Archiv für Mineralogie, Geognosie, Bergbau und Hüttenkunde: Band 6 [Reprint 2022 ed.] 9783112665985, 9783112665978


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German Pages 231 [480] Year 1833

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Inhalt
Archiv für Mineralogie, Geognosie, Bergbau und Hüttenkunde
I. Abhandlungen
1. Ueber den Steinkohlenbergbau in England, gesammelt auf einer Reise in den Jahren 1826 und 1827
2. Vier urweltliche Hirsche des Darmstädter Museum
3. Die Gebirgsverhältnisse in der Grafschaft Massa-Carrara
4. Geognostische Verhältnisse der Gegend von Porto, nebst Beschreibung des Steinkohlenlagers bei S. Pedro da Cova
5. Ueber einige geologische Erscheinungen in der Gegend gend von Mittweida
6. Geognostische Bemerkungen über einige Gegenden in der Ukraine
7. Ueber die Lagerung der Niederrheinischen Braunkohlen
8. Ueber die geognostischen Verhältnisse und Betriebs- Resultate der Silberbergwerke von Veta Grande in Mexico
9. Ueber Seilbohren, nach Art der Chinesen
10. Versuche über die Tragkraft gegossener eisener Schienen
II. Notizen
1. Geognostische Bemerkungen über die Berge von Santiago, im Staate St. Louis Potosi
2. Beobachtungen auf einer Reise von Ramos nach Catorze
3. Ueber die von Fox angestellten Versuche, in Bezug auf die electro-magnetischen Aeufserungen der Metallgänge
4. Ueber Gangbildungen, welche eine lagerartige Entstehung zu haben scheinen
5. Vorkommen des Kohlenstoffs und seiner Verbindungen in den Blasenräumen basaltischer Gebilde
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Archiv für Mineralogie, Geognosie, Bergbau und Hüttenkunde: Band 6 [Reprint 2022 ed.]
 9783112665985, 9783112665978

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A r c h i v f ü r

Mineralogie,

Geognosie,

Bergbau

u n d

Hüttenkunde.

H e r a u s g e g e b e n v o n

D r .

C.

J.

B .

K

a

r

s

t

e

n

,

Künigl, l'reufs. Geheimen Ober - Berg - RntJic n n d ordentlichem Mitgliede Künigl, Akademie der Wissenschaften.

Sechster

Band.

Mit f ü n f z e h n K u p f e r n und Karten. B e r l i n ,

Gedruckt

und

1 8 3 3 .

verlegt

b e i G. R e i m e r .

der

I

n

I.

h

a

l

t

.

Abhandlungen.

Seit« 1. Ueber den Steinkohlenbergbau in England, gesammelt auf einer Reise in den Jahren 1826 und 1827. Von v. O e y n h a u s e n und v. D e c h e n . (Bescblufs.) 3 2. Vier urweltliche Hirsche des Darmstädter Museums. Von K a u p . 217 3. Die Gebirgsverhältnisse in der Grafschaft Massa-Car» rara. Von F r . H o f f m a n n 229 4. Geognostische Verhältnisse der Gegend von Porto, nebst Beschreibung des Steinkohlenlagers bei S. Pe. . 264 dro da Cova. Von v. E s c h w e g e . . 5. Ueber einige geologische Ertcheinungen in der Gegend gend von Mittweida. Von C. N a u m a n n . . . 277 6. Geognostische Bemerkungen über einige Gegenden in der Ukraine. V o n D u B o i s 290 7. Ueber die Lagerung der Niederrheinischen Braunkohlen. Von A. v. S t r o m b e c k . . . . . 299 Nachschrift, von N o e g g e r a t h . . . . 317 8. Ueber die geognostischen Verhältnisse und BetriebsResultate der Silberbergwerke von Veta Grande in Mexico. Von B u r k a r t . 319 9. Ueber Seilbohren, nach Art der Chinesen. Von Sello. . 343

IV Seite

Versuche Schienen.

über

die

Tragtraft

gegossener

Von v. D e c h e n . II.

.

.

eiserner .

,

370

Notizen.

Geognoslische Bemerkungen über die Berge von Santiago, im Staate Sl, Louis Potosi.

Von B u r k a r t .

413

Beobachtungen auf einer Reise von Ramos nach Catorze.

Von B u r k a r t .

.

.

.

t

422

Ueber die von F o x angestellten Versuche, in Bezug auf die electro-magnetischen Aenfserungen der Melallgänge.

Von A. v. S t r o i n b e c k .

.

.

.

431

Ueber Gangbildungen, welche eine lagerartige Entstehung zu haben scheinen.

Von B u f f.

.

.

439

Vorkommen des Kohlenstoffs und seiner Verbindungen in den Blasenräumen basaltischer Gebilde. S c h m i d t in Siegen.

.

.

.

.

.

.

Von 444

A r c h i v für Mineralogie, Geognosie, Bergbau und Hüttenkunde.

S e ch »t e r

Karsten Archiv VJ.

B.

Band.

1

I.

Abhandlungen. i.

Ueber den Steinkohlenbergbau in England, gesammelt auf einer Reise in den Jahren 1826 und 1827. Von

den Herren v. O e y n h a u s e n - u n d v. D e c h e n . (Beschluis von Bd. V. S. 3 n. f . ) •)

II. A b s c h n i t t . Die Einrichtungen des Steinkohlenbergbaues in England. 30. A l l g e m e i n e des E n g l i s c h e n

technische Verhältnisse Steinkohlenbergbaues.

B e r e i t s aus dem ersten Abschnitt über das Vorkommen der Steinkohlen in England ergiebt sich, dafs der dortige Steinkohlenbergbau mit weit geringeren Schwierigkeiten zu kämpfen hat als auf dem Festlande von Europa und namentlich in Deutschland. Derselbe bietet also in dieser Beziehung nicht dasjenige Interesse dar, *)

Mit Bezug aul die Kupfertafeln I. II. und III.

1 *

4 welches

mit der Beschreibung vieler bei uns vorkom-

menden

Arbeiten

verbunden

ist;

dagegen

führen

außerordentlich grofsen Quantitäten, w e i c h e i n

die

England

auf einzelnen Gruben, von einem oder wenigen Flülzen, auf einzelnen Schächten zu Tage geschafft werden, und um

den Anforderungen

des Debites zu

genügen,

zu

T a g e geschafft werden müssen, Verhältnisse herbei, die hei dem Steinkohlenbergbau

auf dem Continente noch

unbekannt, — Schwierigkeiten, welche unserin Bergmanne zu besiegen noch nicht vorgekommen sind.

Mit diesen

grofsen Fürderungs - Quantitäten steht nicht allein das rasche

Vorrücken

der Baue

in

Verbindung,

welches

schon in unseren Gegenden den K o h l e n - vom lYletal]Bergbau so sehr unterscheidet,

sondern auch die be-

trächtliche T i e f e , in welche schon gegenwärtig der B e trieb , nach dem gänzlichen Abbaue der oberen Kohlenfelder, hat eindringen müssen. lengebirge in England

an

Obgleich sich das K o l i -

mehreren Tunkten

ziemlich

hoch über das Niveau der benachbarten Thäler und der Meeresküsten erhebt, so findet man doch nur noch in S ü d - W a l e s ausgedehnte Gruben, mit natürlicher Wasserlosung

welche über Stollen,

bauen können.

In

allen

übrigen Revieren entbehrt man dieses Hülfsmittels und ist gezwungen, Tiefbau mit Hülfe von Dampfmaschinen zu führen.

Hierzu mufste mau um so eher schreiten,

als die Vereinzelung der Gruben, die Begränzung derselben nach dem Oberflächenbesitze,

das

entgegenge-

setzte Interesse der Besitzer der einzelnen Gruben, keine einzige gröfsere,

auf die Lösung mehrerer Gruben oder

gar ganzer Reviere berechnete Stollenaulage hat zur Ausführung kommen lassen. en

Eben so wie dadurch früher-

das allgemeine Interesse, welches

die regelmässige

und vollständige Benutzung der in der Erde niedergelegten Schätze verlangt,

gelitten h a t ;

eben so wenig

5 wird noch heute dasselbe bei dem Tiefbau berücksichtigt. J e d e Grube zieht nur ihren eigenen Vortheil in Betracht, unbekümmert ob ihre Arbeiten den angränzenden zum gröfsten Nachtheil gereichen , ob dadurch grofse Quantitäten von Kohlen unter fremdem Eigenthum gänzlich verloren g e h e n , oder doch nur mit sehr grofsem Kostenaufwande gewinnbar gemacht werden. Unter diesen Verhältnissen ist die Wasserhaltung der Gruben, und ganz besonders die Abhaltung fremder W a s s e r , ein sehr wichtiger Gegenstand bei dem Englischen Kohlenbergbau, der ganz besonders die örtlichen Kenntnisse und die Geschicklichkeit des Bergmannes i n Anspruch nimmt. Mit der grofsen Tiefe der Grubengeb ä u d e , mit den wenigen Tagesschäcliten, welche- die Verhältnisse der Wasserhaltung gestatten, wachsen die Schwierigkeiten der Weiterversorgung, welche in ganzen R e v i e r e n , w i e in dem an dem Tyne und W e a r Flusse, noch durch die Erzeugung schlagender Wetter erschwert, zu dem wichtigsten Gegenstande des ganzen Grubenbetriebes erhoben w i r d , und dem sich alle sonstigen Veranstaltungen der Vorrichtung und des Abbaues unterordnen müssen. In den bisher betrachteten Beziehungen hat der Steinkohlenbergbau in England die m e i ste Aehnlichkeit mit dem in den Niederlanden, bei L ü t tich und Möns (siehe Arch. Bd. X . p. 1 0 7 — 2 4 7 ) , i n sofern sich dieser auf flach und regelmäfsig gelagerte Flütze, w i e bei St. Gilles und auf dein Flenu, erstreckt. Die Vorrichtung und der Abbau sind in England ganz besonders durch die Rücksicht bedingt, die man auf W a s serhaltung, Wetterwechsel und auf die überaus hohen Holzpreise nehmen mufs. Umstände, welche bei einem grofsen Theile unseres Kohlenbergbaues nur einen sehr geringen Einflufs ausüben und wenigstens gegen andere Rücksichten sehr zurücktreten müssen. Ein sehr gerin-

