Der chur-rheinische Kreis

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A.

F.

Buſchings

große

Erdbeſchreibung .

siebenzehnter Bande

Brú n ni gebruckt bei Joſeph Georg Trafler , und in Verlage der stompagnie.

17

S. 6 .

1

|

Der

chur -rheiniſche

A 2

Kreis

E

i nle in

chur

i

t

ung

den

: rheiniſchen

$.

Kreis.

I.

on dem chur-rheiniſchen Kreiſe, welcher

V auch der vier Churfürſten am Rhein, und der niederrheiniſche Kreis ges nennet wird , haben Sanſon , Jaillot auf vier Bogen , Mortier , de Witt , Homann , Scutter , und andere , Charten geſtochen ; Kreis ,

die homanniſche iſt in Dentídland die 39 fte .

dem

Atlas

von

§. 2. Dieſer Kreis grenzet an den meſto phäliſchen , oberrheiniſchen , frankiſchen , ſchmoda biſchen und burgundiſchen , wie auch an lou 43 thrine

6 thringen und das Elfes , und zertheilet den oberrheiniſchen Kreis . Seine eigentliche Größe ſe låßt fich ſchwer beſtimmen ; mit dem ober rheiniſchen Kreiſe aber ( ſo wie derſelbe jest iſt,) beträgt meilen .

er ungefahr

y60

Quadrat

§. 3. Die jebigen Stånde dieſes Kreiſes. find : Chur- Trier ,

ChuraCóln , Chur- Pfalz,

der Herzog von Aremberg , der Fürſt zu Thurn und Taris , die deutſche Ordensbal lei Coblenz, der Fürſt von Naſſau-Dietwes. gen der Herrſchaft Beilſtein , Chur - Trier wegen Nieder - Iſenburg , der Graf von Sin : zendorf wegen 0 B Burggrafthums Rheinec . § . 4. Der freißqusſchreibende Fürſt und Direktor , ift Chur - Maynz . Die Kreistage ſind ſeit der Mitte des 17ten Jahrhunderts zu Frankfurt am Main gehalten worden. Auf demſelben fiken und ſtimmen die Kreis ſtånde in der Ordnung , wie ſie vorģin aufer außer das ( S. 3. ) angegeben worden , Chur - Írier und Chur - Cóln im Siß um : Srier allezeit Chur obgleich wechſeln ſeine Stimme zuerſt ableget , und das

Chur-Magnz als Direttor feine Stimme qua legt giebt. $ . 5. Es iſt dieſer Kreiß einer von den Fogenannten

vorliegenden

Kreiſen ,

welche 1097

7

$897 und 1702 zur Abwendung feindlicher Gefahr in Verbindung mit einander getreten find ; er iſt auch in dieſer Verbindung beo ftandig verblieben , und hat ſein verabredes tes Antheil an Kriegsleuten zu Pferd und zu Fuß geſtellt. Dieſes Untheil ſowohl, als der Beitrag des Kreiſes zu der beſchloffes nen Reichshilfe , iſt dem Beitrag des obers rheiniſchen

Spreiſe

mehrentheils

gleich

ge

weſen . S. 6. In Anſehung der Religion , wird dieſer Streiß

unter die gemiſchten gerechnet.

Die chur-maynziſchen Länder.

. 1. ie zerſtreute Lage der churfürſtlich -manns -ziſchen Lande, verurſacht den Mangel einer ben.

guten allgemeinen Charte von denſela Von den einzeln fåndern hat Mitol.

Perſon in

feinen novis

Archiepiſcopatus

Moguntini tabulis, ziemlich gute Zeichnuna gen geliefert. Das eigentliche Erzſtift iſt UA auf

8 auf Vilchers , De Witt , Seutters und ans bern Chartin , auch ſowohl auf der homans niſchen Charte , welche den Titel hat : Cir culus rhenanus inferior , als noch beſſer auf der , welche die Aufſchrift fütyret : Ele ictoratus Moguntinus &c. auf beiden aber nicht ganz richtig vorgeſtellet. Die homans niſchen find in Atlas von Deutſchland als Num . 39 und 40 zu finden .

Joh . Georg

Walther hat das Erzſtift auf 2 Bogen gebildet.

Im Atlas

von Deutſchland

ab iff

Sium . 52 eine noch fehlerhafte Chartz son Dem Erfurter Gebiet anzutreffen , welche Friedrich

Zoumann 1717 durchgeſehen hati

und welche 1762 in Nebenfachen ein wenig verandert worden : der Abt Bailius aber Vom Eidsa hat eine richtigere gezeichnet. feld haben die homanniſchen Erben 1759 eine ſehr fehlerhafte Charte herausgegeben . $. 2. Die churfürſtlich- mannzifehen l'arts

ihren Einwohnernt hiulangliche In dem eigentlichen ? Erzſtift hat man , quber Getreide , guten Gartenfrüdroin trid Vichzucht , einen lliberflus an portreſiz der geben Nahrung.

chen Weinen ; dahin inſonderheit die Rhein meine , roelche im Rheingau wachſen , und zu der Wein bei Klingenberg zu rechnen . Drb , im Umt Baufen , wird gutes Salz geſota." Die anſehnlichſten Waldungen , ſind das viagra

She

mannziſche Antheil am Speſſart und Odena wald . Eiſenbergwerke find hin und wieber vorhanden .

In

dem

mannziſchen Antheil

an der Bergſtraße , iſt ein Uiberfluß an Mandeln , faſtanien und Nüffeli. De una tere Theil vom Eichsfeld , at hinlängliches Eetreide, vielen Flachs und Tabaf: der obe : re Theil aber hat Zufuhr an Getreide nós thig . Die vornehmſten Flüſſe , welche die churfürſtlich - maynziſchen Länder bemáſern , find der Rein , Oor Marit , die Jart und die Lahn ; die Fluife, welche auf dem Sche fels entſpringen , werden .

ſollen : hernady angezeiget

§ . 3. In den geſamten chur - maonziſchen fandern diccs freis , ſind 41 Städte und 21 Flecken ;

und in allen Ländern Sea

Churfürſten , zált ein Verzeichniß , welches 50 Aemter , 22 ich vor Augen habe , Schlóffer , 54 Städte , 748 Dörfer. IN dem eigentlichen Erzſtift giebt es feinen land fázigen Adel, ſondern der dortige Udel ge

und Mayn , liegen , und von der Reforma zion an allezeit in chur - maryngiſcher Gemalt geweſen ,

ſind

unveränderlich

der

römiſcha ta:

*2

höret zu dein Körper der unmittelbaren ReichBritt: rſchaft ; es giebt auch Safelbſt keiz ne landſtande, wohl aber auf dem Eichsfeld. §. 4. Die fånder , melche ain Rhein

10 fatholiſchen Kirche zugethan geblieben. andern ländern und Dertern , nårlich

in

den Slemtern der Bergſtraße, welche eheder: ſen an Chur - Pfalz verſekt geweſen , haben die Churfürſten die katholiſche Lehre durchs gångig eingeführet ; hingegen auf dem Eich8a feld , gu Erfurt , Kronenberg, und an eini gen andern Dertern , find noch viele evans und zu Bónnigheim geliſche Unterthanen , iſt noch jest allein der evangeliſche Gottes In den churmannziſchen dienſt im Gange. Landen , das Eidsfeld und Erfurter Gebiet ausgenommen , werden auch Juden geduldet. Die Geiſtlichkeit im Erzſtift Mainz , hat 3 Klaſſen ;

zu

der

erſten

mird

das hohe

Domkapitel gerechnet ; zu der zweiten Klaſa fe , beren Primaß der 46t des Beneditti: ner -tofter ſtifts auf dem Jakobsberg in Manng iſt , gehören das Ritterſtift zu St. Alban in Diannz , 8 Kollegiatſtifte eben daſelbſt ; das kaiſerliche Wahl- und Kronungsſtift St. Bartholomãi in Frankfurt ; das Kollegiat: ſtift zu St. Leonhard daſelbſt , und das Kollegienſtift unſer lieben Frauen auf dem Berg daf -lbſt ; das Kollegiatſtift zu Amone burg , zu Morſtat , zu Aſchaffenburg und zu Frizlar. die übrigen

Zu der dritten Klaſſe gehören Hiernacht find im Kloſter.

Erzſtift Maong

14

landdechaneien oser Mas

II

Kapitel , nämlich die Algebheimer , Alzeyer , Bergſtraßer, Biſchofsheimer, Caſſeler , Glahs. per , Königſteiner in der Wetterau , Lohrer, Miltenberger , Monthaser , Dylmer , Rhein gauer , Rothgauer und die Siegenſde ; das zu überhaupt 288 Piarren gehören. Zur Beſorgung der erz - und biſchöflichen Obliegen beiten , dienen unterſchiedene geiſtliche Rolle gia .

Das

höchſte

iſt das Generalvikariat ,

beffen Haupt der erzbiſchöfliche Vicarius ge neralis in fpiritualibus iſt. Alle geiſtliche Råthe ſind auch geiſtliden Standes , die Pitariats- Ufeſſores aber theils geiſtliche theils. Imeltlichen Standes . Hiernachft find drei erzbi : ſchöfliche Kommiſſariate , nämlich zu Aino neburg , Aſchaffenburg und Friðlar. Von dein geiſtlichen Staate zu Erfurt , ung auf dem Eichsfelde , mird unten beſona Der8 gehandelt merden . 9. 5. Zum Unterricht der Jugend , die nen , außer den niedern Schulen , ehemalia gen Jeſuiterkollegien zi1 Mayng , Erfurt , Aſchaffenburg und Heiligentadt ; die Univers ſitäten zu Mannz und Erfurt.

Un dem leta

ten Qrt iſt auch eine Ukademie der någlichen Wiffenſchaften. Ş. 6. In dem Erzſtiſt ſind einige Wola lenmanufakturen und andere Fabrifen ; zu. febr

iſt eine gute Spiegelglasmanufaktur , und

12

!

und zu Höchſt wird Porzellan verfertiget. Auf dem obern Eichsfelde wird viel Rarda und Leinewand gemacht , und auf dem : un bern Eichsfelde leget man ſich ſtark auf den Sabads - und Flachbau .

ben

l. 7. Die Einwohner des Erzſtifts trei einen michtigen Handel mit Weinen ;

aus der Bergſtraße werden Mandeln , Ras ſtanien , Nüſſe und Nußbaumholz aufgefühs ret , und die Eichsfelder handeln mit ihrem Raſch , Leinewand und Tabac ( § . 2 ) . Chur fürſt Johann Friedrich Karl hat nicht nur zu Magnz jährlich zwei wohl privilegirte Mers ſen angeleget , ſondern bemühte ſich auf rühmlichſte, den Handel ſowohl zu Maynz , als überhaupt in den erzſtiftlichen Landen blúz hend zu machen. Es iſt eine eigene churfürft liche Kommerzienkommiſſion verordnet. Die churfürftliche Rente lohneck , fertiget alle Hans delblente ab , und erörtert die vorkommen , den Klagen in Wechſel - Weinſtreitigkeiten , Handlungsſachen und Klagen der Schiffleu te. Das durfürſtíiche Kaufhaus hat einen Práfidenten , vier Kaufhausmeiſter und zwei unterfäufer. § . 8. Das Bisthum zu

Mannz

iſt

im

achten Jahrhundert zů einem Erzbist'hum er ſeine hoben worden , melches im Jahr 751 pols

13 völlige Verfaſſung bekommen hat , und zuerſt von dem heiligen Bonifacius verwaltet worë den . Es hat nach und nach einen anſehnlia then

Zuwachs

der folgenden

an fåndern erhalten , wie aus Abhandlung ertellen wird .

S. 9. Ein Erzbiſchof zu Mainz fommt durch freie Wahl des Domkapitels zu dieſer Würbe , und muß eine Wabllapitulazion fra fchwören. Die påbſtliche Beſtåtigung deſſels ben iſt

ſehr foſbar .

Das Palium

iſt auch

theuer : denn es foſtet 30000 Rthlr., zu der ren Abtragung des Erzſtift bisher durch eine außerordentliche Schaßung hat 70000 Nthlr . aufbringen müſſen , da denn , was übrig get blieben , in die churfürſtliche Kalie gefloſſen iſt. Die Annaten , welche ein jeder neuer Erzbiſchof dem Pabfte bezahlen muß , ſollen in 10000 Fl. beſtehen . Er iſt der erſte Erzbiſchof in Deutſchland , und mit der erz : biſchöflichen Würbe iſt die churfürſtliche ungere trennlich verbunden ; ja , er iſt unter allen geiſt -und weltlichen Churfürften der erſte. Sein Titel iſt : N. N. von Gottes Gnaden des heil. Stuhls zu Mainz Erzbiſchof, des heit. rom . Neichs durch Germanien Erzfanz ler und Churfürſt 20. ' Das erzſtiftiſche

Wappen ,

ist

ein filbernes Rad im rothen

Felde ; welchem ein jeder fühlecht&mappen beifüget.

Churfürſt ſein Gea $ . 10 .

14 $. 10. Deß Erzſtifts Maynz Erzmar: ſchale , find die landgrafen zu Heſſen ; Erzs füchenmeiſter , die Pfalzgrafen zu Zmenbruck ; Erbfúdenmeiſter , die von Greifenklauzu Vollraths ; Erbſchenfen , die Grafen von Schönborn ; Erzfámmerer , die Grafen von Stolberg ; und Erbfämmerer , die Gra fen von Metternich zu Winnenberg. . 11. Von des Churfürſten zu Manny

Gerechtſamen , in Anſehung der Wahl und Krónung eines römiſchen Kaiſer8 und Kó : nig$ , iſt ſchon in der Einleitung zu Deutſch land gehandelt worden . Kann derſelbe das Erzfanzleramt durch Deutſchland beſonders und allein an ſich ge : bracht hat , iſt ungewiß ; es iſt aber von K. Adolf 1292 , oon N. Albredit I. im Jahr 1198 ; und von f . Ludewig IV im . Jahe 1314. beſtåtiget worden . Daß er den Reichss Vizekanzler ernenne , und an dem kaiſerl. Hof eine eigene Kanzlei halte , iſt oben in der Einleitung zu Deutſchland angezeiget worden . Auf den Verſammlungen des Kaiſers und der Reichs ftande crfcheint nicht nur der Churfürſt zu Mannz überall als der erſte

Reichsſtand

und nächſte nach dem römiſchen

Kaiſer oder

König , ſondern regieret auch alle Beratha ſchlagungen der Reichsſtånde ganz allein. S, die Einleitung zu Deutſchland §. 38.42 . Der

15 Der "chur -maynziſche Reichsmatrikular -Ur:ſchlag megen Manng , Nieneck und Königſtein , bez trágt zu einem einfachen Nomermonat 1927 Sl. 51 Kreuzer. In Anſehung der höchſten Reichsgerichte, hat der Churfúrſt zu Mannz große Vorrech te. Bei dem faiſerl. Reichshofrath folget 1 der von ihm ernannte Reichs- Vizekanzlex un mittelbar auf den kaiſerlichen Präſidenten ; er ernennet alle Sekretare ; die von ihin bes ſtellte Reichshofkanzlei fertiget alle ertannte Sachen aus ; er hebt und verwaltet die Gel der für alle und jede Ausfertigungen , ver mahret die Atten , und biſitiret den Ririch Die faiſerliche Ernennung eines hofrath. Kammerrichters , wird Chur- Mannz , und durch denſelben dem Kammergericht bekannt gemacht ; die churmannziſche Ureffores ha ben unter allen den erſten Rang ; die Nam : mergerichtskanzlei wird allein von Chur:Miann beſtellet und regieret ac. An Kammerz ielern giebt

Chur- Maynz zu jedem Ziel 900 kRthlr .

21 ; Kreuzer und hat den Ruhm der sichtia gen Bezahlung. S. 12. Das Erz-hohe Domſtift Miaynz beſteht aus 24 Perſonen ; nämlich aus 5 Prálaten und 10 Kapitularherren ; jene důr fen eine Inful tragen : dieſe müſſen zwar

nidht

.

16

nichi nothwendig Piiefier lemn , find es aber gemeiniglid ). Es hat unterſchiedene Syndi: kos und andere Bedienten . Von dcs Dómna kapiteis und der Domprobſtei Oertern und Faktoreien wird unten Nachricht erfolgen . Die churfürfiliden Statthalter , Hofrat 8 : Sama mer - und Stadtgerichts . Praſidenten werden allemal aus den Domkapitularherren genoin : men.

In allen Vergleichen ' mit Benadbar ten , und in vielen andern wichtigen San then, und welche des Erzſtifts Gerechtſame betreffen , wird aus der Bewilligung des Domkapitels gedacht. C8 iſt allemal cint Domkapitular Generalvitarius des Erzbis fchof8 in geiſtlichen Sachen. Die erledigten Kapitularſtellen merden aus den Domicellars herren beſert. Sie müſſen nicht nur Deut ſche , ſondern auch in der rheiniſchen Pros vinz geboren ferat, und 16 adeliche Uhnen erweiſen und eidlich erhårten laſſen. End lich ſind noch Wifarii , welche der Kapitus laren und Domicellaren Stellen bei gewiſ fen geiſtlichen Verrichtungen vertreten . 0. 13. Das Ergſtift annz ift , fo wie ale Bisthumner und Erzbisthúmer , dem rós iniſchen Stuhl untertoorfen. Die Proving beffelben hat ſichy enedeſſen aber den grófs ton Ehtii Deutſchlands erſtedt, iſt aber nach und nach mertlich geſchindlat morden : benn

.

17

aber

Condi 2oins

denn es iſt demſelben Mähren , Magdeburg , Bamberg , Prag , Verden und faiberſtadt , entzogen . Die noch jest darunter gehöris gen

Bisthümer

ſind

Worms ,

Epener ,

I uris Straßburg ,

Rama

serden enoin : dabar

tiamo

Erzbis

Digter eilars Deuts 2:05 (6n2017 Enda

Augsburg ,

Chur ,

Würzburg ; Eichſtadt , Paderborn und sils desheim , imgleichen Fulda. §. 14. An dem churmannziſchen Hof , iſt fein ordentlich eingerichtetes geheimes Haths . kollegium , ſondern die wichtigen Staatsſas dhen werden in der geheime Konferenz vors genominen

g det I cint

Coſtanz ,

Die

geheimen Kanzlei

beſteht

aus dem Hoftangler ; geheime Sefretár , Sekretären und geheimen Regiſtratoren und geheimen flanzeliſten . Der Hofrath , Oder das churfürſtliche Regierungskollegium , hat einen Präſidenten , Großhofmeiſter, Hoflanze Jer , Kanzléidirektor , adeliche

und

gelehrte

geheime Sof-uub Regierungsråthe ; und an . bere mehr. Das Reviſionsgericht hat einen gelehrten Direktor , gelehrte Reviſionsråthe, einen Sefrerár und Profuratores . Man tarn bei demſelben Neviſion von den Sofge .

wie ros

ping '632 ber il : inn

richts -Appelagions - Kommiſſions - und Obers bauamts - Urtheiten, innerhalb zo Tagen fue den. Die übrigen Kollegia find , das Hofs gericht , deffen Urtheilt int bier General. gerichtstagen

befannt

gemacht merden ;

die

Softammer , die Kriegskonferenz , das Kama meka 4. Erbberar. 17. 3 .

i 18 meramt und Stadtgericht zx Manng , die Armenhauskommiſſion , und das Bauamt. Von dem Erfurter und Eichsfelder Staat wird unten beſondere Nachricht gegeben wer den .

S. 15. Es find hier vorläufig einige Bea nennungen zu erklären , welche nachmals vora aber nicht allen Leſern bekannt und kommen Bei den Hemtern fola deutlich fern werden. get auf den Amtmann oder Oberamtmann , der Amtökeller oder Keller , welcher mit ihm das Gericht hålt , audy das , was zur Wirth . ſchaft und zum Kammeralmeſen gehöret , bez Der Bezirt , welcher unter einem forget. Centgrafen fteht , der mit etlichen verordnis ten Schöpfen die peinliche Gerichtsbarkeit vera Ein Vicedoin waltet , wird Cent genannt. oder Viftum , vertritt den Erzbiſchof in melts lichen Dingen an einem Drte , mo ehederſen der ordentliche Wohnſitz eines landesherrn geweſen iſt , nach deſſen Abweſenheit ein Vis cedominus dahin gerekt worden . §. 10. Die churfürſtlichen Einkünfte werden ungefähr auf 1200000 Gulden ge ſchåßt. Man rechnet die Zölle , welche der Churfürſt allein von den Meinen hebet , jáhra lich über ico000 Thaler . Der Kriegsſtaat, beſteht

aus

einer

Reibgarde

zu Pferde von huna

To

at, ON Allé

19

Hundert Mann , aner Schweizergarde , und ciner Unzahl Dragoner , drei Regimentern zu Fuß , und drei auf regelmäßigen fuß ge fekten Landregimentern , von welcheu eino Die Stadt Mann ; auf dem Eichsfeld iſt. wird für eine Grenzfeftung des Reichs gee halten , und der oberrheiniſche Kreis betracha tet ſie als eine feiner Feſtungen , daher er auch darin unter gewiſſen Bedingungen ofa Zu Ers ters eine Anzahl Kreißvólfer hält. furt liegt nicht nur eine churfürſtlich -maynzi Bes eine faiſerliche ſche , ſondern auch faßung. S. 17. Was nun die genauere Beſchreia bung der churfúrſtlich mannziſchen Lande des churrheiniſchen Kreiſe8 anbetrift , ſo gehören

dahin 1. Folgende Vicedom - Hemter, Oberámter, Hemter und Kellereien . 1. Das Bicedom : Amt in Mayng .

der

Stadt

Mannz , Moguntia , Moguntiacum , die Hauptſtadt des Erzſtift8 , liegt am Rhein , in welchen fich , nicht weit von der Stadt gerade gegen der Favorita úber , der Mann ers giebt. Sie wird von den fåmtlichen verbuns denen Preiſen für eine Reichs - Grenzfeſiung erkannt , und ob ſie gleich zu dem chur-thei niſden Kreiſs gehört , ſo betrachtet ſie doch ber

der oberrheiniſche Kreis als eine

reiner

fee

ftungen , und bait dahet oft:rs, unter ges miſſen Bedingungen eine ' Unzahl Freisvoiter darin ; Weld, 8 der churt beir.iſane' Sireiß auch fchon gethan hat . 1735 murden gar ; zu beſſerer Befeſiigung dieſer Etait zwei Nos mermonate berrilligt.

Ob nun gleich die an :

gefangenen Feſtungsmerte, vortreflich find : To find fie toch nicht voufülret. Tic tabt iſt ziemlich groß und volfreich , hat aber mehrentheils enge Gaſſen , und altmodiſche Pürgerhåuſer ; doch erblickt man hin und wieder auch ein ſchönes Gebäude , und einen anſehnlichen Pallaft ; inſonderheit iſt die ſo genannte Cleide eine ſchöne Cafe , und das deutſche Hauß , ein idónes

Gebäude.

Das

churfürſtliche Reſidenzſchloß Martinsk urg , welches 1750 an der Rheinſeite einen neuen fchönen

Flügel

bekommen

hat ;

und

zum

Rheingau get dret , und die mohlerbaute dhurfúrſtliche Favorita , baben ſchone Garten , mnd sie Ausſicht , welde mau aus dieſen Gebånden über den Rein hat , iſt unge : mein fetön.

Außer den obgedachten durfürft

lichen Kollegien , ( s . 14. ) und dem Vicedonis amt , , iſt auch ein churfürfil. Kammcrant und Stadtgericht hieſelbſt. Die Domkirche ift hochgewólbet ,

und 1755 von neuem ausa ge

21

einer 866 uniter ges reißpoiter hireis our

gar , zmei ich die an : fich find : Tic @tadt hat aber lamcorde

fint un und einen

i die fo und das e. Dab

gepußt ,

und

mit neuen

Fenftern verfehen .

Sie hat einen wichtigen Schat i den der Kardinal Ulbrecht, Erzbiſchof von Magdeburg mit magdeburgiſchen noch ſehr fenntlichen Stůs den vermehret hat, und gute Denkmale von Erzo biſchöfen und Domherren . Der Bliß zündete 1767 den Thurm diefer. Kirche an , welcher, ſo weit er von Solz war , nebſt einem Theil der Kirche abbrannte , er iſt aber wieder Uuch das ſogenannte hergeſtellt worden . Paradies , und die zunächſt daran liegenden Die hieſigen Stifter Häuſer , brannten ab . find : das Ritterſtift zu S. Alban , die

Burg n neuen

collegiatæ infignes B. M. V. , (welche gleich neben der Dom gradus ad kirche liegt , zwar nur klein , aber inwendig prachtig iſt ,) deß heil . Peters , des heil. Stephans und des heil. Viftors , und die

:0 jilm Terbaute sarten, Dielen

heil. Kreuz i übrigen Kollegiatfirchen zum Johannes deß heil . Gangolph , des heil. und des heiligen Morig ; hiernachſt findet man hieſelbſt ein biſchöflich Seminarium zum

unge fürlis coonis cranit firde

noch fieben Pfarrkirchen , heil Bonifazius , eine Benediktinerprålautr auf dem Jakobsberge deren 260 Primas Cleri Secundarii iſt ,

!I aus :

eccleſiæ

ein ehemaliges Jeſuiterkollegium , 6 Mönchen und 5 Nonnenkloſter , eine Starthauſe und zmei Nonnenklóſter bei der Stadt , fechs Ho

fpitaler ,

unter

welchen das B 3

Hoſpital

S. Ros

Podhus

Darin

auch eine

Buchdruderei ,

Strumpf -und Zeugfabrik, das vornehmſte iſt , und ein Buchthaus.

Die hieſige Univerſitát,

iſt 1477 oder 1482 von dem Churfürſten Diether geſtiftet worden . Daß der Churs fürſt Johann Friderich Karl Feine Refibenz zu einer blúbenden Handelsſtadt zu machen ge fucht, iſt ſchon oben angezeigt worden. Die Gelehrten ſtreiten noch darüber , ob Mayn ; ehedem eine freie Reichsſtadt geweſen fer ? In den zwiſchen dem abgefeßten Churfürſten Diether und ſeinem Segner Adolph entſtana denen Streitigkeiten , eroberte der lebte 1462 die Stadt mit lift, und machte ſie dem Erzs ſtift unterwürfig. S. Friderich III forberte zwar anfänglich dieſelbe an das Reich zu : rück ; K. Maximilian I aber verzieh fich 1486 aller Anſprüche an dieſelbe, und dehnte die den maynziſchen fanden verliehenen Freiheitext auch auf ſie auß. 1631 haben ſich ihrer die Schweden , 1644 und 1688

die Franzoſen bemachtiget. Da , mo jent die churfúrſtliche Favorite fteht, iſt ehedeſſen die Vorſtadt Filz bach geweſen. ,. melche abgebrochen wurde , al8 Churfürſt johann Philipp von Schon born die Stadt mehr befeſtigen ließ. 2. Das Vicedom - Amt Mannz außer ber Stadt, begreift

1 ) Cani

rei ,

1 ) Caſſel, ein Städtchen am Rhein , ges gen Mannz über, dahin eine Schiffbrácke fühs

itát, -ften

ret, welche auf 50 Fahrzeugen ruhet. 1259 , da es den Herren von Falkenſtein unb Poa

bur:

land gehörte, riffen die Bürger zu maong die Mauern deſſelben nieder. 2) Coſtheim , ein Pfarrborf am Mann , woſelbſt guter Mein táchſt.

73 zu ge Die

ang

fen ? riten

Eſians

3 ) Weiffenau , ein großes Dorf am Rhein , welches guten Weinwachs hat. 3. Das Umt Hochit, in welchem 1 ) Sichſt, ein Städtchen am Mann, in welchen nicht weit von hier der fleine Fluf

1462 Das hieſige Antoniterklofter iſt 1441 von Noſtorf aas , in der Grafſchaft Es iſt hier ein Kanau, angeleget worden. altes verfallenes churf. Schloß dicht am Mayn , eine Porzellanmanufaktur, und ein Zoll. Der Nid fålt.

Erzs

-derte

1486 ce die geiter er dit 3ofen

Drt fou

vom Kaiſer Karl IV dem Erzſtift

für das demſelben entzogene Erzbisthnm Prag 1400 ift er zu einer Stadt úberlaſſen ſeyn. 1622 wurde in hieſiger gemacht worden.

Tidie

Gegend Herzog

File: urde , dións

Chriſtian zu

Braunſchweig

von dem kaiſerlichen Feldherrn Tiun geſchlasi gen .

2) Hofheim , ein Städtchen an der Sul derbach, init einer Kellerei.

außer 4. Das

Calor

14 4. Daß

dimt fronberg ,

iſt

ehemals

eine Grafſchaft geweſen , deren Grafen , als des Erzſtifts Gibſchenken , Vafallen deſſelben waren . Dus alt: Geſchlecht derf lben , ſtarb 1704 mit Johann flas aus , worauf die rachaft , kraft erhaltener kaiſerl. Anwarts

1

Idaft, an Chur-Maynz fam ; welches ſich aber nicyt , wie die ehemaligen Grafen , zu der reias gráfi. wetterauiſchen Bank bált. gebort dazu I ) Kronberg , ein Städtchen

an einem

Berge , toeicher die Höhe, oder der Feldberg , genrennet wird . " Um Jahr 1528 wurde tiefelbft die evangeliſche Lehre von dem Lands grafen zu Heſen , als damaligen Inhaber des Uis Heren 1541 den Dits , eingeführt. Herrenr diefes Namens die Stadt wieder eins gapimti , rerfirad;en fie, die evangeliſche leh : re und gottesdienſtliche Uibung ill der dama: Ein Theil der ligen Verfaſſung zu lafen . Einwohner nahm die evangeliſche. Lehre an , die andern aber blieben fatholiſch , oder tehr: Im dreiſ ten zur fath, oliſchen Kirche zurüct. figják igen Krieg , wurden auzilei Religions veranderungen vorgenoinmen ; nach dem weſt phdliſõen frieben aber wurde durch eine taife :I. Commiſſion die alleinige evangeliſche gottesdienſi lide üibung wieder hergefiellet. Dils 1704 Fronberg an Chur - Maynz tam , WUX

mald als elben ftarb f die

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iſche cuct.

wurden die bisherigen Gerechtſamen der Evans geliſchen in vielen Kirchen -und bürgerlichen Eachen mit den Katholiſchen

getheilet.

Das

ehemalige Schloß , welches mitten auf dem Berge lag, iſt 3738 größtentheils abgebroa chen , und die Steine ſind zu, der neuen fas tholiſchen Kirche gebraucht morden . In der hieſigen Gegend iſt dóne Waldung , eherlei Dbft, nien .

und eine große Menge Kaſtas

2 ) Eſchhorn , ein Pfarrborf und Schloß. 5. Das Amt Ohlm , dahin gehört 1 ) Ober-und Nieder - Dhlm , erſteres iſt ein Dorf, und leşteres , meldes am Fluß Selz liegt, ein Flecken . 2 ) Hechſtheim , ein Pfarrdorf. 3 ) Die Kellerei Ulgidheim , Sahin die Pfarrdörfer Ulgesheim , Büdesheim , Odens heim , Drommersheim und Dietersheim ges hören. 6. Das Vicedom -Umt Rheingau. Der Mamen Nheingau , führt ein Strich fandes y

welcher ſich von Maynz , abwärts am Rheins ufer , bis zur Stadt Bacharach , erftrecht Er iſt an Feld- und Gartenfrüchten , und vornámlich an vortreflichem Wein , rehit gez ſegnet. Die hieſigen Weine werden für die cbelſten in Deutſchland gehalten , uns sien melche

bei

Johannesberg B 5

und

Nudelgeim macho

26

wachſen , ihrer Stárke wegen ſchaşet.

pornåmlich

ges

Der Vorzug der Weine rührt von

der genauen Aufſicht her : denn es dürfeit bei Verluſt des ganzen Weinbergs im Rheins gau feine andere als die ſogenannten 3slins ger -Reben gepflanzt werden. Wir bemerken folgende Derter : 1 ) Elfeld , vor Alters Eltvil , der Haupt prt im Rheingau , ein wohlgebaueter Fleden, mit einem Schloß, woſelbſt Woolph von Naf Jau gewohnt hat. 2 ) Deſtrich , ein Pfarrdorf am Rhein. 3 ) Geiſenheim , ein Städtchen am Rhein . Nicht weit davon im Walbe iſt ein Kapuzi: nerklofter , 4 ) førch , nach der hieſigen Ausſprache forich , ein anſehnlicher Flecen am Rhein , Beffen Einwohner ſich vom Weinbau ernåb Die Weinreben aus Burgund , welche ren . hier angepflanzt worden , geben einen ſehr guten rothen Wrin . Es iſt hieſelbſt eine Faf torei des Domkapitels , und ein abelicher Hof der von Greifenklau. 5 ) Porchhauſen , ein Flecken am Rhein. ) Erbach , ein Pfarrdorf am Rhein . 7) Hattenheim , ein Pfarrborf am Rhein. 8) Kitterach oder Ridrach , ein Pfarr dorf und Kapuzinerkloſter.

9 ) Die

;

rnámlich you e rührt us C8 dúrrean

9) Die Pfarrbdrfer Neuborf , Frauens ftein , Nieder -und Ober - Walluf, Hallgarten . 10 Winfel, ein Flecen am Rhein.

Sim : 11 ) Johannesberg oder Biſchofsberg , ein

ten 90 - bemerlas

er haus - Fleden, pon Nabi

Pfarrdorf am Rhein , mit einer Probſtein welche ihrer Stiftung nach Benediktinerorg dens gereſen iſt , und unter dem Abt deß Kloſters St. Jakobsberg zu Mainz geftan ben hat ; nachmals aber burd Kauf an Ful da gekommen iſt.

Rhein. m Rheit Papup

Siprad heid ernab melche

n ſehr

lider

Der hieſige Wein , welcher

auf der Rheinfeite wachſet, iſt von den ſtart berühmt.. ften und berühmt Die Probſtei liegt auf dem Weinberge . 12) Rüdesheim ,

cin

Marktfiecfen

am

Rhein, feines Weing wegen berühmt, welcher Die beſten Wein unter allen der ſtårffte iſt. berge liegen gerade gegen Bingen über. Der kleine Morgen Ader koſtet hier funfzig Guls den . So wie die Weinberge auf der Mit: tagsfeite liegen, alſo find auf der Seite , nach Geifenheim fruchtbare Aeder

zum Getreide :

in.

Der Churfúrſt hat hier ein landhaus. 13 ) Die Pfarrdörfer Rauenthal, Cibins Bei dem letzten , gen und Afmannshauſen.

int.

machſet ein vortreflicher rother Wein , wel cher dem Burgunder gleicht.

r

bau .

14 ) Folgende Kloſter :

( 1 ) Ebers

28 eine Biſierzienſerabtri, (1 ) Eberbach, worden. In der Kirs geſtiftet welche 1131 che derſelben liegen viele Erzbiſchöfe von Maynz, und viele Grafen von Naſſau begraben . E$ iſt auch in derſelben Das Erbbegräbniß der Grafen von Kahene Unbogen . (2 ) Eibingen , eine adeliche tei Benediktinerordens , dor dein nannten Dorfe.

Frauenab oben ge

(3 ) Gottesthal, ( 1 ) Marienhaufen , und ( 5 ) Tiefenthal, find Kirſter Ziſterzienſées orbens , welchen Aebtiſſinnen borſtehen . 7. Das Umt kohaſtein, liegt an den trieriſchen Landen , bei dem Zuſammenfluß des Rheins und der Lahn . -lahns , fteint , iſt eine kleine Stadt und Schloß am . Rhein , in welchen hier die Lahn fließt. Ex iſt hierfelbſt ein Sauerbrunn . 8. Das Uint Steinheim , welches 1424

von den Herren von Eppſtein , nebſt 14 Dörfern , an das Erzſtift oci fanft worden . 1 ) Steinheim , oder Ober-Steinheim , eip Städtchen ain Rayn , wofelbſt eine ſtarke llic berfahrt iſt.

Es hat ein Schloß.

2 ) Ober- und Nieder-Noo find Pfarr dörfer in der fo genannten Nópermark, mela che

29 the in einem Strich Wälder und Felder best Meht. 3 ) Groß- Uuheim , ein Pfarrdorf. 4) Kahl , ein Flecken , nicht weit vom Nann, wo der Kahlflus in denſelben fáut. 5 ) Biber, ein mit einer Mauer umges benes Dorf , welches auch der Oberhof von

den eilf Dörferu heißt, die einen Wald , die Biber Mart genannt, gemeinſchaftlich beſitzen. Solde eilf Dórfer find : Biber , Effenbach , Cúrgell, Rumpenheim , Mühlheim , Diedess Hauſen hinter oder an

heim , Remmerſpiel ,

der Sonn, Obertshauſen , Heuſenſtamm und Nheinbrücken . Zu Biber werden alle dieſels ben betreffende Dinge abgehandelt.

von den Markſchoffen Vor dem Dorfe unter der groß

fen Linde iſt der Schöffenſiuhl, wofelbft das Markgericht geheget mird , und die Waldfreva ler öffentlich abgeleſen und beſtrafet ' werden. Uiber dieſe Mark iſt Chur-Mannz. Oberdauth , d. i. Obervogt. In den chur-maynziſchen Dertern allein find Marfermeiſter , welche von den Schoffen aus den andern Dórferners wahlt

werden .

Vermöge des Marker-Ins

ftruments von 1380 , muß ein gewährter Marfer 30 Morgen fandes befihen , und alss denn fans er 32 Stücke Nindvich , und eben fo viele Schafe und Someine balten.

9. Das Umt Dieburg , iſt von dem heft ſen -darmſtadtiſchen Gebiet umgeben . Dieburg iſt ein Stadtchen mit einem Schloß und Stapuzinerklofter. 10. Das Umt Freigericht, liegt an der Es iſt ein 1500 zuerſt Grafſchaft Hanau. dargebotenes Neighblehn , einige Sófe, Suter , Wålder und Gefälle, welche. Eigenthum ſind, Die Grafen zu Sanau hata ausgenommen . ten chebeſſen die Hälfte von dem Freigericht, welches aus dem Marktflecken Ulzenau und 13

1 Dörfern beſteht.

Als , aber das gråfliche has

nauiſche Haus aus ſtarb, entſtund Darüber zwis ſchen Chur-Marnz und Heſſen - Caſſel ein Streit, welcher endlich 1748 durch eine Theilung des Freigericht8 völlig gehoben worden , ſo daß ; Chur-Manng zu ſeinem Untheil bekommen hat 1) Den Fleden Alzenau , am Fluß Sahl , welcher über 60 Mann ſtarf iſt. 2 ) Den ſtein .

Flecken

Hirſchſtein

oder Hdra

3 ) Nod, sier Dörfer.

1

Anmerk. Zwiſchen dem Freigericht und der Pfar . re Membris, liegen die Freihöſe Henbach und Wohnſtatt, welche ebedeffen den von Boiſen gehört haben durch das Einſtandrecht aber an das Erzſtift Manng gekommen, und demſel. ben ein berlibet worden find.

11. Das

31 . 11. Dal AmtHauſſen , serien Sig in dem Dorf Sauſſen , unmeit Eaalmünſter, iſt. Das zu gehört. 1 ) Die Kellerei Drb , welche einen Theil vom Speſſart begreift. Drb, odex Urb , iſt ein Fleden , welcher eine ergiebige Salzfiederei merkwürdig macht, die feines und weißes Salz liefert ; welches aber um die Hälfte leichter, alß das Nauheis mer , in der Grafſchaft Hanau , iſt. 1328 jind Drb und Wirtheim an Hanau für 23000 Fl. verſent geweſen , aber 1564 und 65 wieder eingelóſet worden . Die anſehnlichen Antheile an den Salzpfannen , welche die Grafen 34 Hanau , von Privatperſonen erfauft hatten, find , nebſt dem

Reißigmáldchen ,

1656 an

ſtatt der 5000 Fl. mürzburgiſcher Schulden oom Kloſter zu Schlüchtern an Chur -Maong überlaſſen worden . 1765 ward hier eine neue ergiebige Salzquelle entdeckt und eröffa. net. 2 ) Die Kellerei Burgioſſa , in dem Dorfe dieſes Namens , welches ain Joffluß im Jobs grund liegt. 3 ) Die Kellerei Wirtheim , in dem den dieſes Namens, am Fluß Kinzing .

Fles.

12. Das Vicedom - Aint Aſchaffenburg ,bez greift einen Theil von dem anſehnlichen Wals Speſſart.

Dahin gehört

1 ) Dic

1 ) Die Reſidenzſtadt Aſchaffenburg, welche eine der beſten Städte , im Erzſtift ift , am Mann liegt, und den Namen von dem Flug chen Uſchaff hat , welches in der Nachbars Das bies ſchaft derſelben in den Mann fáut. der Churfürſt oft fige Schloß , in welchem währender Herbſtzeit, ſo lange die Jagden im Speſſart Dauren , ſich aufhalt, iſt anſehns Es iſt hier eine inlignis lich und ſchon. eccleſia collegiata zu S. Peter und Ülep ander , ein Jeſuiterkollegium , welches die Gů: ter des ehemaligen Nonnenkloſters Himmels Im thal befißt , und ein Kapuzinerflofter. fiebzehnten Jahrhundert iſt ſie oft in feinds liche Hände gerathen , 2 ) Das Amt Scholkrippen und Beſſens bach. 3 ) Schmerlenbach , ein adeliches Kloſter Benediktinerordene , welches eine Uebtiſfin zur Vorſteherin hat,

4 ) Daß Ümt

Klein -Wallſtadt,

in dem

Pfarrdorfe dieſes Namens. 5 ) Die Kelerei Bachgau, darunter Dites beim gehört. 6 ) Stadt’und Cent Seligenſtadt. (1 ) Seligenſtadt, eine Stadt am Mann . 1237 gebórte ſie dem Kaiſer Friderich , wels Her fie als ein manngiſches Rehn von ſeinen Porfahren ererbet hatte, und wurde damals idon

fchon eine Stadt geneinth Bei berfarbent liegt ein Benediktinerkloſter gleiches Namens; beſſen Ubt ſich einen Herrn zu Geiſelbady, Dmérsbad und Hofſtábten nennet: Naht Konventsgarten iſt die: lo ge+ bei dem Hannte Waſſerburg , welches im Waſſer und Swiſchen gwei Fiſchteichen ſtehende Saus uit Franz 11 aus dem Grunde aufbauen laſſen . Eben derſelbe hat auch ben Meierhof ju Kroßenburg wieder an das Kloſter gebracht, und Das Herrenhaus auf demſelben aufführee laſſen. ( 2 ) Dettingen , ein Dorf am Manu , bet welchem 1743 ein bißiges Treffen ghoiſchen ben verbundenen engländiſchen und ſtreichia fchen Kriegspóitern auf der einen , und ded franzöſiſchen auf der andern Seitt borfiet. Fene, melche vom König Georg II ſelbſt ana geführee fburden, trugen den Sieg Bavon. 7 ) Obernburg ein Städtchen ain Mann . 8 ) Stocfiabt , ein Flecken Hicht weit Dom Nann .

) hort

Die Kellerei Nothenbuch ;

bahin ged

( 1 ) Nothenbuch, ein Fleden . ( 2 ) Bad Umt Heimbüchenthal, in dem Pfarrborf diefes Namens. (3 ) Búſtthal; ein Pfarrborf. ij . DAS Bunt . Etober. 17. .

iz. Das Umt Clingenberg

Babiti ge

hört 1 ) Clingenberg, ein Flecken am Mann bei melchem fehr guter Mein wadhft. Wörth , ein Fleden at Mayn. 3 ) Erlenbach , Rólfeld und Mönchberg

2

find Pfarrbórfer. 14. Das Ume Miltenberg.

Dahin ge

bort

1 ) Miltenberg

eine kleine

Stadt am

Mayn mit einem Bergſchloß. : Es iſt hier eins beträchtlicher Waffer -und landjot, ein Kauf haus, ein Franziſkanerkloſter und Gymnaſium '. Das Domkapitel hat hier eine Faktorei. Jens feits

des fluffe $ liegt das

berg! 2 ) Die anfehnlichen ::

Kloſber

Pfarrbörfer

Engele Bürs

Stabt, Eichenbühl u . a. m . 3 ) Die Hellerei Prodzelten : Projekten oder Procelden in ein Stades Then am Mann , welches von dem nahgeleges Hent Dorf Dieſes Namens unterſchieden wera den inuß . IS Dag Åme Umørbach begreift 1 ) Umorbach i ein Stadtchen an dem Heinen Fluß Miúdt, mofelbft eine Benediftis

nerabtei iſt. Zu der hieſigen Amtsfellerei gehören die Kirchdorfex Miudad und kimsi bach ,

a ) Bit.Keterti suren . Dihin gthdren ( 1 ) Buchen , ein Stadtchen . ( 2.) Ultheim , ein Prarrdorf. 3 ) Die Kellerei Wallthúrn. Dahint ger hören ( 1 ) Balithůrn, ein Städtchen und bei rühmter Wallfahrtsort. Es hat vor Alte. 8 ben Grafen von Dürne gehört , welche ſich 1 Fowohl von demſelben , als von Kochenthurn ; geſchrieben , und die Schutzgerechtigkeit åbet das Kioſter" zu Ümorbach gehabt haben: 2 ) Erfeld , ein Dorf. 4 ) Die Burken iſt ein Städtchent

5.) Die Kellerei Selgentbal; dazu audi Suchlen gehort. 16. Das Umt Bildjofsheim liegt in Franten. Zu bemerken ift 1 ) Biſchofsheit , ein Stadtchen an der Tauber mit einem Franziſtáne kloſter uns Gymnafio. Es ift hier eine Domkapitelo Faktoreis Bin der hiefigen Amtsketketei gea hören auch

( 1 ) Rdnigðhoffen , eine kleine Stadt, bei Mergentheimn , an Set Tauber. ( 2 ) Konigheim ', ein anſehnlichet Free den , woſelbst eine Faftorei Bes Domkapitels iſt, and motán auch Pfmenftein - Wertheim nähd

Mntheil hat. ( 3 ) Dic

10లవతలను న-1a*ఆఅంుకుారు అటు నుకు

( 3 ) Die Pfarrdörfer Werbach, Gross Kinderfeld , Hochhauſen. 2) Die Kellerei Kühlsheim.

len

Kühlsheim iſt ein Stádechen. 17. Das Amt Trautheim , liegt in Fran : : , 1)

Die Umtokelerei Trautheim ; bahin

gehören ( 1 ) Trautheim , ein Städtchen am Fluß Jart , welches por Alters eigene angeſehene Herren gehabt hat, von welchen einer Na mens Konrad, ſeine Herrſchaft Crautheim 1239 an Gottfried von Hohenlohe verkaufte. ( 2 ) Ballenberg , ein Fleden , welchen ne die Grafen Poppo und Johann von Eberſtein

1359 an Gerlach , Erzbiſchof zu Mannz, bera tauft haben. ( 3 ) Eberſtahl , Ober -Ginebach . (4 ) Niedernhau ,

Ober - Wittſtadt und ein Städtchen am

Kocher , baran Hohenlohe -Dehringen Antheit hat , und woſelbſt uralt: Satzquellten ſind , EB hat lauter vangeliſche Bürger , und iſt der Sin eines churfürſtlichen Stadtſchultheiſs fen . 1, 2) Die Kellerçi oder Sofmejit: rei Bils

ligheim ; dahin die Derter Billigheim , ul . felb und Mühlbach gehören . 3 ) Die

37 1

3 ). Die Kellerei Nagelfberg, welche der Namen von einem Bergluhloß und Dorf hat. 4) horet

Die Kellerei

Neidenau ;

Dahin ges :

(1 ) Neidenau , ein Städtchen an der

Faxt. ( 2) Herboltsheim und Skin. 18. Das Dberamt Starkenburg, begreift daß ganze Jur-mannziſche Antheil an der Berga ſtrale, und einen Theil des Odenwalds , und bericht 1) Auß der Umebfellerei. Heppenheim ; dazu g hóret ( 1 ) Heppenheim , ein Städtchen , neben welchem das Bergſchloß Starfenburg liegt.

