203 7 18MB
German Pages 68 [70] Year 1962
DEUTSCHE AKADEMIE DER LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN ZU BERLIN
ARCHIV FÜR
GARTENBAU
IX. B A N D • H E F T 8 19 6 1
A K A D E M I E - V E R L A G
B E R L I N
DEUTSCHE DER
AKADEMIE
LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN
ZU
BERLIN
A R C H I V FÜR G A R T E N B A U
IX. B A N D • H E F T 8 19 6 1
A K A D E M I E - V E R L A G
B E R L I N
INHALTSVERZEICHNIS H. Fröhlich und A.
Henkel:
Zur Frage der optimalen Gestaltung der Bodenfeuchtigkeit beim Anbau der Buschbohne
589
Druckfehlerberichtigung
598
W. Blasse: Differenzierte Bodenpflegemaßnahmen im Obstbau und deren Einfluß auf den Verlauf der Bodenfeuchtigkeit ( 1 9 5 8 - 1 9 6 0 )
599
V. Kindt: Ein Beitrag zur Ertragsbildung im Champignonanbau (Extensivanbau)
616
REDAKTIONSKOLLEGIUM: G. Becker, G. Friedrich, J. Reinhold, H. Rupprecht Herausgeber: Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin. Chefredakteur: Prof. Dr. J. Reinhold, Institut für Gartenbau, Großbeeren bei Berlin. Verlag: Akademie-Verlag GmbH., Berlin W 8, Leipziger Str. 3—4, Fernruf 22 04 41, TelexNr. 011773, Postscheckkonto: Berlin 35021. Bestellnummer dieses Heftes: 1039/IX/8. Veröffentlicht unter der Lizenz-Nummer ZLN 5005 des Ministeriums für Kultur. Herstellung: Druckhaus „Maxim Gorki", Altenburg. Das Archiv für Gartenbau erscheint in einzelnen Heften mit einem Umfang von je 5 Druckbogen. Die Hefte, die innerhalb eines Jahres herauskommen (8 Hefte), bilden einen Band. Das letzte Heft des Bandes enthält Inhalts-, Autoren- und Sachverzeichnis. Es werden nur Manuskripte angenommen, die bisher noch in keiner anderen Form im In- oder Ausland veröffentlicht worden sind. Der Umfang soll nach Möglichkeit 1 1 / 2 Druckbogen (etwa 35 Schreibmaschinenseiten) nicht überschreiten. Die Autoren erhalten Fahnen- und Umbruchabzüge mit befristeter Terminstellung, bei deren Überschreitung durch den Autor von der Redaktion Imprimatur erteilt wird. In den Fällen, in denen die Lesung durch den Autor (Ausländer) auf sehr große Schwierigkeiten stößt oder sehr zeitraubend wäre, wird die Prüfung durch die Schrifdeitung vorgenommen. Das Verfügungsrecht über die im Archiv abgedruckten Arbeiten geht ausschließlich an die Deutsche Akademie der Landwirtschafts Wissenschaften zu Berlin über. Ein Nachdruck in anderen Zeitschriften oder eine Ubersetzung in andere Sprachen darf nur mit Genehmigung der Akademie erfolgen. Kein Teil dieser Zeitschrift darf in irgendeiner Form — durch Fotokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfahren — ohne schriftliche Genehmigung der Akademie reproduziert werden. Jeder Autor erhält von der Akademie unentgeltlich 100 Sonderdrucke und ein Honorar von 40 DM für den Druckbogen. Das Honorar schließt auch die Urheberrechte für das Bildmaterial ein. Dissertationen, auch gekürzte bzw. geänderte, werden nicht honoriert. Jeder Arbeit muß vom Autor eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse beigegeben werden. Sofern er in der Lage ist, soll er diese gleich übersetzt in russisch und englisch bzw. in einer dieser Sprachen liefern. Gegebenenfalls wird die Übersetzung in der Akademie vorgenommen. Bezugspreis je Heft (etwa 80 Seiten) 5,— DM. Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die der Ubersetzung. — All rights reserved (including those of translations into foreign languages). No part of this issue may be reproduced in any form, by photoprint, microfilm or any other means, without written permission from the publishers. Printed in Germany.
INHALTSVERZEICHNIS H. Fröhlich und A.
Henkel:
Zur Frage der optimalen Gestaltung der Bodenfeuchtigkeit beim Anbau der Buschbohne
589
Druckfehlerberichtigung
598
W. Blasse: Differenzierte Bodenpflegemaßnahmen im Obstbau und deren Einfluß auf den Verlauf der Bodenfeuchtigkeit ( 1 9 5 8 - 1 9 6 0 )
599
V. Kindt: Ein Beitrag zur Ertragsbildung im Champignonanbau (Extensivanbau)
616
REDAKTIONSKOLLEGIUM: G. Becker, G. Friedrich, J. Reinhold, H. Rupprecht Herausgeber: Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin. Chefredakteur: Prof. Dr. J. Reinhold, Institut für Gartenbau, Großbeeren bei Berlin. Verlag: Akademie-Verlag GmbH., Berlin W 8, Leipziger Str. 3—4, Fernruf 22 04 41, TelexNr. 011773, Postscheckkonto: Berlin 35021. Bestellnummer dieses Heftes: 1039/IX/8. Veröffentlicht unter der Lizenz-Nummer ZLN 5005 des Ministeriums für Kultur. Herstellung: Druckhaus „Maxim Gorki", Altenburg. Das Archiv für Gartenbau erscheint in einzelnen Heften mit einem Umfang von je 5 Druckbogen. Die Hefte, die innerhalb eines Jahres herauskommen (8 Hefte), bilden einen Band. Das letzte Heft des Bandes enthält Inhalts-, Autoren- und Sachverzeichnis. Es werden nur Manuskripte angenommen, die bisher noch in keiner anderen Form im In- oder Ausland veröffentlicht worden sind. Der Umfang soll nach Möglichkeit 1 1 / 2 Druckbogen (etwa 35 Schreibmaschinenseiten) nicht überschreiten. Die Autoren erhalten Fahnen- und Umbruchabzüge mit befristeter Terminstellung, bei deren Überschreitung durch den Autor von der Redaktion Imprimatur erteilt wird. In den Fällen, in denen die Lesung durch den Autor (Ausländer) auf sehr große Schwierigkeiten stößt oder sehr zeitraubend wäre, wird die Prüfung durch die Schrifdeitung vorgenommen. Das Verfügungsrecht über die im Archiv abgedruckten Arbeiten geht ausschließlich an die Deutsche Akademie der Landwirtschafts Wissenschaften zu Berlin über. Ein Nachdruck in anderen Zeitschriften oder eine Ubersetzung in andere Sprachen darf nur mit Genehmigung der Akademie erfolgen. Kein Teil dieser Zeitschrift darf in irgendeiner Form — durch Fotokopie, Mikrofilm oder irgendein anderes Verfahren — ohne schriftliche Genehmigung der Akademie reproduziert werden. Jeder Autor erhält von der Akademie unentgeltlich 100 Sonderdrucke und ein Honorar von 40 DM für den Druckbogen. Das Honorar schließt auch die Urheberrechte für das Bildmaterial ein. Dissertationen, auch gekürzte bzw. geänderte, werden nicht honoriert. Jeder Arbeit muß vom Autor eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse beigegeben werden. Sofern er in der Lage ist, soll er diese gleich übersetzt in russisch und englisch bzw. in einer dieser Sprachen liefern. Gegebenenfalls wird die Übersetzung in der Akademie vorgenommen. Bezugspreis je Heft (etwa 80 Seiten) 5,— DM. Alle Rechte vorbehalten, insbesondere die der Ubersetzung. — All rights reserved (including those of translations into foreign languages). No part of this issue may be reproduced in any form, by photoprint, microfilm or any other means, without written permission from the publishers. Printed in Germany.
589 Aus dem Institut für Gartenbau Großbeeren der Deutschen Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin (Direktor: Prof. Dr. J. REINHOLD)
H. FRÖHLICH und A. HENKEL
Zur Frage der optimalen Gestaltung der Bodenfeuchtigkeit beim Anbau der Buschbohne Eingegangen am 10. Februar 1961
I. P r o b l e m s t e l l u n g In einer Reihe von Untersuchungen wurde gezeigt, daß bei Fruchtgemüsearten (z. B. Erbse oder Gurke) im Gegensatz zu Arten, bei denen die Blätter oder Knollen (z. B. Kopfsalat oder Kohlrabi) geerntet werden, eine bestimmte Zeit vor Einsetzen der Blüte bis zu Beginn der Hauptblüte die Bodenfeuchtigkeit unter das für das vegetative Wachstum ermittelte Bodenfeuchtigkeitsoptimum abgesenkt werden kann, ohne daß ungünstige Ertragsbeeinflussungen auftreten. Bei einigen Fruchtgemüsearten konnte bereits eindeutig nachgewiesen werden, daß bei ständiger Beibehaltung des für das vegetative Wachstum erforderlichen Bodenfeuchtigkeitsgrades im Vorblütestadium bzw. vor der Hauptblüte Ertragsdepressionen auftreten (9, 10, 11,12). Es lag daher nahe, der Frage nachzugehen, ob bei der Kultur der Buschbohne ähnliche oder gleiche Verhältnisse vorliegen wie bei den bereits erwähnten Fruchtgemüsearten, zumal besonders zwischen der Erbsen- und Bohnenkultur hinsichtlich der Kulturansprüche eine Reihe von Gemeinsamkeiten bestehen und beide Pflanzengattungen der gleichen Familie angehören. Die Erfahrungen zur Bewässerung der Buschbohne gehen übereinstimmend dahin, daß „ziemlich unabhängig von der Menge der natürlichen Niederschläge eine Beregnung vor der Blüte erfolglos" bleibt (3, 15) oder gar Mindererträge hervorruft (2 u. a.). In dieser Hinsicht sind besonders die auf Arbeiten von DREIBRODT (4, 5) aufbauenden Bewässerungsversuche von KRIEGBAUM zu nennen, deren Ergebnisse zeigen, daß ab Beginn der Blüte eine Bewässerung deutliche Erfolge bringen kann, der größte Nutzen jedoch durch Bewässerungen ab Beginn der Hauptblütezeit bis zur Pflückreife zu erzielen ist (13). Die versuchte Deutung der wenig positiven oder gar negativen Reaktion der Bohne gegenüber den Bewässerungen im Vorblütestadium lief allgemein auf folgende Erklärungen hinaus: Der größte Massenzuwachs sowie die stärkste Nährstoffaufnahme und demzufolge auch der größte Wasserverbrauch würde erst im Stadium der Blüte einsetzen bzw. bei den zeitigen Bewässerungen der Frühkulturen werden die Bodentemperaturen in einem für das Wachstum der Bohne ungünstigen Maße herabgesetzt. Da aber keine systematischen Untersuchungen des Bodenfeuchtigkeitsverlaufes während der Kultur in den oben erwähnten Arbeiten erfolgten, blieb die Frage offen, ob bis zum Einsetzen der Hauptblüte tatsächlich die Bodenfeuchtigkeit nur so wenig beansprucht wird, daß eine stärkere Absenkung erst mit Blütenbeginn eintritt. In dieser Hinsicht durchgeführte Vorarbeiten zeigten jedoch, daß ein stärkerer Wasserentzug bereits vor dem Blühbeginn einsetzt und daß mit steigendem Bodenfeuchtigkeitsgehalt namentlich im Vorblütestadium von etwa 65 bis über 80% der FK 40*
590
FRÖHLICH u. HENKEL, Optimale Gestaltung der Bodenfeuchtigkeit
das absolute Gewicht an Bohnenlaub zwar zunahm, während die absoluten Erträge an Hülsen dagegen abnahmen (6). Die Entwicklung ist bereits von REPP-NOWOSAD und später von FRÖHLICH und HENKEL bei der Erbse dahingehend gedeutet worden, daß es für die Laub- und Fruchtausbildung zwei verschiedene Bodenfeuchtigkeitsoptima geben kann (11,14). Die sich aus dieser Schlußfolgerung ergebenden Konsequenzen sind in einer früheren Arbeit besprochen, so daß hier auf diese verwiesen werden kann (11). II. V e r s u c h s z i e l e u n d - d u r c h f ü h r u n g Ziel der vorliegenden Arbeit war es, bei der Bohnenkultur festzustellen, in welcher Form bei einer Absenkung der Bodenfeuchtigkeit im Vorblütenstadium unter die für das vegetative Wachstum optimale Bodenfeuchtigkeit von etwa 65 bis 70% der FK (6) eine Bewässerung den Ertrag beeinflußt. Um nun den Einfluß einer möglichen Hemmung des Wachstums durch die Absenkung der Bodentemperatur bei der Bewässerung (7) weitgehend auszuschalten, wurde der Bohnenanbau als Zweitfrucht in Form einer mittelspäten Kultur durchgeführt. Ausgehend von den Erfahrungen von DREIBRODT, daß niedrige Bodenfeuchtigkeit während des Anfangswachstums sich ungünstig auswirkt (4), erhielt die gesamte Versuchsfläche eine Bewässerung vor Versuchsbeginn, welche die durch die Erstfrucht entzogene Winterfeuchtigkeit wieder weitgehend ersetzte. Zur Durchführung gelangten 1959 ein Vorversuch, in dem folgende drei Varianten miteinander verglichen wurden: a) Unberegnet b) Beregnet nach Ausbildung etwa des 5. Laubblattes und zweimal während der Blüte c) Beregnet zweimal während der Blüte, sowie 1960 ein Versuch mit vier Varianten unterschiedlicher Bewässerung: a) b) c) d)
Unberegnet Beregnet ab 3 Wochen vor Blühbeginn Beregnet ab 2 Wochen vor Blühbeginn Beregnet 1 Woche nach Blühbeginn.
Die Versuchsbedingungen (Standort und Lage) sind bereits anderweitig beschrieben, so daß auf diese Arbeit verwiesen werden kann (9). Die Versuche wurden in der Form des Langreihenversuches bei einer Teilstückgröße von 13,0 m 2 durchgeführt. Die Zahl der Wiederholungen betrug vier, in Sonderfällen (Variante d 1960) acht. Die Kulturangaben sowie die Witterungsbedingungen beider Versuche sind in den Tabellen 1 bis 4 zusammengestellt. Tabelle 1 Angaben zur Kultur der Buschbohne Jahr
Sorte
Aussaat am :
Erntebeginn am:
Ernteende am:
1959 1960
„Granda II" „Granda II"
16. 6. 24. 6.
