Die Schachschule: Leichtfaßlicher Lehrgang zur raschen und gründlichen Erlernung des Schachspiels [Reprint 2022 ed.] 9783112660881, 9783112660874


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German Pages 58 [116] Year 1886

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Table of contents :
VORWORT
INHALT
Erster Abschnitt. Theoretische Einleitung
Zweiter Abschnitt. Das praktische Spiel, erläutert an der Hand gespielter Partieen
Dritter Abschnitt
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Die Schachschule: Leichtfaßlicher Lehrgang zur raschen und gründlichen Erlernung des Schachspiels [Reprint 2022 ed.]
 9783112660881, 9783112660874

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Die Schachschule. Leichtfaßlicher Lehrgang zur

raschen und gründlichen Erlernung des Schachspiels. Von

Johannes

Metger.

Schwarz: Flensburg. A

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Weiss: Itzehoe. Schwarz am Zuge setzt in sechs Zügen mat.

Leipzig, Verlag

von

Veit

1886.

&

Comp,

Drauk Ton M e t z g e r &> W i t t i g in Leipzig.

Seinem lieben Bruder

Dr. phil. H. Metger in Ploen zugeeignet

vom Verfasser.

VORWORT.

Wenn

der Verfasser

es

unternimmt,

zu

den

vielen

vor-

handenen Lehrbüchern des Schachspieles ein neues in die W e l t zu setzen, so glaubt er durch die von ihm angewandte Lehrmethode die Berechtigung hierzu zu erweisen.

Seiner Ansicht nach, für die

auch schon J. J. KOUSSEAU angeführt werden kann, läßt sich das Schachspiel nicht erlernen durch das Nachspielen und Einpauken zahlloser Varianten —

abgesehen davon, daß der Schachschüler

wegen der damit verbundenen Langweiligkeit sich meist dazu nicht hergeben wird —

sondern nur durch aufmerksames Durchgehen

ausreichend analysierter Partieen. schüler schon eher verstehen.

Hierzu wird sich der Schach-

Ist es doch ein interessanter Kampf,

der sich vor seinen Augen abwickelt, und dessen einzelne Phasen sich erläutern zu lassen, wenn er sie nicht

schon selbst durch-

schaut, seine Aufmerksamkeit anziehen wird.

Allmählich wird er

so dahinkommen, einzusehen, worauf es beim Schachspiel ankommt: auf eine richtige E n t w i c k l u n g der Steine und auf sorgsame Ausnutzung des Tempo.

Ja, er wird im Verfolg des Studiums sich

auch nicht scheuen, die lästigen Varianten, die ihm vorher als ein Greuel erschienen, sich näher anzusehen, und so in nicht zu langer Zeit zu einem guten Spieler heranreifen. Diesem Prinzip gemäß sind die ersten Partieen reichlich mit a l l g e m e i n e n , leicht faßlichen Anmerkungen versehen, teren, wo Spieles gere,

der Anfänger

eingedrungen in

eckigen

einandersetzungen,

schon

einigermaßen

die spä-

in den Geist

sein dürfte, mehr mit s p e c i e j l e n .

Klammern

eingeschlossene

die

an

sich

manchen

analytische Stellen

des LänAus-

vorfinden,

Y

VOBWORT.

können zunächst ruhig überschlagen werden, ebenso braucht vorläufig auf die schrägen Ziffern, die sich hie und da bei den Anmerkungen vorfinden, keine Rücksicht zu genommen zu werden. Dieselben korrespondieren mit dem Anhang, in dem für den Bedürfnisfall noch weitere Ausführungen gegeben sind. Diese Einrichtung dürfte auch geübteren Spielern zu statten kommen. Das Hauptaugenmerk des Verfassers war darauf gerichtet, alles Veraltete und nicht mehr Gebräuchliche in den Hintergrund zu drängen und dadurch Eaum zu gewinnen, das Neue — und die letzten Turniere boten hier reichlichen Stoff — gehörig hervortreten zu lassen. Nächst den Partieen ist. aber auch den Endspielen besondere Sorgfalt zu teil geworden; in knapper Darstellung ist das Notwendigste gebracht, vieles tritt j a auch schon bei den Partieen klar hervor. Bei dem großen Aufschwung, den das Schachspiel in den letzten Jahren genommen hat — in Deutschland hauptsächlich durch die von dem Allgemeinen Deutschen Schachbunde, der durch die rastlosen und uneigennützigen Bemühungen seines Generalsekretärs, des Herrn H. Z W A N Z I G in Leipzig, von Tag zu Tag an Ausdehnung gewinnt, regelmäßig veranstalteten Turniere — wird das Büchlein manchem für das königliche Spiel gewonnenen Jünger eine willkommene Gabe sein. Sollten sich Irrtümer darin vorfinden — und wie wäre es anders möglich, denn Irren ist menschlich — so bittet der Verfasser um gütige Nachsicht, ja, er wird es mit Dank entgegennehmen, wenn er darauf aufmerksam gemacht wird. K i e l , im Juni 1885.

Johannes Metger.

INHALT. Seite

Vorrede

,

iv

Erster Abschnitt. Theoretische Einleitung. I. II. III. IV. V. VI. VII. VIII. IX. X. XI.

Das Schachbrett und die Aufstellung der Steine Die Bezeichnung der Felder Die Gangart der Steine Die Aufzeichnung der Züge (Notation) Der Zweck des Spieles Die Rochade Der Ausgang des Spieles (gewonnen, verloren, remis, pat) . Über den Wert der Steine Erklärung einiger Ausdrücke Auszug aus den Spielgesetzen Über das Verhalten beim Spiel

.

1 2 3 6 8 10 12 14 14 15 16

Zweiter Abschnitt. Das praktische Spiel, erläutert an der Hand gespielter Partieen. Vorbemerkungen

17 Gespielte Partieen. Spanische Partie (Nr. 1—4).

1.

SCHALLOPP

2.

ANDERSSEN

3.

ZUKERTORT

4.

ZUKERTORT

5.

MASON

6.

ANDEBSSEN

gew. gegen M . W E I S S gew. gegen L . P A U L S E N verl. gegen M A C K E N Z I E macht remis gegen W I N A W E R

17 20 22 24

Italienische Partie. gew. gegen

WINAWER

26

Giuoco piano. verl. gegen

BIRD

28

INHALT.

VII

EVANS-GAMBIT (NR. 7. 8 ) .

SEITE

7.

ANDERSSEN GEW. GEGEN STEINITZ

;

30

8.

W . PAULSEN VERL. GEGEN J . METGER

32

9.

MINCKWITZ, TSCHIGORIN UND W I T T E K GEW. GEGEN SCHOTTLÄNDER,

ABGELEHNTES EVANS-GAMBIT. DR. SCHWEDE UND J . SCHWARZ

34

ZWEISPRINGERSPIEL I M NACHZUGE. 10.

B I R D VERL. GEGEN TSCHIGORIN

36

11.

SCHOTTLÄNDER GEW. GEGEN SCHALLOPP

12.

BLACKBURNE VERL. GEGEN MACKENZIE

13.

J . METGER GEW. GEGEN L . KRAUSE

14.

W I N A W E R GEW. GEGEN B I E R

15.

P . MORPHY GEW. GEGEN DEN HERZOG KARL VON BRAUNSCHWEIG

16.

ANDERSSEN MACHT REMIS GEGEN A . F R I T Z

17.

W I N A W E R GEW. GEGEN P . RIEMANN

18.

H . V. GOTTSCHALL GEW. GEGEN E . SCHALLOPP

19.

ITZEHOE VERL. GEGEN PLENSBURG

20.

STEINITZ VERL. GEGEN TSCHIGORIN

53

21.

ZUKERTORT VERL. GEGEN ANDERSSEN

55

SCHOTTISCHE PARTIE (NR. 1 1 . 1 2 ) . .

38 40

SCHOTTISCHES GAMBIT. 42

ENGLISCHES SPRINGERSPIEL. 43

PHILIDORS VERTEIDIGUNG. .

44

RUSSISCHE PARTIE. 46

MITTEL-GAMBIT. 48

LÄUFERSPIEL.

WIENER PARTIE (NR.

50

19-21).

DAS KÖNIGSGAMBIT

51

57

GEMEINES SPRINGERGAMBIT. 22.

TSCHIGORIN GEW. GEGEN DR. SCHMID

23.

W I N A W E R VERL. GEGEN W I T T E K

24.

STEINITZ GEW. GEGEN TSCHIGORIN

25.

STEINITZ VERL. GEGEN ZUKERTORT

57

MUZIO-GAMBIT. 60

SALVIO-GAMBIT. 62

KIESERITZKY-GAM BIT. 63

VHI

INHALT.

Läufer-Gambit (Kr. 26—28). 26. 27. 28.

Seite

gew. gegen W I N A W E R K O L I S C H verl. gegen L . P A U L S E N N E U M A N N gew. gegen R O S E N T H A L Das abgelehnte Königs-Gambit

ZUKEBTORT

65 67 68

69

FALKBEER-Gambit. 29.

verl. gegen

HABRWITZ

KOLISCH

Geschlossene Partieen

69

70

Französische Partie. 30.

