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German Pages 555 Year 2008
D I E ALTTÜRKISCHEN INSCHRIFTEN DER M O N G O L E I
Die Alttürkischen Inschriften der Mongolei
WILHELM RADLOFF
VOLUME 2
ig GORGIAS PRESS
2008
First Gorgias Press Edition, 2008
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VORWORT. Die liier veröffentlichte Untersuchung «der alttürkischen Inschriften der Mongolei» *) ist das Resultat meiner iin L a u f e des vorigen J a h r e s fortgesetzten Studieen auf diesem Gebiete. Ich hatte das Glück bei dieser meiner Arbeit auch die eingehenden Untersuchungen der Inschriften von Prof. Villi. T h o m s e n und B a n g benutzen zu können und hoffe, dass es mir jetzt gelungen ist, das Verstiindniss dieser schwierigen Texte so weit gefördert zu haben, dass nur noch einzelne nebensächliche Umstände in F r a g e kommen können. An eine Revision meiner früheren Ucbersetzung habe ich mich erst nach Beendigung einer grammatischen Untersuchung, des durch die Inschriften überlieferten Sprachmaterials, gemacht, da diese allein das richtige Verständniss schwieriger Stellen ermöglichte.
Die endgültige
Feststellung
des Textes in der dritten L i e f e r u n g des «Atlas der Alterthümer der Mongolei», mein tieferes Eindringen in das Verständniss der l'honetik der alten Mitteltürken und der Umstand, dass T h o m s e n
und B a n g es f ü r nöthig
befunden haben, sich nicht damit zu begnügen, die ihrer Ansicht nach fehlerhaften Stellen meiner Uebersetzung zu verbessern, sondern ganz neue Ucbersetzungen zu liefern, in denen viele ganz fraglos von mir richtig übersetzte Stellen fehlerhaft wiedergegeben sind, haben mich gezwungen, ausser einer neuen Transscription des Textes eine abermalige Uebersetzung beider Inschriften von Koscho-Zaidam zu veröffentlichen. Auch bei dieser neuen Bearbeitung haben die Herren B a r t h o l d
und M e l i o r a n s k i
theilgcnoin-
men, wofür ich ihnen meinen besten Dank sage. Ich kann jetzt hoffen, dass meine neue Transscription und Uebersetzung eine feste Grundlage f ü r kiinf1) Ich halte die B e z e i c h n u n g «alttürkische Inschriften der Mongolei» f ü r vollkommen ausreichend und j e d e V e r w e c h s l u n g ausschliesseml. W i l l man auch andere ftltere S c h r i f t d e n k miller als «alttürkisch» bezeichnen, so gebrauche man A u s d r ü c k e wie «altosttürkisch» (das Kudatku-Bilik), «altwesttflrkisch» (der Codex Coinanicus), «altsüdtürkisch» (die Seldshukischen Verse), oder ist der Dialekt nicht genau ausgeprägt, so begnüge man sich mit der Bezeichnung «alttürkisch» (das Gedicht von J o s e p h und Suleicha). Der A u s d r u c k «kök-türkisch» ist ganz unpassend. Der Chan nennt die T ü r k e n im A l l g e m e i n e n «k5k-türk» im Gegensätze zu den anderen Völkern. Seine eigenen T ü r k e n , deren S p r a c h e offenbar die I n s c h r i f t e n wiedergeben nennt er einfach « T ü r k » oder « T ü r k des Ütllkiln-Bergwaldes». W i l l man also durchaus eine Benennung der alten T ü r k e n aus den Inschrifien einführen, so wilre es am B e s t e n «ÜtükftnTllrken» anzuwenden. D a dieser A u s d r u c k aber zu eng ist und nicht die V e r f a s s e r der J e n i s sci-Inschriftcn einschliesst, so halte ich meine Bezeichnung «AlttUrken der Mongolei» f ü r zweckentsprechender.
IT
tige Untersuchungen der Denkmäler bieten und fernere neue Uebersetzungen unnütz machen. Leider kann ich von dieser meiner Arbeit nicht wie Herr T h o m s e n sagen, dass sie von den Untersuchungen anderer Gelehrten unabhängig ist, ich habe es nicht verstanden mich von dem Einflüsse mir vorliegender fremder Ansichten zu emaneipiren. Um meine Ansicht über das Gebotene klar darzulegen, habe ich alles mir Zweifelhafte in der Uebersetzung cursiv gedruckt und in Anmerkungen mehrfach andere mir möglich scheinende Uebersetzungen angeführt. Die Uebersetzung ist eine nach Möglichkeit wörtliche, oder wenigstens genau dem Wortlaute des Textes entsprechende. Die dem Texte voranstellende grammatische Skizze hat nicht nur den Zweck meine Uebersetzung zu begründen, sondern in ihr ist auch der Versuch gemacht, eine Grundlage für das Verständniss der grammatischen Entwicklung der Türksprachen überhaupt zu gewinnen. An die Texte schliesst sich eine Anzahl von Verbesserungen zu den schon herausgegebenen übrigen Inschriften an, und zuletzt folgt ein Glossar, in dem sich alle nöthigen Hinweise auf eine frühere Besprechung der einzelnen Wörter finden und ausserdem meine jetzige Ansicht klargelegt wird. Der Leser findet in ihm also nicht nur eine Zusammenstellung des gesammten Sprachmaterials der Inschriften, sondern er kann auch genau verfolgen, wie ich allmählich in das Verständniss desselben eingedrungen bin. Ich habe auch jetzt absichtlich vermieden, mich in geschichtliche Erörterungen einzulassen, da ich keinen rechten Nutzen darin sehe, langst bekannte und veröffentlichte Thatsachen von Neuem compilatorisch zusammenzustellen. Nur der kann das geschichtliche Verständniss dieser so dunklen Zeitperiode fördern, der unbekannte Quellen zu benutzen vermag. Herr B a r t h o l d hat die Güte gehabt, diese schwierige Aufgabe zu übernehmen und seine Abhandlung giebt ein klares Bild von der geschichtlichen Wichtigkeit der Inschriften. Wenn in einzelnen wenigen Punkten die Auffassung B a r t h o l d s von der meinigen abweicht, so sind es rein sprachliche Gründe, die mich veranlasst haben, bei meiner Auffassung zu verharren, und der Leser wird diese Gründe leicht in meiner grammatischen Skizze mit Hülfe des Glossars auffinden. Da nicht Eitelkeit und Rechthaberei, sondern der Wunsch nach Wahrheit mich zu einem wiederholten Studium der «altlürkischen Inschriften der Mongolei» veranlasst haben, habe ich mich jeder Polemik, die den Leser nur ermüden würde, und jeder persönlichen Kritik enthalten') und überlasse es dem Leser, sich über die Richtigkeit meiner Ansicht ein Urtheil zu bilden.
1) llci den u n w i s s e n s c h a f t l i c h e n V e r g l e i c h e n mit verwandten S'iirachcn tllrkischer W u r z e l n ist mir s o l c h e S c l h s t e n t h a l t u n g uicht l e i c h t geworden.
zur K l a r l e g t i n g
Inhalts - Verzeiclmiss. Seite. . Gramnuitisclio
S l d z s e e 29 ,
- M
K a ai
8 2fi
> >
.
(Heb. 7) aiiAa, ^ ^ (K 7 , 1 7 — 7 , 2 2 , X 4 1 , u ) . Die Schreibungen ^HM^T) D4"i sind offenbar unbeabsichtigte phonetische Schreibungen, da anstatt ihrer durchgängig
P , «f
geschrieben wird.
scheint aber durchgängig in dieser Form,
Die Silbe
a3'
s C EJû' g t
b 1 î»
^
i
TO g o a. ^ P
^ H'
-
•S'
S'
H'
!
s. w g s tï* »
7
f
| f
) f ¥ Y (K. I 4) f ü r r t T Y Y a s ' »
(K 7,2) ,lin
für r l ' D Y H
. ) f t W
(K-
1 5
(X 7,10) k a p n i u ,
) för r P M f H 6 a I ' M i »
sind also unzweifelhaft als f e h l e r h a f t zu bezeichnen. 4. D i e V o k a l e 0, y. Ich h a b e schon d a r a u f a u f m e r k s a m g e m a c h t , dass n u r d e r V e r g l e i c h mit den Vokalen d e r h e u t e gesprochenen T ü r k d i a l e k t e uns veranlassen k a n n , 1) Mit p.* b c z c i c h n c t die S e i t e n z a h l der « A l t t a r k i s c h e n I n s c h r i f t e n » , p. o h n e Stern die Seitenzahl dieser n e u e n F o l g e . 1*
W. RA IM. O F F ,
10
das A u f t r e t e n dieser beiden Vokale in den Stammsilben, anzunehmen,
dass
aber die alttiirkische Schrift durchaus keinen A n h a l t s p u n k t f ü r diese H y p o these bietet. a) Das Zeichen
kann n u r in der Stammsilbe durch die l a b i o g u t t u -
ralen Vokale o und y wiedergeben werden,
y wird im A n - , I n - und Aus-
laute der Stammsilbe stets geschrieben, z. B. j y ^ «T.v3,
Hm ywv,
J«-',
y*mx H ^ h i
.vi" 1 '')
TOI.,
Opak,
jypr,
60.1, } ¿ öy,
ogyj,
rypyk, J
ou, [ ' ^ P ,
^ cjö,
f
^
4h\ M ,
HttYW
(5y/iyii.
b) D e r Konsonant 4 , für yj t r i t t nur dann auf, wenn vor oder nach demselben ein 0, y stellt. Beginnt ein W o r t mit I n l a u t ausgelassan werden. 4 ^ 4 id jok, m i t ( K b 6.2) TokMAH.
Ul,
so kann 0, y als A n - und
d ykyn, ^ 4 - (Ch. T. V I I . 4 , i ) kyT,
D e r Ausfall des y im Inlaute der Stammsilbe niuss sonst als eine fehlerhafte Schreibweise b e t r a c h t e t werden, z. B. (K 2,2), » Y D t
(K 11,19) statt
(X 3,ig) fiy.iyi| =
Toigyii (K. 111,23), ) D i H J D
10,8) j0J!.vknjHH, ) Y M H (X 37,3) statt
^ J M («E
kypgan (?).
c) Das y , welches durch L a b i a l - A t t r a k t i o n der Stammsilbe erzeugt wird, bleibt gewöhnlich unbezeichnet.
Dass aber diese A t t r a k t i o n auch im
Alttürkisclien wirksam war, beweist uns das vereinzelt a u f t r e t e n d e y, z. B . (X 34,5),
(Xa 9,,3),
(K 20,8) kyii'iyjyg,
,\*>lt
(Ka 3,20) Tokys,
(K 14,12) öyjiyn, wühlend sonst
schrieben wird:
(Ui, d. G) Toycyk,
ge-
(Ui, e. 0) 6o.uy,
(Ui, c. 9) koitvriiMak. d) Die Schreibung des y = y in den Aflixsilben oder die A n w e n d u n g des J . zur Andeuttiug dieses Vokals i s t unbedingt gefordert, wenn dieser Vokal ein dem Affixe eigentliiimliclicr, nicht durch die Vokalharmonie veranlasster ist.
cnkMiiy,
aai.ipi.uy, ^ D J T Y P j a i j i . u a j y ,
niki.myp, ) { > J a.iyp, knij.iiMn.ijk, 4 - t t H J ki.i.ni,uiAyk,
nprypi.iu, (»ap^yk,
*V'"!).VP,
kou/ivk,
yiwyk,
Go.iMa:iyii.
5. D i e V o k a l e ö, y . Die Anwendung des Vokalzeiclicns f i fiir ö, y ist genau dieselbe, wie die des y . n.) JM kann n u r in der Stammsilbe durch ö und y wiedergegeben werden.
|M muss im An-, Iii- und Auslaute der Stammsilbe stets geschrieben
werde,., z. B.
V öi;yu,
r|l|£|V
rl'Af M«, AN v", W 1
r l ' W l
b)
Hfl
••y »> 4 ' M
ö . c y . , Y P öl, ^ ¡ i 03,
yrya,
'«'>«> rt'R «9«, H'H jy», ItTNh ™pr,
( ^ A N I cy'iyr, f t f *
fiöpi,
tritt in demselben Verhältnisse zu fJ auf, wie
cy.
zu y , dabei kann
11
DIE ALTTÜRKISCIIEN INSCHRIFTEN DER MONGOLEI.
f l bei ß im An- und Inlaute ausfallen, z. B. f j ^ f öKyn, t f öKym. Der Ausfall des
«yn,
in der Stammsilbe ist eine selten auftretende feh-
lerhafte Schreibweise, z. 13. ^
(A2,a) Kyii, M ^ A Y ^ (Ch.T. 1,3,2) Kyhyp.
c) In Aflixsilben mit engen Vokalen wird das durch Vokalattraktion erzeugte JJ y oft nicht ausgedrückt, es tritt aber viel öfter auf, als in diesem Falle
z. B. ^ ¡ i j ^
y-.yn und
'i-öp^-r ""(1 >öp-yr; (X 13,18), f ^ H ?
T f W
rl'NTNIl
«ötfP und
'''öpyu; r l ' I H T ß l t
(K 2,13), t ^ T O
TI(R; 'i«PJcin;
(K 18,13) jyKyiwyp.
d) In Affixsilben, denen der labiale Vokal eigenthiimlich ist, inuss fJ gesetzt werden, oder wenigstens durch ^ angedeutet werden, z. B. «¡>7P, N T M |iilpy> T N T a#i>, M W M Y F I cy'iyy, l i X f r Y r * 6 i \ m f K , | ; x £ T R T K
y , ßx£h
Tä
W W, I W ? M , KOpMa^i«, W h f l % eap-
w|!-
Es ist nur ein Wort, wo
nicht mit dem Vokal f l zu stehen scheint,
sow
iiälinilich f l T N I l )
o h l , wie auch Herr T h o m s e n durch rypn
wiedergegeben haben. Diese "Wiedergabe ist nur auf die jetzige Aussprache dieses Wortes und auf die chinesische Transscription des Wortes Tu-ktie gegründet, es ist aber nicht ausgeschlossen, dass dieses W o r t dennoch rypyit ausgesprochen worden ist.
2. Diphthonge. Nach unseren Inschriften zu schliessen, kannte das Alttiirkischc nur I-l)iphthonge. Aus den Texten sind nur folgende Diphthonge nachweisbar: ai — p ai, D J 6ai, ^ Y f A Mi.iyai, o« — 3 h l J» —
k(,i
kbirai;
;
kyn«iyi, i|yD>- y'syp-
Ich glaube aber, dass - J - ^ f meist i.iijiyk zu lesen ist. Vielleicht ist auch das öfter auftretende »j^lt Tüi'l und nicht Tiijifj zu lesen. T h o m s e n ' s Lesung tiijän ist unmöglich.
3. Die Vokalharmonie. Was die Stärke der Attraktion der Stammvokale auf die Vokale der Aflixsilben betrifft, so scheint das Alttürkische
ungefähr auf demselben
Standpunkte zu stehen, wie die heutigen Süddialekte. 1. Die Palatalattraktion ist auf das strengste durchgeführt und zu einem die Sprachbildung beherrschendem Gesetze geworden. Das Gesetz,
12
W. RAD Ii OFF,
dass in einem Worte nur gutturale oder nur palatale Vokale auftreten können, war so in das Sprachgefühl der alten Türken eingedrungen, dass sie, um dasselbe dem Auge in der Schrift anschaulich zu machen, ein allein dem Alttttrkischen eigenthümliches doppeltes Konsonanteusysteni einführten, das jeden Zweifel ausschloss, ob ein Wort gutturale oder palatale Vokale enthielt. 2. Die Labialattraktion war viel schwächer und wirkte nur auf die engen Vokale der Affixsilben. Dass diese Wirkung wirklich stattfand, beweisen die bei Gelegenheit der labialen Vokale (4, c und 5, c) angeführten Beispiele.
Ueber die Grenzen dieser Einwirkung ein anschauliches Bild zu
geben, sind wir nicht im Stande, da die engen Vokale der Affixsilben ineist nicht geschrieben werden, sie scheint sich aber unbedingt bis auf die geschlossene dritte Silbe des Wortes erstreckt zu haben, dies beweist uns das Wort
ty^'W!}-
Gemäss diesen beiden Gesetzen folgen in alttürkischen Wörtern: auf den Vokal a in der nächsten Silbe a, m (y) »
»
ä
»
»
»
ä, i (y)
»
»
bi
»
»
»
a, i.i (y)
»
»
i
»
»
»
ä, i (y)
»
»
o
»
»
»
a, y (i>i)
»
»
ö
»
»
»
ä, y (i)
»
i)
y
»
»
»
a, y (i.i)
»
»
y
»
»
»
ä, y (i).
Wir treffen daher iu den Affixsilben einen bestimmt geregelten Vokalwechsel. 1. Affixe mit weiten Vokalen zeigen einen doppelten Vokalwechsel a, ft: J^l £
.J^fc iiß-Kil
ar-ka
« T r U H j'-'J'-ka i r l D H $ TaJiyi-ka
f W T * G i 3 i 'l ä ^ ^ x r * iu-Kit
ßyAyn-ka kwroi-Aii
fi\ > 03-a U> JA-a l
i x T ? jup-Aft W h T i K i l s T T N I cyp ä.
Denselben Wcchsel müssen wir auch da annehmen, wo der Vokal gewöhnlich nicht bezeichnet ist, also auch bei den Affixen Jiap (läp), j a (Iii): H J D ^ H kyniyi-.iap 4 - # j ) Y f l kagan-.iaAj'k, vergl.
m
m
v
( k 4,23).
6ät-läp
liXYYr
äl-läAyi-D¥cJ ö a u m - j y
jiT-jP
M Y N
i ' y , py: W W u r m
> H Y D ja8-py
.iiip-isipy iim-py.
yp, 1rT F T
»p-yp
T f x ^ r
äli
HM
A-yp
i w r *
"'-yp
H > D ¥ D ja»ia-jyp
An Stelle des > tritt f auf in (Atsch, b 3,2);
ganz
T r t > Y D ( K a 5,21) statt
fȊp-yp
H>DJ4-D(Jen.)jokja-jyP. (K 10,17) =
unregelinässig
H >H^YD-
Ayk, AyK: 4 - # J ) Y H I^ijaiua-Ayk
I W f
I M X J M
IHtTN*
4 M V
litrjii.iHMa-^yk
y-ryk
R
Köpniil-Äyic
B x r h Tär-AyK.
4 . Affixe (Apposita), die ihren Yokal nicht dem Vokale des Stammwortes unterordnen. a) Mit weitem Vokale: £H T f t r — k o i - i a r ,
w
r
p*
b) Mit engem Vokale. Zu diesen Affixen gehört meiner Ansicht nach das l'ronoiuinalaffix der dritten Person, welches gewiss in den verschiedenen Kasus folgendcruiaasscn gesprochen wurde: f i n
Acc. ci
in
Dat. ^ - I f ii|ä
r t ^ i du
^ r n r i «qn
lustr.
t t
f J* in i
T
Abi. i
«
T
iiutt ^
N
ci,,ra
-
Siehe die betrciTenden Beispiele auf p. 9. Ebendaselbst haben wir schon darauf aufmerksam gcinacht, dass in einzelnen Fällen ) statt
nach dem I'ersonalaffix der dritten Person auf-
tritt, und dass dies als eine uugenaue fehlerhafte Schreibweise, die durch die
15
DIR AliTTÜKKISCHEN INSCHRIFTEN DER MONflOI.EI.
Schreibung des vorhergehenden Konsonanten veranlasst ist, aufzufassen ist. Vielleicht ist aber das in den Jcnissei-Inschriften (Atsch, a. 1,4) jauiMiira und
l^E.
a
-
auftretende
JÄ)ND
ogpyirra auch als d u r c h
Dialektverschiedenheit veranlasst zu erklären. Die E n d u n g der ersten Person des Imperativs r P f J ) deutet auch darauf hin, dass das in ihr auftretende f nicht dein Vokale m entspricht. Ich glaube, dass liier ein langer Vokal I zu sprechen ist, der j a in den Ostdialekten als mittlerer Vokal betrachtet wird, und sowohl mit gutturalen, wie auch mit jtalatalen Vokalen in demselben Worte auftreten kann. Ist diese meine A n nahme richtig,so wäre i J ' f D ^ f
4.
MiujbiTajiii,
tf'fDif^f
i>m»iajiii
zu lesen.
Die Konsonanten.
In der auf p. 2* angefühl ten Konsonantentabelle habe ich eine allgemeine Uebersicht der Konsonanten und ihr Verhältniss zu den bei ihnen auftretenden Vokalen angegeben. Dieses Verhältniss habe ich auch in meiner Untersuchung der Vokalisation des alttürkischen Dialektes zu Grunde gelegt. Im Folgenden werde ich daher n u r den W e r t h , d. h. die Aussprache der Konsonantenzeichen in Betracht ziehen, und zwar in vier Gruppen, j e nach dem Orte, wo sie im Ansatzrohre erzeugt werden. 1. E x p l o s i v l a u t e d e r h i n t e r e n Z u n g e ( G u t t u r a l e ) . Z u r Bezeichnung der Gutturale bietet das alttiirkisehc Alphabet sieben Zeichen:
4_, < J ,
(X 3 , n ) ,
ß, y , ('
2 i (Ka 1 »,- H lK 7,9),
n
> ), W M
(
x
11
3
> °) ersehen wir, dass
ein und denselben L a u t bezeichnen, nur mit dem Unterschiede, dass allen Vokalen a u f t r i t t ,
mit den Vokalen o, y und äiu-6aji,ik hin, der im Alttürkischen < J | \ J < J | $ geschrieben wird. Schwieriger ist die Bestimmung des L a u t w e r t h e s des dritten labialen •"(, er t r i t t vornehmlich im Auslaute auf, und zwar am häufigsten in der E n d u n g des G e r u n diums, welches in allen Dialekten auf 11 endigt, z. ß . Ki
uipiu, m y a g p i . m , " I J ^ t J ßojyii, Beispielen ersehen wir, dass
W">
Kälin, " l ' Y f - l T P y " - Aus diesen
sowohl mit gutturalen wie auch mit palatalen
Vokalen a u f t r i t t . Wenn icli nach dem Vorgänge T h o t n s e n ' s angenommen habe, dass d a s ' j dem tonlosen labialen Explosivlaute entspricht, so hat mich das Auftreten dieses Konsonantenzeichens in der Gerundialendung und in den W ö r t e r n 1 J
ajin «Heid», das im Dschagataischen durch o J l wieder-
gegeben wird, und
ana dazu veranlasst. Gegen diese Annahme spricht
vielleicht die Gerundialendung
Miiau, f f ^ iiiäu, die in den ältesten t ü r -
kischen, mit arabischen Buchstaben geschriebenen Denkmälern des W e s t e n s durch ^ L wiedergegeben wird. dieses
E s wäre durchaus nicht unmöglich, dass
den tonlosen labiodentalen Reibelaut bezeichnen könnte. W e n n
dieser L a u t auch den türkischen Dialekten im Allgemeinen fehlt, so erscheint er doch in einigen Dialekten, z. B. im Karagassischen.
Dazu kommt noch,
dass in der mittelasiatischen Schriftsprache der j e t z t tonlos gesprochene Labial n ineist durch
wiedergegeben wird.
4. D i e Z i s c h l a u t e . Die Spiranten der vorderen Zunge oder Zischlaute bezeichnenden Konsonanten des alttürkischen Alphabets sind, wie wir aus den in den Texten auftretenden Wörtern in Vergleich mit den entsprechenden W ö r t e r n übrigen Türkdialekte ersehen, die einfachen Zischlaute
|,
der
Y " " d der
zusammengesetzte Zischlaut J^. ist offenbar der tonlose alveolar gebildete S - L a u t , der mit g u t t u ralen Vokalen stellt, z. B.
cakbiii,
cyfi, ^ Y f ^ f cmijmt;
ca'i,
| der ebenso gebildete S - L a u t , der mit palatalen Vokalen steht, z. B. cttKia,
M cy, ,Jiip>i3,
Ebenso in den Jenissei-Inschrifteii | . J > (Tsch. M. 1,6) am.
d) y für Y kommt in den Inschriften von Koscho-Zaidam vor, z. 13. M
m
*
(
x
32
>12)
6{Un
'>'
01
" » M ^ D ( K , ) 10,22) j a m a p .
Dass die Schwankungen der Schreibweise zwischen |
und Y nicht
auf lautlichen Dialektschwankungcn beruhen, beweist uns das Auftreten verschiedener Zeichen in ein und denselben Wörtern. Die grüsste Zahl der Türkdialekte scheidet die Zischlaute scharf von einander und zeigt keinerlei Schwanken und Uebergängc derselben, so dass wir annehmen müssen, der Uebergang von m nach c sei eine E i g e n t ü m l i c h k e i t nur einer Gruppe von Dialekten, die alle meiner Ansicht nach zu den West-Dialekten oder von diesen beeinflusst sind.
gehören
Geht aber 111 in c über, wie z. B. in den
Abakan-Dialekten oder den Steppen-Dialekten, so ist dieser Uebergang stets ein allgemeiner, nie partieller. Das Auftreten des | und Y i' 1 e ' n
l,ll(
' denselben Wörtern beweist uns,
dass wir es hier nur mit einer orthographischen Eigenthiimlichkeit zu tliun haben. Der Grund dieser schwankenden Schreibweise liegt, meiner Ansicht nach, in der sehr späten und nur örtlichen Einführung der drei Zeichen |,
Y- Vergleichen wir mit den Inschriften der östlichen Mongolei die
Inschriften vom Jenissei, so sehen wir, dass in Letzteren, die doch jedenfalls älter sind als die Orchon-Iiischriftcn, ursprünglich für c und m die Zeichen | und Y auftreten, und dass diese Zeichen die Laute c und 111 ca
gleichniässig wiedergaben, z. 13. 1,8) cyöt.ma, YH H Y J M (MM-
ci3, A | ca-i,
m
>
a
) öojicap, r j»=|| cfti«3,
u
n A am, Y B ^ l .j. Tu. b 3,n) ök.vui,
Tu. b 3,8) äl ämiM, ^ ¡ f Y P ( T o -
111
c
' i y " ( = cäijyn), « I t y t J ^ Y
2 3
> > jamtiMa, 4 ^ ) 1 0
f Y Y (Uj.
(Atsch, a 1,4)
jauibiuia, r l H I I ^ X (Atsch, b 2,4) ii/uy iiiiiii{i3, X | f ( ^ K 4,2) ämi/i,. Ausserdem wurden noch zwei andere Buchstaben angewendet: O ( ^ ) fllr c und 111 und A für m, z. B.
A f äuiim, f A f - J «imi,
kaflaui,
ma-
20
W. R A D 1,0 F F ,
Ai,IM, A l f I t f 9 j&™itu, A D j a m , r ^ O U
(OC. 1) 2,3) a.iiicbiEi, © y p j m (Tscli. M . b 5.i). D i e D e n k m ä l e r von Koscho-Zaidara kennen diese letzten B u c h s t a b e n zwe
nicht, dahingegen hatten sich im Osten a u s dem Zeichen Y
' der Form
nach verschiedene Buchstaben entwickelt, einerseits (las den c - L a u t m i t g u t turalen Vokalen bezeiclmete ^ und a n d e r e r s e i t s ¥
flir m. Auffallend ist,
dass das D e n k m a l von K a r a - B a l g a s s u n Y wiederum f ü r ^ z
-r^YYHMMU'-eM
und ¥
bietet,
ypyg-ci.13, >|(f Y ^ M ^ ( ü i . o9,8) TapTMimiak.
D e r zusammengesetzte Z i s c h l a u t J^ bezeichnet, wie man aus den W ö r tern und E n d u n g e n ersieht, in denen er a u f t r i t t , das in mit einem T-Vorschlage, das ich nach dem russischen A l p h a b e t e in m e i n e r Transscription mit 'i bezeichne. E r stellt mit allen Vokalen, z. B. J ^ 1
"y '. 3 Y f A ' " - ' s - ^ A P H
y™- £ A n
Ki lir
'
ka>i, J ^
kii'i,
-
S e h r vereinzelt treffen wir ausserdem das Zeichen Y , welches gemilss den Schreibungen ¥ > H Y ( x
9
> 2 0 und I f H A f ( K
1(
M9) ""»»m =
Ah
als i i zu lesen ist. W i e dieses Silbenzeichen e n t s t a n d e n ist, d a r ü b e r v e r m a g ich a u c h nicht die g e r i n g s t e A n d e u t u n g zu geben. 5. S o n o r e K o n s o n a n t e n . Den W e r t h der sonoren Konsonanten können wir am Besten aus den allen T ü r k d i a l e k t e n gemeinschaftlichen E n d u n g e n schliessen.
So beweisen
uns die E n d u n g e n des Personalaffixes d e r ersten Person in den "Wörtern I H H akaijMM, ^
aiiain, ( f ^ A
akaiiMMi.i:),
i f T A 1'«»',
W
aiiaubi3, r f ' ^ f A fi-'iy^'i-'i, dass
M
>
iFHrf
dein Konsonanten M
entsprechen muss, und dass dieser B u c h s t a b e m i t allen Vokalen a u f t r i t t . E b e n s o ist aus den entsprechenden E n d u n g e n der S J Y > < w i > Hrl'F
ö,
zweiten
Person:
y'i» H i l J J D . i n 6 - , n k , , » i . i l ' S I t t aAan».»iM3,
HHTA
ft*iii|i3 zu ersehen, dass
überall i| zu lesen ist und dass dieser B u c h s t a b e
ebenfalls mit allen Vokalen a u f t r i t t . Die W ö r t e r ) Y ) J kagan, ) ) | kau, 1 11
lIT*"! »y», i l ' ^ r f t Tttrin, t J ' A r ^ ö'' '
TOII,
FY'AYII,
J^Jf
MÜH,
zeigen, dass f ü r den sonoren L a u t
ii zwei Zeichen angewendet werden, ) und jj-', von denen das e r s t e m i t g u t t u r a l e n , das zweite mit palatalen Vokalen g e b r a u c h t wird. Desgleichen die W ö r t e r f yiijyp,
£
ftp,
f ?
ji(IN H h l
h
JT> H Y
äl
> dass die
Zei
"
clien J , Y die L - L a u t e .i und 1 bezeichnen. W e n n auch die letzten drei sonoren K o n s o n a n t e n j e d e r d u r c h
zwei
verschiedene Zeichen a u s g e d r ü c k t werden, sind wir doch b e r e c h t i g t anzit-
DIE
AIJTTÜKKIBCIIEN
INSCHRIFTEN
DER
21
MONGOLEI.
nehmen, dass n u r J und Y L a u t e mit verscliicdenem akustischen Effekte nitliiiilicli JI und 1 bezeichnen, während die (ihrigen beiden fcj, Y
=
p und ) ,
=
Doppelzeichen
ii sich in der Aussprache nicht unterscheiden. Zu
diesem Schlüsse berechtigen uns die noch j e t z t gesprochenen T ü r k s p r a c h e n , in denen ebenfalls n u r zwei verschiedene L - L a u t e a u f t r e t e n , während p, n bei allen Vokalen in derselben Weise ausgesprochen weiden. 6. S c h w a c h e K o n s o n a n t e n . Von schwachen Konsonanten bietet der alttürkische Dialekt n u r den schwachen L a u t der mittleren Z u n g e j , der d u r c h zwei Buchstaben [) und 9 bezeichnet wird, und zwar steht, wie wir aus den W ö r t e r n Y D j a m > J ^ D m
4>D
»"ui, Y t 7 j
|,Ilu
FP, t u n
! HY^T? j
t,IM|U!l {
l
jft'rf, i i ' r 1 ? Jy-'. r ' T ^ r 1 ? m v i
jp?
ersehen, [) vor den Vokalen a, o, y und 9
vor ä, ö, y, i und i>i. Im W o r t e 4 - D Y ^
welches ich jaijr.i jok lese,
scheint einmal f ü r Q auch ^ zu s t e h e n ; gewöhnlich wird dieses W o r t f Y D geschrieben.
In den Jenissei-Inschriften und im Denkmale vom Ongin t r i t t 2
einige Male P s t a t t ^ vor m auf, z. B. ( U E 9,7) j w j ' r a , f
> 1 5 ) j t i p a j a , . f ^ D jf»na,
D ( « e . b 5) jr,ukbi.
7. Z u s a m m e n g e s e t z t e
Konsonanten.
D i e Inschriften von Koscho-Zaidain bieten drei verschiedene mit einem Sonor zusammengesetzte Konsonanten: a)
=
irr. Dass dieses Zeichen diese Aussprache h a t , ersehen wir (X 22,12) =
aus folgenden S c h r e i b u n g e n : Kynrys, p t ? } (K 23,9) -
if'InJ'R
(Kb 4,io) i;änry,
(K 27,n) (Kb 6,20)
ßami.iina, 4 s ^ ) f s | D (Atsch, a 1,4) jaim.iirra. In Folge dessen sind wir auch berechtigt zu lesen:
airra,
kbiJibiiiTbiM,
kaurau, s f ^ Y ) ! k a g a n r a ,
cakMirii.iM. Die Möglichkeit der Aussprache t ) — ha
werde ich bei der U n t e r s u c h u n g der Doppclkonsonanten zu beweisen suchen. b) =
=
r ^ J M
Ersichtlich aus folgenden S c h r e i b u n g e n : f M b l (K 29,18)
l > 1 H 1
nap-iiypi.in (ich sehe keine V e r a n l a s s u n g , dieses W o r t aiiap-auypi.iM zu lesen). 4- ¿ H
cyf,, M
ca-., V f K ,,M
(tYM)
H l ^ l cftKia, # Y DIW, 3 Y P A S '5. i i ' i f Mäii, na, H t i 1 » « ' ! . i i » r " i r y g. y d
.i«'», n < n
j»'",
w
cm8mt,
r
f T ! y , £ ) • X)-
24
W. RADLOFF, 3. Zischlaute c, m, -i, 3 («f, 4. Labiale II, 6 (ik
n.ik
ji'
j' nl
'ii.if
¿ ¿ a .iMr> ?[i
61
—
ryr
neK (uer)
äl vyyy« •ryniy kany
¿UÜ
Mak
jwk
jljl öly
v
Mak
ji.ik
Aipi Tiu
yi-ja, I-ja
Taf, rak
¿ ¿ , 1 reg
c
ölyr
yi-.ia
uak
Y 1 ) | kam.ig OT
jr>r-jia
au 6ak Xy
j-Slj (>ak
s ¿¿ii ¿¿ii
•ray
Ty
ay 6ak Xy
slj
¿L
£ Y aiir
} -
ag
Y »sM
ÄbäEivnüch und Sojonisch..
ak
¿I_jjI bipak
lIMT >>ip»k
Altaisch.
j l ak
Hak KOK
West.liclic Dialekte.
Osmanisch.
< i l X j Tili
m
¿IX; '
l cot
kabak(Kom.) kauka
—
öly, yliit
öly
ölyr
•ripi ( ri|)i)
ripir, Tipin
ßiriK (Koni.)
'yp.v ni'iiit
TI
Tl
TeK ( r e f )
TiK
Tilt (TIK) TiK
C(")K (cyit)
CÖK
CÖK
CÜK (CYU)
CÖK
CÖK
—
25
DIR AI1TTÜRKI8CITRN I N S C I I K I F T F N DER MONOOT.EI.
Diese Zusammenstellung zeigt, dass dem tonlosen gutturalen Auslaute in alttiirkischen Nominal- und Verbal-Stämmen in allen (Ihrigen Dialekten derselbe gutturale Auslaut entspricht.. Anders verhält es sieh mit den tönenden gutturalen Auslauten alttürkischer Wörter, hier müssen wir dieselben im Verhältnisse zu den ¡ihrigen Dialekten, in zwei Gruppen theilen: a) in einsilbige Stämme und b) in abgeleitete Stämme. In den einsilbigen Stämmen zeigt sich fast überall eine weitere Fortbildung des Auslautes. A l t t i i r kisch und Dschagataisch stehen zumTheil auf demselben Standpunkte, indem y und
regelmässig dein £ und ¿1 entspricht. Das Osmanische stellt in Be-
zug mit r, auf demselben Standpunkte, wie das Alt,türkische.
Für ^
wird
zwar in der Schriftsprache das Zeichen üi geschrieben, in der Umgangssprache wil d aber dies ¿1 stets als j (i) ausgesprochen.
In den Westdia-
Ickten gehen die tönenden Gutturale des Alttürkischen in Vokale über, ij in y und r in i, und zwar bilden sie mit, dem vorhergehenden Vokale Diphthonge oder den langen Vokal l. Im Altaischon ist der mit einem tönenden Guttural geschlossene Vokal stets zu einem langen f , y und I verschmolzen, während die Abakan-Dialekte und das Sojonische entweder ein flüssiges f zeigen oder IJ und R zu k und it verhärten. Bei abgeleiteten Stämmen scheint, im Dschagataischon f i i r y g desAlttiirkischen meist £ und j aufzutreten (gewiss dialektisch).
Im Osmanischen
fällt meist der auslautende Konsonant ab, ebenso in den Westdialekten, während die üstdialekte in diesem Falle lange Vokale oder tonlose Gutturale anwenden. Doch sehen wir in den wenigen hier aufgeführten Wörtern schon eine ganze lleilie von Unregelmässigkeiten auftreten. Dem alttürluschen y ^ - luaij steht in allen übrigen Dialekten male, also mit tonlosem Auslaut gegenüber, ebenso dem Verbalstammc y
w
IM
¿ L * . i j ¡'¡mir
¿l^AAJ-uJ 1
—
ac
ac(pa)
erf'
—
v.iyc
¿••olj (>ac
Rae (v)
ki.ic
ki.ic (v)
rl" a.:i r l ' D ja.T
J
J[i
j)
j«3
—
a:)
iiuiir
iiiui r
jnijn.i r
joijn.rr
ac(T|
ac(r)
ror KCT —
—
—
ir üc
—
MC, I.1T
ki.ii
iiri/i (v)
m
—
—
vi
< j U aj(nk) aj(ak) ¿ L / Kl
KÜA (?)
öi
öi
•ioji (V)
XI
tl TI
ÜT
—
i-i.l (v) J'A (v) aji(-ak)
| cl 1
1
ki.iil
m
Altaiscli.
ajji.ir V er b a 1fa cti va
Abaknntscli lind so,jonisch.
Wcsldialekte.
* * 03
oc
oc
iii:i
räc
Tee
(13:1 (öo:i)
uyc
uyc
Ans dieser U e b e r s i c h t ist zu ersehen, dass die tonlosen A u s l a u t e r und c des Alttiirkischen in den ü b r i g e n D i a l e k t e n u n v e r ä n d e r t a u f t r e t e n . D a s tönende j f e r s c h e i n t im D s c h a g a t a i s c h e n d e r W e s t - und Siiddialekte als :i, während die O s t d i a l e k t e , a n s t a t t des tönenden S i b i l a n t e n , den e n t s p r e c h e n d e n tonlosen L a u t c bieten,
D e r tönende D e n t a l im A u s l a u t e d e r S t a m m s i l b e
X e r s c h e i n t im Sojonischen als r, im A b a k a n i s c h c n t r i t t an seine Stelle c und in allen ü b r i g e n Dialekten wird j g e s p r o c h e n , während dein
X
im
Auslaute der zweiten Silbe in allen ü b r i g e n D i a l e k t e n der e n t s p r e c h e n d e tonlose Laut t gegenübersteht. Der Uebergnng a — i — j veranlasst Herrn Thoin,seil anzunehmen (s.p. 1 9 0 ) , dass das
X tl'-s Alttiirkischen wie i), d. h. als ¡tspirir-
tes i n t e r d e n t a l e s ä g e s p r o c h e n w u r d e , d a e r sich so n u r diesen U e b e r g a n g e r klären k a n n . D a der U e b e r g a n g ß , — : i — j n u r bei einer ganz u n b e d e u t e n d e n Zahl d e r im A l t t t i r k i s c h e n a u f t r e t e n d e n a zu c o n s t a t i r e n ist, so ist T h o n i s e n ' s A n n a h m e , dass alle
X
Alt,türkischen i) g e s p r o c h e n w u r d e n , im
Voraus zu v e r w e r f e n . E s ist eine sehr schwierige Sache, sich in
Krörte-
rutigcn über die l l n r v o r b r i i i g u n g von L a u t e n einzulassen, die wir nicht d u r c h direkte l ' e o b a c h t u n g k o n t r o l i r e n können, ich will es a b e r t r o t z d e m v e r s u chen, auf T h o i n s e n ' s A n n a h m e e i n z u g e h e n . Das aspirirte
d ist ein i n t e r d e n t a l
g e s p r o c h e n e r L a u t , d. h. e r wird
gebildet, indem man die Z u n g e n s p i t z e leicht an den u n t e r e n Hand der Z ä h n e legt, w ä h r e n d bei d e r A u s s p r a c h e des a die Z u n g e n s p i t z e fest an den A n f a n g des oberen l i a n d e s d e r Z ä h n e g e l e g t wird. Bei d e r A u s s p r a c h e des :i legt sich der Z u n g c n r i i c k e n seiner ganzen b r e i t e nach leise gegen den v o r d e r e n Tlieil des h a r t e n G a u m e n s , w ä h r e n d bei dem H e r v o r b r i n g e n
des ,j d e r Z u n g o n -
ri'tckcn sich s t a r k dem h i n t e r e n Theile des h a r t e n G a u m e n s n ä h e r t . T r i t t eine I ' a l a t a l i s i r u n g des D e n t a l s ein, so b e r ü h r t bei dem A b s ä t z e desselben, d. Ii. zugleich m i t d e r Oeü'nung des Zuiigcnspitzeiiverschlusses d e r Z u n g e i i r ü e k e n leise den h a r t e n
Gaumen.
Ist nun bei der A u s s p r a c h e des D e n t a l s der
Zungcnriicken s t a r k gehoben, so kann bei e i n t r e t e n d e r l ' a l a t a l i s a t i o n
der
28
Vf. RAULOFF,
Dental entweder in einen S - L a n t übergehen oder sich in einen Doppellaut j ( = xj) und dann in j verwandeln. Der durch Palatalisation veranlasste Uebergang aus dem dentalen tönenden Explosivlaut in 3 oder j ist also möglich, wenn bei Ilervorbringung des dentalen Lautes der Zungenrücken nach oben gebogen ist, was in der Tli.it bei Ilervorbringung des interdentalen ik (Soj.), .i3i>ir (Abak.), ajy (Alt.), ajf>i (Osm.) «der Bär». E s ist sehr verständlich, dass der unbedeutende Unterschied des akustischen Effektes der beiden von mir angenommenen alttiirkischen A , selbst wenn das dorsalgesprochene A palatalisirt war, die Alttürken nicht veranlassen konnte, zwei verschiedene Zeichen für diese Laute einzuführen. Während, wenn das mit dorsaler Hebung des Zungennickens gebildete a auch mit interdentaler Anlage der Zungenspitze gesprochen worden wäre, der Unterschied zwischen k
Dsclingataiscli.
Osnmniscb.
»wlls
•wjU kau
j i äB
''3-6 cafi
Westdialckto. öi, yi kau i/.i3 (Kir.)
(cay, caB)
Altaiscb.
ÄGnfianisch und sojooisch.
fi
e6, än
kau
kau
29
IHR AI/IT t) WUSCHEN INSCIIH1FTBN DI',11 MONQOIiRI. Psoliagatniscli.
AlUHrltiscli. 6 > S cyö
3-°
a i cii6(v) 1 Ä ™"(v) ¿ f r 'iaö(v)
Osmaniscli. cy(j) ¿ L ^ CÜB
Wcstdialcklc.
Altaisch.
Ätiakii lüsefi und Rojnniach.
c i Gya-wii, ^ f t räa-in; A ^ I J kaAaiu-MM, kain-M;
Y,,-A> ^ A F * Y'1-'"'1» ) A I ™ ' I - M U , « T A ^ j | ) Y r t kaijam,ii|-Mii,
1 W
cain-i.iu;
J D ja.iaij-i.iu,
l{fll " — "'"i, < w " - y g , r ' r l ' h t " ft-rin-f; m — i f f l f H ü 6api.iM-in, I f l ^ X T äpAflM-i", T l f ^ J Gari.iM-i;
J — N Y ^
°ü J| - i > N ^ - M 6a.i6.u-i,
a.i-M!iaii;
i — I Y ^ K«-iii f t l ' T Y P R T ? JFTI'-J» P M R R « P - Y , ''.yp-.y, i ^ Y H J o a p - b i p a .
r v r
«P-?P, N T R
Dasselbe scheint stattzufinden, wenn ein konsonantisch
m - f ,
anlautendes
Affix an einen Vokal t r i t t , so dass der Affixanlaut zwischen V o k a l e erscheint. Die O r t h o g r a p h i e der I n s c h r i f t e n beweist, dass die alten T ü r k e n d e n A n l a u t s kousonanten des Affixes in der F o r m auffassten, in der er an vokalisch a u s lautende S t ä m m e t r a t , und sich b e m ü h t e n , diese A n l a u t s k o n s o n a n t e n
der
Affixe auch dann in dieser F o r m zu schreiben, wenn d e r betreffende Konson a n t an konsonantisch a n l a u t e n d e S t ä m m e t r a t ,
wo er offenbar so nicht
lauten konnte, wie er geschrieben wird. Z u m näheren Veistäudniss des Gesagten will ich die h a u p t s ä c h l i c h s t e n in den Inschriften a u f t r e t e n d e n Affixe nach den A n l a u t s k o n s o n a n t e n o r d n e n , wie sie an vokalisch a n l a u t e n d e Stämme t r e t e n . M i t k, k a n l a u t e n d e A f f i x e . 1. D a s Dativ-Affix ka, isä:
ni-ka,
sT^lFD
rajiyi-ka, J ^ H ^ I f » i m i - k n , J ^ H T V O jnijr.f-ka. Dieses Aflix t r i t t u n v e r ä n d e r t an alle Konsonanten:
31
DIR ALTTÜRK ISCHEN INSCHRIFTEN DER MONGOLEI.
a) An i
sonore
Konsonanten:
W
jM-T-ka,
4"H)YH
kaijan-ka,
*>.W"-ka, i ^ i ' ^ T S I t Täl[piKä!l-Kft. b) An
tonlose
Konsonanten:
s T W I P I t T.ynyr-Kii, j ^ X ß
sffj^
ar-ka,,
^HHH^A
Hypak-kn,
ö,iy.n-Hii, i ) | A Y c V $ l a C g a u - k a ;
kka wird n u r k a g e s c h r i e b e n :
fogcykka ( K a 2 , i o ) ,
anstatt (Kb
8,5) 6a.if,ikka. c) An tönende K o n s o n a n t e n : 4 ^ 5 äö-Kä, ^ " I X ß
ÖA-KH,
ßöA-Kä. Die F r o u o n i i n a l - E n d u n g e n der Dativ-Affixe zeigen einige V e r s c h m e l zungen uud Unregelmässigkeiten. M-ka, ^ S f M-Kft: 4 > | ! f ¥ D ( x 15,s) jaim.im-ka,
1 - t e F e r s , selten
6\AyHi.iM-ka, • J ^ f f T ? (Uj
sT^ifYr
(AA. b. 1,5)
äliiu-Hä,
l,c) jiipiM-Kä — meist fällt a b e r yj, ^ ganz aus, wie in
¿ • f M V M ' l ' s c h . w . a. 2,r,) oijj-M-mtt, J t y r W ( X a (Tscli. M . c. 2,5) ini-Mii, j ^ ß T r U l ( x , )
15
> 1 7 ) öa-i-Mft,
,2 r
> >) 'rypK-y-siä.
2 - t e I'ers. i j - i - k a wird zu n ä : J ^ f c (Xb 14,4) äfi-i-ipi, 4 - ^ Y (X 19,iß) iil-i-i|ä (statt älii[-irä), 4 V D Y H ( x 1 ! ) - ' 0 kagan-M-ifa (statt k,i|jam,u|-ka). 3 - t c F e r s . i i M - n ä wird zu
ii[ii,:
(K 33,23) (»anj-iijii,
(K 31,4) kyr-ii[ä. (Jnregelmässige F o r m e n , die vielleicht durch örtliche Dialektverschiedenheiten zu e r k l ä r e n sind: ^ Y C H kaii-ija (lie. d. 1,3),
ajtTy-ija (Tscli. K . 1,3).
äAry-i'fi, (U. Tscli. I I . 2,7). Mäi[ii,
(UK 3,2) ö;uj;i von Mäu (än)-+-Kä,
statt, 6w-t-itä. 2. Das A d j e k f i v a bildende Affix 1CM, ni: a) A11 Vokale TrHNJti frftfY^
tretend:
ömikTa-kw,
f ^ A f
i'ipii-iti,
M X f T H h
I^HYHß'l
Täi[puä-Ki,
Köiiylrii-id,
r ^ X T ?
jftpAli-Ki,
™pa-lu,t.
b) An Konsonanten t r e t e n d : I ^ T f ä
öip-ni, f H ^ H kaß-khi.
M i t 15, r a n l a u t e n d e A f f i x e . 1. D a s Affix ijapv, n i p y . F r ü h e r war ich der Ansicht, dass dieses Affix sich d i r e k t aus dem Dativ-Affixe k a - i - p y , nä,- i - p y gebildet hiitte. Dies scheint mir aber j e t z t unmöglich, da das Dativ-Affix 4 ^ 1 stets mit tonlosem G u t t u r a l anlautet. J e t z t bin ich der Ansicht, dass k a - t - p y , i D
f J Y J
( X 3 2 , 1 0 ) a.i-ija.n.r,
( X 32,20) j y j - g a j M , T Y ^ Y H N I
wiss ist das letzte W o r t mir unwahrscheinlich 3.
cyiiyiuuäli
lesen ist, son-
I s t dies
fY^YJY
richtig,
(Kb
10,24)
Doppelkonsonant
erscheint).
D a s A f f i x des N o m e n a g e n t i s a u f { j y t M , r y ' i i .
Dies Affix
tritt
un-
( X b 1 3 , i g ) ä r - r y ' i i (gewiss äncy>ii z u
I n K . 1 1 , 2 5 findet s i c h f A r ^ X ^ T T H »
möchtc.
wahr-
( X 32,21) cöiiym-riili (ge-
zu lesen, da ein
zweifelhaft nur einmal auf: f A l ^ h r lesen).
cyfi-
welches i c h ripriAKy'ii lesen
I s t d i e s e D e u t u n g r i c h t i g , so H e s s e d i e z w e i f a c h e S c h r e i b w e i s e
es
u n e n t s c h i e d e n , ob d i e E n d u n g r y ' i i o d e r K y ' i i g e l a u t e t , b a t . 4.
D a s A f f i x 151,1. D i e s e s A f f i x t r i t t
nur
in
einem Worte
( K 7 , i o ) TaOgaM-ijM a u f , es i s t m i t d e m o b e n a n g e f ü h r t e n
f Y A Y « ^ kr>i w e d e r i n
der F o r m noch in der Bedeutung identisch. Mit a anlautende 1.
Affixe.
D a s L o k a t i v - A f f i x a u f /i,a, ; u i :
a) A n V o k a l e t r e t e n d : ^ t f > Y A i j y - A a , s T t t f Y D j a f j M - A a , Tö])y-Aü, . J ^ S M
kwrai-Aa, i X M M h
^ X ^ T ^ I t
T ä i t p i Aü-
b) A n t ö n e n d e K o n s o n a n t e n t r e t e n d : s T X & itß-Aü, v J ^ X f l T ^ ' l Kö.i-Ail. c) A n und
tonlose K o n s o n a n t e n
tretend
erscheint
die E n d u n g
stets
d a es a b e r u n m ö g l i c h i s t , o h n e e i n e P a u s e n a c h d e i n t o n l o s e n K o n -
s o n a n t e n z u m a c h e n , b e i m A n s a t z des t ö n e n d e n a d i e S t i m m b ä n d e r i n S c h w i n gung
z u v e r s e t z e n , so g l a u b e i c h , d a s s i n a l l e n d i e s e n K o n s o n a n t e n v e r b i n -
dungen statt
X
stets t gesprochen
yiTykra), ^ X B X ^ I t ( =
kym-iaijalua),
(ianrra),
m,
« T J ^ H ^ D
J ^ A Y ^ ^
o j s H i'i-rii, d)
riirAyK-Aä, ( =
0
.13PT-Aa ( = ( =
j j ) ar-ia, Ijä^l
wurde.
J X ,
7.. 13.
fWdV
(— kynuauak-Aa
jyprra),
Taöga'ira)
^am-Aa
(vergl. Osni.
0jiL>
( =
Gatu-Ta,
ok-ra).
A n sonore Konsonanten tretend:
kagaiu.ii[-Aa, J ^ ^ Y D
J ^ J ^ A ^
TiiiAynrii), J ^ b l Y - J Y ^ r t
nach
dem
s o n o r e n m u n d i| s t e h t
caÖMM-Aa,
jfuiMM-Aa.
In
* T i H ) Y H den
Jenissci-Inschrift.cn
findet
sich
33
DIF, Al.TTÜRKISCHEN INSCI1RIFTEN DER MONGOLEI. ,m(
aber auch
l - T l t i f gcscliriebcn: J * ^ | f f ) [ ) ( T s c h . M . c . 1,2) j n m r , m - T a
(statt jauibiM-fla), « T f t ^ Y i ( U j . T u . a . 2 , 3 ) öiiliM-Tii,.
I c h halte dies für unge-
naue Schreibungen und glaube nicht, dass sie durch dialektische
Unter-
schiede veranlasst sind. N a c h N ist die L e s u n g nicht sicher, d a fast ü b e r a l l geschrieben w i r d : «tXlf'M (
K b
7
kaijati-i;a
(AO),
18
> ) kaAiH Aa (?),
Kiiiiicin-iil
s T t ^ M t Y " !
(AÖ),
jamr,iii-Ta ( A t s c h , a. 1,4).
N a c h .i, 1 wird fast, immer .w-™,
für irr (IIA?)
j , >'- , , -' r a ,
geschrieben: « f ^ J ^ D
4 1 < Y H R " « ' i y i - T ä , j | < Y r a i - r a , aber
x Y 5
12)
^p-xa,
(He. (1. 1 , 1 1 ) . Nach p wird
J^XT
(x
geschrieben:
40
s T X T ? ( X 36,0) j « p - A i l . 2 . D i e I m p e r f e c t - E n d u n g am, fli: a) Nacli V o k a l e n : -A1.I,
I H W J M
JMM-AM,
k«.M«a-Ai.iM f r l ^ X Y r 1 !
b) N a c h tönenden Konsonanten: ( 0 . a. 1 , 9 ) jwg-AMM. -»•-A') iiriT(T)i,
fXffY"!
'«''I»IÄ-AI,
CMMA
cylil-AiMig. fX^lt
Tär^i,
(f^rP^cJ
tfy3-AMM, är A
E s wird aber geschrieben: f | t ( i T
(statt koA-I-Ai-i) koT(r)i,i,
(statt
'
t . i A - f - A ' > i ) I.IT(T)M.
Diese Schreibungen beweisen, dass das G e m i n a t i o n AA im A l t t ö r k i s c h e n nicht gesprochen wurde, sondern dass bei Z u s a m m e n t r i t t zweier A beide tonlos gesprochen wurden, also AA = tion durch ein einfaches ^
TT in der S c h r i f t wurde aber diese G e m i n a oder
wiedergegeben. Ebenso schreibt man
noch heute häufig in Mittelasien
und liest j a p a r r i .
c) N a c h tonlosen Konsonanten wird ü b e r a l l J ^ , f X geschrieben,
ich
halte aber diese Schreibweise aus sprachpbysiologischen G r ü n d e n unmöglich für phonetisch, und glaube, dass die in K l a m m e r n gesetzten L e s u n g e n g e n die richtigen sind, z. U. TJ-T-TM), R X H R
ty-X^lf
»T-AI ( =
cöi|ym-AiMi3 ( =
tm-aIm ( — mt-riai), f f t ^ X
ÄT-TI), N W J
cöiiyin-rimin), f
ßac-n.I),
öac-AM ( =
ryr-AM
( =
r M X - Y W I
ka'i-AM ( — kaq-Ti.i),
cairi-AM
( = Cail'!-T!>l). d) Nach sonoren Konsonanten: Nach n:
( M M . I i . a. 7,2), M J Y l l ' H
«'•
l , i s , T s c h . M . a. 4,s), also gewiss kanijaii/ibiu zu lesen; f h ' l l H l G I l ( M M . I. 4,3), I f X ' l l H l ^ h ( M M . I I I . 2,3), also gewiss TäraiiiAi zu lesen. übrigen F ä l l e n w i r d n - f - A i
I n allen
geschrieben (also fraglich, ob nri oder i u i
zu lesen ist). Nach r
1 stellt in den O r c h o n - I u s c h r i f t e n stets
(MIM)
'[)J>- yjir>i-j-y, >DI cM-j-y,
IM7YIMI cylil-j y,
H ^ D Y D jatna-j-yp, ,
M > D 4 4 D jokia-i-3p. Das Gerundium | | r 9 h (statt y) zu zerlegen.
ist
H > W D
jopw-j-yp,
gewiss ebenso in Tä-j-iii
Neben diesen volleren Formen waren aber auch ver-
kürzte Formen im Gebrauch. Wenn der Auslaut des Stammes ein weiter Vokal ist, so wird manchmal der enge Anlaut des Affixes von demselben verschlungen, z . B . f f ^
rä-p statt rii-j-yp, l ^ Q jauia(oder nach Th. jaca)-p
statt jauia-j-yp (jaca-j-yp). Solche verkürzten Formen sind in den Stiddialekten neben den volleren Formen bis jetzt im Gebrauch.
DIE ALTTÜRKISCFIKN INSCHRIFTEN »ER MONflOLEI.
39
Vergleichen wir das Konsonantensystem des Alttörkischen mit dem der heutgesproclienen Dialekte, so sehen wir, dass im AlttUrkischen im Anlaute genau dieselben Konsonanten a u f t r a t e n , die in den heutigen Westdialekten angewendet werden, d. h. mit Ausnahme des tönenden labialen Explosivlautes 6, n u r tonlose Geriiuschlaute. N u r in einem P u n k t e stimmen die A n lautskonsonanten des AlttUrkischen mit dem der Süddialekte überein, dass das 6 des Anlautes auch in denjenigen "Wörtern unverändert bleibt, wo die Stammsilbe mit einem Nasal (n, i|, m) schliesst, während in den Norddialekten in diesem Falle das 6 in m übergeht, z. 13. öiif (Altt. u. Sildd.) mii| (Nordd.). Dahingegen treten im AlttUrkischen im Auslaute dieselben Konsonanten auf, die die heutigen Süddialekte bieten, d. h. ausser den tonloses Geräuschlauten k, K, T, ii, c, in, i auch tönende Geräuschlaute g, r , A, 6, 3, und zwar g, 3 in denselben W ö r t e r n wie in den heutigen Siiddialekten, während der Auslaut r des Alttürkischen in den Süddialekten zum Tlieil in a übergegangen ist, das alttürkische A hingegen im Auslaute der Stammsilbe in den Süddialekten stets j, im Auslaute der folgenden Silben stets T entspricht. Ebenso erscheint an Stelle des r des Alttürkischen in den j (Schriftsprache iJ), und an Stelle des 6 oftmals B.
Süddialekten
Folgende Tabelle
möge den Standpunkt des alttürkischen Konsonantensystems zu dem der heutigen Dialekte veranschaulichen. a) Die Geräuschlaute des A n l a u t e s : Ostdialekte. . .
k
K
T
II
c
III
T Y ^ T
H r f ' H Ka3ai{ Eigenname,
Titel,
iipir
a^Mii ein Anderer,
äcäu gesund, i f f A f
Eigenname, )
liK
( ? )-
Herr T h o m s e n ist der Ansicht, dass das erste dieser Affixe nur zur Bildung von Acljcctiven verwendet wird, ebenso wie das in den heutigen Türksprachen auftretende Jbif-.iy-.ni»! (lif-jy-li), während das zweite Affix nur zur Bildung von abstrakten Substantiven dient, wie das gleichlautende Affix .n.ik, Ii« der heutigen Turksprachen. In Folge dieser Auflassung weicht die Thomscnschc Uebersctzung in vielen Punkten von der ineinigen ab, und dieser Umstand zwingt mich, meine Auffassung über die Bedeutung dieser Affixe näher zu begründen.
47
DIB ALTTÜRK1SCHEN INSCHRIFTEN DER MONGOLEI.
D a j e d e s A d j e c t i v u m a u c h als S u b s t a t i v u m v e r w e n d e t w e r d e n k a n n , so ist es s e h r s c h w i e r i g e i n e n s t r i k t e n B e w e i s Uber d i e e i g e n t l i c h e B e d e u t u n g der auf jn.ig, l i r g e b i l d e t e n W ö r t e r zu f ü h r e n , b e s o n d e r s d a s a c h l i c h in v i e l e n Fällen m e i n e U e b c r s e t z u n g e b e n s o w o h l des H e r r n T h o m s o n .
zulässig ist, wie die U c b e r s c t z u n g
D e r U m s t a n d , d a s s in d e n u n s v o r l i e g e n d e n z i e m l i c h
umfangreichen Texten
2 8 Beispiele für Nominalbildnngen
Y J , £ Y uns vorliegen, w a h r e n d n u r drei Beispiele mit
mit dem Affixe ^ Y auftreten,
e r r e g t e von v o r n h e r e i n m e i n B e f r e m d e n , da in k e i n e m m i r b e k a n n t e n Tin k dialekte ein a u c h n u r ä h n l i c h e s Z a h l e n v e r h ä l t n i s s
der Verwendung
E n d u n g e n a n z u t r e t e n ist. D a n e b e n z e i g t e s i c h , d a s s a u f j y , Worter
häufiger selbstständig verwendet wurden
h e n d , w a s e b e n f a l l s in d e n
beider
endigende
als vor S u b s t a n t i v e n s t e -
übrigen Türkdialekten
nicht stattfindet.
Diese
U m s t ä n d e w i d e r s p r a c h e n von v o r n h e r e i n m e i n e m t ü r k i s c h e n
Sprachgefühle,
und da m i r b e k a n n t w a r , d a s s in ä l t o r e n D s c h a g n t a i w e r k e n
sehr häufig die
E n d u n g ^ J z u r B i l d u n g von A b s t r a k t e n v e r w e n d e t w i r d , so n a h m
ich
an,
dass d i e s a u c h im A l t t ü r k i s c h e n d e r F a l l g e w e s e n s e i . B e i g e n a u e r e r U n t e r s u c h u n g s e h e ich j e t z t , d a s s m e i n t ü r k i s c h e s S p r a c h g e f ü h l m i c h geleitet hat.
Betrachten
w i r z u e r s t die a u f ) - | J - ,
unserer Texte. Das Wort, Verbindung
nicht
gebildeten
fehl
Wörter
t r i t t m e h r m a l s a u f u n d z w a r i m m e r in d e r
3*p*»* o y j b i , ciliu ki.i.j oij.u.1, liier s i n d zwei A u s d r ü c k e ,
die a u s d r e i sich e n t s p r e c h e n d e n W ö r t e r n b e s t e h e n : 2) c.iliK kbia ofl.ir.i. D a
n u n ciliu ein A d j e c t i v u m
1) ^ Y ^ f t y P M o$)-,|M>
ist, so m u s s sich d a s
au
ki>i3 ogjiM g e h ä n g t e l ' r o n o m i n a l - A f f i x d e r d r i t t e n P e r s o n auf d a s S u b j e c t d e s ganzen S a t z e s «das T ü r k e n v o l k » somit Wir
nur
übersetzt
müssen
daher
beziehen,
weiden:
«ihre
(d. Ii.
^ Y ^
ist, also d a s s d e r Söhne»
ypi.i
05.11.1 s t e h t ,
A u s d r u c k «ihre angesehenen,
also
ein
Adjcctivum
t r e f f l i c h e n (herrcnlin.ft.cn)
zu ( i b e r s e t z e n
ist.
e b e n f a l l s vor
u n d z w a r A t s c h , b. 1,5: jyn ä p j y n i , ö ä r l ä p öiiij.ii,
kami.i.
In den J e n i s s e i - l n s c h r i f t e n k o m m t das
Hier nöthigt uns
der
e b e n f a l l s zu ü b e r s e t z e n : «die G e s i c h t e r der H e r r e n findet
Pronominal-Affix
Töchter».
A u s d r u c k e s sich a u c h a u f d a s S u b j e c t d e s S a t z e s b e z i e h t u n d d a s s zu
das
der Türken) reine
ersten
Verhältnisse
dass
kann
des
in a t t r i b u t i v e m
annehmen,
und der zweite A u s d r u c k
der
die d r e i
hundert. M ä n n e r ,
und d i e B r a u e n d e r A n g e s e h e n e n .
sich X 11,7
Geschenken,
rarallelismus
Wort
Ausdrücke die Antlitze
Das zweite W o r t
auf
d i e s e m "Worte b e g i n n t die A u f z ä h l u n g von
die die C h i n e s e n
z u r Leichenfeier des Chans h e r b e i b r a c h t e n ,
auf dieses W o r t f o l g t ein W o r t . , w e l c h e s z e r s t ö r t ist u n d w e l c h e s m i t d e m Buchstaben
fJ
beginnt.
Iis
lässt
sich
somit
annehmen,
ein A d j e c t i v u m i s t , es ist also w o h l « w o h l r i e c h e n d e setzen.
dass »zu
über-
W. R A D L 0 F F ,
48
D a s d r i t t e auf ^ Y gebildete W o r t : ^ Y r P P r es t r i t t Xa 12,17 und Xb l l , i ß auf und zwar in den A u s d r ü c k e n äxry - J Y l F f a r und in den JenisseiI n s c h r i f t e n A A 3,7 ebenfalls vor dem Substantivum a r (l'ferd). E s ist also u n bedingt ein Adjectivum und d a h e r gewiss identisch m i t dem im K u d a t k u - B i l i k a u f t r e t e n d e m Adjectivum
,
-
J
-
I
T ^
0
-
J
ÖCIÜK
«selbstständig», das ebenfalls
57,9 vor a r a u f t r i t t in dem S a t z e : Mjcat>ip imjiyii Myii/Ú öcläK »AM «ein Pilger seiend bestieg er sein Reitpferd (d. h. sein Lebensross)». D a s a l t t ü r kiscli?
ist somit ebenfalls
Ö3läi
- 4 - koki.i.iak vorziehen. Sind diese Lesungen richtig, so w ä r e das Affix .nak, liiK mit dem später in's Persische übergegangenen Affixe tisch.
iden-
N a c h den a n g e f ü h r t e n Beispielen zu urtheilen, sind die auf y J J - ,
^ Y " gebildeten Nomina unbedingt Adjectiva. Jedenfalls a b e r bin ich fiberz e u g t , dass diese E n d u n g durchaus n i c h t mit der A b s t r a k t a bildenden E n d u n g j J , ¿ 1 J identisch ist. S e h r schwierig ist der Nachweis, waren die auf
JIMI],
lir gebildeten
N o m i n a substantivisch g e b r a u c h t e Adjectiva oder N o m i n a a b s t r a c t a . Sicherlich sind in den Ausdrücken kaijan.u.igi.iij kagaucMpatn.un ällii ir älcipärriM die W ö r t e r kagaiui.iij und ällir Nomina a b s t r a c t a , also d u r c h «das C h a n thum» und «das Altluun» zn übersetzen.
W ü r d e kaijaiici.tpaT «die Chane
nehmen» und ä l c i p ä t «die Ale nehmen», wie H e r r T l i o m s c n , n u r auf den Z u s a m m e n h a n g sich möglich zu
stützend, annimmt,
fibersetzen:
bedeuten, so w ä r e es ganz g u t
«den Chaneliabenden nahm er die Chane und den
Älchabcndcn die Äle». W a s sollte es aber bei richtiger Auffassung der Zeitwörter b e d e u t e n : «die Chaneliabenden habe ich sich als Chane g e r i r e n lassen, d i c Ä l e h a b e n d e n habe ich sich a l s Ä l e geriren lassen?» denn die Chanehabenden sind doch das Volk und die Älehabenden sind doch (wenn nicht das e r k l ä r e n d e 6y/iyii dabei steht) die Chane. F a s s t man also knftaujiMg und ällir als «Chan-thum» und «Al-thuin» auf, so bietet die U e b e r s e t z u n g g a r keine Schwierigkeit: «das C h a n t h u m habe ich zur Geltung g e b r a c h t und das Á1thum sich entwickeln lassen». Noch k l a r e r t r i t t die Bedeutung der A b s t r a c t a K 2 9 , X 2 4 auf. l i i e r heist. es: ölrä'ii öyAyityij ripräpy (tipirn'ipy ?) ärirriM, ja.nai[ (íyjiyiiyg
TOIMVI]
ki,i.in.isi, 'ii.iijai GyAyuvij 6ai ki,i.rrhii\i, a3 öyAJ'uyg
öuyiii ki,un,IM, bitjap ällir-Aä kaijan.n,iij-Aa j ä r l a u T u m . Dies sind flinf ganz parallele Sätze: 1) Das dein Tode nahe Volk habe ich zum L e b e n g e b r a c h t . 2) Das nackte Volk habe ich Kleider habend gemacht.
3) D a s a r m e Volk
habe ich reich gemacht. 4) Das wenige Volk habe ich zahlreich g e m a c h t . 5) D a s bigap ällir, das (Myap) kaganjibiij h a b e ich g u t g e m a c h t ,
liier muss
49
DIR A L T T Ü R K I S C H E N INSCHRIFTEN D E R MONGOLEI.
offenbar, dein Parallelisinus der S ä t z e nach, i.igap einen Gegensatz zu ji'tr bilden.
Herr T b o n i s e n
ü b e r s e t z t den letzten S a t z : p a r m i ceux d o n t le
petiple et le h a g a n se j o i g n i r e n t a raoi(?), j ' a i fait du bien (?). Jíir ki>uri>iM lcnnn m e i n e r A n s i c h t nach mir heissen: «ich h a b e g u t gemacht», wie 6ai ki.urt.iM «ich h a b e reich gemacht» etc.
E s w ä r e m e h r als auffallend, wenn
im Satze «ich habe G u t e s gethan» das G u t e j ä r nicht mit d e m A c c u s a t i v zoiclien versehen worden wllre.
E b e n s o mfisste bei T h o m s c n ' s A u f f a s s u n g
Mijap k a g a i u M p a und i.iijap iillhyui. wörtlich ü b e r s e t z t w e r d e n : «unter den mir (?) a n h ä n g e n d e C h a n e - h a b e n d e n und u n t e r den mir a n h ä n g e n d e Ä l e - h a b e n den». Abgesehen davon, dass die B e d e u t u n g wtjnp «se joignirent» sich d u r c h Nichts b e g r ü n d e n lässt., wären die A u s d r ü c k e i.iijnp kaijaii-HJii>ig und i.igap iil-h-lir nach T h o m s e n ' s Auflassung eiue unmöglich nachlässige und u n v e r ständliche Ausdrucksweise, denn m a n k a n n solche A u s d r ü c k e n u r d a n n g e brauchen. wenn die Z u s a m m e n g e h ö r i g k e i t von A d j e c t i v u m und Substnnfivuin gar nicht in Zweifel gezogen werden k a n n , wie kbi.iMJi idtili HÍIIJÍ «ein Mensch mit rothem Ilocke», ak arn>if K a p a - K ä u « K a r a - C h a n mit weissem Pferde». Kein T ü r k e wird a b e r den A u s d r u c k ölrüii «TUM iciuii =
«der Mensch,
der
ein gestorbenes P f e r d hatte» auffassen, sondern stets = «der g e s t o r b e n e Heiter» und noch viel weniger, wenn am>i substantivisch s t ä n d e : ölräu ai.n.iJtapAnu «unter den L e u t e n , die g e s t o r b e n e P f e r d e hatten» übersetzen, sondern stets «unter den g e s t o r b e n e n Heitern (Pferdehabende»)».
H i e r ist die Sache
aber noch u n v e r s t ä n d l i c h e r , da das adjectivische i.igap n u r einmal
gesetzt
ist und dabei sich n u r auf die beiden S u b s t a n t i v a äl und hayan beziehen soll, n i c h t a b e r auf die beiden W ö r t e r äliir und knijau.iMij. W e n n man diese Ausdrücke so ü b e r s e t z t , so ist die ganze P h r a s e unverständlich. D a s s die Ucbcrsetzung d e s H e r r n T b o m s e n
i.iijap d u r c h «qui se joignirent, a moi»
durch Nichts belegt ist, beweist uns schon das h i n z u g e f ü g t e (?).
Für
mich
ist dieser Satz n u r verständlich, wenn ich kaijau.iMij d u r c h «das (Jhanthum, Alles, w a s die Macht, der Chane betrifft» und ällir d u r c h « d a s Ä l t h u m , Alles, was die S t a m i u g e m e i n s c h a f t zusammenhält» übersetze und diese A b s t r a c t a als Accusative auflasse, die durch die a n g e h ä n g t e n Conjunctionen Aa—jia als coordinirt zusammengestellt bezeichnet werden.
D a s Fehlen des A c c u s a t i v -
Affixes k a n n keinerlei Bedenken e r r e g e n und der S a t z : «das h e r a b s i n k e n d e (?) (Jhanthum nnd Ä l t h u m h a b e ich g u t gemacht» e n t s p r i c h t vollkommen
den
vorhergehenden vier parallelen Sätzen. Die aus dem Y o r h e r g e s a g t e n h e r v o r g e h e n d e W a h r s c h e i n l i c h k e i t ,
dass
das Affix Jir>ig, lir sowohl z u r Bildung von A d j e c t i v e n , wie auch von A b stracten v e r w e n d e t w u r d e , wird a u c h d u r c h ein ähnliches Verhältniss in anderen D i a l e k t e n unterstützt.. Im grössten T h e i l e Mittelasiens, besonders a b e r bei den T a r a n t s c h i und 4
50
W. RADLOFF,
den Bewohnern des östlichen Tiirkistans wird allgemein das Affix j J ,
¿U,
lik—Hk zur Bildung von Adjectiven und Abstracten verwendet. Hier heisst kaulik «die Chansgewalt»
und
«der einen Clian habende»,
Reinheit» und arliit itimi «der Berittene». datku-Bilik das Affix Substantiven.
apiklik
«die
Ebenso treffen wir im Ku-
und ^ - ^ - ¿ . b e i der Bildung von Adjectiven und
Dass beide Endungen gleichmässig ausgesprochen wurden,
beweisen uns häufig auftretende Reime, z. B. pag. 7 1 , w o •— änsylyK «die Güte» auf kannt» sich reimen.
(iülrylyi; «mit Zeichen versehen, be-
In der dscliagataischen Schriftsprache erscheinen die
Endungen ^ J und ¿jJ bunt durcheinander, wobei jedes von ihnen zur Bildung
von
Adjectiven und Substantiven verwendet wird.
D a wir es hier
meist mit sehr späten Abschriften, die von Leuten verfertigt sind, die sehr verschiedene Dialekte sprachen, zu thun haben, so lässt. sieb nicht nacliAveisen, welche Formen die ursprünglichen sind.
Dahingegen bietet die
Handschrift des Kudatku-Bilik uns einen unumstüssliclicn Beweis, dass in llerat im X V . Jahrhundert die Endung ^ J
jmjj
sowohl zur Bildung von
Adjectiven, wie auch von Substantiven verwendet wurde. In der Voraussetzung, dass das nur mit
14 Buchstaben
geschriebene alte
uigurisehe
Schriftwerk dem Leser Schwierigkeiten bereiten müsse, hat der Abschreiber,um das Verständuiss des Textes zu erleichtern, sehr häufig arabische Buchstaben über die uignrischen Zeichen geschrieben.
E s ist nun unbedingt
anzunehmen, dass der Abschreiber diese Buchstaben so schrieb, wie sie nach seiner eigenen Aussprache lauten mussten. ein arabisches diesem Falle
So schl ich er auch häufig (iber
um zu bezeichnen, dass seiner eigenen Aussprache nach in wie g zu sprechen sei. Hier möge eine Keilte von Beispielen
folgen, wo £ über dein Auslaut der Endung ^^rL. geschrieben ist: c pag. 23,8 ^ - - t L jaöa.iMk (Uig.) jafiajn.ig (Her.) die Vergeudung; c r pag. 20,5 ^ - - t I . api.ikjit.ik (Uig.) npi.ig.iMg (Her.) die Reinheit; c pag. 21,1 / ^ t l O - a ^ nai.ii.ik (Uig.) öai.iMg (Her.) der Reichthuin. c pag. 22,r. / j ^ 1 — ' aöj'ika^i.ik (Uig.) aöj'ika.ii.ig (Her.) das Alter; c pag. 10,24 Myiijyk (Uig.) myu.iyy (Her.) betrübt; c pag. 21,15 ^ T L jgyuiJiyk (Uig.) ygymJiyg (Her.) klug; c pag. 22,3 • ^ t L J f 1 ^ jam.ii.ik (Uig.) jaui.n.ig (Her.) Jahre habend; c pag. 20,13 • ^ • e L auibik (Uig.) aiJibig (Her.) berühmt.
DIE AIiTTÖRKISCIlEN INSCHRIFTEN DER MONflOIjEI.
51
E s ist somit wolil über j e d e n Zweifel e r h a b e n , dass im X V . J a h r h u n dert in I l e r a t das Affix ^ J «auch S u b s t a n t i v e n
.11,ig sowohl zur Bildung von Adjectiven, wie
v e r w e n d e t wurde, und dieser
Umstand beseitigt
auch
jeden E i n w a n d von f o r m e l l e r Seite ü b e r die A n w e n d u n g d e r Affixe y j , zur Bildung von Adjectiven und S u b s t a n t i v e n . Die E n t w i c k l u n g dieser Affixe ist meiner A n s i c h t n a c h in den v e r schiedenen D i a l e k t e n folgendermnassen vor sicli g e g a n g e n : AT. y j .11.115,
lir (a.) |j .iMij, l i r ( s . ) ;
Her. .«.ig, lir (a.) || Ji.iij, lir (s.);
Uig. .ibik, Iík (a.) || .n.ik, Hk (s.); T a r . lik, Hk (a.) || lik, Iík (s.);
A b a k . Jiwf', lir (a.) || .iwk, Iii; (s.); A l t . .iy, ly (a.) || j u k , Iík (s.); W e s t - und Siiddial. jim, Ii (a.) || .in.de, liii (s.). W i r seilen a u s dieser U e b e r s i c h t , dass in ä l t e s t e r Z e i t die Ostdialekte das Affix mit tonlosem A u s l a u t e , die M i t t e l d i a l e k t e hingegen m i t t ö n e n d e m Auslaute zum A u s d r u c k e beider F u n k t i o n e n verwendeten und dass diese V e r wendung in den Dialekten O s t t ü r k i s t a n s bis auf den heutigen T a g , in I l e r a t aber u n b e d i n g t bis zum X V . J a h r h u n d e r t u n v e r ä n d e r t dieselbe
geblieben
ist. D a h i n g e g e n ist in allen ü b r i g e n Dialekten der Neuzeit (vielleicht d u r c h Dialcktvermischung veranlasst) eine LautdilTercnzirung e i n g e t r e t e n , die z u r Scheidung der F u n k t i o n e n des Affixes b e n u t z t wurde. Ich werde d a h e r in meiner U e b e r s e t z u u g die Bildungen auf y j ,
stets als S u b s t a n t i v a a b -
stracta oder collectiva auffassen, wo sie s u b s t a n t i v i s c h a u f t r e t e n , a b e r
als
Adjetiva, wo sie vor einem S u b s t a n t i v u i n stehen oder wo a u s dem Z u s a m menhange die A d j e e t i v - B e d e u t u n g k l a r h e r v o r g e h t , wie z. B. K . 2 9 , u — 1 4 : ja.iai[ ßyAyu rou.iyg kbiJiri.iM «das n a c k t e Volk h a b e ich k l e i d o r h a b e n d g e macht». D i e S u b s t a n t i v a auf Y J , £ Y (pag. 3 9 2 * und 3 9 3 * ) sind m e i n e r A n sicht nach folgendermaassen zu (Ibersetzen: d " 8 Ältlium, die Z u s a m m e n g e h ö r i g k e i t der Äle, die G e -
£YYf sammtheit d e r Ä l e ;
£ Y l l ' H auiulir d a s G e t r e i d e ; y j ) y , | kaijau.ti.iij das C h a n t h u m , die C h a n s g e w a l t , die C h a n e ; C - Y ^ S f l cöiiyrlyr die W a f f e n f r e u d e , die W e h r h a f t i g k e i t ; Y J H H D M ' ^ - ™ ! ) äi< «miiiincitoll». Wenn der Codex Oomanicus ersek durch luxuria wiedergiebt lind erseklik pag. 18(> durch luxuriosus, so ist dies wohl ein Versehen, da ersek unbedingt das Adjectivum ist. 7. Das Affix f>J ki.?, ^
i;i.
Dieses Adjectiva bildende Affix wird 1) an Nominalstämme gehängt, z. B. ka6ki.i «was in Säcken gehalten wird» von kaß «Sack»; 2) au den Casus locativos mit der Bedeutung «in befindlich», z. B. f f l ^ Y ^ 'rapn-kbi «auf den Bergen befindlich»,
f^XT?
jäpAä-iti «auf der Erde
befindlich»,
r W T H I t Täi|pi/iä-i;i «im Himmel befindlich'); 3) an Adverbia des Ortes, 11111 das entsprechende Adjectivum zu bilden: t ^ X A T von v f ^ A T ¡'T'^ «innen».
kí «innerlich»
Auffallend ist, dass im Osmanischen, wo dieses
1) 0 . D o n n e r , Sur l'oiigino de Talpliabct ture, l l c l s i n g f o r s 189G, pag. 61.
54
W. RADLOFF,
Affix noch heute im Gebrauch ist, dasselbe als Appositum an das vorhergehende Wort tritt und stets ^ l r i lautet. Dieser sehr auffallende Umstand veranlasst die Grammatiker dieses ^ m i t dem aus dem Persischen eingeführten Partikel iri zu verwechseln und es als ein Pronomen relativum zu bezeichnen. Zu bemerken ist, dass in unsern Inschriften kein Beispiel sich findet, wo das an den Locativ gefügte ICH, !
my«, jaip.i.iyk zu lesen sind.
filffc»
4-*HD
offenbar
jaavk, 6i-
Von den pag. 3 0 6 * aufgeführten Beispielen
treten mit Ausnahme von 1) 4 - ^ H 2)
^TN^»
gewiss kanu.j, Köpyr, ölyr, 6ilir, cy-.yr,
l;1)
,UM
' Y f r H kaw-yk '»'
aAak. In allen Dialekten, auf die der alte Mitteldialekt Einfluss gehabt
hat, ist das Affix i.iij, i r zu einein langen oder kurzen labialen Vokale verschmolzen, z. 13. zu rypy (Alt.), ^ ^ (I.ICMIJ)
zu öly (Alt.), ölf (Osm.) «der Leichnam»;
( ^ M t
/ijpi (Osm.); ebenso: yny (Alt.), ¡ J Z J I (Osm.) =
«heiss». Dagegen bieten die Westdialekte anstatt dessen häufig Formen
mit tonlosem Auslaute, z. B. yliti (Ka,s.), Dvb'VK ylyit (Kar. T.) «der Todte», i,icci.dc (Kir.), MCThik (Kkir.) statt
(Dsch.) «heiss».
In den auf pag. 3 9 6 * angeführten Beispielen sind hinzuzufügen: 1) auf !j, r :
ör «der Verstand» von f l ö «verstehen», ^ Y f cöi|yr von cüi[(yiu)(?); 2) auf k. i::
cöi|yit «derKnochen» von cöij(ym),
y l y r «der Antheil»,
npi.tk «mager» von apr>i(ji), j a p j k «hell» von j a p y , 4 - ^ M
«Ueberschuss» von apr, J J J D jaijMJij'k «der Felder» von jaijhiJi, J ^ l
n M
l .v' i
MA.yk
«geweiht» von M/I. 5. Das Affix Y- in. F ü r Anwendung dieses Affixes zur Noininolbildung kann ich nur vier Heispiele a n f ü h r e n : Y ' l ^ y W "
0 Mm " ( ' ' c Ausgaben» von alt oder a|j-»-m (Herrn T h o m s e n ' s Aulfassung f Y T Y
MTV 'iann
n c
' M beistimmen, da in
den Orchon-Inschrilten niemals Y für | auftritt); Y Y ^ yii.Y'" «der Klient» vonyk «vernehmen, hören». Es ist auffallend, dass aus Verbalstämmen durch Anfügung von Y einerseits nomina aclionis, andererseits verba cooperativa gebildet werden und dass hier Nominalstamm und Verbalstamm sich vollkommen decken, und zwar geschieht dies sowohl in allen neueren Türkdialekten grade wie auch in den ältesten Denkmälern genau in gleicher Weise. Sehr häufig scheint ein Substantiva auf in auch in der Bedeutung zu der cuoperativen Verbalform zu stimmen, wie AT. YM^ .TP3111 ° a ' i .V" l c s e
mit dem osmanischen
U11
iu; f e r n e r )•»( aiji.ni zu s t r e i c h e n .
6. D e r Locativ. Z u r B i l d u n g dieses C a s u s dient, wie noch h e u t e in allen T i i r k d i a l e k t c n das Aftix J""^ m ,
Aä.
D o c h h a t dieser Casus im A l t t ü r k i s c h e n
eine
weiteie B e d e u t u n g , als in den n e u e r e n D i a l e k t e n , n ä h m l i c h die des Locntiv auf die F r a g e «wo?» und die des A b l a t i v auf die F r a g e « w o h e r ? von wo?», z. B.
KÖK TÄI}PIAÜ
( U l i 3,2) «am blauen H i m m e l » und . f X r T H I t
«vom llimtiiel geworden»;
G«-»IYIN
kyi.ua «in d e r F i a u e n j u r t e » u n d
öilrä
04
W. UAPI.OFF,
kajjaiiAa a/iTjipt.uiMa.m.iM ( 0 . a. 3,14) «wir wollen
uns nicht vom B i l g ä - C h a n
t r e n n e n ; n ö ^ i i j a m Kälciip (Kb l l , s ) «aus den A u g e n k o m m e n Thrilnen»; s T ^ ^ M
öyAyi'Aa ( K b 6,11) «beim Volke», (Kb 12,21) «vom Volke».
Ich
habe schon darauf a u f m e r k s a m g e m a c h t , dass ich ü b e r z e u g t bin, dass der Anlaut
dieses
Affixes trotz
der
Schreibweise
G e r ä u s c h l a u t e n tonlos g e s p r o c h e n wurde, z. £ M > D .i.v prTa, ^ X l J X f l t J, Y
stets
ni)i-iä.
und
'rüi'AyKTii.
geschrieben,
nach
B. J ^ J ^ J M
tonlosen Go.rrykra,
AufTallender W e i s e wird
z. B. s f ^ - J H
Obgleich ich diese S c h r e i b w e i s e aus vorher
jr.M-ra,
nach
.JitYf^
auseinandergesetzten
Gründen nicht für phonetisch halte, will ich dennoch diese S c h r e i b u n g e n in der Transscription des T e x t e s beibehalten. Die
Ablativfunktion d i e s e s Casus scheint
auch in den
Ostdialekten
früher die vorherrschende g e w e s e n zu sein. "Wir sehen w e n i g s t e n s im K u d a t k u B i l i k und im Habgusi häufig den L o c a t i v in A b l a t i v - B e d e u t u n g z . B . l t b g . 8 , 2 1 (Londoner Handschrift)
Qijf
auftreten,
IJLJI an/iauüAin(oderitilniu)«nach
diesem», oder K. B. 14,21 nipi ki.niAa MMkn>i «die (eine F a h n e ) kam aus der Hülle»,
oder K. B. 5 1 . 8 itiiijiip cluAä 'räpis «es wird von dir v o r ü b e r g e h e n » ,
K . B. 51 ;s naJKMiiAa n,!ii1iii])niiin «von seinem Verba 'it.ik, KÜiak (Maass) entstanden ist.
Diese Annahme wird noch durch den Umstand
unterstützt, dass im Dschagataischen die E n d u n g 'ja, d. h. das verkürzte 'iak, als Postposition an den Dativ gehängt wird, also Tayga-^-Ma
statt
raij-'ia. Ganz ähnlich sehen wir, wie die im Alttürkischen auftretende P o s t position Tür häufig an den Instrumental gefügt, während sie im A Itaischcn als Casus-Affix t I an alle Stämme gefügt wird: müii/u, niati^I, a r r t . °Pa'ia
Auf pag. 4 0 8 * sind die Beispiele ^ A ^ ^ ' l «äMuft-Mil und zu streichen. Hinzuzufügen ist wahrscheinlich ^ A r A l t Y r '
öhä'ii'iä
in dem Ausdrucke ö h ä i i ' i ä cakr.iur>ig»ta «in dem Maasse t r a u r i g seiend wie dein Tode nahe seiende».
Im Texte ist zwar nur f A F ' A l i Y r ' ölririini zu
sehen, welches ich f r ü h e r fehlerhaft für ^ T A f t Y ! ^ gehalten habe.
Ferner
^ T A r ^ X ^ Y r i l i welches T h o n i s e n gewiss richtig ripirAäKi'iä gelesen hat. Da der Endbuchstabe ebenfalls f zu sein scheint, so habe ich TiprißKy'ii gelesen, was jedenfalls zu verwerfen ist. D a der Stein nach diesem W o r t e beschädigt ist, so halte ich die W o r t e Täijpi Tipir/üiri'iä f ü r den Anfang eines verstümmelten Satzes, dessen Verbum «ihr leitet» (ojypypcys ?) ist. «Ihr lebet in dem Maasse, wie ein Bewohner des Jenseits» [wörtl. ein unter den Iliinmels-lebendig seiender (Mensch)]. 8. D e r Direktivus. Der D i r e k t i v u s wird durch A n h ä n g u n g der Affixe ^ J Y gnpy,
Tf'C
nipjf gebildet, er bedeutet stets «in der Richtung nach», z. B. jüpn'ipy «nach dem L a n d e hin», ^ M Y A Y ^ £
Taöga'iijapy «gegen die Chi-
nesen», ^ H Y r l ' ^ Y ^ Oijysigapy «gegen die Ogusen». Obgleich auf den eisten Blick zu erkennen ist, dass dieses Casus-Affix aus der D a t i v - E n d u n g J ^ l ka, J " ^ Kä und aus dem Advörbial-Affixe py, py gebildet ist, glaube ich, dieses Affix trotzdem als selbstständiges Casus-Affix aufführen zu müssen, da der Anlaut stets mit tönendem Guttural geschrieben wird, was a u f ' s Deutlichste beweist, dass imBewusstsein des Volkes das Verstiindniss f ü r die E n t s t e h u n g des Affixes vollkommen geschwunden war. Ueber die E n t s t e h u n g des Affixes 5
G6
W. RADL0FF,
!>apy, rftpy vergl. png. 3 1 . Die Endung des alten Direktivs ist allen übrigen Tüikdialekten unbekannt., wahrend in allen Dialekten einzelne auf kapbi, apr.i gebildeten Adverbien sich erhalten haben, so z. B. in den Norddialekten n.imkapi.i «draussen», i-iKüpi «drinnen», iu den Siiddialekten /u.nnapi.i, iiilpi. in den Siiddialekten werden diese Bildungen sogar als selbstständige Nomina verwendet, wie äßii| i'iiipici «die Wohnräume der Familie» beweist. Da ich nicht im Stande bin, ein vollständiges P a r a d i g m a der Deklination irgend eines Noinens aus den uns vorliegenden alttürkischen Inschriften nachzuweisen, so will ich an Stelle dessen eine tabellarische Zusammenstellung der Casus-Endungen aus verschiedenen, in den Inschriften vorkommenden Casus auffuhren. Casus hulefinitiis.
Genitiv
hativ M
TYP
hNIfh
t
W T )\)U>1 ky.ikak < j j < j (in.ibik 1 J ajiu
Yt
™s iilir Mr
X.I* ÖA $ AYJ £
irfrYD
—
T T - I h Tftiipi M cy 3 ar
- n
—
—
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— —
«
M
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—
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4 W • n *
—
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—
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4-HYr?
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• —
n i x sm\>
«T A
j x m h
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m
—
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—
m
—
nkYHY
—
—
—
—
—
>HYKY6t
Y¥r?
—
eir
—
—
—
—
—
—
—
W r P . 7
w r »
m>6
.
— •
—
—
—
w e r n
—
€rl'Yhl
—
—
—
—
—
—
—
—
—
Directivus
—
—
YW •
Quantität.
)1J
—
—
Locativ
— •
—
—
—
j n i-" y r f« H J ßnp
—
—
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J > D .i«j«
—
M
Taßga'i
ii'frh
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^ m i t
—
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r i ' Y > or,y:« yiya .V,H)|[
Y € m Yt
ca6
YT9 j''"» i r «c
Afcusativ Instrument.
—
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J A . ! ' ^ —
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JltYf
—
—
xm Ift
cäiti.i acht,
fünf, T ^ J n.in.i sechs,
Toky3 neun,
on zehn. j^ l 'l ,Mipk vierzig, £ Y lllir fünfzig (gewiss
a.mihmi sechzig, 6ii| tausend,
jäTiwiui siebzig. F e r n e r Tyiuiiii zehntausend.
Von zusammengesetzten Kardinalzahlen finden wir von 1 1 — 1 9 n u r die Zahl
(AA. a. 3,i) «jitm-oii, die man vielleicht gleich dein Alt.
a.nan, Teleut. a.i ioii «sechzig» halten könnte, da es sehr auffallend ist, dass man dem IG J a h r e alten, am Altyn-Köl begrabenen Helden, Umai-Heg ein solches Denkmal errichtet hat. Da aber in zwei Jenissei-Deiikmälcrn die Zahl «sechzig» durch
(Uj. Ta. 1,8) und
(Atsch.b. 2,i) a.rr-
Mi.mi wiedergegeben wird, so k a i m ) ^ ^ J nur a.in>i oh gelesen werden. Diese Stellung der Kiner vor den Zehnern aller in den Inschriften auftretenden zusammengesetzten Zahlen litsst darauf schliessen, dass die übrigen Zahlen von 11 — 1 9 6ip on = 1 1 ,
iltii on =
12, y'i on =
13, röpr on =
oii = 15, j ; i r i o i i = 17, cäicia o n ( ? ) = 18, Toky:? on (?) =
14, ßiliu
19 gelautet haben.
Die übrigen aus Zehnern in Einern zusammengesetzten Zahlen, die ich auf pag. 3 9 8 * — 3 9 9 * aufgeführt habe, zeigen eine doppelte Art der Wiedergabe dieser Zahlen. Entweder werden die Eiiier einfach vor die Zehner gesetzt, z. 13. üiti jftrjpBii = 22, (iip ory3 = 31, 6ilin kr.ipk = 45, y'i lllir = 53, oder die zwischen den Zehnern und der den ihnen nachgesetzten Einern wird (las Wort f J - ^ M
a VI
l T' { i (noch dazu) eingeschoben, z. B. orv:i apTjki
6ii) = 31, ki.ipk apryld jilri — 47.
Diese Art der Zusammenstellung von
Zehnern und Einern findet sich in keinem anderen Türkdialekte, weder im alten Uigurischen und Dschagataischen, noch in irgend einer jetzt gesprochenen Türksprache. Dass sie aber in frühester Zeit auch in anderen Tiirkdialekten auftrat, beweisen uns die in den Chroniken der bulgarischen F ü r sten befindlichen Zahleneinschiebungen, die icli früher behandelt habe. Das Mehrfache der höheren Zalilencinheiten jys, öii{ und TyMäii wird durch Vorsetzung des Multiplicators bezeichnet, grade wie in den übrigen
69
DIE ALTTÜRKISCHEN INSCHRIFTEN DER HONOOLEI.
Turksprachen ausgedrückt, z. B. 6äui jy3 = 5 0 0 , j a r i jya = 7 0 0 , a.m,i 6ii{ — 6 , 0 0 0 , y>i Tywäii = 3 0 , 0 0 0 . Das einmal auftretende jy3 ftlir = 1 5 0 lässt darauf schliessen, dass die zu den höheren Zahleinheiten
hinzuzählenden
Einer und Zehner diesem einfach nachgesetzt wurden, so dass man gewiss 131 durch jya 6ip o ry3 oder jya 0Ty3 apTyki 6ip wiedergab. Vergleichen wir die alttürkischen Zahlwörter mit den Zahlwörtern der jetzt gesprochenen Türksprachen, so sehen wir eine grosse Beständigkeit. Besondere Vokaliibergänge zeigt nur äiri, wo der Stammvokal ä in einigen Dialekten in i übergegangen ist, wo sonst dieser Uebergang nicht stattfindet. Die durchgängige Schreibung des Kudatku-Bilik
lässt auf eine
Lesung iri schliessen. H e u t e lautet diese Zahl in den mittelasiatischen Dialekten, ijn Aderbedschanischcn und in den Abakan-Dialekten ebenfalls iri. Das ä in järipmi ist fast überall zu i geworden, n u r im Schor-Dialekte und zum Theil in den Abakan-Dialekten hat sich 'läräpöä oder 'läpfiä erlialten. In den meisten Nord- und Süddialekten sind die Vokale der ersten beiden Silben zu einem Vokale verschmolzen, so lautet dieses Zahlwort jipMä (Alt.), jipMä (Tar.) jipiui (Süddial.). Eine Erweichung des Anlautes von röpr zu Aöpr findet sich nicht nur in den Siidspraclien, wo die Anlaute t regelmässig in n übergehen, sondern aucli in den Wolgadiaickten, wo dieser Uebergang nur vereinzelt stattfindet und doch das Zahlwort. AypT lautet. W ä h r e n d das j ä r i des Alttürkrechen in den Süd- und Westdialckten allgemein jä^i (Osm.), j w (Kas.) lautet, ist im altaischen j ä r r i der tonlose Inlaut durch Gemination gewahrt. Der Wechsel im Inlaute k || r zeigen die Zahlwörter cäniu (AT. und Süddial.), cii i:i(Westd ) und cäric ( O s t d ) , cäc, cäc (Soj.), ebenso der Wechsel k || ij des Zahlwortes Toky.) (AT. und Siidd.), Tojjys und tv[¡1,1:1 (Westd.), loiji.ic (Oskl.), töc, t o c (Soj.). Dahingegen hat sich das k in äiti (Altt.) in den meisten Dialekten erhalten, da dies W o r t in den Westdialckten auch iiiii, citi, iui lautet,
Die Ostdialekte haben durch Gemination den tonlosen
Konsonanten im Inlaute erhalten, also äititi (Alt.). Auffallend ist, dass in den ältesten türkischen Dialekten das Z a h l w o r t «dreissig» oiy:i lautet, während in den älteren Dschagatai-Werken in der Form
dasselbe
(o.nyn) erscheint, und die Kara-Kirgiscn noch jetzt o.myc
sprechen. E s lässt sich doch wohl kaum annehmen, dass das .1 später eingeschoben ist. W i r müssen somit annehmen, dass dieses ji in einem Theil der Dialekte sich sehr früh dem t assimilirt hat. Dass somit 0Ty3 aus o.iTy3— o t t j ' 3 — o t j ' 3 entstanden ist. Ich will noch darauf aufmerksam machen, dass die alten Zehner von 3 0 — 7 0 in den meisten Ostdialektcn nicht in der im Alttiirkischen angewendeten Form auftreten, sondern y-iön — y-i 011, niprön = TöpT ou, öäiitäii = 6äui ou, a.nroii = a.iri.i on, jiirrän = jitrri 011 lauten. Das scheinen aber
70
W. RADLOFF,
neue Bildungen zu sein, denn im alten Dialekte war die Bedeutung dieser Zahlwörter 1 3 — 1 7 gewesen. Leider treten die Zahlwörter 8 0 und 9 0 in den Inschriften nicht auf, so dass wir nicht wissen, wie diese in allen D i a lekten durch Verschmelzung mit oii gebildeten Zahlwörter im Alltürkischen gelautet haben. b) D i e O r d n u n g s z a h l e n . D i e Ordnungszahlen von 3 — - 1 0 werden durch Anfügung der Endung ^ ii'i an die Kardinalzahlen gebildet, und zwar finden sich in den Inschriften die Zahlen
y'iyim der D r i t t e , ^ I t T l ^ l t
lui in der Fünfte,
" P' l f»' 1 der Vierte,
6ä-
T( ,
j i l i i i n der Siebente, ^ r F H V ^ Tokyayu'i der Neunte,
onyti'i der Zehnte.
"Wir sehen daraus, dass, wenn das K a r d i n a l - Z a h l -
wort auf einen Konsonanten auslautet, vor dem Affix ein enger Bindevokal eingeschoben wird. auf: ( P f ^
Die Ordnungszahl «der Zweite» t r i t t in zwei F o r m e n
( X 32,7) iiuiu und f t ) ^ ( X a 1,13) öKiirri.
sich in letzterer Form in den Ostdialekten
Dieses Zahlwort hat
erhalten,
dafür spricht
das
Cliinesisch-Uigurische Wörterbuch, welches den Dialekt von Chami aus dem X V I . J a h r h u n d e r t darstellt, hier wird der zweite Monat wiedergegeben (Chin.-Uig. W r t b . 16,8).
j \ O-1—1 O ^ ^ O 1 " — 1
F ü r die Ordinalzahl «der E r s t e »
bietet das Alttürkische ein eigenes W o r t f ^ Y f ilini, welches nur im Uigurischen und in Ostturkistan in der F o r m ilin auftritt. Das Komanische kennt es in der F o r m ilici und die Süddialekte in der F o r m ili:. Neben diesen ist aber in den heutigen Dialekten theils ßipinui (uipiii'ii), bei den Mohammedanern aber das arabische äniil oder änältti im Gebrauch. Auf pag. 3 9 9 * habe icli noch zwei Ordnungszahlwörter, jilripmiüi «der zwanzigste» und oryskM «der dreissigste» angegeben. Das erste
(K- W -
' s t vielleicht
richtig gelesen und gedeutet, denn ich kann am linde des "Wortes keine S p u r eines .J* erkennen (Herr T h o m s e n liest J ^ l f Y C ? Dativ, was m ö g l i c h e r w e i s e richtig ist). W a s aber
un
l)
I Y D m™
M I Y fiji.i-ci
m « * ini
iui-ci M r V D j«S>-'-ci
D a s Aflix d e r e r s t e n P e r s o n F^- -M ist o f f e n b a r e i n e V e r k ü r z u n g Personal-Pronomens
des
MÜH. D a s Affix d e r e r s t e n P e r s o n P l u r a l i s s t i m m t
mit dem an Participia g e f ü g t e n Prädicativ-Affix
iiherein u n d s t e l l t also
vielleicht, wie wir oben g e s e h e n h a b e n , e i n e ä l t e r e F o r m dieses P r o n o m e n s d a r . G e w i s s o r d n e t e n sich die V o k a l e dieses Affixes den V o k a l e n d e s S t a m mes u n t e r ( d a r a u f d e u t e n die Deklinaf i o n s - E n d n n g e n hin);
ist also bald
Miiia bald mi.t zu lesen. D a s Possessiv-Affix d e r z w e i t e n P e r s o n i{ s c h e i n t m i r a u s dem
verkürzten
Genitiv
des s e l b s t s l ä n d i g c n
Pronomen
cäij =
e n t s t a n d e n zu sein. E i n U e b e r g a n g von c || i{, wie i h n B ö l i t l i n g k 6*
cäiliij
(Jakuti-
74
W. K K T) I. 0 F F ,
sclic Grammatik, pag. 187) annimmt, scheint mir unmöglich. "Wenigstens vermag ich kein Beispiel eines solchen Ueberganges aufzuführen, das von B ö h t l i n g k angeführte cäiji.ina «zur Zeit»» verglichen mit cac «Lebensjahr» beruht, auf einer irrthiimlichcn Ilerleitung.
Der Stamm von cägt.ma ist (las
türkische 'iak «Zeit», während cnc «Lebensjahr» dem türkischen jam entspriclit.. D e r l ' l u r a l des Possessiv-Affixes der zweiten Person ijr,i3, i(i3 ist aus einer abermaligen A n f ü g u n g von ci (cä, cäu) zu erklären, also i[is = ij-i-ci. Sehr schwierig ist die E n t s t e h u n g des Possessiv-Affixes der dritten Person zu erklären, B ö h t l i n g k hält den in vielen nördlichen Türkdialekten auftretenden Accusativ des an vokalische Stämme gehängten Aflixes ein als den Stamm eines verlorengegangenen Personal-Pronomens der dritten P e r son, und findet eine Bestätigung dieser Hypothese in der Endung der dritten Person des Imperativs, die in allen Türkdialektcn auf ci.iii, cyn (ciu, cyn) gebildet wird. Diese letztere E n d u n g lautet im IJigurischen -cy, -cyn, -cym.i (-cy, cyn, -cyui) und im Altüirkischen -.iy, -nyu f-.'iy, -riyu).
Besteht ein
Zusammenhang zwischen diesen Endungen, so müssten wir 1) das anlautende 3 als den ursprünglichen L a u t dieser E n d u n g annehmen, das sich später erst zu c in der E n d u n g -cyn, -cyn) v e r h ä r t e t h ä t t e ; 2) nach dem 3 einen labialen Vokal als wurzclhaft, voraussetzen. W ü r d e dies nicht vielleicht auf eine ursprüngliche Form der dritten Person asy (oder osy ?) hindeuten, die als Verstärkungswort, des hinweisenden Fürwortes verwendet w i r d ? Ich werde später bei der Besprechung der Accusativ-Eudung der P e r s o n a l - E n dungen noch einmal auf die wahrscheinliche Urform des Personalpronomens der dritten Person zurückkommen. Eine Verstärkung des Possessiv-Affixes durch Votsetzen des Genitivs des entsprechenden Pronomens, die in den neueren Türkdialektcn sehr häufig angewendet wird, tritt im Alttürkischen sehr selten auf. W i r finden in den so umfangreichen Orchon-Inschriften nur zwei Beispiele: Ka 11,24 Mäuiii caOi.ma «meine Hede» und X 29,25 Mäniij 6yAyiiMM «mein Volk». c) D a s P r o n o m e n
demonstrativum.
Im Alttürkischen treten dieselben hinweisenden F ü r w ö r t e r auf, wie in den meisten heutigen Türkdialekten, nähmlich 6y «dieser» und o.i «jener») Als verstärkte Form von Oy müssen wir das Ka, 16,18 auftretende ^ t J ^ f l ' a:ty-f>y (oder ony-Oy ?) auffassen, welches der Bedeutung nach dem oni-uy des Uignrischen entspricht. Dieses any (onv?) ist, wie ich oben angedeutet, vielleicht die ursprüngliche Form des Pronomens der dritten Person.
Mög-
licherweise besteht auch zwischen dem Nomen reflexivum ö3 «Selbstheit, selbst» und diesem aay (ony ?) eine ursprüngliche Wurzclvcnvandtscliaft. In Betreff des F ü r w o r t s oji ist zu bemerken, dass es wie in den heutigen
75
DIR AIATÜKKISUHEN INSCHRIFTEN ORK MONOOI.KI.
Turksprachen schon im VII. Jahrhundert das verlorengegangene TersonalPronomen der dritten Person ersetzt. d) D a s P r o n o m e n i n t e r r o g a t i v u m . Die alttiirkischen Inschriften bieten folgende drei fragende Fürwörter: iiit «was? was für ein?» käm «wer?» kariFji «wo? (was für ein?») Das fragende Fürwort Uli ist bis jetzt allgemein verbreitet, nur in den Abakandialekten lautet es: no. Das im östlichen Altai angewendete jy ist eine spätere Entlehnung aus dem Mongolischen. Das nach Personen fragende Käm wild noch heute überall in demselben Sinne verwendet, jedoch tritt es in vielen Dialekten, in denen der Uebergang ä || i des Stammvokals nicht eintritt, in der Form kim auf (wahrscheinlich schon im Uigurischen). Kaiu>i ist gewiss ein ursprünglich fragendes Fürwort und die adverbiale Bedeutung «wo?» nur secundär. Als fragendes Fürwort hat es sich nur im Karakirgisischen in der Form kau erhalten, das Uigurische und die Ostdialekte kennen es nur in der Form kai, dessen Locativ kaiAa schon im Uigurischen neben kaiibi in der Bedeutung «wo?» verwendet wurde.
6. Die Deklination der selbstständigen Pronomina. Für Casusfornien des selbstsliindigen Pronomens zeigen die Inschriften folgende Beispiele: OaSHS imtefinitns.
Genitiv.
m
ci3
r f M ci 3 j y OJ
Accusativ.
4 'H f Mfl![ft 0ii.pl)
rl'lf «an (rl'ft G ft ») ,J'| Ciill
Dativ.
—
—
S f l T I Cisill —
—
—
—
—
—
—
Mi
^«.i
—
—
n|inP
Quantitativ,
—
r,i u m
—
Locativ.
J") ain.i
JXil'NckAft aiiAa
—
— •
4"^ au'ia
( M V «Sni») >6 6y KäM
—
D M
—
^ ¡ H
KÜMKÜ
6yi».i
6y»,,a
—
—
tri' ™
—
—
—
D H t M
—
—
—
kaiwi» (kaiiAMH ?)
—
— —
7(5
W. IIA 1)1.0 KF, Diese in den Inschriften auftretenden Formen lassen darauf sclilicsscn,
dass diese Pronomina im Alttüikischen folgenderniaassen dcklinirt wurden: Män
Näuiii
Mäipi
Mäui
MäuAä
Mäii'iä cilinä
cäu
cänii[
cäiiii
cäui
cäuflä,
o.i
aiiMi!
aijap
aiu.i
aiiAa
aii'ia
6y
fiyiiMii
(Tyipip
ßytiM.
öyiiAa
(Tyina
Oh
(ii:!ii[
ßiaiiiii, (ßimcä)
(tiitni
öi.iAä,
ßia'iii,
ci:i
ci:iii[
cbiiiä (cicisä)
ci.'iui
ci;iAä
cis'iä
itäM
Käiuiii
itäMKä
KtlMIli
KäMflii
KäH'lä
nä
"äii(?)
näüä (?)
nilni (?)
näAil
nä'iä
Wenden wir zuerst, unsere Aufmerksamkeit den Accusativformcn der Pronomina zu, so sehen wir, dass liier die Aflixe i, ui auftreten, also diejenigen Endungen, welche zur I'ildung des Accusativs der Nomina in allen heutigen Turksprachen verwendet, weiden.
