der Gichtenwechsel und mit demselben die Grofse der Production in einer bestimmten Zeit abnehmen würde. Die hiesigen E r i e erlauben es nicht, den gaaren Gang des Ofens so weit herabzusetzen, und es darf der E r z satz nur bis dahin erhöht w e r d e n , dafs wenigstens ein mittelgaares, graues und dabei recht flüssiges Roheisen e r folgt. Nach Maafsgabe der etwas geringeren Hohofenhitze hat man bei diesem Gange den procentalen Zuschlag an Flufskalk erhöht und zwar von 25 bis auf 3 0 Proc. des Erzsatzes. Dabei wird der Erzgattirung, welche in der Regel aus 9 Theilen milden Rrauneisenerzen mit durchschnittlich 29 Proc. Eisengehalt und 1 Theil gerösteten Thoneisensteinen mit 45 Proc. Eisengehalt besteht, 10 Proc. Schweifsofenschlacke von dem hiesigen Puddlingswerk zugeschlagen ; diese letztere wird mit durchschnittlich 60 Proc. Eisen ausgebracht, wodurch aufser einer höheren Roheisenproduclion noch der Vortheil erlangt wird, dafs das Roheisen nicht so leicht einen zu hohen Grad der Gaare annimmt und sich daher besser raffiniren läfst. Die Gebläseluft wird beim hiesigen Hohofenbetrieb in der Regel bis zu einer Temperatur von 50° R. erhitzt und nur dann, wenn der mittelgaare Gang in den rohen überzugehen droht, oder das Roheisen matt im Flufs wird, steigert man die Temperatur des Windes, um bis dahin, wo die erniedrigten Erzsätze ins Gestell rücken, schnelle Abhülfe zu schafFen. Bei der ausschliefslichen Anwendung eines solchen mittelgaaren Roheisens sind die Resultate im Weifsofen sehr constant. Die Construction der beiden neuen Raffinir-Gasflammenöfen, welche in den Monaten Februar und April 1844 in Betrieb gesetzt w o r d e n , weiset die Zeichnung Taf. VI. nach und ist im Specidlen noch Folgendes zu bemerken:
478 Der Gasofen bildet im Querschnitt ein Oblongum, dessen beide langen Seiten 3' 9". Die beiden kurzen Seiten sind an der Sohle 2', oberhalb nur 21'% so dafs also der Schacht sich hier nach oben zusammenzieht, damit die Kohlen nicht so leicht hängen bleiben. Die Höhe des Schachtes von der Sohle bis zur Abschrägung der Gasbrücke ist 6' 4". Der cubische Inhalt beträgt mithin etwa 44 Cubikf. Der Raum unterhalb der Windformen des Ofens dient zur Ansammlung der Schlacke aus den Kohlen. Der räumliche Inhalt des Schachts bestimmt sich, wie es von selbst einleuchtet, nach der Beschaffenheit des Brennmaterials. Eine Verringerung der Schachtgröfse hat sich für die hiesige Beschaffenheit der Steinkohle nicht v o r t e i l haft gezeigt, indem sich dann weniger brennbare Gase und mehr Kohlensäure erzeugte. Die Lage des Windkastens Fig. 1., von welcher die Höhe des Raums zur Ansammlung der Schlacke abhängig ist, richtet sich danach, j e nachdem die Kohlen mehr oder weniger Asche und Schlacke hinterlassen. Die untere Räumöffnung wird, nachdem bei Inbetriebsetzung des Ofens ein Steinkohlenfeuer eingebracht worden, verloren zugemauert und bleibt bis zur Ausräumung der Schlacke, welche in der Regel alle 14 Tage geschieht, verschlossen. Der Gasofen wird mit schwacher Gebläseluft betrieben, welche mittelst eines mit 2 Ausströmungs-Oeffnungen e, e von 5 " Breite und Höhe versehenen Windkastens aus Kesselblech Fig. 1. eingeleitet wird. Zum Reinigen jener Oeffnungen dienen die gegenüber befindlichen weiten Oeffnungen f , welche durch eiserne gut einpassende Pfropfen geschlossen werden. Sehr wesentlich ist es, für guten Luftwechsel in den unteren Räumen zu sorgen, damit die Gesundheit der A r beiter durch das sich etwa ansammelnde Kohlenoxydgas nicht gefährdet werde und deshalb wird auch die Rösche, so weit als solche nicht ganz frei liegen kann, nur mit
479 Gitterplatten bedeckt. Der Flammenofcnheerd ist bei der Gasbrücke 4', beim Fuchse 2 ' breit, die Länge beträgt 8'. Das Gewölbe hat 6 " Bogenspannung und ist in der Mitte 1 8 " vom Heerde entfernt. Die Gewölbeziegeln sind 9" hoch, 4 £ " breit und in der Stärke keilförmig 2 \ " und 2". Sowohl bei der Gasbrücke als am Fuchse ist eine Kühlung durch Luftzug angebracht. Die bei der Gasbrücke wird dadurch verstärkt, dafs der Luftzug mittelst eines Blechrohrs von 6 " Weite in die Esse mündet. Ehe dies g e schah, ereignete es sich, dafs das Eisen hier durchbrach, weshalb auch die aus feuerfesten Ziegeln bestehende Mauerung an diesem Punkte mit besonderer Sorgfalt gefertigt werden mufs. Bei der obersten Schicht der Gasbrücke sind die Ziegeln auf die hohe Kante gestellt und unter Anwendung eines recht dünnflüssigen feuerfesten Mörtels dicht an einander getrieben. Ebenso wird bei der Mauerung der Fuchsbrücke verfahren. Die Thüre im unteren Theil der Esse dient zur Regulirung des Zuges, so wie auch zur Reinigung der Fuchsöffnung. Bei der durch die Localität gebotenen Höhe der Esse von 24' ist der Zug des Ofens in der Regel, und wenn nicht grade sehr stürmisches Wetter eintritt, viel zu stark, so dafs zur Hemmung desselben die Thüre mehr oder weniger geöffnet werden mufs. Der Gaskanal ist 4' breit und im Mittel des nur 4 " starken Gewölbes 9 " hoch; der Fuchs ist 2' breit und im Mittel 8 " hoch. Bei einer Verengung des Fuchses ward die Spannung der verbrannten Gase im Flammenofen zu grofs und die Zuströmung des Gases gehemmt, so dafs letzteres theilweise durch die Fugen beim Schürloche heraustrat. Der obere Windkasten Fig. 2. ist ebenfalls aus Kesselblech gefertigt; die starken geschmiedeten Schienen, welche den 27" breiten f " hohen Schlitz zur Ausströmung des Windes bilden, sind nicht angeniethet, sondern angeschraubt, um diese Schienen nach deren Abnutzung leicht wieder auswechseln zu
480 können. Dieselben halten übrigens wohl ein Jahr lang aus und dürfen inzwischen nur nachgefeilt w e r d e n , wenn sie schon stark abgebrannt sind. Die Neigung des Kastens beträgt 3 0 ° , um die Flamme durch den Wind nach dem Heerde herabzudrücken. Die Seitendüsen haben eine Neigung von 25°. Sie sind dem Abbrennen mehr unterworfen, weshalb man bei denselben kurze, nur etwa 6 " lange Mundstücke mit \ bis $ zölliger Mündung aufschiebt. Dagegen leidet der Gasofen-Windkasten gar nicht, weil er durch eine vorliegende Ziegelwand geschützt ist. Die erforderlichen Windquantitäten werden durch gufseiserne Hähne regulirt. Die beiden Hähne a a sind die der beiden Seitendüsen b b weit. Die e l f t e r e n sind beim Betriebe in der Regel nur halb geölFnet. Die Stellung des unteren Hahns a wird durch die Hebelvorrichtung c vermittelt. Die über der Abstichöffnung befindliche Thüre wird nur dann geöffnet, wenn der Heerd auf der gegenüberliegenden Seite einer Ausfütterung mit Sand bedarf. In Betreif des zum Heerde anzuwendenden Materials sind mehre Versuche erforderlich gewesen. Unter allen angewendeten Materialien hat jedoch der gewöhnliche, einige Lehmtheile enthaltende Sand den Vorzug behauptet. Der rein gewaschene Sand hat zu wenig Bindung und hebt sich deshalb leichter ab. Dasselbe Abheben kam auch bei der Anwendung feuerfester Thonziegeln vor, welche, wenn sie auch dicht aneinandergefügt waren, das Eisen dennoch stellenweise in die Zwischenfugen eindringen liefsen und sodann gehoben wurden. Eine dicht geschlagene Masse aus 4 Theilen feingepochtem Kalkstein und 1 Theil f e u e r festem Thon bestehend, zeigte nur geringe Haltbarkeit; besser verhielt sich die hier gewöhnliche Masse, wie sie zu den Hohofengestellen gebraucht wird, aus 2 Theilen zerpochten alten feuerfesten Ziegeln und 1 Theil Thon b e -
481 stehend. Aber abgesehan davon, dafs die Mischung theuer ist, so findet bei derselben auch der Uebelstand statt, dafs sich leicht einzelne Schaalen von der Masse ablösen. Ein Gaarschlackenheerd ist nicht versucht worden, weil man von einem solchen bei der anhaltenden und intensiven Hitze keine Haltbarkeit erwarten durfte. Eine Hauptbedingung zur Erlangung eines festen Heerdes ist die, dafs die Heerdplatte möglichst hohl gelegt wird, damit der Heerd hinlänglich gekühlt werde. Einer besondern Seitenkühlung in der Länge des Heerdes, durch gufseiserne Hohlkasten, wie solche hier bei den Puddelöfen angewendet werden, bedarf es nicht. Man hat eine solche Einrichtung hier zwar versucht und zur Beförderung des Durchzugs der Luft diese sogar in die Esse des Ofens abgeleitet; die Hohlkasten wurden aber stellenweise bald durchfressen und füllten sich mit Eisen an, weshalb man sie ganz wegnahm und die Seitenwände aus feuerfesten Ziegeln aufführte, welche, wenn sie gut vermauert werden, vor dem Durchbrechen des Eisens vollkommen sichern und die Haltbarkeit des Heerdes auch nicht beeinträchtigen. Die zum Betriebe des Ofens hauptsächlich erforderlichen Geräthe und Werkzeuge sind Taf. VII. abgebildet und bestehen in a einer Einsetzschaufel, b einem Rührhacken, c einer Probenkelle, d einer Schaufel zum Eintragen der Zuschläge, e und / einem Paar Heerdkratzen, g einer Schürkratze, h einer grofsen Schaufel zum Eintragen des Sandes bei Heerdreparaturen, t einem Stampfer zu Heerdreparaturen, k und l einigen Brechstangen verschiedener Länge und einem Spiefse zum Reinigen der Formen von etwa 3' Länge. K a r s t e n u. v , D e c h e n Archiv X X . Bfl.
482 Zur Erzeugung der Gase im Erzeugungsofen bedient man sich hier, wie bereits oben bemerkt, eben so wie zur Verbrennung derselben in den Flammenöfen, der Gebläseluft. Die Anwendung eines Gebläses hat vor dem natürlichen Luftzug den grofsen Yortheil, dafs sich mit Hülfe des Gebläses in der kürzesten Zeit der höchste Grad von Hitze erzeugen läfst und dafs ferner der Betrieb vor allen nachtheiligen Einflüssen ungünstiger Witterung sicher g e stellt wird, was besonders bei Flammenöfen, welche zum ununterbrochenen Umschmelzen bedeutender Roheisenquantitäten dienen sollen, sehr wichtig ist. Auch selbst bei Anwendung sehr hoher Essen ist die Zeitdauer beim Umschmelzen des Eisens, j e nach der Witterung, sehr v e r schieden und daher auch der Kohlenverbrauch und der Roheisen-Abgang, indem sich bei verzögerter Schmelzung bekanntlich mehr Schaalen-Eisen bildet. Wo nun aufserdem, wie hier, das zum Betliebe zweier Gasflammenöfen erforderliche Windquanlum, durch einen nur unbedeutend vermehrten Wechsel der Hohofengebläse, leicht und ohne grofse Kosten beschafft werden k a n n , lagen die Vortheile der Gebläsebenutzung um so mehr vor Augen. Noch mehr gilt das Gesagte für die Anwendung der Gebläseluft zur Verbrennung der Gase, welche letztere um so vollkommener bewirkt wird, j e mehr sich die dazu e r forderliche Quantität und Pressung der Luft abstimmen läfst. Dafs dies durch den Luftzug mittelst einer Esse nicht in dem Grade zu bewerkstelligen ist, leuchtet von selbst ein. Eine dritte Anwendung des Gebläses beim Raffiniren ist die, mittelst eines Windstroms von starker Pressung das eingeschmolzene Roheisen in eine treibende Bewegung zu setzen und dadurch die Abscheidung aller schädlichen Bes t a n d t e i l e , — als Zweck der Raffinirarbeit, — zu b e wirken. Die zum Betriebe eines Ofens erforderlichen Windquantitäten sind aus nachfolgenden Angaben zu berechnen,
483 wobei noch bemerkt w i r d , dals der Wind aus Gründen^ die später angeführt w e r d e n sollen, nicht erhitzt wird. A.
Beim G a s o f e n , sowohl beim Einschmelzen als beim Raffiniren d e s Roheisens.
Die Pressung- und Temperatur, mit welcher der Wind aus dem Kasten Fig. 1. in den Ofen strömt, läfst sich nicht genau a n n e h m e n ; ungefähr beträgt e r s t e r e £ bis Wassersäulenhöhe. Die zur Berechnung erforderlichen Angaben e r g e b e n sich d a g e g e n aus einer Beobachtung bei dem 2 £ " weiten Windzuleitungsrohr Je. Die P r e s s u n g des W i n d e s in letzterem betrug genau £ Pfund für den Quadratzoll, welches gleich ist einer 0 , 0 2 0 1 1 8 ' hoben Quecksilbersäule. Die Temperatur w a r 15° R. bei einem B a r o m e terstande von 2 7 , 2 5 " Rheinl. = 2,2708' Rheinl. Der Querschnitt j e n e s 2{" weiten Rohrs beträgt = 4 , 9 0 6 Quadratzoll = 0 , 0 3 4 0 7 Quadratfufs.
Ii.
Beim
Flammenofen.
I. Beim Einschmelzen des Roheisens. Die W i n d p r e s s u n g im Kasten Fig. 2. ist 1 " W a s s e r säulenhöhe, also gleich einer 0 , 0 0 6 1 6 ' hohen Quecksilbersäule. Die Temperatur des W i n d e s war 2 0 ° R. Die W i n d a u s s t r ü m u n g s - O e f f n u n g oder der Schlitz des Kastens ist 2 7 " breit § " hoch, mithin = 10,125 Quadratzoll o d e r = 0 , 0 7 0 3 1 Quadratfufs. II. Beim Raffiniren. a ) Bei obiger A u s s l r ö m u n g s - O e f f n u n g von 0,07031 Quadratfufs beträgt während der Zeit des Raffinirens, die W i n d p r e s s u n g im Kasten nur Wassersäulenhöhe = 0 , 0 0 3 0 8 ' Quecksilberhöhe.
b) Bei den 2 Stück 4zölligen Seitendüsen, deren Mündung zusammen = 0 , 3 9 2 5 Quadratzoll oder 0,002725 31 *
484 Qnadratfnfs, beträgt die Windpressung 2 Pfund für den Quadratzoll, = einer 0,3219' hohen Quecksilbersäule. Die Temperatur des Windes war wie oben = 20° R. Bei der nachfolgenden Berechnung ist das Windquantum auf 0° Temperatur und auf mittlere Dichtigkeit, die dem normalen Barometerstande von 28" Pariser oder 29,068" Rheinl. = 2,4223' Rheinl. entspricht, reducirt worden und zwar ist das Luftquantum in der Secunde = Q nach der Formel in E a r s t e n ' s Eisenhüttenkunde, 3te Aufl. B. II, S. 594 berechnet worden, nach welcher: v
[l-f0,0046.( W ( ^ . r ) A ( l + 0 , 0 0 4 6 t ) ;
Nach dem Sinn der in dieser Formel gewählten Bezeichnung ist, zufolge der obigen Angaben, bei Berechnung des Luftquantums und zwar I. beim Einschmelzen des Roheisens. ad A. Beim Gasofen. a = 0,03407; t = 15; t—t' = 15; hl = 2,4223; g = 15,625; x = 0,020118; J= 10448; h = 2,2708; und hiernach Q = 3,32 Cubikfufs Luft von 0° Temper. und normaler Dichtigkeit; mithin das Luftquantum in der Minute = 6 0 Q = 6 0 . 3 , 3 2 , gleich 199,2 Cubikf. ad Ii. Beim Flammenofen. a = 0,07031; t = 20; t — V = 20; h> = 2,4223; g = 15,625; x = 0,00616; h = 2,2708; J = 10448; wonach Q = 3,664 und mithin das Luftquantum in der Minute oder 6 0 0 = 60.3,664 219,8 Cubikf. also das Luftquantum in der Minute beim Einschmelzen
419 Cubikf.
485 Dagegen beträgt solches II. beim Raffiniren:
ad A. wie oben
Beim Gasofen 199,2 Cubikf.