6 ger Holzverbrauch ist in England bei jeder Vorrichtung und Abbau eines Kohlenilötzes eine Hauptbedingung der Bauwürdigkeit, da die Holzpreise so hoch sind, dafs sie bei einem gleichen Verbrauche wie auf unseren Gru-> ben den Werth des Holzes beinahe demjenigen der gewonnenen Kohlen gleich stellen würden. Unter diesen Umständen kommt den meisten Englischen Gruben die ziemlich geringe Mächiigkeit der Flötze und die vorzügliche Haltbarkeit des Daches sehr zu statten. Die alteren Abbausysteme, bei denen grofse Blassen von Kohlen auf immer verloren gingen, und die Kosten der Ausund Vorrichtung für die gewonnenen Quantitäten sehr gesteigert wurden , finden darin eine Art von Entschuldigung, wenn es anders möglich ist, über die Verschwendung eines National - Gutes hinweg zu sehen, das auf keine Weise zu ersetzen ist. Wenn die hohen Holzpreise einer Seits naclilheilig auf den Kohlenbergbau in England einwirken, so liegt doch hierin gerade ein Hauptgrund des frühzeitigen Aufblühens desselben und der grofsen Ausdehnung, welche er gewonnen hat. Zum häuslichen Gebrauche bedient man sich längst keines anderen Brennmaterials als der Steinkohlen, und bei den Gewerben ist eine Ausnahme, die kaum der Erwähnung verdient, dafs die Weifsblecbfabriken in S ü d - W a l e s noch Holzkohlen zuin Frischen des Eisens benutzen. Die Förderung, bei jedem Kohlenbergbau ein so wichtiger Gegenstand, igt besonders da schwierig in völligem Einklang mit sich selbst und mit dem übrigen Grubenbetriebe zu setzen, wo es darauf ankommt, sehr grofse Quantitäten auf einen Funkt zu concentriren und zu Tage za .schaffen. Viele der mechanischen Vorrichtungen, deren man sich hierzu bedient, haben wir bereits beschrieben (Archiv Bd. X I X . S. 3 — 2 5 3 ) , und

7 es wird daher nur erforderlich sein, die verschiedenen Systeme der Förderung und [ihren Zusammenhang mit dem ganzen Grubenbetriebe zu erwähnen. Die S c h w i e r i g k e i l e n , welche die Abteufung der Schachte in Möns und noch bei weitein mehr auf den Kohlengruben in der N.ähe von Va.lenciennes findet, indem das Steinkohlengebirge mit jüngern wasserreichen Gebirgsinassen von beträchtlicher Mächtigkeit überlagert i s t , sind nur selten in England zu besiegen, w o die Ausdehnung der Kohlenfiihrenden Schichten an der Oberfläche so vielfache Punkte zu deren Angriff darbietet und die Leichtigkeit der Transportmittel nur an w e nigen Stellen gezwungen h a t , die Kohlenflötze, w i e zu Suoderland, unter einer starken Bedeckung aufgelagerter und wasserführender Schichten aufzusuchen. Auch in einigen Flufsthälern hat man ähnliche Schwierigkeiten überwunden, uin die Kohlen zn erreichen. Die grofsa Verschiedenarligkeit der Mittel, welche man in England und in Valenciennes a n w e n d e t , um hierbei einen gleichen Zweck zu erreichen, liegt zum Theil in dem abweichenden Verhalten des zu durchsiokenden Gebirges', zum Theil in den am leichtesten zur Disposition stehenden Materialien der Befestigung. Aber es leidet keinen Zweifel, dafs, wenn in England der Kohlenbergbau noch einige Jahrhundert hindurch mit der jetzt erlangten oder gar noch gesteigerten Thatigkeit fortgesetzt w i r d , das Aufsuchen der Flötze unter den grofsen mit buntein Sandstein erfüllten Mulden, ganz allgemein und die hier in Anreguug gebrachten Arbeiten durch eine vielfache Anwendung vervollkommt sein werden. §. 31. A b t e u f u n g d e r S c h ä c h t e . Da die ineisten Kohlengruben in England durch Schächte eröffnet werden, Stollen nur wenige A n w e n dung fioden und kaum als grofsartige Anlagen auftre-

8 teil, so wird die Beschreibung des S c h a c h t - A b l e u f e n s , besonders unter erschwerenden Umständen, füglich die Reihenfolge der Notizen über diesen Bergbau eröffnen k ö n n e n . Bei weitem die Mehrzahl der S c h ä c h t e , und •vorzüglich alle gröfseren sind k r e i s r u n d ; eine Form, die sich zu der flachen Lagerung der Gebirgsschichten, w e l che einen gleichförmigen Druck hervorbringen, als auch zu der Hauptbefestigungsart der Ausinaurung, ganz besonders eignet. Diese Form ist schon seit langer Zeit auf den Lütticlier Kohlengruben ganz allgemein, w o sie durch ähnliche Verhältnisse bedingt wird. Für Schächte in steilfallenden Gebirgsschichten eignet sich dieselbe keinesweges, und besonders w e n n dieselben durch Zimmerung offen erhallen werden sollen. Deshalb w e n d e t man auch bei uns die rechteckige Form gewöhnlich a n , und führt selbst die Schachtmauerung nicht rund oder elliptisch, sondern in vier besonderen Bögen a u f , die sich in den Ecken gegen einander spannen. W e n n die runden Schächte unter gewissen U m ständen rücksichllicli ihrer Festigkeit als sehr v o r t e i l h a f t erscheinen , so sind dieselben rücksichtlich der B e quemlichkeit beim Gebrauche weit hinter den rechteckigen z u r ü c k ; indem bei den einzelnen Abtheilungen spitze Ecken gar nicht zu vermeiden sind, welche beim Gebrauche verloren gehen. W o aber Schwierigkeiten z u besiegen s i n d , w o die Zimmerung soviel als m ö g lich vermieden werden m u f s , da können die runden Schächte unter solchen Verhältnissen wohl zweckinäfsig genannt werden. Die Durchmesser derselben sind nach i h r e m Gebrauche verschieden, 10 bis 15 Fufs. I n dem aufgeschwemmten Tagegebirge, in L e h m , S a n d , T h o n werden die Schächte ausgemauert, am besten m i t Hausteinen, die genau nach dem Zirkel g e hauen s i n d , von 1 Fufs bis 16 Zoll Stärke und 1 Fufs

9 Höhe. Dieselben werden auf einem Kranze von Eichenholz von 10 Zoll Breite und 4 | Zoll Stärke aufgesetzt, und der R a u m zwischen der Mauerung und dem Stoise sorgfältig mit T h o n ausgeschlagen.

A u f einem Kranze

mauert man 1 2 bis 15 Fufs h o c h ,

wenn das Stehen

des Gebirges so tief ohne Ausbau abzuteufen erlaubt, setzt das Abteufen in geringeren Dimensionen von neuem f o r t , erweitert alsdann den Schacht, um einen zweiten Kranz zu legen und die Mauerung bis unter den ersten herauf zu führen.

A u f diese W e i s e fährt man fort, bis

dafs der Schacht das feste Gestein

erreicht hat.

wöhnlich •wendet man zu dieser Schachtmauerung,

Gewie

überhaupt zur Grubenmauerung, Ziegel ( v o n 1 0 — 1 2 Zoll L ä n g e )

an,

da die Mauerung

grofse Dimensionen erfordert

alsdann nicht

so

und leichter anzufertigen

i s t ; jedoch hängt dies von der Localität ab. W e n n die aufgeschwemmten Schichten nicht so fest sind,

um ein Abteufen ohne Zimmerung zu erlauben,

so mufs diese wenn auch nur verloren angewendet w e r den , bis

dafs die

Mauerung

nachrückt.

Bei

runden

Schächten wird auf der Hängebank ein starker Kranz von E i c h e n , Ulmen oder Eschenholz gelegt, und hinter diesem

zöllige,

genau an einander passende Bretter

bis [zur Sohle eingezogen uod viele Kränze gelegt, forderlich ist.

innerhalb

derselben so

als es der Haltbarkeit wegen e r -

Der unterste dieser Kränze ragt um seine

halbe Stärke unter den Enden der Schaalbretter hervor, damit die tiefer folgenden dagegen gelegt werden können.

Auf diese W e i s e wird die Zimmerung bis auf das

feste

Gestein nachgeführt,

von unten begonnen.

und

die Mauerung

E s ist besser,

gleich so weit zu n e h m e n ,

sodann

die Zimmerung

dafs die Mauer innerhalb

derselben angebracht werden kann.

Die Wiedergewin-

nung des Holzes richtet sich nach Umständen, nach sei-

10 ner besseren oder schlechteren Beschaffenheit und der Möglichkeit, es nochmals wieder anzuwenden. Die Kränze werden bei dieser Zimmerung aus einzelnen Stücken w i e Radfelgen zusammengesetzt, und liegen mit grader Stirn gegen einander; damit sich dieselben nicht verziehen können, werden Leisten unter denselben an den Schaalbrettern festgenagelt. Reicht diese Beiestigungsart nicht a u s , so schlägt man Bretter an die K r ä n z e , gleichsam w i e Wandruthen, welche über mehrere derselben hinwegreichen, und diese w e r den über Tage an Tragbäumen befestigt, welche auf Kreuzsohlen ruhen und so weit von einander liegen, als der Durchmesser des Schachtes erfordert. W e n n das Gebirge sehr wasserreich, schwimmend i s t , so wendet man wohl Abireibearbeit a n , viel gewöhnlicher aber S e n k a r b e i t . Hierzu wird ein Oylinder, w i e ein Fafs, nach dem Durchmesser des Schachtes aus 2 bis 3zölligen Bohlen, die genau nach dem R a dius gearbeitet sind, zusammengeschlagen, 9 bis 12 Fufs l a n g , wenn damit die Mächtigkeit des wasserreichen Gebirges durchsunken werden kann. Ist dieselbe aber gröfser, so müssen mehrere solche Cylinder aufeinander gesetzt werden. Inwendig werden dieselben durch Kränze aus gutem Eichenholze von 8 bis 10 Zoll Breite und 5 bis 6 Zoll Höhe verwahrt, die aus rund gesägten S t ü k k e n von 4 Fufs Länge bestehen. Die Pfähle, aus denen der unterste Cylinder zusammengesetzt i s t , werden zugeschärft und mit einein eisernen Schuhe versehe^ um besser einzudringen. Dieser Cylinder wird iin Schachte auf die Oberfläche der wasserreichen Gebirgsschicht aufgesetzt und mit Massen von Eisen beschwert, um ihn niederzudrücken, während das Gebirge aus der Sohle herausgenommen wird. Sind die Wasserzugänge bei dieser Arbeit so stark, dafs sie die Anwendung von