Das Auftreten dieser Endung
neben der Endung -i.ig, - i r zur Bildung der Aceusative der Nomina veranlasst Herrn T h o n i s e n (pag. 191 — 11)2) zu der Annahme, dass das i.i, i das ursprüngliche Accusativ-Affix der türkischen Sprache überhaupt gewesen sei. Da, die Osnianen an Vokalstlimmc das Accusativ-Affix -ji.i, -ji hängen, so wäre vielleicht anzunehmen, dass das vom Pronomen entnommene Affix i an vokalisch anlautende Stämme zuerst in der Form ji.i, ji, später aber in der Form j verwendet wurde, an dessen Stelle später ij, r getreten sei, so dass sich aus c y - i - i in der Folge eyji, cyj, cyr entwickelt hätte, und ebenso aus jagr.i i - i in der Folge ja|ji.iji.i, jajjuj, jaiji.ttj.
Später wäre dann
das an Vokalstämme tretende -13, -r mit dem l'indevokal in der Forin -i.iij, - i r an konsonantisch auslautende Stämme gefügt, worden, so dass statt den älteren Formen kaijaiu.i, an.i, äpi die Formen kaijaiii,i;j, an.uj, äpir in Clebrauch kamen. Diese Annahme T h o n i s e n ' s scheint mir in jeder Weise verfehlt. Denn erstens wiedcrspi iclit sie vollkommen dem natürlichen Gange der tlirkisclicu Konsonanteneutwicklung. Während wir in allen Dialekten zahlreiche Uebergänge des gutturalen y, r nach j kennen, kann ich kein J'eisjtiel für den Uebergang j || ij, r nachweisen, Wenn cy bei den Sojonen cyi' neben dem Osmanischen cjj(i.i) bietet, so sind beide aus dem alten Worte cyn (r.yfi) entstanden, also sind hier die Auslaute fj und j aus einem ursprünglichen G hervorgegangen,
ebenso entspricht
das sojonische
ür
«Haus» dem mittelasiatischen öi (öj), beide aber sind aus äfi (AT.), än (Osm.) entstanden. Zweitens aber hatte die Anwendung der Accusativendung -tj, - r eine viel weitere Verbreitung, als Herr T h o n i s e n annimmt. Das KudatkuUilik zeigt neben der allgemein verbreiteten Accusativ-Endung ni (beim Nomen) und i (beim Pronomen) zahlreiche Spuren des alten
Accusativ
77
DJB AU'TÜUKISOHEN INSCHRIFTEN DER MONGOLEI.
z-^,
die wir nach vielfach auftrctoinlen Heimen sicher -i.ik, -in lesen
müssen. Aus dem Kiulatkii-3»ilik ersehen wir, dass die A c c u s a t i v - E n d u n g -i.iij, - i r (-i.de, -in) sowohl den Ostdialekton, wie auch den Mitteldialekten geläufig war, dass a b e r , während im V l l i . J a h r h u n d e r t i n u r an P r o n o m i n a l s t ä m m c g e h ä n g t w u r d e , im XI. J a h r h u n d e r t
im Uigurischen die A u s b r e i t u n g
der
E n d u n g i so zugenommen h a t t e , dass die F o r m - m i j , - i r schon damals als veraltet angesehen w u r d e , so dass sie der V e r f a s s e r des K u d a t k u - H i l i k
nur
dann verwendete, wenn ihn das V e r s m a a s s oder der Heim dazu veranlasste; in der F o l g e erscheint aber in allen Titrkdialekten als einziges AccusativAffix der E n d u n g m, i (111,1, ni). W i r sehen somit seit dem VII. J a h r h u n d e r t ein stetes Z u n e h m e n der E n d u n g i (ni). Ist es nun wahrscheinlich, dass z u erst das i sich beim I'ronomen gebildet hätte, dann in e i n e r grösseren Z a h l von Dialekten beim Nomen zu
-i.iij,
- i r geworden wäre und d a n n von N e u e m
durch das n u r beim P r o n o m e n verbliebene Accusativ-Affix in allen D i a l e k t e n gleiclnnässig v e r d r ä n g t worden wäre.
Meiner Ansicht nach ist eine solche
A n n a h m e j e d e r Wahrscheinlichkeit e n t b e h r e n d .
W ä r e das
ursprüngliche
Pronominal-Affix i auf einem so grossen Gebiete in das Noininal-Affix
-i.iij,
- i r ü b e r g e g a n g e n und h ä t t e es in der Folge eine so weite A u s d e h n u n g , wie die alttürkischen Inschriften zeigen, a n g e n o m m e n , so w ü r d e letztere E n d u n g sicher auch mit der Zeit, bei der Deklination der P r o n o m i n a v e r w e n d e t worden sein und die alte E n d u n g r,t, i vollkommen v e r d r ä n g t haben.
Ich bin
d a h e r ü b e r z e u g t , dass wir es h i e r mit zwei ganz verschiedenen Affixen zu tliun h a b e n , von denen das eine i beim P r o n o m e n v e r w e n d e t wurde, w ä h r e n d das zweite
-i>i[j,
- i r von vornherein bei Noininalstämmen a u f t r a t .
F ü r die E n t s t e h u n g beider Aflixe geben uns unsere D e n k m ä l e r
natür-
lich keinerlei Aufschluss, Da nun das Accusativ-Aflix sowohl in a l l e r Z e i t wie a u c h j e t z t hauptsächlich bei bestimmtem Noniinibus a n g e w e n d e t wird, d. h. bei H a u p t w ö r t e r n , wo wir im Deutschen einen «bestimmten Artikel» anwenden würden, oder in Fällen, wo das J a k u t i s c h e das b e s t i m m t e A c c u sativ-Affix v e r w e n d e t , so ist vielleicht dieses Affix -big, - i r
ursprünglich
g a r n i c h t ein Accusativ-Affix, sondern ein das Nomen als b e s t i m m t e s , bezeichnendes P r o n o m i n a l - A f f i x , das u n g e f ä h r einem a n g e h ä n g t e n b e s t i m m t e n Artikel entspräche. W ä r e diese A n n a h m e richtig, so könnte der G u t t u r a l g, r dieser A c c u s a t i v - E n d u n g vielleicht -ijr,i,
-k[>!,
-Iii
als eine V e r s t ü m m e l u n g
des Affixes
angesehen werden.
E b e n s o w e n i g vermögen wir irgend etwas Bestimmtes ü b e r die E n t s t e hung des zweiten Affixes I zu sagen. Ob die Accusative niiln-i, cilii-i etc. n u r erweiterte F o r m e n von imin, cän waren, wie kam.i vielleicht neben kau, oder ob es V e r k ü r z u n g e n von mäuir, cänii' sind, ist in k e i n e r W e i s e nachweisbar.
78
W. RA PL OFF,
Vielleicht waren in f r ü h e r e r Zeit die Formen Mä (6ä) und mäui, eil und cäni im Gebrauch, wie im Uigurischen die drei Endungen der dritten Person des Imperativs -cy, -cyu, -cyni und im Alttürkisclien 3y und gyn. Die durch AA. 2,4 ßisni apulir a^i,ipr(T)M «uns hat der Mächtige getrennt» belegte F o r m 6i3iii beweist uns, dass schon sehr früh die Accusativ-Endung des Pronomens bei einigen Pronominal- Stämmen in der F o r m ui angefügt wurde. So entstanden die Accusative ani.i und Gym>i als analoge Bildungen von müni und cärii. Da nun später Mäu und cän als Casus indifinitus iin Gebrauch war, so trennte die Hauptmasse der Türken der alten Mitteldialekte die I'ronominal-Accusative in Milu-i-i, cän-+-i, a t n - M , ß y m - i . t , und so entstanden beim hinweisenden Pronomen zwei Stämme: der Casus indefinitus o.t, Gy und der Deklinationsstamm au und Gyn. D a sie u zum Stamme zogen, fassten sie selbstverständlich die Accusativ-Endung als «i» auf, die dann in der Folge in den Süddiaickten als Accusativ-Endung an alle Nominnlstämme trat. Um den Hiatus zu vermeiden, wurde hier vor dem i, wenn es an vokalisch auslautende Stämme trat, «j» eingefügt, so dass dann die E n d u n g ji lautete. Die alten Ost- und Westdialekte hingegen hielten an der ursprünglichen (?) Tlieilung Mii-ni, cä-ni, a-iiM, Gy-iiM fest und fügten das so gewonnene Aflix m,i, ui in der Folge an alle Nominalstämme.
Ebenso geschah es bei der
Trennung der Genitive anwij, Gyin.nj. Auf diese wahrscheinliche E n t s t e h u n g der Genitiv-Endung habe ich schon p. Gl hingewiesen, hier will ich nur nochmals darauf aufmerksam machen, dass die Süddialekte, d. h. diejenigen Dialekte, die die Accusativ-Endung M, i anwenden, die Pluralforinen an-i.nap, Gyn-i-Jiap bieten, während die Ost- und Westdialekte und die Mundalten Mittelasiens, die die Accusativ-Endung UM, ui gebrauchen, ausnahmslos die Plurale a (y, o) r - j a p , Gy-1-.nap gebrauchen. Dass in den alten T ü r k dialekten in Betreff der Pronominal-Deklination noch J a h r h u n d e r t e lang Schwankungen herrschten, beweisen uns die Accusativ- und Genitiv-Formen des Kudatku-Bilik, wo die Accusative itiiui und Gi.ii und die Genitive Kisiiij und Gi.iiij neben Kiimii,
«¡HIIIIJ
und Girwi, Gi3iiii[ angewendet werden.
Der Dativ Mäi(ä beweist uns eine Verschmelzung des Auslautes des Pronomens n mit dem Anlaute des Affixes k, die gewiss auch zur Abtrennung des auslautenden u vom Pronomen beigetragen bat.
Der Dativ 6i:iii|ii ist
offenbar dadurch entstanden, dass der Dativ Mäijä in Mil-i-ijil zerlegt wurde und dass diese E n d u n g an Gn gefügt wurde. E s t ist daher dieser Dativ in fii:t-»-i-i-iiä
zu zerlegen. Neben dieser Form war aber auch die regelmässige
Form Gi:n:ä im Gebrauch, wie wir aus ( T e . l l . 3) ersehen. Ich sehe durchaus keinen Grund anzunehmen, dass J ^ J f
schon im VIII. J a h r h u n d e r t maija
zu lesen ist. Mai[a und cai[a der neuen Sprache sind offenbar Anlehnungen an ai[a «ihm», das dialektisch auftretende . J H f t Giiijil lüsst aber sicher darauf
1)IF, AMTÖRKISCIIEN INSOIIRIFTEN DER M0NG0M5I.
79
sclilicsscn, flass «J^if Miiijä zu lesen ist. Der Dativ ni[,ip ist offenbar eine sehr frühe Verkürzung des Dircctivs aijapy. Im Kudatlui-Bilik werden die Dativformen aijap, Myifap und ai|a, Aijija gebraucht, gewiss sind die letzteren durch den Abschreiber eingeführte neuere Formen. Das im Kudatku-Hililc auftretende «laijap und caijap sind offenbar an aijap sich anleimende analoge Bildungen. In den mittelasiatischen Sprachen ist der Dativ ai[ap und «tyi[np noch im Gebranch.
Die in dem Denkmale von As'chete auftretende Dativ-
forin aijap deutet auf eine Dialektniiance. W i r haben im Kirgisischen eine entsprechende Bildung der Dative der Pronomina ogaii, öyjjan, maijaii und caijau. Iiier ist n gewiss aus p entstanden. W i r können also bei allen türkischen Dialekten seit der ältesten Zeit beobachten, dass die Casusformen der Pronomina ebenso wie die Casus der Nomina der flektirten Sprachen sich zu isoliren suchen, d. Ii. dass Stamm und Endung so fest verschmelzen, dass sie sich durch das Sprachgefühl des Volkes nicht einfach zerlegen lassen, und dass in Folge dessen bei den Casusformen der Pronomina stets von Neuem das Streben erkennbar ist, durch Analogiebildungen einen Ausgleich der abweichenden Formen herzustellen.
7. Die Deklination der mit Possessiv-Affixen versehenen Nomina. W i r müssen die Deklination
der mit Possessiv-Affixen versehenen
Nomina noch besonders aufführen, weil dieselben im Alttürkischen, wie in allen Dialekten, mit der Deklination der Nominalstamme nicht tibereinstimmen. Ich will deshalb die in den Inschriften auftretenden, an die Pronominal-Affixc gehängten Deklinations-Affixe tabellarisch zusammenstellen. Singular. 1. Person: fnsus inilrfinitna.
MM
Genitiv.
^ ¡ f MMMIJ
Dativ.
.
Accus,it.iv. MMMII
[iisrumcntal. MIHMII
im
iiuiij
MMa imii
M
MMIJ
Ai a
mmh
MMII
Mll[
mä
Mill
mm
iiuin
rl'ff
Locativ,
Quantitativ.
MMA«
(hUI'ra)
^ X l f iMAä M/ta
(iM'ifl)
»W'i
Diroctiv.
(um)
(M'lil)
Statt des Dativs mn, mä etc. tritt überall auch die vollere F o r m ^ J ) ^ , biMka, iiuitil auf.
—
80
W. RA 1)1.0 FF, 2. Terson:
(iasiis indefinitas.
Genitiv.
Dativ. i.nja
H ''»i ill II
IU t l H "i"
1
il[Ü
i|i.m
i|ii
i|in
Locativ.
Quantitativ.
Dircctiv.
(i.iil'ia)
rHH " t i " i x ^ illAÜ 1(1,111 iwa l[ill i[A¡i
(iil'iä) (ll'ia) (U-iä)
3. Person: r n
. r s r «i» ci
—
J H N ein«
in l l ' N Ci..
rf'r
J^f
i»
tun
i m « «
ill'lä >->H Lilia]»
P Í M i'iäpy 4*^|cill'lii >HH|cwiiapy
cillAÜ Plural. 1. Person: (l>l!MI>I3hlll) (i.i«ir.i3Aa)
ijJj^- MMbl3 (I>IMI.I:IMIO
(l.lMM.Tia)
i»ii:i
(ÍMÍ3ÍI[)
biMbiska
(imi.'iiii)
(ÍMÍ3AÜ)
(ÍMÍ3'1«1)
Ml,13
(MI>T3I»1!()
ÍMÍ3KÍI
(Hr.int.iii)
(jiM.'Wa)
(mi.i.Tia)
MÍ3
(MÍ3ÍIJ)
(MÍ3ÍII)
(MÍ:WÍ)
(Mia'lil)
(i>iili.i3/Ta)
(i.nii.i3'ia)
2. P e r s o n : rHH MI[M3 (lillJI>I3MI[) (iilisiij) Í1JÍ3 IJI.I3 ili:i
«FMH Í1(Í3KÜ
(l[l,13MlO
(ilMska),
(1JÍ3Í11)
(IJÍ3KÍI)
rl'rfH
(ii|i.Wi)
(iili.Tiä)
(l[l>13l,lll)
(i[i.i3,ia)
(Ui.i.Tia)
(l[Í3Íll)
(l[Í3AÜ)
(lli3'lil)
Í1[Í3ÍI1
Das Genitiv-Affix finden wir mir einmal an ein Possessiv-Affix gebilligt und zwar in einer Jenissei-inschrift KK. 2 , u
(•• 6illiiuii[ «meines Bill».
Dieser seltene Gebrauch kann nicht auffallen, da im Allgemeinen der Genitiv selten angewendet wird.
Gewiss sind wir berechtigt anzunehmen, dass, da
dieses Affix ganz mit dem bei dem Nomen verwendeten Affixe übereinstimmt, es auch bei den übrigen Personal-Affixen verwendet wurde, dass also der Genitiv der übrigen Personal-Affixe ebenfalls
MIJI.III
(iiiii[),
I>IMI.13MIJ
(iminiii),
i.iili»i:)Mii (iipiii) lautete. Ueber den Genitiv des Affixes der dritten Person wage ich keine Verinuthung aufzustellen, da mir in keiner Inschrift ein Beispiel der Anfügung des Genitiv-Affixes an mit Vokale auslautende Stämme aufgestossen ist. E s ist aber wahrscheinlich, dass die E n d u n g -iniij, -ciuii|
DIR AT.TTÜRKISCIIBN INSCHRIFTEN «Ell MONGOLEI.
81
lautete, da die anderen Casus beweisen, dass man den Deklinationsstamm des Affixes der d r i t t e n P e r s o n in der Forin -in, -ein auffasste. H e r r T h o n i s e n hält das von m i r der E n d u n g nach als I n s t r u m e n t a l aufgefasstc
in kaiibiip>iii f ü r Genitive. E s ist schwer verständlich, was
die A l t t ü r k e n veranlassen konnte, das letzte
in )
zu ä n d e r n .
D a in
allen Dialekten, in denen sich *| erhalten hat, das Z u s a m m e n t r e t e n zweier durch einen Vokal g e t r e n n t e r ^ nie eine V e r ä n d e r u n g des letzten ^ v e r u r sacht. So bilden die A l t a j e r ebensowohl ai[i>ni «dein Wild», wie die KasanTataren
Tlijiij «deine Kopeken», und in der osmanischen S c h r i f t s p r a c h e , die
gewiss mit der gesprochenen Sprache des X V . und X V I . J a h r h u n d e r t s ü b e r einstimmt, wird stets an auf f auslautende W ö r t e r das Genitivzeichen J l gehängt, so dass die jetzt, n s t a t t i{ sprechenden Osmnnen in der Schrift an.uii.ni «deines Pferdes» durch J L C J ! wiedergeben. In einem Falle scheint
Herr
T h o m s e n Hecht, zu haben, dies ist K a 9,3, wo auch ich die W ö r t e r lcaijaiiMip.iu caf>iu nur «die W o r t e deines Ohancs» übersetzen kann. E s bleibt uns also nichts Anderes übrig, als die Schreibung ) H ) Y ) I
als f e h l e r h a f t statt,
H H ) Y H anzunehmen. F ü r den D a t i v der ersten Person werden zwei F o r m e n ] ) das mit, dem Dativ-Affix verschmolzene regelmässige F o r m
verwendet,:
t.ma (iiwil), 2) die vollere
(i»iKft). Die erstere F o r m scheint die vor-
herrschende zu sein, da aber beide F o r m e n oft dicht neben einander e r scheinen, z. D - . J } f Y D
25,14) jniiii.uia und . J f l i f Y D (X 25,28) jamunika,
so d ü r f e n wir annehmen, dass beide Formen allgemein neben einander auch in der gesprochenen Sprache im Gebrauche waren. Beide Formen haben sich in der Folge noch lange Zeit erhalten, denn in den alten D s h a g a t a i w e r k e n finden wir noch sein' oft beide F o r m e n , di* i,imija neben d* uma, angewendet; in den jetzigen Nordsprachen ist aber n u r die E n d u n g - M M « , -imä im Gebrauche. Die f e h l e r h a f t e Schreibung im Denkmale 13a. III. 4,2 s T H - T Y ^ ' i y" , , yjy M !J a scheint darauf hinzuweisen, dass
kyii'iyjyjiijaka f ü r
dialektisch auch schon im V I I . J a h r h u n d e r t die Mittelform das allgemein verwendete 4
i»™ja f ü r
'>'"ka im G e b r a u c h e war.
In der zweiten P e r s o n t r i t t n u r die Verschmelzung
-wija (-iipi) f ü r
Mij-1-ka und ii{-i-i;ä auf, z. B. 4 ^ - 1 Y)" " { W l ^ «deinem Sohne», äliijä «deinem Volke».
4"HY
Dass der Ausfall des Anlautskonsonanten k, K des
Affixes hier d u r c h g e h e n d a u f t r i t t , ist, bei der Nähe der Bildungsstellen des K - L a u t e s und des ij sehr verständlich. Die d r i t t e P e r s o n bildet den Dativ, ebenso wie die zweite, durch A n hiingung von 4 V | , n u r wird hier durchgängig das f des Affixes geschrieben, dies veranlasst mich die E n d u n g « f S i ' —
zu
lesen. Da, dieses ^ n u r aus
II-HK entstanden sein kann, so müssen wir annehmen, dass als Deklinations6
82
W.
HA DI, O F F ,
stamm des Possessiv-Affixes der dritten Person in, ein aufgefasst wurde, was wir auch aus den anderen Casus desselben Affixes ersehen. E s bietet also das mit dem Possessiv-Affix der dritten Person versehene Nomen ebenso wie o.i und fiy einen doppelten Stamm, den Stamm des Casus indefinitus i, ci und den Deklinationsstamm in, ein. In allen Inschriften kommen zahlreiche Beispiele dieser Dativform
vor,
z. 15. « l ^ f i H f
cafiitiä, 4 " H r ¥ D
jauiiiiii,
J M t \ \ \ n fi'i'iyKiilü- N u r in einem Beispiele tritt vielleicht die in der heutigen Turksprache ausschliesslich angewendete Form iuil auf, dies ist K 33,22, wo vielleicht ^ ^ ' P T ? in der That J ^ i l T f ? Schreibung.
.ji'l'i»^ för - ^ H T T ^ ? .i-'P'«!^ zu lesen ist. Ist
lesen, so ist dies wahrscheinlich eine fehlerhafte
Denn ich glaube, dass der Ueborgang i| || n nur zu einer Zeit
eintreten konnte, wo der Vokal des Affixes seinen Vokal i den Stammvokalen untergeordnet hatte, also als die Dativ-Affixe der zweiten und dritten Person lautlich verschmolzen waren und eine lautliche Difi'erenzii nng zur Vermeidung von Missverständnissen nothwendig wurde.
Dies war aber, wie die
Orthographie des Alttürkischen beweist, im VI II. J a h r h u n d e r t noch nicht eingetreten. Die in den Jenissei-Inscliriften auftretenden W ö r t e r « f ^ r l ' l f Kii:iKä, J ^ f f - W f iiiii|i:n:ä und
iiiii'i-
ä'iii[i;iuä beweisen uns, dass das
Mit Possessiv-Affixe der ersten und zweiten Person plurnlis gehängte DativAffix mit dem an einfache Nomina tretenden Affixe übereinstimmt. Die Accusative der mit Pronominnl-Affixen versehenen Nomina werden durch eine nur ihnen eigenthiimliche E n d u n g ) , jJ' MII, in gebildet. F ü r die erste Person:
und
»IM», min, z. 1?.
cafii.IMMII «meine Rede»
(acc.), f l ' l f [ ^ ' J f t f)Hi|ry»iiu «mein Denkmal» (acc.); son:
)-{
und
jJ'^
¡[MII, ijiii, z. 13.
"ülY'iy"
Töryiiy" "dein Gesetz» (acc.); in, ein, z. B. Haus»
(acc.),
«seinen Jabgu».
||'nPI Wir
arin «sein c
ci
y "
"
se n
'
für die zweite Per-
für die dritte
Pferd» (acc.),
Heer» (acc.),
«deinen
Sohn»,
Person: ärtin
«sein
j«i>sycin
sehen also hier ein drittes Accusativ-Affix, wel-
ches offenbar mit den beiden übrigen MIJ, ir und (I,I) i in keinerlei Zusammenhang steht, denn ein Uebergang in || ir || i oder ir || in || i ist auf jeden Fall ausgeschlossen. Das Accusativ-Affix der dritten Person iu (ein) ist noch heute in vielen Turksprachen im Gebrauch und wurde f r ü h e r für eine V e r k ü r zung von ini (ciui) gehalten. 13öIi 11 i n g k ist schon längst dieser Annahme entgegengetreten und hat ein f ü r die ursprüngliche Form des verlorengegangenen Pronomens der dritten Person erklärt. E r meint, zuerst sei der Anlaut beim Antritt an konsonantisch auslautende Stämme abgefallen und dann der Auslaut u im Casus indefinitus, das auslautende II sei aber als Deklinationsstamm beibehalten worden und dieser unverkürzte Deklinationsstamm sei später als
83
DIE ALTTÜRKISCHEN INSCIIRIFIEN DER MONGOLEI.
Accusativ verwendet worden. Ich glaube, dass B ö h t l i n g k in dieser D a r l e g u n g Hecht hat, n u r ist nicht ein, wie wir oben gesehen, die u r s p r ü n g l i c h e F o r m des Pronomens,
sondern der zum Possessiv-Affix h e r a b g e s u n k e n e
Pronominalstamm. Ich möchte ebenso annehmen, dass die Accusativendung mmh (min) auch der in den meisten T ü r k s p r a c h e n zum P r ä d i c a t i v - A f f i x e herabgesunkene Pronoininalstamin der ersten Person ist, der in der frühesten Zeit als Possessiv-Affix verwendet wurde. Später ist dieses sh.hi (min) zu m gekürzt worden und nur im Accusativ hat sich die vollere F o r m g r a d e wie in ein erhalten. Chili
Die Verwendung des Accusativ-A (fixes der zweiten Person
(ein) war unmöglich, da dieses Affix einerseits lautlich mit dem Affixe
der dritten Person übereinstimmte, und andererseits der Casus indefinitus des Personal-Affixes der zweiten Person auf mij (ii() gebildet wurde.
Da
nun beide Affixe bimh (min) und ciu sich lautlich sehr ähnlich waren, so ist, als sie als Accusativ-Aflixe angesehen wurden, auch aus dem Affixe der zweiten Person i| durch Analogie ein den beiden anderen ähnliches Accu sativ-Affix 1(1.111, niu gebildet worden.
Solche analoge Bildungen sind ein
Vorgang, den wir vorher bei der Casusbildung des Pronomens zu beobachten Gelegenheit h a t t e n .
D u r c h das spätero
des Accusativ-Affixes -i (-ni) wurden
zuletzt
auch
Ueberhandnohmen
die
—mmh (-min) und -i[mii (-ijiu) von den Accusativ-Affixen
mehrmals
Accusativ-Affixc
-Mi
(-iwui)
und -iji
(-i(im) vollständig v e r d r ä n g t , während neben eini die alte E n d u n g ciu f o r t lebte, da sie im S p r a c h g e f ü h l des Volkes n u r als eine V e r k ü r z u n g der E n dung ini atifgefasst wurde. So bestehen denn noch heute in einigen Dialekten beide F o r m e n neben einander, in den meisten Norddialekten ist aber die E n d u n g ein vorherrschend, während die Süddialckte dasselbe meist d u r c h ciui ersetzt haben. D a der I n s t r u m e n t a l ebenfalls wie beim einfachen Nomen durch A n hängung des Affixes -mii, -iu gebildet wird, so sind im Alttürkischen Accusativ und der I n s t r u m e n t a l
der mit
Pronoiniual-Affixen
der
versehenen
Stämme vollkommen identisch, und man kann nur aus dem Z u s a m m e n h a n g e des Satzes ersehen, welcher von beiden Casus an der betreffenden Stelle gemeint ist. Die übrigen Casus: Locativ, Quantitativ und Direktiv, werden
durch
die gewöhnlichen Casus-Affixe gebildet, n u r t r i t t f ü r das Affix der dritten Person d e r D e k l i n a t i o n s s t a n m i -iu, -ein ciu, so dass die E n d u n g des Locativ -iiW'i (-ciiwl), die des Quantitativ -iiriä (-ciii'iä) lautet. N u r beim Direetivus verschmilzt das n-i-ij ( u - i - r ) zu i[, so dass seine E n d u n g -ii[äp.y (-cii|äp.y) lautet. Dabei ist zu bemerken, dass nur bei, diesem letzteren Affixe ein Einfluss der Vokalharmouie auf das Affix sich betnerklich macht, wie die W ö r t e r f T S T ^ ji'l'i'M'y " , , ( l
cyoi.iiiiipy beweisen.
84
W.
RADI.OFF,
8. Adverbien und Postpositionen. I'ag. 40!)* ltabe ich die Advcrbia und Post,Positionen bildenden Affixe zusammengestellt. Diese Affixe sind: a) Das Aflix J Y
lä.
Die Inschriften zeigen nur ein auf Iii gebildetes Zahladverbitim (Postposition) J ^ Y ' Y T f t i>ipl;i (zusammen, mit), welches in der dschagatnischen Schriftsprache in zwei Formen
fjiplä und o X ; ^ öiphiii vorkommt. Alle
Türkdialekte, mit Ausnahme derSöddialekte, in denen ein seiner Entstehung nach mir ganz unerklilrliclies Wort ilä auftritt (denn es ist. doch kaum anzunehmen, dass ilä aus öiplä entstanden ist), bieten Fortbildungen dieses "Wortes. In den Sprachen Osttiirkistans tritt es in zwei lautlich differenzirten Formen auf, als Posposition lautet es öiplii (mit) und als Adverbium GillIt (zusammen). Der Codex Coniauicus führt die glciclnverthigon Formen bile und birle auf, die heutigen Westdialcktc kennen die Formen 6ilä und ßiläu. Im Kirgisischen erscheint es in den Formen
Minäir,
uiiiiiu (oder
MH.II, nitn).
In den
Ostdialekten endlich tritt es in der Form nr.ua (uilii), nuuau (nluäi[). Mi>inni( (miniU[),
iii.uia (niiiiä),
Maij (Miiij)
auf.
In allen Dialekten wird es, wie auch
im Alttürkischen, als Postposition einfach nur an den Nomiualstamin gefügt, an Pronomina tritt es aber meist, an den Genitiv, im Kirgisischen aber auch an den Accusativ, so sagt, man überall iuä!iii[-(uplä
(fiilä,
ntiuäi(,
mä
etc.),
aber im Kirgisischen auch müni-Män. Ob es im Alttiii kischen ebenfalls an den Genitiv trat, ist aus den uns vorliegenden Inschriften nicht, nachweisbar. lieber die Entstehung und sonstige Anwendung des Affixes .na, lä geben uns die altttlrkischen Inschriften keinerlei Erklärung.
Dieses Aflix ist
noch in den heutigen Ostdialekten im Gebrauch und wird an Nomina und Verbal formen gehängt, z. B. im Altaischen: iti:i;i-lä Käl.u «es sind nur Leute gekommen», jypyö-Iä i,i.i «er ging so dahin», am.i i;öpü-lö «als er ihn sah». b) Das Aflix
[ff.
Dieses Affix habe ich schon bei der Besprechung der Bildung des Direktiv erwähnt. Es drückt auch bei Antritt an den Noniinalstainm meist eine Richtung aus, z. B. J ^ f f t (X 25,25) iirtpy «nach Hause», ^ ' f Y D .¡"ÖI'J' die Nähe», ^'JY^D .i"51\v
IVMbl ^ » • ' S - W , W J H ji.ipgapy, J ^ f ^ l ^ jöiil]»y mtlssen wir fiir unzerlegbare Adverbien auf py
85
DIR AI.TTÖ11KISCHBN INSCHRIFTEN DER MONGOLEI.
(py) anseilen. Fiir ebenso unzerlegbar müssen wir das Adverbium y/iMinpy auffassen, wenn es nicht ein Gerundium auf Y ist. Ueber die Herkunft dieses Affixes lässt sich nichts Bestimmtes sagen. I'y, py ist entweder ein verstümmeltes Nomen, oder es ist als Adverbialendung aus einer lteilie von adverbialisch gebrauchten Genindien der Verschmelzung auf y, y von auf p auslautenden Verbalstämmen abstrahirt. c) Dos Affix
J ^ X pa, pii.
Dieses Affix dient auch zur Bildung von Adverbien des ürfes auf die Frage «wo? (wohin?)». Beispiele: ^ M ^ aepa «unten» von ae(biu), J^THI''' öi[pä «vorn» von öi|,
Af
«drinnen» von h , J ' H Y ^ rampa «draus-
scn» von ram. Das in den Denkmälern von Koscho-Zaidam stets
sTfiM
auftretende Adverbium wird im Denkmale vom Ongin ^ T T R geschrieben, daher ist es offenbar lätcpä, nicht iricpä, zu lesen, und ich glaube, dass es mit einem Stamme liii/r (näc), aus welchcm auch das uigurische Kä/iju «nach» herzuleiten ist, in Zusammenhang steht. Meiner Ansicht nach ist dieses Affix aus dem Substantivum apa «Zwischenraum» entstanden, wie j a auch die osnianischen Bildungen (npa = ßy-t-apa, niipä =-- uä-i-apa entstanden sind. Die Siiddialekte bieten noch jetzt einige Wörter, die auf -pa, -pä gebildet sind, z. B. i'ipil «innerhalb», coupa ^nachher»; dass diese aber auch als Nomina ¡uifgefasst werden, bezeugen Ausdrücke, wie i'ipäciu;i,ä «in seinem Innern». Das Adverbium
övpa'ia == f>y-i-apa-i-'ia
beweist, wenn
diese
Ilerleitiing richtig ist, dass auch im Alttürkischen die Adverbia auf pa als Substanfiva aufgefasst werden konnten. d) Das Affix 4'[),
-ja, -jä.
Dieses Affix bildet Adverbia, die den Adverbialbildungen auf py, py entsprechen.
So werden kypi-ujnpy und JfPU^-J- It3ri>i.ija «nach hinten»,
H Y T H j|'ll,!)f,P.y "1'tl ^ T D T M
«nach links», öüpiriipy und . J 9 T &
Göpijil «nach rechts» iu vollkommen gleicher Bedeutung angewendet. Ich glaube, dass die Endung «ja» aus dem Substantivuni jak «Seite» entstanden ist, denn es ist nicht anzunehmen, dass in so früher Zeit eine Schwächung des DativAffixes Ica, itä in ja, jä möglich war. Ueber die Stämme, aus denen die hier aufgeführten Adverbia entstanden sind, lässt sich nichts Bestimmtes sagen. Vielleicht ist kypi.ija aus kyApyk ( k y i p y k H - j a k «die Schwanzseite» zu erklären, was bei einem Beitervolke sehr möglich war (ich verweise auf das alfaische anauap jak «die Seite des Aufsteigens» d. h. «links», kaM'ii.i jak «die Peitscheiiseitc» d. h. rechts»). Dass die Wörter öiipijä und jupaja mit den Verbalstämmen öäp «geben» und jr,ipa «fern sein» in Zusammenhang gebracht
Averden
können, hat schon Herr T h o m s o n pag. 147 angedeutet.
Ist diese Auffassung richtig, so stände öäpijä für däpir-jak «die Seite des Gebens», d. Ii. «rechts», und ji>ipaja fiir ji>ipak-jak «die ferne Seite» oder
86
W. RADLOFF,
«die Seite, die uns fern steht, von der wir lins abwenden», d. h. «links». Diese Annahme wird durch die Bedeutung von ßäpi und api.i in den Norddialekten u n t e r s t ü t z t , wo Ersteres «diesseits», L e t z t e i e s aber «jenseits» bedeutet. D a s Kudatku-Bilik b r a u c h t a n s t a t t api>i stets uapy, das vielleicht aus aH-i-ji.ipgapy zusammengezogen ist, f ü r 6äpi aber (>äpy. e) D a s Affix f
f f t -tm, -ri,
f X -am, -Ai.
D u r c h Anbringung dieses Affixes werden aus Adjectivstänimen Advcrbia gebildet, z. B. f f t N C X ¡Uiyri «gut, auf gute Weise», äju'yii ämi,^ ( K a 2, t) «liörc gut zu!» kan>ipi>i
kaTMpM «fest, ordcntlich, wie es sich gehört»,
iii|lil (Ka 2,o) «höre a u f m e r k s a m zu!» f ^ Y J H M D
japakJiMpi.i
(K 32,8) «bewaffnet»» Ich kann diese E n d n n g nicht anders, als eine Adv e r b i a l - E n d u n g auffassen, obgleich in den übrigen Turksprachen solche au Adjectiva gehängte A d v e r b i a l - E n d u n g e n nicht auftreten. H e r r M c l i o r a n s k i sprach mir gegenüber den Gedanken aus, ob nicht die E n d u n g -tm (-am) als conjunctive P a r t i k e l , wie -Ma oder -Ta (-.n,a), aufzufassen sei.
Dagegen
spricht aber ftir's E r s t e , dass -tm, -ti nur einmal an zwei in Z u s a m m e n hang tretende Adjectiva g e h ä n g t wird, und zwar in den P h r a s e n K a 2 ßy caßr.iMMii iwryri ftmifl! kaTMijAbi Tiijlil! «höret diese meine W o r t e g u t , lauschet aufmerksam!» I i i e r wäre das A n t r e t e n der Affixe an beide Advcrbia nur verständlich, wenn sie bei e i n e m Verbum ständen, bei verschiedenen Zeitwörtern hätten die Partikeln an die Imperative treten müssen. ist der Antritt des -am an jnpak.iMg K 32,8 unverständlich.
Ebenso
Z u l e t z t hätte
das -tm nicht nur au oij.iM (K 5,2), sondern auch an das vorhergehende inici (K 4,28) treten müssen. Ich nuiss also bei meiner Annahme verbleiben. In Betreff des p . 4 ( ! 0 * aufgeführten TÖK-ri habe ich zu bemerken, dass ich j e t z t der Ansicht bin, dass f f t ^ H
™i:äTi zu lesen
ist, und zwar dass diese F o r m eine zum Adverbiuin gewordene Isolirung des Genindiums röKär-y ist. V e r g l e i c h e : P . d. V. II, 6 9 8 ka.n.ik joiiM ryräAä jMijMii KäUi «das Volk und die Uutertbancii versammelten sich i n ' s G e s a m i n t » ; oder das i d e n t i s c h e ryijänä, z. B. ny ai.vu>ii| om'iohmii 'ryryhä j y p «ich ging durch das ganze Dorf bis zu Ende hindurch». Töitäri wäre also durch «ganz, bis zu Ende» zu übersetzen. Ist die E n t s t e h u n g des Adverbial-Affixes -tm (-am) nicht, vielleicht aus einer Abstraction aus solchen auf -tm, -Ti endigenden isolirten Gerttiidialformen zu e r k l ä r e n ? F ü r adverbiale V e r w e n d u n g der Adjectiva ohne E n d u n g bieten die Inschriften fast keine Spur, wenn wir nicht in den Sätzen Kl) 1 2 , 8 - 1 0 a.uyu Kyitiyiu K ä p r ä K c i . i Kälypri «Gold und Silber brachten sie e n d l o s » , X. 11,8-9 cyßcM.i Kä'iriM « o h n e W a s s e r ging ich herüber», Ka 3 , i g - 1 8 Ta.iyika u i ' i i r TänuäßiM «zum Meere u m e i n K l e i n e s gelangte ich nicht» die W ö r t e r Käpräi(ci3, cyöcM3 und « i i i r als Advcrbia auffassen, was doch kaum
angeht.
87
DIR AI/rrlillKlSCIlRN INRflllRII'TRN «Bit MONOOI.EI. Dieser Umstand ntii.clit es mir auch
unmöglich
anzunehmen,
dass
^¡uig und auch B a r t , h o l d meint., alsAdverbium aufzufassen sei. M i r ist in keiner Turksprache ein türkisches Adverbium «ganz, gänzlich, vollkommen» bekannt. Kntweder wild es, wenn es sich auf das vorhergehende Substantivum bezieht., durch den Casus Quantitativus, wie altaisch oh-mo oder kasanisch (iap-'ia, ausgedrückt, oder durch ein Gerundium wie T y i i l n i , Tyn'i.'Ut wiedergegeben, oder wenn es sich auf die Handlung bezieht., so wird ein Verbuin, wie ryiitr, (iiiip, als Verbuin finitum gesetzt, z. 13. jam.ui rylürriH «ich habe fertig geschrieben», okyn (»inp/i,i «er hat zu Ende gelesen». Nur in den Westdialekten ist mir das aus dem Arabischen entlehnte Adverbium
raMOM in der Bedeutung «ganz» aufgestossen, so sagt, man im Kasa-
nischen karur.i raMa»i yki.iAi.iM «ich habe den Brief ganz gelesen». daher der Ansicht, dass ' J ^ l ,
WRim cs
Ich bin
i' 1 ; 8) ,|< $ y t
Tiftil(in), hinzuzufügen
Verbum facti!ivnrn: hinzuzufügen:
äniril-T, $ > | [ ) j n p a - T ,
o-'JP-t, 3 > Y P
OJypMaUMJi);
TÖK.'1-T, ^ ( I M a p r a - r (?);
3)
T
1) kr.uM.i-T,
W
cöitfp;
1 vr-( 1 >y:t.
D a s von H e r r n T h o n i s e n
a u f g e f ü h r t e V e r b u m d e n o m i n a t i v u m joka/i
ist o f f e n b a r ein isolirtes F a c t i t i v u m auf n s t a t t r d e r von m i r u n t e r 3) a u f g e f ü h r t e n V e r b n l b i l d u n g c u auf a. K s ist also joka/T in j o k a 1 A Z U z e r l e g e n . In den h e u t i g e n N o r d d i a l e k l e n sind a n s t a t t dieser F o r m j o r j - i - a - i - J M - T a n gewendet.
D a s K u d a t k i i - D i l i k b i e t e t sowohl die F o r m j o g a ^ y p , w e l c h e s in
j o j j - i - a n - A zu z e r l e g e n ist, wie a u c h joga.iyp, das a u c h in j o g - i - a - i - . i zu z e r l e g e n ist. I c h h a l t e die von m i r a n g e f ü h l t e n V e r b a ky.*Aa und ttyipjl f ü r r i c h t i g e r , als T h o m s e n ' s L e s u n g e n ky.iair, und üyiiiifl. W i r linden in den iiitesten D e n k m ä l e r n a l l e r D i a l e k t e n e b e n d e r A b l e i t u n g s s i l b e .ia, n a c h auf
sonore
o d e r t ö n e n d e K o n s o n a n t e n a u s l a u t e n d e n S t ä m m e n d a s Affix /r,a, d e r U e b e r g a n g J [| Ä wird
dabei
gewöhnlich
durch Bcdeutungsdiffcrenzirung
ver-
a n l a s s t . So b i e t e t d a s K u d a t k u - B i l i k schon das V e r b u m i:i/ui «suchen», d a s o f f e n b a r a u s ¡3 ( S p u r ) - i - l ä e n t s t a n d e n ist.
Ky.ia/;MMiir (Tva.v 11 w ä r e «das zu
Sklaven g e m a c h t h a b e n d e Volk», d a l ' a r t i c i p i a l f o r m e n f a c t i t i v c r V e r b a n i c h t 6*
5)0
W. R A D L 0 F F ,
in passivischer Bedeutung angewendet weiden, während .ans dem Zusammenhange von K 13 offenbar hervorgeht, dass hier «das SIcIavendienste leistende Volk» gemeint ist. EinVerbum
ßaiuafl «anführen» kann ich mir nicht vorstellen, da
es neben (Janua eine zwecklose Form wäre, 6aui.ua heisst in allen Dialekten «an der Spitze stehen, anführen» und regiert in allen mir bekannten Dialekten in letzterer Bedeutung den Accusativ. Satze stellt es adverbialisch =
In dem K 16 aufgeführten
«zuerst, an erster Stelle».
E s ist daher
akaijMM kagaiika öaui.iajy Das kaijaui.ig öajiöaji TiKMim zu übersetzen: «man hat meinem Vater, dem Chan (d. h. zu Ehren meines Vaters), an der Spitze (der Steinreihe) den Baz-Chan als Ualbal aufgestellt». Zu den Affixen auf a ist also hinzuzufügen joka(A) «vernichten» von j o k und jaui-a «leben» von jatn «Lebensjahr». Zu den Verbis denoininativis auf jia,lä sind hinzuzufügen: v f ^ H D jaip.i -.m, « T J Y
kan.ig.ia, J Y Y äl-lä,
kagnii-.ia,
on-Jia.
Ferner ist jiinzuzufügen 8 ) das Affix kbira: Y T H H ^ D jok-kbim.
10. Die Conjugation der Verba. a) D a s V e r b u m f i n i t u m . 1. Der Imperativ. Die erste Person des Imperativs wurde wahrscheinlich durch das Affix Sijiir, äjin gebildet.
Ueberall (mit Ausnahme einzelner Jenissei-Inschriften)
wird der Auslaut dieses Affixes stets durch
wiedergegeben, was um so
auffallender ist, als vor dem J* bei gutturalen Vokalen stets [) geschrieben wild. Dies deutet daraufhin, dass diese Form in ni-Mn zu zerlegen ist. In den Norddialekten hat sich dieses Affix in der Form aiu (njr>m) und Hin (äjin) erhalten. Man spricht daselbst noch heute aTfiin, neparaiu, konain, üriiiii (oder aTnjbm, aeparnjun, koiiaji.ui, äräjiii).
In Mittelasien werden die
Verkürzungen arai, aeparai, konai, äTäi angewendet, während die Süddialekte neue Bildungen, wie aiaini, aeparaim, äräini anwenden. Ich war früher der Ansicht, dass die Formen auf m nur neue Rückbildungen seien, d. h. dass die Form aiu (aji.m) aus einer älteren Form aim (ajwM) entstanden sei und dass die Siiddialekte nach Abfall des n an das Affix ai (äi) abermals ein m angefügt hätten.
Gegen diese Annahme spricht aber unbedingt die
stete Schreibung i J ' f im Alttiirkischen, die als älteste Form dieses Affixes auf eine ursprüngliche Lesung njin, äjin schliessen lässt.
Ueber die Entste-
hung dieses Affixes wage ich keine Andeutung zu machen. F ü r die zweite Person des Imperativs kommen zwei verschiedene F o r -
91
»IE ALTTÜRKISCHEN INSCHRIFTEN DER BIONGOLEI.
men zur Anwendung, erstens der Verbalstamm ohne jede Endung und zweitens eine vollere Foriii, die durch das Affix
- j y ,
-§mji,
- r i l gebil-
det wird, beide Formen haben sich in den meisten Dialekten erhalten. Jetzt wird diese Form in den Norddialekten auf -ijf-iii, -i'i» gebildet. DasKudatkuUilik und die älteren dscbagataischen Schriftwerke bieten ebenfalls nieist jji.u, r i l (tHs.,
J^c, J X ) . Ich bin überzeugt, dass, wo in diesen Wer-
ken 15f.ur, i'in auftritt, diese Formen durch einen schon -iji.in, -rin sprechenden Abschreiber eingeführt sind. Das Affix -iji>i.i, - r i l ist ohne Zweifel der zum Aflix herabgesunkene Imperativ des Zeitwortes ki,ui! «mache!», das zur Hervorhebung der Imperativbedeutung früher dem affixlosen Stamme nachgesetzt wurde. "Wie im VIII. Jahrhundert ämifl und äiniAril, so werden noch heute in den meisten Türkdialekten die Formen ämir und ämiritiii ohne jeden Bedeutungsunterschied verwendet. Die dritte Person des Imperativs wird durch zwei Affixe gebildet, erstens durch das an den Stamm tretende ^f}' 3y in japi-uikany «er möge sich erbarmen» und zweitens durch das mehrmals an negative Stämme tretende 3
3'") r t ' l l 1
( l l ' H i M r ? ji™itoyn 0 3,13 pag. 414* zu korrigiren).
Ich glaube nicht, dass dieser Umstand darauf schliessen lässt, dass das Affix ;sy nur an positive nyn (ayir), aber an negative Stämme gehängt winde. Das Uigurische kannte nach dem Kudafku-Bilik drei Formen: sv, syn,
hviim
(:iy, ayii, 3yni), die zur Bezeichnung der dritten Person des Imperativs g l e i c h w e r t i g verwendet wei den, je nachdem das Versinaass den Autor veranlasst, einer dieser Formen den Vorzug zu geben. Entweder war die ursprüngliche Form 3yn (wofür der Deklinationsstamm des Possessiv-Affixes der dritten Person ciu spricht), während ny eine Verkürzung und :iyiir.i eine Erweiterung dieser Form ist, oder ay war die ursprüngliche Form.
Au's
dieser entstand durch Ilinzufiigiing von nr>i die Form sym.i, und letztere Form wurde in der Folge in ayir verkürzt. Ist die Annahme B ö h t l i n g k ' s richtig und ist die Endung nyu mit dem Affix des Pronomiiial-Affixes ein identisch, so sind diese Affixe offenbar Ucberreste eines verloren gegangenen Pronomens der dritten Person. In diesem Falle scheint diesem Pronomen, wie ich schon bemerkt habe, ursprünglich ein labialer Vokal (y, y) cigentliümlich gewesen zu sein, denn dieser Vokal hat sich in den Dialekten Mittelasiens, dem älteren Dscbagataischen, dem Uigurische» und dem Alttürkischen, in der Endung des Imperativs :iyn (Dsch. cyn) erhalten. Das Affix der ersten Person des Plurals a.ji.ini (älim) tritt in den Norddialektcn in der Form ajn.mi, ä.i und aji.ik auf, während neben dem Affixe mij für die zweite Person des Plurals in den Ostdiaickten das Affix -Mijap, -iiigap, und in den Westdiaickten -wif.iap, -1.11p,n angewendet wird.
92
W. IIA DI, O F F ,
2. Das Imperfektum. Die Affixe zur Bildung des Imperfekts sind : Singular:
Plural:
1. Person
AM"
¿UM
2.
»
AMg ((AI."!)
Äif (Ahl)
3.
»
AM
Ai
1. Person 2. »
AMMM.1)
AI"I3
Af'iijws (Ai'Hji.13)
/liri:) (Aiip3)
Ich habe bei Besprechung des Anlautes der Affixe schon d a r a u f h i n g e wiesen, dass der Gebrauch der Anlautskonsonanten
X , |t, £
dieser Affixe
unmöglich eine genaue Lautwiedergabc anstrebt, sondern eine etymologisch-orthographische ist. Dies beweist auf's Klarste die Schreibung eines $
nach )|, während nach ^
stets |( geschrieben wird. E s ist ganz unwahr-
scheinlich, dass das Imperfekt-Affix nach p bei Zeitwörtern mit gutturalen Vokalen AI.IM,
etc. gelautet halten soll, also
AMM, AMJJ (AMIJ), AM
TFAPAMM,
kotfap-
wälirend bei Zeitwörtern mit palatalcm Vokale auf p stets das Affix
lim, rir, ri etc. gewesen wäre, also diese Iniperfekte (5ii.piIM, iiprim etc. gelautet hätten.
Ks sind also
hier meine pag.
33
und
1 8 4 " gemachten
llemerkungen «her diesen Anlaut, wie auch über den Wechsel von ij, r, im Auslaute der zweiten Person in ttetracht zu ziehen. Kür eine Erklärung der Entstehung des Imperfekt-Affixes bieten die lnschriflen keine Anhaltspunkte.
Dieses Affix wurde schon im V I I I . J a h r -
hundert ganz in der Form angewendet, wie in allen heutigen Tiirkdialekten. D a das altaische Praesens itälii-jviM, Kälit-/ui|, i;älii-Ai dem kasanischen itilü, -min, i;ilä-ci», uilii-Ai entspricht, welches Letztere in Mittelasien Käl.l-Aip (jjxiK) lautet, da. ferner das kirgisische nelinri dem Taranfschi worte ifaliury =
Dsrhag. j y v ^ M
1
.VJ1 entspricht, so können wir annehmen, dass
die Endungen des alfaischen Praesens
-,nii|, -A' aus -nipii*t, -Aipi'l, -A'P
entstanden sind. E i n solcher TJebergang lässt es auch möglich erscheinen, dass auch d.icImpcrfckt-Affixc -,f.int, -Air, -,i,i aus -.nipiM, -Aipii", -;i,ip entstanden sind. F ü r diese llerleitung scheint 1) der Umstand zu sprechen, dass in den Ostdialekfen die Iliilfszeitwörtcr Typ und j a r eine sonst allen Stämmen fehlende Praesensform
rypyni, rypyi[ (ivpcyii), Typ haben, die
auch an den Stamm als Affix gehängt wird: a.ii.ui-rypvM und itiiliu-TypyM, Kiillu-TypyM und nälin-ffpiM;
dialektisch
IMMII-TMPI.IM,
2) dass in den Abakandialektcn
als Erzählungsfonn sehr oft statt des Imperfekts die F o r m a.i- ri.ip, Kill- rip (d. h. für a,iAM, i;;ilAi) gebraucht wird. 3. Die Form der Vollendung
apiim.
Ich führe die sehr merkwürdige Verbalform äpitn als Verbum finitum auf, weil sie stets als solches in den uns vorliegenden Texten auftritt.
93
DIE ALTTÜRKISCIIEN INSCHRIFTEN DER MONOOI.EI.
Selbstständig t r i t t es einmal auf K 2 4 , e , in dem S a t z e öap^yk j i i p ; $ ü/uyt[ oji äpiii'i «in dein L a n d e , wohin du g e g a n g e n , dein G u t e s ist dies gewesen», d. h. «alles G u t e , was dn in dem L a n d e , wohin d a g e g a n g e n bist, gefunden hast, ist dies gewesen» (also ganz e n t s p r e c h e n d dem ^£¡1 o d e r ^ in denSiiddialekten). D a K 5,20 jäniä öiliKcin iipiii'i n n b e d i n g t «alle sind k e n n t nisslos gewesen» zu ü b e r s e t z e n ist, und X 0,13 a n s t a t t dessen jiiniii Siliucn äpniiiii iipiii'i stellt, so können wir a n n e h m e n , dass auch K 5,20 apniiui n u r aus V e r s e h e n ausgefallen ist. Sonst t r i t t iipiii'i meist an das l ' a r t i c i p i u m auf mi.iiu: iipniiui äpiii'i, fiojiniyiii iipiiri,
Tyrayni
iipiii'i, selten an das P a r t i c i p i u m a i i f f l y k : ki.i.iMa/iyk
iipiii'i (Ii 5,8—K 5 , n ) . Auffallend ist das A u f t r e t e n von äpiii'i an den I m p e r fectiim il'-y-»- D i e
zahlreichen Beispiele dieser V e r b a l f o r m sind auf pag. 4 1 7 — 4 1 8 * z u s a m mengestellt. D a s zweite G e r u n d i u m t r i t t verhiiltnissinilssig s e l t e n e r auf. Die h e u tigen T u r k s p r a c h e n kennen diese vollere F o r m nicht m e h r , wohl a b e r es sich in der F o r m ( j L ,
findet
in s e h r alten S c h r i f t w e r k e n der m i t t e l a s i a t i -
schen und südlichen D i a l e k t e . W e n n das G e r u n d i u m auf ii n u r eine V e r k ü r z u n g d e r volleren F o r m auf nau ist, so mtisste m a n a n n e h m e n , dass schon im V I I I . J a h r h u n d e r t die v e r k ü r z t e F o r m die vollere zum grüssten Thoil verdrängt hatte.
94
VV. R A D L O F F ,
2. Das Gerundium der Verschmelzung. Das Gerundium
der
Verschmelzung
wird durch zwei verschiedene
Affixe gebildet, durch Anfügung des Vokals y, i
(y, y) oder des Vokals
(a, ä). Das Affix a tritt an gewisse, hauptsächlich auf t , ij, k, 'i, c und j auslau-
tende Verbalstämme, während die meisten Verha dieselbe Form durch Anfügung des Affixes y bilden (hauptsächlich Verbalstämme, die auf sonore Konsonanten auslauten). Vokalisch auslautende Verbalstämme nehmen stets die Endung jy (jy) an. Wenn das mit dem Affixe y, ^
gebildete Gerundium
mit dein unmittelbar darauf folgenden Verbum zu einem Ganzen verschmilzt, iUI>I
so geht der labiale Affixvokal in das dentale i,i, i über, z. B. f i ^ M -f>äp «bringen», | | f
; nVAt"
2 3
> ) wigbiiiM-MAMMm,
Witt"
' m Denkmale vom Ongin j f ' ^ l t geschrieben wird, also Täjiii zu lesen ist. 3. Das Gerundium auf Für diese Gerundialform bieten die Inschriften nur zwei Beispiele: « T A J M J - D (Xa 9,7^ .jok öo.via «als er umgekommen war» ^ A T l t (Xc4,2) riip'iä «als er gesammelt hatte». Der Bedeutung nach scheint dieses Gerundium dem in den Westdialekten allgemein gebräuchlichen Gerundium auf ga Nt
I l e r r T h o m s e n hält das von mir fälschlich als Instrumental aufgefasste r l T S f r J (Ka 9,b) njimar-i« für ein Gerundium auf Tin. Für diese Auffassung spräche, dass sowohl im Kudatku-Bilik, wie imllabgusi, ein negatives Gerundium auf i\ia/u>n!, mFi/uh, ^ j - « vorkommt, welches in späteren Dschagataiwerken a u f / . j L (naji.iii, Häjiu) endigt und in den heutigen AbakaudiaIckten dem
J1JF. AI.TTÖHKISCIIEN I N S C H R I F T E N 1>F,K MONFLOMI.
95
negativem Gerundium auf (»in oder (>au (tfäu) entspricht. Da im Alttiiikiselien kein einziges Affix mit einem tonlosen Dental beginnt, so kann ich der Ansicht T h o m s e n ' s nicht, beipflichten. Ich glaube vielmehr, dass das r nur als Auslautskonsonant eines Stammes in den Inlaut treten kann. Da Herr T h o m s o n aber dem Sinne nach ICa 0,5 richtig übersetzt, so bleibt nur übrig anzunehmen, dass a.wiar hier als eiu Nomen actionis aufzufassen ist, und caOin a.iiiariu önpAMij «mit dem Nicht-annehmcn ihres Befehles» oder «indem du ihren Befehl nicht annahmst, gingst du» zu übersetzen ist. Ebenso r 7 wäre das Ka C>,BI auftretende r | ' | ( Y 6 r ' l { , , n < l ( l a s '> auftretende l I T ' h Y G f M l lörylyryii i'öryliyu zu lesen und vielleicht «mit. dem Sich-ergiessen» d. h. «sich ergiessend» zu übersetzen. "Wäre diese An3r) 15 nahme richtig, so könnte man f > ) vielleicht als .jy.iy r-i und a s i^ftOHf ' cakiiiiiMa-r-i, also als Verkürzungen von jyayrin «durch das Schwimmen» und canamaT-i «wegen des Nicht-gedenkens» atilfassen. Ich kann mich aber mit diesen Verkürzungen nicht recht befreunden und halte durchaus nicht für ausgeschlossen, dass f l t i f f * ' ? T^if))!^ s < unregelmiissige Schreibungen für | X r f T ' ? .fy-^Ai «ml cakMima/u>i sind, wofür auch die fehlerhafte Schreibweise | ( r | J X $ ßäAiarim statt 6äAi3AiiM spricht. Für das Vorhandensein eines früheren lebenskräftigen Nomen actionis auf T , spricht eine Reihe von amorphen Nominalbildungen der heutigen Dialekte, z. B. im Altaisclieu H J K M T «der Beigübergang» von am (v), kypyr «der Käse» von kypy (v), «ipix «der Eingang» von idp (v), uil'iir «die Furth» von niii (v). 5. Das Supinum. Die Formen auf J ' l f Y -fj»ia und -riuä Bind fälschlich als Gerundium genannt, sie bezeichnen offenbar ein Nomen agentis, gehören also zu den untere) aufgeführten Pat ticipialbildtingen, unter denen das l'art. praes. auf [ \ | V , zu streichen ist. Nach genauer abermaliger Durchsicht der Texte bin icli zu der Ueberzeugung gelangt., dass dieses zuletzt genannte zu c,iescm Affix f \ J Y , f Y t r -UajlM> 'escn ^^ ^ass Aflixe das schon im Uigurischen auftretende Stipinum gebildet wird. Es ist also zu lesen: | \ J Y J ajijajii.i «um zu nehmen»,
T-IY-D'D .jy-igii-T'i «um zu plündern»,
|Y£Y|M ölräli «um zu sterben»,
T Y C Y S r ' cöi|ymiiäli «um zu kämpfen»,
IMYH^
iny-p
iiriAy — ärifly-p
jamajy — jamajy-p
'raöii — xaOa-p.
Neben der vollen F o r m j a i u a j y - p kommen auch v e r k ü r z t e F o r m e n , wie j a m a - p , a m a - p (?), Tii-p, vor. Die Schreibungen f T $ > Y D Schreibungen f ü r H ^ ^ Y D öaijyp oder
a
r
" I 1 ( 1 H I T « ! lialto ich f ü r f e h l e r h a f t e
j !)J" 3'l»
m kayau
«mein V a t e r , der Chan»;
ciulini
kyii'iyi «meine j ü n g e r e Schwester, die Prinzessin». Dass solche n u r räumlich zusammengestellte W o r t h ä n f u n g c n als ein Ganzes aufgefasst werden, beweist uns der Umstand, dnss, wenn an dieselben ein Affix t r i t t , dieses n u r nn das letzte W o r t gehängt wird, z. B. Taöga'i kaganka, Apriui y r j f a y r , Jamr.Mi y r y a ÜIaiwyi| ja3i>ika, bliuOapa-JaiiiTap öo:i nn.iij, akai|Mji kayauka,
cii[liM
ky«,»yjys-
Von diesen auch g r a m m a t i s c h als ein Ganzes g e f ü h l t e n W o r t h ä u f u n g e n sind die aus einer Begrilfseinheit aufgefassten Zusammenstellungen
zweier
begrifflich zusammengehöriger W ö r t e r , die grammatisch als coordinirt aufgefasst sind, auf das S t r e n g s t e zu scheiden.
Solche coordinirt
gedachten
einheitlichen Begriffe sind: äö-6apk «Häuser und Gebäude (— Wohnsitze)», j ä p - c y ö «Erde und W a s s e r ( = die Heimatb)», ä'iy-ana «Grossvater und U r grossvater ( = der Vorfahr)», jaögy-uiaA «Jabgu und Schad ( — hoher W ü r -
100
W. R A I) 1.0 F F,
d e n f r ä g e r ) » , öüiläjj-Oj-A.y'« « H e r r e n
und U n t e r t h a n e n ( — d a s g a n z e Volk)»,
äc-ny'i «geistige u n d k ö r p e r l i c h e K r a f t ( = die G c s a n i i n t h c i t d e r T h ä t i g k e i t ) » , ar-iäpyp röpyr kasijaiir.m, in den lieutigen Dialekten überall der Gasiis indefinitus iic ityq stellen. Der Instrumental. Dieser Casus fehlt den heutigen Turksprachen vollkommen. E r hat vier ganz bestimmte Funktionen: 1. E r bezeichnet das Mittel, das Instrument, mit Hülfe dessen Etwas ausgeführt wird, z. B. i)» und berichtet dann die weiteren Ereignisse in den nächsten Sätzen, stets die Erzählungsform auf MM tu anwendend.
Der Grund dieser ganz unmotivirten Einschaltung
des Imperfecta ist mir vollkommen u n k l a r . W a s Herrn W i n k l e r ' ) veranlasst, 60.1/ii.t durch «geworden sein ihr» zu übersetzen, kann ich nicht verstehen, da das Imperfectuin schon im VIII. J a h r h u n d e r t eine ächte Anssageforin ist und mit demselben Rechte Yerbura finitum genannt werden tnuss, wie das deutsche «wurde». Die Bedeutung der zusammengesetzten Zeitformen aus einer Participialform und dem Impcrfcctum itpri, werde ich bei der Besprechung dieser Formen klar zu legen suchen. 3. D i e V e r b a l f o r m d e r V o l l e n d u n g ilpiini. Ich zahle diese F o r m zum Verbum linitum, weil sie in allen uns vorliegenden altttirkischen Texten n u r als Aussage a u f t r i t t und kein anderer Dialekt diese V e r b a l f o n n kennt. Als Verbum finitum t r i t t allein f ü r sich die Form ä p i u i n u r in den schon pag. 9 3 * a u f g e f ü h r t e n Beispielen X 24,8 und K ö,20 auf, ich kann also nichts zu dem dort schon Gesagten hinzufügen. setzten Formen mit den I'articipicn auf
MMIII
Auf die zusammenge-
und /iyk werde ich bei der Be-
sprechung dieser P a r t i c i p i a l - F o r m e n näher eingehen.
b) D i e
Participialformen.
Participialformen nenne ich diejenigen Nomina verhalia, welche als Nomina agentis und Nomina actionis bei transitiven Verbis in activer und passiver Bedeutung gebraucht werden können. 1. D i e p a r t i c i p i f i l f o r m c n d e r G e g e n w a r t — Z u k u n f t . Es giebt im Alttürkischen zwei Participialformen, die wir unter diesen Namen zusammenfassen können, dies ist 1) das Participium auf yp (1,1p, ip, ap) und die entsprechende Form des negativen Verbum auf »ia3, und 2) das Participium auf cap, cäp. Diese beiden Participialformen stellen eine H a n d l u n g oder einen Z u stand nicht als ein zu einer bestimmten Zeit sich ereignendes F a k t u m d a r , sondern sie bezeichnen nur das E i n t r e t e n der Handlung, wobei die Zeitbestimmung sich aus dem Zusammenhange ergeben muss.
Der Unterschied
zwischen beiden Formen ist der, dass das Participium auf yp etc. darauf hin1) H e i n r i c h W i n k l e r ,
l>in SjiracliP (1er zweiten Colomic (1er dreisprachigen (sie I) In-
schrift ntid das Altiiische. ü r e s l a u (lS'JG), p. !>.
108
W. RADLOFF,
deutet, dass die Handlung oder der Zustand des Gegenstandes aus der Natur desselben hervorgeht, ihr eigenthümlich ist, im nahen Zusammenhange mit ihrem Wesen steht, während das Participium auf cap, cäp nur anzeigt, dass diese Handlung oder dieser Zustand mit dem Gegenstande gemäss gemachter Beobachtung zufällig in Zusammenhang getreten ist. 1. Beide Participien stehen adjectivisch vor Substantiven und bezeichnen dann ungefähr unser Participium praesentis. a) Das Participium auf ap. Auge mit» =
Bagi.ip ira'ir.icän ( K a 8,13) «wenn du im Ütiikän-Bergwalde (ruhig) wohnst, hast du die Möglichkeit (bist du dabei), das Volk zusammenzuhalten»; (ÜöAKä Köpyrniä fiärlüpry jaip.iJira'iucMn ( K a 11,16) «ilir seid (stets) geneigt euch gegen (?) die dem Throne treu anhangenden B e g e zu erheben»; Typi: ( n v A y i i ) mäni ä j i r y Köpril'iicän iifiiijä itipTä'iicäii ß y i i c M » ()0.nTa'it>iciiii ( X b 14,1) «du bist bereit mir treu anzuhängen, in deine Häuser zurtickzukehren und dort frei zu leben»; TärMä'iimäu Täjiu cakr.m/u>iM (Oa 2,3) «nicht anzugreifen im Begriffe seiend-ich sagend dachte ich», d. h. «ich dachte nicht daran, sie anzugreifen». Mit diesem Nomen agentis wird durchaus kein Zeitbegriff ausgedrückt, derselbe muss durch eine hinzugefügte "Verbalform eines anderen Zeitwortes ausgedrückt, werden, z. B . kyiriyijiapi.iM fiyiwa jäniä ripiri ii» Tän a.iijaju,i itälri (X 32,13) «sie sagten, da sie zu Fuss sind, sind sie friedlich, und zugleich kamen sie, um zu nehmen», d. h. «sie kamen um uns zu unterwerfen, indem sie meinten, dass wir zu Fuss nicht kampffähig wären»; aii'ia rän Tafiga'i karjanka ja§M Gojmiym (K 9,19) «sie sagten so und zugleich mit dieser Rede wurden sie dem chinesischen Kaiser feindlich», d. h. «während (indem) sie so sprachen, wurden sie dem chinesischen Kaiser feindlich»; Cäpijä Knpjiyk (iyyiyn raua cylä! rän Ty/iyn Jawrapr.iij mttmm (X 40,5) «indem ich sagte: ziehe nach Süden gegen die Karluk! schickte ich den Tiidun-Jamtar ab», liier fällt natürlich die Rede des Chans mit dem Abschicken zeitlich vollständig zusammen, da Beides nur ein verschiedener Ausdruck für dieselbe Aussage ist, denn der Befehl des Chans ist ja auch zu gleicher Zeit das Abschicken des Untergebenen. Ahm Miiui.irain räu cyläfliM (X 41,3) «ich sagte: ich will sie bestrafen! und zugleich zog ich aus». Die Ilede oder der Gedanke des Chans geht hier dem Ausziehen voraus, hat aber auch während des Ausziehens statt, da die Rede aber da9 Ziel des Auszieheus darlegt, so ist zu (ibersetzen: «ich zog aus, um sie zu bestrafen». Aus diesen Beispielen ersehen wir, dass, wenn der Sprechende zwei oder mehrere Sätze, die ein gemeinschaftliches Subjekt haben und die Zeitwörter Handlungen (Zustände) ausdrücken, die zeitlich dicht aufeinander folgen oder theihveise gleichzeitig stattfinden, so setzt er, ohne das Subjekt zu wiederholen, das die früher eintretende Handlung (Zustand) bezeichnende Zeitwort in der Form des Gerundiums
der Verbindung,
wobei das Gerun-
dium dazu dient, die dem Alttürkischen fehlenden oder selten verwendeten Conjunctionen der Aufeinnnder-Folge (nachdem, darnach), der Ursache (da, weil), der Verknüpfungen, Umstände (indem, während), j a sogar der Absicht (um zu, damit) zu ersetzen. Das Gerundium
der Verbindung
drückt aber keineswegs an und für sich
diese Verhältnisse aus, sondern ersetzt nur die fehlende Conjunction, der
123
DIE ALTTÜRKISCHEN INSCHRIFTEN DER MONCIOMI.
innere Zusammenhang der Sätze ist nur aus dem gesamroten Inhalte der Auseinandersetzung zu folgern. Dies zeigt am Deutlichsten das letzte Beispiel, hier ist nicht durch das Gerundium
Tilu
die Absicht ausgedrückt, son-
dern durch die Imperativform der Rede selbst, denn wenn der Chan sagt «ich will strafen» und nach und mit diesen Worten einen Z u g unternimmt, so drückt der Inhalt seiner Worte allein, nicht das Gerundium, die Absicht aus, die wir im Deutschen durch die Conjunction «damit», «um—zu» wiedergeben. Der Gebrauch dos Gerundiums
der
Verbindung
zur Verbindung von
Satzreihen zu Perioden, wie er in den heutigen Türksprachen und besonders in den Schriftsprachen im weitesten Maassc angewendet wird, kennt das Alttürkische nicht. Die Inschriften bestehen zum grüssten Theil aus an einander gereihten kurzen Sätzen, aber Anfange dieser Satzfügung zeigen sich doch auch in der ältesten Sprache.
Nach Aufführung eines Satzes wieder-
holt der Verfasser oft das Verbum des Satzes im Gerundium
der
Verbindung
an der Spitze des nächsten Satzes, nur um die abgerissenen Sätze mit einander näher zu verknüpfen. Z. B. K 9,19. Iiier schliesst der vorhergehende Satz nach A n f ü h r u n g einer längeren Rede mit räp äpniiiu «sagte er» und der nächste Satz beginnt mit aii'ia räu «so sagend», um die nähere Verbindung beider Sätze auch äusserlich darzulegen. W i r mtissten daher diesen G e r u n dialsatz a i r a TÜII nur durch eine Conjunction wie: «infolge dessen, deshalb, und so» etc. wiedergeben.
Zu dieser äusserlichen Verbindung zweier Sätze
verwendet njan im Alttürkischen, wie zahlreiche Beispiele beweisen, lieber die volle F o r m des Gerundiums
der Verbindung
auf uan (nilu). Hier einige
Belege: ByMi.ni kagan Aminm lcaijau o.iypMyiH. 0.nypynaii Typ« öy/iynyi| etc. (K 1,18) «Bumyn-Kagan derÄschitmi-Kagan bestieg den Thron. Nachdem er ihn bestiegen hatte, hielt er d i e Ä l e des Türkenvolkcs etc.». «Buinyn Kagan, der Äschitmi Kagan bestieg den Thron und Iiielt in Folge dessen etc.» Ebenso I i 16,16. E s kann aber auch die vollere Gcrundialform auf iiaii ganz wie das Gerundium auf n verwendet werden. Dass beide Gerundia vollkommen identisch sind, beweist uns am besten K 23,15 und K 23,19, wo "JY^ Käliu und t U l Y ^ Kälinäii in zwei ganz parallelen Sätzen neben einander in derselben Bedeutung verwendet werden. Von dem später im Türkischen so ausgedehnten Gebrauche des Gerundiums
der Verbindung
zur Bildung von gleichsam
zusammengesetzten
Zeitwörtern, indem das Grund-Zeitwort in das Gerundium auf u gesetzt wird und das die Bedeutung modificirende Zeitwort (Ilülfszeitwort) als V e r bum finitnm folgt, finden wir im Alttürkischen schon Spuren. So in X 4 l , o : iiti y«i Kiuiiliriu Täsiu ßap^w «mit zwei oder drei Zobellasten entfloh er», wo 6npAM nur der deutschen Vorsilbe «ent» entspricht und bezeichnet, dass das Fliehen in der Richtung fort vom sprechenden Subjekte stattfand. Ebenso
124
W. RABLOFF,
K 34,18: acktija äpin rilsin GapAM «er entfloh mit einige» Männern». Die umgekehrte Richtung des Fliehens, d. Ii. der Richtung zum sprechenden Subjekte wäre sicherlich durch räsin Kälfli ausgedrückt worden. 2. D a s G e r u n d i u m d e r V e r s c h m e l z u n g . Das Gertindium
der
Verschmelzung
drückt ein zeitweiliges Zusam-
menfallen einer Handlung (Zustandes) mit einer anderen Handlung (Zustande) aus, wobei beide Handlungen (Zustände) nicht nur begleitend, sondern int.cgrircnd zusammen wirken, oder sich ergänzend einem gemeinschaftlichen Ziele zuwenden. Bei diesem Zusammenwirken dient das Gerundium zur näheren Bestimmung des folgenden Zeitworts, bezeichnet die Stärke, Iutensivität der Handlung, die Umstünde, unter deuen sie stattfand oder endlich giebt es die Richtung oder das Ziel an, dem diese Handlung
zustrebt,
z. 13. ölyri j y p r r a jo.ira jaay kajira'ibi ä p r i r ä (Kb 9,ig) «dieTodten von euch waren in Gefahr in den J u r t e n und auf den Wegen liegen zu bleiben», jaAy bezeichnet also den Umstand, wie sie fast geblieben wären, dass sie nämlich zu gleicher Zeit gelegen hätten und so geblieben w ä r e n ; oiuajy Tär^i «er griff an, indem er dahinsprengte». Das Dahinsprengen bezeichnet also die A r t und Weise, wie der Angriff stattfand, auch hier fallen beide Handlungen integrirend zusammen.
Täijpi E i l i ä kagatika cakr.my äcir Ky'iir 6äpciriiu
6ap äpMiui (Oa 2) «icli weihte ihm beständig Sinn und K r a f t , indem ich dabei immer an den Bilgä Hagau dachte».
Hierbei tritt während der Hand-
lung des Geist- und Kraft-weiliens, das «an den Chan Denken» als innerer Stimulus zum Handeln auf. I5ym>i Köpy 6ilii{ (Ka 12,20) «während ihr dieses anschauet wisset». Sollen und Wissen sind in steter Wechselwirkung, denn indem sie sehen (lesen), wissen sie auch, dass der Chan den Stein errichtet hat. J a n a i'iiKJihu (K 10,5) «sie kehrten zurück», d. h. «sie zogen sich zurück (von den Chinesen) und dabei gingen sie zu gleicher Zeit auch wieder in ihre Heimath, von wo sie gekommen waren».
Uly jiry kaagaiiAMM (X
2 2 , n ) «ich erwarb und mühte mich dabei so sehr ab, dass ich todesmüdc wurde». Hier tritt das Todesmüdesein schon während des E r w e r b e n s ein, überdauert aber auch dasselbe.
D a s Gerundium dient hier offenbar um die
Sfärko der Anstrengung zu bezeichnen. Män änliry (iyina ö a u u a j y kasgaimaAm«i (X 33,io) «eigennützige Ziele verfolgend erwarb ich nicht, so oft an der Spitze meiner Heere seiend». Hier giebt fiaui.iajy die Umstände an, unter denen er erwarb, aber änliry die vor und während d e s E n v e r b e n s stattfindende und zur Tliätigkeit veranlassende innere Stimmung. O.ia j a j a xälirMii cycän(X 31,2) «sein Heer war kommend, indem es dabei allmählich sich ausbreitete und uns bei seinem S i c h a u s b r a t e n von beiden Seiten überholte.
Hier integiiren
also die Ycrba j a j a und Kiilirmä und andererseits die Verba ona und j a j a . J o ija/iy 6api>ip äpi*imi(K 10,10) «sie unternahmen Kriegszüge und zugleich waren
DIE ATITTORKISGIIKN INSCHRIFTEN DER MONQOI,EI.
12B
sie bemüht, sie zu vernichten» oder «sie zogen aus, um sie zu vernichten». Typi< öyayn jok ßojiMasyn 'räjiri akaifWM kaganwg Körypiuim (K 11 ,s)«der (Himmel) erhob meinen Vater, indem er dabei (sich stets) sagte: das Türkenvolk soll nicht untergehen». Die gleichzeitige Hede diente ihm also als Richtschnur für sein Erheben. Ist dein Sinne nach natürlich zu (ibersetzen: «der Himmel erhob meinen Vater, damit das Türkenvolk nicht untergehen sollte». Die Absicht wird liier aber ebensowenig durch das Gerundium Tiijin ausgedrückt, wie in X 41,4 durch das Gerundium liln, sondern durch den Inhalt der llede. Herrn T h o m s e n ' s falsche Darstellung der Bedeutung von }>j> und Tiijin, und der Umstand, dass riijiii «ich will sagen» mit dem Gerundium Tiijiii (das offenbar aus räjy-i-ii entstanden ist, wie itüiiiiiiii aus Käliin-ii) später lautlich zusammenfallen, hat auch leider Herrn W i n k l e r (pag. 10) veranlasst, in Tjijiu mehr zu suchen, als ihm innewohnt. Dass meine Auffassung die richtigere ist, beweist H e r r T h o m s o n in seiner Uebersetzuug K 12,2, wo er dasselbe Tiijin durchaus nicht durch «parce que» wiedergiebt. Die türkische Auffassung des Satzes rauipa jopi>ijyp räjiu ity ämiriu önjiMlnakhi Ti)iiui>ikMbim ist sehr lehrreich für das Verstiindniss der Gerundia, es sind hier drei Sätze zusammengezogen, deren Subjekt öajihikraki.i ist: 1) Städtebewohner sagten, dass er drausson umherschweift, 2) Städtebewohner hörten als Gerücht (wIUI
kagaiuaflyk kagaiiin
(K 6,20—7,4) «es zerstreute (ganz) seine S t ä m m e und v e r n i c h -
tete (ganz) seine Chane» (hier bezeichnet I.IA die D u r c h f ü h r u n g , Vollendung der Handlungen, die durch M'igi.m und j i r y p ausgedrückt werden; d) ftlr: j a j a ä l r r i (K 23,ic) «er h a t zerstreut», j a i heisst schon «zerstreuen», das Hiilfsteitwort ftlr giebt n u r die R i c h t u n g an, also etwa «er h a t in fernliegende L ä n d e r zerstreut»;
cypil ä l r r i (K 23,20) «er h a t fortgeschleppt», c$p
heisst «schleppen, zerren», die R i c h t u n g «fort, in der Ferne» wird
durch
ä l r r i wiedergegeben. 3. D a s S u p i n u m a u f ija.iiM. Das Stipinum auf ija.iM (räli) bezeichnet den Zweck oder das E n d z i e l der auf dasselbe folgenden H a n d l u n g . Die in den Inschriften a u f t r e t e n d e n Beispiele f ü r die A n w e n d u n g des S u p i n u m s sind f o l g e n d e : uiini og.ü akyu ölräli Tipimiiu [röpymim ?] (Kb 10,22) «die M e n s c h e n - S ö h n e lebten (wurden geboren) um im K a m p f e zu sterben»; ßyAyu ykkajn.i Kälri (X 28,28) «das Volk (von Bäscli-Balyk) k a m , 11111 sich zu unterwerfen»; jaAaiji 6aa ßo.iTbi Tftn a.iija.iM Kälri (X 32,ir.) «da sie ohne P f e r d e k a m p f u n f ä h i g sind, sagend, kamen sie, «in sich uns zu unterwerfen»; ci>ii[ap cyci äöir öapkbig jy.iga.ibi GapAt.i
127
DIB AliTTÜHKISCHEN INSCHRIFTEN I)F,H MONGOLEI.
ci>ii[ap cyci cöiiyiiiKäli Hiilri (X 32,20 und 2») «das eine Heer ging, lim die Wohnsitze zu plündern, das andere Ileer kam, um (mit uns) zu kämpfen».
4. Die Wortfolge. D e r in allen Türksprachen die "Wortfolge regelnde Grundsatz, dass das llegierende, das näher Bestimmende dem Regierten, näher Bestimmten vorgesetzt wird, wird im Alttürkischen am Strengsten eingehalten, da bei der viel a u s g e b r e i t e t e m Anwendung des affixlosen Nominalstammes (Casus indefinitus) das Verhältniss der Nomina zu einander meist n u r durch die streng geregelte Stellung ausgedrückt wird, während in den übrigen Türksprachcn die häufiger angefügten Affixe eine freiere Wortstellung zulassen, ohne dem Verständnisse E i n t r a g zu thun.
Dieses Verhältniss möge eine Anzahl von
appositionel zusammengestellten Wortreihen veranschaulichen. Jaiiihu y r y 3 LHaiuyi| ja3tika (IC 17,u—13), das vor ja3i.ika stellende LLIaiiAyu bestimmt diese Ebene als «die Ebene, die den Namen Ulamyi[ führt», durch das W o r t yry3 (Fluss), welches seinerseits durch das W o r t jauiMJi (grün) determinirt wird, wird bezeichnet, dass diese Ebene sich von anderen Ebenen dadurch unterscheidet, dass sie in einer nahen Beziehung «zum grünen Flusse» steht (jauiMJi
auf yry:t I Unu/iyn jaat.ik.i zu bezeichnen, ist ausgeschlossen, denn
der Ausdruck «eine grüne E b e n e Schändung, durch die ein Fluss Iiiesst», ist unwahrscheinlich). E s kann dabei' der ganze Wortcomplex nur übersetzt werden: «die Ebene Schändung des grünen Flusses» oder «durch welche der grüne Fluss fliesst». Tnöga'i yii-'iyryk (iäni ryMäu cy (X 25,6—7), durch das vor cy (lleer) sichende Zahlwort f>äui lyMäu ( 0 0 0 0 0 ) wird die Grösse des Heeres bezeichnet, der davorstehende Eigenname (Wiirdcnname?) y i j - r y r y k kann offenbar nur den A n f ü h r e r des Heeres bezeichnen, w ährend der an der Spitze stehende Völkername Taßija'i entweder die Nationalität des darauf folgenden Eigennamens oder die des Heeres bezeichnen kann, es ist hier also eine doppelte Uebersetzung möglich:
«ein chinesisches Ileer von 5 0 0 0 0
Mann unter A n f ü h r u n g des Ungtutnk» oder «ein lleer von 5 0 0 0 0 Mann, das von dem Chinesen U n g t u t u k geführt wurde». Tymäii apryki jä-ri 6ii[ c y r (Ka l , i ) . durch
das vor
bestimmt.
Da
cyr
stehende
das vor
m i n a l - A f f i x versehen
diesem ist,
Taßga'i aT.iT.ig cyci 6ip
Auch hier wird die Grösse des Heeres
Zahlwort
(5ip Tymiiu j ä r i
W o r t e stehende cyci mit
so ersieht
henden Wörter einen Begriff bilden,
man,
der
das
(iiij
(15000)
dem
dass
die drei
Ileer
von
Prono-
vorherge-
15000
Mann
näher bestimmen soll. Das vor cyci stehende ar.iMij ist ein Adjectivum, daher heisst arjn.irj cyci «ihr l'ferde habendes Ileer» =
«ihre Ileiterei». Das
128
W. RADLOFF,
an cyci g e f ü g t e Pronominal-Affix beweist, dass der V ö l k e r n a m e Ta6ijani 'lakci.i K a p a - K a n « K a r a - K a n , d e r G u t e , er d e r Held», oder in E i g e n n a m e n : Ai-Aphig «die wie der M o n d — R e i n e » . OjMiigbiK a p a «die Schwarze, welche die Spielerin ist», Ci.nu.ik-Kapa «der Schwarze, der den N a m e n Synyk f ü h r t » . Im alttürkischen Satze t r i t t das A u s s a g e - W o r t ( V e r b u m finitum, d a s dies ersetzende P a r t i c i p i u m , Nomen verbale oder Nomen) als dasjenige W o r t , welches d u r c h alle anderen Satztheile näher b e s t i m m t w i r d , an das E n d e des Satzes. V o r das A u s s a g e w o r t t r i t t als das nächste
Bestimmungswort
das E r g ä n z u n g s n o i n c n , z. 13. 6an ki.IJIMI.im «er b r a c h t e z u r Ruhe», jagt.I ftpmiiii «er w a r ein Feind (feindlich)», cyläAiim «es ist als H e e r das A d v e r b i u m
oder
6ili ä äpsiiin
«sie waren weise»,
ausgezogen». V o r dieses E r g ä n z u n g s w o r t
die d u r c h verschiedene
Casus
(Dativ,
tal, Locativ, D i r e k t i v , Quantitativ) a u s g e d r ü c k t e a d v e r b i a l e
cy tritt
InstrumenBestimmung
oder Bestimmungen, und zwar die der Zeit vor denen des Ortes;
aiiAa
jagi.i äpjiim «er war damals feindlich», jaaiijä Ogyagapy cy Taim,ikTi>iMM.i «wir zogen im folgenden F r ü h j a h r e gegen die Oguz
als
ein H e e r
(mit
einem Heere) aus». V o r diesen adverbialen B e s t i m m u n g e n s t e h t das n ä h e r e O b j e k t : ypr.i oijJiin ky.i k w . m i «sie machten i h r e Söhne zu Knechten»;
Ja6-
gyg LHaiw>ig »ha« öäpMim «er gab (ihnen) d o r t einen J a b g u und Schad».
129
DIB ALTTÜRKISCNEN INSCHRIFTEN DER MONGOLEI.
V o r d a s n ä h e r e O b j e k t (den A c c u s a t i v ) t r i t t d a s f e r n e r e O b j e k t ( d e r D a t i v ) akaijhiM k a g a n k a B a 3 kaljanr.iij Ca.ißaji xiKBiiiu «sie s t e l l t e n f ü r m e i n e n V a t e r den C h a n d e s B a z - K a g a n , als B a l b a l auf». A l s die sich a u f d e m g a n z e n S a t z beziehende nähere B e s t i m m u n g
t r i t t d a s S u b j e k t an die S p i t z e des S a t z e s :
jiiijucM koi Täit iipsiitn «seine F e i n d e w a r e n wie Schafe»; akaiji.iM k a g a n j ä r i järipmi ä p i n Tauibikiubini «mein V a t e r , d e r C h a n , zog m i t sieben u n d z w a n z i g M ä n n e r n aus»; T y p u ßät lilp TypK a r i n m t t m «die T ü r k e n - B e g e g a b e n i h r e t ü r k i s c h e n N a m e n auf». D i e s e r e g e l m ä s s i g e W o r t s t e l l u n g des S a t z e s k a n n a b e r a b g e ä n d e r t w e r d e n , wenn auf einen d e r d e t e r m i n i r e n d e n
S a t z t h e i l e ein b e s o n d e r e r
Nach-
d r u c k g e l e g t w e r d e n soll. In diesem F a l l e k ö n n e n d i e j e n i g e n B e s t i m m u n g s w ö r t e r , d e r e n B e d e u t u n g f ü r den S a t z d u r c h eine O a s u s e n d u n g
deutlich
b e z e i c h n e t w i r d , s t e t s an d e n A n f a n g d e s S a t z e s g e s t e l l t w e r d e n . F ü r diese u n r e g e l m ä s s i g e W o r t s t e l l u n g b i e t e n die I n s c h r i f t e n s e h r v i e l e Beispiele, es w i r d g e n i i g e n , wenn ich n u r e i n z e l n e d e r s e l b e n h i e r a n f ü h r e . 1. D i e a d v e r b i a l e B e s t i m m u n g w i r d a n den A n f a n g d e s S a t z e s g e s e t z t : ajrn.i järipmi j a t n i i | ä ä'iiiu kag.ni älin
röpyciu a i r a k a a g a i w . i ( I i 31,8) «in
seinem ( m e i n e s B r u d e r s ) sechs und z w a n z i g s t e n J a h r e e r w a r b m e i n O n k e l , der C h a n , so viele S t ä m m e u n d R e g i e r u n g s g e w a l t » ; YryKän j u i i i r a j ä r i/tf j o k ä p n i m ( K a 4,14) «im Ü t ü k ä n - B e r g w a l d e g a b es k e i n e n m ä c h t i g e n Adel»; an,i,a aji.ig iciiui airia ö y i u g y p y p äpmiui ( K a 7,5)
« d a m a l s h a b e n (sie) die
s c h l a u e n L e u t e (sie) so a u f g e r e i z t » . 2 . D a s f e r n e r e O b j e k t wird an den A n f a n g des S a t z e s g e s e t z t :
aijap
Mäu Tain ö a p k japryprbiM ( K a 12,6) «ihnen h a b e ich b e f o h l e n , d a s S t e i n w e r k zu b e h a u e n » . 3. D a s n ä h e r e O b j e k t w i r d an d e n A n f a n g d e s S a t z e s g e s t e l l t : akaijbiM Ä l r ä p ä c karibig, öräM Ä l ß i l r ä k a r y i i y g Täi[pi r ö u ä c i i w i ryryii (K 11,10) «ineinen V a t e r , d e n Ä l l ä r ä s - C h a n ,
und ineine M u t t e r , die Ä l b i l g ä - K a t u n
H i m m e l b e i m S c h ö p f e fassend»;
kagati ari>ig öi3 ßäpriMic (X
der
17,2) «den
C h a n s t i t e l h a l t e n w i r verliehen». E s g i e b t a u c h F ä l l e , wo ein n i c h t d u r c h eine C a s u s e n d u n g b e z e i c h n e t e s Bestimmungswort
a n d e n A n f a n g d e s S a t z e s t r i t t , z. B . öa Täijpi j a m a p
( K b 10,20) «die Z e i t (ewig) lebt n u r d e r H i m m e l » . I m z u s a m m e n g e s e t z t e n S a t z e t r i t t d e r N e b e n s a t z e n t w e d e r als A t t r i b u t v o r einen die I l a u p t a u s s a g e d e t e r m i n i r e n d e n S a t z t h e i l o d e r e r v e r t r i t t s e l b s t einen d e t e r m i n i r e n d e n S a t z t h e i l , d a n n w i r d e r a n d i e j e n i g e S t e l l e e i n g e s c h o b e n , an d e r d i e s e r S a t z t h e i l sich b e f u n d e n h ä t t e .
0
130
W.
RADLOFF,
II. Text und Uebersetzung der alttürkischeu Inschriften von Koselio-Zaidaw.!) Die grossen Inschriften beider Denkmäler (K
und X).
(X) (1) Täiipi-Tiir xflifpi jfiparMi.uu Typit öilril kagan Akaijt.1»! T ^ p i c ßilril n^a Man»! ( a ) j . .
caöbiM.
Tokya Ogys jil,iinit( ä p , «jHyr ö ä r l ä p i rS , ( 0l ) ' ( 2 ) Ö3li kagan o.iypTyky«ia »lrä'ii'ii [ölraii'ift ?J calu.iiir.iijMa
TMCM ä p ,
Gy^yni ojtyprym,
Typit ( i ü r l ä p jörflpjr itöpri.
6yA(yw j y ) r y p y n
cäiiiin
EöflKil önyM o j i y p y n
Tocraiuhim
itöni
6ynikaii, Orya-Tarap, Kr.nai, Taraöbi öyii'ia ö y A y i i ltälinän cr.igf.iraMi.iin jogjiai\ir>iui; an^aij K^Iyr kagnn äpiuim. Aiwa näcpä inici kagan (5) öojmyiuftpirn,ogjii.rri kayau (Kund
X) (1) Als oben der blaue Ilimmcl und unten die dunkle E r d e entstanden
waren, entstanden zwischen beiden die Menschensöhne. U e b c r die Menschensöhne
setzte sicli mein V o r f a h r , der Bumyn - Kagan (genannte ?)
Esitini-
K a g a n , als er seinen Platz eingenommen, hielt e r die S t a m m g e m e i n s c h a f t und Ilegierungsgcwalt der T ü r k e n und verbesserte sie. Die (Völker der) vier W i n k e l machten Einfälle
und waren (ihm) feindlich 1 ), (er aber) zog mit H e e r e n
aus, (2) u n t e r w a r f sie mit Gewalt9)
und b r a c h t e sie mit Geioalt zur Ruhe®);
er zwang die H ä u p t e r sich zu verneigen und die Kniee sich zu beugen.
Vor-
w ä r t s bis zum K a d y r k a n - B e r g w a l d e ,
[dem
r ü c k w ä r t s bis (4) T e m i r - k a p y g
E i s e r n e n T h o r e ] wies er (Allen) Wohnsitze an. Zwischen (diesen) beiden (Grenzpunkten) (3) lebten nun die keine herrschenden adligen Geschlechter h a b e n d e n blauen T ü r k e n eine lange Zeit [ s o v i e l ] 4 ) (in Frieden). E r w a r ein weiser (Jlian, e r war ein t a p f e r e r Chan. Seine B u i r u k < K . in's Gesammt > waren weise, waren t a p f e r , seine Bege und sein Volk in's G e s a m m t waren rechtschaffen [ t r e u J. D a h e r hielt er so lange die Stanimgemeinschaft, verbesserte die I l e g i e r u n g s g e w a l t und (4) verschied. (5) Als T r a u e r n d e und W e h k l a g e n d e k a m e n von dem v o r n b e findlichen Sonnenaufgänge die S t ä m m e der B ü k l i - S t e p p e 5 ) , die Chinesen, die T i b e t a n e r , die P a r p u r u m , die Kirgisen, die Ü t s c h - K u r y k a n , die O t u z - T a t a r , die K y t a i und die T a t a b y , so viele Völker und wehklagten und t r a u e r t e n . Ein so b e r ü h m t e r Chan war e r gewesen.
1) W a r e n ihm in's Gesammt f e i n d l i c h ? 2) 8) 4) 5)
Gänzlich? Gftnzlich? X. üt{ a n ' i a : so sehr lange. Die Stamme der Bökli-etschtt?
Darauf wurde sein j ü n g e r e r B r u d e r
(5)
132
W. RADLOFF,
ßo.iMyrri iipiii'i. Aiwa Käcpft inici ü-nciii Täi: (6) kr.ur>tHMa;iyk äpitn, oijii akai|in-TÜK kbMbüiMaAj'k äpiii'i, öilircic kagan oJiypMyui äpirw, jaöjrak katjan o.nypMjui äpimt, öyipyki jllMft f j i l i r c i c < X . &p»iiin> äpimrjaöjiak äpiuitu äpiirt. (6) Bärläpi- ßyjyni Tynci.) y'iytr, Ta6gai 6y/ryit TäGläriii, i t y p ä l ä r < X . - i i t > y-ryn, apwak-ibiciii y'iyn, inili äiili K,1ii {X. kr.ut m | ciliu kr,i3 og.iiii i
äcir
Kjrqyr
ölypäjln! ypyg
i;ip äpniiui, j o k a ^ y ßapi.ip apniim, Ü 3 ä ( 1 0 ) Typte räijpici T y p i t c y 6 i a i n a Tämiui < i 1 p i i r i > :
«TypKöyAyu joköo.iiuauyii!»
iiijin akai[i.i»i Ä l r ä p ä c k a g a i i M g ö r ä w Ä l ö i l r i i j ü r ä p y KöräpMim (X. Köräpri} ä p i n i . iw>im.
Taiupa
kaMi.igi.t
kaijancwpaMMiH (12)
räi(pi
TöuäciiiAü
( ; , ? ) j o p i . i j y p T ä j i u i;y ä i n h i r i öajir.ikAalu.i TambikiUMiii,
c y c i Cöpi-Tiir äpmiiii, ,jagi,ici k o i - r i i r
jjMMMhim
MAj'k j ä p i
(13)
ßyAyuyij, öyAynyg
ä'iiiu
anaiu
Tyryii
rapakhi
T ä i [ p i i;y>i ß a p r y K y q y i i a k a i p . i w k a i j a u
ftpsiini.
jitri j y a ä p itymäniiui
(11)
ril.jin «ßyAyii tfo.viyii ( ? ) »
AkaifMM,kagaii j ä r i j ä r i p w i äpiti Taiui.ik-
( 1 1 ) änniiui, Tiipilin j ü r u i m ä p 6o.miyui.
koöapTMMii!,
karynyij
(iiipryn
acpaiajin!»
Ilräpjr
kypr.igapy
cyliin
Go.n.uym, j ä r i j y c ä p n o J i y n
ky.iAiiin.im
fiyAynyrj,
Töpyciii'iä japaTMi.im,
rypu
Täpiiiui, äleipäMiui
xöpycyu
ßyiuijypMym,
i.riTöläc
wurden sie dem chinesischen Chane feindlich (10) und ihm Feind geworden zogen sie sich (in ihr Land) zurück, indem sie (dort) in Ordnung zu kommen und zu gedeihen hofften. Da sprachen (die Chinesen): «Da sie nicht (mehr) daran denken (uns) ihre Kraft zu weihen, so will ich ihr Volk vernichten und ihre 'Nachkommenschaft'1) auferziehen [ernährenJ», und zogen mehrmals aus, um sie zü vernichten. (10) Da sprach oben der Himmel der Türken und das geweihte Land (11) und Wasser der Türken [d. h. alle Naturkräfte der Türken - IIeimat.ilJ so: «Das Türkenvolk möge nicht untergehen, es möge fortbestehen!» Daher fasstc der Himmel meinen Vater, den Elteres-Kagan, und meine Mutter, die Elbilge-Chatun, beim Scheitel |Schöpfe] und hob sie hoch empor. Mein Vater, der Chan, zog mit sieben und zwanzig Helden aus. Da sie das Gerücht vernahmen, dass er draussen (13) umherschweife, zogen Städtebewohner (zu ihm) aus und stiegen Bergbewohner (11) (zu ihm) herab, (und so) sich sammelnd wurden sie siebzig Helden. Da der Himmel [ihm] Kraft verlieh, war das •Heer meines Vaters, des Chans, gleich Wölfen und seine Feinde gleich Schafen. Heereszüge vorwärts und rückwärts unternehmend sammelte (mein Vater neue Kräfte), reizte zum Aufstande, so dass (seine Anhänger) in's Gesammt (13) siebenhundert Helden wurden. Als sie zu siebenhundert Mann angewachsen waren, richtete (mein Vater) das sich selbstständig als Stammgenossenschaften und Chane gerirende Volk [d. h. das ihre Stammgeineinschaft aufgelöst habende und seine Chane vernichtet habende Volk], das zu Knechten und Mägden gewordene Volk, das seine türkische Regierungsgewalt [Sitten?] aufgelöst habende Volk (12) nach Art der llegierungsgewalt [nach den Sitten ?J meines Vorfahren ein, machte sie kriegerisch, setzte das Volk der Töläs und Tardusch an die (ihnen gebührende) Stelle
1) I h r e Söhne? Mftnner?
134
W. RADIiOFF,
T a p A j ' H i CyAyiiyg au^a ä r m i m , (14) j a ö g y g ni.iAi.iij a i ^ a öftpiuim. B ä p i j ä T a ö g a i ßyxy» jagbi äpiaim, j b i p a j a I>a3 kayaii T o k y 3 - o g y 3 (jy^yi! jagbi äpinim, Ki,ipkr,i3 Kypr>ikati 0 T y 3 - r a r a p K i . i T a i T a r a ö b i a k y n | k y n ? ] jagbi äpsiiui. AkaifbiM kagaii
6yin
6y/iynyrj (15) kbipk aprylci (13) järi jojii cyläMim, j/lripmi cöiiym
cöiiyuiMyur, Tftijpi japbukaAyk jhyii ällirir älcipilrmitu kagaiMMgi.ig kagaiicbip a i m i m , jagr.ig 6a3 kiiMMbiiii, ri3lirir cöicypiuyui, ßauubigbig jfi o j TöpyAä önii ä'iim kagau o.iypri>i. Äiiiw kagau OJiypynau Typu ßyAyuyg ji'ift ilrri < X . j i ' i ä >
äri(r)ii, «ir.igajbig 6ai kr.i.irbi,
a3wg öKyiii kr.urbi. ( 1 7 ) Ä'iiM kagau o-jypTykra )X. ojypryk(k)a) ösyni < X . t ä riii ilp. . . . ij
rftiipi ja|)i,tJikaAbi fipnihn 3.plu«i röpt järipsii ja-
iiiwMka> TapAym 6yAyn Ö3ä iiiaa äpiim jX. 0-iypTyin). Ä'iiM kagau öiplil ilräpy JanibM-yry3 UJaiwyii ja3i.ika räri cyltUimia, kypbigapy Täiuip-kaiibigka xftri cyliiAiMi3 KüriwäH ama Kbipkbi3 jäpiijä Täri cyläAiiuia (14)
(18) kaitibigbi ßiiui
und gab ihuen einen Jabgu und einen Scliad').
Rechts [im Süden]
war ihm das Chinesen-Volk feindlich, links [im Norden | waren die TokuzOguz unter Baz-Kagan (ihm) feindlich und (ausserdem) waren die Kirgisen, die Kurykan, die Otuz-Tatar, die Kytai und die Tataby (ihm) feindlich. Mein Vater, der Chan, unternahm gegen so viele
Völker (15) sieben
und vierzig (13) Kricgsziige, schlug zwanzig Schlachten, und da der Ilimtnel ihm gnädig war, befestigte er die Stammgemeinschaft und stärkte die Cliansgewalt, brachte die Feinde zur Ruhe, zwang die Knice sich zu beugen und die Iliiupter sich zu verneigen. (So hatte) mein Vater (der Chan) . . . . Regierungsgewalt gestärkt
(16) die
[vermehrtJ und starb. F ü r meinen Vater, den
Chan, stellten sie an der Spitze (der Steinreilie) den Baz-kngan als Balbal auf. < X . (Als mein Vater) (14) der Chan gestorben war, blieb ich selbst acht J a h r e alt zurück > ,
mit jener
(von meinem Vater erworbenen)
RcgicrungsgaoaUs)
wurde mein Onkel Chan. Als mein Onkel Chan geworden, hielt er das Törkenvolk in Ordnung und erhob es. Die Annen machte er reich, die Wenigen machte er zahlreich. (17) Tegin
Als mein Onkel Chan wurde, war ich selbst < X .
da der Himmel mir gnädig war, wurde ich (schon) im vier
und zwanzigsten J a h r e >
Schad über das Volk der Tardusch. Mit meinem
Onkel, dem Chane, zogen wir nach vom bis zur Ebene des grünen Flusses, (dem Lande) Schändung, zogen rückwärts bis zum Temir-kapyg [dem Eisernen Thorej, zogen über den Kögmeu (d. h.) bis in das Land der Kirgisen 1) I). h. ernannte ihre Stammältesten,
die selbstverständlich
hörten, zu den höchsten B e a m t e n der g a n z e n S t a m m g e n o s s e n s c h a f t . 2) N a c h der b e s t e h e n d e n Sitte,
znr F a m i l i e
d e s Chans
ge-
135
DIE ALTTÜRKISCIIEN INSOIIRIFTBN »ER MON0OI.EI.
OTJ'3 cyläA!Mi3, Y«i jili'ipmi c ö i i y u r r i M i a , ä l l i r i r ä l c i p ä r r i M i s , kajjaiMMijMij k a i j a n ci>ip
(22) a r m ka3ganMi,im < X . a i m > ä r m i m äliiuis Tüpynih ä p T i . Typit Ojjys 6 ä r -
(18) Im Ganzen u n t e r n a h m e n wir fünf und dreissig Kriegsziige und lieferten drei und zwanzig Schlachten, befesfigten die Stamnigemeinschaft und s t ä r k t e n die Chansgewalt, zwangen die Iiniee ( 1 6 ) sich zu beugen und die H ä u p t e r sich zu verneigen. D e r Chan der Tiirgcsch war mein Türke, mein U n t e r t h a n 1 ) ; da er aus Unwissenheit ( 1 9 ) (gegen uns) sicli verging < X . und f e h l t e > , so ist der Chan umgekommen, sind alle seine B u i r u k e und JJege u m g e k o m m e n , und hat (das ihm) anhängende Volk Leiden erduldet. D a m i t kein L a n d und Wasser, das unsere Vorfahren b e h e r r s c h t h a t t e n , herrenlos sei [X. b l e i b e | , h a t t e n wir das Az-Yolk in Ordnung g e b r a c h t 2 )
(20) war I3ars-beg, (17) ihm
halten wir hier [zu dieser Zeit,] den Chanstitel verliehen, hatten ihm
meine
j ü n g e r e Schwester, die Prinzessin, (zur Frau) gegeben. E r seihst verging sich [X. fehlte] (gegen uns), (daher) kam der Clian um und sein Volk wurde zu Mägden und Knechten. Damit das Land und Wasser Kögmen nicht herrenlos bleibe, habe icli das Volk der Az-Kirgisen < X . in derselben W e i s e > eingerichtet
. . . Schlacht
. . . .
(21) sind z u r ü c k g e k e h r t . Nach vorn [Osten]
bis über den K a d y r k a n - B e r g w a l d haben wir eine Anzahl der (unterworfenen) Völker angesiedelt und sie (den Stämmen) eingefügt, r ü c k w ä r t s [nach Westen] bis zum (18) K e n g ü - T a r m a n [X. T a r b a n J haben wir eine Anzahl des T ü r k e n volkes angesiedelt und sie | jenen Stämmen] eingefügt.
Zu j e n e r Zeit h a t t e n
unsere Sklaven ihre Sklaven und unsere Mägde i h r e Mägde < X . die j ü n g e r e n Brüder kannten") nicht (mehr) i h r e älteren B r ü d e r , und die Söhne kannten' 1 ) nicht (mehr) ihre V ä t e r > . (22) So hatten wir unsere Stammgemeinschaft und 1) Aug meinem Volke? 2) Die leere Stelle lautet vielleicht: hatten Ober sie einen Herrn gesetzt, dies 8) Oder: hingen nicht mehr ab von . . . .
136
W. RADLOFF,
läpi fiy/iyii äun'A! Ö3.1 Tilijpi Gacmacap acpa jäp Tilltnuräcäp (19) Typtt öy^yti! Älii(iiiTöpyi[iiiKäM aprrr.i? |apTi(ajt)t>i(?) Typ« 6y/iyn ä p r ä . (23) ÖKyu! nöpyryi|iu yqyn ftriAiuim < K . 6 i l r ä > kagamiijMHfX.kagaiit.Hia] ftpuiiin GapiM.mi ä^ry äliijäKäitAyjaip.ijm.ig, jaßjiak ttirypryr, japalubig kaiiAbm Käliti jaja '
tt
-älrri? cöiiyrlyr katiAi.ni Kälinäu cypä-älrri? bUykyTyuäii ji.mi ßyAJ'ii 6apAt»ig, ilriipy (Gapi.igjia) (24) (>apAt.ig, kypt.igapy (20) 6apt.igiua 6ap/t,Mij, ßapAyk jäpaä ä/i,ryi[ oji äpiin: knnt>ii| cyß'ia jX.^ry3 i iä} jyrypri cöiiynyi| rag'ia jarrbi, öärlftK ypi.i ü g n y i K X . - y n > kyji 6o.mi |X. Iimjitm} ciliii kt.13 ogjiyif Kyij öojitm (X. kbi.irijiJ. IjilmiiAyK jX.oJi öIlnrilAykiilin} y'iyu ja(Tjtaltr,ii{Mii J'iyH ä'iiM kagaii y i a ßapAi.i. (2T)) Banuajy Ki.ipki.i3 kagaubig öa.iöaji riirriM. Typte 63 r Ayuari iiyei jok (lo.mia.iyi!! liljiii akai|i.iM kaijaiibiij(21)öräM karynyij KöräpMiui {X. KÖTiipiiwäj Tiiiipi, äl ßäpirmä Tfti|pi: Typ« öy/tyn a i i Kyci jok 6o.raa3yn! Täjin, irnyiuyn oji räijpi (26)
kagaiiojiyprihi ftpiii'i. Häij j i . u c a g ö y ^ y n k a {X. ßy^yiiA» Ö3ä)
Regierungsgewalt vermehrt und verbessert. Ihr Hege und Volk der Ttirk-Oguz, höret! Du Tfirkeuvolk, das obeu der Himmel damals nicht bedrängt und unten die Erde damals nicht an sich gelockt hat, (19) wer hat deine Stammgemeinschaft lind deine Regierungsgewalt verbessert (nptTr.i)')? Du warst ein folgsames (?) Ttirkenvolk; (23) Bereue! Gegen deine durch deinen wegen deiner Treue, erhobenen") Bilgä-Chan in Sein und Wandel gute Slammgemeinschaft") hast du dich selbst vergangen, hast feige gehandelt. Von wo ist (dir) die Kampfeslust gekommen und hat (dich) zerstreut? von wo ist die "Waffenfreude gekommen und hat (dich) fortgerissen? Du, das Volk des Ütüken-Bergwaldes, bist fortgezogen; thcils bist du vorwärts (nach Osten) (24) gezogen, theils bist du rückwärts (nach Westen) (20) gezogen, und (alles) Gute, das du in jenen Ländern, wohin du gezogen warst, gefunden hast, war dies: dein Blut floss wie Wasser |X. in Strömen], deine Knochen häuften sich zu Bergen, deine starken Söhne wurden [X. machten sie] zu Knechten, deine reinen Töchter wurden |X. machten sie] zu Mägden. Wegen deiner Unverständigkeit, wegen deiner Feigheit [Schlechtigkeit] ist mein Onkel, der Chan, gestorben. (25) An der Spitze (der Steinreihe) stellte ich den Kirgisen-Chan als Balbal auf. Der Himmel aber, der meinen Vater, den Chan, (21) und meine Mutter, die Chatun, erhoben hatte, indem er sagte: «Des Türkenvolkcs Name und Iluf möge nicht untergehen!» er, der stammspendende Ilitnmel sprach (auch jetzt): «Des Ttlrkenvolkes Name und Ruf möge nicht untergehen!» Daher hat er, der Himmel, mich selbst (26) zum Chan erhoben. Ich wurde 1) Vernichtet (npT.iTTM)? 2) Dich erhoben hübenden. 3) (X) Gegen deinen dmch deine Treue erhobeneu t3iIgc-Chan tmd deine in Sein und Wandel gute Stammgemeingchaft.
