Die Sprache der altirischen Ogam-Inschriften 3525262256, 9783525262252

Die altirischen Ogam-Inschriften haben für die Keltologie besondere Bedeutung, da sie die wesentlichen Lautveränderungen

222 82 45MB

English Pages 336 [340] Year 1994

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD PDF FILE

Table of contents :
TEIL I
1. Einführung und Forschungsüberblick 1
2. Die Ogamschrift 7
3. Datierung 25
4. Art und Aufbau der Inschriften 27
5. Zur Namengebung 30
6. Lautlehre 36
7. Flexion 53
8. Der Kompositionsfugen vokal 62
9. Die in der Komposition vorkommenden Wortarten 66
10. Komposition und Wortbildung der ogamirischen Namen 77
11. Kymrische und lateinische Namen 90
TEIL II
Lexikon der Präfixe, Suffixe und Kompositionsbestandteile 98
TEIL III
Lexikon der Namen und Wörter 121
TEIL IV
Inschriftenkonkordanz 253
Abkürzungsverzeichnis 284
Literaturverzeichnis 287
Anhang 304
Index 311
Recommend Papers

Die Sprache der altirischen Ogam-Inschriften
 3525262256, 9783525262252

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

SABINE Z I E G L E R

Die Sprache der altirischen Ogam-Inschriften

V A N D EN H O EC K & R U PR E C H T IN G O T T IN G E N

Historische Sprachforschung (Historical Linguistics) (vorm als: Zeitschrift für V ergleichende Sprachforschung) H erausgegeben von A lfred Bam m esberger und G ünter Neum ann

Ergänzungsheft 36

Die Deutsche Bibliothek CIP-Einheitsaufnähme -

[Historische Sprachforschung/Ergänzungsheft/ Historische Sprachforschung : (vormals: Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung) = Historical linguistics. Ergänzungsheft. - Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht. Früher Schriftenreihe Fortlaufende Beil, zu: Historische Sprachforschung ISSN 0939-5598 NE: Historical linguistics/Ergänzungsheft 36. Ziegler, Sabine: Die Sprache der altirischen Ogam-Inschriften. - 1994 Ziegler, Sabine: Die Sprache der altirischen Ogam-Inschriften / Sabine Ziegler. Göttingen • Vandenhoeck und Ruprecht, 1994 (Historische Sprachforschung : Ergänzungsheft ; 36) Zugl.: Erlangen, Nürnberg, Univ., Diss., 1991 ISBN 3-525-26225-6

© Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen 1994 Printed in Germany - Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es nicht gestattet, das Buch oder Teile daraus auf foto- oder akustomechanischem Wege zu vervielfältigen. Druck: Hubert & Co., Göttingen

Vorwort Die vorliegende Arbeit ist eine überarbeitete und stellenweise gekürzte Fassung der Dissertation, die ich der Philosophischen Fakultät II der Universtität Erlangen-Nürnberg am 30. Januar 1991 eingereicht habe. Mein ganz besonderer Dank gilt Bernhard Forssman, der mir in allen Fragen mit Rat und Tat und mit seinem Wissen zur Seite stand. Ferner bin ich Jost Gippert, Bamberg, verpflichtet, da er mir uneigennützig seine in mehreren Irlandreisen erstellten eigenen Lesungen und seine zu diesem Thema gesammelte Literatur zur Verfügung stellte. Durch die Finanzielle Unterstützung der Studienstiftung des deutschen Volkes, die mir ein zweijähriges Promotionsstipendium gewährte, wurde die zügige Abfassung der vorliegenden Dissertation ermöglicht. Den Herausgebern der Zeitschrift "Historische Sprachforschung" danke ich für ihre Freundlichkeit, diese Arbeit in die Beiheftereihe aufgenommen zu haben; ferner den Mitarbeitern des Verlages Vandenhoeck & Ruprecht, die so viel Geduld mit mir hatten. Dem Sonderfonds für wissenschaftliche Arbeiten an der Universität Erlangen-Nürnberg verdanke ich die Übernahme der gesamten angefallenen Druckkosten.

Sabine Ziegler

Einige technische Anmerkungen Mit Großbuchstaben werden die in Ogamschrift geschriebenen W örter wiedergegeben, in kursiver Schrift alle zitierten Wörter anderer Sprachen. Die nach einem ogamirischen Wort in Klammem angegebene Nummer bezieht sich auf Macalisters "Corpus Inscriptionum Insularum Celticarum" und die von ihm gegebene Einteilung. Für die Transkription der ogamirischen Namen und Wörter wurde das Leidener System verwendet: ( ) Expansion von Abkürzungen des Textzeugen < > Vorgeschlagene Ergänzung (ohne Lücke in der Inschrift) [ ] Lücke, mit vorgeschlagener Ergänzung { } nach Ansicht des Herausgebers zu tilgende Stelle ... unter einem Buchstaben: unleserliche Buchstaben Bei einigen Ogaminschriften (meist aus Wales) sind Inschriften in lateinischer Schrift beigefügt. Darauf habe ich verwiesen in der Form "mit lat.". Damit ist jedoch nur die Schrift (zur Hervorhebung gegenüber der Ogamschrift) und nicht die Sprache gemeint.

Inhaltsverzeichnis TEIL I 1. 1.1. 1.2. 1.2.1. 1.2.2.

Einführung und Forschungsüberblick Einführung Kurzgefaßter Überblick über die Forschung Inschriftenausgaben Untersuchungen zu den Ogaminschriften

2. Die Ogamschrift 2.1. Darstellung der Zeichen 2.2. Die Ogamschrift in der ir. literarischen Überlieferung 2.2.1. Verwendung als Grab- oderBannschrift 2.2.2. Verwendung in Kaufverträgen 2.2.3. Auraicept na n-Éces 2.2.4. Ogamvarianten als Erklärung einiger Ogaminschriften 2.3. Entstehung der Ogamschrift 2.4. Zur Transliteration und Interpretation der Zeichen 2.4.1. Häufig bezeugte Zeichen 2.4.2. < H > , < Z > , < A £ > 2.4.3. < N G > 2.4.4. < Ç A /K > 2.4.5. < Q J /e > 2.4.6. < l p / P > 2.4.7. < U I > 2.4.8. Neue Deutung der Zeichen < H > , < Z > , < N G > 2.4.9. < G > für hjg/ " 2.5. Archaisierungen und Verschreibungen 2.5.1. < Q > für < C > 2.5.2. Analogische Restituierung von Endungen 2.5.3. Verschreibungen

1 1 2 3

7 10 11 11 13 15 16 18 19 19 19 19 19 19 20 21 21 22

3.

Datierung

25

4. 4.1.

Art und Aufbau der Inschriften Art der Inschriften

27

- VIII -

4.2.

Aufbau der Inschriften

27

5. 5.1. 5.1.1. 5.1.2. 5.2.

Zur Namengebung Zeitpunkt der Namengebung Kindesalter Erwachsenenalter Einteilung der Namen nach Begriffsgruppen

30 31 31 32 32

6.

Lautlehre

6.1. 6.1.1. 6.1.2. 6.1.3.

Lautveränderungen vor den Ogaminschriften Sonanten Diphthonge Konsonanten

36 36 37 38

Lautveränderungen während der Ogaminschriften 6.2. Lenition 6.3. Kürzung von Langvokalen 6.4. Senkung und Hebung von Vokalen 6.5. Palatalisierung von Konsonanten 6.6. Endsilbenreduktion 6.7. Schreibung < A > , < 0 > für -ai-, -oi6.8. Schwund von Spiranten ("VXR>VR") 6.9. Vokalschwächung in Mittelsilben 6.10. Synkope 6.11. Ausspracheveränderungen einiger Konsonanten 6.11.1. /ÁT/ zu Ikl, /gw/ zu Igl 6.11.2. < V > / « / z u / / 7 6.11.3. s + Verschlußlaut am Wortanfang 6.12. Vokalschwächung in Endsilben 6.13. Diphthongierung von lei, löl 6.14. Sproßvokale

50 50 50 51 51 52

7. 7.1. 7.2. 7.3. 7.4.

53 54 55 58

Flexion o-Stämme io-Stämme Genitive auf < AIS> , < AI > ä- und iä-Stämme

38 40 40 41 42 44 46 49 49

-IX-

7.5. 7.6. 7.7. 7.8.

i-Stämme u-Stämme Konsonantenstämme Ogam TRIA "drei"

8. 8.1. 8.2. 8.3. 8.4. 8.5.

Der Kompositionsfugen vokal Fugenvokal < A > Fugenvokal < 0 > Fugenvokal < U > Fugenvokal < I > Fugen vokal < E >

9. 9.1. 9.1.1. 9.1.2. 9.1.3. 9.1.4. 9.1.5. 9.2. 9.2.1. 9.2.2. 9.2.3. 9.3.

Die in der Komposition vorkommenden Wortarten Wortarten des Vordergliedes Präfix Adjektiv Numerale Substantiv Verbalstamm oder verbale Ableitung Wortarten des Hintergliedes Adjektiv Substantiv Verbal stamm oder verbale Ableitung Stammgestaltung des Hintergliedes

10. 10.1. 10.1.1. 10.1.2. 10.1.3. 10.1.4. 10.1.5. 10.1.6. 10.1.7. 10.2. 10.3. 10.4.

Komposition und Wortbildung der ogamirischen Namen Arten der zweigliedrigen Komposita Possessivkomposita "Umgekehrte" Possessivkomposita Determinativkomposita Präpositionale Rektionskomposita Verbale Rektionskomposita Mischungskomposita Nicht-ererbte Kompositionstypen "Dreiteilige" Komposita Hypokoristische Namen Einstämmige Namen

59 59 60 61

62 63 64 64 65

66 68 69 70 74 75 75 75 76

77 78 79 81 81 83 84 85 86 88

- X-

11. 11.1. 11.2. 11.3.

Kymrische und lateinische Namen Lautliche Besonderheiten des Kymrischen Lateinische Namen Kymrische Namen

90 91 92

12. 12.1. 12.2.

Nicht-altirische Ogaminschriften Aus mittel-und neuirischer Zeit Gefälschte Ogaminschriften

93 97

TEIL II Lexikon der Präfixe, Suffixe und Kompositionsbestandteile

98

TEIL III Lexikon der Namen und Wörter

121

TEIL IV Inschriftenkonkordanz

253

Abkürzungsverzeichnis

284

Literaturverzeichnis

287

Anhang

304

Index

311

1. EINFÜHRUNG UND FORSCHUNGSUBERBLICK 1.1. Einführung Die vorliegende Arbeit über die altirischen Ogaminschriften1 widmet sich einem Thema aus dem Gebiet der indogermanischen und keltischen Sprachwissenschaft, das bisher wenig beachtet und bearbeitet worden ist. Die Ogaminschriften sind die ältesten uns bekannten Zeugnisse der irischen Sprache; sie stammen zum überwiegenden Teil aus der Zeit von ca. 400 bis 700 n.Chr. Ihren Namen haben die Ogaminschriften von der einheimischen Bezeichnung dieser ungewöhnlichen Schriftart, air. ogom, ogam "Ogam-Schrift", erhalten. Die Ogaminschriften haben für die Keltologie besondere Bedeutung, da sie die wesentlichen Lautveränderungen repräsentieren, an deren Ende die klassisch-altirische Sprache steht. Aber nicht nur für die Keltologie, sondern auch für die indogermanische Sprachwissenschaft sind die Ogaminschriften von Interesse, da in ihnen noch Formen und Wörter bezeugt sind, die in ihrer Altertümlichkeit durchaus an die festlandkeltischen Sprachen erinnern und zum Teil wesentlich beweiskräftiger sind als die durch mannigfaltige Lautveränderungen "entstellten" Wörter bzw. Wortformen der klassisch­ altirischen Sprache. "Insular Celtic, prior to its earliest literary periods, probably between the fourth and sixth centuries A.D., must have undergone revolutionary changes to become one of the most bizarre branches of Indo-European."2 Die betreffenden Inschriften führen in exemplarischer Weise die Umstrukturierung einer Sprache innerhalb relativ kurzer Zeit vor Augen und erlauben den Beweis bzw. die Verfeinerung der Lautgesetze, an deren Ende die klassisch-altirische Sprache steht. Ein wichtiges Anliegen der vorliegenden Arbeit war außerdem, die Kontinuität zwischen dem ogamirischen und dem klassischaltirischen Sprachzustand aufzuzeigen und die Meinung zu widerlegen, daß das Ende der Ogam-Periode und die Einführung der lateinischen Schrift gleichzusetzen sei mit einem Kultur- und Uberlieferungsbruch. Die vorliegende Arbeit ist in vier Teile gegliedert. Der erste Teil enthält die aus den Ogaminschriften gewonnenen Ergebnisse und ist als Handbuch bzw. Grammatik zu den Inschriften gedacht. Hier werden • •

1Ausgeklammert wurden die wenigen sekundären Ogaminschriften, die aus mittelbzw. neuirischer Zeit stammen; sie sind kurz besprochen in Kap. 12. 2WAGNER 1969:206.

00040667

-2-

zunächst Schrift, Art der Inschriften und Grundzüge der Namengebung erörtert. Ferner wird der Versuch unternommen, anhand des belegten Wortmaterials eine Laut-, Flexions- und Kompositionslehre für die ogamirische Periode zu erstellen. Der zweite Teil "Präfixe, Suffixe und Kompositionsbestandteile" enthält alle in den Inschriften mehrmals vorkommenden Wörter bzw. Wortteile und soll als Benutzungserleichterung und Ergänzung zum Lexikon dienen. Teil drei "Lexikon" umfaßt die Erörterung der in Ogamschrift aufgezeichneten Wörter und Namen. Zur Interpretation wurden, soweit möglich, vor allem festlandkeltische, aber auch kymrische und bretonische Personennamen verwendet, sowie ferner vergleichbares Material aus anderen indogermanischen Sprachen. Der vierte Teil schließlich besteht aus einer Inschriftenkonkordanz, in der die Lesungen der vier Inschriftenausgaben (siehe 1.2.) im Vergleich dargestellt sind. Dankenswerterweise hat mir Flerr PD Dr. Jost Gippert3, Bamberg, seine Lesungen zur Verwendung in der Inschriftenkonkordanz überlassen. Die vorliegende Arbeit wird durch einen Anhang ergänzt: einer Statistik über die Verwendung von Doppelschreibung der Konsonanten zum Ausdruck der Lenition (siehe 2.4.1. und 6.2.4.). Das Literaturverzeichnis ist als Bibliographie zu den Ogaminschriften gedacht. Ein Wortindex beschließt die Arbeit. 1.2. Kurzgefaßter Überblick über die Forschung 1.2.1. Inschriftenausgaben Vier Sammlungen der Ogaminschriften sind vorhanden. Die älteste Ausgabe stammt von Sir Samuel Ferguson4. Diese Ausgabe enthält knapp 120 Inschriften. Die Lesung ist größtenteils sorgfältig vorgenommen worden. In einigen Fällen stimmt Fergusons Lesung mit der von Macalister in Studies in Irish Epigraphy überein, so daß gegen Macalisters CIIC diese Lesung als die Richtige angesehen werden darf. Fergusons Lesungen sollten in der Regel mit herangezogen werden. 3GlPPERT hat in den letzten Jahren mehrere Reisen nach Irland unternommen, bei denen er ca. 80-90 Ogamsteine ausfindig gemacht und ihre Lesungen überprüft hat, vgl. auch G ippert 1990. 4Ogham Inscriptions in Ireland, Wales, and Scotland. Edinburgh 1887.

0040667

-3Die Ausgabe von Richard Rolt Brash5 darf wohl als die schlechteste Darstellung gelten. Die Lesungen von Brash sind des öfteren ungenau; seine Interpretationsversuche unwissenschaftlich. In seiner Ausgabe sind etwa 210 Inschriften dargestellt und erörtert. R. Macalisters erste Sammlung der Ogaminschriften6 ist die bessere, seine Lesungen halten sich weitgehend an die Tatsachen ohne allzu gewagte und dem Leser als Wirklichkeit dargestellte Interpretationen. Seine Photographien und Abzeichnungen sind deutlich und gut erkennbar. Auf Macalisters erster Sammlung basieren die Arbeiten von MacNeill (siehe 1.2.2.). Zur Kontrolle des CIIC sollte auch immer ein Blick in Macalisters Studies in Irish Epigraphy geworfen werden. Die neueste und daher vollständigste Sammlung (CIIC) der Ogaminschriften stammt ebenfalls von R. Macalister7. Die Reaktionen8 der Fachwelt auf dieses Spätwerk von Macalister sind einander ziemlich ähnlich: die erste Sammlung Macalisters sei besser; im CIIC seien manche Lesungen ergänzt, würden aber so dargestellt, als seien sie gut und sicher lesbar. Das CIIC gilt jedoch nach wie vor als maßgebliche Inschriftensammlung, da es das meiste Material, ca. 360 Inschriften, bietet. Es wurden daher in der vorliegenden Arbeit Macalisters Lesungen, auch wenn sie nicht richtig sein sollten, angeführt und kurz erörtert, um den Bezug zu anderen wissenschaftlichen Darstellungen zu gewährleisten.

Es gibt sieben umfassendere Aufsätze über die Ogaminschriften; je zwei stammen von Eöin MacNeill9 und Filippo Motta10, je einer von

5The Ogam Inscribed Monuments of the Gaedhil in the British Islands, London 1879; nach dem Tode von R.R. Brash herausgegeben von George M. ATKINSON. ^Robert Alexander Stewart Macalister, Studies in Irish Epigraphy. 3 Bände, London 1897, 1902, 1907. 7Robert Alexander Stewart M acalister, Corpus Inscriptionum Insularum Celticarum. 2 Bände, Dublin 1945 und 1949. In Band 2 sind fast nur lat. geschriebene Inschriften dargestellt (bis auf M 1068, 1082, 1083). ^Rezensionen von Kenneth H. J ackson 1946:521-523 über Bd. 1, 1949:598-601 über Bd. 2; D. Binchy 1946:56-57 über Bd. 1; O. C rawford 1945:207-209 über Bd. 1.; Julius POKORNY 1947:82-83 über Bd. 1; Joseph Vendryes 1951:434-436 über Bd. 1-2. 9Notes on the Distribution, History, Grammar, and Import o f the Irish Ogham Inscriptions, PR1A-C 27 (1909), S. 329-370; Archaisms in the Ogham Inscriptions, PRIA-C 39 (1931), S. 33-53.

00040667

-4-

Damian McManus11, Anthony Harvey12 und Kenneth H. Jackson13; schließlich ist je eine Monographie von Andrej Korolev14 und Damian McManus15 vorhanden. Außer bei MacNeill liegen allen Beiträgen die Lesungen im CIIC zugrunde; in einigen Fällen müssen sie leider korrigiert werden. Die Arbeiten von Eóin MacNeill haben ihren Nutzen bis heute nicht verloren; neben der Monographie von Korolev sind sie die einzigen, in denen man ein ganzheitliches Bild der Ogaminschriften gewinnen kann, da MacNeill nicht nur Einzelprobleme darstellt, sondern auch Grundzüge der Flexion und Lautveränderungen entwickelt; in den beiden Aufsätzen benutzte er die erste Inschriftensammlung von Macalister (siehe 1.2.1.). Ein erster Versuch zur Erstellung eines Lexikons der ogamirischen Namen und Wörter wurde von Filippo Motta (s.Fn.10) unternommen. Nach einer kurzgefaßten allgemeinen Einleitung und der Erörterung einiger lautlicher Erscheinungen werden die mit A und B beginnenden Namen und Wörter erklärt. Von dem geplanten Lexikon sind die Buchstaben A und B alles Erschienene. Der zweite, mehrere Inschriften erfassende Beitrag behandelt die nach der Veröffentlichung des CIIC neugefundenen Ogaminschriften. Der Aufsatz von Damian McManus (s.F n.ll) befaßt sich eingehend mit einigen ausgewählten Ogaminschriften; McManus führt in beispielhafter Weise vor, wie man einerseits von der historisch-sprachvergleichenden Seite und andererseits von der irischen Seite Zugang zu den Ogaminschriften gewinnt. Sein Beitrag zu den Ogaminschriften ist scharfsinnig und äußerst lehrreich, wie auch andere von ihm verfaßte Aufsätze. Anthony Harveys Aufsatz über den Zusammenhang zwischen Geminatenschreibung und Lenition (s.Fn.12) ist deutlich von Einflüssen ■°Contributi alio studio della lingua delle iscrizioni ogamiche (A-B), Studi e Saggi linguistici 18 (1978), S. 257-333. Note su alcuni testi Ogamici posteriori al CIIC, in: Nuovi materiali per la ricerca Indoeuropeistica, Pisa 1981, S. 125-138. HOgam: Archaizing, Orthography and the Authenticity o f the manuscript key to the alphabet, Ériu 37 (1986), S. 1-31. I2The Ogam Inscriptions and their Geminate Consonant Symbols, Ériu 38 (1987), S. 45-71. 13Language and History in Early Britain, Edinburgh 1953. Zu den Ogaminschriften vor allem S. 179ff. |4 Drevnej§ie pamjatniki irlandskogo jazyka, Moskau 1984. 15A Guide to Ogam, Maynooth 1991.

140667

-5 -

moderner Sprachwissenschaft, die sich teilweise mathematischer Methoden bedient, geprägt. Sein Beitrag zu dem schwierigen Problem der graphischen Darstellung der Lenition ist vorbildlich gegliedert und aufgebaut. Leider hat er einen grundsätzlichen Fehler begangen, der zu falschen Schlußfolgerungen führen mußte. In Unkenntnis der Tatsache, daß es sehr wahrscheinlich zwei regional leicht verschiedene Gebrauchsgewohnheiten der Ogamschrift gab, benutzte er für seine Darstellung nur die ersten 200 Inschriften des CIIC. Das CIIC ist jedoch geographisch angeordnet, so daß die Grundlage für seine Erörterung nicht vollständig ist, Weiteres vgl. unter 2.4.1. Eine von zwei Monographien zu den Ogaminschriften ist von Andrej Korolev (s.Fn.14) verfaßt; die Hälfte der Arbeit besteht aus einem Lexikon, je ca. ein Viertel nehmen allgemeine Erörterungen und die Darstellung der verwendeten Inschriften ein. Die grundsätzlichen Überlegungen zu den Ogaminschriften hinsichtlich Lautveränderungen, Flexion und Datierung sind erstmals systematisch dargestellt, jedoch mehrmals nicht konsequent zu Ende gedacht. Es fehlen ganz oder teilweise Darstellungen der Personennamenbildung, der Kompositionsarten und der verschiedenen Formeln, nach denen die Inschriften aufgebaut sind. Korolevs Monographie zu den Ogaminschriften ist vor allem im Hinblick auf den Lexikonteil empfehlenswert, wenn auch nur die Lesungen aus CIIC als Grundlage genommen wurden. 16* Die Arbeit von Damian McManus (s.Fn.15) hat eine andere Gewichtung. Im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen die Fragen nach der Herkunft der Ogamschrift, ihrer Tradierung und Behandlung durch die irischen Gelehrten, ferner sehr gute, ausführliche Untersuchungen über das Auraicept na n-Éces. Wenig bzw. keine Informationen bekommt man über Wortbildung, Lautveränderungen, Kompositionsarten. Diese Punkte sind in zwei Kapiteln nur sehr kurz abgehandelt. Die aus Wales stammenden Ogaminschriften sind von Kenneth H. Jackson (s.Fn. 13) in seinem LHEB im Hinblick auf lautliche Erklärungen gründlich untersucht worden. Das LHEB ist eine Darstellung der Entwicklung der vorurky. Sprachstufe bis hin zum Mittel- und Neukymrischen. Die Ogaminschriften wurden äußerst sorgfältig und16* • •

16Auf einige kleinere Unebenheiten in Korolevs Monographie macht auch Vladimir E. O rel in einer Rezension über "Drevnejsie pamjatniki irlandskogo jazyka" aufmerksam (Vestnik drevnej istorii izdatei'stvo < n a u k a > , 1987/4, S. 157-164).

00040667

-6-

scharfsinnig gedeutet, vor allem wenn sie für die ky. Lautentwicklung Besonderheiten bieten, da in den Ogaminschriften auch ky. Namen Vorkommen (vgl. Kap. 11.3.). Eine ältere Bearbeitung von ausgewählten, in Wales gefundenen Ogaminschriften wurde von John Rhys veröffentlicht in seinen Lectures on Welsh Philology, London 1877, 18792; es handelt sich um die Lectures VI, VII und einen Appendix. Rhys’ Ansichten über die Entstehung der Ogamschrift und ihres Zusammenhanges mit den Runen dürfen wohl als überholt gelten, dagegen sind einige Namensdeutungen (z.B. CUNALEGI, GLUNLEGGET) bis heute gültig. Weitere Arbeiten, die Einzelprobleme der Ogaminschriften behandeln, stammen vor allem von Osbom Bergin (über die Ogaminschrift von Kilbonane M 24117), Kenneth H. Jackson (über einige in Wales gefundene Ogaminschriften18), Eöin MacNeill (über MUCOI, mocui9), Carl Marstrander (über KOI20), und John Rhys (über einige Inschriften aus Wales21). Über die Ogam-Schrift ist viel geschrieben und auch spekuliert worden, siehe Kap. 2.3. mit Literatur. Insgesamt kann man feststellen, daß die meisten Beiträge zu den Ogaminschriften in den Jahren zwischen 1890 und 1930 geschrieben wurden. Das damalige Interesse an den ältesten Denkmälern irischer Sprache wurde sicher durch die Inschriftenausgaben von Ferguson, Brash und Macalister hervorgerufen.22 Die Veröffentlichung des CIIC 1945-49 rief kein großes Interesse mehr hervor; erst in den letzten zehn Jahren sind wieder einige Beiträge zu dem Thema erschienen (siehe Literaturverzeichnis).

i ^B ergin

1932a. I8JACKS0N 1950a. 19Ma c N eill 1907. 20MARSTRANDER 1911. 21 Rhys 1912.

22Vielleicht spielte auch das neu erwachte irische Nationalbewußtsein und - damit verbunden - die Besinnung auf einheimische Traditionen eine unterstützende Rolle.

66 7

2. DIE OGAM-SCHRIFT Die Ogamschrift ist eine irische Erfindung23. In der einheimischen Tradition wird sie dem Ogma, einem mythischen Fürsten der Tùatha Dé Danann, zugeschrieben: Caide loc 7 aimser 7 persu 7 fath airic in ogaim? Ni ansa. Loc do Hibernia insola quam nos Scoti24 habitamus. I n-aimser Brese mic Elathan rig Erenn dofrith. Persu do Ogma mac Elathan mic Delbaeith derbrathair do Bres [...]. Ogma didiu, fer roeolach a mberla 7 a filidecht, is e rainic int ogam. / .../ Ogam o Ogma suo inuentore primo ria sunn quidem; iar ret, immorro, ogum og-uaim .i. og-uaim, [...].25 "Was sind Ort und Zeit und Person und Grund der Erfindung des Ogam? Nicht schwer. Ihr Ort ist Hibernia insola quam nos Scoti habitamus. In der Zeit des Bres, des Sohnes des Elathan, des Königs von Irland wurde es erfunden. Die Person ist Ogma, Sohn des Elathan, des Sohnes des Delbaeth, Bruder des Bres [...]. Ogma aber, ein in Sprache und Dichtkunst äußerst kundiger Mann, erfand das Ogam. [...] Ogam kommt von Ogma suo inventore primo wegen des Klanges quidem; der Sache nach kommt ogam jedoch von og-uaim, d.h. vollkommene Alliteration, [...]." Das Kompositum og-uaim ist für diese Erklärung von den irischen Gelehrten erst neu gebildet worden, vgl. DIL sub verbo l.úaimm. Der Name "Ogam" ist nach Guyonvarc'h von dem Namen des Gottes Ogma (var. Ogme) abgeleitet. "Es ist offensichtlich, daß eine solche Erklärung der Ursprünge nur einen analogen, anekdotischen Wert hat: der Name der Ogam-Schrift ist nämlich eine bloße Entlehnung des Namens des Gottes Ogme."26

Die Schrift umfaßt 20 Buchstaben, air. fid, PI. feda, "Holzzeichen, Ogamzeichen", und fünf Zusatzzeichen, air. forfeda. Diese 20 feda und 5

23Zum heutigen Stand der Erkenntnisse und Vermutungen über die Entstehung der Ogamschrift siehe 2.3. 24Eigenbenennung der Iren. Die Begriffseinengung nur auf die Schotten fand erst viel später statt. ^ Auraicept na n-Éces, hrgg. von George Calder , Edinburgh 1917, S. 272. 26Guyonvarc *h 1967:449.

00040667

-8-

forfeda werden

in 5 aicme "Buchstabenfamilien" zusammengefaßt, so daß sich folgende Darstellung ergibt (gelesen wird von unten nach oben): te

n

=

S

=

V L B

=

-

i i = 1 = =

-

Í

1

R

i1

Q

!

c

§ 5

Z ,$ J

e

i p

T D

n

S3 5

N p

U

«

u

«q

G

0

C^

0 1 ,e

H

-

M

A

>
- y < . Die Interpretation dieser Inschrift ist problematisch; eine Lesung des >-jç-< als < K > würde einen sinnvolleren Namen ergeben als die Lesung mit < P > , vgl. Kap. 2.4.5. 28In VLISACESljJCMIR (M 240, eine späte Inschrift, frühestens aus dem 9.Jh. summend) und in unsicherer Lesung KljJ (siehe 2.4.73. 29Nicht nur Baumnamen, wie man in Darstellungen des öfteren lesen kann.

1040667

-9-

a-aicme (a o u e i): ailm "Kiefer", onn "Stechginster", ur "Dom", edad "Eibe", ida "Eberesche". ea-aicme (ea/k oi/0 ui io/p ae/ks): ebad "Espe", oir "Efeu", uillenn "Geißblatt", iphin "Stachelbeere", emancoll "Doppel-Haselnußbaum".30 Das gesamte Alphabet wurde beithe-luis-nin genannt. Im Auraicept na n-Éces ("Handbuch der Gelehrten") findet sich eine ausführliche Erörterung über das Baumnamen-Ogam; daneben gab es noch andere Varianten (z.B. ein Vogelogam, Menschenogam, etc.), vgl. den folgenden Abschnitt 2.2.3. Die Ogamzeichen sind an einer Zeile oder "Stammlinie" (engl. stemline, air. druim "Rücken") angeordnet, die bei Bedarf mit >---- < umschrieben wird. Die Zeichen werden in der Regel von unten nach oben ohne Worttrennung geschrieben. In den Handschriften wird nach dem Muster der lateinischen Schrift von links nach rechts geschrieben. Es liegt klar auf der Hand, daß ein solches Schriftsystem zu Verwechslungen und Falschschreibungen führen konnte, denn "mit einem Strich mehr oder weniger ergibt sich ein anderer Buchstabe oder eine Verschreibung"31. Jedoch sollte nicht allzu oft Verschreibung als Erklärung schwieriger Namen und Wörter in Anspruch genommen werden (siehe unter Kap.2.5.3.). Ein weiterer Faktor, der die Entzifferung und Lesung der Inschriften erschwert, ergibt sich daraus, daß bei den Grabsteinen die Kante als "natürliche" Stammlinie verwendet wurde. Da die Kanten am meisten der Verwitterung oder der willkürlichen Beschädigung ausgesetzt waren, sind die Lesungen oft unsicher und bruchstückhaft. %

2.2. Die Ogamschrift in der irischen literarischen Überlieferung Die Aussagen der Iren über die Ogamschrift kann man in zwei Gruppen unterteilen. Zum einen gibt es Stellen, die auf die Verwendung als "magische" Schrift auf Grabsteinen, Bann- oder Fluchinschriften32 und in Kaufverträgen hinweisen, zum anderen gibt es die ausführliche Erörterung im Auraicept na n-Éces, dem "Handbuch der Gelehrten"33. 30Vgl. auch Mc M anus 1988:127-168. 31Guyonvarc 'H 1967:450. 32D ies wissen wir nur aus der Überlieferung, da diese Banninschriften meist auf Holz geschrieben wurden und uns daher nicht erhalten sind (aber siehe 12.1.5.). 33Die ausführlichste Darstellung der Abhandlung des Auraicept über das Ogam bietet

M c M anus 1991:128-166.

- 102.2.1. Verwendung als Grab- oder Banninschrift Die meisten Aussagen über die Verwendung der Ogamschrift auf Grabsteinen und Banninschriften finden sich in den Heldensagen. Dort werden einige Begräbnisriten beschrieben, zu denen auch die Errichtung eines Grabsteines mit dem Namen des Verstorbenen in Ogamschrift gehörte. Stellvertretend für mehrere ähnliche Beschreibungen mögen folgende Stellen aus dem LU genügen34: Grabinschriften: Araat a di foil airgit 7 a di bunne doat 7 a muintorc argit fora chomrair. 7 atá coirthe oca ulaid. 7 atá ogom isin chind fit hi talam din corthi. (LU 1099Iff) "Es sind seine zwei Silberringe und seine zwei Armringe und sein silberner Halsreif auf seinem Sarg, und ein Steinpfeiler ist auf seinem Grabhügel, und Ogam ist an dem Ende des Steinpfeilers, das im Boden ist." Cladar a fert iarom sátir a lia. scribthair a ainm n-ogaim. agair a gubae. (LU 5704f) "Darauf schüttet man seinen Grabhügel auf (und) errichtet seinen Grabstein. Man schreibt seinen Ogamnamen. Man hält seine Totenklage." Banninschriften (vgl. auch Kap. 12.5.): Dogni id n-erchomail iarom ria techt 7 scribais ogum inna menoc 7 focheird im úachtar in corthe. (LU 4697f.) "Darauf machte er (Cu Chulainn) eine Ringfesselung35, bevor er wegging, und schrieb Ogam auf einen Holzring und warf (ihn) um die Spitze des Steinpfeilers. " Rosfuacha 7 ros fallsce 7 do-breth ainm n-oguim 'na taéb, [...]. "Er (Cü Chulainn) nahm sie (die Astgabel) und spitzte sie und härtete sie mit Feuer und brachte eine Ogaminschrift auf ihrer Seite an, [...]" (um seine Feinde an einer Flußüberquerung zu hindern).

34Nach der Ausgabe des Lebor na Huidre von Richard I. BEST und Osbom BERGIN, Royal Irish Academy, Dublin 1929. 35id n-erchomail (wörtlich ungefähr "Ring der Fesselung"): eigentlich die Vorderhuffessel der Pferde, die so eng angelegt wird, daß die Pferde nur noch winzige Schritte machen und nicht davonlaufen können. Von dieser konkreten Verwendung wurde der Begriff id n-erchomail auf die Herstellung einer ringförmigen Banninschrift übertragen. Diese Banninschrift, die aus einem Zauberspruch in Ogamschrift auf einem Holzreifen besteht, hat denselben Zweck wie die Huffessel: sie soll die "Gefesselten" am Weitergehen hindern.

040667

- 11 -

2.2.2. Verwendung in Kaufverträgen Die Ogamschrift wurde auch als magische Schrift beim Kauf verwendet. Eine Stelle aus den irischen Gesetzen möge dies beispielhaft belegen36: Accomul noguim ./. ogum na creca do beth i llic firt. (Corpus Iuris Hibemici Bd.III, S. 776) "Ogambindung d.i. Ogam des Kaufes zur Verwendung beim licc firt (Grabstein, Stein der Tugend ?)." 2.2.3. Auraicept na n-Éces Das "Handbuch der Gelehrten" ist in der Ausgabe von George Calder, Auraicept na n-Éces, Edinburgh 1917, zugänglich. Es enthält Spekulationen über die Entstehung der Sprachen (ausgehend vom Turmbau zu Babel), Abhandlungen über die irische Grammatik (Einteilung der Laute, Deklinationen, Bestimmung der irischen Genera u.ä.), über irische Dichtkunst (Bestimmung und Beschreibung der Metrik, Gedichtformen, Reim, Alliteration u.ä.), und eine Darstellung der Zeichen und Varianten der Ogamschrift. Auch in der Abhandlung über die Grammatik wird des öfteren Bezug auf die Ogamschrift genommen. Nach allgemeinen Erörterungen über die Ogamzeichen werden vor allem diejenigen Zeichen besprochen, die eine gewisse Problematik beinhalten: Dies sind die Zusatzzeichen, fotfeda\ die von den Iren foilcesta "Zusammengesetzte" genannten Q, b{0, Z /§ J und der Buchstabe H, dem kein eigener Phonemstatus zugestanden wird: er dient nur als Ausdrucksmittel der Lenition. Das Auraicept über die drei foilcesta: Teora fuilcesta inn ogaim ‘n bfail a mbiad coll ria .u. is q sgripthar and amal ata •/•••/ Cech baile i mbiadh nion re ngort is ngetoi sgribthar and, ut est occus >^ ///'*" < ■1---I Cech bfaili i mbia sail rie tinne is sdraiph is sgripta and amal ata (Auraicept, S. 1900 "Drei zusammengesetzte Zeichen des Ogam gibt es, nämlich > Q , N p, Z < . Das heißt, an der Stelle, wo coli (=C ) vor u steht, hat man q zu schreiben, wie es in >Q 0Jb{p< ( =cuing "Joch" [Anm. d. Verf.]) ist. 36Corpus Iuris Hibemici» 6 Bände, hrgg. von D .A . BlNCHY, Baile Atha Cliath (Dublin), Bd III 1978.

00040667

- 12-

An jeder Stelle, wo nin ( = N) vor gort (=G ) steht, hat man ngetol ( = N£) zu schreiben, wie es in >QEh(ßIT< ( =cengait "sie gehen") und >1^1N£E< (= ungae "Unze") ist. An jeder Stelle, wo sail (= S ) vor tim e (= T ) steht, sollte man straif (= § J) schreiben, wie es in > S J'A N < (=stán "Zinn") ist."37 h non est Utera sed nota aspirationis A. nocho n[fh]uil h co mbad litir acht ata conidh noit tinfidh. Tinfedh A. tiniudh feadh A. nemnigudh feadha do radhfriu sin uili. (Auraicept, S. 56f) "h non est litera sed nota aspirationis, d.h. nicht ist h ein Buchstabe, sondern es ist ein Zeichen der Behauchung38. Tinfedh ("Behauchung, Lenition"), d.i. Verschwinden der Zeichen, d.i. Zunichtemachen eines Zeichens zur Übertragung auf sie alle39." ••

Bei der Einteilung der Vokalzeichen scheint es zwei "Schulen" gegeben zu haben: Na coigfedha airedha ind ogaim dano,[...J iet a o u e i [...]. Atberat araile it secht fedha [...]. It e na da fidh dofoirindet frisna cuig tuas (Auraicept, S. 180) "Die fünf Hauptvokale des Ogam weiterhin, [...] es sind a o u e i [...]. Andere sagen, es sind sieben Vokale [...]. Dies sind die zwei Vokale, die man zu den fünf oben dazuzählt, > QJ < ." Na cuig fedha cétumus: ag fregra dona cuig guthaigib tue na secht fedha fregra dona defograiph tue A. ea, oi: na x feudha, ipin ar defougar, ata emhancoull ar x no ar emnad, ata pin ar p, conid x samlaid. lar nUiraicecht Muimnig so. (Auraicept, S. 240, vgl. auch S. 1050 "Die fünf Ogamvokale zuerst: in Entsprechung zu den fünf Vokalen gibt er die sieben Ogamvokale, die Entsprechung zu den Diphthongen gibt er, nämlich ea, oi. Die zehn Ogamvokale, (das ist) ipin ((£)) für einen Diphthong, das ist emancoll für x (ks) oder für etwas Zweifaches, das ist pin für p, so daß es auf diese Weise zehn sind. So ist es nach dem Handbuch von Muma (Munster)."

37D ie a-aieme wird in Manuskripten meist mit geraden Strichen geschrieben. MTinfed wird in irischen grammatikalischen Abhandlungen als Fachausdruck für Lenition verwendet. 39Damit ist gemeint, daß h als Lenitionszeichen für alle Konsonanten verwendet werden kann.

66 7

- 13-

Atmberat araile dono ebad 7 oir is arßieudhaibh fotaibh atat: uilleand immorro is ar y fo meudontaig no is ar ú fo medhontaigh ita: ipin is ar (fo medhontaig ita: no is pin is coir and ar p. Emhancoll dono is ar x ata fri foindin na focal nGregda no Laitne do thaphairt isin Gaidilc (Auraicept, S. 237f) "Andere wiederum sagen , ebad (ÇA) und oir (QJ) stehen für lange Vokale; uilleand (QI) jedoch steht für y in der Mitte oder für ü (langes u) in der Mitte; ipin (ip ) steht für i (langes i) in der Mitte, oder es ist pin (das ist dasselbe Zeichen wie ipin, Anm. d.Verf.), das dort geeignet ist für p; emancoll (AE) wiederum steht für x (ks), um die Aufnahme griechischer oder lateinischer Wörter ins Gälische zu ermöglichen." Aus diesen Angaben kann man folgendes schließen: 1) Die Vokalzeichen des Ogam waren ursprünglich nur .............. «»»< a, o, u, e, i. 2) In relativ früher Zeit waren die zwei Zusatzzeichen >X-< ÇA und > 0 < QJ hinzugefügt worden, so daß einige der irischen Gelehrten (laut Text aus Munster) sie als ebenfalls ursprünglich ansahen40. 3) Die Zusatzzeichen konnten neben ihrer jeweiligen vokalischen bzw. diphthongischen Geltung auch je einen Konsonanten darstellen. 4) Es gab anscheinend zwei leicht verschiedene Überlieferungen und Gebrauchsgewohnheiten (s. auch unter Kap. 2.4.1.) der Ogamschrift; Abweichungen in der Auffassung einiger Ogamzeichen werden als (ar nAuraicept Muman ("nach dem Handbuch von Munster") oder ähnlich gekennzeichnet. ••

2.2,4. Ogamvarianten aus dem Auraicept na n-Éces als Erklärung einiger Ogaminschriften Das Auraicept hat einen eigenen Abschnitt, der nur der Aufzählung der verschiedenen Ogamvarianten gewidmet ist. Neben der Möglichkeit, die Ogamzeichen nicht nur nach Pflanzen, sondern auch nach Tieren, 40D ies wird auch durch die Inschriften selbst bezeugt, da man hier nur die fünf Vokale und die zwei Zusatzzeichen (zum Teil auch in deren konsonantischer Bedeutung) in regelmäßiger Anwendung geschrieben findet. Das Zeichen fP(P) ist - beide Male in konsonantischer Geltung - einmal sicher und einmal unsicher bezeugt, y j einmal in einer späten Inschrift (M 240) und einmal in unsicherer Lesung KIJI, siehe Lexikon s.v. KOL Das andere Zusatzzeichen A ß kennen wir nur aus der einheimischen literarischen Überlieferung.

00040667

- 14 -

Menschen, Namen u.ä. zu benennen, werden auch Geheimzeichen, Verdrehung der Ogamzeichen, Vertauschung der Buchstaben u.a. dargestellt. Für die vorliegende Arbeit ist das Meiste nicht wichtig, da es einen wahrscheinlich erst später erfundenen Zustand zeigt. Einige der Ogamvarianten durch Vertauschung können jedoch zur Klärung der einen oder anderen unverständlichen Inschrift beitragen. Die Inschrift M 118 lautet TENREN MONOI GDUQDEGGEV und ergibt so keinen Sinn. Vertauscht man die b-aicme mit der h-aicme41, ergibt sich VEQREQ MOQOI GLUNLEGGET; McManus nennt dies "half-deceitful Ogam"42. Die Inschrift ist nunmehr zu deuten (siehe im Lexikon unter den betreffenden Stichworten; MOQOI unter MUCOI). Die Inschrift M 206, eine der längsten Ogaminschriften, ist bis auf einen Namen klar; der unklare Name lautet TELEDMES[ oder eher TELEDMEV[V. Auch hier ist mit einer Vertauschung der Zeichen der baicme mit der h-aicme zu rechnen; in diesem Fall scheint es sich entweder um eine unabsichtliche Vertauschung zu handeln, da die anderen Namen und Wörter der Inschrift richtig geschrieben sind, oder um eine absichtliche Verdunkelung nur des einen Namens. TELEDMEV[V (oder TELEDMESD ergibt VEDELMET[T (oder VEDELMEC[), siehe im Lexikon s.v. VEDELMET[T. So könnte auch der Ogamtext auf der äußerst problematischen Inschrift M 489 (SVAQQUCI MAQI QICI mit lat. Fanoni Maqi Rini) durch die Annahme einer Vertauschung erklärt werden, zu lesen wäre dann allerdings CTANNUSI MANI NISI; CTANNUSI wäre jedoch völlig unklar; NISI könnte allenfalls zu NISIGNI gestellt werden. Nach MacNeill43 handelt es sich hier nur um Schreibfehler: "The ogham must have been engraved [...] by a craftsman ignorant of the ogham alphabet, [...]. By changing the position he changed NN to QQ and R to Q. In substituting C for N, if the reading is certain, he also omitted one of the scores."44 MacNeills Annahme von Schreibfehlern dürfte wohl die*4

4Un der einheimischen Überlieferung ist das oga/ti imarbach "streitbares Ogam" bekannt, das folgendermaßen definiert wird: Ogam imarbach ./. aicme h re aicme b, 7 aicme ailme re aicme muine "streitbares Ogam, das ist h-aicme für b-aicme, und a-aicme fur m-aicmeHt Auraicept Seite 305; Zeile 6017-6018. 42So Mc M anus 1986:2. 4^M ac N eill 1932b: 133-134. ‘“ M ac N eill 1932b: 134.

040667

- 15 -

ansprechendere Lösung sein, heraus kommt dann der Name SVANNUCI MAQI RINI in Entsprechung zur lateinischen Beischrift. 2.3. Entstehung der Ogamschrift Uber die Entstehung und Anordnung der Ogambuchstaben ist bis in letzte Zeit diskutiert und spekuliert worden45, eine schlüssige Lösung des Problems wird man letztendlich wohl nicht geben können. Es gilt in der Wissenschaft als wahrscheinlich, daß die Erfinder der Ogamschrift zumindest das lateinische und griechische Alphabet und einige lateinische Grammatiker (wahrscheinlich Priscian, Donatus und Maro) kannten. Dies kann evtl, gezeigt werden an der Zeichenanordnung nach z.T. phonologisehen Kriterien, die man vor allem bei Donatus46 wiederfindet. Es ist wohl kein Zufall, daß in der B-Reihe vier "Dauerlaute" (1 v s n), in der H-Reihe die zwei Dentale (d t) und zwei der Gutturale (c q, Ikl /Ar/) stehen. Die M-Reihe ist nicht so eindeutig: hier sind g und ng (früher /gw/ ?, vgl. 2.4.8.) als Paar zu nennen, z (Jtsiï) und r sind vielleicht wegen ihrer ähnlichen Artikulationsstelle nebeneinander gesetzt. Die Vokale bilden wie zu erwarten eine eigene Reihe. Insgesamt bleibt jedoch die Anordnung rätselhaft. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß die jeweils ersten Buchstaben hinsichtlich ihrer lautlichen Geltung nicht zu dem Rest der betreffenden Gruppe passen. All diese Erklärungstheorien wirken jedoch mehr oder weniger konstruiert und für das Ogamalphabet zurechtgeschnitten. Letztlich scheint mir die einfache Annahme nicht von der Hand zu weisen, daß die Anordnung der Buchstaben eine im Laufe der Zeit gewachsene Konvention

45C arney 1975:53-65; G erschel 1962:127-166; Keller 1938:121-132; Killeen

1965:415-419; KURYLOWicz 1961:1-5; LOTH 1911:403-414; LOTH 1927:1-13; M c M anus 1991:6-41; Sims-W illiams 1993:135-137; T hurneysen 1937:188-208; VENDRYES 1952:247-276. Eine übersichtliche kurzgefaßte Darstellung gibt Hans J ensen 19693:568-572. 46Vgl. die in voriger Fn. zitierten Beiträge von KELLER, THURNEYSEN und VENDRYES. Dagegen CARNEY 1975, der allerdings eine äußerst unwahrscheinliche Entstehungsgeschichte der Ogamschrift bietet: Er ordnet das lateinische Alphabet in fünf Gruppen à vier Buchstaben und schreibt diese untereinander. Liest man dann die Kolonnen von oben nach unten, ergeben sich einige Buchstabenkombinationen, die so auch im Ogamalphabet Vorkommen. Um die nicht passenden Buchstaben ins Gefüge zu bringen, muß er allerdings völlig unwahrscheinliche Erklärungen für die Umstellung finden.

- 16-

war und ohne Einfluß von außen in Irland selbst entstand. Eine grobe Einteilung nach phonetischen Kriterien ist durchaus feststellbar. Die Zeichen selbst sind m.E. aus einer Art geheimer Fingerzeichen entstanden. Dafür spricht einerseits die Fünfzahl innerhalb der ursprünglichen Buch stabenfami lien, andererseits die Tatsache - wie schon oben angedeutet - daß bei der späteren Erfindung der Zusatzzeichen versucht wurde, diese Fünfzahl zu bewahren, und eine neue Gruppe mit wieder fünf Buchstaben gebildet wurde. Das mögliche Gegenargument, daß diese Gruppe aus Diphthongen bestand und daher zwangsläufig eine eigene "phonetische" Gruppe bildete, scheint mir nicht haltbar zu sein. Nach gründlicher Untersuchung sowohl der Ogaminschriften als auch der einheimischen Aussagen darüber muß an dem bisher angenommenen ausschließlich diphthongischen Charakter dieser Zeichen gezweifelt werden (vgl. folgenden Abschnitt und Kap. 2.2.3., 2.4.4., 2.4.5., 2.4.6.). 2.4. Zur Transliteration und Interpretation der Zeichen Die Transliteration der Zeichen folgt der in der Wissenschaft üblichen Umschrift von Macalister47:

2.4.1. Häufig bezeugte Zeichen Die Zeichen B,L,V,S,N; D,T,C,Q; M,G,R; A ,0,U ,E ,I sind sehr häufig. Ein Konsonant kann sowohl den entsprechenden lenierten als auch unlenierten Laut bezeichnen (vgl. auch Kap. 6.2.). D,B und G sind also Idl, Ibl, lg/ oder /0/, Ißl, ly/. Außerdem können D,B,G auch für die durch kombinatorischen Lautwandel entstandenen Geminaten Iddl, Ibbl und Iggl stehen, im Altirischen werden hier die Tenues < t( t) > , < p(p)> und < c(c)> zur graphischen Wiedergabe verwendet, vgl. GOI § 208 und die Stichwörter CEDATOQ[A *

47CIIC Introduction S.V.

140667

- 17-

Cétadhach (?), DECCEDDAS, (Mac-)Dechet\ TOBIRA, (Mael-) Topair, TOGITTACC, Toicthech im Lexikon. In zwei Inschriften sind lenierte Media mit geminierten Tenues wiedergegeben: LAMADILICCI (auch Lesung DULICCI möglich), mit DILICCI zu air. dillig; ATTILLOGG mit ATTI- zu air. aéd, Näheres siehe im Lexikon. Das Zeichen > n r< V kann auch für ein durch Lenition entstandenes Ißl (aus Ibl zwischen Vokalen) geschrieben werden; der Ausgangspunkt dieser Möglichkeit ist in dem häufigen Namen(selement) *dubuo- (o-St. in Komposition, air. dub, u-St., "dunkel") zu sehen, vgl. Teil II s.v. *dubuo-. Außer den mit *dubyo- komponierten Namen nur in VALUVI und evtl. MIC AN AV VI, siehe dort. Doppelschreibung von Konsonantenzeichen läßt sich nicht immer eindeutig einer bestimmten lautlichen Geltung zuordnen. Genauso wie die einfachen Zeichen können verdoppelte Buchstaben sowohl unlenierte (vor allem bei den Liquiden und Nasalen) als auch lenierte Laute repräsentieren. Es ist meiner Meinung nach jedoch nicht von der Hand zu weisen, daß - zumindest in einigen Teilen Irlands - Doppelschreibung von Konsonantenzeichen Ausdruck der Lenition von Verschlußlauten sein konnte. Es ist auffallend, daß die Inschriften aus dem Süden und Westen Irlands häufig an der Stelle, wo man einen lenierten Konsonanten im Wortinneren oder am Wortende erwartet, Doppelschreibung von Konsonanten48 zeigen. Ein weiteres Indiz für die Möglichkeit der Zuordnung Geminatenschreibung = lenierter Laut ist das fast völlige Fehlen von Doppel Schreibung am Wortanfang49. Ich möchte aber 48Und zwar fast ausschließlich bei den Okklusiven. Doppelschreibung bei Liquiden bzw. Nasalen zum Ausdruck der Lenition ist seltener. 49Vgl. Anthony Harvey 1987a:45-71. Er sieht einen gewissen Zusammenhang zwischen Doppelschreibung und Lenition, allerdings gerade umgekehrt: Einfachschreibung = lenierter Laut, Doppelschreibung = unlenierter Laut. Meiner Meinung nach hat er in seiner Untersuchung folgende Punkte außer Acht gelassen: 1. Es besteht ein Unterschied in der Schreibung von Okklusiven auf der einen und Liquiden bzw. Nasalen auf der anderen Seite, (vgl. unten 4.). 2. Er hat nur die ersten 200 Inschriften von M zur statistischen Auswertung herangezogen. Diese Inschriften stammen alle aus dem Süden und Westen Irlands (Cork, Kerry und einige kleinere Grafschaften). Die Inschriften aus dem Norden und Osten und aus Wales - die er nicht auswertet - zeigen ein anderes Bild: Doppelschreibung ist hier generell seltener zu finden. 3. Einfachschreibung bei lenierten Lauten zeigt sozusagen den “Normalzustand", da ursprünglich alle Konsonanten (auch die lenierten) wohl einfach geschrieben wurden, und bedarf somit keiner besonderen Erklärung. Die Doppelschreibung scheint eine Neuerung

- 18-

ausdrücklich betonen, daß es sich hier um eine Schreibvariante und nicht um eine Schreibregel handelt, wie aus folgenden Beispielen ersichtlich ist: CATTUBUTTAS, air. Cathboth : CATABAR, air. Cathbarr mit demselben Vorderglied *katu- lkadu-1. TOGITTACC, air. Toicthech : BIRAC1, air. Beraich mit demselben Suffix *-äko- /-äxo-/. ATTILLOGG, air. Aédlug : LOGA, air. Lug, Gen. Loga, beide beinhalten den Namen des Gottes Lug, lluyu-l. COILLABBOTAS : COLABOT, beide zu air. Coilboth mit Lenition in der Kompositionsfuge. In einem der ältesten literarischen irischen Texte, dem Book o f Armagh, findet man noch einige Namen, in denen die Doppelschreibung nicht, wie sonst üblich, einen unlenierten oder gar geminierten Laut darstellt, sondern für einen lenierten Konsonanten steht: Bitteum50 Ib'iQ'e-uml (mit lat. Akk.-endung), fol. 1lb1, gegenüber Bitheus (mit lat. Nom.-endung), fol. 9b2 und Roddanus Irobän-uml (mit lat. Nom.-endung), fol. 9b2, gegenüber Rodanum (mit lat. Akk.-endung), fol. l l b2. Besonderheiten einzelner Zeichen: 2.4.2. < H > . < Z > . < AE> Die Zeichen H, Z, und lui geschrieben88; der phonetische Unterschied ist äußerst gering. Auszugehen ist hier von der Schreibung des Wortes *dubuo-, meist DOVA-, eingehendere Erörterung siehe Teil II (Beispiele: DOVAGNI mit lat. Dobagni, air. Dubán; CULIDOVI, air. Cúlduib G.Sg.), das als Vorbild für diese Schreibung gedient haben mag. Die Graphien < B > , < BB > für Ißl überwiegen jedoch (z.B. LOBBI, LOBACCONA, ERACOBI). 6.2.2. In vier Inschriften, in denen ein Hiat auftritt, ist Schwund eines intervokalischen s über Ihl zu 0 anzunehmen89. Ob Ihl noch gesprochen wurde, ist nicht zu beweisen. Bei den Fällen handelt es sich um folgende Namen, von denen zwei mit Sicherheit ein leniertes bzw. geschwundenes s- enthalten: IAQINI zu air. éo, G.Sg. iach, aus *esok-\ MAQQI-IARI, air. Mac-Iair, wenn IARI aus *isaro- "flink" herzuleiten sein sollte; IARNI zu air. larnán, IARNI aus *isamo- "Eisen, eisern"; unklar VOENACUNAS, falls aus *ypiena-kunas, vgl. auch im Lexikon s.v. Ein anderer Fall liegt in VENNAMMILEA vor, falls dies aus urir. *uenasamali- (air. F(anamait) entstanden sein sollte. Nach dem Schwund des lenierten intervokalischen -s- wurden die beiden Vokale kontrahiert. 6.2.3. Ein Name zeigt Nichtschreibung von leniertem /7/ nach i: BRIACI, dazu einmal nur in lat. Schrift Briaci, entweder zu air. Brigach oder ky. Briawc, Briog, beide aus *brigäko-90. Jackson91 führt für das Kymrische noch weitere Beispiele (Inschriften in lateinischer Schrift) an, in denen ein leniertes /7/ nicht ausgedrückt wird: Rialobrani (M 468), wenn aus *Rigolobrani\ weiterhin Ogam AVITTORIGES, mit Avitoria ohne < g > , vgl. dazu auch s.v. AVITTORIGES im Lexikon; R(i)uallaun (M 986) aus *rigo-uellauno-. A

6.2.4. Doppelschreibung von Konsonanten zum Ausdruck der Lenition ist fakultativ und daher nicht beweiskräftig. Vgl. Kap. 2.4.1. 88Vgl. auch M ac N eill I909a:345, und Uhlich 1989:129-133. 89Die Tatsache, daß in diesen Fällen eben nicht das Zeichen < H > verwendet wurde, könnte eine Stütze für Mc M anu s ' Annahme sein, daß dieses Zeichen ursprünglich einen anderen Lautwert hatte, vgl. Kap. 2.4.8. 90Rhys 1897:134. 91LHEB, S. 455ff und 459f.

00040667

-

40

-

6.3. Kürzung von Langvokalen in Mittel- und Endsilben. GOI SS 43. 89Die Vokalkürzung läßt sich in den Ogaminschriften nicht feststellen, da alle Vokale ohne Unterscheidung der Quantität geschrieben wurden. Man ordnet die Vokalkürzung im allgemeinen vor die Zeit der Endsilbenreduktion ein. Alle langen Vokale in mittleren Silben und im absoluten Auslaut werden gekürzt. Nicht gekürzt werden Langvokale im gedeckten Auslaut, d.h. wenn noch ein Konsonant auf den Langvokal folgt. Die Reduzierung dieser Langvokale erfolgt erst während der Endsilbenreduktion (Kapitel 6.6.) 6.4. Senkung und Hebung von Vokalen. GOI SS 73-79 6.4.1. Senkung: -u- werden zu -e-, -o- vor -à- oder -Ö- in der Folgesilbe. Beispiele: umgefärbtes [C AT]T ABBOTT gegenüber CATTUBUTTAS, air. Cathboth G.Sg.; umgefärbtes DOVAGNI gegenüber 7DUBONIRRAS, air. Duibe, vgl. dazu s.v. DOVAGNI im Lexikon; RITUVVECAS gegenüber ERCAVICCAS, beide mit demselben Hinterglied -*uik-. 6.4.2. Hebung: -e- und -o- werden zu -/'- und -u- vor -u- in der Folgesilbe. Beispiele: umgefärbtes SOGINI gegenüber BRANOGENI, beide mit demselben Hinterglied *-geno-; CUMNI gegenüber COVALOTI, beide mit *ko(m)- als Präfix. Finden zwei Vokalumfärbungen in einem Wort statt, so wird erst der betonte (erste) Vokal umgefarbt: VELITAS (M 251) /u'eX'iOah/ ist über die Stufen */u'i\'idah/ (e > i vor folgendem /, Hebung) zu */^'i\'e6ab/ (/' > e vor folgendem a, Senkung), über */u'i\'e6/ bzw. */fi\'eO / (mit Endsilbenreduktion) zu air. filed /fi\'dÓ /, G.Sg. von fili, "Dichter" geworden, genauso verhalten sich INEQA- aus urir. *enilcvo- (siehe Teil II) und (-DDU)-MILEAS aus *(du)-mel-iäs. A 6.4.3. Die Endung des Genitivs der femininen ä- und iä- Stämme (uririsch

00040667

-41 -

*-iSs) < IA S > 92, < I A > l-iähl wird über < E A S > , < E A > l-eäh, -eâ/ zu < E > l-el nach der Endsilbenreduktion. Diese Entwicklungsstufen lassen sich in den Ogaminschriften lückenlos belegen: Die Endung erscheint in der Form < I A S > , gesprochen li(i)ähl, in den ältesten Inschriften vielleicht noch li(i)äsl, z.B. in ANAVLAMATTIAS, air. Anfolmithe, DOVVINIAS, air. Duibne, GOSSUCTTIAS, air. Gúasachtae', < IA > , gesprochen wahrscheinlich auch li(i)ähl, aber ohne die "historische" Schreibung mit < S > , z.B. in MAQI-AINIA, air. MacAi ne, DOV INI A ; < E A S > leähl mit Senkung, z.B. in DDUMILEAS, air. Duimle, GOSOCTEAS; < E A > leähl oder leäl, z.B. in COLINEA, air. Culene-us mit zusätzlicher lat. Endung; < E > lei, z.B. in CORRÇ£, MAQI-RITTE, air. Mac-Reithe. 6.4.4, Das Suffix *-iön-, G.Sg. *-jonos (siehe Teil II s.v. *-ön-), Ogam G.Sg. -IONAS, belegt in BROINIONAS, INISSIONAS, wird durch Umfärbung über *-eonah zu *-enah, Ogam -ENAS (LOCARENAS, BROINIENAS, siehe 6.5.), -ENA (MOINENA) zu air. -en, -enn (z.B. Bricriu, G.Sg. Bricren(n)). 6.5. Palatalisierung von Konsonanten vor -e-. GOI § 157 Die Palatalisierung ist in den Ogaminschriften meist nicht sichtbar. Das einzige mögliche Beispiel aus älterer Zeit wäre BROINIENAS (M 120) gegenüber BROINIONAS (M 151) (vgl. auch s.v. im Lexikon). BROINIENAS könnte man als Ibroiv'evahl oder Ibroiv'eval interpretieren, vgl. die Genitivendung der fern. -iön-Stämme, z.B. toimtiu aus *to-mentiö(n), G.Sg. toimten aus *to-mentionas, GOI § 327. Ein Beispiel, das die Kenntnis der klassisch-altirischen Schreibgewohnheiten 92Meiner Meinung nach stammen die ältesten Inschriften durchaus noch aus der Zeit vor der Lenition. Die "historische" Schreibung der Genitivendungen < I A S > (fern, äoder ji-Stämme), < A S > (Konsonantenstamme), < O S > (u-, i-Stamme), < A I S > (ioder jo-Stämme?, vgl. Kap. 7.3.) muß ja einen konkreten Ausgangspunkt haben. Die Ursprünge der Ogamschrift sind sicher in der Zeit vor der Lenition zu suchen (also etwa im 4. Jahrhundert n.Chr.). Die Hartnäckigkeit, mit der sich die historische Schreibung der Endung mit < S > bis in die altirische Sprachstufe hielt - als schon längst nichts mehr von dem -s- zu verspüren war - , deutet meines Erachtens auf eine festgefügte Schreibtradition, die sich schon vor der Lenition ausgebildet haben mußte.

00040667

- 42 -

zeigt, ist in MOJLEÎA-GQIMRID, air. Mail-Gaimrid /m aiX 'ja'pp'ió'/, G.Sg., zu sehen. In air. Mail-Gaimrid liegt zweimal die gleiche Buchstabenfolge -ai- vor; jedoch steht sie einmal für echten Diphthong (Mail ImaiXI), einmal für Monophthong mit folgender palataler Lautgruppe (-Gaimrid lya'np'ib'l, aus *gami-retT, G.Sg.). Ganz eindeutig mußte dem Schreiber das air. Schriftbild vor Augen gestanden haben, so daß er im Ogamnamen das foifid < Q J > einmal für einen "echten" Diphthong und einmal für einen "unechten" Diphthong verwendete. Ohne die Kenntnis der altirischen Orthographie hätte die Schreibung MOILE/\GOIMRID nicht Zustandekommen können. V/

Zeitstufe II (ca. 500-550)

6.6, Endsilbenreduktion (Apokopel. GOI 91-95. 175-177 Der Endsilbenreduktion, auch Endsilbenschwund genannt, ging eine Akzentverschiebung voraus, bei der ein starker Druckakzent auf der ersten Silbe entstand. Dies hatte zunächst eine Schwächung der unbetonten Silben zur Folge; weiterhin schwanden die Wortausgänge bzw. Endungen entweder teilweise oder auch völlig. Ähnliches kennt man aus dem Germanischen, wo unter denselben Bedingungen (Akzentverschiebung auf die erste Silbe) auch die Endungen und Wortausgänge teilweise oder ganz abfielen. Die irische Endsilbenreduktion vollzieht sich hier vor unseren Augen. Diese Lautveränderungen geben ein Mittel zur Datierung in die Hand, das man gemäß der in Kapitel 2.5.2. und 3. geäußerten Bedenken vorsichtig anwenden muß. Eine Form mit erhaltener Endsilbe bzw. Endung ist nicht a priori vor der Endsilbenreduktion einzuordnen. Es gibt zwei Möglichkeiten, eine analogische Restituierung der Endung zu beweisen: 1. Eine falsche Endung ist angefügt worden, z.B. in GOSOCTAS. Hier zeigen die anderen Belege dieses Namens, GOSSUCTTIAS und GOSOCTEAS, air. Gósochte, Gúasachte, daß der Genitiv eines fern, -äStammes vorliegt. Dieser kann nur in den Formen < IAS > , < IA > ; < E A S > , < E A > (nach Senkung des / vor folgendem a) und < E > (nach der Endsilbenreduktion) Vorkommen. Die Endung < A S > ist die Form des Genitiv Sg. der Konsonantenstämme (vgl. Kapitel 7.7.) und • •

00040667

-

43

-

kann hier nicht ursprünglich sein. Daraus ist der Schluß zu ziehen, daß die Endung analogisch restituiert worden ist.93 2. Ein archaisch wirkendes Wort bzw. ein archaisch wirkender Name steht in einer Inschrift, in der andere Wörter oder Namen die Endsilbenreduktion zeigen. Auch hier ist dann mit historischer Schreibung zu rechnen, z.B. in der Inschrift M 172 TOGITTACC MAQI SAGARETTOS. TOGITTACC (aus älterem *tonketäkT, G.Sg. eines oStammes) zeigt Endsilbenreduktion, MAQI und SAGARETTOS (vgl. auch s.v. im Lexikon) zeigen eine volle Endung. In M 178 ERC MAQI MAQI-ERCIAS MU(COI?) DOVINIA zeigen sich verschiedene Endungsvarianten: ERC hat die Endung verloren, MAQI-ERCIAS ist mit der ältesten Form der Endung der fern. ä-Stämme bezeugt, DOVINIA zeigt dieselbe Endung, allerdings ohne < S > . MAQI und auch MUCOI sind sehr häufige Wörter und werden daher oft archaisiert, sie sind zu stereotypen Formeln geworden. In den Ogaminschriften zeigt sich die Endsilbenreduktion naturgemäß nur an der Nominalflexion. Folgende Regeln sind dabei aufzustellen: Wortschließende Kurz- oder Langvokale schwinden, wobei die Genitivendung der o-Stämme, -i aus urir. *-/, den vorhergehenden Konsonanten palatal färbt, was in den Inschriften jedoch nicht erkennbar ist. Die Verbindung Kurzvokal und einfacher Konsonant schwindet im Auslaut ebenfalls. Langvokal und einfacher Konsonant hinterlassen im Altirischen einen Kurzvokal. Beispiele (beim Altir. sind ebenfalls Genitive angegeben): o-Stämme: G.Sg. *-Tüber I-ÏI zu 0: COMMAGGAGNI : COMOGANN, air. Comgáin; ä-Stämme: G.Sg. *-iäs über l-iïïsl, l-iähl, /-eah/, l-eal zu l-el (siehe Kap. 6. 4. 3. ) : GOSSUCTTIAS : GOSOCTEAS, air. Gósochte, Gúasachtae\ MAQIRITEAS : MAQI-RITTE, air. Mac-Reithe, vgl. auch GOI § 94.

93Mac N eill 1931:42.

00040667

-44 -

i-/u-Stämme94: G.Sg. *-ous wurde schon im Uririschen zu I-Ösl monophthongiert, weiterhin mit Lenition und Endsilbenreduktion zu l-öhl und l-öl, nach der Endsilbenschwächung (Kapitel 6.12.) zu < -a ,-o > /a/: ALATTOS : ALATTO, air. Con-Alta (zu einem Nom. Allaid); CUNAGUSSOS : VERGOSO, air. Congusa, Ferguso; ERCA, air. HuiErca, auch ä-/iä-Stamm möglich. n-Stämme: Die indogermanische Genitivendung *-os wird im Uririschen zu *-as (Kap. 6.1.), so auch im Ogamir. < A S > /-as/ oder l-ahl, < A > l-ahl oder l-al, schließlich verschwindet die Endung ganz: MAGLICUNAS, ky. Maelgwn; GLASICONAS, air. Glaschon : ASSICONA zu air. Nom. Aissiucc: OLACON, air. Olcon. Die anderen Konsonantenstämme (r-, k-, t-Stämme) zeigen die gleiche Entwicklung der Endung: r-Stämme: AKERAS, air. Aicher, ATAR, air. athar, G.Sg. zu athir "Vater"; k-Stämme: ERCAVICCAS : RITTAVVECAS, air. Reihech : LUGUVVEC, air. Lugach\ t-Stämme: COILLABBOTAS : COLLABOTA : COLABOT, air. Coilboth, Coilbad. 6.1. Schreibung < A > . < 0 > für die Diphthonge-ai-, -oiSchon Éoin MacNeill95 hatte in seinen "Notes" bemerkt, daß in den Ogaminschriften manchmal < A > bzw. < 0 > an Stellen geschrieben ist, an denen man Diphthonge erwartete96. Denselben Befund zeigen einige Beispiele aus dem Altirischen. J. Pokomy97 ging in einem Aufsatz auf die lautlichen Probleme und deren Erklärung ein und kommt S. 51 für das Altirische zu folgendem Schluß: "ai und oi verloren ihren zweiten Bestandteil, sobald sie vor r oder / (auch m und n ?) traten, dem ein weiterer Konsonant folgte". Zeitlich setzt er diese Monophthongierung 94Neben der Endung < A IS > , < A I > , die in einigen Wörtern G .Sg. eines i-Stammes sein könnte (siehe Kapitel 7.3.), haben die i-Stamme dieselbe Endung wie die u-Stämme. Entweder wurde die Endung einfach übertragen, oder es liegt eine besondere lautliche Entwicklung von *ois zu *ous vor, die wir auch aus dem Lateinischen kennen: altlateinisches -oi- wurde in der Regel zu klassisch-lat. -/7-, was eigentlich eine Zwischenstufe - ou-, bzw. einen Zusammenfall von und *-oi- in / oyj (oü) erfordert (L eumann 1977:66). Vgl. auch GOI § 303. 95MACNEILL 1909a:350. 96Vgl. Mc M anus 1991:181. 97POKORNY 1922b:49ff.

00040667

-45 "vor Mitte der altirischen Periode und nach Ende der Ogam-Zeit"98 an, wobei er jedoch die Ogam-Belege, die ebenfalls diese Besonderheit zeigen, als reine Schreibvarianten betrachtet und den Versuch einer phonologischen Erklärung nur für das Altirische unternimmt. M.E. ist auch für die Beispiele aus den Ogaminschriften mit einer Aussprachevariante (nicht nur einer Schreibvariante) zu rechnen, die zeitlich während oder nach der Endsilbenreduktion einzuordnen ist. Es muß sich in den Beispielen um eine leicht palatalisierte Aussprache von a oder o handeln, die beide graphischen Darstellungen - mit oder ohne geschriebenes < I > , also < A > und < 0 > bzw. < A I> und < O I> erlaubte. Die Schwächung des zweiten diphthongischen Bestandteils ist sicher abhängig vom folgenden Konsonanten. Aus den unten angeführten Beispielen läßt sich erkennen, daß meist ein leniertes 161 (3x [4x?]) oder /5/ (4x [3x?]), seltener leniertes /X/ (2x), Ipl (lx) oder /x/ (2x) dem Diphthong folgte. Die Qualität (palatal oder neutral) dieser Konsonanten woran man bei dieser Erscheinung zuerst denken würde - scheint keine Rolle zu spielen. ATTILOGG /a '0 'i\o y/ oder la'ô'iXoy/, air. Aedlug; BATTIGNI Iba'6'iyv'il, air. Balthin, vgl. BAIT[I] mit demselben Bestandteil; unsicher BIVODON Ibiw'bonl : BIVAI[DO]NAS * air. Béoaid\ CARATTINN Ika'paO'in'l, air. Cairthenn, vgl. CAIRAT1NI; COLLABOTA Iko'laßoBal, COLLABOT, COLABOT Iko’laßodl, air. Coilboth, vgl. COILLABBOTAS; GATTAGNI Iga'tayv'il (oder Lesung GATIGNI Iga'l'iyv'il ?), air. Gaoithin; ?GATT^AGLAN Iga'OdyXan'l zu einem air. Wort gaéth 1. "Wind", 2. "klug" (oder Lesung A T ^G L A N la'6'dy\an'/ zu air. verstärkenden Präfix aith- ?) ohne Namensentsprechung im Air., vgl. s.v. G A T T ^G L A N im Lexikon; LUGADDON lluya'honl zu Luguaedon (in lat. Schrift), air. Luguaedon, Lugadon-, TUCACAC, ?Verschreibung für *TUCACI, so Korolev, oder *TUCACC, vgl. s.v. im Lexikon, Iru'xäx'il oder Itu'xäx'l gegenüber TOICACI, TOICAKI, TOICAC, evtl, zu air. Toéccae, Toica. Es scheint

98POKORNY 1922b:51.

00040667

-

46

-

sich bei TUCACAC um eine sehr späte Inschrift aus wahrscheinlich mittelirischer Zeit zu handeln. VALUVI luä'Xuß'il, Iß'X uß'il, air. Fálbe, Fáilbe\ (NETA-)VROQI IJro'x'il, air. Fraich, Froich, vgl. VRAICCI. In 3 sicheren Fällen folgt dem "monophthongierten" Vokal ein palataler Konsonant (ATTILOGG, BATTIGNI, VROQI), in zwei Fällen liegt eine gewisse Unsicherheit vor (GATTAGNI oder GATIGNI; VALUVI könnte evtl, auch eine späte Schreibung für gesprochenes Ifä'Xdß'il sein, vgl. Kapitel 6.9.), in 7 sicheren Fällen folgt ein neutraler Konsonant (CARATTINN, COLLABOTA, COLLABOT, COLABOT, G A T T ^G L A N , LUGADDON, TUCACAC), in einem Beleg ist die Lesung unsicher (BIVODON). Dieser Befund zeigt deutlich, daß der lautliche Vorgang, der zu der Monophthongierung führte, nicht von der Palatalität des folgenden Konsonanten abhängig war, sondern vielleicht eher von der Artikulationsstelle (/0/, /5/, /X/ und Ipl: Dentale, IxlVelar). Insgesamt läßt sich folgendes feststellen: Die Diphthonge -ai- und -oi- konnten wohl vor einem lenierten /91, /0/, /x/ (für weitere lenierte Okklusive fehlen (zufällig?) Beispiele) oder vor leniertem /X/, Ipl (für leniertes Ivl, Ipl fehlen wiederum (zufällig?) Beispiele) eine Schwächung in der Aussprache des zweiten Bestandteiles erfahren. Es ergab sich daher eine Schwankung in der graphischen Darstellung als < A > bzw. < 0 > und < A I > bzw. < O I > . Das Einsetzen dieser Aussprachevariante und ihr Niederschlag in der Schrift ist am ehesten in die Zeit während oder kurz nach der Endsilbenreduktion zu datieren, da die überwiegende Zahl der Beispiele Endsilbenreduktion zeigt (ATTILOGG, BIVODON?, CARATTINN, COLLABOTA, COLLABOT, COLABOT, (G)ATTÇ£GLAN, LUGADDON, TUCACAC). Die Belege BATTIGNI, GATTAGNI/GATIGNI, VALUVI, VROQI sprechen nicht gegen diese Annahme, da gerade bei den o- Stämmen die Schreibung der Genitivendung häufig beibehalten ist; vgl. allgemein zur Frage historischer Orthographie Kapitel 2.5.2. und 3.).

Die Spiranten /x/, ly l und /8/ schwinden vor /, r, n; ly l auch vor m\ 16/ nur vor /, n mit Ersatzdehnung des vorhergehenden Vokals, wenn die Konsonantengruppe nicht durch Synkope entstanden ist. Die Lautveränderung findet nur in ursprünglichen Konsonantengruppen statt,

00040667

- 47 -

ist also zeitlich vor der Synkope einzuordnen. Dabei wird der Vokal lal vor der Lautgruppe l\p l - wohl über eine anzunehmende Zwischenstufe lexpl - zu lei gedehnt. In den anderen Fällen tritt die erwartete Längung des Vokals ohne Qualitätsveränderung ein. Ich möchte dieses Lautgesetz der Einfachheit halber mit dem Kürzel "VXR>VR" (V = Vokal, X = Spirans, R = Liquida oder Nasal) umschreiben. Der Spirantenschwund läßt sich in den Ogaminschriften vor allem bei dem häufigen deminuierenden Namenssuffix *-gno- nach weisen, obwohl auch hier archaisierende Schreibung vorkommt (z.B. in M 449 SAGRAGNI mit lat. Sagrani, das die tatsächliche Aussprache wiedergibt, vgl. auch Jackson, LHEB S. 180). Beispiele für das Suffix *-gno Vor Vokalumfärbung, Endsilbenreduktion und "VXR>VR": A]RTAGNI/NE]RTAGNI, air. Artán bzw. Nertán; VIRAGNI, air.ferán; CUNIGNI, ky. Cynin. Nach Vokalumfärbung, Endsilbenreduktion und "VXR>VR": AILLUATTAN; BRANAN, air. Branán; CERAN, air. Cíarán; CRONAN, air. Cronárr, VORUDRAN, air. Furudrán. Eine Zwischenstufe scheint vorzuliegen in der Schreibung mit < NN > , das evtl, als graphische Wiedergabe der Assimilierung des Spiranten an das folgende N gedeutet werden könnte: COMOGANN, air. Comgán; RONANN, air. Rónán\ CONANN, air. Conán; DEGLANN, air. Declán; TEAGANN, air. Tecán. Weiterhin gibt es einige Belege mit der Genitivendung < I > ; hier liegt wohl historische Schreibung vor, die vielleicht noch durch die palatale Aussprache des wortschließenden Konsonanten begünstigt wurde (vgl. Kapitel 7.1.): QVJENVENDANI mit lat. Qvenvendani, air. Cenfinnán; ?VIRR[..]ANNI, a ir./m fa ; MIJNNACCANNI, air. Mincháin, falls nicht A]NNACCANNI zu ergänzen ist, vgl. s.v. im Lexikon. Ein sicheres Beispiel für das durchgeführte Lautgesetz "VXR>VR" außer in dem Suffix *-gno- liegt vor in ENABARR[I] mit dem Vorderglied ENA- "Vogel" aus uridg. *petno-; ein weiteres, unsicheres Beispiel ist AILLUATTAN mit Vorderglied AIL- = air. áil < *pagli-, vgl. s. V. im Lexikon. Einige Wörter zeigen noch den Zustand vorher: CUNAMAGLI, air. Conmál, ky. Cynfaei, DRUGNO, DROGNO, air. (Hui) Dróna; NETTA-SAGRI, air. Nazair (= Nat Sáir).