A. FRITZ

gew. gegen

MASON

71

Sizilianische Partie. 31. J.

SCHWARZ

gew. gegen E.

SCHALLOPP

72

Damenläuferbauereröffnung (Englische Partie). 32.

ZUKERTOBT

gew. gegen

BLACKBURNE

33.

ZDKERTORT

gew. gegen

PHILIPPS

74

Vorgabe-Partie. 76

Endspiele. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10.

König und Dame gegen den König König und Turm gegen den König König und beide Läufer gegen den König König, Läufer und Springer gegen den König . . . . . . König und beide Springer gegen den König König und Bauer gegen den König König und Bauern gegen König und Bauern König, Turm und Bauer gegen König und Turm König, Turm und zwei Bauern gegen König und Turm . . . König, leichter Offizier und Bauer gegen König und leichten Offizier - . . . 11. König und Dame gegen König und Bauer 12. König und Dame gegen König und Turm Anhang

78 78 78 79 80 80 83 84 85 85 86 87 88

Dritter Abschnitt. Einige denkwürdige Stellungen Einige allgemeine Regeln

100 103

Erster Abschnitt. Theoretische

I.

Einleitung.

Das Schachbrett und die Aufstellung der Steine.

Das Schachspiel wird zwischen zwei Personen oder Parteien auf einem Brett von 64 Quadratfeldern mit 32 Steinen ausgeführt. Jede Partei erhält 16 Steine (8 Figuren und 8 Bauern), und zwar die eine Partei 16 helle, die andere 16 dunkle Steine. Die Aufstellung der Steine bei Beginn einer Partie ist aus folgendem Diagramm ersichtlich: Schwarze Partei.

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.) ristisch. Schwarz steht jetzt ent5. a2 — a4 .... schieden besser als Weiß. [b4—b5 erreicht nichts, z. B . 17. S b l - d2 Tf8 - e8 Sa5 6. Se5:, Dgö 7. Df3, Deö: 18. K g l — h2 (!) 8. Df7 + , Kd8 9. L b 2 , De4 + Ein sehr guter Zug von Weiß 10. K d l , De7 11. Dg7:, Dg7: zur indirekten Deckung von Be4. 12. Lg7:, Sc4: 13. Lh8:, Se7 und T e 8 — eG 18 wir halten das schwarze Spiel Auf Le4: folgt f 2 - f 3 und Weiß für besser. Statt 6. Dgö kann gewinnt wegen der ungedeckten auch Sh6 geschehen.] Dame einen Offizier. Auf L f 2 : 5 a7 - aG folgt 19. Tf2:, Df2: 20. T f l , Dd2: Notwendig, wegen der Drohung 21. Df7 4 L nebst g7i)i. —aö. 19. Dc4 — c3 G. 0 - 0 Wiederum ein guter Zug, der d7-d6 7. a4 — a5 den Turm vorläufig hindert, nach LbG - a7 8. b4 — b5 aG X bö h6 zu gehen. 9. L c 4 X bö Sg8 - e7 19 Te6-g6 10. d2 — d4 eö X d4 Um das drohende Mat zu decken. 11. Sf3 X d4 L c 8 - dl(16') 20. f2 — f4 12. Sd4 X c6 Se7 X cG Nicht gut wäre hier f2—fo, Diese ganze Art der Entwicke- weil nach Dg3(!) (hg, ThG=^) 27.

Kfl-gl Dc4 — c2 (!) Aufgegeben. Auf D f l folgt Df2 + nebst Tel=(=.

GESPIELTE

2 1 . T g l , D g 5 die Qualität verloren ginge. 20 f7 — f5 Dieser Bauer darf wegen L g 2 4 1 nicht genommen werden, auf T a e l folgt Tae8. Stellung nach dem 20. Zuge. I

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21. D c 3 - b 3 - | - ( ! ) Der Zweck dieses Zuges erhellt aus den nächsten Zügen. 21 K g 8 — f8 (!) 22. S d 2 - f 3 Dh4-g4 Auf Df4: folgt 23. Se5 (!). 2 3 . Sf3 — go TgöXgö Das einfachste Verfahren. Schwarz gewinnt f ü r die Qualit ä t mehrere Bauern. 24. f 4 X gö Lc6 X e4 25. D b 3 - g 3 Dg4 X g3 Am besten! Auf De2 würde folgen können: 26. g5—g6, h7— h 5 27. T a l — e l , D e 2 X c 2 28. T e l X e4, Dc2 X e4 29. Dc3, De5 3 0 . D c 3 - b 3 und W e i ß hat das weitaus bessere Spiel. 26. h2 X g 3 Le4xc2 Schwarz h a t jetzt zwei Bauern f ü r die Qualität und außerdem

35

PARTIEEN.

sein Läuferpaar konserviert, bei richtigem Spiel hatte er jedenfalls Aussicht auf Gewinn. 27. g 3 — g4 g7 — g6 28. g 4 X f5 g6 X f.") 29. T f l — f4 .... g2—g4 würde wegen L d 3 30. Tf4, L e 4 + 31. Kh2, L e 3 Nachtheil bringen. Mit T f l droht W e i ß T h 4 nebst g ö - g 6 . 29 T a 8 - e8 Hierdurch wird der erwähnten Drohung am besten begegnet. 30. L b 2 — c3 (!) Dieser Zug soll Te2 verhindern. Da Schwarz dennoch diesen Zug thut, gerät er in Nachteil. 30 Te8-e2(?) T e 7 nebst Vorrücken des dund c-Bauern war am Platze. 31. T a l — a2 (!) J e t z t kommt W e i ß in Vorteil. Kf8 - f7 31 32. T f 4 - f 5 + Kf7-g6 33. T f ö — f6 4" K g O x g ö 34. Tf6 - f7 Te2 - e4 Auf h7—h5 würde 25. Tc7:. Te4 (?) 26. T c 5 + nebst Te2: folgen. Schwarz droht Th4=j=. 35. T f 7 X h 7 W e i ß hat j e t z t die Qualität f ü r einen Bauern und gewann die P a r t i e nach längerem Endspiel. Bei richtiger Fortsetzung wäre das Spiel wohl immer noch f ü r Schwarz remis zu halten.

3 *

36

GESPIELTE

10. Zweispringerspiel im Nachzuge. Gespielt zu Wien im Jahre 1882. BIRD.

TSCHIGOKIST.

Weiß. Schwarz. 1. e2 — e4 e7 — e5 2. S g l - f 3 SbS — c6 3. L f l — c4 Sg8-f6 Uber den W e r t dieses Zuges ist man noch nicht im Reinen. Mit Sc3, 0 - 0 , d 2 - d 3 kann W e i ß in bekannte Varianten der italienischen Partie einlenken. [d2—d4 wird ebenfalls oft angewandt, es kann die Folge sein: ed 5. 0 - 0 , Se4: 6. T f e l , d 7 - d 5 7. L c 4 X dö, Dd5: 8. Sc3, Dh5 9. Se4:, Le7 und. Weiß hat ein etwas freieres Spiel.] 4. Sf3 — go Durch diesenZug gewinnt W e i ß einen Bauern, Schwarz erlangt aber den Angriff. 4. . ... d7 — d5 (!) Die einzige Deckung gegen den Doppelangriff auf f7. Schlecht ist Se4:. (17.) 5. e4 X do Sc6 X a5 Der A n f ä n g e r h ü t e sich an d i e s e r S t e l l e . v o r d e m Z u g e Sf6 X d5, da alsdann durch G. Sf7:, Kf7: 7. Df3-(-, Ke6 8. Sc3, Se7 9. d4, c6 10. Lg5, ed 11. 0 - 0 - 0 , de 12. T h e l f , Kd6 13. Ld5: Weiß in Vorteil kommt. (18.) G. L c 4 - b 5 - f .... Es kann hier auch d2—d3 geschehen. (1,9.) G c7 — c6 (!) Auf Ld7 folgt 7. De2.

PARTIEEN.