ad B. Beim Flammenofen und zwar ad « , wo die Zahlenwerthe aufser bei r , welches hier = 0,00308, dieselben sind wie oben, in der Minute = . . 155,35 Cubikf. ferner ad b, wo « in der Formel = 0,002725 und x = 0,3219 zu setzen = . . . 65,75 Cubikf. zusammen das Luflquantum in der Minute beim Raffiniren 420,3 Cubikf. von 0 ° Temperatur und normaler Dichtigkeit. Hierbei ist der Widerstands-Coeflicient, welcher nach d ' A u b u i s s o n , selbst bei konischen Düsen = 0,94 anzunehmen, unberücksichtigt geblieben, und würden mithin von den ermittelten Luftquantitäten, wenn jener auch in Rechnung gebracht werden soll, noch 6 Proc. in Abzug zu bringen sein. Vergleicht man das zur Erzeugung der Gase erforderliche Luftquantum mit dem zur Verbrennung derselben erforderlichen, so verhält sich jenes zu diesem = 1 9 9 , 2 : 219,8 = 1 0 0 : 1 1 0 , 3 4 , wobei jedoch wohl zu berücksichtigen ist, dafs beim Flammenofen aufser der Gebläseluft, durch den Zug der vorhandenen E s s e , auch atmosphärische Luft mit eingeführt wird, besonders da bei einem mit Gebläse betriebenen Flammenofen ein dichtes Verschliefsen aller Oeffnungen, sowohl der Windformen als auch der Arbeitsöffnung, nicht erforderlich ist. In der Wirklichkeit wird also das zum Verbrennen der Gase consumirte Luflquantum gröfser sein, als es obige Rechnung ergiebt. Zur Erzeugung der Gase werden Steinkohlen angewendet, welche zur Klasse der Sinterkohlen gehören, ziemlich leicht verbrennlich sind und nur 1 bis 2 Proc. Asche hinterlassen. Bei der trockenen Destillation geben sie
486 65 Proc. Coahs, dem Gewichte nach. Der Gehalt an F a s e r kohle ist gering, der an Schwefelkies aber bedeutend. 1 rheinl. Cubikfufs dieser Steinkohle wiegt durchschnittlich 55 Pfund. Man wendet gröfstentheils Stückkohlen an und es werden diese nur zum 8ten Theil mit Staubkohlen vermengt, weil letztere unreiner sind, mehr Schiefertheile und F a s e r kohle enthalten und dieser Gehalt eine öftere Unterbrechung des Betriebes wegen Ausräumung der Schlacke veranlafst. Ein Versuch, statt der Steinkohlen die sogenannten Zynder — welche beim Schüren der Puddelöfen so wie der hiesigen Zinkdestillations-Oefen durch den Rost fallen — a n zuwenden, fiel ungünstig aus, weil solche, abgesehen d a von, dafs sie sehr unrein und mit vielen Schlackentheilen vermengt sind, nur allein Kohlenoxydgas liefernd, keinen SO hohen Hitzgrad erzeugten als die Steinkohlen, welche aufser dem Kohlenoxydgas noch Wasserstoff- und Kohlenwasserstoffgas liefern. Das Betriebsverfahren ist folgendes: der Heerd des OfenB wird aus gewöhnlichem grobkörnigem Sand, in Form einer flachen Schaale mit einem geringen Abfall nach der Abstichöffnung zu, und zwar etwa 6 " stark in der Mitte geschlagen, so dafs er hier etwa 6 " tief wird. Vor dem Einsetzen des Roheisens wird der neue Heerd erst hart gebrannt. Bei einem neuen Gewölbe darf dies aber nicht übereilt werden. Man bringt durch das Schlacken-Räumloch ein starkes Steinkohlenfeuer in den Gasofen und läfst etwa i Tonne ( = Cubikfufs) Steinkohlen in Gluth k o m men, worauf das Räumloch gut vermauert und nach und nach 2 Tonnen Kohlen nachgeschüttet werden. Den Luftzug unterhält man durch die beiden vorderen 1 w e i t e n Oeffnungen des Windkastens. Sind die nachgeschütteten Kohlen ebenfalls in Gluth gekommen, so wird der Ofen allmählig mit Kohlen vollgefüllt, jene beiden Oeffnungen des Windkastens geschlossen und sowohl beim G a s - als
487 Flammenofen so viel Wind eingelassen, dafs nur eine schwache Flamme den Ofen durchzieht, um das neue Gewölbe so weit abzutrocknen, dafs es nicht mehr dampft. Erst dann wird das volle Windquantum gegeben und der Ofen in Weifsglühhitze gebracht, um zunächst den neuen Heerd möglichst hart zu brennen. Bei der ersten Inbetriebsetzung des Ofens hat es einige Schwierigkeiten, sich einen recht festen Heerd zu verschaffen. Man schmilzt deshalb anfangs nur 4 bis 5 Centner Brucheisen ein und sticht solches noch grau ab, worauf man das in den entstandenen Vertiefungen des Heerdes zurückgebliebene Eisen gleichmäfsig über die ganze Heerdfläche hinweg zu vertheilen sucht, die tiefen Stellen mit frischem Sand ausschlägt und diesen erst festbrennt, ehe ein neuer stärkerer Einsatz gemacht wird. Demohngeachtet hebt sich in der ersten Zeit die Heerdmasse öfters noch stellenweise ab und erst nach der 6ten bis 7ten Besetzung pflegt der Heerd so fest zu werden, dafs er jener Reparatur nicht mehr oft bedarf. Ist derselbe erst so weit, so kann er mit Hülfe von Ausfütterungen mit frischem Sande Jahre lang erhalten werden. J e nachdem der Heerd sich mehr oder weniger ausgetieft h a t , werden 3 0 bis 4 0 Centner Roheisen, theils in zerschlagenen Gänzen von etwa Stärke, 1 0 " Breite und 2 ' L ä n g e , theils in Brucheisen aller Art bestehend, eingesetzt und zwar so, dafs das Eisen über den ganzen Heerd gleichförmig vertheilt und locker zu liegen kommt, während welcher Arbeit man das Gebläse fortwirken läfst. D a s Einschmelzen erfolgt in Stunden, wobei in der Stunde 4 f Cubikf. Steinkohlen eingefüllt werden. Der Gasofen mufs immer möglichst voll erhalten werden und es wird bei jedesmaligem Schüren das normale Windquantum beim Gasofen durch die bezeichnete Hahnstellung ermäfsigt, weil die frisch nachgeschütteten Kohlen schon für sich viel Gas entwickeln. Die Hitze im Gasofen ist so gering, dafs der
488 Schacht oberhalb nur schwach rothglühend wird. Die E n t z ü n d u n g der heifsen Gase erfolgt erst im Flammenofen. Die Flamme in diesem ist intensiv weifs, erfüllt z w a r den g a n z e n Ofen ohne sich jedoch so lang zu ziehen, dafs sie an der Mündung der Esse zum Vorschein käme. Wird das oben a n g e g e b e n e Windquantum für die V e r b r e n n u n g der Gase überschritten, so wird die Flamme zu kurz und es bleibt die Fuchsgegend zu kühl, weil alsdann die v e r hältnifsmäfsig zu geringe Gasmenge aus dem Gasofen zu schnell verzehrt wird und zu viel atmosphärische Luft im Flammenofen unzerlegt bleibt. In der Nähe der Gasbrücke ist aber immer der höhere Hitzgrad, weil hier die Stichflamme am stärksten auf den Heerd einwirkt. E s mufs deshalb während des Einschmelzens, das nach dem Fuchse hin theilweise noch starr gebliebene Eisen aufgebrochen u n d der Gasbrücke näher gerückt w e r d e n . W i r d dies verabsäumt, so kann durch zu langsames Einschmelzen zur theilweisen Verschlackung und Frischeisenbildung Anlafs g e g e b e n werden. Die eingeschmolzene E i s e n m a s s e , die auf dem ganzen Heerde nur einen flachen Stand erreicht, wird zuweilen mit dem Hacken durchgerührt und die e i n zelnen noch darin befindlichen Brocken w e r d e n vom H e e r d e losgehoben und zertheilt. Sind letztere nicht mehr f ü h l b a r , so werden 2 Schaufeln (zu 5 P f u n d ) gepochten Kalksteins gleichmäfsig über dem Eisen ausgebreitet, um durch denselben die zähe Schlackendecke dünnflüssig zu machen. Ein Abziehen der letzteren ist immer mit Eisenverlust v e r bunden und da die Menge der Schlacke nur unbedeutend ist, so zieht man es v o r , solche im Ofen zu lassen. E s w e r d e n nun j e nach der Beschaffenheit des eingesetzten Roheisens die beiden ^ oder J " weiten Seitendüsen mit einer Neigung von etwa 2 5 ° eingelegt und gleichzeitig das Windquantum beim Flammcnofcn-Windkasten, wie oben angegeben, ermäfsigt. Erfordert die zu gaare Beschaffenheit des Roheisens die Anwendung der weiteren S e i t e n -
489 düsen, so mufs der Wind beim Gaserzeugungsofen ebenfalls etwas verslärkt w e r d e n , um durch eine etwas stärkere Gasentwicklung den nöthigen Hitzegrad im Flammenofen zu erhalten. Da die Pressung des aus dem Regulator des Hohofengebläses abgeleiteten Windes fast immer dieselbe bleibt, so haben die Arbeiter die erforderliche Stellung des Windhahns beim Raffinirofen schon in der Uebung. Durch die Lage und Richtung der beiden Düsen, von welchen die eine nach dem Abstich z u , die andere entgegengesetzt, nach der Gegend zwischen dem Fuchs und der Einsetzöffnung hin bläst, erhält das Eisen eine circulirende Bewegung. Dabei wird vor den etwa über dem Eisenspiegel liegenden Formen, durch den geprefsten Windstrom die sehr dünnflüssige Schlacke auf einen Umkreis von etwa 1' ganz weggetrieben und das Eisen e r hält hier unter beständigem Aufsprudeln, durch die kräftige Einwirkung des Windes, seine Läuterung. Nach und nach werden noch einige Schaufeln Kalkstein — überhaupt 1 Proc. des eingesetzten Roheisen-Quantums — eingetragen und die treibende Eisenmasse von Zeit zu Zeit gut durchgerührt. Die Schlacke wird höchst dünnflüssig und auf ihrer ganzen Fläche werden fortdauernd kleine Blasen aufgeworfen. Ein Abzapfen der Schlacke durch den Sanddamm bei der Arbeitsöffnung, wie es mit der Glätte bei einem Treibofen geschieht, beschleunigt das Weifswerden des Eisens nicht und vermehrt nur den Eisenverlust. Der Kalkzuschlag leistet vortreffliche Dienste zur Beschleunigung der Raffinir-Arbeit und ist allen andern gewöhnlichen Hülfsmitteln — in gaarenden Zuschlägen bestehend — vorzuziehen. Der Kalk erzeugt nur wenig und sehr dünnflüssige Schlacke, worauf es bei dieser Raffinirmethode ganz besonders ankommt. Durch den Zusatz von Eisenerz und gaaren Schlacken werden die Seitenwände des Ofens sehr angegriffen und dadurch nicht nur mehr, sondern auch reichhaltigere Schlacken erzeugt als beim Kalkzuschlag,
490 welche letzteren zur Läuterung des Eisens weniger beitragen als jene kalkhaltige Schlacke. Möglich, dafs auch die reichliebe Entbindung von Kohlensäure aus dem Kalkzuschlag der Läuterung des Eisens mehr förderlich ist, als die viel geringere Sauerstoffentwicklung, welche die Verschlackung der hiesigen Eisenerze (Eisenoxydhydrate) stets begleitet. J e weiter die Raffinirung des Eisens vorgeschritten, desto stärker treibt es unter beständigem Blasenwerfen und schwachem Funkensprühen bei der Arbeitsöffnung. J e nach der Beschaffenheit des Roheisens ist aber die Zeitdauer des Raffinirens bis zum vollkommnen Weifswerden sehr verschieden und wechselt solche bei Einsätzen von 4 0 Centnern von bis 5 Stunden. Ob der Zeitpunkt eingetreten sei oder nicht, wo der Zweck erreicht ist, dafür hat das geübteste Auge kein zuverlässiges Merkmal und es mufs deshalb eine Schöpfprobe genommen werden. Zeigt diese erkaltet beim Zerschlagen einen rein weifsen (strahligen) Bruch, so giebt dieser das Anhalten zum A b stechen des Eisens. Bevor dies geschieht, wird die auf der Abstichseite liegende Düse weggezogeu, damit die gegenüberliegende Düse das Eisen um so kräftiger nach der Abstich-Oeifnung treiben kann. Das bekanntlich aus gufseisernen Schaalen bestehende Abstichgerinne ist v o r her mit Kalkmilch überzogen worden, welche auf den durch den vorangegangenen Abstich heifs gewordenen Schaalen bald austrocknet. Dies ist um so mehr e r f o r derlich, als bei der geringsten nachbleibenden Nässe ein heftiges Schlagen des darüber fliefsenden Eisens erfolgt. Das Weifseisen iliefst funkensprühend ab und wird bis auf etwa f der Gerinnenlänge mit der zuletzt nachfliefsenden Schlacke bedeckt. Der nicht von letzterer bedeckte Theil des 1 bis starken Weifseisens wird, um die Bildung einer Oxydkruste beim Erstarren zu vermeiden, sofort mit Wasser Übergossen, nicht aber der mit Schlacke überdeckte Theil, um die in jener noch eingehüllten Eisentheilchen um
491 so vollständiger sich senken zu lassen. Beim Erstarren des Eisens löst sich die Schlacke rein ab. Um beim Reinigen und Zumachen des Stichs, welches die erste Arbeit nach dem Abstechen ist, nicht durch die Hitze der glühenden Schlacke behindert zu werden, wird letztere in der Nähe des Stichs mit stark angefeuchteter Coakslösche überworfen. Die Stichöffnung wird zuerst mit Coaksgestübbe und dann mit Sand verschlossen. Dann wird der Heerd geebnet, wenn es nölhig der Rand desselben, besonders in der Nähe der Stichöffnung, mit einigen Schaufeln Sand ausgefüttert, beim Gasofen gleichzeitig nachgeschürt, die Windformen werden geputzt und es wird sofort neues Roheisen unter Fortwirkung des Gebläses eingesetzt. Die durchschnittliche Weifseisen-Production kann, mit Rücksicht auf vorkommende Störungen des Betriebes durch kleine Reparaturen, zu 6 0 0 Ctr. in der Woche für einen Ofen angenommen werden. Bei einem Vergleich dieser Production mit der eines englischen Feuers erscheint jene allerdings g e r i n g ; jedoch ist dabei das erforderliche Windquantum mit in Rechnung zu ziehen, welches bei einem Gasofen kaum halb so grofs ist als bei einem englischen Feuer der kleineren A r t , und ferner kommt der Umstand in Betracht, dafs das Arbeiterpersonal bei einem englischen F e u e r , wo die Arbeit wegen der lästigen grofsen Hitze des offenen Feuers viel beschwerlicher, eben so grofs ist als bei 2 Gasöfen zusammen. Nach 14tägigem Betriebe, wo sich die Schlacke im Gasofen so weit angesammelt hat, dafs der Wind nicht mehr frei genug in den Ofen treten k a n n , wird derselbe gereinigt, w o z u , wie oben bemerkt, das Räumloch dient. Diese Arbeit ist nicht g r a d e sehr beschwerlich, weil sich die Schlacke leicht losbrechen l ä f s t , nur mufs für guten Luftzug und Räumlichkeit in der Rösche gesorgt sein. Gewöhnlich geschieht diese Arbeit am Sonnabend und ist g e g e n Abend vollendet. E s wird dann sofort Feuer ein-
492 gebracht, das ßäumloch zugemauert und nachdem der Ofen kaum halb mit Kohlen gefüllt ist, das Gebläse schwach a n gelassen. Während des Nachschüttens bis zur gänzlichen Füllung des Ofens mit Steinkohlen, wird der Wind bis zum Normalquantum verstärkt. Der Flammenofen kommt schnell in Hitze, so dafs bald nach Mitternacht das Eisen eingesetzt werden kann. Der Roheisen-Abgang beträgt 5 bis 9 Procent; der Kohlenverbrauch für 1 Clr. Weifseisen durchschnittlich Cubikfufs. Das Arbeiterpersonal besteht bei 2 Gasöfen zusammen aus einem Schmelzer und 2 Gehülfen, welche für 1 Ctr. Weifseisen 8 Pfennige erhalten, sich aber dafür noch e i nige Tagelöhner zur Hülfe beim Zerschlagen und Wiegen des Weifseisens halten müssen. Die Unterhaltung der sämmllichen eisernen Geräthe und Werkzeuge, mit Einschlufs der Windkasten, wird dem Hüttenschmied im Gedinge für 100 Ctr. Product bezahlt und dieses Gedinge nach dem currenten Stabeisen-Preise erhöht oder erniedrigt. Bei dem jetzigen Preise von 4 Thlr. 10 Sgr. für 1 Ctr. ord. Stabeisen erhält der Schmied 5 Sgr. 6 Pf. für 100 Ctr. Weifseisen. Die Dauer eines Gewölbes ist gröfser als man es bei der intensiven Hitze des Ofens erwarten sollte. Dies e r klärt sich dadurch, dafs die Flamme durch den stechenden Windstrom stark nach dem Heerde hin gedrückt wird. Ein Gewölbe kann jedoch, da der hiesige Thon zu den Ziegeln nicht sehr feuerfest ist, mit Hülfe einiger Reparaturen höchstens nur 8 Wochen in fortdauerndem Gebrauch e r halten werden, während welcher Zeit aber die Seitenwände des Ofens, wo solche zu stark ausgeschmolzen sind, mit gewöhnlichem Sand ausgefuttert werden müssen, welche Arbeit bei eingeübten Arbeitern mittelst zweckdienlicher W e r k z e u g e , wie solche bereits bezeichnet, leicht zu b e werkstelligen ist.
493 Beim Gasofen s i n d , da sich in diesem nur Rothglühhitze entwickelt, selten Reparaturen erforderlich und e r strecken sich diese hauptsächlich nur auf die Gegend über den W i n d f o r m e n . Das im G a s f l a m m e n - O f e n erzeugte Weifseisen (hier bezeichnender R e i n - E i s e n g e n a n n t ) unterscheidet sich von dem im englischen F e u e r geweifsten E i s e n , bei der V e r arbeitung im P u d d e l - O f e n darin, dafs es weniger Schlacke giebt und also trockener in der Arbeit g e h t , weshalb es einen stärkeren Zusatz von grauem C o a k s - R o h e i s e n v e r trägt, als j e n e s letztere Weifseisen. Auch verarbeitet man mit bestem E r f o l g e eine Mischung aus 2 Theilen ganz weifsen und 1 Theil halb weifsen R e i n - E i s e n s , wobei ebenfalls noch ein g e r i n g e r Roheisenzusatz gegeben wird. Die Luppen fallen hierbei saftig und derb aus und geben compacte schieferfreie Rohschienen. Das ausgewalzte Eisen zeichnet sich durch einen h o hen Grad von Schweifsbarkeit und Zähigkeit a u s , weshalb es in den Schmieden vorzugsweise gern verarbeitet wird. Das n u r halb geweifste Eisen ( h a l b R e i n - E i s e n ) ist auch ein vorzügliches Material zum Abgufs solcher Stücke, von denen neben einem gewissen Grad von Härte eine b e s o n d e r e Festigkeit g e f o r d e r t w i r d , weshalb es zum Giefsen von Walzen, Puddlingshämmern etc. mit ausgezeichnetem Erfolg v e r w e n d e t wird. Dieses halb Rein-Eisen hat j e d o c h in starken Stücken nicht den Bruch eines halbirten R o h e i s e n s , sondern der Bruch ist durchweg hellgrau und s e h r dicht. E s wird, w e n n es zu Gufswaaren angewendet w e r d e n soll, in starken Flammenofenbarren in Sandformen abgestochen. Die Festigkeit dieses Eisens ist so b e deutend, dafs Platten von mehr als 2 Zoll Stärke sich kaum mit dem schwersten Fäustel zerschlagen lassen. Die D a r stellung eines solchen — höchstwahrscheinlich auch zum Kanonengufs vorzugsweise geeigneten — Roheisens, hat man bei diesem Raffinirverfahren völlig in seiner Gewalt,
494 indem die Schöpfprobe den Zeitpunkt genau angiebt, wann der Raffinirprocefs einzustellen ist. Die beim Raffiniren fallende glasige und hellfarbige Schlacke enthält, seitdem als Zuschlag nur Kalkstein angewendet wird, 16 bis höchstens 2 0 Procent Eisen, während sie früher bei A n w e n dung von Eisenerz als Zuschlag, 28 bis 3 0 Proc. Eisen enthielt. Nicht selten entwickelt sich nach dem Abstechen des Rein-Eisens ein stark braun gefärbter Rauch aus der Esse, welcher von der Verbrennung einiger im Heerde zurückgebliebenen Eisentheile herrührt und daher wohl in höchst fein zertheiltem Eisenoxyd bestehen dürfte, obwohl dieses nicht als flüchtig bekannt ist. Dafs der Zweck der Raffinir-Arbeit bei dieser Betriebsmethode vollkommen erreicht wird, dafür dürfte als Beweis anzuführen sein, dafs versuchsweise ein aus den hiesigen Thoneisensteinen ( der Steinkohlenformation ) b e i C o a k s erblasenes Roheisen, welches entschieden nur ein sehr kaltbrüchiges Stabeisen liefert, bei der Raffinirung ( i n Zeit von Stunden nach erfolgtem Einschmelzen von 2 0 Ctr. Roheisen-Einsatz) ein R e i n - E i s e n geliefert hat, aus welchem, mit sehr geringem Abgang beim Verpuddeln, ein Stabeisen dargestellt worden ist, welches in jeder Hinsicht dem besten gleich gestellt werden kann. Diese Thoneisensteine dürfen wegen ihres Phosphorgehalts beim h i e sigen Hohofenbetriebe nur zu einem geringen Theil den milden Brauneisenerzen ( d e r Kalksteinformation) zugesetzt w e r d e n , wenn das Roheisen für die Holzkohlenfrischfeuer bestimmt ist, in denen dasselbe immer nur im grauen Z u stande verarbeitet wird. Worin aber die so verschiedene Zeitdauer des Raffinirens bei Anwendung eines und desselben Zuschlags b e gründet ist, darüber bescheide ich mich irgend eine A n sicht geltend machen zu wollen. Jedenfalls ist die Wirksamkeit des angewendeten Zuschlags immer sehr bedingt
495 durch
die
verschiedenartige
Natur
des Roheisens selbst,
über welche, wie oben schon bemerkt, noch manche Zweifel obwalten. E s mögen nun hier die Betriebsresultate vom Jahre 1 8 4 4 , in 2 Betriebsperioden getrennt, nachfolgen, und zwar j e nachdem entweder Eisenerz oder Kalkstein als Zuschlag beim Raffiniren angewendet worden ist. I. Beim Raffiniren mit Zuschlag von Eisenerz. E s wurden verarbeitet:
1 0 4 0 8 Ctr. 15 Pfd. Roheisen
und daraus erzeugt 9 3 8 0 Ctr. R e i n - E i s e n . Hierzu sind verbraucht worden: 3 1 0 Ctr. 5 5 Pfd. Eisenerz (Eisenoxydhydrate), 2 4 4 0 Tonnen
Steinkohlen.
Der Roheisen-Abgang betrug mithin 9 , 8 P r o c . , der Eisengehalt der E r z e nicht berücksichtigt w i r d ;
wenn ge-
schieht dies, so würde bei einem durchschnittlichen E i s e n gehalt der letzteren von
35 Proc.,
der Abgang auf 1 0 , 8
Proc. zu stehen kommen. Zu 1 Ctr. R e i n - E i s e n
wurden
verbraucht:
3 , 6 Pfd.
Eisenerz und 1 , 8 Cubikf. Steinkohlen. II. Beim Raffiniren mit Kalksteinzuschlag. E s wurden
verarbeitet:
1 6 6 1 4 Ctr. 5 2 Pfd. Roheisen
und daraus erzeugt 1 5 4 5 6 Ctr. 5 5 Pfd. R e i n - E i s e n . Hierzu sind verbraucht Kalkstein und 3 0 7 7 Tonnen
worden :
1 4 5 Ctr. gepochter
Steinkohlen.
Der R o h e i s e n - A b g a n g betrug mithin 7 Proc. R e i n - E i s e n sind verbraucht w o r d e n :
Zu 1 Ctr.