19. 8. 31. 8.
19. 8. 16. 9.
591
Archiv für Gartenbau, I X . Band, Heft 8, 1961
Tabelle 2 Dekadenweise Verteilung der Niederschläge während der Vegetationsperiode Jahr 1959 1960
I
Juni II
III
I
Juli II
III
I
August II
III
I
24,8 7,0
2,3 33,7
3,7 3,3
9,1 37,7
23,5 18,5
72,4 9,0
3,4 14,5
99.2 15.3
3,5 17,2
0,7 8,7
50jähriges 58 Monatsmittel von Potsdam ( 1 9 0 1 - 1 9 5 0
75
September
66
1 II 1 III 3,1 8,0 45
Tabelle 3 Dekadenweise gegliederte Tagesmittel der Lufttemperatur in ° C während der Vegetationsperiode Jahr 1959 1960
I
Juni II
III
I
Juli II
III
I
August II
III
17,1 18,1
16,4 16,3
18,5 17,2
20,0 14,3
20,8 18,0
18,9 16,5
18,7 15,9
19,6 14,9
17,3 18,1
50j ähriges 16,3 Monatsmittel von Potsdam (1901 — 1950)
18,1
I
Se ptem ber III II
14,1 12,2 9,9 12,9 15,7 9,5
17,1
13,8
Tabelle 4 Termine und Mengen zusätzlicher Wassergraben in mm Versuchsvariante
Bewässerungsdaten und jeweilige Gabenhöhe
17.7. 30.7. 31.7. 11.8. 12.8. b) Beregnet nach Ausbildung etwa des 5. Laubblattes und zweimal während der 20 20 20 Blüte c) Beregnetzweimal während der 20 20 Blüte 20.7. 27.7. 29.7. 3.8. 9.8. 10.8. 11.8. 20.8. 26.8. 12.9. b) Beregnet ab 3 Wochen vor Blühbeginn 20 20 10 10 20 20 20 c) Beregnet ab 2 Wochen vor 20 20 20 20 20 Blühbeginn d) Beregnet 1 Woche nach Blühbeginn 20 20 20
Gesamtmenge
60
40
120 100
60
592
F R Ö H L I C H u. H E N K E L , Optimale Gestaltung der Bodenfeuchtigkeit
III. V e r s u c h s e r g e b n i s s e J a h r 1959 Der Verlauf der Bodenfeuchtigkeit in diesem Versuch ist in der Abb. 1 dargestellt. Es ist aus dieser Graphik ersichtlich, daß zur Zeit der Vorblüte die Bodenfeuchtigkeit bis zur Sättigung aufgefüllt wurde und bei der Variante a während der Blütezeit wieder eis zu 30% der FK absank. Weitere Bewässerungen der Variante b im Vorblütestadium wurden durch die am 21. und 22. 7 fallenden hohen Niederschläge vereitelt. Danach war der Boden durch natürliche Niederschläge wieder bis zur Ernte am 19. 8. reichlich mit Wasser versorgt. Infolge des auf Grund der Witterungsbedingungen mäßigen Wachstums lohnte nur eine Ernte, deren Ergebnisse in der Tabelle 5a und b zusammengestellt sind. Vol. %
Abb. 1. Bodenfeuchtigkeitsverlauf bei Buschbohne (Versuch 1959) in der Tiefe von 11,5 bis 15,5 cm
Der Erlös folgt, da bei den drei Varianten gleiche Sortierung vorlag, den Erträgen. Die angedeuteten Ertragssteigerungen um rd. 10% durch die Bewässerung lassen sich fehlerstatistisch nicht sichern, deshalb kann auch der Bewässerung am 31. 7. keine positive Wirkung zugesprochen werden. Sucht man nach den Ursachen der in diesem Jahr unbefriedigenden Wirksamkeit der Zusatzbewässerung, so gibt der Verlauf der Bodenfeuchtigkeitskurve dahingehend Auskunft, daß in der Zeit vom 3. 8. bis 11. 8. die Bodenfeuchtigkeit bei den Bewässerungsvarianten zu niedrig lag, also gerade in dem Zeitraum, in dem zur Fruchtbildung hohe Ansprüche an die Bodenfeuchtigkeit seitens der Pflanze gestellt werden. Die hohen Niederschläge in der Vorblütezeit am 22. und 23. 7. wirkten auf die Kultur allgemein keineswegs
593
Archiv für Gartenbau, I X . Band, Heft 8, 1961
Tabelle 5 a Ergebnisse des Versuches 1959 Ertrag Laub mittl. in relativ in Fehler dt/ha dt/ha
Variante a) Unberegnet b) Beregnet nach Ausbildung etwa des 5. Laubblattes u. 2 x während der Blüte c) Beregnet 2 x während der Blüte
mittl. relativ Fehler
Erlös in relativ DM/ha
71,5
±4,15
100,0
79,2
±3,15
100,0
3289,-
100,0
76,2
±4,92
106,6
86,2
±3,38
108,8
3505,-
106,6
78,5
±2,15
109,8
90,0
±2,31
113,6
3611,-
109,8
Tabelle 5 b Fehlerstatistische Sicherung in p % Ertrag Laubgewicht
51,5 18,5
a b c
70,8
18,5 3,1
40,3
g ü n s t i g . Unter den beschriebenen K u l t u r b e d i n g u n g e n sind sonst E r t r ä g e v o n 150 bis 180 dt/ha anstelle der in diesem J a h r erreichten 70 bis 80 dt/ha zu erzielen. Jahr 1960 D i e V o r a u s s e t z u n g e n für hohe E r t r ä g e der Bohnenkultur waren 1960 wesentlich g ü n s t i g e r als i m V o r j a h r . I n f o l g e des zunächst g ü n s t i g e n Bodenfeuchtigkeitsgehaltes war ein gutes vegetatives A n f a n g s w a c h s t u m möglich. A u c h für die Z u s a t z b e r e g n u n g zeigten sich g ü n s t i g e r e Einsatzmöglichkeiten (vgl. A b b . 2). D i e B e w ä s s e r u n g setzte Tabelle 6 a Ergebnisse des Versuches 1960 Gesamtertrag
Nr.
Versuchsfrage
a b
Unberegnet Beregnet ab 3 Wochen vor Blühbeginn Beregnet ab 2 Wochen vor Blühbeginn Beregnet 1 Woche nach Blühbeginn
c d
Laubgewicht
Erlös in mittl. mittl. dt/ha relativ dt/ha relativ D M / h a Fehler Fehler
relativ
154,6 ± 3 , 9 2 100,0
150,8 ± 4 , 0 0 100,0
8549,60
100,0
173,0 ± 4 , 3 1 111,9
176,9 ± 2 , 8 5 117,3
9439,20
110,4
175,4 ± 2 , 6 9 113,5
179,2 ± 3 , 8 5 118,8
9546,60
111,7
184,6 ± 3 , 6 9 119,4
173,1 ± 3 , 2 3 114,8
10123,08 118,4
Tabelle 6 b Fehlerstatistische Sicherung der Ertragsdifferenzen in % Gesamtertrag Laubgewicht a b c
2,4 0,57 77,3 < 0 , 1 0 6,3
5,3
0,19 0,22 0,16
63,6 39,0
25,8
Archiv für Gartenbau, IX. Band, Heft 8, 1961
U7
25.
8.8.
595
22
5.9.
15.
Abb. 2b. Verlauf der Bodenfeuchtigkeit bei Buschbohne in der Tiefe von 35,5 bis 39,5 cm (Versuch 1960)
drei bzw. zwei Wochen vor bzw. eine Woche nach Blütebeginn, also zur Hauptblüte, ein. Nach der Blüte erfolgten bei sämtlichen Bewässerungsvarianten einheitlich zwei Zusatzregengaben. Die Ernte wurde an drei Terminen durchgeführt; die Ergebnisse sind in den Tabellen 6 a und b sowie der Abb. 3 zusammengestellt. Die Ergebnisse zeigen, daß sämtliche Bewässerungsvarianten höhere Erträge aufweisen, als bei unberegnet; gleiches gilt für die Laubgewichte. Die Bewässerungsgaben vor der Hauptblüte zeigten in diesem Versuch keine gesichert ungünstigen Wirkungen gegenüber der Bewässerung nach der Hauptblüte und während der Fruchtenwickdt/ha lung. Die Ertragsdifferenzen innerhalb der einzelnen Bewässerungsvarianten lassen nur p%-Werte von 5,3 bzw. 6,3 zu. Das bedeutet in diesem Fall aber, daß die Bohnenpflanzen in dem Vorblütestadium eine Absenkung der Bodenfeuchtigkeit auf etwa 45 bis 50% der FK zumindest ohne Schaden vertragen, während von Beginn der Hauptblüte an eine Erhöhung der Bodenfeuchtigkeit auf etwa 65% der FK statistisch gesicherte Mehrerträge erbringt. IV. D i s k u s s i o n d e r E r g e b n i s s e Die beiden Bewässerungsversuche bestätigen zunächst die bekannte Tatsache, daß Wassergaben vor dem Beginn der
31.8.
79
16.9.
Abb. 3. Ernteverlauf in Form einer S u m m e n k u r v e bei Buschbohne (Versuch 1960)
596
F R Ö H L I C I 1 u. I I E N K F . L , Optimale Gestaltung der Bodenfeuchtigkeit
Hauptblüte gegenüber Bewässerungen einer Woche nach Beginn der Hauptblüte keine positive Wirkung zeigen. Das Ziel, festzustellen, ob die Buschbohne während ihrer Kulturzeit verschiedene Bodenfeuchtigkeitsoptima aufweist, ließ sich nur bei dem zweiten Versuch, also im Jahre 1960, erreichen, da im ersten Versuch die Witterungsbedingungen die vorgesehenen Abstufungen nicht zuließen. Die ab Hauptblüte der Bohnen einsetzende Beregnung zeigte also die größte Wirksamkeit von allen Bewässerungsvarianten. Hier wurde pro mm Zusatzregen ein Mehrertrag von 0,50 dt/ha Bohnen geerntet. Bei den Varianten mit vor der Blüte bereits einsetzenden Bewässerungsgaben ergaben sich bezogen auf die insgesamt verabreichte Wassermenge pro mm nur 0,21 bzw. 0,15 dt/ha Mehrerträge. Von dieser Seite betrachtet, ergeben sich bewässerungstechnisch die größten Vorteile für die erst mit der Hauptblüte einsetzenden Bewässerungen. Für die Praxis der Bewässerung wird somit die Tatsache erhärtet, daß eine Zusatzberegnung im Vorblütenstadium wenig Aussicht auf Erfolg hat. Als Ursache der Wirkungslosigkeit der Bewässerung im Vorblütestadium in diesen Versuchen bzw. der M'ndercrträgc anderer Versuche, speziell von K R I E G B A U M , dürfte mit größter Wahrscheinlichkeit das Bestehen verschiedener Bodenfeuchtigkeitsoptima während der Kulturperiode bei der Buschbohne anzunehmen sein. Die Variante d läßt erkennen, daß eine im Vorblütenstadium niedrigere Bodenfeuchtigkeit keinen Schaden für die Ernte mit sich bringt, daß es aber notwendig ist, ab Hauptblüte die Bodenfeuchtigkeit zu erhöhen. Nachfolgend kann jedoch auch nachgewiesen werden, daß diese Absenkung der Bodenfeuchtigkeit nicht nur keinen Schaden für den Ertrag bringt, sondern zur Erzielung von Optimalerträgen notwendig ist. Faßt man die beiden hinsichtlich Bewässerung, Bodenfeuchtigkeitsverlauf und Ernteertrag wenig unterschiedlichen Varianten b und c, bei denen die Pflanzen zusätzlich vor dem Blühen Zusatzregengaben erhielten, zusammen, so läßt sich die Differenz der Gesamterträge zwischen den zusammengefaßten Varianten b und c und der Variante d fehlerstatistisch sichern (Tab. 7). Tabelle 7 Variante
Ertrag in dt/ha
mittl. Fehler
relativ
a b + c d
154,6 173,8 184,6
±3,92 ±2,38 ±3,69
100,0 112,4 119,4
P°/c -Werte a
b + c
d
—
0,18 /jajKe nonasaTb, HTO BCJIGACTBHG STOTO BPGMGHHO GOJIGG HM3KOTO C O f l G p j K a H H H B J i a J K H O C T H B ITOHB6 n G p G f l FJiaBHHM i ; B G T 6 H H G M n p H n O C J I G A y i O M C M oßnjibHOM CHa6?KGHHH BOJJOH MOJKHO 6 H J I O noBHCHTb ypowan no cpaBHemuo ^ByxjieTHHx
nojiGBbix
onHTax
6HJIO
HOCTH n O H B H B C T a / p i H n c p c j i ; I^BGTGHHGM K y c T O B O f t
C n O C T O H H H O O f l H H a K O B H M C O f l e p j K a H H G M B J i a r H B IIOHBG. 9 T H M h O6'HCHHGTCH TOT M e B onbiTHOM Haca?KAeHHH höjiohb, 1951 r o j j a nocaflKH — KycTbi Ha Malus I V h X I c copTaMH: „ J a m e s G r i e v e " , „ H e r r n h u t " , „ L a n d s b e r g e r " h „ G o l d p a r m ä n e " McnHTHBajiiicb B 1958 — 1 9 6 0 r r . hsmghghhji BJia?KHOCTH iiohbh C npuMeHemieM AiKfHjtepeHmipoBaHHLix MeponpHHTxiii no yxop,y 3a no^BoK B rjiyßnHG 2 5 n 5 0 CM (cynecb). IIoceB B tghghhg u,ejioro r o ^ a KJieBep03JiaK0B0fl cmgcii B KaiecTBe no;(CGBHOH KyjibTypbi BO Bce Tpn r o ^ a iiobjiiihji caMbiM HGÖjiaronpMHTHbiM 06pa30M Ha BJiajKHOCTb iiOHBbi. ,H,cp6Bbfi xapaKTepiiByioTC.H cjia6oii reHepaTHBHOii ii BereTaTHBHOH npOH3BOAHTejIbHOCTbIO. IlOCTOHHHblH IIOHBGHHblM IIOKpQB H3 OpraHIInecKoro MaTepnajia B MGCHU,ax anpejib, Mafi, HioHb 0Ka3biBaeT 6jiaronpiiHTH0e BJIHHHMG Ha nOHBGHHyiO BJiary. ll03nHHM JIGTOM HaCTyiiaGT CHJIbHOG CHH/KeHMC coflep?KaHHH BJiarn B iiohg, Tan KaK hg6ojii>IIIHG jigthhg oca«KH rioraomaiOTCH IIOKpOBOM. ,HepGBbH npOHBJIHIOT CHJIbHOG BGTGTaTIlBHOG pa3BIlTHG, CÖOp 3aft6pHK/JGHHH CTpyKTypu noiBbi STOT cnocoö HG pcKOMGHnyGTCH. Summary In an experimental apple plantation, planting year 1951, bushes on Malus I V and X I , with the varieties „ J a m e s Grieve, „ H e r r n h u t " , „ L a n d s b e r g e r " and „Goldparmäne", we examined the course of the soil moisture with different soil tending measures at depths of 2 5 and 50 c m (slightly loamy sand) from 1 9 5 8 — 1 9 6 0 . Clover grass as fillers throughout the year exercised the most unfavourable influence on the soil moisture in all three years. T h e trees were marked by weak generative and vegetative performances. A permament soil covering with organic material favours the soil moisture in April, May and June. In late summer the soil moisture content decreases remarkably because the covering material catches the slight summer precipitations. T h e trees show a strong vegetative development, the yield is delayed and the fruits have a strikingly bad colour. A soil kept open by shallow loosening until July favours the moisture content. Green manuring sown in the middle of Julyleads to a great desirable moisture extraction in late autumn. This is the method which has been recommended for the practice. Soil loosening throughout the year with the disc harrow and cultivator has a favourable influence f r o m the viewpoint of soil moisture but it should not be recommended because of damages to the structure.
