Der österreichische Kreis

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A. F. Båding $ groß

Erdbeſchreifung. fünfzehnter Band.

Bt ú n ni

gedrückt bei Joſeph Georg Grafler , und it Verlage der Kompagnie.

17 8 6.

1

De t

dſtreichiſche Kreis.

da

1

Von dem

öffreichiſchen Kreiſe überhaupt. 1

f. 1.

3

ifchers , de Witt , des jängern. Sans ſon und Dankerts Charten von dem

óſtreichiſchen Kreiſe.,

hat Homann in ſeiner

Germania auſtriaca, oder Circulo auſtriaco , zwar in vielen Stücken verbeſſert, aber were gen großer Eile auch nicht recht brauchbas

reš geliefert.

Ob nun gleich dieſe Zeichnung

1747 durch Profeſſor Tobias Maner mert:

lich vollkommener gemacht worden ; ſo mana gelt uns doch noch eine ganz richtige Charte von dieſem Streiſe,

Boubet3 2 Bogen von

Beſtreich, Stenermart, fårn then und Krain, A 3

Paris

Paris 1752 , liefern diefelbige nicht. maneriſche

Charts

iſt in dem

Dis

Utlas von

Deutſchland die 3 Iſte. 1. 2. ES grenzet di:fir Kreiß gegen

Mitternacht an Mähren , Böheim , und an ben bayerſchen Kreis ; gegen tend an Hela petien ; gegen Mittag an das Gebiet der Papublt Penedig , und an das adriatiſche Meer ; gegen Morgen an das i ngariſche Sllyrien , und an Ungarn. Die vorberóita reichiſchen Lande , liegen an und in diwaa

ben jetſtreuet

Ude offreichiſche Kreisländern,

betragen ungefähr 2025 geographiſche Dua

tratmcilen , ſo daß dieſer Kreiß der größte unter allen iſt.

S. 3: Dea Namen hat er von dem Erzherzogth m Deſtreich befommen , welches ten vornehmſten Theil der Streißlande aus machet.

Die erſte Einrichtung deſſelben iſt

1512 durch Marimilian I auf dem Reicha tage zu! Csun gemacht , und 1521 und 22

Bu Worms und Nürnberg beſtätiget worden doch ſind dazumal einige als Streisſtande ana gegsöen , welche nachnalt nicht mehr dazu gero hnet worden ; 3. E. die Biſchofe von urt , Seckau , Pavant, u. a. in .

Er miro

unter die ganz katholiſchen Kreiſe gerechnet. 9. 4. Dia Stånde dieſes Kreiſes , find

2) Daß erzherzoglio - oſtreichiſche Baul meu gen

gen Nieder

Inner - Obers und Vordera

Deſtreich, 2 ) Der Biſchof zu Trient. 3 ) Der Biſchof zu Brixen. 4 ) Der Deutſche Drden wegen ſeiner Balleien in Dcfireich , wie auch an der Etſch und am Gebirge.

5) Der Fürſt von Dietrichftein megen der errſchaft Treſp in Tyrol. 9. 5 , Der freisausſchreibende Fürft, Direitor und Oberſter , iſt der Erzherzog öll Defineid . Kreistage find in dieſem Kreis nicht üblich , weil er in der Chat unter ei nem einigen Herrn ſteht ; denn die Biſchofc zu Orient und Briren , der deutſche Orben , und der Fürſt von Dietrichſtein , werben

von dem Spauſe Dcftreich als landfafen bed handelt. Ein Beiſpiel das auch dieſer Streis fic nöthigenfalls mit andern Preifen genauer

verbinde , giebt die nördlingiſche Verbindung von 1702 , zu w : lcher auch der öſtreid ;iſche reis trat.

§. 6. Zu der Reichshilfe , trågt dieſer Kreiß das ſeinige mit bei ; ſo oft es die Öffentliche Sicherheit erfordert, welcher Peix

trag gemeiniglich ungefähr den 5ten Theil vor dem , was das ganze Reich berrilligt,

fomohl in Anſehung der Mannſchaft, ali Des Geldes , austrágt ; 3. 6. a[$ 1702 bea Schloſſen wurde , daß alle 10 Kreiſe zus

çinfcchen Beitrag 39993 Mann ſtellen foll: # 4

ten

&

ten, fielen auf den öſtreichiſchen Kreiß, 8028 ann ; und al8 1707 durch einen Reichs ſchluß 300000 B (den berpilliget wurden ,

betrug dag Antheil dieſes Kreiſes 01278 1

Es iſt zmar das Erzhaus Deſtreich ,

permoge der Privilegien , welche eß von Friedrich I und Farl Verhalten hat , von allen ordentlichen und außerordentlichen Meichsſteuern befrziet ; hat aber doch freis millig Den Anfhlag zmeier Churfürſten übers nommen , und vertritt auch bei den aufera ordentlichen Reichsſteuern megen Tyrol die Bidthümer Trient und Briren , und den Fürſten von Dietrichſtein,

21 des Reicha

fammergerichts Unterhaltung , fu Trient zu jedem Ziel 81 Rthlr. 14 Kreuzer , Briren eben ſo viel ,

und der Fürſt von Dietrich

ftein 49. Rthl, 70 Kr, geben,

$. 7. Der Kreis hat , vermoge des Reichsabſchiedes 318 Regensburg von 1654 , Das Pecht, 2 Kammergerichts affertores zu beſtellen p.melch der Erzber: 09 , mit Au8a ſchliesung der übrigen Preisſtinde, ausübet ; doch mird jest nur einer beſtellet ,

nachdem

die Anzahl der Amerforer des Kammerges

kichts verringert worden iſt,

I. Das

I. Das eigentlide Erzhers

fogthum Deftreich, melches auch

das Land oder Deſfreich ob und unter der Ens, und fanzlei matig

Nieder . De treich , und in alten Urkunden

da $ Niederland genennet wird ,

$. I.

A ugdiftin Hirsvogelt

und Molfgang faa

gius Charten von ganz Deftreich, unb

Ubraham Holzwurms , imgleichen Joh. Bare Suttingers Charten vom lande ob der Erd ,

hat Scorg Matthauß Viſcher mit ſeinen 12 ม 5

Sinta

Vi&ttern vom fande ob der En8 und 16 Blättern vom Lande unter der Ens , ent

behrlid gemadt : dieſe aber hat Joh. Bapt,

Homann in das geivähnliche Format gebracht, und auf 2 Blottern and Licht geſtcüet, wela

de in dem Urlas von Deutſchland Num. 32 und 33 zu finden ſind. Weil aber die großen viſdieriſdien Charten voller Fehler fird , ſo ſind die kleinern homanniſden auch nicht frei. davon , Eben dieſes gilt auch von ten feuterſchen und weigelfchen Maelflichen .

$. 2. Der Mame Deſireich , bedeutet ſo pic , ais Dfieríand , das iſt , ein gegen

Dizn bebegeneß kand , plaga ober provin cia orientalis , und fónimt zuerſt in einer

1rkiundi Otte 18 III vom Jahr 996 vor;

in den Worten : in regione vulgari nomi ne Ollirrichi, f. Hundii Metrop. Salisb , T. I, p . 139; In der verdorbenen latei: rifchen Schreibart der Schriftſteller der initt : ļern Zeit, wurde auſtralis uab auſtrius an piatt orientalis gebraucht , und anſtatt ter

ra , oder regio , oder provincia orienta lis , Petzten fie terra , oder regio , oder j * ovincia auſtria , ja in Anſehung dieſes Cuades iſt das Beiwort Auſtria , mit Weg

Icfung der erſten Hauptmórter, zum Menns port gemacht , und 6iß auf den heutigen

kny ol » gebraucht ipordea. 9. 2, Diga

I!

$. 3. Dieſes eigentliche Deftreich , wird überhaupt in 2 Theile abgeſondert ,

die in

Anſehung ihrer Grote fehr unterſchieden find. Der gróate heißt das land unter der Ens , und iſt der Otliche Theil des Landes, der kleinere das fand ob der En , und ist

der meſtliche Theil , welcher

1156 durih

faifer Friedrich I von Banern getrennte, und zu der Markgrafſchaft Deftreich , welche

Dazumal in ein Herzogthum verwandelt wurs de , geleget morden ; es hat auch der Chuts fürſt zu Bayern in dem meſtphäliſchen Fries den für fich und Print Erben aller Anfor :

derung auf daſſelbe entfaget. Non da ang mo der Flyf Es qu8 Stepermorf in Deſt: reich tritt , bis zu der Stadt Stener , liegt pom fande ob der Ens auch ein fchmaler

Strich landes , der ungefähr . Meile breit iſt ; an der oftlichen Seite des Fluſſeb , von

Etener an bis zu der Vermifchung dieſes Flures mit der Donau ,

macht ' er genau

die Grenze zwiſchen dem Pande ob und une ter der Ens. Un der mitternachtlichen Sei te der Donau , läuft die Grenze von de an , wo das Flüßchen Jiper unter Sarb : lingſtain in die Donau füllt, in einer krum men Linie bis nach Böheimn zu . §. 4. Das Land unter der Ens , můrce çine ungefunde Luft haben , wenn ſie nicht Durch

1

12

purch beſtändige Winde gereiniget murde, die meiſtens Dſiminde find , des des Morgens anheben , und fich gegen Abend wieder les gen.

Es iſt größtentheils . uneben und bera

gicht ; nach Stenermark zu aber daß meiſte Das hohe Gebirge, und höchſte Gebirge. welches fich į Stunde oberhalb Wien , an

der Donau anfángt , und auf 50. Meilen bis an die Sau in Krain erſtrecket , iſt

porzüglich bekannt, und wird der fahle Berg , pber richtiger Kalenberg genennet , welchen Plamen es allem Anſehen nach von einem 1

am Fuß deſſelben befindlichen uralten Dorf Falen hat.

Die erſte Spige derfelben , heißt

ber Peopoldsberg , uno die zweite wird be: ſonders der Stalenberg genennet.

Auf latei

niſch iſt er fomohl Mons Cetius , van der

alten römiſchen Colonia Cetia , welche ver: muthlich an der Stelle der heutigen Stadt

Kipſter Neuburg zu ſuchen iſt, alb nachmals

Montes Comageni , von der Stadt Co magena , deren Trümmer zwiſchen Greiffen : ſtein und Zeiſelmauer an der Donau zu ſehen find, genennet worden . Beſondere Theile die

fe$ Gebirges , heißen , Annaberg , Saurúffel, Seufeliaig , Golach, Schneeberg, Semering 2c. Hlber den Semering, auf defien Gipfel Delta

reich und Stenermart ſich ſcheiden , iſt 1728 ein bewi nderngmárdiger Weg angelegt werden. Das

13

Das land iſt ſehr warm , Coaher die Ern te ſchon vor dem Ende des Junius ans

fångt ,) vortreflich angebauet , und , fruchtbar an Safran und Wein . Der Safran, ernáh ret viel tauſend Bauern , und iſt dreimal ſo theuer , als der türkiſche.

Der Weinbaut iſt

bortreflich, und macht die Hauptnahrung des Diejenigen , melde denis felben treiben ; heiffen nicht Bauern, ſonderit Hauer , weil ihrt vornehinſte Arbeit in den Weinbergen das Hausti iſt. Der hieſige Pandmanns aus .

Wein iſt viel geiſtiger und feuriger, als der

Nheinwein , ſeine Farbe fáut ins grünliche; und

er wird

bald trinkbar.

Der beſte

Wein wächfet auf dem falenberg , imglei

ehen zu kloſter Neuburg , Gumpoltskirchen , Módling ,

Brunnt it. .

.

Der Wein ,

welcher in den auf der Südſeite der Donau

belegenen Vierteiti' wachſet, und Gebirgmein genennet wird , hålt ſich 20 bis 30 Jahre und noch långer , und iſt , wenn er alt gés

worden , dem Rheinwein áhnlich ; hingegen Berjenige , welcher in den auf der Nordſeite der Donau belegenen Vierteln machiſet , und

ſchlechthin Donauwein heißt, hålt ſich nur eis nige Jahre , lang.

Es iſt von Alters het

derboten , dieſen Donauwein in die ſüdlichen

Viertel zu führen : eß geſchiehet aber doch juth großen Schaden des Weinbaues in Sica ren

*4

fent füdlichen Wiertein.

un bielen Driér

machret der Weinſtock wild , und die Trata ben derſelben dienen den Faſanen und Schnei

pfen ži!r Nahrung. Sonſt bringt das lans

PErſchen ,

U rikoſen ; Mielonen

Feigen

Mandeln , Kaſtanien , Präumen , mancherlei wilde Baumfiúcyte Dindeln, Trúffel, Maua rachen , und allerhand andere in den übrii gen Provinzen Deutſdılands unbekannte Frucha te und Gerichſe. Die Biehzucht bedeutet

menig i freil die Weinberge zu Viehtreiden keinen Plaß laffen , und von der ſtarkent Connenhiße das Graf Dertrocnet: Un iriidem und zahmem Ceflügel , hat man Uia berflus. Die Menge des Mildes iſt dem

Bauer und Hauer ſehr beſchwerlich, inſona derheit richten die wilden Schweine in bent

Weinbergen zur Leſezeit öft große Verwu: ftung an.

Im

Wiener Walde halten ſich

Wólfe auf , und zumeilen laffen fich auch Baren lehen.

Die Folzungen und Kålder

find gut. 1!nweit St. Unnaberg, nach der

ftenermårtiſchen Grenze zu , hatJok: Heinr: Bottlob von Jufti ein Silberbergwerk enta bedet , mit deren Bearbeitung 1754 det Unfang gemacht worden. In demſelben

fou man eine neue Eiltsterzart , nemlich

tife alfaliſche , gefund 'n haben : 1770 hat man mir gemeldet ,

allein

daß das Berga

1

ST

Bergwerk ſtark abgenomnien habe, und bars gar eingehen werde : und das Prz wird richtiger für Kaltſtein mit ſehr zartem einge

ſprengtem Slagerz und gediegenem Silberg gehalten. Im Gebiet des Stifts Góttmid), iſt ein Steinkohlenbergwerk. Univeit Strems, Salpeter 1 iſt ein reiches Alaunbergwerf. wird häuñg bereitet , und macht nachſt deis Wein ein Hauptnahrungsmittel der Einwoh ner aus . Zu Baden ſind berühmte marmo Diber . Man legt ſich nun ziemlich ſtark auf den Seidenbau , und die hieſige Seidem giebt der italieniſchen nichts wach. Donau , welche ganz Deſtreich von Uben die gegen Morgen durcftrómét; und ſchon obena S. 94 beſchrieben iſt , nimmt alle grose und fleine Flüſſe dieſes Landes auf. Senio find die Traun , sie Ens , die Morawa:p oder der March i fo diz Tena aufnimmte į und einen Theil des Landes von Ungarn

ſcheidet ; die Leitha , welche auch die Grene

ze von Ungarn macht ; die Flüſſe Traſen , Erlaf, jp , Ramp , u . a. m . welche meis ſtentheils in benachbarten fanden entſtehen , und vielerlei Fiſche führen.

Das Land ob der Ens iſt bergicht , ins ſonderheit nach Steyermark und Bóheim zur woſelbſt auch unterſchiedene Gegenden unge

bauet liegen ; hingegen das übrige land iſt

16

angebaret und fruchtbar. Die meiſten Bere g: findet man im Traun - und sa:8 üdviers tel ; nach @tenermark zu find fie Tehr hoch. Die andern Gegenden , find mit niedr gen Hügeln angefület. Die höchſten Berge int Bieſem Pande find i der Braunſtein am Emundner See , und der preſſenterg, inel ther in den fandchárten fälſchlich der Priet

th

genehnet wird ; denn der große Priel iſt viel niedriger , und wenn man auf dem Oberſten platten Gipfel derfelben ft het, muß man frin Haurt erheben , um auf den Grete

fenberg. hinauf zu ſehen.

Der Pod n it

wegen der unzähligen Waſſerquellen nası und

die fuft das

ganze Jahr hindurch

fericht und fühle , an malcher leßten Ergente fchaft auch die falzichté Erde , und vornåma lich die Lage der landſchaft ſchuld zu feynt ſcheint ; denn weil ſie in der Schattenſeite ihres eigenen , und des noch ſtärkern und hóhern ober = fterermärkiſchen und falzturgia fchen Gebirges liegt , ſo wird den marmen Mittags - und Urenorinden der Zugang terwehret.

Sin dhmemmen iſt das Pard

ob der Ens der efen Geſchriebenen Beſchafe fenheit ſeines Podens und- f :iner rift mes gen , ungemein fridtí ár, und im éler dera feiben millen pflanzen auch die Cirrchner

eine unbeſchreillide Menge Donii dun.e ; und du

$

ba hier sie Weingarten aufhören ; (denn der Wein , meldher an der Donau um Ufchachi und gegen über an dem ſo gerenntin Nocteria berg wächſei , bedeutet nicht viel , ) fo besele fen ſich die Einwohner ſtarf mit Uepiel- und Birnmoſt ; e$ ift auch dieſes Ward das erſte

Bierland , wenn man aus Dan Cande intet der Ens die Donau finantot An Gea treide hat es nicht die hindiiylide Sothourit : dieſer Mangel aber wird

aus dem Laude

unter der Ens und aus lin garn erfasst. Die Viehzucht iſi ziemlich gut ; man hat auch al

lerhand Wildpret: Die Solzangen und die der find nach Böheim und Scanermark zu am Bei Salſtadt 11.10 Sidel , find Salzbergiperte , in welchen aber ſehr ſelteit reineộ Kriſtalfalz gefunden wird , ſondern fie enthalten braunen , zum Theit auch rótólichen mit Erde vermiſchten Salzſtein , weldci serni fein genennet wird. Mian leitet 11e3 mars Per in die Eruben , welches das Salz auflge fiariften .

ſet und an ſich nimmt í und alio qu einer

Sulze oder Soole wird. Dieſ wird durch Emópfråder oder andere Mittel aus den Grua ben heraufgebracht, und in Hanáion von 165

renholz ; welche' man Sulzfirenne nennet , nach Gmunden ; fchel und andern Drten ges leitit ; uita daſelbit ein meifes Falz ' dorcus'

gstochet. Dieſe Satzberg verte fid zuerſt vort Bhích . Erdbeſchr : 15. 5.

33

Elian

18

Eliſabeth , Srafen MeinhardB zu Tyrol Toch ter , und, Albrechts'I Gemahlin , entdedet wor: ben , welches wie Fugger berichtet , 1303, nach Gerhard von Roo Meinung aber 12 Somohl bei Spital , als bei Hal im Traunviertel , iſt ein falziger Seſundbrunn . Die meiſten Quellen in der Gegend von Sremsinänſter , úberſteis nern und erhöhen ihre Betten , darinnen ſie über die Abhänge des Erdreichs herunter fallen ; denn ſie überziehen das Moos , ſo Darinnen machſet , mit einem Unſaß von

Jahre vorher geſchehen iſt.

Topfſtein : und weil jährlich ein neuer Ras Fen von dergleichen Pflanzen nachwachſet, ſo entſtehen daraus ganze Wände und hohe L'agen von folchem Stein , der alsdénn ges

brochen wird , um zu Gebäuden gebraucht zu werden.

Es giebt auch biefelbft noch

andere Arten des Tufs.

Eben dieſe über

ſteinernden Quellen find nod, das beſte Erint :

waffer in und Vieh Landſeen , Viertel ,

dieſer Gegend , wobei Menſchen ſich wohl befinden. Die größten ſind im Traun - und Hausrucks als der Braun : Hauſtadt : Utter:

Mann- und A1ben - See ; und der kleinern Die vielen kleinern iſt eine große Menge. und großern Flüſſe , ergießen ſich alle in die Donau. Nur ein paar der größern anzue fühien , ro nimint die Ens , welche aus Step

19

Stenermark in das Land ob der Ens tritt bei der Stadt Steyr den Fluß Steyr auf welcher in dem Thal Stoder entſteht , und fließt alidann unterhalb Ens bei Mauthauz ſen in die Donau .

Der Fius Iraun , fommt

mit ſeinen Nebenbächen aus einem falzreis chen Gebirge hinter Aufſze in der Steyere mait von dem ſo genannten Grundelſee her vor , läuft durch den Hauſtádtir und Gmund : ner- oder eigentlich ſo genannten Traunſee, kommt aus dem lesten unter Gmunden mies

der heraus , nimmt unterſchiedene fleinere Flúffe auf, und ' vermiſchet , ſich unterhalb Ebersberg in der ſo genannten Zißlau mit der Donau, Die Flüſſe und Seen liefern mancherlei Fiſche. C8 find auch 2 geſunde Båder in dieſem Lande vorhanden ; das eine

iit das Nillacker Sad im Mihelviertel , un meit der Donau ; das andere aber das Kirſch

ſchlager Bad , nach den bóheimiſchen Grenzen Man hat unter : ſchiedene Eiſenmerke. Von dem gången Erzherzogthum Deſts gu , im Machlandviertel.

reich iſt noch zu bemerken , daß es meder to viel Getreide, noch Zug- und Schlachtvieh hervorbringe , als die Einwohner gebrauchen, welcher Mangel aber aus dem angrenzenden Ungarn erſekt wird . Die Ungarn würden

von dieſer Zufuhr großen Nußen haben, wenn fie

.

fle nicht mit ſehr fartea #bgabea' berdi :** ware ; denn , wenn z. E. ein ungariſahor Landmann 3 Malter Setreid : nach We bringt, muß er i Malter flo$ für die Wbgaé ben rechnen . Uus Ungarn werden jährlid viele hundert fette Ddien und ungemein vid

Schmeine hieher getrieben.

Der Mangel ati

Pferden iſt in ganz Deſtreich , ja , wenn man Ungarn aufnimmt , in allen óſtreichiſchen Eróz. landen , ſehr groß ; doch hat man 1763 ans, gefangen , auf Koſten der Kommerztalle , die Pferdezucht zu verbeſſern. Auch die Schata zucht könnte mertlich verbeſſert werden. $. 5. Im Lande unter der Ens ; ftab 17 Tande8fúrſtliche Stadte , ( von denen aber nur

iş Sie und Stimme auf den Landtagen har ben , ) 19 beſonderen Serreni zugehöriya Stadte , 4 landesfürfil. Márfte , welche auf

den kandtagen Siß und Stimme haben , vice le andere gemeine Märkte , welche ard lakens

theil8 delt Udel gehören , 114 Stifter und Kloſter beiderlei Geſchlechts, darin 3693 geiſt liche Perſonen leben, und darunter 26 Stills

ter und seisfter ſind , welche Siß und Stiin : me bei der Landſchaft haben , ' 606 Cuhldies:

uno adeliche Siße , und 1510 Ddrfer.

Farbe ob der Eng, find 7 landebfúrſtl. Stid . t , 5 beſonderen Herren zigehörige Stioti ; $ Nárfte , 35 Stifter und Strojie beidet -

2F

lei Pieſchlechts , thet 1083 geifiliche Perſonen , und darunter 13 Crifter und Kloſter ſind timme bei der Panoſchaft welde ein und

haben , , 223 Schlöſſer und adeliche Sike , 210 643 Dórfer. Márkte heißen diejenigen etter , welche Das Nedyt baben , einen Prans gir aufzuridten , obgleich Oeſtreich vor der Niformazio :: , und vor den Einfällen der Jüri fen in den Jahren 1529 und 1683 , ſtårfer tershat geweſen 1 :1 ; als jeht , ſo rechnet man doc) , bas e $ 2 Millionen Meniden ents balte.

Die D'Erfer geboren faſt indgefamt

der Seiftlichkeit und dem Abel , und die Bere

mifcung ber mannichfaltigen Unterthanen in

einzelnen Dörfern , ift berundernom úrbig groß; denn es giebt ſolche, in denen 4. 5. 6 bis lintte 13 perifchaften ihre Bauern baten . ben rendesfürfiliden Deriern, beren oben gee tacht morden ;" Ano bicjenigen zu verſtehen , in weiten der Landes ürſt die Regalien aus sker, welche ein und Stimme auf ten fande

tagen haben , und welche bem fanócsſütſten ale Moncte eine beſtimmte contribuzion en richten, Sie engen dieſelbige nach Wien an ten Struereinnehmers ber fle an die ſtåncio

ſche Kontribuzionštaſe abliefert. Vanbefúrſta liche Domaine'iguter gibt es im Rande nur noch zwei . Aufer ben befonteren Herren žus

gegneringen tábtén und Präriteni giebts hier" aud

auch fogenannte eigenthümliche Märkte , wels csc feinen unmittelbaren Herrn haben , ſons dern den Einrvohnern felbſt zugehören . Sie find ehedeffen landesfürſtliche Domainen - oder

Vizedomgüter , und entweder verpfändet ge weren , da ſich denn die Einwohner für ihr

Geld eingelóſet, und dadurch frei gemacht

haben , oder ſie haben fich ſelbſt gekauft , als unter der Regierung der Kaiſerin Königin Maria Thereſia ale Vize - Dom gåter feil ges boten , und ztrekt von den Standen für eis i ne große Summe Geldes übernommen wur Sie regieren fich alſs ſelbſt , wie ans den. dere Herrſchaften und landesfürſtliche Märkte, und entrichten ebenſo wie dieſelben Steuern ,

jedoch directe an die ſtändiſche Steuerfaſſe. Oleichwohl find fie nicht landtagsfähig. Den Beſigern liegender Gründe ſind durch Landes

geſeße ale Neuerungen unterſagt. Weinberge

und Felder müſſen in ihrem gegenwärtigen Zuſtande bleiben ; 3. E. der Bauer darf aus finen Sofrangärten oder Hit fefeldern feine

Weinberge machen , ob er gleich ſehr geneigt dazu iſt , weil die Weinberge mehr eintragen , als andere Gründe.

Die Waldbauern und

auch einige alte Männer in den Städteng, tra gen lange Barte .. viele aber nur Knebelbárte. Die Kleidertracht der Einwohner , iſt feltfamir

infonderheit der enthertrauner ( 0 , i. jenſeits der

1

23

der Traun wohnenden Weiber. Die ofta reichiſch - Deutſche Mundart , welche von der hochdeutſchen fehr abweicht , wird vom adria

tiſchen Meeran nordnordweſt - und weſt wärts bis an Schleſien , Sachſen , Franken , Schwaben und selvetien geredet ; fie breitet fich auch ofts und fäboftmárts durch Ungarn und die ſlawiſchen Länder aus ; doch bemerket

man in den beſondern Gegenden dieſes großen Strichs landes einigen Unterſchied in der Uus ſprache , . und eine kleine Anzahl eigener Wóra tor . Daß in Deftreich ehedeſſen Winden oder Wenden geweſen ſind , berpeiſen die Namen der Derter , welche mit windiſch zuſammenge fekt find ; und in dem ſchönen Thal Stoder. im fande ob der Ens , bemerkt man ſolches

an der ausgedehnten und fingenden Proffpra che , ingleichen an der Kleidung und Bauart der dafigen Einwohner.

Die Landftande beſtehen 1 ) auß ben Prälaten , deren Borſteher der übt zu Môle

iſt, welcher ſie zuſammenberuft, das Direkto rium führet, und ihnen die landesfürſtlichen Befehle úberſendet.

Die Prálaten

find

( 1 ) im kande unter der Ens ; der Erzbis ſchof zu Wien , der Biſchof zu wieneriſch Neue ſtadt, ( welche beide aber weder Siß noch Etimme auf der Prälatenbank haben , die

Vebte und Próbſte zu. Molt, Kloſter - Neu burg , 4

24 :

burg , Gistereig , dum heil. Sfreuz isi Walde , Ef. Panten , verzojaury , Lilienfeld , zuin Gdotteit in Wu , Sultenburg , Settenſtet:

ten , St. Dortoze in Wien , St. Andre an bir Traifea , cientein , Blaridsel , Ties ranſiciri, Neuladt, Picas , Herned , Maura

bach , Caining,. ngipach , Urdadier , Zweta tel , Esgarn , de Domprobſt der Kathes di sifir ) zu Wien , und der beizu Montréa

ret eben dafelbft ; ( 2 ) im Pande - ob der Ens , die Lebte und Probſie zu Kremsman :

ftery St. Florian , Kambach i Stetergárſien,

Baumgartenberj; Mili;ering, Waldhauſen , Minifee , Gleint, chlógł , Engelliartszell , Spital ain Porn , Schlierbach . 2) Aus den Herren , babin Fürſten , Grafen und Freihera

ren gerichnet wirdén. 3) Uus , den Rittern , und 4 ) aus Starten und Märkten.

Pon

den lesten oder vierten Stande ; macht die Gtadt Wien allein den falben Theil , den

übrigen Gulben Theil aber machen die übrigen Gtoote und martte aus .

Der landmarſchau

wird allezeit wuß dein Herrenſtande , der kanduntermarſchall aber aus dem Mitterſtand

( erráblet .

Die Landtage der Stande , find

entiever all szocine ' fandtage , oder Auss ſchtage , weidé lem ipieber in den weitern und engern Lubis abgetheilet werden ,

Dieſe Landtage reciben von dem Landesfúra Aten

25

#TH ausgefchrieben , und der Vortrag gez fdieset entieder von dem Hoftanzler , oder

von dem erzherzogl. Ugeordrećen ; die Bes railſhlagu igen aber werden unter dem Vor: fiz des Landmarſhal3 angelelet. In dens

felben wird von den Steuern und Mugaben , von Arieg ?wefal , it ſo weit eß die dazu nöthigen bgaben , Stellung der Nefruten , und andere dergleichen lieferungen betrift, 20.

gehandelt , und der Landtagsſchluß wird in den Landtagsabſchied gebracht , von dem lang

dibherrn betätiget , und addenn öffentlich bekannt gemacht , damit er die Kraft eines

offentlichen Berbes habe.

Der Landtag im

Rande unter der Ens mirs zu Wien , und der im lanbe 05 der Eng zu Pinz gehalten.

Die Verſammlungen der Stande ( welche von

den landtagen zu unterfcheiben , währen immerfort, indem die Serren Berordnet : n oder Deputirtea , die einige Jahrt in ihrem Poften bleiben , eine ordentliche und beſtánc

dige landſchaftliche Hathsſtelle ausmachen. Die Stande haben in ihren Gebieten " , aufz fer dem Jagdrett und dem Hecht der Gamma lung der Ubgaben , auch die Grundgerichth

obrigkeit , ( Jurisdictio civilis , ) und die meiſten auch die fandgerichtsobrigteit ( Ju risdictio criminalis ; ) bob find beide Der landebharfilichen Obrigkeit tekib gobeit unters phyan 5

LO

to an . Wenn das Gut nicht ſelbft ein lans

disfürſtliches Rehn iſt, ſo iſt auch die Grund : obrigfeit nicht Lehn , ſondern Erbe. Lands girichte aber ſind hoenig zu Lehn gemacht worden , ſondern haften von Alters her auf piel : n Gütern. Sie haben auch die Forſts Serechtigkeit , welche in dem Wildbann und Borſtrecht beſteht. Hibrigens find die Vors rechte der landſtande anjetzt nicht mehr ſo groß , als ſie ehedeffen geweſen. Der óſtreichiſche del ift 'zahlreich und

vermögend ; er wird in den hohen oder Gras fen- und Herrenſtand , und niedern oder Ritterſtand eingetheilet.

Die adelichen Gús

ter , find entweder.Alodial - oder lehngu ter. Die ' Markgrafen pou Brandenburg Culmbach '; die Biſchofe don Paſſau , und an

dere benachbarte Reichsfürſten , ja ſogar eis nige landſåßige adeliche Häuſer , G. E. die Grafen von Zinzendorf und poort, has ben das dominium directum über einige in Weil aber den Deſtreich belegene Lehen.

Vafallen in Oeſtreich unterſagt iſt , aufer halb kandes die Belehnung zu empfangen , lo baben die Markgrafen einen beſondern fchnhof in Deſtreich errichtet , an welchen die Vaſallen zum Empfang des Lehns beru fen werden .

Eben derſelbe entſcheidet auch

die Lehnsſtreitigkeiten : doch fann ſich der be Tower

27

dwerte Theil an die óſtreichiſche Regierung wenden.

Roch mehrere lehen haben Sie Gras

fen von Zinzendorf und Pottendorf zu verges ben. Einige andere øſtreichiſche Familien , und das Hochſtift Paſſau , ertheilen dergleia chen auch. Auf unterſchiedenen alten Veſten des landráßigen hohen Udels , haftet das Miúngrecht ; wie denn z. E. die Fürſten und Grafen von Dietrichftein , die Grafen von Windiſchgräß , u. a. m. in ihren Veſten Dua taten und andere Münzen prågen laſſen. §. 6. Die Erkenntniſ der chriſtlichen lehe re , iſt hieſelbit von dem - Sten Jahrhundert

an mehr und mehr ausgebreitet , und mit der's felben der Gehorſam gegen die römiſche Kirs dhe angeprieſen und bewilliget worden. Im

14. Jahrhundert befanden ſich hier und in den benachbarten fåndern viele Waldenſer , wela die wider die rómiſche Kirche zeugeten , aber bald ausgerottet wurden , da denn der Reſt derſelben ſich nach Mähren begab. Im 16ten Jahrhundert fanden D. futhers Bemühuns gen und Lehren , gar zeitig in Deſtreich Veic

fall, und die Anzahl der Unhänger der evan geliſchen Lehre murde von Jahr zu Jahr gröf fer , obgleich allerlei Anſtalten dagegen gee macht wurden. 1541 übergaben die evans geliſchen Deſtreicher , Steyermarfer , Karna thet, und Krainer dem Kaifir Ferdinand eine bre

1

bewegliche Bittſchrift um die Freiheit del evangeliſchen Gottesdienſt : %, welche ſie aid 2555 i 50 und 58 miederholten , aber moss nig oder gar nicht ausrichteten . Hingegen irure 1564 auf Un'altes Taiſers ferdig nand der Sebraud des Selches im Abend : mal von dein Parft erlaubet , und in Deſta

reich eingeführet ; und 1368 bainiligte Stai: fer Marimilian II den beiden tånden von Herren und Mitterſchaft im Larse ob und

inter der Enb , und den 7 landesfirflichen Ctåbten im Rande ob der E118 , die freie

Wbung des evangeliſchen Gottesdienſtes ., und ertheilte den 2 Ständen von Herren und mitter art im fande unter der Ens , am

14ten Jennzr 1571 baráber eine förmliche ſchrifétiche Verſicherung

Nliein ,

von Rita

dolph8 II Zeit an ift Sie evangeliſch - Øſtreia optihe Kirche 'nach und nach unterdrücke: .

infonderheit on

und

1521

an in

ganz

Deſtreich Der evangeliſche Oost:85ienſt at: Deſtoweniger find geſcha Ft ruçõen. Nich Hiß auf den heutigen Tag biele heimliche Un hanger der enangeliſchen Lehre Safelbft ' vors handen ; und 1753 hat die Aaiſtrin fonis gin Maria Thereſia bugter uns rühmlich Hermafen befanne gethade , vaf allen ihre

proretanei femen Wmecres aneu im Deftreich Sten :

!

29

tenermart und Identhan , wenn file fichina big verhielten , nicht die geringſte Drangſal noch Bwang um der Religion willen zuge: füget ; Diejenigen cher ,'welche fich nach der öffentlichen Uibung ihres Gottesdienſtes fehn

ten , nach Siebenbürgen perkhet, und das felbft im Geit- und Leiblichen verforget war:

ben ſollten. EB giebt auch noch im/ lande unter der Ens einige landfäfige Cbelieute welche der lutheriſchen Kirche ungehindert g!!

gethan find , und in Wien iſt die Unzahl det Proteſtantent anſehnlich. *)

Das ehemalige Bischum zu Wien , meie aheb dem römiſchen Stuhl unmittelbar unter: worfen war i jedoch ſo , daß der Erzherzoj Das Recht hatte , einer Biſchof zu ernennen : iſt 1722 auf Pinbalten Kaiſers Karls VIvos dem Wabft zu einer Netropolitanfirche unb

Erzbisthum erhoben

auch 1723 bym Orga

b. chof das Palium und Strens erhebet., und

1729 ein Theil don des Biſchofs. 30 pelid geiſžlichem Gebiet in Deſtreich , ihm unterges ben worden . Der Erzbischof iſt es heil: comiſchen Neichs fúrſt, wozu fchon Eijdof Anton 1631 Crhoben worden , und hat der iſehof zu wienriſc) Neuſtadt unter fich , ifi aker

* ) Vie volrommet der grobe Sohn der unvergete

lichen Thereſia die gewijnsferiorit seliny hat , b.darf teinet Ungeige.

>

30

aber der Landeshoheit des erzherzoglich ofis reichiſdien Haufes unterworfen.

Das erzbi

ſchöfliche Konſiſtorium , beſtehet aus dem Erz

biſchof filbfi als Präſidenten , einer Anzahl geiſt - und weltlicher Råthe und Beifiger , und einem Notarius , welcher den Titel eines Sanglers hat. Weil ſich des Bifchof zu

Paſja:1 geiſtliche Gerichtsbarkeit auch über ei: nin guten Theil von Deſtreich erſtrecket , ro iſt dieſerhalb zu Wien ein eigenes paſſauiſch 23 Konſiſtorium , welches aus einem Difizial , einer Anzahl geiſt -und weltlich:r Råthe , eis nem Notarius 1 1!ad unterſchiedenen gerin: gern Bedienten beſteht. Staiſer Karl VI sat durd) ein öffentliches Landesgeſek. verordnet , dabei dic óſtreichiſche Geiftiichkeit keine , unbe: wegliche Güter mehr erwerben kann. Will

eine Kirche oder ein Kloſter ein wohlgelege nis oder ſonſt vortheilhaftes Haus, Grunde fud zc. kaufen : fo muß fie' (es) dag ?gen von

ihren ( leinen ) vorhin gehabtan Grundſtücken cben fo viel an weltliche Perſonen veräußeru .

Die hieſigen fandesgewohnheiten , weichen von den gemeinen fanoniſden Rechten fehr ab ,in

Anſchung der Fåte, welche daszehendrecht, das

jus patronatus , die heimlichen Eheverlábnille der Minderjáhrigen, das geiſtliche Verfahren wider Zauberkünfte , Kenerei u. d. m. Die

Appellazionen nach Yom , find nicht erlaubet, und

31

und die Appellazionen von den Tonfiftorien haben in vielen Fällen ihren Zug an die melte. lichen Gerichtsſteden.

Liberdem ſind die Freis

ſtådte der Uibelthäter , ſchon voin Serjog l.

brecht mit den Zopf (cum trịca ) imgl. vom Kaiſer. Ferdinand ļ in gewiſſen Fallen ziemlich eingeſchránket und von der K. K. Maria Thes

reſia beinahe ganz aufgehoben woorden. Uibor: haupt mus die ganze Geiſſlichkeit die öffentli chen aften und gemeinen Landesauflagen fo :

wohl in perſonalibus , aß realibus , mit tra gen helfen , ja , in gewiſſen Fällen múlien die' geiſtlichen ſich vor weltlichen Gerichten be

langen laſſen , und was dergleichen Einſdyrån: fungen meir fins. 9. 7 . Dir Zuſtard ber Wiſſenſchaften verbeſſerte ſich . Zur Beförderung der Gelehr ſamkeit dianen die niedern Schulen und Gyne

neſien , die Univerſitat ju Wien , welche feit 1752 eine beſſere Einrichtung bekommen hat ,

das théreſianiſche Kollegium , * ) und die faa poniſch -lichtenſteiniſdie Xitterafademie zu Wien ,

die löwenburgiſche. Akademic oder Stiftung bei den P. P. Piariſten in der Jofepheſtadt bei Wien , und die Riteráfademie zu Sremsa múns *) Daß diefes und ähnliche Foliegien durch hofte

Verordnungen , gerviß zum Belien der Belshrs

ſamkeit ſelbſt, aufgehoben worden , iſt bekannt

32

münſter. Bu kien iſt der groae tind prächs tige faiſerliche Bücherſaal, wilder einer der iyichtigſten und berülmteſten in Deutſchland und

ganz Europa; iſt. Zur Beförderung der Húnfie; dienet die Akademie der Mia er-Bild : bauer-und Baskunſt in Wien. 5. 8. Von der Ceſchichte und dem jetis gen Zuſtande foirohl der Manufakturen und Fabriken , als 508 Sandils in Deſtreich, und

den geſamten ,dſtreichiſchen Erblanden

wil

ich hier diejenige Nachricht wörtlich einrücken , welche mir ein erfahrner und geſchidter Freun >

Âu Wien , im Julio 1790 , zugeſduidt hat: Die óſtreichiſchen Länder bringen den Urftur und die rohen Materialien faſi zu allen Ma mufakturen , in großem lliberfluß hervor: Sie haben auch eine ſehr dortheilhafte lage zum

Handel , weil ſie an den Rhein , Das adrias tiſche Meeri an Walicland , Poten und

die Türkei grenzen , uno von der Donau ; der Elbe und anderen retiffbaren Flübeni durchliromet werden. Allein , ungeachtet at 1 ¢ dieſer natürlichen Vortheile , iwußte man

ber kurzer Zeit noch nicht, mas fabriferi , anafafturen und Sandel mar. Man fonns te zu Wien nid t einmal einen eigenen Strumpf ir ๕. ง ษ์

33

Å Tarl VI dachte zwar auf die Eina führung der Manufakturen und des Handels; er lodte viele reiche proteſtantiſche Kaufleus.

te aus den Reichsſtåbten Surch grové Pripia legien und Vorrechte nad Mien , und bauta

të den Seehafen Trieſt: Dadurch aber ward die Ausfuhr ser rohen

Materialien

und

Sie Einfuht fremder Waaren , nur noch mehr

Gefördert. Die ſchmeren Kriege ; in welche

dieſer Kaiſer bald mit Frankreich und Spa. nien , bald mit dem türkiſchen Reich vermiá delt mar , unterbrachen ſeine Entwürfe , des

ren Vußführung, ohnedem ſeine beſtandigen Bund & genoſſen , die Engländer nid )t gern ſaa hen. Die rohen Materialien giengen alſo

immerfort mit einem geringen Zou'aus dem lande , und wenn ſie in Manufakturen vera mandelt waren , faufte man ſie theuer mics

der. Nach England , Frankreich , Holland Eachſen , Wälſchland , giengen jährlich ers fiaunliche Geldſummen für die Nothwendiga fäiten des menſchlichen Lebens , und das land ward immer áriner.

Nach dem Zdener Frieden von 1748 , mar

der'mieneriſche Hof endlich mit Ernſt bedacht, Manufakturen einzuführen , und den Fleiß der

Unt:rthanen rege zu machen. Es fanden ſich allenthalben ungemein große Schwierigkeiten , welche jedoch eine Maria Thereſia 'nicht aba 1

Burch. Erdbeſchr. 15. B.

ſchrea

34

(chreden. lonnten. Eine der größten Kinders niffe, war der Mangel alt guten Manufaks turiſten , Fabrikanten und Spinnern ': tre8 halben man das Garn von Flachs , Wolle und Baumwolle , aus Sachfest und anderit

benachbarten ländern kommen laſſen mußte. Daher wurden allenthalben in Städten und Dörfern Spinnſchulen eröffnet, in welchen die Minder nicht nur unentgeltlich im Spinnen unterrichtet werden , ſondern auch noch taga

lich 2 Kreuzer empfangen. Alle Monate wird den fleißigſten eine kleine Belohnung gerei chet.

lliberdem berief man viele gefdicte

Manufakturiſten auß Frankreich, Holland, Enga land , den Niederlanden, der Schweiz, Málſch : Dic Uusfuhr ro her Materialien ,' ward mit cinem hohen 301

land , Sachſen " u . f. f.

belegt, und endlich faſt " gar verboten , nach :

dem 1752 ein 'Sommerzienrath aufgerichtet, oder vielmehr zu einer beſonders unabhängi gen Sofſtelle gemacht wordent, welche unmit:

telbar unter dem Landesfürften ſteht, 1 Prás ſidenten, i Vizepräſidenten, 8 oder , Bria fiber, ( die Hofrathe heißen , ) 3. Sefretáre und noch 20 Subalternen hat.

Man errich

tete ' auch zu Wien eine beſondere kommers dientale, welcher man viele anſehnliche Eins fünfte anmie$, unt fie dem Hoftominerziena rath anvertrauete. Alle , weldye Manufaftus ren

1

W

35

ren : unb Fabrifen " anlegen , oder ſonſt etwas

nüşliches zum Beſten Des Handels und der Vanufakturen unternehmen wollen , empfana

gen aus dieſer Karfe einen unverzinslichen Porſchuß von 10,50 bis 100000 Fl. , wenn die Wiederbezahlung des Kapitals nur einis

germaßen ſicher geſtellt wird. In der Haupta stadt eines jeden Landes , nåmlich zu Wien , Linz, Inſpruch, Frenburg am Rhein, Prag,

Brúnn, Troppail, Srát, Klagenfurth, fanya bach und Górz, wurden i sommerzienfons kille angelegt , und dem Kommerzrath zu Wien untergeben.

Jeht errichtet man bers

gleichen auch in Siebenbürgen und zu Tesi meſchwar. Jeder Konſep hat einen Práfidene tan, der allezeit geheimner Rath iſt, und o : bis 8 Beifiber : nebſt einem Setretárunda

Kom anderen Beamten. Die Beifiger heißen som merzráther:und haben 1200 bis 2000 Fl. Beſoldung. Wiberdem hat jeder fonfes feine eigene stomierztaire, in welche mancherleiSer : fáuz fließen , und welche im Nothfat von der wien criſcher - Sommerzhauptkaffe unterſtüşet!

roird. Dieſe It Konſeffe muffen die Protos ; kolle ihrer Sigung jedesmal dem Sommerze rath einſenden, uns oon demſelben in wichti

gen Sachen die Befehle einholen , der mean iß um Ertheilung neuer. Privilegien , Vora ) dug für fabrikanten , Verbietang fremder Waga

86

Waarett, Erhöhung oder Verminderting dete Sóue , Ernennung neuer Kovimierzráthe und andern Beamten zu thun iſt. Es fourden auch alle óſtreichiſche Lånder an dem adriatia

fchen Micer mit einander vereiniget, und als Kolonien dem Joftominerzrath unterworfen , welcher fie durch die Intendenza zu Trieſt, tegieren ließ. Darauf wurden in den vora nehmſten Handelsplåten und Seeſtädten in Portugal , Spanien , Frankreich und Wälſcha

land , imgleichen in der europäiſchen und aſiatiſchen Türkei ; 19 Konfuls beſtellet, des ren Ernennung son dem Softommerzrath ab: hangt. Sie ſchicken aber demſelben nicht und mittelbar ihre Berichte ein ; fondern die in den Abendländern find an die Intendenza

zu: Trieſt gewieſen, und die in den Morgens. ländern oder in der Türkei, an den K : K.

Miniſter zu Conſtantinopel, welcher als Oes neralfonful Dieſer Länder unter dem Hoftoms merzrath ftehet, und demſelben in Handels ſachen reine Berichte abſtattet. Mit den meis ften handelndeni Võifern ,

at der R. R. Sof

nach und nach Sommerztraktate und u Bere

gliche geſchloſſen...

nor

Zur Verberjerung der natürlichen Landesgús ter, welche den erſten Stofzu denMianufakturen hergeben, ward auf Koſten der Kommerztaſſe nicht

37

nicht nur zu Wien, ſondern auch in den übrigen 19 Hauptſtädten der Landſchaften , eine K.K. kandipirthſchaftsgeſellſchaft (die man hier Agri. culturs- Societæt betitelt) zuſainmengebracht, und als einer ordentliche Stelle eingerichtet, Eine jede dieſer Geſellſchaften giebt jährlich cine Preisfrage auf, deren beſte Beantipors tung gebrudt wird, und der Urheber erhalt

aus der Sommerzkaffe eine goldene Schaux månze pon 36 Dufaten,

Dieſe Anſtalt hat

ſchon viel gutes geſtiftet und ſonderlich den Anbau der Farbefräuter dergeſtalt permeha ret, daß nunmehr die öſtreichiſchen Lander keinen Strapp, Waid und Färberróthe auß fremden Pandern mehr berholen, ja ſchon an , fangen , dergleichen in fremde fånder zu fchir den. Es wirs auch ſchon Indigo in Slar bonien und in dem Banat Temefchwar gen pflanzet. Eben Daſelbſt, imgleichen in Croaz cien , Dalmatien , Hiſterreich , Friaul und Tya rol, iſt der Seidenbau auf . Koſten der Roms

merztaſſe To ausgebreitet tvorben , daß die Eina fuhr der fremden rohen Seide, bald durch éis

nen hohen 300 eingeſchränket werden wird. Vor allen hat die Seide, die in Slavonien gewonnen wird, einen großen Vorzug , und giebt der beſten in Walſchland nichts nach . Blos in Slavonien wurden 1769 über 1600 Centner Galetten gewonnen, bersa 10 Pfund C 3

eik

1

38

ein Pfund: rohe Seide gaben. Zur Utmices lung der Galletten , hat der Kommerzrath hie und da an fleinen Fluffen 12 Spinne

mühlen

( Filatoria ) bauen laſſen.

.

Die 1

größtt und beffe iſt zu fara in Friaul, welche 10000 FL geloſtet hat. Zur Ber

befierung der Schafzucht, hat man nicht nur aus der Barbarei, ſondern auch aus Nato lien , viele Widder fommen laſſen , welche in Srain und Slavonien fehr gut arten . ge

doch mird jährlich noch eine große Menge ſpaniſche Wolle zu dem feinen Tuch über Irieſt hercingeführet. 2.Auf solche Art wurden denn die Mas nufakturen , atler Hinderniſſe ungeachtet, nach und nach mit einem Aufwande von mehr

als 2 Millionen Fl. endlich - empor gebracht, und der Fleiß der Unterthanen allenthalben aufgemuntert. Jn. Dóheim und in Friaul entſtunden die erſten , mozu die fáchfiſche und

walſche Nachbarſchaft. Gelegenheit gab. Ends lich breiteten sich die Manufakturen durch als

le øſtreichiſche Länder auß : wozu der 7 jährige

Krieg mehr behilflich , als denen hinderlid; war. Denn die Noth, die damals Sadiſen und andere Länder brúdte, zwang viele 100

geſchickte Manufaktúriſten , ihr Vaterland zu berlaffen , und in den øſtreichifchen Ländern Brod zu ſuchen , wo ke Sdut, Unterfügung und

39.

ind Seishilfe fanden. Jebt , in der Mitte 1

des 1770ſten Jahrs , iſt es ſchon ſo weit geloininen , das faſt alle fremde Manufaktur :

waaren, inſonderheit die aus Eiſen, Stahi, 1

Flachs, Sanf , Kolle und Seide , verboten ſind, und mit den einheimiſchen nicht nur die óſireichiſchen Lander verſorget , ſondern auch

ein Handel in ' fremde fånder getrieben mers Dir Hauptıraaren , die nunmeht

den fann .

in den Staatin des Erzhauſes häufig ver: fertiget merben, ſind grobe und Feine Leine: wand , Drell, Damaſtdrell, Spiegel, Glåſer, mancherlei Stahl-und Eiſenwaaren, Ludoon 1 fl. biß 2 Dufaten die Ede , Kamelote Varkan , Schalong , wollene unb : feidene

Strümpfe, Ziß, Pattun, wovon IT Fabriken vorhanden find, reiche Feibene Zeuge ', Stof Fen ſowohl von

bloßer Seide, als auch mit

Geld und Silber durchwürft , Peruvians , Grossetour, fuftring, Atlas , reidene Tapes

ter, Damaſt, Taffend , glatter und geblúin ter Sainmet von allen Arten, Plüſch , man

derlei Zeuge zu Beinkleidern, gemåfferter und geblümiter Mohr ; Brofat , Velpa , goldene und filberne Borten, bielerlei Blech -und mera fingraaren, geſchliffene bóheimiſche Granate; bie ſtart nach England gehen, mit Soft und

Silber geſtidte Waareit, Spigen , Ruſſelio,

Batiſt, Uhren-, goldenc Tabafdoſen mit ers € 4

"babe:

E 40

Þabenem Laubwerk und Figuren, Leder, und

!

dergleichen mehr. Wien iſt der Mittelpunkt des offreichia Ichen Handels. Man findet wafelbſt aufs leute faſt aus allen Theilen der Abend ,

und Morgenländer . Die einheimiſchen Kauf : leute , welde ben . Großhandel zu Wien treia ben , ſind meiſt Proteſtanten , ; und Nacha kommen derjenigen , die Karl VI aus

den Reichsſtádten hicher berief .

Sie heiß

ſen Niederleger , machen einen eigenen poa litiſchen Körper aus , genießen große Bora rechte , find pon allen bürgerlichen Abgabe ! befreiet , und zahlen eine feleinigkeit in die

Kommerztaiſe. Ihrer find 48, an der Zahl J

Biele oon ihnen ſind zugleich Wechsler, und die , meiſten fangen an Fabriken anzulegen . , Außer dieſen giebt "; es unter dem bürgerli :

chen Handelsſtande noch unterſchiedliche mela, che im Großen handeln .

Der Squpthandel gehet nad Der Túra kei.

Durch Den Belgrader Frieden bon , uno

1739. lind Dgn Túrfen in Deffreich ,

den Deſtreichern in der Túrkein große Vora , rechte in Handetsfachen außbedunigen wors

den , und nach Ben Mortan ; des Friedens ſchluſs , fouen beide Nazionen mechſelſeitig tanquam gens amiciſſima angeſehen mer

den. Daher haben fich viele Lúrken, Griez, cent,

chen, Armenier und andere Unterthanen der Pforte wegen des Handels zu Wien, Trieſt

und in Ungarn niedergelaſſen , die aber noch immer ihre Kopfſteuer dem Groſultan jáhr : lich entrichten , um ſeine Ilnterthanen zu bleiben . Die meiſten øſtreichiſchen Maarella die nach der Túrkei gehen , find Elåſer

Spiegel , Tuch, Öſtreidwifd ? Thaler , die zu Wien aus ſpaniſchem Silber gepräget wer

den , und in der ganzen Türkei gangbar ſind., oornáinlich aber Eiforwaaren. Da die Ausfuhr des rohen Eiſens verboten iſt : ſo werden meiſtens Meffer und Senſen nach der Türkei geführet. Um ein Beiſpiel von

der Wichtigkeit diefs Hand :13 zu geben, ſo merke ich an , daß zu Kirch- und Uldorf in Deftreich ob der . En $ , .42 Senſenſchmie . de befindlich ſind , welche alle Jahr für 400000 Fl . Senſen ing . türkiſiz Reich fchi: den . Die daher formenden Waaren , find hauptſächlich Baumwolle i fameelgarn , Ile der , Scaffee - Früchte , Wein , macedoniſch ? Wolle u . l. f. Ju einein Zeitraum von 2 Jahren , find, úber Trieſt , 12000 Zentner türkiſche Baummolle bereingekommen,

Zur Beförderung des Handels, find ſeit 20 Jahren 5 privilegirţz şanslungsgeſell

ſchaften entſtanden. Die elteſte ift, C 5

1) Die

1

42

1 ) Die Fiumanér Kompagnie , deren Hauptgewerbe im Zuđerrieden befichet.

