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German Pages 64 [69] Year 1988
Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der Deutschen Demokratischen Republik
Archiv / M Archives für Gartenbau / m of Horticulture Volume35'1987-Number7
i
Akademie-Verlag • Berlin I S S N 0003-908X
Aroh. Gartenbau, Berlin 85 (1987) 7, 2 8 3 - 3 4 0
Zeitschrift „Archiv für Gartenbau"/"Archives of Horticulture" Herausgeber: Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der Deutschen Demokratischen Republik Krausenstraße 38/39, DDE - 1086 Berlin. Verlag: Akademie-Verlag Berlin, Leipziger Straße 3-4, PF-Nr. 1233, DDE -1086 Berlin. Fernruf: 2236221 oder 2236229, Telex-Nr.: 114420; Bank: Staatsbank der DDE, Berlin, Kto.-Nr.: 6836-26-20712. Chefredakteur: Prof. Dr. sc. WOLFGANG FEHRMANN, Institut für Obstforschung Dresden-Pillnitz der AdL, Pillnitzer Platz 2, DDE - 8067 Dresden. Bedaktionskollegium: W. BIASSB, Marquardt; H. BOCHOW, Berlin; H. FRÖHLICH, Großbeeren; F. GÖHLER, Großbeeren; F . KAUFMANN, B e r l i n ; H . - G . KAUFMANN, B e r l i n ; H . KEGLER, A s c h e r s l e b e n ; A. NISEN, G e m b l o u x ; J . RÜMPEL, S k i e r n i e -
wice; H. RUPPREOHT, Berlin; G. STOLLE, Halle; G. VOGEL (stellv Chefredakteur), Großbeeren; R. WEICHOLD, Quedlinburg; S. J. WERTHEIM, Wilhelminadorp; S. W. ZAGAJA, Skierniewice; H. ZIMMERMANN, Nossen. Anschrift der Redaktion: Institut für Obstforschung Dresden-Pillnitz der AdL, „Archiv für Gartenbau", Pillnitzer Platz 2, DDR - 8057 Dresden. Veröffentlicht unter der Lizenznummer 1276 des Presseamtes beim Vorsitzenden des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik. Gesamtherstellung: VEB Druckerei „Gottfried Wilhelm Leibniz", DDR - 4450 Gr&fenhainichen Erscheinungsweise: Die Zeitschrift „Archiv für Gartenbau"/"Archives of Horticulture" erscheint jährlich in einem Band mit 8 Heften. Das letzte Heft eines Bandes enthält InhaltB-, Autoren- und Sachverzeichnis. Bezugspreis eines Bandes 200,— DM zuzüglich Versandspesen. Preis je Heft 25,— DM. Der gültige Jahresbezugspreis für die DDR ist der Postzeitungsliste zu entnehmen. Bestellnummer dieses Heftes: 1039/36/7. Urheberrecht: Die Rechte über die in dieser Zeitschrift abgedruckten Arbeiten gehen ausschließlich an die Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der Deutschen Demokratischen Republik über. Ein Nachdruck in anderen Zeitschriften oder eine Übersetzung in andere Sprachen bedarf der Genehmigung der Akademie, ausgenommen davon bleibt der Abdruck von Zusammenfassungen. Kein anderer Teil dieser Zeitschrift darf in irgendeiner Form — durch Photokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren — ohne schriftliche Genehmigung der Akademie reproduziert werden. All rights reserved (including those of translation into foreign languages). No part of this issue, except the summaries may be reproduced in any form, by photoprint, microfilm or any other means, without written permission from the publishers. © 1987 by Akademie-Verlag Berlin. Printed in the German Democratic Republic. AN (EDV) 48236 00600
Bestellungen sind zu richten — in der DDR an den Postzeitungsvertrieb unter Angabe der Kundennummer des Bestellenden oder an den AKADEMIE-VERLAG BERLIN, Leipziger Straße 3-4, PF-Nr 1233, DDR -1086 Berlin; — im sozialistischen Ausland an eine Buchhandlung für fremdsprachige Literatur oder an den zuständigen Postzeitungsvertrieb; — in der BRD und Berlin (West) an eine Buchhandlung oder an die Auslieferungsstelle KUNST UND WISSEN, Erich Bieber OHG, Wilhelmstraße 4-6, D - 7000 Stuttgart 1; — in den übrigen westeuropäischen Ländern, an eine Buchhandlung oder an die Auslieferungsstelle KUNST UND WISSEN, Erich Bieber GmbH, General Wille-Str. 4, CH - 8002 Zürich; — im übrigen Ausland an den Internationalen Buch- und Zeitschriftenhandel; den Buchexport, Volkseigener Außenhandelsbetrieb der Deutschen Demokratischen Republik, Postfach 160, DDR - 7010 Leipzig oder an den AKADEMIE-VERLAG BEELIN, Leipziger Straße 3-4, PF-Nr 1233, DDE -1086 Berlin.