615 Literaturverzeichnis 1. A T H E N S T Ä D T , H.: Grünmulchen im Obstbau. Deutsche Gärtnerpost 8, Neuer deutscher Obstbau, 2, 129/30 (1956) 2. BLASSE, W . : Frosttiefe in Abhängigkeit von der Bodenpflege im Obstbau. „Intensivobstbau", 1, 3 8 - 4 0 (1961) 3. FRÖHLICH, H., W. BLASSE und G. VOGEL: Bewässerung im Gemüse-, Obst- und Zierpflanzenbau. VEB Deutscher Landwirtschaftsverlag 1960 4. GOELDNER, H.: Über die Eignung verschiedener Futterpflanzen zur Gründüngung im Obstbau. „Der Obstbau", 75, 1 4 1 - 1 4 5 u. 1 6 0 - 1 6 5 (1956) 5. HEISSNER, A . : Überprüfung verschiedener Methoden der Bodenfeuchtigkeitsmessung bei Beregnungsversuchen. Archiv für Gartenbau, 9, 26—49 (1961) 6. JOHANNSON, E.: Bodenfeuchtigkeitsmessungen in Obstbauversuchen im Alnarp 1 9 5 4 - 1 9 5 8 . Medd. Statens Frädgardsförsök Nr. 123, 1 - 2 9 (1959) 7. K E M M E R , E. und F . S C H U L Z : Grundlagen der Bodenpflege im Obstbau. Verlag Paul Parey, Berlin (1938) 8. LÖHRKE, L . : Bodenfeuchtigkeit in Obstanlagen mit und ohne Gründüngungsanbau. „Archiv für Gartenbau", IV. Band, Heft 2, 9 3 - 1 1 1 (1956) 9. MAURER, K . J . : Betrachtungen über Rasensysteme im Obstbau. „Die Deutsche Gartenbauwirtschaft", 2, 1 9 7 - 1 9 8 (1954) 10. TOENJES, W., R. J . HIGDON und A. L. K E N W O R T H Y : Soil moisture used by orchard sods Michigan State Uni. Agric. appl. Sei. Exp. Stat. Bull., 39, 3 3 4 - 3 5 2 (1956)
616 Aus dem V E G Champignonzucht Dieskau (Direktor: Dr. W. A R N O L D )
V. K I N D T
Ein Beitrag zur Ertragsbildung im Champignonanbau (Extensivanbau) Eingegangen am 20. Mai 1961
Der Entwicklung des Champignonanbaus in der Deutschen Demokratischen Republik wird eine besondere Bedeutung beigemessen — in dem Bestreben — die Versorgung der Werktätigen mit hochwertigen Nahrungsmitteln ständig zu verbessern. In diesem Zusammenhang erweist es sich als notwendig, auf wissenschaftlicher Grundlage anbautechnologische Probleme zu bearbeiten, die bisher ungeklärt geblieben sind, bzw. ausschließlich aus der Erfahrung beurteilt werden. Zu diesen gehört unter anderem die Frage, welche Beziehungen zwischen der Ertragsbildung und der je Flächeneinheit zur Verwendung kommenden Substratmenge bestehen. Aus dieser grundsätzlichen Fragestellung ergeben sich zahlreiche Einzelprobleme, wie die Abhängigkeit der Substrat- und Flächenproduktivität von der Beetform, die Beziehungen zwischen Substratmenge und der Zeitigkeit der Ertragsbildüng, der Einfluß anderer Wachstumsfaktoren auf die Ertragsbildung in Abhängigkeit von der Substratmenge und schließlich die ökonomische Seite der gesamten Problematik. In der Fachliteratur wird die Möglichkeit der Ertragssteigerung durch Verwendung größerer Substratmengen allgemein anerkannt (3, 6, 7, 5, 9, 11, 12, 15, 17,18, 32, 42) und festgestellt, daß in diesem Zusammenhang das Verhältnis zwischen Substratmenge und -Oberfläche, also die Beetform von entscheidender Bedeutung ist. Für die extensive Grundbeetkultur wird vielfach die Anwendung hügelartiger, gewölbter und halbrunder Beetformen empfohlen, wobei zum Teil sehr unterschiedliche Abmessungen angegeben sind (8, 16, 17, 18, 19, 28, 29, 40, 45). Bei diesen Beetformen werden im allgemeinen größere Substratmengen je Flächeneinheit angewendet, als es bei der sog. Flachbeetkultur auf der Raumgrundfläche oder auf Stellagen und bei der Kistenkultur der Fall ist. In dieser Beziehung werden Beetstärken zwischen 10 und 30 cm genannt (2, 8, 17, 23, 25, 28, 29, 45). Mehrere Autoren weisen auf die Vor- und Nachteile der verschiedenen Beetformen in Zusammenhang mit den raumklimatischen Verhältnissen hin (6, 8, 29, 45). So führt Z Y C H A (45) aus, daß in Flachbeeten die Wärme- und Feuchtigkeitsbedingungen gleichmäßiger gestaltet werden können. Dieselbe Ansicht wird von B E L S (6) vertreten. Die mikroklimatischen Verhältnisse in den Beeten lassen sich offenbar durch Verwendung größerer Substratmengen verbessern (29, 42), was wohl als Ursache dafür angesehen werden kann, daß bei Anwendung großer Beetformen die Erträge frühzeitiger sind (11), während sich infolge des höheren absoluten Ertrags gleichzeitig die Ertragsperiode verlängert (7, 17, 32). Auf Grund dieser Feststellungen ergeben sich verschiedene ökonomische Aspekte. So weist H U N T E (17) daraufhin, daß bei den Anbauern die Tendenz zu erkennen ist, durch flachere Beete eine Verkürzung der Ertragsperiode zu erreichen, so daß im Jahresablauf mehr Kulturen durchgeführt werden können, während ein geringerer Ertrag pro Kultur in Kauf genommen wird.
Archiv f ü r Gartenbau, I X . Band, Heft 8, 1961
617
Demgegenüber bringt RASMUSSEN (32) zum Ausdruck, daß es vorteilhafter sei, im Ablauf eines Jahres weniger, aber gute Kulturen durchzuführen als mehr mit geringerem Durchschnittsertrag. Die Abhängigkeit der Ertragsbildung von der Substratmenge ist auch insofern von ökonomischer Bedeutung, als durch Verwendung großer Beetformen die Flächenproduktivität gesteigert werden kann, während es bei hohen Substratkosten und schwieriger Substratbeschaffung darauf ankommt, eine hohe Düngerproduktivität zu erreichen (7, 45). Dieselbe nimmt ab, wenn überhöhte Substratmengen je Flächeneinheit verwendet werden (26, 29, 40, 45). RASMUSSEN (32) vertritt die Ansicht, daß bei schlechten Entwicklungsbedingungen der erwartete Mehrertrag bei gesteigerter Substratmenge ausbleibt und somit die Devise „schwache Düngerschicht — schnelle Ernte — häufiger Kulturwechsel" der Ausweg bei durchschnittlich niedrigen Erträgen und mangelhafter Ausnutzung des Düngers ist. Auch nach DARLINGTON (9) besteht eine positive Korrelation zwischen der Ertragsbildung in Abhängigkeit von der Substratmenge und dem allgemeinen Ertragsdurchschnitt der betreffenden Kultur. Er zieht die Schlußfolgerung, daß man bei einwandfreiem Dünger auch höhere Beete anwenden könne. Eine exakte Rekonstruktion der in der Literatur angeführten Versuchsergebnisse und Hinweise ist in den weitaus meisten Fällen dadurch unmöglich, daß Angaben über die Trockensubstanzmenge oder über den Wassergehalt des Substrats, über das Porenvolumen des Düngers im Zustand der angelegten Beete oder die Trockensubstanzmenge je Volumeneinheit der Beete, ferner über den Substratzustand, für den die Mengenangaben erfolgen (präpariert oder nicht präpariert), bzw. über den Substanzverlust während der Präparation fehlen. Das vorliegende Verhältnis zwischen Trockensubstanzmenge und belegter Fläche oder Substratoberfläche läßt sich aus diesem Grunde nur annähernd ermitteln. I. Methodik der eigenen Versuche 1. A n b a u b e d i n g u n g e n Die Untersuchungen wurden im Dezember 1957 begonnen und im Februar 1960 abgeschlossen. Sie erfolgten in den Kellern des VEG Champignonzucht Dieskau bei Halle (Saale). Die Keller des Objektes „Altbau" dieses Betriebes haben eine rechteckige Grundfläche von je 100 m 2 . Die Bedachung besteht aus einem Holzdach und aus einer Zwischendecke, das Mauerwerk aus Ziegelsteinen und der Fußboden aus Beton. Die Beheizung der Keller erfolgt durch eine Schwerkraft-Warmwasserheizung, die Be- und Entlüftung durch die Eingangstür, durch Klappen in der Zwischendecke und an den Längsseiten des Dachraumes. Die Keller des Objektes „Neubau" haben eine rechteckige Grundfläche von je 180 m 2 . Die Bedachung besteht aus einer Betondecke und aus einer Zwischendecke von Hohlziegeln, das Mauerwerk aus Beton und der Fußboden aus Ziegelsteinen. Die Beheizung der Keller erfolgt durch eine Warmwasser-Pumpenheizung, die Beund Entlüftung durch die Eingangstür und durch Luftschächte in der Deckenkonstruktion. Die technische Ausrüstung der Anlagen ermöglichte ausschließlich die Durchführung extensiver Anbaumethoden auf der Raumgrundfläche, bzw. als Etagenkultur in begrenztem Ausmaß. Die Kulturmaßnahmen entsprachen den üblichen Verfahren des Extensivanbaus.
K I N D T , Beitrag zur Ertragsbildung im Champignonanbau
Außer Schweine- und Rinderdünger aus benachbarten landwirtschaftlichen Betrieben kam im wesentlichen frischer, nährstoffreicher Pferdedünger aus dem Staatlichen Hengstdepot und den Stallungen der GST in Halle (Saale) zur Verwendung. Dieser Dünger wurde auf dem Präparierplatz im Freien kompostiert, wobei im Abstand von mehreren Tagen im allgemeinen zwei- bis dreimal umgesetzt wurde, so daß der gesamte Aufbereitungsprozeß etwa 2 bis 3 Wochen in Anspruch nahm. Der aufbereitete Dünger wurde der Versuchsanstellung entsprechend in Beete geformt, bzw. in Kisten gefüllt. Je nach der Temperaturentwicklung im Substrat
Abb. 1. Anbaukiste mit verstellbarem Einsatz zum Andrücken des Substrats (1.), Rahmenvorrichtung zum Anlegen von Flachbeetparzellen (r.)
erfolgte die Beimpfung sofort oder nach einigen Tagen unter Verwendung von Düngerbrut der handelsüblichen Sorten, die im gleichen Betrieb erzeugt wurde. Von den verschiedenen Anbausystemen fanden für die vorliegenden Untersuchungen die Grundbeet- und Kistenkultur Anwendung. Die Abdeckung der Versuche erfolgte 2 bis 5 Wochen nach der Beimpfung der Versuchsanordnung entsprechend, wenn annähernd 50% des Substrats von Myzel durchwachsen waren. Für die Abdeckung wurden die praxisüblichen Mischungen verwendet. Die Beheizung, Befeuchtung und Ventilierung der Kellerräume, ferner die Bewässerung der Kulturen und sonstigen Pflegemaßnahmen erfolgten den jeweiligen Erfordernissen entsprechend. Die Schädlingsbekämpfung wurde vorbeugend unter Verwendung von Lindanpräparaten durchgeführt. Nach jeder Kultur wurden die Keller gründlich desinfiziert.