Cie

tauschet den rohen Zucker mit öftreichiſchen

Waaren eitt , und erhielt 1750 ein Dktroi

auf 25 Jahie , po Das ſonſt niemand Zu = dirſiebereien anlegen darf, und aller frem te Bilder verboten iſt. Daher gehen ihre Atzien hod ) , und ſie thellet jährlich 15 bis 20 von 100 aus .

2) Die Temzſchmarer Kompagnie , treibt 1

über Irieſt cinen ſtarten Handel nach Frant:

reich , Spanien und Wülfdland , mit Ges treide , Dachs , Potaſche und . ungariſcher Wolle . Ihr Fonds iſt eine Million Fl.

3 ) Die Janoſchazer Rompagnie , hana delte ſtark nach der Türkei , gerieth aber 1769 durch ' Gewinnſucht ihres Vorſtehers

in große Zerrüttung. 4) Die tóheimiſche Peinwandskompagnie, deren Einlage 1 Million Fl. iſt , entſtund

1708 in Wien , und handelt über ' Cadig nady Amerika.

5 ) Die ägyptiſche Handelsgeſellſchaft , handelt nach Acgypten und andern aftatis Ichen fåndern. Ihre Hauptniederlage iſt zu

Smirna, und ihr Vorſteher zu Wien. Sie führet alle øſtreichiſche Manufakturen nach

Aſien , und bringet von da rohe Materias lien zurůd .

Es hat auch der oben era

wibate

!!

43

mahnte Kommerzrath , 2 neue Arabemien und 3 Sculen zu Wien angelegt , úber melth: er die Oberauffidit lat , deren leha rer er befoldet , auch aue étrige Lufgaben

beſtreitet. Náinlich

) eine neue fupferſte

cherafademie , welche einen Borſteher , ei nen Profeſor , 6 lehimeiſter and ó beſoi bere lehrlinge hat. In derfelben iverben

junge leute und Kupferſtecher in Zeichnen und Kupferſtechen unentgeltlich unterrichtet. Eic ' hat audy viele ordentliche ud Ehren:

mitglicöer.

An einem gewiſſen Tage wer :

den für die Pehrlinge 3 Preiſe qu&getheilet, die beſten Stücke zur Schau ausgeſtellet, und' neue Mitglieder aufgenommen , melche 14 Tage vorher ein : geichnung als ein

Probeſtück zur Deurtheilung einſchiffen.

2)

Cinz offentliche Échule zur Erlernung der

ſehrsarzen Kunſt , ( Mezzo tinto . ) 3 ) Ei ne Zeichnungsakademie , weldie ungefähr eis ne ſolche Einrichtung hat , als di : Kupfer: ſtecheratabemie.

In derſelben mir

nicht

nur eine gewiſfe Anzaht búrgerlicher Kinder zu den Zeichnungeni , welche Seidenwebern , Tapetenwürfern , und anderen Profeſſionis ſten nöthig find , unentgeltlich angeführt, ja jährlich mit Prämien Geſchenkt , Pondernes befommen audyandce Lehrjungen und Ees

fellen , inſonderheit an Sonn- und Feierta gen

gen den nöthigen Unterricht , zu geſchidter Niſſen und Erfindungen .

4 ) Eine Oraveur

und Steinſchneiderſchule , welche beſoldete Lehrmeiſter und penſionirte lehrlinge hat, auch Lehrjungen und Geſellen im Zeichnen , modelliren , Poſſiren , Graviren , Stein : dsneiden und anderen Kúnſten untermeijet. 4

5) Cine Schule zur Erlernung des Handel für junge Leute , welche entweder den ans

1

del nad Regeln und friſtematiſch lernen mols . leni, oder nicht luft haben , in einein Frauf Silennbladen etliche Jahre Pehrjungen abzu: geben , und grobe Srbeit zu berrichten. In dieſer Schule wird alles gelehret , mas ein Handelbtiaiin au riſicn nöthig fat pornämlich die Renntniß der Naaren , tic Redentunft , die Erdbeſchreibung , und das Verhältniß der Länder in Anſehung cb Kandels.

|

Co weit reicht Der fremde

Auffats.

Es hat aber , dieſe

Verfaſſung feinen

langen Beſtand gehabt, ſondern nach eini gen Jahren find alle sommerzinſpektoren und Kommiſſarien , al8 Atreiškommiſſarien den Kreisámtern und alle fionſeife , als Kommerzkommiſſionen dem höchſten Kollegio jeder Provinz unterworfen , und geriffer? maßen einverleibet, dic 3 Monſene in Stry*

amort , Kárnehen , und Krain aber ganz auf

45

T

aufgehoben worden su doch iſt der Poſtomu mcrzienrath und die Intendenza, volig auf

dem alten fuß geblieben. Dun 'mußten al ſo die Kornmeritonimifionen ihre Berichte durch die Landeshatiptrannſchaften oder Gun bernia , an den Hof gelangen laſſen . " Una ftatt der wieneriſchen Niederleger , wurden Großhändler geinacht , die faſt alle Priviles gien bekamen , dercut ſich jene, erfreueten. Die eigenen Unteretanen , wurden den túr =; tiſchen in Verjouung túrkiſcher Raaren gang gleich gemachty und die türkiſchen Unterchas nen in Ungarn , Burch das Patent som 10.

Dez. 1974 ſo ſehe eingeſchränkt , daß fie entweder dftreichiſche Uncerthanen ,

Durch

Ablegung des Huldigungseides werden , 'edito ihren bisherigen Handel als unbefuge auft

geben mußten.

Auf der Donau und Sau,

ingleichen auf der Elbe und Moldau , wurs de die Schiffahrt merklich erleichtert und fark verbeſſert. Das Patent vom 14. Oft. 1774 , welches am 1. Nov. Reine Kraft zu haben anfieng , hat : 098 Berbot fremder

Maaren ſehr gemildert

und die Einfuhr

fremder Leinwande, Kucher , oſtindiſcher Zia

ke , brocirter Seidenſtoffe , Taffence, Spiz '. ben und : pieler andern mehr , jedoch mit hohen Zollen , wieder erlaubet. Es iſt auch DAB gange Bouneſen barberjert , und ein Oeuex

46

neuer Tarif gemacht worden , welcher am 1. Mai 1775 anfieng, und die hohen Bóia . le ,

als die wahre Urſache

des ſtarten

Schleichhandels , verminderte , doch wurde um die bóheimiſchen Fánder herum ein Kort don von Reutern gezogen.

Der Deutſche

Handel , ward mit dem málſchen , niedera ländiſchen und polniſchen , enger perknúpit , und , alle Waaren :,aus der öſtreichiſchen Pombardei und ben Oliederlanden ,

wurden.

nunmehr mit beni halben zou (doch nicht: in lingarn) eingelaſſen, und auch umgefahrt Die andeløgeſellſchaftzn nahmen alle : eilt ! Ende , nur nicht die egyptiſche, die fiumeti und die drei jüdiſchen, nämlich des Tabais , der , Potaſche, und der mähriſchen Lehnbanf., Seit dem 1. Jänner det 1775ften Jahrs, beſtehen die Tabakspachter aus Chriſten und Suden , und zahlen jáhrlich über 490,000 Dukaten, oder 1 Million Rthlr. Pacht, und ihre viele Beamte und Aufſeher foften in nen faſt eben ſo viel an Beſoldungen . Hei

dieſen Veränderungen iſt es nicht geblieben ,

ſondern am 8. Jänner 1776 iſt zu Wien der Şofkommerzienrath, aufgehoben , der : Kommerzialfonds , welcher 1770 einnahın 1,194940 Fl. 26 Kr, und ausgab 1080390

Fl. Kr. der fammer übergeben , die Herrſchaft Buccari zu Croatien geſchlagene un )

und die Intendenza mit der fandeshaupt:

mannſchaft zu Górz vereiniget worden. Man bat fich der bisher entworfenen Handeldpla: ne begeben , und das ganze Sandelsweſen

ſeinem Schickſal überlaſſen.

Bermuuthlich

werden nod; großere Veränderungen er folgen.

$. 9. Zur Zeit der frantiſchen Könige, inſonderheit Sarís des Großen , gehörete das land under der Ens zu Pannonien, Sag Panbob der Ens , aber

ſtund unter der

Rotmáßigkeit der bayeriſchen Serjoge. 23. Karl der Srose din bayeriſchen Herzog Safilo abgcient hatti , brachte er den Theil Pannoniens , welcher sich von der Eng bis Raab erſtreifete , , unteě ſich , ſchlug. ihn zu Banern , und ſente die erſten Markgrafen Dahin , welche waren Gonteranus , Meren harius , Ulbricus , Godefridus und Gerola

drif. Nach fajls ses Großen Todi , ſchicka t: Saiſer kudemig I im Jahr 814 Rineu Sohn Luther nach Banern , um dajſelbe zu regieren , und das vorhin genannte Stück oon Pannonien , untergab er einigen als

Erafen Dalin gelebten Bayern .

Im Jahr

817 gab er Banern ſeinein Sohn Cubriving und legte demſelben zugleich den königlich ein Titel bei.

Unmittelbar" unter demſelben ,

fiund der Öſtreichiſche Markgraf Rathod, P 1

Ber

48

Bernardi Norici .Chrónicüm anſtriacum , in Pezii Script, auftr. verglichen mit den

Teb. geflis Caroli magni cum Huvnis bei den Di Chesñe T. 2. p . 221. Auf gleiche Weiſe haben ferner alle hieher se! Piste Markgrafen unmittelbar -unter den ban

eriſchen Königen geſtanden ; und nachdem

Bajern mit dem übrigen Deucíchland im Gabr 832' wizier' véreiniget worden , ſind Fierniitteltare Reichsfúriten geblieben, alich

von den Kaifern und Königen in Deutſch a land, perordnet "worden , haben aber, in Stiegsſachen unter den bayeriſchen Herzogen geſtanden, und ſind auf den Landtagen der:

Pilber erſchienen. Eraf g

teopold der Erlauchte ,

Babenberg oder Bamberg

mar

der erſte Markgraf von Deſtreich , wilcher

dieſe Würde im Jahr 944 vom König Meinrich erblich bekan , und durch Rinen glüdliden Krieg mit dem ungariſchen König

Šteçhan 11 , die Grenzen der Markgrafſchaft gegen Morgen ausbreitzta.

1156 wurde

das Land ob der Ens von dem Herzogthum Barern gétřennet , und zu dem Lande une

ter der eng oder zu der Markgrafſchaft Deſtreich geſchlagen , und dieſe vereinigen Pande murden vom Kaiſer Friedrich I zun Herzogthum erhoben. Seine ch 11 oder SC fâmergoit , war der erſte Herzog zu Deſa reich ,

49

reich , und murde in eben dieſem Jahr von dem Kaiſer Friedrich I zum Herzog gemacht. einem

Sohn Peopold VI wurde 1136

@terjermark vermacht ,

und

dieſes

Rohit

Friedrich Il oder der Streitbare , melc 2mm

1232 Strain zuerkannt wurde , mar der

lente óſtreichiſche Herzog aus dem baben bergiſchen Stamm .

Nach einem 12.46 cra

folgten Tode, bemachtigte ſich der bóheimia Fiche König Przemyſl Ottokar Il der geſama ten öſtreichiſchen Länder ; meidhe ihm aber von dem römiſchen König Xudolph I wieder abgenommen wurden. iefer Rudolph Icon Habsburg ,

ift

der Stammdater $ 2 $ nadimaligen siſt: eichis Ichen Haules geworden ,

Bon dein Urprung

der Grafen von Habzburg giebt es vielerlei In einungen : ¢3 iſt aber nunmehr gemis , daß fie vom Ethiko , Strzog in Aleman , nien und las , berſtammen , mecher ums

Johr 6ino geſtorben iſt. Die Geſchichtſchreia ber (ziton fic aber von denſelben nicht auf einerlei Weiſe her , cift auch ihre Ges ſchichte bis auf den erafin untram , mirks lich Funkel ; Saber die Stamnitafall , melcha

ignier , Cifard , Serrgott und dokpin dom Ethiko bis Suntram geliefert baken, merflich voru einander abgehen : allein , don kuntrancem Rechen an , welcher in die Búích . Erdbfcr. 15. B.

D

Mitte

1

50

Mitte des 10. Jahrhunderts gelebet hat, und Graf von Elfas geweſen iſt , haben wir bis auf Rudolph I , welcher römiſcher

König geworden iſt, ein zuverläßiges Se fchlechtsregiſter , ſeitdem dië Acta Murenſia ans licht geſtellet worden ſind , und der Baron Zurlauben in den Memoires de

l'Academie des inſcriptions T. 35. N. 32. eine den vorhin genannten Gelehrten unbekannt gercſene Urkunde von 1153 aus

ter vormaligen Benediktinerabtei zu Zürich , mitgetheilet und erläutert hat , welche bes meiſet, daß Adalbert, Graf von Habsburg, Ueltervater Rudolph8 I , ein Sohn des

Grafen Werner von Sabsburg geweſen Ten . Man kann auch im

13. Band der Erdbe:

ſchreibung die Uitifel Muri und Habsburg nad ;leſen. Graf Rudolph I erbete von rei nem Vater , Ulbrecht dem Weifen , die Grafſchaft Habsburg , und obere landſchaft Elfas , auch 1264 die Grafſchaften Kyburg, Baaden und lengburg. 1273 wurde er zum römiſchen König erråhlet. Er beres cherte ſein Haus glücklich . Sein Sohn Albrecht wurde 1282 auf dem Reichstage zu Nuys : burg von dem Reich mit Deltreich, Sterer : mart, Krain und der Windiſchen Marf , welche fånder fein Vater dem obgedachten bóheimiſchen König von Reichswegen entrif : bat

$1 .

hatte, belehnet , und zugleich verordnet, daß nach Abgang ſeiner Nachkommen, die Lehnsfolge duf ſeinen Bruder Nudolph und deſſen Nachs kommen , gelangen folle.' 1283 brachte der

König auch die Markgrafſchaft Burgau als ein eröfnetes

Reichschn

an

fein Haus.

Nach ſeinem Tode , war ſein älteſter Sohn Albrecht I ber Erbe allerdicfer fånder.

Unter feines Sohnes Otto Regierung , fiel Lárnthen 1331 vermoge des 1286 errich .

teten Vertrag , an das Öſtreichiſche Saus, und Otto wurde 1335 Damit belehnet. An eben denſelben verpfändete Kaiſer Ludwig aus Bayern die Stádte Breiſach und Rhein felden . Ulbrecht II , der auch ein Sohn von Ulbrecht I war , hat das šſtreichiſche Haus fortgepflanzet, und an daſſelbe die

Grafſchaft Pfiro und die Städte Rapperſcha

weil, Wandelberg und Stein gebracht. Uns ter Rudolph IV kam die Grafſchaft Tyrol dazu ; unter Albrecht - III wurden noch einige Derter hinzugethan , und leopold iii faufa te die Grafſchaften Feldfirchen , Pludenz,

Sonneberg , und Hohenberg ; es rourde ilm auch die landvogtei Scivaben verpfändet. Friedrich III , welcher alich Kaiſer war , machte den erzherzoglichen Titel , welchen 1

ſich Rudolph IV zuerſt beigelegt , und zus erſt in einer Urkunde von 1359 geführet Fat

1

hat , 1453 durch ein beſonderes Privile *

gium für das öſtr eichiſche Haus- fanzleimaſ fig. Warimilian I bsbiente fich zuerſt des

erzherzoglichen Titel beſtandig ,

brachte

durch ſeine Heirath die Niederlandean das oſtreichiſche Haus ; unter ihm wurden auch

die óſtreichiſchen Länder , welche 134 Jahr lang getheilet geweſen , wieder vereiniget, und 1500 kam noch die Grafſchaft Górz Dazu . Karl ,

Erzherzog Philipp8 erſter Sohn

ſtiftete diez, burgundiſch = ſpaniſche Linie des Hauſes Deſtreich , welche 1700 mit dem ſpaniſchen König Karl II erloſch ; fein zweiter Sohn Ferdinand I aber , durch

melchen die Königreiche Ungarn und Böheim an das óftreichiſche Haus auf beſtandig vers knúpfet worden , pflanzete die deutſche Linie de Telben fort. Er hinterließ 3 Söhne. Der alteſte , Niarimilian II , wurde Erza

herzog von Deſtreich , König von Ungarn Raiſer ,, welches auch und Böheim , und Kaiſer ſeine Söhne Rudolph II und Matthias nach einander geweſen . Der 2te Namens Ferdinand , ſtiftete die tyroliſche finie, wel. che aber mit ſeinen Kindern ausſtarb.

Der

5

3te , Namens Karl , welcher Stenermarf, Kårnthen und train betam , iſt der Urhes

ber der ſogenannten gråşiſchen linie , und ſein Sohn Ferdinano III , welder unter ben

53

den Kaiſern der 2te dieſes Diamens gewe Real, wurde von dem vorhin gedachten Stais fitt Matthias an Kindes Etatt angenonimen , und folyte ihm

in feinen Reichen .

Plash

ihm tamen fein Sohn Ferdinand IV (un: ter den Kaiſern der 3te,) und Enkel leos fold , der nach Erlöſchung der neuen tryros liſden Linie, welche ſeines Grofvaters Bruz der geſtiftet hatte , Errol mieder an das

Erzherzogtijum Deſtreich brachte , bei mels dem es auch nachticals geblieben iſt. Seine

Eöhne Joleib und Karl der VI folgten it m nach ei ander in der Regierung ; und

der ' lekte : brachte von des ſpaniſchen Fónia get farl ll Perlaffenſchaft, die italieniſchen Etaaten und die Niederlande an ſein sau8 , und lóſete unterſchiedene verfekt geweſene Pánder wieder ein .

Er machte 1913 und

beſtåtigte 1724 das berühmte Ertfolgegeſebr

1. daß alle Oftreichiſche Ertlander unzertrenn

.: lich beiſammen bleiben , und nach dem Recht der. Erſtgeburt auf das mannliche, in Era manglung deſſen aber auf das weibliche Ses 1

Er ftarb 1740,

Schlecht fominen ſollten .

und mit ihm erloſch der ganze Stamm des erzherzoglich - oſtreichiſchen þauſes , worauf

ſcine älteſte, und an den Herzog von Roths

ringen , Großherzog von Toſcana , und Hachmaligen Kaiſer Franz, bermählte Toch : 3

ter ,

54

ter, Maria Thereſia , Berit von den geſamten

öſtreichiſchen Erbreichen und ländern nahm. Es ſind aber von den Låndern , welche pbgedachtermaßen nach und nach an das óſtreichiſche Hauß gekommen , viele wieder

perloren gegangen , als dis habsburgiſchen Erblånder in Helvetien , ein großer Theil

von Schwaben , die vereinigten Niederlande, die Landgrafſchaft Elſas , daß Sundgau, die Landvogtei der chemaligen 10 Reichs. ſtådte im Elſas , der größte Theil der. ſpa:

niſchen Monarchie , das Königreich Napoli und Sicilien , ein großer Theil von Meyland, die Herzogthümer Parma , Piacenza und Gua

ftala , und der größte Theil von Schleſien. S. '10. Zu den hohen Vorrechten des Öſtreichiſchen Hauſeß , gehöret : 1 ) der erz herzogliche Titel, welchen ſonſt kein Fürſt

in der Welt fanzleimaßig führet. 2 ) Das eB . 1245 von dem Kaiſer Friedrich II zur königlichen Würde erhoben worden , ob ſich gleich die Erzherzoge deß königlichen Titels nie bedienet haben. 3) Daß es den Erza .

herzogen frei ſteht , ob ſie auf dem Heichss tag erſcheinen molen oder nicht , ob gleich von

fie

dem Kaiſer allezeit dazu einge:

laben werden ; Privilegium Friederichs I von

1156.

Wenn

aber

ſie

in

Per:

fon oder durch ihre Geſandten erſcheinen ,

To figcn fie in dem Reichsfürſtenrath um mebs I

7

55

mehrern Anſehens willen auf der geiſtlichen Bant , haben im Anfang die erſte (telli, und mechſeln hierauf, in derſelben täglich mit Salzburg ; haben auch nach Beſchaffenheit der Sachen wechſel8weiſe das Direktorium, aber nur eine Stimme . 4) Daß fie des Kaiſer 8. und des Reichs beſtandige und al lergeheimſte Nåthe heißen, ohne deren Vor: wiſſen nichts beſchloſſen werden , noch ge Ichchen ſoll ; Privileg . Karlo V von 1530. 5) Daß , ob ſie gleich zu feinen Reichs ſteuern verpflichtet ſind , fie dennoch des Reichs Schuß genießen ſollen ; Privilegium Friederichs I. 6 ) Daß fie von der Gerichts barkeit aller Reichgerichte befreiet find ; Privil. Fried. 1 ; und daß ihre Unterthanen von ihren Serichten gar nicht appelliren

fónnen , es ware denn im Fall der verſage

ten Gerechtigkeit.

7) Daß ſie die Reich86

belehnung nicht außer ihrem Lande empfans gen ; Privilegium Friedrichs 1 ; auch kein

Pehngel berlegen u. f.m.

8) Daß ſie die Kas

Penoogtei bei allen und jeden Kirchen, Bis thúmern und Kloſtern ihres Sebiets haben ;

Privilegium Heinrichs IV und Karls V, welche ſie ſich auch über die Bisthümer Salz burg , Paſſau, Regensburg, Frenſingen, Bri fen , Trident , die Abtei Murbach , das Kloſter Königsbrunn , die Abtei findau und

daß Kloſter Zwiefalten zueignen. ,

2) Sie bes

56

betrachten auc in dem Erzherzogti;unt befinds liche Furit.n als Landranen, wenn fie gleich Eitz und etimme auf dein Reichstag haben.

( 10) Das die Erzherzoge Sic freiherrliche, gräfliche und fürftiiche Würde ertheilen fo.1a nen , welche im ganzen römiſchen Neid gilt und geachtet werden muß ; Privilegir m

Friedricho III und Joſephs S apitulaz. 11 ) Das die oftreidiſchen Erblander der Ges richtbarkeit der Reichsvermeer nicht unter = morfin fyn wollen . 12 ) Das das Reich in sirrim Herzogthum teine lehne haben

kann ; tingegen die Erzherzoge ſich von al len Reichsyliedern león - und Alodialgüter erwerben , Zoue anlegen ,

und ihre Leben

nach Gefallen veräußern können ; Priviles gium Friederichs I, farls V , Heinrichs IV und Friederichs III. 13) Daß fie die ana martſchaft auf alle lehen , welchi dem Reich in der Landvogtei Schwaben crófnet werden, mie auch das Recht haben , die verpfändeten Reichsgüter in Schwaben einzuiorem, Privile. gium Kenzels von 1379. 14) Das fie in dem Bisthum Regensburg das Erbınar ſchallaint haben . $. 11. Saiſer Friedrich I hat in ſeinem Privilegio 09 ! 1150 in dem ôftreichiſchen Hauſe Das Recht der Erligeburt eingeführet, und veroreait, baz nach Abgang des manna fid Stannis die Sruforge auf die älteſte Socha

57

Sochter fallen folie. Ebeit dieſes iſt durch Friedrich II , Friedrich III , Karl v und Kari Vi beſtätiget und wiederholet morden.

Tie jungern Erzherzoge bekommen ein gez miſſes jährliches Geld zu ihrem Unterhalt ; es mird ihnen auch ein bequemer Siß angewieſen.

Die Erzherzoge werden im 18. Jahr voujáh= rig, als Könige zu Bóheim aber ſchon im 14 . S: 12. Ein neuer ' Erbberzog , låßt nady angetretener Regierung fich von den zuſamma

menberufenen Standen (s. 5.) die Erbhula digung leiſten , mobei er die erzherzogliche

geſchloifene Krone tragt, und die Freiheiten und Privilegien der Stande beſtätiget. Die Elbåmter haben bei derſelben und der dara

auf folgenden prachtigen Mahlzeit , ihre Perrichtungen . Das oberſte Erblandhofmeia

der Ens ſteramt, haben im lande unternunmehrigen

Grafen und fürſten von Trautſon , im Lande ob der Ens feit 1659 die Grafen von Weiſen . wolf ‫ ;ܪ‬das oberſte Erblandtammereramt ha

ſeit 1620 die

ben im Land. unter der Ens , feit 1620

die Grafen von Breuner , melche zugleich das oberſte Erbſpielgrafenamt ( ro dic Sex richtsbarkeit über alle Gauller und Mufitana

ten hat beſigen , im lande ob der End ſeit 1675 die Grafen und nunmeh igen Fürſten 0. Tamberg ; das oberfie Erbfandmarſchallamt im fanse ob und unter der Ens , ſeit 1717 die

58 .

die Grafen v. Stahrenberg ; das oberſte Orbe landſtalmeiſteramt im Sande ob und unter der

Ens , feit 1559 die Grafen von Harrach ; Das oberſte Erblandmundſchenkenamt im fande unter der Ens , feit 1486 die nuns

inehrigen Grafen von Hardeg , im lande ob der Ens ſeit 1624 die Grafen von Zin

zendorf ; daß oberſte Erblandtruchfeffenamt in ganz Deſtreich , die Grafen von Schón :

born ; das oberſte Erblandjágermeiſteramt im Rande unter der Ens , die Grafen von

Zinzendorf , im Lande ob der Ens die Für ſten von Lamberg ; das oberſte Erblandfil

berfåmmereramt in ganz Deftreich, feit 1644 die Grafen von Kufftein ; das oberfte Erb

landfůchelmeiſteramt in ganz Deſtreich, ſeit

1615 die Freiherren von Hegenmüller ; das oberſte Erblandthürhúteramt , im Lanse un ter der Ens , die Grafen von Haugmiß , im Lande ob der Ens die Grafen von Cho tet ; das oberſte Erblandftabelmeiſteramt in

ganz Deſtreich , die Herren von Rappach ; das Erblandvorſchneideramt in ganz Deft reich die Grafen von Zinzendorf ; das ober fte Erblandfalfenmeiſteramt im Lande unter

der Ens , ſeit 1736 die Grafen von St. Julian , im Landc ob der Ens die Grafen von Thierheim ; das oberſte Erblandpanier in ganz Ocſtreich , die Grafen von Abend: berg und Traun ; 098 oberſte Erblandmünz meia

2

59

meiſteramt in ganz Deſtreich , ſeit 1672 die Grafen von Sprinzenſtein ; das erblanda zeugmeiſteramt in ganz Deſtreich , haben die Erafen von St. Hilario gehabt , nach deren ßt r worden . Abſterben es nicht wieder beſe te ch ri pf am dk e an ſt s bl er - und Er Da ob mt ra ge rå dt il h ch ic fſ in ganz Deftre , ha: Samp ben die Grafen von Zinzendorf. Oberſterb und Hofkaplan iſt im Lande unter der Ens der Probſt zu St. Pölten , im Pande ob der Eng aber der Abt zu Stenergerſten . Das oberſte Hof - und General Erblandpoſtmeis ſteramt haben die Grafen von Paar . Aue dieſe Erbámter werden zu rechten Manns :

lehn verliehen , kommen auf die abſteigenden mannlichen Reibeserben , werden von dem Mel : teſten bes Namens und Stammes verwarret,

und ſind mit nicht unerheblichen Vortheilen verbunden ; tónnen aber nunmehr von feinen andern , als Gliedern der fatholiſchen Kirche , beſeffen werden . §. 13 . Der Sitel des ißt regirenden tai: fers lautet alſo : Joſeph der zweite von Eottes Gnaden erivählter Römiſcher Kaiſer, fu allen Zeiten Mehrer des Reichs , König

in Germanien , zu Jeruſalem , Ungarn , Boa heim , Dalmatien , Croatien ; Slamonien , Galizien und lodomerien , Erzherzog zu Deſt: reich, Herzog zu Burgund , zu Lothringen, 3 Stener , zu Kärnthen und zu Srain , Srog

हैV

60

Croßherzog zu Toſcana, Großfürſt zu Sies

benbürgen, Markgraf zul -Dáiren, Herzog zu Braband, zu limburg, zu lúzenburg, zu Gela dern, zu Würtemberg, zu Ober-und Niedera , zu Mailand, zu Mantua, zu Parma, Pies

enza, Guaſtada, Auſchwitz and Zator, zu Calabrien , zu Bar , 311 Nontferrat und zu Zeſchen, fürſi zu Schwaben und zu Charlo

ville, gefürſteier Graf zu absburg, zu Fian dern, zu Tyrol, zu Hennegau , zu Kyburg , zu Górz und gu Gradifia ; Markgraf des beil. römiſchen Reichs, zu Burgau , zu Ober: und Nieder - laufit , zu Pont à Mouſſon und zu Nomeny, Sraf zu Namur, zu > Pro vinz , zu Vaudemont, zu Blankenberg i zu útphen , zu Saarmerden, zu Salm und zu Fariaſtein, Herr auf der Windiſchen Mark und Mecheln ?c . Das neue Wappen des

Erzljerzogthums Deffreich , iſt ein ſilberner Duribalfen im rothen Felde.

Von dem

des .goldenen Blieſſes , habe ſiebenten Band bei Spanien S. ich ſchon im 243. f. gehandelt. §. 14. Die höchſten Pandesfollegia deb erzherzoglichen Hauſes, melche über alle deuts fche Orblande deiſeiben gefekt ſind, find jest 1 ) der 1760 errichtete Staatsrath, dem alle übrige Ricerorden

1

Kalkgia, untermorfen find , und in welchem der

Landesfür ſi felbſt den Vorſig hat.

2) Die bós

61

bóheimiſche und óſtreichiſche Softanzlei, melo che einheimiſche Staats -und Regierungsſachen

beſorget. 3 ) Die Staatskanzlei der auß, mårtigen Angelegenheiten. 4 ) Die Obers oder Finanzammer, welche die Finanz -ind Kameralſachen unter ſich hat. 5) Die Fre. dit-und Banko-Deputazion. 6 ) Die höch fte Rechenfammer. 7) Der soffriegérath , welcher aus dem politiſchen und

Juſtizrath

beftehet. 8) Die oberſte Juſtizſtelle, welche das höchſte Oberappellazionsgeridt in allen deutſchen Erblanden iſt.

Uue dieſe Kollegia

find zu Wien , haben aber bisher oftmalige Veränderungen erfahren.

Das beſondere landesfürſtliche Kollegium für das Land unter und ob der Ens , iſt

die Regierung in Juſtizſachen , oder die nies deróſtreichiſche fandesregierung in Wien. Die landſchaftskollegia

und Gerichte ſind,

daß landmarſchausgericht mit dem Waiſen ratho-folegio , der Ausſchuß und die Vera ordneten aus den 3 obern Standen , und die Oberkommiſſarien in den 4 Vierteln, daß

Nait- ( Rechnungs- ) Kolegium , das Ober und Unterkommiſſariat, und das Obereinneha meramt ,

Das rómiſche burgerliche Recht, gilt auch ..

in Deſtreich, ausgenommen in den Etücken , in welchen die land esſurſtl. Verordnungen, uno

62

und der Landesbrauch ein anderes lehren. zu jenem gehören die landgerichtsordnung,

Polizeiordnung , Gerhabſchaftsordnung u. a. m., welche in dem Codice jur. auſtriac, und in der Dazu gehörigen Sammlung Öſtreichiſcher Gerelle und Ordnungen , zu finden ſind. Db und wie bald

der unternommene Codex

thereſianus zum Stande kommen werde ? fann man noch nicht ſagen. Der Theil der felben, welcher die peinliche Halsgerichtsord 1

nung ' enthält , iſt 1709 zum Vorſchein ge kommen.

$. 15. Was sie Staatseinkünfte des Hauſes Deftreich überhaupt anbetrift, ſo bat f. Karl VI in ſeiner größten Macht, nåms lich von izro ? 35 , ungefähr 40 Millio nen Fl. Einkünfte gehabt : hingegen unter ſeiner Erbtochter uns Nachfolgerin der Kais ferin Königin Maria Thereſia, ſind die Ein fünfte 1756 durch den Grafen von Chotek

biß auf 57 Millionen Fl. getrieben worden und 1770 machten ,fie gar 90 , 398156 Fl. Zu dieſer Summe trug in gedachtem Jahre bei aus.

Sad

7

63 Ens land der ob unter daß der Ens, daß Land für das Tas

merale 5,906243f\.17 kr. 106805f1.592kr. für das Mon

taniſtikum 3,205240

:: 403119 = 42 :

für die Staats

Echul 971849 - 5 = 491126 = 18 -

den- St. für das

:

Vantale 31736719 = 54 -1,972832 - 95 für das

Politikum 309818-59 :

26897 - 26 -

für das Hontri: buzio-ะ nale

31549149

57 = 1,779442 - 46 -

für das Rommers

ziale

301917 :

8-

253113 : 59 :

Suin. 17,980938 - 14 §

5,033338 - 19%

5,033338 - 193

ganz N.óſtr.23,0142761.33 kr. §. 16. Die óſtreichiſche Kriegsmacht bes Rund um die Mitte des 1770ſten Jahrs, 1 ) 4h

64

471) an deutſchen und singeritchen Truppe pen, aus 57 Regimentern zu Fuf, 18 füs rafjirer - i3 Dragoner-und 12 Huſaren - Yes giment rn.

2 ) an Grenz-Truppen, auß 4 Reg. Karl ftädter Generalats Infanterie, 2 Reg. Mas rasdiner Generalat: Infanterie, 4 stompags nien Farfſtadter und Marassiner Generalats

Kuſaren, ş Neg. ſlamoniſcher Infanterie, I Sieg. flatroniſcher Huſſaren , 2. Reg. Bannat croatiſcher Infanterie , 1 Reg. Bannat Huſa

faren, 4 Reg. fiebenbürgiſcher Infanterie, I Neg. ſiebenb. Dragoner, und i Reg. ſiebenb. Hurraren.

3) aus dem Artillerie forps , welches 0 : 8 Dom Artillerie Korps an ſich ſelbſt, we's

thes in feine Megimenter abgetheilet iſt, und einem Artillerie Regiment, besteht, dahin auch bie Sappeurs gehören.

4) aus dem Ingenieur Korp8. 5 ) aus den Póntoniers und Schifffolo aten .

Sic machte alo 72 Regimenter zu Full, und 49 Reg. zu Pferde aus , die Vrtilleris

ſten, Ingenieurs, Pontonicis. und diffſola baten , ungerechnet. An fopfen betrug sie ungefábr 200000 Mann.

Die hohe Genes ralitat

65

ralitat war 348 Perſonen ſtark. Die ades liche ungariſche Leibwache zu Pferde ; die adeliche Deutſche Leibwache zu Pferde , und die ſogenannten Gardes du palais zu Fuß, melche die f. K. Burg zu Wien , und die Luftſchlóffer bewahren , ſind noch beſonders zu bemerken.

1770 rechnete man , daß in Fries

denszeit auf den Kriegsſtaat jährlich 181 Ein gemei ner Soldat bekommt tåglich 5 Kreuzer nebſt Brod. 1752 hạt die Kaiſerin Königin zu Million Fl. verwandt wurden.

mieneriſch Neuſtadt eine Kriegs -Kadettena Ukademie und Kriegsſchule , und 1754 noch eine Kriegsakademie zu Wien geſtiftet. 1759 ſtiftete ſie einen Kriegsorden unter dem Nas men des Maria Thereſia Ordens , mit wels chem alle verdienſtvolle Offiziers begnadigt Für denſelben ſind 150000 Gul werden .

i den Einkünfte ausgefenet worden , von wel chen die 20 Großkreuzer einen jährlichen Ges halt von 1500 Gulden empfangen, die übriš gen Selber aber werden als Penſionen von 400 bis 600 Gulden unter die älteſten Rita ter bertheilet, und ſogar die Witmen ders felben genießen Zeit Lebens die Hälfte davon. Die Ritter erhalten auch am Hof beſondere Ehrenvorzüge. Das Ordenskreuz- berleiht

den Unedelgebornen ſogleich den Abelſtand, und alle Rechte und Vorzüge der Reichs Burch . Erdbeſchr. Is. B*

E

freia

freiherren, die Adelsbriefe werden ihnen auch unentgeltlich ausgefertiget. Wer dieſen Drs den trågt , kann fein Ritter von einem an dern Kriegsorden ſeyn , ausgenomen von dem Orden des goldenen Vlieffeß. Kaiſer Joſeph II hat dieſen Orden 1765 mit Koma

mandeurs als einer neuen Klaſje zwiſchen den Sroßkreuzen und übrigen Ritterit, vermehret

auch den Großkreuzen ein neues Nebenzeichen , nåmlich ein an der Bruſt auf der linken Seite des Rocß geſticktes , und von einem forbeerkranz eingefaſfetes filbernes Kreuz auf rothem Grund , mit der Inſchrift , Fortitu dini, verliehen.

Es folget nunmehr die genauere Ubhand lung des Erzherzogthums.

1. Das Land unter der Ens. Das fand unter der Ens , welches in den Erdbeſchreibungen und land charten, aber nicht fanzleimåßig , Unter- oder Mieder - Des

Hreich genennet wird , iſt in 4 Kreiſe abge ſondert, und einem jeden iſt ſeit 1753 ein

Kreißhauptmann vorgeſetzet worden . Von dieren Kreiſen liegen 2. an der Südſeite, und 2 an der Mordfeite der Donau ; jene mere ben nach ihrer kage, in Unſehung deß Biet

mer Waldeß, dic Kreiſe unter und obW dem ienex

6.7

Wiener Balde , dieſe aber nach ihrer . Tags

in Unſehung des Manhartsberges, die Kreiſe unter und ob dem Manhartsberg, genénnet. 1. Der Kreis unter dem Wiener Walde.

Circulus infra nemus viennenſe , welcher auch das Steinfeld genennet wird. Die bee ften Weinberge in demſelben , find, zu Adfe lein , Ilnter - Kiúsendorf , Kloſter - Neuburg,

Kaltenberg, Nukdorf, Heiligenſtadt, Salmersa dorf, Hernals, Dornbach , Breitenſee,

Berche

tolsdorf , Liefing, Mauerfalfsburg , Brunn , Dobling, Grinzing, Ober- und Unter-Sifring,

Währing, Ottakring, Weinhaus, Pozleinſtorf, Neuſtift, Engerdorf und um Lichtenſtein, Móda ling, Neudorf, Gundermansdorf , Gumpoltsa kirchen, Pfaffſt åten . Es enthae dieſer Kreis 1. Folgende landesfürſtliche Städte :

1 ) Die Hauptſtadt des ganzen Erzherzog thums

Wien, Vienna, welche die Ungarn unb Šúrfen Betſch, und die Polen Wieden , nens nen , und in deren Gegend die alte Stadt Vindobona geſtanden hat. Nach deß p . linéganing Wahrnehmung , iſt die Polhöhe dieſer Stadt 48 ° , 131 , 321 , und ihre Långe vom Pariſer Mittagszirkel angerechneta 14 " ,

26,3011. Sie liegt an einem Urm der Dom Hau , welcher die Vorſtadt Leopoldſtadt von : der Stadt ſelbſt abſondert , und den fleinen Fluß

58

Fluß Wien aufnimmt, der zwiſchen der Stadt

und den Vorſtadten durdifliefet.

Ihre lag ?

iſt angenehm . Denn gegen Morgen undMit ternacht iſt die umliegende Gegend ' eben , ge : gen Abend und Mittag zu aber fiehet man ein mit Bäumen und Weinftócfen bef:ttes 32:

Birge; und die breite Donau theilet fidy in der Gegend der Stadt in unterſchiedene Urme, melche Inſeln einſchließen , die mit Holz bemach : Pen find.

Sie iſt die erſte unter den landes

fúrſtl. Städten im Lande unter der Ens , die

Hauptſtadt des Erzherzogthums Oeſtreich, und iſt auch der Wohnſiß der Kaiſer aus dem dit reichiſchen Hauſe geweſen , ſo wie ſie auch der Sin des jeßigen Kaiſers. ift.

Sie macht als

ſein den halben Theil des 4ten oder Bürger ſtandes im Lande unter der Euß aus , ſo wie die úbrigen 21 landesfürſtlichen Städte und Markte den andern halben Theil , das ift , fie

zahlt monatlich ſo viel Kontribuzion ", als alle übrige landesfürſtliche Derter zuſammen. Die Stadt felbſt iſt nur von mittelmäßiger Große : denn ihr Umfreiß außer dem Kau

hat nur 2944 , und um die Paliſaden , 3966 geometriſche Scritte , und ſie hat nur 1369 Häuſer, die Zahl ihrer Einwohner aber hat

1770 betragen 53519 Perſonen.

Sie kann,

ihrer Lage nach , eine gute Feſtung abgeben , iſt auch wirklich wohl befeſtiget ; denn ſie hat einen

og. einen ſiarken Wau , 12 farfe Baſteien , if

Raveline , ſehr breite und tiefe gefütterte Gras ben und die nöthigen Uußenwerke, ſollte aber

keine Feſtung renn. Die vielen Kirchen und weitläuftigen Kloſter, bei welchen mehrentieils Garten und Spaziergänge find , nehmen faſt den 6ten Theil des Raums der Stadt ein ;

daher ſind nicht nur der Häuſer nicht mehrere, alß angeführt worden, ſondern ſie ſind auch ſehr ſchmal , aber auch gemeiniglich 2 , 3 , 4 und mehr Stockwerke hoc , von gehauenen

und gebackenen Steinen größtentheils wohl it gebauet , und mit großen und guten Kellern berfehen

es ſind auch viele anſehnliche und In allen Burs gerhäuſern muß das zweite und vierte Stocs

prachtige Palláſie darunter.

wérk zu Wohnungen der kaiſerl. Şofbedienten hergegeben, auch der 7te Gulden der Haus, , miethe als eine Abgabe erlegt werden , es kos

1 ſiete aber auch 1770 ein mittelmäßiges Haus 50 bis 80000 Fl. und für ein einziges Stock . wert werden oft 800 bis 1000 Fl: Miethe

gezahlt.

Die Straßen, deren man 117 große

und kleinte zählt, find frumm und enge, und bei feuchtem und regenhaftem Wetter ungemein unrein , hingegen menn es troden iſt, mit dem allerbeſchwerlichſten Staube bedeckt, der übers

haupt iin ganzen lande befchwerlich faut. Des

Übend8 werden ſie ſeit 1704 durch Laternen E 3

ers

70

erleuchtet. Die Stadt wird in 4 Viertel eina getseilet, nämlich in vas Schotte:t-Wiedmer's tuben und Stärntner-Wiertel.

Unter den s

g ogen und 14 fleinen planen , find itſonder:

beit zu bemerken :

1 ) ber Hof, welcher der

grozte und ſchonſie unter allen iſt , und auf ſteinernen Brunnen, wel hem , zwiſchen 2 içinernen ein prá stiges, metallenes Denkmal ftehet, mela

thes Kaiſer Leopold 1667 zum Gedächtniſ der unbefleckten Empfängniß der Jungfrau

Maria errichten laſſen. Dieſer Plas dienet des Ubends zu einem offentlichen Spazier

gang.

2) Der Burgplat,

oder auferſte

Edioshof der kaiſerl. Brug, woſelbſt die War

che ſteht. 3) Der Neumarkt , auf welchen ein mit Bildfäulen von Blei gezierter Brunn iſt. 4 ) Die Freiung , welcher Plak gariz

unregelmatig iſt.

5 ) Der Graben, auf wels

them , außer 2 ſchönen Springbrunnen , die 1693 vollendete marmorne Dreifaltigkeitsſaus le ſtehet , melche 66 Schuh hoch iſt. Uur

bieſem Play wird heutiges Tages nichts mehr verkauft. 6) Der hohe Markt, auf welchen die marmorne Säule der Vermählung Maria

und Joſephs ſtehet, welche 1732 aufgerichtet worden, uno 2 Brunnen zu rhen ſind. Auf

fer der Hauptkirche zu St. Stephan , såhlet anan in der Stadt noch 5 Pfarrkirchen, ( dic

Burgpfarre mit darunter begriffen , ) zwei Present

7

7:

Prelaturen , ein Dekanat, 15 Manncollafter und geiſtliche Ordenshäuſer , 7 Nonnenklóſter, ind überhaupt 47 Kirchen und offentlicher

Kapcuen, die von dem Bisthum Palau aba hangende Kirche zu U. l. Frauen Stiegen ,

melde - einen infulirten Offizial bieres Bile thumß zum þaupte hat , ungerednet. Des milden Stiftungen ſind nicht wenige , und unter denſelben iſt das Bürgerſpital , in wele ejen auf 3000 Perſonen unterhalten werden , vornåmlich zu bemerken , überhaupt aber werden in den Spitälern und Berpflegungsa håuſern in und vor der Stadt, biß gooo Hrine und Stranke verpfleget. Die faiſerliche Burg , welche an der fade meſtlichen Ede der Stadt , bei dem von ihr

benannten Ihor liegt , iſt ein afteó unanſehns lichi8 Sebäude , ipelches 3 SDfe und mit Eins

iic

begriff des ſogenannten Kontroleurgang& , 4

uf

Stocmerke bat. In derſelben findet man die Schaßlammer , welche in die weltliche und

ot

geiſtliche (Wegen der Heiligthümer alſo gest nannt,) eingetheilet wird , das mechaniſche

á

phyſikaliſche Kunſtkabinet, das Naturalien:

**

Münz-und Medaillenfabinet, und die Bilders

of gallerie , welche Sammlungen unter die reiche

ften und vortreflichſten in Europa gehören. Die Reichéfanzlei und die bedeckte Reitſchule ,

find neumodiſch ſchone Gebäude. Der ſehr

1

72

große und pkáchtige kaiſerliche Bücherſal, der ſein Gebäude zwiſchen der Burg und dem Uu; 1

guftinerkloſter ſtehet , ſüdmärts an den Nau. ftoßt, und nun nach der Stadtzu ganz frei ſtehet , kann in Anſehung der Menge und Wichtigkeit der gedruckten Bücher , Handſchrif ten und römiſchen Alterthümer , der vatikani

ſchen und königlich franzöſiſchen an die Seite geſeget werden , welche er ſogar in Anſehung der gedruckten Bücher übertrift.

Den Vor

rath an Handſchriften , beſchreiben die prach tigen Commentarii Auguſta bibliothecæ vindobonenſis , Das Schauſpielhaus auf dem Michaelis Plaß , welches mit der Burg Gemeinſchaft hat , iſt gut ausgezieret. Um die Stadt etwas genauer nach ihren oben ges nannten Vierteln zu beſchreiben , ſo ſind dies ſelben

1 ) Das Stuben Viertel , welches von dem Stubenthor , dieſes aber von den Bad fuben , welche ehemals vor demſelben gewe

fen , den Namen hat. Dahin gehören fol gende merkwürdige Gebäude : die ſchöne Rir: che und das Kollegium melches ehemals den ſogenannten außern Jeſuiten gehörten , und gegen welchen über die hohe Schule iſt , davon bernad ; das Dominikanerkloſter mit

der Kirche St. Maria rotunda ; die Kirchen der

1

-1

Bu

-11

201

1

73

der heiligen Barbara im faiferl . fönigl. Kon vikt ; Das Kloſter und die Hirde 3: Et, for renz am alten Fleiſchmarkt ; die Kirche zu St.

Ruprecht, die Dreifaltigkeitskirche, fünf Ka pellen , der erzbiſchöfliche Syof, die kaiſ. kón. Kriegskanzlei , Sas gräflich Paariſche Haus, in welchen das faiſerl, fönigl. Sofpoſtamt iſt, dag gråflich Kinskiſche Haus ' ,. und die vorhin genannte hohe Schule , welches ſchöne Ges

båude 1756 eingeweihet iſt , eine wichtige Sammlung von anatomiſchen Präparaten , und eine wohl verſehene Sternwarte bat.

Die Stifter der Univerſitat , find- eigentlich die Herzoge Rudolph IV und Albrecht III ; denn obgleich ſchon Kaiſer Friederich II hies

felbſt 1237 eine Schule geſtiftet hat , ſo iſt doch erſt 1365 vom Pabſt Urban V , auf Verlangen Herzogs Rudolph IV , cin Pri. vilegium zu Errichtung einer Univerſitåt er: theilt worden , und Pabſt Urban der VI be.

ſtåtigte und vermehrte diefelbe 1384 , auf Unhalten Herzogs Albrecht III , mit der theo logiſchen Fakultät ; ſie ipurde auch dazumal in die Häuſer , welche ehedeſſen von den Tem . pelherren bewohnet waren , verlegt. Kaiſer Ferdinand II übergab die Univerſitát 1622 den Jeſuiten. Der Rektor hat einen ſehr hos

hen Rang, und gehet bei feierlichen Umgan =; gen unmittelbar vor dem Kaiſer her. Die € 5

- Uni

74

Univerſitát befelet aus 4 Nazionen , welche lettere find : die dfireichiſche , theiniſche , 1.na gariſdie , und fach fiſche. 1752. ift megen

Berbeſſerung der Lehrart , cine faiſerl. königl. Verordnung ergangen .

Der Windhagiſche Bücherfal , welcher von feinein Stifter dem Grafen Joachiin Kindtag benannt wird , iſt in einem saure nicht weit

von der hohen Schule , und neben den Dos Er ſtehet unter der Oberaufa ficht des niederóſireichiſchen Landmarſchallaints. 1678 rrard er zum gemeinen Gebrauch er öffnet. Der Eſchwindſche Bücherſaal , iſt auch In dieſer Segend , und Öffentlich. Johann Martin Efdwind , Freiherr von Pódſtein hat minikanern.

denſelben 1723 zum öffentlichen Gebrauchiges widmet.

2. Das árntner-Viertel, melches von dem Thor Sen Namen hat , durch melches die Etraße nach Kárnten und Italien gehet. Hier ſtehet die vornehmſte Kirche , nämlich die Mes

tropolitanfirche des heiligen Stephan. Sie iſt ein gothiſches Fehr. Cunkles Gebäude von arfien mit auerlei fünſtlicher Arbeit von Bilda

niſien sc. gezieret , und ihr größter achtedige ter Thurm 434 dſtreichiſche Werfſchuhe hoch

prn großen Quadratſtúden gebauet. In dem: retben hångt eine große Glocke, die Kaiſer go

75

Joſeph 17 11 0918 vielen von den Türken ero: berten Stijen hat gieſien la ſen , und die höcr 10 Schuhz boch i ?, im Umkreiſe 32 Shuhe und 2 Zolle , und am Gewicht, oh

re den Schwengel, 354 Zentner hat,,der Edwengel aber iſt 13 Zentner und 28 Pfuud ſchmer. Jnvendig in der flirche , findet man , aufer dem fortbar :

Sochaltar , wel.

d)er 25:37 Fl. gefoſtet hat , 37 Seitenaltás te , welche me ftin3 von gutem Marmor ſind, viele Heiligthümer und Loſtoarkeiten , die als to crzherzogliche Begräbnißgruft , in welche

auch P-it Ferdinands III Zeit die Eingewei de der verſtorbenen Perſonen aus dem

erze

herzogl. Hauſe gebracht razrden , das prácha tige marmorne Srabmal Kaifers Friederich

IV , melches 40000 Dukaten gekoſtet haben full, das nicht weniger prichtige ¡Grabmal , mulhes Herzogs Emanuel Thomas von Sau

2012n ABitive Thereſia Anna Felicitas , gez borne Fürſtin von Lichtenſtein , dem Kriegs h -iden Eugen , Prinzen von Savoyen , mit 90000 Fl. Unforten errichtet hat , und am Ende

del 1759-Jahro fertig geworden iſt, daßGrab: mal Ses Stardinals Kolonitſch , die Grabma.

le anderer Kardinaleund Biſchöft , und andes

re Mert:vürdigkciten. Gleich neben der Ste : phanskirche , iſt die erzbiſchöfliche Wohnung. 1490

76

1480 murde das hieſige Visthum geftiftzt und 1722 zu einern Crzbiðthuin erhoben. Der Erzbiſchof hat ungefähr 30000 Kaiſerguiden jährliche Einfünfte. In der Nachbarſchaft der Stadt gehöret ihm Neudorf, nicht weit von Carenburg , und andere Derter.

Das

Domkapitel beſtehet aus 5 Prálaten und 10 Domherren , und hat große Einkünfte. Es gehöret demſelben das Dorf Şernals nahe bei der Stadt , worelbſt ein künſtlicher Kal varienberg iſt. Die übrigen Kirchen und Slo: ſter in dieſem Viertel , find , die Kirche der heil. Magdalena ; die Reſidenz der Piariſten ,

mit der Kirche des heiligen Joo , jeßt das Kielmansediſche Stift genannt ; das Augu : ſtiner Nonnénkloſter und die Kirche St. Ja kobs , die Kirche der heil. Eliſabeth in dem deutſchen Ordenshauſe , welches zu der land

kommenthurei Wien und Neuſtadt gehöret , und um das Jahr 1200 als eine Kapelle

den Anfang genommen hat ; das Nonnenflo ſter der Klariſſerinnen nebſt der Kirche des h. Nikolaus ; das Kloſter der NefoUekten oder Franziskaner der ſtrengen Obfervanz mit der Kirche des heil Hieronymus ; die Kirche und das Nonnenklofter bei S. Agnes zur

Himmelspforte , Kanoniſſinnen ses heil Uu : guſtino von St. Jakob zugehörig ; die Kir che des heil. Johannes des Täufers , den Jo.

77

Johannitöirittern von der Pommenturei Dailberg zugehörig ; das Nonnertſofter and die Kirche der heil. lirfula , die ſchöne Kirche

der heil. Anna , nebſt dem ehemaligen No : viziathaufe der Jefuiten ; 14 Kapellen ; das

f. t. Hoffanmeralhaus, die Stadtbant ; das it. t. Kommendantenhaus , das faiſ. tonigl.