1 Pfd. Kalkstein und
1 , 4 Cubikf. Steinkohlen. Bei der letzteren Raffinir-Arbeit ist mithin der Roheisen-Abgang
geringer
gewesen um 2 , 8 Proc.
und der
Kohlenverbranch war geringer um 0 , 4 Cubikf. für 1 Ctr. Rein-Eisen. D e r bei der Anwendung von Eisenerz-Zuschlag stattgefundene Mehrabgang und höhere Kohlenverbrauch, spricht der oben bemerkten reichlichem
ent-
Schlackenbildung
und dem höheren Eisengehalt der fallenden Schlacke, so
496 wie auch der längeren Zeitdauer des Raffinirens, im Vergleich gegen die bei der Anwendung von Kalkstein; w o bei indefs in Betracht zu ziehen ist, dafs ein Theil — wenn auch der geringere — dieses höheren Materialverbrauchs daraus entsprang, dafs in jener ersteren Periode der Betrieb der beiden neuen Flammenöfen seinen Anfang genommen hat, wobei in der ersten Zeit die Resultate w e niger günstig ausfielen als später. Niemals ist aber der Roheisen-Abgang unter 8 Proc. zu stehen gekommen, w ä h rend in einigen Monaten der zweiten Betriebsperiode ein Abgang von nur 6 Proc. nachgewiesen werden kann. So günstig sich nun auch die obigen Resultate im Vergleich gegen die bekannten und auch hier nicht v o r theilhafter ausgefallenen Resultate des Raffinirens in den englischen Feuern gestellt hatten, so lag doch noch die Aussicht vor, dafs es vielleicht möglich sei, durch Anwendung kräftig oxydirender Materialien oder auch stark basischer Stoffe, die Raffinir-Arbeit zu beschleunigen und so diesen leider! unentbehrlichen Zwischenprocefs noch minder kostspielig zu machen. Man wählte hierzu den Braunstein, den Salpeter, die Pottasche, den Flufsspath und das Kochsalz. Diese Stoffe wurden in Quantitäten bis zu £ Proc. des eingeschmolzenen Eisens beim Raffiniren zugesetzt. Es leisteten dieselben, mit Ausschlufs des Kochsalzes, auch gute Dienste, jedoch nicht in dem erwarteten Grade, so dafs mit Rücksicht auf den Preis jener Materialien, dem Kalkzuschlag immer noch der Vorzug gegeben werden mufste. Das Kochsalz wirkte gar nicht, indem es sehr bald verdampfte, wie sich dies aus dem starken grau gefärbten Rauch, der sich aus der Esse entwickelte, zu erkennen gab. Es mufste noch Kalk zugesetzt werden, um eine flüssige Schlacke zu erhalten, und uin die Arbeit zu beschleunigen. Am kräftigsten wirkte die Pottasche, obgleich auch von dieser ein Theil zu verdampfen schien. Die sich bildende w e -
497 nige Schlacke war höchst dünnflüssig. Ein Einsatz von 2 0 Ctrn. gut weifsenden Roheisens, welches mit Zusatz von Kalkstein zum, Raffiniren Stunden Zeit erfordert hatte, konnte schon in einer Stunde abgestochen werden. Ein zweiter Einsatz von bei warmer Luft erblasenem Roheisen und von aufsergewöhnlich gaarer Beschaffenheit erforderte aber auch fast 5 Stunden Zeit bis zum völligen Weifswerden. Von letzterem Roheisen wurde auch ein Einsatz mit Zusatz von Braunstein gemacht und dabei 7 Pfd. desselben mit 3 0 Pfd. Eisenerz vermengt angewendet. Bei recht flüssiger Schlacke fand jedoch ein geringerer Erfolg statt, als bei der Pottasche, indem die Raffinir-Arbeit fast ^ Stunde länger dauerte. Noch weniger und fast nicht besser als der Kalkstein wirkte der Salpeter, wahrscheinlich weil bei diesem der Sauerstoffgehalt sich zu schnell entwickelte. E s war nun noch ein Versuch übrig, um möglicher-*weise zum Zweck zu gelangen, nämlich die Erhitzung des Windes und zwar sowohl des zur Verbrennung der Gase als des zur eigentlichen Läuterung dienenden, um dadurch vielleicht eine kräftigere Einwirkung auf das treibende E i sen zu erreichen. Die Erhitzung geschah durch einen in der E s s e des Ofens angebrachten Röhren-Apparat. Die Luft erhielt dadurch eine Temperatur bis 2 0 0 ° R. = 2 5 0 ° C. Das Resultat dieses vielversprechenden Versuchs fiel aber ungünstig a u s , was jedoch nicht der Fall gewesen sein w ü r d e , wenn dem hiesigen Werke ein recht feuerfestes Material für die Flammenöfen zu Gebote stände. Das Einschmelzen des Roheisens erfolgte zwar ^ Stunde früher als bei kaltem Winde, die Läuterung des Eisens wurde aber eher verzögert als beschleunigt. Der Grund dieses unerwarteten Erfolges ist nur darin zu suchen, dafs bei der noch intensivem Hitze ein zu starkes Ausschmelzen des Flammenofens stattfand, in F o l g e dessen die beiden Seitendüsen zurückgezogen werden mufsten, wodurch nun der Wind nicht mehr so kräftig auf das Eisen einwirken konnte. K.-irslon vi. v. D e c h e n A r c h i v X X .
Ktl.
3 2
498 Die Schlackenbildung wurde auch bedeutender und deshalb fiel auch der Roheisen-Abgang etwas höher aus als sonst. Der Kohlenverbrauch blieb derselbe. Der Hauptzweck einer vermehrten Production durch Beschleunigung des Prooesses wurde um so weniger erreicht, als die Ofenreparaturen bedeutender wurden, was auch nachtheilig auf den Kohlenverbrauch zurückwirkte. Bei dem Versuch, die Ofenhitze durch Ermäfsigung der Gasquantität, so wie verhältnifsmafsig auch der des Windes, auf die frühere bei kaltem Winde stattfindende, herabzuslellen und so gleichzeitig eine Kohlenersparnifs zu bewirken, zeigte sich die Flamme zu k u r z , so dafs sich die ganze Hitze nur auf eine geringe Erstreckung von der Gasbrücke aus concentrirte und die Schmelzung des Eisens weniger rasch und gleichförmig von statten ging als bei kaltem Winde. Dagegen wird bei einem Brennmaterial, welches weniger wasserstoffhaltig ist als die hiesige Steinkohle, die Anwendung der erhitzten Luft immer unentbehrlich sein, um den erforderlichen Hitzgrad zum raschen Umschmelzen des Roheisens zu erzeugen, und ganz besonders ist dies bei Anwendung der Hohofengase der Fall, welche überdies noch in der Regel mit einer nur g e ringen Temperatur in den Flammenofen gelangen. Um das Verhalten des Holzkohlen - Roheisens beim Raffiniren mit dem eben beschriebenen des Coaks-Roheisens vergleichen zu können, wurden inehre 100 Ctr. HolzkohlenRoheisen der Raffinir-Arbeit unterworfen und zwar theils für sich, theils in verschiedenen Verhältnissen mit CoaksRoheisen zusammen. Das Holzkohlen-Roheisen war auf der Gräflich von H e n k e l ' s c h e n Hugo-Hütte bei Tarnowitz aus milden Brauneisenerzen, bei sehr leichtflüssiger Beschickung und bei nur schwach geprefstem und dabei kaltem Winde erblasen worden und zwar vollkommen gaar. Demohngeachtet aber ging das Weifsen dieses gaaren Roheisens sehr rasch von Statten. Es wurden Einsätze von
499 nur 1 8 bis 2 0 Ctr. Roheisen gemacht, Heerde nicht mehr fassen konnten. in etwa 2 Standen recht wendung
der
flüssig
gewöhnlichen
raffinirt abgestochen worden.
Eisenerz oder
Stunden als vollkommen Dagegen
würde ein Coaks-
von gleicher Gaare 4 bis 5 Stunden Zeit
dert haben.
erfor-
Die Menge der höchstflüssigen Schlacke war
gering und selbst d a n n , wenn wendet
Das Roheisen schmolz
ein und konnte bei A n -
Zuschläge —
Kalkstein — in Zeit von 1 bis Roheisen
weil die früheren
wurde,
erzeugte sich
gar kein Zuschlag eine ziemlich
ange-
dünnflüssige
S c h l a c k e , wobei sich indessen die Raffiriirung uin etwa \ Stundö v e r z ö g e r t e , auch der Abgang etwas höber ausfiel. D e r Kohlenverbrauch für 1 Ctr. R e i n - E i s e n kam noch nicht auf 1' Cubikf. und auf 5 , 2 F r o e ,
der R o h e i s e n - A b g a n g ;
durchschnittlich
mufs indefs bemerkt w e r d e n ,
Dabei
dafs
letzterer bei den ersten Einsätzen, wo die Läuterung so weit getrieben worden, dafs ein luckig weifses Eisen
er»
folgte, 7 Proc. betragen hat, wodurch sich der Durchschnitt etwas höher stellte.
Ein solches luckiges R e i n - E i s e n läfst
sich aber im Puddelofen nicht mehr mit Vortheil verarbeiten, indem es schwer einschmilzt, sehr trocken geht und dabei zu rasch g a a r t ,
weshalb
es auch
einen
stärkeren
Abgang erleidet. B e i diesem ausgezeichneten Verhalten des HolzkohlenRoheisens war es wohl zu erwarten, dafs ein Zusatz desselben zum Coaks - Roheisen,
die Resultate
der
Raffinir-
Arbeit verhältnifsmäfsig besser stellen werde, wie sich dies auch in der Wirklichkeit bestätigt hat. Diese Versuche
scheinen zwar von geringem prakti-
schen Interesse, weil das Holzkohlen-Roheisen auch schon in seinem grauen Zustande sich recht zut verpuddeln läfst und deshalb glücklicherweise gar nicht raffinirt zu werden braucht.
Wo
aber
das Holzkohlen-Roheisen
aus
Erzen
erblasen wird, welche Phosphor, Schwefel u. dergl. Bestandtheile in solchem Grade enthalten, dafs aus dem Roheisen 32
*
500 nur ein schlechtes Stabeisen dargestellt werden kann, da kann allerdings dem Uebel durch nichts besser abgeholfen werden, als durch diesen Zwischenprocefs der Läuterung im Flammenofen, bei welcher durch die unmittelbare E i n wirkung des Gebläses zuverlässig eine vollkommen g e n ü gende Abscheidung jener schädlichen Bestandtheile bewirkt werden kann. Mit Bezug auf meine Bemerkung in der vorläufigen Nachricht (Bd. XVII.) über die hiesigen Rafünir-Versuche bliebe noch des Versuchs zu erwähnen, welcher mit der Einleitung von verschiedenen Quantitäten Wasser in den Gasofen angestellt werden sollte, um hierdurch eine E r sparnifs im Kohlenverbrauch zu bewirken. Bis jetzt sind indefs noch nicht so bestimmte Resultate bei den a n g e stellten Versuchen erlangt worden, dafs solche zur Veröffentlichung geeignet wären. Ein Uebelstand, welcher die Anwendung bedeutender Wasserquantitäten nicht empfiehlt, ist d e r , dafs die Windformen mehr verschlacken und aus dem Grunde dürfte wenigstens der zu erwartende Vortheil nicht grofs sein können. Ganz besonders werden die Flammenöfen mit Gasfeuerung zum Schweifsen des Eisens zu empfehlen sein, worüber ich mir eine weitere Mittheilung vorbehalte.
7.
Der Bergbau des Mün sterthals bei Freiburg im Breisgau, in technischer Beziehung. Vom
Herrn Berg-Inspector D a u b
I.
*).
Gangverhältnisse.
D er Bergbau im Münsterthal wird gegenwärtig auf zwei Gängen betrieben. Der bedeutendste derselben ist der Schindler Gang. Auf ihm haben die Alten einen ausgedehnten Betrieb geführt, wofür nicht nur die grofsen Pingen, sondern auch die ansehnlichen Stollenanlagen sprechen. Weil man aber glaubte, nur mit grofsen Kosten noch bauwürdige Mittel treffen zu können, oder weil man gar an dem Vorhandensein solcher zweifelte, geschah auf diesem Gange bis in die letzte Zeit Nichts. Erst als man den Teufelsgrunder Gang verfolgte bis auf den Schindler, wurde man mit dem letztem wieder etwas bekannt. Auf dem Teufelsgrunder, dem zweiten jetzt in Bau stehenden Gang, wurde bisher der Hauptbau geführt. Das Streichen des Schindler Ganges ist hör. 1 . 3 — 1 . 6 , das Fallen, höchst selten 5 0 , in der Regel aber 70 — 90°, bald in 0 . bald in W. Seine Mächtigkeit wechselt eben so sehr wie Fallen und Streichen, indem jene bisher zu 5 — 6 0 " gefunden wurde. Der grofse Umfang einiger Pingen macht eine noch gröfsere Mächtigkeit an einzelnen Punkten wahrscheinlich. Häufig kommt eine Zer*)
Mit Bezug auf die Kupfertafel Taf. » I .
502 t r ü m m e r u n g v o r , ohne dafs sich einzelne Trümmer vom Gange weit entfernen. — Die Feldeserstreckung dieses G a n g e s b e t r ä g t , so weit sie an den Pingen abgenommen w e r d e n kann, 4 3 5 Lacliter Die Gangarten bestehen in Q u a r z , Flufsspath, S c h w e r spath, Zinkblende, Schwefelkies, Kalkspalh und Braunspath. Die einbrechenden silberreichen Bleierze sind meist an den Flufsspath, seltener an den Schwerspath gebunden. Beide Gangarten sind auch die f r e q u e n t e s t e n ; am seltensten w e r den Quarz, Kalkspalh und Braunspath g e f u n d e n . Die v e r schiedenen Ausfüllungsmassen sind dergestalt vertheilt, dafs sich zwar eine dem Hangenden und L i e g e n d e n parallele A n o r d n u n g findet, allein nur in seltenen Fällen von a u s gezeichnetem Grade. Tritt indessen auch der Parallelismus bis zum Verschwinden z u r ü c k , so läfst sich dennoch an den vorkommenden Gangarten die gewöhnliche Reihenfolge nicht verkennen. Aufser den genannten Ausfüllungsmassen gehen in die Bildung des Gangkörpers zahllose Gneisbruchslücke von vielfach abwechselnder Gröfse ein. Die Verlheilung d e r selben ist indefs unregelmäfsig, so dafs Theile des Ganges aus einer ausgezeichneten Gneisbreccie b e s t e h e n , als d e r e n Cement die Gangarten e r s c h e i n e n , während a n d e r e Parthien des Ganges völlig frei von solchen Fremdlingen sind. — In der Regel aber befinden sie sich an dem H a n g e n d e n und Liegenden vertheilt. Der Zusammenhang der Gangmasse wird durch . D r u sen und Schlechten unterbrochen, welche letztere den Gang in paralleler Richtung schiefwinklich durchsetzen und n ö r d lich einfallen. Ihre E n t f e r n u n g ist so u n r e g e l m ä f s i g , dafs man sie auf 4 Lachter und mehr L ä n g e vermissen, dahing e g e n auch wieder von Fufs zu Fufs treffen kann. Sie sind von eben so wesentlichem Einflufs auf die H ä u e r *)
1 Lacliter =
10 F u f s = 1 Küthe = 1 , 4 3 3 8 Lacliter P r e u fsiscli, a 8 0 Zoll K h e i n l ä n d i s c l i ; 1 F u f s = 1 0 Zoll, 1 Zoll = 1 0 L i n i e n ; 1 F u f s = 3 Decimeter, 1 Lacliter also = 3 Meter. D i e s e s Maal'ssystem hat bekanntlich s e i n e g r o f s e n V o r z ü g e ; e s ist nur z u bedauern, dafs es die Vergleichimg mit deri L a c h t e r liiaalsen aus andern B e r g w e r k s - R e v i e r e n , der g r o f s e n D i f f e r e n z w e g e n , so sehr erschwert. 1" T h a l e r P r e u l s i s c h = 1 Fl. 45 Kr. ! C e n t n e r = 5 0 K i l o g r a m m e = 1 0 0 Pfund.