Archiv für Gartenbau, I X . Hand, Heft 8, 1961
1)19
Abb. 2. Flachbeetparzelle mit Kalkmarkierung 2. V e r s u c h s t e c h n i k Die Untersuchungen erfolgten in Form exakter Anbauversuche unter Berücksichtigung der für Feldversuche gebräuchlichen Versuchsmethodik (24, 10, 35, 13, 36, 37, 27). Dabei wurde von dem Grundsatz ausgegangen, daß die Versuchsanlagen den in der Praxis gegebenen Verhältnissen entsprechen müssen. Auf Grund der räumlichen Begrenzung der Versuchsanlagen durch die Größe der Anbaukeller erschien es zweckmäßig, eine zulässige Mindestgröße der Teilstücke anzuwenden zugunsten einer größeren Anzahl von Wiederholungen. Die Flachbeetparzellen nahmen 1 bis 2 m 2 und die Hügelbeetparzellen je nach ihrem Umfang 0,8 bis 1,4 m 2 Grundfläche ein. Bei Anbauversuchen unter Verwendung genormter Fisch-Importkisten von je 0,4 m 2 wurden die Einzelkisten als Teilstück gewertet, oder es wurden die Erträge mehrerer Kisten zu einem Teilstück zusammengefaßt. Die Anordnung der Teilstücke auf der Raumgrundfläche erfolgte nach dem System der zufälligen Verteilung als Blockanlage, lateinisches Rechteck oder lateinisches Quadrat zur Ausschaltung der durch Ungleichmäßigkeiten des Raumklimas, der Beschaffenheit der Deckerde und des Substrats bedingten Einflüsse auf die Ertragsschwankungen bei der Ermittlung des Versuchsfehlers. Bei der Aufstellung der Versuchskisten im Schachbrettsystem erfolgte die Anordnung der Teilstücke unter Anwendung der bereits genannten Systeme in der vertikalen Ebene. Die oberste und unterste Kistenreihe, sowie die Enden der Stapel wurden nicht in die Versuchsanlage einbezogen. Analog hierzu wurden bei den Grundbeetversuchen Trennstreifen 42
Archiv f ü r Gartenbau, I X . Band, Heft 8, 1961
f>20
zwischen dem Mauerwerk und den Versuchsparzellen angelegt, um extreme raumklimatische Bedingungen auf die Ertragsbildung der Randparzellen zu vermeiden. Zur Erzielung einer möglichst gleichmäßigen Beschaffenheit des Substrats in allen Teilen der Versuchsanlage wurde der präparierte Dünger mindestens dreimal sorgfältig gemischt. Die Trennstreifen zwischen den Teilstücken und zwischen Teilstück und Wegen wurden aus den entsprechenden Versuchssubstraten angelegt. Das Anlegen der Flachbeetparzellen erfolgte mittels eines speziell für diesen Zweck konstruierten Rahmengestells mit einer Kantenlänge von 1 m und abnehmbaren Einzelrahmen. Zwischen den Versuchsparzellen sowie den Wegen und Teilstücken wurden Trennstreifen angelegt, deren Mindestbreite der maximalen Höhe der benachbarten Teilstücke entsprach. Auf Grund dieser Anordnung ist die einzelne Versuchsparzelle als Ausschnitt eines größeren gleichartigen Flachbeetes zu werten, und eine Beeinflussung des Ertrags durch freie Seitenflächen der Teilstücke wurde vermieden. Das Anlegen der Teilstücke in Hügelbeetform erfolgte unter Anwendung der in der Praxis bekannten Formkästen, deren Innenmaße der vorgesehenen Größe des Beetes entsprachen. Zwischen hintereinanderliegenden Hügelbeetparzellen wurden Trennstreifen angelegt, femer wurden sie beiderseitig durch Schlußstreifen verlängert, um freie Stirnflächen zu vermeiden. Die vorgesehene Schichtstärke in den Versuchskisten wurde durch ein der Grundfläche der Kisten angepaßtes Andrückbrett hergestellt, das zu diesem Zweck mit
Abb. 3. Flachbeetversuchsanlage mit Trennstreifen
A r c h i v f ü r G a r t e n b a u , I X . Hand, H e f t 8, 1 9 6 1
()21.
Abb. 4. Hügelbeetversuchsanlage
verstellbaren Eisenstiften versehen war. Die Seitenwände der Kisten mit geringer Substratmenge wurden auf die Höhe der Düngerschicht reduziert, um einen Einfluß überstehender Seiten wände auf die Ertragsbildung zu vermeiden. Die im Versuchsschema als Trockensubstanz festgelegte Substratmenge je Teilstück wurde unter Berücksichtigung des unmittelbar vorher ermittelten Wassergehalts der Substrate abgewogen. Brutbedarf
(Zahl
der Jmpfstellen
je
m2)
Substratschicht(cm)
1 8
16
24
32
Substratmange
40 (kg
fl Trs./m2)
Abb. 5. Beimpfungsstärke bei den Flachbeet- und Kistenparzellen der Versuchsanlagen 42*
1 IS
1 24
1 32
p 40
Substratmenge (kg
Trs./m2!
Abb. 6. Verhältnis zwischen Schichtstärke und Substratmenge in den Versuchsanlagen bei Flachbeet- und Kistenparzellen
1)22
K I N D T , Beitrag zur Rrtragsbildung im Champignonanbau
Die Beimpfung der Flachbeet- und Kistenparzellen mit 2 bis 3 cm starken (etwa walnußgroßen) Stücken von Düngerbrutrollen erfolgte nach der Formel b = 0,88c + 8,5, wobei b = Beimpfungsstärke in Anzahl der Brutstücke je m 2 und c = Substratmenge in kg Trs./m 2 bedeuten (s. Abb. 5). Die angeführte Formel entspricht den in Abschnitt II —la dargestellten Versuchsergebnissen. Das Verhältnis der Substratschichtstärke zur Substratmenge findet, sofern nicht anders vermerkt, in der Formel 5 S =
T
C
seinen Ausdruck, wobei s = Schichtstärke in cm und c = Substratmenge in kg Trs./ m 2 bedeuten (s. Abb. 6). Danach liegt die je m 3 Beetvolumen verwendete Substratmenge bei 120 kg Trs. Bei den Hügelbeetparzellen wurden je kg. Substrattrockensubstanz 2 Brutstücke eingesetzt, so daß der gegenseitige Abstand der Impfstellen bei allen Formen 20 cm betrug. Die bei Verwendung von Formkästen zur Herstellung der Hügelbeete erforderliche Substratpackung hatte zur Folge, daß je m 3 Beetvolumen ca. 170 kg Substrattrockensubstanz verwendet wurde. Die Markierung der Teilstücke für die Ernte erfolgte mittels Streifen aus kohlensaurem Kalk. Die Aberntung erfolgte täglich, wobei die Erträge in kg mit 2 Dezimal-
A b b . 7. Trennstreifen zwischen Hügelbeetparzellen unterschiedlicher Größe
Archiv f ü r Gartenbau, IX. Band, Heft 8, 1961
G23
stellen ermittelt wurden. Die Fruchtkörper wurden im marktreifen Zustand geerntet, d. h. mit eben noch geschlossenen Hüten. Myzel und anhaftende Erd- und Düngerreste wurden vor dem Abwägen beseitigt. Die Ertragsdifferenzen zwischen den einzelnen Versuchsgliedern und verschiedenen Faktoren wurden unter Anwendung der Varianzanalyse nach Fischer auf Signifikanz geprüft. Als Maßstab für die Sicherung wurden die Grenzdifferenzen ermittelt. Die Ergänzung fehlender Teilstückerträge erfolgte nach M U D R A (27). Zur Auswertung wurden die Ertragswerte auf die Flächeneinheit und auf die verwendete Trockensubstanzmenge des präpariertens Dünger bezogen (kg Ertrag/m 2 bzw. kg Ertrag/kg Dünger-Trs.). Die Ermittlung der Zeitigkeit der Ertragsbildung erfolgte nach R E I N H O L D und G O E T S C H (34). Bei den diesbezüglichen Berechnungen wurde der Zeitraum von der Beimpfung bis zum jeweiligen Erntetermin zugrunde gelegt.
II. Ergebnisse der Untersuchungen 1. E i n f l u ß v e r s c h i e d e n e r F a k t o r e n auf d i e E r t r a g s b i l d u n g a) Beimpfungsstärke Es wurden zwei Anbauversuche durchgeführt, bei denen die Faktoren „Substratm e n g e " und „Beimpfungsstärke" variiert waren. Im ersten Versuch (V. 1) wurde bei einem Teil der Flachbeetparzellen die gleiche Anzahl von Impfstücken verwendet (32 Stck./m 2 ), bei den übrigen Teilstücken ent-
Abb. 8. Gewelltes Flachbeet als Parzelle Im Hintergrund Vergleichsparzellen mit horizontaler Oberfläche
(>24
K I N D T , Beitrag Zar Ertragsbildung im Champignonanbau
sprach die Anzahl der Impfstücke der Düngermenge, die in drei Stufen variiert worden war. Die Anzahl der Impfstellen betrug bei diesen Parzellen 23, 32, 41 Stck. pro m 2 . Auf Grund des Versuchsschemas war also ein Teil der Parzellen mit der geringsten Substratmenge sehr stark, der andere Teil normal beimpft worden. Die Teilstücke mit der mittleren Düngermenge waren alle normal beimpft, während ein Teil der Parzellen mit der größten Substratmenge normal, der andere Teil sehr schwach beimpft worden war. Wie die Ergebnisse zeigen, wirkte sich die Beimpfungsstärke auf die Ertragsbildung nicht aus. Es trat bei den Teilstücken, die verhältnismäßig sehr stark beimpft worden waren, keine signifikante Ertragssteigerung ein, und andererseits bei den schwach beimpften Teilstücken auch keine gesicherte Ertragsminderung. Auch die Frühzeitigkeit der Ertragsbildung wurde nicht beeinflußt. Demgegenüber ist eine deutliche Zunahme der Erträge bei erhöhter Substratmenge festzustellen, und zwar in einem größeren Ausmaß als es nach den Substratmengenverhältnissen zu erwarten gewesen wäre. Ein Einfluß des Faktors „Beimpfungsstärke" auf die Ertragsbildung in Abhängigkeit von der Substratmenge liegt nicht vor (Abb. 9): Der zweite Versuch (V. 2), der im Kistensystem durchgeführt wurde, wies offenbar infolge eines Befalls durch Mjceliophthora sp. einen völlig unbefriedigenden Durchschnittsertrag auf. Die Ergebnisse zeigen eine geringe, jedoch eben noch signifikante Ertragssteigerung durch die größere BeimpfungsI I T.J Stck./kgTrs. -23-i! Stck./m stärke, besonders bei den Kisten mit gerinWIM 2.0 -1.0 Stck /kg Trs. * 32Stck./m^ gerer Substratmenge. Auch die Zeitigkeit der Abb. 9. Flächenerträge des Versuchesl Ertragsbildung wurde durch die stärkere mit variierter Substratmenge und BeBeimpfung positiv beeinflußt. Bei den impfungstärke G D (p = 5 % ) : 0,95 Versuchskisten, die stärker beimpft worden waren, konnte sich das Myzel vermutlich infolge des geringen Abstandes der Impfstellen besser entwickeln, so daß sich der Befall durch den Fremdpilz in diesen Kisten weniger auswirkte. Die Ergebnisse der beiden Versuche stimmen stark mit dem Bericht von DARLINGTON (9) überein, der durch eine intensivere Beimpfung Ertragssteigerungen insbesondere bei Substraten geringerer Qualität erzielte. 2
Zur Frage der Beimpfungsstärke ist folglich festzustellen, daß zur Sicherung einer ausreichenden Myzelentwicklung in den Versuchsbeeten eine dichte Beimpfung zweckmäßig erscheint, die in erster Linie der Substratmenge entspricht. Dabei ist jedoch zu vermeiden, daß bei Verwendung größerer Substratmengen der Abstand der Impfstellen an der Beetoberfläche übermäßig eng wird. Diesen Forderungen entspricht die im Abschnitt I, 2 genannte Formel für die Beimpfungsstärke in den Versuchsanlagen. In der letzten Zeit wird häufiger von neuen Beimpfungsverfahren berichtet, von denen an dieser Stelle die Methode des sogen. „Shake-up-spawning" erwähnt werden soll (33). In Zusammenhang mit der vorliegenden Problematik sind Versuchsergeb-
625 nisse von Bedeutung, nach denen durch Anwendung dieser Methode eine wesentliche Ertragssteigerung erzielt wurde. Durch Verwendung größerer Substratmengen in 36 und 54 cm hohen Beeten, ging auch bei diesem Verfahren die Substratproduktivität von 278 auf 123 kg/t Substrat zurück. R A S M U S S E N , der die Versuche durchführte, sieht den Grund für diesen Rückgang in einer mangelhaften Ventilation. b) Sortenwahl Ein Anbauversuch mit den Sorten „Braunschopf" und „ P c 6 " (V. 3) brachte das Ergebnis, daß die Sorte „ P c 6 " nicht nur in der Ertragsbildung besser abschnitt, sondern auch frühzeitiger als „ B r a u n s c h o p f " war. Nach einer Mitteilung von G R O M O W (14) erwies sich „ B r a u n s c h o p f " auch in den in der SU durchgeführten Sortenvergleichsversuchen anderen Sorten gegenüber als unterlegen in der quantitativen Ertragsbildung, während eine hohe Qualität ihrer Fruchtkörper nach wie vor gegeben ist. In einem weiteren Versuch (V. 4), bei dem die Sorten „ B r a u n s c h o p f " und „Cremel i n g " verwendet wurden, konnte kein ertragsmäßiger Unterschied zwischen beiden Sorten festgestellt werden. Ein statistischer Vergleich aller vorliegenden Versuche in bezug auf die Wertigkeit der Sorten „ B r a u n s c h o p f " und „ C r e m e l i n g " zeigte jedoch, daß hinsichtlich der quantitaErlrag (kg/kg Trs.ï tiven Ertragsbildung auch die Sorte „ C r e m e l i n g " dem „ B r a u n s c h o p f " überlegen ist, obwohl sie eine geringere Qualität ihrer Fruchtkörper aufweist (41). Außer dem Faktor „ S o r t e " war in beiden Versuchen wiederum der Faktor „ S u b s t r a t m e n g e " variiert worden. Im Versuch 3 verlief die Ertragsbildung in Abhängigkeit von der Substratmenge bei den Teilstücken, die mit der Sorte „ B r a u n s c h o p f " beimpft worden waren, Sort» ., Braunschopf " abweichend gegenüber den mit „ P c 6 " I I Sorte „ Pc 6 " beimpften Parzellen: Die SubstratproA b b . 10. E r t r ä g e je Substrateinheit des duktivität ging bei den „ P c 6"-Parzellen Versuches 3 mit variierter S u b s t r a t m e n g e mit Zunahme der Substratmenge signifiund Sortenwahl kant zurück im Gegensatz zu den G D (p = 5 % ) : 0,045 ,,Braunschopf"-Parzellen. Letztere wiesen einen geringeren Ertragsdurchschnitt auf (Abb. 10). Nach den vorliegenden Ergebnisse können also die Feststellungen D A R L I N G T O N S (9) nicht dahingehend verallgemeinert werden, daß in jedem Fall mit Abnahme des Ertragsdurchschnitts auch eine entsprechende Abnahme der Substratproduktivität mit Zunahme der Substratmenge eintritt. Sofern der geringere Durchschnittsertrag durch den Sorteneinfluß bedingt ist, liegt eine derartige Korrelation jedenfalls nicht vor. Die Erträge der Parzellen mit der größten Substratmenge sind teilweise signifikant frühzeitiger als diejenigen mit der geringsten Substratmenge. Der Versuch mit den Sorten „ B r a u n s c h o p f " und „ C r e m e l i n g " , bei dem, wie bereits erwähnt, kein ertragsmäßiger Unterschied zwischen den Sorten festzustellen
626
K I N D T , Beitrag zur E r t r a g s b i l d u n g im Champignonanbau