Zeughaus , daß f. k. oberſte Múnz-und Berg weſensamt in dem ehemaligen prinzlich Engen : ſchen Pallaft ; der Palaſt, welcher der ber :

mitmeten. Herzogin von Savonen gehört hat,

die.f. f. Rechnungsfammer im gråflich Sin =' zendorfiſchen Hauſe, das Kaunitz Queſtenber: giſche Haus , der Tåubelhof, in meldiem die Zeichnungs-und Kupferſtecher- Akademie ihren Si hat ; das alte fürftliche Lichtenſteiniſche Haus , u. a. m.

3. Das Wiedier Viertel, melches gemei

niglich, aber unrichtig , das Winner Viertel genannt wird , und ſeinen Namen vol sem

Burgthor hat , welches chedeſſen das 20ied ·Iner Thor hief. Hier ſind , die Pfarrfircise zu St. Michael , nahe bei der f. f. Burg ,

nebſt dem Kollegio der regulirten Prieſter der heil. Paulus und Barnabas , das Klarifier

Slonnenfloſter nebſt der Kirche der heil. Dia

ria , Königin der Engel , gemeiniglich das königliche Kloſter genannt , die ſchone Kirche

der heil. Dorothea , mit dem Kollegio der res

j

78

regulirten Chorherren Uuguſtinerordens , defe fen infulirter Probſt ein Banditand iſt , das Kloſter und die Sirde des heil. Auguſtin ,

gemeiniglich die soffircie genennt, in wels cher die erzen der hohen Perſonen des erza

herzoglichen Salife ; verwahret werózn , die auch ſeit 1772 mit dein prächtigen marmor nen Denkmal pranget , meldes Maria Tic reſia, ihrem Reibarzt Gerhard Freiherrn von Ewieten neben ſeinem Grabmal errichten laf Pen ; die Pfarrkirche der beil. Slara im Búr gerhoſpital, das Stapuzinerkloſter mit ſeiner

Kirche , in welcher feit dem 176in Jahrhuna dert das Erzherzogliche Begräbniß iſt ; die

prächtige Kollegiatfirche des beil. Peters auf dem Freihof dieſes Namens , das ehemalige Profeßhaus der Jeſuiten mit ſeiner ſchönen Kirche , chedeſſen bei den obern Jeſuiten ges nannt ; die Kirche des heil. Stajetanus. nett dem Kollegio der Theatiner ; 15 Kapellen ;

daß ſchöne bürgerliche Zeughaus , die ſdonc bóheimiſche und óſtreichiſdie Hoffanzlei , Das.

Nurſpergiſche , Lobkowitiſche, Schwarzenbergi ſche Baus , und a. m . 4. Das Schotten Viertel , melches bon ' 1

der Benediftincrabrei zum Schotten ; dem diteſten Kloſter in Wien , deſſen infulirter

Ubt ein landſtand iſt , den Namen hat. Zu der genannten Abtei , gehöret die Pfarrkirs dhe

)

72

die unſrer frau und des heile Gregorius,

Die übrigen merkwürdigen Gebäude, find , das Minoritenfloſter webſt der Skirche der

heil. Ratharine , die Sirche des heil. Jorená mit den Kloſter für Drdensſchweſtern der

heil. Katharina vom BergeKarmel , die Kirs che unſers Herrn oder Sanft Salvator ; die . Kirche unſrer Frau am Sejtade oder Maria

Stiegen , welche'dem Bisthum Paſſau gehör ret", deſſen infulirter Dffizial bei demſelben

feinen Siß , und ein eigenes Konſiſtorium hat ; 10 Kapellen, das Eſterhazbiche Haus . die f. t. geheime Hof- und Staatskauzlei , das lichtenſteiniſche Baus in der Herrengaſſe,

das große fürftlich Lichtenſteiniſche Majorat haus bei den Rinoriten , mit einer koſtbaren

Semaldeſammlung , das niederóſtreichiſche Landhaus , die f. t. niederländiſche und italieniſche Kanzlei , die ſiebenbürgiſche Hofs

kanzlei , das Bathyaniſche Haus und an dere , die f. t. niederóſtreichiſche Regierung, das t. t. Zeughaus in der Renngafe , das Nathhaus der Stadt ; das untere Arſenal ! . a. m .

Die Vorſtådte find weit großer , als die Stadt felbſt , und enthalten 3284 Häuſer , deren Unzahl von Zeit zu Zeit wädſet. Sie liegen rund um die Stadt her , ſind aber

5 bis 600 gemeine Söritte Don den Fes ſtungsa

-80

1

ftungswerken entfernet. Die Linie , melchc dieſelben cinſchließt , und ſich auf beiden Sei ten bis in die Leopoldsſtadt erſtrecket , iſt

1704 trider die ungariſchen Auft ihrer ange legt , und nachmals mit Baciſieinen gefüt

tert worden , und die Thore und Eingan: ge ſind mit ordentlichen Wochen beſene. er fúsliclye Saibzirfel dieſer Linien be :

crågt auf 8490 der nordliche , vom erſten bis zum zweiten Donauarın ; auf 8064 ,und der ganze Umfang auf 16560 geometriſche Echritte, melche iber vier gemeine deutſche Meilen , jede zu 4000 Schritten gerechnet, betragen. Sie ſtehen größtentheils unter der. Gerichtsbarkeit des Stadtraths , an welchen ven den Secheiden des Richers und der riſiser defpelben , womit eine jede verſe: hen iſt , appelliret werden kann .

In allen

Borſtädten ſind 19 Pfarren und Vikariate, eine Prälatur , 17 Mannsflöſter , Stifter und Ordenshäuſer , 2 Nonnenkloſter , und

überhaupt 66 Kirchen und öffentliche Kapel len , 12 Spitäler und 12 Säulen , und über 180 fleine und große Gaffen . Die Häuſer find von Steinen , und größtentheils gut ge bauet. Der meiſte Udel , und andere wohl habende Leute , wohnen des Sommers in

dieſen angenehmen Vorſtådten .

Die Reos

poldſtadt iſt die größte und vornehmſte un ter

81

ter den Vorſtådden 1. ja fie úbertrift die Stadt ſelbſt an Große ; iſt aber im Winter den Uiberſchwemmungen ſehr ausgefert. Sie liegt der Stadt am nächſten auf einer Inſel der Donau , und wurde ehemals die Juden: ftadt genannt. Als aber Kaiſer Leopold die Juden 1670 aus derſelben verjagte , bekam fie von ihm den Namen. Sie begreift

Pfarrkirche , die Kirche zu St. Johann Baptiſt ; nebſt dem Kloſter und Spital der barinherzigen Brüder ; die Kirche der heili. Therefia ; nebſt Sem Kloſter der Karmeliter

Barfüßer ;'

Kapellen , den weitläuftigen

Qu: Garten , bei der 1683 von den Türken ſérſtörten alten kaiſerl. Favorita ; melchen 8. Joſeph II verſchönert , bis an die Donau erweitert i uns 1775 zur öffentlichen Er

görung gewidmet hät ; die faſerne für die Reutzrei ; das Zuchthaus ; und manche aná ſehnliche und ſchone Håuſer und Gårten :

Derſelben gegen über; auf der andern Seite

Pi der Donau ; liegt diè ġroße Borſtadt Non ſau , welche eine ſchöne Kirche und Serviten

keſter ; Sen prächtigen fürſtl. Lichtenſteiniſchen Palaſt und Garten , die ſehenswürdigen Gar tenhauſer der Grafen von Kauniß ; Collálto,

Singendorf , und andere ; hat. Sowohl in der Léopoldſtadt al : Noſſau ; find an der Dónau viele öffentliche Båder erbauet , weil Burch. Erdbeſchr.; 15 : B.

die Bibe in den 5 Sommerikonaten hier ſehe gros ift: An die Roliau , ſtót bie Harle

tadt im Lichtenthal , duf der Wieſe genannt, beren Hauptgaſſen mit Düren von Maulbeers

båumen befeßt ſind. Hier iſt eine Porzellans fabrit, Darinnen écht:8 Porzellan verfart get

wird , welches an außerlicher Schönheit dem meiniſchen nicht gleich tömmt; an innerer

Cåte aber daſſelbe übertrift. Man kann dars in tochen. Der Thon gu demſelber mird art bielen Orten in den öſtreichiſchen Erblanberr

anúhfam geſammlet. Dieſe Vorſtadt hat eine ( chóne Pfarrkirche , zu den vierzehn Nothbl

fern genannt. In der Vorſtadt Waringcias gaiſe , iſt die Pfarrkirche zu St. Johann Baps Stift im lazaret, por Beiten Sichenals oders iin us ; und mercede fanctae Mariae de ſamtdiedemKirche ſpaniſchen den

, thes portrefliche Gebåude auf einer Anhöhe

liegt. In der Äljergarte, iſt die graft: Paaz riſche Reitſchule i

die

Benediktinerabtei

Dioneferrát, beren inftilirter Abt ein landa ſtand ift , die Kirche und das slofter der

P. P. Trinitarier de redemtione captivos rum , die Pfarrkirche zum heild Kreuz in dem

großen Ürmenhauſe, welches ſehr anſehnlicht infünfte bat ; bas Kontumazhaus , die fax

ferne für ein Hegiment zu Fuß, und das grøft ſchonbørðiſche Sommergebåube. Die

83

Joſephsſtadt i melche zur Zeit des rémiſchen Königs Joſepß angeléget worden , nebſt dem an dieſelbige ftoßenden noch innerhalb der lic

nie belegenem alten Lerchenfelde. Die P. P : piarum fcholarunt haben hier ein Kloſter und eine Pfarrkirche ; welche beide ſeht än

- fehnliche Gebäude find. Sie haltan offentlia Mche deutſche tind lateiniſche Schulen und be: ſorgen auch die lowenburgiſche Atademie. Un

ter den Gebäuden ſind die faiſerlichen Stále mit einer Neitbahn , die Sommerpauáfte des Fürſten Kinsky ; und andere, Der Buch brucer Esfer von Tratner i hat hier mit ei *

SH

nem Vorſchuß der Kommerzfaffe , ein anfehn liches Gebäude aufgeführet , und in demfelben

eine .Echriftgießerei, Kupferſtecherei, Bucha binderei und Druckerei angelegt: Bei dem felben iſt auch ein Tebensmürdiger Garten.

Die ſehr voltreiche Vorſtadt St. Ulrich , das Neuſtift , der Neuban , der Spitalberg i 2 . find der Gerichtsbarkeit der Bened keiner Ud

tei zum Schotteni in Wien unterivorfen. In M

denfélben findet man die Pfarrkirche zu St. Ulrich ; melde wohl gebauet iſt , ein Rapu jinertloſtet mic ciner Kirche ; imd über 100 Cårten , unter welchen der gráf. Efterhazy

E:

ſche iſt. Der prachtige Trautſonſche Pallaſt, iſt 1960 für die ungariſche adeliche leibma che zu Pferde , erkauft und eingerichtet mors , den .

84 Den.

In der Vorſtadt welche die Leinigtu

be genennet wird , iſt eine Karmeliter Kirche und Kloſter

und das ehemalige fanziſdie

Stifthaus in Marienhilje , meldes die Kai ſerin Königin Maria Thereſia 1754 gekaufet, und darin eineKriegsakademie angelegt hat , welche aus einer ft'adect :nfchule und einer

Ritterakademie , zwei ganz verſchiedenen An ſtalten , beſteht. Die gleich daran ſtoßende

Vorſtadt Mariahilf, ſonſt auch im Schiff genannt , enthält ein Kollegium der Varna biten , deren prachtige Kirche zu Mariahilf genennet wird und die ehemalige favoyfch lichtenſteiniſche Ritterakademie , melche Gerç= fia Anna Felicitas , verwitivece Herzogin von Savoyen , geborne fu ſtin von echtenſtein ,

geſtiftet, aber 1759 an die Kaiſerin Mara Thereſia ohne Vorbehalt übertragen hat , alſo das ſie jett landesfürſtlich iſt. Dieſe beiden Porftádte , die leimgrube und Mari

enhilfi , haben breite und gerade Caſſen, wohlgebauete Sauſer , luftige Gärten , und ſind unter allen Vorſtädten die ſchönſten ,

haben aber Mangel an Waſier , welches die Einwohner theuer kaufen müſſen.

zwiſchen

der Leimgrube und dem Spitalberg , welcher zu St. Ulrich geredynet wird , liegt auf ei ner Anhöhe , gerade gegen dem Burgthor über , der faiferl. Marſtal , welcher vortreff lid

85

fich in die Augen faut, aber zu enge Ståle hat.' Die Vorſtadt , auf der Wien genannt, hat den Namen von dem durchfließenden frei

neni Fius Wien.

In derfelbcn ift eine leder:

fabrik . Gundendorf , gereiniglich Gumpen durf , enthalt cine kleine Pfartti che , welche

pem Benediktinei ſtift zum Schotten in Wien geboret. Der ehemalige grå ' fønigseckiſche Castel , iſt für die Ingenieurſchule erkauft.

Daß Echloß oder landgut Margarethendorf, liegt auf der andern Seite des Fluffeb ) und

iſt der Stadt Wien zuſtändig. In dieſer Vorfadt Margarethen , iſt nicht nur ein weit

letiftiges Hoſpital , der Sonnenhof genannt, und eine Salpeterfiederei , ſondern auch ei

we anſehnliche Manufaktur zur Verfertigung lioniſcher oder unáchter Borten , mit welchen die türüſchen Kaufleute einen ſtarten Handel

nach Conſtantinopel treiben. Die Wieben iſt weitläuftig , und enthält ein Kloſter der a laner , bie ſehr prächtige Kirche des heil.

22

Sarl Borroindus , melche Kaiſer Part VI er ?

tanet', und den Kreuzherren mit dem rothen Et:rn übergeben hat, das Noviziathaus der P. P. Piariſten , und das thereſianiſche Kola tegin , welches Peinen Sis in der ehemaligen nenen ' ta firl. Favorita hat , und eine voir der Sanerin Königin Maria The efia geſtif

tite und wolleir:gerichtete Nitterakademie ift. 3

In

86

In derfelben bekominca die vornehmſten juna genEdeleute e

aus allen Staaten des Erzhana :

ein Jahrgeld von 506 Fl. eine ih , fes , für ein

rem Stande gemaße Erziehung , ehemals una Der ter der Oberaufſicht der Jefuiten, Nennweg , iſt wegen unterſchiedener Kirchen , Kloſter , Pauåſte und anſchaliden Haufer ,

merkwürbig. Das Kloſter der Saleſianerina, hen iſt anſehnlich , und hat eine groar treine ,

aber koſtbar gebquete Kirche. Die Nonnen find perpflichtet i junges, adelides Frauena jimmer zu erzieben und zu unterrichten.

Der

fürſtl. ſchwarzenbergiſche Palaſt und Garteng iſt ungemein ſchön. In der: Ungargalie ſind 2 prachtige Gartengebånde. Des Fürſten pon lobfomiß und Grafen von Harrach , eine Reſidenz und peutſche Schule der P. P. Pia riſten , und das große Waiſenhaus. Die

ſogenannte Lanpſtraße, liegt der Leopoldſtadt gerade gegen úber., auf der andern Seite der Dongu.

Es enthält dieſe Vorſtadt ein

Ichönes Kloſter der Ereuniten Auguſtineror deng mit meiten Erineln , ein Kloſter der Eliſabethanerinnen oder barmherzigen Schme

tern , ein Rękonvaleſcendhaus für die Frans ten der barmherzigen Brüder , ein Paar Ka

pellen, das prachtige Iohannis- Hoſpital, das Hoſpital St. Marf , in welchem Kranke pon puerlei Urt unentgeltlich geheilet , Šemani gere

1

gere entbunden und in pchenbettę verpfle: get , auch wahrifinnige uns Roſende vermah ;

ret meiden, ) uno fchone Keyſer, Die Bors ftadt Eldberg, bat nights Merkürdige ald çine Bleiſtift- ung eine engliſche Stahl= fabrit. In derſelben ward R. Richard pon

England 1192 in einem Wirthshauſ eitannt wild gefangen genommen. Dieſer Gaſthof iſt jert ein Jägerhquß, und heißt 898. Ninghaus.

Huberhalb der Linie, und alſo auch außerhalb der Gerichtsbarkeit der Stadt , iſt das neue ferchenfeld , m.lches den Thorherren 34 Klo fter Neuburg gehöret , das alte ferchenfeld

aber liegt innerl;alb der linie , ung gehör :t dipechottenabtei, Der Prater coer kaiſerl.

Thiergarten , iſt eine dieinlich großer mit Holz bewachſene und mit allem verſehene langes

Inſel in der Donau. fürſtliche Inſel

Das Stadt

gut , iſt nur durch einen fchmalen Graben das

bon abgeſonpert. Beide find mit Birſchen , wilden Chipeinen ung Hafen befekt , und

maden feit 1764 , a Saifer Joſeph ll den Eingang zum Prater den ganzen Sommer üher alen feuten ohne Unterſcheio , fie mo

gen 34 Fuse , oder zu Magen , oder zu Pfer de fommen , er öffnet hat , den vornehmſtex Luftort bei Wien aus. Broiſchen der Stadt

und den Weißgårbern , tiegt das große ilma phitheater , welches Sebaute viele 1000 Zu * 4

fchau.

88

ſchauer fallen kann , und , woſelbſt an Sonas und Feiertagen lömen , Báre, Wsife, Büfe fel und andere Thiere , theils unter ſich fåmi

pfen, theils mit Hunden geheßet werden , 1

daher es auch die Häke heißt.

Die Einwohner der Stadt ſind. Detta ſche , Ungarn , Italiener , Spanier , Nie: derlander ," Lothringer , Schweizer, Raizen Griechen ,

Armenier , Surfen und Juden.

Die Zahl der Einwohner der eigentlichen Stadt, melche 1771 aufgeſchrieben morden , fteht ſchon oben . Die Anzahl der Bürger und

der Hofbefreieten

(welche "bürgerliche Naha

rung zu treiben Erlaubnis baben , ohne das

Bürgerrecht zu gewinnen ,) in der Stadt und aller: Borſtatten, beläuft ſich auf 70,000.

Wiber die Anzahl aller Einwohner wird ſehr geſtritten. Man behauptet aber , daß fie Stadt am volfreichſten zwiſchen 1720 und 1730 geweſen fer , und dazumel wohl eine halbe Million Einmohner gehabt habe , da 9

von aber der fünfte Theil aus Auslandern

beſtanden , melche ſich theils zum Vergnügen ,

theils Geſchaffte halber hier eine Zeitlang auf: gehalten. In der neueſten Zeit find 'bier jährlich , ein Jahr in andere gerechnet , faſt 6100 Menſchen geſtorben , und 5200 gebo ren. Uiber 200000 Menſchen enthalt Wien

mit ſeinen Vorſtädten gewiß nicht , permutha lich

89 hich aber merklich meniger . Die Beratung , melche in der Stadt und in den Vorſtädteri "

Y

Aus Ober

liegt , wohnet in 'Kaſernen.

Deſtreich ,, andern an der Donau belegenen Reichsländern , Voheim , Mähren , Ungarn, Stenermart

Tyrol umb Italien , werden

allerlei bebenßinittél , nothige , núßlicje und angenehme Sachen ; hiehet gebracht. tues, mab zum Erfen und Trinken gehöret , ( den

:: Wein außgenommen :) iſt wohlfeil , andere Eachen aber ſind ſehr theuer . ; Die Prote ftanten , deren Anzahl ießt auf 4 bis 5000,

geſcházet wird , beſuchen den Gottesdienſt welcher in den Häuſern der proteſtant iſchen Griech

Seſandten gehalten wird.

Die

en

l;

welche ſich mit der katholiſchen Kirdie vereinia get haben , berrichten ihren Gottesdienſt in

øer Stephans und Peters - Kirche , in wela chen ihnen einige Altåre angewieſen ſind ; die übrigen . Griechen aber halten ihren Gottes dienſt in einem Hauſe ,

beſuchen auch die

þauskapelle des ruſſiſchen Geſandten . Die Armenier haben ſillan Gottesdienſt , die fa tholiſchen Englander halten ihn in der ſoga nannten Todtenkapelle bei St. Stephan .. Die Juden und. Tú: Een haben auch ſtillen Gottes dienſt , und zwar die légten in der Leopolda ſtadt. "Unter . Den hieſigen man nichfaltigen Manufakturen 1,, ſind die Seitenmenufakturen

$5

por :

oorjúglich in gutem Stande , weilutDięh foren: e ger ng 3 ſche Seide jur brle

Ma

ein

fülyrets wird. Im eber 1770ſten des m Mitte die lim u e e r e Jahrhe zahlt man hbileerute4n63 Seirdfftriţet , nutmeö h1ård eia melc neoltt 22r4 Weib enſtru 'den9 M

rbeen 74ndSleiird rtietſe Pern ardbeenifä:t a a i 5 e 1 C eugh , Eink

a

y nz en ierr e d d b r i 6 n e B e u 1 S ne ne . eEn .w then auch geglolde und fluer Broierbtene , Sape Epien ; Dahsöronbeern biſch en acehntë Pors a d zeller , Walranaerrelnadt , Geig , efrleøt , bBeinns nob nt,erieWuie

, und aned Feanr , r r e a d g a n n ,chue a n K egia vers fe ichte. Die mhaen ellbeift hohe n Koll uno e Sir haben , r h Ger , weenlc ehnideſ i n de he uno bie vieelen tauſ hFrrenem , welcftigkefiitd l hier aaufdhta ,e vermenetlichie dihee Leblya chéer r de St . Di off Ru unzdeiSwia h e d c t g r r i i he , wi btes Ta hdlu die Poli t , h o e h c d w h c fo r dur daiuefſNicahcth : als un edrersacNa

Galaiget rt

Reultegiums , unhtees der Dķererheit einnnet a c h l n l c e e ie i Co t,en wte er d tşSte heil erg tadt l d a r h i r w , e enann. D g&hlof T en d S en, er ist idfetr ſog neb deem hroihde dBt n e . Die Scthiafdhe hat iohgr erſt ichEin g n tuntendem öſcthrecir Herz Heinr . zu Da em , welſitz fie tume das Saht 1142 žu

Tha

fein Kohn mach . Ob " fie nun gleich kchor damals eine Stadt genennet mito !

94

ung um das Jahr 1158 Ithon tabt hat :

ayern ges

fo bat fie doch erſt 1198 pem

$ erzog leopold vill ihre rechte bürgerliche Cinrichtung, und eine beſſere Bertigung bei kommen.

1237 ipurde fie von K. Friderich

II. zu ciner freieu Reichajladt erkläret , wel

he Herrlichkeit, aber nur 4 Jahre wahrete:

1477 iſt ſic pon den lingarn , 1529 ung 1083 von den Tuiken vergeblich belúgert * bingegen 1241 von , dem oli reichiſchen Seta 399 Friderich II, 1277 von bei Maifer. Nun El dolph ?, und 1485 von sem ungariſcher Honige Matthias , erobert worden.

In per Nachbarſchaft por Wien , find hfolgende faiſerl. königl.Shléjjer zu bemera ten :

( :) Belvedere , liegt an dem oben bez ſchriebenen Rennwege in der tvieneriſchen Linie por dem Kärnthnerthor: ung itt ein

prachtiger

,

ó der große

Eaveieu era kriegst teld ,Pring Ergn en von reflichen . Garten bgue

und der eine

vort

bat. Das landesfürſiliche Hand brachte ihn pon des Prinzen Erbin on ſich .

( 2 ) Schönbrunn , liegt 1 Stunde von der Stadt , an dem. fleiter # luß Wien , in

fineul moraftigen Thal , ung ist das fejón fle unar allen,

Kaiſer Peopold, fieng kung

práctigen Vau 1696 für den römiſchen 10 nig

nig Joſeph an , und, Maria Therefte hat

ihn von '1744 biß 1749 vollendet. Hinter demſelben iſt ein ſchöner Luſtgarten , und neben demſelben ein großer Thiergarten . f . Franz I. hat hier eine Menagerie von feltnen vierfüßigen " Thieren und Vögeln an gelegt. Bani

nahe Dabei iſt Hiking oder

Maria - Hiking , ein Kirchdorf und Gut des

€ tifts Kloſter Meuburg :deffen Kirche ein berúhmter Snabenort.

( 3) Sanct Veit , ein Schloß und Pfarr borf nahe bei Schönbrunn , ' am Bach Wien, Beide hat die Sais mit einer Herrſchaft.

ferin Königin Maria Thereffa 1762 dem Erzbisthum Wien für 110000 Fl. abgekauft, und hierauf das Schloß zu einem bequemen

Commeraufenthalte des Hofer , eingerichtet. Der Garten ' ift voller Epringbrunnen und

Waſſerfälle. Die hieſige Luft wird für ges finder , als die zu Schönbrunn , gehalten. (4 ) Breitenfurt , ein ehemaliges faiſerl. fiiftrchlog mitten im Wiener Walde , mit fichonen Mafierfalen , ſchattigen Spaziergan-: ger , und einer Einſiedlerei , in welcher fich Einfiedler aufhalten , hat ein reicher Bürger zu Wien , Namens Kirchner , erbauet , und bem Kaiſer Karl VI. vermacht , die st. st.

Sharia Thereſia aber hat es in eine Stiftu : g. für Arme verwandelt.

(5 ) He:

1

93

(5 ) Backendorf

ein Suftſchloß, mel:

dhes vor allen faiſerl. Puftſchloſſern gelande Luft hat. Es macht nebſt den dazu gehöris

gen Unterthanen , ein landesjúrſtl. Domaia . nenamt aus .

( 6 ) Lachſenberg , Paremburg , ein luſt: to

7

Schlos ; melches 2 Meilen oon Wien an eià

nem luftigen Wäldchen , der Irrgarten ge nannt., liegt , und mit einem Waſſergrabeir umgeben , aber alt , klein , und nicht ſondera lich ausg:zieret iſt. Vei demſelben iſt ein offener Martefieden , in welchem piele Pallas ſte und Sommerhäuſer find , darunter der

chotefifche Pallaſt ſich inſonderheit hervorthut;

auch einen ſchönen Garten hat. Der Ort

hat chemals lachſendorf, geheixeit , Er macht mit den umliegenden Höfen und Unterthanen ein umliegende meite domainenamt aus.

Die

Ge

legenheit zur Neigerbaize, welche auch hies ſelbſt: im Frühling von Der' faiſerl. fónigl. Herrſchaft angeſtellet wird . Von hier bis Wien iſt ein ſchönes fette3 Pand , und ein angenehmer Weg in Queen über den Wiener Berg , der von feiner ſonderlichen Höhe iſti aber eine gute Aufſicht nach Wien giebt. 2 ) Kloſter - Neuborg ,

eine Stadt an

der Donau , die ihren Zunamen dem hieſigen reichen Stift der regulirten Chorherren Hua gu

94

gliftinerordens zu banfen hat , welche zum

eríténurial 1114 und 1730 zum Theil von neucm

of per

anreon ch erbauet morden :

magret nicht nur die Sebeine feines Stifters,

Dc8 heil: lcorbid » ſondern auch die erzher gogliche Krone ; melche 13 16 verfertiget midis andere . Der Sen iſt , und infulitte Probſt iſt ein landſtand . Det

Stifte gehören die Oéttir Ehpolta gentadt, Hilling i oder matid

Heili

nahe bei Schönbrunn i moribſt ein berühm : tes Marienbils iſt ; Ober- und Unter:Krinen : Dorf i Pirhatárt i u. a. m :

Es hat die

bergherrliche Gerichtsbarkeit über folgende Meinórter , nämlich zu uns in Málenberg i Meidling , um Kloſtir - Neuburg; Trigendorf urib Boflein , Heiligenſtadt; Nußdorf; Grin 1

ging i inter : Töblingen , Salmanſtdrf und

Ottafrin. Die Stadt ſelbſt iſt ſchlecht gea

bauet , und Håt laiter arme Einwohner, meiches saber i ühtet ; weil ſeit cinigen hun dert Jähren

die reichen Einwohner ihre

Söhne haben in das biefige Stift aufneh:

men laſſen , ürd ihnen die beſten Weinberge zur Ausſteuer mit gegeben , nachdem ſie die darauf haftenden Abgaben auf ihte übrigen Weinberge und rundſtücke " légeil taffei

Daher gehört der befte Theil der Stadtgu der bem Stift und von dem Viberreſt, múſ fen

os

fen die Einroohner alle offentliche Abgaben unb Stturen tragen . Der Ort iſt dlter als das Štift, denn als der heilige Leopold bied (2$ errichtete , war Mimenburch ſchon eine Pfarre: Vor Ulterð ſtund in dieſer Gegend Citium

3) Babent, Baader , bør Ulters Aqua pannonicæ , eineStadt an sem kleinen Fluſs k Schwócha, welche ihren Namen bon den hieſigen wegen ihrer heilſamen Wirkung be rühmten warmen Badern hat, die ſowohl in ne halb als außerhalb der Stadt ſind , und etwas ülaun , aber noch mehr Salz , und

vornámlich Schwefel führen ; wie inan denn auch hieſelbe einen ſtarten Schroefelduft bere fpåret. Die berühmteſten Bäder find , das Herzogsbad, Iherefiábad, Untongbad , u: d. m .

DenBadegäſten ſtehen die um die Etat her lice genden anmuthigen luſtgårten inciftens bffen 1

Es fehlet auch nicht an andern Puſtbarkeitench daher die Wiener ſtart hieher reiſen , um ſich ju vergnügen. Auf dem Plaße ſteht ein ſcho: niß Denkmal, welches der heiligen Dreieinigo

feit gemidmet iſt. Baden ſterft 1480. jú einer Stadt gemacht worden. Bwo Stuna

ben davon ; zü Neuhauß i welches ein altes Bergſchloß, iſt eine Spiegel + und Wieſſingfa: brit, und leßtere fo kúnſtlich , daß durch ein

einziges Wafferrad, 16 Drechſelbånte getries bên

96

ben merden können , die auch alleerfordër: liche Bewegung haben , ſo daß ein jeder Ur beiter in einem Augenblick, blos durch einen Fußtritt, innehalten kann , um ſeine Arbeit

einzuſpannen ; ohne Stellung des Waſſerra bés; und ohne Verhinderung eines andern.

4 ) Neuſtadt , oder Wieneriſch-Neuſtadt, lehedejien Nova civitas, eine angenehme und wohlgebauetė , aber nicht volfreiche tast; liegt beim Zuſammenfluire der kleinen Fiſcha und des Kehrbachs, ift nach alter Art befeſti? get; hát breite ebene Straßen , und ichóne

Pláne, die mit Ehrenſäulen für die Jungfrau Das hieſige lans desfürſtliche Schlos , iſt der neu errichteten

Maria ausgezieret ſind.

Kriegšakademie eingeräumet worden , und wird nun von den jungen Leuten bemohnet;

die hieſelbſt durch Offiziere in allen Theilen der Kriegskunſt, und von andern in der Ma

thematik und den ſchönen Wiſſenſchaften un terrichter." auch wie andere Soldaten , in den

Waffen geübet werden . Das hiefige Bi thum , ift 1470 geſtiftet worden; und der Bie

Frhof iſt des Erzbiſchofs zu Wien Suffragant. Es ſind hier, ein Ziſterzienſerklofter, deren infulirtët Übt ein Landſtand ift ; 6 Kloſter, und ein fromthureihaus des deutſchen Ordens.

*1736 zählte man in der Stadt 4099 , und in der Burg 394 ; zuſammen 4493 Perſonen. Die

!

97

;

Die Stadt hat ums Jahr 1198 von dem Herzoge Leopold VII die erſte Sandvefte ben

kommen , daher er für ihren Erbauer gehala ten wird. Serzog Friderich II hat hier 1237 ,

und Kaiſer Friderich III im Jahre 1452 Schuß und Sicherheit gefunden, 1487 mußte ſie ſich an den ungariſchen Stönig Matthias, nach einer 7 monatlichen Belagerung , ergea

bert. 1529 ſchlug fie 7 türkiſche Stúrine an einem Tage ab.

U13 man 1770 den Bocha

aitar der Schloßkirche abbrach, fand, man una ter dem Altarſtein

das

Grabmal Kaiſers

Siarimilians I , welcher hier am 24ften Jans her 1529 begraben worden. Der Sarg ward geöffnet , und am 11ten Márz, mit großer feierlichkeit und einer neuen Inſchrift wieder unter dem neuen Sochaltar beigerent. 1768 ward dieſe Stadt durch ein heftiges Erdbeben ſehr beſchadiget. Es wohnet hier viel Adel, der nicht reich genug iſt , um zu Wien zu leben. Unweit dieſer Stadt , bei

dem Dorfe Lichtenwerth , iſt eine gute Nadel : und Meſſingfabrik, die Hadelburg genannt . gmiſchen Neuſtadt und Salenau , iſt die

Reuſtádter Seide, eine ſandige Wüſte , wels dhe eine Stunde lang , und etliche Stunden

breit iſt, weder Baume noch Gras hat. In derſelben iſt 1763 das Pfarrborf Thereſiens Sších. Erdbeſbr. 15. B.* feld ,

!

98

feld , mit großen Koſten erbaust, und mit Acerleuten aus Tyrol, befeßt worden. 5) Haimburg oder Haynburg, cine Stadt an der Donau , am Fuß eines Felſen , auf dem man die Trümmer von

einem

alten

Schlona erblickt, welches dem Grafen Bett,a (em gehört.

Jetzt haben die Einwohner ihre

beſte Nahrung von der Tabacés -Hauptfabrik.

6) Bruck an der Leitha, Leythæ pon tum, eine kleine Stadt , welche in die alt: und neue abgetheilet iſt ; die lepte hat aur Mauern, und jene ſieht wie eine Vorſtadt auß. Es find hier zwei Kidſter. Sie wur: be 1484 von dem König Matthias nach einer

langwierigen Belagerung erobert.

1706 litte

fie großen Brandſchaden. Die Herrſchaft des benachbarten Schloſſes , welche das gråflich Harrachiſche Haus jungerer finie , ift , und das Kloſter heiligen Kreuz, baben hier einige Gerechtfame.

2. Eine Herren-Stadt, nämlich : Ebenfurth , eine kleine Stadt an der Lens tha , welche mit Mauern und Graben umges ben , und zuerſt von den Lempelherren ers bauet iſt. Schloß, Stadt und Baronie Eben 多4

furth, gehören dem Grafen von Salmeil. 3. Märkte, Derter und Herrſchaften : 1 ) Altenmarkt, ein Markt und Amt det Etifts flein Mariazel, an der Trieſting. 2) W

92

2) Wu, ein Marft von Leithaberge , unter die K. K. Serrſchaft Scharfenec gehörig. 3 ) Bertolddorf oder Petersdorf, ein lana 0

besfürſtl, mitkleidender Markt, welcher auf den

&

tandtagen Siß und Stimme bat. 4 ) Brunn , am Gebirge , Markt und Pfarre.

5 ) Burfersdorf, ein landesfürſtliches Kama mergut, an dem Flúzchen Wi n, mit der Burg und dem Pfarrborfe dieſes Nameng, 6) Draškirchen , oder Traßkirchen , ein Miarkt an der Edwacha, welcher dem Kloſter Mólt, gehöret.:

7 ) Deutſch - Altenburg, Serrſchaft, Schlos und Dorf an der Donau und ungariſchen

Orenze, woſelbſt ein heilſames Bad iſt. Chea deſſen war das Dorf ein Markt.

Vor Al

: ters ſtund in dieſer Gegend Carnuntum. 8) Ebreichsdorf am D008, ein freiherra

lich -bartenſteiniſches Schloß und Pfarrdorf. 9) Ebersdorf, ein landes fúrſtliches Pfarr dorf an der Donau , woſelbſt sebederen ein faiferl. Luftſchlos geweſen, welches aber die Kaiferin Königin Diaria Thereſia 1752 zur

i Erziehung armer Offizierstöchter mitmete, und dazu die Einkünfte dieſes ehemaligen tai ferl. Domainenamts beſtimmte , 1770 aber es in ein Armenhaus verwandelte.

Zu dein

Gebiet dieſes Amtb, gehöret auch der Markt Edwachat.

10 ) ES

1

100

10) Edlix, ein Pfarrdorf, melches grófe tentheils zu der Herrſchaft Krumbach gea böret .

1. 11 ) Engersdorf, eine gráflich-bathyaniſche øerrſchaft mit einem Schloſſe und Pfarrdorf. 12) Enzesfeld, Bergſchloß und Herrſchaft der Grafen von Zinzendorf und Pottendorf, gu welcher das Pfarrdorf Enzesfeld , und der Markt Leobersdorf oder Loibersdorf, ges hören . 13 ) Erdberg , ein Kirchdorf an der Do : nail , in der finie von Wien, und dem Ma:

giftrat dieſer Stadt zugehörig , ift inerfmúrs

big, weil der englándiſche König Richard da Felbſt 1192 vom Herzoge leopold aufgefana gen worden .

14 ) Fiſchamund oder Viſhamund , auch Miſchament, ein Martt, úber welchem die Fi

roha in ' die Donau fáut. Zu dem hieſigen Schloſſe, gehöret eine anſehnliche Herrſchaft, von weldber ein Graf Bathyani der Befißer ift.

is ) Sebendorf, oder Gähendorf, Schloß und Markt des Fürſten Bathiany. 10) Gumpoldskirchen , ein Landesfürſt, ficher Markt, hat Siß und Stimme auf den

Landtagen. Der Wein , welcher hier wach fet, iſt vorzüglich gut.

17 ) Gunt

>

FOI

17) Suntramsdorf, oder" Gundarsdorf, ein Markt.

18) Gutenſtein, ein berfallenes Schloß auf einem erhabenen Felſen.

Auf demſelben

iſt Kaiſer Friderich von Deſtreich 1330 gez! ftorben . Die davon benannte Herrſchaft,ge2 höret den Grafen von Hoyos , welche Zwie

Eſchen dem Gener und Schneeberge noch ein anderes Schlop Gutenſtein beſigen , dazu der

Markt gleiches Namens an der Pieſting, get : håret. Das daſige Servitenflofter hat eine Kirche, welche ein berühmter Gnadenort iſt. 19) Ser'nals oder Herrenals , Schloß und Pfarrdorf, nur einen Steinwurf von den Linien der Stadt Wien, welches mit Palár feen , und ſchönen Garten und Bandhäuſern

angefüllet iſt.

Die Wiener beſuchen den hits

figen Kalvarienberg, bei welchem ein Pauliner kloſter iſt.

20) Himberg, ein landeßfürſtlicher freier 18

Markt.

21 ) Höſtein , ioelchen Namen 2 Dertër

führen ; einer liegt an ſter - Neuburg, und

der lentha.

ve

illos an !

r Hundsh bi eim

das lekte mar

22 )

22 dorf

Schlos , G 3

a 23 ) Keie

to2 1

(23) Kapelsdorf, Schloß , Dorf und Gut an der Pertha, der Familie von Menshengen ,

zugehörig. : Es iſt mit dem Amt Schönau perbunden . Auf der andern Seite des Fluſs ſeb, ſtehet ein Franziſkanerkloſter auf einem

anmuthigen Berge 24 ) Kirchberg am Wechſel , ein Marft, mit einem Nonnenklofter , zu welchem Kloſter

eine Herrſchaft von 4 Aemtern gehöret , die meiſtens au8zerfreueten Unterthanen im Sc birge , beſtehen ,12.2... 25). A chrichlag, ein. Schloß und Markt, welcher 17,12 indurch einen ſchrecklichen Waf Perguß ſehr verwüſtet worden. Er gehåret ſowohl als

26) Krumbach , ein Schloß und Markt ben Orafen Palfi.

27) Leopoldsdorf , Schloß , Dorf und

Sut, den Grafen von Dietrichſtein zugehörig.

: 1328) Ult-und Neu -Lichtenſtein, zwei Berg ſchlóifer , von welchen das alte unbewohnet

ift. Sie haben ehedeffen dem fürſtlichen Hauſe Lichtenſtein gehöret : jest aber ſind ſie mit der Burg und Herrſchaft Redling ver:

bunden, und gehören den Freiherrn von Waf fenberg.

29) Mánner ſtorf, ein großer landesfürſt: licher Markt, mit einem ſchönen Schloß oder

kaadhaus, liegt jenſeits der Lentha ,

der Grenge

103

Srenze von tingarn , und im Kirchſprengel des Biſchofs zu Raab. S. Franz I kaufte ihn, und ließ wegen des hieſigen berühmten

halten Bades, 1757 und 58 ein weitläuftis ges und ſchones Sebäude für die Badegåſte erbauen, welche unentgeltlich von Wien bie

e her geführet werden, um den Ort in Aufnah ine zu bringen. Die Hauptquelle iſt unter der Pfarrkirche. Das Waſſer iſt weniger [chroefelhaft, als das zu Baben. 1761 branns. !!

te ber Markt faſt halb ab . Er iſt der Herre daft Scharffeneck einverleibet.

30) Die Mauer , ein an dem öſtlichen

Anhange des ehemaligen cetiſchen oder cos mageniſchen Gebirges, nicht weit von Wien, belegener Markt, welcher groß , mit luſtigen

Weinbergen und landhäuſern untermiſcht iſt, und zu welchem ſo viele kleine Dörfer und

Hófe gehören , daß er eine moeitläuftige und

eintragliche Herrſchaft ausmacht, in deren Be fig ehedeffen die Jeſuiten zu Bien waren .

Dieſer Ort: iſt berühmt, weil die Kofleute und andere Standes perſonen , welche ſich ei

nige Wochen oder Cage dem Getúmmel der großen Welt entziehen mouen , ſich hieher begeben, um in der Einſamkeit die geiſtli dhen Uibungen zu treiben.

Die von Klerf

haben hier ein ſchönes Landhaus auf einéis Hugeh mit einem zierlichen und ſehr luſtigen Sars

104

Sarten , aus welcom fich die Ausſicht bis in Ungarn erſtredet. Es wächſet hier viel gåter Wein , auch wird hier viel Krapp ge bauet.

31 ) Medling oder Mödling ein landes fürſtlicher Markt , deffen Pfarre. auch bis 1762 landesfürſtlich geweſen , damals aber dem Erzbisthum Wien für das Schlog Sanct Veit überlaſſen worden ift. Eine Viertel

ftunde don hier iſt ein zerſtörtes Bergſchloß, auf welchem piele oſtreichiſche Prinzen aus

dem babenbergiſchen Hauſe gewohnet haben. Der hieſige Wein iſt vorzüglich gut. 32 ) Neuborf, ein Schloß und Kircha

dorf, gehorit dem Erzbiſchof zu Wien . 33 ) Neunkirchen , ein Markt , welcher auch dem Erzbiſchof von Wien gehöret.

4. 34 ) Nusdorf, ein Dorf, nahe bei Wien au der Donau , und am Fuße des Kalenbera ges , ift groß und wohl gebauet , und fieber wie eine kleine Stadt aus. 1751 litte es

Durch Feuersbrunſt großen Schaden.

Es hat

über 13 Herren

35 ) Dbe:-Uſpang, ein Bergſchloß, Herra ſchaft und Pfarrborf des Grafen von Per gen . Der Markt Ufpang , am Traſenbach, ift landeéfů ftlich.

30) Ober-Goßing , oder Sáſling , ein

befeſtigtes Schloß an der Fiſcha , mit einer Das

>

IOST

dazu gehörigen Serrſchaft, gehótet dem fúrſt liden Hauſe Lichtenſtein .

Es iſt daſelbſt eiz

nz vortrefliche Stúdbohrerei , und eine Paz? piermühle, in welcher Papier nach hollandia

ſeher und franzöſiſcher Art gemacht wird. 37 ) . Odtatrin over Ottokrin oder Ottas ? fring , am Kalenberg, ein Pfarrdorf, welches portroliche Weinberge hat, und vor Alters ein berühinter Ort gerveſen iſt, der von der Heruiler König Odoaker, von den lateiniſchen " Echrifftcüern Ddoacer genannt , den Namen : führet, und woſelbſt Karl der Große nach *

Virtreibung der Awaren eine‫ ܇‬Kirche erbauet

hat.

‫܀܃ ܃ ܃ ܃ ܃‬

... 38) Penging , ein Pfarrdorf, bei dem faiſerl. Cuftſchloß Schönbrunn, welches wegen der Daſigen prachtigen und wohleingerichteten Puftbarkeiten , berúßmt iſt,

39) Petronel, eine gráflich-trauniſche Mai joratherrſchaft mit einem Thiergarten, gerina gen Markt , aber ſchönen Schloß , an der Donau.

5

Hier find viele römiſche Alterthús

mer gefunden worden, von welchen ein groſa fer Theil in dem herrſchaftlichen Schloß aufa! is behalten wird, 40 ) - Dber-und Unter-Pieſting, jened ein Dorf , dieſes ein Markt; zu der Herrſchaft

Stahrenberg gehörig. 41 Pites

106

41 ) Pitten, ein Markt, úber, welchen eitt Bergſchloß liegt, welches Chedeflen der Þaupts ort einer Grafſchaft geweſen iſt, gehöret der

gráflichen Familie von Honog. 42 ) Pottendorf , Serrſchaft , Bauten :

markt und alteß berúhan tes Schloß, ift gráf lich - tahrenbergiſch. 43) Pottenſtein oder Bodenſtein , ein Markt , gehöret zu øer , Bertſchaft Merken :

ſtein ; und alſo dem gráflich-Dietrichſteiniſchen

Hauſe. , 1760 iſt hier eine Degenklingenfa = brit angelegt worden. i 44) Reifenberg, ein Markt , gehöret zu der Herrſchaft Unterwaltersdorf.

45) Rohrau , eine gráflich harrachiſche Majoratherrſchaft, Schloß und Markt. 40) Salenau, ein Dorf an dem Flúf=

chen Kaltengang , gehöret ſowohl , als das Dorf Günzelſtorf, zu dem : Schloß Schönau, welches der freiherrlichen Familie von Touf faint zuſtändig iſt. 47) S. Veit ein uraltes Bergſchloß und Pfarrborf, welches 1761 von dem Erzbiss. thum Wien an den Landesfúrſten gefommen ift.

* 48 ) Schodmien , Schottwien , Schaidte wien, ein Markt, liegt am Fuße des Berz

ges Semmering , der Deſtreich von der Stens ermart ſcheidet.

Der Weg, welcher gus eis meln

107

imem lande in das andere führet, mird hier durch die Felſen enge ; Kaiſer Karl VI aber hat ihn durch große Mühe und Koſten in gu: ten Stand ſetzen laffen. Zur Beſchútung dies

1

22

fe3 Paſſes, bienet auch das hieſige Schloß Clam , welches auf einem hohen Felſen liegt, und nebſt dem Markt , bem Srafen Walleg

i gehöret.

19) Schmadorf, Schloß, Herridhaft und E: Pfarrborf, dem Bisthum Paſſau zugehörig. * In der hieſigen Kirche iſt ein berühmtzs 1:

Marienbild.

50) Schwarzenbach

eine fúrſtlich -eſter :

hazyfiche Herrſchaft, mit einem Markt und Schloß.

51 ) Schwachat ,

ein

landesfúrſtlicher

Markt am Fluffe Schmacha, der hier in die Donau faut. E8 find hlefelbft 2 anſehna E,, liche Kattunmanufakturen , von welchen die neueſte in dem Schloß Kettenhof iſt. Der

Ort gehöret zur Herrſchaft Ebersdorf.

Ge

meiniglich haben die türkiſchen Großbotſchaf ter hier ihr leßtes Nachtquartier , ehe ſic

1 " 1 $

ihren Einzug in Wien halten. 52) Sebenſtein , ein Schloß , und große Herrſchaft des Srafen von Pergen.

53) Seibergdorf, ein Schloß, gehöret, den Grafem Cavriani, und zu Deffelben Herrs fchaft Unterwaltersdorf.

54) Sier :

103

54 ) Sierning, ein Markt und Umt der Herrſchaft Stuhrenſtein. 55 ) Ober -Sivering, zwiſchen Nusdorf und

Der Spiß 048 kalenverg8 , iſt ein Pfarr dorf, deffen Tirche zur difte ein altes ró mniſches Gebäude iſt. Vor Uiters war hier eine rómiſche Burg. 9m gten Jahrhundert hielt ſich der heil. Cererin hieſelbit viel auf, von ipeiciem auch der Ort feinen jezigen Namen hat. Er gehöret nach Kloſter - Sleu burg.

50 ) Stahrenberg , ein uraltes Bergs folos 628 ģ: aflichen Sauſes Heiſſenſtein. Die dazu gehörige Herrſchaft theilet ſich in Stahrenberg - Pieſting and Stahrenberg -Fi fajau , ' und nach dieſer Abtheilung werden die beiden Linien des gráflichen Hauſes be nannt.

5-) Stenersberg und Berg -Stickelberg, find Schlófer ,

welde dem

Grafen

von

Wurmbrand gehören . Das Schloß Stupe pady haben nun die Srafen von Walfeg. 58 ) Trianon , ein Luſtſchloß des Gras ' fen kurzenšty, an der Donau.

59 ) Tóbling oder Döbling , ein lufti

ges, Dorf, welches in " Ober-und unter- Toba ling abgetheilt wird, und auf einer Unhöhe von melcher mai Wien überſiehet.

lieit

Es ſind hier viele Padaſte und Landhäufer, unter

109

unter welchen ich das förftlich Poniatowali. ( che hervorthut. Es : pflegen hier die aus :

i wårtigen Geſandten am Wiener Sofe des Sommerb zu mohnen.

60

Trautmanstorf , Schloß und fürſt

lidh-bathhaniſche Herrſchaft.

61 ) Waring , ein großes mohlgebauete Kirchdorf, zwiſchen lauter Weingarten, trela dheß an die Linien der @tadt Wien fiost, und viele Sommerwohnungen und Luftgar ten enthalt.

62) Wienerherberg , ehemals ein Markt,

iſt ein Pfarrdorf am Fluß Fiſda , gehöret zu der

fürſtlich -lichtenſteiniſchen

Herrſchaft

- Ebergåffing. 63) Ziegersberg, ein Bergſchloß und Pfarrdorf des Grafen von Walſeg. 4. Folgende Klófier : 1 ) Das Kloſter der regulirten Eremiten des Kamaldulenſerorden , auf einer Spitze deß Kalenbergs , welcher auch der Joſephs berg genennet wird . - Staiſer Ferdinand II hat diefes Kloſter. 1628 geſtiftet , und ob gleich die Türken baffelbe 1683 ganz vers

wüſtet haben, iſt es doch wieder aufgebauet worden .

Man trift in demſelben cimen chr

beſten óſtreichiferent Wein an , der um dieſe Segend wachſet. Das ficfige Wafier iſt berühmt. , guten , ja faſt den

Dita

JIO

Dieſem Kloſter gegen über iſt die erſte Spitze des Stalenberges , welche der leda polo sberg genennet wird , und auf welcher theils die lliberbleibrel eines alten Schloßes ,

auf welchem der h. Leopold geroohnet ha ben rout , theils cine demſelben qu Ehren von den Kaifern l'eopold und Karl VI. erboyete chdne Firche ftehet , die mit vielen von den

Zürken eroberten Siegeszeichen außgefchmidt iſt. Die Unslicht von dieſem Berge über

die Stadt Wien , über die umliegende Geo gend , und bis nach Presburg in Ungarn , 1

iſt ungemein ſchön. 2 ) Maurbach oder Ullerheiligen Thal, Vallis omnium ſanctorum , eine Märthauſe, mitten in einem hohen 2 albe , welche Stais

Per Friderich der III. mit dem Zunamen der econe , erbauet hat , der auch in der

felben begraben liegt. Du dieſer Prdlatur , gehören 53 Häuſer in den beiden eigenen Dörfern Maurbach und Gabliß , und 3 auss wärtigen Dertern. Es ſind auch 16 Pfar: ren und Filiale dem Stift einverleibet , und /

die Gutter Frohnhofen und Feum , das Kas ſtengmt St. Leonhard im Forſt , und eini. ge andere , hangen davon ab. 3 ) Heilig Kreuz , ein Ziſterzienſerklos

fer , welches 1130 geſtiftet worden. Es lies gen darin unterſchiedene dſtreichiſche Herzoge be:

III

begraben , zu dieſer Prälatur gehören die Derter Gaden , Thalern , Pfaffſtadten, Mórs, dorf, Trumau , Ober - Waltersdorf, Wila dec , Sulz , Wülfersdorf, bei dein Kloſter Maurbach .

4) Mariazell , ein 1136 geſtiftetes Bes Enediktinerkloſter , melches zum Unterſchied von dem ſtepermärkiſchen , Klein Mariazell , ges

nennet wird. Zu dieſer Prålatur gehören 289 unterthdnige Häufer , welche in 5 Urina ter getheilet find. Das Pfarrdorf gleiches Namens , iſt ihr untermorfen .

5) Slogniß oder Glodniß , eine Benes

Sittinerprobſtei , nach Kloſter Farnbach oder Vormbach in Bayern gehörig , liegt neben dem Marfte dieſes Namens.

6 ) Kirchberg , ein Kloſter regulirter Chorfrauen Auguſtinerordens , an, der fteyris Schen Grenze , mit einem Markt.. II. Der Kreiß ob dem Wiener Walde ,

Circulus fupra nemus viennenſe , welcher auch das Tulnerfeld genennet wird. Die ber ften Weinberge ſind zu Greiffenſtein , König, fiåtten

8210 Tulbing.

Es enthalt dieſer

Kreis

1. Folgende landeßfürſtliche Stadtz : 1) Tuln , eine alte Stadt , bei welcher Das Flüßchen gleichen Namens in die Donau

} fließt. Sie iſt der ordentliche Siß eines Wi fas

* t2

karii des Biſchoff von Paſſau , welcher eine Inful trögt. Uußer einer Pfarrkirche , find hier 3 Klóſter , nämlich ein Nonneniloſter und 2 Mönchenfldfter . Das merkwürdigſte

hiefiibſt , iſt ein unbeſchädigt gebliebener Tem pel der Römer, welcher in eine chriftliche Kir: che vervanteit morden.

2 ) S. Þolten , Fanum . f. Hippolyti, eine wohlgebauete und ziemlich lebhafte Stadt am Fluse Traſen , welche ihren Urſprung dem

hieſigen Stift der regulirten Chorherren Wu guſtinerorbens , zu danken hat.