137
DIR AI.TTÜRK1SCBEN 1NBCI1RIFTEN DER MONOOI.KI.
ojiypMaßMM, i'ipä auict>i3 rampa T O I I C M S jaöi.io jaö.nakßj^yn^n ö3äojiypry»i. Inist Iiyl Täi in < X . äni inn/i., iniiw . . . l - i ; i r i n > öiplft cöslfimrimia: akaijMMhin (22) HniHi3 kaaijainubim ßy^yn ari uyci jok 6o(.nMa3yn)l {27) Tiljin T f p u öyßyn y'iyit Tyu yAMJiaAhiM Kyinys o.iypMaAMM, inim Ityl-Tärin öiplii < K . äKi ma/i, ö i p l i > iily jiry kanijaiiAi.ui, aina kasijam.in öipäid (»y^yiiyg or-cy6 kr.MHa^MM, MÜH. . . jäp cajy {28) 6apmMin ßyflyii < X > öiy-jiry < K . ja/iaijt.m, jajiaijMii j a n a > (23) Käh'i, 6yA.vn.Vfj äii,T,;'ijin Tiijiii jbipaijapy Oijys iiyAVH 'raiia, ilrftpy Ki.rrai Taraßi.i (iy^yn raiia Oäpiräpy TaÖjja'i xaua < K . y.iyij c y > iiiri j ä r i p m c ö i i y i n r y M . An^a {20) Kflcpit Tiiijpi j a p M J i k a s y ! {X. japi.ukaAyk y ' i y i i j ky-ryni < K . 6ap y " i y n > ylyrym ö a p y - i y n öhä'ii ßyAynyij r i p r ä p y [ r i p i r ( r ) ä p y ?J ä r i ( r ) r i M , j a j i a i i 6yA.yii.ylj Toiuiyg < X .
kt>ui'n>iM>,
'ii.iijai
ßyAynyij
6ai
khun.iM,
(24)
a3
OyAynyij
öiiyni
i>iijaj> iillir-Aii kaijaii.iMg-Aa j ä r ki.uiraM, TöpT öyjiyiiflaki.i (30) 6yakyn | k y n ? ] 6 a 3 k r . u n . i M , jagt.ici.i3 kagaui.iM ykyn [ k y i i ?J maija K ö p r i .
ki>ijiTbiM, Ayuyg
nicht Chan über ein habe- und vicheiches
Volk, ich wurde Chan Uber ein
elendes, schlcchtes Volk, das innen ohne Speise war und aussen ohne Kleidung war. Mit meinem jüngeren Bruder Kül-Tegin < X . waren wir zwei Schad, mit meinem jüngeren Bruder Kfll-Tegin> hatten wir uns (darüber) geeinigt, (22) dass der Name und der Ituf des Volkes, welches unsere Vorfahren erobert hatten, nicht untergehen dürfe (27)
(und in Folge dessen)
habe ich des Türkenvolkos wegen nachts nicht geschlafen und am Tage nicht (still) gesessen. Mit meinem jüngeren Bruder Kül-Tegin < K . da wir zwei Schad
haben wir, so viel in unseren Kräften stand ( bis zur Todesmü-
digkeit | Eroberungen gemacht; bei diesen Eroberungen habe ich die einzelnen Völker nicht zu einander in Gegensatz |wört,l. Feuer und Wasser] gebracht, ich Das in alle Länder (28) gezogene Volk < X > kam todesmüde < K . zu Fuss und nackt zu mir z u r ü c k > ; (23) tun es zu erheben, zog ich nach links gegen das Oguz-Volk, nach vorn gegen das Kytai- und Tataby-Volk, nach rechts gegen die Chinesen < K . mit grossen H e e r e n > , zwei und zwanzig Schlachten schlug ich. (29) Darauf möge der Himmel (mir) gnädig sein! [X. da der Himmel mir gnädig war, | da das Glück und das Schicksal auf meiner Seite waren, habe ich das deiu Tode nahe Volk zum Leben erhoben, das nackte Volk mit Kleidern versehen, das arme Volk reich gemacht, (24) das wenige Volk zahlreich gemacht, habe das sich (mir) zuneigende Älthum und Chanthum verbessert. Die Völker der vier Himmelsgegenden (?]0) li.ibe ich mit, Gewalt1) zur Ruhe gebracht, und ohne Feindschaft haben meine Chane gehorchend*) mir angehangen. 1) Vollständig? 2) In's Gesatnmt? 9*
138 (Ii)
W. RADL0FF, Äcir lty'iyr 6äpyp öyina t ö - ( X ) JftTi järipiwi jauiMMn, TaijyT Tana cyläjÜM,
pyr ka3gafibin inintK^I-Täriii önin- TaijyT öyAynyg
ßy.^yM,
og-niii
jo(Tan)iit,
T
iä itäpräK 60JTM. Akai|i»iM kaga» jbukMcin ßapiaiii aiija ajTWM. CäKis järipiwi
j'irykra iiiim Kyl-räriii jilr . . . jami.ma aJiri.i 'iy(5 ( C o p a k ) ( 2 5 ) raua cylä(.?i)yMai-Tär örä»i kaTyn kyriiiä AiM, 6yAynyg
aiiAa Oys/iyrn.
Ta6(gai
y)i|
IN Im KYL-Tärin lip ar 6yjm,I. Ajitm TVTyk 6ätu Tyiuäii cy Kftlri. blflyk öamra cöjüripiui jauiiiiä äqiiu kagaii iilin iiyurryiw. Oji cyr aiiAa jokkMuiTMM. (Toky3?) Töpycin aii'ia kasgaiiAM, ajin»i >jy6 järipMi janihuia
Baciuaji
C o p a k raua cfläßiMiu, 6y.iAMiif.i3.
ßyayn ftpri. Apkbiui
Taßgaq yijryTyk 6iuu t
k
(32)
Kyl-Tärin jaAagMU oujiajy
MAMkyT ygymyM
u/waa
Täjin cyläAiM
t i'irftptiM, kaji(biu) ä(5py KälypryM. ÄKi ory3 jauiMiaa
TiiiAi, yi|TyTykjopa'».!H japakjii.ig Taßi¡an ( 2 6 ) Tana cyl'UyM, Haia-cäiiyn c Jinis äliriiiTyrn>i,japakjiMgAi>ikngaiika
Tynäii (6ip)lä cöiiyniTyM, cyciu aiwa ölypTiM. Ajitm 0Ty3 jauiMnia Hin 6yayn Ki>ipkhi3
(Ii)
Nachdem
mein
jüngerer
Bruder, Kül-Tegin so die Ilegie- ( X ) In meinem
sieben und
zwanzigsten
rungsgewalt, die Sinn und Kraft Jahre zog ich gegen die Tangut. Das Volk verleibt, vermehrt hatte, ist er der Tangut besiegte ich, ihre Söhne und verschieden.
Als
Vater Jotaz (?), ihr Vieh und ihre Habe habe ich
mein
gestorben war, war mein Bruder damals
genommen.
In meinem acht und
zwanzigsten Jahre zog ich gegen die A l t y -
sieben (Jahre alt)
(31) Zum Glücke meiner Umai- Tschub-Sogdak [die sechs Tschub (?) der gleichen Mutter, der Chatun, hat SogdakJ, ( 2 5 ) ihr Volk besiegte ich dort. mein jüngerer Bruder den Nainen D a kam ein Heer der Chinesen von fünfeines Helden erworben. Als er zigtausend Mann unter Anführung des Ungsechs und zwanzig Jahre alt war,
tuduk.
Am Yduk-Basch kämpfte ich mit
hatte mein Onkel seine Stamrn- ihnen. Dieses Heer rieb ich dort auf. In gemeinschaft und seine Regie- meinem (neun?) und zwanzigsten Jahre war rungsgewalt so vermehrt, (dass) der Ydykut der Basinal mein Ugusch (Vawir gegen die Alt.y-Tschub-Sog- sall) (, mein?) Unterthan. Gegen diesen zog cialc [die sechs Tschub (?) der Sog- ich aus, weil er nicht die Karawane dak]
zogen
und sie besiegten. Tribut) schickte
trieb ihn
(Darauf kamen) fünfzig tausend zurück, zahlreiche Chinesen
brachte ich
unter Anführung des nach Hause. In meinem zwei und dreissig-
Ungtutuk
(32)
Kfil- sten Jahre zog ich ( 2 6 ) gegen die Chinesen
Tegin sprengte auf ihre Fusstruppen'los nnd ergriff den des
(mit
Ungtutuk
mit
Joratsch
und kämpfte mit dem achtzigtausend Mann starken Heere des Tschatscha-Senglin. Sein
bewaffneter Heer habe ich dort vernichtet.
Hand, und dieser unterwarf dem Chane mit allen seinen
sich sechs und dieissigsten
Jahre
In meinem wurde
das
Waf- Tschik-Volk und die Kirgisen uns feindlich.
139
DIE AliTTÜRKISCIIEN INBCHBIFTEN DEK HONOOT.EI. «In«! yjir.IABJ, OJI c y r aima jokkr.UIITbtMF>i3.
l
Bip otj'3 jauiinä
Ia!y ii'i Jiirinci 1 - öiiri ij «äßi m1 i v Topyg ar ßirriii Täivu, 0.11 ar aiißa ÖITI.
Japakiiijiji aijiaiiacimä j y s
apryk akyii ypn>r, jäpniä 6amii|ä 6ip T
(34)
nyg y/ia öacn.iH. Kaijauiu ßiplil Cyija ji.rttiAa cöiiyni 1 yM. K.'i ijfiiiin öly p ry«, äliii aiißa ajm.iM. OJI jbiJika T y p r ä m raua Ajrryn-ji.IIIIT.iij (aui ? TOij?)a Ä p i i m j r y a y r Kä'iä jopt.i yfljx öacrbim. Typriini kaijau cyci
Tiiiviyniii
Typu öäi liip okyn [kyn?J öilipcis, OJI c y r atwa jokk1.111iTWMr.13. Aima
ora'ia ßypa'ia Käl ri.(28)I>oji>ry^a cöiiyiinyMis. Kaijauiu ja(5(gyc)in iua/i,iu a i w i ölyprym, älin aii^a aJiTMM. Ory3 jauibMia Bäui-ßaJibik Taua
fen.
D i e s e s H e e r rieben wir dort
auf. In seinem ein und d r e i s s i g -
U c b e r den Kein setzend z o g ich g e g e n die
sten J a h r e kämpften wir mit dem Tsehik, k ä m p f t e atn Ü r p e n und schlug ihr Tschatsclia-Sfinki. Zuerst (bestieg
Heer. D i e Az
er) den T a d y k - S a t s c h u r a n g , den
zurück. In meinern sieben und d r e i s s i g s t e n
Grauschimmel
J a h r e zog ich g e g e n die K i r g i s e n , ihre
. . . (33) fiel; als z w e i t e s Pferd lichen Einfälle bestieg
er
den
Yschbara-Jamtar
zog ich den B e i g w a l d K ü g m e n empor und
und griff
überfiel unerwartet das Kirgisenvolk. M i t ih-
an.
Braunen des J e g i n -
s i l - B e g und griff an, auch ses
Pferd fiel
dort.
Bei
B e f e s t i g u n g und in ihrer bung
machte
dert Angriffe*).
feind-
scheltend1),
(27) Räuberei
Grauschimmel
A l s drittes P f e r d b e s t i e g er den gesattelten
trieb ich
er mehr An
ihrer (34)
Sww/n-üergwal-
9
de ); tödtete den Chan und unterwarf dort sein Volk. In demselben J a h r e zogicli (auch) g e g e n
ihrer die Tiirgesch. D e n A l t u n - J y s c l i Umge-
als
und für ihre Köpfe (nahm nen T ü m e n
die-
rem Chane kämpfte ich im
hunStelle er)
ei-
Seine
Bergwald ]ersteigcnd9),über
[goldenen
denIrtisch-Fluss
setzend und vordringend
überfiel
ich sie. D e s T ü r g e s c h - C h a n s H e e r k a m allen
Seiten4)
herbei.
(28)
Am
von
Boltschu
kämpften wir. D e n Chan und seinen Jab(gu)
Angriffe, 0 türkische B c g e , w e r -
und Schad tödtete ich dort und
det
ihr
sein Volk. In m e i n e m dreissigsten J a h r e z o g
Jenes Heer
icli g e g e n Besch-Balylc und k ä m p f t e dort s e c h s
(dies)
ihr
kennen,
gelesen
nachdem
habt").
M a l . Ihr H e e r v e r n i c h t e t e ich 1) Den Grauschimmel des 'I'adykyschTschur? 2) T b . Schoss er mehr als h u n d e r t mit Pfeilen nieder (??). 3) Seine Angriffe, tttrkische Bege, kennet ihr vollständig?
1) 2) 3) 4) 5)
unterwarf
angreifend5).
T h . Ijiuizcnhohcn Sclince durchbrechend. T h . Nachher im Bergwaldc. Uebersch reitend. Th. Wie F e u e r und Sturm (??), Gänzlich?
140
W.
RADLOFF,
Käcpft J ä p - E a j b i p k y y^yg-ilpuin
cyliiAini, ajiti jojii cöijyuiryM, (c)ycin akyii
jaghi SOJITM, aiü>i jajr.in T y p r i - j a -
[ k y n ? ] öl^pryni. (Eäui-6aji)r,!k hpftiti uäKiiui
pagyu Külrä 6y3.nyMi.13. Y.iyrj-ftp- äriii . . . (TärA)yK j o k y'iyu niuii (f>aji)i,ik/va itiii a3ki>ija ftpiu Tä:)iu ßapAr.i. Kyl- (nia)iia ykrja.u,i ftälri. Bäm-6ajir>dc ain,i y-iyu Täriir . . . .
{35) jami!|it Kbip- 03am. O t y 3 apTyki ( 2 9 ) 6ip jauibiiua K a p j y k
kr>i3 Tana cylüAiiuis c ö i ^ r 6ari>IMM ßy^yii 6yi[cy3 (äp)yp öapyp üpinli jagbi 6OJIk a p a g (kapr>ig ?) cüKyiiän KöiMän TM, Tanigi.iAyk 6 a i u r a cüityuiTyiu. jt,iuibig
Toga
Kapjiyk
jophin
K b i p k b o öyAynyg ö l y p i f M , au^a ajm,iM rtyAjnyfj y^a 6acrr,iMM3, kagatiin AMM . . . . jiyji . . . K a p j y k ßyAyn räp . (iiplä Cyija ji>imTa cöiiyair^Mia. camiThiM ö To(ky3K y l - r ä r i » T?ajf>ipkyn Og)yo silliiiIJ ßyAynyM ä p r i . Täijpi j a p ßyji-
(36") öinifi o i u a j y Tär^i, 6ip ä p i r gakin y'tyn öAiii- . . ( 3 0 ) i;y(n)i xilrA^K yt, Kipy [äi?i ä p i r ?J jagr>i 6OJITI.I, 6ip j b u k a TöpT j o j i cöi|yurryM. yAMurpy can«ITI.F, OJI TärAj^Krä 6a- ÄIJ ilitri Togy-(5ajibikTa cöi|yinryM. ji>ipkyiii,nj ak aAgMpi>ig yA.if>ikiu yrytfr jfori fjy3iTi ?J Kä'iiu cy
Tog.ia
ÄKiirri Aiwapgy^a cöijymryM cycin caii'ITBIM rieben wir dort auf. D a r a u f war der
Ulug-Erkin
jyrku
der
uns feindlicli, diese zer-
streuten
. . • . y'iyii'i
(cö)iijriUTyM. Typ«
Land-BaDa ich die H a b e d e r E i n w o h n e r der S t a d t
wir und besiegten sie
nicht (berührt) h a t t e , k a m e n D e r die L e u t e aus der S t a d t zu mir um sich zu U l u g - E r k i n floh mit n u r weni- u n t e r w e r f e n . D e s h a l b blieb ß e s c h - ß a l y k gen M ä n n e r n . In des Kül-Tegin u n v e r s e h r t . In meinem ein und dreissigsten beim See T t l r g i - J a r a g u n .
(sechs
und
dreissigstem)
(35) J a h r e ( 2 9 ) J a h r e zogen wir gegen die K i r - grenzenlosen
wurden
die K a r l u k
in
ihrer
Unabhängigkeit uns feindlich Einfälle und ich k ä m p f t e mit ihnen auf dem Gipfel Bäubcrcischeltend*)erstiegen wil- des T a m g y d u k . Ich vernichtete das K a r l u k den K ö g m e n - B e i g w a l d und ü b e r - Volk und u n t e r w a r f es düd . . gisen; ihre
feindlichen
fielen u n e r w a r t e t das Volk der K a r l u k - V o l k , versamm(elte) und Kirgisen. Mit dem Chane k ä m p f - schlug sie Die To(kuz-Og)uz ten wir im 5V»/7«-]!crg\valde 2 ). waren mein Volk. D a Himmel und E r d e in Kül-Tegin bestieg den (weissen V e r w i r r u n g g e r a t h e n und Zeit H e n g s t des) B a j y r k u n (36) und ihr Tag gekommen war, wurden sie uns s p r e n g t e (auf den Feind) los. E i - feindlicli. In einem J a h r e k ä m p f t e icli vier nen Mann fassend warf er nieder"), Mal. Z u e r s t k ä m p f t e ich bei der S t a d t Togu, mit der L a n z e drang er ein und den 1) T h . Lanzcnhohcn Schnee d u r c h brechend. 2) Th. darauf im Bergwalde. 3) T h . Scho9s einen Mann mit dem Pfeile nieder.
Heer
Fluss
Togla
durchschwimmend,
das
D a s zweite M a l
k ä m p f t e ich am A u d a r g u , schlug i h r H e e r zum d r i t t e n M a l e k ä m p f t e ich. Des Ttlrkenvol-
141
DIE AliTTÜRKISCIlEN INSCHRIFTEN DER MON0OLBI. kagauin
öy/tyn a/ink kaiuanrrhi jaöjiak ( 3 1 ) 60.1 ra'ii.i
ö l y p r y m i s , ä l i n a.m>!MM3. O j j t . u -
ilpri. Osa j a j a Kälirimi cycin aijMT(r)i,m. Guy tu
ct>ijy
ypTM.
Kt.ipkr.i3
(Ajitwii
k a T y p t ¡im jMiui.iij) 3yr
(37)
Kihä
Toga
Ä])Tiui
jopi.w.iMhtrt,
ß j / i y i t j ' / j }7ia öacn>iMi,i:i.
yry-
öl-rlt'ii a i a a
rüpilri [ripilri ?]. Ati/m T o u p a
jMJiiiaijyii öip yijymyjj Toija-Tftriii jo(giu-
Typrftni
nil)
Typrärn
KnAf.iiwi [Kajia3Aa ?] cöiiyui ryw, cycin au^a
äräpä
Tokr.iar.iM.
kaijaii cyci ISo.i'iy/ia ora'ia (jypa'ia CailMTbIM, ja6j)f.lTTI>IM Käl'ri.
CöHyinrifliis.
Ifyl - rärin
ma.
Gaujgy Ö03 ax ßiiiin räivu Baiuuijy Aykra 603
(-'IS) T y r y r m . i
ciii ajiTbi3AM. Aiwa jaiia
äni-
Kipiii
jyT
cylä^iM.
öojitm.
Töpryn'i
Äsränri
öapM
. . . .
Mnyf.i Kypij.m kr.uiuiaJartiijii ( 3 2 ) Oijys
Tana
Iliti cy TaiiiMkiuMin ä p r i , iUtin cy
äf>/ul i i p r i .
y'i-Oijy3 cyci: «Oarni ölri, ja^aiji
Typräui kagaii öyipyki as ryT- 6a3 GoJi'i'M», Tilii a.iija.ii.i itälri. C(>ii|ap cyci lij'ij Liyiykyij ?J
äliriu
ryrrM. äßir öapkbijj jyjiijajibi 6apxf>i, cr.njap cyci
schlug sich wieder durch'). Bei d ie- kes F u s s « ' m a t t e t e und es w a r nahe d a r a n , sem Angriffe s p o r n t e er den weis- ( 3 1 ) feige zu weiden. Da liess ich i h r sen Hengst des I3ajyrkun(so heftig) H e e r , das herzukommend sich a u s b r e i t e t e a n , d a s s er (ihm) mit seinen Schen- und (uns) tiber/ltigelte, los, viele, die dem keln (die Kippen) z e r b r a c h . Den
Tode geweiht, waren, ivurden dort gesamChan der Kirgisen tödteten wir melt [zusammengehalten|'). D a m a l s warf und u n t e r w a r f e n sein Volk. In ich von den J y l p a g u ( t ) der T o n g r a einen demselben J a h r e zogen wir gegen Ugusch (Vasallen) beim Begräbnisse des die Tflrgesch denen B e r g w a l d ) (31)
(den gol- Tonga-Tcgin nieder. Z u m vierten M a l e ersteigend kämpften wir unterhalb des Ä z g ä n t i 2).
und Ü b e r d e n l r t i s c h - F l u s s setzend D o r t schlug ich i h r H e e r und d r a n g e n wir vor. W i r überfielen es
zerstreute
Während u n e r w a r t e t das Volk der Tiirgesch, ich in M a g y - K u r g a n (iberwinterte, t r a t das H e e r des Tiirgesch-Chan kam ein Vielisterben ein. Im F r ü h j a h r e (32) zog auf deniBoltschu von allenSciten3) ich gegen die Oguz. E i n Ileer w a r ausgezusammen lind wir k ä m p f t e n dort.
zogen,
ein
zweites
H e e r war zu Hause.
Kiil-Tegin bestieg das P f e r d , den
D a s H e e r d e r Ü t s c h - O g u z s p r a c h : «Ihr B a s c h g u - G r a u s c h i m m e l und griff Vieh ist gestorben, ohne P f e r d e sind an, der Baschgu-Grauschimmel sie kampfunfähig» und kamen (uns) zu u n -
und
38 (er) wurde umringt terwerfen. I h r eines H e e r ging um die mit beiden herausgehauen. Wohnsitze zu plündern, ihr zweites I l e e r
D a r a u f d r a n g er von Neuem ein
kam um (mit uns) zu k ä m p f e n ; wir waren
und nahm einige von den Buiruk
wenige und schlecht (ausgerüstet). Die Oguz
1) Stellt, wie T h . a n n i m m t , äii TiimgMAyk
öauira
jopr>iiiaii kypgaii [kapagin ?] ItMcr.ijrra äßiii wir und schickten den Ktil-Tegin, ihn ausrüstend, mit wenigen Män-
geweihte Jersub (und unten) das Glück des
nern ab. (Dieser berichtete mir Chans ehrten sie nicht. spiiter) er habe einen Kampf
bestanden,
heftigen
den
Schaltschi - Schimmel
Das Volk der To-
kuz-Oguz verliess sein Land und "Wasser
Alp- und begab sich zu den Chinesen.
bestiegen,
nesen
das Volk
einen Angriff gemacht, das Volk
. . .
der
ich will sie erheben sagend
I i a r a - Türgesch
niederge-
bis zu seinem Lande kam
worfen und in Besitz genommen.
das Volk ( 3 6 ) verführte zur
Zurückkehrend . . . habe e r . . Sünde (IC b) ( ] ) mit
und mit
Die Chi-
im Süden bei den
Chinesen ging ihr Name und l l u f unter.
Koschu-Tutuk gekämpft und ihre Bei dieser Gelegenheit ward mir der (hohe) Helden
')
getödtet.
Ihre Wohnsitze . . . .
angreifend
überfal-
lend brachte er sie vom
Kricgs-
Hang. Da ich nun selbst Chan geworden, habe ich das Türkenvolk erwarb
ver-
zuge*) herbei. So war das Volk sammelnd derKarluk im sieben unddreissig- ( 3 7 )
kämpfte
sten J a h r e des Kfil-tegin (gegen uns) in
seiner
Unabhängigkeit ich und schlug ihr Heer.
(abermals) feindlich aufgetreten,
Die Sichzurück-
ziehenden zogen sich zurück, wurden [blie-
(Früher) hatten wir mit ihnen auf ben! ein Volk, die Sterbenden starben. Abdem Gipfel [an der Quelle] des wärts an der Selenga ziehend, habe ich ihre Tnmgyduk
gekämpft.
(2)
Zur Festung eingeschlossen 1 ), ihre "Wohnsitze
Zeit jenes Kampfes war Köl- Tegin 1) V o l l s t ä n d i g .
2) In's Gesammt.
zerstörte ich dort 1) Th. Ihre Rilubercicn eingeschränkt.
in den
144
W. KADLOFF,
jamajypiipri. Ajiri-ma.n'n.1 akin 6iii I it o.uajy T.'UAi- Ii.ij)(f)[flniiipir?] yAMmpycanMTM.Knp(.iiyk)yijölypiyMi3, ajiTi,iMM3. A3 fiynyii jajjM (6)ojtm. Kapa-Kölril cöiiyniTyMin. Kyi-räriii6ip lu.ipk jamajyp ilpri. A-mi-'iaji'iM akin (.7) fiiiiin on.na.jy Tüixi, A3 ill lifiiipir TyTMa,H'.i. A3 ßy^yii aiw* jok Gojitm. Ä'iisi kagaii illi kanianiMg (»ojirykiiiAä, ßvjiyn ftlyr-in(li)r[i ?J 6o.irykiiiAä Inril ßyviyii 6ipl» cöiiyiuryniis. Kyl-n'iriii AjiiMiia.i'iM akin öiiiiii (4) . . . . i o.< aT aiiAa xym(Ti).
ßapkiu nn.ua 6y3Aysi
ji.nnka
ajjAM. yiijj'p älräöäp jyciä iipir äl T(yr)T .
(38) (T^p)KßyAyii a'lftp'ri, 0.1 jhuiki.iijajii.iii llri(T)TiM. Ory3 apTyki.i TöpT jaim.uia Oijys Tltoiit Taöga'ika itipri. Önynyn cyliUiM, cyki.111 (?) (o)ijJiiii joTasin aiwa a.iTf>iM, iiiri äl räpöftplir ßy(Ayn) (39) (Ta)r(a)6i.i öyAyn Ta6|ja'i kaijaiika itöpri. JaJißa'ii.i, ¡¡Ai y cafii.i öryri Kälmito, iftjin jaji.ni cylilAiM. I>yAyiiyg aiiAa ßysAyiu jr,u(ki>ieiii) 6 . . cyci Täpiliti Kälri, KaAi>ipkan ji.imka ky (40) ijakiqil jnpii}äpy cyöi.n[apy koiiAM. Bftpijä dreissig Jahre alt. E r bestieg Kap.nyk ÖyAyn tana cylft! Tän TyAyn Janit,a(damals) seinen Alp-SchaltschySchimtnel und sprengte (auf den Bergwald stiegen sie. Ein Elteber der UiFeind) los. Mit der Lanze drang er guren grihidrtc eine Staninigemeinschaft ein nnd schlug sich wieder her- von etwa hundert Mann aus'). Wir vernichteten dieKar- (38 ) Das Türkenvolk war Ink und unterwarfen sie. (Nun) hungrig, da nahm ich jene Pferdeheerden wurde uns das Az-Volk feindlich. und richtete es auf. In meinem vier und (Mit ihnen) kämpften wir ain dreissigsten Jahre flohen die Ognz und Kara-Köl, (damals) war Kiil-Te- schlössen sich den Chinesen an. Bereuend gin ein und vierzig Jahre nlt. Er zog ich aus ihre Söhne und Jotaz bestieg seinen Alp-Tschaltschy- nahm ich gefangen. Das Volk zweier ElteScbimniel (3) und sprengte (auf bere den Feind) los. Den Elteber der (39 ) Das (Tata)by-Volk ergab Az nahm er nicht gefangen. Dort sich dem Chinesen-Chane; da von ihnen kein wurde das Az-Volk vernichtet. Gesandter, kein gutes Wort und keine NachAls die Stamm V e r e i n i g u n g meines richt kam, zog ich im Sommer aus, das Onkels, des Chans, in Auflösung Volk besiegte ich, ihre Heerden begriffen und das Volk ganz ihr Heer sammelte sich und kam heruntergekommen war, kämpf- zum Kadyrkan-Bergwalde ten wir mit dem Isgil-Volke. KlilTegin bestieg seinen Alp-Schal- (40 ) Hess sich in der Nähe tschy-Schiminel (4) ihres Landes und Wassers nieder. «Ziehe nach Süden gegen das Karluk-Volk» sagend, 1) Mit der Lanze durchbohrte er zwei schickte ich den Tudun-Jaintar. E r ging Miinnncr auf eimal?
145
DIE ALTTÜRKISCIIEN INSCHRIFTEN DER MONGOLEI.
I.tril (6yAy)n ölTi. Tokya Ogya pbig mt(t)mm. Bap^bi Käiuy öjviyiiyM äpri, Täijpi jap ä l r ä ö ä p j o k öojfliyni, i n i c i 6 i p k y p y g . . . . Apkbimbi KäUiä/ii, aiibi ßyjignkin f'iyn jagbi 6o.mi, ßip (41) ji.uika 6äiu jojii cöiiynrryMis. Äi| biiitybrrajbiu Tii.ii cyläßiM. Kopygy äiri y'i iliK Toijy 6ajbil?Aa cöijyurryiii.i (5) icimlirin Tiinin napAM. Kapa 6y/iyn kaganr.iM Kyl-Tärin A3Man akbig ßiuiii 011- itälti Täu ör ka a t öäpriM 1 Jtajy Täi'Ai. Ajitm äpir catrirbi. Kl'IH T Cy (Ki)iuicinAä jäniii iipir kr.ijihruaAbi. Äninri Kymjiagak/i,a . X a. (1) (Taö)ija'i arjiMr, cyci 6ip (Oijy)3 öiplä cöiiyuiryMia. Kyl- rywän apryki jitri fTirj cyr ilKi nyti ölypryM. Tftri» As-jagi,i3in öiiiiu oiiJiajy Ja^ag cyciii äiiiirri k$h kyji Täi iii ßip äpir cairiiM, (6) Toky3 . . . Täpilin ßapÄbi äpir äräpä toIcmam, (Oi?y)3 6y- (2) (j)o.ii cylä-
n
nyn au^a öl ri. y«iyin Byji . . iißa AiM. Oryn apryki ciini3 jauu>iMa kbiiubiiiKbiTai i . . . . nibina Ojjy3 öiplä cöiiyunyiuis. Kyl-räriii Taiia cyliiAiM ja3bin Taraöbi xana cy (3) Män . . . . dieses Pferd stürzte. Das IsgilYolk kam dort um. Die TokuzElteber kam um, sein Oguz waren meineigenes Volk. Da Himmel und Erde in Verwirrung jüngerer Bruder, einen Rang gerietlien, wurden sie (uns) feindlich uud wir kämpften mit ihnen (41) ihre Karawane kam nicht,. in einem Jahre fünf Mal. Zum Um sie zu bestrafen, zog ich aus. Aus allerersten Male kämpften wir bei Furcht entflohen sie mit zwei oder drei der Stadt Togu. (5) Iiül-Tegin Lasten Zobel. Das gemeine Volk sprach: bestieg den Azman-Schiinmel und «mein Chan ist gekommen» und lobte . . . sprengte (auf den Feind) los. Sechs . . . Pferde gab ich, die kleinen Mann erstach er, von den Kriegern (umringt ?) hieb er den sie- (Xa) (1) die Reiterei der benten Mann mit dem Schwerte Chinesen, ein Heer von siebzehntausend nieder. Zum zweiten Male kämpf- Mann, machte ich am ersten Tage nieder, ten wir mit den (Ogu)z atn Kusch - das Ftissvolk (machte ich) am zweiten Tage lagak. Kül-Tegin bestieg seinen zu Knechten sie Dunkelbraunen von den Az, sammelten sich sprengte (auf den Feind) los und er (2) Mal zog stach einen Mann; (6) darauf ritt ich aus. In meinem acht und dreissigsten er neun Mann nieder. (Dort) ka- Jahre zog ich im Winter gegen die Kytai men (viele) von (dem Ogu)z-Volke Jahre im Frühjahre um. Zum dritten Male kämpften zog ich gegen die 'l'ataby Avir mit den Oguz am B o l . . n. Den 10
146
RADLOfF,
Ansiaii akbig 6iitin Tärfli camirbT.
ölypryH oijjiii joTa3in (ji>i)jki,icin, ßapiuin.
Cyrill cairiTbiMtia, ftliii ajiibiMbi3.
. 1 . . . . jilpä kyii'iy . . . kf»i . . . .
T o p r y i w Hyui ßamiiiAä cöijyHny-
( 4 ) 6yA(yn) . . . (jo)ra3iu j o k kbuiThiM .
«¡3. Typi? (7) öyAyn n/iük katiaiiiTM ja6.iak öo.Ti(a'iM) üpri, on(a nil)lIM! 111 c y c i n
Kyl-rärin
pblM .
ajji.rn.in ( 5 ) j o p
T o i i p a 6ip y g y u i a.mnijy 011 iipir 'J'oija-Tftrin jogiitAä (ilr)iipin ö l y p -
Tymi:i. Uätuiin
Äariiiiri ka/iimii (6) cöi|
| I ( a A a 3 A a ? | O g y s öiplit c ö i i y m Tymi3. K y l - r ä r i u (8) Öillill Täl'JU, ilKi
A3-jaiji,i3in
ftp(it')
yiyn
Cnil'ITM.
( 7 ) 6äpii»i ajiu ftpiu ölypyn 6aji6aji
]!ajit>ik(k)a ßapniaAM, Ogy3 aiiAa
ki>uiy öäpriM. Ä l i r jambiMa TaTaGi.i ßyAj'H
öl(ri.
Ki.iraiAa
M a g b i ) kypg(aiiAa
k)hiui-
aAakbig
Taijka . . . . .
. . .
k
. . . (Ty)u«äp
( 8 ) Kyg-cäuyn 6auiAy Töpt
Azman-Schimmel besteigend griff Tymäu cy Kälri. Tyi|Käp rag j a Täriri TokbiAbiM, er
an und kämpfte.
schlugen
wir
und
Ihr
Heer
unterwarfen
( 3 ) ich
tödtete ihre Söhne und
ihre Stämme. Zum vierten Male J o t a z , ihr Vieh und ihre H a b e kämpften wir auf dem Gipfel [bei der Quelle?] desTschusch. (7) Des
Lande, die
{Tochter ?)
Vrineessin
(?)....
Türken Volkes Fuss ermattete und es war nnlie daran, feige zu wer-
(4) das Volk
ihre J o t a z
den. Nachdem K ü l - T r g i n ihr ihn
vernichtete ich
überflügelt habendes Heer losgelassen hatte [d. h. sich zurückge-
(5) (ging ?)
zogen hatte], warfen wir bei der Begräbnissfeier des Tonga-Tegin zolin
Mann eines Vasallen
T o n g r a verfolgend nieder.
der
( 6 ) kämpfte (?)
Zum
fünften Male kämpften wir mit
wegen
den Oguz unterhalb des Ezgenti ). 1
Kfil-Tegin
(8)
bestieg
seinen
(7) gab ich, ihre Helden tödtend, bereitete
Dunkelbraunen von den Az, griff ich mir zum B a l b a l . In meinem fünfzigsten an und stach zwei Mann nieder.
J a h r e das T a t a b y - V o l k von den K y t a i , den
Zur Stadt ging er nicht; (viele) Fuss
zum B e r g e T ü n g k e r
Oguz kamen dort um. Als wir in Magy-Kurgan überwintert hatten.
(8) Unter Anführung des Kug-Sengiin kam ein H e e r von vierzigtau-
1) Bfii Kzgenti-Kadnz.
send Mann.
Auf dem B e r g e T ü n g k e r griff
DIE AIjTTÜRKISCHEN INSCHRIFTEN DER MONGOLEI.
1 4 7
jian j,iaii[;i Ogysgapy cy nmiwk- yI3.
Kyl-rftrin 6är ßauuiajy
yKifM, Taraßbi
aki,i(T)ri»iMi)i3, 0}jy3 jagi.i opAyg ((J)K'i?) ßacTM. Iv.yl-Tiiiin (9) Örcy.i-akin äpri, yjiyij oijiyji aijpi.iu jok Go-via Kyij-cäßiiiin 'rokya äpäii (c)aii'irbi, op/iyg iiynyr öajißa.1 riKft öäpriM. Mäu rokya järipMi Cnpiwi/ü. ÖriiM karyn y.ihijy ürä-
läpin äKäläpiM Käliiiyiii« kyinyijmpi>nu 6ynui maji, o.iypryji, roky(3 järip>ii ji.i.i kaijaii ojiypiym, äl TyrryM, orya a p i j ki 6 i p . . . .
t.vim äpri, ölyri j y p r r a jo.ira j a r y (10) Typitymä ßy^ym^isia järiii anIT jok äpcäp akyn |kyn ?] ölrä'ii jMJi onymi ai a.iiM oryaka y i a ßapflbi. A.iijaäpriri3. 6ojitI)1,
Inini Kyl-iiiiiii uäpräK 3i.ni ji,ui öümiii'i ai jüTi oryska joy äprypryM, Ü3yM cakhin/UiiM, Küpyp 6ykag ryryk (11) Akaip.i Licjfn Taicäiiyii
zogen wir im (folgenden) Frühling mit einein Heere gegen die Oguz ich sie an und warf sie nieder, dreissigtauaus.(Naclidcm wir schon ausgezo- send Mann machte ich nieder, (zehntausend?) die Tataby
gen,) schickten wir denKül-Tegin an der Spitze der ß e g e ab, (denn) die (uns) feindlichen Oguz be- (meiner drängten die Onlu.
Söhne ?) (9) waren
drei (?).
Als
Kül-Tcgin mein ältester Sohn an (einer) Krankheit 1 )
(9) bestieg seinen Ogstiz-Schiin- gestorben war, stellte ich den Kug-Sengüii mel,stach neun Helden nieder und als Balbal auf. Ich war neun und zwanzig übergab (ihnen) die Ordu nicht. J a h r e Schad und neun und zwanzig J a h r e Da wäret ihr, meine Mutter, die Chan und hielt die Chatun, und mit ihr meine Stief- Ein und dreissig
Stammgemeinschaft:
mütter, nieine älteren weiblichen Verwandten, meine Frauen und (10) für meine Türken, mein Volk, habe jüngeren weiblichen Verwandten, ich Gutes so lange erworben. Nachdem er ihr, alle meine Prinzessinnen, in so lange erworben, ist mein Vater, der Gefahr, entweder lebend in Gefan- Chan, im llundejahre, im zehnten Monate, genschaft zu geratben oder todt am sechs und dreissigsten (?) gestorben. Im auf den Wegen und in den Wohn- Algnzyn - J a h r e , im fünften Monat, am plätzen liegen zu bleiben. (10) sieben und dreissigsten (?), habe ich die Wäre Ktll-Tcgin Kämpfen
nicht bei den Begräbnissfeier abgehalten.
Bitkag - tu-
gewesen, so wäret ihr tiik (?)
(stets) in Gefahr umzukommen'). Mein Bruder Kül-Tegin verschied. (11) sein Vater, Lisiin-Taisengan, an der 1) W ä r e K t t l - T f g i n nicht dabei g e w e sen, wRret ihr i n ' s G e s a m m t u m g e k o m m e n .
I) Wimelc?
148
W. R A D L 0 F F ,
KÖ3JM
KÖpMä3-Tär
6ilip
öiliiim
öaiDA(a) 6äui j y 3 ftpän Kill ri, k o k b u a k f
. .
6ilMä3-Tär 6o.irbi. Ü3yM cakbin-
ajiTyu Kymyui KäpräKci3 u ä l y p r i j o g jbinapt.ig
AMM. ÖA rilifpi j a m a p , Kimi oijJii
Kälipin tiheI öäpAi. HbiiiAait b i g a i K ä l y p y u ö3
a k y u [ k y n ?J öli äli TipiMim f/röpy- j a p a i u wyiupj. (1 I ) A i m cakbiiiAbiM.Kö3-
( 1 2 ) 6 y i m ÖyAyn c a i i n ,
Aii j a u i Kiilcftp ärril(?) Köijylrä cbi-
k y j i k a k i n jai|(akiu 6 ) m i t m , ä j u f ö3lftK a r i n
ijbiT itälcilp, j a i w p y cakbiiiAbiM. K a -
k a p a Kimiu kök -ritjiifiii caticbi3 K ä l y p y u o k y n
Tbipbi caki,nm.iM.ÄKi 111.171, y.n.ijy
[ k y n ?J kor(t)bi.
apka-ryniM ogjiam.iM öiii liipiM 6yAynyiw KÖ3i kauibi jaö.iak 60.1 ra'iM
( 1 3 ) T ä i j p i - r ä r Tiiijpi japamibim T y p K 6 i l r ä
TÜII CakhJHAMM. JOJj'Ibl CMJJblT'Jbl
. . . . caöMM: Akai[T.i(M TypK fiilrä kaijaii o.iyp-
K b i r a i T a r a ö b i 6yAyn
iykinyi.it T y p « Marbi öiirläp . . . (K)äcpä T a p -
Caiujiajy.
Ayni öäKlilp. l i y l - ' i y p öauiJiajy yjibijy Llla^aIch selbst w a r in T r a u e r , mein seh e n d e s A u g e w a r w i e blind,
all
mein W i s s e n w a r w i e v e r s c h w u n -
Spitze, kamen
fünfhundert Helden,
riechende
wohl-
unendlich viel
den. I c h s e l b s t w a r i n T r a u c r . E w i g
G o l d und S i l b e r b r a c h t e n sie.
l e b t (nur) der H i m m e l , der M e n s c h
nissgrräthe
ist aber g e b o r e n , um im K a m p f e zu
auf. S i e b r a c h t e n S a n d e l h o l z
Die
Begräb-
(?) b r a c h t e n sie und p f l a n z t e n sie
s t e r b e n ' ) . S o t r a u r i g w a r Ich. B i s m i r T h r ü n e n aus den A u g e n k a m e n und mein Körper
(12)
S o viel V o l k z e r s c h n i t t e n i h r e H a a r e ,
und mein
O h r e n und W a n g e n , ihre g u t e n R e i t p f e r d e ,
Sinn W e h k l a g e n ausstiess, e r f ü l l t e
s c h w a r z e n Z o b e l , b l a u e n E i c h h ö r n c h e n ohne
mich
immer
von N e u e m
Trau-
er, (so) h e f t i g t r a u e r t e ich. nun
der
Glanz
und
Da
Zahl bringend,
legten
sie, Gebete
lesend'),
nieder.
Schmuck
[ w ö r t l . A u g e n und B r a u e n ] m e i -
( 1 3 ) M e i n , des T e n g r i t e g t e n g r i j a r a t m y s c h
ner beiden S c h a d und m i t ihnen
Türk
der m e i n e r V e r w a n d t e n ,
meiner
vom Himmel
Oglaue,
meiner
meines
nommenen
Volkes
zu
drohte,
W o r t (ist dies). A l s mein V a t e r d e n T h r o n
t r a u e r t e ich.
Bege,
verderben Als
Leidtragende
und W e h k l a g e n d e k a m e n an d e r
Bilge-Chagan
bestieg,
eingesetzten
?]
türkischen
(stellten
ken-Bege
[des
(sich
?)
die
himmelsgleichen, [gnädig
aufge-
weisen
Chans]
trefflichen
folgendermaassen
auf
Tlir?):
(12)
n a c h hinten [ W e s t e n ?] die T a r d u s c h - B e g e
der U d a r - S e n g i i n , vom Cliinesen-
au der S p i t z e d e r K f i l - t s c h u r und nach ihm
S p i t z e d e r K y t a i und T a t a b y
1) L i e s t m a n
Tipijj,
so ist z u (Iberset-
die S c h a d a p y t - B e g e ;
nach v o r n
[ O s t e n ?]
z e n : « D e r M e n s c h l e b t a b e r , um im K a m -
die T ü l i i s - B e g e , A p a - T a r k a n (an der
p f e 711 s t e r b e n » .
und
F a a s t m a n k y n in
der
nach
ihm
B e d e u t u n g nin's G e s u m m t » a u f , so wilre z u (Ibersetzen: «Die M e n s c h e n sind g e b o r e n (leben), um in's G e s a m m t z u s t e r b e n .
1) In'8 G e s a m m t .
die
Schadapyt-Bege,
Spitze nach
DIE ALTTÜRKISCHEN INSCHRIFTEN DER MONGOLEI.
(12) y^ap-cilij^ii kagan^a Icji-Jlini aiäii
aijiii
a.iryii
Taöga'i "BIT Gärlflp, öiji»ä Töläc Gärliip Ana Tapk(au)
i;älri, Kiilri,
6ip
Kyniym
TYKäp-
riitccia Kiilypri. Tynyr kaijaiiAa ööläu K ä l r i . Kypbija Kyii 6archikralu.i coijaji. ö ä p ä ' i i l ä p y'i kbipk yjiyc [Kap ky.iyc] 6y/iynßa Iläijc.äiiyti Oijyji-Tnpkan K.Ui i . (1.1) Viiyk oij.iyiu Typriim kaijaiwaMakpa'i TaM^a'ir.iOrjyc ö i l r ä T a M i j a ' i h i K ä l r i . Kbipkbia k a i j a i i A a TapAym l>Iiianiuiyp [hlnainy•lyp? | K ä l r i . Bapk ä r n y ' i i öä/ü.'» j a parbiijHa ö i r i r r a m i h u y i i Taöga'i kagan ' l ä i i k a n i l Iäi[cäi|yn Hiilri. Chane kam Isji-Liki,einen Tflmen spendend, (darunter) unendlich viel Gold und Silber 1 ). Von dem Chane der Tibetaner kamen Bölene. Von den nach Westen bei Sonnenuntergang Wohnenden, von den drei vnd vierzig Stämmen [von den UetschKarhulas?J kamen Geschenke-Spender, kam Nengsengiiii-Ogul-Tarkan 2). (13) Von meinem geliebten Sohne, dein Türgesch-Chan, kam Makratsch, der Siegelbewahrer, er, der weise Siegelbewahrer der Oguz. Vom Kirgisen-ChanekamderTardusch Inantschinur (Inantschu-Tschur). (Zuletzt) kam der Erriehter der Gebäude, der Aufsteller des Schriftsteines, der Tschän-kan des Chinesen-Chans, er [und| Tscheng-scngiin 1) Unendlich viel Gold und Silber im W c r t l i e eines TOmiln. 2) Der T a r k a n , der Sohn des Nengsenglln.
149
(14) ßam.Tajy yjbijy ma^ . . . ßftrläp Tania« Tapkaii, Tonjykyk Uoi.ia ßaija Tapkau y.'M.jy ßyipyk I'j ßyipyki Gär Kyl-äpiiiu ßaiujiajy yjti.ijy ßyipyk 6yuii!(i\ii)i)m Typit 6ärläp jap . . . . äpii. ÜayMä 6yira
im o.iypcap der Ütilken-Bergwald
ist es, wo die S t a i n m g e m e i n s c h a f t (seihst)
herrscht.
Als ich in diesem L a n d e C h a n g e w o r d e n , habe ich m i t dem C h i n e s e n - V o l k e (5) einen V e r t r a g geschlossen. Silber,
Das C h i n e s e n - V o l k , d a s (uns) i n n n e r
Gold,
starke Getränke (?) (4) und Seide in so reichem M a a s s e liefert., h a t
stets süsse W o r t e und ü p p i g e S p e n d e n ' ) .
D u r c h süsse W o r t e und
üppige
Spenden sich auszeichnend, h a t es stets die f e r n e n Völker so an sich gelockt, und nachdem sie sich in seiner N ä h e niedergelassen, haben (diese V ö l k e r ) d o r t s c h l a u e s W r issen kennen g e l e r n t . (6) O u t e weise L e u t e , g u t e Helden h a b e n (die Chinesen) a b e r n i c h t zum Z u g e (nach Süden) veranlassen k ö n n e n , (denn) ihr s c h l e c h t e r Einfluss e r s t r e c k t e sich nicht bis auf die E r p r o b t e n der V a s a l l e n und des Volkes, bei denen ein M a n n a b g e f a l l e n w a r 2 ) . (5) Da du dich d u r c h i h r e süssen W o r t e und i h r e weichen Spenden (auch bei meinen L e b z e i t e n ) h a s t bethören lassen, ist eine g r o s s e Z a h l von d i r , T ü r k e n v o l k , u m g e k o m m e n . h a s t du, T ü r k e n v o l k , s t e t s grosse V e r l u s t e e r l i t t e n " ) , grosse V e r l u s t e , du vom dichten B e r g w a l d e lierab (?) (7) derlassen wolltest.
So
wenn
nach Süden in d e r E b e n e dich nie-
Dann h a t t e n dich stets die schlauen L e u t e 4 ) a u f g e r e i z t ,
indem sie s a g t e n : «Die f e r n w o h n e n d e n (Chinesen) geben s c h l e c h t e
Spenden,
die n a h e w o h n e n d e n a b e r geben g u t e Spenden». D i e Chörichten L e u t e (G) von dir h a t t e n (auch dieses M a l ) jene R e d e a n g e n o m m e n , sind zu ihnen gezogen und in grosser Z a h l u m g e k o m m e n . (8)
Sobald du d o r t h i n z i e h s t , Tlirken-
r
volk '), bist du in G e f a h r u m z u k o m m e n ! Sitzest du a b e r r u h i g im Ü t f l k e n Bergwalde, so bist du im S t a n d e , die ewigen S t ä m m e z u s a m m e n zu h a l t e n , die im Ü t i i k e n - B e r g w a l d e wohnen, der keine S o r g e n ( v e r u r s a c h e n d e n ) W T aaren h a t , 1) a i j M s c h l i e s s t (Ion H e g r i f f « G e s c h e n k u n d T r i b u t » in s i c h . 2) V i e l l e i c h t e i n e A n s p i e l u n g a u f e i n e b e s t i m m t e
Persönlichkeit.
3) W ö r t l i c h : « T f i r k e n v o l k , (dies) i s t d e i n S t e r b e n I » -1) I ) . h . d i e b e i d e n C h i n e s e n w o h n e n d e n T ü r k e n . 6) W ö r t l i c h : «{du) j e d e s M a l d o r t h i n z i e h e n d e s T f i r k e n v o l k b i s t u . s. w.»
152
W. RADLOFF,
öäijy Hl TyTa o.iypia'ii.i-cittt. öMän-cäu,
(iipTOAcap a'icf.ik
Typ« ßy^yn Tok api.ik-ok-ciin, a'icap Toc(c)yk
ici
- riii in
fiirii;uM,
ramka 6y
jüripm
rauka ykyu
Jo.i.iy|j-Tiii'iii (>iri/UM.
Topr
a p r y k i
JoJMyij-'riiriii
Jojrjyij
/.
X.
isyrnymiii
U y i i ' i a Oirir (iiririuil K y l - läriti
II.
ari.ici
ö a j > w 1,111
roiijM
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Ttiij(pi)
(Hrijüiii
Ii.
¡ m y i i i n
l>I|jap o|j.ianr»niM:t-^a
(ojiy)i)yu
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j o p i . m
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öi|yr Kyuli
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Jo-uiyg-riiiiit
Ai>ijjM3, iüi|pi Tipii'Aiiui'i(ii)
ßäm-Kil'iäiiüil Täi i
die
I . )
(für
(f(lr
D e s
K f i l - T e g i n
d i e s e n Z w e c k
d i e ? )
G o l d
u n d
b e s t i m m t e n )
( X .
S i l b e r ,
A u s g a b e n
T ü r k e «
V i e h
S o
v i e l e
d e n
b e s c h r i e b e n , ( K . I I . ) ich,
d e s
gin,
S t e i n
S o
viele
h a b e
ich,
diese
seid
i h r
u n d
i c h
J o l l u g - T c g i n ,
T o i g u n e
g e s t o r b e n
H i m m l i s c h e n
z w a n z i g
h a b e
T a g e a u f
v e r diesen
mit Verständniss ') E i n e herabsinkenden2) h a b t u n d
i h r
erhöht.
lebet
u n t e r
(Jetzt) d e n
j ä r i
h a b e
O/iyiiuifl Tftri
g e s c h r i e b e n .
G e b ä u d e ,
l u g - T e g i n ,
h a b e d e s
V e r z i e r u n g e n ich,
d e r
V e r -
B i l g i l - C l i a n ,
e i n e n
JMonat
v e r w e i l e n d
u n d
J o l v i e r
g e s c h r i e b e n ,
v e r z i e r t
feier
m i t
T a g
u n d
b i n
ich
( W ü s t e ) r a k , bis
z u r
I L )
( X .
J o l l u g - T e -
W a n d
n i e d e r g e s c h r i e b e n . O g l a n e
v e r f a s s e n d ,
Verwandter,
K i t l - T e g i n
a u f
h a b e
T a g e
S c h r i f t
n i e d e r g e s c h r i e b e n ,
w e i l e n d
S t e i n
J o l l u g - T e g i n
jo;i(|ja)py
C h a n
L )
J o l l u g - T e g i n ,
schlachtend, das am Feste theilnchmendc u n d K u n s t wandte (?) Volk m e i n ü e g , d e r T e g i n , o b e n d e r l l i m m e l
ai
Oiri^iM
' J o p a k k a
Toiijyip,i3-Äa äiiii -ÄÜ iii i/iyp ¡Ipriri.i, y i a ö a p -
( K .
müh
Jo.i.iyij-riii iu i?yn
G a p -
(iiliä
CiUtorini j
nyn
| kyu ?]
(iyii'ia (Typit
dein
H e e r e
N a c h t
s i e b e n
d u r c h
die
g e z o g e n
bis
L e i c h e n k o m m e n d ,
T a g e
z m n
J o l l u g - T c g i n z u m
fort")
1) In'a (¡raainmt. 13) Mir sich zuneigenden? 3) Wörtlich: ihr seitl wie die unter deu lümmel-iu-lcbcntlcn.
l a n g ,
w a s s e r l o s e
B e s c h - K e t s c h e n
T s c h o -
W. RAUL OFF,
15G
Ii. III. Kyl-räriii koi jM.ika jitri jitripund (?) yrri.i, rokvnytri ai jiiri oiyska jog äprypriMis, Gapkin öSiusiu Girir Tain . . . öi'iin jr.nka jitriim ai jitri ory3ka okyn [kyii ? | ajika/U>I(MI>I):I.
Ivyl-Tiiiiii ü(ni) KI.ipk apryk(i j)llri jaiui>II[
OOJH.I.
Tam öapk (äTKy'ii) 6yina fmjÜTiir Toiijyii iilrilöiip Kälypri. (Ii. III.) Ktil-Tcgin ist im Schafjahre am sieben und zwanzigsten gestorben, im neunten Monat am sieben und dreissigsten haben wir die Todtenfeier eingerichtet. Die Gebäude und die Skulpturarbeit den Schriftstein haben wir im Affenjahre, im siebenten Monat, am sieben und dreissigsten, durch (lebete eingesegnet 1 ). Kill-Tcgin, dein Alter war sieben und vierzig Jahre. Die Verfertigcr des Steinwerkes, so viele Arbeiter haben Toigune und Eltebere herbeigebracht.
Alttürkisclie Inschriften neben oder oberhalb der chinesischen Inschrift. X c. 2 ) (1) . . . . ö:?ä . Ii. c. (1) blnaii'iy aua japyaii xapkau ari.iij (2) ßilrä kapan y
(2) . . . .
KypAanyy (?). . . . (3) jai Go.icap ö:iil T . . .
öpri, IniM Kyl-Täriu ilcir Ky'iyr Güpryit y'iyu Typif ßili'äkaijan jäprii itiini Kyl-rärinir Ky:!ä,av o.iypr(yM).
(4) (f>) ((>) (7)
Ky Giipryci Tiip'iii. airi . r a p a Cbiijyn rilciip . . cakbinypniilu akai|i>iM k ramiii Ü3yni lcaijan . . .
(Ii. c.) (1) Ynantschu apa (1 ) (Iber jargan Tarchan, den Namen . . . (2) der Bilge-Chan (als er gestorben) . . . . (3) (im Monate), wenn Sommer wird [etwa (3) Kurdanyg Juni] mein jüngerer Druder Kiil-Tegin (4) nachdem ihre Nacbrichtbringer gesammelt, so viel da er mir Sinn und Kraft geweiht hatte, habe ich, (5) (im Monate) wenn die Marale in den Beigen laufen [etwa August]
der Türk Bilge-Kngan, auf der
Erde den Kttl-Tegin hütend ge- (G) ich trauere, mein Yater, der Chan . . . (7) seinen Stein ich selbst, der Chan . . . . weilt. 1) W ö r t l i c h : niesend g e s e g n e t » oder i v o l l s t i l n d i g g e s e g n e t " . 2) V o n dem T e x t e X. c. ist mclir als die I l ü l f t o der l ä n g s t e n Z e i l e zerstört, der T e x t d a h e r viel liinger, als H e r r T l i o m s c n a n n i m m t , u n d s e i n e E r g ä n z u n g e n u n b e d i n g t falsch.
Ist
157
DIB AIV1TÜRKISCNEN INSCHRIFTEN DBB MONGOLEI.
Inschrift auf dem ersten Steinpfeiler v o r dem G r a b e des Bilge-Kagan ( X d). T ö l ä c uiaAi>"l raui 6a.i6a.n.i 60.1 D e r Steinpfeiler des Schad
der Tolös.
III. Verböserungen und Nach träge zu den übrigen Inschriften. 1.
Z u m D e n k m a l e v o m O n g i n ( ü ) p.
247—25t.
III der Transscription sind 7.1t {Indern: 0 2,8 rokc.ykiiiü,, 2,9 Käcpit, 2,11 (5arci>ikii|;i, 3,7 ari j o k , 4,7 oy.ii, 5,8 ji.ipaja, 5,8 (nuiiuyui, 7,2 aai.ig Oityinyr, 7,3 Köpryr, 8.3 öiyiniym. O a 2 , 1 (io.Hiym, 2 , 1 2 , 3 , 2 7 ftcir ity'iyi', 3 , s oijJiyma, 3 , 2 1 ß y ^ y n i , 4 , 1 3 j o -
ijyi|, 4 , 1 8 - 1 9 Taßjja'i nipyp. 2.
D i e I n s c h r i f t v o n A s ' c h c t c p.
A a l,c» joijyii, },io 3.
251!—258.
J J ) | J anka.ia.ii.iM! lasst uns gesegnet sein!
D i e Inseln iftcn ans dem Quellgebiete des Jenissei.
U j T a . p. 3 0 4 :
1 , 8 ajiTMi.mt.
IJ.j A . p . 3 0 5 :
2 , 2 a / u . i p M W ' i i » , 3 , 1 iip ¡ipAilMiii. 0(lcr
U j T 1 1 . p . 3 0 ( 5 : a. 2 , 4 k ö n n t e m a n a u c h (¡hersetzen «Ich bin H a l t . p. 3 0 8 — 3 0 9 : • • • X X
0,,lir
11
kÄD9)
Bökli-
Elschii» gelesen, besser ist wohl K ö u l i -
o i Gedanke 3 5 5 a, 3 8 8 . o k auch 1 2 7 b unter r o k p a k k i . i , ich lese jetzt: f l ' H H M i ^
M ö l l y r iil zu lesen, s. M ö l l y r .
hungrig, d. h. bald satt, bald hungrig,
h. die ganze Persönlichkeit 9 G a, 2 7 1 a, 3 5 4 b, 3 8 8 , ä c i r
o k y (v) lesen (?) 2 1 7 , 87,
404.
aus
¡lc-i4-KilT-ri ?
starke
tränke (?) 1 0 2 b (unter i c i n r i ) ; Ticin (Xb 11,14) 3 9 2 ,
Ge-
o g y j der Sohn, das K i n d 9 6 a, 1 4 6 a , 2 7 1 a, 3 5 5 b , 2 2 7 , 3 9 1 ; ogjiyna81;ogjiyuyn
äcirä-
82.
46.
Ä c i T M i Eigenname (?) 9 6 a unter ä u i i r w i , 2 0 3 (unter
vergl. k y n .
o g y p Glück, Schutz 3 5 5 b, 3 9 1 .
äciiii gesund 3 5 4 b , 4 6 . äciräri
(Ka 8,2t, X b 6 , 2 8 )
T o k - a p b i k - o k - c i l i i du bist satt und auch
ä c S i n n , Geist; ilc njf«i Geist und Kraft, d.
OgyJi
) Y H M M t l D
Eigenname:
(
12,23) O g u l - T a r k a n .
iieri all ( ? ) 3 5 4 b.
O i j y s d i e O g u z 9 7 a, 1 4 6 a , 2 7 1 a, 3 5 5 b ,
äcpiic berauscht 3 5 5 a, 3 9 ( 5 .
3 9 0 ; ogyngnpy 4 0 8 , 4 2 5 ,
iirjiin'i Gewohnheit 3 5 5 a, 3 9 7 . Ä s r ä i i i i Eigenname 3 5 5 a, 3 9 1 ,
65.
og.ian der Oglan, Jüngling, Soldat (?) 9 7 b, 432.
3 5 5 b, 3 9 5 .
Ä s r ä u r i Ortsname 9(5 a, 3 9 1 , 4 2 9 .
o j a p ? 3 5 6 a, 3 9 1 ; o j a p - h m
iim Gefährte 3 5 5 a, 3 8 9 .
o j a p . m g ? 2 7 1 b, 3 9 3 .
406.
i i i i i i i M i 9 6 a s. Ä c i T M i .
o h zehn 9 7 b, 3 5 6 a, 3 9 8 .
iiuii/i (v) hören 9 6 a, 3 5 5 a, 2 9 5 a, 4 1 1 .
o i i y i i ' i der Zehnte 9 7 b, 2 7 1 b, 3 9 9 .
ii.(> Haus 9 6 a, 1 4 6 a, 2 7 1 a, 3 5 5 a, 3 8 9 ;
o p r y die Mitte 9 7 a, 3 8 9 .
äiöitfi 4 0 2 ; üfyia 4 0 7 ; iiöiii 82)
ilfipy
84.
o p A y dieOrda 9 7 a, 3 8 9 ; o p A y - g
404.
o.)i jener, er 9 7 b, 2 7 1 a, 3 5 6 a, 3 9 7 ;
iiOyi? (v) Statt (Tyi: 3 7 9 a schlägt Herr M o lioranski
K b
iuii)ii[ 6 1 ; ai[ap, am.i, a i w i , a i n a s . d.
vor ä(jyit zu lesen, von ii6
o.iyp sitzen, wohnen; wohl überall besser,
( l l a u s ) - f - K . 13a wir in keinerTiiiksprachc
als y j i a p 1 0 3 b, 1 4 7 a, 4 1 1 ; OJiypma-
einen dem Stamme OyK verwandten V e r -
AMM 89.
balstamm tieffen, so hat dieser Vorschlag
OJiypr (v) sitzen
einige Wahrscheinlichkeit für sich. Ä O ^ K w i n d e eigentlich heissen: «im Hause zubringen», woraus
sich dann später
die
lassen,
den
Ghans-Silz
cinneliinen lassen, statt y j i a p r 1 0 4 a, 89. ot
Feuer 9 8 a; o t
eyß
ki>miaAi>iM
ich
habe nicht in Gegensatz gebracht, 3 9 2 .
165
DIB ALTTÜRKISCHEN INSCHRIFTEN DBB MONGOLEI.
ora'tn von dort (?) 9 7 b, 4 0 8 .
ö p y u ( v ) sich freuen 3 5 7 b; o p y i p i ä r 3 9 7 ,
0Ty3 dreissig 9 8 a, 3 5 6 b, 3 9 8 ,
oryaka
70.
411,
59.
Ö p i i ä n Ortsname 9 9 a, 3 9 1 , 4 3 1 .
oi'3"3ki.i unter
98 a OTJ'3
zu streichen,
als ory.'jka
anzuführen,
ülcyii
oxii.ik 9 8 a zu streichen, s. y^-iMk. 03 (v) vorübergehen, überholen, unversehrt (X 3 1 , 2 ) o.ia j a j a
überflügelnd und sich ausbreilend; (Kb 7,5) 03a itälmiui überflügelnd
herbei-
kommen.
ülriili
95;
97.
ö l y r der Todle, Leichnam 3 5 7 a, 3 9 6 ,
9 9 a, 2 7 1 b,
56.
o i y p (v) tödten, niedermachen 9 9 a, 3 5 7 a, 413. ö r ä r i falsch 1 0 0 a s. ö r y r . Ö iyiiiüi Name eines Gebirges 9 9 a Bedeu-
oiiJta (v) von o r n - J i a 9 8 b, die Bedeutung ist zu ändern: «galoppiren, schnell reiten» 88,
9 9 a, 2 7 1 b,
3 5 7 a, 4 1 0 ; ö l r ä q i ' i ä 65;
orcyf) 9 8 a, 3 9 2 , vergl. OT.
bleiben 9 8 a, 4 1 0 .
öl (v) sterben, umkommen
90.
tung
zu ändern;
392
wahrscheinlich
y r y i t ä n zu lesen, 4 3 2 . ö r y r Naturell (?). Bezahlung (?) 8 9 a, falsch öräri
213.
öTjfn (v) bitten 2 7 1 b, 4 1 1 . örlä
0.
(v) seine Zeit zubringen (?) 2 7 1 b;
vielleicht ist Oa 3,4 örylfly»! zu lesen,
ö (v) wissen, verstehen, unter y j y p 1 0 4 b wo ö j y p zu lesen ist; ö j y p äpMint er versteht, lernt kennen; ÖM3i 1 0 0 b statt öM3icin ist öMä3-cän «du weisst nicht» zu lesen 88. öiriii (v), öityn (v) bereuen 98 b, 356 b. ÖHiii'i die Heue 356 b, 397. öKys (?) 356 b. öKyiu viel 9 8 b , 2 7 1 b, 2 2 3 , 3 5 6 b, 3 9 0 ; öityni-yr 4 0 4 .
dann wäre vielleicht zu übersetzen: für meine jüngeren Brüder und meine Söhne wurde ich geopfert; 4 0 3 . ÜA die Zeit 1 0 0 a, 2 3 9 unter
^ X f ' M ,
3 8 8 , .95; üAitä 4 0 2 . ü j i y p (v) auswählen 3 5 7 b, 4 1 1 . ößy.'Wä 1 0 0 a zu streichen, s. jä/üniii. öAym die Zeit von 2 4 Stunden 1 0 0 a, 3 9 0 ; öflyniK.'l
402.
i'Wftr G l X r « (X 3 4 , 2 4 ) zeitweilig (?)
oKfläM ? 3 5 6 b, 3 9 1 .
ö ' i y p i r das Erlöschen? 3 5 7 b ,
ö r Verstand, vergl. ö r e y s und
57.
03 selbst 1 0 0 a, 3 5 7 b, 2 9 6 a, 3 8 8 .
öi'it Mutter 9 8 b, 3 5 7 a, 3 8 9 s. äiiä.
Ü3l:iK selbstständig 1 0 0 b, 2 5 8 I), 48.
ö r y p (v) herbeirufen (?) 3 5 7 a .
ÖM3i
örpäii'! die Lehre (?) 2 9 6 a, 60. Ör^äMin Eigenname 3 5 7 a, 4 3 6 , örcy.3 die Waise 9 8 b,
53.
396.
1 0 0 b statt üiraiciti ist öMitscäti zu
lesen, s. ö (v) 46,
88.
46.
53.
b\.
öijpil vorn (nach Osten) 9 8 b (Bedeutung falsch), 2 1 1 , 2 7 1 b, 4 0 9 ,
öpyij
85.
hell; X b ' l 1,9-10 ö p y i j KyMymiii ihr
helles Silber
46.
r>ii (v) sagen,
vergl. i>ii/iyk 1 0 1 a , wahr-
scheinlich meist Mjy k (s. d.) zu lesen; 3 5 8 a, 4 1 0 .
TT. RA » L O F F ,
166
biixyk vergl. hii «sagen» und MAyk.
1 4 7 a, 3 5 8 b, 2 7 2 a, 3 8 9 , iiiili
bigap (von Mfj-4-ap ?) sich neigen, Jeman-
inii|i3Kft
dem zuwenden, herabsinken (?) 1 0 1 a ,
46.
210, 410,
52,
82.
inilir einen jüngeren Bruder habend 3 5 8 b, 393.
Mija'i der Baum, das Holz 1 0 1 a, 3 9 0 .
iiirftti gross (?) 3 5 8 b , 4 £ .
I J i i a i i A j g p a ' i ? Eigenname 3 5 8 a, 4 3 8 .
iuji die Mitgift s. iiijiryn 3 8 9 .
MiiaiiM Vertrauen 3 5 8 a, 3 9 7 .
i n j i r y n von iuji—»—Kyn Verwandte (weib-
Miiainy Tlieil eines Eigennamens,
einer
!>niaii'i.m>rg zuverlässig 2 9 6 a,
1 0 2 a auch äiiliiti
91a
fti| iliiti zu lesen; 1 3 4 a ( c i M statt äi|
52.
tlnaii'Miyp Eigenname 1 0 1 a, 2 1 0 , 3 9 2 . bliiairiyiyp
liche) 1 0 2 a, 3 9 2 . iliiti der Erste;
Würde 1 0 1 a, 3 5 8 a, 3 9 1 , 4 3 8 .
Eigenname, Th. Lesung Für
iliiti) 3 9 9 . ilriipy vorwärts, nach Osten 1 0 2 a, 2 9 5 b, 408,
blnaii'iMyp, 4 3 8 .
84.
41,s)
iAi Herr 1 0 2 a; ¡Ai y k (K 3,1) das Herren-
atiM MiiMMrajin ich will ihn bestrafen,
Geschlecht, der Adel; falsch 9 5 a ; jftu
MUMMT b e s t r a f e n ;
(X
hipak weit 1 0 1 a, 3 9 6 ,
56.
¡Ai j o k (Ka 4,17) es giebt keinen Adel,
HT Hund 1 4 6 b das erste Beispiel unter
389.
I,IA e i n z u f ü g e n , da X 4 0 , 1 2 MT(T)MM ZU
iM das Innere 1 0 2 a, 3 5 8 b, 3 8 8 .
lesen ist, 3 8 8 .
i'iiii (v) hineingehen; statt iMKii
MA (v) schicken 1 0 1 a, X 4 0 , 1 2 MTTMM
1 0 2 a,
414.
ßapAM, 1 4 6 b MT, 2 1 0 , 2 7 2 ; Mccap
iMriip (v) hineinbringen 1 0 2 b,
siatt MAcap 1 0 1 b, M(T)TMM 1 4 6 b,
iMry (von i«i-i-ry) der Trank 2 9 6 .
213, 358b, 410.
i'ipit innen 1 0 2 b, 4 0 9 , 53,
MA.yk geweiht; statt a f a y k unter ai 1 0 1 a schlug ich 2 0 9
vor J - f t f
MiAJ'k zu
lesen, ich glaube aber jetzt (vergl. dass es doch besser, MAjk zu lesen ist.
iMpäiti innen befindlich 1 0 2 b, 3 5 9 a, 3 9 5 ,
58. Icji chinesischer Name 1 4 7 a, 4 3 4 . das Geschick; Ka 9,20 kann vielleicht f | ' P statt jf
gelesen werden, dann
wäre inim kyryM (iap yMyn zu über-
MAcap s. MA.
b h i i ß a p a ? ein Volksslamm
84.
¡3 ? die Spur, ebenso wie jol im flg. Sinne:
94.
Mcnp 1 0 1 b =
54,
57), i e i m i 1 0 2 b falsch für iiciriiri.
wie Th. meint,
M'iFjMii (v) aullüsen 1 0 1 b, 2 7 2 , MM^MIIM MAMMIII
89.
1 0 1 b , wo K
setzen: «weil das Geschick und das Glück auf meiner Seite war».
3 5 , 1 zu streichen, 3 9 1 .
I 3 i i l ein Volksstamm der Türken 1 0 2 b, 391, 424.
I. iitlir krank; ( ^ r O T
147a
>
3 8 3
-
y.
iriA 1 0 1 b zu streichen s. iiriA; Ka 16,13, Xb 8,2 ftriAii öaprjy zu lesen, ini jüngerer Bruder 1 0 1 b, auch inili 1 0 2 a ,
y i (v) folgen 3 5 9 a, 4 1 0 . yigypVolksnamcl02h, 2 2 6 , 2 9 7 a , 3 9 1 .
167
DIB AI/TTÜRKISCIIEN IN8CRRIFTBN DBR MONGOLEI. 85;
y k Geschlecht 1 0 2 h, 3 8 8 .
dium von H
yk (v) hören, vernehmen, sich fügen, sich unterwerfen 1 0 2 h, 2 1 7 ;
caimi.i
ykkajir.i (X
28,28), 4 1 0 ; y k y n i sich anschliessen 1 0 4 a, 1 4 7 a. yjiyij gross 1 0 4 a, 1 4 7 a, 3 5 8 b, 2 9 7 b, 390.
K.
yjiyc Stamm 1 4 7 a, 3 9 0 . y.iym ( = y j y c ? ) Stamm 3 5 9 b. yT 3 5 9 b zu streichen, gewiss y r c a p zu y i besiegen 3 5 9 b; in AA 2,4 ä r ( i ) y r c a p
ka-
lescn
NiAtfV
4 0 7 , 64; kaijani>ii{Mii
81.
kafjan.ua (v) herrschen 1 0 6 a, 2 7 2 a,
158.
y/t (v) folgen 1 0 4 a; X 1 9 , 6 möchte ich
>410>88-
y/tapcäijyii eine Würde 1 0 4 a, 3 9 1 , 4 3 7 . yAM (v) schlafen 1 0 4 a, 4 1 1 . yAF»iiii ? 3 5 9 ,
2 9 6 b, 3 9 1 ; kagaiibiij 4 0 2 , 61;
g a u k a 4 0 2 ; kagan-i>ig 4 0 4 ; k a g a n - A a
lesen, s. yT (v). Ky>i 4 1 0 , 88,
kagnii der Ghan 1 0 5 a, 1 4 7 a, 2 7 2 a,
390.
yAbitupy .wieder zurück (?) 1 0 4 a, 4 0 9 ,
90.
kaijaii.ii.ifj 1) Ghane habend; 2) die Clianscliaft, das Ghanthuin, die Chane 3 9 3 , 48,
51;
1 0 6 a,
kajjaiuii.igbig 4 0 4 .
k a g a u c t i p a (v) sich als Ghan geriren, selbst den Ghan spielen 1 0 6 a, 2 0 4 , 4 1 4 . k a g a u c t i p a x (v) sich als Ghan geriren las-
168
W. R A D L O F F ,
scn, die Chanschnft stärken, befestigen 1 0 6 a, 2 0 4 , 4 1 3 . k a j a Fels 3 6 0 b,
ka^aiii Gefährte 3 6 1 b, 3 9 5 ; ka^am ajfiiCI.I3
46.
53.
kapi.ig 1 0 7 a zu streichen, s. n,ngi.ip
k a j y wdclier? 2 9 6 b.
ka^Mit Schwiegervater 3 6 1 b, 3 9 1 .
kau der Chan 2 7 2 b, 3601», 3 8 ! ) ; kaiika
kaAMp heftig 3 6 2 a, 3 9 1 .
62;
62.
kau ija
Ka;i,r>ipkaH Name eines Berges
kau Blut 1 0 6 b, 3 8 ! ) .
107
a,
215, 392, 430.
kam.! wo? 1 0 6 b.
ka^iiiAü unterhalb 1 0 7 a, vergl. kaaaa.
407,64.
kaiVUiii(katfAi>ii!) woher? 1 0 6 b, kanci.in oline Chan 3 6 1 a, 3 9 4 ,
ka'i (v) fliehen 2 7 2 b , 3 6 2 a , 4 1 0 . ka'ii.iui (v) zusammen fliehen 2 7 2 b, 4 1 2 .
53.
kap (?) Sclinee; knpi.ig ( K 3 5 , 6 , X 2 7 , l ) den Schnee;
46.
45.
Karsaii (?) ein Name 3 6 2 a, k a s g a k (kr.isgak ?)
kapa schwarz 1 0 6 b, 1 4 7 a, 2 7 2 I», 3 6 1 a, 389.
46.
HYlPH (UJTu
6
>2
-B) über die Bedeutung 3 6 2 a, 3 9 6 . ka3i]an (v) erwerben 1 0 7 a, 1 4 7 a, 2 7 2 b,
kapa (v) schauen 3 6 1 a; kapamag 3 9 7 . kapng ? Kaub 1 0 6 b, 3 9 0 . kitpi.ii» 1061» zu streichen,
89.
3 6 2 a,
kam die Braue 1 0 7 b, 2 2 1 , 3 6 2 a. 46.
K a p k y j y c | J > > I > f > f Al^1
Kauini! (?) Männernaine 3 6 2 a, 3 9 1 , 4 3 5 .
I 2,so) viel-
K a m y k Eigenname 3 6 2 b, 3 9 0 ,
435.
leicht statt yin) . . . . che . . . .
clfipy KillipriH zahlrei-
ermüdet,
heruntergekommen
1 0 8 a, 3 9 6 . kaiui.ig alle 1 0 7 b, 2 1 5 , 3 9 0 ,
bracht« ich nach Hause,
89.
56.
ka.ijyp (v) wüthen 2 7 2 b, 4 1 1 .
kamyk alle 2 7 3 a, 3 9 0 ,
k a r a wiederholend 3 6 1 a.
koi Schaf 1 0 8 a, 3 8 8 .
kari.ig heilig, stark 1 0 7 a, 3 9 0 ; kaTMgn.i
kokwjiak (koki.uii.ik) Wohlgerüche 1 0 8 a,
86.
393,
kaTi.ig.ian (v) sich befestigen 3 6 1 b, 4 1 2 ,
89, 90.
47, 48.
koii (v) sich niederlassen 1 0 8 a, auch Xb 5,19, Ka 7,2 konajiii Tftciip «die da
k a r y n die Chanin
1 0 7 a, 3 6 1 b,
391;
kiiA ist '|. Y h
k o ß (v) 1 0 8 b zu streichen, s. a k y oder k y n , ebenso 1 4 7 a und vcrgl.
=
( k ) M i n ( j i a ) i i zu l e s e n ; feh-
lerhalt j M i i i c a n
1471).
k y i W e i b e r j u r t o 3 0 3 a, 4 G O a , 3 8 8 ; k y i
217.
k o t f a p (v) erheben, aufrichten 1 0 8 b, X b 9,IG zu streichen, 4 1 3 .
63.
-Aa 4 0 7 ,
K y i j - c ü i | y 11 ein chinesischer B e a m t e r 1 1 0 a ;
k o G a p r erheben lassen, zum Aufstand r e i zen 1 0 8 b, 4 1 3 .
K y i j c i i i | y i i y r 4 0 4 , 4 3 5 . Ein Accusativ K y ^ - c i i i i y i i y r ( T h . ) von K y - c i i i | y i i isl
kf.iiniMT (v) b e w e g e n 3 0 2 b, 4 1 3 .
unmöglich, da N a m e und W ü r d e
Ki.ijnijait Eigenname 3 C 2 b , 3 ! ) 2 , 4 3 G .
a|ipositional
zusammengefügt
werden ;
ki.ijiMi; rolli; vielleicht auch w i e im U i g u -
ausserdem sind Spuren des y
(Xa 8 , 1 )
rischen k i . i p i j y zu l e s e » , 46; kiiipi.iij aijT.ijiMg k y T a j i i i
Xb 1 l , n ihre
rotlie
kostbare S e i d e , laipk
vierzig
68;
( K b 1 2 , 2 0 ) e n t w e d e r yy ?) abermals 1 1 7 a. j a p (v) spalten, s. j a p r y p .
172
W. R A D L O F K , j a i u jung 3 6 7 a, 3 8 9 ,
j a p a (v) passen 1 1 7 a.
45.
j a p a k das Passende, die Waffe, Befestigung j a u i Lebensjahr 1 1 8 a , 3 G 6 b , 3 8 9 ; j a i n - r a 4 0 7 ; j a u i b u i a , jauibiiuka 81\
1 1 7 a, 3 9 G . j a p a l u b i g 1) bewaffnet 1 1 7 a, 2 3 2 ; pak.M>ip,bi SO;
ja-
90.
3 9 3 , j a m b u blau, grün 1 1 8 b , 3 9 1 ;
51.
ja-
82.
die Hereitschaft, j a m a (v) leben 1 1 8 b, 3 G 7 a ,
2)
Wallenfieude, Kriegslusl 1 1 7 a,
Jauibi.»-
fvyn 430.
Japaijyn Name eines Sees 1 1 7 a, 3 9 2 . japar
rniiiil
(v)
einrichten,
2 3 2 (fehlerhaft),
herstellen
390,
j a p a u i (v) in Eintracht leben 1 1 7 b,
89.
j a p i . i (v) Icuchten (?) 2 7 4 a. (v)
40.
JaGijy eine Würde 1 1 8 b (Jaörjyij), 2 7 4 a,
89.
j a p i i T j » (v) gedeihen 1 1 7 a .
japi.uika
Jaöan Oertlichkeil 3 G 7 a , 4 3 0 ,
1 1 7 a, jaßbia schlecht 1 1 8 h, 1 4 7 b, 2 7 4 a, 3 9 0 .
(japjii.ika ?)
1 1 7 b, 2 7 4 a, 3 G 6 b ,
40.
jaGpi.i r ( v ) auseinandertreiben 1 1 8 b, 4 1 1 . jaöjiak schlecht, feige 1 1 8 b, 2 3 2 ,
gniidig
sein
Janibi (Uynibin) Eigenname 2 7 4 a, 3 8 9 . Jaiurap Eigenname 1 1 9 a, 3 9 1 .
411.
j a p y k leuchtend 3 0 G b , 5 7 ; J a p y k - T ä r i n j i t r gut 1 1 9 a, 2 4 1 , 3 G 7 a , Järäii
434. Japijaii Eigenname? Würde? 1 1 7 ; Kc 1,8 Miiaii'iy ana jap/jait rapkan.
Eigenname;
järiii
388.
3 6 7 a,
391,
434. Jilräucil Eigenname 1 1 9 a, 3 9 2 , 4 3 4 .
Japijyn (japagyii ?) 1 1 7 b, 3 9 1 ,
40;
Name eines Sees: T j f p r i jap(a)gyir. j a p r y p (v) behauen lassen
390.
(ein Verbmn
järipnii zwanzig 1 2 2 a, 3 G 7 a ,
398.
j i l r i p j i i i d ? 1 2 2 a oder jüiipMiitä?
70.
J i i i n y Flussname 1 1 9 a, 3 8 9 , 4 3 0 .
j a p a x y p ist ganz unmöglich); Ka 12,8 j a p Erde, Land 1 1 9 a, 1 4 7 b, 2 3 0 , 2 4 0 , japryprbiM
«ich habe behauen lassen»;
Xb 14,10 scheint
. . ) ( { ) zu stehen.
2 7 4 b, 3 0 7 b, 3 8 9 ; j a p a u i 53; jiip.V'l 407;
jilpriipy
108;
jiipiiiä, jiipii|il
jajiai| nncld 1 1 7 h, 3 9 1 ; jiuai|-!>iit 4 0 6 .
82]
jajuttfa'i Gesandte;
Volksstamm, s. ü a j b i p k y .
1 1 7 b unter jalOa'ii.i,
jüpiiiäpy 83;
Jii.p-I3aji.ipky ein
Jilpii|japky 1 1 9 b und 4 3 0 zu streichen,
30Gb, 392. Jajicnka Eigenname 2 7 4 b, 3 9 1 .
s. JiipBajbipky
40.
ja.ißa'iM fehlerhaft fiir jn.ia(>aikca'iypan ? (TaAt.iki.mi-vyp ?) ein
j y : j Anllilz 3 G 9 a, 3 8 8 . j y 3 (v) schwimmen 1 2 2 h, 4 1 0 ,
PFerdename 1 2 4 a, 3 9 2 ist Ta/ibikr.iiu
95.
- ' t y p zu lesen, so ist dies der N a m e eines Mannes. Ta'iaiu Eigenname 2 7 5 b, 3 6 9 b, 3 9 1 ,
11.
436. hü was? 1 2 2 b, 3 9 7 .
raiii Stein 1 2 4 a, 2 7 5 b, 3 6 9 b, 3 8 9 ;
ii!U! Habe 1 2 3 a, 2 2 1 ( H r f H l f 1 ) '
2 2 2
( V S J m r l U D Y H M W ) , 3 8 9 . iiiii[ciu|yii ein Würdenträger 1 2 3 a, 4 3 0 .
r a n i - k a 1 0 2 ; xaui-i.iij 4 0 4 . Tain Aussenseile, Aeussere 1 2 4 a, 3 8 9 . r a m w k (v) herausgehen 1 2 4 a , 4 1 3 . r a m p a draussen 1 2 4 a, 4 0 9 ,
niujci3 ohne Habe 1 2 3 a, s. niiij.
r a i i a cnlgegen 1 2 4 a,
85.
46.
r a n (v) 3 0 9 b habe ich dieses Z e i t w o r l = rat) aufgefasst, es scheint mir aber jetzt,
Ii.
dass in Tsch. 0 . wenigstens r a n (v) «verehren, Ehrfurcht darbringen, dienen»
Liiti ein chinesischer Name 1 17 b. L i c y n ein chinesischer Name 1 2 3 a, 4 3 0 .
bedeutet,
158.
raiii.ik Dienst, Ehrenbezeugung 3 9 0 ,
l y i Drache 2 7 5 b, 3 8 8 .
s.
TaiHiik.ia. Taiir.ilua (v) ehren 1 2 4 b, 4 1 3 . r a ß (v), r a n (?) finden 1 2 4 b, 3 6 9 b, s.
T.
ran, 411. Taie;ii|yii ein chinesischer Würdenträger •ratfy.ii s. a r und fly.i 1 2 4 b. TaGija'i Chinese 1 2 4 b, 1 4 7 b; Tafyja'iiji.i 123a, 430. •ray I k r g 1 2 3 a, 1 4 7 b, 2 7 5 b, 3 8 8 ; • t a p a k i . i 5 3 ] r n g k a 4 0 2 ; rnrj'ra 4 0 8 .
1 2 4 b , 2 7 5 b , 3 6 9 b , 3 9 0 ; raöga«iajjiii oder TüGija'ii.iiji.i 54)
Tiijji.i auch 3 0 9 a.
402;
T a i [ y r die Tangul 1 2 3 a, 3 9 0 , 4 2 9 .
408, 428,
•rapkaii eine Würde 1 2 3 b; pl. 1.23 b, 2 7 5 b, 3 0 9 a, 3 9 1 .
Taßga'ira
407;
'laCija'ika raCga'ignpy
65.
r a p k a r T a m a i j s. 1 2 5 a TanujMAyk. Tummi eine W ü r d e 1 2 5 a, 3 9 1 .
T i i p m i i i (v) zusammenziehen, sicli gegenseitig ziehen, zerren 2 9 7 a, 4 1 2 ,
59.
ram W a n d ; da Tamija'iM (s. d.) beweist, dass das Eigenthumszeichen raiuga (statt
175
DIR AJ/1'TÜRKISCHEN INSCHRIFTEN DER MOKflOI.KI. r a g n - m a ) Iiicss, so ist vorzuziehen r a i u k a als T a m - i - k a a u f z u f a s s e n . Ist dies r i c h tig, so ist K 11,18 zu diesen S l e i n ,
mit Verstiindniss TiiMltA =
übersetzen:
auf d i e s e W a n d
«auf
habe
ich
niedergeschrieben».
T f l M p ? 1 2 5 a , 3 8 9 , s. Taut.
TamknJiMg
mil
Taing,i
verseilen
3 0 9 Ii,
(•mi), 2 1 5 ,
TUMtjan e i n e W ü r d e 2 7 5 b, Tanuja'iM
Siegelbewahrer
411. •riiOlilr ( r ü O l i r ? ) F e i n d s c h a f t 1 2 0 b,
n,
394,
53.
12Gb, 391, zum
431.
Festmahl
gehörig
rok
satt
127 b
1 2 5 a (unter T a -
Tii (v) s a g e n 1 2 5 a, 1 4 8 a , 2 7 G a , 8; r i i j i n
410,
Täiditu Eigenname 2 7 0 a, 3 9 0 , Tiir G e s c h l e c h t 3 0 9 b,
436.
388.
3 0 9 b, 4 1 0 ; TiirMii'ii •Iiir w i e 1 2 5 b, 2 7 0 a,
r ä i iiiii[
riirjiii, alle 3 7 0 a , 46,
411.
roky:i neun 1 2 7 a ,
270a, 370b,
olqmkki.i 1 2 7 a
iiii|piAäKi
4 0 4 ; T i i i | i > i - A i U 0 7 , 63;
54.
297 a
(roijcjk), 4 1 0 ,
65;
T o i j a n E i g e n n a m e 3 7 0 b,
53;
290a,
2 7 0 a statt
iäi|pir
-ka 4 0 2 ;
riit|pi-,niii ( ? )
64.
Toijyiiii.tkka
389,432.
r o g y u i b i k - T a lies T o f j c y l u a
T o i j . i a ein Eluss 1 2 7 b , 3 8 9 , 2 7 0 a, 2 9 0 a,
392;
410;
T o i i j y k j k eine W ü r d e 1 2 7 1 » ,
1 4 8 a,
437.
389,
391.
1 2 0 b,
432.
T o i p i E i g e n n a m e 1 2 7 b, 3 8 9 , T o i j p a ein S t a m m ] 2 7 b ,
430.
rojj
Toijcyk
407.
Tiip (v) s a m m e l n
420.
389. 391.
•roii.iyij b e k l e i d e t 1 2 7 b, 3 9 3 .
94.
r i i p i l (v) vcrsainiiiclt w e r d e n 1 2 G b , 1 2 9 a 412.
Tfiptiim — apkt.itii 12Gb,
Toijcjk
lies
TÜjIii E i c h h ö r n c h e n 1 2 9 a fiir r i j i i j ,
(falsch T i i t i l ) ,
a,
46.
TOH Kleid 1 2 7 b,
riip'lii
398.
r o i j v i i i y k 1 2 7 b statt T o i j r . y k ; linier
38!».
TäilpiisäiiKü 4 0 2 ,
a,
statt T o k - + a p h i k - r - o k
T o i j y N a m e e i n e r Stadt 1 2 7 a,
59.
Tiii|pi Iliinmel 1 2 0 b , 1 1 8 a , 2 7 0 a ,
Tililpiiiii.il Titel (?)
127
97.
r ä r a i i i (v) uniliersclnveifen 3 7 0 a ,
295,
l a s s e n (?)
413.
2 7 0 a ( l o k h i m i . i k statt r o g e y k ) , 3 7 0 b,
404.
Titil S c h a a r 3 7 0 a,
aufstellen
430. 411.
Tojj (v) g e b o r e n w e r d e n , a u f g e h e n 1 2 7
Tilriii P r i n z 1 2 0 a, 3 7 0 a , 3 9 1 ;
389;
(v)
-+-CÜH
96. 103.
T ü r i bis 1 2 5 b, 1 4 8 a , 2 7 0 a.
3 7 0 a,
388,
Toky.'iyiri der Neunte 1 4 8 a, 2 7 0 a, 3 9 9 .
r ä r (v) b e r ü h r e n , a n g r e i f e n 1 2 5 b, 2 7 G a ,
4 0 2 ; Tiirinir
TOIU.IT
rok-t-
45.
T o k Eigenname 3 7 0 b ,
2 7 0 a,
94.
roi
54.
Tolu.i (v) l o s s c h l a g e n 1 2 G b ,
231.
(?);
(rokpakkt.i =
api.ik-i-ok), 3 8 8 ,
TaMfjt.fjiyk Ortsname
390.
riiniip E i s e n , in O r t s n a m e n T i i i w i p - k a i i i . i i j
1 2 0 b oder Tojiiiiji.i
391. 125
410.
TÜ.irin (v) u m h e r s c h w e i f e n = T l i . r : i i i i 3 7 0 a ,
Toifji.t
393.
lling),
T ü 3 (v) Hieben 1 2 9 b (falsch r i s i ) , 1 4 8 a
r ä p i t i i u die K a r a w a n e
390.
T i i p o ein Stninm ? 3 7 0 a .
KIIICM.'I oline Kleider 1 2 7 b,
394.
Topyij t r a u n (Pferdefarbe) 1271»,
390.
Toptjy.it E i g e n n a m e 2 7 G a ,
391,
437.
machen
128
ro.'iijaT (v) sich 411.
winden
a,
176
W. R A D Ii 0 F F,
t o a (v) sali werden 1 2 8 a, 4 1 0 ; Toccyk
97.
Knieo bezieht, die Kniee, 9 5 a, wo fehlerhaft ä t i . i l i r 51',
rislirir
63.
TOCTji (v) hcrvorslelten (Auge) 1 2 8 a, 4 1 1 .
Tijiag falsch fiir äri-t-mag 1 2 9 b ,
t ö k fehlerhaft r ö i n i ( 1 2 8 a falsch), 4 G 0 a,
Tyigyii
TöKü r (v) vergl. t ö k ü und Töiüiri 86, 10
' ^
"g
89. anz
>
bis zu linde 86', daher t ö k zu slreiclicn. T ö r y l (v) sich ergiessen (?) 1 2 8 a, 4 1 2 , vielleicht ist T ö r y l r y i i ein isolirtes Adverbiiim,
123 a
214.
(roi gyn),
r y p (v) stehen 1 2 9 a, 4 1 0 .
TÖKii (v) zu linde gehen 3 7 0 b, 88. '>
Würde
1 2 9 b, 3 9 1 .
3 8 8 , vergl. Tonil ri.
TöKäri N l W h
eine
95.
T y p n n Eigenname 3 7 1 a ,
391.
Typyk Standort 1 3 0 a, 3 9 6 . T y r (v) halten 1 3 0 a, 1 4 8 a, 4 1 0 ; TyTcyk
97.
T j r y k eine Würde 3 7 1 a, 3 9 G ,
vergl.
Tyrky.
Töuitiiiii 1 2 8 a falscli für l y n n ä p .
T j T y g das Kämpfen 3 7 1 b ,
Töp Ehrenplatz 3 7 0 b , 3 8 9 ; i ö p - y r 4 0 4 .
T y r y m (v) ? sich fassen (?) 3 7 1 b (ist für
röpi (v) ? geboren werden stall Tipi 12!) a,
TyTuiap aber Tyrenp zu lesen, so ist
88.
39G.
Ty r j in zu streichen).
röpy die Sitle, das Gewohnheitsrecht, die ry-rky der Gefangene 1 3 0 a , 2 3 1 , Entscheidung, Hcgierungsgewalt 1 2 8 h (rop und röpy),
2 1 4 (fälschlich röp);
Lehre 2 9 G a , 3 8 9 ; Töpjfr 4 0 4 ; Töpy -Aii 4 0 7 ; Töpyijyii
82.
397,
Uarlhold
(K 3 8 , 9 ) ' r y r y k y g , dagegen
scheint meiner
Ansicht
sen 1 3 0 a,
89.
Tyayii eine Würde 1 3 0 a, 2 7 6 b, 3 9 1 .
1 2 9 a, 27G b,
r y i | y p Schanianenlrommel 3 7 1 b, 3 9 1 . TjrijKäp Uergnamc 1 2 8 h falsch Töiptüui,
390, 420.
391,
Tünä Scheitel, Schopf 1 2 8 a, 3 8 9 . •riitil (v) 1 2 9 a falsch für Tiipil,
rynli
89.
Tipi (v) leben oder r ö p y 1 2 9 a, 4 1 1 , 88. 1 2 9 I», 3 7 1 a, 3 9 6 ,
56;
1 3 0 a,
389;
52.
T j f p i ; Türk(-Dynaslie)
Tiijlii (v) lauschen 1 2 9 a, 4 1 3 .
Tipii'Aftni'ii 65,
432.
Tytt Nacht 1 3 0 a; Tynli
riic (v) einpflanzen 1 2 9 a t 3 7 1 a , 4 1 0 .
Tipir lebendig
liest
Herr
ryr(T)y3 (v) halten lassen, sich halten lasvielleicht
aus r ö p - i - a i i a entstanden, 4 3 7 . T ö l ä c türkischer Stamm
404;
nach die Orthographie s. 55 zu sprechen.
Töpryii'i der Vierte 1 2 8 b, 3 9 9 . Eigenname 3 7 1 a, 46,
Tyrky-15
hält es also für den Accusativ von r y ryk,
T ö p r vier 1 2 8 b , 2 7 6 h, 3 7 1 a, 3 9 8 . Töpnä
55]
1 3 0 b,
148
a,
27G h, 3 7 1 b, 3 8 9 . T y p r ä m ein Tiirkern eich 1 3 0 a ( T y p r ä c ) , 2 7 G b , 3 7 1 b, 3 9 0 , 4 2 7 .
88.
Tilii.it (v) wünschen, an sich ziehen 1 2 9 b, l ' y p r i - j n p i j y n ein See 1 3 0 b, 3 9 1 , 4 3 2 ,
46.
412. Tis Knie 9 5 a, wo fehlerhaft itri.i,
T y l f i ä p i ein Volk ? 3 7 1 b, 3 9 1 ,
45.
ri:» (v), 1131 (v) falsch für riis 1 2 9
b,
1:18 a. Tialir Kniee habend.. Alles was sich auf die
428.
T j h eben, redlich, treu 1 3 1 a, 3 7 2 a, 3 8 8 . Tyaiil (v) sich ausgleichen, einen Vertrag schliesscn 1 3 1 a, 4 1 2 .
177
DIR ALTTÜRKISCHEN INSCHRIFTEN DER MONGOLEI.
T ^ s c i s uneben, unredlich, ungetreu 394,
131a,
52.
T
iyi) in C o p a k
als coonlinirte Wörter
aufzufassen, so miisste nach p. 100
Tym (v) fallen 1 3 1 a .
aj-
ti>i l I y 6 r a n a C o p a k raiia stehen.
T j i n y p (v) herabfallen lassen 3 7 2 a. T y n y T Tibetaner
131
a, 2 1 2 , 3 7 2
a,
C.
390; ifnyTKä,402, 429. Tyjiäu zehntausend 1 3 1 a , 3 9 1 ,
399.
c a i (v) ( j a i ?) zählen (?) 2 7 6 b. cakhiii (v) gedenken, trauern 1 3 2 a , 2 7 6 b , 411;
H.
caki.iiiMaTM
caiiyn ( J e n . ) =
95.
eäijyn eine Würde 3 7 2 a,
391. 'laFiinr.i Eigenname 3 7 2 a, 3 8 9 .
c a j y jeder 1 3 2 a.
Hana-cäijyn
c a i r i (v) stechen, mit der Lanze angreifen,
chinesischer
Würdenträger
131b, 437.
niederstechen, besiegen 1 3 2 b, 4 1 1 .
H a i a - c y i n t i «Tschatscha-tschong-i» Eigenname
131a.
can die Zahl, s. cancr>i3 3 8 9 . caiici>!3 zahllos 1 3 2 b, 3 9 4 .
Häi|C!inyu ein chinesischer Würdenträger 131b, 437.
ca'i Haar 1 3 2 b, 3 7 3 a,
388;
cal)l>l)l>t ( o k eftn; 6,25)
H y 6 eine Geschlcchlsabthciltig (?) 1 3 2 a,
Sogdak»
du;
X b
(Ka
6 , » ) Tük-npMk-
HMf
o.iypran.i
8,31),
(K» 8,18, XI» diu;
ilMrAllYP
(Ka 8 , 5 , Xb 6,12) olril'ii cilii. ciil 1 3 3 a zu streichen, s . Cülüiiit. Gälniill die Selenga (Fluss)
1 3 3 a (cäl),
391. ciisiK (v) trauern ( ? ) 2 7 7 a , 4 1 1 . 12
178
W. R A D L O F F ,
c ä ß i n (v) sich freuen 1 3 3 a, 4 1 2 .
389;
cogaA Geschcnk 1 3 3 a, 3 9 0 .
82.
cyßia
408,
29;
cyöMppy
C o p a k ein Volk 1 3 3 a, 3 ( J 0 .
c y ö c M 3 ohne W a s s e r 1 3 4 b , 3 9 4 ,
CÖK (v) durchbrechen (?), schellen (?) 1 3 2 a,
c y Heer 1 3 4 b, 1 4 8 b , 2 0 2 u n t e r ^ Y ^ ! ,
410, cöKyp
25. (v)
lassen
133
b,
89.
202, 413,
cöi( (v) streiten (?), vergl. c ö i j y m (v)
i [ y r ) , 3 9 0 , 56,
cyciii
404,
89.
6\3;
82.
CyiiKi N a m e eines chinesischen
cöijyit ( c y i j y K ?) Knochen 1 3 5 a (s. c ö -
Beamten
135a. c y p (v) ziehen, schleppen 1 3 5 a . c ^ l i i (v) Ileereszüge machen 1 3 5 a, 2 7 7 a,
57.
c ö i i y r Kampf (?), Waffe (?) 1 3 5 a , 5 6 , 5 7 . c ö n y r l i r Kampflust 1 3 4 a, 3 9 3 , cüiiyiu Kampf 1 3 3 h, 3 9 0 ,
413.
51.
57.
cüiiyni (v) kämpfen 1 3 3 b, 4 1 2 , 89; i|ymiiMa/I,M
(Ka 1 1,2G) sie liaben meine W o r t e nicht verdorben (d. h. richtig wiedergegeben).
(v)
45.
ILIaiiyii 3 7 3 b fehlerhaft für C a i | y n . UJaiiAyil Name einer Ebene 1 3 5 b, 3 9 1 . LLIajHM P f e r d e n a m e 1 3 5 b, U W A eine W ü r d e
Cbii fehlerhaft 1 3 4 s. C M .
3 8 8 , 99;
CMgi.iT das Wehklagen 1 3 4 a, 3 9 0 .
136a,
ina^-Mg
46.
277a,
373a,
404.
CMgi.rra (v) wehklagen 1 3 4 a, 4 1 3 .
UJaAaiibiT türkischer Beamter 1 3 6 a.
CMijMTiM Wehklager 1 3 4 a, 3 9 4 .
uiyiiAa ? 3 7 3 b , Yergl. c y i j a .
CMjjyii das Maral;
(Xc 5 , 2 ) Cbi-
g y n Täc(c)iip (ai ?) Monatsname (Au-
II.
g u s t ? ) , vergl. W r l b . I, 7 , Alt. 1 0 . ci>i![a]> Eins von Zweien 1 3 4 a (falsch CMIJ),
46; cii|li
c a i j a j ) (Alt.), c M i j n p (Kir. Kas.). die j ü n g e r e Schwester
m r i
202,
unter
H a j i i i y p y M ein Volk
1 3 6 a,
392;
Th.
ganz unmotivirl A i i a p - A n y p M M . iili'iin 1 3 6 a zu streichen, s. öftiiH.
389.
ciliit rein 1 3 4 a, 3 9 0 . cilwi 1 3 4 a falsch für Jiij i l i i d (s. d.).
B.
ci:i ihr 2 7 7 a , 3 7 3 a, 3 9 7 , 4 0 2 , 7 8 . c y i j a - c i n Uergwald 1 3 4 b, 2 4 2 , Th. liest
6 a i reich 1 3 6 a, 3 7 4 a ,
388.
coi|a «darauf», vergl. u i y i i ^ a 3 7 3 b,
H a i n a Eigenname 3 7 4 a,
389.
6 a g eine Abtheilung des Volkes (?) 3 7 4 a,
c y 6 Wasser
1 3 4 b , 2 4 0 , 2 7 7 a, 3 7 3 b,
388.
389.
179
DIE AIITTÜRKTSCITEN INSCÜRIFTEN D E R MONGOLEI.
fing (v) sclinuon 3 7 4 a , 4 1 0 ; 6agi>ip 6a,ga eine Wurde 2 7 7 a, 1 4 0 a,
96. 6am Kopf 1 3 7 b, 2 7 7 , 3 7 5 a, 45;
46.
Bajbipky türkischer Volksstamm
6a-
mi.ig 4 0 4 ; 6am-Ta 4 0 7 .
119b
Bainijy l'ferdennme 1 3 7 b, 3 9 0 .
(wo J i l p i i | - j a p k y slatl Baji.ipky), 1 4 3 b 6ani.ia (v) anfangen 1 3 8 a , 3 7 5 a, 4 1 3 , unter Öyjypyk; K 34,8 Jiip Bajbipky zu lesen, Eajbipkyn
46. Mannername ?
Pferdename ?
136a, 392.
auf die Köpfe bezieh!, die Köpfe; 2) einen Kopf habend 1 3 8 a, 3 7 5 a, 3 9 3 , 5 1 ;
6ap das Sein 1 3 6 b, 2 7 7 a, 3 7 4 a , 3 8 9 ; 6ap-.ua 4 0 7 . 6ap (T) gehen
90. 6ai!UT»Hj 1) »las Kopfllmm, Alles was sich
6aifMbig-i,ig 4 0 4 . (Xa
Oaiiny an der Spitze; 1 3 6 b, 1 3 7 a,
2 7 7 b, 4 1 0 ;
ßap-jjy;
Gapmag 3 9 7 ;
6apgy
5 5 ; 6 a p y p , 6api,ip 96; öapgy
97.
ßapi.iM die Habe 1 3 6 b, 3 9 1 . 6apk Gebäude 1 3 7 a, 2 3 5 ,
8
>3)
ist gewiss ein Adverbium; ein Gerundium 6amaA-y
halte ich nicht für möglich,
90-, Xa 11,4 ist nur .
zu lesen.
Vielleicht ist Iiier öain ra zu lesen, wel389,
99;
6apk-big 4 0 4 .
ches iicht türkisch lür ö a u n a 6O.IMI.IIII stünde.
öapgy 1 3 7 a s. 6ap (v), 46,
55.
6apc Tiger 1 3 7 a, 3 7 4 a, 3 8 9 ; ßapci.iij 404.
6ii,i' der lieg 1 3 8 a, 1 3 8 b, 100;
6ärli
2 3 1 , 2771», 3 7 5 a, 3 8 8 , 41;
fiftrli
53-, 6 ä r i i | 4 0 2 , 61;
Gajibik Stadt 1 3 7 b, 2 7 7 b, 3 9 0 ; öaju.ik - k a 4 0 2 ; 6aJibilna 4 0 7 . 2 3 4 , 2 7 7 b, 3 7 4 b.
3 7 5 b , 3 9 3 , 47, öilifiry =
6ax schlecht? 2 7 7 b, 3 8 8 . 6aT (v) eindringen, untergehen;
6itrläp-ii' 4 0 4 ;
82.
ßarl.'lK (6änliK ?) tremich, stark 1 3 9 a,
GaJiGiU Steinbild (l)ild getödteter Feinde)
48.
6ii.i|ry 2 7 8 a, 3 9 1 .
6ili(i.i Antlitz 3 7 5 b, 3 9 0 . 6arcbik
1 3 7 a stall 6aTbinibik, 2 7 7 b, 2 9 7 b, 65, 88; Oarci.ik
6üriHi3itä
öilip'y ewig 1 3 8 b, 3 7 5 a wird f ^ j f c , l^ft
und
geschrieben,
390;
97.
6!lijry-r 4 0 4 ; ßliiiryiniii 82. 6a™ini,ik 1 3 7 b, s. 6 a r 2 7 7 b; öaTbi- 69.li = MÜH ist 3 7 6 a, 3 9 7 , 71. m b i k r a 4 0 7 lies öaTCbikra. öatbiM das Eindringen TbiHH, 46,
1 3 7 ? unter 6a-
58.
TblM.
97; 6äpciit
97.
408,
85.
6ilpijil nach rechts (nach Süden) 1 3 9 a,
BaTyp der Balur 3 7 5 a, 3 9 1 . (v) drücken
icy ö ä p r y c i 55,
6ftpiriipy nach rechts, nach Süden 1 3 9 a,
EaTbiMbi 1 3 7 a , 4 2 4 zu streichen, s. 6a-
6ac
6iip (v) gohen 1 3 8 b, 2 7 7 a, 3 7 6 a, 4 1 0 ;
230, 277a, 376a, 409,
85.
1 3 8 a, 2 4 0 , 2 7 7 b, öäp'ii (?), öilpii'ii (?) der Gebende 1 3 9 a,
410.
3 9 4 , 96, vcrgl. Uig. Ky r i i .
EacMaji (EacMbiJ! ?) ein Stamm 1 3 7 b, 6.11 ? 3 7 6 a, 3 8 9 ; 6aliuii[ 4 0 2 ; 6äl-Aii 391, 424.
407.
6a3 Friede 1 3 7 b, 3 8 8 .
Eillil ein Name 3 7 7 a, 4 3 3 ,
46.
E a 3 - k a g a n Eigenname 1 7 3 b.
B ä l i r ein Volksstamm 3 7 7 a,
46.
180
W. K A I H . O F F ,
(iiUiti 1 3 9 a falsch, s. Öipätci
46.
6ii| tausend 1 4 1 a, 3 7 7 b ,
öiü'ii eine W ü r d e ? 3 7 7 a, 3 9 4 ; C i l h h y p 392.
399.
141a.
6 i p ein 1 4 1 a, 2 7 8 b, 3 7 7 b. 3 9 8 .
fiiiAh Skulptur 1 3 9 b, 2 7 8 a, 3 7 7 a, 3 9 0 , 53;
Gin (v) besteigen
54, 71.
GiiAisir 4 0 4 .
(»iiAi.T (v) arbeiten, Skullurarbeilen verrich-
89, 95.
ten 1 3 9 b, 2 7 8 a, tötois'ii
GipiUri (Gipiri) 1 3 9 a (stall ßfilKi), 1 4 1 b,
der Skulpleur
öiplil mit, zusammen 1 4 1 b , 3 7 8 a, 4 0 9 , s. ca>i
1 3 9 b, 3 9 4 ,
53;
84.