503 arbeiten als die Drusen. Diese befinden sich gewöhnlich in der Milte, seltener an den Seitenbegrenzungen, parallel dem Streichen und Fallen des Ganges. Sie erreichen eine Längenausdehnung von 10 — 1 5 ' ; ihre Weite dagegen übersteigt gewöhnlich nicht 8 " . Solche Drusen begünstigen die Gewinnungsarbeiten sehr; werden sie jedoch viel kleiner und concenlriren sich viele auf einem Punkte, so dafs der Gang als ein vielfach durchlöcherter Körper erscheint, dann ist der Einflufs auf die Gewinnung eben so nachtheilig, indem in diesem Fall die Wirkung des Pulvers sich in den kleinen Drusen verliert und somit für die Arbeit verloren geht. Das Streichen des Teufelsgrunder Ganges ist im Allgemeinen in hör. 4 . 2 . Partielle Abweichungen sind indefs hier noch zahlreicher als beim Schindler Gang. Das Fallen des Teufelsgrunder Ganges ist mit 45 bis 90® in der Regel nach Nordwest gerichtet. Jenes flache Fallen kommt jedoch nur am östlichen Gangende vor. Der gewöhnliche Fallwinkel variirt auch hier zwischen 65 bis 90°. In der Milte steht der Gang zum Theil auf dem Kopf, zum Theil überkippt er sich und nimmt ein widersinniges Fallen von 80 — 90° an. — Eine den meisten Gängen eigenthümliche Erscheinung läfst sich auch hier wahrnehmen, und diese besteht darin, dafs der Fallwinkel in gröfserer Teufe gröfser ist als gegen das Ausgehende. Die Mächtigkeit des Teufelsgrunder Ganges findet sich in allen Gröfsen unter 45". Als mittlere Mächtigkeit lassen sich indefs 15" annehmen. Der Schindler Gang ist also mächtiger. Die Feldeserstreckung des Teufelsgrunder Ganges beträgt innerhalb derjenigen Punkte, welche zum Behufe des Abbaues aufgeschlossen werden, 230 Lachter; dieser Gang steht daher auch in dieser Beziehung dem Schindler nach. Die G a n g - und Erzarten sind auf beiden Gängen gleich; nur führt der Teufelsgrunder Gang noch gediegenen Arsenik, und als Varietät: Rothgülden, Weifsbleierz und gediegen Silber. Letztere Vorkommnisse dürften auch dem Schindler Gang nicht fehlen; man hat sie bis jetzt nur noch nicht gefunden. Die symmetrische Anordnung der Gangmassen ist auf dem Teufelsgrunder Gang noch besser Wahrzunehmen als auf dem Schindler; dagegen findet sich in quantitativer Beziehung eine Verschiedenheit, die der Hauptsache nach
504 darin besteht, dafs der Teufelsgrunder Gang weniger Quarz und Blende führt. Flufsspath und Schwerspath sind auch hier die vorwaltenden, und zwar die Mitte constituirenden Gangarten. Obgleich der Schwerspath nicht ohne Erz ist, so erscheint dieses doch glücklicher Weise vorzugsweise in Begleitung des Flufsspathes. Was beim Schindler Gang von den Drusen gesagt w u r d e , gilt mit der Abänderung auch hier, dafs der Teufelsgrunder Gang noch mehr grofse, dagegen aber weniger kleine Drusen enthält. — Die den Schindler Gang durchsetzenden Schlechten fehlen dem T e u felsgrunder Gang ganz. Der Vortheil, welchen diese G a n g structur den Gewinnungsarbeiten gewährt, [wird bei dem Teufelsgrunder Gang durch den in Lagen getheilten Gneis ersetzt. Obgleich diese Felsart hier eben so wenig wie auf dem ganzen Schwarzwald eine regelinäfsige Schichtung zeigt, so ist ihr doch eine Absonderung e i g e n , d e r e n parallele Schnitte in hör. 6 , mit einem gegen Nord gerichteten Einschieben von 4 5 — 4 8 ° fallen. Die Trümmer, welche diesen Gang begleiten, sind z w a r zahlreich, aber sehr wenig mächtig und nicht von Ausdauer. Sie gehören fast ausschliefslich dem H a n g e n den und den scharfen Gangwendungen an, so dafs sie als g e r a d e Fortsetzungen der Gangspalte erscheinen. Ihr A u s keilen erfolgt in kurzen Entfernungen gegen Osten. — So wie bei den meisten G ä n g e n , nimmt auch hier die Zahl d e r Trümmer mit zunehmender Teufe ab. Die Gneisbruchstücke, welche in dem Schindler Gang so häufig beobachtet w e r d e n , finden sich auch in dem Teufelsgrunder Gang, nur weniger zahlreich und weniger grofs. In der Regel kommen sie auch hier am H a n g e n den und Liegenden, hauptsächlich aber am Liegenden vor. Bei gröfserer Mächtigkeit des Ganges haben sie nicht s e l ten, besonders wenn ihre Zwischenräume nicht völlig a u s gefüllt sind, die täuschendste Aehnlichkeit mit dem A l t e n rnanne. Sie unterscheiden sich jedoch von diesem immer d a d u r c h , dafs nicht ein einziges Fragment ohne eine aus irgend einer Erzart b e s t e h e n d e , mitunter höchst dünne, Umhüllung ist. Beide Gänge werden von vielen Klüften durchsetzt, deren Streichen hör. 7 bis hör. 8,6 und deren Fallen 45 — 7 5 ° nordnordöstlich ist. Diese Klüfte sind schwach und v e r rücken die Gänge so unmerklich, dafs sie nicht störend auf den Bau einwirken. Bei dem verschiedenen Streichen kom-
505 men beide Gänge im östlichen Felde des Teufelsgrunder Ganges zusammen, durchsetzen und verwerfen sich. Der Schindler Gang durchsetzt den Teufelsgrunder Gang, w o bei dieser nur wenig verworfen wird. Die Festigkeit der Gangmasse des Schindler ist gröfser als diejenige des Teufelsgrunder Ganges. Hieraus, so wie aus dem Umstände, dafs der Schindler oft eine Menge nahe zusammenliegender kleiner Drusen enthält, resultirt eine kostspieligere Bearbeitung des letztern. Diese Kostendifferenz besteht in 20,5 Proc. zu Gunsten des Teufelsgrunder Ganges. Die Gewinnungskosten werden auf beiden Gängen dadurch um ein Namhaftes vertheuert, dafs d i e s e , wenige Punkte ausgenommen, mit dem Nebengestein fest verwachsen sind. E s ist also hier nicht die Gelegenheit vorhanden, auf lettigen Saalbändern den Einbruch führen zu können. Dieser mufs immer aus dem Ganzen geschlossen w e r d e n , wenn man den Gang stehen lassen will, um ihn demnächst, zur Vermeidung eines Erzverlustes, nachzuschiefsen. Zuweilen zeigen sich recht glatte Ablösungen am Hangenden oder am L i e g e n d e n ; allein dies ist g e wöhnlich nur bei einer flacheren L a g e des Ganges der Fall. Da aber eine solche Stellung des Ganges gewöhnlich mit einer Verdrückung zusammenfällt, in welcher sich nur noch Erzspuren, oft auch gar keine E r z e finden, so kann man keinen Vortheil aus den vorhandenen Ablösungen ziehen; es sei denn, dais die Verdrückung kurz, auf beiden Seiten reiche E r z e anstehen und das Gestein nicht fest ist, in welchem Fall der Bau nicht abgesetzt wird. — Diese Verdrückungen sind auch Ursache, dafs ein grofser Theil der Gangfläche unbauwürdig ist, und dafs auf dem Teufelsgrunder Gang von der ganzen L ä n g e von 2 3 0 Lachtern nur 185 Lachter zum Abbau vorgerichtet werden können. Von dem unbauwürdigen Theil fällt das Meiste auf die beiden Gangenden. E s ist bereits wiederholt des Gneises als Nebengestein gedacht worden; daher bleibt nur noch nachzutragen, dafs derselbe an mehreren Stellen von Feldsteinporphyr g a n g artig in einer Mächtigkeit von 10 — 1 6 Lachtern durchbrochen wird. Diese Mächtigkeit bezieht sich jedoch nur auf die mittlere Grubenteufe; denn in gröfserer Teufe nehmen diese Porphyrlagerstätten an Mächtigkeit zu, während sie, als nolhwendige F o l g e hiervon, gegen das Ausgehende schwächer werden. Obwohl diese Felsart in vielen Fällen
506 noch fester ist als der Gneis, so läfst sie sich dennoch, wenigstens eben so gut bearbeiten als letzterer, indem die Wirkung des Pulvers durch die derselben eigenthümliche Sprödigkeit unterstützt, beim Gneis aber durch dessen Z ä higkeit geschwächt wird. Beim Gneis lassen sich 4 für den hiesigen Betrieb ganz wichtige, demungeachtet aber nicht scharf begränzte Varietäten unterscheiden. Das Bezeichnende derselben b e ruht in der Anordnung und in dem quantitativen Verhältnifs der wesentlichen Bestandteile. — Feldspath und Glimmer treten bis zum Verschwinden zurück, es hleibt fast nur noch Quarz, ja in einzelnen, wiewohl seltenen, Fällen nichts als Quarz übrig, das Gestein erreicht eine grofse Festigkeit, weicht jedoch dem Pulver noch ziemlich gut. — Nimmt dieser quarzige Gneis Hornblende a ü f , so bleibt anfanglich die Festigkeit noch grofs, die Gewinnung d e s selben wird aber schwieriger und endlich sehr schwierig und kostspielig, wenn die Hornblende noch mehr überhand nimmt und dabei die Anordnung der constituirenden B e standtheile ein vielfach gewundenes, theils knotiges, theils spiralförmiges und theils zickzackförmiges Ansehen g e winnt. In diesem Zustande enthielt das Gestein, besonders auf der verlassenen Grube Leopold, viel Schwefelkies, der nicht selten grofse Theile der bald einfach bald zweifach gefurchten Absonderungsflächen spiegeiförmig belegte. — Ist endlich der Gneis vielfach zerklüftet, befinden sich Glimmer und Feldspath in einem mehr oder weniger z e r setzten Zustande, und fehlt die Hornblende, dann sinkt die Festigkeit bedeutend und die Gewinnung des Gesteins ist gut und wohlfeil. Die angedeutete Zersetzung des Gneises geht so weit, dafs man es nur mit einer zwischen den Fingern zerreiblichen Masse zu thun hat. — Dieser G e steinszustand ist jedoch höchst selten und nur in sphäroidischen Massen von \ — 5 Fufs Durchmesser in der u n mittelbaren Nähe desjenigen Theiles des Teufelsgrunder Ganges gefunden worden, welcher die meisten Erze liefert. Die vierte Gesteinsabänderung Schwarzwälder Gneis.
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In der erst genannten Gesteinsvarietät kostet das Lachter Ortsauffahrung incl. aller Kosten 1 0 0 — 1 2 0 Fl., in der zweiten 120 — 1 5 0 Fl., in der dritten nur 3 0 — 7 0 Fl. und endlich in der vierten, der gewöhnlichem, 7 0 — 1 0 0 Fl.
507 Wenn es erlaubt ist, von der Gröfse der Pingen am Ausgehenden auf Gangmächtigkeit und Erzfrequenz zu schliefsen, dann wird e s , zur näheren Beurtheilung der beiden Gänge nicht ohne Interesse sein zu erfahren, dafs die Länge sämmtlicher Pingen auf dem Schindler Gang 233 Lachter, oder 53,6 Proc., auf dem Teufelsgrunder Gang 43,6 Lachter oder 18,96 Proc., folglich 34,54 Proc. auf diesem weniger beträgt als auf jenem. Ferner wurden durch die Pingen an der Oberfläche verritzt: auf dem Schindler Gang 7 0 9 , auf dem Teufelsgrunder Gang aber nur 42 Quadratlachter, woraus sich für jene eine durchschnittliche Weite der Pingen von 3,04, für diesen aber nur von 0,96 Lachter ergiebt. Endlich wird zur Beurtheilung der Teufenverhältnisse noch hinzugefügt, dafs die höchsten Punkte auf dem Ausgehenden des Teufelsgrunder urid Schindler Ganges resp. 8 9 und 85 Lachter über der £|ohle des Wilhelmstollens liegen. Die in Vorstehendem enthaltene Charakteristik der Gänge mufste der folgenden Darstellung der Betriebsverhältnisse vorausgehen, weil diese in so manchen Beziehungen von den Eigenthümlichkeiten der betreffenden Lagerstätten abhängen. II.
Grubenbetrieb.
Dieser zweite Hauptabschnitt vorliegender Abhandlung •wird am fdglichsten in folgende Unterabtheilungen gebracht werden können, und zwar in 1 ) A u s - und Vorrichtung, 2 ) Abbau, 3 ) Erzsortiren, 4 ) Förderung, 5 ) Grubenausbau, 6 ) Wasserzugänge, 7 ) Wetterlosung und 8 ) Grubenhaushalt. 1 ) Aus - und Vorrichtung. Diese beiden Arbeiten werden hier einer gemeinschaftlichen Betrachtung unterworfen, weil sie nur dem Zwecke, aber nicht der Form nach verschieden sind und weil sie
508 gar häufig ihre ursprüngliche Bestimmung verlassen und, j e nach den Umständen, zu einer andern übergehen. So k a n n , um ein Beispiel anzuführen, ein O r t , welches bei seiner BetriebseröfFnung nichts anders als Ausrichtungsarbeit w a r , im Verlaufe der Zeit zugleich Vorrichtungsarbeit werden. Der umgekehrte Fall kommt, obwohl s e l t e n e r , dennoch ebenfalls vor. E s gehören hierher alle Stollen- oder strecken- und schachtartigen Baue. Andere F o r m e n , als Diagonalen, schwebende Strecken etc. sind dem hiesigen, so wie jedem andern Bergbau auf ähnlichen, der seigern Richtung nahe stehenden, Lagerstätten fremd, wenigstens dem Namen nach. Da die Benennung dieser Baue durch die Fallrichtung der Lagerstätte, so wie durch diese selbst, in sofern ihre Ausfüllungsmasse einen E i n flufs auf das anzuwendende Abbausystem hat, bedingt wird: so sind übrigens auch ihre Uebergänge so unmerklich, ihre Zwecke so wenig verschieden, dafs es in manchen FälleA gleichgültig ist, von welcher Bezeichnung Gebrauch g e macht wird. Die beiden im ersten Abschnitt näher betrachteten Gänge sind durch 4 Stollen aufgeschlossen; ein tieferer ist noch im Betriebe. Der höchstgelegene — Karato — Stollen kommt von Osten her auf den Teufelsgrunder Gang. Die 3 andern Stollen: Barbara, Michel und Trudpert, haben von Westen her den Gang erreicht. Der Wilhelmstollen kommt e b e n falls von dieser Seite, hat aber den Gang noch nicht a n gefahren. Die Lage dieser Stollen übereinander und über der Meeresfläche, ihre Längen im Nebengestein und auf den Gängen und ihre Teufenverluste ergeben sich aus nachstehender Uebersicht:
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563 E s ist n o c h h i n z u z u f ü g e n , d a f s d e r G n e i s in der R e g e l f e s t e r als d e r Granit ist, d a f s die B o h r e r auf d e r Grube A n t o n nicht g a n z s o r u n d sind als die h i e s i g e n , und dafs e n d l i c h d e r Vortheil d e r r u n d e n B o h r e r noch g r ö f s e r e r s c h i e n e n sein w ü r d e , w e n n die Zahl d e r n a s s e n und t r o c k e n e n B o h r l ö c h e r gleich u n d j e n e nicht zu Gunsten d e r g e r a d s c h n e i d i g e n B o h r e r g r ö f s e r g e w e s e n w ä r e , als l e t z t e r e . — E s v e r d i e n t a b e r f e r n e r h e r v o r g e h o b e n zu w e r d e n , dafs auf m i l d e r e m Gestein d e r Vortheil der g e b o g e n e n B o h r e r s c h n e i d e n w e n i g e r e n t s c h i e d e n hervortrat, j a e s w a r e n v o n d e m g e n a n n t e n F e s t i g k e i t s g r a d e sogar B e o b a c h t u n g e n v o r h a n d e n , die w e d e r d i e s e r noch j e n e r F o r m v o r z u g s w e i s e g ü n s l i g w a r e n . Diefs bestätigt das b e r e i t s G e s a g t e , i n d e m d a r a u s e b e n f a l l s folgt, dafs die Bohrer mit g e r a d e r S c h n e i d e n u r auf mildem G e s t e i n mit Vortheil g e b r a u c h t w e r d e n k ö n n e n , auf f e s t e m Gestein d a g e g e n j e n e n mit g e b o g e n e r Schneide nachstehen müssen. E n d l i c h z e i g t e sich auch darin n o c h ein V o r z u g der g e b o g e n e n S c h n e i d e , d a f s sie sich b e s s e r ausschmieden o d e r s c h ä r f e n liefsen. In d e r h i e s i g e n B e r g s c h m i e d e e r g a b e n z u v e r l ä s s i g e B e o b a c h t u n g e n , d a f s 1 5 Stück Bohrer mit g e r a d e r S c h n e i d e e b e n s o viel Zeit zum S c h ä r f e n e r f o r d e r t e n , als 2 0 Stück mit g e b o g e n e r S c h n e i d e . E s mag n u n s e i n , d a f s d i e s e s Verhältnifs sich bei l ä n g e r e r Uebung im S c h ä r f e n d e r g e r a d e n S c h n e i d e e t w a s g ü n s t i g e r f ü r diese gestalten würde. D e r Kopf d e s B o h r e r s , d e s s e n A u s g a n g die Schneide ist, h a t e i n e L ä n g e v o n 6 — 7"'. A u f w ä r t s v o n demselben b e t r ä g t die B o h r e r s t ä r k e 6 — D e r Q u e r s c h n i t t der B o h r e r ist ein V i e r e c k mit g e b r o c h e n e n E c k e n . D i e s e Form ist d e r r u n d e n v o r z u z i e h e n , weil sie d a s D r e h e n mit g r ö f s e r e r B e q u e m l i c h k e i t v e r r i c h t e n läfst. — D a s Gewicht des B o h r e r s ist n a c h d e r L ä n g e v e r s c h i e d e n u n d fällt zwischen — P f u n d . Zum V e r s t ä h l e n e i n e s B o h r e r s w e r d e n 3 — 4 L o t h Stahl g e b r a u c h t . D e r B o h r e r k o s t e t nach dem a n g e g e b e n e n G e w i c h t e , incl. Stahl 1 8 Kr. 1 Fl 6 Kr. Bei dem S c h ä r f e n d e r B o h r e r w i r d auf die Festigkeit d e s G e s t e i n s u n d d e r G a n g m a s s e Rücksicht genommen. B e i g r ö f s e r e r F e s t i g k e i t w i r d die S c h n e i d e d e s Bohrers 1— l ä n g e r a u s g e s c h m i e d e t . — Da bei festem Gestein d i e B o h r l ö c h e r o h n e h i n w e n i g e r tief w e r d e n , d e r W i d e r s t a n d d e s B e s a t z e s a b e r i m m e r g r ö f s e r sein m u f s , als der d e s v o r g e g e b e n e n G e s t e i n s , w e n n die W i r k u n g eine spren36 *
564 g e n d e u n d nicht die eines G e w e h r l a u f s sein s o l l , so mufs auf die G e w i n n u n g eines l a n g e n R a u m e s f ü r d e n Besatz h i n g e w i r k t w e r d e n . Dieser B e d i n g u n g wird n u r auf K o s t e n d e s P u l v e r r a u m s durch verhältnifsmäfsig w e i t e B o h r l ö c h e r e n t s p r o c h e n , w e l c h e die A u f n a h m e d e s e r f o r d e r lichen Pulverquantums in einem k u r z e n in L ä n g e und W e i t e w e n i g e r v e r s c h i e d e n e n Räume g e s t a t t e n , und folglich eine r a s c h e u n d gleichzeitige E n t z ü n d u n g aller K ö r n e r , als w e sentliches E r f o r d e r n i f s des h ö c h s t e n W i r k u n g s g r a d e s , b e günstigen. E s läfst sich daher unbedenklich die R e g e l aufstellen, dafs die W e i t e der Bohrlöcher d e r Festigkeit d e s Gesteins proportional sein müsse. Dafs diese Regel k e i n e r w i l l kürlichen A u s d e h n u n g fähig und auf die E x t r e m e von etwa | — Zoll zu b e s c h r ä n k e n s e i , b e d a r f kaum d e r E r w ä h n u n g . — Der E i n w a n d , dafs d e r Zeitaufwand zum N i e d e r b r i n g e n eines weiten Bohrlochs d e r W e i t e ebenfalls p r o portional sei, mufs z w a r als g e g r ü n d e t betrachtet w e r d e n , s o f e r n es sich von gleichen Festigkeitsgraden h a n d e l t ; es hat d a h e r auch seine Richtigkeit, dafs die weiten B o h r l ö c h e r t h e u e r e r w e r d e n , als die e n g e n ; d a g e g e n leistet a b e r auch d e r g r ö f s e r e Effect j e n e r einen vielfachen E r s a t z für d e n M e h r a u f w a n d beim B o h r e n , w i e diefs auch die V e r s u c h e im F r e i b e r g e r Revier bewiesen h a b e n , die durch H e r r n B e r g r a t h v o n B e u s t zu u n s e r e r Kenntnifs g e k o m m e n sind * ) . W e n n D e l h i s in s e i n e r noch u n ü b e r t r o f f e n e n B e r g b a u k u n s t * * ) sich g e g e n die w e i t e n B o h r l ö c h e r ausspricht, weil sich in denselben d e r Besatz nicht in hinlänglicher Festigkeit anbringen l a s s e , so liegt hierin eben so w e n i g e i n e Ausschliefsung als eine Bestätigung j e n e r R e g e l ; d e n n e r selbst ¿riebt den Bohrer zu \ " Stärke a n , w o r a u s sich e i n e mit den unsern ziemlich ü b e r e i n s t i m m e n d e B o h r l o c h s w e i t e von 1 T V — e r g i e b t . B r a r d , in seinem schon e r w ä h n t e n W e r k e * * * ) u n d nach diesem Herr C. H a r t m a n n in seinem schätzbaren neuen Wörlerbuche macht in B e z u g auf F o r m u n d *)
N a n v e r g l e i c h e d i e T a b e l l e III. in d e m t r e f f l i e b e n A u f s a t z „ Z u s a m m e n s t e l l u n g b e r g m ä n n i s c h e r K r f a h r u n g s s ä t z e " im J a h r b u c h fiir den B e i g - und Hiittenmann auf das J a h r 1835. **) I. « a n d , S e i t e 2 1 9 . Z w e i t e A u f l a g e . ***) U e b e r s e t z u n g von C . H a r t i n a n n S e i t e 8 9 , 9 0 u n d 9 2 . * * * * ) Artikel „ H ä u e r a r b e i t e n " S e i t e 15 und 17. 3r T h e i l .
565 Grüfsc der Bohrer, Angaben, welche den oben mitgetheilten geradezu e n t g e g e n sind. Der Sachverständige wird indefs über die beiden sich widersprechenden Ansichten nicht lange im Zweifel sein. Zur Vergleichung füge ich noch hinzu, dafs die bei den oben erwähnten F r e i b e r g e r Versuchen gebrauchten Bohrer eine mit den hiesigen nahe übereinstimmende Stärke von — 1 | " hatten und dafs der Harzer Anfangsbohrer f ü r z w e i m ä n n i s c h e B o h r a r b e i t , nach Herrn Z i m m e r m a n n * ) , l f und der E r d b o h r e r besitzt. Eine solche Stärke dürfte mehr als hinlänglich sein für die dortigen Festigkeitsgrade. — Eine A n g a b e über die bei einmännischen Bohrern bestehenden Dimensionen kommt in genanntem W e r k e nicht vor. Ein vor mir liegender, in einer Schmiede bei Klausthal angefertigter B o h r e r , mifst 8 ' " ; es dürfte dieses daher ein einmännischer A b b o h r e r sein. Die R ä u m n a d e l ist von E i s e n , sie wiegt J Pfund, ist vom A u g e ab 2 0 ' ' l a n g , unmittelbar unter demselben 4 " ' dick und kostet 18 Kr. * * ) . — E s ist diefs bekanntlich dasjenige Gezähestück, welches zu Unglücksfällen am meisten Veranlassung geben soll, und welches daher auch immer die Aufmerksamkeit der Aufsichtsbehörden ganz bes o n d e r s in Anspruch genommen hat. — Um alle Gefahr zu beseitigen, ist in vielen Bergrevieren der Gebrauch der eisernen Nadel auf das Strengste •"erpönt, und die kupferne Nadel derselben substituirt w o r d e n . — Die Einführung der letztern hat nicht ohne viele Schwierigkeiten geschehen k ö n n e n , da die Bergleute sich durchaus nicht mit derselben befreunden konnten. Diese Abneigung ist jetzt noch so grofs, dafs die eiserne Nadel, ungeachtet der auf ihren Gebrauch gesetzten Strafe, gar nicht selten da noch g e funden w i r d , wo sie den jüngern Bergleuten dem Namen nach nur noch bekannt sein sollte. W e n n sie von dem die polizeiliche Aufsicht führenden Beamten nicht immer aufgefunden w i r d , so ist diefs der bewundernswürdigen Geschicklichkeit b e i z u m e s s e n , mit welcher die Bergleute das verbannte W e r k z e u g zu verbergen wissen. Ich bin weit entfernt, die eiserne Nadel von der Veranlassung zu Unglücksfällen frei zu sprechen, weil die Wahrscheinlichkeit des Feuerreifsens bei dieser gröfser ist, *) Im a n g e f ü h r t e n W e r k , 1. T h e i l , Seite 362. **) Kine k u p f e r n e N a d e l kostet 1 F l . 5 K r . bis 1 FJ. 48 K r .