Dieſe Allo

ter iſt im Sten Jahrhundert von den Brús

dern und Grafen Adalbert und Otkar geftif: tet. ' Der Probſt iſt Oberſt Erb -und pofta: plan in lluiter - Deſtreid . Die Gerichtbarkeit über die Stadt , gehöret theils dem Landes fúrſten , in Anſehung der eigentlichen Stadt oon 226 Haufern , theils dem Stift , in Ant

fehung des Kloſterviertels von 40.5 & uſern , theils der fürſtl. trautſonſchen Familie , in

Snjchung der Herrſchaft Sanct. Pölten , zu melcher die Grundherrlichkeit über die eigent

liche Stadt , oder der landes fürftlich: Antheil nebſt noch 6 Håufern in der Stadt , und

74 Mäuſern in 6 Dörfern , gehören .

Die

tadt ivirs joie ein landesfür filides Kammers

gut betrachtet , und erleget ihre Abgaben , nicht zu dein freißamt ; fondern unmittelbar in

113

in das Pandhaus nach Wien. Sie #flegt ſich eine kaiſerliche Kreis -und Viertels - Stadt zu nennen , w.il fic der Siß des landeåfürſta lichen Kreis amts ob dem Wiener Walde ift.

Uiberhaupt ſind hier 4 Manns- und 2 Nons e nenklóſter. Bei derſelben wachſet vieler und guter Safran .

3 ) 3p8 , Ipfium , Ibiſſa , eine kleine

: aber wohlgebauete Stadt , bei welcher dir Fluß Ips in die Donau fließt. In dieſer Gegend ſcheint vor Ulters die StadtPons lſis V

14

oder Iſipontum geſtanden zu haben. Bei der Stadt iſt ein Franzistanerkloſter. Das Iple erſtredet ſich von hier bis Sanft

feld

Gorgen. 2. Folgende Herren-Stadte : 1 ) Mautern , eine kleine Stadt an der Donau , über welche hirſelbſt eine 800 Echritt lange Brüde gebauet iſt , die nach der Stadt Stein führet. Sie geboret einem Grafen Von Schönborn.

1482 wurden die Deftreis

ther bei derſelben von den Ungarn geſchlas gen .

2) Pechlarn aber Pochiarn oder Große

Pedzlara , vor Atters Arlape, ein Stádts ther , nahe bei meichem die Erlaph in die

Donau fått. 68 gehöret nebſt dem Schlos und der Heirichaft , dem Biſchof zu Regenss

burg.

1760 brannte es bis auf wenige Saus

Bújd . Erdbeffr. 15. B.

$

fer

114

fer ab.

i

Gegen dieſem Stadtchen

über",

an der Donau , liegt der Markt Pechlarn oder Alt -oder Klein - Pechlarn , welcher auch dieſer Herrſchaft gehöret. 3 ) Waidhofen , oder bayriſch Waidho ven , eine Stadt am Flufe Ips , welche dem Biſchof zu Frenſingen gehöret. Sie iſt im Jahr 995 oder im folgenden von dem Kai ſer Otto III dem Btëthim geſchenfet worden.

auf der dabei gelegenen ſogenannten ſchwar zen Wieſe , wurde 1529 eine Anzahl Türken , welche c8 magete , daſelbſt fich zu lagern , von den Einwohnern erſchlagen. 1570 brann te die Stadt größtentheils ab . 3.) Märkte und Flecken : 1 ) Ubſtetten oder Amſtetten , ein gráflich Schönborniſcher Markt. 2 ) Ardacer , ein Markt , an der Donau, gehöret der hieſigen weltlichen Probſiei, wel che jeßt das Bisthum Paſſau vergiebt. 3) Agſtein , ein altes Schloß auf einem hohen Felſen , an der Donau , welches dem fürſtl. und gråflichen Hauſe Stahrenberg zus

gehöret. 4) Uggſpach , ein Flecken bei dem Kar thäuſerkloſter gleiches Namens , sem er auch gehöret. 5) Bø

iis 5 ) Bóheimkirchen , ein Markt am Bach PerSling.

6 ) Ult-und Neu -Schloß Burgſtal ; jeneg gehöret der evangeliſchen , dieſes der kathos

liſchen finie des gráflichen Hauſes Aursberg , und zu jedem eine Herrſchaft. Der lebten : iſt der Markt Burgſtall an der großen Erlaph, einverleibet.

7) Eedt , ein Markt

gehöret dem Grås

fen von Salaburg.

8) Eggendorf , ein Märft und Schlof. 9) Fer8 niß , ein Markt an der kleinen Erlaph .

10 Fridau , Schloß und Herrſchaft , am Fluße Bielach , in welcher eine anſehnliche State tun -Manufaktur iſt.

11 ) Furth ein Markt , welcher dem Kloſter Göttweig , gehöret , liegt am Fuße 11

des Berges , auf welchem dieſes Kloſter ſtea het.

12) Gaming, ein Markt ; neben den Karthauſerkloſter dieſes Namens.

13) Gómendorf, Schloß und Markt des Fürſten Bathiany .

14) Goldegg , ein fürſtlich Trautfoniſches Sdloß mit einer Herrſchaft.

15) Gråfendorf , ein Markt am Flube Bielach , gehöret nach Fridau. 92

16) Grcia

116

16) Creiferſtein , ein Sdloß auf einem Felfen , an der Donau , unter welchem ein

Fleines Dorf liegt , iſt paſſauiſch. Zmiſchen dieſem Ort und Seiſelmauer, -hat vor Ulters die Stadt Comagena geſtanden. 17 ) Greften , ein Edloß und Markt ,

gehöret zu des gráflich Zinzendorfiſchen Haus RB Sverrſchaft Jauſick.

18) Haag , ein Markt. 19) Safnerbach , ein Markt , gehöret zu des marfgráflichen Saures von Montecuculi Herrſchaft Hohened. 20 ) Hainfelden , ein Markt des Kloſters

Lilierifild , in der Ramſau. 21 ) Herzogenburg , ein Markt , am Fluſs R Traſen , neben einem 1112 geſtifteten fiols

legio regelirter Chorherren duguftinerordens. Der Obermarkt gehöret , dieſem Stift , der Untermarkt den Benediktinern zu Formbech in Bageri .

22) Solenburg , Echloß , Herrſchaft und Markt, an der Donau , gehöret dem Bi fchof von Frenſingen , tam zwar unter dem Biſchof Johan : IV. unter Kaiſers Friderid IV . Bothmáſigkeit ; wurde aber von dem Bi fchof Sirtus vor dem Jahr 1195 für 1500 rheiniſche Gulden wieder eingölóſet .

23) Starlſtatten , Schloß und Ser felsaft her Grafen von Zinzendorf und Pottendorf.

24 ) Series

117

der

24) Karlsbach , Schloß und Serrſchaft Fürſten und Crafen pon Stabrente

berg .

25 ) Sfónigſtetten , Herrſdaft, Rent-und

Kelleramt , und Markt , geboret dem Bide thum Paffau.

20) Poſterf, ein Markt , worlbſt die

óſíreichiſchen evangeliſchen Landſtánde chedefe fzu eia Kollegilim , oder eine Schule gehabt baber.

27) Mólt oder Nielt , Melicium , was efedeften eine Stadt , iſt aber icgt nur ein bemaxarter Marttfleden .

Uiber

demſelben

liegt auf einem hohen felf: n , an der Dos sau , ein befreietes Benediktinerkloſter , wels dhes ſchon gebauet , reich , und ſeiner natürli din lage wegen feſt ift , daher cß aude Auf dies 1612 eine Belagerung aushielt. Fem Felfen ſtund vor uiters ein Schlos , melde die Rómer Caftrum ferreum gee

nannt hatten , und welches Leopold I. im sehnten Jahrhundert einnahm , die Gelunges merke zerſtörete , und hierauf 12 Chorhers rer in das Schlos regt , die bis 1089 dae

Pelbſt veri lieben , in molchem Jahr Leopold III die Chorherren megnanın , und das Klos fter

Benediktinermochen

einraumt..

Peo :

pold IV. vermehrete 1113 die Füter defa felben , nachdem 3 Jahre vorher der Pabft $ 3

auf

118

auf frin Anhalten das Kloſter von des Bi : fdhofs zu Paja !! Gerichtsbarfeit befreiet , und dem påbſtlichen Stuhl unmittelbar una terwürfig gemacht hatte. Der Ubt wird den Primas der Landſtande im Lande unter

dar Ens gehalten , und iſt Präſes des Prá: lagenſtandes. Der hieſige Bücherſaal iſt in ſonderheit der Handſchriften wegen merkmúr dig. 28) Michelbach , cin Marft am Bache

gleiches Namens , 29 ) Murſtetten , Schloß , Herrſchaft und

Pfarrdorf, der gråflich Althaniſchen Familiç zuſtändig. 30) Neuhofen , ein Markt gehöret zu der Freyſingſchen Herrſchaft Ulmerfeld,

31 ) Nieder - Walfee , cin Markt des Grafen von Daun , liegt an der Donau ,

und hat neben ſich ein Schloß auf einem ho hen Felſen ,

32 ) Ober : Wólbling , ein Schloß und Pfarrdorf, gehöret dem Erzbisthum Salz burg . 33 ) Unter - Wólbling , ein Schloß und Dorf gehört dem Prálaten von Sanct Andrå.

34) Pirendorf , oder Büchſendorf, ein

Schloß und Pfarrdorf, welches das rómi ſche Pirum tortum ſeyn ſou.

35 ) Na

I19

35 ) Rabenſtein , Schlos, Herrſchaft und Markt , gehöret dem Freiherrn Grechler zu Friedau .

30 ) Nandek , ein Markt , welcher mit der davon benannten Herrſchaft dem Bi

ſchof zu Frenfingen gehöret. 37 ) Roſjitz , Kofa , Schloß und Markt an der Donau , gehört einem von Schen del.

38) Ruprechtshofen , ein Pfarrdorf und Amt des Stifts Gaming.

39) St. Andrá vor dem Sagenthal ,

I

ein Markt , an der Grenze des Kreiſes un ter dem Wiener Walde , iſt biſchöflich par Fauirch.

40) St. Leonhard im Forſt , ein Marka und Herrenhof , iſt gräflich anrsbergiſch.

41 ) St. Peter in der Nu , Schloß , Herr ſchaft uno Markt ; iſt gráflich windiſchgrå Biſch. 42 ) Scheibs , Schloß , Herrſchaft und anſehnlicher Markt , an der Erlapb , der Karthaufe Gaming zugehörig. Deben dem : felben liegt ein Kapuzinerkloſter. 43) Schönbühel , Schloß , Herrſchaft und Markt , an der Donau , gehöret dem

gráfich Stahrenbergiſchen Hauſe. Nahe dar bei iſt ein Servitenklofter. 1

§

4

44) Stern :

I 20

44) trengberg , ein Markt an den Ges birge dieſes Namens.

45 ) Thirniß oder Dürniß , ein Markt , melder dem Flofter Lilienfeld gehöret. Es Itegt am Qalier gleiches Diamens , mit wels

them fich hier der Eraſenbach vereiniget. 40) Trasmauer , Schloß und Serrſchaft des Erzſtifts alzburg , mit dem Srarft Trasmauer , welcher an dem Slag rafen liegt.

47) Boffiß oder Iplis , Markt und sierra fchaft , dem Etift Seitenſtadten zugetorig. 48) Ulmerfeld , ein Marft , Cchloß und

Herrſchaft , gehöret dem Biſchof zu frens fing.

49) Wagram , ein gräflich Engliſcher Markt.

50) Waſſerburg , ein Schloß , gehöret dem gräflich - Zinzendorfiſchen Haufe.

51 ) Wilhelmsbury , ein Markt am Fluß Írafen , gehörek dem Klofter filiet feld .

52) Zeilern , Zeidlern , cim Markt und Echloß des fürfil. und gráfl. Hauſes vor @tahrenberg . 53) Zilmauer ein uralter Markt an der Donat! , dem Bifchof von Pasſau zuge:

hörig. Er wird Kihon von dem Kaiſer Pik ca

1

12T

berig I. im Jahr 823 angeführt , und hat te damals fchon eine Mirce.

4. Noch einige Kloſter : 1 ) Gottwich oder Edttiveih , eine bee freiete Binediktinerabtei , welche nicht meie von der Donau und von Mautern , auf ci

nem hohen Feifen liegt , und 1072 geſtiftet worden.

Sie , oder ihr Abt , Gottfried

pon Betfel, hat ſich burch das vortrefliche Chro.

nicon Gottwicenſe um die deutſche Diploma tit , und um Deuthlands Geographie der

mittlern Zeit , unſterblich verdient gemacht, Bu dem jebigen neuen Sebäude , iſt 1719 der Grun) geleget worden . Der Büchers faal iſt der beſte in Defirzich , und hat sie feltenſten Handſdriften.

2) St. Andrá , ein Kollegium régulirt?r Chorherren Auguſtinerordens, am Fluge Gra: fen , gerade gegen Herzogentur ; úber , iſt im Jahr 998 geftiftet. Bei demſelben liegt ein Pfarrdorf.

3) Lilienfeld , Campililium , ein reis chef Ziſterzienſzrkíoſter am luz rafin ,wels th :6 1206 geſtiftet worden . Die Kirche , ei ne der prächtigſten in ganz Deftreich , hat herrliche Uitáre von ſchwarzem Marinor , der

nahe bei dieſem Kloſter gebrochen wird . Es gehören diinfeiben die Schliter und

perr

fchaften Araberg , Streißbach , Rengarten $ 5

une

I 22

und Unter-Dürrenbach , die Märkte Hainfel: Dell , Faumberg , Wilhelmsbury , Párttel, Dürnity , St. Beit , Strüßing und Noſela

dorf, und die Refidenz St. Annaberg. 4 ) Die Starthaufe Uggſpach , oder unſrer Frauen Pforte , Porta St. Mariæ , liegt an einem Bach gleidjes Namens , der unter: balb derfloen in die Donau faut.

5 ) Die farthauſe Gaming , vor Ulters Gemnif , welche auch Marienthron genennet

wird , liegt bei Scheibs , und iſt 1330 ges ſtiftet , zu dem Gebäude aber erſt 1332 der Grundſtzin gelegt worden. 6) Sontagberg , eine Benediktiner Reſis denz auf einen Berge , dahin viele Wallfahr

ten geſchehen , und welche eine ſehr ſchönc Kirche bat. Sie ſtebet unter der Ubtzi zu >

Geitenſtetten .

7 ) Seiſſenſtein oder Säufenſtein , eigent lich St. Lorenz im Gottesthal , genannt ,

ein

Ziſterzienſerkloſter , beim Einfluß der Ips in die Donau.

8 ) Seitenſtetten oder Seittenſtådten ein reiches 1112 geſtiftetes Benediktinerklo:

ſter , welches einen infulirten Abt hat. III. Der Kreiß unter dem Manhartsber

ge , Circulus fub monte Meinhardi, mel: cher auch das Marchfeld genennet wird. Die

beſten Weinberge in demſelben , ſind zu Bi fam

123

.

1

ſamberg , Enzersdorf , Windiſch - Baumgar: ten , Zißersdorf , DB - und Unternålb , Ob; Mittler - und Unter -Mosbach , Nob , Falken ſtein , Stilfrið , Puciendorf , Hohen - Hup persdorf , Dher -und Nieder-Súlz , Wilf: fersdorf , Mißbach , Ober -Hollabrunn , Mars fersdorf , Pulfau , Dråſenhofen , Herrna Baumgarten , Poisdorf , Feldsburg , Gar

ſchenthal , Hauſbrunn ; Schrottenberg, Lich tenwart. Der Kreis enthält ; 1. Folgende landesfürſtliche Städte : 1 ) Korn - Neuburg, eine Stadt , welche gegen Kloſter -Neuburg über , an der Doa mau liegt. Es ſind hier 2 Klóſter. 1645 wurde ſie von den Schweden erobert , und

einigermaßen befeſtiget , aber im folgenden Jahre wieder verlaſſen, 2) Rek ober Nók , ehedeffen Regitz , Rachs , Rakez , Nakuz , ein Stadtchen an der måhriſchen Grenze ; in einer angeneh men Gegend , welches in Kriegszeiten viel

ausgeſtanden hat. Das gråf. Gatterburgi (che Haus beſikt hier das Schloß und land gericht über die Stadt , die Pfarrc aber ge:

hóret dem Kloſter zu St. Pölten. Es iſt hier ein Dominikanerkloſter, 3) Laa oder Raab , laha , Lava

eine

(kleine Stadt an der Teiya , welche in der Geſchichte berühmt iſt , und fürdie älteſte Stadt in

124

1

in Deſtreich gehalten mird . rich II fchenkte

Derzog Fridci

dieſelbe dem bóheimiſchen

Sónig Wenzel , damit er von demſelben wider den Staiſer Friedrich II Hilfa erhielt 413 er aber wieder zum Befin ſiner láns der fam , fiel die Stadt ihm wieder zu, welches einen Krieg mit Sóheim veranlaſ fete. Es find auch 1260 und 78 Schlach ten bei dieſer Stadt vorgefallen , und 1620

iſt ſie von den Mähren , 1645 aber von den Schweden eingenommen worden, Die hieſige Burg , beſitt der Fárſt von Trauts foa als eine beſondere Herrſchaft.

2. Folgende øerrenſtádte : 1 ) Enzersdorf, oder Státti -Enzeróborfa ein Stadtchen nahe bei der Dona !! , wel

ehes oem Biſchof zu Freyfingen gehört.

ES

mird zum Unterſchied von dem Marktz die

ps Namens , Ståtti-Enzersdorf genannt; Had het ein mit Graien und Mauern uma

gebenes e chloß , welches Groß - Enzersdorf genannt miro .

2 ) Rarcheck, oder Marec, ein Städte den am Fluſſe March , gehöret den Gra fen Palfiy von Erdod und Moróſto ; und hat ein altes befeſtigtes @chloe , welches

Der bóheimiſche fønig Ottofar 1268 erbauet bat.

3) Bi

125

3) Ziſtersdorf , ein Crådtchen , welches

E

der , gråf.id) - althaniſchen Familie gehört, und ein Schlos hat.

1704 wurde es von

den aufrühriſchen Ungarn ſehr verwüſtet, und 1774 brannte es durch angelegten Brand , ab . Zu dieſer Viajoratherrſchaft, gehöret auch der Markt Dróſing, nebſt ver: fchiedenen andern Dertern .

4) Feldsburg ,

oder Feldsberg , eine

fürſtlich - lichtenſteiniſche Stadt und Majo: ratherrſoart , mit einem Gchlogie und an

Rhnlichen Palaſt. 5 ) Ecratınthal , ein tädtchen , mele

thes den Grafen von Bjartig geboret , und ein gutes Schloß hat. 6 ) Meiſſau , ein Städtchen mit einem

Edlog , gehöret den Grafen von Traun

und Abensberg , als eine Viajoratherrſihaft, chemals aber der anſehnlichen adelichen Fas miliz gleiches Namens, die vorlängſt erlos Ichen iſt.

3. Folgende Närkte und Fleden : 1 ) Angerii , e'n

Dorfmåşiger Markt,

gihöret dem gráflichen Haufe von Hindf),

1

und zu bem é clone

Ungermál, le ,

nicht

weit von bei Darchfluire. it

2 ) Ufſparn, ein Markt mit einem ſchot in

Chloſſe, gehöret dem Grafen von Breuner. Die

I 26

Die Pfarrkirche verwalten

die Minoriten,

welche hier ein Kloſter haben. 3 ) Baumgarten , oder Herren - Baum garten , ein Markt mit einem Schloſſe , an

der måhriſchen Grenze , iſt fürſtlich - lichten ſteiniſch

1

und gehöret zu der Herrſchaft

Feldsberg. 4 ) Bernhardsthal ,

ein Pfarrdorf zut

der Herrſchaft Rabensberg gehörig , ehedeſ ſen ein Markt mit einem Schloſſe , bei der Thera.

5) Böhmiſch Krut, ein Markt i gehöret bem . Nonnenkloſter zu Tuln .

6 ) Bulka , oder Pulfa ein anſehnlicher und ſchöner Markt , an einem gleichnami gen Fluſſe, iſt landesfürſtlich. 7) Drófing ein Märkt , welcher den Grafen von Althan gehöret. Er liegt nicht weit vont Marchfluſſe. 8 ) Dürnkrut , ein Markt und Schloß am Fluß March , gehöret der gräflich ha miltonſchen Familie. Er litte 1774 großen Brandſchaden.

Man bålt dafür , daß fai

ſer Antonin in dieſer Gegend von den Mar: komannen eingeſchloſſen worden.

.) Ebenthal , ein gråflich toharyſches Schlog und Pfarrdorf. 10) Eckardsau , Schloß, Herrſchaft und

Markt an dem Flüfchen Rußbach , in einer wal

127

maldichten

Gegend , woſelbſt vortrefliche

Wildbahnen ſind , daher Kaiſer Franz I dieſe Herrſchaft kaufte.

II ) Ehrensbrunn , eine gráfich finzen dorfifche Herrſchaft mit einem

Schlos und

Markt.

12) Eibesthal ein Markt der Herrſchaft Wülfersdorf, über der Zaya.

13 ) Enzersdorf im

Langenthal , ein

Markt mit einem befeſtigten Schlosſe, gehó ret dem Grafen von Zinzendorf. 14) Falkenſtein , ein Bergſdloß und Markt, gehöret dem fürſtlichen Hauſe Trauts fon. Der Befißer , welcher fich einen Gra fen von Falfenſtein nennet , hat das Recht,

Münzen zu prägen , beſist auch das Patro natrecht über die Kirche.

15 ) Fellabrunn oder Unter- Fellabruun , ein Markt.

10) Gaunerſiorf , ein Marft , gehöret den Grafen von Perlas und zu derſelben Herrſchaft Pasdorf .

Hier iſt das landes

fürſtliche Kreisamt von dem Viertel Unter

Manhart3berg . 17) Göllersdorf, ein Markt und Schlos, gehöret dem Grafen Schönborn von Puch haim,

18) Gra

128

18) Srafenberg , ein Marft zu 829 Stift8 Lilienfeld Serrſchaft Unter - Dürrens bach gehörig. 19) Grafenec , ein Echloß am Fluß Sam .

Zu dieſer Herrſchaft gehöret Schloß

und Markt Grafenwörth , oder Grafens werd .

20) Gunderſtorf oder Guntersdorf, ein Marto mit einem Edilos, gehöret den Fieis herrn von ludmigſtörf. 21 ) Håderſtoof, ein Markt , am Fluß Groen -Kamp, der nunmehr dem Zifferziena ferfloſter Zwettel zugchöret , und mit der Serrſchaft stammern verbunden iſt. 22 ) Hochenau , ein fürftlich - lichtenſiei niſcher Markt an der máhriſchen Srenze, mit einem zerfiórten Bergſchloſſe. Ift mit

der Herrſdaft Rabensberg verbunden. 23) sof, oder $yofmarkt, l. Schloßhof. 24 ) soben Ruppersdorf , ein landela fürfilicher Markt. 25) Gros - Nußbach , ein Markt am Rufbache.

20 ) Hohenwart , ein mohlgebauetes Pfar: dorf , zu deß Klofter 8 Lilienfeld Herts ſchaft Uinter-Dürrenbach gehörig. 27) Ober- und Nieder-Hollak : unn , jes

mes ein Markt der gráflieh - dietrichſteiniſchen Herr

129

: Herrſchaft Sonnberg , mit einem Kloſter : dieſes ein Pfarrdorf.

28) Nagaran , oder Gagaran , Pfarrborf,

ein

noch Kloſter - Meuburg gehörig.

Hier wird ſeit 1768 viel Krapp gebauet, und von den fårbern ſtark geſucht.

29 ) Kreußenſtein, Bergfaloß und Serra

fchaft , iſt gráflich melzectiſch. 30) Magen , oder Meßen , Sdiloß ,"

Herrſchaft und Markt , gehöret,dem gráffia chen finſkyſchen Hauſe,

31 ) Malberg , ein Schloß und Markt, an der mähriſchen Grenze , gehöret der go hanniterordenslommenthurei zu Wien. 32) Miſtelbach, ein anſehnlicher Markt , mit einem Barnabitentloſter , iſt fürfilich

lichtenſteiniſch , und gehört zu ber Herre fchaft Wülfersdorf.

33) Ober- und Unter - Fellabrun

je="

neb ein Pfarrborf , die ein Markt. 34 ) Ober- und Nieber-Nobbach , jene8

ein altes Schloß , dieſes ein dazu gehöriges Pfarrdorf , beide mit der Herrſchaft Stads . teldorf. verbunden.

35 Drt', , Markt ,, Schloß und Herr ſchaft ?

Púſenberg , Biſamberg , eine gráf=

, lich trauniſche Majoratherrſchaft mit einem prachtigen Schloſſe, und einem Garten, der Buſh . Erdbeſchr . 15. B.

3

me :

130

wegen ſeiner Bafferkünfte , Springwaffer, Eprimerle , Irrgarten und Bildſäulen, har vorzüglich iſt. 68 liegt bei dem Schlot ein Pfarrdorf.

37 ) Podflies , oder Bodfús, Bogfluß, ein Markt mit einem Schlosie, gehöret dem gráfl. trauniſchen Hauſe. Mabe dabei iſt Piramart, ein Pfarrdorf, wojelbft ein wars mes Bas iſt. Anmerk.

Der Stride landet , welcher fich bott

hier nach dem Glufje mard erſtredet das Marchfeld genennet.

wird

38) Poyſtorf, ein Markt , welcher zu der fürſtlich lichtenſteiniſchen Serrſchaft Wül fersdorf , gehöret. 39 ) Habensburg , ein Bergſchloß und Dorf an der Tena , gehdtit dem fúrſtlica lichtenſteiniſchen Hanſe. 40 ) Radelbrun , ein ehemaliger Miarkt, jest cin Kirchdorf , welches dem flader fi: lienfeld , und zu derſelben Serrſchaft Unter: Dürrenbach gehöret.

41) Nággendorf, ein Schloß und Markt,

>

welches dem 1763 ausgeſtorbenen gråflichen Hauſe von Sonnau gehöret hat. Et iſt mit

der Veſte Pilichoborf vereiniget. 42 ) Nóſchiß , ein Markt unter dem Land: geriet der Herrſchaft Rós. 43) Edlo ,

I

131

43) Solokhof, oder sof, eina Herra ſchaft am Fluſſe March , welche Kaiſer Stang von den Erben des Prinzen Eugen von Eas voyen gekaufet hat , und einen Berg durds graben laſſen , der gegen Ungarn zu liegt, und die Ausſicht nach Presburg perhinderte, bahin von hier eine Ulee angeleget worden . Das luftſchloß iſt ichón , und hat einen

weitläuftigen und ſehr angenehmen Garten. Unter dieſer Herrſchaft ſtehef der Markt Hof oder Hofmarkt.

44) Schönborn, gemeiniglich Neu -Schör : born, eines der ſchoften Schloſſer ,in Defits reich , welches Friederich Starl , Graf von

Schönborn - Puchheit hat erbauen laſien ; und dazu 1712 Der Grund geleget worden .

Das vorige alte Schlof hieß Mühlberg. 45) Sierendorf , : ein Gráfich coloredia fches Tchónes Edlos mit einem Markt. 40) Stapfenreut ein Marft mit einem alten Schloß , ſiehet unter der Herrſchaft

Echloßhof , und liegt an der Donau, 47) Staat , Bergfcht'oß, Herrſchaft und Marft , des Fúrſien von Colloredo . 48) Steinafirchen am Forſt , Martt

deß Grafen von Schönborn , vereiniget mit der Herrſchaft autern .

49 ) Stilfried ,

ein Markt ;

trelcher

der Karthauſe Maurbach gehöret , und eint 32.

132

Geſundbad hat. Hicr iſt der bóheimiſche König Ottofar 1278 von dem Kaiſer Nya

dolph úberwunden worden , und uinge fommen .

50) Stocerau , cint landesfúrſtlicher grofer Markt an der Donau , welcher mes Das gen ſeiner fornmårfte berühmt ift. Erzſtift Paſſau hat hier ein felleraint und Kaſtenamt , und das hieſige Schloß frey

ſecf , iſt ein beſonderes Gut.

51 ) Stádteldorf, Serrſchaft und Markt,

gehöret dem gråflich hardegſchen Hauſe. Zu der Herrſchaft gehdret das ſchöne Schloß, Juliußburg .

52) Stranddorf , Schloß und Markt, unweit der Stadt lag , geboret dem Gras fen von Sinzendorf.

53) Straß , ein Markt, gehöret zu der Berrſchaft Scharfened .

54) Sulz , oder Ober-Sulz, ein Marft der fürfilich lichtenſteiniſchen Herrſchaft Wül fersDorf.

55 ) Sumarein, Echloß und Warft der Herrſchaft Scharfened .

50) Triebenſee , ein Dorf des Biſchofs von Paſſau , Deflen Kaſtenamt init dem zu

Etocerau vereiniget iſt. 57) Ulridybkirch , Sdloe , Herrſchaft und Markt , iſt fürſtlich dietrichſteiniſch .

58 ) Wala

133

58) Walterskirchen , ein grdnich hohen: feldiſches Schlos.

59 ) Weidendorf , Schloß und anſchlie

dher Martí , gehöret dem Stift õit. 60 ) Weidfersdorf, oder Groß - Meis dersdorf, ein Märkt, gehöret zu der Seris ſchaft Grafened.

61 ) Wenerburg , Schloß , Serrſchaft und dor fmäßiger Markt des Grafen von Schönborn - Puchheim . 62 ) Wißeldtorf, ein Maift des Stifts

Lilienfeld , zum Theil nach Schloßhof glo hörig.

63) Wülferſtorf , ein Schloß und Markt des regierenden Fürſten von Lichtens flein , an der Saya , ift bag anſehnlichſte

Majorat dieſes Hauſtb in Niederóſtreich, und führt den Stamen cineb Dberamts, weil das Dazu gehdrige Gebiet aus verſchie denei. Sútern beſteht.

04) Wolfpaſſing iſt ein gráfick harde diſch Schloß und Dorfmaßiget Markt , 38 der Herrſchaft Städteldorf gehörig. 65 ) Wolferſtorf an der Hochleuthen , (meldjes ein großer landesfúrſtlicher Wald iſt,) ein Markt, Schloß und Szerrfchaft, gehöret dem Kaiſerſpital zu Wien, 66 ) Wullerſtorf , ein Markt , welcher dem Stifte Móit gehöret . I 3

IV.

134

IV .

Preis 06. dem Manhards: Der freiz

Berg , Circulus fupra montem Meinhar di

welches auch

das Oanfcfuis genennet

wird ; enthalt 1. Folgende landesfürſtliche Städte :

1 ) Sren

oder Krems , eine mohlges

bauetz Stadt unweit der Donau , in wel = che -unterhalb dieſer Stadt der Fiug Kremb fiut, Gic nennet fich eine faiſerl, fönigl. Streisſtadt , tpeil das Kreisamt des Viertels

ob dem Manhardsberg hier ſeinen Siß hat. 63 iſt hier ein Dominikanerkloſter , und ein

Stifthaus

von engliſden Fräulein,

Sie

mus monatlich 808 fl. Kontribuzion bezah: len : und dadurch iſt ſie in Abnahm gera then. Um ihr wieder aufzuhelfen, iſt 1768 eine große Sammetmanufaktur aus Wien hieher

verleget morden.

Es iſt hier von

der Hauptmaut zu Wien eine Filialmaut, das Schlütfelamt genannt,

1645 ward fic

von den Schweden eingenommen . Unweit derſelben iſt 1760 von dem preußiſchen Obriſtnachtmeiſter , Freiherrn von Zerbſt ,

welcher als Kriegsgefangener hier war , ein reiches

Alaunbergwerk entdedet worden ,

welches zur Anlegung einer Alaunſiederci Gelegenheit gegeben hat,

Es wird auch in

dieſer Gegend die Farbenerde gegraben , aus

!

135

aus melcher bas ſogenannte Kremfermeiſ i derfertiget 'mird. Sonſt lebet der Randmann in dieſer Gegend meiſt vom Bau ſehr gua

-

ten Cafrans , mit welchem die Stadt San: del treibt.

Bwiſchen Stremb8 und Stein , welche Etadtz eine fchöne Allee verbindet , ftehet ,

ein Kapuzinerkloſter , melches Und heißet. 2 ) Etein , eine kleine Stadt an der Donau , die nur aus 2 Straßen beftehet. Eie liegt nur eine Viertelſtunde von KrembB,

(deren afen fie gleichſam ift,) und hat mit dieſer Stadt in Juſtizfachen einerlei

Magiſtrat , deren Sißungen aber jedesmal zu Krems gebalten werden.

Beide Ståds

te wechſeln ihre Vorgeregten bergeſtalt, dar

einmal der Bürgermeiſter aus dem Rath zu Kreml8 , und der Stadtrichter von Stein

geváhlet , bei der nächſten Wahl aber der

Bürgermeiſter aus dem Nath von Stein , und der Stadtrichter von Krem b $ genom. mien wird. Mahe bei dem Bruderth or liege eine verfallene fandeßfürſtliche Burg auf ei. nem Berge, Stein hångt mit Mautern durch eine hölzerne Brüde von 800 Schrits ten aulaminen.

3) Egenburg , eine alte Stadt Etadt am Wanhards - Berge , mit einem Franziſkanera

flofter. Die Beſte , oder Herrſdjaft Egena 34

burg

136

burg , nebſt dem Landgerichte , hat der Prálat zu Altenburg , wenigſtens hat er ſic 110 ch 1767 gehabt. 4) Waidhoven , oder böhmiſch Waid: hofen ,

eine

Stadt und Schloß an der

Deutſchen Tena , mit einem Kapnzinerkloſter. Das Cdyloß gehöret dem Freiherrn Sur Denus .

5 ) Zwetl , oder Zwetthal ,

eine kleine

Stadt an einem gleichnamigen Fläßchen, melches gieich unterhalb derſelben ſich mit Dem Siniffe Kamp vermiſchet. 1472 brann te es gröstentheils ab. 1422 wurde fie von den Huffiten belagert , und als der

Erzherzog Albrecht zum Entſaş herzu eilete, kam es zu einem Treffen .

Von dem dår:

neben liegenden Kloſter ( f. Num. 4. 1 ) 2. Folgende Herrenſtädte : 1 ) Horn , eine Stadt mit einem Schlos,

und Kollegio der P.P. piarum ſcholarum , ſiegt an dem Flübchen Teffer , welches nicht meit von hier in den Stamp fließt. Sie gea boet den Grafen von 0908.

Die vors

nehmſte Nahrung der Einwohner , beſtehet darin , das ſie aus Weinſtein und Hafer çin milchweißes Bier brauen , welche

Limonenſaft ſchmeckt und fühlet.

wie

Es wird

zu Waffer durch ganz Deſtreich verfahren. Bor

137

Vor Uiters gehörte dieſe Stadt den Graz fen von Beilſtein , in 16ten Jahrhundert aber den Herren von Budmals , und das mals hatten hier die Eutheraner cine ana Vor der Stadt auf fehnliche Landfoule.

dem Molterberge iſt ein Wallfahrtfort, die Kirche unſerer Frau zu drei

Eichen

ge

nannt.

2) Harded , eine kleine Stadt an der großen Teva , mit einer uralten Burg , ges

hórt nebſt den Herrſchaften Prußendorf, frohnsburg , Starein und Dietmanns , den Grafen von Khevenhüller - Metſch.

Sie iſt

eine alte Grafſchaft , von welcher das gráfs liche Geſchlecht von Sarded bin Namen führet. 3) Drofendorf, Stadt und Schloß an der großen Teva , auf einem felſigten Ber ge , welche nur i Bugang hat , gehöret dem Srafen von Lamberg - Sprinzenſtein. 4) Pitſchau , ein Städtchen und Schlos, an der bóheimiſchen Grenze , mit einer da

zu gehörigen Herrſchaft, gehöret dem Gra: fen von Seilern.

5 ) Gemünd , ein Städtchen und Schlos, gehöret- dém gráflichen Saufe Generéberg. 6 ) Weitra , oder Weitrach , Stadt und Sdloß , an dem Flüschen Lainfik , gez

höret dem fürftlich fürftenbergiſchen Sariſe. 35

Sleidy

133

Wcitrach , eia ( leich daneben liegt alt - Wcitrach Dorf .

7) Ultenſtzig, eine kleine Stadt mit eis 3)

nem Schloß , gehöret den Grafen von Fal: fenhann ,

8) Dürrenſtein , insgemein Thierenſtein , ein gráfich ſiahzrenbergiſches Städtchen an der Donau , mit einem Solegio regulirter Evorherren Auguſtinerordens. Muf cinza Serge bei demſelben , war eheinals ein chlos, auf welches 1192 Der englandifche Monig Richard geſtist murde , als ihn Sera Leopold gefangen genommen hatte. Sa 309

Das neue Schloß liegt in der Stadt. 3. Folgende Märkte und Fleden :

Hot

1 ) Aggſbach, Aggſpach, ein Markt an der Donati, gegen welchem über an der andern Eeite des Stroms , die oben angeführtz

Karthauſe gleiches Namens liegt , gehöret zu 028 fúrſtlichen Hauſes Grautfon Serra ſchaft Golbeck.

Man mus denſelben mit dem

Slecken Uggſbach bei dem Kloſter dieſes Naz. mens , nicht verwechſeln .

2) Befinboig , Páfenbeng , ein uralter Drt , Markt und Schlos , an der Donau.

Er heißt auch Perſenburg ; dieſe Herrſchaft gehöret den

Grafen von Honos zu Horn,

ift anfehnlich und war chedeffen eine frei: Neids:

1

19

3



139

Meichsgrafſchaft, melche sie bayeriſchen Gras fen von Sempt und Ebersberg befaſſen.

3) Doberſpery, iſt ein gráfich herbers Aeiniſches Schloz, mit einer Derrſchaft , zu melcher der Ifarkt gleiches Namens gös böret. Herrſchaft | 4) Emmerſtorf , Schlos und Pfarrborf an der Donau, gehöret den Grafen von Voyos, 5 ) Sars , Schloß und Herrſchaft an

fluß Kanp , gehöret dem freiherrlichen Dauſe von Rumel.

Am Schloßberge liegt

ein zu dieſer Herrſchaft gehöriges Dorf ; der Markt Garß aber, moelcher dem Schloſs fe gegen über auf der andern Seite des

Fluſſes liegt , iſt landesfürſtlich. 6) Gfåll oder Gefál , Herrſchaft und

Markt , gehöret dem gräflich fingendorfiſchen Dauſe. 7) Grculenſtein , ein Schloß und Mas

jorat des gráfich fuefſieiniſchen Hauſes, hat den Titel einer Baronie , 8 ) Heidenreichitein oder Heinrichſtein ,

Markt , Schloß und Grafſchaft Der Srafem don Palfy , iſt mit der Derrſchaft Weisent bac verbunden.

2) Iſpern , ein Markt an einem gleidya

namigen Bache , gehöret dem gråflichen $ auſe von Songs.

10 ) farla

140

10) Karlſtein , Schloß , Herrſchaft und Dorfmåfiger Markt des Grafen von Cordua. 11 ) Kattau Sdlos , Serrſchaft und Pfarrdorf deß Grafen von Gileie. 12 ) Kirchberg am Wald , Schloß , Herrſchaft und Shaft des Crafen Beteran von

allenbein .

13) Komeggen , e'n Dorfmäßiger Markt mit einem alten Bergſchloß am fluş Kamp, ift zum Theil der Serrſchaft Born untera worfen.

14) Kortis , ein Markt ; zu des Slo:

ſter Gottweih Herrſchaft Brandhof gea hörig.

15 ) Strumau , Schloß , Herrſchaft und Markt, am Kampfluß , gehöret dem Freis herrn von Magier. 16) Kuenring, vor Ulters eine berühma te Veſte und Serrſchaft , jesst ein Dorf und Gut zu des Kloſters Geras Serrſchaft

Waffenftein gehörig . 17) laach am Jauerling , ein gráflich dietrichfteiniſcher Markt, in deffen Kirdie ein berühmtes Marienbild ift , zu welchem Wallfahrten geſchehen. Er gehöret zum Gut Zaifing, und, zu der Herrſchaft Spin. $

18 ) fangenloiß , ein anſehnlicher lan, desfürfilicher Markt, welcher Sitz und Stims me

141 me auf den Pandtagen , und ein Franziſka nectlofter hat.

19 ) Leiben , Schlos , Berrfdjaft und Bauerın arkt. Muß nicht mit dem Marke lauben oder · lauben verwechſelt werden ,

melcher zu der dietrichſteiniſchen Herrſchaft Epiß gehöret. 20) Langfeld oder fangenfeld , Schloß, Herrſchaft und Markt , hat ebedeffen den

.

Jefuiten zu fremuß gehöret. ! 21 ) Lichtenau , Schloß , Bertſchaft und Pfarrdorf , 058 Grafen von Seberſtein zu Otterſchlag.

22 ) ludweiß , ein dorfmásiger Markt der Herrſchaft Drosſiedel.

23 ) Marbach , ein Markt an der Do

nau , gehöret dem gráfich fiahrenbergiſchen Hauſer und zu deſſelben Herrſchaft Wfikens burg. Zu der benachbarten Kirche, Ma

ria Tåfferl genannt , welche unter dem Vis Schof zu Paſſau ſteht, geſchehen viele Ball: fahrten

24) Mühldorf, ein Markt , melcher zu des Kloſters Eóttweih Serrſchaft Brand hof , gehöret.

25) Martinsberg, Markt und Herrſchaft des Stift8 Molk.

26 ) Neupolla ,

ein Parkt der Herr

chaft Krumad.

27) Neua

142

27) Neuſtadtel , ein Markt und Amt

der freiherrlich rieſenfelfiſchen Herrſchaft Sáus Rencof , über der Ips. 28) Ottenſchlag, Edlo , Herrſchaft und Baurenmarkt , gehöret 'den Grafen von Herberſtein.

j29) Ottenſtein ,

Edlog und Baronie

Der gráflichen Familie von Lamberg -Sprino zenſtein.

30) Podſtał oder Bócſtall, ein Marft zu den hieſigen Schloß Hogendorf, gehörige 31) Rapotenſtein , * apeldenftein , ein uraltes Bergſchloß mit einem Markt , iſt eis

ne Majoratherrſchaft des gråflich trauniſchen Hauſes.

32 ) Raps, ein großer Marktflecken mit einem Schloß , liegt an der Deutſchen Terar die hier in die bóheimiſche fießt, und ges

hóret der freiherrlichen Familie von Pars tenſtein .

33 ) Kaftenberg , Schloß und Herrſchaft der Freiherren von Partenſtein. Es geho ret dazu der Marft Naſtenfeld.

34) Rechberg , Schloß und Karft des Freiherrn von Sohenec , am Kreinbfluß. 35 ) Hoſenau , Schloß , Sperrſchaft und

Pfarrborf, iſt gráflich fdhallenbergiſch .

26 ) Nos

13

143

36) Roſenberg, und Nothenbach, Schlói: fer und Herrſchaften des Grafen von 40003 . 37 ) St. Viidael in der Herrſchaft

Machau , ein gráflich ſtahrenbergiſches Pfarra dorf an der Donau , welches ein Viaift ges weſen iſt.

38) Schildern , Schloß-und Markt des $errn von Moſern .

39) Schönberg , Schlof, Herrſchaft und Markt.

40) Echrems , Marft , Schloß und Herrſchaft des Grafen don Falkenhayn . 41 ) Schmalenbach , Schloß und Markt, Jit mit der Serrſchaft an der Donau. Spiß verbunden . 42) Schweigero , ein Markt der Stift:: herrſchaft Zrpettel , bei der deutſchen Tega. 43) Senftenberg , Solok , Serrſdaft und Marft , der gráflich ſtahrenbergiſchen Fa milie megen des Oberft - Erblandinarſchallam

tes in ganz Deftreich

zugehörig , liegt am

Flub rembs .

Groß - Sieghards ; 44) Sieghards Echloß , Herrſchaft und Narkt , mit einen freien Landgeridt . 45 ) Spiß ; an der Donau , ein Markt,

Echloß und Serrſchaft

gehöret bem gråflich

dietrichſteiniſchen Hauſe.

17

46) Tera

144

40) Seva , ein Schloß und Markt au der deutſchen Gera. 47 ) Idlersheim , ein Markt der lam bergiſchen þerrſchaft Ottenſtein . 43 ) Erauenftein , ein Rarit der Herr:

fcbaft Ottenſhlag , und zum Theil ein Amt der Herrſchaft Kaposenſtein. 49) Weicardrohlag , ein Schloß und Marft an der bóheimiſchen Sena. 50) Weiſſenfirchen - und Wellendorf , Márkte in dein Thal und der Herrfchaft

Wachau , dem gráfich ſtahrenbergiſchen Sauſe zugehörig . Das Patronatrecht bei den Kirs chen der Närkte , : bat das Stift zu St. Florian.

51 ) Weiten , ein Markt bei dem Schloß Molenburg , gehöret der adelichen Familie von Linded.

52) Weidened , Weiteneg , ein Dorf måßiger Markt und Schloß an der Donau.

53) Weitrafeld , Weitersfeld ,

Marft

und Serrſchaft Hardeck.

54) Weßles , Schloß und But des Freis herrn Ehrmann von Schlug , der hier eine Es gehöret zu Sternwarte angelegt hat. der Herrſchaft Dobra.

55) Windiſch - Steig, ein Markt gegen Bóheim zu , in der Herrſchaft Nayers.

56) Wurms .

145

$ 0 ) Würmðborf, ein Markt beiaibeng Colok Sinjenec , gehöret guder Serriti 23 ‫و ژر‬i ‫ ! او‬. ‫های من نه‬ Ichaft Nøgendorf.

$ 7)-Bösing , am intampflus , ein Markt, gehöret der gráflich: fahrenbergifchen Fami 41

lit, und iſt der. Derrſchaft Senftenberg eins berleibet

3

4. Einige Kloſter : 1 ) Das Stift Hrfreer lieben Frau iin Lichtenthal , ein Ziſterzienſedloftere enabe bei der Stadt Bwetl in iſt nig:8igeſtiftat iporn deni

Der Name kommt von dem Namen

tiber Stadt Zwettel ber jin rockthers. vono bent

ċ flamonifchen Wort Sujecie wdifichtëpi1 hefrih ret.

t ,

2 ) Das Kloſter " zu Getas so Pråmona

Rratenfirørdeno v an der radhrifchan Breagitur welchesa Egobert oder . Ecquard jain Graficion

Perneck , aus ſeinem Schloß geſtiftet.prints

Dipolo , Biſchof zu Paſſau 1188 beſtätiget bat. 1

3) Das Pråmonſtratenſerklofter Berned , oder Perneck , welches mit dem borherge: henden einerlei Stiften hat und auch ein

Schloß gevejen ift, bon melchem eine Herrs Ichaft benannt worden , zu der auch das

Schlon Geras gehörete. 70 58,49 4 ) Altenburg , ein Benediktineiklofier , nicht weit vom Fluß Kamp , welches 11:44 & gés Búrci. Erdbeſchr. 15. B.

1146

geſtiftet worden. 168. Bar Fož ang refiene Unterthanen in

eigenen Dörfern , und 28

aufwartigen Dertern , auch gehören dazu die:: yeerſchafter Dröffredet umid Wildberg , nebſt einigen andern : @ucernong 36 37 5) Imbach xin Doclinifanérn onnenf[p

fter , am Fluß Krems , mit einenr Pfarr : dorf.

St. Bernhard:'; ficge nahe bei dem * oorhergehenden wird , wari.ehemals , cin Bis Flergienfernonnenklaſtoti ,, modenesiotto von Meiffanı im 14 en Fahrhundert geſtiftet hat, faut aber nachhectan die Jeſuiten zu Bien

melcher das alademiſche Kollegium Bewohn ten .

Esion ) Das Kloſter Nana , oder Manna miros moni Eremitten es heiligen att be! wohnet und if in den alten Schloß.20bers L

Ranna.si

JO

Dm

8816.01

2. Das fand ob der Ens. ‫܃‬a ‫ ܃) ܃ ܃‬، ‫ܢ‬

‫ܪܝ‬

Das land ob der Ems , welches in den

Erdbeſchreibungen - und Landcharten , aber nicht kanzleimaßig ,

Obere Deftreid - genen

net wird , erſtregte ficho anfänglich , als es 1156 auf dem Reichstage zu Regensburg vom Kaiſer Friderich I der Markgraffichaft

t '.

cinta

einverleibet , und mit derfelber zu einem HUE bon oem Herzogthum erhoben ward flus En8 bis an den Bach undral , oder von dem Paſſauer Malbe bis an die Ens ;

bat aber nachmals anſehnlichen Zuwachs bes

kommen.

Die Einwohner ſind ſtarke uns

dauerhafte fcute , und großerir als Die Ein wohner des Landes unter der Ens : daber find auch zu. Wien

bie meiſten Sånftentrás

ger von den Einwohnern dieſe landet . Ef wird in folgende 4 Kreiſe abgetheilet. 1. Der Hausruck - Streiß , welcher 1914 bem großen Hausrudwalbe den Namen hat, wird auf der viſcheriſch homagniſchen Charte viel fleiner vorgeſtellet , als er nach des Freiherrn von Hoheneck , und Matth. Fuhra. manns Berichten iſt , welche ihn als den großten Kreit angeben. Ich folge ihnen und rechne alſo zu dieſem Kreiſe

1. Folgende landeßfürſtliche Stadte : 1 ) Linz , zur Zeit der Nómer Lentia , die Hauptſtadt in Deſtreid, ob der End , hat an der Donau eine angenehme kage , iſt wohlgebauet und volfreich , und hat fchoa

ne Vorítádte. Die alte Stadt beſteht falt nur aus einer einzigen Straße , und begreift auch das auf einem Bügel belegene landesa fürſtliche Schloß , den welchem man eine freie und ſchöne Ausſicht hat. mag . findet 1

Spa

bies

148

Hiefelbft dieSandsKauptin aninfetafe des Erge herzogthums ein kerkantil - und Weditel

gericht der erſten und zweiten Fnftanz , das ichóné Randhaus der Cranse des Panoes ob

det Ens , ihr Landshauptmannsgericht , eine

Pfarrkirche , ein ehemaliges Jefuiterkollegium mit einer Fahdmen Stirche , i teleheni'.Kaiſer Ferdinand M dié Herrſchaft Detensheim in

daß Kloſter Bulgarn zugelegt hat , 15. Món: then 'und ž Nonnenkloſter eine Kommene thurei des deutſchen Ordens , welde termos ge deti Stiftung kein anderer å18. ein Sráf Harrach ; befinen fann į tirid einige panus fakturen . Unter dieſen war die Wollenzénga

i'anufateur 1790 die wichtigſte '; denn ſie berfertigtesmehr als zwanzigerlei Arten von Zeugen , uitd muste oon den Gewing mo natlich 500. Fl. an die Foieneriſche stoma

merztaſſe zaklen , man befchloßil aber in eben

dieſem Jahr milBaf man ſie den Handelsleu een verkaufen wolle.

Die Stadt treibt ziem

lich ſtarken Handel und hat zu Oſtern und Bartholoniát dohl privilegirte und anſeht liche Jahrmärkte. Shemals gehörete ſie zu Der Grafſchaft Kirnberg, wurde aber nebri der ſelben um Sas Jahr 1140 von dem ten

tcn Grafen an Leopold VI, Herzog zu Defter 101280 und Jahre hers g reich , berkaufet!: verkaufet.or nach find hier anſehnliche fürftliche Zuſam mc !!

749

mentünfte gehalten worden . In einem Pria

vilegio con 6490 , ift" fie puedſt. Die Haupt

Radt des Fürſtenthums ob der Ens generis net worden.

1542 brannte fie ab , wurde

aber beſſer wieder aufgeb ayet.se

2) Wels,cine mohlgebauete Stadt am Fluß " Iraun , in welcher man eine fürſtlich

qurbbergiſche Burg, die ebedeffen landesfürſte lich geweſen iſt , und zu welcher die Grafe ſchaft Wels gehöret , das alte Schloß Pok baim in welches das Stammhaus der uralten

Familie dieſes Nameng iſt, aber jeßt der Stadt gühöret , eine Pfarrkirche , ein Mino: 10 .

.

voriten- und ein Kapuzinerkloſter , und ein Spital mit einer Mirche , findet. E6 wird hier ein großer Bolzhandel getrieben.

Sie

gehörte chedelſen eigenen Grafen , von wet= Tarjen , nachinati Würzburgiſche Kirche über= polo mieder eingeloſet worden,

Von dieſer Stadt hat die große Welſer Heibe den Namen

3) Smünden", por Alters Laciacum eine landesfürſtliche Stadt am Smunder oder

Trauner ' Sea ,, aus welchen bei derſelben

der heraus. fömmt. Der Fluß Traun wie48.

Hier

wird Salz geſorten , und die Stadt hat nicht nur 1340 die Freiheit des Salzhandels be

fommen , ſondern iſt uuch der Sig 048 lans A 3

des

19

desfürfilichen Salzamts , welches ein Ham Mergitt iſt , dazu 5. Märkte und Fleden , als Hallſtatt , Iſchel c. gehören..! Unmerk. Nicht weit von der Stadt liegt auf eis 11 He Inſel im Sinunderfee. ein luftiges landesa fürſtlides Schloß , Namens Ort , welches mit

dem Lande durch eine Bride ziranimen hångt. An der Ortſeite des Sees , iſt der hohe Felſen + Traunſtein .

4) Födflabrud, oder Vöklabruck , Ve. clæpontum , eine wohlgebauete Stadt , in einer ebenen angenehmen Gegend , am Vofl: Fluß. Sie hat das Privilegium , alle Leib eigene in Schuß zu nehmen , und ihre Lúrs ger und Handelsleuté find mit ihren Waaren in den ramtlichen oftreichiſchen fåndern 300

frei. Durch 2 große Feuerðbrúnſte hat fit rn ſehr viel gelitten lang ls bad.e Sie niſtd viele maJahre r u h , u nach an die s an C geweſen , Grafen von Salburg t r löſeverpfändet rden , und hat o iſt a8ber wdieerde ausge w e m 171 wie menSiß und Stim r bei der Panndd e e m fchaft befſcohaft , vſocnhloſwſeelnch fieenmähr Der Pdfeannd aueslgbeen geüwherſiſch.en 1626 r ſ u r f e ir baigen de di au r Baus l h c n ſ er ge . 2. Fot

15 !

2. Folgende Herten - Stabte : fm 1) Efferding oder Eferting , eine kleine Etadt , in dem ſo genannten Donauthal,

untorit der Donau

gehöret der grdach

kabrerbergiſchen Familie. Man findet hier eine Pfarrkirche , ein Spital mit einer Kir: che , une cing, Burg , welche anſehnliche Re

galien hat.