7. d5 X c6 b7 X c6 (!) Nähme der Springer, so würde Weiß natürlich durch Lc4 in Vorteil kommen. 8. L b 5 — e2 (!) Weder La4, noch Df3 sind an dieser Stelle zu empfehlen. (20.) 8 h7 — h6 (!) 9. S g 5 - f 3 e5-e4(!) 10. S f 3 - e 5 Dd8 — c7 (!) Früher geschah hier Dd8—d4 11. f2—f4, Lc5 12. T f l . Diese Variante ist aber nicht stark, da die schwarzen Figuren wegen der mittels c3 nebst b4 drohenden Gabel bald zum Bückzug genötigt werdeu. 11. Se5 — g4 (?) Besser ist hier 11. f2—f4, Ld6 12. d2—d4, 0 - 0 13. 0 - 0 , c 6 - c 5 14. c2—c3, c5 X d4 15. c3 X d4, T a 8 - b 8 IG. Sc3, ScG 17. K h l ( ! ) , Tfd8 etc., jedoch wird Schwarz auch bei dieser Fortsetzung noch lange den Angriff behaupten. Ein sicheres Urteil über den Ausgang wird man erst nach wiederholten Proben in der Praxis abgeben können. Der gewählte Zug ist schwach, der schwarze Angriff wird übermächtig. Freilich wird er auch von dem jungen Bussen fein geführt. 11 Lc8 X g4 (!) Ein unentwickelter Offizier tauscht sich fast immer mit Vorteil gegen einen entwickelten. 12. Le2 X g4 Lf8 - d6 13. h2 — h3 0-0 14. Sbl — c3 Sa5 — c4

GKSPIELTE

15. b2 — b 3 "Weniger um den Springer anzugreifen, denn der geht sowieso nach eö, als um den Läufer nach b2 zu entwickeln. 15 Sc4-e5 IG. L e i — b2 Tf8 — e8(!) Ein sehr unangenehmer Zug für die Weißen. Folgt jetzt 18. De2 (um die lange Rochade vorzubereiten), so kommt sofort Se5 —d3"|" und Schwarz gewinnt. 17. 0-0 Es bleibt dem Weißen nichts anderes übrig. 17 Se5Xg4 Jetzt natürlich ist das Nehmen für Schwarz vorteilhaft, da die weiße Rochadestellung dadurch verdorben wird. 18. h 3 X g 4 Dc7-d7 19. D d l — e2 Der angegriffene Bauer g4 ist nicht zu retten. Auf f2—f3 folgt Ld8—cö-f" mit starkem Angriff. 19 Sf6Xg4 20. g2 — g3 Die weiße Stellung ist mißlich. Schwarz drohte Df5 nebst Dh5. Weiß zieht g3, um auf diese Züge mit K g 2 und T h l erwidern zu können. Durch diesen erzwungenen Zug wird der Punkt f3 ein wunder Fleck. 20 Dd7-f5 21. K g l — g2 Te8 — eG 22. T a l - e l T a 8 - e8 23. T f l - h l h6 — h5 Schwarz droht jetzt D f 3 + 24. K g l (Df3: darf nicht geschehen, wegen ef-j- und gewinnt den

PARTIEEN.

37

Turm e l ) , Lc5 gewinnt. 24. T e l - f l 25. Sc3 — d l

und

Schwarz

Dfo - gG

Stellung nach dem 25. Zuge von Weiß.

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25 e4 — e3 (!) Dieser Bauer darf nicht genommen werden, denn es folgt Se3 nebst Te3: und T oder D g 3 ^ . 26. Lb2 — d4 Auch dieser Zug vermag das Verderben nicht aufzuhalten. 26 Sg4 X f2 (!) Droht H a t durch Dg3:. 27. T f l X f2 Dg6xg3f 28. Kg2 — f l e3Xf2 29. S d l — e3 Weiß darf nicht Lf2: ziehen, denn Schwarz würde nach Te2: 30. Lg3:, Lg3: einen Turm mehr haben und also mit Leichtigkeit gewinnen. 29 c6-c5(!) 30. Ld4 — c3 Te6Xe3 Dies schlägt vollends dem Faß den Boden aus. 31. d2 X e3 Te8Xe3 32. De2 — d l h5-li4(!)

38

GESPIELTE PARTIEEN.

Schwarz könnte den Läufer nehmen, zieht es aber vor, den Gegner in einigen Zügen mat zu machen. 33. L c 3 - d 2 h4 — h3 (!) Aufgegeben.

11. Schottische Partie. Gespielt zu Nürnberg 1883. Weiß. Schwarz. SCHOTTLÄXDEE.

SCHALLOPP.

1. e2-e4 e7 - e5 2. S £ l - f 3 SbS-c6 3. d2 — d4 .... Ebenfalls eine empfehlenswerte Eröffnung, die manchmal zu lebhaftem Spiele führt. 3 eö X d4 Am besten! Nicht so gut ist Sd4: wegen 4. Sd4:, ed 5. Dd4: und Weiß steht freier. 4. Sf3 X d4 Die beste Entgegnung! Früher geschah hier häufig L c 4 , Lc5, doch ist diese Eröffnung veraltet und auch nicht zu empfehlen. (21.) 4 L f 8 — c5 Die gewöhnlichste Fortsetzung. Es kann jedoch auch Sf6 geschehen. (22.) [Weniger zu empfehlen ist Dh4, weil Weiß nach Sb5, Lb4-f- 6. Ld2 (!), (auf c3, La5), D e 4 + 7. Le2, K d 8 8. 0 - 0 , Ld2: 9. Sd2: für den geopferten Bauer einen starken Angriff bekommt, der in der praktischen Partie meistens erfolgreich sein dürfte.] 5. L e i - e3 .... Am besten! WTeniger gut ist Sb3, weil der Springer sich da-

durch zu weit vom eigentlichen Schauplatz entfernt. 5 Dd8 - f6 6. c2 — c3(!) S g 8 - e 7 7. D d l — d2 Dieser Zug ist erst neuerdings in Aufnahme gekommen, früher geschah hier häufig Le2 (23), auch L b 5 und Lc4. Uber Sc2 siehe folgende Partie. Mit Dd2 droht WTeiß Sb5, ein Zug, der vorher natürlich wegen L e 3 : schlecht gewesen wäre. 7 a7 - aG Zur Abwehr gegen die erwähnte Drohung kann auch Ld4: 8. cd, dö 9. Sc3, Le6 erfolgen. 8. f2 - f4 d7 — d5 9. e4 — eö DfG-h6 10. L f l — d3 f4—fö ist natürlich wegen Dh4 -j- nebst De4 zu verwerfen. 10 Lc5 X d4 11. c3 X d4 Lc8 — fö 12. 0-0 0-0 13. Sbl — a3 .... Der Springer soll über c2, e l nach f3 geführt werden. Dh6-g6 13 14. T f l - d l Um den Damenturm in der c-Linie zu verwerten, deckt Weiß den angegriffenen Läufer mit dem Königsturm. 14 Ta8 — d8 Dieser Turm kann nicht recht in der d-Linie zur Wirkung kommen. 15. Sa3 — c2 Tf8-e8 16. T a l — cl h7-h5 17. Sc2 — el Td8-d7

GESPIELTE PABTIEEN.

39

Um den Springer bewegen zu |I aus notwendig. Geschähe jetzt können. gleich Tc3, so würde Weiß sofort das Manöver einleiten, durch 18. a2 — a3 das er nach dem Fehlzuge des Wohl überflüssig. Gegners die Partie gewinnt. 18 Sc6-d8 19. S e l - f B Lf5xd3 32. K g l — h2 Tc6 — c3 20. Dd2 X d3 Se7 - f5 Stellung nach dem 3.. Zuge. 21. T e l — e3 Auch dieser Zug erweist sich als nutzlos. \ 21 Sd8-e6 Schwarz droht mit diesem Zuge c7—c5, worauf de wegen d4 nicht erfolgen darf. • 22. b2 — b4 h5 — h4 23. Sf3 - g5 Dg6 - h5 ÄS Schwarz droht jetzt Se3:, außer11 dem aber auch 24 , SföXd4 Iii i 25. Ld4:, Sf4 nebst Dg5:. 24. T d l — f l (!) S e 6 X g ö 25. f4 X g5 Sfö X e3 33. eö — e6 .... 26. Dd3 X e3 Dies — übrigens hübsch erTrotzdem nur noch „schwere" sonnene — Manöver wird bei Offiziere vorhanden sind, nimmt richtigem Gegenspiel zu gar nichts das jetzt folgende Schlußspiel führen. einen sehr interessanten Verlauf. 33 f7 X eG? 26 Te8 - e6 Verliert direkt die Partie, es 27. Tc3 — cl mußte Te6: geschehen, worauf Notwendig, wie die Folge zeigt. Schwarz genügende Verteidigung 27 Te6-g6 hatte, vielleicht sogar in Vorteil 28. T f l - f5 Dh5 - g4 gekommen wäre. 29. T e l - f l Tg6 — c6 34. T f 7 - f 8 + Kg8-h7 Schwarz hat durch geschicktes 35. Df2 - d2 (!) Spiel für seinen Turm jetzt die Weiß erzwingt durch diesen wichtige c-Linie gewonnen. Weiß Zug das folgende Schach. Stände richtet als Äquivalent dafür seinen der andere Turm auf e6, so wäre Angriff auf den Punkt f7. dies nicht möglich gewesen, denn 30. D e 3 - f 2 Dg4-h5 es hätte (nach 33. Te6: 34. Tf7:, 31. h2 — h3 Td7-e7 Dg5: 35. Tf8 + , Kh7 36. I)b2) Dieser Zug ist als Vorberei- Te6—e3 folgen können. 35 Tc3 - g 3 tungszug für die folgenden durch-

l i i 1| i H i B H wk I i Wi w Y Wk 1 i 1

40

GESPIELTE

3(5. D d 2 - c 2 - | -

g7 — g6

Erzwungen,

Dg6

auf

folgt

PARTIEEN.

I schwarze Bauernstellung alsdann durch den Abtausch verschlechtert wird.

natürlich Th8"f-. 37. D c 2 - f 2

Dhöxgö

|

Auch andere Züge können die j schwarze Partie nicht retten. 38. Dfi? — f7 -f- (!)