11 Maschinen-Pumpen erfordern, so dürfen diese nicht bis auf die Sohle niedergesenkt werden, w e i l sie sich nicht allein beständig versetzen, sondern auch das Gebirge hinter den Stüfsen hervorziehen, W e i t u n g e n , Brüche und schiefe Senkungen der Cylioder verursachen würden. Man läfst wenigstens 1 Fufs W a s s e r auf der Schachtssohle stehen, und arbeitet unter diesen das Ge^ birge mit Schaufeln hervor. Fängt der wasserreiche S a n d , w i e in Flufsthälern, bisweilen unmittelbar von Tage an und ist nicht übet 15 — 1 6 Fufs mächtig, ruht auf festem Thone oder Gestein, so hat man wohl bisweilen den Versuch gemacht, eine grofse W e i t u n g mit einer Böschung von 45° bis auf diesen Punkt nieder zu bringen, und den Schacht von unten aufzumauern, und hinter der Mauer einen festen Thondamm zu schlagen und gleich wieder zu verfüllen. Das Gelingen dieser Arbeit beruht wesentlich auf die Schnelligkeit mit der sie ausgeführt w i r d , und auf vorhandene Kräfte der Wasserzuflüsse Herr zu bleiben. Eine Bedeckung der Böschung mit gutem ßaseB soll dabei sehr nützliche Dienste leisten, um den Sand zu halten und zu verhindern, dafs er ins Laufen kommt. Zur Wasserhaltung hat man in solchen Fällen wohi kleine Dampfmaschinen, auf starken Gerüsten aufgestellt, angewendet. Ist die Sandlage mächtiger, so ist dieses Auswerfen einer grofsen Weitung von Tage nieder und das Niedergehen von der Sohle derselben mit einem S c h a c h t e , selten von gutem Erfolge begleitet gewesen. Die Anwendung hölzerner Cylinder, die aufeinander gesetzt werden, so lange man sie zum Sinken bringen k a n n , ist immer vorzuziehen, und selbst wenn sie festsitzen, kann man eine neue Reihe von Cylindern innerhalb derselben anstecken, wenn die erste den dazu e r forderlichen Durchmesser hat. Hat man auf diese W e i s e

12 das feste Gebirge erreicht, so werden

die Cylinder auf

ihren W e c h s e l n festgekeilt, unten verdämmt und innerhalb der K r ä n z e mit Brettern verkleidet,

so dafs

sie

einen ganz glatten Schacht bilden. Mit sehr grofsem Vortheile gufseiserne eine Arbeit,

Cylinder

hat

zum

man

Senken

angefangen, anzuwenden,

die w o h l aufser England noch nicht v e r -

sucht worden ist. A u f der zu der Clyde Ironwork gehörigen K o h l e n g r u b e , f Meilen oberhalb G l a s g o w , fanden wir dieselbe eben

beendet.

trockener S a n d ,

Von

Tage

nieder

steht

hier

2 1 Fufs wasserreicher S a n d ,

Thon a n ,

der das KohleDgebirge

unmittelbar

Mit

grofsen trichterförmigen

Weitung

einer

1 6 Fufs tief niedergegangen,

18

Fufs

4

Fufs

bedeckt. war

man

und hatte von der S o h l e

derselben 2 7 Fufs tief mit gufseisernen

Cylindern

ge-

senkt. Man hatte z w e i Cylinder 2 Zoll w e i t

auseinander

gesetzt,

so dafs jedes Schachttrum

besonders

gesenkt

•wurde.

Die Cylinder haben einen äufseren D u r c h m e s -

ser von 5 Fufs, eine Eisenstärke von 1 Zoll, eine Höhe von 4 | Fufs.

Dieselben

sind mit 3 Zoll

nach innen

vorspringenden Kränzen versehen, vermittelst deren sie zusammengeschraubt werden.

Der unterste dieser Cylin-

der hat unten keinen K r a n z ,

da derselbe hier überflüs-

sig und das Eindringen in den Sand verhindern würde. W ä h r e n d des S e n k e n s wurde jeder Cylinder mit etwa 6 0 0 Centner belastet. rüst,

E s dient hierzu ein eigenes G e -

welches mit dem jedesmaligen obersten Cylinder

fest verbunden wird. D e r S a n d wird niemals Hnderrande ausgefördert,

bis zu dem untersten Cy-

um zu verhindern,

dafs nicht

von den S e i l e n her derselbe zudringen k a n n ,

wodurch

ein schiefes Niedergehen der Senkvorrichtung

befördert

13 werden Kränzen

würde.

Dia

Cylinder werden zwischen

mit Holz ausgefüttert,

den

und bilden auf diese

W e i s e Schachttrümer von 4 f Fufs Durchmesser, welche 8 Zoll von einander stehen.

Tiefer in dem festen Ge-

stein nieder werden beide Trümer mit einander durchschlägig gemacht und bilden einen Schacht, der nur die nüthigen Scheider erhält.

Diese Senkarbeit auf 2 7 Fufs

Tiefe ist in 7 Wochen beendet worden, und sind dabei gegen 16 Arbeiter fortdauernd beschäftigt gewesen. B e i einer gröfsaren Mächtigkeit des

wasserreichen

Gebirges wendet man mehrere Züge von Cylindern an, von denen die tieferen kleinere Durchmesser

erhalten,

so dafs dieselben durch die oberen hindurch gehen. T i e fer als 3 0 Fufs gelingt es selten mit einem Zuge von Cylinder niederzukommen, und man ist alsdann gezwungen das Senken abzusetzen.

A u f diese W e i s e ist

es

gelungen, Senkarbeiten dieser Art 8 0 Fufs tief niederzubringen.

Nach der Beendigung der Arbeit werden die

kleineren Cylinder in den grölseren fest verkeilt. gröfseren Schächten,

die itn Ganzen

wendet man Cylinder a n ,

gesenkt

Bei

werden;

die aus einzelnen Segment-

stücken bestehen und mit nach Innen vorstehenden K r ä n zun zum Aneinanderschrauben versehen sind.

Dieselben

werden vor dem Aufsetzen zusammen verbunden und mit aufgedrehten Seillitzen und Bleiweifs auf gewöhnliche Art verdichtet. Diese Senkarbeit gewährt vor jeder Abtreibearbeit den Vortheil einer grofsen Sicherheit, heiter,

schont die A r -

macht auch keine grofse Uebung und Geschick-

lichkeit bei derselben erforderlich.

Das Gebirge wird

durch dieselbe gar nicht in Bewegung

gebracht,

was

beim Abtreiben unvermeidlich ist und die gefährlichsten Zufälle herbeiführt,

indem den Pfählen Luft geschafft

werden mufs u n j dadurch dem Gebirge mehr oder w e -

14 inger Gelegenheit gegeben w i r d , sich hinter der Zimmerung auszukesseln. W o das Holz noch in niedrigen Freisen steht, w i r d diese Methode für gewöhnliche Fälle zu kostbar, besonders wenn das Gußeisen durch einen weiten Transport verlheuert w i r d , aber immer bleibt sie da anwendbar, w o kein anderes Mittel zum Niederkommen ausreicht, w i e diefs auch bereits von einem unserer in solchen Arbeiten erfahrensten B e a m t e n , dem Herrn Bergrath Thürnagel anerkaunt worden ist (Archiv Bd. X V I I I . S . 1 1 ) , obwohl sich bis jetzt noch keine Gelegenheit zur Ausführung dargeboten hat. Ein wesentlicher Unterschied dieser Senkarbeit gegen ähnliche Ausführungen in unserer Gegend besteht darin, dafs hierbei ein völliges Abschneiden und Verdammen der oberen W a s ser bezweckt und erreicht w i r d , dagegen bei uns damit eine Abzapfung und Entwässerung der oberen Schichten eingeleitet wird. Diese Abweichung entspringt aus der Verschiedenheit der ßergbaue, bei welchen dia Arbeiten ausgeführt werden. In England erreichen die S c h ä c h t e , womit die wasserreichen Schichten in oberer Teufe durchsunkön w e r d e n , die Kohlenüötze, Welche abgebaut werden sollen, erst so tief darunter, dafs die dazwischen liegenden Gesteinsmittel völlig ausreichen, um den Druck der oberen W a s s e r von den unteren Grubenbauen abzuhalten, und dafs mit R ü c k sicht «uf die erleichterte Wasserhaltung ein solches V e r fahren jedenfalls ökonomisch v o r t e i l h a f t w i r d , w e n n deshalb auch ein Th«il des Kohlenfeldes als Sicherbeitspfeiler stöben bleiben mufs. Wasserreiche Gebirgsmass e n , bei denen Abtreibearbeit angewendet werden mufs, Warden in unseren Gegenden dagegen vorzüglich auf dem Braunkohlenbergbau und auf dem Tarnowitzer Blei— hergbau ( v g l . Arch. Bd. IL S . 1 4 3 ; I V , S . 2 1 2 ; V.S>3$

15 I X . S. 153; X V I I I . S. 3) durclisunken, wo theils die Milde aller umgebenden Gebirgsschichten, die Nähe der abzubauenden Lagerstätten, ihre grofse Mächtigkeit, theils die Klüftigkeit des Gesteins, eine ähnliche Zurückhaltung der Wasser noch gestatten würden, wenn auch die ganze Anordnung des Betriebes dieselbe möglich machen würde. §.32. A b d ä m m u n g d e r W a s s e r i n S c h ä c h t e n . Eben so wie auf die Zurückhaltung der Wasser gleich bei dem Absinken der Schächte in wasserreichen Schichten Bedacht genommen w i r d , so sucht man dieselben auch in den Schächten, nach deren Vollendung, und besonders in dem Kohlengebirge selbst, abzudämmen. Die Schichten des Kohlengebirges sind theils »o klüftig und von so poröser Beschaffenheit, dafs sie die Wasser fallen lassen, wie die meisten Sandsteinlagen, theils geschlossen und dicht, so dafs die Wasser theilweise oder gänzlich zurückgehalten werden ; auch kommen Gesteinsscheiden zwischen ziemlich wasserhaltenden Bänken vor, welche grofsen Wasserquäntitäten zur Fortl$jtung dienen. Diese Schichten stehen an ihren Ausgehenden mit der Oberfläche, mit den Bächen und Flüssea in Verbindung, und diejenigen, welche vom Wasser durchdrungen werden oder klüftig sind, führen daher einem Schachte, der sie in mehr oder minderer Teufe durchschneidet, verhältnifsmäfsig grofse Wasserquantitäten zu. Liegen zwischen diesen Schichten und den vom Schachte aus abzubauenden Flötze, ziemlich mächtige, die Wasser zurückhaltende Schieferlbonlagen, und so weit von diesen entfernt-, dafs sie bei dem nachfolgenden Abbaue ganz bleiben und nicht zu Bruche gehen; so läfat sich mil grofsem Vortheil eine Abdämmung des Schachtes anbringen. Ist der Schacht selbst von einer solchem dichten Schicht aus wasserlialtead, bis zum natürlichep