Die Stadt und Burg þat ehe

als eine beſondere herrſchaft zu. Der

mal

vormaligen Reichsgrafſchaft Sdhaumberg ge böret i und die Grafen von Stahrenberg merden noch jest mit dem Landgericht und

Blutóann über Efferding vom Kaiſer und Reich belehnet.

:: : 2) . Somwanaſtatt oder Schwanenſtatt , liegt unmeit des Ugerfluſſes , und gehoot zu der Herrſchaft: Puecham , oder Puchaim , welche die Grafen , von Salburg befißey. Das Schloß Pudaim liegt gmiſchen dieſer Stadt und Vöklabruck am Ngerflus.

3) Grießkirchen ,

eine kleine Stadt ,

welche dem gråf. weiſſenmolfſden Syauf ge böret.

Kaiſer : Matthias hat dieſelbe 1613

zu einer Stadt erhoben, 9 ? Mahe bei, deiſelben

liegt das Schloß

Parz , welches auch der gráfidh meiffenwof: fiſden familie gehöret. į

44

3. Folk

132

3. Folgende Märkte::: ;;!

1 ) Aſcha", ein Marft mit einem Schlog und Zout an der Donau gehöret per graf: lich - harrachiſchen Familie Die Gegend dies fe8: Orts mird gemeiniglich der Archduermin: kel genennet , und hat Weinbaé. i1 ;

2 ) Aiſtersheim 1 ein Schloß und Viarkos fleden , iſt ein Majoratgut der Grafen von Bohenfeld. 3 ) Alkofen-, ein Marft. ** medias 4 ) Engelhartszel , ein märkt mit eis mein Zou an der Donau , ft lanbesfürfilich.

L ' : 5 ) Frankenburg , liegt nach der baneria fchen Grenze zu ; nahe bei den Hausrud :

walde , in einer guten Gegent , undhat gutes Gewerbe , Ini dem Marktflecken ift ein Herrſchaftliches Schloß ; pon" Sem alten Ediloß aber ſieht man unweit der Etade

auf einem Berge nuři noch 'ein einiges Sea inguer , und der Ort wo es geftanden hat, mirs der Hofberg. genennet. Die dazu ges

hörige Graffdaft, mit den einde: lebten Herr:

ſchaften i gehöret der gräflich = fhevenhüleria ſchen Familie als ein Majorat elblich

nach

bem fie derfelben 1581 von Sem Raifer Rus Holph II verkauft worden . Die einverleib

ben Serifehaften find , Quber Cumeregt , ſo in Kärnthen liige

( 1) fogl,

153

( 1 ) Rogli gulmelider Sperrſchaft gehoa ) Dab' Schlop Kogl , melches zuerſt

1

Neu - Uiterfee geheißen hat, und auffönem Berge hegt.

b) &!" Poègetti " ein"Feiner Maitta

Heden . 9 :0

( 2 ) Kammer , welche Herrſchaft in dem fogenannten Httérgäư liegt , ibieſe Ergeno aber hat von dem zu diefer Herrſchaft gehd

7 Pigen Utterſee den Namen , welcher der grotte ; uno megen der"unliegenden Schlóf= Sirchen und anderer Gebäude der fafönſte und angene miſie in dieſem Lanse , auch reich tomicher Fiſchen " ift , deren er alle Mo nage eine neue Gattung liefert. Aus dem

į felbén 48mmt der Flub Uger, Das gráflich

Revenbullerische Schloß Stainmer , liegt in bem und hat eine fehr ſchöne Aus fict.

6 ) Frankenmarkt , ein Markt , iſt grafa

lich Ebernhüteri[ds. 00 Galfpach ," eim Markt Echloß , liegt in einer Fleinen, mit seinem That , und

unodeitau Ait an die Freiherrlichhohet edfiſche Familie gefommen,

8) Haag, en Martt , liegt an der bar. uns ift "freiherrlich " clas

eriſchen Brenze

miſs $ 5

18 ) Hall

M

RŮ ! ) Salſkatt , cm -r.Markt in liegt an nein daro : benannten Seě , hat ein Salz

bergpark x und gehörtt ju dem landesfürſti. Colgant, davon oben bei Gmunden gehas It morben .

210 ) Iſdel,am Fluß Traun, hatgleiche falið ein Salzbergwerf, und gehöret auch zu dem Satzamt,isi scos

nahe bei

11 ) Senaten , çin. Þarkt

ber Ihr .... do 12 lambach , am Fluß Traun , ift wohlgebauet ; und hat gnte Rahrung , weil

fomph! das Salz : aus dem landeßfärft Salzgint hier , purch geführet wird ,

als auch

dier Hauptlandſtraße nach Salzburg hier durch gebet.

*13) Lauffen., ein Martt., . am fluß

Sraun .

14) Manſee is nipper beifer.Monſee , ein Markt, liegt an sem gleichnamigen See , der fich , durch den Bach, Ag in den Atterſee er: gießt. 1774 brannte er gróftentheils ab. 15 ) Ncufirchen , ein Markt , gehöret dein Biſchof von Paſſau...

*** p . 16) Neumarkt ,,ein Markt , iſt gráfica fahrenbergiſch.

17 Offenhauſen , ein Markt , gehöret einem Grafen von Seeau .

-

+3 ) Pene

55

e

-

pin! 28.) Perbach vi, ein ,Martto il mit Mauern hingeben , bat sin Sdloß , und, gia boret dem Srafn von Strattınann. 219) Puchain , ein Parfte

i

ju

20 ) Riebalai gink Markt mit einem I liegt an der bayeriſchen Grenze ,

Schloa

und iſt 1703 uns 1704 im Krieg ſehr übel

nachdem die Haare in heiſ

fem Waſſer abgebrúhet worden , gegeſſen , (weil ſie , da da fie ſich von der Frucht der Buchbäume ernähren , ein ſehr Thmachaftes und angenehmes Fleiſch haben, ) oder es wird ihnen das Fel abgeſtreift, welches einz

Silberfarbe hat, die ins róthliche fält, und mit fchwarzen und weißen Streifen verſehen iſt.

$. 5. In dem ganzen Herzogthum , ſind 20 Städte, faſt 95 Mårfte , und 397 Schlóru ſer, Herrſchaften und Güter .

Viele Schlór

fer ſtehen auf den höchſten Gipfeln der Fel ſen. Johann Anton Edler von Schäfersfed, rechnete 1770 in ganz Steyermark i 20000 Hauſer, aber Aquilin Julius Cåſar rechnete 1773 nur 111000 Häuſer ſamt den Berg: holden , und 80000 Herrngülten . Die Un: zohl aller Menſchen , wird zwiſchen 6 und 700000 fallen. Die Landſtraßen ſind , un geachtet der gebirgigen Gegenden , unter Kai ſer Karln VI, in vortreflichen Stand geſeket worben .

Die deutſchen Steyermarfer haben eine ziemlich rauhe Sprade.' Die Einwohner des Cilier Streifen find Minden oder Wenden , und reden die wind fche Sprache, melche von

dem gemeinen Volt felbft bis ctliche Meile.1 00.1

3

-

ISE

ron Grátz geſprochen wird .“ Peute, die nur ein wenig über den gemeinen Stand find, (prechen wendiſch, deutſch und italieniſch , und die Vornchmen auch franzöſiſch. Die Krópfe ſind in Ober - Steyermark Tehr gemein , und zugleich ſehr groß, beſonders bei den Leuten , die auf den Bergen wohnen. Man ſchreibt ſie theils dem Maſier, theils und vornåmlich . der großen Fettigkeit, mit welcher die Ein wohner ihre Speiſen bereiten und genießen , und ſehr faltes Waſſer darauf trinken , zu. Was oben von den offreichiſchen Lands

ſtånden geſagt worden, das paſſet auch auf die ſtegermårfiſchen. Sie beſtehen aus den Prálaten, Herren, Rittern , und den landed: fürſtlichen Städten , und ihre Berſammlungen werden in der Hauptſtadt Gråk gehalten. Die Prälaten ſind, der Biſchof zu Secau , ber Prálat zu St. Lambrecht , die lebte zu Admont, Nhein , und Neuberg, der Dom = ? probſt zu Secau , die Próbſte ju Vorau,

Nottemann, Póllau , Steinz und der Star thäuſer - Prálat zu Seiz. Der Adel iſt ſehr zahlreich, aber nicht fehr vermögend ; daher hútet er ſich ſehr vor Michcurathen, um rei me.Kinder in di: Tomftifter zu bringen , da zu Ahnen nöthig ſind, Mer ein Landtags

fähiges Sut beſitzt, wird ein Landmann ge nonnet .

N 3

$, 6.

182

$.

6.

Es

wird

im

ganzen

Bande

keine andere , als die fachofiritha, Pehre und gottesdienſtliche Uibung , berſtattet : eherals aber waren die Einwohner großentheils der

V

evangeliſchen Kirche offentliche zugethan.

Die

Steyermart hat auch ihren eigenen Bifchof, welcher zu . Sedau mohnet, und den Titel eis !

pes Fürſten des Geil.. römiſchen Reichs hat, Er ſteht unter dem Erzbiſchof zu Salzburg , deſſen General-Bikarius , er auch durch der größten Theil von St?permart iſt , und vor welchem er ernennet , eingeweihet und beſtå tiget wird.

$. 7. Zum Unterricht der Jugend, dienet oornámlich vie !!niverſiert zu Gråk i welche 1536 alb eine Atasemie geſtiftet worden, und nachher von dem Saiſer Rudolph II ala le Freiheiten einer Univerſität erlanget hat. 9. 8. Die vornehmſten Fabrifen und Mias

nufakturen im Lande , find i) die Eiſen Stahl-und meſſing - Fabriken , deren Arbeit

hiufig ausgeführet wird : denn die Zollregia ſter zeigen , daß die Ausfuhr jährlich über

eine Million Gulden beträgt ; 2) Manufaf: turen für grobes Tuch , und 3) für lein wand.

Zur Beförderung des Handels , ift

zu Grát eine Zeitlang ein Kommerzfonſes geweſen. $. 9 .

i ,

-

183

§. 9. Die Landſchaft welche jest € tener merk heißet, gehörte bis in das rote Sahra tundert theils zu Obers Pannonien , theils

zu, dem mittelánsiſchen Nordgau.

Im Jahr

955 gab Kaiſer Otto der erſte der Marf

Stener cinen eigenen, nur von dem

rómia

i ſcher Kaiſer abhangenden Grafen , nämlich 1 Ottotern den erſten , welcher aus bayriſchem

Ceblåt, und in der Gegend der Stadt Steyr geboren war ; und aller Wahrſchein lichkeit nach, Schloß und Stadt Stenr, me:

nigſtens jenes erbauet , und zu ſeinen Wohn :

fiß gemacht hat. Kaiſer Friderich I ertheil =

te 1180 dem Markgrafen Ottofar VI , die herzo.zliche Würde . Eben Siefer neue Ser: 1 309 überließ , weil er ohne Kinder mar,

fein Herzogthum mit Bewilligung der Stan: de ſeinem Schwiegervater , Herzog Leopold. zu Oeſtreich. Solche Uiberlaſſung iſt zwar erſt 1186 ſchriftlich und feierlich geſchehen : es e hellzt aber aus einigen Urkunden , das Herzog Leopold fich ſchon 1177 und 78 ei nen Herzog zu Steger genennet habe. Als

Serzog Detofar 1192 ſtarb, empfieng Her

* 399 Leopold vom Kaiſer Heinrich VI die

Belehnung wegen Stenermark.

U18 Przes

myſl Ottofar II, König zu Bóheim , fich 1251 ber óſtreichiſchen Länder bemächtigte, hatten die Steyermarfer keine Neigung zu N 4 feiner

184

reiner Herrſchaft , ſondern " luden Heinrich , Eohr Herzogs Otto zu Bayern, ein ; dieſer fragte den König Bela von Ungarn um Rath , welcher 'hinterliſtigerweiſe mit den Steyer: markern eine Verſtåndniß errichtete, und ſich

des Landes bemächtigte:

1259 trugen die

Steyermårket Das Land dem Könige Ottokar an , welchein es auch König Bela 1260 aba treten mußte , nach deffen Tode es Kaiſer Rudolph 1282 ſeinem Sohn Ulbrecht per lieh. Von der Zeit an iſt Steyermark bea fåndig bei džin ójtreichiſchen Haufe, und bis jetzt im Beſitz beſonderer Freiheiten , Drda

nungen und Landrechte, geblieben , Ş. 10. Das Wappen des Herzogthums, iſt ein filbern fruerſpeiendes Panterthier, lo wie auch die Stadt Steur in dem Rande ob

der Enz , die alte Reſidenzſtadt der Marf: grafen von Steyr, ein Panterthier im Papa pen führet, $ . 11. Die Land -Erb -Aemter find :

das

oberſte Erbland-Hofmeiſteramt , mit welchem Die Grafen von Troutmannsdorf

belehnet

find , welche um deſſelben rillen ehedeflen jáhra rich 100 Fuder Salz hatten ; dao oberſte Erbland - Stäminereramt, welches ſeit 1717 de Grafen von Wildenſtein haben ; das oberſte

Erbland -Marſchauamt, welches ſeit 1625 die Grafen von Saurau , und um eiſelben mila len

185

len das Schloß Frauheim im Cilier Kreift,

und das Amt Kleinſóle in Ensthal' haven ; Das Rberſte Ertland-Staumeiſteramt, welches ſeit 1525 vie Grafen von Windiſchyráiz ha ben ; das oberſt . Erbland - Mundſchenfinamt,

:: welches die ſtubenbergiſche Familie , und um

15

derſelben millen eheseiten Das Landgeridt,

welches zu Kapfenberg gehöret , mit den Piedmarchen, wie auch dem Wildbann in dem Landgericht, die Fiſchweide auf der Mórz , und den großen und kleinen Zehnden in der Ebene im Mörzthal , hatten ; das oberſte Ersland - Trucſeirenamt, melches die Grafen pon Sardegt feit ' 1508 beſigen ; das oberſte Erbland Jägermeiſteraint, mit welchem 1690 die Fürſten und Grafen von Dietrichſtein be lihnet worden ; das oberfteErbland -Silber

fammereramt, welches die Grafen von No thal 1596 , nach derſelben Abſterben aber 1963 die Grafen von Perlas , bekommen haben ; das oberfie Erbland - Hüchelmeiſter amt, welches feit 1578 dem gráflichen nurma

brandiſchen Baufe gehöret ; das oberſte Erb

land- Ståbelmeiſteramt , welches 1579 się von Urſchenbed bekommen haben ; das Erb lans- Vorſchneideramt , welches 1596 eing: führet worden iſt , und ſeit dem von den Grafen von Schrattenbach beſeffen wird ; das

oberſte Erbland - Falkenmeiſteramt, welchos reit M 5

1675

180

1675 Die Graf: n von Steinpris haben. Nacy diefen 12 Erbámtern , hat der Übtdes Stifts

Nein 1761 das Erb-Hoſtaglanamt, erhalten. $ . '12. In der Stadt Gráş iſt das 1

hódfte Landesfollegium für Inner-Oeſtreich, welches das Gụbernium genennet wird, Die ſtercranárf (che Regierung , welche unter Der oberſten Juſtizfiede 3:1 Wien ſtehet , beſorget das Sajtizipelen in den geſamten innersøſtreichiſchen Landen , die Handelsfa chen ausgenoimmen : denn zur Entſcheidung der Streitigkeiten über Handelsfachen und

Mechſelbriefe, iſt gu Grát ein z. izfaches Gea richt , mámlich das Merkantil-end Wedſela gericht erſter Inſtanz i weldies mit lauter Kaufleutin beſetzt iſt , und das Merkantila und Wechſelgericht zweiter Inſtanz. , oder das Wechſel- Appellatorium F welches halb clehrten , und halb aus ftaufleuten and bestehet und deren Präſident der Wechy: felrichter · heißet. Landeshaupta Der

mann iſt das Haupt der geſamten Landa ſtände

und

macht

mit

den

4

Herren

Verordneten die landeshauptmannſchaft aus. Jedem der 5 Reißámter , in welche Sten erinarf abgetheilet ist ,

iſt ein Streishaupta

mann und ein Sreiðamtsſekretár vorgefept. Die Kreisamcer find Oraş , Judenburg , Marburg , Sidi , und Bruct. Die fandega fof

187

: kaffe vermaltet ein Vorſteher, nebſt 4 ana dern Perſonen , noclche auf der Landtagen erwahlet merden .

Die landesfürſtliche Einfünfte "auf dieſer

• Provinz , haben 1770 in folgenden Summen

h

beſtanden : Das Pamerale 101605 Fl. Das Montaniſtium 2100223

445 Kr. -543

Die Staatsſchuldens Eteuer

1

Das Banfale Das Politikum

656429 891004 29721

Das Kontribuzionale 2080935 Das Kommerziale 29221

29

215 -

51 6

13

5,889221 Fl. 399Kr. zu Friedenszeiten pflegen hier 2 Regia Inenter Fußvolks zu ' liegen .

I Unter - Steyermark beſteht 1. Aus dem Gråper Kreiſe , chedeſſen Viertel Vorau genannt ; darin find 1 ) Folgende Stadte : Grås , Græcium , ehedeſien bayeriſch Gråş , am Fluş Mur , ift in föåtern Zeia

n die Hauptſtadt von der Steiermark gea wers

188

morden , nachdem die Stadt Steyr , wel che ehedeſſen die Hauptſtadt mar , mit iha rem Diſtrikt dein lande ob der Ens einver Sie iſt auch der Ein des t h c g en un Gubernii , der inneróſtreichi geri ierſchen achſtenermár l f i e n t d s e i Mer , un de zm tfaſnch Reg .

leibet worden s ,.

Die Lítſeite seb omnes; an der Weſtſeite aber iſt die große Mur : Vorſtadt , mit welcher

die eigentliche Stadt durch eine Brücke zu

ſammen hångt. Die Stadt iſt mohlbefeſti get , und nach Wien und Prag die ſchönſte und beſte in allen oftreichiſchen Landern. In

der eigentlichen Stadt bemerket man die dem h . Aegidius gewidmete , und 1577 denges ſuiten eingeräumte Hoffirche, auf deren Kirch hof das wegen ſeiner Bauart und Bildhauer arbeit ſehenswürdige Mauſoláum ſteht , dar in Kaiſer Ferdinand II. famt

feiner Ge:

mahlin begraben iſt ; bas an . diefer Kirche liegende ehemalige Jeſuiterfollegium ; die Uni

verſität,

welche' 1586 geſtiftet morden ;

Die Pfarrkirche , bei welcher eine Urchidiako nus fteht , mit dem landesfürſtl. Hoſpital; 8 Filoſter mit Kirchen ; eine Kommenthurei D ¢8 deutſchen Drden

, welchem die Lechfir

che vor der Stadt und derſelben Pauláthor,

fugehöret ; die ſchöne Dreieinigkeitbſäule von pergoldetem Erz zu Anfang des erſten Sacs ; auf

189

auf dem Plaß der Karmeliter oder Joſeph :: Kirche ein Bild der Maria , welches, ihre unbefleckte Empfängniß vorſtellet ; die landes: fürſtliche Burg ; das Pandhaus in welchem

S die fandtage gehalten werben , nebji den

Zeughauſe der Landſtånde , das Nathhous ; und der Biſchofshof neben der Stadtpfarre.

:: EB liegt auch zum Theil innerhalb der Stadt auf einem hohen Felſen eine Feſtung von 5

Baſtionen , welche eine eigne dem heil. Tho mað gerridmete Kirche , und ein Beughaus i hat. In der Mur- Vorſtadt find 4 Kloſter, 1. und in den nordlichen oder obern Sheil der

felben , welcher die land genennet wird

iſt ein Fels , welcher nicht nur mit einer Kirche , ſondern auch mit y Stapellen beresse iſt , und den Kalvarienberg vorſtellen fou. Außer dem Paulusthor iſt die Vorſtadt ,

!! Graben gennant , in welcher viele herrſchaft: liche Puſthauſer, ſamt einem Kapuzinerklos

-

ſter , ſtehen. Vor dem Eiſenthor liegt Sie Vorſtadt St. Leonhard mit einer eigenen Pfarrkirche. Friderid IV hat die Stadt zuerſt mit Mauern umgeben , welche aber unter dem . Erzherzog Karl und deſſelbert Sohn Ferdinand ſehr rerbeſſert worden. Die

biefige Stahl - und Eiſ:nfabrik ; liefert weit: und breit viel feine Maaren.

Den anſehns tis

190

lichen Jahrmarkt" , melcher zweimal gehaltett wird , beſuchen lingarn , Erieden Armeniet , Túrken , uden aus allen lánberri , Polen und Ruſſen .

Die Waren werden auf der Mur

mit Flošen ab und zugeführet , daher auch die Ediffahrt auf derſelben von einer eiges nen Kommiſion im Stand erbaltin wird.

Nahe bei Grák iſt das ehemalige Jagd fchloß farlau , melches ben dem Erzhers zog Karl den Namen hat , und nun ein Zuchthaus ift.

2) Radiersburg , eine landesfürſtliche Stadt auf einer Inſel, welche die Mur macht , ift. eine der beſten Städte in der

Stenermark. und

Sie treibt mit den Ungarn

Aroaten einen

beträchtlichen

Es iſt hier ein Kapuzinerkloſter.

Handel.

1418 muts

den bei derſelben die Súrfen von dem Erz

herzog Ernſt geſchlagen. Hier wachſet vora treflicher Wein. 3 ) Fürſtenfeld , eine landesfürſtliche Stadt am Fluß Feiſtrit , weicher nahe bei derſelben in die Lafnis faut.

Sie hat nur

108 $ duſer , eine Kommenchurci des Johans niter- Ritterorbens , ein Auguftinerklofter und eine Stadtpfarrkirche.

4) Hartberg , eine Stadt , welche das fürſlid baariſche saus ſeit 1573 pfands Ipeiſe , und ſeit 1624 fáuflich befift. 5) Fire

3

191

5) Fridberg , ein geringes landesfürſtlis thes Stádrden am Sada Pint. Die Etadt

an ſich Pibft , hat nur 64 Sauſir , die Vor : Badt Pingga 53 , und die Vorſtadt Ortgra ten 25 . Siz iſt um das Jahr 1200 er: bauet.

Folgende Nárkte :

1 ) Unger, im Gebirge , geborit einem Grafen von Khevenhüller.

2) Biſchofsdorf, geköret , einem Ora fen von Herberten .

3) Burgau , an der Lafnig , iſt von den Grafen von Trautmannsdorf an die Grafen bon Bathyani verkauft worden. $at ein Schloe.

4) Feldbac , am Fluß Raab , ift be: mauert , hat auch eine kleine Feſtung , mela the man Tabor nennet." 3ft landesfürſtlich , und hat ein freies Landgeridat.

5) Fering , iſt landeßfärillich .

6) Feiſtriß , gehöret verſchiedenen Ges richtsobrigkeiten . 7) Fronleiten , iſt landesfürſtlich , unb hat ein Servitenklofter .

8) Glenſtorf , gehöret einem Grafen von ollonitſch.

2 ). Gnaſt, gehöret einem Grafen vou Srautmannsdorf.

10 ) Grád :

C

192

10) Grådmein , gehöret dem Stift kein.

11 ) II}' , gehöret den Grafen von und zu Wildenſtein

12 ) Märkel , gehöret den Fürſten von Baar.

13 ) Mureof, an der Mur, iſt gráfich ſtru: bnebergiſch und der Hauptort einer Serrſchaft. 14) Paſail, nicht weit von sein . Berge School , gehöret auch den Grafen von Stubenberg. 15 ) Pegga í gehöret dem Stift Vo: raui.: Hat Hiberbleibfil eines uralten Schlos reb , und ein neues Schloc. 10 ) Pirkfeld , gehöret , den Grafen von 1

Trautmannsdorf .

17) Póllau , gehöret dein gleichnamigent Stift regulirter Chorherren Auguſtinerordens , und liegt an der Sau.

18) Sanct Ruprecht , an der Raab, 1

iſt fürfilich rectauiſch. 19 ) Sembriach , am Fuß des Berges

Schódl , gehöret einem Grafen von Die tricyſtein .

20 Straß , an der Mur , gehórét dem Srafen Lesbie.

21) Hiieltach , gehöretzu der Herrſchaft 23 :1dtein.

12 ) Vor :

193

22 ) Vorau', gehöret dem gleichnami gen Stift regulirter Chorherren Auguſtiners ordens

23) Weitz , iſt gráfich ſtubenbergiſch. 3) 103 Serrſchaften und @ chloſſer al8

Nichbergi Eggenberg , ein anſehnlidhjes Schloß bei Gråt 1 Freyberg , Friedberg , Fürftenfeld , eine Sommerthurei des Johans

-

14

hiterritterordens

Hainfeld ,

7

Herberſtein

Pfanaberg , Rieggerſprug mit einer Feſtung, die faſt für unüberwindlich gehalten wird. >

N

Trautmannsdorf , das Stammhaus der Fa. milie dieſes Namens.

2. Auf dem Mahrburger Kreiſe , ehed beffen das Viertel zwiſchen Mur und Drau genannt. In demſelben wechſeit guter Wein, es ſind auch einige Sauerbrunnen vorhane

ben , und zu Toplbas iſt ein Wildbad. Wir bemerken.

1

Folgende Stådte :

1 ) Mahrburg oder Marchburg , eine late Desfürſtliche Stadt am Fluß Drau , welche ehemals eigene Grafen gehabt , Leopold der

Starke , Markgraf von Stenermait aber von den Grafen Bernhard an ſich gebracht haben fou. Die hieſige Burg , mird Ober

Mahrburg genannt, und gehöret den Gra fen von Brandis. Außer der Pfarrkirche , Búſd . Erdhrrohr. i5. B. 1

find

194

find hier 2 MönchentlSſter und í Nongens flofter.

2) Petau , oder Pettau , . gemeiniglich Petovium , beſſer Pætavio , mendifdy Tun,

( D. i. fremd , ) eine kleine landesfürſtliche Stadt ain Fluß Drau , hat 1 Pfarrkirche, 2 Klóſter , und außerhalb der Stadt liegt noch ein Kloſter. Das Schloß gehöret den Srafen von leslie. Die hieſigen Mas

nufakturen haben guten Fortgang. Der Ort iſt uralt, und wird roroohl bei den roinichen als anders alten Schriftſtellern oft genannt, hat aber ſeine alte Herrlichkeit derloren. 1041 oder 42 wurden die Ungarn bei dieſer Stadt.

von dem ſtenermárkiſchen Markgrafen Dttor far III geſchlagen. Die Stadt iſt mehr als einmal an das Erzſtift Salzburg gekommen. Anmerkung. Das Perauer Feld ift ſchón , hat nach den umfiegenden Bergen eine angenehme Audi fiite, und bringt viel feltene Pflanzen hervor.

3) Voitsberg, ein landeßfürſtliches Stadt chen an dem Flüßchen Sainach , welches von

einigen für die älteſte Stadt in der Stegera marf gehalten wird , und zu der Rómer Zeit Viana geheißen haben ſou. Daß Karmelis turkloſter außerhalb der Stadt , berorget die

Stadtpfarre.

Die Herrſchaft

VoitBlı rg

gclóret den Grafen von Nagendberg. Зm.

195

Zwo Stunden von hier auf dem Gråßer. felde , iſt das Doblbad oder Topelbad , dels

ſen Waſſer faſt falt iſt , und gewärmet wer: ten muß. Unter demſelben liegt der landets fürſtiche Luſtort Sjadhof. 4) Fridau , eine kleine Stadt , nahe beim Fluß Drau , welche mit der Herrſchaft dieſes

Namen8 1773 der Gräfin von Königsader

C

th

gehörte. 2.) Folgende Mårfte , melche zum Theil Hauptorter von Herrſchaften find. Uibera haupt find in dieſem Kreiſe 92 Herrſchaften. Schloß , Herrſchaft und 1 ) Arnfels Markt des Grafen von Schönborin 2) Ehrnhauſen , ein Markt, an der Mur , mit einem Bergſchloß und einer Berra fchaft.

Eibesmald , Markt und Herrſchaft. 3 ) Eibeswald Sanct Florian , ein Markt , dem

3

Biſchof zu lavant gehårig. 5) Groß-Sonntag , Kommenthurei des deutſchen Nitterordens , zwiſchen Pettau und fridau .

6) Frauenthal , eine Herrſchaft , in welcher eine anſehnliche Mefiingfabrit ift , die ihre Hauptniederlage zu Gråß hat.

7) Gleinſtötten, Schloß und Herrſchaft. 8) Hohenmauth , oder Mauth , ein lana

debfürſtlicher Markt, N mit einem Kloſter. a

9) Jás

196

2) Jåringhof , Herrſchaft des Siloſterk

Admont, zwiſchen Mahrburg und Shureit: 10) Kóflach , Marft, unweit Voitsbergi ift dem Kloſter 6. Lamprecht dienſtpflichtig.

11 ) Krottenhofen, Schloß und Herrſchaft, Des Visthums Secau , zmiſchen Reibniß und Wilton .

12 ) landsberg , oder das deutſche Bands berg , Markt und Herrſchaft, dem Erzſtift Salzburg zugehörig .

13 ) Leibniß, wendiſcs, lipnika , d. i, ei ne Lindenſtadt, war ehemals eine Stadt, iſt aber jegt nur ein Marktflecfen an der Sulm ,

hat jedod beſſere Häuſer, als viele Städte. Er gehöret den Bisthumn Sedau. Ehedef fen waren Schloß und Markt Leibniß , von der Serrſchaft Reibniz unterſchieden .

14) Leitſchachi ein Markt an der Sulm . Neben demſelben liegt das Schloß Trautens

barg , zu welchem eine Herrfélaft gehöret. 15 ) Luttenberg, ein Markt, an dem Fluſ re Stainz, bei welchem ein ſtarfer und vor: treflicher Wein wächſt.

16) Ligiſt , Markt und Herrſchaft des Grafen von Saurau .

17) Sanct Leonhard , ein Markt welcher dein Grafen von Herberſtein sienet.

18) Nah:

107

" 18 ) Mährenberg ; ein Markt , gehörét

dem hieſigen Doninikaner Nonnenkloſter, über spelchem cin Schloz lieget. 19 ) Mobfirchen , ein Markt an der Stais - mach . 20) Meretingen, eine kommenthurei des deutſchen Ritterorden , an der Draui .

21 ) Meling ', eine Kominenthurei des Johanniterritterordens. 22) Ober -Murek, en Markt ' mit einem Bergſchloß , liegt au der Mur. 23 ) Polſterau, ein Markt. 24) Radkersburg ober Dber-Radferto burg, dieſſeite der Mur , gegen der Stadt

Radkersburg im Graper Kreiſe über, iſt eine Herrſchaft.

25 ) Schwanberg, Markt init einem Klos fter und Herrſchaft, gehöret den Grafen voll ẽauran ,

20) Seckau , Sedanberg, cin Bergſchlog

über leibniß , welches der gewöhnliche Sig deß Biſchoft über Steyermart if : das BiB thutz aber iſt in dem Stift- Rarkt dieſes

Namens in Obzr -Stevermark geſtiftet. In dem Schlos iſt ein feſter Thurm , der aus lauter Strinen mit rómiſchen Aufſchriften er :

bauet iſt, welche von dee zerſtörten Stadt Marcela, die unten auf dem Felde geftau : N 3

in

198

den hat, hinaufgebracht morben, die Steine verkehrt eingemauert, oder verſtůmmlet.

aber ſind entweder

27 ) Wildon , ein Marft an der Mur, mit einer alten Beſte und Herrſchaft, die ei;

nen Gerichtsbezirk von 10 Meilen in der Nunde beſigt , und über alle barin gelegene adeliche und andere Güter das Landgericht ober den Blutbann ausúbet. Es gehöret den Grafen von Stampfer. 28) Wernſee, ein Markt. 29) Witſchein , Schloß und Herrſchaft des Domſtifts Sedau. 3) Folgende Kloſter : 1 ) Nein , ehedeffen Rune, Runenſe cee . nobium, ein Ziſterzienſerkloſter ,, 2 Meilen von Gråt, welches Markgraf Leopold 1128 geſtiftet hat. Es hat 8 Pfarren .

2) Stainz , ein 1229 geſtiftetes Kolle gium regulirter Chorherren Auguſtinerordens. Es gehören demſelben in dieſem Streiſe die

Herrſchaften und Güter Hornec , Herber: ſtorf, S. Joſeph, Peonrad, lankomiß , und die Märkte Stainz und Preding. 3. Aus dem Cilier Kreiſe , ehedeffen Viertel Cili, oder Zili ; genannt , welches erſt eine zu Kärnthen gehörige Mart , und

nachmals eine Grafſchaft geweſen. R. Lud: wig auß Bayern machte- 2341 Friderich von Connet

-

199

Sonnc Coder Sånnet, Saanegf, ) gum er: ften Grafen von Cilli, X. Karl lv erklärte

die cillifchen Srafen zu Reichgrafen , und K. Sigifmund 1436 zu Reichsfürſten , mels ches Herzog Friedrich von Oeſtreich fehr übel nahm, nachher aber es 1443 als Kaiſer be: willigte, jedoch nit der Bedingung, daß Cilli nach Abgang des regierenden Hauſes au Deſtreich fallen ſollte.

UIB nun der lente

Graf Udalrich 1457 erſchlagen mard , und feinen Erben hinterließ, nahm K. Friderich III Berig von der Grafſchaft, und vereinigte dieſe bige mit der Steyermarf. Dic Ein wohner

ſind alle Wenden oder Winden .

Der hohe Berg Bacher oder Pacher , siehet fich von Windiſchgråß gegen Mahrburg hin ab, und fou nach der Viſſcheriſchen Ausmer ſung, einen Ilmfang von 15 deutſchen Meilen haben. Er bat auf ſeinen breiten Gipfeln ,

V

+

die in mindiſcher Sprache Koppe genennet werden, Brunnen , Sámpfe und Seen . Der Berg Botſch, hat viele geräumigc Gruben ,

die in Winter mit Schnee angefület ſind, in der übrigen Jahrszeit aber Regenwaſſer fanımlen , und in das Innere des Berges lei Er iſt reich an allerhand Erzarten , mela ten. che

die ring8 um denſelben hervorbrechen

den mineraliſchen Rucllen anzeigen ; als der berühmte Sauerbrunn , welcher 1 Stunde 4

von

200

von Rohitſch oder Roitſch iſt, die Quelle zur heil. Kreuz , bei Uriaviķa, und bei dem letos fter Studeniß, welches letzte Waſſer im Win ter warm iſt und raucht.

Wir bemerken.

1 ) Folgende landesfürſtliche Stadte : 1

Cilli , oder Zilli , zur Zeit der Rós

mer Celeja, sic Hauptſtadt der alten Graf ſchaft , liegt zwiſchen den Flüſſen Sån und Koding, mit welchein lekten fidy bei der Stadt

die Vogelain vereiniget. In der Kirche des 1241 geſtifteten Minoritenklofters ; iſt das Begräbniß der ehemaligen Grafen. Außer

halb der Stadt liegt ein Bergſchloß, welches geineiniglich Ober-Cili genennet wird. Die Stadt iſt von 1450 bis 1473 mit Mauern umgeben worden , und 1448 , 1502 und

1534 abgebrannt. Ammerf. Die Die Landftrafie zwiſchen Eilli und Petau . iſt urſpruuglich eine römiſche Straße bei welcher zu Neinig , unweit Hochenea, 1715, und 10 Jahr bernach römiſche Meilenſteins

und andere Denkmale ausgegraben worden .

2) Nein, Rain , ein Städtchen an der Sau, bei welchem 1475 die Chriſten von den Túrken geſchlagen morden, 1516 brannte e8 ab.

Das Schloß neben demſelben , gea

höret nebſt der Herrſchaft , den Grafen von Attems.

3) Feiſta

201

49

3) Feiſtriğer oder Windiſch - Feiſtiiz, mind,

Biſtriza, eine ſehr kleine Stadt, melche den Bornament Windiſch , zum Unterſchied von 2 ftenermärkiſchen Sd;löſſern, die auf deutſchem Boben Neben , bekommen hat.

es iſt hier

Das Schloß neben derfelben, oder Burg -Feiſtrig ; gehöret, nebſt

ein Minoritenflofter .

der Sperrſchaft, den Crafen vou Uitems,

4 ) Bindiſch- Grák, in windiſcher Spraş che, SlowenjGradez, d. i. der Slawer Stadt=.

chen, lat. Vendo- oder Vindo - Græciuni,

11

Slavo -Græcium , iſt ein Stadtchen . Um das Jahr 1187 und 1204 gehörte es den Markgrafen von Meran und Unded6. Auß dieſer Familie war Berthold , Patriarch -zu Uglar, welcher Schloß und Markt Windiſch

Gråk 1251 der Kirche zu Uglar ſchenkte, der fie 1341 abermal übergeben wurden. Die noch vorhaabnen Grafen von Windiſchgrát , iperden von hier ihren Urſprung haben. :) Folgende Märkte :

1) Fraflau und Sanct Georgen, mårfa. M

tl, jener an der Saan . 2 ) Gonowiß, ein Markt, bei welchem eine merkivürdige in den Markt fließende Quelle iſt , die im Winter warm , und im Sommer falt befunden wird. Uiber dem

Markt liegt ein Schloß auf einem Felſen.

Markt und Schlo ; gehören den Karthguferit N 5

34

(

20 : 3

zu Seiß , und , jener roar 1151 , als das Kloſter geſtiftet wurde , noch ein Dorf. Die

Túrien plunderten 1529 den Markt ; und 1515 entſtund hier ein Bauernaufſtand, der: gleichen ſich auch unter f. Karl VI ereignet bat.

3) Hochenec, ein landesfúrſtl. Markt. 4) Hórberg, ein Markt mit einer Herrs ſchaft. 5 ) Das windiſche Landsberg , ein Schloß und Marlt, auf einem Berge , gehöret nibft der Herrſchaft einem Grafen von Attems.

6) Die Márkte lauffen, lemberg, mit ei: ner Herrſchaft, Lichtenwald an der Sau, und

Sanct Lorenz .

7) Die Märkte Marau, Metinig , welcher lanberfürſtlich iſt , Montpreis mit einem Schloß und einer Herrſchaft, und Neuſtift.

8) Oberburg, Markt und Stift des Bis ſchojs zu laybach. 9) Die Märkte Paillenſtein , imit Schlos

und Herrſchaft, Praßberg und Reichenburg an der Sau, mit Schloß und Herrſchaft. 10) Rochitſch , Rohitſch , ein landesfúrſtl. Markt, neben melchem ein Schloß liegt, das po mie bie sherrſchaft gleiches Namens, dem Grafen von Leslie gehört.

11 ) Die Márkte Riez, Sáldenhofen an

der Drau , welcher landedfúrſtlicy iſt, aber cin

14

.

2

203

cin Schloß hat , toelche $ dem Nonnenfloſter

zu máhrenberg gehört , Schönſtein , neft Schloß und Herrſchaft, Sachſenfeld , welcher lande8fürſtlich iſt.

12 ) Die Märkte Tradenburg ,

nebſt

Schloß und Herrſchaft, Tüffer, welcher lan desfürſtlich iſt, Schloß und Herrſdiaft aber

gehören dem Grafen von Wildenſtein , Wris tenſtein, mit Schloß und Herrſchaft dem Biz fchof zu Gurt in Kärnthen , gehörig , und Wólan oder Wólan , nebſt Schloß und Herr ſchaft des Srafen von Sauer. 3) Von 116 Herrſchaften und Gutern , nur noch folgende: 1 1 Altenburg , Schloß und Herrſchaft des Biſchofs zu Laybach in Krain.

2) Antenſtein , zerſtórtes Schloß und Herrſchaft des Grafen von Sauer , an der

Drau, úber welche hier eine Uiberfahrt, auf wendiſch Borlen, iſt, welches Mort als ein Name von dem alten Schloß gebrauchtwird .

3) Haillenftein, eine Kommenthurei des Johanniterritterordens , liegt bei Neuflo ster.

4) Hódenberg und Helfenberg , Serr: ſchaften.

5) Die Herrſchaften Laßenſtein, Königb berg und Kranichsfeld. 2) Pem

204

6 ) Pembach , eine Herrſchaft; 'dem Benes diktinerkloſter zu St. Paul in Harnthen ge hårig. 7) Mannsberg , eine Hertſehaft: cm 16ten Jahrhundert haber fich die Grafen von Hiontfort von dieſem Sdlok geſchrieben :

8) Meu-Ciui , eine anſehnliche gráfiche geistúctiſche Herrſchaft, eine halbe Meile von der Stadt Sili, enthält das prachtige Sciós Neu - Cilli, melches ehedeffen Prumberg hieß, und einen än fchönen Früchten ſehr reichen Gar ten hat, und den Markt Sachſenfels , welcher eine Biertelſtunde vom Schloß liegt.

9) Sánnegt, eine alte Herrſchaft, deren

ehemalige Herren , Grafen von Silli gewora den .

64) Folgende Kloſter : 1 ) Etudeniß , dic Gnadenbrünn , in

der Stiftungsurkunde Fons gråtiarum , ) eit abelich Frauenſtift Dominikanerordens , befTe:s

Borſtaherin eine Priorin iſt, iſt '1 263. geſtif tet worden. Bei demſelben liegt ein Markt, 88. gehöret demſelben auch die Herrſchaft Fren: frein .

. : 2 ) Seiß, eine Karthaukez unweit Gono miß , in einem einſamen Thal, welche 1151 von dem Markgrafen" Ottolai V geſtiftet worden. Außer dem Markt Gonowiß ge höret demſelben die Herrſchaft Opplonit. 3 ) Gems

-

205

3 ) Gebrach, Gyrienſe Cænobium , war ehemals einz Starthauſ , ward aber nachher dem Convictui alumnorum der Jeſuiten zu

Gråx, übergeben.

II. Ober - Stevermark beſtehet 1. Uus dein Judenburger Kreiſe, eheders Pên Viertel Judenburg genannt, in welchem 1 ) Folgende Stádte :

1 ) Judenburg, zur Römer Zeit Idunum , die lande8fürſtliche Hauptſtadt in der Ober

Steyermark , liegt an dem hohen Ufer ser Mur , uud hat bie Uusficht in eine Ebene, iweche mit hohen Bergen uingeben iſt , Sie ftető mit Schnee bedecet ſind. Sie enthält eine Tandesfürfliche Burg, in welcher eine Ne benlinie des Erzhauſes gewohnet hat , eine Pfarrkirche, ein Franziſkanerkloſter, deſſen Kir dhe die Hofkirche genannt wird , weil das Klofter neben der Burg ftehet, und ein che :

maliges Jeſuiter- Probierhaus ; und außerhalb der Stadt iſt ein Nonnenklofter. Uus hier geſchriebenen Urfunden Don 1182 und 1191 ethellet, daß fie fchon damals eine bekannte Stadt gewefen fer ; ja aus einer Urkunde bdn 1103 iſt zu erſehen , das ſie ſchon Saš malß viel Handel getrieben habe. 2) Anita

206

2) Knittelfeld , eine kleine lanbesfúrſtliche Ctadt an der Our.

3) Murau, eine Stadt , welche von der Mur in 2 Theile abgeſondert wird. Neben derſelben liegt ein Edloß auf einem sügel.

Sie gehorct dem fürſtl. fchwarzenbergiſchen Haufe.

1

4) Rottenmann ,

eine landesfürſtliche Stadt im Baltenthal , an dein kleinen Fluß

Sie hat ein 1454 geſtiftetes Kolle gium regulirter Chorherren Auguſtinerordens. Von derſelben hat der Rottenmanner Taurn ( Berg ) den Namen. 5 ) Ober-Wels oder Wilz , eine kleine Start des Biſchofs oon Frenſingeu.

Balt.

2) folgende Märkte ;

.

1 ) Aufſee, ein landesfúrſtl. Marft, nicht weit von Sallſtadt, an den ſalzburgiſchen und óſtreichiſchen Grenzen. 2 ) Udmont, ein Markt zwiſchen der End

und Balta, der wahrſcheinlicherweiſe junger als das hieſige erempte Stift Benediktinera

orden iſt, welches 1074 geſtiftet worden, einen infulirten Abt hat, und dem der Markt

gehöret , melches auch in dieſem Kreiſe das Schloß Stechau im Baltenthal, und Unter Benring, befißt.

3 ) Gröbming , ein fürſtlich falzburgiſcher Martt, neben dem hohen Berge Griming. 4) Sauß,

3

207

4) Hauß, auch ein fúrſtlich falzburgiſcher Marft , an der Ens , und wird Inter -Haus

zum Unterſchied von dem Carneben liegenden Schloß Ober- Haus , genannt. 5 ) Proming , ein Markt mit einem & a puzinerkloſter, gehöret zu der Herrſchaft Wol kenſtein , deren Schloß im Ensthal gelegen

hat, aber zerfallen iſt.

Gehdrt den Grafen

von Sauer.

6) K'ammersberg Sanct Peter, ein Maift, der zu der fürſtl. freyfingiſdien Herrſchaft Nottenfels gehöret. 7) Neumarkt und Obedach , landesfürſts liche Nårtte .

Bei dem erſten ſtehet

das

Schloß Forchtenſtein , welches einen adelichen Beſiber hat. 8 ) Sanct Lamprecht, cin Markt, melder der h.eſigen entweder 1006 oder 1074 ge

Hifteten efemten Benediktinerabtei gehdrei , welche in dieſem Kreiſe auch die Schlöjjer findt und Stein, beſibet.

9) Secau , ein Markt , welcher jünger

iſt, als das -hieſige 1149 geſtift:te Kolles gium regulirter Chorherren Auguſtinerordens, in deſſen Kirche unterſchiedene óſtreichiſche Erz herzoge begraben liegen. Er iſt auch wezen deß hier 1218 von dein Erzbiſchof zu Salz : :

burg mit Bewilligung des Pabſtes erriche #n. Bisthms, Dejlen oben ( S. 6 ) gedacht wor :

208

worden , merkwürdig. Der Biſchof tohned gemeiniglich auf dem Vergſchlos Sedau bei Leibning in iInterſtevermart. Es gehören dem Stift die Schlöſſer Dirnberg , saußenbichl, Prank und Caſſerberg.

10) Schladming, cin landesfürſtl. Markt, dafür er 1770 von neuem erliåret morden, liegt an der Ems, und war bis 1525 cime landcö fårſtliche Vergfiadt, wurde aber in dies fem Jahr des Stadtrechts beraubt. 11 ) Inzmarkt , ein Markt des Fürſten von Schwarzenberg. 12 ) 28eitfitten in Ober - Zeneing landesfürſifiche Märkte.

Bei dem lekten wa

ren ekadeſfert einige Silbergruben , welche aber 1158 zerfielen : er iſt auch der Stamma

ort der Herzoge von Zeoring oder Zäring. 3) 89 Schlöſſer und Herrſchaften, von melden aber außer den ſchon anges

führten , nur noch Bidlern und Donneris bach im Ensthal , Einødt, Frauenburg, Heins

richsberg i Kåtſch , lichtenſtein i Neuhauß, Oberndorf, Puchs , Schrattenberg , Spilberg,

Stainach, Wolkenſtein , Weirfenthurit, zu merten .

2. Uus dem Bruckeě Kreiſe ; egedeffen das Bruder Viertel genannt, darin

1 ) Fok

1

209

1 ) Folgende Stadte : 1 ) Bruck oder Prugg an der Mur ,

7: Muræpontum , eine landesfürſtliche Stadt mit einer Pfarrkirche, an welcher ein Urchis .

diafonus ſtehet , 2 Kloſtern mitKirchen , und einem Hoſpital. In derſelben nimmt man . an den Menſchen

die größten Krópfe in

ganz Dberſteyermark mahr.

Bei derſelben

fålt die Mörz in die Rur, nachdem ſie das von ihr benannte ſchöne Mörzthal durdy flora ſen hat.

2) Leoben , leuben , eine landesfúrſtl. Stadt an der Mur , welche ebederen der

! Hauptort einer Grafſchaft geweſen iſt, und 1246 an den fårnthiſchen Herzog Bernhard šperkauft ſeyn ſoll. Sie enthalt ein ehemalio

Eges Jeſuiterko Ulegium , und ein Dominika: nerkloſter, beide mit Kirchen , und außerhalb den Mauern find 2 ' Pfarrkirchen, davon eine

in der jenſeit der Mur gelegenen Vorſtadt

iſt, moſelbſt ein Kapuzinerkloſter zu finden. Es wird hier ein ſtarker Eiſenhandel getries ben.

Folgende márkte : Altenmarkt und Sanct Sallen, Márk 'te des Stifts Uomont.

2) Eiſenärzt, ein landesfürſtl. Markt, iſt anſehnlic ), und wegen der daſigen reichen Ei

ſenbergirerke berühmt, welche im Jahr 712 Büſch. Erdbeſchr. 15 , B.

enta

1

240

entdealt worden .

Die Biefige Mad -und Me

shenmerf8 -Wirthſchaftsſtelle , hat die Ober: aufficht über den Stahl- und Eiſenhandel in Deffreich und Steyermark. Der Markt litte 1615 großen Feuerſchaden.

3) Kapfenberg, ein Markt, bei welchem 1292 ein heftiges Gefecht zwiſchen den ſtus

benbergiſchen und landenbergiſchen Krieg ${cus ten vorgefallen iſt, gehöret der ſtubenbergia Er beißt Unter - Kapfenbera

fden Familie.

in Anſehung des Schloſſes Ober-Stapfenberg.o. 4) Südberg, ein Marft am Fluß Mórir

mit einem Schloß , welches Dber: Kúðberg heißet

5 ) Mautern , cin Marft, wofelbft eife Eiſenbergwerf iſt.

6) MÄrzguſchlag , ein landeßfürſtlicher Markt nahe bei der Mórz.

7) Trofenach, ein landeofürſtlicher Marit 8 ) Vordernberg ,

ein

landesfürſtlicher

Markt, iſt feiner Eiſenbergmerke megen bes rühmt, und der Sin eines landesfúrſtl. Doo mainenamts , welches das einzige in ganz Stenermart ift. Die Gefälle deņelben beſter hen meiſtens in Stahl und Eiſen .

3) Von 25 Schlöffern, Herrſchaften uns : Øktern, find inſonderheit anzumerken :

2) Sala

211

EF

i) Gallenſtein , ein Schloß des étifts Admont :

2 ) Kammerſtein und Kaiſe:sberg, Herra ſchaften der Grafen von Breuner.

3) Máſſenberg, Herrſchaft und Salo der Grafen von Wurmbrand.

4) Pernegg, Herrſchaft der Grafen von teslie :

5) Beyer , Schlos und Heriſchaft der Familie von Hardeck. 4 ) Folgende sidſter :

.

1 ) Maria Zau, eine Benediftinérabte , mit einem berühmten Marienbide, zu mela chem aus ganz Deftreich , zum Theil auch aus Ungarn, infondert; eit rom gemeinen Volf,

gewallfahrtet wird , iſt im do Jahr 1200

s

geſtiftet wordel. Sie ist dem Sluiter Ct. Lambrecht einverleidet , and zu derſelben ge hören die Märkte Cell und solltenz. Die fai: Perin -Königin Maria Thereſia beſchinftë die Kirche 14769 mit einem fubernten tirnbiat

am Altar ( frontale, devant- d ' autel) mela ch : 8 300 Mark mieget , 4 full breit und 2 hoch iſt. Man fiehet an demſelben von halb erhabener Arbeit einen etammbaum , und an

Ś

demſelben auf dergolden Medaillóns, die

#

Bildniffe des Staiſers Franz 1, ſeiner Gez mahlin Maria Thereſia , und ihrer gemeins [chaftlichen 16 Sinder , mit der Inſchrift : Dive

212

Divæ virgini matri Maria Thereſia Au

guſta, pro parato fibi et cariſl. conjugi Franciſco I Rom. Imper. in rebus ad

Verlis omnibus perfuzio, fervatis regnis, ſuſcepta frequente fobole, hoc ftemma familiæ grati animi ergo facravit , V Sept. MDCCLXIX . 2 ) Neuberg ein Ziſterzienſerkloſter, wel ches Kaiſer Albrechts I Sohn Otto um das

Jahr 1327 geſtiftet hat. ein adeliches Benediktinera 3) Soß , ein

nonnenkloſter' an der Mur , welches 1004 geſtiftet worden .

2. Das Herzogthum Kärnthen. §. 1. Von dem Herzogthum Kärnthen, haben Laziu8 , Holzwurm, Valvaſor und ein ungenannter Jeſuit , Charten ans Licht ge ſtedet ; Joh. Bapt. Homann aber hat die bolzwurmiſche Charte ſehr verbeſſert und vers mehrt wieder aufgeleget , und ſie in dem Atlas von Deutſchland die 36ſte .

5. 2. Die alten Carni , welche eine cela tiſche Kolonie waren , und in ſpåtern Zeiten

Carantani und Carinthi genennet worden, haben dieſem fande den jebigen Namen verurſachet , und iſt ehemals ein Theil von Car.

1

213 .

Carnia und Noricum geweſen.

Es grens

zet gegen Morgen an die Stenermark , ge gen Mitternacht an eben dieſelbe, und an das Erzbisthum Salzburg, gegen Abend an

Inrol , und gegen Mittag an das Gebiet der Republit Venedig und an K'rain . §. 3. Da3 Land iſt ſehr bergicht und waldicht.