- 48 -

Doppelschreibung von Vokalen zum Ausdruck der Länge ist in den Ogaminschriften nicht belegt. In den ältesten irischen Handschriften ist Geminatenschreibung zwar selten, aber doch vorhanden, z.B. Cairnaan, Ernaan (Thés. Pal. II, 281). Der Lautwandel muß nach der Vokalumfärbung und vor der Synkope stattgefunden haben. Einige Beispiele, die die chronologische Abfolge zeigen, seien hier angeführt. Air. muinél o,m. "Hals, Nacken" aus urir. *moniklo- ist über */wow'xXa/- (nach der Lenition), */muuix^al-, *lmuvex\al- (nach der Vokalumfärbung, wobei erst der betonte, erste Vokal umgefärbt wurde) zu air. Imuv'ekl muinél geworden. Vgl. auch die Ogambelege DRUGNO, DROGNO (mit Vokalumfärbung), air. (Hui) Dróna. VORUDRAN, VURUDDRANN, air. Furudrán mit einem Adj. urir. *udaro- = air. odor, odur "graubraun, ockerfarben", zeigt, daß die Synkope erst nach dem Lautgesetz "VXR>VR" eingetreten sein kann. Die in den Beispielen vorliegende Lautgruppe Ibpl < D R > bzw. < D D R > hätte sonst auch dem Lautwandel "VXR>VR" unterliegen müssen. Die Entwicklung des Namens ist folgendermaßen vor sich gegangen: urir. G.Sg. *uor-udara-gni > luopubapäv(i)! mit "VXR>VR" > luopuhpäv'l mit Synkope. Im vorliegenden Fall ist glücklicherweise auch ein Beleg für das Adjektiv *udaro- vorhanden: [OJDARUN, air. Odrán. Auch deutet die Entwicklung des Suffixes *-tro- eher auf die Zeit während/nach der Endsilbenreduktion: in der Lautgruppe Idpl schwindet das lenierte 101 nicht vor dem folgenden /p/; nach der Endsilbenreduktion entwickelt sich ein sonantisches Irl oder Iql, das dann zu larl bzw. lapl wird: urir. *aratron > */apaOpanl > *!apa0pj bzw. lapaOrl (nach der Endsilbenreduktion) und schließlich zu air. arathar o,ntr. "Pflug" mit Sproßvokal. Genauso ist ATAR = air. arhar, G.Sg. von air. athir "Vater" zu beurteilen (ATAR über *!a0pj aus urir. *atros, uridg. *‘pH2tros). Bei paralleler Entwicklung nach dem Schwund der Endung sind zuerst die Gruppen Spirans + lenierte Liquiden/Nasale entstanden, die sich dann in verschiedener Weise weiterentwickelt haben." _

V-/



Zeitstufe III (ca. 550-700) " D ie s scheint auch M c M anus 1983 anzunehmen, da er auf S. 30 u. 31 zuerst die Endsilbenreduktion und danach die Lautregel "VXR> VR" anführt.

00040667

-49-

6.9. Vokalschwächung in Mittelsilben100. GOI SS 101-105 Alle unbetonten Vokale, außer in Endsilben, werden zu /a/ oder ///: -aund -o- werden zu /a/; -e-, werden zu ///; -u- vor einem neutralen (dunklen) Konsonanten wird zu /a/, vor einem palatalen (hellen) Konsonanten zu ///.101 In den Ogaminschriften können nur wenige Beispiele angeführt werden, außerdem herrscht in der graphischen Wiedergabe der beiden Laute /a/ und lil keine Einheitlichkeit: CATABAR /kaddßar'/, air. Cathbarr, sonst CATU-, CATTU-, zu air. cath u-St.; CONURI Ikoudp'i/, air. G.Sg. Conairi; COMOGANN /kopdyäv'l zu COMMAGGAGNI, Comgán; C O N U N ^ T T IkovdveQI zu CUNANETAS; ?GATTÇAGLAN /ga'OdyXap 7; GENITTAC[I] /gen'ad'ex’/, air. Geinntech; MENUMAQ[I] Imevdpxik"'(i)/\ VALUVI /uä'Xdß'i/, air. G.Sg. Fáilbi; VEQUNAI /uëxwdv(a)i/, air. Fiachnai; VI^CUM ljAN luexdpenl, air. Fechem, G.Sg. Fechemon; TOGITTACC /tog'idax’/, air. Toicthech. Ferner lassen sich vielleicht noch die Fälle mit Fugenvokal < 1 > anführen, da hier wenigstens in einigen Fällen ebenfalls Mittelsilbenschwächung vorliegen könnte, vgl. Kap. 8.4.

Neben der Endsilbenreduktion hatte der starke Druckakzent auf der ersten Silbe auch die Synkope (der die Vokalschwächung in Mittelsilben voranging) zur Folge. Synkopiert werden in mehr als zweisilbigen Wörtern die zweite, vierte und sechste Silbe, wenn vorhanden. DOMNGEN, air. Domongen (aus *dumno-geno-) zeigt eine Zwischenstufe: nach dem Schwund des ursprünglichen Vokals war das n sonantisch geworden (sog. sekundäres sonantisches n), dann entwickelte sich ein Sproßvokal, s. unten. MOILEAGOIMRID, air. Mail-Gaimrid mit aus *garni-, siehe auch Kap. 6.5.; BECCDINN mit aus *bikko- oder *beko-. Vokale vor der Lautgruppe /x d werden nicht synkopiert, z.B. GOSUCTTIAS, GOSOCTAS, air. Gúasachtae. Durch Vokalschwund silbisch gewordene Liquiden oder Nasale entwickeln einen Sproßvokal: /KRK/ wird zu /KaRK/, vor neutralen Konsonanten geschrieben < K a R K > , < K o R K > ; vor palatalen Konsonanten < K i R K > . /mnK/ lOOVgl. auch Mc M anus 1983:66f. 101GREENE 1973:134.

00040667

-

50

-

wird zu /munK/ bzw. /monK/, in der Schrift < mu n K> oder < mo n K > , GOI § 112 und § 164. Beispiele: DOMNGEN, DOMNGINN (M 233) Idomny'ev'l, air. Domongen mit Sproßvokal; MAGLI-DUBAR[CUNAS] Idußdpl, air. Maél-Doborchon, über *lduß^l aus *dubro-. 6.11. Ausspracheveränderung einiger Konsonanten Vermutlich in die Zeitstufe III (550-700) fallen ferner folgende Lautwandelungen: 6.11.1. < Q > /Ar/ wird zu /k/, leniert /x/; wahrscheinlich auch /gw/ zu lg/ bzw. /7/ (vgl. Cowgill 1980). Nach Jackson ist der Lautwandel /Ar/ zu /kl in die erste Hälfte des 6. Jahrhunderts zu datieren. Aufgrund der bilinguen Inschrift M 358 mit Ogam VOTECORIGAS und ky. Voteporigis, beide aus *uotekworig-os/-es, läßt sich zeigen, daß der Lautwandel /Ar/ zu /kl schon stattgefunden hat. Der Träger dieses Namens war ein irischer König in Wales, der etwa um 550 n.Chr. starb102. Es ist nicht auszuschließen, daß sich in manchen Gebieten Irlands der Laut /Ar/ bzw. / \ w/ noch länger bewahrt haben konnte. Auch ist in einigen Ogaminschriften mit historischer Schreibung zu rechnen, vgl. Kapitel 2.5.2. Zu lgwl zu /g/ und einem möglichen Beispiel in den Ogaminschriften siehe unter MOhJpEDIAS im Lexikon. 6.11.2. < V > lui wird im Wortanlaut zu Iß. McManus datiert diese Ausspracheveränderung in die Zeit zwischen Endsilbenreduktion (Kapitel 6.6.) und Vokalschwächung in Mittelsilben (Kapitel 6.9.), also etwa in die Mitte des 6. Jahrhunderts103. R. Thumeysen hält es für möglich, daß sich die Aussprache lui noch bis Ende des 6. Jahrhunderts gehalten haben könnte104. 6.11.3. Das Problem der Entwicklung der anlautenden Gruppen aus s + Verschlußlaut läßt sich in Kürze nicht ausführen. Das Irische zeigt verschiedene Ergebnisse: anlautendes /-, wie z.B. in tech "Haus" gegenüber griech. oriyoo mit Variante reyoo; anlautendes s- wie in serc

102JACKSON, LHEB S. 169.

««»Mc M anus 1986:3; 30. 104GOI § 202.

00040667

-51 "Liebe", aus urkelt. *sterkä (vermutlich zu gr. aripyw). Ein Teil der mit t anlautenden Fälle läßt sich wohl erklären, indem man das Schwinden eines s mobile (wie in tech) annimmt. Fälle mit erhaltenem st- sind dann wohl meist zu s- im Altirischen geworden. In dem Ogambeleg SDANBI, air. Sanb, könnte eine solche Form mit anlautendem st- erhalten sein; der Wandel von st- zu s- im Irischen würde dann in die Zeit der Ogaminschriften fallen, ist allerdings nicht genau zu datieren: vermutlich Zeitstufe H in , vgl. unter SDANBI. GOI § 217. Zeitstufe IV (ca. 700-900) 6.12. Vokalschwächung in Endsilben. GOI §§ 97-105 Nach der in Kapitel 6.9. besprochenen Vokalschwächung in Mittelsilben, die der Synkope vorausgeht, fallen nun auch die Vokale in Endsilben in zwei Phoneme zusammen: /a/, lei, lil, loi werden zu /a/, lui bleibt lu /m , zur graphischen Wiedergabe im Altirischen siehe GOI § 102. In den Ogaminschriften finden sich nur wenige Beispiele für die Endsilbenschwächung; die Schreibung ist nicht geregelt: VORRTIGURN, VORTIGURN Ifort'iy'drn'/, air. Foirtgern, vgl. TIGIRN It'iy'irn'l oder schon It'iy'am'IV, CRONUN Ikrovdv'l ?, gegenüber CRONAN, CRUNAN, air. Cronán, evtl, auch [OJDARUN lohapav'l, air. Odrán, falls nicht Verschreibung für [OJDARAN vorliegt, vgl. s.v. im Lexikon; BBRANAD Ibranabl « air. Brannid\ CARRTTAC Ikarddx'l aus *karatiko-\ CUGIN[I?], zu air. Cúcán; DERCMASOC etwa /cferkmdSdx' I ; DOVATUCI, D[0]V[A]TUCEAS /-Öax'z/, /-0aXV ; LABRID[0] llaßpabdl, air. Labrada; 7VEDDONOS Ifëôavl (siehe auch 2.5.2.), falls zu air. ßaddn. 6.13. Diphthongierung von /e/, löl zu /ía/, /úaI. GOI SS 53. 60 lêl aus uridg. *ei, löl aus idg. *eu und *o% (Kap.6.1.2.1. und 6.1.2.2.) werden im Altirischen unter bestimmten Bedingungen (lei vor neutralen Konsonanten, löl vor neutralen und palatalen Konsonanten außer g,k) zu liai bzw. lúal diphthongiert. Einige wenige, späte Ogaminschriften zeigen diese Veränderung ebenfalls: AILLUATTAN /ä'lliiadän'l, evtl, zu air. lúathán "Vogel", vgl. s.v. im Lexikon; BRRUANANN Ibruaväv'l, evtl, zu air. brón, brúan I05Mc M anu s 1983:38 A. 44.

00040667

-52-

"Trauer", falls hier nicht BRRENANN zu lesen ist, vgl. s.v. BRUANANN im Lexikon; NOARRA /núard/, falls zu air. núar "Jammer" zu stellen; NUADAT Inuabddl, air. G.Sg. Núadat. Den älteren lautlichen Zustand ohne Diphthongierung zeigen z.B. DENAVECA mit DENA- Idëvd = air. dian oder GOSSUCTTIAS /gös/, air. Gúasachtae (Gen.). 6.14. Sproßvokale Eine lautliche Besonderheit, die in allen Zeitstufen vorhanden sein kann (kein Mittel zur Datierung!) und im eigentlichen Sinne nicht als Lautveränderung bezeichnet werden kann, ist der Einschub von Sproßvokalen in Konsonantengruppen. Folgende Namen sind hier zu nennen: CORIBIRI neben CORBBRI; SAGARETTOS neben (NETTA)SAGRI; 7ERACOBI neben ERC, ERCA-; 7ERAQETAI; TASEGAGNI zu gall. Tasgetius, air. tadcárv, DOMANEQI neben DOMN-, gall. Dumno-\ ERACIAS neben ERCIAS. Zu anderen, für die Ogaminschriften nicht belegbaren Lautveränderungen siehe vor allem K.H. Schmidt, Die Würzburger Glossen, ZCP 39, 1982, S. 54-77.

7. F L E X I O N

Bis auf ein paar Beispiele für Dativ Sg., zwei Genitive im Plural und einem Nom.Sg. eines ä-St. und evtl, eines o-Stammes sind in den Ogaminschriften nur Genitive im Singular belegt. Die Endungen unterliegen der Endsilbenreduktion (Kapitel 6.6.), man kann ihre Entwicklung bis zur Stufe des Klassisch-Altirischen verfolgen. Die folgenden Beispiele bieten eine Auswahl aus der Menge der Ogambelege.

Belegt sind evtl, ein Nominativ, siehe s.v. AMADU, Genitiv und evtl. Dativ Sg., sowie Genitiv PI. Genitiv: Beispiele mit Endung < I > : [AJRTAGNI, AKEVRITTI, ANACI, BARI, BATTIGNI, BRANI, BRIACI, BROCI, CALIACI, COIMAGNI, CUNACENNI, CUNAMAQQI, DALAGNI, DALI, DUMELI, ENABARRI, ERCAGNI, GATTAGNI (GATIGNI), IARI, IARNI, LONAGNI, MAILAGNI, MEDVV1, NETA-SAGRI, NISIGNI, QENILOCAGNI, QENILOCI, RODAGNI, SAGRAGNI, SALICIDUNI, SOGINI, TALAGNI, TEGERNACI, TOVISACI, TRENI, UDDAMI, ULCAGNI, VIRAGNI, VOBARACI. Beispiele ohne Endung: AGILL, BECCDINN, BRANAN, CARRTTAC, CATABAR, CERAN, DEGLANN, DOMNGEN, ERKENN, GLUNLEGGET, INBIR, LAIDANN, [MINERC], NIR, OSSBAR, RONANN, TÇAGANN, TIGIRN, TOGITTACC, TOICAC, VORUDRAN. Im Altirischen ist der Genitiv Singular der o-Stämme nur an der palatalen Färbung des vorhergehenden Konsonanten oder an der Vokalumfarbung zu erkennen, z.B. Nom.Sg. macc (aus urir. *makkwos), G.Sg. m ake /mak'l (aus urir. *makkwT), Ogam MAQQI, MAQI, MACI, MAIC; Nom.Sg. inber "Flußmündung" (aus urir. *eniberos), G.Sg. inbir livß'ip'l (aus urir. *eniberl), Ogam INBIR. Die Genitivendung lautet im Gallischen -i (z.B. Vepotali), im Keltiberischen evtl. -Ï in luTiaCei, falls Schreibung -ei auf langes -Tdeutet106. Die Endung liegt auch im Italischen vor. GOI §§ 276-280 und 285, Pedersen VGKS II, §§ 425-427. W. Meid107 setzt fürs Gemeinkeltische die Endung in der Form -oi an, die I06LEJEUNE 1955:128 Anm. 7. 107ME1D 1976:179.

00040667

-

54

-

seiner Meinung nach erst im Frühirischen -Tergab. Dies scheint sich nicht mit dem Befund der anderen keltischen Sprachen vereinbaren zu lassen; die Endung lautet immer -T. Dativ: AMADU (M 265), BIGU (M 276) könnten evtl, aufgrund ihrer Endung als Dative zu o-Stämmen interpretiert werden. Die Endung wäre dann den gallischen Dativen auf -u, älter -ui (z.B. Alisanu, Cicollui108), dem keltiberischen Dativ -ui (z.B. in ueisui109) gleichzusetzen und aus gemeinkelt. *-5i herzuleiten, vgl. zum irischen Dativ auch GOI §§ 276280 und 285, Pedersen VGKS II §§ 425-427. Alle ogamirischen Beispiele beinhalten jedoch gewisse Unsicherheiten: AMADU ist ein lateinischer Name (vgl. Kapitel 11.2., aus lat. amatus), der ohne weitere Angaben (des Vaters oder der Sippe) auf dem Stein steht. Außer der Erklärung als Dativ eines o-Stammes könnte auch ein (latinisierter) Nominativ vorliegen110. BIGU wird von MacNeill als späte Form des Genitivs der i-/u-Stämme erklärt111, vgl. auch Kapitel 7.5., 7.6. Der Genitiv Plural ist in der Inschrift M 160 belegt: TRIA MAQA MAILAGNI. Diese Inschrift ist wohl als h r 'ia mmakJc'a mmaihayv'il zu interpretieren mit Assimilation der alten Gen.-Endung urir. *-an aus gemeinkelt. *-om (vgl. Kapitel 6.1.1.4.) an den folgenden Labial m- (also "Nasalierung"). Nach MacNeill11* soll in MACORBO (M 28, 139, 272, 283) ebenfalls ein Gen. PI. (aus *-on) vorliegen, der wegen des vorhergehenden Labials -b- in der alten Form mit Vokal -o- erscheint, vgl. die gleiche Bewahrung in der Kompositionsfuge Kapitel 8.2. \J

1.2. io-Stämme Nur G.Sg. belegt. Die Endung < I > ist in der Schrift nicht von der der o-Stämme zu unterscheiden. In der Aussprache muß wohl eine Interpretation /-in/ angenommen werden, da nach der Endsilbenreduktion die Endung -/' erhalten bleibt und im Altirischen als -i erscheint. Im Gallischen ist die Endung -i bezeugt, z.B. Namantobogi zum Nom. °bogius. Die Bestimmung eines Namens mit der Genitivendung < I > als o- oder jo108K.H. Sch m id t , KGP S. 171. 109LEJEUNE 1955:127. ||0 Dann ist wohl eher ein i-Stamm anzunehmen, da lat. Wörter im Irischen des öfteren in die i-Flexion übernommen werden, vgl. GOI § 925.

■" M ac N eill 1909a: 361. "Z M ac N eill 1909a: 362.

00040667

-

55

-

Stamm kann nur dann vorgenommen werden, wenn sich eine altirische Entsprechung danebenstellen läßt. Beispiele: CELI, air. cèle, G.Sg. céli; CURCITTI, air. Cuircthe, G.Sg. Cuircthi) EQODDI, air. Echde, G.Sg. Echdi; ERACOB1, air. Erccba, G.Sg. Erccb(a)i\ LUGUTTI, air. Luchrae, G.Sg. Luchtar, VALUVI, air. Fálbe, G.Sg. Fáilbi. 7,3. Genitive auf . < A I > Eine Besonderheit der Sprache der Ogaminschriften bilden die Genitive auf < A I S > , < A I > . Letztere Form führt MacNeill113 unter dem Genitiv der io-Stämme auf und erklärt die Formen auf < A I S > als künstliche Bildungen. Gray114 unterscheidet die Endungen < A I > und < A I S > , indem er < A I > unter Befürwortung der Bestimmung MacNeills zu den io-Stämmen stellt und < AIS > als altertümlichen Genitiv von i-Stämmen r\ interpretiert. Er vergleicht mit der Endung < AIS > die gotische Endung des Genitiv Sg. der fern. i-Stämme, -ais, beide aus idg. *-ois. Folgende Belege für die beiden Endungen findet man in den Inschriften: < A I > : BOGAI (auch MOGAI möglich), CULRIGAI, ERAQETAI, QERAI (zweimal), VEQUNAI. < A I S > : BIGAIS (Worttrennung unsicher, vgl. s.v. im Lexikon), LUBBAIS/GEBBAIS, QETAIS, ROTTAIS, ein Fragment ]TTAIS. BOGAI hat keine Entsprechung im Altirischen, vergleichbar ist gall. -bogio- "Zerbrecher" in Personennamen, s. Schmidt, KgP S. 152. Mit dieser Gleichsetzung könnte BOGAI als Genitiv eines io-Stammes gedeutet werden. Die Lesung MOGAI wirft noch größere Probleme auf; sollte eine Form des Wortes air. mug, G.Sg. mogo, moga, "Sklave, Diener" vorliegen? Der Rest der Inschrift läßt keine sicheren Rückschlüsse auf die Datierung zu: BOGAI MAQI BIRAC[0-I]. Das Fehlen der Vokalumfärbung in BIRAC[, air. Beraich könnte auf eine alte Inschrift deuten. CULRIGAI: läßt sich zu air. Coilrige, Callraige, io-Stamm, stellen. Der Rest der Inschrift läßt keine sichere zeitliche Einordnung zu: CULRIGAI MAQI MENUMAQ[. Das < U > in MENUMAQ[ könnte auf

H3M ac N eill 1909a:357. H4GRAY 1929:25 Iff.

00040667

-

56

-

Vokalschwächung in Mittelsilben deuten, vgl. Kap. 6.9. und s.v. im Lexikon. ERAQETAI entspricht air. Ercaith, i-Stamm. Die Inschrift kann alt sein: ERACOBI MAQI ERAQETAI. (MOCO-)QERAI ist zu air. Maccu-Ciara zu stellen, das evtl. G.Sg. eines i-Stammes ist; anders MacNeill115, der die Form unter den ioStämmen aufführt (vgl. auch GOI § 283). Die Inschrift M 243 muß aufgrund einiger Lautveränderungen in die Zeitstufe III datiert werden: MAQI-RITTE MAQI COLABOT MAQI MOCO QERAI. Die Inschrift M 244 COILLABBOTAS MAQI CORBBI MAQI MOCOI QERAI zeigt Vokalumfärbung in COILLABOTAS und MOCOI (Kap. 6.4.). Die Schreibung mit < Q > in QERAI könnte historische Orthographie sein, falls die etymologische Zuordnung des Namens richtig ist, vgl. s.v. im Lexikon; die Inschrift könnte aus dem 6. Jh. stammen. VEQUNAI entspricht air. Fiachna, io-Stamm (vgl. auch GOI § 283). Die Inschrift zeigt mit der Vokalschwächung in der Mittelsilbe von VEQUNAI, siehe s.v. im Lexikon, eine Erscheinung aus Zeitstufe III: VEQUNAI MAQI EAQOD[. BIGAIS mit unsicherer Lesung hat keine Entsprechung im Altirischen. Die Inschrift ist hinsichtlich der Worttrennung noch nicht befriedigend gedeutet: LUGUDECCAS MAQI [..MU]COI NETA-SEGAMONAS DOLATIBIGAISGOB(BI). LUGUDECCAS und NETA-SEGAMONAS machen jedoch einen altertümlichen Eindruck, Zeitstufe I-II. LUBBAIS/GEBBAIS mit unsicherer Lesung bietet keine Anhaltspunkte für die Datierung, ebenso der Rest der Inschrift, vgl. Teil IV Corpus M 152. QETAIS ist evtl, zu air. Céte, io-Stamm, zu stellen. Der Rest der Inschrift DINEGLO MAQI QETAIS läßt keine sichere Datierung zu, da DINEGLO nicht genau zu deuten ist, vgl. s.v. im Lexikon. ROTTAIS ist zu air. Roth, o-Stamm, Rotha, io-Stamm (vgl. auch GOI § 283) zu stellen. Die Inschrift BIR MAQI MUCOI ROTTAIS scheint aus der Zeit nach der Vokalumfärbung (Kap. 6.4.2) und Endsilbenreduktion (Kap. 6.6., Zeitstufe II, 6. Jh.) zu stammen, wie an BIR, aus urir. *berri, gezeigt werden kann. Eine vereinzelte Form ist VEDLLOIGGOI/VEDLLIOGGOI, die bisher noch nicht überzeugend erklärt werden konnte. Die Inschrift M 137 ANM h s M ac N eill

1909a: 357.

00040667

-

57

-

VEDLLOIGGOI MACI SEDDOINI (zu weiteren Lesevarianten siehe Teil IV Corpus) kann nicht alt sein, da schon Synkope (in VEDLLOIGGOI, vgl. auch Kap. 6.10.) und Entlabialisierung von lk"l zu Ikl (in MACI, vgl. auch 6.11.1) eingetreten sind; die Inschrift ist also frühestens in Zeitstufe III (550-700) zu datieren. Die Endung < O I > könnte eine Variante zu < A I > sein; -ai- und -oi- wechseln im Altirischen häufig (GOI § 66; vgl. auch MOILE^V,-GOIMRID im Lexikon). Es zeigt sich, daß in vier (fünf?, vgl. QERAI) Fällen wohl ein ioStamm und nur in einem (zwei?, vgl. QERAI) Beispiel ein i-Stamm vorliegt. Man könnte also eher annehmen, daß die Endung den ioStämmen zuzuordnen ist. Die Herleitung einer altertümlichen Endung des G.Sg. der i-Stämme < A I S > , < A I > aus idg. *-0« mag sehr verlockend sein, scheint jedoch aus lautlichen Gründen nicht haltbar zu sein116. Man muß wohl aufgrund der wenigen, eher späten und z.T. unsicheren Belege annehmen, daß diese Formen erst sekundär gebildet wurden. Die Graphie < AIS> (der einzige sichere Beleg ist ROTTAIS, das frühestens aus dem 6. Jh. stammen kann) stellt sicher den Versuch einer Archaisierung dar nach dem Muster der Endung des G.Sg. der Konsonantenstämme < AS> und der u-/i-Stämme < OS > , wobei der Endung < AI > noch das < S > angefügt wurde. Eine weitere Erklärung für die Endung < A I > ist mir nicht bekannt. Es könnte ein Versuch sein, die Neutralität des vorhergehenden Konsonanten wie im literarischen Altirischen mit einem geschriebenen -a- zwischen dem neutralen Konsonanten und der palatalen Endung zum Ausdruck zu bringen. Dies kann in VEQUNAI, air. G.Sg Fiachnai (io-Stamm) vorliegen; hier ist die Konsonantengruppe -chnneutral (GOI § 158). In den anderen Beispielen sind diese in GOI § 158 genannten Bedingungen jedoch nicht vorhanden. Weiterhin denkbar wäre auch, daß eine Entpalatalisierung der Konsonanten in unbetonten Silben unter bestimmten Bedingungen117 (GOI § 166a, hier nur bei dem Wort BOG AI, allenfalls auch noch bei ROTTAIS und QERAI zutreffend) stattgefunden haben könnte (ähnlich der Entpalatalisierung von

116Es fehlen Beispiele für einen Lautwandel von +oi zu *ai in Endsilben. l ,7Vgl. GOI § 166a, S. 103: "As a rule the labials b, p, f, m (together with mb) and the gutturals g, c, ch (together with ng) are not palatalized in syllabic anlaut when preceded by a stressed á or o, u (also lia)." Weiterhin § 166, S. 104: "Sometimes, too, other consonants besides those enumerated in (a) are non-palatal after single long vowels". Dies könnte dann bei QERAI zutreffend sein.

-58 -

Konsonanten in vortonigen Silben, vgl. GOI § 168). Die Deutung der übrigen Belege für die Endung < AI > bzw. < AIS > bleibt unklar. 7.4. ä- und iä-Stämme Nominativ Sg. in INIGENA, aus urir. *eni-genä, belegt. Der Ausgang des Genitiv Sg. der ä-Stämme wurde schon vor der Zeit der Ogaminschriften nach dem Muster der iä- und T-Stämme umgebildet. Wie bei den o- und io-Stämmen kann man eine Zuweisung nur dann vornehmen, wenn das betreffende Wort auch im literarischen Altirischen überliefert ist118. Die Endung lautete urir. *-iäs und wurde über mehrere Zwischenstufen entweder zu altirisch -e, vgl. Kap. 6.4.3., oder - nach einer neutralen Konsonantengruppe - zu -a119*, so im Ogambeleg ERCA. Im Keltiberisehen sind die Ausgänge des Genitiv Sg. der ä- und iä-Stämme noch nicht zusammengefallen. Keltib. laCas ist G.Sg. eines ä-Stammes mit dem Ausgang < a s > /-äs/; uirouias, seCoTias sind G.Sg. von iäStämmen mit dem Ausgang /iäs/no. Zum Altirischen GOI §§ 288298, Pedersen VGKS II, §§ 431, 432, 434. Beispiele121: Ausgang < I A S > : ANAVLAMATTIAS; DOVVINIAS; DUBBIAS (Lesung unsicher); ERCIAS; GOSSUCTTIAS; QETIAS; TURANIAS. Ausgang < I A > : MAQI-AINIA; BRANNIA (Lesung unsicher); CUNIA; DOVINIA; ERCCIA; MELAGIA; QECIA. Ausgang < E A S > : DDUMILEAS; GOSOCTEAS; RITEAS. Ausgang < E A > : COLINEA. Ausgang < E > : BODDI{BA}BEVVE (Verschreibung, mit lat. Bodibeve)-, C O R R ^ ; (MAQI)-RITE, (MAQQI)-RITTE. Zu dem Sonderfall AVITTORIGES vgl. Jackson, LHEB S. 185f und s.v. im Lexikon. Ausgang < A > evtl, in ERCA, siehe s.v. im Lexikon.

ll8 Nur der G.Sg. beider Stämme lautet im Altirischen gleich (anders als bei den ound io-Stämmen, bei denen im Altirischen die Unterscheidung anhand des G.Sg. eindeutig ist, vgl. 7.1. und 7.2.). 119Mc C o n e 1982:25 und C ullen 1972. 120LEJEUNE 1955:92 Nr. M 72 und S. 96 Nr. M 95. rtlZur Frage, ob den jeweiligen Beispielen ein i - oder iä-Stamm zugrundeliegt, vgl. im Lexikon unter den entsprechenden Stichwörtern.

00040667

- 59-

Nur G.Sg. belegt. Die Endung lautet in der ältesten bezeugten Form < O S > l-ösl bzw. /ohl, während und nach der Endsilbenreduktion (Kap. 6.6.) < 0 > 1-51 bzw. /-al, im Altirischen -o mit den Varianten -a, -u. Thumeysen GOI § 303 leitet die Endung -o von einem idg. Ansatz *-ois (-ais in got. anstais, G.Sg. eines i-Stammes ansts f. "Gnade") her, vgl. auch Kap. 7.3. Eine andere Erklärungsmöglichkeit wäre die Annahme einer analogischen •• Übertragung der Genitivendung der u-Stämme auf die i-Stämme. Im Keltiberischen ist die Endung ebenfalls -os, z.B. im G.Sg. ToCoiTos Itogoitösl zu einem Nom. ToCoiTis, beide in der Inschrift von Botorrita bezeugt122. GOI §§ 299-303, Pedersen VGKS II §§ 437-438. Beispiele: Ausgang < O S > : ALATTOS, air. N.Sg. Allaid, G.Sg. (Hui) Conalta; COLLOS, air. N.Sg. Cuill, G.Sg. Colla\ VORGOS, air. N.Sg. Fuirgg, G.Sg. Forggo. Ausgang < 0 > : ALATTO zu ALATTOS, s. oben; CUNOVATO mit Hinterglied -VATO zu air.fáith, G.Sg. fátho,fátha "Dichter, Seher". Ausgang < A > : ERCA evtl, zu air. (Hui) Erca, vgl. s.v. im Lexikon. Späte Form mit < U > für /e/ evtl, in BIGU, vgl. Kap. 7.1. und im Lexikon. W

1.6. u-Stämme Genitiv und Dativ Sg. belegt. Die Endung des Genitiv Sg. ist als < O S > l-ösl bzw. l-öhl und < 0 > , < A > , < U > belegt, im Altirischen -o, -a, -u. Die Endung -ös < O S > ist aus idg. *-ous (got. -aus, z.B. in sunaus, ai. sünôh, beide G.Sg. eines uridg. u-Stammes *sunu- "Sohn") mit Monophthongierung des Diphthongs *ou, GOI § 60, herzuleiten. GOI § 305-311, Pedersen VGKS II, §§ 440-441. Beispiele: Ausgang < O S > : CUNAGUSSOS, air. N.Sg. Congus, G.Sg. Congusa; ROCATOS, air. N.Sg. Rochath, G.Sg. in Cenél Rochada. Ausgang < 0 > : VERGOSO, air. N.Sg. Fergus, G.Sg. Ferguso, Fergusa.

l22Neueste Bearbeitung der Inschrift von Botorrita: ElCHNER 1989:9-56.

00040667

-60Ausgang < A > : MAQI-RECTA, air. Mac-Recht, zu air. recht, G.Sg. rechta "Gesetz, Recht". Ausgang < U > : TRENAGUSU, air. N.Sg. Tréngus, G.Sg. Tréngusso. Evtl, hier anzufügen sind TREND, BIGU, vgl. Kap. 7.1. und unter den Stichwörtern im Lexikon. Dativ Sg. < U > ist mit den gallischen Belegen der Endung, -ou, -u, z.B. in ßparov, und keltiberisch -ou, -u, z.B. in TVROV, OGRV, zu vergleichen. GOI § 311, Pedersen VGKS II, § 438. Es gibt zwei Belege: MAGU, air. maug, mug "Sklave, Diener" und MANU, air. Maun (beide M 272). Beide Formen könnten auch N.Sg. eines u-Stammes sein. 1.1. Konsonantenstämme Nur Genitiv Sg. belegt. Die Endung des G.Sg. aller Konsonantenstämme123 < A S > /-as/ bzw. l-ahl läßt sich über urir. *-os (Kap. 6.1.) auf die idg. Endung *-os zurückführen. Die Endung schwindet über die Zwischenstufe < A > bis zum Altirischen völlig. GOI §§ 315-336, Pedersen VGKS II §§ 442-456. Beispiele: n-Stämme. Endung < A S > : BROINIONAS, GLASICONAS, NETASEGAMONAS, VOENACUNAS. Endung < A > : ASSICON A, DOVAIDONA. Endung 0: LUGADDON, OLACON, VE^CUM^AN. r-Stämme. Endung < A S > : AKERAS. Endung < A > : MADORA (Lesung unsicher), NOARRA (Lesung unsicher). Endung 0: ATAR. k-Stämme. Endung < A S > : ERCAVICCAS, LUGUDECCAS. Endung < A > : CALUNOVICA, CEDATTOQA, LUGUDECA, LUGUVECA. Endung 0: LUGUDEC, LUGUDUC, RITTUVVECC. g-Stämme. Endung < A S > : ]ETORIGAS, ICORIGAS, VOTECORIGAS Endung < A > : kein Beleg. Endung 0: MAQI-LIAG, VEQREQ.

l23Mit Ausnahme einiger Neutra, bei denen die Endung schwundstufig ist, z.B . in air. ainm, G .Sg. anmae aus urir. *anmen-s über *anmës zu air. anmae, vgl. GOI § 332.

00040667

-61 -

t-Stämme. Endung < A S > : CATTUBUTTAS, COILLABBOTAS, VEL1TAS, ?[A]VID[E]TT[A]S. Endung < A > : COLLABOTA. Endung 0: COLLABOT, GLUNLEGGET. d-Stämme. Endung < A S > : MAQI-DECCEDDAS. Endung < A > : MAQI-DECCEDDA, DUCRE/IDDA. Endung 0: LOCID. 7.8. TRIA "drei” Der Genitiv Plural des Zahlwortes "drei" in TRIA MAQA MAILAGNI (M 160), zu air. tri G.P1., wird wie ein i-Stamm flektiert. Die Umfärbung zu erwartetem tre ( < *treaN < Ogam TRIA(N) < urir. *triiom) ist nur noch in archaischen Texten des Altirischen belegt124, vgl. GOI § 304. Im Altirischen wurde der G.P1. dann analogisch nach den anderen Kasus zu tri umgestaltet, GOI § 392.

124THURNEYSEN 1928b:28: tre n-gnim[e] “dreier Taten".

00040667

8. DER KOMPOSITIONS-FUGENVOKAL Der Fugenvokal in Komposita und der Stammvokal vor einem Derivationssuffix (beide werden hier der Einfachheit wegen mit dem Ausdruck "Fugenvokal" bezeichnet) sind im größeren Teil der Ogaminschriften noch erhalten, schwinden später (meist) aufgrund der Synkope und hinterlassen schließlich im Altirischen nur noch die Lenition in der Kompositionsfuge. Folgende Vokale sind als Fugenvokale belegt: 8.1. Fugenvokal < A > < A > ist als Fugenvokal von o-, ä- und Konsonantenstämmen bezeugt. Beispiele: o-Stämme: Komposita: BRANADDOV, air. G.Sg. Branduib, mit BRANA- = air. bran (o,m.) "Rabe" und -DDOV "schwarz"; DENAVECf, air. Dianach, mit DENA- = air. dian (o-st. Adj.) "schnell" und -VEC[ "kämpfend, Kämpfer"; (NETA)-TTRENALUGOS, air. G.Sg. (Nad-) Trénlogo, mit TTRENA-, air. trén (o-st. Adj.) "stark" und LUGOS "Gott Lug"; VEDACU[NA], air. Fíadchú, mit VEDA- = air. fiad (o-st. Adj.) "wild" und -CU[NA] "Hund". Mit Derivationssuffixen: DALAGNI, air. Dallán, mit DALA- = air. dall (o-st. Adj.) "blind" und Suffix -gno-\ GIRAGNI, air. Gerrán, mit GIRA- = air. gerr (o-st. Adj.) "kurz, kastriert" und Suffix -gno-; VALAMNI, air. Follamain, mit VALA- (ohne Entsprechung im Air.) und Suffix -mno-, (Vgl. auch GOI § 90.4) ä-Stämme: Komposita: RITTAVVECAS (auch Lesung RITUVVECAS möglich), air. Rethech, evtl, mit RITTA- zu RITEAS, das wohl G.Sg. eines ä-Stammes ist (ohne Entsprechung im Altirischen, Bedeutung unbekannt), und -VVECAS "kämpfend, Kämpfer". In den OgamiSchriften ist kein Beleg für einen ä-Stamm mit Derivationssuffix vorhanden. Konsonantenstämme: Komposita: CUNAGUSSOS, air. G.Sg. Conguso, mit CUNA-, air. cú, G.Sg. con (n-Stamm), "Hund" und -GUSSOS "Kraft, Stärke"; NETACUNAS (ohne Entsprechung im Air.), mit NETA, air. nia, G.Sg. niad (d-Stamm) "Held, Krieger" und -CUNAS "Hund". Mit Derivationssuffix: CONANN, air. Conán, mit CONA-, air. cú, G.Sg. con (n-Stamm), "Hund" und Suffix -gno- (hier schon nach "VXR> VR", Kap. 6.8.).

- 63 < A > kann für geschwächte Vokale in der Mittelsilbe stehen, auch wenn das Vorderglied ein u-Stamm ist: CATABAR, air. Cathbarr mit CATA- = air. cath, u-St, vgl. Kap. 6.9. Ein u-St. liegt vor in MAGANN, air. Mogán zu mug "Sklave", MAGANN, Mogán nicht aus *magu-gno-, sondern urir. *mago-gno-, das gemäß der in Kap. 6.1.1.4. beschriebenen Lautveränderung zu *magagna- wurde. 8.2. Fugenvokal < Q > < 0 > als Fugenvokal kann anstelle des Fugenvokals < A > in Umgebung eines Labials stehen, der entweder die Erhaltung des alten o oder eher eine Rückverwandlung des a zu o bewirkte125. Beispiele: Der Labial steht nach dem Fugenvokal: CALUNOVICA (ohne Entsprechung im Air.) mit CALUNO- zum air. Namen C(a)ulann, o-St. ; CUNOVATO (ohne Entsprechung im Air, aber vgl. s.v. im Lexikon), mit CUNO- "Hund"; 7ERACOBI, air. Erccba, wenn mit ERACO- (mit Sproßvokal für *erko- ?) zu air. erc, o-St., und °BI zu *-bio-, vgl. Teil II, zu stellen ist; QENOVENDAGNI, air. Cenn/fin/dán, mit QENO- aus *kwenno-, siehe Teil II. Der Labial steht vor dem Fugen vokal: EQODDI mit *ek"o- "Pferd". Ferner sind noch einige Namen mit Fugenvokal < 0 > belegt: AVITTORIGES mit unklarem Vorderglied AVITTO-; BRANOGENI zu air. Brangen mit BRANO- = air. bran, o-St., "Rabe" und -GENI zu urir. *geno-, vgl. Teil II Suffixe und Kompositionsbestandteile; COBRANOR[IGAS], evtl, zu air. Cobran mit CO- = air. coN, vgl. *komin Teil n , -BRANO- zu air. bran, vgl. oben, und evtl, einem Suffix oder mit -R[IGAS], air. r( "König", siehe s.v. COBRANOR[IGAS] im Lexikon; JETORIGAS; ICORIGAS; VENDOGNI (mit lat. Vendogni, ferner eine Inschrift nur lat. Vendoni, alle in Wales belegt), air. Findán, mit VENDO- = air. find "weiß, hell", o-St., und Suffix *gno-, vgl. Teil II. In AVITTORIGES, BRANOGENI, COBRANOR[IGAS] und VENDOGNI (Wales) könnte evtl, eine Beeinflussung des Fugenvokals 125Vgl. den Wandel von altem a zu o bzw. u zwischen einem Labial und folgendem palatalen oder labialisierten ( = u-Quaiität) Konsonanten, GOI § 80. Etwas Ähnliches könnte in den Ogambelegen auch vorliegen.

00040667

-64-

durch den Labial in der vorhergehenden Silbe vorliegen. Für AVITTOR1GES und VENDOGNI nimmt Jackson126 an, daß der kymrische Fugenvokal o vorliegt. < 0 > kann für einen geschwächten Vokal in der Mittelsilbe stehen und daher auch Fugenvokal eines u-Stammes sein: MEDDOGENI, air. Midgen, mit MEDDO- zu air. mid, u-St., zeigt evtl. Mittelsilbenschwächung, falls man nicht mit Verschreibung rechnen will. 8.3. Fugenvokal < U > < U > ist Fugenvokal von u-Stämmen. CATTUBUTTAS = air. Cathboth, G.Sg. zu Cathub, mit CATTU- = air. cath, u-St., "Kampf' und -BUTTAS zu urir. *but-, siehe Teil II; LUGUDECCAS, air. Lugdech\ LUGUDI evtl, zu air. Luguid\ LUGUNI, air. Luigne-, LUGUQRIT, air. Luccraid\ LUGUTTI, air. Luchtae; LUGUVVEC, air. Lugach, alle mit LUGU-, "Gott Lug", "Luchs" oder "Held", vgl. Teil II; VEDUCURI, air. Fidchuire mit VEDU- zu air. fld, u-St., "Wald", siehe auch s.v. im Lexikon. < U > kann auch Schreibung eines geschwächten Vokals in der Mittelsilbe sein: CONUNE^TT aus *kuno-nèt-\ VEACUMÇAN aus *uëko-menos\ VEQUNAI aus *uekMonip-; VALUVI aus *udlabio-\ CONURI aus *kun(o)-arip-, vgl. Kap. 6.9. 8.4, Fugenvokal < I > < I > ist Fugen vokal von i-Stämmen. ASSICONA, air. Assiucc, mit lat. Endung Assicus, mit ASSI- zu air. ais, i-St., "Rücken"; BODDI{BA}BEVVE, air. Búaidbeo, mit BODDI- = air. btiaid, i-St., "Sieg"; GAMICUNAS = air. Gaimchon, mit GAMI- = air. gaim, i-St., "Winter". < I > kann auch Fugenvokal bei o-Stämmen sein: GLASICONAS, air. Glaissiuc, G.Sg. Glaschon, mit GLASI-, air. glas, o-St. Adj., "grau, grün"; QENILOCI, air. Cellach', QENILOC< A > GNI, air. Cennlachún, Cellachán, beide mit QENI-, air. cenn, o-St., "Kopf'; CULIDOVI (Lesung unsicher) evtl, zu air. Cúlduib mit CULI-, air. oil, o-St., "Hinterteil"; VIRICORB, air. Fer-Corb, mit VIRI-, air. fer, o-St., "Mann". Ferner sind aus Wales drei Belege anzuführen: EBICATTOS (zu IVACATTOS ?) evtl, zu air. Éochaid, mit EBI-, air. éo, o-St., "Eibe"; 126LHEB S. 644.

00040667

-65 -

MAGLICUNAS, ky. Maelgwrv, MAGLIDUBAR[CUNAS?] evtl, zu air. Mael-Doborchon, beide mit MAGLI- = ky. mael. MacNeill127*vergleicht die Bildung einiger gallischer Personennamen, bei denen anstelle des Fugenvokals < 0 > der o-Stämme ein < I > erscheint, z.B. in Canti-bedonia neben Canto-, Devi-gnata neben Devo-, Mari-talus neben Maro-, Vecti-marus neben Con-victo-rixm . Schmidt129 nimmt für das Gallische in solchen Fällen eine Beeinflussung durch das Lateinische an. Diese Beeinflussung könnte auch in den Ogam inSchriften vorliegen. Anders Jackson130, der die in Wales gefundenen Ogaminschriften, die den Fugenvokal < I > zeigen, als Beispiele für Mittelsilbenschwächung anführt.

< E > als Fugenvokal ist äußerst selten: EQQEAGNI, air. Echén mit EQQEA- zu air. ech, o-St., "Pferd"; BLATEGNI, air. Blaithin-, DOLIGENN, air. Doiligén könnten Umfärbung von i zu e zeigen nach den Nominativen, die man als urir. *ekwi-gno- bzw. *bläti-gno- bzw. *dolegMi-gno- ansetzen muß. In GATTEAGLAN (ATEAGLAN ?), ohne Entsprechung im Air., könnte Vokalschwächung in Mittelsilben vorliegen, falls man das Vorderglied zu air. gaéth, o-St. Adj., "klug" stellen will.

127Mac N eill I909a:352. l28Alle Beispiele aus HOLDER, Alt-Celtischer Sprachschatz II, Sp. 2. 129KgPS. 91. I30LHEB S. 644f.

00040667

9. DIE IN DER KOMPOSITION VORKOMMENDEN WORTARTEN Vorbemerkung: Der Aufbau dieses und des nächsten Kapitels richtet sich nach der Kompositionslehre von K.H. Schmidt, KgP S. 55-90; aus Gründen der einfacheren Handhabung wurde eine Trennung zwischen den vorkommenden Wortarten (Kap. 9) und den Kompositionstypen (Kap. 10) durchgeführt. Ein Fragezeichen vor einem Stichwort bedeutet, daß eine andere Interpretation möglich ist oder daß die angegebene Erklärung aufgrund mangelnder Belege nicht bewiesen werden kann. Weiteres entnehme man dem Lexikon. 9.1. Wortarten des Vordergliedes 9.1.1. Das erste Glied des Kompositums ist ein Präfix131. Präfix und Substantiv: [AM]B[I]CATOS (mit lat. Ammecati), mit [AM]B[I]- = ky .a m "umherum", entspricht air. im(b) "dss." (Präp./Präf.), und -CATOS, air. cath "Schlacht, Kampf'; =?A6ECETAIMIN, mit AGE- = air. aith- "wieder-, zurück-, über-" (Präf.) und -CETAIMIN, air. cétemain "Frühling"; COBRANO- in COBRANOR[IGAS], mit CO- = air. co" "mit, bei" (Präp./Präf.) und -BRANO- = air. bran "Rabe", -R[IGAS], air. ri "König"; COGELI (Lesung unsicher), mit CO- = air. co^ "mit, bei" (Präp./Präf.) und -GELI, air. céile "Gefährte, Freund; Vasall, Lehensmann"; DUCRE/IDDA, mit DU- = air. do-, du- "un-, miß-" (Präf.) und CRE/IDDA zu air. cré "Erde, Lehm"; DUGENNGG[I], mit DU- = air. do-, du- "un-, miß-" (Präf.) und GENNGG[I], air. genc "Stumpfnase"; DUMEL- in DUMELEDONAS, DUMELI, DDUMILEAS, mit DO/DU- = air. do-, du- "un-, miß-" (Präf.) und -MEL/-MIL-, air. mil "Honig";

131Hier und im Folgenden werden unter "Präfix" nicht nur unselbständige Präfixe, sondern auch Präpositionen angeführt.

00040667

-61

-

7ERKENN, mit ER- = air. er-, air- "über-" intensivierend (Präf.) und -KENN, air. cenn "Kopf; Führer"; 7ERACOBI, mit ER(A)- = air. er-, air- "über-" intensivierend (Präf.) und -COBI zu air. cob "Sieg"; ROCATOS, mit RO- = air. ro- intensivierend "über-, besonders" (Präp./Präf.) und -CATOS, air. cath "Schlacht, Kampf'; ?RUGNIAT[OS], mit RO- = air. ro- mit intensivierender Bedeutung "über-, besonders" (Präp./Präf.) und -GNIAT[OS] zu air. gnia "Arbeiter"; SOGINI, mit SO- = air. so-, su- "gut-" (Präf.) und -GIN! "Sohn; Geschlecht" (siehe Teil II s.\.*geno-)\ UDD[GLO?]ME^TT, mit UDD- zu air. oss-, uss- "herauf, empor" (Präf.) und einem substantivischen Hinterglied wie in VEDELMETT[; UDDMENSA, mit UDD- zu air. oss-, uss- "herauf, empor" (Präf.) und -MENSA für *-MESSA, air. mess "Zögling, Pflegesohn"; VORTIGURN, mit VOR- = air. fo r "über-, ober-; oben, au f’ (Präp./Präf.) und -TIGURN, air. tigern "Herrscher, Herr". Präfix und Adjektiv: ADDIL- in ADDILONA, mit ADD- = air. ad- ursprgl. "hin, zu", dann intensivierend (Präf.), und -IL-, air. il "viel"; ANDAGELLI, mit ANDA- ky. Lautform des air. in(d)~ "in, hinein, innen" (Präf.) und -GELLI, air. gel, ky. gel "hell, weiß"; A T ^ G L A N (Lesung unsicher), mit ATEA- = air. aith- "wieder-, zurück-, über-" (Präf.) und -GLAN, air. glan "rein, sauber"; DUCOVAROS, mit DU- = air. do-, du- "un-, miß-" (Präf.) und COVAROS, air. coáir, coir "passend, recht"; 7ERAQETAIS, mit ER(A)- = air. er-, air- "über-" intensivierend (Präf.) und -QETAIS evtl, "schimmernd, weiß"; 7ROLACUN, mit ROLA- aus RO- = air. ro- intensivierend "über-, besonders" (Präp./Präf.) und -OLA-, air. oll "groß"; VORUDRAN, mit VOR- = air. fo r "über-, ober-; oben, auf', auch intensivierend (Präp./Präf.) und -UDRAN mit Dem-suff. *-gno- von air. odor "bräunlich, ockerfarben". Präfix und Verbalstamm oder verbale Ableitung: AKEVRITTI, mit AKE- (Präf.) "nah" zu air. aicce, iä-St., "Nähe" und -VRITTI, air. -frith "gefunden" (in fa'frith)',

- 68-

AMMLLO[NpI]TT[, mit AMM- = air. an-, é-, in- "un-" (Präf.) und einer Ableitung (Suffix zur Bildung von Nomina agentis) vom Verbum fo lo n g "ertragen, erdulden"; COMMAGGAGNI, mit CO- = air. coN "mit, bei" (Präp./Präf.) und dem Verbum aigid "führen, treiben" (und Dem.Suff.). 9.1.2. Das erste Glied des Kompositums ist ein Adjektiv. Adjektiv und Substantiv: 7AILLUATTAN, mit AIL-, air. áil, i-St., "angenehm" und -LUATTAN, air. lúathán "Vogel"; BIVAIDONAS, mit BIV(A)-, air. béo "lebendig" und -AIDONAS "Feuer", siehe Teil II s.v. *ajdö(n)--, DOVAIDONAS, mit DOVA-, air. dub "dunkel, schwarz" und AIDONAS "Feuer", siehe Teil II s.v. *a^dö(n)-‘, ?DOVALESCI, mit DOVA-, air. dub "dunkel, schwarz" und -LESCI zu urir. *uleskä-, air. flesc "Peitsche", oder "faul"? 7DUBONIRRAS, mit DUBO-, air. dub "schwarz, dunkel" und -NIRRAS zu air. ner "Eber", nert "Kraft, Stärke"; 7DRUTIQULI, mit DRUTI-, air. dniith "lustig" und -QULI mit unklarer Bedeutung; DUNAIDONAS, mit DUN(A)-, air. donn "dunkel, braun" und AIDONAS "Feuer", siehe Teil II s.v. *aidö(n)-\ GLASICONAS, mit GLASI-, air. glas "grün, blau, grau" und -CONAS, air. cü "Hund"; 7ICORIGAS, mit ICO-, air. ech "rein, sauber" und -RIGAS, air. ri "König"; LOBACCONA, mit LOBA- ohne Entsprechung im Air. "schwach" und -CCONA, air. cú "Hund"; LOMINACCA, mit LOM-, air. lomm "nackt" und -INACCA * air. enech "Gesicht"; MENUMAQI, mit MENU-, air. min "klein" oder menb Bezeichnung für etwas Kleines und -MAQI, air.macc "Sohn"; ?M[I]N[E]RC, mit M[I]N-, air. min "klein" und -[E]RC, air. erc "Gott Erc"; ? NOCATI, mit NO-, air. nó "edel" und -CATI zu air. can "Katze"; OLACON, mit OLA-, air. oll "groß" und -CON, air. cú "Hund";

00040667

-69-

TRENACCATLO (wohl für TRENACCATO verschrieben), mit TRENA-, air. trén "stark; starker Mann, Held" und -CCATOS, air. cath "Schlacht, Kampf; TRENAGUSU, mit TRENA-, air. trén "stark; starker Mann, Held" und -GUSU, air. gus(s) "Kraft, Stärke"; TRENALUGOS, mit TRENA-, air. trén "stark; starker Mann, Held" und -LUGOS, air. lug "Luchs; Gott Lug"; VEDACUNAS, mit VEDA-, air. fiad "wild; Reh" und -CUNAS, air. cú "Hund"; 7VEDLLOIGGOI, mit VEDA-, air. fiad "wild; Reh", hier sicher adjektivisch aufzufassen, und -LLOIGGOI zu air. loég "Kalb"; VEQREQ, mit VEQ- zu air. fiach "Ärger, Wut", nach McManus adjektivisch "kämpferisch, streitbar" und -REQ zu air. ri "König"; 7VOENA- in VOENACUNAS, mit VOENA- entweder aus urir. *uoseno- "besonders alt" oder zu air.foén "liegend, niedergestreckt; schwach, krank", und -CUNAS, air. cú "Hund". Adjektiv und Adjektiv: 7ASSALOTI, mit ASSA-, air. assae "leicht, einfach" und -LOTI, air. Math "flink, schnell"; DERCMASOC, mit DERC-, air. derg "rot", auch intensivierend, und -MASOC, air. mossach "stinkend"; 7DOVALESCI, mit DOVA-, air. dub "scharz, dunkel", und -LESCI, air. lese "faul", oder "Peitsche"; 7VEQIKAMI, mit VEQI- "kämpferisch, streitbar" zu air. fiach "Ärger, Wut" und -KAMI, air. camm "krumm"; Adjektiv und Verbalstamm oder verbale Ableitung: COILLABBOTAS, mit COILLA-, air. coíl, caél "zart, sanft" und -BBOTAS zum Verbum fo'botha "bedrohen". DENAVECA, mit DENA- = air. dfan "schnell" und -VECA zum Verbum fichid "kämpfen"; ILVVETO, mit IL-, air. /7 "viel" und -VVETO nach Rhys zum ky. Verbum dy-wed-yd "sprechen"; 9.1.3. Das erste Glied ist ein Numerale. CEDATTOQA, mit CEDA-, air. cét "erster" und -TTOQA zum Verbum techid "laufen, fliehen";

00040667

-70-

7DEBRANI, mit DE- zu air. dá, d i "zwei" und -BRANI zu air. bran "Rabe". 9.1.4. Das erste Glied des Kompositums ist ein Substantiv. Substantiv und Substantiv: ASSICONA, mit ASSI-, air. aiss "Rücken, Hinterteil" und -CONA, air. cú "Hund"; 7ATTILLOGG, mit ATTI-, air. aéd "Feuer" und -LLOGG zu air. lug "Luchs; Gott Lug"; ? A VITTORIGES, mit unklarem AVITTO- und -RIGES "Königin" zu ri "König"; 7BECCDINN "Bienenkorb", aus BECC-, air. bech "Biene" und DINN, air. din "Schutz"; B[A]R[CUNI], mit B[A]R-, air. ban "Kopf, Spitze" und -[CUNI] (eher [CONA]), air. cú "Hund"; BRANOGENI, mit BRANO-, air. bran "Rabe" und -GENI "Sohn; Geschlecht", siehe Teil II s.v *geno-; CATABAR, mit CATA-, air. cath "Kampf, Schlacht" und -BAR "Kopf, Spitze"; CATTUVVIRR, mit CATTU-, air. cath "Schlacht, Kampf' und -W IR R , air. fe r "Mann"; 7CLIUCUNAS, mit CLIU- zu air. cUu "Bergrücken" und -CUNAS, air. cú "Hund"; CLUTAR[IGAS], mit CLUTA-, air. cloth "Ruhm" und -R[IGAS], air. ri "König"; COBRANORIGAS, mit CO-BRANO- "die den Raben mit haben (als Wappentier o.ä.)" und -RIGAS, air. ri "König"; CORBBIMAQQI, mit CORBBI-, air. corb "Wagen" und -MAQQI, air. macc "Sohn, Knabe"; CUNACENNI, mit CUNA-, air. cii "Hund" und -CENNI, air. cenn "Kopf'; CUNAGUSSOS, mit CUNA-, air. cú "Hund" und -GUSSOS, air. gus(s) "Kraft, Stärke"; CUNAMAGLI, mit CUNA-, air. cú "Hund" und -MAGLI, air. mál "Prinz, Fürst"; CUNAMAQQI, mit CUNA-, air. cú "Hund" und - MAQQI, air. macc "Sohn";

00040667

-71 -

CUN< A > NETAS, mit CUNA-, air. cú "Hund" und -NETAS, air. nia "Kämpfer, Held"; CUNOVATO, mit CUNO-, air. cù "Hund" und -VATO, air. fàith "Seher"; DOMNGEN, mit DOMN-, air. domon, domun "Welt" und -GEN "Sohn; Geschlecht", siehe Teil II s.v. *geno-\ 7DUNAIDONAS mit DUN-, air. d m "Burg, Lager" und -AIDONAS "Feuer", siehe Teil II s.v. *ajfß(n)-; ENABARRI, mit ENA-, air. én "Vogel" und -BARRI, air. barr "Kopf, Spitze"; 7ERCAIDANA, mit ERC(A)-, air. erc "gefleckt; Gott Erc" und -AIDANA "Feuer", siehe Teil II s.v. "aidö(n)-\ ?]ETORIGAS, mit ]ETO- zu air * éit "Vieh" und -RIGAS, air. ri "König"; GAMICUNAS, mit G AMI- » air. gaim, gem "Winter" und -CUNAS, air. cú "Hund"; IVAGENI, mit IVA- * air. éo "Eibe; Held" und -GENI "Sohn; Geschlecht", siehe Teil II s.v. *geno-; IVACATTOS, mit IVA- * air. éo "Eibe; Held" und -CATTOS, air. cath "Kampf, Schlacht"; LUGADDON, mit LUG-, air. lug "Luchs; Gott Lug" und -ADDON "Feuer", siehe Teil II s.v. *aidö(n)-; LUGUQRIT, mit LUGU-, air. lug "Luchs; Gott Lug" und -QRIT "Dichter"; MACORBO, mit MAC-, air. macc "Sohn, Knabe" und -CORBO, air. corb "Wagen" oder -ORBO, air. orbae "Erbe"; MAGLICUNAS, mit MAGLI-, air. mál "Prinz, Fürst", und -CUNAS, air. cú "Hund"; MAGLIDUBAR[CUNAS], mit MAGLI-, air. mál "Prinz, Fürst" und DUBAR[CUNAS], air. doborchú "Otter"; MEDDOGENI, mit MEDDO- zu air. mid "Honig, Met" und -GENI "Sohn; Geschlecht", siehe Teil II s.v. *geno-\ OSBBAR, mit OS-, air. os "Rind, Hirsch" und -BBAR, air. barr "Kopf, Spitze"; SALICIDUNI, mit SALICI-, air. sail "Weide" und -DUNI, air. dún "Burg, Lager"; 7TRENAGUSU, mit TRENA-, air. trén "stark; starker Mann, Held" und -GUSU, air. gus(s) "Kraft, Stärke";

00040667

-

72

-

7TRENALUGOS, mit TRENA-, air. trén "stark; starker Mann, Held" und -LUGOS, air. lug "Luchs; Gott Lug" VEDABAR, mit VEDA-, air. fîad "wild; Reh" und -BAR, air. ban "Kopf, Spitze"; VEDUCERI (VEDUCURI), mit VEDU- zu air. fid "Holz, Wald" und -CERI/CURI zu air. cuire "Schar, Truppe"; VERGOSO, mit VER-, air.fe r "Mann" und -GOSO, air. gus(s) "Kraft, Stärke"; VIRICORB, mit VIRI-, air. fe r "Mann" und -CORB, air corb "Wagen"; VOTECO- in VOTECORIGAS, mit VO- = air. fo "unten, unter-" (Präp./Präf.) und -TECO- zu air. techid "laufen" (VO-TECO- zu ky. godeb "Schutz, Zuflucht"), -RIGAS, air. ri "König". Substantiv und Adjektiv: 7ANAVLAMATTIAS, mit ANAVLA- zu air. anble "Fehler" und -MATTIAS zu air. maith "gut"; BODDI{BA}BEVVE, mit BODDI-, air. búaid "Sieg" und -BEVVE zu air. béo "lebendig"; BRANADDOV, mit BRANA-, air. bran "Rabe" und -DDOV, air. dub "dunkel, schwarz"; CCICAMINI, mit CCICA-, air. eich "Brust" und -MINI, air. min "klein"; 7COSALUTI, mit COSA- zu air. coss "Bein, Fuß" und -LOTI, air. lúath "schnell, flink"; 7COVALOTI, mit COVA- zu air. cú "Hund" und -LOTI, air. lúath "schnell, flink"; CULIDOVI, mit CULI-, air. o il "Hinterteil, Rücken" und -DOVI, air. dub "dunkel, schwarz"; CUNAVA[LI], mit CUNA-, air. cú "Hund" und -VA[LI] "stark, mächtig"; ?G A TT^G LA N , mit G A TT^\-, air. gaéth "Wasser, See" und -GLAN, air. glan "rein, sauber"; 7GLUNLEGGET, mit GLUN-, air. glun "Knie" und -LEGGET "springend" oder "lang"; INEQAGLAS, mit INEQA-, air. enech "Gesicht" und -GLAS, air. glas "grün, blau, grau";

00040667

-

73

-

7LAMADILICCI, mit LAMA-, air. lâm "Hand" und -DILICCI zu air. dillig "zerstörerisch"; LITUBIRI, mit LITU-, air. lith "Fest" und -BIRI, air. berr "klein, kurz"; QENILOC72. *brokko- in: BROCI, BROCAGNI. *-but-, G.Sg. *-butos. Ogam -BUTTAS, -BBOTAS, -BOTA, -BOT. Bildet verbale Rektionskomposita, siehe Kap. 10.1.5. *-but- entspricht der im air. Verbum fo botha "drohen, erschrecken" enthaltenen Verbalwurzel !7lUnd H amp 1976:87-91. i72Und W agner 1954:92f.

-

101

-

*bhut-, die sonst in keiner anderen keltischen Sprache bezeugt ist; man vergleicht aisl. bauta "schlagen", Pokomy IEW S. 112, LEIA-B S. 74. *-but- in: CATTUBUTTAS; COILL ABBOTAS. *dallo-, G.Sg. *dalíi, o-St. Ogam DALI, DALA-. Air. dall, o-St., "blind", ky. dall und gall, dallus (in PN, vgl. KgP S. 187), "blind". Zu got. dwals "einfaltig", vgl. Pokomy IEW S. 265f. *dallo- in: DALI; DALAGNI; ME-DALO. *-dio-, G.Sg. *-diî, io-St. Ogam -DI. Suffix zur Bildung von Adjektiven, die die Ähnlichkeit, Zugehörigkeit, Abstammung, Art etc. von der im Grundwort vorliegenden Bedeutung ausdrücken. Air. -de, joSt., vgl. GOI § 347, Pedersen VGKS II § 374.2. Gail, -(o)dio- (z.B. in Allodius, Rivodius, Atedios\ Holder AS I Sp. 1284, und II Sp. 834), mky. -eidd, nky. -aidd. Man vergleicht griech. n p v r T - o i - b i o o "heimlich"173. *-dio- in: 7CAGINADI; EQODDI; LUGUDI; 7MONGEDIAS. *drüto-, G.Sg. *drutT, o-St. Ogam DRUTA, DRUTI-. Air. drúth, oSt., später auch i-St., "Spaßmacher, Gaukler, Hofnarr". D. Ellis Evans stellt hierher auch die gall. Namen mit drut- im Vorderglied174, z.B. Drutalus, Druti, Druttia. Dazu aisl. trüdr "Gaukler", Pokorny IEW S. 215. *drüto- in: DRUTA; DRUTIQULI. *du-/do-. Pejoratives Präfix. Ogam DU-, DO-. Air. du-, do- "un-, miß-". Gall, du-; griech. ôvo-, aind. dus-, Pokomy IEW S. 227. Das -swar schon im gemeinkelt. geschwunden, evtl, durch Einfluß des ähnlich klingenden *su-. Im Irischen schon früh an den Vokalismus des Gegenstücks su-lso- angepaßt, ausgehend von Oppositionen wie dubae "Trauer" zu subae "Freude", vgl. auch LEIA-B S. 4 s.v. bae und LEIA-S S. 155f s.v so-. *du-Ido- in: DOVVINIAS; DUCOVAROS; DUCRIDDA; DUGGENNGG[I]; DUMELI; DUMELEDONAS; -DDUMILEAS.

173Zu griech. KpvTCToo "verborgen", R isch 1974:§43.a. I74ELL1S E vans 1967:456f.

- 102 -

*dubuo-, G.Sg. *dubnT, in der Komposition o-St. Ogam DO VA-, ?DUBO-, -DOVI, -DDOV. Air. dub, u-St., "schwarz, dunkel". Alle Ogambelege zeigen den o-St. Nach Uhlich175 sind die Formen DOVA-, DOVI, -DDOV, in denen < V > für Iß/ (= leniertes b) steht, folgendermaßen zu erklären: Ausgehend von den Belegen, in denen nach DOV- ein mit Vokal beginnendes Suffix bzw. Kompositionshinterglied folgt (DOVAGNI, DOVAIDONA), und in dem Beleg DOVVINIAS würde man als urir. Formen *dubu-agno-m und *dubu-aidön- ansetzen. Als Lenitionsergebnis würde die Lautgruppe Ibul einfaches lyl, geschrieben < V > , ergeben. Von den vorvokalischen Fällen wurde dann DOVA- analogisch auf die anderen Namen übertragen. Da die Schreibung < V > für erwartetes < B > (bis auf VALUVI) nur in den Namen mit DOV(A)-, -DOV vorkommt (dagegen < B > in ENABARRI, OSBBAR, LOBBI, LOBACONA, LABRID[, BODDI{BA}BEVVE, MAGLIDUBAR[CUNAS] etc.), kann Uhlichs Erklärung wohl als richtig angesehen werden. Der Vokal < 0 > in DOVA- ist durch Vokalumfärbung, 6.4.1., entstanden, und wurde in CULIDOVI, BRANADDOV (wo durch den Ausgang des G.Sg., *-7, eigentlich keine Umfärbung zu erwarten wäre) von den anderen Fällen analogisch übertragen. Die einzige Ausnahme wäre DUBO- in DUBONIRRAS (ohne Entsprechung im Air.), dessen Lesung jedoch nicht sicher ist. In den Inschriften, die eine lat. Entsprechung haben (DOVATUCI = Dobrucr, DOVAGNI = Dobagni), ist Ogam < V > mit lat. < b > wiedergegeben. In den air. Belegen der Namen, die den Bestandteil DOVA- enthalten, ist in allen Fällen die Form dub- wieder eingeführt worden (BRANADDOV, Brandub, nicht **Brandob o.ä.; DOVAGNI, Dubán, nicht **Dobán\ CULIDOVI, Cúldub, nicht **Culdob\ DOVATUCI, Dubthach; DOV ALESCI, Duiblesc, DOVAIDONAS, Dubaéd). Air. dub, ky. bret. du, , akorn. duw "dunkel, schwarz", gall. evtl, in Dubis, Holder AS I Sp. 1355f. Wird zu griech. rv , G.Sg. o-St., zu ergänzen. AGILL, air. Aicill (K S. 116), einstämmiger Name, 10.4. Aicill würde zu dem Verbum adgiall(n)a "dienen, Klient sein" und dem Nomen aicill(n)e, iä-St., "Klientschaft" gehören und etwa "Klient" bedeuten. Die semantische*208 2Mac N eill 1931:48.

207BERGIN 1932a: 109. 208Aidleand hat inverse Schreibung: < n d > für auslautendes unleniertes n, vgl. cenn, auch cend geschrieben, aus gemeinkelt. *bvenno-, gall, penno-, ky. pen, vgl. auch GOI § 151.

00040667

- 124 -

Parallele céile "Freund; Klient, Vasall" ist ebenfalls in den Ogaminschriften belegt (als CELI, s.d.). Ganz anders Motta, der es 1) zu air. ág "Kampf', 2) air. aige (sic) "Pfosten, Pfeiler", oder 3) air. ag, G. aige, "Rind, Wild" stellen will. K S. 116, Mo S. 209f. Zeitstufe: Aufgrund des Kontextes QGGO MAQI AGILL[) während der Endsilbenreduktion, etwa II. -AGURO siehe MAIL-AGURO. AILLUATTAN: lx belegt. Mount Music, Co. Cork (M 135, +EB, F: AILLITTR/N). G.Sg. eines o-St. Wahrscheinlich ist das Deminutivsuffix < -A N > aus *-a-gno- abzutrennen, s. Teil II. Was übrigbleibt, ist unklar. Mehrere Möglichkeiten: 1) Zerlegung in AIL-, air. áil, i-St., "angenehm" (vgl. Ail-genáin CGH S. 444) und -LUATT- evtl, zu air. Math, o-St., "schnell, flink; Otter"209. Dann müßte man ein Mischungskompositum, 10.1.6., ("angenehm und flink"?) oder ein Determinativkompositum, 10.1.3., ("angenehmer Otter") mit Deminutivsuffix -AN annehmen. 2) Eine andere Möglichkeit wäre, das Wort in AIL- und -LUATTAN zum air. Hap.leg. lúathán "Vogel"210 zu trennen. 3) Schließlich könnte noch in Erwägung gezogen werden, < E > statt < U A > zu lesen: > ~ r < , wobei dann der Abstand zwischen dem dritten und vierten Punkt etwas zu groß geraten ist (evtl, aufgrund der Struktur des Steines). AIL-LETT AN mit AIL- wie oben und -LETTAN, air. lethan "breit, weit", also Mischungskompositum. AIL-, air. áil IEW S. 788, LEIA-A S. 30; LUATT-, air. Math IEW S. 836; -LETTAN, air. lethan IEW S. 833. AILLUATTAN, AILLETTAN ohne Entsprechung im Air., die von Motta (nach Brash) erwogene Verbindung mit air. Elathan, elatha, n-St., "Wissen, Kunst" ist aus lautlichen Gründen ausgeschlossen (ein altes lail bzw. laK'l kann nicht air. lei ergeben). K S. 117, Mo S. 299. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, Kap. 6.6., also etwa II-III, oder evtl, nach Diphthongierung, Kap. 6.13., etwa Zeitstufe IV. Der Rest der Inschrift bietet hinsichtlich der Datierung keine Entscheidungsmöglichkeit.

209Vgl. DIL s.v. l.lúaih. 2.lúath ist zweimal belegt und heißt "Otter". Es dürfte sich um dasselbe Wort liiath "flink, schnell" handeln, das wahrscheinlich als Kenning für den Otter benutzt werden konnte. 2101m Dúil Laiihne: lúalhán én 'lúathán das heißt Vogel". Wahrscheinlich ebenso eine Kenning, der das Adjektiv luath "flink, schnell" zugrunde liegt.

00040667

- 125 -

-AINIA: lx belegt, mit MAQI-. Ballymorereigh, Co. Kerry (M 170, + EBF). G.Sg. eines ä- oder jä-Stammes. -AINIA zu air. ain, wohl ä-St., "Schilfrohr". MAQI-AINIA "Sohn des Schilfrohrs", siehe Kap. 10.1.7., = air. Mac-Aine CGH S. 680. Semantische Parallelen z.B. MacCairthenn "Sohn der Eberesche", Mac-Cuill "Sohn des Haselstrauchs". Zu air. ain "Schilfrohr" vgl. IEW S. 513, LEIA-A S. 35. K S. 117, Mo S. 300. Zeitstufe: vor Vokalumfarbung, Kap. 6.4., etwa I. ALACAR: lx belegt, Mount Rivers, Co. Cork (M 123, E: ALACENG, B: "unbrauchbar"). Lesung unsicher, nach den ersten drei Strichen des < R > abgebrochen. Zu vergleichen allenfalls gall. Alaccö, Alaccius, Holder AS III, Sp. 545; aus dem Air. etwa Alche CGH S. 507, Alich Thes.Pal.II S. 239. Bedeutung unbekannt; von Motta zögernd zu air. -alach in coss-alach "schnellfüßig(?)" oder zu air. álach "Nachkommenschaft (von Tieren, "Wurf' gestellt. K S. 117, Mo S. 303. Zeitstufe: evtl, vor Synkope, Kap. 6.10., dann II-III. ALATTOS: 4x belegt. ALATTOS Rusheens East, Co. Mayo (M 5); ALATTO Whitefield, Co. Kerry (M 215, +EBF); ALLATO Corkaboy, Co. Kerry (M 250, + EBF); ALOTTO Droumatouk, Co. Kerry (M 224, -FE, BF: ALOTT). G.Sg. eines i- oder u-Stammes. Einstämmiger Name, Kap. 10.4. ALATTOS entweder zu air. allaid, i-St., "wild" oder zu aliud, u-St., "Ruhm" zu stellen211. Beides in air. Namen belegt: allaid in Cú allaid "wilder Hund" CGH S. 572, G. Sg. Hui Chon-alta CGH S. 456; aliud in Alludach, Allothach "ruhmreich" CGH S. 508. Aus dem Gail, ist evtl. Alatius, Holder AS III, Sp. 547, zu vergleichen. Zu allaid vgl. Pokomy, IEW S. 24f und LEIA-A S. 62; zu aliud vgl. LEIA-A S. . K S. 117f, Mo S. 303f. Zeitstufe: ALATTOS mit erhaltener Endung etwa I; ALATTO, ALLATO, ALOTTO während/nach Endsilbenreduktion, Kap. 6.6., vor Synkope, 6.10., ALOTTO evtl noch mit Mittelsilbenschwächung, Kap. 6.9.,also etwa II-III. AMADU: lx belegt. Ardmore, Co. Kerry (M 265, -FEBF). Evtl. D.Sg. eines o-Stammes, vgl. Kap. 7.1.; aber auch Nom. möglich (Kap.7.1.). Zugrunde liegt der lateinische Name Amatus, der über britannische Vermittlung ins Irische übernommen wurde, da < D > 2 H So M a c N e il l

1909a: 360.

00040667

- 126 -

britannische Lenition eines -t- zeigt, vgl. Kap. 11.1.1. und LHEB S. 184f. K S. 118, Mo S. 305. Zeitstufe: nach der britannischen Lenition, frühestens zweite Hälfte des 5. Jahrhunderts, LHEB S. 695. [AM]B[I]CATOS: lx belegt, mit lat. Ammecati. Isle of Man (M 500)212. M ergänzt den Namen zu [E]B[I]CATOS. Jackson213 nimmt Lautsubstitution eines echtirischen *imbi- durch britannisch ambi- (in der lateinischen Wiedergabe Amme-) an und ergänzt [AM]B[I]-. G.Sg. eines u-Stammes. [AM]B[I]CATOS, G.Sg. eines u-St., entspricht air. Imchad, G.Sg. Imchado, CGH S. 665. Possessivkompositum, Kap. 10.1.1., mit AMBI- = ky. am, air. im(b) (aus gemeinkelt. *ambi-, uridg. "‘mW-) "um - herum" und -CATOS "Kampf', vgl. Teil II s.v. *katu-. Bedeutung etwa "ringsum/beidseits Kampf habend, sich im Mittelpunkt des Kampfes befindend" oder evtl, "beidhändig Kampf habend". Andere Zuordnung bei Holder AS I, Sp. 120, der den Namen mit dem air. Adj. immchath, o-St., "sehr klug" verbindet. K S. 118, Mo S. 305ff. Zeitstufe: Endungen sind in dieser Inschrift erhalten, daher etwa I-II. AMMLLO[h{GI]TT: Ix belegt. Breastagh, Co. Mayo (M 10, + F , E: AMMLLORATTA, B: AG LL[...]T). MacNeill214 hat eine andere Lesung AMMLLOÎîJ£jAT[0]; McManus215 äußert sich folgendermaßen: "while the original reading might well have been O h{pnT this cannot be any more than a hypothesis, and OGETT or some such spelling is also a possibility". Sowohl die genaue Form des Namens und seine Bestandteile als auch die Endung sind nicht sicher feststellbar. Bei der Endung könnte es sich ein um den G.Sg. eines o-Stammes handeln oder, wenn man annimmt, daß noch ein < A > oder < 0 > nach den beiden < T T > stand, um den G.Sg. eines i-Stammes. Beide Möglichkeiten sind gleichermaßen vertretbar, da die altirischen Entsprechungen dieses Namens beide Flexionen zeigen: AMMLLONGATfO] = Amolngado, Annals of Ulster S. 592, G.Sg. zu einem Nom. Amlongaid CGH S. 509, i-St.; AMMLLO[N£I]TT = Amolngid, Thés. Pal. II S. 263f., G.Sg. eines o-

212Genaue Abbildung bei Kermode 1910-11:437ff. 213LHEB S. 173 u.A. 1: "a subsequent examination o f the stone itself shows that there is hardly room for 1, nor for Macalister's E. ”

214Mac N eill 1909a: 360. 215Mc M anus 1986:23.

00040667

- 127 -

Stammes. Nach K. Meyer216217 bedeutet der Name "the intolerant", "der Ungeduldige", aus den Bestandteilen AM- Privativpräfix an-, Teil II s.v. an-, und dem mit dem Suffix *-iti, siehe Teil II s.v., zur Bildung von Nomina agentis erweiterten Verbalstamm *uo-long- = air. fo-long "ertragen, erdulden" zusammengefügt. AMMLLO[N(j I]TT/AMMLLONGAT[0] also aus urir. *an-uo-long-iti/o-211, der Ogambeleg zeigt Endsilbenreduktion, Kap. 6.6., und Synkope, Kap. 6.10., sowie Schwund des *-u- zwischen den Konsonanten < M M > und < L L > . K S. 118, Mo S. 307. Zeitstufe: nach Synkope, etwa III-IV. ]ANACI: lx belegt. Ardmore, Co. Waterford (M 264, + EBF). G. Sg. eines o- oder io-Stammes. Es ist unklar, ob ANACI ein Wort bildet oder ob vorher Zeichen abgebrochen sind. Wahrscheinlich ist das adjektivbildende Suffix *-äko-, siehe Teil II, abzutrennen. Übrig bliebe, falls in ANACI einen vollständiger Name gesehen werden kann, AN-, das man zu air. án, o-St., "glänzend, glühend; Glanz" stellen könnte. ANACI wäre dann etwa mit "mit Glanz versehen, glänzend" zu übersetzen. Keine Entsprechung im Air., vgl. jedoch die Namen Án "Glanz", Änchinne "Glanzkopf' CGH S. 509. Falls ]ANACI nur ein Bruchstück ist, kann nichts Genaues ausgesagt werden. Nicht bei K, Mo. Zeitstufe: unbestimmbar, da auch der Rest der Inschrift keine Anhaltspunkte liefert. Die Endungen sind noch geschrieben, es kann sich jedoch um historische Orthographie handeln. I-III?. ANAVLAMATTIAS: lx belegt. Roovesmore, Co. Cork (M 124, +EBF). G. Sg. eines ä- oder jä-Stammes, aufgrund der altirischen Entsprechung Anblamath eher ä-Stamm (der Nom. eines iä-Stammes würde im Air. auf -e enden). Das zweite < A > ist Sproßvokal, vgl. auch 6.14. ANAVLAMATTIAS = air. Anfolmithe Thes.Pal. II S. 238, G.Sg. zu Anblamath, ZCP 21, S. 312218. Die Deutung des Namens ist nicht sicher, nach MacNeill219 ist ANAVLA- (mit Sproßvokal aus *an-ulä-) zu air. anble, iä-St., "Fehler, Unvermögen" (aus *an-uliä-) zu stellen; ob das Hinterglied -MATTIAS zu úr.maith, i-St., "gut" gehört, bleibt unsicher. Eine Übersetzung als umgekehrtes Possessivkompositum, Kap. 10.1.2., 9•

2I6MEYER 1912(1:600. •• 217Evtl. ist bei Namen ein Übergang des Suffixes in die o-Flexion möglich. 218DOBBS 1940:307-318. 219Ma c N eill 1909a:357.