566 als bei der kupfernen ; allein dafs deshalb j e n e bei der B o h r - und Schiefsarbeit mehr Unglücksfalle herbeiführen soll als diese, ist, wie es mir scheint, noch nicht erwiesen. E s mögen allerdings Bohrlochsexplosionen vorgekommen sein, die lediglich eine Folge des Gebrauchs der eisernen Nadel w a r e n ; mir ist jedoch noch keine bekannt g e w o r d e n ; dagegen erinnere ich mich sehr wohl einiger Unfälle, die dort v o r k a m e n , wo die kupferne Nadel gebraucht w u r d e . — Bekanntlich ist im E r z g e b i r g e die letztere allgemein eingeführt, und dennoch ereignen sich d o r t , u n geachtet der grofsen Vorsicht, mit welcher beim Schiefsen zu W e r k e gegangen w i r d , viele Unglücksfälle. Auf m e h r e n bedeutenden zum Theil ihrer musterhaften B e t r i e b s f ü h r u n g wegen renommirten W e r k e n in Deutschland, sind die eisernen Nadeln beibehalten w o r d e n und die Unglücksfälle sind keineswegs zahlreicher als in Sachsen und in denjenigen Revieren, in welchen die kupfernen Nadeln e i n geführt wurden. Auf den Kinzigthaler G r u b e n , wo wir ebenfalls kupferne Räumnadeln haben, ist früher schon ein Bergmann mit einer solchen verunglückt * ) , hier d a g e g e n kennt man noch nicht einen einzigen d e r a r t i g e n , von d e r eisernen Nadel herrührenden Fall, obgleich zur Zeit im J a h r 4 5 , 0 0 0 — 5 0 , 0 0 0 Bohrlöcher abgethan w u r d e n . Bei vorurtheilsfreier Ermittelung der Ursache der U n glücksfälle bei der Sprengarbeit wird man übrigens auch finden, dafs diese weniger in dem Ziehen der N a d e l , als in dem Besetzen und Anzünden des S c h u s s e s , so wie in dem Ausbohren und dem unzeitigen Herbeieilen zu einem scheinbar nicht gezündeten Schusse liegt. — Welchen A n theil dabei die Nadel hat, soll nunmehr darzuthun versucht werden. Die kupferne Räumnadel ist weit zerbrechlicher als die eiserne und wahrscheinlich in dem Verhältnisse der absoluten Festigkeiten beider Metalle. W e n n dieses V e r hültnifs nun auch keinesweges noch in konstanten Zahlen *)
D e r Bergmann trägt noch die Spuren des erlittenen Unfalls im Gesicht; er behauptet, dafs die Explosion beim Einschieben der Nadel in «las im ßohrloche befindliche lose Pulver entstanden s e i , indem er mit der Nadel etwas zu fest auf das Gestein gestolsen habe. So wenig das Factum in Zweifel gestellt w e r den kann, so ist die gegebene Erklärung über die Veranlassung da/.u dennoch keineswegs g e n ü g e n d , ja s o g a r , ich läugne es nicht, etwas unglaublich.
567 dargestellt werden konnte, so haben doch alle darauf g e richteten Versuche die Festigkeit des Eisens nahe zu 2 ergeben, wenn inan diejenige des Kupfers = 1 setzte. In gleichem Verhältnisse müfsten also auch die kupfernen Nadeln die eisernen an Dicke übertreffen, wenn sie gleiche Haltbarkeit besitzen sollten. Da aber eine solche Stärke eine zu grofse Weite der Zündröhre ergiebt, so hat man sich damit begnügt, die kupferne Nadel nur um 2— 2^'" vom Oehr bis gegen die Mitte stärker zu machen. Dafs jedoch eine solche Verstärkung das Abbrechen der Nadel beim Ziehen derselben nicht zu verhindern im Stande ist und die Zündröhre dennoch zu grofs wird, haben zahlreiche Fälle bis zur Evidenz dargethan. Die hier berührten Uebelstände, die zum Thcil noch in der Beschaffenheit des Gesteins ihren Grund haben, verdienen eine nähere Beleuchtung. In schiefrigem oder kurzklüftigem Gestein weichen die Bohrlochsflächen am meisten von der geraden Richtung ab, auch brechen hier kleine Gesteinstückchen los, so dafs die Wand des Bohrlochs entsprechende Vertiefungen erhält. Kommt nun zufällig über eine solche, oder über eine andere Unebenheit des Bohrlochs die Nadel zu liegen, so biegt sich diese beim Besetzen in die Concaviläten; sie wird auf ganz kurze Längen stark gekrümmt und mufs daher beim Ziehen um so eher brechen, j e stärker die Einklemmung war. Dafs dieses Brechen bei der kupfernen Nadel mehr vorkommt, als bei der festeren eisernen, ist natürlich. Der Bergmann, der nicht gerne die Mühe auf ein Bohrloch vergebens verwendet haben will, versucht nunmehr das Ausbohren desselben, um es von Neuem besetzen zu können. Bei unter sich sehenden Löchern, deren Ausbohren mit Wasser bewerkstelligt werden kann, hat diefs auch kein besonderes Bedenken, dagegen ist bei Firstenlöchern, wobei kein Wasser in Anwendung kommen kann, die Gefahr um so gröfser; aber dennoch geschieht das Ausbohren, ungeachtet des desfalls besiehenden Verbots und der anerkannten Gefährlichkeit. Durch die Wiederherstellung solcher Löcher wurden gewifs mehT Unglücksfälle herbeigeführt, als durch die Anwendung eiserner Nadeln. Da man sie jedoch ausschliefslich auf Rechnung der von dem Häuer begangenen Unvorsichtigkeit zu setzen pflegt, so bleibt der Anlheil der kupfernen Nadel an einem solchen Verfall eben so unbeachtet, als die Regel, welche
568 verbietet, dem Häuer Veranlassung zu einem gefährlichen U n t e r n e h m e n zu geben. In festem G e s t e i n , in welchem die Bohrlochswände regelmäfsiger w e r d e n , ist die Reibung an denselben und d a h e r auch die Wahrscheinlichkeit des Feuerreifsens mit der eisernen Nadel verhältnifsmäfsig w e n i g e r g r o f s , w e n n auch — das will ich wiederholt zugeben — gröfser als bei der kupfernen. Allein hier geht a u c h , w i e ebenfalls b e kannt, ein grofser Theil des Pulvers durch die Röhre, w e l che die kupferne Räumnadel zurückgelassen h a t , ohne W i r k u n g verloren, ja es ereignet sich, wiewohl selten, dafs alles Pulver durch die Zündröhre v e r b r e n n t , und Besatz und vorgegebenes Gestein unberührt l ä f s t , weil deren Durchmesser im Verhältnifs zum Durchmesser des B o h r lochs zu grofs w a r . Das Pulver wirkt also mit einem g e r i n g e m Theil seiner Kraft und die auf das Bohrloch v e r w e n d e t e Arbeit ist nur von theilweisen, in einzelnen Fällen s o g a r von gar keinem Erfolg. E s ist daher nichts n a t ü r licher, als dafs auf gleiche Masse Gestein eine g r ö f s e r e Zahl Bohrlöcher kommt und die Gefahr selbst im Verhältnifs zur Veranlassung, nämlich zur Zahl der Bohrlöcher, wächst. Ich habe seit mehren J a h r e n eine grofse Zahl V e r s u c h e , theils selbst g e m a c h t , theils durch verschiedene Steiger machen lassen, in der Absicht, die längst b e h a u p tete Gefährlichkeit der eisernen Nadel auf das Unzweifelhafteste entweder nachzuweisen, o d e r mit Grund in A b r e d e stellen zu können. Die Nadel w u r d e bei diesen Versuchen zwischen zwei schwere Q u a r z - o d e r a n d e r e f e u e r g e b e n d e W ä n d e gebracht und dann in ähnlicher Art g e z o g e n , wie bei der Sprengarbeit. Das Resultat fiel dahin a u s , dafs man es in seltenen Fällen zu Funken, aber auch nicht ein einziges Mal zu einer E n t z ü n d u n g des zwischen den W ä n den und in der unmittelbarsten Nähe der Nadel befindlichen Pulvers bringen konnte; gleichviel, ob dieses feines v o r zügliches B ü c h s e n - oder grobes gutes Sprengpulver war. D a g e g e n gelang die Entzündung des Pulvers mit w e n i g e n Ausnahmen, wenn man sich statt der eisernen Räumnadel eines Shihlstabes bediente, so wie denn eine solche auch in vielen Fällen eintrat, w e n n die Nadel von Aufsen z w i schen die W ä n d e eingetrieben wurde. — Die beim Ziehen der Nadel sich zeigenden Funken hatten ein ganz a n d e r e s A n s e h e n , als die durch den Stahlstab e r z e u g t e n ; j e n e w a -
569 ren nämlich klein, matt und manchmal kaum bcmerklich, diese dagegen stark und hellglänzend. — Dafs den von d e r Räumnadel h e r r ü h r e n d e n Funken die Eigenschaft a b ging das Pulver zu e n t z ü n d e n , vermag ich nicht genügend zu e r k l ä r e n ; ich theile übrigens vollkommen die anderwärts * ) schon ausgesprochene Ansicht, dafs die Temperatur der Funken nicht hoch g e n u g s e i , um eine Entzündung des Pulvers zu b e w i r k e n , — ohne deshalb aus dem Beobachtungsresultat die völlige Entzündungsunfähigkeit der durch die eiserne Nadel erzeugten Funken deduciren zu zu wollen; denn dazu bedarf es, bei der grofsen Wichtigkeit des G e g e n s t a n d e s , einer F o r t s e t z u n g der Versuche, und z w a r mit Nadeln von mehren Eisensorten. Ein weiteres sehr beachlungswerthes, j e d o c h nicht unerwartetes, Ergebnifs der angestellten Versuche bestand in dem Ausbleiben aller, auch selbst der kleinsten Funken, w e n n die Nadel vorher mit Oel bestrichen w u r d e ; die Funken stellten sich erst nach einem vielmaligen Gebrauche einer so behandelten N a d e l , also wahrscheinlich erst dann wieder ein, w e n n die Nadel ihrer fettigen Theile w i e d e r entledigt war. Bediente man sich endlich einer mit Rost belegten N a d e l , so fand man bald eine Bestätig u n g der längst gemachten E r f a h r u n g , dafs diese, in Folge a n g e n o m m e n e r gröfserer Härte, vorzugsweise und zum Theil leicht F e u e r g e b e n ; indefs zur Pulverentzündung kam es auch dabei nicht. E r w ä g t man n u n , dafs bei den Versuchen ein leicht f e u e r g e b e n d e s Gestein, bei einigen sogar Quarz angewend e t , dafs die Nadel mit Pulver umgeben und mit einer Reibung auf den rauhen Gesteinswänden gezogen wurde, wie sie auch nicht im Entferntesten bei der Sprengarbeit vorkommt, indem das Bohrloch immer plattere Flächen bild e t , so wird man schwerlich die Gefahr so grofs finden, als sie bisher geschildert w u r d e . — Dazu kommt nun noch, dafs die Nadel vor dem Gebrauch mit Oel, oder mit einer Speckschwarte bestrichen wird ( w a s wohl kein vorsichtiger Häuer unterläfst; ein Unvorsichtiger aber kann nicht blos bei der e i s e r n e n , sondern auch bei der kupfernen Nadel v e r u n g l ü c k e n ) , dafs auf die Patrone allemal ein Papierpfropfen — an vielen a n d e r n Orten ein Holzpflock — und *)
Freiberger Jahrbuch für den Berg- und Hiitteninann auf 1836, Seite 2.
570 darauf erst ein Besatzmaterial kommt, welchem die Eigenschaft des Feuergebens abgeht, und dafs endlich, während dem Besetzen, die Nadel einige Mal drehend um 1" vorgerückt wird, damit sie sich später, nach beendigtem Besetzen, um so leichter und gefahrloser ziehen lasse. Unter Anwendung dieser Vorsichtsmafsregeln kann es im schlimmsten Falle nur über dem Papier- oder Holzpfropf Funken geben, indem die Nadel unter demselben nur an weichen Körpern — Pulver und Papier — anliegt. J e n e Funken aber finden an der Nadel, an den Wänden des Bohrlochs, so wie an dem äufserst engen Raum zwischen beiden, so viele Hindernisse, dafs sie das Pulver in zündendem Zustande kaum erreichen dürften. Wird ferner jede im Gebrauche befindliche Nadel zwei oder dreimal im Jahre ausgeglüht, um den successive a n genommenen Härtegrad wieder herabzustimmen, wird nur gutes weiches Eisen zu Nadeln gewählt und jedes Stück als unbrauchbar entfernt, welches beim Feilen harte oder stahlartige Stellen wahrnehmen läfst, und wird zuletzt die Nadel gegen den Rost geschützt, und bevor sie in ein Magazin oder auf längere Zeit aufser Gebrauch kommt, mit Oel bestrichen: — dann dürfte eine Sicherheit erreicht sein, die durch die Anwendung der kupfernen Nadel wenigstens nicht übertroffen wird *). *)
D i e Wichtigkeit des Gegenstandes veranlafste niicli die früher ausgeführten und oben mitgetheilten Versuche mit der eisernen Nadel fortzusetzen. Dabei gelangte ich zn einem Krgehnifs, dessen Mittheilung ich mir nachträglich nicht versagen kann und darf. Da mir zwei schon gebrauchte Quarzwände nicht rauh g e n u g waren, so liefs ich deren bei dein Versuche sich berührende Flächen init einem Stnfleisen bearbeiten und damit einen grofsen Theil der ursprünglichen Bruchfläche vertilgen. Ks wurde hierauf die untere Qnarzwand, wie gewöhnlich, mit Pulver bestreut, dann die Nadel und zuletzt die zweite Quarzwand auf die erste gelegt. Die obere Wand ( d e r e n Gewicht nicht genau bekannt i s t , beiläufig aber 5 Pfd. beiragen haben m a g ) ward hierauf mit 190 Pfd. belastet und dann die Nadel auf die g e wöhnliche Weise gezogen. Jetzt entzündete sich das Pulver, auch selbst dann noch, als die Nadel mit Oel bestrichen ward. D i e Nadel hatte dabei aber auch so auffallend tiefe Furchen erhalten, dafs sie unter gleichen Umständen in kurzer Zeit v ö l lig unbrauchbar gewesen sein würde. Bedenkt man nun, dafs liier die Kntzündungsbedingungen absichtlich herbeigeführt w u r d e n , und zwar unter Verhältnissen, wie sie bei der .Sprengarbeit nie eintreten, so wird man in dem Ergebnil's des initge-
571 Bevor ich diesen Gegenstand verlasse, kann ich nicht umhin, auch noch die hölzernen Nadeln zur Sprache zu bringen. Nachdem man glaubte, diese einer ewigen Vergessenheit überliefert zu h a b e n , taucht in der neueren Zeit wieder eine Empfehlung derselben auf. Herr Regierungsrath S t i e h l e r in W e r n i n g e r o d e hat nämlich im A r chiv für Mineralogie, Bergbau etc. Bd. XVI, Heft 1, S. 376 u. f. einen Apparat bekannt g e m a c h t , der eine Erfindung des Untersteigers K u r t z zu Klausthal sein soll und dessen Auszeichnendes in e i n e r hölzernen Räumnadel und in einem zum Theil aus Holz bestehenden Stampfer besteht. Auch hierher w u r d e im August 1841 ein solches dem diesseitigen Finanzministerium übermachte Gezähe geschickt, um Versuche damit anzustellen. Das Resultat der Versuche fiel indefs, wie nicht a n d e r s zu erwarten w a r , so ungünstig aus, dafs eine W i e d e r h o l u n g derselben unverantwortlich g e w e s e n sein würde. — Beim Lettenbesatz hielt allerdings die Nadel, die nach Vorschrift aus festem Holze g e fertigt und dann geölt w a r d , einige L ö c h e r , bei Schwerspathbesatz selten mehr als 3 Löcher, in den meisten Fällen aber w a r sie schon nach dem ersten Loch völlig unbrauchbar, indem sie e n t w e d e r beim Ziehen abbrach, oder ganz zerquetscht zum Vorschein kam. Da nun einmal u n s e r e Bohrlöcher nicht ohne Hülfe des Fäustels besetzt w e r d e n k ö n n e n , w e n n sie wirken sollen, so bekam natürlich der hölzerne Stampfer gleich einen so starken Bart, dafs ein Stück abgeschnitten w e r d e n mufste. Diefs Abnehmen des Stampfers war vorzugsweise beim Schwerspathbesatz nothwendig. Bei Allem dem war es nicht einmal möglich, dem Besatz die gehörige Festigkeit zu g e b e n , was zur Folge hatte, dafs die Wirkung des Schusses n u r eine theilweise w a r , und dafs beim Ziehen der Nadel kleine Schwerspathstückchen in die Zündröhre fielen, w o durch das Abthun des Schusses überdiefs noch gefährlich w u r d e . Auf mildem Gestein, wo w e n i g Schiefsarbeit vorkommt und wo die Löcher mit einem weichen, von festen tlieilten Versuches immer nocli keinen haltbaren Grtind zur fern e m Verfolgung der eisernen Nadel finden. Es sind aucli später noch Qnarzmassen durchfriert worden, deren Fertigkeit grofs w a r , so dafs man bei trockenen Bohrlöchern die Funken büschelförmig aus derselben herausfahren sali, ohne dafs sich der geringste Anfall ereignete, oder dafs beim Besetzen oder Ziehen der Nadel bedenkliche Erscheinungen eingetreten wären.
572 Körpern durchaus freien Material besetzt w e r d e n können, m a g ein solches Gezähe einige Zeit gebraucht w e r d e n könn e n , da hingegen, wo die Schiefsarbeit von grofsem U m f a n g e und das Gestein fest ist, wird der Erfolg auch g e g e n die bescheidensten Erwartungen zurückstehen. F r ü h e r e Versuche haben diefs auch schon zur Genüge d a r gethan und die Vermulhung gerechtfertigt, welche damals schon ausgesprochen wurde * ) . Kurz, diese hölzernen G e zähestücke sind bei festem Gestein ohne allen praktischen W e r t h und es ist dabei nichts zu l o b e n , als die gute A b sicht, mit welcher deren A n w e n d u n g , freilich etwas zu allgemein, empfohlen wurde. Die Erfindung ist übrigens keine n e u e , denn schon im J a h r e 1818 ( w e n n ich nicht i r r e ) bediente sich d e r Bergmeister S p a n g e n b e r g zu Suhl sowohl d e r Nadeln als Stampfer von Holz. Der K r ä t z e r ist 2 4 — 2 6 " l a n g , 4 ' " und H ' " stark, wiegt | Pfund und kostet 12 Kr. E r ist auf j e d e r Seite in eine kreisförmige Platte umgebogen. Beide Platten sind aber von ungleichem Durchmesser, damit der Krätzer bei Bohrlöchern von verschiedener Weite desto zweckmäfsiger gebraucht werden kann. Es fehlt also diesem Krätzer das Oehr zur Befestigung eines bei nassen Bohrlöchern in A n w e n d u n g kommenden Wischers. Dieser mufs daher an einer der Platten angebracht w e r d e n . Der S t a m p f e r , Figur 11., ist von gewöhnlicher Form, 2 4 " lang, in der Mitte und 5 ^ " ' , an dem Kopf 5 und 6 " ' dick und unten mit einem — 2 " l a n g e n , am E n d e des Stampfers weiten und 2 " ' tiefen Kehle versehen. Hier ist die ganze Breite 7 " ' und die Stärke 4 ' " . Sein Gewicht ist 2 ^ — 2 1 Pfund; danach kostet er 2 7 — 3 0 K r . Der L e t t e n b o h r e r , Figur 12., ist dem hiesigen Häuer ein unentbehrliches Gezähestück, weil das Ausletten d e r Bohrlöcher, wegen der drusigen Beschaifenheit der Gänge, oft vorkommt. Der Lettenbohrer ist im Ganzen 2 3 — 2 4 " l a n g , wovon IT — 1 8 " auf den schmalen, unten 5 — 6 " und oben unter dem Kolben 1 2 " ' starken Theil kommen. Der mit einem 1 " weiten runden Loche versehene K o l b e n theil ist 6 " — 6 " 3 " ' lang, 1 " dick, am Loch 2 " 3 " ' breit und am Kopf, dem obern E n d e des Lettenbohrers, 1 " stark. Das Gewicht ist gewöhnlich 7£ P f u n d ; er kostet 1 Fl. 18 Kr. *)
Archiv für Bergbau und Hüttenkunde I. Reihe, Band II. S. 12.