8. Sbl — a3 W e i ß droht 9. Lb6: nebst Sb5. Anstatt Sa3 ginge auch 8. Lbt!:, ab 9. Se3 nebst Sd2.

Te7Xf7

39. T f l X f7 -F" K h 7 - h 6

j

8.

40. T f 8 — h8

1

9.

Gewiß ein hübscher Schluß.

!

Df6 — g6 f2 — f3

Dieser Zug —

zur

Deckung

des Bauern e4 — ist hier ganz gut. 9 12.

Schottische Partie.

Gespielt in einem kleinen Match, London 1882. MACKENZIE.

Weiß.

Schwarz.

e2 — e4

Jetzt kann

folgen.

e7 — e5

2. S g l - f8

Sb8 - c6

3.

d2-d4

e5xd4

4.

Sf3 X d4

10. D d l - d 2

Sd8 — eß

11. Sa3 — c4

d7 — d6

12.

a7Xb6

Wir

Sc4Xb6

geben jetzt dem weißen

Spiel den Vorzug.

L f 8 - c5

5. L e i - e 3

erwähnte Drohung.

(auf 10. Lb(5:, ab 11. Sbö) Se6

BLACIKBURNE.

1.

Sc6 — d8 (!)

Zur Abwehr gegen die vorhin

13.

....

[Der Zug Sf5 ist, wie wir noch

L f l — c4

....

Es fragt sich, ob nicht

Ld3

erwähnen müssen, durchaus ver-

nebst kurzer Eochade und f4 eine

werflich: 5. Sfö, d 5 ( ! ) 6. S g 7 + ,

bessere Fortsetzung war.

Kg7

7. Sh5, Dh4 8. Sg3,

9. Le2, L g 4

und Schwarz

Sf6

13

hat

14.

für den geopferten Bauern einen

6.

c2 - c3

Dd8 - f6

seite ungeniert zum Angriff vor-

Sg8 - e7

gehen. Da Schwarz auf der Damenseite angreift, so wird die Partie

7. Sd4 - c2 Auch

diese

W e i ß will lang rochieren und läßt seine Bauern auf der Königs-

vorzüglichen Angriff.] 5

Fortsetzung

ist

unserer Ansicht nach empfehlens-

in der Folge sehr

Auf Lc5 X e3 8. Sc2 X e3

14 15.

zeichnet; auf 8

, De5

folgt

beispielsweise: 9. Sd2 nebst eventuell Dc2 und 0 - 0 - 0 . 7

Lc5 - b6

Nicht gut ist d7—dG, weil die

lebhaft

und

interessant.

steht der weiße Springer ausge-

wert.

0-0 g2 — g4

Se7 - c6 0-0-0

Sc6 — e5

16. L c 4 - e 2 Zur Deckung des Bauern f3. Den Bauer a2 darf der Turm a8 jetzt nicht nehmen wegen f3—f4 nebst f5.

GESPIELTE

16 Se6 — c5 17. Le3 X c5 b6Xc5 18. f3 — f4 Se5 — c6 19. f4 — f5 Dg6 — f6 20. g4 — g5 .... Weiß sollte hier erst K b l ziehen und erst dann seinen Angriff fortsetzen. Schwarz kann das Vordringen der weißen Bauern doch nicht hintertreiben. Auf h7—h6 z. B. folgt h2—h4. Durch den gewählten Zug giebt Weiß den Bauer a2 auf und verhilft dem Turm a8 zu einer guten Angriffsstellung, die am Schluß der Partie entscheidend wird. 20 Df6 - eö 21. L e 2 - f 3 .... Sonst nimmt die Dame den Bauer e4. 21 T a 8 X a2 22. K c l - b l Ta2-a7 Um eventuell die Türme verdoppeln zu können. 23. S c 2 - e 3 Sc6 - a5 24. Se3 - g4 Deö - e7 25. Dd2 — g2 Kg8 — h8 Schwarz darf den Bauer g5 nicht gut nehmen, weil alsdann nach 26. h4, Df4 27. T g l der Angriff der Weißen zu stark würde. 26. f5-f6 De7 — e6! 27. f 6 x g 7 f Kh8xg7 28. T d l — d5 Zur Vorbereitung von Sf6, um die schwarze Dame von eö fern zu halten. 28 Sa5 — c4(ü) Ein ausgezeichneter Zug! Jetzt kann auf Sf6 Se3 folgen, außer-

41

PABTIEEN.

dem aber birgt der Zug noch eine feine Hinterlist. 29. Dg2 — f2 (?) Weiß beabsichtigt mit diesem Zuge das Feld e3 zu decken und Dh4 (nach SfG) vorzubereiten, übersieht aber die feine Opf'erkombination, die dem Nachziehenden jetzt zu Gebote steht. Statt Df2 musste T h l - e l geschehen. Stelluiis nach dem 29. Zuge von Weiß.

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III

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29 De6 X d5 (!) Ein schönes Damenopfer, und durchaus korrekt. 30. e4 X dö Lc8-f5-(31. Df2 — c2 Der einzige Zug! 31 Ta7 — a l f ( ! ) 32. K b l X a l Lf5Xc2 Aufgegeben. Weiß kann das durch Tf8—a8 drohende Mat nicht einmal um einen Zug aufhalten.

42

GESPIELTE

PARTIEEN.

13. Schottisches Gambit.

empfiehlt sich nicht für Weiß. ! Nach 12 , Dd6: iZ. L f 7 + , J . METGEK. L. KEAUSE. Kd8 ziehen wir das schwarze Weiß. Schwarz. Spiel vor. 1. ("2 — e4 e7 — e5 ! 12 Lc8-e6 2. S g l - f3 Sb8 - c6 13. e4 X d5 3. (12 - (14 eö X ¿14 Besser war wegen des nun fol4. c2 — c3 genden Angriffs L g 5 : , freilich Dies ist außer Sd4: die einzig muß der Ansturm der Schwarzen vernünftige Fortsetzung und viel an dem starken weißen Gentium stärker als das veraltete Lc4. zerschelleu. Der Zug c2—c3 wurde von 13 Se7 — f'5 (!) Prof. G Ö R I N G in Leipzig häufig Droht Sg3=j=angewandt, man nannte sogar 14. D d l - d3 g5 - g4 dort diese Variante nach ihm Droht T h 2 + nebst I M ^ . „Göringgambit''. 15. g2 — g3 (!) D d 8 - d 7 4 d4 X c3 16. L e i — g5(!) Am besten! Es geht aber auch Weiß hindert durch diesen Zug , d7—d5 5. ed, Dd5: 6. cd, die lange Rochade und droht 4 L g 4 7. Sc3, L b 4 8. L e 2 etc. außerdem: 17. La4, cG 18. de, Nicht gut ist natürlich L c 5 Dd3: cb-}- und gewinnt. wegen ed. 8tellung nach dem 16. Zuge von Weiß. 5. L f l - c4 L f 8 - b4 Dieser Zug wurde von A N D E R S TEN empfohlen. Auf cb G. Lb2:, Lb4-f- 7. Sc3, Sf6 erlangt W e i ß einen starken Angriff. Dahingegen ist Sf6 ebenfalls ein guter Zug mit der Folge: 7. 0—0, dG 7. Sc3, Le7 8. Le3, 0 - 0 . Gespielt zu Hannover 1 8 7 8 .

1

.

6. 0 — 0 (!) Sg8 — e7(?) Dieser Zug ist wegen des nun folgenden Angriffs nicht zu empfehlen, besser ist jedenfalls SfG. 7. Sf3 - g5 ScG - e5 8. L c 4 — b 3 h7 — h6 9. f2 — f4 (!) h6Xg5 10. f4 X eo Lb4-c5-(11. K g l - h l d7 — d5 12. S b l X c3 Die Fortsetzung ed (en passant)

1

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1I i &iH m Ii i i B ir fH 1 H SS (1 I © jt HSTK

16 f7 — f6 Schwarz sucht durch Qualitätsopfer den Angriff festzuhalten. 17. eö X f6 0-0-0 18. f6 X g7 Sfö X g7 19. L g 5 X d 8 Th8xd8

GESPIELTE

PARTIEEN.