- 128 "die Fehler gut habend, an Fehlem gut" erscheint der Bedeutung wegen nicht unbedingt sinnvoll. Motta verbindet ANAVLA- mit air. anbal "schamlos; kühn" und übersetzt ANAVLAMATTIAS als Mischungskompositum, Kap. 10.1.6., "kühn und gut". K S. 119, Mo S. 307ff. Zeitstufe: Die Endung ist ohne Umfärbung erhalten, auch der Rest der Inschrift kann alt sein, also etwa I. ANDAGELLI: lx belegt, mit lat. Andagelli. Llandeilo Llwydiarth, Wales (M 433). Ein weiterer Beleg dieses Namens, nur in lat. Buchstaben ohne Ogaminschrift, ist Andagelli (M 441). G.Sg. eines o-Stammes. Kymrischer Name oder Substitution eines irischen *inde- durch die ky. Lautform. ANDAGELLI evtl. « air. lndgall CGH S. 666. ANDA- zu air. in(d)~ "in, innen, hinein", IEW S. 182 u. 312; -GELLI zu air. gel, oSt., ky. gel "weiß, hell", IEW S. 429. Determinativkompositum, Kap. 10.1.3., etwa "der innen weiß/hell ist". Eine semantische und wortbildungsmäßige Parallele bietet gall. Ande-roudo, von K.H. Schmidt, KgP S. 60 u. 131, "der innerlich Rote" übersetzt. Eine andere Möglichkeit wird von Rhys220 erwähnt, der -GELLI zu dem ky. Verbum gallu "können, fähig sein" stellen will, so daß eine Wiedergabe "der besonders fähig ist" zu erwägen wäre. Das Präfix wäre dann intensivierend zu übersetzen, vgl. VKG I, S. 45, und IEW S. 312. Vgl. noch gall. Congellus Holder AS I, Sp. 1099, mit Präfix bzw. Präposition con- und demselben Hinterglied. K S. 119, Mo S. 309f. Zeitstufe: aufgrund der restlichen Inschrift (MACV für MAQI, wobei < C V > wohl den Labiovelar darstellen soll, LHEB S. 140) nach der Endsilbenreduktion, Kap. 6.6., ANDAGELLI aber vor Synkope, 6.10., also etwa Zeitstufe IIIII. ANM: Häufig belegt in Irland (nicht in Wales): M 75 + E, M 76 +E, M 83 (nur E hat ANM, vgl. unter DULICCI), M 95 + E, M 104 +EBF, M 137 +EB, M 187 + EBF, M 193 +EBF, M 204, M 206 +BF, M 219 +EB, M 220, M 223 +E, M 229, M 235, M 239 + E , M 255 + EBF, M 256 +EBF, N 6. ANM ist immer in dieser Form ohne Endung bezeugt. Eine Untersuchung der Inschriften, in denen ANM belegt ist221, zeigt, daß 220Rhys 1877:398. 221Alle Inschriften mit ANM außer M 75 sind eindeutig in die Zeit nach der Endsilbenreduktion, Kap. 6 .6 ., etwa die Hälfte der Inschriften sind während oder nach der Vokalschwächung in Mittelsilben, Kap. 6 .9 ., und Synkope, Kap. 6 .1 0 ., einzuordnen.

- 129 -

es sich bei der Verwendung von ANM wohl um einen späteren Brauch handelte (nach der Endsilbenreduktion, etwa ab Zeitstufe II). ANM = air. ainm, n-St., "Name". Nach K. Meyer222 und McManus223 ist ANM in den Ogaminschriften mit "Inschrift, titulus" zu übersetzen. Zwei Inschriften aus Wales (M 416: Eqvestri nomine; M 448: Rinaci nomena, beide in lat. Buchstaben) könnten evtl, der Versuch sein, ir. ANM mit der lat. Entsprechung wiederzugeben (ANM ist in den Ogaminschriften aus Wales jedoch nicht belegt), so auch LHEB S. 168, Anm. 2224*. Air. ainm, aky. anu, nky. enw, gall, anuana225 zu lat. nömen, ai. näman-, gr. ovona etc., Mayrhofer, Idg. Gr. 1,2 S. 126, LEIA-A S. 36f. K S. 110, Mo S. 310f. JANNVENI s. -VENI JARTAGNI: lx belegt. Knockboy, Co. Cork (M 59, +EBF). M gibt folgende Ergänzung: [NEJRTAGNI, siehe auch unter diesem Stichwort; diese Ergänzung ist auch in die Literatur eingedrungen, erweist sich aber als nicht zwingend. G.Sg. eines o-Stammes, Name mit Dem.-suffix *gno-, s. Teil II s.v., von einem Grundwort ARTA- = air. art, o-St., "Bär". ARTAGNI zu air. Artán CGH S. 512. Zu air. art vgl. LEIA-A S. 91, IEW S. 875. K S. 180 s.v. NEJRTAGNI, nicht bei Mo. Zeitstufe: kann alt sein, der Rest der Inschrift ist unklar. Etwa I-II?

ASSALOTI: lx belegt. Grange, Co. Waterford (M 269, E: IVODACCA; BF: ANSALOTI, Gippert: ASSALOTI; diese Lesung ist vorzuziehen, da ein Zeichen den Beginn der Inschrift anzeigt226). G.Sg. eines o- oder io-Stammes. Name mit unklarer Bedeutung, ohne Entsprechung im Air. ASSA- könnte zu air. assae, jo-St., "leicht, M 75 ANM CASONI [MAQ1I RODAGNI kann restituierte Endungen enthalten. Der Befund der Inschriften zeigt, daß man wohl nicht mit einer Abkürzung des Wortes ANM für *anmen o.ä. rechnen muß, sondern daß uns eben nur die Form nach der Endsilbenreduktion vorliegt. Das scheint auch McManus 1991:118 zu meinen: "ANM is the apocopated nom.sg. o f PI *anm en\ 222MEYER 1899:214. 223Mc M anus 1991:51 224[)azu noch V endryes 1955. 225A uf dem Blei von Larzac: Michel LEJEUNE et coli. 1985:107 u. 141. 226Das Zeichen > markiert wie auch in den literarischen Belegen des Ogam (z.B . im Auraicept na n-Éces) den Anfang einer Inschrift.

00040667

- 130 -

einfach", als Name Assa (fern.) belegt, DIL-A Sp. 437 s.v. assa(e); LOTI zu air. Math, o-St., "schnell, flink", als Namt Lúaith (G.Sg.), DIL-L Sp. 226 s.v. 1 Math, gestellt werden. ASSALOTI wäre dann ein Mischungskompositum mit der Bedeutung "leicht und schnell", 10.1.6. K S. 165 s.v. IVODACCA. Zeitstufe: unklar, vor Synkope, 6.10., I-III möglich. ASSICONA: lx belegt. Kealvaugh More, Co. Cork (M 134, + E , B: AS...AQUN). G.Sg. eines n-Stammes. Umgekehrtes Possessivkompositum, Kap. 10.1.2., mit ASSI- = air. ais, i-St., "Rücken" und -CONA, air. cu, con, n-St., "Hund", vgl. Teil II s.v. *kü. Bedeutung etwa "den Rücken wie ein Hund habend". Zu air. ais siehe LEIA-A S. 50, IEW S. 6. ASSICONA zum air. N.Sg. Assiucc (aus *assikü) CGH S. 513, Assicus (mit lat. Endung) Thes.Pal. II S. 262, 265. K S. 119, Mo S. 312f. Zeitstufe: nach Vokalumfärbung von *-kunas zu CONA, 6.4., evtl, während Endsilbenreduktion, 6.6., also etwa II. ATAR: lx belegt. Kilbeg, Co. Waterford (M 285). G.Sg. eines rStammes, vgl. Kap. 7.7. und zur lautlichen Entwicklung Kap. 6.8. unten. ATAR = air. athar, G.Sg. zu athir, "Vater". Zu air. athir vgl. LEIA-A S. lOOf und IEW S. 829. Im Air. evtl, in dem Namen Althirne ("Väterchen"?) CGH S. 507. K S. 119, Mo S. 313. Zeitstufe: nach Endsilbenschwund, 6.6., und nach Entwicklung des sekundären *r zu < AR > , Kap. 6.8. und GOI § 112, also etwa III-IV. ATI^\GLAN: lx belegt. Letter West, Co. Kerry (M 239: G A T T ^G L A N , E:A T^G LA N ). Lesung unsicher. ATEA- zu air. aith-, Pokomy IEW S. 70 und LEIA-A S. 53, Präfix in Verbindung mit Adjektiven, Substantiven und Verben, Bedeutung etwa "wieder-, zurück-, über-", -GLAN zu air. glan, o-St., "rein, sauber". ATÇAGLAN ohne Entsprechung im Air., Bedeutung evtl, "der Überreine" (?), dann Determinativkompositum, 10.1.3.. Vgl. aber auch unter GATTÇAGLAN. Zeitstufe: nach Endsilbenschwund, mit Schreibung < E A > für altes i durch Mittelsilbenschwächung, Kap.6.9., also etwa III-IV. ATTILLOGG: lx belegt. Rathan Church, Co. Kerry (N 6). G. Sg. eines o-Stammes (?), zur lautlichen Entwicklung vgl. Kap. 6.7. Nach Interpretation der Herausgeber ist der Name mit air. AedMg

00040667

- 131 -

gleichzusetzen, so ebenfalls F. Motta227, wobei jedoch die graphische Wiedergabe eines lenierten /5/ als < T T > äußerst ungewöhnlich ist, vgl. auch Kap. 2.4.1. ATTILLOGG ist in ATTI-, air. aéd, u-St., "Feuer" und -LLOGG, air. lug, u-St., "Gott Lug", zur Bedeutung vgl. Teil II s.v. *lugu-, zu trennen. ATTILLOGG, Aédlug ist als umgekehrtes Possessivkompositum, Kap. 10.1.2., etwa "Feuer wie Lug habend" zu übersetzen. Die beiden Kompositionsbestandteile kommen in umgekehrter Reihenfolge in LUGADDON, siehe dort, zu air. Luguaedon, vor. Die lautliche Erklärung des Namens ATTILLOGG bietet einige Schwierigkeiten: 1. < T T > als graphische Darstellung eines lenierten /0/ ist äußerst selten (vergleichbar ist evtl. CC für [7] in unklarem LAMADILICCI), alle anderen Belege für leniertes /0/ zeigen die Schreibung < D > bzw. < D D > . 2. -LLOGG ist immer u-St., auch in Komposita, vgl. Teil II s.v. *lugu-, der G.Sg. müßte auch im Air. noch die Endung -a, -o oder -u zeigen, vgl. Kap. 7.6. Ein Nominativ kann hier nicht vorliegen, da ATTILLOGG von MAQV (man beachte die Schreibung) abhängig und sicher ein Genitiv ist. Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß es sich hier um eine späte Inschrift mit z.T. falschen Archaisierungsversuchen handeln muß. Nicht bei K. Zeitstufe: aus den erwähnten Gründen wahrscheinlich nicht vor IV. A0ECETAIMIN: lx belegt. Corrower, Co. Mayo (M 7 +Gippert). Stamm unklar, da Endung geschwunden, möglich sind G.Sg. eines o- oder n-Stammes. Name ohne Entsprechung im Air. Möglich ist eine Trennung in A9E-, air. aith- "über - hinaus, wieder, zurück", auch mit intensivierender Bedeutung, und -CETAIMIN evtl, zu air. ceitemain, indekl., später mit G.Sg. ceitemna, "Frühling". Bedeutung des Namens unklar, evtl, präpositionales Rektionskompositum, Kap. 10.1.4., "über den Frühling hinaus seiend", oder ist A0E- intensivierend zu verstehen, dann etwa als "besonders frühlingshaft, jugendlich(?)", Determinativkompositum, 10.1.3., zu übersetzen. Zu A0E- vgl. gall, ateKgP S. 136ff. und Ate-cotti "die sehr Alten" KgP S. 137, zu air. aithsiehe LEIA-A S. 53. -CETAIMIN, falls überhaupt zu air. ceitemain, ist unerklärt. K S. 120, Mo S. 313. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, 6.6., evtl, vor Synkope, 6.10., also II-III.

227MOTTA 1981.

00040667

-

132

-

AVI: häufig belegt, auch Schreibung AVVI. M 3, M 7?, M 19 +EB ?, M 30, M 40, M 105 (?, + E, siehe [A]VID[E]TT[A]S), M 142 ?, M 162 + E , M 177 + E ?, M 185 EB anders, M 189 +EBF, M 230 ?, M 270 + E, BF: AVE, M 275 + E , F: UVI, M 282 ?, M 288 + B, M 342 ?, M 378. G.Sg. eines jo-Stammes, air. aue, G.Sg. aui, später mû, (h)ui, K)-St., "Enkel, Nachfahre". Aus urir. *auio-, vgl. LEIA-A S. 103f und IEW S. 89. Da AVI der G.Sg. eines io-Stammes ist, schwindet die Endung nicht, vgl. Kap. 7.2. AVI ist daher in allen Zeitstufen anzutreffen. K S. llOf, Mo S. 313f. -AVVI evtl, in MICANAVVI, s. dort. [A]VID[E]TT[A]S: lx belegt. Coolineagh, Co. Cork (M 105. +E). Möglicherweise ist AVI, siehe dort, abzutrennen. Übrig bliebe D[E]TT[A]S, siehe dort. AVITTORIGES: lx belegt, mit lat. Avitoria. Eglwys Cymmin, Wales (M 362). AVITTORIGES ist G.Sg. eines ä-Stammes, dessen Nom. in Avitoria (aus *Avitongä, vgl. BRIACI, Briaci aus *brTyäki, Kap. 6.2.3.) vorliegt; der Name hat keine Entsprechung in Air. oder Ky. Die lat. Inschrift zeigt Differenzen zum Ogamirischen, da sonst auch in den lat. Wiedergaben der Ogaminschriften der Genitiv verwendet wurde. Eine eingehende Untersuchung der Inschrift bei Jackson, LHEB S. 185f. Der in lat. Buchstaben geschriebene Nom. Avitoria läßt sich noch leicht erklären: Avitoria ist als lauidorTjäl mit (britannischer) Lenition der inlautenden Konsonanten zu interpretieren, das lenierte g Ijl kann nach i in der Schrift vernachlässigt werden, vgl. auch Kap. 6.2.3. und Stichwort BRIACI im Lexikon. Das ogamirische AVITTORIGES wird von Jackson als lauiQopTyiesl gedeutet. Es dürfte jedoch eher lauidopTy 'e(h)ím zu interpretieren sein, mit Lenition bzw. Schwund des auslautenden -s in der Aussprache; der Genitiv zeigt die späte Endung e wie im klass. Air. Historische Orthographie mit < S > nach dem Vorbild der Belege < IAS > , < EAS > . < ES > ist ohne sicherer Parallele in den anderen Ogaminschriften (vgl. unter RIVVESS). Die Inschrift wird von Jackson, LHEB S. 182, in das späte 5. Jh. datiert (also nach der Vokalumfärbung, aber vor der Endsilbenreduktion), m.E. sollte man sie eher dem 6.Jh. 228SZEMERENYI 1988:280 Anm.68: 'AVITTORIGES in the Eglwys Cymmun inscription [ ...] , i.e. - iyes , represents the normal development o f -iyas < -iyos Szemerényi setzt also w ie POKORNY 1915b: 174 einen Stamm *auiton- mit vrkT-Flexion an; beide bringen jedoch keine Erklärung der Wortbildung.

00040667

-

133

-

(nach Endsilbenreduktion) zuordnen. Neben dem Problem der Erklärung der Endung in AVITTORIGES stellt sich die Frage nach dem zugrundeliegenden Namen. Auszugehen ist wohl von einer Form *auitorig-ä-229, die eine Femininbildung von einem mask. *auito-ng-230 mit rTg"König", vgl. Teil II s.v. *ng-, ist231, d.h. in AVITTORIGES müßte eine movierte Form des Wortes *rTg- "König" vorliegen, die m.W. sonst nicht belegt ist ("Königin" heißt air. rigain, ky. rhiain, vgl. lat. regina, aind. rajm-y, vielleicht läßt sich in CUNIA, fern. Form von *kü "Hund", eine Parallele finden. Das in der Bedeutung unbekannte AVITTO- stellt sich zu Namen wie Aviti (M 505, lat.), gall. (?) Avitus, Avita Holder AS I, Sp. 315, in denen evtl, ein altes Verbaladjektiv auf *-to- vorliegt, siehe Teil II. Nach Motta (S. 315f) ist AVITTO- zu air. áes "Leben, Lebenszeitalter" zu stellen: "Il primo elemento sarà, dunque, lo stesso di ant. irl. áes, cimr. oes, ant. bret. oit 'età, epoca, durata della vita', ant. corn, huis [...], tutti da un *aito- (< *aiwito-) [...]." Dies ist lautlich wohl nicht möglich (eine Form *aiuito- könnte zwar zu AVITTO- passen, jedoch nicht zu air. áes, vgl. LEIA-A S. 21). Der Kompositionsfugenvokal -o- deutet darauf, daß es sich wahrscheinlich um einen ky. Namen handelt (vgl. jedoch Kap. 8.2.). AVITTORIGES wahrscheinlich Determinativkompositum, 10.1.3., etwa "SoundsoKönigin"; allenfalls auch - falls AVITTO- ein altes Verbaladjektiv sein sollte - verbales Rektionskompositum, 10.1.5. Die Inschrift bietet noch ein weiteres Problem, das nicht zu lösen ist: der Ogamtext lautet INIGENA CUNIGNI / AVITTORIGES232, der lat. Text Avitoria filia Cunigni. Im Ogamtext steht das Hap.leg. INIGENA = air. ingen, ä-St., "Tochter", das hier eindeutig ein Nominativ ist (der Genitiv müßte INIGINIA(S), EA(S) = air. ingine lauten). Das heißt, daß syntaktisch entweder AVITTORIGES ein Nominativ sein sollte (ist von der Form her unmöglich) oder INIGENA ein Genitiv (ebenfalls unmöglich). K S. 120,

229LHEBS. 186. 230Nach Jackson , LHEB S. 186 u. 625, evtl, in Aviiori (M 396, in lat. Buchstaben) aus *auito-nx. a _ 231 Anders POKORNY 1915b: 174, der ein Femininum *auitorT annimmt; und T hurneysen , GOI § 296, der eine Form *auitoria- ansetzt. Die Schwierigkeiten hinsichtlich der Genitivendung bleiben auch hier bestehen. 232INIGENA CUNIGNI steht auf einer Kante, AVITTORIGES auf einer anderen. Man könnte die Inschrift auch AVITTORIGES / INIGENA CUNIGNI lesen.

00040667

- 134 -

Mo S. 314ff.. Zeitstufe: nach Jackson, LHEB S. 182, Ende des fünften Jahrhunderts (Zeitstufe I), m.E. eher Zeitstufe II. BAIDAGNI: 3x auf derselben Inschrift belegt, Kilbonane, Co. Kerry (M 241; längste bekannte Ogaminschrift, vgl. Teil IV). 1. B[AID]AGNI (MEF, B: B[...]GAN); 2. BAIDAGNI (M, EBF: (T)AIDAGNI); 3. B[AI]D[A]NI (M, E: [BI]DANI). Nach MacNeill233 ist hierher auch BAIDANN (M 139) zu stellen (vgl. andere Lesung LAIDANN). Falls die Ergänzungen stimmen, liegt in allen Fällen G.Sg. eines o-Stammes vor. Das Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II s.v., läßt sich abtrennen. Es liegt zweimal vor in der Schreibung mit < G > , BAIDAGNI, einmal ohne < G > , BAIDANI, so daß man in den ersten beiden Belegen wohl mit historischer Schreibung rechnen könnte, falls nicht BAIDANI ein späterer Zusatz ist. BAIDAGNI, wenn lbaidda(y)vil, zu air. Baítán, Baétán234 oder, wenn lbaiba(y)vil, zu Baéthán, Báedán CGH S. 514f. Das zugrundeliegende BAIDA- kann zu air. bald, i-St., "sanft" gestellt werden (man würde jedoch eher einen Fugenvokal erwarten, vgl. Kap. 8.4., aber siehe auch Teil II s.v. *-gno-) oder zu air. bald, baéth, o-St., "dumm, närrisch". Die Verbindung mit dem o-stämmigen Adjektiv baid, baéth, LEIA-B S. 10, scheint aufgrund der Bildung mit Fugenvokal -awahrscheinlicher. K S. 120, Mo S. 316f. Zeitstufe: die Einordnung dieser längsten ogamirischen Inschrift ist schwierig, da das meiste unverständlich ist235; die Lautgruppe < G N > lyvl ist evtl, noch gesprochen worden (aber vgl. oben), also etwa II (?). BAIT: lx belegt. Ballyknock, Co. Cork (M 90, +E). G.Sg. eines oStammes, die Endung ist geschwunden. BAIT = air. baéth, baid, o-St., "dumm, närrisch", (siehe BAIDAGNI), einstämmiger Name, 10.4., als Name im Air. Baéth CGH S. 515. Gail. (?) Baetus, Holder AS I, Sp. 328. Zu baéth, baid siehe LEIA-B S. 10. K S. 120. Zeitstufe: BAIT nach Endsilbenreduktion, 6.6.; der Rest der Inschrift (CRONUN MAC BAIT) weist in die Zeit nach Vokalschwächung in Endsilben, 6.12. (CRONUN),

233Mac N eill 1909a: 350. 234Die altirischen Formen Baítán, Baétán sind als Varianten zu Báidán bzw. Baéthán aufzufassen, wobei das geminierte (unlenierte) /dd/ < t > wahrscheinlich expressive Konsonantengemination in Personennamen ist. 235Vgl. zu den Kilbonane-Ogams Bergin 1932a: 107-111.

00040667

- 135 -

und dem Lautwandel von < Q > in MAQI zu < C > in MAC, 6.11., also etwa Zeitstufe IV. B[A]R[CON(A)]: lx belegt, mit lat. Barcuni. Henllan Amgoed, Wales (M 364). Die Ergänzung Macalisters B[A]R[CUNI] muß nicht richtig sein, es sollte eher -CON(A) ergänzt werden, da die mit Hinterglied -*ki7 (vgl. Teil II s.v.) komponierten Namen konsonantisch flektiert werden. In Barcuni liegt Latinisierung der Endung vor236; das lat. Barcuni zeigt, daß es sich um einen Beleg nach der Synkope, 6.10., und folglich auch nach der Endsilbenreduktion, 6.6., handelt. BARCON(A) ohne Entsprechung im Air., zusammengesetzt aus BAR-, air. barr, o-St., "Kopf', vgl. Teil II s.v. *barro-, und -CON(A), air. cii, con, "Hund", siehe Teil II s.v. *kü. Umgekehrtes Possessivkompositum, Kap. 10.1.2., "den Kopf wie ein Hund habend". Mit denselben Kompositionsgliedem in umgekehrter Reihenfolge gall. Cunobarrus KgP S. 144 u. 186 "den Kopf eines Hundes habend". Semantische Parallele gall. Cunopennus, zu ogamir. CUNACENNI "den Kopf eines Hundes habend", siehe s.v. CUNACENNI. K S. 120f, Mo S. 318. Zeitstufe: nach Synkope, 6.10., etwa III. BARI: lx belegt. Great Saltee Island, Co. Wexford (M 43). G.Sg. eines o- oder k>-Stammes. Der Name ist als rückgebildete Kurzform von Namen mit Kompositionsbestandteil *barro- "K opf, siehe Teil II, aufzufassen, Kap. 10.3. BARI = air. Barr, Barre CGH S. 517. K S. 121, Mo S. 318f. Zeitstufe: unsicher, wahrscheinlich vor Endsilbenreduktion, 6.6., auch der Rest der Inschrift (LONAMNI AVI BARI) gibt keine genauen Hinweise. Zeitstufe I-II (?). BATTIGNI: lx belegt. Whitefield, Co. Kerry (M 215, + EF, B: MAQIGQI). M, E und F lesen den Namen BATTIGQI, hier ist sicher ein Schreibfehler ( < Q > für < N > > nnr< ) anzunehmen. G. Sg. eines o-Stammes, Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von einem Grundwort BATTI = air. baéth, o-St., "dumm, närrisch". Zur Schreibung < A > für Diphthong vgl. Kap. 6.7. Zum Fugenvokal, der vor dem Deminutivsuffix zwei Varianten (a und i) hat, vgl. Teil II *-gno-, BATTIGNI zu air. Baithin, Baiihén CGH S. 516. BATTI- zu BAIDAGNI 236So in M 380: M 446 MAGL1CUNAS : Maglocuni.

00040667

- 136 und BAIT, s.d. In der Beurteilung des Stammes anders McManus 1991 :115, der einen io-Stamm ansetzt und air. Baithini vergleicht. Die Komposition mit dem Suffix *-gno- würde jedoch eher einen o-Stamm erwarten lassen, obwohl auch McManus' Gleichsetzung vertretbar ist. K S. 121, Mo S. 316f (unter BAIDAGNI). Zeitstufe: Aufgrund des in derselben Inschrift vorkommenden ALATTO wahrscheinlich während/nach Endsilbenreduktion, 6.6, aber vor "VXR > VR", 6.8., also etwa II. BECCDINN: lx belegt. Church Island, Co. Kerry (N 2). G.Sg. eines o-Stammes, die Endung ist bereits geschwunden. S. Kavanagh237 vermutet ein Kompositum mit BECC- = air. becc, o-St., "klein" und einem nicht genau faßbaren Hinterglied -DINN. Anders Korolev S. 121, der BECCDINN zu air. bechdin "Bienenkorb" (Determinativkompositum, 10.1.3., aus bech, o-St., "Biene" und din "Schutz") stellt, als Name wäre es Possessivkompositum "Bienenkörbe habend (Imker?)", 10.1.1. Wieder anders F. Motta238, der in BECCDINN das Deminutivsuffix *-(i)-gnoabtrennen will, wobei dann der "Rest" BECCD- nicht zu erklären ist. BECCDINN hat keine Entsprechung als Name im Air. K S. 121. Zeitstufe: wegen Synkope, 6.10., etwa IIMV. BIGAIS: lx belegt. Ardmore, Co. Waterford (M 263, + E , B: BIGAOUS, F: BIGOES). Ein Teil der Inschrift ist noch nicht gedeutet, es ist unklar, wo die Wortgrenzen zu setzen sind: DOLATIBIGAISGOB[ (+Varianten, vgl. Teil IV), wahrscheinlich DOLATI BIGAIS GOB[ (?)239, vgl. auch unter DOLATI, GOB[. BIGAIS mit noch nicht überzeugend gedeuteter Endung, vgl. Kap. 7.3., evtl. G.Sg. eines jo(oder i-)Stammes. Wahrscheinlich Kurzname bzw. Hypokoristikon, 10.3., ohne Entsprechung im Air. Vgl. allenfalls (gall.?) Biga, Holder AS I, Sp. 417. Evtl. Zusammenhang mit BIGU, das auch in Waterford bezeugt ist. K S. 121, Mo S. 320 (unter BIGA). Zeitstufe: Einige Namen der Inschrift (LUGUDECCAS, NETA-SEGAMONAS) deuten auf die Zeit vor Endsilbenreduktion, etwa I-II.

237KAVANAGH 1957-59:82-86. 238MOTTA 1981:130f. 239Anders M, F und Mo, die DOLATI BIGA ISGOB| trennen und ISGOB mit air. epscop "Bischor aus lat. episcopus verbinden.

00040667

- 137 -

BIGU: lx belegt. Drumloghan, Co. Waterford (M 276, + E , BF: IGU). G.Sg. eines i- oder u-Stammes, dann späte Form; oder D.Sg. eines o-Stammes, vgl. Kap. 7.1., 7.5. und 7.6. Bei Beda Venerabilis, hist. eccl. 4, 23 (Holder AS I, Sp. 366) ist ein Name Begu überliefert. Es könnte sich um einen altbritischen Namen handeln; dies vermutet auch Korolev. K S. 121, Mo S. 320 trennt BIGU von BIGAIS. Zeitstufe: unklar, auch der Rest der Inschrift (BIGU MAQI LAG[) trägt nichts zur Datierung bei. Siehe BIGAIS. BIR: lx belegt. Drumloghan, Co. Waterford (M 277, +EBF). G. Sg. eines o-Stammes, die Endung ist geschwunden, hat Vokalumfärbung, Kap. 6.4.2., hinterlassen. BIR zu air. berr, G.Sg. birr, o-St., "klein, kurz", einstämmiger Name, 10.4., im Air. in Namen als spöttisches Epitheton z.B. in Lugaid Berr CGH S. 677. Air. berr siehe LEIA-B S. 42. K S. 121, Mo S. 321. Zeitstufe: nach Vokalumfärbung, 6.4., und Endsilbenreduktion, 6.6., etwa II oder später. BIRACOf: lx belegt. Ballyknock, Co. Cork (M 89, +E). Endung abgebrochen, nur noch zwei Punkte zu erkennen, der Name kann aufgrund der altirischen Parallelen zu BIRACI ergänzt werden. G. Sg. eines oStammes, Name mit dem Adjektivsuffix *-äko-, s. Teil II, von einem Grundwort BIR-, das zu air. bir, u-St., "Speer, Spieß", LEIA-B S. 51f., zu stellen ist. BIRACI zu air. berach, o-St., "scharf, spitz", als Name in (Cland) Beraich CGH S. 447. Vgl. noch Biracos Holder AS I, Sp. 423, ßipotKo-Tüivn in RIG G-257. K S. 121, Mo S. 321. Zeitstufe: vor Vokalumfärbung, 6.2.1., etwa I. [BIVADI]: lx belegt, mit lat. Bivadi, das Ogam ist weggebrochen (nur bei BIVADI, nicht bei dem Rest der Inschrift, vgl. auch Fn. 241 s.v. BODDI{BA}BEVVE). Llanwinio, Wales (M 378). G.Sg. eines o- oder eher io-Stammes. Name mit Suffix *-dio-, siehe Teil II, von einem Grundwort BIVA- = air. béo, o-St., vgl. s.v. *biuo- in Teil II, "lebendig". BIVADI, air. béodae, ip-St., "lebendig, tätig, temperamentvoll", als Name nicht belegt. K S. 121. Zeitstufe: nach LHEB 5. 180 frühes 6. Jh., etwa II. BIVAIDONAS: 2x belegt. BIVAI[DO]NAS Ballyqueeny, Isle of Man (M 504), BIVODON Kilbeg, Co. Waterford (M 285). G.Sg. eines n-

00040667

- 138 -

Stammes. Name mit individualisierendem Suffix *-5(n)-, siehe Teil II. Weitere Bestandteil sind BIV(A)-, air. béo, o-St., "lebendig", Teil II s.v. *biuo-, und -AID-, air. aéd, u-St., "Feuer", siehe Teil II s.v. *aidö(n)-. AID- ist in diesen Namen immer mit dem Suffix *-ö(n)- erweitert. BIVAIDONAS = air. Béoaéd (N.Sg.) in Bethu Phátraic240, Possessivkompositum, Kap. 10.1.1., Bedeutung etwa "lebendiges Feuer habend". BIVODON zeigt Schreibung eines < 0 > für erwartetes < A I > , vgl. dazu Kap. 6.7. K S. 122, Mo S. 321 ff. Zeitstufe: BIVAI[DO]NAS mit erhaltener Endung etwa I-II, BIVODON nach Endsilbenschwund, 6.6., etwa II-III. BIVITI: lx belegt. Rockfield, Co. Kerry (M 246, +EBF). G.Sg. eines o- oder eher io-Stammes. Name mit Suffix *-tio-, siehe Teil II, von BIVIzu air. béo, o-St., siehe Teil II s.v. *biuo-, "lebendig". Der Fugenvokal < I > ist ungeklärt. BIVITI zu air. Bitbe-us Thes.Pal. II, S. 262, mit lat. Endung, dürfte etwa die Bedeutung "lebendig" haben. K S. 122, Mo S. 321ff (unter BIVAIDONAS). Zeitstufe: etwa I-II. BLATEGSI: lx belegt. BLATEGSI Ballyknock, Co. Cork (M 91, E: BLOTEGSI), hier liegt sicher ein Schreibfehler für BLATEGNI vor (die Lautgruppe -gs- war schon zu geminiertem -ss- geworden, Kap.6. 1.3.5.), vgl. Kap. 2.5.3. G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Dem.-suffix *-gno-, siehe Teil II, von einem Grundwort BLATE-, das entweder zu air. mláith, bláith, i-St., "sanft, zart", LEIA-M S. 56, oder zu air. bláth, o-St., "Blume, Blüte", LEIA-B S. 58, zu stellen ist. Die Verbindung mit air. mláith, bláith "sanft, zart" würde den Fugenvokal < E > (aus -i- durch Umfärbung, Kap. 6.4.1., im Nom. *blätignos > *blätegnas, analogische Beibehaltung auch im Gen., der eigentlich *blätigru heißen müßte) erklären. Der Name hat keine Entsprechung im Air., beide Grundwörter kommen aber in anderen Namen als Kompositionsbestandteile vor: bláith "sanft, zart" in Bláithlocha CGH S. 519, bláth "Blume, Blüte" in Bláthchu, Bláthmac CGH S. 520. K S. 122, Mo S. 324f unter BLATEGSI. Zeitstufe: nach Vokalumfärbung, 6.4., etwa II?

240MULCHRONE 1939.

00040667

-

139

-

BODDI{BA}BEVVE/I: lx belegt, mit lat. Bodibeve. Llanwinio, Wales (M 378). Die Zeichen < B A > sind zu tilgen241. G.Sg. eines ä-Stammes (wenn Endung < -E > ) oder eines o-Stammes (wenn Endung < - I > ) . BODDI- = air. búaid, i-St., "Sieg", LEIA-B S. 107f, -BEVVE/I zu air. béo, o-St., "lebendig". Wahrscheinlich Determinativkompositum, Kap. 10.1.3., Bedeutung etwa "durch den Sieg lebendig", eine wortbildungsmäßige Parallele in gall. Nerto-valo- "durch Kraft mächtig", KgP S. 67. BODDIBEVVE/I zu air. Búaidbéo242. K S. 122, Mo S. 325f. Zeitstufe: nach Jackson, LHEB S. 180, frühes sechstes Jahrhundert. BOGAI: lx belegt. Ballyknock, Co. Cork (M 89, E: MOGAI). G.Sg. eines io- oder i-Stammes, vgl. Kap. 7.3., MacNeill243 nimmt io-Stamm an. BOGAI ohne Entsprechung im Air. Evtl, zu gall, -bogios "Zerstörer, Eroberer", auch in gall. Namen wie Ad-bogius, Com-bogi, KgP S. 152f, zu stellen. BOGAI könnte "Zerstörer" bedeuten und würde zu dem air. Verbum bongid "zerbrechen", LEIA-B S. 70ff und Vendryes 1950:239ff, gehören, wahrscheinlich als Rückbildung aus Komposita, 10.3. Eine zweite Möglichkeit ist die Verbindung mit air. boc, o-St., "zart, weich", LEIA-B S. 62, und Bocún (mit Deminutivsuffix *-gno-) CGH S. 521. K S. 122, Mo S. 326f. Zeitstufe: wegen BIRACO[ (s.dort) vor Vokalumfärbung, also I. Siehe auch unter MOGAI. BBRANAD siehe unter BRANITTOS. BRANADDOV: lx belegt. Gearha South, Co. Kerry (N 1, zur Frage der Worttrennung in dieser Inschrift siehe Teil IV Corpus). G.Sg. eines oStammes, die Endung ist geschwunden. BRANADDOV zu air. Brandub, G.Sg. Branduib, CGH S. 522, mit BRANA- = air. bran, o-St., "Rabe", siehe Teil II s.v. *brano-, und -DDOV, zu air. dub, u-St., "schwarz, dunkel", siehe Teil II s.v. *dubuo-. Determinativkompositum, 10.1.3., "schwarz wie ein Rabe, rabenschwarz". K S. 122f. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, vor Synkope, etwa II-III. 24IJackson , LHEB S. 180, “...in which the BA is apparently an error...“. N ash W illiams 1950:118, hat eine andere Lesung der Ogaminschrift: BIVVA[...J AVVI BODDIBI...J. Da aber der lat. Text dieser Inschrift eindeutig ist, ändert dies nichts an der Erklärung der beiden Namen, s.auch BIVADI. 242MACNEILL 1909a: 345. 2 4 3 M A C N E I L L 1 9 0 9 a :3 5 7 .

- 140 -

BRANAN: lx belegt. Ballyknock, Co. Cork (M 88, +E), G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, Teil II, von BRANA- = air bran, o-St., "Rabe", Teil II s.v. *brano-, BRANAN zu air. Branán CGH S. 522. Air. branán kann auch "Held" bedeuten (eigtl. "Räbchen"), DIL-B Sp. 157f. K S. 122, Mo S. 328f unter BRANOGENI. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion und "VXR> VR", 6.8., etwa II-III. BRANI: lx belegt. Knochshanawee, Co. Cork (M 116). G.Sg. eines oStammes. Einstämmiger Name, 10.4., BRANI zu air. Bran, G.Sg. Brain, CGH S. 52lf, "Rabe", siehe Teil II s.v. *brano-. K S. 123, Mo S. 328f unter BRANOGENI. Zeitstufe: Kann alt sein, die Endung kann aber auch aufgrund historischer Schreibung erhalten sein. Der Rest der Inschrift bietet keine Anhaltspunkte für die Datierung. BRANNIA: unsichere Lesung einer nur bei M ( M 226) angeführten Inschrift. Evtl G.Sg. eines ä- oder iä-Stammes, vielleicht feminine Form zu *brano-, siehe Teil II, "Rabe". Vgl. auch s.v. ORIBRASSIA. K S. 183. Zeitstufe: Mit Endung -IA wohl vor Umfärbung, Kap. 6.4.3., also etwa I. BRAN[E/I]TTA/OS: 2x belegt. BRAN[E/I]TTA/OS Dunbell, Co Kilkenny (M 29, +BF), BBRANAD, Ballybronan, Co. Kerry (M 1082). BRANITTAS wäre G.Sg. eines t-Stammes, BRANITTOS G.Sg. eines ioder u-Stammes, BBRANAD G.Sg. eines t- oder o-Stammes244. Wortbildung des Namens unklar, evtl, mit den Suffixen *-/7/-oder -et-, siehe Teil II. Sicher ist der Bestandteil BRAN- = air. bran, o-St., "Rabe", Teil II s.v. *brano-, zu bestimmen. BRAN[E/I]TTA/OS, BBRANAD evtl, zu air. Brannid, CGH S. 522, ZCP 8, S. 300245, Bedeutung vielleicht etwa "Rabenkrieger" (?). K S. 122, Mo S. 328f unter BRANOGENI. Zeitstufe: BRAN[E/I]TTA/OS mit erhaltener Endung, etwa I-II, BBRANAD nach Endsilbenreduktion, evtl. mit Vokalschwächung in Endsilben, 6.12., etwa IV.

244Nach KOROLEV ist BBRANAD G.Sg. eines mit dem Suffix *-odio- gebildeten ^oStammes; die Endung hätte jedoch nicht schwinden dürfen, vgl. Kap. 7.2. 245MEYER 1912 c:2 9 1-338.

00040667

- 141 -

BRANOGENI: lx belegt. Bamaveddoge, Co. Louth (M 39). G.Sg. eines o-Stammes. BRANOGENI zum air. Norn. Brangen246 mit BRANO= air. bran, o-St., "Rabe", Teil II s.v. *brano-, und -GENI siehe Teil II s.v. *geno- "Abkömmling, Sohn". Fugenvokal -o- ist auffällig, vgl. Kap. 8.2. BRANOGENI ist Determinativkompositum, 10.1.3., "Rabensohn". K S. 123, Mo S. 328f. Zeitstufe: vor Umfärbung, 6.4., von -GENI zu *gini, also I. BRIACI: lx belegt. Bridell, Wales (M 426). Zusätzlich einmal nur in lat. Schrift Briaci (M 424). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Suffix *äko-, siehe Teil II, von einem Grundwort BRI(A)- zu air. brig, ä-Stamm, "Kraft, Stärke" oder ky. bri "Ehre, Autorität". BRIACI, Briaci entweder zu air. Brigach CGH S. 525 oder zu ky. Briawc, Briog*247, Bedeutung etwa "der mit Stärke Versehene, der Starke". In BRIACI, Briaci ist Lenition eines /7/ sichtbar, vgl. Kap. 6.2.3. BRIG(A)-, air. brig, ky. bri zu gall, brigo- in Brigo-marus "gross an Macht" KgP S. 156, vgl. auch LEIA-B S. 90 und IEW S. 477. K S. 123, Mo S. 329f. Zeitstufe: kann alt sein, auch der Rest der Inschrift bietet keine eindeutigen Hinweise, NETTASAGRI evtl, vor "VXR> VR", 6.8., also etwa I-II. BROCAGNI: 2x belegt. BROCAGNI Dunalis, Co. Londonderry (M 316), BROCANN Kilmalkedar, Co. Kerry (M 187, + B, E: BROCANUNI, F: BROCANIAS). Außerdem zweimal nur in lat. Schrift Brocagni (M 372, 478). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von BROCA- = air. brocc, o-St., "Dachs", vgl. s.v. *brokko- in Teil II. BROCAGNI, BROCANN = air. Brocán CGH S. 526, etwa "Dächslein". K S. 123, Mo S. 330f unter BROCI. Zeitstufe: BROCAGNI wahrscheinlich vor Endsilbenreduktion, etwa I-II, BROCANN nach Endsilbenreduktion und "VXR>VR", 6.8., auf dieser Inschrift bezeugtes MACI zeigt den Wandel von I M zu Ikl, 6.11.1., also etwa III-IV. BROCI: 2x belegt. BROCI Cockhill, Co. Kerry (M 228, +EBF), (MAIC-)BROCC Ballyknock, Co. Cork (M 83, E: BR[..]C). G.Sg. eines o-Stammes. BROCI einstämmiger Name, 10.4., air. Broc(c) CGH S. 526, 2460'B rien 1973:222.

247So R hys 1897:134.

00040667

- 142 -

"Dachs"; MAIC-BROCC, siehe 10.1.7., zu air. Mac-Bruicc CGH S. 681, "Sohn des Dachses". Siehe Teil II s.v. *brokko-, Gail. Broccus Holder AS I, Sp. 617f. K S. 123, Mo S. 330f. Zeitstufe: BROCI evtl, vor Endsilbenreduktion, 6.6., also I-Il (der Rest der Inschrift ist fast abgebrochen und bietet keine weiteren Anhaltspunkte), BROCC nach Endsilbenreduktion, in derselben Inschrift belegtes MAC MAIC zeigt den Wandel von / M zu /k/, 6.11.1., also etwa III-IV. BROINIONAS: 2x (3x?) belegt. BROINIONAS Ballinrannig, Co. Kerry (M 151, +EB, F: BROINIUNAS), BROINIENAS Monataggart, Co. Cork (M 120, +EBF), und evtl, ein verwittertes Fragment BRO[INION]AS Drumloghan, Co. Waterford (M 280, E: BRI[...], B: LRI[..])248. G.Sg. eines n-Stammes. Name mit dem individualisierenden Suffix *-(i)5n-, siehe Teil II s.v. *-ön-, von einem Grundwort BROINIoder BROIN-, das wahrscheinlich zu air. broen, braen, o-St., "Regen", LEIA-B S. 76, zu stellen ist249. Bedeutung unklar, etwa "der sich durch Nässe auszeichnet, durch Nässe charakterisiert ist (?)". BROINIONAS ohne Entsprechung im Altirischen, jedoch mit Parallele aus dem Gallischen: Broinio (N.Sg.), auch hier Bedeutung unbekannt. Das Vorderglied BROIN- als Name im Air.: Broén CGH S. 527, Braénún CGH S. 521 und Broénán CGH S. 527. K S. 123f, Mo S. 332f. Zeitstufe: BROINIONAS ohne Umfärbung des < I > in der Endung < IO N A S > , 6.4.4., etwa I; BROINIENAS, wenn als lbroiv'eva(h)l zu interpretieren, vgl. Kap. 6.5., etwa I-II. BRRUANANN: lx belegt. Parkavonear, Co. Kerry (M 242, +E). Evtl, ist BRRENANN zu lesen, vgl. Kap. 2.5.3. Das erste < R > ist nicht eindeutig lesbar, aufgrund der Lautstruktur kann jedoch kein anderer Buchstabe stehen (graphisch möglich wären Z und N£). G. Sg. eines oStammes. Entweder Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von 1909:294 stellt noch ein sehr zerstörtes Fragment hierher: [B]R [0]E[N I0N A S] Knockboy, Co. Waterford (M 295), aber er gibt selbst zu, daß "this is quite conjectural". 249Die Verbindung mit air. braine, broine "Stirn", LEIA-B S. 77, wäre semantisch ansprechender (vgl. gall. Ro-talus "eine große Stirne habend" KgP S. 141, 274); da aber das air. Wort wahrscheinlich mit lat .frons zu verbinden ist (etwa vorurkeit. *b>’ronjo-) , dürfte in BROINIONAS kein Diphthong < O I > stehen. Air. braine, broine (evtl. io-St.) nur Schreibung für Ibrav'el bzw. Ibrov'el. 248M A CA L1STER

- 143 -

einem Grundwort BRRUANA- = air. brón, brúan, o-St., "Trauer, Leid" (als Name Brón Thes.Pal. II, S. 262,265), LEIA-B S. 96, oder bnian, oSt., "Stück, Fragment", LEIA-B S. 101. Eine Lesung BRRENANN scheint vorzuziehen zu sein, da dann BRRENANN dem air. Namen Brénan, Nom.Sg., Brénainn, Brénaind, G.Sg., CGH S. 523 gleichzusetzen wäre. BRRENA- zu air. brén, o-St. "stinkend, übelriechend", LEIA-B S. 84f, und evtl, mit Deminutivsuffix *-gnoerweitert oder mit einem anderen nicht genau faßbaren Hinterglied komponiert. Bedeutung dann etwa "Stinker", vgl. die semantische Parallele DERCMOSAC. K S. 124, Mo S. 332f unter BROINIONAS, da er BRRUANANN als Schreibfehler für *BROENAN annimmt. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion; falls BRRUANANN zu lesen, nach Diphthongierung von *5 zu ua, 6.13., also etwa II oder IV. BRUSCCOS: 2x belegt. BRUSCCOS Trabeg, Co. Kerry (M 180, + EB, F: BRUSCOS), BRUSC[0] Glennawillen, Co. Cork (M 63 + E, B: BANSC). G.Sg. eines i- oder u-Stammes, einstämmiger Name, Kap. 10.4. Grundwort BRUSCC- zu air. brosc, o- oder ä-St., "Lärm, Donner", LEIA-B S. 97. BRUSCCOS zu air. (Hui)Broisce, (Hui)Broscae, wahrscheinlich G.Sg. eines ä-St., CGH S. 449. Eine semantische Parallele in TURANIAS zu air. (Hui)Thornae, mit air. torann, ä-St., "Donner". K S. 124, Mo S. 333. Zeitstufe: beide Belege ohne Umfärbung von u zu o, 6.4.1., also I. CAGGI: 2x (3x?) belegt. MU-CAGG[I] Barachaurin, Co. Cork (M 103, E: MOCCAGGI, B: MOHACAGG, F: MUCAGMA), es ist unsicher, ob MU- Abkürzung für MUCOI (s.dort) oder Possessivpronomen ist, siehe Teil II s.v. *me. NETA-CAGI Castletimon, Co. Wicklow (M 47, +B, E: NETA-CAGN/I, F: NETA-CAGNI). CAGI Gigha, Argyllshire (M 506) ist in der Lesung unsicher, vgl. COGELI, CUGIN[I]. G.Sg. eines o- oder jo-Stammes. NETA-CAGI siehe Kap. 10.1.7., MU-CAGGI 10.3. Ohne Entsprechung im Air., evtl, vergleichbar ist der Name Cagius, Holder AS I, Sp. 682. Motta250 erwägt für M 506 noch die Lesung COGI und stellt den Namen zu air. coig, coic, i-St., "Rat", ferner gall, cogi-, z.B. in Cogi-dumno "der, dessen Rat tief ist", KgP S. 175. K S. 124f. Zeitstufe: M 103 nach Synkope, vgl. 250Motta 1983:299ff.

00040667

- 144 -

CARRTTACC, also III-IV; M 47 vor Synkope, vgl. NETA-CARI, etwa I-III; M 506 keine Datierung möglich (Inschrift sehr zerstört). CAGINADI: lx belegt. Camcome, Co. Antrim (M 310, Lesung unsicher, möglich auch CALINADI). G.Sg. eines o- oder io-Stammes. Wahrscheinlich mit dem Suffix *-(o)-dio- gebildet, dann io-Stamm. Grundwort CAGIN(A)- unklar. Da das Suffix *-(o)dio- manchmal bei Tiemamen verwendet wird (vgl. EQODDI), könnte hier evtl, ein Wort vorliegen, das mit ae. hêcen, mnd. höken "Zicklein" vergleichbar wäre, IEW S. 517f und Darms 1978:233f ausführlich zu den germanischen Belegen. CAGINADI etwa "Abkömmling der Ziege". Ohne Entsprechung im Air. Eine mögliche Lesung CALINADI bleibt ohne Anschluß im Air. K S. 125. Zeitstufe: vor Synkope und Endsilbenschwund, etwa I-II. -CAIRATINI: 2x belegt. (MAQI-)CAIRATINI Painestown, Co. Meath (M 40), (MAQI-)CARATTINN Clochanecarhane, Co. Kerry (M 230). G.Sg. eines o-Stammes, CAIRATINI, CARATTINN zu air. Caerrhann, Cainhenn CGH S. 532, air. caerthann, o-St., "Eberesche", Lehnwort aus ky. cerddin "dss.", Pedersen VKG I, S. 23. Der Wechsel von < A I > zu < A > erklärt sich nach Kap. 6.7. MAQI-CAIRATINI "Sohn der Eberesche", Kap. 10.1.7. K S. 125. Zeitstufe: CAIRATINI: ein auf derselben Inschrift belegter Name INEQAGLAS, s. dort, weist in die Zeit nach der Endsilbenreduktion, also etwa II. CARATTINN, nach Endsilbenschwund, etwa II-III. CALIACI: lx belegt. Trabeg, Co. Kerry (M 180, +EF, B: CALU OC OC). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Suffix *-äko-, Teil II, Grundwort CALI- (zu gr. Ka\é air. calad, o-Stamm., "hart", *kal-etio- zu CALLITI, air. Cailte CGH S. 529. Beide Varianten auch im Gail.: Caletus, Caletius Holder AS I, Sp.

00040667

- 145 -

695-698, ferner der Völkemame Caletes Holder AS aaO. Pokomy IEW S. 524f unter l.kal-. K S. 125f. Zeitstufe: vor Endsilbenschwund und Synkope, vgl. auch CASSITTAS auf derselben Inschrift, also I-II. CALUMANN siehe COLOMAGNI. CALUNOVIC[A] : lx belegt, Drumloghan, Co. Waterford (M 273, +BF, E: CALUNOVICA). G.Sg. eines k-Stammes, die Endung ist im Schwinden begriffen. CALUNO- (mit Fugenvokal < 0 > nach Labial, Kap. 8.2.) zu air. Caulann, Culann, o-Stamm., Name eines sagenhaften Schmiedes251, und -VIC[A] "kämpfend", siehe Teil II s.v. *-uik-. Entweder verbales Rektionskompositum, Kap. 10.1.5., "für/wie Calunas kämpfend" oder Determinativkompositum, 10.1.3., "Kämpfer des (Schmiedegottes) Calunas". CALUNOVIC[A] ohne Entsprechung im Air. K S. 126. Zeitstufe: vor Vokalumfärbung in -VIC[A] zu -VECA, Kap. 6.4.1. und s.v. *-uikin Teil II.; etwa I. A CARI: 2x belegt. NETA-CARI Castletimon, Co. Wicklow (M 47, +EBF) CARI Gour, Co. Cork (M 67, +E). G.Sg. eines o-Stammes. CARI einstämmiger Name, 10.4.; NETA-CARI siehe Kap. 10.1.7. CARI zu air. Car, Cair G.Sg., CGH S. 533, air. car, o-St., "lieb". Im Gail, meist als Hinterglied in Komposita, z.B. Seno-carus Holder AS I, Sp. 801, unter caro-. IEW S. 515. K S. 126. Zeitstufe: NETA-CARI, CARI vor Endsilbenreduktion, etwa I-II. CARRTTAC: lx belegt. Barachaurin, Co. Cork (M 103, +EBF). G.Sg. eines o-Stammes. CARRTTAC zu air. Carthach CGH S. 533f und Adj. carthach, o-St., "liebend, lieb". Air. carthach aus gemeinkelt. *kara-tiko- (= ky. caredig "geliebt"), das vom Verbalstamm urir. *kar-ämit Suffix *-tiko- gebildet ist, Pedersen VGKS II, S. 40. CARRTTAC aus *karätiko- zeigt Vokalschwächung in der Endsilbe, 6.12. K S. 127. Zeitstufe: Vokal Schwächung in der Endsilbe, 6.12., also IV. CASSITTAS: lx belegt. Garranes, Co. Cork (M 81, +EBF). G.Sg. eines t-Stammes. Name mit dem Suffix *-et(i)- zur Bildung von Nomina agentis, vgl. Teil II s.v., von einem Grundwort CASS(I)- = air. cais, i251 *Kalunos Name des Schmiedegottes, nach POKORNY 1959:159.

00040667

- 146 -

St., "Haß, Liebe", LEIA-C S. 22. CASSITTAS etwa "Hasser, Liebender", ohne genaue Entsprechung im Air., vgl. aber (Hui)Caisidi CGH S. 451, G.Sg. eines io-Stammes. K S. 127. Zeitstufe: vor Vokalumfärbung des < I > in CASSITTAS zu -e-, 6.4., also etwa I. CASONI: lx belegt. Keenrath, Co. Cork (M 75, +E). G.Sg. eines ioStammes. Wenn CASONI zu air. Cassoin , G.Sg., CGH S. 534, (vgl. auch gall. Cassonius, Holder AS I, Sp. 834) zu stellen ist, dann könnte man ein (Deminutiv)Suffix *-onjo- abtrennen, Teil II s.v. *-nip-. CASONI könnte auch zu air. Caissíne, Casséne, oder Cassán CGH S. 533f zu stellen sein mit Kontamination der beiden Suffixe *-gno- und *-io-, siehe Teil II s.v. *-gno-. Der Fugenvokal < 0 > wäre dann allerdings ungewöhnlich. Das Grundwort dürfte air. cas, o-St., "lockig" sein, aus *kasso-, vgl. Teil IL K S. 127. Zeitstufe: nicht genau bestimmbar, auch der nicht sicher lesbare Rest der Inschrift gibt keinen Aufschluß. CATABAR: lx belegt. Ballyquin, Co. Waterford (M 303, + EBF). G.Sg. eines o-Stammes, die Endung ist geschwunden. CATABAR zu air. cathbarr, o-St., "Helm, Beschützer", als häufiger Name Cathbarr CGH S. 537. Eigentlich ein Possessivkompositum, 10.1.1., aus CATA- mit Mittelsilbenschwächung, Kap.6.9., zu air. cath, u-St., "Kampf', *katu-, Teil II, und -BAR zu air. barr, o-St., "Kopf', *barro-, Teil II. Die wörtliche Bedeutung wäre etwa "einen Kampf-Kopf habend". Im Air. bedeutet cathbarr jedoch "Helm; Beschützer", man könnte fast an ein Determinativkompositum, 10.1.3., "Kampfes-Kopf' = "Helm" denken. K S. 127. Zeitstufe: CATABAR aus *katu-barro- mit Vokalschwächung in der Mittelsilbe, 6.9., aber vor Synkope, 6.10., (in derselben Inschrift auch VIRICORB) also etwa III. C ATTINI: 2x belegt. C ATTINI Ballintaggart, Co. Kerry (M 157, + EBF), CATTINI Ballinrannig, Co. Kerry (M 153, + EBF). G.Sg. eines 0- oder eher io-Stammes. CATTINI zu air. Caitne, io-St., Thes.Pal. II, S. 268. Ableitung mit dem Deminutivsuffix *-inj:o-, Teil II s.v. *-ry'o-, von einem Grundwort CATT- = air. catt, o-St., "Katze", Bedeutung des Namens etwa "Kätzchen". Eine andere Möglichkeit wäre die Gleichsetzung von CATTINI mit air. caittin, o-St., "Kätzchen", aus *katt1- gno-, vgl. Teil II s.v. *-gno-. Von Korolev als eine weitere Möglichkeit angegeben ist die Verbindung von CATTI- mit dem altirischen Adj. cáith,

- 147 cáid, i-St., "edel, heilig". Air. catt ist Lehnwort aus lat. cattus, Vendryes S. 123252. K S. 128. Zeitstufe: Je nach Interpretation des Namens vor oder nach "VXR>VR", 6.8., also I-II. Der Rest der Inschrift gibt keinen Aufschluß. Die Endsilben sind noch erhalten, dies kann jedoch Archaisierung sein. CATTUBUTTAS: 2x belegt. CATTUBUTTAS Greenhill, Co. Cork (M 58), [CATJTABBOTT Hook Point, Co. Wexford (M 46). G.Sg. eines t-Stammes. Verbales Rektionskompositum, Kap. 10.1.5., aus CATTU-, [CAT]TA- zu air. cath, siehe Teil II s.v. *katu- und -BUTTAS, -BBOTT zum Verbum fo b o th a , siehe Teil II s.v. *-but-\ Bedeutung des Namens etwa "im Kampf drohend bzw. schlagend". CATTUBUTTAS, [CATJTABBOTT = air. Cathboth, Cathbad, G.Sg. zu Cathub, CGH S. 536f. K S. 128. Zeitstufe: CATTUBUTTAS mit erhaltener Endung und vor Vokalumfàrbung -BUTTAS zu -BBOTT, 6.4.1., also I; [CAT]TTABBOTT nach Vokalumfarbung, 6.4.1., Endsilbenreduktion, 6.6., und Mittelsilbenschwächung, 6.9., also II-III. CATUVIQ[: lx belegt, Gortnagullanagh, Co. Kerry (M 184, +E, B: CATUVU[CUC], F: CATTUV[IC]). Wahrscheinlich liegt eine Verschreibung bzw. Mißinterpretation für CATUVIR vor, siehe CATTU W IR R . Sollte die Lesung richtig sein, ist CATUVIQ[ evtl, aus CATU- "Kampf', Teil II s.v. *katu-, und -VIQ zu *-uik- (mit archaisierendem Q), Teil II, "kämpfend" zusammengesetzt, also verbales Rektionskompositum "im/einen Kampf kämpfend", Kap. 10.1.5. Ohne genaue Entsprechung im Air., vgl. allenfalls Cathacheus (mit lat. Endung) Thes.Pal. II, S. 263. Zeitstufe: MAQQI-DECCEDA in derselben Inschrift deutet auf die Zeit vor der Endsilbenreduktion, 6.6., also I. CATTUVVIRR: 4x belegt. CATTUVVIRR Corkaboy, Co. Kerry (M 250, + E , BF: CATTUVVIQQ), CATUVIQ[ Gortnagullanagh, Co. Kerry (M 184, + E , B: CATUVU[CUC], F: CATTUV[IC], vgl. das vorige Stichwort), CATTUVIR Dromore, Co. Waterford (M 268), CATVV1RR Dromlusk, Co. Kerry (M 221, +E). G.Sg. eines o-Stammes, die Endung ist in drei Fällen schon geschwunden. Determinativkompositum, 10.1.3., aus CATTU- = air cath, u-St., Teil II 2 5 2 V E N D R Y E S 1902.

00040667

- 148 -

s.v. *katu-, "Kampf' und -W IR R zu air. fer, o-St., Teil II s.v. *uiro-, "Mann”. CATTUVVIR = air. Caither, CGH S. 528f, Cathur-us (mit lat. Endung), Cathir, G.Sg., Thes.Pal. II, S. 263; Bedeutung des Namens etwa "Kampfesmann, Krieger". K S. 129. Zeitstufe: CATTUVVIRR, CATTUVIR, nach Endsilbenreduktion, 6.6, vor Synkope, 6.10., etwa IIIII, CATW IRR nach Synkope, etwa III-IV, (CATTUVIQ[ ?) siehe oben. CAVE[TI]: lx belegt, mit lat. Caveti, so daß die Ergänzung als richtig gelten darf. Llandeilo Llwydiarth, Wales (M 433). G.Sg. eines o- oder ioStammes. Unklarer Name, wohl einstämmig, 10.4.. evtl, zu air. cauth, cauuth "Wildente" zu stellen. Als Name keine Entsprechung im Air. Zu air. cauth, cauuth vgl. Pokomy IEW S. 535 und LEIA-C S. 4 s.v. cadan. Auch LHEB hat keine Erklärung des Namens. K S. 129. Zeitstufe: nach LHEB S. 181 frühes oder mittleres sechstes Jahrhundert, also etwa II-III, vgl. auch s.v. ANDAGELLI. CEDATTOQA: lx belegt. Kilcolaght, Co. Kerry (M 206, +E, Gippert, BF völlig anders). G.Sg. eines Konsonantenstammes, wahrscheinlich verbales Rektionskompositum, 10.1.5., aus CEDA- = air. cét "erster" und -TTOQA; der zweite Kompositionsbestandteil ist unklar. Vielleicht ist -TTOQA zum air. Verbum techid "laufen, fliehen" zu stellen, allerdings mit unklarem Vokal < 0 > in der Wurzelsilbe. Semantisch könnte dann der galatische Name Centa-retus "der als erster läuft" (galat. -retus zu air. rethid "laufen") zu vergleichen sein. Also Bedeutung von CEDA-TTOQA etwa "der als erster läuft, flieht" (?). Vielleicht mit air. (Cond)Cétadhach Ann. 4Masters I 398.3, Cétadach CGH S. 544 zusammenzubringen ? K S. 129. Zeitstufe: während/nach der Endsilbenreduktion, etwa II-III. CELI: 5x (?) belegt. CELI (M 128; M 215 +EBF; M 275, +EB, F:CELU), CE[..] (M 109, +E), [..]LI (M 142, + E , B: ]ALU). G.Sg. eines io-Stammes. CELI zu air. céile, jio-St., G.Sg. céili, "Gefährte, Freund; Vasall, Lehensmann", vgl. Pokomy IEW S. 539f und LEIA-C S. 52f. K S. 111. Zeitstufe: die Form CELI ist in allen Zeitstufen möglich, da beim G.Sg. der io-Stämme keine Apokope eintritt, vgl. Kap. 7.2. CERAN[I]: lx belegt. Corrower, Co. Mayo (M 7, -FGippert). G.Sg. eines o-Stammes; ob die Endung ergänzt werden kann, ist unsicher, vgl.

00040667

- 149-

A9ECETAIMIN ohne Endung. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, Teil n , von einem Grundwort CERA- = air. dar, o-St., "dunkel, braun", aus urir. *kêro-, Leia-C S. 95, Pokomy IEW S. 540f. CERAN[I?] zu air. Cíarán CGH S. 544. K S. 129. Zeitstufe: nach "VXR>VR", 6.8., also etwa II-III. CERC[: lx belegt. Knockshanawee, Co. Cork (M 114). Nach dem zweiten C ist der Stein abgebrochen, so daß über Endung bzw. Wortbildung nichts ausgesagt werden kann. CERC[ könnte mit air. cerc, ä-St., "Henne" identifiziert werden, in Personennamen z.B. CúChercca CGH S. 573, Cercc CGH S. 543, dann einstämmiger Name, 10.4. Zu air. cerc vgl. Pokomy IEW S. 567f, LEIA-C S. 71 und Wagner S. 2272» . K S. 129. Zeitstufe: In derselben Inschrift ist GRIMIGGN[I] belegt, das in die Zeit vor "VXR> VR", 6.8., deutet, also etwa I-II. CCICAMINI: lx belegt. Ballinrannig, Co. Kerry (M 153, +EBF). G.Sg. eines o- oder eher io-Stammes. CCICAMINI zu air. Cichmuine Holder AS III, Sp. 1215. Umgekehrtes Possessivkompositum, 10.1.2., aus CCICA- = air. eich, cig, o- oder ä-Stamm, "Brust" und -MINI zu air. min, o-St., "klein, schmal" (bietet lautliche Schwierigkeiten, *mino- hätte zu air. **men umgefärbt werden müssen, vgl. unter MENUMAQ[I]; LEIA-M S. 520; Bedeutung des Namens etwa "die Brust schmal habend, schmalbrüstig". Der Name flektiert als o- oder io-Stamm (air. Cichmuine deutet auf io-St.). Eine semantische Parallele in gall. Cicollus "der, dessen Fleisch mächtig ist" KgP S. 171. K S. 130. Zeitstufe: I-II, vgl. unter C ATTINI. CCILARI: lx belegt. Camp, Co. Kerry (M 177, E völlig anders: NALGGERI). Der Ansatz CCILARI ist wohl zu tilgen, da Lesung höchst unsicher. K S. 130 [zu air. cilar "Fehler"]. CLIUCUNAS: lx belegt. Ballyknock, Co. Cork (M 86, E: CLIUCOANAS). Wahrscheinlich CLIUCUNAS zu lesen, zwischen dem zweiten und dritten Punkt des < U > im Hinterglied ist der Abstand etwas zu groß geraten (vielleicht aufgrund der Struktur des Steines, vgl. Kap. 2.5.3.). G.Sg. eines n-Stammes. Determinativkompositum, 10.1.3., aus 253VVAGNER 1969:203-250.

- 150-

CLIU- und -CUNAS zu air. cú, con, "Hund", siehe Teil II s.v. *kü. CLIU-CUNAS m.E. durch Haplologie aus *kliuoko-kunos, *kliuoko- zu air. cl(u, G.Sg. cliach, k-Stamm, Ausdruck zur Bezeichnung eines bestimmten Gebietes, etwa "Bergrücken" (?)254. CLIUCUNAS etwa "Bergrückenhund, Hund des Bergrückens". Der Name hat keine Entsprechung im Air., vgl. aber die semantische Parallele Cú-slébe CGH S. 575 "Hund des Berges" (slébe zu air. sliab, ä-St., "Berg"). K S. 130. Zeitstufe: ohne Umfärbung, 6.4.1., des < U > in -CUNAS, also etwa I. CLUTAR[IGAS]: lx belegt, mit lat. Clutori. Nevem, Wales (M 446). Nach Jackson, LHEB S. 624, deutet der Vokal < A > in CLUTA-, der eindeutig der Fugenvokal -a- ist, auf einen Namen mit einem zweitem Kompositionsbestandteil (hier: -rig-), so daß die Ergänzung des Ogam als richtig anzusehen ist. Das lateinische Clutori wäre dann als Nom.Sg. zu erklären (vergleichbarer Fall bei AVITTORIGES). G.Sg. eines gStammes. Determinativkompositum, 10.1.3., aus CLUTA- = air. cloth, o-St., "Ruhm" und -R[IGAS] zu air. ri, rig, g-Stamm, "König", vgl. Teil II s.v. *-ng-. CLUTAR[IGAS] zu air. clothri, Beiname des Conchobor, Bedeutung etwa "Ruhmeskönig". Gail. Cluto- auch in Personennamen, z.B. Cluto-(i)dae KgP S. 173. Zu CLUTA- = air. cloth siehe LEIA-C S. 124f, Pokomy IEW S. 605. K S. 130. Zeitstufe: vor Vokalumfärbung CLUTA- zu cloth, also I. COBRANOR[IGAS]: lx belegt. Gurrane, Co. Kerry (M 252, + E). G. Sg. eines g-Stammes. "Dreiteiliges" Determinativkompositum, 10.1.3., aus CO- zu air. coN "mit", siehe Teil II s.v. *kom-, -BRANO- = air. bran, o-St., "Rabe", siehe Teil II s.v. *brano-, und -R[IGAS] zu air. ri "König", siehe Teil II s.v. *rig-. COBRANOR[IGAS] (mit Fugenvokal o, vgl. Kap. 8.2.), etwa "König derer mit dem Raben"255, ohne Entsprechung im Air., vgl. aber die semantische Parallele aus dem Gail.: 254V gl. Metrical Dindsenchas II, 22.62 ( = Book of Leinster, hrgg. von Richard I. Best , Michael A. O'BRIEN und Osborn Bergin, Bd. IV, S. 1027, Zeile 29996): cliach 7 crich "von Bergrücken (?) und Grenzen“, auch LEIA-C S. 121. Etymologisch ist air. cliu (aus *kliuok-, zum Suffix vgl. Pedersen VKG II, § 446.3) wohl zu air. Adj. clé, ioSt., "schieP (aus *klejo-, Pokomy IEW S. 600ff, LEIA-C S. 1140 zu stellen, und könnte dann ursprünglich "Neigung" o.ä. bedeutet haben. 255D .h . mit dem Raben als Wappentier, bzw. als Symbol der Kriegsgöttin Bixlb, ebenfalls "Rabe", vgl. Le Roux und G uyonvarc ’H 1978.

- 151 -

Com-artio-rix "Fürst derer, die mit dem Bären sind" KgP S. 70ff und 178. COBRANO- (ohne -RIGAS) zu air. Cobran CGH S. 548. Korolevs Verbindung des Namens mit air. comrann, ä-St., "Teil, Portion" ist unwahrscheinlich, da comrann in com- und -rann zu trennen ist; die Schreibvariante cobrann ist sekundär (leniertes Ißl für lui). K S. 131. Zeitstufe: die anderen, in derselben Inschrift belegten Namen (DUMELI, GLASICONAS) zeigen Erhaltung der Endsilben, also vor Endsilbenreduktion, 6.6., GLASICONAS zeigt Vokalumfärbung aus *kunas, 6.4.1., also etwa II. COGELI: lx belegt. Gigha, Argyllshire (M 506). Nach Jackson256 ist der Name auf dieser Inschrift M 506 so zu lesen und mit air. Coicéile CGH S. 550 gleichzusetzen. G.Sg. eines io-Stammes. COGELI wäre dann ein Possessivkompositum, 10.1.1., oder Determinativkompositum, 10.1.3., aus CO- zu air. coN, "mit", vgl. Teil II s.v. *kom-, und -GELI "nasalierte" Form des air. céile, io-St., "Freund, Gefährte", siehe auch unter CELI, Bedeutung etwa "Gefährten mit habend" oder "Mitgefährte". Anstelle von COGELI lesen Macalister CUGIN[I], s. dort, und F. Motta CAGI bzw. COGI, siehe unter CAGGI. Die von Jackson vorgeschlagene Lesung hat den Vorteil, eine Entsprechung im Air. neben sich zu haben. Nicht bei K. Zeitstufe: wegen des in derselben Inschrift vorkommenden MAQ nach Endsilbenreduktion, etwa II-III. COILLABBOTAS: 5x (?) belegt. COILLABBOTAS Rockfield, Co. Kerry (M 244, +EBF), COLLABOTA Killeen Cormac, Co. Kildare (M 21), COLLABOT Dromore, Co. Waterford (M 266, +EBF), COLABOT Rockfield, Co. Kerry (M 243, +EBF) und evtl, ein Fragment [COLAB]OT Deelish, Co. Cork (M 106, +EBF). G.Sg. eines t-Stammes. Verbales Rektionskompositum, 10.1.5., aus COILLA-, COLLA- zu air. caél, coil, o-St., "zart, zierlich; hübsch, nett", Pokomy IEW S. 610, LEIA-C S. 6, und -BBOTAS, -BOTA, -BOT "drohend", vgl. Teil II s.v. *-bur-, Bedeutung etwa "zart drohend, schlagend". Da die Bedeutung nicht allzu sinnvoll ist, sollte man erwägen, ob nicht der Name das Ergebnis eines Zusammenstellung aus Bestandteilen der Eltemnamen sein

2 5 6 JA C K S O N O . J . : 9 6 - 9 7 .

00040667

- 152 -

könnte257.COILLABBOTAS, COLLABOTA, COLLABOT = air. Coilboth, Thes.Pal. II S. 344, altertümlicher G.Sg. zu Coüub CGH S. 549. K S. 131. Zeitstufe: COILLABBOTAS nach Vokalumfarbung aus *butas, 6.4.1., vor Endsilbenreduktion, 6.6., also I-II; COLLABOTA vor/während Endsilbenreduktion, etwa II; COLLABOT, COLABOT nach Endsilbenreduktion, vor Synkope, 6.10., etwa II-III. COIMAGNI: 2x belegt. COIMAGNI Aghaliskey, Co. Cork (M 71, + E , BF: COIBAGNI), COIMAGNI Ballinvoher, Co. Kerry (M 166, +E), und einmal in lat. Schrift Coimagni Llandeilo Llwydiarth, Wales (M 434). G. Sg. eines o-Stammes. Name mit dem Deminutivsuffix *-gno-, Teil II, von einem Grundwort COIMA- = air. coém, caém, o-St., "lieb", Pokomy IEW S. 540, LEIA-C S. 6f. COIMAGNI zu air. Coémán CGH S. 550._ K S. 131. Zeitstufe: vor Endsilbenreduktion, 6.6., vor "VXR> VR", 6.8., also I-II. COLAL[I]: lx belegt, Underhill, Co. Cork (N 5). G. Sg. eines o- oder io-Stammes. Nach F. Motta258 ist der Name unklar, Korolev führt drei Möglichkeiten an: 1. zu air. coli, o-St., "HaselStrauch", 2. zu air. ciial, aSt., "Bündel", 3. zu air. coil, o-St., "zart, zierlich". COLAL[I] ohne Entsprechung im Air.; wahrscheinlich einstämmiger Name, 10.4. K S. 131. Zeitstufe: M[A]CI in derselben Inschrift zeigt Entlabialisierung von llcl zu Ikl, 6.11.1., also III-IV. ÇOLIGENN: Diese Lesung ist nach MacNeill259 der von Macalister (siehe unter DOLIGENN) vorzuziehen. COLIGENN Tinnahally, Co. Kerry (M 255, B liest CULIGENN) wäre gleich air. Colgen, Colgan Thes.Pal. II S. 276, 288. Bei dieser Gleichsetzung läge dann evtl, ein Determinativkompositum, 10.1.3., aus COLI- zu air. coli, o-St., "HaselStrauch", siehe COLLOS, oder eher air. cuil, i-St., "Fliege, Floh" 257Diese Sitte war nicht ungewöhnlich, vgl. Barrivendi filius Vendubari (M 1028), DALAGNI MAQI DALI (M 119); aus den anderen indogermanischen Sprachen vgl. z.B. griech. «péiôiTTTTiôrça "Sparroß", dessen Bedeutung ebenfalls nicht sonderlich sinnvoll ist (SOLMSEN 1922:117). Anders allerdings Panagl 1980:326, der unter Verweis auf Ilias 5, 202 bzw. air. < m > ist unleniert, da es aus der Konsonantengruppe -mb- assimiliert wurde, GOI § 152c. COLOMAGNI, COLMAN (?) und CALUMANN zu air. Colmán CGH S. 55Iff. CALUMANN mit lautlicher Schwierigkeit, da das erste < A > ungeklärt ist, wohl trotzdem zu Colmán zu stellen. K S. 132. Zeitstufe: COLOMAGNI vor "VXR>VR", 6.8., also etwa II, CALUMANN nach "VXR> VR", etwa II-III, COLMAN (?) nach Synkope, 6.10., etwa IIIIV. COLLOS: lx belegt. Knockshanawee, Co. Cork (M 117). G.Sg. eines i- oder u-Stammes; wahrscheinlich i-Stamm, da wohl Kurzname mit iFlexion, Kap. 10.3., von einem mit *kollo- = air. coli komponierten Namen. COLLOS zu air. (Hui)Colla CGH S. 455, air. coli, o-St., "HaselStrauch", LEIA-C S. 157f, auch als Name Coli, G.Sg. Cuill, Thes.Pal. II S. 271, 364. Andere Möglichkeiten bei Korolev: zu air. coli "Zerstörung" oder coli "Hals, Nacken". McManus 1991:66f liest COLLI;

260JACKSON 1968:295-300. 261 Ausführliche Behandlung der Inschrift von M a c a l is t e r 1938:241-247.

- 154 -

dies wäre dann der G.Sg. eines o-St., der dem air. G.Sg. Cuill genau entsprechen würde. K S. 132. Zeitstufe: mit erhaltener Endung etwa I-II. COMMAGGAGNI: 2x belegt. COMMAGGAGNI Kerry (M 1083), COMOGANN Arraglen, Co. Kerry (M 145, +EBF). G. Sg. eines oStammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, Teil II, von einem Grundwort COMMAGGA-, COMOGA-, Determinativkompositum, 10.1.3., im Irischen so nicht belegt, vgl. gall. Com-agus KgP S. 178. Zu trennen in *kom-, vgl. Teil II, und *-ago-, einer Ableitung mit -o- der Wurzel *ag-, air. aigid "treiben, führen", in den nominalen Ableitungen eher zum Ausdruck kriegerischer Termini (z.B. air. ár "Schlachtfeld"), Bedeutung etwa "Mitkämpfer, Bundesgenosse". COMMAGGAGNI, COMOGANN zu air. Comgán Thes.Pal. II S. 235, 287, und ein altertümlicher Beleg (Hui)Chomocáin Thes.Pal. II S. 288. COMOGANN mit < 0 > statt < A > wegen Vokalschwächung in Mittelsilben, 6.9. K S. 133. Zeitstufe: COMMAGGAGNI vor "VXR>VR", 6.8., etwa I-II, COMOGANN nach "VXR>VR" und 6.9., etwa III. CONANN: lx belegt, Carhoovauler, Co. Cork (M 74, +E). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von einem Grundwort CONA- zu air. cú, con "Hund", siehe Teil II s.v. *kü. CONANN, air. Conán Thes.Pal. II, S. 267, 365. Nicht bei K. Zeitstufe: nach "VXR> VR", 6.8., also etwa II-III. CONUNÇATT siehe unter CUNANETAS. CONURI: lx belegt, mit lat. Cunuri. Camp, Co. Kerry (M 176, -fEBF). G.Sg. eines io-Stammes. Name mit dem Suffix *-ärip-, siehe Teil II s.v., von einem Grundwort CON- zu air. cú, con "Hund", siehe Teil II s.v. *kü. CONURI zu air. Conaire CGH S. 555, mit Schwächung der Vokale in Mittelsilben, vgl. Kap. 6.9. Zur Bedeutung, etwa "Hundeführer", vgl. Pokomy262. K S. 133. Zeitstufe: aus den genannten Gründen etwa IV. CORBAGNI: 2x belegt. CORBAGNI Ballyhank, Co. Cork (M 98, +EBF), CORBAGNI Rockfield, Co. Kerry (M 246, +EBF), dazu einmal 262POKORNY 1955:56-67.