Zur wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit zwischen Forschungsinstituten des Obst-, Gemüse- und Zierpflanzenbaus der DDR und der UdSSR
I m November jährt sich zum 70. Male der Tag der Großen Sozialistischen Oktoberrevolution. Dieses Ereignis von historischer Bedeutung ist uns wie vielen Menschen in der ganzen Welt Anlaß zu gemeinsamer Feier mit allen Sowjetbürgern. Wir können mit Recht stolz darauf sein, daß uns das Glück zuteil geworden ist, an der Seite der Sowjetunion für Frieden und Fortschritt und eine sichere Zukunft aller Menschen in unseren Ländern zu arbeiten. Mit dem Aufbau des Sowjetstaates begann eine neue Epoche der Weltgeschichte; sie prägte auch entsoheidend den wissenschaftlich-technischen Fortschritt durch dessen Orientierung auf das Wohl des Menschen, die Erhaltung des Friedens sowie die Freundschaft und friedliche Zusammenarbeit zwischen den Völkern und Staaten. Seit Bestehen der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften war und ist es allen Agrarwissenschaftlern unseres Landes ein dringendes Bedürfnis, enge schöpferische Zusammenarbeit mit sowjetischen Wissenschaftlern und Forschungseinrichtungen zu entwickeln. Schon im Gründungsjahr der Akademie machten sich führende Agrarwissenschaftler und Agrarpolitiker der D D R mit den Erfahrungen derUnions-W.-I.-Leninakademieder Land Wirtschaftswissenschaften und ihrer Institute vertraut; sie studierten deren Aufbau und Arbeitsweise, ihre bewahrten Formen der Leitung und Planung der Agrarforschung sowie wissenschaftliche Ergebnisse und ihre Überführung und Anwendung in der Praxis. Unmittelbar danach erfolgte der Abschluß des ersten Abkommens über die Ausbildung von Bürgern der D D R an Bildungs- und Forschungseinrichtungen der U d S S R ; es legte den Grundstein dafür, daß heute in unserem Land zahlreiche Wissenschaftler eine umfassende Aus- und Weiterbildung in der Sowjetunion besitzen. In der Akademie der Land W i r t s c h a f t s w i s s e n s c h a f t e n der D D R haben gegenwärtig 11 ° / 0 der Wissenschaftler und Mitarbeiter ein Hochschulstudium, eine Aspirantur oder ein Zusatzstudium in der U d S S R absolviert. 1954 fand die 1. Konferenz zur Koordinierung der agrarwissenschaftlichen Forschung der sozialistischen Länder statt. Danach wurde ein „Abkommen über die direkte Zusammenarbeit der zentralen wissenschaftlichen Einrichtungen der Land- und Forstwirtschaft der sozialistischen Länder" geschlossen; es war fortan die Grundlage und Anlaß für die Entwicklung der Zusammenarbeit aller Akademieinstitute sowie für ihr gemeinsames oder arbeitsteiliges Vorgehen bei der Lösung einer großen Anzahl von Forschungsaufgaben. Auch die Forschungseinrichtungen des Obst-, Gemüse- und Zierpflanzenbaus in Berlin, 20
Arch. Gartenbau, 35 (1987) 7
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W FEHRMANN, Zusammenarbeit DDR - U d S S R
Großbeeren und Dresden-Pillnitz begannen mit ihren Partnern in der U d S S R , Forschungsaufgaben gemeinsamzu lösen. Dabei ließen sichdie Wissenschaftler beider Seiten vom Grundsatz leiten, daß sie ihrer wachsenden Rolle für eine effektive Gestaltung des Produktionsprozesses in Verbindung mit der sozialistischen Intensivierung nur gerecht werden können, wenn der Wirkungsgrad wissenschaftlicher Arbeit erhöht wird. Wenn der Zyklus „Forschung - Entwicklung - Produktion" als ein zusammenhängender Prozeß gestaltet wird und seine Elemente so organisiert werden, daß die einzelnen Abschnitte nahtlos ineinandergreifen und die Ergebnisse ohne Verzögerung genutzt werden, lassen sich Tempo und Effektivität der Forsohung erhöhen. Forschungskooperation ist dafür eine wesentliche Voraussetzung. Große Bedeutung gewann die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der sozialistischen Betriebswirtschaft. Ergebnisse und Erfahrungen zur zwischenbetrieblichen Kooperation aus der U d S S R waren maßgebliche Grundlage für die Ausarbeitung der Programme zur Entwicklung der Obst- und Gemüseproduktion in der D D R . Damals entstanden die entscheidenden Voraussetzungen dafür, daß sich auf dem Wege der Kooperation zwischen den Betrieben in größeren Territorien moderne, spezialisierte Obst-, Gemüse- und Zierpflanzenbaubetriebe bildeten und sich in klimatisch günstigen Lagen größere Anbaugebiete herausbildeten. Diese Gebiete zeichneten sich durch wachsende Kooperation und Verflechtung von produktionsvorgelagerten Bereichen bis hin zur Lagerung, Aufbereitung und Verarbeitung aus. Auf dem Wege der Gemeinschaftsarbeit entstanden wissenschaftliche Projekte u. a. für moderne Gewächshäuser, Bewässerungsanlagen, Lager- und Vermarktungseinrichtungen. Sie bilden seitdem die Grundlage für moderne intensive Produktion. Bei der Einrichtung einiger größerer Objekte in der Praxis leisteten sowjetische Spezialisten unmittelbare Hilfe, z. B. beim Aufbau des ersten Gewächshauskombinates in Wollup im Bezirk Frankfurt/O. und mit dem „Projekt der Freundschaft" bei der Reproduktion des Havelländischen Obstanbaugebietes im Bezirk Potsdam. Besonders intensiv und erfolgreich gestaltete sich die Zusammenarbeit der Züchter; es gelang ihnen durch geschickte Ausnutzung der Möglichkeiten der internationalen sozialistischen Wissenschaftskooperation neue Züchtungsmethoden zu entwickeln. Gemeinsame Zielstellungen für die Züchtung neuer Sorten bei Obst, Gemüse und Zierpflanzen ermöglichten es, die Selekttion und Prüfung von Zuchtmatenal unter sehr verschiedenen ökologischen Bedingungen durchzuführen. Für viele Zuchtziele konnte die Repräsentanz der gewonnenen Ergebnisse erhöht werden. Von großem Wert für die Züchter erwies sich die Erweiterung der Genfonds. Als Beispiel für Ergebnisse gemeinsamer Arbeit können die Gewächshausgurkensorte 'Stella' und die Speisemöhrensorte 'Karnavit' genannt werden; 2 gemeinsam selektierte Stämme bei Gewächshaustomaten befinden sich in aussichtsreicher Prüfung. Während der Zusammenarbeit der Obstzüchter wurde die Durchbrechung der monogen bedingten Schorfresistenz bei der Apfelsorte 'Prima' festgestellt. Damit konnte die gemeinsam verfolgte Züchtungsstrategie für die Schorfresistenz erneut bestätigt werden. Beide Partner erweiterten durch Austausch ihr Potential an Donoren für die Resistenzzüchtung bei Apfel und Kirsche. Auch die Entwicklung von Maschinen für die Obst-, Gemüse- und Zierpflanzenproduktion erhielt und erhält durch die internationale sozialistische Wissenschaftskooperation zahlreiche Impulse.