43

Am besten! Nicht gut ist 5. ! . . . . , de wegen 6. L c 6 ^ , bc 7. D c 6 4 s Ld7 8. De4:. 6. d2 - d3 Lc8 - d7 Steinitz hält hier mit Recht | Le6 für den besseren Zug. Der gewählte Zug engt die schwarze Stellung ein. ; 7. e4 X d5 Se7 X dö j 8. Da4 - b 3 Dieser Zug ist wohl noch besser als De4, wegen der späteren Hemmung der Rochade. 8 Sd5 — b6 Der Springer hat kein besseres Feld. 9. L e i - e3 Lf8 - d6 10. Sbl - d2 Dd8 - e7 Überflüssig, wie sich gleich zeigt. 11. 0-0 ScB — a5 12. L b 5 x d 7 + De7 X d7 13. Db3 — c2 0-0 14. a2 - a4 14. Englisches Springerspiel. Das nun folgende Vorrücken Gespielt zu Nürnberg 1883. der Damenbauern halten wir für WINAWEK. BIEE. durchaus richtig. Weiß muß auf Weiß. Schwarz. dem Damenflügel angreifen, um sich auf dem Königsflügel gegen 1. e2 — e4 e7 — eö den Angriff zu schützen. 2. Sgl - f3 Sb8 - c6 14 SbG - d5 3. c2 — c3 15. b 2 - b 4 Sd5Xe3 Diese Fortsetzung wird nicht 16. f2 X e3 Sa5 — c6 für stark gehalten. 17. d3 — d4 e5 X d4 3 d7 — d5 18. e3 X d4 T a 8 - e8 Es geht auch Sf6. Nicht gut 19. b4 — b5 Sc6 — e7 ist jedoch f7—f5. 20. D c 2 - b 3 " f - K g 8 - h 8 4. D d l — a4 f7 — f6 (!) Diese Deckung des Bauern ist 21. T a l — e l Se7 - g6 22. S d 2 - e 4 b7-b6 hier am Platze. Der Zug wurde zuerst von S T E I N I T Z empfohlen. 23. c2 — c4 Te8-e7 Hier hätten wir T f 8 - f 7 mit 5. L f l — b5 Sg8 — e7 (!)

20. Dd3 — c4 (!) Durch diesen Zug wird einer der beiden Läufer erobert. 21 Sg7 - h5 22. D c 4 X c 5 .... Am einfachsten. W e i ß hat jetzt einen ganzen Turm mehr und muß gewinnen. 22 Dd7-h7 23. D c 5 - e 3 Le6-d7 24. T a l — e l c7 - c6 Dies befördert nur den Angriff der Weißen. 25. K h l - g l c6 X dö 26. L b 3 X d5 Kc8 - b8 27. T f l — f7 Dh7 - h8 28. S c 3 - b 5 b7 — b6 Auf Lb5: folgt n a t ü r l i c h T b 7 ^ . 29. Tf7 Xd7(!) T d 8 x d 7 30. De3 — e8~|~ Td7 - d8 31. De8 —e7 Aufgegeben.

44

GESPIELTE PARTIEEN.

demselben Zweck der Verdoppelung vorgezogen. Dem Läufer blieb dann der Rückzug nach f8 offen; auf hö, wohin er jetzt getrieben wird, steht er ziemlich unwirksam. 24. c4 - c5 Ld6 - f4 Nicht gut ist bc, weil es den Weißen von dem rückständigen d-Bauer befreien würde. 25. g 2 - g 3 Lf4-hG 2G. d4 — d5 Tf8-e8 27. c5 — c6 Dd7-d8 28. D b 3 - d 3 Sg6 — e5 29. Sf3 X eö Te7 X e5 30. g 3 - g 4 ( ! ) .... Notwendig, weil Schwarz fO -fö droht. Stellung nach dem 30. Zuge von Weiß.

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30 Te5 X d5 Dies ist ein Fehlzug, aber die jetzt folgende hübsche Kombination von Weiß lag so nahe nicht. Am besten war hier De7, wenngleich wir auch dann noch nach 31. d6, cd 32. Dd6;, Dd6: 33. Sd6:, T e l : 34. Se8:, Te8: 35. T d l (!) (c7-c6 scheitert nur

an einem Zuge, an L g 5 ! ! ) glauben, daß trotz der Überle/genheit um eine Figur die Chancen von Schwarz geringer sind, als die von Weiß. Der Bauer c6 ist sehr stark und wird wahrscheinlich den Läufer kosten, außerdem nimmt der weiße Turm auf d7 eine dominierende Stellung ein. Wir empfehlen die interessante Stellung dem Studium der Schachfreunde. 31. Se4 X f6 (!) Höchst elegant und korrekt! Weiß droht Dh7ifi und Te8 + . 31 Tdö X d3 Auch andere Züge nützen nichts. 32. T e l X e 8 + Dd8 X e8 33. Sf6 X e8 Kh8 - g8 34. Se8 X c7 Td3 - d4 35. S c 7 - e 6 Td4xg4f 36. K g l - hl g7 - g6 37. c6 - c7 Tg4 - c4 38. T f l - d l Kg8 - f7 39. S e 6 - d 8 - | - Aufgegeben. Mit Recht giebt Schwarz auf, denn er hat gegen Sc6 nebst c8D keine Parade mehr.

15. Philidors Verteidigung. Gespielt zu Paris 1858. Herzog K A E L

PAUL

MOBPHY.

V.

BBAUNSCHWEIO

und Graf ISOUAED.

Schwarz. Weiß. e7 — e5 1. e2 - e4 d7 - d « 2. S g l — f8 Dieser Zug kann ganz gut geschehen, er wird aber selten an-

GESPIELTE

gewandt, weil Schwarz durch Einsperrung des Läufers f8 ein etwas beengtes Spiel bekommt. 3. d2 — d4 Die gewöhnlichste Fortsetzung, es geht aber auch 3. Lfl—c4. 3 Lc8 — g4 (?) Nicht gut! Am besten ist eö X d4 etwa mit der Portsetzung: 4. Dd4:, Sc6 5. Lb5, Ld7 6. Lc6:, Lc6: 7. Lgö, Sf6 8. Sc3, Le7 9. 0 - 0 - 0 , 0 - 0 10. T h l . Über 3 , f7—f5 siehe Anhang 24. 4. d 4 X e 5 ( ! ) L g 4 x f 3 Dieser Zug ist notwendig, denn auf 4 , d6 X eö folgt 5. D d 8 + , Kd8: 6. Se5: und Weiß hat einen Bauern gewonnen. 5. D d l X f 3 d6 X eö 6. L f l - c4 Sg8 - f6 7. Df3 — b3 Bedroht f7 und b7. 7 Dd8 — e7 Besser ist jedenfalls, mit Ld6 Rochade und Bauer aufzugeben, um wenigstens die Figuren rasch zu entwickeln. Freilich ist auch dann Weiß bedeutend in Vorteil. 8. S b l — c3 Auf Db7: hätte Schwarz mit Db4-(- den Damentausch erzwungen. 8 c7 — c6 Zur Deckung des Bauern b7. 9. L e i — gö b7 — bö Das schwarze Spiel ist trostlos, eine Figur hemmt die andere, und dabei zieht Weiß immer mehr Hülfstruppen heran. Der Zug b7—bö ist jedoch wiederum nicht der beste, er beschleunigt

45

PARTIEEN.

I nur den Untergang. Besser war jedenfalls h7—h6. | 10. S c 3 x b ö ( ! ) Dieses Opfer ist unter diesen \ Verhältnissen durchaus korrekt. 10 c6-f-b5

11. Lc4xbö-f" Sb8 — d7

12. 0 - 0 - 0 Ta8-d8 Der Springer d7 bedarf der Deckung. 13. T d l X d7 (!) Auf diese Weise kann Weiß ohne Zeitverlust auch noch den Turm hl ins Gefecht führen. 13 Td8 X d7 14. T h l - d l De7-e6 Um dem Turm die Deckung des Springers zuzuführen. Weiß könnte jetzt mit l ö . Lf6:, Df(>:(!) 16. Td7: ebenfalls mit Leichtigkeit gewinnen. Der Amerikaner beschließt aber die Partie in seiner eleganten Weise. Stellung nach dem 14. Zuge.

\ 4*

52

GESPIELTE P A R T I E E N .

2. S b l — c3

nur

Dieser Zug bedeutet eigentlich eine

Vorbereitung

für

f2 — f4,

siehe folgendes Spiel, und ist gut und sicher.

einen

Bauer

für

2

Sb8 - cG

ge-

einen furchtbaren Angriff. 9

d7 — d5

10. L e 4 - g 2 11.

Die beste Antwort, denn jetzt

den

opferten Offizier, aber dafür auch

L c 8 - g4

d2 — d3

Besser ist hier c2—c3, um den

darf f2—f4 nicht geschehen (siehe

Springer abzuhalten, dahingegen

P . 22, Zug 7).

Sb8-c6

würde 11. h2—h3 nichts nützen,

kann auch L c 5 und Sf6 erfolgen.

weil nach L h 5 doch nicht g3—g4

(30.)

folgen darf. 3.

Statt

g 2 — g3

11

Sc6-d4

D i e s e v o n L . PAULSEX o f t an-

12. Sa4 — c3

Lg4-f3

gewandte A r t der Entwickelung

13. Lg2 X f3

Sd4xf3f

ist

14. K e l - f 2

gut

und

sicher.

kann erfolgen.

(31.)

3 4. L f l - g 2 Schwarz

Auch Sf3

zieht

Der

König

muß

Sg8 - e7

würdigerweise kann der Springer

den

möglichst bald mit

Springer

f7 — f5 vor-

gehen zu können. 5. S g l — e2

0 - 0

6. S c 3 - a 4

Lc5Xf2-|-

Yorsichtiger ist jedenfalls L b 6 .

beim Abzug nicht den geringsten Vorteil einheimsen. Stellung nach dem 14. Zuge von Weiß.