00040667

- 155 -

in lat. Schrift Corbagni Wales (M 357). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von einem Grundwort CORBAzu air. corb, o-St., "Wagen, Streitwagen", vgl. Teil II s.v. *korbo-, oder zu *koruo- "Rabe", siehe Teil II. CORBAGNI_zu air. Corbán, Corbbán CGH S. 565. K S. 133. Zeitstufe: vor "VXR> VR", etwa I-II. CORBI: 5x belegt. CORBI Ballyboodan, Co. Kilkenny (M 38, +BF), CORBBI Ballintaggart, Co. Kerry (M 162, +E, Gippert), CORBBIMAQQ[I] Ballinrannig, Co. Kerry (M 154, +EBF), CORBBI(-MAQI?) Rockfield, Co. Kerry (M 244, +EBF), CORB Knockboy, Co. Waterford (M 294, + EBF). G.Sg. eines o-Stammes. Einstämmiger Name, Kap. 10.4. CORBI, CORBBI, CORB zu air. Corb, Corbb CGH S. 565, CORBBI-MAQQ[I], Determinativkompositum, Kap. 10.1.3., zu air. Corbmac, Cormac CGH S. 566. CORBI entweder "Wagen" oder "Rabe", vgl. Teil II s.v. *korbo- und *koruo-, und CORBBI-MAQQ[I] "Rabensohn" oder "Wagensohn" (= "Wagenlenker"?). K S. 134. Zeitstufe: M 38 vgl. LABRID[A/0], etwa IV, also mit restituierter Endung; M 154 vgl. CUNAMAQQI, etwa I; M 162 vgl. CUNAMAQQI, etwa I; M 244 vgl. COILLABBOTAS, etwa I-II; M 294 nach Endsilbenreduktion, 6.6., etwa II-IV. CORBBIMAQQI siehe CORBI. CORIBIRI: 2x belegt. CORIBIRI Deelish, Co.Cork (M 106, + EBF), CORRBRI Breastagh, Co. Mayo (M 10, +EBF). CORIBIRI steht für *CORBIRI mit Sproßvokal, vgl. MacNeill, Notes S. 354263, und Kap.6.14. G.Sg. eines io-Stammes. Name mit einem von K als *-erloangesetzten Suffix, das wahrscheinlich Nomina agentis bildete; er vergleicht gall. Lucterios, Luxterios, Holder AS II, Sp. 304. Grundwort ist COR(I)B-, air. corb "Wagen", vgl. Teil II s.v. *korbo-. CORIBIRI, CORRBRI aus G.Sg. urir. *korb-erii = air. Coirbri, zum Nom. Coirbre, Coirpre Thés. Pal. II S. 239, 267, 356. Die Lautgruppe -rb- verhindert die Vokalumfärbung zu *kurbiri, *kurbri, GOI § 75ff. CORIBIRI, CORRBRI bedeutet etwa "Wagenlenker". K S. 135. Zeitstufe: CORIBIRI: der Kontext der Inschrift ([COLABJOT, RITE) deutet auf die Zeit nach

ZMNa c N eill 1909a.

00040667

- 156 -

der Endsilbenreduktion, 6.6, also 11-111, CORRBR1 nach Synkope, 6.10., etwa III-IV. CO RRI^: lx belegt. Coolineagh, Co. Cork (M 104, + EF, B: CORORKO). G.Sg. eines ä-Stammes. Einstämmiger Name, Kap. 10.4. C O R R I^ zu air. Corr, G.Sg. Cuirre, CGH S. 568, entweder zu air. corr, ä-St., "Kranich", LEIA-C S. 212, oder zum air. Adj. corr, o-St., "gekrümmt, bucklig, zwergenhaft", LEIA-C S. 211, zu stellen. Aus dem Gail, vergleicht sich der Name Correus Holder AS I, SP. 1134f. K S. 133. Zeitstufe: CORRI^V mit Endung < I ^ > = IbI nach Endsilbenreduktion, 6.6., etwa II-III. COROTANI: M9g, Lesung völlig unsicher, E hat TORIANI, B TOIDDORUNU. K S. 135. COSALUTI siehe COVALOTI. COVAGNI: 2x (?) belegt. Castlekeeran, Co. Meath (M 41, +Gippert), hierher evtl, auch das Fragment [..]VAGNI Kilgrovan, Co. Waterford (M 289, + E , B:]NI, F: ]OLNI). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von einem Grundwort COVA-, siehe Teil II s.v. *kü "Hund". In COVA- scheint eine altertümliche Kompositionsform des Wortes für "Hund", *kuua- aus *kuuan-, vor dem Suffix *-gno- mit Dissimilation des ersten -n-, vorzuliegen. Urir. *kuuan- aus uridg. *kuun- vor Konsonant, dazu stellt sich das ai. h a - in sva-ghnin- "Gewinner im Würfelspiel", eigtl. "Hundstöter", vgl. Mayrhofer, KEWA III, S. 402f. COVAGNI * air. Cúán CGH S. 575f, wobei in der air. Form der Nom.Sg. sekundär eingeführt wurde, vgl. auch GOI § 271 mit weiteren Beispielen für Deminutivbildungen von Nominativformen. K S. 135. Zeitstufe: COVAGNI nach Vokalumfarbung, 6.4.1., aus *kuua(n)gni, etwa I-II, [..]VAGNI vor "ŸXR>VR", 6.8., etwa I-II. COVALOTI: lx belegt. Ballyknock, Co. Cork (M 96, E: CUVALUTI, Barry (zitiert bei E): C[0]SALUTI). G.Sg. eines o- oder io-Stammes. Unklarer Name, da auch Lesung nicht sicher. Evtl, mit Vorderglied COVA- (CUVA-) zu air. cú "Hund", vgl. COVAGNI und Teil II s.v. *ku "Hund;, und -LOTI (-LUTI) zu air. lúath, o-St., "schnell", also evtl, ein

00040667

- 157 -

Determinativkompositum, 10.1.3., Bedeutung etwa "hundeschnell, schnell wie ein Hund". Bei Lesung mit < S > , COSALUTI, könnte COSA- = air. coss, ä-St., "Fuß" sein, dann läge ein umgekehrtes Possessivkompositum, 10.1.2., "schnelle Füße habend" vor. Eine weitere Erklärung bei Korolev, der ein Suffix *-ot- erkennen will, jedoch bleibt COVAL- unklar. Weder COVALOTI, CUVALUTI noch COSALUTI haben Entsprechungen im Air. K S. 135. Zeitstufe: sicher vor Synkope, 6. 10., etwa I-III. CRONAN: 3x belegt. CRON[A]N Poltaloch, Schottland (M 507), CRONUN Ballyknock, Co. Cork (M 90, +E), CRUNAN Garrane, Co. Kerry (M 219, +EBF). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von einem Grundwort CRONA- = air. crön, o-St., "bräunlich, rötlich", LEIA-C S. 245 (zu air. crû "Blut"). CRONAN zu air. Crónán CGH S. 571. In CRONUN scheint Vokalschwächung in der Endsilbe, 6.12., vorzuliegen; CRUNAN mit < U > ist entweder Schreibfehler (>**< < U > statt >*♦< < 0 > ) oder Wiedergabe einer sehr geschlossenen Aussprache des loi. K S. 136. Zeitstufe: alle Belege nach "VXR>VR", 6.8, also etwa II-III, CRONUN mit Vokalschwächung, 6.12., etwa IV. CUGIN[I]: lx belegt. Gigha, Schottland (M 506). Lesung unsicher, vgl. auch CAGG[I], COGELI. G.Sg. eines o-Stammes. Evtl, zu air. Cúcán CGH S. 575 zu stellen, Deminutivbildung von cú "Hund". Das erste < I > wäre dann durch Vokalschwächung (Kap. 6.12.) zu erklären. Zeitstufe: unklar, da Erklärung unsicher. Wegen MAQ in derselben Inschrift sicher nach Endsilbenreduktion, 6.6., also frühestens II. CULIDOVI: lx belegt. Carrigagulla, Co. Cork (M 128). G.Sg. eines o-Stammes. Umgekehrtes Possessivkompositum, Kap. 10.1.2., aus CULIzu air. cúl, o-St., "Hinterteil, Rücken", LEIA-C S. 283, und -DOVI zu air. dub, u-St., "schwarz, dunkel", vgl. Teil II s.v. *dubuo-. CULIDOVI (zum Fugenvokal < I > vgl Kap. 8.4.) zu air. Cúldub, G.Sg. Cúlduib CGH S. 578, 461, Bedeutung etwa "den Rücken dunkel habend, einen dunklen Rücken habend"; etwas anders McManus 1991:105 "(hair of the) back of the head + black", air. cúl bezeichnet allerdings eher den (verlängerten) Rücken und das Hinterteil als den Hinterkopf. K S. 136.

00040667

- 158-

Zeitstufe: nicht ganz sicher bestimmbar, sicher jedoch vor Synkope, 6.10., etwa MH. CULRIGAI: lx belegt. Knockshanawee, Co. Cork (M 115). G.Sg. mit Endung < A I > , vgl. Kap. 7.3., wahrscheinlich io-Stamm. CULRIGAI (Possessivkompositum, 10.1.1.?) ist evtl, zu air. Coilrige, Callraige CGH S. 451 zu stellen. Bedeutung unklar. -RIGAI mit air. -rige zu rige, io-St., "Königreich, Herrschaft", CUL- zu air. coill, ä-St., "Wald" oder air. coli, o-St., "Haselstrauch", oder gar zu air. cul "Wagen"? K S. 136. Zeitstufe: nach Synkope, 6.10., also etwa III-IV. CUMNI: lx belegt. Ballyvellon, Co. Waterford (M 302, + E). G.Sg. eines io-Stammes. Einstämmiger Name, Kap. 10.4., CUMNI zu air. Cumne (Nom.) CGH S. 579. Zu air. cuimne, jä-St., "Erinnerung", aus urir. *kom-men-iä-, LEIA-C S. 287 s.v. cuman. K S. 136. Zeitstufe: CUMNI aus *kom-men-lo- mit Synkope, 6.10., also etwa III-IV. ?CUMOGODUU: lx belegt. Kilgrovan, Waterford (N 7). Unklarer Name, Endung nicht bestimmbar. Motta264 vergleicht COMOGANN (siehe unter COMMAGGAGNI), air. Comgán; Cumma, Cummascach CGH S. 578; weiterhin air. cumgae, jä-St., "Schwierigkeit, Enge". Zeitstufe: auch die anderen Wörter dieser Inschrift geben keinen Anhaltspunkt für die Datierung. CUNACENNI: 2x belegt. CUNACENNI Trallwng, Wales (M 342, mit lat. Cunocenni), CUNACENA Dunloe, Co. Kerry (M 199, +EBF). G.Sg. eines o-Stammes, in CUNACENA scheint falsche Restitution der Endung vorzuliegen, vgl. Kap. 2.5.2. CUNACENNI zu air. Conchem CGH S. 558, Possessivkompositum. Kap. 10.1.1., aus CUNA-, air. cú, con "Hund", vgl. Teil II s.v. *kü, und -CENNI zu air. cenn, o-St., "Kopf', vgl. Teil II s.v. *!cvenno-. Bedeutung etwa "einen Hundekopf habend". Anders Jackson, LHEB S. 185, der CUNACENNI und air. Conchenn zu ky. Cyngen (mit altem Ikl, nicht llcl im zweiten < C > ! ) stellt. Dann könnte in -CENNI kein alter Labiovelar vorliegen, die Verbindung mit air. cenn "Kopf' wäre hinfällig. Für -CENNI gibt Jackson aaO. allerdings keine Erklärung. Der irische Name 264MOTTA 1981:135.

00040667

- 159-

CUNACENNI, air Conchenn ist aber doch wohl mit cenn "Kopf' zu verbinden, es läge also der Lautwandel /Ar/ zu Ikl vor, vgl. Kap. 6.11.1. Der kymrische Name ist vielleicht eine Entlehnung des irischen Namens nach diesem Lautwandel. K S. 137. Zeitstufe: M 342 CUNACENNI von Jackson, LHEB S. 185, ins frühe sechste Jahrhundert datiert; m.E. beide Belege eher etwas später, nach /Ar/ zu Ikl, 6.11.1., also frühestens Mitte des sechsten Jahrhunderts, etwa III. CUNAGUSSOS: 2x belegt. CUNAGUSSOS Glounagloch, Co. Cork (M 107, +EBF), CUNAGUSOS Aghaliskey, Co. Cork (M 70, + E , BF: QUNAGUSOS). G.Sg. eines u-Stammes. Possessivkompositum, Kap. 10.1.1., aus CUNA-, air. a i, con, "Hund”, vgl. Teil II s.v. *ki7, und -GUSSOS zu air. gus, u-St., "Kraft, Stärke", vgl. Teil II *gussu~. CUNAGUSSOS zu air. Congus, G.Sg. Congusa CGH S. 562, Bedeutung etwa "Hundekraft habend". K S. 137. Zeitstufe: beide Belege mit erhaltener Endung, vor Vokalumfärbung in CUNA- zu *kona-, 6.4, also I. CUNALEGI: 2x belegt. Island, Co. Mayo (M 3), CUNALEGEA (wohl CUNALEGI zu lesen, vgl. Kap. 2.5.) Drumloghan, Co. Waterford (M 275, + EBF). G.Sg. eines o-Stammes. Aus CUNA-, air. cú, n-St., "Hund", vgl. Teil II s.v. *kü, und einem unklarem Hinterglied -LEGI, das für 1-legTI oder 1-leijgV (nach Kap. 2.4.9.) stehen kann. Der Name CUNALEGI kann also den altirischen Namen Conlach oder Conlang CGH S. 563 entsprechen. Da Conlach eine Weiterbildung mit Suffix *-äko- von Conall zu sein scheint (aus *kuno-ual-ako- o.ä.), liegt die Verbindung von CUNALEGI Ikunaletjgil mit Conlang näher. Rhys265 bietet in einer Erklärung der lat. geschriebenen Namen Corbalengi, Evolengi (die dasselbe Element -lengi zeigen) die Verknüpfung von -lengi mit dem air. Verbum lingid "springen, hüpfen". CUNALEGI ist dann evtl, als "wie ein Hund springend" (verbales Rektionskompositum, mit Themavokal, 10.1.5.) zu übersetzen. Anders Korolev. K S. 138. Zeitstufe: Beide Belege vor Vokalumfärbung von CUNA- zu *kona-, also I. CUNAMAGLI: lx belegt. Arbory, Isle of Man (M 501). G.Sg. eines o-Stammes. Determinativkompositum, Kap. 10.1.3., aus CUNA-, air. cú, 265RHYS 1877:392.

- 160 -

n-St., "Hund", vgl. Teil II s.v. *kü, und -MAGLI zu air. mál, o-St., "Prinz, Fürst". CUNAMAGLI zu air. Conmál, G.Sg. Conmáil CGH S. 457, Bedeutung etwa "Hundeprinz". K S. 139. Zeitstufe: vor Vokalumfärbung von CUNA- zu *kona-, 6.4, also I. CUNAMAQQI: 3x belegt. CUNAMAQQI Ballinrannig, Co. Kerry (M 154, + EBF), CUNAMAQQI Ballintaggart, Co. Kerry (M 162, + E, Gippert; B: CUIMAQQI; F: COLUMMAQQI), [CU]NAMAQI Kilgrovan, Co. Waterford (M 286, +EBF). G.Sg. eines o-Stammes. Determinativkompositum, 10.1.3., aus CUNA-, air. cú, n-St., "Hund", vgl. Teil II s.v. *kü, und -MAQQI zu air. macc, o-St., "Sohn", siehe s.v. MAQQI im Lexikon. CUNAMAQQI zu air. Conmac CGH S. 563, Bedeutung etwa "Hundesohn". K S. 139. Zeitstufe: Vor Vokalumfärbung in CUNA- zu *kona, 6.4.1., also I. CUN < A > NETAS: 2x belegt. CUN < A > NETAS Old Island, Co. Waterford (M 300, +EF; B: CUNNETAN), CONUNÇATT Camp, Co. Kerry (M 176, +EBF). G.Sg.eines t-Stammes. Determinativkompositum, 10. 1.3., aus CUNA-, air. cù, n-St., "Hund", vgl. Teil II s.v. *kü, und NETAS, air. nia, t-St., "Held, Krieger", Teil II *nét-. C U N < A > NETAS, CONUNÇATT zu air. Connath, Connad CGH S. 564, Bedeutung etwa "Hundeheld, Hundekrieger". CONUNÇATT zeigt Vokalschwächung in der Mittelsilbe, Kap. 6.9. K S. 139. Zeitstufe: CUNNETAS vor Vokalumfärbung, 6.4.1., in CUNA- zu *kona-, also I; CONUNEATT nach Endsilbenreduktion, 6.6., und Vokal Schwächung in Mittelsilbe, 6.9., also II-III. -CUNAS siehe unter NETA-CUNAS. CUNATAMI: lx belegt. St. Dogmael's, Wales (M 449), mit lat. Cunotami. G.Sg. eines o-Stammes. Kymrischer Name, vgl. Kap. 11.3., mit ky. Superlativsuffix *-tamo-, vgl. Pedersen VKG II § 402.1266, von CUNA- "hoch", im ky. Subst. cwn "Gipfel, Anhöhe" erhalten. CUNATAMI = ky. Cyndaf, Bedeutung etwa "Höchster, Oberster", vgl.

266in vereinzelten Bildungen auch im unverheirateter Mann", zu oiny oén "eins".

Irischen,

z.B.

oiniam

"Junggeselle,

00040667

- 161 -

LHEB S. 182 , 649 und John Rhys267, der noch weitere Personennamen, die dieses Superlativsuffix enthalten, vergleicht. K S. 139f. Zeitstufe: nach LHEB S. 180 frühes sechstes Jahrhundert. CUNAVA[LI]: lx belegt. Ballyqueeney, Isle of Man (M 504). Ergänzung von Korolev, dazu paßt einmal in lat. Schrift bezeugtes Cunovali (M 468). G.Sg. eines o-Stammes. CUNAVA[LI] zu air. Conual, Conall CGH S. 555ff oder ky. Cynwal, altky. Conuual, Cunuual, LHEB S. 649. Determinativkompositum, 10.1.3., aus CUNA-, air. cú, n-St., "Hund", vgl. Teil II s.v. *kü, und -VA[LI] zu gall, -valo- "mächtig, stark", KgP S. 284, Bedeutung etwa "mächtig/stark wie ein Hund, hundestark". K S. 140. Zeitstufe: vor Vokalumfärbung in CUNA- zu *kona-, 6.4, also I. CUNIA: 2x (?) belegt. CUNIA Kilgrovan, Co. Waterford (M 289, + E ; B: CUNEU, F:CUNUU), evtl, auch CUNEA Kilgrovan, Co. Waterford (M 286, + E ; B: TNUA, F: MATONI). Die Lesung der Endung in CUNIA ist unsicher, sollte M's Lesung stimmen, dann läge der G.Sg. eines ä- oder jä-Stammes vor. CUNIA könnte ein von *kü "Hund", siehe Teil II, abgeleitetes Femininum sein, mit dem sich aind. surit-2b8 "Hündin" bildungsmäßig vergleichen ließe (aind. sunt- nach Tichy selten und relativ spät bezeugt). Es könnte sich um einen einstämmigen Namen, 10.4., oder ein Hypokoristikon, 10.3., handeln. CUNIA ohne Entsprechung im Air., vgl. noch Holder AS I, Sp. 1192, Cunia, und Vese-cuni(ae) D.Sg.f. KgP S. 294. K S. 140. Zeitstufe: M 286 etwa I-II, vgl. s.v. LUGUDECA, M 289 etwa I-II, vgl. s.v. COVAGNI. CUNIGNI: lx belegt. Eglwys Cymmin, Wales (M 362), dazu evtl, ein Fragment [..]NEGGNI Adare, Co. Kerry (M 222, +E), und einmal in lat. Schrift Cunegni, Wales (M 374/11). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von einem Grundwort CUN(zum Fugenvokal < I > vgl. Teil II s.v. *-gno-), air. a i "Hund", Teil II s.v. *ki7. CUNIGNI = ky. Cynin LHEB S. 174. Das irische Fragment [..JNEGGNI könnte zu air. Cunnine CGH S. 579, gestellt werden, zum

267RHYS 1877:405f. 268TICHY 1985:15 If.

00040667

- 162 -

Suffix (**-gno- + -ip-) vgl. GOI § 274b. K S. 140. Zeitstufe: nach LHEB Ende des fünften Jahrhunderts. CUNITTI: lx belegt. Ballinrannig, Co. Kerry (M 149, +EF; B: CURITTI, vgl. bei CURIT[). G.Sg. eines o- oder io-Stammes. Unklarer Name, evtl, mit dem Suffix *-eto-, *-etio-, vgl. Teil II s.v., von einem Grundwort CUN-, air. a i, n-St., "Hund", vgl. Teil II s.v. *kü. Bedeutung etwa "hundeähnlich" (?). Ohne Entsprechung im Air. K S. 140. Zeitstufe: unklar, evtl, nach Vokalumfärbung von *kuneti(i) zu CUNITTI, 6.4.2., etwa I-II? CUNOVATO: lx belegt. Drummin, Co. Roscommon (M 11, +Gippert). G.Sg. eines u- oder i-Stammes. Determinativkompositum (?), 10.1.3., aus CUNO-, air. cú, n-St., "Hund", vgl. Teil II s.v. *kü, und einem Hinterglied -VATO, das evtl, zu air. fáith, i-St., "Seher, Dichter" (nach Pedersen269 ist fáith ein sekundärer i-St; zu gall, ovareia Nom./Akk.PI. "Wahrsager"270 und lat. vates, Walde/Hofmann LEW II S. 737f) zu stellen ist. Der Fugenvokal < 0 > erklärt sich nach Kap. 8.2. CUNOVATO ohne Entsprechung im Air.271, Bedeutung vielleicht "Hundeseher" (?). K S. 141. Zeitstufe: unklar; die Inschrift besteht nur aus diesem Namen; vor/während Endsilbenreduktion, 6.6., etwa I-II? CURCI: lx belegt. Lougher, Co. Kerry (M 195, +EBF). G.Sg. eines o-Stammes. Einstämmiger Name, Kap. 10.4., CURCI zu air. core, o-St., "purpurrot, dunkelrot", LEIA-C S. 208, als Name Corcc CGH S. 565, G.Sg. Cuircc CGH S. 460. Andere, unwahrscheinliche Erklärungsmöglichkeiten bei Korolev. K S. 141. Zeitstufe: unklar, vor Endsilbenreduktion, 6.6., also I-II? CURCITTI: 2x belegt. CURCITTI Ballintaggart, Co. Kerry (M 160, + EBF), CURCITI Kinard East, Co. Kerry (M 189: AVI SRUSA; EBF: A CURCITI^^). G.Sg. eines io-Stammes. CURCITTI zu air. Cuircihe, 269PEDERSEN 1926:51.

270DOTTIN 1920:296. 271• Ein urir. Nom. *kuno-uätihätte zu air. *connaiiht *confaith> G .Sg. *connaiho, ^ *confatho führen müssen. Liegt evtl. Zusammenfall dieses Namens mit dem häufigen Connath aus *kuno-net-9 siehe C U N < A > NETAS, vor? 272So auch M c M anus 1986:21.

00040667

- 163 -

als Beiname z.B. Lugaid corcthe L 325fl5, eigentlich Part. Prät. Pass., vgl. Teil II s.v. vom air. Verbum corcaid "rot färben", LEIA-C S. 208f, Bedeutung etwa "rotgefarbt, gerötet". K S. 142. Zeitstufe: M 160 etwa I-II, vgl. MAILAGNI; M 189 unklar, da Rest der Inschrift undeutbar, CURCITI jedoch vor Synkope, 6.10., also I-III. CURIT[ : Fragment aus Crehanagh South, Co. Waterford (M 304, E: CUNA[). Lesung unsicher, vgl. aber M 149 CUNITTI, wo B CURITTI liest. Beide Inschriften evtl zu air. Cúrid CGH S. 579 zu stellen? K S. 142. Zeitstufe: völlig unklar. KOI: 9(?)mal belegt in M 22, M 26 (?), M 34, M 38, M 48, M 98 (KUI ?), M 120, M 156, M 163. Die Formel NAME KOI MAQI MUCOI NAME (siehe 4.2.15.) ist siebenmal bezeugt (M 22, 26(?), 34, 48, 98, 156, 163); die Formeln NAME KOI NAME (M 120, siehe 4.2.13.) und NAME KOI MAQI NAME (M 38, siehe 4.2.14.) nur je einmal. KOI ist immer mit dem forfid K, > )(-< , geschrieben. Nach Marstrander273 ist KOI alter Lokativ zum Pronominalstamm *ko-, *ke-, die Bedeutung wäre etwa "hier", im Kontext der Inschriften "hier liegt" o.ä. (vergleichbar dem lat. hic iacit, ic iacit in Grabinschriften aus Wales, z.B. M 319, 326, 342). Eine weitere, bei Marstrander als Abkürzung erklärte Form KI existiert nicht. Die von Pokomy274 gegebene Deutung von KI als lautgesetzlicher Entwicklung aus älterem KOI ist daher hinfällig. K S. 111. Zeitstufe: bis auf M 26, wo die Lesung nicht sicher ist, sind die Belege aufgrund des Restes der jeweiligen Inschriften in die Zeitstufen IIII einzuordnen. DAIMAGNI: lx belegt. Fox's Castle, Co. Waterford (M 282). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von einem Grundwort DAIMA-, das im air. Adj. daimech, o-St., "freundlich, nett; freiwillig, gern" (Hapax legomenon) mit Suffix *-äko- erweitert ist, sonst nur noch in der Phrase dia daim "freiwillig". Der Ogambeleg zeigt, daß es sich um einen echten Diphthong handelt, was aus den altirischen Belegen daimech und dia daim nicht erkennbar ist. DAIMAGNI » air. Daímén, Daímíne CGH S. 580, Bedeutung etwa "der kleine Nette" o.ä. 273Ma rstran der 1911:144.

274POKORNY 1915a:403.

00040667

- 164 -

Zum Schwanken des Fugenvokals vor dem Suffix *-gno- vgl. Teil II s.v. *-gno-. K S. 142. Zeitstufe: vor "VXR> VR", 6.8, also I-II. DALAGNI: lx belegt. Monataggart, Co. Cork (M 119). G.Sg. eines oStammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II s.v., von einem Grundwort DALA- = air. dall, o-Stamm, "blind", vgl. Teil II s.v. *dallo-. DALAGNI zu air. Dallán CGH^S. 581_f, Bedeutung etwa "der kleine Blinde". K S. 142. Zeitstufe: vor "VXR> VR", also I-II. DALI: 2x (?) belegt. Monataggart, Co. Cork (M 119), dazu evtl, ein Fragment DALO[, Rathduff, Co. Kerry (M 194). G.Sg. eines o-Stammes. Einstämmiger Name, vgl. Kap. 10.4. DALI zu air. dall, o-St., "blind", siehe Teil II s.v. *dallo-. Als Personenname air. Dall CGH S. 581. K S. 142. Zeitstufe: DALI mit DALAGNI, s. oben, etwa I-II; DALO[ unklar. D[A]Q[U]MA: lx belegt. Ballyelon, Co. Limerick (M 257; EBF: D[E]QMA). Lesung unsicher. Hypokoristischer Name, 10.3., evtl, zu air. To Cummi275 oder zu Dacuma, Dochumma mit ungeklärter Bedeutung. Nicht bei K. Zeitstufe: Mit RAGAVVECC wohl nach Endsilbenreduktion, etwa Il-ni. DEBRANI: lx belegt. Kilgrovan, Co. Waterford (M 288; E: EBRASI). G.Sg. eines o-Stammes. Lesung nicht sicher. Unklarer Name, BRANI wahrscheinlich zu air. bran, o-St., "Rabe", vgl. Teil II s.v. *brano-, DEBRANI vielleicht zu air. Dub-dá-braine CGH S. 599, Dubdibrama CGH S. 410 zu stellen, DE- evtl, als Variante zum Zahlwort air. dá, f. di, "zwei". DE-BRANI also etwa "(Sohn) zweier Raben", ähnlich Mac DáThó "Sohn zweier Stummer", vgl. Kap. 10.1.7. Korolev vergleicht noch Dí-chú zu cú "Hund". K S. 143. Zeitstufe: nicht zu bestimmen, evtl, vor Endsilbenreduktion, 6.6., etwa II (?). -DECCEDDAS: 5x belegt, alle Belege mit MAQI-. -DECCEDDAS Faunkill-on-the-woods, Co. Cork (M 66, + EBF); -DECEDDA Gortnagullanagh, Co. Kerry (M 184, + EBF); -DECCEDA Ball in taggart, Co. Kerry (M 159, +EBF); -DECEDA Dunloe, Co. Kerry (M 203, +E); -DDECCEDA Killeen Cormac, Co. Kildare (M 20, +EBF). Dazu noch 2750'B rien 1973:220.

00040667

- 165 -

drei lat. geschriebene Belege aus Wales, die alle die lat. Genitivendung -i zeigen276: Maccu Decceti (M 326), Macco Decheti (M 492), Macu Deceti (M 440). In den ogamirischen Belegen liegt G.Sg. eines alten -nt-Stammes vor. MAQI-DECCEDDAS = air. Maicc-Dechet LL 167al4, vgl. Kap. 10.1.7. Nach Pokomy277 und Szemerényi278 ist -DECCEDDAS, air. Dechet aus urir. *dekent-os, G.Sg. zu urir. *dekent- aus uridg. *dekm-t-, in der Bedeutung "der Zehnte", herzuleiten. Dazu stellen sich ein bei Ptolemaios überlieferter Name eines schottischen Stammes, Decantae, sowie das gall. Wort ôeicavren219. Weitere, unwahrscheinliche Möglichkeiten der Erklärung bei Korolev. K S. 143f. Zeitstufe: DECCEDDAS (M 66, vgl. auch TURANIAS) vor Endsilbenreduktion, 6.6, etwa I-II; -DDECCEDA (M 20, vgl. auch MARIN) nach Endsilbenreduktion, etwa II-IU; -DECCEDA (M 159, vgl. auch GLASICONAS) vor/während Endsilbenreduktion, etwa II; -DECEDDA (M 184, vgl. auch CATUVIQ[) während Endsilbenreduktion, etwa II; DECEDA (M 203) vor/während Endsilbenreduktion, etwa I-II. DEGLANN: lx belegt. Tinnahally, Co. Kerry (M 356, +EBF). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno- von einem unbekannten Grundwort DEGLA-. DEGLANN zu air. Declán DIL-D S.V., beide deuten auf *degglo- aus urir. *denklo-. Sonst unklar. K S. 144. Zeitstufe: nach "VXR>VR", 6.8., in derselben Inschrift auch MAC mit dem Lautwandel Ik”/ zu /k/, 6.11.1., etwa III-IV. DEGOS: 4x (?) belegt. DEGOS Dunloe, Co. Kerry (M 197, EBF: DEGO); DEAGOS Drumloghan, Co. Waterford (M 281, + E; B: DEAGO§J; F: DIGOS); DEGO Mount Rivers, Co. Cork (M 122, + EBF); dazu evtl. DEGO Ballyknock, Co. Cork (Lesung DOMMO bei M 94, + E, DEGO "possible"). G.Sg. eines i-Stammes. Einstämmiger Name, Kap. 10. 4., DEGOS zu air. (Hui)Dega CGH S. 462, Daig CGH S. 580, zu air. daig, G.Sg. dego, i-St., "Feuer, Flamme" (evtl. Bezug auf eine auffallende Haarfarbe?), einstämmiger Name, 10.4. Air. daig aus urir. *deg~i- (uridg. *dhegwhi-), Pokorny IEW S. 240f, zur lautlichen*27

276Vgl. LHEB S. 621. 272Pokorny 1954:116. 27»SZEMERENYI 1960:169ff. 279LEJEUNE 1976:143f; SZEMERENYI 1974:277.

00040667

- 166 -

Entwicklung im Irischen vgl. Thumeysen280 und Cowgill281. Siehe auch unter DOMMO. K S. 144. Zeitstufe: DEGO (M 94) mit MACI nach Entlabialisierung von Ik"! zu Ikl, 6.11.1., etwa III-1V; DEGO (M 122) unklar, evtl, während Endsilbenreduktion, 6.6., der Rest der Inschrift ohne klare Datierungsmerkmale, also evtl. II-III; DEGOS (DEGO, M 197), falls M's Lesung richtig, dann vor Endsilbenreduktion, also I-II; DEAGOS vor Endsilbenreduktion, etwa I-II. DENAVEC[A]: lx belegt. Drumloghan, Co. Waterford (M 297, + E ; BF: DENAVE[). Endung nicht sicher bestimmbar, da abgebrochen, wahrscheinlich jedoch G.Sg. eines k-Stammes. Verbales Rektionskompositum, Kap. 10.1.5., aus DENA- = air. dian, o-St., "schnell", Pokomy IEW S. 187, und -VEC[A] zu "kämpfend", vgl. Teil II. DENAVEC[A], Bedeutung etwa "schnell kämpfend", könnte mit air. Díanach DIL-D Sp. 63 gleichgesetzt werden. K S. 144f. Zeitstufe: falls Deutung zutreffend, DENAVEC[A] nach Vokalumfärbung, 6.4.1., in -VEC[A] aus *-uik-os; vor Synkope, 6.10., etwa M I . DERCMASOC: lx belegt. Hook Point, Co. Wexford (M 46; B:]CMASOC, vor Auffindung des zweiten Bruchstücks, das den Namen zu DERCMASOC ergänzt). G.Sg. eines o-Stammes. DERCMASOC zu air. Derccmossaig CGH S. 463, Dergmosach CGH S. 585. Zu trennen in DERC- zu air. derc, o-St., "rot", auch intensivierend "besonders, auffallend", und -MASOC zu air. mosach, o-St., "stinkend", LEIA-M S. 65, Bedeutung des Namens etwa "besonders übelriechend"282, also Determinativkompositum, 10.1.3. Zu Derccmossaig ist eine var. lec. Dercmaisech bezeugt, in der der zweite Bestandteil -maisech auch zu air. maisech, o-St., "vornehm" gestellt werden könnte. DERCMASOC zu air. Derccmossaig mit der Schreibung -MASOC statt erwartetem *MOSAC (vgl. s.v. MOESAC), dies könnte evtl, durch Vokalschwächung in unbetonten Silben erklärt werden, vgl. Kap. 6.12., falls nicht DERCMASOC zu air. Dercmaisech gestellt werden sollte, dann läge in MASOC ebenfalls Vokalschwächung vor, jedoch nur in der letzten Silbe. K S. 145. Zeitstufe: aus dem oben genannten Grund IV. 280THURNEYSEN 1932: Iff.

281C0WGILL 1980. 282Vgl. Motta 1981:134. Er übersetzt -MOSAC mit "sporco" "stinkend".

00040667

- 167 -

D[E]TT[A]S: lx belegt. Coolineagh, Co. Cork (M 105, +E). Die Worttrennung der Inschrift ist unklar, siehe auch unter AVI und VID[E]TT[A]S. G.Sg. eines t-Stammes, evtl, zu air. Ded, Dedad CGH S. 583, mit völlig unbekannter Bedeutung. Zeitstufe: evtl, vor Endsilbenreduktion, 6.6., etwa II? -DILICCI siehe unter LAMADILICCI. DIMAQA: lx belegt. Gowran, Co. Kilkenny (M 32; E: ]DI MAQA; B: D[..]QO; F: MAQI). Lesung höchst unsicher. Falls M's Lesung stimmen sollte, könnte DIMAQA (mit -MAQA zu air. macc "Sohn"?) evtl, zu hypokoristischen Namen, 10.3., wie Dimmae CGH S. 588 zu stellen sein. Nähere Bestimmung aufgrund der unsicheren Lesung nicht möglich. K S. 146. Zeitstufe: nicht bestimmbar. DINEGLO: lx belegt. Drumconwell, Co. Armagh (M 311). G.Sg. eines i- oder u-Stammes. Der Name scheint ein Suffix mit Guttural zu enthalten (wie z.B. gabál, Pedersen VKG II, S. 24), und ist evtl, von air. din, u-St., "Schutz" weitergebildet. DINEGLO könnte dem air. Namen Dínél LL 277b24, Dinll LL 277b22 entsprechen. Genaue Bedeutung unklar. K S. 146. Zeitstufe: wohl vor "VXR> VR", 6.8., also etwa II. -DINN siehe unter BECCDINN. DOLATI: lx belegt. Ardmore, Co. Waterford (M 263, +EBF). Die Worttrennung in dieser Inschrift ist nicht sicher, vgl. auch BIGAIS. DOLATI G.Sg. eines o-Stammes, evtl, zu air. Dúalath Name eines Hundes, DIL-D Sp. 422. DOLATI, Dúalath mit Suffix *-to-, Teil II s.v., von einem Grundwort DOLA- = air. dual, o-St., "Locke", Bedeutung etwa "mit Locken versehen, lockig", einstämmiger Name, 10.4.; Bildung wie lat. barbarus. Andere, unwahrscheinliche Deutung bei Korolev, der eine Trennung DO-LATI "Un-Krieger" mit DO-, air. do-, du- "un-, miß-" und -LATI, air. láth "Krieger; Brunst, Hitze (von Tieren)" vorschlägt, ohne Entsprechung in Air. K S. 146. Zeitstufe: vgl. LUGUDECCAS, NETA-SEGAMONAS, etwa MI. DOLIGENN: lx belegt. Tinnahally, Co. Kerry (M 255, +E; B: ÇULIGENN; F: DOLIGEINN). G.Sg. eines o-Stammes, Name mit

00040667

- 168 -

Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von einem Grundwort DOLIG(E)= air. doilig, duilig i-St., "hart, unbeugsam, finster" (mit DO- = *duIdo- "un-, miß-", siehe Teil II, da neben doilig, duilig auch ein Adj. suilig, i-St., "angenehm, mild" belegt ist). DOLIGENN zu air. Doiligén, Doilgén CGH S. 590, Duiligén CGH S. 604. Der "Fugenvokal" < E > ist aus *i (doilig ist i-St.) entstanden durch Vokalumfärbung, die aus dem Nominativ übernommen ist, vgl. Kap. 8.5. K S. 146f. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, 6.6, und "VXR>VR", 6.8., also II-III. Vgl. auch COLIGENN. , 283



DOMANEQI: lx belegt, ßallyhank, Co. Cork (M 101, +E; B: JMALALEQI (LAL >7^ = N >m < ?); F: JOMANIQI bzw. ]OMAQINI). G.Sg. eines o-Stammes. Lesung nicht sicher, DOMANEQI evtl, zu Domnach Name eines piktischen Königs, DIL-D Sp. 341. DOMAN- evtl, mit Sproßvokal, Kap. 6.14., zu air. domun, o-St., "Welt”, vgl. Teil II s.v. *dumno-, und -EQI zu *-äko-, siehe Teil II, dann mit falscher Archaisierung < Q > für Ikl, vgl. Kap. 2.5.1. K S. 147. Zeitstufe: falls Lesung und Deutung richtig, dann aufgrund falscher Archaisierung, die den Zusammenfall von /Ar/ und /kl voraussetzt, nach dem Lautwandel /Ar/ zu Ikl, 6.11.1, also III. DOMMO: So die Lesung von M 94, vgl. s.v. DEGOS. G.Sg. eines uoder i-Stammes. Ohne Entsprechung im Air., evtl, hypokoristischer Name mit i-Flexion, Kap. 10.3., von Namen mit *dumno-, siehe Teil II, "Welt", etwa von DOMNGEN, air. Domongen, Domnall o.ä. K S.147. Zeitstufe: vgl. s.v. DEGOS. DOMNGEN: 2x belegt. DOMNGEN Carhoovauler, Co. Cork (M 73, +E,Gippert), DOMNGINN Dromkeare, Co. Kerry (M 233, E: DAMLALGINN (LAL > 7^ = N >m < ?); BF: MENLENN). G.Sg. eines o-Stammes. Determinativkompositum, 10.1.3., aus DOMN-, air. domun, o-St., "Welt", vgl. Teil II s.v. *dumno-, und -GEN zu *-geno-, Teil II. DOMNGEN zu air. Domongen CGH S. 593, Bedeutung etwa "Weltensohn"; vgl. auch gall. Dumnogeni (G.Sg.) KgP S. 199, aky. Dyfnien, dazu einmal Dumnogeni, Wales (M 515). In DOMNGEN, 283Mit *do-, *du- "un-, miß-", vgl. Teil II s.v . Doilig, duilig und air. suilig "tolerant, geduldig" bilden ein Gegensatzpaar, vgl. GOI § 365 mit weiteren Beispielen.

00040667

-

169

-

DOMNGINN (falls Lesung stimmt) ist das sekundäre sonantische -n-, das durch Synkope entstand, vgl. Kap. 6.10., noch erhalten. Später entwickelte sich ein Sproßvokal, vgl. Domongen. K S. 147. Zeitstufe: wegen genannter Gründe kurz nach Synkope, 6.10., etwa III. DOMOKI: lx belegt. Tooracurragh, Co. Waterford (M 301). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Suffix *-äko- in der ky. Lautform, vgl. Kap. 11.1.3. DOMOKI » air. Domnóc DIL-D Sp. 342, mit Vereinfachung der Lautgruppe *-mn- zu < M > , vgl. auch air. Dommán284 DIL-D Sp. 340. K S. 147. Zeitstufe: evtl, vor Endsilbenreduktion, 6.6, also etwa II ? DONM[A]: lx belegt in M 306. Evtl. G.Sg. eines i- oder u-Stammes. Unklarer Name, ohne Entsprechung im Air., vgl. auch McManus 1991:112, der diesen Namen unter den unidentifizierbaren Wörtern aufzählt. DOTETTO: lx belegt. Aghascrebagh, Wales (M 317). Lesung unsicher, auch DOTECCO möglich (nach M durch spätere Manipulation). G.Sg. eines u- oder i-Stammes. Unklarer Name, evtl, mit Suffix *-et(i)-, siehe Teil II, von einem Grundwort DOT-, das zu air. Dotach, Dotchaid, CGH S. 598f, Dot DIL-D Sp. 378, oder eher zu air. Doith CGH S. 590, mit doith, daith, i-St., "schnell, tatkräftig" zu stellen sein könnte. Vgl. auch gall. Dotali, Dotius, Doto KgP S. 197, mit einem Bestandteil Dot-. K S. 147. Zeitstufe: MAGLANI in derselben Inschrift zeigt "VXR> VR",6.8., also etwa II-III. DOVAGNI: lx belegt, mit lat. Dobagni. Jordanstown, Wales (M 432). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von einem Grundwort DOVA- » air. dub, u-St., "schwarz, dunkel", vgl. Teil II s.v. *dubuo-. DOVAGNI zu air. Dubán CGH S. 598, Bedeutung etwa "der kleine Dunkle/Dunkelhaarige". K S. 148. Zeitstufe: vor "VXR> VR", 6.8., also I-II. DOVAIDONA: lx belegt. Ballyqueeney, Isle of Man (M 503). G.Sg. eines n-Stammes. Possessivkompositum, 10.1.1., mit DOV(A)- = air. dub "dunkel, schwarz", vgl. Teil II s.v. *dubuo-, und dem häufigen284 284Vgl. O 'B rien 1973:220. Lautgruppen werden in Hypokoristika oft vereinfacht.

00040667

- 170 -

Hinterglied -AIDONA, siehe Teil II s.v. *aidö(n)- "Feuer". DOVAIDONA zu air. Dubaéd (N.Sg.) Thes.Pal. II S. 365, Bedeutung etwa "ein dunkles Feuer habend". K S. 148. Zeitstufe: während Endsilbenreduktion, 6.6, etwa II, vgl. DRUTA. DOVALESCI: lx belegt. Glennawillen, CO. Cork (M 63, + E; B: DOVAL[..]OS; F: SCOTTOL ??). Lesung höchst unsicher. DOVALESCI wäre, falls Lesung doch stimmen sollte, zu air. Duiblesc CGH S. 603 zu stellen. Evtl. Possessivkompositum, 10.1.1., aus DOVA- « air. dub "dunkel, schwarz", vgl. Teil II s.v. *dubno-, und -LESCI aus *uleskT leniert, zu air. flesc, a-St., "Peitsche, Rute", als Name Flescu CGH S. 652, Bedeutung etwa "eine dunkle Peitsche habend" (?). Oder -LESCI zu air. lese, o-St., "müde, faul", dann etwa "der dunkle Faule", Mischungskompositum, 10.1.6. K S. 148. Zeitstufe: vor Endsilbenschwund, 6.6, etwa H I, vgl. auch COLOMAGNI in derselben Inschrift. DOVATUCI: 2x belegt. D[0]V[A]TUCEAS285*Clydai, Wales (M 431: DOVATACIS) mit lat. Dobtuci, und DOVATUCI Lamoge, Co. Kilkenny (M 37). DOVATUCI G.Sg. eines o-Stammes, D[0]V[A]TUCEAS G.Sg. eines a-St. Das lat. Dobtuci286 zeigt, daß die Inschrift M 431 in die Zeit nach der Synkope, 6.10., zu datieren ist. D[0]V[A]TUCEAS, DOVATUCI zu air. Dubthach CGH S. 602. Die Wortbildung ist unklar. Wahrscheinlich liegt das Suffix *-äko-, vgl. Teil II, vor, das Grundwort wäre dann DOVAT(A)- * air. dubad, o-St., "das Dunkelwerden" (Verbalnomen von dubaid "dunkeln, schwärzen; dunkel werden", zu *dubuo-, siehe Teil II). Solche Bildungen mit Suffix *-äko- von einem Verbalnomen gibt es in irischen Personennamen des öfteren, z.B. Cobthach, Dúnadach287. Unklar ist auch das < U > in beiden Belegen; sollte es sich um Schreibung für geschwächten Vokal in der Endsilbe, 6.12., handeln, dann müßte die Endung archaisierend angefügt worden sein. McManus 1991:108 trennt ein Suffix *-tuk- ab, für das es keine Belege im Irischen und m.W. auch nicht in den anderen keltischen Sprachen gibt. K S. 148. Zeitstufe: D[0]V[A]TUCEAS nach LHEB S. 285Verbesserte Lesung von Nash-Williams 1950:N 308. 286Zur Verwendung von lat. Genitivformen für Nominative (es folgt filius in der Inschrift) vgl. LHEB § 179, S. 621f. 2870'B rien 1973:223.

- 171 -

180 frühes bzw. Mitte des sechsten Jahrhunderts = DOVATUCI evtl. IV.

Anfang III,

DOVETI: 2x belegt. DOVETI Ballintaggart, Co. Kerry (M 157, + EBF), DOVETI Carrigagulla, Co. Cork (M 128). G.Sg. eines o- oder jp-Stammes. Name mit Suffix *-eto- bzw. *-etio-, vgl. Teil II, von DOV-, air. dub "dunkel, schwarz", vgl. Teil II s.v. *dubuo-, oder eher Part. Prät. Pass, vom Verbum dubaid "dunkeln, schwärzen; dunkel werden", air. duibhthe. DOVETI entweder zu air. Dubad CGH S. 597, G.Sg. Duba(i)d DIL-D Sp. 430, oder zu air. Dubtae, Dubtha288, io-St., CGH S. 602, Bedeutung des Namens etwa "dunkel gemacht, geschwärzt", vgl. gall. Leucetius zu *leuko-, vgl. KgP S. 231, und CURCITTI. K S. 148f. Zeitstufe: vor Umfärbung von -ETI zu *-iti (vgl. CURCITTI), also etwa I. DOVVINIAS: 6x belegt. DOVVINIAS Ballintaggart, Co. Kerry (M 156, +EBF); DOVIN[IA]S Ballintaggart, Co. Kerry (M 163, E: DOV[INIA]; F: DO[...]); DOVVINIAS Ballinrannig, Co. Kerry (M 150, Lesung höchst unsicher); DOVINIA Dunmore, Co. Kerry (M 178, + EBF); DOVINIA Bumham, Co. Kerry (M 175, +EBF); DOVIN[IA] Gearha South, Co. Kerry (N 1). Alle Belege stammen aus Kerry und scheinen Angehörige einer Sippe (der Corcu Duibne289) zu bezeichnen. G.Sg. eines iä-Stammes. DOVVINIAS zu air. Duibne, G.Sg. Duibne CGH S. 603. Name mit Suffix *-injo-, vgl. Teil II, von einem Grundwort D O W -, das zu air. dubae, io-St., "Trauer" zu stellen ist, da neben DOVVINIAS zu air. Duibne auch Suibne (von subae, io-St., "Freude") als Name vorkommt290. Nach Uhlich291 ist DOVVINIAS/Duibne aus *duWu-Tniä- (und genauso Suibne aus *su-bhu-inio-/ä-, zu subae aus *su-bhuio-, vgl. ai. subhú- "schön, gewaltig, stark") entstanden, zur lautlichen Erklärung vgl. die Diskussion in Teil II s.v. *dub\io-. DOVVINIAS zu air. Duibne etwa "die/der Traurige". K S. 149. Zeitstufe: alle Belege mit Endung < IA S > oder < IA > , daher vor Vokalumfarbung, 6.4.3., also I. DOVIN[ (N 3), vgl. BRANADDOV, nach Endsilbenreduktion, 6.6, vor Synkope, 6.10., also H-III. 288M a c N eill 1909a: 356. 289M a c NE!LL 1909a:358, D u ib n e “their ancestress". 290POKORNY 1918:424.

291UHLICH 1989:131f.

00040667

- 172 -

DROGNO: 3x belegt. DROGNO Ballyandreen, Co. Kerry (M 167, + E); [DJROGNO Ballintermon, Co. Kerry (M 165); DRUGNO Fiddaun Upper, Co. Kilkenny (M 31, +Gippert). G.Sg. eines u- oder iStammes292. DROGNO, DRUGNO = air. (Hui)Dróna (G.Sg., ein Nom., aus dem man den Stamm ersehen könnte, ist nicht belegt) CGH S. 465. DRUGNO, DROGNO evtl, zu galat. öpovyyoo "Nase"293, dann wohl Hypokoristikon mit i-Flexion, vgl. Kap. 10.3. Ky. trwyn, frz. trogne "Nase", beide aus einer Vorform *trugno- mit t- im Anlaut, lassen sich schwerlich mit irisch DRUGNO, DROGNO und galat. öpovyyoo verbinden. Semantisch würde eine Bedeutung "(groß-)näsig, mit einer großen Nase versehen" gut passen, vgl. lat. Naso. Eine andere Möglichkeit wäre die Trennung DRU-GNO als G.Sg. eines urir. *drugwni-, Determinativkompositum, 10.1.3., (vgl. ai. drughm- f. "Holzaxt") mit *dru- "Eiche, Holz", in derselben Ablautstufe auch in drui "Druide", und *-gni- zum Verbum gonaid "schlagen, verwunden". Semantische Parallele eines DRUGNO "Holzschläger, Axt" wäre (MAQI-)TTAL, TALAGNI, beide mit air. tál "Axt". Eine dritter (eher unwahrscheinlicher) Erklärungsversuch bei Korolev (zu air. drong "Menge, Schar"). K S. 150. Zeitstufe: unabhängig von der Erklärung DRUGNO vor Vokalumfarbung, 6.4.1., also I; DROGNO nach Vokalumfärbung, vor "VXR>VR", 6.8., etwa II. DRUTA: lx belegt. Ballyqueeney, Isle of Man (M 503), auch Lesung DROATA (>•*■♦< U oder O+A) möglich. G.Sg. eines i-Stammes, der auch im folgenden Namen DRUTIQULI vorliegen kann. Hypokoristischer Name mit i-Flexion, vgl. Kap. 10.3. DRyTA zu air. Drúith (Nom.) CGH S. 597, auch in Komposita Drú(i)thn(a, Driithbennach CGH S. 597. DRyTA, Drúith zu air. drüth, o-St. (später auch i-St.), Bezeichnung von professionellen Gauklern, etwa "Spaßmacher, Gaukler, Hofnarr", siehe Teil II s.v *drüto-. Mit anderer Lesung DROATA will Korolev den Namen aus *drosat- herleiten. K S. 149. Zeitstufe: während/nach Endsilbenreduktion, 6.6, etwa II, vgl. DOVAIDONA. DRUTIQULI: lx belegt. Ballyknock, Co. Kerry (M 87). G.Sg. eines o- oder io-Stammes. Name mit unklarem Hinterglied -QULI (siehe auch 292Bei O'B rien 1973:224 wird DRUGNO unter den u-Stämmen aufgeführt. 293DOTTIN 1920:253.

00040667

- 173 -

unter QOLI); DRUTI- ist wohl zum vorhergehenden DRUTA und somit zu air. drúth, o-St. (später auch i-St.), "Spaßmacher, Gaukler, Hofnarr" zu stellen. DRUTIQULI ohne Entsprechung im Air. K S . 150. Zeitstufe: unklar. Vgl. RODAGNI in derselben Inschrift, etwa I-II; wenn -QULI zu QOLI, siehe dort, dann III. [DUBBIAS]: Diese Lesung von M 152 kann wohl nicht aufrechterhalten werden. Siehe GEBBAIS, LUBBAIS. DUBBIAS wäre G.Sg. eines ä- oder jä-Stammes, von *dubuo- "dunkel, schwarz", air. Duibe CGH S. 603]. K S. 150. DUBONIRRAS: lx belegt. Ballinrannig, Co. Kerry (M 148, -HGippert, E: IASIRRAS; B: CESIRRAS; F: GILLAMURRAS). M's Lesung von Gippert bestätigt. G.Sg. eines r-Stammes. Ohne Entsprechung im Air., daher Deutung unklar. Evtl, ist DUBO-, *dubuo- "dunkel, schwarz" abzutrennen. -NIRRAS könnte allenfalls zu air. ner, o-St., "Eber" (nert "Kraft, Stärke", ky. ner "Herr"), LEIA-N S. 10, gestellt werden, und vielleicht eine alte, konsonantische Genitivform des idg. Wortes für "Mann", *H2ner-, sein (vgl. den griech. G.Sg. avbpóo). DUBONIRRAS evtl. Determinativkompositum, 10.1.3., "dunkler Eber", oder Possessivkompositum, 10.1.1., "dunkle Eber habend". Andere Deutung (DU-BONIRRAS mit DU- "un-, miß-" und unklarem BONIRRAS) bei Korolev. K S. 150. Zeitstufe: DUBO- vor Vokalumfärbung, 6.4., etwa I? DUCOVAROS: lx belegt. Ballintaggart, Co. Kerry (M 158, + EBF, Gippert). G.Sg. eines i-Stammes. Name mit pejorativem Präfix DU- = air. du-, do-, vgl. Teil II s.v. *du-, "un-, miß-" und -COVAROS zu air. coair, i-St., aus *ko(m)-uäri-, auch ky. cywair, "gerade, recht, passend, ordentlich", LEIA-C S. 152. DUCOVAROS ohne Entsprechung im Air., Bedeutung etwa "der Unordentliche, Ungerade" (bezieht sich vielleicht auf körperliche Mängel), dann Determinativkompositum, 10.1.3. Die gall. Belege Covero-, Coviro- und ky. cywir (aus *ko(m)-uiro-) sind nach Thumeysen, GOI S. 123, und Schmidt KgP S. 177 von air. coair zu trennen. K S. 150. Zeitstufe: Mit erhaltener Endung, vor Schwund des intervokalischen lui etwa I.

00040667

- 174 -

DUCR[I/E]DDA: lx belegt. Dunbell, Co. Kerry (M 29, + F ; B: DECQ[..]DD[.]). Lesung DUCREDDA wohl aufgrund der altirischen Entsprechung vorzuziehen. G.Sg. eines d-Stammes. DUCR[E]DDA evtl, zu air. (Clúain) Dochre AU 770,13 (Ortsbezeichnung mit clúain "Wiese"), in Dochre könnte ein Personenname gesehen werden, vgl. Clúain Maccu Noise (=Clonmacnoise). DUCR[E]DDA, Dochre mit pejorativem Präfix *du-, vgl. Teil II, "un-, miß-" und -CR[E]DDA evtl, zu air. cré, G.Sg. criad, d-St., "Erde, Lehm". Bedeutung des Wortes etwa "schlechte Erde", also Determinativkompositum, 10.1.3., als Name evtl, "der aus (einem Ort namens) DUCREDDA stammt", vgl. Kap. 5.2.11. K S. 150f. Zeitstufe: vor Endsilbenreduktion, etwa I-II, vgl. auch BRANITTAS. DUCURI: lx belegt. Glennawillen, Co. Cork (M 63; E: DUC[A]GN[I]; B: DUU ; F: ...M ...G ). Lesung und Deutung völlig unsicher. McManus 1991:66 kann die Inschrift nur ab BRUSCO (vgl. in der Konkordanz unter M 63) lesen. Die Lesung DUCURI ist wohl zu streichen. DUGENNGG[I]: lx belegt. Ballynahunt, Co. Kerry (M 171, + E ; B: DUGENNGG[E]; F: DUGENNGGEL). G.Sg. eines o- oder jo-Stammes. Possessivkompositum, 10.1.1., mit pejorativem Präfix DU-, vgl. Teil II s.v. *du- "un-, miß-", und -GENNGG[I] zu air. genc, ä-St., "Stumpfnase". DUGENNGG[I] etwa "eine unschöne Stumpfnase habend" o.ä., ohne Entsprechung im Air. Als Beiwort von Namen kommt jedoch das Adj. genncach "stumpfnäsig" vor, vgl. DIL-D Sp. 68 und 70. K S. 151. Zeitstufe: wegen RODDOS mit erhaltener Endung etwa I-II. DULICCI: lx belegt. Ballyknock, Co. Cork (M 83: LAMADILICCI; E: ANM DULICCI). Sollte E's Lesung stimmen, dann wäre DULICCI zu air. düilech, o-St., G.Sg. dúilich, "sehnsüchtig, gierig" zu stellen, also einstämmiger Name, 10.3.; vgl. air. Dúilae (G.Sg.fern.) CGH S. 603, zu dúil, i-St., "Sehnsucht". Zeitstufe: späte Inschrift, vgl. (MAIC-)BROCC unter Stichwort BROCI, nach dem Lautwandel llc'l zu /k/, 6.11.1, also III-IV. Die Endung ist restituiert. Siehe auch LAMADILICCI. DUMELEDONAS: lx belegt. Llandawk, Wales (M 368; HUMELEDONAS). G.Sg. eines n-Stammes. Wahrscheinlich

F: ist

00040667

- 175 -

EDONAS = -AIDONAS, siehe Teil II s.v. *aido(n)- "Feuer", mit ky. Lautform, vgl. Kap. 11.1.5. und LHEB S. 3242’4. DUMEL- könnte zum folgenden Namen DUMELI gestellt werden; DUMELEDONAS Possessivkompositum, 10.1.1., Bedeutung ungefähr "ein unsüßes Feuer habend", der Name ist nicht unbedingt sinnvoll und könnte aus Bestandteilen der Eltemnamen zusammengesetzt sein, vgl. auch unter COILLABBOTAS. K S. 151. Zeitstufe: vor Endsilbenreduktion, 6.6, etwa I-II. DUMELI: lx belegt. Gurrane, Co. Kerry (M 252, + E ), dazu ein Nom. Dumelus (in lat. Schrift). G.Sg. eines o-Stammes. Determinativkompositum, 10.1.3., mit pejorativem Präfix DU-, vgl. Teil II s.v. *du-, "un-, miß-" und -MELI, air. mil, i-St., "Honig". DUMELI ohne genaue Entsprechung im Air., evtl, in Domailen, Doibilen CGH S. 590; jedoch ky. Dyfel = DUMELI, Bedeutung etwa "unsüß". Vgl. auch gall. Su-meli (G.Sg.) "der besonders Süße" KgP S. 242. K S. 151. Zeitstufe: vgl. GLASICONAS mit Umfärbung in -CONAS aus *-kunas, etwa I-II. -DDUMILEAS: lx belegt, mit MAQI-. Dunloe, Co. Kerry (M 198, + E, Gippert; B: CUMIBIA). G.Sg. eines ä- oder iä-Stammes. Fern. Form des Namens DUMELI, siehe dort. MAQI-DDUMILEAS etwa "Sohn der Unsüßen". Nach Korolev DDUMILEAS zu air. Duimle. K S. 151. Zeitstufe: DDUMILEAS aus *du-mel-iiäs nach Vokalumfärbung, 6.4.2., vor Endsilbenreduktion, also etwa I-II. DUNAIDONAS: lx belegt. Rathglas, Co. Carlow (M 16). G.Sg. eines n-Stammes. Possessivkompositum, 10.1.1., aus DUN(A)- = air. don(n), o-St., "dunkel(braun)" und -AIDONAS, siehe Teil II s.v. *aidö(n)-, "Feuer", Bedeutung etwa "ein dunkles Feuer habend", vgl. auch DOVAIDONAS. DUNAIDONAS zu air. Donalde Trip. Life, 924. Korolev erwägt noch die Verbindung mit air. dún, o-St., in Namen wie Dúnchú "Burghund, Lagerhund", Meid294295 will in DUNAIDONAS das Wort duine "Mensch" sehen. Zu air. don(n), ky. dwnn, gall. PN Donnos

294 lêl als Zwischenstufe in der Entwicklung von idg. *-ai- zu aky. o i, nky. oe. 295M EID 1976:179.

00040667

- 176-

vgl. Pokomy IEW S. 270f. K S. 152. Zeitstufe: vor Vokalumfärbung in DUN(A)- zu don(n), 6.4., also etwa I. D[UN]ULENGE siehe IULENpE. EBICATOS: lx belegt. Silchester, Co. Hants, England (M 496). G.Sg. eines u-Stammes. Name mit Hinterglied -CATOS, vgl. Teil II s.v. *katu-, "Kampf', und einem unklaren Vorderglied EBI- mit Fugenvokal -i-, vgl. Kap. 8.4. Evtl, ist EBICATOS eine späte Form des Namens IVACATTOS, mit Vokalumlaut, 6.4.1., und Darstellung eines lui durch das Zeichen < B > Ißl (vgl. die Möglichkeit, Iß/ durch < V > wiederzugeben, Kap.6.2.1.). Eine weitere, eher unwahrscheinliche Möglichkeit wäre die Verbindung des Vorderglieds EBI- mit ai. abhi "gegen; auf-zu"; aksl. obt-, obu- "um-, umher-" (Pok. 287). Der Ogambeleg würde die e-Vollstufe der Präposition zeigen. Allerdings sind in den keltischen Sprachen keine weiteren Belege für diese Präposition zu finden; die erste Erklärung für EBI- ist daher wohl vorzuziehen. Siehe auch unter IVACATTOS. K S. 152. Zeitstufe: Die Endung < O S > wirkt altertümlich, in EBI- liegt wahrscheinlich Umfärbung des ersten Vokal vor, also etwa I-II? ELTI: lx belegt. Kilgrovan, Co. Waterford (M 288, +E). G.Sg. eines io-Stammes. Einstämmiger Name, Kap. 10.4. ELTI zu air. eite, jp-St., "hitzig, warm", als Name evtl, in der Weiterbildung Eltine CGH S. 611. Die Verbindung mit air. elit, i-St., "Hirschkuh, Reh" dürfte nicht zutreffen, da der G.Sg. eite leld'el im Ogamirischen geschrieben sein müßte, vgl. auch Kap. 2.4.1. K S. 152. Zeitstufe: nicht sicher bestimmbar, auch der Rest der Inschrift ist nicht eindeutig. ELUNA: lx belegt. Rathcanning, Co. Cork (M 79, +Gippert; E: TULEN). G.Sg. eines n-Stammes. Name mit individualisierendem Suffix *-ö(n)-, siehe Teil II. ELUNA ist zu [I]LL[U]NA, air. lllann, Elann CGH S. 665 zu stellen, weiteres siehe unter [I]LL[U]NA. K S. 192 s.v. TULENA; diese Lesung ist durch Gippert verbessert worden. Zeitstufe: während Endsilbenreduktion, 6.6., etwa II? ENABARR[I]: lx belegt, mit lat. Enabarri. Buckland Monachorum, Devonshire (M 488). G.Sg. eines o-Stammes. Possessivkompositum,

00040667

- 177 -

10.1.1., aus ENA-, air. én, o-St., "Vogel", und -BARR[I] "Kopf', vgl. Teil II s.v. *barro-. ENABARR[I] etwa "einen Vogelkopf habend", ohne Entsprechung im Air., zu vergleichen sind die semantischen Parallelen CUNACENNI "einen Hundekopf habend", OSBBAR "einen Hirschkopf habend". Zu air. én aus uridj^ *pet-no- vgl. Pokomy IEW S. 825f. K S. 153. Zeitstufe: nach "VXR>VR", 6.8, vor Synkope, 6.10.,etwa II-III. EQQI^GGNI: lx belegt. Cloghanecarhane, Co. Kerry (M 230). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von einem Grundwort EQQÇA-, air. ech, o-St., "Pferd", vgl. Teil II s.v. Der Fugenvokal < I ^ > lei ist durch Vokalumfàrbung, 6.4., im Nom. *ehvigno- entstanden und in den G.Sg. übertragen worden. Nach MacNeill296 erklärt sich die Form EQQF^GGNI aus *ekwio-gno- mit Ansatz eines io-Stammes bei dem Worte ech "Pferd"; der Ansatz wird jedoch durch keine keltische Sprache gestützt. EQQI^GGNI zu air. Echén CGH S. 608, Bedeutung "kleines Pferd". K S. 153. Zeitstufe: vor "VXR> VR", 6.8., also I-II. EQODDI: 2x (?) belegt. EQODDI Kilfountain, Co. Kerry (M 186, E: ISINI, B: NS, F: INS; Lesung höchst unsicher), ££QOD[I] Cooldorragha, Co. Cork (M 129, +EBF), dazu in lat. Schrift Echadi (M 366) und Echodß91. G. Sg. eines io-Stammes. Name mit Suffix *-dio-, vgl. Teil II, von einem Grundwort EQO-, air. ech, o-St., "Pferd", vgl. Teil II s.v. *ek»o-. EQODDI, EAQOD[I] zu air. Echde CGH S. 608, Echodius (mit latinisierter Endung; archaischer Beleg, in dem die Synkope noch nicht eingetreten ist, vgl. auch unter dem Stichwort VEQREQ) Thes.Pal. II S. 273f, Bedeutung etwa "zum Pferd gehörig, vom Pferd abstammend". Der Fugenvokal < 0 > erklärt sich nach Kap. 8.2. K S. 153. Zeitstufe: EQODDI (falls Lesung so richtig), E^KQOD[I] vor Synkope, 6.10., etwa I-III möglich. ERACOBI: lx belegt. Ballyknock, Co. Cork (M 84, +E). G.Sg. eines io-Stammes. Zwei Erklärungen möglich: 1) Verbales Rektionskompositum, Kap. 10.1.5., aus ERACO-, air. erc, o-St., Bedeutungen siehe unter dem Ansatz *erko- in Teil II, und -BI "tötend, 296MACNE1LL 1909a:352. 297THOMAS 1971:112.

00040667

- 178 -

schlagend", vgl. Teil II s.v. *-bio-. ERACOBI mit Sproßvokal < A > , vgl. Kap. 6.14., zu air. Erccba Hogan Onomasticon S. 400, Bedeutung entweder "wie Erc tötend" oder - weniger wahrscheinlich - "den Erc tötend". Fugenvokal < 0 > wegen des folgenden Labials, vgl. Kap. 8.2. 2) Anders Korolev, der ERA- zu air. er-, air- intensivierendes Präfix und -COBI zu air. cob, cuib29i, gall, -cobius, stellt; ERA-COBI , Bedeutung etwa "besonders siegreich", dann Determinativkompositum, 10.1.3., vergleichbar mit gall. Vercobius, KgP S. 174. K S. 154. Zeitstufe: vor Synkope, 6.10., etwa I-III möglich. ERAQETAI298299: lx belegt. Ballyknock, Co. Cork (M 84, +E). G.Sg. mit Endung < A I> von einem i- oder io-Stamm, vgl. auch Kap. 7.3. Zwei Möglichkeiten der Erklärung: 1) Trennung ERAQ-ETAI mit Annahme einer archaisierenden Schreibung < Q > für Ikl, vgl. Kap. 2.5.1., und Sproßvokal < A > , Kap. 6.14., ERAQ- zu air. erc, vgl. Teil II s.v. *erko-, und Suffix *eto-l*etio-, vgl. Teil II. Bedeutung etwa "der Gescheckte". 2) Trennung ERA-QETAI, dann ERA- zu air. er-, airintensivierendes Präfix und -QETAI zu QETIAS "weiß" (?), Bedeutung dann etwa "besonders weiß" (?), Determinativkompositum, 10.1.3. ERAQETAI » air. Ercaith Thes.Pal. II S. 261, Erccaid CGH S. 621. K S. 154. Zeitstufe: je nach Interpretation des Namens: mit 1) Annahme einer archaisierenden Schreibung < Q > für Ikl nach dem Lautwandel von /Ar/ zu Ikl, also III; mit 2) vor Synkope, also etwa I-III. ERC: lx belegt. Dunmore, Co. Kerry (M 178, + EBF). G.Sg. eines oStammes. Einstämmiger Name, Kap. 10.4., air. erc, o-St., vgl. unter dem Stichwort *erko- in Teil II. ERC zu air. Erc CGH S. 620f, (Hui)Eircc CGH S. 467; Bedeutung etwa "der Gescheckte". K S. 154f. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, 6.6., etwa II-III. ERCA: lx belegt. ERCA Ballyeightragh, Co. Kerry (M 169, +E). G.Sg. eines i-Stammes. Hypokoristischer Name mit i-Flexion, vgl. Kap. 10.3., von Namen mit *erko-, siehe Teil II s.v., als 298co6 DIL-C Sp. 211, 2 cuib DIL-C Sp. 583, beide in Glossaren als biiaid "Siegerklärt. 299M ac NE!LL 1931:39 zieht die Lesung ERAQETIA vor. Es würde sich dann um den G .Sg. eines ä- oder ja-Stammes handeln. Die Lesung ERAQETAI scheint jedoch nicht anzuzweifeln zu sein.

00040667

- 179-

Kompositionsbestandteil. ERCA zu air. (Hui)Erca CGH S. 469, Bedeutung etwa "der Gescheckte". Möglich ist auch eine späte Form des G.Sg. eines 5- Stammes, Kap. 7.4. K S. 154f. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, vgl. (MAQI-)LIAG, etwa II-III. ERCAGNI: lx belegt. Seemochuda, Co. Waterford (M 262, +E). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von ERCA-, air. erc, o-St., siehe Teil II s.v. *erko-. ERCAGNI zu air. Erccán CGH S. 621, Bedeutung etwa "der kleine Erc; der kleine Gescheckte". K S. 155. Zeitstufe: vor "VXR>VR", 6.8., etwa I-II. Siehe auch ERKENN. ERCAIDANA: lx belegt. Ballyknock, Co. Cork (M 93, + E). G.Sg. eines n-Stammes. Possessivkompositum, 10.1.1., aus ERC(A)-, air. erc, o-St., siehe Teil II s.v *erko-, und -AIDANA zu air. aéd, u-St., "Feuer", vgl. Teil II s.v. *ajdö(n)-. ERCAIDANA, Bedeutung etwa "das Feuer des Erc habend", bietet ein lautliches Problem, da man *ercaidona erwarten würde. Nach MacNeill300 ist in Namen, die den Bestandteil -aidonas enthalten, der Vokal -o- bis ins achte Jahrhundert bewahrt worden. Entweder liegt ein Schreibfehler oder eine spätere Form vor. Der Name hat keine Entsprechung im Air. K S. 155. Zeitstufe: ERCAIDANA mit Annahme eines Schreibfehlers für *ercaidona während der Endsilbenreduktion, 6.6, etwa II; oder die Inschrift (die nur aus diesem Namen besteht) ist ins achte Jahrhundert (oder später) zu datieren, etwa IV. ERC AVICC AS: lx belegt. Rathmalode, Co. Kerry (M 196, +F; EB: ERCAVICCA). G.Sg. eines k-Stammes. ERCA-, air. erc, o-St., vgl. Teil II s.v. *erko-, und -VICCAS "kämpfend, Kämpfer" siehe Teil II *-uik-. Entweder verbales Rektionskompositum, 10.1.5., "für/wie Erc kämpfend" oder Determinativkompositum, 10.1.3., "Kämpfer des Erc", vgl. auch CALUNOVICA, LUGUVVECCA. Ohne Entsprechung im Air. K S. 155. Zeitstufe: vor Vokal um färb ung in -VICCAS, also I. ERCIAS: 6x belegt. (MAQI-)ERCIAS Roovesmore, Co. Cork (M 125, + EBF); (MAQI-)ERCIAS Dunmore, Co. Kerry (M 178, +EBF); 300Mac N eill 1931:38 Anm. 6.

- 180 -

ERCIAS Seemochuda, Co. Waterford (M 262, +E); (MAQI-)ERACIAS Gowran, Co. Kilkenny (M 32, + E , Gippert; B: ERACOS, F:ERASICA); ER[C]IA Derrygarriv, Co. Kerry (M 205, E: EACI); (MAQQI-)ERCCIA Burnham, Co. Kerry (M 175, +E). G.Sg. eines ä-Stammes. In (MAQI-) ERACIAS liegt Sproßvokal vor, vgl. Kap. 6.14. MAQI-ERCIAS, MAQI-ERACIAS, MAQQI-ERCCIA zu air. Macc-Ercca, Macc-Ercce CGH S. 682, Bedeutung "Sohn der Erca", siehe Kap. 10.1.7.; ERCIAS, ER[C]IA zu air. Eircce (G.Sg.) CGH S. 610, Ercc (Nom.) CGH S. 620, Bedeutung etwa "die/der Gescheckte", einstämmiger Name, 10.4. K S. 155. Zeitstufe: alle Belege außer (MAQI-)ERCIAS (M 178, vgl. unter ERC, das in die Zeit nach der Endsilbenreduktion, 6.6, zu datieren ist, also etwa II; die Endung muß hier restituiert sein) vor Vokalumfärbung in der Endung, 6.4.3., also I. ERKENN: lx belegt. Cool East, Co. Kerry (M 231, +E: ERPENN, BF: ERKENAN). G.Sg. eines o-Stammes. Die Lesung des forfid als Ipl ist wohl nicht richtig, vgl. Kap. 2.4.6. Zwei Deutungen möglich: 1) Als Deminutiv mit Suffix *-gno-, siehe Teil II, von ERK-, air. erc, o-St., vgl. Teil II s.v. *erko-, Bedeutung etwa "der kleine Erc" (siehe auch ERCAGNI), der Fugenvokal < E > ist eine Variante zu < A > , siehe Teil II s.v. *-gno-. 2) Trennung ER-KENN, dann ER- zu air- er-, airintensivierendes Präfix und -KENN zu air. cenn, o-St., "Kopf', vgl. Teil II s.v. *kwenno-\ ERKENN wäre dann gleich air. erchenn, airchenn, oSt., "Oberhaupt, Führer", Determinativkompositum, 10.1.3., vgl. auch gall. Ar-penino (Dat.) KgP S. 133. K_S. 156. Zeitstufe: mit Deutung 1): ERKENN aus *erkigni nach "VXR>VR", 6.8., also II-III; mit Deutung 2): ERKENN aus *er-kwenni, nach dem Lautwandel von lk”l zu /k/, also III-IV. -ESEA: lx belegt, mit MAQI-. Ballyhank, Co. Cork (M 101; E: ESI; B: RASIA; F: ELLIACI). Lesung völlig unsicher; nichtererbter Kompositionstyp, alte Zusammenrückung,10.1.7. Hypothetische Deutungen bei Korolev (zu air. 3 es "Wasserfall"; 5 es "Wiesel"; 6 es "Tod"; 8 es "Ochse"301). Name ohne Entsprechungen im Air. -> K S. 156. Zeitstufe: Zur Datierung siehe unter DOMANEQI.

301 A lle im DIL-E Sp. 179.

- 181 -

ETTERN[I]: lx belegt, mit lat. Ettemi. Clydai, Wales (M 430). G.Sg. eines o-Stammes. Lateinischer Name Aeternus, in der nachklassischen Aussprache mit lei für den alten Diphthong lall. Auch im Air. als Name Aeternus Thes.Pal. II S. 262. K S. 157. Zeitstufe: nach LHEB S. 183 Ende fünftes/Anfang sechstes Jahrhundert, also etwa I-II. JETORIGAS: lx belegt. Dingle, Co. Kerry (M 179, E: [EJTORIGAS). Es ist nicht sicher, ob die Inschrift vorne abgebrochen ist oder erst mit dem Bruch beginnt. Da ein in lat. Schrift geschriebenes Ettorigi (M 318, mit lat. Gen.-Endung, vgl. LHEB S. 188 und 621, §179) belegt ist, könnte man den Namen JETORIGAS als vollständig ansehen. G.Sg. eines g-Stammes. Determinativkompositum, Kap. 10.1.3., aus ETO- (zu air. éit, i-St., "Vieh" ?) und -RIGAS zu air. ri, g-St., "König", vgl. Teil II s.v. *rig~. Bedeutung etwa "Viehkönig; reich an Vieh". JETORIGAS ohne Entsprechung im Air. Nach Jackson, LHEB S. 188 und 566, entspricht dem lat. geschriebenen Ettorigi evtl. ky. Ethri. Nicht bei K. Zeitstufe: mit erhaltener Endung etwa I-II. ÇAQOD[I] siehe EQODDI GALEOTOS: lx belegt. Killorglin, Co. Kerry (M 253, +EF). G.Sg. eines i-Stammes. Unklarer Name, ohne Entsprechung im Air. Es könnte das Suffix *-iati-, vgl. Teil II s.v. *-///-, vorliegen, die Lautform

für zu erwartendes * birgt jedoch Schwierigkeiten302. GAL- zu air. gál, a-St., "Tapferkeit", ky. gallu "können, vermögen", Pokomy IEW S. 351. GALEOTOS (falls aus *gal­ eati-, vgl. (gall.?) Galiatia, fern., Holder AS I, Sp. 1638) evtl, "der Könner, der Tapfere". K S. 157. Zeitstufe: vor Endsilbenreduktion, 6.6, etwa I-II. GAMATI: lx belegt. Ballingarry, Co. Limerick (M 258). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Suffix *-to-, siehe Teil II, von GAMA-, air. gam, o-St., "Winter", vgl. Teil II s.v. *gamo-, *gami-. GAMATI, Bedeutung etwa "der Winterliche", ohne Entsprechung im Air., vgl. aber air.

302Vielleicht könnte die Zeichenfolge >•••••< gelesen werden?

< E O > auch als

> >*■


00040667

- 182 -

Gemadaig m'ainm "Wintemacht ist mein Name"303 und gall. Giatnatus, Holder AS I, SP. 2017f. K S. 157. Zeitstufe: vor "VXR> V R \ 6.8., vgl. MAILAGNI, etwa I-II. GAMICUNAS: lx belegt. Lugnagappul, Co. Kerry (M 191, +E; BF: STICUNAS304). G.Sg. eines n-Stammes. Determinativkompositum, 10.1.3., aus GAMI-, air. gaim, vgl. Teil II s.v. *gamo-, *gami-, "Winter" und -CUNAS, air. cú, n-St., "Hund", siehe Teil II s.v. *kü. GAMICUNAS zu air. Gaimchon305, mit Umkehrung der Kompositionsglieder und Deminutivsuffix auch Congamna CGH S. 457, "Winterhund". Fugenvokal < I > nach Kap. 8.4. K S. 158. Zeitstufe: vor Vokalumfärbung in -CUNAS, 6.4., also I. GANICCA: lx belegt. Glanmore, Co. Kerry (M 182). G.Sg. eines ioder u-Stammes, oder vielleicht späte Form des G.Sg. eines o-Stammes mit versuchter Restitutierung der Endung? GANICCA wohl zum air. Adj. gainech, o-St. mit Suffix *-3ko-, siehe Teil II, "narbig", weiterhin zu den air. Namen Gaine, Gainén CGH S. 658, und (gall.?) Ganiacus, Ganicoi Holder AS I Sp. 1982. Andere Möglichkeit bei Korolev, der air. gaine, iá-St., "Wert, Qualität, gute Wahl" vergleicht. K S. 158. Zeitstufe: unklar, evtl, nach Endsilbenreduktion, 6.6, also frühestens II? GAR[ : lx belegt. Aghaleague, Co. Mayo (M 9, FGippert). Keine Aussage über Stamm oder Wortbildung möglich. Evtl, mit Namen wie Garrchú CGH S. 659 zu vergleichen, zu air. gar, o-St., "kurz, klein". K S. 158. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion (MAQ-ACTO MAQ GAR[), also frühestens II. -GATI siehe NOGATI. GATTAGNI: 2x belegt. GATTAGNI Windgap, Co. Waterford (M 307, +E; BF: GATIGNI), GATTAGNI Cloonmorris, Co. Leitrim (M 2, nur Gippert). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von GATTA-/GATI-, air. gaéth, o-St., "klug, vernünftig", 303STOKES 1902:418, Z.2. 304Mit < S T >

statt

305Nach M ac Neill 1909a:349.

?