16 Niveau der W a s s e r gemacht, so werden die unteren Flötze gänzlich abgebaut w e r d e n k ö n n e n , ohne dafs es nöthig ist, die W a s s e r , •welche von der oberen Schicht eingesaugt werden, forldauernd zu heben. Die W a s s e r haltung wird sich daher nur auf diejenigen W a s s e r zi erstrecken brauchen, welche aui Ausgehenden der Kolilenilölze selbst, derjenigen Schichten welche zu Bruch gebaut w e r d e n , und derjenigen Klüfte eindringen, die m i t den Grubenbauen durchfahren w e r d e n , woraus eir.e sehr wesentliche Erleichterung f ü r die gesammte W a s serhaltung entsteht. Dieses Verfahren ist aber nur da a n w e n d b a r und Vortheil bringend, w o in einer sehr grofsen T i e f e , nicht sehr mächtige Flötze, die noch dabei ein ziemlich schwaches Fallen haben müssen, abgebaut werden sollen. Unter solchen Verbältnissen bedient man sich auch in Lüttich dieser Metbode, die Wasserhaltung tiefer Gruben zu erleichtern (Archiv Bd. X . S. 125), und sie ist auf den tiefen Kohlengruben in Hortliumberland, Cumberland und Durham ganz allgemein in A n w e n d u n g . In ihrem Principe stimmt sie •völlig mit der Abdämmungsarbeit ü b e r e i n , welche auf den Gruben zu Valenciennes zur Ausführung k o m m t (Picotage und Cuvelage), und hat damit auch bisweilen viele Aehnlichkeit, w e n n sie durch ganze Schrotzimmer u n g von Eichenholz hergestellt wird. Gewöhnlich w i r d dieses Abdämmen aber durch hölzerne oder gufseiserne Cylinder, w i e beim S e n k e n , hergestellt. W ä h r e n d des Ableufens im Kohlengebirge werden die Wasserzuflüsse im Schachte sorgfältig an denjenigen P u n k t e n , w o sie hervortreten, gemessen, u m sich über die Beschaffenheit derselben, über das Gleichbleiben oder A b n e h m e n derselben Gewiisheit zu verschaffen. Die Z u flüsse abzudämmen, welche schon während des fortgehenden Abteufeus sich vermindern, würde zwecklos

17 sein, da sie entweder ganz ablaufen, oder an anderen Stellen wieder hervortreten. Das Abdämmen mute immer in einer wasserhaltenden Schicht angefangen werden. Die Stärke der anzuwendenden Materialien richtet sich nach der Höhe des Wasserdrucks; dieser mufs immer von dem Anfangspunkte der Verdammung bis zu Tage gerechnet werden. Der Schacht wird soweit als die Verdammung reichen soll, erweitert; für hölzerne Cylinder am meisten, für gufseiserne am wenigsten. Der Absatz der Erweiterung wird oben und unten so genau als möglich mit Schlägel und Eisen zugeführt, wozu man besonders recht geschlossene dichte Schichten aussucht. Auf dem unteren Absätze der Erweiterung wird eine Lage von W e r g , oder von dünnen sehr reinen fichtenen Brettern gelegt, die mit ihren Längenfasern dem Radius parallel mit der .Stirn nach dem Innern des Schachtes sehen. Hierauf wird der Keilkranz (Keiljoch, wedging crib, Picotagejoch) gelegt, welcher aus einzelnen genau nach dem Radius gearbeiteten 10 Zoll starken und 6 Zoll hohen Stücken Eichenholz besteht. Um dieselben recht bündig zu machen, werden dünne Bretteben mit der Stirn nach dem Innern des Schachtes dazwischen gelegt. Der Raum hinter dem Kranze bis an das Gestein, von etwa 2 J Zoll Breite, wird mit ähnlichen Stirnweise gelegten Brettern ausgefüllt und dann werden Keile eingetrieben. Mit dem Verkeilen verfährt man genau so wie zu Valenciennes (Archiv Bd. I X . S. 212), indem man Oeflnungen mit einer stäblernen Spitze in die Holzmasse macht, worin die Keile getrieben werden können, und diese Arbeit so lange fortsetzt als es noch möglich, solche OefEnungen darin zn erzwingen. Durch eine solche Verkeilung dringt kein Wasser der Tiefe zu. In einer Höhe von 10 — 1 2 Für» über diesem verkeilten Kranze Karsten Archiv VI. B.

2

18 wird 1 ein anderer schwächerer gelegt, der nur ZUT B e festigung der Verdäminungs-bohlen d i e n t , lVagelkran2 Spiking crib genannt. Die Verdäinraungsbohlen von 3 Zoll Stärke., .6 Zoll Breite werden auf dünnen Brettchen auf den unteren K r a n z aufgesetzt, dicht zusammengerückt, s c h l i e f e n w i e ein Fafs und w e r d e n an den oberen. K r a n z festgenagelt. Die beiden zuletzt eingesetzten Bohlen sind nicht nach dein Radius gearbeitet, sondern s o , da Ts eine grade zugerichtete Bohle hineingetrieben w e r d e n kann. Die Brettchen unter diesen Bohlen werden alsdann festgekeilt, eben so die in den W e r b s e i n des unteren K r a n z e s liegenden, und nun die inneren Kränze angebracht, welche den Verdäminungsbohlen erst Festigkeit gewähren. Der unterste derselb e n wird unmittelbar auf dem verkeilten K r a n z e aufgesetzt. Die. Entfernung dieser Hauptkränze ( main cribs) von einander richtet sieh nach dem Wasserdrucke. Z u unterst liegen s i e am nächsten. Die Bohlen werden genau in der Mitte> der Stärke des oberen Kranzes abgeschnitten, um den nächst folgenden. Umgang darauf zu setzen. Auf diese W e i s e wird: die Schicht entweder bis zu dec nächst oberen wasserhaltenden Schicht, oder bis zu dem natürlichen Wasserniveau herauf abgedämmt. I m ersten Falle wird auch gegen den oberen R a n d der E r w e i t e rung ein verkeilter Kranz angebracht, welcher dieselben Dienste w i e der untere leistet, und eine wassere dichte Verbindung zwischen dem oberen Gesteine u n d der darunter folgenden Z i m m e r u n g hervorzubringen be~* stimmt ist. W ä h r e n d der Arbeit läfst man in dem. u n taren- Kranze ein Loch z u m freien Abflüsse der W a s s e r Ja den Schacht, damit dieselben die Abdämmung nicht hindern. Nach der Vollendung wird diefs. zugepflöckt, Und die Wassersäule geht nun hinter der Zimmerung auf. Das K n a c k e n des Holzes giebt den Druck zu er-i

19 kennen, der darauf zu wirken beginnt; feine Wasserstrahlen zeigen sich durch die Fugen dringend, hören aber auf, wenn das Holz quillt. Ein Kalfatern der Zimmerung wie in Valencienoes wird nicht angewendet. Der innere Raum des Schachtes wird nun mit zölligen Brettern verdohnt, welche an den Haupt» kränzen angenagelt werden, und diese sowohl gegen Beschädigungen schützen, als auch den weiteren Gebrauch des Schachtes durch Herstellung graden Stofses erleichtern. Es sind auch wohl bisweilen Verdammungen in Schächten angebracht worden, welche derjenigen ganz ähnlich sind, die man in Valenciennes anwendet, besonders der dortigen neuesten und besten Methode, dieselben achteckig zu machen, indem man einsah, dafa bei den viereckigten Schächten die einzelnen JÖcher und Kappen zu laug wurden, nm dem ungeheueren Drucke Widerstand zu leisten, und es grofse Schwierigkeiten fand, die Verbindung in den Ecken schliefsend herzustellen. Mit Bezugnahme auf die vorerwähnte Beschreibung der Valencienner Abdämmuugs - Metbode (vergl. Archiv Bd. I X . S. 2 0 9 — 2 1 5 ) dürften hier folgende Abweichungen zu bemerken sein. Beim stärksten Drucke wendet man Kranzstücke von 4FufsLängej 10 Zoll Stärke, 7 — 8 Zoll Höhe vom besten Eichenholz an ( w o f ü r das Englische gilt). Zwischen den Köpfen der einzelnen Kranzstücke werden dünne Brettchen mit der Stirn nach der inneren Schachtseite gelegt, und ebenso zwischen den aufeinanderfolgenden Kränzen, deren Stücke über einander greifen. Bei dem Verkeilen des untersten Kranzes stellt man die Keile nicht in concentrischen Ringen, weil dadurch ein ungleichförmiger Druck auf den oberen und unteren Theil des Kranzes ausgeübt wird, sondern in diagonalen Rei2*

20 lien, wobei ebenfalls eine völlige Verdichtung erreicht wird. Der Raum zwischen den Kränzen und dem Gesteine wird ganz mit Holzstücken ausgefüllt. Die Verkeilung der vertikalen und horizontalen Fugen beginnt erst, nachdem alles Holz gelegt ist j die Keile werden reihenweise nach einander angezogen. Während dieser Arbeit läfst man das Zapfloch im unteren Kranze noch offen, und schliefst es erst t wenn dieselbe beendigt ist. Die Anwendung von Kränzen anstatt der achteckigen Jöilier in Valencienne9 scheint noch mehr darauf berechnet, einem gleichförmigen Drucke zu begegnen, und gewährt besonders den Vortheil, dafs man mit den verticalen Fugen der einzelnen Holzstücke abwechseln kann, und dieselben nicht alle in einem Lothe zu liegen komm e n , wie bei den achteckigen Schächten. Auch die Ausfüllung mit Holz hinter den Kränzen mag besser seyn als die mit einem im Wasser schnell erhärtenden Mörtel. Dagegen läfst sich nicht leugnen, dafs die in Valenciennes gebräuchliche Methode eine sehr vielfache Erfahrung für sich h a t , wogegen in England grade diese Arbeit nur selten ausgeführt worden ist. Die gufseisernen zum Abdämmen gebräuchlichen Cylinder müssen allemal aus einzelnen segmentförmigen Stücken bestehen, weil sie nur auf diese Weise in die Erweiterung des Schachtes eingebracht werden können. Die Kränze hat man tlieils wie bei dem Senkcylinder nach innen angebracht, theils nach aufsen, was hier keinen Nachtheil h a t , und gleich einen glatten Schachtstofs giebt. Die Segmente sind 6 Fufs lang, 2 Fufs hoch, 1 Zoll Eisenstarke, mit Verslärkungsrippen und starken Kränzen versehen, die noch durch Träger unterstützt werden. Die Cylinder werden auf dem untersten verkeilten Holzkranze aufgesetzt, zwischen den Wechseln dünne Brettchen eingebracht, und nachdem

21 sie bis zur erforderlichen Hohe aufgeführt simf, verkeilt/ Herr B u d d l e , einer der geschicktesten Bergbau verstaudigeD in Englnnd, hat in der Nähe von Newcastte auf diese Weise einen Schacht 70 Faden (61,18 Freufs. Lacht e r ) hoch verdammt. Wenn eine Schichtungsabtösuag oder eine Kruft in einer sonst wasserhaltenden,. dichten Gesteiuslage viele Wasser liefert, so dämmt man dieselbe sowohl in Schächten, als auch in Querschlägen ab. Diefs läfst sich nicht unmittelbar durch Verstopfen mit Keilen e r reichen. Mit Schlägel und Eisen wird ein 2 Zoll weiter , 7 Zoll tiefer Sehliiz geführt, dessen vordere Kant» wenigstens l f Zoll tief abgerundet worden, weil' sie bei dem nachherigen Verkeilen ausspringen. Gegen die Stöfse des Schlitzes werden dünne Brettes gelegt, die nicht weiter als bis zu der Abruodung vorreichen, und zwischen diesen wird die Verkeilung sorgfaltig angebracht, wobei es häufig gelingt, die Wasserzugänge gänzlich abzuschneiden. 33.