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11

Das Opfer hat jedoch ein interSpiel

zur

Folge

und

zwei Bauern und den A n g r i f f ein. 7. K g l X f 2

Besser ist T f l , allerdings wird Tfl

dann

nach fe~[- 9. K g l ,

10. D f l : ,

i

f7 — f5

8. K f 2 - e l

d7 — d5

dem

1

Gegner ein starkes Centrum über-

14 15.

Partie. 9. L g 2 X e4 Jetzt hat

Schwarz

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Hl Wm

Se7 — g 6 ( ! ) Se2 — g l

Was Kg2

8

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lassen müssen, aber der A n g r i f f ist nicht so stürmisch wie in der

«

Elfi i I i

bringt bei der besten Verteidigung

Weiß

unter

Abzugschach stellen, aber merk-

nach e7 (und nicht nach f6), um

essantes

sich

L f 8 - c5

soll

folgt

Weiß

thun?

Sg6-h4-(-

16.

Auf gh

f5 X e4

Sh44 L

und gewinnt in wenigen

....

Zügen.

( A u f 17. K h 3 z. B. folgt

allerdings

h7-h5(!)

18. Sg3, T f 3 und die

GESPIELTE

53

Drohung Dd7 ist nur durch Df3: zu parieren.) 15 S f 3 - d 4 + (!) 16. K f 2 - g 2 Auf K e l würde ebenfalls Sh4 folgen. Sg6-h4f(!) 16 Ein vollständig korrektes Opfer. 17. K g 2 - h 3 Auf 17. g 3 x h 4 würde folgen: 17 , Dh4! 18. Le3, Sc2:(!) 19. De2(!), (Dc2: Dg4=(=) d5-d4 20. S d l , de 21. Se3:, Dg5-|22. Sg4, Tf4 und Schwarz gewinnt. 17 Dd8 — d.7 -j18. Ddl — g4 Auf Kh4: folgt Sf5-f-. 18 Tf8 — f5 (!) Droht h7-h5. 19. Kh3 X h4 g7 — g6 20. Lei - g5 Weiß verteidigt sich bestmöglichst. 20 h7 — h5 21. Dg4 — h3 (!) Auf, Ddl folgt Tg5: 22. Kgö:, D f ö f 23. Kh4, g ö f 24. Kh5:, Kf7 und Hat im nächsten Zuge. 21 Sd4-e6 22. Dh3 — g'2 Der Läufer muß still halten, weil sonst durch g5")~ forciertes Mat in wenigen Zügen folgen würde. 22 c7 — c6 Ein notwendiger Deckungszug. 23. g 3 - g 4 Um dem König Luft zu machen. Auf Sf3 würde Sgö: 24. Sg5:,

Tg5: 25. Kg5:, Df5 + nebst Kf7 entscheiden. 23 Tf5 X g5 24. h2 - h3 Se6 - f4 25. D g 2 - f 3 Sf4xh3 Dieses abermalige Springeropfer ist von entscheidender Wirkung. 26. g4 X h5 Weiß hat keine Rettung mehr. Wird der Springer genommen, so folgt Entweder zweizügiges Mat oder Damen Verlust. In dieser Stellung kündigte Schwarz Mat in sechs Zügen an und übersandte dabei den 26. Zug: 26 Ta8-f8 Auf 27. Dho: folgt T i i f 28. KgÖ:, D e 7 + 29.Kh6, Dg7-f- 30. Kgö, Df6-]- 31. Kli6, g5=|=. Auch Sdö: vermag das Mat nur bis zum 6. Zuge aufzuhalten, alle anderen Züge haben ein schnelleres Mat zur Folge. 20. Wiener Partie. Gespielt zu London 1883. STEINITZ.

TSCHIGOBJX.

Weiß. Schwarz. 1. e2 — e4 e7 — e5 2. Sbl - c3 Sb8 - c6 3. f2 — f4 Wie schon erwähnt, ist dieser Zug nicht zu empfehlen. Häufig geschieht übrigens hier Sgl—f3, worauf nach Sf6 4. Lbö die in der 1. Partie behandelte Variante der spanischen Partie entsteht. 3 e.5 X f4

54 Eigentlich haben wir jetzt schon ein Stück Königsgambit vor uns, siehe Partie 22.. 4. d2 — d4 Eine von S T E I N I T Z früher häufig angewandte Fortsetzung, die ihm im Londoner Turnier 1883 jedoch gründlich verleidet wurde. Sf3 giebt eine ungünstige Variante des Springergambits, siehe Partie 22. 4 Dd8-h4-f5. K e l — e2 Daß diese Eröffnung nicht gesund sein kann, ist einleuchtend. 5 d7 — d5 (!) 6. e4 X d5 Dh4-e7-j7. Ke2 — f2 De7-h4-f8. g 2 - g 3 Besser ist Kf2—e3, um entweder remis durch ewig Schach zu erreichen oder abzuwarten, daß Schwarz von der Wiederholung der Züge abweicht. 8 f4 X g3 9. Kf2 — g2 Unter gegebenen Verhältnissen ist es vielleicht noch am besten h 2 X g 3 zu spielen, um unter Aufgeben des Turmes den Angriff zu erlangen. 9 Lf8 — d6 (!) Dieser Zug wurde zuerst von ENGLISCH in dem erwähnten Turnier gegen S T E I N I T Z mit Erfolg angewandt. 10. D d l - e l f In der Partie gegen E N G L I S C H zog S T E I N I T Z de mit ebenso schlechtem Ausgang. 10 Sc6 — e7

11. h2 X g3 Dh4xd4 Dd4-f6 12. T h l — h4 13. S c 3 - e 4 Df6 — g6 14. L f l - d3 Lc8 - f5 15. Se4xd6-fc7Xd6 16. Ld3 — bö-j- Ke8 — f8 (!) 17. c2 — c4 .... Dieser Zug soll den Bauer dö decken, er schneidet jedoch zu gleicher Zeit den Läufer b5 von der Mitwirkung auf dem Königsflügel ab, was später entscheidenden Nachteil im Gefolge hat. 17 Sg8 — f6 18. Sgl - f3 Lf5 - g4 19. S f 3 - d 4 Se7 — f5(!) 20. Sd4 X f5 Dg6Xf5' 21. Lei — f4 g 7-g5 S t e l l u n g nach dem 21.

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Zuge.

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Eine interessante Stellung. Der 21. Zug von Schwarz war sehr gut; der König erhält das Feld g7 und die Türme treten zu einander in Verbindung. 22. L f 4 x d 6 + Kf8-g7 23. T f 4 X g 4 Wir halten dies nicht für die

GESPIELTE

geeignete Fortsetzung, der Läufer wird zwar beseitigt, aber der Springer nimmt einen bedrohlichen Posten ein. Th2 hätte jedenfalls eine längere Verteidigung gewährt, es führen weder Lf3"j- noch Df3~j~ noch auch T e 8 direkt zu irgend einem entscheidenden Vorteil, während nach diesem Abtausch der Russe seinen gewaltigen Gegner in wenigen Zügen zu Boden schlägt. 23 Sf6Xg4 24. D e l — c3~f" f7 - f6 25. T a l — f l Df5-e4-f26. K g 2 — g l De4-e2 27. T f l — f3 • Die einzige Deckung gegen das auf h2 drohende Mat. 27 Th8 — e8 (!) 28. L b 5 X e 8 Ta8Xe8 Dieser Turm wird im übernächsten Zuge für die Weißen verderbenbringend. 29. Ld6 — c5 Auch andere Züge helfen nichts mehr. 29. .... De2-h2 + 30. K g l - f l Te8 —e2 Aufgegeben.

21. Wiener Partie. Stichpartie um den 2. und 3. Preis. Leipzig 1 8 7 7 . ZUKERTORT.

ANDERSSEN.

Weiß.

Schwarz.

1.

e2-e4 2. Sbl - c3

e7-e5

L f 8 - c5 Diesen Zug pflegte ANDERSSEN

PABTIEEN.