00040667

- 183 -

oder gaéth, ä-St., "Wind". GATTAGNI/GATIGNI zu air. Gaéthírte, Gaoíthín CGH S. 657. In GATTAGNI/GATIGNI (aus *gaita/igno-) ist für den Diphthong -ai- < A > geschrieben, vgl. Kap. 6.7. K S. 158. Zeitstufe: vor "VXR> VR", 6.8., etwa I-II. GATTEAGLAN: lx belegt. Letter West, Co. Kerry (M 239; E: ATÇAGLAN). G.Sg. eines o-Stammes. GATTEAGLAN ohne Entsprechung im Air., evtl, umgekehrtes Possessivkompositum, 10.1.2., aus GATTÇA-, air. gaéth "Wasser, See" und -GLAN, air. glan, o-St., "rein, sauber", Bedeutung etwa "das Wasser sauber habend; Sauberwasser"306. K S. 158. Zeitstufe: Nach Mittelsilbenschwächung, < EA > wohl Schreibung für geschwächten Vokal in der Mittelsilbe, Kap. 6.9., also etwa III-IV. Siehe auch ATEAGLAN. GEBBAIS: lx belegt. Ballinrannig, Co. Kerry (M 152: LUBBAIS; E: GEBBAIS; B: GELIS). Lesung unsicher. G.Sg. mit Endung < A I S > , siehe Kap. 6.7., von einem i- oder jo-St. Hypokoristikon, 10.3., wahrscheinlich von Namen wie air. Gébendach, Géibennán CGH S. 659 (zu air. gebend "Fessel, Band", gébennach "fesselnd") abgekürzt. Siehe auch unter LUBBAIS. GENDILI: lx belegt, mit lat. Gendili. Steynton, Wales (M 456). G.Sg. eines io-Stammes. GENDILI, lat. Gentilius mit Lautsubstitution des lat. nt durch air. nd, vgl. GOI § 915c (aiccend neben aiccent aus lat. accentus; argumind neben argumint aus lat. argumentum). GENDILI ohne Entsprechung im Air., vgl. aber ky. Genillin, Genillyn. Anders Korolev, der GENDILI zu air. gend, genn, d-St., "Keil" stellen will. GENDILI wäre dann o-St., mit dem Suffix *-(i)-lo- weitergebildet, vgl. Pedersen VGKS II § 397.2. K S. 158. Zeitstufe: vor Synkope, 6.10., I-III möglich. r\

7

GENITTAC[I]: lx belegt. Dunbell, Co. Kilkenny (M 30, +BF). Die Ergänzung des auslautenden I ist nicht zwingend. G.Sg. eines o-Stammes, Name mit Suffix *-äko- von GENITT-, air. gend, genn, d-St., "Keil, Block"; GENITTAC[I] würde mit air. geinntech, o-St., "Keil, Block" übereinstimmen. GENITTAC[I] zu air. Gentech CGH S. 659, aky. Genethawc, zur Bedeutung vgl. auch (MAQI-)TTAL, TALAGNI. K S. 306Also ein Name wie deutsch Lauterbach, Hundertwasser, heth. Suppiluliuma.

00040667

- 184 159. Zeitstufe: das erste < I > in GENITTAC[I] dürfte wohl Vokalschwächung in Mittelsilben, 6.9., für *-e- sein (vgl. ky. Genethawc), da keine Umfärbung zu *ginitac stattgefunden hat; also etwa II. GIRAGNI: lx belegt. Aghaliskey, Co. Cork (M 69, + E ; BF: GIROGNQ). G.Sg. eines o-Stammes, Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von GIRA-, air. gerr, o-St., "kurz, kastriert". GIRAGNI, air. gerrán, o-St., "Wallach", als Name Gerrán CGH S. 659, Girrín CGH S. 661. Nach Korolev evtl, zu air. gerán, o-St., "Klage"; die air. Belege mit -rr- unterstützen jedoch die Verbindung mit gerrán "Wallach". K S. 159. Zeitstufe: vor Vokalumfärbung, 6.4.1., also I. GLANNANI: lx belegt. Kerry (M 1082). G.Sg. eines o-Stammes, Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von GLANNA-, air. glan, o-St., "rein, sauber", vgl. auch G A T T ^G L A N . GLANNANI ohne Entsprechung im Air., jedoch ist das Simplex Glan CGH S. 661 überliefert. K S. 159. Zeitstufe: nach "ŸXR>VR", 6.8, etwa II-III. GLASICONAS: 2x belegt. GLASICONAS Ballintaggart, Co. Kerry (M 159, + E , Gippert; B: JSICONAS; F: SESICONAS), GLASICONAS Gurrana, Co. Kerry (M 252, + E). G.Sg. eines n-Stammes. Possessiv­ oder Determinativkompositum, 10.1.1. oder 10.1.3., mit GLASI-, air. glas, o-St., "grau, grün, blau", vgl. Teil II s.v. *glasso-, und -CONAS, air. cú, n-St., "Hund", siehe Teil II s.v. *kü. GLASICONAS zu air. Glaisiuc, G.Sg. Glaschon, "graue Hunde habend" oder "Grauhund". Zum Fugenvokal < I > vgl Kap. 8.4. K S. 159. Zeitstufe: nach Vokalumfärbung in -CONAS aus *-kunas, 6.4.1., vor Endsilbenreduktion, 6.6, also I-II. GLUNLEGGET: lx belegt. Monataggart, Co. Cork (M 118, +EBF). Die Inschrift ist nur durch Annahme einer Zeichenvertauschung sinnvoll zu erklären, siehe Kap. 2.2.4. G.Sg. eines o- oder t-Stammes. Wahrscheinlich umgekehrtes Possessivkompositum, 10.1.2., mit GLUN-, air. glún, s-St., "Knie" und -LEGGET lleygetl, vgl. Kap. 2.4.9., zum

00040667

- 185 -

air. Verbum lingid "springen" oder Lehnwort aus lat. longus "lang"307. GLUNLEGGET ohne Entsprechung im Air., Bedeutung etwa "springende Knie habend" oder "lange Knie habend", vgl. die semantische Parallele Glúnmár "große Knie habend", DIL-G Sp. 115. K S. 159. Zeitstufe: nach Synkope, 6.10., also III-IV. GOB[ : lx belegt. Ardmore, Co. Waterford (M 263, + EBF). Worttrennung der Inschrift ist unklar: DOLATIBIGAISGOB[, vgl. DOLATI, BIGAIS. GOB[ evtl, zu Gobbán, Gobrán CGH S. 662, air. gobae, n-St., "Schmied". GOSSUCTTIAS: 3x belegt. GOSSUCTTIAS Lugnagappul, Co. Kerry (M 190, +EBF); GOSOCTEAS Whitefield, Co. Kerry (M 216, + EBF); GOSOCTAS Garranmillon, Co. Waterford (M 283, +E). G.Sg. eines äStammes; in GOSOCTAS ist die Endung falsch restituiert, vgl. Kap. 2.5.1. Einstämmiger Name, 10.4., GOSSUCTTIAS zu air. gúasacht, 5St., "Gefahr, Drohung", abgeleitet vom Adj. gúas, o-St., "gefährlich" mit Suffix -acht, vgl. GOI § 260 und Pedersen VGKS II § 380. Unklar ist der Vokal < U > bzw. < 0 > vor der Lautgruppe < C T T > bzw. < C T > , da air. gúasacht aus urir. *gös-akta- entstanden sein sollte. GOSSUCTTIAS, air. Gósacht, Gúasachr Thes.Pal.II S. 262, 264, 269; Gúasachrach mit Suffix -ach CGH S. 663. K S. 160. Zeitstufe: GOSSUCTTIAS vor Vokalumfärbung, 6.4.1., in der Endung, also I; GOSOCTEAS nach Vokalumfärbung und Endsilbenreduktion, 6.6., vgl. MOSAC, die Endung ist also restituiert, etwa II; GOSOCTAS mit falsch restituierter Endung nach Endsilbenreduktion, etwa II-III. -GQJMRID siehe unter MQJLÇ^-GQJMRID. GRAVICAS: 2x belegt. GRAVICAS Ballinrannig, Co. Kerry (M 150, + EF; B: NAVICAS); G[R]AVICA Llychwr, Wales (M 405). G.SG. eines k-Stammes. Entweder verbales Rektionskompositum, 10.1.5., oder Determinativkompositum, 10.1.3., aus GRA- und -VICAS "kämpfend, Kämpfer", siehe Teil II s.v. *-uik-. Das Vorderglied GRA- ist unklar, evtl, zu air. grau- in der Glosse grau-bérla ./'. bérla fiachda, DIL-G Sp. 307Nach R hys 1877:392; er erklärt das air. Namenselement -lang, -leng entweder aus lingid "springen" oder aus lat. longus "lang".

00040667

- 186 -

148, "graM-Sprache, das heißt Sprache der Raben", zu stellen. GRA- dann evtl, mit Haplologie (vgl. auch CLIUCUNAS) aus GRAVA-VICAS, Bedeutung etwa "Kämpfer der Raben" oder "für/wie Raben kämpfend", vgl. gall. Branno-vices (Nom. PI.) "Rabenkämpfer". GRAVICAS ohne Entsprechung im Air. KgP S. 155. K S. 160. Zeitstufe: vor Umfärbung in -VICAS, 6.4, also I. GRILAGNI: lx belegt. Ballyknock, Co. Cork (M 85, +E). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II s.v., von GRILA-, das nicht genau zu deuten ist; evtl, zu grell mit unklarer Bedeutung308, Bezeichnung eines rückwärts gehenden Tieres. GRILAGNI zu air. Grillaan Thes.Pal. II S. 281 (ein sehr archaischer Beleg ohne Vokalumfärbung), Grellán CGH S. 663. K S. 160. Zeitstufe: vor Vokalumfärbung, 6.4.1., und vor "VXR>VR", 6.8., etwa I. GRIMIGGN[I]: lx belegt. Knockshanawee, Co. Cork (M 114). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von GRIMI-, das entweder zu dem Hapax legomenon grim .i. cogadh "K am pf, DIL-G Sp. 160, oder zu greimm, n-St., "Macht, Autorität" zu stellen ist. GRIMIGGN[I] ohne Entsprechung im Air. K S. 160. Zeitstufe: vor "VXR> VR", also etwa I-II. IAQINI: lx belegt. Donard, Co. Wicklow (M 48, +E,Gippert; B:IUQINI; F: IGINI). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, vgl. Teil II, von IAQ- zu air. éo, G.Sg. iach, "Lachs" mit archaisierender Schreibung < Q > für Ikl bzw. Ixl, vgl. Kap. 2.5. Als Personenname keine Entsprechung im Air. IAQINI mit IAQ- aus *esokzeigt wiederum den Schwund eines intervokalisehen -s- aufgrund der Lenition, 6.2.2. Zu air. éo, iach vgl. GOI § 319c; Pedersen VGKS II § 446.3. K S. 161. Zeitstufe: Wegen falscher archaisierender Schreibung < Q > nach dem Lautwandel von I t 'l zu Ikl, 6.11.1., etwa III. -IARI: lx belegt, mit MAQQI-. Ballintaggart, Co. Kerry (M 156, + EBF). G.Sg. eines o-Stammes. MAQQI-IARI = air. Mac-Iair CGH S. 308DIL-G Sp. 152: grell a grillo .i. animal retroambulans "grell kommt von grillo ("Kampf"?), das ist ein rückwärts gehendes Tier". DIL-G Sp. 153: 2 grellach (grell): grellach ./. ech crosäin "grell ist das Pferd eines Narren".

- 187 -

682, Bedeutung etwa "Sohn schwarz", vgl. 10.1.7., wenn -IARI zu air. iar "schwarz"309 zu stellen sein sollte. Eine andere Möglichkeit ist die Verbindung mit air. (aru, n-St. (aus *isarö(n)~), "Eichhörnchen", das als durch seine Flinkheit charakterisiertes Tier evtl, zu aind. isirá-, gall. Flußname Isara, vgl. Mayrhofer EWAia 1,3 S. 199, zu stellen sein könnte. Der ogamirische Beleg -IARI könnte genau zum Aind. und Gail, passen; MAQQI-IARI dann etwa "Sohn flink", vgl. Kap. 10.1.7., Pokomy IEW S. 300 und Kap. 6.2.2. K S. 161. Zeitstufe: aufgrund von DOVVINIAS, siehe dort, in derselben Inschrift etwa I. IARNI: lx belegt. Cotts, Co. Wexford (M 44). G.Sg. eines oStammes. Einstämmiger Name, 10.4. IARNI zu air. (am, o-St., "Eisen", GOI § 111. Als Name nur in der Deminutivbildung Iarnán CGH S. 664; IARNI etwa "der Eiserne", Pokomy IEW S. 300. Kap. 6.2.2. K. S. 161f. Zeitstufe: die Inschrift besteht nur aus diesem Namen, der keine Anhaltspunkte für eine genaue Datierung liefert; evtl. vor Endsilbenschwund, 6.6, also I-II? ICORIGAS: lx belegt, mit lat. Icon. Dolbenmaen, Wales (M 380). G.Sg. eines g-Stammes; das Lat. zeigt den Nominativ, vgl. LHEB § 180. Determinativkompositum, 10.1.3., aus ICO- zu gall. Ico-, KgP S. 225, (zum air. Hapax legomenon ech, o-St., "rein"310) und -RIGAS, air. ri, gSt., ky. rhi "König". ICORIGAS ("Sauberkönig"?) formal gleich air. Echri CGH S. 609, das jedoch eher als "Pferdekönig" bzw. "reich an Pferden" zu interpretieren ist. ICORIGAS mit Fugenvokal < 0 > , Kap. 8.2., evtl. ky. Name (11.3.). K S. 162. Zeitstufe: nach LHEB S. 186 Mitte/Ende des sechsten Jahrhunderts (etwa II-III), also nach der (irischen) Vokalumfarbung, 6.4.1.; auch dies spricht für die Annahme, daß der Name kymrisch sein könnte. IGENAVI: lx belegt, mit lat. Ingenui. Lewannick, Cornwall (M 466). G.Sg. eines o-Stammes. Lat. Name in ky. Lautform, vgl. Kap. 11.1.4., und < G > für Irjl, vgl. Kap. 2.5.9. IGENAVI, Ingenui zu lat. Ingenuus,

309Vgl. DIL-I Sp. 18: 3 iar vor allem in Glossen: iar ./. dub "iar heißt schwarz". Nicht richtig ist die Annahme, daß iar zu air. iar- "hinter" (Präp./Präf.) gehören könnte (so Joynt 1926-28:1330. 3I0DIL-E Sp. 29: 2 ech in einer Glosse: ech .i. glan "ech heißt rein".

00040667

- 188 -

vgl. auch LHEB S. 175, 183, 366 und 622. K S. 162. Zeitstufe: nach LHEB Ende des fünften/Anfang des sechsten Jahrhunderts (etwa I-II). [I]LL[U]NA: lx belegt. Margam, Wales (M 409, F: LL[IA]NA). Lesung unsicher. G.Sg. eines n-Stammes, Name mit Suffix *-5(n)- (?), siehe Teil II. ILLUNA zu air. Illan(n) CGH S. 665 (hierher wohl auch ELUNA), evtl, zu air. ela "Schwan". Nach Korolev zu gall. Ilio- in Iliomarus "mit großen Weichen" (zu lat. ilia "Weichen, Unterleib") Pokomy IEW S. 499, KgP S. 225. [I]LL[U]NA, ELUNA entweder "der Schwanenhafte" oder "der durch (besondere) Weichen charakterisierte". K S. 162. Zeitstufe: unklar; während Endsilbenreduktion, 6.6, etwa II ? ILVVETO: lx belegt, Trallwng, Wales (M 342). G.Sg. eines i- oder uStammes. Nach John Rhys311 ist ILVVETO evtl, mit "much-speaking" oder "much-spoken-oP wiederzugeben (Determinativkompositum, 10.1.3., oder eher verbales Rektionskompositum, 10.1.5.); er vergleicht IL- mit air. il "viel", siehe Teil II s.v. *///-, und -VVETO (= air. Fétho, G.Sg. zu Féth) mit dem ky. Verbum dy-wed-yd "sprechen, sagen". ILVVETO ohne Entsprechung im Air. oder Ky. K S. 162. Zeitstufe: nach Synkope, etwa III (LHEB S. 185: frühes sechstes Jahrhundert, » II). -INBIR siehe MAILÇA'INBIR. INEQAGLAS: lx belegt. Painestown, Co. Meath (M 40). G.Sg. eines o-Stammes. Umgekehrtes Possessivkompositum, 10.1.2., aus INEQA-, air. enech, o-St., siehe Teil II s.v. *enUC"o-t "Gesicht" und -GLAS, air. glas, o-St., siehe Teil II s.v. *glasso-, "grau, grün, blau". INEQAGLAS zu air. (Hui)Enechglais CGH S. 468, Bedeutung etwa "das Gesicht grau habend, graugesichtig". K S. 162f. Zeitstufe: nach Vokalumfärbungen, 6.4., nach Endsilbenreduktion, 6.6, vor Synkope, 6.10., etwa II. INIGENA: lx belegt. Eglwys Cymmin, Wales (M 362). Nom.Sg. eines ä-Stammes. INIGENA = air. ingen, ä-St., "Tochter", aus urir. *eni-genä-, entweder Possessivkompositum, 10.1.1., mit *eni- Präf. "in, hinein" und *-gena fern, zu *-geno-, siehe Teil II s.v.; dazu gall. mask. PN Eni-geno- "in sich das Geschlecht habend" KgP S. 58 besser aber 31IRHYS 1877:395.

00040667

- 189 wohl ein verbales Rektionskompositum, 10.1.5., "drinnen geboren". Man vergleiche gr. eyyevrjo "heimisch", lat. indigena "Eingeborener", Pokomy IEW S. 375. Die Inschrift M 362 birgt syntaktische Schwierigkeiten, vgl. unter AVITTORIGES. K S. 111. Zeitstufe: nach LHEB S. 182 Ende des fünften Jahrhunderts (etwa I), m.E. eher II, da nach Vokalumfárbung, 6.4. in INIGENA aus *enigenä. INISSIONAS: lx belegt. Ball in taggart, Co. Kerry (M 161, + EB,Gippert; F: INISSIMONAS). G.Sg. eines n-Stammes. Name mit Suffix *-ö(n)~, vgl. Teil II, von INISSI- = air. inis, 7-St., "Insel", aus urir. *eni-ssT- zur idg. Verbalwurzel yfstä "stehen". INISSIONAS ohne Entsprechung im Air., Bedeutung etwa "von einer Insel stammend" (?). K S. 163. Zeitstufe: nach Vokalumfàrbung, 6.4.2., in INISSI- aus *eni-ssT-, vor Endsilbenreduktion, 6.6, etwa I-II. IRCCITOS: lx belegt. Ballyandreen, Co. Kerry (M 168). G.Sg. eines i-Stammes. Name mit Suffix *-iti-, siehe Teil II, von einem Grundwort IRCC- zu air. irc, fl/'rc312 "Plünderei, Raub; Not"; nicht zu air. Irchad CGH S. 667 (aus (r "lang" und -chad zu cath "Kampf'), sondern zu air. Aircid CGH S. 506, Bedeutung etwa "Plünderer, Räuber". Weitere Möglichkeit bei Korolev, der an die Namen mit *erko- erinnert. K S. 163. Zeitstufe: vor Endsilbenreduktion, 6.6, etwa I-II. IULEÎ^ j E: lx belegt. Breastagh, Co. Mayo (M 10: SD[.]LEPi£ESCAD[; E: OSADIULE^£ESQ[; B: SD[I]LEbJQUSC[; F: SDIULEI^ j ESCAD). Worttrennung dieses Teikder Inschrift M 10 unklar. McManus313 vermutet D[UN]ULEr4QE (zu air. Dúnlang CGH S. 607, DUN-, air. dún "Lager, Burg" und -LEhJQE vgl. GLUNLEGGET, evtl, "lang", umgekehrtes Possessivkompositum, 10.1.2.). E und F IULENGE könnte zu air. Éolainge, Éolaing passen, vgl. MacNeill314, der noch Belege in lat. Schrift aus Wales (Evolenggi M 436, Evolengi M 431) anführt. IU- dann zu air. éo, o-St., "Eibe", vgl. Teil II s.v. *iuo-. Zeitstufe: nach Endsilbenschwund, 6.6, und Synkope, 6.10. (MAQ CORRBRI MAQ AMMLLOffilQIJTT in derselben Inschrift), also III. 312fl/rc aus irc nach GOI § 83. 3 '3Mc M anus 1986:16. 3I*»Mac N eill 1909:358.

00040667

- 190 -

[I]USTI: lx belegt, mit lat. Iusti. Saint Kew, Cornwall (M 484). G.Sg. eines o-Stammes. Lateinischer Name Iustus "der Gerechte", vgl. Kap. 11.2. Im literarischen Air. (mit Deminutivsuffix) als Iusíán CGH S. 668 bezeugt. Zeitstufe: nach LHEB S. 172 Ende des sechsten/Anfang des siebten Jahrhunderts (etwa III). IVACATTOS: lx belegt. Killeen Cormac, Co. Kildare (M 19, + E ; B: SAHATTOS; F: EVRATTOS). G.Sg. eines u-Stammes. Possessivkompositum, 10.1.1., aus IVA-, air. éo, o-St., "Eibe", auch "Held", siehe Teil II s.v. */wo-, und -CATTOS, air. caih, u-St., "Kampf’. IVACATrOS zu air. ~Éochaid, G.Sg. Éochado CGH S. 613ff, Bedeutung etwa "Eiben-" oder eher "Heldenkampf habend". K S. 164. Zeitstufe: vor Vokalumfarbung in IVA- (zu éo), 6.4, also I. IVAGENI: lx belegt. Mount Russell, Co. Limerick (M 259, +Gippert). G.Sg. eines o-Stammes. Determinativkompositum, 10.1.3., aus IVA-, air. éo, o-St., "Eibe", vgl. Teil II s.v. *iuo-, und -GENI "Abkömmling", vgl Teil II s.v. *-geno-, IVAGENI zu air. Éogan CGH S. 618, archaisch logen Thes.Pal. II S. 281, Bedeutung etwa "Eiben-, Heldensohn". K S. 164. Zeitstufe: vor Vokalumfarbung in IVA- (zu éo), 6.4.1., also vielleicht I, der archaische Beleg im Thes.Pal. zeigt, daß eine nichtumgefarbte Form auch länger bewahrt bleiben konnte, so daß auch eine spätere zeitliche Einordnung möglich wäre. Vgl. auch LAISCEMITA. IVODACCA siehe ASSALOTI. LABRIDO: lx belegt. Ballyboodan, Co. Kilkenny (M 38, BF: LABRIDD). Die Lesung ist unsicher, da das letzte Zeichen entweder als zwei große Punkte (also < 0 > ) oder als zwei zu kurz geratene Striche (also < D > ) gelesen werden kann. Der Vergleich mit dem air. Namen Labrada, G.Sg., stützt die Lesung LABRIDO als G.Sg. eines i-Stammes. Name mit Suffix *-iti- zur Bildung von Nomina agentis, vgl. Teil II, von LABR- zum air. Verbum labraithir "sprechen, reden", labar, o-St., "geschwätzig, angeberisch". LABRIDO als Gen. zu air. labraid, i-St., "Redner" evtl, auch pejorativ "Schwätzer", als Name Labraid, G.Sg. Labrada CGH S. 668 und 476. LABRIDO aus urir. *labar-iti-. K S. 165. Zeitstufe: das im Nom.Sg. labraid aus *-th entstandene -d, GOI § 130, ist

00040667

- 191 -

schon in den G. übertragen worden (wie in labrada); das < I > in LABRIDO erklärt sich durch Vokalschwächung nach Kap. 6.12.; es handelt sich also um eine späte Inschrift, etwa IV. LACAVAGNI: lx belegt. Glebe, Co. Cork (M 132, + E , Gippert). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Suffix *-gno-, siehe Teil II, von einem unklaren Grundwort LAC AVA-, das wahrscheinlich eine Ableitung von air. loch, u-St., "See", aus urir. *laku-, ist. In LACAVAGNI könnte die alte Bedeutung des Suffixes *-gno- vorliegen und das Wort über "im See entstanden" zur Bedeutung "Schilf, Binse" geführt haben. LACAVAGNI zu air. lachán, o-St., "Schilf, Binse", als Name Lachín CGH S. 669, mit anderem Vokal vor dem Suffix, vgl. Teil II s.v. *-gno-. Dazu stellt sich evtl, die Bezeichnung eines topischen Gottes, Lacavos (ein Seegott?), Holder AS II, Sp. 116. K S. 165. Zeitstufe: vor "VXR>VR", 6.8., auch ist das intervokalische < V > lui noch erhalten, etwa I-II. LADDIGNI: lx belegt. Aghacarrible, Co. Kerry (M 138, + EBF). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von LADDI- mit Fugenvokal < I > , siehe Teil II s.v. *-gno-. LADDIGNI ~ air. ladan, o-St., "taub", für die Verwendung als Name kein Beleg vorhanden. Vgl. gall .L a d a n u s Holder AS II, Sp. 118. K S. 166. Zeitstufe: vor "VXR> VR", 6.8., etwa I-II. LADIMANI siehe LODIMONI. LAGUBE[: 3x belegt (?). LAGUBE[ Maine (M 1068); L[A]G[0]BB[ Whitefield, Co. Kerry (M 218: L[A]G[0]BB[, E: LAGOBBE); dazu evtl, ein Fragment LAGf Drumloghan, Co. Waterford (M 276; BF: DAG[). Korolev ergänzt M 1068 zu LAGUBERI. Da in allen Belegen der Ausgang des Namens nicht erhalten ist, kann über die Endung und die Wortbildung nichts gesagt werden. In LAGU- könnte evtl, der air. Komparativ laugu, lugu, laigiu "kleiner" (zu becc), Pokomy IEW S. 660f, gesehen werden315, dann jedoch müßte es sich um eine späte Form

Sl-'L-AGU- könnte auch aind. raghti- "leicht, gering", griech. (Xagvo "gering" entsprechen und der (verlorene?) Positiv zum air. Komparativ laugu (sekundäre Form mit Entpalatalisierung und Labialisierung des -g- nach GOI § 167), laigiu aus urir. +lag-iüs aus vorurkelt. *lagh-jös , GOI § 374, sein. Problematisch ist allerdings der Ansatz dieses

- 192 -

handeln mit Entpalatalisierung des < G > , vgl. GOI § 167. -BE[ könnte zu *-bp- "schlagend, tötend", siehe Teil II s.v., gestellt werden. LAGUBE[ evtl. "Kleinere tötend" (wohl nicht sehr schmeichelhaft), verbales Rektionskompositum, 10.1.5., könnte evtl, in Lugbae CGH S. 680 enthalten sein; die air. Namen mit Lug- sind aber wohl alle zu LUGU-, siehe dort, zu stellen. K S. 166. Zeitstufe: vor Synkope, 6.10., also I-III möglich. LAIDANN: lx belegt. Aghacarrible, Co. Kerry (M 139, +E). MacNeill liest BAIDANN, siehe unter BAIDAGNI. G.Sg. eines oStammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von LAIDA-, entweder zu air. laéd, u-St.?, "Mark, Kern" oder zu air. laid "Gedicht". LAIDANN zu air. Laidáinn (G.Sg.) CGH S. 670. K S. 166. Zeitstufe: nach "VXR> VR", 6.8., etwa II-III. LAISCEMITA: lx belegt. Mount Russell, Co. Limerick (M 259, Gippert). G.Sg. eines Konsonantenstammes, oder späte Form eines i- oder u-Stammes. Unklarer Name, der evtl, mit air. Loiscibet, Losciber, i-St., identifiziert und zu air. lose, o-St., "verkrüppelt" oder laisce, ia-St., "Taubheit" gestellt werden könnte. In LAISCEMITA läge dann Schreibung eines lenierten //3/ durch das Zeichen < M > lg.1 vor, vgl. auch den umgekehrten Fall unter S[I]B[I]LINI. K S. 166. Zeitstufe: falls i-St., wie Loiscibet, dann späte Form des Genitivs, etwa III? Vgl. aber auch unter IVAGENI, das einen altertümlichen Eindruck macht. LAMADILICCI: lx belegt. Ballyknock, Co. Cork (M 83, E: ANM DULICCI). G.Sg. eines o- oder io-Stammes. Unklarer Name. Sollte M 's Lesung stimmen, dann ist wohl LAMA- als "Hand" zu air. lám, a-St., und -DILICCI als "zerstörerisch, vernichtend" zu air. dillig316 zu stellen. LAMADILICCI wäre ein umgekehrtes Possessivkompositum, 10.1.2., "die Hand zerstörerisch habend", ohne Entsprechung im Air., aber vgl. Lám-fri-éc CGH S. 671 "Hand-wider-Tod". K S. 166. Zeitstufe: späte Inschrift, vgl. (MAIC-)BROCC unter dem Stichwort BROCI, nach dem Wortes im Indogermanischen: sowohl ein *Hjlaghu- als auch ein H/lnghu- sind aus verschiedenen Formen zu erschließen, vgl. MAYRHOFER KEWA s.v. raghii-, 3l6V g|. DIL-D Sp. 109: 1 dillig laudatory adj. applied to warriors, etc. Dillig könnte evtl, zum air. Verbum dolega, älter d i lega PEDERSEN VGKS II S. 562, "vernichten, zerstören" gestellt werden.

00040667

- 193 Lautwandel Ikrl zu Ikl, 6.11.1., also III-IV. Die Endung ist restituiert, die Schreibung < C C > für Ig'l erklärt sich als späte Graphie nach GOI § 130. Siehe auch unter DULICCI. (NETA-)LAMINACCA siehe LLOMINACCA. LLATIGNI: lx belegt. Derrynane, Co. Kerry (M 220, +Gippert). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von LLATI-, air. láith, i-St., "Krieger". LLATIGNI ohne genaue Entsprechung im Air., man vgl. Láithbe, Láithech CGH S. 671, gall. Latius Holder AS II, Sp. 154. K S. 166. Zeitstufe: vor "VXR>VR", 6 .8., etwa II. LA[TI]NI: lx belegt, mit lat. Latini. Worthyvale, Cornwall (M 470). G.Sg. eines o-Stammes. Lateinischer Name Latinus, vgl. Kap. 11.2. Latinus auch Thes.Pal. II S. 86,91. Zeitstufe: nach LHEB S. 172 spätes sechstes Jahrhundert (= III). -LIAG: 2x belegt, mit MAQI-. MAQI-LIAG Ballyeightragh, Co. Kerry (M 169, + E ), MAQ-LEOG Arbory, Isle of Man (M 502). G.Sg. eines nk-Stammes. -LIAG, -LEOG, air. lia, lie, nk-St., G.Sg. liac(c), "Stein". MAQI-LIAG, MAQ-LEOG = air. Mac-Liac CGH S. 683, Meic-Liacc CGH S. 482 "Sohn des Steines", Zusammenrückung, vgl. Kap. 10.1.7. Die air. Entsprechungen des Namens zeigen, daß Korolevs Erklärung (LIAG, LEOG Nom.Sg. von air. Ifaig, G.Sg. légo, i-St. "Arzt") nicht stimmen kann: -LIAG (air. liac(c)) deutet auf gesprochenes ll'iagl, nicht ll'iayl. Außerdem kann in diesen Zusammenrückungen mit MAQI-, air. Mac- nur dann ein Nominativ folgen, wenn der Artikel verwendet wird (z.B. Macc-ind-saér "Macc der Künstler"), sonst folgt dem Worte Macimmer ein Genitiv (die Beispiele sind zahlreich, vgl. CGH S.680ff)317. Zu air. lia, liacc vgl. Pokomy IEW S. 683, Frisk GEW II S. 64. S. 167. Zeitstufe: beide Belege nach Endsilbenreduktion, 6.6, also frühestens II. LIT[ENI]: lx belegt. Drumloghan, Co. Waterford (M 273; E: LITOS[; BF: LITOV[). Da Inschrift unvollständig, Deklination und Wortbildung unklar. Evtl, zu air. Namen wie Lithrad. Lithach CGH S. 673 mit air. 3 1 7 0 ’B r ie n

1 9 7 3 :2 2 7 .

00040667

- 194 -

lith, u-St., "Fest; Glück" oder Lethach, Lethann CGH S. 672 mit air. letha (aus urir. *litayiä-) "Britannien; Latium", lethan, o-St., "breit". Korolev vergleicht keltib. Litennon; dazu läßt sich noch gall. Litavia KgP S. 232 stellen. K S. 168. Zeitstufe: vor Vokalumfärbung, vgl. CALUNOVIC[A], also I. LITUBIRI: lx belegt. Glebe, Co. Cork (M 131, +E,Gippert; B: LO[..]BIRI; F: BIR). G.Sg. eines o-Stammes. Umgekehrtes Possessivkompositum, 10.1.2., aus LITU-, air. lith, u-St., "Fest; Glück" und -BIRI, air. berr, o-St., "kurz, klein", vgl. Teil II s.v. *birro-. LITUBIRI ohne Entsprechung im Air., Bedeutung etwa "kleine Feste habend, klein an Festen", vgl. gall. Litu-mara (fern.) "groß an Festen" KgP S. 232; gall. Litu-genus = air. Lithgen "Sohn des Festes". K S. 168. Zeitstufe: vor Synkope, 6.10., etwa I-III. LOBACCONA: 3x belegt. LOBACCONA Dromore, Co. Waterford (M 266, + E , Gippert); [LO]BACONA Ballyvooney, Co. Waterford (M 270, E: LOBACONA; B LOBAT); dazu evtl, ein Fragment LOBAC[UNAS? Priesttown, Co. Tipperary (M 261; E: LABI[..]). G.Sg. eines n-Stammes. Determinativkompositum, 10.1.3., oder Possessivkompositum, 10.1.1., aus LOBA- "krank, schwach", siehe Teil II s.v. *lobo-, und -CCONA, air. cú, n-St., "Hund", vgl. Teil II s.v. *kü, also etwa "schwacher Hund" oder "schwache Hunde habend". LOBAvielleicht auch in Lobán, Loppán var.lec. CGH S. 673,675. Auffallend ist (wie bei DOVV1NIAS) die örtliche Begrenzung des Namens auf ein kleines Gebiet. LOBACCONA ohne Entsprechung im Air., vgl. noch Lobesus, Lobeto-n Holder AS II, Sp. 227. K S. 168. Zeitstufe: nach Vokalumfärbung in -CCONA aus *-kunas, 6.4.1., vor Synkope, 6.10., also etwa II-III. LOBBI: lx belegt. Legan, Co. Kilkenny (M 34). G.Sg. eines oStammes. Einstämmiger Name, 10.4., zu LOBA-, siehe Teil II s.v *lobo-, Bedeutung etwa "schwach, krank". K S. 168. Zeitstufe: vor Endsilbenreduktion, 6.6, also I-II? LOCARENAS: lx belegt. Carrigagulla, Co. Cork (M 128). G.Sg. eines n-Stammes. LOCARENAS aus *lokari-önas, Name mit Suffix *ö(n)~, siehe Teil II, von einem Grundwort LOCAR(i)-, das entweder zu

- 195-

air. lúachair, i-St., "Binse" oder zu lúachair, lúachar "Helligkeit, Glanz" zu stellen ist. LOCARENAS ohne Entsprechung im Air., aufgrund semantischer Parallelen wäre die Verbindung mit lúachair "Binse" vorzuziehen, vgl. die air. Namen Lóchán, Lúachán CGH S. 673, 676 = air. lochán "Seegras, Tang", siehe auch unter LACAVAGNI. K S. 168. Zeitstufe: das Suffix zeigt Vokalumfärbung, 6.4.4.; Endsilbenreduktion, 6 .6, und Synkope, 6.10., sind noch nicht eingetreten, also etwa I-II. LOCID: lx belegt. Droumatouk, Co. Kerry (M 224, +EBF). G.Sg. eines o-Stammes. LOCID, air. lóchet, lóichet, o-St., "Blitz, Strahl", auch von illustren Personen, vgl. DIL-L Sp. 186 s.v. lóichet. Dazu stellt sich gall. Leucetius, Loucetius Holder II Sp. 193. Einstämmiger Name, 10.4. K S. 179. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, 6.6, etwa II-IV. Siehe auch [MONß]UNILOCID. LODIMONI: lx belegt. Glennawillen, Co. Cork (M 64, + E , Gippert). Korolev zieht die Lesung LADIMANI vor, die jedoch nicht richtig ist. G.Sg. eines o- oder io-Stammes. Unklarer Name, ohne Entsprechung im Air. K S. 166. Zeitstufe: evtl, vor Endsilbenreduktion, 6.6, und Synkope, 6.10., etwa I-II? LOGA siehe LUGA. LOGITTI: lx belegt. Cool East, Co. Kerry (M 231, +E; BF: LOGOQI). G.Sg. eines io-Stammes. LOGITTI = air. Loingthe CGH S. 675, (Hui)Longthe CGH S. 478, entspricht genau dem air. Part. Prt. Pass (vgl. Teil II s.v. *-tio-) loingthe zum Verbum loingid "verbannen". LOGITTI, air. Loingthe bedeutet "der Verbannte". Das denominative iVerbum loingid ist von long, ä-St., "Schiff' (aus lat. (navis) longa entlehnt) abgeleitet. Zur Schreibung < G > für lnjl vgl. Kap. 2.4.9. K S. 169. Zeitstufe: vor Synkope, 6.10., also etwa I-III. LLOMINACCA: 2x belegt. LLOMINACCA Monataggart, Co. Cork (M 121, + EF); (NETTA-)LAMINACCA Ballintaggart, Co. Kerry (M 163, + E; B: NETTA-L[.]MINAQCA; F: NETTA-L[.]MINACCA, MacNeill318 liest -LOMINACCA). Aufgrund der altir. Parallele sollte 3I8M ac N eill 1931:46.

- 196G.Sg. eines o-Stammes vorliegen, Wahrscheinlich sind in beiden Fällen späte Archaisierungsversuche anzunehmen (vgl. auch Kap. 2.5.2.). MacNeill sieht einen G.P1. in beiden Belegen, jedoch folgt auf LA/OMINACCA in M 163 ein MAQQI, so daß hier nicht mit einem Plural zu rechnen ist. (NETTA-)LOMINACCA zu air. Lomainech CGH S. 675; Possessivkompositum, 10.1.1., aus LOM- = air. lomm, o-St., "nackt" und -INACCA zu air. enech, o-St., "Gesicht", siehe Teil II s.v. *enUco-, Bedeutung "ein nacktes (bartloses) Gesicht habend". MacNeill vergleicht (NETTA-)LOMINACCA, Lomainech mit air. Maélenech "ein rasiertes Gesicht habend". K S. 169. Zeitstufe: beide Inschriften nach Lautwandel von Ikrl zu Ikl, 6.11.1., und Vokalschwächung, 6.12., in INACCA aus *enik"o-, also IV. LONAMNI: lx belegt. Great Saltee Island, Co. Waterford (M 43). G.Sg. eines o-Stammes. In LONAMNI liegt wahrscheinlich Verschreibung für *LONAGNI vor, siehe Kap. 2.5.3. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von LONA-, air. Ion, o-St., "Amsel". *LONAGNI zu air. Lonán CGH S. 675, zu air. lonán "kleine Amsel". K S. 169. Zeitstufe: vor Endsilbenreduktion, 6.6, etwa I-II? LLONNOCC: lx belegt. Rathduff, Co. Kerry (M 194). G.Sg. eines oStammes. Name mit dem ky. Deminutivsuffix -6c, -OCC, siehe Kap. 11.1.3., von LLONN- = air. Ion, o-St., "Amsel". LLONNOCC ohne Entsprechung im Air., vgl. auch unter LONAMNI mit anderem Deminutivsuffix. K S. 169. Zeitstufe: nch Endsilbenreduktion, 6.6, etwa II-IV. LOSAGNI: lx belegt. Killurly, Co. Kerry (M 236). G.Sg. eines oStammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von einem Grundwort LOSA- = air. los(s), o-St., "Schwanz". LOSAGNI = air. Loissin mit anderem Vokal vor dem Suffix, vgl. dort, Bedeutung etwa "Schwänzchen", vgl. auch gr. Eáfloji' "Schwänzelchen"319 etc. K S. 169. Zeitstufe: vor "VXR>VR", 6.8, etwa I-II.

3I9SOLMSEN 1922:124.

00040667

- 197-

LLOTETI bei Korolev ist zu streichen, die Inschrift ist in die andere Richtung zu lesen, vgl. McManus320; siehe unter CURCITTI. K S. 169f. LUBBAIS: lx belegt. Ballinrannig, Co. Kerry (M 152; E: GEBBAIS; B: GELIS). Lesung unsicher, siehe auch unter GEBBAIS. Korolev zieht die Lesung LUBBIAS (mit Endung der fern, ä- oder iä-Stämme) vor; auch Harvey 1987b:60 bevorzugt eine Lesung LU[BB]IAS. LUBBAIS wäre G.Sg. mit der Endung < A IS > , vgl. Kap. 7.3., eines i- oder io-S tarn mes; LUBBIAS wäre G.Sg. eines ä- oder jä-Stammes, Kap.7.4. LUBBAIS/LUBBIAS einstämmiger Name, 10.4., oder Hypokoristikon, 10.3., ohne Entsprechung im Air., evtl, zu luib, G.Sg. luibe, (i-St.?) "Pflanze, Gewürz, Gras", Pokomy IEW S. 690, zu stellen. Vgl. auch Lubia, Lubianus Holder AS II, Sp. 295. K S. 170. Zeitstufe: unklar, keine weiteren Datierungsmöglichkeiten gegeben. LUGA: 3x (?) belegt. LUGA Dromore, Co. Kerry (M 266, + E); LOGA Ratheobane, Co. Cork (M 65, +E); dazu evtl, ein Fragment (MAQ-)LUG[321 Brookhill, Co. Kerry. G.Sg. eines u-Stammes. Kurzname, 10.3., aus Komposita mit *lugu-, siehe Teil II, oder einstämmiger Name, 10.4. LUGA, LOGA = air. Lug, G.Sg. Luga, Loga CGH S. 676, "Luchs" oder "(Gott) Lug". K S. 170. Zeitstufe: LUGA, LOGA (mit Vokalumfärbung, 6.4.1.) nach Endsilbenreduktion, 6.6., die Endung erscheint in der späten Form mit < -A > wie im Air., also etwa III-IV. LUG ADDON: lx belegt. Kilmannia, Co. Mayo (M 4), dazu in lat. Schrift Luguaedon Inchagoill, Co. Galway (M 1). G.Sg. eines n-Stammes. Possessivkompositum, 10.1.1., aus LUG- = air. lug, u-St., "Luchs; Gott Lug", siehe Teil II s.v *lugu-, und -ADDON zu *aidö(n)-, siehe Teil II, "Feuer", mit Schreibung < A > für Diphthong -ai-, vgl. Kap. 6.7. LUGADDON = air. Luguaedon Thes.Pal. II S. 288, Lugadon CGH S. 676, Bedeutung etwa "Feuer des/wie Lug habend". K S. 170. Zeitstufe: LUGADDON nach Endsilbenreduktion, 6.6., vor Synkope (in LUGUDEC, siehe folgenden Namen), 6.10., etwa II-III.

320Mc M anus 1986:21. 3 2 1 R Y N N E 1 9 6 2 :1 5 5 .

00040667

- 198 -

LUGUDECCAS: 5x (?) belegt. LUGUDECCAS Ardmore, Co. Waterford (M 263, +EBF); LUGUDECA Kilgrovane, Co. Waterford (M 286, +EBF); LUGUDEC Kilmannia, Co. Mayo (M 4); LUGUDUC Kilcullen, Co. Cork (M 108, +EB; F: LUGUDECCES); dazu noch evtl. [..OJGGODIKA Aglish, Co. Kerry (M 141, EBF: JD/GGOD1KA). G.Sg. eines k-Stammes. Wahrscheinlich verbales Rektionskompositum, 10.1.5., aus LUGU- = air. lug, u-St., "Luchs; Gott Lug", vgl. Teil II s.v. *lugu-, und -DECCAS, -DEÇA, -DEC, siehe Teil II s.v. *dek-, mit unklarer Bedeutung. Bildet verbale Rektionskomposita, siehe Kap. 10.1.5. Im Air. nur noch im Adj. dech, indekl., "gut, besser, bester" (alle drei Übersetzungen möglich). Zu gr. binoiicu "annehmen, aufnehmen", lat. decet "es ziemt sich", dignus "würdig", Pokomy IEW S. 189f; im Gail, findet sich eine Form -decae (D.Sg. f.), die K.H. Schmidt in KgP S. 189 zu ogamir. -DECCAS stellt. Eine zweite Erklärung gibt Pokomy IEW S. 188f: *dek- zur uridg. Verbalwurzel *deik- "zeigen". Lautlich ist diese Verbindung möglich, da *deik- zu urir. *dêk- werden müßte und nach der Kürzung von Langvokalen in nicht-ersten Silben, 6.3., mit *dek- aus uridg. *dek- zusammenfallen konnte. *-dek- könnte schließlich auch zu air. deg-, dech- "bester-; gut-" zu stellen sein. LUGUDECCAS = air. Luguid, Thes.Pal. II S. 281, G.Sg. Lugdech CGH S. 479, Bedeutung etwa "den Lug würdigend"; "durch Lug befehlend" (?); allenfalls auch Possessivkompositum, 10.1.1., "in Lug das Beste habend"; dazu stellt sich gall. Lucu-deca(e) (Dat.) KgP S. 233. K S. 170. Zeitstufe: LUGUDECCAS vor Endsilbenreduktion, 6.6, etwa I-II; LUGUDECA während Endsilbenreduktion, etwa II; LUGUDEC nach Endsilbenreduktion, vor Synkope, 6.10., etwa II-III; LUGUDUC mit Vokalschwächung in der Endsilbe, 6.12., etwa IV. LUGUDI: lx belegt. Knockalafalla, Co. Waterford (M 306, +E). G.Sg. eines io-Stammes. Name mit Suffix *-dio-, siehe Teil II, von LUGU- = air. lug, u-St., "Luchs; Gott Lug", vgl. Teil II s.v. *lugu-. LUGUDI zu air. Lugudius (mit lat. Endung) Thes.Pal. II S. 276, 280, Bedeutung etwa "zu Lug gehörig". K S. 171. Zeitstufe: vor Synkope, etwa I-III möglich. LUGUNI: 5x (?) belegt. LUGUNI Windgap, Co. Waterford (M 307, + EB; F: LUGONI); LUGUNI Castlekeeran, Co. Meath (M 41, +Gippert); LUGUNI Knockshanawee, Co. Cork (M 112, 113); dazu evtl.

00040667

- 199 -

[LUG]UNI Droumatouk, Co. Kerry (M 224; vgl. aber auch unter [MONG]UNILOCID). G.Sg. eines ip-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-njp-, siehe Teil II, von LUGU- = air. lug, u-St., "Luchs; Gott Lug", siehe Teil II s.v *lugu~. LUGUNI zu air. Luigne CGH S. 680, G.Sg. Luigni; Bedeutung etwa "der kleine Lug/Luchs". Dazu der gall. ON Luguni-acum Holder AS II Sp. 344. K S. 171. Zeitstufe: in M 112 (mit MAQ) ist LUGUNI nach der Endsilbenreduktion einzuordnen, also etwa II-III; alle anderen Belege vor Endsilbenreduktion, etwa I-II. LUGUQRIT: 3x belegt (?). LUGUQRIT Ballyneanig, Co. Kerry (M 146, *EB; F: LUGUQRITTI); LUGUQRIT Kilcashan, Co. Cork (M 68, + EBF); dazu evtl, ein Fragment LL[UGUQ]RRIT Kilcolaght, Co. Kerry (M 207; EF: LO[Np]RIT; B: LL[..]RRIT). G.Sg. eines o-Stammes. Determinativkompositum, 10.1.3., aus LUGU- = air. lug, u-St., "Luchs; Gott Lug", siehe Teil II s.v. *lugu-, und -QRIT siehe Teil II s.v *krito-, etwa "Dichter" (?). LUGUQRIT zu air. Luccreth, Lucridh AU 753; Luccraid CGH S. 676, Bedeutung etwa "Dichter des Lug" (?). K S. 171. Zeitstufe: alle Belege nach Endsilbenschwund, 6.6., vor Synkope, 6.10., etwa II-III. LUGUTTI: lx belegt. Crag, Co. Kerry (M 251, +E). G.Sg. eines ioStammes. Name mit Suffix siehe Teil II, von LUGU- = air. lug, u-St., "Luchs; Gott Lug", siehe Teil II s.v. *lugu-. LUGUTTI zu air. Luchtae CGH S. 676, Bedeutung etwa "zu Lug gehörig". K S. 171. Zeitstufe: mit VELITAS vor Vokalumfärbung, 6.4.2., also I. LUGUVVECCA: 2x belegt. LUGUVVECCA Aghacarrible, Co. Kerry (M 140, E: LUGUVEMOCCO); LUGUVVEC Dromlusk, Co. Kerry (M 221, +E). G.Sg. eines k-Stammes. Verbales Rektionskompositum, 10.5., aus LUGU- = air. lug, u-St., "Luchs; Gott Lug", siehe Teil II *lugu-, und -VVECCA, -VVEC "kämpfend", siehe Teil II s.v *-uik-. LUGUVVECCA, LUGUVVEC zu air. Lugach G.Sg., CGH S. 667, 679, Bedeutung etwa "wie Lug kämpfend"; nach Pokomy sind diese Komposita mit *-uik- als Determinativkomposita, 10.1.3., aufzufassen, dann etwa "Kämpfer des Lug", vgl. CALUNOVIC[A] und Teil II unter *-uik-. K S. 171. Zeitstufe: LUGUVVECCA während Endsilbenreduktion, 6.6., etwa

00040667

- 2 0 0 -

II; LUGUVVEC nach Endsilbenreduktion und CATVVIRR in derselben Inschrift), 6.10., etwa III-IV.

Synkope

(siehe

LUQIN: lx belegt. Derrynane, Co. Kerry (M 219, + E ; BF (nach B): LUQISMA). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, vgl. Teil II. Das Grundwort LUQ- "W olf ist im Air. noch in dem Namen Luchdonn (s.unten) bezeugt. LUQ- zu gr. \ vkoo, lat. lupus. Idg. *lukwoist wahrscheinlich eine Umstellung aus idg. *wMro-, das in air. olc, o-St., "Übeltäter, Bösewicht" (siehe ULCCAGNI) bezeugt ist. Über das Wort für "W olf hat McCone322 eine ausführliche Erörterung geschrieben. Er setzt für das Air. eine Variante */uAr0- an, die er in dem Namen eines wilden Hundes, Luch-donn ("der Wolfsbraune"), sieht. Seine Vermutung gewinnt durch diesen Ogam-Beleg eine wertvolle Unterstützung. Auf eine idg. Form *lukro- deuten nun schon wenigstens drei Sprachen (Griech., Lat., Kelt.); die gall. Namen Lupus, Lupo(n)- Holder AS II Sp. 349 können durchaus auch keltischen Ursprungs sein und nicht, wie bisher vermutet, aus dem Lat. entlehnt. Mit LUQIN lassen sich auch die air. Namen (Hui)Luichine, Luchine CGH S. 479 verbinden, Bedeutung wäre etwa "Wölfehen". K S. 171. Zeitstufe: nach Endsilbendreduktion, 6.6., etwa II-III. MACORBO: 4x belegt. MACORBO Aghacarrible, Co. Kerry (M 139; E: MACORBI; B: BACOS); MACORBO Drumloghan, Co. Waterford (M 272, + E; BF: MACARB); MACORBO Garranmillon, Co. Waterford (M 283, +E); MACORBO Church Clara, Co. Kilkenny (M 28). G.Sg. eines i- oder u-Stammes. Zusammenrückung, 10.1.7., aus MAC- = air. macc "Sohn, Knabe" und -CORBO oder -ORBO. -CORBO zu air. corb, o-St., "Wagen", vgl. auch Teil II unter *korbo-\ -ORBO zu air. Hap. leg. oirb "Erbe", orbbae, io-St., "Erbe; Erbgut". Beide Verbindungen möglich, da sowohl Mac-Corb CGH S. 681 "Sohn des Wagens" als auch Mac-Orbba CGH S. 683 "Sohn des Erbes" belegt sind. MACORBO könnte auch G.P1. sein, vgl. Kap. 7.1. K S. 171. Zeitstufe: in allen Belegen ist der Labiovelar Ikrl zu Ikl geworden, 6.11.1., also etwa III-IV. MAKINI: lx belegt. Whitefield, Co. Cork (M 216, +EBF). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von 3 2 2 M C C O N E 1 9 8 5 :1 7 1 f f .

00040667

-201

-

MAK- = air. macc, o-St., "Sohn, Knabe", siehe unter MAQQI; MAKINI ohne Entsprechung im Air.; mit anderem Vokal vor dem Suffix, vgl. Teil II *-gno-, zu maccán "Söhnchen, kleiner Junge" zu stellen. Andere Möglichkeit wäre die Verbindung mit Machainén CGH S. 684, Macha DIL-M Sp. 12 (Göttin der Schlacht, auch "Schlachtkrähe"323). K S. 171. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, 6.6., vgl. MOSAC in derselben Inschrift, also nach II. MADORA: lx belegt. Mount Rivers, Co. Cork (M 122). Dieser Beleg ist wohl zu tilgen; nach Gippert ist von dem Namen nur ]RA zu lesen; auch B und F haben nur ]NO, der Anfang des Namens ist Ergänzung von Macalister. Erklärungsversuch von MADORA (keine Entsprechung im Air.) bei Korolev, der den Namen zu mir. madrad, madra "Hund" stellen will. K S. 172. Zeitstufe: wahrscheinlich während/nach Endsilbenreduktion, vgl. DEGO, etwa II-III? MAGANN: lx belegt. Curraghmore West, Co. Kerry (M 204). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von einem Grundwort MAGA- zu air. maug, mug, u-St., "Sklave, Diener". MAGANN zu air. Mogán CGH S. 702, Bedeutung etwa "kleiner Diener"; "Fugenvokal" < A > vordem Deminutivsuffix nach GOI § 271 auch von anderen als o-Stämmen möglich. K S. 172. Zeitstufe: nach "VXR>VR", 6 .8., und vgl. unter NUADAT (mit literarischer Orthographie), daher eher IV. MAGLICUNAS: lx belegt, mit lat. Maglocuni. Nevem, Wales (M 446). G.Sg. eines n-Stammes. Nicht-ererbter Kompositionstyp, wahrscheinlich alte Zusammenrückung, 10.1.7., aus MAGLI- zu air. mál, o-St., ky. mael "Prinz, Fürst", vgl. Teil II s.v. *maglo-, und -CUNAS, air. cú, n-St., ky. ci "Hund", siehe Teil II s.v *kü. MAGLICUNAS mit lat. Maglocuni (der Fugenvokal -o- deutet darauf, daß es als Kompositum und nicht mehr als Zusammenrückung verstanden wurde) ohne Entsprechung im Air., aber aky. Meilyg, Maelgwn, altertümlich Meilochon, Bedeutung etwa "Prinz der Hunde; Hundeprinz"; wahrscheinlich handelt es sich hier um einen kymrischen Namen, vgl.

323Le R o u x und G u y o n v a r c 'h

1978.

00040667

-202

-

Kap. 11.3. und LHEB S. 174. K S. 172. Zeitstufe: nach LHEB S. 182 Mitte/Ende des fünften Jahrhunderts, also etwa I. MAGL[I]DUBAR[CUNAS]: lx belegt. Caldy Island, Wales (M 427). Die Ergänzung stammt von Macalister; Korolev schlägt MAGL[I]DUBAR[IGAS] vor. Da der Name Maél-Doborchon CGH S. 688 ( * MAGL[I]DUBAR[CUNAS], mit Vermischung der beiden häufigen Namenselemente mál und maél, vgl. Teil II s.v *maglo- und *mailo-) im Air. belegt ist, gewinnt Macalisters Vorschlag an Wahrscheinlichkeit (aufgrund der zeitlichen Einordnung der Inschrift wäre eine Ergänzung -[CONA] oder -[CON] jedoch angemessener). Nicht­ ererbter Kompositionstyp (Zusammenrückung), 10.1.7., aus MAGLI-, air. mál, o-St., ky. mael "Prinz, Fürst", siehe Teil II s.v. *maglo-, und DUBAR[CUNAS] zu air. doborchú "Otter" (wörtlich: "Wasserhund", Determinativkompositum aus DUBAR- = dobor "Wasser", IEW S. 264, und -[CUNAS], cú "Hund", siehe Teil II s.v *kü)\ MAGL[I]DUBAR[CUNAS], Maél-Doborchon etwa "Prinz des Otters, Otterprinz". K S. 172f. Zeitstufe: -DUBAR- aus urir. *dubro- nach Synkope und Entwicklung eines Sproßvokals, 6.10., etwa III. MAGU: lx belegt. Drumloghan, Co. Waterford (M 272, + EBF). D.Sg. eines u-Stammes, allenfalls auch G.Sg. eines u-Stammes möglich, vgl. Kap. 7.6. Die Worttrennung in dieser Inschrift ist noch umstritten, m. E. ist MANU MAGU NOGATI ("dem Maun, dem Diener des N.") sinnvoller als MANU MAGUNO GATI (mit unklarem MAGUNO). MAGU = air. maug, mug, u-St., "Sklave, Diener". K S. 173. Zeitstufe: unklar, vor Endsilbenreduktion, 6.6, also etwa II? MAILAGNI: 3x belegt. MAILAGS1 Ballingarry, Co. Limerick (M 258); MAILAGNI Ballintaggart, Co. Kerry (M 160, +EF; B: MEOLAGNI); MAILAGN[I] Ballynabortagh, Co. Cork (M 60, + E). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von MAILA-, air. maél, o-St., "Sklave, Diener", siehe Teil II s.v. *mailo-. MAILAGNI zu air. Maélán, Moélán CGH S. 685; Bedeutung etwa "kleiner Diener". K S. 173. Zeitstufe: alle Belege vor "VXR>VR", 6 .8, etwa I-II.

-203 -

MAIL-AGURO: lx belegt. Ballyknock, Co. Cork (M 82). G.Sg. eines i- oder u-Stammes. Nicht-ererbter Kompositionstyp (Zusammenrückung), 10.1.7., aus MAIL(A)-, air. maél, o-St., "Diener, Sklave", siehe Teil II s.v. *mailo-, und -AGURO, das nach MacNeill324325zu air. augra, ugra "Kampf, Streit" zu stellen ist. MAIL-AGURO (G.Sg. eines i- oder uStammes) = air. Maél-Augrai (G.Sg. eines io-Stammes) CHG S. 685, Bedeutung etwa "Maél bzw. Diener des Kampfes". Der Ogambeleg AGURO stützt die in LEIA-A S. 104 vorgeschlagene Etymologie von air. augra325 ( aus *agur-io/iä, zu griech. cryupicr, -AGURO dann G.Sg. eines i-Stammes?). K S. 173. Zeitstufe: vor Synkope, 6.10., etwa II-III. MAILI^-INBIR: lx belegt. Kilmalkedar, Co. Kerry (M 187, + B; E: MAILI^-INBIRI; F: MAILI^-INBIR[IC]). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit MAILEA-, air. mail, o-St., "Diener, Sklave", siehe Teil II s.v. *mailo-, und -INBIR, air. inber, o-St.,G.Sg. inbir, "Flußmündung". MAILI^-INBIR ohne Entsprechung im Air., Bedeutung etwa "Mail von der Flußmündung" (man vgl. die semantische Parallele Maél-aba "Maél vom Fluß"). Air. inber aus *eni-bhero-, Pokomy IEW S. 132, zu ky. cymmer "Zusammenfluß" aus *kom-bhero-. K S. 162. Zeitstufe: Nach Vokalumfarbung, 6.4.2., Endsilbenreduktion, 6.6., und Synkope, 6.10., etwa III-IV. MANU: lx belegt. Drumloghan, Co. Waterford (M 272, +EBF). D.Sg. eines u-Stammes, evtl, auch G.Sg. eines u-Stammes, vgl. Kap. 7.6. Einstämmiger Name, Kap. 10.4. MANU = air. Maun326, zu gall, -manus, ky. mawn "gut" KgP S. 236. K S. 173f. Zeitstufe: unklar, vor Endsilbenreduktion, 6.6, etwa II ? MAQI-: Namen, die mit MAQI-,MAQQI- komponiert sind, Findet man unter dem zweiten Bestandteil: ACTO; -AINIA; BROCI; -CAIRATINI; DECCEDDAS; -DDUMILEAS; ERCIAS; -ESEA; -IARI; -LIAG; LUGA; -QOLI; -RATI; -RECTA, -RITEAS; -TTAL; TRENT

324Mac N eill 1932a: 126. 325Auch hier zeigt sich wieder einmal, daß man die in den Ogaminschriften belegten Namen und Wörter unbedingt berücksichtigen sollte, da sie des öfteren die im LE1A als erschlossen angeführten Formen tatsächlich beweisen. 326MacN eill 1909a: 363.

00040667

-204 -

MAQI: 229x sicher belegt, in der Form MAQI in ca. jeder zweiten Inschrift. In der Form MAQQI in M 2, M 21, 138, 148, 149, 153, 156, 157, 158, 163, 175, 180, 184; MMAQI (nicht GAQI zu lesen) M 103; MAQVI M 104; MAQ M 10, 145, 219, 220, 233, 287, 364, 409, 502, 206; MACV M 433; MAQV N 6; MACI M 76, 94, 121, 137, 187, 235, 267, N 2, N 5; MAIC M 83, MAC M 90, 256. Einmal abgekürzt in N 1: MA(QI). Dazu stellen sich die Varianten in lat. Schrift (aus Wales) Macci, Macco, Maqui, Maccu, Macu, Mac. G.Sg. eines o-Stammes. Air. macc, G.Sg. m ake, o-St., "Sohn, Knabe", aus urir. *makk"os, G.Sg. *mäklei = MAQI, MAQQI. Zu ky. mab, gall, mapo-327, wird mit Annahme einer Konsonantengemination zu idg. *maghu- gestellt, Pokomy IEW S. 696, dagegen LEIA-M S. If "le mot *makwo- Fils est special au celtique; c'est un mot nouveau, qui ne remonte pas nécessairement a l'indo-europeen"; siehe auch Lühr328 zu air. macc. K S. 112. Zeitstufe: die Formen mit < Q > bzw. < Q Q > und erhaltener Endung können alt sein; jedoch ist gerade bei diesem häufigen Wort mit archaisierender Schreibung, vgl. Kap. 2.5.1., zu rechnen. MAQ nach Endsilbenreduktion, 6.6, etwa II; MAC, MAIC, MACI nach dem Lautwandel von /Ar/ zu Ikl, 6.11.1., etwa III-IV. MARIANI: 2x belegt. MARIANI Kinnard East, Co. Kerry (M 188, + EBF), MARIANI Rathglas, Co. Wicklow (M 16). G.Sg. eines o- oder io-Stammes. Lateinischer Name Marianus, Kap. 11.2., im Air. evtl, in Maréne (io-St.) CGH s. 698. K S. 176. Zeitstufe: M 188 besteht nur aus diesem Namen, genaue Datierung nicht möglich, vor Synkope, 6.10., etwa I-III; M 16 mit DUNAIDONAS vor Vokal um Färbung, 6.4.1., und Endsilbenreduktion, 6.6, also etwa I. MARIN: lx belegt. Killeen Cormac, Co. Kildare (M 20, +EBF). G.Sg. eines o-Stammes. Lateinischer Name Marinus, vgl. Kap. 11.2. K S. 176. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, 6.6, etwa II-III. -MASOC siehe unter DERCMASOC.

327DOTTIN 1920:269. 328LÖHR 1985:293 Punkt 16.

00040667

-205 -

MEDALO: lx belegt. Drumloghan, Co. Waterford (M 279, +E; BF: METALO). G.Sg. eines i-Stammes. Hypokoristischer Name, 10.3., mit iFlexion. ME-DALO zu air. Mo-Dala, Mo-Dula329 mit ME-, air mo"mein", vgl. Teil II s.v. *me, und -DALO zu air. dall, o-St., "blind", siehe Teil II s.v. dallo-. Korolevs Lesung MEDALI dürfte nicht richtig sein (er stellt den Namen zu air. metal, a-St., "Bauch"), da alle Inschriftenausgaben die Endung < - 0 > zeigen. K S. 176. Zeitstufe: nach Vokalumfarbung in DENAVEC[A], siehe dort, also frühestens II. MEDDOGENI: lx belegt. Ballyknock, Co. Cork (M 95, +E). G.Sg. eines o-Stammes. Determinativkompositum, 10.1.3., aus MEDDO-, air. mid, u-St., "Honigmet", s. Teil II *medu-, und -GENI "Abkömmling, Sohn" siehe Teil II s.v.*-geno-. Der Fugenvokal < 0 > könnte aus -ugeschwächt sein, wahrscheinlich liegt eher Verschreibung vor ( > - —< < 0 > für > ~ < < U > ) . MEDDOGENI zu air. Midgen CGH S. 700; keltib. Medugeni (G.Sg.) Holder AS II Sp. 526, gall. Medugenus KgP S. 241, Bedeutung etwa "Honigsohn"; nach Pedersen VGKS II S. 3 ist gall. Medugenus zu idg. *medhio- "mittlerer" zu stellen; wohl nicht stichhaltig, da auch die keltib. und air. Belege eindeutig für die Verbindung mit idg. *medhu- "Honig; Met" sprechen. K S. 176f. Zeitstufe: vor Vokalumfàrbung von MEDO- (für MEDU-?) zu mid-, 6.4.2., also I. MEDUSI: lx belegt. Dromore, Co. Waterford (M 267, +Gippert). G.Sg. eines o- oder io-Stammes. Wahrscheinlich hypokoristischer Name, 10.3., mit ME- "mein", siehe Teil II s.v. *me-, und -DUSI evtl, zu air. duis, i-St., "Schatz". MEDUSI ohne Entsprechung im Air., Bedeutung etwa "mein Schatz"; man vergleiche Éodus CGH S. 617, das evtl, dasselbe Hinterglied -dus enthalten könnte, und Duisech (fern.) RC 17, S. 123330, dazu allenfalls noch gall. Medussa Holder AS II Sp. 528 (eher zu medu- "Honig"). Möglich ist auch die Verbindung von MEDUSI mit air. mid, u-St., "Honigmet", Teil II *medu-, das mit dem Suff. *-sto-/*-sno-, Pedersen VGKS II § 366, 367, erweitert wäre. K S. 177. Zeitstufe: mit MACI (aus *makk"i) nach dem Lautwandel von llcl zu Ikl, 6.11.1., etwa III.

329MACNHILL 1909a: 361 Fn 1. 330STOKES 1896:119-263.

00040667

- 206-

MEDVVI: lx belegt. Rathcrogan, Co. Roscommon (M 12, -l-BF Gippert). G.Sg. eines o-Stammes. Einstämmiger Name, 10.4. MEDVVI zu air. Medb, ä-St. (Frauenname, hier MEDVVI Männemame), "der/die Berauschende". Das air. Adj. medb, o-St., "berauschend, stark (von alkoholhaltigen Getränken)" aus urir. *medu-o-ist eine Ableitung von *medu- "Honigmet", s. Teil II s.v. *medu-~LEIA-M S. 48. K S. 177. Zeitstufe: vor Endsilbenreduktion, 6.6, etwa I-II. MELAGIA: lx belegt. Garranmillon, Co. Waterford (M 284, +E). G.Sg. eines ä- oder jä-Stammes. Wahrscheinlich hypokoristischer Name, 10.4., mit ME- "mein", siehe Teil II s.v. *me-, und -LAGIA zu air. laige, io-St.,"Stab, Spaten, Speer" oder lac, o-St., "sanft, ruhig". ME­ LAGIA evtl, zu air. Mo-Laca (mit lac "sanft, ruhig") CGH S. 702; vgl. aber auch Lugaid Laga mit laige "Speer", DIL-L Sp. 25-26. Eine andere, weniger wahrscheinliche Erklärungsmöglichkeit wäre die Gleichsetzung von MELAGIA mit air. Meilge, Melige CGH S. 699, dann zu air. meile, io-St., "Tunichtgut, Taugenichts", oder meile "Pferd, Wallach". K S. 177. Zeitstufe: unklar, da die Inschrift nur aus diesem Namen besteht, evtl, vor Vokalumfärbung in der Endung < - I A > , 6.4.3., etwa I? MENUMAQ[I]: lx belegt. Knockshanawee, Co. Cork (M 115). G.Sg. eines o-Stammes. Determinativkompositum, 10.1.3., oder Possessivkompositum, 10.1.1., aus MENU- entweder zu air. min, o-St., "klein" oder zu air. menb, o-St., "something minute or small" DIL-M Sp. 99 (aus *meny-o- wie medb aus *medu-o-) und -MAQ[I] zu air. macc, oSt., "Sohn, Knabe", siehe unter MAQI. MENUMAQ[I] "kleiner Knabe" oder "kleine Söhne habend", ohne Entsprechung im Air., aber man vergleiche Minbuide, Mincloth CGH S. 700 mit min "klein"; aus dem Gail. evtl. Su-mena, Su-menu Holder AS II Sp. 543. Das < U > dürfte graphische Wiedergabe für einen geschwächten Vokal (Kap. 6.9.) sein. Air. min und menb können schwerlich auf einen gemeinsamen Ursprung zurückgeführt werden, da der Vokalismus nicht zu vereinbaren ist: min aus urir. *mino-331, menb aus urir. *menuo-, vgl. Pokomy IEW S. 728f,

331 *rnino- hätte eigentlich air. **men ergeben müssen. Sollte in MENU- der letzte Rest eines u-stammigen Adjektivs *menu- vorhanden sein, das erst nach der Vokalumfarbung zu *minu- in die o-Flexion übergegangen ist ? Nach LEIA-M S. 5 2 f ist air. min "klein" im Vokalismus von min "zierlich, zart" beeinflußt worden.

00040667

-

207

-

LEIA-M S. 37 und J. Uhlich332. K S. 177. Zeitstufe: nach Synkope, 6.10., vgl. CULRIGAI, etwa III. MEUTINI: lx belegt. Camcome, Co. Antrim (M 309). G.Sg. eines oodeMo-S tarn mes. Wahrscheinlich hypokoristischer Name, 10.3., aus ME"mein", siehe Teil II s.v *me, und -UTINI mit unklarer Bedeutung, evtl, zu air. úath "Schrecken", LEIA-U S. 11. ME-UTINI ohne Entsprechung im Air.; vgl. allenfalls den Völkemamen ÜaithnP33 und den Sippennamen (Hui)Uithnich CGH S. 492. K S. 178 führt noch eine Interpretation MOITINI (zu air. moith "sanft, zart") an. Zeitstufe: vor Synkope, 6.10., etwa I-III. MICANAVVI: lx belegt. Knockshanawee, CO. Cork (M 112). G.Sg. eines o- oder ip-Stammes. Unklarer Name, evtl, ist -AVVI "Enkel, Nachfahre", siehe unter AVI, oder -VVI "tötend, schlagend", siehe Teil II unter *-bio-, abzutrennen. MICAN(A)- bleibt unklar: zu air. mecan, oSt., "Wurzel" oder zu míchónic, mkanaigh "Unglück"? MICANAVVI ohne Entsprechung im Air.; evtl, vergleichbar mit dem Vorderglied MICAN(A)- ist (Hui)Micáin CGH S. 483. K S. 178. Zeitstufe: vor Synkope, 6.10., vgl. auch LUGUNI, etwa I-III. [MIJNNACCANNI: lx belegt. Mount Music, Co. Cork (M 135; EBF: JANNACCANNI). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Dem.-suffix *-gnosiehe Teil II, von [MIJNNACCA-, das wohl nicht von aky. minawc, nky. minog "edel; Herr" zu trennen ist. Dazu stellt sich der bei Nennius, Hist. Britt. 19 überlieferte Name Minocanni (G.Sg.). [MIJNNACCANNI = air. Mincháin CGH S. 483, Ui Minneccáin Hogan, Onomasticon S. 676, und ky. Mynogan Holder AS II Sp. 597. K S. 179. Zeitstufe: nach "ŸXR> VR", 6.8, also etwa II-III. M[I]N[E]RC: lx belegt. Derrynane, Co. Kerry (M 220, B: sehr zerstört; nach Gippert ist dieses Wort nicht zu entziffern). Dieser Name muß wohl gestrichen werden. MINERC wäre Determinativkompositum, 10.1.3., aus MIN-, air. min, o-St., "klein", siehe unter CCICAMINI, und 332U hlich 1989:132 Fn 11. 333Nach POKORNY 1954:107 sind -UTINI und Uailhni zu dem bei Ptolemaios bezeugten irischen Völkemamen A utíivoi zu stellen.

00040667

-208 -ERC siehe Teil II s.v *erko-; MINERC etwa "kleiner Erc", ohne Entsprechung im Air., vgl. Ere Becc "Erc-klein" CGH S. 620f. K S. 179. Zeitstufe: nach Synkope, 6.10., etwa III-IV. MOCUR[A]RUTI (oder -R[A]NUTI): lx belegt. Teeromoyle, Co. Kerry (M 240). G.Sg. eines o- oder io-Stammes. Name mit MOCU"Sippe", siehe unter MUCOI, und unklarem Hinterglied -R[A]RUTI oder R[A]NUTI), das evtl, zu dem Hap.leg. rum334 (G.Sg.) mit unbekannter Bedeutung zu stellen ist. Korolev vergleicht den Sippennamen mocu Runtir Thes.Pal. II S. 274 und erwägt weiterhin die Verbindung von MOCU- mit air. mucc "Schwein". K S. 179. Zeitstufe: unklar, eher spät, vgl. unter VLISACES^JCMIR, etwa III-IV. MODDAGN[I]: lx belegt. Windgap, Co. Waterford (M 307, +EBF). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von MODDA-, air. múad, o-St., "edel, stolz", LEIA-M S. 68. MODDAGN[I] zu air. Múadán Thes.Pal.II S. 364. K S. 179. Zeitstufe: vor "VXR> VR", 6.8., etwa I-II. MOESAC: lx belegt. Underhill, Co. Cork (N 3). G.Sg. eines oStammes. Nach Motta335 ist MOESAC ein hypokoristischer Name, der nicht von DERCMASOC, siehe dort, zu trennen sei. Den Wechsel < A > in -MASOC und < O E > in MOESAC erklärt er als ein weiteres Beispiel für die in Kap. 6.7. erörterte Erscheinung, daß ein Diphthong vor bestimmten Lauten bzw. Lautgruppen in der Schrift durch einen Monophthong ausgedrückt sein kann. Dies ist hier jedoch nicht möglich, da in -MASOC, air. mossach "stinkend" eben kein Diphthong vorliegt. MOESAC ist m.E. zu air. maisech, o-St., "vornehm" zu stellen. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, 6.6, etwa II-IV. MOGAI: lx belegt. Ballyknock, Co. Cork (M 89: BOGAI; E: MOGAI). Gen.Sg. mit Endung < A I > , siehe Kap. 7.3., evtl, von air. mug, u-St., "Sklave, Diener". E's Lesung ist jedoch eher unwahrscheinlich. Zu air. mug siehe unter MAGU; zur Datierung siehe unter BOGAI. 334rMr/7 könnte nach GOI § 80b aus *rarutf (G.Sg.) entstanden sein. 335MOTTA 1981:133f.

-209-

MOINENA: lx belegt. Ballyneesteenig, Co. Kerry (M 147, +EBF). G.Sg. eines n-Stammes. Name mit dem individualisierenden Suffix *-iön-, siehe Teil II s.v. *-oh-, von einem Grundwort MOIN- entweder zu air. maén, o-St., "stumm", LEIA-M S. 60, oder eher zu main, i-St., "Schatz", LEIA-M S. 59. Das < E > erklärt sich nach Kap. 6.4.4. MOINENA aus urir. *mojnionos, zu air. Moinenn (G.Sg.) Thes.Pal.II S. 284; vgl. auch Maén, Moén, Moénach CGH S. 701 ff, und (gall.?) Moinios Holder AS II Sp. 617. Nach Motta336 gehört hierher auch der Name MOUNIN, siehe dort. K S. 179. Zeitstufe: nach Vokalumfärbung, 6.4., während Endsilbenreduktion, 6.6., etwa II. M O r^ED IA S: lx belegt. Knockboy, Co. Waterford (M 299, +EB; F: MONpADIAS). G.Sg. eines á- oder jä-Stammes. Zwei Erklärungen möglich: 1) Das Zeichen > # < ist als /5/ zu interpretieren. MO^IpEDIAS würde dann zu air. mongdae, io-St., "füllige, wuschelige Haare habend; WuschelkopP zu stellen sein. Das Adj. mongdae ist eine Ableitung mit Suffix *-dio-, siehe Teil II, von mong, ä-St., "Haar, Haarmähne", LEIA-M S. 63. Man würde dann die Form MONGADIAS (so F) erwarten, mit Fugenvokal < A > . Als Name keine Entsprechung vorhanden, vgl. aber Mongán, Mongfind CGH S. 702. 2) > # < könnte nach McManus, vgl. Kap. 2.4.8., den ursprünglichen Lautwert /gw/ gehabt haben, dann wäre MO-GWEDIAS zu lesen. MO-GWEDIAS wäre ein hypokoristischer Name, Kap. 10.3., aus MO- "mein", siehe Teil II unter *me, und -GWEDIAS zu air. guide, iä-St., "Bitte, Gebet"337. MOGWEDIAS ohne Entsprechung im Air. K S. 179. Zeitstufe: vor Vokalumtarbung in der Endung, 6.4.3., also I. [MO^£]UNILOCID: lx belegt. Droumatouk, Co. Kerry (M 224; E: LUGUNILOCID; BF: OTUNILOCID). Diese Lesung ist wohl aufzugeben, da McManus338 nach Autopsie nur JUNILOCID lesen kann. ]UNI wäre evtl, zu LUG]UNI zu ergänzen, siehe unter LUGUNI; LOCID siehe dort. K S. 179.

336MOTTA 1981:134. 337Dies würde auch die Darstellung der lautlichen Entwicklung der Wörter guidid "bitten“, guide "Bitte, Gebet" etc. stützen: COWGILL 1980:49-78. 3 3 8 M c M a n u s 1 9 8 6 :2 0 .

00040667

- 210 -

MOS AC: 2x belegt. MOS AC Whitefield, Co. Kerry (M 216, +EBF); MOSAC Crickhowel, Wales (M 327). G.Sg. eines o-Stammes. ln der Inschrift aus Wales (TURPILI MOSAC TRALLONI mit lat. Turpilii ic iacit puueri Triluni Dunocati) ist MOSAC parallel zu lat. puueri (puer "Knabe, Sohn") verwendet, außerdem fehlt erwartetes MAQI339, ebenso wie in M 216. Sollte in MOSAC etwa ein Wort vorliegen, das ähnliche Bedeutung hat oder in bestimmten Kontexten haben kann wie MAQI? MOSAC im Air. nicht zu identifizieren, lautlich würde es zu mosach "stinkend" passen, siehe DERCMASOC. K S. 113. Zeitstufe: beide nach Endsilbenreduktion, 6.6 , etwa II. MOUNIN: lx belegt. Underhill, Co. Cork (N 4). G.Sg. eines o- oder n-Stammes. Nach Motta340 ist MOUNIN zu MOINENA zu stellen und ein Schreibfehler ( >*~#*< < O U > statt >~~< < Ol > ) anzunehmen. Eine andere, m.E. bessere Möglichkeit ist die Verbindung mit air. M'Unna, hypokoristischer Name341; in MO-UN-IN könnte dann das Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, vorliegen; weiterhin MO- "mein", vgl Teil II s.v. *me. MO-UNIN, M'Unna zu onn, o-St., "Fichte, Kiefer", LEIA-0 S. 25, uinnius "Esche",^LEIA-U S. 20. K S. 179. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, 6.6, nach "VXR> VR", 6.8., etwa II-IV. MOILÇA-GOJMRID: lx belegt. Killogrone, Co. Kerry (M 235). G.Sg. eines o-Stammes. Nicht-ererbter Kompositionstyp (Zusammenrückung), 10.1.7., aus M Q JLI^-, air. maél, o-St., "Diener, Sklave", vgl. Teil II s.v. *mailo-, und -GQJMRID zu air. gaimred, gemred, o-St., "Winter", vgl. Teil II s.v. *gamo-. MQJLÇA-GQJMRID = air. Maél-Gemrid CGH S. 690, Mad-Gaimrid Thes.Pal. II S. 177, Bedeutung etwa "Mail vom Winter". Auffallend ist der Gebrauch des Sonderzeichens < Q J > , das in MQJL{^\- für einen ursprünglichen Diphthong -ai-, in -GQJMRID für -a- vor palatalem Konsonanten steht. Das Sonderzeichen ist also einmal für einen "echten" und einmal für einen "unechten" Diphthong verwendet worden. Dies setzt die Kenntnis der 1iterari sch-alti rischen Orthographie voraus, außerdem ist die Vermischung der beiden Diphthonge -ai- und -oi- typisch für die air. Sprachstufe ( * 339So auch Jackson LHEB S. 171. 340MOTTA 1981:134. 34IQ'Brien 1973:220.