war, zeigte auch keinen Einfluß des Faktors „Sorte" auf die Ertragsbildung in Abhängigkeit von der Substratmenge an. Die Frühzeitigkeitsprüfung ergab keine Differenz zwischen den Sorten, jedoch war der Ertragsanfall bei den Teilstücken mit der größten Substratmenge wiederum frühzeitiger als bei den Teilstücken mit der geringsten Substratmenge. c) Beetabde'ckung Im Versuch 4 war außer den Faktoren „Sorte" und „Substratmenge" auch der Faktor „Zeitpunkt der Beetabdeckung" variiert worden, und zwar wurde ein Teil der Parzellen 18 Tage früher abgedeckt als der andere Teil. Die Höhe des Ertrages wurde dadurch nicht beeinflußt, desgleichen war durch die unterschiedliche Abdeckung auch keine Beeinflussung der Ertragsbildung in Abhängigkeit von der Substratmenge festzustellen. Das zeitigere Abdecken hatte eine wesentliche Ertragsverfrühung zur Folge. Bereits in früheren Versuchen in VEG Dieskau war festgestellt worden, daß durch zu späte Abdeckung der Champignonkulturen eine Ertragsverzögerung eintritt (20). Im vorliegenden Fall begann durch den um 18 Tage vorverlegten Abdecktermin die Ernte 12 bis 14 Tage früher. In einem weiteren Anbauversuch (V. 5) im Kistensystem wurde neben der Substratmenge die Deckerde variiert: ein Teil der Kisten war mit sandiger Lehmerde abgedeckt, der andere Teil mit einer Mischung aus Kreidegrand und Torf. Beide Mischungen werden im praktischen Anbau verwendet, die Kreide-Torf-Mischung besonders in England (1). Bezüglich der Ertragshöhe bestand kein Unterschied zwischen beiden Erden. Eine wesentliche Steigerung des Ertrages war bei den Versuchskisten mit der größeren Substratmenge zu verzeichnen, während im übrigen diese Steigerung von dem Faktor „Deckerde" nicht im geringsten beeinflußt wurde. d) Substratbeschaffenheit Die Beschaffenheit der Nährsubstanz für den Champignonanbau ist von zahlreichen Faktoren abhängig, von denen im wesentlichen zwei Gruppen unterschieden werden können: 1. die Beschaffenheit des Ausgangsmaterials, 2. die Aufbereitung des Substrates und das Anlegen der Beete. Bezüglich der Beschaffenheit des Ausgangsmaterials wurden drei Anbauversuche durchgeführt, bei denen Pferdedung im Vergleich mit Schweinedung, Mischdung (Pferdedung und Rinderdung) und einem mit Abfällen der Süßholzverarbeitung (Radix liquiritiae) angereicherten Pferdedung verwendet wurde. Bei allen Versuchen wurde außer dem Faktor „Substratart" wiederum der Faktor „Substratmenge" variiert. Nach STOLLER ist Süßholz zur Zusammenstellung von Champignonsubstraten geeignet (43). Im VEG Dieskau hatte der Zusatz von Abfällen der Süßholzverarbeitung in jedem Fall eine Ertragssteigerung zur Folge, unabhängig davon, ob der Zusatz zu nährstoffreichem oder nährstoffarmem Dünger erfolgte (21). Eine Ertragssteigerung trat auch wieder bei dem vorliegenden Versuch ein auf Grund des Süßholzzusatzes (V. 6). Das angereicherte Substrat brachte einen signifikanten Mehrertrag, es ist also hinsichtlich seiner Zusammensetzung günstiger zu
627
Archiv für Gartenbau, I X . Band, Heft 8, 1961
bewerten als der reine Pferdedung ohne Zusatz. Es unterschied sich von diesem jedoch nicht durch eine bessere physikalische Beschaffenheit. Unter Berücksichtigung dieser Umstände ist das Ergebnis zu werten, daß mit Zunahme der Substratmenge 'die Substratproduktivität bei den Teilstücken mit angereichertem Pferdedung, also bei einem höheren Gesamtertrag noch auffälliger (signifikant) zurückging als bei den Vergleichsparzellen mit dem geringeren Ertrag, bei denen der Rückgang der Substratproduktivität zwar angedeutet, fehlerstatistisch jedoch nicht mehr gesichert ist (Abb. 11).
Ertrag
0.Ì2
(kg/kgTrs.) I
.
Pfsrdadung iPlardedunamit
Sünholzzusatz
0,08 0.04 •
23
36
40
kg Trs /mi
Abb. 11. Erträge je Substrateinheit des Versuches 6 mit variierter Substratmenge und Beschaffenheit des Substrats G D (p = 5 % ) : 0,031 Ertrag (kg/kg 0,20 •
Trs.) |
1 Subsiratarl:
Pftrdtdung
Substratart
.Schwainodang
Die Schweinedung-Parzellen des 0.16 Versuches 7 brachten auch für Verhältnisse des Extensivanbaus völlig 0.12 unbefriedigende Erträge. Nach RASMUSSEN ist Schweinedung für den o.oa • Champignonanbau verwendungs0,04 fähig, wenn dieser Dünger eine ausgezeichnete Beschaffenheit aufweist, die Schweine entsprechend gefüttert 24 28 36 kg Tr&./m werden (Kraft-, bzw. Trockenfutter) Abb. 12. Erträge je Substrateinheit des und der Dünger vor der VerwenVersuches 7 mit variierter Substratmenge dung pasteurisiert wird (31). und Substratart G D (p = 5 % ) : 0,015 Nach KINDT (21) ist Schweinedung auch ohne vorherige Pasteurisierung für den extensiven Anbau geeignet, wenn er in Mischung mit Pferdedünger zur Verwendung kommt. Im übrigen ist eine ausgezeichnete Beschaffenheit des Düngers erforderlich, die in der Praxis meistens nicht gegeben ist. Im vorliegenden Fall wurde ein Dünger von mit Grün- und Naßfutter gemästeten Schweinen verwendet, der auf Grund seines relativ hohen Strohanteils zwar noch eine günstige physikalische Struktur aufwies, dessen qualitative Eigenschaften bezüglich der Zusammensetzung jedoch nicht den genannten Forderungen entsprachen. Obwohl die Erträge auf den Schweinedung-Parzellen infolge ihrer Geringfügigkeit nur sehr kritisch gewertet werden können, ist ein Rückgang der Substratproduktivität bei erhöhten Substratmengen in signifikantem Maße nicht einwandfrei zu erkennen, während bei den Vergleichsparzellen mit Pferdedung und normaler Ertragsbildung die Erträge, auf die Substratmenge bezogen, mit Steigerung derselben deutlich zurückgingen (Abb. 12). In einem weiteren Anbauversuch zu der vorliegenden Problemstellung kam ein Mischdünger aus 50 Vol. % Pferdedung und 50 Vol. % Rinderdung zur Anwen-
28 dung. N a c h P I N K E R T O N (29) ist Rinderdünger zwar in begrenztem U m f a n g verwendbar, im ganzen jedoch weniger geeignet als andere Stalldungarten. D a s V E G D i e s k a u empfiehlt die V e r w e n d u n g v o n Rinderdünger in der Praxis nur in Mischung mit Pferdedung (20). N a c h den bisherigen Ergebnissen sind bei einem 3 3 % i g e n Rinderdunganteil im Pferded u n g keine Ertragsminderungen zu I ~ 1 Pferde dung erwarten, während bei einem Misch^gggggga Mischdünger dünger im Verhältnis 1:1 bereits damit Abb. 13. Erträge je Substrateinheit des Versuzu rechnen ist. Eine Ertragsmindeches 8 mit variierter Substratmenge und Subrung v o n 3 7 % trat auch in dem Verstratart such 8 durch die V e r w e n d u n g v o n G D (p = 5 % ) : 0,020 Mischdünger auf G r u n d eines zu hohen Rinderdunganteils ein. Wie eine Nährstoffanalyse zeigte, waren wesentliche Unterschiede im Hauptnährstoffgehalt zwischen beiden Substraten jedoch nicht vorhanden. D i e E r t r a g s b i l d u n g in Abhängigkeit v o n der Substratmenge läßt vermuten, daß Unterschiede in der physikalischen Beschaffenheit beider Substratarten die Ursache für die Ertragsdifferenzen sind. D i e „ s c h m i e r i g e " Beschaffenheit v o n rinderdunghaltigen Substraten läßt einen hohen Dispersionsgrad vermuten. N a c h P I Z E R (30) sind daraus nachteilige Auswirkungen an den Champignonkulturen abzuleiten. I m vorliegenden Versuch g i n g die Substratproduktivität bei E r h ö h u n g der Substratmenge in den Mischdüngerparzellen mit dem geringeren Gesamtertrag in signifikantem A u s m a ß stärker zurück als bei den Pferdedungparzellen ( A b b . 13). D i e E r t r ä g e der Teilstücke mit der 2 , größten Substratmenge je Flächeneinheit waren im allgemeinen frühzeitiger als die Erträge der niedrigen Parzellen, desgleichen waren die Pferdedungparzellen in geringerem A u s m a ß frühzeitiger als die Mischdüngerparzellen . E r l r a g l k g / m
Z u den wesentlichen Faktoren, die die Beschaffenheit des Substrats im Zustand der angelegten Beete bestimmen, gehört u. a. das Porenvolumen. Sein Wert ist abhängig v o n der Substratstruktur und v o n der Technik der Beetherstellung. D a s Verhältnis zwischen Porenvolumen und Wassergehalt des Substrates ist entscheidend für seine Luftdurchlässigkeit. D i e während der K u l t u r auftretenden Veränderungen in der Substratbeschaffenheit blieben bei
|
| Porenvolumen
9V
Porenvolumen:
88,2
Wasse'ranfeil
24,1 (Stufe
Wasser
32,1
anleil
'.)
(Slufe21
Abb. 14. Flächenerträge des Versuches 9 mit variierter Substratmenge und variiertem Porenvolumen des Substrats beim Anlegen der Beete G D (p = 5 % ) : 1,53
A r c h i v f ü r G a r t e n b a u , I X . B a n d , H e f t 8, 1961
629
den hier durchgeführten Untersuchungen unberücksichtigt. Die angegebenen Werte beziehen sich ausschließlich auf den Zustand des Substrats in den noch nicht beimpften Beeten. Das Porenvolumen wurde auf Grund des spezifischen Gewichts des Düngers und seines Volumens in den Beeten nach dem Anlegen derselben festgestellt. Die Bestimmung des spezifischen Gewichts erfolgte nach der Methode von ALBERT und BOGS mit Xylol (44), die Ermittlung des Porenvolumens (p) nach der Formel P wobei g das Trockensubstanzgewicht in Gramm, v das von dieser Trockensubstanzmenge eingenommene Volumen in m 3 unmittelbar nach dem Anlegen der Beete und s das spezifische Gewicht des Düngers darstellen. Im Versuch 8 wurde außer den Faktoren „Substratart" und „Substratmenge" der Faktor „Porenvolumen" variiert. Die um etwa 50% stärkere Einengung des Substrats in den Teilstöcken mit geringerem Porenvolumen, bzw. geringerem Luftgehalt (180 kg Trockensubstanz je m 3 Beetvolumen), hatte keinen Einfluß auf die Ertragsbildung im allgemeinen und in Abhängigkeit von der Substratmenge im besonderen. Der Einfluß des Porenvolumens auf die Ertragsbildung wurde in drei weiteren Versuchen untersucht. In Versuch 9 war das Substrat in den Teilstöcken mit dem geringeren Porenvolumen um ca. 30% auf 160 kg Trs./m3, in den Versuchen 10 und 11 um ca. 50% auf 160 bis 180 kg Trs./m3 stärker eingeengt. Bei Versuch 11 war das präparierte Substrat der Teilstücke mit dem geringeren Porenvolumen mit dem Spezialreißer R 70 G bearbeitet worden. Bei den drei genannten Versuchen ist ebenfalls keine signifikant unterschiedliche Ertragsbildung zwischen den Versuchsgliedern mit verschiedenem Porenvolumen festzustellen (Abb. 14, 15, 16). Die Prüfung der Frühzeitigkeit der Erträge bei Versuch 11 ergab, daß die Ertragsbildung bei den Teilstücken mit zunehmender Substratmenge frühzeitiger eintrat, während ein Einfluß des Porenvolumens in diesem Zusammenhang nicht vorliegt. Bei der Beurteilung der Ergebnisse ist zu berücksichtigen, daß in allen Fällen der Dünger eine normale Beschaffenheit in bezug auf die Struktur und den Feuchtigkeitsgehalt aufwies. Es war beim Anlegen der Beete nicht möglich, eine noch stärkere Einengung des Substrats zu erreichen. Es kann also für die Praxis die Schlußfolgerung gezogen werden, daß bei annähernd normaler Beschaffenheit des Düngers ein negativer Einfluß auf die Ertragsbildung durch feste Substratpackungen nicht zu erwarten ist, und daß in diesem Fall bei Handarbeit die zulässige Grenze in der Kompaktheit der Beete technisch nicht überschritten werden kann. Eine geringe mechanische Strukturverfeinerung des Substrats durch maschinelle Aufbereitung nach der Präparation hat offenbar keinen wesentlichen Einfluß auf die Ertragsbildung. Auch SCHNEGG (40) kommt zu der Feststellung, daß der Dünger niemals zu fest gepackt werden kann, wenn er die richtige Beschaffenheit aufweist. Eine starke Einengung des Substrats ist beim Anlegen von Flachbeeten jedoch von ökonomischem Nachteil, wenn sie mit einem höheren Arbeitsaufwand verbunden ist. Anders liegen jedoch die
630
KINDT, Beitrag zur Ertragsbildung im Champignonanbau
Dinge, wenn durch eine stärkere Einengung des Substrats das Verhältnis zwischen Substratmenge und Beetoberfläche günstiger gestaltet wird, wie z. B. durch die Verwendung von Hügelbeeten, auch wenn dabei ein größerer Arbeitsaufwand in Erscheinung tritt. In Zusammenhang mit diesem Problem wird auf spätere Ausführungen, (Abschn. II/2) verwiesen. Die Ergebnisse zeigen ferner, daß die Ertragsbildung nicht schlechthin von der Beethöhe, sondern ausschließlich von der Substratmenge beeinflußt wird. Die Beethöhe allein ist also im Rahmen der vorliegenden Problemstellung nicht ausschlaggebend, weil bei gleicher Beethöhe verschiedene Substratmengen verwendet werden können. Die Beschaffenheit des präparierten Substrats wird nicht nur durch seinen Wassergehalt unmittelbar beeinflußt, sondern in noch stärkerem Maße von den Feuchtigkeitsverhältnissen während der Präparation. Beim extensiven Anbau wird ein WasserErtrag (kg/kg Trs 1
fr (roj ricy/m^J
0,250 5.0 0,200 0,150
0,100
2.0 •
0,050
T* 15
25
35
|
| Porenvotumen:Q8,7
IZUM^
Porenvolum-.n; 83,1
¿5
20
kg Trs./m2
Wasseranteil:
19,5 (Stute V
Wasseranteil: 29.3
(Stu/e2l
Abb. 15. Flächenerträge des Versuches 10 mit variierter Substratmenge und variiertem Porenvolumen des Substrats beim Anlegen der Beete G D (p = 1 5 % ) : 1,54
I
25
1 Porenralumen:
30
35
iO kg Trs./m3
¡9,1 Wasseranteil
Porenvolumen:S3.S
Wasseranteil
.18.0(Stufel> 26.6(Stufe2>
Abb. 16. Erträge je Substrateinheit des Versuches 11 mit variierter Substratmenge und variiertem Porenvolumen des Substrats beim Anlegen der Beete G D (p = 5 % ) : 0,061