Für die höchſten Berge hålt man

die 4 , welche von dem heiligen Ulrich, der

heiligen Helena, dem heiligen Veit und heiz figen Lorenz benennet werden ; es giebt ih nen aber der Berg Loibl, welcher Kårnthen von Krain ſcheidet , und durch deffen Mitte

ein Weg verfertiget iſt , nichts nach , ja er übertrift fie noch wohl an Höhe. Die Bers ige , welche nach Tyrol zu liegen , ſind nicht weniger erhaben. Dieſe Berge liefern ſehr gutes Eiſen į inſonderheit ſind die Eiſengru e ben bei Frieſach und in der Gegend der | Quellen des Fluftes -Lifer , berühmt. Jul der Gegend von Viliuch iſt gutes Blei zu finden. Es giebt Sauerbrunnen , als zu Neuſchulz , und Freudenthal, jener hat Ei: >

pentheilchen , und aus dem Eiſenocfer , der ſich beim Abrauchen auf den Boden anfekt,

hat man Vitriolgeiſt übergetrieben , dieſer iſt faſt geſchmacklos, hat aber Eiſen , Vitriol Es giebt aber und ein mineraliſches Fett. Thaler , welche fruchtbare und viele auch D 3

Wci

214

Meizen und anderes Getreide tragen ; dod hat das Land Zufuhr an Getreide nöthig. Der wenige Wein , welcher hier wachſet,

hat keine Súte : man brauet aber zweierlei Bier. Es giebt Gerriſen , röthliche; braune Bache und Flüeiſt eine grofe Menge. Unter den

und reiche . Bären . Der Seen ,

Eren iſt der Wootfre in Unter - Kärnthen

der g: ofte ; er bat 2 gute Meilen in der Lange , ift breit und fifchreich. Nachit dema felven folget der Dracherſee in Ober- Stern then , alsdenn der Weiſſenſee ; Forchtenfels

Milfiadterſea, Satkerfee u. a. m . Der gro's te fluß iſt die Drau , gemeiniglich Drage genannt , welche aus Eyrol fóinmt ; fich durch ganz Kárachen von Abend gegen Mora gen ergiefiet , uid aie andere Bache unit Fluife des Landes aufnimmt , als den Flus Qal, melcher aus dem Zyliach in Syrol fómint ; Moll , welcher am Nauriſer Saurn.

im Erzbistham melcher hinter entſpringt ; die hofen , bei Et. bat ;

@ alzburg , entſtehet kifer, Et. Peter , am stas erga Glan , welche hinter Slana Ulrichßberg ihren Urſprung

der Fluf Eurf , welcher in dem

Ges

birge , im Thal Reichenau , hinter Et, ko renz , entſtehet ; der Flus tavant, welche

binter Reichenfele im Gebirge entſpringt, $. 4. In

R15

$. 4. In dieſem Berzogthum fio u Städte und 21

1.

-

-

árfte.

Der Tinmohner

werden 2 bis 300000 reyn. Sie frainmen theils von alten Deutſchen , theils von Wins den ab . Der Udel iſt mehrentheils aus Franken , Bayern , Schwaben , Schweiz, Bóheim und Deſtreich hieher gekommen. Die landſtånde werden hier eben ſo abges

theilt, wie in Deſtreich ; ihre Verſammluna gen geſchehen zu Clagenfurt.

Der Erzbis

' fchof zu Salzburg hat hier anſehnliche Gia tur. Diejenigen , welche dem Bisthum

1

Bamberg zugehöret haben , und vom Kaiſer Heinrich II dein Stifter beffelben gefdhenket

morden , haben vieljährige Streitigkeiten zwiſchen dem Bifthum und dem öſtreichiſchen Sauſe verurſacht , weil das lekte, dieſelben unter ſeine fandebhoheit gezogen , und mit den öffentlichen Auflagen beſchmoret hat : fie find aber demſelben 1759 von dem Bisthum

verkauft , und auf ewig eigenthämlich abges treten worden ,

9. 5. Die chriſtliche Lehre , iſt hier vom 7ten Jahrhundert an bekannt , und nach und nach aubgebreitet worden. Das ganze fand bekennet fich zur römiſchkatholiſchen Stirche, ehemals aber find hier viele Unhána

ger und Bekenner der evangeliſchen Lehre geweken. Die Biſchofe zu Gurf und von DA

fer

216

Pevant zu St. Andree , fehen unter dem Erzbiſchof zu Salzburg ; : und ob ſie gleich Fúrſten deß römiſchen Reiches heißen ,

ſo

ſind ſie doch nicht unmittelbar. 5. 6. Die vornehmſten Fabriken im fan:

1

de , find diejenigen , in welchen Eiſen und tahl auf vielerlei Weiſe verarbeitet , und hernach ausgeführet wird. Aus dem hiefi gen Stahl verfertigen die Englander ihre Der levanti feinſten ſtåhlernen Arbeiten. ſche Handel , hat über Venedig und Trieſt einen ſtarken Zug ins deutſche Reich und inſonderheit in die óſtreichiſchen lánder. Den Handel des Landes beſorgte eine geitlang ein Kommerzfonſes .

9. 7. Die alten Carnier, welche anfang lich die von ihnen benannten carniſchen A1

pen in dem jewigen Ober- Strain bewohneten , haben ſich , wie es ſcheinet , um die Zeit des lintergangs des abendländiſchen Kaiſer: thums in das benachbarte Noricum ausge:

breitet , und ſind hierauf Kärnther ( S. 2.) Es liefen ſich nachmals Elawen unter ihnen nieder , und ſie hatten ihre eig :nen Furſten. Our Zeit der Nach genennet worden.

kommen Kaiſers Farl

des

Großen

maren

auch in hieſiger Gegend Markgrafen beſtels let. Raife . Heinrich IV machte 1073 einen, Nametis Marquard , welcher von den Gra fen

217

| fen von Mörztal und Avelanz abſtammete, Е zum Herzog von Kärnthen , auf welchen Heinrich Ill folgete. A18 derfelbe 1127 ohne Erben ſtarb , erhob faiſer Lotharius

den Pfalzgrafen Erbo zu dieſer Würde ; 1 nach deſſen Tode fie 1140 von dein Kaiſer [ Konrad III an Engelbrecht , Grafen von

- Sponheim und Ortenberg , überlaſſen wur de, deifen Nachkommenſchaft 1269 unit Her

jog Ulrich ausſtarb ; worauf ſich der bóhei

1

miſche König Przemyſl Ottokar II des Hers zogthums , wegen eines 1268' mit dem leks tin Herzog errichteten Erbvergleichs, anmaſ fete ; welches ihm aber von Rudolph I ent riſſen und 1280 von Weichswegen dem Grafen Mainhard zu Tyrol und Górz zu

į lehn gegeben wiirde , welcher mit ſeinem Echmiegerſohn , Albrecht von Deſireid , eia

E

nen Vergleich

errichtete ,

vermoge deffen

Kårnchen nach Urgang feines männlichen Stamms an Arbrechts Erben fallen route. Als nun dieſer Fal 1335 erfolgte, erkanns te Kaiſer ludwig aus Vanern dieſes Hers zogthum den óſtreichiſchen Herzogen Albrecht und Otto zu , welche auch damit belehnet wurden .

S. 8. Das Wappen des Herzogthums ,

iſt ein getheilter child , Seffen linte Seite aus einem meifen Schilde mit einem rothen D5

Mits

218

Mittelbalten beſteht, die rechte Seite aber enthalt drei über einander gehende lomen im goldenen Felde.

S. 2. Die Landerbámter pond : des obers ſte Erblandhofmeiſteramt , ivelches die Ora fen von Noſenbergberg, befigen ; Das obešfte Erblandkammereramt, welches ſeit 1566 die

Grafen von Herberſtein haben ; daß oberſte

Erblandmarſchallamt ,

welches die Grafen

von Wagenſperg verwalten ; das oberſte

Erblandſtallmeiſteramt, welches die Gras fen von Sihevenhüler bekleiden ; dag oberſte Grblandmundſchenfenamt , welches die Graa fen von Dietrid flein befißen ; Das oberſte Crblandtrudiſeſſenaint , weldies die Grafen pon Herberſtein haben ; das oberſte Erbland :

jágermeiſteramt, welches die Grafen Para. deiſer bekleiden ; das oberſte Erblandflilbers tämmereramt, welches die Grafen von Thurn baben ; das oberſte Erblandkůchelmeiſteramt, welches die Grafen von @ailern haben ; aš oberſte Erblandfláb : Imeiſteramt, foelches die Grafen von Mels beſitzen ; daß oberſte Eiblandvorſchneideramt, welches die Gram fen von Stúrgt befleiben ; das oberſte Erbs landfalfenmeiſteramt, welches die Preihe ren von Sauerſtein beſitzen, §. II . Kärnthen fiehet in Juſtizfachen

mit unter der innerófreichiſchen Regierung 3

3

19

zu bråk in Steyermark , hat aber zu Cla

genfurt ſeine befondere landeshauptmaiina fchaft , und iſt in 3 Kreisåmter abgetheilet, über deren jedes ein Kreishauptmann gerepet iſt. 1770 hat für den Landesfúrſten betragen

114957 Fl. 36 48351

9

denſteuer Das Sanfale

317894 603420

35

Das Politikum

17228

I

39

Kr.

1

Das Kamerale Das Montaniſtia kuin , Die Staatsſchuls

Das Kontribuzio nale . ,,

Da8 Sommerziale

1 264012 21109

3 47 245

2,386884 8. 32 Nr. 68 liegt hier ein Regiment fufvolft .

Kårnthen wird abgetheilet

I. In Unter-Kärnthen. 1. Folgende Städte : 1 ) Clagenfurt, die Hauptſtadt des Hers. zogthums , der Sitz der Landeshauptmann

ſchaft

und des Dierkantil a und Wechſelge: michts

220

richts der erſten und zweiten Inſtanz, liegt nicht weit von dem Fluß Glan , iſt auch durch einen anal mit dem Wórðtree pers

bunden. Sie iſt wohl gebauet, hat 6 Kir chen , 2 Mönchenklóſter und 1 Nionnenklos ſter , i landſchaftshaus mit einem ſchönen Portal, in welchem ſich die Landſtånde vers ſammlen , 2 marmorne Såulen, davon eine der heiligen Dreieinigkeit , und die andere der Jungfrau Maria gewidmet iſt , und eis ne dem Kaiſer Peopold zu Chren errichtete marmorne Viltfäule zu Pferde. Sie iſt die Hauptſtadt des l'andes geworden , nachdem K. Maximilian I dieſelbe nebſt der Burg 1518 der getreuen landſchaft geſchenfet, worauf ſie auch beſſer angebauet , und ge gen das Ende des 16ten Jahrhunderts be feſtiget worden. 1600 fam Martin Bifchof zu Seckau, von 400 Kriegsleuten begleitet, hieher , verbrannte die lutheriſchen Bücher, und hob allen evangeliſchen Gottesdienſt

auf.

1636 und 1723 iſt die Stadt faſt

ganz abgebrannt. 1764 iſt hier eine an ſehnliche Tuchmanufaktur errichtet , und eine von der Kaiſerin Königin Maria Thereſia privilegirte Geſellſchaft zur Beförderung des Acerbaues und núblicher Künfte geſtiftet worden , und 1767 hat die sommerzfaſſe

zu Wien ein militäriſches Waiſenhaus für 300

221

300 Soldatenkinder angelegt , welche angez : führet werden , Wolle , Flachs und Bauma wolle zu ſpinnen . Anmerf. Zwiſchen dieſer und der folgenden Stadt, iſt am Fluß Glan das Saal : oder Zollfeld, Solienfis campus, auf welchem man noch Merka male einer alien Stadt findet , die daſelbſt gea ftanden hat , und welche für Tibornia gehal.

4

ten wird ,

Man hat auch dareibt viele romia

ſche Münzen i und 1502 eine metallene Bilde fäule , welche einen Kriegsmann vorſtellet,

und nach Salzburg gebracht worden iſt , aus. gegraben .

2) S. Veit , Fanum S. Viti , eine

*

Stadt am Fluß Elan, deren Anlegung durch eine Kirche veranlallet worden, welche Ebers

hard ; Herzog zu Kärnthen , zur Erfüllung eines Gelübdes , im Jahr 902 erbauet hat. 1

Herzog Mainhard machte dieſen Ort zu ſeia nem Siß , und 1292 zur Sauptſtadt in Kärnthen ; nachdem ſie aber 1336 , 1359 und 1409 durch Feuer und Schwert febr

verwüſtet worden , hat ſie Clagenfurt den Vorzug überlaſſen müſſen . Sie hat 6 Kira chen, und in der Vorſtadt ein Franziſkaner kloſter. Auf dem großen Plaß iſt ein weiſs

fer marmorner Brunnen aus einem Stück , der 5 Klafter im Umfang bat , und ein róx miſches Alterthum iſte

3) BSE

}

222

3) Völken oder Bottelmarkt , Genti fórum , eine kleine landesfürſtliche Stadt an ber Drau , woſelbſt eine Kollegiatkirche oder Probſtei iſt.

4) Freiſach , oder Friefach , die älteſte Stadt in Kärnthen , an deren Stelle vor

Uiters. Virunum geſtanden hat , liegt an dem Flübchen Metnik , gehörét dem Erzbic fchof zu Salzburg , hat ein Schloß, eine Kollegiatkirche, deren Probſt ein landſtand iſt , ein Dominikanerkloſter , und eine Soms menthurei des deutſchen Ordens , zu welcher St. Georgen im Sandhofe gehöret ; und außerhalb liegt das Schloß Geyirsberg, auf melchem der erzbiſchöfliche Vizdom wohnet. Diere Stadt mit ihrem Gebiet gehdrete ches

mals den zeltſchachiſchen Grafen , welche mit Wilhelm ausſturben , deſſen Witwe ,

die

heilige Hemma , die Stadt mit dem bazu

gehörigen Gebiet

1080. Dem Erzbisthum

Salzburg ſchenkte ; welche Schenkung Kaiſer Heinrich II beſtätiget hat.

5 ) Straßburg , eine Stadt am Fluß Gurt, im falzburgiſchen Gebiet, gehöret dem Bifchof von Gurt, welcher neben derſelben

auf einem an 90 Klafter hohen Felfen ein anſehnliches Schloß zum Wohnfig hat. Der elſen und das Refioenzſchloß wurden 1767 burch

223

1

durch ein Erdbeben erfcháttart. eine Kollegiatfirche.



ist hien

6) St. Andrei, eine Stadt im falzbur giſchen Gebiet , am Fluß Lavant , in dem von

demſelben benannten Shal ,

iſt

der

Sin einer Probftei regulirter Chorherren und eines Bisthums. Das lente bat Ebere

hard II, Erzbiſdhof zu Salzburg , entweder 1226 oder 2 Jahre ſpäter geſtiftet, unb der Biſchof, welcher den Titel eines Reichs . fürſten führet , wirb Biſchof von Layant zu St. Undree genennet . Er wir von dem

Erzbiſchof zu Salzburg ernennet, eingeweis het und beſtätiget.

Es gehöret ihm das

Schlos favant. t

Anmert. Das Lavantthal, durch welches der Fluß Labant fließt, iſt fruchtbar und angenehin .

Es hatre ehemals den Titel einer Grafſchafts welche Heinrich Herzog zu Sarıthen , im Jabr 992 ſeiner Docter , die Siegfried @raf von Spanbriin , heirathete, zum Brausſchas mitgab .

7 ) Wolfsberg , eine Sandesfürfil. Stade am Flus favant , mit einem auf einem Hús gel gelegenen Schlog. S. Heinrich Il bat diefe Stadt dem Bilthum Bamberg geſchens fet , dem ſie aber nun nicht mehr geboret.

1233 fiel bei derſelben eine Schlacht zivis ſchen Herzogs Bernharð und des bambers gifchen Biſchof& Kriegsvölkern wor, 8) St.

1

224

8 ) St. Peonharð , eine landesfürſtliche 1

fleine Stadt , nicht weit vom Kluz lavant, welche ehemals dem Bisthum Bamberg zur

gehöret hat.

9 ) Pleyburg , eine landesfürſtliche kleine Stadt mit einem Schloß , an der Feiſtrik, hat ebedelſen Auffenſtein geheißen , und auch dem Bisthum Bamberg gehöret. Dab

Schloß beſigen die Grafen von Thurn als ginen Pfandſchilling. 2. Folgende Márkte : 1 ) Ultenhofen , mit einem Schloß und Amtsdorf , liegt am Fluß Gurt , im falz: burgiſchen Gebiet. 2 ) Capel , am Fluß Velach oder Fella .

3) Griffen , mit einem 1233 geſtifteten Pråmonſtratenſerkloſter , iſt landesfürſtlich, hat ehebeſen dem Bisthum Bamberg zuges böret.

+) Gurf , im falzburgiſchen Gebiet , am Fluß gleiches Namens , mit einer Probftei regulirter Chorherren Auguſtinerordens, und

einem von Gebhard , Erzbiſchof zu Ealz burg , geſtifteten Bisthum , welches zweimal binter einander das oftreichiſche Haus , und

das drittemal der Erzbiſchof zu Salzburg

beſetet , welcher.den Biſchof auch einweihet und beſtåtiget. Der Biſchof hat den Sitel eines

225

eines Reichsfürften . Seine Einfünfte beſte: hen in Eiſen, welches in dieſer Gegend das beſte ift : er hat auch ſelbſt 17 Eiſenham mer.

Es gehöret iht

die Stadt Strass

burg , das Schloß Grades , oder Gradhus, nebſt einigen andern Orten.

5) Gutenſtein , am Fluß M95. 6) Guttåring , iſt ſalzburgiſch. 7) Süttenberg mit einem Schloß, iſt auch ſalzburgiſch . 8) Pavemünd , an der Drau , da , wo i ber Fluß Lavant bineinfáut ,' mit einem

į Schlos. 9) Reichenfeis , am Fluß Lavant. 10) Unter-Traaburg ; oder Draaburg, d . i. eine Burg am Draufluß , mit einem Schloß und einer Probſtei. 3. Folgende Schidler.

1 ) Hohen Dſtermiß und Wernberg,

find gráflich Khevenhülleriſche Schloſſer. 2) Finkenſtein , das Stamoihaus einer Runmehr in Preußen blühenden gråflichen Familie , gehéret dem Dietrich teiniſden

Kaufz. ' 3 ) Hollenburg , an der Drau , Davor

eine gräflich dietrichſteiniſche Linie den Na men hat.

4) Mosburg iſt ſehr alt, und gehös ret dem graficheu Hauſe von Krone39. Buſco. Erdbefcr. 15. B.

4. For

226

4. Folgende Stifter , 'KIdſter und ans dere gotteidienſtliche Derter :

1 ) Eberndorf , oder Oberndorf , eine ehemalige um das Jahr 1190 , oder , nach anderer Meinung , 1104 geſtiftete Probſtei

reguli:ter Chorherren Auguſtinerordenß, wur

de den Jeſuiten zu Tlagenfurt geſchenfet, als die Thorherren um dic Mitte des 16 . Jahrhunderts Luthers Lehre angenommen , und die Probſtei verlaſſen hatten . 2 ) Gurniß , eine Probftei. 3) Maria Saal, eine Probſtei ' im Saals

oder Zollfelde, welche vom falzburgiſchen

1

Kirchſprengel -ganz eingeſchloſſen iſt. 06 vie auch dazu gehöre , Darüber iſt 1759 und oo ſcarf geſtritten , und doch nichts a ub gemacht worden . Man findet daſelbſt eini ge Gotenbilder und andere Alterthümer in de : Erde.

4 ) St. Georgen ,

am lengſee ,

ein

Fräuleinflofter Benediktinerordens , welches

das

tornehmſte

Nonnenfloſter in

Karna

then iſt.

5 ) St. Paul , eine reiche Abtei Bene: diftinerordens im Lavantthal.

6) St. Virgilienberg , eine Probftei bei Frieſach , im Falzburgiſchen Gebiet. 7) Etrin , ein Schlos auf einer Sohe an der Drau , mit einer berühmten Kirche, wels

227

welche bem heiligen Lorenz gewidmet iſt, und den leib der heiligen Agatha Sildegard Um Fuß des Hügel ſtehet derwahret.

noch eine Kirche , welche ber heiligen Mars garetha gewidmet iſt.

8) Vitring , Victoria , Victoriacum , eine Ultei Ziſterzienſerordens , am Wördts fee, welche 1117 geſtiftet worden. .) Wórdt, eine Probſtei am Wordtfee.

10) Wüthing oder Wieting, eine Proba ſtei im Falzburgiſchen Gebiet. 11) St. Ulrich , St. Helena , St Veit und St. Lorenz ſind 4 Berge zwiſchen der Stadt St. Veit und dem Markt Feldkirs

-9 . chen, auf welchen Kirchen ſtehen, dahin das gemeine Landvolt am dritten Oſtertag walls fahrtet.

12) Rechberg , nahe beim Fluß Fella , und Pult , nicht meit von St. Veit , find

Kommenthureien Des Iohanniterordens. 5

II. In Ober s Kärnthen. hören

Dahin ges

1. Folgende Stadte : 1 ) Villach , eine alte Stadt an der Drau , welcher 1006 dein Bilthum Bams berg geſchenket worden. 1348 wurde fit

burde ein Erdbeben - úbel zugerichtet ; fie iſt P 2

Auda

26

auch oft , inſonderheit 1523 , abgebranná €8 iſt hier ein Mönchenfloſter.. 2) Gmünd , eine kleine Stadt am Flug liſer mit einer dazu gehörigen Herrſchaft. 3 ) Ponteba , Pontafel, oder Pantoffel, Pons Fellæ , eine Grenzſtadt , welche der

Bach Fella in 2 ſehr ungleiche Theile ab

ho 0

ſondert; der fleinſte Theil, der etliche 20 M Feuerſtellen enthalt , iſt óſtreichiſch , der

groste aber gehöret der Republik Venedig. Mitten auf der Brüde ſcheidet fich fårns Hier iſt die then vom Venediger Gebiet. nach Deſtreich aus Landſtraſſe ordentliche Italien.

a . Folgende Märkte : 1 ) Feldkirchen , im ehemaligen bambers. giſchen Gebiet. Bei demſelben beſiegte Mar garetha , mit dem Zunamen Maultaſche, 1334 den fårnthiſchen Landeshauptmann von Huffenſtein .

2) Greifenburg , an der Drau , mit einem Schlos.

3) Malburget , iſt ehemals biſchöflich bambergiſch geweſen. 4 ) Mauten y ' an dem Flüfchen Mole: din , melches nahe dabei in den Fluß Gail fáut.

5) Mila

[

5 ) Milftåt , oder Mühlſtåt , ein Markt in einem davon benannten Sed , init einer

anſehnlichen Herrſchaft, welcher zuerſt der

dafigen Benediktinerabtei' gehörte ,' nachmals vom Kaiſer Friederich IV zum Siz des 1 Sochmeiſters des Orden des heiligen Georg

EN

gemacht , 1598 aber vom Kaiſer Ferdinand

den Jeſuiten zu Gråt geſchenket murde, welche hier eine Reſidenz und einen Pfarrer

g hatten. 4

0) Ober - Traaburg ,

oder Draaburg ,

an der Drau , mit einem Schloß. 7 ) Sachſenburg, an der Drau, ijt ſalze burgiſch. Bei dieſem Markt find 3. Echlór ſer und ein feſter Paß.

an dem Fluechen

8) St. Ermachor , Saſtrin.

2) S. Paternian , an der Drau , mit einem Schlos.

10) Spital , am Flus . Lifer , gehöret dem fürſtlichen Hauſe von Portia.

11 ) Tarvis , ift" bambergiſch geweſen, jert landesfürſtlich. 12) Vellach , wobei das Flüfchen Cams pach in den Fluß Móu fáut.

3. Folgende Herrſchaften und Schlöſſer : 1 ) Ortenburg

herrſdaft ,

an der Drau ,

eine

hatte ehemals eigene Gras

»

3

fen ,

230

fen , gehåret aber jetzt dem Fürſten vor Portia.

2) Ranchenfaiß, eine falzburgiſche Herrs (daft.

3 ) Landskron , ein Schloß, gehoret der g áflich thevenhütleriſchen Familie.

4) Dietrichſtein , iſt das Stammhaus der fürſtlichen Familie dieſes Namens.

4. Folgende Kloſter: 1 ) Arnoldſtein oder Urlſtein , ein Bts

nediktinerfloſter, welches ehemals ein Schloß geweſen.

2) Ofiach , ein Benediktinerkloſter , aut einem davon benannten See , welches das dlteſte Kloſter in Kärnthen iſt.

3. Das Herzogthum Krain. 1. Von Krain hat Wolf Laziuß eine Charte herausgegeben ; der Freiherr Valva for aber in ſeiner ſogenannten Chie des Herzogthums Krain eine beſſere , auch von den einzelnen Theilen , in welche das Land beſondere Chårtchen abgeſondert wird Aus dieſer valvaſorſchen Charte geliefert. iſt die homanniſche entſtanden , welche in bem Atlas von Deutſchland die yte iſt. Die neueſte und beſte Charte hat Johann Dics

232

Dismaß Floriantſchitſch von Grienfeld nach zehnjähriger Arbeit 1774 zu Laybach durch Abrah. Kaltſchmidt auf Koſten der Lande ftande auf 12 Bogen ſtechen laſſen . $. 2. Krain grenzet gegen Mitternacht

an Kärnthen und Steyermark, gegen Abend an Friaul , die Grafſchaft Górz , und einen Theil des Venediger Meerbuſens oder adria tiſchen Meers , gegen Mittag an das Antheil von Hiſterreich , welches die Republik Venes dig beſist , und an einen Theil des adriatic

ſchen Meeres , und gegen Norgen an Lis burnien , Dalmatien und Croatien . Zur Zeit des erſten aber:dlåndiſchen rømniichen Reichs , ſtießen in dieſem Lande die Srenzen ganz

unterſchiedener Länder und Völker zuſammen,

nämlich Pannonia , Illyricum , ( 'ndmlich in ſo fern Japidia dazu gehöret hat,) No Name Train oder

ricum und Italia .

Der

1 Crania iſt , allein Unſehen nach , aus Carnia entſtanden , ſtatt welcher Benennung der Name Carniola aufgekommen iſt , welchen man ſchon im sten Jahrhundert , und zwar

in Paul Warnefrieds hiſtoria Longobard. 6. B. 52. S. findet , und der in neuern Zeic ten in Carniolia verwandelt worden .

Die

Cinwohner ſelbſt nennen ihr { and freinſka des fela. Das Land zwiſchen den Flüſſen Gurt , Culp und Sau , iſt ehedeflendit P 4

moins

232

windiſche Mart , und wegen ſeiner Lage ar der Grenze von Slawonien , Marchia Sla

voniæ oder Slavonica , genennet, und 1374 dem fandé Arain einverleibet worden. Der Dame fómint dod, in dem Titel des óſtrei

chiſchen Hauſes nor , als welches ſich Herrn der windiſchen Mark nennet.

- §. 3. Das land hat in ſeiner größten Ausdehnung von Morgen gegen Abend , auf

30 , und von Mitternacht gegen Mittag auf 25 deutſche Meilen.

§. 4. Es iſt größtentheils gebirgicht. Die Berge ſind entweder berrohnet , oder unbes wohnet ; entweder mit Wald bewachſen , oder blos.

Viele find cuf ihren Gipfeln beſtån

dig mit Schnee bedeckt.

Dber-Krain iſt al

lenthalben mit ſolchen Schneebergen befekt. 1

Die Bauern bedienen ſich in Winter , wenn

der Schnee hoch liegt , theils kleiner Körbe, welche ſie unter die Füße binden , theils fol der langen , aber dannen und ſchmalen Bret

ter , wie die lappländer , auf welchen fie, mit Hilfe eines ſtarken Steckens , von den Bergen in gróater Geſchwindigkeit herabfah ren . Wenn der Schnee gefroren iſt , -binden fie Fußeiſen unter die Fußfohlen . Unter den

Gebirgen find folgende vornámlich zu bemer: fen. In Ober -Krain iſt der Kalenberg , an der Sau , bei dein Schloß Ruzing , der als

.

233

bas Ende des Montis Cetii angeſehen were

den fann , deffen obén (S. 12.) gedacht Er liegt aber faſt ganz allein und

worden.

abgeſondert. Der Loibel oder löbel , bei den Krainerii Eybel , iſt ein hoher , fellichter and ſteiler Berg , auf melchem ſich der Fahre

weg ſchlangenweiſe eine Meile weit hinan * fchlingt , und ziemlich gebahnt iſt: allein

i oben , mo er nicht hat gebahnet werden kon nen , iſt durch den Berg ein Gang gehauen worden ,

der ungefähr 150 geometriſche

1. Schritte lang 12 Werfſchuhe hoch und o breit iſt , und welcher Krain von Stårnthen ſcheidet. Die Ausſicht von dieſem Berge ,

& iſt ungemein ſchon. In Unter - Krain iſt der Rum - Berg der höchſte. Mittel - Strain iſt überall bergicht, und gleichſam eine Kette an

te einander hangender Hügel. Im innern Krain iſt der Karſt , ( Caruſadius, ) auf welchem man nichts als Steine ohne Gewächſe erblicet ;

und vornámlich der Birnbaumer Wald ( in i alten Zeiten ſchlecht in Pyrn oder Byrn , d.i. Berg), auf krainiſch Kruſcheza, welcher vor Alters bald Alpes Juliæ , bald Alpes Car nicæ , geheißen hat. Es iſt ein hohes und

waldichtes Gebirge , welches ſich vom Urſprung dtr Sau an durch ganz Krain weit in das türkiſche Gebiet hinein erſtreckt , und , mo en net om ſchmalften ift , doch eine Breite von 3 Meis 參会

??

.

234

Diieifen hat. Es hat zwar einen ganz ſteis nichten Boden : effteigen aber doch aus demſelben die höchſten Baume hervor. Der bone Berg‘Nanas liegt zwiſchen Wipach und St. Beit. Es find auch viele und merkwürs dige Hölen in Krain vorhanden , deren

id hernach einige nennen und kürzlich bes (dyreiben merbe .

Ob nun gleich dieſes land größtentheils gebirgicht , ift , ſo hat es doch auch viele fruchtbare Thaler und Feldar , die nicht nur

gute Weide , ſondern auch jährlich eine ge doppelte Ernte geben : denn wenn Weizen , Noggen , Gerfte, Linſen , Erbſen , Bohnen . g ſchnitten find , wird Heideforn oder Buch

me zen (bei den Krainern Haben genannt,) und mach dein Sanf und Flachs , Hirſe geſået und geeratit. $$ wachſet hier auch vortref:

liches Obſt , welches zeitig reif mird , und darauß auch Yepfel- und Birnmoſt gemacht

wird ; große Kaſtanien und wäiſdie Nüffe fitid häufig'; Olivenbäume giebt es auf dem sia: ft, am Meer und in Hiſterreich im Uiber: Hut : eben daſelbſt giebt es auch Pomeran

zen ; Zitronen , Limonien ,

Granatapfel ,

Sandelil , Feigen li. es wichſet auch in dies em tande kiflicher weißer und rother Mein, welcher in andere Länder auxgeführet , und elo walſcher Wein verkauft wird. Man hat Horna

235

Hornvieh und ferde in Monge , inſonders heit ſind die starſtpferde berühmt; die bie . figen Hammel und Schöpfe haben fuhr mohla fchmeckendes Fleiſch. Die Biliche werden ge

& fangen , entweder um gegeſſen zu werden , und alsdann gehet ihr Balg verloren , weil die Saare mit heißem Waſſer abgebrühet werden , oder um der Balge willen , mit * welcheil ein ſtarker Handel, von den Gott

ſcheern getrieben wird . Man hat auch dies Elerlei Wild und Geflügel , und mancherlei Fiſche , darunter auch Secfiſche find .

Es

giebt auch allerhand Mineralien und Metalle, am inſonderheit Eiſen und Stahl , auch etwas Blei und Kupfer. Der krainiſche Marmor iſt ſchon . Salz.fehlet dem lande , und die Unterthanen müſſen ſoldyz8 auß den landes :

fürſtlichen Magazinen nehmen , auß weichen ſie aber fein anderes , als Meerſalz i bes . kommen. Sonſt findet man in Krain auch les fundbrunnen und warme Bader. Die vor

nehmſten Flüſſe find : 1 ) die Sau , welcher i fchiffbare und ungemein ſchnelle Strom in L'ber - train bei dein Dorf Ratſchach zwiſchen

Cranau und Weiſſenfels entſpringt , und viel: Sie 001a und große Fiſche mit fich füh : et. miſchet ſich bei Belgrad in Servien mit der

Donau . 2 ) Die laybach entſteht im innern Krain

236

Krain bei Dber -Laybach , uni fáut 14 Meile unter der Stadt laybach bei Dſterberg in die Eau . Sie iſt ſchiffbar und fifchreich. 3) Die Gurk entſtehet bei Ober - Gurt , und

fließet in die Sau. 4 ) Die Culpa entſprin get in Mittel- ftrain , zwiſchen Koſtel in Fiume , und wird bei Siffet in Croatien von

der Sau verſchlungen. · Unter den landfeen, find der Feldeſfer - und Wocheiner-See in

Ober- ff'rain , und der Eirinigerſte in Mit tel - Krain , die vornehmſten.

Der oben ges

dachten -natürlichen Güter und Vortheile una

geachtet, kann man Srain doch nicht unter die beſten Länder rechnen .

5. 5. In Krain find 21 Städte , 35 Märkte , úber 200 Schlórfer , und nach Val valors Verſicherung , über 4000 Dörfer. Es iſt volkreicher , als man vermuthen ſollte. Die gemeinen Ktrainer find von harter und dauerhafter Natur , gehen auch wohl im Wins ter durch den Schnee barfus über Land , und

4

die Männer allezeit mit offener Bruſt , und bralidhen zur nächtlichen Nuhe wider Betten noch Polſter, ſondern eine harte Bank. Ihre Speiſe iſt auch ſchlecht. Das gemeine Voll iſt Pianiſchen , der vornehmſte Adel aber

größtentheils deutſchen Urſprungs. Man fin det unter den gemeinen Einwohnern einen inet flichen Unterſchied. Die Einwohner in Dber

111

1

237 .

Ober - Krain find rechte frainer , wie fomohl : ihre Sprache alb Kleidung bezeuget ; doch wird bei Weiſſenfel $ lauter Deutſch , und

: ju Bitina oder Feuchting eine aus der deuts fchen und ſlawoniſchen vermiſchte Sprache geredet. Unter ihnen giebt es viel Sainer , . eigentlich Saumer , das iſt , leute , welche auf Saumroffen

die landeswaareit

ausa

führen.

Die meiſten Bauern tragen lange

Bårte.

Die Unter - ftrainer , melche gemei

niglich Dolenze genennet werden , ſind auch rechte Krainer , reden auch alle gut krainiſch , jedoch mit einiger Veränderung. Ihre Klei dung kommt nicht durchgehends überein. Die Bauern tragen auch Bärte. Es ſind piele Caumer , Fuhrleute und Schiffer unter ih nen . In Nittel - Krain ſind viererlei Ein È wohner , die in der Sprache , Kleidung und lebensart ganz von einander abgehen . Dic (

Einwohner um Gottſchee , Poland c. heifer

Gotſchéer, eigentlich Hotſchevarie, oder Chot: Schevarie, und reden ein Deutſch , welches ein anderer Deutſcher nicht recht , und ein Srainer gar nicht verſteht. Es ſcheint , das L.

fie ein 'lliberbleibl von Gothen ſind. Sie haben von Alters her das Recht zu hauſi ten , welches doch ſonſt in allen öſtreichiſchen Ländern durch die Handeloverordnung von Zwiſchen Ru 1746 darf verboten iſt.

dolphss

238

1

Dolphswerth und Móttling wohnen Walachen , 1

oder , wie ſie ſich ſelbſt nennen , Vlahe oder Lahe , welche im 15ten Jahrhundert aus dein türkiſchen Gebiet entloffen oder entſprnugen find , und ſich in Krain niedergelaſſen haben , daher fie auf trainiſch Uſtofe, das iſt , Hiber

ſprungene, oder Uibergånger geneiinet mers den . Sie haben eine beſondere Sprache (welche aber doch von der krabatiſchen nicht weit unterſchieden iſt , ) und Kleidung , und nähren ſich gröstentheils von der Viehzucht. An dem Kulplus bei Möttling, Frenenthurn, Weiniß , Iſchernembt ?c. wohnen Srabaten , eigentlich Ser : oder Chervate , deren Spras che die rechte kroatiſche , und von der k:ai. niſchen etwas unterſchieden iſt. Sie befißen gutes Ackerfeld zur Wichmeide , und das beſte Weingebirge. Die übrigen Einwohner find rechte Trainer , und in der Kleidung und Sprache den Unter - Strainern gleich. Im

innern ſtrain wohnen Wipacher, (Vipauge,) um Wipach , lettenberg und St. Veit herum , welche von den Trainern merflich t'nterſchies

den ſind , ſarſtner, ( frashauze , ) meiche auf dim Karft wohnen , das Krainiſche grob reben , und eine beſondere Kleidung tragen ; tiden , melche zwiſchen Neuhaus und St.

Cerf wohnen , und den farftuern in der

Kleidung gar nahe tommen , aber eine bes ſons

239

! fondere Sprache reden ; die rechten Srainer, die insgeſamt Samer oder Saumroßführer find ; und Poyker , gemeiniglich Piuzchene welche bei. Klan , Jablaniz , und in daſiger Gegend an dir Porf wohnen , und in der Kleidung und Sprache von allen Anwohnen den etwas haben . In dem hiſterreichiſchen

· Theil find zweierlei Einwohner , nämlich erſt lich Fiumer oder Dalmatiner , und liburnia er , welche dalmatiſch ſprechen , und zweia tens die eigentlichen Siſterreicher , welche theils die gemeine hiſterreichiſche oder ' dal matiſche Sprade , theils ſchlecht 8 Italieniſch reden . Uiberhaupt genommen , ſind die Krai ner ſehr arbeitſame Leute.

Die beiden Hauptſprachen in Krain find die ſlawoniſche oder windiſche , und die deuts ſche ; in der lebten werden alle Gerichtshan

del geführet , auch alle Schriften und Bries fe geſchrieben .

In Ktrain find 4 landſtånde , nämlich

1 ) der geiſtliche , dahin die Biſchöfe von Lanbach , von Frenſing , von Brixen , von Trieſt und von Biben , der Sommenthur zu

fanbach , der Domprobſt daſelbſt, der Probſt fu Rudolphsmerth , die Prälaten' von Sita tich , von landſtras und von Freuidenthal ,

der Domdcchant: zu lanbach , unb o Chors

herren daſelbſt , geboren. 2) Der Herrena ſtand,

1

240

Kant , welchen die Fürſten , Grafen und Freiherren ausmachen. 3) Der Ritterſtand , bahin die Ritter - oder,landleute gehören . 4) Die landesfürſtlichen Städte. Wer auf dem Landtag erſcheiner will , muß vorher ein Candmann werden , oder die landmannſchaft annehmen , auch ſolche bei den löblichen lande

ftånden ſuchen , und auf dem Landtag er= langen. S. 6. Die chriſtliche Lehre ift biefelbſt

von der zweiten Hälfte des sten Jahrhun derts an nach und nach angenommen wors

Die lutheriſche Lehre erhielt im 16ten Jahrhundert vielen Beifall , und wurde zus erft 1531 von einem lanbachiſchen Domherrn, Namens Primus Truber , offentlich von der den.

Kanzel verkündiget , iſt aber wieder ausges rottet worden ; und alle Einwohner beken nen ſich nur zur römiſchkatholiſchen Kirche , die Walachen oder llſtufen ( 5. 5. ) ausgea nommen , welche der griechiſchen Kirche zu= gethan find , und ſich Staroverzi , 0. i. Altgläubige , nennen. In Krain find 3 Biss . thúmer , daš Bisthum zu Laybach , unter welches eine Anzahl Pfarren in Krain , 21

Pfarren in Steiermark, und 15 Pfarren in Kärnthen , gehören ; das Bisthum zu Biben , darunter 2 Städte und 11 Dörfer,

áberhaupt 14 Pfarren , gehören ; und das Bis

1

241

Bi8thum zu Trieſt.

Man zehlet áberhaupt

24 Klóſter , 4 Rommenthureien ; und 134 Pfarren. 5. 7. Krain hat unterſchiedene gelehrte Månner geliefert , und in des Freiherrn Val. vaſoró Ehre des Herzogthums Krain , wera ben über 50 Schriftſteller aus dieſem Lande angegeben. §. 8. 1770 záhlte man hier 7 Haupto

| fabriken , 672 Weberſtühle , und 56 Eiſens håmmer , welche jährlich 20897 Zentner Ei. ſen lieferten.

Uus Krain führet man in

andere Länder aus , Eiſen , Stahli Duecke ſilber , weißen und rothen Wein , Baumdl , Kaſtanien ; Oliven ; Pomeranzen Zitronen , limonien , Feigen ; Granatapfel , forbeer. blåtter , Bieh i Pferde, zweierlei Echild . froten ; lebendige Vipern und Eforpione , Echaftáre ; feinemand , einen halbwolenen Zeug , welcher Mefalán genannt , und faſt in allen oberkrainiſchen Dörfern in großer

Ménge getrůrket wird , Segeltuch, Korduan . leder , welches auch in Ober - Krain häufig bereitet mird , Billich - Felle ; Honig , davon in Unter - Strain überaus viel geſammlet wird, Schiffbauholz ; allerlei Arbeit von Holz ; als Schachteln , Schüffeln und Teller i Löffel , Siebe ic. auch wälſche Nüſſe und andere Dinge. Buſch . Erdbeſdir. 15. B. $. 63

242

$. g. Die

Geſchichte dieſ28

landes

fange ich mit den Slaren an , welche auch Winden , oder Wenden genannt werden,. Sie ſind nach Dein Jahr 548 hieher gekom men , haben aber den alten Namen des Para nicht vertilgen fónnen . Zur Zeit des

de

Kaiters Karl 328 Großen und ſeiner Nachs

kommen , wurde Krain von den Herzogen zu Friaul, und nachinals von den Herzogen zu Kårnchen regieret ; unter Dtto Il aber war Strain ſchon eine beſondere Markgraf

ſchaft , welche vielleicht von Otto I herrúh Der Markgraf -hatte ſeinen Sitz zu

ret.

Krainburg. Im izten Jahrhundert mar der größte Theil von Kraint ſamt der Herrſchaft Laybach , unter der Oberherrſchaft der Her zoge von Kärnthen : es faufte aber lede pold , Herzog von Deſtreich und Steper , aus dem babenbergiſchen Stamm , vom Bi

ſchof von Freyſingen einige lehngüter auſ der March , und derſelben Sohn , Frideride der Streitbare , erweiterte reine Güter in

frain alſo , daß er 1233 den Titel eines Die Herzoge oon Kärnthen waren sabei nicht gleichgültiy,

Herrn von strain

annahm .

ſondern nannten ſich gleichfalls Herren von

Krain . Unterdeſſen erlaubte Kaiſer Friderich II

Herzog Friderich dem Strçitbaren ſeine speröſchaft Krain als ein Herzogthum

bein

រង

R43

z* gue definen , nach deſſelben Tod 30g König Nudolph I , außer den übrigen Låndern dels ✓

felben , auch Krain als ein eröffnetes Reichss

lehn ein , und nachdem er den böheimiſchen König Ottofar überwunden , und ihn auch · Krain zu verlaiſen gezwungen hatte, belehnta er 1282 mic dieſem Lande ſeinen Sohn Uls #brecht : doch belas Graf Meinhard von Tyrof den größten Theil deſſelben , theils als eion zu ſtårnthen gehöriges Stück , theils als Gux Eter die ihm der Kaiſer verpfåndet hatte. Uls aber 1335 die Grafen von Tyrol auss fturben , und zugleich Albrecht IV , Graf von Górz , durch ein Erbvermächtniß ſeine lands fchaften , darunter auch einige Stücke von Ć Strain waren, 1364 den Herzogen von Defter: i trich verſchrieb, wurde ganz Krain mit Oefiers reich vereiniget , ſo wie auch Iſtrien und Móttling nach dem Lobe gedachten Ulbreches deß vierten , der Landſchaft Strain einveritis i bet wurden . In vorigen Zeiten iſt semin durch die beſtändigen Streifereion der Türken Atarf beunruhiget , ja faſt elle Jahr geplú is bert , bis endlich die Feſtung Karlſtadt in Croatien angelegt roorden , deren Beſazung und Feſtungsmerke die frainiſchen Landſtand : mit unterhalten mü;Ten .

§. 10. Das Wappen des Herzogthunız

Krain , if cin gsfronter Udler , auf deſſen Brut

T

4

244

1

Bruſt und ausgebreiteten Flügeln ein weiß

und roth : geſchachter halber Mond zu ſetzen iſt.

Es hat ſeine jeßige Einrichtung 1463

vom Kaiſer Friderich IV bekommen . $. 11. Die land -Erbámter in Krain und

in der windiſchen Mark , (§. 2.) werden pon folgenden Håuſern verwaltet. Das Erb land - Hofmeiſteramt von den Grafen von Thurn ; das oberſte Erbland - Kammereramt und das oberſte Erbland - Marſchallamt von

dem fårſtlichen und gråflich aurë bergiſchen Hauſe ſeit 1463 ; das Erbland-Staumeiſter amt von den Fürſten von Lamberg ; das Erbland - Mundſchenkenamt von den Grafen

von Cobenzel ; das Erbland - Truchferſenamt von den Freiherren von Hohenwart ; daß Erbland - Jägermeiſteramt von den Grafen von Gallenberg ; das Erbland - Silberkámmes reramt von den Grafen Kazianer von Kaßen ſtein ; das Erbland - Stábelmeiſteramt von den Freiherren von Ed ; das Erbland - Bors ſchneideramt von den Grafen Sauer von Ankenſtein ; und das Erbland - Falkenmeiſter amt von den Grafen von Lanthieri. 9. 12. Der Landeshauptmann , welcher das Land regieret , hat ſeinen Sin-zu lay bach , und auf dein vafigen Sdiloß einen

Burggrafen. In einer Ubweſenheit vertritt der landeßverneſer ( Prætor provinciæ , ) feinc

245

pine Stelle im Landgericht ; es wird auch oftmals noch ein anderer Vize - Landeshaupte mann unter dem Titel eines Landesverwals ters beſtellet , welcher auch die Stelle des

Landeshauptmanns verſiehet, menn dieſer

nicht an dem

gewöhnlichen Ort wohnet.

Der Landesvizdom ſchlichtet die Rechtsſachen der landesfürſtlichen Städte , Märkte und Bauern. Unter ſeiner Aufſicht und Verwals tung ſtehen die Kameralgüter und Rechte im Lande. Alle dieſe Perſonen find landeßfürſte liche Beamte.

Die Wirthſchafts - Sachen

der gemeinen Landſchaft , gehören für eine 1

beſondere Stelle , welche aus einem Präſie denten und etlichen Beiſigern , die Verorde. Solche nete genennet werden , beftehet. Verordnete werden aus den 3 erſten landa

ſtånden (9. 5.) erwählet .

Der Generalein

nehmer hat die landtaſſe in Verwahrung. Die vornehmſte Inſtanz im Lande , iſt

das ſogenannte Hofthending

oder Schrane

nengericht , welches gemeiniglich das Lande und Hofrecht heißet , und vornámlich von dem Landeshauptmann gehalten wird. Das Landrecht wird zuerſt , und alsdann das ritte: liche Hofrecht gehalten , welches lentere die ' dahin gehörigen Sachen völlig entſcheis det. Die zmeite Infanz . iſt das landese hauptmannſchaftliche ordentliche Gericht über D. 3

die

246

die Herren und fandleute , über ihre Dita Dic dritte Juſtanz iſt

ner , und andere,

Das lands - Vizdomamt über die landesa

fúrſtlichen Städte und Märkte ; die vierte kat der Landshauptmann mit dem Landsviga

born zugleich , in Anſehung der Streitigkeis ten zwiſchen dem Adel und der Bürgerſchaft ; Die fünfte haben der Präſident und die Vera ordneten in allgemeiner Landſchaft Hauswirtha fthaftsſachen, als Steuern , Kontribuzionen 26, von welchen man zuerſt an die Landſtande , und

alsdenn an die inneróſtreichiſche Regierung appelliret ; die rechste haben die Grundherra

ſchaften und Obrigkeiten über ihre eigenthúma lichen Unterthanen und ihre Diener ; und die

fiebente tómmt den Stabten und Mårteen über

ihre Bürger und Einwohner zu. S. 13. Die landesfürftlichen Einfünfte aus

Strain, beſtuaben 1770 in folgenden Steuern : Das Kamerale 90824 flor. 37 Rita Die Staatsſchuldene Steuer e Bantal Das

Das Politikum

82621 1073092 19472

Das Kontribuzionale 733740 Das Sommerziale

I 00207

.

41

577 2 2

19 8'

3

2,089952 Flor. 43 Sr.

Es liegen hier 2 Negimenter Fußvolts.

Dai 1

247

DaB land wird in folgende 5. 3 heile abs geſondert : 1. In Ober-Krain , gemeiniglich Søren £ fta Stran. Es hat geſunde Luft und friſche Quellen . Unter den vielen Bergen , find manche beſtandig mit Sdnee bedeckt. Der Berg Berglou, welcher der höchſte in Krain ift, iſt über den lanbachiſchen Horizont 1399 Pariſer Toiſen erhaben.. Der Weinberge find wenige. Gold und Silber wird nicht aufgeſuchet, aber Eiſen und Stahl iſt deſto

11

häufiger vorhanden.

Auf dem Eiſenberge,

w :lcher auch Naſeleiſo heißet, iſt das älteſte und berühmteſte Eiſenbergwerk in Krain. Zu Uisnem oder Selelniko iſt ein vortrefliches

a

Eifenwerk, und zu Jauerburg ein wicht ges tahlwerk. Der Feldcſſerſee , welcher von dem Schloß Feldes den Namen hat , ift 1 Meile lang und breit. Er iſt ungemein

tief, mitten in demſelben aberraget ein run : der Berg bervor, auf welchem eine kleine 1

Kirche ſtehet , ungen an demſelben aber iſt eine Idone Quelle.

1

Der

Woche inere,

entiehet aus einer ſtarken Duelle , melche aus einem ſehr hohen Felſen im Mod ,einer

thal ftromweiſe herabſtürzet.

Er

ift

T

1

Meile lang und · Meile breit . Uus tem felbén láuft ein Fluß , welcher die Wochei per Sou genennet ; und nach einem lauf 1.4

pon

248

von 4 Meilen von dem Fauftrom perfchlung

gen wird. In dem See ſowohl, als in dem Fluß, find portrefliche Forellen . In dieſem I heil find 1. Folgende Städte :

1 ) kaybach , Lublana , Labacum, die 7

Hauptſtadt in Krain, liegt an dem ſchiffbaren Flufe gleiches Namens , welcher die Stadt zertheilet , ſo daß fie theilß in Ober theils in Unter- Strain liegt. Der in dem lešten jene feits des Fluſſes liegende Theil, iſt der groß te und ſchönſte. Sie hat 4 Vorſtädte , wel che die St. Peter- Póllander- Burgſtaller und Carlſtadter Vorſtadt genennet werden ; es

werden auch 3 nahe gelegene Dörfer da u

gerechnet, in deren einem , Nameng, Utmath, die Meßger, in dem zweiten, welches Krakau

( Krathovo ,) heißet , mehrentheils Fiſcher, und in dem dritten , welches von dem vor:

hergehenden durch das Waſſer Klein -lanbach getrennet wird , und Tyrnau ( Ternovo ) heißt, mehrentheils Schiffleute wohnen. Das landesfúrſtliche Schloß , liegt auf einem mit grünen Bäumen bewachſenen Berg, iſt ſehr alt, und hat eine kleine Kirche. Es wird von einem Pfleger , welcher den Titel eines

Burggrafen bat, und 12 Soldaten bemoh

net. In der Stadt ( die Vorftådte unge:

rechnet ,) find auf 500 Häuſer. Die Straſ:

249

fen find etwas eng,

Ran bemerket das

Landhaus, daß Nathhaus, und z Zeughau: fer, nämlich ein landesfúrſtliches , landſchafts liches und bürgerliches. Das hieſige Biß thum iſt 1461 von dem Staiſer Friderich IV

geſtiftet worden .

Es ſtehet unmittelbar uns

ter dem Pabſt , und der Biſchof hat den

Titel eines Fúrſten des heiligen ' rómiſchen Reich . In der Stadt und ihren Vorſtåds ten findet man die Domkirche, die St. Mit. ļaß-Pfarrkirche, die Kirche zu St. Morian , Die ehemalige Jeſuiterkirche mit dem dar

an liegenden Kollegio und Gymnafio , pot ;

welcher eine Bildſäule unſrer lieben Frauen pon Marmor und Metall fiehet ; die Kirche unſerer ſieben Frauen in dem deutſchen Hau. ' Te oder in der Kommenthurei des deutſchen

Nitterordens, 4 Mönchenkidſter mit ihren Kirchen , 2 Nonnenklóſter mit Kirchen , und Die St. Peters Pfarrkirche, Es iſt auch in

lanbach eine gelehrte Geſellſchaft unter dem Namen Academia operofotum geweſen . Die Stadt iſt ein guter Handelsort , UND vertreibt landes -und italieniſche Waaren . Vor Alters ſou hier, nach Clupers und Schönle . beng nicht fehr wahrſcheinlichen Meinung ,

pie Stadt Aemona , oder Hæmona , Hæ monia , geſtanden haben . Die jeßige Stadt iſt erſt 1416 zu einer Stadt gemacht wors ben,

250 den .

Sie iſt oft , und noch 1774 , durch

Faersbrún te perrpúſtat, und durch Erdbes ben erſchijtóert worden .

2 ) Bifchofiad , Schlofialofa, Locopolis, Chedeffen ſchlechthin lach , eine nahrbafte Stade

awiſden dem Waffer Póllant und beyer, in ciner ſchönen Gegend , mit einem Nonnen lloſter und betfallenen Bergſchloft gehöret téin Bifchof zu Freiſingen . Die dazu gea hörige Herrſchaft, hat auf 10 Meilen in Umfangen und begreift auf 200 Dórfer. In Der Stadt wird ein ftarkes Cewerbe mit

gwirn und Leinewand getrieben. 3 ) Krainburg . Krain, eine landesfúrſta liche Stadt , auf einer $ ohe an der Sau, in welche hier der

fleine Fluß Kanter fault.

Aus dieſen Flüffen muß die Stadt alles nos

thige Waſſer ſchöpfen , denn fie hat keine Duellen . Sie hat « Pfarrkirche und noch 4 andere Kirchen , und außerhalb tiegt ein 1640 erbauetes Klofter.

Ebederen mar fic

der Sitz der Markgrafen von Krain oder Irainburg. In derſelben liegt ein Schloß, Namens Kieſelſtein , welches von den Gira fen Paradeiſer von Deuhaus an die Eras

fen . Barbo gekommen iſt. 1668 brannte mehr als die Hälfte der Stadt ab, und 1749 nard fie von lúderlichem Gefindet angezúna Dret, und ganz eingesſchert. 4.) Nats

251

4) Yatmansdorf, Nadovelza, eine fleine landesfürſtliche Stadt, auf einer Höhe , an der Sau , mit einem Schloß, weldes, nebſt der dazu gehörigen Gerrſdaft, und der nahe : gelegenen Serrſchaft Wallenburg , als ein Fidekommię, dein Heltern von dem Beſchlecht der Grafen von Thurn und Balſafina ges böret .