Wasserhaitimg während Abteufens.

des

Bei der Abteufung der Schächte, die in ein noch onverritztes Feld niedergehen, und diefs ist beim Englischen Steinkohlenbergbau- der gewöhnliche Fall, w e r den in der Regel so viele Wasser erschroten, dafs sie' nur mit Dampfmaschinen gehalten werden können. Dazu bedarf man eines Senksatzes, der allmählig mit dem Abteufen niedergezogen werden k a m , um den Sumpf in der Schacbtsohle trocken zu erhalten. Der Senksatz (sirtktng set) ist mit starken Kränzen versehen, durch Bolzen zusammen verbunden, die Wechsel sind mit Bleikränzen und getheertem Fell gedichtet. Gewöhnlich

22 werden z u m Senken «wei starke Seile unter dem VeiH. tilkasten der Pumpe befestigt, uud neben derselben h i n aus bis zu Tage geführt. An den Kränzen werden sie durch besondere Ringe gegen das Durchreiben geschützt, und durch uuigewundene dünne Seile mit dein ganzen Satze fest verbunden. Die Enden derselben laufen über T a g e über Seilscheiben, iind sind dann um einen fest in die Erde gerammten Pfahl umgeschlagen; durch Nachlassen derselben wird der Satz gesenkt. Hierbei ist kein gleichmäßiges Senken Zu b e w i r k e n ; besser geht es, w e n n an dem oberen Ende der Seile Flaschenzüge a n gebracht s i n d , deren Seilende ebenfalls u m einen Pfahl geschlagen wird. Das Heben dieses Satzes geschieht gewöhnlich , w e n n es nölhig ist, durch einen Handgöpel. Eine bessere S e n k m e t h o d e wird in dem Kohlenreviere Ton Newcastle angewendet. D e r Senksatz ist am S a u g rohre mit einem Ringe v e r s e h e n , der zwei O h r e n hat, durch welche starke eiserne Stangen gesteckt und u n t e n durch Splifsnägel oder Schrauben befestigt w e r d e n , so dafs man die Pumpe an diesen Stangen aufhängen kann. Dieselben werden auf die gewöhnliche Art mit einem 6 — 7 z ö l l i g e n Schachlgestänge v e r b u n d e n , welche dicht an den Kränzen der Pumpe etwas höher als diese selbst i s t , herauf geführt werden. Um eine Verschiebung der Stangen zu verhindern, wird d a , w o dieselben bei den Kränzen eintreffen, ein Seil gewickelt. Oben sind «jiese beiden Gestänge mit einem Bügel und O h r ver-i Runden, so dafs das Ganze an einem Haken und Seil aufgehängt w i r d , welches über Tage über Flaschenzüge l ä u f t , die über dem Schacht hängen. Die Seilenden $ind um den Rundbaum des Handgöpels geschlagen, der $um Einhängen und Aufziehen schwerer Pumpenstücke dient. A n dem Schwengel dieses Handgöpels werden Schlitten befestigt, die so mit Steinen beschwert sind,

23 defs sie der Pumpe das Gleichgewicht ballen, welche nun allmählig s i n k t , w i e der Schacht abgeteuft wird. Der Ausguis derselben verändert sich beim S i n k e n , das oberste Slück hat eine nach unten gekehrtb Ausgüfsöffnung, woran ein Schlauch gesteckt wird, mn da» W a s ser in den nächsten Aasguiskasten .zu führen. Ist die Fdmpe bis auf diesen Rasten niedergesunken, so wird ein gewöhnliches Aufsatzstüdk dazwischen, gesetzt. Das Saugrohr dieser Pumpe ist unten init eiber Menge TOB kleinen Löchern versehen, und mit einötn grol'aeä, durch welches man mit der Hand hiilei unreifen und das Saugrohr reinigen kann*; e s wird wiihfeud des Gebrauches mit einem Pflocke geschlossen« Auch' .die kleiben Löcher pflöckt man vod oben herab n i e d e r , w « n a die W a s s e r sehr zu Sumpfe sind , damit die Patripe nicHl zu viel Luft einsaugt« Um das Saugrobr gegen Beschädigungen beim Schielsen ¿u sicherb, wird dasselbe mit alten Seilen umwickelt oder mit einest Kasten von Holz umgeben. Da die Pumpe schnarchen m u f s , so läfst man den Kolben langsam aufgehen und einige Secundin stille stehen, bevor die niedergehende Bewegung anfängt, damit die eingesaugte L u f t gehörig entweichen kann. Diese Bewegung wird gewöhnlich durch den an den Dampfmaschinen angebrachten Catarakten regtiiirt^ «kto Einrichtung, die bei einfacliwirkenden Maschine», w e i che eine bedeutende Ueberkraft haben, überhaupt und ganz besonders beim Abteufen sehr v o r t e i l h a f t ist. Der Hub der, Maschinen wird beim Abteufen gewöhnlich- sehr vermindert, und da die Kolbenröhren ohnehin einige Fufse länger sind als der Hub, so kann der Senksatz gewöhnlich 4 Fufs sinken, bevor eide Verlängerung des Schachtgestänges, ein Tieferhängen des Kolbens, nöthig wird.

24 §. 34.

S c h a c h t s ä t z e und W a s s e r h a l t u n g s D a m p f in a s c h i n e n . Wenn man mit dem Senksatze entweder das Tiefste eines Schachtes oder einen Tunkt erreicht .hat, w o ein Pumpenwechsel angebracht werden soll, so wird ein gewöhnlicher Satz eingebaut. So sehr allgemein die Druckpumpen bei der Wasserhaltung auf den Kupfer - und Zinngruben in Gornwall und Devonshira schon seit mehreren Jahren auch sind, so haben dieselben doch bei dem'Steinkohlenbergbau noch keinen Eingang gefunden. - Theils sind hier die Verhältnisse noch nicht Von der Art, dafs* die Vortheile dieser Drucksätza sehr auffallend hervortreten könnten; theils sind dia Kohlen, welche von den Dampfmaschinen auf den Gruben verbraucht wenden, Jtaum als verkäufliche Waaröti anzusehen, und es' ist -dann kein Vortheil dabei durch Verbesserung der Wasserhaltuogs - Vorrichtungen dei weitem nicht so viel Raum im Schacht ein, als die « ü t Kränzen vorgerichteten. Di$ W i s s e t , wfclche ili gewöhnlichen Fällen im Abteufen erschroten werdet), Jeitöt man in einet iö den Schachtstüfsen spiralförmig «ingehauenen IRinne, oder wenn diese siö nicht mehr fassen kann in eine Lutte bis in den nächsten Ausgufakasten. Sicherer ist es, diese Wasser in hölzernen. odfer gufseiseruen Rinnen aufzufangen, die in den Scliaclitfltölsen angebracht sind, und durch Röhren von einer zur andern und so in den nächsten Ausgufskasten zu fuhren. Zwischen den. durchsunkenen Kohlenflözen treibt man in diese kleine Oerter, welche durch Bohrlöcher mit einander verbunden werden > um die Wasser vom Schachte wegzuziehen. Bei den Mitteln, welche man anwendet, um die Wasser von den Schächten und den Grubenbauen entfernt 2u halten, sind die Wasserhallungsdainpfmaschineo in Verhältnis zu der Tiefe und Ausdehnung der Gruben nicht von großer Starke uud Bedeutung. In der Regel hat jede Grube nur eine eiuzige Dampfmaschine zu diesem Zwecke. Dieselben sind gewöhnlich

27 einfachwirkeod, cipe;

nach Bpulton und Wattschön Priti'-

doch sieht man auch wohl noch Newcomensche

Maschinen mit oben offenem Cylinder. zige d o p p e l t

wirkende

Nur eine ein-

Maschine

haben

wir

auf

einer Kohlengrube bei Newcastle zur Wasserhaltung gesehen, und auch diese ohne Schwungrad, mit unmittelbarer Aufhängung

der Schachtgestänge

am

Balancier.

Es ist demnach bei den Kohlengruben, so wie auch bei den grofsen Wasserhaltungen auf dem Kupfer- und Zinn« bergbau in Cornwall und Devonshire, allgemeine» 'Princjp e i n f a c h w i r k e n d e

Maschinen zur Wasserhaltung

anzuwenden, Wobei die Vorrichtung der Kunstsätze einfacher ausfällt und die ganze Anordnung der Bewegung leichter auszuführen i s t , schinen.

als bei doppeltwirkenden M a -

In den Niederlanden,

besonders

in der G e -

gend von Möns und auch in einzelnen Fällen in der Achener Gegend, in W e s t p h a l e n ,

ist man von diesem

Principe abgewichen, und hat doppeltwirkende rolirende Dampfmaschinen zur Wasserhaltung angewendet ; man' hat sich jedoch theilweise davon überzeugt, erwarteten Vortheile von würden,

den Nachtheilen

welche entweder

aus einer

dafa dia

überwogeü

ungleichförmigen

Lastvertheilung oder aus der Vermehrung der Sätze und Schachtgestänge,

und

aus

dem nothwendig

gröfseren

Schachtraume hervorgehen , und ist deshalb in den neuesten Zeiten wieder zu dem System der einfachwirkenden Maschinen zurückgekehrt.

Hochgespannte Dämpfe von

3 — 4 Atmosphären und Expansion,

wie allgemein in

Cornwall und wie es scheint mit grofsem Vortheile angewendet werden (vergl. Archiv B d . X V I I I . gebraucht man auf den gends.