, ( ) faiſerlicher Pofthalter iſt.

,

Abtſteinach, ein Pfarrdorf. (4 ) Das Hartenroder Gericht. ( 5) Die Cent Mórlenbach, in dem Pfares borfe dieſes Namens. 2) Die

Umtsfeuerei

Bensheim ; . dahin

gehöret Bensheim , eine kleine Stadt, mos felbft das Doinfapitel eine Faktorei hat. ( 2 ) Im Ried, iſt eine Gegend , die una gefähr aus 5 Dorfſchaften beſteht. ( 3) Bürſtadt Pfarr dörfer.

und Viernheim ,

find

4 ) Dio

11

4). Die Umtstelleret Hirſchkorn ; darim ( 1) Hirſchhorn , ein Stadtchen und Schloß am Nectar, hat ehemals den Freihera. ren , dieſes Samens. als ein maynziſches Lehr gehört. Uit dieſelben 4632 Qusfturben , ifte Ban Chur - Mayit zurück gefallen . (2 ) Eſchelbach,und unter :Shonmattena weg .: 4. Die Schaffnerei førſch Kaiſer Fria perich II überließ 1232 die Prámonſtratenſers: abtei Porſch , vor ! [lter $ Lauresheim , bem Erzſtift Mannza, als ein Meichslehn , welchem fie auch hernach mit allem Zugebór ' von dem Pabſt Gregorius IX eingerkibet worden , Dieſe Mlofter hat zur Zeit des frånfiſchen Königs Piping I ein Sraf im Nhingau ,Nas mens Cancor , geſtiftet, und es iſt nachmals ungemein beſchenkt worden, 10 das Feine Gúa ter einem großen Bisthum oger Fúrſtenthum geglichen , iſt auch Rhr berühmt geweſen . Es ſtehet auf der Inſel Altenmünſter in Fluß Weſchnig, oor Ulters Wi8goz. Einige Schrift ſteller mennen dafjelbe auf lateiniſch Laurea cenfe und Lauriffenfe Monafterium , auch Lauriſla. Der 1708 zu Mannheim gedrud, te Codex Laureshamenſis diplomaticus , ift zur mittlern Geographie Deutſchlands , vora nämlich der Gegenden am Rhein, fehr núgi lich.

Mayng hat 1964 und 1708 Hoffnung

44

39 su Sit und Stimme wegen dieſer ehemalis gen Abtei im Reichsfórſtenrath , erhalten , fic ist aber nicht erfület worden, 19. Das Amt Sernsheimz darin Gernsheim, ein Städtchen am Rhein , bei welchem ein Rheingou erlegt werden muß. €8 iſt hier eine Faktorei des Domkapitels, 20. Die Amtsverwaferei Neu - Baumberg , ift ehemals ein Theil des churpfälziſchen OberAnts Creuzenac geweſen , 1715 aber an das Erzſtift Manng abgetreten gehören

worden.

Dahim

Neu Baumberg, ein Städtchen , und die 1 Dórfer Schönberg, Dalberg und Solsheim , 21. Das Oberamt Umoneburg , liegt in Dber -Heffen. Es gehört daju 1.) Umóneburg ; d . i. eine Burg an der Ohm ( Amana ), ein Städtchen auf einer Hop he , um welche ſich ein Urm von dem Ohma ! Aluß fchlingt. Es iſt hierfelbft ein Kollegiata ſtift, welches Johannes dem Käufer gemida met iſt. Bei dieſer Stadt be choffen die N- . ſiirten und Franzoſen einander 1762 'fehe heftig mit Kanonen, als jene die Brúce und ben Paß über die Ohm zu behaupten ſuchten ;? melches ihnen auch gelung, 2 ) Die Pfarrdorfer Roßdorf, Bauerbach HnQ Sinſeldorf, Mardorf, Erfurtshauſen, 3) Die

3) Die Ketteret Neustadt; bahin gehören ( 1 ) Neuſtadt, ein Stadtchen . Uuendorf, ein Dorf . ( 3 ) Da8 : Sericht Stagenberg . 22 , Das Umt Frißlar , liegt zwiſchen Nieder-Heſſen , und der Graffchaft Waldec , und begreife 1 ) Die Stadt Frislar , welche am Eders 1

fluß liegt. Man findet hier ein sollegiatſtift zu S. Peter, ein Stift zum beil. Geiſt, und ein Urfeliner Donnenfloſter . Im J. yg in

1232 şier ein Reichstag gehalten worden, maro ſie von Weinrich Naſpo , Landgrafen zu Thüringen und Seifen , und 1631 von Wils . belmy Landgrafen zu Belien , mit Sturm era obert, 1761 wurde ſie pon den Aulirter ein paar Tage lang beſchoffen und dadurch die darin liegende franzöſiſche Befaßung guri Hibergabe genothiget , 2) Die Stellexei Naumburg. Maumburg oder Numburg, ik cin Stidia hen , an dem kleinen Fluß Elbe.

CT. Dem

Anmerkungen. Bohen Domkapitel gehören fola

sende Derter :

: Bingen , eine kleine aber gut gee baudte und nahrhafte Stadt, am Xhein. Es if bier, ein Kapuzinerklofter, und eine Fatto

41 rei beß Damlapitels : aud rohnen hier, die domkapitelſchen Zoubediente ; die Bougerecha tigkeit aber haftet auf dem gegen über an dem Rüdesheimer Berg gelegenen Solos Chren Fels . Es find hier pielz Schiffer, und cß ge bet von hier nach Maung alle Tage çin Martt: Schiff. Auf der Seite nach Simmern ftp : iſt guter Weinbau Unweit der Stadt, da, wo ſich die Dia :

he in den Rhein ergießt , iſt das ſogenannte Binger loch , welches mitten im Nhein zwei fleine aber ſcharfe Felfen machen , die bei niedrigem Wafer , faum aus demſelben her : porragen , bei hohem Walter gar nicht merka tich find. Gleich Sarneben fehet der ſoges auf einem Felſen im nannte Mäufethurm Xhein. Er iſt viereckicht , klein , iing, ſchon bis auf die Sálfte berunter gefallen, Die Cinwohner nennen in den Mauththurm , und aus dieſem Namen iſt der falſche Name Er iſt eben powohl, Mdufethurm entſtanden . alß das ſchief gegen über auf dem Rüdesheis in ſeinem Verfall liegende Schloß Ehrenfels , um Des hieſigen ftarfen Rouß willen angelegt worden .

mer Weinberge

(2 ) Die Dörfer Rempten , Weiler, Srectingshauſen , Nieder -Heimbaca poreloft cine domkapitelſche Faftorei iſt. 2 ) Am

.) Um Rhein ņber Manny :

1

(1 ) Die Marktflecken Hochheim , bei wel, chem vortreflisher Wein wächfet, und Fløros beim ( 2 ) Die

Dörferi mombach

und Uft

heim ,

(3 ) Das Domkapitel

hat auch Fatto :

reien zu Bensheim , Bifchofsheim , Friedberg, Gepnsheim , Groß - Oſtheim und Wauſtadt, Konigheim , Lord , Miltenberg , Mieder Heima bach und Waldbdfelheim , 2. Der hohen Domprobftei gehören 1 ) Die Dörfer Finten und Gorzenheim, bei Maynz, Ober-Heimbach unterhalb Bina gen , wicht weit vom Rhein ; Eddersheim , wo felbſt per Domprobſt einen fchønen Pallaſt uno Garten am Mayn hat, und Heddernheim bei Frankfurt. 2) Sie hat auch Faktoreien zu Biſchoffa Hein, Miltenberg, Ditheim, Groß-Wallſtadtp Waldbófelheim , Porch und Ober -Heimbach. II. Die Stadt Erfurt, mit dem Dazu ges

Körigen Sebiet. $. 1. Die Stadt

Erfurt ,

vor

Uiter &

Erphes -oder Erpisfurt , -kateiniſch Erfordia , liegt in Thüringen, und wird für die Haupta Atadt deſſelben gehalten ; iſt aber von den pberfách fiſchen Kreiſe nie für einen Kreiðſtand erkannt morden, ob ihr gleich

chedeffen die

43 trrisoerordnungen betanặt gemacht , Me auch

ei mera Flords

jur Múngprüfung dieſes Kreiſes gezogen wor's oen . In dem oberſách fiſchen Kreiðabſchiede pon 1588 heißet c8 ausbrúdlich , die Stadt

AN:

Erfurt fer me er für eine Reichsſtadt , noch

Faltos

für einen Stand diefes Kreiſes zu achten, § . 2. Die erſte Anlegung der Stadt , follo

berge ſtadt ,

fchon im Unfange des fünften Jahrhunderts geſchehen fenn, Der beil . Bonifacius hat in

Deima

perſelben einen l'ifchof verordnet , welcher aber feinen Nachfolger befoinmen . 8. Ludwig bat in derſelben im 9.852 eineu ' Pandtag ,

heim , Bins mos

ulaft

cimg

K. Heinrich I im 9. 935 , und R.

Mudolph

I im I : 1289 einen Reichstag gehalten , und 1506 iſt hieț zum legtenmal ein Reichếtag gewof:n, Die Stadt hat vor Ulters mit den Marf:und Landgrafen şu Meiſſen , $ eiten und Thüringen , mit den Erzbiſchöfen zu Magdes

ofBs

adt,

ges

erk

þurg, Herzogen zu Sachfen und Braunfoweig , Fürſten inno Grafen zu Henneberg. Stolberga Schwarzburg , und andern hohen Hauſern , Grafen und Ståbten in Berbindung geſtan ben . 14431 514 572 876'90 , 96 haben die Grafen

von Gleichen ,

Schrarzburgi und andere ,

von

Hohenſtein ,

Beſtaltungen

zu

-lag

M ic

Kriegs-und andern Hemtern von Airſelben angenoinmen , 1395 bat fie fich des Schua Bes per Serzoge zu Braunſchweig, und 13014 14341 351 46

08 Deß Soußes Der fandt gras

44 grafen zu Thüringen und Seffen , und noch 1483 anderer machtiger Häuſer bedient. in acht : fie mit dem Haufe Sachfen ein erois ges Schuß -und Schirmbündniß , und erlegte demſellien jährlich 1500 MA . Schußgeld. Sie iſt zwar keine unmittelbare reie Reichsſtadt geweſen, hat aber doch unterſchiedene betrådt: liche Serrlichkeiten und Freiheiten beſeffen und ausgeübet. Wegen der chur-mayngiſchen Ge: rechtſame über dieſe Stadt , iſt viel Streit geweſen. Chur - kannz, behauptet, von alten Beite'n her die landesherrlidie Hoheit über diefelbe gehabt ,,und ihr ihre Freiheiten und Privilegien geſchenket zu haben ; zu deffen Bez Måtigung unter andern der 1280 zwiſchen dem Erzbiſchof Serhard und der Stadt er: richtepc Vertrag , ein Schreiben des Magis ftraţs, an den Erzbiſchof von 1428, und die amiſchen dem Erzbiſchof Albert und der Stadt 1483 getroffenen Konfordata angeführet wora 1654 berlangte der Churfúrſt wieder den,

in das Kirchengebet eingeſchloffen zu werden , Die darüber und aus andern Urſachen ents kandenen Zwiſtigkeiten , murden 1660 am ernſthafteſten , und die Stadt zog ſich 1663 bie- Reichsacht zu , deren Vollziehung dem Churfún ſten zu Maynz aufgetragen wurde , welcher nach gepflogenen geheimen Unterhand lungen mit Chur -Sadifen , in welchen ihm die facha

45

o pod 1483 n emis

fåch fiſden Schußgerechtfame abgetreten mor : den , 1604 die Stadt, mit Hilfe franzöſiſcher

erlegte D .. Sie

und lothringiſcher Kriegsleitz , belagerte und eroberts: Hierauf erfolgte 1665 grdiſchen Chur -Magnz und dem " fürſtlichen Haufe Sach

8ſtadt atrácht: Fen und en Se :

ſen erneſtinifcher finie, ein Vergleich, ſowohl wegen anderer Streitigkeiten , als der erfura tiſchen Handel. 1666 wurde ein neuer Vers

Streit

gleich zwiſchen ihnen getroffen , und hiernachit 1667 ein Vergleich zwiſchen Chura Mannz und Thur:Sachfen , und alsdann ein

tam auch

alten über

n und en BCH

piſchen Dt er:

Nagia o die

tadt wors

Ereküzion -Rezef ziviſchen Chur- Mannz und dem fürítt. Haufe Sachſen zum Standé. Bers moge dieſer Verträge, entſagte Chur -Mayng gewiſſen Forderungen, und das ſách fildie Haus dem an

Chur-Manng abgetretenen dominio

directo úber die Dörfer und Güter, welche der Nath zu Erfurt bisher don'den fü :filia chen Hauſe Sadiſen zu lehni rud Uféerlehn

ieber

getragen hatte ; es fündigte auch der Rath zu Erfurt dem fürſtlichen Haufe Sachſen bent

rden, ents

Erbſchuß auf, und bezahlte die annoch fdjult digen Schußgelder." " Es fou aber doch noch

am

Churfürft Johann Georg 111 zu Eachfert fich por dem taiferl. Thron alle Nedite vorbehala

663

ten, auch dies faus ein faiſerl. Decretum ffe

toe, and

die

aya

luatorium

erlanget , tind in den Neichblehns briefen fein Recht berwahret haben.

$. 3 : În béli vorhin etmráðhten Bertrds geil von 1664 , 05 , 66 und 67 iſt die Eri haltung der evangeliſchen Lehre und gottesi dienſtlichen Wibung in ihrem Damaligen Zui ftanse , bedungen ; und von bem Churfürfien und Domtapitel bervillige und verſichert wors den. Von den Einwohnern der Stadt if der grófte Theil , und auf i em Lande alles evangeliſch ,

die 5 ſogenannten Küchendorfet

ausgenommen . $. 4. Der Churfúrſt zit manni jdßt den Erfurter Stadt durch einen Statthalter regies Das erzbiſchofliche geiſtlich: Serichte ren . beſlehet aus einem

Präſidenten; Siegler ; Drei

geiſtlicher Ufeſſoren und einem weltlichen ; øer Weihbiſchof aber hat diejenigen Verticha tungen ; quaeſunt

ordinis, allein zu beſors

gen. Die Landesregierung hat den States halter zum Präſidenten , und 7 Regierungs rache: Die Rammer hat ebenfalls den Statts balter gum Presidenten, utid ordentlicherweife aut wei Ráthe. Das Civil- uitd Sriminals gericht befiehet aus einem Präſidenten, feche Uffelſoren , einem Sef etår und zwei Slabi:. tis. Die Churfürften baben dieſes Geridt bisher mit einer gleichen Anzahl katholiſcher int futher fcher Affeffoten beſebet. Unter écinfelberi fiehen in Civil-und Kriminalfällen erſter Inſtanz die

wirklichen Räthe und Jang.

Jänzleim

-ie Eri

gotteba

figent Perfonéit , gücly

due

andere

thurfúrſtliche Bediente und Einwohner der Etast ; es mirs auch , an daſſelbe von den

n . தயக் Fürfieni mora

churfürſtlichen Hemtern , dort bem Stadtrath yü Sömmerda , von der Zweiermannstams

alles

aber an das chur-inanziſche Oberhofgericht appèlirt . Der Stadtrath wird in die obere und untere Banf getheilt ; die Glieder der erſten haben das Wabiredyt, bei der Wahl

Dörfet

st den

inern, von den adel chen und Hoſpitalsgerichten , und bom Waſſeramt, von dieſem Gericht

aber wird genau auf die

regies richti orii

Shen

cricha efors tatta 7798

Eatts

beiße iala

Gleichheit der Anis

jahl lutheriſcher und fatholiſcher Perſonen ges ſeben die zivei oberſten Stellen in jedem Senat beſetzt der Churfúrſt. Dieſer Stadta tath hat ſeine beſondere Gerichtsbarfrit und Ordnung. Das evangeliſchlutheriſche Kønſi ſtorium , beſteht aus sen lutheriſchen Predia gern der Stadt, dus drei Deputirten des Stadtraths , und dem evangeliſcheit Syrði: fus. Dieſe Mitglieder werden Kommiſſarien in

Ehe-und Gewiſſensſachen

gènennet , $ er

Eénior hat den Vorſit; und die Uppellazion

ch bis .

geht an den evangeliſch ?i Stadtrath. Das Difizialat iſt ein Sericht, welches der Probit

che

des Stiftes ju unſer lieben Frauen hält, ind

get aus einem geifilichen Offizial, weltlidien Son:

e'n 78 j

bifuß, und Probſteiderialter beſtehet. Die beiden erſten haben die Rechts - und Prozeſs Tadjen

Fachen, und ber texte die ökonomiſchen zu bila Forgen ." tationes

Daſſelbe richtet über die praeſenia et proceffus beneficiorum fim

plicium , und die Appellagion geht von dems Felbert' an bas ' geiftliche Gericht, und alsdent an das Generalvitariat. Die Beamtent auf dem Lande , find aud theils lutheriſch; theils fatholiſch). Ś. 5 , Die Stadt Erfurt liegt am Fluß

Sera, ifi groß, aber größtentheils altmodiſch gebauet , und mag etwa 15000 Menſdent ha'a ben . Sie iſt befeſtigt, wird auch durch die Zitta dellen Petersberg und Cnriaksburg beſchüget, und hat ztvei Bataillons faiſerliche und chur: maonziſche Soldaten zur Befagung. Es woh nen hier viele Adeliche, denen auch in einer 1955 bekannt gemachteti Verordnung uns tetfhiedene Freiheiten ertheilet worden . Die ecclefia collegiata inſignis ad B. M V. auch ad gradus“ genannt, iſt ein weltliches Stift, welches aus einem Probſt , Dechans ten, fechs Kanonicis und rechs Bifariis bea ſteht, und im 3.952 von dem heit. Bonis facius als ein Kloſter angelegt worden . Die gatige große Kirche mit dem Chor, Kapellent und andern Gebäude, ruhet auf Gewölbern Ihre berühmte groffe uno hat keine Pfeiler! close, wieget 30250 Pfund oder 275 Zent ner . Ihre Thürme find abgebrannt. " Bei ber

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V V. Etliched Fechando

is bei Bonia Dic l pe len Ibern

t grofi t Zen

Bå D#

ber Kollegiatfirche bed heil. Severus i , find Dieſe beis fech8 Kanonici und vier Vifarii. ben Stifte find Grindherren von Groß Norts Hiernacht findet man hieſelbft noch ein bra. reiches Benediktiner Mönchentloſter zu S : Pea ter und Paul ; meldjes einen infulirten Ube hat, ber fich Herrn zu Frankenrobe und Bis ſchofrodé an der Werra ; und Probſt zu Celle tai nennet ; und außerdem noch Ý Kloſter; 4 tholiſche Kirchen , und z Kapellen , und eiti 1774 erófnéteß Gymnaſiumn in dem ehemalis

Die Lutheraner halten gen Seſuiterkollegio . in g Kirchen Gottesdienſt , und haben hód imei andere ; welché fie aber nicht gebräuchen; Pie haben auch ein Gymnaſium in dem shes Zur Errichtung måligent Muguftinerilofter . bir hieſiget Univerſitát; find 1389 die påbſt lichen Privilegien ertheilet , i392 bie Fakuls täter befekt; und izog iſt ſie eingereihet worden. Pabſt Bonifacius IX hat ižgó bie Erzbiſchofé zu Mahni ju beſtändigen Ränge kern der Uniberſitát ernenneti jelche ihre Etele

burch

den

jebemaligen

Weihbiſchof

pertretet läffen . Zu der Univerſitat gehöreni sollegià. Die theologifme Fakultåt håë ehébeffen gânj tatholiſch : doch tvar dér Béa hior der lutheriſcher Seifflichtcit i Profèffor ber äugsburgiſchen Konfeffion, und bekam dor bem Churfürſten jährlich 148 Nttir : Berota bungi Dára . Érdbifcbt. 17. 8.

per

bung. Set 1767 hat der Ehurfürſt außer dieſer Stelle , noch drei andere Profeffione i der gugsburgiſchen Konfeſſion errichtet , und Die Profeſſores Derſelben zeigen ihre Retzios nen unmittelbar nach den Reizionen der fas tholiſchen Profeſſoren in dem gewöhnlichen Petzionskatalogo an, haben auch nach denfels ben bei allen öffentlichen alademiſchen Feiers Die übrigen Fakultas lichkeiten den Rang. ten ſind mit lutheriſchen und fatholiſchen Pro's Die tiniverſitat has feſſoren gleich befekt. die Civil-und Kriminal- Gerichtsbarkeit über ihre Glieder. 1454

iſt hier auch

eine Ufa

demie der núblichen Wiſſenſchaften gefi ftet Unter den biefigen Bibliothcfen ift, worden . außer der Univerſitatsbibliothek , melcher die boineburgiſche einverleibet worden , die bis bliothek des lutheriſchen Miniſteriums ( welche einige alte Handſchriften von der hebra :fchen Bibel hat) , bie ehemalige jeſuitiſche , des Schottentloſters , und der faiferl. Akademic Unter did der Naturforſcher, zu bemerken . erheblichen Verbeferungen der Univerſitát , milche der Churfürft Johann Friberich Karl , veranſtaltet haty gehört die Anlegung eines botaniſchen Gartens, eines anatomiſchen Schau plapes , cine8 Collegii clinici, einer eterna marte, einer Meitbahn , eines Konviktorii , unda be Freitiſche ,

in fouderbeit die

vorhin era wahnte

wähnte Unſtellung offentlicher Behrer der dug8 = burgiſchen Konfeſſion , die Errichtung einer beſtånbigert akademiſchen Kommiſſion und bie neue Univerſitätstaſſe , nebſt den dazu geſchenkten Fonds. S: 6. Das Sebiet ,

maelch : 8

ju

dieſer

Stabt gehört , iſt gråstentheilf fruchtbar, Veidet aber Mangel an Holz: Es begreift ein Stadtchen einen Warftfleden 73

Dórfer , und einige tauſend Menſchen inchr hald die Etadt Erfurt, und ist in folgende Aemter bertheilet :

Fern

1. Dab Stabtamt beſtehet au8 15 Dóra unter welchen die 5 Küchendorfery

( melche alle zur

landesherrſchaftlichen Küche gehörige Frohndienſte und lieferungen bés Hreiten müſſen ,) Witterba , Melchenborf, Daberſtadt, Drittelſtadt, Hochheim . Windiſch - Holzhauſen , iſt ein Stahlbrunn . 1665 greift.

2. Das Umt Iontorf , melches Reic manniſch iſt , und 12 Dstfer bes Bei dem

Dorfe

Tondorf ,

Thon zu Tabakbpfeifen gefunden , Tiefengruben ift Dorf anzutreffen. z. Das Umt Urmannsdorf , Dðrfern .

wird

und bei

von

13

4. Das Umt Mühlbcrgi dahin die 2 Dörfer måhlberg und Xóhrenfee gehó : en . Mében

Mühlberg

liegt

auf einem

Berge sent

1

52 ain waſteb Schloß , welches : ehederfen det Siß der Grafen von Mühlberg geweſen iſt, nach deren Abgang die eine Hälfte der Grafſchaft um das Jahr 1330 an Churs Miannz , die andere Hälfte aber an die Grafen von Henneberg und Schwarzburg gekommen iſt. 1357 wurden beide Sálften an die Stadt Erfurt wieberkäuflich verfaus . fet. 1592 trat Chur - Mayng fein Recht daran dem Hauſe. Sachſen ab ; 1666 aber mard das Amt wieder eingeräumet. 5. Das

Amt

Vargula ,

beſteht aus

bem Marktflecken Groß- Vargula oder Vars gel , ( chedeſſen Darila , Varigla , auch Fas rula ) mofelbſt nach einiger Geſchichtſchreiber Meinung Kaiſer Karl der Große von ſeiner 1385 bat es Nutter empfangen ſenn fou. der deutſche Drden an die Stadt Erfurt verkauft.

6. Das Dörfern.

Amt Sifperfleben ,

don

10

7. Das Umt Bippach , zu welchem das Schloß Vippada sad 2 Dörfer gehören. Es iſt mit 8. Dem Umte Sömmerda verbunden ; welches begreift 1 ) Sommerbe ,, ' ein Städtchen , welches die Grafen von Schwarzburg 1342 an Er furt abgetreten ,

und

1418 verkauft haben: 1 ) Drei

ni

co

2) Drei Osrfer. 2. Das Umt Alach , von 13 Dörfern . 10. Das Hoſpitalgericht und fpitalinſpetzion. Das Hoſpital

die Hos iſt eine

Tehr reiche Stiftung , hat einen großen Um . fang , und eine eigene Pfarre , und theilet ſich in das große und fleine Hoſpital , in Das Pazareth und Siechhaus , doch hat jedeß ſeinen eigenen Vorſteher und Einneh . - mer. Dem großen Hoſpital gehöret das Dorf Hahn oder Hånigen , ſamt den Nies dergerichten. 11. Das lehnguth Ifieroda. III. Das Eichsfeld . 9. 1. Das Eichsfeld , welches manchmal auch das Eisfeld , genennet wird , iſt do.1 selo ſen , Thüringen und dem Fürſtenthum Sru béns hagen und Calenberg umgeben , hat in feiner Mittag gegen Außdchnung von größten Mitternacht ungefähr 7 , und von Morgen gegen Abend 54 Meilen . $. 2. Seiner natürlichen tage nach wird 28 in das untere und obere Eichsfeld ab getheilt ; und beide Sheile werden guten theils durch das Gebirge Dúhn geſchicder. Daß untere Eichsfeld , iſt der mitternachtli ebe Theil des Landel, welcher zwar kleiner, als das obere Eichsfeld ,

aber ebener, már mer

hy

Es hat hinlånga mer ,' und fruchtbarer ift. I che8 Sctreide , gute Viehzucht , und man bauee pielen Flachs und Jabat. Das obero Eichsfeld , macht den mitt iglichen und groß tn Theil biefs Landes aus , iſt aber meha rentheils bergidyt, hat eine falte luft, jwüç gutes , aber unzulängliches Getreide , daher es aus Thüringen Bufuhr bitóınmt. Jadef Tin ift es ſtart berrohnt, und die Einwohs mik pärfertigen vielen March 110 ( cinemandie Die hohe fage des fandes madt, daß f :in Fuß ins Eidsfeld hineing he, hingegen eini: ge herausfomene welde darin entfpringen : rämlich die l'einc , melde in feinenfeld ents ſteht ; die luitter , welche aufer den Srens zem des Eichsfeldes in die Wieſel, und die fe in die Werre fließt ; die Unſtrut , welche oberhalb Heferhauſen eitfteht ; die Wipper , in Stadt-Worbis ihren Urſprung

welche

nimmt,

und die Numme ,

welche

oberhalb

Numſpring aus einer Parken Quelle entſtee Mitten durch folde Quette gehet die het. Grenze zwiſchen dem Eichsfeld Fürſtenthum Grubenbagena

und

dem

§. 3. Jin Eichsfeld find vier Städte prei fleden , 150 Dór fer ai und 1777 was Jen hier 74000 Menſchen , Im urtern Eichsfeld wird die niederfächfiſche , und in obern die touringiſch: Gitane geredet . Dit fanes

56 Landſtånde beſtehen aus den Prälaten , Uebo tiſſinen der Nonnenklóſter , deren Stelle die Próbfte vertreten , qus dem Abel, und aus Stábten Heiligenſtadt , Duderſtadt , der Stadt : Morbis und Treffurt. Primas derr ſelben ift allezeit entmeber der Geroba oder Reiffenftein, Ihre

Prálat zu Verſamma

lungen oder die Landtage , werden Stuns de Wegeß von Heiligenſtadt bei der roges nannten Jägebanfa · Warte unter freiem Himmel , wenn aber das Wetter gar una freundlich iſt , zu Heiligenſtadt auf dem Rathlauſe , und zwar in Gegenwart eines churfúrſtlichen Abgefandten , welcher mehrens theile der Statthalter iſt , und zweier Sons tommiffarien , gehalten, 9. 4. Im 16ten Jahrhundert waren im Eichsfeld vicie Evangeliſche , ihre Anzahl iſt Die aber nad und nach geringer worden .

meiften Gericht

fint der

zu Dubeiſtadt , und in dem von Winzingeroba , welches Nheinholterobe aufgenommen ,

von das gang evangeliſch iſt. Die herrſchende Kirche

11

Das geiſtliche Ges ft die rómiſchtatholiſche. dicht über das ganze Eichsfeld , oder das erzbiſchöfliche Kommiſſariat , ist zu Duders fhdt. Man gåhlt zwei Kollegiatſtifte , Dac zu Heiligenſtadt ,

m2

bin eines

hiz

Den adeliche Sgrbenbergiſchen

2

.

und

eines

in

Fleden Nórs them ,

59 then , eing , Melle pon Gdeţingen , iſte goal vor ſtehen , ein Urfeliner Nonnenflofter , opelches gine fo genannte würdige Mutør jur Vor: ſcherin hat , und gehn fandsecancien ,pas gu & : fatholiſche Pfarren gendren , nämlich gu sem

Beurer ſap , 6 , zu dem

Kap. 8 , zu 34

dom

dem

Sieboldchquſer

Immingeroder

Sap ,

74

Fuhrbacher Kap . 94 zu

dem

Kirchwoorbifer Kap , s , zu dem Kühlſfátter Sap. , zu dem langenfelder. Kap. 6 , ju dem Obernfelder Map, 5 , zu dem Weſthqus fener Kap . 16 und zu Das Kap. 8. Pfarren.

dem Wieſenfelder Patronatrecht hat

an einigen Orten der Erzbifchof ,

an ander

ren haben es die Stifter und Klofter , an anderen die Adelichen , §. 5 : Diz Einmahner , welche fich den Wiffenfchaften midmen , laſſen ſich entroeder ju Heiligenſtadt , oder zu Duderſtadt von den Geiſtlichen bei dem Kommiſſariat unter : richten , und befuchen hernach eine außmár tige hohe Schule. Die 108 * angefangene Molenroeberei, wird 1777 ungefähr au 3990 Stühlen getrieben, 8. 6. Das Eichsfeld hat vor Ulter # Thüringen gehört. Das abere Eichsfeb bgt

Heinrich ,

chenſtein (

Graf von Sleichen zu Gidig

1294

1

an

Gerhard II, Churfirs fres

53 fürften

zu Maynz , dertauft ;

boch hat seiz

ligenſtadt ſchon 1022 dem Erzſtift zugebórą. Die Mart Duperſtadt, gu welcher damals pię Stadt Duderſtadt , das Amt Sieboldce baufen , das Gericht Berndhauſen , und ane bere Stúde gerechnet worden , haben die Herzoge zu Grubenhagen

befeſſen , und

iſt

vom Herzog Otto dem Kind von der Uebe Gertrud zu Quedlinburg für 500 tiſin Mart Silbera erfauft worben. Herzog Heinrich , land ,

mit

dem Zunamen von Grięcens

melcher für ſich

von derſelben bez

raße und dem ſeine Bider die andern perpfändet batten , über Ii: fic 1334 , mit Vorbehalt der Wiedercinlóſung , meiſt an Erzbifchof Balduin zu

Pfandfa Ranng

für 600 mart Silbers , pinbeckiſcher Wahs tung: 1563 thaten die Herzoge Ernſt Wolfgang und

Philipp

zu

Srubenhagen

pem Bochſtift und Damlapitel eine Roßlúng digung , welche aber nicht angenommen wur 06. Endlich erfolgte 1692 ein Bergleiche in welchem ber Herzog und nachmalige Chur : fårſk Ernſt Auguft zu Braunſchweig-Lüneburg, feinem Unfpruch auf obgedachte cichafefdiſche Stúde, und der Ehurfürft gu manng feie nem Gegenanſpruch auf gemiste Diffrifte und Derter des braunſchweig = lýneburgiſchen $ auſes entfagte.

Bon 1757 big ba hot tad

58

Das Eidsfeld im Krieg viel erlitten . Der Churfürft laßt es durch einen Statthalter regieren, deſſen Stelle ein Vermerir vertritt. zu Heiligenſtadt ſind die hóch ſien welti chen @erichte : nämlich die Landesregierung, wele che die politica , publica und criminalia berſicht : das Oberlandgericht , an welches von den Hemter'n , adelichen und kloſterlis dhen Gerichten appellit wird , und vor mele chem mer Noel und andere privilegirte Pers fonen inl - erſter Inſtanz fiehen , in beiden bat der Statthalter oder derſelben Verweſer den Vorfit ; ferner fteueramt , und daß Die fammer ſtellt ſchreiber vor. Den

das churfú ſtliche Land durfürſtliche Forſtamt. der jedesmalize lands neun Artsvogt : ien fter

hen Umtsvogte vor , welden Umts:ichter und Umtſchreiter zugeordnet filid , fie heben auch die Eteikern i inſen und andere Es giebt auch rechs churfürftliche Einkünfte. flöſterliche und

15 ateliche Berichte.

§. 7. In Anſehung der Landel anlagen iſt 1688 unter den Landſtånden verglichen worden , daß zu jidcm 1000 Rthlr. die Geiſtlichkeit geben rolle 109 Rthlr: die Nita tiiſchaft 218 Nehir, die Städte Heiligens Stadt und Duderſtadt 182 Nehir, und die übrigen

500

Nemter.

Die geſamten

Rthlr.

die

landesfürſtlichen

charfárflichen

Ein fúns

2

59 fünfte vou diefem lande, belaufen fich jährlich auf 80 bis 90009 Rthlr. trovon die Kons tribuzion etwas über die Hälfte beträgt. $. 8. Im obern Eichsfels bemcrten wir

Į. Folgende Städte : 1. Deiligenſtadt, die Hauptſtadt des Landes , liegt an der l'eine , in welche hiea Sie iſt der Sig filbft sie Seidlebę fließt. Der Statthalterei und der höchſten weltlia chen Gerichte , hat ein von Duaderſteinen fchön erbautes Sc 08 , auf welchem der Vermerer Das tatthaltors wohnt , auch Die Regierung und das Landgoricht ſich vere ſammlen , ein durfúrſtliches Stadtgericht, einen Stadtraih , cin Kolegiatſtift , weldes bem heiligen Martin gewidmet iſt , und 3 Kirchen , Daß ehemalige Jefuiterfollegium , 1739 brannte fle wurde 1575 geſtiftet.

faſt ganz ab , iſt aber regelinásiger wieder gebaut . 2 , Stadt - Worbis , ein Städtchen , mit einem Franziſkanerkloſter, Bei dema felben entſteht der Fluß Wipper, Stadt - Worbis zumn Unterſchied

Es wird von den

nahgelegenen Pfarrdörfern Breiten - Worbis und Kirch -Worbis gekannt.

II. fol*

II , Folgende Umtspogteier : 1. Die Qlirtsvogti Haarburg , hatiha : ren Damen von einem müſten Schloße ,

und ihren jevigeu Sin bei Stadt • Worbis. Unter den rechs Dörfern , welche dazu gea dren , find die Pfarroórfer Bernţeroda ! Breiten - Morbiß , Gernroda und Kirchwof bis, 2. Die Amtộvogtei Scharfenſtein , þes greift 5 ganze und 2 halbe Dórfer. Die Pfarrkörfer fino : Beuren , Birkungen , Leis nefeld , Steinbach , Mingeroda . 3. Das Umt Gleichenſtein , enthále 1 ) Gleichenſtein , ein ehemaliges feftes Bergſchloß. 1647 wurde es von taiſerlichen , und 1648 pon ſehpaedifchen cingenommen ,

Kriegovólfern .

2 ) Dingelſtadt , ein großer Flecken an der Unſtrut , brannte 1914 meiſtentheils ab,

3 ) Deun Dörfer und ein ter welcher

die

Pfarrbörfer

halbes , uns Beberſtått

Helmsdorf , Kühlſtatt , Silberhauſen , Wachos fått find, 4. Das Amt Biſchofftein , hat 3&hx ganze und zwei halbe Dörfer , darunter die SPfarrdörfer Rengenfeld und Bartlof find . 5. Das Amt Greifenſtein , beſicht aus pier Dörfern , unter

meloen das Pfarrdorf

61

Es iſt mit dem Amt Biſchof Niſtungen 1. ſtein verbunden . * An der Stade 6. Das Umt Ereffurt. Werra , bat Sreffurt der an Amt und dem Unter den vier Chur : Maong en Drittel.

Dörfern dieſe Umts , iſt das Kirchdorf Unten , bei Heffen , tomme Wendehauſeni. ein mehreres davon vor.

QAmerf. Der curfürfilic manngiſche Bogé Freffurt, berſieót aud die außer dem Eichs feld belegene ganerbioaftliche Vogreit zu wela cber die Berter Dbér- und Nieder . Doria und langula gehören . 9. Das Umt Ruſtenberg, hat 15 gania je Odrferi zmei halbe und ein Drittel. Da$ alte Schloß Ruſterberg , welches ehemalt feſt geweſen iſt , und auf weldjem ehedeffet die Oberamtleute gewohnt haben , liegt auf ein nem hohen Berg , an deſſen Fuß ein neues ana fehnliches Schloß erbauei worden . Die Pfarre börfer find Kreußeber, Geisleben ; Kirchgane Nüftefeld ; Simeroda , dér , Nengetroda ; usri , Welthaufen: Die Mühlenvogtei hat die Früchte aus Amt Ruſtenberg im Namen des Ghura B? fürften jü erheben :

lii. Fófs

III. Folgende geiſtliche Stiftungen uns ibré Gerichte : 1. Neiffenfteint, eine Ziſterzienſerabtei , beren Abt Primas dér Pandftande irn Eichs feld ist, wenn der Prälat von Seroda fois thes nicht iſt.

Sie befißt die Dörfer Barthi

lof , Saulien und Stalmeroda , welche ein tigenes Gericht ausmachen , und,beſetzt und berſicht mit ihren Religioſen ſieben Pfarrert. Sie hat auch ein zwiſchen Beuren und Kals merodd gelegenes Gut , Namens Beinroda , melches mit einer Mauer 'umgeben iſt , und einem Kloſter ſehr ähnlich ſieht. 2. Beuren , ein Ziſterzienſer Donnera Hoſter an der feine , hat eine Webtiffin uns einen Probſt. : Es gehört demſelben das hala be Dorf Wirinigeroda , Gerichtsbaifeit hat.

über welches es die

3. Enroda oder Unneroba , ein Ziffet: dienſer Nonnenfloſter an dit Unſirut , hac mine Uebtiſſin und einen Probit , und ein Gericht, zu welchem die Dörfer Bebendorf und Bicenrita gehören . 4. Zell , ein Benediktiner Nonnentlo . fter , hat eine Uebtiſfin und einen Probft , und ein Gericht , welches ſich über die Kirche borfer Effeldra und Struth erſtreckt.

. ti

Mons Salvatoris , 5. Súlfenberg , çin berühmter Wallfahrtsort auf einem Berg , auf

4

auf welchem ehemals der 3ste Stuffo berehres merden , daher er den Namen Stuffenberg bes tommen hat. Er gehört dem Kloſter Unroda. IV. Folgende adeliche Gericite : 1. Das Gericht der von Bodenhauſen , erſtreckt ſich über die Dörfer Frenenhagen , horberg, ein Pfarrborf, Schactebeef und Streitholz. 2. Das Gericht der von Bodungea ,

aber das Pfarrdorf Martinfeís . 3. Daß Gericht der vos Búlzingsida roen , über die Dörfer Biſchhagen , Claflea bauſen und Schonau. 4. Das Gericht der von Gdrz , über Das Dorf Vollenborn . 5.

Das Gericht der von Hagen , einer

Theil der Pfarrdorfer Deuna und Dridhla oder Drfella , und über das Pfarrdorf Subſtatt 6. Dab Gericht der von Haarſtallri über die Hälfte det Dörfer Cathrinenberg uns Diedorf , welche ſie mit dem ſchofftein gemeinſchaftlich beſiken.

Amt Biz

7 : DaB Sericht der von Hanſtein , über die Dörfer Uienshauſen , Dießenrobar Enſtruth , Fretteroda , Germershauſen , 502 hinganbra , ein Pfarrdprf ; fehna oder leha g :n , Lindewerra, Maderoda , Meurfien Nhimbach , Rohrig , Schönhagen , Schroba Tápfer , gemeiniglich feld , Thalimendelt, is

64

Windiſchmark, Wahlhaufen , Werdhauſeni ; die Pfarrdórfer Wieſenfeid und Wüſtheutes roda. %. Das Gericht der von das Dorf Hildebrandshauſen ,

Reubel ;

übeë

9. Das Sericht der von Knorr ; ober bas Dorf Neuendorf. 1o . Das Gericht ber über das Pfarrborf Burgwald.

von

Bürkefeld

finfingen , und

Dorf

it . Das Gericht der Gráfen ööri offein ; über das Dorf Berritèroba i uno bie Hälfte Dieteroda:

der Dórfer Kalten · Ebrà uns

1 2. Das Bericht deß fürſtlichen Sadi feb Schwarzburg über das Dorf Certes roda oder Sårtéroda , uns aber

die Sálfte

der Pfarrborfer Deuna unb Drſchla oder Ora Hua: Die Burg Sårteroba ; iſt halb dur: inagngiſch und halb churfách liſch lohn. 13. Das Seriábt der von Weyers , úber die Dörfei Stefreiheutheródå und Volterodá: Š 9. In intern Eichsfeld iſi ju be: terten : İ . Duderſtadt ; eine Stadt an der Hahle foelche ber Siß des Kommiſſariats oder geiſtlie then Seridts ift. Man findet hier ein Stadtges tight und einen Stadtrath , unter welchem cilf Lori

6 }

Dótfer ftehen , ein ll : fcliner Nonnentlofter; $$ Pen Vorſteberin würdige Mutter genennet mird , und aứe drei Jahre abmachſelt, zmei Pfarrs Die tirchen und noch eine andere Kirche. ganze Bürgerſchaft war

in

Der Mitte des

Tech zehnten Jahrhunderts lutheriſch , es fins auch noch viele Lutheraner daſelbſt , welche nach dem Dorf Webna oder Rollershaus ſen in die Kirche gehen.

Die ſtårtſté Mah. es wird auch

rung bringt der Bierbran ;

mit Šabat und andern Sachen gehandelt. Die Do fer , welche unter dem Stadt rath ftehen , find : Breitenberg , ein Pfarre dorf ; Brochlhauſen , Fubrbach , ein Pfarre il borf ; Gerblingeroda , ein Pfarrdorf ; teroda , Immiugeroda , ein Pfar: borf ; lans cin genhagen , Mingerodů , Neffelröda , Pfarrborf: Eiftlingeroda , Weſterdda . II. Folgende Amtsoogteien : i . Die Umtsvogtei Giebstbehaufen , in treicher 1 ) Giebolbchauſen , ein Fleden an ote Nume: 2)

Fünfzehn Dórfer , unter melchen

die

Pfarrbórfer Berndhauſen , Trebeck , Definge: roda , Dbernfels , Nendhaufen , Noushaur ſen , Nubershauſen , Numſpring , Sreburg Geulingen ; WolbrandBhaufen find.

‫ܘܚܕܗ܀ܗ‬-‫ܗܝ‬g

Båjdo: rbbeldör. 19. $

66

1

2. Die Amtsoogtei Lindat , in welcher Pindau , ein Fleden an der Rume .

2 ) Bilddhauſen , ein Pfarrdorf an der Kume , welches chedeſſen dem Hochſtift Hil desheim zugehöret hat. 111. Folgende Kidſter und ihre Ger richte : eine ſehr i . Seroda oder Gerroda

reiche Benediktinerabtei , deren Ubt. Pris mas der Landſtande iſt , wenn ſolches der Prálat zu Reiffenſtein nicht iſt. Es hat die Eerichtsbarkeit über die Pfarrdórfer Biſchof roda , Solungem , Hüßenbadh., túderoda und Weiſſenborn , belegt und berſieht aud dieſe Pfarren , und die Pfarre zu Struck durch ſeine Religioſen. 2. Teiſtungenburg , ' ein Ziſterzienſer Mon.enfloſter , eine halbe Stunde von Du berftadt belegen , hat eine Aebt Tin und einen Probft , und die Gerichtsbarkeit über das Pfarrdorf Beſtendorf. IV . Folgende : adeliche Gerichte : 1. Das Gericht der von Weſternhagen, über die

Dörfer Berlingeroda ;

ein

Pfarr

dorf ; Brehme , Eilingeroda . , ein Pfarrdorf ; Ferne , Hundesiagen , Teiſtungen , ein Pfarrs dorf ; und ein Drittet von Rheinolderoba.

1

2. Das

67

2. Das Gericht der von Winzingeroda, über die Dörfer Kaltohmfeld , Kirchohmfeld , Taſtungen , Wehnda , Winzingerosa , ein Drittel von Nheinolderoda.

Das

Erzſtift

und

Trier .

Yon dem Erzſtift Trier , bat Johann Von von Scilde ( Scillius ) in altern Zeis ten , nachmals aber Gerhard Mercator auf churfúrſtlichen Befehl eine andere Chante ges' zeichnet , welche der Grund von allen neuern iſt , die Frib. de Witt , Gerh. Valt , 3. de Mam , Sanfon und Jailot auf zwei Bos gen , Homann ; Bificher , Seutter und ans dere geſtochen haben , und

welche auch den

Titel des Moſelſtroms führen. Die hos manniſche iſt im Atlas von Deutſchland die 41ſte Charte. Johann Seorg Walthers Charte auf zwei Bogen , ift etwas beſſer , alb Siç sorhin genanntın. E 2

§. 2.

68

§. 2. Ef grenzet gegen Abend an das Hazogthum Luxemburg , gegen Mittag an das Herzogthum lothringen , gegen Morgen an einige chur - pfälziſche fånder des obera rheiniſchen Streiſes , an die heſſen - theinfel : Biſchen and naſſauiſchen Lande , gegen Mit ternacht an das Erzſtift Cộln und unterſchiez dene Herrſchaften. Die lange deſſelben wird einige 20 Meilen auftragen ; bie Breite iſt Brower ſchåşet die Pán : Tehr unterſchieden . ge von der äußerſten Grenze des Amts Sar : burg bis an die đußerſte Grenzt des Am tes Camberg auf 130000 Schritte , und die gidßte Breite , welche er von Sarburg bis an nie Eyffel nimmt, auf 90000 Schritte ; be fimmt aber nicht, was er für Schritte meine .