Arch. ( ¡ a r t e n b a u 35 (1987) 7
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Seit Anfang der 70er J a h r e werden sowjetische Verfahren zur Produktion von Gurke und T o m a t e f ü r den A u f b a u und den Betrieb großer Gewächshausanlagen in der D D R benutzt, was zu einem wesentlichen Leistungsanstieg f ü h r t e . In den letzten J a h r e n entwickelte sich eine intensive Z u s a m m e n a r b e i t mit der sowjetischen Gewächshausindustrie, die als eine der modernsten und leistungsfähigsten angesehen ist; als deren Ergebnis e n t s t a n d ein Gewächshausblock mit wesentlich verbesserten material-technischen und energetischen Kennziffern. Die P r ü f u n g einer 1 ha-Experimentalanlage in d e r G P G „Frohe Z u k u n f t " F r a n k f u r t / O . wurde erfolgreich abgeschlossen. Erkenntnisse und E r f a h r u n g e n aus der P r ü f u n g werden n u n bei d e r Serienproduktion von Gewächshäusern in beiden Ländern g e n u t z t . Auch auf d e m Gebiet der Grundlagenforschung, z . B . b e i d e r E r t r a g s p r o g r a m m i e r u n g in der Feldgemüse- und Obstproduktion wird die Z u s a m m e n a r b e i t ebenfalls vertieft. Ein Ausdruckder Wissenschaftskooperation sind a u c h d i e zahlreichen wissenschaftlichen Symposien und Tagungen zu gemeinsam interessierenden Problemen in der D D R bzw. in der U d S S R mit Teilnehmern aus anderen sozialistischen L ä n d e r n . Die Wissenschaftskooperation zwischen den L a n d w i r t s c h a f t s a k a d e m i e n und ihren I n s t i t u t e n hat f ü r die Lösung von bedeutenden Aufgaben zur Entwicklung der L a n d wirtschaft in beiden Ländern bis 1990 und danach noch größeres Gewicht erlangt. Gegenwärtig werden 36 komplexe Forschungsthemen gemeinsam b e a r b e i t e t ; d a r a n sind 26 I n s t i t u t e der D D R und 46 Forschungseinrichtungen der U d S S R beteiligt. Im Mittelpunkt stehen dabei Aufgaben zur E r h ö h u n g der B o d e n f r u c h t b a r k e i t , der Melioration und Beregnung, der Düngung, des Pflanzenschutzes und der Pflanzenzüchtung. Auch die Wissenschaftskooperation zur Entwicklung industriemäßiger Verfahren der Pflanzen- und Tierproduktion, neuer energiesparender Lösungen zur Mechanisierung der Arbeitsprozsse und zur Lösung von agrarökonomischen und betriebswirtschaftlichen Forschungsthemen wird weiter ausgebaut. I m R a h m e n des K o m p l e x p r o g r a m m s des wissenschaftlich-technischen F o r t s c h r i t t s der Mitgliedsländer des R G W bis zum J a h r e 2000 wurden Zweigprogramme f ü r die „Elektronisierung der L a n d w i r t s c h a f t " und f ü r die „Beschleunigte Entwicklung u n d N u t z u n g der Biotechnologie in der L a n d w i r t s c h a f t " a n g e n o m m e n ; sie umfassen 38 Aufgaben, woran 34 Forschungszentren und -institute der D D R und 46 wissenschaftliche Einrichtungen der U d S S R teilnehmen. Es ist Ziel, die Forschung auf S c h a f f u n g von Vorlauf f ü r die umfassende Intensivierung der Landwirtschaft zu konzentrieren. Dabei wird angestrebt, auf ausgewählten Gebieten internationales Spitzenniveau zu erreichen und mitzubestimmen. Hierzu gehören Forschungsvorhaben auf den Gebieten Biotechnologie, Mikroelektronik, rationeller Energieeinsatz in Gewächshäusern, Erschließung alternativer Energiequellen, Steuerung biologischer Prozesse, Entwicklung rückstandsfreier Produktionstechnologien. In der Pflanzenzüchtung soll mit Hilfe biologischer Basistechniken der Zuchtprozeß bei allen K u l t u r e n verkürzt und der F o r t s c h r i t t der Z ü c h t u n g beschleunigt werden. Aufgenommen wird die Zusammenarbeit zur Sohaffung von Systemen der automatischen Kontrolle und Steuerung technologischer Prozesse. Bei der Losung dieser Aufgaben wird das kürzlich zwischen der D D R und der U d S S R abgeschlossene Regierungsabkommen über die Herstellung von Direktbeziehungen zwischen Vereinigungen, Betrieben und Organisationen wirksam und durch Abschluß von Verträgen bzw. Vereinbarungen zwischen den Forschungseinrichtungen angewendet. 20*
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W. FUHRMANN, Zusammenarbeit D D R - U d S S R
Es liegt im Interesse aller beteiligten Institute, die internationale sozialistische Wissen schaftskooperation zwisohen der DDR und der UdSSR noch besser für den schnellen Fortschritt der sozialistischen Obst-, Gemüse- und Zierpflanzenproduktion zu nutzen. Zum gegenseitigen Nutzen sind solche Formen der Wissenschaftskooperation zu entwickeln, die hohe Effektivität gewährleisten. Prof. Dr. sc. W o l f g a n g Fehrmann Chefredakteur „Archiv für Gartenbau"
ARCHIV FÜR G A R T E N B A U A R C H I V E S OF H O R T I C U L T U R E VOLUME 35
1987
NUMBER 7
Arch. Gartenbau, Beilin 35 (1987) 7, 2 8 7 - 2 9 6 Institut für Gemüseproduktion Großbeeren der Akademie der LandwiFtschaftswissenschaften der D D R Institut für Pflanzenernährung Jena der Akademie der Landwirtschaftswissenschüften der D D R PETER-JÜRGEN PASCHOLD, IRMGARD
HUNDT
Einfluß von Standort und N-Angebot auf den Nitratgehalt von Spinat bei Frühjahrs-, Herbst- und Uberwinterungsanbau Eingang: 15. Dezember 1986
1.