00040667

-211

-

IV). Das Zeichen < ^ > steht wohl für einen "Murmelvokal", also MQJLÇA-GQJMRID ungefähr / wû/X'* yapp'ib'l. K S. 173. Zeitstufe: aus den genannten Gründen IV. MUCAGGI siehe CAGG[I] und Teil II s.v. *me. MUCC[A/0/I]: lx belegt. Tuckamine, Co. Kildare (M 17). Die Ergänzung zu MUCC[OI] "Sippe" ist nicht möglich, da MUCOI schon davor steht, es muß sich also um einen Namen handeln. Da Endung abgebrochen, Stamm unklar; aufgrund der air. Parallele wohl [A] bzw. [O] als G.Sg. eines u-Stammes zu ergänzen. MUCC[A] vermutlich zu air. (Hui)Mucca CGH S. 483, Ui Muca Hogan Onomasticon S. 676, Bedeutung etwa "(Sippe) des Schweins". Air. mucc, ä-St., "Schwein", urir. *mokku-, aus ursprünglichem u-Stamm (wie in den Namen noch bezeugt) in die ä-Flexion übergegangen, vgl. LEIA-M S. 68f, GOI § 308; gall. Moccus. K S. 179. Zeitstufe: nach Vokalumfärbung von *mokku- zu MUCC[A/0], 6.4, etwa II? MUCOI: sehr häufig belegt: MUCOI M 17, 22 (MUC[OI]), 26, 28, 31, 32 (MUCO[I]), 34, 41, 48 (MUC[OI]), 57, 70, 71 (auch MOCOI mögl.), 79, 81, 98 (auch MOCCOI mögl.), 106 (MU[COI]), 124, 126, 150, 163, 167 (MUCfOI]), 175, 195, 198, 200, 217, 241, 244 (auch MOCOI mögl.), 250, 263 ([MUJCOI), 266, 267, 269, 273, 277, 279 ([MU]COI), 281, 283, 285, 286 (MUC[OI]), 289, 292, 296 (MUC[Oip, 298 (auch MOCOI mögl.), 302, 307, 308, 426 (auch MUCOE mögl.), 496 (MUCO[I]), 504, N 1, N 7 (MUCO[I]); MUCCOI M 116 (MUCC[OI]), 138, 156, 173 (MUCC[OI]); MUCOE M 426 (auch MUCOI mögl.); MOCOI M 71 (auch MUCOI mögl.), 197, 244 (auch MUCOI mögl.), 272, 298 (auch MUCOI mögl.), 306; MOCCOI M 98 (auch MUCOI mögl.); MOOOI M 118 (siehe Kap. 2.2.4.); MOCO M 243, 303; MOOI M 176 (vielleicht *MAQI gemeint?); GUCOI M 300 (wohl für *MUCOI verschrieben); auch als Abkürzung MU in M 178, N 3, und evtl, in M103 und M 299, siehe auch unter CAGGI und MUIBITI. Zu übersetzen ist dieses Wort nach MacNeill342 ungefähr mit "Sippe, Familie", da das Wort im air. durch Corcu "Korn, Getreide", Sil "Same", Dül "Abteilung, Truppe" und durch die Suffixe -rige, -raige "Reich",-acht 342Mac N eill 1907:42-49.

00040667

-

212

-

(Kollektivsuffix) ersetzt wurde. Im Air. wurde außerdem das indeklinable mocu oft mit macu (Akk.PI. von macc "Sohn") verwechselt. In MUCOI, air. mocu, indekl., liegt eine erstarrte Kasusform vor. Nimmt man MUCOI als die alte Form, so könnte es sich um den G.Sg. eines oStammes oder des Dat./Lok. eines Konsonantenstammes handeln, die Endung -1- < I > ist geschwunden. MUCOI lmukko-i/ mit Hiat kann auf urir. *mukkos-i, G.Sg. zu einem Nom. *mukkos-os oder Dat./Lok. *mukkos-i zu einem Nom. *mukkös (?), zurückgeführt werden. Möglich ist auch, daß der geschwundene Laut, der den Hiat hinterließ, ein -1- war, also *mukko-u, G.Sg. zu einem Nom. *mukko-ios oder Dat./Lok. *mukkoj:-i zu einem Nom. *mukköi (?). Nicht möglich ist die Annahme Holders in AS II Sp. 649, daß MUCOI G.Sg. zu einem Stamm *mukkouosei; intervokalisches -u- ist in den Ogaminschriften noch gut bezeugt, vgl. TOVISACI, AVITTORIGES, ERCAVICCAS, QENUVENDI, DENAVEQA], CALUNOVIC[A]. Besser ist die Erklärung von de Bernardo Stempel 1991, bes. S. 212, daß in MUCO, MOCO die ältere Form vorliegt und hier ein alter Abi. auf idg. -öd fortgesetzt ist. In den Formen MUCOI, MOCOI ist dann die unklare Form durch eine analogisch angefügte Gen.-Endung < I > verdeutlicht worden. Detschew343 vergleicht thrak. povKa-, pokkch-, poKa-, muca- und das lyk. Namenselement muka, muki; zur Klärung der Bedeutung zieht er osset. mukkag "Same, Geschlecht, Nachkommenschaft" heran. Zustimmend Wagner344. Anders und wahrscheinlich vernünftiger LEIA-M S. 3, wonach air. mocu "certainement de meme origine que mac, mais la formation en est obscure". K S. 113f. Zeitstufe: je nach Kontext der Inschriften I-IV. MUIBITI: lx belegt. Knockboy, Co. Waterford (M 299, + EB; F: MACIBITE). G.Sg. eines jo-Stammes. Hypokoristischer Name, 10.3., aus MU- "mein", siehe Teil II s.v. *me, oder MU als Abkürzung für MUCOI, siehe dort, und -IBITI zu air. iphthe, ibthe, io-St., "betrunken", Part.Prät.Pass, zum Verbum ibaid "trinken"; siehe Teil II s.v. (MU-)IBITI « air. Ibaitte, Ipite CGH S. 664 (mit Konsonantengemination in hypokoristisehen Namen), Bedeutung etwa "(mein) Betrunkener", vgl. MEDVVI = air. Medb "berauschend". K S. 3,»3D etschew 1957:312. 344WAGNER 1969:226.

-213 179f. Zeitstufe: wegen MONpEDIAS, siehe dort, vor Vokalumfàrbung, 6.4.3., also I. NAVVALLO: lx belegt. Dunbell, Co. Kilkenny (M 30; B,F: SAVVALL). G.Sg. eines i-Stammes; wahrscheinlich lat. Name, zu lat. Navalis, siehe Kap. 11.2. Ohne Entsprechung im Air. K S. 180. Zeitstufe: GENITTAC[I] in derselben Inschrift mit Vokalschwächung in Mittelsilben, 6.9, vor Synkope, 6.10., etwa II. Siehe auch unter SU VALLOS. NEAGRA(-COLINEA): lx belegt. Ballyvooney, Co. Waterford (M 270, + BF; E: SEAGRA-COLINEA). -COLINEA siehe dort. NEAGRA mit Schreibung >•••►•< < E A > ist evtl, ein Schreibfehler für < I > . Wort unbekannter Bedeutung. Evtl, zu Nicer, Niger "Wasser, Fluß", Holder AS II Sp. 742, dann NEAGRA-COLINEA etwa "WasserStechpalme", Determinativkompositum, 10.1.3.? K S. 180. Zeitstufe: etwa I-II, siehe unter COLINEA. [NE]RTAGNI: lx belegt. Knockboy, Co. Cork (M 59, +BFE: ]ARTAGNI, siehe auch dort). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von [NE]RTA- = air. nert, o-St., "Kraft, Stärke". [NEJRTAGNI zu air. Nertán, als Subst. einmal bezeugt in Buile Suibhne345 30.1 1. mo nertán "mein bißchen Kraft". K S. 180. Zeitstufe: vor "VXR> VR", 6.8., etwa I-II. NETA-CAGI siehe unter CAGGI und Teil II s.v. *net-. NETA-CARI siehe unter CARI und Teil II s.v. *net-. NETA-CUNAS: 3x belegt. NETA-CUNAS Priesttown, Co. Tipperary (M 261, +E); NETTA-CU[NAS] Topped Mountain, Co. Fermanagh (M 315, +B); dazu evtl, ein Fragment NE[TACUN]AS Drumloghan, Co. Waterford (M 278, +EB; F: NI[). G.Sg. eines n-Stammes. Nichtererbter Kompositionstyp, 10.1.7., aus NETA- "Held, Krieger", siehe Teil II s.v *net-, und -CUNAS "Hund", siehe Teil II s.v. *kü. NETA-CUNAS "Held Hund" ohne Entsprechung im Air., vgl. CUNNETAS (mit 345Hrgg. von O'K eeffe 1913.

- 214 -

umgekehrter Reihenfolge der Kompositionsglieder) zu air. Connath. Das von Korolev verglichene keltib. Netaci muß fembleiben, da es sich um den Gen. eines Namens mit dem Adjektivsuffix *-äko- handelt. K S. 181. Zeitstufe: M 261, 315 ohne Vokalumfàrbung in -CUNAS, 6.4.1., also I; M 278 unklar.

NETTA-LAMINACCA siehe unter LOMINACCA und Teil II s.v. *net-. NETTA-SAGRI: lx belegt. Bridell, Wales (M 426, +F). G.Sg. eines o-Stammes. Nichtererbter Kompositionstyp, 10.1.7., mit NETTA- "Held, Krieger", siehe Teil II s.v. *net-, und -SAGRI "hervorragend; Führer", siehe Teil II s.v. *sagro-. NETTA-SAGRI zu air. Nazair (= Nad Sáir), Nazarus (mit lat. Endung), Thes.Pal.II S. 262, "Held Führer" oder "Held hervorragend". K S. 181. Zeitstufe: vor "VXR> VR", 6.8., etwa I-II. NETA-SEGAMONAS: 3x belegt. NETA-SEGAMONAS Ardmore, Co. Waterford (M 263, +EFGippert; B: NAMUTAS-SEGAMINAS); NETA-S[EGAM]ONAS Knockboy, Co. Waterford (M 292, + E ; B: SETASD; NETA-SEGAMONAS Old Island, Co. Waterford (M 300, +E; BF: NETA-SENAMQ. G.Sg. eines n-Stammes. Nichtererbter Kompositionstyp, 10.1.7., aus NETA- "Held, Krieger", siehe Teil II s.v. *riêt-, und -SEGAMONAS « air. segamain, DIL-S Sp. 141, Bedeutung ungefähr "kraftreich", mit Suffix siehe Teil II, von SEGA- = air. seg, sed, o-St.?, "Kraft, Stärke". NETA-SEGAMONAS « air. NadSegamain CGH S. 714 (mit o-stämmiger Flexion) "Held kraftreich"346. K S. 181. Zeitstufe: alle Belege vor Endsilbenreduktion, 6.6., etwa I-II. NETTA-SLOGI: lx belegt. Kilmartin Lower, Co. Cork (M 109). G.Sg. eines o-Stammes. Nichtererbter Kompositionstyp, 10.1.7., aus NETTA- "Held, Krieger", siehe Teil II s.v. *nët-, und -SLOGI zu air. slóg, o-St., "Truppe, Kriegerschar", LEIA-S S. 136f. NETTA-SLOGI = air. Nad-Slúaig CGH S. 710, Bedeutung etwa "Held (der) Truppe". K S. 181. Zeitstufe: vor/während Endsilbenreduktion, 6.6. (vgl. UDDMENSA), etwa I-II.

3460der sollte -SEGAMONAS ’Sieger" bedeuten, air. seg ursprünglich "Sieg“ ?

00040667

-

215

-

NETA-TTRENALUGOS siehe TRENALUGOS und Teil II s.v. *nêt-. NETTA-VRECC siehe VRAICCI und Teil II s.v. *net-. NETA-VROQI siehe VRAICCI und Teil II s.v. *nët-. NETN[: lx belegt. Letter, Co. Kerry (M 238). Fragment eines mit *net- "Held, Krieger" beginnenden Namens; der Fugen vokal scheint geschwunden zu sein. NILI: lx belegt. Knickeen, Co. Wicklow (M 51). G.Sg. eines oStammes. Einstämmiger Name, 10.4. Entweder zu air. Mail, G.Sg. Néill CHG S. 712, Bedeutung unbekannt (es müßte Verschreibung angenommen werden: NILI für *NELI (= G.Sg. Néill), also >—< < I > statt > -~< < E > ) oder zu air. Nél, G.Sg. Mw//347, CGH S. 712, air. nél, o-St., "Wolke". K S. 182. Zeitstufe: vor Endsilbenreduktion, 6.6, also I-II. NIOTTA: 2x belegt. NIOTTA Gurrane, Co. Kerry (M 252, +E); NIOTT-(VRECC) Dunloe, Co. Kerry (M 202). In NIOTT(-VRECC) liegt Verwechslung mit NETTA-, NETT- vor, vgl. unter VRAICCI. NIOTTA, air. niae, niad, d-St., "Neffe"348, stellt sich zu lat. nepos, aind. nápat und ist von air. nia "Krieger" (Teil II s.v. *net~) zu trennen349. Weiteres siehe unter *net- in Teil IL K S. 114. Zeitstufe: vor Endsilbenreduktion, 6.6, etwa I-II. NIR: lx belegt. Kilbonane, Co. Kerry (M 241, +EBF). Wortgrenze fraglich, da die Inschrift in großen Teilen noch ungedeutet ist (vgl auch Teil IV unter M 241). NIR könnte der G.Sg. eines o-Stammes sein und zu air. ner, o-St., "Eber", LEIA-N S. 10, gehören, als Name Ner, Nera CGH S. 712, dann einstämmiger Name, 10.4. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, 6.6, etwa II-IV. NISIGNI: lx belegt. Kilgrovan, Co. Waterford (M 287, +EBF). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, 347Zur Entstehung dieses "unechten Triphthongs" vgl. GOI § 55. 348Siehe auch HESSEN 1913:72. 349POKORNY 1915a:403-407.

00040667

- 216 -

von NISI-, air. ness "Wiesel", LEIA-N S. 11. NISIGNI * air. Nessán (zum Fugenvokal vor dem Suffix vgl. Teil II s.v. *-gno-) CGH S. 712. K S. 182. Zeitstufe: vor "VXR> VR", 6.8., etwa i n. NOARRA: lx belegt. Gortnamaccaree, Co. Kerry (M 225, + E,Gippert; B,F: NOAR). Wahrscheinlich späte Form des G.Sg. eines iStammes, hypokoristischer Name, 10.3. Ohne Entsprechung im Air., evtl, zu air. niiar "Geschrei, Jammer" zu stellen. K S. 182. Zeitstufe: wenn zu air. núar, dann nach Diphthongierung, 6.13., also IV. NOCAT1: lx belegt. Whitefield, Co. Kerry (M 217, + EBF). G.Sg. eines o- oder jo-Stammes. Unklarer Name, ohne Entsprechung im Air. Evtl. Determinativkompositum, 10.1.3., oder Possessivkompositum, 10.1.1., mit NO- = air. nó "edel", auch in Namen (Nógus, DIL-N Sp. 51; Nóchaire, Nóchore CGH S. 714), und -CATI zu air. can, o-St., "Katze" (siehe CATTINI) oder cath, u-St., "K am pf, siehe Teil II s.v. *katu-; Bedeutung entweder "edle Katze" oder "edlen Kampf habend". K S. 182. Zeitstufe: vor Endsilbenschwund, 6.6., also I-II. NOGATI: lx belegt. Drumloghan, Co. Waterford (M 272, +EBF). G.Sg. eines o- oder io-Stammes. Unklarer Name; die Worttrennung in dieser Inschrift ist nicht sicher (siehe auch unter MAGU). Evtl. Mischungskompositum, 10.1.6., aus NO- = air. nó "edel", und -GATI "klug", siehe GATTAGNI. Vielleicht ist Verschreibung für *NODATI anzunehmen, d.h. statt >-^-< < D > wäre > # -< < G > geschrieben. NODATI zu NUADAT, air. Núadu, G.Sg. Núadaf, allerdings ist NUADAT ein Konsonantenstamm. MAGU NODATI ließe sich dann mit air. Mug-Núadat CGH S. 703 verbinden. K S. 182. Zeitstufe: vor Endsilbenschwund, 6.6, etwa I-II? NUADAT: lx belegt. Curraghmore, Co. Kerry (M 204). G.Sg. eines d-Stammes. Einstämmiger Name, 10.3., air. Núadu, G.Sg. Núadat, CGH S. 714. Ursprünglich altes Partizip Prs. Akt. (aus vorurkelt. *ne/oi{dent-s) s. Pokomy IEW S. 768, genaue Bedeutung nicht bekannt, evtl, zu air.

00040667

- 217 -

núada "Held"350; dazu stellt sich der gall. Name Nodonti, Nodenti (Dat.Sg.). Der Name zeigt literarisch-altirische Orthographie, d.h. der Konsonant Idl wird wie im Air. durch eine geschriebene Tenuis < T > dargestellt, sonst werden in den ogamirischen Belegen unlenierte bzw. geminierte Medien mit geschriebenen Medien wiedergegeben, vgl. DECCEDDAS, CEDATTOQA, DEßLANN. K S. 182. Zeitstufe: wegen oben genannter Gründe und Diphthongierung, 6.13., frühestens IV. [OJDARUN: lx belegt. Underhill, Co. Kerry (N 5). Nach Motta351 ist [OJDARUN der Ergänzung der Herausgeber [A]DARUN vorzuziehen. Hierzu evtl, das Fragment ODR[ Knockboy, Co. Waterford (M 298, E:ODAR[). [0]DARUN G.Sg. eines o-Stammes, Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von [0]DAR- = air. odor, odur "graubraun, dunkelbraun", LEIA-0 S. 9. [OJDARUN zu air. Odrán CGH S. 725 mit Annahme eines Schreibfehlers für *ODARAN (so Motta) oder mit Vokalschwächung in der Endsilbe, 6.12.352. K S. 182. Zeitstufe: vor Synkope, 6.10., etwa II-III, oder nach Vokalschwächung, 6.12., IV ? OGATOS: lx belegt. Kilgrovan, Co. Waterford (M 288; E: OGATAS). G.Sg. eines i- oder u-Stammes. Unklarer Name ohne Entsprechung im Air., wird von Korolev mit mir. ocath "Eid" verbunden. Vgl. auch Ogarios, Ogius Holder AS II, Sp. 836. K S. 182. Zeitstufe: wegen erhaltener Endung vor Endsilbenschwund, 6.6., etwa MI. [OJGGODIKA siehe unter LUGUDECCAS. OGTENAS: lx belegt, mit lat. Hogtivis. St. Dogwell’s, Wales (M 450; B: NOGTENS; F: HUGTIVVS). Lesung unsicher, völlig unklarer Name. Erklärungsversuche bei Korolev: OG- zu air. óc, o-St., "jung; Krieger", TENAS zu tim e, io-St., "Eisenstange", tenn, o-St., "streng, ernst", oder zu times, u-St., "Emst, Strenge". Die ungewöhnliche Lautgruppe < G T > kann nur aufgrund von Synkope entstanden sein, da -g- und -/- in 350Wohl erst aus Nüadu (Name mehrerer sagenhafter Könige, vgl. DIL-N Sp. 68f) rückgebildet. Air. Nüadu, gall. Nodonti werden von WAGNER 1986:180-187 mit "Fänger" übersetzt und zu got. niutan "erlangen", ga-niutan "fangen" gestellt. 351 M otta 1981:135. 3S2Dann müßte |0)D A R U N mit Sproßvokal für [OJDRUN geschrieben sein, da der Vokalschwächung die Synkope vorausgeht.

-218 -

alter Kontaktstellung zu -kt- bzw. -\t- assimiliert worden wäre. Nach Jackson LHEB S. 187 ist diese Inschrift unbrauchbar. K S. 182f. Zeitstufe: nach Synkope, 6.10., etwa III-IV. Siehe auch unter TENAS. OLACON: lx belegt. Ballyneesteenig, Co. Kerry (M 147, + EBF). G.Sg. eines n-Stammes. Possessivkompositum, 10.1.1., oder Determinativkompositum, 10.1.3., aus OLA- = air. oll, o-St., "groß", siehe Teil II s.v. *ollo-, und -CON, air. cú, n-St., "Hund", siehe Teil II s.v. *kü. OLACON zu air. Olcco, G.Sg. Olcon CGH s. 720, Olchú CGH S. 720, Bedeutung entweder "große Hunde habend" oder "großer Hund". K S. 183. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, 6.6., vor Synkope, 6.10., etwa II-m. OLAGNI: lx belegt. Bishop’s Island, Co. Cork (M 61). G.Sg. eines oStammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von OLA- = air. oll, o-St., "groß", siehe Teil II s.v. *ollo-. Ohne Entsprechung im Air., man vergleiche gall. Ollognus Ellis Evans S. 238353. K S. 183. Zeitstufe: vor "ŸXR> VR", 6.8, etwa MI. OQOLI: lx belegt. Ballyknock, Co. Cork (M 88, +E). G.Sg. eines oStammes. Einstämmiger Name, 10.4., zu air. Uachall CGH S. 747, air. úachall etwa "stolz"354, LEIA-U S. 2. Anders Marstrander355, der OQOLI mit gall.-lat. opulus "rumpotinus-, Feldahom" vergleicht; ferner air. MacOchaill "Sohn des Feldahoms" (?), zur Bedeutung vgl. MAQICAIRATINI. K S. 183. Zeitstufe: vor Endsilbenreduktion, 6.6., etwa III? 10RIBRASSIA: lx belegt. Inchinanagh, Co. Kerry (M 226). G.Sg. eines ä- oder iä-Stammes. Die Lesung des Namens ist unsicher, auch BRANNIA möglich, siehe dort. Evtl, zwei Namen ]ORI und -BRASSIA, das evtl, zu air. braise, iä-St., "Kühnheit, Wagemut; Prahlerei" zu stellen sein könnte. K S. 183. Zeitstufe: vor Vokalumfärbung in der Endung, 6.4.3., etwa I?

353ELLIS Evans 1967. 354Die genaue Bedeutung dieses Adjektivs ist unbekannt; es scheint aber möglich, darin die Ableitungsgrundlage zu úaichle, jâ-St., "Stolz" zu sehen. 355MARSTRANDER 1924:18f.

00040667

- 219 -

OSBBAR: lx belegt. Rantavan, Co. Cavan (M 312, +E; B: OSBBAR(R); F: OSBARR(N)). G.Sg. eines o-Stammes. Possessivkompositum, 10.1.1., aus OS- = air. os(s), o-St., "Rind; Hirsch", LEIA-O S. 34, und -BBAR zu air. barr, o-St., "Kopf', siehe Teil II s.v. *barro-, OSBBAR ohne Entsprechung im Air., Bedeutung etwa "einen Hirschkopf habend, hirschköpfig", vgl. ENABARRI "vogelköpfig", CUNACENNI "hundeköpfig". K S. 183. Zeitstufe: nach Synkope, 6.10., etwa III-IV. OTTINN: lx belegt. Lomanagh, Co. Kerry (M 227, + EBF). G.Sg. eines o-Stammes. Evtl, einstämmiger Name, 10.4., zu air. Oithin Bicc (G.Sg.) AU 717, das seinerseits evtl, zu air. othan mit unklarer Bedeutung, etwa "Stein, Grab, Grabkammer", vgl. DIL-O Sp. 167, zu stellen ist. Möglich wäre auch, daß es sich um einen mit dem Deminutivsuffix *-gno- von einem unbekannten Grundwort OTTIgebildeten Namen handelt. K S. 183. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion und Synkope (vgl.VECR[ unter VEQREQ), 6.10., also III-IV. OVANOS: lx belegt. Killeen Cormac, Co. Kildare (M 19; EBF: UVANOS). G.Sg. eines i- oder u-Stammes. Evtl, einstämmiger Name, 10.4., zu air. m ine, io-St., "grün", LEIA-U S. 4 (ohne Etymologie), oder allenfalls zu air. o(, 'i-St., "Schaf, LEIA-0 S. 14. OVANOS/UVANOS ohne Entsprechung im Air., vgl. aber Uanide, Uainide CGH S. 748 = air. úainide, io-St., "grünlich". K S. 183. Zeitstufe: vor Endsilbenreduktion, 6.6., etwa I-II. OVOMAN: lx belegt. Dungummin, Co. Cavan (M 313; nach Gippert ist Lesung unsicher). G.Sg. eines n- oder o-Stammes. Unklarer Name, wahrscheinlich zu air. Uaman CGH S. 748 zu stellen; die Verbindung mit ómun, úamun, u-/o-St., "Furcht" und ky. ofrt "Furcht" birgt lautliche Probleme im Vergleich mit OVOMAN, da ky. ofn auf eine Vorform *obno-/u- deutet, vgl. LEIA-O S. 22. K S. 183. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, 6.6., etwa II? QASIGN[I]: lx belegt. Tullaghaun, Co. Mayo (M 6). G. Sg. eines oStammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von QAS(I)-, air. cas, o-St., "lockig", siehe Teil II s.v. *kasso-. Zum Fugenvokal < I > siehe unter *-gno- in Teil II. QASIGNI zu air. Caissin CGH S.

00040667

-220-

533, Bedeutung "der kleine Lockige", mit Annahme archaisierender Graphie oder Verschreibung von < Q > für erwartetes < C > ( > M°L< statt > Wl < ), vgl Kap. 2.5.1. K S. 183. Zeitstufe: sollte archaisierende Orthographie vorliegen, muß die Inschrift aus der Zeit nach dem Lautwandel von /Ar/ zu Ikl, 6.11.1., stammen, also III-IV. Sollte nur Verschreibung vorliegen, kann die Inschrift auch alt sein, vor "Ÿ X R >V R ", 6.8, etwa I-II. Der Kontext (nur noch MAQ[I]) der Inschrift bietet keine weiteren Anhaltspunkte für die Datierung. QECIA: 3x (?) belegt. QECIA Glebe, Co. Cork (M 131, + E , Gippert); QVECEA (QVECI?) Drumloghan, Co. Waterford (M 275,+ B: QVECI; E: QVECEA; F: QVECIO); dazu evtl, ein Fragment Q[E]CC[IAS] Knockboy, Co. Waterford (M 295, E: Q [..]TT[..). G.Sg. eines 5- oder jä-Stammes, QVECI wäre G.Sg. eines o- oder jp-S tarn mes. Unklarer Name. Korolev vergleicht gall. Peccia, Peccio(n) Holder AS II Sp. 960f. Aus dem Air. kann evtl, das Adj. eich356 "kühn" dazu gestellt werden. QECIA, QVECEA (oder mask. QVECI?) wären dann einstämmige Namen, 10.4., Bedeutung "die/der Kühne". In QVECEA/QVECI fällt die seltsame Schreibung < QV > für /Ar/ auf. K S. 183. Zeitstufe: QECIA M 131 mit LITUBIRI vor Synkope, 6.10., also etwa I-III; QVECEA (QVECI?) M 275 mit CUNALEGI vor Vokalumfärbung, 6.4.1., also I; M 295 unklar. QENILOC < A > GNI: lx belegt. Marstramane, Co. Kerry (M 192, + EF; B: QUNILOCGNI). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gnovon QENILOC < A > - , umgekehrtes Possessivkompositum, 10.1.2., "den Kopf dunkel habend, Schwarzkopf', siehe QENILOCI. QENILOC < A > GNI zu air. Cennlachán CGH S. 542, Cellachán CGH S. 540, Bedeutung etwa "Schwarzköpfchen". K S. 183. Zeitstufe: vor "VXR> VR", 6.8., etwa I-II. QENILOCI: lx belegt, mit lat. Qeniloci. Ballymorereigh, Co. Kerry (M 170, +EB; F: QENELOCI). G.Sg. eines o-Stammes. Umgekehrtes Possessivkompositum, 10.1.2., aus QENI- zu air. cenn, o-St., "Kopf', siehe Teil II s.v. *kwenno-, und -LOCI zu air. loch, o-St., "dunkel, 356in zwei Glossen: eich ./. ger und eich ./. gér 'eich heißt kühn’ , v g l. DIL-C Sp. 182. Air. gér kann "scharf, sauer" und auch (von Menschen) "kühn" heißen.

-221 -

schwarz"; zum Fugenvokal < I > siehe Kap. 8.4. QENILOC1 zu air. Cellach CGH S. 538ff, Bedeutung etwa "den Kopf schwarz habend; Schwarzkopf'. K S. 183. Zeitstufe: vor Synkope, 6.10., etwa I-III. QENOVENDAGNI: 2x belegt. QENOVENDAGNI Cloonmorris, Co. Leitrim (M 2: QENUVEN[DI], Gippert: QENOVENDAGNI); [QE]NVENDANI, mit lat. Qvenvendani, Henllan Amgoed, Wales (M 364). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von einem umgekehrten Possessivkompositum, 10.1.2., QENOVENDA- zu air. Cennfind CGH S. 541, "den Kopf weiß habend, Weißkopf' aus *kwenno- "K o p f, siehe Teil II, und *uindo- "weiß", siehe Teil II, (gall. Pennovindos KgP S. 255, ky. Penwyn357). QENOVENDAGNI (mit Fugenvokal , siehe 8.2.), [QEJNVENDANI zu air. Cenfinnán, Cenannán CGH S. 541, Cheinn[finjdún Thes.Pal.II S. 364, Bedeutung etwa "Weißköpfchen". K S. 183 u. 184. Zeitstufe: QENOVENDAGNI vor "VXR>VR", 6.8., etwa I-II; [QE]NVENDANI nach "VXR>VR" und Synkope, 6.10., etwa III, LHEB S. 140: Mitte des sechsten Jahrhunderts ( = Anfang III). QENUVEN[DI] falsche Lesung M's; siehe QENOVENDAGNI. QERAI: 2x belegt. QERAI Rockfield, Co. Kerry (M 244, + EGippert; B: QEROI; F: QCOOI); QERAI Rockfield, Co. Kerry (M 243, + EGippert). G.Sg. eines i- oder jp-Stammes, vgl. Kap. 7.3. Einstämmiger Name, 10.4. Zwei Erklärungen möglich: 1) mit Annahme archaisierender Orthographie, 2.5.1., für *CERAI zu air. dar, o-St., "dunkelbraun, schwarz", dann MOCOI QERAI (M 244), MOCO QERAI (M 243) zu air. Maccu Clara, Ciar, Ciar(r)a CGH S. 544. 2) QERAI mit echtem Labiovelar zu gall. Perms, Perrius Holder AS II Sp. 969358, dann zu ky. per "süß", keine Entsprechung im Air. K S. 184. Zeitstufe: QERAI (M 244) aufgrund des Kontextes (siehe COILLABBOTAS) nach Vokalumfärbung, 6.4.1., vor Endsilbenreduktion, 6.6., etwa II; QERAI (M 243) nach Endsilbenreduktion (COLABOT), vor Synkope, 6.10., etwa II-III.

357ELL1S E van s 1971:179. 358Und E llis Ev a n s 1967:372.

00040667

-

222

-

QETAIS: 4x (?) belegt. QETAIS Drumconwell, Co. Armagh (M 311); QETTI Ballinrannig, Co. Kerry (M 149, +Gippert; EB: QETTIA; F: QITTI); QET[IA/AI]S Bawnaglauna, Co. Kerry (M 248); dazu evtl. [QEJTTEAS Drumloghan, Co. Waterford (M 274, + E ; B: JLAVEAC; F: ]LAVIC). G.Sg. eines jo-Stammes (QETTI "regelmäßige" Form; QETAIS siehe 7.3.), QET[IA]S, [QE]TTEAS wäre G.Sg. eines ä- oder jä-Stammes. Wohl hypokoristischer Name, 10.3., zu air. Céte, m -St., CGH S. 544, (mit Konsonantengemination für erwartetes *céthel), Céthech CGH S. 544, Fircetea Thes.Pal. II S. 281. Unklarer Name. Nach Korolev zu air. cuit, i-St., "Teil" (air. cuit könnte aus urir. *lcvetientstanden sein, vgl. guidid aus urir. *gwed-ieJi59), die Bedeutung wäre jedoch ungewöhnlich, auch würde dann QETAIS mit air. cuit nicht zu air. Céte, Céthech, Fircetea passen. Vielleicht ist hierzu das Adj. ciathaide zu stellen, das mit dem Suffix -de-, -ide-, Pedersen, VGKS II S. 28, von einem unbelegten Grundwort *c(ath gebildet ist. Ciathaide bezeichnet eine Eigenschaft des Satum*360. QETAIS, QETTI, dazu gall. Petius, Petianus Holder AS II, Sp. 972, könnten auf gemeinkelt. *k"etio- aus idg. *icueUipdeuten, das genau einem aind. svetyà- "weiß, hell" entsprechen würde. In ciathaide, Bedeutung vielleicht "weißlich", läge eine Weiterbildung eines o-Stammes urir. *krëto- aus idg. *hædo- (= aind. Sveta- "weiß") vor. K S. 184. Zeitstufe: M 311 vor "VXr V v R", 6.8., vgl. DINEGLO, etwa III; QETTI M 149 unklar, vor Endsilbenreduktion, 6.6., etwa I-II (?); M 248 vor Synkope, vgl. TRENIL[U..] unter TRENALUGOS, etwa I-III; [QEJTTEAS nach Vokalumfärbung in der Endung, 6.4., vor Endsilbenreduktion, etwa I-II. QIC[: lx belegt. Ballyvooney, Co. Waterford (M 271, + E; BF: QIT[). Wahrscheinlich zu QECIA, s. dort, zu stellen; es läge eine Form mit Vokalumfärbung vor. K S. 184. Zeitstufe: nach dem Lautwandel /Ar/ zu Ikl, 6.11.1., in (NETA-)VROQI, siehe dort, also I1I-IV. -QOLI: lx belegt, mit MAQI-. Gearha South, Co. Kerry (N 1). G.Sg. eines o- oder io-Stammes. Nach Motta361 ist in QOLI archaisierende Schreibung für *COLI, air. coli, o-St., "Hasel(strauch)" anzunehmen. 359COWGILL 1980:49-78. 360In DIL-C Sp. 182 wurde die Vermutung aufgestellt, daß ciathaide für ciachaide stehen und somit von air. céo "Nebel’ abgeleitet sein könnte. 361M o t t a 1981:127fT.

0040667

- 223 -

MAQI-QOLI zu air. Mac Cuill CGH S. 681, nicht-ererbter Kompositionstyp, 10.1.7. K S. 184. Zeitstufe: nach dem Lautwandel /Ar/ zu Ikl, 6.11.1., etwa III. QREGA/OS: lx belegt. Rathcrogan, Co. Roscommon (M 13). Lesung des zweiten Vokals unsicher; es ist nur ein Punkt sichtbar, danach jedoch ein Spatium, das die Lesung

zuläßt. G.Sg. eines Konsonantenstammes oder eines i-Stammes. Wahrscheinlich einstämmiger Name, 10.4., QREGA/QS zu air. (Moccu) Chreca Hogan Onomasticon S. 539, mit air. creca G.Sg. zu cre(i)cc, i- oder ä-St., "Kauf'; vgl. auch macc creca "Sohn des Kaufes" = "Händler". QREGA/OS, air. cre(i)cc aus urir. *k"rinkä-/i-, zum Verbum crenaid "kaufen"; das Substantiv zeigt die Übernahme des infigierten -n- aus dem Verbum. Mit QREGA/OS läßt sich der (gall.?) Name Princus Holder AS II Sp. 1044 vergleichen. K S. 184. Zeitstufe: vor Endsilbenreduktion, 6.6., etwa I-II? QRIMITIR: lx belegt. Arraglen, Co. Kerry (M 145, + EBF). G.Sg. eines o-Stammes. Entlehnung aus dem lat. presbyter über urky. *primiter, aky. premier (die Erklärung der ky. Formen steht noch aus362), zur Zeit der ersten Lehnwörterschicht im Air., da das ky. p- durch ir. /Ar-/ ersetzt ist. QRIMITIR = air. cruimther, o-St., "Priester", vgl. GOI § 223 und McManus363. K S. 115. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, 6.6., vor Synkope, 6.10., etwa II-III. QRITTI: 3x belegt. QRITTI Greenhill, Co. Cork (M 57, + E ; BF: QRITT); QRITTI Ballyneanig, Co. Kerry (M 146, +EBF); QRIT[ Ballyvooney, Co. Waterford (M 270, 4-EBF). G.Sg. eines o- oder eher jp-Stammes. Einstämmiger Name, 10.4. QRITTI wohl gleich air. Crithe CGH S. 571, Bedeutung etwa "Dichter, Künstler", vgl.Teil II *kwrito-. K S. 184. Zeitstufe: M 57 unklar, etwa I-III möglich (siehe TRENU); M 146 nach Endsilbenreduktion, 6.6., vor Synkope (siehe LUGUQRIT), 6.10., etwa II-III; M 270 etwa I-II.

362M öglich wäre, daß im britannischen Latein das Wort primus mit presbyter kontaminiert wurde und die Form primiter ergab.

363Mc M anus 1983:46 mit Anm. 60.

00040667

-224 -

QUNACANOS: lx belegt. Island, Co. Mayo (M 3). G.Sg. eines ioder u-Stammes. Das < Q > kann hier schwerlich archaisierende Schreibung sein, da die Inschrift in die Zeit vor Vokalumfärbung (siehe auch CUNALEGI), 6.4., zu datieren ist. Nach Korolev S. 185 steht das Zeichen < Q > für ein wegen des folgenden -u- labialisiertes lk ° /, jedoch ist in derselben Inschrift auch CUNALEGI bezeugt ohne die angenommene Labialisierung. Vielleicht liegt nur ein Schreibfehler vor für *CUNA- (Kap. 2.5.1.). QUNACANOS nichtererbter Kompositionstyp, 10.1.7., oder umgekehrtes Possessivkompositum, 10.1.2., aus QUNA"Hund", siehe Teil II s.v. *kü, und -CANOS wohl zu air. cain, i-St., "hübsch, schön", LEIA-C S. 15. QUNACANOS ~ air. Conchainne (ioSt.) CGH s. 562, Bedeutung etwa "Hund hübsch, hübscher Hund" oder "hübsche Hunde habend", vgl. Cú-buide "Hund gelb", Cú-doith "Hund schnell". K S. 184f. Zeitstufe: vor Vokalumfärbung, 6.4.1., in QUNAund CUNALEGI, siehe dort, etwa I. RAGAVVECC: lx belegt. Ballyelan, Co. Limerick (M 257; EBF: BOGAGAVVECC, mit BOG > f f < = R > ^ < ?). G.Sg. eines kStammes. Verbales Rektionskompositum, 10.1.5., oder Determinativkompositum, 10.1.3., mit Hinterglied -VVECC "kämpfend; Kämpfer", siehe Teil II s.v. *-uik-. Das Vorderglied RAGA- ist unklar, es könnte zu rac "Frau"364 gestellt werden. Aufgrund anderer Namen mit Hinterglied *-uik- (CALUNOVIQA], ERCAVICCAS, LUGUVVECCA mit Göttemamen im Vorderglied) könnte in RAGA- evtl, eine (weibliche?) Gottheit gesehen werden. RAGAVVECC etwa "wie eine Frau/wie RAGA kämpfend"365 oder "Kämpfer der RAGA", ohne Entsprechung im Air., vgl. evtl. (Hui)Rácai, (Hui)Racca CGH S. 487. K S. 185. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, 6.6., vor Synkope, 6.10., etwa II-III. -RATI: lx belegt, mit [MAQ]I-366 (M 292, + E : ]ER ATI; B: ]ERUTO). G.Sg. eines o-Stammes. Nichtererbter Kompositionstyp, alte Zusammenrückung, 10.1.7., mit -RATI zu air. rath, o-St., "Gnade, Anmut", LEIA-R S. 8. [MAQJI-RATI zu air. Mac-Raith CGH S. 683, 364\Vohl durch Lenition entstandene Variante zu air. frac, ä-St.f "Frau", siehe DIL-R Sp. 1 und DIL-F Sp. 398. Air. fra c wird in archaischer Sprache und in Poesie verwendet. 365Dann wäre der Name wohl nicht sehr schmeichelhaft. 3*6M a c N eill 1931:47 Anm. 14.

00040667

-225 -

Bedeutung etwa "Sohn der Gnade". K S. 185. Zeitstufe: vor Endsilbenreduktion, 6.6 ., (siehe auch NETA-SEGAMONAS) also I-II. -RECTA: 2x belegt, mit MAQI-. MAQI-RECTA Killorglin, Co. Kerry (M 254, + E ); MAQI-REC[ Whitefield, Co. Kerry (M 217; E: MAQIRE[QI]; BF: MAQI-RETQ. G.Sg. eines u-Stammes. Nichtererbter Kompositionstyp, alte Zusammenrückung, 10.1.7., mit -RECTA, air. recht, u-St., "Gesetz, Recht", LEIA-R S. llf . MAQI-RECTA zu air. Mac-Recht (Nom.Sg.) CGH S. 683, Bedeutung etwa "Sohn des Gesetzes". Dazu gall. Namen mit rectu-, Rectu-genus "Gesetzessohn, echter Sohn" KgP S. 257. K S. 185. Zeitstufe: MAQI-RECTA M 254 mit Endung -A eines u-Stammes nach Endsilbenreduktion, 6.6., etwa II-HI; M AQI-REQ wohl vor Endsilbenreduktion, vgl. NOCATI, UDDAMI, etwa I-II. REDDOS: lx belegt. Ballynahunt, Co. Kerry (M 171: RODDOS; EBF: REDDOS). G.Sg. eines u- oder i-Stammes. Einstämmiger Name, 10.4., oder hypokoristischer Name, 10.3., air. (Däl) Riata CGH S. 487, Riaddae CGH S. 723, zu air. riata, jo-St., "zugeritten, gezähmt; dressiert, schnell"367 oder zu air. réid, i-St., "eben, glatt". Siehe unter dem Stichwort RODDOS (M 's Lesung). RINI: lx belegt. Lagan, Co. Kilkenny (M 34), dazu in lat. Schrift Rim (M 489, mit Ogam QICI, das von MacNeill als Verschreibung erklärt wird, siehe Kap. 2.2.4.) Fardel. Wales (M 489, + F ). G.Sg. eines oStammes. Einstämmiger Name, 10.4., air. renn, o-St., "schnell, hastig", LEIA-R S. 12. (MUCCOI) RINI zu air. Moccu-Rin Hogan Onomasticon S. 540. K S. 185. Zeitstufe: vor Endsilbenschwund, 6.6., etwa I-II. -RITEAS: 3x belegt, mit MAQI-. MAQI-RITE Deelish, Co. Cork (m 106, + EBF); MAQI-RITEAS Dunloe, Co. Kerry (M 198, + E ; B: MAQ1 RITIO); MAQI-RITTE Rockfield, Co. Kerry (M 243, +EBF). G.Sg. eines ä- oder iä-Stammes. Nichtererbter Kompositionstyp, alte Zusammenrückung, 10.1.7., mit -RITEAS evtl. Name einer Gottheit (vgl. RITUVVECAS), oder zu air. reithe, j.o-St., "Rammbock, Widder". MAQI-RITEAS, MAQI-RITTE zu air. Mac-Reithe CGH S. 683, MacRithi CGH S. 684, Bedeutung unklar, etwa "Sohn der Gottheit RITA" 367\Vahrscheinlich Part.Prät.Pass, von réidid "reiten, fahren", vgl. DIL-R Sp. 62.

00040667

-226-

(vgl. Mac-Erc) oder "Sohn des Widders". K S. 186. Zeitstufe: MAQIRITEAS nach Vokalumfärbung, 6.4.3., vor Endsilbenreduktion, 6.6., etwa I-II; MAQI-RITTE, MAQI-RITE nach Endsilbenreduktion, etwa IIm. RITUVVECAS: 3x (?) belegt. RITUVVECAS Corkaboy, Co. Kerry (M 250, +Gippert; E: RITTAVVECAS; B: RITTE.IQOCAS; F: RITTE[..]CAS); RITTUVVECC Kilkolaght, Co. Kerry (M 211; +EFGippert; B: RITTE[..]ECC); dazu evtl. RI[T(T)A]VVECAS (N 5, siehe auch unter RIVVESS). G.Sg. eines k-Stammes. Verbales Rektionskompositum, 10.1.5., oder Determinativkompositum, 10.1.3., mit Hinterglied -VVECAS, -VVECC "kämpfend; Kämpfer", siehe Teil II s.v. *uik-. Das Vorderglied RITU- RITTU- kann entweder der Name einer " Gottheit (vgl. CALUNOVIC[A], ERCAVICCAS, LUGU VVECC A), ein Adj. (DENAVECA), oder ein Substantiv (RAGAVVECC) sein. RITU-, RITTU- vielleicht zu air. ri(u)th, u-St., "Laufen", aus urir. *retu-, LEIA-R S. 34f; es könnte auch der Name einer Gottheit *Ritu- oder *Rito-/ä-36i (vgl. -RITEAS) enthalten sein. RITUVVECAS, RITTUVVECC zu air. Rerhach, Rethech CGH S. 723, Bedeutung etwa "im Laufen kämpfend; Laufkämpfer" (dazu würde gall. Rito-marus "groß im L auf', KgP S. 258f, passen) oder "wie Rito-/akämpfend; Kämpfer der Gottheit Rito-/a-". K S. 185f. Zeitstufe: RITUVVECAS M 250, RI[TTA]VVECAS nach Vokalumfärbung, 6.4.1., vor Endsilbenreduktion, 6.6., etwa II; RITTUVVECC nach Endsi Iben red uktion, vor Synkope, 6.10., etwa II-III. Sollte man einen ooder a-Stamm im Vorderglied sehen, dann stammen die Belege aus der Zeit der Vokalschwächung in Mittelsilben, 6.9., etwa II-III. RIVVESS: So ist nach Breatnach369 dieser in N 5 bezeugte Name zu lesen (vgl. unter RI[TTA]VVECAS, Lesung der Herausgeber der Inschrift370). Breatnach schreibt S. 86: "if RIVVESS is the true reading and a genuine Ogam form, its later developments (since presumably -e would be retained) could regularly be *riwe > Old Irish *rie, later *ria, with which perhaps may be compared the deminutive n.pr. Ríacán (...)."

368Dann muß man Vokalschwächung in Mittelsilben, 6 .9 ., annehmen. 369BREATNACH 1957-59:86ff.

370Q'K elly und Kavanagh 1957-59:83.

-

227

-

Des weiteren hält er die Möglichkeit, daß der G.Sg. eines ä-Stammes in der Form -ESS (siehe auch AVITTORIGES) vorläge, nicht für ausgeschlossen und vergleicht den Göttemamen Reo und das indeklinable Subst. reo "Himmel". K S. 186. Zeitstufe: Falls Breatnachs Lesung richtig sein sollte, muß die Inschrift nach Vokalumfärbung in der Endung, 6.4.3., angesetzt werden, etwa II-III. ROCATOS: lx belegt, mit lat. Rocati (zum Gebrauch der lat. Endung eines o-Stammes vgl. LHEB S. 621, § 179). Andreas, Isle of Man (M 500). G.Sg. eines u-Stammes. Possessivkompositum, 10.1.1., mit intensivierendem Präfix RO- = air. ro-, siehe Teil II s.v. *ro-, und CATOS, air. cath, u-St., "Kampf, Schlacht", siehe Teil II s.v. *katu-. ROCATOS zu air. (Cenél) Rochada CGH S. 487, Bedeutung etwa "besonderen Kampf habend", vgl. auch ro duine "besonderer Mensch, großer Mensch". K S. 186. Zeitstufe: vor Endsilbenreduktion, 6.6., etwa I-II. RODAGNI: 2x belegt. RODAGNI Keenrath, Co. Cork (M 75, E: RAT[I]); RODAGNI Ballyknock, Co. Cork (M 87, E: QORINI). Beide Belege sind unsicher in der Lesung. RODAGNI wäre G.Sg. eines oStammes; Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von RODA- = air. rúad, o-St., "rot(haarig)", siehe Teil II s.v. *rödo~. RODAGNI zu air. Ródán, Rúadán Thes.Pal.II S. 259, 265, 266 und CGH S. 726; Bedeutung "der kleine Rot(haarig)e". K S. 186. Zeitstufe: vor "V X R>V R", 6.8., etwa I-II; in M 87 könnte archaisierende Schreibung vorliegen, falls DRUTIQULI (siehe dort) zu QOLI zu stellen ist, Zeitstufe dann etwa III. RODDOS: lx belegt. Ballynahunt, Co. Kerry (M 171; EBF: REDDOS). G.Sg. eines u- oder i-Stammes. Hypokoristischer Name, 10.3., zu Namen, die mit *rödo- = air. rúad "rot(haarig)" beginnen, z.B. Rúaidrí CGH S. 727, Rúaidín CGH S. 726. RODDOS als i-St. ohne Entsprechung im Air., als o-St. Rûad CGH S. 726. K S. 186. Zeitstufe: vor Endsilbenreduktion, 6.6., etwa I-II. Siehe auch REDDOS. ROL[ACU]N: Margam, Wales (M 409) ist wohl zu tilgen, da Lesung völlig unsicher, F hat [M]ERL[I]Pip. ROL[ACU]N wäre zu OLACON, siehe dort, zu stellen; aus *RO-OLACUN "besonders großer Hund" mit

00040667

-228 -

intensivierendem Präfix *ro-, siehe Teil II. K S. 186. Zeitstufe: wäre nach Endsilbenreduktion, 6.6., etwa II-III. RONANN: lx belegt. Arraglen, Co. Kerry (M 145, + EB; F: ROSAN). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von RONA- = air. rón, o-St., "Seehund"; nach Pedersen VGKS I, S. 21, ein Lehnwort aus aengl. hran "Seehund". RONANN zu air. Rónán CGH S. 724f, Bedeutung etwa "der kleine Seehund". K S. 186. Zeitstufe: nach "V X R >V R ", 6.8., vor Synkope, 6.10. (siehe QRIMITIR), etwa II. ROTTAIS: 2x belegt. ROTTAIS Drumloghan, Co. Waterford (M 277, +EBF); dazu evtl, ein Fragment ]TTAIS Lamoge, Co. Kilkenny (M 36). G.Sg. eines i- oder io-Stammes, siehe Kap. 7.3. ROTTAIS evtl. Hypokoristikon, 10.3., oder einstämmiger Name, 10.4., wahrscheinlich zu air. Roth, Rotha (G.Sg., = ROTTAIS ?) CGH S. 726, air. roth, o-St., lobendes Epitheton "berühmt; Held" (?), vgl. DIL-R Sp. 104, oder zu air. roth, o-St., "Rad, Kreis" ? Vgl. noch gall. Rottio(n)- Holder AS II Sp. 1234. K S. 186f. Zeitstufe: M 277 nach Endsilbenreduktion, 6.6. (siehe BIR), etwa II-III; M 36 unsicher, vor Synkope, 6.10. (siehe SEVERRIT[), etwa II-III. RUGNIAT[OS]: lx belegt, mit lat. Rugniatio. Defynog, Wales (M 328). Die Ogamzeichen sind fast völlig zerstört, der Name ist nur aufgrund des lat. Rugniatio erschlossen. Unklarer Name, evtl, zum air. Frauennamen Rónnait CGH S. 725, aus RU- = air. ro-, siehe Teil II s.v. *ro-, intensivierendes Präfix und -GNIAT[OS] (Ergänzung völlig unsicher) zu air. gnia, d-St., "Arbeiter", mit Suffix *-j[ati-, siehe Teil II s.v. *-iati-; gnithe, k>-St., "tatenreich". RUGNIAT[OS] etwa "der sehr Tatenreiche", Determinativkompositum, 10.1.3.? K S. 187. Zeitstufe: unklar, nach "V X R >V R ", 6.8. (mit Vendoni, siehe unter VENDOGNI), etwa III? R[U]T[E]N[I]: lx belegt. Cool East, Co. Kerry (M 232; E: völlig anders: N/SAVM UCO[I..]Q..N). Lesung ist ganz unsicher; dieser Ansatz ist wohl zu tilgen. K S. 187. Zeitstufe: unklar.

00040667

-2 2 9 -

SACATTINI: lx belegt. Ballyhank, Co. Kerry (M 99, +EB F). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno- von einem Grundwort SACATTI-, das wahrscheinlich zu air. saichthe, saigthe, jo-St., "böse, schlecht" (air. saich, i-St.(?), "böse", LEIA-S S. 7) zu stellen ist. SACATTINI etwa "kleiner Böser" ohne Entsprechung im Air., man vergleiche die Namen Saichid, G.Sg. Saichida und Saichtha CGH S. 729, "Übeltäter" (mit Suffix *-iti- zur Bildung von Nomina agentis), dazu gall. Sacco(n), Saccius, Sacetius (= air. saichthe?) Holder AS II Sp. 1273C Zu air. saich (aus urir. *saki-) gehört ky. hagr "häßlich" (aus urky. *sakro-), vgl. auch KgP S. 262f unter Sacro-. K S. 187. Zeitstufe: nach "VXR> VR", 6.8., etwa II-III. SAGARETTOS: lx belegt. Ballyariheen, Co. Kerry (M 172, + EBF). G.Sg. eines i-Stammes. Entweder mit Suffix *-eti- zur Bildung von Nomina agentis, vgl. Teil II unter *-eti-, oder mit Suffix *-j(ati-, vgl. Teil II s.v. *-iti-, *-iati-371 von einem Grundwort SAGAR- abgeleitet. SAGAR- (mit Annahme eines Sproßvokals, Kap. 6.14.) aus SAGR- ist zu dem Namen NETTA-SAGRI und zu air. sár, o-St., "hervorragend; Führer", vgl. Teil II s.v. *sagro-, zu stellen. SAGARETTOS ohne Entsprechung im Air., man vergleiche Sárach (mit Suffix *-äko-) CGH S. 729. K S. 187. Zeitstufe: vor Endsilbenreduktion, 6.6., etwa I-II. SAGITTARI: lx belegt. Bumfort, Co. Cork (M 56, +EB F). G.Sg. eines io-Stammes. SAGITTARI = air. saigteóir, Lehnwort aus Lateinisch sagittarius "Bogenschütze". Air. saigteóir, i-St., ist über britannische Vermittlung ( < urky. *sagitöri- < lat. sagittarius mit ky. Lautwandel von läl zu /5 /, vgl. Kap. 11.1.6.) in der zweiten Lehnwörterschicht in die irische Sprache aufgenommen worden. In SAGITTARI scheint dagegen eine Form der ersten Lehnwörterschicht vorzuliegen (ohne den ky. Lautwandel). Als Name kein Beleg vorhanden. K S. 187. Zeitstufe: vor Synkope, 6.10., etwa I-III. SAGRAMNI: lx belegt, mit lat. Sagrani. St. Dogmael's, Wales (M 449, +B F). SAGRAMNI steht sicher für *SAGRAGNI mit Verschreibung (>-/-< < M > statt >-Jf< < G > , siehe Kap. 2.4.). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, 371So M a c N eill 1931:40.

Ö0Q4Q667

- 230-

von SAGRA-, air. sár, o-St., "hervorragend; Führer", Teil II **sagro-. *SAGRAGNI zu air. Sárán, G.Sg. Sáráin CGH S. 729, 488, Bedeutung etwa "der kleine Führer" oder "der kleine Hervorragende". Auffallend ist, daß die Lautgruppe -gr- in Sagrani in der ersten Silbe geschrieben wurde (archaisierende Schreibung?), in der zweiten die Gruppe -gn- nicht mehr372. K S. 187. Zeitstufe: wegen des lat. Sagrani muß die Inschrift in die Zeit während/nach "VXR> VR", 6.8., datiert werden, etwa Ende II. -SAGRI siehe NETTA-SAGRI. SALICIDUNI: lx belegt, mit lat. Saligiduni. Llywell, Wales (M 341; F: SALICIDNI). Das lat. Geschriebene zeigt die ky. Lautform des Namens mit leniertem -g- aus *k, vgl. Kap. 11.1.1., das ogamirische die ir. Lautform mit -C- für / \ / , LHEB S. 179f und 707. G.Sg. eines oStammes, Determinativkompositum, 10.1.3., mit SALICI- zu air. sail, kSt., "Weide" und -DUNI zu air. dún, o-St., "Burg, Lager". SALICIDUNI "mit Weiden versehene Burg, Weidenburg" (eigtl. ein Ortsname, vgl. air. Dún salach Hogan, Onomasticon S. 389, Dunsailigh Irish Names of Places III, S. 343 mit Umkehrung der Kompositionsglieder). K S. 187f. Zeitstufe: nach LHEB S. 179 Ende fünftes/Anfang sechstes Jahrhundert (etwa I-II). SAMMNN[ : lx belegt. Kerry (M 1083). Evtl, zu Namen mit air. sam, o-St., "Sommer", z.B. Samnin CGH S. 445; gall. Samo-genus Holder AS II, Sp. 1346. Air. sam, ky. haf, gall, samo- zu ahd. sumar "Sommer", LEIA-S S. 19. K S. 188. Zeitstufe: nach Synkope, da Fugenvokal geschwunden, etwa 1II-IV. S A W ALL siehe unter SU VALLOS. SCILAGNI: lx belegt. Ballyknock, Co. Cork (M 85, + E ). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von SCILA-, air. scell, o-St., "Kern, Stein (einer Frucht)", LEIA-S S. 40 "sans 372Da der Lautwandel "VXR>VR" erst nach der Endsilbenreduktion stattgefunden hat, kann man vielleicht davon ausgehen, daß zuerst im Auslaut die Lautgruppe IVgnI (und alle anderen, die dem Lautgesetz unterliegen, vgl. Kap. 6 .8 .) zu IVnl wurde, im Inlaut jedoch das Lautgesetz mit einer zeitlichen Verzögerung eintrat: urir. *sagragnT > *lsaypayv'l > IsaypTiv'l = Sagrani > Isapav'l = air. Sáráin.

-231 -

étymologie". SCILAGNI zu scellán "Kern, Stein (einer Frucht)", als Name Scellán CGH S. 731. K S. 188. Zeitstufe: vor Vokalumfärbung, 6.4.1., etwa I. SDANBI: lx belegt. Ratheobane, Co. Cork (M 65, +E). G.Sg. eines o-Stammes. Einstämmiger Name, 10.4., SDANBI zu air. sanb373, o-St., "flink, schnell", LEIA-S S. 24. SDANBI aus urir. *stanuo-, air. Sanb CGH S. 729. K S. 188. Zeitstufe: mit LOGA (siehe unter LUGA) in derselben Inschrift nach Vokalumfärbung, 6.4.1., nach Endsilbenreduktion, 6.6., etwa II-III, vgl. auch 6.11.3. SECIDARI: lx belegt. Crinnaloe, Co. Cork (M 130). G.Sg. eines ooder io-Stammes. Wahrscheinlich ist SECIDARI zu air. seichteóir, i-St., "Schüler, Nachfolger" zu stellen, als Name ist jedoch kein Beleg vorhanden. Das air. Wort zeigt die aus dem urky. entlehnte Lautform des lat. Suffixes -ärio-, vgl. Kap. 11.1.6. und SAGITTARI. Air. seichteóir gehört zum Verbum seichithir, mit Verbalstamm sech- aus urir. *.reÄr(uridg. *ieÄr-), LEIA-S S. 62. Anders Korolev, der den Namen zu gall. Seccus, Seccio(n) Holder AS II Sp. 1423 und 1425 stellen will. Unklar bleibt die Herkunft des < D > in SECIDARI und des < t > in seichteóir: sollte etwa das gleichbedeutende seichthid "Schüler, Nachfolger" mit seinem Dental nach der Wurzel beeinflussend gewirkt haben? K S. 188. Zeitstufe: sollte die Verbindung mit air. seichteóir "Schüler, Nachfolger" richtig sein, dann ist der Beleg in die Zeit nach dem Lautwandel I M zu /kl, 6.11.1., zu datieren; etwa III. SEDAN[I]: 3x (?) belegt. SEDAN[I] Houseland, co. Wexford (M 46, + B); S[E/I]D[A]NI Rathduff, Co. Kerry (M 194, + E); SEDDOINI Fortwilliam, Co. Kerry (M 137; E: SEDDCUNI; B: EDDOINI; F: S/EEDDUINI). SEDDOINI, falls Lesung richtig, könnte durch literarischair. Orthographie beeinflußt sein, das erste < I > wäre nur ein Zeichen der Palatalität des folgenden Konsonanten. G.Sg. eines io-Stammes. Name mit Deminutivsuffix siehe Teil II, von SEDA- = air. sét, o-St., "Schatz" (aus urir. *santo-, prim. ir. *seddo-), oder air. sét, u-St., "Weg" 373poKORNYs Etym ologie des air. Wortes (aus *snuo-, w ie air. marb aus *mruo-) wäre dann nicht mehr haltbar, da der Ogambeleg eindeutig auf anlautendes *st- hinweist, vgl. Kap. 6 .1 .3 .5 . D ie Schreibung mit < S D > ist allerdings ohne Parallele. Zweifel an Pokom ys Versuch auch in LEIA-S S. 24. Siehe Pokorny 1916:169.

00040667

-232 -

(aus urir. *sento-/u-, prim. ir. *seddo-/u-). SEDANfI] zu air. Sétnae CGH S. 733f. MacNeill374 zieht die Verbindung mit a it "Weg" vor, die Bedeutung könnte etwa "Weggefährte"375 sein. Korolev vergleicht den gall. VN Santones und stellt SEDAN[I], Sétnae zu air. sét "Schatz". Siehe auch LEIA-S S. 98. K S. 188. Zeitstufe: SEDAN[I] M 46 mit [CAT]TABBOTT und DERCMASOC nach Synkope, 6.10., etwa III-IV; S[E/I]D[A]NI M 194 unklar, kann vor Synkope sein, etwa II-III; SEDDOINI M 137 ist späte Inschrift (siehe auch VEDLLOIGGOI), etwa III-IV. -SEGAMONAS siehe NETA-SEGAMONAS. SEVERRIT[ : lx belegt. Lamoge, Co. Kilkenny (M 36). Wahrscheinlich zu lat. severus "streng", vgl. Holder AS II Sp. 1532; Wortbildung unklar; ohne Entsprechung im Air. K S. 189. Zeitstufe: vor Synkope, 6.10., etwa I-III? S[I]B[I]LINI: lx belegt, mit lat. Similini. Clocheenog, Wales (M 399: S[U]B[I]LINI). Ergänzung nach LHEB S. 186. Der lenierte Laut //x/ ist in der Ogamschrift mit < B > //3/ wiedergegeben (vgl. auch EBICATOS), falls nicht einfach Verschreibung ( > j - < < B > statt >~f-< < M > ) vorliegt. Nach LHEB S. 483 lat. Name, ohne Entsprechung im A ir., vgl. aber air. Simile CGH S. 735 (aus *similjo- o.ä.). K S. 189. Zeitstufe: nach LHEB S. 186 spätes fünftes Jahrhundert (etwa I-1I). SILLANN: lx belegt. Rathan Church, Co. Kerry (N 6). G.S. eines oStammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II., von SILLA= air. sil, o-St., "Same, Geschlecht". SILLANN zu air. Sílán CGH S. 735 und Motta S. 136376. Air. sil zu ky. hil "Same, Geschlecht", LEIA-S S. 108f. Zeitstufe: nach "Ÿ X R >V R ", 6.8., etwa II-IV. -SLOGI siehe NETTA-SLOGI.

374MACNEILL 1909a: 346. 375Vgl. air. sétig "Ehefrau" aus urir. *sent5kl1, übereine Bedeutung "Weggefährtin". 376MOTTA 1981.

0040667

- 233 -

SOGINI: lx belegt. Roovesmore, Co. Cork (M 126, + E; B: SOG[; F: SUG[). G.Sg. eines o-Stammes. Possessivkompositum, 10.1.1., aus SO"gut", siehe Teil II s.v. *su-, und -GINI "Sohn, Abkömmling, Geschlecht", siehe Teil II s.v. *geno-. (MUCOI) SOGINI zu air. Sogan, G.Sg. Sogin CGH S. 738, Moccu Sogin Hogan, Onomasticon S. 540, Bedeutung etwa "ein gutes Geschlecht habend". K S. 189. Zeitstufe: nach Vokalumfärbung, 6.4.2., etwa II-III? SOVALINI: lx belegt. Drumloghan, Co. Waterford (M 281a, E: S[.]V[.]V[.]C). Lesung ist höchst unsicher. SOVALINI wäre G.Sg. eines o-Stammes, mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von SOVALI- = air. süaill, i-St., "klein", siehe Teil II s.v. *suuali-. SOVALINI ohne Entsprechung im Air., Bedeutung wäre etwa "Kleinchen". K S. 189. Zeitstufe: unsicher, evtl, nach "V X R>V R", 6.8., etwa II-III? SRUSA: ist nach McManus falsch, die gesamte Inschrift M 189 ist in umgekehrter Richtung zu lesen. Siehe unter CURCITTI. S[U]B[I]LINI siehe S[I]B[I]LINI. SUVALLOS: lx belegt. Ballintaggart, Co. Kerry (M 158, +EBF). Dazu evtl. SAVVALL (andere Lesung NAVVALLO, siehe dort). SUVALLOS G.Sg. eines i-Stammes. Einstämmiger Name, 10.4., zu air. súaill, i-St., "klein", siehe Teil II s.v. *suuali-. Kein Beleg für Verwendung als Name vorhanden. Gail. Sualius, Suallius Holder AS II Sp. 1649. K S. 189. Zeitstufe: vor Endsilbenreduktion, 6.6., etwa I-II. SVAQQUCI: lx belegt, mit lat. Fanoni (derselbe Name?). Fardel, Wales (M 489, F: SVAQQUQAS); dazu lat. Fannuci (M 455). Nach Thumeysen377 und MacNeill378 ist Verschreibung für *SVANNUCI anzunehmen, vgl. auch 2.2.4. G.Sg. eines o-Stammes, mit Suffix *-äko(?), siehe Teil II. SVANNUCI zu air. Sannuch. Nach MacNeill379 sind Fanoni und *SVANNUCI, Fannuci hypokoristische Namen von Komposita mit Vorderglied *suantä- = air. sant, ä-St., "Wunsch,

377T hurneysen 1918b :411. 378Ma c N eill 1932b: 133-134. 379Ma c N eill 1932b: 133f.

00040667

- 234 -

Begierde"; air. sant ist Lehnwort aus ky. chwant "dss." (aus urky. *suantn-). Das Suffix -UCI stellt MacNeill zu dem deminutivbildenden uc-, z.B. Éochucán, Chucuc, vgl. auch -OCC, air. -óc- Kap. 11.1.3. K S. 189f. Zeitstufe: nach LHEB S. 171 Anm. 1 etwa Ende sechstes Jahrhundert, also III. -TTAL: lx belegt, mit MAQI-. Dunloe, Co. Kerry (M 200, + EBF). G.Sg. eines o-Stammes. Nichtererbter Kompositionstyp, alte Zusammenrückung, 10.1.7., aus MAQI-, air. macc "Sohn" und -TTAL, air. tál, o-St., "Breitbeil", siehe Teil II s.v. *tälo-. MAQI-TTAL zu air. Mac Táil CGH S. 684, Tál CGH S. 741; Bedeutung etwa "Sohn des Breitbeils". K S. 190. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, 6 .6 ., etwa IIIII. TALAGNI: lx belegt. Emlagh West, Co. Kerry (M 181, 4-EBF). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von TALA- = air. tál, o-St., "Breitbeil", siehe Teil II s.v. *tälo-. TALAGNI zu air. Tálán Thes.Pal.II S. 266. K S. 190. Zeitstufe: vor "V X R> VR", 6 .8., etwa I II. TASEGAGNI: lx belegt. Church Clara, Co. Kilkenny (M 28). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von TASEGA- mit Sproßvokal (Kap. 6.14.) für *TASGA- ltazga-1 = air. tadc, o-St., "Poet, Dichter", aus gemeinkelt. *tazgo- (zur Entwicklung im Air. GOI § 133), gall. Tasgillus, Holder AS II Sp. 1749, Mori-rasgus Holder AS II Sp. 636; weitere Etymologie unbekannt (LEIA-T S. 5f und Ellis Evans S. 263f). TASEGAGNI zu air. Tadcún CGH S. 740, Bedeutung etwa "kleiner Dichter". K S. 190. Zeitstufe: vor "V X R >V R ", 6.8., etwa I-II. T ^ G A N N : lx belegt. Tinnahally, Co. Kerry (M 256, +EB F). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von TEAGA- entweder 1) zu air. tech, teg, s-St., "Haus" (aus urir. *(s)teges-, dann ist TEAGANN als /t'eyä n 'l mit leniertem g /7/ aufzufassen) oder 2) zu ky. teg "hübsch, schön" (aus urky. *teko-, dann ist T ^ G A N N als It'egän'l mit unleniertem g und ky. Lenition von -k- zu -g-, vgl. Kap. 11.1.1., aufzufassen). T ^ G A N N zu air. Tecán ( = It'egänl mit unleniertem g) Thes.Pal.II S. 241, daher scheint wohl die Verbindung mit

0040667

- 235 -

ky. teg die Bessere zu sein. T I^G A N N , Tecán etwa "kleiner Hübscher". K S. 190. Zeitstufe: nach "VXR> VR", 6.8., etwa II-IV. TEGG[ERN] siehe TIGIRN. TEGE[RNACI]: lx belegt, mit lat. Tegernacus. Brithdir, Wales (M 404); dazu zwei Belege aus Wales in lat. Schrift: Tegernacus (M 334) und Tigernaci (M 432). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Suffix *-äko-, siehe Teil II, von TEGE[RNA]-, Tegema-, air. tigern, o-St., "Herrscher, Fürst", siehe Teil II s.v. *tigemo-, TEGE[RNACI], Tegernacus zu air. Tigernach CGH S. 742. K S. 190. Zeitstufe: nach LHEB S. 291 siebtes Jahrhundert, etwa III. TENAC[I]: lx belegt. Ballinrannig, Co. Kerry (M 148, +B F; E: TENACI). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Suffix *-ako-, siehe Teil II, von TENA-, das entweder zu air. tenn, tend, o-St., "streng, hart" oder eher zu air. tinne, jo-St., "Eisenstange" (auch als Name Tinne Thes.Pal.II S. 306), LEIA-T S. 71, zu stellen ist. TENAC[I] zu air. (Hui) Thenaich CGH S. 490, Bedeutung wahrscheinlich "Ei sen Stange", vgl. auch IARNI. K S. 191. Zeitstufe: vor Endsilbenreduktion, 6.6., vgl. auch DUBONIRRAS, etwa I-II. TENAS: lx belegt. Templebryan, Co. Cork (M 76; E: TINAS). Stamm unklar, wohl o-St.; nach Endsilbenreduktion, da diese Inschrift frühestens in die Zeitstufe III datiert werden kann (MACI in derselben Inschrift mit Entlabialisierung von Ikrl, 6.11.1.). Unklarer Name, ohne Entsprechung im Air. Evtl, zum vorigen TENAC[I] und zu air. tenn, tend "streng, hart", tinnes, u-St., "Emst, Strenge, Härte" oder tinne "Eisenstange" zu stellen. K S. 191. Zeitstufe: aus oben genannten Gründen etwa III-IV. TIDONNA: lx belegt. Dromkeare, Co. Kerry (M 233; E: DENOVAL; B: TUDANN; F: TUDENN). Lesung unsicher; Inschrift stammt aus der Zeit nach Endsilbenreduktion (MAQ) und evtl, nach Synkope (DOMNGINN, siehe DOMNGEN). TIDONNA (n-St.?) mit Suffix *-ön-, siehe Teil II, von unbekanntem TID-, evtl, zu Tidell CGH S. 742; Lesung TUDANN, TUDENN (o-St.) zu air. Tútán, Túadán, Túatén CGH S. 747, dann mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von TUD-, Tût-, Tuat-,

-

236

-

das mit Konsonantengemination evtl, zu air. túath "Volk" zu stellen wäre. K S. 191. Zeitstufe: aus oben genannten Gründen etwa III. TIGIRN: 2x belegt. TIGIRN Kilkolaght, Co. Kerry (M 206, +EBF); TEGG[ERN(I?)] Kilgobinet, Co. Kerry (M 214, + E ; B: TEZ, mit >Hjf< = < < G G > ? ). G.Sg. eines o-Stammes. TIGIRN, TEGG[ERN(I?)] = air. tigern, o-St., "Herrscher, Fürst", siehe Teil II s.v. *tigemo-. Die beiden Inschriften zeigen, daß TIGIRN, TEGG[ERN] als Apposition und nicht als Name gebraucht wurde: M 206 ANM VIRR[?]ANNI TIGIRN "Stein des Ferán (?), des Herrschers" und M 214 1ANNVENI TEGG[ERN(I?)] "des ]anfine, des Herrschers". Gail. Tigernus, Tigemius Holder AS II Sp. 1841. K S. 190 u. 191. Zeitstufe: M 206 nach Endsilbenreduktion, etwa II; M 214 evtl, nach Synkope QANNVENI?), 6.10., etwa III? TOBIRA: lx belegt. Roovesmore, Co. Cork (M 126, + E ; BF: TABIRA). TOBIRA zeigt Vokalumlaut in der zweiten Silbe, 6.4.2. (*tobbiri aus urir. *tobberT zu einem St. *tobbero-)\ dies deutet darauf, daß es sich um einen o-Stamm handeln muß. Das auslautende -A ist entweder Schreibfehler, 2.5.3., oder Versuch einer Archaisierung, 2.5.2. Die air. Entsprechung (Mael-) Topair CGH S. 694 ist jedenfalls G.Sg. eines o-Stammes. TOBIRA als einstämmiger Name, 10.4., zu air. topar, o-St., "Brunnen, Quelle", LEIA-T S. 110 (aus vorurir. *to-od-bero-)\ vgl. als semantische Parallele auch G A T T ^G L A N . < B > und air. < p > deuten auf eine Aussprache Ibbl bzw. unleniertes Ibl. K S. 191. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, 6.6., etwa II? TOGITTACC: lx belegt. Ballywiheen, Co. Kerry (M 172, +EBF). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Suffix *-äko-, siehe Teil II, von TOGITT-, air. tocad, o-St., "Glück". < I > dürfte für einen geschwächten Vokal in Mittelsilbe stehen, 6.9. TOGITTACC zu air. Toicthech CGH S. 740, Bedeutung etwa "der Glückliche". Air. tocad aus gemeinkelt. *tonketo-, zu ky. tynged, gall. fern. PN Tongeta Holder AS II Sp. 1885f; LEIA-T S. 84f. K S. 191. Zeitstufe: Nach Endsilbenreduktion, 6 .6., vor Synkope, 6.10., etwa II-III. TOICACI: 3x belegt. TOICACI Dunloe, Co. Kerry (M 198, + E); TOICAKI Dunloe, Co. Kerry (M 197, + EBF); TOICAC Dunloe, Co.

- 237-

Kerry (M 200, +EB). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Suffix *-äko-, siehe Teil II, von einem unklaren TOICA- ohne Entsprechung im Air. TOICACI evtl, zu air. Toeccae, Toica (aus urir. *tojkäkio- mit Synkope?), ip-St., CGH S. 743. Nicht möglich ist die Erklärung von TOICACI aus urir. *tokiäko-, da dann auffälligerweise in allen drei Belegen die Schreibung < IC > zum Ausdruck eines palatalen Konsonanten verwendet worden wäre, vgl. auch Kap. 6.5.; außerdem ergäbe urir. *tokiäko- mit Vokalumfärbung */tux'iäxal bzw. *ltux'eaxaI, mit Synkope und Endsilbenreduktion *ltux'ex/- K S. 191. Zeitstufe: M 197, M 198 vor Endsilbenreduktion, 6.6., etwa I-II; M 200 nach Endsilbenreduktion, etwa II-III (siehe auch -TTAL). TORAESCEUSAS: lx belegt. Camcome, Co. Antrim (M 309). Völlig unklar. Evtl, in zwei oder mehr Wörter zu zerlegen. [TOJVISACI: lx belegt, mit lat. Tovisaci. Clochaenog, Wales (M 399, F: TOVISAC). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Suffix *-äko-, siehe Teil II, von TOVIS-, air. tuus, u-St., "Führung". [TOJVISACI zu air. tofsech, o-St., "Führer, Fürst"; in dieser Inschrift wohl Apposition (S[I]B[I]LINI [TO]VISACI "des Similinus, des Führers"). Air. toisech = ky. tywysog, aky. rywyssawc "Führer, Fürst", LEIA-T S. 188. K S. 115. Zeitstufe: nach LHEB S. 186 spätes fünftes Jahrhundert, etwa I. T[RA]LLONI: lx belegt, mit lat. Triluni. Crickhowel, Wales (M 327). Nach Rhys380* sollte eher T[RI]LLONI ergänzt werden. Rhys erklärt T[RI]LLONI, Triluni aus *tris-lunP*}: "the name may, therefore, be explained as Triformis by identifying lun with our modem word llun 'shape, form '." K S. 191. Zeitstufe: nach LHEB S. 184 Mitte/Ende des sechsten Jahrhunderts, etwa III. TRENACCATLO: lx belegt, mit lat. Trenacatus. Llanwenos, Wales (M 353). Das Ogamirische ist wahrscheinlich für TR EN A CCA TO verschrieben.382 Possessivkompositum, 10.1.1., aus TRENA- = air. trén, o-St., "stark, kräftig; Held", siehe Teil II s.v. *treno-, und *-CCATO, 380RHYS 1877:394. 38IRHYS 1877:395. 382Der Steinmetz schrieb zuerst versehentlich ein < L > Fehler zu verbessern, das < 0 >

>

jj

< , dann, um seinen

-

238

-

catus zu air. cath, u-St., "Schlacht, Kampf’, siehe Teil II s.v. *katu-. *TRENACCATO, Trenacatus (Nom.) zu air. Trénchath, ky. Tringad (nach Korolev S. 192), "starke Schlachten habend". K S. 192. Zeitstufe: nach LHEB S. 645 Ende fünftes/Anfang sechstes Jahrhundert, etwa II. TRENAGUSU: lx belegt, mit lat. Trenegussi. Cilgerran, Wales (M 428: TRENAGUSI), die Lesung folgt LHEB S. 181. G.Sg. eines uStammes. Possessivkompositum, 10.1.1., aus TRENA- = air. trén, o-St., "stark, kräftig; Held", siehe Teil II s.v. *treno-, und -GUSU, air. gus(s), u-St., "Kraft", siehe Teil II s.v. *gussu-. TRENAGUSU zu air. Tréngus, G.Sg. Tréngusso (nach Korolev S. 192), Bedeutung etwa "starke Kraft habend" oder "Heldenkraft habend". K S. 192. Zeitstufe: nach LHEB S. 181 frühes siebtes Jahrhundert, etwa III. TRENALUGOS: 4x belegt (?). (NETA-)TTRENALUGOS Monataggart, Co. Cork (M 120, + E F ; B: -TDRENALUGOS); TRENALUGGO Donaghmore, Co. Kildare (M 26); TRENILU[GO(S?)] Bawnaglanna, Co. Kerry (M 248); dazu evtl R[]N[]L[]G[]S, von M zu TRENALUGOS ergänzt, Llanarth, Wales (M 348). G.Sg. eines uStammes. Determinativkompositum, 10.1.3., aus TRENA- = air. trén, oSt., "stark, kräftig; Held", siehe Teil II s.v. *trêno-, und -LUGOS, air. lug, u-St., "Luchs; Gott Lug", siehe Teil II s.v. *lugu-. TRENALUGOS zu air. Trénlug, G.Sg. Trénlogo383, Bedeutung etwa "stark wie Lug" oder "starker Lug/Luchs". K S. 192. Zeitstufe: M 26 nach Endsilbenreduktion, vgl. NETTA-VRECC, etwa III; M 120 vor Endsilbenreduktion, 6.6., etwa I-II; M 248 unklar, mit Fugenvokal , evtl. Mittelsilbenschwächung, 6.9., etwa III; M 348 nicht bestimmbar. TRENI: 5x (?) belegt. MAQI-TRENI mit lat. Macutreni Cilgerran, Wales (M 428, + F ); MAQI-TRENI Ballyknock, Co. Cork (M 86, +E); MAQI-TRENI mit lat. Maccu Treni Llywell, Wales (M 341, +F); TRENU Greenhill, Co. Cork (M 57, -FEF; B: TTGENU); dazu ein Fragment JRENI Clonmore, Co. Carlow (M 15, nach Gippert ist nichts zu erkennen). Außer TRENU, das G.Sg. eines u- oder i-Stammes sein könnte, vgl. Kap. 7.5. und 7.6., alle Belege G.Sg. eines o-Stammes. TRENU Hypokoristikon, 10.3.; MAQI-TRENI nichtererbter 3H3GROSJEAN 1960:45.