S. 3. Es iſt ziemlich bergicht und wal dicht , hat zwar gute Biehmeiden , und in pielen Eegenden fruchtbare Leder , bedarf aber doch Zufuhr von Secreide ; hingegen iſt der Weinmachi an der Moſel ſehr betráchts lich ', und unter den Moſeler Weinen fins inſonderheit diejenigen , welche zu Zeltingen , Wehlen , Krag , Duffemund , Chus und an cintgen andern Drcen madſen , beliebt. Es giebt auch allerlei Wilbpret , und einige gus te Sauerbrunnen , und e $ And Eteinfot len , Salmei , Eiſen , Kupfer , Blei , Sinn , Sils ber und Gold zu finden . Die Morel trite

r

69

auf dem Herzogthum

luxemburg in

dieſes

Erzſtift , nimmt ſogleich auf der Grenze die Saar , und bald hernach den Kyu - Flug auf , Durchſtrómt den größten Theil der trieriſchen Lande mit vielen Krümmungen , inſonderheit zwiſchen den Bergen , und faut endlich bei Coblenz in den Rhein , welcher vorher fchon die Bahn , ( Logana ) aufge: nommen hat. Dieſe Strome find dem Erz ſtifte fomohl zur Fiſcherei , als zur Schiffe fahrt , fehr vortheilhaft. §. 4. Das Erzſtift enthalt 29 Stádte. Der Adel , welcher in demſelben wohnet , und faſt den dritten Theil der inden Erzſtifte belegea Men Säter beſitt und genießt , iſt durch eiz nen Bergleich von 1929 für reichsfrei und unmittelbar erkannt worden. Die fanbftán : de beſtehen alſo 1 ) auf den Prélaten ( Ctea rus ſuperior ) und der Klerifei ; ( Clerus inferior ; ) jene ſind die Hebte zu S. Ma: fimin , quin Laach oder foch , zu den heili gen Mártirern in Trier , zu E. Martin zu Sann , zu Himmerode , der Dechant qui S. Ftorin in Koblenz , zu S. Daulin , zu S. Simeon in Trier zu S. Caſtor in Co benz ; zu S. Caſtor in Carben ; zu Mönſter : Neinfeld zu Pfalzel zu solburg. Die Kterifei aber befteht aus dem Landdechanteu zu Erier ,

Kylburg i Piſpord , Bell , E 3

Pert Mera

70 Merzig , Wadril , Ditfirch , Enger $ , Ochs 2 ) Aus den Stád tendung und Boppard . ten Trier , Coblenz , Boppard , Ober - Wes ſel , Zell , Cochem , Montabaur , Limburg , Berncaſtel , Bitlich , Münſter - Meinfeld Der Abt zu Mayen , Sarburg , Pfalzel. S. Marimin iſt Primas der landſtande , und ſowohl im obern als niedern Erzſtift ift ein geiſtliches und ein weltliches Direttorium Sie werden durch den , Churfúr derfelben. ften zuſammen berufen , welcher zu gleicher Zeit dein Domkapitel ſolche Zuſammenberus fung anzeiget , damit daſſelbe nach Belies ben Deputirte zur Anhörung der Landtags Propoſizion abſchicken fónne , welche aber nach Unhörung berſelben ſogleich abgehen , Unterthanen §. 5. Die churfúrſtlichen zuges römiſchkatholiſchen Kirche find der than ; doch find an einigen Dertern , welche Chur - Trier mit andern Häuſern gemeins ſchaftlich befißt , auch evangeliſche Untertha Der ganze biſchöfliche Kirchſprengel, nen . welcher ſich aber viel weiter erſtreckt , als die erzſtiftiſchen lande , iſt in 5 Archidiafos das größere nate abgetheilet , welche ſind Archidiatonat , oder S. Peter zu Trier ; S. fubentii zu Ditiirchen ; S. Caſtor zu Car ' den ; S. Agaiha zu Pongoic , und S. Mo : tiß zu Tholey. Zu denſelben gehören 20 Deta

71 Dekanate , oder landdechaneien , welche von alten Zeiten ber auch Chriftenheiten genen net worden . In dem Erzſtifte find noch 16 Abteien , und 22 i adeliche Stifter und

Kloſter. 6. 6. Die alten Treviri

von

welcher

die Hauptſtadt und das Land den Namen bat , find bis in das vierte Jahrhundert der Herrſchaft der Römer , und nachmals der Bothmasigkeit der. Franfen unterworfen ge weſen. In den Theilungen , welche Kaiſers Pudwig I Söhne und Nachkommen vorges nommen haben , iſt dieſes land im Jahr 855 zu dem Königreichefothringen geſchlazen , und 870 dem deutſchen Könige fuimig zu Theil geworden , auch feit der Zeit bei Deutſchland geblieben. Den Urſprung des Bis thums Trier ſuchen einige im erſten , andere aber im dritten Jahrhundert , und noch un gewiſſer iſt , welcher unter den trieriſchen Bis ſchöfen zuerſt zum Erzbiſchof erhoben worden Unterdeifen wird fen. doch die trieriſche Kirche für die älteſte in Deutſchland gehal ten,

1

§. 7. Ein Erzbiſchof zu Trier wird durch das daſige Domkapitel erwählt und bes ſchmort eine ihm von dem

Domkapkel vor:

gelegte Kapitulazion . Der Pabſt beſtätiget folche Wahl gempöhnlichermaßen , und trägt € 4 sinem

1

+

1

7% lten en rwäh m u ehen eine von dem neue n daz erf e h i e gt n uwe hof uf Für Uan . a , ihn einz Biſc f o fen 0 iſch r hedef 700 the pou ein neue cheErzb r e hlt e i m n l m i habe , die beza Sta an die pábf e m e er eyn Die . ſ ( ou aber grob jeßig Sum m e t u e e m a i h geloſ wer dats Pau , für weic Sum kann . den muß , iſt unbe S. 8. Der erzbiſchöfliche Titel iſt: Don Bottes

Gnaden

des Erzbiſchof zu Trier , os durch Galien und mei

das Königi cich. Utelat Erzkanzler und Chura førſt , Adminiſtrator zu Prúm . Das beſtana in iſt ein gevierter Schild. beffen obern Felde zur Rechten und in dem untern Felde zur Linten ein rothes freuz im dige Wappen ,

filbernen Felde , wegen Trier ; hingegen im obern Felde zur Linken , und im untern Felde zur Rechten ein weißes Bamm mit einem Fåbnlein ,

Darin ein Kreuz iſt ,

auf einem

grúnen Hügel im rochen Felde , wegen Prýma ju fehen , 6. % . Der Erzbiſchof 3 # Trier iſt der aweite geiſtliche Ehurfürfit. Bei der Kaiſers maßl úbergicbt er dem Churfürſten zu Manng, pic abzuſdipörende Formet des Mahleides , er bat bei der Kaiſermahl sie erfte Stimme. liber den liufprung De8 trieriſchen Erzkanzlera mto wird eten forohl, wij wegen der Progingen , über weldie es ſich erſtreckt , ges ftrica

73 Aritten.

Man ift auch darüber nicht einig ,

ob es an gewiſſe Geſchäffte oder Gegenden gebunden fer. Einige meinen , Chur : Irier habe zu allen Zeiten und an allen Orten , mo fich der Kaiſer aufhalte , adeß dasjenige Außzufertigen , was

die Provinzen ,

welche

zu Gallien und zu dem Königreich Arelat gea høren , angehe. Hndere aber glauben , es tomme darauf an , ob der Kaiſer fich in eie nem under das chur - trieriſche Erzfangler - Umt gehörigen Lande aufhalte oder nicht ? Es iſt aber dieſes Erzfanzler s Umt ſeit einigen huna dert Jahren nicht ausgeübct worden , und weil von den Provinzen , welche unter daſſels be gehörten , eine nach der andern von dem deutſchen Reich abgeriifen wird , ſo werden die Fade , da es qusgeubet werden könnte a immer feltener ; daher es für einen bloßen Titel zu achten iſt, S. 10, U8 Churfürſt, hat der Erzbiſchof zu Trier auf Reichstagen in dem Churfür ften - Nath Siß und Stimme, Der chur -tries

riſche Reichsmatrikufaranſchlag Poll 2015 Noß und 122 3 : Fuß, per 806 F !, 40 Str. feon In Anſehung des Erzſtifts Trier it er ein Stand des chur - rheiniſchen Kreiſes x und hat in demiben die zweite Stette , nama lich nach Chur - Mapng .

Permöge des meſta

fbelifchen Friedeng hat er das

€ 5

Hechta zirei katho

74 fatholiſche Kammergericht8 - Affeffores zu prda , ſentiren ; weil aber die Anzahl der Ufeſſoa ren 1719 auf die Hälfte vermindert worden , ro ernennet er nur einen Ufeſſor , welcher unter allen Affefforen der zweite in der Dro's

1

nung iſt . Zum Unterhalt des Kammergerichts giebt er wegen des Erzſtifts zu jedem Ziel 811 Rthlr. 58 Kr. $. 11. Des

Erzbiſchof8 zu Trier Suffra :

garten , ſind die Biſchofe zu Mex , Tul und Verdun . Der Churfürft iſt auch Primnas ; wenn aber dieſer Primat angefangen ? und worin er beſtanden habe ? wie weit er fich erſtreckt ? und was er noch jeßt bedeute ? darüber ſind die Schriftſteller nidit einig. 9. 12. Das Domkapitel zu Trier , bes Ateht aus 38 anonicis , unter melchen 16 Kapitularen und 22 Domicellaren find , zu welchen noch 8 Vikarii fominen . Aué Dom herren müſſen wenigſtens aus alten adelichen Geſchlechtern gebürtig regn , und 16 turnierð : mäßige Ahnen erweiſen fønnen . Des Dom tapitels Titel ifi :

Domprobft , Dombéchant

und Kapitel eines hohen Domſtifts Erier. $. 13. Es find auch 4 Erbámter Bed Erz : Nifts vorhanden. Das Erbmarſchau - Amt hat das gráfliche Hauß von Elz Kempenich ; das Erbtammerer : Umt die freiherrliche Faa milie pon Keſielftadt ; das Erbtrudſeffen -Umt dic

75

die Grafen von der fenen ,

und

das

Erbs

ſchenken - Amt die Familie von Schmidberg. höchſte Landeskollegium $. 14. Das in Staatskonferenz, die geheime heißt w :! cher zwei Konferenz - Miniſter , und drei Dic Bandesres geheime Staatsråthe figen . gierung iſt mit einem Kanzler , und Regierungs - Ráther befest .

Scheimen Das Res

viſionsgericht beſteht aus einem Direktor , vier Reviſionsråthen und einem Aftuarius. Un daſſelbe gelangen die Prozenie in der lema ter Inſtanz von den beiden Şofgerichten , deren eins im Ober - Erzſtift zu Trier , und das andere im Rieder : Erzſtift zu Coblenz iſt , und an welche von den Gerichten in den E8 Etädten und Aemtern appelirt wird . find

auch zwei geiſtliche Gerichte oder Ofis

zialate vorhanden ,

nå mlich

eins zu

Trier

für das Ober - Erzſtift , und ein8 zu Coblenz får das Nieder - Erzſtift. § . 15. Die churfürſtlichen Kammereinfünft :

durch Churfürſten Franz Georg mert: und die geſamten lich verbeſſert worden , tlichen fte Einfün betragen jábrlich un surfürſ Die Steuern werden gefähr 300000 Fl. von den landſtånden auf den Landtagen be: williget. 1714 haben die landſtånde fich find

mit einander verglich :n , mie und nach was für einem Verhältniß dic dem Landesfürften jáhra

70 jährlich gu bervilligende Beifteuer von einem jeden Stande abgetragen werden foute ? Es roll nämlich von jedein Ehepaar jährlich ein Gulden rheiniſch , von Vermitroeten aber fl. und von jeder Nahrungsart , als Kramern , Handwerkern , Safthaltern sc. etwas Serviſs fes bezahlt , und die daraus ermachſende Summe zur Vbkürzung der bewilligten Beia freuer von dem weltlichen Stand allein um

porabgetragen werden , auch der geiſtliche Stand von der Kourage , welche der Landesa fürft etwa ausſchreiben indehte, befreit bleiben biernächſt aber alle geifts und weltliche Süa ter , Zehrten , Zinſen , Kenten und Sefalle , wie die Namen haben , ohne Unterfchica ( die Sauſer allein ausgenomment ,) gleich angeſchlagen werden. S. 16. Das Erzſtift hat regelmäßige Sol daten und fandmilin : jene beſtehen zu Frica denszeiten und ordentlicherroeife nur aus den ( reištruppen , melde Chur - Trier zu una terhalten hat , und welche in biß 1200 Rann betragen. Der Churfürf hålt auch eine leiða garde von 40. Mann . §. 17. Das Erzſtift beſteht aus zroci Sheifen , nämlich aus dem obero. und unter # Erfitifte

77 1. Das obere Erzinft. 1. Trier , franz. Treves, lat. Treveri, Treveris oder Treviris , Auguſta Trevi. sorum die Hauptſtadt des Erzſtifts , liegt in einem langen angenehmen Thal, ( Vallis Trevirenfis in Urkundea , ) zwiſchen zwei Bergen an der Moſel , über welche eine urs alte und dauerhafte Reinerne Brücke gebauet Die Stadt iſt uralt ; ihr Miter reiches ift. aber lange ſo weit nicht hinaus , als es gea meiniglich gelegt wird.

Indeſſen iſt ſie lange

dor. Chriſti Geburt fchon eine machtige Stadt Nachmals Der Trever oder Trierer geweſen . haben die alten römiſchen Kaiſer hieſelbſt eine Wohnung gehabt ; fie iſt auch die Fauptſade des erſten Belgiend , und ſchon unter Kaiſer Conſtantin dem Großen die Hauptſtadt von ganz Salien geweſen . Im Jahr 410 iſt he zweimal , und 411 und 415 abermals Um8 Jahr 458 fam fic berrüftet worden. von den Römern unter die Herrſchaft der Franten . Unter den auſtraliſchen Königen , war hier ein Kidnigshof, in welchem ſowohl unter den frånfiſchen Königen , als nodi lan * ge Bernach , Pfalzgrafen gerrohnt haben , wie denn noch heutige8 Tags nicht weit von bem Palaft ein Ort ist , welcher auf dem Gramren ,

die Straße aber ,

gum Palaſt fährt ,

welche von da

die Pallaftgafle genennet wird.

78 wird . flani

Von dem ehemaligen romiſchen Schau . bei der auch römiſchen alten Pforte,

( ehedeflen porta alba ) iſt jeßt wenig mehr zu ſehen , welches heutiges Tag8 Cas - Keller Die Stadt iſt weber an genennet wird .

Kaufein noch Menſchen zahlreich , ' die hat aber doch einen anſehnlichen Umfang , weil fie große Gärten auch etwas Uderland in fich faſſet.

Den erzbiſchöflichen Hof ober Pals

laſt bei der Kathcoralfirche, hat Churfürft Franz Georg zum Theil neu erbauet , ein Theil deſſelben aber iſt von den Franzofen bermuſiet. Die Katiebralkirche zu St. Peter ftehet auf einem Fügel und iſt ein großes aber unregelmäßiges Gebäude. Die Kollegis attirche zu dem heiligen Simeon , iſt in Ans febung ihres untern Theils ein vor den Zei ten der Römer von großen Duaderſteinen aufgeführtes Gebäude . Noch ſind hier 5 Pfarrkirchen , 23 Mönchen - und Nonnen Kloſter , ein adeliches Kollegium , melches regelmäßig und anſehnlich gebauet iſt, ein ſchön gebauetes Haus des deutſchen Ordens , und ein Johanniterhof . Zur Errichtung der hieſigen Univerſitát, ſind ſchon 1454 påbſt= liche Privilegiin erfolget ; ſie iſt aber erſt 1473 recht zum Stande gebracht, 1535 er : neuert , 1722 verbeffert und nach der Auf: hebung des Jefuiterordens,

in das

biefige ſchöne

79 Phone Sotlegium deffelben verlegt worden. Die Stadt roll , der gemeinen Meinung nach , chedeflen eine Reichsſtade geweſen ſenn , bat auch einen beſondern Matrikularanſchlag ges babt ; es hat aber 1585 ein Urtheil der zum Austrag erråhlten Churfürſten , und vom Saiſer ernannten Neichshofråthe , fie der churs trieriſchen Landeshoheit unterworfen zu legu erflårt , welche auch der Churfürſt gleich dars auf in der Stadt nachdrüdlich ausgeübt. Das Feld ad horrea , in welchem das Bes nediktinernonnenfloſter von Dagobert vierzig Hufen geſchenkt bekommen , hat vermuthlichy ſeinen Namen bon römiſchen Scheunen . Der Wein , welcher um und unter Erier an der Moſel wachſet, wird für den feinſten Moſler Wein gehalten . Zu der Stadt und ihrem Gebiet werden Dleve und Septnich gerechnet: Cúrenz aber fteht unter der Gerichtsbarkeit des erzbiſchoftis chen Palaſts in der Stadt. Außer der Stadt , liegen dier Benedife sincrabteien , von welchen die zu St. Marimin bernach vorkommt , die übrigen find am nådiften bei der 1 ) St. Martin ,

Stadt, ( in Urkunden , infra civitatem , ) die geringſte unter allen , deren Weinberge zu Srach , perte Weine geben . 5 2.) SA

2) St. Matthái, eine teine halbe Stutter de von der Stadt , in einer angenehmen Gegend. Sie ſtebet in alten Reichsmatris kelti mit einem beſondern Unſchlage , und bat das Grundgericht in 5. Dörfern des Uma tes Sarburg ,

und

ju Vilmar

im

Amte

Fimburg. 3 ) Zu den heiligen Märtyrern , dicht an ber Moſel, welche neu gebauet iſt , fo daß die Kirche und Wirthſchaftsgebaude 1775 fchon fertig waren. Sie hat viele landes reien und Kornzehnten ,

und drei Stunden

bon Trier an der Saar gute Weinberge . 2. Das Umt Pfalzel , in welchem 46 Derter find. Wir bemerken 1 ) Pfalzel , Palatiolum , ein Štádtchett

an der Moſel , nahe fivei Cheilen , deren jiemlich befeſtigt iſt , atkirché. Es iſt hier men

bei Trier , beſteht aus einer nach alter Art und hat eine Rolegia lahon zur Zeit der Róa

Ben Franken ein praedium Majorum dos mus , und endlich von deš frånt.ſchen Königs Dagobert II Tochter Adela , um das Jahr 690 in ein Mannenflofter vermanbelt mora den . 2 ) Conz , ein Fleden an der Saar , bie nicht weit von hier in die Norel fáue , und über welde bier ebedeffen eine uralte ſtarf

i

Harta : Minerne

Brüste fülirte , welche die Conſarbrücke und Cunzerbrüde genennet wur: be nusi. aber verfau ?! iit:

3 ) Die Kirchſpiele Crang i von einem gut gebauern Fizden an sr Kyls genannt, Corbel , Euren uns rich. z . Das Amt St. Morimiti , g hóre unter durfürfilicher Landeshoheit der Benea Ditcinerabtzi St. Marimin ; welde für die ålt : ſte Åbtei in Deutſchland ausgegeben wird. Das Kloſter liegt unweit Trier , und ift 1674 iſt es von den Frans feht anthrlich. Gorent eingeäſchert , aufgebautet worden.

aber

prachtiger wieder

In der Bibliothel find ein Paar hundert alte Nanoſchriften , unter welchen eine von den Evangelien aus demi

achter Jahrhundert , mit goldenen Buchſta : ben , welche Kaiſer Karl des Großen Schwes und auch duſa fer Uda bieler geſchenkt hat Noch wichtiger iſt das ferlich koſtbar iſt. hieſige Archiv ; Urfunden ſind.

in welchem viele frantiſche Der von den Móndien era

wird unmittelbar von dem Ubti Pabſte beſtätiget , und der Uht zahlet dafür 1500 Scudi : Ér fliehet auch in geiſtlichen Dingen unmittelbar linter dem Pabſte, wollte auch ehemals ein unmittelbarer Reichsſians feno ; alein baš Rammergericht ſprach ihm

wählt:

ſolches

1570

und

16žo , ab ; und

Burch . Erbbefchr. 10

B.

&

endlich Dere

osrglich

er und

der Konvent

lich mit dem

Erzbiſd ;of , und erkannte die chur-trieriſche Pandeshoheit über das Kloſteramt Et. Maria min , alſo daß der Thurfürſt die Landeshuls digung , Steuern und Appellazionen ; der 46t und das Klofter aber , das Hoch-Mits tel- und Grunugericht an den Dertern , wo es das Kloſter hergebradt , die vogteiliche Suldigung , die Einkünfte , 'Ben Beriß der Negalien , inſonderheit die Uiberfahrt gerech tigkeit über die Moſel bei Schmeich , und andere Rechte , außerhalb der hohen Rega : lien , in deren Befiß das Kloſter iſt , auch das Begnadigungsrecht der zum Bode Vers Der Abt iſt alfo dammten , haben foule.

1

cin trieriſcher Randſtand , aber der erſte unter den landfianden , und inſonderheit alich unter den Geiſtlichen , und hat in ih rem Namen die Vorträge fomohl zu thun , Er iſt auch der erſte alß zu beantworten . landſtand im Serzogthum Luxemburg i. uns der jedesmal regierenden römiſchen Kaiſerin Man ſchåbet die jährlichen Eins Erzfaplan. fünfte der Abtei auf. 6000 Dutaten ; in den pábfilichen Kammerbüchern aber ſtehen ſie zu 415 Goldgulden angeſchlagen. Zu dem Xmte gehören , außer St. Mari min , und dem Flecken , Schloß und Herrs ſchaft Bettingen in der Coffel, noch folgende Ders

83 Serter : Brebodt , Büdelich , ein Kirchdorf; Berem , ein Kirchborf ; Faſterau ; fel, ein Kirchdorf; Grúnhauß , Herl , Iffel , fenn , fonquid, ein Kirchdorf; Edrſch , Porſcheis , Mertesdorf, Naurath , Oberemmel , Pólichy, Niol , vor Ultzr8 Rigodulum , ein Kirch dorf , ein Theil von dem Kirchdorf Rumer , Echónberg i Schweich ,

ein Kirchdorf , woa

felbſt eine Fabre über die Moſel iſt , Tarforſt.

und

Anmerkung. Dieſe

Übtei

befißt noch

andere Güter

außer dem Churfürſtenthum Trier , inſonders heit bie unmittelbare Reich Sherrſchaft und das Burggrafthum Freubenberg i at der Saar , von welcher erft fünftig unter den unmittelbaren Reichslandern die nicht zu den Kreiſen gehören , Nachricht gegeben wird. Wegen derſelben hat die Abtei 1772 in die Uſual - Matrifel , und 1774 bei dem obers rheinſchen Streiſe , aufgenommen zu werden verlangt.

4. Die Pauliner Probſtei , nahe bei Trier , iſt 1674 von den frangoſen vermús ftet ,

hernach aber beffer wieder aufgebauet

worden.

Die Kirche iſt ſchon ,

und hat ina wens /

mendig eine fiht fichón gematte Deđe.

Die

Sprobfiei hat unter churfürſtlicher landebhohcie die Herrſchaft und Gerichtåbarkeit über dit Dórfer @t. Paulin , Ungl, Caſel , forig , Lómen , Maht Mertesdorf , Mendorf , Rurder , Sergenach. 5 . Das Amt Sarburg í von 'achtzig Dertern . *

1 ) Saarburg , eine Stadt an der Saar, Kaiſer Rudolph I. mit einem feſten Schloß.

hat dieſem Orte Stadtfreiheiten verliehen. 2 ) Die Kirchſpiele Piennig , Neufirchen , Dber = Paucen , Porz , Sinz, Tapern. In aben Dörfern Palzete , Menich , Helfant , Kommetfangen und Taten hat die Abtei St. Matthia bti Trier das Grundgericht:

I

Anmerkung ...

Das Amt zu Caarburg beforget auch die Nedte: Des Churfürften zu : Erier an den Dieſe Pflegfehaften Eorgan 'und Merzig. gehören mit allen davon abhangenden Der tern , Echlofern , Dörfern, Klöſtern, Srún den , Einwohnern zc . in Anſehung der Bans Descobeit , Churx Trier und dem Herzog voit unbe$ ift me : : fothringen gemeinſchaftlich sen

ſolches gemeinſchaftlichen Befikes 1020 ein

85 Bergleich geſtiftet worden .

Zu

Merzig ,

6. Das Umt Grimburg ). DOM Dertern , unter ipelchen

dreißig

ein

Marcerum , iſt ein

Dekanat.

1 ) Seimbürgi ein Schloß und Fledena 2 ) Die Kirchſpiele Reinfeld , Raſheid , Weiskirchen sc. Bei Duppenweiler iſt ein

Kupferbergipeet.

Anmerfung. Das Umt zu Grimburg berficht auch die chur - trieriſchen Gerechtſamne aus dem Thal Nalbach und an dein Eberswald . Dierer Eberswald, iſt eine Herrſchaft in Weſtreich , zwiſchen den trieriſchen , fothringiſcher , zweia brüdiſchen und fponheimiſchen Landern , und beſtehet aus den 4 Dörfern Söttern , Schwar Dhenhauſen zenbach , und Braun hauſen , Das Erzſtift Trier und die Freiherren von Dürkheiın haben denſelben von langen Jaha ten her , in

Anſehung der Hoheit . Wals Bungen , " Jagd, hohen und niedern Gerichts 3 barkeit , gemeinſchaftlich befeifen die Unter thanen aber mit ihrer Sütern find pertheis 17:18 trafen beide Chcile eis - Jet geweſen . auen Theilingsvergleich mit tincns , fraft corſe ! (433rice zu : Fincu Mihil die bors

fer

fer Dķenhauſen und Braunshauſen , die Freis berren von Dürkheim aber Schottern und Schwarzenbach mit allem Zugehör , hohen mittleren , niedern und Grundgerechtigkeiten , Unterthanen , Menten und Gefällen bekamen : allein

Chur - Trier hat dieſe Theilung wie

ber" aufgehoben. 7. Das Amt St. Wendel, liegt abges fondert , und ganz mit freinden Gebieten ums

43

geben . Es begreift ſiebzehn Derter , welchen zu bemerken ſind

von

1 ) St. Wendel , eine Staţt Blies .

Fluß

am

2 ) Das Kirchſpiel Farbweiler. 8. Das Umt Schmidburg ,-am Suns ruct , enthält die Derter Hannebach , Ser : born , Weiden , Scheppenbach , Prorſcheid , Raufersweiler , Pontebach ,

Sulzbach.

Anmerkung . Dieſes Amt verwaltet auch die chur -tries riſchen Gerechtfame an der Herrſchaft Rhaus nen , an welcher Chur- Trier ein Viertel bat, die Wild - und Rheingrafen aber drei Viera tel haben ; doch mollen dieſe jenem die Kirs chenrechte nicht eingeſtehen , ja fie proteſtir en åberhaupt über deſſelben Mitherrſchaft.

Uuch pers

87 perfieht das Amt Schmidburg die churfürft : liche Gerechtſame in dem Dorfe Deſſersmei: ler und in dem Umte Wartelſtein , welches water trieriſcher Landesbobeit ſteht. 9. Das Amt Hunold , in welchem zehn als : Elzerath , Haag , Hunda ſtein , eigentlich Hunolſtein , ein Schloß ac .

Derter find ,

Es liegt an dem Hunsrück. 10. Das Umt Baldenau , liegt auch am

1

Sunsrück , und begreift rechszehn Derter. 11. Das Amt Berncaſtel , in welchem ein Kupferbergwert iſt, und vorzüglicher Wein wachſet, begreift acht Derter , unter melchen 1 ) Berncaſtel, Taberpae moſellanicae, auch Caftellum moſellanum , , eine Stadt

7

an der Moſel , mit einem feſten Bergſchloß. Es iſt hier ein Kapuzinerkloſter . Kaiſer Nus ' dolph I Hat dieſem Orte Stadtfreiheiten ver liehen . 2 ) Die Kirchſpiele Monzelfeld Dren , Deffen Weinwachs vortreflich Cuß , Grad ift , und Ihron , oder Biſchofs - Dhroul. 3 ) Neumagen , Noviomagum , an der Morel , wofelbſt Conftantin Dir Sroße ein fager gehabt haben ſou , gehört dem Gra : fen zu Sann und Witgenſtein , unter trie siſcher Landeshoheit. Uuf dem Berge bei 8.4

88

$

dieſem Orte finden ich Uiberb [eibel eines uralten Schloffen von römiſcher Bauart.

ünmerk . Den drei lebten Vemtern peht nux win Amtmann wur , Į2 .

Das Amt Wittlich ,

Kupfer zu finden ift ,

in

welchema

hat 44 Derter.

1 ) Wittlich , Witliacum , eine fleine Stadt am Fluß Refer , hat die erſten Stadte freiheiten vom Kaiſer Rudolph I bekommen, E8 iſt hieſelbſt ein Franziſkanermönchen- une Nonpenkloſter , ein Kloſter der Trinitarier , und ein großes Hoſpital, 2 ) Drţenftein , Echlos.

ein altes churfürſtliche 8

3 ) Philipsfreude , ein Sommerpallaſt , den Churfürſt Jot, Philip hat erbauen lafs ſen , und welcher 1763 eingeweitet worden. 4) Die Kirchſpiele Piſport , morelbſt ein Dekanat iſt, Winterich, Münheim , Kirchhof, Liſer , Grofluttgi eften , Eimel, Mibenig, Niaring , Nodigant , Sontheim , uno dal Ziffcrzien fernonnentlofter Macheren, 5 ) Clauſen oder Eberhards - Cluſe , ein Benediktiner Roüegiatfiift , melches zmiſchen bohen Bergen liegé, uno fehr gut gebauet 31 derifelben wird ein berühmtes Dias ift. rienbild verehrt , und dahin ſtark gemaufaha 1449 çin Dieſe Perehrung ſoll ct,

Baua

1

89 Bauer, Namens Eberhard , zuerſt angefangen In der Gegend dieſes Orto find

haben.

die franzoſen 1735 don den Kaiſerlichen gefchlagen worden , Nicht weit von Clauſen iſt das Kirpdorf fd , nahe bei welchem die rúmmer

eine alten Schloſſes zu ſehen find. "

Anmerkung, In der Nachbarſchaft dieſes Amts , liegt bas ſogenannte Crooer Reich , welches zu der hintern Grafſchaft Sponheim gehört , und darin Chrrs Trier das Vogteirecht bea list, wovon unten bei der Grafſchaft Spons beim ein inebreres portómmt.

13. Das Amt Welſchbillig , in welchem gwei und zwanzig Derter find , darunter 1 ) Wetſchbillig, ein Städtchen , bei mels Kais chem ein Kloſter der Kreuzbrüder iſt. fer Rudol h I hat dieſem Orte heiten dertieren .

Stadtfrei:

2 ) Die fir chſpiele Jttel , Dahlem , meiler , Eirim .

Brier

14, Das Umt fylburg ; von fechózehn Dertern , wer welchen 1 ) Kolburg ," ein Stadtchen * ain Fluß , mit einir folle atid . şier i zin

Detonat . 5

) Die Kirchſpiele Edenz , Maißburg , 9ใน Etteld.orf. 45. Das Amt Schöneden , von dreis

gehn Dertern ,

iſt

eine

Herrſchaft,

welche

Wenzel II König zu Bóheim und Herzog zu Lupemburg , 1384 an das Erzſtift Trier für 3.0000 fl. wiederfäuflich verkauft hat. Der Hauptort ift Schöneden , ein Stadt chen . 16. Das Umt Schönberg , pon 31 Dera bern , unter welchen for Schönberg , ein Städtchen , mit einem Schlos. 17. Das Amt Hillebheim , Silber zu finden iſt.

1 )

Hilesheim

oder

Hildesheim ,

Stadt mit einem feften Schlos. ein Eremitentloſter. 2 ) Berndorf und Bolddorf. tern .

in welchem

eine

Es iſt hier

18. Das Amt Dhaun , oon or Dek Es hat den Namen von dein Schloß

Dsaun , und enthielt ehebeſſen viele gráfliche und adeliche . Siße , welche aber heutiges Tags insgeſamt dem Erzſtift zugehören , das Schloß Dhaun ausgenommen , melches die Grafen von Manderdheide zu lehn haben . In dieſem Aint iſt Silber zu finden.

19. Das

19.

Das Amt Manderſcheid ,

von 21

Dertern , unter welchen die 1138 geſtiftete Mannsabtei. Himmelrode , . Ziſterzienſerordens ,

un

die Kirchſpiele Manderſcheid , Deudesfeld , Nieberſtadtfeld , find . 20. Das Umt Ulmen , von adje Ders tern , unter melden

Shal Ulmen., ein Fleden .

Hier iſt ein

See , welcher das Ulmener - Meer genennet wird , sü von 24 Der: 21. Das Amt Cochem

tern , unter welchen 1 ) Cochem oder Kochem , eigentlich Koche heim , eine Stadt an der Morel, mit einem Schloß , welche zuerſt vom K'aiſer Udolph an Chur - Irier für eine Summe Seldes berpfändet, nachmals 1298 demſelben vom Spaiſer Albrecht zu einem unwiderruflichen „ Eigenthum gefchente worden , welches Kaiſer Karl IV 1976 beſtätigt hat. 1689 iſt Re von den Franzoſen im Sturm erobert und vermpúſtet,

aber hernach beſſer wieder aufs

gebauet worden. nei flofter.

Es

iſt hier

ein Kapuzi

2 ) Die Kirchſpiele Bruttig , Clotten , Condt, Ellenz, Silenbeuren , landkern, luges rath , Möhren , Pommeren , Strokbuſch .

22. Das 1

* ! 22. Daf Amt: Zell , von 23 Dertera , inter wilchen 1 ) zell im Hamm , eine kleine Stadt an der Morel , morelbſt ein Defanat ift. 2 Die Kirchſpiele ulf, Brem , Bridel, Ediger , Euer , Senheim , Stremiche Ereiß. Das Schloß Ereiß liegt an der Moſel , auf einem hohen und ſteilen Hügel. Hier ift alich Engelport , Parta angelica , ein ades lidhes Momerkloſter Pråmonſtratenſerordens. 23. Das Amt Baldened , don cgebn Dertern , " uvird , mit dem vorhergehenden von einerlei Hitmann verwaltet. In demſelben find die Sirchſpiele Buch i Forft , Maſters bauſen , Söreinichi

Ummerfung. Der

Umtinann zu Zelle

und Balbenec

verſieht auch die churfürftliche Gerechtfame an dem mit den Beribers der vordern Grafs . ſchaft Sponheim und den Srafen von Mets ternich - Beilſtein gemeinſchaftlichen und K'irchlqiele Bettheim .

Gerichte

II: Daß untere Erzſtift, begreift folgen de lemte : 1. Da3 Amt Ehrenbreitſtein , von dreis Wir bimerten folgende : achn Dertern . 1 ) Cos :

$

5

7

; D ) Tobletis ; Confluentia ; die Haupts fiabe des : untern Erzſtifts , liegt beim Einx fluß der Dofel in den Rhein , aber welches Ichten Strom hier eine fliegende Brüde geht über die Morel aber iſt seine ſteinerne Brúce erbauet.

Es iſt hier nicht nur richon zur Zeit ber Xómer ein Schloß geweſen , ſondern es haben ſich auch die erſten fråntiſchen Könige Der ehemalige oft hisſelbſt aufgehalten . frantiſche Königshof ,

welcher

in der alten

Deutſchen Sprache Cophelendi und Cobolence geneanet worden , murbe dem Erzſtift 1018 dom Naiſer Heinrich 11 geſchenkt. Erzbiſchof Arnold II hat die Stadt 1249 mit Maus trn nimgeben Taſſen , und nun iſt fie , ſtarf befeſtigt, auch gutentheils mohl:-gebauet. Sie wird zwar durch einen eigenen Stadt: sath regiert, und es tverden jährlich groei Bürgermeifter ermahlet , ein abelicher- und ein bürgerlicher ; e8" hat aber der churfürſi: liche Umtmann zu Ehrenbreitſtein den Vorá fit in dem Stadtrath: * Hufer der Haupta kirche find hier zwei Kollegiattirchen , zu St. Caftor und St. Florin ,

welcher lebten das

Dorf Obermendig mit dazu gehörigen Um terthanen zu Boltesfeld , neift der hohen und niedern Gerichtsbarkeit , unter churfårſta dichem

oberffen Catchuß und Schirm zuſtána Auch findet man hier ein erzbiſchofa liches

dig ift .

m es riu alig ui es Seummina Jeſ , eiſniuemhem lich i g e l a l r tse o n ona fte , und 7 Mi und nkGlyom terk n t e i n s n m d n e a Do D . No un ch el nfte ter . , iſt dafstunſdceho an der Shor nei flof t tel ich t vora aus der eine Bier Die Ausſ n u tha dt nd h ehr och iegende : Kar l u flic ſ h der Sta n e re ie Graf von dehr . Pri ift vort mD i c e h erni n fen und veou Mett von Bef lege iche t l n f n h á e Bon ber . Pau hier anſe hab

Deutſchen Drbens Balei Coblenz , iſt weiter unten ein beſonderer Urtifel zu finden . Uiber

/

den Nhein geht zwiſchen hier und Ehrenbreite Atein eine fliegende Brüde ; und úber die Moſel iſt eine alte und feſte ſteinerne Brücke gebauet. 1632 wurde die Stadt von den Schweden belagert., und aus der Feſtung Ehrenbreitſtein von den Franzoſen beſchoffent, da fie ſich denn ergeben mußte. 1688 wurde fie von den Franzoſen fiart beſchoſſen febr vermuſtet , aber nicht, erobert.

und

Der Stadt gehören die Dörfer Meuborf und Weiß im Amte Montabaur. Miche weit von der Stadt iſt ein Benediktinernon : neukloſter. m 2 ).coEhrenbreitſteint, eine wichtige Berg us infl am Rhein , gegen Coblenz und dem Efeftung zur Morel und zum Rhein iſt. nen 280 Schuhe

Sie hat eis

tiefen Brunnen , und eine Kirche

95 Kirche.

ON :

El. 01

4

Um Fuß des Felfen ,

auf welchem

ſie angelegt ift , und .am Rhein , liegt das Stadtchen Thal : Ehrenbreitſtein , nahe bei welchem , gerade unter der Feſtung und dicht. am Rhein , ein churfürſtliches Reſidenzſchloß iſt , vor welchem einige auf den Rhein ges

id

richtete Batterien fehen. Churfürft Philipp Chriſtoph ráuite die Feſtung 1632 unvor

ta

ſichtigerweiſe den Franzoſen ein , melche fic erſt im weſtphaliſchen Frieden zurüc gaben.

pipe

1688 wurde fie von den Franzoſen ſtart bes ſchoſſen. Die Feſtung beſtreicht zwar den

Dit

Nhein und die Morel , fie fann aber auf der landſeite vor einem andern nab gelegenen

od

gleich hohen Berge wieder beſchoſſen werden. 3 ) Unter den eilf Dörfern diefes Amts , And die Pfarrdórfer Arzbach í Horchem

1

Niedernberg und Niederlahnſtein. 2. Das Arnt Bergpflege , pon achtzehn Dertern , unter welchen 1 ) Cunoſtein - Engers ,

auf den Charten

Engers ſchlechthin , ein Stadtchen am Rhein, wofelbft eine landdechanei ift. 2 ) Bou -Engers, ein Städtchen am Rhein init einem prachtigen churfürfilichen Schloe. 3 ) Die Dörfer Kalten - Engers , Sebas ftians Engers , Capellen . Zu Kärlich iſt ein erzbiſchöfliches Schloe. 4 ) Dat

en

n on

rn

ey os en r n é n eoru r ck ie ſrtn ſt s li r e o e n ſ a a l M ad s 4 ) mo iDm eKn å t zi nd das Klo r u , Wr she r ba t e f á t r d er ral ; , icFi ft Wa jt en r ha l t t e es r a e i : e c . n r , ha , éh s H nn S fſ : fe 3 D ö n r a f eh ng a ; iúua z7u de Gr be egr lurtB 92 n t i r i n e r t e 1 n n be B d u helb de if .n 1 yn n e ha rngd nn r ge a o o u e n e vere S d - di E J ſt p enmbnu ú d a d m b d t u r Ho i Srtf anes un en z fe il ne 6g3 ro ſte e dará rf al t n S G bee . " 1f9er ge gen Th ai le t n ſt rb n if e , dene Vadt le ti . zu Wfier h te di Fe c l n r ei r bait ; Ve ;fch Hu be ſen Dö r el W d t t l le d u t inf Hi er al s , 8mi6 u ba ei e , En s t n r h t zſ a ri n:ti 13 pers Err Ho nde an danr fIh e ſe a i d l e ä c e e r e n di H G eri Sa di . eenb pf ft rr ll n un al iet ha e a n c r m f zaun N e : , aH á V ſ n hatu D e d h t e z d c a l ea r Gr en Jo nde zu ke o,n un ereb l rt nrd n l e h h ä t i a n en Ba 2 üb Re S biſc annfe pf a d er 9 r n i z n be 1t3 Er ge of ju . Gr f ab . ge afnn t t d á h n n a le Gr Wi un a vo rſcS le in r r ei ei e n das0 Erz g a dne esSe f ſt drer htTh o r e 4 v t a o n t f l i c n4t ei Ge0 Ni tte Treri ,der wo lóſe Gr an1 0 s gn n k e i g t n r a 6 i r i i f e 1 w Dr er li e te id ne snſ zſt t ß mm io enu pe a a r a n e n r f dg E a , d f K ie y nei ra z S u a t it ch ; G S z deer Tr ei- W d rſ b e r r l e e i H hbae en W : de bi g ch Ba zo il s l r h tli he ht* ſe d l l e t c n e n a n o v Ur r tei nier . efſeiE ab lic di u i h rg it den Gerga ic Ch enſ: Tr zu m be n ſ 1 g ch r 9 d t l a fo Wi + 10 un B bas e at

e nſ

97 baß lekte Bem Wiederlauf der halben Herrs fchaft , und der Landeshoheit über die Herrs und ſolche , dem Churfür: fchaft entfagten ften zu Trier .zugeſtunden :; diefer hing ?gen Sie geſamten Grafen - zu Sann und Mits genſtein mit der andern Hálfte der Herr: fchaft Valendar , der Burg dafelbft ., ſamt allem ihrem Bugehör , wieder belehnte , und fie berechtigte , in Gemeinſchaft mit dem Crža ſtift in der ganzen Herrſchaft dit ordentlis merum & mixtum che Gerichtsbarkeit

was dazu gecoa imperium , ſamt allem , ret , ausguúben , wie denn das Gericht von beiden Herrſchaften beſtellet , und gebeget , und die Appellazion an das churfürſtliche Hofa gericht gehen ſolle , menn die bürgerlichen Nechtshandel wenigſtens 75. 11. Kapital be tráfen ; in peinliden Sachen aber das Ges richt zu Valendar fich bei dem Hofgerichte Oberhof zu Coblenz rechtlichen Bes oder Dat gráfliche Haus Tincids erholen foute. Sann und Witgenſtein ſollte auch alle und jede auß mchrbeſagter Herrſchaft zu Rinem ober durch fernere Iheil bisher gehabte , Perbeſſerung zu erlangende Eifünfte , xua hig n undsohne Eintrag genießen , ſich auch Segenart churfürſtlicher erütit n bon ben linterthanen Eid und -pidit leiſten laſ fen , und zu : Ballendar mie: Ctur - Irier yes meins 2 !! buld . Erbberor, 17. B. -

1

ineinſchaftlich das Patronatrecht haben , noe mechſeldwciſe ausüben . Ulein , das regieren : de grå Riehe Hauß Sayns Witgenſtein hat dieſen Vergleich zerriſſen , meil er wider die bercroornen Familienvei tråge laufe ; und es iſt dieſerwegen ſchon ſeit langen Jahren beim Reichskammergericht zu Reglar ein Prozes anbängig. Unterdeſſen verfábrt Chur: Trier biß zur Entſcheidung der Sache dieſem Vers gleich gemás. Zu derſelben werden auch Weidersburg, Maller , Sóhr und Hilſcheid gerechnet. 4. Von der Grafſchaft Sann , beſigt Chur - Trier , vermoge Vergleiches mit den Gráfinnen gooannette und Erneſtiné zu @ann von 1652,

1 ) Sayn , Schloß und Vefte am Fluß gleid )e8 Damens , nebſt einer Pramonſtratena ſer Nannabtei. 2) Die Dörfer Stromberg und Mühle hofen. 3 ) Die Vogteien Jrlich und Drmúg oder Un den Ort Jrlich , Urmúz am Shein . macht das gråfliche Haus Wieb - Neuwied

Anſpruch

und verlangt ihn mit

aller Sos

heit und Gerichtsbarkeit , wie die Specifi catio reftituendorum in tribus menfibus zum weſtpháliſchen Friedens . Erekuzions- Rete 30g Num .

52

bezeuget ; und es

dauret der

3

3 $

3

baråber entſtandene Mechtsfireit ſeitdem noch immer fort:

4) " heinbrück , ein Fleden. Chur - Irier hat derſprochen , wegen biefer Derter und Güter ſein Antheil zu den Reichss uns meſt báliſchen Kreißſteuern zu entrichten . s. Das Amt Srenfau oder Grenzáu ; kommt hernach unter der Hufſchrift Nieder Sſenburg bor 6. Das Umt Serobach , kommt auch hera, had

unter der Aufſchrift Drieber - Gjenburg 7. Das Amt Hammerſtein ,

hat

den

Damen von dem ehemaligen feften Schlos Hammerſtein am Rhein , welches i650 ab« gebrochen worden . Es gehören bazu 1 ) Die Kirchſpiele Leideßdorfi Dhete , und Nieder - Hamınerit in : 2 ) Das Raſſer Kirchſpiel, welches dit Dörfer Brohl, Forſt , Dunfels , Ries und Bunningen begreift. 3 ) Die Herrſchaft Urgenfels , welche die Grafen von der Legen , als ein cur - trieria

ſches leht , und unter des Érzſtifts tandets hoheit , weißen . Es gehören dazu ( 1 ) Argenfels , ein Schloß am Hier wachſet der

Rhein.

beſte roche rheinwein oder

100 Bleichert , imgreichen

in eben dieſer

Gegend

bei den Dörfern Königswinter und Honf. eint ( 2) Sónningen oder Súningen , Dorf. ( 3 ). Urgendorf und Sorgenroth . 8. Das Amt aven , zu welchem sic chemaligen beſondern Aemter Montreal und Es gehören das Kaiſerseſch geleget worden . zu 61 Derter , unter welchen 1 ) Manea , Magniacum , ein Städte shen an der Mette , mit einem Schlog und

einer Kollegiatſirche . 2 ) Montreal , eine fleine feſte Stadt , am

Fluß Elz . 3 ) Kaiſergeſch , ein Srådéchen .

4 ) Die Kirchfpiele Auenzi Cottenheim , Dúnchenheim , Ettringen , Sauſen , Kempes nich ; Kerich , Kircheſch , Langenfeld , Mias gn burg , Nachtheim , Nidenich , Niedermenni # Ein Waffenach , Welling . Thút, Grimbe Sheil diefer Derter liegt in der Eyffel,

der

gróbeſte aber in dem Strich landes , wels cher Srps = und Klein : Pallenz ( Pallentia ) genennet wird , und in alten Zeiten den Pfalzgrafen zugehört hat ,

von dieſen aber

am die Mitte des vierzehnten Jahrhunderts der Kirche 31 Trier geſchenkt , und als ein fehn wieder empfangen , nachmals

aber den Grge

Grafen von worben.

Birnenburg

zu

Rehn gegeben

Anmerfung.

Un der nordlichen Grenze dieſes Umts , liegt die Benediktiner Mönchenabtei zum Paach oder zum loch , Abbatia Lacenfis , welche von dem See ( Lacu) an welchem fie liegt, den Namen hat , und zwar der chur s trieris ſchen Landebhoheit unterworfen , aber feinein Amt einverleibt iſt. Es gehört ihr auch , unter trieriſcher hoher

landesfürſtlicher Dbs

rigkeit , das Dorf Truft , beffen Hochgericht8s Grund - und Erbherr fie ift , und welches ihr allein ſchmort. Dieſes Dorf giebt jährlich an die churfúrſtliche Kammer 100 Rthlr. und iſt dafür von allen ordentlichen -Pandebabgas ben frei. Sie úber iſt 1682 ein Vergleich geſtiftet worden.