Einleitung
Beim Anbau von Gemüse gilt es in zunehmendem Maße nicht n u r den Einfluß pflanzenbaulicher Maßnahmen auf die Ertragshöhe und äußere Qualität z u e r m i t t e l n , sondern auch den Gehalt an wertvollen und unerwünschten Inhaltsstoffen zu berücksichtigen. Als unerwünschter gesundheitsbeeinträchtigender Inhaltsstoff ist ein hoher N i t r a t g e halt von Gemüse einzustufen. Schon 1907 wurden durch R I C H A R D S O N Messungen des Nitratgehaltes bei der Herstellung von F e r t i g n a h r u n g f ü r Kinder vorgenommen, da bereits b e k a n n t war, d a ß zu hohe Nit r a t gehalte insbesondere die Gesundheit der Säuglinge gefährden können. Durch die Verwendung von frischem Spinat mit sehr hohen Nitratgehalten k a m es zu den 1959 erstmals bekanntgewordenen Vergiftungen ( E r m i t t l u n g der E i n f l u ß f a k t o r e n . . ., 1980; F R I T Z U. a., 1979), so d a ß dem N i t r a t g e h a l t im Gemüse in der Folgezeit, insbesondere bei der Verarbeitung zu Säuglingsfertignahrung (SFN) u n d Säuglingszusatznahrung (SZN), v e r s t ä r k t e Aufmerksamkeit gewidmet wurde. D e m wurde mit einer Festlegung von zulässigen Höchstgehalten an N i t r a t und Nitrit in Gemüse in einer „ A n o r d n u n g über Fremdstoffe . . . (1981) in der D D R entsprochen (Tab. 1). In der Verarbeitungsindustrie t r a t e n in den letzten J a h r e n teilweise erhebliche ökonomische Verluste auf, d a beim E i n s a t z von Rohstoffen mit zu hohen Nitratgehalten die F e r t i g p r o d u k t e nach Qualitätskontrollen bei der I n d u s t r i e wegen Überschreitung der zulässigen N i t r a t - und Nitritgehalte verworfen werden m u ß t e n . Wegen zu hoher Nit r a t g e h a l t e k a m es auch zur Verweigerung der A n n a h m e der von den L a n d w i r t s c h a f t s betrieben angelieferten R o h w a r e bzw. zur R e d u k t i o n des P r o d u k t i o n s u m f a n g e s von K i n d e r n a h r u n g s p r o d u k t e n auf Spinatbasis ( E r m i t t l u n g der E i n f l u ß f a k t o r e n . . . 1980). In der L i t e r a t u r sind mehr als 20 unterschiedliche F a k t o r e n u n d -gruppen beschrieben, die mittelbar oder u n m i t t e l b a r den Nitratgehalt der Pflanze beeinflussen können, wo-
ARCHIV FÜR G A R T E N B A U A R C H I V E S OF H O R T I C U L T U R E VOLUME 35
1987
NUMBER 7
Arch. Gartenbau, Beilin 35 (1987) 7, 2 8 7 - 2 9 6 Institut für Gemüseproduktion Großbeeren der Akademie der LandwiFtschaftswissenschaften der D D R Institut für Pflanzenernährung Jena der Akademie der Landwirtschaftswissenschüften der D D R PETER-JÜRGEN PASCHOLD, IRMGARD
HUNDT
Einfluß von Standort und N-Angebot auf den Nitratgehalt von Spinat bei Frühjahrs-, Herbst- und Uberwinterungsanbau Eingang: 15. Dezember 1986
1.
Einleitung
Beim Anbau von Gemüse gilt es in zunehmendem Maße nicht n u r den Einfluß pflanzenbaulicher Maßnahmen auf die Ertragshöhe und äußere Qualität z u e r m i t t e l n , sondern auch den Gehalt an wertvollen und unerwünschten Inhaltsstoffen zu berücksichtigen. Als unerwünschter gesundheitsbeeinträchtigender Inhaltsstoff ist ein hoher N i t r a t g e halt von Gemüse einzustufen. Schon 1907 wurden durch R I C H A R D S O N Messungen des Nitratgehaltes bei der Herstellung von F e r t i g n a h r u n g f ü r Kinder vorgenommen, da bereits b e k a n n t war, d a ß zu hohe Nit r a t gehalte insbesondere die Gesundheit der Säuglinge gefährden können. Durch die Verwendung von frischem Spinat mit sehr hohen Nitratgehalten k a m es zu den 1959 erstmals bekanntgewordenen Vergiftungen ( E r m i t t l u n g der E i n f l u ß f a k t o r e n . . ., 1980; F R I T Z U. a., 1979), so d a ß dem N i t r a t g e h a l t im Gemüse in der Folgezeit, insbesondere bei der Verarbeitung zu Säuglingsfertignahrung (SFN) u n d Säuglingszusatznahrung (SZN), v e r s t ä r k t e Aufmerksamkeit gewidmet wurde. D e m wurde mit einer Festlegung von zulässigen Höchstgehalten an N i t r a t und Nitrit in Gemüse in einer „ A n o r d n u n g über Fremdstoffe . . . (1981) in der D D R entsprochen (Tab. 1). In der Verarbeitungsindustrie t r a t e n in den letzten J a h r e n teilweise erhebliche ökonomische Verluste auf, d a beim E i n s a t z von Rohstoffen mit zu hohen Nitratgehalten die F e r t i g p r o d u k t e nach Qualitätskontrollen bei der I n d u s t r i e wegen Überschreitung der zulässigen N i t r a t - und Nitritgehalte verworfen werden m u ß t e n . Wegen zu hoher Nit r a t g e h a l t e k a m es auch zur Verweigerung der A n n a h m e der von den L a n d w i r t s c h a f t s betrieben angelieferten R o h w a r e bzw. zur R e d u k t i o n des P r o d u k t i o n s u m f a n g e s von K i n d e r n a h r u n g s p r o d u k t e n auf Spinatbasis ( E r m i t t l u n g der E i n f l u ß f a k t o r e n . . . 1980). In der L i t e r a t u r sind mehr als 20 unterschiedliche F a k t o r e n u n d -gruppen beschrieben, die mittelbar oder u n m i t t e l b a r den Nitratgehalt der Pflanze beeinflussen können, wo-
P a s c h o l d / H u n d t , Nitratgehalt bei Spinat
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Tabelle 1 Zulässige Höchstmengen Nitrat und Nitrit in Gemüse (ANORDNUNG ÜBER FREMDSTOPFE . . . 1981) Lebensmittel Spinat (Rohware) Spinatkonserven Gemüse (Rohware) Gemüse (Rohware) für Kleinkinder fertignahrung, einschließlich Spinat Kinderfertignahrung
mg N0 3 /kg FM* mg N0 2 /kg FM 1200 900 900
10 5 10
600 300
10 5
* FM — Frischmasse
bei keine umfassende Wertung vorgenommen wird, welche Bedeutung dem Einzelfaktor im Komplex zukommt. Ausgehend von der Literaturanalyse erfolgt die Auswahl der zu untersuchenden Faktoren, wobei der Inhalt der vorliegenden Arbeit vor allem auf Standorteinflüsse und den Einfluß des N-Angebotes bei Spinat eingeengt wurde. Die aus diesen Untersuchungen unter Einbeziehung von Literaturangaben gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu beitragen, mit höherer Sicherheit Spinat anzubauen, dessen Nitratgehalt unter dem in der DDR vorgegebenen Grenzwert von 600 mg NO;1/kg liegt. 2.
