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German Pages 92 Year 1962
DEUTSCHE AKADEMIE D E R L A N D W I R T S C H A F T S W I S S E N S C H A F T E N ZU B E R L I N
ARCHIV FÜR
GARTENBAU
IX. BAND • H E F T 5 19 6 1
A K A D E M I E - V E R L A G
B E R L I N
DEUTSCHE DER
AKADEMIE
LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN
ZU
BERLIN
ARCHIV FÜR GARTENBAU
IX. B A N D • H E F T 5 196 1
A K A D E M I E - V E R L A G
B E R L I N
INHALTSVERZEICHNIS Seite
D. Schmpe Einfluß der Stammhöhe auf Wuchs und Ertrag bei Schattenmorellen
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H. Fröhlich u. A.. Henkel Einsatz der Zusatzberegnung bei frühem Freilandkolrabi auf leichten Böden . . . 326
B. Spender Probleme der Kohljungpflanzenüberwinterung im kalten Kasten
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REDAKTIONSKOLLEGIUM:
G, Becker, G. Friedrich, J. Reinhold, H. Rupprecht Herausgeber: Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften 2u Berlin. Chefredakteur: Prof, Dr. J. Reinhold, Institut für Gartenbau, Großbeeren bei Berlin. Verlag: Akademie-Verlag GmbH., Berlin W 8, Leipziger Str. 3 - 4 , Fernruf 22 04 41, TelexNr. 011773, Postscheckkonto: Berlin 35021. Bestellnummer dieses Heftes: 1039/IX/5. Veröffentlicht unter der Lizenz-Nummer ZLN 5005 des Ministeriums für Kultur. Herstellung: Druckhaus „Maxim Gorki", Altenburg. Das Archiv für Gartenbau erscheint in einzelnen Heften mit einem Umfang von je 5 Druckbogen. Die Hefte, die innerhalb eines Jahres herauskommen (8 Hefte), bilden einen Band. Das letzte Heft des Bandes enthält Inhalts-, Autoren- und Sachverzeichnis. Es werden nur Manuskripte angenommen, die bisher noch in keiner anderen Form im In- oder Ausland veröffentlicht worden si nd Der Umfang soll nach Möglichkeit l 1 / 2 Druckbogen (etwa 35 Schreibmaschinenseiten) nicht überschreiten. Die Autoren erhalten Fahnen- und Umbruchabzüge mit befristeter Terminstellung, bei deren Überschreitung durch den Autor von der Redaktion Imprimatur erteilt wird. In den Fällen, in denen die Lesüng durch den Autor (Ausländer) auf sehr große Schwierigkeiten stößt oder sehr zeitraubend wäre, wird die Prüfung durch die Schriftleitung vorgenommen. Das Verfügungsrecht über die im Archiv abgedruckten Arbeiten geht ausschließlich an die Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin über. Ein Nachdruck in anderen Zeitschriften oder eine Ubersetzung in andere Sprachen darf nur mit Genehmigung der Akademie erfolgen. Kein Teil dieser Zeitschrift darf in irgendeiner Form — durch Fotokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfahren — ohne schriftliche Genehmigung der Akademie reproduziert werden. Jeder Autor erhält von der Akademie unentgeltlich 100 Sonderdrucke und ein Honorar von 40 D M für den Druckbogen. Das Honorar schließt auch die Urheberrechte für das Bildmaterial ein. Dissertationen, auch gekürzte bzw. geänderte, werden nicht honoriert. Jeder Arbeit muß vom Autor eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse beigegeben werden. Sofern er in der Lage ist, soll er diese gleich übersetzt in russisch und englisch bzw. in einer dieser Sprachen liefern. Gegebenenfalls wird die Ubersetzung in der Akademie vorgenommen. Bezugspreis je Heft (etwa 80 Seiten) 5,— DM. Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die der Ubersetzung. — All rights reserved (including those of translations intoforeign languages). No part of this issue may be reproduced in any form, by photoprint, microfilm or any other means, without written permission from the publishers. Printed in Germany.