55

gegen die Wiener Partie anzuwenden. 3. f2 — f4 Hier die übliche und korrekte Fortsetzung. d7 — d6 3 e5 X f4 ist natürlich verwerflich, weil d2—d4 mit Angriff auf den Läufer folgen und W e i ß ein starkes Centrum bekommen würde. Dieselbe Position kann auch aus dem abgelehnten Königsgambit: 1. e4, e5 2. f4, L c 5 3. Sc3, d7—d6 entstehen. 4. S g l - f3 Sg8 - fG 5. L f l - c4 Sb8 - c6 Weiß würde seinerseits schlecht daran gethan haben, wenn er den Bauer e5 mit dem Bauer f4 genommen hätte. Schwarz hätte d6 X e5 gezogen und dann für die Dame die freie d-Linie zur Verfügung gehabt, unter Umständen auf h4 auch ein verderbliches Schach bieten können. 6. d2 - d3 Lc8 - g4 Zog der Läufer schon im vorigen Zuge nach g4 (statt Sc6), so konnte 7. fe, de 8. L f 7 4 s Kf7: 9. Se5 + folgen. 7. Sc3 — a4 Ein guter Zug! Der Springer tauscht sich für den Läufer, und Weiß kann dann zur Eochade kommen. 7 Lc5-b6 8. S a 4 x b 6 a7Xb6 9. c2 — c3 .... Mit diesem Zuge will Weiß

56

GESPIELTE

den Springer von d4 abhalten, um den Doppelangriff auf f3 zu vermeiden. Der Springer gelangt aber jetzt nach e5, wo er noch wirksamer steht. Weiß hätte besser gethan, entweder gleich zu rochieren oder h2 — h3 zu ziehen, wodurch er den Läufer zu sofortigem Abtausch genötigt hätte. Denn auf L h 5 ? folgt 10. g4 nebst f5. 9 e5 X f4(!) Dies verschafft Schwarz jetzt die bessere Partie. 10. L e i X f-4 Sf6 — h5 11. L f 4 - e 3 Sc6 — e5 12. 0-0 Se5Xc4(!) Viel stärker als Sf3:, da in dem Falle Weiß wegen seiner starken Mittelbauern besser stand; das Aufreißen der Rochadestellung brachte unter diesen Umständen keine Gefahr mit sich. 13. d3 X c4 Dd8-e7 Schwarz richtet sofort seinen Angriff auf den vereinzelten e-Bauer. 14. D d l — d3 0-0 15. a2 — a3 .... Um den Turm bewegen zu können. 15 Ta8-e8 16. Sf3 - d2 De7 - e5 17. T a l — el f7 - fö 18. D d 3 - d 5 - ( Hier war L d 4 entschieden besser mit der Fortsetzung: De7 19. e4—e5 (nicht ef, wegen D e l : 20. Tel:, T e l 4 1 21. Kf2, Te2 + nebst Sf4 und gewinnt). 18 DeöXdö

PARTIEEN.

Nach dem Damentausch werden die schwarzen 'Bauern auf dem Königsflügel übermächtig. 19. e4Xd5 f5 - f4 20. L e 3 - d 4 Lg4-e2(!) 21. T f l — f2 Le2 — d3 22. T e l - d l Weiß durfte nicht die Türme tauschen, weil dann der andere Turm in sein Spiel eindrang. 22 — g5 Dieser Bauernangriff entscheidet zu Gunsten von Schwarz. 23. b2 — b3 Um den Springer bewegen zu können. 23 g5-g4 24. Sd2 - b l g4 — g3

gl

Stellung nach dem 24. Zuge.

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25. T f 2 - b 2 Auf f2 X g3 würde Schwarz nach fg 26. T f 8 ^ , Kf8: 27. Sd2, Sf4 28. Sf3, Le2 nebst Lf3: durch Vorrücken des h-Bauern ähnlich wie in der Partie gewinnen. 25 Ld3-e2 26. T d l - cl ....

Gespielte P a r t i e e n . Auf T e l folgt Lc4:. Jetzt sind die weißen Figuren nach dem Damenflügel manöveriert und Schwarz hat Zeit gewonnen zur Verdoppelung der Türme in der e-Linie. 26 Tf8-f7 27. S b l - d2 Tf7 - e7 28. Sd2 - f3 Le2 X f3 29. g2 X f3 Te7-e2 30. Tb2 X e2 Te8Xe2 31. h2 X g3 f4 X g3 32. K g l - h l Um den Läufer zur Deckung heranzuziehen. 32 Shö — f 4 33. L d 4 - g l h7 - hö 34. T e l - d l Sf4-h3 Durch diesen Zug wird der T u r m auf der ersten Linie festgebannt. 35. b3 — b4 Kg8-f7 36. a3 - a4 h5 - h4 37. a4 — a5 Sh3 - g5 38. T d l — d3 h4 — h3 39. 13 - f4 Sg5 - e4 40. a5 X b6 c7Xb6(!) Notwendig! Durch 40 , Sf2f würde Schwarz nach 41. Lf2:, gf 42. T f 3 , T e l - j - 43. K h 2 , f l D 44. T f l : , T f l : , bc den Gewinn aus der Hand geben. 41. T d 3 — e3 Se4-f2-j42. L g l X f2 g3xf2 Aufgegeben. Diese ganze Partie ist von Axdebssen musterhaft geführt worden. Man beachte namentlich das Spiel mit den kleinen Figuren; man kann aus diesem Beispiel ersehen, daß auch ohne

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Damen die Partie sich noch interessant gestalten kann.

Das Königsgambit. Alle Spiele mit der Eröffnung1. e2 — e4 e7 — e5

2. f2 — f4 faßt man unter dem Namen „Königsgambit" zusammen. Der Zug 2. f2 —f4 hat den Zweck, den Bauer eö nach f4 zu bringen, um für die eigenen Bauern das Centrum zu gewinnen. Es ist dies Gambit also ein neuer Versuch .der Centrumsbildung; die ersten Versuche dieser Art haben wir im Giuoco piano und Evansgambit kennen gelernt. W i r wollen im voraus bemerken, daß die Bildung des Centrums dem Weißen bei angenommenem Gambit immer gelingt, daß er aber andere Nachteile dafür in den Kauf nehmen muß, die wir bei den folgenden Partieen an Ort und Stelle näher erörtern werden.

22. Gemeines Springergambit. Gespielt zu Berlin 1881. T s c h i g o r i n . Dr. Schmid. Weiß. Schwarz. 1. e2-e4 e7 - e5 2. f2 — f4 c5Xf4 Schwarz kann das Gambit auch mit Lc5 ablehnen (siehe vorige Partie) oder auch mit d7— dö 3. e4 X d5, eö—e4 ein Gegengambit geben, siehe Partie 29. 3. S g l - f3 ....

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GESPIELTE

Man kann das Königsgambit in zwei Hauptgruppen einteilen, in das Springergambit und in das \ Läufergambit, je nachdem im 3. Zuge Sf3 oder Lc4 geschieht. Durch Sf3 deckt sich Weiß gegen Dh4-(-, dennoch ist man ; geneigt, dem Zuge 3. Lc4, der das Schach nicht hindert, den ' Vorzug zu geben, wie später I näher begründet werden soll. j g7-g5(!) 3 Zur Deckung des Gambitbauern f4. Uber Le7 siehe das Gambit des Cunningham. (53.) 4. L f l — c4 Außerdem kommt an dieser Stelle noch h2—h4 in Betracht, ein Zug, der das Kieseritzkigambit einleitet, siehe Partie 25. 4 Lf8 — g7 Notwendig — wenn man nicht g5—g4 ziehen will — um nach . 5. h2—h4 mit h7-hG fortfahren ' zu können, was die Deckung des Turmes zur Voraussetzung hat. Außerdem steht der Läufer hier gut zum Schutze des Königs nach der Rochade und angreifend nach der Richtung von d4. Übrigens wird neuerdings der Zug g5—g4 für besser gehalten. Siehe Partie 23. 5. d 2 - d 4 (32.) d7 — d6 Hier ist Sb8—c6 ebenfalls ein guter Zug. 6. 0-0 h7 — h6 7. c 2 - c 3 Sg8-e7 j Es sollte zuvörderst Sb8—c6 , geschehen. Ganz schlecht wäre • Lc8—g4 wegen Ddl—b3. Der

PARTIEEN.

Zug 7. c2—c3 ist in dieser Eröffnung für Weiß sehr / wichtig, da er außerdem den Bauer d4 deckt. Jetzt wird es auch klar, warum in der Wiener Partie nach (1. ei, e5 2. Sc3, Sc6) 3. f2—f4 keine gute Fortsetzung ist, denn bei der Stellung des Springers auf c3 kann c2 — e3 nicht erfolgen, außerdem ist der im voraus geschehene Zug Sc6 für die Verteidigung von wesentlichem Nutzen. 8.

g

2-g3

Um die schwarze Bauernkette zu sprengen und dem eingesperrten Damenläufer einen Ausgang zu gewähren. 8. .... g5 — g4 (!) 9. Sf3 - h4 f4 - f3 Es muß dem Schwarzen vor allem daran liegen, die f-Linie durch seine Bauern gesperrt zu halten, weil sonst der Turm f l nach f7 hin verderblich wirkt. Die schwarzen Flügel b a u e r n b i l d e n im S p r i n g e r gambit meistens eine mehr als a u s r e i c h e n d e E n t s c h ä d i g u n g f ü r das w e i ß e Cent r u m . Im Läufergambit wird es dem Weißen gewöhnlich leichter gelingen diese Phalanx zu brechen, wie wir später sehen werden. 10. Sbl — a3 Vielleicht konnte Weiß auch 10. Sf3:, gf 11. Df3:, 0 - 0 12. L f 7 4 s Kh7 13. Dh5 spielen, er erhält für den geopferten Offizier auf jeden Fall einen starken Angriff.

GESPIELTE PABTIEEN.

10

Stellung nach dem 20. Zuge.