5) Stiin , famnezf ; Lithopolis,

eine

perfaucne Stadt an der Feiſtriß , mit einem Kloſter und 3 Vorſtadten, welche beifen auf der Schatt , woſelbſt die Pfarrkirche iſt, auf dem Graben , und die neue Mark , jenſeits Der Feiſtriş, Sleich vor der Stadt, liegt das Schloß Steinbühel, auf einem luſtigen sügel ,,und oberhalb der Stadt auf einem hohen Verge Das verfallene Schloß Oberſtein ; eine Vier: telſtunde von der Stadt aber iſt das Kla:

riflentloſter Minchendorf, oder Münfeudorf, Mefine, welches 1300 geſtiftet worden, und bem eine Hebdiffin porfiehet.

2. Folgende Märkte :

1 ) Usling, Jeffenize, ein Marft , nicht meit vom Fluß Sau , gmiſchen dem hohen

echneegebirge gehöret unter die Herrſchaft Weiſſenfels. 68 wird hier ſchöner Marmor gebrochen , und in der Nachbarſchaft des

Korkts kind die spammermoeite Sava , oder auf

252

auf der Sau , und Blen -Ofen , woſelbſt viel Eiſen und Stahl geſchmolzen und verarbeitet wird .

2) Neumarktı, Terſezch , oder Serſhizh , ein Narkt der Grafen von Auersberg, zmi

ſchen dem hohen Schneegebirge, unter dem Berge loibl , wird in den obern und uns

tern abgetheilet.

Der untere Theil gehöret

unter das verfallene Schloß Alt-Guttenberg , und der obere zu

dem Schloß Neuhaus.

8 wird hier viel Korduanleder, ein gemeis ner Zeug , den man Mefalán nennet , und viel fupfern und eiſern Geſchirr gemacht. 3 ) Weiſſenfels , ein Markt, úber welchem

auf einem hohen Berg ein zerſtórtes Schloß liegt , ein anderes bewohntes Schloß aber ſtehet neben dem Markt am Fuß des Berg : 8. Die Herrſchaft des Orts , der Herr von Segalla, hat nicht nur ein großes Landges

richt, ſondern auch ein Straßengericht, wel che ſich weit in Kärnthen hinein erſtrecket. 4) Eibnern, ein Markt, woſelbſt ein Ei ſenhammer iſt. 5 ) Mótnif, ein Markt , neben welchem das Schloß Ober-Møtnit liegt.

6) Watſch, Vatſche, ein Markt, welcher auf einem hohen Berge liegt, gehöret unter die Herrſchaft libef. Bei demſelben iſt ein bars :

7:

AN

17

253

harter Strinbruch , in welchem die Steine voller Schalen von Meermuſchein und Schnee den ſind.

7) Das reiche Dominikaner -Nonnenflo ſter Michelſtetten , Veléfalo , welches ehedef ſen Frauenthal , oder Marienthal , genennet worden , und wegen eines Marienbildes , ſehr berühmt iſt. Uiber demſelben liegt das alte

Bergſchloß Frauenſtein , welches dem Kloſter gehöret. 8) Múnchendorf, eins der ſchönſten Klos fter in Krain , iſt mit Nonnen des Klariſſen ordens beſeßt.

2 ) Feuchting, Bitina , das größte Dorf in Krain , iſt eine ſtarke Meile lang , und 1

wird mehrentheils von Siebmachern bewoh net, welche die Siebböden von Pferdehaa: ten machen.

10) Upfaltern, eine Herrſchaft mit rei: nem ſchönen Schloß , gehöret der Familie dieſes Namens. 11 ) Bilichgrász, eine Serrſchaft mit eiz nem Schlos.

12) Die Herrſchaft Veldeß, deren Schloß auf einem ſehr hohen Felſen am Velderer oder Frauenſee liegt, gehöret dem Bisthum Briren , welchem fie 1004 vom Kaiſer Heine

rich geſchenkt worden , und wird von einem biſchöflichen Hauptmann regieret. In dem ger

154

gedachten See liege die Inſel Werch , auf welcher eine Kirche unſerer lieben Frauen ift, bei der ein Prooft ftebet.

II. In Unter -Strain , welcher Theil ges meiniglic Darenſka Stran genennet wird . Er hat viele fruchtbare Thaler und Gegens den. Der Wein , welcher hier wächſet, wird Marchwein genannt, und iſt geſund. Man bat rothen und weißen.

An manchen Drs

ten find gar keine oder doch ſehr ſchlechte Quellen ; ſo hat inſonderheit der fruchtbare

Semenizer Boden einen gånzlichen Mangel an Quellen und fließendem Wailer ; daher

Die Daſigen Einwohner , wenn der Regen lange ausbleibt , das Waſſer von 1 bis 2 Meilen berholen muilen. Unter den Hölen oder Grotten dieſes Theils von Krain , ift

inſonderheit diejenige, welche bei Fueg ober

Ulufne am Waſſer Prezina iſt , zu bemerken. Man gehet in ein felfichtes Poch weit hints ein , und ſieht in demſelben viele ſchnee- und alabaſteriveiße Zapfen hangen. an findet in dieſem Theil 1. Folgende Stáste. 1 ) Surffeld , Kerſfo, eine landesfürſtliche Stadt, liegt an der Sau, unter einem hos hen Berge, auf welchem ein Schloß ftehet

welches mit der dazu gehårigen Serrfihaft, nach Crloſchung des adelichen gurkfeldiſcha Stammsi

255

Stamms, vielerlei Beſitzer gehabt hat.

lift hier ein Kapuzinerkiaſter.

2

Alterthümer ,

Die vielen

und inſonderheit die vielen

römiſchen Münzen , welche man in der Ge gend dieſer Stadt gefunden hat, ĝei!gen , das hier vor Ulters cine grosse Stabt geſtanden habe, wofür Noviodunuin nicht unwahr: ļ ſcheinlich gehalten wird . 2 ) Landſtras, vor Alters und eigentlich Pondstro ?, auf krainiích Koſtainaveza , d. i. Safianienwals, weil nicht meit dcvon viele Kaitanien Vadfen , iſt ein falechtgebauetes landesas,itliches étástden , auf einer Inſel in Surtflus .

Das Salos mit der dazu

gehörigen Herrſchaft , geboret dem 1248 ges ſtifteten

Kloſter

Frauenbrunn , meldhes

Stunde Weges von der Stadt liegt , und auch das Alofter wird.

zii Randſtraß

genennet

Es iſt Siſterzienſerordens. Die Stadt

iſt ehedeffen zur windiſchen Mark gerechnet 1063 brannte fie ganz ab. 3 ) Rudolphswerth , oder Neuſtadtel, Nodomeſio , eine land asfürſtliche Stadt auf worden.

einem Hügel, ain Fluß Gurt, welche der ofta teichiſche Erzherzog Rudolph IV , im Jahr 1365 angelegt, privilegirt, und nach ſeinein Namen bençanet hat. In derſelben findet man eine 1509 geſtiftete Probliei , oder

Solegiatkirche, melcher innerhalb der Stadt 4 fi

256 4 Filialkirchen, im Lande aber 14 , und ist Steyermark 5 Pfarren gehören. Sie liegt im Kirchſprengel des Erzbiſchofs zu Górze In der Stadt iſt noch ein Franziſtanerklo: ſter, und vor derſelben ein Kapuzinerfloſter. Die öftern Einfälle in die Segend dieſer Stadt , welche die Sú ken im 15ten und 16 ten Jahrhundert vorgenommen , die nachma: ligen Feuersbrúnfte sind die Peſt, haben die

Stadt ihres ehemaligen Wohlftands beraue bet.

4) Weichſelburg, Wiſchnagora, ein ſchlecha tes landesfürſtliches Städtchen , liegt in ei: nem fruchtbaren Thal auf einem luſtigen Hügel, und hat über ſich auf einem hohen Berg ein Echloß , welches eigentlich Weicha ſelberg heißt, und nebſt der dazu gehörigen Herrſchaft, und dem großen Landgericht, dem

fürſtlichcaursbergiſchen Hauſe gehöret.

ES

iſt hier eine Stahlfabrit, auch wird auf der

hieſigen Såmmern viel Eifen verarbeitet. 2. Folgende Márfte :

1 ) Lithai), oder litry , litia , ein Markt; an der Sau, am Fuß eines Bergsi gehöret unter die Herrſchaft Weichſelberg , und alſo Das dem fúrſtlich - qursbergiſchen Fauſe.

Edlog wird Thurn -litev genennet. 2) Nála

1

Es

257

2) Maſfenfuß , Mokronog, ein Markte mit einem auf einem Hügel belegnen Schloßt. gehört zur Grafſchaft. Uuršberg. 3) Natſchach , Radezche , ein Markt an der Sau, unter einem Berge , auf welchem ein wüſtes Schloß ftehet.

4) Seiffenberg, Seiſenburg, Suſenberk, ein Markt, am Fluß Gurk, mit einem Schloß , welches auf einer fellichten Anhöhe liegt,

gehöret dem fürſtlich aursbergiſchen Haus. 3. Folgende Kloſter :

1

1 ) Sittich, Sitizena, Sitticium, ein Zis

1

Ferzienſerkloſter, nahe bei der Stadt Weicha

felburg, unter einem hohen Berge, iſt 1135 geſtiftet worden. Unmerk. In der Nachbarſchaft diefes kroffers, it das Dorf Dobrava, worelbſt die uralte und berühmte Kirche zu unſerer lieben Frauen ģim melfahrt iſt, zu welcher viele Waufahrten ges eben . Sie iſt ein Filial von der Pfarre St. Veit.

2 ) Pletriach , Pletarje , liegt 1 Meile bon landftraß , war anfänglich ein Schlog, nachmals eine Karthauſe , und hierauf eina Reſidenz der lanbachiſchen Jefuiten, 4. Folgende Herrſchaften :

1 ) Scharfenberg, Svimen , ein müſtes Schloß auf einem hohen und ſpißigen Fela SAD. Erdoefde, 15. B.

N

fer ,

258

fent , unter welchem , aber auch noch auf dem Berge , ein neues Schloß , uud nahe dabei eine Pfarrkirche mit cinigen Dánfern , die chedeſſen einen Markt ausgemacht haben liegt.

2) Vinod, Soteſta, ein prachtiges Schloß, am Fluß Gurf , welches Georg Sigmund, Graf und Sert von Salenberg , erbauet hat , nun aber den Grafen von Aursberg

gehöret. Nahe dabei liegt eine Pfarrkirche, welche zu dieſer Herrſchaft gehöret , imglii dhjen das alte derfallene Schloß Uinod,

3) Schönberg, ( Schumbergt , ) Korial und Kleindorf, ( Maladas, ) find fürfilich dursbergifche Herrſchafteni.

1 ) Weiſſenſtein , eine gráflid ürſiniſche Herrſchaft mit einem Schloß.

5) Seneraus , ein ſchönes Schloß mit einem noch ſchönern Garten , gehöret einem Freiherrn Fabianitſch .

III. In Mittel-Krain , auf frainiſch Mets

lishic rain. Darzu gehöret das ſogenann te trođene oder dúrre Krain , welches ein Étrich Pandes von 4 bis 5 Meilen , und , trenn man den zu linter- Strain gehörigen Tem rißer Boden , welcher auch kein Waſſer hat ,

Bazu rechnet , ' von 6 bis y Meilen iſt. Dieſer trich landes iſt aber doch mit großen und

fleinen Dörfern wohl berepet , ob er gleidy fall

258

faſt allenthalben bérgicht ünd ftrinicht iſt, und die Einwohner bisweilen 2 biß þ Meie ten weit nach Wajjer gehen mů Ten:

Hin und

rrieber machſet guter Wein. Es iſt hier ein

fehr gutes warmes Bad ; ( Toplitz ; ) mela ches zwiſchen 2 fleirieti Bergen im Thalents *W

ve

ſpringt. Der berühmte. Cirknißer See , auf frainiſcy Zirkniſku Jeſeru i iſt in der That hr merkwürdig. Er hat den Namen von dem riahgelegenen Märkt Eirkniß , und mits

bon wilden , rauhen und ſteinichten Bergert ümgeben es liegen aber auch 2 bewohnte Schloßiti ĝ Dórfer und 20 tirchen um óená felben hér. Er iſt von Oſten gegen Weſten eine ftatkè Meilė längi von Norden gegent Súden Meile breit , ünis ir 21 3 bis 4 Klafter tief , die Gruben ausgenommen , des

i ten einige ani fich ſelbſt einige Kiafter tief $ find. Es liegen 3 ſchöne Inſeln darin. Auf ber einen , welche Vornet genennet wird ,

iſt das Dorf Ottogt mit einer Kirche ; dič änderé , Namens Veſtà Gorija ; und die

britte

Namens. Mala Goriza

Bäumen bewachſen .

find mit

Es erſtrecket ſich auch

einié albinſel , Namens Dörvoſchez ober Dervaſchect ; in denfelben , welche von deë Inſel Botnet durch einen Kanal getrennet foitd.

Grüber

In Sem See fin $ viele Pocher oder

lange Gruber wie Kanále und Hús

260

Húgel.Es crgiefen ſich 8 große uub fleine Bache in denfelben .

Der See läuft manchmal, aber

nicht eben alle Jahr , ab · benn biếweilen , jedoch nur ſelten , geſchiehet fold)eß in 3 , + bis 5 Jahren nur einmal , hingegen läuft er auch wohl in einem Jahre 2 biß zmal ab . Das Ublaufen geſchiehet , wenn es ſehr trocken iſt , es ſer im Sommer oder Winter,

Ordentlicherweiſe verfließet er in einem Jahr nur einmal , nämlich um Johannes oder gar kobstag. Den ordentlichen Ausgang , wenn er voll iſt , nimmt er durch 2 große Pocher , die an der Weſt-oder vielmehr Nordweſtfeite , in einen felfichten Berg , wageredyt mit dem See , hineingehen . Es fómint das Waſſer auf der andern Seite des Bergs wieder her: aus. Der außerordentliche Ablauf geſchica het durch unterſchiedene Rocher und Gruben , melche in dem See find. Solcher ſind vors nämlich 18 , und unter denſelben ſind 5

Hauptgruben , deren jede 5 Tage nach der andern leer wird , ſo daß der ganze Boden innerhalb 25 Sagen trocken iſt.

So balo

der Anfang des Abflußes pon den Bauern zu Oberſeedorf bemerket wird , zeigen fie folches den um den See herwohnenben fic fchern an , worauf die Fiſcherei in den Gru:

ben nach einer gewiſſen Ordnung den Uns fang nimmt. Es haben aber 6 Herrſchaf ten

261

ten das Recht in dieſem See zu fiſchen , nårta lich Haasberg, Steegberg , Aursberg , laas,

Edhneeberg , und Kloſter Sittich. Der Bes fizer von Haasberg , hat ſeine Fiſchgerechs tigkeit an die Starthauſe Freudenthal überlaſ ſen. Man fifchet in dem See große Hechte, Schleien und Ruten . Je öfter der See ab låuft , je geringer. iſt der Fiſchfang. In die ErubeRibescajama fann man, als in eine unter : irdiſche Hóle , hinabſteigen ; die Gruber Narte und Piauze trodnen nie ganz aus ſondern bleiben moraftig , und in denſelben bleiben nicht nur viele Fiſche mit ihrer Brut, ſondern ſie enthalten auch eine große Menge

Blutigel. Wenn der See frühzeitig abge laufen iſt , wachſet in 20 Sagen Gras dar in , welches abgemåhet wird , hernach wirð der Boden bepflüget , und mit Hirſe beräet. Láuft aber das Waſſer nicht geitig ab , ſo tann nichts gefået werden , und wenn das Waſſer balb zurück kommt , geht die Saat verlohren.

Sonſt wird nach der Hirſe :Ernte

allerlei Wild darin gejaget und geſchoſſen. Mit der Zurückunft des Waſſers hat es die

Re Bewandniß . Wenn eß ein wenig regnet, dringt das Waſſer aus einigen Gruben an der Südſeite mit großer Semalt hervor ; und wenn es ftark regnet , und zugleich ſo 3

• ftark

262

ſtark donnert , daß davon die Erde erfchút tert wird , bricht es auß auçn löchern mi gro er Heftigkeit und Geſchwindigkeit hervor, ſo das der See in 18 bis 24 Stunden wie der angefület wird. Ulsdann iſt er mig Waſſergzfiúgel, als milden Gänſen , Enten 4. a. m . reichlich befekt.

anzumerken.

Zweierlei iſt noch

An der Suomeſtſeite des Sees

ſind 2 große Löcher , welche Uraina jamma und Sefadulce genennet werden , und etwas

tdher als der See liegen , und über eine Slafter hoch und breit ſind.

Aus denſelben

ſtúrzet, wenn es donnert , eine Menge War fers mit erſtaunlichem Ungeſtúm 3 bis 4 Klaftern weit heraus , mit welchem zugleich wenn es im Serbſt geſchiehet , viele ſchwar, ze , nafte , und blinde , aber fette Enten

herauskommen , die innerhalb 14 Tagen fez hend merden , und Federn bekommen . Zu anderer Zeit kann man in dieſe föcher ge

rade und ziemlich weit hinein gehen.

Im

Winter ſteiget das Waſſer des Sees lo hoch , daß es einen guten Theil der umlies

genden Felder überſchwemmt. Bei Kumpale fomohl, als bei dem Dorf Podpezhio. , iſt ein See tief in einem felſig ten Berge , zu melchem man mit Faceln

geht. In dieſem Theil des Landes ſind viele

Fließwaſſer , welche nach fürgerm oder lån germ

#

.

por

8

263

germ Lauf von der Erbe verſchlungen mer: Den. Es giebt auch biefelbſt viele und grol ſe unterirdiſche Hölen oder Grotten. C8 find in Mittel-Krain.

1. Folgende Ståbte : 1 ) Gott chee, Sorſchepie oder Choşlchevie, sine kleine Stadt mit einem großen Schloß, ges böretdem fürſtl, aursbergiſchen Hauſe , und iſt Der Hauptort einer Grafſchaft zu welcher noch das verfallene Bergſdyloß Friedrichfein, und

Die Pfarren Neſſelthal , Nieg , Moſſel, Tſcher: moichniz , Olſiuniz , und alten laag gehören . ES ft dieſe ehemalige Herrſchaft 1623 zu ei ner Grafſchaft erhoben morden. 2) Laas , forch , ein lande8fürſtl. Stadt: chen , mit einem Schloß , welches dem fürſtl.

aurébergiſchen Hauſe gehöret. Der Ort iſt 1477 zu einer Stadt gemacht worden , und bis dahin nur ein Markt geweſen. Es wird hier ſtart mit Meerſalz , Peder und Pferden gehandelt. 3) Móteling , Metlifa , vor Ulter :Men tulum , Methullum , eine landesfürſtliche Etadt , unweit der Culp , unter dem liſto fen-Berge , in der ehemaligen windiſchen Mark, hat eine Pfarrkirche , welche den Titel einer

Probſtei führet , ein deutſches Haus oder ei ne Kommenthurei des deutſchen Ritterordens, NA

Cir

4

264

ein Schloß mit Dazu gehöriger Herrſchaft, ung vor der Stadt find 3 Kirchen , melche

die 3 Tempelherren -Kirchen genennet werden. Die alte Stadt Metulum hat Kaiſer Auguſt zerſtöret. 4) Tſcherneml, Zhernamel , eine kleine lande8fürſtl. Stadt in der Windiſchen Marf

mit einem Schloß , dazu eine Herrſchaft gez höret , und einer Kommenthurei des deut: ſchen Nitterordens , welche der laybachiſchen Kommenthurei einverleibet iſt,

2. Folgende Marfte :

1 ) Uuersberg, richtiger Uuršberg : (denn daß davon benannte Geſchlecht führet einen Aurochſen im Wappen , ) ein Marft mit ei: nem Bergfchloß , iſt der Stammort der Fúra

ften und Grafen von Vuersberg. Dieſe Graf (diaft , der mehr Schloßer , Herrſchaften und úter einverleibet find , befint die alteſte und

Sauptlinie dieſer fürſtlichen und gráflichen Fas milie, als ein Majorat , ſie iſt auch ſeit 999

beſtåndig bei dieſer Familie geblieben. 1

2 ) Cirkniz i Zirkniza , ein Marft gmis ſchen hohen Gebirgen , von welchem der nah gelegene berühmte See den Namen hat , ge

höret zur Sperrſchaft Haasberg. Es iſt hier cine ſtarke Salzniederlage .

3) Freyenthurn , Podbreſchie, (0. i.un

ter den Birkenbäumen , ) ein mit Thürmen be:

265

befeſtigter Markt auf einer Höhe an der Eulp mit einem Schloß.

5

1

4) Koſtl, ein kleiner mit einer ſtarken Mauer umgebener Markt , auf einem fteilen Felſen , unter welchem die Eulp wegfließet. Auf dem Gipfel dieſes Felfen oder Berges , liegt das Schloß Grafenwarth , ju melchein eine Herrſchaft gehöret , die ein Landgericht und die peinliche Gerichtsbarkeit hat. 5 ) Roſenhof , ein Markt nahe bei Gote ſchee.

6 ) Neiffnißi Nibenza , ein ziemlich groß fer Markt mit einem Schloß , hat ehemals

zu der windiſchen Mart gehöret.

Zwiſchen

dem Markt und Schloß fließet die Feiſtrik , welche ſich ungefähr eine Viertelmeile unter dem Schloß in ein Erdloch ſtürzzt. Die Reiffniß fließet auch hieſelbſt. Zu der nahge legenen Kirche unſerer lieben Frauen , oder Neuſtift , geſchehen Wallfahrten .

7) Weiniß , Viniza , ein mit Mauern umgebener Markt , auf einer ſteinichten Ans höhe an der Culp , mit einem Schloß , liegt in der ehemaligen windiſchen Mark. Nahe dabei iſt auf einem Berg eine Kirche, zu unſerer lieben Frauen im Seſſel genannt , dahin Wallfahrten geſchehen.

8) Zobelberg , eine gräflich auršbergi ſche Serrſchaft mit 2 Schloßern , hat von 5

den

266

den Mardern , welche hier häufig gefangen merden , und den Zobeln ähnlich ſind , den Dramen bekommen ,

IV. In Inner- Strain , darunter man den Strich Landeß am Karſt uns Poig verſtzhet. Es iſt größtentheils bergicht, und voll von fleinen sügeln. Man bauet wenig Getreide, aber vielen und Pehr guten Mein , welcher gemeiniglici målſcher Wein genennet , und in meit entfernte Lånder geführet wird. Um Karft fallen vortrefliche Pferde, welche hau

fig nach Deſtreich und Italien gebracht wer: den. Un friſchem Waſſer iſt an vielen Dr till ein großer Mangel, Bei Asisberg iſt cine herundernsrúrbige Srotte , in welcher man über 2 Meilen weit gehen kann. Es find in dieſer unterirdiſchen þóle gemaltig grolie Plätze i woſelbſt große Säuſer und Dörfer ſtihen könnten, Un einigen Orten

find ungemeine Liefen. Man plehet mang cherlei relefame Figuren von Stein , natürlia che ſteinerne Echaubühnen , ſteinerne Brüden 1. Nahe beim Eingang der Höle fålt der

Flug Poig , welcher eine Meile davon auß einem Rerg tømmt , in ein Felfenloch , und Miekt unter der Sóle meg. Die Höle S. Maria Magdalena , welche Stunde von

Hofsberg liegt , iſt ungemein fchón ; man melt

267

meinet!, man gienge in dem verfallenen Mauer

i megt eines alten práchtigen Palafts herum , pon welchem noch die theils unbeſchädigten , theils abgebrochenen Pfeileț und Säulen in die Augen fielen. Bei lueg iſt auch eine merkwürdige Grotte , mpelche eine Meile. lang iſt , piele angenehme Gegenden , uno mans e che lei Figuren qon Tropfſtein enthält. Bei

E. Seri iſt gleichfaus' eine ſehenswürdige

Grotte. Im Wip acher Booen iſt ein Eiſena bergwerk und Hammermerk, Unter den Flúſ :: ren iſt der Timado pón Alters her berühmt. . Er hat ſeinen Urſprung zwiſchen Enbein und I E. Johannes aus 7 Lochern eines Felfen.

Im innern Krain find piele und große Döra fer , aber deſto weniger Stadte. Wir bea meşken : 1. Die Stadt

Inbein , Duin , Duinum , melche am i Adriatifchen Meer auf einer Anhöhe liegt Çi en fleinen Hafen , ein Kloſter und ein

Schloß hat , zu welchem eine Herrſchaft ges biret. Nicht weit davon wird Rhr ſchöner í fchwarzer Marmor gebrochen. In dem Fela fen am Meer findet man , wenn man Stücke pavon lo sbricht, lebendige , fauftdice und

eßbare Schnecken ; der Stein , welcher fie

einſehließt , hat piele kleine löcher,

Diet

Stage

: 208

Stadt gehört den Grafen von Thurn und | lri

Balſafina,

2. Folgende Märkte : 1 ) Ad18berg eigentlich Udlerðberg Poftoina

1

ein wohlgebaueter. Markti am

Fuß eines hohen felfichten Gebirgs ', aufwela dein ein verfallenes Schloß ſtehet , unter welchem die berühmte Hole ift. 2 ) Alben , Planina , ein Markt , welcher

Au?

fund, umher von hohen Bergen , großen Mála bern ; und finſtern Wildniſſen umgeben wird. 3) Brem , Prem , ein kleiner Markt, einem Schloß , liegt auf einem Berge , und

geboret dem fürftlichen Daufe von Portia. 4) S. Johannis , ein Markt , am Fluß Simavo .

5 ) loitſch , logatez , ein Schloß im Pyrnbaumer Walde. Nahe dabei iſt dag Pfarrdorf Unter-Loitſch , der Rómer Lon gaticum .

6) Ober-lanbach , Verhnina , ein große fer Markt , in deffen Nachbarſchaft der Fluß Paybach entſpringe.

7) Senoſetſch , Senorezſche, ein Markt,

welcher ehemals eine Stadt geweſen iſt, mit einem Schloß , gehöret dem Fürſti. Kauſe Portia. Von der Gegend Gabert zwiſchen si bieſem Ort und Trieſt, und von dem heftis ger

265

gen Winde in derſelben , fommt hernach Bei Trieſt eine Anmerkung vor.

8) Klan , Clano , ein Markt und Schloß in der Ober - Poig .

*

9) Wipach , Vipacco , Vipaya , ein Markt mit einer Burg , am Fluß gleiches Damens , kpelcher nahe dabei entſpringt. Hier

wachſet fðflicher Wein. Der Drt gehdet den Grafen von Canthien.

E10 ) , S. Beith , ein Markt , bei weichem bie Schloßer Podberiach und Xoſened ſte: Aen. 12

1

it th

11) Premald , ein Markt, 3. Die Karthauſe Freudenthal , Biſtra ,

Vallis jocoſa f. jucunda , deren Stiftung 1255 angefangen , und 1260 vollendet wors den . Bei derſelben entſpringt die Feir frig

4. Folgende Schloßer und Herrſchafteà : 1. Haasberg , ein Schloß an der Unz ,

! gehöret dem gráfich cobenzelſchen Hauſe. 2) lueg , (0.i. lochy) Jamma , ein # Chloß , mitten in einem hohen feſfichen Vers

21

ge , welcher ſenkrecht in die Höhe ſteiget.

Es ſtehet dieſes große Gebäude dergeſtalt in einem Poch des Felfen , daß kein Regen dar

auf fáut , hat aber doch ein Dach um 1:8 Waſſers willen , welches aus dem Felfen her abtropfelt. Man hat aus dieſem Schlo teis

1

270

keine andere Uusſicht , als über ſick gen Hints Die Hälfte des vörsern Thurms ſte: Es gehöret dieſes 3.rar feuchte , aber auch im Sommer fühle Schloß, dem Grafen Cobenjel: Bei demſelben iſt dit die oben genannte Grotte. incl.

ftet allein hervor.

3) Sterkoft ; eine Herrſchaft der Freiheri. ren von Roſetti , welche ergiebige Eiſerigrus beri hát:

4) S. Šerf , S: Servio i ein altes Bergichloß 1 Meile von Trieſt, hat deri Namen von dem heil. Servulus , weldjer in dei nähgelegenen berühmten Sóle i Darin

der weiße und graue Tropftein piele große Edulen von mancherlei Figuten an den Waña

beri ünd an Set Dede gebildet bät , ſeine

Wohnung gehabt. Die Črèppe i welche zu dem Schloß führet, iſt in den Felſen ges

hauen , und der Eingang gehet Burch den Berg

To Bàß man lichtnothig hat.

Es hat

auch eine Neitſchule , welche aus dem Felſen gehauen iſt.

Unter dem Schloß liegt ein

Dørf gleiches Namens. In hieſiger Gegend föachſen bortrefliche Weine ; als deë Eſchers fiecaller in Marzaminer: V. În Hiſterreich i Iſtrianſte, oder Pis finifte Krain. Dieſes óſtreichiſche Antheil ait

syiſterreich, ( Iftria ) iſ an Weitt, Del, Gd: 1

271

treide und andern lebensmitteln ſehr fruchts bot , und beſt het

1. Aus der Grafſchaft Mitt :rurg wil

in the ene detien den ralen von órg gchótet hat ,

i nach wibfierben deſiloen aber an dijaus eis reich gefoinmen ift. 1644 wurde fie von Kaiſer Ferdinand III. Sen Grafen Flangii 111

in derpfándet, welche ſie nachmals dem Fürſtl.

Pauſe von Porta ſchenketen , wodurch ſit ai ganz von frein gefrennet muide: Solci): 8 teunruhigte die krainiſche Landſchaft gar ſchr ; dahet fie 1664 dein Kaiſer megen dieſer Uos

EI

ſönderung geziemende Vorſtellung tiat , auch thit faiſerl. Bemiligting ' dem Fürfien bon Portia Die Grafſd;aft für 550000 Fl. abs handelte , und fie biercuf wieder an das fárjil.

Hauß von Uurbierg fäuflich fiberließ , jedoch t.it Vorbehalt aller vormaligen voin land :

Frain abhangenden Hoheiten, Bothmáßig feiten , İnſtanzien , und maß dem anhån gig iſt ; wodurch die Trennung der Graf fchaft som fande frain verhütet morden.

Daß fürſtlich aursbergiſche Haus , hat dieſe

Grafſchaft hinwiedet an fi Ferðinand III. für Sherigen in Schwaben überlaſſen , und endlich iſt ſie an den Marquis de Prié ges

fommen , der ſie 1964 dem Grafen Montes Cuccoli , modeneſiſchen Geſandten zu Wiert , fút 246000 Fl. berfauft hat. Sie hat eis ACA

272

nen Biſchof, der zu Biben wohnet , enthalt 28 Pfarren , Sarunter 5 Kollegiatfirchen ſind, 2 Stifter und 4 Klofier.

Wir bemerken

( 1 Folgende Städte : 1 ) Mitterburg , Piſino , Piſinum , die Hauptſtadt der Grafſchaft , iſt ein offener Drt , hat ein Schlos , welches auf einem

ſteilen Felſen liegt , eine Probſtei, ein Frans ziſkanerkloſter und unterſchiedene Kirchen .

2) Biben , Pitfchem , Pedena , oder Petina , Pitinum , Pucinum , eine Stadt auf einem hohen Berge in einer ſehr frucht baren Gegend , iſt der Siß eines Biſchoff, welcher unter dem Erzbiſchof zu Górz ſiehet,

und zu deſſen Kirchſprengel 2 Städte und 11 Dörfer , darin 14 Pfarren fiud , gehda ren ,

3 ) Salligniana , oder Galliniana , Städtchen auf einem ſteinichten Berge ,

ein mit

einer Burg.

4) Berſcheħ , Berſhezh , ein Städtchen auf einem hohen Felſen , am adriatiſchen

Meer , mit einem geringen Hafen. Es machs fet hieſelbſt ein ſchwarzrother , dider und ſehr füßer Wein .

5 ) laurana , Urana , Lauranum , ein Städtchen am adriatiſchen Dieer , mit einem fleinen Hafen .

273 Xomert. Die beibett testen Städte gehören nicht

zu dem eigentlichen Hiſterreich , ſondern zu Liburnien .

(2) Folgende Märkte : 1) Boglion , oder Bullion , gemeinigs Fich Bolun , ein Markt auf einem ziemlich boben Berge.

2 ) Krink , ffringa , Coriticum , ein Markt , welcher zwar in einer fruchtbaren Gegend liegt , aber Mangel an friſchem

Waſſer , und wenige Einwohner hat. 3 ) Paßberg, gemeiniglich Pas, ein Marko auf einem hohen aber fruchtbaren Berge , mit einem Schloß und 3 Kirchen. 4) Lindar , ein Markt , auf einem ziema

lich hohen Berge , nahe bei Mitterburg. 5) Smingk , oder gsmin , Shmin , ein offener Markt auf eixem Hügel, welcher Man . gel an Waſſer hat. 6) Vermo , Beram , ein Markt auf eis uem Hügel.

7) Terviſo , Tervis, ein offener Markt auf einem Kugel. 8 ) Corridigo , ein Marktflecken.

9) Shumberg , Sumberg, ein Markt auf einem ziemlich hohen Berge , ' mit einem chlos

10 ) Verdo , ein Marktflecken. Bård . Erbbeſbr. 15. B.

1

11) Kere

274

11 ) Herſchan , oder Serſchón , ein bes mauerter Markt , Schloß und Herrſchaft.

(3 ) Folgende Schlöſſer und Herrſchaf ten :

1 ) Zepitſch , ein Schloß und Herrſchaft

am Zepitſcher See und Fluß Urſa , woſelbſt angeſunde luft iſt.

2) Belay und Wachſenſtein , Serrſchaf: ten ,

(4 )

Folgende Kidſter :

1 ) Das Kloſter St. Marien am See, liegt am Zepitſcherſee , und iſt mit Mönchen aus dem Drden des heil. Paulus des erſten Einſiedler8 , bereßt.

2 ) St. Peter im Walde, iſt 1255 gea ſtiftet , und 1459 bem Kloſter bei dem Ze: Nahe dabei pitſcher See zugelegt worden.

iſt ein ffeines Kloſter, in der Krone genannt, moſelbſt aber feine Geiſtlichen wohnhaft ſind, daher

es

von St. Peterskloſter verſehen

wird .

2. Aus der Herrſchaft Taftua , welche

aber eigentlich in Liburnien liegt. Sie gren: zet mit der Stadt St. Veit am Pflaum , mit

Gutenef , mit dem Venediger Hiſterreich, mit ber . Grafſchaft Mitterburg , und mit dem Dieerbuſen Mare di Carnero ; und hat über

8 deutſche Meilen im Umkreiſe.

Sie gehöret

zu des Biſchofs von Pola Kirchſprengel. Im Jahr

/

275

Jahr 1400 ift fie an das Haus Deſtreich gekommen , und dem Herzogthum Krain eine perleibet worden.

Staiſer Ferdinand II ubera

ließ fie dem Grafen Balthaſar von Thanhaus na ſen ; nachmals iſchenfete die Gräfin Urſula von

* Thanhauſen dieſelbe den Jeſuiten zu St. Veit am Praum , welche fie durch einen Haupta ‫ܐܨ‬

al

2j

manu regieren ließen , von defien Urtheilen man an das Gericht zu Krain appellirte.

Jeßt gehöret ſie dem Landesfürſten .

Darin

gehören

1 ) Caſtua, eigentlich thóſtau, eine Stadt auf einem hoben Berg am adriatiſchen Meer.

Der Hauptmann wohnet auf Sem Schloß oder Staſtel.

Dieſer Ort iſt fehr alt.

treibt ſtarken Handel mit Wein , Del , Po :

meranzen , limonien , Mandeln , Feigen , u. Di gi

Es gehören der Hafen Poloiſta

und unterſchiedene andere Derter in einem Bezirk oon 8 Meilen dazu. Quein , jest iſt

Caſtua ſomohl als Volouſta ein Porto mora to , weil für Kauffahrteifchiffe feine andere Seehafen offen find , als die , welche zu dem litorale auſtriaco im politiſchen Verſtande

genommen , gehören .

2 ) Volduſta, eint Marte, am adriatia fchen Meer , mit einem kleiner. Hafen . Nicht tbeit davon iſt ein überaus fchöner und groser

bafen , welcher Prelufa genannt noir , Sar:

I

276

in eine ganze Krieg Motté liegen fann. Dit

demſelben werden viele Thonfiſche gefangen. 3 ) Ct. Jakob am Meer, Abbatia Roa facis , eine Auguſtiner Abtei , welche den Augujiinern zu St. Veit am Pflaum gehört.

4) Vaprinik , Vaprinez oder Vaprinaz, ein Schloß auf einem ſteinichten Berge. 5 ) Moſchenize , ein Markt auf einem Berge , am adriatiſchen Meer. Es wird hier ſchöner Marmor gebrochen .

4. Das óftreichiſche Friaul , oder die gefürſteten Grafſchaften Gradiſta

und Górz , die Hauptmannſchaft Tulmino und der Idrianer Boden , welche Diſtrikte unter

der Landeshauptmannſchaft zu Górz ftehen . Die beiden erſten brachten 1770 ein , 357363

Fl. 419 Kr. I. Dir gefürſtete Grafſchaft Gradiſca , wurde 1641 von K Ferdinand III dem fürft:

lichen eggenbergiſchen Hauſe geſchenket. U18 daffelbe 1717 ausſtarb , trug f. Karl VI die Grafſchaft dem Grafen von Althan an

melcher fie aber geziemend ablehnete , daher fie von einem beſondern Hauptmann regieret murde : nunmehr aber iſt der Landespermal

ter der Grafſchaft Eórz zugleich Hauptmann von Tradiſca, Gras

277

✓ Gradiſca , iſt ein wohlbefeſtigtes Stadt 45

chen , am Fluß fiſonzo , welches die Vene :

diger 1473 tviber die Túrken angeleget ha : ben. : 1764 ward hier der Grund zu einer neuen Feſtung geleget.

II. Die Srafſchaft Górz , Comitatus Goritiæ , von welcher und der Grafſchaft i

Oradiſca, Rudolph Coronin, Graf von Crons :

: berg , Serr zu Quiſcha 1756 eine Charte , auf i Bogen geliefert hat , welche mit Hilfe der kaiſerlich königlichen Feldmeſſer , inſon

derheit Franz Vicent us ,' zum Stande ge 1



bracht morden , hat niemals zu Krain ge böret , und wird alſo von den Erdbeſchrei

bern fälſchlich dazu gerechnet. Sie grenzet gegen Norden an die Hauptmannſchaft Tula mino , gegen Oſten an den Idrianer Boden und an Frain , gegen Súden auch an Krain , und an das Benediger Gebiet von Miofacola ne , und gegen Weſten wird ſie durch den Fluß Judri von dem Benediger Friaul ges : chieden , Un edlen , weifen und angenehs men rothen Meinen , iſt das Land am frucht:

Zwiſchen den Bergen wird auch Getreide gefået. Man hat auch gutes Loft, aber wenig Del. Der Pferde und Ochſen , find wenige , aber der Ziegen deſto mehrere.

barſten ,

Auf pen Seidenbau wird viel Fleiß vermin :

det. Der Fluß fifonzo ( ehedeſſen Sontius, 3

ital ,

278

ital. il Sontio , woraus liſonzo gemacht worden , ) durchfliebet die landſchaft ihrer Breite nach , nimmt den Bach Kulmin , und

bie Flüſſe Idria , Wipach und Torre duf, und ergießet fich endlid ir$ adriatiſche Meer. Die gemeinen Einwohner reden , von frain bis an den Liſonzo, eine ſlarviſde Mundart ;

jenſeits des Fluſſes aber ' ſlawiſch und furla niſch , oder friauliſch , welches legte ein vers kürztes Walſch und halbes Franzöſiſch ge : nennet werden mögte. Die Vornehmen ſpre: ehen auch walſch und deutſch. Bon 203 ades lichen Familien , welche in der Landſchafts

Matrikel ſiehen , waren 1753 nur noch 39 im Lande übrig , die andern ſind entweder ausgeſtorben , oder haben ſich in andern Låndern niedergelaſſen , und ſind nur noch

Ehrenmitglieder der górziſchen Landſchaft. Das ganze Land iſt der römiſchkatholiſchen Kirche zugethan . Chebeffen gehörte es zu dem Kirchſpenger des Patriarchen von Aqui: leja ; feit 1751 aber iſt in der Stadt Górz ein Erzbiótbuin , unter welches der ehemali

ge Kirchſprengel des Patriarchen , ſo weit er ſich durch

die Länder des Hauſes Deſto

reich erſtrecket hat , geleget worden . Dieſer Erzbiſchof und das Domkapitel haben alle die Einfünfte und Güter in den oftreichiſchen

fandern , welche ehemals der . Patriarch gea habt ;

279

habt ; er wird von dem Hauſe Deſtreich ers i mannt , und hat die Biſchöfe zu Trident, zu Como im Herzogthum Mailand , zu Man tua , zu Trieſt und zu Biben in Hiſterreich ,

3.1

3

unter fich

Der Urſprung der ehemaligen Grafen von Górz , iſt nicht leicht zu beſtimmen , weil eß an gewiſſen Urkunden fehlet. In Rup

dolphi Comitis Cronbergii Coronini de Quiſcha tentamine geneal. chronolog.

i promovendæ ſeriei comitum et rerum Goritiæ , wird S. 83. 84. gemuthmaßet,

daß auf Befehl, oder mit Einwilligung Kai fers Heinrich IV oder V , die Grafſchaft Górz dem Geſchlecht der Grafen zu Tyrol entweder wegen Blutsfreundſchaft, oder Ver

wandtſchaft , gegeben worden ; welches Ge ſchlechts baupt von 1990 bis 1121 entide

der Gottfried II, oder deſſelben Sohn Udal bert ( Ulbrecht ) geweſen.

Bon Meinhards

III Sohnen , pflanzete Meinhard IV den

-

tyroliſchen , Albrecht II aber den gørziſchen Stamm fort.

4

1500 ſtarb. Graf Leonhard

von Górz ohne mannliche. Erben , morauf K. Maximilian I , permoge alter Verträge , welche inſonderheit 1361, 64 , 94 und 1486 geſtiftet worden , die Grafſchaft , welche ihm

ohnedies ſchon verpfändet war , in Beris Wahm ; feit welcher Zeit ſie auch beſtändig bei

bei dem oftreichiſchen Haufe geblieben iſt. Sie wird für eine gefürſtete Grafſchaft gea halten , wie ſich denn auch die öftreichiſchen

Kaiſer von Maximilian I an gefürftete Gra: fen zu Górz genennet haben. Der heutige

Wappenſchild , iſt rechts durchſchnitten , in dem obern himmelblauen Felde , iſt ein gols

bener Löwe mit einem getheilten Schwanz, das untere filberne Feld aber pflegt entme: der durch 2 rothe Binden getheilt zu mera

den , oder 3 filberne Linden mit 2 unters 1

gemiſchter rothen zu enthalten. Die Grafſchaft wird durch einen landel: hauptmann regieret. Auf denſelben forget

der Landesverweſer , (Prætor,) welcher mit Buziehung 6 Afeſſoren und zrverner von Adel die Rechtsſachen des Udels ſchlichtet , in Kris

minalfäten aber müſſen noch einige von Adel sugezogen werden.

Von dem górziſchen Ges

richt', ' mird an die inneróſtreichiſche Regier rung Zil Gråß appellitt. Wir bemerken in derſelben

1. Górz , Goritia , ( ſlaw. Goriza, d . i. ein kleiner Berg, eine Stadt von ſchlechten Häuſern , welche aus 2 Haupttheilen beſtea het. Auf einem Berge liegt die alte oder obere Stadt mit einem Schloß , und in der Ebene am Fluß Lifonzo die untere Stadt , Seit 1751 welche neuer , als jene , iſt. ift

281

iſt die Stadt der Six eines Erzbi8thumb , von welchem oben gehandelt worden.

Außer

der Metropolitankirche find hier noch z Klo ſterfirchen und

Kapellen.

Bei dem ehemae

ligen Jeſuiterkollegio , iſt ein Gymnaſium .

2. Caſtagnavicza , ( d.i. Kaſtanienwald ,) ein tarmeliterklofter , mit einer fchonen Hirt

che , in welcher ein Gnadenbild der Jung frau Maria iſt , liegt nahe bei der Stadt. 3. Monteſanto , ein berühmter Berg ,

auf welchein ein Franziſkanerklofter ftehet , zu deſſen Kirche , um einieß Marienbildes willen viele Wallfahrten geſchehen.

4. Canale woein Markt am Fluß liſonzo. 5. Cormons , ein Markt und Schlos. 6. Quiſcha , ein Kaſtel und Dorf.

7. Cronberg, ein Schloß und Dorf bef

Mr. scopo

Grafen Coronini.

8. Uiduſſina , oder Saifenſchaft, ein Markt.

9. Schönpaß ,

ein Kaſtel und Dorf ,

und Plen , ein landeßfürfti. Sammergut. III. Die Hauptmannſchaft Tulmino , ift

ein anſehnlicher , aber bergichter Strich Pana des , in welchem der Fluß Eifonzo (vor Alt ters Sontius, ) entſpringt , und ihn durch Es fängt dieſe Qauptmannſchaft uit Der fårnthiſchen Grenze an , und erſtrecket

fließt.

ſich der fånge nach an der Grenze von Obera 65

und

282

1

!

und Inner - Strain bis an den Idrianer Bos ben , und an die Grafſchaft Górz. Der Nordliche Theil , beſtehet aus dem Flitſder Boben. Nach Erlöſchung deß dorimbergi ſchen Stamms , iſt dieſe Sauptmannſchaft an

die Grafen von Preiner von der grápiſchen finie gekommen , welche 1649 erhielten, das fie aus einem Lehn ein Allodium wurde. Von derſelben iſt ſie mit allen Rechten an

bie Grafen Coronini gekommen , denen ſie auch noch gehöret. In derſelben find 1 ) Tulmino , ein Markt ; mit einem

Bergſchloß, unter welchem ger Bach Tul min fließt , und nicht weit dapen in den Fluß Piſonzo fåüt.

2 ) Caporetta , ein Markt am Fluß lia

fongo. 3 ) Die Herrſchaften Canale , St. Croic und Schwarzenech. V. Der Idrianer Boden , liegt zwiſchen Krain und der Grafſchaft Górz , und hat den Namen von der Landesfúrſtlichen Berg: Hadt : 1 Yoria oder Soria , welche unmittelbar unter der inneróſtreichiſchen Hoffammer zu

Graß ſtehet. Sie liegt in einem tiefen Thal zwiſchen ziemlich hohen Kalkbergen , welche mit den höchſten krainiſchen Gebirgen einer: lei Matur und Beſchaffenheit haben. Sie ſind auf

En

283

auf Thonſchiefer ? aufgef ķt , von welchem in

dem . Thal ein rehe,mächtiger Strich hervors

ME

ſtoßt. In dieſem ſchwarzen Tonſchiefer , 'und nicht in dem Kalkſtein , brechen die hieſigen reichen Duzdfilbeterze', von welchen der gentner wohl 40 bis 70 , auch zuweilen 80 Prund Quedfilber enthält. Die Menge des Quickfilber8 , welches theils gediegen , oder

30

nen aus den Erzen gewonnen mirs ,

+

-

E

als Jungferngueckſilber , theils durch8 Bren kann jeßt jährlich auf 300000 Pf. gerechnet wer: den , únd man könnte jährlich auf 500000 Pf. gewinnen , wenn man nicht für rathram hielt , den großen Uiberfluß zu hindern, dar mit der Preis nicht zu wohlfeil merde, oder

vielleicht auch , wenn iñan die Brennart ders Die ganze Mannſchaft zu

beſſern wollte.

Joria , welche 504 Kópfe beträgt , iſt in 3.große i oder 12 fleine Kompagnien ver : theilet , und dieſe wechſeln in der Arbeit unter und über der Erde , alle 4 Monate ab. Man bereitet aus dem hieſigen Queca

filber in Holland ,aind in andern Låndern ,

+

Zinnober , den freſſenden Sublimat und an

ilt

dere Dinge. “ Die gewöhnlichen Bergwerk8a

1

ausgaben , haben 1768 betragen 89220 Fl. die zufälligen 10407 FI. Im Jahr 1769

Fas

filber -

waren beide großer. Die t. E. Kupfer : Qued und Bergmerts - Adminiſtrazionsa Haupt

?

284

Hauptfaffe zu Wien , verlegt das hieſige Bergwerk mit Gelde , daher auch der Vers fauf des Queckſilbers für derfelben Rechnung geſchiehet. Es iſt aber der größte Theil an gewife Perſonen in Ainſterdam , verpachtet, und wird über Trieſte nach Holland gefüh tet. Ydria enthält ein Schloß , und unges

fåhr 270 zerſtreut liegende Säufer.

Das

Bergwerf iſt 1497 entdecket worden , und sie Veranlaſſung zum Anbau dieſes Orts geweſen . Die Venezianer nahmen denſelben 1510 weg , er maro ihnen aber bald wie:

der entriſſen, und hierauf das hieſige Schloß mit 4 ' Thürmen zur Vertheidigung gebauet,

in welchem ißt die Vorſteher wohnen 1575 übernahm Erzherzog Karl das Berga werf von der Gemertſchaft.

Daher gehört

der Grund und Boden größtentheils zu der Herrſchaft Tolmino , damals

aber fou der

Erzherzogi denſelben auch an fich gebracht taben ; doch hat gedachte Sauptmannſchaft noch jekt das jus gladii im ganzen idrias S: Jo, Anton Scopoli miſchen Diftrift. de Hydrargyro Idrienfi tentamina phy

fico - chymico- medica. Venedig , in S. wie - auch Joh . Jaf. Fei berø Beſchreibung des Queckſilber bergwerks zur Idria. . Berlin 1774. 8.

$. Das

0

28

5. Das litorale.

Das Litoralé auſtriacum ,

bebeut : te

Poiſt in den öſtreichiſchen Kanzleien , die Seeplase am abriatiſchen Meer , und ſtunt unter der' Hauptintendenza zu Trieſt. Die oſtreichiſchen Stuften am adriatiſchen Meer,

ſind 30 deutſche Meilen lang , und enthala ten viele vortrefliche Seehåfen , 1

nicht alle offen find.

die aber

Denn diejenigen , in

welchen kein Zollamt und kein Kommerziens beamter vorhanden iſt , ſind geſchloſſen , ſo bas Kauffahrteiſchiffe und große Barfen wes ber ein á noch auslaufen dürfen , um den Schleichhandel zu verhüten. Ein ſolcher Hafen heißet Porto morto. 3

Hier iſt aber

nur die Rebe von denjenigen , welche offen ſind , und unter der Intendenza zu Trieſt geſtanden haben.

Dieſe Seeplene find die Niederlage al ler øſtreichiſchen Waaren , welche von hier nach Portugal , Spanien , Frankreich , Wålſchland, Griechenland, und in alle türkic ſche Länder in Europa , Aſien und Afrika ausgeführet werden . Die vornehmſten ſind 1

.

3

1 ) Stahl - und Eiſenwaaren , welche 1770 nach den Zolregiſtern jährlich über 2 Mils lionen Fl. betrugen ; 2) Getreide aus Ina ner - Deftreich und den ungariſchen Ländern, jáhrlich für 1 Million Fl. 3) Reinewand VOR

286

von auen Arter , ungefähr eine halbe Mile

lion Fl. 4 ) rohe Wote aus den ungari Ichen Ländern , 5 ) Glasmaaren , jährlich für 100000 Fl. 6 ) Potaſche, jährlich für

30000 Fl. , welche ſtart

nach England

gehet, 7) grobes und feines Tuch, 8 ) vies lerlei ungariſche Waaren , alt, Schlachtvieh ,

Talg , leder , 1. 9) Holz , zum Brennen und Bauen , 10) Wachskerzen und rohes Wachs, 11 ) allerhand hölzerne Waaren, 3. E. für die Küche, für Kinder zum Spies len şc. jährlich für eine halbe Million Fl. 12 ) Weinſtein, und dergleichen mehr. Galápfel und vielerlei andere Waaren . 1

Alle , dieſe Waaren werden theils vont

fremden Schiffen aller handelnden Vóſfer abgeholet , welche deswegen ihre Konſuls ju Trieſt haben ,

theils auf óſtreichiſchen

Schiffen ausgeführet. Die Unzahl aller Kauffahrteiſchiffe welche den øſtreichiſchert Unterthanen gehören , erſtreckte fich 1770 auf 06, ohne die Barken , Salzſchiffe und kleinen Fahrzeuge zu rechnen , welche aus dem adriatiſchen Meer nicht herausfommen,

ſondern nur den Küſtenhandel treiben. Siera zu kommen noch etliche Fregatteri , Stúften : bewahrer , Tartanen , und Kriegsſchalupa pent. Die Republik Raguſa , welche jegt 200 Schiffe hat , láßt auch viele Waarett abs

237

abholen , wat verſendet ſolche mit ihren Schijfen in alle lander des mitteländiſchen Mcers , inſonderheit nach Afrika . Dagegen werden in die oſtreichiſcher

Seeplaße wieder eingeführet 1 ) ale Wada ren , welche die türkiſchen und perfiſchen

F!

lánder mole , ner zu Kaffee ,

.

è 1

1

hervorbringen , hauptſächlich Bauma wovon in 2 Jahren 120040 Zent: Trieſt ausgeladen worden , ferner Seide , Wolle , Kameelgarn , grie

chiſcher Wein , Mandeln , Pomeranzen , Fei gen , Zitronen , Saffianleder u. f. f. 2) ro her Zucker aus Portugal , Frankreich und

England, jáhrlich für 1 Million Fl. 3 ) Fara beholz , 4) Gewürze und Spezereiwaaren , 5 ) italieniſche und türkiſche Wolle , und Salz , aus Barletta und Trapani.