Material und Methoden
Die Anlage der Feldversuche erfolgte an drei Standorten (NStE D2/D3, A13, Lö2) mit jeweils vier Wiederholungen in den Jahren 1980 bis 1984. Die nicht unterteilte N-Düngergabe wurde zum Zeitpunkt der Aussaat in Form von Kalkammonsalpeter appliziert, wobei neben der ungedüngten KontrollVariante die Aufwandmengen von 40,80 und 120 kg N/ha untersucht wurden. Vor der Aussaat wurde der N an -Gehalt des Bodens ( 2 N 0 3 - N + NH/( - N) bestimmt. Für die Ermittlung der Nitratgehalte des getrockneten Pflanzenmaterials erfolgte analog zum Boden der Einsatz der Nitratsensitrode. Die Analyseergebnisse wurden nach dem Anteil an Trockenmasse in der Frischmasse in mg/kg umgerechnet. Die varianzanalytische Auswertung der Ergebnisse erfolgte mit einer Irrtumswahrscheinlichkeit von A = 0,05. Dem F-Test schlössen sich ¿-Test und TukeY-Test an. Auch die Grenzdifferenzen wurden für A = 0,05 berechnet, wobei die des ¿-Tests als LSD und die des TuKEY-Tests als HSD gekennzeichnet wurden.
3.
Ergebnisse
3.1.
Standorteinfluß
Der Einfluß des Standortes auf den Nitratgehalt ergibt sich aus dessen komplexer W irkung auf den pflanzlichen Organismus. In den Versuchen wurde bei Spinat durch Anbau der Pflanzen an unterschiedlichen Standorten der komplexe Einfluß auf den Nitratgehalt ermittelt. Die Feldversuche an den Standorten Großbeeren, Manschnow
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Arch. Gartenbau 35 (1987) 7
Tabelle 2 Nitratgehalt (mg N 0 3 / k g FM) von Spinat in Abhängigkeit von S t a n d o r t und Höhe der N-Düngung bei Herbstanbau (1980 und 1981)
Düngung kg N/ha
Nitratgehalt bei Anbau auf N S t E * D2 AI 3 Lö 2 (Großbeeren) (Manschnow) (Kösnitz)
0 40 80 120
272 613 875 819
2172 1876 1698 1999
933 1461 2105 2723
LSD HSD
624 862
723 1002
924 1298
* Natürliche Standorteinheit Tabelle 3 Nitratgehalt (mg N 0 3 / k g FM) von Spinat in Abhängigkeit von Standort und Höhe der N-Düngung bei Überwinterungsanbau (1983 und 1984) Düngung kg N/ha
Nitratgehalt bei A n b a u auf N S t E D 2 Lö 2 AI 3
0 40 80 120
125 152 604 1927
132 150 308 523
304 908 764 1364
552 760
230 313
565 780
LSD HSD
Tabelle 4 Nitratgehalt (mg N 0 3 / k g FM) von Spinat in Abhängigkeit vom S t a n d o r t und Höhe der N-Düngung bei Frühjahrsanbau (1980 bis 1984) Düngung kg N/ha
Nitratgehalt bei Anbau auf N S t E D 2 AI 3 Lö 2
0 40 80 120
404 499 980 1587
378 552 943 2171
990 1587 1839 3261
641 885
966 1333
718 997
LSD HSD
und Kösnitz zeigten, daß auf dem Lö-Standort Kösnitz allgemein die höchsten Nitratgehalte auftreten (Tab. 2 bis 4). Nur in einem Jahr war esdort möglich, ohne N-Düngung den Nitratgrenzwert zu unterschreiten, so daß dieser Standort als ungeeignet für die Produktion von Spinat mit niedrigem Nitratgehalt zu bewerten ist. Die größten Differenzen im Nitratgehalt in Abhängigkeit vom Anbauzeitraum traten am Al-Standort Manschnow auf. Bei Herbstanbau lagen bei allen N-Stufen die Werte
290
PASCHOLD/HVNDT, Nitratgehalt bei Spinat
(einjähriges Ergebnis) über 1600 mg NO : /kg FM, während diese bei Überwinterungsanbau unter dem Nitratgrenzwert blieben. Nur bei Frühjahrsspinat traten stärkere Differenzierungen in Abhängigkeit von der Düngung auf. Daraus leitet sich ab, daß bei begrenzter N-Düngung die Produktion von Spinat mit reduziertem Nitratgehalt als Überwinterungs- und Frühjahrsanbau auf AI-Boden vorgenommen werden kann. Am D-Standort Großbeeren war es möglich, zu allen Anbauzeiträumen Spinat zu produzieren, dessen Nitratgehalt unter dem vorgegebenen Grenzwert liegt. Die Höhe der N-Düngung ist dabei wie auf AI-Boden zu begrenzen. Dabei sollte der N an -Gehalt des Bodens zu Vegetationsbeginn berücksichtigt werden. 3.2.
N-Angebot
Im Mittel der mehrjährigen Versuche an drei Standorten führte die Steigerung der Höhe der N-Düngung im Bereich von 0 bis 120 kg N/ha in Abstufungen von 40 kg zur Erhöhung der Nitratgehalte und Erträge zu allen Anbauzeiträumen. Die Nitratgehalte weisen, wie auch in der Literatur dargestellt, starke Streuungen auf. Diese werden vor allem durch Standorteigenschaften und Witterung hervorgerufen. Beim Frühjahrsanbau ohne N-Düngung wurden z. B. in Kösnitz 1980 in Spinat 260 mg NOa/kg FM nachgewiesen, während es 1983 2293 mg NO^kg FM waren. Mit steigenden N-Aufwendungen erhöhten sich die Nitratgehalte weiter. Das Beispiel macht deutlich, daß allein durch die Reduzierung der Höhe der N-Düngung der Grenzwert von 600 mg NO^kg FM im Spinat nicht in jedem Fall unterschritten werden kann. Im Mittel der Versuchsstandorte und Jahre wurde der Nitratgrenzwert beim Herbstanbau bereits ohne Düngung, beim Frühjahrsanbau mit 40 kg N/ha und beim Überwinterungsanbau mit 120 kg N/ha überschritten. Ausgehend von der sich daraus ergebenden besonderen Bedeutung von Frühjahrs- und Überwinterungsspinat wurden für diese Anbautermine die zusammengefaßten Ergebnisse in Tabelle 5 dargestellt. Tabelle 5 Abhängigkeit des Spinatertrages und des Nitratgehaltes von der N-Düngung im Mittel von drei Standorten
Düngung kg N/ha
Frühjahrsanbau Ertrag Nitratgehalt dt/ha mg N0 3 /kg FM
Überwinterungsanbau Ertrag Nitratgehalt dt/ha mg N0 3 /kg
0 40 80 120
82 128 159 186
630 950 1312 2163
82 130 153 209
163 303 518 1271
LSD HSD
39 51
943 1312
41 53
718 1014
Bei Berücksichtigung der Wechselwirkung N-Düngung und Bodenart zeigte sich, daß auf Sandboden ohne Stickstoffgabe auch bei Herbstanbau der geforderte Grenzwert eingehalten werden kann, dabei jedoch in Abhängigkeit vom N an -Gehalt des Bodens mit erheblichen Ertragsminderungen zu rechnen ist, was eine uneffektive Bodennutzung darstellt. Auf Standorten mit sorptionsstärkerem Boden wird immer der Grenzwert überschritten (Tab. 6).