S. 1 1 1 ) ,

Englischen Kohlengruben

nir-

In der Gegend von Achen hat man auf der Ab-

gunst- und Jamesgrube Maschinen

mit hohem

Druck

und ohne Expansion (mithin auch ohne Condensor) zur

28 Wasserhaltung angewendet. Ueber die Vorthelle Oder Nachtheile dieser Methode läTst sich deshalb kein reines Urtheil fällen, weil diese Maschinen rotirend sind, und auferdem mit einer Menge sonst nicht gewöhnlicher V o r richtungen in Verbindung stehen; das G e s a m m t - R e s u l tat ist nicht unvortheilhaft, und die geringe Menge von Nahrungswassern, welche diese Maschinen bedürfen, kann in einzelnen Fällen von sehr grofser Wichtigkeit sein. Zur näheren Beurtheilung der Wasserquanta, welche auf einzelnen Kohlengruben in England zu halten sind, m a g Folgendes dienen. Die Grube für das Eisenwerk Broad water Furnaces bei Wednesbury in Staffordshire hat einen 120 Yards ( 5 2 § Fr. Lachter) tiefen Kunst« schächt, auf dem eioe öOzöllige einfachwirkende Boulton und Wattsche Dampfmaschine steht; dieselbe ist etwa zu 4 0 Pferdekräfte anzunehmen, und kann au» dieser Tiefe pro Minute 4 0 — 50 Cubikfufs Wasser heben. Die Grube wird auf dem 3 0 Fufs mächtigen Flötze schon seit. langer Zeit betrieben und ist ziemlich ausgedehnt. Auf der zu dem Stahlwerke Brades bei Tipton in Staffordshire gehörigen Kohlengrube steht auf dein 219 Yards ( 9 5 ^ Fr. Lachter) tiefen Kunstschacht eine 65zöllige einfach wirkende Boulton und Wattsche Maschine ; dieselbe kann einen Eifect von 70 Fferdekräfte leisten, in dem Schacht ist jedoch erst ein özölliger Satz eingebaut, welcher in der Minute nur gegen 3 0 Cubikfufs Wasser zu heben vermag. Derselbe ist in 4 Abhübe getheilt; die unteren von 2 4 , Lachter, die beiden oberen von 23 Lachter Höbe. Die unteren Sätze sind um f Zoll weiter als die oberen, damit sie denselben hinreichend Wasser zuführen, wenn sie auch nicht ganz dicht geliedert sind; die Aufsatzröhren sind durchgängig 1 Zoll weiter als die Kolbenröhren, was

29 sehr zweckmäfsig ist, um die Geschwindigkeit des Was* sers ia denselben zu vermindern, und damit auch die Grüfse des Widerstandes. Ein Umstand, der häufig nicht in dem Maafse berücksichtigt wird, w i e er es sollte. Auf der Grube Eltonhead zwischen Prescot und Warrington in Lancashire steht auf dem 123 Yards (53| Fr. Lachter) tiefen Kunstschacht eine 36zöllige Newcomensche Dampfmaschine von etwas über 20 Pferdekräfte. Dieselbe hat zwar einen 9zölligen Satz, mit dem sie in 2 Abhüben zu Tage aushebt, dennoch wird das Quantum Wasser, welches damit zu gewältigen möglich ist, nicht über 30 Gubikfufs pro Minute anzunehmen sein« Auf der grofsen Kohlengrube Whingill bei Whitehaven in Gumberland befindet sich auf dem 106 Faden (92£ Pr. Lachter) tiefen Schacht William eine 84zöllige Newcomensche Dampfmaschine von etwa 110 Pferdekräften; der Hub ist 9 Fufs und sie macht 7 — 1 0 Hübe pro Minute, und liefert dabei mit einem 13zölligen Satze in 5 Abhüben, von denen der untere 8f Lachter hoch, die oberen gleich sind, 60 bis 80 Gubikfufs Wasser in der Minute. Die Wasserzuflüsse sind zwar ungleich, mögen aber wohl kaum den dritten bis vierten Theil betragen, da bei einem grofsen Sumpfe 8 bis 14tägige DIaschinenstillstände vorkommen. Diese Zuflüsse liegen theils in dem Schachte selbst, theils in den Flötzen oberhalb der Schachtsohle, welche zum Theil seiger unter dem Meere abgebaut werden und überaus trocken sind. Nach der erhaltenen Annahme über den Kohlenverbrauch würde diese Maschine mit einem Gentner Kohlen etwa 20 Millionen Pfund 1 Fufs hoch heben, eine Leistung, die für ihre Gonstruction und den nicht sonderlichen Zustand, worin sie sich befand, noch ziemlich hoch erscheint. Die Grube Hetton, 1| Meilen von Sunderland, hat auf dem Blossomschachte eine Newcomensche 60zöU

30 lige Dampfmaschine, die aus 109 Faden ( 9 5 ^ Lachtet P r . ) zu Tage aushebt. Dieselbe ist zu etwa 60 Pferdekräfte anzunehmen, und kann mit lOzölligen Sätzen nicht viel über 40 Cubikfufs Wasser zu Tage ausheb e n ; ein Quantum, welches bei der überaus grofsen Ausdehnung der Grube von beinahe 1500 Lachter nach dem Einfallen und 600 Lachter nach dem Streichen der Flötze, bei einer Förderung von jährlich über 6 Millionen Centner Kohlen überaus wenig i s t , um so mehr als die Maschine noch eine sehr beträchtliche Ueberkraft h a t , und daher die Fortsetzung des Betriebes noch auf eine Reihe von Jahren sichert. Die stärkste Wasserhaltung, die wir auf einer Kohlengrube in England gesehen haben, befindet sich auf der Tynemaingrube nahe unterhalb Newcastle auf dem rechten Tyneufer. Es ist die schon erwähnte doppelt wirkende Maschine von 7 2 | Zoll Durchmesser und 9 | Fufs H u b , welche bei einet gleichförmigen Lastvertheilung zu 160 Pferdekräften reichlich zu schätzen sein würde. Der Kunstschacht ist nur 54 Faden ( 4 7 Pr. Lachter) seiger tief, und die Wasser werden aus dem Tiefsten nur bis zur Röhrensohle 42 Lachter hoch gehoben, mittelst 3 Sätzen von 1 6 | Zoll Durchmesser, deren jeder 2 Abhübe hat. Ein Satz hebt die Wasser zur Einspritzung bis zu Tage aus. Zu Kesselnahrungswassern gebraucht man süfse Tagewasser, die anderweitig herbeigeleitet werden. Die Sätzö haben 7§ Fufs Hub; zwei derselben sind an der Schachtseite des Balanciers, und einer an der Cylinderseite angeschlossen; für den letzteren geht ein Gestänge in schräger Richtung nach dem Schachte und ist durch eine Brachschwinge mit dem seigeren verbunden. Die Sätze können pro Minute etwa 230 Cubikfufs Wasser zu Tag& h e b e n , ein Quantum, welches dasjenige auf den vorher angefühlten Gruben bei weitem übertrifft.

31 Ueber die Einrichtung der Maschine ist kürzlich folgendes zu bemerken. Der Balancier besteht aus 2 gufs» eisernen Platten ist auf der Cylinderseite 15§ Fufs, airf der Schachtseite 12* Fufs lang; in der Mitte 6 Fufs hoch. Jede Platte wiegt gegen 200 Cenlner; an dev Cyliuderseite ist eine der '3 Pumpen, an der Schachtseite aber 2 angeschlossen. Der Contrebalancier für die grad Mittelwerth

Geringst.Werth

Miltelwerlh

nach d. Abmessungen n . d. Zeichnung 7509 5571 6507 bei d. Schiene No. I. 7585 — — V. 6797 6071 6921 — —VII. 6173 6808 6978 — — VIC. 5794 6192 Hiernach stimmen die gleichnamigen W e r t h e , -welche aus den wirklichen Abmessungen abgeleitet sind, bei den Schienen No. V . und VII. ziemlich genau überein, jedoch so, dafs die schwerere Schiene No. VII. etw a s gröfsere W e r t h e darbietet, als die leichtere; bei der •viel schwereren Schiene No. V I . C. sind dagegen die correspondirenden Werthe bei weitem geringer, und ganz besonders der Mittelwerth; etwas näher steht der geringste W e r t h von m , welcher aus den Versuchen V I . C erhalten ist, dem entsprechenden der vorhergehenden. Die aus den Abmessungen nach den Zeichnungen abgeleiteten W e r t h e , stimmen dagegen bei den Schienen No. VII. und VI. C. beinahe vollkommen überein, und sind beide aus der schon oben angeführten Ursache beträchtlich geringer als der correspondirende W e r t h aus den Versuchen No. V . berechnet. Die nachfolgende Uebersichl, worin der höchste bei No. V . gefundene W e r t h = 1 gesetzt ist, weist am besten die Gröise der statt findenden Differenzen nach. Mittelwerth Geringst. W e r t h nach d. wirklich. Abmess.

Miltelwerlh n . d.Zeichn.

Schiene No. I. 0,99 0,86 0,73 — — V. 1,00 0,89 0,80 — — VII. 0,91 0,90 0,81 — — VI c . 0,82 0,92 0,76 Es geht hieraus hervor, dafs man bei ähnlichen Berechnungen für Königshüttener Koaks-Roheisen, welche» im Gupoloofen umgeschmolzen ist, mit völliger Sicherheit m = 5600 setzen kann.

403 Da die Tragkraft des schlechtesten Eisens (Crossener aus Raseneiseustein erblasenen und im Cupoloofen »angeschmolzenen) sich zu der obigen Eisensorte wie 0 , 4 3 2 : 1 verhält, so wird für dieses Crossener Eisen der Exponent m = 2400 anzunehmen sein, und dies dürfte wohl der niedrigste sein, der überhaupt bei irgend einer Sorte von Gufseisen statt findet. W e n d e t man diese Formel m =

' * auf diejeni-

Z b h® jen Schienen a n , deren aufrecht stehende Rippe durchbrochen gegossen i s t , so findet inan noch gröfsere Differenzen ; man kann hierbei nicht w o h l anders verfahren, als dafs man bei der Ermittelung von b , der mittleren Breite des Querschnittes in der Mitte der Schiene, die Summe des Flächeninhaltes der oberen und unteren Leiste durch die ganze Höhe der Schiene in diesem Querschnitte dividirt, und also die Tragkraft der auf. recht stehenden, beide Leisten verbindenden Träger, ganz aufser Acht läfst. Deshalb findet man m hiernach gröfser als in der vorangehenden Ermittelung. Eine M e s sung der Brnclifläcbe konnte deshalb nicht statt finden, w e i l der Bruch der unteren Leiste nicht in der Mitte erfolgte, sondern gewöhnlich so nahe an den Trägern, dafs der Querschnitt gröfser ausfiel als derselbe in denjenigen Theilen ist, welche in der Mitte einer Oeffnung liegen. Der W e r t h von m ist hierbei nur nach den Durchschnitten von Q ermittelt, und findet sich bei den Schienen No. I V . m = 8149; 1 = 34|"; b = 0 , 2 7 " Ii=6" — — V I A . m = 9848; 1 = 1 6 ] " ; b = 0 , 3 3 7 5 " h=5" 26 *

404 Schienen No. VIII. m = 9 4 6 4 ; 1 = —



IX.