Das

Kloſter

laach hat

Heinrich, Pfalzgraf am Rhein , und domi.. , nus de lacu , 1093 geſtiftet , und mit Gú tern verreben . 9. Daß Amt Münſter - Meinfeld von 39 Dertern , nebſt dem kleinen Amte Alken , In

dieſem

finden .

Umte iſt stupfer und

Gold

ju

Wir beinerken .

3

2 ) Múms

1 ) Münfter - Meinfald , eine kleine Stadt, welche ihren Otamen pon einer alten sollte giatkirche hat. 2 ) Carden , Cardonia , einen uralten Fleden an ser nofel , melcher der Sit eis nes Urdhitiafonats iſt , eine tollegiatkirche und ein firanziſkanerklofter het. 3 ) Die Kirchſpiele Alten , Cobern , Dies pelich , @appenach , Gondorf an der fen ( vor Niters permuthlich Condorfa oder

Conterava , Contrua , rcſelbft das Schlos ker , der Stammort der Grafen von der Lepen , ift ) Fazenport , Kern , loff ,Mert loch , Müden , Marenheim , Dterfu ( troa fell ft @clo zu finden ) , Ochteutung ( mo felbſt vor Otterø ein Konigshof gemeſen iſt , ) Das Schloß mold , Pullich , Eepinichi.

Biſchofe ſtein liegt an der Moſel. Rinmerk. Fir Sheil diefer Derterum idem vors mir , liegt in der Strict Lane bergehenden 0 : 6 , msicher Deirfeld gerepret wird , und ber ultero pagus meginenfis , ouch magnia çenfis , 10 Deingelde geheifen hat. 10. Des Amt Boppard, von 92 Dertern. F # semelhen iſt Silber zu finden .

1 ) Boprard , Boppardia , vor Alters Botobrica , Baudobrica , Babardia , eine Chapt und Schloß am Rhein ,

iſt ein ural FC

103 ter Ort , in melchem ein Königshof geweſen iſt. Die hieſige Pfarrkirche iſt ehemals eine Kollegiatfirche geweſen. Es iſt hier ein De: fanat.

Un dem hieſigen Rheinzou

oder ſo

genannten BopparterWartopfennig, hat Chara Trier das großte , Seſſen aber auch einis ges Antheil. Diere Stadt iſt eine Reichse pfandſchaft , und vom Kaiſer Heinrich VII an das Erzſtift verpfändet sporden . Es find hier drei Kloſter. 2 ) Die Kirchſpiele Camp , Hirzenado , Káſter oder Kefter , Salzig. 3 ) Das Galſcheider Gericht , begreift 19 oben mitgezählte Dörfer , unter welchen

die Kirchdorfer Bickenbach , Herſchwieſen ſind .

Salfenbach und

11. Das Amt Welmich begreift 1 ) Welmich , ein Städtchen am Rhein. 2) Brodt, und Dahlem . 12. Das Amt Wcfel, in welchem ein Kupferbergwerf Mir bernerfen

iſt ,

begreift

1 ) Werel oder Ober- Wefel ,

12 Dexter .

eine Stadt

am Rhein , mit einer Kollegiatfirche zu uns ſer lieben Frauen , über deren Pfrúnde die Grafen von der leneu das Patronatrecht Die Pfarrkirche zu S. Martin ift haben . auch chedeſſen eine Kolegiatfirche geweſen. Die große Vorftado heißt Körbelhauſen. J * alter

104

alten Zeiten iſt hieſelbſt ein Königshof gez Baiſer Heinrich VII hat dieſe Stadt meren . dem Erzſtift als eine Reichspfandſchaft úber larien . 1639 bemachtigten fich ihrer die Schweden , und 1989 die

Franzoſen ,

don

welchen fie ſehr viel litt. Sie gerſtórter auch das barnet en liegende tonberg oder chomburg ? chlos *? rrelches den 1719 quagefiorben don dhomburg zugećórt hat: 2 ) Die Kirchſpiele burg und Beſcheid.

1 Grafen

Damſcheid ,

Nieders

Anmert. Die Hemter Boppard , Melmich und Wes fe!, werber zuſammen von einern Ummann regreret. 12. Das Amt Montabaur , in welchem Silber zu finden iſt , und zu meldem

über

100 Deiter geboren .“ Man bemerkz 1 ) Montabaur., Mons Thabor , eine Stadt , worloft ein Franziſkanerkloſter ift. Kaiſer Rudolph I hat dieſem Drt Stadt freiheiten gegeben . holbach , 2 ) Die Kirchſpiele Groß Hartenfels Heiligenroth , Helferskirchen , Menters Hundſangen , Kircháhr , Meudt ,

hauifen , Niedererbach , Salz , Wirges . Die Kit chſpiele Sundſongen Meudt , Nenters haufen ,

Salz ,

und

findenholzhauſen ( im Amt

163

Ume Limburg ) fins , melcher 1564 zwiſchen Erzbiſchof Johann und Wilhelin , Prinzen bon Dranien , und %

nie

141

ME

derfelben Gemahlin Juliane , als Bormúns dern der Grafen Johann , ludwig , Udolph und Heinrich von Nafau fagenellenbogen geldiloffen worden , unter chur - trieriſdie lans deslbheit gekommen ; dahingegen Chur. Trier fein Redt und dominium utile in Anſehung des vierten Sheils der Grafſchaft Manaus Diet , abgetreten hat . 3 :) Das Kirchſpiel Heimbach - Weiß , gehörte ehederſen zum Amt Ehrenbreitſtein , nun aber zu diefem Amte. Es beſteht aus den Dörfernt Heimbach - Meif und Gladbach . Nase bei H: imbach liegt die Prámonſtratenſer Manns abtei Romersdorf , welche in dieſem Sirche ſpiel einige Serechtſame ,

Nenten

fälle bat. Zur Erlangung heit über dieſes Kirchſpiel ,

und

Bi

der Landesho : hat Chur: Trier

romohl 1545 mit dem Kloſter Romersdorf , alb 1570 mit Johann , Grafen zu Wied , und 1600 mit Salentin , Grafen zu Fren burg , Vergleiche errichtet.

fern.

14. Da : Amt limburg , von 15 Dór: Wir bemerken

1 ) limburg , eine zwar kleine aber nahr bafte Stadt an der Lahn , über welche ei: he gute ſteinerne Brücke gebauet iſt.

Sie bat

hat viel findet man

derbau.. In drei

und vor Serfelber

Kidfter ,

und auf

einem

Berge an der Lahn ein Kollegiatſtift , mela dhes eine ſchöne Kirche mit fånf Shůrs mea bat. Die Stadt batte vor Ultero ihrt eigenen Serren , welche . 1404 mit Johann, $ errn zu linburg , außgeſtorben ſind , wor ; auf die Herrſchaft an das Erzſtift Trier ge langt iſt ,

den fie fchon 1244 zur Hälfte verpfändet morden . Die listen Herren von fimiurg haben mit dem gráflichen Sauſe Sien burg einerlei lliſprung , und ſtammen von

Gerlach 1 von Limburg ab, melcher am En de dess öreizehnten Jahrhunderts gelebet bat. Scie aber die Herrſchaft Limburg an das Haus Nienburge gekommen fer ? ift noch zu unterſuchen. Sie wurde 1344 an das Erzs fiift verplándet. 2 ) Dittichen , an der lahn , iſt der Eit eines Archidiafonats und Dekanats And einer Kollegiatkirche. 3 ) Nieder - Brechen , ein Státtchen , wil ches 1369 mit Mauern umgeben , und zu einer Stadt gemacht worden. dem ehemaligen Sau Einriche.

Es liegt in

4) Nieder - Selters , ein Kirchdorf , ak der Emsbach. Einige 100 Schritte von dem felben , ift in einer Wieſe der berühmte Sauer: brunn , deffen Wafer , welches im gemeinen

:

104

Geben Selzermaffer , bäufig ausgeführt per ſucht hat , die ond aus Drtindien

oder Setgerbrunn heißt,

mird , auch , wie man und Herreife nach Hin ohne daben ertragen fann : c8 mird auch vor den reichen Hollans

Batavia zum orbentlichen Getränk Bougainville Meiſe um die Welt , getrunken . &. 299. Er iſt einigemal verpachtet geme: ſen und zwar anfänglich für 5000 , nach mals gber für 8000 Rthlr. ja 1755 roll bern

zu

fich jemand zu 18000 Nthlr. Pacht angebos teu baben ; er wird aber jet von einzin chur - trieriſchen Verwalter beſorgt , welcher die Einfünfte von bemſelben berechnet , die

jáhrlich 60000 Ft. betragen ſollen. In den 1775 gebructen Unterſuchungen von des bes rühmten Selterwaſſers Beſtandtheilen mirb verſichert , daß man jahrlich eine Mil lion Flaſchen verſchicke , und das eine ide der Kammer einen Kreuzer eintrag :. Weil berberrſchaft über dies Maſſau - Dien an die fen Ort Anf , rich macht , ſo wird er beſtan . dig durch eine Anzahl trieriſcher Soldaten bebedt . 5 ) Die Kirchſpiele Urfurth , Balduinſtein , Elz , Lindenholzhauſen , Ober- Brechen , Vils mar , in welchern leksten die Abtei S. Mats mis bei Trier das Grundgericht hat.

Por dem

103 dem Silber , welches zu Vilmar gegraber worden , find Thaler geſlagen . :* 15. Das Amt Camberg , wird von Chur Trier - und Naſſau - Diet gemeinſchaftlich bee ſeſjen . 1 ) Camberg , ein : mohlgebautes und nahrhaftes Städtchen und Schloß, auf eis nem Fugel , ſou 1357 vom Grafen Gerhard zu . Dietz zu einer Stadt gemacht ſeyn. Die umliegende Gegend hat guten Uderbau , vors nämlich aber guten Flachsbau. 2 ) Sdweidershauſen , ein Pfarrdorf.

16. Dab Umt Wehrheim , liegt abges fondert , und wird von Chur -Srier und Daſſau - Dillenburg gemeinſchaftlich beſeffen . foben Naſſau -Dillenburg. 1 ) Wehrheim , ein Fleden , in welchem 1693 , neben der evangeliſchen , auch die rós gottesdienſtliche offentliche miſckatholiſche

Uibuug eingeführt , auch nachmals zum Bes . huf derfelben eine Kirche erbaut mordin. 2)

Die Dórfer Anſpach

und Oberhann. 4

Anmerkung. Die Prámonſtratenſerabtei I auf einem hohen mit Bäumen Berge

an der Lahn ,

ungefähr

Arnſtein bemachſenen anderthalb

Stunden von Saſſau , hat GrafLudwig von Urna

Die Erzbiſch dfe zu Urnſtein 1139 gefitiftet. Trier und Daynz find Reſchützer derſels ben ; und jeneriff auch derfelben Dr: dinarius , " und hat die gelftliche Eerid ; ts = barfeit über die bei der römiſchkatholiſcheu fehre gebliebenen fisfterlichen Unterthanen. Wegen der Renten und Sefalle,welche die Abtei in den chur- trierifdin Aemtern Montabaur und Limburg hat , trägt ſie zu

der erzſtiftis

ſchen Geiſtlichkeit , und überhaupt zu allen ausgeſchriebenen Anlagen , das Ihrige bei Das unmittelbare Gebiet der Abtei , beſteht in dem reichsunmittelbaren Kirchſpiel Wine Den , zu welchem die Dörfer Winder und PIN Weindhr gehören , welche die Gráfin Mech: tild zu Sayn der Abtei 1250 theils vers kauft , theils vermacht hat.

Die Übeci -hat

FO:

B4

das Gericht über dieſes Kirchſpiel in 12 ſo: genannte Stammtheile abgetheilt , und einige Derſelben an andere zu ſeiner mehreren Bes ſchüßung gegeben ; jeßt hat das Erzfift Trier

TH zwei Stammtheile dieſes Gerichts , und zwei trägt der Herr von Diariotte von dem Silos fter zu Lehn , die übrigen acht Stammtheife aber befitt: das Kloſter filbfi. Jene find Tolchergeſtalt Mithochgerichtsherren dief:8 Ses richts. Die hiefige Gegend iſt vortreflichi der Fluß hat ein tiefes und frud ; tbares Ihal, decer uno Weinberge wechſeln mit einander ab .

Nahe bei der Abtei , aber am anderi Ufer , fino Hiberbleib ſel von einem großen

ab .

berfallenen

Schlos - zu ſehen , bei welchen die

abeliche Familie von Stein , ein neues Gei båabe aufgefähret hat : wahrſcheinlicherweiſe find dieſe Uiberbleibfel von bem alten Etamme hauſe bér Grafen von Urnſtein.

Das

Erzſtift

Sedin .

$. Í .

n dem Erzſtift Cóin ; hat Corn. Übe Voon ger 1583 eine Charte gezeichnet , wel the Hogenberg geſtochen : nachher hat Joz hann Gigas eine beſſere verfertiget , welche Blaeum und Fanfion geſtocheit. Neuer ſind diejenigen , welche Sånſon , Balf , Biffcher , Homann , Seutter , Pierre Mortier , Reis nier und Joſua Ottens , herausgegeben . Sit bedürfen , aber insgeſamt einer großen Bera Die homanniſche iſt im Ütlas von beſſerung. Es iſt auch auf der Deutſchland die 42ſte . Charte von den Berzogthümern Júlich und Sherg

Berg zu ſehen , welch « oben angeführet wors den . Von dem zu dieſem Erzſtift gehörigen Herzogthum Weſtphalen , hat erft Johann Gigas , hernach aber der geſuit Zittart eine Charte verfertiget , welche zuerſt 1706 ge: ftochen , Vernach einigemal , und 1757 auch von den homanniſchen Erben wieder aufgelegt worden. $ . 2. Die erzſtiftiſchen Lande hangen nicht find gutentheils zuſauimen , ſondern alle burd fremde Gebiete von einander abgeſona bert. Der Haupt=und längſte zuſammenhans gende Theil , liegt am Rhein , und erſtree det ſich vornämlich zwiſchen den Şerzogthús mern Jülich und Ferg über 20 Meilen in dic fånge , iſt aber in den meiſten Gegene Ein anderes túdf liegt ben ſehr ſchmal. dornámſich zwiſchen dem Herzogthum Jülich UAD Erzſtift Trier. Die Lage der Grafſchaft Redlinghauſen und des Serzogthums Weft: beſonders bezeichnet phalen , wird hernach werden .

$.

3 Es ſind dieſe erzſtiftiſchen Lande von fehr unterſchiedener Art und úte. Ein Iheil berſelben iſt ſehr bergicht und maldicht , ein anderer fandicht, ein anderer fehr frucht bar , mie denn das untere Erzſtift einen Uibers Muß an Getreide hat. In dem am Rhein belegenen

Strich Landes i

giebts guten ros then

TI

then Wein , welcher Bleichert genennet tird ; und der beſte wacft im Dorf Håningen. Er wird oft für Burgunder Wein ausgegeben . Die waldid ;ten Gegenden haben viel Wilb . pret ; die Flüße ſind fifchreich ; es find auch und in einige Sauerbrunnen vorhanden Herzogthum Meſiphalen giebts allerlei Erze. Bei Internach und Bonn iſt Baſalt zu fins den . Der Rhein trennet das Erzſtift Cóln von dem Herzogthum Berg . 5. 4. In Den erzſtiftiſden 52

Stadte ,

und über

17

landen fint

Flecken.

Landſtånde. beſtehen als

Prálaten , Nitter: fchaft und Ståbt: n . : Die Landtage ' in dem eigentlichen Erzſtift , werden gemeiniglich zu Bonn gehalten .

ſchen

$. 5. Ef haben nur die Nömiſchfatholic in dieſem Erzſtift offentliche gottesdienſts

Jiche Wibung,; in der Herrſchaft Ddenkirchen , find blog Evangeliſche vorhanden , und im Umt Rheinberg haben die Reformirten offent lichen Gottesdienſt. 9. 6. Das Erzbisthum hat ſeinen Namen von der Reichsſtadt Coln. Der erſte Urs (prung der

chriſtlichen Kirche

in

derſelben ,

iſt ungemis ; im Anfang deß pierten Jahr hunderts aber iſt ſie gerris schon vorhandra gemeſen

und

hat

einen Biſchof ,

Namers

1

3

Maternus .,

gehabt , welcher im Jahr 314 auf der arelatiſchen Kirchenverfammlung zum

gegen geweſen . Der erſte Unfang des Erge 6.8thums wird an gewifeften ins achte Jahr's hundert gereßt'; denn als im Jahr 745 dec cólniſche Biſchof Reginfried fta : b , wurde der beil. Bonifacius von den fränkiſchen Furſten Karlmann und Pipin zum Erzbiſchof zu Cola auserſehen und Patfi Zacharias ertheilte ihm dieſe Würde. Allein , im Jahr 748 wurde Bonifacius und mit ikon die erzbiſchofas liche Würde nach Mannz verleht , Coln hissa gegen dem neuen Erzſtift Mannz unterwoes fen. Dieſer Zuſtand dauerte , fapt 50 Jaht fort , biß K. Karl der Große , auß Liebe zu Vachen , dem colaiſden Biſchof Hildebald untar Defſen Kirciprengel dieſe Stadt gelór te , die erzbiſcófliche Würde, wieder zuwege brachtsy

welche

bermuthlich

zwiſchen

den

Jahren 794, und 799 geſchehen iſit. S. 7. Es iſt wahrſcheinlich , daß um diea Te Zeit auch die Biſchofe 30 Lüttich und Ult recht dem Erzbiſdof zů Cóin als Metropolis ten , untergeben ſind. zu , welcher nachher auch die unter Karl dem Eroßen geſtifteten Bisthümer Minden y Munir , und Osnabrick gekommen . Naciosm aber die Kirde 34 Utrecht 1550 und óö ja einem Erzſsiſt er 5 - Büſch . Erubefcr. 17. b .

Minden in Bisthum boben , und das weſtphdtiſchen Frieden in ein Fürſtenchum vers mandelt worden , ſind dem Erzbiſchof zu Coin nür die Biſchofe zu füttich , Münſter und Dsnabruck , aiß Suffraganten , übrig geblieben doch ift Durch den meſiphdliſchen frieden im Bisthmn Dönabrúc , in Anfiburg der Evangeliſchen , alle geiſtliche Gewalt des Erzbiſchoff zu Edin aufgehoben. 8. Die colniſchen Erzbiſchofe

haben

Jeitig das . Pallium , und die Vortragung des Kreuzes erhalten , und ſchon im zehntent Jahrhundert findet man , daß ſie als Prima: ten ben Erzbiſchöfen zu Maynz und Trier gleich geacitet worden . Pabſt Innoceng IV 1 ; ernannte ſie zu gebornen Legaten 2 ¢ 8 rómis ſchen Stuhlb Dermoge einer Pulle det Pabſtes Leo IX von 1052, fou der jedess malige Erzbifchof zu Cöln Erzkanzler des ro miſchen Stuhls , und Ferdinal cor der Kits che Johannes des Evangeliſten ante portam latinam , feyn. Dieſes Privilegium iſt ets was aus der Ucht gefommen ; doch meinen einige Gelehrte , daß wegen derfelben der rós amiſche Hof keinen Kanzler" beſede , ſondern derjenige Kardinal , welcher die Aufficht übet die pábfiliche Kanzlei hat, ſich nur einen Nizekangler nenne. Om deutſchen Reich führt der Erzbifd of qu Coin den Titel als Erztanga Ter

7

3 3

3 1

2

1 1 1

115

I ler

durch

Italien.

Wahrſcheinlich

63 iſt

das

nicht ganz

uns

die Erzkanzlerwúra

Stuhl zu Nom , welche bei dein De Erzbiſchof Pilgrim berwaltet , dieſein und dem Erzbiſchof Hermann Gelegenheit gegeben , die durch Erzkanzlerwurde des deutſchen Reich Italien mit ihrem Erzſtift zu verknüpfen ; und ſie iſt , vom Erzbiſchof Pilgrim an , don 9 Erzbiſchofen nach einander vermeitet wora Erzbiſchof Wrnold II hat zu dem Erza den. kanzlertitel zuerſt die Boerennung von Italien Seitdem die Kaiſer nicht mehr hinzugeſetzt. nach Stolien gekommen ſind , haben die Erzbis Ichöfe zu Edin feine Gelegenheit gehabt, ihr Amt auszuüben , es iſt aber darum nicht erloſchen. $. 9. Was den Urſprung ber cólniſchen Shurmurde anbetrift , ſo iſt ſchon zu der Zeit, ölß die Kaiſerwahl noch von allen Standen des Reich perioaltet wurde , und die bors nehmſten nur gewiſſe Borrechte babei hatten , der Erzbiſchof zu Edin unter dieſen - Pornekma ften mit geweſen . Es hat auch nachher die Erzkanzlermir e demſelben , ſo wie den übris gen Reichs- Erzbeamten , den Weg zur Obute gerechtigtzit gebabit , nachdem das Wahlges Foháſte am Ende des Dreizehnten Jahrhuna berts auf einige Fürſten init Unofchiie; ung der übrige : gekommen iſt. Außer den Vors . rechten , welche ihirt mit allen Churfürfien ges

tas

gemein find ; hat er noch einige beſonderes Bei der römiſchen Königs- und Kaiſerwahl ; hat er , dermöge der goldenen Bulle , nad Chur- Trier die nächſte Stimme, und fint , bei öffentlichen Verſammlungen , wenn fie in finem Kirchſpringel , oder außerä felbigem in Stalien und Gallien gehalten werden , Bem Kaiſer zur rechten Hand. Dit Trier iſt 1653 audgemacht , dat beide biſchöfe die Etyre .des Vorfişeß uater ander mechſelšipeiſe theilen ſollen.

Chur Erg cifte Sei- ..

née Gerechtſame , in Anſehung der Kordnung eines xó:niſchen Königs , find oben in der ; Einleitung zu Deutſchland ( $. 42. ) ange : geiget. S. 1o . Uus obiger übhandlung erhellet

nuu mehrentheils der befiandige Titet des Churfürſten zu Cöln , weicher alſo lautet : Cottes Snaden : 53 Erzbiſchof zu Qon Cóln , des heil. N. R. Erzkanzler buron Star lien und Ehurfürft , Legatus natus des heil: apoſtoliſden Stuhis , Serzog gil Eigern und Das Wappèir iſi cin ichmaro Weſtphaliti, ? c . zes Krenz in filbernen Felde wigen des Erza ſtifts Eóln , ein weißes ſpringendes Pfero im rothen Felde wegen des Herzogthumë rothen Weſtphalen ;, drei goldnz Herzen im Felde wegen des Sherzogthums Engern , und ein

1 117 cin filberiter Asfer

im blauen Felde

wegen

der Grafſchaft Arensberg. Ş. 11. Das hochwürdige Domkapitelhat als feinen Siß in der Reichsſtadt Edin , woſelbſt die erzbiſchöfliche Kathedralfirche iſt, und befieht qu & 25 Domherren , und einer Anzahl Domnieellaren. 9. 12. 6.; ur - Coln hat einen Matrikular : Anſchlag von 60 za Noß , und 277 zu Fuß, oder 1828 Fl. und giebt zu einem Hammero ziel % 11 Rthlr. 583 Str.

S. 13. Das Erbhofmeiſteramt dieſes Erja fifts , haben die Grafen von anderſcheid , Das Erbmarichalamt die Grafen von Salmo Das Erbichenfeitamt die Herzoge von Urem berg .; das Erbtámoereramt die Grafen von Plettenberg . h $. 14. Die churfürfil ichen obe Si olegia find : die geheimen Sonfes

thu und

renz-und Kriegsminiſter , das Hofrath8 - oder Regierungsfollegium , das Soffammerfolle: gium , das Hofgericht. §. Is Die churfürfilichen Sinfúnfte aus den erzbiſchöflichen Landen , ſolen nicht wicie tig reyn, Churfürft unterhalt eine feibgare de Satſchirer - Trabanten , nnd ein Leibregi meni zu 50%.

$. 16. Die stäftiſtiſchen Lande beſtehen :

11:8 I. Aus dem obern Erzſtift. bört I. Das Amt Bonn,

Dahin ges

1 ) Bonn , die churfürſtliche Reſidenz= ftadt , eine ehemalige Feſtung liegt am Rhein , iſt zwar nicht groß, hat aber

piele

gute Häuſer. Der 1718 angefangene føóne Bau eines neuen Reſidenzſchlores , iſt uid ) ausgeführt worden , und das , was aufge : führt worden , ift theils wieder in Verfall gerathen , theil abgebrannt . Der foónfte Theil deſſelben heißt Duenretiro.

Außer der

$ auptfirche iſt hier noch eine Kolegiatfirche und eine Pfarrkirché. Die Jeſuiten hatten hier ehedeffen ein Kollegium , und unterfeie . dene Drden haben ihre Flóſter.

Die Stadt

iſt 1673 , 1689 und 1793 , da jedesmal eine franzöſiſche Beſaßung darin . gelegen , von den Kaiſerlichen und ihren Hilføvóitern belagert und erobert worden . Dermöge des Badener Friedens von 1714 rou biefelbſt in Friedenszeiten , außer der Reibgarde a mea gen ocren Unzahl mit dem Kaiſer und Reich cin Bergleich einzugehen iſt keine Beragung gehalten , ſondern die Verwahrung der Búr gerſchaft überlaſſen werden , zu frieg$ zeiten aber dem Kaiſer und Reich frei ſtehen , den Ncichoverordnungen gemäß , ſo viel Kriegs

1

pelt hinein zu legen ,

alê eß die Kriegerais fon

119

9

ſon erfordert.

13

tet , ſondern in neuen Zeiten eine Befagung von ungefähr 400 Mann cólniſcher Truppen Es wird hier ein binein gelegt worden .

Bid

IN

21

1

Dieſes iſt aber nicht beobach .

Nheinzou erlegt . Die Stadt iſt 1240 zuerſt mit Mauern und Sraben uingeben worden. Von hier nach Cóin führt eine Lindenallee die nur wird .

durch etliche

Dörfer unterbrochen

2 ) Poopeisdorf , ein Dorf , mit einem Daran liegenden churfürſtlichen Fuſſchloß , wel dhes Clemensruhe genennet wird 1 und : mit dein Schloß zu Bonn vermittelſt einer viers fathen 1200 Schritt langen Ullee zuſammene Beim Schloß iſt ein Garten. hängt. 3 ) Durch das Dorf Nåthen , tommt man nach dem churfürſtlichen Jagdſchloß Hers jogsfreude. Das zur Neigerbeiz beſtimmte Jagdhaus Falkenluſt , hangt durch den Thier:

garten mit Uuguſtusburg zuſammen . 4) Heymertſen , ein Stadtchen an Eifft.

der )

5 ) Ulfter , ein fleden ,, Schloß und ein Fleden Herrſd aft , den Grafen von Salm - Reiffera dheid zugehérig . 2 , Das Amt Meckenheim . ein Stadtchen an 1 ) Meckenheim

der

2) Sheine

120 2 ) Rheinbach ober Noubach , ein Stade ehen .

Umuertung In diefer Gegend itt ebbeffen die Grafſchaft Hochſtaden oder Hochfteden geperen zu welcher die cloſer Sochiteden , Atre,Hard, Engelheim , Waisrechthoven , Walen , Rheinbach . und die Srabt Nürftesyfel gehöret haben und welche der 1261-gestorbene Erzbischof Con rad von Sosyſteden bem : Ergftiſt geſchenfes Hat. g . Das

Aint Königsminter .

1 ) Königswinter , ein Städtchen am bein . In der Nachbarſchaft derelben find die Fugenannten fieben Bergen auf dez reni jedem . chedeffen ein @ chloß geweſen.

2) Groß- und Klein - Stomberg., Vok teberg : 3 ) Drachenfels , Schloß und verrfchaft, einer linie deg reichsfreiherrlichen Hauſes Xaldbott von Baffenheim zuſtändig. 4. Das Unit: luiza mit einen ein Stadtchen 1 ) Linz Echlof , liegt am Rhein , und hat 133 Etadtrechte befommen . In der Gegend dera Kelben machſt der " theiniſche Bleichert .

2 ) Untel , ein tädtchen am Rhein . 3 ) S. Catharine , nofelbſt ein flos fler ift ; Vollenberg , Daddenberg , Erpel , Nurbulg Dórka 5. Do

5. Das Umt. Undernach . 1) Andernach , in alten Beiten

Anto ,

Dacum und Aptunacum , Antonacenſe caftellum , eine Stadt am Rhein , welche 1114 Stadtrechte erhalten hat , als Erzbis fchof Friderich in dieſer Gegend den Kaiſer Heinrich V beſieget hatte. Es miro hice ein Nheinzoll erlegt , und das Städtchen hat großen Nußen von den Solzflotten , die von hier noch Holland , inſonderheit nach Dortredit gehen , es wird auch bicplot mit Clas , irbenen Geſchirren , uus Brungen , maſter gesandcit . Hier iſt vor Alters ein of der auſtraliſchen Könige genießen ;, auch find hier unterſchiedene @ liſammenfüefte deuts . { dher Fürſten angeſtellet' worden . Die Stadt ſoll chedeflen cine Neichsſtadt geweſen , aber Geralt der 1496 von Chur- Cöln durch Municipalſtadt gemacht Mafen zu einer 1689. ift fie von den Frana morgen feyn . zoran Pelt beſchadiget worden . Dahe bei dieſer Stadt wird der ſogenannte Trasftzin gebrochen , und häung nach Holland gez führt. 2 ) Rens , auch Renfe , und Rees , ein @ tástchen am Rhein ztviſden Coblenz und Boppard , treicher Churfürſt Dieterid , 1445 en Grafen Psilipp gu Lagenelinbogen für toele

1

122 1009

rheiniſche

Goldgulden

derpfändet ,

Churfürſt Ferdinand aber 1029, von dem fanograferi Toon Heſſen wieder eingcloſet hat.

Anmerkung. Nahe bei

demſelben

iſt

am Rhein der

Königſtuhl ( thronus regalis ) zu ſehen welches inerkwürdige Uiterthum aus einem von Quaterſteinen erbaueten runden Serool be beſteht , welches auf , ſteinernen Såalen ruiyet ; Seren eine in der Mitte iſt. Er iſt g und eine Viertel Eue hoch i hat vierzig Clien und anderthalb Viertel im Umkreiſe 12 Euen drittchalb Viertel im Durch til

meffer , und iſt oben mit 7 Sißen nach der ehemaligen Anzahl der Churfürſten verſehen. man ſtriget auf denſelbert, permittelft einer fteinernen Treppe 'oon 28 Stuffen , und er hat zwei farfe Thüren . Auf dieſem Mos nigsſtuhl haben die Churfürfien ehederſen

ei='",

ne Zeitlang dorläufige Berathfchlagungen mee gen der Königs- und Kaiſer - Wahl angeftels Ict , und wegen des feierlichen Wahltag zu Frankfurt Abrede mit einander genommen , und wenn die Wahl in dieſer Stadt gewiſs fer Hinderungen wegen nicht hat vor fich ges hen Fönnen , in file ant stefem Ort geſtheben ,

$

123

norelbſt auch die feierliche Bekanntmachung Des Neuerwähiten , uud ſeine eleuatio, oors genommen worden , und die Churfirften ſich auch ſonſt megen mid ;tiger Neidsiaden bt's rathſchlaget , auch die faiſer der Churfürs lien Privilegien feierlich beſtätiget haben . Eoldergeſtalt iſt . K.' Heinrich VII hießloft 1308 erwählet worden ; die Gefdridtſdireiber aber melden , da die Wahlfürfien bi felbſt Damals nach einer alten Geivohnheit juram men gekommen waren. 1338 ift biet der erſte Churfürſten - Verein geſtiftet, Mariini liair I ift, ſo viel man weiß , der leite faia ſer , melcher sieher geführt worden . Dieſen Drt haben die Churfürfien wohl um Desmila len zu ihren Zuſammenfürften vorziiglich ers måhlet , weil die vier Churfürften am Rytin ganz nahe dabei ihnen zugehörige Derter baben ; denn Chur : Cöln befiist Menſe , Chura Maynz. Dber -Lahnſtein , Chur-Trier Capelle , und von Chur-Pfalz hat Seifen- Caſſel Braus boch zu lehn, Die beſte Hbbildung des Roa nigøſtuhls und der uinliegenden Segena , findet man in des von Dlenſchlager com ment . ad auream bullam , # 6 . Das Umt Königfelbe 4 ) Königsfeld , ein Fleden und Schloß Neidysfreiherxent gehäret einer linie der

von Waldbott-Paſſenheim, 2 ) TOR:

124 2 ) Tonnießſtein , eigentlich S. Antonit Klofter , ein farmeliterfloſter , bei welchern der berühmte Sauerbrunn Tiderborn quilet welcher aber gemeiniglich der Isnnfteiner Brunn oder das Tønſteiner Waſſer genena net wird, 7. Das Amt Ahrweiler , in welchem Ahrweiler ,

ein Stadtchen am

Flus Ahr ,

moribft guter Wein wächſet. 8. Das Amt Aldenahr, 1 ) Adenahr ,

ein

Städtchen

am

Flus

ein

Fleden Flecken

am

Flug

Uhr. 2) Uhr.

Brüggen ,

3 ) Funngen oder Hunnen ,

ein Flecken

am Fluß Uhr. 4 ) Die Herrſchaften finden , Friesheime Miſchel , Bettelhofen und faldenborn . 2. Das Amt Aldenau , 1 Aldenaa A ein Pleden . 2 Nieder - Widenau , ein Dorf.

Jo. Dic Grafſchaft Neifferſcheid ,

in der

gehöret einer Linie des gráflichen Syquſes Salm , und ſieht in den Reichsmaz trifeln als eine unmittelbare Reichografſchaft und Stand des chur-rheiniſchen Kreiſes mit einem Anfchlag , und Ernſt Valentin , Craf Enffel

au Saim und Feifferſcheid , hat aufdried

au

Regensburg jvon

den Reiche 1654

megen Reife

125 Meifferidzeit mit wird von ben iſt.

unterſchritten : allein ,

Chur = Céln eximirt.

In

fie

derſela

Reifferfcheid , ein Städtchen und Schlok. ii . Das Amt Hulpich , iſt ganz vom

Serzogthum Jülich umgeben . 1. Zulpid oder bulch , in Urfunden Zule pide , ( 8. i . Tulpide,) Tulpetum , eine fleis ne Stadt , welche das alte Tolbiacuin ist , dcfien Sacitus gedenkt , und bei welchem der Franken König Klodrig im Jahr 496 . Es find die Alemannen übermunden hat. hier

drei

Pfarrkirchen

und

unterſchiedene

Erzbiſchof Engelbert III Hat dieſe Klöfter. Etadt und itren Diſtrikt 1368 con DER Orafen zu Jülich wiedee eingeldſet. 2 ). Belicnich , ein Kloſter. 12. Das Umé legyenid ). 1 ) leghenich oder Vechenich i Legni cium , aud; Legioniacum , eine kleine Stadt mit einen Odlok. Sie iſt von Erzbiſchof Heinrich II ' zuerſt angelegt , und von derfeles ben Nachfolger Walram 1342 umgeben werden .

mit Mauern

2 ) Simnich , ein Kird ſpiel und Schlobo den Freiherren von Giannich zugehörig. 13. Dq8 mt Bruel , und Songs dprti

1 ) Bruel

1

126

1 ) Bruel

oder Brunt ,,

ein Stadtcher

mit zwei Kisſtern , und dem prächtigen curs deffen fürſti. Luftſchloß Auguſtusburg , in Thiergarten Das fineſiſche Haus ſteht. EB hat auch einen prachtigent Luftgarten. 2) Fiſchenich und S. Martin , Dörfer. 3 ) Noesberg , ein Schloß auf einern Berge. 4) Bornheim , eine Herrſchaft , welche einer Linie des reichsfreiherrlichen Hauſes von Waldbott - Bafenheim zugehört. 14. Dung , Tuitium , ein geringes Štábta

chen am Rhein , der Reichsſtadt Csln gegen : über , iſt ein alter Ort , hat eine Benediks tinerabtei , und es wohnen viele Juden hies ſelbſt. 1632 iſt dieſer Ort von den Schwes den ſehr verwüſtet worden . ' II. Uus dem

untern

Erzſtift. Dahin

gehört I. Das Amt Brauweiler. 1 ) Brauirciler , eine Benediktiner Mannsa; abtei , meiche 1024 geſtiftet worden . 12) Bethlehein , ein ebfervantenklofter . 3 ) Miel , por Dorf am beint.

Uiters Neo - Aelia , un

4 ) Votelmund, uitorf, Meikenich , Cirche $ tørfir.

2. Das

553

2. Das Ume Bedburg.

9

1 ) Beber Reifferſcheid , ein Stadtchen an der Erfit , nebſt einem Somthureihaug und Schloß , gebort den Grafen von Šalma Reifferſchžib.

.

M

M bile

ny

2) Kloſter 3. 1)

Die Dórfer Flouwiller , wofelbſt ein iſt , Widgefeld , u. 4. m . Das Amt Zong . Zon8 , Sontinum , chedelſen Frida firom , ein Stadtchen am Nhein , mit einem Hier wird ein Rheinzou erlegt. Schloß. 2) Wering ober Moringen , ein Stád te then am Nhein , bei melchem 1288 cine fehr

blutige. Echlacht zwiſchen dein gelderſchen und brabantſcheil Kriegsheer vorgefallen iſt. 3 ) Senechtſteden , eine Abtei Pråmona ſtratenſerordens. 4 ) Utrad , Romelskirchen , und andere Kirchdorfer,

N

4 ) Die Stadt Muns. Nups oder Meuß , Noveſium , Nuſſia , die Hauptſtadt des untern Erzſtifts , liegt an der Erfft, welche unterhalb derſelben in den Vor dieſem ter fie befeſtigt Shein fáut. un großer ; jebt ſind die Feftungsmešte ter falen , und die Einwohner ernähren ſich vornámlich vom Feldbau und Viehzucht: die Étape treibt aud, Dansel mit Brettert und

Etein :

ces Steintohlen.

Auf dem

Markt erblidt inan

das Bildniſ Kaiſers Friderichs (II von Erzs Ég find hier ein Collegium canonicorum regul. Auguſtinerordens , ein eðeinaliges Jea (uiterkollegium , . 3 Monchen -und 3 Nonnene 1

kloſter , ein adeliches ficimeltliches Stift So Duirini , und ein Haus der barmherzigen Dråder . 1474 wurde die Stadt vom Sera 309 Karl dem Kühnen zu Burgund bergeblich belagert ; 1586 von Adolph Graf zu Diörð , eingenommen , und bald bernach von den eripüſtet. 5 . Das Amt Sulfrab. 1 ) Sulirao , ein Edloß und Dorf ehemaís der Hauptort einer Grafſchaft , (Co mitatus Helicrodientis ) melche Erzbiſchof Heinrich Il im J. 1323 wieder an das Erzſtift gebracít hat. 2) Deutirchen , Grefrad , Gelen , Buda geii, Cifgen , Sirdydörfer. 3 ) Weldenberg , ein Filofter pom . S. Niklas Drden , welches halb im Tlede liegt.

Herzogthun

4 ) Levelingkopen ; eine Herrſchaft an der Erfit , bei Erafen von ihoa zugelio: es iſt ijier ein Mittersis , eine facholia rig. iche, iind rejoin.ifte Kirche. 5. ter

1

5 ) ter Þorſt, tin Dorf, welchesimerkrüre

)

dig iſt , weil es, nebſt Wedelinghoven und lection dal i zu der ehemaligen Eisafichaft Vorſtebess gehört hat. 6 ) Erprath , ein Schloß , hat ehedeiſen zu der Grafſchaft Selfenſtein , gehört.

7 ) Snadenthal, eine Übtei. 8 lantem , ein Kloſter. 9 ) Eppinghoven , ein Frauenflofter. 6. Das Umt Liberich , Liedberg , welchem

in

1 ) liberich oder liedberg , ein Schlog auf einer sobe , morelift das Amthaus ift. 2 ) Frimerddorf, Gusdorf , Holzheim a Rärft , Schift alin , Kleinenbruch , Giefenfira chen und Teen , Sird dörfer. 3 ) Odenkirchen , eine Herrſchaft, welche Churfürft Clemens dem Marquis von Wea fterlo abgetauft , und in ſeinem Teſtament dem Erzſtifte øermacht hat. ten haben hier eine Kirche. ein Kirchdorf.

Die Reformira Nduefort , iſt

4 ) Die Grafſchaft zur Dyf ,

in wele

cher

1

( 1 ) zur Dyf , daß gráfliche Schloß , 2 ) Veberbok , Bemerden ., Cappellen , Scheffen , und Neuenhoven , Dörfer. 7. Das Umt uidingen oder Drdingen , eine fleine Stadt am Rhein , melche 1330 Ctast. Buſch. Erdbeſchr.17. B.

Stabtrecht befommen

und

nofelbft

sag

gräfliche Sans Virmont die Erbyogtei bat. Die biefige Gegend wird in den Urkuns den das alte Bisthum genannt. Uußer der Hauptkirche , iſt hier ein Franziſkanerkloſter, Es wird hier einiger Sandel mit hollandis fchen Waaren und Steinfohlen getrieben . 2 ) Budberg , Ober-Budberg , ein Kirchs

dorf am Rhein. 3 ) Sine

3

Seite

des

Dorf

Kannhaus

ren. 4) Roth , ein Ritterfits. gehört dem 5 ) Trarhaus 1 Drben. 8. Das Amt finn .

deutſchen

1 ) linn , ein Städtchen , nicht tocit vom Rhein , nebſt einem Schloß , wegen deſſen Erzbiſchof Friderich 1393 den Grafen bob Clebe abgefunden hat, 1720 murbe es von preußiſchen Truppen eingenommen , und die Feſtungsmerke wurden geſchleift. 2 ) Bofum , ein fatholiſches Kirchdorfmit ei: nem Monnenflofter , und dem Ritterſill Willit.

Nicht weit davon Solbruggen . 3) Willigy

liegt

das adeliche

Haus

ein katholiſches Kirchdorf.

In dem Kirchſpiel , welches dazu gehört Ritterſige SulAdunt , çin Kita liegen die terfils , welcher

aus

der

gráfich

dirmpo.

73

3

tiſchen Erbſchaft dem Erzſtifte zugefallen 1 Collenburg und Broichhauſen. 4) Fiſchelen Kirchdorfer

5)

Strump ,

und

ein

Dſterad ,

Dorf, - bei welchem

der Nittérfig Peſch liegt. 6 ) Burich , ein fatholiſche

.

31

3

:)

01 *

katholiſche

Kirchdorf.

Zmiſchen demſelben und Strump , liigt das reiche und ſchone abeliche Nonnentloſter Meer. 7 ) Herd , ein Kirchdorf am Rhein , gea Bei demſelben werden gen Düſſeldorf úber. viele oberrheiniſche Waaren ausgeſchifft. 8 ) lant und Kirſch ; Kirchdorfer. 9. Das Amt Rempen . 1 ) Kempen ,

eine kleine ehedeffen

befes

ftigt geweſene Stadt, wofelbſt ein Symnas fium uud drei Kidſter , und einige Beinen . manufakturen .

2 ) S. Antoni in der Sende , ein großer und anſehniicher Flecken , woſelbft viel Leine wand gerbebet und gebleichet wird . 3 ) Vorſt , ein Kirchſpiel , in bie Nitterſige Dunk , Rohr und

welchem Uſchente

bruch. 4) Ded , ein Kirchſpiel an der Miers. Sanct Hubert , ein sleden. s Clórad , ein Ritterfit .

10. Die

10. Die Herrlichkeit und der Fleden Hulb , davon die von Drimborn runshers Außer der Pfarrkirche , ſind hier .' ren , find. zwei Nonnenklóſter. Der nordliche Theil dies Res Fledens , ? heißt die Mörſche Straße , und gehört zum Fürſtenthumn Mörs. 11. Die Herrlichfeić Meerſen Meerſen , welche ehedeflen den Grafen von Virmont gehörte : nachdem aber die mannliche Linie derfelben abgegangen , iſt ſie nach einem langwierigen Prozeß dem Erzſtifte " guerkannt worden . Seit 1707 hat ſie einen Amtmann. 1 ) Nezrſen , ein Ritterlik . 2 ) Neer-Straße, ein fleiner Fleden an øer Niers , mit einem Mitterſik und Mino . ritenflofter. 3 )

Hier wohnt der Aintmann .

Unrath , ein

anſehnliches Kirch

12. Das Amt Rheinberg. 1 ) Rheinberg , eine kleine

Stadt

am

Rhein , welche ehedeſſen mohl befeſtigt ge . weſen , und im rechszehnten und ſiebzehnten Jahrhundert oft belagert und eingenommen , ſich 1703 die Bun und endlich , nachdem beggenoſſen ihrer bemachtiget hatten , ihrer Feftungswerke , beraubt worden . Hier ift eis ne reformirte Kirche. 2 ) Camp , oder

Alten

Kamp ,

eine

1 Mannsabtei Ziſterzienſerordens , welcher das asens

133 abeliche freie Gut Stroh -Mórs; im Fürfienia Bei derſelben fiel thum Mórs , zugehört. 1700 ein Gefecht zwiſchen franzöſiſchen und aulirten Truppen zum Vortheil der erſten

!

1 1

1 ♡

*

1

.

1 1

3 ) Enl, ein Mitterſitz der Eerde.

Freiherren von

4) Wipen , ein Städtchen , Schloß und Serrſchaft dem Grafen von Bentheim -Stein, furt zugehörig . Es hat eine reformirte Kirche. 5 ) Iffum , ein anſehnliches Dorf mit eis nem Schlos, ehemals der Siß der Grafen von Iſſum . Es iſt hier eine fatholiſche und eine reformirte Kirche.