gehalt zwischen 60 und 65% im präparierten Substrat angestrebt. Daß sich ein zu hoher Wassergehalt besonders dann nachteilig auswirken kann, wenn durch zu starke Bewässerung des Düngers während der Präparation ihr gesamter Verlauf nachteilig beeinflußt wurde, zeigt der Versuch 12. Pferdedung von gleichartiger Beschaffenheit wurde unterschiedlich präpariert, ein Teil mit normalen Wasserzusätzen, der andere Teil sehr feucht. Die präparierten Substrate von gleichartigem Ausgangsmaterial unterschieden sich im Wassergehalt, im spezifischen Gewicht und im Porenvolumen. Während das Verhältnis von fällbarem zu Gesamtstickstoff im normal präparierten Substrat 1,6:1,7% betrug, lagen die entsprechenden Werte für das naß präparierte Substrat bei 1,3% (fällbarer Stickstoff) und 1,6% (Gesamtstickstoff). Es waren also Unterschiede in der chemischen und physikalischen Beschaffenheit der Substrate nach der Präparation vorhanden. Der Kistenversuch mit beiden Substraten und variierten Substratmengen bestätigte diesmal die bereits erwähnte
A r c h i v f ü r G a r t e n b a u , I X . B a n d , H e f t 8, 1 9 6 1
631
Ansicht DARLINGTONS (9), wonach der Relativ er tras qualitativ schlechtere Dünger, markiert durch m den niedrigeren Ertragsdurchschnitt, keine höheren Flächenerträge lieferte, wenn eine 80 . größere Substratmenge je Teilstück zur Verwendung kam. Die Substratproduktivität ging also bei den höheren Beeten schnell zurück. Bei dem qualitativ besseren Substrat, zu erkennen am höchsten Ertragsdurchschnitt, liegen die Verhältnisse umgekehrt; die Flächenerträge nahmen mit gesteigerter Substratmenge zu, und zwar im proportionalen Verhältnis (Abb. 17). 4 S 12 16 kgT,s./m Die Feststellung DARLINGTONs (9) trifft naß präpariertes Substrat offenbar in spezifischen Fällen zu, nämlich normal präpariertes Substrat dann, wenn die Beschaffenheit des Düngers die Abb. 17. Relative Flächenerträge Ausnutzung größerer Substratmengen je Flädes Versuches 12 mit variierter Substratmenge und unterschiedcheneinheit zur Ertragsbildung des Champignon lich präparierten Substraten nicht zuläßt. Daß es sich hierbei in erster Linie G D (p = 5 % ) : 20 um physikalische Faktoren handelt, welche den Aufbereitungsprozeß und die Beschaffenheit des präparierten Substrats ungünstig beeinflussen, ist anhand der bisherigen Versuchsergebnisse anzunehmen. Es kann vermutet werden, daß in solchen Substraten bereits die Myzelentwicklung gehemmt ist, und daß die Hemmwirkung in größeren und höheren Beeten verstärkt in Erscheinung tritt. In diesem Zusammenhang sind auch die Ergebnisse der Zeitigkeitsprüfung bemerkenswert. Nur die Parzellen des minderwertigen Substrats mit der größten Substratmenge weisen eine signifikant verfrühte Ertragsbildung auf, also die Teilstücke mit dem geringsten Ertrag — auf die Substratmenge bezogen — überhaupt. Hier bestätigt sich die häufige Beobachtung, daß ungünstige Entwicklungsbedingungen eine vorzeitige Fruktifikation auslösen.
2
In einem weiteren Anbauversuch (V. 13) wurde ein Teil des Substrats nach der Präparation zusätzlich angefeuchtet, so daß zwar sein Wassergehalt verändert wurde, seine sonstigen Eigenschaften jedoch im wesentlichen erhalten blieben. Die Ergebnisse zeigen, daß sich der höhere Wassergehalt bei ausreichendem Luftgehalt, bzw. ausreichender Luftkapazität, positiv auf die allgemeine Ertragsbildung des betr. Substrats auswirkte. Im übrigen war jedoch trotz des unterschiedlichen Ertragsdurchschnitts die Ertragsbildung in Abhängigkeit von der Substratmenge bei beiden Substraten gleichartig: die Flächenerträge stiegen mit Zunahme der Substratmengen proportional an (Abb. 18). Eine nachteilige Veränderung der allgemeinen Beschaffenheit des Substrats trat nicht ein, die Ertragsbildung in Abhängigkeit von der Substratmenge blieb die gleiche. e) Grenzwerte der Substratproduktivität Die bisherigen Versuche ergaben, daß die Ertragsbildung in Abhängigkeit von der Substratmenge sehr unterschiedlich ist, so daß die Abgrenzung des Bereiches der Substratmenge je Flächeneinheit, innerhalb dessen mit einer maximalen Flächen- und
(¡32
K I N D T , B e i t r a g zur l i r t r a g s b i l d u n g im C h a m p i g n o n a n b a u
Relativertrag Ertragsmittel
120 •
0.2i
.
0,20
•
CO
o,ie
.
40
0,12
.
20
0,08
•
0,04
•
100 80 .
i I Substrat |
| Substrat
8
12 mit mit 6 7
16 kg
(kg/kg
Trs.)
Trs./m2
I
60'/,Wassergehalt '/.Wassergehalt
Abb. 18. Relative Flächenerträge des Versuches 13 mit variierter Substratmenge und unterschiedlichem Wassergehalt des Substrats nach der Präparation G D (p = 5 % ) : 2 5
8
16
- h 24
32
40
48kg
Trs./m2
Abb. 19. Bereich der Substratmenge je Flächeneinheit (kg Trs./m2) mit maximaler Flächen- und Substratproduktivität. (Erläuterungen im Text)
Substratproduktivität zu rechnen ist, nur auf statistischem Wege erfolgen kann. Dazu wurden alle im Rahmen dieser Arbeit durchgeführten Anbauversuche im Kisten- und Flachbeetsystem herangezogen, sofern mindestens 3 Stufen des Faktors „Substratmenge" vorliegen. Die Ergebnisse sind in der Abb. 19 graphisch dargestellt. Der Bereich der Substratmenge je Flächeneinheit, der bei den einzelnen Versuchen im Hinblick auf Substrat- und Flächenproduktivität geprüft wurde, ist auf der Abszisse abzulesen und wird durch die horizontalen Linien für jeden einzelnen Versuch markiert. Bei geringeren Substratmengen liegen die Düngererträge etwa in gleicher Höhe, während sie bei Überschreitung bestimmter Substratmengen schließlich zurückgehen. Diese Grenzwerte der Substratmenge sind in der Abb. 19 für einige Versuche dadurch gekennzeichnet, daß die horizontalen Linien in einen gestrichelten Teil übergehen. Im Bereich der Substratmenge, den die ausgezogenen Linien anzeigen, war die Düngerausnutzung gleichbleibend, während sie bei den Substratmengen, welche durch die unterbrochenen Linien markiert sind, abnahm. Wir erkennen an zwei zur Ordinaten gezogenen Parallelen, daß der niedrigste Grenzwert 18 kgTrs/m 2 und der höchste Grenzwert 30 kg Trs./m2 beträgt. Innerhalb dieses Bereiches liegen alle übrigen Grenzwerte, d. h. setzte bei den meisten Versuchen der Rückgang in der Düngerausnutzung ein, im Mittel also bei 24 kg Trs./m2 (mittlere gestrichelte Parallele zur Ordinate). Nur 3 von 18 dargestellten Versuchen stimmen in ihren Ergebnissen mit dem abgegrenzten Bereich nicht überein. Die mittleren Düngererträge der Versuche können auf der Ordinate abgelesen werden. Die Flächenerträge nehmen in 6 von 25 Fällen bei Überschreitung des genannten Bereiches noch zu, jedoch dann nicht mehr im proportionalen Verhältnis zur verwendeten Substratmenge.
A r c h i v f ü r G a r t e n b a u , I X . B a n d , H e f t 8, 1961
1)33
Zusammenfassung In ein- und mehrfaktoriellen Anbauversuchen im Kisten- und Flachbeetsystem wurde die Ertragsbildung in Abhängigkeit von der Substratmenge bei gleichzeitiger Variation verschiedener Faktoren untersucht. Dabei wurden folgende Ergebnisse erzielt: Die Flächenerträge nehmen mit Steigerung der Substratmenge je Flächeneinheit zunächst zu. Bei größeren Substratmengen tritt jedoch ein zunehmender Rückgang der Substratproduktivität, d. h. der auf die Substratmenge bezogenen Erträge ein. Die Ertragsbildung in Abhängigkeit von der Substratmenge ist sehr unterschiedlich. Unter den gegebenen Versuchsbedingungen, d. h. unter den normalen Verhältnissen des Extensivanbaus, konnte ein Bereich zwischen 18 und 30 kg Substrattrockensubstanz je m 2 abgegrenzt werden, innerhalb dessen mit einem Rückgang der Substratproduktivität gerechnet werden kann. Es liegen Anzeichen dafür vor, daß die Substratausnutzung bei Verwendung größerer Düngermengen je Flächeneinheit besonders mangelhaft ist, wenn eine ungünstige physikalische Beschaffenheit des Substrats einen niedrigen Durchschnittsertrag zur Folge hat. Bei anderen Faktoren (z. B. Sorte, Zusammensetzung der Substrate usw.) war eine derartige Beziehung nicht festzustellen. Bei den Untersuchungen wurde in besonderem Maße das Porenvolumen des Substrats im Zustand der unmittelbar angelegten Beete berücksichtigt. Dabei zeigte sich, daß eine Verringerung des Porenvolumens, bzw. des Luftgehalts der Beete bis auf ca. 50% ihre Volumens infolge einer stärkeren Einengung des Substrats keine Ertragsveränderung hervorrief und auch die Ertragsbildung in Abhängigkeit von der Substratmenge nicht beeinflußte. Es ist noch zu erwähnen, daß eine größere Festigkeit der Beete unter den gegebenen Voraussetzungen nicht erzielt werden konnte, wenn der verwendete präparierte Dünger eine normale Beschaffenheit aufwies. Eine direkte Beziehung zwischen dem Bereich der Myzelentwicklung und der Substratproduktivität war bei Düngermengen bis zu 40 kg Trs./m 2 Grundfläche nicht abzuleiten. Bis zu einer Stärke v o n 30 cm wurden die Düngerschichten v o m Myzel völlig durchwachsen, und dennoch war die Substratausnutzung bei diesen Beeten gering. Mehr als 40 kg Trs./m 2 wurden bei den Flachbeetversuchen nicht verwendet, jedoch ist anzunehmen, daß unter diesen Umständen das Myzel in die untersten Düngerschichten nicht mehr- eindringt und sie demzufolge an der Ertragsbildung keinen Anteil haben. Aus diesen Ergebnissen können nachstehende Schlußfolgerungen gezogen werden: Zur Erzielung einer möglichst großen Flächenproduktivität sollte der bei den vorangegangenen Untersuchungen ermittelte Bereich von 18 bis 30 kg Trs./m 2 beim Anlegen der Beete keinesfalls unterschritten werden. Bei der Kistenkultur wird die Beethöhe im wesentlichen durch die Kistenhöhe bestimmt. Aus den vorliegenden Untersuchungen ergab sich jedoch, daß nicht die Höhe des Beetes ausschlaggebend für die Ertragsbildung ist, sondern ausschließlich die je Flächeneinheit zur Verwendung kommende Substratmenge. Im Normalfall erfordern 18 kg Trs./m 2 eine Beethöhe von 15 cm. Bei entsprechender Einengung des Düngers und annähernd normaler Beschaffenheit desselben kann jedoch die
634
K I N D T , Beitrag zur Ertragsbildung im Champignonanbau
gleiche Substratmenge in einem 12 cm hohen Beet untergebracht werden. Das gilt für Kisten- und Flachbeete gleichermaßen. Bei 18 kg Trs./m2 ist jedoch die maximale Flächenproduktivität noch nicht erreicht. Damit kann erst bei 30 kg Trs./m2 gerechnet werden. Wird dieser Wert jedoch überschritten, so wird mit Sicherheit der Dünger nicht voll ausgenutzt. Der Substratmenge von 30 kg/m2 entspricht eine Beethöhe von mindestens 17 bis höchstens 26 cm. Daraus folgt, daß die Beete in einem Ausmaß von 24 bis 30 kg Trs./m2 angelegt werden sollten, wenn man die vorhandene Anbaufläche maximal ausnutzen will. Steht dagegen die Substratproduktivität im Vordergrund, werden 18 bis 24 kg Trs./m2 verwendet. Nach den vorliegenden Ergebnissen besteht keine Notwendigkeit, die Substratmenge in irgendeiner Weise auf die verwendete Sorte, den Nährstoffgehalt der Substrate usw. abzustimmen. Dagegen ist in diesem Zusammenhang der Zustand des präparierten Substrats zu berücksichtigen. Von schmierigen Substraten sollten nicht mehr als 24 kg Trs./m2 zur Verwendung kommen, weil in diesem Fall die Ausnutzung größerer Substratmengen in Frage gestellt ist. 2. E i n f l u ß d e s V e r h ä l t n i s s e s v o n S u b s t r a t m e n g e zu B e e t o b e r f l ä c h e auf d i e E r t r a g s b i l d u n g Die bisher dargestellten Anbauversuche wurden im Kisten- oder Flachbeetsystem durchgeführt. Dabei besteht kein ertragsmäßiger Unterschied zwischen der auf die belegte Grundfläche oder ertragsbildende Oberfläche bezogenen Substratmerige. Anders liegen die Verhältnisse bei allen Beetformen, deren Oberfläche nicht horizontal ist, z. B. bei den Hügelbeeten des Extensivanbaus und bei den Beetformen mit gewellter oder gewölbter Oberfläche. Untersuchungen über den Einfluß des Verhältnisses von Substratmenge zu Beetoberfläche auf die Ertragsbildung wurden zunächst bei drei Parallelversuchen mit gleichartigem Schema (Versuche 21—23, Tab. 1) unter Verwendung von Flach- und Hügelbeeten eingeleitet. Aus dem Schema für diese Versuche wird zunächst ersichtlich, daß durch die Hügelbeetform im Vergleich zu den Flachbeeten die ertragsErtragikg/m ) bildende Oberfläche bis um fast 100% 16 vergrößert wird, so daß das Verhältnis von Substratmenge zu Beetoberfläche bei den Hügelbeeten bis fast 50% geringer ist als bei den Flachbeeten. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, daß bei der üblichen Technik der Beetherstellung das Substrat in den Hügelbeeten um etwa 40% stärker eingeengt wird als bei den Flachbeeten. Ii 28 32 36 iO kg Trs./m Zur Reduzierung der Ergebnisse auf einHügetbeet heitliche Bezugswerte werden wie bisher Flachbeet die Erträge in kg/m2 und die SubstratAbb. 20. Flächenerträge des Versuches mengen in kg Trs./m2 angegeben. Das 21 mit variierten Substratmengen und Verhältnis von Substratmenge zu BeetBeetformen oberfläche wird von dieser Umrechnung 2
2
G D (p = 5 % ) : 1,44
A r c h i v f ü r Gartenbau, I X . Band, Heft 8, 1961
635
nicht berührt. In allen drei Versuchen erwies sich die Hügelbeetform der Flachbeetform als überlegen (Abb. 20—23). Mit Zunahme der Substratmenge je Teilstück trat bei den Flachbeeten ein Rückgang der Substratproduktivität ein. Dagegen ist bei den Hügelbeeten von allen drei Versuchen kein Rückgang der Substratproduktivität mit Zunahme der Substratmenge je Teilstück festzustellen. Tabelle 1 Schema der Versuche 21 bis 23 Versuchsglied 11 Beetform Abmessungen (cm)*) Beetinhalt (m3) je Teilstück Grundfläche (m2) je Teilstück Substratoberfläche (m2) je Teilstück kg Trs./m2 Grundfläche kg Trs./m2 Substratoberfläche Trs./m3 Beetinhalt
12
13
21
22
23
Flachbeete
Hügelbeete 40/24/12/200 46/30/15/200 52/35/18/200
17
25
33
0,12
0,18
0,24
0,17
0,25
0,33
0,8
0,9
1,0
1,0
1,0
1,0
1,36 25,0
1,66 33,3
1,96 39,9
1,0 20,0
1,0 29,9
1,0 39,9
14,7 167
18,0 166
20,4 166
20,0 118
29,9 120
39,9 121
*) Angabe der Werte in der Reihenfolge: bei Hügelbeeten untere Breite, Höhe, obere Breite, Länge; bei Flachbeeten nur Höhe.