Gipli ? stall öiplii K 2 7 , 1 3 . Gil (v) wissen 1 4 1 b, 3 7 8 a, 4 1 0 .
(»¡¡Ai:i'iir 4 0 4 . (iii/iyK hoch 2 7 8 a, 3 9 0 ,
56.
ß i l i r das Wissen 1 4 1 a, 3 7 8 a, 3 9 6 , 5 5 ;
Gii-rin der Affe 1 3 6 a (statt iiii'iiii),
229,
öiiii'-in 4 0 6 . 6 i l i r c i 3 unwissend 1 4 2 a, 3 9 4 ,
2 7 8 a, 3 9 1 .
52.
(liioyic 1 3 9 b, s. öimyit
Ciliii (v) sich selbst können 3 7 8 a,
Ofttii fünf 1 3 9 a, 2 7 8 a, 3 7 7 b, 3 9 8 .
Gilril weise 1 4 2 a, 2 7 8 b , 3 7 8 a, 2 9 7 a ,
(iiimiin der Fünfte 1 3 9 b, 2 7 8 a, 8 9 9 . öoi.ia(-fJaija) eine Wiirdc
1 4 0 a,
389,
(io.i (v) sein 1 4 0 a, 2 7 8 a, 3 7 7 b, 4 1 0 ;
Bedeutung fraglich; ganz uner-
klärlicher Uebergnng 3 || 'i, daher 6o.iOoJiayii ganz unwahrscheinlich,
wenn nicht Schreibfehler daher s. 6o.i
62,
öia-Kä 4 0 2 ,
56;
GiiiiyKiijä
82. 278
Gy dieser 1 4 2 b, 2 3 9 ( ^ X ^ M ) » 378b,
>
397.
Eigenname?
142b.
öyit die Grenze (?) 1 4 2 b, 2 3 6 , 3 7 8 b (?), 389.
46.
öoa grau 1 4 0 b,
öia-iii 4 0 2 ;
öim^K erprobt 1 3 9 b (GäcyK), 2 2 9 , 3 9 6 ,
fiykag
36.
öo.imaj) 2 7 7 h gewiss öojicap zu lesen,
IjCikH
6i3 wir 1 4 2 a, 2 7 8 b, 3 7 8 a, 2 9 7 a, 72; Giaiitft 7 5 .
ßoji'ij'ii vielleicht statt ßyji'iyn (s. (1.) zu
•iyn =
6 h i r Schrift 1 4 1 a , 2 7 8 b, 3 7 8 a, 3 9 6 ,
397;
94.
üoji'iy Ocrtlichkeit 1 4 0 b, 3 8 9 . lesen,
411.
56.
392.
öoj'ia
56.
397, 433,
Gill (v) schreiben 1 4 2 a , 3 7 8 a ,
IJäiu-GaJir.ik Stadtname 1 3 9 b.
89.
ß y n a g Qoal, Mühe 2 3 8 , 3 9 6 .
45.
Eigenname 1 4 0 b; liöiili ' l ö l l y r ftl,
Uöidi «lölri Iii (oder lJöidi ft'ijrlir ftl) und liöuli kagaii (Herg?) 2 3 1 ,
46.
l i ö r y r Eigenname? 3 7 7 b, 3 9 0 .
Byiiycya? Gymycys
Eigenname
3 7 8 b, 3 9 4 ,
s.
53.
6yi(CM3 endlos 1 4 3 a , 2 3 6 , 3 7 8 b ,
395.
ö y j j p y k , ^iyip.yk eine hohe Würde; viel-
Göpi Wolf 1 4 0 b, 3 7 7 b, 3 8 9 .
leicht die über unterworfene Völker ein-
öölftn eine Würde 1 4 0 b, 3 9 0 .
gesetzten Befehlshaber 1 4 3 b, 3 9 6 .
ööa T h r o n ?
141a,
388
(falsch 6 y üa), G y i r a so, so viel, Quantit. von Gy 1 4 3 a. GyiiAa hier, Local. von 6 y 1 4 3 b.
3 8 8 ; CÖA-Kii 4 0 2 . IJi.iif Eigenname 3 7 7 a , 4 3 7 , 11
fr' '
r^A(T^) l
88.
Xa
12
>
12
45.
) ^schneiden,
Cypa-ia
^ A M M
(K
37 1S
,
>
x
27
>93)
OTa'ia Gypa'ia von allen Seilen (?); 6 y p a ' i a wahrscheinlich aus ß y - t - a p a - t - i a
181
DIR AliTTÜRKISCHRN INSCITRIFTRN »RR MONdOI.KI. gebildet, 36.
Ich halte T h o m s e n ' s Le-
sung
fiypa'ia
oT'ia
«wie
Sturm» fiir unmöglich, da
Feuer
und
1) das Feuer
doch nicht als Ausdruck fiir die Schnelligkeit der Bewegung angewendet w e r den kann,
2 ) da ich glaube, dass 6 y p a
ö y m g y p (v) aufregen, aufreizen, risch machen 1 4 5 a, 2 3 9 ,
kriege-
413.
HyMi.ni liigennamo 1 4 5 a, 3 9 1 . 6 y n (v) verweilen
3 7 9 a, 4 1 0 ,
vergl.
ii(iy K (v). 6 f r (v) glauben 3 7 9 b,
88.
«Sturm» ein erst später aus dem Griechischen entlehntes Wort ist. öyji (v) finden 1 2 4 b unter ra6y.ii, welches 88.
a r 6yjuu>i zu lesen ist, 2 9 7 b,
6yjiyi{ Winkel 1 4 3 b, 2 3 8 , 2 7 8 b, 3 7 8 b, 3 9 1 ; 6 y j y n - y g 4 0 4 ; 6yjiyi|,vi 4 0 7 . (iyjifjak die Verwirrung 1 4 4 a, 3 9 6 . 6yj|«iyii
1 4 4 a,
238
46;
zu streichen,
Volk, Unterthanen
239,
391;
öyAyiiyij
402,
6y/iy»-ka 4 0 2 ;
öy/iyiiyg
404;
ßyAyii-Aa 64. ßyAyiiJiyg
iiri Mag),
388.
M a g i . i ( - k y i ) g a n ) eine Befestigung 1 4 5 a, Maji 1 4 5 a, falsche Lesung fiir =
og.niü.
Mari,i trefflich 1 4 5 b, 2 2 8 ,
229,
279,
3 7 9 b, 3 8 9 ; M a n . i k a 4 0 2 ; vergl. MaT
1 4 4 b, offenbar fehlerhaft fiir
öyAyn-f-Jiy, also unter 6y,nyn 3 9 3
=
öy^yiuiM 53.
(Tel. Sag.) ehrlich, richtig, angesehen; Harra
( — MaT-+-jia) genau, trefflich
ausführen.
6 y 3 (v) zerstören, die Macht brechen, besiegen, schlagen 1 4 4 b, 2 7 9 ,
Mag das Lob 1 2 9 b (riMag =
389.
1 4 4 a,
2 7 8 b, 3 7 8 b , 61;
M a l q m ' i Eigenname 1 4 5 a, 3 9 0 . 214,
vielleicht 6 o j n y n zu lesen, s. d. 6y/iyn
M.
410.
6 y n i (v) ? z ü r n e n ? 3 7 9 a.
ßiliiry ewig 3 7 9 b.
Mäii ich 1 4 5 b, 3 7 9 b, 3 9 7 , 402.
6 y m y ? 3 7 9 a. 6 y i n y c y 3 ? 6 y i | y c y 3 ? 3 7 8 b, 3 9 1 ,
Milijrjr =
Mftp ? 2 9 7 a, 45. 53.
71;
Mftiiiit
ANHANG: DIE HISTORISCHE BEDEUTUNG DER ALTTÜBKISCHEN INSCHRIFTEN.
VON
W .
JBnrtliold.
Auf Wunsch des Herrn Akademikern Dr. W. l l a d l o f f h a b e i c h die Bearbeitung des in den alttürkischcn Inschriften der Mongolei enthaltenen historischen Materials übernommen. Diese Aufgabe wurde mir aus dem Grunde fiberlassen, weil ich mich vielleicht eingehender als andere mit der Geschichte Mittelasiens, vorzugsweise mit dem Studium der ¡Utcren muhammcdanischcn Quellen beschäftigt, hatte.
Letztere sind bekanntlich noch sehr wenig er-
forscht und müssen in den grossen Bibliotheken Europas aufgesucht werden; dank einem von der St.-retersburger Universität im J a h r e 1895 erhaltenem Auftrag war es mir möglich ausser den hiesigen Sammlungen auch die in Paris, London und Oxford aufbewahrten handschriftlichen Schätze zu ltate zu ziehen'). Zur Bestimmung des historischen Wertes der Inschriften gehört natürlich in erster Reihe ein genaues Verstündniss ihres Inhaltes. Die uns vorliegenden Ucbersetzungcn von I)r. W. R a d i o f f 2 ) und Prof. V. T h o m s e n 3 ) machen es selbst für einen Nicht-Tiii kologen möglich, dieser Forderung, wenigstens in beschränktem Masse, Geniige zu thun. In der Interpretation mancher für uns wichtiger Stellen weichen diese Uebcrsetzungeii von einander ab; da aber beide Uebcrsetzer die Gründe anführen, worauf sich ihre Ansicht stützt, so können wir selbst bei einer nur oberflächlichen Kenntniss der Sprache, ohne genaue dialektische Studien, uns für die eine oder die andere Auffassung entscheiden oder einen Mittelweg einschlagen. Nicht unbedeutend wird uns unsere Aufgabe durch den Stil der Inschriften erleichtert, dessen charakteristische Eigentümlichkeit Prof. T h o m s e n in folgenden Worten zusammenfasst: «Comme trait typique sous le rapport du style, il faut surtout signaler la 1) Da es die erste Arbeit ist, welche ich in deutscher Sprache veröffentliche, so habe ich Herrn Akademiker C. R a l e m a n n und Herrn Dr. 0. v. L e m m ersucht, die Correcturbogen durchzusehen und etwaige Sprachfehler berichtigen zu wollen. Beide Herren sind meiner Bitte freundlichst entgegengekommen. • 2) Das Oitat «Alttfirktoche Inschriften» bezeichnet die frühere Ausgabe dieses Werkes (erschienen 1894 und 1805). Die ueueste Bearbeitung (St. Petersburg, 1897) wird als «Neue Folge» bezeichnet. 8) Inscriptions de l'Orkhon, Ilelsingfors 1896 (— Mémoires de la Société FinnoOugrienne V).
I
2 figure
W.
BAKTHOLD,
bien connue aussi (l'autre part et qui consiste à exprimer la même
idée en deux phrases coordonnées,
construites ou parallèlement ou sous
forme d'antithèse. Non seulement cette figure donne au style un cachet tout particulier de force et de charme; mais lorsque une fois l'on a su saisir la sftreté et la logique de l'emploi de cette figure, elle se présente également à nous comme un auxiliaire extrêmement important relativement à la j u s t e intelligence de beaucoup de passages 1 )».
Diese von T h o m s e n aufgestellte
Kegel dient uns als Richtschnur selbst in den Fällen, wo unsere Auffassung von der seinigen abweicht. Die chinesischcn Nachrichten kanntlich
öfters zusammengestellt
über das Volk der Türken sind worden, neuerdings ausser
be-
Thomsen
noch von Herrn l ' a r k e r ® ) . Nach diesen Quellen wohnte das türkische Volk im Anfang des V I . Jahrhunderts n. Chr. unter Führung des Geschlechtes Assena (Aiiimia) im «Goldenen Gebirge» und beutete dort im Dienste des damaligen Beherrschers Mittelasiens, des Fürsten der (warscheinlich tungusischen) J u - j a n , die Bergwerke aus. Dank seinem talentvollen und rücksichtslosen llerrschcrhause erkämpfte sich dies tapfere Volk die Freiheit und unterwarf sicli seine Nachbarn; noch in demselben Jahrhundert
erstreckte
sich das Reich der türkischen Chane auf alle Länder und Völker vom Stillen Ocean bis zum Schwarzen Meere.
Die Residenz des Herrschers lag neben
dem Berge Tu-kin (^yrnin,). Gegen Ende des Jahrhunderts vollzog sich die Trennung der westlichen Hälfte des Reiches von der östlichen.
Um 6 3 0
geriet der Chan des Ostreiches in chinesische Gefangenschaft, worauf seine Türken sich der chinesischen Oberherrschaft
unterwerfen
mussten.
Die
Regierung blieb in den Händen einheimischer Fürsten, welchen aber chinesische Titel beigelegt wurden.
Dieser Zustand dauerte gegen 5 0
Jahre,
worauf eine nationale Bewegung, unter Führung eines angeblichen Sprosses des alten Herrscherhauses, das Türkcnrcich wieder herstellte.
Das neue
Reich erreichte nicht mehr dieselbe Ausdehnung, wie das alte, erstreckte sich aber doch auf die ganze Mongolei und bildete eine bedeutende Gefahr für China. In Namen des dritten Herrschers aus dieser Dynastie sind unsere Inschriften verfnsst. Die Haupt-Inschrift beginnt mit einer kurzen Uobersicht, der Geschichte des türkischen Volkes. Historische Ueberlieieiungen bleiben nicht lange im Gediichtniss von Noinadenvölkern. Die einstige Grösse des Tüikonreiches ist
1) Inscriptions p. 90. 2) A thnnsîind yenrs nf Um Tnrlnrs, S h a n g h a i 1895. P i c nttr in chinesischer Tranflscription erhaltenen zustellen.
tflrltischcn
Namen
versucht
der V e r f a s s e r
in ilircr
tirsprfliiglir.hrn F o r m h e r -
L e i d e r sind diese I'entminen nur zw oft eigenmächtig und unwissenschaftlich
Itiinnen, wie uns scheint, deu L e s e r nur irre führen.
und
DIR H I S T O R I S C H E B E D E U T U N f l D E R AIjTTÜKKISCHEN
3
INSCHRIFTEN.
den Chanen des V I I I . J a h r h u n d e r t s gänzlich unbekannt; auch in der Vorzeit kennen sie nur ein türkisches lleich vom G e b i r g e K a d y r k a n bis zum Eisernen Thore — ungefähr dieselben Grenzen, in denen sich ihre eigenen l l e e r e bewegten. Den K a d y r k a n halten wir mit T h o m s o n ' ) für das G e b i r g e Chingan, welches bekanntlich die Mongolei von der Mandschurei trennt.
Die Be-
zeichnung « E i s e r n e s Thor» gebrauchen die Türken, wie Herr T h o m s o n 2 ) richtig bemerkt, fast für jeden engen B e r g p a s s ; in diesem F a l l e kann jedoch nach seiner Ansicht kein «Schalten von Zweifel» (ombre de deute) bestehen, d a s s h i e r die berühmte Schlucht nördlich vom A m u - D a r j a , auf dem W e g e von S a m a r k a n d nach Balch gemeint i s t : denn um dem Volke der S o g d a k (Sogdier) .Einrichtungen zu geben, zieht der Chan über den F l u s s J c n t s c h ü ( n a c h T l i o n i s e n ' s Ansicht, über den Sarafschan) bis zum Eisernen Thore. Trotzdem scheint mir die Richtigkeit dieser Ansicht mindestens zweifelhaft. D i e chinesischen Quellen wissen nichts von einer so weiten Ausdehnung des neuen Türkenreiches nach Westen. Im westlichen T u i k e s l a n herrschte um diese Zeit d a s GeschlechtTiiigesell; die,Kämpfe zwischen den beiden türkischen D.ynastieen, welche auch in unseren Inschriften erwähnt werden, wurden durch einen F r i e d e n s v e r t r a g und ein Ehcbiindniss beendigt, wobei sich der türkische Chan nur die Oberherrschaft wahrte; auch in den Inschriften nennt der Bilge-Chan den Chan der T ü r g e s c h «seinen lieben Sohn».
Die Kriegszüge
der Türken gegen die S o g d a k fanden den Inschriften zufolge in den J a h r e n 7 1 2 und 7 2 1 statt. Dies war g e r a d e die Zeit der grössten E r f o l g e der a r a bischen Wallen in T r a n s o x a n i e n : um 7 1 2 wurde S o g d i a n a endgültig von den Arabern unter Q o t a i b a besetzt"). Im J a h r e 1 0 2 d. II ( 7 2 0 — 2 1 ) linden wir die Sogdier in der Tliat. im Bunde mit den Türken gegen die A r a b e r 4 ) ; aber auch in diesem F a l l e sprechen die muhamincdanischeii Quellen weder von einem siegreichen Vorrücken der Türken bis zum Eisernen Thore, noch von einer Vereinigung der gesamniten türkischen Macht. Wo haben wir demnach d a s «Eiserne Thor» der Inschriften, die Grenze der Machtsphüre unserer T ü r k e n nach Westen zu suchen? am warscheinlichsten, dass der P a s s
Talki
U n s scheint es
gemeint ist, der bekanntlich a u s
der Mongolei ins lli-Thal führt. Noch z u r Z e i t der Mongolenherrschaft wurde dieser P a s s « E i s e r n e s Thor»
( l i m u r - K a c h a l h a )
genannt 5 ).
A u f dein W e g e
1) I n a c r i p t i o n s p . 1 3 6 .
2) p. 137. 8) T a b n r i A n n a l c s II, I f K O
4)ibid. u * t r , 5)
Rascliid-ed-dni,
IjjjjJIilj e^ji
- IV, 2, 31, f. 9 2 : I f I j l d f
J'ic Lesung J . i j , , . -
haben alle mir bekannten
Jr? Hand-
schriften dieses W c i l t c s ; wir finden sie auch bei allen Bplltcrcn Historikern, welche den Dschitweini ausschrieben (!!aschid-cd-din, Wnssaf u. A.). S) Inscriptions 138.
5
DIE HIST0KI8CHK B E D E l l T U N f l DHU AI.TTÜRKISCNEN INSCHRIFTEN.
lohnte, ilircn weisen llat tnissnehtete oder es selbst, wagte seine l l a n d gegen sein angestammtes Herrscherhaus zu erheben.
Ueber die religiösen Ideen
des Volkes und seine wirtschaftlichen Verhältnisse erfahren wir dagegen fast nichts. Ueber die ältere Geschichte seines eigenen Geschlechts ist der Verfasser, wie gesagt, wenig unterrichtet; ebenso wenig erwähnt er der von den Chinesen überlieferten Sagen über die Abstammung seines Volkes; auch seine Kosmogonie ist, höchst einfach. braune E r d e
Am Anfang ist der blaue Himmel und die
entstanden, zwischen beiden sind die Menschensöhne
ent-
standen, über die Monschensühne setzte sich sein Vorfahr B m n y n - K a g a n — dies ist Alles, was der Verfasser über den Anfang der Welt und seines Volkes zu berichten weiss. Die W o r t e «Bumyn-Kagnn Eschitmi (nach T h o m s o n Istemi) Kagan» können nach R a d i o f f s Ansicht nur eine Persönlichkeit bezeichnen; nach T h o n i s e n spricht der Verfasser von zwei Chanen. Beide Herrscher iniissten dann ungefähr gleichzeitig regiert haben; die Inschrift spricht scheinbar nur von einer Regierung und jedenfalls nur von einer Leichenfeier.
Nach
l l a d l o f f s neuester Auflassung identiiieirt der Chan seinen (wahrscheinlich mythischen) Vorfahren Eschitmi-Kagnn mit dem chinesischen Wen-myn (in türkischer Umschreibung Bumyn).
Bekanntlich hielten die Chinesen den
Gründer ihrer mythischen Dynastie Ilia (Cn, 2 2 0 5 — 1 7 6 6 v. Chr.) für den Stammvater des Nomaden-Volkes der Hunnen (Hiong-nu), der angeblichen Vorfahren der Türken.
Die chinesische Inschrift zu E h r e n des Kiil-Tegin
nennt als Vorfahren dieses Prinzen einen Herrscher 1-ti-mi-schi-fu 1 ); in der chinesischen Grabinschrift zu E h r e n des Chan selbst wird dagegen Wcn-inyn genannt 3 ).
nur
"Wir können daher leider nicht wissen, ob auch nach
chinesischer Anschauung beide Personen identisch waren. Im Gegensatz zu T h o n i s e n s Ansicht scheint es uns durchaus nicht unwarscheinlich zu sein, dass hier nicht die beiden grossen Chane des VI. J a h r h u n d e r t s ,
sondern
mythische Helden gemeint sind, zu denen wir auch den Jamy-K.igan der Ongin-Inschrift zählen möchten.
Eine wirklich historische Ueberlieferung
scheint, uns auf der Kulturstufe, auf welcher die Türken des V I I I . J a h r hunderts standen, überhaupt nicht möglich zu sein. Einzelne Z ü g e konnten die sagenhaften Volkshelden mit den historischen Chanen gemein
haben,
aber nicht mehr, als etwa Dietrich von Bern mit Theodorich dem Grossen. "Wie gesagt, beherrschen die Türken der mythischen Zeit nach der Anschauung des Verfassers nur die Gegend vom Gebirge Kadyrkan bis zum Eisernen Thor.
Der Ilcrrsclicrsit.z des Chans wird nicht näher bezeichnet;
1) Altti'irkiaclio I n s c h r i f t e n 1G8. — I n s c r i p t i o n s 2 1 3 . 2) IuBcliriften 173.
6
W. BARTBOLD,
(Iber die Bedeutung des «Goldenen Gebirges» (Altyn-Jysch) für seine Vorfahren scheint der Verfasser nichts gewnsst, zu haben.
Auch bei der Auf-
zahlung der zur Leichenfeier erschienenen Völker werden dieselben Namen genannt, denen wir später in der Schilderung der Kriegszüge des Bilge-Chan begegnen.
Eine Ausnahme bildet das Volk (oder die Völker)
Par-Purum
(oder Par-Purym, oder Apar-Apurym), welches später nicht erwähnt wird. Bei der Aufzählung der Völker scheint der Verfasser eine geographische Ordnung beobachtet zu haben: er nennt zuerst die Chinesen, dann die Tibetaner, die Par-Purum,
die Kirgisen, die Kurykan, die Tataren und die
Völker der Mandschurei.
Die Stellung zwischen den Tibetanern und den
Kirgisen veranlasst uns die Wohnsitze der Par-Pimtm zwischen Ost-Turkestan und dem Jenissei-Gebiet zu suchen. In den chinesischen Quellen 1 ) wird ein uigurischer Stamm Fu-fu-lo erwähnt, der sich im V. Jahrhundert nach NordWesten zurückzog, dort sich eine herrschende Stellung zu erringen wusstc und sie bis gegen 5 4 0 behauptete; noch vor dem Aufkommen der Türken wurde dieser Stamm
von den J u - j a n
vernichtet.
Nach unserer Ansicht
können diese Fu-fu-lo mit den Par-Purum der Inschriften identisch sein. Die Wohnsitze der Fu-fu-lo müssen nicht weit vom Alt.yn-J.ysch, der Urheimat der
Türken,
gelegen
haben;
dadurch
erklärt
es
sich
vielleicht,
dass
gerade dieser Name aus der Vorzeit sich im Gedächtniss des Volkes erhalten hat. In den glücklichen Tagen der Vorzeit waren die Chane, wie die Helden Homers, tapfer (im Felde) und klug (im llat). Dieselben Eigenschaften weiden ihren nächsten Gehülfen, den Buiruk,
zugeschrieben.
Dieser Umstand be-
weist, dass die Huiruk durchaus keine Civilbeamten waren, wie die früheren Uebersetzer und nach ihnen Herr G a b u n in seiner Geschichte der Türken und Mongolen 2 ) angenommen haben. Das Wort bezeichnet gewiss die nächsten Vollstrecker der Befehle des Herrschers, wie im Felde so in Regierungsangelegenhcitcn.
Der in den
Inschriften
vorkommende Ausdruck
inneren Bniruk» zeigt, dass einige von diesen Würdenträgern
«die
unmittelbar
die Person des Herrschers umgaben; andere konnten im Namen des Chans kleinere Stämme beherrschen.
In der letzteren Bedeutung wird uns diese
Bezeichnung noch vorkommen.
Die Buiruk werden nicht nur dem Volke,
sondern auch dem Adel, den Hegen gegenübergestellt; während die Buiruk, wie die Chane, tapfer und klug sein müssen, wird vom Adel und vom Volke
1) JnjuiiiO'i., CoOpnnin cnlwfcnilì o iia|io,nrixj., oCinnnniiix i. ni. ('pr.'i.ncii A3Ì11 ni Apennin npcuciin I, 251—255. - Itadloff, Dos Kmlntku-IIilik, Tliril I, pp. J,XII—I,XIII. 2) Introduction il l'histoire de l'Asie. Turca et Mongols des origines & 1405. Taris 1895; p. 80. 3) Xa 14, vergi. Neue Folge, p. 149 uud Thomsen, Inscriptions p. 131.
7
DIE HISTORISCHE REDEUTUNfl DER AM"rÜRKI8CHEN INSCHRIFTEN.
nur «llechfcschaffenheif» ( T r e u e ) v e r l a n g t .
E s s c h e i n t s o g a r , dass d e r V e r -
fasser in den glücklichen T a g e n der V o r z e i t , wie zu seiner Z e i t , eine gewisse V o r h e r r s c h a f t d e m o k r a t i s c h e r Ideen voraussetzt. L e i d e r sind die A u s d r ü c k e i/Ü ykci.13 (fllr die V o r z e i t ) und j ä r i/ij j o k äpiuim (ffir das Z e i t a l t e r des V e r fassers) s p r a c h l i c h
nicht ganz deutlich;
dieser Stellen scheint uns j e d o c h warschcinlich.
Iladloffs
neueste
g r a m m a t i s c h und logisch
Uebersetzung
mindestens s e h r
A u s e i n e r anderen S t e l l e ' ) ist es e r s i c h t l i c h ,
dass die « L e i -
tung der S t a m m g e m e i n s c h a f t » (itl i y r c y k ) nicht dem Chan a l l e i n ,
sondern
dem ganzen V o l k e zugeschrieben wird. E s ist m e h r als w a h r s c h e i n l i c h , dass diese d e m o k r a t i s c h e n Ideen i h r e E n t s t e h u n g nur dein U r s p r ü n g e der neuen D y n a s t i e zu verdanken h a t t e n und dann,
wie gewöhnlich, a u f die
Vorzeit
ü b e r t r a g e n wurden. D e n T a g e n des G l ü c k e s und R u h m e s folgte eine s c h w e r e Z e i t . D i e S ö h n e g l i c h e n nicht, den V ä t e r n ; feige und thöricht.e Chane und l i n i r u k k a m e n a u f ; V o l k und Adel waren nicht m e h r t r e u . und j ü n g e r e n
Mitgliedern
S t r e i t i g k e i t e n zwischen den älteren
des H e r r s c h e r h a u s e s ,
zwischen
Adel und V o l k ,
führten den U n t e r g a n g des R e i c h e s h e r b e i , da die chinesische R e g i e r u n g es nicht v e r s ä u m t e diese Unruhen zu ihren Z w e c k e n I n s c h r i f t e n sprechen
von den E i g e n s c h a f t e n ,
zu b e n u t z e n .
Auch
welche die Chinesen
die
während
dieser E r e i g n i s s e e n t w i c k e l t e n ; leider bleibt die R e d e u t n n g der betreffenden Worte
bisjetzt
fraglich.
A u s chinesischen Quellen
t ü r k i s c h e Chan um G 3 0 von den Chinesen
wissen
durch
wir, dass
der
V e r r a t überrascht
und
gefangen genommen w u r d e . D a d u r c h wurde das R e i c h a u f g e l ö s t ; in v e r s c h i e denen Gegenden warfen chinesische R e g i e r u n g Verbindung
sich einzelne H e e r f ü h r e r
zu H e r r s c h e r n a u f ;
die
t r a t bald mit dem einen, bald mit dem anderen in
und verlieh ihnen chinesische T i t e l , was der V e r f a s s e r
t ü r k i s c h e n Adel besonders vorzuwerfen
scheint.
dem
Chinesische Beamte aber
wurden nicht in die S t e p p e g e s c h i c k t , so dass von e i n e r eigentlichen
Fremd-
h e r r s c h a f t k e i n e R e d e sein k o n n t e ; trotzdem b e t r a c h t e t d e r V e r f a s s e r diese 5 0 J a h r e als ein Z e i t a l t e r der S k l a v e r e i . D i e t ü r k i s c h e n F ü r s t e n behielten die R e g i e r u n g s g e w a l t in ihren I ^ i n d e n , unternahmen a u c h zuweilen weite K r i e g s züge nach Oslen und W e s t e n ;
a b e r A l l e s das t h a t e n sie u n t e r
chinesischcn
T i t e l n , im D i e n s t e des chinesischen K a i s e r s . N i c h t v/m den F ü r s t e n
und vom A d e l , sondern
vom einfachen
Volke
ging die I ' e w o g u n g a u s , welche zur H e r s t e l l u n g der nationalen Grösse führen sollte.
«Ich
war ein
Volk,
welches eine selbständige
Stammgemeinschaft
b i l d e t e ; wo ist j e t z t meine treffliche S t a m m g e m e i n s c h a f t ? 2 ) für wen soll ich 1) Ka 10 n, vrI. Neue T'Vilfrn, pp. 97, l.r>2; Jnscriptions 118. 2) Itadloffs noncsto lloborsotzmig («meine Rtllinme, die t.rrtien» vgl. Nene Folg« pp. 128, 132) Minnen wir nicht annehmen; das Wort M.rrr.i kann schwerlich diese Dcdcnlnng haben;
8
W.
Stämme erwerben?
BARTnOLD,
Ich w a r ein von einem (eigenen) Chane r e g i e r t e s V o l k ;
wo ist j e t z t mein C h a n ?
welchem Chane soll ich meine A r b e i t und meine
K r a f t ' ) weihen?» So soll die «schwarze Volksmasse» (kapa kaMi.iij (iy/iyu) gesprochen haben. D e r wahre Grund der V o l k s b e w e g u n g war natürlich d e r I l a s s gegen den durch seine chinesischen Sitten dem V o l k e entfremdeten Adel, n i c h t die E r i n n e r u n g an die grosse V e r g a n g e n h e i t , obgleich der k l u g e L e i t e r der Bewegung es natürlich wecken.
nicht versäumte auch dieses Gefühl zu
T r o t z dieses Anfangs seiner H e r r s c h a f t will der Chan, wie j e d e r
H e r r s c h e r , seine K r o n e nicht dem V o l k s w i l l e n , sondern der göttlichen G n a d e verdanken. Die Chinesen ziehen aus um den Aufstand zu u n t e r d r ü c k e n ; a b e r der «türkische Himmel» und das «türkische heilige Land und W a s s e r » nehmen sich ihres V o l k e s a n ; damit «das türkische V o l k nicht vorgehe» e r h e b t der Himmel, der «Stammspender» (oder «lieichsverleiher») den und seine F r a u , die E l b i l g e - C h a t u n ,
Elteres-Kagan
zu H e r r s c h e r n über das V o l k .
Beides
sind wahrscheinlich T i t e l , nicht E i g e n n a m e n . Allmählich versammeln sieb um den neuen H e r r s c h e r
7 0 0 M a n n ; diese Zahl wird für genügend
um eine selbständige Stammgeiueinschaft zu gründen. wir
auch in
der E r z ä h l u n g
des persischen
der B i l d u n g des S t a m m e s der K i m a k . dass wir es hier mit legendariscben,
S c h r i f t s t e l l e r s G a t d i z i 8 ) von
Dadurch wird T h o m s o n s " ) A n s i c h t , nicht m i t historischen Zahlen zu thun
h a b e n , vollkommen bestiitigt. D i e Zahlen scheinlich, wie auch T h o m s o n
erachtet
Dieselbe Zahl finden
27,
70
und 7 0 0
billigen
annimmt, mit der Bedeutung
war-
zusammen,
welche alle Nomadenvölker Mittelasiens der Zahl 7 beilegen. W i e gross die Zahl der A n h ä n g e r des neuen H e r r s c h e r s eigentlich war, wissen wir n i c h t ; j e d e n f a l l s e r s t r e c k t e sich seine Gewalt zuerst nicht über alle T ü r k e n , nicht einmal über das ganze V o l k der T o k u z - O g u z ,
welches
der Chan in seinen Anreden sein eigenes V o l k nennt 4 ). Ohne Zweifel waren die Oguz derjenige T ü r k e n s t a m m , und das T ü r k c n r c i c h
der zuerst den Namen T ü r k
des V I . J a h r h u n d e r t s
gründete.
D e r neuen
annahm Dynastie
schlössen sich nicht alle Oguz, sondern nur zwei Unterstänime, die T ö l e s und die T ^ i d u s c h
an.
E s scheint, dass die T a i d u s c h
vgl. X a Iii, Kft 8 lind X l i 2 , wo K a d l o f f Reibst m a n , ! d u r c h « t r e f f l i c h » ]>iesell>cn S t e l l e n Rcheincn u n s m b e w e i s e n , d a s s
»mtm a l s
westlich, die T ö l e s
flborsefzt
s c r i p t i o n s U 2 ) m e i n t , als S u b s f a n t i v u m a u f z u f a s s e n i s t ; X u l!i f l b o r s e t z t T h o m s o n die W o r t e r y p K
(In-
(p. 1 3 0 ) s e l b s t
MHTM ( o d e r a » l & T I > l ) ( i ä l ' l i i p d u r c h « l e s I l l u s t r e s n o b l e s d e s T n r c s » .
1) S o T h o m s o n « S i n n und
( p p . 1 4 8 , 150).
A d j e c t i v u m , n i c h t wie T h o m s o n
(p. 3 9 ) n u f G r u n d d e s o s i n a n i s c l i e n R p r a c h g c b r a u c h c B ;
Kraft».
2) V g l . m e i n e n O i - i e n , o n o I I l a y i t i . no HCTop.-MiJi. o t a . | t . I
n^Hb
nach
n i , Cpejuiioio Aniio, CHI». 1 8 9 7 r . ( — S a u .
4), c r p . 8 3 , I O'j.
3) p. H O . 4 ) V g l . I i a 2 X b 1 ; Bonst a u c h e i n f a c h O g u z ( K 2 2 X
18).
Kadloff
Hmii. A n a * .
9
DIR HISTORISCHE HKDEUTUNfl DKIt AIiTTÜKKISOHBN INSCMUFTEN.
östlich von der Residenz des C h a n s w o h n t e n ' ) .
Die T a r d u s c h als V o l k
werden in den uns b e k a n n t e n litterarischen Quellen nicht e r w ä h n t ; n u r in den byzantinischen (¿Hellen findet sich das W o r t T a r d u s c h als I ' e r s o n e n n a m e D i e Töles möchten wir nicht, wie T h o n i s e n 5 ) ,
oder als Titel eines Chans.
mit den Thic-lc(TI;-.in), s o n d e r n mit den Tu-li (Ty-Jin) der Chinesen z u s a m m e n bringen.
D i e Bezeichnung T h i c - l e hat b e k a n n t l i c h bei den Chinesen
einen
viel weiteren Sinn, während die Tu-li, wie die Töles u n s e r e r I n s c h r i f t e n , als einzelner U n t e r s t a m m e r w ä h n t werden 3 ).
B e k a n n t l i c h lebt noch j e t z t ein
S t a m m dieses N a m e n s im A l t a i 4 ) ; ein persischer S c h r i f t s t e l l e r des X I I I J a h r h u n d e r t s , ' A u l i , e r w ä h n t einen solchcn Stamm im Kaukasus r '). Gleich beim Beginn seiner H e r r s c h a f t Uber die e r w ä h n t e n U n t e r s t ä m m e erscheint
der neue
C h a n nls H e r s t e l l e r des nationalen R e i c h e s und
der
nationalen Sitten. «Das seines lieiches und seiner C h a n e b e r a u b t e V o l k , das zu K n e c h t e n
und
M ä g d e n g e w o r d e n e V o l k , das seine t ü r k i s c h e n
Sitten
5
nicht m e h r b e f o l g e n d e Volk' ) ordnete er nach den Sitten m e i n e r V o r f a h r e n , r e g e l t e dabei
die V e r b ä l t n i s s e
des Volkes
der Töles und der
und g a b ihnen einen J a b g u und einen Scliad».
Tardusch
Die nationale Reaction w a r
so s t a r k , dass wir trotz des regen V e r k e h r s m i t C h i n a in unseren Inschriften fast gar keine Spur chinesischer Ideen und n u r sehr wenige W o r t e c h i n e sischen U r s p r u n g s finden.
I m Allgemeinen sind die Ideen, welche in den
I n s c h r i f t e n ihren A u s d r u c k g e f u n d e n haben, d u r c h a u s t ü r k i s c h ; A n s c h a u u n g e n beherrschen schaftliche L e b e n d e r
dieselben
noch h e u t e das religiöse, politische und w i r t -
N o m a d e n v ö l k e r , w e n i g s t e n s dort,
wo der Einfluss
f r e m d e r K u l t u r weniger s t a r k a u f g e t r e t e n ist. Als oberste (Jottheit wurde, wie später bei den Mongolen, der «blaue Himmel» v e r e h r t . D a s W o r t räiipi bezeichnet in unseren I n s c h r i f t e n sowohl den materiellen H i m m e l , wie den H i m m e l als G o t t h e i t .
W i r haben N a c h -
richten, dass noch im XI. und X I I . J a h r h u n d e r t die G o t t h e i t hei den T ü r k e n k ö k räi[pi («der blaue Himmel») g e n a n n t w u r d e , ein A u s d r u c k , den ein p e r 1) 2) 3) 4) 5)
X a 13 ( T h o m s c n p, 130). p. H C . I d K n n o T . I , 3 1 7 ; P a r l i e r , A thnnsnnd yenrs 2G8. T h o m s o n MO, n a c h I t a d l o f f ( A n s Sibirien). Cod. U n i v . t Y t r n ] ) . 0-18 f. 158; ('od. ISibl. l ' n b l . Iinj». I V , 2,33, f. 4 0 8 ; Cod. M u s . « r i t t . O r .
2070 f. 0 7 : Cjf
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oyi ^jJ l j ( y C y h
0) W i r h a l t e n uns an die Uehersetziing, welche K a d l o f f ( l u n c l i r i f t c i i p. 200) n u r nls «logisch ganz m ö g l i c h » bezeichnet. H i n an dieser Stelle g e b r a u c h t e n A n s d r f l c l i c b i l d e n tmaerer A n s i c h t n a c h einen genrnten l ' a r a l l e l i s m u s zm- der Stelle K 0 — 7 X 7. Dieselbe A n s i c h t t e i l t auch H a n g ( Z u den K ö l t - ' H i r k I n s c h r i f t e n der M o n g o l e i . S c p a r a t a b d r u c k ans T ' m i g - P a o , v o l . V I I , n. 4 ; pp. 17—18).
I«
w.
10
nARTnoiji),
sischer S c h r i f t s t e l l e r des X I . J a h r h u n d e r t s fillschlisch durch «Gott des H i m mels» ü b e r s e t z t 1 ) .
A l s B e s c h ü t z e r des V o l k s e r s c h e i n t in den
Inschriften
der «türkische Ilinunel», was von einem s c h a r f ausgeprägten, bei Nomadenvölkorn seltenen Nationalbewusstsoin zeugt.. scher seine eigene Gewalt a b ,
V o m Himmel leitet der H e r r -
wie die T i t e l der Chane,
welche wir später
anführen werden, beweisen. Das V e r h ä l t n i s s der zweiten G o t t h e i t , der E r d e , zum Himmel ist n i c h t k l a r . Am Anfang sind der «blaue Ilinunel» und die «braune E r d e » e n t s t a n d e n ; durch wen — darüber wird uns nichts g e s a g t . J e d e n f a l l s war die B e d e u t u n g dieser Gottheit, weniger g r o s s : fiir die E r f o l g e seiner Waffen dankt der Chan nur dem H i m m e l ; nur an einer S t e l l e 3 ) sagt er, dass «oben der H i m m e l , unten D i e m a t e r i e l l e ICrde, ebenso wie die E r d e als
die lirde» ihm gnädig waren.
G o t t h e i t , wird in dem Begriff j a p cyfi ( L a n d und W a s s e r ) zusainmengefasst. D a s «Land und W a s s e r » wird noch heutzutage von den S c h a m a n e n im A l t a i zusammen mit den « 0 0 Bergen» a n g e r u f e n " ) . D a s s auch bei unseren T ü r k e n die heimatlichen B e r g e einer gewissen V e r e h r u n g genossen, zeigt das E p i theton MÄj'k (geweiht, heilig),
welches solchen B e r g e n
beigelegt
wird4).
W i e der «türkische Himmel)), nicht der Himmel als kosmogonischer Begriff, vom Chan angerufen wird, ebenso denkt der Chan bei Anrufung der E r d e n u r an das «heilige Land und W a s s e r » seiner H e i m a t . Genauere Nachrichten
über diesen Cultus,
wie überhaupt über die
religiösen Gebrauche finden sich in den Inschriften nicht. Im gewöhnlichen L e b e n hatten diese G e b r ä u c h e wahrscheinlich m e h r B e d e u t u n g , als die A n rufung der obersten G o t t h e i t e n ; aber das alltägliche L e b e n bildet, wie g e s a g t , n i c h t den Gegenstand u n s e r e r I n s c h r i f t e n . D i e Schamanen werden ü b e r h a u p t kein einziges Mal genannt,
ebenso wenig die l l a u s g ö t z e n ,
die B e l e der
J c n i s s e i - l n s c h r i f l c n B ) . Auch die Namen der vom V o l k e angerufenen G e i s t e r werden nicht erwähnt, m i t der einzigen Ausnahme der weiblichen G o t t h e i t U m a i (des Schutzgeistes
der Kinder),
mit welcher der Chan seine M u t t e r
vergleicht. Auch über den Cultus der G e s t i r n e giebt uns der V e r f a s s e r keine N a c h r i c h t e n ; sfclbst die Sonne erwähnt er nur im materiellen S i n n e . D a s bei
1) S c h e f e r , C h r e s t o m a t h i e p c r s a n c I,
IlaTKannm.,
Hc-ropin nonroxoivt*
unoita
Maraiiiii, ' ' U l i . 1 8 7 1 , r.Tp. 6 1 (aus M i c h a e l A s o r i ) . 2) XI) 1 0 , vgl. T h o m s o n p. 1 3 2 ; N e u e F o l g e p. 1 5 3 . 3) A Ittflrkiselic I n s c h r i f t e n 2 4 0 . Herge»
und « d a s L a n d u n d W a s s e r »
Die M e i n u n g
des V e r f a s s e r s ,
vollkommen a l s G ö t t e r n a m e n
liier
«die
sechzig
aufzufassen
dass
sind,
können
wir n i c h t teilen. 4) Vgl. K 2 3 X 1!). Die von I? a d l o f f (vgl. a u c h Neue F o l g e p. 11) v o r g e s c h l a g e n e L e s u n g i . i f c j k können wir n i c h t a n n e h m e n . fi) A l t l ü r k i s c h e Inschriften
p. 3 7 0 .
Den A u s d r u c k
Täl(|>i Gälini
mochten
d u r c h « d e r H i m m e l und mein B e i » , als d u r c h « m e i n H i m m c l s - B e l » w i e d e r g e h e n .
wir
eher
DIB niSTOlüSCHB ÜEDKUTUNO PER AI/TTÜRKISCIIRN INSCHRIFTEN.
11
den Türken, wie sjuitcr bei den Mongolen 1 )) ei» Cultus der aufgebenden Sonne bestand, wird von den chinesichen (Quellen ausdrücklich bezeugt 2 ); aus demselben Grunde war die Oellnmig des Zeltes stets nncli Osten gericlitet.
Dadurch erklärt es sieh, dass in unseren Inschriften die W o r t e
«nach vorn, nach hinten, nach rechts, nach links» soviel wie «nach Osten, nach Westen, nach Süden, nach Norden» bedeuten.
Dieselbe Erscheinung
beobachten wir bekanntlich in den semitischen Sprachen — ein Zcugniss f ü r die weite Verbreitung dieses Cultus. Nicht viel mehr wird auch über den Totenkultus gesagt. Die Seelen der Verstorbenen scheinen sich die Türken, wie die alten Araber *), als Vögel gedacht zu haben; für «gestorben» wird stets das Wort «fortgeflogen» gebraucht, wie in späteren Zeiten der bekannte Ausdruck: «er wurde zum Falken» (mynkap 60.1/1.1,1). Nach chinesischen Quellen wurde die Leichenfeier (in den Inschriften joij), wenn der Tod im Frühling erfolgt war, im Herbst abgehalten, und unigekehrt 4 ).
Ausserdem erzählen die Chinesen, dass all-
jährlich der Chan mit seinen Würdenträgern in der «Höhle der Ahnen» ein Opfer brachte r ').
Unsere Inschriften zeigen, dass gewisse Tage als zu einer
Leichenfeier besonders geeignet galten; die drei in den Inschriften erwähnten Leichenfeiern fanden alle au einem 37-ton Tage [warscheinlich nach chinesischer Zeitrechnung")! statt, wenn auch in verschiedenen Monaten: die erste Leichenfeier zu Ehren Klil-Tegins im 9-ten Monat, die zweite im 7-ten, die Feier zu Ehren des Chans im 5-ten. Aus verschiedenen Gegenden und von verschiedenen Völkern erscheinen Leidtragende (joij'11,1 cmijmpim), die sich als Zeichen der T r a u e r die Ilaare ausraufen und die Ohren und W a n g e n ritzen 7 ). Zu E h r e n hervorragender F ü h r e r wurden bei der Leichenfeier Statuen aufgestellt, welche die vom Helden erlegten Feinde vorstellen sollten.
So berichten die Chinesen; aus unseren Inschriften erfahren wir,
dass die Statuen
J M b a l
genannt wurden. In drei Fällen sehen wir die später
als Balbal aufgestellte Person zu Lebzeiten des Helden an der Spitze seiner Feinde, nämlich ilen ISaz-Kagan (den Feind desEltcres-Kngan), den KirgisenChan (den Feind von dessen Bruder) und den Rug-Scngiin (den Feind des Sohnes unseres Bilge-Chan).
Noch bezeichnender ist der Ausdruck: «ihre
Helden töteifd, machte ich mir sie als Balbal» 8 ) (a.111 äpiu ölypyn 6ajiöa,i 1)Baiianpoin,, Icpiian ni.pa, CUR. 1891 crp. 14. llm-el-Athir cd. Tornbcrg Xlf, t T o 2) Tlinmscn p. Ol). S) Tgl. Klemer, Geschichte der herrschenden Ideen des Islams, p. 1C7. 4) Tliomsen p. 00. 5) IaKinioi., Coöpaitie cnh,n,T>mli I, 270; Parker, A thousrmd jears, p. 185. 0) Tlinmsen p. 172 sq. 7) Xa 12. 8) Xn 7.
12
W. HART HO I i i ) ,
khuy (Wiprim). Die Chinesen erzählen noch, dass zuweilen nebe» dem Grabmal ein Gebäude errichtet, und auf dessen Wänden die Figur des Helden und Schlachtscenen aus seinem Leben gemalt wurden'). E s ist schwer zu sagen, in wie weit die in der Mongolei entdeckten Chansgräber für die Art der Bestattung bei den alten Türken massgebend sind.
überhaupt
Dank dem regen Verkehr der Chane mit China war der
Anteil, der den geschickten chinesischen Arbeiter an der Errichtung dieser Denkmäler zufiel, sehr bedeutend. Auch das nm Ongin entdeckte Denkmal des Elteres-Kngan, den LI ad I off, anscheinend mit Recht, für den unseres Bilge-Chan hält, sieht derselbe Gelehrte für ein W e r k
Vater
chinesi-
scher Arbeiter an; obgleich die türkische Inschrift davon nichts sagt und eine chinesische Oberhaupt, nicht vorhanden ist, hnt, dies Grab mit seinen granitenen Iiöwen nach L i n d l o f f s Ansicht nur von Chinesen errichtet werden können 3 ).
Wenn diese Chinesen wirklich,
wie R a d i o f f
meint,
Kriegs-
gcfangcue, nicht vom chiiiesichoii Kaiser gesandte Arbeiter waren, lässt, sich das Schweißen des Verfassers über ihren Anteil am W e r k genügend erklären. Anders steht es mit den beiden Orclmngräbcrn. Auf beiden findet sich ausser der türkischen eine grosse chinesische Inschrift;
sogar die. geschichtlichen
Quellen der Chinesen berichten, dass nach Kiil-Tegins Tode der chinesische Kaiser eine Gesandtschaft in die Residenz des Chans schickte; es wurden Statuen und ein Stein mit Inschriften aufgestellt; es wurde ein Gebiiude errichtet und auf dessen vier W¡Inden Schlachtscenen gemalt; sechs ausgezeichnete Künstler arbeiteten an diesem W e r k ; ein ähnliches Kunstwerk hatte man in diesem Leinde noch nie gesellen.
Eine ähnliche Gesandtschaft
wurde später beim Tode des Chans selbst geschickt, 3 ).
Auch die türkischen
Inschriften sprechen vom Gebäude (fiapk), von der Arbeit der Bildhauer (filUin) und von dem Schriftsteine ((mir Tain). Ob ähnliche Gebäude sonst, in der Mongolei gestanden Italien, wissen wir nirbt; in den Inschriften spricht der Chan an einigen Stellen ') von der Zerstörung der Häuser (¡16) und der Gebäude (fiapk) seiner Feinde; aber, da das betreffende türkische Wort sonst in keinem Dialecte vorkommt"), können wir nicht, bestimmen, ob unter den Caplc nur bei Gräbern erachtete Gebäude oder auch irgend welche andere Bauwerke zu verstehen sind.
Das Wort Cäflia scheint, die Arbeit der Stein-
metzen im Allgemeinen, sowohl die Errichtung der Grabfigiiren wie das Einbauen der Scliriftzeiclien in den Stein zu bezeichnen. Auch die Errichtung 1 ) T h o m s o n p. 00. 2) AHtflrh¡sclie Inschriften p. 245. 8) Thomson pp. 78—7!). 4) X 34, 37. 5) Im Osmnnischcn und in den Kryni-Dialclttcn in anderer I!e«'eutmig; vgl. Alttflrluschc Inschriften p. 235.
DIR IIISTOItlSOlIlî REDRUTUNO PEU AT.TTÜRKISCHRN INSCHRIFTEN.
13
dos Gebäudes wird diesen Handwerker» (fiäAin'ii) überlassen').
Das W o r t
wird jedoch auch im Gegensatz zum Gebäude und dein Schrif'tstcin
(iiiAi-'t
als Hezeichnung der Sculptuiarbeit gebraucht 3 ). Den grössten Anfeil an der ganzen Arbeit haben natürlich die Chinesen gehabt. Heide Denkmäler wurden durch eigene (buchstäbl. innere) Arbeiter des chinesischen Kaisers erriehtet; diese geschickten Künstler haben die Worte des Chans «nicht verdorben» 3 ), d. Ii. die Seil liftzeichen richtig in die Steine eiiigehaucn. Ein Künstler (oder Beamter) des chinesischen Kaisers wird als derjenige bezeichnet, welcher das Gebäude errichtet,, die Soulpturarbeit ausgeführt und den Schriftstein aufgestellt hat 4 ). Beim Jiegräbniss des K(il-Tcgin erscheinen ausserdem noch Handwerker vom Toigun und Elteber (oder von den Toiguu und den Eltober, oder vom Toigun-KItebcr). Den Titel Elteber führten, wie wir später sehen werden, die Häuptlinge einiger türkischer Stämme; die Toigune werden trotz ihres chinesisch klingenden Titels 5 ) zusammen mit den Oglanen, d. Ii. mit den Angehörigen des Herrscherhauses genannt®). Diese Arbeiter müssen also von türkischen Würdenträgern, nicht von der chinesichen geschickt sein.
Regierung
Was die türkischen Inschriften betrifft, so bezeichnet sich
ein Verwandter des Chans, Jollng-Tegin, als Verfasser beider Inschriften. Die erste wurde von ihm in 2 0 Tagen, die zweite, obgleich sie zum grossen Teil eine Wiederholung der ersten bildet, in einem Monat und 1 Tage» aufgeschrieben.
Ob er bei der Arbeit irgend welche Geholfen gehabt hat,
ist aus den Inschriften nicht zu sehen. Ueberhaupt geben uns die Inschriften keinen Aufschluss darüber, wie weit die Kenntniss der Schrift verbreitet war, und ob sie zu etwas anderem als zu Grabinschriften, z. B. zur schriftlichen Verhandlung von Ucgierungsangelegenheiten Anwendung fand. Das
Wort
Vom
«Schreiber»
Tiirgesch-Chan,
erscheint Volks
der
nicht nur
ein
((mini) dem
Beherrscher
Siegelbewahrer,
Oguz.
Das Wort
«Siegelbewahrer»
kommt der
in den des
Inschriften
westlichen
rnsMija-n.i
bedeutet
hier
vor.
Türkenreiches,
«weise Siegelbewahrer»
in unserem Sinne;
nicht, des
ganzen
warscbeiulich
die betreffende
Person
1) X!> 14. Die Uebersetziing von Taut (i:ipk durch «Stcinwerlc» (Neue Folge p. 154) scheint tins nicht richtig zu sei»; wir möchten lieber sogen: «den Stein und das Gebende». I!oi T h o m s o n aflMii'ii.ig ö a p k (p. 133). 2) Vgl. K I I I . 3) KR 11 Xh 14. Diese jetzt von ïïadloff vorgeschlagene Ucbcrsetzung scheint uns richtiger als T h o m s o n s Auflassung [pp. 119, 133: on (il) n'a pas rejeté mon invitation]. Namentlich an der ersten Stelle wilre rs sonderbar, wenn der Chan zuerst sagen würde, dnss er die Arbeit ausgeführt habe, dann, dass seine liitte von den Chinesen nicht abgelehnt war, 4) Kb IB. 5) Vgl. T h o m s o n 177. T l i o m s c n unterscheidet die Worte Taignn und Toigun; schwerlich verlangt die Orthographie eine solche Unterscheidung; vgl. Nene Folge p. 10. 6) K II.
n
W.
BARTHOLD,
übte warsclicinlic.il das Amt eines Schriftführers, überhaupt des Leiters aller schriftlich verliaiidelten Uegierungsangelegenlieit.cn ans. Einen iüinliclien «Siegelbewahrer» finden wir bei Tschingis-Chan und seinen nächsten Nachfolgern').
Leider wissen wir nicht, ob ein iUinliclies Amt bei
unseren Türken am Orchon bestanden hat. Einige von Iladloff 9 ) hervorgehobene Umstünde
sprechen i'ilr den
westlichen Ursprung
der
alt-
8
tiirkisclien Schrift; Herr Donner ) hat bekanntlich den Versuch gemacht alle Zeichen dieser Schrift aus den in Mittelasien im V., VI. und "VII. Jahrhundert gebräuchlichen, grösstenteils nur auf Münzen erhaltenen PehlewiSchriffzeichen zu erklären. Endgültig werden wir diese Frage natürlich nur dann entscheiden können, wenn wir über eine grössere Anzahl in Turkcstan aufgefundener Inschriften verfügen werden; nur ein "Vergleich solcher Schriftzeichen mit den Jenissei- und Orchon-Inschriften kann uns über den Ursprung der Schrift Aufklärung verschallen. Dass die Schrift auch im westlichen Teile Mittelasiens im Gebrauch war, ist jetzt durch die von Herrn Kallaur, dem Kieischef von Aulie-Ata, im Tlialo des Talas entdeckte, leider nur sehr kurze Inschrift bewiesen4). Mit dem westlichen Ursprung der Schrift kann es möglicherweise zusammenhängen, dass wir nur im westlichen Türkcnreichc einen Tamgatschi finden und dass dieser Würdenträger für den Tamgatschi der Oguz überhaupt galt. Die im Allgemeinen sehr genaue Orthographie unserer Inschriften zeigt jedoch, dass der Prinz Jollug-Tegin, wenn ihm nicht etwa der «weise Tamgatschi der Oguz» geholfen hat, mit der Schrift sehr vertraut war und in seinem Leben schon öfters geschrieben haben muss. Ebenso wenig wissen wir, ob die beiden Chane, in deren Namen die Inschriften verlasst sind, irgend welchen Anteil am Werk genommen haben. Die Worte, in welchen der alte Chan seine Trauer über den Tod seines Bruders und später der junge Chan seine Trauer um den Vater ausdrückt, sind jedenfalls von einem tiefen Gefühle durchdrungen. Bekanntlich gestalten sich gerade diese verwandtschaftlichen Beziehungen bei Nomadcnvölkern besonders eng, namentlich in unruhigen Zeiten, wo die Sicherheit des Lebens nur durch die Blutrache, die Sicherheit des Eigentums nur durch die Einheit des Geschlechts verbürgt ist. Wenn der Wohlstand des Volks anwächst, suchen sich die Angehörigen des Geschlechts, mit Ausnahme des Hauptes und seiner directen Eiben, natürlich ein selbständiges Heim zu gründen. Deshalb 1) Yg!. P'Ohnson, üiBtoire des Mongols I, 88—89. 2) AlttllrJneclic Inschriften p. 801. 3) Rur l'originc dp l'nlplnlirt tnre du nord do l'Asio, ITcIsingfors 189G. 4) IIpoToitojn. 3iinf.A!win oöiuaro cofipanfn uenon-r. TypitecTaiicitaro Kpyjnna JioßineJeH apxeojiorin, cocTOnmuarocn 11 AOKaöpn 1896 r,; cip. 11 — 13.
J)IK HISTORISCHE BEDEUTUNG DUR AbTTÜRlüSCIlEN INSCHRIFTEN.
15
brauchen wir uns nicht zit wundern, wenn der Chan als besonderes Zeichen des [leicht,ums des Volkes wählend seiner Regierung hervorhebt, dass der jüngere Bruder den älteren, der Sohn den Vater nicht kannte. Die Frauen nehmen bekanntlich bei den Nomadenvölkern Asiens auch jetzt, eine viel höhere gesellschaftliche Stellung ein als bei der ansiissigen Bevölkerung.
Alle häuslichen Arbeiten sind ihnen überlassen, und für die
E r h a l t u n g , wenn nicht, für den E r w e r b des Eigentums haben sie allein zu sorgen; aber eben diese Arbeit macht die Männer von ihnen abhängig und hat bis zu einem gewissen Grade die Uleichberechtigung beider Geschlechter zur Folge.
Die Weidegriinde und Jagdreviere gehören den Männern; im
Zelt, selbst in der Ol d u des Chans, herrscht die F r a u . In unseren Inschriften spricht der Chan von der Thronsbesteigung seines Vaters und seiner
Mutter;
der letzteren wird der Titel Elbilge-Chatun = «die weise (Itcgentin) der Stainmgemeinschaft» beigelegt. I h r Mau stirbt und hinterlässt zwei minderjährige
Söhne
(8 und 7 J a h r e alt);
die Erziehung
der Knaben bleibt
ausschliesslich der Mutter überlassen; wenigstens deuten darauf die W o r t e : «Zum Glücke (vielleicht richtiger: bei dem Glücke) meiner Umai-gleicheii Mutter, der Chatiin, hat mein j ü n g e r e r Bruder den Namen eines Heiden erworben» 1 ).
Freilich weiden die Frauen des Chans und der Prinzen nicht,
wie später in der Mongolcnzeit,, unter den Grossen genannt, welche den Thron umgaben. In solchen Fällen wendet sich der Chan stets nur an seine männlichen Verwandten; nur als die R e t t u n g der Ordu
durch
Kiil-Tegins
Tapferkeit zur Sprache kommt,, redet der Chan die weiblichen Angehörigen seines Hauses an: «Da wäret, ihr, meine M u t t e r , die Chatun, und mit ihr ineineStieiiniilter, meine Tanten (oder ältere Schwestern), meine F r a u e n und Schwiegertöchter, (überhaupt) alle die Prinzessinnen in Gefahr entweder lebend in die Sklaverei zu geraten oder tot in den Wohnplätzen und auf den Wegen liegen zu bleiben».
Seiner eigenen Gattin, welche später, nach
dem Tode ihres Mannes und ihres älteren Sohnes, einen bedeutenden Einfluss auf die Ilegicrungsaiigelegcnheiteii ausüben sollte 3 ), gedenkt der Chan mit keiner Silbe. Den Thron inngaben, wie gesagt, nur Männer.
Auf die Itegierungs-
form, namentlich auf die Titel und Aeinter der W ü r d e n t r ä g e r , inuss die nationale Reaction einen grossen Einfluss gehabt haben.
Gleich bei seiner
Thronbesteigung ernennt der Elteres-Iiagan einen J a b g u und einen Scliad.
1) Thomsens Tlebcrsetzung dieser Stelle (p. 108, scheint uns grammatisrh und pnclt1ir.li unmöglich zu sein; wenigstens ist uns kein Hci'spiel bekannt,, dass ein mimlrrjtihiittcr Solln liei seiner Mutter oder Stiefmutter die Stelle eines Galten einnehmen Rollte. Ob Kfll-Tcgin und der Clmn die Soline verschiedener Mutter waren, ist una nicht bekannt. 2) Iammo-L, Coßpanie cutAbniil I, 338. Journ. As. 6 IV, 472.
W. n A II T II 0 Ii D ,
IG
Heide Würden bestanden nacli cliinesisclien Quellen schon im Türkenreichc des VJ. Jahrhunderts; wir uiidcn sie auch bei dein westlichen Zweige des Oguzenstammes, den Tiirgesch: der Bilge-Chan erzählt, er habe im Jahre 721 die Ttlrgesch besiegt und ihren Chan, ihren Jabgn und ihren Schad getötet,'). Beide Titel tinden wir auch bei den Türkenstämmen, mit welchen die Araber seit dem VIII. Jahrhundert, zu thun hatten.
Bei den Türken
Tocha.ristans im V I I . Jahrhundert erwähnt Tahari®) einen Schad und einen Dschabguje (AJ^»); letzteres Wort ist, augenscheinlich identisch mit unserem Jabgn.
Den Titel Dschabguje trug noch später der Fürst, der Karluken 8 ),
vielleicht auch der Ognzeufürst,4); Schad wird ein mythischer Herrscher des Volks der Kimak genanntr'). Bei unseren Türken trugen diese Titel die Häuptlinge der beiden Unterstäninic, der T(»les und der Tnrdusch, wobei der Jabgn über die Tölcs, di.T Schad über die Tardusch herrschte. A n vielen Stellen") werden als höchste Würdenträger
«die beiden Schad» erwähnt;
augen-
scheinlich gilt hier der Jabgn auch als Schad. Gewöhnlich tibertrug der Chan diese Würde seinen nächsten Verwandten; die vom Elteres-Kagan ernannten Jabgu und Schad waren nach chinesischen Quellen 7 ) Brüder des Chans; auch unser Bilge Chan war während der Regierung seines Oheims Schad der Tardusch. In seinen Anreden an seine Unterthanen unterscheidet der Chan gewöhnlich 1) seine Verwandten, 2) den tibi igen Adel und 3) das einfache Volk.
Die Worte injiryiiiiM oijJiam.iM oder apkaryiiini ogjiaiiMM") bezeichnen
ohne Zweifel die Angehöligen des Herrscherhauses, an deren Spitze die «beiden Schad», die ersten nach dem Chan, genannt werden. Nicht ganz deutlich ist es, ob das W o r t yijyiii (oder ygi.im) ebenfalls einen Angehörigen des herrschenden Geschlechts [wie T h o m s o n " ) annimmt), oder (nach l t a d l o f f s Ansicht) einen «Vasallen» bezeichnen soll. Der Adel wird in drei Klassen eingeteilt: 1) die Schadapyt, 2) dieTarkat und 3) dicBuiruk; die Angehörigen aller drei (vielleicht blos zwei?) Klassen werden Bege genannt. Eine leider etwas verstümmelte Stelle der Inschriften " ) zeigt uns, dass bei feierlichen Gelegenheiten die Schadapyt den Platz rechts 1) X 28. 2) Annrtlrs II, ItTH—ItTO. 3) Bilil. Gengr. Arnli. VI, 12. 4) Jncut cd. Wlistcnfeld IX, Ar1« — 5) Gnrtlizi in meinem (Inen,, |I|I. R2—S", 10!>—100. 0) K 27 Kli 11. Vgl. .iuc.1i Xd (Alttili kiscliu 1nsc1irift.cn |>|> 23T», 459), wo dor «Sclind (1er Toles» erwnlint wird. ?) 1 a.untio i. I, 323. I'nrlcer, A tliounniifl yeiirs, p. 313. P) Undloffs Lesung Kl» 11. Tlionisen (p. 113) liest auch Iiier jlljiryiliM, wieüiwlloff und 't'liiimsen Kn 1 Xb 1. !)) p. 103. 10) Iia 1 Xb 1.
DIR H I S T O R I S C H ! ! B E D E U T U N G H E R A I / I T Ü R I Ü S C H E N
vom Throne einnahmen; auf
17
INSCHRIFTEN.
der linken Seite standen (oder sassen) die
T a r k a t und die n n i r u k . R a d i o f f 1 ) nimmt an, dass « d i e S c h a d a p y t gewiss die Adeligen sind, die ihre h e r v o r r a g e n d e Stellung ihrer A b k u n f t
verdanken,
während die T a r k a t L e u t e aus dein V o l k e sind, die wegen i h r e r V e r d i e n s t e durch
Schenkungen
und Verleihungen
von Hechten
zu
Herren
worden, und die B u i r u k die B e a m t e n des Chans bedeuten».
erhohen
W a s die S c h a -
d a p y t anlangt, so lassen sich aus unseren Inschriften leider keinerlei B e w e i s e weder f ü r noch gegen R a d i o f f s Ansicht anführen. D a s W o r t selbst kommt nur noch an einer Stelle v o r , nämlich dort, wo die V e r t r e t e r des R e i c h s adcls, welche anlii,sslich der Thronbesteigung des neuen Chans ihre H u l d i g u n g darbringen, aufgezählt werden. L e i d e r ist auch diese f ü r uns höchst wichtige S t e l l e 9 ) vielfach verstümmelt.
E s treten zuerst die Schadapyt. des S t a m m e s
T a r d u s c h , an deren Spitze K f l l - t s c h u r a u f ; dann die S c h a d a p y t der Töles, an deren Spitze A p a - T a r k a n . D i e nächsten W o r t e sind in der I n s c h r i f t nicht zu sehen; aus dein F o l g e n d e n ist so viel deutlich, dass zwei G r u p p e n
von
B u i r u k e r w ä h n t w e r d e n ; an der Spitze der einen G r u p p e stehen T a m a n Tarkan
und T o n j u k u k - B o i l a - I ' a g a - T a r k a n ,
an der Spitze der zweiten
der
B e g K t i l - E r k i n , der «innere)) (eigene) B u i r u k (warscheinlich des Chans).
Es
ist sehr warscheinlich, dass auch hier die B u i r u k aus dem S t a m m e T a r d u s c h von denen aus dem S t a m m e T ö l e s getrennt sind. D a s W o r t T a r k a n ist w a r scheinlich, wie auch I l a d l o f f annimmt, das S i n g u l a r von der F o r m T a r k a t und
identisch
mit
dem
bekannten
türkischen
Worte
Tarchan;
in
der
Mongolenzeit w u r d e dieser Titel bekanntlich nicht nur einzelnen P e r s o n e n , sondern auch ganzen Städten und L a n d s c h a f t e n verliehen und w a r mit v e r schiedenen V o r r e c h t e n , verbunden.
namentlich
mit der F r e i h e i t von allen
Abgaben
D e r Gebrauch des W o r t e s T a r k a n in unserer I n s c h r i f t macht,
es sehr zweifelhaft.,
ob die T a r k a n e
(Tarkat)
überhaupt, eine
besondere
K l a s s e von A d e l i g e n b i l d e l e n ; es ist sehr möglich, dass in der Ueberselzuiig, wie es T h o m s e n
auch getban hat, die W o r t e Tarkat. und B u i r u k zusammen-
genommen werden müssen. Unsere Ansicht Ober die B u i r u k und ihre S t e l l u n g im Reiche des türkischen Chans haben wir schon oben d a r g e l e g t . T i t e l J a b g u und S c h a d ,
finden
wir auch den Titel B u i r u k im
W i e die westlichen
Ttirkenrciche, dem R e i c h e des Tiirgesch-Chan. Von den genannten Personen erwähnen die chinesichen Quellen
nur
den T o n j u k u k (in chinesischer Transscription T u n - y o - k o u ) , den S c h w i e g e r v a t e r und ersten R a t g e b e r des B i l g e - C h a n 4 ) .
In unseren Inschriften wird
1) AKtJIrkischo Inncliriff.cn p. 2IC». 2) Xn 13—M. 3) p. nr>. 4) Schon von Tlinmsnn (pp. 7-1, 1R.r>) identificirt. II
18
W. IlAltTltOM),
nur der Apa-Tarka» ein zweites Mal genannt und zwar mit seinem vollen r,
'itel Ynantsclin Apa J a r g a n T a r k a n ' ) . Der Knl-Tsclmr der Tai dusch scheint
in einer der Inschriften am Choito-Temir genannt zu sein 2 ). So finden wir also auch das neue Herrscherhaus, welches seine Frliebung ausschliesslich den untere» Volksklassen zu verdanken hatte,
von einer
scharf ausgeprägten Aristokratie umgeben. Freilich wird die Bedeutung der Aristokratie weniger hervorgehoben und das gemeine Volk nicht mit so einer Verachtung betrachtet, wie später in der Mongolenzeit.
Wie
ge-
sagt, liegt darin, dnss die «Zusammenhaltung der Stammgemeinschaft» dem ganzen Volke zugeschrieben wird, jedenfalls ein demokratischer Gedanke, selbst wenn die fraglichen Ausdrücke ja» ykci.13 und jilr i^i jok npmim anders zu übersetzen sind als es R a d i o f f thut.
Im Gegensatz zu Tschingis-Chan
und seinen Nachfolgern wendet sich der Bilge-Chan nicht nur an seine Verwandten und den höchsten Adel; neben den Begen wird stets auch das Volk genannt. Wahrend der Mongolenkaiser sich nur dessen rühmt, dass er das Reich zusammenzuhalten, seine nächsten Genossen zu bereichern nnd das Volk in Gehorsam zu halten verstanden hat 3 ), rechnet sich der BilgeChan als besonderes Verdienst an, dass er das wenige Volk zahlreich, das arme Volk reich gemacht, überhaupt dasjenige Volk, welches bei seiner Thronbesteigung «ohiie Nahrung von innen, ohne Kleidung von aussen» war, wieder erhoben hat 4 ).
Sehr wichtig ist es auch, dass die Grabstätten der
Cliane nicht, wie die Gräber der Mongolenkaiscr, vor dem Volke verborgen werden.
Das ganze Volk wird aufgefordert, die auf dem «ewigen Steine»
aufgezeichnete Rede seines Herrschers zu lesen r '). Ob das Volk auch früher zu den Gräbern seiner Herrscher Z u t r i t t hatte oder ob diese Sitte erst mit der demokratischen Dynastie aufgekommen war, diese F r a g e werden wir nur dann beantworten können, wenn uns ältere Chansgräber als das Denkmal am Oiigin bekannt sein werden. von K l e m c n t z
Doch scheint schon der Umstand, dass die
und anderen angestellten genauen Forschungen in dieser
Hinsicht bis jetzt keine Resultate ergeben haben, darauf zu deuten, dass die Chane der älteren Dynastie gewiss an weniger zugänglichen Orten bestattet wurden als der Flt.cres-Kagan und seine beiden Söhne. Den Hauptinhalt unserer Inschriften bildet, wie gesagt, die Schilderung der Kämpfe, welche der Beherrscher der Töles und der 'Jardtisch und seine Nachfolger zu bestehen hatten
und dank welchen die Macht der neuen
Dynastie sich über die ganze Mongolei und die benachbarten Gebiete aus1) Kr.
2) AlltflrluscIiR Insc1irift.cn r- 2fil. 3) Vgl. 3att. H O C T . OT*. X, III (,-vits liaacliicl-cd din). 4) IC 2G X 2 1 , IC 2 9 X 5) ICa 11 X b 8.
23-24.
W E HISTORISCHE BEDEUTUNG DER AI.TTÜRK1SCI1EN
breitete.
19
INSCHRIFTEN.
Der Elteres-Kagan hatte sich nach Süden gegen die Chinesen,
nach Norden gegen den ihm feindlichen Teil der Oguz zu wehren; der F ü h r e r der letzteren wird Baz-Kagan genannt. Auch die Chinesen') sprechen von den Kämpfen des neuen Chans gegen die «neun Stämme» (unsere TokuzOguz), ohne den Namen ihres Oberhauptes zu erwähnen.
D e r Baz-Kagan
galt als der bedeutendste Gegner unseres F ü r s t e n : bei der Bestattung des Elteres-Kagan wurde die Statue dieses Feindes an der Spitze der Steinreihe aufgestellt, welche nach türkischer Sitte die vom Helden Feinde darstellen sollte.
überwundenen
Von den übrigen feindlichen Völkern werden die
Kirgisen, die K u r y k a n , die Otuz-Tatar ( — dreissig Tataren), die Kytai und die Tataby genannt. Die Kirgisen wohnten damals bekanntlich am oberen Jcnissei.
Ihr
Gebiet wird au einer Stelle als «das Land und Wassel' Köginen» bezeichnet; bei seinem Zuge gegen die Kirgisen überschreitet das türkische Heer das Gebirge Kögmen; nach T h o n i s e n 8 ) und l i a d l o f f 4 ) haben wir unter dem Kögmcn den Tangnu-Ola oder das Sajanischc Gebirge zu verstehen.
Uns
scheint nur die erste Voraussetzung möglich zu sein: nach dem persischen Schriftsteller Gardizi 6 ) niusstc das Gebirge Kögmen von denjenigen überschritten werden, welche aus dem Gebiete der Tokuz-Oguz (Ost-Turkestan) in das Land der Kirgisen reisten.
Anthropologisch gehörten die Kirgisen
damals noch nicht zu den Türkenvölkern;
darin stimmen die Angaben
Gardizis") mit den chinesischen Quellen 7 ) vollständig überein.
Nach der
Beschreibung ihres Aussehens müssen die Kirgisen ursprünglich zu den arischen Völkern gehört haben; die Sage bezeichnete sie als Stammverwandte der Slawen. Die Kurykan wohnten nach chinesischen Quellen nördlich vom BaikalSee; nach Westen zog sich ihr Gebiet bis zu den Wohnsitzen der Kirgisen"); sie müssen also das heutige Gouvernement Irkutsk bewohnt haben.
In der
Erzählung über die ältesten Zeiten nennen die Inschriften dieses Volk «die drei Kurykan» (Ütsch-Kurykan).
Uebcr die A b k u n f t dieses Volkes
finden
sich keine Andeutungen. Heutzutage finden wir das betreffende W o r t (Churiga, mit dem unbestimmten Artikel Churigan) nur im Mongolischen, wo es «Schaf» bedeutet.
In der Mongolenzeit wurde es häufig als Personenname
1) I a i t i i n o i » I , 3 2 2 . 2) K 2 0 X 17. 3) p . 1 4 9 .
4) 5) 6) 7)
Alttllrkischc Jnsclirifton p. 431. Vgl. meinen Oricrr. crp. SG, 110. Ibidem. I a n n i i o f > I, 443. P a r k e r , A thousand years, p. 254.
8) IamiHOT. I, 439, 448. P a r k e r , A thousand years, p. 253.
20
W. B A R T H O L » ,
angewandt, selbst mit Zahlwörtern; so hatte ein Enkel des Prinzen Ordu (des ältesten Sohnes von Dschutschi) zwei Söhne: Besch-Kuryka («fünf Kuryka») und Ütsch-Kuryka («drei Kuryka»)1). Die Tataren treten hier, wie Thomsen 2 ) richtig bemerkt, zum ersten Male in der Geschichte auf (die chinesischen Nachrichten reichen nur bis ins IX Jahrhundert), liier und in der Erzählung über die Urzeit heisst das Volk «die dreissig Tataren»; an einer anderen Stelle") werden die «neun Tataren» als Verbündete der dem Chan feindlichen Ogitz genannt. Warscheinlich haben wir es hier mit zwei Abteilungen eines und desselben Volkes zu tliun. Nach Thomsen wohnten die Tataren östlich und süd östlich vom Baikal und dem Gebirge Jnblonnoi bis zum Ghingan, nach Süden kaum weiter als bis zum Kerulen. Worauf sich diese letzte Ansicht gründet ist uns nicht klar; unserer Ansicht nach konnte ein Teil der Tataren schon damals die Umgegend des See Buir-Nor (in der Mongolenzeit das Gebiet der eigentlichen Tatn d e r C h a n n a c h
d e m T o d e s e i n e s B r u d e r s sich b e s o n d e r s a n die « b e i d e n S c h n d » w e n d e t , so w e r d e n w a h r s c h e i n l i c h zwei a n d e r e P e r s o n e n , n i c h t die b e i d e n Mrflder g e m e i n t sein.
a u c h liier
1)1F, HISTORISCH!! BEDKUTUNO DER AI.TTtiliKISG'IIEN' INSCIUÜFTEN.
29
N a c h t hat e r nicht, geschlafen, Jim T a g e hat, e r sich nicht a u s g e r u h t ; und zwanzig K r i e g s z ü g e nach allen Gegenden hat er u n t e r n e h m e n
zwei
müssen;
d a f ü r ist j e t z t das s t e r b e n d e Volk zum h e b e n gebracht., d a s nackte Volk bekleidet, das a r m e Volk reich, das wenige Volk z a h l r e i c h g e m a c h t ,
und
alle F e i n d e haben sich d e r M a c h t des Chans u n t e r w o r f e n . D i e chinesischen N a c h r i c h t e n sowie der G a n g der Ereignisse nach den Inschriften selbst zeigen uns jedoch, dass der Chan wenigstens in der ei sten Zeit nicht um das AVoliI seines Volkes, sondern um seinen eigenen T h r o n kämpfen inusste. In W e s t e n m a c h t e n sich die Ttirgesch u n t e r einem eigenen Chan u n a b h ä n g i g ; im Osten w a r noch m e h r e r e J a h r e kein Friede mit, China zu erzielen.
Die nach China, a u s g e w a n d e r t e n S c h ä m e n k e h r t e n bald zu
ihrem C h a n z u r ü c k : d u r c h die l i r d r ü c k u n g e n , welche sie von den chinesischen „Jieamlen e r d u l d e n iniisst.cn, z u r Verzweiflung g e b r a c h t ,
verliessen
die T ü r k e n das L a n d südlich von der grossen W ü s t e u n d zogen wieder in die alte H e i m a t .
Schon im J a h i e 7 1 8 u n t e r n a h m j e d o c h , wie wir a u s den
Inschriften e r f a h r e n , ein Teil des Volkes einen neuen E i n i g r a t i o n s v e r s u e h nach C h i n a ;
auch die im N o r d e n wohnenden O g u z wollten sich d e r Macht,
des Chans nicht, u n t e r w e r f e n , und längere Z e i t inusste der Chan sich zugleich im Süden gegen die Chinesen, im N o r d e n gegen seine eigenen Slauimgenossen w e h r e n . U n t e r 7 1 6 wird in den Inschriften ein F e l d z u g gegen die Chinesen erwähnt,
an
welchem
Mekilien
und
Kül-Tegin
beide
teilnahmen.
Ein
8 0 0 0 0 Mann s t a r k e s H e e r u n t e r Tscliafscha-Sengün w u r d e von den T ü r k e n geschlagen.
Die chinesischen Quellen e r w ä h n e n diese S c h l a c h t n i c h t ;
der
betreffende H e e r f ü h r e r soll in d e r Tliat zwei Schlachten gegen die T ü r k e n verloren haben, a b e r diese Kämpfe werden in die J a h r e 70(> und 7 0 7 v e r s e t z t . In demselben J a h r e w u r d e im Norden das Volk d e r J e r - I i n j y r k u u n t e r U l u g E r k h i 1 ) beim See T ü r g i - J a r a g u n besiegt.
A u s den Inschriften ist nicht zu
sehen, ob diese S c h l a c h t w ä h r e n d der R e g i e r u n g des Oheims oder des Neffen geschlagen w u r d e ; j e d e n f a l l s e r f o l g t e dieser K a m p f s p ä t e r als der F e l d z u g nach China.
W e l c h e r See h i e r g e m e i n t ist, können wir n i c h t b e s t i m m e n ;
ebenso wenig wissen wir, ob die liier g e n a n n t e P e r s o n (der U l u g - E r k i n ) i r g e n d welchen Anteil an der E r m o r d u n g ]\Ie-tch'oues g e n o m m e n h a t . U m dieselbe Z e i t (nach T h o m s e n s L e s u n g 7 1 7 ) fand die F l u c h t d e r Oguz nach C h i n a s t a t t ; mit, diesem E r e i g n i s s b r i n g t der C h a n seine eigene 1) Ohne Zweifel haben wir in diesen Worten einen Titel, keinen Vollcsnamon. Das Wort ICrkin nls llestandteil eines Tilels kommt auch in unseren Inschriften vor (Kül-firkin Xn M, liei Thonisen p. 1"1 irkiz). Denselben Titel finden wir ruieh bei ]'ascbid-cd-din (Kmlntkn-Dilik, Einleitung p. XXVI). Der Verfasser des ((!od. l'aris. Ancicn Fonds I'crsan G2 f. 273) kennt einen Titel ^ j l JtblJ,M,>-Rpkiii).
30
W.
BARTHOLD,
Tlironbesteigung zusammen. In demselben J a h r e wurde auch ein K r i e g s z u g nach Norden, die S e l e n g a abwärts, iintcrnoininen; die H ä u s e r und Gebäude der unbotmässigen Uguz wurden
zerstört.
In derselben
Gegend scheint
der Chan das Volk der Uigur begegnet zu haben, welches damals einem Elteber regiert winde.
Die Heute
von
von diesem K r i e g s z u g scheint
ziemlich bedeutend gewesen zu sein: der Chan s a g t , dass das türkische Volk d a m a l s hungrig war und dass er es durch die erbeuteten Viehherden wieder erhoben hat. Im J a h r e 7 1 8 sehen wir den Chan wieder im K a m p f e mit nach China gezogenen Oguz und mit zwei «von Eltcbercn regierten V ö l k e r n » 1 ) . D a r nach (der Text ist hier lückenhaft) sprechen die Inschriften von einem Z u g e gegen das Volk der Tatahy, welches damals den Chinesen gehorchte;
zu-
gleich schickt, der Chan einen I'eldherrn (Tudnu-Jaintar) nach Süden (warscheinlich nach Süd-Westen) gegen die K a r l u k e n . Gleich nachher finden wilden Chan im K a m p f e mit einem chinesischen I l e e r ; am ersten T a g e wurde die chinesische Reiterei,
1 7 0 0 0 Mann stark, geschlagen, am zweiten auch
das F u s s v o l k vernichtet.
W i e es scheint, ist hier von der oben (S. 2 4 ) er-
wähnten Coalition gegen die Türken die Hede; die Chinesen versetzen diese Coalition in d a s J a h r 7 2 0 und nennen s t a t t der K a t l u k e n das Volk
der
Basmyl. Nach diesen Kämpfen war die Macht des türkischen Reiches, wie es unter Me-tch'oue bestanden hatte, wieder hergestellt.
Mit China wurde im
J a h r e 7 2 1 Frieden geschlossen; der chinesische K a i s e r erklärte den Chan für seinen Sohn und versprach ihm die Hand einer Prinzessin — ein V e r sprechen, welches die chinesische R e g i e r u n g bis zum Tode Mekiliens nicht erfüllte. Als die Tibetaner dem Chane ein Büuduiss gegen China vorschlugen, teilte der Chan diesen Plan dem Kaiser mit, wodurch die F r e u n d s c h a f t mit China noch enger wurde; der für die Nomaden vorteilhafte Handel mit China nahm einen neuen Aufschwung.
Auf diesen Umstand
bezieht sich war-
scheinlieh, wie auch T h o m s o n ) annimmt, die Stelle X b 11, wo der Chan 5
die kostbaren Waaren, die er seinem Volke verschafft hat, herzählt.
Sehr
bezeichnend ist auch der Anteil, welchen die Chinesen an den B e g r ä b n i s s feierlichkeiten zu E h r e n K ü l - T e g i u s und später des Chans selbst
nahmen.
Auf kurze Zeit war dieses V e r h ä l t n i s vielleicht durch die K ä m p f e in der Mandschurei getrübt.
Unsere Inschriften erzählen von solchen K ä m p f e n in
den J a h r e n 7 2 2 , 7 2 3 und 7i54; im letzten J a h r e besiegte der Chan in der Mandschurei ein Ileer von 4 0 0 0 0 Mann unter Anführung des K n g - S e n g t i n ; 1) Nach I l a d l o f f «ilftB Volk zweier Elteberc». Grammatisch sind beide Uebersetzungen gleich mliglich. 2) p. 186.
31
DIR HISTORISCHE liKDRUTUNfl DF.R ALTTURKISCRRN UMSCHRIFTEN.
die Statue dieses Feldherrn wurde .als I?.albal beim Grabe des ältesten (vor dem Vater gestorbenen) Sohnes des Chans aufgestellt. Trotz des chinesischen Namens ist wnrscheinlich ein F ü r s t der Kytai gemeint.
Die chinesischen
Quellen erzählen von einem ähnliehen Krieg im Lande der Kytai im J a h r e 732. D e r Friedenschluss mit China gab dem Chan den Frieden mit seinem eigenen Volke nicht wieder.
Die Macht des Reiches war hergestellt; die
Emigrationsvei suche nach China wiederholten sich nicht m e h r ; nach den chinesischen Quellen') iniissten wir annehmen, dass im türkischen
Reiche
dank der Weisheit des greisen Tonjukuk, dem milden Sinn des Chans selbst lind dem Feldherrntalent seines jüngeren Druders Alles wohl bestellt war. N u r aus unseren Inschriften erfahren wir, dass der Chan zu derselben Zeit im Norden gegen seine unbotmässigen Unter)hauen schwere Kämpfe zu bestehen hatte, welche ihn selbst und seine Familie an den Rand des Untergnngs brachten.
Im Laufe eines J a h r e s wurde fünf Mal g e k ä m p f t ; aus der
Schilderung dieser Kämpfe erfahren wir die wichtige Thatsache, dass es in der Mongolei schon damals befestigte Plätze gab. Gleich die erste Schlacht wurde bei der Stadt Togu, 111 der Nähe des Flusses Tola geschlagen. nach wurde
am
Koschlagak
gegen die Oguz (nach
Thomsons
DarLesung
gegen den Stamm Ediz) gekämpft, zum dritten Male bei A n d a r g n 0 ) .
Alle
drei Schlachten sollen unbedingt zu Guiisleu des Chans und seines Rruders ausgefallen sein; an der zweiten Schlacht scheint, der Chan selbst nicht teilgenommen zu haben, da in seiner Grabschrift nur von vier in diesem J a h r e erfolgten Kämpfen die Rede ist. Weniger glücklich war das vierte (f(ir den Chan das dritte) Treffen, an der Quelle des Flusses (oder auf dem Gipfel des Herges) Tscbusch.
Aus begreiflichen Gründen wird die E r z ä h l u n g hier
sehr undeutlich; auch wird der Text von den Uebersctzern verschieden erklärt.
Soviel ist deutlich, dnss «des Ti'irkcnvolkes F u s s ermattete, und es
nahe daran war feige zu werden», und dass nur die weisen Massregcln des Chans und seines Druders (Ins Heer vor dem Untergänge retteten. Die nicht ganz deutliche Stelle möchten wir in dem Sinne auffassen, dass die Reste des zerstreuten Ileeres in voller Unordnung") sich um den Chan versammelten, dass es letzterem gelang die O r d n u n g herzustellen und dass dadurch viele, die schon dem Tode nahe waren, gleichsam zu einem neuen Leben erwachten. In dieser schweren L a g e verletzte der Chan die religiösen Vor1) I a i i i i n o i. I, 3 3 5 . I ' a r l c e r , A t h n u s n n d j-enrs, p. 225. 2) So n a c h X SO; ICb 6 w i r d e i n a n d e r e r N a m e g e n a n n t ; l e i d e r Bind n i c h t a l l e B u c h s t a b e n erhalten. 3) D i e s s c h e i n t d e r S i n n d e r W o r t e ona j a j a (X 8 1 ) z u nein. i c h ihr H e e r , d a s h e r z u k o m m e n d s i c h a u s b r e i t e t e u n d W o r t e n e n t h a l t e n e Mild i s t u n s n i c h t d e u t l i c h .
Nach R a d i o f f :
(uns) ü b e r f l ü g e l t e ,
los».
« D a Hess
D a s in d i e s e n
32
W. B A R T II 0 1. D ,
scluiften und griff seine Feinde bei einer Leichenfeier an, die zu E h r e n des Tonga-Tegin, eines Alpngu (oder J y l p a g n t ) des Stammes T o n g r a , v e r a n s t a l t e t war. Die Tongra sind nach T h o m s o n 1 ) die T ' u n g lo (Tyii-Jio) der Chinesen, welche zwischen dem Orchon und der Tola wohnten.
Das W o r t
Alpngn
möchten wir gegen T h o n i s o n s Ansicht doch mit dem tatarischen und mongolischen Alpagut (Alpaut., Alpagyt), was nach I t a d l o f f «Edelmann, Gutsbesitzer, Gutsherr» bedeutet 2 ), zusammenbringen. Dieser Angriff brachte den T ü r k e n warsclieinlich eine grosse Beute und t r u g zur Herstellung der A r m e e wesentlich bei. U n t e r h a l b des Ezgenti oder (nach einer anderen Lesung)
bei E z g e n t i - K a d a z wurde ein f ü n f t e s
Treffen geliefert, in welchem der Chan und sein Druder den Sieg davontrugen.
Beide B r ü d e r nahmen darauf in der F e s t u n g Magy (oder A m g y )
Winterquartiere.
Jm F r ü h j a h r e ereignete sich hier das grösstc Unglück,
welches ein Nomadenvolk treffen kann — Glatteis und als dessen Folge ein grosses Viehsterben. Der Chan konnte im Sommer n u r mit der Hälfte seines Heeres vorrücken, warsclieinlich weil es den Uebrigcn an I'ferden g e b r a c h . Die Feinde benutzten diese Gelegenheit, um die Ordu, das befestigte L a g e r des Ghans, anzugreifen.
Noch rechtzeitig schickte der Chan eine l l e e r c s -
ahteilung u n t e r A n f ü h r u n g seines Bruders, um den B e d r ä n g t e n beizustehen. Durch Kill-Tegins T a p f e r k e i t wurde der feindliche Angriff zurückgeschlagen und
die weiblichen Angehörigen
des H e r r s c h e r h a u s e s
vor
schimpflicher
Gefangenschaft g e r e t t e t . I t a d l o f f " ) und T h o m s o n * ) versetzen diese Ereignisse in die J a h r e 7.-50 und 7 3 1 und nehmen a n , d a s s K t t I - T e g i n bei dem Kampfe uin die Ordu seinen Tod gefunden habe. Man kann aber d a f ü r weder aus unseren Inschriften, noch aus den chinesischen Quellen irgend ein Zeugniss a n f ü h r e n .
Freilich
folgen in der Grabiiischrift des Kfil-Tegin die W o r t e : «Mein B r u d e r K ü l Tegin ist verschieden» unmittelbar nach der Beschreibung des K a m p f e s um die O r d u ; wir sehen aber nirgends eine A n d e u t u n g darauf, dass er g e r a d e bei diesem Kampfe getötet w a r .
In beiden Inschriften wird bei der I l e r -
zälilung der Tliaten des Verstorbenen die chronologische O r d n u n g d u r c h a u s nicht, immer streng beobachtet.
Die Inschrift zu E i n e n Kiil-Tegins konnte
sehr gut mit der glänzendsten Thot. dieses Helden, nicht mit seinem (der Zeit nach) letzten Kampfe sehliessen. W ä r e der Tod Kiil-Tegius im K a m p f e mit nnbotmässigen Tiirkenstiiinnien erfolgt, so würde dieser Kampf den chinesischen Geschichtsschreibern schwerlich verborgen gehlieben sein.
In der zweiten
1) p. 1fi8. 2) U c r c z i n (!'aiiiiiA'»>-3Ä-A|'"''> I) 259) halt das Wort Alpngtit fflr nin Plural von Albagtin («Untertlian»), 3) Alttflrldsclio Inscliriftcn, p. 424. 4) pp. 1G4, 180.
33
DIE HISTORISCHE BEDEUTUNG DER ALTTÜRKISCIIEN INSCHRIFTEN.
Inschrift werden.diese Kämpfe an der Stelle erzählt, wo der (Jhan über die nach dein Tode seines Uheiins eingetretenen Verhältnisse spricht; vermutlich gehören sie zu den Ereignissen derselben, für die Türken und ihre Dynastie so schweren Zeit.
Nach dem Kampf um die Ordn wird noch eine Doppel-
schlacht bei Agu erwähnt, in welcher der Chan die feindlichen Oguz und ihre Verbündeten, die Toguz-Tatar («Neun Tataren») besiegte. Nacli diesem Siege war die Herrschaft des Chans (Iber das Volk der Oguzen endgültig befestigt. W i r haben gesellen, dass nach dein Tode Mc-tclioues sich die westlichen Türken von unserer Dynastie wieder unabhängig gemacht hatten. Der Kampf gegen sie wurde erst um 7 2 0 , warscheinlich nach Beendigung des Krieges mit China, aufgenommen. F r ü h e r , während der unruhigen Zeiten, wird nur ein Feldzug gegen das Volk der Izgil erwähnt. Die Wohnsitze dieses Volkes werden nicht bezeichnet; da aber der Kampf mit den Izgil an derselben Stelle wie die Kämpfe mit den westlichen Völkern erzählt wird, müssen wir annehmen, dass auch dieses Volk westlich von der Heimat unserer Türken wohnte. T h o m s o n 1 ) bringt die Izgil mit dem bei llaschided-din erwähnten Uigurenstainme Isehkiil
zusammen.
Auch über
die Kämpfe in Westen geben uns die Chinesen keine Nachrichten, so dass auch für diese Ereignisse unsere Inschriften die einzige Quelle sind. Im J a h r e 7 2 0 zog der Chan (wie es scheint, ohne seinen Bruder) gegen die vereinigten Völker der Tscliik und der Kirgisen und besiegte sie bei Örpen, jenseits des Flusses Kein (des Jenissei). Unter den Tscliik kann der Türkenstanim gemeint sein, welchen die Chinesen Sse-kic (Ci>i-rl;) nennen 9 ), oder [nach l ' a r k e r s 8 ) Ansicht] das Volk der Sili, die Verbündeten
der
Basmyl. Im nächsten J a h r e überschritten beide Brüder das Gebirge Kögmen (den Tangnu-Ola), wo der Schnee die llöhe einer Lanze erreichte' 1 ), und griffen die Kirgisen a n ; im Gebirge Sunga (warscheinlich ein Gebirgszug des Altai-Systems) wurde auch dieses Volk besiegt und ihr Chan getötet. Noch in demselben J a h r e überschritten die Türken das «Goldene Gebirge» (den Grossen Altai) und den oberen Irtisch und drangen in das Gebiet der Türgesch ein. Bei Boltschu trafen sie auf das Ileer der Türgesch, welches 1)
1G0.
2) 1 a k i i h o i . I, 441. 3) I n e i n e r ,
soviel
uns
b e k a n n t , n o c h m i g e d r n c k t c n R e c e n s i o n Aber T h o m s c n ' g D u c t i ,
w e l c h e H e r r ]>r. R a d i o f f in C o r r e c t u r b o g e n z u g e s c h i c k t e r h a l t e n hat. 4) So T h o m s o n p. 109. N a c h R a d i o f f ( N e u e F o l g e p. 1 8 9 ) : Ri'uiberei s c h e l t e n d » .
'J'homscn's
Uebersetzung scheint
«ihre f e i n d l i c h e n E i n f ü l l e
uns grammatisch richtiger zu sein;
a u c h k o m m t d e r s e l b e A u s d r u c k (Iber d e n Rcliuce b e i Gardizi vor (vgl. m e i n e n O r i e n . 107 (
^
UL
o>J). Iii
c-rp. 8 4 ,
34
TV.
BARTHOLD,
(nach T h o m s e n s Uebersetzung) «wie Feuer und Sturm» 1 ) angezogen kam. Die Türgesch wurden geschlagen und, wenigstens nacli unseren Inschriften, ihr Chan mit seinem Jabgu und seinem Schad getötet; einer von seinen Buiruk, der Tutuk des Stammes Az 3 ), wurde von Ktil-Tcgin mit eigener lland gefangen genommen. Die Sieger zogen über den Fluss Jentschfl (den Urungu) bis zum Eisernen Tliore (dem Passe Talki) und unterwarfen sich auch das Volk der Sogdak. Nur ein Teil der Türgcsch, die Kara-Ttirgescli, setzte den Kampf fort, zuerst mit Erfolg. Die Kara-Tiirgesch hatten sich nach Kengeres (oder zu dem Volke der Kengeres) zurückgezogen; dort konnte das Heer des Chans keine Futterplätze für seine Pferde finden und befand sich seinen Feinden, deren Tapferkeit der Verfasser der Inschrift lobend anerkennt, gegenüber in einer schlimmcn Lage. Der Chan konnte seinen Ihuder nur mit einer kleinen Heeresabteilung ausschicken; trotzdem soll es Ktil-Tcgin gelungen sein die Kara-Türgesch zu vernichten. Auf dem Rückwege besiegte er noch den Koschu-Tutuk. Es kann hier der Anführer eines türkischen Stammes gemeint sein, vielleicht desselben, den die Chinesen Ilu-Sie 15 ) (Xy-cn) nennen; es kann aber auch, wie P a r k e r annahm 4 ), von einem chinesischen Commandanten der Stadt llo-tcheou (östlich von Tutfan) die Rede sein. Der Sieg über die Türgesch muss aber mindestens weniger entscheidend und die Erfolge der Kara-Türgesch nachhaltiger gewesen scin } als unsere Inschriften behaupten. Der von den Chinesen Su-lu genannte Chan der Türgesch, welcher nach dem Tode Me-tch'oues das westliche Ttirkenreich hergestellt hatte, regierte ungestört bis 7 3 8 , überlebte also um mehrere Jahre beide Brüder. In China stritten sich seine Gesandte um den Vorrang mit den Gesandten des Bilge-Chan 5 ); später schloss er mit dem ost-türkischen Ilcrrscherhause ein Venvandtschaftsbiindniss. Auch in unseren Inschriften 6 ) erzählt der Chan, er habe seine Tochter dem Türgesch-Chan 1) R a d i o f f « v o n a l l e n S e i t e n » . 2) V g l . N e u e F o l g e p. 142. N u r d i e s e U e b e r s e t z u n g s c h e i n t u n s g r a m m a t i s c h u n d l o g i s c h gleich
befriedigend
zu
sein.
J>ie l o g i s c h e U n w a r s c h e i n l i c h k e i t
seiner eigenen
Uebersetzung
g i e b t T h o m s e n s e l b s t (p. 158) z u . l l n d l o f f s U e b e r s e t z u n g ( « u n d n a h m e i n i g e v o n d e n
ftuirtik
des Tiirgesch-Chan mit eigener Hand gefangen») bietet mehrere grammatische Schwierigkeiten (i'yipykl in a b l a t i v i s c b e r B e d e u t u n g ; die ü b e r f l ü s s i g e A c c t i s a t i v - E n d n n g in T J ' T k y g ) .
Radioff
( N e u e F o l g e p. 55) n i m m t e i n e N o m i n a l i v f o r m T y r k y a n , da e s s o n s t u n e r k l ä r l i c h wRre, w e s h a l b nacli d e m d e n V o k a l y b e z e i c h n e n d e n J , n o c h d i e s e s ^ g e s c h r i e b e n w o r d e n wilre. D e m g e g e n über möchten wir darauf
hinweisen,
dass
folgende y bezeichnet. Unserem
das
viel häufiger das Torhcrgende, als das n a c h entspricht vollkommen das W o r t
w e l c h e s wir o h n e Z w e i f e l in K b 2 , 1 2 h a b e n . 3) I a K u n o i . T, mia;iyk räi[pi IJilrii kaijan/ia n^i.ipr>iJMn.nr>iM ani»ia.iMM 'liijiii amia öryUyi\i; i;iipi (iapi.ijjsia fiap;i,i>i «zu meinem j ü n g e r e n B r u d e r , meinem Sohne habe ich so g e s p r o c h e n :
zornig
werdend (?) h a b e n wir uns (damals) nicht von dem Eltcres-Oliagan g e t r e n n t , sind ihm n i c h t a b t r ü n n i g g e w o r d e n , so wollen wir auch j e t z t uns nicht von dem T e n g r i B i l g ä - C h a g a n t r e n n e n und ihm a b t r ü n n i g werden! sagend h a b e icli so gesprochen, da sind sie dann zurückgegangen». "Wenn u n t e r
Tengri
l i i l g ä - C h a g a n h i e r Mekilien gemeint ist, so iniisste der weise T'atschain im J a h r e 7 1 0 in einem K a m p f e g e g e n die F e i n d e des Mekilien
umgekommen
sein. N u n ist aber noch eine a n d e r e U e b e r s e t z u n g möglich. W e n n die v o r h e r g e h e n d e Zeile m i t müh endigte, so wäre der Satz müh Kanaijan A l r ä p ä c kagaii ülii|ä 1{m.imiiamm «ich, K a p a g a n , habe mich dein Staaf.sweten des Eltcrcs a n g e p a s s t (eingefügt)» oder «ich, K a p a g a n , h a b e das Staatswesen des
I)
Icli
mache
darauf
a u f m e r k s a m , d a s s liier
die
Wörter
Kaiiafjait
und All'iipäC
c o o r d i n i r t stellen, d a beide d u r c h d a s n a c h f o l g e n d e k a i j a i l , das sich nnf beide W ö r t e r bezieht, als coordinirt z u s a m m e n g e f a s s t w e r d e n , g r a d e wie
TöläC Ta]),\yill ÖVflJ'liyij
«das Volk d e r
Töiös n n d T n r d u s c h » (vergl. N . F . , p. 100 ad 5). Dies beweist uns, d a s s meine A u f l a s s u n g von Ii
1 (X S) B j h h h kaijnu A c h ' J l i katjau
ala a)>|>ositkinelle Zusammonfilgitng «der
lluinyii
Ohngan ( g e n a n n t e ? )
lisitini Ohaga.ii» richtig ist. S t ü n d e n b e i d e W ö r t e r auch h i e r cnonlinii t,
so hatte dies d u r c h Ä c m i i kaijaii).
Fortlassen
des e r s t e n
kajjail
a u s g e d r ü c k t n o r d e n müssen
ll
(I!ymt>lll
X
W.
RADT.OFF,
E l t e r e s übernommen» zu übersetzen. E s scheint mir aber sehr fraglich, dass Mot.sclio-Cli.iRan von sich sagen würde Älräpäc kaijau älinä, kt.uiMUTt.m anstntt kaijau 0JI.ypn.IM «ich habe den Chaganstbrou bestiegen». W e n n man nicht, etwa annehmen wollte, er sage dies nur, weil er an Stelle des rechtmässigen E r b e n , des Sohnes des Kutuln, gewissermaassen als Stellvertreter des achtjährigen Knaben gleichsam als zeitweiliger Ueichsverweser den Thron bestieg. Die Auffassim?, dass Kanaijau Älräpäc kaijan als ein Titel aufgefasst, werden könnte, hälfe ich f ü r ausgeschlossen, in diesem Falle miissfc meiner Ansicht nach Kanaijaii kagau Al läpäc kaijau (ebenso wie IJVSIMII kagair Acirai kajjnu) stehen. Auf jeden Fall beweist das Imperfektum kt>i.ii>ni/u.t;w, dass hier der um Ongin begrabene Tatscham von sich selbst redet. Alles von Zeile 0 5 — 8 E r z ä h l t e bezieht sich auf Vorgänge, die Tafscham nicht, als Augenzeuge beigewohnt hat, die also wahrscheinlich in f r ü h e r e r Zeit (d. h. zur Zeit der Tltäf igkeit. seines Vaters) stattgehabt, haben, l ' a n g ' s auf p. 8 5 der Marquart'schen Schrift gemachten K o r r e k t u r e n verdienen gar keine lieachtung, da sie auf Nichts begründet sind.
Dass der Vater nicht,
I'nga, Tängrikän hicss, zeigen die folgenden Zeilen, und akai|i>tiu maji a i n a iiiyiiiMym ist von l i a n g unbedingt falsch übersetzt. Ein genauer Zusammenhang lässt sich, wie M a r q u a r t richtig bemerkt, wegen der Verstümmelung des Textes bis j e t z t nicht herstellen. E s scheint mir nur deshalb schon unmöglich, dass Tatscham mit Motscho identisch sein könnte, weil L e t z t e r e r das von seinem Urinier gegründete Reich übernahm, doch von den Thaten seines I ' r u d e r s erzählt haben winde und nicht von denen seines Vaters, die durch die Thaten seines älteren I ' r u d e r s gewiss verdunkelt waren.
Herr
M a r q u a r t (p. 37) findet, dass nieine IJebe.rscfzung des Denkmals vom Ongin eine ganz besonders zerbrechliche Stütze ist. und ich stimme darin vollkommen mit ihm überein, denn es war mir bei den vielen Lücken unmöglich, eine sicherere Uebersetzung zu geben. Der richtigen Lesung allein stellten sich die grössten Schwierigkeiten entgegen und ich habe trotz der drei Abklatsche, die ich in Händen hatte, viele Monate angestrengter Arbeit nötliig gehabt, um zu einer brauchbaren Lesung der irgend
wie entzifferbaren
Stellen zu gelangen. Ich glaube nicht, dass es Jemand gelingen wird, noch irgend welche neue 'Winter zu entziffern, viel eher könnte eine genaue Untersuchung zur E i n s c h r ä n k u n g und zur Verkürzung des entzifferbaren Textes führen. Ich will hier nicht, weiter auf die, Erörterungen und
Erklä-
rungen M a r q u a r t s (p. 3 5 — 4 8 ) eingehen, ich hoffe später auf diesen Gegenstand zurückzukommen. In der Form der l ' u c h - t a b e n steht die Inschrift von Nnlaicha zwischen der vom Ongin und den Inschriften von Koscho-Zaidam. Ganz wie am Ongin sind die Zeilen durch tiefeingegrabene Linien von einander getrennt.
DIU AI/fTÜRKISUlIKN INSIIHKIKTEN DKR MONGOLEI.
XI
Die Buchstaben sind langgezogen und nähern sich in ihrem allgemeinen Charakter denen vom Ongin, im Einzelnen stimmen sie aber mehr zu den C--) (O),
Buchstalien von Koscho-Zaida in, so dass nur
von den
Letzteren abweichende Form haben. Ausserdem ist zu bemerken, dass ausser der Unregelmässigkeit, zu palatalen Vokalen gehörende Konsonanten mit gutturalen
Vokalen anzuwenden, als Eigenthümlichkeit der
Orthographie
noch folgende geringe Abweichungen hervorzuheben sind: 1) der L a u t m wird mit Ausnahme von zwei Fällen, über die ich ]i. 3 3 gesprochen habe, entweder durch ^ oder | wiedergegeben, wobei zu bemerken ist, dass | auch oft, mit den gutturalen Vokalen a, o, y zur Anwendung kommt; 2) vor
J,
wird vorherrschend y nicht, geschrieben; 3) vor m wird meistens i iilir = 4 3 , y'i jäiMiru = Bei d e r Z a h l 6 0 ist h i n z u z u f ü g e n :
=
3 1 , ßiiiu 63.
(AA a. 3,i) aJiron.
Z u den z u s a m m e n g e s e t z t e n O r d n u n g s z a h l e n ist n a c h z u t r a g e n , dass g e wiss im A l t t ü r k i s e h e n , ebenso wie im Uigtirischen, die
zusammengesetzten
O r d n u n g s z a h l e n d u r c h V o r s e t z u n g d e r E i n e r gebildet w u r d e n , also öip jiiripaiiii'i «der elfte», äi;i ory.'iyin «der Zwei und zwanzigste». In d e r U e b e r s e t z u n g d e r I n s c h r i f t e n sind in F o l g e dessen folgende V e r ä n d e r u n g e n vorzunehmen. I n den I n s c h r i f t e n von K o s c h o - Z a i d a m : X 10, K l l
m e i n V a t e r zog mit siebzehn M a n n aus.
X 14 in meinem v i e r z e h n t e n J a h r e w u r d e ich Seliad. X 1 5 , K 18 im Ganzen u n t e r n a h m e n wir fünf und z w a n z i g K r i e g s z ü g e u n d lieferten d r e i z e h n S c h l a c h t e n . X 2 3 , K 2 8 zwölf K r i e g s z ü g e . X 2 1 in meinem s i e b z e h n t e n J a h r e ; in m e i n e m a c h t z e h n t e n J a h r e . X 2 5 in m e i n e m zwei und z w a n z i g s t e n J a h r e . X 2 6 in meinem sechs und z w a n z i g t e n J a h t r e ; in m e i n e m sieben und zwanzigstem Jahre. X a !) ich w a r n e u n z e h n J a h r e Scluid und n e u n z e h n J a h r e C h a n . X a 1 0 am sechs und zwanzigstem T a g e ; am sieben und z w a n z i g s t e m T a g e . K 3 2 in meinem ein und z w a n z i g s t e n J a h r e . K b 2 w a r K ü l - T ä g i n ein und dreissig J a h r e alt. K III im S c h a f j a h r e am s i e b z e h n t e n T a g e im n e u n t e n M o n a t am ben u n d z w a n z i g s t e n T a g e . In d e n J e n i s s e i - I n s c h r i f t . c n : Ui T u . b l , i - 2 in meinem drei und sechzigsten J a h r e . IIa I. 1 2 , t o in seinem d r e i z e h n t e n J a h r e . Be a. 1,4, B e d . 1 in meinem f ü n f z e h n t e n J a h r e . U 'J'sch H . 1,5 in meinem ein und zwanzigsten J a h r e . U Tscli VIII. 2,2 in meinem zwei und v i e r z i g s t e n J a h r e . U Tsch I X . 3 1 in m e i n e m drei und v i e r z i g s t e n J a h r e . U Tsch X. I in m e i n e m neun und d r e i s s i g s t e n J a h r e .
sie-
W.