1 III. Aus der Grafſchaft, oder dem Veft Redlinghauſen , welche zwiſchen dem Bisthum Münſter, Herzogthuin Cleve, und der Grafa ſchaft Mark liegt. Erzbiſchof Salentin von Sſenburg hat dieſelbe 1576 von den Gra. fen zu Schauenburg , welchen ſie vom Erza biſchof Dieterich II verpfändet worden , für 17550 Goldgülden wieder eingelóſet. Sie wird durch einen Statthalter regiert. Ja derſelben iſt zu bemerken. 1. Recklinghauſen , eine kleine Stadt mit einem befeſtigten Schloß , und einem adelichen weltlichen Stift fürs weibliche Geſchlecht. 2. Dort I 3

(

134

2. Dorften , eine

kleine Stadt

an der

1761 wurde ſie den Franzoſen von din aliirten Truppen mit ſtürmender Band abgenominen , und die Befaßung zu Kriegs = gefangenen gemacht, die Stadt aber litt bei

Lippe .

dieſer Gelegenheit großen Brandſchaden . 3. Borr und Hornbergbach, Fleden . 4. Mahlenburg , eine Kommenthürei des deutſchen Drbens , welche derſelbe von der Familie von Fürſtenberg gegen das Schloß Waldenburg im Herzogthum Weſtphalen eins getauſcht hat. IV . Uus dem Serzogthum Weſtphalen . $. 1. Dieſes grenzet gegen Norgen an das Bisthum Paderborn , an Walded und Herſen , gegeit Mittag an die Grafſchaft Wits genſtein , an die Grafſchaft , Nafſad und an das Herzogthum Berg, gegen Aber.d an eben daſſelbe und an die Grafſchaft Mart , gegen Ritternacht ans Bisthum Münſter , und an Die Größe wird von die Grafſchaft Lippe. Mittag gegen Mitternacht auf zehn, und von Morgen gegen Abend

auf adit Meilen

ges

rechnet. S. 2. Seiner natürlichen Lage nach , wird Der erſte it e$ in drei Theile abgetheilt. welcher niedrig , und an der e bei der lipp aufhörenden Landſtraße liegt, cinen . Uiberfluß an Setreide, und andern zur

der Helmeg ,

Diaha

135 Mahrung der Menſchen nöthigen Dingen , auch binlängliche Nichzucht , und zu Werlund Weſterfottin Salzquellen Der zmeite hat . iſt

der

Haarſtrant ,

welcher

etwas höher,

gidiſchen dem Selmeg und Süderland liegt , zwar gute , aber nicht ſo fruchtbare Neder , als im SycUmeg find i hat. Der dritte iſt Suderland das , welches im gemeinen feber Sur- ober Saurland genennet wird , und aus Bergen

CIB:

olu

und Ehålern beſteht , gmar weder hinlängliche lloch gute Uecker , hingegen gute Waldungen und Weiden , gute Viehzucht,

Wildpret, Fiſche, inſonderheit Forellen , háu= Alnes Eiſenerz , auch Salmei , Blei, Kupfer, Silber und Gold hat , doch fann man das Silber und Gold wegen des vielen Waſſers in den Gruben , nicht gewinnen . Die oors, nehmſten Flüfte find : die Nuhr , melche hiers felbſt am Winterberg entſpringt , und aus dieſem " Herzogthum im die Grafſchaft Marf tritt ; die lenne , welche auf dem Aftenberg

mi

This

In de VIVA

entſteht , und ſich in der Grafſchaft Mart, mit der Ruhr vermiſcht ;. dir Bigge , melche nicht weit von der Stadt Dipe hervorquilt, und in die Penne fåut ; die Dinnel , welche am Fuß des Schloßberg & entſteht , und ins" Bisthum Paderborn fließet ; die lippe , wels che auf der mitternachtlichen Grenze Mießet, unt

und die hier bei einem gleichnamigen Dorfe entſpringende Alme aufnimmt. $ . 3. Et enthält 25 Städte und so Freiheiten oder Flecken , hat eine zahlreiche Ritterſchaft , Die Landtage ten .

und

28 Stifter und Kloſter.

werden

zu Ärensberg gebala

S. 4. Ul8 Heinrich , Herzog von Bayera und Sachſen , 1180 von S. Friderich I in die Acht entlárt worden , mar, ſchenkte dieſer das berzogthum Weſtphalen, und einen Theil des Herzogthums Engern , welche jenem zu gehört hatten, dem Erzſtift Cóln , und belehns te den Erzbiſchof Philipp mit denſelben , wors áber in gedachtem Jahr zu Gelinghauſen eis ne Urkunde ausgefertiget , auch ſolche Schen-. fung 1200 don R. Otto IV, und 1204 von 8. Philipp beſtätigt worden . 1368 trat der leşte Graf ' von Urenoberg , Gottfried , und ſeine Geinahlin Anna , die Grafſchaft Arensberg für 130000 Goldgülden dem Erz Stift Cóin ab, und H. Karl IV belehnte 1371 den Erzbiſchof Friderich mit derſelben. iſt zu dem geſchlagen

Sie

Antheil vom Herzogthum Engern worden . Die Erzbiſchofe und

Churfürſten von Coln haben dief: 8. Herzog thuin biß 1442 von Marſchauen regieren lallen ; welcher Lit: l aber feit der Zeit aufa, gehórt hat , so das die Etatthalter

ſeitdem Landa



137

Randbroſten genennet worden. Der lands droſt iſt das Haupt der weſtphäliſchen Ranza lei oder arensbergiſchen Regierung zu Arens berg . Zu Werl iſt das Offizialat , welche3 . ſich auf geiſt-und weltliche Sachen erſtreckt, Striminalſachen ausgenommen , welche der arensbergiſchen Regierung zugehören . 9. 5. Der politiſchen Autheilung nach bes ſteht das Sperzogthum aus vier Quartieren. Solche find il

I. Das rúbenſche Quartier , zu welchein dasjenige Städ vom Helmegg hört, welches an der. lippe liegt , nebſt einem guten Theil deb Saarftrants. 8 begreift 1. Das

Umt

Deſtinghauſen ,

in mela

chem 1 ) Deſtinghauſen , ein Kirchdorf, am Fluß Ulft. 1

1 f 1

1 2) Hultrop , ein Kirchdorf. 3 ) Soveſtadt, ein Schlos und Dorf an der Lippe , welches. 1730 das gråffiche Saus von Plettenberg z ! Lehnhaufen für 180000 Nthlr , von der Familic von Seiden erfauft, und 1733 in Befis genommen hat. Dies

ſem Hauſe gehört das Droſtenamt and Hals gerid )t.

7

2. Die Gowgrafſchafc Ermite , in wels cher 95

1 ) Errite,

1

138 I ) Ermite ,

ein Kirchdorf, welches ist ala

ten Beiten ein Königshof ( curtis regia ) ges weſen , mit zwei Mitterſigen , welche das Stamm haus der Familie von Ermite find. 2) Weſterkotten , ader Kotten , ein Kita terſik und Dorf. 3) Bodenforde, ein Kirchdorf. 4) Berge , ein Schloß und lanbesherr's ſchaftliches Tafelgut. 5 ) Anrudite , ein

Kirchdorf

mit drei

Schleitern.. 6) Ult - Gerefe , mit drei adelichen Süs tern ; Horn und Oftinghauſen , Kirchdorfer. 7 ) Benninghauſen , ein Kirchdorf und Bernhardiner Nonnenkloſter. 8 ) Die Ritterſiße und adelichen Güter, Bettinghauſen, Broidhof, Düſſen , Eblinghau : fen , Eggeringhauſen , Eickelborn, tobe , Mes linghauſen, Schwarzenraben , Stirpe , Bóls linghauſen. 3. Die Gowgrafſchaft Sefefe , dyer

in wela

1 ) Seſete, oder Geiſefe , eine Stadt am Bach Weih , woſelbſt die Stadtkirche ein adelich :freies weibliches Stift mit einer stira dhe, ein Obſervantenflofter , und ein Xitters Riß iſt.

5 ) Stora

39

e 2) Stormode, ein Kirchdorf mit drei adea ſiden Sütern , nentloſter ,

und einem

Uuguſtiner Non

3 ) Monninghauſen und Esbede

an der

Lippe, Kirchdorfer. 4 ) Eringerfeld, ein adeliches Schlos. 4. Die Gorgrafſchaft Xhúden, in wels cher , 1 ) Rhůden , eine Stadt am Fluß Món: ne , welche auf den Landtagen unter den Stad : ten die zweite Stelle bat, mit einem Kapus ziner Mönchenflofter, und einem Nonnentlos 1353 und 1476 iſt ſie größtentheils ſter. abgebrannt, hat auch 1739 großen Brands Ichaden erlitten. 2 ) Warſten , eine Fleine Stadt auf einem 1606 brannte fie Berge am Bach Weefter. faſt. ganz ab , hat auch Feuersbrunſt_erlitten. 3 ) Kaldenbart , eine einem Berge .

1737 - eine große fleine

Stadt auf

4 ) . Suttrop oder Sochtrop , Alt -Nhuden , Miſte, Langeſtraten , Þoinghauſen und Effea len, mit einem Schloß, Kirchdorfer. 5 ) ffortlinghauſen , ein adeliches Guts

6 ) Oſter- Enden , ein Ritter fits. 5. Die Herrſchaft und das Geridt Friſs harzfirchen , im

Umfang

des Units Erwiti ,

140 gehöret der familie von Schorlemer, un enthalt 1 ) Hellinghauſen , ein Kirchdorf mit drei. Nitterſillen .

2) Beringhauſen , ein adeliches Sut. 3 ) Oberhagen , ein Schloß mit einem

eigenen Gericht. 6. Die Herrſchaft und das Gericht Mels rich, iſt auch gutentheils vom

Umt Ermite

von

Plettenberg .

umgeben , und gehört den Parin iſt

1 ) Melrich , ein Kirchdorf an der Slofe. 2) Eggeringhauſen, ein adeliches Sut. II. Das werliſche Quartier, welches bes greift 1. Die

Grafſchaft Arensberg ,

welche

größtentheils ſehr bergicht und maldicht iſt: 1 ) Urensberg, die Hauptſtadtdieſer Grafs fchaft, der Siß der Regierung des Herzog thums , des Hauptfreiſtuhls ; und der Vers ſammlungsort der Nuhr , an einem Waffer der Ruhr bracht wird . Sie Stadt abgetheilt.

landſtånde , liegt an der Berge , auf welchen das durch eine Waſſerkunft ges wird in die alte und neue Das Schloß liegt auf dem

Gipfel deß Bergs. 1762 wurde es den Fran = Bofen von den Aliirten nach einer kurzen aber beftigen Beſchießung abgenommen , und die Seftungswerke wurden geſchleift , die Stadt aber

,

141 aber gerieth zu gleicher 30t unglücklicherweiſe in Brand , und verlohr über funfzig þåuſer. Die Kirche des Pråmonſtratenſer Mönchen : floſters

Weddinghauſen , iſt die rechte Pfarr EB find hier zwei Nitters fiße und ein Freigut. Die Stadt hat 1366 , kirche der Stadt.

34731 1600 und 1614 große Feuersbrúnſte erlitten . Sie hat ebedeſſen mit zu der Hanſe gebort. 2 ) Huſten , eine Freiheit an der Nuhr , mit einem Ritterfis . 3 ) Freyendht , Rubr.

eine

Freiheit

an

der

4 ) Belife, eine kleine Stadt auf einem Berge, woſelbſt eine Benediktinerprobſtei iſt. 5 ) Sirzberg, eine kleine Stadt auf einem Berge, bei welcher ein durfürſtliches haus iſt.

Jagd

6 ) Meſchede, ein Städtchen an der Ruhr , mit einer Kollegiatkirche, welcher das bei dem Stádtchen gelegene adeliche Gut gehört. 7) Bodefeld , an der Valme, eine Freis

heit, bei welcher ein Schloß liegt. 8 ) Grevenftein , eine kleine Stadt an der Wenne .

2 ) Hagen, por Zeiten Stiegenhagen, ei ne Freiheit an der Sorbede. 10) Uuentrop , eine kleine Stadt an der Gorbede.

11 ) Sun.

142 eine

11 ) Sunderen , Rhoer. 12 ) langeſcheid , Sorbede.

Freiheit an der

eine Freiheit

an der

13 ) Sachen , eine Freiheit an der Rhoer, bei welcher ein Ritterſill iſt. 14) Mülheim , eine Komthurei des deuts

ſchen Ordens , nicht weit vom Fluß Mónne, welche dem Drben 1266 von Serinann pon Mühlheim geſchenkt worden . 15 ) Dvacker oder Ludacer , ein Nons nerklofter , Benediktinerodens , nicht weit von Hirzberg. 16 ) Galiléa , ein Dominifaner Nonnens tloſter , nahe bei Reſchede. 17 ) Brenſchede , oder Breinſcheid , ein Kapuziner Mönchenfloſter, in deſſen Nachbars ſchaft ein Sauerbrunn iſt. 18 ) Weddinghauſen , eine Probſtei Pras monſtratenſerordens , 'nahe bei der Stadt

Arensberg ,

welche

1169 geſtiftet

iſt , und

ein Gymnaſium bat. 19 ) Nomke oder Numbefe , eine Monners Orden deß heiligen abtei vom nicht weit von Arensberg .

Norberts ,

2 ) Die Kirchdorfer Ulagen , Corbecke, Eslo, Heliefeid, Kalle, Reiſte, init einem adel. Gut ;

Nimlinghaujen ,

mit einem

Schloß ; tod .

1

1

1

1

1

2

143 Stodheim oder Stocum , mit einem Niccer fit , wozu chedeſſen eine Freiherrſchaft gehört hat ; Mennholthauſen. 21 ) Die Ritterfiße , abel. Cüter und Schldfier , Berge, Beringhauſen , Bodum , Bremſcheid , Brodhauſen , Delite , Fulling. bauſen, Herbringen oder Hederingen i Kobs benrod, Lahr , Marpe, Mulsborn, Ober- Sals de, Dlpe, Reigern , Schúrén , Maline, Wehſa8s beck , Wenne, Michelen , Wildshauſen . 22) Obereimer, eine landesförſtliche Stus terei .

2. Das Amt Werl , zu welchem auch das Umt Neheim gehört, welches ein Stúd der Grafſchaft Arensberg geweſen iſt. Dar. in iſt 1 ) Merl, eine Stadt , moſelbſt das Ofs fizialat feinert Six hat , auch ein Schloß, find. und Salzkoten ein Kapuzinerkloſter Sie hat ehedeflen zu der Hanſe gehört. 1382 , 1445 ,

1535 , 1538 , 1550 , 1633 ,

1645 ,

16571 und 1737 hat ſie großen Brand.ha: den erlitten 2 ) Neheim, eine kleine Stadt, bei wela der der Flug Monne in die Ruhr fáut. Hier find unterſchiedene Burgmannshofe . 3 ) Die Stürchtórfer Buderich, Bremen , Dogwinkel , Weſtontie. I 3 ) Scheis

144

4 ) Scheidingen , ein Kirchdorf mit zmä adelichen Sútern , in defen Segend 1701 eine Schlacht zwiſchen den Alliirten und Frans gofert , zum Vortheil der erſten , vorfiel. Die legten nennen fie das

Treffen

bei

Velling

hauſen. Niederbergſtraßen zwei 5 ) Obersund Bauerſchaften , welche ein Gericht ausmachen, welches den von Plettenberg gehört. 6 ) Die adelichen Såter Borg, Echthaus fen , Füchten , Kürſtenberg, ein Schloß ; hols linghoven , Koningen , lohe, Mapecke, Dving hauſen , Uffeln , Weſtrice, Wirterlap. Abtii 7 ) Himmelportén , eine weibliche von Orden des heil . Morberts . 3 : Das Uint Mienden , in welchem 1 ) Menden , eine Fleine Stadt, am fluß bohn , in welcher ein Burghaus iſt. 2) Die adelichen Güter Dalhauſen , ein Ritter fib ; Heeſe , beinbrudy , Stotten , fair,

Ober - und

Nieder - Rödpinghauſen , Dſthove,

Schaphauſen , Sdeidingen. 3 ) Die Byeriſchaft und das Gericht Súms

mern ; ' Darin find ( 1 ) Súmmern , ein Kirchdorf mit einem Ichönen Sælon. ( 2 ) Syeimbruch , ein adeliches Saus. 4. Das

.

145 Das Umt Balve , in welchem 1 ) Balde , eine kleine Stadt Hohn , woſelbſt ein Xitter fit ift.

& ehebeſſen

mit zu der Sanfe

am Flug Sie hat

gehört. 1584 ,

99 , und 1607 hat ſie große Feuerðbrünfte erlitten .

1,

2) Affeln , eine Freiheit , in welcher ein adeliches Sut iſt.

10

3 ) Delinghauſen , eine Prámonſtratenſerordens.

1

weibliche Abtei

4 ) Eftinghauſen , ein Kirchdorf. 5 ) Garbece, ein Ritterfit i zu welchem ein freies Stuhlgericht gehört.

6 ) Die adeliche Güter : langen Holthaus ſen, Linſcheid, Melſchede , Méllen, Bocelum, und Gevener , ein landesfürſtliches Tafelgut. III. Das bilſteinſche Quartier , welches brei Aemter begreift , über welche die Freis herren von Fürſtenberg Erbbroſten find . 1. Das Amt Bilſtein , iſt ehebeifen eine beſondere Herrſchaft geweſen ,

welche Chura

15

CdIn eingezogen hat , als der legte edle Herr von Bilſtein , melcher fie beſeſſen, 1444 im ſoiſtiſchen Kriege umgekommen war. Dahin

1

gehöret 1 ) Bilſtein , eine Freiheit., bei welcher das landesfürſtliche Umthauß auf einem Bere ge liegt.

Buro . Erbberoor. 17.0

2) Die

2) Die Kirchdorfer Dunſcheið , Forder Helden, Feiſched, Rharbach, Collagen, Heins berg, Vasbach , Penne. 15 3 ) Adolphsburg, ein Ritterlit mit einem anſehnlichen Schlok , meldc8 der Freiherr gohann Udolph von Fürſtenberg hat bauen taifen , deſſen Familie eß nod) zugehört neben Ober - Hundemen . 94) Borchhauſen ; Bioid oder zum Bruch , Werdinghauſen , Pangenen , ſinds: adelicht úter. 1x6;! 2. Das Amt Fredeburg , welches vor Feiten eine beſondere Herrſchaft geweſen , die den Grafen von Arensberg zugehört hat, 1367 an die Grafſchaft von welchen fie Mart ,

und von dieſer 1449 an das Erzs

ſtift Cóln abgetreten worden . ben

In demſel

find : 1 ) Fredeburg , eine kleine Stadt ,

bei

welcher ein Ritterfiß liegt. 2) Grafſchaft , eine Manngabtei Benes diftiner ordens , bei welcher ein Kirddorf Der. Ubt ſchreibt ſich Erzdechantin liegt . der

Dechanei . zu

Wormbach ,

ju

melder

zwolf Kirchſpiele gehören. 3 ) Die Kirchdorfer Berghauſen , Dors Jahr , Kirch - Ilpe , Odingen ', mozu ehederſen eine eigene Herrſchaft gehört hat; Nharbach , chlipruben und Wormbach . 4 ) Die

: 51

4 ) Die adelichen Güter Pintlaw und Serfenrad .

sangelſcheid,

Anmerkungo

1 1

In dieſem Amt liegt ein ffeln Stud tandes , weldies der Grund Aftinghauſen

F1

genennet wird , und dem Fürſten von Wale deck Schakung zahlen muß , und darinnen iſt Tomohl die Bauerſchaft Nordernau als Das Dorf Aftenberg oder lichtenſcheid. 3. Das Umt Waldenburg , zu welchem auch das Gericht Attendorn gehört. Graf Ebera hard von der Mark fanfte die Hälfte des Schloſſes und

der

Waldenburg ,

Herrſchaft

1 1292 ( oder 1290) von Hundld von Plete tenberg , áberließ fie aber 13or wieder ar das Erzſtift Cöln . 1 ) Drolshagen , eine kleine Stadt , mit Sie treibt einer Bernhardiner Nonnenabtei vielen Eiſenhandel. 2)

wi 1.1

an der handelt.

Olpe

oder

Bigge ,

Dlepe ,

weldjes

ein

ſtark

Stadtchen mit

Eiſen

j ۱۲:

3 ) Attenborn , eine Stadt beim Zuſam . menfluß der Jenne unb Bigge , woſelbſt ein Dbfervantenflofter , deſſen Abt Lehnherr der Stadt ift , ein Hoſpital, und Chorales des beiligen Nikolaus find.

‫ܕܳܐ‬

Nabe bei derſelben wirt

148 Sie hat ehedeffen wird . Marmor gebrochen. mit zu der Hanſe gehört. 1737 und 1742 hat ſie große Feuersbrünſte erlitten.

4) Ewig , ein Kloſter canonic. reg . Auguſtin crordens , an der Bigge. 5 ) Die Kirchdorfer Nhode , Nomerdha gen , Wenden , Schonholthauſen , Elſpe. 6 ) Die Schloſſer ,

Waldenburg ,

auch

Waldenberg und Woldenberg genannt , auf cinem Berge beider Bigge, und Schnellenberg, auf einem hohen Felſen , auch an der Bigge, gehören den Freiherren von Fürſtenberg, welche das erſte vom Deutſchen Orden ges gen. Mahlenberg eingetauſcht haben . 7 ) Die adeliden Güter Ahauſen und fennhauſen , und die Ritterſige Frilentrop und Bamelo , oder Bamenoel. 4., Dię Freigrafſchaft Sunbemen oder Ober -Hundemen , in Umfang des Amts Bils ſtein, gehört der Freiherrn von Elſpe. -5 . Die Herrſchaft , das Gericht und firchſpiel Oberkirchen , den Freiherren von Furſtenberg zugehörig, iſt von den Hemtern Fredeburg und Medebach , und von der Grafſchaft Witgenſtein umgeben.

IV. Das brilonſche 1. Das

Umt

Quartier ,

Brilon ,

in

begreift welchern

D

Bris

11

1 ) Brilon , die Hauptſtadt des Hers zogthums , an der Mónne , woſelbſt ein Miinoritentlofter und ein Hoſpital find. Cię hat ebedeffen mit zu der Hanſe gehort. Uns weit dieſer Stadt wird Galmei gefunden . 2 ) Eversberg , eine kleine Stadt und Echloß auf einem Berge bei der Rhur. 3 ) Bredélar oder Breitlar , eine freie Ubtei Benediktinerordens , an der Hopfe ..

4) Die Kirchdorfer Afſinghauſen , Brunds capel, Velmede , Bigge, Bonfirchen, Scharfe fenberg, Shulen , Giershagen. 5 ) Die adelichen Súter Berler , Bruds hauſen , worelbſt auf der Spiße einer Klip pe ein Brunnen iſt , Sevelinghauſen , Drile wig , Weſtwig , Schellenſtein , Antfeld , ein Nitterfið , Hópke. 2. Das Amt Medebach , in welchem Medebach oder Medebede , 1 eine Stadt , wofelbft zwei adeliche Güter ſind.

1

Nahe dabei liegt Glintfeld , der Kreuzbråder.

1 T

2) Winterberg , eine fleine Stadt auf einem Berge . 1759 brannte fie ganz ab.

7

ein Kloſter

3 ) Salenberg , ein Stadtchen , an dem kleinen Fluß Hónne. 4 ) Schmalenberg oder Smallenberg , ein Städtchen an der Lenne , melches ganz von dem Unt Fredeburg umgeben iſt. K 3 5 ) Zůs

150

5 ) Züſchen oder Zuſchenau , ein Kirdha borf und adeliches Gut , wozu eine Freia grafſchaft gehört hat. 6) Hefborn und

Gránebach ,

Kirche

οδηfer .. 7 ) Die adelichen Gúter Elteringhauſen , Siblinghauſen , Niederfeld . 8 ) Bei dem Dorf Silbach wird Bleiz a @r 3 . Das Umt

Stadtberg oder Marsa

berg , in welchem 1 ) Stadtberg oder Marsberg , cine Stadt an der Dimel , theils auf , theils an

cinem hohen Berge , Daher fie in die obere und niedere Stadt abgetheilt, der Fledere Elringhauſen aber als eine Vorſtadt derſela ben angeſehen wird. Vor Alters hat hier die Fächſiſche Feſtung Heresburg oder Eresz burg , oder Eresberg geſtansen , welche Kart der Große erobert , und in eine faiſerliche Burg verwandelt , auch die Kirche zu St. Peter und Paul erbauet , und bei derfelben eine Probftei Benediktinerordens geſtiftet hat , melche fein Sohn , Staifer Luderig . im Jahr 826 der Abtei Corver geſchenkt hat, der fie auch noch gehört. Als das Erzſtift Eöln zum Herzogthum Weſtphalen gelangte , nahm es auch dieſe Stadt ein. Weil aber - die Abte zu Corvey feit langen Jahren die Herra

154 Herrſchaft über dieſelbe gehabt hatten , woll tën ſie nicht zugeben , das die Erzbiſchöfe fich einige Gewalt åber dieſelbe annaften . Es entſtund ein ſchwerer Nechtshandel . Kai rer Heinrich erkannte zwar die Stadt 1228 dem Übt 311, und der Pabſt Gregorius bec ftatigte dieſen Kusſpruch :" allein die Abtei

rf

Corver ſah voraus , das ſie nicht im ruhis Sie gen Befik derſelben bleiben murde.. trug alſo 1230 die Hälfte der Stadt dem

in

Erzſtift Coln auf , und 1507 perfekte ſie demſelber auch die andere Hälfte. 1754

EM

hat ſie zwar dieſe

Pfandſchaft aufgefündigt,

und den Pfandidiling wieder erlegen mola ! lin , er iſt aber ' vom Erzſtift Cöln nicht an genommen worden , welches alſo noch im Beſiz der ganzen Stadt iſt : aber mit Cors ver wegen der Wiedereinlöſung beim Meid 8 = fammergericht. im Prozeß liegt. Die Stadt

:

BG

T

3

ift 11451 1312 , 191 1430 und 1646 durch Feuer und Feinde: derroúſtet worden , und dadurch Fehr in Abnahme gerathen. Der gemeinen Meinung nach Tou hier die Irmenſul als ein Gógenbild geſtanden haa ' ben : allein , die älteſten frånfiſchen Geſchichte ſchreiber berichten , daß Karl der Große zur erſt das Schloß Eresburg eingenommen , ' und hierauf mit dem ganzen Heer bis zur Jrmenſul gegangen Punyi woſelbft es am R4 af:

15 % Waſſer Mangel erlitten , bis ſich am bellen Tag auf einmal viel Waſſer ergoſſen habe. Dieſes paſſet am beſten auf den Bullerborn im Bisthum Paderborn. 2) Das Dorf Ward . 4. Das Amt Bolkmarfen , welches von Waldeck , Paderborn und Serien umgeben

ebcdeffen der Abtei Corvey zuges welche die Hälfte derſelben dem Erzo ſtift Coln übergeben , und die andere Hälfte perpfåndet hat. Wegen der Wiedereinlo . ſung dieſer Hälfte , wird zwiſchen Corden und Cöln beim Reichsfammergericht Prozeß iſt , hat hört ,

geführt.

Es enthält :

I ) Volkmarſen oder Voltmarsheim, ein Städtchen . 2) Rogelberg , ein Bergſchloe. 5. Die Herrſchaft und das Gericht Canſtein oder Stanſtein oder die kanſteinſche und Börde , liegt beim Umt Stadtberg , zugebórt ; es Kanſtein hat der Familie von einer fana derſelben mit Theil ein aber iſt ſteinſchen Tochter an die Familie von Spies gel gekommen , und den andern hat der Freiherr Karl Hildebrand von Kanſtein dem berühmten Waiſenhauſe zu Glaucha bei Hal Es gehört dazu le perinact. 1 ) Kanſtein, ein Schlos und Dorf. Heddinghauſen, ein Kirchdorf.

3 ) Die

3 > 1 t

1 : 1

153 3 ) Die Dörfer Udorf, Leitmar, Borntoft. 6. Die Herrſchaft und das Gericht Padberg , liegt neben der vorigen , und ger hört theils der Familie von Padberg , theils den von Stochaufen . In derſelben iſt 1696 ein Goldbergwerf entdeckt worden. Zu dieſer Herrſchaft gehört I ) Padberg , ein altes Schloß auf eia

nem Berge , an deffen Fuß ein Dorf ( mela ches ehemals ein Fleden geweſen ) liegt , darin noch ein Schloß iſt; jenes wird das alte , dieſeß das neue Haus genennet. 2 ) Beringhauſen , ein firchdorf. 3 ) Helmeringhauſen , ein Dorf an der Dymel. 7. Die

Herrſchaft

Ulmen ,

iſt

guten:

theils vom Uit Brilon umgeben , und in pier . Gúter bertheilt , welche find : Obers Almen , Nieder - Almen , Almen auf dem Bruch , und das almriſch : Mattfeld ; die ers ften machen ein Samtgericht aus , und das legte iſt adelich frei . 8. Die Freigrafſchaft Düdinghauſen , beim Amt Webebad , gehört jeßt dem Lan : desherrn . In derſelben ſind die Tirchdor: fer Düdinghauſen, woſelbſt eine kleine luthe: riſche Gemeine iſt , bei melcher der Fürfi von Waldeck das Patronatrecht hat , Deifels und

Dher-Schleidern . Der Fürſt von Wals Deck K 5

154 deck hat von fer Eppe , dern.

Die

dieſer Grafſchaft die drei Dóra

Hillershauſen und Nieder -Schlei

Pfalz

am

Rhein .

$. I.

on der Pfalz am Rhein haben Merka Bon tor, Blaew , Janſon , Quade , de Witt , Viſcher , Balf ; Dankert , Jaillot, auf zwei Bogen , Scenf , Funk und Hos. mann , Charten geliefert ; e8 iſt auch 1612 zu Seidelberg bei Marco zum Lamm , eine Charte ans Licht getreten ; allein , fie taus gen insgeſamt nicht viel. Die homanniſche, ift im Atlas von Deutſchland die 43fte. Die Charte , von zwei Blättern , welche 3 . Georg Walther zu Frantfurt heraus geges ben hat , iſt ziemlich richtig. S. 2. Dieſe Pfalz wird auch die untere: Pfalz genennet , und dadurch von der obern

Pfalz

im

bar,erſchen

Kreiſe

unterſchieden .

+

155 Sie grenzet gegen Morgen an die Grafs ſchaft fakenellnbogen , an das Erzſtift Marnji Bisthum Worms , und an einen Theil des Gebiets des Deutſchen Ordens in Franken ; gegen Mittag an das Herzogthum Würtemberg und Bisthum Speier ; gegen Abend an das . Elſa3 , Fürſtenthum Zwena brůd , die Graff haft Sponheim , bas Fürs ſtenthum Simmern , und einige chur : mann : ziſche Diſtrikte ; gegen Mitternacht an einen Sheil des Erzſtifts Mannz und an die Grafſchaft HareneUnbogen . Die gerade finie von Bacharach bis an den Nedar bei Ne cardulm , welche man für die großeſte Uus Dehnung derſelben anſehen kann , wird einia

f

ge zwanzig Meilen betragen. 9. 3. Sie iſt zwar ein zum Theil bers

3

aber doch gichteß , fand , welches alle Hülſenfrüchte , Obſt ,

2

ungemein fruchtbares Arten des Getreides , Kaſtanien und wälſche

Nüſſe überflüßig berporbringt , gute Weide und Viehzuche , Tabafepflanzungen , inſons desheit zwiſchen Heidelberg und Manheimi Krappbau , ſogar Rhabarberbau zu Käfer thal unweit Manheim , und guten Deckar Dieſer wächſet por : und Rheinwein hat. nämlich bei Bacharach , bei Neuſtadt an Hardt ,

der

woſelbſt der ſogenannte Gänſefuser

gebauet wird , und an der Bergſtraße, mo ſelbſt

156

felbſt ſich der Weinheimer hervorthut. Die fe Bergſtraße iſt eine angenehmc Landſtraße, zwiſchen Heidelberg und Darmſtadt , welche mit målſchen Nusbaumen befekt iſt , und auf beiden Seiten fruchtbare Felber und Wieſen , und alšdenn Hügel und Berge hat, welche auf der rechten Seite , ( wenn man nämlich von Heidelberg nach - Darmſtadt reis ſet , ) beſtändig anhalten , und oben mit Holzung , gegen die Ebene zu aber mit Weinreben bemadſen find. Dieſe Wcingar ten liefern in guten Jahren eine erſtaunliche Menge ſehr guten Weins , der doch dem Nhingauer reichen muß.

Er pird aus

El

binger Trauben gefeltert , und nach der Bauorten Sonnenberger, Lauterbacher u . f. m. benannt. Die vielen malſchen Nufbau me an der Bergſtraße und im Odenwald , bringen ſomohl wegen der Früchte, als mes gen ihres Holzes , dem lande großen Vor theil. Un der ganzen Bergſtraße wachſen auch

Mandeln

in großer Menge ,

und

in

den Weinbergen ſtehen hin und wieder Kat ftanienbäume. Die Mörſchfelder Bergwer fe , find ebederſen unter dem Namen des Deimbacher Bergroerfs , bekannt und ergie. big geweſen : die Karl Theodors und Ella Pabethen Quedfilbergruben aber entſtunden erſt 1764 , und lieferten 1771 die erſte glus

157 Uusbeute.

1774 find ſchon 42653 Flr: Aufbeute unter die Gemerke ausgetheilet worden . Bei Oberſtein ſind Uchatberge, es

iſt auch zu Dberſtein cine Uhatſchleiferei Bei Fornich und Oberá angelegt worden . IInter den winter , ift Safalt zu finden . Thieren , ſind vorzüglich die angoriſcher Ziegenbode und Ziegen zu bemerken , welche 1768 zu Doſſenheim an der Bergſtraje Damals waren der Bos angefert worden . .ce zwei , und der Ziegen fünf, 1777 aber batten ſie ſich ſchon zu yo Stúden vermeh- ,

3 1

$

ret. Ihr Saar hat auch hier den ſchönſten Es wird auch Seiden Glanz der Seide , bau getrieben . Der Nhein fließet theils auf der Grenze der Pfalz , theils mitten durch In demſelben wird bei Gers dieſelbe hin . mersheim und Selz das beſte Nheingold aus dem Sande gewaſchen , und ſolche Goldmålche von dem Churfürſten als ein Dieſem Negale angeſehen und verpachtet. Golde haben die rheiniſchen Goldgülben ihs Es ergief ten erſten Urſprung zu danken. fen fich in der Unter - Pfalz unterſchiedene Flüſſe in den Rhein , vornámlich der Medar (Nicer) unterhalb Manheim , und die Na Dieſe Flüfte be (Navus ) unweit Bingen. ſowohl als die fleinern , ſind fiſdreich.

$

158 $ . 4. Die Pfalz enthalt 39 Ståbte , unb unterſchiedene Flecen. Landſtande ſind nicht vorhanden . Seit der Berwüſtung , welche die Franzoſen gegen das Ende des fiebzehns ten Jahrhunderts in dieſem Lande angerichs tet haben , und ſeit der Zeit , da den pros teſtantiſchen Unterthanen ihre gottesdienſtliche Freiheit gefrånfet morden , ſind viele tauſend der lebten weg , und in andere auch entfernis te lårder , ja bis in den aſiatiſchen Theil des ruſſiſchen Neichs , und nach Umerika ge: gangen , welche Auswanderung zur Entvols ferung des Landes noch immer anhålt.

*

$. 5. Der firchliche Zuſtand in der Unters Pfalz , iſt ungemein großen , und in andern Ländern unerhörten Veränderungen unters worfen geweſen. Nach einer guten Vorbes reitung zur Reformazion , gereichte die Diſpus tazion , welche D. Luther 1518 zu Heidele berg auf einer Auguſtiner Verſammlung mit pielem Beifall hicit , zum erſten Unfange ders Telben in der Pfalz , meláen des Churfür ſien Ludivigs friedfertige Rathſchläge nicht wenig beforderten. Deffelben Bruber und Sachs folger Friderich II wollte ſich zmar. anfånga lid aus Furcht vor dein Kaiſer nicht öffents lich zur evangeliſchen Lehre bekennen ; nachs dem er ſich aber 1545 bei Philipp Melancho thon Naths.erholet hatte, ſcaffete er in dem 1

fela !

15 felben Jahre durch eine beſondere Verord nung die Meſſe ab., ließ das Abendinal nad , der Vorſchrift des Evangelii austheilen , und erlaubte den Prieſtern die Ehe. Otto Heinrich 1556 zur Regierung gelangte , wurde der Grund zur evangeliſchlutheriſchen Lehre in den pfalziſchen Landen vóuig gelegt : allein , unter Friderich III famen einige fran . zöſiſche und ſchweizeriſche Theologen in die Pfalz , worauf ſich zwiſchen den Proteſtan ten ein bißiger und ſchädlicher Streit über das Abendmal des Herrn erhob , welcher veranlaßte , daß der Churfürſt fich 1560 auf die Seite der Reformirten lenkte , und unter allen deutſchen Reichsfürſten zuerſt die refors mirte Lehre in ſeinen landen einführte , und 1562 den heidelbergiſchen Hatechismus zum erſtenmale bruden ließ. So eifrig er sich aber für die reformirte Lehre bemies , mit eben ſo großem Ernſte bemühte ſich ſein Sohn

9

und Nachfolger , Ludwig VI, die evangeliſche lutheriſche Lehre wieder einzuführen. ſchaffte 1577 die reformirten Prediger und Schullehrer ab , und verordnete al ihrer Uues dieſes ánderte nach Statt lutheriſche. ſeinem Tode feines Sohnes Friberich IV Vor wund , Johann Kaſimir : denn er führte die reformirte Pehre 1584. mit ſolchem Eifer wie der ein , daß den futheranern nur wenige

166 Kirchen übrig blieben . und

Die reformirte Lehre wurde unter

gottesdienſtliche Uibung

Friderici IV und V immer herrſchender ., bis durch die unglückliche Schlacht auf dem weifen Berge bei Prag ſowohl der lutheris ſchen als reformirten Kirche eine große Irúb fal miderfuhr ; denn durch das ligiſtiſche Kriegsheer und die baper ſchen Waffen , welche in der Pfalz die Oberhand hatten , murde die rómiſchkatholiſche Pehre und gottesdienſts liche Uibung hin und wieder eingeführt , und die Proteſtanten erfuhren manchen Drud . Endlich repte der Weſtphäliſche Friede alles wieder in den Stand , wie es vor der böhs miſden Unruhe geweſen ; wobei die Refors mirten gewonnen , die Lutheraner aber ſehr Jener gute Umſtånde dauerten einbüften . unter den Churfürſten Karl Ludwig und stari fort. A18 aber mit letztem 1685 die fimmer. (che reformirte churfürftliche Linie abgieng , hatte er zwar durch den in gedachtem Jahrt zu Schwabiſch - Hall errichteten Nezeß ſowohl und vornåmlich für die reformnirte , als auch : , aber die Regierungsfolge an die katholiſche ncuburgiſche l'inie , da denn die katholiſche Lehre und gottesdienſtliche Uibung nach und nach eingeführt wurde , und die proteſtantis fche ihre

bisherige Serrſchaft verlor.

Ja , all

161

1

Als die Franzoſen hiernächſt in die Pfalz eins fielen , bénúbeton fie fich , unter Tijurfürſten Johann Wilhelm , die Evangeliſchen hin und wieder zu verdrängen , oder doch wenigſtens das Sinultaneun einzuführen . Im rysmic. Schen Frieden wurde ausgemacht, das die taa tholiſche Religion in den von Frankreich an Pfalz wieder eingeräumten Dertern in dem Stande , in weldem ſie während des Kries ge8 geweſen , verbleiben route ; wodurch den Evangeliſchen unbeſchreiblicher Schaden zuges Bogen , und der Grund zu den nachmaligen Heligionsbeſchwerden gelegt wurde. " 1705 ſtelte Churfürſt Johann Wilhelm zu Düſſela dorf eine Erklärung von Rich , wie es mit der Religion in ſeinen geſamten chur s pfálziſchen ES fouten landen gehalten werden ſollte. námlich die brei im rómiſchen Reiche erlauba

1 ten Religionen , vóllige Sewiffensfreiheit, und inſonderheit die Reformirten und Putheraner alle offentliche und beſondere gottesdienſtliche Uibung , die parochialia und geiſtliche Gea richtsbarkeit haben . Den lutheranern mura de

ihr beſonderes

fdon

1698

errichtetes ,

und von dem reformirten Kirchenrath unabhäna giges Konſiſtorium beſtätiget; ¢8 wurden ihnen auch aue die Kirchen , welche ihnen 1624 zugefommen , und fle feither erbauet , oder fünftig erbauen würden , allein gelaſſen , auch E Bifch. Erobefor. 17. 8 .

162 aud alles , was ihnen an geifiliden Sütern , Pfarr- und Schulhauſern , Zehnten , Nent : und Gefáuen 1624 erweislich zugekommen , Den Nec zu ihrer Verwaltung überlaſſen. formirten wurden alle Kirchen - Pfarr- und Schulhauſer , ſo mie ſie ſolde 1685 beſeſſen , beſtåtiget , außer daß fie in den Städten , morin ſie zwei oder mehrere Kirchen , die Katholiken aber gar keine hätten , dieſen eine Derſelben ; in folchen Städten aber , wo nur

eine Kirche vorhanden iſt , ihnen das Chor , und von ſieben Landkirchen zwei einräumen , auch von ihren Gefällen überlaſſen , und behalten ſollten. Dieſe aus den eingezoge -nen Stiftern , Probſteien , Kloſtern , Prála turen . entſtandenen Güter und Gefälle fouten von einer geiſtlichen Adminiſtrazion verwaltet werden , und ſolche aus zwei fatho liſchen und zwei reformirten . Nåthen und Der übrigen nöthigen Bedienten beſtehen , reformirte Kirchenrath route bei der ihm bis 1685 zugefommenen Verrichtung , Freiheit , Befoldung , Rang und Herfommen fråftig geſchüßet und gehandhabet werden . wurde auch wegen der katholiſchen Feiertage , vermiſchten Ehen , und anderer bisher ſtrei tig geweſenen Dinge , etmas Gemiſſes auß So northeilhaft auch dieſer Bjer gemacht .

gleich für die Römiſchkatholiſden

iſt ,

1.

)

mela che

+ 163 che die geringſte Anzahl in der Unter - Pfalz

!

1 11

augmäden , und ſo ſehr zu hoffen geweſen , ſie würden es bei demſelben bemenden fin : ſo find doch nachher noch immrr mehrere Religionsveranderungen vorgenommen , und die Xeligionsbeſchwerden der Proteſtanten Es iſt aber auch zu fehr gebäuft trorden. beflagert , daß die beiden evangeiiſchen Kira chen ſeit langer Zeit , und vornámlich ſeit dem Ende des fiebzehnten Jahrhunderts , zu ihrem gemeinſchaftlichen Schaden ſo eiferſücha tig gegen einander geweſen ſind. Die Luthea råner ſchågen fich auf 50000 Seelen ſtarf , und haben überhaupt 85 Pfarren im Lande : € 8 fehlet aber noch der Hälfte der Prediger und Schülhalter der nöthige Unterhalt. Die Anjahl der reformirten Geiſtlichen wird auf :500 ; und der katholiſcheri auf 400 geſchåßet: Es ſind auch Mennoniten vorhanden , welche ſich ſehr auf den Landbau verſtehen. §. 6. Zum Unterricht der Jugend , dienet theils die lateiniſchen Schulen der Reformir . ten , Lutheraner ,

und Katholiken ; theils die

Univerſitåt zu Heidelberg.

Zur Beförderung

der ſchönen Künſtė į dienet die zu Manheim 1757 errichtete Afadémie der Zeichnung und Bildhauerkunft, das 1758 angelegte Kabinet bon Kupferſtichen und Zeichnungen , die Ges maldeſammlung in 9 großen Zimmern von

1762 ,

164 1762, und der Saal der Statúen von 1767. Zur Uufnahme der Wiſſenſchaften , gereidhen das militariſch -anatomiſche Theater von 1754 , das chirurgiſche Kollegium von eben demſels ben Jahr , meldes aber erſt 1765 feine oól: lige Einrichtung bekam , die Bibliothek , wele che 1761 angelegt wurde , die Atademie der Wiſſenſchaften

und das Antiquitäten - fabis

net von 1703 , das Kabinet der Naturges ſchichte von 1765 , der botaniſche Garten von 1708 , und die deutſche Geſellſchaft von 1775 . Ule dieſe Stiftungen find von dem Churfür ften Karl Theodor. Die meiſten Manufakturen und Fabriken, find erſt unter eben dieſes Churfürſten Regica rung angelegt worden , und die wichtigſten ſind zu Frankenthal, die übrigen zu Heidels berg und Manheim . Sie verfertigen wollene Stoffen , Tücher , Tapeten , und Strümpfe , leinen Damaſt , ſeidene Zeuge , und Strúma ipfe , Kattun und Ziß , papierne Tapeten Solb : und Silber - Faden , Seiben : Solo : und Silber - Gaze , Rauch- und Schnupf Tabaf , & chtes Porzellan , Puder und Stars te , Wach8 - und Salg - Richter , Oblaten , Siegellac , engliſche Feilen und Nabeln . Es find auch Well- und Seide Farbereien vora banden . Maaren ,

Die Ausfuhr

der Landesgúter und

erleichtern die Flüſſe ,

1

es iſt auch Don

166 von Frankenthal aus ein fanal bis an der Rhein geführt worden . Der pfalziſche Krapp und Tabal , merden ſtark geſucht , und die Weinausfuhr iſt beträchtlich. I. 7. Der Name und Urſprung der Pfalze

5 el

grafen , iſt von den Palatiis , ( Patzen , Phalzen , Pfalzen , ) welche die alten fråntis fchen und deutſchen Könige;und römiſchen Sais ſer hin und wieder hatten , und in welchen fie Oberhofmeiſter oder Oberhofridder beſtelle ten , welche Pfallenzgrafen oder Pfalzgrafen Die Pfalzgrafen beim genennet wurden. Rhein hatten ein vorzügliches Anſehen , es iſt aber ſchwer , ihren eigentlichen Siß mit Gemißheit auszumachen ; eß fømmt auch der Zuſak : beim oder am Rhein , zuerſt in einer Urkunde Pfalzgrafens Heinrich zum lach von Nachbein diefe pfalzgräfliche 1093 bor. Múrbe von einer Familie auf die andere ge kommen war , gelangte fie endlich an die Denn 1215 machte Herzoge zu Bayern . Kaiſer Friderich II auf einem Reichstage zu

S

Regensburg , anſtatt deß in die Acht erklär: ten Pfalzgrafen Heinrich , den Herzog Lud : wig zu Bayern , zum Pfalzgrafen am Rhein . Db dieſer nun gleich nicht zum Beſitz der Pfalz fommen konnte , ſo erhielt doch ſolchen rein Sohn Otto , melcher fich 1225 mit des vorhin genannten Pfalzgrafen Seinrich Cocha ter

166 ter , Agnes ; vermählte.