317 Aus dem Institut f ü r Obst- und Gemüsebau der M a r t i n - L u t h e r - l j n i v e r s i t ä t ( D i r e k t o r : Prof. Dr. F R I E D R I C H )
D. SCHWOPE
Einfluß der Stammhöhe auf Wuchs und Ertrag bei Schattenmorellen E i n g e g a n g e n am 5. August 1960
Schattenmorellen werden in der Regel als einjährige Veredlungen gepflanzt. Um eine möglichst rasche Kronenentwicklung zu erreichen, wäre beim Pflanzschnitt das Belassen der kräftigsten vorzeitigen Triebe angezeigt. Zwangsläufig würde die Krone dann bereits in einer Höhe von 20—30 cm über dem Boden beginnen. Für den großflächigen Anbau muß jedoch eine ständige Bodenfreiheit von 40 cm gefordert werden, um die maschinelle Bodenbearbeitung bis unmittelbar an den Stamm heran durchführen: zu können. Je nach Kronengestaltung wird deshalb eine Stammhöhe von mindestens 60—80 cm erforderlich. Ferner besteht vielfach der Wunsch, durch die Erziehung noch höherer Stämme auf eine Umzäunung der Anlage verzichten zu können. Dies trifft besonders dann zu, wenn an eine Zwischenpflanzung von Schattenmorellen in Süßkirschenquartiere gedacht ist. Sobald ein sogenanntes „Aufputzen" der Stämme aus anbautechnischen Gründen zweckmäßig oder notwendig erscheint, verdient die physiologische Auswirkung der Maßnahme auf Wuchs und Ertrag Beachtung. Eine Abnahme von Ertrag und Wuchs mit zunehmender Stammhöhe konnte bei Apfel mehrfach nachgewiesen werden (FRIEDRICH (2), DULLUM (1)). Ein ähnliches Verhalten bei Schattenmorellen stellten MEIER und REICHEL (5) bei der Auswertung von Schnittversuchen fest. Der Stammhöheneinfluß wird anscheinend durch das Sorten-, Standort- und unterlagenbedingte Wuchsverhalten verstärkt oder abgeschwächt. Zur Klärung noch offener Fragen erfolgte eine Vergleichsprüfung von Schattenmorellen mit den Stammhöhen 40, 60 und 80 cm. In die Versuchsanstellung wurden die Unterlagen Prunus avium und Prunus mahaleb und zwei unterschiedliche Standorte einbezogen. Die als einjährige Veredlungen im Herbst 1951 gepflanzten Versuchsbäume stehen in den Obstversuchsanlagen Tornau und Merbitz im Abstand von 4,5 X 5,5 m innerhalb größerer Quartiere. Die Festlegung der Stammhöhen erfolgte beim Pflanzschnitt. Bis zum 6. Standjahr wurde in beiden Pflanzungen ein verhältnismäßig strenger Fruchtholzschnitt durchgeführt. In den folgenden Jahren war die Handhabung des Schnittes unterschiedlich. Während in Merbitz die einjährigen Triebe nur noch wenig eingekürzt wurden, wurde in Tornau weiterhin der strenge Fruchtholzschnitt beibehalten. Über die Standortverhältnisse gibt die Tabelle 1 Auskunft. Im Anbau von Unterkulturen während der ertragslosen Zeit, wie er in der Praxis noch üblich ist, bestanden zwischen den beiden Anlagen Unterschiede. Bei ausreichender zusätzlicher Düngung beschränkte sich in Tornau die Nutzung der freien Fläche unter Einhaltung breiter Baumstreifen auf die Kultur schwachzehrender Gemüsearten bis zum 4. Standjahr,, In Merbitz dagegen wurde die Unterkultur wesentlich stärker betont und zwei Jahre länger betrieben. Die hier schmalen Baum21*
318
S C H W O P E , Einfluß der Stammhöhe auf W u c h s und Ertrag bei Schattenmorellen
Tabelle 1 Standortverhältnisse der Versuchsanlagen Standort
Höhe mittl. Jahres- Ackerüber NN niederschlag wertzahl
Boden
Merbitz
152 m
543 mm
80
Krume humoser schwach sandiger Lehm Untergrund Lehm
Tornau
112 m
454 mm
40
Krume sandiger humoser Lehm Untergrund ab 50 cm Kies
streifen konnten zum Nachteil der Bäume in den ersten Jahren nicht unkrautfrei gehalten werden. Ab 6. Standjahr war die Bodenpflege und Düngung in den Versuchsanlagen etwa gleich und pflanzenbaulich optimal. Wesentliche Beeinträchtigungen durch Schädlingsbefall traten während der Versuchsjahre dank intensiver Pflanzenschutzmaßnahmen nicht auf. Einige Schattenmorellenbüsche, besonders in Tornau auf der Unterlage Prunus mahaleb, wiesen allerdings nach 8 Standjahren deutliche Unverträglichkeitserscheinungen auf oder mußten durch vorzeitigen Abgang infolge Windbruchs oder anderer mechanischer Einwirkungen von der Auswertung ausgeschlossen werden. Für die variationsstatistische Verrechnung und Prüfung standen aber dennoch in Merbitz die Beobachtungswerte von 13—15, in Tornau die von 14—18 Bäumen je Versuchsglied zur Verfügung. Lediglich die Stammhöhe 40 cm, Unterlage Prunus mahaleb, Tornau wies nur 9 brauchbare Individien auf. Als Grenzwahrscheinlichkeit wurde p = 5% angenommen. Den unmittelbaren Betreuern der Anlagen, Obstbaumeister S o m m e r und Obstbaumwart S c h o t t e sei an dieser Stelle für ihre geleistete praktische Versuchsarbeit während der 8 Beobachtungsjähre gedankt. B e s p r e c h u n g der E r g e b n i s s e Die sich aus den Einzelbaumbeobachtungen ergebenden Mittelwerte der Versuchsglieder sind in der Tabelle 2 angeführt. Wuchsverhalten Zur Charakterisierung der vegetativen Leistung dienen die aus den gemessenen Durchmessern errechneten Stammquerschnitts- und Kronengrundflächen. Zunächst ist zu bemerken, daß zwischen beiden Merkmalen im 8. Standjahr insgesamt eine lineare, signifikante Korrelation besteht (siehe Darstellung 1). Da auch im einzelnen die Stammhöhenvarianten diese Abhängigkeit nicht signifikant beeinflussen und ferner die nicht angegebenen Kronenhöhen keine bedeutenden Unterschiede aufweisen, dürfte für die weitere Erörterung der vegetativen Leistung die alleinige Betrachtung der Werte der Stammquerschnittsflächen ausreichend sein. Im 3. Standjahr sind die Schattenmorellenstämme in Tornau etwa doppelt so stark wie in Merbitz. Diese Tatsache ist deswegen besonders bemerkenswert, weil die Bodenverhältnisse in Merbitz sehr viel besser sind und eigentlich ein umgekehrtes Verhältnis zu erwarten gewesen wäre. Zweifellos waren die infolge unzweckmäßiger Unterkultur und mangelhafter Bearbeitung der Baumstreifen ungünstigen Wachs-
Archiv f ü r Gartenbau, IX. Band, H e f t 5, 1961
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