XXII
RA DL O F F ,
OC a. 1 — 2 ich war fünf und dreissig J a h r e alt. Atsch a. 1 — 2 in meinem siebzehnten J a h r e . AA a. 3, l sechzig sind hier seine J a h r e . MM III. 3 in meinem acht, und dreissigsten J a h r e . Te III. 2,2 in meinem sechs und zwanzigstem J a h r e . B a n g ' s Bemerkung 1 ) über meine Worte (N. F . 68) «dass es sehr auffüllend ist, dass man dem sechzehn J a h r e alten, am Altyn-Köl begrabenen Helden Umai-Beg, ein solches Denkmal errichtet hat», ist mindestens unnütz, da er auch selbst a.iron = «sechzig» liest. Mein Satz ist ganz verständlich, wenn man auf «solches» einen Nachdruck legt, da das Denkmal vom Altyn-Köl eines der schönsten und grössten Denkmäler im Minussinskischen Kreise ist. Ich finde es sehr eigenthiimlich, dass I l e r r B a n g seine kurze Einleitung benutzt, um mir noch einmal eine gute L e h r e zu geben, denn die von ihm p. V I I zwischen Anführungsstrichen angeführten 'Worte, «längst bekannte und veröffentlichte Thatsaclien» beziehen sich auf nieine Einleitung zur N. F . p. VII, wo ich erkläre, dass ich es für mich, einem Linguisten, f ü r überflüssig halte, mich auf das Gebiet der geschichtlichen Forschung zu begeben, von der ich Nichts verstehe.
Ich habe f ü r das Yersläudniss der
Inschriften gethan, was ich vermochte, und ich glaube, das ist im Falle der alttürkischen Inschriften nicht wenig gewesen. Meine Uebersetzung hat nach T h o m s e n ' s genialer Entzifferung des Alphabets den lieigen der Klarstellung des Inhaltes der Inschriften eröffnet, ohne diese fehlerhafte, nur auf sprachlicher Grundlage (d. h. meiner Kenntnisse des türkischen Idioms) gemachten Uebersetzung wäre es Herrn T h o i n s e n und gewiss auch Herrn B a n g unmöglich gewesen, an die Erforschung der Einzelheiten zu gehen. Mein Interesse an der Inschrift ist und bleibt hauptsächlich auf die E r f o r s c h u n g der alten Sprache gerichtet. E s liegt in der N a t u r der Sache, dass J e d e r , der von Neuem die (Inschriften von anderen Gesichtspunkten aus durcharbeitet, stets noch neue Entdeckungen macht, die uns der Wahrheit, näher führen, aber leider auch neue Irrthiimer begeht, die oft die richtige E r k e n n t n i s s verdunkeln. So sehen wir denn auch hier, dass M a r q u a r t ' s Untersuchung das Verständniss der Inschriften so bedeutend gefördert bat, dass H e r r n B a n g der Ruhm der richtigen Uebersetzung der aus Einern und Zehnern zusammengesetzten Zablausdriickcn gleichsam fertig in den Schooss fiel. Bis auf p. 9 8 des M a r q u a r t ' s c h e n Buches haben wir es mit einer streng
wissenschaftlichen
methodisch untersucht. schlicssenden
Anhang
1) E i n l e i t u n g p. V I
Arbeit zu thun,
die vorliegenden
Thatsaclien
Mit Seite !)9, dem das Werk M a r q u a r t ' s Bang's,
treten
wir aus
dem nüchternen
be-
Reiche
DIE
der
Wissenschaft,
hier
gleichsam
Ai,rn"!i!Kiscnr,N
in
in
ein
INSCIIKIFIHN DER
das Reich stets
xxnr
MOROOUI.
der blühenden Phantasie,
sich
drillendes
Kaleidcskop,
wir in
schauen
dem
alles
M ö g l i c h e und U n m ö g l i c h e b u n t d u r c h e i n a n d e r g e w o r f e n w i r d . D a ich s c h o n bei m e i n e n B e m e r k u n g e n z u m T e x t e d e r Inschrift, des T o n j u k n k G e l e g e n h e i t gehabt, h a b e , l i a n g ' s w i s s e n s c h a f t l i c h e M e t h o d e d e r S p r a c h v e r g l e i c h u n g g e n a u e r in P e t r a e h t zu z i e h e n , so will ich es A n d e r e n
ü b e r l a s s e n , die
des G e b o t e n e n zu s i c h t e n , m i r ist d a z u m e i n e Zeit, zu lieb.
Fülle
Um sich e i n U r -
tlieil ü b e r das G a n z e zu b i l d e n , genügt, es, einen I>1 ick auf die l e t z t e n S e i t e n zu w e r f e n . H i e r wird a u f ] ) . 1(18 j a pale d u r c h «l'ogen» ü b e r s e t z t
und
die
S a c h l a g e von I E . 3 0 k l a r g e l e g t , d a s s n ä h m l i e h k o n y p «den F e i n d
aus
der
F e i n e vom P f e r d e h e r u n t e r h o l e n » bedeutet, und d a s s JTUmpy caiei sich
auf
den K a m p f von A n g e s i c h t zu Angesicht, b e z i e h t . Z u r s p r a c h l i c h e n
l'egrün-
d u n g d e r U e b e r s e t z u n g von japak wird d a s j a k u t i s c h e ca «Schusswäife» h e r b e i g e z o g e n , das w i r b e i d e , P ö h t l i n g k
und ich, wie P a n g
meint,
durch
Herr
Hang
bei J l ö l i t l i n g k o r d e n t l i c h N a c h s c h a u g e h a l t e n , so h ä t t e e r bei den
einsil-
keinen Vergleich mit einem türkischen W o r t e erklären.
Hätte
bigen N o n i i n a l s t ä m n i e n auf l a n g e m s c h w e r e n Vokal § 2 3 9 eä «Schusswafl'e» — ^ j b «l.ogen» g e f u n d e n . D i e s e l b e Z u s a m m e n s t e l l u n g findet, sich auch im L e xicon p. 1 5 1 u n t e r eil. D i e s e s in allen t ü r k i s c h e n D i a l e k t e n a u f t r e t e n d e j a , j a i ( D o g e n ) miisste doch jedem sich n u r i r g e n d wie K e n n e r des T ü r k i s c h e n nennenden Gelehrten bekannt dem j n p a - i - k gebildet, ist.
sein, e b e n s o wie d e r V e r b a l s t a m m j a p a , a u s
Ich b e g r e i f e n i c h t , wie H e r r H a n g
bei
solcher
U n k e n n t n i s s d e s g e w ö h n l i c h s t e n t ü r k i s c h e n S p r a c h m a t e r i a l s sieh als h ö c h s t e Autorität
in
der
Entscheidung,
ob
Thomsen's
schwieriger Sätze türkisch oder unliiikisch
und
meine
Auffassung
ist,, a u f z u w e i f e n b e r e c h t i g t
ist.
D a s s caii'i sich auf den N a h e k a m p f b e z i e h t , ist- r i c h t i g , d a z u ist a b e r H a n g ' s E r k l ä r u n g n n n i i t z , d e n n cairi h e i s s t «mit d e r L a n z e stechen», es k ö n n e n dies a b e r die G e g n e r n u r a u s e i n e r Lanze H - Arm.
E n t f e r n u n g fluni, die k ü r z e r
ist, als d i e
A m ü s a n t ist d i e E r f i n d u n g des V e r b i f a c t i t i v i kou i y p in
d e r P c d c u t u n g «zu l ' o d e n w e r f e n » . Ich k e n n e k e i n V e r b u m f a c t i t i v u m eines auf ii a u s l a u t e n d e n t ü r k i s c h e n V e r b a l s t a i n m e s , w e l c h e s m i t d e m A f f i x e auf y p g e b i l d e t w ä r e , dieses Aflix w i r d n u r an auf JI und a u f Z i s c h l a u t e a u s l a u t e n d e Vei b a l s t ä n n n e g e h ä n g t (vergl. a u c h Altt,. Insclir. p. 4 1 3 ) .
D a im A l t -
fiirkischen das regelmässig gebildete Factitivum kou-ryp m e h r m a l s auftritt, in d e r d e r P c d c u t u n g des V e r b a l s t a i n m e s kou «sich n i e d e r l a s s e n » v o l l k o m men entsprechenden Pcdcutung
«ansiedeln» d. h. « m a c h e n , d a s s m a n
n i c d e r l ä s s t » , so ist, es u n m ö g l i c h
d e m s e l b e n D e n k m a l e noch ein z w e i t e s falsch g e b i l d e t e s V e r b u m k o u - y p a n w e n d e n sollte, in e i n e r P e d o u t u n g , die d e m G r u n d w o r t e entspricht.
sich
a n z u n e h m e n , d a s s d e r s e l b e S c h r e i b e r in factitivum ganlicht
XXIV
Vi.
R A D L O F F ,
W i e H e r r B a n g zwanglos morphologische Elemente zusammenwürfelt, so t h u t er es auch mit den phonetischen. So steht p. 10G a.iijanr.ni nach Ansicht B a n g ' s f ü r jajijjasi.in (weshalb, weiss eben n u r H e r r H a n g ; ein Abfall des anlautenden j in späterer Zeit wäre allenfalls verständlich, wo hingegen ciue "Vorstellung eines j vor ein ursprünglich auf a anlautendes "Wort ganz unmöglich ist) und mit diesem W o r t e werden verglichen: mong. dzalghazuit, dzalghakhu, mandsch. jalgambi. Diese mongolischen und mandschurischen W ö r t e r sind aber mit dem sehr verbreiteten türkischen jaJiija (nicht a.iga!) zusammenzustellen, das ebenfalls bedeutet: «durch Ansetzen
verlängern».
Was beweist aber der Anlautswechsel j || dz (tiirk. mandsch. || mong.) f ü r die Deutung von a.irja3i>iu? Dass das ebendaselbst a n g e f ü h r t e j a k u t i s c h e Z e i t wort, cajiija lautet, ist ganz natürlich, da stets im Anlaute j a k c dem tiirk. j entspricht. In Folge dieser lautlichen Zusammenstellung sagt H e r r H a n g § 8 pag. 107: «Der Wechsel von j und s, den wir in jalgamak und salgasyn fanden (man beachte, dass auf png. 1 0 7 das von H e r r n D a n g nach K o w a l e w s k i citirte cag. jalgamak mit dem j a k . salgassun, salga zusammengestellt wurde), liegt feiner vor in kökt. jalma (I E . 30), zu dem ich mong. salma, tsalma, noettd coulant, lacet. etc., cag. salma ,Schlinge' etc. stelle». E s wird also die Alternation j (tiirk.) || s (jak.) zur Begründung angeblicher Alternationen j (kökt.) || s, ts (mong.) || s (cag ) verwendet. Auf solche WTeise kann man jeden gewünschten Lautiibergang begründen. Wie falsch j ' a n g ' s Z u sammenstellung ist, beweisen uns die türkischen
Wörter Ma.uia und ca.utia
(Schlinge), die Nichts miteinander zu thun haben, denn 'lajisia ist vom V e r balstamm
'ia..i (schwingen) und cajrna vom Vcrbalstamm ca.i (hinwerfen)
herzuleiten, die mongolischen W ö r t e r tsalma und salma sind aber, wie das türkische Affix beweist, F r e m d w ö r t e r , die die Mongolen von den Türken entlehnt haben. Forschungsresultate, die auf so schwankenden Stützen r u h e n , wie die hier erwähnten, müssen selbstverständlich mit der grüssten Vorsicht aufgenommen weiden und bringen leider mehr Schaden als Nutzen.
W. Radioff.
DIN INSCHRIFT DES
TONJUKUK ZWISCHEN NALAJCIIA UND D E R TOLA.
0
TV. RA 7)1,0 FF.
Text
(N.).
i.
Westliche Seite.
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m r m 6 :
e r m 11
(1) Teli, der weise Tnnjitktik, schloss mich der chinesisclicn Regierung an, (denn) das Tlirkenvolk war den Chinesen unterworfen. (2) Als das Tlirkenvolk nicht mit seinen Chanen (im Einverständnisse) war, t r e n n t e es sich (aneli) von den Chinesen und schloss sich selbst,ständigen Chanen an, verliess diese aber (bald) und kehrte wieder zu den Chinesen zurück.
Da nun
der Himmel (aber) stets so gesagt hatte: «ich habe (dir) Chane gegeben, (3)
4
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du (aber) hast deine Chane verlassen und hast, dich (zu den Chinesen) begeben!» und da der lliminci stets gezürnt hatte, weil sie sich dorthin begeben hatten, so starb das Türkenvolk, wurde schwach und ging zu Grunde. (So) konnte das Türk-Sir- Volk in seinem Lande (4) keine Volkseinheit bilden. D a reizte Jdat.-Schad die mit ihm Zurückgebliebenen zum Aufstande und (seiner Anhänger) wurden 700. Zwei Drittel derselben waren beritten und
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ein Drittel waren Fussgiinger. Die 7 0 0 Menschen liess (5) er ausziehen und er, der Sch.nl, war ihr Haupt. E r forderte (Andere) Min Anschlüsse auf und ich war es, der sich ihm anscliloss. Ich, der weise Tonjuknk, heschloss (ihn) zu drängen, die Ohaganswfirde anzunehmen, denn ich dachte, wer mit einem mageren Stier zusammen einen fetten Stier im Micken (0) weiss, der weiss (immer noch) nicht, ob es der fette Stier (oder) der magere Stier ist (der ihn aufhält). Solches waren meine Gedanken. In Folge (dieser Gedanken) und da der llimmel mir Weisheit verliehen hatte, setzte ich selbst den Chagall ein. Um mit mir, dem weisen Tonjukuk, dem l'oila-baga Tarkan (7) als
DIE AIJTTÜKKISRHKN INSUIIIUFTEN DER MONOOI.EI. 5)
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E l t e r e s (Jhngan Bich zu befestigen, tödtete er im Süden Chinesen, im Osten K i t a n j e r , im N o r d e n Oguzen in grosser A n z a h l und ich, d e r G e f ä h r t e seiner W e i s h e i t , der G e f ü h r t e seines l t u h m e s w a r ihm treu e r g e b e n . W i r bewohnten nun (zuerst) den T s h u g a i - k u z i und den K a r n - K u m (den s c h w a r z e n Sand). [Südlichc Seile] (8) Von W i l d uns n ä h r e n d und von Z u w a c h s (?) uns n ä h r e n d , lebten wir (dort), die Kehlen des Volkes waren s a t t , gegen den Angriff u n s e r e r F e i n d e w a r es h a r t wie Sehnen (?), wir a b e r waren die Rege. Als sie so (doli) lebten, k a m von den unabhängigen Oguz ein K u n d s c h a f t e r , (9) die Rede des K u n d s c h a f t e r s w a r eine solche: «Über das Volk der T o k u z - O g u z
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hat sich ein Chagan erhoben, sagte e r ; zu den Chinesen hat er den KuniSengiin geschickt, zu den ICitnnj hat er den Sem der Tongra geschickt, mit folgender Botschaft hat er sie geschickt: mir wenige vom Tiirkenvolke ( 1 0 ) ziehen jetzt umher, der Chngan ist aber tapfer und sein Ilathgebcr ist weise. So lange diese beiden Menschen (an der Gewalt) sind, trachten sie dich, den Chinesen, zu tödten, meine ich, und im Osten den Kitanjcr zu tödten, meine ich, mich, den Oguz, ( 1 1 ) trachten sie auch zu tödten, meine ich. Du Chinese, greife sie von Süden an! (du) Kitanj, greife sie von Osten an, ich will sie von Norden her angreifen. Im Lande des Türk-Sir-Volkes möge kein Herr
DIR AIiTTÜKKIRCIlRN JNSCHRIFTBN PER MONGOLEI. 9)
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Als ich diese l l e d e v e r n o m m e n h a t t e , k a m m i r in d e r Nacht, kein
Schlaf, k a m m i r nm T a g e keine R u h e .
D a r a u f u n t e r b r e i t e t e ich
meinem
C b a g a n e meine Ansicht, und sprach s o : W e n n uns die Chinesen, die K i t a n j u n d d i e ü g u z e n ü b e r f a l l e n , ( 1 3 ) so sind wir in einer schlimmen L a g e (wörtl. bleiben liegen), dann ist es, als ob wir ihren Zauber(?)-Stein gefasst. h a b e n . D a s Diinnc z u s a m m e n z u d r ü c k e n ist f ü r den S t a r k e n eine K l e i n i g k e i t ,
das
F e i n e zu zerreisseii, ist, f ü r den Starken eine Kleinigkeit. Ist a b e r d a s lMinno dick g e w o r d e n , so ist der, der es z u s a m m e n d r ü c k e n k a n n , ein Hold, ist
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aber das Feine (14) grob geworden, so ist der, der es zcrrcissen kann, ein Held. J e t z t liegt es uns ob, im Osten bei den K i t a n j e r n , im Süden bei den Chinesen, im Westen bei den Kurdan und im Norden bei den Oguz mit luisern 2 0 0 0 Mann starkem Heere aufzutreten. W a s hat das zu bedeuten? (das ist nicht schwer). Solchcs unterbreitete ich. (15) Der Ohagan hörte nun diesen, von mir, dem weisen T o n j u k u k , vorgetragenen
nnterthänigsten
Uericht mit an (und sprach): führe du sie, wie du im Sinne h a s t ! D a zog ich am Kök-Üngür aufwärts zum Ütiikün-Bergwalde und die Oguz kamen zum [ngäk-Kol (?) von der Togla her. (10) (Ihr Heer) war ( 6 0 0 0 Mann), wir waren zwei tausend (Manu). W i r kämpften (nun) und der Ilimmel war
T)1F, AT.TTÜKKIPfíIIRN INSOnUIFTRN DHU MONflOUíl. 11)
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sagte ich. Aber da ich sagen gehölt hatte, dass
der Weg über den Kögintin ein einziger sei und dass er (jetzt) gesperrt (?) sei, so sagte ich, es sei nicht passend, dass wir auf diesem Wege gehen, ich suchte dann Landeskundige und fand einen Mann von den Steppen-Az, (25) er sagte: «mein eigenes Land ist das Land der Az (ich kenne diesen Weg. Der Weg über den Kögmlin ist ein einziger) auf ihm ist aber eine Stelle, wo man anhalten kann, wenn man über diese Stellen reitet und dort
1)1 K ALTTÜKKISIUKN INSCHRIFTEN UHR MONflOLEI. 23 )
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anliillt, PO kann man zu einem Pferde passiren», sagte (er). D a meinte ich: so ist es am Besten, wenti wir auf diesem W e g e ziehen. Dieses meinem (Jhagane [Nördliche in
Bewegung
Tärmiil
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setzen,
( 2 0 ) unterbreitete ich und Hess das Heer sich
Hess
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besteigen,
setzend Hess ich die O g u z ihre Treue beweisen
vorausschickte).
D e n auf einem
reichenden Schnee durchbrach ich Leute
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F u s s , auf
Pferde (sitzenden)
ich mit Gewalt..
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(indem ich sie
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vorn befindlichen M ä n n e r ( 2 7 ) Hessen wir, so lange es a u f w ä r t s ging, vorangehen und so überstiegen wir den Ibarki (?). Dann stiegen wir u n t e r Beschwerden hinab. Elf Tage lang ( 1 0 N ä c h t e Ubernachtend) r i t t e n wir über die am A b h ä n g e befindlichen W e g s p e r r e n . Die L a n d e s k u n d i g e n stiegen, die passendsten abquälten,
Stellen aufsuchend, waren wir dein
über den Bergpass und indem
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S t ü t z e (?).
(28)
Fluss (ritten wir), an diesem Flusse ritten wir abwärts,
wir
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Z u m . . . . ni um
herüberzu-
kommen, liessen wir (die Leute) absteigen und brachten die l'ferde gefesselt h e r a b (?). Ununterbrochen t r a b t e n wir T a g und Nacht vorwärts, und ü b e r raschten dort die Kirgisen. (20) Mit den Waffen öffneten wir uns (den Weg)
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TUR ATiTTÜRKISOnr.N INSCHRIFTEN PKU MONflOI.F.I. 27)
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6i3iii öl,yprii'ii-i:yK Tämiin. T y p r ä i u k a g a n i Taim.ikMi.iiu, Tä/u, y n y k ß y j i y n i
u n d d a d e r C h a n u n d s e i n H e e r s i c h (dort) v e r s a m m e l t h a t t e , k ä m p f t e n w i r mit ihnen,
wir
machten
das V o l k der K i r g i s e n
sie d o r t n i e d e r u n d t ü d t e t e n i h r e n C h a n .
zum
Chagnn
und unterwarf sich und w i r
D a zog kehrten
zurück.
I n d e m wir über den K ö g m ä n - B e r g w a l d wieder h e r ü b e r k a m e n , ( 3 0 )
kehrten
wir
von
den
Kirgisen
heim.
Da
kamen
vom
Türgäsch-Chagan
K u n d s c h a f t e r ( u n d s p r a c h e n ) : «er (der T ü r g ä s c h - C h a g a n ) h a t g e s a g t :
gegen
d e n , d e r , wie i c h s e l b s t , ein O b e r c l i a g a n (?) i s t , w i l l i c h m i t e i n e m H e e r e a u s ziehen, wenn wir nicht ziehen,
so w i r d e r u n s , d a d e r C h a g a n e i n H e l d ist
und sein Rathgeber
w e n n Avir u n e i n i g s i n d , ( 3 1 )
tödten, h a t er g e s a g t .
weise i s t ,
uns
unbedingt
D e r T ü r g ä s c h - C h a g a n ist n u n a u s g e z o g e n » , s p r a c h e n
Iß
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sie «und (Las ihm anhangende Volle ist ohne Ausnahme ausgezogen», sprachen s i e ; «auch ein Heer der Chinesen ist aufgebrochen». A l s mein Chng.ni diese lle.de vernommen hatte, sprach er: «Ich will mich auf meine Hege verlassen, ( 3 2 ) die Ohatun ist gestorben und ich will die Trauerfeierlichkeit herrichten lassen! sprach er. I)u Ileer, zielte aus!» sprach er. Im Alfyn-jysch setzet euch fest! sprach er. Als Haupt, des Heeres möge mein jüngerer Minder,
der
(.¡hagan, der Schad der Tardusch, ausziehen! sprach er. Zu mir, dem weisen Tonjiikuk, sagte er: ( 3 3 ) «bringe du dieses Ileer hin! sprach er, erkläre du ihnen, nach deiner Einsicht, (alle) Schwierigkeiten! was soll ich dir (viel) s a g e n ? sprach er. Die Nachricht, dnss sie kommen, lass mich wissen! die Nachlicht und die Botschaft, dass sie nicht kommen, vernimm und verweile
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Heere auszielten, so widersetzet euch nicht!» Als ich dieses Wort vernommen hatte, liess icli das Heer aufbrechen, zog über den Altjn-Jysch ohne Weg, dann gingen wir fiber den Irtisch-Fluss ohne Furth, setzten während der Nacht. unseren Marsch fort und erreichten BoltRchu bei [//.
WcsÜkhe
Seile]
Tagesanbruch.
(37) Da brachte man Kundschafter herbei und ihr
Wort war ein solches:
«In der Ebene Jarysch hat sich ein Ileer von
1 0 0 , 0 0 0 Mann gesammelt», sagten sie. Als die Boge das vernommen hatten, sprachen sie: (38) «Lasset uns zurückkehren, die Bescheidenheit des Reinen
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ist gut», sagten sie.
ich aber sagte so, ich, der weise T o n j u k u k : «wir sind
j e t z t über den Altyn-Jyscb gekommen, sind Uber den Irtischfluss ( 3 0 ) h e r übergekommen», sie aber sagten: «die von ihnen gekommenen sind tapfer». (Ich aber sagte): «Sic haben (uns) nicht wahrgenommen (und das ist ein Zeichcn, dass) der Ilimmel, der Umai, das geweihte J e r s u b , sie niederged r ü c k t hat,. Wozu sollen wir deshalb fliehen? ( 4 0 ) wozu werden wir uns f ü r c h t e n , weil es i h r e r viele sind, was sollen wir uns gering schlitzcn, da wir wenige sind, wir wollen sie angreifen!» sprach ich. Da griffen wir sie
20
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indem
sie
(41)
k ä m p f t e n (mit iluicn). als u n s e r H e e r .
gleich
einem W i e s e n b r a n d e
erglühte,
wir
aber
Jlirc beiden H e e r e s f l ü g e l w a r e n um die H ä l f t e m e h r
Weil a b e r d e r H i m m e l uns guiidig war ( 4 2 ) , so f ü r c h -
t e t e n wir uns nicht,
weil
es i h r e r
viele
waren, sondern k ä m p f t e n , d e r
T a r d n s c h Schad n a h m Tlicil am K a m p f e nnd
wir j a g t e n sie
auseinander,
n a h m e n ihren C h a g a n g e f a n g e n . Ihren J a b g u u n d ihren S c h a d (4;5) t ö d t e t e n sie dort, und e t w a 5 0 H e l d e n n a h m e n w i r g e f a n g e n . N o c h dieselbe N a c h t u n t e r w a r f e n wir all ihr Volle. Als die J3ege und i h r Volk dies v e r n o m m e n
1)IE A f j T T Ü K K I S C I I E N I N S C H R I F T E N D E R M O N G O L E I .
41)
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(tjiTMii ki>i3f>ni KiÜTi, cöijynnyMig, 6i3iiiril äiti y i i ci>ii[apia apryk ilj»Ti tnrijrlkdqocn
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riiiipi jnpr.uka^yk y'iyn tiitym -räjiii öi.i 42)
qorkmdmz
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kopkMaAMMbi3, cöiiyniTyMis, Tap/iyuu maA apa öaAti, jaiflbMbi3 kagaiibiu totdmz
jbgosiu
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Ty rrynibia, jaßgyciu maAbiii 43)
nda öl.rli
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totdmz
olqtön
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anxa ölypTi, älir-'iii ;ip xyrrbiMMS, o.i ok Tyn ßy^yiiiii cajy ajm.iMi.i3, olsbg
sdp
onqbgjri
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jöcnli
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Kiilri, jyKyini, tzmsrli
Kälinuä
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Tii3miui äpri, ynylc cycin cyläTriM, 45)
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. . . . Südliche
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Imrkpgka
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Tiimip kaiu.iijkaTiiri ipiiMi3, an/ia jaurypiMMbirtJuilkaitbigka . . (ra)ijka l/.ik
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Til3!K Tokpaciu 47)
mlajrci
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bodn
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ait^a jüpyiti (?) auia Bacbuiijapy ap^ak 6yAyu ykyn itillri. OJI Kyiirii türebodn
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Typn 6y/i,vn Tiliwip kani>iijka Tiiiüci-oij.ii hatten
( 4 4 ) kamen
sie herbei
und unterwarfen
sich.
Von
den
herbei-
kommenden Bogen und ihrem Volke sich entfernend, entfloh das ( n u r ? ) bis zur E b e n e (gekommene?) V o l k . Da liess ich das (uns) anhangende Heer (der TUrgiisch) in's hold ziehen und ( 4 5 ) wir zogen mit ihnen und verfolgten sie. Ueber den Jüntschü-Fluss setzend und das Tiniisi (?) Ogly jatygma-bengligilk (?) Gebirge passirend
[Südliche Seite]
( 4 6 ) verfolgten wir sie bis zum
Temir Kapyg (dem eisernen Thore) und brachten sie von dort zurück. Zum Inil Kapyg und zmn K a r m . Ii J3erge(?) mit ihren Tilzik Tokras (kamen sie?) ( 4 7 ) dort den Jertiki (?) überschreitend kam zum Bassal (?) das Ardak (?)-
22 :
W. RAI)LOFF, i ^ r i o r x r i ^ i t 8
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gangen habenden Feinde brachte ich zur Botmiissigkeit, veranlasste meinen Chan zu Kricgsziigen.
Möge der Himmel uns gnädig sein! ( 5 5 ) Gegen
dieses Tiirkenvolk habe ich nie treu anhängende
Leute
führt., habe nicht die ermatteten (?) Pferde angespornt. Ghagan nicht Erwerbungen Erwerbungen
als
Feinde ge-
Hätte aber Elteres
gemacht, (5G) hatte ich ihm
gemacht, so wäre das ganze Staatswesen
folgend
keine
und alles Volle
untergegangen. D a er aber Erwerbungen gemacht hatte, und da ich das mir ergebene Volk erworben hatte, ( 5 7 ) gedielt das Staatswesen, gedieh
DIR At.TTiiRKISCIfEN INSCHRIFTEN DER MONOOf.KI. 55)
25
botürcbodnka jrqlgjgig jUönndui tögnlgtg IJy TJpit (iy^ynka. japak.üMjj jniji.iij KiihypMiUpi, Töryiilyr j(>grlnidin
ijtrskgn
¡vn.ijj
kzpninsr
jyryprMiwsi Ähiipäc kagau kaaijaiwacap 56)
odobnüzm
kzgnntsr
iljina
bodnjina
jqrtcirli
y/iy 6iui i'myiu kn.ijjauiiiacap iil jüniä Oy/iyn jäsiä jok iiprii'ii iipri, kzgndqinöcn
odogjm
kzgndqmiicn
ka3gaiiAykin y'iyu y/iyij älini kartgnu/iykMM yqyn 57)
ijjina
ijbolti
äl jäMii iil
bodnjina
(JOJITM,
nnjnjki
bodnboldi
»znikri
öyAyii jii.M.1 IIY/IYN (M.in.i. kgiilfj
ÖAYM
boldm
olgboldin
kapi.i fio.n i.iM, y.iyjj
f>o.I-
bodnka
Ti,iM, iin.i| ,jäipAii.Ki kaijaujii.ijj öy/iynka 58) bintgi
brrsr
naborii
brrliiiniis
äöiii riit i (top iipciip uii. ßyi[i 6ap ii.prii,'ii ilpiuim 59 ) törcbijgakgn
ijiia, bilildin bnbijgatojqq
Typit öilrii, knijn.il äliijii, fii rirriM (iiin fiili il Toilykyk.
Nördliche (50) ijlriskgn
kzgnnisr
Seite.
jcrli
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Imözin
bijgatojqq
Äl'rftpäc kaijaii kariijaiimacap jain iipri äpcäp 6iiii Ö3yi>i Ciln'i Toil.yli.yk kzgnnisr
bnjqrtnirSr
kaaganiuacap (>ii,ii jok iiprim iipciip 61)
kpgnkgn
l(")jcsi|bo(ln
jrinla
bodjma
bodnjina
kisijnia
Kanagaii kagau Typ« cij> (fyAyn jäpiirrii, 6OA jftniä (iyAyit jiiMii itimi jämii idijqi jei; Ii ifli jok iiprii'ii iipri. alles Volk. Jetzt bin ich alt geworden, bin liocbbctagt. F ü r das Volk, das in allen Ländern dein (Türk) Cbagan anhing (59) wenn bei den Häusern ihr Geschlecht (?) gedeiht., was haben sie dann für Sorgen (eine Grenze). . . . (60)
F ü r das Volk des Türk
Bilgii Cbagan habe ich dies schreiben lassen, ich, der weise Tonjnkuk. [i\7m?liche Seite] (61) Hätte Elteres Chagan nicht seine Erwerbungen gemacht, während Kapagan Chagan jung war, und hätte ich nicht Erwerbungen ge4
26
W.
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: )YH)Y1rf! rl'AfUoYMiH : U i ^2 Y m 4 9 ( j ) > a i i # M > D : S
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¥ ) # > « m i ß m S
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: ) Y ) I I1T h Y r 62 M M T r i B m 5
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63
H>m>: mt s
macht und hätte Kniiagaii Chngan zur Seite gestanden ( 6 2 ) so wäre im Lande des Tflrk-Sir-Volkes er selbst, das Volk und die Leute herrenlos geblieben. ( 6 3 ) Weil Elteres Cliagan und der weise Tonjuluik (so viele) E r -
IMF. A L T T Ü M Ö S C H E N INSCIIRIFTF.N DF.U MONGOLEI.
62)
ijlrskgn bi|gatojqq Älriipiic kagaii öilrii Toilykyk törcsirbodn joridqsbo
kzgandqttcn kasgaiwyk y'iyn
27
kpgnkgn Kaiiagau
kagau
Typit cip 6y/iyii jophwyk ca6 o(.n) 63)
törcbilgakgn
törcsirbodng
TypK
Typit
Werbungen
ß'ilrft k a g a i i
cip
ogzbodng
igdö
öy/iynyg orjya ßyjiyiiyg ärijtf
olror OJiypyp.
gemacht, habe», bat unter Kapagan Cliagan (las Türk-Sir-Volk
solche Macht (solchen Ruhm) erlangt (64) und
lebt,
jetzt der Türk-Bilge
Cliagan, indem er das Türk-Sir-Volk und das Oguz-Volk erhöht.
aa
W. RA IM. OFF,
H o n 10 r k u i m 011.
I) (1,2) Die Schreibung - J - 4 - ^ ^ mi(
von X.
(
' ''
c
vcrgliclien mit ) Ich mache auf die offenbar fehlerhafte Anwendung des Y im Worte ( f o Y M
aufmerksam, das unbedingt richtig hätte J ^ O j f ^
ge-
schrieben werden müssen. Die Verwechslung zwischen mit g u t t u r a l e n und palatalen Vokalen gebrauchten Konsonanten tritt in N öfter auf. Das Zeitwort ki.Mf.m hat hier offenbar eine reflexive l'edeutung, ist also als aus ki>u-i-n entstanden aufzufassen, ich kann den Ratz hier nur so übersetzen: «ich habe mich dem raöga'i iil nngepasst (angeschlossen). Hier bedeutet, raGga'i äli unzweifelhaft das Staatswesen, die Verwaltung der Chinesen.
Ich tibersetze
dabei-: «ich habe mich der chinesischen Verwaltung angeschlossen, d. h. wurde in ein chinesisches Amt eingesetzt, stand in chinesischen Diensten». Dies entspricht «Irr Angabe von K 7, X 7: Typu ßärläp rypit arin w r n . i , Taßipiiji.i fiäiläp TiiCijja'i arin ryrynaii, Taßija'i karjanka Küpiuym. (1,6—8) Der Satz Typte 6371.3 " Tafiya'ika ieöpyp äpri soll jedenfalls den Grund angeben, weshalb Tonjukuk einen chinesischen Verwaltungsposten angenommen hat und muss deshalb durch ein hinzugefügtes «denn» eingeführt «erden.
E r soll offenbar hervorheben, dass Tonjukuk nicht zu denjenigen
liegen gehörte, die in selbstsüchtiger Absicht zu den Chinesen übergegangen waren, sondern, dass er, als er das Amt, vielleicht die Verwaltung seines Stam-
29
DIE AIJTTÜRKISCHEN INSCtlRIFTKN DER MONGOLEI.
mes, übernahm, sclion die Abhängigkeit der T ü r k e n vorfand, und somit selbstverständlich nur als
chinesischer
Beamter (raögaigt.i
) Kau-i-.ia-Hii «sich mit einem Chane einrichten, sich einem Chane unterordnen, sich einem Chane anschliessen» (vergl. öi-i-lä-t-ii «sich in einem Hause einrichten, eine F r a u nehmen, sich verheirathen»). T o u j n k u k denkt gewiss
1) I,
A b t h .
an
Vcrgl. II,
p.
den in den Anualen im
[aKiiiiö 8 0 7 — 3 2 0 .
l,, C o C p a n i o
crilsAfciri»
J a h r e 0 7 9 erwähnten
o
nnri3t.igMa ist adjektivisch zu
y.iyiji zu fassen. Also ist wörtlich zu übersetzen: «ihr die siebenhundert Menschen anführender Grosser war der Scliad». (5,3) Ich mache hier auf die Form des linchstabcn Y im W o r t e uiaa aufmerksam. Diese F o r m des m findet, sich in unserem Denkmale nur zweimal, 4,2 und 5,3, sonst werden überall f ü r m die Buchstaben f
und | angewen-
det. D e r horizontale Querstrich durchschneidet nicht, wie in dem Y der Denkmäler von Koscho-Zaidam horizontal das Y an dem P u n k t e , wo die obere Gabelung beginnt, oder einen Schenkel der Gabelung, wie in dem Denkmale von Kara-Balgnssun und in einzelnen Jenissei-Inschriften, sondern durchquert beide Schenkel. Dabei sind die Schenkel der Gabelung länger als beim y , ebenso lang wie beim ^
und im W o r t e
(N 4,2) bilden die
Schenkel sogar leicht geschweifte Linien, die den Grundbuchstaben dem ähnlich erscheinen lassen. Ich bin daher der Ansicht, dass Y und Y nicht aus einem durchsti ichenen Y entstanden sind, sondern aus einem durchstrichenen ^ , und dass erst in der Folge dieser Buchstabe, der sich schwer in Stein meisseln Hess, in die leichter darzustellende F o r m Y übergegangen ist. (5,4—5) r x r h J Y D
' { ; " m entweder j;iiji.ua! ( = j a i j r > n - . j a ) TiUi oder
jag-r.i.T! Til/ii gelesen werden.
J a g i . u a rä/U hiesse: «führet K r i e g ! sagte er».
Da aber 5,5 unmittelbar darauf jnijnir.iriii.i iuia.jiii) passt, glaube ich, dass es hier als ein etwas niisslungenes ) aufzufassen ist; dann böte die Lesung knganr.iHi.111 kr.1cajr.1tr 5
34
W. RADLOFF,
TiiAiw g a r keine Schwierigkeit, denn dies würde heissen: «meine C h a g a n , ich will d r ä n g e n , sagte ich», d . h . «ich will ihn veranlassen mein Chan zu sein». D i e s ist um so wahrscheinlicher, da N 6,10 noch einmal der A u s d r u c k kajjan kr.icTbiH a u f t r i t t . D a hierauf cakMirrbim «ich dachte» folgt, so ist der letzte Theil TäAiiu wohl mit «ich entschloss mich» oder «ich beschloss» zu ü b e r setzen. D e r folgende zwischen den W ö r t e r n cakr.nrn.iM und a i m cakf.mrMM eingeschlossene Gedanke giebt offenbar den Grund zu dem gefassten E n t schlüsse an, es ist eine Sentenz oder ein Sprichwort, das u n g e f ä h r b e d e u t e t : «was die Z u k u n f t bringt, ist dem Menschen u n b e k a n n t , ebenso wie das, was h i n t e r seinem Rücken sich befindet». D a nun in diesem Spricliworte die Auff o r d e r u n g liegt, dass der weise Mensch durch vorgefasste Entschliessungen den zukünftigen Ereignissen eine f ü r ihm möglichst g ü n s t i g e Richtung zu geben hat, so will l ' o n j u k u k d u r c h A n f ü h r u n g desselben sagen: «Eine solche f ü r unsere Z u k u n f t wichtige R i c h t u n g gab ich, der weise Tonjttkuk, d a d u r c h , dass ich den Schad veranlasste, den Chaganstitel a n z u n e h m e n , da alles noch schwankende Volk sich gewiss fester an einen Chagan anschliessen würde, als an einen als T r e i b e n t e r u m h e r z i e h e n d e n Schad». (5,io—11) Das W o r t f J ^ M ist, wie mau aus dem N 6,2 a u f t r e t e n d e n | \ | > c l ersieht, «ßykajn.i» zu lesen.
Das Affix f J
.11.1 ist das pag. 5 2 (N.
F . ) behandelte Affix. E s ist also hier «ein solcher S t i e r zusammen
mit
einem solchen Stier» zu übersetzen. Da hier offenbar von zwei verschiedenen Stieren die Rede ist, so müssen die vor diesem W o r t e stehenden A d j e c t i v e einen Gegensatz bilden. E s ist d a h e r T j p y k (stehend, a b g e m a t t e t ) e n t w e d e r durch «mager» wiederzugeben und cäMis durch «fett» oder Tjpyk durch «abgemattet» und cämi3 durch «faul, träge». Daher ist zu übersetzen: «(wer) einen m a g e r e n und fetten S t i e r hinter sich weiss» oder «wer einen a b g e m a t t e t e n und trägen S t i e r hinter sich weiss». 6) (0,1—4) D a s r a r t i e i p i u m öilcäp ist hier offenbar S u b j e k t zu öihiä3 äpniiin, also: «der zufällig wissende weiss immer noch nicht, ob» etc. N a t ü r l i c h wird durch diese K o n s t r u k t i o n die dem Alttürkischen fehlende, oder erst in der E n t s t e h u n g begriffene Bedingungsform e r s e t z t und man muss somit a u c h übersetzen: «wenn man (in einem Falle) weiss, so weiss man nicht immer». Die hier eingeschobene Sentenz (Sprichwort) ist dem Nomadenleben entnommen. W e n n d e r Nomade das Vieh schnell mit sich f o r t f ü h r e n will, so f ü h r t er es an Leitstricken hinter sich (apkajia im Rücken). Dabei ist f ü r die schnelle F o r t b e w e g u n g zweierlei Vieh ihm hinderlich:
1) das a b g e m a t t e t e (magere)
Vieh und 2) das fette (faule) Vieh. Man muss d a h e r wohl beachten, welches V i e h nicht mehr v o r w ä r t s will (am S t r i k e zieht, wie d e r Kirgise s a g t TapTMiunak «nach hinten zerrend» ist). Ist es das a b g e m a t t e t e Vieh, das nicht v o r w ä r t s will, so muss er bei der ersten passenden Stelle anhalten und dem
35
DIR ALTTÜRKISCHEN INSCItRIFTEN DER MONGOLEI.
Vielie Erholung gönnon, es tränken und gut füttern, ist es aber das fette (trüge) Vieh, so muss er es antreibe» und j a darauf sehen, dass es an der Haltestelle nicht zu viel trinkt oder frisst, denn dadurch wird es fauler, während es ohne Futter mit jedem Tage besser läuft. Ein solcher Gedanke an das Fortführen des Viehes und den dabei nöthigen Vorsichtsmaassregeln veranlassen den Tonjukuk, da der Himmel ihm "Weisheit gegeben hatte, zu der Zeit, wo der Schad schon eine genügende Menge von Anhängern erworben hatte, diesen zu drängen, die Chanswürde anzunehmen. (6,9) ß i f
" " ö3yM-f~0K zu zerlegen. Dies beweist uns, dass die
Partikel ok (auch) sich schon im Alttürkischen in der Form ok-öK enklitisch an das vorhergehende Wort anschloss. (6,12) Eoijia öaija rapkaii ist gewiss die "Würde, die dem Tonjukuk nach der Erhebung des Chagans verliehen wurde. Denselben Titel führt der Tonjukuk X a 14,9.
Die Stellung des Titels ist genau dieselbe, wie in N.
hinter dem Namen, was dem türkischen Sprachgebrauche entspricht. Eine Deutung des Titels zu versuchen, wage ich nicht. ( 7 , 2 - 8 ) Obgleich das Zeitwort GoJiajhin (7,8) in der ersten Person Sing, des Imperativ und ölypri (7,9) in der dritten Person des Imperfekt steht, kann das Subjekt beider Sätze nur Elteres-Chagan sein.
Die beiden Sätze
sind also so zu übersetzen: «Ich will mit dem weisen Tonjukuk als Boila BagaTarkan Elteres-Chagan sein, (sagend) tikltete er (der Elteres-Chagan)» etc. Ich fasse den Ausdruck «ich will Elteres-Chagan sein» in dem Sinne auf: «ich will es wirklich, nicht, nur dein Namen nach sein», d. h. «ich will mich als Elteres-Chagan befestigen». (7,8) Ökjiu ist offenbar als Adverbium zum Verburn finitum gestellt, da es sonst dreimal vor Tafiija'ii.iy, Ki.rraili.ig und Ogyayg hätte wiederholt weiden müssen. (7,io-u) f[M!ii-np gelesen werden. Trotzdem dass das darauffolgende ka.ira'ii.i 6i:j darauf hindeutet, dass ein l'arliciuni a u f e a p vorherzugehen hat, möchte ich durch den Vergleich mit "WiJH (22,r,) kaßi.11111,111 und (21,5) kaöi.nnaJii.iM veranlasst, auch hier kaiii.imyp lesen. Dies passt auch besser in den Zusammenhang. Tonjuknk fürchtet nicht den Angriff der Feinde, sondern die Vereinigung der Heere und daher sagt er: «wenn die Chinesen, Oguz und Kytai alle drei sich vereinigen». Ist diese meine Lesung kafii.miyp richtig, so haben wir hier wiederum eine Isolirung des rartieipiums auf -yp, wie oben 8,13 OJiypyp und diese Isolirung miisste ebenso für ka(>Miiiypi,!i!/i,a stehen. Dann wäre dieses I'articipiuin auf yp auch als (Jonditional zu übersetzen. Der Nachsatz ka.na'ii.i öi:i (13,1) lu ist wörtlich: «so bleiben wir», natürlich ist dies dem Zusammenhang gemäss zu übersetzen: «so sind wir geliefert» oder «so sind wir in der grössfeu Not Ii». ci l.-l) (13,2) (^AHlf « unbekanntes Wort, Es ist jedenfalls eine Art Stein, wie das nachfolgende das offenbar statt
Tamiu «ihren Stein» bedeutet.
Wenn f Ä ' l l N
mit
M
T
(böser Geist) in 0
42
W. KAI) 1,0 FF,
Zusammenhang gebracht werden kann, so könnte man yny-ii ( = y s y r i i ) Taniiu lesen und etwa «Zauberstein» (vielleicht eine Art von Amulet., welches den Menschen erstarren macht) übersetzen, d. Ii. «so sind wir, als ob wir ihren Zauberstein gefasst haben». Von 13,4—14,2 führt Tonjukuk eine bekannte Sentenz oder ein Sprichwort an, dessen Erklärung nicht ohne Schwierigkeit, ist. (13.4) Das Wort s T H D ^ D j3'i'{il> das u 0 0 ' 1 einmal (13,9) auftritt, ist offenbar mit dem nordtürkischen jyka, dem südtürkischen jy-i-ka (dünn) identisch; der Gegensat?; ) J j J (13,to) kajiMii (dick) beweist dies aufs Deutlichste. Äjutlir tritt in den alttürkischcn Denkmälern überall in der Bedeutung «stark, mächtig» auf. (13.5) I»ei N Y 4 I M t
we,c,lcs
Ton.iafja,JU>i lese, mache ich zuerst auf
die fehlerhafte Schreibung von ^ [ j aufmerksam, da vor y doch stets anzuwenden ist. Dass hier nur ein Flüchtigkeitsfehler vorliegt,, beweist uns J - J ^ Y - J I ) - ^ (18,li) Tou.iajjy.iiyk. Ton heisst «das llundc, der Ballen, der Haufen», daher bedeutet loiuia gewiss «zusammenballen, zu einer Balle zusammendrücken»;
3
bedeutet im Uigurischen «gering, werthlos», hier
möchte ich es mit, «leicht, was nur gelinge Kraftaufwendling fordert» übersetzen. Fasst man ftimlir als Accusativ auf, so wäre der Satz zu übersetzen: «was dünn an Macht ist, kann man leicht zusammenzudrücken»; fasst man aber äpidiit als Subjekt zu Toii.iafja.iM auf und j.yika als Accusativ, so wäre zu ¡ibersetzen: «es ist, leicht, dass der Starke das Dünne zusammendrückt» oder «für den Starken ist es leicht, das Dünne zusammenzudrücken». (13,0—8) gebrauchte
jn-ii'ncil bedeutet, wie das zu ihm als Gegensatz 14,i il
.i"!) " '»«weist: «dünn, fein (von Fäden)». Der ganze Satz
ist genau wie der vorhergehende Satz gebildet, so dass jäiPiKä äjudir ysräli yijyn auch zweifach übersetzt werden kann: 1) «was fein an Kraft ist,, kann leicht zerrissen werden» und 2) «für den Starken ist es leicht, das Feine zu zen eissen». (13,u) In
TOii.iajjy.iyk tritt, ein bis jetzt unbekanntes
Verbalnomen auf, das offenbar aus Tou.ia-t-ijy-f-.iyk gebildet ist und dem Zusammenhange nach unbedingt «der zusammenzuballen Vermögende» bedeutet, Dasselbe Verbalnomen bietet ebenfalls B Y ^ - H l N (14,2) yarylyn ans j : m i y + l y n gebildet, das ebenfalls «der zu zerreissen Vermögende» bedeutet. E s ist somit der Satz 1 3 , 0 - 1 2 kajii.nt (io.icap Ton.1a.fjy.1yk a.iu iipiuiui wörtlich zu übersetzen:
«der das Dick werdende zusammenzuballen V e r -
mögende ist ein Held» oder «wenn es aber dick wird, so ist, derjenige, der es zusammenzuballen vermag, ein Held». Dieser Nachsatz ist nur verständlich, wenn man den Satz 13,4—5 übersetzt: «für den Starken ist es leicht, das Dünne zusammenzuballen». Bei einer solchen Auffassung ist es
I)IIi
AIjTTÜRKISCHEN
INSCHRIFTEN
DEIt
MONFLOI.EI.
48
aucJi verständlich, dass der Accusativ jyika vor das Subjekt äpidii« tritt, denn dadurch wird in beiden Sätzen der Nachdruck auf «dünn» gelegt. 14) ( I 4 , i ) )y>>7 jogaii. Hier mache ich auf die falsche Schreibweise des Anlautes aufmerksam, das dem allgemeinen Schreibgebrauche nach unbedingt, richtig ) Y > p zu schreiben ist. Joga» «dick, grob» bildet, wie schon erwähnt, den Gegensatz von jiiimnä «fein (von einem Faden)». Daher ist der Satz 1 3 , 3 - 1 4 , 2 ) ganz entsprechend dem vorhergehenden zu übersetzen: «der das Grobwerdende zu zerreissen Vermögende ist ein Held», oder: «wenn das Feine aber dick (grob) wird, so ist derjenige, der es zu zerreissen vermag, ein Held». Somit ist der ganze Passus von 1 3 , 4 - 1 4 , 2 zu übersetzen: «Das Diinue zusammenzuballen ist für den Starken leicht, das Feine zu zerreissen ist fiir den Starken leicht, wenn aber das Dünne dick wird, so vermag es nur der Held (d. h. ein sehr starker Mann) zusammenzuballen, wenn das Feine grob wird, so vermag es nur ein Held zu zerreissen». Durch dieses JJild will der weise Tonjukuk offenbar veranschaulichen, dass es leichter sei, die getrennten Feinde zu schlagen, als abzuwarten, bis sie sich vereinigt haben, da dann die Kräfte der Türken nicht im Stande sein würden, den Feind niederzuwerfen. Wie nach dem
Gleichnisse
auf Zeile 5 — 6 zieht
Tonjukuk nicht den Schluss aus dem vorgeführten Milde, sondern er fibeilässt, dies dem Leser und geht direkt auf die Maassregeln über, die seiner Ansicht nach nöthig sind, um der entstehenden Gefahr entgegen zu treten. (14,8) Das im Westen wohnende Volle wird hier Kypyiaii genannt. Das Kc 2,i auftretende
k.ypAanyJ> ist, vielleicht der Accusativ
dieses Völker-(Stamm ) Namens. In diesem Falle wäre das darauffolgende öpry vielleicht in ülypri zu ergänzen und die zerstörte Stelle: «er tödtete die Kurdan» zu übersetzen. (14,13) Käliä'iisii:) ist hier olfenbar zu übersetzen: «es liegt uns ob, zu kommen». 1 4 , n ) IJapnty uii. heisst wörtlich: «das Sein (Fragewort) was?» «was ist das?» Dem Sinne nach offenbar «was hat das zu bedeuten?» «das hat doch keine Schwierigkeit». Fragewort
W i r sehen also, dass schon im Alttürkischen das
my ganz wie im Uigurischen im Gebrauche war. Auffallend
ist, dass hier trotz des darauffolgenden fragenden Pronomens uä noch an Gap das Fragewort wy gelugt, ist. Im heutigen Nordtürkischcn würde man einfach 6y nii, setzen. Die Anwendung von öap wird nur verständlich durch das vorhergehende Nomen actionis i«ilrä'iiMn, also wörtlich ist zu übersetzen: «unser zu kommen daran seiendes Vorhandensein was?» (14,15) A i n a üvymyn schliesst den mit denselben Worten eingeleiteten Vortrag des Tonjukuk ab. 15) ( 1 5 , 1 - 2) Der Anfang der Liicke ist gewiss das an knijaii getretene
44
W. RADL0FF,
Personalaffix
. D a n n folgt in der L ü c k e vielleicht
D a s vor dein
in p a s s i v e r B e d e u t u n g adjectiviscli a n g e w e n d e t e n F a r t i c i p i u i n örynryic steh e n d e öäu öaym ist als logisches S u b j e k t a u f z u f a s s e n . An ein solches P a r t i e i p i u m w i r d n i e das dem logischen S u b j e k t e e n t s p r e c h e n d e I ' r o n o m i n a l - A f f i x g e h ä n g t ; 6äii ö.iyni o i y i n y i ! niuss d e u t s c h w i e d e r g e g e b e n w e r d e n : «von mir selbst v o r g e t r a g e n » . (15,4) T r i t t ein in solcher W e i s e d u r c h ein logisches S u b j e k t
determi-
nirt.es A d j e c ü v u m an ein S u b s t a n t i v u m , so n i m m t l e t z t e r e s die, PossessivE n d u n g des bei der D e t e r m i n a t i o n des A d j e c t i v s s t e h e n d e n logischen S u b j e k t e s a n , also: öiiit ö.iyiu ö r y n r y n
öryieiysi «die von m i r
vorgetragene
Bitte». ( 1 5 ; s ) Ämi/iy ßüp/ü h i e r ist, wie ich schon v o r h e r e r w ä h n t habe, 6äpjii n u r H i l f s z e i t w o r t . Die d a d u r c h b e w i r k t e N t i a n c i r u n g lässt sich ain Besten d u r c h «hörte g e n e i g t mit an» w i e d e r g e b e n . (15,n) ltÖK-yii.yp joijapM
lieisst
oll'enbar
«am Köi r ,-yi|yp
aufwärts».
H i e r k a n n m e i n e r A n s i c h t nach joijapy g a r keine a n d e r e B e d e u t u n g h a b e n . W i r h a b e n d e s h a l b h i e r den Beweis, dass im Alttfirkischen «aufwärts» d u r c h zwei W ö r t e r jöi äpy und joijapy a u s g e d r ü c k t wird.
Ich g l a u b e nicht., d a s s
diese beiden W ö r t e r d u r c h lautlichen U e b e r g a n g dilferencirt sind, s o n d e r n ich bin v i e l m e h r d e r A n s i c h t , dass sie a u s zwei ganz verschiedenen S t ä m m e n e n t s t a n d e n sind. D e r v o l l k o m m e n e G l e i c h k l a n g der W ö r t e r wird n u r d u r c h die zweisilbige E n d u n g h e r v o r g e b r a c h t , die sowohl au jö ( j y ) wie auch an j o g e t r e t e n ist. U e b e r den U r s p r u n g b e i d e r S t ä m m e v e r m a g ich N i c h t s a n z u geben, vielleicht ist jö ( j y ) ein aus dem Chinesischen e n t l e h n t e s W o r t ,
Um
den U n t e r s c h i e d der B e d e u t u n g von jöi iipy und joijapy zu b e s t i m m e n , liegen uns zu w e n i g e M a t e r i a l i e n vor. Ms ist in dieser B e z i e h u n g n u r zu b e m e r k e n , dass iu allen drei F ä l l e n , wo j t i r ä p y in K u n d X a u f t r i t t , es s t e t s «auf zum Himmel» b e d e u t e t . W e n n wir a n n e h m e n , dass T o n j u k u k vom C h a r a - N i d t m - n u n i a u s nach N o r d e n zog, so f ü h r t e der n ä c h s t e W e g z u r Tola ü b e r die. H e r g p ä s s e K u lussai und Kükiidaba, am U r t a - T a i n i r a b w ä r t s und d a n n nördlich vom ÜgäiN o r , auf d e r heutigen P o s t s t r a s s e nach U r g a .
Ging T o n j u k u k auf
diesem
W e g e , so w ä r e u n t e r dem N a m e n J(ök fingür der F l u s s (Jliara-Ghodschir zu verstehen. E s ist. um so w a h r s c h e i n l i c h e r , dass dieser F l u s s liier g e m e i n t ist, d a d e r nach N o r d e n ziehende T o n j u k u k dem L a u f e des C h a r a - G l i o d s c h i r bis zu den o b e n g e n a n n t e n
Gebirgspässen
mehrere Tagereisen lang
zu folgen
h a l t e . Vom T a m i r aus k o n n t e d a s H e e r leicht in den ( F t i i k ä n - P e r g w a l d e i n d r i n g e n , der meiner A n s i c h t nach d a s g a n z e Flussgebiet, der o b e r e n S e l e n g a , des O r c h o n und der Tola u m f a s s t c und östlich bis z u r W a s s e r s c h e i d e K e r u l e n , dem B e r g r ü c k e n A l t a n - U l u g a i und dem Kentei sich e r s t r e c k t e .
des
'15
DIU AI/ITÜliKISCIIRN INSClllUrriiN »HR MONDOLE!.
n. r >,it)|M- istal)(M'iníils('iiicfi 6i.ii[) ergänzen. Dann wäre zu übersetzen: «ihr Heer war (1000 Mann stark»Dazu passt der Nachsatz «wir aber waren nur 2000 Mann» vortrefllich. (10,3) Ich mache auf die doppelte Schreibweise - ^ « J (10,8 und 19,1) ( L I , 1 1 ) aufmerksam, während in Xa 1 ebenfalls
und
geschrieben
wird, l i i e r haben wir gewiss mit einer Dialektverschiedenheit zu thun, da noch heute das Wort, i>i 1 ¡ der Süddinlekte dem im,n[ der Norddialekte gegenübersteht. Ist diese Annahme lichtig, so wäre im Denkmale des Tonjuknk überall
C>MI[
zu lesen und
(14.N)
eine fehlerhafte Schreibung für
(10,7) Ks ist zu bemerken, dass das Zeitwort j a i überall in den Inschriften von Koscho-Zaidam ^ p geschrieben wird und ebenso in unserem Denkmale, mit, Ausnahme von 40,7 und 42,r», wo H l ^ ^ T D D
M l ^ & D D S(>sehrin-
ben ist. Die Schreibung ^ p scheint darauf hinzudeuten, dass das im Uigurischen j a r , in den heutigen Dialekten jai lautende Zeitwort im Altfürkiseben jail lautete. Da N, wie w ir sehen, aber auch die Form P P j a i bietet, so scheint, die Aussprache schon im V I I L Jahrhundert eine schwankende gewesen zu sein. (10,8-0) Fand der Kampf zwischen dem IJgäi-Nor und der Tola statt, so konnten die Kirgisen leicht bis zur Tola zurückgetrieben werden und dann in den Kluss stürzen, fand der Kampf aber in der Nähe des Ügäi-Nor
46
W. RA 1)1.0 FF,
statt, so könnte liier unter yryn, die M ü n d u n g des Kökseliin-Orklion nnd der nordwestliche schmale Tlic.il des Ü g ä i - N o r gemeint sein. Ich halte das Letztere für wahrscheinlicher, denn, wenn die T ü r k e n die O g u z erst eine grosse Strecke hätten verfolgen müssen nnd dann in den Fluss trieben, so hätte T o n j u k u k gewiss zuerst von den auf der Flucht Gctödteten und dann von den in den F l u s s Gestürzten gesprochen. Hätte der K a m p f an der Tola selbst stattgefunden und wären die O g u z sogleich in den F l u s s getrieben worden, so hätte gewiss ein Theil derselben den Fluss zu I'ferde passirt und wäre dann entkommen, denn der Uebergang des ganzen Heeres der T ü r k e n über die Tola war nicht so schnell zu bewerkstelligen und hätte eine sofortige V e r f o l g u n g und Vernichtung der Feinde unmöglich gemacht. D r ä n g t e n aber die T ü r k e n einen Theil- der Oguz in den Ü g ä i - N o r , so niussten diese im W a s s e r u m k o m men, während der nach Westen fliehende Theil der O g u z bei der V e r f o l g u n g bis zur T o l a vollkommen aufgetrieben werden konnte, da vom Ü g ä i - N o r bis zur T o l a die V e r f o l g u n g des Feindes keine Schwierigkeiten bot und ein E n t rinnen der O g u z auf den offenen l ' r r g w ä l l e n fast unmöglich war. (l(»,io) Jai/iyk (jnitojk) jo.rra heist wörtlich: «auf dem Wege, auf den sie verfolgt, wurden», d. Ii. natürlich «auf der Flucht». (1(5,12) D a s hinter ölri gesetzte
ist gewiss uyis zu lesen. E s ist dies
offenbar eine die A u s s a g e verstärkende Partikel. Ob es mit rifii (Osm.), iqßiu (Kas.), das in vielen Orlen der W o l g a heute i:,yi( ausgesprochen wird, identisch ist, wage ich nicht zu behaupten. (1(5,1-0 W i r haben hier wieder ein Heispiel des räthselhaftcn Stammes ^ J., den ich, trotz der übereinstimmenden A n s i c h t von l . a r t h o l d und H a n g , immer noch mich nicht, cntsc.hlicssen kann, als A d v e r b i u m «gänzlich» anzuerkennen.
Einerseits scheint mir auch die durchgängig«! A n w e n d u n g von
jüiwä eine solche von kyu vollkommen überflüssig zu machen, andererseits wiederspi icht die A r t seiner A n w e n d u n g meinem türkischen Sprachgefühle. Ist B a r t h o l d ' s und D a n g ' s Ansicht richtig, so müssen wir d ' * ] J. (statt )
J ) hier
als einen Instrumentalis von j j . auflassen und es wäre hier zu übersetzen: «die O g u z kamen in's Gcsammt», und darauf mfisste am E n d e der Zeile I G ji'ityini stehen: «und unterwarfen sich», das will de ganz der Unterwerfung des Tiirgiiscli entsprechen (-13.10-4-1,9): y n y k fiärläpi, f>v;iyiii kyu C j ^ j , ) Kiilri, jyuyuri. Im letzteren Beispiele miissteaber meiner Ansicht nach, wenn k y u «in's Gcsammt» bedeutet, dieses W o r t sowohl hinter ßiirliipi wie auch hinter OyAyrii stehen. Iiier würde «in's Gesnmmt» dem Sinne nach vielleicht passen, wenn auch ka.iMCi.Ki (vrgl. 31 , i - 3 < l , 0 ) bedeutend besser wäre. I n H?,m aber kann von der Gesammtlicit der Oguz garnieht die llede sein, denn die O g u z waren im Vergleich mit, den damaligen selbststündigen Typi; ein sehr zahlreiches V o l k , das gewiss nach der einen Niederlage nicht, so gedemüthigt war, dass
47
DIR ALTTÜRKISCHEN INSCHRIFTEN I)F,R MONGOLEI.
es in's Gesammt herbeigekommen wäre und sich unterworfen hätte. D a h i n gegen ist es selir verständlich, dass die an der Tola wohnenden Oguz, also ein Theil (des ganzen Volkes)
sogleich zu dem durch diesen Kampf zu
Ansehen gekommenen Elteres - (Jliagan kamen und sich ihm unterwarfen. Dass dies nur ein geringer Theil des Oguz-Volkes gewesen ist, ist daraus ersichtlich, dass Tonjukuk liier nur von «Oijya» spricht, und nicht das W o r t ßyAjii hinzufügt. E s nniss also Ubersetzt werden: «kamen Oguzen» (d. h. einige Oguz). Wie war«! es auch möglich gewesen, dass das gesammte OguzVolk eine Völkerwanderung zur Tola gemacht hätte. hier wahrscheinlicher, dass wir i j ' ^ J - y' f .T n a " ' C S f ! n
Es scheint mir also u,1(
* entweder über-
setzen: «kamen Oguzen, nachdem sie dies vernommen hatten» oder «unterwarfen sich Oguzen (ein Theil der Oguzen) und kamen zu ihm». 17) ( 1 7 , i ) In der Lücke 17,1 inuss ein Ausdruck wie
JtTNY^ll'fc
fiiln Kälyprym «ich brachte» oder etwas Aehnliches stehen, da der darauffolgende Akkusativ Typi; Gyjiyuyij und der Ort, wohin es gebracht w i n d e y-ryitäu jüpuä sonst ganz unverständlich wäre. Wenn nicht hinter jäpnii das Vcrbum aus Versehen ausgefallen ist, so haben wir hier ein Beispiel f ü r eine ganz nnregelmässigc Stellung des Zeitwortes. Dergleichen Unregelmässigkeiten kommen aber in allen Turksprachen, besonders in der lebhaften E r z ä h l u n g vereinzelt vor, und fiir eine solche habe ich auch die Stellung von akyu K b 10,3 aufgefasst, die H e r r B a n g (in der Anzeige meiner N. F . p. 4) als untürkisch beanstandet. Zieht man akyu zu ühä'ii ä p r i r ä , so muss man, wie ich es gethan, annehmen, dass Bilgä Chagan nicht erst, wie H e r r B a r t h old vom folgenden Satze behauptet, sondern schon in diesem Satze die E r z ä h l u n g abbricht, und hier allgemein vom Tode des Kiil-Tägin
spricht,
(1. h. dass er hier sich nicht, an die F r a u e n , sondern an die Türken ü b e r h a u p t wendet. (17,3—8) IJiin ö.iym Gilrä Toilykyk scheint das Subjekt des vorhergehenden Satzes zu sein, so dass genau zu übersetzen ist: «Ich f ü h r t e das T ü r k Volk zum Ütükän-Iuißyn/i,ary wird jypr genannt. Man be-
DIE AI/I'TÜIIKrSCflRN INSCHRIFTEN DER MONflOMM.
49
achte die fehlerhafte Schreibung des Wortes jypr, welches Kb !),17 richtig ^ ) | > D geschrieben ist. Jn Kb habe ich jypr dem Ziisanimenhange nach durch «Wohnsitz, Ansiedlnng» wiedergegeben. Es mag hier einen Complex von Ansiedlnngon, einen chinesischen Rezirk (Provinz) bezeichnen. Yssynbimdntu muss zu China, oder wenigstens zur chinesischen Einflussspliärc gehört haben, da der Aufenthalt des Cliagans in diesem Gebiete den chinesischen Kaiser veranlasst, sich zum Feinde der Türken zu erklären. Die Darstellung dieses Zuges macht es wahrscheinlich, dass der erwähnte. Kriegszug ein Freibeuterzug auf chinesischem Gebiete gewesen, wie uns die chinesischen Annalen solche häufig erziihlen. Der Chngan war gewiss in China eingedrungen und zog ranbeud und sengend umher, zerstörte Städte und Ansiedhnigen in grosser Zahl und setzte sich endlich in den ausgeraubten Landstrccken fest. ( 2 0 , 1 1 — i a ) Unter ynyk k a i j a i i M ist gewiss vor Allem der im Westen
wohne.iide Chagan der Türgüsch gemeint. (20,12) In findet sich abermals eine falsche Anwendung des ^ vor dem Vokale a. 2 1 ) (21,1) Die, Lücke, am Anfang der Zeile enthält offenbar die Namen der Fürsten, die sich in der Folge zu einem Zuge gegen die Türken verbanden. E s ist leider nur das den Satz beschliessende Zeitwort f M M erhalten. Da Tonjukuk in Folge der l'erathung der feindlichen Chane einen Kriegszug gegen die Kirgisen unternimmt, so ist es wahrscheinlich, dass der Chan der Kirgisen sich den Feinden '1er Türken angeschlossen hatte. (21,2) Der Ausdruck o.i y't kaijnii beweist, dass die drei Chagane soeben genannt sein müssen, sonst würde nicht das demonstrative Pronomen o.i vor y>i kajjau sieben. (21 ,,i) Örläniiu, ein bis jetzt unbekanntes Zeitwort, dessen Rildung aus öi'(Versland)-i-lä-i-ni ganz klar ist. Seine Bedeutung ist ebenso deutlich: «Rath halten, sich berathen». (21,r,) Kaöi.ima.iMM aus kaö-i-i.mi «sich vereinigen», vergl. meine Demerkung zu 1 2,15). (21,o) Aina örläuiMiui «einen solchen Rath fassten sie», dient als Einführung der Fortsetzung der Rede der drei Chagane: «Wir wollen nach Osten gegen den Tiirk-Chagan ziehen!» während das vorhergehende Täniiiii den ersten Satz der l'erathung abschliesst. Die Mittheilung der Rede der Chane wird überall durch Verba der Aussage im Participium auf mmiii (räMim, örläiriui efc.) ausgedrückt, da Tonjukuk natürlich diese Rede der Chane nur durch die Rorichtc der Kundschafter, d. h. vom Hörensagen, wissen konnte. (21,io) Ai[apy, der Casus dircct.ivus von oji, ist in der Deklinationsta7
50
W. RADIiOFF,
belle der selbstständigen P r o n o m i n a p. 7 5 (N. F . ) n a c h z u t r a g e n .
Oyläniäcäp
ist e n t w e d e r als eine I s o l i r u n g des P a r t i c i p s im Sinne des Gonditionalis zu b e t r a c h t e n , d a im N a c h s ä t z e ein a n d e r e s S u b j e k t a u f t r i t t , d. h. es s t e h t s t a t t cyläMäcäphii3Aä, oder es ist h i e r als A d j e c t i v u n i a n z u s e h e n , also 6ic cyliliuftcii]> o.it (ganz wie 6ä» ö.'tyM ö r y i n y i t öryii'i 15,2-4). Solche a d j e k t i v i s c h e V o r s e t z u n g e n können wir deutsch g a r nicht a n d e r s w i e d e r g e b e n , als d u r c h einen Conditionalsatz: «wenn wir nicht hinziehen, so (wird) er» etc. ( 2 1 , i i ) Äpciip stellt in demselben V e r h ä l t n i s s e zu o.i, wie d a s v o r h e r g e h e n d e cyläMäcäp, es imiss also a u c h ü b e r s e t z t werden durch «wenn wir c n
sind)). D a s v o r h e r g e h e n d e
'
,Ins
unbekannter Ausdruck. Dieser
W o r t k o m p l e x k o m m t d r e i Mal im D e n k m a l e des T o n j u k u k vor. G a n z in d e r s e l b e n W e i s e findet es sich 30,13 g e s c h r i e b e n , wiihrend
22,2
ge-
schrieben ist. O b L e t z t e r e s d a r a u f h i n d e u t e t , dass h i e r eine lautliche V e r s c h m e l z u n g s t a t t g e f u n d e n h a t , oder ob h i e r einfach )
f e h l e r h a f t fü ^
ge-
schrieben ist., v e r m a g ich bei dem einmaligen A u f t r e t e n d i e s e r F o r m
nicht
zu e n t s c h e i d e n . D i e e r s t e , zweimal w i e d e r h o l t e S c h r e i b w e i s e beweist,
dass
wir es h i e r mit, zwei einsilbigen W ö r t e r n zu t h u n haben, von denen
das
e r s t e einen g u t t u r a l e n , das zweite einen p a l a t a l e n V o k a l e n t h ä l t , d. h. a u s J^J
ka't und ^ j j ' näif. Kjvi k o m m t im D s c h a g a t i s c h c n in d e r B e d e u t u n g
«wie viel?» «einige» ( = kaii'ia) vor; näi| t r i t im A l t t ü r k i s c h e n m e h r m a l s auf und zwar in der B e d e u t u n g «Ding».
D a die C h a g a u e z u e r s t sagen ka6r>i-
uia.iM!\i (wir wollen u n s vereinigen) und d a n n cyliilisi (wir wollen ausziehen), und d a r a u f zwei B e d i n g u n g e n h i n z u f ü g e n , u n t e r denen ihnen S c h a d e n z u g e f ü g t w e r d e n w i l d , und die e r s t e dieser B e d i n g u n g e n eine N e g a t i o n des A u s z i e h e n s a u s d r ü c k t , so müssen wir a n n e h m e n , dass die z w e i t e B e d i n g u n g
die
N e g a t i o n der V e r e i n i g u n g entbn.lt, also dass ka'i niii[ ,'ipcii.p dem Sinne nach den A u s d r u c k «wenn w i r u n s nicht vereinigen» v u e d e r g i e b t . somit lca'i uäij n u r ü b e r s e t z e n : «wenn wir verschiedene
Wir
können
D i n g e sind»
oder
«wenn wir getrennt, bleiben)). In allen d r e i a u f t r e t e n d e n Stellen passt
diese
B e d e u t u n g vortrefflich. 2 2 ) ( 2 2 , i ) Lässt sich die L ü c k e vollständig e r g ä n z e n (kaijani a.tu ilpsiim niijy)'iici fiilril äpsiiiu, und diese S ä t z e sind als Z w i s c h e n s ä t z e e i n g e schoben,
D i e s e Zwischensätze, sind, obgleich sie d u r c h k e i n e
einleitende
P a r t i k e l doterminii f. sind, j e d e n f a l l s als Causalsätze a u f z u f a s s e n , also «da ihr Chan u . s . w . » zu ü b e r s e t z e n . Dieser Z u s a m m e n b a n g wild schon d a d u r c h deutlich h e r v o r g e h o b e n , dass die z u l e t z t a u f g e f ü h r t e B e d i n g u n g noch einmal nach dem Zwischensätze w i e d e r h o l t w i r d . ( 2 2 , s ) In Betreff von
vergl. das zu 2 1 , n
(22,n) D a s an ö l y p i ä ' i i g e h ä n g t e s t ä r k u n g s p a r t i k e l sein.
kj'k k a n n
Gesagte. h i e r n u r eine V e r -
51
»IE AMTÜRKISCIIEN 1NSCH1UFTEN DER MONGOLEI. C
(22,-i) i l ' I ^ X r '
" 1 Adverbium, eigentlich der Casus
instrumen-
ta Iis von y ' i ä r y . (22,7)
aliormals
If-I^-J-D-
diesem
wiederum mit
eine
fehlerhafte
Schreibweise
für
"Worte e n d i g t d i e H e d e d e r d r e i ( J h n g a n e ,
die
|( (22,s) abschliesst.
( 2 2 , i o - n ) Z w i s c h e n a i m raniim u n d TiiMim i s t d i e R e d e d e s T ü r g i i s c h C h a g n n e i n g e s c h l o s s e n , d i e e r 7,11 d e n W o r t e n hinzufügt:
der übrigen Chagane
G e n i t . d e s l ' r o n . p e r s . fifiu ( d i e D e n k m ä l e r
von
allein
Kosclio-
Z a i d a t n b i e t e n d i e F o r m ^ J i l ' i f ) . Ä p y p i s t liier d u r c h d a s F u t u r u m z u ü b e r s e t z e n : «es w i r d sein». 23) (23,1) E i n i g e undeutliche dass die beiden I M
grossen
J M J I Y J M
Lücken
W
\
Buclistabenspuren
deuten
hier folgendermaassen W h )
darauf
bin,
zu e r g ä n z e n s i n d :
- u n g e n a u f ü r t | < f J < < J > > , also: « i h r e H e d e ( h ö r e n d ) .
(23,Chi) B e i d i e s e r sich ö f t e r w i e d e r h o l e n d e n J ' h r a s e i s t a u s zwischen 23,7 und 2 3 , s das W o r t
7,|llttl'N'1
I!
Versehen
i ' , n f : ? JiiBifl a u s g e f a l l e n ,
d . h. «am T a g e mein A u s r u h e n n i c h t k o m m e n d w a r » . In d e r .Micke z w i s c h e n 23,0
und
möchte
23,io können
sie d a h e r
höchstens zwei B u c h s t a b e n
durch
o.iypcylcMMi.n z u l e s e n .
\ ^
ausgefallen sein,
ich
ausfüllen, dann wäre hier 23,9 ' l i ^ f U H J ^
Ich h a l t e d i e s e F o r m f ü r ein V e r s e h e n statt, o.i.yp-
cykMM, d a d o c h s o n s t a u c h 2 3 , 7 (23,io) J ^ O f l ^ O .
j\HMCi>iki.iiwM3 h ä t t e s t e h e n m ü s s e n .
I ' a h i n t e r d i e s e m W o r t e a m E n d e d e r Z e i l e wohl
eine kleine u n b e s c h r i e b e n e Stelle, a b e r a u c h nicht die S p u r eines B u c h s t a b e n s zu e r k e n n e n i s t , so k ö n n e n w i r a n n e h m e n , d a s s d i e Z e i l e m i t d i e s e m W o r t e endet.
D a a b e r dieses W o r t , das den G e d a n k e n oder die Rede des T o n j u k u k
e i n l e i t e t , n u r oakMiiAMM g e l e s e n w e r d e n stehende
^
k a n n , so i s t h i e r d a s h i n t e r
nur als W o r t t r e n n u n g s z e i c h e n
d. h. gleich
^ zu
^
betrachten,
w i e es in v i e l e n k l e i n e n I n s c h r i f t e n am J e n i s s e i a u f t r i t t . 2'l) (24.1) Von stens 27 Zeichen
d e r g r o s s e n M i c k e zu A n f a n g d e r Z e i l e , d i e w e n i g -
enthalten
m i i s s t e , ist in d e r M i t t e
n u r JV| *
erhalten.
52
W.
RADLOFF,
Diese L ü c k e enthalt offenbar den A n f a n g des Entschlusses des Tonjuktik, wie man der V e r e i n i g u n g der Feinde zuvorzukommen habe.
Die
lesbaren
Zeichen möchte ich ergänzen: «wir wollen zuerst ( i ^ Y Y ) M * « T W h H M M ) gegen die K i r g i s e n ziehen». Denn die Fortsetzung der Hede nach
}fX|t
(24,2) spricht vom Körniiiii jojii, d. Ii. von dem W e g e über den ICögmiin, der überschritten worden nniss, wenn man zu den K i r g i s e n gelangen will. (24,3-6) D i e W o r t e 1 X | | | | ( i i l (
,nit
t1em
vorhergehenden
rartieipium
ist jedenfalls zu übersetzen: «denn da ich sagen gehört habe, dass...» Das V e r b u m
ist mir unbekannt. Ich halte es aber für den Stamm des
in den osftürkischen D i a l e k t e n auftretenden t j i i «verschlossen sein». W e l ches, wenn unsere Annahme r i c h t i g ist, aus r y - t - u entstanden wäre.
In
diesem F a l l e hiesse ry «versperren». (24,7-9) W ö r t l i c h : «das auf diesem W e g e gehen ist nicht passend», d. Ii. «es passt nicht für uns, auf diesem W e g e z u gehen, sagte ich». (24,10) In der L i i c k c vor diesem W o r t e können nur zwei Buchstaben gestanden haben, und zwar scheint m i r aus einer Duchstabenspur oben hervorzugehen,
dass hier
^ X Y h r A T ?
.|0
aii^a («dort» oder «damals») ausgefallen
ist.
vermag ich nur jiip'ii TilfiAisi zu lesen. Das W o r t I f X Y H >st»
wie K s | # " l l , Y h ( K 2 2 , 1 1 , X 1 8 , 3 1 ) ohne f in der Stammsilbe
geschrieben.
I i i e r ist es aber wohl unmöglich, nach T h o m s e n , Tül^iM zu lesen. Denn jiip'ii iüIaim
zu
übersetzen
«Landeskundige,
Eingeborene
durchlöcherte
ich»
scheint m i r unmöglich. Ich übersetze selbstverständlich: «ich suchte landeskundige Wegweiser». Dass diese meine Auffassung r i c h t i g ist, beweist auch der folgende Satz. (24,u) f T ' h r ^ Y N A
,CRm «(so) liess ich das Ileer sieb in Bewegung setzen». (2G,s) Ganz deutlich sind vier Buchstaben dieses Wortes zu sehen tf • •
J^t
v o n ( en z w o
'
' undeutlichen Buchstaben ist der erste offenbar
denn es sind nicht nur die unteren Enden beider senkrechter Striche zu sehen, sondern auch die Mitte des längeren Striches; beim zweiten Buchstaben sieht man deutlich, dass er oben und unten nicht bis zu dein die Zeilen flennenden Striche reicht und ausserdem deutet die Form des oberen Theiles auf eine gabelförmig nach oben auseinandergehende Linie. deutlich auf X bin. FJs ist, also meiner Ansicht nach fraglos
Alles dies weist zu
lesen, welches ich ar.iar 'lä/iini zu umschreiben mich für berechtigt halte, d. h. «lass sie zu Pferde steigen!» sagte ich. (2(5,BR MONGOLEI.
57
kleinere Züge unternehmen, wie vom Tschugai-kozi zum Ütiikitn-jysch (vom Chaugai zur Tola), vomÜtiikän-jysch zu den Oguz (vomOrchon zur Selenga oder zum Keutäi), vom Ütükän-jysch zum Kern (Ulu-kem) etc. Wollte man Kriegszüge nach ferneren Gegenden unternehmen, so musste man auf dem Wege an grasreiclien Stellen einen längeren Aufenthalt nehmen, um den Pferden die Fortsetzung des Zuges zu ermöglichen, oder man musste in pferdereichen Gegenden frische Pferde requiriren und die ermüdeten Pferde zurücklassen. So sehen wir in unserem Denkmale, wie Tonjukuk bei seinem Zuge gegen die Tiirgäsch sein Ilecr zuerst in den Altai (Altyn-jysch) führt,, und nachdem er sich längere Zeit im Altai aufgebalten hatte, den Irtisch passii t und gegen die Tiirgäsch zieht. Nachdem er dann den Feind in der Ebene Jarysch besiegt bat, sammelt er neue Iliilfstruppen und verfolgt (gewiss,mit frischen von den Tiirgäsch erbeuteten Pferden) den fliehenden Feind bis zum Temir-Kapyg. Zu diesem Zuge hatte Tonjukuk wenigstens vier Monate nötliig, und wenn er im Juni aufbrach, so konnte der Feldzug bis zum Oktober fortgesetzt werden, da er im Süden bis zu dieser Zeit den Winter nicht zu fürchten brauchte. Anders verhielt es sich mit einem Zuge nach Nordosten, zu den jenseits des Sajanischen Gebirges am Jenissei wohnenden Kirgisen. Iiier waren grosse Schwierigkeiten zu überwinden, der ganze Weg führte durch unwegsame Gebirgsländcr, die sehr spärlich bevölkert waren, und auf dem ganzen Wege war nur jenseits des Tangnu-ola ein ausgedehnterer grasrcichcr Landstrich vorhanden, wo mau den Pferden eine Hlngerc Käst gestatten konnte. Zu diesem Zuge bedurfte mau besonders kräftiger Pferde und konnte deshalb gewiss nicht vor dem August sich im Ütiikäu zum Aufbruch rüsten. Megaiin man nun den Iiriegszug in der ersten Hälfte des August, so war es nicht schwierig, im August und September, das Quellland der Selenga und den Tangnu-ola zu passiren und sich am Ulukem festzusetzen. Hatten stell dann die Pferde von den Strapazen der langen Gebirgsreise erholt, so konnte man Ende September den Ilauptkamm des Sajanischen Gebirges überschreiten, und zwar, wenn nur wenig Schnee gefallen war, ohne grosse Schwierigkeiten. W a r hingegen ein früher Schneefall ini Satanischen Gebirge eingetreten, so bot der Uebergang über das Sajanische Gebirge grosse Schwierigkeiten. Ein so später Uebergang über das Sajanische Gebirge bot aber ausserdem noch den Vortheil, dass man die Kirgisen überraschen konnte, denn im September ist die Verbindung zwischen den Bewohnern der südlich und nördlich von dem Sajanischen Gebirge gelegenen Landstrichen fast vollkommen unterbrochen. Tonjukuk konnte meiner Ansicht nach nur auf folgendem Wege vom ürchonthalc zum oberen Jenissei gelangen. Von der Mündung des ChoitoTamir ging er an diesem Flusse aufwärts und folgte dann entweder dem 8
W. RA 1)1,OFF,
58
jetzigen Postwege bis in die Gegend von Ulassutai, und wandte sich von dort nach Norden bis zum Tes, oder er ging über den Chanyn-gol bis zum Eder und folgte dem linken Ufer dieses Flusses bis zum A n g y r t a und passirte dann den Tes bei der Mündung des Zizerlik. Nachdem er dann nördlich vom Tes das Tangnu-ola- Gebirge auf einem der drei I'ässe (dem Chamar-Daba oder Sangyltai) überschritten hatte, wandte er sich nach Nordosten zum See Dschagytai-kül und gelangte dann,dieselbe Richtung einhaltend,zum mittleren Laufe des Ulu-kcm, an dem er bis zur Mündung des Chua-kem aufwärts ging. D e r Uebergang über den Chua-kein war der einzige Flussübergang, der dem Heere Schwierigkeiten bereiten musste, und ich glaube daher, dass Tonjukuk dieses Flussüberganges erwähnt (somit wäre der von Tonjukuk erwähnte Fluss Ak-Tcrmel der alte Name des Chua-kcm). V o n hier ging Tonjukuk gewiss am linken Ufer des liei-kein aufwärts bis zur M ü n d u n g des Tschisti-kem, von dessen Quelle aus er den Hauptkamm des Sajanischen Gebirges überschritt und zwar in der Richtung zum oberen Laufe des Amyl, an dem er zur Tuba herabstieg. Die Kunde von dem frühen Schneefalle im Sajanischen Gebirge erhielt Tonjukuk offenbar erst nach seinem Uebcrgangc über den Ak-Tennel. E r nahm also hier einen längeren Aufenthalt und Hess sich vom oberen J'ei-kern landeskundige Führer von den A z kommen, mit deren Hülfe er den Uebergang über das Sajnnische Gebirge wagen konnte. (20,o) > H i D
Dieses Wort könntejokkapy, jokpy oder aikypy gelesen
werden. Jokkapy würde bedeuten: «bis zum Nichtsein», ich ziehe aber vor, aikypy zu lesen, dies wäre das Gerundium der Verschmelzung von aikyp
=
aikbip (Alt.) «mit Geschrei antreiben». (20.10) Diesen Muchstabenkoniplex kann ich nur lesen: ar järi jnAa151,111. ich kann dies nur verstehen, wenn ich järi als Gerundium der V e r schmelzung auffasse, also =
järy (erreichend), und zwar annehme, dass
dieses j ä r i ganz 7.11111 Adverbiuni herabgesunken ist. Dann wäre aT järi zu übersetzen: «bis an die l'ferde, dicht hinter den Pferden, rings um die Pferde». Der letzte Tlieil des Komplexes jnAaij!.ui ist Adverbium, d. b. Casus intrumentalis von jaAajj «der Fussgänger», also «zu Fuss» zu Übersetzen. (20.11) Hier ist eine Lücke, die unbedingt nicht mehr als vier l'uchstahen enthalten kann. Der erste Buchstabe scheint die Spuren eines ^ aufzuweisen. Ist dies richtig, so ist unzweifelhaft hier das W o r t f I M
ausge-
fallen und daher niuii i.ijja'i T j T y u y zu lesen, das hiessc: «Menschen Stangen (Holz) vor sich haltend». Herr Prof. I i i r t h macht mich brieflich darauf aufmerksam, dass das Tang-schu sagt, dass die Kirgisen auf mu-nia (Ilolzpferdeii) den Schnee passiren, und dass darunter gewiss «Schneeschuhe» zu versieben sind. E s sei also wahrscheinlich, dass auch hier von Schneeschuhen die Itcde ist. Dies scheint mir jetzt, ebenfalls wahrscheinlich, besonders da
DIE AMTÜKKISCIIRN INSC'HIIIKI'KN DKIt M0N00U5I.
59
das Zeitwort ry-ryn durch «bei sich habend, anlegend» zu übersetzen ist. Somit wäre i.iga'i ry^ny am Besten durch «Schneeschuhe
anlegend» zu
übersetzen. Diese Deutung ist um so wahrscheinlicher, da die Schneespcrrc zu Fuss ohne Schiiecschuhe ganz unmöglich zu passiren war. Unter i.iija't könnten aber nicht nur die Schneeschuhe, sondern auch dieStfitzstangen gemeint sein, die die Scliucescliultläufer stets bei sich führen. D a das folgende Vcrbtim finitum aijrypiMM lautet, so witre zu übersetzen: «mit Geschrei antreibend liess ich rings um die Pferde zu Fuss auf Schneeschuhen Menschen emporsteigen. (26,13) Ür|päni äp d. h. «die vorne befindlichen Männer». 27) (27,l) Der Anfang dieses Buchstabenkomplexes ist entweder joijap y i a oder joijap'ia zu lesen und bedeutet wohl zweifellos «bis oben», d. h. «bis zur Höhe». Die darauffolgende Lückc kann nur vier Zeichen fassen. Vom ersten Zeichen sieht, man nur Spuren eines senkrechten Striches, dann ist deutlich der mittlere, Theil eines $ zu erkennen, hierauf eine längliche Furche, die auf einen vertikalen Strich hindeutet, und zuletzt ist der untere Tunkt von | zu erkennen, ich glaube daher, dass hier *
einzufügen
ist. ist dies richtig, so wäre zu lesen: öiipäui ftp jogap'ta i.w>w «nachdem wir die vorne befindlichen Männer bis nach oben geschickt hatten». (27,2) Scheint deutlich . . H c i f zu sein. Vielleicht ist das undeutliche Zeichen am Ende
und das ganze Wort Mtfapkbi zu lesen. D a liiotauf
aiuTi»ii\ibi3 folgt, so ist dies vielleicht der Name des Bergpasses, den die Türken überschritten. Vielleicht sind aber auch die letzten Buchstaben ^ J , dann hätten wir es mit einem Zeitwort»! i>n>api>i.i oder i.i(>paji zu tliun, das vielleicht «sich erschöpfen, seine Kraft verlieren» bedeutet |vcrgl. i.mpau (Osin.), yiipau (Kar. T.) «zerfallen, vermodern, venvelkcnj, dann wäre 27,2-5 i>i(ipa.iy amn.iMi.n jofiajiy äuriMis «uns aufreibend stiegen wir (über den Berg) und uns abquälend stiegen wir wieder hinab». (27,c) Oh Tyimä kann hier nur heissen: «zehn Nächte lang». Dieser Ausdruck scheint sehr auffallend, da es doch unmöglich war, dass das Heer auf den schwierigen Wegen gerade die Nächte zum Vorwärtskommen benutzte. Ich kann nur diese Zeitangabe so erklären, dass die alten Türken, grade wie die heutigen Altajer, die Entfernung des Weges nach der Zahl der Nachtquartiere berechneten, bei den Altajcrn heisst apa kouyii j ä n i m «ich habe einen solchen Ort in der Mitte übernachtend erreicht», d. b. «in zwei Tagen». Iläiu kouyii järrim «ich habe fünf Mal übernachtend erreicht», d. h. «in scclis Tagen». Ist dies richtig, so miisste ou ryiiKil finp/i,MM hier übersetzt werden: «wir ritten so elf Tage laiig» (eigentlich «zehn Nächte auf dem Wege verbringend»). (27,7-r) f ) | o [ ) ist, entweder als j a u - i t a i - k i «auf der Seite befindlich»
60
W. R A D L O F F ,
o d e r a l s jairri>ik-i-ki.i «.auf d e n A b h ä n g e n b e f i n d l i c h » | vci g l . jaiiri.ik ( T e l . ) , j a u x a k ( K a s . ) «abscluissig»J a u f z u f a s s e n . L e t z t e r e s h a l t e icli f ü r w a h r s c h e i n l i c l t e r , d a n n m u s s jaiiTbikkbi r y i j «die W e g s p e r r e an d e m A b h ä n g e » b e d e u t e n . D e n n Tj'jj i s t g e w i s s ein vom Z e i t w o r t e t j - (2G,o) g e b i l d e t e s N o m o n v e r b a l e u n d b e d e u t e t , «die S t e l l e d e s W e g e s , d i e d u r c h d e n S c h n e c g e s p e r r t w a r » . B ä p y i s t d a s G e r u n d i u m d e r V e r s c h m e l z u n g v o n fiäp u n d i s t h i e r d u r c h «diesseits» w i e d e r z u g e b e n .
A l s o : « d i e s s e i t s von d e r W e g s p e r r e a m
Bergab-
h a n g e r i t t e n w i r elf T a g e l a n g » . ( 2 7 , 1 0 - 1 2 ) J ä p ' i i j ä p japa.ii.iu (5i. J ä p japa.ii.iu b e d e u t e t , «sich d e m L a n d e a n p a s s e n d , s i c h n a c h dein L a n d e r i c h t e n d , d e n W e g a u f s u c h e n d » . Uoijya «die K e h l e » b e d e u t e t , h i e r o f f e n b a r a b e r « B e r g p a s s » . ü o i j j n.iaiiAM «sie p a s s i i t e n d i e B e r g p ä s s e » , d a h e r i s t g e w i s s zu ü b e r s e t z e n : digen ( F ü h r e r ) stiegen
Uber die B e r g p ä s s e ,
«die l a n d e s k u n -
die p a s s e n d s t e n
Stellen
aus-
suchend». (27,13-15) D i e l e t z t e n d r e i W ö r t e r d i e s e r Z e i l e s i n d
fast
unverständ-
l i c h . D e r O r t h o g r a p h i e d e s l e t z t e n W o r t e s g e m ä s s i n ü s s t e 6ynaAi.ni kaijaii j ä l y KöpryMin g e l e s e n w e r d e n , d i e s h i e s s e w ö r t l i c h : «(sich) a b q u ä l e n d ( d e n ? ) Chagaii t r a b e n d (eilend) sahen
wir».
iJ_yi|nA e n t s p r i c h t
w e l c h e s «quälen» u n d «sich q u ä l e n » b e d e u t e t =
dem
uigurischcti
»ryijai ( K i r . ) ,
es
k ö n n t e a l s o d i e s e r S a t z n u r ü b e r s e t z t w e r d e n : «sich q u ä l e n d s a h e n w i r t r a b e n d d e n C h a g a n » . D e m t ü r k i s c h e n S p r n c b ' g e b r a u c h e n a c h m i i s s t c «sich a b q u ä l e n d » u n d «eilend» m i t « w i r s a h e n » ein g e m e i n s c h a f t l i c h e s S u b j e k t , «wir» h a b e n . I n d i e s e m F a l l e m i i s s t e a b e r , d a j ä l ein i n t r a n s i t i v e s V e r b ist, d a s O b j e k t kngari u n m i t t e l b a r v o r d e m t r a n s i t i v e n V c r b u m itöp s t e h e n , also e n t w e d e r (niinju.ni knijan(t.iij) Köpy jülriiwia o d e r 6yiiaAi.ui j ä l y kni;au(i>n;) i;öp•iyi\ii:i, o d e r nocli b e s s e r k a | j a m . u j Köpy 6yi|aAt.iu jitlrinii.i. aber offenbar ganz
(iberlliissig.
m f i s s t c n a c h kaijaii d a s W o r t
Ist die Lesung
Dieser Satz wflie
j ä l y Köpiymi^ r i c h t i g ,
6 i p l ä a u s g e f a l l e n s e i n , d a n n w ä r e zu
über-
s e t z e n : «iiiis q u ä l e n d v e r s u c h t e n w i r m i t d e m C h a g a n c s c h n e l l v o r w ä r t s kommen».
D a d e r A u s f a l l von 6iplil s e h r u n w a h r s c h e i n l i c h
man vielleicht
'hlHtYlWY?
=
ist, so
' I l S M t T R Y f ^ ? jolyic npriiii:!
dies hiesse wörtlich: «uns quälend w a r e n wir eine Clians-sliilze».
so zu
könnte
aullassen, Ich
wage
n i c h t zu e n t s c h e i d e n , w e l c h e v o n d e n b e i d e n l e t z t e n A u f f a s s u n g e n d i e r i c h tige ist. 2 8 ) ( 2 8 , 1 ) Z u A n f a n g d e r Z e i l e i s t e i n e L ü c k e von e i n e m o d e r z w e i Buchstaben, diese bilden den A n f a n g des auf f ) endigendem
Flussnamens,
d e r wahrscheinlich der N a m e des Flusses A m y l ist. (28,2-3)
Ist nur der Anfangsbuchstabe
d e u t l i c h zu e r k e n n e n .
Hier-
a u f f o l g t e i n e L f i c k c von v i e r B u c h s t a b e n , in d e r ich noch S p u r e n e i n z e l n e r Zeichen zu erkennen
m e i n e , d i e m i c h v e r a n l a s s e n , d a s W o r t in l f i ) f
DIB Af/ITÜItKISCIlKN INSCIIIill'TKN DK II MONGOLEI.
61 c
zu e r g ä n z e n . D e r l i e s t des W o r t k o m p l e x e s
3() k W
) D e r A n f a n g der Zeile ist z e r s t ö r t , so dass es u n k l a r ist, welches W o r t auf y endigt. 2 ! ) , b ist gewiss in
7,11 c ,
'8ii,17c">
cs
ist
sonst zu ü b e r s e t z e n : «mit, Wallen ( K a m p f ) eröffneten wir (uns den Weg)». K a u i cyci nipilmim ist nicht einfach die, F o r t s e t z i m g der E r z ä h l u n g , sonst, w ü r d e das I m p e r f e k t u m n i p i l i i s t e h e n , sondern als Causalsatz eingeschoben u n d dalier zu ü b e r s e t z e n : «denn d e r Chan und sein H e e r h a t t e n sich d o r t versammelt)). Man bcachte w i e d e r u m die doppelte A n f ü g u n g des Pronomilial-Affixes in kaui und cyci. (29,io) I i i e r z e i g t sich w i e d e r u m d e r U n t e r s c h i e d zwischen kayau und kau, der so v e r s t ä n d l i c h sein musste, dass der V e r f a s s e r es f ü r u n n ü t z findet, den Gliagan a l s T ü r k - C h a g a n zu bezeichnen.
62
W. RAD!,OFF,
(29,13) I'iiuri ist liier durch «begab sieb, ging über» zu übersetzen. (29,15) 4 l i f o D jaiw.iMMS (ebenso 30,2) beweist uns, dass das Zeitwort jau schon in derselben Bedeutung, wie in den heutigen Nordsprachen im Gebrauche war. I)a das Denkmal des Tonjukuk sicherlich dem Denkmale des Kül-Tiigin zum Vorbild diente, so möchte ich die Lücke am Ende von K 20 in cöiiyurnitri.i Ki.ipkf»i:i.ra (21) jana öiipriMi.i «wir kämpften und kehrten von den Kirgisen zurück» ergänzen (vrgl. meine Bemerkungen zu N 2,8). (29,10-18) Da der Akkusativ Küritiäii ji>iiiiM|j unbedingt nicht von uäl•riniia abhängen kann, so muss 6äpy als ein Gerundium von 6üp aufgefasst werden und öiipy KälriJiis als eine Verbalverschmelzung (vergl.p. 126 N. F.) in der Bedeutung «nach Süden kommen» oder «wieder zurückkommen» aufgefasst werden.
Dies macht den Zusammenhang zwischen 6äpijä (nach
rechts, nach Süden) und 6äp (gehen) (vergl. p. 85 N. F.) noch deutlicher, und zwar würde statt Ciipi i-jak besser 6äpi-jau anzunehmen sein (vergl. öiipUäiijiiu) und (5iipi wäre dann gewiss als eine Fortbildung von öilpy wie jüii von j ä r y aufzufassen. 30) (30,5-g) H«X||M | ( ^ O f O ^ ist itäiiTimär yeräu zu lesen. Das erste AVort ist offenbar in Känri-i~n-»-Tär zu zerlegen, also «ihm selbst gleich», ycryri oder yeräu ist gewiss ein aus yc(r) gebildetes Adjektivum, also: «oben befindlich». Ich habe yerän kagau durch «Oberchagan» übersetzt. Aulfallend ist, dass an itätirinräii das Pronominal-Affix der dritten l'erson gefügt ist, während das Verbum finitum des Satzes jopi>i(i).m.iM lautet, das Subjekt also «wir» ist und üäininräK ycryu kaijangapy «gegen einen, der wie wir ein Oberchagan ist» tibersetzt werden muss. (30,7) Cy jopr.iJiMM (wahrscheinlich ist jopMÜi.nti zu lesen) «wir wollen mit dem Heere ausziehen» entspricht, ganz dem cy jopi.m (X 11,2). Ausserdem wird in K und X cy cylänäu (K 2,15, X 3,19) cy rauiMkiMMMn (Kb 8,13) angewendet. Diese ltede des Tiirgäsch-Chagan ist nicht durch ein Verbum der Aussage eingeleitet, sondern nur zweimal durch Täniiui abgeschlossen, was offenbar zu übersetzen ist: «soll gesagt haben». (39,8-9) In jopMMacap öinni steht jopMMacap adjektivisch zu ßi.ini, ebenso wie (30,13) ka'i näij äpcäp öisni. Beide Akkusative öinni sind Objekte zu dem nachfolgenden ölyprä'ii KyK «hat er sicher die Absicht zu füllten». Da diese beiden Farticipialsätze durch den Zwischensatz «der Chan ist ein Held und sein Ilathgcber ist weise» unterbrochen werden, so wäre das erste Gi.mi vollkommen sinnlos eingeschoben, wenn jopMMacap nicht adjektivisch mit dem ersten öimii und k a i iiüi( äpcäp nicht ebenfalls adjektivisch mit dem zweiten 6i:iui fest zusammenhängen würden und nicht wörtlich zu übersetzen wäre: «die nicht ausziehenden uns» und «die getrennt seienden uns». Selbstverständlich sind beide Sätze trotzdem als Bedingungssätze zu übersetzen.
1)1F, AI.TTÜRKISCJIEN INSCHRIFTEN DER MONGOLEI.
( 3 0 , i o - n ) Kagaiii u n d a i i j y i i c i z e i g e n w i e d e r d e n d o p p e l t e n
Gebrauch
d e s P r o n o m i n a l - A f f i x e s u n d s i n d zu ü b e r s e t z e n : «der C l i a g a n lind sein Hnt.ligeber». (3(),ia) K a ' i iiüii ä p c ä p , v c r g l . d a s N 21,11 G e s a g t e . 3 1 ) ( 3 1 , 4 ) M i t d e m v o r h e r g e h e n d e n T i i n i i i u s c h l i e s s t die H e d e des T i i r g i i s c h - C h a g a n a b u n d m i t T y p r ä u i kagaiii>i b e g i n n t d i e d i r e k t e M i t t h e i l u n g der Kundschafter.
D i e s b e w e i s t schon d e r U m s t a n d , d a s s die f o l g e n d e n
Sitt-ze m i t TiUi u n d T s l p a b g e s c h l o s s e n w e i d e n .
D a s an T y p r ä m
kagan
ge-
h ä n g t e P r o n o m i n a l - A l f i x ist a b e r m a l s n i c h t zu t i b e r s e t z e n , d a es n u r auf d e n Z u s a m m e n h a n g d e r W ö r t e r T y p r ä m k a j j a u und y u y k (iy^yu hinweist,. ( 3 1 , 5 ) D i e A n w e n d u n g d e s P a r t i c i p i u m s iiiinr.ilihtmih b e w e i s t , d a s s d i e K u n d s c h a f t e r d a s A u s z i e h e n d e s T i i r g ä s c h - C h a g a n n i c h t m i t a n g e s e h e n , sondern durch a n d e r e diese N a c h r i c h t erhalten hat. ( 3 1 , 7 ) In kajii.icr.i3 h a b e n wir ein n e u e s V e r b a l n o m e n , w e l c h e s kajir.i l a u t e t , also a u s kaJi-i-M g e b i l d e t ist. E s h e i s s t o den b a r «der U e b r i g g e b l i e b e n e , d a s N a c h g e b l i e b e n e « . Ka.n>ici>i3 «ohne N a c h g e b l i e b e n e s » , d . h. «ohne A u s n a h m e » . V i e l l e i c h t ist dies a u c h eine I s o l i r u n g a u s d e m G e r u n d i u m ka.iy, wie icli e i n e s o l c h e in fiäpi ( d a s R e c h t s b e f i n d l i c h c ) a n s Gäpy a n g e n o m m e n h a b e . D i e s e s V e r b a l n o m e n k o m m t noch e i n m a l N 3 4 , 0 vor. ( 3 1 ,io) Taörja'i c y c i Taiui.ikMi.ini ist zu t i b e r s e t z e n : «ein I l e e r d e r C h i nesen soll a u c h a u f g e b r o c h e n sein». (31,13) Nacli kajjaiiMM ist a u c h d a s g e w ö h n l i c h die R e d e einleitende, V c r b u m d i c e n d i a u s g e l a s s e n , d e n n m i t d e m n ä c h s t e n W o r t e b e g i n n t die R e d e des Chagans. (31,14-15) t l ' n i r U t ! F T ^ Ä l l ' f c
,lpisst
w ö r t l i c h : «ich will auf die
liege m i c h h e r a b l a s s e n ( h e r a b s i n k e n ) » . A u s d e m Z u s a m m e n h a n g e ist d e u t lich zu e r s e h e n , d a s s d i e s h i e r n u r den Sinn h a b e n k a n n : «ich will (oder ich muss) mich auf die R e g e v e r l a s s e n (stützen)». D e n n d e r N a c h s a t z «die Cliat u n ist g e s t o r b e n
u n d ich m u s s die T r a u c r f e i c r l i c h k e i l e n a b h a l t e n »
giebt
d e n G r u n d a n , w e s h a l b d e r C l i a g a n n i c h t s e l b s t a n dein F e l d z u g e g e g e n die T i i r g ä s c h Tlieil n e h m e n k a n n . 3 2 ) ( 3 2 , 2 ) J o k (m)Jmi.iui iipri b i e t e t e i n e neu z u s a m m e n g e s e t z t e V e r b a l f o r m a u s d e m I ' a r t i c i p i u m auf m m i i i u n d d e m I m p e r f e k t u m d e s H i l f s z e i t wortes äpri.
Sic
ist o f f e n b a r ein P e r f c k t u n i u n d s t e l l t e i n e
«vollendete
H a n d l u n g » d a r , die v o r d e r g e g e n w ä r t i g e n Z e i t a b g e s c h l o s s e n ist. I c h ü b e r s e t z e d e s h a l b « n a c h d e m (da.) die Chat,im g e s t o r b e n ist». D a d e r g a n z e Satz o f f e n b a r den G r u n d w i e d e r g i e b t , w e s h a l b d e r C h a n d e n F e l d z u g s e i n e n R e g e n tiberhissen m u s s , so f ü g e ich noch die C o n j u n k t i o n «denn» e i n .
Diese
S t e l l e z e i g t u n s , d a s s die p e r s ö n l i c h e A b h a l t u n g d e r T r a i i e r f e i e r l i c h k e i t e n d e r v e r s t o r b e n e n Krau bei den T ü r k e n
f ü r e i n e so heilige H a n d l u n g g a l t ,
u
W.
RAUL
OFF,
d a s s (1er C l i a g a n s i c h e n t s c h l i e s s t e i n e m so w i c h t i g e n K r i e g e f e r n z u b l e i b e n u n d d i e F ü h r u n g d e s s e l b e n s e i n e n l i e g e n tiberliisst. H i e r h a b e n w i r d e n B e w e i s , d a s s (1er B i l g i i - C h a g a n u n d sein B r u d e r K ü l - T i i g i n v o n
verschiedenen
M ü t t e r n g e b o r e n s i n d . K 11 t l i e i l t d e r B i l g i i - C h a g a n m i t , d a s s d e r H i m m e l seine M u t t e r zur Ä l b i l g ä - C h a t u n erhoben h a t t e . D a hier sein V a t e r den Tod der
Chatun
erwähnt,
so k o n n t e B i l g i i - C h a g a n
nicht
von
seiner
eigenen
M u t t e r (K 3 1 , 3 ) s a g e n : yiuai Tür öriim k y n i j ä iuim K y l - i ä r i u ii.p a r Denn
Kül-Tiigin war
sieben J a h r e
fiyjm.t.
a l t , a l s sein V a t e r s t a r b u n d
damals
konnte er gewiss nicht durch seine I l e h l e n h a f t i g k c i t sich ausgezeichnet
ha-
ben.
nur
W i r m ü s s e n d e s h a l b a n n e h m e n , d a s s d e r A u s d r u c k ymai r ä r öriim
ein die M u t t e r des Kül-Tiigin e h r e n d e r A u s d r u c k ist, indem der C h a g a n die M u t t e r s e i n e s B r u d e r s , u m d i e s e n zu e h r e n , s e i n e e i g e n e M u f f e r n e n n t . D e n Ehrentitel
Chatun f ü h l t e diese zweite F r a u
des Cliagan gewiss nach dem
Tode der ersten Frau. ( 3 2 , 3 ) AHM jo|j.iaia,jiu lieisst w ö r t l i c h : «ich will sie b e w e i n e n l a s s e n » , w a s o f f e n b a r i m S i n n e «ich will d i e T r a u c r f c i c r l i c h k e i f e n p e r s ö n l i c h
abhal-
ten» a u f z u f a s s e n i s t . ( 3 2 , f ) C y (>apMi[ z e i g t , d a s s S a m m e l n a m e n
wie cy g r a m m a t i s c h
als
l ' l u r a l a n f g e f a s s t w e r d e n k ö n n e n , d e n n fiapwif ist d i e z w e i t e P e r s o n p l u r a l i s des Imperativs. ( 3 2 , s ) Cy (iaiut.i «der H e e r f ü h r e r » , w ö r t l i c h : «das H a u p t d e s H e e r e s » , ist ein a u c h im K u d a t k u - B i l i k
mehrfach auftretender Ausdruck.
w e n d e t a u s s e r c y 6a IHM n o c h c y tiaiiuiap iip ( d e r
das
Ileer
Letzteres anführende
Mann) an. (32,IMO) luini kajjaii Tap/iyut m a ß . M e r k w ü r d i g e r W e i s e l e g t h i e r d e r C l i a g a n s e i n e m j ü n g e r e n B r u d e r d e n T i t e l kajjnit b e i , u n d Z e i t , als er selbst noch d e r das Volk
f r a g l i c h , ob hier T o n j u l u i k , d e r dieses D e n k m a l nach gan-Cliagan
z w a r zu
beherrschende Cliagan war.