1 Dieſem ' folgte ſein

Cohn Ludwig in der Pfalz am Rhein , fund in Dber - Bayern , und von deſſelben alteſtem Sohn Rudolph I ſtammen die nachmaligen Ruprechts Pfalzgrafen und Churfürſten ab . II! Söhne theilten fich 1410 dergeſtalt in pie pfälziſchen Lande , daß vier Sauptlinien entftundeni von welchen die churfúrſtliche und die fimmerſde pornåmlich zu bemerken, weil ſie am långſten gedwmert haben, gene ſtarb 1559 miç Otto Heinrich aus , worauf friberich Ill von der fimmerſchen Linie die Chur - Pfalz bekam ; deſſen Nachfommenſchaft 1685 mit dem Churfürſten Karl ihr Ende erreichte , da þenn die Churwürde an Phia lipp Wilhelm von Der neuburgiſchen finię ( eine Nebenļinie von der fimmerſchen ) fam , deſſen zweiter Sohn Churfürſt Karl Philipp 1742 dieſe Linie beſchloß. Hierauf wurde Karl Theodor , Pfalzgraf zu Sulzbach, Chur: fürſt zu Pfalz i welcher pon 1754 an , Wija ſenſchaften und ſchone Künſte , Manufakturen und Fabriſen , Sandel und Sewerbe in Auf nahme“ zu bringen geſucht , auch im Anfang de $ 1778ſten Jahres die bånder deb ausges ſtorbenen banerſchen Sauſes, geerber , jedoch einen anſehnlichen Theil derſelben dem Hauſe Deftreich abgetreten hat,

167

$; 8. Pfalzgraf Eberhard hat zur Zeit der deutſchen Könige Heinrichs I und Otto I das Truchfeffenamt verwaltet , und ob fola ches gleich zur Zeit Otto III von einein Her : 3oge zu Bayern ausgeübet worden , ſo iſt

es doch bald wieder an die Pfalzgrafen gec und ſchon ums Jahr 1240 mies fømmen ,

2 11,

dit

IS pilit

141

ber bei denſelben geweſen , ihnen auch von Als aber Kaiſer Karl IV beſtätigt worden . Friderich V in die Acht erklärt wurde , gab Kaiſer Ferdinand III das Erztruchſeſiename dem Churfürſten Maximilian zu Bayern ; und obgleich Friderichs V Sohn Sarl Ludwig durch den weſtphäliſchen Frieden wieder zum Beſitz der Unter - Pfalz kam , ſo behielt doch Bayern das Erztruchſeſſenamt, hingegen für Pfalz ' wurde ein neues Erzamt , nåmlich das Erzſchaßmeiſteramt , geſtiftet , jedoch ihm die Wiedererlangung des vorigen Erzamtes per ſprochen , wenn die männliche wilhelminſche finie des bayerſchen Bauſes ganz abgehen würde. Dieſes erfolgte am Ende des 17771ien Jahrs , worauf Pfalz das alte Erzamt wie: der erhielt. §. 2. Auf der Pfalz am Rhein und dem vorhin genannten Erzamt , haftet die Churé würde. Ehcbeffen war der Pfalzgraf a Rhein der zweite fpeltliche Churfürſt . Nach bem aber die Herzoge zu Bayern

das

ehe malis

168 malige Erzamt und die Churwürde der Pfalzs grafen

bekommen haben , ( S. 8. ) iſt für Dieſe im meſtphaliſchen Frieden mit einem neuen Erzamt auch eine neue Churrúrde er: richtet, und der Pfalzgraf am Rhein zum

fünften weltlichen Churfürſten gemacht wor : den. Auf dem Erztruchſeſſenamt haftete auch das Reichsvikariat am Rhein , in Schwabene und im frậnfiſchen Rech .. U18 nun das pfälziſche Haus dieſes Erzamt verlor , und das bayeriſche Baus daſſelbe Gefam , entſtund zwiſchen beiden hohen Håufern wegen des Vikariats ein großer Streit , zu deſſen Bei legung zuerſt eine gemeinſchaftliche Führung , nachmalß aber 1745 eine abwechſelnde Ver waltung deſſelben beſchloſſen , und ſomohl von dem churfürſtlichen Rolegio erſprießlich erachtet ,

als auch ,

nach erfolgtem Reichs

gutachten , 1752 vom Kaiſer beſtätiget wors den . U18 aver am Ende des 1777ſten Jahr8 das barerſche Haus ausſtarb , bekam Pfalz die alte oder fünfte Churwürde wieder. $. 10. Der churfúrſtliche Titel mar im Anfang deß 1778ſten Jahrs :

Pfalz

graf , des heiligen römiſchen Reichs Erzs truchreß und Churfürft , in Ober- und Niea ber - Banern , denn der Ober - Pfalz , auch gu Júlid , Clive und Berg Herzog , Parida graf zu leuchtenberg , Fürſt zu Sors , Mar quis

;

1

1

14

169

) quiß zu Bergen op Zoom , Graf zu Bel denz , Sponheim , der Mark und Navens Das Wappen berg , Herr zu Ravenſtein. wegen der Pfalz am Mhein , iſt ein goldner lóme im ſchwarzen Felde ; wsgen Banern ein von Silber und blau ein und zwanzig . mal gewecftes Feld ; wegen Júlich ein ſchwars

51

3

:

ger Löwe im goldenen Felde ; wegen Cleve acht königliche Szepter , welche in einem klei nen Schilde zufammen fommen , im purpur farbichten Felde : wegen Berg ein rocher Lópe mit einer blauen x'rone im filbernen Felde ; wegen Mörg ein ſchwarzer Querbal ken im goldnen Felde ; vegen Bergen op 2oom ein damaſcirtes Schildlein ; wegen Vela denz

ein

blauer

mit Gold

gefrånter Powe

im filbernen Felde ; wegen der Mark ein aus drei rothen und filbernen Schachreihen beſtehender Querbalken im goldnen Felde ; wegen Ravensberg drei rothe Sparren im filbernen Felde , und wegen Ravenſtein ein rothes Hirſchgeweih im Filbernen Felde . $ 11. Chur - Pfalz gab. , nachdem es die Ober - Pfalz an Chur - Bayern übergeben hattı , kur die Hälfte des durfürſtlichen An ſchlags , påmlich 30 zu Roß , und 138 zu oder monatlich 914 Fl. , und gu eis

Fuß ,

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erlegte 85

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494

Nthlr.

S: 1 2

S. 12. Den chur - pfälziſchen Mitterorden St. Huberts , welcher ſchon im funfzehnten Jahrhundert geſtiftet worden , hat Eturfürſt Joh . Wilhelm 1709 erneuert, Sein Zeiz den iſt ein bieredichteß freuz , welches an einein rothen Bande getragen wird , und auf der Bruſt iſt ein Stern . Der Churfürſt iſt der oberſte Drdensmeiſter ; sie Ritter aber ſind theil Fürſten , theils Grafen und Freiherren ; e $ find auch Drdensbediente vorhanden. Im Anfang. De$ 1768ſten Jahre bat Churfürſt Karl Theodor Den fórpenorden geliſtet. Das Drdenszeichen beſtehet aus : cinein goldenen Kreuze mit blauem Schmelz und goldnen Flammen , in deifen Mitte ein . flevender gefrónter goldner Lóme , mit der Hiberſchrift , MERENTI. Auf der Ses genſeite find, unter dem Churhut die Namens, buchſtaben des Durchlaucht. Stifters C. T. mit der Aufſchrift : INSTITVT. Anno 1768. Es wird an einem weißen blau eine gefaßten 4 Finger breit gewaſſerten Band , von der linken Schulter zur rechten hinab , getragen . Der Churfúrſt ſelbſt iſt Ordens meiſter, Uuß den Rittern werden die Nita ter des St. Huberts - Urdens genommen , $. 13. Die hohen Kollegia , find ;. bie geheime Staats - Konferenz und die geheime Fa:zlei, die Hegierung , daß Ober - Appel lazis

171 lazionsgericht , das Hofgericht , die Hoffama mer und der Kriegsrath . § . 14. gedem Oberamt in den chur-pfáls ziſchen Landen des char - und ober - rheinis Ichen Kreiſes , liegt ein gewiſſes Schaßungs Rapital 06 , von welchem , orrmoge churfúrſt licher Verordnung von 1743 , jährlich zwolf Prozent an Schaķungegeldern zur Kricgstaſie Die ganze Schabung be: bezahlet merden, Die geſam trägt des Jahrs 891677 Fl. ten churfúrſtlichen Kammereinfünfte an Seld und Naturalien , aus eben angezeigten lan den , aus den Herzogthümern Jülich und Berg , und aus dem Herzogthume Neuburg , ( die plenſteiniſchen Gefälle ungerechnet , ) bea Hierzu fommen tragen jährlich 893644 Fl . nod, die Einfünfte aus der Verwaltung der geiſtlichen Súter in der Unter = Pfalz , und

1

Der Ertrag des Herzogthums Sulzbach. S. 15. Der Churfürſt unterhalt eine leiba garbe zu Pferde von Ica Mann , ein feib regiment zu Pferde son 198 Mann , noch 5 Regimenter zu Pferde , jedes von 198 Mann , ein ober - rheiniſches Kreiß - Eſqua: bron pon [ 16 Maun , eine Schweizer - Leib

1.

di

불 101

garde von 100 Mann , 6 Regimenter zu Fuß , deren ein $ 1000 , eins 1400 , und jea Des der übrigen 1508 Mann fiart iſt , ein fansbatgillon oon 084 Mann , 3 Artilleries om

172 Kompagnien , welche zuſammen 250 Manx Alle dieſe Truppen machen 11110 ſtark ſind. Mann aus , zu welchen noch ooo Invaliden kommen . Ihre jährliche Verpflegung koſtet baar 824244 Fl. und 240210 Mundporzios nen , und 8100 Pferbeporzionen. $ . 16. Zu den chur - pfälziſchen landen des chur =rheiniſchen Kreiſes , gehören fols gende Dberámter , Unteramter und merfrúr dige Derter : 1. Manheim , die churfürſtliche Nefideng und zweite Hauptſtadt des Landes , uns eine ſtarke Feſtung , liegt beim Einfluß des Nedarf in den Rhein , in einer niedrigen Ebene . Churfür ft Friderich IV fieng 1006 an , aus dem alten Dorf und Solos Manheim eine Stadt zit inachen , und nahm Niederländer weldie um der Gewiſſensfreiheit willen ihr Baterland verlaſſen hatten , in dieſelbe auf. Ob nun gleich die neue Stadt 1622 , als die Bayern dieſelbige belagerten und erobere ten , ſehr verwüſtet , auch nebſt der Feſtung Friderichsburg 1688 von den Franzoſen vallig zerſtórt morden : ſo haben doch vie Churfürs fien Johann Wilhelm und Karl Philipp fie bergeſialt wieder herſtellen und befeſtiger Taffen , daß sie jest eine der ſchönſten Städte in Deutſchland , und eine ſtarke Feſtung iſt , zu deren Vertócidigung aber auch wohl 10000 Mann

1 173 Wann erfordert werden .

Die Straßen burch

ſchneiden einander in rechten Winfeln , ſo bad man an jeder Ede vier Straßen reben kann . Der Halifer fild 1548 , und 1706 gåhlt man 24190 Menſchen . Dem großen Markt geben die katholiſche Pfarr - Kirche und das Rath haus , nebſt dem dazwiſchen ſtehenden und eine zierliche beide verbindenden Thurm , Symmetrie ;

es

mit vier Säulen ,

iſt auch ein ſchöner Brunn worüber ein lome

fteht,

Das weitläuftige auf demſelben zu ſehen . und prachtige churfürſtliche Schloß , iſt doch nicht völlig regelmäßig , erbaut. Die in dem felben befindliche Sammlung von Gemälden welche neun große Zimmer einnimmt, und 1762 angelegt worden , iſt vortreflich . Der Búa cherſaal iſt

anſehnlich unb

foſtbar ,

und in

dem ſo genannten Schaß iſt ein anſehnlicher Norrath oon mancherlei das pfälziſche Haus angehenden Alterthümern zu finden , unter andern die goldene Krone Des unglüdlichen Churfürſten und böhmiſden Stönigs Friderichi Uußer welche mit Steinen ſparſam beſeßt iſt. der vorhin genannten katholiſchen Kirche , ift eine hier auch eine Kirche der Neformirten Kirche der futheraner , ein ſchönes ehemali ge8 Jefuiterko Llegium , mit einer noch ſchönerit ja ungemein prachtigen Kirche , ein Kapuzis net und ein Karmeliterfloſter ,

und

eine juz

diſine

-174 diſche Synagoge. Der neuen Sternwarte , welche nach dem Plan und Sitodel und unter der Hafficht des Profeſſors Chriſtian Meyers gebauet worden , kommt keine in Deutſchland an Große , Feſtigkeit und Schönheit gleich fie hat auch einen ſehr anfehnlichen Vorrath Die übri voi aſtronomiſchen Werkzeugen. gen Anſtalten zur Beförderung der fchönen Kúnſte und der Wiſſenſchaften , welche hier unter der Regierung des Churfürſteni fart Theodor angelegt worden , find oben 6.

der Einleitung genennet , und haben größten : theil ihren Sig in dem neuen rediten Flügel des Schloſſes . Es giebt hier einige Wanita fakturen , ziemlidhen Handel , und ein fchönes Kaufhaus zur Niederlage der Maaren . Das hieſige Bier und gebrannt: Waſſer , werden fart ausgeführt. In den Winkel , wo die Nedar ſich mit dem Rhein vereiniget , iſt eine Liber den weit , und breit bekannte Bleiche. Nyein und Nectar gehen Schiffbrücken . Die Stadt giebt zur Kriegstaſſe , jährlich 20000 Fl. Scaßungsgeld . 2. Das Oberamt Heidelberg ,

begreift

ein Stück von Craichgau , welcher vom Fluß Eraich den Namen hät, - und enthält áber haupt 200 Derter . Dazu gehört i ) Heidelberg , Helche am Fuß

die

erſte

Sauptſtadt ,

des Geisberg &' (mons cata pra

M IN

1

175

prarius ) beim Nedarfius , in einer ange: nehmen Gegend liegt , geſunde Luft und ſehr an 'muthmaget , das gutes Waſſer hat.

zwölften Jahrhundert Konrad , Herzog im in Schwaben und Pfalzgraf am Rhein , die: Ten Ort zuerſt mic Mauern umgeben , und 1278 und 1288 zur Reſidenj gemacht habe. brannte ſie ganz ab . 1362 wurde ſie vom 1622 Wut Pfalzgrafen Ruprecht erweitert.

de fie von den Bayern eingenommen und ge plündért , 1689 von den franzoſen fehr ver wüſtet ;

und 1694 bon eben denſelben nicht allein geplundert , ſondern auch verbrannt , und zum Steinhaufen gemacht. Jekt iſt die Stadt flein , aber fein gebauet. Das ehe malige churfürſtliche Refidenzſchloß liegt auf einem Theil des Geišbergs , welcher Jetten Búhel oder Hügel genennet wird , und hat eine ſchöne Ausſicht : ift aber 1764 oom Blig angezündet , und biß auf die Gemdlbe der Kirche und des Mitterſaals eingeäſchere toorden . Etwas höher als daſſelbe, hat das

JN

álteſte hieſige Schloß geſtanden , und über dem Schloß auf der Spiße des Gåhbergis ; iſt ehemals ein ſo genannter Königsſtuhl uns ter einer großen Eiche geweſen . Von der heiligen Geift - Kirche haben vie Katholiken das Thor , den übrigen Theil aber die Nea

DT

formirten mne , und beide Theile ſind durch eine

ber

170 dine dide Mauer von

einander abgeſondert.

In jenem war thederjen der weltberühmte Bucherſaal , welcher 1622 , alb der General Tily die Stadt mit ſtürmender Hand crobers te , ſehr vermuſiet , im folgenden Jahr aber ein großer Theil der Bücher vom Churfürſten Maximilian zu Bayern ( welcher aber für fich die feltenſten Stücke ausgeſucht haben fou ) nach Nom an den Pabſt Gregorius XV und dem pacitaniſchen Büchers geſchickt , In eben dieſem faal einperleibet wurbe. Chor iſt auch das Begräbniß vieler Churfúrs Die Reformirten has ften und Pfalzgrafen. ben noch die Peterskirche in der Vorſtadt , und die Lutheraner eben daſelbſt die Provis Außer einem ſchönen ehemaligen denzfirche. Jeſuiterfollegio mit einer Kirche , welchem das jenſeits des Nedars belegene ehemalige Kloſter Neuburg gehört hat , ſind hier noch Auf dem Schönauer 6 Kloſter mit Kirchen. oder Mönchhof werden die Verſammlungen des reformirten Kirchenrath , der geiſtlichen Adminiſtrazion , und des Ehegeriches gehal Nieben demſelben iſt die franzöſiſche ten. Kirche ,

und

daß

reformirte

Gymnaſium .

Die ehemals berühmt geweſene Univerſitat , hat Churfürſt Rupracht I im Jahr 1386 ģes Churfürft ſtiftet , wie Kreiner berieſen hat. Karl Ludwig hat ſie 1652 erneuert.

Jent ift

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gehen

1012 u fitas

1806 arbiy

177 it

fie mit reformirten und katholiſchen leha Da8 Collegium fapientiæ ,

xern bereßt.

oder die Sapienz, iſt ehemals ein Auguſtiner's kloſter gewefen ; 1555 aber gur Wohnung' får arme Studenten eingerichtet worden , Es wer : und gehört nun den Neformirten . den feit 1728 in demſelben zwölf Studenten mit freier Wohnung und Eſſen verſchen . Es ſeit 1766 , fverden hier sattun und Ziß

ſeidene Strrimpfe in ſeit 1752, Wachs- und Talg - Lichter und Seife , ſeit 1763 , und 1768 ' verfertigt , papierne. Tapeten , ſeit auch werden in wollene Tapeten , Seppiche zce allerhand Figuren gewürket, welches 1756 Die Brúce úber den Neckar angefangen hat. Die Stadt giebt zur Kriegskaſſc iſt bedeđt. Nittan jährlich 9000 Fl. Schabungsgeld . am Geisberg ,

gegen das Ende der {peyer:

( dhen Borſtadt , hat die Beſte geftanden , welche der vom Pabſt in den Bann , und doin Kaiſer in die Ucht erklärte Churfürfi Friderich der erſte 1461 oder 62 erbauen laſſen , und Trus saifer genennet ; Churfürſt der fie ausbeſſern und Karl Ludwig aber auf& neue befeſtigen laſſen , mit dem Namen Der Sternſchanze belegt hat. ' . Sie iſt von den Franzoſen verwüſtet morden. Gerade gegen Heidelberg åber liegt ein hoher Berg , welcher gemeiniglich ber heilige M Berg Büid . Erobriør. 17, 8:

Berg genennet , und von einigen für den Pyrus - Borg gehalten wird , deſſen Ummids nus Marcellinus gesenkt. Auf demſelben haben die Rómir ein after errichtet. zur Seit der Franken iſt er Uberingburg, Abringe berg , Atramesberg und Ebrenſperg genen net , und auf demſelben zuerſt eine Kirche , bernach aber 1023 ein Kloſter erbauet more den , dahin ſtarke Wallfahrten geſchehen , da denn der Name heiliger Berg aufgekommen. Dieſe Gebäude find långſt eingegangen . 2) Weinheim , vor Alters Winnenheim , eine Stadt in Windeheim , Windenheim , der ſchönſten Gegend der Bergſtraße , mos ſelbſt guter Wein machſet , der dem Churc fürſten gegen 22000 Nthlr . an Abgaben eins bringt. 68 iſt hier eine katholiſche , refor : Bei derſelben mirte und lutheriſche Kirche. liegt daß Bergſchloß Windeck. 3 ) Schónau , ein Städtchen , in welchem Churfürſt Friderich III vertriebene Niederlän Der und Franzoſen aufgenommen hat. 4) Nedar - Gemünd , eine kleine Stadt am Redar , in welchen hier das Flüfchen Elfat faut. Sie iſt den Pfalzgrafen 1330 vom Kaiſer Ludwig verpfändet worden . 1622 ließ der General Tiln dieſelbige mit ſtürmene der Hand einnehmen , alles umbringen.

auðplündern ,

und

5 ) Dic

179 s) Die Sent Kirchheim , zu welcher gee hört

44

3

( 1 ) Willoch , ein Städtchen , woſelbſt Nudolph' I gewohnt hat. 1689 wurde es pon den Franzoſen angezúndet. Zu ber hies figen lutheriſchen Kirche iſt 1738 der Grunde ſtein gelegt worden . ( 2) Reninen , ter Wein machſt.

ein fleden ,

woſelbſt gua

(3 ) Kirchheim , ein Dorf. 4 ) Schweringen , ein Dorf mit einem churfürſtlichen Jagoſloß und Garten ,

nach welchem von Heidelberg auß eine Ullee geht. ( 5 ) Wieblingen oder Weiblingen , ein

Pfarrborf am Neckar, unweit Heidelberg , welches um deswillen merkwürdig , weil von demſelben die Hohenſtaufen den Namen der Gibelliner oder Weiblinger befommen , in

!

dem ſie durch Speirath in die weiblingiſche Familie , derſelben Güter und Würde an fich gebracht haben .

Den Kirchenpaß daſelbſt hat chedeſſen das gráfliche Haus Erpach gehabt, aber 1418 an Chur - Pfalz übergeben.

( 6 ) Secfenheim , por Ulters Siegen heim , Sidenheim í ein Dorf , nahe beim Necfar , morelbſt Churfürſt Friderich I 1462 einen

wichtigen Sieg über

drei anſehnliche

einde davon getragen hat.

M 2

( 7 ) Medar

..

( 7 ) Nectarau , Nedare.

ein

Dorf

unipeit des

( 8) Dilſberg, ein Städtchen und feſtes Echloß am Nedar, auf einem ſteilen Felſen. L ! ( 0 ) Medesheim , lobenfeld, Kloſter los benfeld , und andere Derter.

6 ) Die Kellerei Waldef, zu welcher heil. Kreuz , Steinach , und vier andere Derter ges hören. 7) Die Cent Schriesheim , Ju ' welcher außer Schriebheim noch 15 andere Derter gehören . Bei Schriesheim hat man ein romie ſches Begräbniß , und zwar ein Columba rium , entdeckt, welches Schöpflin in der Hi. ftoria et commentat. acad . élect. Pala .

1 tinae . Vol . 2. beſchrieben . Es iſt hier auch das Schloß und Dorf Jlbesheim , am Neckar belegen .

8) Die Stuber Cent, welche

ſich

über

einen im Traichgau belegenen Theil der vnt mittelbaren reichtBritter fchaftlichen Derter , der gewiſſermaßen unter chur-pfälziſcher Hoheis ſteht , erſtredet, und ſonſt auch die obere oder Dic Neicherdhauſer Cent genennet wird . Dazu gehörigen De tar find Helmſtatt, ein Stadtdent.

Bargent , 2 & ) Uglaſterhauſen , Aſpach Breitenborn, Deudenzell, Eſperbach , Flinſcha bach, Guttenbach, Haag , fatenbach , Michele bach ,

bach , Moßbron , Neunkirchen , Reichenbach , Reichershauſen , Schonbron , Schwanheim , Schwarzach . 3. Das Oberamt lasenburg , zu wele chem zehn Derter gehören . 1 ) labenburg, zur Zeit der Rómer Lu.

podunum , und zur Zeit der frånt ſchen Kida nige und Raiſer Lobdenburg , Loboduna ci. vitas , die Oberamtsſtadt und eine

kleine ura

alte Stadt am Nedar, welche eine lange Zeit von Chur- Pfalz und Bisthum Worms in Gemeinſchaft beſeffen worden . Das Bisthum Worms wollte im vorigen Jahrhundert die an Chur- Pfalz verpfändete Hälfte der Stadt micder einlöſen , und der Meichshofrath éra kannte 1673 , das Chur -Pfalz Tolche Wiedera einlöſung geſchehen laſſen ſolle, zu welcher es aber nicht fam . 1705 wurde ein Vergleich

Pa MIWA

getroffen ; fraft deſſen das Bisthum Korms die Stadt ladenburg , nebſt einigen Dorf ſchaften mit aller Landeshoheit und Serecho tigkeit an Chur- Pfalz auf ewig abtrat , dein Domkapitel zu Worms aber ſeine hieſige

rter ,

Schaffnerei nebſt zugehörigen Renten und Sea 1622 nahm der fållen vorbehalten wurde .

.

* e ), blond

*

Graf von Mansfeld dieſe Stadt ein , und ließ die Stadtmauern und das Schloß fehleis fen . " 1693 richteten hier die Franzoſen eine große Verwüſtung an . Es ſind hierſelbſt Kira M 2

Kirchen aller brei Religionen. Dermuthlich iſt Lupodunum zu Trajans Zeit , nach dem Abzug der Marcomannen, durch die Sequa : ner und Mediomatrifer angelegt worden . Das Columbarium und Dad römiſche Bad welches man 1766 entdeckt hat, iſt auf churf. Roften mit einer Mauer eingefaßt , und mit Dächern überbauet worden. In dieſer Gea gend

zwiſchen dem Mann , Rhein und Urs

fprung der

Donau, ſind die Agrii Decuma

tes geweſen . 2) Neckardhauſen ; ein Dorf am Neckar, und die im Odenwald belegenen Dörfer Als

tenbach , Ninges und Heubach , find zugleich mit Ladenburg vom Hochſtift Wormsan Chur : Pfalz abgetreten worden . 3 ) Hemsbach und Laudenbach, find Kirche dörfer, in welchen , vermoge Vergleich mit Chur - Maynz von 1653 , das exercitium fimultaneum des fatholiſchen und reformira ten Gottesdienſtes eingeführt worden . Sic machen nebſt Sulzbach , das Amt Hemsbach aus , welches das Bibthum Worms 1705 an Chur- Pfalz abgetreten hat. 4. Das Oberamt Mosbach, zu welchem 01 Derter gehören . 1 ) Mosbach , die Ober -Amtſtadt, iſt ei

ne kleine Stadt mit einem Schloß, und liegt in einem angenehmen und fiuchtbaren Thalr.

182 Sie iſt vor Ulters

eine Meichsftadt geweſen ; aber 1330 vom f . fudwig dem Pfalzgra fen verpfendet worden . Pfalzgraf Otto I,

li }

Königs Ruprecht júngſter Sohn i hat hier UIB , aber ſeine linie mit feinen Siß gehabt.

1

ſiinen vier Söhnen ausgegangen , iſt dieſer Ort mit ſeinem Zubehör wieder an das Chuts haus gefallen . “ Es ſind hier Kirchen alles brei Religionen und eine Tuchmanufaktur. 1723 brannte ein guter Theil der Stadt ab .

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-1

2 ) Die Kellerei Hilfpach, zu welcher gho

hört ,

.

( 22) Sinzheim , ein Stadtchen , welches : an ſich, tlein und ſchlecht iſt, aber eine ziema lich große Vorſtadt hat. Das ehemalige dao neben gelegen geweſene Kloſter, iſt der heil. Geiſt Kirche zu Heidelberg zugelegt. Es iſt nahe bei dem Stadtchen noch ein Franziſtas nerkloſter. 1689 murde es von den Frans zoſen angezündet . Vor Alters ift es eint Reichsſtadt geweſen. 1298 iſt die Neichsſteuer deſſelben , und 1316 das Städtchen felbſt, der Familie von Weinsberg verpfändet mors den . Nachmals fames an Churpfalz , und 1426 wurde eß pon dem Churfúrften an Konrad von Weinsberg verpfändet. ( 3 ) Schlüchtern , por Hiters Schlochtra , ein Kirchdorf. WA 3 ) Dic

1

384

3 ) Die Setlerei Pohrbach, zu welcher gez Sort ( 1) Lohrbach , ein Dorf. ( 2) Ober-Mittel -und Unter Schefflenza Dörfer.

4 ( 3 ) Dalau , ein Dorf. 4 ) Die Kellerei Necarelz begreift ( 1 ) Nectarelz, ein Dorf. (2 ) Obridheim , ein Städtchen und Schloß am Neckar,

5 ) Die Kellerei Eberbach , in welcher ( 1 ) Eberbach, ein Stadtchen am Nedar welches R. Rudwig 1330 ben Pfalzgrafen perpfåndet hat. ( 2) Minnenburg, ein Echloß 5. Das Oberamt Boxberg , zu welcher 14 Derter gehören , liegt zivifchen den chura mannziſchen demtern Biſchofsheira , und Creuta heim , und des deutſchen Ordens -Meiſterthuim Mergentheim . Es war ebebeffen eine Herra ſchaft , welche ihren eigenen Herrn hatte . 1691 wurde es an das Bisthum Würzburg ovípfändet , aber dabei bedungen , das der Neligionszuſtand fo bleiben foute, wie er das mal8 ipar , Churfürft Karl Philipp Sheodor bat es wieder eingelöſt. 1 ) Vorberg , ein Stadtchen . 2 ) Gerichtſtetten , ein Flecken .

3 ) Schweiz

185 3 ) Schweigern , Angeithorn, Schmalhalla pen , Windiſchbufch, Welchingen, Firchdorfer . 4 ) Die im Schupfergrund belegenen 5

Tent -Dörfer , Daimbach, Eplingen, halu Sacha fenfuhr, Schilling, Bobített . 6. Das Oberaint Brettolt , liegt im Craichgall , begreift auch einen Theil de : da gibörigen Handſchaft Prurhein , welche aber gróftentheils zu dem Gebirte des Bisthums Ercher g : hört , und hat 23 D.rter. Wir bemerken zu

1 ) Bretten oder Bretheim , die Obers Amtſtadt , eine kleine Stadt am Sulzbach auf einem Hügel , und Philipp Melanchthons Geburtsort . 1089 wurde ſie von den Frar : zoſen angezündet. ligionen Kirchen.

Hier haben alle drei Nes

2 ) Heidelsheiin , vor Ulteis Hadolfesheim und Heidolfesheim , eine kleine alte Stadt au Sulzbach. 3 ) Weingarten , baadenſchen Grenze. 4) Eppingen , ein Eiſaks .

ein

Städtchen an der

Stádechen

am Fluß

7. Das Oberamt Germersheim , welches 341n Theil an den Grenzen im Untern -Elſas liegt , dazu es auch von den franzöſiſchen Echrifëſtellern gerednet wird , und zu wela chem 182 Derter gesören. N 5

!

1 ) Ger :

186 1 ) Germersheim , zur Zeit der Homer muthmaßlich Vicus Iulianus, eine Stadt am Rhein , in welcher bier eine Goldmåſche und gute Fiſcherei iſt , V

und in der Nacht arſchaft

giebt es gute Jagd . R. Rudolph I don Habsburg , welcher dieſe Stadt 1376 anges legt hat , iſt hießliſt geſtorben, und St. Luda wig hat dieſe Stadt und Burg 1330 an die Pfalzgrafen verpfändet. Das alte Schloß iſt jerſtórt, ' Churfürſt Fiiderich II aber bat ne ben der Stadt ein neues Schloß aufgeführt, welches von ihm Friderichstúhel ( Friderici collis ) genennet worden . El fliert hier der Fluß Queich in den Rhein. zu dem Unteramt Germersheim gehören 10 Dörfer, von welchen 4 dieffe its der Queich , 5 jenſeits derſelben , 1 jenſeitb des Rheins, liegen. 2) Daß Unteramt Hagenbach , in wela chem anzumerken ( 1 ) Hagenbach, ein Stádtchen, nahe bei Kønig Rudolph I einem Urm des Rheins . bat demſelben Stadtrecht verliehen . ( 2 ) Neuenburg , ein Dorf am Rhein , welches ehedeifen ein @ chloß und eine Abtei gehabt hat. Unfänglich und noch 1570 hat c8 jenſeits des Rheins geſtanden , nadmals iſt es auf eine Inſel des Rheins ,

un

end

lich auf die Weſtſeite des Rheins verſetzt wor den .

1

187 str .

Yuf der Ditfeite des Rheins iſt noch

ber zu dieſem Unteramt gehörige

Drt Diento

burgweiler.

3 ) Das Unteramt Selz , liegt höher hina suf am Rhein, und hat den Namen von Selz , Salecio , Salſa rhenana, Saleſia, Elizatium , einem Städtchen am Rhein, wos ſelbſt eine Soldmåſche iſt. Die adeliche Probe ftei, welche ehedeffen hierſelbſt geweſen , und nebſt ihrem Zugehór die fürſtliche Würde gee habt hat , fórnmt in den alten Reichsmatri feln mit einem Unſchlag vor.. Churfürft Fria derich III legte 1575 hier ſelbſt eine Ritter : ſchule an , und widmetz zu derſelben die Eins fünfte der hieſigen Probſtei und des Kloſters Hórdt ; ſie gieng aber bald hernach unter Churfürſten Ludwig wieder ein . Die Sea fáue der Probſtei ſind zwar nachher den Re : formirten zu Theil geworden , werden aber jekt von den Katholiken genoſſen. Der Ort, mo vor Alter8 das Kloſter geſtanden hat , iſt jeħt im Rhein.

Die

Stadt iſt ehedeffen

ci e Z.:tlang eine freie Reichsſtadt geweſen, und hat unter der hagenauer landpogtei geſtanden . 4 ) Das Unteramt Billigheim , in wel: them ( 1 ) Billigheim , oder Bellickheim , ein Städtchen

am Flüschen

Wihrbach.

Chur fúrſt

188 fürſt Friberich II hat , es

in fädtiſche Form

gebracht. eiler 2 . ( 2 ) Die Dörfer Klingen , Steinm 5 ) Die Vogtei Klingenmünſter , iſt aus den Gütern der ehemaligen Probftri dieſes Namens entſtanden , welche Dagobert II als eine Abtei in dem Ort Slidenveld angeligt hat , aber 1560 ſekulariſiit worden

iſt,

dazu ,, darunter Pleifmeia Dórfer dazu gehören 5 Dörfer ler iſt, worelbſt ein Schloß geweſen . 6 ) Das Umt landet , zwiſchen landau und Bergzabern, iſt eine alte Herrſchaft, wcla che den Grafen von ſeiningen und von ziren . krúden im vierzehnten Jahrhundert zugehört hat. Sie lat den Namen von einem alten dloß und begreift außer dem Dorf Klingenmünſter , woſelbſt die vorhin gena :: nte Abtei und nach malige Probſtei zuerſi gewefen iſt, noch untita i ſchiedene andere Dörfer. 7 ) Siebeldingerthal , 30 welchem vier Dórfer gehören , davon Godramſtein bas

vornehmſte iſt , vonwelchem auch die Vogtei Es find hier betrachts wohl benannt wird . liche rómiſche Denkmåler an Altåren und Ina ſchriften gefunden , und nach Manheim ge bracht worden . 8 ) Die Pflege Euſſersthgl oder Utersthal, lat. Uterina vallis, hat chedefſen dem Klo Her gleiches Namens gehöret, und beſteht aus drei

187

41

157

90

brei Dörfern und neun misfen. Unter jenen iſt Merlengeimi ipoſolbit ein Priorat gerea len iſt , meld;es unter der Abtei geftanden bat.

. ) Die Bogtei Hert, iſt aus einer ehes maligen Probſtei entſtanden , und begreift einige Dörfer, unter welchen leimersheim das merkivůrdigſte ift. 10 ) Die Kellerei Birkenhert, zu welcher vier Dórfer geboren. Anmerkungi

hambach oder Saimbach , ein ehemaliges Kloſter, iin Umfang dieſes Dbcramts ; gehörs te dem Johanniterordén , deſſen Döriſtmeiſter bafelbſt einen Amtinann beſtellte . Es geho rer dazu die Dörfer Ober - und Mieder : Pule ſtatt und Nieder-Soch ſtatt , wegen welcher in die Kriegstaſie jährlich 750 fl . als Lehns: refognizion gezahlet merden , nachdem Oturs i Pfalz 1749 , fein Wildfangs-und feibeigene ſchaftsrecht über die Unterthanen dieſer Dóra und beffen Johanniterorben fer , anben Dbriſtmeifter in deutſchen landen , anſtatt des

vorigen

pfårziſchen

Erbbeſtands ' zu

lehn

überlaſſen

eitem und

curs

verliehen

hat.

Nude

Auch liegt hier die Herrſchaft Ultdorf, ju welcher , aujer dem Schloß und Flecken Altdorf auch Beingarten und andere Derter gehören , und die Karolina , Raugráfn zu Pfalz, ihrem Gemahl Mainhard , Herzog von Schonburg, zubrachte. 8. Das Oberamt Neuſtadt, zu welchem 62 Derter gehören . 1 ) Neuſtadt, an der Hart, Neoſtadiun oder Neapolis Nemetum , die Oberamts ſtadt, durch welche die Speierbach fließt , iſt von breien Seiten mit Hügeln angeben , auf welchen der unter dem Namen des Ganſes fubers bekannte Wein wächſt. : Das hierige Gymnaſium hat Pfalzgraf Johann Raſimir 1578 geſtiftet, daher es Collegium Caſimi rianum genennet wird . Nahe bei der Stadt liegt das Bergſchloß Hart. 2 ) Editheim , eim Flecken , gehört halb Chur-Pfalz, halb Pfalz -Zmenbrücken. 3 ) Haßloch, ein Dorf , welches R. Lud wig 1330 den Pfalzgrafen perpfändet hat, gehört zur Hälfte hieher. 4 ) Wachenheim , ein Stadtchen, bei wele chein guter Wein wächſet. Herzog Ludwig der Schwarze zu Zweybrúcen belagerte und coberte daſelbige 1471 , ließ die Veſte ſchleifen, und der Stadt Thúrme und Mauern Bieberreißen .

6 ) Do

ull

5 ) Oggersheim , ebebeffen " gribesheim , Stadtchen. in einer an Getreide, Wieſen und Baumfrüchten überaus fruchtbaren Se: Prinz Friderich von Zwenbrúden hat gend. hiet 1748 einen ſchönen Pallaſt mit" einein ein

Garten anlegen laſſen . 6 ) Mandach , ein Pfarrdorf, welches noch im jebigen ſiebzehnten Jahrhundert unter dem Hochfiift Speger geſtanden hat, nunmehr aber ES find hier evangeliſch churpfälziſch iſt. lutheriſche, reformirte und fatholiſche Einwoh

ner.

Den beiden erſten gehört

pon Ulters

ber die Kirche. 7 ) lambsheim , ein Städtchen . 8 ) Altrip , Alta ripa, ein uraltes Dorf am Rhein , woſelbſt vor Alters ein römiſches

Kaſtel wider die Deutſchen geweſen , davon man noch 1380. Spuren geſehen hat, die jeħt das Waſſer des rheins bedeckt.

18

9 . Das Dberamt Alzer) , unter welches 189 Derter gehören . 1 ) Alzen , vor Ulters Alceia , die Ober :



amtſtadt am Flus Selz , mit einem Schloß auf welchem ein Burggraf wohnt , iſt ein al Hieſelbſt hat der römiſche König ter Drt. Heinrich , welcher Peinem Vater , Kaiſer Fris

ell

derich II, Gift beibringen wollen , einige Zeit gefangen gereffen. førſt Friderich II.

1556

ſtarb

hier

Chur:

1689 murde die Stadt

192 von den Franzoſen ihrer Mauern beraubet und angezündet. Die Reformirten haben die große Kirche , die Katholiſchen und kuthera ner jede auch eine. 2 ) Das Amt Odernheim . (1 ) Obernheim , ein Städtchen am Fluß Selz. Es iſt vor Alters eine Reidhsſtadt get weſen, welche X.

Ruprecht 1402 an

ſeinea

Sohn ' Ludwig verpfåndet hat. ( 2 ) Arnsheim , ein Städtchen. 3 ) Pfeddersheim , ein Städtchen bei welchem guter Wein machſt. Ehedefſen , und noch 1385 , iſt es eine Reichsſtadt geweſen , nadım al8 iſt es an das Erzſtift Maynz , und von dieſem 1463 an Churpfalz gefommen .

4 ) Bibelsheim , Undenheim und Selzen, aber welche Derter ein Oberſebultheiß gefest iſt. 5 ) Dalsheim , Niederflórðheim , und Bremersheim , über welche Derter auch ein Oberſchultheis geſetzt iſt. 6 ) Alskein mit zwei Kirchen ; Gimss

heim , Eich und Hamm , Oberſchultheiß gefert ift.

über welche eint Die drei erſten

liegen am alten Xhein ; denn der Rhein floß ehedeſſen in hieſiger Gegend , ießt aber fließt er weiter gegen Often.

»

Wolfe.

ty 7 ) Wolfsheim , Nieder: Weinheim , und EchimShein , úber welche Dexter ein Dber : [ chultheiß gekort iſt. 8 ) Münſterheim , Epondheim und Uls piðheim , úber welche Derter ein Lberſchults

3

heiß verordnet iſt. 2 ) Heppenheim auf der Wies , woſelbf ein Dberſchultheiß iſt. Dber . ein woſelbſt 10 ) Dienheim ,

fauth iſt. II) Weſt-Hofen , ein Stadtchen. 12) Sochheim , ein Dorf , deſſen thes maliges Klofter 1580 don Chur- Pfalz einges zogen ,

.

15

von

UN

1

und in eine Schaffnerei verwandelt

1.worden . Bis 1730 war hier eine reformir te filialfirche der Kirche zu Meuhauſen im Bidthum Worms , Damals aber murde fic

den

Katholiken

zu

einer

Pfarrkirche

gemacht. 13 ) Pfiflichhein , leiſelsheim , und Kriegs heim , woſelbſt ein Oberfauth iſt. 14 ) Das Unteramt Freinsheim , wels cheß eine Zeitlang ein Dberamt geweſen iſt. Einige fiuld ,

von

den

dazu

gehörigen

Dertern

1 ) Freindheim , ein Siádtchen. ( 2 ) Groß -Carlebach und Dachenheim . 15) Das Unserant Erbesbiedesheim.

Barte. Erdbelør. 17. B.

16 ) frana

194 16 ) Frankenthal , die dritte Sauptſtadt, iſt eine wohlgebaucte und ehemals befeſtigt geweſene , Stadt, an einem in den Rhein An dieſem Ort iſt 1235 gehenden Kanal. ein Mönchen - und Monnenklofter erbauet

worden . Churfürſt Friedrich III ließ 1562 piele geflüchtite proteſtantiſche Niederländer ſich hier anbauen , da denn innerhalb funf zig Jahren eine Stadt in welcher Sandwerfer

zum Stande fam , und Manufakturen

blüheten , und welche zugleich befeſtigt war. Allein, 1688 und 93 iſt ſie von den Frans zufen ſehr berwüftet, auch ihrer Befeſtigung beraubt worden . Siad der Zeit hat ſie ſich wirder erholt , und , um ihr vóuig wieder aufzuhelfen , find 1750 allen Proteſtanten und Katholifen , welche ſich daſelbſt nieders “ laſſen wollen , viele Freiheiten verſprochen dieſer worden . Der Eifer der Regierung , Stadt aufzuhelfen , ward 1758 noch gróſ fer , und von 1771 an iſt er inſonderheit Tihr lebhaft geweſen , daher auch die Bes völkerung derſelben ſo zugenommen hat, das fie oon 1000 Seelen, welche fich 1763 hier befanden , 1775 ſchon faſt auf 4000 geſtira Es iſt auch anſtatt des alten gen tvar. von hier in den Rhein geführten Kanals, ein neuer angelegt morden , welcher it Etunde Weges betragen wird , und von wela

195

welchem 1779 schon drei Viertel ſeiner láns ge zum Stande gefommen waren. ES find hier zwei reformirte Kirchen gogium , eine fatholiſche und Kirche , und unterſchiedene als für Porzellan von 1955

und ein Påsaa eine lutheriſche Manufakturen , , für Wouens

zeug und Kamelot , von 1768 , nebſt einer Wollen und Seidenfärberei , für wollen Tuch , von 1700 , für Seidenzeug don 1770 ( da ſie von Manheim hieher berlegt ward , ) für Gold - und Silberfasen , pon 1770 , für Wach8 - und Talglichter , von 1770 , papierne Tapeten und Charten , von 1771 , für Puder und Stáite , von 1771 , für cólniſche Seife, von 1772 , für Nadeln ,

für

von

1773 ; für molene Strømpfe , von 1772 , für Tabat , von 1763 , für Simos lordoſen und Etuis , von 1760 , für Seis dent Goldi und Silbergaze , von 17731 für Band , von 1773 , für Siegellac , ron 1774 , für Oblaten , von 1774 , für englis. ſche Seilen , von 1774 , und für leinendas maſt. , 1777 waren hier 431 herrſchaftliche Gebäude . Die Stadt giebt zur Kriegetalic jährlich 3000 Fl. Echabungsgeld . und

17 ) Die Kloſter St. Johann , Sion Commersheim : find 1564 , 65 und

66

eingezogen worden.

02 10 ) Das

196

bem

10. Das Oberamt findenfels , ift von mainziſchen , beffen - Darmſtädtiſchen ,

und , erbachiſchen Sebiet umgeben . 1 ) lindenfels , ein Stadtchen mit einem

alten Bergſchlos. 2) Neuzehend , dahin Mitterhauſen ; erg uerb @che , und noch 5 Derter gehören . 3 ) Tent Waldmichelbach ; fu welcher 7 Dexter gehören. 4) Cent Hammielbach , oon 5 Dertern . 11. Das Dberamt Ugberg , oder DBA berg , liegt in Doenwald , zwiſchen dem beſſen : darmſtädtiſchen und erbachiſchen Ges

biet , und begreift 7 Derter. Uşberg , oder Dyberg , ein Bergſchloß mit einem Dorf. Auf dem Schloß iſt ein 1 Kommendant , V und es dienet beſtåndig Staatsgefangenen zum Aufenthalt. 12. Das Dberamt Umſtadt, liegt auch im Odenwald , und wird , oon Chur - Pfalz und Heſſen - Darmſtadt gemeinſchaftlich beſefe ſen.

Es begreift 20 Derter . Umſtadt , oder Groß s Umſtadt ,

iſt ein

gemeinſchaftliche

Stadtchen , wofelbſt das Dberamt ſeinen Siß hat. 13. Das Oberamt Oppenheim ,

zu

welchem 29 Derter gehören. 1 ) Oppenheim , die Oberamtſtadt, liegt an einem Huyei beim Rhein , über welchen biet

197 fier cine fliegende Brúce gehet. 1588 und 79 iſt ſie von den Franjoren ihrer Mauern beraubt und ſehr verwüſtet worden , hat fich aber wieder erholt. Die große Pfarrkirche gehört den Neformirten ; die Lutheraner und Katholiten haben auch jede eine Kirche. Die Stifte St. Stathrine und St. Sebas ftian find 1568 eingezogen morden . iſt hier guter Weinban. Das neben derf.ls ben gelegene Schlos haben die Franzoſen Bor Ulters iſt fit gró ßtentheils zerſtöret. Reichsla t gemeſen , aber ' 1402 bom Kaifer Ruprecht an ſeinen Sohn Rudrig verſekt morden .

eine

2 ) Nierſtein, ein Kirchdorf beim Rhein , am Fuß eines ſehr ſteilen Bergs , bat gus ten Wein . 3 ) Derheim , ein Kirchdorf. 4 ) Schwabsburg , ein Schloß Kirchdorf.

und,

1

5 ) Das Unteramt Stadeđen , hat ches deffen zum Fürſtenthum Zwenbrúden gehört,

1

iſt aber 1733 von dem Herzog und Pfalz grafen Chriſtian III an Chur - Pfalz mit der

1 1 1

Bedingung abgetreten worden , daß der cangeliſchen Unterthanen ihr freier Gotted : dienſt gelaſſen merden fou. Es gehören dazu Schlos und Dorf Stadeđen am Fluß Gelg .

Das Dorf Eſenheim , welches Dom

198 Erzſtift Manng zu lehn geht , und einige Stichte und Gefälle im Dorf -Molsheim. 6 ) Ober - Ingelheim , ein Städtchen , und ehemalige Reichſtadt , und 7 ) Drieder • Ingelheim , ein wohlgebauea tes Dorf, beide nahe beim Fluß Selz , lies Zu Ingel cim iſt bor gen bei einander, Welcher heus genera Ingelheim zu Saal der Tag tiges net wird , und es ſind hier anſehnliche Vers ſammlungen angeſtellet worden , unter rela die Kirchenverſammlung inſonderheit chan Daf Rari vom Jahr 948 311 bemerken iſt. der Groge bieſelbſt geboren fer , iſt noch midst erwieſen ; 88 iſt aber der Seburtsort des um die Erdbeſchreibung ſehr verdientem Die ehemalige hieſige Sebaſtian Munfter. Probſtei iſt 1576 eingezogen. 8 ) Schipabenheiin , oder Sauer : Schmes benheim , ein Dorf mit einer Probſtei.