573 Die Häuer verfertigen die Patronen wie die Raketen selbst. Die ältere Palrone hatte 7 " ' Durchmesser und war lang. Von diesen Patronen gingen 9 Stück auf 1 Pfd., so dafs eine Patrone 3 , 5 5 6 Loth wog. Nach einer andern noch genaueren Ermittelung w o g e n 100 Zoll 1,8 Pfd. oder 57,6 Loth. Die Patronen, welche in der neuern Zeit, seitdem das Ausleeren des Pulvers in die Bohrlöcher verboten ist, angefertigt w e r d e n , haben einen Durchmesser von 8 " ' und eine L ä n g e von 6 " . E s gehen 7 Stück auf 1 Pfd., so dafs eine Patrone 4 , 5 7 1 Loth wiegt. Das Besatzmaterial besteht aus quarzfreiem Schwerspath o d e r Bohrmehl. W e n n auch der Schwerspath nicht bei j e d e r Arbeit bricht, und zuweilen sogar von einem a n dern Stollen herbeigeschafft w e r d e n mufs, um ihn möglichst rein zu bekommen, so kann derselbe dennoch eben so gut wie das Bohrmehl als kostenfreies Besatzmaterial betrachtet werden. E s ist zu verschiedenen Zeiten die Einführung der Lettenwulgern versucht w o r d e n ; da j e d o c h die Kosten der Anfertigung sich jährlich auf 5 0 — 60 FI. belaufen würden und da der L e t t e n b e s a t z , rücksichtlich des Effects kein Aequivalent für den Schwerspath abgegeben haben soll, so behielt es bei den Versuchen sein Bewenden. Es verdient zwar noch angeführt zu w e r d e n , dafs die Räumnadeln vom Schwerspathe ungleich mehr als vom Lettenbesatz angegriffen w e r d e n , und dafs der daraus sich e r g e b e n d e Mehraufwand für das g e n a n n t e Gezähestück einen ansehnlichen Theil der durch A n w e n d u n g des Schwerspaths erwirkten E r s p a r n i s absorbirt. Die gröfsere Bequemlichkeit, welche der auf den Gängen selbst b r e c h e n d e Schwerspath den Häuern gewähl t, so wie die bereits erwähnte g r ö f s e r e Leistung der mit demselben besetzten L ö c h e r , mufs demnach allein die Beibehaltung dieses Materials rechtfertigen. Bei kupfernen Nadeln w ü r d e indefs nothwendig der Lettenbesatz angewendet w e r d e n müssen, da diese ebensowohl von dem Schwerspath, wie von j e d e r andern Gesteinart zu sehr angegriffen w e r d e n . Die auf den Kinzigthaler Gruben gemachten E r fahrungen haben e r g e b e n , dafs eine Nadel bei Leitenbesatz 7 — 8 Monate brauchbar sein konnte, während sie unter gleichen Umständen bei Schwerspath nach 3 Monaten völlig (leslruirt war.
574 A n d e r e Besatzmaterialien, auf welche neuerdings w i e der die Aufmerksamkeit durch den Herrn Geschwornen C. E y sen. in Riegelsdorf gelenkt wurde, besteht in Sand, Letten und in dem Pflock * ) . Man wird sich erinnern, dafs diese Gegenstände schon oft in Vorschlag gebracht wurden. Schon vor 25 Jahren hatte ich Gelegenheit einer P r ü f u n g des in Rede stehenden Materials beizuwohnen. Von den damals geschlagenen Bohrlöchern wurden nur w e n i g e mit vollständigem Erfolg gesprengt, die meisten aber v e r sagten ganz und die übrigen wirkten nur sehr schwach. Das Gestein, in welchem die Versuche gemacht w u r d e n , w a r Grauwacke und Grauwackenschiefer. Da j e n e V e r suche so wenig befriedigten, so w u r d e die Besetzung mit weichem Thonschiefer beibehalten. Demungeachtet habe ich das empfohlene Material a u f ' s Neue versucht u n d d a bei, so weit es thunlich w a r , das von dem Herrn B e r g geschwornen E y beschriebene Verfahren befolgen lassen. Zu meinem Bedauern mufs ich jedoch bemerken, dafs sich das erwähnte Besatzmaterial — mit Ausnahme des Pflocks, der von den Versuchen ausgeschlossen geblieben ist, weil ich mir von diesem am wenigsten versprach — auch diesmal nicht bewährt hat. — Wurden schwache Löcher bei mittlerer Festigkeit mit Sand oder weichem Letten besetzt, dann stellte sich bei recht vielen eine gute W i r k u n g ein; es versagten jedoch immer mehr als beim Schwerspath. Bei starken Löchern h i n g e g e n , o d e r bei festem Gestein, blieb die Wirkung der L e t t e n - oder Sandbesetzung g e g e n die Schwerspathbesetzung so sehr z u r ü c k , dafs über die gänzliche Unanwendbarkeit gedachten Materials bei dem hiesigen Betriebe auch nicht dem geringsten Zweifel Raum gestattet werden kann. — J e d e s bei L e t t e n - oder S a n d besatz stehengebliebene Loch wurde vollständig gesprengt, w e n n man es mit Schwerspath besetzte. Ungeachtet der schönen Theorien, welche schon ü b e r den weichen Besatz aufgestellt w u r d e n , und ungeachtet des A u f w a n d e s von Scharfsinn, welchen man auf deren B e g r ü n d u n g verwendete, hat es mir doch nie recht einleuchten wollen, dafs nicht auch das festeste Material zugleich das b e s s e r e sei. Soll das Pulver w i r k e n , so mufs es g e g e n die Mündung des Bohrlochs einen Widerstand finden, *)
Archiv Bd. XVI. 1. Heft, S. 272 u. f.
575 der w o möglich denjenigen des vorgegebenen Gesteins noch übertrifft, und dazu wird nur eine im Bohrloch möglichst festgestampfte, aber keine lockere und auch keine weiche Masse verhelfen. Die Bohrlöcher w e r d e n e n t w e d e r nafs oder trocken geschlagen. Das Nafsbohren findet eine lästige Beschränk u n g in den vielen kleinen Drusen und in der ungleichen Festigkeit der G a n g - und Gesteinsmassen. Dadurch wird der Bohrer beim Nafsbohren viel mehr von der Bohrlochsrichtung a b g e l e n k t , als beim T r o c k e n b o h r e n , w a s , wenn dieser Uebelstand ohne W i r k u n g auf das Bohrloch bleiben soll, einen Zeilaufwand in Anspruch nimmt, der nicht selten gröfser ist, als beim Trockenbohren. Daher kommt es a u c h , dafs von allen Bohrlöchern, also auch mit Hinzurechnung der Firstenlöcher, die nicht nafs gebohrt werden können, beiin Firstenbau nur 2 0 — 23, dagegen vor Oertern im geschlossenen N e b e n g e s t e i n , 7 0 — 75 Proc. nafs g e bohrt w e r d e n . Das Nafsbohren hat so entschiedene Vorz ü g e vor dem Trockenbohren, dafs es nicht g e n u g empfohlen w e r d e n kann. Diese Vorzüge verlieren sich jedoch wie das Gestein an Festigkeit abnimmt. Hierüber angestellte Beobachtungen haben mir e r g e b e n , dafs im festen Gestein, in welchem in der Stunde nicht mehr als 3 — 5 " gebohrt w u r d e n , der Gewinn an Bohrlochtiefe beim Nafsbohren 2 2 — 2 4 Proc., in mittelfestem Gestein, in welchem in der Stunde 8 — 1 0 " gebohrt w u r d e n , 12 — 1 5 Proc. und in gebrochenem Gestein, in welchem in der Stunde 13 — 1 4 " gebohrt w e r d e n konnten, d a g e g e n nur 6 — 7 Proc. betrug. Diese nicht unbeträchtliche Differenzen erklären sich wohl am einfachsten d a d u r c h , dafs bei gleich tiefen und gleich weiten Bohrlöchern auch ziemlich gleich viel Bohrschmand aus dem Bohrloche e n t f e r n t , und hierauf gleich viel Zeit v e r w e n d e t w e r d e n mufs. Die übrige Zeit kommt demnach allein auf das Bohren, und da dieses nun im festen Gestein länger dauert als im gebrochenen Gestein, so bleibt der erweichenden o d e r auflösenden Kraft des Wassers eine g r ö f s e r e Wirkungsdauer auf die Gesteinspartikeln, die d a g e g e n im milden Gestein der zermalmenden Wirkung des Bohrers schon w e i c h e n , w e n n das eben erst neu hinzugekommene W a s s e r den beabsichtigten Einflufs auszuüben b e g i n n t ; o d e r : es verschwindet bei einer geringen Festigkeit die Wirkung des W a s s e r s mehr unter den raschen Fortschritten der B o h r a r b e i t j während sie bei einer g r ö -
576 fsern Festigkeit und bei langsamem Vorrücken des B o h r e r s Gelegenheit hat, sich zu einer bedeutenden Gröfse zu entwickeln. Der Vortheil des Nafsbohrens besteht indefs nicht a l lein in dem Zeitgewinn, sondern auch neben der U n s c h ä d lichmachung des trockenen Bohrstaubes für den Arbeiter, in einer namhaften E i s e n - und Stahlersparnifs, als einer directen Folge der geringerern Abnutzung der Bohrer auf beiden Seiten. Eine numerische Darstellung dieser E r s p a r u n g kann ich zu meinem Bedauern nicht mittheilen, weil Versuche hierüber noch nicht angestellt wurden. Dafs bei allen nassen Bohrlöchern zuletzt trocken g e bohrt werden mufs, damit das Bohrloch trocken und das Pulver gegen das Feuchtwerden geschützt, überdiefs die Dampfbildung, so weit sich diefs hierdurch bewirken läfst, verhindert w e r d e , ist eine eben so bekannte S a c h e , als dafs derselbe Zweck durch das Auswischen des Bohrlochs, mittelst eines an den Krätzer befestigten Lappen oder P a pier, erreicht werden kann. In neuerer Zeit darf keine Patrone mehr in das Bohrloch ausgeleert werden, auch selbst dann nicht, w e n n das Bohrloch unter sich sieht und trocken ist. Das Verzetteln d e s Pulvers und das leichtere Feuchtwerden desselben sind die geringsten Bedenken beim Laden der Löcher mit b l o fsem P u l v e r ; viel bedeutsamer ist die damit v e r b u n d e n e Gefahr. Es befinden sich hier noch zwei H ä u e r , welche in f r ü h e r e r Zeit durch dieses Verfahren Beschädigungen erlitten, deren eine in dem Verluste eines Auges bestand. In beiden Fällen wurde versucht, mit dem Krätzer einzelne an den Wänden des Bohrlochs hängen gebliebene P u l v e r k ö r n e r nachzuschieben, und dadurch die Entzündung v e r anlafst. In einem dritten mir bekannten Fall soll die E n t zündung und Beschädigung durch die im Bohrloch in vorhin erwähnter Absicht gebrauchte Bäumnadel dadurch entstanden sein, dafs diese mit daran h ä n g e n d e n P u l v e r k ö r nern unvorsichtiger Weise durch die ü b e r dem Bohrloche befindliche Lichtflamme gezogen wurde. Möglich ist es aber a u c h , dafs die Entzündung ohne Vermittelung der Nadel, und z w a r unmittelbar vom Lichte aus, entstand. Das Ausleeren der Patrone geschah in der guten A b sicht, das Pulver näher zusammen zu bringen und Raum für den Besatz zu gewinnen. Da dieser j e d o c h nur dem Volumen der Patronenhülse entsprechen konnte, so mufste
577 er natürlich auch klein sein, was auch die deshalb a n g e stellten Versuche dargethan haben. Aus diesen geht nämlich hervor, dafs j e n e Raumdifferenz, bei etwa 8 " ' starken Patronen, bis zum Verschwinden klein ist, dafs hiergegen bei etwa 7 ' " Patronenslärke, nach erfolgter Feslstampfung einer Patronenlänge von 1 0 " sich ein Raumgewinn von 0 , 7 — 0 , 8 " e r g a b , wenn die Patrone ausgeleert und die Hülse zurückbehalten wurde. Dieses Resultat deutet d a r auf h i n , dafs der Durchmesser d e r Patrone dem Durchmesser des Bohrlochs im Pulversack möglichst nahe kommen mufs, und nur um so viel kleiner sein darf, als gerade zum bequemen Einschieben der Patrone nothwendig ist. Ist die P a t r o n e so s t a r k , dafs sie nur den Stöfsen eines Gezähestücks weicht, dann ist die Arbeit nicht ohne G e f a h r , weil der Häuer sich g e r n e hierzu des besonders bequemen Stampfers bedient. Ueber das B e s e t z e n und A b t h u n der Bohrlöcher ist Nachstehendes zu b e m e r k e n : Man hat b e o b a c h t e t , dafs bei einer mittleren Weite d e s Bohrlochs im Pulversack von 1 " das Pulver sich ziemlich genau auf die Hälfte der Patrone, und w e n n mit Bohrmehl besetzt wird, dieses auf £ der Patrone, in welche es vorher gefüllt wird, zusammenstampfen läfst. Bei der übrig e n s sehr beschränkten A n w e n d u n g des Bohrmehls wird, da es nicht in hinreichender Menge vorhanden ist, g e w ö h n lich zuletzt noch mit Schwerspath besetzt. Auf die Patrone folgt ein Papierpfropfen, der mit dem Stampfer festgestofsen wird. Der Gebrauch des Fäustels kann nur mit der gröfstcn Vorsicht stattfinden und es müssen hierbei, so wie auch noch bei den ersten Grandsätzen, alle heftigen Schläge um so mehr vermieden w e r d e n , j e mehr man von der Vorzüglichkeit des Pulvers überzeugt ist. — Noch ehe mir die Mittheilung in dem F r e i b e r g e r Jahrbuch für den Bergund Hüttenmann, J a h r g a n g 1 8 4 1 , S. 115 über die explodirende Eigenschaft des Pulvers zu Gesicht kam, wurde ich durch einen schon vor meiner Zeit auf den hiesigen W e r k e n vorgekommenen Unglücksfall auf die Gefahr aufmerksam g e m a c h t , der sich der Häuer durch zu heftige Schläge auf den ersten Besatz aussetzt. Um sowohl die Häuer als mich selbst mit dieser gefährlichen Eigenschaft des Pulvers näher bekannt zu machen, stellte ich nun, auf j e n e Mittheilung von F r e i b e r g h i n , mit verschiedenen mir zu Gebote stehenden Pulversorlen Versuche an. Es wurK a r s i e n 11. v , D e c h e n Archiv X X . Bd.
37
578 den gleiche Quantitäten Pulver in gleich grofse Papierchen gebracht und auf diese auf dem Ambos Schläge von m ö g lichst gleicher Stärke geführt. Das Ergebnifs war, dafs bei einem vorzüglichen Pulver aus der Fabrik des L. R i t t e r zu Altenkirchen in Rheinpreufsen, — dessen Zusammensetzung nach einer gefälligen Mittheilung des Herrn F a brikanten, aus 68,35 Theile Salpeter, 14,22 Schwefel und 17,43 Kohle in 100,00 bestand * ) 2 3 , 3 ; bei einem andern minder guten Pulver aus einer W ü r tembergischen Fabrik, aber nur 13,3 Entzündungsfälle auf 100 kamen. Bei einer dritten ebenfalls sehr guten Pulversorte, jedoch von feinerem Korn, kamen bei kräftigem Schlägen sogar 90 Explosionen auf 100 Falle. Als das R i t t e r sehe g r o b - und dabei sehr ungleichkörnige Pulver, durch Z e r schlagen der gröfseren Körner, auf ein mit dem vorigen ziemlich gleiches Korn gebracht und ebenfalls heftigem Schlägen ausgesetzt wurde, entzündete sich dasselbe in 1 0 0 Fällen auch 6 7 — 7 0 Mal. Bei schwachen Schlägen erfolgte eben so wenig eine Entzündung als bei einer lOfpfündigen Kugel, die man in einem desfalls hergestellten Apparat von einer Höhe von 17^ Zoll auf das Pulver herabfallen liefs. Diese Beobachtungen stimmen demnach im W e s e n t lichen mit den in Freiberg gemachten überein, und dürften zu der Regel führen, dafs die Enlzündungsfähigkeit d e s Pulvers, unter übrigens gleichen Verhältnissen, einigermafsen mit der Gröfse des Korns im Yerhältnifs stehe, dafs eine Explosion um so mehr zu befürchten, je heftiger der dasselbe treffende Slofs oder Schlag sei, und dafs ein weicher Papierpfropfen, unmittelbar auf der Patrone, jedem andern festern Körper, also auch dem Holzpflock, aus dem Grunde vorzuziehen sei, weil er zur Fortpflanzung der empfangenen Erschütterung weniger geeignet ist. Bei den besetzten Löchern verhalten sich die ausgefüllten Räume *) D a s P u l v e r , welches in F r e i b e r g zu Versuchen iliente, bestand' aus 63,3 T h e i l e S a l p e t e r , 20,0 Schwefel, 16,7 Kohle.
579 nach der Festigkeit oder nach der Stärke des vorgegebenen Gesteins am Pulversacke etwa wie folgt:
Tab. IV. Füllung des Bohrlochs mit
Pulver Papierpfropfen Besatz
Bei festem oilei Bei mildem oder mich bei 1 5 — 2 0 " auch bei 1 0 — 1 5 " vorgegebenem vorgegebenem Gestein Gestein Procente
Procente
44,58
32,85
4,78
4,67
50,64
62,48
W e n n Bohrmehl beim Besetzen verwendet wird, so nimmt dieses mit 2 0 — 2 5 Proc. an der Besatzmasse Theil. In Betreff der zum Besetzen erforderlichen Zeit findet s i c h , dafs bei den untersichsehenden, söhligen und den letztern ähnlich gerichteten Bohrlöchern 0 , 7 und bei Firstenlöchern 0 , 8 Minuten auf den Zoll Bohrloch kommen. Die zum Anstecken erforderliche Zeit beträgt noch zwischen 0 , 2 und 0 , 3 Minuten, so dafs man im Durchschnitt auf den Zoll Bohrloch 1 Minute wird rechnen können. Das Mehr oder W e n i g e r wird durch den Aufenthalt bedingt, welchen das Wegbringen der Gerüste veranlafst. Zum Abthun der Bohrlöcher bedient man sich der Raketen, deren so viele in einander gesteckt werden, als es die Tiefe des Bohrlochs erfordert. An die Raketen wird ein abgebähtes Schwefelmännchen befestigt, dessen Länge sich nach der Entfernung r i c h t e t , die der Häuer bis zu einem gefahrlosen Standpunkt zurückzulegen hat. — Wenn gefüllte Strohhalme, so wie Röhrchen von Schilf etc., in sofern eine gröfsere Sicherheit darbieten, als sie nicht plötzlich das Pulver im Bohrloch erreichen, wenn unglücklicher W e i s e der Zünder zu früh F e u e r fängt und somit dem Häuer noch Zeit bleibt, sich wenigstens der gröfsten G e fahr zu entziehen: so ist gleichwohl ihre Anwendung auch wieder nicht ohne Gefahr und ihre Anschaffung umständlich und kostspielig. Die behauptete Gefahr besteht darin, dafs bei einer nicht sorgfältigen Füllung das Fortbrennen des Pulvers unterbrochen, dadurch aber das Ginschlagen des Feuers im Pulversack verzögert und das Herbeifahren 37 *
580 des Häuers zu einer Zeit veranlafst, wo der Gefahr nicht mehr ausgewichen w e r d e n kann. W e n n man die Freiberger Zünder einführen wollte, so könnte diefs, nach den dort bestehenden Anfertigungsk o s l e n , nicht unter einem jährlichen Aufwand von 8 0 FI. geschehen. Dieser Betrag könnte nun, da die Raketen auch einige Kosten verursachen, nicht in Betracht kommen, wenn die kostspieligem Zünder anderer Art dem Arbeiter die beabsichtigte gröfsere Sicherheit g e w ä h r t e n ; da diefs i n defs nicht erwiesen ist, vielmehr angenommen werden kann, dafs in dieser Beziehung a n d e r e Zünder die Raketen nicht n a c h s t e h e n , so ist auch noch kein hinreichender Grund zur Abschaffung j e n e r vorhanden. Leistung des H ä u e r s und des Pulvers bei Bohr- und Schiefsarbeit.