2 2 1 " ; b = 0,283" h = 6,7" m — 7815; I = 2 2 1 " ; b = 0,263" b = 6,7" dieser Werthe von i n , welcher bei I X . erhalten worden i s t , übersteigt Werth bei den voll gegossenen Schie-

Der geringste den Schienen No. noch den höchsten nen No. V . A m auffallendsten ist der Unterschied in den, bei den Schienen No. V I I I . und I X . erhaltenen Werthen, da sich diese in ihrer Construction so sehr wenig unterscheiden. Nach den Resultaten der voll gegossenen Schienen kann man annehmen, dafs der Werth von m nach den wirklichen Abmessungen derjenigen Schienen, welche ihn am geringsten angeben, 0,84 von den hier ermittelten beträgt; dafs man also für die durchbrochen gegossenen Schienen bei ähnlichen Berechnungen mindestens m = 6500 annehmen darf, um völlig sicher zu gehen. — Für diejenige Eisensorte, welche die mindeste Tragkraft hat, würde nach einem ähnlichen Schlüsse, wie weiter oben

m =

2800

zu setzen sein. Hiernach ist der Exponent der relativen Festigkeit des Eisens, bei den durchbrochenen Schienen, wenn man die Träger aus der Berechnung ganz fortläfst, um § gröfser als bei den voll gegossenen; ein Vortheil der auf Rechnung der Constructionsart zu setzen ist. Nach dem Vorhergehenden sollte man der Meinung s e i n , dafs die Werthe von i n " nach der Formel m " ss S.'* ermittelt, untereinander besser übereinstimmen soll2 F. s ten, als die bisher gefundenen von m. Diefs ist jedoch

405 k e i n e s w e g e s der Fall, w i e nachstehende Zusammenstellung z e i g t : V o l l gegossene, aufrecht stehende Rippe, Schienen No. I. 1 = 1 6 § " ; F = 1,71

• " ; 8 = 0,933"; m " = 1 8 , 5 3 7

Schienen No. V . 1 = 1 6 § " ; F = 2,15

s = 1,466"; m" =

17,065

1 = 16§"; F = 2 , 5 4 4 n " ; s = 1,434"; m" =

16,787

Schienen No. V I I . Schienen No. V I C. 1 = 16§"; F = 3

• " ; s = 2,125"; m" =

16,420

Aufrecht stehende Rippe, durchbrochen gegossen Schienen No. I V . 1 = 3 4 | " ; F = 1,625 • " ; 8 = 2 , 7 0 2 " ; m " =

18,097

Schienen No. V I A. l = 16f"; F = 1 , 6 8 7 0 " ; s = 2 , 0 7 "; m " = 2 3 , 7 7 3 Schienen N o .

VIII.

l = 22f"; F = l,9

•";

s = 2,948"; m " = 2 0 , 7 0 1

Schienen N o . I X . I = 2 2 § " ; F = l,9

• " ; 8 = 3,229"; m" =

16,218

Hieraus geht hervor, dafs nach dieser Berechnung von in", der geringste W e r t h sich nicht den voll gegossenen,

w i e oben IH»

sondern bei denen ergiebt, welche

mit einer durchbrochenen Rippe angefertigt sind. Die Annahmen auf denen die Berechnung vou in" beruht,

sind offenbar besser begründet,

nach denen m ermittelt ist,

als

diejenigen,

und in sofern würde

Berechnung der Tragkraft anzufertigender

eiue

Gegenstände

mit Zugrundelegung von m", Resultate erwarten lasseD, die sich der Wirklichkeit besser anschliefsen,

als wenn

mau in anwendet.

w e n n der

Querschnitt,

dessen

Nur kann es b i s w e i l e n , Tragkraft berechnet

werden soll,

aus mehreren zusammengesetzten Bogen besieht, Schwierigkeiten finden, den Schwerpunkt desselben zu erinitkiu

406 Die W e r l t e von i n " ßind wie vorstehend nach den auf

den Zeichnungen angegebenen

MaaJsen

und

dem

Durchschnitte von Q ermittelt; reducirt man daher dieselben auf diejenigen W e r t h e , welche sich nach der geringsten Belastung einer von den zerbrochenen Schienen und den wirklichen Abmessungen genstände finden würden,

der gegossenen G e -

wie oben angegeben,

indem

man 0,84 davon in Rechnung bringt, so erhält man als den niedrigsten Werth von m " (bei den durchbrochenen Schienen No. I X . ermittelt) m" =

13,600.

Dieser Werth kann nicht unmittelbar mit demjenigen verglichen werden, welcher für m weiter oben angegeben ist, sondern nur mit m', welcher =

2 m ist.

Der W e r t h von m ' bei voll gegossenen Schienen ist 1 1 , 2 0 0 . Der W e r t h

von m '

bei durchbrochenen

Schienen

ist 13000, welcher letztere mit dem von m " ermittelten

ziemlich

genau übereinstimmt. Die Schienen No. I I , und No. I I I . sind,

während

sie ia der fllitte ihrer Länge belastet wurden,

ziemlich

•weit von diesem Punkte entfernt zerbrochen , und nicht nur an einem Funkte, sondern bisweilen gleichzeitig an mehreren.

Nimmt man a n , dnfs diese Schiene bei den

gefundenen Belastungen in der Mitte zerbrochen

seien,

so findet man, unter Zugrundelegung der aus den Zeichnungen entnommenen Abmessungen schnittes für Q, nach der Gleichung m bei No. I I . —

III.

und

des

Durch-

=

xu = 6 2 6 9 ; l = 1 6 f ' ; b = 0 , 7 4 5 " ; Ii = m es 6650; 1 = 1 6 ! " ; b = 0 , 6 4 3 " ; h =

Diese W e r t h e

sind zwar Etwas

3" 3§"

niedriger als die

correspondirenden Werthe von m bei den Versuchen No.

407 V . , No. V I I . und No. V I . C., der letztere weicht jedoch sieht sehr bedeutend von den bei No. V I I . und No. V I . C. erhaltenen ab.

Die Differenz scheint auch ganz na-

türlich auf die Annahme gegründet zu sein,

dafs der

Bruch in der Mitte erfolgt sei, w o die Schienen

offen-

bar eine gröfsere Tragkraft besafsen, und wenn die S e i ten stark genug gewesen w a r e n , hier erst bei mehrerer Belastung zerbrochen sein würden, mithin einen höheren W e r t h für m geliefert haben würden. Wenn

an einem Stabe A D

(Fig. 6 )

der an

den

beiden Endpunkten unterstützt ist, in C ein Gewicht Q wirkt,

so wird dieses auf den Funkt B dieselbe W i r -

kung hervorbringen,

als wenn hier ein Gewicht P



C.D angebracht worden w ä r e ; oder wenn P nach aufBD wärts wirkend angenommen wird, so werden P und Q einander im Gleichgewicht halten, wenn das durch P = C D . . O B—u ausgedrückte Verhältnifs zwischen beiden statt findet. O

W e n n man also bei den Schienen kennen lernen w i l l ,

welches an

das Gewicht P

dem Punkte wirkend,

wo der Bruch erfolgte (dessen Entfernung von der Mitte s = x sei) eben so viel geleistet hätte als das Gewicht Q , welches in der Milte wirkend den Bruch in der Entfernung x bewirkte, so mufs man P = 1 = 1.

Hieraus findet man bei den Schienen No. I I . » w o 1 6 § Zoll i s t : X P Q 3 2 5 1 Pfd. 5 3 2 0 Pfd.

2. n ö.

5063 —

8§"

4843 —

8|"

4.

4705 —

5.

4595 —

6.

— setzen.

6048 —

3340 3164

— —

9 " KI//

3044



3510



p r \ 6 "

3678

— Es erfolgten hierbei gleich-

4246



zeitig 2 B r ü c h e .

408 Die Schienen No. II. können mit keinem gröfseren Gewichte als P belastet werden, ohne sie dem Brechen auszusetzen, da dieselben offenbar zerbrochen wären, wenn man die Gewichte P unmittelbar auf diejenigen Punkte, wo der Bruch wirklich erfolgte, wirkend angebracht hätte.

1. 2.

Bei den Schienen No. III. findet man: bei 1 = 1 6 J Zoll. Q x P 5858 Pfd. 7\" 4065 Pfd. 6290 — 4151 — 4» l«

4

6585 —

5. 6.

6118— 6118 —

4618 _ V f . ! g ' e n 3BrUChe' 7100 - j

§le,Chzeit'g

i 1 1 ^ " 3 8 6 6 "~\ e3 e r l o , S t e n l 4|" 5236 —J 2 Brüche. 6£" 4369 6 x y 4466 —

gleichzeitig

In denjenigen Fällen wo nur ein Bruch erfolgt, scheint diese Methode, den Werth von P zu ermittelo, völlig richtig zu sein, und liefert auch Resultate die unter einander sehr wohl übereinstimmen; dagegen lassen sich für diejenigen Fälle, wo mehrere Brüche gleichzeitig entstanden sind, Ausstellungen dagegen machen. Der Durchschnitt der kleinsten Werthe von P (nämlich bei der 3. und 4. Schiene) ergiebt 4191 Pfund, und ist diese Zahl als der Werth der Tragkraft der Schienen No. III. zu betrachten. Aus dem gefundenen P und der früher entwickelte (1»

X1)

teuFormel y a = -— ergiebt sich bei dengehörigen 2 m -1 • b Substitutionen, in = - ~ * • , ' 2b.v

wo Q das in der Mitte

409 der Schieue w i r k e n d e G e w i c h t ; 1 die halbe L a u g e der S c h i e u e ; x die Entfernung des durch Q bewirkten Bruches von der M i t t e ; b die mittlere B r e i t e , und, y die Höhe der entstandenen Bruchiläche bezeichnet. INach dieser Formel erhält m a n , unter Zugrundelegung der w i r k l i c h e n A b m e s s u n g e n der S c h i e n e n , folgende R e s u l t a t e : Schienen No. I I . 1 = 1 6 | Zoll. Q s b y m 1.

Pfd. 5320

"z o ? 1 e" 101 0,901 1,873

2. 3. 4.