9 ) Daß Kloſter Mariencron , iſt 1565 eingezogen worden. 14. Das Oberamt Bacharac , in welc chem 29 Derter find 1 ) Bacharach , (0. i. nach einiger Meie nung , Bacchi ara , die Oberamiſtadt, liea . In derſelben haben alle get am Rhein , drei Weligionen Kirchen ; es iſt auch daſelbſt 1689 , wurde die oon ein Rapuzinerkloſter. den 7

199 ben Franzoſen angezündet. Der in hieſiger Gegend wachſende Wein , ' irar ehedefien bes rühmt , und wurde für den beſten unter den Weinen der chur - pfálziſchen Lander ges halten ; jetzt aber iſt der Ruhm und 26 gang deffelben geringer ,

welche

man

den

angepflanzten Muſkateller Weinreben zuſchreio het. Gleich neben der Stadt , liegen die Summer des Schlopies Staledfi, auf ein 211 Berge , welches vor Alters ein Wohnfia der Pfalzgrafen geweſen iſt. hat fdyon 1190 Pfalzgraf Konrad , Kaiſer Friedrich ? I der dem bieſelbſt gewohnt , Bruder

Erzbiſchof Philipp zu Coin diefes Schloß neben der Advokazie ju - Bacharach 1139 zu einem Wriberleha verliehen , meil er feia ne mannliche Leibeserben gehabt. Von hier: auß ift über das Gebirge nach dem Huns xúc ein Weg angelegt worden. Bei Bae charach

iſt der

ſtårffie pfälziſche Rheinzou.

2) Die vier Thåler, quatuor valles, Nieder werden die Dörfer Mannebach , und Ober - Diebach , und Stege genennet. 3 ) Fürſtenberg ,

ein Schloß am

Mheir .

4 ) Das Unteramt Caub , in welchein Caub , Cuba, ein Stadtchen am Rhein. Nahe bei demſelben auf einem Berge find die Trimmer des Schloſſes GutenfelB gu fea hen ,

und gegen Caub über auf einem kleia nen N.4

nen Felſen im Rhein Nebet ein Wachthurm over vielmehr ein Schloschen , die Pfalz ge : nannt , ehedeffen auch Pfalzgrepenftein. Er bat zwölf kleine Stücke und eine Belagung voit Javaliden , und dienet Nóeinzou zum Sduk. Die Stadt Kanſersmerth.

dem

hieſigen

Kaiſe: Swerth , Caeſaris Werda f. Inſu la, eine kleine offene Stadt am Rhein , wels the ehedem eine ſtarke Feftung geweſen , die 1689 von dem Churfürſten von Brandens burg , und 1702 von den Bundesgenoſſen belagert und erobert , und durch die leşte ganz vermuſtet, nachher Belagerung faſt aber ihrer Feſtungswerfe beraubet morde 1. canonicorum . Es iſt hier ein Collegium Dieſer Drt wurde von Raiſer Heinrich II dem Pfalzgrafin Ehrenfried erblich geſchenkt, fam aber von deſſelben Sohn Otto III wider an Kaiſer Heinrich III im Jahr Wilhelm von Holland cros 1035 zurúd . Damals war das b.rte die Stadt, 1249 .

felbſt ſchon eine faiſerliche Burggrafſchaft vorhanden , welche Gernand beſaß , dein Kaiſer Wilhelm diefelbe beſtätigte, ihm auch erlaubte, lich aus den Einkünften der Burg wegen ſeiner Forderungen , die er hatte , bezahlt zu machen . Konrad von Coln gab thm cinen Schutzbrief ,

und

K , Richard

(" theils

.

3

201

theilte ihm die Beſtátigung über ſeine Würts de als Forderungen. Gernand Tou fic 1272 ' dem

Erzſtifte

zur

Handhabung der

Burg Werde ad opus et utilitatem eccle fiae Colonienſis verpflichtet , und hierauf Kaiſer Rudolph Engelbrechten von Cdin auf Zeitlebens die Verivaltung übertragen haben . Aus dieſem Grunde leitet der Churfürſt zu Tóln ein Reichspfandſchaftsrecht auf Kayſerøs werth her. Die Verwaltung fain nach Ere gelbrecht8

Tode

an

Johann

Grafen

von

Sayn , und 1287 an Grafen Heinrid von Sponheim . Wegen eines neuen Anlehng an den Kaiſer , dafür die Einfünfte der Burg Werda verſekt worden , ſuchte endlich Wiedehold von Cóln mit Gewalt zum Befiks zu fommen : er mußte aber 1302 an Kaiſer Albrecht

alles

ganz

frei

wieder

abtreten

welcher hierauf dieſen ganzen Ort , nåmlich Zou , Stadt und Burg, mit allem Zugehör , ohne Einſchränkung 1306 an Grafen Ger Das júlichis tard pon Jülich verpfändete. (die Haus hat von dieſer Zeit an die Bed ftatigung darüber von unterſchiedenen Kaia Pern erhalten , und iſt im Befit geblieben. Unter kaiſerlicher Beſtätigung fam die Stadt 1368 durch eine Afterpfandſchaft an Pfalz grafen Ruprecht II , und . 1399 , ( ievoch oh nc Nadtheil der júlichiſchen Rechte , ) ' an Gras

Grafen Udolph von Cleve , welcher fie ax Gerhard von der Marf, abtrać. 1424 lófes te Erzbiſchof Dietrich I dicſen Ort í nebit dem Schloß und 30u , dom Crafen Sera hard , Herzog8 Adolph zu Cleve Bruder, wieder ein , und befeſtigte ihn mit Mauern und hürmen. Hierauf wurde er durch ei : nen .doppelten Verkauf an Dietrich von Cóln überlaſſen , oder 1570 von dem Herzoge von Jülich an den Churfürſten zu Cöln für 54089 Gulden 'derpfändet ; und ſeit 1596 ftreiten das Erzſtift Coln und Chur- Pfalz bei dem faiſerlichen und Reichskammergericht über Ob niin Einlóſungsrecht. das júlichiſche

gleich in neuern Zeiten Chur -Pfalz die Stadt hat wieder einlöſen wollen , ſo hat doch Chur-Coln folches geweigert ; a unterdeſſen hat das Stammergericht zu Weßlar 1762 das Urtheil gefällt, das die Wiedereinlöſung ges dhehen ſolle, und 1798 iſt Chur - Pfalz durch Preußiſche Erefuzionštruppen wieder in den Befin

der

Stadt ,

ihrer

Zólle

und

übris

gen Zugehörß , ' geſekt worden , wogegen aber Chur - Töln proteſtirt , auch 1770 in einer beſondern Schrift : behauptet hat , daß der zu Kanſer werth crhobene ligent , kein Zus behar des Kanſersmerther sous fen , auch überhaupt mit der Kanſerswerther Pfand . ſchaft

263 fchaft nichts zu thun habe , und alſo von Chur - Pfalz auf feine Weiſe in Anſpruch ge nommen werden könne. 1 1

1

. f 1

1 -

Das Surftenthum

Aremberg .

$. I.

Es liegt in der Eyffel ,. zwiſchen dem Erga ſtift. Eéln , Herzogthum Jülich, und der Grafſchaft Blanfeuheim , nem Umfang.

und iſt von

kleia

§. 2. Die Herzoge von Aremberg und ArPhot ſind eine kinie des fúrſtlichen Haus

-

Tes ligne . Uremberg war ehedeffen nur eis ne Graffdaft , nelche del Grafen Robert

7

porr Uremberg Erbtochter , Margaretha , ih rein Gemahl , Johann von Barbanſon , zu

1

brachte, welcher der Etammvater des arema bergiſchen und barbanſonſchen Hauſes ift. Kaiſer Mafimilian II erhob dieſen Johann ,

204 oder , wie andre melden , reinen Sohn fart 1576 zum Reichsfürſten , und die Grafſchaft Aremberg zum

Reichsfürſtenthum .

Staifer

Ferdinand III ertheilte dieſem Hauſe 1044 die herzogliche Würde . $ . 3 . Der " regierende Herzog von Ure!! berg hat auf den churs rheiniſchen Kreis¢ gen ' nach Chur - Pfalz, und auf dem Reich 3

!

tage im Reichsfürſtenrath nach dem Herzoge zu Würtemberg , als gefürſtetem Grafen zu Wómpelgard , Siß und Stimme.· Sein Reichsanſchlag iſt 2 zu Roß und 6 zu Fuß, ober 48. Fl. und zu einem Stammerziel giebt er 81 Rthl. 60 fr. dieſes Fürſtene § . 4. Der Bauptort

thums ift Aremberg , eine kleine Stadt mit eineme Schlos. Reeg und Solingen , find Dörfer.

Der

205

Der

Fürſt von Thurn und Taris

befißt zwar , in dieſem Kreiſe feine unmittels bare Güter ; 18 iſt aber doch Fürſt Anſelm Franz 1724 zu Siß und Stimme in dema felben aufgenommen worden ,

weil

er ihm

ein Kapital von 80000 Nthl, vorgeſchoſſen , mit der Bedingung , daß der Kreis don den jährlich 4000 Rthlr. betragenden Zina fen alle Reichs- und Kreisſteuern , wie aud die Kammerzieler , bezahlen , und in Unſes bung derſelben das fürſtliche Saus' vertreten ſolle. Kaiſer Karl VII hat das Reicha generalerbpoſtamt zum Beſten dieſes fürſulis chen Hauſes zu einem Reichstöronlehn erho ben , und hierauf hat Kaiſer Franz 1753 durch ein Kommiſſionsdefret den Herren fürſten von Thurn und Eapis zur wirflie Einführung in den Reichsfürſtenrath dhen Bolche Einführung iſt 1754 , empfohlen . wiemohl_mit fortdaurendem Widerſpruch der Der Titel altfúrſtlichen Hauſer i geſchehen. ses Fürſten ift : N. N. des heiligen rómi: ſchen

000 fchen Reiche

Fürſt

Graf zu Valvajina ,

zu

Thurn

Freiherr

und Saxis, zu

Imeden

Herr der freien Reichöherrſchaft . Eglingen und Dfterhofen , auch der Herrſchaften Dema mingen , Mart Tiſchingen , Trugenhofen , Balmersbofen , Duttenſtein , Wolfertheim , Roſſum und Meuſſeghem , der ſouverainen Sein Provinz Sennegau Erbmarſdal zc .

Matrikularanſchlag iſt 3 zu Fuß , oder 76 Fl.

zu

Pferd

und 10

Des Deutſchen

Ordens

Pallei

Coblenz.

er deutſche Nittérorben hat in dieſem Kreiſe eine von der Stadt Coblenz bes nannte Ballei , beren fåndfonmenthur Siß und Stimme auf den dur -rheiniſchen Kreiss tagen , und auf dem Reichstage under den Neich & prålaten auf der rheintſchen Bank hat. Sein Matrikularanſehag iſt 4 zu Roß und

1

20

)

207

so zu Fuß , oder 128 ' Fl. und

zu

einem

Hammerziel giebt er 52 Rthlr. 673 Kr. Er hat ſeinen Siß ju Cóln . Es gehören zu dieſer Balei folgende Komthureien : 1. Die Kommende zu Coblenz , im Erz ſtifte Trier , zu welcher nur cinzelne um

Coblenz her liegende Höfe gehören . 2. Die Kommende zu fing , im Erzſtift Coin. 3. Die Kommende zu Coin , ad ſanctam Margaretham . 4. Die Kommende zu Waldbreitbach und

Rheinberg , im Erzſtift Tóln. 3. Die Kommende zu Erarr. 6. Die Kommende zn Muffendorf. 7. Die Kommende zu Mechelen , in den Niederlanden , welche Pipenburg genennet wird .

Die

Herrſchaft Beilſtein.

ie Herrſchaft, oder ,

wie ſie auch

gee

D

nennet wird , die Erafſchaft Beilſtein liegt

auf dem Weſterwald , zwiſchen Naſſau. Die

208 Lillenburg , Satamar und Weilburg , und der polmiſchen Grafſchaft Greifenſtein . Sie gehört dem fürſtlichen Hauſe Naſau -Dranien Dieß , welches wegen derſelben Siß und Etimme auf den hat.

chur-rheiniſchen Kreistagen

Jn alten

Kreiðaften finden ſich Spu ren , daß dieſe Herrſchaft zum oberrheiniſcher Kreiſe gerechnet worben Teny : hingegen in der alten Neichsmatrikel von 1521 wird ſie zum churrheiniſchen Kreiſe gerechnet , zu welchem fic * auch angezeigtermajen noch gehört. Ihr

Natrikularanſchlag iſt i zu Roß und 2 zu fuß , oder 20 Fl. Zu einem Kammerziel fieht ſie in

den ältern Matrifeln auf 7 FI.

Wie viel fie nach dem finde ich nicht.

erhöheten Fuß gebe ?

1. Beilſtein , ein Städtchen und Schlos. 2. Die Kirchſpiele Emmerichenhayn , lies benſcheid , und Marienberg , So Dörfern.

mit mehr als

Pas fúrſtliche Saus Maſſau-Oranien -Die beligt auch in dieſem Kreiſe das Amt Wer's heim mit Chur- Trier gemeinſchaftlich , oben ſchon angezeiget worden iſt.

mic

V

Die

205

1 Die Grafſchaft Mieders

1 Spenburg

33

1

Sie

liegt neben der oben im Weſtphátké fchen Kreiſe beſchriebenen Grafſchaft, Wies 1 und gehörte ehemals beſondern Gra =

fen , theils als chur - triériſches ,

theils als

chur-colniſches lehn. Als nun der ligte Graf Ernſt 1664 ohne Erben ftarb , jog Chur . Trier feine lehnſtücke, welche den größten Theil der Grafſchaft ausmachen ; ein ; hat duch auf den churrheiniſchen Reichstagen die nieder- iſenburgiſche Stelle und Stimme bes kommen . Es mollten zwar die Grafen zu Wied als Erben in dieſer Grafſchaft folgen es wurden aber ihre Stommiſſarien und Sofa Daten von Ehur: Trier daraus vertrieben : Der hieraus entſtandene Rechtsſtreit Bauret noch jetzt bei dem faiſerlichen Reichshofrath fort. . Der Flecken und das Schlos Srents

+

burg , und das Kirdſpiei Menſcheid , gehen von dem Bisthum Fulda zu Peit , von wele ehen ſich die Freiherren von Malderdorf vor Búſta. Erdbeſcbr. 17. B.

2

dem Abfterben des Grafen Ernſt ok Ariwatt (daft auf dieſe Ichabſtüdte ertheilen lieffen . Nach bem Tode dieſes Grafen geriechen die Grafen zu Wied mit den Freiherren-oon Walderdorf ia Streit über die Biltigkeit ſolcher Anwartſchaft : beide Theile aber verglichen fich 1665 Dahin , daß fie Das Schloß und den Flecken Sfenburg , und das Kirdyſpiel Menfoeib , in ſo weit fie von Fulda zu lehr gehen , gemeinschaftlich haben and behalten wollten ; 68 folle auch , nach Abgang der Mannsſtamines deß einen Sheils , der andere noch vorhangene dems felben in dieſen lehnstücfen folgen. Die Grafſchaft hat einen Matrikularana ſchlag von 2 zu Roß und 8.3u Fuß , oder 56 Fl." Zu einem Stammerzici giebt fie 40 Bithir.

54 Streuzer ,

wovon Chur : Trier 30

Huubel 77 Sthlr. 541 Kreuzer , und der Freis. : Herr von Walderdorf 2 Riblr . 481. Krediger bezahlt. Es beſtest die Graffdjaft 1. Huß dem Flecken und Odlog 3fene burg. Der Fieden liegt an der glerbach , in einem tiefen Thal . , zwiſchen jáhen und Das nea fellichten Bergen , und iſt uralt. ben bemfelben auf einem ſegir kohen Felſen fehende Schloß ift much tralty und Kaiſer Karl der Große fol eine Pfalz (Palatium ) baa

24

13 301

4

Variant go abc haben . Doe dit :rs mar e $ lt , niin nitri in die wiediſche , ifenburgiſhe boafellina

uno comerniſche. Hiera : id ſtylizjen bic Gri . fent qu Wird unter andern , daj die vita ſer Wie8 , Runkel uns 3ſeabreg von einrra lei Seſchlecht abſtanneit. Die Sindon: des Fledens find różniſhkatholiſch , und treia ben eta3 Wrin und $ opfenbau , ritenieden Någel , ſpinnen Woue , und brichen Schica fer- und Naurritzine. Nicht vrit davon liegt auf einem Berge die fatholiſche Kirche und Einſiedlerei Saulleborn , dahin zu einem Maa rienbilde gewallfahrtet wird . 2. Uus d : in ficóoliſhi Kirchſpiele Men fcheid , welches aus Oza Dirfern Gros uns Klein: Menſcheib, Saufen, Stiebad und Grasa berg beſteht 3. Uus der Herrſchaft Meud , barin dia Grafen zu Wies auch unterſchiedene Gerechta fame baben . 4. # 18 dem Grenſau , melches und dahin Bornbabi

Unte' Grenzau , oder Chur: Irier allein beſigt i

gehören die Derter Grralado Bratzrater Kirchſpirl , Cain

Tammerforſt , Dealen i Teffenbach i EU :n hauſen , Hirzen , Ob3r- und Nieder -Hand, Nana

1 ert , Nansbach , Wirſcheid , Witgert: 5. Aug

6. Uus dem Amte Sersbach , Kelches Chur- Trier auch allein hat , und 21 Derter begreift , unter welchen 1 ) Hersbach , ein Städtchen. 2 ) Die Kirchdorfer Marien - Rachdorf

und Peterslahr.

Das Burggrafthum Reined .

6 liegt am

Rhein , zwiſchen

der

Herrs

ſchaft Breyfich im Serzogthum Jülich , und dem Erzſtift Cóln , und iſt ſehr gering. Ehederſen , hatte eß ſeine eigenen Burggrafen , weldie 1548 abgiengen . Hierauf wollte Chur - Tölu daffelbe einziehen ;

das

Kammer

gericht aber ſprach es 1576 Johann von Warſperg zu . 1654 tauften e$ die Grafen von Singendorf , ernſtbrunniſcher linie , wel che es noch beſitzen , wegen deſſelben fich Burggrafen von Neined nennen , und Sitz und Stimme auf den churrheiniſchen Freis . tagen haben . Es hat einen Matrifularan : ſchlag pon i zu Roß , oder 12 Fl. gehabe i melcher 1728 auf 2 St. gefelt morden . Die Kamis

E

219

Kammerzieler ,

beren jeder

Rehir.

16

19

Kreuzer betragen route , find bisher völlig ungangbar geweſen , und 1772 hat Graf Wenzel von Sinzendorf die Reichsverſamma lang gebeten , die Rückſi ånde niederzuſchlagen , weil zu der Burggrafſchaft nur 15 arme Une terthanen im ſogenannten Thal gehörten . Reinec , iſt ein Städtcher am Xhein ,

friſchen Breylich und Undernach.

Anmerkung. Die Stadt Gelnhauſen in der Witterav, am Flug Kingig , faſt drei Stunden von Has nau belegen , ſteht in den Reichsmatrikeln als eine unmittelbare Reichsſtadt des weſtphás liſchen Kreiſes , wofür ſie auch 1734 durch ein Kammergerichtdurtheil erflåret worden : es haben aber rolches lrtheil ihre Pfandhtrrs fchaften , Chur - Pfalz und Sanau , nicht ers fannt ; die Stadt hat ſich auch

endlich

dens

ſelben völlig unterworfen , und Ch ur - Pfalz hierauf 1746 ſein Untheil an derſelben an Hanau ober Heſen - Caffel für 12000 Fl. vers kauft. In der folgenden Zeit aber hat die Etadt ihre Reichs - Unmittelbarfelt von ' neuein herzuſtellen geſucht , auch 1769 unterm 13a Februar ein Urtheil des faiſerlichen Kammer gerichts ausgerpirkt ,

Bermöge

Deffen

dem

Chuk

214 Churfürfen 31 Maynz alb ausſchreiben : den Fürſten deß chur- rheiniſchen Streiſes und den ausſchreibenden Fürſten des franz

fiffen Kreiſes . aufgetragen , morden , die tadt bei dem Inhalt des fammergerichtlia den Urtheils vom 24ften Mo: ember 1734 of paf kraftigſte za fichier,

1

1

3

Der

ober

. - rheiniſche Kreis

!

219

$

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g.

in den

ober : rheiniſchen

Spreis.

$. I.

on dem ober -rheiniſchen Treint

welch er

V

aus ſchlechthin der rheiniſche Kreis gep nennet wird , iſt noch zur Zeit die von Gers bars Valk auf zwei Blåttern herausgegebes Bilo ne Charte die vollſtändigſte und beſte. Ut im welc ( Hom , Witt die , ſcher he anns las von Deutſchland die zwei und neunzigſte Charte iſt , ) Scutters ., und anderer Charten , find merklich Phlechter und unvollſtändiger. $. 2. Die en Preiſt in ) poul Frankreich Nach

und nade

faſt

alle Q5

reine

jenſeits des Rhein

18 Rheins

belegenen tandſchaften und Stång entzogen , nämlich det gróit : Theil deß Bisa die Bistühmer Net thumns Strasburg Tuli und Verbun , der Erzbiſchof zu Bilang oder Beſançoit , die gefiirftete Ubtei Hiut : bach ,

die Xbtei Münſter im

Gregoriential ,

daß Herzogthum Lothringen i ( welches ana fallenglich guin obere theiniſcjen , nachmals aber zain burgundiſchen Kreiſe gerechnet wordex , ) die Graffichaft.Bitſch , die Landvogtei Sages nau , roeldhe, die zehn chemaligen Neidi Måste im Elſaß begriffen , und die Reichs ftádte Wil , Tul , Verdun und Straßburaz seitiges Tages grenzet diefer Streiß an den chur - rheiniſchen , von welchem er eigent: ſich durchſchnitten wird , nieder - rheiniſch mefiphåliſchen , nieder - fách fifchen , ober : Táchfiſchen , frånfiſchen und ſchwäbiſchen Kreiß , und an das Elſaß und fothringen , in wels then laten kändern auch einige ober = rheja niſche Preißlánder liegen . Von der Große Derſelben , iſt beim dhur - rheiniſchen Kreiſe gjes handelt worden. 8. 3. Jetzt hat der Kreis folgende Stán . de , nämlich das Hochſtift Worms , das mit der verbundenen Bochſtift Spener , Probſter Weiſſenburg , das Hochſtift Straß burg , 048 Hochfiift Baſel , das Sochſtift. Futba ,

daß Johanniter = Meifterthum , dig

22

t6

RT gefürſtete flotei Prům , die Probſtai Odenheim , Chur - Pfalz wegen Simmern , Lautern und Veldenz e Pfalz - Zwenbrúa pen , Hefien , Caffel , Heffen - Darmſtadt , Hersfeld oder Hirſchfeld , Eponheim, Salm die

mit

Kirburg ,

NaTau - Weilburg ,

Rara

fau - Ufingen , Naſſau - Joſtein , Naſſau -Saar brücken und Ottireiler , Waldeck , Sanall a Münzenberg , Sanau - Pichtenberg , Solms Braunfels Colmsม Bohenfolms , Eolms Mann Chur Laubach , Solms Rodelheim , megen Königſtein ; & tollberg wegen fox nigſtein ; fenburg - Birſtein , Jienburg - Bús dingen , Wächtersbach und Meerholz , die Nheingrafen zu Greweiler , zu Srumbaely , ju Dhaun , Peiningen - $ a:tensurg , Leinina gen - Weſterburg und Grünſtadt , Münzfels den , Witgenſtein zu Mitgenſtein , Mits genftein - Berleburg , Falkenſtein , Neipolt) firchen , Kriechingen , Wartenberg , Breşena heim , Dachſtuhl , Oufrück , und die Reichsa ſtádte Worme , Spener , Frankfurt , Frieda berg , Neklar. Es liegen noch einige Sxrrfchafa ten in dieſem Kreiſe ; melche aber entweder eris , mirt worden , oder feinen Sit uns Stim Hellen - Carel hat me bei demſelben haben . fich einigemal pom Streiſe getrennet , ift aber Der 9964 Deinfelben wieder beigetreten. Seria

berzog von Savonen wird auch dazu ge rechnet , hat ſich aber abgeſondert. Wegen des ranges einiger von den obigen Kreis ſtånden , giebt eß Streitigkeiten ': fie

wers

ben aber mehrentheild in der Ordnung , in welcher ſie angeführet worden , auf einander folgen ... § . 4. Der Biſchof zu Worms , und der

Pfalzgraf am Rhein wegen des Füs fienthumo. Cummern , find ausſchreibende Fürften dies fes freiſe3, Wegen des Direktorii , haben ſie fich 1690 zu Weinheim dabin mit einander perglichen , da

Morms danielbe zwar allein

haben , aber doch mit Chur - Pfalz wegen Simmern kommuniziren foute. 1705 vergli den fie fich abermall daß Rorms die Freißausſchreiben einſeitig ingroſiren und expediren , aber vor und nachher an Pfalz Leſung und Neviſion mittheilen , sie Pfalz - ſimmerſchen Deputirten bei Berpflich tung der Kreisbedienten und der Handges

zur

Løbnis konkurriren , die wormfiſchen Depus tirten die Wulagszettel nach den Worten : Von geſamten Kreið.- Uusſchreibamts we . gen , unterſchreiben , die wormſiſche Kanzlei die Kreisſtånde die Streišaubſchr :iben an beſtellen , die an das Kreis – Uusſchreibamt eingehend en chreiben von demjenigen freiss Ausſchreibenden

Fürſten , welchen ſie zuerſt ju

221 fu Händen fonmen , 4

erkrochen ,

und

dem

andern zugeſandt ; wenn ſie aber ihren Des putirten in beider Segelnárt überreichet ivürden , allein von dem wormſiden erbros

SHOW

19

chen , dein pfalz - ſimmeriſchen aber dem Hers fommen gemäß mitgetheilet werden ſollten . Als die katholiſche neuburgiſche finie die Chur - Pfalz und 'tas Mhitkreis - Hueſchrcib : amt im ober = rheiniſchen Kreis erhielt , ver langten die evangeliſchen Stände dieſes Servic' fes einen evangeliſchen freiðaufſchreibenden Fürſten , und als ſie ſolchen nicht eilalten fonnten , verbunden ſich die mehreren epana

Je geliſchen Kreisſtånde unter Seffen - Carelo Anführung zur Abſonderung von den übrigen Kreißſtanden : fie wurden aber uneins unter einander , und richteten daher weiter nichts aus ; als 1700 vorlán fig verglichen oa wurde , daß bei allen Erefuzionen , welche die Katholiken mit den Protefianten , oder die Proteftanten allein betráfen , der dort fibende proteſtirende stand init fonkurriren route ; würde aber dieſer verhindert , oder måre er bei der Spekuzionfache directe oder indirecte ſelbſt intereffirt , fo folite ISO CRIT dem Impetrato frei ſtehen , einen anderie proteſtantiſchen Stand dein lot liden Sereia Ausſchreibamt zu benennen , weld;er algt ann der Exekuzion beiwohnte. Ein glidjes Tour !

auch Impetranti executionis,

moennt

demi

felbe proteſtantiſcher Religion , und Impetra In Kommiſo tus fatholiſch ſzy , frei ſtehen. fionen und Verſchiitungen , wo die Evanges liſchen directe oder indirecte intereſirt rose ren , route die Gleichheit ber Religionen bez Und wenn die proteſtans obachtet werden. der evangelis tiſden Stande , zum Viften ſuhen , etwas zu erinnern hátten , trouten ſie ſolches durcy ihren vorligenden Stand dem lóblichen Kreis - Ausſchreibaint kund thun ; weiches alsdann mit semreiben hierunter lom : muniziren ; alich auf Begehren die von dem vorligenden proteſtantiſchen Etand geſchehes ne Erinnerung bei Pubfuhreibung des Kreisa dan in libérlegutig ju nchmendent tags ; Etůcken beifügen ſokt. Würden ſich ſolche Bufälle in dem Sreiſe begeben , wobei dit proteſtantiſchen Stinde intereſireč måren To molte Das lóbliche Kreiss Ausſchreibamt mit mehrgedachten vorfitzenden Stande hieri Beffens noch aúrftiglich kommuniziren . Caffel hat dieſea vorläufigen Bergleich lange nichterlennen wollen , und iſt daher biß 1731 über

von den Freistagen weggeblieben ; in gedache tem Jahr ftellte es ſich zwar wieder ein , fonderte ſich aber 11741 von neuem ab . 5. 5. Die ober = rheiniſchen Kreistage ſind bedelſen gemeiniglich zu Worms , in dieſem Jars

Jahrhundert aber zu Franffure gehalten wor . dent ; die Streiskanzlei und das Kreißarchia Aber find bei sem Direktorio zu Worms. S. 6. In anfelung der Lage gegen Franke teid , wird dieſer Kreis unter die 4 pors dern und 6 vorliegenden Reichskreiſe gerechs het , ist auch zu den 1697 und 1702 €82. richteten und nachmals oft erneuerten Bers bindungen geriſſer freiſe , getreten . 2018 1699 die vorliegendew Kreiſe die Stellung eis ner Dreifachen Mannſchaft von 60000 Mionn übernahmen , fielen auf den ober - rheiniſchen Kreis 10023 ann ; er ſtellete aber vor baß er diefelben , wegen erlittenen Afgangs on reibſtanden , und ausgefiansenen Strieggs beſd)werlichkeiten , und

unmöglich

liefern

fórne,

erbot fich zu 7000 Nienn , nemlich

5

N

Et

Fußvolts , unb Reuterei , wenn das füríta liche Haus Heſſen wieder zum freiſe treten mürbe , ſonſt aber nur zu 5006 Mann ; ja, in Nórdlinger Íraktat von 1702 , bot er nur 3600 ann an . 1723 tot er nach Sen berglichenen a fimplis gu Eristensa geiten auf den Beinen gehalten 150 zu Noc und 2120 zu Fuß. 1733 ſtellte er an dreis facher Mannſchaft 200 zu Roß und 6023 zu Fuß. Das Kreisoberſtenamt, iſt in neuern Zeiten wieder in Gang gebracht , und 175 bem

dem Heren Landgrafen Rusmig VIII zu hele Fen'- Darmſtadt aufgetragen worden . $. 7. Dicſer : Kreiß ' wird in Unſchung

ber Neligion unter die gemiſchten gerechnet. zum Kammergericht práſentirt er jeħt wirts lidy zwei urejores.

Das

Hochftift

Worms.

jie homanniſchen Erban i habent 1752 von dein Hochſtift Worms eine War :

te aus licht geſtellt , weldje im

Utlas

von

Deutſchland die drei und neunzigſte Tharte iſti aber erhebliche Fehler hat . S. 2. Es liegt am Rhein auf fünf Stun : den ; oder 2: Meilen lang , und iſt gróks teacheid von der Hinter - Pfalz , zum Zheil aber #uch yon bir obern Grafſchaft Kamenellenbos geni

**

gea, und von dem mayngifchen A

Gebiet ume

gebent.

S. 3 : Das land iſt grd, tentheils eben hat aber hin und wieder ſchöne Walduna gen , und die Umtsk :Lerei Neu á leiningen iſt bergicht . Au er gutom Uferbau und Wir: fermechó , hat es aum Wein . Es iſt ſtart beralire ; den der durch fiefiendé Nheir nimmt hier unterſchiedene kleine Elurie auf . S: 4. Die reformirten Cemeinen in diez ſem Hochſtift ; fino 19905 von Pfalz an das Hortſtift Worms nbgetreten worden ; uns Teben nun in cinem bidanzten Buftande. Sie Haben kein eigenes Sischenregiment mehr , fodern fielen nun in irchen und Cheras dhen unter der hodifü : ſtlich = worm fiſchen Nez gierung und unter den fatholiſchen Beams ten. Die fürftitche Wegierung ernennet die Pfarrer und Schuldiener. Finer von bert reformitten Predigern ift Inſpektor der ábrigeni . f. 5. In alten Zeit:n laben in Misriger Cegend die Vangioner seironit. In dent mittlern Reiten ist fie Wormed tilt More masfeld oder Wormſergau genernet merden . Das vor Ulters ein Erzbisthuin cm ges meien fery , it unermiern ; as ietham Worms aber iſt a ! t , und es foll ein Biſchof

Worms , ( Epiſcopus Bud Erdbeer 178 3:

Vingionum ) $

Das

226

Namens Viktor ,

im Jahr 347 auf

einer

Kirchenverſammlung zu Cöln gemeſen fern . Muein , wir haben von den áteſten Biſchos fen wenig Gewißheit. Die zuverlåsiger : Reihe der worm fiſchen Biſchöfe , mird von Erembert angefangen , welcher ums Jahr 770 eingefekt worden . Meil das Land dieſes Hochftifts gering ift , ſo wird ſelten einer zum Biſchof erwahlt , der nicht ſchon ein ana dre8 Hochfitift befitt. f. 6. Das Wappen

des Bisthums,

iſt

ein ſchrágliegender filberner Schlüſſel , mit aufmärts gerichtetem Edhließblatt, welcher auf jeder Seite vier goldere vierecicht zuge: ſpişte Steinchen oder ſogenannte Weden hat, im ſchwarzen Felde . $ . 7. Der Biſchof zu Worms ſteht un ter dein Erzbiſchof zu Mainz. In dem obers rheiniſchen Kreiſe', iſter ausſchreibender Fürſt und Direktor. Im Reichsfürfien - Rath ,

wechſelt er auf der geiſtlichen Bank mit Würz burg ſeine Stelle um. Sein Natrikular : anſchlag , ift 2 zu Roß und 13 zu Fuß , oder 76 Fl. und zu einem Kammerziel giebt er 50 Rthlr. 64 kr. $. 8. Das hochwürdige Domkapitel hat , ſo wie die Domkirche , ſeinen Siß in der Reichsſtadt Worms , und beſteht aus 13 Kapitular = und 9 Domicellar - Herren. 9. 9 .

227 8. 9. Die fúrſtliche Regierung , beſteht aus einem Präſidenten , Kanzler , Qof-und Negierungsråthen und Sekretaren ; das bia ſchöfliche Bifariat aus einen General - Difaa rius , Offizial und geiſtlichen Kåthen ; das Hofgericht aus einem Präſidenten , Þorricha ter , Kommiſſárien und Näthen , welche die famtlichen Regierungsglieder find , und See fretår , und die Hoftainmer a18 cinem Pra . ſidenten , Landſchreiber , / und Generalfiſtal.

Råthen ,

Sekretár

$ . 10. Daß land wird in 4 Amtékels lereien und eine Umtsſchaffiersi abgetheilt.

1. Die

Umest :uerei

Stein , hat den Namen von der zerſtörten ehemaligen Feſte Stein , ihren jeßigen Siß aber zu Lamperts heim ; , außer welchein Kirchdorf , auch die Kirchdorfer Hofheim und Nordheimn dažu geo hören. Alle drei ſind reformirt. II. Die Amtstellerei Horchheim

:

begreift

folgende Dórfer , welche in alten 'Verträgen Die Rheindorfer heisen . 1. Porchheim , tholiſchen Pfarrkirche.

ein Dorf mit einer kas

2. Weinheiin , ein Dorf , mit einer Kirche , welche eine Tochter von der bors bergebenden iſt.

P 2

3. Wif

3. Winoppenheit , etn

Dorf mit

her fatholiſchen Pfarrkirche 4. Norheim ; ein Dorf an

eis

einem in

den Rhein gehenden Kanal , morelbſt die Fa. milie de Non einen Erbhof und das Krah nenredyt hat. 5. Die Dörfer Bobenheim und Mörſch, mit einer reformirten Kirche . III.

Die Umtstellerei Dirmſtein , zu

welcher gehören 1. Dirmſtein oder Dürmſtein ; ein Fleis den und Schloß , auf welchem ehemals die Biſchofe gewohnt haben . Es iſt hier eine Landdechanei , und eine reformirte Semeine, 2. Lammersheim oder lammerſcheiin , ein Dorf mit einer reformirten Kirche. 3. Deutersheim , - ein Dorf mit einer reformirten Kirche ; deren ſich ſeit 1700 die

Katholiken

zu

ihrem

Gottesdienſt , die

Re

formirten aber jeßt nur ' alle vier Wochen bedienen. IV. Die Uměsfellerei Neu - leiningen , zu

welcher gehören

1. Meu - leiningen , ein Städtchen auf einem Berge , deſſen ehemaliges Schloß die A18 Senio , Franzoſen verwüſtet haben . Landgråf zu Leiningen , 1468 verſtorben war , zog Das Hochſtift Worms dieſes Stadts

ehen als Lehnsherr ein , und verlieh in 1 eben dema

demfelben Jahr die falfte derfelben dema Die andere Hälfte Pfalzgrafen Friderich. hat die georgiſche Linie des diteril gráfichen é auſeB Leiningen von dem Kochftift zu fehn , hat ſie aber an daſſelbe wiede fáuflich vers feßt, alſo daß das Socfiift jetzt des ganzen Drto : ift. 2 ) Die Dörfer Settenſeim , und Wamſen .

im Beſitz

ludelheim

V. Die Amt: ſchaffnerei Nieuhauſen , des ren drei Derter Churpfalz 1705 an das Hoch ſtift abgetreten hat. 1. Neuhauſen , ein Dorf. Die hieſige reformirte Kirche haben 1699 die Katholiken 1

1

3

mit zu gebrauchen angefangen . Vor Ulters war hier ein Königdhof, welchen der frånfis ſche König - Dagobert in eine Kirche , und Biſd ;of Eamuel 8.7 ' in eine Kollegiatfirche verwandelte . Dieſes Stift hat Thurfürſt Friderid UI zu Palz 1565 eing zogen , und anſtatt deſſelber eine Fürfienſchule oder Gym illuſtre angelegt, in welchem zwölf Siſche gehalten wurden ; es iſt aber unter den fatholiſchen Churfürften alles wieder eins naſium

gegangen. Die Einfünfte dieſes eingez0903 nen Stifts, folien jährlich 15 bis 20000 $ 1. betragen ; lind es iſt 1706 von Chur - Pfalz an das Hochſtift Worms villig afgetreten worden , worauf Franz ludwig , Churfürſt zu

P 3

biayna

23 Mannz und Biſchof zu Worms , ein Waiferte haus angelegt hat. 2 ) Nhein - Türkheim , ein Dorf am Rhein, derien reformirte Kirche chedeffen ein Filial von der Oſthofer Kirche gemeſen , aber 1730 ber' Neuhauſer Kirche zugelegt worden . Die Fatholiten haben 1699 angefangen , fidh auch derſeiben zum Gettesdienſt zu bedienen. Sier hat sie Familie de Non einen Erbl of. 3. liebenau , ein ehemaliges Kloſter , wels ches Chur -Pfalz 1570 eingezogen hat.

Das

Hocyſtift

$.

Speyer .

I.

uch von dieſem Hochftift haben die hou M manniſchen Erben 1755 eine Charte ang licht geſtellet, welche aus S ¢ 8 würtembergi: fchen Kriegł baumeiſter & Bloedner Zeichnung gezogen , und im Atlas von Deutſchland die pier

.

231 vier und neunzigſte Charte , aber voll von Fehe lern iſt. S. 2. Das Bibthum liegt am Rhein , und grenzt an die Pfalz , das Herzogthum Würs temberg, das Markgrafthum Baaten - Durlach,

3

T

die Grafſchaften Leiningen und Sanau -lich tenserg , die Jürſtenthümer Zmenbrücken und Veldenz , und die Herrſchaft Odhfenſtein. Es iſt ein

zum Ibeil maldid tes und

bergichtes

Land , welches aber auch gute leder , Wein , Staftanien und Manteln bat. Unter den Baldungen find der Lufbart, an der Oſtſei. te des Rheins , melchen . Heinrich III dem Hochſtift geſchenkt hat , und der Bohe oder Biewald auf der Weſtſeite des Rheins, welchen Schöpftin

von

den Bienen Silvam

apiaticam nennt, beſonders zu bemerken. $ . 3. In hieſiger Gegend haven vor Al

ters die Nemeter gewohnt . In den mitt lern Seiten iſt das Bisthum ein Theil vom Der eigentliche Urſprung Sperrgau gerveren . des Bisthums, iſt unbekannt , ob man gleich einen Biſchof von Speyer Damens Jeffe, an giebt, welcher im Jahr 343 auf einer Kir : chenverſammlung zu Cöln geweſen '; auch mela det, daß der frantiſche König , Dagobert I, im Unfang des ſiebenten Jahrhunderts das Bisthumn Speyer als von neuein errichtet, und feinen Kapellan Athanafius zum Biſchof

** iſt zwar dieſem Socha perordnet habe . ſtift die gefürftzte Probſtei Weiſſenburg eina verleibt , baber es zwei fürſtliche Stimmen führt : e8 bedrutet aber doch po mpenig in Anſehung der Lande , daß es oft keinen bea fondern Biſchof, ſondern einen ſolchen hat, der ſchon ein anderes Hochſtift beſitzt. § . 4. Das Wappen dieſe hochftifts, it ein filbernes Kreuz im blauen Felde . Ş. 5. Der Biſchof 311 Speper fteht als Bichof unter dem Erzbiſchof zu May 3. Er iſt ein fúrſt des Peich , und hat im Reichs, fúrfen ath auf der geistlicher Bank zmr ſchen den Bildöfen gur Cichritt und Straßburg Eis und Stimme ; miem ! Seifchofe ehes deffen den No fin vor Eichstätt , ria ? n des bohern Afterthim ihres Etuit , verlanget haben . Auf den oberrheiniſchen Freista jen bat er die zweite Stelle. Cein matrikular anſchlag iſt 18 zu Round 60 zu Full oder monatlich 456 FI . zu einem Kama mersiel giebt er wegen dieſes fodſtifts und der Probftei Neifienburg 169 WthIr. 8 Ir. $ . 6. Der Cin der Tomfirch : un des

omfopitel3 , iſt in der Reichsſtadt Spener, as hochwertige Domfopitit, beſteht au8 15 Kapitularherren , und der Domiceliarberren find 13 : §. 7. Die fúrſtliche Phoniche

Difaujat ,

" egierung,

weldes

das bie

zu Speyer

ifta bok

1

1

233 der geiſtlife Math , treicher zu Bruchſal ili, dud Hofgericht und die Soffammer , beide zu Bruchſal , ſind die hohen fürſtlichen ole legia . S. 8. Zu dem Bistuin peger gehöreni folgende Oberamter uns Menter : I. Auf der Diri Dc3 X6) .15 1. Das Ober -oder Bicedom - Xme Vrucha fal , deren Lberamtmann , Landvogt odcu landfaut am rurhein genennet wird .

Das

zu gehören : 1 ) Bruchſal , die eigentliche Bilchslida Reſid :nztadt , und der Eins des heramt. eine Stadt am Flu Saza, in dem Strich Pand28 , welcher Prm heir gennet with Die neuerbaite Case iſt ſehr fchon. Das fürſtliche Schloß , welch :3 Bifchof Damian Hugo zu erbauin ang " angen , und Bifchar Franz Ei riſtoph rollig ausgefülyrt hat , ist prachtig. Gegen demiilben úer, auf einzin bohen Berge , iſt ein großes Waffrozhlta niß fü• die Springbrunnen im Norhore 0 : 3 Echlores und im fürftlichen Sorten , ans legt , und mit einem Puſthauſ: 16 " autem neben demſelben aber ift ein rhr zields Echielhaus angelegt troroon . Nue $ ciefca fiehet von ferri einer befindern Burg gleicha und von dieſer Höhe me 5211 zu fcilicet enim fe !

Kan

n

gelbret.

Das

Neiden

1 ja

234 hat ſeinen beſondern Bezirk, welcher von der Ctadt durch ein Thor abgeſondert iſt , und mit vielen andere großen Gebäuden für den fürſtlichen Hofſtaat pranget. Die Stadt hat zwei große Vorſtädte und Salzwerke . Die : ſen Ort hat Saiſer Heinrich III sem ſpevera ſchen Biſchof Konrad 10 : 0 geſchenfet. Biz ſchof Uhich II hat hiefelbſt ein Schloß er balet, auch von Orafen Sonrad von Calvz die Vogtei des Orts erfauft.

Vor dem bie

figen unmittelbaren Reichsſtift, kommt unten Die Stadt iſt ein beſonderer SIrtikel ver. 1070 und 89 von den ,Franzoſen Durch Feuer 1735 hatte das fai febr vermutet worden . ferliche und Reichs - StriegSheer zwiſcheri Bruch fal und langenbrück fein lager, und vor ſich cinz von Ettiinger , im Markgrafthum Baa

den - Baaden , über Bruchſal und fiflau bis Stetſch , in den Rhein fich erſtreckenbe linie Hieſelbſt iſt eine Kom : und lliberſchwemmung. dens. ror mende des Johannite 2 ) Plitenburg , ein biſchöfliches Jagd ſalos und Haushaltungshof, und 5 Dörfer. 2. Das Uint Kißlau , 3 !! mechem gea

hören. 1 ) Kiflaii, ein Jagdſchloß am Fuß Craich , melches der römiſche König. With : Im 1249 dem Hochilift geſchenket sat, Vor Hiters

bat

235 hat e$ Dynaſten gegebeu , welche ſich Nobi les de Kiflelawe genennet haben . 2:) Langenbrüden , ein wohlgebauetes Dorf, woſelbſt ein Sauerbrunn iſt. 3 ) Mingolzheim , vor Hiters Meinbole deshein , und Deſtringen , Marktflecken . 4 ) Ubſtatt, ein Dorf , in welchein eine Salzquelle iſt , und noch 10 andere Dörfer. 3. Das Amt

Srombady ,

melches aus

dem Städtchen Ober -Grombach , morelbſt ein biſch fliches Schloß iſt , und dem Dorf un : ter- Grombach , in welchem ein Seſundbrunn iſt, beſteht. 4. Das Uint Rothenburg , in melchein

1 ) Rothenburg , ein Stadtchen nem verfallenen sich flichen Schlos.

mit

ei :

2 ) Die Dörfer Mialſch , welches anſehna lich iſt, Rauenberg , woſelbſt ein biſchöfliches Echlos iſt, und der Beamte wohnet , und noch 5 andere . 5. Das Smt Philippsburg , in me ! dsem 1 ) Philippsburg, eine Stadt und Reichs : feſtung am Rhein , welche aus einein Flecker ,

Namens udenheim , entſtanden , den Lifchof Emich zu Speyer 1316 pon Heinrich von Có ! m , Bürgern zu pener, erfauft, zu deffen Befeſtigung mit Manern und Graben Biz ſchof Gerhard nig erhalten ,

vom und

Kaiſer Pierrig Erlaub a Biſchof Philipp zu ſeiner

orn

feiner Reſidenz erwählt , uud

1618

befertita

gen laſſen. Ulein , die verbundenen Chura fürſten und Fürſten , inſonderheit Churfürſ Friderich V zu Pralz, als ihe Oberhaupt, .nebſt dem Markgrafen zu Bauden - Durlach , verabredeten auf einer zu Heilbronn angeſtells ten Verſammlung , 4000 Mann zu Roß uno zu Fuß, nebſt 1200 chanzgräbern und nóa thigem Geſchům , dahin zu ſchicken , welche auch den Drt am 15 Jun . 1618 aufforderten und einnahmen , und hierauf alle Feſtungsmerka U13 abrr Churfürſt Friderich in Schleiften. die Ucht erklärt wurde, bediente fich der Bis ſchof zu Speyer dieſer Gelegenheit , 1623 ben Feſtungsbau zu vollenden , und nennta den Ort, dem Apoſtel Philipp zu. Chren, Philippsburg . Bachmals iſt ſie noch beſſer und regelmäßiger befeſtigt worden . Das Reich verordnet hierſelbſt einen Gouverneur und Kommendanten , und der Biſchof zu Spener hat Rheinfábre.

71

hier ein altes Schloß und eine 1714 rourde auf der Kreißs

Aifoziazionsverſammlung zu Heilbronn verabs redet , sag der frånfiſche Kreis feine hicſelbſt befindliche Mannſchaft ferner ftehen , oder durch einz gleiche Unzahl ablöſen laſſen ſolle ; morauf der Freis auch einen evangeliſchen Feldprediger

für die evangeliſche Befaß!!ngsa

Firche hieher fepte.