Arch. Gartenbau 35 (1987) 7
291
Tabelle 6 Spinatertrag (dt/ha) und Nitratgehalt (mg N0 3 /kg PM) bei Herbstanbau an drei Standorten in Abhängigkeit von der Düngung
Düngung kg N/ha 0 40 80 120 LSD HSD
NStE Ertrag
D 2 Nitratgehalt
Lö 2 Ertrag
148 161 172 192
372 613 876 820
102 131 127 124
933 1461 2105 2723
85 131 144 135
2172 1875 1698 1999
30 41
551 760
32 45
1008 1297
30 40
1158 1597
Nitratgehalt
AI 3 Ertrag
Nitratgehalt
Bei Frühjahrsanbau w u r d e auf L ö ß b o d e n im Mittel der J a h r e a u c h o h n e N - D ü n g u n g der N i t r a t g r e n z w e r t ü b e r s c h r i t t e n , w ä h r e n d er auf S a n d b o d e n bei einer D ü n g u n g m i t 40 k g N / h a eingehalten werden k o n n t e (Tab. 4). Auf Alluvialboden k o n n t e n z w a r Mitt e l w e r t e u n t e r d e m G r e n z w e r t erreicht werden, d o c h k a m es in einem von vier Vers u c h s j a h r e n zur G r e n z w e r t ü b e r s c h r e i t u n g a u c h o h n e D ü n g u n g . U n t e r Berücksichtig u n g des erreichten E r t r a g e s bei E i n h a l t u n g des N i t r a t g r e n z w e r t e s verbleibt somit n u r die Möglichkeit des S p i n a t a n b a u s auf S a n d b o d e n . Die niedrigsten N i t r a t g e h a l t e werden bei Überwinterungsanbau erzielt (Tab. 3), wobei jedoch d a s Risiko von w i t t e r u n g s b e d i n g t e n E r t r a g s a u s f ä l l e n b e s t e h t . Z u r E i n h a l t u n g des G r e n z w e r t e s m u ß auf d e m L ö ß s t a n d o r t auf die N - D ü n g u n g verzichtet w e r d e n , w ä h r e n d auf S a n d s t a n d o r t e n eine L i m i t i e r u n g in H ö h e von 80 kg N / h a u n d auf Alluvialboden in H ö h e von 120 k g N / h a erforderlich ist. D a b e i werden auf S a n d b o d e n E r t r ä g e in gleicher G r ö ß e n o r d n u n g wie bei F r ü h j a h r s a n b a u u n d auf Alluvialboden h ö h e r e E r t r ä g e als bei F r ü h j a h r s a n b a u erzielt. U m d a s jahrlich u n d s t a n d o r t b e z o g e n unterschiedliche N - A n g e b o t des Bodens bei d e r F e s t l e g u n g d e r D ü n g e r h ö h e berücksichtigen zu k ö n n e n , w u r d e d e r N a n - G e h a l t des Bod e n s in die U n t e r s u c h u n g e n einbezogen. In den Versuchen lagen die N a n - G e h a l t e des Bodens im F r ü h j a h r vor V e g e t a t i o n s b e g i n n in G r o ß b e e r e n in der Schicht 0—30 cm im Bereich von 34 bis 67 k g N a n u n d in der d a r u n t e r l i e g e n d e n 30 c m - B o d e n s c h i c h t bei den a u s g e w e r t e t e n Versuchen m i t 27 bis 54 k g N a n / h a in gleicher G r ö ß e n o r d n u n g . I n M a n s c h n o w w u r d e n m i t A u s n a h m e des F r ü h j a h r s 1982 ähnliche W e r t e erzielt, wobei die G e h a l t e von 171 k g N a n / h a ( 0 - 3 0 cm) und 141 k g N a n / h a (30—60 cm) erheblich ü b e r d e n e n d e r a n d e r e n V e r s u c h s j a h r e lagen. D e n n o c h blieb a u c h in diesem J a h r d e r N i t r a t g e h a l t im E r n t e p r o d u k t u n t e r d e m Grenzwert. In K ö s n i t z w u r d e n zweimal W e r t e s 100 k g N a n / h a in der oberen B o d e n s c h i c h t gemessen u n d a u c h in der Schicht 30 bis 60 cm zeigten sich erhebliche jahrliche S c h w a n k u n g e n m i t W e r t e n zwischen 31 u n d 230 k g N a n / h a . Eine d e u t l i c h e Beziehung zwischen N a n - G e h a l t des Bodens u n d N i t r a t g e h a l t im E r n t e p r o d u k t l ä ß t sich an diesem S t a n d ort n i c h t e r k e n n e n (Abb. 3). Z u r B e r ü c k s i c h t i g u n g des unterschiedlichen N - A n g e b o t e s im B o d e n w u r d e n a u s d e n Versuchen vorläufige N-Sollwerte abgeleitet. Diese Sollwerte e n t s p r e c h e n d e r S u m m e a u s N a n im Boden u n d mineralischer N - D ü n g u n g . Z u r B e s t i m m u n g d e r N-Sollwerte erfolgte die regressionsanalytische A u s w e r t u n g der in den Versuchen e r m i t t e l t e n Be-
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PASCHOLD/HÜNDT, N i t r a t g e h a l t b e i S p i n a t
Abb. i. Abhängigkeit des Nitratgehaltes und des Ertrages von Spinat auf D 2 — Standort von der Höhe des N-Angebotes (N an des Bodens 0—60 cm plus N-min Düngung) Ziehungen zwischen N-Angebot (N a n zu Beginn der Vegetationsperiode plus N aus mineralischer Düngung) und Nitratgehalt im Ernteprodukt. Die standortspezifischen Ergebnisse zeigen die Abbildungen 1 bis 3. Mit Hilfe der dargestellten Regressionsfunktionen wurden die in Tabelle 7 aufgeführten N-Sollwerte ermittelt, wobei die Bodenschicht von 0 bis 60 c m in das N-Angebot einbezogen wurde. Tabelle 7 Vorläufige N-Sollwerte für Überwinterungs- und Frühjahrsspinat mit niedrigem Nitratgehalt bei Messungen des Nan-Gehaltes im Boden im Frühjahr zu Beginn der Vegetationsperiode Bodenart
N-Sollwert (kg N/ha) für Nitratgehalt für Nitratgehalt
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supplied with supplemental water by overtree sprinkling. Short-grass mulching and overall herbicide application did not influence the yield significantly. Only in the year of the introduction of overall herbicide application, the yield of the variety Auralia under short-grass mulch was significantly higher. Varying levels of N fertilization (80, 160, 240 kg N/ha) were not found to have any significant effect either. In most years and in general, significant differences between the varieties were observed in stem diameter growth and yield. As compared with Golden Delicious, Auralia exhibited stronger growth and gave higher yields. Unser D a n k gilt der Leitung der GPG Obstproduktion Werder, die uns die Anlage des Versuches auf ihren Flächen ermöglichte und den Kolleginnen und Kollegen, die zur zuverlässigen Durchführung beitrugen. Ein besonderer Dank gilt auch unserer technischen Mitarbeiterin, F r a u M A R I A N N E FREY, f ü r die jahrelange zuverlässige Datenerfassung.