(Motsclio K o - h a n ) v e r f a s s t e , diesen Titel
einer Fs
ist
dem Tode des K a p a gebraucht,
weil
er
diesen jüngeren B r u d e r der E l t e r e s - C h a g a n s p ä t e r als Cliagan g e k a n n t h a t t e , o d e r o b d i e v o r a u s b e s t i m m t e n T h r o n f o l g e r ü b e r h a u p t s c h o n d e n T i t e l kaija.it vor ihrer Thronbesteigung führten.
Letzteres scheint mir wahrscheinlicher.
J e d e n f a l l s ist. a b e r h i e r d e u t l i c h e r k l ä r t , d a s s a u c h d e r Lebzeiten
jüngere B r u d e r
bei
d e s ä l t e r e n B r u d e r s S c h a d d e r T a r d u s c h w a r , w i e s p ä t e r Bilgii-
Chagan zur Zeit des linpngan-Chngn.il
und Kül-Tiigin während
der Begie-
r u n g des Bilgä-Cliagan. (32,13-15) [Jilrii. T o i l y k y k
6ai[a avu.i.
Deklinations-
Tftbelle des persönlichen P r o n o m e n s (p. 7 5 N. F . ) n a c h z u t r a g e n .
Die
An-
w e n d u n g d e s 6 in . J ' - J t i z w i n g t u n s , öntja zu l e s e n , d a h e r ist e s a u c h w a h r scheinlich, dass
d e r D e n k m i l l e r v o n K o s c h o - Z a i d a m iuai|a zu lesen ist.
05
DIR ALTTÜRKISCHEN INSOHUIFTKN DER MONGOLEI.
g e w i s s aiAi.i zu lesen, obgleich die L e s u n g r.ii^bi n i c h t a u s g e s c h l o s sen ist, dass a u c h i.ii n e b e n ai d i a l e k t i s c h a n g e w e n d e t w u r d e , scheinen d i e J e n i s s e i - I n s c h r i f t o n z u b e w e i s e n (vergl. p. 3 5 8 , a). 33) (33,i) H Y ^ P I M Eltercs-Chagan
C}
y c y r iilr «füre dieses H e e r fort!» b e w e i s t , d a s s
den j ü n g e r e n B r u d e r n u r n o m i n e l l z u m O b c r f c l d h c r r n e r -
nennt, den eigentlichen Oberbefehl aber dem Tonjukuk tibergiebt. (33,s-i) Die Schreibweise W I ' D M
isl;
anf
•j 6 ' 1011
Fal1
fehlerhaft für
y ) D f " < J , d a , w e n n ki.ijiit zu lesen w ä r e , j e d e n f a l l s d e r A k k u s a t i v kr.ijiiiir g e l a u t e t h ä t t e . KMji.Hii.ig ist g e w i s s «das S c h w i e r i g e , die S c h w i e r i g keiten» zu ü b e r s e t z e n .
^
Küiilyipiil ai zu lesen, also: «die
S c h w i e r i g k e i t e n s a g e n a c h d e i n e m Sinne». ( 3 3 , 7 - h ) D i e s e r l e t z t e T h c i l (1er H e d e des C h a g a n s b e s t e h t o f f e n b a r aus zwei B e f e h l e n , die d u r c h z w e i I m p e r a t i v e a b g e s c h l o s s e n w e r d e n : 1) itälip iipciip u y r öiiv'I.Vl»! 2) itähiiiii ä p c ä p Imperativ
Y"!^
Ti,i.n,Mj
caöi.nj aju.i-ojiyp! Der e r s t e r c
S i n n e n a c h o f f e n b a r «berichte (schleunig), lasse
wissen!» zu ü b e r s e t z e n . D i e s e s V e r b u m ist m i r u n b e k a n n t , es m u s s o f f e n b a r in ö i t - i - ^ l - i - y p zerlegt, w e r d e n . D i e s e r S t a m m ök t r i t t v i e l l e i c h t in den s p ä teren
Ableitungen
öityu
«bereuen»,
«sclireien» auf. D e r I m p e r a t i v
eigentlich:
«jammern»,
yuip
(Kas.)
ist, a n s njii.M-ojiyp z u s a m m e n g e s e t z t ,
und bedeutet,: «nehmend ( e m p f a n g e n d ) bleibe sitzen!» In b e i d e n S ä t z e n linden w i r den B e w e i s , d a s s das P n r t i o i p i u i n auf c a p a u c h a d j e k t i v i s c h a n g e w e n d e t w i r d , d a die W i n t e r c y r ,
tm.imij
und caOi.ijj mit, dem A k k u s a t i v - A f f i x e v e r -
sehen sind, k ö n n t e m a n , wenn itiilip ä p c ä p und Kilniü3 ä p c ä p c o n d i t i o n a l e F o r m e n w ä r e n , n u r ü b e r s e t z e n : «wenn sie k o m m e n , so b e r i c h t e d a s ( ¡ e r i i e h t , w e n n sie n i c h t k o m m e n , so e m p f a n g e d a s W o r t und b l e i b e sitzen!» was doch s e h r u n w a h r s c h e i n l i c h ist. Sind a b e r diese P a r t i c i p i e n a d j e k t i v i s c h zu ityr, TMJiMij,
caOhiij zu fassen, so ist, zu (Iber,setzen: «die N a c h r i c h t , d a s s sie k o m -
m e n , b e r i c h t e ! die R e d e , d a s s sie nicht k o m m e n , e m p f a n g e und bleibe ( r u h i g ) sitzen!» S e h r w i c h t i g sind die A u s d r ü c k e itälip ä p c ä p u n d nähi;'i:i ä p c ü p z u r g e n a u e r e n B e s t i m m u n g d e r B e d e u t u n g des P a r t i c i p i u n i s auf cap. K ä l i p ity w ä r e «eine s t e t s k o m m e n d e N a c h r i c h t , eine k o m m e n d e N a c h r i c h t » ,
näliiän
tm.i (caß) «ein n i c h t k o m m e n d e s Wort,»; w ä h r e n d Kälip äpciip «y wörtlich b e d e u t e t : «er ist k o m m e n d s e i e n d e N a c h r i c h t » , d. h . «die N a c h r i c h t , dass er kommt,» und Kälniä:) ä p c ä p
tmji
(caö) «er ist nicht k o m m e n d seiende Hede»,
d . h . «die R e d e , dass er n i c h t kommt». I n B e t r e f f von Y d ^ Y - J U t (3' 9 >,") m a c h e ich auf die f e h l e r h a f t e S c h r e i b w e i s e von J | T | | a u f m e r k s a m , die offen J f ^
zu s c h r e i b e n
ist (vergl.
w e n d u n g zweier S y n o n y m e
ti.ui.ii]
N 3 7 , l ) . Auffallend ist a u c h die A n u n d cnßi.iij. Diese c o o r d i n i r t e V e r b i n d u n g
tm.i caß ist offenbar als e i n h e i t l i c h e r Begriff «das Gerede» (russisch mo.ii,na) 9
60
W.
R A P II 0 F F ,
aufzufassen und zu ilcnp. 9 9 — 1 0 0 N. F . aufgezählte» Zusammensetzungen dieser A r t hinzuzufügen. 34) (34,i) Der hier auftretende Ausdruck Köpyr Kimi fixirt die Bedeutung des sonst ohne nimi angewendeten Ausdrucks Köpyr als einen Menschen, der von Etwas, das er gesehen hat, Nachricht giebt,, d. h. «ein Augenzeuge, Kundschafter». (34,2-3) Ca6i 6ip ist ein selbststiindiger Satz: «ihr W o r t war eins», d. h. «sie brachten folgende übereinstimmende Nachricht». (34,4-7) In diesen beiden Sätzen der Rede des Kundschafters, die mit Tip abgeschlossen wird, ist das Imperfektum angewendet,, weil die Kundschafter selbst das Berichtete mitangesehen haben. Kaijaui cy Tanir.ikTI,I (34,1) ist zu übersetzen: «der Chagan ist mit dem Heere ausgezogen». Denn das an kaijau gehängte Pronominal-Affix ist nur gesetzt, um den Zusammenhang zwischen kagaiii und cyci zu markiren. Cy Tami.de ist als ein einheitlicher Begriff aufzufassen: «einen Heereszug unternehmen». (34,o) J W I l D V I D Jnpi.nn jaru.i und Japnm jaru.i ist offenbar ein Ortsname, also: «die Ebene Jarysch (oder Jarasch)». Diese Oei tlichkeit genau zu bestimmen ist unmöglich, da nähere Angaben fehlen. E s lässt sich nur annehmen, dass mit diesem Namen eine Ebene nordwestlich vom T a r bagatai gemeint ist, also etwa eine Oertlichkeit in der Kirgisensteppe, in dem Berzirke Sergiopol. Dies ist ans den "Worten N 38,7—39,1 «wir sind über den Altyn-Jysch gekommen, haben den Irtysch-I'Iuss passirt» zu ersehen. Ich ziehe die Lesung Japr.nu ja:n>i (die Ebene der Wcttrittc) vor, weil es sehr wahrscheinlich ist, dass eine Ebene diesen Namen führt, da die Wcttrittc (japi.mi) .stets in grösseren Ebenen vorgenommen werden. Eine Benennung .lapaiu-ja.'u.i (die Ebene der Versöhnung) scheint mir recht, unwahrscheinlich. (3 1,10) Täpiliiliiu Tüniiin. Iiier haben wir abermals ein Beispiel der ersten IV.rson des Plurals des Imperativs. Als Subjekt des Satzes muss hier unbedingt der Chagan der Tiirgäsch aufgefasst werden, der ja mit seinem Heere ausgezogen war.
Da die Kundschafter diese Bede des Tiirgäsch-
Ohagan nur vom Hörensagen erfahren haben, so wird hier das Verbum finifum durch das r a r t i r i p i u m auf
MI.IIII
ausgedrückt, also genau wäre zu über-
setzen: «wir wollen uns in der Ebene Jarysch versammeln, soll er (der Tiirgäsch-Chngan) gesagt, haben». In gutem Deutsch wäre die Rede der Kundschafter so w iederzugeben: «der Chagan hat, (wie mau sagt) den Kriegszug unternommen und das ihm anhängende Heer ist ohne Ausnahme ausgezogen, um sich in der Ebene Jarysch (zum En(scheidungskampfe) zu sammeln». (34,12) Knynujjapy ist hier einfach als Dativ zu (ibersetzen. W i e sehr
DIE
Ar,TTÜRKISCHBN
INSCHRIFTEN
DER
67
MONGOIJM.
häulig in unserer InscliriJ't, ist hier d e r Tiirk-Chagan einfach durch
kaijau,
ohne jede nähere Bestimmung, bezeiclinet. (34,13) O.i ciiöi.tg
MTI'J.M
ist die A u s f ü h r u n g des Befehls des E l t e r e s -
(Jhagan (33,n). M a n sieht daraus, dass itjfr öKylyp! genau dasselbe bezeichnet, wie cai)i>iy i.ir! (34,H-ir>) D a s auf catfi.ijj i,irri>iM folgende Y J ^ * | | ' P O ) | muss einen selbstständigen Satz bilden, da im nächsten Satze j a n a (ca(>) ltälii ein intransitives V e r b u m
steht,
welches unmöglich
einen A k k u s a t i v
regieren
kann. W i r haben also hier unbedingt abermals einen Satz, in dem das Objekt caöMg auf das Verbuin fmitum kaiwajiu folgt, eine W o r t s t e l l u n g , die Ilerr B a n g
als ganz untürkisch e r k l ä r t und d a h e r f ü r unmöglich hält.
Diese unregelmässige W o r t s t e l l u n g ist aber hier nicht n u r möglich, sondern sogar nötliig, da der Verfasser g r a d e auf den A k k u s a t i v einen besonderen Nachruck legen will. K a i n a j i u ist in k a u r - i - a j i u zu zerlegeli. IJas Verbtim k a u r ist mir nur im Karakirgisischen aufgestossen, wo es ganz wie hier «was tliun» bedeutet. D i e K a r a k i r g i s e n w ü r d e n , genau unserem T e x t e entsprechend, wenn sie einen besonderen N a c h d r u c k auf den Akkusativ legen wollen, sagen: kainäjiu 6y cöcni «was soll ich mit diesem Worte tliun?» I?}' cöcni k a i n ä j i u w ü r d e heissen: «was soll ich mit diesem W o r t e tliun?» also den Nachdruck auf die F r a g e legen. A n s t a t t k a u r gebrauchen die Kirgisen k a r r , beide V c r b a sind aus dem fragenden Pronomen K k i r . kau (Kir. kai) -i-ii.-r, also — w a s - i - t h u n , gebildet. Dabei ist besonders zu b e m e r k e n , dass das karakirgisische k a u r Affixe mit palatalen Vokalen
annininit, als kaiiiiu,
k a u m , kauiiijiu. Dies lässt sich n u r so erklären, dass dem karakirgisischen Sprachgefühl, trotz der lautlichen Verschmelzung, die eigentliche E n t s t e h u n g des fragenden Zeitwortes k a u r aus kau-i-äT, noch verständlich ist und dass es die entsprechende F o r m bildet, als ob dieses Z e i t w o r t noch kau iir lauten würde. Dasselbe ist auch noch im Kirgisischen der Fall, wo mau meist kairäiu, kaiiäciu hört. Die Schreibung | | ' |
annehmen,
dass im Alttürkischen k a i n a j i u gesprochen wurde, sonst h ä t t e T o n j u k u k gewiss , H o > J geschrieben. Ist diese Voraussetzung richtig, so müssten wir annehmen, dass das karakirgisische kaur eine Neubildung ist, die selbstständig vor nicht zu langer Zeit sich gebildet h a t , nachdem die alte Form k a u r längst verloren gegangen war. Um die Rede der K u n d s c h a f t e r nicht zu wiederholen, sagt T o n j u k u k einfach: «diese W o r t e berichtete ich dem Ohagane» und f ü g t dann, als ob er die Hede wiederholt hätte, in d i r e k t e r Rede hinzu: «was habe ich nach E m p f a n g einer solchen Nachricht zu tliun?» (34,IG) Hinter .J")!) scheinen mir Spuren der Buchstaben des W o r t e s ¿ Y zu stehen. Auf jeden F a l l s t e h t hier ein W o r t , welches als Subjekt zu Kiilri aufzufassen ist, vielleicht caö, Kiuii, T I . I J I oder etwas Aelmliches. W i r sehen
68
W. RADLOFF,
also, dass cs nicht immer nöthig ist, dass das auf das Gerundium auf a und auf das Yerbuni finitum bezügliche S u b j e k t vor dein Gerundium
steht.
Wörtlich ist zu übersetzen: «zurückkehrend kam die Jledc». Vielleicht ist diese Stellung absichtlich gewühlt, damit nicht in j a n a itillri (wie in j a u a öäpri) das W o r t Hälri als Iliilfszeitwort aufgefasst werden sollte. 35) (35,2-S) 0.iypyii Tiljiii HUiim «sitzet sagend h a t er gesagt». Auch hier ist das r a r t i e i p i u m auf Mim als Verbmn finitum der V e r g a n g e n h e i t verwendet, da T o n j u k u k diese Rückantwort durch V e r m i t t l u n g eines Boten erhielt. Dieser Befehl wird in der zweiten Person des r i u r a l s gegeben, weil er an das ganze I l c c r gerichtet ist. (35,4-0) l i i e r folgen drei Befehle, welche direkt an T o n j u k u k gerichtet sind und deshalb in der zweiton Person singularis des Imperativs crtheilt weiden: jiilmii! (35,4) «eile nicht!» ypfjM.i! (35,7) «schlage!» ßacMruia! (35,r) «unterliege nicht!»
Der zweite Befehl bestellt aus drei W ö r t e r n : kapaijy
(kapi.ijjy) ¡¡Aiyri ypiji.i.i! Kapagy kann n u r ein Gerundium der Verschmelzung von einem Vcrbalstammo kapatj (kapr.uj)-i-y sein. D i e B e d e u t u n g des Zeitwortes knpng ist aus dem Z u s a m m e n h a n g e nicht g u t zu ersehen.
Wäre
kapaij zu lesen, so möchte ich dieses Zeitwort mit dem von V a m b ö r y angeführten
kapakMak «rauben», hier
«kämpfen», zusammenstellen.
vielleicht in der
Vielleicht ist cs auch als eine
Bedeutung Fortbildung
von kapa «schauen» anzusehen. W ä r e kapMijy zu lesen, so könnte es dem Osm. j I ^ j I j «sich einmischen», Alt. knpi.i «mit den Händen zusammenraffen» einsprechen, vielleicht in der Bedeutung «in's Handgemenge gerathen». Ä j u y r i ist das auf Seite 86 (N. F . ) erwähnte Adverbium «auf g u t e Weise, tüchtig». Man könnte somit übersetzen: 1) «kämpfend schlüge tüchtig zu!» 2) «schaue ordentlich aus!» 3) in's Handgemenge gerathend schlage tüchtig zu!» (35,0-12) Die vorhergehenden drei Befehle werden durch das 35,n hinzugefügte rüMiiu als ein Ganzes zusammengefügt und als vom Chane durch einen Boten übermittelt dargestellt.
Die folgenden W o r t e geben an, dass
diese Befehle direkt an den Tonjukuk gerichtet waren, worauf schon der Umstand hindeutet, dass die Imperative in der zweiten Person des Singulars stellen.
(3(>,ß) kann sich dem Zusammenhange nach n u r auf den
Absender der Botschaft, d. h. den Elteres-Cliagan beziehen. Dieses W o r t nuiss meiner Ansicht nach ööry kapau gelesen werden, das würde heissen: «der weise Cliagan», obgleich man die Schreibung
& erwarten
sollte. Die Lesung öör kajjan «der starke Cliagan» scheint mir nicht w a h r scheinlich. Weshalb hier T o n j u k u k durch Anwendung dos W o r t e s (iüry kaijau den Zusammenhang verdunkelt, ist mir unverständlich. l'.ilik schreibt dieses W o r t
(Kairo-Ii. ¿ y ) .
Das K u d a t k u durch «mir»
09
DIR AiiTlÜKKISCHEN INSCHRIFTEN WER MONGOLEI.
zu ü b e r s e t z e n . tragen.
ist in d i e D e k l i n a t i o n s t a b e l l e d e r P r o n o m i n a n a c h z u (35,12) ist a i r a aji.ww.iiii ( = a i - I - M - I - a ) zu lesen und
«solchcs liess e r m i r sagen» zu ü b e r s e t z e n . W e s h a l b T o n j u k u k diesen
Satz
h i n t e r TiiMiiu s e t z t , a n s t a t t d u r c h seine E i n s c h i e b u n g z w i s c h e n 3 5 , 3 u n d 3 5 , 4 den B e f e h l a u
das H e e r und den Befehl an Tonjuluik scharf
e i n a n d e r zu t r e n n e n , ist m i r n i c h t I d a r .
von
Ich h a b e d e r D e u t l i c h k e i t h a l b e r
in d e r I J e b e r s e t z u n g diesen S a t z an die ihm g e b ü h r e n d e S t e l l e g e s e t z t . (35,13-15) E n t h ä l t die N a c h r i c h t , d a s s E l t e r e s - C h a g a n d e m B o t e n noch einen
d r i t t e n B e f e h l a n den A p a - T a r k a n ü b e r m i t t e l t h a t t e , u n d z w a r s i e h t
d i e s e r S a t z an d e r p a s s e n d e n S t e l l e v o r d e m B e f e h l e s e l b s t . D i e s e r B e f e h l wird d f - f T Y '''l'^
g e n a n n t , also w ö r t l i c h «inneres W o r t » , ich fasse d i e s
als «einen g e h e i m e n Befehl» a u f . I c h g l a u b e , dass u n t e r A p a - T a r k a n d e r j ü n g e r e B r u d e r d e s C h a g a n s g e m e i n t ist, d e r l a u t 32,8-11 z u m O b e r b e f e h l s h a b e r cy 6,'um,i d e s H e e r e s e r n a n n t w a r .
D a n u n d e r Scliad d e r T a i d u s c h
n u r iiusserlich diese W ü r d e b e k l e i d e t e u n d d e r e i g e n t l i c h e O b e r b e f e h l dein T o n j u k u k ü b e r t r a g e n w a r , so g i e b t h i e r d e r ( J h a g a n d e m A p a - T a r k a n d . h . d e m O b e r b e f e h l s h a b e r , u m s e i n e B e d e u t u n g in den A u g e n des H e e r e s n i c h t h e r a b z u s e t z e n , einen i n n e r e n B e f e h l , d. h. einen g e h e i m e n l>cfohl, d e r n u r ihm und T o n j u k u k übermittelt wurde. (35,17)
',,S(!
.M7'*' 'ü
0 J I iM gezogen w e r d e n , also e n t w e d e r ü b e r s e t z t werden «diese W o r t e v e r n e h m e n d die liege (die G e f a h r ) e r k e n n e n d sprachen» oder «als die l i e g e dies g e h ö r t h a t t e n , sprachen sie: nachdem w i r dies v e r n o m m e n haben, wollen wir z u r ü c k k e h r e n » . 38) (.'58,2) H r ^ Y t H
Ich
Jla,)e
Rr
boran, boragan umschreibt. Diese letzteren W ö r t e r e r -
klärt, e r fiir türkische und glaubt, dass sie von dem Z e i t w o r t e
fiyjiMak
«drehen, wirbeln» herzuleiten sind. Dem osmanischen öupau entspricht das teleutische nopojjoii «Schneegestöber», welches offenbar a u s nopo i ijon e n t standen ist. Den Stamm dieses Wortes bietet das kirgisische Gopa «wirbeln (voruSchnce))),kauTiiijau knp.nai 6opaici.ni heisst «wirbelst wie dichter Sehnee», d. h. «in deinem I n n e r n kocht es, du scheinst heftig erregt,». F e r n e r sind verwandt: Sag. nypjia(v), Dschag. nypmakra ( = uyp-i mak-ia) «wirbeln
6 y j ' i l , i " derselben B e d e u t u n g Alt, im Schnee» und das fast in
allen
Dialekten a u f t r e t e n d e uyp, 6yp «drehen, wirbeln, kräuseln». W i r sehen somit,, dass im Türkischen
das Z e i t w o r t nypa, Gopa eine F o r t b i l d u n g des 10
74
W. J l A D J . O F F ,
Verbalstammes von nyp, 6yp also ein aus 6yp (öop)-i-a entstellender Verlmlstamm ist, dessen Participium perfectnin (iopa-»-gau ((iopa-t-au) als Substantivuin «das Schneegewirbel, der Wirbelwind» sich isolirt, bat. Nirgends findet sich aber im Türkischen eine Substantiv-!»ildung (lyp ((iop)-4-a, denn das osinanische (iopa ist ein ziemlich spät auftretendes Fremdwort. W i r können also unmöglich im Alttürkischen ein Substa.ntivum (iopa annehmen. Ausserdem bedeuten alle von öyp ((iop) abgeleiteten türkischen Wörter selbstverständlich «Wirbelwind, Schneegestöber», somit konnte, selbst wenn das alltürkische (iopa (6ypa) existirt hätte, dasselbe keinen in grader Richtung wehenden Wind bedeuten, der allein als Bild für die schnelle Fortbewegung verwendet werden konnte. Um die Bedeutung des betreffenden Wortes (iopa ((iop) als «Sturm» wahrscheinlich zu machen, wäre es leicht gewesen, noch andere Sprachen herbeizuziehen, z. B . das slavische Wort «burja» Sturm. Da dieses Wort sich
aber in fast allen slavischen Sprachen nachweisen
liisst und auch im Litthauischen burais sich findet, so sind die Slavisten der Ansicht, dass dasselbe ein echt slavischcs Wort ist.
Ausser 6ypn kennt
nun das Russische noch das Wort ßypani. (Schneegestöber) und das von diesem abgeleitete (iypaunn, (schneien), welches, da es den übrigen slavischen Sprachen fehlt,
als türkisches Fremdwort angesehen weiden muss.
Ob-
gleich die Wörter ßoptac, (iypn und ßypain,, (iopa und (inpau (nnpojjoii) fast gleichklingend und der Bedeutung nach sehr ähnlich sind, wird Niemand behaupten, dass sie aus einer gemeinschaftlichen Quelle stammen. Der Gleicliklang der Bedeutung nach ähnlichen Wörter in verschiedenen Sprachen ist eben noch kein Beweiss für eine wirkliche Verwandtschaft, der betreffenden Wörter. Denn einerseits kann dieser Gleichklang ein ganz zufälliger sein [wie zwischen ßopia^ (griechisch) und (iypn (russisch)|, andererseits können sie in einer Sprache aus der anderen entlehnt sein [wie (iopa. (Osm.) aus dem Griechischen und (iypa.in, (Rurs.) aus dem Türkischen |. Zur wissenschaftlichen Vergleichung von Wörtern der verschiedenen Spracligruppen bedarf es einer Reihe von Vorarbeiten in den einzelnen Sprachgruppcn und in der dieselben bildenden Idiome. Diese Vorarbeiten haben wir aber weder für die tungusischen noch für die mongolischen Sprachen,sondern wir kennen eigentlich nur eine tungusische Sprache, d. h. die. mandschurische Schriftsprache und zwei mongolische Sprachen, d. Ii. die ost- und west,mongolische Schriftsprache, die beide nur als einzelne Glieder dieser sehr weit, verbreiteten Sprachgruppe gelten können, und in diesen beiden Schriftsprachen fehlt es uns an jeglicher wissenschaftlichen Sichtung des in ihnen auftretenden Sprachninfcrials. ist etwa ein Zusammenhang zwischen buraki «Staub» und burambi «nusgiessen», burasambi «der Scliuec weht» (sie), burgan «Windstoss» dadurch nachgewiesen, dass man das hinter bur folgende als Affix durch einen Strich
75
ihr AIJTtükkisuiikn inschuifihn nun monooi.ki. abtrennt?
W a s h a b e n d i e s e W ö r t e r m i t d e n mong. b o r o g h o n «liegen»
zu
t h u n ? W a s n ü t z t es, d a s jakut,. tfypxäii m i t i h n e n z u s a m m e n z u s t e l l e n , n u r weil diese W ö r t e r l a u t l i c h ä h n l i c h k l i n g e n ? K ö n n t e n n i c h t b o r o g h o n
und
b u r a in b u r a s a m b i E n t l e h n u n g e n a u s d e m T ü r k i s c h e n s e i n ? Schliesslich, w a s h a t b u t z a k (im Cod. Com.) «Ilagel» mit, allen obigen A u s d r ü c k e n , die doch als .Beweis f ü r die B e d e u t u n g von b u r a « S t u r m » z e u g e n wollen, zu tliun, d a b e k a n n t l i c h ß y p u a k o d e r ßyjviak «Erbse» b e d e u t e t uml «Ilagel» n u r
eine
ü b e r t r a g e n e B e d e u t u n g f ü r « E i s c r b s c n ( K ö r n e r ) , die. vom H i m m e l fallen» i s t ? Ein
solches Z u s a m m e n w ü r f e l n
ähnlich
klingender W ö r t e r
verschiedener
S p r a c h e n k a n n keinen A n s p r u c h auf i r g e n d welchen w i s s e n s c h a f t l i c h e n W e r t h m a c h e n . E i n e solche V c r g l c i c h u n g s m e t h o d e
hatte einst ihre Berechtigung,
als S c h o t t die V e r w a n d t s c h a f t d e r altaischcn S p r a c h e n ü b e r h a u p t
nach-
weisen wollte, sie t a u g t a b e r n i c h t fiir die F e s t s t e l l u n g b e s t i m m t e r W o i t,w n r z e l n , d e n n fi.ypa ((Topa) ist k e i n e W u r z e l , s o n d e r n e i n e a b g e l e i t e t e F o r m , wie ich schon e r w ä h n t , von 6 y p «drehen» h e r z u l e i t e n . W i l l m a n also die V e r w a n d t s c h a f t zwischen f>ypa u n d t u n g u s i s c h e n u n d m o n g o l i s c h e n W o r t e n n a c h w e i s e n , so m u s s m a n in j e d e r d e r b e t r e i f e n d e n S p r a c h g r u p p e n d a s V o r h a n d e n s e i n eines mit, d e m t ü r k i s c h e n S t a m m e i d e n t i s c h e n S t a m m e s (iyp n a c h w e i s e n , u n d die F o r t b i l d u n g e n von d i e s e r W u r z e l in j e d e r e i n z e l n e n S p r a c h e g e s o n d e r t z u s a m m e n s t e l l e n und i h r e H e r l e i t u n g von d e r b e t r e f f e n d e n W u r z e l klar machen. ( 4 1 , 3 - r ) D a s V e r s t ä n d n i s s dieses S a t z e s macht, g r o s s e S c h w i e r i g k e i t . D a s P r ä d i k a t , des S a t z e s i s t offenbar a p i y k ä p r i «war m e h r ( g r ö s s e r , ü b e r ragend)». D a die W ö r t e r f>i:iiirrä, ( 4 1 ,ü) und ci.iijajria ( 4 1 , 5 ) m i t C a s u s - A f f i x e n v e r s e h e n sind, so k a n n n u r f J l ^ f ä i < i y i i ( i h r e b e i d e n E n d e n ) als Subjekt, angesehen werden.
U n t e r y i i k a n n , d a von e i n e m K a m p f e z w i s c h e n zwei
H e e r e n die R e d e ist, n u r «der Hecrcsflfigel d e r T ü r g ü s c h » v e r s t a n d e n w e r d e n . E s w ä r e d a h e r zu ü b e r s e t z e n : «ihre beiden Ileeresfliigel w a r e n m e h r » . D i e s e r S a t z v e r l a n g t u n b e d i n g t e i n e E r g ä n z u n g auf die F r a g e : «als wer»? also einen A b l a t i v u n d d i e s e n finden wir im Worte, öiainrä. «als wir». D a noch e i n e z w e i t e E r g ä n z u n g v o r h a n d e n ist, c i . u i n j m , diese im C a s u s q u a n t i t a t i v u s stellt, so k a n n sie n u r auf die F r a g e : «um wie viel w a r e n i h r e beiden Ileeresfliigel m e h r als wir»? Ci>ii[ap heisst n a c h X 32,22 « E i n e r von Zweien». E s ist also j e d e n f a l l s hier zu ü b e r s e t z e n : «als j e d e r E i n z e l n e von Z w e i e n » , d. h . «um d a s Doppelte».
I s t diese A u f f a s s u n g r i c h t i g , so wilre d e r g a n z e S a t z w i e d e r z u -
g e b e n : «ihre beiden Hcercsfliigel w a r e n um d a s D o p p e l t e g r ö s s e r als wir (als u n s e r g a n z e s Heer)». F ü r u n s ist, diese Z a h l b e s t i m m u n g n i c h t k l a r , denn wir h a b e n k e i n e A n h a l t s p u n k t e fiir d a s Z a h l v c r h ä l t n i s s d e r G r ö s s e des H e e r e s (d. h. des C e n t r u m s ) zu den Ueeresfliigeln. D i e s e s Z a h l v e r h ä l t n i s s m u s s t e a b e r b e i den a l t e n T ü r k e n ein b e s t i m m t g e r e g e l t e s g e w e s e n sein, s o n s t h a t t e T o n j u -
7(5
W. RA DL 0 PF,
kiik sich nicht derartig ausdrucken können. Der Ablativus » M o f H i f f t in der Dcklinationstabellc der selbststiindigen Pronomina 7 5 (N. F . ) nachzutragen. E s lilsst sich annelnnen, dass das Pronomen Ria dialektisch verschieden deklinirt wird: 1) 6ia öiniiiif öigiipi (iisiii ßiaiirrä öiniinii. 2 ) öi,i f)i:)ii[ f>ink;i fii.ini ßi^ii 6i3 ijci.ir» v e i g l e i c h e d a s T ü r k . I n s c h r i f t e n p. 2 8 0 G e s a g t e . D i e B e d e u t u n g von aijr.i ist « W e r t h , T r i b u t » ( v r g l . G l o s s a r l f ! 0 N . F . ) . Byi|ci»i.i stellt a d v e r b i a l i s c h zu liiilypri, g r a d e w i e K b 12,!) u n d X a 9,i:i a.irr.iu Kyniym i t ä p r ä i t c n itälypri s t e h t . M i t 4 9 , g siiid die g e s c h i c h t l i c h e n M i t t h e i l u n g e n
des T o n j u k u k
zum
81
DIR AM'TÜRKISCHEN INSCHUlllUN 1)EK MONdOLIil.
Abschluss gebracht,. Das Endo der Inschriften bildet gleichsam ein Nachwort, in dem Tonjuluik seine Verdienste und die des Elteres-Chagan hervorhebt. (49,8) Von dem letzten W o r t e der Zeile ist nur der Anfang ( ^ Y f ' f t zu sehen, so dass man nicht weiss, ob hier ßilir oder öilrit zu lesen ist. (51,3) Köp'rym kann bedeuten: «ich habe gesehen» oder, •wenn wir aipip ergänzen: «ich habe ihm (stets) treu angehangen». Der liest der Zeile ist wegen dreier Lücken in keinen Zusammenhang zu bringen. Die liier entzifferten W ö r t e r sind auch nur zum Tlieil ans sehr schwachen Spuren der ganz verwitterten Buchstaben mühsam zusammengelesen und ist diese Entzifferung durchaus nicht als sicher zu betrachten. D a auf der folgenden Zeile vom Nachfolger des E l t e r e s - C h a g a n die Rede ist, so muss hier jedenfalls der Tod des E l t e r e s - C h a g a n erwähnt sein. (52,1-s) Diese drei W o r t e sind als richtig entziffert anzusehen, da deutliche Spuren aller in ihnen vorkommenden Buchstaben vorhanden sind. (52,l-e) Grosse Lücke, wo nur mit Mühe in der Mitte der Zeile .J'O aii^a und am E n d e f l i ^ zu erkennen sind. (52,o) Kaiiaijai! kagan o.iyprhi ist ebenfalls schwer zu lesen, aber docli sind von dem grössten Theile der Buchstaben deutliche Spuren zu finden, so dass ich diese Lesung ebenfalls f ü r unzweifelhaft richtig halte. ( 5 2 , 7 - 5 3 , 0 ) Die Orthographie f S l f t t h l ' M t "n' 1 T
ist sehr
auffällig, da sonst immer bei vokalisch auslautenden Stämmen der Imperfektum die Affixe
und f X annimmt, also
schrieben wird. Die E n d u n g
"ml T M M J ^
ge-
veranlasste Herrn T h o m s e n ein Gerun-
dium anzunehmen, vrgl. I. d. l'Orth. p. 1 4 3 Anm. 15, zu dessen Annahme ich mich nur schwer entschliessen kann. Ich glaube noch j e t z t , dass die Schreibung
(K 10,o und X 9,25) als eine unregelmässige Ortho-
graphie aufzufassen ist. D a f ü r spricht auch N 5 2 , 7 und 53,2, wo zu einer Anwendung dieses Gerundiums gar keine Veranlassung vorhanden ist. E s ist doch wahrscheinlicher, dass die hier auf einander folgenden Sätze lauten: «Kapagan-Ohan bestieg den Thron, er schlief des Nachts nicht, r u h t e nicht am Tage, er streute rothes Gold aus, er streute helles Silber ans» lauten, als: «Kapagan-Chan bestieg den Thron und streute rothes Gold etc. aus, nachdem er des Nachts nicht geschlafen hatte, am Tage nicht g e r u h t hatte». Die Stelle 53,3-0 ist vielfach zerstört und unleserlich, doch zum grössten Theile entzifferbar. Mau beachte die verschiedene Schreibweise r h B h (63,4) "ml r i t ^ l t 1*3,«). (53,7) Das W o r t vor leicht ist
^'P1'
( C1
((nr
" ' " Volke» oder 4 "IT
Letzteres W o r t ist wahrscheinlicher.
g n ' m ist g ^ z unlesbar. VielLeuten» einzufügen.
82
VI. RADLOFF, (53.8) Von
'IllWft
ist
" « r M l • • fc deutlich zu erkennen. Ich
glaube aber die Lücke richtig ergänzt zu haben. (53.9) Hier sind nur j f Y Y • -Y g a n z deutlich lesbar. Ich glaube dieses Wort nach 50,7 richtig ergänzt zu haben. Y H ^
W j
w :i! ,,
' '
«Ins aus
JA "folgen» gebildete Noinen verbale auf y , welches unbedingt «folgend, sich ergebend» bedeuten muss. y/iyg äliiw wäre als «der mir folgende, meinem Oberbefehle unterstehende Stamm» aufzufassen. (53.10) f f ^ f ist unbedingt als Imperfektum von
«schicken» auf-
zufassen. Iiier kann mtti.im nur in der Bedeutung «ich schickte zu ihm, ich iibcrlicss ihm, stellte ihm zur Verfügung, fügte seinem Staatswesen ein», d. h. «vereinigte mit dem Staatswesen des Ohagan den ganzen (jilMil) mir unterstehenden Theil des Tlirkenstaates». (54,1-2) Ganz deutlich ist zu lesen |
! Y^YMHDblM
Apkyi kapgyij yjigaprn.iM. Apkyi kapgyg ist unbedingt ein von y.iijnprrMM «ich habe vergrössert» abhängiger Akkusativ. Da ich die Bedeutung der Wörter Apkyi kapgy aus dem Vergleiche mit den mir bekannten türkischen Wörtern durchaus nicht erklären kann, so sehe ich mich gezwungen, sie als Stanunnamen aufzufassen. Das Auftreten von yjiynjvr, das unbedingt aus y.iyij-i-ap-4-T gebildet ist, veranlasst mich, meine frühere Annahme der Bildung y.iap E s ist also
aus y.i-i-ap (sich vergrössern) vollständig aufzugeben. überall o.iyp zu lesen.
(54,3) s T l f Y ) ^ Gnci.intiiijiia ist Noinen agentis von (iaci.iu, das nach N 10,i «sich gering schätzen, sich erniedrigen» bedeutet. UacMiiMguia jagMg passt hier nur in den Zusammenhang, wenn wir «sich erniedrigend» in der Bedeutung von «sich vergangen habend, wider uns sich erhoben habend» auflassen. Denn Kälypip ilpriw kann doch liier nur bedeuten «ich brachte sie unter die Botmässigkeit des Ohagans». (54,b) Japi>i.ika,iy! halte ich einfach als eingeschobenen Ausruf: «möge der Himmel uns (immer) beistehen», da ich hinter diesem Worte am Ende der Zeile keine Spuren eines nachfolgenden
Tän oder t l ' ^ l t Tiljin auf-
finden kann. 55) (55,2) Japak.iwg steht hier offenbar als Gegensatz zu öacMiiMgnia. Denn Tonjukuk rechnet es sich offenbar zum llulnnc an, (iacMHMgnia jagi,ig dem Cliagane zugeführt zu haben, bewahrt sich aber davor, japak.n.ig jagi.ig herbeigeführt zu haben. Uebersetzen wir fiacMiu.njMa durch
«uns
feindlich gesinnte Feinde», so muss japakjiwg «gegen uns gut gesinnte» bedeuten. Diese Bedeutung lüsst. sich auch leicht erklären: japak ans japa-i-k gebildet heisst «das l'assendsein», japak,ir>ik «passend, wohlgefällig», ebenso wie japakcM3 «unpassend, widerwärtig» bedeutet. (55,3) liier scheint deutlich
X i f T f M t Y ? jäHypniä/ÜM zu stehen,
DIR Af,TTÜKKIS(H!EN INSCHRIFTEN P E R MONflOI.M.
vielleicht ist aber doch ¡f X ^ T r ' l ( Y : 1 KälypMii/UM zu losen. E s ist dies die ein/ige Bildung eines Verbi factitivi, von einem auf 1 .auslautenden Verbalstamnie, der auf Typ gebildet ist (vrgl. o.i-yp, Käl-yp, öl-yp). JälrypMiiAiM würde heissen «trieb zur Eile an», ü l i l i y p r i M «führte ich herbei». Die Bedeutung des Satzes ist ans dem Zusammenhange klar: «widerspenstige Feinde habe ich zur Botniiissigkeit gebracht, treuergebene Leute habe ich nicht als Feinde gegen das Tiirkenvolk geführt oder aufgestachelt». (55,4) Wie das ganz deutlich lesbare y ^ ^ Y l l ' ^ F M l aufzufassen ist, ist mir unklar.
z " lesen und
auf jeden Fall a i hii] zu lesen und
arMij j y r y p r M ä j i j M «die Pferde hal)e ich nicht laufen lassen, nicht zur Eile angetrieben» zu übersetzen. ( - Y t l ' ^ T ' l t das aus i l ' ^ l ^ l t
1
c n 7
'
"
aT
^ h ö r e n d e s Adjektivum,
l'i gebildet ist, T ö r y i i zu lesen und es mit T ö r y n
(Alt.)
«Lüge» in Zusammenhang zu bringen, scheint unmöglich. Wahrscheinlich ist Töriin (Tyrii.it) zu lesen und mit ¿ ß y (l)sch.) «vollständig» (P. d. C. marque faite avec Tin fer chaiul). ¿ L ^ J ^ (Dscli.) «beendigen, ganz d u r c h f ü h r e n , ganz herunterbringen, abhetzen» zusammenzustellen, dann hiesse Töräulir «ermattet,
abgehetzt» oder «mit einem eingebrannten
Eigcnthumszeichen
verseilen». 50) (50,1-5) >ti Ji.
(02,6) In dem Abklatsche ist nur
711
sehen. D a s an jo-
pt.iAyk ca6 gefügte y ist ganz unverständlich. Ich habe deshalb das jedenfalls verwitterte J| hinzugefügt, wodurch die Phrase erst verständlich wird. Wörtlich ist der ganze Satz zu übersetzen: «Kapagan-Chagan Türk-sir Volkgangbar gewesenes Wort, (verbreitet gewesener Kinfluss, Ruhm) dieser (ist)». (G2,4-5) Kauajjaii kagan TypK-cip fly^yii ist offenbar die im Alt,türkischen so oft auftretende appositioneile Verbindung (vergl. N . F. i)!)), die unbedingt durch «das Türk-sir-Volk unter Kapagan-Chagan» oder «das von Kapagan-Chagan geführte Türkenvolk» zu übersetzen ist ( v r g l . p . 0 9 N . F . ) .
86
W. RADI,OFF,
Glossar. A.
* a i j r y p (v) (von a i j - i - T j p ] aufsteigen
*ai (v) [r>ii ?J
lassen;
y ^
y
(26,12) aijTypTMM ich liess sie auf-
steigen. sagen, mitthcilen; D«TAHYHP'B (33.4) K(")!j1yi[ifl ai! sage nach deiner *aji.i,n (v) [von a i - i - ^ | Einsicht!
tl'rDDsril^SIrl^
sagen
lassen;
I M t M *
(35,12)
(33.5) 6si.ii cai|.i nii aja.jf>iu? was soll
6ai[apy airia njt>iAMi.tm er h a t mir
icli dir sagen?
solches sagen lassen,
(32,in)
aili.ir,
(>ai[a auf»i er sagte zu m i r .
schlau; J ^ Y P B ( 3 5 , n ) >""'MH
*aiijyii>i [von ai-i-ijy i-mm] r,
9
der llntligclier; T A ^ Y D j f ^ ( ° , )
0JI
er
ist schlau.
aiwa nirjyiM jiimä Gilit Köpryni damals ai[.na (v) [ von aij-i-.ia] habe icli, der Itathgeber, Alles ge-
verstehen;
selien; M f A ^ Y D (10,4-30,11) ai-
er versteht, selbst.
(35,19) 03 o.n ai|.i!ip
jjy'0
Tapflyiu mafl apa r>;i,i,r.i der Schad
:|:
14,2-30,10-39,3). a t
der Tarduseh war dabei (nahm am
das P f e r d ;
Kampfe Titeil).
zu Pferde;
api.iij H
W
W
M
) 2
a
l"''!)
V°)
offyriii j i l r die Scham des Reinen ist
j1'1'
(28,7-55,4)
ariiiij die Pferde (Akk.). :|:
a r j i a r (v) [von n r - t - j a - » - r | zu Pferde steigen
gut.
lassen;
( 2 6 , 3 ) arJiar(TM) ich liess zu Pferde
*apka der Kücken; 4
steigen.
«Tkafla
aflt>ipi.u (v)
im Rücken. A p k , y i - k n p i j y |?j
sich trennen; f f " P f $ (2,4) aflt.ipi.i.iti.i sie trennten sich.
? vielleicht der Name eines Volksstammes;
Y>Y>I)ID>)I>I
( 5 4 , t ) : *a>i (v) öll'nen;
apkyi kapijyij y.iijaprn.w icli habe
( 2 < J > 2 ) a'Mi.imi.i.i
wir öHneten.
die A . gross gemacht, ar?
apryk mehr;
M f T I ^ M
(i (?). fO)JJ
(2ß,a) A s
jiipi das Laud der A Z .
dieSpeise(P); f
a.iki.iu (v)
( W W l
(33,11) a:iki,iiia
TM.iMij caßi.iij a.n.i-üJiyp! halte dich ziehst,
rT^llGYl^A
( 2 4 , i i ) 'lölti A.t iipi L e u t e von den
/tyn das A r d a k - V o l k .
wir
(
hinter dem Pferde; Y ^
ran;
:|:
(2(>,n) a r ö.til 2(
(3,8) Type am (v)
( 4 9 , 4 ) iirpi r
88
w. RA über einen I ' e r g g e b e n ; jo.icM.iMii
aniTMM
(36,o)
ich
olme W e g ;
LOFF, ( 7 , 1 6 - 8 , 3 - 8 , 1 2 - 1 6 , 1 - 1 9 , 1 - 2 8 , 9 ) ¡ipri-
überschritt
»lis;
( 2 7 , 3 ) aniTi.i-
(2,io-3,o)
ilpiii'i;
( 6 , 4 - 1 0 , 1 - 1 0 , 3 - 1 0 , 5 - 1 3 , 6 - 13,13-
mm3 wir » b o r s c l i n t t c n j ^ i j ^ l ^ Y ^ s T ^
14,2- 10,1- 19,9- 22,1- 24,5-25,6-
( 3 8 , 8 ) a m a Kill nwia wir k a m e n her-
30.10-30,12-31
über;
(47,2) ama.
T f T
* a n i M i i (v) [von am i- h | herüberkommen;
,io-48,3-58,4)3.J)M1im;
( 2 2 , u ) iipyp;
T I T
21.11-22,2-30,13-33,7-33,10-58,2-
fJY)*f
(28i5)
60,4-60,7)
auiMiigajM um herüber zu kommen, a ii a
äpcäp;
f / J ^
(56,5-
fY"lT
(8,13)
5 8 , 4 - 6 1 , 7 ) iiprii'ii ii p i IS I i
W h l M S - M
(35,>3)
frei,
Ana-rap-
kaiiijapy an dem A p a - T a r k n n .
unabhängig;
äpidi Oijyn/uui/um von den u n a b h ä n gigen Kirgisen, äpulir
Ä.
stark;
iu;i
( ^ T
( 1 3 , 5 - 1 3 , 7 ) ilpitlir
der S t a r k e .
zwei; f ^ ( 4 , 6 - 1 0 , 6 - 1 4 , n - 1 0 , 3 - 1 9 , 1 -
* ä p r (v)
41,4).
herübetgelien; f ^ ^
it K i II T i zum zweiten M a l e ; M t l l T * ! (40,8).
Ä p r i in
iirifl
der F l u s s Irtisch; H ^
erhöben;
^ X ^ f " ( 6 3 , 4 ) äri/iy o.iy-
p y p er lebt, indem er erhöbt.
das Staatswesen;
? i,rTC
(49,")-
meinschaft;
f M M Y t
h e r a b s t e i g e n ; H l ^ l t t l T ( 2 7 , 5 ) äii-
60.111.1 wurde eine
rimi:i wir stiegen h e r a b .
scl.aft;
ftp
älim der Mann, I l c l d ; T * T A € Y an
• J ^ Y f
(56,3-
5 7 , 1 ) äl jäMil die g a n z e S t a m m g e -
stir (v)
äp
(30,7-38,9).
äl die S t a m m g o m e i n s c h a f t , d e r S t a m m ,
ä i' i> i T
älii'iii
( 4 5 , 8 ) ragi,iij
ä p r y über den I ' e r g g e h e n d .
fünfzig
(43>2)
frYYH^
(57.2)
iU
Stauimgemein( 5 3 , 9 - 5 6 , 7 ) yAyij
der m i r anliilngende
• T S Y T ( M ) Tafijja'i äliijä
Stamm; an
das
Ilelden;
chinesische S t a a t s w e s e n ; ( 5 9 , 2 ) öilril
T M T H F (26,13) öiipäKi üp die vorne befindlichen Männer;
k a p n iilinii, f ü r d a s V o l k des l ' i l g ä -
r T M i f O T A
( H " )
a.i
iipi M ä n n e r von den S t e p p e n A z .
gen seines V o l k e s , ftlir fünfzig; T t Y G Y
iip (v) sein;
Chan; r l T Y ^ * ( 5 0 y i ) iilin y'iyn we-
(4,7-4,9-5,3-8,6-8,9-
2 0 , 8 - 2 0 , 1 2 - 2 3 , 7 - 2 3 , 9 - 3 9 , 7 - 41,052,5-56,5-60,3-61,7) (5,5- 5 4 , 5 - 60,8)
äpri;
äprini;
4 , M X
( 4 3 , 2 ) ftlirKl ä p
ungefähr fünfzig Manu. ä l T (v) fortbringen;
|tY6MM
( 3 3 , i ) 6y
cyr älr! führe dieses Ileer fort!
IIIF, Al/ITÜHKISCIIEN INSi IKIFTIW DE II HOKOOIiRI. ÄlTfipilC
" (8,1-f) o i j y w a n -
KHoi ce;, ein C l i n n s ( i t c l ; ) Y > 1 1 T H Y t (7,2-49,7-51,7-C2,i);)y>|irThYr
AM" (?); r 4 i Y > - ( 2 3 > 2 ) ogyniOII
(00,1) des Ulteres-Chagan.
z e h n ; )>- ( 2 7 , 0 - 3 7 , 4 ) .
0.1
iUry
j e n e r , e r ; J>- ( 1 0 , c - 1 2 , 2 - 2 1 , 2 - 2 1 , 1 2 -
g u t ; f ^ l ^ X ( 3 5 , 0 ) a,uf g u t e W e i s e . ii III d e r (¡cfiilirte; r i ^ Y T Ä ( 7 , 1 0 ) iiiui
der
N ' '
2 3 , 5 - 2 3 , 4 - 2 5 , 1 0 - 2 8 , B - 3 1,11 - 3 4 , u -
i5ili1,
34,tn-35,n-35,18-30,;t-37,7-43,
"Weisheit;
( ,,r
'
4 3 , s - 4 7 , o - 4 8 , - 0 OJI; f )
''^führte
des Ruhmes, (12,3-17,s-23,r.-31,12-
hören; " | X |
34,11-30,3-37,7-43,!») fiiipii
(22,7-28,1-
4 5 , n ) mim; ^
(25,8) a p p ;
>>>H
(21,io)
) f )
am,111
aijapy;
(25,7)
( v e r g l . a n ^ a , aii'ia).
ii in i a (v)
rend;
89
fUTfcCXl
hö-
sitzen,
r«im>y
ruhen;
ämi/uu (ir>,r.)
OJiyp (v) wohnen,
leben,
(33,11) a.11,1 ojtyp!
empfangend
er hörte mit an, gehorchte.
bewohnen,
halte
dich
dort,
auf!
S>U>- (32,10-35,2); ojypyi[! sitzet!
si f»
T t M - U
(9,5-52,0)
4lfH44>> das Haus;
r
| ' f £ ( 5 8 , i ) iidin.
t W U > ,
(33,n)
>|>MJ^
aneli (schliefst, sieh
enklitisch
vorhergehende
Wort
ojypcykyii;
an
sehr merk-
\ f
>
\ N
v T i f Y ^ D (15,5-47,io 48,i)
(23,«)
( 1 9 , 1 - 1 9,0)
(2(M) h
iy:i.
*ocap (11,12) o c a p i A i . oiiyr
würdigen N a m e n eines Herges auftretend);
N Y H J ^
dreissig; 4 , $ ) ^
1 Tii'ii-'i: e r i s t b e r e i t zu tiidten. «isy-
( n u r in dein
M I M J ^
oiyn
I ^ J f l ( ( » , - ) ) ö:t,yM-öi:
ehe., ich; ì f A l t T Y P ( 1 1 , 0 W p der Sohn
o.iypyp
7
o.iypija.11.1.
an);
o.i-ok T.yi, d i e -
selbe N a c h t ;
oiypyp;
iip'rim; ¡ M ^ J J ^ O , ) "i.ypcapi.ini (o.iypcykyM ?);
rlTltiJ>
(63,r.) (7,>r.-8 > 3 ) 2
ok (öit) das
o.iypri,iMi.in;
( 5 3 , 2 ) o.iypMan.r,
M T M W » 0.
o.iypri.i;
die
iH N t
(Uig.)] Scham,
n r ^ c J W H
rimici
die
Bescheidenheit.;
( 3 ^ , 2 ) api.'B nfiyri
j i i r des U e i n e n B e s c h e i d e n h e i t
oijii.i j a n . i | j » i a .
ist.
gut.
Oljyr) ein V ö l k e r n , i m o ;
4lY^
(9,3-12,12-
15,i i - 1 0 , 1 1 - 2 0 , 5 - 03,:»)
0.
Oijy.v,
Y1IiYH7.--IO)II)OIìP.vìì;4'>I4IY^ ( 5 0 , 7 ) ojjynkn; ^ 4 l Y > 0 •*,nTypy [von ö n - n y p i - y | bei A n f a n g ( ? ) ;
I r f ' h l * ( 1 9 , " ) öTyiiyii. [von öryn-i-'i]
Ö3
[von n i i i / v i i i i - j : i i t |
von Osten h e r ; j l ^ X ^
Ty«; : , : öryn«i
NTfltt^r'S^
(30,12) rai[ ö n i y p y bei (vor ?) Ta-
( 3 5 , i a ) 03 oj er ist (1,3-15,2-17,3-53,8-
5 0 , 1 - 5 7 , 6 - 0 0 , 5 ) ; ß l f l f a p (G,) üsyM OK.
Ö3Ü iiber;
gesanbruch.
tf-l^JY
(9,3-21,^-26,0).
iH diese Nachricht, sendete ich (ihm); ( 5 3 , 1 1 ) y / i . Y ü ili im j ü m ü m t t m m alles das mir folgende Volk habe ich hingeschickt zu seiner Unterstützung); (9,8-9,11-9,1235,15)
MAMMIll.
:'bJAar
ein Eigenname; ^ - J ^ f (4,2) blAar niaAi>i der Schad der Ydat (?), ihr
DIB AliTTÜRKlSCIIEN INS ültll'l'BN ItKH MONliOLBI.
91
Scliad Ydat, (?) ödet - 1 > I a . i a r iimam i h r Scliad Yda mit N a m e n (?).
y.
I,I Ayk geweiht;
(3 - (5,2) y.iyijM
i rin.
ihr O b e r h a u p t ;
i Ai
y j ^ - (57,i:u.i.i
y A '>' (v)
i'ipü innen; s f T Y
gross
gemacht.
ßyAyiii i'iiui i ihr Volk zog sich zu • J X ^ A f ('V>) i ' " ' ^ ^ ;
ich h a b e
.VA (v)
sich a b e r m a l s zurück; f X ^ Y 1 4 ) '''H 1 mG ein
geheimer, i n t i m e r Hcfclil.
schlafen; h \ m > yAMCi»iki>iM.
(52,7) yAUMaAi.1; (12,0, t m >
(23,7)
92
W. BADJ.OFF,
* y A ' > ' 3 ( v ) [ v o n yA--t-i.ro] zur
Folge
der
veranlassen,
anführen;
^ ( 1 5 , 7 ) ^ . : . ! ^ ! , ( 1 5 , 1 1 )
y*3'ö
ft M
l'
tt
(53,om
das
i
r
(17,2-17,0)
yTyKiiii-jiiim;
d r e i ; XfM ( 1 l , i 1 - 2 0 , 1 - 2 1 , 2 - 3 4 , 1 ) y - i . *y"iäry alle drei;
das Ende, der Ilccresfliigel; 'In iy«ii i h r e b e i d e n
f J ^ M
(12,m)
y-iiiiy.
*y'iäryii
Ileeres-
fliigel.
alle drei; t l T ^ ^ A f ^
^"«ry«.
y'iy"
*yiyk
wegen;
d i e S e i m e (?);
(8,n) y-iyk
i'ipri s i e w a r e n w i e
rar
Sehnen.
»1»Al^ 1
(3,1-0,8-41,7-48,7-
50,I-5G,O-50,B). :|!
*y- ( 1 3 , 0 - 1 3 , 9 ) yij-3.
Name
y
(30,(¡) y c -
Tün k a i j a u d e r O b e r c h a n .
zerreissen;
einer
||'X|P
* y a (V)
^yci.in-ßyiiAary (?) der
^f
r>
ergebene
*y>
leicht,
ylyri
y-ryiain-jüp.
Volk.
(41,i)
(4,«-4,8)
der N a m e eines Gebirges; (15,io)
nachfolgend, ergeben; 56,7)
^ Y N davon.
fr yryKäu
(5.1) yAi.ro-
yAM3Ai.!H; Mgiia. * J'AJ' ü | von yA-t-ij]
Theil;
ein Theil
Oertlichkeit;
(20,r,)yci,iii-6yiiAa.y
(?) j y p r r a .
RY^HiN
fY^Hlf (14,'i)
1
i 13,7) yarilli;
y:»yly» der
Zer-
reissende. * y 3 i i ' i i (?)
y»iai ein (iötteriiame; p } ^ (39,r.) riiiuii y«mi MAjk Jilp-cytf der Iliimnel Umai, das geweihte .lär-stib.
r AMlF 1 (13,!») j?3a«ii Tniiu.111? K. k a ij a ii
y. M » der
Fluss, Strom;
J ^ ' ^ f V
1 9,8) yry:ti:il z u m F l u s s e ; ^(30,7-38,9-45,-1)
(10,8^Hl^r
1
yrpyr.
*yi|yp ein
Flussname;
JvöK-yiiyp aufwärts,
yiyi'
jogapy
( 1 f>,n) am
Iiök-fingiir
der (Jhngan; )YyJ (0,io-7,2-9,119,r. - 2(),n - 21,2-22,«)- 27,u - 32,o35,10- 49,7-52,1-54,0 - 59,1-00,1 01,1 - 02,1 - 02,1 - 03,i) kaijau; 4 * H ) Y H (29,10-51,7) kaijaulcn; J O Y ) | (30,ü) kaijiiiiAa; >>|Y)Yll (21,8-30,0-3.4,ia)kaijaiii|npy; f ) Y > j (10,2-20,11-30,10-31 ,n 31,-i)karjaiii; r l ' D Y i l (-12,7) knipnin; fr)YH (15,1-31,13) kiitj.-utr.iM; J } f ) Y H (12,) kaii.iaii/iM.
(21
i-
30,in) ka'i näi| in verschiedene Dinge
was t h n n ? | | ' [ ) 0 ) { (34,l-i) kairrajiii cafii.nj? was soll ich mit dieser N a c h -
g e t h e i l t , g e s o n d e r t (?). :|:
kaMiiai[ | von ka'!~i-näi[ | getheilt (? vergl. ka«i);
richt anfangen?
(22,3)
ka'inai|.
kap Schnee;
y)|y|
(2(5,7) kapi.Mj k an ¡ja ii (v)
cöinyji ich d u r c h b r a c h den Schnee,
e r w e r b e n ; H W ) Y 4 l ) l (55,7-50,-j-
kapa schwarz;
T H O T I l H («0,7)
Y t f h U M ) ! (7>'0 k'T'i
kyiuvij den
Kara-kum
Aiacap;
(schwarzen
rfN^YHrtl
ka3[jaii;i,ykiu;
Sand).
Mi"»"
(56,(1-02,h)
£4oY4l>l
(
5
M
karnjaiiAyki.im.
' I c a p a i j (v) ( k a p i . u j )
*Kaiiaijaii
kämpfen (?); > Y M H (35,5); kapaijy
der Titel des Chanes, der auf Klte-
ÜAryri
r e s - C h a g a n folgt (in K. und X Ä'iim
ypijt.i.i!
kiintpiend
schlage
t ü c h t i g zu!
kaijan, von den Chinesen Modscho-
kapi.i
Chagan genannt); ) Y H ) Y 1 H 0^2,1 -
alt; | )|}J (07,5) kapiit.
52,c.-Gl ,1-02,4) Kaua|jaii-ka|jiui.
• K a p i j y (?)
k a ii !,i ij
Apkyi-kapjjy (s. d.).
das'Thor;
ka.i (v) iipri;
J HY1)IT>M(
47,ü) Tüiwip-kaiii.iijka zum T ü m i r -
bleiben; t
(20,b) j a r y
ka.iyp
(•',") kajmi.imi.i die
Zurückgebliebenen
:|:
(32,l) karyu.
ka'i wie viel? vielerlei;
* k a i i T a (vj |von k n u - H i / r j
:|:
(30,10) k a r -
hinzufügen;
( 3 , i ) kaiii.njMH.
einem Chane e i n r i c h t e n ;
h l N H (31,7-3--!,«) ka-
k a r (v)
(2,o 29,«) Kanin (Acc.); (2,2) kaniii (inslr.);
L
.m.ici.K).
(29,ü)
kani ihr (der Kirgisen) Chan; i f ' f O H
der
)Jj|
*ka.n>ici.i3 [von ka.ii.i-HCi.iiiJ
kau
eine
J3
von
ihnen;
kani.iijka zum J n i l - k a p y g . :|:
kafii.im (v) [von k a f t - t - m j
M l f t r A M i J l 1 3 » 1 ) 'ka.rra'iM 5i:t wir
sich zusaminentliun;
sind in Notli.
kafii.inia.ii.iM;
ka.u.i |von k a . n - M |
maii;
(2!,r.) (22,r.) kafii.i-
(12,in) kafii.imyp.
94
w. UAi> I, 0 1' F,
k o n (v)
kiiic (v)
sich niederlassen in (Acc.);
drängen zu, einsetzen;
(17,7) kouiuyiii.
(5,8) ki.icajiii! ( f ^ ^ h l (G,io) kbic-
k o p k (v) sich
ff'fD^M
'1'blM.
fürchten;
H i f f t H H H H *kb!3 (v) (40,2) kopkypßw; W M H H erglühen;
(42,i) bopkMnjii>iMt>!3.
(41,1) kbi3i.ii!.
*kl.I3I.U
koA (v)
roth;
verlassen;
(2,0-3,2) koAi.ni.
(49,1-49,a-53,n) Iu.i-
3I.IJI.
ko;u>'
K ynm
abwärts, unterhalb;
(28,3)
0.1 eyß koAM 6apAi.iMi.13 wir gingen an diesem Wasser abwärts.
Eigenname;
(9,7)
Kyiu.i-cäiiyiiyr den Kuni-Silnggiin. kypbija
*ko:i
rückwärts, nach Westen;
ein Theil des Eigennamens Tschu-
4"DH^H
(14,7) kypi,ija.
gai-kozi (I10.1 ist ein Appellativum, *kypi.ijakr,i denn ko:iiit ist in ko.i-i-iu zu zerlecn
ß » r l ' r 4 i > H D Y > A (7,««)
W
-
im Westen
wohnend ;
f
(17,11) kypi.ijaki.i. *KypAan
kou-iii.
Name eines Volkes, das im Westen
k o ß a p (v) [von ko5-i-ap] aufheben, aufstacheln;
I^Hti^J-
wohnt; J ^ t t M b l ( l 4 » R ) K j i w u w a von den Kurdan.
( l , i ) koöapiiiu.
k y u (?)
:,:
k Mjiiin die Schwierigkeit; Y r l ' D M ( 3 3 > 5 )
?
(43,12-47,5),
(37,9),
tl'U(lG,n). * kym
ki>iji,nii.iij. K i.ipki.iD die Kirgisen; ' M M N ( 2 » , " )
Km
1>-
ki.i:i; Y 4 l j l M M ( 2 8 , i OKi-ipkunf-nj; • N N r t H M ( 3 0 , 0 K.,.pk.,i3Aa.
der Sand; Y f t b l i M H ( 7 , n ) Kapakymyij den
Kara-kitm
(schwarzen
Sand).
ki,ui.ui (v) sich zurechtmachen, sieh einrichten, sich
anscliliessen
(mit
Dativ);
| f f c ? Y M (1,5) kbUblllAMM.
K. luiu ri (lciinry) selbst;
Ki.rr ad die Kytanj (Volk);
(11,5-
(30,5) Kitiniinär
wie er selbst,
12,1:1) Ki.rr.nl; V ^ N ( ' A ital (v) krumm; f f t Y l (8,15-15,14-10,15( 1 0 , 1 1 ) K1.1ra1l1.15; 17,14- 30,1 - 34,1 - 3 5 , 1 - 4 1 , 1 - 4 4 , 1 £ M ( 5 0 , 5 ) Kr.rrailka; 0».") v t t ^ S M
(
14
Khirailrjapy;
, 0 Ki.irailka.
47,5) wai-ri; ' - l ^ l l Y ^ (29,18-38,839,i)
ítiili'iniÍ3 ;
f X l f Y I
(1 2,5-
DIE AIiTTÜRKlSCItEN INS' 1RIFTEN DEIt MONOOU?!. (33,7) Kälip k O I (?)
1 2 , 7 ) KälniäAi; T i ' Y ^ iipcüp; H ^ Y ^
05
der See (vergl. inräK).
( 2 3 , 7 - 2 3 , 0 ) itühiü:?
ä p r i ; ( 3 3 , i o ) i!älMii:t ftpciip; M l f Y ' l K i II! i (39,2) itahiiiiii; J ^ I ^ ^ Y H ( 4 4 , n ) lit'Mit; H ^ A I t Y ^
der Mensch; n
( ) ) K»nii'.
«f
Mia. K ä l y p (v) [von i;fil-»-$p] kommen
lassen,
U l T m
die Nachricht;
herbeibringen;
(37,1 -40,6)
T M i ^ Y ^
(
ö4
ölypri;
> 5 ) Kälypyp iipriM.
* K i i l r y p ? (v) [von i : ü l ~ t - i y p , vergl.
(33,8) ityr.
*ityu verstärkende (16,12)
Partikel;
öhiityK;
HUMtYN
\} ß b U l T Y P
(22,f), B ^ A I t T Y F
(31,2)
ölyp-
Tä'ii-Kyn.
j&Typ] 5
bringen; ^ X ^ T ^ H Y ^ (
,lft
M
«-
TypMii^iH.
Kyii der T a g ; ^
Ki'l'I (V)
(28,io);
^Vttl^B
(47.0) ityirrä.
über einen F l n s s setzen; (36,o) liil'iriBfi:i; « f J ^ J
XA"!
uy i r r y s
(26,1-39,1-
45,r,) itii'iii. :,:
Kiiui;
( ' 4,1:!) Kjih'ä'ii-
( 1 0 , « - 3 4 , i - G 1 ,-i) 4
(53.1) Kynry3.
K ä ' i i r [vergl. i:;i,'iirci3]
ity i i y m
die F u r t h .
das S i l b e r ;
^ K ä ' i i r c i . T | von r;3,'iii!-i-ci:t| ohne F u r t h ;
i I ' H j K ^
( 4 9 , 2 - 5 3 , 5 ) i ) jniAWMM3;
(Ins Sajanisclie G e b i r g e ;
fflf^^B
(24,3-29,1«!) Köi'Miiii.
M l i W D D (40>7) 4 . # 3 D ( 1 6 , i o ) jawyk.
(?);
i;öi[,yl der S i n n , die M e i n u n g ; * T A H Y ^ N l
sich anschliessen; f | $ " Y D
( i ö , « ) , ^ A H Y H f B (33,.i) Rö.|iyi|.ia.
Mi.iini.
|{ iip (v)
j a ij i.i
sehen; M
YTI^R
W
(M)
(7,13),
I!i,
PVl'
M T f » B
a
P'r'j
(61,»)
0,1-30,^)
uöpyr;
Köpyr Iiiiiii.
VfVD
Hifr'iD
(54,4-
(r.1,1) .inrjT,,-
(8,7-20,1..),
HiifY?
(20,1-2) jaijliIMM3, (8,7) jaijMMM!) (?)
^ i t O p y r [von u ö p - t - r ] Kundschafter;
Feind, K r i e g ;
55,3) jn H Mfi; t m \ ) AH;
KöpryM. der
der
( ^ R
8
r
( >' ''
oder jagiian (?) (s. jaij).
< 3 4 , i ) * j a i j t . u (v) [von j a f j - i - J i ] sich anschliessen; J Y D ( * V ) J ! , 8 M J | !
1)6
\V. R A D I , O F F ,
*, j a ii die Seite;
eine
( 2 7 , 7 ) jaiiAakr.i
Würde;
iITI^Y^D
(42.n)
jaöijyci«.
an der Seite befindlich,
(v)
JA II ( v )
zurückkehren;
M^t^D
essen; | ( 8 , 1 ) ,
( 2 9 , ir,-
(8,2) j ä j y .
3 0 , s ) jaiiAMHMS; ¿ J ) D ( 3 8 , t ) j a - j ä r na.ii.in;
( 2 , 8 - 3 4 , i g ) ja.ua.
W
j a II T y p (v) zurückführen; H l ^ M ^ D
(
4
M
jnnrypTi.iMM.x
Y
P
die
I
(38,2)
npi.trj
I .escheidenhe.it des
Reinen ist gut. J i i 11 m y
j a p a (v)
ein
passon;
(24,o) japana-iM.
passend, treu anhängend;
Flitssnaine;
(^V)
•liiiriy y i y : i y i ! der l ' l u s s Jentschii. • | : jilii'irii
j a p a k . i i . i t j [von j a p a k - i - . i i . i r j j YJHHD
fein,
( 5 4 , 2 ) japakjii.ig.
dünn
(von
Fäden);
(13,7-I3,i4)jii,ii'iräl.
* j a p a . i (v)
jäP
auswählen (?); 1 J ) | D
(27,u)
ja-
das L a n d ,
pi.MII.III.
die E r d e ;
2 7 , i i ) jnp; f t
j a . p M . i k a (v)
das
gnädig sein; pi.ukany;
^
oGyri j ä r
l
r
> |lilJMD
1
( " M .b" -
Land
Järsnb; X ^ T l
Ioai-i; 4 - # > U H D ( 4 1 , 7 ) j a p i . i . i k a A j k.
;|:
(47,i)jiip.yKi.
j i i p A ä tei im L a n d e befindlich; T ^ X T ? ( 5 7 > 7 )
(45,n-48.n)
jnn.iijMa. (ist der N a m e des B e r g e s
iiiiij jiipAiiKi in allen L ä n d e r n
riimci oijjn.i-jan.irjMa.
findlich. :,:
ja^aij d e r Fussgänger;
y # D
(1,7) jnAnij;
) Y # D (2n,to) jnÄnijMir. j a : i i.I
ja-
jii.pyKi ? T B T ?
( 2 5 , r ) jaTi.ni;
(3,12-11,i..-r,i,n)
piirrä in i h r e m L a n d e .
j a i (v) liegen;
geweihte
f 1 7 , 2 ) jnpuil; (48,1) jfiprä;
^rhirrT? (34,9-37,8)
(20,8) j a r y ;
c J H T H t t r
(17,n) jiipir;
' M a p M in JapMitt-ja3t.r.
(28,2) An jap
der A z ;
( 3 9 , « ) t.i/ivk j a p cyf» das
N b U M D (lfi,r.) j a p i . u -
N a m e einer E b e n e ;
( 2 5 >2-
be-
jii.p'ii der L a n d e s k u n d i g e , der W e g w e i s e r ; f A T ?
( 2 4 , 1 0 - 2 7 , 1 0 ) jap-ii.
(v)
die Ebene; J ^ H H I l D ( 1 4 , 7 ) .inni.ika;
traben, eilen;
4
I f ¡ ( T l i r ' Y ? (27,ir.) entweder j ü l y
( 3 4 , o - 3 7 , n ) jnjjMAa.
itöpiyM
j a in j»"R= I D ( r , 0 >") . i n , n jain das L e b e n s j a h r ;
ft
l",'i,P-
Y 9 (35,4) jühiä!
oder jttlyi:
¡'ipriiti;
|MY*?
(28.ir>) j i i l y uüpriMirt (?). jillryp ?
(52,iOjamkn.
J
(v)
rälrypj
| von j ä l 1 T y p ,
vergl.
97
DIE Al.TTÜRKISCnKN INSCI1RIFTBN DKK MONGOLEI. antreiben;
i W f F I t Y ?
(-r»5,a)
e i n g e h e n , a n t r e i b e n , in
( 2 G
setzen;
jiilTyjuiiUiiti.
(36,4)
*jilTi ( j ä / i ä ) dicht, bei ( e i g e n t l i c h :
der W e g ;
J M H )
N > D ( 2 ' M ) jojii;
(4,r,-4,io-50,n-50,r>-
OM») ) J > D (24,7) ßy
jo.n.iu auf d i e s e m W e g e ; (25,10) oji
52,2) jitri.
jo.iMii auf j e n e m W e g e .
jäsiä alle, i n ' s
Gesannnt;
W )
(1 C»,il-
*jo.icM:$ olnio. W e g ;
23,23,«-28,i-28,11-45,1-51,t-
(3«,»J
*joßn,Ji (v) sich
jok das Nichtsein;
,|»|i|J>D
ci.Kit.in o h n e W e g .
53,10-50,!!- 50,4-57,1 -57,:;-01,401,r.-01,(i) jiUiii.
quälen ;
J [) ( H , 9 - 3 2 , 2 - 4 8 , n -
MI)
(27,0
jo-
(5a .iy.
5 0 , 5 - 0 0 , 7 - 0 1 , 7 ) , , | > 9 (l!),o) j o k .
,j 1 y k (?)
j o k ki,im (v) vernichten;
frJ
12
Stütze;
),
(27>lr')
»IlMTBNY?
j ö l y u ä p m i f o oder j ä l y i;'"ip i yimv:? (r.
( 2 2 > 0 j»kkMIIUUII,1M!
If J S M 4 9
jäl).
joija n grob,
umfangreich;
(14,1) jo;pu.
) Y X ? j i.i a j a n a c h links ( N o r d e n ) ; 1
d e n FIIIRS a u f w ä r t s ;
( I M
ji.i]ia j a k i , i | v o n j u p a j a i - k i . i | im
.iwyo ij n p 'i a
Norden
wohnend;
17,12) ji.ipajaki.i. Y> D (27>,).i°Slll»,|a-
aufwärts; j o j j . i a r (v)
die T r a u e r f e i o r l i c h k e i t e n
abhalten
lassen; i l ' f D ^ J Y ^ D (32,3) j o i j i a Täjiu!
*ji,ipAaii/i,ajaii von N o r d e n h e r ; ) D O $ W ? ji.il)Aaii/i,njau
(vielleicht,
f ü r ji.ip/ianjaii, v e r g l .
(U,0
fehlerhaft, öiipä/uinjäu,
öiipAiiiijäu). j M ui
j o p w (v) gehen;
(30,7),
(3G,l)jn,H,UMM! joiu.inia.iyii!
(7>7~
14,n) ji.ipa ja.
* j ° i i a P.Y
:|:
'
c y jo]w»i rriiiM
d a s I i e e r in J j e w e g u n g .
jü/ri
dick,
2 )
joji
n m die P f e r d e zu F u s s , sieben;
'
ich Hess d a s H e e r a u s z i e h e n , s e t z t e
erreichend);
M t 9 ^ ( 2 C . , i n ) a r jä/ri jaji.aiji.iu r u n d
:|:
Bewegung
t M I ^ D
) ^ | l W D ( H > " )
H> I>t M>D ( 1 0 , 0
pMjyp; M W M > 1 >
jo-
(24,r-25,ii) jo-
pMcap; M I W I ) (3(),r) jopi-iiiiacn)); («52,i.i-t- r |
das W a l d g e b i r g e ; YSI D
( 2 1 , 4 ) ji.iui;
(29,10-36,5-38,7)
i ^ r i )
( 3 2 , 0 - 33,1«)
ji.iiur.iji; ji.iui Iii.;
> M Y S I D (15,10) jMiiigapy. jyik a diinn (von e i n e r Schicht); 13,r,-13,io) j y i k a . jypr 13
.J ) | ( ) ^ [ )
08
W. H A 11, o K F , (lin.lm lc (dcrWolmsitz);
£
("20,7) j y p r r a . jyii.y" sich
(3(>,i'j) iai| ö i n y p y liei T a g e s -
anbruch.
Tapkau beugen,
sich
unterwerfen;
r i t r i ' R ? (20,11), r i u \
i
\ m
v w
eine W ü r d e ;
)HH£
(fi,ia)
6agn mpkau;
HY)>IM£
(Toua (3ö,ia>
aua rapkaiiijapy.
j.ykyirri sie unterwarfen sich,
*Tapkaii«i
j y r y j r r (v) anspornen,
Laufen
lnssen;
zerstreut.;
(55,r.)
$ ( 2 3 , s ) rapkan'i o.i
- 4 8 , : ! ) Tiiriuiui.
*Tftr (?) (58,ì)
Tiiri
iln G c s e l i l e c h t ?
Toij.ia^a. Toi[pa ein
Oguzen - S t a m m ; T o i j p a cämir
$
Bilm
der
der
Tongra.
Eigenname; 4 4 5 ^ ( 1 , 1 3 - 5 , 7 - i » , 1 1 -
wie;
15,:-!- 17,5- 35,iü- SSjO-^o-r^.n-
( 8 , 3 - 1 3 , i - 3 0 , i ) Tiir.
Tiiri
GO,.^^)
bis;
( U , 8 - 4 ( ; , 2 ) Tiiri.
To.lykyk;
( 3 2 , i i) T o i i y k y k k a . : , : TOii.ia
(v)
angroifbii l a s s e n ;
M T T ^ M
2 0
» " )
/.ufiamuieiiballen; J S 4 Y J D i l
TiU'ypT.ym; | ; | < T I ( |< I 1 8 , 0 '''ili'ip-
TOH.msjn.iM;
'•.vk; « T T £ l t ( M
T011.1aij3.1yk.
'¡"'.vi'it-
¿4>YJ1>$
O
M
1 ö K (v)
TÌÌI|pÌ dei' l l i m m e l ;
|T
||( ( 2 , ! i - 3 , r , - ( } , 7 -
samiuHn;
Tiipiliilisi;
S^YY^It
MtYTIt
| £ Y T I < (2!>-r^
(34,m)
(-'57,B) Tiipilii;
'iipihiim.
? ^ Y l l ' C N h ( r > M n'ryniyr ar. :':TW
.'I
die Z u n g e , Heile, N a c h r i c h t ; Y 4 I
* T i i pi» III
(S53,io) Y 4 r ^ eines
Klusses ;
Yif YI(()D
(20,-1) TiipMi'i i.
l(
( 3 7 , 1 ) TM.11.1ij.
* riiiiiei (?) ein
Til:i (v) fli'-l'rii;
\ W U
Töryulyr
T i i p i l (v)
Nnina
ausstreuen; H < 1 N I < (53,«), ( 5 3 , 1 ) Tillen.
1 ( ì , ( ¡ - 3 ' J , 5 - 4 1 , 7 - 5 l,R) Tiiijpi. sicli
4" M 4 ^
*Toilykyk
Tii.r
:,: Tii.r.y|)
der Flnsa Togla; 4 # 4 Y > £ ( 1 5 , ' 3 )
(9,io)
Geselileelit;
(4G,8).
Toij.ia
riijiu! } f Y ^ | t ( IO,r,)TiiriiliM! ( | ( £ f t (47,7) Tiini;
das
* t i i : i i i ; (?)
:,:Tokpamiir
Tilr (v)
99
Eigenname
?
PIllTIt
('^v'"
47,io-48,i )Tiniici(ig.n.i jaiMjjMa der « f ^ T ^ l l l
fii:»; l O H i h ( I 1,1")
( 3 M ninnili.
'ii^P
N a m e eines G e b i r g e s . * T i l i l (v)
100
W. II AD 1.0 FF,
bitten, suchen; J f X Y h
(24)10)
liifliiu.
sieh auf J e m a n d stürzen; ( 3 1 , 1 5 ) 6;lii öiirpy 'ryiiiiVjiii ich will mich
* r y (v) versperren ("den W e g ) ;
(24,o)
auf
meine
verlassen;
den Fluss).
TJ'MMIII.
r y i u y p (v)
•ryi (v) gewalir
werde;
f f t i t D ^
(3iM)
ryiiuaAi.i.
absteigen l
die W e g s p e r r e ; Y ^
lassen
(vom
Pferde);
f | l f h T r i i r , h ( 2 8 , n ) •ifiiiypiiMi:,.
( 2 7 , 8 ) ryg.
•rypyk
M.
der Standort;
(25>5)
rypyki iipHiiii es giebt ein O r t , wo man anhalten kann.
*>iaß der Ruhm; |N|cJA ( 7 , i i ) «ia6 iiiui der
*Typyk
G e f ä h r t e des Ruhmes,
m a t t , m a g e r (vom V i e h , Gegensatz zu fett); f>yka
Hege
t"X||V|t ( 1 6 , o ) r y i n r i s i e stfirzten (in
( 5 , 1 0 - 6 , 3 ) rypyk
ein
abgematteter,
magerer
•lölri [von 8~ (31,i)Typriim.
M
cnnmi-
MI.13.
eil ( 6 2 , . ; ) eafi;
herablassen,
Y J f
(3 1,1 i - 3 3 , i i - 3 4 , i i - 3 4 , i n - 8 4 , i 5 - 3 6 , ; i -37,7-43,«), YcJ|(l 2 , 2 ) c n ß M j j ; ^ ( 9 , 1 - 3 4 , 2 - 3 7 . 2 ) rafii;
sieh
2
caO (9,12-35,11),
das Tiirkenreich;
(
die R e d e , das W o r t , die M a c h t ;
T y priini
fallen,
G.
MJP'i
caßin.
(23/)
IHK AJJT'I'ÜRKISCHEN INS1 IRll'TKN 1)1511 MONOOI.BI. ciii[y ii
101
34.1-3(;,i-3G,-i-37,r>)ey;(^|(33,i)
eine chinesische "Winde;
cyr;
(9,7) kyni eäijyiiyr der Kuni-Sengiin. ciiit
| ||M| ( 2 9 , 4 - 3 1 , o - 3 4 , r . )
4 ^ ( 1 4 , 1 2 ) ^ 3 ;
cyci;
,^1^(44,11)
cyciii.
da; r d T I
cäni;
( 8 3 , 5 ) c y l ä (v) [von e y - i - l ä j
caija (ciii[il ?),
mit dem Heere ausziehen;
* C iL M
(21,9-22,0)
eine Winde;
(9,10) Toijpa cä-
cyläliM!
( 4 5 , 2 ) cylaAiwia;
YYT'I
4,|fXYM
TI^Y^I
(21,1")
cyläwäcäp.
mir der Sem der Tongra.
*cyläT
C ¡151 i 3 ( 5 , h - G , 2 ) cüMi.i öyka der
fett; fette Stier.
das 1 leer ausziehen lassen; (19,12-41,12)cylarriM;
CÖK
|t Y f1* I
M^XltYPI
( 5 4 , 7 ) cyl!lTriiui3.
trennen,durchbrechen;
X|$| ( 2 0 , a )
kapi.iij cöitTyM icli habe den Schnee
HI.
durchbrochen. cüi|.yr
IllaiiAyi[
der Kampf, die Walle;
||'£ J (8>5)
6 am
0u!):,i'
6 o ij y . 5 a n (v)
der Kopf,
(las H a u p t ;
f J
(32,2)
fto.iMyin;
(iiin ; (32,u)
J
(13,1») eaicnp.
Oei t l i c h k e i t ;
(30,ii)
4 ) | > A 4 M
IJo.i'iyka.
:|:(»0A
der
Körper
(?) s e l b s t ;
4fr9#>J
( O l / ) 0o,n jiiiMä. *öör(y) w e i s e (?); ) Y H f I ^ Ä ( 3 ö , i o )
fcujapy.
kaijan.
Gilp (v) [HTft
ßo.i-
Ij o.i ' i y
(45.8).
ich;
(7,:;) (5ii i [ l i r ä i t
(35,ii)
f o 4
(57,5-57,0)
ßiirlüpin.
Oaua;
passiren;
ö o j (v)
aar,
««-r; rpy;
liergpässe
( 2 7 , 1 2 ) f)oijy:i.iaiiAi>i-
6;tr
der
(7>f-
*6ilpijili{i
drückcn; H i f r J W J (28,ts) ykafiac-
:,: (5ac
nach rechts (Süden); 1 4 , 5 ) ßapijii.
6 a c (v)
ein
M T *
(6,8) ßüp'ryK.
( 2 5 , 7 - 2 5 , 9 ) öapMi.iui. öa.ii.i k die
ö ä p r i ; fr h T ^ (2,u)(»ai»iiH;
(15,5 - 39,7 - 53,7)
(5r.ni | v i e l l e i c h t d i a l e k t i s c h (5iiiJ
fiör(y)
DIR AJ/miRKISCHRN INSCIIIUFTRN DER MONnOMI. tausend;
* ö y n a Ä (v)
1 9,l) 6i>ii[.
quälen, sich quälen;
6ij)
(27,i;;)
6yqaAf.ni. (4,8- 2 4 , 5 - 2 5 , 5 - 25,9- 6yijct,i3
( ins; f f ^ 34,a) 6ip.
endlos; H M M (49> 5 ) 6y'ici>i:i.
6iplii
i m r * B r i « h
i)
'J'ypit, 2 ) Gilril, 3 ) k ( a -
li i 111 i, I) Kill (V).
r M I M D M M h >)'»'!ij.ni) (?). j l Iii, 2 ) j a p i . u k a (v). Ar D K 2 ) 4 ï i ) Y > i r ç * B m i) (iTv.'i, 3 ) 6a.ii.ik. r l ' A F i i b I J H D m i t Typrc, 2 ) (îîlr, 3 ) k a t j i u i . »l'r^éAr» W h . 1) Tiiiipi, 2 ) j a p i . i J i k a I Ç t r ' l t Typriim. rAitT^yr» w v w (v), 3 ) v ' i v n . J oi iiiii, Y H2 )i ken i m j a nW . p r © ) i j i h Y N i ) « (v>, H > J > N V < W i r h 1) 2 ) n.iki.iii (v). H R T H Y r 1 l)öl(v),2)i{yi«. rhTYr«
« u p (v).
r A l t T Y F
I kagaii. Iiiiil, 3 ) iip (v). M r f W M Y r f l e gali, 2) üryn(v). * M Y 1 > W f t i ) •'•i»'ii>, T I T S ) A ï l l)ka-ma.i, 2) kaiii.ijj. 2 ) iip (v). rl'lf ) Y H k«n"n.
M-
rçu
MWOYHlH
(v).
(v). i l W I i h W h 1)^- >W)Y4itI l y p ( v ) , 2) y'iyn. r l ' A r U T i o Y 4 o l i) k a ^ a i i (v), 2 ) y'iyii. M r r n t " ' ' i i 1 iv).
mu
T
«i'
i l ' À I U # ) Y ' h H i ) liti (v) 5
2 ) Tit (V). r r c i í
Tìiryi» (v).
M l f c X £ | f Tftr (v).
• T D M b l kypi'i.ja.
D H
M i T U M
Apkyi-
1)
apryk,
2 ) ftp (v). H#H i)
ApAak.
kn.., ï)k«n, m . r ç y p a i ) '«öh-i, 2 ) A s , 3 ) iip.
t " O j ) y | ka.ii.iaii (v). JfhTÄMOkan,
(v).
2) oßyr, 3) jiir.
kan.
2 ) 60.1 (v).
ka.n>!ci,ro.
kagaii.
Y>YM>IDbÌM Kiipijy.
J ! i i i (v). Kill (V). 1) KäHTi, 2 ) Tür.
ßyiiAaiy.
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"-
ycM
DIB AJjTTÜRKISCnEN INSCIIItlfrEN DER HOXflOLRI. frxh^ Y < H 4 V ! ) O'1, 2) ™) Y H A N > 1 ) 0 . ' , 2) y.>, 3) kaijaii. MiNIMJV
(*)•
i W M W 2) n i (V).
i)wyp(v),
1 )}•»•'. 2) rit(v).
X
NíT4i>m>MB»1)
2) Kill (vj, N t P Ç X üA.yn,
YAI>I (v),
HJ> °'.vi' (V). ) ^ J J l h M 2) njiryii. W h W W i ) °*yi> I f Y V ^ i ) y^'B, 2) si. (V), 2) ilp (V).
m
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j
iìiriy,IOM)o»,2)IyII.
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(v). i ) ' ™ , i)
, k J) w y p r i r l 4 ' ) H ) y » y » 2 ) c y .
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(V), 2) Til (V).
i l ' N N i ) ^ 2) r.y.
i)
H i # M 4 i M 1) 2) yAa.'!. yyk, Ki.nnit.
r l ' f r S M J ^ «».vi» (V). r x i f Y ì H Y H J y i) n W M ) > O.lVp (V), 2) Kill (v). 2) fiiir.
i ) y»yk,
n y h j > «"i--p (v).
i ) y»yk, Y r l ' D N i«.»M«.
rWIUJ^ 3) ryii.
i)y-», 2) ok,
m > á l ) > 2) (Tpyu.
r i f i n ì
i)«-',a)»«!,
r)YHi)> UiHjíUI.
3) K Ì I I I Ì .
ti\lMJ> )J>D-I>)hWJ>-
i«™'»,
Ï H »
i)y«yk,
Ki.nníi-
2) i ) » « ™ , 2)cíi-
}•»"• (v).
ki.m (v).
1)O.Ï, 2 ) f i h . i M S N W x p m 1) M i l 4 t W ) " < ™ , yc.'ip, 2) i/ú, 3) jok(Vryii (v). 2)j(u. 1) «üJ''-
2)
d«">™, 2) ürlilui (v).
1 X | Y < W J > 1)0.1,2) caß, 2) alc.üir (v).
3) iimiA (v).
W H M t f * i) Til (v), 3) üp (vj.
2)
i m v a s j » i ) « . ! , 2i W i r , 7 o.»-™. cat), 3) ma (v). i l ' U ' i r . 7 1) ogya, 2) m w u m i ) ««•i!i,2)o.iyp(v),3)iip!;li. k.vii | y k (v)|. y-vs£ M M Y J > - P ! Ì ! ' P ' (v). r i t Y T h Y > 1) üijy», 2) i w t m i) KÍil (V). aji.iA (v). i f M M Y J ^ i) yyg, V «By-1».
(>OJI (v). W
2)
(V).
) © # H i Y > OBy.1».
Y ) # M ' h Y > i ) osj-3, J > T N 1) «'IM», 2.) «-i2) (¡yuyu# r h T £ h W > i) yyic, 2) '.¡if, 3) iip (v). W h Y > ' ) OBJ'», 2) jilíiil. m m HAWphM (V).
J Y W yp (*>•
110
W. IS A I) I, OFF, Aäiijäii, 2 ) Tär (v). r w a
k a i n , 2 ) oji, 3 ) Tä (v). IM^M fr Tapjiyiu.
6ïipijîiKi-
W l W I f r
r x H N I * 1) &»»> 2 ) Î 7 T S ßäpijä. 2) cyuíim. r l ' Ä öii"i)6üi|ii- r t t D D W s M I r l
m ì C Y W rüK, 2) rag.
T i Y r *
*
(vi-
(V).
n
w
a
i> «siur,
m
r
*
«»i*.
i ^ T ^ e y r ^
1) Toi(pa, 2) Cil«.
1) 6äu, 2) (ty/iyn, 3) 4 J > Y J 1 > f r 2) Oijva.
l ) 6 ä n , 2)03.
2)&m. i f h T I M ' f c I!Öp (V).
i ) e«",
2) M I M I M I pyk, 2) 6yka.
i ) Giïra, M T W * » ' * i) 2) amia, 3) Tä (v).
2) ilp (v).
n t m r * ßiirft, 2) Toiiykyk.
i) m
ylyr.
l
(v),2)Tä(v),3)iimiAlv).
hWî>$ w (*•)•
i)
Güll, 2 ) j o k , 3 ) ä p (v),
2)
(v), 2) rär, 3 ) 6 h . o Tog.ia.
4 ) ilp (v).
n r r *
) D o # > i r w *
cip». 2 ) äp.
i ) e«««.
m r * Y > f r 2) ßiplil.
2) ji.ipAaiiAajaii. Gär.
» W H U f W j m *
f T O Y W f r
1) (iip, 2) aT.ii.iij, 3) tltTYÇ*
(lap (v), 4 ) Til (v).
rm>tm >> «n», 2 ) Tj'pyk.
«ir.
1) T)'B, l
)™ß'>»"-
ijaii (?), 2) j ä (v). À Y < 3 f r Taßga-i.
S
n r » I A Y « J ^ l)Tar.öa-., 2 ) cy. P T N i l 1 I H fr 1) ™ l , 2) ö n r y p (v). i W A Y J f r i) t«Ö-
h w * ^ .
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tj-
pyk, 2)(»yka, 3)tíI(V).
2)
TITíMtTiDrí'* *)
!)
i ) «u», 2) 1 1 T o i i y k y k .
w a (iilrä.
1) iiur'iMtTÄ^YrÄ i) F T ^ t l ' S fiiir o d e r ä 6 (v). fiilir, 2 ) ( m p ( v ) , 3 ) y ' i y n . p.
™"Mv).
4 l Y > 4 l H > f r 1) Tokya,
aii^a, 4 ) ilp (v). i W l f *
c» mnn
runt i) Tok, 2) ap
rvnomww
« n (V).
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i)
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w.
i r a i m i i w * i) (>il(v), 2 ) ilp (v), 3) TÜ
u
4
Ga«, 2) ciiii, 3) nil, 4 )
>f x h r n r ^
^TapAyin,
2) iiiMA.
r h t m Y j r f r Ti.iJt, 2) Ki'ilyp (v).
«s».
1) Gar,, J W m J f r Jiyi, 2) y r y n .
Y 4 l Y > h m 2 ) Ogya. 2
w
y { ) W n kaijan.
1) ö ö r y ,
fr'pyÇltil'?il'xT£
)
r ä r
r e i n i t a
-
£ J £
i)
ga«i, 2) ill. •MÀYJfr
D Ï « - ) Y ì l À Y < * fr 1) Tafîija't, 2) kaijan. Taßga'i.
ar.iaT (v).
2) H t T Y J $
1) » " " S . 2 j Y À Y J fr 'l'aegat. WÀY l l » D
1) oji, 2) jwjJiar (v).
ka, 2) äpulir.
3) Iii (v). 2 )
i) 0 4 , 2 )
jokki.ini
(v).
j w w n 2 )
> 4 6 > \ )
i)
(v),
4 W D
O
iip
i) in.",
3 )
iip
(v).
j'-'Paja. 2 )
i)
O i j p .
YrYDYJHMDDjapnk•Ii.iij, 2) jaiji.i.
i)
m«»,
4 T I N 4 0
1)
2)
2 )
(V).
Käcpä.
M ,
2 )
jíiiuiyp
(V).
aiij.vii.
i)j^(v), 2)
2) jasi.i. (v).
M
W
©
1)
aii/ia,
2)
1)
an
2 )
j«i»y«i(?).
jo.v
•liiH^Dj»'»N < T > l2)> ka.i J r f >(v), * D3) n jar 4 ¡(v), m D .i«T (T). iip(v).
} f O ) I W O caki,m
A
a,
(v).
(V), 2) TÍI Ij. y W Ó ea...
b J ) D ja» (V). jan (v). Í X Í A m D
2) Iii (V). «r^r'hDSMDi'jnpi.»", ailtyp
rhTYr«to 2) ö!yp (v).
(v).
4
2)
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1) aiwa, 2)
M t T Y ^ D i ) j w g , 2) r A ^ Y D ^ O 1) aiw» 2),
Y'liY>4WD p a j a ,
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ö r p y .
i m «i (v).
JìllDi™' TirrhTID ä p
jo6a.i
(v).
•TAMY^D .iogopMa.
cy(>.
D
2 )
i) h i
ftp
(v).
iip
f i l W o rxltrlTD$JY>Dr)
3 )
| i f T H > D I H > D i)jopM W D j n g « ' « (y), 2) äp (v). ritT4i>fYD M W D m ™ (*)•
1)
111
i'iii!
I) ja" (V),
(v).
J»i (v). M l M D D j « » (V). r H o D ja"-
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1 ) 6 a p , A
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(V),
2 ) ä p ( v ) .
W 3 )
D ß a p , Iip
(v).
| } f T H c J l ) f i a p , 2 ) ä p ( v ) . W
6 n p
(v).
rhrrAitT4Di)j»k,
M l ^ O D jan (V). W M «"I' (v)t l ' l > Y c J D jar>[5.y. 1) Cap (v), 2 ) oji, r n m j M i D d m , i^rYDjaijM. cy5, 4 ) ko/iM. 2) (Í0.1 (v), 3) üp (V). Y P í D j»B"i í l W M ^ a p , 2 ) i)ja 5 i.iji(v), 2 ) fio.1 r x r h J Y D 2 )
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(v),
3 )
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(V).
(v).
2 )
^HrHiD ja™.
TÍI
3)
(v).
r i r A > Y P «ligyiM.
1) J«»- i m a r a r i r A m ) ci.i.i,
2 )
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(v).
1)
aiijy'ii.i,
My,
nä.
hYCMM 3 )
3 )
äl r
l)ßy,2)cy,
(v).
2) öilrii, 1 * H M ßyiaA (V).
W. It A I) 1,0 F F , DIR AI.TTÜRKISCHBN INSCHRIFTEN DKK MONOOUI.
Xì\>u>ó bt J M ) D J M
m*™*,
Kwy. 2) iipiclir.
^ (V). 6 o . (V).
H Y J M
ßyjgak.
Y W T H i F ? 2) k a p .
60.» (v).
D.íp,
i) M í i l ' W ? j W n
(v). J M p t }f 0 ) | < { cakMii (v).
fiy, 2) Typic, 3) fiyjiyii. W l t T ^ R F£À>f I t Y W 2) itiil (v).
2)
Y4
cyiiiim.
6.VAVII.
i
t\ m>¿
l
h^>rh?n.järi,2)0Tyx
j M i r o ^ M 2) n:iii.
i)
r m n r i t ? 2) järipflii.
1) « • ' (*),
2) lìa.ca.T.
M r r i M M i W i t ? 2) j y n , 3) fioJi (v).
(V).
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a u « (v).
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m - « , Mi M T U F Y ? « n i e - M d e r : l ) j i i l ( v ) , Köp (v),
n 2) fio.i (v). 2
o d e r : 1) jölyit,
fornài)*™»' )
2) iip
(v).
jÜMM.
M i s m i M D M
i)
fiyi.ia, 2) finga, 3) r a p - 4 i o r m
) 4 > D M
1)^3-,
V h W
2)
jo.i.
*"!>)•
(48,4) statt
jok
(Ö0,7) 3'A.v öayiu.
TITNtT^D
y/uf) ynaiiMij vertrauend, anhänglich; ( 5 3 , o ) yaaiibig ä l i u .
(60,s)
jok
iipri
iipeitp.
yAyij-älim ( 5 6 , 7 ) z u s t r e i c h e n .
l
YY) h^
j o p b l (V)
W4WWD ( 6 2 , 0 ) jmiwm
statt
j o p b u y k i 6y
DIR ALTTÜRKISCIIEN INSCJ1RIFTEN D E R MONGOLEI. jölyu zu
streichen.
Y J * W (
T R (V)
(47,2-3)
115
Cyk
(kihijimij
Copak.
|!fllYBf,Y9
(27,15) j ä l y K ö p ! T U -
ßilrii.
üi i m .
t l ' N G Y r *
T y m y p
( 4 9 , 8 ) öillücili y'iyit.
ööry
(v)
(B^hTr,l)r,h(17,i)TymypryMÖK. ca6
ö ö r y k a g a n statt
c a ö o.i (G2,o) z u
streichen.
ßy
CoijAiik der
>cJr4^rH>D(62lc)jopi,Wki,i(>y.
Name
eines V o l k e s ;
rftmYJWf
(47,2—3)
JftpjrKi - O y g
(illyk, IIIa)öaiii.iMrj C o p a k Cyk
[vcrgl. I U y k , lila] s.
I l J a s.
G ^ l i T l ^ h
Copnk.
I l l y k s. C o p a k . öaiHJii.ig
fty/iyn.
Copak.
ö y j i g a k z u streichen, (¡yjtgaifi in
Verwirrung
gerathen;
(23,i) ßyjujani. ßyjiyii Gyjiyn k a . i M a ^ M (4,i). ß y A y i u a (v) z u streichen.
^ Y J M
116
w. IIA 1)1, OFF,
Verbesserungen und Nachträge zur Inschrift des Toujukuk. (3,8) Z u dem V e r b a l s t a m m ö r g e h ö r t a u c h Oa 3,5 u n d 3,18 ( ^ X Y l ^ i welches e n t w e d e r öryl;;iM oder öTyllöiuM zu lesen ist.
Die Worte
initiA
orj.iyiia ati'ia öryl/üiu (OrylliiAtM) leiten eine d i r e k t e R e d e ein, w e l c h e a b e r m a l s mit Tiljiii aii'ia örylAi" (örylläfliiw) zum A b s c h l u s s g e b r a c h t wird. D i e z w e i t e L e s u n g ist d e s h a l b w a h r s c h e i n l i c h e r , weil auf Y s t e t s
n i c h t a b e r X folgt.
Öryllii, w ä r e a u s öTyl (die B i t t e ) -i-lil g e b i l d e t . (3,10—12) Ich g l a u b e , dass d a s auf Typt? und Cip f o l g e n d e CyAju g a n z wie im A u s d r u c k e T a p ^ y m Tölöc öy/iyn (K 13,10-21) a n z e i g t , dass h i e r zwei V ö l k e r n a m e n c o o r d i n i r t z u s a m m e n g e s t e l l t sind u n d somit zu ü b e r s e t z e n ist: «das T ü r k - und d a s Sir-Volk». '?ann
( 4 , i ) D a s gemiiss p. 1 1 3 v e r b e s s e r t e
In
dieser
F o r m n i c h t verstellen, da w e d e r 6oa ka.iMajibi noch fio.iyk.iania.iM einen p a s senden Sinn geben, ich bin d a h e r d e r A n s i c h t , dass ffIr- H M
fyviyii
der S a t z von N 3,10
fehlerhaft
ka.iiua80—(>!)() s t a t t g e f u n d e n haben. (40,8—ü) Ist, deutlich | | ' f | { f " | u l ' l ^ « ' m m i;yu zu lesen und d a h e r auf Zeile 4 0 d e r ( j e b o r s e f z u n g die W o r t e «zum zweiten Male r ü c k t e eine grosse M e n g e h e r a n , indem sie» in «am zweiten T a g e k a m e n sie (die T ü i g ä s c h ) wie ein W i e s e n b r a n d e r g l ü h e n d » zu ä n d e r n . (47,2—n u. 47,7) Die nach dem n e u e s t e n A b k l a t s c h e und der graphie ganz unzweifelhafte Lesung H ^ Y ^ Y - J ^ ^ M X '
cn,,n
Photo-
n n r
(oder l i l a ? ) fiaui.ii.iij C o p a k fiyflyii gelesen w e r d e n . D a s g a n z u n b e k a n n t e A r d a k - V o l k h a t t e auch mich v e r a n l a s s t , die f r ü h e r e L e s u n g fiir f r a g l i c h zu h a l t e n , auch h a t t e ich n a c h dem W o r t e C o p a k g e s u c h t , hielt a b e r bei dem mir vorliegenden
A b k l a t s c h e eine solche L e s u n g für unmöglich, da
r o c h t c n S l r i e b e des y
n u r d e r u n t e r e Theil zu sehen w a r und die
vom linke
H ä l f t e täuschend w i e ) | aussah und von dem v o r h e r g e h e n d e n ^ statt, ) | k e i n e S p u r s i c h t b a r war. Ich mitsste mich also entschliessen (taca.iijapy oder fiaui.iMijjjapy und apflak zu lesen. Die j e t z i g e u n z w e i f e l h a f t e L e s u n g z w i n g t uns den Sinn des g a n z e n Satzes zu ändern und von Zeile 40,r,—47,7 f o l g e n d e r m a a s s e n zu ü b e r s e t z e n : «zum I n i l - K a p y g und zum B e r g e K r . . . i den (oder: mit den) T o k r a (?) der Tosik ( A r a b e r ? )
(47) dort kamen unter
A n f ü h r u n g des J e r ü k i S c h u k (oder: Sclia) das S o g d a k - V o l k einen E i n f a l l m a c h e n d und griff an demselben T a g e (uns ?) an». M a n k ö n n t e , wenn
man
— a m a liesf, a u c h allenfalls den Satz so auffassen: Jäpyiti a m a (iaiii.n.ig C o p a k (iy^yu akyu i ; ä h i «den J ä r i i k i ü b e r s c h r e i t e n d k a m u n t e r einem A n f ü h r e r das Sogdak-Volk». (48,-i) O.i jäpi;ä «zu diesem Lande» statt, «in diesem L a n d e » . (49,8) Deutlich
zu lesen | | , A P , r l T I £ Y r & >
e n t w e d e r öilräciu
y'iyu
«wegen (seines?) seiner Weisen» oder öilir äuiiu y'iyu «wegen des ( d e r ? ) G e f ä h r t e n seiner Weisheit» (vgl. 7,io). (50,i) i l ' A l ^ r l T U
iU
" ' " i'''y"
(, 1 8 5 1 .
Uebcrsetzungen in's Russische nach den Berichten des T ' a u g - s c h u . 6) S t a n . J u l i e n , «Documents historiques sur les Tou-kione (Turcs). E x t r a i t s du Pien-i-tien et traduits du Chinois» im Journal
Vf"0
Asiatique,
Série, Bd. III und I V ( 1 8 0 4 ) . Unter P i é n - i - t i é n ist die von den fremden Völkern handelnde 8. Abtheiluiig der grossen Encyclopädie tsi-tsch'öng
7,u verstehen.
Julien's
T'u-schu-
Uebersetzung enthält zahlreiche
Lücken; unter Anderem ist der für unsere Untersuchung höchst wichtige Abschnitt über K u - t u - l u ' s Vereinigung mit A-sclü-tö
Yiian-tschön
voll-
ständig unterdrückt. 7) P a r k e r , A thousand
Years of the Tartars.
Shanghai, 1 8 9 5 .
Von den zahlreichen Iiischriftenwerken der Chinesen kommt f ü r unsere Zwecke hauptsächlich das grosse Corpus inscriptionum pién
Kin-schï-ts'ui-
| | j ) in Betracht, dessen Herausgeber darin im Anfang
dieses J a h r h u n d e r t s sämintliche seiner Zeit bekannte Inschriften aller Dynastien in chronologischer Ordnung mit Text und kritischem Material zusammenstellte (vgl. W y l i e , p. 64). Beachteuswerth ist besonders auch die L i t e r a t u r über die alten L a u t e in Werken wie das T ' a n g - y i i n (jjlj" yIin
K u a n g - y ü n (Jfif ftf}) und T s i -
fjjj), worüber bei W y l i e , p. 8 Ii. Ein dem T ' a n g - s c h u
hängtes W e r k Namens T ' a n g - s c h u - s c h ï - y i n
(jjlj-
Angaben über die alte Aussprache zahlreicher Transscriptionen
angeenthält
türkischer
Namen aus unseren Texten. So wichtig für die Identification solcher Namen die chinesischen Andeutungen über die alte Aussprache der zu ihrer Transscription verwendeten Schriftzeichen sind, so genügt ihre Kenntniss allein doch auch nicht, um die zu Grunde liegenden fremden Laute ohne Schwierigkeit wieder zu erkennen.
6
FRIEDRICH
HIRTH,
Es kommen dazu nocli allerhand Erfahrungen, die sich nur ausnahmsweise als Transscriptionsgesetze formuliron lassen. Als ein solches dürfen wir die zuerst von mir erkannte Wiedergabe des finalen r durch ein chinesisches finales t oder n betrachten (s. I l i r t h , «Chinese Equivalents of the Letter «11» in Foreign Names», Jonrn.
of the China Brandt
of the R. Asiat.