5063 4843 4705

5.

4595 b\ 6048 i10^"

8| 8| 9

0,888 0,858 0,852 0,823 0,890

5049

2,367 2,07 2,086

4156 5104 4757

2,523

4939 ^ ^ O i es entstanden gleich-

1,893

i 6 0 , 8 4 1 2 , 4 2 8 6398/ zeitig 2 B r ü c h e . Der Durchschnitt der 7 W e r t h e ist 5 1 3 9 . D e r Durchschnitt von 6 W e r l h e n m i t Aussclilufa des letzten, beträgt 4 9 2 9 . Schienen No. III. 1 = 1 6 f Q x b y m 1.

Pfd. 5858

2.

6290

3. 4 5. 6.

7|

Zolle 0,759 2,619

8| ilU 7208 4 | f

0,773 2,466 0 , 8 0 4 2,044 0,771 2,447 0,695 3,49

5155 5359 5658*

, t , f a n d e n gle.ch5 6 5 8 Z 6 l t , g 3 ßruche' 6920; e s

65S5 i 1 1 ^ 0 , 7 9 7 2 , 1 0 2 4 5 5 6 U l e i c I l z e i l ' g z w e i \ 4 ^ 0 , 7 0 1 3 , 0 9 7 5 9 9 9 ) Bruche. 6118 6 i 0,729 2,753 5463 6 1 1 8 6XV 0 , 7 1 9 2 , 8 6 9 5 3 9 6 Der Durchschnitt sämmtlicher 9 W e r t h e ist 557b

410 Der Durchschnitt von 6 Werthen, wo bei der 3. und 4. Schiene die höheren fortgelassen sind, ist 5314. Höchst auffallend ist e s , dafs die auf diese W e i s e gefundenen W e r t h s von m so überaus klein sind, und selbst beträchtlich kleiner als diejenigen bei denselben Schienen nach der Annahme, dafs der Bruch in der Mitte erfolgt Ware.

Reducirt man die beiden W e r l h e

von

"booU) nach der schon mehrfach angegebenen Art und W e i s e auf die geringsten W e r l h e nach den wirklichen Abmessungen, so erhält man bei No. II. 5266, und bei No. III. Q.l—i 5 3 4 6 ; während dieselben nach der Formel m = — ' 2byJ zu 4146 bei No. II., und zu 4556 bei No. III. gefunden •worden sind, also e t w a um \ — i niedriger. Einen genügenden Grund von diesen Differenzen anzugeben, befinde ich mich aufser S t a n d e , und würde es bei späteren Versuchen vielleicht sehr nützlich sein, die zum Zerbrechen der Stäbe bestimmten Gewichte auch aufserhalb der Milte derselben wirken zu lassen, um diese Resultate mit einander vergleichen zu können. Nur wird es in diesem Falle nolhwendig sein, eine grofse Menge von Stäben zu haben, um sowohl eine hinreichende Anzahl in der M i t l e , als auch an anderen Funkten ihrer Länge zerbrechen zu lassen. Die Differenzen von m bei der 6. Schiene No. II., bei der 3. und 4. No. III., für die an verschiedenen Stellen gleichzeitig entstandenen Brüche, sind von der A r t , dafs sie auf irgend einen Fehler in der Methode der Berechnung schliefsen lassen, indessen hat keine and e r e , von dieser verschiedenen Art der Betrachtung, besser übereinstimmende Resultate geliefert. Eä bedarf keiner Erwähnung, dafs die Gröfse von

411 in abhängig ist nicht allein von der Beschaffenheit des Maafses und Gewichtes, mit denen die Versuche angestellt und die Gröfse bestimmt s i n d ; sondern auch von der Einheit desselben Maafses, in welcher die Abmessungen angegeben sind. Die hier gefundenen W e r t h s von m gelten n u r , wenn man nach Preufsischem Gewichte und Maafs rechnet, und säinmtliche Abmessungen i n Z o l l e n und die Gewichte in Ffunden angegeben sind. W ü r d e man z. B. die Längen der Schienen in Fuisen ausgedrückt haben, so würde man als die W e r ths von m , nur x s T O n denen erhalten haben die oben verzeichnet sind. W a r e n die LäDgen in Zolle, die Breiten und Höhen dagegen in Linien ausgedrückt g e w e s e n , so würde man die auf solche W e i s e erhaltenen W e r t h s von m mit 1728 multipliciren m ü s s e n , um diejenigen Zahlen zu erhalten, welche oben angegeben worden sind. W ä r e Q in Gentnern anstatt in Pfunden gegeben, so würde das so gefundene m mit 110 multiplicirt werden müssen, um dem oben angegebenen gleich zu werden. So müssen die Angaben in dem Handbuche der Mechanik von v. Gerstner Band I. S . 349 u. folg. des Exponenten der relativen Festigkeit m , welche sich auf Nieder-Oestreichisches Maafs und Gewicht bezieben, mit 1,18075 multiplicirt w e r d e n , um auf Preufs. Maafs und Gewicht reducirt zu werden. Man erhält hiernach für das Gufseisen (unmittelbar aus dem Hohofen gegossen) von Darowa in Böhmen m = 5413 5636 von Carlshütte . . . . = 4837 |6174 von Joachimsthal . . . = 6139 4034

412 jede Zahl ist aus einem Versuche abgeleitet. Die Schienen waren etwa I i Linien hoch und 22 Linien breit. Die Angaben von R o n d e l e t , Art de bâtir Tome IV. S. 514 sind für das halbirte Gufseisen m = 4080, für das graue Gufseisen m = 7498, zwischen welchen diejenigen inne liegen, welche bei dem vorliegenden Versuche, mit Königshütteuer im Cupoloolen umgeschmolzenen Eisen, erhalten worden sind.

IL N o t i z e n

u Geognostische Bemerkungen über die Berge von S a n t i a g o östlich von Zacatecas, im Staate von Sn. L u i s P o t o s i . Voll

Herrn B u r k a r t zu Casa nuova in Mexico.

S c h o n auf meiner Rückkehr von dem Berge Penon blanco (Weifsenfels) nach Zacatecas im Jahre 1830, hatte ich in der Nähe yon la Blanca (mehreren kleinen zusammengelegenen Amalgamirwerken) bemerkt, dafs der Boden in dieser Gegend aus Granit bestehe und daraus geschlossen, dafs auch die nicht weit in Süden von la Bianca gelegenen Berge von Santiago aus diesem Gestein bestehen würden. Damals war es mir nicht vergönnt diese Berge näher zu untersuchen so sehr ich dies auch wünschte. Ich beschlofs daher dies später zu thun, sah jedoch die Ausführung meiner Absicht stets vereitelt. I m März 1832 führten mich meine Geschäfte

414 z w a r wieder in die Nähe jenes B e r g e s , ohne dafo ich indessen Zeitzu geognostischen Untersuchungen erübrigen konnte.

Bei einer abermaligen R e i s e dahin, im Anfange

des Monats August w a r ich glücklicher;

ich konnte die

höchste Bergkuppe ersteigen,

geognostischen

Verhaltnisse,

so w i e die

und

ihre

der angränzenden Berge un-

tersuchen. Der F a h r w e g yon Zacatecas nach la Bianca führte mich durch die, das

Gebirge von

Zacatecas in S ü d be-

grenzende Ebene über das L a n d g u t Traneoso, an dem B e r g e Ton S n . Augustin vorbei. eben, rechts desselben

in

Süd

Dieser ganze W e g ist liegt das Gebirge von

Traneoso, Tlacotes etc.: links liegen die weit kleineren eben genannten Berge von L e g u a s von der des W e g e s ,

S n . Augustin, ohngefahr 6

Stadt Zacatecas.

Dieser ganze Theil

mit Ausnahme des Thaies von Pftra. S r a .

d e Guadelupe,

besteht

aus Trachilgesteinen.

D a s Ge-

stein des C'erro de S o . Augustin ist eine Tracbit-Breccie. E i n e lichtgraue, poröser L a v a ähnliche Grundmasse umschliesst eckige Stücke

von Trachitporphyren, Kristall-

Bruchstücke von Feldspath und Q u a r z . Gleich

östlich dieser

Berge

der sich bis zu dem Penon Wege

tritt Granit zu Tage,

blanco erstreckt, auf dem

dahin aber von jüngeren

wird. — Nördlich von la Bianca, chitberge von S n . Augustin und

Kalkgebilden

bedeckt

nordöstlich der T r a östlich 8 — 9

leguas

von Zacatecas, liegen die B e r g e von Santiago isolirt in der ausgedehnten Hochebene, welche hier die Kordillere von Mexico bildet. D i e Angabe des Herrn S o n n e s c h m i d t in seiner Beschreibuug

der

vorzüglichsten

B e r g w e r k s - Reviere

v o n M e x i c o , dafs die Berge von Santiago die höchste Gebirgsgruppe (von Zacatekas S . 1 9 4 sprechend) bilden ist nicht r i c h t i g , indem das Cerro von Santiago

8330

415 Fuss rheinl. über der Meeresfläclie mlfst, und um 470 Fufs niedriger ist wie der Cerro del Angel (Engelsberg) oder als der höchste Funkt im Gebirge von Zacatecas. Der höchste Punkt in dem Gebirge von Santiago ist die mit demselben Namen belegte Kuppe. Im westlichen Theil des Gebirges, östlich von ihm liegt der Cerro del Potosi, dem Anschein nach der zweite an Höhe. Die Ebene welche die Berge von Santiago umgiebt liegt bei la Bianca 6527 Fufs, bei Calera del Sauce aber, auf der nördlichen Gebirgsseite, 6618 Fuss rheinl. über dem M e e r e ; der Cerro de Santiago erhebt sich also 1803 Fuss über den ersten; und 1712 Fuss über den zweiten Punkt der Ebene. Der Cerro de Santiago so w i e die ihn zunächst umgebenden höheren BergkuppeD, besteben aus Porphyren, wahrscheinlich dem Urgebirge angehörig. Dieser Porphyr besteht aus einer schmutzig fleischrothen Grundmasse von dichtem, zuweilen innig mit Quarz gemengtem Feldspath, welche Krystalle von Feldspalh, raucbgrauem Quarz und tombackbrauuem Glimmer umschliesst. Bald fehlt der Quarz, bald- der Glimm e r , bald auch der Feldspath, oder gar z w e i dieser Mineralien zugleich in dem Porphyr, wodurch er dann mannigfache Abänderungen zeigt. Er ist deutlich in 2 bis mehrere Yaras (1 V r a . = 32,409" rheinl.) mächtige Bänke geschichtet deren Streichen in St. 7- fj'ir JSÍiucvahrjh n • Jirrq/tan . Sri. Vf-

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