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I n s t i t u t f ü r Obstforschung Dresden-Pillnitz der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der D D R Pillnitzer Platz 2 D D R - 8057 Dresden
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Buchbesprechung Apfelsorten (Marktsorten, Neuheiten, Mostäpfel) 3. überarbeitete und ergänzte Auflage, 112 Seiten, 49 F a r b t a f e l n . Verlag Eugen Ulmer G m b H & Co. S t u t t g a r t (1986) Preis: DM 4 2 . -
ROBERT SILBEBEISEN:
Die Sorte ist nach dem Boden das wichtigste Produktionsmittel. Der richtigen standortgerechten Sortenwahl k o m m t daher entscheidende Bedeutung zu. Das ökonomische Ergebnis einer Pflanzung wird damit von vornherein evtl. auf J a h r z e h n t e festgelegt. Dabei dürfen Verbraucherwünsche und Forderungen des Anbauers an die Leistung einer Sorte keine Gegensätze darstellen. Wenn es seit jeher ein Sortenproblem gibt, so vor allem deswegen, weil es f ü r den Anbauer schwierig ist, sich den wechselnden Anforderungen des Marktes schnell anzupassen. Der Verfasser beschreibt marktgängige Sorten mit hohem Anbauwert. Alte und neuerer Sorten werden dabei gleichrangig behandelt. Insbesondere werden alte bewährte, auch heute noch marktbekannte Sorten, die im Laufe der Zeit unter dem Druck neuerer Sorten wohl zu stark in den Hintergrund gedrängt worden waren, nicht vernachlässigt. Das betrifft z. B. 'Gravensteiner', 'Berlepsch', 'Glockenapfel' u. a. Viele der älteren Sorten, auch der hier nicht genannten, wurden bisher k a u m in modernen Produktionsverfahren auf ihren Anbauwert geprüft. Man darf jedoch erwarten, daß manche von ihnen in intensiven Dichtpflanzungen weit ertragreicher sein werden als früher, wo m a n starkwachsende Unterlagen verwendete, weit pflanzte und viel schnitt. Von den neueren, aber schon seit J a h r e n bewährten Sorten wurden u. a. ' J a m b a ' , 'Holsteiner Cox', ' K a r m i j n de Sonnaville', 'Jonagold', 'Idared' und 'Gloster' aufgenommen. Die Neuheiten sind durch 'Summerred', 'Prima', 'Elstar', 'Rubinette', 'Ingol 70' und 'Mailing K e n t 72' vertreten. Nicht zu übersehen ist, daß manche neuere Sorte im A n b a u doch Probleme mit sich bringt, die man bei Beginn des A n b a u s nicht erwartet hatte. Der Leser findet daher nicht nur Hinweise zur Abstammung, H e r k u n f t , zu den Standortansprüchen, dem Wuchsverhalten und der Fruchtqualität vor, er wird auch mit den Anbaubesonderheiten und möglichen Problemen bekannt gemacht. Dabei wird es als sehr positiv empfunden, daß der A u t o r auch auf Grund reicher eigener Erfahrungen die Sorten sehr kritisch, ihrem heutigen Stellenwert entsprechend beurteilt. Bemerkenswert ist, daß auch einige wertvolle Mostäpfel mit aufgenommen wurden. Der MostobstAnbauer findet viele Hinweise, die ihm bei der Sortenwahl nützlich sein können. Das betrifft z. B. die Mostobst-Sorten 'Engelsberger', 'Börtlinger Weinapfel' 'Bittenfelder' und 'Bohnapfel'. Zwar wird m a n auch in Z u k u n f t nicht frischmarktfähige Äpfel aller Sorten vermosten, f ü r einen Qualitätsmost benötigt m a n jedoch d a f ü r besonders geeignete, säurereiche Sorten. Auch einige ältere Nebensorten, die vor allem den Kleinerzeuger interessieren, werden genannt. Das betrifft z. B. den 'Oldenburg', die wohlschmeckenden Sorten 'Zabergräu' und 'Gewürzluiken', den 'Mutsu' oder den im Keller lange haltbaren 'Ontario'. A m Schluß des Buches werden tabellarisch Mutanten von 'Golden Delicious' genannt. Uber Mutanten auch von 'Cox Orangen' und 'Boskoop' wurde bereits im Tafeltext berichtet. Tabellen über die relative Blühzeit ermöglichen die Abstimmung der Befruchtersorten aufeinander. Eine Zusammenstellung der Fruchtwachstumszeiten erleichtert die Vorplanung der Ernte. Weitere Tabellen über wichtige Inhaltsstoffe der F r ü c h t e und das spezifische Fruchtgewicht vertiefen die Angaben zur Sortencharakteristik. I m Anhang findet man zunächst begriffliche Erläuterungen zur obstbaulichen Fachsprache, ferner Hinweise über Wärmestufen, wobei Temperaturdaten den jeweiligen Standortbedingungen (Lagen) zugeordnet werden. Diese Angaben unterstützen die Standortbeurteilung. Ein Literaturverzeichnis n e n n t die f ü r den Interessenten wichtigsten Quellen f ü r die Weiterarbeit. Das vorliegende Buch mit seiner praxisbezogenen Sorteneinschätzung trägt dazu bei, die Entscheidungsfindung bei der Sortenwahl zu unterstützen. E s k a n n allen, die vor der Aufgabe stehen, f ü r ihre Obstanlage das richtige Sortiment zusammenzustellen, eine wertvolle Hilfe sein. Prof. Dr. Dr. h. c. F R I E D E I C H Dresden-Pillnitz