der
Die Leistung des Häuers bei dem Bohren hängt n a türlich gar sehr von der Festigkeit der G e s t e i n s - und Gangmasse ab; daher können die hier vorkommenden A b weichungen auch nur als ganz natürliche Erscheinungen betrachtet werden. — Die Wirkung des Pulvers hängt von mehren gleich einflufsreichen Factoren a b , indem dieselbe nicht blos durch die Festigkeit, sondern auch noch durch die Qualität des Pulvers und durch die Geschicklichkeit des Häuers bestimmt wird. Die vielen in verschiedenen Zeiten zu verschiedenen Zwecken angestellten Versuche haben die in nachfolgender Tabelle V. zusammengestellte, hierher gehörigen Resultate ergeben:
13,80 3,60 38,74 14,29 5,58
0 26 1.71 1,00 0,38
IM
1
1
O"
1 i 1
S|SJBI1I|3))|U1
1
1
äs en
co -i-i
co
© ^ © | ^ © ©
O~
1 in w
1
6,79 6,52 0,15 0,25 3.49 2,30 0,048
i 1 . 1
IM
1
1
Oi '
1
1
1 CO «
«
in
^
1,00
OO
2,56
15,50 6,94 0,06 0,17 2.50 1,52 0,028
1,00
*n 3,85
IN
26,71 22,12
J i p j u JCS
Abbau (Firstenstöfse)
aSipunjsgi 1,00
J1[33|1[0S
26,73 17,68
jrfi|j0|ji|(jg
Wilhelmstollen, gutes gebrochenes Gestein
aSipunjss 23,46
UI
1.70
inS
13,21
J 5 ICI U 'H U ! sau -ajjOMaS j i p u p x i u| 0,11 0.27 3,57 2,36 0,043
U,)|L|JJ!|3L»
8,96
Ji>l|00|JI|0{]
1,00
UDPUUJD
34,62
20,89
_
23,06
JTIV
31,96
' l ' J d ! ipnBJq -jaAiaApij H02 ui uauoj) -"«J "P asjo.if) lioz ui Jaqao) -ji|0H-[>aj»ij. u
2,42
i
Löcher| Zoll
Zu 1 Kubikfuls geworfenem lockeren Gestein kommen PUNJJ
Gesammtstrecken-
Arbeiten
Zahl der gebohrten
Von 100 Bolirlöchern haben geworfen
I3A|11J
der
Bezeichnung
Verfahrene Schichten
sjnjqiqn)] w Ujajs -a*) S3J3]|30[ gauaj -JOMaSuiajsq )uiuio^
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582 Zur Vervollständigung vorstehender Uebersicht ist noch hinzuzufügen : Rechnet man die zwölfstündige Schicht zu u n d die achtstündige zu 7 Arbeitsstunden, so kommen auf die g e n a n n t e n Arbeiten pro Stunde Arbeitszeit r e s p . 0 , 3 4 6 Bohrloch mit 4 , 5 6 6 " u. 1,28 Kubikf. g e s p r e n g t e s Gestein - 3 , 3 4 3 " u. 0 , 9 7 0,243 0,285 - 4,081 " u . 1,63 E s ist nicht selten, dafs im Wilhelmstollen mit einem Bohrer nur 1,2 — 1 , 4 Zoll und auf festen Stellen des S c h i n d ler Ganges zuweilen nur 0,7 Zoll Bohrloch geschlagen werden. Die Klassificirung der Bohrlöcher in s o l c h e , die gut, mitlelmäfsig elc. gewirkt h a b e n , beruht natürlich nur auf einer sehr relativen Basis, indem es unmöglich ist, j e n e Klassen scharf zu unterscheiden; es bleibt also jedesmal dem Ermessen des Häuers ü b e r l a s s e n , die Kategorie zu bestimmen, zu welcher die Wirkung des Bohrlochs g e h ö r t . So sehr demnach eine solche Bestimmung auch von dem Begriffsvermögen des Häuers abhängt, so bilden sich d e n noch Vorstellungen ü b e r j e n e W i r k u n g s g r a d e aus, die nicht so sehr von einander abweichen, als man zu glauben g e neigt sein könnte. Daher sind auch fragliche Klassen für die Beurtheilung der Sprengarbeit nicht ohne Interesse. Deutlich zeigt diefs insbesondere die erste und letzte Klasse; denn es ist den hiesigen Verhältnissen ganz a n g e m e s s e n , w e n n es vor den im ganzen Gestein stehenden Stellenfeldö r t e r mehr gutwirkende, dagegen w e n i g e r schlechtwirkende Bohrlöcher giebt, als bei den A b b a u a r b e i t e n , wo man es mit einer drusigen Gangmasse zu Ihun h a t , in welcher, ungeachtet aller Vorsicht, dennoch gar viele Löcher in B e r ü h r u n g mit Drusen kommen, welche den Effect des P u l vers e n t w e d e r schwächen oder ganz vernichten. Ueber die Vertheilung der Bohrlöcher auf die A r b e i t s fläche, so wie über die Tiefe der e r s t e m , befindet sich oben an geeigneter Stelle in der Tabelle No. II. bereits eine Zusammenstellung. Da diese sich j e d o c h nur auf die Firstenstirnen bezieht, so soll hier eine ähnliche Uebersicht f ü r den gewöhnlichen Ortsstofs, und z w a r von dem W i l helmstollen, nachgetragen werden. Da in den untern halben Fufs keine Bohrlöcher k o m m e n , weil sie zu klein w e r d e n w ü r d e n , so ist dieser halbe Fufs in der Tabelle auch hier weggelassen worden.
583
Tab. VI. Zahl der No. fler Davon F u f s e von Bohrlücliei kommen unten nacli nach auf den oben Pro«. Quailratf. 1 ster Kols 15,369 3,136 2 t e r Pills 22.947 4,413 3ter Fufs 3,853 20,421 4ter Fufs 2,834 14,737 5 t e r Ful's 2,105 10,316 6 ter F u f s 2,005 8,420 7ter Fufs 2,886 7,790 100,000
fiele der Bohrlöcher in Zollen 12,24 13,89 13,99 13,69 14,20 14,10 15,46
Man entnimmt h i e r a u s , dafs die Zahl der Bohrlöcher von der Sohle bis zum 2ten Fufse — in der Höhe des Einbruchs — bei mit etwa 4 0 ° abfallenden und schiefwinklich übersetzenden Gesteinsblättern, z u - dann aber gegen die Firste ziemlich regelmäfsig abnimmt. In der Höhe des Einbruchs ist der Stollen 5 0 — 5 5 " und in 6 Fufs Höhe noch etwa 3 6 " weit. Hieraus, so wie aus d e r wachsenden Tiefe der Bohrlöcher, läfst sich die Verminderung d e r selben gegen die Firste erklären. Hier nimmt also aus leicht begreiflichen Gründen die Tiefe der Bohrlöcher g e gen die Firste zu, während sie bei den Firstenstöfsen a b nimmt. — Itn zweiten halben F u f s , von der Stollensohle g e r e c h n e t , ergab der Versuch sogar nur eine Bohrlochstiefe von 9 , 9 " , in dem vorletzten halben Fufs unter der Firste d a g e g e n 1 5 , 6 1 " . — Die Zahl der Bohrlöcher beobachtet hier ebenfalls eine der bei den Firstenstöfsen vorkommenden e n t g e g e n g e s e t z t e Ordnung. Die Vergleichung der beiden bezüglichen Tabellen No. II. u. VI. giebt ausführliche Auskunft. — W e n n es dabei auffällt, dafs der Ortsstofs in der Firste bedeutend w e n i g e r , die Firste des Firstenstofses dagegen mehr Bohrlöcher h a t , als die tiefer g e l e g e n e n Theile d e r A r b e i t e n , so ist zu e r w ä g e n , dafs die Weite des Stollens in der Firste um ein Ansehnliches abnimmt, der Firstenstofs aber oben nicht viel enger sein darf als unten und überdiefs d e r Gang noch gegen die beiden Ulmen durch viele kleine L ö c h e r gewonnen w e r den mufs. Endlich e r f o r d e r t der Einbruch des Firstens t o f s e s , wie e r auch sein m a g , nie so viele Bohrlöcher, w i e d e r Einbruch des Ortsstofses. Dafs indefs die Bohrlöcherzahl auf den Quadratfufs Ortsfläche in der Firste auch w i e d e r zunimmt, geht aus der Tabelle hervor, so wie
584 sich auch aus den vorliegenden Notizen e r g i e b t , dafs das Bohrloch im obersten halben Fufs wieder um 0 , 3 Zoll w e n i g e r tief ist, als im vorhergehenden halben Fufs, w a s von dem Nachschiefsen in der Firste herrührt. Zum Schlüsse dieses Abschnitts glaube ich noch den K o s t e n - und Materialaufwand, und die jährliche Leistung eines Arbeiters bei den A u s - und Vorrichtungs- und A b bauarbeiten in Rede stellen zu müssen, wozu ich, der b e s sern Uebersicht w e g e n , die n e b e n s t e h e n d e Tabelle VII. wähle: Zur Erläuterung der Tabelle mufs noch bemerkt w e r d e n : 1 ) Die Angaben von den 3 letzten A r b e i t e n , No. 7., 8 . und 9., verdienen weniger Vertrauen, weil sie nur von geringem Umfange waren und die dabei vorgekommene Festigkeit, da bei der Wahl der Ansitzpunkte für die A r beiten No. 7. u. 8. auf ein gutes Gestein gewöhnlich R ü c k sicht genommen werden k o n n t e , die mittlere Festigkeit k e i n e s w e g s repräsentirt. 2 ) Die Kosten der Arbeit No. 8. können mit den K o sten der übrigen Arbeiten deshalb nicht wohl verglichen w e r d e n , weil das Gedinge beim Abteufen zugleich die F ö r d e r u n g und Wasserhaltung umfafste. 3 ) Bei den Arbeiten No. 2. u. 3. sind die geschärften u n d gestählten Bohrer und Stuffeisen nach den übrigen auf Aufzeichnung beruhenden Angaben berechnet. Ich habe die Leistungen des Häuers auf 2 9 0 Schichten von 3 Freiberger Ortsarbeiten nach darüber v o r l i e g e n den Notizen berechnet und 0 , 6 0 9 , 0,775 und 0 , 9 5 8 Kubiklachter gefunden. W e n n man jedoch berücksichtigt, dafs die dortige Schicht k ü r z e r , dagegen die hiesige Festigkeit wahrscheinlich gröfser ist, so wird man von allen F o l g e r u n g e n in Betreff der Leistungsfähigkeit der dortigen und hiesigen Häuer abstrahiren müssen. Noch w e n i g e r W e r t h w ü r d e eine Vergleichung der Gesteinsarbeiten aus S t e i n kohlenrevieren mit den hiesigen haben, indem in solchen, — mit Ausschlufs einiger sehr fester Sandsteine — selten eine grofse Festigkeit durchörtert zu w e r d e n braucht. So z. B. stellt sich auf der Grube Centrum bei Eschweiler der E f fect einer 12stündigen Schicht auf 15 Kubikfufs Rheinl. im Schieferlhon, während hier in der 8 stündigen Schicht nur 3 , 4 Kubikfufs gewonnen w e r d e n . Dort kommen also auf
585 die Stunde Arbeitszeit etwa 1,58 und hier nur 0 , 4 9 K u b i k fufs. Berechnet man diese Zahlen auf rheinländisches oder hiesiges Maafs, so ist die Differenz sogar noch gröfser. Ueber die Verthcilung der Kosten nach ihren in der Tabelle No. VII. aufgeführten Rubriken habe ich die nebenstehende Tabelle No. VIII. entworfen und darin noch A r beiten aus auswärtigen Revieren aufgenommen, um die G e setzmäfsigkeit, welche die Gedingepreise und einige andere Verhältnisse beobachten, recht klar vor Augen zu führen. Die darin v o r k o m m e n d e Berechnung der Freiberger Arbeiten gründet sich hauptsächlich auf die 3te Tabelle in dein schon gedachten Aufsatze des Herrn v. B e u s t in dem Jahrbuche für den B e r g - und Hüttenmann auf 1835. Die Angaben aus dem E r z g e b i r g e haben noch nach anderweitem Material ergänzt w e r d e n müssen, da die Mittheilungen des Herrn v. B e u s t zur Ausfüllung sämmtlicher Rubriken nicht hinreichten; daher dürften auch einige e r hebliche Zahlendifferenzen rühren. Dagegen stimmt der Aufwand f ü r kleines Schiefsmaterial sehr überein. Die Gröfse desselben erklärt sich aus der grofsen Vorsicht, die man dort bei der Sprengarbeit a n w e n d e t , namentlich aus der A n w e n d u n g der kostspieligen hölzernen Pfropfen und d e r Zündröhrchen von Schilf. Der ansehnliche Aufwand für Pulver und Schmiedearbeit in Duttweiler rührt von einem unbrüchigen Gestein her. Aus den Berechnungen für die sechs ersten in der Tabelle verzeichneten A r b e i t e n , die das Ergebnifs sechsjähriger ziemlich genau übereinstimmender Zusammenstellungen sind und daher unbedingtes Vertrauen v e r d i e n e n , — läfst sich die ohnediefs einleuchtende Regel ableiten, dafs mit zunehmender Gesteinsfestigkeit der prozentale Pulverv e r b r a u c h abnimmt, die Schmiedekosten nebst den Gezäheabnutzungen d a g e g e n zunehmen. E s bleibt mir nun noch übrig, einige Verhältnisse der A u s - und V o r r i c h t u n g s - zu den Abbauarbeiten näher zu bezeichnen. — Der Flächengehalt der erstgenannten A r beiten w u r d e bereits oben zu 4 0 , 2 9 Quadratlachter pro Jahr g e f u n d e n * ) ; der Flächengehalt d e r Abbauarbeiter ergiebt *)
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619 Erläuterungen zu vorstehender Tabelle. Da die Förderung fast nur von fixen Punkten, nämlich von den Rollen, stattfindet, so treffen die wirklich bestehenden Längen mit den in der Tabelle aufgeführten nicht zusammen; nur in einigen Fällen sind die Differenzen klein. In dem Trudpertstollcn besteht ein Gedinge, welches nach der Entfernung der Rollen und nach 28 Kr. Schichtlohn normirt ist und wonach der Hundestöfser pro Hund bezahlt wird. Die in der Tabelle vorkommenden Gedinge sind also nicht wirklich bestehende, sondern diesen sich nähernde Ansätze. In den beiden andern Stollen, in welchen die Förderung nicht zu Tage geht, besteht ein solches Gedinge nicht, weil man die Leistung der Arbeiter nicht nach zu Tage geschafften Hunden controlliren kann. Es besieht hier Schichtlohn und eine Festsetzung über die in der Schicht zu fördernden Hunde. Die Zahl der Hunde ist allerwärts nach dem beobachteten Zeilaufwande für einen Hund und nach der Arbeitszeit bestimmt, die hier, um sicher zu gehen, nur zu 9 Stunden in Rechnung gebracht wurde. Bei bedeutend lebhafterer Förderung würde j e doch die Zahl der ungarischen Hunde auf die Schicht etwas geringer ausfallen, weil das viele Ausweichen, überhaupt aber schon das zahlreichere Begegnen der Arbeiter, viele Störungen veranlafst. Mit voriger Berechnung nahe übereinstimmend ist das Resultat der bekannten Formel 540 . c 2 x + cty in welcher 540 die Arbeitszeit in Minuten, c die mittlere Geschwindigkeit in Lachtern pro Minute, x die Förderlänge und t die Zeitversäumnifs darstellt. Die mittlere Geschwindigkeit ist bei der Förderung mit ungarischen Hunden zu und bei der Förderung mit deutschen zu 15 Lachter angenommen, obgleich die Beobachtungen zum Theil 1 Lachter mehr für beide Hunde ergeben. Die Differenz von 2^ Lachter beruht darauf, dafs der deutsche Hund in Folge der vielfachen Reibung seines Spurnagels zwischen den Strafsbäumen, besonders in den vielen Winkeln, einmal dem ungarischen Hunde an Geschwindigkeit nachsteht, dann, dafs bei dem Mangel einer
620 g e n ü g e n d e n Controlle in den obern Stollen, auch nicht diejenige- Geschwindigkeit erreicht wird, die erreicht w e r den Könnte, und endlich, dafs bei gröisern L ä n g e n , wie z . B. im Trudpertstollen, in der Regel eine gröfsere mittlere Geschwindigkeit vorkommt als bei kleinem E n t f e r n u n gen, was nur dadurch erklärlich, dafs bei jenen die Zeitversäumnifs verhältnifsmäfsig geringer ist. Die Zeitversäumnifs ist zusammengesetzt aus der Zeit zum Füllen, Ausladen, Schmieren, Ausweichen und sonstigen weniger erheblichen Störungen, als z . B . Lichlputzen etc. Für das Füllen eines Hundes sind mit Rücksicht auf die wenigen Punkte, wo von der Sohle gefüllt werden inufs, 4 Minuten un.d zum Ausladen 1 Minute angenommen w o r den. Das Füllen von der Sohle erfordert sonst 6, aus der geschlossenen Rolle dagegen nur 3 Minuten. Im Uebrigen kann man für die Länge \ o n 50 Lachter auch noch 1 Minute Zeitversäumnifs hinzufügen, wenngleich dieselbe sich bei Beobachtungen geringer ergiebt. Dafs die Löhne der Tabelle XI. mit der in derselben vorhergehenden Zusammenstellung der Förderkosten nicht übereinstimmen, wird nicht mehr b e f r e m d e n , wenn man folgende Erklärung vernommen hat. Jene Berechnung stellt die Förderkosten von der g a n zen Grube dar; sie stützt sich auf den Durchschnitt eines siebenjährigen Aufwandes. In den ersten dieser Jahre war aber die Förderung ungleich theuerer wie j e t z t ; denn zu Anfang dieser Periode wurden z. B. auf eine Länge von 60,6 Lachter in der Schicht nur 27 und auf eine Länge von 250 Lachter nur 10 Hunde gefördert, während in der neuern Zeit auf gedachte Längen 4 0 und 14 Hunde k o m men. — Ferner müssen die Erze des Barbarastollen 3 und die des Michaelstollen 2 Mal gefüllt und ausgeleert w e r d e n , folglich resp. 2 und 1 Mal mehr wie gewöhnlich. Geben nun 100 Ctr. nahe 23 Hunde, und braucht man zum Füllen eines Hundes aus der geschlossenen Rolle 3 Minut e n , und zum Ausstürzen 1 Minute, so sind erforderlich 138 Minuten, da im Mittel übergewöhnliche Füllungen und eben so viele Ausleerungen mit 6 Minuten Zeitaufwand nothwendig waren. 138 Minuten machen aber 2 Stunden 18 Minuten und diese verlangen, zu 2 8 Kr. Schichtlohn, eine Bezahlung von 7,1 Kr., was mit den in der Tabelle XI. vorkommenden Löhnen auf 180 Lachter Länge im T r u d pertsto len etwa 3 3 ^ Kr. auf 100 Ctr. macht. Die übrigen
621 14 Kr. wird man mir erlauben, auf Rechnung der verbesiserten Förderung setzen zu dürfen. Die Unterhaltungskosten des Hundelaufs sind nach Tabelle X. angesetzt. Dafs sie bedeutend geringer erscheinen als in der vorhergehenden Zusammenstellung der Gesammtförderkosten, ist dem Umstände beizumessen, dafs ein greiser Theil der Förderung sich auf 3 Gestängen bewegt, während in der Tabelle XI. nur die Kosten von einem Gestänge in Ansatz gebracht sind. Eine Förderung auf 3 Gestängen wird aber immer mehr Unterhaltungskosten veranlassen, als wenn gleiche Masse auf einem Gestänge gefördert wird. Der in der Zusammenstellung der Haupikosten enthaltene Ansatz ad 9,59 Kr. wird übrigens nahe erreicht, wenn man aus der Tabelle XI. die der Länge von 180 Lachtern entsprechenden Kosten von beiden Gestängen addirt. Die Unterhaltungskosten des deutschen Gestänges wurden nach dem Mittel aus beiden Stollen in Tabelle X. berechnet. Die Unterhaltungskosten der Hunde werden bei gleicher Fördermasse den Längen proportional, zugleich aber um so gröfser sein, je mehr Zeit zu gleichem Quantum gebraucht wird; daher sind sie auch beim deutschen Hund gröfser als beim ungarischen. Die Kosten für Kratzen und Tröge sind nur von dem Förderquantum abhängig; sie können sich deshalb eben so wenig mit den Längen als mit der Hundezahl verändern. Kapital nebst Zinsenaufwand für die Gefäfse und Gestänge mufs ebenfalls mit der Länge wachsen ; denn je gröfser die Länge, desto weniger kann gefördert werden, und desto weniger vertheilen sich die fraglichen Kosten. W e r d e n z . B . an der einen Stelle auf 100 L achter 100 Ctr. und an der andern Stelle gleiches Quantum auf 200Lachter gefördert, so sind dort die Anlagekosten und Zinsen doppelt so grois wie hier, folglich werden auch die daher rührenden Kosten für 100 Ctr. das Doppelte betragen. Hiernach erklären sich zugleich die gröfseren Kosten bei der Förderung mit deutschen Hunden. Die Berechnung der mit „Kapital- nebst Zinsenaufwand für den Hundelauf" überschriebenen Rubrik erfolgte also: Nach Obigem bleiben für den Trudpertstollen von der ersten Anlage ad 326 Fl. 53 Kr. | als Kapital auf 16 Jahre zu berechnen; dies macht ä Jahr 13 Fl. 37 Kr. Die Zinsen von 326 Fl. 53 Kr. zu 4 Proc. betragen ä J a h r 13 Fl. 5 Kr.;
622 oder Kapital und Zinsen ä Jahr 26 FI. 42 Kr., o d e r ! 602 Kf. Die jährliche Förderung ad 100718 Clr. kostet demnach auT iflie ganze Förderlänge ad 288 Lachtet- 1602 Kr., auf öftLachter 278 Kr., auf 100 Lachter 556 Kr. u . s . f., folglich 100 Clr. auf 50 Lachter 0,27 Kr., mi 100 Lachler 0,55 Kr. u. s. f. Die höheren Kosten bei der deutschen Hundeförderting gründen sich auf ein größeres Anlagekapital und auf ein« schwächere Förderung. Auf den ersten Augenblick scheinen die Kosten für Oel zu Hundeschmiere für beide Förderungsmctfaoden zu gleichen Antheilcn berechnet werden zu können; da j e dööh mit einem deutschen Hunde in gleicher Zeit weniger gefördert wird, als mit dem ungarischen, oder bei jenem zu gleicher Förderung mehr Zeit verbraucht wird, so läfst sich auch beim ungarischen Hunde eine vollständigere Benutzung der Schmiere annehmen. Der stärkere Verbrauch an Schmiere bei der deutschen Hundeförderung dürfte hiernach gerechtfertigt erscheinen. — Auf dieselbe Weise dürften -r- was noch nachträglich bemerkt wird — die ungleichen Ansätze für Hundereparaturen zu beurtheilen sein, denti auch hier würde man nur dann sagen können, die Unterhaltungskosten verhalten sich directe wie die F ö r d e r massen, wenn mit beiden Hunden in gleichen Zeiten gleich viel gefördert würde. Da dieses jedoch nicht der Fall ist, sondern mit dem deutschen Hunde in derselben Zeit w e niger gefördert wird, so kommt ein Theil der Abnutzung auf die Zeit und sonstige Zufälligkeiten, der sich um so bemerklicher machen wird, je kleiner das Förderquantum ist. Um die Leistung der hiesigen Förderung mit derjenigen gleicher, wie anderer Methoden in andern Revieren vergleichen zu können, habe ich die Tabelle XIL nach theils eigenen, theils fremdem Material entworfen. Ich mufs j e T doch ausdrücklich bemerken, dafs ich nicht für die Richtigkeit aller darin befindlichen Zahlen einstehen kann; ich kann dieses nicht einmal für diejenigen, welche ich nach eigenem Material berechnet habe, denn dieses beruht zum Theil wieder auf Angaben, deren Mittheilung ich der Gefälligkeit Anderer aus verschiedenen, theils ziemlich weit von einander liegenden Zeiten verdanke. Mögen nun auch die ersten Beobachtungen gut und richtig gewesen sein, so können sie dennoch auf dem Wege der Ueberlieferung an Zuverlässigkeit eingebüfst haben.