Ein Rückgang der Substratproduktivität bei den Flachbeetparzellen war nach den bisherigen Ergebnissen zu erwarten, da bereits die zweite Stufe des Faktors „Substratmenge" mit 29,9 kg Trs./m2 bei den Flachbeeten dem oberen Grenzwert der Substratmenge entspricht. Die Substratmenge von 20,4 kg Trs./m2 Beetoberfläche bei den größten Hügelbeeten würde auf Flachbeete übertragen nach den vorliegenden Ergebnissen keinen Rückgang der Substratproduktivität erwarten lassen, wie es unter den Bedingungen der Hügelbeetkultur auch eintrat. Offenbar ist nicht nur die Substratmenge je m 2 belegter Grundfläche entscheidend für die Ertragsbildung, sondern auch die auf die Beetoberfläche bezogene Substratmenge. Wird durch eine entsprechende Formung der Beete ihre Oberfläche im Verhältnis zur belegten Grundfläche vergrößert, so kann mehr Substrat auf der zur Verfügung stehenden Fläche untergebracht werden, ohne daß ein entsprechender Rückgang der Substratproduktivität eintritt. In einem weiteren Anbauversuch (V. 24) wurde untersucht, ob die bisher festgestellte ertragsmäßige Überlegenheit der Hügelbeete durch die technisch bedingte starke Einengung des Substrats in diesen Beeten unabhängig von ihrem Einfluß auf das Verhältnis zwischen Substratmenge und Beetoberfläche verursacht wird. Wie aus dem Schema des Versuches (Tab. 2) zu ersehen ist, wurden die Teilstücke des Versuches als Flach- und Hügelbeete mit zwei stark unterschiedlichen Substratmengen angelegt. Darüber hinaus wurde ein Teil der Flachbeete normal angelegt, der andere Teil mit einer den Hügelbeeten entsprechenden Einengung des Substrats. 43
Archiv f ü r Gartenbau, I X . Band, Heft 8, 1961
636
K I N D T , Beitrag zur Ertragsbildung im Champignonanbau
Erlrag
(kg/kg
Trs.) Ertragtkg/m2)
0.280 -
I
10
I
Hägelb»et Flachbeet
0.210 8
-
0.U0
0,070
•
—I— 20
2i |
40 kg
28
Trs./m'
Hugelbeet 20
Flachbeet
Abb. 21. Erträge je Substrateinheit des Versuches 21 mit variierten Substratmengen und Beetformen GD (p = 5 % ) : 0,052
24
28
32
36
40 kg Trs
/m2
Abb. 22. Flächenerträge des Versuches 22 mit variierten Substratmengen und Beetformen GD (p = 5 % ) : 1,32
Tabelle 2 Versuchsschema (V. 24) Versuchsglied 111 Beetform
121
Hügelbeete (1)*)
211
221
212
222
Flachbeete (2)
Abmessungen (cm) 40/24/12/200 52/35/18/200 33 12 24 17 Beetinhalt 0,12 (m 3 ) je Teilstück 0,33 0,24 0,12 0,24 0,17 Grundfläche (m 2 ) je Teilstück 1,0 0,8 1,0 1,0 1,0 1,0 Substratoberfläche (m 2 ) je Teilstück 1,0 1,36 1,0 1,0 1,96 1,0 Trs./m2 Grundfläche (kg) 25,0 (1) 39,9 (2) 20,0 (1) 39,9 (2) 20,0 (1) 39,9 (2) Trs./m 2 Substratoberfläche 39,9 14,7 20,0 39,9 20,0 20,4 (kg) Trs./m 3 Beetinhalt 121 167 166 118 166 167 Porenvolumen (sp. Gew. 1,08) 84,6 (1) 84,6 (1) 84,6 (1) 89,1 (2) 88,8 (2) 84,6 (1) Wasseranteile (Wassergehalt: 64%) 29,7 29,5 29,5 20,9 21,3 29,7 *) Stufenzahl der variierten Faktoren Wiederum erwies sich das Hügelbeet dem Flachbeet ertragsmäßig als überlegen. Bei den Beeten mit der größten Substratmenge trat unabhängig von der Beetform ein Rückgang der Substratproduktivität ein, bei den Flachbeeten jedoch in signifikant stärkerem Ausmaß als bei den Hügelbeeten. Das drückt sich besonders in den Flächenerträgen aus. Ein gesicherter Einfluß des Porenvolumens auf die Ertrags-
A r c h i v f ü r G a r t e n b a u , I X . Band, l i e f t 8, 1961
637
Ertrag (kg/kg Trs.i bildung in Abhängigkeit von Beetform und Substratmenge ist nicht zu erkennen (Abb. 24). Es ist also festzustellen, daß die ertragsmäßige Überlegenheit der Hügelbeete nicht 0,240 durch die stärkere Einengung des 0,200 Substrats an sich bedingt ist, sondern auch durch die Tatsache, daß da0,160 durch das Verhältnis zwischen Substratmenge und Beetoberfläche ver—Ì— ändert wird. iOkg Trs./m 36 Die Untersuchung der Frühzeitig1 Hügel beet keit der Ertragsbildung bei den Verj Flachbeet suchen 21 bis 24 ergab, daß bei den Flachbeeten der Ertrag der Parzellen Abb. 23. Erträge je Substrateinheit des Versuches 22 mit variierten Substratmengen mit größerer Substratmenge in allen und Beetformen Fällen (davon in zweien signifikant) G D (p = 5 % ) : 0,050 frühzeitiger eintrat als bei den Teilstücken mit der geringsten Substratmenge. Bei den Hügelbeeten ist die Ertragsverfrühung durch größere Beete nur andeutungsweise zu erkennen. Zwischen Flachund Hügelbeetform sind keine einheitlichen Unterschiede in der Frühzeitigkeit der Ertragsbildung festzustellen. Nach den allgemeinen betriebswirtschaftlichen Erfahrungen ist die Hügelbeetkultur aufwendiger als die Flachbeetkultur. Insbesondere das Abdecken der schrägen Beetoberfläche ist mit einem beträchtlichen Arbeitsaufwand verbunden. Es entsteht nun die Frage, ob Flachbeete mit wellenförmiger Beetoberfläche eine bessere Ertragsbildung aufweisen als Flachbeete mit horizontaler Oberfläche. Durch die wellenförmige Beschaffenheit der BeetoberErtraglkg/m2) fläche wird das Verhältnis zwischen Substratmenge und Beetaußenfläche verringert, während andererseits bei gewellten Flachbeeten gegenüber ausgesprochenen Hügelbeeten eine Erhöhung des Arbeitsaufwandes kaum in Erschei1,0 • nung treten wird. Die Frage hat auch Bedeutung für den Intensivanbau auf Stellagen, bzw. bei der Kistenkultur, wobei die eigentlichen Hügelbeetformen 20 24 28 32 36 iOkg Trs./m nicht zu verwenden sind, dem Substrat I I Hügelbeet, Porenvolumen 85 (> 167kg Trs./m } aber eine gewellte Oberfläche gegeben Flachbeet,Porenvolumen85(= 167kg Trs./m } werden könnte. 2
2
3
3
Flachbeet,
PorenvolumenSS!*
120kg
Trs./m3)
Abb. 24. Flächenerträge des Versuches 24 mit variierten Substratmengen, Beetformen und variiertem Porenvolumen des Substrats beim Anlegen der Flachbeetparzellen G D (p = 5 % ) : 1,49 43
Zu dieser Frage wurden zwei Anbauversuche mit gleichartigem Schema durchgeführt. Durch die sehr stark ausgeprägte wellenförmige Beschaffenheit der Beetoberfläche bei einem Teil der
638 Erlrag
5,5 T
K I N D T , Beitrag zur Ertragsbildung im Champignonanbau
(kg/m2)
45-
15-
2,5-
"i" 24 kg Trs/m2
i
Horizontale Wellige
.
27 SO Beetoberfläche Beetoberfläche Beetoberfläche
Abb. 25: Flächenerträge des Versuches 25 mit variierten Flachbeetformen bei Verwendung derselben Substratmenge je Grundflächeneinheit (30 kg Trs./m 2 ) G D (p = 5 % ) : 1,09
Parzellen wurde das Verhältnis von Trockensubstanzmenge zu Beetoberfläche um 20% verringert. In der Ertragsbildung war jedoch zwischen beiden Beetformen kein signifikanter Unterschied festzustellen (Abb. 25). Dieses unerwartete Ergebnis macht es erforderlich, bei seiner Beurteilung noch einmal die Ergebnisse der Versuche 21 bis 24 heranzuziehen. Man wird dann bei einem Vergleich der auf die Substrateinheit bezogenen Erträge feststellen, daß bei den kleinsten Hügelbeeten noch keine wesentliche ertragsmäßige Überlegenheit über die entsprechend niedrigen Flachbeete besteht (Abb. 20 bis 24). Dieses Überlegenheit tritt erst bei den größeren Hügelbeeten in Erscheinung. Eine Ausnahme bildet lediglich der Versuch 23. Bei den kleineren Hügelbeetformen ist das Verhältnis zwischen Trockensubstanzmenge zu Beetoberfläche sogar um 25% geringer als bei den entsprechenden Flachbeeten.