JOURNAL OF BASIC MICROBIOLOGY An International Journal on Morphology, Physiology, Genetics and Ecology of Microorganisms Edited by U. Taubeneck and H. Malke, Central Institute of Microbiology and Experimental Therapy of the Academy of Sciences, Jena. International scientists joined in the Editorial Board of this journal. P. Christensen, Lund; J . J . Ferretti, Oklahoma City; W. Fritsche, J e n a ; D. Groger, Halle (Saale); M. Hecker, Greifswald; 0 . Hoffmann-Ostenhof, Vienna; H.-P. Kleber, Leipzig; D. H. Kruger, Berlin; F. Mach, Greifswald; O. Nefias, Brno; N. Pfennig, Konstanz; W. Schwartz, Braunschweig; E. Streiftlova, Prague; C. Weibull, Lund. The Journal of Basic Microbiology publishes results of basic research on prokaryotic and eukaryotic microorganisms. The scope of the journal includes general aspects of microbial physiology, biochemistry, cytology, genetics, ecology, taxonomy, and biotechnology. I t accepts original articles, short communications and also review articles dealing with relevant problems in microbiology. In addition, the journal publishes book reviews. The Journal of Basic Microbiology is indexed in Current Contents/Life Sciences, and reviewed by Chemical Abstracts. Of interest t o : Microbiologists working at research institutes, in the field of medicine and agriculture; medical microbiologists, biochemists, biophysicists, biotechnologists and students in the field of microbiology. Publication dates and terms of delivery: The journal appears yearly with 10 issues per volume. 1988 running Volume 28. Size 17.0 cm X 24.0 cm. Contents of volume per year. Annual subscription price: 280'— DM plus costs of delivery: Single number: 28,— DM. ISSN 0233-111X. Order number of the journal: 1070
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Systemic Fungicides and Antifungal Compounds
(Lectures and Posters of the 8th International Symposium arranged by Gesellschaft für Allgemeine und Technische Mikrobiologie in der Biologischen Gesellschaft der D D R and by Institut für Pflanzenschutzforschung Kleinmachnow der Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der D D R at Reinhardsbrunn, Castle, German Democratic Republic, April 27 — May 3, 1986)
Tagungsbericht Nr. 253, Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der DDR, 1987
Zu dem 8. Fungizid-Symposium dieser Art trafen sich in Reinhardsbrunn (Thüringen) namhafte Fungizidforscher und Vertreter der Fungizide produzierenden Industrie aus 14 Ländern zu einem alle drei Jahre in der DDR stattfindenden Erfahrungsaustausch. Die neuesten Erkenntnisse über den Einsatz von Fungiziden, ihre Wirkungsweise und ihren Wirkungsmechanismus und das schwerwiegende Problem
des Auftretens von resistenten
Schadpilzen wurde diskutiert. Eine Diskussion von Strategien zur Resistenzüberwindung wurde unter Leitung der internationalen Industrievereinigung, FRAC, durchgeführt.
Erscheinungstermin: September 1987
Bestellungen sind unter der Bestellnummer 808 3642 beim Buchhandel möglich.
INHALT W. FEHRMANN Zur wissenschaftlich-technischen Zusammenarbeit zwischen Forschungsinstituten des Obst-, Gemüse- und Zierpflanzenbaus der D D R und der UdSSR
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P . - J . PASCHOLD, I . H U N D T
Einfluß von Standort und X-Angebot auf den Nitratgehalt von Spinat bei Frühjahrs-, Herbst- und Überwinterungsanbau
287
M . Z A N D E R , G . ZOZMANN, K . ZSCHAU
Untersuchungen zum Zeitpunkt der Überwindung von Wuchshemmungen, verursacht durch Herbizidapplikation im Keimblattstadium von Gemüsekohl
297
A . ECKHARD
Untersuchungen zum Aufbau einer In-vitro-Genbank für Obst
305
M . HANDSCHACK, U . WÜNSCHE, U . NAUMANN
Zur Schätzung des Blütenbesatzes von Apfelbestandseinheiten
313
G . SCHÖNBERG, V . E U L E N S T E I N
Bodenpflege und Stickstoffdüngung bei Apfel auf diluvialem Sandboden mit Zusatzbewässerung I. Auswirkungen auf Wachstum und Ertrag
327
Buchbesprechung
340
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283
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287
M . L1,AH,HEP, F . IJOIJMAH, K . M A Y
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297
A . EKKAPR
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305
M . XAIIFTUIAK, Y . BMIIUIE, Y . HAYMAH
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B . OHJIEHIHTAMII
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313
327 340
ARCHIV F Ü R G A R T E N B A U A R C H I V E S OF H O R T I C U L T U R E V O L U M E 35
1987
NUMBER 7
CONTENTS W.
FEHRMANN
Scientific and technological cooperation between research institutes of fruit, vegetable and ornamental plant growing of t h e G D R and t h e Soviet Union P . - J . PASCHOLD, I .
HUNDT
Influence of site and nitrogen supply on the nitrate content in spinach sown in spring, summer or in August/September for overwintering M . Z A N D E R , G . ZOZMANN, K .
287
ZSCHAU
Herbicide application to cabbage a t the cotyledon stage—Studies on the time needed for overcoming growth inhibitions A.
283
297
ECKHARD
Studies on t h e set-up of an in vitro f r u i t germ plasm bank M . HANDSCHACK, U . WÜNSCHE, U .
NAUMANN
Estimation of t h e a m o u n t of bloom in apple G. SCHÖNBERG, V .
305
313
EULENSTEIN
Soil management and nitrogen fertilization in apple grown on diluvial sandy soil under overtree sprinkling 1. Effects on growth and yield
327
Book Review
340