Nach einem gemachten lliberſchlag fand ſich 1770 , daß ſeit 5 Jahren jährlich um 2 Millionen mehr Waaren ausgeführet, als hereingebracht worden , ro daß dieſe Lander nunmehr einen Aktivhandel treiben , welcher

den Handel der Republik Venedig ſehr gea ſchwachet , und eben deswegen oft ſehr ernſthafte Streitigkeiten veranlaffet hat. Dieſe fander werden als

Kolonien ans

geſehen , und ſtunden bis zum Anfang des 1776ſten Jahreß in Regierungs- und Hans dels lachen i

unmittelbar unter dem Hoftoms mesja

288

merzrath zu Wien, zunächſt aber unter der Hauptintendenza zu Trieſt , welche die Nes gierung verwaltete , und dem Kommerzrath unterworfen war . Der Präſident derfelben war allezeit der oberſte Befehlshaber aller in dieſen Ländern cinquartirten Kriegsvölker. UIB im Anfang des 1770ſten Jahrs der Sojkommerzrath zu Wien aufgehoben mard, wurde die Intendenza zu Trieſt mit der Landeshauptmannſchaft zu Górz , vereiniget. Die Einwohner find Deutſche, Ungarn , Målſche, Griechen , Armenier , Juden und

Túrken. Vermöge des Belgrader Friederb von 1739 genießen die Türfen und tü: fiſchen Unterthanen viele Vorrechte , welches fic anlodfet ,

dieſe Pånder

ſtart

zu beſuchen

und ſich in denſelben häufig niederzulaſſen.“ Jo ber. Mitte des 1770ſten Jahres zählte man 92 griechiſche Familien , welche Morca verlaſſen hatten , um ſich hier anſåſig zu machen. Sie befaſſen zu Trieſt eine ſchöne Kirche , worin fie öffentlich ihren Gottes-: dienſt hielten : ja , ihr Archimandrit befan

jährlich 300 Fl. aus der wieneriſchen Roma merzkaſle : ſie ſind aber größtentheils zurücks gegangen. In eben dieſem Jahr haben ſich auch Armenier zu Trieſt niedergelaſſen, mels che von Venedig dahin gezogen, 21

Rü siėjén Pånderit, welche reich an

a

y

Bein , Mandeln ; Oliven , Pomeranzen, Feigen und Seide find , gehört A. Das Sebiet von Aquilejà i welches khedefjèn ſo wie ganz Friaul und Siſtera téich , dem Patriarchen zu Aquileja zuſtund , welcher unter . Den italieniſchen Metropoliten

den zweiten Rang hatte , oder junddiſt auf

e

bén Pabſt folgte: Ulein, im 15 Jahrhuna

bert bemachtigten fich die Benediger unter

bem Patriarchen Ludwig, welcher ein Serä 3. Šog oon Tec war, der patriarchiſchen låna der , oon welchen aber nachmals ein Theil an das Haus Deſtreich gekommen iſt. Der

ſolchergeſtalt ſehr eingeſchränkte Patriarchy hát, nachdem Uquileja oder Uglar in Verá .. fall gerathen ; ſeinen Sitz zu Udinè gehabta Die Republit Venedig brachte es am rómia ſchén Hof dahin , daß das Patriarchat inis keinem andern , als einem Venediger , befea het wurde ; melches aber zu großen Zwiſtiga keiten mit dem öſtreichiſchen Hauſe Anlaß gab , wie denn auch 162 1 ünd 1641. dem

Patriarchen verboten wurde , die öſtreichia ſchen båndet ġu betreten , und die daria

belegenen Kitchen, welche zu bem patriar Hiſchen Kirchſprengel gehörten ; qür beſuchen . 1749 am 29ſten Nöö. unð 1950 am 27ſten

Jun: erklärte der Pabſt i auf Unſuehen der Büch. Eroberer. 150 B.

3

ai

290

Kaiſerin Königin Maria Thereſia, den Sra.. fen Karl Michael von Attems zum Vica

rius apoftolicus temporarius des aglari: {chen Kirchſprengels in den øſtreichiſchen fanden. Dieſes veranlaſſete çinen Vergleich zwiſchen dem óſtreichiſchen Hauſe und der

Republik Venedig , welcher 1751 oom Pabſt Vermöge deſſelben iſt beſtätiget worden . daß aglariſche Patriarchat ganz aufgehoben, und es ſind an Deiſen Statt 2 Erzbisthú

mer errichtet worden , nämlich eins zu Gorj, dem der aglariſche Kirchſprengel, in ſo wcit er ſich durch die óſtreichiſchen länder erſtre: det , unterworfen , und die auf diefen Pán: dern fließenden Einkünfte und darin befind. lichen Güter angewieſen worden ; und eins

zu Udine , dem die Kirchen des aglariſchen Kirchſprengelb, im Gebiet der Republit Be nedig , untergeben , und die Einkunfte , wel

die der ehemalige Patriarch daſelbit gehabt, beigeleget morden.

Aquileja , oder Uglar , iſt in neuern Zeiten nur ein geringer Markt geweſen, und

hat eine ungefunde luft gehabt : allein , Reit 1765 , da es dem litorali einverleibet mors den , fømint es von neuem in Aufnahm ,

ro das 1775 hier 2815 Menſchen gezahlet murd : n . Die Stadt iſt durch einen gemau

erten Kanal , den die Nómer angeleget ha: ben ,

291

ben , mit der Sce berbunden , und die be: nachbarten Flúlle verſchaffen viele Bequema Der Kommerzrath lichkeit zum Handel. hać 1766 den Unfang machen lafen , die Oxoråſte , welche die Stadt auf einige Meis

len umgeben , trocken und urbar zu machen ,

1

welches in der Mitte des 1770ſten Jahres fchon mit 700 Morgen landes , jeden zu 900 Quadratklafter gerechnet , bewertitelliget war, und dadurd hat fich die fonſt unger fund .gewzfene Luft verbeſſert. Die Burger behaupten , ebel zu feyn ro , wie es vor Alters die rómiſchen Bürger geweſen . Die ehemalige Patriarchalfirche zu unſerer lieben frauen , iſt faſt ber påbſtlichen Vero :os nung von 1751 , der Parodie beraubet, aber befreiet ,

und dem römiſchen Et hl

unmittelbar - unterrvůrfig gemacht ' mo: ben , fo daß der Pabſt ailemal einen oſtreichiſchen

Unte : than 30:m apoſtoliſchen Delegaten ver: ordnet , welchem auch das hieſige befreieta Frauenfloſter zur Regie ung anvertrauet worden. Hingegen die hi fige Joanneski che, ift zur Prarrkirche des Watts gemacht, und dem Erzbiſchof zu Górz in geiſtlichen Dingen unte geben worden . Das beſig Urſulinernonnent.oſter , ſtihet unmittelbar

unter dem Pabft.

Bor Alters trar dieſer

Drt eine anſehnliche und volfreiche Stadt . S2

Nach

292

Nachdem ſie aber im Jaht 45 * von der Hunnen König Attila zerfióret worden , iſt fie niemals wieder in den vorigen Zus

ftand , ſondern vielniehr von Beit zu Zeit in größere Ubnahme gerathen. B. Die Stadt Irieft mit ihrem Gebiet.

Dazu gehöret 1. Trieſt , auf frainiſch Derft oder Des

teft , ital. Triefte, fat. Tergeftum , eine Stadt an

einem

Theil

des

adriatiſchen

Meers , welcher if Golfo di Trieſte genene net wird .

Die Häußer liegen an der Un

höhe eines Berges , und erſtrecken ſich biß ans Meer : oben auf dem Berge aber iß ein Beines Kafel.

Conft ift bier nur eine

Nhede geweferr : allein 1750 hat man alle gefangen , einen foſtbaren Porto oder Has fen anzulegen , der aber 1770 noch nicht zur Hälfte vollendet war , denn es war nur

ein Arm deffelben Fertig , nåmlich der große Molo bei dem alten lazareth . Demfelben ges gen über iſt der Mola di di S. Carlo , welcher den auf der Kbede liegenden Schiffen , viele Bequemlichkeit verſchafft : Soch finden ſich die meiſten int bem großen und fleinen Kanal ein , und in dem erſten haben bis 20 K auffahr: teiſchiffe plak. Die Kaiſeritt Königin hat auch einen anfebrifichen Pazareto ſporco 1769 erbauen laſſen , welcher zur Aufnahm

per Schiffe dienet , die mit der Peſt anges fredet

293

Mecket find, oder von angeſtedten Detin koma men. Die Stadt ift in große Aufnahm gefoms

men , feitden ſie für einen Freihafen erkláret, ihr auch alle dazu erforderliche Freiheiten und Vorrechte ertheilet worden, ſo das allerlei Ar

ten von Wagren zu Waſſer und fande onhe

alle Ubgaben und Steuern eingeführet merden

2

fónnen .

Es lgigen daher jährlich von dem

größten Schiffen über 500, und wenn man kleine und große zuſammen rechnet , auf 1

6000 Fahrzeuge an, welche hier ihre Maa zen ablegen , und dagegen andere , fo zu

3

fande auf der

31

Achre aus den oftreichiſchen

Erblanden und aus Deutſchland gebracht werden, an Bord nehmen. Die Handlungs bórſ , zählte 1770 über 30 im großen han: deinde Kaufmanndhäufer ; es iſt auch 1767 eine Urekuranzgefeufchaft errichtet worden , meldhe einen Fonds von 300000 Fl. hat. An der Nordweſtſeite der Stadt, wo ehebeſſen Salzgrub :n maren , iſt eine fchöne Vorſtadt angeleget und dadurch die

bóſe luft , welche ehemals von den Salz gruber entſtanden , verbeſſert worden, EIN Quay

oder

Mauer

von

Quaderſteinen ,

ſchránft das Ufer Des Meers ein , To das die Flut nicht mehr 3 bis 4 Fuß hoch ins land tritt , wie chederſen,

Man hat

much von 2 italieniſchen Meilen her das Baf

294

Waffer einer friſchen Quelle durch Nöhren CB ſind hier nach der Stadt geleitet. Manufakturen und Fabrifen für Eammet, gros bus Segeltudy , Echiffreile, Seife, Wachster: gen , unter und andere Baaren angeleget morden , und jährlich merüen über 600000 Qouteillen Norjoli verſchiatt. Der Schiffbau iſt beträchtlich geworden.

1770 iſt der

Anfang mit einer kleinen bewaffneten Maria ne gemacht worden .

Dieſe und

andere

Verbeſſerungen und gute Einrichtengen , has ben den hieſigen Handel ſchon wichtig ges 1706 hatte in den nächſt vorher . macht.

gehenden 3 Jahren , die Ausfuhr jährlich 31785643 Ft. die Einführ 22599570 Fl. das Tranſito . 709385 Fl. und der Nußen des Strajengewerbes , 3 Fl. vom Zentner , 1021194 Fl. betragen , und ſeit dieſer Zeit iſt der ander noch wichtiger geworden , wie aus dem oben angefühlt :n zu erreben.

Es fomnien hier fajt zivei Drittel der Pro: o fren von ganz Italien , ſonſt aber viele Daaren aus der fepante , aus Ungarn und andern ländern des Hauſes Deſtreich , an .

Duiſer Jrzihafen iſt für Venedig fehr ſchád: {id.

Die Etadt iſt der Sit eines Vic

fdofs , welcher unter dem Erzbiſchof zu Górz ft het , und den Titel eines Grafen von Trieſt führet. Dei der Domkirche fino 12

295

12 Chorherren. Das ehemalige Jeſuiterfol-: legium , dazu 2 Kirchen gehören , iſt 1618 Außerdem find hier 6 angeleget worden. Kloſter . 1774 find armeniſche Mönche aus Venedig hicher gefommen , und haben eine Buchdryderei mitgebracht , in welcher fie Bücher für die Armenier in Afien drucken

į laſſen. Von der Intendenza iſt oben geres det worden . Lotharius , König in Italien , hat dieſe Stadt mit der umliegenden land: fchaft, und der Múnzgerechtigkeit , dem das maligen hieſigen Biſchof Johann geſchenket ; Bifchof Johanit Il aber hat der Gemeine ľ zu Trieſt das Gebiet über die Stadt für 500 Mart verkauft. Nachmals iſt fie dem

Herzogthum Krain einverleibet, aber wieder davon getrennet worden. /

7

In der Gegend diefer Stadt , machſen

I fehr gute weiße Weine. Die Landſtraß ! von Trieft nach Senoſetſch im innern Krain , gehet über den ſogenannten Gabert , welche Gegend i bis 2. Meilen lang iſt , meder Erde noch Sras hat , ſondern blos aus

felſigtem mit Steinen bededtem Boden be

In dieſer Gegend wihet zumeilen, - lehet. ein öſtlicher Wind , welcher Buria genen:

neť mird , mit ſolcher Heftigkeit, daß man weder zu Fuß noch zu Pferde von Trieſt nach Senoſetſch , oder von Senoretſch nach Zrieſt tommen kann . इ.4

2. Pros

1

2. Profecco , ein Dorf, welches megen feines portreflichen , angenehmen und ſehr gefunden Weing , der auch Nheinfall genena net wird , berühmt iſt . Hier fou das alte Pucinum geftanden haben, Marft auf einem 3 : Contapel , çin Markt Berg am Golfo di Trieſte, 4. Siſchenberg , ein Markt. C. Die Stadt S. Veit am Pflaum , Hefar, ital. Fiuine , batein, Flumen f. Vi.

ţi, quch Vitopolis, liegt eigentlich in Pala matien , und zmar im alten Japodien , ginem Buſen des adriatiſchen Meers , mel: cher il Golfo di Earnero , Sinus Flanati

cus und Polenus , genennet wird und in werchen fich hier der fludi Fiumara oder He a ergießet. Sie liegt im Shal in einer

ſchmalen Ebene , die gute Weine , Feigen und andere Früchte trägt.

Die Stadt iſt

polfreich enthält eine Kollegiatkirche rein ehemaliges 1627 angelegte $ Jefuiterfolle, gium , dem die Berrfchaft Eaſtua zugehörte, unb. 2 Kloſter ;

außerhalb aber ftehet noch Die hieſige Zuder:

sin lofter am Meer.

fiederein. Derfichet die sſtreichiſchen Länder mit Zucker, und gehört Der Fiumarer soms pagnie. Den hieſigen Freihafen macht die Fiumara. Uus demſelben werden viele Súa

ter und Wearen ausgeführet , davon ein

297

Anfehnlicher Theil aus Ungarn fømmt , 30

beſien bequemern berzuführung Kaiſer Karl VI von hier nach

Ca lſtadt in Croatien ,

çine koſtbare Landſtraße hat anlegen laſſen.

Disfe iſt 65000 Schritte lang , uns zum i

Behuf Derſelben find Berge abgetragen und

Felfen geſprenget, und dadurch tiefe Thaler und Abgrúnoe ausgefüllet worden. Der Berg Petſch im ungariſchen Dalmatien , iſt in çiner Lage von 400 Klaftern geſprenget, und Padurch ein Weg über die Alpen pon 12 Stunden eröfnet worden , der an bei: den Seiten hohe ſteinerne Wande hat, und

1

i

Die von geba auf iỊ Klaftern breit ift. denen Steinen gemauerten Brüden , Durch welche die Felfen an einander gehångt ſind , gerdienen nicht meniger Bermundering: B

find dergleichen infonderheit über den Berg Sungari in einer lange von 187 Klaftern geführet worden. Mit Zurichtung diefer merkroürdigen Straße , iſt 1726 der An fang gemacht morden, Auf derfelben fons Nen nun die Waaren mit großer Bequem {ichkeit zwiſchen S, Beit, am Pflaum und Carlſtadt gefahren merden ; am lekten Ort Aber fommen fie auf den Fluß Sulp , aus diefem in die Sau , und albdenn in die Donau.

Sonſt findet man zu S. Beit am

Aaum eine Zuderfabrik und eine Wach bleia

298

bleiche. Die Stade ift frei von Steuern und Kontribuzionen . Ehedeflen iſt fie dem Herzogthum Kain einverleibet geweſen , und bat mit demſelber alle Auflagen getragen ; ift aber ſchon 1048 von der trainiſchen landſchaft nicht mehr für ein Mitglied er: tannt worden . Ef regieret fie und ihr Se: bier ein von dem Landesfür ſten ernannter

Kauptmann ,

welcher der

Intendenza zu

Irieſt unterworfen war , und auf dem

Edhloß wohnet. Alomerf. Bis zum Anfang des 1776fen Sabres haben auch die Herrſchaft Buecari, die Städte Zeng und Carlobago von Dalmas tien , und die Melula im påbpliiden Sebiela fu dem Licorali gehöret , ſind aber damals

wieder dabon abgeſondert, und die erſte iſt FH Croatien geſchlagen wordeo .

mi. Dber

299

#

III. Ober . Deftreich . oder

die gefürſtete Grafſchaft Tyrol. M

D ie gefürſtete Grafſchaft Tyrot , grenzet gegen Norden -an Bayern ; gegen Often ail Salzburg und Kärnthen , gegen Súden an die Republit Venedig , gegen Weſten auch an die Republic Benedig e an das Grau

bundner lans ; an die vorarlbergiſchen Herr: ſchaften , und an den Schwäbiſchen Kreiß. Ich nehme aber bier den Namen Syrol in der

engſten Bedeutung , und fondere das weltli

* Gebiet der Bifchofe ju Trient und Bri ren

300

gen , und dasjenige, was dem deutfchen Dre den uno deir fúrſtlich dietrichſteiniſchen Bau fe in Tyrol gehöret , davon ab , weil ich

von diefen Etanden des offreichiſchen Kreiſes anten befonders handeln werden

§. 2. Bon Tyrol haben faziuß , Ogl in Volderthurn , Burgflehner

und Gumpp

nach einander Charten gezeichnet und heraus gegeben deren fich Jaillot , Molin , pon Witt, Vall , Homann , Dailieu , Boudet , und andere , welche in neuern Zeiten Char

ten pon Tyrol ans Licht géſtelet , vortheil haft bedienet haben. Die homanniſche iſt im

Atlas von Deutſchland die 38ſte. Quein dico fe Charten find fehlersund mangelhaft, und

in Anſehung des füblichen Theils von Tyrol , taugen fie faſt gar nicht , von welchem aber

des Herrn Jofeph von Sperg8 gute Charte

1762 auf'4 Bogen erſchienen iſt. Doch ges nauer und voulommener iſt die Eharte , welche Peter Anich , und Blaſius Hueber , zmei Bauern in Tyrol , von ihrem Vater:

lande aufgenommen haben , und deren Ber: fertigung der Prof. Ignaß Weinhard zu Infprud regieret hat. Sie iſt 1774 geſto: then , und auf 2 ! großen Bogen abgedruct worben .

$. 3. Tyrol ift vou von Gebirgen , und bat daher lauter enge Parfe und Wege , po Dag

M WS

301

daß man eiten sindringenden Feind nicht nur burch Schiefgewehr , ſondern auch durch groß ſe Strinę , die man von den Lergen herabs

rolet , abhalten kann. Die Berge erheber i

24

14

1

fich am meiſten gegen die Mitte des Landes , moſelbſt theilß unterſchiedene Ferner, oder

Firni (in Helvetien Glátſcher genannt,) das iſt , ungeheure und einige Eibhaufen und Felder find , welche con den nådyſtgelegenent Dertern benannt werden , als der Gurgler . , Fendter , Schnalſer , Rosner, Tauferer , 1. a. m. und die Quellen vieler Flüſſe abgeben , theils der Brenner , mons Pyrenæus ; welches hohe Gebirge zwiſchen Inſpruef und Stórx jing liegt í von dein Boll fuèg anfängt , und über welches die landſtraße bei 4 Etuna den lang gehet. Es ſind aber die tyrolia fchert Berge entweder bis en die hódyſten mit Schnee bebetten Gipfel fruchtbar , ſo daß man nicht nur die ſchönſten Wälder , in welchen es mancherlei Wildpret giebt , ſono

dern auch große und gute Getreidefelder er blidt ; oder , wo ſie ode fino , ba giebt es mehrentheils Bergwerke , oder Marmor von allerhand Farben . treide fømmt . :n pielen , ja an Orten gut fort, pornámlidy im

vortreflichen Das Ges den meiſten Binftgau ,

Stórzinger Diſtritt und Puſterthal. Die 1

302

Trüffeln find häufig , und von ſehr gutem ( chinact. An den Fugeln wechſen alle In der edlen Früchte , welche Italien vorbringt , als Zitronen , Pomeranzen ,

Ger Ar her: Li

monen , Granatäpfel , eble Pignolen , Duits ten , Mandeln , Uzarolen , auch fleine Wål der von Kaſtanienbäumen , und gute Weine.

In der Uramer Gegend bei Inſpruc , und im Elzthal , machſt viel Flachs : im Achens thal wachſet er auch recht gut , aber nicht

in Menge. Jm Puſterthal iſt ſehr gute Horne viehzucht , und im Binſtgau iſt gute Pferde

zucht. Unter den wilden Thicrer , giebt eß Gemſen , Steinbocke Steinbócte ; und Murmelthiere

(gemeiniglich , aber irrig , mures alpini, ) auch eine gewiſſe Ait Hühner welche Schnee: hühner genennet werden , und ganz weiz find . Lußerlefane Kiduter ſind überall zu finden . Es giebt auch unterſchiedene achte teine, als Granate , Rubine , Amet yſte , Emaragde , auch eine Art Diamanten ; ima glechen Agathe , farneole , Chalcedonier , Nialahiten , 20. Auf dem Brenner iſt ein marmel Bab : andere beilſame Báder find 1

häufig , als im Seurain , im Volderthal , nahe bei Inſpruc , im Thal lielten , nahe bei meran , 31 Antholz und Serten im Pur ſtcrtial, in Prag , zu Miaſtatt , zu Agums, in Diartil , und an der Telle in Vinfigar , und

303

und an andern Orten , und Sauerbrunnen zu

3

1

Brus oder Padis , im obern Santhal., bei Traſp , ju Nabi auf dem Nonsberg , zu Pei auf dean Sulz ; 2. Bei sal iſt ein e:: franges Salzbergwerk. Die übrigen wich tigſten Bergwerkz , ſind zu Schwaz, im Gec richt Kirbúhel , und Natenberg , zu Aren im Puſterthal , 6zi Claupun , auf dem Schnees berge bei Eterzingen , zu Uemſt und Naſſac reit , zu P : at , Perfen , in Primor , ll. l. w. Sie haben Silber , Kupfer , Blei , Queck filber , Eiſen , alirhand Schmefelarten , Bis

triol , Galmei, Ulaun , Kobolt , und die ſchönſten Bergfarben . Bei Bel im Zillers thal iſt auch ein Goldbergwert , aber nicht

7

reich).

Das tyroliſche Kupfer iſt lihr ges

& Ichmeidig.

Es find auch im Land : Meſſing :

hútten , Dratmühlen und vielz Eiſenhainmer vorhanden.

Die vornehmſteu Flúse find : 1 ) der Jhn , oder Inn , (Oenus , Enus , ) welcher beim

Julierberg im Gotteshausbund entą

ſpringt , aus der Fünſtermünz nach Tyrol tómint , durch Ober-und Unter- Innthal gihet , und aus Tyrol in Bayern tritt , woſelbſt er bei Paiſau in die Donan fält. Er nimmt eine Menge kleiner Fiúfe auf, unter meláca i die Sill , lat. Sila , iſt , welche im Biss thum Briren dieſſcito diß Brenners, entſtes bete

304

bet; Solstórnier führet, uns bei Infrtüel ſich in den Inn ergiebet. 2) Die Etfeh

Athelis , Atrianus , ital, A diges entſpringe bei einein kleinen Dorf , am Beſoi;en genannt, geht durch z Eeen durch ganz Virtſchau gen Meran ,

nimmtunfer Bøßen den Fluß Et;fact,

( Atagis, Hiſarcus , Itargus , Eyſaccus ; ) auf , wdlder auf dem Brenner entfiebet , und

bei Briren die Rieng i lat. Byrrhus oder Byrra , ſu fich nimbit , wird dibdann fchiffa bar ; ergießet ſich durch das Bisthum Trienti und durd das Gebiet der Republik Venedig und fållé endlich bei Vrundolo ins adriatiſche Dieet:

3 ) Der lech , (Lycus į Lechus , ) hat Reis nen t'rſprung auf dem Cannderge , läuft auf tyroliſchem Grund 12 @tunden durch sie macht alsdann Sie Herrſchaft Ehrenberg Grenze zwiſchen sem femabifchen und banes riſchen Krcife , und fáut unterhalb Dungua

werth , bei bem Frauenklofter Sehennemerd,

in die Donau. 4 ) Die Dráu , Dravus, et ungefähr eine halbe Stunde über entſteh Innochen , in der Herr ſehaft Welinere , im Puſterthal , niinmt bei lienz die etwas gróf:

fere yfili (Inſula, ) auf , und gehet auf Tyrol in Kärnthen . 5 ) Die Tier ; (Iſara , ) mételje in der Herrſchaft Thaur ; gmifihen Hal und Juri ruc , entſtehet , tritt bald int

30g

Bajern eini: 6) Die Sarca , kommt vomi &

Gebirge Campei , durchſirómet daš Thal Bandana , Juditiarien und die Grafſchaft Arco , und ergießet ſich bei Serbole in den Cardſee , fømmt bei Peſchiera unter dem Naa men Mincio wieder heraus , gehet nach Mana

CA

tlla , und endlich in den Po. 7) Die Brena ta , (Meduacus major, ) entſtehet in der

Herrſchaft Caldonaki nahe an dem dortigen See , ' und gehet durch das Thal Valſugasi 3 nach Padua , U. P. m. Von dem Gardſee

* Lago di Garda į Lacus Benacus , gehóa

1

IN

M

ret nur ein kleiner Theil zu Syrol. Die Sar dinen und Carpioni , welche man darin fångt, merden ſehr geſchåget: Es giebt noch andes re landſeen hieſelbſt , als zu Caldonaß, Tob. lin , Caltarn , Molven , im kederthal , zu

Uiterwarg , im Uchenthal, und auf der Male ferheide , in welchen 3 leßten eine ſonderbare Urt'von Fiſchen gefangen wird , melche man Renten nennet , und die ein ſehr weißes und

jartes Fleiſch haben. 9. 4. In dieſem Rande fiad 12 Städte , biele Marktflecten , und 5 bis 600000 Mena

fchen: Die tyroliſche Landtafel oder landa charte , welche Natthia $ Burgklehner 1629 auf 12 Bogen ans Licht geſtellet hat , giebt an , 142 Herrſchaften, Gerichts -und Hofmårfor i te , 2.hohe Stifter , 17 Stadte , 11 Márti Dhjd . Erdbejor, 15. 5.



306 te , (das iſt , mit Marktfreiheiten und eigu nen Bürgermeiſtern verſehene Derter , ) 5 deutſche Säuſer ſamt der Landkommenthurei , 48 Klöſter , 207 Pfarren , 1230 Kirchen , 355 Schlößer und Siße , 894 Dörfer , 15 Flüse , 29 angebaute und bewohnte Ihåler. Das gemeine Volk , ' hat außer der Nahrung welche die Bergmerke , das Salzweſen , der Holzhandel nach Venedig und der Seiten: bau geben , nicht viel zu verbienen ; daher ein guter Theil beſſelber außerhalb Landes durd Handlung und Urbeit feine Nahrung ſucht.

Manns - und Frauensperſonen tragen Súte von allerlei Farben.

Mit den landſtånden , hat es nicht ganz dieſelbige Bemandniß , wie in den übrigen sſtreichiſchen ländern , denn es machen in Tyrol die Bäuern den vierten Landſtand

aus.

Das land hat auch vor den übrigent

sſtreichiſchen Ländern feine beſondern

alten

Vorrechte und Freiheiten , in deren Befik cs

noch iſt, und zu melchen vornåmlich gehöret, das der Landesherr ohne der Stånde Bez willigung keine neue Anlagen ausſchreiben noch fordern fann : er ſtedet auch , ſo oft dergleichen von den Ständen bewilliget wer: den , einen Revers aus , daß es den lans

desfreiheiten unſchädlich ſeyn ſoll. /

Das landa fchaft

367

ſchaftliche Kollegium ; beſtehet aus dem lant deshauptmann ; aus den Virordneten aus

dem Prálatenſtande ; melche ſind die Probíte *3u Grieß , Neuſtift und Wiltau ; der Abt žu Stambs ; und die Probíte zu S. Michael; S. Jörgenberg; und Marieberg , aus den Vera ordneten aus dem Ritterſtande; den Verordneten

von den Städten Meran ; Bozen , Inſpruck ,

e

Hall, Sterzing ; und aus den Abgeordneten aus den Gerichten und vom Bauernſtände aus den 6 Vierteln . Die Hochſtifte Trient und Briren,

nebſt den Domfapitelit, find bei dieſer Panda ſchaft fonföderis et. CB iſt auch ein Obers Einnehmeraint der landſchaft; und eine faida

ſchaftiiché fanglei vorhanden : 5.

Die Cinhner ſind der römiſch

katholiſche.ii Kirche zugethan. Su Gnſpruck it eine Univerſitat .

S. 6. Tyrol war chemals en hel von

Rhátia ; im óten Jahr undert aber - tam $ gróftentheils an dieHerzog: 3 Porn , und wurde nachmals zu Mörcuma gréchret ; übeë ben füslichen Sheil aber breitten z'ı eben seë

Zeit die longobarden ibiré sériſchaft aus . Iš meltliche Gebiet der Biſchof: zu Trient und Briten ; mar vor Ulters weit gräver , als és jert iſt.

Aufer dem tan ma en hier uni

terſchiedene Graf- und Herrſchaft:n

i

und sie

mächtigſten Crafen und Herren waren die U12

Srga

308

Grafen zu Enrol , Córz , Eppait, llilten , 20. und die Grafen von Caſtelbarco und Ar

co oder Arch. In Kriegsfällen und wenn die gemeine Sicherheit es erforderte , ſtunden

fie unter der Oberaufſicht der Herzoge zu Bayern : übrigens aber maren ihre Süter

theils Reichblahen, theils freies Eigenthum. Die bayeriſchen Grafen von Andechs , und nachmalis

genmarkgrafen in ſtreich oder Iſtrien , beſar ſen die Stadt Inſpruc , und noch mehrere Sú ter im Scbitge und an der Etſch , mo die Stadt

Meran liegt. Als ſie nun nach dem Tode Konrads , des listen Grafen von Dachau ; der den Titel eines Herzogs in Dalmatien führte , den herzoglichen Titel durch Verlei hung Kaifers Friderichs I erlangten , ninni: ten ſie ſich Herzoge ju Meran , obgleich ihr: fande meiſtentheils in Bayern , der heutigen Oberpfalz , in Franken , Vogtland , und in Jſtreich , zerſtreuet lagen . Berthold III mar

der erſte , welcher den herzoglichen Titel füh: rete. Als deſſelben Entel Otto Il im Jahr 1248 ohne männliche Erben ſtarb , und der fe ben l'ander bertheilet murden , famen dies

jenigen Etücke, welche im Gebirge lagen i an den Crafen Mbredyt von Sorol.

Dieſe

Crafen von Syrol find vermuthlid einerici Serfunft mit eco Erafen von érz : ihr Ee Pchlechte,

309

fchlechtsregiſter aber iſt noch nicht in Richtige

i teit gebracht. Graf Albrecht ſtarb 1253 i und Tyrol bekamen feine Schmiegerſohne Meinhard III Graf zu Görz , der Adelheid Ceahl , und Gebhard , Graf zu Hirſchfeld ,

der Eliſabeth Semahl, welcher lerte aber den Sitel eines Grafen zu Tyrol nicht führcte , auch 1284 rein gegen Bayern und Schwaben

bel:gend Antheil an der erſten , für 4000 Slicet Silbers

überließ. Eohne , Meinhard IV

Meinhard & III und Ulbrecht II ,

theilten ſich 1271 alſo , das jener und ſeine Machkommen die ganze Grafſchaft Tyrol diefer aber und ſeine Nachkommen die Graf

fchaft Górz bekamen.

Meinharden IV mach:

te R. Rudolph I im Jahr 1286 zum Fürſten , urd ertheilte ihm auch das Herzogthum Kårn: I then. Von ſeinem Sohn Heinrich fam dig gefürſtete Grafſchaft auf deſſen Tochter Mars garetha mit dem Zunamen Maultaſch , wel

dhe 1363 , nach dem Tode ihres Sohnes M'inhard , Syrol nebft den Anſprüchen auf Gorz , ihren Dheimen den øſtreichiſchen Herzogen und Gebrüdern Nudolph , Ulbrecht A

und Peopold , vermachte , welches Vermächts 3 niß K. Karl IV im Jahr 1364 beſtåtigte. Es wurde zwar daſſelbe von den Herzogen

į pu Bayern angefochten , folcher Streit aber 1369 durch einen zu Schardingen errichteten Us

319

Bertrag beigelegt , in welchem das Haus Bayern für ſeine Anſprüche 116000 Gold gulden nahm. Nach der Zeit hat Eyrol manchmal eigene å - ſten aus dem óſtreichiſchen Haus bekommen , von welchen der leşte, Sia 9 smund Fran?, 1065 ſtarb , worauf Kaiſer

Peopold die Huldigung zu Inſpruck perſona lich aiisahin . $. 7. Man weiß nicht gemis , wenn dit Erzherzoge von Oeſtreich fich den Titel ei nes gefüritatin Grafen von Tyrol beizule gen atigefangen haben. Bor Kaiſer Maximilian

kommt ſehr ſelten ein anderer , als der gråfliche Kitel , vor.

Dieſer Saiſer ſchrieb ſich in

einig i l'rfunden einen gefürſteten Grafen. Die folgenden Erzherzoge von Deſtreich bis auf Kaiſer Karin VI, und dieſen mitgerecha nét, haben ſich bald gefürſtete Srofen, bald nur Grafen von Inrol genannt. Das Wap

pen dieſer gefürſteten Grafſchaft, iſt ein to ther Adler im filbernen Feld . S. 8. Das Ertland -Hofmeiſteraint , ha: ben die Grafen von Trap , das Erbland . Kammereramt, tam 1525 an die Freiherren von Cles ; das Erbland -Marballamt,

bés

fizen de Fúiſten von Trautſon ; das Erba land-Staumeiſter-und Erbland - Vorſchneidera

amt, die Grafen von Wolkenſtein ; das Erba landesund ſchenfenamt, das gráflich-ſpquriſche Haus

T

6

311

Sauð ; das Erbland -Truchfefferaint, die Gra fen von Künigl ; das Erbland - Jägermeiſter amt, die Grafen Fieger ; das Erbland -Sifa berkammereramt, die Grafen von Brandis ; Erbland - Küchelmeiſter - und

das

Erblanda

Ståbelmeiſteramt, das gråflich - welſpergiſche Haus.

Das Erbland - Falkenmeiſteramt iſt

porlångft aufgehoben worden . 9. 9. Die hohen landesfürſtlichen Kolle gia åber Tyrol, find zu Inſpruck.

Das land hat 1770 dem Hauſe Deſt: reich folgende Summen eingebracht. Dal kamerale

Das Montaniſtikum

881907 Fl.4 Sr. 2,212956 = 40 -

Das Politikum

I 242 1 - 39 -

Das Kontribuzionale Das Kommerziale

506899

63

44527-58 -

3,658712 Fl.27Kr. Es wird zu Folge ſeiner Freiheiten , ohne Noth mit einquartirten Truppen nid;t be: leget.

Die Stande haben in dem leşten

bayeriſchen Kriege, gu des Landes gemeinen Sicherheit , ein eigenes Regiment auf regels måfigen Fuß errichtet , welches das tyroli che fand-und Feldregiment heißet, und von U 4

wel

noelchem die Hälfte zu Kriegszeiten im Fefde pienet,

Die gefürſtett Grafſchaft Eyrol beftehet Qu8 6 uneigentlich ſogenannten Vierteln,

I. Aus dem Viertel Unter:Gnnthal. Anmerk, Das Innthal , welches der Fluß Jun durchſtrómet, und von der Fünftermünz bis ans Ende der Herrſchaft Aufſtein auf 25 Nei: len larg iſt, wird in das obere und untere abe

getheilet. Es ift mit Holz, Salz, Erz, Wilde pret und ſchönen Quellen reichlict berſehen. und enthalt 17 Herrſchaften und Gerichte , 27

Kloſter, 29 Pfarren , über 60 Schloffer und Burgſtellen , und ungefåbr 320, Dörfer und Weiler.

9n dem untern Innthal fino

1. Folgende Stådte :

1 ) Inſpruck , oder Ynsbrugg , Denis

pons, oder Qenipontum , die Hauptſtadt des ganzen Landes , liegt am Fluß Jan, und iſt zwar , innerhalb der Mauern und Thore nicht groß, hat aber große Vorſtåd: te , welche mit neumodiſchen und anſehnlichen Paláſten und Wohnungen bebquet find, auch fchone Kirchen und Kloſter, Sie iſt der Sie der

313

Ber ober-offreichiſchen Repräſentazion und Softaminer, des judicii Reviſorii der ober: und vorder -øſtreichiſchen Lande, und der Rea gierung oder Juſtizſtele, Die älteſte Neris denz , meldje. die kandesfürſten hief-lbit ges babt haben , iſt das Gebäude der oberoſts

reichiſchen Softainmer , an welchen ein Era fer

iſt , der ein kleines dicht übergoldetes

Dach hat, welches gemeiniglich das goldene Dach genennet wird , und Den Herzog Fria derich IV zum Erbauer hat. In dem Hof

1

garten , iſt unter verſchiedenen Fänen metalenen

Bildſäulen , inſonderheit diejenige ihrer Kunſt megen merkwürdig , welche den Erzherzog Leopold 34 Pferd vorſtellet , und allein auf Des zum Sprung gerichteten Pferdes Sinter fúſſen ruhet. Mitten in der Hof-oder Frana ziſtanerkirche, welche R. Ferdinand I erbquet hat , findet man ein prachtiges Denkma!, melches von dieſem Paiſer , eben dem .

Maximilian I 311 Ehren , errichtet woroen. e Oben auf demſelben ſtellet eine metalene Bildfáule denſelben knieead , und mit 4 fleis nern metallenen Bildern , welche Tugenden

abbilder. , umgeben vor ; an dem Denkmat Selbſt aber ſind , in erhabener Arbeit von meißem Marmor , die Thaten des Staiſers ausgedrüdet. Biernachft findet man in dem

mittlețn Sang der Kirche in

Xeihen 28 Metals

314

metalene Bildſäulen, welche die gewöhnliche Mannsyróde überſteigen , und tonigl, und fürſtl. Manns -und Frauensperſonen , inſon de ýeit aus dem ditreichiſchen Hauſe vorſtel len ; und auf dem Gefimſe des gewölbten Ganges, welcher das Ehor von dein Schiff der Kirche abſondert, ſtehen 23 kleinere Bild In der ſogenannten faulen von Dietau . filbernen Kapelle , welche bei dieſer Kirche ift, und von den filbernen Tafeln , die in dem Ultar ſtehen , den Namen bat, find Erz herzo98 Ferdinand I und ſeiner Gemahlin ( Penn tie wird in der Inſchrift ausdrücklich

Conjux chariffima genannt ) . Philippina Welferin Grabmale.

In dem koſtbaren

Choraltar der ſehr ſchönen Pfarrkirche , iff das berühmte Bild Mariahilfe zu ſehen , welches. Erzherzog leopold, als er noch Bia fchof zu Strasburg und Paſſau war , aus der churfürſtl. Kunſtkammer zu Dresden nach Paſſau , und nachmals deſſelben Sohn hieher gebracht hat. Es iſt mit den Bildern der Prinzen Herzog8 Karl V von Lothrin gen , welche von Silber in ihrer Geburts:

große ausgearbeitet ſind , und mit dem gol genen Bilde, welches die K. K. Maria Thes

reſia. 1741 nach ihrer Entbindung, von dem

Erzherzog Joſeph , in deſſelben Geburtsgröße, hieher geſchenket hat, wie auch mit andern foft

315

fortbaren Opfern , umgeben. Nach per Mita te ins 16ten Jahrhunderts wurden die ges

ſuiten hier eingeführet. S. Leopold hat 1672 AP

+ 3

B1

die Univerſität errichtet, welche Cæſareoa Leopoldina genennet wird , und 1745 von der Kaiſerin Kønigin Maria Thereſia mit bem Büchervorrath , welcher chedeſſen auf dem Schloß Ambras vermahret worden, nach mals aber mit Büchern aus dem kaiſerlichen

Bücherſaal zu Wien beſchenket morgen. Es giebt auch hieſelbſt unterſchiedene Kløfter, unter welchen

3 Frauenfldfter find,

zum

Gedächtniß des 1765 hieſelbſt verſtorbenen Taiſers Franz des erſten , hat derſelben Ges mahlin , die Kaiſerin Königin Maria Thereſia,

in eben denſelben Jahr alhier ein königlich weltliches Fräuleinſtift vor einer Dechantin , Unter -Dechantin , und 19 Dames , deren jede ihre Ahnen, fo wie die Johanniterritter be:

meiſen muß , geſtiftet , und daſſelbe mit ſo anſehnlichen Vorzügen begnadiget , daß demá Rlben auch königliche Prinzeſſinnen aus dem durchl. Erzhauſe, vorſtehen können. Es ſtea bet unter feiner Gerichtsbarkeit , als welcher

die hieſige kaiſerlichkönigliche Reſidenz ſelbſt untergeben ift. Der ſogenannte alte Hof, iſt von Maximilian 1 erbauet worden , der. neue auf dem Rennplaß iſt 1727 abgebrannt.

Die Regierung und das landſchaftliche Haus, fing

316

And trefliche Gebäude , daß Opernhaus , die große Neitſchule , und das Zeughaus in der Kohiſtadt, find auch wohlgebauet.

Inſpruck war biß 1234 nur ein Markt ; wurde aber in dieſem Jahr von dem Herzog

zu Meran , Otto I , mit Stadtgerechtigkeiten und Privilegien begnadiget. 2 ) Hall, Hala ad Oenum, eine artige

Stadt am Inn, welche 130.3 Stadtprivili: gien erhalten hat.

Sie hat 2 grose eiſerne

Salzpfannen , eine ſchöne Muinge, welche burch Paſſer getrieben mird, eine Pfarrkirche, ein ehemaliges Jeſuiterſollegiuin und Gymns nafium , ein Franziſkaner und Klariffer Non

nenkloſter. Das ſogenannte königliche Stift, melches von Staiſers Ferdinand tern

errichtet

worden ,

I drei Soch:

iſt ſehr anſehnlich.

Die Stiftsdament find auf die Art gekleidet,

wie damals das abeliche Frauengimmer in

Trauerkleidern gegangen iſt , und tragen ſpißige Hüte, Die Stadt treibt auf dem Inna ftrom guten Handel nach Wien. Anmerf.

Eine Meile von dieſer Stabt , iſt in eis

nem bobenBerge ein wichtigesSalzbergwerf, aus welchem das Salz in großen Steinen geha uer wird, die man , weil ñe viel Unreines init fich

führen , in Gruben burch eingeleitetes-füßes Waffer erweichet.

Dieſes Waffer aber wird,

wenn es einige Monate in den Grubent geſtan.

Den hat, uno ſalzig geworden iſt, in holzernen Stands

3177 Rånåren nåd Hall geleitet , und dafelbft in 2 großen cifernen Pfannen weiß gefocht. Es foll der landesfürſtlichen Stammer, nach Abzug al

ter Unfoften ; jährlich 200005 Rthl. einbrin* gen.

2. Folgende Herrſchaften : 1 ) Die Herrſchaft Kişbichl oder Kikba

hel, welche 6 Meilen lang iſt, und 157 Dóra ' fer und Weiler begreift , die in 6 ſogenannte Viertel abgetheilet find. In derſelben iſt

gute Biehzucht. Sie gehöret einem Srafen von Lámberg . Der Hauptort iſt

frisbichl oder Kirbúhel, Hædicollis, eine fleine Stadt am Fluß Grohen Uchen , welche

ſchon 1227 Stadtrecht erhalten hat. 2) Die Hofmart Pillerſee , welche von inem kleinen Panoree den Namen hat , ani

deſſen einem Ende das große zerſtreuete Dorf Ein ähnliches Dorf iſt

f. 1!Irich ſtehet. Hochfilzen .

3 ) Die Herrſchaft Kuffftein, deren Haupts Ort iſt

Kuffſtein , ein fleines befeſtigtes Stade dhen , am Inn , auf der Bayeriſchen Grenze;

Wer welchein auf einem

fteilen felfen ein

Schlos liegt, welche eine der beſten Berg

feffungen iſt. Die Werke beſtehen inwendig Qué laſematten , und find theils aus leben = Sigem

)

31 g

Digem Felfen gehauen , theils von Tüfſtein erbauet.

4) Die Herrſchaft Ratenberg ; dereri Fauptort iſt Ratenberg oder Nattenberg , eine feſte Stadt und Schloß am Inn , bei weider ein

èrgiebiges fupfer=und Silberbergwert iſt. Zu Brițlec, am Inn , ist ein großes Schmelz: hüttenwerk, am Achenrain eine Merlingfabrik, und zu Aranzach einė Drath =und Nadel abrit. 5 ) Die Sofrark Miúnfier , welche von einem Pfarrdorf Din Namen hat. 6) Das Zille: thal, Vallis Cilarina , mela ches aber mit der ſal bergſchen Geridtsbara

keit febr burmiſchet iſt. In om großen Dori Fiz geri; find gite Eiſe hütten.

7 ) Die Herrſchaft Hotéréiirg oder Wdca tenburg , welche die Grafen von Tannenberg befisen. Zu derfelben g hô et das Uchena thál, meld es einen See énti ált , der über eine Mieile lång iſt, und darin man den vor:

treflichen Fiſch Renken ( Albulæ ) findet. Das Pfarrdorf Achenti al am Bach Uch ?n; iſt groß und hat eine Pfarrkirchć.

Nußer der Feſtung

an der Kayeriſchen Grenzen ; iſt dergleichen am Bach Achen , und eine am cée Achen .

8) Die Herrſchaften , Freundsberg iro Schmaß, welche die Frajen von Tannenberg

befißen. Dazu gehöret Schwalbe

1

3 19

Schmaß , Sevacium , von einigen irrig

Sebatum genannt, ein ſehr anſehnlicher Markt am Inn , über welchen hier eine Brüde gea bauet iſt. Er gleicht nicht nur den meiſten - Städten im Lande, ſondern übertrift ſie auch an Schönheit und Große. Nahe bei demſela i ben am Falkenſtein, iſt ein Silber-und Kupfera Ee bergwerk , darin ein paar 1000 Menſchen Es iſt 1448 entdeckt worden, arbeiten. und ehedeſſen ungemein ergiebig geweſen ; denn bon 1525 biß 1564 brachte es an reis

nem Silber 2328501 Mark, der unſáglichen Menge Kupfers nicht zu gedenken ; allein,

nach Kaiſers Ferdinand I Tode , hat es in keinem Jahr über 20000 Mark eingetragen .

Gegen eine Mark Silber , gewinnet man wea

nigſtens 40 Pfund Kupfer.

Es giebt hier

auch blaue und grüne Farben , und nahe bei der Schwaß iſt auch eine gute Elashütte.

Conſt hat zu Schmas das Berg - Obe:amt im obern und vordern Deftreich, feinen Siß. S. Jørgenberg , oder, S. Georgenberg , ein Benediktinerkloſter , deſſen Abt ein Land : ſtand iſt. Es ſtehet jeßt am Fuß einės ſteia lem Bergs; ehebeifen aber hat es auf dieſem Berge geſtanden, bis es ums Jahr 1709 voit einem Biande barwüſtet worden , der in dem

nádyſten Wald en tſtund, und durch die Wura

32 @

Seln Bèt årtriè fich unter der Erde auto brcitete .

9) Dab Beriat Refcriberg oder Nettet : berg, barulitor tinc Pfarre ; 3 Dörfet und o Edlófier und árdliä è Ciße geliören , bes ſigen Sie Grafen Fieger: Voiders am Inn,

bat ein ſchönes Kloſter , und im Thul eitt Eefundbad .

10) Die Hofmark Duc: i ) Die Henc aft oder das Geride Thauer, dazu 4 Pfarrènt, 2 Nebenkirchdri, II

chloſſer ind adeliche Siße und 15 Gemei. ten gehören , beſigen die Freiherren von Stirnbad ).

12) Die Probſtei Umras oder Umbras , tvelthe 9 Dórfer und Semeinen begreift i iſt IanBeöfúrſtlid ): Ambras oder Du :Brás , ift ein landela

fürſtliches Cuſtſchloß , auf einer Höhe , eine

Stunde ron Inſp tuc nach Hau zu, am Fius Inn; at eine ſchöne Lage und Ausſicht, und iſt wegen ſeiner Nüft-und Kunſthammer bea

rühmt. Die Búſtammer hat ihres gleid til nicht, indein dafelbfi die Original - Patien und Nüftungen von miehr als 200 Kriegse helden und großen Herten des 15 fen und iva ten Jahrhunderts , nctfi ihren Abbildungen tind Waffen ; in der ſchönſten Ordnung jlt ſehen ſind.

13) Das

321

13 ) Das landgericht Sonnenburg, das ju 3 Pfarren und 14 Dörfer gehören , ilk landesjurfilich .

14) Das Gericht Urams , gehöret dem Frauenſtift zu Kiemſee. Es hat den Jiamen von einein großen Dorf. 15 ) Das Şofgericht Wilten , welches

1

landei rurftlich iſt.

Milten , insgemein Wilta!! , Wiltinay &

ein Stift der Pramonſiratenſer Chorberen , deſſen Prálat ein Landſtand iſt, und welches

it

viele Alterthu.ner , nebſt einem guten Bücher faal, hat, liegt i Viertelſtunde von Inſpruck, an dem Drt, mo ehemals die Etadt Beidi: dena geſtanden hat. Es iſt hier ein merk wuidiger alter fiberner Mommunionsfilch zu ſehen , der vornials , ehe der Wein im Abendmal : des Herrn den ſo genannten Raien entzogen moden ; zum Kommunions :

Eift 1304 nahe bei dem Stift unter der Erde gefunden , und

i keich ged en t hat.

ů nachmals von dem Viſchuf zu Fünfkirchen, Georg von D a: fomiß , auf die Kirchendere

fammi ng zu Trient , ais ein Beweis des ehemaligen Seb anchs 028 Weins in Ubenda mal auch in den direidh'ſchen Ländern , und wieder von dannen zurück gebracht worden.

Búích . Erdbeſchr. 15. B.

Z

II, Aus

II. Uus dem Viertel Ober - Innihat: Dahin gehören folgende Herrſdaften und Gerichte :

1. Die gråflich fiegerſche Herrſchaft Hero

tenberg oder Hörtenberg , hat ehemals eige: ne Grafen gehabt , und beſtehet in 3 Pfar ren , 17 Kirchen , 17 Dörfer , 6 Schlöſſern An der bageriſchen und ad lichen S Ben . Grenze , iſt außer einer Feſtung am Bacha Achen , die Feſtung bei dem Dorf Scharniz

am 3ler , Scarbia , bei den Nómern Sca

rantia , welche von der Erzherzogin Claudia Medicea , auf deren Befehl ſie zuerſt ang : legt worden , Porta Claudia genennet wird, Dahin gehöret auch

1 ) Cirlé , oder Zirl , lat. Cireola , ein Dorf am Fluß Inn , zwiſchen welchem und Martinsberg , der ſteile Felſen Martinswald ift , auf welchem fich Maximilian i bei auzu:

hißiger Verfulgung eines Gemſen dergeſtalt verſtiegen haben ſoll , daß er nicht anders , alß durch Hilfe und Führung eines Engels,

aus der augenſcheinlichen Todesgefahr habe befreiet werden fónnen ; daher er auch an

dem gefährlichen Ort , wo er geſtanten , ein hölzernes Kreuz errichten laſſen , welches 49 Fuß hoch iſt , und neben welchem die Bilder

Johannes und Maria in Lebensgroße ſtehen ; von unten auf aber ſcheint das Kreuz der Hóbe

1

Hdhé óeß Felfen

323,

wegen faum 2 Schuhe

hoch ju reon. Die Umſtände dieſer Erzáh lung ſehen einer Fabel áhrlicher , als der Wahrheit.

2) In dem Pfarrborf Seefeld , iſt ein Auguſtinerkloſter. ; und bei dein Dorf ein Wallfahrtsort ; zum heiligen Kreuz genannt.

2. Das Gericht Stams ; gehöret dem ſchönen Ziſterzienſerkloſter Stàm8 ; am Inn, welches i 275. geſtiftet worben. In demſela ben ſind die alten Graferi von Sorol und

Górz ; und bis zu Maximilian i alle tyro fiſche Låndesfürſten ; nebſt ihren Gemahl n nen und Kindern , und viele andere fürſtli che Perſonen ; begraben. Der Abt iſt ein

tyroliſcher Randſtand. ž : Das Gericht St. Petersberg , mit

einem Schloßi bei Silzi zu ivelchem das Dezthel , nebſt einigen Kirchen und 13 Dóra

fern i gehöret: 68 beſigen folches die Gra = fen von Clar:

Das Dezthal iſt zwiſchen rau .

hen Bergen ; auf 20 Stunden lång, und er-, ſtrecket fich biß an die höchften ; tyrol ſchen Bergei unter welchen die Wildfpiße der era habenſte iſt. Der innerſte I heil diefis Thals heißt das Rofenthal , in welchem 1771 der Rofnerfee entſtanden ift , nachdem ung hºu:¢

Eisſtücke, welche von den benachbarten Fer neri

}

324 nern herabgeſtårzet find , einen Bach aufge: halten haben . 4. Das Gericht Ehrenberg , Darin

1 ) Ehrenberg , eine Grenzfeſtung gegent Schwaben , welche im malfald ſchen Kriege 1546 von der Hauptmann der Bundesges

noſſen , und 1552 von den Churfürften Mos riß zu Sachſen erobert , feit der Zeit aber Durch neue Werke befeſtiget worden iſt.

Mit

derſelben hångt die Hochſchanz zuſammen .

2) Sternſchanz Kniepas , auf einer Seis de ' des Rech8 , und auf der andern Seite , In dem Sericht Wils , Lechiſchanz. 3) Reitti , ein Marktflecken am Lech mit einem Franziſkanerkloſter.

4) Ehrwalder Schanzı am laybach . pricht weit von dem Dorf Ehrwald.

5) Lermoos , ein Dorf , mofelbft nach einiger Geſchichtſchreiber Bericht Kaiſer fra tharius Il geſtorben Fyn rou.

6) Das lechthal, Vallis Licatla , mela thes von dem Fluß fech durchſtromet wird.

Es geboret der Bauern Gemeine , und ift Meilen lang. 5. Das Gericht Vils , in welchem Bild, eine kleine Stadt am Bach gleiches Namens. 6. Das Sericht Archau.

7. Das Gericht Uimbſt , oder fmft ,

barin der Markt Himbft , Umbiſta , oder 3mít,

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4

2

ี้ :

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Imſe und gute Bergwerke find. Es gehós ret den Grafen von Ferrara.

28. Das Gericht Landec. Es gehöret das Stanger- und Parçnauner - Thal ,, gn