Soc.,
Vol. X X I , 1886, p. 2 1 4 ff.), eine Erscheinung, die bei der Identification fremder Namen eine viel grössere Rolle spielt, als man auf den ersten Blick glauben sollte. Mit Hülfe der Kenntniss dieses Gesetzes gewinnen gewisse Identificationen oft an Wahrscheinlichkeit, wo es nns sonst an überzeugenden Merkmalen fehlen würde. Dahin gehören auf dem Gebiete der chinesischen Türkentexte Identificationen wie T'u-kü6 Türk; Ilui-ho (|ii|
alter Laut: T'uf-kut) für
alter Laut: Ilui-hii) für Uigur; T'u-ki-schi
Jj$ jjg,
alter Laut: T'uMd-schi) für Tliigäsch; ta-kan ( j j f - p , alter Laut: tai-kan) fiirtarkhan; ( M Ife
tscho a,t
"
r
alter Laut: tschiii) für tfirk. t s c h u r ' ) ;
,jaut:
Pa-i-ku
1'at-yiMui) für Bajyrku; Ta-t'ou ( j f | g l , alter
Laut: Tai-t'au) für TapSou der byzantinischen Berichte (T-homsen, p. 63, vgl. P a r k e r , ibid. p. 193). Noch während des Druckes der oben erwähnten Arbeit über das finale r in Transscriptionen, im Jahre 1880, machte mich Herr P a r k e r auf den Uebergang des alten chinesischen finalen t in koreanisches l aufmerksam, z. Ii. wu (¿fjj, alter Laut: inai), koreanisch mul in dem Ortsnamen Chemulpo. Das Gesetz von der Vertretung des finalen r durch f Hess sich daher auch auf finales l anwenden. (^n
Als bekanntes Beispiel citierte ich Ha-mi
Laut: Hap-mai) für Khamui. Dem schliosscn sich nun aus
dem Gebiete des Türkischen an Namen wie? K'iie I , KflZ in Kiil-Tägin, und Pa-si-mi
^
alter Laut: R'(if) für
, alter Laut: Pat-sik-ini T'ang-selui, Kap. 3, p. 7). Nach der Schlacht am Gebirge Yin-scltau (ca. 41° n. I3r., 110° östl. Gr.), die im Jahre 630 den Sturz des Kie-li Kakhan zur Folge hatte, war das Gebiet desselben annectirt und in zwei Gouvernements, Ting-siang
und Yüu-tschung (iJi! l|l),
getheilt Worden, deren jedes unter einem Tu-tu-fu oder Grenz-Gouverneur stand. Der von Ting-siang hiess «der linke» Gouverneur (Tso-tu-tu-fu), der von Yiin-tschung «der rechte» (Yu-tn-tn-fu; T'ang-schu, Kap. 21 öA, p. 10; vgl. J u l i e n , IV, p. 238). Ting-siang enthielt wiederum vier kleinere Gebiete (tschöu, j}|), von denen eines mit Namen A-tö-tsclu'm (|5iif f^i j||) «vom Stamme A-schi-tö gegründet» war (T'ang-schu, Kap. 43", p. 2)3), und es scheint, dass diese Familie seit jener Zeit unter chinesischer Oberhoheit dort ansässig gewesen ist, d.h. im Nordwesten der heutigen Provinz Schansi. Wir begegnen nun dem Namen A-schi-tö wiederholt in der Geschichte. (104 wird den A-schi-tö's die Regierung tiber das Grenz-Gouverncmcnf, Yiin-tschung ('¿k t j l fft f f
/ f j ) übertragen (T'ang-schu, Kap. 215 A ,
p. 21; vgl. J u l i e n , IV, p. 401). Ich weiss nicht, was S c h l e g e l (La funcraire
du Tcghin
slcle
(Hogh, p. 12: «Yiin-tschung, actuellemcnt la ville de
Yli-Iin») dazu veranlasst, dieses Gebiet nach Schen-si an das rechte Iluang-hoUfer zu verlegen. Das türkische Grenzgebiet dieses Namens lag am linken 1) Ting-siang liegt jetzt, als Kreislmiiptstadt R8° .'12' ltördl. Hr. und 112° 59' östl. tireenw.; dort IrtäT auch zur Zeit der T'.mg ein Ting-sinng-JiiOn, das jedoch mit dem gleichnamigen Tilrlcengcbict nicht zu verwechseln ist. Das letztere wird von den Verfassern des 1837 von Iii Tschau-Io herausgegebenen, stets gut untei richteten Werltes Iji-tni-ti-li-tschi Ydn-pienI-
So m a g es g e k o m m e n sein, dass im T e x t e d e s T ' u n g - t i 6 n (p. 3) von A-schi-tö Y
g e s a g t w e r d e n k o n n t e : «er sei in den Sitten und
G e b r ä u c h e n d e r Chinesen wohl e r f a h r e n und k e n n e die eingebildeten wie die wirklieben Verhältnisse! in den G r e n z g e b i e t e n an der grossen ( 1 1
ty
(
S
I
M
M
Mauer
'
A-sclü'-tö Yiian-tschön war wohl sicher mit, allen chinesischen W a s s e r n g e w a s c h e n , als er sein A m t als S t a m m e s - H ä u p t l i n g der V a s a l l e n - T ü r k e n in seiner H e i m a t h Y ü n - t s c l u m g a n t r a t . "Wann dies d e r F a l l w a r , lässt sich a u s den chinesischen A u f z e i c h n u n g e n nicht, feststellen. "Wir hören von ihm z u m ersten Mal bei G e l e g e n h e i t seines T r e u b r u c h s an seinem Chef W a n g Pön-li (s. die U e b e r s e t z u n g «Ku-tu-lu», A. I ' a r a g r . 4 u. 0). Aus dem W o r t l a u t des betreffenden T e x t e s im T ' u n g - t i e n ,
wonach der g e f a n g e n e
Yiian-tschön
d a r u m bat, «wie f r ü h e r » die M i l i t ä r - O r g a n i s a t i o n seiner S t ä m m e leiten zu d ü r f e n ( j j j lj>
jjjlj //
\ d e r von 8 0 3
bis 8 5 3 lebte, erklärte das Gebiet, von «Schan-tung» als identisch mit derjenigen Provinz, die der alte Kaiser Yll bei der Eintheilung des Reiches in neun Länder als Ki-tschou {ifÜ j j | ) bezeichnete.
Dieselbe bestand zum
Theil ans dein heutigen Tschi-li, schloss aber das heutige Schan-tung aus (über die Grenzen des alten Ki, s. L e g g e , S c h u - k i n g , 1, p. !)5). Diese für unsere Frage entscheidenden Krörtcruugcii finden sich im J ' i - t s c h i - l u
NACHWORTE (II
'AliK
INSCIIRIIT DBS TON.1UKUK.
17
einem Werl™ vom ,fahre 1(573 (worüber W y l i e , Notes,
etc.,
p. 130), citiert im T ' u - s c h u - t s i - t s c h ' ü n g (7, Kap. 4 8 , wai-pien p. 1:
ji'i AMjtftiUZMfilU ,!! %
I:
i'lt
M W 4* ff lll M Z Jft tö
i l i ) . Im T ' u n g - k i e n - k a n g - m u (anno 447) wir»!
über eine Hungersnot,Ii in «Sclian-tung» beric.lit.ct,, in Folge deren der Grenzjjg
dienst au der grossen Mauer aufgehoben wird ( | f | j | ( ^'x.
||,\|
welcher Stelle von dem gedankenlosen Scholiasten der Ming-
Dynnstie eine auf die moderne Provinz Sclian-tung bezügliche Erklärung irrthümlieh hinzugefügt wird. Geht schon aus der Definition des Dichters zur Geniige hervor, dass seiner Zeit, unter Sclian-tung die Ebene von Tehi'-Ii zu verstellen war, so wird für uns die I-nge noch genauer umschrieben durch das Vorkommen eines militärischen Titels, und zwar eines Titels ad hoc, ganz besonders geschalten für einen hohen Militiirbcamten, dein die Vert.heidiguiigs-Massrcgcln in den von den Türken unter Mo-tscho bedrohten Länderstrichcn in Tsrlri-li oblagen. Der Titel, der im J a h r e 7 0 2 geschaffen und 70(5 auf einen ausgedehnten Militärbezirk erweitert wurde, lautet,: «S c 11 a n -1, u n g - f a n g - y i i - 1 . a - s c h i » ( | [ | j | t \[j} ii'J X
fil')> «I- h. «Gommissar
für die Vertheidigung von Sclian-tung». Der Historiker, dem wir diese Mitthcilung verdanken ( T ' a u g - s c h u , K a p . 21 ö A , p. 20; vgl. J u l i e n , IV, pp. 4 2 4 u. 4 2 5 : «Fang-yu-ta-sse du Glian-tong»), macht neun, in der Geographie der T'ang wohlbekannte Gebiete namhaft, deren Truppen dein neuernannten Commissar unterstellt wurden. Tschi-li, nämlich Ts'nng llo-kien-fu), Vu (|i|4| =
Dieselben lagen sämmtlich im heutigen
= Tsang-tpclniu bei Tientsin), Ying Peking), Vi
=
== Yi-tschöu bei Peking), Höng
— Tschön-t,ing-l'u), Ting ()j?==Ting-tscliöii), Kui
=
lluai-lai-hien
bei Kaigan), T'an ( \ f [ = Mi-yün-hiön in Scliun-t'ien-fu) und P'ing ( 2 | i Yung-p'ing-fu).
=
Aus diesem Grunde wird auch im leichs-geographischen
Tlieile d e s T ' t i n g - t i e n (Kap. 17!>,p. 15) von den Dowohnern eines Gebietes, das lediglich dem heutigen Tschi-li entspricht, als S c h a u - t u n g - j ö n (||| A ) gesprochen. In einer Scbolie wird hinzugefügt: «im Osten der Gebirge T'ai-hang und llöng» ( j f c 1 T | l |
Jfl>-
Die
Schlachtfelder, auf
denen die Kämpfe zwischen Chinesen und Türken unter Ku-tu-lu sich abs p i e l t e ^ lagen zum Theil im Osten des Höng-schan als Fortsetzung des T'ai-hang-scban. Der moderne politische I'egrilF in seiner I'eschriinkung auf die jetzige Provinz Sclian-tung lässt. sich überhaupt nicht vor der Zeit der Kin-Dynastic im 12. Jahrhundert nachweisen, indem sich damals zuerst die zwei Gebiete, genannt, «Schan-tung-tuug-lu»
und «Schan-tung-si-lu»,
d. i. Ost- und West-Schau-timg, in die heutige Provinz t,heilten ( K i n - s c h i , Kap. 25, pp. 13 u. I i i ; vgl. B r e t s c h n e i d e r ,
Bolanicon
Sinicum,
p. 584). 3
III,
18
FRlEPRICn HIRTII, Nacli der Inschrift des Kiil-Tägin ( R a d i o f f , A. I., p. 12, Zeile 17)
ziehen die Türken «bis zur Ebene Jascliyl Ügiiz Schändung» (jauii,u yry3 IIIaiiAyu jast.ika); nach der Inschrift des Toujukuk begaben sie sich «zur Stadt Schändung und zum Meer genannten Strome» (UlaiiAyu (iajiMkka ra.iyi yry3K?l, Zeile 19), sowie zur «Stadt Schändung und zum
Strome
Talui» (ähnlich Zeile 2 0 mit der sicher gerechtfertigten Ergänzung durch R a d i o f f , s. p. 4 8 , Anm. 20). Eine «Stadt Schan-tung» hat es min meines Wissens nur zur Zeit der Liau-Dynastie gegeben. Sie findet sich unter den Alterthiimern von K'in-tschöu erwähnt und soll der ehemaligen Lage von Knang-ning-hien (jetzt 4 1 ° 4 0 ' n. Hr., 1 2 2 ° ü. L.) entsprechen (s. T ' u s c h u - t s i - t s c h ' ö n g 6, Kap. 1 7 7 , Ku-tschi, p. 3).
Das Grab des Y6-ÜI
Tschn-ts'ai, Verfassers des S i - y u - l u ( f 1 2 4 4 ) befand sich in ihrer Nähe (ibid., p. 4). Ich kann jedoch den Namen einer Stadt Schan-tung in dieser Gegend für die Zeit, der T'.mg nicht nachweisen und bin geneigt anzunehmen, dass es sich in der Inschrift des Toujukuk um eine «Stadt in der Landschaft
Schan-tung», d. i. Tsciii-Ii, vielleicht Ting-tschöu oder Tsch'ang-
p'ing, handelt, vielleicht beide, wenn der türkische Ausdruck pluralisch gedeutet werden darf. Der «Strom T a l u i » könnte der Sang-kan sein, der im Laufe der Zeit verschieden« Namen gehabt hat.
Ein im I l u a n - y i l - k i (Kap. 19 pap. G)
damit identificirter, schon für die, Zeit der Sui bezeugter Name ist L e i s c h n i (jf'^lj ^fc, cantones. lui). Ta-lui-Strom sein.
Dies könnte «der grosse Lei», Ta-lei oder
Zwar bin ich dem Namen in Verbindung mit ta
«gross», nirgends begegnet, doch wäre ein solcher Zusatz um so leichter zu erklären, als im Gegensatz dazu in der Nithe von Tsch'niig-p'iiig sich damit, ein ähnlich benannter FIuss, der L e ' i - y ü - s c l u i i (s. die ausführliche Schilderung Gewässer
im
des Lei-schui
Schui-king-tschn-schi,
^fc
(yiJ'j
;;]
|?JJ ]>X ^
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^
|1|
'»«Ken, I V , p. 2 1 0 : «Ile-ta, avec dix mille Tou-
kioue, ravagea lc Chan-tong et pilla rarondissemcnt de Tiiig-tcbeou»), Vielleicht bezieht sich auf dieses Ereigniss und die bald darauf folgende Niederlage der Türken die Stelle auf Zeile 19 der Inschrift des Tonjukuk: «Um sicli dort niederzulassen, hatte einst das Türken-Volk und der TiirkChagan die Stadt Schantung und den Meer genannten Strom erreicht und waren umgekommen». Ich habe der Bedeutung des Namens Schan-tung zur Zeit der T ' a n g vielleicht mehr Aufmerksamkeit zugewendet, als dem Leser nüthig scheinen mag. Wenn wir aber bedenken, dass selbst chinesische Gelehrte, wie der Scholiast des K a n g - m u zum Jahre 447, darin fehlen, so muss eingehende philologische Begründung nls wohl angebracht, erscheinen. Die zu Lebzeiten des Ku-tu-ln ausgeführten Einfälle in die Ebene von Peking sind wohl kaum die einzigen, an denen sich A-seh'i-tö Yiian-tschün betheiligt,e; jedenfalls ist auch Mo-tscho mit seiner Armee in Tschi-li gewesen, und es wäre zu verwundern, wenn Yiian-Tschön bei solchen Gelegenheiten zu Hause geblieben wäre. Die letzte Nachricht, die wir unter seinem ersten Namen A-sehi-tü Yiian-tschün von ihm durch chinesische Gewährsmänner erhalten, ist die von seinem angeblichen Tode im Kampfe gegen die Tiirgäsch. W i r dürfen jedoch annehmen, dass Yüan-tsehiin weiter lebte und nach dem Tode des Ku-tu-Iu (C93) sich dessen Nachfolger Mo-tscho zur Verfügung stellte. So lange Mo-tscho mit den Chinesen im Kriege lag, konnte es ihm gleichgültig sein, ob diese den Renegaten im feindlichen Lager wussten, oder nicht. "War aber der Flieden geschlossen, wollte der Kakhaii am chinesischen Ilofe irgend etwas durchsetzen oder kam eine chinesische Gesandtschaft bei den Türken au, so war seine Situation eine peinliche. Einem Feinde, der von Kind auf zu den ungebildeten Barbaren gehört hatte, konnte man aus Politik mancherlei verzeihen, einem A-sch'i-tö Yünn-fschön, dem Erzverräther, nicht, nachdcm er die Wohlthat, die man ihm in Tschang-an durch hölisebe Erziehung angethan, und das Vertrauen, das man ihm in Yiin-tsclmng entgegengebracht, mit, so bitterer Feindschaft vergolten hatte. Ich setze voraus, dass di.e Gelegenheit, bei der Yiian-tseliön um's Leben gekommen sein sollte, in den Kämpfen gegen das Volk der Tiirgäsch zu suchen ist, die noch zu Lebzeiten des Ku-tu-Iu, also vor 693, stattfanden und in der Inschrift des Tonjukuk ( 3 0 — 4 9 ) ausführlich geschildert werden. Denn auch hier decken sich, von der Todesnachricht abgesehen, die Uebeiiieferungen. Nach dem T ' u n g - t i e n (Kap. 198, p. 4) «führte Yüan-tschiin die Armee gegen die Tiirgäsch» (7C lj>
J i ij;J %
Jf,f //jli) ohne Ku-tu-Iu, was dem üerichtc
20
F K I K I) K 1 C II n 111 T II,
der Inschrift vollkommen entspricht. E s sind in dieser Schilderung keinerlei Andeutungen fiber eine etwaige Petheiligung chinesischer Truppen enthalten, und die entfernte Lage des Kriegsschauplatzes war wohl geeignet, die Nachricht von dem angeblichen Tode des in China gefeuchteten Heerführers glaubhaft erscheinen zu lassen.
Dem Tode des Ku-tu-lu niuss eine Zeit
des Friedens mit den Chinesen gefolgt sein, da nach dein JSerichte des T ' a n g - s c h u (Kap. l l ö A , p. 24) seit der Thronamnassung des Mo-tscho «mehrere Jahre» (vielleicht nur ein Jahr) verflossen, ehe er seinen ersten A n griff, und zwar auf Ling-tschöu (»ili j||, nach T ' u n g - t i e n G94), unternahm. Wenn also Mo-tscho, wie ich aus den Inschriften schliesse, A-schi-tö Yiiant,schön in seine Dienste nahm, so lag es gerade jetzt nicht im Interesse der türkischen Politik, dies an die grosse Glocke zu schlagen. M i r scheint daher nichts natürlicher als die fingirte Todesnachricht.. Vielleicht trat Ytian-tscbön ohnedies nach dem Tode seines Oönncrs Ku-tu-lu mehr in den Hintergrund, wenigstens dem Namen nach. Nach Zeile 53 der neuen Inschrift scheint, es fast., als habe er unter Mo-tscho (Kapagan Khan) eine A r t Satrapen-Posten inne gehabt, denn «ich selbst», sagt er, «schickte [dem Kakhan] die mir untergebenen Stämme; die A r k u i - K a i g u habe ich vergrössert», was auf organisatorische Thätigkeit in einem der türkischen Grenzgebiete zu deuten scheint. Da in der Folge Mo-tscho wiederholt bemüht war, den Kaiser zu einer H c i i a t h zwischen dem Kakhan und einer chinesischen Prinzessin günstig zu stimmen, so gebot es schon deswegen die K lugheit, dass der chinesische Hof nicht mehr durch einen A-schi-tö Yfinn-tschön an den Treubruch unter K u tu-lu erinnert wurde. Dieser hatte seinen chinesischen Personennamen wohl längst, gegen einen türkischen vertauscht, als die Nachricht, von seinem Tode in den Ilcichsannalen vermerkt wurde. W i e schwer es damals gewesen sein niuss, solche Nachrichten zu controliren, geht aus dem Falle des Si6Jön-kui hervor, den Yiian-tschön wohl früher, vielleicht während seines Aufenthaltes in Tschang-an, persönlich gekannt haben mochte und von dem er geglaubt hatte, er sei in Siang-tschou (Provinz Kuang-si) in der Verbannung gestorben, als er ihm plötzlich auf dem Schlachtfeld bei Ping-tschöu gegenüber stand (s. Anm. zu A C>). Ich nehme also an, dass A-schi-tö Yüan-tschön am Hofe des Mo-tscho unter seinem türkischen Namen A-schi-tö T'un-yii-ku weiterlebte und in China selbst dann nicht eher von sich hören liess, bis er als alter Mann nach Mo-tscho's Ermordimg in den Dienst des Dilgä-Kakhan trat.
21
NAtîllWORTH ZUR lNSCIHtll'T HKS TONJUKUK.
* H
if
ir H m
^
-tì ^
i K zweifellos gemeint zu sein scheint. V g l . S c h l e g e l ,
TAI sttic funéraire,
etc., p. 2 7 : «son aïeul (le grandpèro du Téghin Giogh),
Kout-tho-louk Kieh-kin», wogegen P a r k e r ( b e i T h o m s e n , p. 2 1 3 , Antn. 9 ) die Bedeutung «Vater» für t s u (jjjU) als poetische F r e i h e i t zuzulassen geneigt ist, weil «Türk history docs not mention two Kutlugs». Letztere B e hauptung ist jedoch nicht zutreffend. Schon im J a h r e 6 1 8 wurde ein K u tu-lu Töre ( f j ' ||}1{
^
1§!|) vom Schi'-pi Kakhan an den Hof der neuen
T'ang-Dynastie geschickt ( T ' a n g - s c h u , Kap. 1 1 5 A , p. 6; vgl. J u l i e n , I V , p. 2 0 2 ) . Dies könnte möglicher Weise der V a t e r des Ilteres Khan gewesen sein, obgleich der chinesische T e x t uns darüber nichts verräth.
D a jedoch
der Kaiser den Türken-Prinzen gegen seine Gewohnheit mit liebevoller Auszeichnung behandelte, indem er ihn zur Tafel zog, ihm zu E h r e n fremdländische Nationalmusik aufführen Hess und ihn auf seinem Throne Platz nehmen hiess, so wilre diese Begegnung, die sich sicher in den Hofakten verzeichnet fand, geeignet, die besondere, lobende Erwähnung des «Ku-tu-lu Kié-kin» im Denkmal des Klll-Tiigin zu erklären. Ku-tu-lu ist, w i e T h o m s e n (p. 6 5 ) annimmt, wahrscheinlich nicht als Personenname aufzufassen, jedoch möchte ich es auch nicht als ltcgenten-Namen, sondern als eine A r t zweiten Familiennamen betrachten, der vielleicht zur Kennzeichnung eines besonderen Zweiges des grossen Geschlechtes A-schi-na diente. Zu den letzteren gehörten ja nicht nur die Khane der Ost-Türken, sondern auch die dei W e s t Türken mit einer weit verzweigten Verwandtschaft; es würde daher zu verwundern sein, wenn die Sprösslinge einzelner Aeste der A-schi'-na nicht noch besondere Familiennamen geführt hätten.
In der Familie des Ilteres Khan
lassen sich folgende Personen unter dem Namen K u - t u - l u nachweisen: 1) Der Vater des Ilteres Khan auf der vom Kaiser Htian-tsung stammenden chinesischen Grabschrift des Kiil-Tiigin. 2) Ilteres Khan in allen chinesischen Türkentexten sowie in der Grabschrift des Kiil-Tiigin. 3) Sein Bruder Mo-tscho, der in der Grabschrift auf seine Tochter, die Prinzessin Bilgä (s. p. 12 dieser Abhandlung, Anm.), K u - t u - l u T a - k a k h a n (f}• |fj|j j j $ UjR 1 $ ^
Pf
f|:)
Mo-tscho
genannt wird.
4 ) Die Wittwe des Bilgä Kakhan, die bei ihrer letzten Erwähnung am Schlüsse des Berichtes über die Ost-Türken ( T ' a n g - s c h u , Kap. 2 1 5 " , p. 5; vgl. J u l i e n , I V , pog. 4 7 5 ) mit den Worten « B i l g ä K a k h a n t s ' i (Gattin) K u - t u - l u P ' o - f u K h a t u n (UlJfc j//|f Tif f f
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%| Pf
genannt wird. Da sie als Khatun den Familiennamen ihres Gatten
Ü >
geführt
haben dürfte, kann Ku-tu-lu sehr wohl auch der Name des B i l g ä Kakhan gewesen sein. D a schon der V a t e r des Ilteres Khan den Namen Ku-tu-lu führte, so
25
NACHWORTE ZUR INSCHRIFT I)ES TONJUKUK.
scheint mir T h o m s c n ' s Auffassung der Bezeichnung K h u t l u g , «der Glückliche», als Anspielung auf die Laufbahn des Khans nicht gerechtfertigt. Doch mögen immerhin Andere (Uiguren, West-Türken, u. s. w.) den Namen als Epitheton mit guter Vorbedeutung gewühlt haben. So der Uigure Ku-lip'ei-lo, der den Titel «Khutlug Bilga Kiil Kakhan ( f j' ||>|; |l|)[; f//|| || ; J : pj* y| )» annahm ( T ' a n g - s c h u , 1. c.; vgl. J u l i e n , IV, 1. c.); oder der 742 zum Kakhan der Tiirgäsch erwählte I-li-ti-mi-schi Khutlug l'ilgä Kakhan ( T ' a n g - s c h u , ib. p. 20; V i s d e l o u , p. 55). Dem Kapitel über Ku-tu-lu, das sich in der Hauptsache mit den Berichten der Inschriften über llteres-Kakhan deckt, geht in allen Texten die Schilderung des Aufstandes voraus, den ein Theil der Vasallen-Tlirken unter A-sch'i-tö Wön-fu ( ¿ ^ f i j ) und A-schi-na Fu-nien ( f ö unternommen hatte und der mit der Hinrichtung der beiden Führer endigte. A-sch'i-na Fu-nien war, wie Ku-tu-Iu, ein Verwandter des Kie-li Khan gewesen; seine llesideuz hatte er zeitweilig auch im «Schwarzen Sand» (he'ischa, j j ; ) , wie später Ku-tu-lu, aufgeschlagen. Dem Bericht über die Hinrichtung folgen im T ' u n g - t i 6 n die Worte: «Im Jahre 6 8 3 empörte sich auf's Neue A-schi-na Ku-tu-lu». Im T ' a n g - s c h u befindet sich diese Aufzeichnung unter dem Jahre 682, was wohl der Wirklichkeit entspricht., da im K a n g - m u der Ueberfall von Piug-tschöu unter dem 10. Monat (November) dieses Jahres verzeichnet ist. Kie-li, von dem Ku-tu-lu ein entfernter Verwandter war, ist in der Tiirkengcschichte wohlbekannt als Kie-li Kakhan. Eigentlich Tu-pi (||[|{ heissend, w i r er im Jahre 620 mit Uebcrgchung seines älteren Bruders von seiner Mutter, einer Prinzessin aus dem chinesischen Kaiserhause der Sui, zum Nachfolger des 'J'schu-lo Kakhan ernannt worden ( J u l i e n , Joitm. As., 6. Set., IV, p. 204 1f.; T ' a n g - s c h u , Kap. 215 A , p. 6 f.). Ki6-li gehörte der Familie A-schi-na an; deshalb wild sein Verwandter Ku-tu-lu im K i u - t ' a n g - s c h u (Kap. 1!)4A, p. IC) mit den Worten eingeführt: «ein entfernter Verwandter des Kie-li und ebenfalls A-schi-na heissend». Ku-tu-lu hatte vor seiner Empörung unter der Oberhoheit der Chinesen die Stellung eines «Führers im Stamme des Schö-li Yiiau-jing im Gouvernement Vün-tschung (']> l | l ffl', f f fi 5f;|) ^ Iß. £ und eines erblichen Tudun ( | | J _ eingenommen. Nach dem T ' u n g - t i e n und Ma Tuan-lin war dies der Titel seines Vaters, doch wird dieser anstatt t s i u (©)> «Führer», hier, wie im K i u - t ' a n g - s c h u , « s c h ö u - l i n g unter Schö-li Yiian-ying» genannt. Die Lesart des T ' u n g - t i e n , des ältesten uns vorliegenden Textes, die von Ma Tuan-lin, wie in den meisten Fällen, so auch hier einfach copiert wird, scheint wegen ihrer grösseren Ausführlichkeit, die zuverlässigere zu sein. Die für die Vorgeschichte des Ilteres Khan (Kit4
20
FRIEDRICH HIRT H,
tn-lu) wichtige Stelle h a t im T ' u n g - t i é n folgenden W o r t l a u t : 'j'j' ||j|{
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nîï M JG %
~f
1 t 4H
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entfernter Verwandter JCié-li's. l'Stamnies-Obcrstcr]
D a s
n i : Tlî
>i> t? «Ku-tu-lu war ein
hcisst:
Sein V a t e r war ursprünglich Schou-ling
unter [nach T ' a n g - s c h n :
im Stamme des] Scliö-li
Ylian-ying, T'u-tu-yii [vielleicht eine militärische Charge, etwa «Gouvernements-Hauptmann»] von Yün-tsclnmg als rechtem Flügel des Schan-yü, und erblicher Tudun Tschur». S c h l e g e l (La slèle funéraire,
etc., p. 2G f.) setzt, wie mir scheint,
sein Komma zu früh ein, wenn er aus diesem Satze schliesst, dass der V a t e r des K u - t u - l u «Schan-yû» war («son père était originairement un C h e n y i i (Khan), gouverneur de la ville de Y i i n - t c h o u n g et chef secondaire de la tribu C h e l i y f i a n - y i n g , avec le titre de T o u - t o u n » ) , Nach meiner Auffassung der Stelle war
der Vater des
Ku-tu-lu
lediglich «Schön - ling
(Stamnies-Oberstor) und erblicher Tudun». D e r andere Titel ( S c h a n - y i i yu-siang
Yiin-tschung-tu-tu-yü,
d. i. sagen w i r : «Uataillons-Chef im
rechten oder westlichen Flügel des Schan-yü-Gcneral-Gouvcrnements, d. i. dem Gouvernement Yiin-tschung») bezieht sich auf Scliö-li Ylian-ying, der vielleicht eines der fünf T s c h i i u zu verwalten hatte, in die das Gouvernement Yiin-tschung zerfiel, niunlich S c h ö - l i - t s c h 6 u (s. unten p. 28), und in dessen Stamm Ku-tu-lii's V a t e r als Schou-ling diente. E s gab in der Organisation
der
internirten
Tiirkenstäinmc
nur
einen
Schan-yü
als
General-Gouverneur gewisser Gebiete, und dies war überhaupt kein T ü r k e , sondern ein chinesischer Prinz, der das L a n d «aus der Ferne» (s. Anm. zu A 4). Die Titel S c h o u - l i n g sisch, entsprochen schôu-lïng ( ^
und T s i u
sind
regierte
beide
aber wohl hier einem türkischen Acquivalente.
chineTa-
"j^i 4H) war nach der um das J a h r G35 festgestellten
Eintheilung der West-Türken (nach T ' u n g - t i é n , Kap. 1 9 9 , p. G) der Titel des Chefs einer der fünf Stämme, die als westliche llillfte der in zehn Stämme oder «Pfeile» ( t s i e n , j ^ f ) getheilten W e s t - T ü r k e n im Westen des Issyk-kul ansässig waren. E s scheint, dass hier der chinesische Titel als Aequivalent des türkischen Ausdrucks zu betrachten ist, (1er uns in der T r a n scription K ' i - k i n ( f â ) y , so nach S c h ï - y i n zu T ' a n g - s c l m , Kap. 2 1 5 " , zu lesen, wogegen S c h l e g e l , T ' o u n g P a o , VII, p. 1 8 6 , an S z e k u n festhält, einer Meinungsverschiedenheit, die nur durch das gelegentliche Vorkommen der türkischen Urform in späteren Iiischriftenfunden entschieden werden kann) erhalten ist. J)io fünf Stammes-Obersten
in der östlichen
l l ä l f t e werden t a - t s c h o ( ^ 1 $ ) , d. i. «Gross-Tsclnir» (vgl. p. 6, Anm. 1, dieser Abhandlung) genannt. Schü-li ( ^
war ein bei den internirten Stammen gebräuchlicher
27
NACHWORT!! ZUR INS(!)IR1FT DES TONJUKUK.
türkischer Name. Ursprünglich Name eines Stammes, wurde er zum Familiennamen seines F ü h r e r s ( W a n - s i n g - t ' u n g - p u , Kap. 139, p. 4), dem ganz ähnlich wie bei A-sclii'-tö Yüan-tsehön und anderen Vasallen-Türken ein chinesischer Personenname (hier Yiiau-ying,
hinzugefügt wurde. E s
würde schon daraus allein hervorgehen, dass der Vater des Ku-tii-lu in einem den Chinesen unterworfenen Stamme diente. T ' u - t ' u n , im T ' u n g - t i e n T ' u - t ' u n tsclio (|t|-
IJä$), was ich f ü r die
Transscription eines alttiirkischen T i u l u n t s c h u r , «Würde eines Tiidun» halten möchte, nachdem T h o n i s e n (p. 59, Anin. 1, zu «Tudun Yamtar» der zweiten Inschrift, und p. 1 5 5 , Ainn. 39 a) beide Ausdrücke als türkisch angesprochen hat. Ob nun die Titel «Führer» ( t s i u oder s c h ö u - l i n g ) und Tudun nach dem Texte des T ' a n g - s c l u t auf K u - t u - l u , oder nach dem des T ' u n g - t i 6 n auf seinen V a t e r zu beziehen sind, so dürfen wir wegen ihrer Erblichkeit darauf schliesscn, dass die Familie des Ku-tu-lu seit geraumer Zeit in Yüntschung, dem Sitze eines den internirten Türkenstämmen
eingeräumten
Gouvernements, ansässig gewesen ist. Im topographischen Theile des T ' a n g s c h u (Kap. 43") wird der Versuch gemacht, die in kurzen Zwischenräumen durch beständige Neuerwerbungen und Aufstände sieh immer wieder verschiebenden territorialen Verhältnisse der von fremden Völkern bewohnten Schutzgebiete China's unter den T ' a n g in einem übersichtlichen Bilde zu vereinigen. «Als die T'ang-Dynastie zu blühen anfing», sagt Ou-yang Siu, der Verfasser dieses Theiles des T ' a n g - s c h u , «hatte man keine Zeit für die vier Barbaren übrig; wurden
die
erst seit T'ai-tsung die Türken besiegt hatte,
fremden Völker
im
Nordwesten
und
die
Mail-Barbaren
allmählich internirt, wobei ihre Stämme in Tschöu und Hien wurden.
Die
grösseren
wurden
zu
Tu-tu-fu
eingctheilt
[Gouvernements ')]
ge-
macht und ihre Schöu-ling (Stammcs-Uberste) wurden zu Tu-tu tz'i-schi (Gouverneuren) mit erblicher Nachfolge ernannt
JL
iH Ä
1f
j t i W I Q ''ü' ?/•!)"• ^ u " 3 ' a i l g Sin verhehlt sich die Schwierigkeiten eines übersichtlichen Bildes von diesen Territorial-Verhiiltnissen nicht und will n u r die Gebiete beschreiben, wie sie sich zur Zeit der grössten kolonialen Ausdehnung des Reiches verhielten. Als ersten und wichtigsten, weil sich unmittelbar an die chinesischen Provinzialgebicte anlehnenden Bezirk f ü h r t er das K u a n - u c i t a u (|$,J f i j ^jt) an, d. h. «den Bezirk innerhalb des K u a u » , womit das China von Centraiasien abschliessende Thor
Yü-mön
1) Icli übersetze den A u s d r u c k t u - t u - f u , da, wo es sich um einen Hestamltheil der r e g e l r e c h t e n c h i n e s i s c h e n r n i v i n m l v e r w a l t u n g handelt, durch « S t a t t h a l t e r s c h a f t » , d a g e g e n durch «Gouvernement,», (chin.
fei-mi,
wo von einem der von fremden V a s a l l e n s t i l m m c n bewohnten e i g e n t l i c h «dio am I l a l f t c r b a m l g e h a l t e n e n » ) die R e d e Ist.
Grenzgebiete
28
FRIEDRICH
BIRTH,
gemeint sein dürfte. Es gehören dazu die nächsten Grenzgebiete im Nordwesten und im Norden. Es folgt das I l o - p e l - t a u (Jfjf rfß mit den entfernteren Gebieten im Nordosten, wozu die Hi, die Ki-tan, die Mo-ho und Korea gehören. Zum L u n g - y u - t a u (|fjj{i gehören West-Türken, Tiirgäsclr, Tauguten, das Tarim-Becken und das nur nominell unterworfene Westasien mit den Gouvernements Persicn und Ta-ts'in (Syrien). Im Osten unifasste das K i 6 n - n a n - t a u jff Tlieile des heutigen Ssi-tsch'uan und die tibetanischen Grenzgebiete, das K i a n g - n a n - t a u ( y £ j | | ) die südlich vom Oberlauf des Yang-tzi gelegenen Barbaren von Ytin-nan, u. s. w.; schliesslich das L i n g - n a n - t a u (^'f >fi) Kuang-si und Annam. In der Zeit, in der die Türken «Knechte und Mägde der Chinesen waren», d. h. in dem der Erhebung des Ku-tu-lu vorausgehenden halben Jahrhundert, befanden sich die ihnen angewieseneu Wohnsitze zum grössten Theil im ersten der genannten Koloiiialbczirke, dem K u a n - n e i - t a u , dessen Eintheilung daher für uns ein gewisses Interesse beansprucht. E r enthielt 29 Gouvernements ( t u - t u - f u ) mit (JO Kreisen (tscliou), von denen 5 Gouvernements mit 1!) Kreisen von Ost-Türken bewohnt waren. Diese fünf Gouvernements der T'u-kfie (Ost-Türken) heissen: 1) T i n g - s i a n g t u - t u - f u ( ) £ J g fftf ^ Jfif). Als im Jahre G30 das alle Gebiet des Kie-Ii Kakhan getheilt wurde, bildete Ting-siang die linke, Yün-tschung die rechte Abtheilung. Es zerfiel in vier Tschöu, darunter ein nach dem Stamme A-sch'f-tö benanntes A-tö-tschöu. J)as Gouvernement Ting-siang stand unter der Regierung des Gouverneurs von Hia-tschöu. Das Gebiet dürfte in der Nordostecke des Ordus-Landes zu suchen sein (vgl. p. 11, Anm. 1). 2) Y i i n - t s c h u n g (i=ji' t j l ) t u - t u - f u , im Jahre 0 3 0 als rechte Abtheilung des alten Gebietes des Ki6-li Kakhan eingerichtet, mit Sitz der Regierung im S fang (|j)j ~jf) -Gebiete, d. i. irgendwo im Ordus-Lamle oder dessen Nähe. Von den fünf Tschöu dieses Gouvernements hiess das erste Schö-litschöu (^i-- >f;|J j j | ) nach dem Stamme des Schü-li Tu-li. Dies ist vielleicht dasselbe Tscliou, in dem Schö-Ii YTian-ying als Y ü n - t s c h u n g - t u - t u - y U (Gouvernements-Hauptmann in Yün-tschung ?) genannt wird. Yiian-ying könnte der erbliche Nachfolger des Schö-li Tu-li gewesen sein, unter dessen Obercommando wiederum der Vater des Ku-tu-lu als Schöu-ling und erblicher Tudun diente (s. Anm. zu A 1). Möglicherweise ist dies auch die Jleiinatli des Ku-tu-lu, wenn nicht der folgende Kreis, der nach dem Stamme A-schi-na «A-schi-na-tschöu» (|5iif j | j ) benannt war. Yüntschung wird als Vasallen-Gebiet mit der Gegend von Kuku-klioto identiiiciert (vgl. oben p. 12)., , 3) S a n g - k a n ( ^ k ¡ji£) t u - t u - f u , 6 6 3 von Ting-siang mit Residenz ia
NACIIWOBTE ZUK INSCHRIFT DES TONJUKUK.
29
So-fang losgetrennt., mit vier Tschöu. D e r Name h ä n g t wohl sicher mit dein F l u s s e Sang-lcan zusammen, d e r unter den T ' a n g aueli L e i - h o und H u n - h o , «der t r ü b e Fluss», g e n a n n t , sich in der N ä h e von Tientsin m i t dem sich d a mals dort
in's
M e e r erg¡essenden
Gelben Fluss vereinigte
und
dessen
Qucllgebiet und Oberlauf in der heutigen P r ä f e c t u r T a - t ' u n g - f u zu diesem Gouvernement gehört haben mag. 4) I l u - y e n (|if-
t u - t u - f u , G4G e i n g e r i c h t e t , mit drei Tschöu,
deren drittes, namens Kie-ti6-tseh
im T ' a n g - s c h u (Kap. 2 1 7 " ,
p. 15) unter den uigurischen Völkern ausführlicher geschildert. Ihr Gebiet grenzte im Norden an das «kleine Meer» ( S i a u - h a i , die Kien k'un
'/(¡j.), im Westen an
im Süden an die Hui-ho (Uiguren), und sie zerfallen
in drei Stämme. Auf S. 19 desselben Kapitels werden sie noch einmal erwähnt, und zwar in dem Berichte über die Hia-kia-ss'i (JF/i Kien-k'un ( ^
j l j f ) , alias
J ^ ) , der mit grossem Geschick von S c h o t t in der
suchung «Ueber die ächten Kirgisen» (Abhandl.
der Berliner
Unter-
Alcad. d.
W.,
18G4, p. 42'J ff.) bearbeitet worden ist. Sie werden dort unter den östlich an die Kirgisen grenzenden M u - m a - t ' u - k ü e
J ^ ) , d. h. wörtlich
«Molzpferd-Türken», genannt, was ich durch «Schneeschuh-Tin ken» übersetzen möclite, da das «llolzpferd» ( n u i - n i a ) im weiteren Verlauf des Berichtes als eine A r t hölzerner «Schneeschuh» oder «Skid» geschildert wird, der zur Fortbewegung über Schnee und E i s diente, wobei gebogene Baumäste als Stütze unter die Armhöhlen genommen wurden (vgl.
Schott,
p. 44 7 ff.). Diese «Schneeschnh-Tflrkcn» zerfielen in drei Stämme, die Tu-po (itl> # ) >
Mi-lie-ko (jjffl ' H ]![)
(lic
0-tschi ( f $ j ^ ) . In den beiden
letzteren glaube ich die Miliig und die Atsch der auf kirgisischen Gebieten gefundenen Grabinschriften wiederzuerkennen (vgl. R a d i o f f , Altt Inschr., p. 428); die Tu-po entsprechen vielleicht, den modernen Tuba (vgl. R a d i o f f , Ans Sibirien,
I , p . 207). Was mit dem «Nordtncerc» im S u i - s c h u gemeint ist,
liisstsich vorläufig so leicht nicht entscheiden, da mir der Baikal-See ausgeschlossen scheint, der Kosso gol aber schwerlich mit diesem Namen bedacht worden sein dürfte. Vielleicht beantwortet uns ein Geologe die F r a g e , ob noch im G. J a h r h u n d e r t die west-sibii ¡sehe Tiefebene von einem Meere angefüllt sein konnte, das den kirgisischen Völkern am Nordabhang
des Saian-
41
NACHWORTS ZUR INSCflltlFT DES TONJDKUK.
Gebirges als Nordgrenze diente'). Die Kirgisen, von denen wir ausführlicliere Nachrichten erst durch den Bericht des T ' a n g - s c l u i el-halt.cn, sind vielleicht schon im Alterthuin in der weiten Steppe zwischen Jenissei und Ural anzutreffen gewesen, da im W e i - l i o f
citicrt iin S a n - k u o -
tsch'i, Wel-tschi, Kap. 30, p. 3 2 ] 2 ) vom Lande Kien-k'un gesagt wird, es «liege nordwestlich von K'ang-kii»
|i|
j.((
jlt|* ;[[;), womit
im Altertlnim das Land am Syr-darja nördlich von S.imarkand bezeichnet wurde. Das Land hatte damals gegen 3 0 , 0 0 0 Mann Truppen, die Bewohner folgten ihren Heelden, handelten mit Zobelfellen und hatten gute Pferde. Aus einer derartig nach "Westen zu verschobenen Lage des Landes braucht, jedoch nicht hervorzugehen, dass die Kirgisen nicht schon im 3. Jahrhundert auch im Saiangebirge zu finden waren. Der alte Name Kien-k'un wird noch im Y u - y a n g - t s a - t s u , einem Werke des 8. Jahrhunderts (Kap. 4, p. 2), auf die Kirgisen angewendet, und zwar wird hier insofern ihre nichttiirkische Abstammung hervorgehoben als gesagt wird: «die Stämme der Kien-k'un gehören nicht zur llasse der Wölfe»
Jl
})( jß|j).
Fiir uns ist der kurze Bericht des Y u - y a n g - t s a - t s u
wichtig, weil darin
gesagt wird, dass «die Höhlen, in denen ihre Vorfahren lebten, sich im Norden des Berges K ' i i - m a n (canton. K ' u k - m a n ) befinden» (JL' j f c fi)y £
#
llll
|.lI
wodurch R a d i o f f s Verlegung des in den In-
schriften öfter erwähnten Waldgebirges
Kfigmän,
das dem
chinesischen
K ' u k - m a n wohl sicher zu Grunde liegt, an die Slidgrenze der Kirgisen eine sichere Bestätigung
findet.
Der K'ii-man (K'uk-man) ist augenscheinlich
dasselbe Gebirge, das im T ' u n g - t i e n , T ' a n g - s c l u i und in den Ubrigen chinesischen Quellen T ' a n - n i i i n - s c h a n
| [ | ) genannt wird, oder
1) S. I l o w o r t b , «Jiecent Elevations nf tho Tlarlh's Rurfar.e» im J o n r n . n f t h e J l . G . f ! . , Vnl. XLHI (1873), p. 200 11. S c h l e g e l , Uranoginphie Chinoise, j>. 7!M. 2) Mas W,e!(-)io ist eines dor für die Vnlkergeschiehte interessantesten Merke den B. Jahrhunderts, das leider nur in Wnchstflcke» erhalten ist. Sein Verfasser \ ii Hunn ( f f r i^sl) halle, ohne hierzu nfliciell beauftragt - / t \ sein, die Geschichte des Hauses Wei (220—204) bearbeitet, war aber mir bis 7,11111 Kaiser Ming-ti (227—210) gekommen. Sein Manuscript wurde spittcr in den Komnientareii zu der officiellen Geschichte dieses Hauses, die unter dem Titel Wei-tscbi ^ t ) den ersten Thcil des Ran-kuo-tschl bildet, verwendet. Ks wird noch als Gcsammtwerk in CO Wiehern im Katalog des Ou-vang Sin ( T ' a n g - s c l u i , Kap. ER, p. 7) angeführt, und der Umstand, dass es trotz seines apogryphen Ursprungs von dem grossen Historiker selbst nicht den «17 Pseudo-Historikern» (weü-schi, 0 j ßl^) des Kntnloges, sondern den vermischten Goscliichtswerkcn ( t s n - s c l u , j^.J^ beigezählt wird, spricht dafür, dass es bei den Gelehrten des 11. Jahrhunderts in einem gewissen Ansehen stand. Für uns sind von besonderem Interesse die charaeteiistischen Schilderungen einiger westlicher J.itnder, darunter ein wichtiger Text über Ta-t.s'in («hersetzt in C h i n a u n d t h e I I n m r t n O r i e n t , pp. 07— 77). l'ie IJiographen der Historiker schweigen (Iber den Ycrfasscr, doch wird er als Wlrger von Tschang-an erwähnt und im biographischen Theilc des T ' u - s c h u - t s i - t s c h ' ö n g (14, Kap. 55) nls Zeitgenosse der AVei (220—20-1) genannt.
0
42
FRIBDRICII HIRTH,
doch wenigstens ähnlich gelegen; denn es wild vom L a n d e der Kirgisen gesagt., es «lehne sich im Süden ,111 den iü
Tan-man-schan»
Hl)) welcher Name von P a r k e r (bei T h o m s o n , p. 196) mit Recht
mit dem Kängii-Tarman wird.
oder Kängii-Tarban der Inschriften idcntificirt
Kür die Identität des von den Chinesen T ' a n - m a n genannten Ge-
birges mit der Saianischen Kette sind schon von S c h o t t
scharfsinnige
Gründe angeführt worden. Wenn trotzdem T h o m s e n wie f r ü h e r auch I t a d 1 off im Zweifel ist, ob nicht etwa das Tangnn-Gebirge gemeint sein könne, so g e h t daraus nur hervor, dass für die genaue Keststcllung dieser F r a g e noch mancherlei zu tliun ¡ihrig bleibt. Zu Gunsten des Saian-Gebirges ( R a d l o f f ' s jetzigen Kögmän) möchte ich daher noch folgende P u n k t e geltend machen. Vom IIaupt.st.romc, der das Land durchströmt., wird im T ' u i i g - t i 6 n
(Kap.
2 0 0 , p. 8) gesagt: «Es ist da ein Strom, der vom Norden der Ilui-ho (Uig m e n ) her über den Pass des Gebirges hinausfliesst» ( ^ J ;;]< fä JÜH ¿rö Siw l ' l üiü)- l ) a m ' l ; kann
,,ur
'ier Jenissei gemeint
:ft)
sein, da j a das
Tang-nu-Gobirge nirgends von einem Strome durchbrochen wird.
Ferner
wird im T ' a n g - s c h u von dem das L a n d durchmessenden Strome gesagt, um zu zeigen, wie gross im W i n t e r die Kälte ist: «obgleich der Flnss gross ist, so friert er doch zur Hälfte zu» (ijiff; ^
^ij" y/j; ^Ji
Das Z u f r i e r e n
darf bei der notorischen Winterkälte dieses Theils von Sibirien nicht verwundern, dass der Strom jedoch zur Ilälfte offen bleibt, kann höchstens auf «
den Jenissei passen, da die Flüsse nördlich vom Tangnu und Changni-Gebirge wohl siiinmllich ganz zufrieren. Im Uebrigen ist der Jenissei mit seinem allen Namen Kern in der chinesischen Transscription K i e n
canton.
K i m , vgl. S c h o t t , p. 4 4 1 ) auch linguistisch genügend gekennzeichnet, um in
Verbindung mit den geschilderten
scliliessen.
Thatsachcn jeden
E i n e r alten Legende zufolge, die bereits im
Zweifel auszuTschou-schu
(Kap. 50, p. 1) mitgetheilt wird, stammten die Vorfahren der Türken aus dem Lande So ( 5 ^ , cant. Sok), das im Norden der Iliung-nu gelegen war. Der Hauptmann ihrer Stämme, namens A-pang-pu, hatte 17 Urinier, von denen einer, namens I-tsch'i-ni-schi-tu,
von einer Wölfin geboren
war.
W e g e n der Dummheit des A-pang-pu und seiner B r ü d e r ging das Land zu Grunde. I-tschi-ni-schl-tu aber besass übernatürliche K r ä f t e und konnte Wind Und liegen hervorrufen.
E r heiratliete zwei F r a u e n , Töchter des
Sommer- und des Wintergottes. Eine derselben gebar vier K n a b e n .
Von
diesen verwandelte sich der erste in einen weissen Schwan, der zweite e r hielt ein Land zwischen den Flüssen A - f u (|Siif jf|j||, dialektisch A - p ' u ) , und K i d 11 ($],
K i m , Kern), und wurde Kie-ku ( ^
'¡'j', d. i. Kirgiz) genannt»,
11. s. w. (vgl. J u l i e n , III, p. 3 2 7 , f.). W i r dürfen in den Namen der beiden Flüsse wohl mit einiger Zuversicht den Abakau und den Jenissei wiederer-
43
NACHWORTE ZUR INSCHRIFT DES TONJUKUK.
kennen, deren Qucllgcbiete dieser Sage nach die Urlieimath des Kirgisenvoikes einschlössen. Von der liier in ihrer weitesten Ausbreitung beschriebenen grossen Völkcrfamilic der Tic-lö bildeten die «neun Stämme» (Toguz Oguz) zur Zeit des Ku-tu-lu nur einen geringen Tlieil, von dem die Uigurcn im engeren Sinne (Yo-lo-ko — Ilui-ho, der «Stamm des Kakhan») wiederum nur einen Uestandtheil ausmachten, der jedoch schon im Anfang des 7. Jahrhunderts als «Geschlecht Yo-lo-ko des Stammes Hui-ho» (|kJ ||| an
Selenga wohnend, zu 100,000 Seelen und halb so viel Soldaten eingeschätzt wird ( T ' a n g - s c h u , Kap. 217 A , p. 1). Später bedeutet die Combination K i u - s i n g - h u i - h u ( j f j %'Jj: |ßj 'j'j-i}), lit. «die Uiguren der neun Stämme», die Uiguren schlechthin, z. 13. im " W a n - s i n - t ' u n g - p u (Kap. 139, p. 4), wo der Familienname Kau-tsch'ü l|?.) als Nanio eines uigurischeu ( K i u - s i n g - h u i - h u ) Geschleclites erklärt wird. Verwandt waren die «neun Stämme» mit den Uiguren sicher, wenn auch aus dem uns vorliegenden Material kein vollkommen klares Bild Uber ihr gegenseitiges Verliältniss herzustellen ist. Die «neun Tataren» (Toky3 Tarnp, l l a d l o f f , Altt. Iitschr., Neue Folge, p. 1 4 2 : «Da vereinigte sich das Oguz-Volk mit den Toguz-Tatar und kam herbei») sind vielleicht nur ein anderer Name fiir Toguz-Oguz, und Oguz an und für sich könnte als Aequivalent für Uigur gelten. Nach den chinesischen Transscriptionen des T ' a n g - s c h u (Kap. 217 A , p. 1) zu urtheilen, finden sich liehen l l u i - h u (|j»J |J]|, cant. U i - w a t ) und Hui-ho (|BJ cant. U i - h ä t ) , die auf «Uigur» deuten, auch Formen wie W u - h o (1^ cant. U - h ä t , in Amoy: O - g u t ) , die wir mit demselben Rechte Ogns oder Ogas lesen dürfen, mit dem wir K i e - k u (Im IT» c a n t - K i t - K w a t ) als Aequivalent für Kirim, oder Ä - p ' o - l o - p a £ (|i|ij g g fiir AbuT-Abbas ( B r e t s c h n e i d e r , On the knowlaßc pos-
sessed hj the Ancient
Chinese of the Arabs, etc., London 1871, p. 9) erklä-
ren, da finales t in chinesischen Transscriptionen nicht nur r und l, sondern auch eine Sibilantc vertreten kann 1 ). Als Beweis dafür, dass mit dem Namen Oguz auch solche uigurisehc Völker bezeichnet wurden, die nicht in der Liste der «neun Stämme» vorkommen, mögen die Karluk dienen, die, wie wir oben gesehen haben, nur «als Besiegte hinzugerechnet wurden». Die Karluk waren nach dem Berichte des T ' a n g - s c h u (Kap. 217 n , p. 14) von Hans aus türkischer Herkunft (M m M Hfl J'M)> s ' e nassen im Westen des Altai und waren 1) W i r k ö n n e n d a h e r S c h o t t (Ucber die ächtcn
Kirgisen,
p. 437) h e u t z u t a g e n i c h t m e h r
b e i s t i m m e n , wenn e r mit B e z u g auf die T r a n s s c r i p t i o n e n von K i r g i ? s a g t , es fehle
das
C h i n e s e n u n b e q u e m e r s a m m t dem s c h l i c s s e n d e n s. D i e s e L a u t e f e h l e n e b e n n u r in d e r sprache des modernen Maudarinendialects.
dein Aus-
44:
FRIEDRICH
BIRTH,
in drei Familien ( — J j f y getlieilt. Zwischen den Ost- und
West-Türken
eingekeilt, waren sie j e nach der zeitweiligen Macht ihrer Nachbarn bald diesen unterworfen, bald im A u f r u h r begriffen. Später zogen sie etwas weiter nach Siklen und nannten ihren Gebieter S a n - s i n g - s c h ö - h u M
^
fîj§)> d- i- «Jabgu der drei Stämme», — so wird im T ' a n g - s c l u i zwischen
den J a h r e n 6 5 6 und 7 1 3 berichtet (vgl. V i s d e l o u , fol. 76). Im J a h r e 7 1 5 landen heftige Kämpfe zwischen Mo-tscho und den Karluk statt, die sich, vermuthlich um Bundesgenossen zu gewinnen, den Chinesen unterworfen hatten ( T ' a n g - s c h u , Kap. 215 A , p. 2 7 ; vgl. J u l i e n , IV, p. 4 5 4 :
«le
quatrième mois de la troisième année de la période K'ai-youen (715), les trois familles des Turcs Ko-lo-lo vinrent faire leur soumission»). Die Schilderung des T ' a n g - s c h u
ergeht sich in den Einzclnheiten der von den
chinesischen Schutzherren getroffenen Massregcln, während im Denkmal des Bilgä Kakhan ( I t a d l o f f , Altt.. Inschr., Neue Folge, p. 1 4 0 ff.) der t ü r kische Standpunkt vertreten wird. D o r t werden die Karluk, ganz wie im T ' a n g - s c h u ausser mit ihrem eigentlichen Namen einmal auch
Ütsch-
O g u z («die drei Oguz») genannt, welcher Ausdruck nur auf die S a n - s i n g Ko-lo-lu
fy
«die Karluk der drei Stämme») der Chinesen
bezogen werden kann, unter welchem Namen ihre Unterwerfung im J a h r e 7 1 5 in den Annalcn ( T ' a n g - s c h u , K a p . 5, p. 8) registriert wird (vgl.
Schlegel, Die c h i n . I n s c h r . auf d . u i g . J J c n k m . , etc., pp. 8 u. 27 f.). Ich niuss gestehen, dass die Terminologie der ethnischen Begriffe auf diesem Gebiete Schwierigkeiten begegnet, die sich nicht mit einem Schlage aus dem Wege räumen lassen, da sich die aus der chinesischen Forschung einerseits und die aus der Interpretation der Inschriften andrerseits gewonnenen Resultate nicht immer decken. Ich stimme l l a d l o f f vollkommen bei, wenn er solche Abweichungen der beiderseitigen Ueberlieferuug gewisserninasscn ¡ils etwas durch die N a t u r der Sache Begründetes hinstellt. Derselbe schreibt mir zu dieser F i n g e wie folgt: «Ob die neun Stämme der Uiguren (Toghuz-Uigur) mit den neun Stämmen der Oguz (Toghuz-Oghuz) identisch sind, ist doch sehr fraglich. E n t weder ist es ein Zufall, dass beide Völker aus neun Stämmen bestehen, oder, der Name Oghuz ist kein Stammesname, .sondern bedeutet nur «Stamm» im All,gemeinen, oder endlich ein Stammkomplex hat sich dem anderen adäquat gebildet. Ich halte die erste oder dritte Annahme für möglich; gegen die zweite Annahme sprechen offenbar Ausdrücke wie Oghuz Beglcri, «ihr Begc der Oghuzen», oder Oghuz Buduni, «das Oghuz-Volk». Auf jeden Fall sind beide Bezeichnungen,
Toghuz-Ogluiz
und
Toghuz-Uigur
Bezeichnungen
zweier grösserer Stnmmvereinigungen, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass zuinStammkoniplcxeToghuz-Ogliuz auch Uiguren gehörten, sowie auch
NACnWOUTB ZUR 1NSCI11UKT BKS TON.IUKUK.
45
dass die späteren T o ^ l m z - U i g i i r zahlreiche E l e m e n t e der T o g h u z - O g h u z
in
sich a u f n a h m e n . Vielleicht bildeten die Oghuz u n d die U i g u r s o g a r n u r den f ü h r e n d e n Theil beider Stammeskomplexe. W e n n die chinesischen A n g a b e n über die T i i r k s t ä m m e so viele W i d e r s p r ü c h e zeigen, so k a n n das N i e m a n d W u n d e r n e h m e n , d e r Gelegenheit g e h a b t h a t , d u r c h N a c h f r a g e n N a c h r i c h t e n über die S t a m m - und Geschlechtseintheilung von N o m a d e n zu sammeln. Man kann n u r ein b e f r i e d i g e n d e s R e s u l t a t durch persönliche E r k u n d i g u n g e n bei allen S t ä m m e n e r h a l t e n . J e d e s auch noch so g u t iuformirtc Individuum eines S t a m m e s (Geschlechtes) k e n n t n u r die Verhältnisse
seines S t a m m e s (Ge-
schlechtes) und dessen niiehste N a c h b a r n und verwechselt bei den f e r n w o h nenden die B e n e n n u n g e n von Stämmen mit denen der Geschlechter und d e r Gcschlechts-Unterabtheilungen.
W e n n man nun in B e t r a c h t zieht, dass die
Z u s a m m c n b a l l u n g der politischen Einheiten der Nomaden stets wechselt und i n n e r h a l b derselben stets neue S t ä m m e , G e s c h l e c h t e r und Gcschlechtsabtheilungen e n t s t e h e n , so w i r d m a n v e r s t e h e n , dass zu verschiedenen Zeiten
ge-
m a c h t e A u f z e i c h n u n g e n ganz verschiedene Bilder d e r S t a m m c s e i n t l i e i l u n g d a r b i e t e n . Die N a c h r i c h t e n d e r Chinesen ü b e r die E i n t h e i l u n g d e r T i i r k völkcr bieten d a h e r n u r das, was ein chinesischer G e s a n d t e r zu irgend einer Z e i t an einem b e s t i m m t e n O r t e über diese E i n t h e i l u n g e r f a h r e n halte». 3 . «Schad und Jabgtt».
D i e s sind die beiden höchsten Titel der T ü r k e n
nächst dem des K a k h a u . Sic werden n u r an die nächsten V e r w a n d t e n , B r ü d e r oder Söhne, des M o n a r c h e n vergeben.
Beide Titel werden als
ffil) " " d S c b ö ( | j £ , c a n t . s c l i i t , fälschlich
Schö-Iui
nio, g e d r u c k t ) b e r e i t s im
T s e h ö u - s c h u (Kap. 5 0 , p. 4) e r w ä h n t . Die E r f a h r u n g e n , die w i r au diesen beiden A u s d r ü c k e n g e m a c h t haben, zeigen r e c h t deutlich, wie vorsichtig man bei d e r Beurtlicilung solcher T r a n s s c r i p t i o n e n zu W e r k e gehen muss. Ich halte die L a u t - e r k l ä r e n d e n Scholien, wie sie sich theils in den T e x t e n , theils in besonderen S a m m e l w e r k e » milgetlieilt finden ( s . o b c n p . 5) f ü r ganz b e s o n d e r s wichtig und nehme an, dass j e d e solche Laut-Scholie ihren G r u n d hat,, a u c h wenn uns derselbe n i c h t auf den ersten Blick einleuchtet. Ich h a b e m i r ü b e r diese chinesischen E r k l ä r u n g e n der A u s s p r a c h e f r e m d e r N a m e n eine T h e o r i e zurechtgelegt., deren R i c h t i g k e i t ich g e r n an t ü r k i s c h e n N a m e n e r p r o b t sehen möchte. Sie besteht in dein, was ich in der A n m . 1 auf p. 2 4 m e i n e r A r b e i t «Ucber f r e m d e Einflüsse in d e r chinesischen Kunst» g e s a g t habe. N e h m e n w i r als Beispiel eben den Titel J a b g u . D e r s e l b e wird in den chiuesischen T e x t e n wiedergegeben durch die Zeichen
tyi
die im
modernen M a n d a r i n y e - h u , im Cantonesischen, dem den a l t e n L a u t t r e u e s t e n w i e d e r g e b e n d e n Dialccte, y i p - w u
ausgesprochen w e r d e n .
am Yip
oder y e p w a r f ü r das erste, Zeichen a u c h die landläufige A u s s p r a c h e z u r Z e i t der T ' a n g - D y n a s t i e , da d e r L a u t im T ' a n g - y i i n d u r c h iji\ (JJii) als
4(5
FRIEDRICH
A n f a n g s l a u t und sehe?» (fiij)
niRTH,
als E n d l a u t beschrieben w i r d , wodurch
der cliinesischcn L a u t b e s c h r e i b u n g s m e t h o d e w i r d (vgl. K ' a n g - h i ,
s. v.
die Silbe y e p
nach
wiedergegeben
Neben der landläufigen A u s s p r a c h e
ausnahmsweise vorkommende A u s s p r a c h e
g e d r ü c k t durch ^
sch'i und j'j/ s c h e p ) , die nur f ü r den Ortsnamen S c h c p -
hien (T^'i Jj^.) verwendet wurde. Nun heisst es im
schep
yep
g a b es noch eine
T'ang-schu-sclfi-yin,
sowie in allen alten Scholien, die wir hinter dem A u s d r u c k «das erste Zeichen durch
seini
|||
finden:
J^'i hier s c h e p z u lesen» ( w i e d e r g e g e b e n im S c h i - y i n
und ffi s c l i e ^ , an anderen Stellen ähnlich), so dass
eher ein türkisches s c h a b g u yab
(aus-
als v a b g u
e r w a r t e t hätten.
(jab) zu transsciibiren, standen dem S c h r e i b e r
schiedene andere Zeichen zu Gebote, z. B . ^
wir
Um die S i l b e
dieses N a m e n s
(cantonesisch y a p ) .
ver-
Warum
w ä h l t e der Transcribent
mit der W e i s u n g , es s c h e p zu lesen? "Ware es
wirklich ein reines s c h e p
gewesen, w a r u m w ä h l t e er ein sonst y e p aus-
gesprochenes Z e i c h e n , und nicht e t w a
schep?
Meine Theorie
besteht
nun in der V o r a u s s e t z u n g , dass der A n f a n g s l a u t weder durch y e p , durch s c h e p r i c h t i g w i e d e r g e g e b e n
w e r d e n konnte,
sondern von
etwas hatte. I c h möchte daher an die K e n n e r die F r a g e
noch beiden
richten, ob w i r
von der A u s s p r a c h e des AlttiirkiSchen genügende K e n n t n i s s besitzen, um die H y p o t h e s e zu unterstützen, dass der L a u t Y a b g u ( J a b g u ) e t w a mit
einer
gelinden Sibilante anfing, die nur nicht stark g e n u g h e r v o r t r a t , 11m den türkischen Schreiber z u r V e r w e n d u n g eines Z i s c h l a u t e s z u veranlassen. Ich erinnere hier an den in seiner Schreibweise Uber j e d e n Z w e i f e l
erhabenen
A u s d r u c k Jäü'iy, «Naine eines weit nach W e s t e n liegenden F l u s s e s » ( R a d i o f f , A l t t . Inschr., p. 1 1 9 ) , dessen Identität m i t dem von den Chinesen T s c h ö n tschu-ho (ift
^ftj), (1. i. «rerlstrom», genannten J a x a r t c s ich im V e r -
laufe dieser A b h a n d l u n g nachweisen w e r d e . E s scheint mir daraus h e r v o r z u g e h e n , dass das alttiirkischc j ä n t s c h i i
sowie die v e r w a n d t e n F o r m e n in
den Dialecten und im U i g u r i s c h c n im Sinne von «Perle» als L o h n w ö r t e r aus dem Chinesischen zu b e t r a c h t e n sind, denen eine U r f o r m mit Sibilante als A n l a u t ( t s c h ö n - t s c h u =
einer
»Perle») zu G r u n d e liegt.
W e n n diese T h e o r i e sich he,währen sollte, so d ü r f t e n w i r in allen Fällen,
wo durch Scholie
spraclie
verwiesen
denen
Laut
tvird,
schliessen.
auf
eine
auf einen
von der
landläufigen
im chinesischen
Dies bezieht
verschiedene
Syllabar
sich insbesondere
auf
nickt
den jius-
vorhan-
Konsonanten,
initiale und finale. U e b e r die A u s s p r a c h e der V o k a l e in den a n t i k e n T r a n s scriptionen sind wir noch schlecht unterrichtet, j e d e n f a l l s dürfen
wir
aus
der
die
alte
modernen
Aussprache
selbst
schliessen, was V o k a l e anbetrillt.
im
Cantonesischen
nicht
auf
So finden sich f ü r tiiilc. S c h a d z w e i e r l e i
Transscriptiouen in derselben Stelle nach verschiedenen T e x t e n .
Im I i i u -
47
NACHWORTE ZUR INSCHRIFT DES TONJUKUK.
t ' a n g - s c h u , Kap. 1 9 4 A , p. l«", col. 5, macht Ku-tu-ht sich selbst zum Kaklian, seinen Bruder Mo-tscho zum
sein"», cantonesisch s c h i t ,
wäh-
rend in der I'arallelstelle T ' u n g - t i é n , Kap. 1 9 8 , p. 3 , bei sonst gleichem Wortlaut für s c h ö
scha
cantonesisch s c h i l t , zu lesen ist. .1 leide
vokalisch so verschiedene Zeichen stehen demnach für denselben türkischen Laut. Ich bin geneigt, auch ^
t s c h ' a . cantonesisch t s c h ' ü t ( T ' a n g - s c h u ,
Kap. 2 1 5 * , p. 2G, wo J u l i e n , I V , p . 4 2 4 , übersetzt: «gouvernement d'orient») wegen der Uebereinstimmung des Sinnes als Transscription für Schad aufzufassen. Im T s c h o u - s c h u (Kap. 5 0 , p. 4), wo sicli zuerst die Aufzithlung der hohen Aemtcr m u t , für
findet, steht sicher irrthüinlich y^1 m o ,
, und da diese Stelle im P i c n - i - t i e n
cantonesisch
reproducirt wird, so
übersetzt J u l i e n (III, p. 3 3 2 ) : «2° le Mo». S c h l e g e l legt dafür die Aussprache von Amoy zu Grunde nnd sagt «bout», glaubt aber auch au einen Textfehler (La stèle funéraire, wird, dass sowohl
etc. p. G), welche Ansicht dadurch bestätigt
im T ' u n g - t i é n
Tuan-lin (Kap. 3 4 3 , p. 2) nicht
(Kap.
1 9 7 , p. 6), wie auch bei Ma
sondern
zu lesen ist ').
"Was nun den Titel J a b g u betrifft, so möchte ich auf eine
merk-
würdige Uebereinstimmung in den alten Lauten dreier, vielleicht nur in ihrer modernen Aussprache von einander abweichenden 'Titel E s sind dies die
bei
verschiedenen
türkischen
Völkern
hinweisen.
vorkommenden
Ausdrücke: 1) ^
-0* l i i - h ö u , cantonesisch:
yap-han;
2) D^y s t | y é - l i u (laut Scholie: s c h c p - h u ) , cantonesisch: y a p - h u ; 3) ^
< 0 h é u - p e ï , cantonesisch:
hau-p'm.
1) Zu S c h l e g e l (op. cit. p. 7) ist zu b e m e r k e n : C h 6 - t i k - h ' i n ist zweifellos nicht als ein Titel aufzufassen, da nach Yergleich mit den Historikern nach s c h 5
das W o r t
tz'ï
d. h. «es folgt», ausgefallen ist. S c h l e g e l schrieb mir seiner Zeit, in seiner Ausgabe des Jf t ' ö - k ' i n ; in d e r mehligen steht ^jzj 1 Jjijj t'ij-lii ( — t T'»»g-
t i e n , Kap. 3 2 , p. 13). Aehnlich wie in den Provinzen des Reiches waren die Ressortverhältnisse in den von internirten Türken, Uiguren, u. s. w., bewohnten GrenzGouvenicmeiits. Nach den im J a h r e 6 5 0 getroffenen, in der Folge häufigen Wechseln (ta-tu-hu,
unterworfenen
Einrichtungen
hatte
der
General-Gouverneur
f H ) 1 ) unter sich einen oder zwei Stellvertreter ( f u - t u - h u ,
1) Der Ta-tu-hu i» tlcn Vasullcn-Gcbictcii entspricht f')i vielloiclit e i n e A r t «Ilofmnrsclin.I?»
u n d a l s s o l c h e r m i t d e r V e r t r e t u n g d e s P r i n z e n von Ving b e a u f t r a g t g e w e s e n sein,
/ w a r linlie
ich k e i n e n d i r e c t e i i B e w e i s d a f ü r , d a s s e i n e s o l c h e H i n r i c h t u n g iin G e n e r a l - G o u v e r n e m e n t , Snlinn-yit b e s t a n d ; a b e r m a n k ö n n t e a u s e i n e r S l e l l e d e s T ' a n g - s c h u schliessen.
1>ieselbe l a u t e t :
«Die O b e r a u f s i c h t ü b e r
( K a p . 4 9 " , p. 5)
des
darauf
die M e t r o p o l i t a i i g c b i c t c K i n g - t s c h a u (—
T s c h a n g - a i i ) u n d I l o - n a i i (d. i. die ö s t l i c h e H a u p t s t a d t ) , die G r n s s - S t a t t h a l t e r s c h a f t e n ( t a - t u - t u ) u n d die G e n e r a l - G o u v e r n e m e n t s ( t a - t u - h u ) w e r d e n s i l n n n t l i c b von eitlem k a i s e r l i c h e n in absenlia
Prinzen
v e r w a l t e t ; die R e g i e r u n g d e r b e i d e n F u ( T s c h a n g - a n u n d l l o - n a u ) s t e h t u n t e r d e n
Metrnpolitnn-Gonvcrncuren ( y i n , ^1"), die einer G i o s s - R t a t t h a l t c r s c h a f t
unter dem T s c h a n g -
schY, die e i n e s G e n e r a l - G o u v e r n e m e n t s u n t e r d e m V e r t r e t e r den G e n e r a l - G o u v e r n e u r s ( f u - t a - t u -
>\k k w n k M m & M I m € \ PII W z if $ B wj k u m ± z lav k u m m m £ m m jjd hu), d e s s e n A m t m i t d e m j e n i g e n d e s K a n z l e r s am P r i n z e n h o f e ( w a n g - f u - t s c h a n g s c h i ) v e r b u n d e n
# % M ¡FJ
i c h t r o t z d e m geneigt, h i n , W a n g F ö n - I i f ü r e i n e n nd hoc e r n a n n t e n T s c h a n g - s c h i zu h a l t e n u n d n i c h t f ü r e i n e n K a n z l e r d e s P r i n z e n h o f e s , so g e s c h i e h t d i e s a u f G r u n d Amtsvorgängers unter
Siau
den Türken
später wegen seiner
Ssl-j-fi ( T ' a n g - s c l n i ,
gelebt, war intimen
mit
seiner Familie
Krnntniss
Schan-yil-Gencral-Goiivcrnement»
K a p . 101, p . 4 ) .
Derselbe
der liiographie
r>35 n a c h C h i n a z u r ü c k g e k e h r t u n d w u r d e
der türkischen Verhältnisse zum
(Ijf. " f *
seines
h a t t e als Kind lange
¡ ¡ H |(ij'
aTschang-seh'i
ernannt.
Wegen
im
seiner
N i e d e r l a g e im K a m p f e g e g e n die A u f r u h r e r A-scIi'f-tö W ü n - f u , u . s. w., liel e r b e i m K a i s e r K a u t s u n g in U n g n a d e , d e r ihn a n f ä n g l i c h h i u r i c h t c n l a s s e n w o l l t e , a b e r w e g e n d e r a l t e n V e r d i e n s i e s e i n e r F a m i l i e u m d a s K a i s e r b a u s z u r V e r b a n n u n g n a c h K u i - t s c h u u (im j e t z i g e n K n a n g - s i ) b e gnadigte.
S i a u Rsi'-ye h a t t e
den llang und Titel
e i n e s n D i r e c t o r s im C c r e m o n i c n a m t » , d o c h
w i r d von e t w a i g e n B e z i e h u n g e n z u m P r i n z c n b o f e n i c h t s g e s a g t . W i e w i r a u c h d e n T i t e l e r k l ä r e n m ö g e n , so s c h e i n t es d o c h , d a s s d e r « T s c h a n g - s c b i » im S c h a n - y ü - G c b i c t o d i e B e g i e r u n g s g e w n l t thatsiiclilich im N a m e n d e s P r i n z e n a u s f ü h r t e . Kino B i o g r a p h i e d e s W a n g T ö n - l i s c h e i n t n i c h t e r h a l t e n zu sein. 1) D e r T i t e l T s c h a n g - s c b i
ist, wie die B e z e i c h n u n g e n t u t n k , s i i n g H n u. a., a u c h bei
t ü r k i s c h e n V ö l k e r n zu finden; so bei d e n K i r g i s e n , d e r e n s e c h s H e a m t e u k l a s s e n im T ' a n g - s c h u ( K a p . 217», p. 17) als T s a i - s i a n ; ; , T u - t u , T s e h i - s c h i , T s c h a n g - s c h i , T s i a n g - k f i n u n d Tarkhan
(5J?
ist möglicherweise
flß der
^ in d e r z w e i t e n
T s c h a n g t s r . h y als Titel aufzufassen.
f t
" 1 " ) «onaniit werden.
Inschrift, vom l ' i b a t (A. f., p. HSR) e r w ä h n t e
Daher Bilpä,
56
FRIEDRICH
BIRTH,
Titel ( R a d i o f f , Altt. Insclir., Neue Folge, p. 148, Zeile 13: Ann Tapk[au|) ist wohl anstandslos in der chinesischen Transscription A - p o - t a t - k a n (ßüf M ~ P ) wiederzuerkennen, nachdem bereits die beiden letzten Zeichen mit dem türkischen T a r k h a n identificirt worden sind ( T h o m s e n , p. 185, Anm. 113, wo der Titel mit dem aapywav der West-Türken bei Menander l'rotector verglichen wird, u. S c h l e g e l , D.chin. etc., p. 10: m o - h u o - t a - k a n , JßC f'( T ' a n g - s c h u , Kap. 2 1 5 \ p. 28,
jfg ^
Inschr. =
auf d. mg.
Dcnkm.,
Baga Tarkhan; vgl. auch
bei B i t s c h n r i n ,
Th. I,
p. 329, n.
J u l i e n , IV, p. 4 2 6 : Mo-ho-ta-kan). Aus der vorliegenden Stelle wird uns gleichzeitig Aufklärung Uber die Bedeutung des Titels zu Theil, mit dem der Oberbefehl über die Truppen verbunden war (im T ' u n g - t i ö n : - f r -fJ§[ -E
«er übertrug ihm die Leitung der Soldaten und Pferde»). Der
Titel kommt bei Gelegenheit der Vernichtung der letzten unabhängigen Armee der Sie-yen-t'o (Tardusch) vor, wo i h n V i s d e l o u (p. 74) irrthümlich als Personennamen auffasst, während B i t s c h n r i n richtig übersetzt: «unter Führung des A-po-ta-kan» (Th. 1, p. 432). S. T ' a n g - s c h u , Kap. 2 1 7 n , p.
I I : m m w m & w m m R mTM,
«Tau Tsung und Genossen überschritten die Steppe, lieferten dem
Apatar-
hhan der übriggebliebenen Armee der Yen-t'o eine Schlacht und enthaupteten über tausend Mann». Ferner wird gegen linde des Berichtes über die Ost-Türken «von elf Stämmen des linken Apatarkhan» (Jit ^ X
^
V — n|5> T ' a n g - s c h u , Kap. 217®, p. 4; vgl. Julien^" IV, p. 474) ge-
sprochen, wo es sich zweifellos ebenfalls um einen Heerführer handelt. 6. Sie belagerten Ping-tsclwn.
Die in den folgenden Paragraphen er-
wähnten chinesischen Gebiete liegen sämmtlich im Norden der heutigen Provinzen Schan-si und Tschi-li. Um ein Verfolgen der türkischen Ileerziige zu erleichtern, thoile ich sogleich ihre modernen Aequivaleute mit. Ping-tschöu (jf-
lautScholie im T ' u n g - k i e n - k a n g - m u (anno
4!)6) im alten Gebiet von T'ai-yiiau in der Provinz Schan-si. T'ai-yüan hiess ursprünglich Ping-tschöu ( T ' a n g - s c h u , Kap. 39, p. 4). Dass die Türken gleich beim ersten Vorstoss diesen verliültnissmässig weit im Inneren gelegenen Tunkt erreichten, mag daher kommen, dass A-sch'i-tö Yüan-tschön mit seinen Stämmen unerwartet direkt von ihren Wohnsitzen an der nordöstlichen Kniebeuge des Gelben Flusses auf der durch Schan-si nach der Hauptstadt Tschang-an führenden lleerstrassc nach Süden zog, nachdem Ku-tu-lu «Uber die Nordgrenze des Schan-yii-Gebictes» eingebrochen war. L a n - t s c h ö u ( J ^ j | | ) , nördlich vom heutigen Lan-hien (38° 2 5 ' n . Br., 111° 35' östl. L.), T'ai-yüan-fu, Schan-si. Ting-tschöu östl. L.) f Tschi-li.
heute noch so genannt,(38° 33' n. I!r., 1 1 5 ° n 9 '
57
NACHWORTE ZUR INSCHRIFT DES TONJUKUK.
P e ' i - p ' i n g - liiön
^p),
südöstlich von W a n - h t e n
38° 50'
li. I3r., 115° 13' östl. L.), P a u - t i n g - f u , Tschi-li. Kui-tschöu (jfä
identisch mit Huai-lai-hien ( f H
fä-
4 0 ° 23'
n, Iir., 115° 48' östl. L.), Silau-hua-fu, Tschi-li. Yü-tschöu
(odMi(Weij.tscliön,
K a n g - m u (Kap. 2,
^
j{|).
Nach einer Scholie des
f j y , 1. J a h r . , s. v.
wurde Yü-tschön als
I'räfectur mit der Hauptstadt Ling-k'iu ( | j | j J ) während der T a n g - D y n a s t i e von Neuem in die Territorial - Eintheilung des Reiches aufgenommenen, und damit ist wahrscheinlich das J a h r 0 2 3 gemeint, da wir im T a n g s e h l ! (Kap. 39, p. 8) lesen, Yfi-tschöu habe im Anfang der Dynastie den Türken gehört und sei erst 6 2 3 als [chinesisches] T s c h ö n worden (jVf flj J.lj
>X ^
)'M 3 $ 1&\ h
j f t j}|)-
eingerichtet ^>ies ist das
J a h r , in welchem die Herrschaft des Kte-li Khan an der chinesischen Nordgrenze gebrochen wurde (vgl. J u l i e n , IV, p. 211). Auf den von den Türken nur zwei J a h r e lang (021 bis 623) behaupteten Besitz dieser Landschaft bezieht sich vielleicht Zeile 19 der Inschrift des T o n j u k u k : «um sich dort, niederzulassen, hatte (einst) das Türkenvolk und der Türk-Kakhan die Stadt Schantung und den Meer (genannten) Strom erreicht und waren umgekommen». (Vgl. oben p. 19). Ling-k'iu ist die noch heute unter diesem Namen bestehende Kreissladt in Ta-t'nng-fu ( 3 9 ° 2 8 ' n. Rr., 1 1 4 ° l ö ' ö s t l . L . ) . Nach der Localchronik (citirt im T ' u - s c h u - t s i - t s c h ' ü n g 6, Kap. 3 4 8 , p. 5) lag das alte Ling-k'iu 10 Li östlich von der heutigen Stadt dieses Namens. Yütschöu d ü r f t e daher die Gegend am Südost-Abhang
des heiligen
Herges
Höng-schan gewesen sein und gehörte vielleicht schon zu der Landschaft, die zu jener Zeit Schan-tung genannt wurde. F ö n g - t s c h ö n (IM >}f|) wird seiner Lage nach als «100 Li westlich vom hinteren l ' a n n e r des westliehen Flügels der Ordus-Mongolen» gelegen geschildert und soll von Schöng-tschöu ()|$), dem heutigen Yü-lin, 5 3 0 Li in westlicher Richtung entfernt, gewesen sein; es dürfte also der Nonhvestecke des Ordus-Landes entsprochen haben. S o - t s c h ö u ( f j ) entspricht dem gleichnamigen Gebiet im heutigen So-p'ing-fu im Norden von Schan-si, T a i - t s c h ö u ( j ^ ) dem gleichnamigen Gebiet im Norden von Schan-si. Die oft zusammen genannten Gebiete von So und Tai lagen an der Ileerstrasse, die von Tschang-nn über T ' a i - y ü a n f u zu den Steppen im Norden von Schan-si führt, und bildeten für die Türken gewissermassen die Eingangspforte zu der eigentlichen Provinz Schan-si. Y a n g - k ' f i (|^r |||| ) ist, mit dem gleichnamigen Ilten in T'ai-yiinn-fu identisch, das jetzt, gleichzeitig Präfcctur- und Provinzial-IIauptstndt ist. H i n - t s c h ö n ('|jj
j | | ) fallt mit dem gleichnamigen Tschöu an der 8
58
FRIEDRICH HIRTH,
Heerstrasse nördlich von T'ai-yüan-fu zusammen (38° 2G' n. Br., 1 1 2 ° 4 3 ' üstl. L.). Yen-jan (ffi war ein in der Folge von uigurischen Stammen bewohntes Vasallen-Schutzgebiet ( Y e n - j a n - t s c h ö u , T ' a n g - s c h u , Kap. 43", p. 3), das wohl nur für diese Gelegenheit zum Hange eines GeneralGouvernements erhoben wurde und das nach der etwas unbestimmten Identification meiner chinesischen Quelle bei den Khalkha-Mongolen zu suchen ist. T s c h ' a n g - p ' i n g ( | | ^ p ) , ein IIi6n im Gebiet von Yu-tschou, 17 Li westlich von der heutigen Stadt dieses Namens (40° 12' n. Hr., 11G° 10' üstl. L.) gelegen; nach T ' a n g - s c h u (Kap. 39, p. 1!)) 35 Li südöstlich von dem durch seine polyglotte Steininschrift berühmten Thor KU-yung-kuan. Der lierg Lang-schan | ] j , lit. «Wolfsberg»), der in den Kämpfen des A-sclu'-tö Wön-fu eine Holle spielt (vgl. J u l i e n , IV, p. 405), lag in der Nähe. I l u a n g - h u a - t u i (|iV iff;). Ich kann über die Lage dieses Ortes nichts Bestimmtes finden. Im P ' e ' i - w ö n - y ü n - f u (Kap. 10, p. 47) wird ausser einer Dichtcrstelle, die uns keinerlei Aufschluss über die Lage des Ortes giebt, eben nur die uns vorliegende Stelle citiert; doch ist der Name möglicherweise mit einem I l u a n g - k u a - t u i ( ^ JffO identisch. Dies war nach W e ' i - s c h u (Kap. 1, p. 8) die Oertlichkeit, wo der Toba-Kaiser Mu-ti ca. 313 n. Chr. am Slldufer des Lel-schui, d. i. des Sang-kanFlusses, 100 Li südlich von der alten Stadt P'ing-tsch'öng (in der Nähe und östlich vom heutigen Ta-t'ung-fu) die Stadt Sin-p 1 ing-t.sch'öng (%f\ anlegte.
Wir haben uns den ersten Ueberfall des chinesischen Gebietes durch Ku-tu-ln so zu denken, dass dieser mit seinem neu gesammelten Heere von der Sandsteppe He'i-scba her über den Yin-schan die Grenzen des Schan-yiiGebietes überschritt und dort mit dem aufstiindigon, bisher internirten Tiiikenvolke unter A-schi-tö Yüan-tschön (Tonjnkuk) zusaminenstiess, um mit vereinigten Kräften den Weg nach der Hauptstadt Tschang-an einzuschlagen. Uebcr den Zeitpunkt, wann die ersten Ucbcrfälle des Ku-tu-lu stattfanden, sowie über die Reihenfolge der einzelnen Zusninmenstösse mit den Chinesen gehen die verschiedenen chinesischen Quellen auseinander. Itn T ' a n g - s c h u gehen dein Abschnitt über Ku-tu-lu die Worte voraus: «Im ersten Jahre der Periode Yung-schiin (d. i. 682) empörte sich ferner Ku-tu-lu». Im T ' u n g - t i e n sowie im K i u - t ' a n g - s c h u wird mit ähnlichen Worten das zweite Jahr (d. i. 683) für den Ausbruch der Empörung ge-
61)
NACIIWOKTE ZUR INSCHRIFT DES TOKJUKOK.
nannt. D a jedoch in der llof-Chronik des T ' a n g - s c h u
(Kap. 3, p. 19) das
genaue Datum f ü r den bei dem ersten Ueberfall der T ü r k e n unter K u - t u - l u erfolgten Tod des l'räfecten von Lan-tschöu namens San Tö-mau, nämlich der 12. September G82
^
jq
¿f. ^
ß] Ijf
mitgetheilt wird, so
möchte ich darin die sicherste Zeitangabe erblicken. Die Actio», bei der San Tö-mau umkam, ist vielleicht von der Vertreibung der Türken bei Ping-tschnu zu trennen, da über die letztere im K a n g - m u 10. Monat (November) desselben J a h r e s berichtet wird.
unter
dem
D a s Treffen bei
Ping-tschöu wurde chinesischerseits von einem wegen seiner persönlichen Tapferkeit bei Chinesen wie T ü r k e n weitberühmten Feldherrn geleitet. S i e Jün-kui
i ' i ), dessen Biographie uns in doppelter Darstellung ( K i u -
t ' a n g - s c l n i , Kap. 8 3 , p. 8 ff. u. T ' a n g - s c h u , Kap. 111, p. 9 ff.) erhalten ist, w a r noch einer j e n e r alten Haudegen, wie sie durch den persönlichen Geschmack des kriegerischen Kaisers T ' a i - t s u n g
grossgezogen
wurden. In Lung-mön im Süden der Provinz Schan-si zu Hause, d ü r f t e er, wie sein Landsmann l"ei' Hing-kien, von Kind auf mit den localen Verhältnissen der türkischen Vasallen-Gebiete v e r t r a u t gewesen sein. Als a r m e r L a n d m a n n war
er
durch
den
Wunsch,
seinen Vorfahren ein würdiges
Grabmal herzustellen, wozu ihm die Mittel fehlten, auf den Rath seiner Gattin dazu bewogen worden, seinen hohen persönlichen Muth zu verwerthen. T'ai-tsung suchte gerade kühne Heeresführer zu einem F e l d z u g e nach L i a u - t u u g 1 ) , und Sie J ö n - k u i liess sich anwerben, um alsbald durch seine tollkühnen Abenteuer Alles in Erstaunen zu versetzen. Um einen von einer feindlichen Schar umringten General zu befreien, r i t t er schnurstracks darauf los und hieb ihrem F ü h r e r mit einem Streiche den Kopf ab, den e r an seinem Sattel befestigte, worauf der Feind sich entsetzt ergab. H a t t e er sich durch diese lleldenthat bei der Armee gut eingeführt, so ging doch sein E h r g e i z weiter. Um die Aufmerksamkeit des die Bravourstücke liebenden Kaisers zu erregen, benutzte er die Gelegenheit, als T ' a i - t s u n g einem Ileere von 2 5 0 , 0 0 0 Mann schlachtbcreit gegenüberstand, um mit einem auffälligen weissen Kittel angethan, die Hellebarde in der Hand und zwei Bogen im Köcher, brüllend auf den Feind loszustürzen, dessen F r o n t noch nicht hergestellt war; das ganze Heer benutzte die so geschaffene Bresche, der Feind ward in die F l u c h t geschlagen und der Sieg e r r u n g e n . Die Kriegs1) Dies ist der b e r ü h m t e Krieg gegen Korea, der 645 u n t e r d e r persönlichen F ü h r u n g des Kaisers nach einer Reihe vnn Siegen mit dem R ü c k z u g der erschöpften A r m e e endete und an dem auch der t ü r k i s c h e K n k h a n Ssl-mo Thcil nahm, um, yon einem feindlichen Pfeile tödtlich verwundet, die r ü h r e n d s t e n licweise von der a u f o p f e r n d e n F r e u n d s c h a f t des Kaisers zu e r h a l t e n . ' I ' a i - t s u n g liebte den '['Orken in dem Maassc, dass er, nm den F r e u n d zu r e t t e n , persönlich das Klüt a u s der Tfeilwundc sog. (S. J u l i e n , [V, p. 395; vgl. de Mailla, Hist. de la Chine, Vol. 6, p. 104 ff.).
GO
F H 1 B 1) 111 C 11 HI K T H ,
list, mit der er das Ilerz Keines Kaiseis erobern wollte, war gelungen. T'aitsung hatte den ganzen Vorgang aus der Ferne beobachtet, bot den Weisskittel aus der Vorhut zu sich und belohnte ihn reichlich. In der Folge stieg Sie Jön-kui sclmell zu den höchsten Einzustellen.
Seine als Heerführer
über die Iioreauer ( 6 5 8 und 6 5 9 ) , die Kitan und die neun Stämme ( K i u s i n g ) errungenen Siege waren die Folge seiner beispiellosen Bravour, die seinen Natncn bei allen Feinden des Reiches zu einem der meist gefluchteten machten. Im Kampfe gegen die T'u-fan (Tibet) verliess ihn jedoch das gewohnte Kricgsglück, indem er im J a h r e G70 an der Spitze einer Armee' von 1 0 0 , 0 0 0 Mann gegen den tibetanischen Aufruhrer Lun K'ing-ling, der wie A-schi-tö Yüan-tschön im chinesischen Pagendienst aufgewachsen war (s. p. 15 dieser Abhandlung) eine schwere Niederlage erlitt (s. I i i u - t ' a n g s c h u , Kap. 196 A , p. 5 u. T ' a n g - s c h u , Kap. 2 1 6 A , p. G; vgl. S. W . B u s h e l l , «The Varly Iiistory of Tibet, from Chinese sources»,
im Joum.
of the
E. Asiat. Soc., New Series, Vol. X U [ 1 8 8 0 ] , p. 4 4 8 ) . Si6 Jön-kui wurde in Folge dessen seiner Würden entkleidet, und als er bei Gelegenheit eines 6 7 5 in Korea ausgebrochenen Aufstandes sich weiterer Missgriffe schuldig machte, nach Siang-tschöu im heutigen Kuang-si verbannt. Der Kaiser Kau-tsung, seit 6 5 0 T'ai-tsung's Nachfolger, war jedoch seiner alten Verdienste wohl eingedenk, und als nach dem Tode
des P'ei lling-kien
die Türken mit
neuen Ueberfällcn drohten, rief er ihn aus der Verbannung zurück, hielt ihm eine in den Biographien erhaltene Stamlrede, in der er seine Verdienste rühmte und seinen Zweifeln über seine Schuld Ausdruck gab, ernannte ihn zum Gardegeneral und stellte ihn als conimissorischcn Statthalter von Taitsclmu an die Spitze der « g e g e n den T ü r k e n Y i i a n - t s c h ö n in Yfin-tschöu ausgeschickten Truppen»
!Jj£ ^
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^
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j}|, T ' a n g - s c h u ,
Kap. 1 1 1 , p. 12). Der Bericht fahrt folgendermassen fort: «Der Türke fragte: wer ist der General der T ' a n g ? Antwort: Sie Jön-kui. Darauf sagte der Türke: Ich hörte j a , General Si6 sei zu Siang-tschöu in der Verbannung gestorben; können denn die Todten wieder auferstehn? Da setzte Jön-kui seinen Visir-IIelm ab und zeigte sein Antlitz. Bei seinem Anblick erblasste der Türke, stieg vom Pferde und verbeugte sich wiederholt, um sich langsam aus dem Staube zu machen. Jön-kui aber schritt sogleich zum Angriff, brachte ihm eine grosse Niederlage bei, Hess zehn Tausend Manu enthaupten und erbeutete 3 0 , 0 0 0 Stück Binder und Pferde [nach K i u - t ' a n g - s c h u , Kap. 8 3 , p. 1 2 : «machte über 2 0 , 0 0 0 lebend Gefangene und nahm über 3 0 , 0 0 0 K a mcele, Pferde, Rinder und Schafe; auf die Nachricht von Jön-kui's Wiederkehr als Heerführer, war der Feind so von der alten Furcht vor seinem Namen ergriffen, dass er auseinanderlief und keinen Widerstand zu leisten wagte»]. In demselben J a h r e G83 starb Sie Jön-kui im Alter von 7 0 Jahren
61
NACHWOllTE ZUR INSCHRIFT Dl« TONJUKUK.
an einer Krankheit». In der Hof-Clnonik des K i u - t ' a u g - s c h u (Kap. 5, p. 19) wird der 2 4 . M ä r z als Todestag angegeben. 7. Die Türken müssen sicli von dieser schweren Niederlage schnell erholt haben, und die Krankheit des gefiirehteten Helden mag ihnen wieder Mntli gemacht haben. Denn schon im 2. Monat 6 8 3 (am 15. M ä r / ) drangen sie in das Gebiet von Schan-tung ein, um Ting-tschöu zu überfallen, wo sie vom Prinzen von llo, Y t t a n - k u i (.¡fff
7Ü
zurückgeschlagen wurden.
D e r Prinz von l l o war der 14. Sohn des Kaisers Kau-tsu, Gründers der Dynastie T ' a n g , also ein Bruder des T'ai-tsung und Oheim des damals ( 6 8 3 ) regierenden Kaisers Kau-tsung, der ihn in verschiedenen Städten des Reiches als Gouverneur verwendete. Als solcher scheint er zur Zeit des Ueberfalls in Ting-tschöu residirt zu haben. Als die Türken ankamen, so wird in seiner 13iographie ( K i u - t ' a u g - s c h u , Kap. 04, p. 18, T ' a n g - s c h u , Kap. 7 9 , p. 14) erzählt, liess er die Stadtthore öfl'nen und Fahnen
flattern,
was den Feind
stutzig machte und zum Abzug bewog. Die Türken zogen demnächst nach Kui-tschöu. Bei der Umzingelung des General-Gouvernements des Schan-yii wird der Vice-Kanzler Tschang Hing-schi getödtet, welches Ereigniss in beiden Versionen der Hof-Chronik unter dem 3. Monat 0 8 3 (4. April) berichtet wird. Die bis hierher geschilderten Kämpfe werden in dem Berichte des T ' u n g - t i e n verschwiegen, da hier der E r n e n n u n g des A-sch'i-tö Yiian-tschön zum Apatarkhan gleich der Ucbcrfall von Yü-tschöu folgt. Derselbe fand bei schwankenden
Daten (3. und
18. Juni)
lieber den bei dieser Gelegenheit gefallenen /iÜ> "i^)
itn
5. Monat
083
statt,
I'räfecten Li Ssi'-kien
1'nt.^r den Biographien nichts enthalten, ebensowenig über den
von den T ü r k e n gefangenen Gouverneur Ts'ui Tschi-pien
doch
wird der letztere beiläufig in der f ü r uns nicht unwichtigen Biographie des Staatsmannes T ' a n g l l i u - k i n g (jjl»
j,;,', 0 2 7 bis 7 1 2 , K i u - t ' a n g - s c h u ,
Kap. 9 3 , p. 4 11'., T ' a n g - s c h u, Kap. 1 1 1 , p. 18 ff.) erwähnt, der wiederholt gegen die Türken gekämpft hat nnd dessen llath in Bezug auf die t ü r kischen Beziehlingen der chinesischen Regierung oft von W e r t h gewesen ist. «Als während der Periode Yung-schiin ( 0 8 2 — - 8 3 ) bei der Umzingelung von Föng-tschöu der Gouverneur Ts'ui Tschi-pien im Kampfe gefallen war, fasste der Hof den P l a n das Gouvernement Föng-tschöu fallen zu lassen, um die dortige Bevölkerung nach Ling und llsia (».ffi
d. i. dem jetzigen
Ning-hia) zu versetzen». Dagegen erhob T'ang lliu-king Einspruch, indem er in einer in den Biographien erhaltenen Denkschrift auf die strategische N o t w e n d i g k e i t der E r h a l t u n g
dieses als Bollwerk gegen die türkischen
Angriffe dienenden Besitzes verwies. 10. Der
Garde-General
Tsch'öng
Wu-t'ing
(^.g ffi |££) wird
zum
62
FRIEDRICH II I R T II,
Landpfleger
des Schan-yü-Gcbietcs
ernannt.
Tsch'öng Wu-t'ing besäss, wie
fast alle zu derartigen Aemtern berufenen Persönlichkeiten, ganz besondere Erfahrung im Kampfe gegen die Türken. Sein V a t e r Tsch'öng Ming-tscliön (fM ^
^lif*
6 6 2 ) war unter Kau-tsu in der Bekämpfung der mit den
Türken verbundenen Itebellen Töu Kien-tö (y^f 1 Hä., JV;: 1 9 5 4 ) und Liu Ilei'-ta
^
s. G i l e s ,
Biogr,
(jij) verwendet worden. Der letztere
hatte Gattin und Mutter Ming-tschön's tödten lassen, der Solln hatte also allen Grund, seinen Eifer im Türkenkriege zu betliätigcn. Schon in den Kämpfen gegen den Pseudo-Kakhan A-schi-na Fu-nien hatte er sich als Führer
ausgezeichnet und als Gouvernements-Verweser von
Föng-fschöu
durch einen Angriff auf das Lager des Fu-nien im Kin-ya-schan
J f - |J|)
das Hauptverdienst au der späteren Unterwerfung des llebellen gehabt. E i n e seiner letzten Auszeichnungen war seine Ernennung zum Landpfleger im Schan-yü-Gobiete zu dem besonderen Zwecke die Grenze gegen die Angriffe der Türken zu schützen. Tsch'öng Wu-t'ing war ein Mann von gewinnendem Einfluss seinen Untergebenen gegenüber, die ihn zugleich verehrten und liebten, während die Türken ihn fürchteten. Leider sollte sein Wirken im Schan-yü-Gebietc mir von kurzer Dauer sein. Als sein Gönner P ' e i Yen einer der wenigen Patrioten, die es wagten der Kaiserin Wu die Wahrheit zu sagen, seinen Frcimuth mit dem Tode blissen musste (vgl. de M a i l l a , Vol. V I , p. 1 5 9 ff.), wurde er der Theilnahnie an dessen angeblicher Verschwörung angeklagt und am 3. F e b r u a r (185 unter Einziehung seines Vermögens öffentlich hingerichtet. Der Biograph
(Kiu-t'ang-schu,
Kap. 8 3 , p. 12 ff.; T ' a n g - s c h u , Kap. 1 1 1 , p. 16 ff.) fügt hinzu: «Die Nachricht von dem Tode des Tsch'öng Wu-t'ing wurde bei den Türken allerwärts mit Freudenfesten gefeiert, j a sie errichteten zu seinem Andenken Ileiligthiimer, wo sie zu beten pflegten, so oft sie zum Kampfe in's Feld zogen»
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I ^ b z c i t c n des Tsch'öng
Wu-t'ing
verübten Einfülle in die Gebiete So und Tai dürften als kleinere Räubereien der Türken anzusehen sein, da das K a n g - m u sowie die Ilof-Chroniken der beiden T ' a n g - s c h u darüber schweigen.
12. TscVim-yü Vavß k'ii,
ivird
Tschu-p'ing
bei llin-tsch'm
(¡'j,
besiegt.
"J 1 J j |
der Statthalter
von
Das Treffen fand nach der
Hof-
Chronik des T ' a n g - s c h u (Kap. 4 , p. 4 ) am 16. Mai 6 8 5 statt,
biogra-
phische Nachweise sind über den unglücklichen Feldhcrrn nicht vorhanden. 13. Wei T a i - k i a ( i j t
(ff), der zum kaiserlichen Conimissar des
Bezirkes Ycn-jan ernannt wurde, um die Türken von der Grenze abzuhalten (am 2. Dcccmber 6 8 5 ) , kehrte im folgenden Frühjahr nach der Hauptstadt zurück. Es scheinen während seiner Amtsführung keine nennenswerthen
NACnWORTR ZUR INSCIHUFT »RS TONJUKUK.
63
Kämpfe mit den Türken stattgefunden zu haben. We't Tai-kia spielte in den Kriegen mit Tibet eine unrühmliche Rolle (s. B u s h e l l , op. cit.,
p. 4 5 1 ,
wo nach dem Berichte des K i u - t ' a n g - s c h u sein Misserfolg geschildert wird). Er starb, nachdem er sich die Ungnade der Kaiserin zugezogen hatte, aller seiner Aemter entkleidet, in der Verbannung (vgl. die Biographien im K i u - t ' a n g - s c h u , Kap. 77, p. 3 f. u. T ' a n g - s c h u , Kap. 98, p. 17 f.). 14. Der Angriff auf Tsch'ang-p'ing führte die Türken und mit ihnen nach dem Ilauptberichte des K i u - t ' a n g - s c h u (Kap. 194 Ä , p. lfi) sowohl Ku-tu-lu wie A - s c l u - t ö Y i i a n - t s c h ö n noch einmal in die «F/bene von S c h a n - t u n g » . Held dieses in der Hof-Chronik unter dem 9. April G87 mit,gethcilten Ereignisses war der reckenhafte (larde-llegiineiitschcf J l e i - t s c h "f Tsch'ang-tschi
; £ ) . In ilun scheinen die Türken ihren Mann
gefunden zu haben. Koreaner vom Stamme Pai-tsi ( £ f ^
jJtj
wird er
als ein Mann von riesigem Körperbau, grosser Bravour und strategischem Geschick geschildert. Seine Biographic ist uns in dem den fremden Heerführern in chinesischen Diensten gewidmeten 110. Kapitel des T ' a n g - s c h u (p. 10 ff.) sowie auch im K i u - t ' a n g - s c h u (Kap. 109, p. 8 ff.) aufbewahrt. Nachdem er sich unter Anderem in den Kämpfen gegen Tibet mehrfach ausgezeichnet hatte (s. B u s h e l l , p. 4 5 0 f.), wurde er als der rechte Mann zum Kampfe gegen die Türken erkannt und vorgeschickt,
«lin Jahre 086»
[wohl richtiger nach der Hof-Chronik des T ' a n g - s c h u am 9. April 6 8 7 ] , so berichten die Biographen, «brachen die Türken über die Grenze ein. Ile'i-tsch'i Tsch'ang-tschi, mit ihrer Bekämpfung beauftragt, war ihnen bis nach Liang-tsing (pp)
gefolgt, als er unerwartet auf 3 0 0 0 Mann be-
rittene Türken stiess. Da er sah, dass die feindlichen Truppen eiligst von ihren Ilossen stiegen, um ihre Rüstungen umzugürten, benutzte er die dadurch veranlasste Verwirrung zu einer Attake mit. nur 2 0 0 Reitern, er selbst mit der Vorhut voran. Der Feind ergriff die Flucht mit Hinterlassung der Rüstungen. Seine grosse Ueberzahl und das Bevorstehen der Nacht bewog jedoch Tsch'ang-tschi in aller Stille Bäume fällen zu lassen, die er in seinem Lager wie Feuerzeichen anzünden liess. Dazu erhob sich plötzlich ein starker Südostwind, der Feind glaubte, es sei eine Armee im Anzüge und war am nächsten Morgen verschwunden». Tel) nehme an, dass das Einsetzen des Südostwindes die Täuschung der Türken unterstützte, die wohl glauben mochten, der Wind habe die auf Böten stromaufwärts segelnden Truppen in ihren Bewegungen gefördert. Es ist mir leider nicht gelungen, die Lage des Ortes Liang-tsing (lit, «Zwei Quellen») aus der Localchronik festzustellen. Da jedoch auch in den übrigen Quellen nur zwei Begegnungen zwischen Tsch'ang-tschi und den Türken erwähnt werden, so dürfen wir trotz des auch hier sich geltend machenden kleinen Unterschieds in der
04
FRIEDRICH
tllRTit,
Zeitangabc annehmen, dass es sich bei diesem ersten Scharmützel um das Treffen bei Tsch'ang-p'ing handelt. Ilei-tsch'i Tsch'ang-tschi erhielt bei dieser Gelegenheit als Anerkennung für seine militärischen Verdienste den Titel Herzog von Yen
|§£|
so benannt nach der den Norden des heutigen
Tschi-li bildenden Landschaft Yen):
Die Türken
hatten j e t z t
wohl
die
«Ebene von Schau-tung» verlassen, sie waren jedoch keineswegs besiegt. Nach kaum sechs Monaten überschritten sie abermals die Grenze, diesmal bei So-tschou (im 7. Monat (587). In der Biographie des Hel-tsch'i Tsch'angtsch'i wird gesagt: «Als General-Gouverneur des Bezirkes von Ycn-jan griff er gemeinschaftlich mit Li To-tso
jjf{:.) und Wang Yiian-yen
j[;
die Türken Ku-tu-lu und Y i i a n - t s c h ö n bei Huang-hua-tui (|ilr Ifci'ffi) an, besiegte sie und verfolgte die Fliehenden vierzig Li weit, worauf der Feind
sicli erschöpft in den Norden der Steppe zurückzog».
stammte aus der Familie eines Führers unter denMo-ho (
Li
To-tso
den V o r -
fahren der späteren Mongolen, der den Titel Ilunng-t'ou tu-tu
gfi
?
J§f,
d. i. «Gelbköpfiger Tu-tu») führte. Wegen seiner Tapferkeit und seines Geschickes als Bogenschütze avancirte er schnell bei reicher Gelegenheit sich auszuzeichnen. W i e er jedoch seinen Mutli bethätigte, zeigt sein Sieg (Iber die Hei-schui Mo-ho [«die Sclnvarzwnsser-Mongolen»J, den er dadurch errang, dass er ihre Häuptlinge zu einem Gelage einlud, betrunken machte und enthaupten liess, um alsbald die führerlose Armee anzugreifen (vgl. seine Biographie, Kap.
Kiu-t'ang-schu,
Kap.
109,
p.
10 f.;
T'ang-schu,
1 1 0 , p. 1 4 f.). Ueber den zweiten Mit-Befehlshaber
Wang-Vüan-
yen ist sonst nichts bekannt, ebenso über den ehrgeizigen Untcrfeldlierrn Ts'uan Pau-pi. 1 8 . Fu-tsu-lu
(^i
Glückliche», v e r m u t l i c h
jjj||), «nicht enden wollendes Glück», «der endlos mit irgend einem
verborgenen
Nebensinn, der
darauf berechnet war, die Lacher auf Seiten der in ihren Unternehmungen gegen Ku-tu-lu so wenig glücklichen Kaiserin zu bringen. Vgl. die Stelle im S c h i - k i n g , I 3, I V 4 :
%
^
fö
^
^
7j£, « 0 father, o
mother, there is no sequel to your nourishing of nie» ( L e g g e , V o l . I , p. 4 6 ) . Vgl. a. P ' e i - w ü n - y ü n - f u , Kap. 9 3 n , p. 2 1 5 . P a r k e r , A TJmisand of the Tartars
Ycars
(p. 2 1 3 ) , übersetzt den Spottnamen durch «a uscless fellow»,
doch sind mir seine Gründe dazu unbekannt. 19.
«Yüan-tschön
kam später
im Kampfe
gegen die Türgäsch
um».
Nach dem Hauptberichte der beiden T ' a n g - s c h u milsste die schwere Niederlage des Ts'uan Pau-pi, die in der Ilof-Chronik des T ' a n g - s c h u auf den 1 9 . November 0 8 7 verlegt wird, den Schluss der chinesischen Kämpfe unter Ilteres-Khan gebildet haben. E s wird jedoch in der Ilof-Chronik sowohl wie im K a n g - m u noch einer Expedition des berüchtigten Sie l l u a i - i
'|||
NACHWORTE ZUR INSCHRIFT DES TONJUKUK.
gedacht, über cloicii Ergebniss wir nichts erfahren und die in den Herbst «89
verlegt wird.