00040667

- 239 -

Kompositionstyp, alte Zusammenrückung, 10.1.7., aus MAQI-, air. macc, o-St., "Sohn", und -TRENI, air. trén, o-St., "stark, kräftig; Held", siehe Teil II s.v. *trêno-. TRENU zu air. Trena CGH S. 745, (Hui) Threna CGH S. 491; MAQI-TRENI zu air. Trén CGH S. 745. K S. 192. Zeitstufe: M 15 undatierbar, vor Endsilbenreduktion, 6.6., etwa I-II (?); M 57, M 86 vor Endsilbenreduktion, etwa I-II; M 341 nach LHEB S. 179 Ende fünftes/Anfang sechstes Jahrhundert, etwa II; M 428 nach LHEB S. 181 frühes siebtes Jahrhundert, etwa III. TUCACAC: lx belegt. Whitefield, Co. Kerry (M 218, +EB F). G.Sg. eines o-Stammes. Korolev erwägt einen Schreibfehler für *TUCACI, also >«llil< < A C > statt >»♦*•*< < I > ; möglich wäre auch die Lesung TUCACC (das zweite < A > dann Schreibfehler oder Scharte im Stein), vgl. Kap. 2.5.3. Wahrscheinlich ist TUCACAC bzw. *TUCACI oder *TUCACC zu TOICACI, siehe dort, und air. Toeccae, Toica zu stellen. Dann müßte Nichtschreibung eines Diphthongs nach Kap. 6.7. vorliegen. K S. 192. Zeitstufe: mit MUCO nach Endsilbenreduktion, 6.6, etwa IIIV? TULEN[A] ist zu tilgen, siehe ELUNA. TULOTANAGIA: lx belegt. Lamoge, Co. Kilkenny (M 37). Fraglich ist die Lesung des letzten < A > , es könnte sich auch nur um eine Scharte im Stein handeln384. Wahrscheinlich G.Sg. eines o-Stammes und Name mit Suffix *-äko-, obwohl die Schreibung Probleme bietet ( < G > für erwartetes < C > ) . TULOTANAGIA zu air. Toltanach CGH S. 744, Adj. toltanach, o-St., "freiwillig, gerne, angenehm", abgeleitet von loltu, nSt., "Wunsch, Wille"; Etymologie unklar, LEIA-T S. 101 unter toi, a-St., "Wille". K S. 192. Zeitstufe: es scheint sich um eine späte Inschrift mit Archaisierungen zu handeln, vgl. auch DOVATUCI (D[0]V[A]TUCEAS), evtl. IV? TURANIAS: lx belegt. Faunkill-on-the-Woods, Co. Cork (M 66, + E , Gippert; BF: TORANIAS). G.Sg. eines ä- oder jä-Stammes. Einstämmiger Name, 10.4., TURANIAS zu air. (Hui)Thornae, Tornae

384So M a ca lister 1909:295, der dort TU LOT AN AGI liest.

00040667

- 240-

CGH S. 744, mit air. lorann, o-St., "Donner", LEIA-T S. 113. K S. 193. Zeitstufe: vor Vokal um fárbung, 6.4.1., etwa I. TURPILI: lx belegt, mit lat. Turpilii. Crickhowel, Wales (M 327, + F ). G.Sg. eines m-Stammes. Lat. Name Turpilius, siehe auch Kap. 11.2. Ohne Entsprechung im Air. K S. 193. Zeitstufe: nach LHEB S. 184 Anfang/Mitte des sechsten Jahrhunderts, etwa II. UDDAMI: lx belegt. Whitefield, Co. Kerry (M 217, +EBF). G.Sg. eines o-Stammes. Wahrscheinlich Superlativ von *uä- "empor, herauf', siehe Teil II, Bedeutung etwa "Oberster"; zur Bildung vgl. keltib. ueramos "oberster" aus gemeinkelt. *ueramo- zu uridg. *uper-. Als Namensbestandteil evtl, in Odamrán CGH S. 715 und (Ui) Odamna Hogan Onomasticon S. 677. K S. 193. Zeitstufe: vor Vokalumfärbung, 6.4.1., etwa I. U D D[GLO]M I^TT: lx belegt. Coolineagh, Co. Cork (M 104; E: UDDRAMÇATT; Gippert: U D D [..]M ^T T ; B: GUUDG[..]Ç£TT; F: VUIDD[..]^ATT). Ergänzung unsicher, keine Entsprechung im Air.; wahrscheinlich mit UDD- = *ud- "empor, herauf', siehe Teil II, und einem Hinterglied -[...] M ^ T T , das mit VEDELMETJTO], air. Fedelmid, Feidlimid zu vergleichen ist. Wenig überzeugende Erklärungsversuche bei Korolev (mit M ’s Ergänzung UDD[GLO]MEATT zu air. gloimm, n-St., "Geschrei" oder glomar, o-St., "Zaumzeug, Trense"). K S. 193. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, 6.6., etwa II-IV. UDDMENSA: lx belegt. Kilmartin Lower, Co. Cork (M 109, +E). Für *UDDMESSA verschrieben nach Kap. 2.5.3. G.Sg. eines i- oder uStammes? *UDDMESSA Determinativkompositum, 10.1.3., aus UDD- = *ud- "empor, herauf', siehe Teil II, und -MESSA wahrscheinlich zu air. mess, G.Sg. messe, "Pflegesohn". UDDMESSA ohne Entsprechung im Air., Bedeutung etwa "Empor-Pflegesohn (?)"; air. mess in PN z.B. in Mess-Dé, Mess-Con3*5. K S. 193. Zeitstufe: vor/während Endsilbenreduktion, 6.6., etwa I-II? -UDRAN siehe VORUDRAN. 3 8 5 0 'B r ien 1973:228.

0040667

-241

-

ULCAGNI: 2x belegt. ULCAGNI mit lat. Ulcagni Lewannick, Cornwall (M 467); ULCCAGNI Ballyhank, Co. Cork (M 100, + EBF). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von ULCA- = air. olc, o-St., "böse, schlecht", LEIA-O S. 20. ULCAGNI zu air. Olcán Thes.Pal.II S. 262, 263, etc., Bedeutung etwa "der kleine Böse". K S. 193. Zeitstufe: beide Belege vor Vokalumfàrbung, 6.4.1., etwa I. -UTINI siehe MEUTINI. UVANOS siehe OVANOS. VAISCEMITA: diese Lesung ist zu tilgen, LAISCEMITA möglich, siehe dort. K S. 194.

nach Gippert nur

VAITEVIA: lx belegt. Glebe, Co. Cork (M 133; E: VAIT[E]L[I]A; Gippert: kaum zu lesen). G.Sg. eines ä- oder iä-Stammes; nach Korolev zu mir. faéth, o-St., "dumm, töricht" mit unklarer Wortbildung. VAITEVIA/VAIT[E]L[I]A zu air. Faithlenn, Foithbelán CGH S. 626, 654, gall. (?) Vaetius Holder AS III, Sp. 81. K S. 194. Zeitstufe: evtl, vor Synkope, 6.10., etwa I-III? VALAMNI: lx belegt. Roovesmore, Co. Cork (M 125, + EBF). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Suffix *-mno-, siehe Teil II s.v. *-men-lmon-/-mno-, von einer idg. Verbalwurzel *ualH- "herrschen", die im Ir. in zahlreichen nominalen Ableitungen bezeugt ist (DIL-F Sp. 269ff). VALAMNI zu air. Follaman CGH S. 654, "Herrscher"386 (davon abgeleitet follamnacht "Herrschaft" mit Suffix *-akrä-). Pokorny IEW S. 1112. K S. 194. Zeitstufe: vor Vokalumfàrbung, 6.4.3. (siehe (MAQI-) ERCIAS), etwa I. VALUVI: lx belegt. Ballyelan, Co. Waterford (M 302, + E ). G.Sg. eines io-Stammes. Verbales Rektionskompositum, 10.1.5., aus VALU-, air. fa él, u-/o-St., "W o lf, mit Schreibung < A > für Diphthong nach Kap. 6.7., und -VI = *-bjo- "schlagend, tötend", siehe Teil II, mit

386Air. Follaman mit lautgesetzlichem -o- in der ersten Silbe, vgl. GOI § 80, 81.

00040667

-242 -

Schreibung < V > für leniertes //3/, siehe Kap. 6.2.1.387 VALUVI zu air. Fálbe, Faílbe CGH S. 625f, Bedeutung etwa "Wölfe tötend, Wolfstöter". Air. fa él zu arm. gayl "W o lf, vgl. auch Pokomy IEW S. 1111. K S. 194. Zeitstufe: VALU- evtl, mit Mittelsilbenschwächung, 6.9., dann etwa Ende II, < U > kann jedoch alter Fugenvokal -u- sein, 8.3., dann auch I möglich. VATIGNI: zu tilgen, nach Gippert nur LLATIGNI möglich, siehe dort. K S . 195. VEDABAR: lx belegt. Knockboy, Co. Waterford (M 298; E: VEDABARI). G.Sg. eines o-Stammes. Possessivkompositum, 10.1.1., aus VEDA- = air.ß a ä , u-St., "wild; wildes Tier, Reh", siehe Teil II s.v. *uëdu-, und -BAR, air. barr, o-St., "K o p f, siehe Teil II s.v. **barro-, VEDABAR ohne Entsprechung im Air., Bedeutung etwa "den Kopf eines Rehs habend; rehköpfig", vgl. ENABARRI, OSSBAR. K S. 195. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, 6.6., etwa II-III? VEDACUNA[S]: lx belegt. Roovesmore, Co. Cork (M 126; EBF: VEDACU[NAS]). G.Sg. eines n-Stammes. Determinativkompositum, 10.1.3., oder Possessivkompositum ,10.1.1., aus VEDA- = air. ß a d , uSt., "wild; wildes Tier, Reh", siehe Teil II s.v. *uêdu-, und -CUNA[S], air. cú, n-St., "Hund", siehe Teil II s.v. *kü. VEDACUNA[S] zu air. Fíadchú CGH S. 639, Bedeutung etwa "wilder Hund" oder "wilde Hunde habend". K S. 195. Zeitstufe: vor Vokalumfarbung, etwa I. VEDELMET[TO]: lx belegt. Kilkolaght, Co. Kerry (M 206, + F Gippert; E: VEDELMETT[; B: EDILMEC[). In diesem Namen sind baicme und h-aicme vertauscht (sogenanntes "half-deceitful Ogam", siehe Kap. 2.2.4.) G.Sg. eines i-Stammes. Name mit Suffix *-eti-, siehe Teil II s.v. *-et-l-eti-, von einem zugrundeliegenden VEDELM- (= air. fern. PN Fedelm, das seinerseits eine Ableitung mit Suffix *-mä-, Pedersen VGKS II § 401, vom Adj. feidil, i-St., "ausdauernd, beharrlich" ist) 387Nach U hlich 1989:133 ist VALUVI nicht zu air. Fáilbe zu stellen, da seiner Meinung nach leniertes b, //?/, nicht mit dem Zeichen < V > wiedergegeben werden kann (vgl. auch Teil II s.v . *dubuo-). Es könnte sich aber doch um eine analogische Übertragung handeln, ausgehend von DOVA- (eigentlich aus *dubuo-) zu air. dub (aus

*dubu~).

00040667

-243 -

"Beharrlichkeit". VEDELMET[TO] zu air. Fedelmid, Feidlimid CGH S. 627f, G.Sg. Feidilmedo Thes.Pal. II S. 269, Bedeutung etwa "der sich durch Beharrlichkeit auszeichnet" (?). Air. feidil aus urir. *uedeli-, Pokomy IEW S. 84, Frisk GEW I, S. 22. Anders MacNeill388, der in air. Fedelm einen alten Superlativ sieht; VEDELMETTO soll aus urir. *uedelmo-maris (matis = air. maith "gut") mit Haplologie entstanden sein. K S. 195. Zeitstufe: mit TIGIRN, siehe dort, nach Endsilbenreduktion, 6.6., etwa II. VEDLLOIGGOI: lx belegt. Fortwilliam, Co. Kerry (M 137; E: VEDLLIOGGOI; B: VEDLLOI$JOI). Endung < O I > siehe Kap. 7.3., jooder i-St. Determinativkompositum, 10.1.3., oder Possessivkompositum, 10.1.1., aus VED- = air.ß a d , u-St., "wild; wildes Tier, Reh", siehe Teil II s.v. *uedu-, und unklarem -LLOIGGOI, wahrscheinlich zu air. loég, o-St., "Kalb", in Personennamen bzw. bei Anrede auch "Schatz, Liebling" (DIL-L Sp. 1810- VEDLLOIGGOI ohne Entsprechung im Air., Bedeutung etwa "wildes Kalb", "wilder Liebling" oder "wilde Kälber habend" (?). K S. 195. Zeitstufe: nach Lautwandel von IlC'l zu Ikl, 6.11.1. (MACI siehe unter MAQQI), etwa III-IV. VEDDONOS: lx belegt. Kilkolaght, Co. Kerry (M 211, +Gippert; EF: VI/E/U/ODDONOS; B: VODDONOS). VEDDONOS mit (falsch) restituierter Endung, da Rest der Inschrift Endsilbenreduktion zeigt. VEDDONOS entweder als n-St. zu air. fia d u , G.Sg. fiadan, n-St., "Zeuge; Begleiter, Gefährte" (urir. N.Sg. *uëdï7, G.Sg. *uedonos, gemeinkelt. *u?duö(n/s?), *uëduonos\ zu got. weitwods "Zeuge", gr. eîôào "wissend", GOI § 330) oder als o-St. zu air. fladán "wild, ungezähmt" (ßad siehe Teil II s.v. *uedu-), dann läge eine Form mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, vor und das erste < 0 > müßte als Vokalschwächung in Endsilben, 6.12., erklärt werden. Als Name keine Entsprechung im Air. K S. 195. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, 6.6. (siehe RITTUVVECC unter RITUVVECAS), etwa II-III. VEDUCERI: lx belegt. Ballyknock, Co. Cork (M 94, + E), nach MacNeill389 ist eine Lesung VEDUCURI vorzuziehen. G.Sg. eines io388Ma c N eill 1931:44 Anm. 12. 389MACNEILL 1909a:363.

-

244

-

Stammes. Determinativkompositum, 10.1.3., oder Possessivkompositum, 10.1.1., aus VEDU- = air. fid , u-St., "Holz, Baum, Wald" (ky. gwydd, gall, vidu-; gemeinkelt. *uidu- zu ahd. wilu "Holz"), das erste < E > ist wohl Verschreibung für < I > (>♦«*< statt >«*-St., "Schar, Truppe". VEDUCE/URI zu air. Fidchuire CGH S. 641, Bedeutung etwa "Waldschar, Holztruppe" oder "eine Waldschar, Holztruppe habend"; gall. Vidu-casses KgP S. 295 ("Holzschläger"?), Holder AS III Sp. 29If. K S. 196. Zeitstufe: nach Entlabialisierung von /*”/, 6.11.1. (MACI, siehe MAQQI), etwa III-IV. VELITAS: lx belegt. Crag, Co. Kerry (M 251, +E). G.Sg. eines tStammes. Apposition zum Namen LUGUTTI. VELITAS zu air. fili, G.Sg. filed, d-St., "Dichter", zur lautlichen Entwicklung vgl. Kap. 6.4.2. Auch als Name Fili, Mac Filed CGH S. 642. Air. fili, VELITAS zu einer gemeinkelt. Verbalwurzel *uel- "sehen" (auch in mky. gwelet "sehen") Pokomy IEW S. 1136f, v g f air. fil(e) GOI § 780. K S. 115. Zeitstufe: vor Vokalumfärbung, 6.4.2., etwa I. VENDOGNI: lx belegt. VENDOGNI, mit lat. Vendogni, Brawdy, Wales (M 422); dazu nur lat. Vendoni Defynog, Wales (M 328). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von VENDO-, air .fin d , o-St., ky. gwynn "weiß", siehe Teil II s.v. *uindo-. VENDOGNI zu air. Findán Thes.Pal.II S. 258, 287, Bedeutung etwa "der kleine Weiße". Zum Fugenvokal < 0 > siehe Kap. 8.2. und LHEB S. 644. K S. 196. Zeitstufe: vor " VXR>VR", 6.8., etwa I-IL -VENI: lx belegt im Fragment JANNVENI Kilgobinet, Co. Kerry (M 214, + E ; B: JANNVEN; F: JANNAVEN). G.Sg. eines o- oder ioStammes. -VENI dürfte zu air .fin e , iä-St., "Familie" (z.B. in Fine CGH S. 645, gall. Veni-carus "die Sippe liebend" KgP S. 289) oder zu fian, äSt., "(umherziehende) Jäger-, Kriegerschar" (z.B. in Fíangus, Fíanchú CGH S. 640) gehören. Mo S. 311 ohne Erklärung; ]ANN könnte zu ANDA- (siehe ANDAGELLI) gehören. Zeitstufe: das Fragment JANNVENI deutet auf Synkope (ohne Fugenvokal), 6.10., etwa III. VENNAMMILEA: lx VINNAGITLEAD; E:

belegt. Parknasilla, Co. Kerry VINNAGITLEAAT), Lesung

(M 223: unsicher.

00040667

-245 -

VENNAMILEA (G.Sg. eines ä- oder iä-Stammes) Lesung MacNeills390, der den Namen zu air. Fianamail, i-St., G.Sg. Fianamla CGH S. 641 stellt, als urir. Form setzt er *Venäsamalis (N.Sg.) an. VENNA-, air. fian, o-St., "(umherziehende) Jäger-, Kriegerschar" (siehe auch -VEN1), und -AMMILEA zu air. samail, i-St., "ähnlich, gleich; Ähnlichkeit". VENNAMMILEA ist etwa mit "der Kriegerschar gleich, zur Kriegerschar gehörig" zu übersetzen, vgl. athramail, máthramail "dem Vater, der Mutter gleich" (GOI § 346). Das < I > in VENNAMMILEA ist ein "further instance of pseudo-archaistic restoration, since the syllable is likely to have undergone syncope" (MacNeill 1931:44). VENNAMMILEA, falls aus urir. *uenä-samali-, zeigt zudem Lenition und Schwund des intervokalischen -s-, 6.2.3. und Kontraktion der beiden Vokale. K S. 198. Zeitstufe: mit MacNeill nach Synkope, 6.10., etwa IIIIV. VEQIKAMI: lx belegt. Knockshanawee, Co. Cork (M 113). G.Sg. eines o- oder io-Stammes. Unklarer Name, ohne Entsprechung im Air. Mehrere Erklärungsmöglichkeiten: 1) Mischungskompositum, 10.1.6., aus VEQI- "kämpferisch, streitbar", siehe Teil II s.v. *ueko-, und -KAMI zu air. camm, o-St., "krumm, schief', dann Bedeutung etwa "streitbar und krumm, der streitbare Krumme", vgl. air. Leborcham "die lange Krumme"391. Das < Q > in VEQI- wäre dann archaisierende Schreibung, 2.5. 2) Umgekehrtes Possessivkompositum, 10.1.2., aus VEQI- zu ky. gwep, gweb, gall, vepo- "Gesicht" und -KAMI wie oben, also Bedeutung etwa "das Gesicht krumm habend, krummgesichtig", vgl. die semantische Parallele gall. Vepo-litanos "breitgesichtig", KgP S. 290. K S. 196. Zeitstufe: sollte 1) zutreffen, dann nach Entlabialisierung von Ikrl zu Ikl, 6.11.1., etwa III; mit Erklärung 2) auch Datierung in I oder II möglich. VEQOANAI: lx belegt. Cooldorragha, Co. Cork (M 129, + EBF). Eine Lesung VEQUNAI wäre vorzuziehen, also >»♦»< < U > statt < A + 0 > ; der Zwischenraum könnte auf einer Unregelmäßigkeit des Steins (Einsprengsel einer anderen, härteren Gesteinsart, vgl. Kap. 2.5.3.) beruhen. G.Sg. eines io-Stammes, vgl. Kap. 7.3. Name mit Suffix *-niosiehe Teil II, von VEQU- 1) "kämpferisch, streitbar", siehe Teil II s.v. 390MACNE1LL 1931:44. 39lSo T hurneysen 1921:95.

00040667

-

246

-

*uëko- (dann mit archaisierender Schreibung, 2.5.1.), oder 2) "Gesicht", zu ky. gwep, gweb, gall. vepo-. VEQUNAI zu air. Fiachna CGH S. 636, arch. Féchno Thés.Pal.II S. 281; dazu paßt der (gall.?) Beleg Veponius Holder AS III Sp. 178; beide Belege sind wohl Kurzformen von Namen mit gemeinkelt. *uek"o- "Gesicht". Ganz abzulehnen ist die Erklärung Borgeauds392 (Fiachna aus *uesäko-nip-, zu fläch "Rabe"), da fläch (immer zweisilbig) aus urir. *uesäko- und nicht aus *ueko- entstanden ist; im Ogam müßte dann etwa *VIAQU- stehen. Vgl. auch VÇACUMEAN. VEQUNAI mit < U > , das entweder die Schwächung des Fugenvokals -anach Kap. 6.9. zeigt oder als Verdeutlichung des vorhergehenden Labiovelars reklärt werden kann. K S. 196f. Zeitstufe: nicht genau zu bestimmen; evtl, mit Mittelsilbenschwächung, 6.9., dann II-III. VEQREQ: lx belegt. Monataggart, Co. Cork (M 118, +EBF), dazu evtl, ein Fragment VECR[ Lomanagh, Co. Kerry (M 227, 4-E; BF: VECM[). M 118 ist ein sogenanntes "half-deceitful ogam", die b-aicme und die h-aicme sind vertauscht, siehe Kap. 2.2.4. G.Sg. eines gStammes, Determinativkompositum, 10.1.3., aus VEQ- "kämpferisch, streitbar", Teil II s.v. *ueko- und -REQ, air. ri, g-St., "König", siehe Teil II s.v. *ng-. VEQREQ zu air. Fiachrai, G.Sg. Fiachrach CGH S. 471 und 637, archaisch Fechureg Thes.Pal. II S. 274393, Bedeutung etwa "streitbarer König"; dazu gall. Vecorix. Nach McManus394 liegt zweimalige archaisierende Schreibung von < Q > vor (einmal für *k, einmal für *g); er übersetzt den Namen mit "'energetic' or 'hostile' king" (S. 2). Die Erklärung Borgeauds395, Fiachrai aus *uesâko-(p)ro-uokw-s "à parfaite (= pro > ro) voix de Corbeau" ist aus den unter VEQOANAI und VEACUMEAN gegebenen Gründen abzulehnen. K S. 197. Zeitstufe: beide Belege nach Synkope, 6.10., M 118 nach Entlabialisierung von /Ar/ z u /* /, 6.11.1., etwa III-IV. VERGOSO: lx belegt. Monataggart, Co. Cork (M 121, + EF). G.Sg. eines u-Stammes. Possessivkompositum, 10.1.1., aus VER- = air. fe r, o392BORGEAUD 1971:44. 393Fechureg gibt ein gesprochenes lfe \d p 'e y l (so auch M c M anu s 1986:3) wieder; < u > ist Ausdruck des geschwächten Vokals in der Mittelsilbe, vgl. auch Kap. 6 .9 ., und nicht mit M ac N eill 1931:38f Versuch der Wiedergabe eines lenierten l \ wl aus * /W . 394Mc M anus 1986: Iff. 395BORGEAUD 1971:44.

0040667

- 247 -

St., "Mann", siehe Teil II s.v. *uiro-, und -GOSO, air. gus(s), u-St., "Kraft, Stärke", siehe Teil II s.v. *gussu-. VERGOSO zu air. Fergus, G.Sg. Fergusa, CGH S. 63Iff, 470f; Bedeutung etwa "eines Mannes Kraft habend". K S. 197. Zeitstufe: nach Synkope, 6.10., etwa III-IV. VÇACUM I^N: lx belegt. Killogrone, Co. Kerry (M 235, +Gippert). G.Sg. eines n-Stammes. Name mit Suffix *-men-, siehe Teil II s.v. *menl-mon-l-mno-, von VEACU-, air. flach, o-St., "Schuld". V ^ V C U M ^ N zu air. féchem, n-St., "Gläubiger; Schuldner"396. Air. flach aus urir. *ueko-, idg. *ueiko- zu lat. uTcis (G.Sg.) "Wechsel"; ahd. wehsal "Austausch, Handel", Pokomy IEW S. 1131, dazu Annaroveci (gall.?) Holder AS III, Sp. 138. Weitere Erklärungsversuche bei Korolev (zu air. fläch "Rabe"397 oder zum Verbum fichid "kämpfen"). K S. 195. Zeitstufe: V ^ C U M ^ N , < U > mit Vokalschwächung in Mittelsilben aus < A > , 6.9., etwa Ende II-IV. [VIC]TOR: lx belegt, mit lat. Victor. Clydai, Wales (M 430). Lat. Name Victor "Sieger"; als Name nicht im Air. bezeugt. K S. 198. Zeitstufe: nach LHEB S. 407 Ende fünftes/Anfang sechstes Jahrhundert, etwa II. VID[E]TT[A]S: lx belegt. Coolineagh, Co. Cork (M 105, + E), siehe auch unter AVI, [A]VID[E]TT[A]S und D[E]TT[A]S. G.Sg. eines tStammes, evtl. Name mit Suffix *-et-, siehe Teil II, von VID-, zu air.fid , u-St., "Holz", oder eher zu einem Verbalstamm: 1) *uid- "wissen" in ro fitir, dann etwa "Wissender", oder 2) *ued- "führen" in fedid, dann etwa "Führer". VID[E]TT[A]S ohne Entsprechung im Air. K S. 198. Zeitstufe: evtl, vor Endsilbenreduktion, 6.6., etwa I-II. VIMAGNI: lx belegt. Crehanagh South, Co. Waterford (M 304: VOCAGNI; E: VIMAGNI). Lesung unsicher, beide Varianten ohne Entsprechung im Air. G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix

396Zu den Bedeutungen vgl. THURNEYSEN 1928b: 15, unter Nr. 49. 397Dies scheint nicht möglich zu sein, da fiäch (zweisilbig, G .Sg. fiaich, nicht **féich) aus urir. *uesäko- entstanden ist über die Zwischenstufen *uehflxa- > *uïàx(a); das Wort war nie einsilbig. Die Schreibung V (î£C U - luëxu-l oder Iflxu-I deutet auf ein langes /e / in der ersten Silbe.

-

248

-

*-gno-, siehe Teil II, von VIMA-, das zu air. fern "nackt"398 oder femm "Seegras, Tang" gestellt werden könnte. Siehe VOCAGNI. K S. 199 s.v. VOCAGNI. VINNAMMILEA siehe VENNAMMILEA. VINDIAMI: lx belegt. Inishvickillane, Co. Kerry (M 185: VLATIAMI; E: VINDIAMI; B: VQNDIABI). Falls die Lesung so stimmen sollte, liegt hier ein Name mit *uindo- "weiß" vor, der Wortausgang ist unklar. Zu Namen mit find-, z.B. Finnán CGH S. 646, Findacán CGH S. 643. Siehe VLATIAMI. K S. 199 unter VLATIAMI. VIRAGNI: 2x (?) belegt. VIRAGNI Aghaliskey, Co. Cork (M 70, +EBF), dazu evtl. VIRR[?]ANNI Kilkolaght, Co. Kerry (M 206, +EF; B: VIRV[]ANNI). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Dem.-suffix *-gnosiehe Teil II, von VIRA- = air. fer, o-St., "Mann", siehe Teil II s.v. *uiro~. VIRAGNI, VIRRQANNI zu air. ferán "Männchen, kleiner Mann", kein Beleg für die Verwendung als Name. K S. 198 und 199. Zeitstufe: VIRAGNI vor Vokalumfärbung, 6.4.1., und "VXR>VR", 6.8., etwa I; VIRR[]ANNI nach "VXR>VR", 6. 8., dann mit Restitution des ersten < I > (man würde schon umgefärbtes < E > erwarten), etwa IIIII. VIRICORB: lx belegt. Ballyquin, Co. Wtaerford (M 303; EF: VIRIQORB; B: VIRIQONGO). G.Sg. eines o-Stammes. Zusammenrückung, 10.1.7., aus VIRI-, air./er, o-St., "Mann", siehe Teil II s.v. *uiro-, und -CORB, air. corb, o-St., "Wagen", siehe Teil II s.v. **or6o-.~VIRICORB zu air. Fer-Corb CGH S. 630, "Mann des Wagens; Wagenkämpfer od. -lenker". K S. 198. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, 6.6., vor Synkope, 6.10., etwa II-III. VITAL1ANI: lx belegt, mit lat. Vitaliani. Nevem, Wales (M 445). G.Sg. eines o-Stammes. Lat. Name, siehe Kap. 11.2., zu lat. vitalis. K S. 199. Zeitstufe: nach LHEB S. 180 fünftes Jahrhundert, etwa I.

398Nur zweimal in etym ologischen G lossen, siehe DIL-F Sp. 74 s.v . 2.fem: feam a .i. loma und fen (leg. fern ?] ./. lom 'fern heißt nackt".

00040667

-

249

-

VITALIN: lx belegt. Ballinvoher, Co. Kerry (M 166, + E). G.Sg. eines o-Stammes. Lat. Name, siehe Kap. 11.2., zu vitalis. K S. 199. Zeitstufe: vor "VXR> VR", 6.8. (siehe COIMAGNI), etwa I II. VLATIAMI: lx belegt. Inishvickillane, Co. Kerry (M 185; E: VINDIAMI; B: V[]NDIABIBO). Lesung unsicher, auch VINDIAMI möglich. VLATIAMI G.Sg. eines o-Stammes; zu air. flaithem , G.Sg. flathemon, n-St., "Herrscher", mit Suffix *-men-1-mon-, siehe Teil II s.v. *-men-l-mon-l-mno-, von air. flaith, i-St., "Herrschaft" (ti-Abstraktum der Verbalwurzel *ualH-, Pedersen VGKS II § 384.2). VLATIAMI zu A air. Flaithem, G.Sg. Flaithim CGH S. 647, nur als Name o-St., und zwar ohne das zu erwartende -n- (vgl. Teil II s.v. *-men-l-mon-l-mno). Dazu schreibt Thumeysen in GOI § 268.3: "Flaithem, when used as a proper name, is an o-stem, gen. Flaithim (Ogam VLATIAMI (...)); here, however, the suffix may be different, cp. Gaul. Marti Rigisamo". In gall. Rigisamo (Dat.Sg. o-St.) liegt das Superlativsuffix *-samo- vor, vgl. Dottin399 mit Verweis auf Thumeysen400. VLATIAMI müßte dann aus *uläti-samo- entstanden sein. Siehe auch unter VINDIAMI. K S. 199. Zeitstufe: vor Vokalumfärbung, 6.4.1., etwa I. VLISACESQJCMIR: lx belegt. Teeromoyle, Co. Kerry (M 240). Unklarer Name; Korolev versucht VLISAC- (aus *ulid-s-äko- zu air. fledach "zum Fest gehörig, festlich" aus *ulid-äko-) abzutrennen; ESU(£MIR ohne Erklärung. K S. 199. Zeitstufe: wohl nach Endsilbenreduktion, 6.6., evtl, nach Synkope, 6.10. (in -ESUICM IR). etwa III-IV. VOBARACI: lx belegt. Camcome, Co. Antrim (M 310). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Suffix *-äko-, siehe Teil II, von VOBARAentweder zu air,fo b a r,fo fo r "Quelle" oder aus VO- "unten", siehe Teil II s.v. *uo-, und -BARA "K opf, siehe Teil II s.v. *barro-. VOBARACI ohne Entsprechung im Air., entweder "zur Quelle gehörig" o.ä. oder eher Possessivkompositum, 10.1.1., "den Kopf unten habend", vgl. den ky. Namen Pen-isel "den Kopf niedrig habend, demütig". K S. 199. Zeitstufe: vor Synkope, 6.10., etwa MIL 399DOTTIN 1920:112 Anm 1, S. 129. •WOTHURNEYSEN 1895:518-558.

00040667

-

250

-

VOCAGNI: lx belegt. Crehanagh South, Co. Waterford (M 304; E: VIMAGNI). Lesung unsicher, beide Varianten ohne Entsprechung im Air. G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Deminutivsuffix *-gno-, siehe Teil II, von VOCA-, das zu air. fiiach, o-St. (?), "Wort, Vers"401, fiiachda "scharf' (mit Suffix *-dio- von einem zugrundeliegenden, nicht bezeugten **fiiach), als Name Fóchde CGH S. 652, oder zu dem in Foch-lám402 bezeugten foch (Bedeutung unbekannt) gestellt werden könnte. Dazu gall. Vocas, Voccios Holder AS III Sp. 424. Siehe auch unter VIMAGNI. K S. 199. Zeitstufe: vor "VXR>VR", 6.8., etwa I-IL VOENACUNAS: lx belegt. Ballintarmon, Co. Kerry (M 164, + E ; B: VOU[]SCE[]SL). G.Sg. eines n-Stammes. Determinativkompositum, 10.1.3., oder Possessivkompositum, 10.1.1., aus VOENA- und -CUNAS, air. cú, n-St., "Hund", siehe Teil II s.v *kü. VOENA- wird von Korolev zu air. faén, foén, o-St., "liegend, niedergestreckt; schwach, unsicher" gestellt, in Namen z.B. Foénglinni ("schwache Sicherheit habend, unsicher") DIL-F Sp. 12. VOENACUNAS könnte "schwache Hunde habend" oder "schwacher Hund" bedeuten. Problematisch ist die Schreibung des Diphthongs mit < O E > ; in den Ogaminschriften sind die i-Diphthonge immer mit < I > geschrieben403. Sollte die Lesung stimmen, könnte man mit einem Hiat aufgrund eines geschwundenen intervokalisehen -s- rechnen (wie in IARI, IARNI) und VO-ENA- (aus urir. *}io-seno-) trennen, vgl. Kap. 6.2.2.. VO-ENA- (aus *uo-seno~) = ky. gohen "ältlich, alt", gall. Vosenos Holder AS III Sp. 451; nicht im Air. belegt. VO-ENA-CUNAS könnte also auch "ältliche Hunde habend" oder "ältlicher Hund" heißen, dazu würde der ky. Name Conhinoci (aus *Kuna-senäki, LHEB S. 190) "Hund-alt" bedeutungsmäßig gut passen. VOENACUNAS ohne Entsprechung im Air. K S. 199. Zeitstufe: vor Vokalumfärbung in -CUNAS, 6.4., etwa I. VORGOS: lx belegt. Dunloe, Co. Kerry (M 200, + EBF). G.Sg. eines i-Stammes. Hypokoristikon, 10.3. VORGOS zu air. Fuirgg, G.Sg. Forggo CGH S. 655, 657, Bedeutung etwa "der Beste", mit i-Flexion zu 4 0

>M a r s t r a n d e r 1910:365 stellt air. fuach zu aind. upaväca- "Anrede”, beide aus

uridg. *upo-uokwo-, 1921. ^ D i e s e s Problem scheint auch M ac N eill 1931:43 zu sehen, er zieht eine Lesung ♦VO INACUNAS vor. ^ T

hurneysen

-251 -

Namen mit air. forgo, forgu (u-St., io-St.?) "Wahl", vgl. DIL-F Sp. 341, aus for- (urir. *uor-, siehe Teil II) und -go, -gu, wie in togu "Wahl", siehe LEIA-T S. 92f. K S. 199. Zeitstufe: nach Endsilbenreduktion, 6 .6 . (-TTAL und TOICAC), etwa 11-111. VORTIGURN: 2x belegt. VORTIGURN Knockboy, Co. Waterford (M 297, + E ; BF: SARTIGURN); VORRTIGURN Ballyhank, Co. Cork (M 97b, + EBF). G.Sg. eines o-Stammes. Determinativkompositum, 10.1.3., aus VOR- = air. fo r "über, ober-, a u f , siehe Teil II s.v. *uor-, und TIGURN, air. rigem, o-St., "Herrscher, Herr, Fürst", siehe Teil II s.v. *tigemo-. VORTIGURN, VORRTIGURN zu air. Fortchem, Fuirtgem CGH S. 656, 657, Bedeutung etwa "Oberherr"; auch im Ky bezeugt: aky. Guorthigim, mky. Gwrtheyrn LHEB S. 280. Das < U > in der letzten Silbe erklärt sich als Endsilbenschwächung nach Kap. 6.12. K S. 200. Zeitstufe: beide Belege nach Endsilbenschwächung, 6.12., etwa IV. VORUDRAN: 2x belegt. VORUDRAN Gortnamaccaree, Co. Kerry (M 225; E: VARODRAN; BF: VARUDRAN); VURUDDRANN Tinnahally, Co. Kerry (M 255, +B; E: VURODDRANN ; F: VARUDRANN). G.Sg. eines o-Stammes. Name mit Dem.-suffix *-gno-, siehe Teil II, von VORUDRA-, VURUDRA-, das aus VOR-, VUR- = air. fo r, hier mit intensivierender Bedeutung, siehe Teil II s.v. *uor-, und -UDRA-, -UDDRA-, air. odor, odur, o-St., "bräunlich, ockerfarben", siehe auch unter [OJDARUN, zusammengesetzt ist. VORUDRAN, VURUDDRANN zu air. Furudrán CGH S. 657, Bedeutung etwa "besonders bräunlich oder ockerfarben", Determinativkompositum, 10.1.3. Die Lautgruppe < D R > ist hier durch Synkope nach Ausfall eines Vokals entstanden. K S. 200. Zeitstufe: nach Synkope, 6.10., etwa III-IV. VOTECORIGAS: lx belegt, mit lat. Voteporigis. Castell Dwyran, Wales (M 358). Ky. Name, das Ogamirische zeigt Lautsubstitution des ky. -p- durch ir. -k- (aus * /r, 6.11.1 -)404- G.Sg. eines g-Stammes, das lat. Geschriebene zeigt die lat. Endung -is. Determinativkompositum, 10.1.3. (siehe auch 10.2.), aus VO-TECO-, Vo-tepo- = mky. godeb "Zuflucht, Schutz" (aus *uo-, siehe Teil II, und ir. -TECO-, ky. -tepo- zur uridg. 404Anders LHEB S. 139, der im ir. Namen VOTECORIGAS eine Entsprechung, aber keine Entlehnung des ky. Voteporigis sieht; diese Ansicht wird jedoch nicht begründet.

00040667

-

252

-

Verbalwurzel *tekw-, air. techid "laufen, fliehen", LEIA-T S. 40) und RIGAS, air. r(, g-St., ky. rhi "König", siehe Teil II s.v. *ng-. VOTECORIGAS, Voteporigas ohne Entsprechung im Air. und Ky., Bedeutung etwa "Zufluchtskönig". K S. 200. Zeitstufe: nach LHEB S. 169 Mitte des sechsten Jahrhunderts, etwa III. VOTI: lx belegt. Boleycarrigeen, Co. Wicklow (M 50). G.Sg. eines J.O-Starn mes. Hypokoristischer Name, 10.3. VOTI zu air. Futhe, Fuithe CGH S. 657, zu air.foth, o-St., "Recht, Anspruch, Besitz" oder eher zu Namen mit Kompositionsbestandteil fothar-, z.B. Fothurdecht (mit foithir, fothair "Tal, Waldstück" o.ä.) CGH S. 656, Fothairt CGH S. 474. Genaue Bedeutung unklar; auch in gall. Namen, z.B. Voto-mapatus KgP S. 300, Votonna Holder AS III Sp. 452. K S. 200. Zeitstufe: vor Vokalumfarbung, 6.4.2., etwa I. VRAICCI: 4x belegt. VRAICCI Rathcrogan, Co. Roscommon (M 12, 4-BFGippert); (NETTA-)VRECC Donaghmore, Co. Kildare (M 26); (NIOTT-)VRECC Dunloe, Co. Kerry (M 202, +E); (NETA-)VROQI Ballyvooney, Co. Waterford (M 271, + E ; BF: NUATA-VROQI). G.Sg. eines o-Stammes; einstämmiger Name, 10.4., bzw. mit NETA-405, siehe Teil II s.v. *net-, kombiniert. VRAICCI zu air. Fraich, Froéch, Frœch CGH S. 656 (zum Schwanken der Vokal Schreibung vgl. GOI § 66, Pedersen VGKS I § 38); NET(T)A-VRECC406, -VROQI407 zu air. NadFraich, Nad-Frœch CGH S. 709f. VRAICCI, -VRECC, -VROQI zu air. fraéch, froich, o-St., "Heidekraut", aus urir. *uroiko- (zu griech. epeiVrj "Heidekraut", so Pokomy IEW S. 1155, zögernd'Vrisk GEW I S. 551; oder zu griech. poinóo "gekrümmt", Frisk GEW II S. 656). K S. 200f. Zeitstufe: VRAICCI vor Endsilbenreduktion, 6 .6., etwa I-U; -VRECC nach Monophthongierung (GOI § 66, erst in mittelirischer Zeit?); -VROQI nach Entlabialisierung von lk"l zu Ikl, 6.11.1., etwa III-IV.

405NIOTT-VRECC statt NETTA-VRECC ist durch die Verwechslung der beiden Wörter im Nominativ (air. nia, d-St., "Held, Krieger", siehe Teil II s.v . +nh-, und nia, d-St., "Neffe", siehe im Lexikon unter NIOTTA) zu erklären. ^ -V R E C C entspricht der monophthongierten Variante -frœch im Air. ^ M i t falscher Archaisierung eines < Q > statt < C > und Nichtschreibung des Diphthongs nach Kap. 6 .7 .

Teil IV Konkordanz der Ogaminschriften Die Numerierung von M a c a l is t e r s Corpus Inscriptionum Insularum Celticarum wird beibehalten. Bei Macalisters Corpus und Macalisters Studies sind die Nummern der Inschriften angegeben, bei B r a s h s Inscribed Monuments o f the Gaedhil und bei F e r g u s o n s Ogham Monuments in the British Isles sind je die Seitenzahlen angegeben, da Numerierung fehlt. Die Abkürzungen werden wie folgt verwendet: M = Macalister, Corpus; E = Macalister, Studies; B = Brash, Ogham Inscribed Monuments, F = Ferguson, Ogham Mon. und Gippert (siehe Kap. 1.1. und 1.2.1.). Nachzeichnungen sind bei jedem der angegebenen Werke (M,E,B,F) vorhanden und wurden hier nicht beigegeben. Teil IV soll nur als Benutzungserleichterung und als Nachweis für die z.T. variierenden Lesungen dienen (in solchen Fällen zeigen natürlich auch die Abzeichnungen Unterschiede). Lücken in der Liste kommen dadurch zustande, daß manche Inschriften nur in lateinischer Schrift geschrieben oder völlig unleserlich und daher nicht relevant sind.

M2

QENUVEN[, Gippert QENOVENDAGNI MAQI GATTAGNI

M3

CUNALEGI AVI QUNACANOS

M4

LUGADDON MAQI LUGUDEC DDISI MO[. .]CQU S(?)EL

M5

ALATTOS MAQI BR[

M 6

QASIGN[I] MAQ[I] [

M 7

MA]Q CERAN[I] AVI A0ECETAIMIN (+ Gippert)

M8

JOVI MAQI (nur undeutlich zu lesen)

M9

MAQ ACTO MAQ GAR[ (nur undeutlich zu lesen) (4- Gippert).

M IO

L[E]GG[..]SD[.]LEÍ&3ESCAD AMMLLONpITT

MAQ

CORRBRI

MAQ

-254 -

E 47 LE/IGG[0..0]SADIULEIsJ£ESQ [A]DSA MAQ CORRBRI MAQ AMMLLORATTA B 318 SD[I]LENpUSC MAQ CORRBRI MAQ AGLL[UN]T[RAD] F 5 8 f LERC[.. .]SDIULEl^ßESCAD MAQ CORRBRI MAQ AM M LLOI^ j ITT M 11

CUNOVATO (+ Gippert)

M 12

B 303, F 84 VRAICCI MAQI MEDVVI (+ Gippert)

M 13

QREGAS MU[

M 15

]RENI (nach Gippert nichts zu erkennen)

M 16

DUNAIDONAS MAQI MARIANI

M 17

MUCOI MUCC[I

M 19

OVANOS AVI IVACATTOS - lot. Ivve edrvvides E 50 UVANOS AVI IVACATTOS - lat. Ivve[.]edrvvides B 306ff UVANO SAVEI SAHATTOS F 70f UVAANOSAVI EVRATTOS

M 20

E 51, B 306ff, F 70f MAQI-DDECCEDA MAQI MARIN

M 21

]MAQQI COLLABOTA

M 22

]EGNI KOI MAQI MUC[OI] A[L]I[NI

M 26

NETTAVRECC [KOI?] MAQI MUCCOI TRENALUGGO

M 27

siehe Kap. 12.1.1.

M 28

TASEGAGNI [MAQ]I MUCOI MACORBO B 292 (nach F) TASEGAGNI MUCOI MAQR(ETTE) F 75 TASEGAGNI MUCOI MAQR[

00040667

- 255 -

M 29

BRAN[I]TTAS M[A]QI DUCR[I]DDA B 285 BRAN[I]TTOS M QI DECQ DD F 75 BRANE/ITTA/OS MAQI DO/UCRE/IDDA

M 30

NAVVALLO AVVI GENITTAC[ B 285 SAVVALL QAMI GENITTAC (verkehrt: SAVVIQEGI MAQ DDATTAC) F 75 SAVVALL/S UVVI GENITTAC (verkehrt: SAVVIQEGITTU DD/CATTAC)

M 31

DRUGNO MAQI M UCOI[.. .]NAMI ( + Gippert)

M 32

MAQI ERACIAS MAQI DIMAQA M UCO[I... (+ Gippe rt) E S . 11 MAQI ERACIAS MAQI [..]DI MAQA M U C O p... B 281 IE R A C O S AQA G D QO MUCO F 74f LASICAREIGNI MAQI MUCOI (andere Leserichtung ergibt IQGIERASICAD)

M 34

LOBBI KOI MAQQI MUCCOI RINI

M 35

]VIR[

M 36

SEVERRIT[......]TTAIS

M 37

DOVATUCI [A]VI TULOTANAGIA

M 38

CORBI KOI MAQI LABRID[ B 287 CORBEDOI MAQI LABRIDD F 76 CORBI POI MAQI LABRIDD

M 39

BRANOGENI (nach Gippert nicht gut zu erkennen)

M 40

MAQI-CAIRATINI AVI INEQAGLAS

M 41

COVAGNI MAQI MUCOI LUGUNI ( 4- Gippert)

M 43

LONAMNI AVI BARI

00040667

-256 -

M 44

IARNI

M 46

SEDAN[I MAQQI CAT]TABBOTT AVVI DERCMASOC B 294 SEDAN SOCAMS (andere Leserichtung ergibt CMASOC)

M 47

B 295f NET A-CARI NETA-CAGI E 48 NETA CARI NETA-CAGI/N[I?] F 68f NETA CARI NETA-CAGNI

M 48

IAQINI KOI MAQI MUC[ (+ Gippert) E 49 IAQINI KOI MAQI MOB/U[COI B 324 INIQUI F 69 INIGI (K?)

M 50

VOTI

M 51

MAQI NILI

M 52

siehe Kap. 12.1.5.

M 54

siehe Kap. 12.1.3.

M 55

E 128, B 158, F 10 Zerstörte Inschrift. Zwei Lesungen bekannt: 1) von Downing: ASACLDALVNQLTASB...AL 2) von Windele: ANAAQDNNCATGRAC M macht daraus: ANM IBATAR MAQ OG ANA MUCOI TEMOCA bzw. ANM SAINA MAQ OGALA MUCOI TEMOCA

M 56

E 159, B 118f, F 87 SAGITTARI

M 57

E 160, F 88 TRENU MAQI MUCOI QRITTI ( + Gippert) B 137 TTGENU MAQI MUCOI QRITTI

M 58

CATTUBUTTAS MAQ[ (+ Gippert)

M 59

1UIVAIBES [NEJRTAGNI E 154 [AV]I DITIBEAS [A]RTAGNI

00040667

- 257-

B 135, F 87 VOHAS ARTAGNI M 60

E 155 MAILAGNfl]

M 61

OLAGNI MAQ[

M 62

DOCRANORI, E 157 D[0]T[..]DI

M 63

COLOMAGNI AVI DUCURI BRUSCO MAQI DOVALESCI E 129 COLOMAGNI [A]V[I] DUC[A]GN[I] BRUSCO MAQI DOVALESCI B 134f COLOMAGNI S DUU BANSC M O DOVALOS F 86 COLOMAGN(I)V(ERO)M(A)G(I) [SCOTTALIANI SCOTTOL] bzw. SCOTTOLINI

M 64

LODIMONI E 130 LODIMANI B 134 ALADQM N CATT (fraglich, ob B dieselbe Inschrift meint)

M 65

E 133 LOGA MAQI SDANBI (nach Gippert schwer zu lesen)

M 66

E 135 MAQI-DECCEDDAS AVI TURANIAS ( + Gippert) B 127, F 102 MAQI DECCEDDA SAVI TORA NIAS

M 67

E 136 ÇARI (nach Gippert schwer zu lesen)

M 68

LUGUQRITf.. ,]LONAS (+ zögernd Gippert) E 137 LUGUQRITfTI MAQI ADDIJLONAS B 166, F 102 LUGUQRITf

M 69

E 138 GIRAGNI B 145, F 100 GIROGNQ

M 70

E 139 CUNAGUSOS MAQI MUCOI VIRAGNI B 145, F 100 QUNAGUSOS MAQI MUCOI VIRAGNI

M 71

COIMAGNI MAQI MOCOI GA[

00040667

- 258 -

E 140 COIMAGNI MAQI MOCIGA[ B 145, F 100 COIBAGN1 MAQI MUCOI M 73

E 143 DOMNGEN (+ Gippert)

M 74

E 144 CONANN M[AQI] S...

M 75

ANM CASONI [MAQ]I RODAGNI (nach Gippert nicht sicher lesbar) E 145 ANM CASONI M[AQ]I RAT[I]

M 76

ANM TENAS MACI V[ (nach Gippert nicht sicher lesbar) E 146 ANM TINAS MACI [

M 79

ELUNA MU[C ( + Gippert) E 131 TULEN MUC[OI]

M 81

C[A]SSITT[A]S MAQI MUCOI CALLITI E 162, B 156, F 99 CASSITTAS MAQI MUCOI CALLITI

M 82

MAILAGURO M AQ[I...]VILEB[ E 163 MAILAGURO MAQ[..A]VI LEB[I

M 83

LAMADILICCI MAC MAIC BROCC E 164 AN]M DULICCI MAC/QI EBR[A]S[I]

M 84

E 165 ERACOBI MAQI ERAQETAI

M 85

E 166 GRILAGNI MAQI SCILAGNI

M 86

E 167 CLIUCOANAS MAQI MAQI-TRENI

M 87

DRUTIQULI MAQI MAQI-RODAGNI E 168 DRUTIQO/ULI MAQI MAQI QORINI

M 88

E 169 BRANAN MAQI OQOLI

M 89

BOGAI MAQI BIRACO

40667

- 259 -

E 170 MOGAI MAQI BIRACO M 90

E 171 CRONUN MAC BAIT

M 91

BLATEGSI E 172 BLOTEGSI

M 92

ACTO MAQI [... ]MAGO E 173 ACTO MAQI D[..]MAGO

M 93

E 174 ERCAIDANA

M 94

DOMMO (oder DEÇO) MACI VEDUCERI E 175 DOMMO MACU VEDUCERI

M 95

E 176 ANM MEDDOGENI

M 96

COVALOTI E 177 C[0]SALUT[I]

M 97

]LL MAQI VORRTIGURN E 148 AILE]LLA MAQI VORRTIGURN B 140,156 ALAL MOQI VORRTIGURN Ffasc. 11 AN MOQI VORRTIGURN

M 98

CORBAGNI K[OI] M[A]Q[I] MOCCOI COROTANI E 149 CORBAGNI K[OI] MAQI MOCOI TORIANI B 140,156 CORBAGNI UQUROLLIOV (andere Leserichtung ergibt TOIDDORUNU) F fase. 11 CORBAGNI COI COROTANI

M 99

E 150, B 140,156, F fase. IV SACATTINI

M 100 E 151, B 140,156,F fase. V AB ULCCAGNI M 101 MAQI ESEA MAQI DOMANEQI E 152 MAQI ESI MAQI DOMANEQI MAQI MAD[ B 144,156 MAQI RASIA 0 0 MALALEOI

00040667

-

260

-

F 96 MAQI ELLIACI OMAQINI (für OMANIQI ?) M 102 DILOGONN oder IDLOGONN E 153 LUGUNI M 103 CARRTTACC GAQI MU CAGG[I] E 178 CARRTTACC GAQI MOCCAGGI B 121 CARRTTACC GAQI MOHACAGG F 91 CARRTTACC GAQI MUCAGMA M 104 ANM CORRÇA MAQVI U D D [G L O ]M ^T T E 180 ANM C O R R ^ MAQVI U D D [R A ]M ^T T B 125,130 ANM CORORKO MAQ(I) GUUDGKTT F 92 ANM CORRK MAQ VUIDD [ ]KTT Gippert ANM COR[B?]RÇ£ MAQVI UDD[ ] M ^ T T M 105

ANM N[ETAC]U[N]AS [CE]L[I] [A?]VIDETTAS E 181 [A]SM[A] N[ETAI]NS[I] G/L[0/A]V1D[E]TT[A]S

M 106 E 183 [COLABJOT MAQI MAQI-RITE [MAQI MU]COI CORIBIRI B 122, F 94 OT MAQI MAQI RITE COI CORIBIRI M 107 CUNAGUSSOS MA[ E 182 CUNAGUSSOS UMA[QI B 119, F 95 CUNAGUSSOS UMA M 108 LUGUDUC MAQI MAQI-OC Cl E 184 LUGUDUC MAQI MAQI BI B 163 LUGUDUC MAQI MAQI OC F 90 LUGUDECCES MAQI OTT M 109 UDDMENSA CELI NETTASLOGI E 185 UDDMENS[A] CE[ M 111 jetzt zerstört, noch sichtbar: ]I MAQI. E hat ganze Is.: E 186 LUGUDECA MAQI SI[TT]ALI MUCOI M[

00040667

-261 -

M 112

MIC ANA V VI MAQ LUGUNI

M 113

VEQIKAMI MAQI LUGUNI

M 114 GRIMIGGNfl MAQ]I CERC[C? M 115 CULRIGAI MAQI MENUMAQ[I] M 116 BRANI MAQQI MUCC[OI..]R[A]L[ M 117 COLLOS M 118 E 189, B 160, F fa s c .lll TENREN MONOI GDUQDEGGEV, siehe Kap. 2.5., zu lesen als VEQREQ MOQOI GLUNLEGGET M 119 E 190, B 160, F fa s c .lll DALAGNI MAQI DALI M 120 E 191, F fa s c .lll BROINIENAS KOI NETA TTRENALUGOS B 160 BROINIENAS KOI NETA TDRENALUGOS M 121

E 192, F fa s c .lll VERGOSO MACI LLOMINACCA

M 122

MADORA MAQI DEGO E 1 9 3 MADORU MAQI DEGO B 121,125,132, F 94 NO MAQI DEGO Gippert ]RA MAQI DEGO

M 123 MAQI BRIV/S/N CELI ALACAhJQ/R E 194 MAQI BRIL/V/S/N h^ESA D A ID ES Leserichtung ergibt: CELI ALACEI^Q ) B 132 O M A Q E B A M IL U L ELC AG

(andere

M 124 ANAVLAMATTIAS MUCOI [ ]OELURI AVI AKERAS E 196 ANAVLAMATTIAS MUCOI [MAQIJEURI AVI AKERAS B 148 ANAVLAMATTIAS MUCOI CAREKAITAUORUDEO (andere Leserichtung ergibt: OELUROU AVI AKERAS) F 98 ANAVLAMATTIAS MUCOI ELURI AVI AKERAS

-262 -

M 125 E 197, B 148, F 98 MAQI-ERCIAS MAQI VALAMNI M 126 VEDACUNA [MAQI] TOBIRA MUCOI SOGINI E 198 VEDACU [MAQA] TOBIRA MUCOI SOGINI B 148 USALET TABIRA MOCOI SOG[ (andere Leserichtung ergibt fürs erste Wort: VEDACU) F 98 VEDACU TABIRA MOCOI SUG[ M 127 MAQILASPOG B TT MAC DE E 205 MAQILASKOG[I] EGSAMVVA (andere Leserichtung ergibt: ATTMACGE) B 129 MAQILASKG OTT MAQI HE F 95 MAQI DE M 128 DOVETI [MA]Q[I] CULIDOVI

LOCARENAS

C[EL]I

M[A]Q[I]

M 129 E 199, B 159, F 101 VEQOANAI MAQI ǣQOD[ (alle nach B) M 130 SECIDARI (unsicher) M 131 E 200 LITUBIRI MAQI [Q]E[C]IA B 153 LO[]BIRI MAQI F lO lf BIR MAQI Gippert ]TUBIRI MAQI QECIA M 132

E 202 LACAVAGNI (+ Gippert)

M 133 VAITEVIA (nach Gippert kaum zu lesen) E 201 VAIT[E]L[I]A M 134

E 203 ASSICONA B 168 AS AQUN (andere Richtung QUNA)

M 135 MINNACCANNI MAQI AILLUATTAN E 204, B 152 ANNACCANNI (ANNACCASSI?) MAQI AILLUATTAN F 101 ANNACCANNI MAQI (MARI?) AILLITT R/N

00040667

-263 -

M 137 ANM VEDLLOIGGOI MACI SEDDOINI E 54 ANM VEDLLIOGGOI MACI SEDDCUNI B 218 ANM VEDLLOISJOI MACUI EDDOINI F 8 EEDDUINI oder SEDDACINI M 138 B 236, F 2 6 f LADDIGNI MAQQI MUCCOI AN[ E 1 LADDIGNI MAQQI MUCCOI ANA[DO M 139 LAIDANN MAQI MACORBO E 2 LAIDANN MAQI MACORB[I B2 36 MAQI BACOS M 140 LUGUVVECCA MAQI[ E 3 LUGUVVEMOCCO MAQI MEQ[0 M 141

MAQI MAQ[I..O]GGODIKA E 5 OJGGODIKA MAQI MAQ[0 B 187, F 2 5 f MAQI MAQA AKILOGDO (andere Leserichtung ergibt: OLGODIKA)

M 142 ]CELI AVI VU[D/T/C/Q (nach Gippert schlecht lesbar) E 4 H/Q[ ]LI OVI VU[D/T/C/Q B 187 HALU VI VED M 143 ]TAQMAQO[ M 144 ]DITAV[ M 145 QRIMITIR RON[A]NN MAQ COMOGANN E 56, B 195 QRIMITIR RONANN MAQ COMOGANN F 48 QRIMITIR ROSAN MAQ COMOGANN M 146 E 27 LUGUQRIT MA[QI] QRITT[I] B 180 LUGUQRIT MA[QI] QRITTI F 42 LUGUQRITTI MA[QI] QRITTI M 147 E 28, B 176, F 36 MOINENA MAQI OLACON (+ Gippert)

00040667

-264

-

M 148 DUBONIRRAS MAQQI TENAC[I] (+ Gippert) E 6 CARRICAI MAQQI TENACI (andere Leserichtung fürs erste Wort: IASIRRAS) B 208ff CARRICES MAQQI TENAC (andere Leserichtung fürs erste Wort: CESIRRAS) F 4 2 ff GILLAMURRAS MAQQI TENAC M 149 MAQQI QETTI MAQQI CUNITTI (+ Gippert) E 7 MAQQI QETTIA MAQQI CUNITTI B 208ff MAQQI QETTIA MAQQI CURITTI F 42ff MAQQI QITTI MAQQI CURITTI M 150 GRAVICAS MAQI MUCOI [DOJVVINIAS E 8 1GRAVICAS MAQI MUCOI [ ] S B 208ff NAVICAS MAQI MUCOI F 4 2 ff B/GRAVICAS MAQI MUCOI Gippert GRAVICAS MAQI MUCOI S M 151 E 9, B 208ff BROINIONAS (+ Gippert) F 4 2 ff BROINIUNAS M 152 D/L/GUBBAIS MAQQI DUN S E 10 G[E]BB[AI]S MAQQ[I T]AN[AI]S B 208JT GELIS MAQQI DONN M 153 E 11, B 208ff, F 42ff CCICAMINI MAQQI CATTINI M 154 CUNAMAQQI CORBBI MAQQ[I MUCCOI DOVVINIAJS E 5 7 CUNAMAQQI CORBBI MAQQ[I.MUCOI ]AS B 208f CONAMAQQI CORBBI MAQQ[ ] CU F 4 2 ff CUNAS/CONAMAQQI CORBB/LI MAQQI[ Gippert CUNAMAQQI CORBBI MAQQ[ ]S M 155 E 12, B 201f F 31 AKEVRITTI (+ Gippert) M 156 MAQQI-IARI KOI MAQQI MUCCOI DOVVINIAS (+ Gippert) E 13 MAQQMARIKI MAQQI MUCCOI DOVVINIAS B 201f MAQQI-IARIKI MAQQI MOCCOE DOVVINIAS

00040667

-265 -

F 31 MAQQI-IARI KOI MAQQI MUCCOI DOVVINIAS M 157 E 14 B 201ff, F 31 DOVETI MAQQI CATTINI (+ Gippert) M 158 E 15, B 201ff, F 31 Gippert)

SU VALLOS MAQQI DUCOVAROS (+

M 159 E 16 MAQI-DECCEDA MAQI GLASICONAS (+ Gippert) B 201ff MAQI-DECCEDA MA[ ]SICONAS F 31 MAQI-DECCEDA COROLUSSE SICONAS (andere Leserichtung: CAQOSI CECCUDOROS) M 160 E 17, F 31 TRIA MAQA MAILAGNI CURCITTI ( + Gippert) B 201ff TRIA MAQA MEOLAGNI CURCITTI M 161 E 18, B 201f f INISSIONAS (+ Gippert) F 31 INISSIMONAS M 162 E 19 CUNAMAQQI AVI CORBBI (+ Gippert) B 201f f CUI MAQQI RITTI F 31 COLUM MAQQI VICflAS M 163 NETTA-LAMINACCA KOI MAQQI MUCOI DOVIN[IA]S E 20 NETTA-LAMINACCA KOI MAQQI MUCOI DOV[ B 201f f L MINAQCA Kl (MA)QQI MU F 31 NETTA-LMINACCA KUI MAQQI MUCOI DO[ROS M 164 VOENACUNAS M[ E 21 VOENACUNAS B 199f O VOU SCE SL M 165 [D]ROGNO M 166 E 22 COIMAGNI MAQI VITALIN M 167 E 58 [MAQI] DROGNO MU[COI] M 168 IRCITTOS

00040667

-266 -

M 169 E 23 MAQI-LIAG MAQI ERCA M 170 QENILOCI MAQI MAQI-AINIA MUC[ mit lat. fect queniloc g c r ( + Gippert) E 25 QENILOCI MAQI MAQI-AINIA MU[COI B 207 QENILOCI MAQE MAQI-AINIA MUT F 40 QENELOCI MAQI MAQI-AINIA MU[COI M 171

DUGENNGG[I] MAQI RODDOS ("not REDDOS, as in previous publications") E 26 DUGENNGGI MAQI REDDOS B 206 DUGENNGG[E] MAQI REDDOS F 21f f DUGENNGGEL MAQI REDDOS

M 172 F 39 TOGITTACC MAQI SAGARETTOS E 29 TOGITTACC MAQI SAGARET[TOS B 219 TOGITTACC MAQE SAGARETTOS Gippert TOGITTACC MAQI SAGARETT[OS?] M 173

[MAQ1QI MUCC[OI] evtl, ein Bruchstück zu M 1431

M 175 E 31 MAQQI-ERCCIA MAQQI MUCOI DOVINIA M 176 E 60, B 174, F 49 CONUNEATT MOQI CONURI mit lat. fect cunuri (+ Gippert) M 177 CCILARI AV[I]...COI VAG... E 61 MAQ[I] S/NALGGERI MAQI TABIRRASS/NV [A]V[I] [QE]TT[IA]S M 178 ERC MAQI MAQI ERCIAS MU DOVINIA (nach Gippert jetzt verwittert) E 32 ERC MAQI MAQI ERCIAS NME DOVINIA B 179 ERC MAQI MAQI ERCIAS F 4 0 f ERC MAQI ERCIAS DOVINIAS (Druckfehler: ein MAQI ausgelassen) M 179 JETORIGAS

00040667

- 267 -

E 33 E]TORIGAS M 180 BRUSCCOS MAQQI CALIACIfAS] M[AQQI?] E 35 BRUSCCOS MAQQI CALIACI B 170 BRUSCCOS MAQQI CALUOCOC F BRUSCOS MAQQI CALIACI M 181 TALAGNI MAQ... E 34, B 216, F 36 TALAGNI MA[Q M 182 GANICCA M 183 E 63 L M C B D V M 184 E 36 MAQQI DECEDDA MAQQI CATUVIQ[QA] B 181 MAQQI DECEDDA MAQQI CATUVU[CUC] F 24 MAQQI DECEDDA MAQQI CATTUV[IC] M 185 [CO]BB[A?] AVI VLATIAMI MAQ[ E 64 VINDIAMI MAQI[ B 226 V NDIABIBO T M 186 EQODDI (*ISONE) lat. sci finten E 37 ISINI, lat. ginten F 37 INS, lat. finten M 187 ANM M A IL ^-IN B IR MACI BROCANN ( + Gippert, Anfang verwittert) E 38 ANM MAILÇ^-INBIRI MACI BROCANN B 243 MAILCINBIR MACI BROCANUNI F 4 5 f ANM MAILINBIRIC MACI BROCANIAS M 188 E 39, B 217, F 29f MARIANI M 189 SAI^QTI LLOTETI AVI SRUSA (andere ACURCITAIVEVODDIVhíQAC) E 40 ACURCITAIVIVODDUV(A)h{QAC B 217 ACURCITIVUVODDUV^JQAC

Leserichtung:

00040667

- 268 -

F 2 9 f ACURCITIVINDDILORAS M 190 E 41, B 197, F 24f GOSSUCTTIAS M 191 E 4 2 GAMICUNAS B 197, F 2 4 f (nach B) SJICUNAS M 192 E 43, F 49 QENILOCGNI MAQI D[ B 186 QUNILOCGNI MAQI D[ M 193 B 224f ANM COLOLOLN ALILTIR E 44 ANM COLOMBAGAN ALILTIR F 37f ANM COLOLOMBN ALILTIR Gippert ANM COLMALONL AI IR (Rest nicht lesbar) M 194 SIDANI MAQI DALO E 45 SIDANI MAQI D[ALO nach B, F unlesbar. M 194a LLONNOCC MAQQ[ M 195 E 46, B 186f, F 21 CURCI MAQI MUCOI V[ M 196 ERCAVICCAS MAQI CO[ E 62, B 239, F 23 ERCAVICCA MAQI C[ M 197 DEGOS MAQI MOCOI TOICAKI (+ Gippert) E 88, F 107 DEGO MAQI MOCOI TOICAKI B 231 DEGO MAQI MUCOI TOICAKI M 198 E 89 MAQI RITEAS MAQI MAQI-DDUMILEAS MUCOI TOICACI ( + Gippert) B 23I f MAQI RITIO MAQI MAQI CUMIBIA ... F 107 RITTIG M 199 E 90, B 231, F 107 CUNACENA (+ Gippert)

- 269 -

M 200 E 91, B 231, F 107 MAQI-TTAL MAQI VORGOS MAQI MUCOI TOICAC (+ Gippert) M 201

nur einzelne Buchstaben

M 202 NIOTTVRECC MAQI [....]GNI (+ Gippert) E 93 NIOTTVRECC MAQI COVATAGNI M 203 MAQI DECEDA MAQ[ (+ Gippert) E 94 MAQI DECEDA MA[QI M 204 A NM MAGANN MAQI NUADAT M 205 S[M] BNAG MA[Q]QI ER[C]IA E 110 ISARI AVI GGATTEACI (?) M 206 A NM VIRR[...]ANNI TIGIRN CEDATTOQA MAQI TELEDMEVV[ (+ Gippert) E 95 ANAM VIR[...]ANNI TIGIRN CEDAr^QI^QOQA MAQI TELEDMES[ B 228f ANM VIRR[...]ANNI TIGIRN D A h ^H ^O R MAQI ELIDMES[ F 105 ANM VIR [...] NNI TIGIRN SIGAIsIQI&ÏELMARI M 207 ]ECC MAQI L[UGUQ]RRIT (+ Gippert) E 96 VE]CC MAQI LO[NG]RIT B 228 OCCM AQ LL RRIT F 105 OCCM AQ LO^QRIT M 208

B/L/V/S/NUMALL E 97 DDAMUC (andere Leserichtung: SUMALL)

M 209 ]GGO MAQI AGILL[ (+ Gippert) E 98, F 105 AGGO MAQI AGILL B 228 AGGO MAQI AGIDD (Druckfehler für AGILL) M 210 DUBEB[ N (+ Gippert)

00040667

-

270

-

M 211 RITTUVVECC MAQ[I] VEDDONOS (+ Gippert) E 100, F 105 RITTUVVECC MAQI VO/IDDONOS B 228 RITTE ECC MAQ VODDONOS M 213 ]URG[ M 214 E 102 ]ANNVENI TEGG[ B 2 3 8 JANNVEN TEST[ F 106 JANNAVEN A4 215 E 106, F 177 ALATTO CELI BATTIGQI B 189 ALATTO CELI MAQI GQI M 216 E 108, B 189, F 68,177 GOSOCTEAS MOSAC MAKINI M 217 NOCATI MAQI MAQI-REC[ ]MAQI MUCOI UDDAMI E 107 NOCATI MAQI MAQI-RE[QI]MAQI MUCOI UDDAMI B 189, F 68,177 NOCATI MAQI MAQI-RET MAQI MUCOI UDDAMI M 218 L[A]G[0]BB[ MUCO TUCACAC E 109 LAGOBBE MUCO TUCACAC B 189, F 68,177 MUCO TUCACAC M 218a QAM ROMACULLO (?) M 219 E 111 ANM CRUNAN MAQ LUQIN B 192, F 104 (nach B) ANM CRUNAN MAQ LUQISMA M 220 B 244 ANM LLATIGNI MAQ M[I]N[E]RC M[UCOI]Q[ ]CI Gippert ANM LLATIG[ M 221 E 112 CATVVIRR MAQI LUGUVVEC (+ Gippert) M 222 ]NEGGNI[ E 77 ]ONEGGN[

00040667

-271 -

M 223 E 113 ANM VINNAGITLEAT (Rhys: VENNAMMILEA, siehe Teil III s.v.) M 224

MONQUNILOCID MAQI ALOTTO E 115 LUGUNI LOCID MAQI ALOTTO B 220, F 103 ANM OTUNILOCID MAQI ALOTT Gippert [MOT?]UNILOCID MAQI ALOTTO

M 225

NOARRA MAQI VORUDRAN (+ Gippert) E 116 NOARRA MAQI VARODRAN B 198, F 103 NOAR MAQI VARUDRAN

M 226 JORIBRASSIA (oder -BRANNIA) M 227 E 117 OTTINN MAQI VECR[EC] B 196, F 103 OTTINN MAQI VECM[ M 228 E 55, B 155, 192 M[A]QI BROCI F 51 ]BA BROCI M 229 ANM CALUMANN MAQ[ M 230 zwei Inschriften übereinander, nach M so zu trennen: a) D[...]A[.C?]AVI DALAGNI [MAQI C..?] b) E Q Q ^ G G N I MAQI MAQI-CARATTINN (+ Gippert) M 231

E 83 LOGITTI MAQI ERPENN B 241, F 105 LOGOQI MAQI ERKENAN

M 232 JERRLONNA MAQI R[U]T[E]N[I] E 84 QJENGAMAQI S/NAVMUCOI[I...]Q...N M 233 TIDONN[A] MAQ DOMNGINN E 85 DENOVAL MAQ DAMLALGINN B 215 TUDANN MAQI MENLENN F 104 TUDENN MAQI MENLENN M 234 MAQI R[

00040667

-272 -

M 235 ANM MQJLÇAGQJMRID MACI V ^ C U M ^ N (+ Gippert) M 236 ]OTANI M[A]QI LOSAGNI M 238 ]QNETN[ M 239 ANM GATTEAGLAN E 87 ANM AT^AGLAN M 240 MOCUR(A?)RUTI MAQI VLISACESQJCMIR (einige Zeichen überlagern andere, Palimpsest?) M 241

B[AID]AGNI MAQI ADDILONA NAG[U]N[I] M [U]C[0] B[AI]D[A]NI NIR < Í < < MN[I]DAGNIESSICONIDDALA AMIT BAIDAGNI (+ Gippert) E 76 B[ ]AGNI MAQI ADDILONA INAGENE MUCOI DANI (od. MUCO BIDANI) NIR MAG MNIDAGNI ESSICONIDDALA AMITAIDAGNI B 234 G[A]NN MAQI ADDILONA NGONI M U C[..]B[...]N IR[...]M N QAGNIESSICONIDDALA LAMIT AID AGNI F 108 B[ ]AGNI MAQI ADDILONA NGONI MUCOI NIR EMNAQAGNI ESSICONIDDALA LAMITAIDAGNI

M 242

E 7 5 BRRUANANN

M 243

MAQI-RITTE MAQI COLABOT MAQI MOCO QERAI ( + Gippert) E 78 MAQI-RITTE MAQI COLABOT MAQI MUCO QERAI B 222, F 109 MAQI-RITTE MAQI COLABOT M Q M Q

M 244 E 79 COILLABBOTAS MAQI CORBBI MAQI MOCOI QERAI (+ Gippert) B 222 COILLABBOT AS MAQI CORBBI MAQI MUCOI QEROI F 109 COILLABBOT AS MAQI CORBI MAQI MUCOI QCOOI M 245

V ^Q G O LA M

00040667

- 273 -

M 246 E 80, B 224, F 109 CORBAGNI MAQI BIVITI M 246a ]V MAQI[ M 247 E 67 COVTET M 248 QET[IA?]SM[A?]Q TRENIL[U M 250

CATTUVVIRR MAQI RITUVVECAS MUCOI ALLATO ( + Gippert) E 69 CATTUVVIRR MAQI RITTAVVECAS MUCOI ALLATO B 227 CATTUVVIQQ MAQI RITTE IQOCAS M COI ALLATO (oder OVADDAIOS MC ASONI) F 111 CATTUVVIQQ MAQI RITTE [IAVI]CAS MUCOI ALLATO

M 251

E 70 VELIT AS LUGUTTI

M 252

DUMELI MAQI GLASICONAS NIOTTA COBRANOR[IGAS] E 71 DUMELI MAQI GLASICONAS NIOTTA COBRANORA[S]

M 253 E 86, F 105 GALEOTOS M 254

E 105 MAQI RECTA

M 255 ANM VURUDDRANN MAQ[I] DOLIGENN E 72 ANM VURODDRANN MAQI DOLIG[G]ENN B 213 ANCM VURUDDRANN MAQI CULIGENN F 109 ANCM VARUDDRANN MAQ/RI DOLIGEINN M 256 E 73, B 213, F 109 ANM TÇ^GANN MAC DEGLANN M 256a BASINGB[ M 257 D[A]Q[U]MA MAQI RAGAVVECC E 120, B 291, F 51 D[E]QMA MAQI BOGAGAVVECC

00040667

-2 7 4 -

M 258 MAILAGSI MAQI GAMATI (könnte auch GAKATI sein) M 259 IVAGENI MAQI LAISCEMITA (+ Gippert) M 261

NETACUNAS MAQI LOBAC[CONA] E 206 NETACUNAS MAQI LABI

M 262 E 207 ERCAGNI MAQI ERCIAS M 263

LUGUDECCAS MAQI [ MUJCOI NETA-SEGAMONAS DOLATI BIGA-ISGOB[ (+ Gippert) E 208 LUGUDECCAS MAQI MUCOI NETA SEGAMONAS DOLATIBIGAISGOB B 246 LUGUDECCAS MAQI TOI NAMUTA SEGAMINAS DOLATIBIGAOUSGT408 F 83 LUGUDECCAS MAQI TOINUTA SEGAMONAS DOLATIBIGOESGOBI409

M 264 ]NACI MAQI[ E 209, B 246, F 84 ]ANACI MAQI[ M 265 E 210, B 246, F 83 AMADU ( + Gippert) M 266 COLLABOT MUCOI LUG A MAQI LOBACCONA (+ Gippert) E 212 CELLABOTA MUCOI LUGA MAQI LOBACCONA B 259, F 85 (nach B) COLLABOT MUCOI LO G MAQO LAKACCQ M 267 MEDUSI MACI LU MUCOI LUGA Gippert MEDUSI MACI LUGA (?) MUCOI LUGA M 268 CATTUVIR M 269

E 211 MAQI MUCOI IVODACCA

408B liest: CAQIM AGECAVUM AQIOV = TOINAMUTASEGAM1NAS 409F gibt noch eine andere Möglichkeit für die zweite CAQOM AGEC A VEQIOV = TOINETASEGAM ONAS

Zeile:

00040667

-275 -

B 258,414?, F 84 D MAQI MUCOI ANSALOTI (andere Leserichtung: IVODACQA) Gippert [MA]QI MUCOI ASSALOTI M 270 QRIT[ ]MAQ[I LOjBACONA AVI NEAGRACOLINEA E 240 QRIT[IANI] MAQI LOBACONA AVI SEAGRACOLINEA B 255, F 77 (nach B) QRIT O MAQI LOBAT AVE NEAGRACOLINEA M 271

NETAVROQI MAQI QIC[ E 239 NETAVROQI MAQI QICEA B 255, F 77 NUATAVROQI MAQI QIT

M 272 MANU MAGUNO GATI MOCOI MACORBO E 213, B 272, F 78 MANU MAGU NOGATI MOCOI MACARB M 273 CALUNOVIC[A] MAQI MUCOI LIT[ENI] E 214 CALUNOVICA MAQI MUCOI LITOS B 272, F 78 CALUNOVIC MAQI MUCOI LITOV M 274 E 215 MAQI INI[ MAQI QEJTTEAS B 272 MAQI NI LAVEAC (SAETAD) F 78 MAQI NI LAVIC M 275

CUNALEGEA MAQI C[ ]SALAR CELI AVI/QVECI E 216 CUNALEGEA MAQI C[ ]SALAR CELI AVI/QVECEA B 272 CUNALEGEA MAQI C[ ] ELAR CELI AVE/QVECI F 79 CUNALEGEA MAQI C[ ] LAR CELUUVI/QVECIO

M 276 BIGU MAQI LAG[ E 217 BIGU MAQI [ B 272, F 78 IGU MAQI DAG M 277 E 218, B 272, F 78 BIR MAQI MUCOI ROTTAIS M 278 ]MAQI NE[TACUN]AS

00040667

- 276-

E 219 ]MAQI NE[ ]S B 272, F 78 ]MAQI NI[ M 279 E 220 DENAVEC[A MU]COI MEDALO[ B 272, F 78 (nach B) DENAVE INA METALO (andere Richtung: ODAVE MAQI) M 280 BRO[INION]AS E 221 BRI [ ]M B 272 LRI B M 281

Zwei Inschriften: a) SOVALINI b) DEAGOS MAQI MUCO[I...]NAI E 222 a) S V V C b) DEAGOS MAQI MUCOI SENAI B 272 nur b) DEAGO$J AMQI MUCOI F 78 nur b) DIGOS

M 282 A]VI DAIMAGNI M 283 E 223 GOSOCTAS MUCOI MACORBO M 284

E 224 MELAGIA

M 285 BIVODON MUCOI ATAR •



M 286 CUJNAMAQI LUGUDECA MUC[OI] CUNEA E 226 ]NAMAQI LUGUDECA MUCOI CUNEA B 257 JNAMAQI LUGUDECA MUCOI T NU A F 81 JNAMAQI LUGUDECA MUCOI MATONI M 287 NISIGNI MAQI ER[ ]I E 2 2 7 NISIGNI MAQ ER[CAGN]I B 256 NISIGNI MAQI NGT F 81 NISIGNI MAQ ESTOBI M 288 DEBRANI MAQI ELTI AVI OGATOS

00040667

-

277

-

E 228 EBRASI MAQI ELTI AVI OGATAS B 256f IREUOC (andere Leserichtung: SOUERI) M 289 E 229 COJVAGNI MUCOI CUNIA B 256 MAQI UN]NI MUCOI CUNEU F 81 OLNI MUCOI CUNUU M 290 MAQI E[ E 230 MAQI EL[ B 2 5 6 MAQI UB[ M 292 E231 ]ERATI MUCOI NETAS[EGAM]ONAS B 260, 270 ERUTO MAQI SETAS M 293 ]RG[..]BRCEN[ M 294 E 233, B 260,270, F 86 CORB M 295 Q[E]CC[IAS] M[U]C[OI B]R[0]E[NI0NAS] E 234 Q[E]TT[IAS] M[A]Q[I B]R[0]E[NI0NASJ M 296 E 235, B 260,270, F 86 ]CIR MAQI MUC[ M 297 E 236, Rhys VORTIGURN (siehe Teil III s.v.) B 260,270, F 86 SARTIGURN M 298 VEDABAR M[A]Q[ ]LSM MOCOI ODR[ ]REA E 237 VEDABARI MAQI ELASI MUCOI ODARREA M 299 MAQI?] MOÍ&3EDIAS MAQI MUIBITI E 238, B 260,270 O M O I^ED IA S MAQI MUIBITI F 81 OMO^QADIAS MAQI MACIBITE M 300 CUNNETAS MAQI GUC[OI] NETA SEGAMONAS E 225 CUN[A]NETAS MAQI MUCOI NETA SEGAMONAS B 253 CUNNETAN MAQI GUCQI NETA SENAM F 78 CUNET[A]S MAQI GUCQI NETA SENAM

00040667

-278 -

M 301

DOMOKI

M 302 E 242 CUMNI MAQI MUCOI VALUVI M 303 CATABAR MOCO VIRICORB E 243 CATABAR MOCO VIRIQORB B 265 CATABAR MOCO VIRIQ0I&30 F 76 CATABAR MOCO VIRIQORB M 304

VOCAGNI MAQI CURIT E 244 VIMAGNI MAQI CUNA Graves, Barry (bei M zitiert) VOCAGNI M A Q I...