Es kann nach den vorliegenden Ergebnissen die Schlußfolgerung gezogen werden, daß erst eine über 25%ige Verringerung des Verhältnisses zwischen Substratmenge und Beetoberfläche ertragsmäßig in Erscheinung tritt. Es kann weiterhin festgestellt werden, daß durch die Hügelbeetform nur deshalb eine größere Substratproduktivität als bei entsprechend großen Flachbeeten erzielt wird, weil bei größeren Hügelbeetformen ein günstigeres Verhältnis zwischen Trockensubstanzmenge und Beetoberfläche gegeben ist. Für den praktischen Anbau ergibt sich daraus, daß nur bei den verhältnismäßig großen Hügelbeeten gegenüber entsprechend hohen Flachbeeten das Substrat in der Ertragsbildung besser ausgenutzt werden wird. Kleine Hügelbeetformen werden nur gelegentlich geringe Mehrerträge gegenüber entsprechend niedrigen Flachbeeten bringen, und das Anlegen von Flachbeeten mit gewölbter oder wellenförmiger Beetoberfläche hat überhaupt keinen wesentlichen Einfluß auf die Ertragsbildung. Nach den bisherigen Ergebnissen (Versuche 21 bis 24) ist nicht nur die Substratmenge je m 2 belegter Grundfläche von Einfluß auf die Ertragsbildung, sondern auch die Substratmenge je m 2 Beetoberfläche. In diesem Zusammenhang entsteht die Frage, ob der für Beete mit horizontaler Oberfläche ermittelte Bereich von 18 bis 30 kg Trs./m 2 , innerhalb dessen mit einem Rückgang der Substratproduktivität gerechnet werden muß, auch für das Verhältnis von Substratmenge zu Beetoberfläche zutrifft, sofern es sich um Beete mit einer gegenüber der Grundfläche vergrößerten Oberfläche handelt. Im Rahmen dieser Problematik wurden zwei Anbauversuche mit Hügelbeeten unterschiedlicher Größe durchgeführt. Durch die Hügelform der Beete bedingt, steht bei den Teilstücken mit der geringsten Substratmenge einem Verhältnis von 25 kg Trs./m 2 Grundfläche ein Verhältnis von 14,7 kg Trs./m 2 Beetoberfläche gegenüber. Bei den Teilstücken mit der größten Substratmenge betragen die ent-
Archiv f ü r Gartenbau, I X . Band, Heft 8, 1961
639
sprechenden Werte 43,6 kg Trs./m2 Grundfläche und 25,1 kg Trs./m2 Beetoberfläche. Die Substratproduktivität war bei den größten Hügelbeetformen nur unwesentlich geringer. Bei einem der beiden Versuche war dieser Rückgang der Substratausnutzung gerade noch signifikant. Andererseits lagen die Flächenerträge bei den größeren Hügelbeetformen teilweise wesentlich höher. In Übereinstimmung mit den Ergebnissen der Versuche 20 bis 23 ist also festzustellen, daß bei Beetformen mit vergrößerter Oberfläche das Verhältnis von Substratmenge zu Beetoberfläche für die Substratproduktivität ausschlaggebend ist und die bereits ermittelten Grenzwerte der Substratmenge bei Hügelbeeten sinngemäß anzuwenden sind (vgl. Abschnitt II, 1 e). Zusammenfassung In mehreren Anbauversuchen wurde der Einfluß des Verhältnisses von Substratmenge zu Beetoberfläche auf die Ertragsbildung am Beispiel der Hügelbeete und gewellter Flachbeetformen untersucht. Es wurde festgestellt, daß durch eine Vergrößerung der Beetoberfläche im Verhältnis zur Substratmenge die Ertragsbildung positiv beeinflußt wird. Die Hügelbeetform erwies sich daher der Flachbeetform in der Ertragsleistung überlegen. Diese Überlegenheit tritt besonders bei großen Beetformen in Erscheinung. Während bei Flachbeeten mit 29,9 kg Trs. je m 2 Grundfläche und 120 kg Trs./m3 Beetvolumen mit einer maximalen Ausnutzung der Substratmenge für die Ertragsbildung nicht mehr gerechnet werden kann, war bei Verwendung der Hügelbeetform mit 170 kg Trs./m3 Beetvolumen noch bei einer Substratmenge von 39,9 kg/m2 Grundfläche in der Mehrzahl der Fälle kein Rückgang der Substratproduktivität festzustellen, und auch bei 43,6 kg Trs./m2 war die Düngerausnutzung noch nicht wesentlich beeinträchtigt. Daraus ergibt sich für die Praxis, daß durch die Anwendung großer Hügelbeetformen, bei denen ein Verhältnis von 20 bis 25 kg Trs. je m 2 Beetoberfläche nicht wesentlich überschritten wird, die Produktionskapazität wesentlich erweitert werden kann, ohne daß die Gefahr einer Substratverschwendung besteht. Andererseits ist festzustellen, daß bei Verwendung von weniger als 30 kg Trs./m2 das Anlegen von Hügelbeeten anstelle der entsprechenden Flachbeete keinen bedeutenden Vorteil in der Ertragsbildung bringt. Auch eine geringfügige Veränderung des Verhältnisses zwischen Substratmenge und Beetoberfläche durch das Anlegen von Flachbeeten mit wellenförmiger Oberfläche hat keine Auswirkung auf die Ertragsbildung. 3. D a s P r o b l e m des E r t r a g s r h y t h m u s a) Der durchschnittliche Ertragsrhythmus unter den gegebenen Versuchsbedingungen Von besonderer Bedeutung für den praktischen Anbau ist das Problem der Zeitigkeit der Ertragsbildung und ihres rhythmischen Ablaufes. Unter anderem ist auch der wellenartige Verlauf der Champignonernte ein Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen (11). Er bleibt jedoch in der vorliegenden Arbeit unberücksichtigt.
640
K I N D T , Beitrag zur E r t r a g s b i l d u n g im Champignonanbau
Bei Untersuchungen über den Ertragsrhythmus ist es erforderlich, die absoluten Erträge auszuschalten, um zu vergleichbaren Werten innerhalb eines Versuches zu kommen. Bei der Methode zur Ermittlung der Frühzeitigkeit der Erträge nach REINHOLD und GOETSCH, die bei den bisher dargestellten Anbauversuchen zur Anwendung kam, ist diese Voraussetzung erfüllt (34). Für die Gesamtbeurteilung der Leistungsfähigkeit müssen aber Gesamtertrag und Ertragsrhythmus auf einen Nenner gebracht werden. Für eine Darstellung des durchschnittlichen Ertragsablaufes zahlreicher Kulturen erscheint es zweckmäßig, zunächst den prozentualen Ertrag in den einzelnen Erntewochen zu errechnen, wobei der Gesamtertrag des jeweiligen Versuches, bzw. der betreffenden Kultur gleich 100 gesetzt Erlrag in*/. wird. Indem für jede Erntewoche der Mittelwert aus dem relativen Ertragsanfall der einzelnen Kulturen errechnet und graphisch dargestellt wird, erhält man eine Kurve, die den durchschnittlichen relativen Ertragsverlauf einer mehr oder weniger großen Anzahl von Kulturen oder Versuchen angibt. Dies geschieht für die vorliegenden Versuche in der Abbildung 26 durch die Kurve a (ausgezogene Linie). Daraus ist zu ersehen, daß I. 2 3. 4 5 6 7 S 9. 10. II. Ertragswoche Ol durchschnittliche Substratmenge unter den Verhältnissen der extensiv b) gesteigerte Substratmenge genutzten Anbauräume des VEG Chamci verringerte Substratmenge pignonzucht Dieskau nach ca. 6 Wochen (Differenz zwischen b und c ca 15-20kgTrs./m i (Ernte) 80% des Gesamtertrages geerntet Abb. 26. Abhängigkeit des zeitlichen werden, und daß in diesen Räumen nach Ertragsablaufes von der Substratmenge 11 Wochen die Ernte abgeschlossen ist. b) Die Zeitigkeit des Ertrages in Abhängigkeit von der Substratmenge und der Beetoberfläche 2
Von mehreren Autoren wird die Meinung vertreten, daß sich bei Verwendung größerer Substratmengen je Flächeneinheit die Ertragsperiode verlängert (7, 17, 32). In Anbetracht der Tatsache, daß durch Verwendung größerer Substratmengen ein höherer Flächenertrag erzielt wird, und unter der Voraussetzung, daß der relative Ertragsablauf bei Beeten mit geringerer und größerer Substratmenge annähernd gleichartig verläuft, fällt von den größeren Beeten in jedem beliebigen Abschnitt der Ertragsperiode, also auch am Ende derselben, ein höherer absoluter Ertrag an. Wichtiger erscheint die Frage, ob Veränderungen in der Frühzeitigkeit der Ertragsbildung durch Verwendung größerer Substratmengen eintreten. In meinen Versuchen war zu erkennen, daß sich durch Verwendung größerer Substratmengen im allgemeinen die Ertragsbildung verfrühen läßt. Wie bereits eingangs berichtet wurde, gelangte EDWARDS (11) zu entsprechenden Ergebnissen. Dabei ist nach den Versuchen mit unterschiedlichen Beetformen das Verhältnis zwischen Substratmenge und Beetoberfläche ausschlaggebend. Die Ertragsverfrühung trat bei den Hügelbeeten gegenüber den entsprechenden Flachbeetparzellen in wesentlich geringerem Ausmaß in Erscheinung.
Archiv für Gartenbau, I X . Band, Heft 8, 1961
641
Um zu einer zusammenfassenden Darstellung der Ertragsverfrühung bei den vorliegenden Versuchen zu kommen, wurden die Differenzen im prozentualen Ertragsanfall zwischen den Versuchsgliedern, die sich durch eine Substratdifferenz von ca. 15 bis 20 kg Trs./m2 unterscheiden, für jede einzelne Ertragswoche festgehalten. Durch die Verwendung größerer Substratmengen trat ganz allgemein eine Ertragsverfrühung ein, die sich besonders in der 2. und 3. Erntewoche auswirkte, während sich am Ende der Ernteperiode sogar eine leicht negative Tendenz erkennen läßt. Auf Grund der mittleren Abweichungen der prozentualen Ertragsbildung in den einzelnen Erntewochen kann die durchschnittliche zeitliche Ertragsbildung der Beete mit geringer und großer Substratmenge in zwei Kurven dargestellt werden. Dies geschieht in der Abb. 26 durch die Kurve b (langgestrichelte Linie) für die Beete mit gesteigerter Substratmenge je Flächeneinheit und durch die Kurve c (kurzgestrichelte Linie) für die Beete mit geringer Substratmenge. Durch diese Darstellung wird noch einmal ersichtlich, daß in den ersten beiden Abschnitten der Erntezeit die Beete mit größeren Substratmengen in der Ertragsbildung frühzeitiger sind, und erst im letzten Drittel der Ernteperiode eine, wenn auch nur geringfügig verzögerte Fruchtkörperbildung bei diesen Beeten gegenüber solchen mit geringerer Substratmenge festzustellen ist. Die Ertragsverfrühung wirkt sich in Anbetracht der höheren absoluten Erträge in den ersten Abschnitten der Ernteperiode verstärkt aus. Es besteht weder eine Korrelation zwischen der Ertragsverfrühung und dem mittleren Ertrag der Versuche, noch eine solche zwischen Ertragsverfrühung und Substratproduktivität der entsprechenden Versuchsglieder. Als Ursache für die Ertragsverfrühung durch Anwendung größerer Substratmengen dürfte unter anderem eine höhere Beettemperatur in den größeren Beeten anzusehen sein. Durch eine Vergrößerung der Beete um 10 kg Trs./m2 war in den ersten 20 Tagen nach der Beimpfung im Mittel eine Temperaturerhöhung von 2,2 q C im Substrat unter den vorliegenden Kulturbedingungen festzustellen. Die Vorteile einer erhöhten Substrattemperatur im Anfangsstadium der Myzelentwicklung innerhalb eines Bereiches bis zu 21° C sind in der Praxis allgemein bekannt. Auch die Nachgärung des Substrats, d. h. die Erhitzung des Düngers bis auf 60° C im Zustand der angelegten Beete vor der Beimpfung, die bei größeren Beetformen stärker in Erscheinung tritt als bei Beeten mit einem geringeren Verhältnis zwischen Substratmenge und Beetoberfläche, ist ein wichtiger Faktor für die gesamte Entwicklung des Pilzes und demzufolge auch für die Frühzeitigkeit des Ertragsanfalles. Beim Intensivanbau wird die Nachgärung als Bestandteil der Kulturmethodik im modernen Betrieb im sogenannten Pasteurisierungsprozeß künstlich angeregt. Die positive Auswirkung auf die Ertragsbildung und die Frühzeitigkeit der Erträge wird allgemein anerkannt. Im Extensivanbau tritt die Nachgärung nur bei sehr großen Beetformen ein, so in den vorliegenden Versuchen bei den Parzellen mit großer Substratmenge je Flächeneinheit. Der Verlauf der Nachgärung bei einzelnen Versuchen ist in den Diagrammen der. Abb. 27 dargestellt. Sie zeigen deutlich, daß die Nachgärung beim Extensivanbau nur in hohen Beeten eintritt, die in der Praxis im allgemeinen nicht angewendet werden. Die durch Verwendung großer Substratmengen bewirkte höhere Substrat-
642
K I N D T , Beitrag zur Ertragsbildung im Champignonanbau
Beeltemp.'C 60
•
60
Versuch 9IVG21.23 )
50
SO
40
40
30
30
20
20
10
10 2
60
50
4
Versuch 24 (VG 211,221)
6 8 10 12 Tage nach dem
20.0
2 4
6
8
10 12
Anlegen
Versuch 241VB 212.222)
40 30 10
10 2
4
6
8 10
27a Beettemp. "C 60 SO • 40 30 . 20 • 10 •
Versuch
/
2
4
6
^Versuch
SO • 40 •
-*
21,23)
40 • 30
L
Versuch 22IVG
SO
N.
/
60
60
4
20 ïs'o
8
\39.9 20,0 2
10 12 101 VG 12.22)
1
10
60 50 •
4
6
8
Versuch9iVG
10 12 11.13)
temperatur ist bei der Durchführung der Champignonkultur in kühlen Kulturräumen von betriebswirtschaftlicher Bedeutung. Zusammenfassung Untersuchungen über die Frühzeitigkeit der Ertragsbildung in Abhängigkeit von der Substratmenge ergaben, daß bei Beeten mit größerer Substratmenge je m 2 Grundfläche die Erträge in den ersten Wochen der Ertragsperiode schneller anfallen, während am Ende der Ertragsperiode eine geringfügige Verzögerung der Ernte eintritt. In Anbetracht der geringen absoluten Erträge, die im letzten Teil der Ernteperiode anfallen, wirkt sich diese Verzögerung jedoch kaum aus, so daß im großen ganzen die Ertragsbildung bei den größeren Beeten frühzeitiger ist.
40 •
Es konnte ferner festgestellt werden, daß sich eine Verringe19,0 19,9 10 10 • rung des Verhältnisses zwischen Substratmenge und Beetober2 4 6 fläche, wie sie z. B. bei Hügel27b beeten im Vergleich zu FlachAbb. 27. Intensität der N a c h g ä r u n g des Subbeeten vorliegt, negativ auf die strats in Abhängigkeit v o n dem Verhältnis Ertragsbildung auswirkt, so daß zwischen Substratmenge u n d Substratoberbei verschieden großen Hügelfläche: Temperaturentwicklung in den Teilstücken mit verschiedener Substratmenge. Die beetformen Unterschiede im zeitan den K u r v e n vermerkten Zahlen geben die lichen Ertragsanfall in wesentlich Trockensubstanzmenge (kg/m 2 ) der entspregeringerem Ausmaß in Erscheichenden Teilstücke an nung treten als bei Flachbeeten. Als vermutliche Ursachen für einen schnelleren Ertragsanfall in Abhängigkeit von der Substratmenge wurden eine höhere Substrattemperatur nach der Beimpfung und häufig einsetzende Nachgärung bei großen Beetformen festgestellt. 30 • 20
I
\4