0 - 0

11. L e i — f4 Sb8 — c6 12. h2 — h 3 Ein zweiter Versuch zur Sprengung der Bauern. 12 Sc6-a5 Dieser Zug verliert zu viel Zeit, besser war h6 —h5, und dann so bald wie möglich d6—d5. 13. D d l — d2 Sa5Xc4 14. Sa3 X c4 h6-h5 15. L f 4 - h 6 Um den Königsläufer, der eine starke Stütze des schwarzen Königs bildet, durch Abtausch zu entfernen. 15 Se7-g6 Dieser Zug sieht gut aus, ist aber schwach, der Springer kommt im 17. Zuge auf gar zu schlechte Felder. Besser war 15 , f7—f6. 16. Sh4 — f5 (!) L c 8 x f 5 W i e leicht ersichtlich erzwungen ! 17. e4xf5 Sg6-h8 Der Springer darf nicht nach e7 zurück wegen 18. Lg7:, Kg7: 19. Dg5 + . 18. L h 6 X g 7 Kg8Xg7 19. h 3 X g 4 h5Xg4 20. Dd2 - i4 Tf8 - g8 Auch andere Züge helfen nichts mehr. (S. Diagramm.) 21. T a l — e l .... Um dem feindlichen König von vornherein den W e g über die e-Linie zu versperren. 21 Kg7 — h7

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22. K g l — f2 Der weiße Königsturm droht jetzt ein verderbliches Schach. 22 T g 8 - g5 Zur Abwehr gegen Till nebst DhG4=. 23. T f l — h l -(- Kh7 — g7 "• Auf Kg8 würde 24. ThG, f 7 f6(!) (sonst Verdoppelung der Türme in der h-Linie) 25. Te6, Sf7 26. Th6 X f6 mit Gewinn für W e i ß folgen. Auf den gewählten Königszug erhält der Busse Gelegenheit, die Partie elegant zu schließen. 24. f 5 - f 6 + (!) Kg7 — g6 Auf Df6: folgt Th7-(- nebst Th6-(- und gewinnt die Dame. 25. T h l — h7 (!) D d 8 x f 6 Auf Kh7: folgt 26. Dg5:, Sg6 2 7 . T h l - ) - , Kg8 28. T h 8 f , Kh8: 29. Dh6-(-, Kg8 30. D g - 7 ^ . 26. T h 7 - h 6 f K g 6 x h 6 27. D f 4 x f C f Sh8 — gG 28. T e l - h l Aufgegeben.

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Gespielte Partieen. 23. M u z i o - G a m b i t . Gespielt zu Berlin 1881.

Wixaweb.

WlTTEK.

Weiß. Schwarz. e7 — eö 1. e2 — e4 e5 X f 4 2. f2 - f4 g7 - g 5 3. S g l — f3 gö - gl 4. L f l — c4 Dieser Zug wurde früher verworfen, weil man den Angriff, den die Weißen durch das nun folgende Opfer erlangen, für unwiderstehlich hielt. Zx-KEKTORT hat zuerst nachgewiesen, daß dies nicht der Fall. E r hat viele, noch heute gültige Varianten aufgestellt, die für die Verteidigung günstig sind. 5. 0 - 0 .... Wenn man einmal opfern will, ist dies der stärkste Zug, nicht so gut ist Sc3. Man kann übrigens jetzt noch durch Se5 das Figuren- i opfer vermeiden. Siehe Partie 24. 5 g4 X f3 6. Ddl X f3 Dd8 — f6 (!) Am besten. Schwarz droht jetzt Dd4-(- nebst Dc4:. Auf 6 , De7 folgt d2—d4. 7. il2 — d3 Dies ist nicht die gewöhnliche Fortsetzung, die in Z u k e r t o k t s Varianten behandelt wird. Dort setzt Weiß mit 7. e 4 - e 5 , DfG X e5 8. cl2—d3, L f 8 - h 6 9. L c l - d 2 , S g 8 - e 7 10. Sbl—c3, S b 8 - c 6 11. ! T a l — e l , Df5 (!) etc. die Partie I fort. Näheres siehe Anhang 33. j Auf 7. c2—c3 folgt am besten: 7 , Sc6 8. cl2—d4, S c 6 x d 4 9. L c 4 x f 7 - f - , D f G x f 7 10. c 3 x

d4, L f 8 - h 6 11. Sbl—c3, S g 8 e7 u. s. w. / 7 Lf8 — h6 8. S b l — c3 Sg8-e7 9. L e i x f4 Df6 X f4 (!) Dies ist zwingender, als Lh6 Xf4. 10. L c 4 X f7~t" Ke8 — d8 Den Läufer darf Schwarz wegen Dh5-j- natürlich nicht nehmen. 11. Df3 X f4 Lh6xf4 12. T f l X f4 Weiß hat für den geopferten Offizier jetzt zwei Bauern erobert, außerdem ist der Gegner in der Entwickelung weit zurück. Bei dem nun folgenden Spiel der kleinen Offiziere weiß man nicht, ob man mehr die Erfindungsgabe des Führers der Weißen im Ersinnen neuer Angriffe, oder die Euhe seines zähen Gegners in der Abwehr bewundern soll. 12 Sb8 — c6 13. T a l — f l d7 — d6 14. h2 — h3 Notwendig wegen der Drohung S c 6 - e 5 15. L b 3 , S e 7 - g 6 16. Tf4-f2, Se5-g4. 14 Sc6-e5 15. L f 7 - b 3 Se5-g6 16. T f 4 - f 7 Lc8-d7 17. d3 — d4 Se7 — c6 18. Sc3 — e2 Sc6-a5 19. S e 2 - g 3 Sa5xb3 Nach dem Abtausch des Läufers sind die Chancen der Schwarzen sehr gestiegen, aber man wird sehen, daß die beiden Türme und der Springer der Verteidigung noch viel zu schaffen machen.

GESPIELTE PAKTIEEN.

(31

32. T f 7 X d7~t" K d 8 — c8 20. a2 X b 3 L d 7 - e8! 33. S g 8 - f 6 Se6Xg7 21. T f 7 — g7 Sg6-f8 34. T d 7 X g7 22. T f l — f6 a7 —a5(!) • Schwarz hat jetzt die Qualität Dieser Zug, durch den der T a 8 in Thätigkeit kommt, er- f ü r einen Bauer und muß bei möglicht eine ausreichende Ver- der günstigen Stellung seines Turmes gewinnen. teidigung. 34 Te4 - e2 23. Sg3 - e2 a 5 - a4 35. S f 6 x h 7 Te2xb2 24. b 3 X a4 Ta8Xa4 36. h 3 — h 4 .... 25. Se2 — f4 W i r halten hier Sf6 nebst T g 3 Droht Tf8: nebst S e ß ^ - . (auf Tc2) f ü r stärker. 25 K d 8 - c8 36 T b 2 — c2 26. c2 — c3 Ta4-al-f27. K g l — h 2 Tal — el 37. h 4 — h 5 Tc2 X c3 28. Sf4 - d 5 L e 8 - d7 38. Sh7 - f6 Tc3-d3 39. T g 7 - g 8 + •••• 29. T f 6 - f7 T e l X e4 Auf d4 —d5 würde Td5: 40. 30. Sd5 — e7-f~ Sdö:, T h 5 ^ nebst Td5: folgen. Stellung nach dem 30. Zuge von Weiß. 39 T h 8 X gS 40. Sf6 X g8 T d 3 X d4 I Der Gewinn für Schwarz ist i j e t z t ausgesprochen. 41. K h 2 - g 3 Td4 — d l I i 42. K g 3 - g 4 Kc8-d7 ümm 43. K g 4 - g 5 Kd7-e6 1 1 I I 44. Sg8 — h6 1 I g Auf K g 6 folgt natürlich T g l . H HS 44 c7 — c5 llll 1 1 45. g2 — g4 c5 — c4 V-0W I I 46. Sh6 - fö c4 — c3 IIS 47. Sfö - e3 d6 — d 5 Hübsch gespielt. Auf 48. S d l : K c 8 — d8 (!) 30 F ü r den ersten Augenblick rückt der c-Bauer unauflialtsam sieht Kc8—b8 besser aus, W e i ß in die Dame. würde jedoch dann durch 31. 48. K g 5 - g 6 c!5 — d4 Sg8!, Se6 32. Sf6, Sg7': 33. Se4: 49. Se3 X d l c3 - c2 die F i g u r zurückgewinnen. 50. S d l - f2 c2 — c l D 31. S e 7 - g 8 und Schwarz gewinnt. Eine hübsche Stellung! 31 Sf8 — e6 (!) Der allein rettende Z u g !



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GESPIELTE PARTIEEN.

24. Salvio-Gambit. Gespielt zu Wien 1882. STEIKITZ.

TSCHIGORIN.

Weiß. Schwarz. 1. e 2 - e 4 e7-e5 2. f2 - f4 e5 X f i 3. S g l — f3 g7-gö 4. L f l — c4 g5-g4 5. S13 - e5 .... W i e schon in voriger Partie erwähnt, kommt außer 0—0 (über Lf7 4 1 siehe Anhang 35) nur noch dieser Zug in Frage. 5 Pd8 — h4-jDie beste Fortsetzung! Man darf übrigens die Vorteile dieses Damenschachs nicht überschätzen. Weiß wird oft Gelegenheit haben, die schwarze Dalne mit seinen kleinen Figuren zu bedrängen. 6. K e l - f l Sg8 — h6 (!) Die beste Fortsetzung! Nicht so gut ist Sf6, ebenfalls von S A L V I O herrührend, doch kann auch gleich f4—f3 (Gambit des COCHBANE)(3