Iluai-i, dessen Biographie sicli im
Kiti-t'ang-sclui
(Kap. 183, p. 21 ff.) findet, liattc es von der Stellung eines kleinen Händlers durch Charlatnnorie und Intrigucn zu den höchsten Elirenstellen gebracht. In Folge eines günstigen Zufalls zur Audienz befohlen, erlangte er bald die Glinst der Kaiserin in so hohem Maasse, dass er die Anstrengungen der routinii testen Höflinge in den Schatten stellte. Um seinen Verkehr beim Hofe zu erleichtern, hatte ihn die Kaiserin (i85 zum Stiftsherrn eines Klosters und ihrem geistlichen Berathcr ernannt. E r hatte das Vorrecht, auf einem kaiserlichen Pferde zu reiten und die Würdenträger des Hofes verbeugten sich vor ihm. Er besass nicht die geringste E r f a h r u n g im Kriegführen, als er 689 gegen die Türken vorgeschickt, wurde, welches Ereigniss in seiner Biographie (p. 21) wie folgt vermerkt wird: «Als während der Periode Vungtsch'ang (689) der Türke M o - t s c h o
jJjft
die Grenze verletzte,
wurde Iluai-i zum Gross-Statthalter des Bezirkes von Ts'ing-p'ing ernannt um eine Armee zu sammeln und ihn zu schlagen; er kam bis zum Schanyii-t'ai'), von wo er zurückkehrte, nachdem er in einer Stcininschrift seine Verdienste crewigt hatte» 3 ). Es scheint, dass die ganze Expedition nur unternommen wurde, um dem Günstling der Kaiserin eine raison d'che
für
die iibeischwängliehen Auszeichnungen zu verschaffen, die kurz darauf über ihn ausgegossen wurden; möglicher Weise bat ein Zusammenstoß mit. den Türken stattgefunden. Beachtenswerth ist jedoch der Umstand, dass schon jetzt die Türken nicht mehr unter Ku-tu-lu, sondern unter INIo-tscho «die Grenze verletzten»
.¡J^), dass Iltcres-Khan Ku-tu-lu seine letzten Lebens-
j a h r e nach dein Tode der Khatun in Ziirückgezogcnheit zubrachte und dass vielleicht gerade tun diese Zeit (689) auch der Krieg der Türken gegen die Tiirgäsch ausgebrochen war. Folgende Gründe scheinen für diese Hypothese zu sprechen. Nach der .Schilderung der Kirgisen-Kämpfe heisst es in der Inschrift des Tbnjukuk (Zeile 30 ff. p. 15): «Da kamen vom Tiirgäsch-Khagan Kundschafter und sprachen: ,er. der Tiirgäsch-Khagan, hat gesagt: gegen den, der, wie ich selbst,, ein Oberkhngan ist, will ich mit einem Heere ausziehen; wenn wir nicht ziehen, so ') J|f. Steinbau,
']ff' j ° ' n
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'''
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i n n e r h a l b '1er g r o s s e n M a u e r
gelegener leisen
oder
i 0 0 Iii n o r d w e s t l i c h von T i i - t ' u n g - f i i , den d e r K a i s e r W u - t i 110 vor Clir. b e s t i e g e n
h a t t e , u m von d o r t aus eine T r u p p e n s c h a u (Iber 180,000 M a n n c h i n e s i s c h e R e i t e r e i zu h a l t e n , die er z u r E i n s c h ü c h t e r u n g d e r an d e r G r e n z e d r o h e n d e n I l i u n g - n u d o r t v e r s a m m e l t h a t t e ; 8, T ' u - s c h u - t s i - t s c h ' ö n g , 0, K a p . 34S, p. 1. 2) Ks s c h e i n t , d a s s diese I n s c h r i f t n i c h t e r h a l t e n ist. D a s V e r d i e n s t , dessen sich l l u a i - i rühmen
k o n n t e , d ü r f t e lediglich
d a r i n b e s t a n d e n h a b e n , d a s s e r d u r c h sein K r s c h o i n e n
mit
e i n e r g r o s s e n A r m e e die T ü r k e » vom K r i e g e a b g e s c h r e c k t h a t . W i e wir sogleich s e h e n w e r d e » , k a m ihm d a b e i d e r g l e i c h z e i t i g g e f ü h r t e g r o s s e K a m p f zwischen T ü r k e n und Ttlrgilsch zu H ü l f e .
t)
oc»
FRIEDRICH
niRTH,
wild C1- uns, da der Klinga» ein Meld ist und sein Ratbgcber weise ist, wenn wir uneinig sind, uns unbedingt tödten, hat er gesagt. Khagan
ist mm ausgezogen',
Der
sprachen sie, ,nnd das ihm anhängende Volk
ist ohne Ausnahme ausgezogen', sprachen sie; ,auch ein Heer der ist aufgebrochen'.
TürgäschChinesen
Als jnein Khagan diese Rede vernommen hafte, sprach
e r : ,Ich will mich auf meine Hege vorlassen (nach Ilause begeben?), die Khatun ist gestorben und ich will die Trauerfeierlichkcit herrichten lassen! sprach er. Du, Heer, ziehe aus! sprach er. Im Altyn-jysch setzet euch fest! sprach er. Als Haupt des Heeres ntiige mein jüngerer der Schad jukuk,
der
Tardusch,
Bruder,
der
Khagan,
ausziehen! sprach er. Zu mir, dem weisen Ton-
sagte e r : ,bringe du dieses Heer hin! sprach er». U. s. w., n. s. w. Wir dürfen aus dieser Schilderung folgende Schlussfolgerungen ziehen: 1) Das Gesagte gehört einer Zeit, an, die vor dein Tode des Kit-tu-lu
liegt, da hier, wie im grüsston Theile der Inschrift (Zeile 1 — 50), nur von fiteres Khan (Ku-tu-Iu) die Rede ist. Da Ku-tu-lu frühestens (100, spätestens im Herbst 01)3 gestorben sein kann (vgl. die unten folgende chronologische Tabelle), so müssen die von ihm betriebenen Vorbereitungen zum Kampfe gegen die Türgäsch vor dieser Zeit stattgefunden haben. 2) Die Türken wurden gleichzeitig von zwei Seiten her mit. Krieg bedroht, nämlich den Türgäsch
und den
Chinesen.
3) E s werden zur Bekämpfung des doppelten Feindes zwei Heerführer bestellt, nämlich der Schad der Tardusch, d. i. um diese Zeit K u - t u - l u ' s Rinder M o - t s c h o (s. die Uebersetzung A 3, wonach bei der Selbstcrhebung des Ku-tu-lu Mo-tscho zum Schad, Tu-si-p'o zum Jabgu ernannt wird), und Tonjukuk. 4) Man darf zwischen den Zeilen lesen, dass die beiden H e e r f ü h r e r Mo-tscho, der als Bruder des Monarchen den höheren Hang besass und deshalb als H a u p t des Heeres betrachtet wurde, und Tonjukuk sich in die Aufgaben des Feldztiges, Bekämpfung der Chinesen und Türgäsch thcilton, und da Tonjukuk vom Iltcrcs Khan den Befehl erhält, zunächst die Türgiisc.h anzugreifen («bringe du dieses Heer hin!» Z. 33), so dürfte Mo-tscho sich anfänglich gegen die Chinesen gewendet haben.
Während in den letzten
chinesischen Berichten über die Zusaninienstösse zwischen Chinesen und Türken (namentlich bei T s c l f a u g - p ' i n g und Ilunng-hua-tui mit. der darauf folgenden Niederlage des Ts'uan P a u - p i , — F r ü h j a h r und H e r b s t 087), A-sch'i-tö Yiian-tschön (Tonjukuk) den Chinesen gegenüber stand (s. oben Anni. zu A 14), bleibt während der letzten Regierungsjahre des Ku-tu-lu nur der ergebnisslose Feldzug des Sie Huai-i im 8. oder !). Monat 08!) als der einzige iilnig, in dem Yünn-tschöii als Gegner der Chinesen in keiner (¿uelle erwähnt wird, und da in der Biographie des Mönches ausdrücklich von
NACHWORT!', 55111t INSC1IUIKT HKS TONJUKUK. einer «Verletzung der Grenze durch Mo-tsclio» die Hede ist, die der (Jharlatan lluai-i rächen sollte, so dürfen wir scliliessen, dass Mo-tsclio allein sieh der chinesischen Grenze näherte, während Tonjukuk (Yiian-tschön) bereits den Tiirgiiseh entgegengegangen war. E s kam vermuthlich nicht zu einem ernst.liehen Zusaminenstoss, da es im Interesse des nur mit einem Theile der Armee des Kakhan kämpfenden Mo-tsclio lag, den Kampf zu vermeiden,
während
der unkriegerische Stiftsherr nur zu gern nach Tschang-an zurückkehrte, nachdem er am Schan-yü-t'ai den ltuhni seiner mühelosen
Vertreibung
der Türken in einer Steininschrift verewigt hatte. Nach diesem Riick/.uge der Chinesen dürfte Mo-tsclio sich schleunigst nach dem "Westen gewendet haben, um gerade noch zeitig genug sich mit der Armee des Tonjukuk zu vereinigen, so dass dieser in seiner Inschrift (Z. 4 2 ) sagen konnte: «der Tardusch Schad nahm Theil am Kampfe» (vielleicht «der Tardusch Schad kam zum Kampfe hinzu»). 5) Tonjukuk f ü h r t e die Armee ohne lltcrcs Khan gegen die Tiirgiiseh. Dasselbe wird im T ' a n g - s c h u (A 19) angedeutet, wenn es lieisst «Ytlantschün kam später im Kampfe gegen die Tiirgäsch um», ohne dass von K u tu-ln gesprochen wird. Im T ' u n g - t i e n (Kap. 108, p. 4) lautet diese Stellt; g e r a d e z u : «Yiian-tschön f ü h r t e später eine Armee gegen die TUrgäsch, starb aber im Kampfe»
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jfä )j&
L e s a r t sich die Texte des K i u - t ' a n g - s e h n ,
|Si|i J f t jft,
welcher
des T ' a i - p ' i n g - y t i - l a n
und
Ma Tuan-lin's anschliesseii.
Alle diese G r ü n d e sprechen dafür, dass der erste und wichtigste unter den Kämpfen, die von den Ost-Türken gegen die Tfirgäsch unternommen wurden, und gerade derjenige Feldzug, der nach der Inschrift des Tonjukuk (Z. 4ö) dessen Armee über den Fluss Jän-tsclui und ein noch weiter westlich «der südwestlich liegendes Gebirge zum Tämir-Kapyg (dem eisernen Thore) f ü h r t e , zu
derselben
Zeit unternommen
wurde,
in der die chinesische
Armee des Riè Iluai-i gegen Mo-tsclio als Schad der Tardusch
geführt
wurde, nämlich im Herbst, des J a h r e s 6 8 9 . Als eine indirecte Bestätigung dieser Ansicht dürfen
wir einige Andeutungen
zweierlei Stellen zerstreut finden und
betrachten,
die uns ein,
die sich an
wenn auch undeut-
liches Bild von den gleichzeitigen Verhältnissen in den west-tiirkischen Gebieten verschallen. W i r lesen im K i u - t ' a i i g - s c h u (Kap. l ' J 4 " , p. 10): «Als die Kaiserin WH den Thron bestieg | G 8 4 | , waren die zehn Stamine ( S c h ' i - s i n g ,
jf(j:,
d. i. die West-Türken) mehrere J a h r e laug herrenlos und ihre Stämme waren vielfach zerstreut und verloren» (JllJ
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08
FRIEDRICH HIRTII, D'cs
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Veranlassung zu der E r h e b u n g des
Volkes der Tiirgäsch geworden sein, dessen Khane wenige J a h r e
später
die Oberherrschaft iiber die übrigen West-Tiirke» erlangen sollten. Vgl. Z. 4 7 u. 4 8 der Inschrift des T o n j u k u k : «Das Türk-Volk aber war zmn T ä m i r - K a p y k und Tinäsi-ogly jatigma Berge gekommen und (dieser?) war herrenlos gewesen». Die genannten Localitäten, das Eiserne Thor (TflmirKapyg) von Derbend und das mit. dem Tinäsi-ogly verrnuthlich
gemeinte
Saniarkander Gebirge hatten schon damals seit geraumer Zeit, zu den Schutzgebieten der West-Türken gehört. W i r lesen ferner im K a n g - m u : «im 10^ Monat, im Winter des J a h r e s (>90 zogen die West-Türken in das Innere» (von China; (¡¡¡¡ij j j j h M Pti
IßX A
Ml
Ap.
1*1 illll- Im Kommentar zu dieser Stelle wird
a u s g e f ü h r t , dass «die zehn Stämme der W e s t - T ü r k e n , nachdem sie seit der Periode Tschui-kung ( ä ß J j t $
d. i. seit 0 8 5 — 8 9 ) durch die E i n -
fälle der Ost-Türken zerstreut, und vernichtet, mit einem Theil ihrer Bevölkerung 6 0 bis 7 0 , 0 0 0 Mann stark unter ihrem Kakhan JIu-sö-lo (fj ! |^
= Kl»>sru?) im Inneren (von China) Wohnung nahmen». Die Gleich-
zeitigkeit
der in dieser
west-tiirkische
Stelle
angedeuteten Einfälle der Ost-Türken in
Gebiete, die erst 0 8 9 als im letzten J a h r e
der Periode
Tsclmi-kimg ihren Anfang genommen zu haben brauchen, mit dem Zeitpunkte, auf den nach meiner Hypothese der erste in der Inschrift, des Tonj u k u k geschildert!! Kampf gegen die Tiirgäsch fiel, h'isst die V e r m u f h u n g aufkommen,
dass
die
west-tiirkische
Auswanderung
unter
llu-sö-lo
(Kliosru?) als die unmittelbare Folge einer Völkerverschiebung anzusehen ist, die durch den Anprall fliehender Tiirgüsch-IIorden verursacht wurde. Nachdem ich die leider mir spärlichen Andeutungen der chinesischen L i t e r a t u r im Anschluss an die inschriftliche Ueberlieferung z u r Begründung einer chronologischen
Basis für den ersten Kampf gegen die Tiirgäsch
herangezogen habe, will ich den Versuch machen, soweit unsere (Quellen rcichen, auch die geographische Grundlage der iuschriftiichcn Schilderungen festzustellen. Die Tiirgäsch ( T ' u - k ' i - s c h i , s c h i ) waren ein Zweig der West-Türken.
J e J^f jjfo, cnnton. T ' u t - k ' i -
Sie werden während der ersten
J a h r e der Geschichte der W e s t - T ü r k e n nicht ausdrücklich genannt, doch war die Stamnieseinlieit, d e r T u - l u (ff|)
oder |t|l|
rmit. T i t - l u k
=
Türk?), zu der sie später gerechnet, werden, schon zur Zeit, der Abtrennung der Wesf-Tiirken vom Reiche des Mu-han Kakhan (ca. 5 7 2 ) wohl bekannt. Die Bevölkerung der West-Türken wird um diese Zeit nach dem t ' a n g - s c h n (Kap. 194", p. 1) als ausTu-Iu (Türk ?), Nu-scht-pi (frf Karhik ({;$ 3 § f £ ) , Tschu-yiie {)g
)%
Tschu-ini ()g
liiu^
und f-wu
( f j l y f i womit, als geographischer Begriff die Gegend von Ilaini bezeichnet
NAUinVORTK ZUK INSCHRIFT l>B8 TOKJUKUK.
w i l d ) z u s a m m e n g e s e t z t g e s c h i l d e r t . Im J a h r e 0 3 5 wird (auf p. 5 desselben Berichts) b e r e i t s die g e o r d n e t e F i n t h e i l u n g des wcst-tili Irischen Staatswesens e r ö r t e r t . «Das L a n d wird in zehn S t ä m m e g e t h e i l t , j e d e r u n t e r einem F ü h r e r stellend. Man n e n n t diese F ü h r e r die zehn Schad
J e d e m Schad
wird
sie auch die
[vom M o n a r c h e n ]
,zehn P f e i l e ' n e n n t .
ein P f e i l ü b e r g e b e n ,
weshalb m a n
F e r n e r thcilt man diese ,zehn Pfeile' in einen
linken
(östlichen) und einen r e c h t e n (westlichen) Flügel [ s i a n g , j|;|f; vgl. S c h l e g e l , Uifjur.
Denkmal,
p. 1 1 0 ff.], zu deren j e d e m fünf , P f e i l e ' gehören.
Der
linke [ r e c h t e ? ] F l ü g e l wird von den fünf T u - l u [Turk?]-Stitniinen gebildet, wofür es fünf G r o s s - T s e h u r ( ^
giebt, deren j e d e r einen ,Pfeil' r e g i e r t .
2
D e r l i n k e ) Flügel wird von den fünf Nu-schi'-pi gebildet, wofür es fünf (iross-Ki-kin
f ^ ) y ) g i e b t , deren j e d e r einen ,Pfeil' r e g i e r t . D a s ganze
nennt m a n die ,zelin P f e i l e ' . S p ä t e r n a n n t e man den ,Pfeil' ( t s i 6 n , ,Stamm' ( p u - l o ,
D a s O b e r h a u p t des Pfeiles ( ^
auch
flji)
ist der
Ta-schöu-ling ( ^
D i e fünf T u - l u - [ T u r k ? j - S t ä m m e wohnen im
Osten von S u i - y e [ ^ f .
cant. S u i - y i p =
Siij-äb v ^ r "
bei Taba.il
nach M a r q u a r t , «Arabistische Glossen zu den a l t t i i r k . Inschr.» in W Z K M , X I I , pag.
145],
die fünf Nii-schi-pi-Stätnme im W e s t e n
von
Ts'ui-ye».
Im J a h r e 6 5 1 (auf p. 7) werden uns die N a m e n der zehn S t ä m m e mitget h e i l t , e r s t diejenigen der f ü n f Tsclinr der T u - l u , d a r a u f die d e r fünf K i - k i n d e r Nti-schi-pi. Als v i e r t e r u n t e r den T u - l u wird der Tschtir d e r Türgitsch
llo-lo-schi
jjg f ( j$f Jjg ! $ ) genannt,. Dies scheint die f r ü h e s t e
G e l e g e n h e i t zu sein, bei d e r in den chinesischen T e x t e n der Tiirgäscli g e d a c h t wird (vgl. a. T ' a n g - s c l i u , K a p . 2 1 5 " , p. 11). S c h l e g e l (op. p. 1 1 2 ) ü b e r s e t z t «4. D e r TiirgiS-karaS Ciir», docli weiss ich nicht,
eil.
worauf
er. die 'Transscription «knras» b e g r ü n d e t . W e n n die T u - I u - S t ä m m e im Osten von Sui-ye wohnten und die g e n a n n t e T ü r g ä s d i - G r u p p c zu ihnen g e h ö r t e , so dürfen wir vielleicht d a r i n einen F i n g e r z e i g f ü r die L a g e i h r e r Sitze um die M i t t e des 7. J a h r h u n d e r t s e r b l i c k e n .
U n t e r dem A u s d r u c k S u i - y e ist
wohl liier nicht die auch bei T a b a r i g e n a n n t e S t a d t , sondern d e r j e t z t T s c h u g e n a n n t e Fluss dieses N a m e n s zu v e r s t e h e n , w o r ü b e r B r e t s c h n e i d e r , diacval
Brscarches,
Mc-
Vol. I, pp. 9 8 u. 2 2 7 , und wenn dies d e r Fall ist, so
d ü r f e n wir, da d e r Tschu m e h r in nordwestlicher als in nördlicher Kichtung tliesst, die Bezeichnungen «im Osten» und «im Westen» des Sui-ye als im Sinne von «rechts» und «links» genieint auffassen. Die T u - l u - S t ä m m e w ü r 1) D a d i e T f l r g ä s c h e i n e n d i e s e r zolin S t ä m m e b i l d e t e n , m u s s es also s c h o n d a m a l s e i n e n « T f l r g ä s c h S c h a d » g e g e b e n Indien, d e r u n t e r dem K a k h a n sein Volk r e g i e r t e . D a d u r c h
erhält
M a r q t m r t ' s K r k l f t r u n g d e s N a m e n s T o u p | a v ! b ; (mit f a l s c h e m N a s a l s t r i c h s t a t t T s u p ^ O s i ) bei M e n a n d e r I ' r o t e c t o r ( « A r a b i s t i s c h c G l o s s e n » in d e r W Z K M , X I I , p. IG!)) d u r c h ein a l t t i i r h i s c h c s «Tlirgiisch S c h a d » e i n e s i c h e r n ( ¡ n i n d l a g e , 'i) I ) a s s b e i d e l'Klgel l i n k e ( t s o ,
) g e n a n n t « e r d e n , b e r u h t s i c h e r auf D r u c k f e h l e r .
70
ruiKDKiCH
lmirii,
den demnach in I-li und der llungei steppe, die Nu-sclri-pi-SÜlinmc in den Ländern jenseits des Tschu-Flusses 7.11 suchen sein. Unter den Bruchstücken des Werkes K i n g - h i n g - k i Tu lliian
f y 3[i) von
l | | , s. p. 3 dieser Abhandlung) befindet sich eine Schilderung
des Landes von Taschkend und der Gegend von Thariis. D a sie sich jedoch auf das J a h r 7 5 1 bezieht,, in dem der Verfasser den Feldzug gegen die Araber mitmachte'), so füllt sie in eine Periode, in der sich die "Wohnsitze der Tiirgäsch seit der Zeit des lltcres Kakhan beträchtlich
verschoben
hatten. Dennoch enthiilt sie einige Winke bezüglich der Topographie jener Gegend, die wir uns für unsere Untersuchung zu Nutze machen können, weshalb ich sie hier mittheile. Der Verfasser sagt über das Land
Schi
( ^ j ) oder Taschkend ( T ' u n g - t i e n , Kap. 193, p. 19 f.): «Die Stadt dieses Landes heisst Tschö-tschi (ijfj^ j ^ r , d. i. Tjadj) oder Ta-yi'tan
Jyj^, d. i. das bekannt*! im Reisebericht des Generals Tschang
K'ien zuerst beschriebene Land, das mit F e r g a u a identificirt wird und von Avelchem
Taschkend nach T ' a n g - s c h u , Kap. 221", p. 3, die Nordgrenze
bildete). In der Periode T'ien-pau (742—5(3) nahm der General-Gouverneur von Tschön-si (d. i. An-si) namens Kau Sien-tscin ( j f j (|||
den Fürsten
des Landes sowie dessen Gemahlin und Sohn gefangen und schickte sie nach der chinesischen Hauptstadt. In diesem Lande sind zwei Flüsse, der eine heisst
Tschön-tschu-ho
(ift
fi'f, lit. « P e r l - F l u s s » ) ,
der
andere
T s c h i - h o ( f f , canton. T s c h a t , Sur, S i r ? ; nach T ' a n g - s c h u , l. c., ist nur von einem Flusse die Kode, dem diese beiden Namen angehören), die nach Nordwesten iiiessen. Das Terrain ist, hoch und eben. Das Land erzeugt viele Früchte, gute Ilunde und vortreffliche Pferde. F e r n e r sagt [der A u t o r ] über das Land S u i - y e (fij- Jjfe [>|jj): Von An-si 2 ) nordwestlich reichlich 1 0 0 0 Li, da ist der P o - t a - l i n g ]>%})
canton. P u t - t a t , vermuthlich
die südliche Kette des T'ien-schan - Systems). Im Süden des Ling ist die Nordgrenze der grossen T'ang, im Norden des Ling ist die Südgrenze der Tiirk-Kisclri
)fij{
Jj{\j, sehr wahrscheinlich eine Variante f ü r Tiir-
gäsch |. Im Südwesten kommt man zum Tsung-ling reichlich 2 0 0 0 Li.
Die
Flüsse, die im Süden des Ling fliessen, gehen alle über China und ergiessen sich in's Ost-Meer; die im Norden des Ling fliessen, gehen alle über die Türkengebiete [
und ergiessen sich in's Nord-Meer. Geht man ferner
mehrere Tage nach Norden, so kommt man über den «Schnee-See» [ S ü e 1) Tung-tien, Kap. l'JI, p. 10. in einer Scholle zum einleitenden Hcriclit über die west1 leiten Länder. 2) jJLj, nach einer Srliolie des gclelirtr-n chincsischen Könners der conti asiatischen (»eogrnpliie SU Snne, der in seinem Wellie Ri-yft-sclitii-tau-lti (Kap. 2, ]i. 10) diese Stelle cilirt, mit dem (ieliiele des lieuligeit Kutscha gelegen; vgl. a. T'ang-schu, Kap. 221\ j.. 20 f.
71
NACHWORTE ZUR INSCHRIFT URS TONJUKUK.
liai, Mj'
canton. S i i t , den Son-kul|. Dieser See liegt inmitten der
JJorge. Im F r ü h j a h r und Sommer regnet es hier beständig Schnee, woher der Name «Schnee-See». Darinnen ist ein schmaler W e g ; an den Seiten des W e g e s sind allenthalben Wasserlöcher und Schluchten von endloser Tiefe, man sagt, dass, wenn etwas hineinfällt, man nicht weiss, wo es bleibt. Geht man vom J'o-ta-ling ITien-sehnnJ reichlich 1 0 0 0 Li nach Norden, so kommt man in das Flusstlial von S u i - y e 1 ) . Am östlichen E n d e dieses Thaies ist das J ö - h a i
j t f , lit. «das heisso Meer», der Issyk-kulJ. Obgleich das
L a n d kalt ist, so friert, {der See] doch nicht zu, woher der Name. Ferner ist da die Stadt Sui-ye
^
S i i j - ä b bei TabarlJ. Als im J a h r e 7 4 8
der General-Gouverneur von l'ei-t'ing (Bäsi'hbalyk), namens W a n g Tschöngkien [ 3 : J E Ü J , die Stadt belagerte, wurden ihre Mauern zerstört und ihre J'ewohner der Armulli preisgegeben. An der Stelle, wo einst die P r i n zessin von Kiatt-ho gewohnt hatte 0 ), wurde ein Kloster Ta,-yiin
'Ji'
^ J
errichtet, das noch erhalten ist. Das Thal hiingt. im Westen mit dem L a n d e Schi (Taschkcnd) zusammen und ist wohl reichlich 1 0 0 0 Li lang. Im Thale wohnen die verschiedensten Horden und verschiedene Tiirkenstämme, von denen jeder einige Zehntausend berittener Truppen unterhält, die zwischen Städten und Citadellen in fortwährendem Kampfe liegen, das bedeutet f ü r die Landbewohner jedesmal Mewaflnung mit Helm und l'anzcr, denn sie gehen darauf aus, sich gegenseitig zu fangen und zu Schaven zu machen. Am westlichen Ende des Thaies [d. i. in der Gegend von Aulie-ata] liegt, eine Stadt namens T a - l o - s s i ['{•£[ jjjj| Jt/j1, d. i. Tharitz] mit einer von den Bewohnern des Landes Schi | T a s c h k e n d | gestellten Garnison; das ist der Ort, wo im J a h r e (551 die Armee des Kau Sien-tsch'i vernichtet wurde. Von hier aus geht man nach dem West-Meere [ S i - h a i , fJtj '¡fj :> hier der Aral-SeeJ. Vom dritten bis zum neunten Monat [Mai bis November] giebt. 1) V f . J ^
J||,
lit- «(Ins S l r o m s y s t e m d e s S u i - y e » , w o r u n t e r (Ina T,and a m N o r d a b l i a n g
d e r A l e x a n d e r k e t t e vnu d e r O s t s p i t z e d e s I s s y k - k u l b i s n a c h A u l i e - a t a u n d I t k e - t s c h u zu vors t e l l e n sein d t l i f t e . 2) E i n e von d e n d r e i K i t a t u n d e s S u - l o K a l ; h a n , d e r n a c h T ' a n g - s c h u , ICap. 2 1 6 " , p. 10, zu g l e i c h e r Z e i t a n d r e i P r i n z e s s i n n e n v e r h e i r a t h e t w a r , n ä m l i c h adoptirtc
u n d z u r P r i n z e s s i n von
T ü r k e n A-schi-na Iluai-Iau,
Kmn-hn
fpj
^
1) die vom K a i s e r von (Jliina
^J^) erhoben« T o c h t e r des
West-
2) e i n e T o c h t c r d e s K a k h a n s von T i b e t u n d 8) e i n e T o c h t e r d e s
K a k h a n s d e r O s t - T ü r k e n . D i e l e t z t e r e w a r , wie wir a u s d e m I>cnkm:tl d e s lSilgii-Kakltan ( A l t t . J n s c h r . , p. 7 8 ; vgl. T h o n i s e n , p. 185, A n m . 114) h e r v o r g e h t , d e s s e n e i g e n e T o c h t e r . l ) i e P r i n zessin v o n K i a u - h o w a r die T o c h t e r d e s s e l b e n A - s c h i - n a H u a i - t n u
'|jji|
^r?))
d e r n a c h d e m W a n - s i n g - t ' u n g - p u ( K a p . 140, p. 3) mit Sie -lon-kni nn d e r L e i t u n g e i n e s \ e r uttglücklcu FeUlzuges gegen T i b e t betheiligt war, dann allerdings auch Tau-tschön ( J j l f gehicssen
haben muss.
ein
des
(j|(|
Sohn
l i j ^ ) und
055
als
Enkel
Stamme der Türgilsch
W e n n d i e s r i c h t i g ist, so w a r er ( n a c h T ' n n g - s c h n , chinesiseher
hoher
d e s Tsc,hu-1o K a k h a n .
Würdenträger Ks'war
mit einer T o c h t e r ans dem
m a a s s e n ein A k t d e r ( S e r e e h l i g k e i t a u s g e ü b t w o r d e n .
verstot heuen
also mit der
legitimen
|]l)
K a p . H O , p. f>)
A-schi-na
fiehii-ir
E h e des K a k h a n s
H:\ttso d e r A-scbi'-im
vom
gewisser-
72
FRIKPRJCII
cs weder W o l k e n
noch
Hegen,
BIRTH,
und d i e F e l d e r werden m i t
Schncewasser
g e w ä s s e r t . E s gedeihen a l l e A l t e n W e i z e n , l t c i s , E r b s e n (zwei A r t e n ) , man t r i n k t T r a u b e n w e i n , R e i s w e i n und K u m y s s » . D e r B e r i c h t des T u I l u a n Tang-schu
(Kap. 2 2 1 " ,
findet
sich m i t g e r i n g e n A b w e i c h u n g e n im
p. 4 ) w i e d e r .
N u r ist d e r V o l k s n a m e T i i r g S s c h
h i e r in s e i n e r r e g e l r e c h t e n T r a n s s c r i p t i o n durch T ' u - l c ' i - s c l i i
|j£)
wiedergegeben. Im reichsgeographischen findet
T'ien-scha» Theil
TJieile
sich ein I t i n e r a r von A n - s i ,
des T ' a n g - s c l i u
(Kap. 4 3 " ,
d. i. d e r G e g e n d von K u t s c h a ,
p.
26)
liber den
n a c h dem S n i - y 6 - T l i a l o , dessen O r t s n a m e n f ü r uns z w a r zum
unbekannte
der wenigen
Grössen
sind, dessen
idcntificirbaren
Punkte
Heise-Richtung jedoch
leicht festzustellen
mit Hülfe
ist. Man
gelangt
von A n - s i in w e s t l i c h e r , s p ä t e r n o r d w e s t l i c h e r R i c h t u n g in d e r E b e n e des T a r i m h e c k c n s bis zum P o - t a - l i n g , d. i. zum T ' i 6 » - s c h a n . führen zur Stadt T u n - t o (ijit im A l t e r t h u i n , Dreissig Li
der S t a d t T s c l r i - s c h a u
nördlich
Weitere 5 0 Li
was dein R e g i e r u n g s s i t z e d e r W t i - s u n |||
von diesem P u n k t e
entsprechon
ü b e r s c h r e i t e t m a n den
t s c h u - l i o ( i t t I j j j yfif), d. Ii. «J'eil-Flttss»5).
Tschön-
D a n n ü b e r s t e i g t m a n in n o r d -
westlicher Richtung eine weitere Gebirgskette F a - i - l i n g ( ^ nach 5 0 L i liber den oben g e n a n n t e n
gelangt
«Schnee-See» (Siiö-hai);
nach 3 0 L i
befindet man sich bei dem G r e n z g e b i e t des S u i - p u ( ? f f . Siii-jui-Flusse
J* ;?]VI ©
Grenze von Sui-ye
versammelt hatten ( j | F
(
später fiel er allmählich in Sui-ye (selbst) ein und
verlegte sein Ordu dahin. [Sein Gebiet] grenzte im Nordosten an die OstTürken, im Südwesten an die übrigen Türken ( t s c h u - h u , f j f f ^ J ) ; im Südosten gelaugte man nach Si t'ing-tschöu. Ilu-sü-lo hatte sich wegen der Hinfälligkeit seiner Stämme seit der Zeit der Kaiserin W u an den chinesischen llof begeben und wagte es nicht in das fremde Gebiet zurückzukehren. Sein Land wurde ihm durch Wu-tsch'i-lü vollständig streitig gemacht». Aus dieser Stelle, die uns besser als alle anderen Berichte eine Vorstellung von der L a g e der Dinge ermöglicht, erfahren wir, dass der militärische Schwerpunkt des Tiirgäscli-Gebietes im Anfang der E r h e b u n g des Wu-tschi-lö, also höchst wahrscheinlich noch vor der Auswanderung der West-Türken unter llu-sü-lo, die j a , wie wir oben gesehen haben, nach dem K a n g - m u im 10. Monat des J a h r e s G90 statt fand, «an der nordwestlichen Grenze von Sui-ye» zu suchen ist. Nun besitzen wir zwar keinerlei Andeutungen über die Grenze etwa eines Sui-ye genannten politischen Gebietes; aber die ganze Contiguraüon des Bodens weist darauf hin, dass damit nur das von Gebirgen und Steppen umgebene Weideland des Sui-ye-Thales gemeint sein kann, dem in einem unserer Berichte eine Länge von 1 0 0 0 Li zugeschrieben wird. Von der Westspitzc des Jssyk-kul gerechnet, f ü h r t uns diese E n t f e r n u n g die Ufer des Tschu-l'lusses entlang etwa bis zur H u n g e r steppe. W i r dürfen daraus den Schluss ziehen, dass der I ' u n k t , wo sich das Heer der Türgäsch versammelte, sich etwa gegenüber der jetzigen Südwestküste des Balkasch-See's am Ufer des Tschu befand. Wenn auch das Volk 1) Im T'ang -seilu (Kap. 215", p. 17) gehen dieser Stelle die Worin voraus: «Seitdem Iln-lu besiegt und vernichtet, waren die Kakliime der beiden [wcst-tilikisclicnj .Stamme in den cliinesiselien Hofdienst eingetreten und die (West-JTiirltcn hatten keinen Monarchen von Geblüt» (0
f i M
i i -
AH TiJ y
% A
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M t)>)
70
FRIEDRICH
II I K T II ,
über weite Strecken nach Norden, Nordosten und Osten hin zerstreut gelebt haben mag, so dürfen wir aus dem Mitgetheilten doch schliessen, dass, dem Brauche kriegerischer Nomadenvölker entsprechend, die Truppen mit ihren Pferden den gewohnten Weideplätzen nachgingen, so lange die Waffen ruliten, sich aber im Kriegsfalle au einem bestimmten P u n k t e versammelten. L a g aber dieser Sammelplatz in der Hungcrsteppe gegenüber der Sildwestkiiste des Balkasch-See's, so inuss auch die «Ebene Jarysch», wo sich die Türgüsch zu ihrem ersten Kampfe gegen die Ost-Türken versammelten, zur llungersteppc gehört haben. Später finden wir j a die Türgüsch auch am Iii, da nach der Version des T ' a n g - s c h u Wu-tschi-lö sein Ordu vom Nordwesten ausserhalb nach Sui-y6 hinein verlegte, worauf er ein grosses und ein kleines Ordu gründete, das grosse im Sui-y6-Thale, das kleine in der Stadt Kung-yüe am lli-Fluss [ f j # iC £
*
%% J l | %
^
3
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P
M
5f]').
Seitdem der Kakhan Hu-sö-lo sich mit einem Tlieile seiner Bevölkerung auf chinesisches Gebiet begehen hatte, ist insofern in der Terminologie der wcst-türkischen Volksnanien eine Veränderung eingetreten als in den chinesischen Texten unter dem Ausdruck S c l u - s i n g ( - p jj^, die «zehn Stämme») nunmehr entweder die unter chinesischem Schutz im Tarimbecken und in China wohnenden unterwürfigen West-Türken oder die zurückgebliebenen, bald unterworfenen, bald anfstüwligen Stämme unter der Hegemonie der Türgüsch zu verstehen sind. In den alttürkischen Inschriften werden die letzteren, wie es scheint, immer als «Tiirgäsch» bezeichnet. Nominell standen j a alle West-Türken unter der Oberaufsicht des chinesischen Satrapen von An-si ( A n - s i - t a - t u - h u ,
fJtf ^
jjgs), und wenn Wu-tschi-lö in den
chinesischen Berichten nur als «Führer» (tsiu, fS^) der West-Türken und nicht, wie in der Inschrift des Tonjukuk, als Kakhau erscheint, so besteht der Grund dazu in der Nichtanerkennung seitens des chinesischen llofes. So kommt es, dass er selbst in seinem Todesjahr ( 7 0 6 ) nicht als Kakhan genannt wird; die Kaiserin Wu, die j a dem rechtmässigen K a k h a n der West1) U c l j e r die g e n , w e n G r e n z e n mulhe jedoch,
der Tilrgiisch besitzen
modernen Reichs-Geogrnphie T a - t s ' i n g - i - t ' u n g - t s c h ï von
wir k e i n e N a c h r i c h t e n ,
ich ver-
d a s s sie z u b e i d e n S e i t e n d e s l i a l k h a s c h Bassen. D i e g e l e h r t e n V e r f a s s e r d e r
den Türgiisch-IIordcn
d e s AVn-tscbi'-lö b e w o h n t
lassen
sein.
Vgl.
d e n w e s t l i c h e n T l i e i l von 111 den historischen
üückblick
« V i c i s s i t u d e s du t e r r i t o i r e d'Ili, d e p u i s l ' a n t i q u i t é j u s q u ' i l nos jours» in . J u l i e n ' a « N o t i c e s » Jonrn,
Asiat,,
etc.
I V . Sér., Vol. V I I I , 1810, p. 3 8 8 ; « l a p a r t i e o c c i d e n t a l e é t a i t h a b i t é e pnr l e s h o r d e s
d e T o u - k i - c h i et d ' O u - t e l i i - I e » .
E s schcint j e d o c h nicht fest zu stehen,
oh die
Türgüsch
s c h o n vor W u - l s c h i - l B am Iii R a s s e n , o d e r ob s i e s i c h e r s t d a h i n v e r b r e i t e t e n , s e i t d e m W n - t s c h M ö d o r t e i n z w e i t e s Ordu g e g r ü n d e t h a t t e . F e s t s t e h t im G c g c n t h c i l , d a s s W t t - t s c h ï - l f t , e h e er s e i n e b e i d e n O r d u im S u i - y é - T b a l e u n d nm Iii g r ü n d e t e , s e i n e T r u p p e n n o r d w e s t l i c h v o n S n i - y ê v e r s a m m e l t e u n d d a s s er d a s S u i - ) c - T h n l e r s t a l l m ä h l i c h e r o b e r n m u s s t e g|l
^
^
&
T ' n n g - s c h « , Kap. 2 1 5 » , p. 18).
(jjîj'j
^ S
77
NACHWORT« ZUR INSCHRIFT DES TONJUKUK.
Türken als ihrem Uastfreund Rücksichten schuldig war, h a t t e Wu-tscln-lö den Titel «Herzog von Si-ho» (¡)J ^frj*
3 E ) zugedacht, doch hatte ihn
das l ' a t e n t dazu nicht mehr lebend erreicht. Sein ältester Sohn und Nachfolger Scha-ko, den wir als den zweiten Türgüsch-Kakhan ansehen müssen, setzte sich 7 0 0 «selbst zum Knkhan ein» (nach dem K a n g - m u : Ml $
M
WI #
J
&
L£ G
:.V. %
n j Y|-); von China aus erhielt er
nur die seinem Vater zugedachte llerzogswiirde. Nacli dem
T'ung-tien
(Kap. 199, p. 12) wurde e r s a m n i t seinein Bruder Tschö-nu (¡l|(;
der 7 0 9
Mo-tscho's llülie gegen Scha-ko angerufen hatte, auf Befehl Mo-tscho's getödtet. Diös stimmt mit den Inschriften überein, denn: «den Khan | d e r Türgiisch] tödteten wir dort» (Altt. Inschr., p. 22) und «den Khan und seinen Jabgu-Schad habe ich dort getödtet», d. i. vermuthlich Scha-ko und seinen Bruder Tschö-nu, dem der Titel Jabgu oder Schad, vielleicht beide, zukamen (p. GO)'). Nach dem Tode Scha-ko's sammelte einer der Stammes-Fcldherrn, die unter ihm gedient hatten, was von der Bevölkerung der Türgiisch übrig geblieben war und setzte sich selbst unter dem Namen Su-lu ( ^
canton.
Sit-luk, vielleicht Jolyg als Namensvetter des Jolyg-tägin, der die Inschrift des Kül-tiigin niedcrschriebj 3 ) zum Kaklian ein. Dies wrar der dritte Kaldian der Türgiisch, dem wegen seiner guten und freundlichen Art die «zehn Stämme» sich allmählich unterwarfen, so dass sein Heer bald auf 2 0 0 , 0 0 0 Mann anwuchs und er den grössten .KinJhtss in den Gebieten des "Westens besass. lir ist der erste Kakhan der Türgiisch, der von den Chinesen als solcher die Investitur erhielt, worauf ihm eine Prinzessin aus dein Hause A-sch'i-na zur F r a u gegeben wurde (s. oben p. 71, Am». 2). Da er im Sommer 7 3 8 von seinem I3agatarkhau getödtet wurde, so gehört er der ganzen Regierungszeit des Bilgii- Kakhan, seines Schwiegervaters, an, den er um mehrere J a h r e überlebte. Ich werde bei der Besprechung der Türgilsch-Kl iege unter Mo-tsrho und I!ilgii-Kakhan auf
die chinesischen Quellen zur Kennlniss
dieser Tfngäsch-Kliane zurückkommen und wende mich jetzt zur Schilder u n g des Kampfes gegen Wu-tschi-lö,
vielleicht des einzigen
Tiirgäsch-
Klieges, an dem Tonjukuk persönlich betheiligt war, da er in seiner Inschrift der späteren Kämpfe nicht, gedenkt. Nachdem d e r l ' l a n zum Ueberfall der Türgiisch besprochen(Z. 3 1 — 3 3 ) , setzt sich Tonjukuk mit seiner Armee im Altyn-jysch (Altai) fest, um die Nachrichten der Kundschafter abzuwarten. Dies scheint mir eine durch die Lage der beiderseitigen Ordu bedingte strategische Notliwendigkeit gewesen 1) Vgl. M a r q n a r t , Dir Chronologie
der nHtnrlhcben
Inschriften,
p. i.
2) Ktiva ein n a c h dorn V a t e r b e n a n n t e r S o h n der T o c h t e r des liilgii-TCaldian, einer d e r drei G a t t i n n e n des S u - l n K a l d i a n , da d e r in der I n s c h r i f t g e n a n n t e V e r w a n d t s c h a f t s g r a d ( a t y ) vorläufig als n i c h t ü b e r s e t z b a r a n z u s e h e n
ist (Altt. I n s c h r . , N e n e F o l g e , p . 161: «a-ru, ein
V e r w a n d t s c h a f t s g r a d » ; vgl. T h o m s o n , p. 84, A m » . 2).
78
FRIEDRICH
BIRTH,
zu sein. Wenn das Heerlager der Tiirgäsch, das ist der Ort, wo die streitb a r e Mannschaft der zwanzig Tu-tu des Wu-tsclu-lö, im Ganzen
140,000
Mann, sich versammelte, wie ich annehme, gegenüber der Südwestküste des Jialkasch-See's am Tschu zn suchen ist, so hatten die Tiirgilsch zunächst zweierlei Marschrouten vor sich, wenn sie die Ost-Türken in ihrem eigenen Ordu am Orkhon angreifen wollten. Wenn diese zu Ilaus geblieben wären, so hätten sie sich auch thatsächlich dabin zum Angriff begeben müssen. Denn die Motive zum Kampfe bestanden (nach Z. 30) darin, dass die Tiirgäscli nach der Auflösung der H e r r s c h a f t der A-schi-na (08!)) fürchten mussten, ein Opfer ost-türkischer Eioberungssucht zu werden, wenn die Ueberbleibsel der "West-Türken nicht zusammenhielten. Deshalb beschloss der Tiirgilsch - Kakhan den O s t - T ü r k e n mit der Kriegserklärung zuvorzukommen. F ü r die letzteren war es nun wichtig zu erfahren, auf weichein Wege sich das Heer der Tiirgilsch dem Orkhon nähern würde. Es waren zwei Marschrouten möglich, eine südliche durch das Iii-Thal, auf der der lrtysch nicht berührt wurde, und eine nördliche, die nach Umgehung der Westküste des Balkascli-See's über den lrtysch führte. Um auf beide Fälle vorbereitet zu sein, inusste das Heer der Ost-Türken sich im Altyn-jysch, d. i. dem Grossen Altai, festsetzen, um durch die Nachrichten der Kundschafter die Marschroute der Türgiisch festzustellen. Hätten diese berichtet, der Feind nähere sich durch das Iii-Thal, so h ä t t e man ihm durch einen Ueberfall vom Altai aus den Weg abgeschnitten.
Ich schliesse jedoch aus
den wenigen sicheren Thatsachcn, die wir der Inschrift entnehmen können, nämlich der Ueberschreitung des lrtysch und des S y r - D a r j a auf dem W e g e nach Derbend, dass die nördliche Route gewählt wurde. Die Kundschafter berichteten, dass das Heer der Türgiisch sich in der «Ebene Jarysch» sammeln werde. Tonjukuk suchte nun diesen l'unkt zu erreichen,
überschritt
den Altai an einer Stelle, wo kein W e g hinüberführt, und den lrtysch «ohne Furth». W o die Oertlichkeit Boltschu zu suchen ist, hängt vielleicht von der Interpretation der Stelle ab, in der gesagt wird: «über den Irtysch-Fluss setzten wir, selbst die Nacht ruhten wir nicht und erreichten Dolfschu bei Tagesanbruch». I t a d l o f f liisst, (p. 7 0 ) die Uebcrsetzung «wir inarschirten T a g und Nacht» neben der ursprünglichen gelten. Sollte Boltschu vielleicht ein mit dem Namen des Flusses Tschu zusammengesetzter Ausdruck sein, etwa T s c h u mit einem durch hol ausgedrückten A t t r i b u t e , dessen Sinn uns nicht klar ist 1 )? Boltschu lag jedenfalls nicht weit von der Ebene J a r y s c h oder in der Ebene selbst, auch muss das Heer des Tonjukuk bei seiner Aul l Das cliinrsiücliß Acqnivalcnt des Namens Tscini, T s c l i u i (— S n i , ^i^:?), wird im T a - t s ' i n g - i - t ' u n R - t s c l i ! als dsungariscli in der Bedeutung «cau troiililc et iamic« ( J u l i e n , op. cit., p. 401).
erklärt
79
NACHWORTE Z U R INSCHRIFT URS T O N J U K U K .
kunft, in Boltsclut ganz in der Niilic des Feindes sich befunden haben, da Tonjulaik es als ein günstiges Zeichen betrachtet, dass die Ttirgäsch vom Heranrücken seiner Armee nichts gemerkt haben (Z. 3 9 ) . Die Kundschafter hatten berichtet, dass ein Heer von 1 0 0 , 0 0 0 Mann in der E b e n e aufgestellt war. Dies war der grössere Tlieil der im T ' a n g - s c h u als aus 1 4 0 , 0 0 0 Mann bestellend geschilderten Armee des Wu-tschi-lö. Die Schilderung des Kampfes
scheint meiner Auffassung von
der
Situation nicht zu widersprechen. Zu der Stelle «der Schad der Tardusch nahm Tlieil am Kampfe» schrieb R a d i o f f , noch che ich ihm meinen Gedankengang mitgethcilt hatle (p. 7 6 zu Z. 4 2 ) : «Aus dieser Stelle liisst sich nur auf eine Verstärkung des Heeres während des Kampfes schliessen, indem vielleicht mit dem Schad der Tardusch zugleich sein personliches Gefolge und seine Leihwache am Kampfe Tlieil nahm». Jiesser scheint mir die Verstärkung des Heeres durch den Schad der Tardusch (Mo-tscho) motivirt zu sein, wenn wir annehmen, dass Mo-tscho auf das Gerücht, «ein Heer der Chinesen sei aufgebrochen» (Z. 3 1 , vgl. Anm. p. 6 3 ) , mit einem Tlieil der Truppeil der chinesischen Grenze entgegonzog, um unterwegs zu erfahren, dass der Stiflslierr l l u a i - i , froh, den Türken nicht getroffen zu haben, bereits nach Tschang-au zurückgekehrt sei, worauf er sich schleunigst nach Westen begab, um rechtzeitig zum Kampfe in der Ebene Jarysch zu erscheinen 1 ). Der Sieg war ein im höchsten Grade entscheidender. Der Kakhan der Tiirgäsch (Wu-tschi-lö) winde gefangen genommen, aber wir dürfen aus dem weiteren Verlauf des Feldzugs schliessen, dass Wu-tsclü-lö mit seinen Getreuen sich bereitwillig dazu entschloss, «das noch nicht bis zur E b e n e gekommene Volk» (?) zu verfolgen. Damit können nur diejenigen zur Zeit «herrenlosen» "West-Türken gemeint, sein, die sich geweigert hatten, dem Hecrcsrufe Wu-tschl-lö's Kolge zu leisten. Gewiss hatte Wu-tschi-lö ein Interesse an der Fortsetzung desFeldzuges,da er von nun an mit se.incnBegen eher die Itolle eines Verbündeten als eines Kriegsgefangenen zu spielen scheint. Zwar wird es in der Inschrift nicht gesagt, aber wir dürfen es in Anbetracht der ganzen politischen L a g e zwischen den Zeilen lesen, dass nunmehr W u tsclü-lö, der Usurpator, mit Hülfe der Ost-Türken sich als Beherrscher der West-Türken
befestigen wollte.
Welche Ooncessioneu er für diese Hülfe
den Ost-Türken machte, ei fahren wir nicht. Fragen wir jedoch cui
bono,
so spricht wenigstens der eine Punkt zu Gunsten des Zustandekommens eines solchen Bündnisses, dass den Ost-Türken die Erhebung eines neuen
1) M ö g l i c h e r W e i s e war M o - t s c h o ' s A b s t e c h e r n a c h K r i e g s l i s t , die den Z w e c k h a t t e ,
von S c l m n - s i zu l o c k e n und so die A u f m e r k s a m k e i t abzulenken.
der chinesischen
G r e n z e nur e i n e
ein miiglist grosses A u f g e b o t der Chinesen an die N o r d g r e n z c der C h i n e s e n vou d e n T ü r g ü s c l i - G e b i o t e n
80
FRIEDRICH HIRTH,
Hauses, das nicht so ganz in den Händen des chinesischen llofes lag, wie seit geraumer Zeit, die Fürsten des west-türkischeu Zweiges der A-sch'i-na, nur willkommen sein konnte. Die nunmehr nach Süden fliehende Bevölkerung mag zum Tlicil aus ungetreuen Türgäsch, zum Theil aus anderen WestTiiiken bestanden haben. Ich werde in dieser Ansicht noch durch einen scheinbar geringfügigen Umstand bestärkt. Im K a n g - m u wird als Grund für die Auswanderung eines 1'heiles der West-Türken unter IIu-sö-lo im Jahre 6 9 0 ihre Belästigung durch die Angriffe der Ost-Tttrkcn hingestellt. Als Angreifer erscheint in den Texten des T ' u n g - t i e n und des K i u - t ' a n g s c h u der «Ost-Türke Mo-tscho». In ähnlicher Weise wird uns beijler Schilderung des lling-si-wang Kaklian A-sch'i-na llien (fttl ^ j i ! 2/15
-jjj pj'
jiflj'
"" T ' u n g - t i e n (Kap. 199, p. 11) 7 0 3 gewisserniaassen als
Rückblick auf die vergangenen Jahre als Grund für sein Fernbleiben von der Heimath mit-getheilt, dass sein Gebiet «allmählich, d. h. im Laufe der Zeit, durch Mo-tscho
und Wu-tschi-lö
erobert worden sei und dass er in der
Folge die Rückkehr niclit gewagt habe» (t|C $ Wi )')f ' t t
-T"* ftfc Ü
%
"M JA Üf
ff
Stelle scheint anzudeuten, dass die
Eroberung der west-türkischen Gebiete durch den ersten Kakhan der Tfirgäsch, Wu-tsclii-lö, mit Hülfe der Ost-Türken unter dem Oberbefehl Motscho's zu Stande kam. War auch Tonjukuk die Seele des Feldzuges, so war doch Mo-tscho der Vertreter seines Bruders Ku-tu-lu, der ihm nach Z. 32 bereits den Titel Kakhan verliehen hatte, wie ja später auch Mo-tscho schon in seinen besten Jahren seinen Sohn P'o-kii als «Klein-Kakhan» (/J-» T»J* f | : ) über die beiden Scliad Tu-si-p'o und Mo-kii (Mo-ki-lien) setzte (T'ang-sc.hu, Kap. 215 A , p. 2G; vgl. J u l i e n , IV, p. 4 2 4 ) und 7 1 4 «seinen Sohn 1-nie Kaklian» | J L ^ f - ^
mJ" y f * | ' ) gegen ]?äschbal.yk schickte
( T ' a n g - s c h u , l. c., p. 2 7 ; vgl. J u l i e n , IV, p. 454). Wir dürfen uns deshalb nicht wundern, wenn Mo-tscho noch zu Lebzeiten Ku-tu-lu's hier sowie bei Gelegenheit der Entsendung des Sie Hitai-i (G89) in den chinesischen Berichten als Repräsentant der Ost-Türken genannt wird. Der eiste Schritt, den die nunmehr Verbündeten zur Befestigung der Herrschaft Wu-tschi-lö's thaten, bestand nach der Inschrift in der Verfolgung der abtrünnigen 'J'iirgäsch. Die vereinigten Armeen setzten zunächst über den J ä n t s c l i ü - i i g ü z (Z. 45), d. h. «I'erl-Fluss». Ich zweifle keinen Augenblick daran, dass damit, der von den Chinesen (j|t
Tschün-tschu-ho
^nj), d. h. ebenfalls «I'erl-Fluss», genannte Strom gemeint ist, den
1) Vielleicht Ini-Knklinn. «Klein-Knltlian», vnn ini, klein, jung, jllneerer Urinier, und datier wolil nur die Urform des vnrlier genannten nSimi-Knlchan», in diesem Fülle jedoch wegen der inscliriffliclten Uebcrliofcriiiig niclit der Soliu, sondern der Ncfl'c Mo-tscho's, der spätere liilgii-Kaklian; im T'ung-tieu steht für I-nie: ^ ^ ^ «I-tsft».
81
NACHWORTE 7,DU INKCllltlFT HKS TON.TUKUK.
ich auf Grund zweier chinesischer Berichte (s. oben p. 7 0 ff.) mit, dem SyrDnrja oder Jaxnrtes identiiieirt habe. Ich füge; zur Befestigung dieser Identification noch Einiges aus dem Berichte des T ' a n g - s c h u p. 3 f.) hinzu, wo mit Bezug auf das Land S c h i [Hl
(Kap.
oder T s c h ö - s c h i
d. i. T j a d j ; vgl. de Saint-Martin hei J u l i e n , Jliouen
III, p. 2 7 6 f.; T h o n n e l i c r , Diäionmirc
geographigue
Baris, 1 8 6 9 , p. 3 5 ff.; M a r q u a r t , Ärabisiischo p. 101 f. und Die Chronologie der alitnrk.
221",
de VArn.
Thsang, centrale,
Glossen, etc., W Z K M , XII,
In sehr.,
p. 5 fl'.] folgende Rlit-
fhcilungen gemacht, werden. «Nordöstlich [von der Hauptstadt, dem heutigen Taschkend] sind die West-Tllrken, nordwestlich P'o-Ia
jj|{, canton.
i ' o - l a p ] , 2 0 0 Li südlich kommt man nach Kü-tschan-ti | ß l ¡¡$
d. i.
Kliodjend], 5 0 0 Li südwestlich nach K'ang [|,[{;, d. i. SamarkandJ». «Im Südwesten ist der Fluss Y a u - s c h a f | | | ^ Bahlawi J a x s i l r t , s. M a r q u a r t , ühronol.,
;?]: « A n a k w e w a s a i d e t o c o n s o l i d a t c Iiis p o w e r , a n d h e d i s c o n t i n u e d tlie p r a c t i c e of c a l l i n g h i m s e l f v a s s a l » ) , l ' e i n u s a t , d e r (Nrmv. Mit. Juint.. I I , p . 2 3 " ) e i n e d e n s e l b e n P a s s u s w i e d e r g e b e n d e l ' n r n l l e l s t e l l c d e s M a T u a n - I i n übersetzt, hatte ein giobes Missvcrständniss durch das V e r g l e i c h e n der beiden T e x t e , — ein leider von d e n m e i s t e n S i n o l o g e n viel z n sehr v e r n a c h l ä s s i g t e s llillfsmittel des Ucbersetzers - , leicht vermeiden können. Hei M a T u a n - I i n ( K a p p . 9) s t e l l t : ^ ^ jijjj" i j i j ! y*f $ $ H t^ -Iii, , V M l ' e m n s a t w i e f o l g t ü b e r s e t z t : « p a r lä s u i t e l e u r p n i s s a n r e s ' n c c . r i i t , e < ' « rillr i / c 2'chhouang-lian-li-sse d e v i n t l a c a p i t a l e d e p l u s i e u r s milliers de Ii de paysn. Tiin W i e k a u f d e n 'Text des T ' a n g - s c h u hätte zeigen mtlssen, dass t s c h u a n g - k i e n (j(]l| " e r r i c h t e n » , a l s V a r i a n t e fftr t s c h ' n ( ^ f r ^ « e r b a u e n » , s t e h t l i n d dass der von l ' f e i n u s a t wiedergegebene unförmige Ortsname einfach K ' i - s c h i (Kesch) lautet. W e n n w i r d e n T e x t d e s v o n M a T u a n - I i n e i n f a c h r e p r o d u c i i t e n T ' u n g - t i i ' i i ( K a p . 1 9 3 , p . 4) z u G r u n d e legen, so ist z n (Ibersetzen: « s p ä t e r w u r d e er a l l m ä h l i c h m ä c h t i g u n d g r ü n d e t e e r d a r a u f h i n die Stadt K ' i - s c h i (Kesch)». W i r d ü r f e n dieser Stelle die T h a t s i i c h e e n t n e h m e n , dass K e s c h im Anfange des 7.Jahrhunderts gegründet wurde.
87
NACH WORTH ZUR 1N8W1RIFT ?»ES TONJUKUK. Land
ist m e i n e m T a u s e n d L i gross.
Scha-sö-pi j y)?
Im J a h r e 0 1 2
schickte d e r
Fürst.
canton. S c h r i ~ s e t - p i t . | L a n d e s p r o d u c t c als T r i b u t
nach China,. In der Periode I l i e n - k ' i n g |(55(5—(! 1 | w u r d e dieses L a n d in ein Tscluui n a m e n s K'ie-sclm I Jlu
M
can
I«,
v e r w a n d e l t und d e r F ü r s t | T s c h a u - w u Sch'i-a-ho
' - Sclii-a-lmtJ
w u r d e zu seinem l ' r ä f c c t e n e r n a n n t .
Im J a h r e 7 2 7 seliickte d e r F ü r s t namens l l u - p i - t o j | ) i t - t o j T ä n z e r i n n e n und L e o p a r d e n als T r i b u t .
fy
cant. F a t -
N a c h d e m eine Ueihe von
F ü r s t e n g e s t o r b e n und e i n g e s e t z t , f u h r e n die F ü h r e r
zu allen Z e i t e n fort,
mit dem H o f e zu v e r k e h r e n . 7 4 2 — ö t i w i n d e auf K a b i n e t s b e f e h l d e r Nanu; S c h i in Lai-we'i [ ^ f i
| umgewandelt)).
A u s s e r den im T ' a n g - s e h u g e n a n n t e n w e i d e n im T s ' ö - f n - y ü a n - k u i ( K a p . 9 7 1 , p. 13) G e s a n d t s c h a f t e n a u s Kesch in den J a h r e n 7 4 1 und 7 4 7 verzeichnet.
7 4 1 schickte d e r Fürst, Ssi k i n - t i
(Jl/f 0
canton.
Se-
kan-ti) den S t a m i n c s o b e r s t e n r o - t i - m i - s c h i . W i r e r f a h r e n aus diesen, wohl den
einzigen historischen
n u n g e n , die sich chinesischerseits ü b e r d a s L a n d bringen
lassen,
leider
Tiirgäsch-Krieges.
nichts ü b e r
seinen
am
Zustand
Aufzeich-
Eisernen Thore aufzur
Zeit, des e r s t e n
D a g e g e n ist möglicher W e i s e in d e r M i t t h e i l u n g
be-
treffend die alte. S t a d t S u - h i e , die j a mit, S c h i oder Kesch identisch sein sollte, ein w e i t e r e r F i n g e r z e i g über den westlichsten T u n k t e n t h a l t e n ,
den
die Ost,-Türken bei i h r e n T i i r g ä s c h - K r i c g o n e r r e i c h t e n . W i r s e h e n a u s dem B e r i c h t e des T s i n - s c l m ( K a p . !)7, p. 13), dass im 3. J a h r h u n d e r t ,
der
Fürst, von K ' a n g - k i i seinen Sitz in S u - h i e oder Kesch h a l t e . E s w ä r e deshalb g a r n i c h t zu v e r w u n d e r n ,
wenn sich der N a m e K ' a n g - k i l g e r a d e f ü r
d e n j e n i g e n Tlieil des L a n d e s , in dem die alte Hauptstadt, g e l e g e n w a r und zn dem j a a u c h das E i s e r n e T h o r g e h ö r t e , l ä n g e r e Zeit e r h a l t e n h ä t t e . habe
auf p a g . 4 2 dieser A b h a n d l u n g l ' a r k e r ' s V o r s c h l a g , im
Tarman
den in den chinesischen B e r i c h t e n als im Süden d e r
sich e r h e b e n d e n sächlich
aus
T'an-man-schan
linguistischen
(j^
Gl linden
jAg
|||)
KftngiiKirgisen
wiederzufinden,
beigepflichtet,
llei
Ich
haupt-
flüchtigem
Be-
t r a c h t e n d e r zu G r u n d e liegenden Stelle ( A l t t ü r k . l u s c l i r . , p p . 5 u. 5 3 ) schien m i r P a r k e r ' s
A n s i c h t um so e i n l e u c h t e n d e r als i h r A n d e u t u n g e n
ü b e r den F e h l z u g gegen die K i r g i s e n u n m i t t e l b a r v o r a u s g e h e n . E s scheint mir jedoch
bei w i e d e r h o l t e m B e t r a c h t e n d e r Stelle im Z u s a m m e n h a n g m i t
d e r gesainnit.cn I n s c h r i f t g a r n i c h t ausgeschlossen, dass sie mit d e n Kirgisen ü b e r h a u p t n i c h t s zu tliun h a t . In den beiden I n s c h r i f t e n ist, d e r r o t h e F a d e n , d e r sich d u r c h die B e r i c h t e ü b e r die AViederaufi i c h t u n g des T ü r k c n r c i c h e s h i n d u r c h z i e h t , die S c h i l d e r u n g der K ä m p f e , d u r c h die d a s V o l k g r o s s g e worden ist. D e n Schluss j e d e r Serie von K ä m p f e n bildet, ein
Ueberblick
ü b e r das G e b i e t , das es sich K r i e g f ü h r e n d u n t e r w o r f e n h a t , wobei die
88
frikpricii n i n t n ,
äussersten Grenzen nach zwei
oder vier
Himmelsrichtungen
angegeben
werden, bis zu denen türkische Waffen getragen wurden. Wenn vom Stammvater Bumyn (K 2), wer damit auch gemeint sein mag, gesagt w i r d : «Vorwärts bis zum Kadyrkan-Bergwalde, rückwärts bis zum Tämir-Kapyg |dem Eisernen Thore] wies er Allen Wohnsitze an», so wird damit die ideale Ausdehnung der Greuzcn des noch u n g e t e i l t e n Türkenreiches angedeutet. Wie das Eiserne Thor als Grenzmarke gegen die Einfluss-Sphäre der Sassaniden nach hinten, d. h. nach Westen zu, genannt wird, so ist der bisher noch nicht identificirto Kadyrkan-Bergwald
als Terminus gegen die nach vorn,
d. h. nach Osten zu, wohnenden Völker zu betrachten. Das Reich des Stammvaters Tu-mün war weit davon entfernt, einer solchen Ausdehnung zu entsprechen (vgl. J u l i e n , III, pp. 328— 330), was gegen M a r q u a r t ' s Hypothese spricht, der (Jrabistische
Glossen,
p. 165) die beiden Formen J a i n y
K a k h a n des Grabmals am Ongiti und B u m y n K a k h a n auf einen Schreibfehler für T u m y n K a k h a n zurückzuführen sucht. Trotz der zahlreichen bisher gelungenen Identificationen türkischer Namen mit ihren chinesischen Transscriptionen ist es j a immer noch ein Zufall, wenn die in den beiderseitigen Ueberlioferungeii gebrauchten Ileirschernamen sich berühren. W i r müssen deshalb wohl vorläufig auf die Identification des Lautes
Bumyn
verzichten und ans historischen Gründen Mu-han Kakhan als den ersten JiehciTscher des noch u n g e t e i l t e n Reiches zu Grunde legen, da er der erste ist, dessen Gebiet vom West-Meer ( S i - h a i , jJtf yfij:, dem Aral-See) bis zum Liau Meere
yfi|, dem Busen von Liau-tung) und vom Scha-mo bis zum
Nordineer ( I ' c i ' - h a i , ^
'/fij:, dem Baikal-See, wenn nicht dem die sibirische
Tiefebene anfüllenden Eismeer, da er j a auch das Gebiet der Kirgisen erobert hatte) reichte ( T s c h ö u - s e h u , Kap. 50, p.. 3 ; vgl. J u l i e n , III, p. 331). Eine zwar nicht genau entsprechende, aber annähernde Ausdehnung wird mit den beiden Endpunkten «Kadyrkan-Bergwald» im Osten und «T.'lmirKapyg» im Westen angedeutet. Dass zu seinem Begräbniss neben den Chinesen auch Kirgisen, Kitancn u. s. w. kamen, um zu wehklagen, spricht gegen die Identität des Bumyn Kakhan mit einem Vorfahren der Iliiing-nu (Alttürk. Inschr., p. 434), es miisste denn ein störender
Anachronismus
vorausgesetzt werden. Die zweite Gebiets-Ausdelinung, die nun in den Inschriften geschildert wild, ist die der den Chinesen unterworfenen Vasallen-Länder in der Zeit, in der die Türken dem chinesischen Khane gehorchten (ca. 6 3 0 — 6 8 0 ) . Auch liier reicht das Gebiet vom Bökli-kagan, einer im .Osten gelegenen, noch zu bestimmenden Localitül, bis zum Eisernen Thore, aber die Regierungsgewalt war dem chinesischen Kaiser übergeben (K 8; X 8). E s folgt nun die Zeit der Befreiung und der Freiheit, in der bald liier^
80
NACHWORTE /-Uli INSCHRIFT URS TONJUKIJK.
bald dort gekämpft wird. Als Endpunkte des Kampfgebietes werden die «Ebene von Schantung» (d. i. die Pekinger Ebene) und wiederum das «Eiserne Thor» angegeben ( K 1 7 ) . D e r Beschreibung des Kampfgebietes folgt die Schilderung der geführten Kriege (K 1 8 bis 2 0 ) , und nun wird als E r gc-bniss dieser Kriege das Gebiet beschrieben, das von den Ost-Türken theils durch eigene, theils durch besiegte Stämme unter ihrem Schutze «besiedelt» wurde. «Nach vorn (Osten) bis über den Kadyrkan-Bergwnld haben wir eine Anzahl der (unterworfenen) Völker angesiedelt, und sie (den Stämmen) eingefügt, rückwärts (nach Westen) bis zum Kengii-Tannan (im Denkmal des Bilgä-Kakhan «Kengii-Tarban») haben wir eine Anzahl des Türken volkes angesiedelt und sie jenen Stammen eingefügt,« ( K 2 1 ) . E s scheint mir ganz im Sinne der beiden Inschriften zu liegen, wenn wir annehmen, dass ihre Verfasser damit in wenigen Worten den Erfolg der ost-türkischen Politik in Bezug auf die verwandten Völkrrstäinme kennzeichnen wollen. Die Ost-Türken sind seit, Ilteres-Kakhan beständig mit der Organisation der von ihnen besiegten Völker beschäftigt gewesen; namentlich geht aus den einzigen Schlussfolgerungcn, die wir an die Schilderung des ersten Tiirgäsch-Kriegcs in Verbindung mit den spärlichen, aber unzweifelhaften Andeutungen der Chinesen knüpfen können, deutlich hervor, dass die Türgäsch in ihrer Herrschaft über die west-türkischeu Gebiete, zu denen j a auch die Samarkander Staaten snmmt, dem Eisernen Thore gehörten, durch die siegreiche Armee der Ost-Türken unter Mo-tscho und Tonjukuk befestigt, wurden. Bezeichnete nun der Kadyrkan-Bergwald die Ostgrenze des von den Ost-Tiirkcn besiedelten Gebietes, wie j a derselbe Name auch die Ostgrenze türkischer Besiedelung unter Buinyn Kakhan bedeutet, so muss der Ausdruck Kängü-Tnrman (oder Tarban) die Westgrenze darstellen. Dies war bei den Türgitscb-Kriegen das Eiserne, Thor unter dem Namen T ä m i r - K a p y g ; als Westgrenze der Besiedelung dürfen wir gleichfalls das Eiserne Thor unter einein anderen Namen, nämlich Kängü-Tarinan, betrachten. Man könnte sich kaum eine schulgerechtere Transscription für diesen Namen denken als die chinesischen Silben K'ang-kii T'it-mön (J,[«; Jg P I ) , d- b. «das Eiserne Thor von K'ang-ki't». W i r würden dann Tarman oder Tarban als dem dänischen D e r b e m ! entsprechend zu denken haben, wovon t ' i t - m ö n wiederum eine sinnreiche, fast den Sinn wiedergebende Umschreibung ist; Kängtt aber würde als die alttiirkischc Form finden Namen des Landes K'aug-kü zu betrachten sein, als dessen alte Hauptstadt uns Kcsch genannt, wird und dessen Siidgrenze durch das Eiserne Thor gebildet, wurde. Das Gebirge T ' a u - m a n ( j ^ ^ |(|), an dessen Nordabhang die K i r gisen sassen, wird nach dieser Aulfassung allerdings des Zusammenhangs 12
!M)
F K I R !) 111 (! II II I II T II,
mit, dorn Ausdruck Kängii-Tarman beraubt; aber dafür tritt vielleicht, ein anderer Ausdruck an seine Stelle, der sich als Fluss-, vielleicht, nebenbei auch als Uergnaine des Saian-Sysfems zur Transscription sehr wohl eignet, da Tonjukuk ,iiber den «Ak-Tärmäl», d. i. den weissen TärniiM, setzen' muss, imi das Gebirge der Kirgisen zu ersteigen (Z. 2G). Da finales n in chinesischen Traiisscrii>Monen sowohl für r wie für l stehen kann, so wfirde T ' a n mnn so gut fiir T ü r m i i i wie fiir T a n n a » stehen können. Nachdem die Armee des Mo-tscho in Gemeinschaft mit den nunmehr unterworfenen Truppen des Tüigüseli-Kakhans die abtrünnigen Tfirgiisch und W e s t - T ü r k e n bis an's Eiserne Thor verfolgt hat, befinden sich die Fliehenden gewissermaßen in einer Falle. Aber wir lesen hier nicht etwa Worte wie «und wir tüdteten sie dort»; die Mission Mo-tscho's war eine friedliche, dem Wiederaufbau des zerrütteten wcst-türkischen Staatswesens gewidmete. Deshalb brachte er die Fliehenden zurück. "Wohin? Nach der Inschrift zum «Inil-Kapyg». W enn ich dafür auf eine im l'ereirhe der Möglichkeit liegende Ortschaft rathen soll, so möchte ich an den Kngpass gegenüber der Ostspitze des See's Issyk-kul denken. Denn hier nahm das Thal Siij-nl) seinen Anfang, in das der Türgäsch-Iläuptling W u-fschi'-lö sein Ordu verlegte, um mit seinen Horden nicht nur das Thal, sondern auch das benachbarte Iii zu besiedeln. Das persönliche Eingreifen des Tonjukuk in die Ileereszüge der OstTürken scheint sich auf die Ilegierungszeit des Iltercs - Kakhan zu beschränken, da die Inschrift sich bei den Schilderungen der unter diesem geführten Kriege mit besonderer Liebe aufhält, während er von den zahlreichen späteren in den chinesischen wie türkischen Aufzeichnungen erwähnten Kämpfe so gut wie nichts inittheilt; und da Tonjukuk (Z. 5 3 ) sagt: «Ich selbst schickte ihm die mir untergebenen Stämme», so sieht es fast aus, als habe er nach Ku-tu-lu's Tode am Kriegführen kein rechtcs Interesse genommen. Zwar «brachte er die sich vergangen habenden Feinde zur Uotmässigkeit» und «veranlasste er seinen Kakhan zu Kriegszügen» (Z. 5 4 ) , aber er kann sich nicht, zu ihrer Schilderung begeistern, Die bis heute entdeckten grösseren Inschriften ergänzen sich gegenseitig. W a s die Denkmäler des Kfil-Tägin und des Uilgä-Kakhan verschweigen, das Wichtigste aus den Feldziigen des Tonjukuk unter Ku-tu-lu, das finden wir in der vorliegenden Inschrift behandelt, und umgekehrt. W e r weiss, welche Funde uns noch bevorstehen und wieviel neues L i c h t sich noch auf die scheinbar so trockene, oft kaum verständliche Geschichtsschreibung der Chinesen verbreiten wird, wenn erst die Steine, die noch keines Europäers Auge gesehen, zu reden anfangen, um die Geheimnisse der Steppe ihrem Beichtvater 1 t a d l o f f anzuvertrauen.
NACHWORTE ZUM lNSCIUUKT DES TON.IUKUK. 2 0 . Nachdem
Ku-tu-lu
5)1
690 gestorben war, u. s. w. Die ¡ms den ver-
schiedenen chinesischen Quellen sich für das Todesjahr Ku-tu-lu's ergebenden Abweichungen, die zwischen 0 9 0 und 6 9 3 schwanken, mögen darauf zurückzuführen sein, dass Ku-tu-lu die letzten J a h r e seines Lebens in der Zuriickgezogenheit des trauernden Witt.wers verbracht, hatte, vielleicht, auch durch Krankheit von der Thcilnalnne am Staatsleben abgehalten
wurde.
Die Meldung von der Uebertragung irgend welcher Machtbefugnisse an seinen vorläufigen Nachfolger Mo-tscho konnte leicht mit der Todesnachricht, verwechselt werden.
Im T ' u n g - k i e n - k a n g - mu findet sich die einzige
Stelle, an der ein bestimmter Monat für sein Hinscheiden mitgetheilt wild. Im 1 0 . J a h r e der Periode Ss'i-schüng im 30. J a h r e des Cyelus ((J, |
4
p
,
d. i. 0 9 3 n. Chr.) wird unter dem «9. Monat
im
|njpj Herbst»
j l M ) eingetragen, dass am 1. Tage des Monats eine Sonnenfinsterniss stattfand (|j)| | J f i j ) . Darauf folgt die Mittheilung einer Titel-Veränderung der Kaiserin W u und schliesslich in einer besonderen Zeile die W o r t e : «Der Kakhan der T'u-küe, Ku-tu-lu stirbt» ( ^ 2 J ^ Ti|" y|" f j '
ffi).
Da
dies die letzte E i n t r a g u n g unter dem J a h r e 0 9 3 ist, so liegt die Möglichkeit, vor, dass der Compilator das Ereigniss am Ende des J a h r e s eintrug. A\eil eine genauere Zeitangabe sich nicht machen liess. Aehnlich linden wir am linde des J a h r e s 0 8 7 ebenfalls in besonderer Zeile die Worte
ta-ki
d. h. t-G rosse Ilungersnoth», ein Ereiguiss, das sieh nicht, so leicht au einen bestimmten T a g oder Monat binden lässt und deshalb am Endo des J a h r e s eingetragen werden musste. Auf der anderen Seile muss es auflallen, dass derselbe Ssi-ma Kuang ( n j ,!!,> 3 t ' , d e » wir die erste Hedaclion des K a n g - m u verdanken (s. W y l i e , Koka on (.hin. LH., \). 20), in seinem unter dem Namen K i - k n lu ( f f j -fr
veröffentlichten chronologischen Eeit-
faden der Geschichte den Tod K u - t u - l u ' s in «den Herbst»,
allerdings zwei
J a h r e f r ü h e r , nämlich 0 9 ] , verlegt. Da eine wirklich zuverlässige Feststellung der Umstände, unter denen diese verschiedenen sieh widersprechenden chronologischen Aufzeichnungen entstanden sind, eine besondere, mit, den grössten Schwierigkeiten verbundene Unteisuchung voraussetzt, so müssen wir uns vorläufig mit, der Kenntniss der in der Ueberlieferung hervortretenden Schwankungen begnügen. Ms bleibt uns zunächst nur die aus den Inschriften selbst abgeleitete Berechnung übrig, die uns durch M a r q u a r t ' s in seiner Arbeit «Die Chronologie der alttfiikischen Inschriften» niedergelegte Entdeckung betieilend die Deutung der Alterszahlen des Ktil-Tägin und des Bilgä-Kakhan sehr erleichtert wird. Bezüglich der uns nur durch Berechnung bekannten Geburtsjahre der beiden Brüder, liegt
möglicher
Weise ein I r r t h u m von einem J a h r e vor, wenn nämlich nachgewiesen werden sollte, dass die Türken bei Altersangabcn die vom I'oetus im Mutterleibe
02
FRIEDRICH
niRTII,
zugebrachte Zeit in Gestalt eines vollen J a h r e s in Anrechnung bringen, wie dies zweifellos bei den Chinesen der Fall ist'). Danach würden wir die J a h r e 6 8 5 lind 6 8 6 als die wirklichen Geburtsjahre des Bilgä-Kakhan und des K ü l - T ä g i n betrachten müssen. Mit Zuhülfenalitne der nach
Marquart's
Entdeckung berichtigten Altersangaben der Inschriften im Vergleich zu einigen Monatsangaben des T ' u n g - k i e n - k a n g - m u , kommen wir nun zwar zu keinem absolut sicheren Ergebniss, aber wir erhalten doch einen Fingerzeig bezüglich der in den chinesischen Aufzeichnungen chronologisch nicht genügend befestigten I h a t s a c h e n .
Nach
Im L e b e n s j a h r e d e s
T'ung-kien-kang-mu.
N a c h den Inschriften.
Än. 1) 6!)!), 8. Monat. Der Sohn des Mo-tscho, P'o-kü, wird zum K l e i n - K h a n ; sein Bruder Tusi-p'o und K u - t u - l u ' s Sohn Mokii werden zu Schad ernannt. 2) 7 0 2 , 1. Monat. Die Türken überfallen Yen und llia. 3) 7 0 6 , 12. Monat ( = J a n . 707). Mo-tscho überfällt Ming-scha; Niederlage des Sclia - tsch'a Tschung-i. 4 ) 7 1 4 , 3. Monat. D e r Türke T'itng-o belagert Pei-t'ing. 5) 7 3 3 , im Scholtmonat nach dem 3. Monat. Der Vice-Gouvcrneur von Yu-tschf'ui Kuo Ving-
ftl
0 J a h r e in l ' e c h m t n g b r i n g e n ; er wnr also (117 gehören. F.bensn mnss Si6 Jfin-kui, von dem
berichtet
wird, dass er «70 jiiln ig» im J a h r e G83 starb, fiM geboren sein. D i e s ist nicht nur e i n e im modernen Leben der Chinesen b e o b a c h t e t e Krschcinung, sondern es ist auch der in der Littcratur nachweisbare Modus, nach dem von jeher aus biographischen D a t e n die L e b e n s d a u e r ber e c h n e t worden ist. Hcispiele
finden
sich m a s s e n h a f t in dem der L e b e n s d a u e r
P e r s ö n l i c h k e i t e n gewidmeten W e r k I - n i e n - l u ( ß j f : - i p . meine ISemeiklingen in «Chan J u k u a ,
historischer
j^') vom Jahre 1913 (vgl. d a r ü b e r
n new source of Mediaeval O r o g r a p h y » , J.K.
A.
S.,
London, 1800, p. 80, A inn.). Man wird darin die aus dem Grhurts- und Sterbejahre b e r e c h n e t e Lebensdauer
in jedem e i n z e l n e n F a l l e um ein J a h r l ä n g e r finden als n a c h europRischer A n -
s c h a u u n g richtig ist.
5)3
NACHWORTE BUK INSCHRIFT DK8 TONJUKUK.
Nach den Inschriften.
Nach T'ung-luen-kang-mn.
6) 7 3 4 , 12. Monat(wie bei K u - t u lu am Ende des J a h r e s eingetragen): Die Türken tödten ihren Bilgä-Kakhan*). Nach der Ilof-Chronik des K i u - t ' a n g s c h u : 7 3 4 ; im llauptbericht desselben: 7 3 2 . Dem T a n g s e h l ! liisst sich keine J a h r e s zahl entnehmen. Nach dem T s ' ö - f u - j t l a n - k u i (Kap. 5)64, ]). 10): 7 3 2 . G a u b i l (Mim. conc. les Vhin., X V I , p. 20) nennt den 8. Monat 7 3 4 , doch weiss ich nicht, nach welcher Quelle.
Im Lei lensjalire des KOt-Tftgin. Bilgä-Kakhan.
Bilgil-Kaichan stirbt am 2G. des 10. Monats im Hundejahre.
13-i-19-t 1 9 = 51
[") Tu einer zweit in Stelle des Ts'» - fn - y ilanluii (Kap. 975, p. 15 wiid der r«« f k ^ 12. Monats als Todes tag des Kai Imns mitgothoilt. l>a derselbe auf den '2t. Jantinr 735 füllt, so sind wir berechtigt, dieses Jahr filr di c Berechnung des Todesjahres dos Ute res Khan ii Anrechnung zu bringen.]
Ich habe die hier mitgctheilten sechs Zeitangaben gewissermaassen als Controlc für das hilutige Uebereinstimmen der beiderseitigen Zeitangaben zusammengestellt, aber auch als l'eweis dafür, dass Differenzen keineswegs ausgeschlossen sind. Ich will versuchen, daraus einen Schluss auf das wahrscheinliche Todesjahr des Ku-tu-lu zu ziehen, ohne mich jedoch ,111 das E r g e b n i s zu binden, da vielleicht, erst die gründliche Durcharbeitung des gesammten chronologischen Materials uns die volle Schwierigkeit der F r a g e erkennen lassen wird. Im Denkmal des liilgä-Kakhan sagt der letztere (X 14): «(Als mein Vater) der Khan gestorben war, blieb ich selbst acht J a h r e alt |ciiki:t j a i m a | zurück». Der Text scheint hier nach Tafel XXII in l l a d l o f f ' s Atlas keinerlei Zweifel an der Lesung zuzulassen, umsoweniger als die Zeichen für skzjSda ^ J T ^ Y D l l , : l l *
m
e
i " ( , , n Worte verwachsen
Ferner sagt Uilgii,-Kakhan im Denkmal Thomsen
erscheinen.
des Kül-Tügin (Ii 30, bei
1 E 30): «Als mein Vater, der Khan, gestorben war, war Kiil-
Tiigin sieben J a h r e alt». Allein der Text, wie er auf Tafel X V I I des Atlas erscheint, bricht hier nach dem W o r t e
(jit —jilri, «sieben»), das selbst
noch kaum lesbar hervortritt, ab, um in der grossen Lacunc der Inschrift zu verschwinden.
R a d i o f f sowohl wie T h o m s e n ergänzen den Text logi-
scher Weise nach der Stelle X 14, von der, wie mir scheint, nunmehr die ganze Chronologie der beiden Inschriften abhängt,
94
F K I E P K ICH H I R T H ,
Ob nun B i l g ü - K a k h a n 8 oder, wenn wir den chinesischen Modus der A l t e r s a n g a b e bei den Tfirken voraussetzen, 7 J a h r e alt war, als K u - t u - l u s t a r b , kann die F r a g e nach dein T o d e s j a h r e k a u m beeinflussen. Halten wir uns zunächst an die nach M a r i j u a r t , rectificirten A l t e r s a n g a b e n des B i l g ä K a k h a n , s o müssen wir bei diesen j e 8 J a h r e in A b z u g bringen und den liest von der J a h r e s z a h l des K a n g - m u abziehen, um das T o d e s j a h r K u - t u - l u ' s zu berechnen. "Wir erhalten a u f diese W e i s e für die lnitgctheilten B e i s p i e l e folgende AVerthe: 1) 2) 3) 4)
699 — (14—8) 702 — (17—8) 707 — (22—8) 714—(30—8)
= = — =
5) 7 3 3 — ( 5 0 - 8) = 6) 7 3 5 — ( 5 1 — 8 ) =
693, 693, 693, 692(1), 6 9 1 (!!), 692(!).
D a s E r g e b n i s s ist, also kaum s i c h e r e r als die Z u s a m m e n s t e l l u n g der verschiedenen aus lediglich chinesischen Aufzeichnungen a b g e l e i t e t e n D a t e n . Ob a b e r die Schuld daran an den für die unter 1) bis 6 ) in den chinesischen Quellen mitgetheilten J a h r e s z a h l e n oder etwa an dem mangelnden G e d ä c h t niss des B i l g ü - K a k l i a n liegt, der im J a h r e 7 3 3 eher 4 8 als 5 0 J a h r e alt sein konnte, wage ich nicht, zu entscheiden. W i r dürfen a u f beiden S e i l e n nicht allzugrosse Anforderungen an die A k r i b i e der S c h r e i b e r stellen und froh sein, wenn wir die Uebcreinstimmung der beiden Ueberlieferungen a n nähernd überhaupt feststellen können. Dies wird besonders auch dadurch e r k l ä r b a r , dass ein kaum 2 9 - J ä h r i g e r sich gern (iberredet ein D r c i s s i g e r zu sein und dass M a n c h e m die runde Zahl 5 0 besser klingen m a g , als 4 8 oder 4 9 . B e i der durch B e r e c h n u n g entstandenen Zahl 5 1 im 6 . B e i s p i e l können dreimal B r u c h t h e i l e eines J a h r e s u n b e r ü c k s i c h t i g t geblieben sein. Dagegen deutet die Uebereinstinimung in den Beispielen 1) bis 3 ) mit augenfälliger Conscqiienz auf (Ins J a h r 0 9 3 , das wir filglich mit der A n g a b e des K a n g m u als das wirkliche T o d e s j a h r K u - t u - l u ' s hinstellen dürfen. Die im Folgenden initgetheilte chronologische T a b e l l e für die hauptsächlichsten E r e i g n i s s e der R e g i e r u n g s z e i t des I l t e r c s K a k l i a n , die ich bis zum Tode des B i l g ä - K a k h a n fortzusetzen beabsichtige, b e s c h r ä n k t sich a u f die mir in meiner eigenen B i b l i o t h e k zugänglichen Quellen, dürfte j e d o c h keine weitgehenden Zusätze mehr erfahren. V o m K a n g - m u liegt mir die grosse unter K ' a n g - h i 1 6 8 9 wiederholte M i n g - A u s g a b e vom 9 . J a h r e T s c h ' ö n g - h u a ( 1 4 7 3 ) vor, die unter dem T i t e l Tz'i - t s c h ' f - t ' u n g k i e n k a n g - m u ( / f f yft j j f j (flg jfjüj £ } ) die hauptsächlichsten K o m m e n t a r e mit dem T e x t e des W e r k e s vereinigt (s. W y l i e . Notes on Uün. lAt., p. 2 0 f.).
NACHWORTE ZUR INSCHRIFT 1)RS TON.IUKUK. Das K i - k Ii -1 ii ( f f j j ^¡T
in 2 0 B ü c h e r n ist eine von Ss'i-ma K u a n g , dem
Verfasser des H a u p t - T e x t e s Uchersicht
!)5
des K a n g - m u ,
bearbeitete
chronologische
ü b e r die hauptsächlichsten Thatsachen d e r chinesischen
(ie-
schichtc. Die von mir b e n u t z t e Ausgabe ist in d e r 5. A b t h e i l u n g des vielbändigen S a m m e l w e r k e s l l i a u - t s i n - t ' a u - y i i a n
f j k gjJ- J§») enthalten
(vgl. W y l i e , p. 20). M e i n e Cifnle aus den (Ir-schi-ssi-schi",
sämmtlichen
|/l|
dynastischen
(«cscbichtswcrken
sind der grossen P a l a s t - A u s g a b e
vom
Jalire 1739 entlehnt. Die beiden wichtigen A r b e i t e n M a r q u a r t ' s über «dieChronologie d e r a l f t ü r k i s c h e n Inschrift.cn» und «Arabistische (flössen» haben m i r erst, k u r z vor Beendigung dieses ersten Tlicils meiner «Nachworte» vorgelegen.
Von
B i t s c h u r i n ' s B e a r b e i t u n g der T e x t e ü b e r Ost- und W e s t - T ü r k e n , U i g u r e n , Kitnil und Iii v e r d a n k e ich dem aufopfernden Fleisse meines F r e u n d e s U a d l o f f eine vollständige d e u t s c h e U e b e r s e t z u n g . Nicht hoch g e n u g kann ich auch die F ö r d e r u n g anschlagen, die meiner Arbeit, d u r c h persönlichen V e r k e h r und Correspondenz ü b e r zahlreiche d e r vorliegenden F r a g e n aus dessen unerschöpflichen W i s s e n s s c h a t z auf dem Gebiete d e r türkischen F o r s c h u n g zu Tlieil geworden ist.
90
rniKnnicn
niRtn,
Chronologie der hauptsächlichsten Ereignisse Heseln eibniig der Ereignisse nach der Hof-('Iirnnik des K i n - t ' n n g schn, Kap. 5—G, wo nicht andere Quellen vermerkt sind. 1) l"ei I!ijig-kicn, der die atifstiindigen T ü r k e n unter A-scIii-na Fti-nien, u. s. \v., glücklich besiegt lin.t, witd mit anderen Oenerfllen gegen die W c s t Ti'trken geschickt, stirbt aber vor der Abreise.
Nach Kin-t'ang-sclin, Kap. 5 11. Ii.
(¡82, 4. M o n a t , ^
1) Die in Klammern ( . . . ) mitgothoillcii Monatsdalcn sind auf Grund der helgcfflgten »Ijclns-Ingc vom Astionomcn und Rinologen Herrn I'rofessor Dr. F r a n z Kuhnert in Wien berechnet wurden. Ich habe davon im Teile l>ei der Hcsprcchitng der wichtigsten Ereignisse ('(brauch gemacht. Ancli die lllr das Sterbejahr des Kii-lu-lti (Utarps Khan) nicht unwichtige, in den chinesischen Akten verzeichnete Sonncnfinsterniss wurde von Herrn K A l m e r t für den Bilden ','hina's bestätigt. Herr Kfthnert hatte die Ottte, mir Uber die fraglichen Cvclus-Datcii, sowie dir Ronneiifinsterniss vom 5. Oeloher 003 die folgenden Mitthoilungcn 711 machen. "Mich beeilend Ihnen die Hesnltatc der Umsetzung fitr die tlbersancllcn Daten zu fllierseiirlen, will ich nur bemerken, dass gerade unter denselben drei sle.lt befinden, bei denen lediglich durch die Angabe des cjclischen Tages nnd des Monats eine sonst mögliche Ifnsic.heiheit von einem Monat behoben ist, da dieselben in die Niibc eines Relialtmonalos (allen. Ich habe dieselben durch rinen Asterisk gokonnsoichnet, damit Sie nicht (Iber die Nichtigkeit der Ilmsrizung im Zweifel sind, zu dem sonst das Vorhiiltiiiss des ehim sischen zum onropilischen Monat leicht Anlass neben könnte. lliebei bezeichnete ieli die enro|iiiisehen Monate mit den römischen Zifiewi, der Ueqnemlichkeit halber, nnd stellte Ihre Angaben gegenüber. Was die Angabe der Sonncnfinsterniss am I. Tage des 9. Monats im .Inbre G93 belangt, so ist ziinilrhst zu bemerken, dass nn diesem 'J age (~J der dem f>93 X !i entspricht, tlinlsAcMic.li eine Sonnenfinsternis* statt halle (Ji; -ff>3R in (>|i|iolzer's (!anoti). Die Trage, ob dieselbe in Uiina beobachtet werden Ifnnnte, löst, sieb dnreb die folgenden Giirvou, die ich Ihnen ermittelte, wobei die Grösse. der Verfinsterung in Zwölfteln des SonncndnrchmcsscrS (Zolle " genannt) angegeben ist. 12" bedeutet also die Verfinsterung der ganzen Roiincngchcibc, 8" die Verfinsterung von '/j der Sonneiiscl'eibe ti. 8. w. Kino Verfinsterung von 8" dürfte kaum mehr mit, Sicherheit durch das ungeschützte Auge wahrgenommen werden oder einem unvorbereiteten Menschen nufTatlen, unter fl" aber ist dies sicher nicht mehr möglich. Wie Sie ans den Olli vonpunMon sehen, in denen die 1,iiiigen Mast von Grccnwich angegeben sind, könnte höchstens im ¡Uissersten Stldcn China's an eine Ileohacbtnng gedacht werden. Glösste I'liasc von 8" nge Easl Gr. 128° 98 78 !>8 .18
Hreitc Nord. 2G° 2G 83 43 52
0" h. E. 128° Ü8 78 58 »8
I. Hr. N. 23° 23 29 40 49
10" 1,. E. 128° 88 78 G8 38
12" Hr. N. 11° 14 18 30 84
Die giosRtc I'liasc bei Sonnenuntergang findet statt in 129° E. L . von Green«-, nnd 40° Nord-Ilr. mit 4'/," 12G i) n »80 » » 7 124 » n » 20 » ti 10
1,. E. 120° 98 78 58 88
Hr. N 13° 13 18 29 38
^
(20-
NACHWORTE ZUR INSCHRIFT DES TONJUKUK.
97
unter der Regierung des Ku-tii-lu (Uteres Khan) '). Nach T' iiiig-kidn-kang-mn.
Nitcli K i-lui -In, Kap. 15, p. 3'.)— 40.
682, '1. Mollili.
Nach T'mig-schu, Kap. 3 u. 4. (¡82, 4. Mount, ^ ^ ( 2 0 . Mai). Das Datum bezieht sich hier nur auf die, Ernennung.
Hin gicisstc l'liasn zu Mittagfindetstatt in 04° K. Ii. vollflreonw.mill 10° Nord-Hr. mit 8" G3 » » » 30 » ii 12 62 » » »20 » » I|i/ä Wenn Sin sich die Tunkte der unter I nngcfiihrten Cnrven in eine fiaiidlcinIn (wobei I.lingc von Greenwich zu beachten) eintragen und dieselben durch den Curvenzug verbinden, werden Sic sich selbst überzeugen können iiher die Möglichkeit der Sichtbarkeit oder IJusiclitbarkeit iu China. Wäre ill den Quellen ein bestimmter Ort angegeben, wo dieselbe benlmehti t sein soll, so knim sofort nachgewiesen werden, ob sie an diesem Orte (dessen geogr. Coord, bekannt sein mflssten oder ermittelt werden könnten) sichtbar war und wie gross die grüsste Phase sich darstellte». «082, 4. Monat y": ^
ff- Z I
»
||l —p* — (182 YII 12. September.
083, 2.
»
fjl
'j". = 083 III 16. Marz.
083, 2.
»
Q
J)|j = 083 III 24.
«83, 3.
»
|J( ^
083, 6.
»
jjf
083, ß.
»
Zj
Iii
—' M 081, 9.
»
| I I )\
](
»
= 083 IV 4. April. = 083 VI 3. Juni. = 083 =r'8i'
VI 18. » XU
8. December.
=. 084 VIII 31. August.
j/j
= 084
X 21. October.
fö
)j|l = 685
II 8.* I ebruar I
085, 4. Monat äjc :|Jt 7IJ
V 20. Mai
(¡82, G.
G84, 7. Monat 3 t ' e 7C #
= 082
^
•= 685
V IG. Mai.
— ) \ $$ Jj|| = 085 XII 2. December. 087, 2. Monat fl.j
= «87 IV 0.* Apr il I
G87, 10.
» Jjl
^
= «87 XI 10. November.
15811, 8.
» %% ^
= 05!) VIII 23. ' August I»
13
98
FRIKDRICIt
HIRTIT,
Bcsclirclliiing der Ereignisse nneli der Huf-Chronik des K l u - t ' a n g a c h i i , Knp. 5—0, wo nicht nitriere Quellen vermerkt sind.
Nnch Kiu-t'nng-gcliti, Knp. 6 it. 6.
2) Die ü b r i g gebliebenen T ü r k e n - R e b e l l e n A - s e h i - n a K u - t u - I u und Genossen s a m m e l n die b e s i e g t e A r mee (des F u - n i e n ) , setzen sich in d e r S t a d t I l e l sclia ( K a r a kutn) fest und fallen ü b e r die N o r d g r e n z e von P i n g - t s c h o u ein.
(C82) 1 2 . M o n a t , d. i. im AnfaiiR 083.
3) Die T ü r k e n fallen in d a s G e b i e t von T'ing-tschou imd K u i - i s c h ö u ein.
0 8 3 , 2. M o n a t ,
•1) Der G a r d c r c g i m e n i s - C h e f Si6 J ö n - k n i s t i r b t .
0 8 3 , 2. Monat, Q
5) Die T ü r k e n A - s e h i - n a K u - t u - I u und A-schi'-W Yiian-tschttn mnzingeln das G e n e r a l - G o u v e r n e nient des S h a n - y ü .
6 8 3 , 3. M o n a t ,
0) Die T ü r k e n überfallen Yü-fsclniu nnd f ö d t e n den l'i ¡ifecten L i Ssi'-kien. D e r G o u v e r n e u r von Fongt schön, n a m e n s Tsui Tschi-piön, zieht m i t e i n e r Armee hinaus zumTschau-na-Gebirge(ijiiJ |[|), um sie zu ü b e r r u m p e l n , wird a b e r vom F e i n d besiegt; darauf überfallen sie L a n - t s c h m t .
0 8 3 , fi. M o n a t ,
^
(3. Juni).
7) D e r G e n e r a l T s c h ' ö n g W u - t ' i n g wird zum L a n d pfleger des S c h a n - y ü - l J e z i r k e s e r n a n n t , um das O b e r k o m m a n d o gegen die F e i n d e vom T s ' a i - s c h a n | | | | | | | ) Yliau-tschi'm, K i i - t u - l u (und ?) l l o - l u
083, 11. Monat, j j j cembcr).
(8.1>c-
(7U 4 V ' N ' W, j j $ f { ¡JV
(1 ß.März).
i)|J(24.Miir4 ^
( 4 . April).
™ übernehmen.
8) Die T ü r k e n K u - t u - I u und Viian-tsebön überfallen Ro Ischöu; d e r G a r d e r e g i m e n f s - C l i e f T s e h ' ö n g W u t ' i n g w i l d m i t i h r e r Jjek&mpfung b e a u f t r a g t .
0 8 4 , 7. M o n a t .
!)) D e r Gnrdercgiincnls-Clief T s c h ' ö n g W u - t ' i n g wird hingerichtet.
(GS t), 1 2 . Monat., d. i. im Februar 685.
10) N a c h T ' a n g - s c h n , K a p . 85—08Ü) von den Ost-Türken bedrängten und zerstreuten West-Türken zieht, unter ihrem Kakhan llu-sö-lo mit einein Volke von 6 0 , 0 0 0 — 7 0 , 0 0 0 Mann in das Innere von China. 1 7) Nach dem K a n g - m u : Tod des Ku-tu-lu, Kakhans der T ü r k e n .
Nitch lUn-t'nng-scliti, Knp. 5 n. 0.
Die Hof-Chronik sagt nichts darüber. Im allgemeinen Bericht (Knp.l94A): % l|l,«wühlend der Periode T'ien-sclimt ( « 0 0 — 0 9 2 ) starb Ku-tu-lu an einer Krankheit». Achnlich im T ' n n g - t i ß n , jedoch wird hier einer K r a n k h e i t nicht gedacht.
NAUINYORTK «Uli INSCIIItlFT »HS T0N.1UKUK. Nacli T ' Ii n g - k i c 11 - It a 11 g - ni 11.
Nach Kl -kit III, Knp. 15, ]). Ml- Kl.
Nncli T ' n n g - s r . l i i i , K:ip. 'I 11. 4. 0 8 5 , I I . Monat, ^ cember). 0 8 7 , 2 . Monat,
087, 7 . Mount.
(587, im Herbst. «Ilei-fsch'i T s r . h ' a n g - t s e h i greift, d i e T ü r k e » a n u n d vertreibt sie».
08!), 9 . Monat.
IUI
l)|j ( 2 . D e (9. April).
G87, 8 . Monat.
6 8 7 , 1 0 . Monat, J (19. November). 0 8 0 , 8 . M o n a t . , %% ^ ( 2 3 . A u gust). D i e E r n e n n u n g hatte bereits i m 5 . Monat, ( J , ( J , (9. Juni) stattgefunden.
090, 10. Monat.
C>!)3, i m 9 . M o u n t , a n (les- 0 9 1 , im I l e i h s t . son 1 . T a g e ( B . O c t o b e r , nur im iltissersten Siiden China's sichtbar) eine Sonneniinslerniss stattfand. D a d i e M i t t h o i l u n g den R c h l u s s d e s J a h r e s b i l d e t , ist e s z w e i f e l h a f t , ob d i e M n n a t s a n g a b e s i c h d a r a u f bezieht.. V g l . j e docli d i e A n g a b e d e s K i k u - l u : «im Herbst G ' J l » .
Die Jlof-Chronik schweigt darüber. Im allgemeinen Hericht ( K a j ) . 2 1 r / ) : Jz 10, "'•» Anfang d e r Periode T'ienseböu» ( 0 9 0 — 0 9 2 ) , also 0 9 0 .
102
FRIEDRICH HIBTH,
Nachträge uud Berichtig ungen. Pp. 7 u. 4 2 .
Wie aus meinen Bemerkungen auf p. 8 9
hervorgeht,
habe ich meine Ansicht bezüglich der von P a r k e r versuchten Identification von T ' a n - i n a n (
^
| J j ) mit T a i m a n im Kängü-Tarman oder Tarban
der Inschriften geändert. Pp. 9 u. 1 0 . Mit Bezug auf den Namen und Titel des ersten der beiden in der Grabschrift des P'e'i Kuang-t'ing erwähnten türkischen Gesandten ist zu berichtigen, dass hier s i a n g
«Minister», allein steht und dass
die beiden folgenden Zeichen t s c h ' i - s c h i ( f j f c ^ , canton. t s c h i p - s c h i t
=
tiirk. tschub-schad?) zusammengehören, da sie in der Liste der chinesischen Doppelnamen vorkommen und einem ursprünglich türkischen Familiennamen entsprechen. Einem türkisch-chinesischen Stammesführer namens Tsch'i-schi Ssi-li
j})
' , n T ' n n g - s c h u (Kap. 1 1 0 , p. 6) eine Biographie
gewidmet. Derselbe wird u. A. auch in dem Bericht über die Si6-yen-t'o (Tardusch) als einer der Generäle genannt, die 6 4 6 mit dein Prinzen Tautsung gegen dieses Volk ausgeschickt wurden. Der Name Ttschi-schi gehört, wie die Namen A-sch'i-na und A-sch'i-tö zu den fremden Geschlechtsnanien in Tai-pe'i und ist seit der Zeit, in der die Türken dort internirt waren, in China bekannt. Als Vater des Tsch'i-schi Ssi-li, der in chinesichen Diensten stand, Herzogsrang erhielt, mit einer Tochter des Kaisers Kau-tsu verheirathet war und 6 6 1 — 6 G 4 starb, wird ein türkischer Heerführer (rj^ #
@
fil||) namens Tsch'i-schi
mi-tschi-ki6-li-fa
(|f( ^
|lfc ^ ^
^
M
K ) genannt, der den Titel Kftft»
e t w a
K n l
Bältschi Jilpagu?)
führte. Ssi-li hatte vier Söhne, von denen jedoch nur die Namen erhalten zu sein scheinen ( T ' u - s c h u - t s i - t s c h ' ö n g , 1 4 , Kap. 6 3 1 ) . W o es sich, wie bei dem 6 6 1 — G64 verstorbenen Ssi-li, um iuternirte 'Türken handelt, sind nun allerdings die Zeichen Tsch'i-schi (Üffc j f y sicher als Familien-Doppelname aufzufassen. Ob wir jedoch berechtigt sind, diese Auffassung bei einem
NACHWORTE Z U R 1NSCÜRIFT DBS
103
TONJUKUK.
freien Türken gelten za lassen, der als Vertreter seines Knkhan und als Chef einer türkischen Gesandtschaft den chiiicsischen Hof besuchte, scheint mir sehr fraglich, da, viele von den später in die chinesische Namenliste «hergegangene Familiennamen, wie Kau-tsch'ö ( j g j ] { ! ) , A-t'ie (|fif ffi = Ta-pa
ffi,
ein Stamm der Tiirgiisch) n. a., ursprünglich
Aediid), türkische
Stammesbezeichnungcn waren. Dass der Kie-li-fa der Grabschrift nebenbei noch Tscln-schi genannt wird, was vielleicht einem türkischen Tscluib-schad entspricht, braucht daher der Hypothese von seiner Identität mit Kiil-Tägin nicht gerade zu widersprechen. Tschub-schad könnte möglicherweise auch ein von den Chinesen als Name aufgefasster Titel sein wie Ki-kin ( ( ^ das im T ' a n g - s c h u (Kap. 1 1 0 , p. 9) als Doppelname vorkommt (vgl. die Scholie im S c h i - y i n , Kap. 12, p. 3:
\y ^
«Iii-kin, ein fremder
Doppelname»). Was nun den zweiten Gesandten der Grabschrift, A-sch'i-tö T ' u n - n i s c l u i k (denn dies ist der alte Lautwerth der drei Zeichen) betrifft, so bin ich bis jetzt noch auf keinerlei Andeutungen gestossen, die mir bezüglich meiner Hypothese von seiner Identität mit A-sch'i-tö Tonjuluik Zweifel verursacht hätten. Aber ich muss hier hinzufügen, dass sich der Name in gleicher Schreibweise auch in der E n c y c l o p i l d i e T s ' ö - f u - y ü a n - k u i findet neben T'un-ni-schuk ( J J | \ JJg jjfy). Wenn wir nur geringe Abweichungen entweder in der alten chinesischen Aussprache dieser Zeichen oder etwa in den damaligen Türk-Dialekten als möglich zugeben (etwa y u k für chinesisches schult und das in den Inschriften erhaltene ltuk), so könnte der Name selbst ohne dieConjectur betreffend das Unterschieben von s c h u l t
für k u o k
zur
Notli als eine, wenn auch schlechte Transscription angesehen werden. R a d l o f f ' s Argument, dass P'oi Kuang-t'ing mit den zum Opferfest einzuladenden türkischen Ta-tsch'ön
geradezu die kurz vorher genannten Würden-
träger Kül-Tiigin und Tonjukuk gemeint habe, ist sehr plausibel und lässt sich durch den Text in jeder Weise rechtfertigen, wenn wir die Worte t s ' i n g i s c h i t s c h a u k ' i t a - t s c h ' ö n j a w e i (jjjSf \>\
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Ä
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übersetzen durch: «er beantragte durch Gesandte j e n e [d. Ii. die genannten] Ta-tschön aufzufordern sich in das kaiserliche IIof-Lager zu begeben». Auch die Version des T ' u n g - t , i 6 n und des K i u - t ' a n g - s c h u ladet zu dieser Auffassung ein, von der wir sagen können, dass sie uns durch die ganze Situation geradezu aufgedrungen wird. Denn da im vorhergehenden Satz KfllTögin und Tonjukuk als die einzigen am Hofe des Bilgä-Kakhau zu fürchtenden
Persönlichkeiten
tsch'ön ( J £ ^
hingestellt
werden
und der Vorschlag,
k'ita-
(i?), was sowohl «ihre Minister» als auch «diese, d. i. die
vorhergenannten Minister» bedeuten kann, als Vertreter beim Opferfest nach China zu schicken, den ausgesprochenen Zweck hat, den Einfluss der beiden
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FKIBDKICII
BIRTH,
geflüchteten Berather des Knkltans unschädlich zu machen, so wild uns die Wahl zwischen den Uebcrset,zungen «ihre Miuister» und «jene Minister» durchaus nicht schwer gemacht. Ich werde bei Gelegenheit der Uebersetzung des Abschnittes Uber die llegieruugszeit des Bilgä-Kakhan auf die Gesaudtschaftsreisen der Türken zurückkommen, über die sich in den chronologischen Zusammenstellungen des T s ' ö - f u - y i i a n - k u i manches in den Haupt,berichten nicht Enthaltene findet. Einstweilen sei nur niitgetheilt, dass nach dieser Quelle A-sch'i-tö T'un-ni-schuk, d. i. Tonjnkuk, wenn sich meine Hypothese bewähren sollte, bereits im 5. Monat des Jahres 7 2 2 als Gesandter nach China geschickt worden war, um wegen einer vom Kakhan gewünschten Ileirath mit einer chinesischen Prinzessin zu unterhandeln. T'un-ni-schuk (Tonjukuk?) wird hier als T a - s c h ö u - l i n g , d. i. Stammesoberster, bezeichnet. Er erreichte, wie wir aus den übrigen Berichten erfahren, seinen Zweck nicht, wurde jedoch unter Ernennung zum Titular-Chef eines Leibgarde-Regiments in seine fremde Ileimath entlassen'). Bilgä-Kakhan hatte im vorhergehenden Jahre ( 7 2 1 ) eine besondere Gesandtschaft zum Abschluss eines feierlichen Friedens nach China geschickt, die am 11. März vom Kaiser empfangen wurde. Der Text eines ausführlichen Cabinetschreibens, das bei dieser Gelegenheit an den Kakhan expediert wurde, findet sich im T s ' ö - f u - y t t a n - k u i (Kap. 9 8 0 , p. 7 f.) abgedruckt. An einer anderen Stelle (Kap. 9 7 9 , p. 6), wo über dieselbe Gesandtschaft berichtet wird, bittet nicht Bilgä-Kakhan, sondern T'u-kü6 Mo-tscho ( ^
jf^
«der Mo-tscho der Türken» um
Frieden und die Erlaubniss sich als Sohn des Kaiseis betrachten zu dürfen. Es sieht fast aus, als ob Mo-tscho ein Titel gewesen ist, den auch BilgäKakhan führte. Auf p. 8 findet sich für Bilgä-Kakhan der Ausdruck Motscho Siau-scha (1§K l