M 306 LUGUDI MAQI L D QA MOCOI DONM[A] E 246 LUGUDI MAQI LEDUQA MOCOI DONMI M 307 E 247 MODDAGN[I] MAQI GATTAGN[I] MUCOI LUGUNI B 268 MODDAGNI MAQI GATIGNI MUCOI LUGU/ONI F 76 MODDAGNI MAQI GATIGNI MUCOI LUGONI M 309 TORAESCEUSAS MAQI MUCOI MEUTINI M 310 CAGINADI MAQI VOBARACI M 311

DINEGLO MAQI QETAIS

M 312 OSBBAR (nach Gippert unsicher) E 122 O/USBBAR IGA/OMNA B 3 2 5 OSBBAR[R] F 65 OSBARR[N] M 313 OVOMAN(I?) (nach Gippert unsicher) M 315 NETTACU[NAS] M 316 BROCAGNI MAQI MU M 317 DOTETTO MAQI MAGLANI

-279-

M 3 2 7 TURPILI M[0]S[A]C T[RA]LL[0]NI - lat. Turpilii ic iacit puueri Triluni Dunocati F 114 TURPILI - lat. Turpilii ic iacit puueri Triluni Dunocati M 341

MAQI-TRENI SALICIDUNI - lat. Maccv Treni Saligiduni F 124 MAQI-TRENII SALICIDNI - lat. Maccv Trenii Maqi Saligiduni

M 342 CUNACENNI VI ILVVETO - lat. Cunocenni filius Cunogeni hic iacit M 343 VASSO[G?] - lat. Rovevi S Sovi M 345 GL[U]V[0]C[I] M 348 [T]R[E]N[A]L[U]G[0]S M 353 TRENACCATLO - lat. Trenacatus ic iacit filius Maglagni F 116 TRENACCATTLO M 358 VOTECORIGAS - lat. Memoria Voteporigis Protictoris M 362

INIGENA Cunigni

CUNIGNI

AVITTORIGES - lat.

Avitoria filia

M 364 JNVENDANI M[AQ] B[A]R[CUNI] - lat. Qvenvendani fili Barcuni. M.E. eher B[A]R[CUNAS] oder B[A]R[CONA] zu ergänzen, siehe Lexikon s.v. B[A]R[CONA], M 368 MAQI MA[ DUMELEDONAS - lat. Barrivendi filius Vendubari hic iacit F 118 HUMELEDONAV/S M 372

[DECCA]IBARVALBA[.] [MAQI De[ca]barbalom fi[l]ius Brocagni

B]RO[CAG]NI

M 378 AVVI BODDI{BA}BEVVI - lat. Bivadi Avi Bodibeve

-

lat.

00040667

- 280-

M 380 ICORIGAS - lat. Icon filius Potentini M 399 S[U]B[I]L[I]NI [TOJVISACI - lat. Similini Tovisaci F 117 TO VIS AC - lat. Amilini Tovisaci LHEB S. 186 ergänzt S[I]B[I]L[I]NI [TO]VISACI M 404 TEGE[ - lat. Tegemacus fili Marti hie iacit M 405

L/G[R]AVICA

M 409 zwei Inschriften a) ROL[ACU]N M[A]Q [I]LL[U]NA b) P[AM]P[E]S410 - lat. Pumpeius Carantorius F / 2 2 / nur a) ERL NG NMAQ LL NA M 422

VENDOGNI - lat. [V]endogni [f]üi [H]ocidegni (?)

M 426 NETTASAGRI MAQI MUCOE BRIACI M427

MAGL[I]DUBAR[CUNAS

]QI

M 428 TRENAGUSU411 MAQI MAQI-TRENI - lat. Trenegussi fili Macutreni hie iacit F 116 Ogam sehr zerstört - lat. Trenegussi fili Macutreni hie iacit M 430 ETTERN (I MAQI VICJTOR - lat. Ettemi fili Victor M 431

DOVATACIS412 - lat. Dobtuci filius Evolengi

M 432

DOVAGNI - lat. Tigemaci Dobagni

M 433

ANDAGELLI MACV CAVETI - lat. Andagelli iacit fili Caveti

410Ganz hypothetische Lesung, da von den beiden < P > nur je die Spitzen der Striche erkennbar sind; es könnte auch < V > , < T > oder < h j p > vorliegen. 41 UDder TRENAGUSI, M S. 409 Fn 1. 412Verbesserte Lesung D [0]V [A ]TU C EA S von Rhys 1897:130, und N ash W illiams 1950:N 308.

00040667

-281

-

M 439 ING[E]N SAbI£X[T]A SEGN[I]413 Rhys E$T[E]SS[A]*$Q[I]ASEG[NI]414 M 445 VITALI[ANI] - lat. Vitaliani Emereto M 446 MAGLICUNAS MAQI CLUTAR[I] - lat. Maglocuui fili Clutori M 449 B 333, F 115 SAGRAMNI MAQI CUNATAMI - lat. Sagrani fili Cunotami M 450 OGTENAS - lat. H/Nogtivis fili Demeti F 115 HUGTIVVS - lat. Hogtivis filius Demeti M 456 GENDILI - lat. Gendili M 466 IGENAVI MEMOR - lat. Ingenui memoria M 467 ULCAGNI (+ UDSAGQI auf der gegenüberliegenden Kante, spiegelverkehrt zu ULCAGNI) - lat. [hi]c iacit Ulcagni M 470 LA[TI]NI - lat. Latini ic iacit filius Magari M 484 IJUSTI - lat. Justi M 488 ENABARR - lat. Dobunni fabri filii Enabam M 489 SVAQQUCI MAQI QICI - lat. Fanoni maqi Rini Sagranui F 117 SVAQQUQAS/C MAQI QICI - lat. Fanoni maqi Rini Sagramni M 496 EBICATO[S MAQ]I MUCO[

4l3Nach großen Anstrengungen bringt M schließlich diese "Inschrift" heraus. Man vergleiche mit der Lesung von Rhys! 414Rhys 1912:S. 236 (Abbildung).

M 500 E]B[I]CATOS415 M[A]QI R0C[A]T[0]S - lat. Ammecati filius Rocati hie iacit M 501 M 502

CUNAMAGLI MAQ[ ]MAQ LEOG[

M 503 DOVAIDONA MA[.. .]QI DROATA M 504

BIVAI[DO]NAS MAQI MUCOI CUNAVA[

M 506 VI]C[U]L[A] M[A]Q CyGIN[I] M 507 CRON[A]N M 1068 LAGUBEf M 1082 GLANNANI MAQI BBRANAD M 1083 COMMAGGAGNI M[..]I SAMMNN[ N 7416

BRANADDOVMA MAQI QOLI MUCOI DOVIN[IA]

N 2417

BECCDINN MACI RITVVOÇA/KSS

A i 4'8

MOESAC

N 4M

MOUNIN

4l5Nach LHEB S. 173 u. Fn 1 [IMlB[I]CATOS oder eher |AM]B[I1CAT0S zu ergänzen. 4160 'K elly und Kavanagh 1954:50-53. Die Inschrift wird von den beiden Herausgebern als BRANA-DDOV(INIA) MA(QI) MAQI-QOLI MUCOI DOVIN1A interpretiert, d.h. mit Annahme zweier Abkürzungen. Es läge hier das einzige Beispiel für einen abgekürzten Namen vor. Da BRANADDOV ein bekannter Name ist ( = air. Braiidub), liegt kein Grund vor, hier eine Abkürzung zu vermuten. MA für MA(QI) kann möglich sein. 41^0'Kelly 1957/59:77-87. 4180‘KELLY und S hee 1968:40-47; N 3 S. 42f.

4190'Kelly und Shee 1968:43.

00040667

- 283 -

N 5420

[A]DARUN M[A]CI COLALfl]

N 6421

[A]NM SILLANN MAQV ATTILLOGG

N 7422

]U MAQI CUMOGODUU MUCO[

4 2 0 0 'KELLY und S hee 1968:43. 42IFANNING und O'C orrain 1977:14-18. 422RAFTERY 1969:105.

A b k ü rz u n g s v e rz e ic h n is

Verzeichnis der abgekürzten Literaturangaben. Die in der vorliegenden Arbeit verwendeten Abkürzungen entsprechen denen der Bibliographie linguistique außer den folgenden (die Verweise beziehen sich auf das Literaturverzeichnis): AS: siehe H older: 1896 AU: siehe M acA irt:1983 B: siehe Seite 253 BB: siehe C alder:1917 CGH: siehe O 'B rien: 1976 CIIC: siehe Seite 3 Corpus Iuris: siehe Binchy:1978 DIL: siehe Q uin : 1913 E: siehe Seite 253 EWAia: siehe M ayrhofer: 1986 F: siehe Seite 253 Gippert: siehe Seite 253 GOI: siehe T hurne ysen: 1946 IEW: siehe P okorny:1959 JCHAS: The Journal of the Cork Historical and Antiquarian Society, Cork JKAHS: The Journal of the Kerry Archaeological and Historical Society, Kerry JRSAI: The Journal of the Royal Society of Antiquaries of Ireland, Dublin KEWA: siehe M ayrhofer: 1956 KgP: siehe S chmidt: 1957 KZ: (=Z vS ), Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiete der indogermanischen Sprachen, begründet von A. Kuhn, Göttingen; ab Band 101 unter dem Titel Historische Sprachforschung (HS) LEIA: siehe V endryes:1960 LEW: siehe W alde/H ofmann: 1938 LHEB: siehe J ackson: 1953 LL: Lebar Laignech = The Book of Leinster, siehe Best/O 'Brien: 1954 M: siehe Seite 253 Mo: siehe Seite 253 PRIA-C: Proceedings of the Royal Irish Academy, Section C (Archaeology, Linguistics and Literature), Dublin

00040667

- 285 -

PSAS: Proceedings of the Society of Antiquaries of Scotland, Glasgow RIG: siehe D u v a l : 1 9 8 5 , D u v a l / P i n a u l t : 1 9 8 6 Thes.Pal.: siehe S t o k e s / S t r a c h a n 1 9 0 1 - 1 9 0 3 VGKS: siehe P e d e r s e n : 1 9 0 9 Verzeichnis der abgekürzten Wörter. Abi.: Ablativ abret.: altbretonisch abrit.: altbritisch ae.: altenglisch ahd.: althochdeutsch aind.: altindisch air.: altirisch aisl.: altisländisch akom.: altkomisch aksl.: altkirchenslawisch aky.: altkymrisch alat.: altlateinisch alb.: albanisch anord.: altnordisch ap.: altpersisch apr.: altpreußisch arm.: armenisch av.: avestisch Co.: County bret.: bretonisch D(at).: Dativ Dem.Suff.: Deminutivsuffix Du.: Dual EN: Eigenname engl.: englisch evtl.: eventuell f(em).: femininum FIN: Flußname Fn: Fußnote gall.: gallisch gemeinkelt.: gemeinkeltisch

G(en).: Genitiv germ.: germanisch GN: Göttemame got.: gotisch gr(iech).: griechisch Hap.leg.: Hapax legomenon heth.: hethitisch idg. : indogermanisch ill(yr).: llyrisch ir.: irisch Kap.: Kapitel kelt.: keltisch keltib. : keltiberisch kom.: komisch ky.: kymrisch lat.: lateinisch lett. : lettisch lit.: litauisch m(ask).: maskulinum mbret.: mittelbretonisch mhd.: mittelhochdeutsch mir.: mittelirisch mky.: mittelkymrisch nky.: neukymrisch mnd.: mittelniederdeutsch mndl.: mittelniederländisch nhd.: neuhochdeutsch nir.: neuirisch N(om).: Nominativ ntr.: neutrum osk.: oskisch

00040667

- 286 -

osset.: ossetisch Part.: Partizip Part.nec.: Participium necessitatis Pass.: Passiv Perf.: Perfekt phryg.: phrygisch PI.: Plural PN: Personenname PNN: Personennamen Präf.: Präfix Präp.: Präposition Präs.: Präsens Prät.: Präteritum prim .ir.: primitive Irish (siehe Kap. 3) russ.: russisch s.: siehe S.: Seite s.d.: siehe dort Sg.: Singular skt.: sanskrit slov.: slovenisch spätlat.: spätlateinisch St.: Stamm Superl.: Superlativ S .V .: sub verbo thrak.: thrakisch toch.: tocharisch umbr.: umbrisch uridg.: urindogermanisch urir.: uririsch urkelt.: urkeltisch urspr.: ursprünglich ved.: vedisch ven.: venetisch vgl.: vergleiche VN: Völkemame

vorurir.: voruririsch vorurkelt. : vorurkeltisch vorurky.: vorurkymrisch

L ite ra tu rv e rz e ic h n is

A bercromby 1880a: John Abercromby: The Ogham Alphabet, Academy 18, London 1880, S. 294. A bercromby 1880b: John Abercromby: The Oghams, Academy 18, London 1880, S. 346. A ndriotis 1939: N.P. Andriotis: Die wechselnde Stellung von Kompositionsgliedem im Spät-, Mittel- und Neugriechischen, Glotta 27 (1939), S. 92-134. A rntz 1935: H. Amtz: Das Ogom. PBB 59 (1935) S. 321-413. Bach 1943: Adolf Bach: Deutsche Namenkunde, Band I: die deutschen Personennamen, Berlin 1943. Barry 1888: Edmund Barry: On an Ogam monument at Ratheobane, in the County of Cork; PR1A-C 2 (1879-1888) S. 485-489. Baumgarten 1973: Rolf Baumgarten (Hrg.): Old Irish Personal Names: M .A .O’Brien' s "Rhys Lecture "-Notes, 1957; Celtica 10 (1973) S. 211-236. Baumgarten 1986: Rolf Baumgarten: Bibliography of Irish linguistics and literature, 1942-1971. Dublin 1986. Bergin 1932a: Osborn Bergin: On the Kilbonane Ogams, Ériu 11 (1932) S. 107-111. Bergin 1932b: Osborn Bergin: Varia. Ériu 11 (1932) S. 136-149. de Bernardo Stempel 1987: Patricia de Bemardo Stempel: Die Vertretung der indogermanischen liquiden und nasalen Sonanten im Keltischen, Innsbruck 1987. de Bernardo Stempel 1991: Patricia de Bemardo Stempel: Archaisch Irisch maccu als morphologisches Relikt. HS 104 (1991), S. 205-223. Best 1913: Richard Irvine Best: Bibliography of Irish Philology and of printed Irish Literature, Dublin 1913. Best 1942: Richard Irvine Best: Bibliography of Irish philology and manuscript literature. Publications 1913-1941, Dublin 1942. Best/B ergin 1929: Richard I. Best, und Osborn Bergin: Lebor na Huidre, Dublin 1929. Best/O 'B rien/B ergin 1954-83: Richard I. Best, Michael A. O'Brien, Osborn Bergin: The Book of Leinster, formerly Lebar na Núachongbála, 6 Bände, Dublin 1954-83. Bibliographie linguistique, Utrecht/Antwerpen 1939-

00040667

- 288 -

Binchy 1946: Daniel A. Binchy: Rezension von Corpus Inscriptionum Insularum Celticarum I. JRSAI 76 (1946) S. 56-57. Binchy 1958: Daniel A. Binchy: The date and provenance of Uraicept Becc. Ériu 18 (1958) S. 44-54. Binchy 1963: Daniel A. Binchy: Scéla Cano Meic Gartnáin; Mediaeval and Modern Irish Texts Bd. 18, Nachdruck 1975 der Erstausgabe Dublin 1963. Binchy 1978: Daniel A. Binchy: Corpus Iuris Hibemici, 6 Bände, Dublin 1978. Borgeaud 1971: W.A. Borgeaud: Hibemica, BzN neue Folge, Bd. 6,1 (1971) S. 40-44. Brash 1879: Richard Rolt Brash: The Ogam inscribed monuments of the Gaedhil in the British Isles, London 1879. B r a s h 1 8 8 4 : Richard Rolt Brash: On the Seskinan Ogham inscriptions, County of Waterford, JRSAI 1 6 ( 1 8 8 4 ) S. 1 1 8 - 1 3 0 . Breatnach 1959: Liam Breatnach: Church Island, near Valencia, Co. Kerry; PRIA-C 59 (1957-59) S. 86-88. Breatnach 1977: Liam Breatnach: The suffixed pronouns in Early Irish, Celtica 12 (1977) S. 75-107. Brugmann/D elbrück 1897: Karl Brugmann und Berthold Delbrück: Vergleichende Laut-, Stammbildungs- und Flexionslehre nebst Lehre vom Gebrauch der Wortformen der indogermanischen Sprachen, Bd.IV, Straßburg 1897-1916. C alder/G rant 1917: George Calder und J. Grant: The Book of Ballymote, Edinburgh 1917. C a r e y 1 9 8 4 : John Carey: Nodons in Britain and Ireland. ZCP 4 0 ( 1 9 8 4 ) , S. 1-22. C arney 1975: James Camey: The invention of the Ogom cipher, Ériu 26 (1975) S. 53-65. C owgill 1967: Warren Cowgill: The fate of *w in Old Irish; Lg 44 (1967) S. 129-138. C owgill 1969: Warren Cowgill: A note on palatalization in Old Irish, in: Festschrift Reichardt, hrgg. von Ch. Gellinek, Bem/München 1969, S. 34-35. C owgill 1980: Warren Cowgill: The etymology of Irish guidid and the outcome of *gwh in Celtic; Akten der sechsten Fachtagung der Indogermanischen Gesellschaft, Wiesbaden 1980, S. 49-78.

- 289-

C rawford 1945: O. Crawford: Rezension über: Macalisters CIIC, in: Antiquity 19 (1945), S. 207-209. C u l l e n 1 9 7 2 : John Cullen: Primitive Irish vowels in final syllables following i, Ériu 23 (1972) S. 227-229. D arms 1978: Georges Darms: Schwäher und Schwager, Hahn und Huhn. Die Vrddhi-Ableitung im Germanischen. München 1978. D ebrunner 1917: Albert Debrunner: Griechische Wortbildungslehre, Heidelberg 1917. D etschew 1957: Dimiter Detschew: Die thrakischen Sprachreste, Wien 1957. Dobbs 1940: Margaret E. Dobbs: Miscellany from H .2.7. (T[rinity] C ollege] D[ublin]), ZCP 21 (1940) S. 307-318. D ottin 1920: Georges Dottin: La Langue Gauloise; Grammaire, Textes et Glossaire, Paris 1920. D uval 1985: Paul-Marie Duval (Hrg): Recueil des inscriptions Gauloises, Bd.I. Textes Gallo-Grecs. Paris 1985. D uval/P inault 1986: Paul-Marie Duval und G. Pinault: Recueil des inscription Gauloises, Bd. III. Les calendriers. Paris 1986. Eichner 1989: Heiner Eichner: Damais und heute: Probleme der Erschließung des Altkeltischen zu Zeußens Zeit und in der Gegenwart, in: Erlanger Gedenkfeier für Johann Kaspar Zeuß, hrgg. von Bernhard F orssman, Erlangen 1989, S. 9-56. E llis Evans 1967: D. Ellis Evans: Gaulish Personal names. A study of some Continental Celtic formations, Oxford 1967. Ellis Evans 1971: D. Ellis Evans: A comparison of the formation of some Continental and Early Insular Celtic personal names, ÉC 13,1 (1971) S. 171-193. Ernout/M eillet 1959: Alfred Emout und Antoine Meillet: Dictionnaire Étymologique de la langue Latine, Histoire des mots; vierte, verbesserte und erweiterte Auflage Paris 1959. Eska 1990: Joseph Eska: The deictic Pronomi[n]al *KEY \n Celtic. Celtica 21 (1990), S. 153-155. Esser 1884: Quirin Esser: Beiträge zur gallo-keltischen Namenkunde. I. Heft (alles Erschienene). Malmedy 1884 im Selbstverlag des Verfassers. Evans/T homas 1980: H.Meurig Evans und W.O. Thomas: Y Geiriadur Mawr, Llandyssul 1980, neunte Auflage.

00040667

-290-

F anning/O 'C orrain 1977: Thomas Fanning und Donnchadh O'Corrain: An Ogham stone and cross-slab from Rathan Church, Tralee, JKAHS 10 (1977) S. 14-18. F eist 1939: Sigmund Feist: Vergleichendes Wörterbuch der gotischen Sprache, dritte neubearbeitete und vermehrte Auflage, Leiden 1939. F erguson 1887: Sir Samuel Ferguson: Ogham inscriptions in Ireland, Wales, and Scotland, Edinburgh 1887. F leuriot 1964: Léon Fleuriot: Dictionnaire des Gloses en vieux Breton, Paris 1964. F raenkel 1962-65: Ernst Fraenkel: Litauisches etymologisches Wörterbuch, 2 Bände, Heidelberg 1962-1965. F reeman 1944: A. Martin Freeman: Annála Connacht / The Annals of Connacht, Nachdruck 1983 der Erstausgabe Dublin 1944. F risk 1960-70: Hjalmar Frisk: Griechisches etymologisches Wörterbuch, 2 Bände, Heidelberg 1960-1970. F ulford/S ellwood 1980: Michael Fulford und Bruno Sellwood: The Silchester Ogham stone: a reconsideration, Antiquity 54 (1980) S. 9599. G erschel 1962: Lucien Gerschel: L'Ogam et le nombre, ÉC 10 (1962) S. 127-166. G ippert 1990: Jost Gippert: Präliminarien zu einer Neuausgabe der Ogaminschriften, in: Britain 400-600: Language and History, ed. by Alfred Bammesberger und Alfred Wollmann, Heidelberg 1990, S. 291303. G lück 1857: Christian Wilhelm Glück: Die bei Caius Julius Caesar vorkommenden keltischen Namen, München 1857. G raves 1856: Charles Graves: Ogham notes in the S.G. Ms. of Priscian, PRIA-C 6 (1856), S. 209-216. G raves 1876: Charles Graves: The Ogham Alphabet, Hermathena 2, Dublin/London 1876, S. 443-472. G ray 1929: Louis H. Gray: The Ogham Gen. Sg. in -AIS, Lg 5 (1929) S. 251-253. G reene 1952: David Greene: Middle quantity in Irish, Ériu 16 (1952) S. 212-218. G reene 1973: David Greene: The growth of palatalization in Irish, TAPS 1973, S. 127-136. G reene 1976: David Greene: The diphthongs of Old Irish, Ériu 27 (1976) S. 26-45.

00040667

-291

-

G rosjean 1960: Paul Grosjean: Espoic Branduibh Aui Trénloco Anchoritae, Celtica 5 (1960) S. 45-51. G uyonvarc' h 1967: Christian-Jean Guyonvarc'h: Die irische OgamSchrift, SG 20,7 (1967) S. 448-456. H amp 1954: Eric Hamp: Primitive Irish intervocalic *w, ÉC 6 (1953/54) S. 281-289. H amp 1973a: Eric Hamp: Underlying and reapplied Lautgesetze in Germanic and Keltic, Ériu 24 (1973) S. 160-163. H amp 1973b: Eric Hamp: Notes on some Indoeuropean preverbs, Ériu 24 (1973) S. 163-167. H a m p 1 9 7 3 c : Eric Hamp: On voicing in Old Irish final spirants, É r i u 2 4 (1 9 7 3 ) S . 1 7 1 -1 7 2 .

H amp 1976: Eric Hamp: *gweiH- "live", in: Studies in Greek, Italic and Indo-European Linguistics offered to Leonhard R. Palmer, hrgg. von Anna Morpurgo D avies und Wolfgang M eid, Innsbruck 1976, S. 8791. H a nsen 1957: Bernhard Hansen: Rückläufiges Wörterbuch der griechischen Eigennamen; im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften unter Leitung ihres ordentlichen Mitgliedes Franz D o r n s e i f f ausgearbeitet von B. Hansen, Berlin 1 9 5 7 . H a r v e y 1 9 8 4 : Anthony Harvey: Aspects of Lenition and Spirantization, CMCS 8 ( 1 9 8 4 ) S. 8 7 - 1 0 0 . H arvey 1987a: Anthony Harvey: The Ogam inscriptions and their geminate consonant symbols, Ériu 38 (1987) S. 45-71. H arvey 1987b: Anthony Harvey: Early Literacy in Ireland: The Evidence from Ogam, CMCS 14 (1987) S. 1-15. H arvey 1990: Anthony Harvey: Retrieving the pronunciation of early insular Celtic scribes: Towards a methodology. Celtica 21 (1990), S. 178-190. H e n r y 1 9 0 0 : Victor Henry: Lexique étymologique des termes les plus usuels du Breton Moderne, Rennes 1900. H e s s e n 1 9 1 3 : Hans Hessen: Zu den Umfärbungen der Vokale im Altirischen, ZCP 9 (1913) S. 1-86. H o f f m a n n 1 9 7 5 - 9 2 : Karl Hoffmann: Aufsätze zur Indoiranistik, 3 Bände, Wiesbaden 1 9 7 5 , 1 9 7 6 , 1 9 9 2 . H ogan 1910: Edmund Hogan: Onomasticon Goedelicum locorum et tribuum Hiberniae et Scotiae, Dublin/London 1910.

00040667

-2 9 2

-

H older 1896-1907: Alfred Holder: Alt-Celtischer Sprachschatz, 3 Bände, Leipzig 1896, 1904, 1907; Nachdruck 1962. I n d o g e r m a n i s c h e C h r o n i k , in: Die Sprache, Wien, ab Band 13, 1967-. J a c k s o n 1946: Kenneth H. Jackson: Rezension von Macalisters CIIC in Speculum 21 (1946) S. 521-523 (vol I von CIIC). J ackson 1949: Kenneth H. Jackson: Rezension von Macalisters CIIC in Speculum 24 (1949) S. 598-601 (vol. II von CIIC). J a c k s o n 1950a: Kenneth H. Jackson: Notes on the Ogam inscriptions of Southern Britain, Chadwick Memorial Studies, Cambridge 1950, S. 199-213. J a c k s o n 1950b: Kenneth H. Jackson: Primitive Irish u + b, ÉC 5 (1949/50) S. 105-111. J a c k s o n 1953: Kenneth H. Jackson: Language and History in Early Britain, Edinburgh 1953. J a c k s o n 1965: Kenneth H. Jackson: The Ogam inscription at Dunadd, Antiquity 39 (1965) S. 300-302. Jackson 1968: Kenneth H. Jackson: A late inscription from Wroxeter, Shropshire. The Antiquaries' Journal 48 (1968), S. 295-300. J a ck son 1973: Kenneth H. Jackson: An Ogam inscription near Blackwaterfoot, Antiquity 47 (1973) S. 53-54. J a c k s o n o . J . : Kenneth H. Jackson: in: Argyll, an Inventory of the Ancient Monuments, I, Kintyre o.J., S. 96-97. J e n s e n 1 9 6 9 : Hans Jensen: Die Schrift in Vergangenheit und Gegenwart. Dritte verbesserte Auflage Berlin 1969. J o s e p h 1982: Lionel S.Joseph: The treatment of *CRH- and the origin of CaRa- in Celtic, Ériu 33 (1982), S. 31-58. J oyce 1913: P.W. Joyce: The Origin and History of Irish Names of Places, Vol. Ill, Dublin 1913. J o y n t 1928: Maud Joynt: Airbacc Giunnae. Ériu 10 (1926/28) S. 130134. K a v a n a g h 1 9 5 9 : Seamus Kavanagh: Church Island, near Valencia, Co. Kerry; PRIA-C 59 (1957-59) S. 82-86. K e l l e r 1938: Walter Keller: Die Entstehung des Ogam, PBB 62 (1938) S. 121-132. K e l l y 1976: Fergus Kelly: The Old-Irish tree-list, Celtica 11 (1976) S. 107-126.

- 293 -

Kermode 1911: P.M.C. Kermode: Note on the Ogam and Latin inscription from the Isle of Man, and a recently found Bilinguae in Celtic and Latin, PSAS 45 (1910-1911) S. 437-450. Killeen 1965: J.J. Killeen: The word Ogam; Lochlann, a review of Celtic Studies, III, Oslo 1965, S. 415-419. K lingenschmitt 1978: Gert Klingenschmitt: Zum Ablaut des indogermanischen Kausativs. KZ 92 (1978), S. 1-13. Korolev 1984: Andrej A. Korolev: Drevnejsie pamjatniki irlandskogo jazyka [die ältesten Inschriften irischer Sprache], Moskau 1984. Kortlandt 1979: Frederik Kortlandt: The Old Irish Absolute and Conjunct Endings and Questions of Relative Chronology, Ériu 30 (1979) S. 35-53. K u r y l o w i c z 1 9 6 1 : Jerzy Kurylowicz: Note sur l'Ogam, BSL 5 6 ( 1 9 6 1 ) S. 1 -5 . L ehmann 1986: Winfred P. Lehmann: A Gothic etymological dictionary, based on the third edition of "Vergleichendes Wörterbuch der gotischen Sprache" by Sigmund F eist, Leiden 1986. Lejeune 1955: Michel Lejeune: Celtiberica, Salamanca 1955. Lejeune 1971: Michel Lejeune: Lepontica, Paris 1971. Lejeune 1976: Michel Lejeune: Quel Celtique dans öföeßparovöeKapTep., in: Studies in Greek, Italie and Indo-European linguistics, offered to Leonhard R. Palmer, hrgg. von Anna M orpurgo D avies und Wolfgang M eid, Innsbruck 1976, S. 135-151. Lejeune 1985: Michel Lejeune et coll.: Textes Gauloises et GalloRomains en cursive Latine. 3. Le Plomb du Larzac. ÉC 22 (1985), S. 95-177. L ejeune 1988: Michel Lejeune: Recueil des inscriptions Gauloises. Bd 11,1. Textes Gallo-Latines. Paris 1988[89]. Le Roux/G uyonvarc' h 1978: Françoise LeRoux und Christian-Jean Guyonvarc'h: Môrrigan-Bodb-Macha. La souveraineté guerrière de l'Irlande. Ogam-Celticum Bd. 25, Rennes 1978. L e Roux/G uyonvarc' h 1986: Françoise LeRoux und Christian-Jean Guyonvarc'h: La Civilisation Celtique, Rennes 1986. L eumann 1926: Manu Leumann: Lateinische Laut- und Formenlehre, = Band 1 der Lateinischen Grammatik von Leumann/Hofmann/Szantyr, Neuausgabe München 1977 der fünften Auflage von 1926-28. Lewis/P edersen 1961: Henry Lewis und Holger Pedersen: A concise comparative Celtic Grammar, Göttingen 1961.

00040667

- 294 -

Liddell/S cott 1940: Henry G. Liddell und Robert Scott: A GreekEnglish Lexicon, new edition revised and augmented throughout by Sir Henry Stuart Jones, Oxford 1940, Nachdruck 1953. L o t h 1 9 1 1 : J. Loth: L a sort de l'écriture chez les anciens Celts, Journal des Savants, n.s. 9 (sec.4 ) ( 1 9 1 1 ) S. 4 0 3 - 4 1 4 . Loth 1920: J. Loth: Alternances AI:A, 0 U :0 en Goidélique et en Brittonique, RC 38 (1920) S. 144-151. Loth 1927: J. Loth: L'écriture a l'époque préhistorique chez les Celts, RC 44 (1927) S. 1-13. Lühr 1985: Rosemarie Lühr: Fälle von Doppelkonsonanz im Keltischen, Sprachwissenschaft 10 (1985) S. 274-346. M acAirt/M acN iocaill 1983: Sean MacAirt und Gearóid MacNiocaill: The Annals of Ulster, Part I, Text and Translation, Dublin 1983. M a c a l is t e r 1 8 9 7 -1 9 0 7 : Robert A.S. Macalister: Studies in Irish Epigraphy, 3 Bände, London 1 8 9 7 - 1 9 0 7 . M a c a l is t e r 1 8 9 7 : Robert.A.S. Macalister: Notes on some of the Kilkenny Oghams, JRSAI 2 7 ( 1 8 9 7 ) S. 2 2 1 - 2 3 1 . M acalister 1909: Robert.A.S. Macalister: The Ogham stones near Clonmel and Carrick-on-Suir, JRSAI 39 (1909) S. 294-296. M acalister 1914a: Robert.A.S. Macalister: On some recently discovered Ogham inscriptions, PRIA-C 32 (1914) S. 138-146. M a c a l is t e r 1914b: Robert.A.S. Macalister: The "DRUUIDES" inscription at Killeen Cormac, County Kildare, PRIA-C 3 2 ( 1 9 1 4 ) S. 1 9 7 -2 3 8 .

M acalister 1935: Robert.A.S. Macalister: The excavation o f Kiltera, Co. Waterford, PRIA-C 43 (1935) S. 1-14. M acalister 1938: Robert.A.S. Macalister: The Ogham inscription at Maumenorig, Co. Kerry, PRIA-C 44 (1938) S. 241-247. M acalister 1945-49: Robert A.S. Macalister: Corpus Inscriptionum Insularum Celticarum, 2 Bände, Dublin 1945 und 1949. M acG iolla 1981: Donäll MacGiolla Easpaig: Noun + noun compounds in Irish placenames, ÉC 18 (1981) S. 151-163. M acN eill 1907: Eóin MacNeill: Mocu, Maccu, Ériu 3 (1907) S. 42-49. M acN eill 1909a: Eóin MacNeill: Notes on the Distribution, History, Grammar and Import of the Irish Ogham inscriptions, PRIA-C 27 (1909) S. 329-370. M

ac

N

e il l

1909b:

C o . L e itrim ,

E ó in

JRSAI

M a c N e ill:

3 9 (1 9 0 9 )

S.

O gham 1 3 2 -1 3 6 .

in s c rip tio n s a t C lo o n m o r r is ,

00040667

- 295 -

M acN eill 1928: Eóin MacNeill: The Calendar of Coligny, Ériu 10 (1926-1928) S. 1-67. M acN eill 1931: Eóin MacNeill: Archaisms in the Ogham inscriptions, PRIA-C 39 (1931) S. 33-53. M acN eill 1932a: Eóin MacNeill: De origine Scoticae linguae, Ériu 11 (1932) S. 112-129. M acN eill 1932b: Eôin MacNeill: Varia. Ériu 11 (1932) S. 130-135. M acwhite 1961: Eôin MacWhite: Contributions to a study of Ogam memorial stones, ZCP 28 (1960-1961) S. 294-308. M arstrander 1910: Cari Marstrander: Hibemica, ZCP 7 (1910) S. 355418. M arstrander 1911: Cari Marstrander: Ogham KOI, Ériu 5 (1911) S. 144. M arstrander 1913: Cari Marstrander: Kleine irische Beiträge, in: Festschrift Alf Torp, Stockholm 1913, S. 239-252. M arstrander 1924: Carl Marstrander: Un correspondance GermanoCeltique, Kristiania 1924. M arstrander 1928: Carl Marstrander: Om runene og runenavnenes oprindelse, NTS 1 (1928) S. 85-188. M ayrhofer 1956-76: Manfred Mayrhofer: Kurzgefaßtes etymologisches Wörterbuch des Altindischen, 3 Bände, Heidelberg 1956-76. M ayrhofer 1986-: Manfred Mayrhofer: Etymologisches Wörterbuch des Altindoarischen, Fasz. 1,1-11,13, Heidelberg 1986-. M ayrhofer 1986: Manfred Mayrhofer: Indogermanische Grammatik, Band I, 2. Halbband: Lautlehre [Segmentale Phonologie des Indogermanischen], Indogerm. Gramm., begründet von Jerzy K urylowicz, Hrgg. von Manfred Mayrhofer, Heidelberg 1986. M cC one 1978: Kim McCone: The Dative singular of Old Irish consonant stems, Ériu 29 (1978) S. 26-38. M cCone 1981: Kim McCone: Final /t/ > /d/ after unstressed vowels, and an Old Irish sound law, Ériu 32 (1981) S. 29-44. M cC one 1982: Kim McCone: Further to absolute and conjunct, Ériu 33 (1982), S. 1-30. M cC one 1985: Kim McCone: Varia, Ériu 36 (1985) S. 169-176. McC one 1992: Kim McCone: Relative Chronologie: Keltisch. In: Rekonstruktion und relative Chronologie, Akten der VIII. Fachtagung der Indogerm. Gesellschaft, hrgg. von R.Beekes, A.L ubotsky und J .W eitenberg, Innsbruck 1992.

-2 9 6 -

McManus 1983: Damian McManus: A Chronology of the Latin loan­ words in Early Irish, Ériu 34 (1983) S. 21-72. M c M a n u s 1986: Damian McManus: Ogam: Archaizing, Orthography and the Authenticity of the manuscript key to the alphabet, Ériu 37 (1986) S. 1-32. M cM anus 1988: Damian McManus: Irish Letter-names and their kennings, Ériu 39 (1988), S. 127-168. M c M a n u s 1991: Damian McManus: A Guide to Ogam, Maynooth 1991. M e i d 1970: Wolfgang Meid: Die Romanze von Froech und Findabair. Táin Bó Froich. Innsbruck 1970. M e i d 1976: Wolfgang Meid: Zur Etymologie des Wortes für "Mensch" im Irischen, in: Studies in Greek, Italic and Indo-European linguistics, offered to Leonhard R. Palmer, hrgg. von Anna M o r p u r g o D a v i e s und Wolfgang M e i d . Innsbruck 1976, S. 173-180. M eroney 1949: Howard Meroney: Early Irish Letter-Names. Speculum 24 (1949), S. 19-43. M e y e r 1899: Kuno Meyer: Rezension zu "Studies in Irish Epigraphy" von R.A.S.Macalister in ZCP 2 (1899) S. 213-214. Meyer 1912a: Kuno Meyer: Mitteilungen aus irischen Handschriften. ZCP 8 (1912) S. 102-120. M eyer 1912b: Kuno Meyer: Miscellen. 2 . Zur Bezeichnung des Patronyms im Irischen. ZCP 8 ( 1 9 1 2 ) S. 1 7 8 - 1 8 3 . M e y e r 1 9 1 2 c : Kuno Meyer: The Laud Genealogies and tribal History, ZCP 8 (1912) S. 291-338. M e y e r 1912d: Kuno Meyer: Hail Brigit, an Old Irish poem on the Hill of Alenn, Halle/Dublin 1912, in: ZCP 8 (1912), S. 600. M e y e r 1917: Kuno Meyer: Uber die Anordnung des Ogamalphabets. Sitzungsberichte der Preußischen Akademie der Wissenschaften, PhilHist. Klasse, Berlin 1917. S. 376-378. M e y e r 1919: Kuno Meyer: Cormacs Glossar nach der Handschrift des Buches der Ui Maine, Sitzungsberichte der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Phil-Hist. Klasse, 19, Berlin 1919, S. 290-319. M o r r i s J o n e s 1913: J. Morris Jones: A Welsh Grammar; Phonology and Accidence, Nachdruck Oxford 1930 der Ausgabe von 1913. M o t t a 1978: Filippo Motta: Contributi alio studio della lingua delle iscrizioni ogamiche (A-B), in: Studi e Saggi linguistici 18 (1978), S. 257-333. ••

00040667

-

297

-

Filippo Motta: Note su alcuni testi Ogamici posteriori al CIIC, in: Nuovi materiali per la ricerca Indoeuropeistica, hrgg. von Enrico Campanile, Pisa 1981, S. 125-138. M o t t a 1 9 8 2 : Filippo Motta: Ogamica, Studi Classici e Orientali 3 2 , Pisa 1 9 8 2 , S. 2 9 9 - 3 0 4 . M ulchrone 1939: Kathleen Mulchrone: Bethu Phátraic. The Tripartite Life of Patrick. I. Text and Sources, Dublin/London 1939. N ash-W illiams 1950: V.E. Nash-Williams: The early Christian monuments of Wales, Cardiff 1950. O 'B rien 1971: Michael A. O'Brien: Notes on Irish proper names, hrgg. von Conn O 'C leirigh, Celtica 9 (1971) S. 212. O'B rien 1973: siehe unter Baumgarten, Rolf. O'B rien 1976: Michael A. O'Brien: Corpus Genealogiarum Hiberniae, Vol.I, Dublin 1976. O 'C orrain/M aguire 1981: Donnchadh O'Corrain und Fidelma Maguire: Gaelic Personal names, Dublin 1981. O ' K e e f f e 1 9 1 3 : J . G . O'Keeffe: Buile Suibhne, Irish Texts Society Bd. 12, Dublin 1 9 1 3 . O'K eeffe 1931: J.G. O'Keeffe: Buile Suibhne, Mediaeval and Modem Irish Texts Bd. 1, Dublin 1931, Nachdruck 1975. O 'K elly 1959: Michael J. O'Kelly: Church Island, near Valencia, Co. Kerry, PRIA-C 59 (1957-59) S. 77-90. O ' K e l l y / K a v a n a g h 1 9 5 4 : Michael J. O'Kelly und Seamus Kavanagh: A new Ogham stone from County Kerry, JCHAS 5 9 ( 1 9 5 4 ) S. 5 0 - 5 3 . O ' K e l l y / S h e e 1 9 6 8 : Michael J. O'Kelly und Elizabeth Shee: Three s o u t e r r a i n s i n Co. Cork, JCHAS 7 3 ( 1 9 6 8 ) S. 4 0 - 4 7 . O 'R ahilly 1942: Thomas F. O'Rahilly: The two Patricks, Dublin 1942. O 'R ahilly 1 9 5 0 : Thomas F. O'Rahilly: Notes on Early Irish history and mythology, Celtica 1 (1950) S. 387-402. O ' R a h i l l y 1 9 6 7 : Cecile O'Rahilly: Táin Bó Cúalnge, from the Book of Leinster, Dublin 1967; Irish Texts Society Bd. 49. O ' R i o r d a i n 1 9 4 2 : Sean P. O'Riordain: The excavation o f a large earthen ringfort at Garranes, Co. Cork, PRIA-C 47 (1941-42) S. 77-82. O r e l 1 9 8 7 : Vladimir E . Orel: Rezension über "Drevnejiie pamjatniki irlandskogo jazyka” von A . K o r o l e v , in: Vestnik drevnej istorii izdatel'stvo < n a u k a > , Moskau 1987/4, S. 157-164. O xford Latin Dictionary, 2 Bände, Oxford 1968. M

otta

1981:

-298 -

P ape/B enseler 1911: W. Pape und G. Benseler: Wörterbuch der griechischen Eigennamen, 2 Bände, Graz 1959 (Nachdruck der dritten Auflage von 1911). P anagl 1980: Oswald Panagl: Zur Problematik semantischer Rekonstruktion in der Etymologie, in: Lautgeschichte und Etymologie. Akten der VI. Fachtagung der Indogermanischen Gesellschaft, Wiesbaden 1980, S. 317-327. P e d e r s e n 1909-13: Holger Pedersen: Vergleichende Grammatik der keltischen Sprachen, 2 Bände, Göttingen 1909 und 1913, unveränderter Nachdruck 1976. P edersen 1926: Holger Pedersen: La cinquième déclinaison Latine, Kopenhagen 1926. P lummer 1923: Charles Plummer: On the meaning of Ogam stones, RC 40 (1923) S. 387-390. P okorny 1915a: Julius Pokomy: Zur irischen Etymologie und Wortkunde, ZCP 10 (1915) S. 403-407. P o k o r n y 1915b: Julius Pokomy: Keltisches. IF 35 (1915) S. 172-181. P o k o r n y 1916: Julius Pokomy: Zur irischen Grammatik und Wortkunde (7. Altirisch sanb "flink, schnell"), KZ 47 (1916) S. 159-169. Pokorny 1918: Julius Pokomy: Zur Chronologie der Umfärbung der Vokale im Altirischen, ZCP 12 (1918) S. 415-426. Pokorny 1921: Julius Pokomy: Einiges zur irischen Synkope, ZCP 13 (1921) S. 31-42. Pokorny 1922a: Julius Pokomy: Hibemica. KZ 50 (1922) S. 41-52. Pokorny 1922b: Julius Pokorny: Zur Monophthongierung von ai und oi, KZ 50 (1922) S. 49-53. P okorny 1936: Julius Pokomy: Zur Urgeschichte der Kelten und Illyrier, ZCP 20 (1936) S. 488-522. P okorny 1940: Julius Pokomy: Zur Urgeschichte der Kelten und Illyrier, in: ZCP 21 (1940), S. 55-166. P okorny 1947: Julius Pokomy: Rezension über: Macalisters CIIC, in: Erasmus 1 (1947), S. 82-83. Pokorny 1954: Julius Pokomy: Die Geographie Irlands bei Ptolemaios, ZCP 24 (1954) S. 94-120. Pokorny 1955: Julius Pokomy: Zur irischen Namenbildung und Urgeschichte, MSS 7 (1955) S. 56-67. P o k o r n y 1959-69: Julius Pokomy: Indogermanisches etymologisches Wörterbuch, 2 Bände, Bern 1959 und 1969.

-

299

-

1959: Julius Pokomy: Keltische Urgeschichte und Sprachwissenschaft, Sprache 5 (1959) S. 152-164. Q u in 1913-76: E.G. Quin (general editor): Dictionary of the Irish Language, Dublin 1913-1976. R a f t e r y 1969a: Barry Raftery: A late Ogham inscription from Co. Tipperary, JRSAI 99 (1969) S. 161-163. Raftery 1969b: Barry Raftery: An Ogham Stone from Kilgrovan, Waterford, JRSAI 99 (1969), S. 105. Ross 1980: Alan S.C. Ross: Some words for the cat, MSS 39 (1980), S. 163-175. Rhys 1877: John Rhys: Lectures on Welsh Philology, London 1877, 18792. Rhys 1896: John Rhys: Epigraphic notes, Archaeologia Cambrensis, 1896, 5. ser. 13, S. 98-182. R hys 1897: John Rhys: Epigraphic notes, Archaeologia Cambrensis, 1897, 5. ser. 14, S. 125-146. Rhys 1912: John Rhys: Three ancient inscriptions (from Wales), in: Miscellany presented to Kuno Meyer, hrgg. von Osborn B e r g in und Carl M a r s t r a n d e r , Halle 1912, S. 227-240. R isch 1974: Ernst Risch: Wortbildung der homerischen Sprache, zweite, völlig überarbeitete Auflage Berlin 1974. Ross 1980: Alan S.C. Ross: Some words for the cat. MSS 39 (1980), S. 163-175. R y n n e 1962: Edward Rynne: Nat. Mus. Irl. arch. [National Museum of Ireland, archaeological] acquisitions 1960, JRSAI 92 (1962) S. 155. S a r a u w 1900: Christian Sarauw: Irske Studier, Kopenhagen 1900. ScHAAFs 1923: G. Schaafs: Die lateinischen Bemerkungen auf den Ogamsteinen Camp I und Calday Island, ZCP 14 (1923) S. 164-172. S cherer 1955: Anton Scherer: Die Keltisch-Germanischen Namengleichungen, in: Corolla linguistica, Festschrift Ferdinand Sommer, Wiesbaden 1955, S. 199-210. Schmidt 1957: Karl Horst Schmidt: Die Komposition in gallischen Personennamen, Dissertation veröffentlicht in: ZCP 26 (1957) S. 33301. S c h m i d t 1977: Karl Horst Schmidt: Die festlandkeltischen Sprachen. IBSVortrag 18, Innsbruck 1977. Schmidt 1980: Karl Horst Schmidt: Continental Celtic as an Aid to the Reconstruction of Proto-Celtic. KZ 94 (1980), S. 172-193. Pokorny

Ö0040667

-

300

-

ScHMiDT 1982: Karl Horst Schmidt: Die Würzburger Glossen. ZCP 39 (1982) S. 54-77. S c h m id t 1986: Karl Horst Schmidt: Zur Rekonstruktion des Keltischen. Festlandkeltisches und inselkeltisches Verbum, ZCP 41 (1986) S. 159179. S chönfeld 1911: M. Schönfeld: Wörterbuch der altgermanischen Personen- und Völkemamen, Heidelberg 1911. S e ib ic k e 1982: Wilfried Seibicke: Die Personennamen im Deutschen. Heidelberg (Göschen) 1982. S im s - W il l ia m s 1993: Patrick Sims-Williams: Some problems in deciphering the Early Irish Ogam alphabet, TPS 91 (1993), S. 133-180. S o l m s e n 1922: Felix Solmsen: Indogermanische Eigennamen als Spiegel der Kulturgeschichte, herausgegeben und bearbeitet von Emst F r a e n k e l , Heidelberg 1922. S o m m e r f e l t 1921: Alf Sommerfeit: A reflex of the prehistoric change ai:a. Ériu 9 (1921) S. 70. S t o k e s 1862: Whitley Stokes: Three Irish glossaries. London 1862. S t o k e s 1896: Whitley Stokes: The Annals of Tigemach. Third Fragment A.D. 489-766. RC 17 (1896), S. 119-263. S t o k e s 1902: Whitley Stokes: The Death of Muirchertach mac Erca. RC 23 (1902), S. 395-437. S t o k e s / B e z z e n b e r g e r 1894: Whitley Stokes und Adalbert Bezzenberger: Wortschatz der keltischen Spracheinheit, 5. unveränderte Auflage Göttingen 1979 (Nachdruck der vierten Auflage von 1894). S t o k e s / S t r a c h a n 1901-03: Whitley Stokes und John Strachan: Thesaurus Palaeohibernicus, 2 Bände, hrgg. von W. Stokes und J. Strachan, Dublin 1901-1903, Nachdruck 1975. S t r a c h a n 1895: John Strachan: Etymologien, KZ 33 (1895) S. 304-307. S t r a c h a n 1903: John Strachan: Rezension von "De hibemicis vocabulis quae a Latina lingua originem duxerunt" von Joseph Vendryes, ZCP 4 (1903) S. 576-579. S z e m e r e n y i 1960: Oswald Szemerényi: Studies in the Indo-European System of Numerals, Heidelberg 1960. S z e m e r e n y i 1974: Oswald Szemerényi: A Gaulish dedicatory formula. KZ 88 (1974), S. 246-286. T e r n e s 1978: Elmar Ternes: Zur inneren Gliederung der keltischen Sprachen, KZ 92 (1978) S. 195-217.

00040667

- 301 -

1950-: R.J. Thomas (general editor): Geiriadur Prifysgol Cymru, Fase. I 1950-XLlI 1992. T homas 1971: Charles Thomas: The early Christian archaeology of North Britain, London 1971. T homas 1986: Charles Thomas: Celtic Britain, London 1986. T h u r n e y s e n 1886: Rudolf Thumeysen: Mélanges (Du langage secret dit Ogham), RC 7 (1886) S. 369-374. T h u r neysen 1895: Rudolf Thumeysen: Zur indogermanischen Comparativbildung, KZ 33 (1895) S. 518-558. T h u r n e y s e n 1912a: Rudolf Thumeysen: The Irish Ogham inscriptions; Rezension von "Notes on the Distribution, History, Grammar and Import of the Irish Ogham inscriptions" von Eóin M a c N e i l l , ZCP 8 (1912) S. 184-185. T h u r n e y s e n 1912b: Rudolf Thumeysen: Zur irischen Grammatik und Litteratur. ZCP 8 (1912), S. 64-81. T h u r n e y s e n 1918a: Rudolf Thumeysen: Irisches. KZ 48 (1918) S. 48-75. T h u r n e y s e n 1918b: Rudolf Thumeysen: Miszellen. ZCP 12 (1918) S. 408-413. T h u r neysen 1921: Rudolf Thumeysen: Die irische Helden- und Königssage bis zum 17. Jahrhundert. Halle 1921, Nachdruck Hildesheim 1980. T h u r n e y s e n 1928a: Rudolf Thumeysen: Auraicept na-nÉces, ZCP 17 (1928) S. 277-303. T h u r n e y s e n 1928b: Rudolf Thumeysen: Die Bürgschaft im irischen Recht, Berlin 1928. T h u r n e y s e n 1932: Rudolf Thumeysen: Keltisches. KZ 59 (1932) S. 1-18. T h u r n e y s e n 1933: Rudolf Thumeysen: Nachträge zu "Irisches Recht", ZCP 19 (1933) S. 346-351. T h u r n e y s e n 1937: Rudolf Thurneysen: Zum Ogom. PBB 61 (1937) S. 188-208. T h u r n e y s e n 1946: Rudolf Thumeysen: A Grammar of Old Irish, revised and enlarged edition with supplement, translated from the German by D.A. B in c h y and Osborn B e r g i n , Dublin 1946, Nachdruck 1980. T i c h y 1985: Eva Tichy: Jungavestisch Sum?. KZ 98 (1985), S. 150-161. T is c h l e r 1988: Johann Tischler: Der Ortsname Tarsos und Verwandtes. KZ 100 (1988) S. 339-350. U h l ic h 1989: Jürgen Uhlich: DOV(A)- and lenited -B- in Ogam. Ériu 40 (1989) S. 129-133. T hom as

- 302 -

1953-58: Max Vasmer: Russisches etymologisches Wörterbuch, 3 Bände, Heidelberg 1953-58. V endryes 1902: Joseph Vendryes: De hibemicis vocabulis quae a Latina lingua originem duxerunt, Paris 1902. V e n d r y e s 1950: Joseph Vendryes: Deux nouvelles inscriptions GalloRomaines, ÉC 5 (1949/50) S. 237-247. V e n d r y e s 1951: Joseph Vendryes: Rezension über: Macalisters CIIC, in: EC 5 (1951), S. 434-436. V e n d r y e s 1952a: Joseph Vendryes: Choix d'Études linguistiques et Celtiques, Paris 1952. V e n d r y e s 1952b: Joseph Vendryes: L'écriture Ogamique et ses origines, in: Choix d'Études linguistiques et Celtiques, Paris 1952, S. 247-276. V endryes 1955: Joseph Vendryes: Sur un emploi du mot "ainm nom" en Irlandais. ÉC 7 (1955) S. 139-147. V e n d r y e s I960-: Joseph Vendryes: Lexique étymologique de l'Irlandais ancien, bisher erschienen: Bände A, B, C, M-N-O-P, R-S, T-U, Paris/Dublin 1960-1987. V e r w o r n 1917: Max Verwom: Die angeblichen "Runensteine" von Biere. Gefälschte Ogham-Inschriften. ZCP 11 (1917), S. 305-307. W a c k e r n a g e l 1896-1930: Jakob Wackemagel: Altindische Grammatik, Bände I-ffl, Göttingen 1896-1930. W a g n e r 1954: Heinrich Wagner: Varia. ZCP 24 (1954) S. 91-93. W a g n e r 1969: Heinrich Wagner: The origin of the Celts. TAPS 1969, S. 203-250. W a g n e r 1970: Heinrich Wagner: Studies in the Origin o f Early Celtic Civilisation, ZCP 31 (1970), S. 1-58. W a g n e r 1986: Heinrich Wagner: Zur Etymologie von keltisch Nodons, Ir. Nuadu, Kymr. Nudd/Lludd, in: ZCP 41 (1986), S. 180-187. W a in Wr ig h t 1945: Frederick T. Wainwright: The Inchyra Ogam, Ogam 11, Rennes 1945, S. 269-278. W a l d e / H o f m a n n 1938-54: Alois Walde und J .B. Hofmann: Lateinisches etymologisches Wörterbuch, dritte verbesserte Auflage, 2 Bände Heidelberg 1938 und 1954. W a ld e/P okorny 1927-32: Alois Walde und Julius Pokomy: Vergleichendes Wörterbuch der indogermanischen Sprachen, hrgg. und bearbeitet von J. Pokomy, 3 Bände, Berlin/Leipzig 1927-1932. W illiams 1977: Ifor Williams: Canu Taliesin, Caerdydd 1977. V a sm er

00040667

- 303 -

W right/J ackson 1968: R.P. Wright und K. Jackson: A late inscription from Wroxeter. The Antiquaries' Journal 48 (1968) S. 295-300. Z eub 1871: Johann Kaspar Zeuß: Grammatica Celtica, zweite Auflage besorgt von Hermann W. E bel, Berlin 1871. Z immer 1893: Heinrich Zimmer: Zur irischen Personennamenbildung. KZ 32 (1893) S. 158-197. Z upitza 1899: Emst Zupitza: Das sogenannte participium necessitatis des Irischen. KZ 35 (1899) S. 444-461. Z upitza 1904: Emst Zupitza: Miscellen. KZ 37 (1904) S. 387-407.

00040667

ANHANG: Statistik über den Gebrauch von Doppelschreibung zum Ausdruck der Lenition Der Statistik liegen als Ausgangsmaterial alle Inschriften zugrunde, deren Lesung und Interpretation einigermaßen gesichert ist. Da die Ogaminschriften in ihrer Beleglage, ihrem Zustand und ihrer Deutung teilweise eine alles andere als befriedigende Grundlage bilden, möge diese Statistik cum grano salis betrachtet werden. Ausgewertet wurden gemäß Kap.2.4.1. Fn 49 nur die doppelt geschriebenen Konsonanten; auch an dieser Stelle sei nochmals betont, daß Geminatenschreibung zum Ausdruck der Lenition im großen und ganzen fakultativ ist. Lenierte Laute können in der Schrift durch einfache oder geminierte Konsonanten dargestellt werden. Wenn jedoch ein Laut mit einem verdoppelten Zeichen geschrieben ist, so handelt es sich meist um den Versuch, die Lenition auszudrücken. Jedes + steht für ein geminiertes Zeichen. County/Nr.

leniert okklusiv

leniert L/N

unleniert okklusiv

unleniert L/N

MAQQI/ MUCCOI

Connaught 2

+

4

+

5

+

10

+?, +

12

+, +

+? +

,

+, +

Leinster +

17 19

+

20

+, + +

21 26

+

29

+, + +?, +

30

,

+, +

+ +

- 305 -

County/Nr.

leniert okklusiv

leniert L/N

unleniert okklusiv

unleniert L/N

MAQQI/ MUCCOI

Leinster 34

+

36

+

+, + -Ih?

46

+

Cork 56

+

57

+

58

+ »+ +

66

+

74

+

81

+

83

+

+ +

94 95 97

+ + +

98 99

+ +

100

+

102

+?

103

+» +

104

+?, + +?

105 109 112

+?, + +

114

+

+ +

116

+, +

117

+

[118: < G G > für Irjgl bzw. hjl] 120

+

I

00040667

- 306 -

County/Nr.

leniert okklusiv

leniert L/N

unleniert okklusiv

unleniert L/N

MAQQI/ MUCCOI

Cork 121

+

124

+

135

+ »+

+, +

137

+

+

138

+

+

Kerry

141

+, + +

145 146

+, + + +

+

148 149

+, + +

139 140

+?

+ »+

150

+, + +

152

+

+

153

+

+, +

154

+

155

+

156

+

157

+ >+ + »+ , + +

+ +

158

+

159

+

160

+

162

+

+

163

+

168

+, + +

171

+

172

+, +

+

+

- 307-

County/Nr.

leniert okklusiv

leniert L/N

unleniert okklusiv

unleniert L/N

MAQQI/ MUCCOI

Kerry 173

+

175 176

+

+, +

+

177

+?

180

+

+

+

+, +

182

+

184 185

+?

186

+

187

+

190

+

194a

+

196

+

198

+

200

+

202

+, +

204 905

+

+

+ +i

206

+ , 4-

207

+?

+

209

+?

+

211

+ , + , + ,+

214

+

215

+, +

217

+

218

+

+ ?, +

+?

220 221

+

+ +, +

+

- 308 -

County/Nr.

leniert okklusiv

unleniert okklusiv

leniert L/N

unleniert L/N

Kerry 222

+

223 224

+, + +

225

+

226

+?

227

1

+

231

+ +

229 230

+

+, +, + +

233

I

+

+, +

239

+

241

+ +

242 243

+

244

+, +

+

250

+

251

+, +, + +

252

+

255

+

256

+, +

+ ?, +

Limerick 257

i

+, +

Waterford 263

+

266

+

268

+

274

+?

277

+

+

+

!+

MAQQI/ MUCCOI

-

County/Nr.

leniert okklusiv

leniert L/N

309

-

unleniert okklusiv

unleniert L/N

Waterford 295

+?

307

+ »+

Ulster 312

+

315

+

317

+

Wales/Comwall 327

+

342

+

353

+

362

+

378

+, +, +

409

>

+

+?

426

+

430

+

433

+

488

+

489

+

Kerry 1082

+

+

1083 N1

+

+

+

N2

+ , +?

+?

Tralee N6

+. +

+ , +?

+ , +, +

MAQQI/ MUCCOI

00040667

Auswertung Doppel sch rei b ung von Konsonanten­ zeichen für

in ... Fällen

davon sicher

unsicher

lenierte Okkl.

136

124

12

lenierte L/N

43

27

6

unlenierte Okkl.

18

15

3

unlenierte L/N

25

22

3

MAQQI/MUCCOI

22

21

1

In eine gesonderte Spalte aufgenommen wurden MAQQI und MUCCOI. In beiden Wörtern liegen unlenierte bzw. ursprünglich geminierte Konsonanten vor. Die Schreibung mit < Q Q > bzw. < C C > kommt nur in Leinster, Cork und vor allem in Kerry vor. Sonst sind MAQI (insg. 229 sichere Belege) und MUCOI (insg. 49 sichere Belege) und ihre Varianten mit einem einfachen Konsonantenzeichen geschrieben: MAQQI/MUCCOI mit Doppelschreibung in 21 von 278 sicheren Belegen, also in nur 7,6% aller Belege. Auch bei den übrigen doppelt geschriebenen Okklusiven werden unlenierte Konsonanten selten mit einem verdoppelten Zeichen graphisch dargestellt. Von allen Fällen, in denen hier Zeichengemination vorliegt, entfallen 124 sichere Fälle auf lenierte Konsonanten (89%), dagegen nur 15 auf unlenierte (11 %). Bei den Liquiden und Nasalen bietet sich ein anderes Bild: Hinter der Doppelschreibung verbergen sich 37 sichere Fälle von Lenition (63%) und 22 sichere Fälle von unlenierten Lauten (37%). Die Statistik zeigt, daß geminierte Zeichen bei den Okklusiven in 9/10 der Fälle einen lenierten und 1/10 einen unlenierten Laut darstellen; bei den Liquiden und Nasalen ergibt sich ein Verhältnis von 2/3 zu 1/3. Es läßt sich also zumindest eine Tendenz zur Doppelschreibung lenierter Laute ablesen.

00040667

Index Ogamirische Wörter und Namen sind nicht in den Index aufgenommen, man findet sie in Teil III. Uririsch denklodru-gwnikuuan-

165 172 110

Altirisch aéd aicce aicher aicme aigid áil ain ainm, anmae aire ais aithálach allaid aliud amiress amulach anbal anble arathar art assae athar aue augra baith, baeth

98 122f 122 8 154 124 125 60 Fn. 123, 129 189 38, 130 123, 130f 125 125 125 99 99 128 127 48 129 129f 36, 48, 130 132 203 99

barr becc bechdin beithe-luis-nin benaid béo béodae berach berr bláith bláth boc bongid braen braine braise bran brannid brén brig brocc broen broine brón, brúan brosc búaid caél caém caerthann cailech cain cais cáith

99f 136 136 9 100 100 137 137 100 138 36, 138 139 139 142 142 Fn.249 218 100 140 143 141 100 142 142 Fn.249 143 143 139 151 152 144 144 224 145f 146f

- 312 -

caittín calad car carthach cas cath cathbarr catt cauth, cauuth céile ceitemain cenn cere cíar cíathaide cich cích, cíg clé clíu, clíach (G.) cloth clothrí coáir coair cob, cuib coig, coic coíl coill coím coll colum com rann con

corb core corcaid corr coss coss-alach

146 144 145 145 108 109 146 109 148 148 131 111 149 149, 221 222 220 149 150 Fn.254 150 u.Fn.254 150 150 109 173 178 u.Fn.298 143 151 158 152 153, 158 153 151 109 109f 162 163 156 157 125

cré creicc creth crón cruimther cú cuil cuilenn cuimne cuire cuit cúl cumgae daig daimech dall dech día daim dían dillig din doborchú doilig doith, daith domun don(n) druim drúth du-/dodúal dub dubad dubae dubaid dúilech duilig duine duis

174 223 111 157 223 110 152f 153 158 244 222 157 158 165f 163 101 198 163 166 192 u.Fn.316 167 202 168 169 103 175 9 101, 172f 100 167 102 170 171 170f 174 168 175 205

00040667

-313 -

ech ela eite én enech éo epscop ere er-, airchenn es fael fáith féchem feidil fern femm fer ferán fíach fläch fíad fíadán fiadu fian fichid fid fill, filed find fine flaithem flesc fo fobar, fofor fobotha foén foilcesta for

103, 187 188 175 177 103f 39, 108, 186 136 Fn.239 104 180 180 241 162 247 243 248 248 119 248 118, 247 118,246fu. Fn. 397 118 243 243 244 118 7f 40 119 244 249 170 119 249 lOOf 250 11 119f

forfid forgo, forgu foth fothar fraéch, froich •frith fúach füachda gaéth gaim, gern gainech gál gar geinntech gel gene genn gerr gerrán glan glass gnia gobae grau greimm grell grim gúasacht guide gus(s) far íam faru id n-erchomail il iN, in inber ingen

7f, 11 251 252 252 252 122f 250 250 182f 105 182 181 182 183 128 174 183 184 184 106, 130, 183f 106 228 185 185 186 186u.Fn.308 186 185 209 38, 107 187 187 187 10 Fn.35 108 103 53, 203 188f

00040667

-314-

inis ipthe ire labraid lac lachán ladan laéd laid laige laisce laith laithoirt lám laugu, laigiu lese letha lethan lia, lie lingid líth lobaid lobar loch lócham lóche lóchet loég loingid lomm Ion los(s) lose liiach lúachair luacham lilath

189 212 189 190 206 106, 191 191 192 192 206 192 193 9 5 F n .l6 4 192 191 u.Fn.315 170 194 124, 194 193 159, 185 194 111 u.Fn. 190 111 220f 116 112 F n.193 195 243 195 196 111 196 192 112 Fn. 193 195 116 124 u.Fn.209, 130, 156

lúathán lug luge lugu luib macc maccán maén mail, mael main maisech maith mál maug, mug mecan medb meile menb mess micanaigh míchónic mid mil min mláith mo, mu mocu mongdae mosach rnuad mucc mug muinél ner nert ness nia nia, niad (G.)

124 u.Fn.210 112 112 191 u.Fn.315 17 204 201 209 112 209 166,208 127 112 38, 201 207 113 206 206 u.Fn.331 240 207 207 38, 113 113 206 u.Fn.331 138 113 212 209 166 208 211 208 48 173, 215 213 216 114 215

00040667

- 315 -

níth nó núada núar odar oí oirb olc oil ómun onn orbbae os(s) rath recht réid rei the renn reo rí ri(u)th riata ng rige rorón roth rüad rurit saichthe saigtéoir sail sam samail sanb sant sár scell

114 216 217 u.Fn.350 216 217 219 200 241 114 219 210 200 219 224 225 225 225 225 227 115 226 225 36 158 115 228 228 115 208 229 91, 229 230 230 245 231 233f 115f 230

segamain seichtéoir sere sét sfl slóg súaill tadg tál tech techid tenn, tend tigern tinfed tinne tocad toimtiu toltanach topar torann treisse treN trén túath úa, (h)ui úachall úaine úath ugra USS-, oss-

214 91,231 5Of 23 If 232 214 116 234 116 50, 234 148 235 116 12 u.Fn.38 235 38, 236 41 239 236 240 117 61 117 236 132 218 219 207 203 117

Altirische Namen Achtán Aedlug Aicher Aicill Aidleand

122 130f 122 123 123

00040667

-316-

Aircid 189 Aithime 130 Alche 125 Alich 125 Amlongaid 126 Amolngado 126 Amolngid 126 An, Anchinne 127 Anblamath 127 Anfolmithe 127 Artán 129 Assiucc 130 Baéth 134 Baéthán, Baédán 134 Baítán, Baétán 134 u.Fn.234 Baíthín, Baíthén 135 Baíthíni 136 Barr, Barre 135 Béoaid 138 Bitheus 138 Bitteum 18 Bláithlocha 138 Bláthchu 138 Bláthmac 138 Bocán 139 Bodb 30 Braénán 142 Bran 140 Branán 140 Brandub 139 Brangen 141 Brénainn 143 Brígach 39, 141 Brocán 141 Broén 142 Broénán 142 Brón 143 Búaidbéo 139

Caerthann Cailech Cailte Caimaan Caissín Caissíne Caither Caitne Callraige Car Carthach Cassán Casséne Cathacheus Cathbarr Cathboth (G.) Cathir (G.) Cathub Caturus Caulann Cellachán Cenannán Cenél Rochada Cenfinnán, Cennlachán Cercc Cétadach Céte Céthech Cíar Cíarán Cíchmuine Cland Beraich Clúain Dochre Cobran Coémán Coicéile Coilboth

144 144 144 48 219f 146 148 146 158 145 145 146 146 147 146 147 148 147 148 145 220 221 227 221 220 149 148 222 222 221 149 149 137 174 151 152 151 152

00040667

-

Coilrige 158 Coilub 152 Coirbre 155 Colgan, Colgen 152 Coll 153 Colmán 153 Comgán 154 Conaire 154 Conán 154 Conchainne 224 Conchenn 158f Cond Cétadhach 148 Congamna 182 Congus 159 Conlach 159 Conlang 20, 159 Conmacc 160 Conmál 160 Connal 161 Connath 160, 162 Fn. 271 Conual 161 Corb, Corbb 155 Corbán 155 Corbmac 155 Corée 162 Cormac 155 Corr 156 Crithe 111 Crithe 223 Crónán 157 Cú-slébe 150 Cúán 156 Cúcán 157 CúChercca 149 Cuircthe 162 Culann 145 Culdub 157

317

-

Culene-us Cumma Cummascach Cumne Cunníne Cúrid Dacuma Daig Daímén, -íne Dál Ríata Dall Dallán Declán Ded, Dedad Derccmossaig Dercmaisech Díanach Dínél, Díníl Doibilen Doil(i)gén Doith Domailen Dommán Domnach Domnóc Domongen Donalde Dotach Dotchaid Drúith Dúalath Dub-dá-braine Dub-dibrama Dubad Dubaéd Dubán Dubtha, Dublae Dubthach

153 158 158 158 161 163 164 165 163 225 164 164 165 167 166 166 166 167 175 168 169 175 169 168 169 50, 168 175 169 175 172 167 164 164 171 170 169 171 170

00040667

-318 -

Duiblesc Duibne Dúilae Duiligén Duimle Duisech Dúnlang Echde Echén Echodius Echrí Elann Eltíne Éochaid Éogan Éolainge Ercaith, Erccaid Erccán Erccba Emaan Faflbe, Fálbe Fechureg (G.) Fedelm Fedelmid Feidlimid Fergus Féth, Fétho Fíachna Fíachraí Fíadchú Fíanamail Fidchuire Fili Findán Flaithem Fóchde Fochlám Follaman

170 171 174 168 175 205 189 177 177 177 187 176 176 190 190 189 178 179 178 48 39, 242 246 u.Fn.393 243 243 243 247 188 246 246 242 39, 245 244 244 244 249 250 250 241

Fortchem Fraéch, Froích Fuirgg Fuirtgem Furudrán Futhe, Fuithe Gaéthíne Gaimchon Gaine, Gainén Garrchú Gébendach Géibennán Gemadaig Gentech Gerrán Glaisiuc Gósacht Grillaan Gúasacht Hui Broisce Hui Caisidi Hui Chomocáin Hui Colla Hui Dega Hui Drôna Hui Enechglais Hui Erca Hui Longthe Hui Luichine Hui Micâin HuiM ucca Hui Ràcai Hui Thenaich Hui Thomae Hui Uithnich Iamán Iamán Ibaitte, Ipite

251 252 250 251 48,251 252 183 182 182 182 183 183 182 183 184 184 185 186 185 143 146 154 153 165 172 188 179 195 200 207 211 224 235 239f 207 187 39 212

00040667

-319-

Illann Imchad Indgall Iustán Labraid Lachín Laidáinn (G.) Lám-fri-éc Lethach Lethann Líthach Líthgen Lithrad Loingthe Loiscibet Loissín Lomainecli Lonán Luccreth, -cridh Luchdonn Luchtae Lug Lugach Lugadon Lugaid Berr Lugaid corcthe Lugbae Luguaedon Lugudius Luguid Luigne M'Unna Mac-Aine Mac-Bruicc Mac-Corb Mac-Cuilinn Mac-Cuill Mac-Filed

176, 188 126 128 190 190 191 192 192 194 194 193 194 193 20,195 192 196 196 196 199 200 199 30,197 199 197 137 163 192 197 198 198 199 210 125 142 200 153 223 244

Mac-Iair 187 Mac-Iair 39 Mac-Líac 193 Mac-Ochaill 218 Mac-Orbba 200 Mac-Raith 224 Mac-Recht 225 Mac-Reithe 225 Mac-Táil 234 Macc-Ercca 180 Maccu Cíara 221 Macha 201 Machainén 201 Maél-Augrai 203 Maél-Doborchon 202 Maél-Gaimrid 42, 210f Mael-Topair 236 Maén, Moén 209 Maicc-Dechet 165 Maflán 202 Maun 203 Medb 206 Meilge, Melige 206 Midgen 205 Mincháin 207 Mo-Dala 205 Mo-Laca 206 Moccu Chreca 223 Moccu-Rin 225 Mogán 63 Moínenn 209 Múadán 208 Mug-Núadat 216 Nad 114 Nad-Segamain 214 Nad-Sluaig 214 Nazair, Nazarus 214 Nél 215

- 320 -

Ner Nertán Níall Núadu Ocán Odamrán Odrán Oithin Bicc Olcco, Olchú Rethach Ríacán Riaddae Ródán, Rúadán Roddanus Rónán Rónnait Roth, Rotha Rúad Saichid Saidlenn Sanb Sannuch Sarán Scellán Sétnae Sflán Sogan Tadcán Talán Tecán Tidell Tigemach Tinne To Chummi Toeccae, Toica Toicthech Toltanach Tomae

215 213 215 216f 241 240 217 219 218 226 226 225 227 18 228 228 228 227 229 123 51,231 233 230 231 232 232 233 234 234 234f 235 235 235 164 237 236 239 239f

Trén Trénchath Tréngus Trénlug Tútán, Túadán Uachall Uaithni Uaman Ui Odamna

239 238 238 238 235 218 207 219 240

Vorurkeltisch bhrstokuun-

100 110

Gemeinkeltisch ekwoKalunos kïï kwennokwetiotazgotigemoA

103 145Fn.251 110 111 222 234 116

Galatisch Centaretus ôpovyyoo

148 172

Gallisch Aedui 98 Alacco, Alaccius 125 ambactus 122 Ambi-sagres 115 Ande-roudo 128 Atecotti 131

40667

-321 -

Atevritus 123 Avitus, Avita 133 Baetus 99 Biracos 137 Birrus 100 Boduogenus 105 -bogios 139 Brigomarus 141 Broccus 142 Broinio 142 Caletes 145 Caletus, Caletius 144 -casses 108 catu109 Cicollus 149 Cluto150 Cogi-dumno143 Com-agus 154 Comartiorix 151 Congellus 128 Correus 156 Covero173 Coviros 109, 173 Cunia 161 cuno110 Cunobarrus 135 Dagomarus 83 Drut101 Dubis 102 dubno103 Dumnogeni 168 epo-, equo103 Giamatus 182 Giamon 105 Glana 106 Glanis 106 glastum 106 ivo108

Ladanus 191 leucetio112 Fn. 193 Litavia 194 Lobesus 111 louco112 Fn. 193 \ovyoo 112 Lugoves 112 F n .193 lugu112u.Fn.193 Luguniacum 199 Lupus, Lupo(n)- 200 maglo112 manus 203 -medu113 Medugenus 205 -meli 113 Moccus 211 Nerto-valo139 ollo114 Ollodagus 83 Ollognus 218 Peccia 220 Peccio(n) 220 -penno111 Petius, Petianus 222 Prittius 111 Rito-marus 226 -rix 115 ro115 Ro-talus 142Fn.249 -roudo115 Sacetius 229 -sagro115 Senocarus 145 Su-meli 175 Sual(l)ia 116 Suallius 116 Sumena, -u 206 Tasgillus 234

00040667

- 322 -

Tigemus Tongeta Trexa, Trexius -valoVeco-rix Vecorix Vepo-litanos Veponius verVercobius Vese-cuniae -vices Vidu-casses -vindos virovoVo-senos Voto-mapatus

116 236 117 161 118 246 118 118 119f 178 161 118 244 119 119 119 250 252

Vermutlich gallische Namen Annaro-veci 247 Lacavos 191 Lubia, Lubianus 197 Princus 223 Gallisch-Lateinisch opulus

218

Keltiberisch eniTousei ercaLitennon luTiaCei -reiCis ToCoiTos

103 104 194 53 115 59

uer

119

Britannisch-Lateinisch puueri

91

Altbritisch Begu

137

Alt-, Mittel- und Neukvmrisch Avitoria bri Briawc, Brioc Briawc, Brioc cath cerddin ci Conhinoci Conuual cwn Cyndaf Cyngen Cynin Cynwal cywair cywir cywir distryw Dyfel Dyfnien dywedyd Ethri gaeaf gallu Genethawc Genillin, -yn

39 141 141 39 109 144 110 250 161 160 160 158 161 161 173 109 173 91 175 168 188 181 105 128 183 183

040667

- 323 -

godep gohen guorthigirn gwep, g web gwyneb haer liaus lliaws llun mael mail marchog mawn Meilyg minawc minog moel Mynogan Netaci ofn Pen-isel penn per premter prydydd rhewin Rialobrani R(i)uallaun teg tegymed teyrn trech Tringad trwyn Vennisetli Voteporigis wyneb ystry w

251 250 251 118 103 Fn. 177 115 108 108 237 112 112 98 203 201 207 207 112 207 214 219 78 111 221 223 111 91 39 39 234 116 116 117 238 172 91 50 103u.Fn.177 91

Komisch kat ki pen

109 110 111

Breton isch kaz keuuir-gar pen qui roue Tiam

109 109 111 110 115 116

Griechisch ayvpia Kot\éíú Kvpàpvia