633 Mechanische
Verhältnisse
der
Forderung.
Z u r E r m i t t e l u n g d e r R e i h u n g d « r Hunde nnf den B a h n e n h a b e ich zu v e r s c h i e d e n e n Z e i t e n V e r s u c h e angestellt, d e r e n E r g e b n i s s e h i e r a n g e f ü h r t w e r d e n sollen. Auf einem söhligen F l ö c k l i n g , s c h o n einige Zeit un G e b r a u c h e , d e s s e n o b e r e F l ä c h e a b e r feucht und dtiröh E i n d r i n g e n von k l e i n e n G e s t e i n s t i t o k c h e n , w i e gewöhnlich, rauh g e w o r d e n w a r , w u r d e d e r l e e r e 11K) Pfd. * ) w i e g e n d e u n g a r i s c h e Hund mit 1 2 , 5 Pfd. und d e r v o l l e mit 4 4 0 Pfd. b e l a d e n e , im G a n z e n a l s o 6 3 0 Pfd. s c h w e r e Hünd mit 3 8 Pfd. a n g e z o g e n . D i e R o l l e , ü b e r w e l c h e ein s c h w a c h e s , b e i d e r B e r e c h n u n g n i c h t zu b e r ü c k s i c h t i g e n d e s S e i l zum A n z i e h e n d e s H u n d e s g e l e g t w a r , h a t t e 1 , 6 " u n d die Z a pfen d e r s e l b e n 0 , 5 " D u r c h m e s s e r . Directe Versuche ergab e n a u f das P f u n d e i n e R e i b u n g v o n 5 ^ L o t h an d e r R o l l e ; d a h e r b l e i b e n v o n j e n e n G e w i c h t e n zum A n z i e h e n d e s l e e r e n und d e s v o l l e n H u n d e s TeSp. 1 0 , 3 3 u n d 3 1 , 4 7 Pfd. H i e r n a c h e r g i e b t sich d e r R e i b u n g s k o e f f i c i e n t für den l e e r e n Hund z u
W
=
°'
0 5 4 3 7
und für den vollen z u
-
W
=
\ \
°'
0 4 9 9 5
=
0,05216
als Miltelzahl.
)
B e i e i n e m a n d e r n n e u e n H u n d , den man eines V e r s u c h s w e g e n g r ö f s e r g e m a c h t h a l t e , b r a u c h t e man auf der^ selben S t e l l e , nach A b z u g d e r R o l l e n f r i c t i o n 9 , 9 0 und 3 9 , 7 5 Pfd., um den l e e r e n und vollen Hund v o n 1 6 9 £ und 8 1 4 ^ Pfd. anzuziehen. Diefs m a c h t fiir den l e e r e n Hund
= und für den vollen
0,0584
0488
- °'
) ) =
J
0,0536
als Mittelzahl.
Dafs hier d e r Reibungskoefficient e t w a s g r ö f s e r ausfällt und w e n i g e r U e b e r e i n s l i m m a n g z e i g t wie v o r h i n , rührt wohl d a h e r , dafs A x e n und N a b e n n o c h nicht s o glatt wie * ) Dieses bedeutende Gewicht rülirt von einem starken Ansatz von sandigem Grubenschmand und von der Feuchtigkeit her, welche das Holz angezogen hatte.
624 gewöhnlich abgelaufen waren. Demungeachtet wird man das Mittel aus den vier aufgefundenen Reibungskoefficienten, als. der Wahrheit sehr nahe, annehmen k ö n n e n ; dieses isl für die gegebene Versuchsstelle = 0 , 0 5 2 8 8 . Nach der von den Herren Geheimen Ober-Bargräthen v o n P e c h e n und v o n O e y n h a u s e n im 7ten Band des Archivs, Igte Reihe, Seile 1 2 6 gegebenen Formel zur B e rechnung der Gesammtkraft zur Ueberwindung der F r i e tion„ gelangt man zu einem ähnlichen Resultate. E s ist nämlich: das Gewicht des leeren Hundes ohne Räder 1 3 6 , 5 Pfd. das Gewicht der Ladung ohne Rader . . . 6 4 5 , 0 Das Gewicht der Hinterräder ist . das Gewicht der Vorderräder ist
.
. .
Summa . = . . =
7 8 1 , 5 Pfd, 2 0 , 2 5 Pfd. 12,75 -
das Gewicht aller vier Räder . . . . . = 3 3 , 0 0 Pfd. E s bezeichne ferner P und P' das auf die Hinterräder fallende Gewicht mit Ausschlufs und mit Einschlufs der R ä d e r , p p' dasselbe für die Vorderräder, G das Gewicht der gesammten Last mit Ausschlufs der Räder, m die h o rizontale Entfernung des Schwerpunktes vom Mittelpunkt des Hinterrades = 1 , 7 " , und eben so n von dem des Vorderrades = 1 1 " , dann ist der Druck, den das Hinterrad erleidet oder P
=
G = . J11 - 1 3 6 , 5 = 1 1 8 , 2 3 Pfd. m+n 1,7 + 11 ' ' und P ' = 1 1 8 , 2 3 + 2 0 , 2 5 = 1 3 8 , 4 8 Pfd., eben £Q der Druck auf das Vorderrad oder H » «3 - H L .
r - A r 1 3 6 > 5 = 1,7 + 11 ' und p'= 18,26 + 12,75 = 31,01 PH. bei dem leeren Hund.
m+n
G =
18
>26 '
pfd-
F e r n e r ist der Druck auf das Hinterrad oder P = und
— m+n
G =
. 1 , 7 + 11
781,5 =
p = — G = . - 1 ' 7 , . • 781,5 = ' m+n 1,7 + 11 ' woraus F = 6 7 6 , 8 9 + 2 0 , 2 5 = 6 9 7 , 1 4 Pfd. und p< = 1 0 4 , 6 1 + 1 2 , 7 5 = 1 1 7 , 3 6 Pfd. bei dem vollen Hund.
6 7 6 , 8 9 Pfd. 1 0 4 , 6 1 Pfd., * '
625 Es, bezeichne nun noch a = 3 , 3 " und a' = 2,5" die Halbmesser der Hinter- und Vorderräder, b und b' die Halbmesser der Axen, die beide = 0 , 4 " sind, für den leeren Hund f — 0,147 den Reibungskoefficienten der Axe in der Nabe und f' = 0 , 1 2 den Reibungskoefficienten des Radumfanges auf dem Flöckling; ferner für den vollen Hund f — 0,065 und f = 0,12, so hat man erst die zur Ueberwindung der Friction der Vorderräder erforderliche Kraft _ f'p'+fb'p und ebenso für die Hinterräder _ f'F + fbP ~ a dann aber die Gesammtkraft zur Ueberwindung der Friction ap) _ f Ca'P + a/O + fbCa'PjV ~ a.a' weil b = b'. Substituirt man hier die angegebenen Zahlengröfsen und führt damit die Rechnung aus, so bekommt man für den leeren Hund = 9,06 Pfd. und für den vollen Hund = 37,44 Pfd. Hieraus ergiebt sich der Reibungskoefficient für den leeren Hund = 0 , 0 5 3 4 ) n i »t-.i i ui für den vollen Hund = 0 ^ 4 6 0 j ° ' 0 4 9 7 a , s M l t l e l z a h l Nimmt man nun bei einer mittlem Geschwindigkeit Yon 2 f Fufs pro Secunde die Kraft eines Menschen zu 3 0 Pfd. an, so ist die FortschafFung einer Last, welche wie vorhin, einen Aufwand von 37,44 Pfd. erfordert, mit einer zu grofsen Anstrengung verbunden, was denn auch die Erfahrung bei dem der Rechnung zu Grunde gelegten Hunde bestätigt hat. Brachte man denselben Hund auf einen neuen, vorher mit Wasser begossenen Flöckling, dann waren zum Anziehen des leeren Hundes 7,4 Pfd. und zum Anziehe« des vollen, jetzt einschliefslich einer Ladung von 5 0 0 , 669£ Pfd. schweren Hundes 32 Pfd. nothwendig. Der hieraus folgende Reibungskoefficient ist resp. 0,0436 und 0,0477, im Mittel also 0,0456. Ein gewöhnlicher Hund ergab auf demselben Flöckling 0,0416 und 0 , 0 4 3 9 , im Mittel also: 0,0427. Auf einem ebenfalls söhligen aber ganz trockenen neuen Flöckling wurde ein leerer gewöhnlicher Hund von Karsten 11. v . Dechen Archiv X X . Bd.
40
626 156^ Pfd. Gewicht von 4,2 Pfd. und beladen mit 408^ Pfd., also 5 6 4 | Pfd. von 1 8 | Pfd. angezogen. Hieraus ergeben sich die Zahlen 0 , 0 2 6 7 und 0 , 0 3 2 7 als Reibungskoefficienten; das Mittel ist also hier 0 , 0 2 9 7 . Mehre Versuche mit andern Hunden ergaben fast gleiche Zahlen. Da die oben gebrauchte Formel immer bedeutend höhere Werthe als die auf directem Wege g e fundenen gab, wenn man sich eines neuen trockenen oder vorher nafsgemachten Flöcklings bediente, so wurde zur Kontrolle der letzterwähnten Versuche die schiefe Ebene gewählt und diese ebenfalls aus einem neuen trockenen Flöckling hergestellt. Die Berechnung fand statt nach der Formel
' * cosa worin: f = Reibungskoefficient, a — Neigungswinkel der Bahn = 3 ° , 15', l = Länge derselben . . . = 49,4', g = Beschleunigung der Schwere = 16,35', t = Zeit zum Herablaufen . = 10,5 Secunden. Die Zahlenwerthe substituirt hat man 49 4 f = sin 3 ° , 1 5 ' — , ' 16,35 . 1 0 , d 2 wenn man den Cosinus des kleinen Winkels, unbeschadet des praktischen Werthes des Resultats, gleich 1 setzt f = 0,05672 - 0 , 0 2 7 4 5 = 0,02927. Hier ergiebt sich also eine fast völlige Uebereinstimmung mit der eben gefundenen Mittelzahl. Für den deutschen Hund wurde der Reibungskoefficient unter gleichen Verhältnissen zu 0 , 0 3 2 2 gefunden. Die Auffindung desselben ist übrigens etwas unzuverlässig, da der Spurnagel bald mehr, bald weniger an den Strafsbäumen reibt. Als bemerkenswerthes Resultat vorstehender Versuche kann angeführt werden, dafs die Reibung um so geringer, j e trockener und fester das Holz ist, aus dem der Hundelauf besteht; es veranlafst daher auch hartes Holz, wie b e kannt, immer weniger Reibung als weiches. Aus obiger ersten Formel ergiebt sich ferner noch, dafs ein um so geringerer Kraftaufwand zur Fortschaffung
627 des Hundes nothwendig ist, je mehr sich die beiden Durchmesser a und a' nähern j j e gröfser der Durchmesser des Rades i s t , und j e näher der Schwerpunkt der Last der Axe für die grofsen Räder gerückt wird. Der Durchmesser der hiesigen Räder ist auch in der That zu klein, was der grofse Kraftaufwand beweist, der bei der Förderung nothwendig ist, und der ein gröfseres mechanisches Moment bedingt, als z. R. bei den Saarbrücker Förderwagen, die doch mit 10 Clr. beladen werden. Dort ist dasselbe nämlich beim leeren Wagen = 20,669 und beim vollen = 73,279 Fufspfunde. Nimmt man hier den Reibungskoefficienten statt 0,05288 zu 0,05 an, so ist bei 152 Pfd. Gewicht des leeren Hundes eine Kraft von 7,6, und beim beladenen Hund von 582 Pfd. Gewicht eine Kraft von 29 Pfd. nothwendig. Bei einer mittlem Geschwindigkeit von 17^ Lachter ä Minute, kommen 2,916 Fufs auf die Secunde. Das mechanische Moment ist also beim leeren Hund 22,16 und beim vollen 84,56 Fufspfunde. Es ergiebt sich ferner noch aus dem Bisherigen und nach Anhalten der im Archiv Bd. VII. l s t e Reihe, S. 86 u. f. entwickelten Formeln: 0 18 35 der statistische Effect = = = 4,27, l « . der mechan. Nutzeflect
S
=
-C 4,3.29,16 „00 = ' ' — — 6,83, y lo,o5 „ n 9q j« io ot ^ = 53,51,
der Effect in Pfunden in der Secunde l ' = i O " 10 10 gehoben wenn in beiden letztern Fällen die Geschwindigkeit = c in Zoll ausgedrückt wird, der Neigungswinkel, um der Reibung das Gleichgewicht zu halten, nach der Formel lang« =
-0- = ^ .
=
2° 51' 9 " ,
die erforderliche Kraft, bei dieser Neigung a den leeren Hund hinaufzuziehen, nach der Formel R = Q> +sin ap> = 7,6 + 0,04977.152 = 15,2 Pfd., der Neigungswinkel für die gleiche Lastvertheilung nach der Formel «ngi* tangM
0 - 0 ' p,+ , -
29 76 ~ 582+i52 ~
734
=
1
Wiows» ö
40 *
'
628 die erforderliche Kraft, bei dieser Neigung ft den vollen Hund herab und den leeren hinaufzuziehen, nach der Formel R = Q ± sin a . F = 12 Pfd. In vorstehenden Formeln bezeichnet, wie früher schon, Q = 2 9 P f d . , d. i. das Gewicht zum Anziehen des vollen Hundes F = 582 Pfd., und Q' = 7,6 Pfd., d. i. das Gewicht zum Anziehen des leeren Hundes p' = 152 Pfd. und 4 das Herauf- oder Hinabziehen des Hundes. Karrenförderung. In den Strecken ist diese Förderung so unbedeutend und selten, dafs sie kaum angeführt zu werden verdient. Sie kommt nur dort vor, wo man nicht gleich Hundegestänge legt, oder wo die Fortsetzung einer Arbeit bis zu gröfserer Entfernung einige Zeit zweifelhaft ist. Neben einer Wagenförderung auf eisernen Schienen kann immer noch gleichzeitig die Karrenförderung von grofser Wichtigkeit sein; bei Hunden hingegen, wo der Lauf nicht bedeutend theuerer kommt als das Legen der Bretter für die Karrenförderung, wo überhaupt die ganze Vorrichtung einfach und der Art ist, dafs der Hund mit seltenen Ausnahmen dahin gelangt, wohin der Karren g e bracht werden kann, — bleibt die Förderung mit dieser nur von untergeordnetem Werthe. Der hiesige Karren ist von gewöhnlicher Bauart. Die Seitenwände sind vom Radnagel bis zum Angriffspunkt am entgegengesetzten Ende 5 4 " lang. Das Rad hat einen Durchmesser von 16". Der Inhalt des Karrenkastens e r giebt sich bei 12" mittlerer Weite, 18" mittlerer Länge und 7 " Tiefe zu 1512 Kubikzoll oder 1,512 Kubikfufs. Der Schwerpunkt der Last kann von dem Angriffspunkt am Schenkel zu 34 und vom Radnagel zu 2 0 " angenommen werden. Ein solcher Karren kostet Bandeisen zum Beschlagen des Karren 18 Pfd. desgl. zum Beschlagen d. Rades 6 einen Karrennagel . . . = 2 5 £ P f d . ä l 5 K r . = 6 FI. 19 Kr. Löhne für Anfertigung des Kastens . . . . 18 Kosten des Karrenrades 45 Kosten des Brettwerks 36 Summa Kosten 7Fl. 58 Kr.
629 Nach Abnutzung eines Karren wurden von (lern verw e n d e t e n Eisen 2 0 Pfd. wieder g e w o n n e n . Das Holzwerk an einem Karren wiegt . . 4 0 Pfd. Das Eisen wie oben 25| Ganzes Gewicht 65^ Pfd. Nach kurzem Gebrauche kann das Gewicht jedoch w e g e n eingedrungener Feuchtigkeit und wegen anhängendem Grubenschmande ganz füglich zu 70 Pfd. veranschlagt werden. Die Beobachtungen über Dauer und jährliche Unterhaltungskosten eines solchen bei der Streckenförderung in A n w e n d u n g kommenden Karren sind so schwierig zu e r langen , dafs man von Zahlenangaben hierüber am besten abstrahirt. Die F ö r d e r u n g findet auf zölligen o d e r stark zölligen 10 — 1 4 " breiten Brettern statt, die blos auf die Sohle g e l e g t , u n d , um sie einigermafsen regelmäfsig zu legen, an den betreffenden Punkten von Spähnen o d e r sonst geeigneten Holzstückchen unterlegt w e r d e n . Der laufende Fufs von solchen Brettern kostet 2 , 3 Kr., das Lachter also 23 Kr. und mit L e g e n 25 — 26 Kr. Nach oben bei d e r F ö r d e r u n g mit ungarischen Hunden gemachten A n g a b e n , in Bezug auf die Leistungsfähigkeit derselben, w ü r d e man in der Schicht auf 2 0 Lachter Länge rechnungsmäfsig 62 Hunde b e k o m m e n , wenn unterstellt wird, dafs von der Sohle gefüllt w e r d e n mufs. Da indess e n bei so kurzen Längen die oben a n g e n o m m e n e mittlere Geschwindigkeit von 17^ Lachter pro Minute nie erreicht w e r d e n w i r d , und die sonst vorfallenden Störungen auf die Hundezahl einen sehr merklichen Einflufs haben, so kann die Zahl der Hunde hi