1772 perſtattete der fais

Ferliche

15

fertiche Hof - Griegérath beu retstruppen , toelche bis dahin bierfelbſt geſtanden fattei , mit klingendem Spiel und fliegenden Fahnen Im månſterſchen Frieden von abzuziehen. 1648 wurde Frankreich berechtigt, Kieſelbſt Dieſes Verakungos eine Beſatzung zu halten. recht trat Frantieich im nimmegiſchen Fries Im ribridi. den 1679 an den Kaiſer ab . von 16y7 , wurde , Philippse burg mit allen gefiungswerfen auf der recha ten Seite des Wheint , dem Staiſir und dem

fchen Frieben

Reid) wieder eingetdumt, aber ausgemacht, Daß die Feſtungsıverk , melche auf der alls dern Seite d ¢ 8 21h eins angelegt worden , nel ft Diem Der Brücke, wesgeriffen werden ſollten . Bildhof zu Epener murden feine Rechte vor : 1734 murde die Feftur von den behalten . Franzoſen,

nach

einer

tapfern

Gegenwehr

des Kommendarten von Mutgenau, erobert, Seit der Seit aber 1737 zurück gegebeil . find die rathen.

Fellungsmerfy Fehr

in Verfall giz

2 ) Hutteuheim , ein Dorf, eine halbe Stunde vom Shein , welches gegen Sicutoff und Graben zu , 'ebederlen Snaubenheim hie @ , und am Rhein lag : weil aber dierer from demſelben den Untergang drohete, iſt es gang abgebrochen , an dem jetzigen Drt 1758 und 69

neu angelegt ,

und von dem

derhaligen

238 Biſchof benannt worden.

Zwiſchen Sermerda

heim und Knaubenheim geht eine churpfalziſche 11 Rheinfånre. 3 ) heinhaufen ,

ein Dorf am

Rhein ,

woſelbſt eine Fähre über den Rhein geht. 4) Die Dörfer Wieſenthal , Waghäuſel, moſelbſt ein biſchöfliches Wohnhaus , in Ses

ſtalt einer Einſiedlerei , ein Kapuzinerklofter , und ein berühmteß Darienbild , zu welchem ſtark gewallfahrtet wird , und noch 3 Dér fer. Gewiſſermaßen geboren auch die Derter Alt- und Neu -lugheim , en beren erſtem eine biſdófliche Rheinfahre iſt, und des Domfapi : tels Dorf Ketſch, dahin 6. Weibſtadt, eine Stadt im Craichgau , welche Kaiſer Ludwig auß Banern dem Hoch ſtift als eine Reichpfandſchaft überlaſſen hat, und die durch einen biſchöflichen Beamten verſehen wird . 7. Das Umt Gerſpach , welches mit Baaden - Baaden gemeinſchaftlich iſt , und begreift 1 ) Serſpach , eine Stadt , woſelbſt auf dem Rhein ein ſtarker Holzhandel getrieben wird . und Stauffenberg 2 ) Die Dörfer dheuren ,

8. JUira

8. Uingen , ein biſch offiches Dorf , un : meit Raſtadt, welches der Vogt zu Gerſpach mit verwaltet. II . Auf der Weſtſeite des Rheing 1. Das Oberamt ſtirrweiler, in melchem 1 ) fitrweiler , ' ein Städtchen , mit einem Schloß, Marienburg genannt.

2) Die

Dörfer Alfterweiler,

Frermers

heim , Geinsheim , Grevenijauſin , Erop -Fiſdia lingen , Hambach , Maykammer , Denningen , Wenher, und noch 4 andere . 3 ) Edesheim , ein Marktfieden . 2. Das Amt Derdesheim , in welchem 1 ) Dendesheim , vor Ulters Didinesheim , eine Stadt an der Hort , mit einem bild öflis Bei derſelben wádſit guter chen Schlos. Wein .

1

í 1

2 ) Die Dörfer Forſt , mit einem adeli chen Gut, lindenberg, mit einem ve fallenen Echloß, Ruppersberg, mit einem Sd106 dec Freiherren von Dalberg , und noch 3 andere. 3 ) Gewiſſermaßen gehört des Domkapis tels Dorf Nótherskeiin hieher . 3. Das Art Marientraut, in welchein

1 ) Hanhoffen , ein Dorf , Echloß Marientraut iſt.

am

!

moſelbſt das

2 ) Waldfee, oder Walzhein , ein Dorf Rhein , und noch ó Dörfer. 3 ) Ces

3 ) Gewiſſermaßen gehört das Dorf Ou terſtast bicher , welches dem etiſt E. Guit dons zu Erener gehört. 4 ) In dieſem Amtsbezüit liegen auch fie ſo genannten Ganeiten , auf melchem Divisit : die anliegenden G meinen die Weiße und den Solzgenus hallen . 4. Uler bes Domkapitels Dorfer Jóh . lingo, auerbach , Weldbach , Ober -und Una tdi -Uefirgen , und Dürrenbuchig , odtuit die landesbobeit.

das

hat

Ä n mertung

Des sechfitift pener beſitzt, auber her gleich hernach sortommerden Probſtei Weiſs fenburan am luter - Elfas : 1 ) das Obes amé faterburg , mit der Stadt dieſes Ramena , dem Ort Rheinzabern, Dorf Jockgrim , we einem Schloß , und 17 andern Torfer'n. 2) Das Umt Magderiburg oder Madenturg , freiches von cincin Bermúſieten chloß uns weit landau den Namen lat , und deren Biomten zu Arzheim wohnen , aufer we'chet Do: f, noch vier andere dazu gehören . 3 )

Umt Dahn ,

mit 7 Dörfern : Die

241

Die

Probſtei Weiſenburg .

Die gefürftete Probfki Weiſſenburg , it bei der ehemaligen Reichsſtadt Weiſs ſenburg , oder Kron -Weiſſenburg. im Unters Elſas. Sie war anfänglich eine Benediktiner Mönchenabtei , welche im Jahr 624 gea ſtiftet , und im Jahr 664 von dem fråntia ſchen Könige Dagobert in Aufnahıne gebracht worden. Pabſt Clemens VII machte ſie 1524 zu einer weltlichen Probſtei , und 1545 wurde ſie dem Hochſtift Speyer einverleibet. Ihr Wappen iſt ein filbernes Saſtel mit giei Thúrmen , über deren jedem eine golda ne Krone ſchwebet , im rothen Felde. Der Biſchof zu Spener hat , als gefürſteter Probſt . Reichsfürſtenrath SITE zu Weiffenbury , im und Stimme auf der geiſtlichen Bank , und zwar zwiſchen Berchtolsgaden und Prúm . Auf den oberrheiniſchen Kreistagen führt er dieſer Probſtei wegen keine beſondere Stima me , ſondern ſie iſt der ſpeneriſchen anneftirt. Er vertritt fie init 2 zu Nos und 14 34 Ful , Burd . Erdbeer, 17. B. 2 .

242

Fuß , oder monatlich mit 80 Fl. Ihr Zus gehór liegtjekt außer dem Reich im untern Elſas , woſelbſt die Beſchreibung deſſelben zu finden iſt.

Das

Hochſtift

Straßburg .

ie

wird dem frånfiſchen Könige Dagos bert zugeſchrieben , und in das ſiebente Jahrs hundert gefert. Es iſt in der Stadt Straßs burg geſtiftet worden , woſelbſt auch noch die Domkirche und das Domkapitel iſt , der Biſchof aber hat , als die Stadt die lutheri ſche Lehre angenommen , feinen ordentlichen Wohnſitz in der Stadt Zabern oder Siſas Seitdem das Elſas Zabern aufgeſchlagen. und die ehemalige Reichsſtadt Straßburg un ter franzöſiſche Bothmåkigkeit gefommen , ſteht zmar der Biſchof zu Straßburg mit ſei. nem weltlichen Gebiet , ſo weit daſſelbe jen :

ſeits der Rheins belegen iſt , unter franzöſi ..ficher landeshoheit ; iſt aber doch noch , in Unſehung ſeiner Sieſjeits des Rheins fiegen ben

.

5

243

ben

Aemter ,

des

deutſchen

Stand Fuift und als und hat 1 Reichs ein

ein ſolcher , ſowohl im Reichsfürſtenrath auf der geiſtlichen Bank , zwiſchen den Biſdöfen ju Spener und Coſtanz , alb auf den ober : rhein ſchen Kreistagen ,

Siß und Stimme welche 1724 von neuem in Gang gekommen . Sein alter Matrikularanſchlag iſt'8 zu Nos und 100 zu Fuß oder monatlich 616 Fl. 1 und zu einem Kammerziel iſt er jest auf 58 Rthlr . 30 Kr. angefeßt. A18 Biſchof ſteht ér unted - Dem Erzbiſchof zu Magng . Neun Aemter Peines Gebiets , find im neunten Bande beſchrieben , die dieſTeits des Rheins auf dem Reichsbodeni unb annoch unter der Hoheit des Reich belegenen 2 Uemtér aber gehören hieher. Sie liegen in Schwaben , und gwar 1. In der Ortenau , das Amt Oberkirch, welches vor Alters von einem nun zerſtörten Echloß Uuenburg benannt worden , und groß: tentheils im Anfang des vierzehnten Jahre hunderts erkauft ift. 1 ) Oberkirch , ein Stadtchen und Schlos, am Fluß Nench , welches die Grafen von Fürſtenberg 1303 an das Bisthum Straße burg berkauft haben.

2 ) Ops

244 2 ) Oppenati , vor Alters Noppenau ein Städtchen , an eben demſelben Fluß , in einem Thal , in welchem zu Griesbach und Petersthal , Sauerbrunnen find.

3 ) Renchen , dieſem Fluf.

ein großer Flecken an eten

4 ) Ulm , oder Wald -Ulm , ein Dorf. 5 ) Scauenburg , ein Schloß , welches das Stammhaus der brisgauiſchen Grafen von Schauenburg ift. 2. Im Brisgau , iſt das Amt Ettenheimn . Es hat den Namen von dem Stadtchen Eta tenheim , außer welchem noch 4 Dörfer bas zu gehören.

2-35

Das

Hochſtift

Baſel.

$ . I.

Es Ś liegt das Bischum Baſel zwiſchen dem Sundgau , der gefiirſteten Grafſchaft Mómpelgard , der Grafichaft Burgund , dem fúrſtenthum Neufchatel , und den eidgenot fiſch : n Stantonen Bern , Sclothurn und Vas fel , und macht ein beträchtliches Fürſten : thum aus. $ . 2. Die Einwohner reden theils fran. zöſiſch , theils das ſogenannte Patois . Sic find theils katholiſch , theils reforinirt. Die fandftande

beſtehen

aus

der Geiſtlichkeit

aus der Ritterſchaft , und aus den Stadtent und Aemtern. Ihr Präſident iſt der jedesa malige Abt zu Bellelar . Menn eine Steuer von 300000 Pf. Baſler Währung

angelegt

wird , ro bezahlt die Geiſtlichkeit zu derſela ben 2675 Pf. und die Ritterſchaft 538 Pf. das übrige aber Nemter.

tragen

die

Städte

und

1246 $ . 3. Das

Bisthum

iſt

in

der Stade

Baſel geſtiftet , und , wie man meint , von Augſt dahin verlegt worden ; die eigentliche Zeit der Stiftung aber iſt ungemis , uns man hat vor der Mitte des achten Jahr hunderts wenige zuverläßige Nachricht von Der Biſchof iſt ein Reichsfürſt demſelben. und hat ſowohl in dem Reichsfürſten - Rath auf der geiſtlichen Banf , nach dem Biſchof gu Brixen , als auf den ober-rheiniſchen Kreistagen , Siß und Stimme. Sein Maa trikularanſchlag iſt 2 zu Roß und 15 zu Fuß, oder monatlich 48 Fl . Zu der obert heiniſcher Kreißfaſſe giebt er jáhrlich eine verglichene Summe von 500 Fl. und zu einem Kama Er hat auch mit merziel 40 Rthlr, 54 Kr. den 7 katholiſchen Santonen der Eidgenoſſen : ſchaft 1579 , 1655171,95 und 1712 eine gea naue Verbindung errichtet, vermöge deren beide Parteien einander in Religions -und ans dern billigen Sachen wider alle Beleidiger ụnd Anſprenger thátige Hilfe erweiſen mol : len ; welche Hilfe inſonderheit geſchehen ſoll, menn entweder ein Theil des Glaubens wea gen gedrůdtund gedrängt würde , oder wenn M die Unterthanen fich wider die Obrigkeit auf Tehnten ; jedoch auf deß Hilfebegehrenden Kos Inſonderheit aber ſollen die Orte dem ften,

1 8

7

:

!

E

247 Bildhof helfen , feine abgefallene Unterthanen wieder zum fatholiſchen Glauben und Gehors ſam zu zwingen ; er ſoll aber in ſoiden Fals len ohne Rath , Siffen und Willen der fas tholiſchen Orte nichts Gemaltthåriges vor nel;men . Das hochwürdige Domkapitel , be. ſteht aus 18 Kapitular - und Domicelar: Herren .

§ . 4. Das Hochſtift hat folgende Erb : åmter. Erbmarſchalle , ſind die von Eptin gen von

zu Neuweiler ; Erbmund ſchenken , die Berenfels zu Degenheim ; Erbfammes

rer , die Richen von Reichenſtein gu Inzlins gen , wechſelsweiſe mit den München von Münchenſtzin , ginannt von leuenburg ; Erbs truchreiten , die Freiherren von Schönau zu Dafheim ; Erbfüchenmeiſter , die von Roths berg zu Bamlach und Rheinweiler . S. 5. Der Biſchof iſt ein Suffragant des Erzbiſchofs von Beſançon, Sein Kirchſprengel iſt in i Ruralfapitel eingetheilt , welche ge nennet werden jenſeits Ottensbúhel, (ultra Col les Ottonis,) dies ſeits Ottensbúhel, innerhalb Dttensbühel, daß diesſeitige rheiniſche, das mass münſteriſche , daß elbgauiſche , daf leimen : thaliſche , das falzgauiſche, das buchégauiſche, Seine hohen und das fridfauiſche Kapitel . Kollegia find :

der geheime, Rath ,

das Gea nerals

248 neral.Bifariat und Offizialat , richt , und eine Soffammer .

das

Sofge=

§ . 6. Das Fürſtenthum Bafel beſtehet heutiges. Tag aus zwei Theilen .. 1. Ein Theil iſt der Bothmasigkeit des unterworfen , und dem beutryen Reichs

pberrheiniſchen Kreiſe einverleibt.

Dahin ge

hören folgende landſtånde nach ihrer Hanga Drdnung : 1. Bilelar , Bellelagium , eine Notei Pråmonſtrat:nferordens , deren Ubt eine Jila ful trigt , und Präſident der fandftande iſt. Das jeßige Kloſter iſt famt der Sirche neu und anſehnlieh erbaut , das alte Siloſtergebäude aber

bienet zu einem Kornhauß, Es gehören zu diefer die Priorate 3 !1 Grandcourt oder Grangourt , eine. Etunde von Bruntrut, zu Baſſecourt oder Uitorf in Delſperger Pant und zur Himmelspforte in der Grafſchaft Nheinfelden ; fie verleiht auch die katholifchen Pfarren zu altorf und die evangeliſchen Pfara ren zu Sachsfelden , Neuſtadt , Bieterlen , Die und im Berner Gebiet zu lengnau. Abtei

Kaſe ,

welche in

der Gegend dieſes Stifts

verfertigt , und davon benannt werden , find ſehr ſchmachaft. 2. Die Probſtei oder

das stolfegiatſtift

Münſter in Granfelden , Monafterium grar dis vallis, franz. Mou tier en Grandval ,

249 hat den Namen

von

dem Pfarrborf Gran ,

felden oder Grandval , Grandvaux , im 1530 bin dannen l'unſterthal , iſt aber

nach Delſperg verlegt worden , doch behalt fie den Namen von dieſem Münster noch ima mer bei . Sie hat von alten Zeiten her mit der Stadt Solothurn ein Bürgerrecht. 3 : Die Probſtei zu Stadt dieſes Namens .

Si . lirfis , ir der

4. Die St. Michaelis Brüderſchaft. 5. Die Pro fiei zu Joſtein , ain Nhein , Sie besteht aus einer einigen im Brisgau. den Titel eines Probfi : s führenden Perſon . Bei derſelben liegt ein

Dorf.

6. Die Ritterſchaft , zu melabur ungefähr geón Familien gehören , die faſt alle mit fürſtlichen Land - und Sofdicnſten verſehen find. 7. Das Burgehal, ein Dorf , welches nebſt dem Schlos Burg , die Freiherren von

2

Meſſenberg von dem Sochſtift zu lehn træ . gen . 8. Delſperg, Delſchberg , Telſperg , lat. Delemontium , Telamontium , franz. Del mont , eine Stadt auf einein Higel an der Sorn , die fich univeit davon in die Birs ergießt , an dem luſtigen Ort des Salza Bis gaueß , wo ſich das Gebirge erweitert. fchof Johann

II hat

1341

den Hof nebſt dem

250 dem Schloß dazu gekauft , damit ſich die Bis ſchöfe darin aufhalten könnten , und Biſchof Johann Konrad II bat in dieſem achtzehns ten Jahrhundert einen neuen Pallaſt hieſelbſt crbauet. 1530 iſt das Kollegiatſtift, wels ches zu Münſter in Graufelden geweſen , hieher verlegt worden, und die Chorherren balten fich noch hieſelbſt auf. an findet hier auch ein Kapuziner-und ein Urfelinerflo fter. Die Stadt hat 1397 und 1487 grofa ſen Brandſchaden erlitten. 9. Bruntrut , oder Pruntrut , in hieſiger Landesſprache Pourrentrut , oder Porentru, lat. Brundufia , Bruntutum 2 eine Stadt im Elsgau am Fluß Hallen , nebſt einem chånen Schlos , welches der ordentliche Wohna fiß der Biſchöfe iſt.

Außer der Pfarrkirche

zu St. Stephan , findet man hier ein ehemas liges Jeſuiterkollegium und Gymnaſium , ein Manns -und ein Frauenfloſter 1374- wurde fie von den Bafelern verbrannt , und 1520 erlitte ſie wieder großen Brandſchaben . 10. St. Urſih oder St. Urſane , auch

2

eine kleine Stadt am wohl Sonderſity ; Fluß Dour. 11. Lauffen , ein Städtchen in einer Ebes ne an der Bir8 . Es wird von einem Meier

1. pa

und zehn Náthen regiert. 1

12. Das

251 12. Das Oberamt Delſperg , über wel: ches der Biſchof cinen Landvogt rent , der in der oben genannten Stadt dieſes wohnet. Es beſteht chem

Namens

1 ) Aus dem Delſperger Thal , zu wele die Pfarren Altorf oder Baſſecourt ,

Búrgis , Búſtingen , Courfaivre , Courtet : lle , Dietweiler , lúſingen, lútersdorf , Hoberſdh meiler , Muzweiler , Pferdmund , Roden burg , Saugeren , Unterſchweiler, und Wir , gehören . Sie ſind 1554 von dem Nath ju Baſel in das Bürgerrecht aufgenommen , jez doch dem Hochſtift morden .

ſeine Rechte vorbehalten

2 ) Uus dem Münſterthal durch weldes die Birs fåuft. Es beſteht aus unterſchiede

$

nen Thålern , die zwiſchen den verwirrten Retten des juraffiſchen Gebirgs liegen. Das

*

Hauptthal hat zwei beſondere Eingånge , in welchen die gegeneinander über ſtehenden Feiſen wahrſcheinlicherweiſe ſo genau auf ein

23

ander paſſen, daß es ſcheint, als ob ein zu : fammenhangender Berg durch ein Erdbeben getrennt morden ren. Das Münſterthal hat S. Rudolph II von Burgund im J. 1000 dem Hochſtift Bafel geſchenkt. 1486 nahm

#

die Stadt Bern die Challeute zu ihren Bira

#

gern an, und verſprach ihnen , fie bei ihren guten Rechten wieder alle Gewalt und Uns recht

252 recht zu ſchüsen. Solches Bürgerrecht wurs be in eben demſelben Jahr von dem Biſchof genehmiget ; 1496 erneuert , 1505 von dem Biſchof abermals gut geheißen , und 1613 , 33 , 55 , 71 , 89 , 1704 , 1706 , 1722 und 43 abermals zwiſchen Bern und den Thal leuten erneuert. Das oben genannte Solles g'atſtift Münſter , welches dieſes Thal bis 1588 von dem Biſchof zu · Lehn gehabt , hat eß in dieſem Jahr dem Bisthum wieder ab . getreten . Die meiſten Einwohner fins refor : mitt, und machen ſechs Kirchſpiele , hinge. gen die wenigen katholiden Einwohner nur ein Kirchſpiel aus : jene wohnen vermoge des zu Arbcrg 1711 zwiſchen den Hochſtift Bas ſel und der Stadt Bern geſchloſſenen Vers gleichs ; ob , dieſe aber unter dem Felſen . In einem Winkel der Berge nach Nordoſten ,

. 1

wo ſonſt eine Glashütte wer , wohnen Wies dertaufer , und werden geduldet . In dem katholiſchen Kirchſpiel Elan oder Seehof , melches unter dem Felfen belegen iſt , iſt ein ergiebiges Eiſenbergwerk. Die Dauptwaaren des Münſterthals sind Holz und Vieh . In Den breitern Thålern bauet man Getreide .

11

An einigen Orten wird aus der rothen Taka ne Harz abgezapft, und hernach im Waſſer gekocht und gereinigt.

Un

der Grenze

Bieler- und Solothurner Sebice , nicht

MS

des weit vom

A

253 pom

4

Dorf Dachsfelden

ocr Savanne , it

ein durchgehauener Fels , oder eine Cluſe Pierre port , oder Pierre gertuig genannt , auf dem Gebirge Jura , weldien be: uhnitent Durchgang die Nemer deranjialtet haben , und ztvar vermutilich zur Beit M. Antoni . ni und L. Aurelii Veri . Die balige rómia ſche Steinſchrift , nuß nach Aug. Job . Vur: torf: Ergänzung, aiſo geleſen werden : Nils mini Auguſtorum via facta per T. Dan . mium Paternum II virum Col. Helve. Naa he bei dieſem

Ort entſpringt die Birs. 13. Das Oberamt Druntrut , beitend aus dem Rand Slogau , Comitatus Alſau

geniis , welches das şoditife feit 1271 bet Es gehören auf zwanzig Pfarrin dazu, fißt. als Boncourt , Bonfol oder Boncauf , Bret ſaucourt, Búre , Buiç auch Boix oder Budis , Courgenau oder Jenuſtorf , Cornol , Chara moille.

e

.

3.

oder

Galmis ,

Coeuve

oder Rufa

Courchavon oder Vogtſpurg , Court : douri Courdem miche , Chevener oder Körbernach , Damvant , Damphreux oder Danffereup , Fahi , Grandfontaine , Salle , Fontenois , Miecourt , . Ito a . m . 14. Das Oberamt Ewingen , welches 2017 dem Schloß Zwingen den Namen hat. 15. Das Oberamt Birſeck , zu welchein gchoren 1 ) Birs

254 I)

Birſecf , ein Schloß auf einem Bers der biſchöfliche Ddervogt

in welchem

ges wohnt. 2 ) Arlesheim , ein Fleden unter dem vorhergehenden Schloß am Fluß Birs , wos

ſelbſt das Domkapitel feinen Siß hat , und 1680 eine neue Domkirche erbauet worden . 3 ) Die Oberweiler ,

Dörfer Ulſchweiler , Ettingen, Reinach , Schönenbach , Ter

weiler , u . a. m . 16. Das Oberamt Pfeffingen , welches das Hochſtift ums Jahr 1008 vom Kaiſer Heinrich II bekommen hat. Darin iſt

1 ) Pfeffingen , borf.

ein Schloß und

Pfarr

2 ) Angenſtein , ein Schloß auf einem Vergé , ' am Fluß Birs , im lauffenthal. Graf Heinrich von Thierſtein hat e $ 1518 dem Hochſtift Baſel verkauft , von welchem és 150 1 an den Urzt Wendelin Zipper zu Pehn gegeben worden , deſſen Nachkommen ¢ 8 noch befitzer 3 ) Efch oder Ueſch , ein Dørf, woſelbſt ber biſchofliche Obervogt wohnt. 4) Die Dörfer Duggingen und Grela lingen . 14. Das Oberamt Šdlingen , im Bris : gau am Xhein , welches begreift 1 ) Sdlingen , einen Marktflecken. 2 ) Die

!

255 2 ) Dic Ddrfer Steinſtatt , am Rhein , und Muchen , oder Muchheim . 18. Die freien Berye , oder frenen berg , Fremberg , franzöſiſch Mont de Bois , iſt ein hohes und rauhes Gebirge , auf wels chem zwar kein Obſt , auch wenig Getreide machſt, hingegen viel Vieh gezogen wird , Es iſt eine eigene Obervogtei , 311 melcher die Pfarren Desbois odir Rauchholi, Noirs mant oder Schwarzenberg , Saigneligier, Meuriaux oder Spiegelberg , Breuleur , Montfaucon oder Falkenberg , und die Herr ſchaft, das Stadtchen und Schloß Franques mont , gchören . Dieſe Gegend håt ehemals zu der Hertſdyaft Spiegelberg gehört. 1423 bat ſie das Bisthum in Beſin genommen . II . Der andere Theil , hat ſich der Hos heit des deutſchen Reich8 nach und nach ent : zogen , und zu der Eidgenoſſenſchaft geſchlas gen , trägt auch zu den hochſtiftiſch - bafels fchen Landesanlagen nichts bei , erfennet aber doch den Biſchof zu Baſel als Dbera hern. Dahin gehören die Stadte Biel und Neuenſtadt oder Bonneville,

und ihre Bezirke ;

imgleichen die Herrſchaft

Erguel und füfingen , und der Thefenberg ; von welchen bei der Eidgenoſſenſchaft, und ben derſelben zugerwandten Drten , mehrere Diachricht vorkommt. Das

256

Das

Hochfiift

Sulba.

:

§.

.

Fürſtenthum Fulda hat Wolf gang Régrwil eine Charte gezeichnet, welche von Plaeu geftodien worden ; nacha on dem

10

mals hae Johann Bapt. Charte anfänglich auf einem

Somann , eine Bogen , nachs mals aber auf zwei Vogen herausgegeben , welche lehtë ia bem Atlas von Deutſchland die huifdert uns zweite iſt. In Johann Friedrich Schannat ,

M

corpore traditionum

Fuldenfium , findet man eine Charte ' vom alten Buchau , Buchonia , welche Johann Georg Puſoner 3 !! Nurnberg geſtochen bat ; und ebct im Schannat hat auch ſeinem Werf , weith : 3 Die Huffrift führt : Dioea cefis Fuldenfis , eine Chartı ve gefügt. $. 2. Es iſt von Heffen, den Grafſchafa ten Iſenburg und Hanau , Visthum Würza burg , der gefürfieten Grafidate Henneberg uns einigen richiritterſdaftliden Diſtritten uma

4

257 amgeben , und hat in ſeiner größten långe über 13 , und in der größten Breite úbir 10 Meilen . $ . 3. Es iſt ein bergichteß und maldich , teß land , hat aber doch gute Peder , unb trgiebige Salzquellen , auch eine halbe Stuna de von Brückenau eine geiſtreiche und wohlo chmeckende mineraliſche Quelle , welche 1747 zuerſt entdeckt ,

und

1766

und

76 mehr

Zu Wernarz ift Vefannt gemacht worden . · ein mineraliſches Waſſer , welches eine ans 1: .

genehme Säure hat , Brúitenauer verführen

ſich beiler als das lågt , und weniger

Die vornehmſten Flúite, welche flüchtig iſt. dalielbe bewäſſern , ſind die Fulda , welche hieſelbſt entſpringt, und die Saal , welche aus dem Würzbu.giſchen fømmt , und ges gen Súden einen kleinen Strich des Bis thums Fulda durdſtromt.

M 21

41

§. 4. Die Einwohner find größtentheils römiſchkatholiſch , zum Theil aber lutheriſch. Man zábkt überhaupt 60 Pfarr - und 94 Filialkirchen , unter welchen , Pfarr - und einige Filialkirchen lutheriſch , die übrigen aber katholiſch ſind . 1777 ift das Schula meſen verbesſert worden .

3

5. 5. Dieſes Fürſtenthum iſt ein anſehna ficher Theil von dem alten Buchaw , Bucho nia , ( Boconia , Bocauna , Buochunna , Puo R Båd. Erbberar. 17 , B.

258

Puohunna , ) melches aus einem großen Walde beſtund , und in 6 uno rauben Gauen ( pagos ) abgetheilt war, nämlich in Bas oft- und weſtliche Grapfeld , Tulifeld , Salagewe, Sinnagewe , Afefeld , Buerin : gewe und Baringe . In dieſen rauben Wald ſich im Jahr 742 der Ubt Sturm , auf Veranlaſſung des heiligen Bonifacius , einen Plaß zum Kloſter auszuſuchen . um Er wählte einen Drt am Fluß Fida , ( Ful

begab

daha, ) iber welchen die thüringiſchen Staufe leute nach Mann ? " Conifacius mirkte im Jahr 744 bei dem frånfifchen Könige Karlmann die Erlaubniß aus , daß daſelbſt ein Kloſter erbauet wer : den durfte , welches mit Mönchen Benedik tinerordens bereht wurde , und gedachten Sturm

zum erſten Abt hatte .

Fabft 2a

charias I ertheilte demſelben im Jahr 751 die Freiheit , daß es ganz allein dem rómia Ichen Stuhl und ſonſt feinen Eiſchof unter Solche Freiheit wurde worfen ſeyn ſollte . oom Hónig Pipin um das Jahr 755 , und Patſt Stephan IV im Jahr 769 beſidtigt. Pauſt Johannes XIII ertheilte den fuldais fchen Plebten im Jahr 968 den Primat vor auen Acten in allien und Deutſchland , milchen Paiſt Silveſter Il im Jahr $ 99 beſtätigte , und dic Erlaubnie , Kirchenvers ſamm : 1

1

259 ſammlungen anzuſtellen , und wie die Bia ſchofe an den römiſchen Stuhl zu appelliren , binzufügte. Die Erztanzlermürde bei der róm.ſchen Kaiſerin , hat Karl IV durch ſeie 3 ne Urkunde von 1356 (welche l'leich in ſeis ner Schrift de Archi . Cancellariatu et Primatu Abbatis Fuldenſis , nach dem Original abdruden lapfen ) der Abtei , mo nicht erneuert und beſtårigt, doch wenigſiens gegeben . Ehrentitel ,

Sie iſt aber mehrentheilt nur ein denn die wirklichen Verrichtuna

gen des Ubts bei der Krónung der rómia ſchen Kaiſerin , beſtehen vornåmlich darin , daß er , wenn dieſelbige gefrónet iſt , ihr, ſo oft es nöthig , die Krone abnimmt, dies

ſelbige hält , und ſie ihr wieder auffeßt. ( Joh . Jaf. Moſer von dem rómiſchen Kais ſer, römiſden König und den Reichsvifarien , E. 654.) Endlich erhob der Pabſt Benes dikt XIV im Jahr 1752 die Übtei zu eia nem efemten Bilthum ,

jedoch

mit

Vorbes

halt des ſtatus regularis ; worüber ſich aber der Erzbiſchof zu Mainz ſehr beſchwer i te , und alter Metropolitan der fuldaiſchen Kirche zu reon behauptete. §. 6. Der Titel des Biſchof8 zu Fulda , iſt alſo , dermoge des obigen : Biſchof und Abt zu Fulda , des heiligen römiſchen Reichs fúrſt ,

der

regierenden komiſden R2

Kaiſerin

260 Erzkanzler ,

durch

Germanien

und Salien

Das Wappen iſt ein ſchnarzes Primas . Das hohe Doma Kreuz im filbernen Felde . kapitel beſteht aus 15 Perſonen. $ . 7. Der Biſchof und Abt iſt

ein

Neichsfürſt

und

hat

zu Fulda Reichs

im

fürſtenrath auf der geiſtlichen Dang nach dem Viſchof zu Chur Siß und Stimme.; iſt auch ein Diitglied des ober - rheiniſchen Sein Niatrikularanſdylag iſt monats Kreiſes. lich 250 Gulden und zu einem Kammers ziel giebt er 243 Rthlr. 43 Kreuzer. Kollegia S. 8. Die fúrſtlichen hohen ſind : die Regierung und der Lehnhof , das geiſtliche Vifariat , die Hofkammer , und die Obereinnahme .. 6. 9. Das Fürſtenthum aus folgenden Aeintern . 1. Das Elmt Fulda . 1 ) Fulda ,

Fulda

die " Haupt- und

beſteht

Reſidenzs

ſtadt des Fürſtenthums , am Fluß Fulda , hat ihren Urſprung der Abtei zu danken , bei welcher zuerſt ein Dorf erbauet , nach : mals vergrößert ,

um das

Jahr 1162 mit

1 Mauern umgeben , und zu einer Stadt ge macht worden. ES iſt hier auch ein stós nigshof geweſen . Das fürftliche Reſidenza ( chloß iſt ein wohlangelegtes Gebäude.

Die

Hauptkirche iſt Chriſto dem Erlöſer gemid met. Die dem heiligen Bonifacius geraih :

1

FA

361 te Kollegiatfirese , hat vorher die Pfarrkira che zu S. Blaſius geheißen ; 1550 aber iſt Das Kapitel zu S. Bonifacius, welches bis dahin zu Groß- Borſla an der Werra gea weſen , in dieſelbe verlegt worden . Es iſt hier

auch

ein

Das ehemalige

Benediktiner

Nonnentloſter.

Jefuiterkollegium ,

iſt theils

zu einer Realſchule , theils zu einer Faſerne für die fürftlichen Pandhuſaren und Konpa . gnien , eingerichtet worden . 1734 legte der Fürſt und Abt Adolph von Dalberg eis ne Univerſität an , welche am neunzehnten 1759 Uuguſt feierlich eingeweihet wurde. wurde hier der Herzog von Würtemberg mit ſeinen Truppen von dem Erbprinzen von Braunſchweig mit einein Korps Truppen ana gegriffen , und mit einem namhaften Vera luft vertrieben .

Uußerhalb der Stadt , aber nahe bei derſelben , iſt auf dem Biſchofsberge die Benediktinerprobſtei S. Mariá geweſen, wela che 1525 von den unruhigen Bauern vers wüſtet , und der Übtei oder dem nunmeh rigen

Bisthum

einverleibt

worden.

2165

Johann Bernhard ſtellte die Gebäude wies der her , und reşte 1626 , Franziſkaner das Die P. obſteien zu S. Michelsberg, bin. S. Johannesberg , S. Petersberg , und S. Aindrcasberg , find Benediktinerordens.

3

2 ) zu

262 2) Zu Hora , und Niefig , find Filials kirchen von der Kollegiat - und Pfarrkirche zu Fulda. 3 ) Adolph8hof, ein fürftliches ' Luftſchloß und Faſanerie , eine kleine Stunde von der Stadt Fulda . 4 ) Heimbach , ein Dorf mit einer Pfarr3 firche , zu welcher die Filialkirchen in Gifel

öder Doppengiſel , und Mabrezell , gehören . 5 ) Horefeld, ein Dorf, zu deſſen Pfarr firche die filialkirchen in Sleßenhauſen , Jor: fa , Slingen , und Weidenau , gehören . 6 ) Kemerzel, ein Dorf mit einer Pfarr firche, zu welcher die Filialkirchen in Puder

1

met

fort Bir ile

munde und Kläferzell , gehören . 7 ) S. Margarethen þaun , ein Dorf am Flug Haun , zu deiſen Pfarrkirche die Steinau u ,, Steins Filialkirchen in Wiſſels , Steina

Bient

hauß , Treisbach , und Dipperts gehören . ein Dorf am Flus 8 ) Neufirchen , Hann , zu deiſen lutheriſchen Pfarrkirche die Filialfirden in Odenfaſſen , Muſebach , und

!!

Menfebach , gehören . 2. Dır Cent Fulda.

Dahin gehört

1 ) S, Florenberg , Mons S , Flora , ein uraltes Kirchdorf, welches vor Zeite ! ein berühmter Ort geweſen. Zu dicfex Pfarrkirche gehören die Filialkirchen in Del : fers ,

Eichenzell ,

2 Wien

Lercherode und Brumzell, wel :

surde

263 welches legte ein uraltes Dorf an der Ful: da iſt.

2 ) Die

Dörfer

Bilgerzeu ,

Birkelbach ,

Kohlhauſen , Dittershan , Frieſenhauſen , und andere mehr . 3. Das Amt Salzfu ,lirf , in welchem Salzſchlirf , ein Kirchdorf , woſelbſt ein Fehr ergiebiges Salzwert iſt. 4. Das Amt Groß -l'úder , in welchem ein verlaſſenes Salzwerf höret.

1 ) Groß-lúder ,

7 1

Pfarrkirche

die

ein

iſt.

Dorf ,

Dahin ges ju deſſen

Filialfirche zu Klein - Lüder

gehört. Auf dem Langenberg , iſt eine fa pelle , zu welcher gemalfahrtet wird . 2 ) Bienbach oder Bimbach , ein Dorf, zu deſſen Pfarrfirche die Filialkirchen zu Unter Bienbach , Lutterts und Malfes , gehören . 5. Das Umt Burghaun , in welchem Burghaun oder Burgthaun , ein Stadt ehen und Schlos ain Fluß Haun , worelbſt eine lutheriſche Pfarrkirche iſt , zu welcher das Filial Roterntiechen , gehört , und eine fatholiſch :

Kirche , welche 1714. erbauet worden. Dieſes Städtchen gehörte ehemal : Bonnenburg den Freiherren Schenk von

T

und

glten ,

Tauſch

-

an

von das

welchen e $ 1692 durch Stift Fulda gefommen iſt. R4 Von

264 Von dem ehemaligen Schloß, find nar mes nige Trúmmer übrig . 6. Das Amt Fürſtened , in welchem I Fürſtenec , ein Schlos.

) Eyterfeld , ein altes Kirchdorf, wels ches #bt Hatto l im Jahr 846 vom Kais Zu der hieſigen fer kudrig bekommen hat. Pfarrkirche gehören die Filialfirchen in Leiba holz , Woeli , Arzell, Leimbad) , Steinbach Dber - und Unter :ufhauſen . 3 ) Groß - Dafft , ein Dorf mit einer Pfarrkirche , zu welcher die Filialkirchen in Soisdorf und

Treisfeld gehören.

7. Das Umt Geoß , in welchem 1 ) Genk , ein Stádtchen am Fluß Ul

ſter, welches ſchon im Aufang des vierzehns ten Jahrhunderts eine Stadt gemeſen iſt. Nabe

dabei

hat ehemals auf

einem

hohen

Berge das Schloß Rodenſtul , geſtanden . 2 ) Geismar, ein Dorf mit einer Pfarr firche , zu welcher die Filialkirche in Ketter gehört . 3 ) Spala , ein Kirchdorf. 4) . Rasdorf ,

por

Alters

G Rateſthorp ,

ein Dorf mit einer Kollegiatfirche, zu wel : cher die Filialfirchen in Gruſſelbach und Auf einem nah Kirchbaſel , gehören . gelegenen fesberg.

Berge

ſteht

die

Kapelle

Gehúl

5 ) Porſch,

5

265 5 ) Borſch , ein Kirchdorf. 6) Buttlar , ein Kirchdorf , woſelbſt die von Buttlar' ein Schloß vom Stifte Fulda zu lehn haben .

Nahe bei demſelben

iſt die St. Michaelskapele auf einem Ber ge . Zu der Pfarsfirche zu Buttlar gehört

.

die Filialkirche in Weningen Daft. 7 ) Brehmer , ein Dorf , zu derſen Pfarrkirche die Filialkirche zu Bernbach ges

7 $

höret. 8 ) Schlenta, ein Dorf mit einer Pfarr firche , zu welcher die Flialfirchen zu Woh: lar , Zitters und Cralucf gehören . 8. Das Amt Fiſchberg , iſt vom Stift Fulda 1455 zur Hälfte an die Grafen zu Henneberg , und 1460 die andere Hälfte an Friß von der Thalin , 1468

f

an

Grafen

perpfändet worden . Ernſt und Kompo ,

von

dieſem aber

Wilhelm von Henneberg Dieſes Söhnen, Georg wurde vom Stift Fuls

da die Pfandſchaft 1551 auf ihre Lebenss zeit verlängert . Nach ihrem 1574 und 33 erfolgten Tode , hat zwar das Stift Fulda die Prandſchaft aufgekündigt, aber ſie 1594 dem fächſiſchen Hauſe auf 31 Jahr verlåna gert . A6 dieſe verfioffen waren , tonnt : das Stift doch nicht zur Wiedereinlófung des Ants gelangen , als mociche erſt 1705 und 1707 zum Stande gekominen : da denit 5 alich

266 auch vom Stift Fulda den evangeliſchen Gemeinen und Einwohnern der ungeſtörte Genuß aller ihrer gottesdienſtlichen Gerech 213 aber 1741 tigkeiten verſichert worden .

die fürſtlich eiſenachiſche

Linie

erloſch ,

und

ihre lande mit allen Gerechtigkeiten an Her gog Ernſt Auguſt zu Sachſen - Weimar , fie len ,

hielt ſich dieſer befugt, von den erb : hennebergiſchen Leuten , Renten , Gefauen , Eútern , Steuern , hoben und niedern Ge

rechtigkeiten , Jagden , welche 1707 ohne ſeine Einwilligung vom Herzog job . Wil helm zu Sachſen - Eiſenach an das Stift Fulda verkauft worden , Beſiß zu nehmen , Darüber ents welches auch 1741 gcfdah . ſtund ein langwieriger und ſchmerer Streit , welcher endlich 1764 durch einen Vergleich beigelegt wurde , vermoge deſſen daß Hoch ftift Fulda ' folgende auf der linken Seite liegende Derter , und was dazu gehört , bes bielt , nämlich 1 ) Fiſchberg , ein Schloß. 2 ) Dermbach , oder Thermbach ,, ein Schloß und Flecken , melcher der Hauptort des Amts ift . Zu der hieſigen lutheriſchen Pfarrkirche gehören die Filialkirchen zu Ober : und Nieder - A16a. Es iſt hier auch eine fatholiſche floſter.

Kirche ,

und

ein

Franziskaner:

2 3 ) Die

1D

267 Diedorf oder 3 ) Die Dörfer Clings , Dittdorf , und Emphertshauſen mit lutheri fichen Filialkirchen , welche beſtändig in ihrer uralten Verfaſſung bei der Hauptfirche zu fiſchbach verbleiben ſollen . 4 ) Neidhartshauſen , ein Dorf , mit eis ner lutheriſden Pfarrkirche, zu welcher die Filialkirche zu Brumertshauſen oder Brun : hartshauſen gehört. 5 ) Andenhauſen , ein Dorf , welches Cachſen Weimar ganz zu dem hennebergi ſchen Ant Kalten - Nordheim rechnete , und 1741

in Beſiß nahm .

geliſche Filialfirche , Fiſchbach gehört.

Es hat eine evan : welche

zu der Pfarre

6 ) Zeu , eine Probſtei zu S. Maria , woſelbſt ehedefſen Benediktinernonnen gewes fen ſind , nebſt ihren Höfen.

Anmerkung .

4

In obgedachtem Vergleich , hat Biſchof Heinrich verſprochen , das die evangeliſchlus theriſchen Unterthanen dieſes Umts, in ihrer Religion und Gottesdienſt weder mit Rio formazion noch ſonſtra gefrånfet , ſondern vielmehr fie und ihre Nachkommen bei der

*3 *

öffentlichen und beſondern Religionsübung, Kirchen und Schulen , Pfarren - und Schul bes

1

268

beſoldungen

in fixo ,

auch

juribus ftolæ

und Afzidenzien , Kirchengütern , u . f. w. ohne alle Kinderung und Übbruch beſtandig gelaſſen werden ſollen . 9. Das Uit Madenzell , in welchem folgende Derter find . I ) Madenzeu , war zuerſt eine Zelle

und im Unfang des neunten Jahrhunderts ein Kloſter, nachher ein- feſtes Schloß, wel zerſtört worden. ches ums Jahr 1280 Jekt iſt es ein feiner Flecken mit einem Schlos. Hier iſt eine Filialfirche von der Pfarre zu Sunbefeld . 2 ) Hunefeld iſt ſchon 1295 eine Stade gereren .

Es iſt hier eine Kollegiatkirche und cine Pfarrkirche , zu welcher leßten die Filialfirchen in Michel Rumbach , Hunhaun ,

Nosbach , Großenbach , Molzbach , Weiſſens born , Nüfte und . Riders gehören . 3 ) Hof - Uſchenbach , ein Dorf , mit eis ner Pfarrkirche , zu melcher die Filialkirchen in Silges , Riemels und Mørles gehören . 4 ) Haſelſtein , ein Kirchdarf , über wels chein ein Schloß liegt. ches

5 ) Marbach , ein Dorf, am Bach gleis Namens init einer Pfarrkirche , jl!

welcher

die

Filialkirche

in

Dammerspachy

gehöret.

10. QAS

1

1

%

*4

26 , 10. Das Amt Biberſtein , in welchem 1 ) Biberſtein , ein fürſtliches Edlog welches Abt Adalbert auf einem Berge , 1713 von neuem erbaut, und Abt Konſtanz tin ausgeziert hat. 2) Hof- Bibra, ein Dorf mit einer Kira che , zu welcher die Filialkirchen in Langena und Nieder- Bibra , Melters und Malmus gehören. 3) Schwarzbach, ein Dorf , mit einer Pfarrkirche , zu welcher die Filialfirden in Liebharts , Dbèrnýſt und Gottharts gehören.

4) Milzeberg , ein verfallenes würzbur : giſches Schloß , auf einem ſteilen Berge. Nicht weit davon lag ehemalß das Schloß Eberſtein , welches , oermoge eines 1282 zwiſchen dem Ubt zu Fulda und Biſchof zu Würzburg errichteten Vertrags , geſchleift worden . oder , Deutten , 5 ) Batten , Deiden Seiffert8, Findloß oder Bindlos und Brant , Würzburg Bisthum welche das Dórfer , 1722 an die Abtei Fulda abgetreten hat. Das Dorf Brant , wollten der Abt Ber thous und der würzburgiſche Biſchof Berta bold 1282 zu einer Stadt machen , es iſt aber unterblieben . 11. Das Amt Weyers , in welchem

1 ) Weps

270 1 ) Weners , ein Fleden , an welchem die Serren von Beyers Antheil haben. 2 ) Lutter , am Dam) Szart , ein Dorf mit einer Pfarrkirche, zu welder die Filials firche in Ried gehört. 3 ) Poppenhauſen , ein Kirchdorf , an welchem die Herren von Meyers Antheil

haben . I 2 . Das Amt Neubof , in welchem 1 ) Neuhof , ein verfallenes Schloß mit einem Dorf an der Fliede , zu deſſen Pfarr kirche die Filialfir chen in Drittel : und . Nies der - Kalbach und zu Hausmurz gehören . 2 ) Fliden , ein Dorf , mit einer Pfarr firche, zu welcher die Filiaifirche in Rückers gehört.

ein Dorf mit einer 3 ) Hattenhof , Pfarrkirche , zu welcher die Jilialkirchen in Roterman , Kerzel , berg gehören .

Dolbach und

Buchen

13. Das Umt Motten , in welchem 1 ) Motten , ein Dorf mit einer Pfarr firche , zu welcher die Filiaikirche in 2 ) Kothen gehört. 3 ) Auf dem Ehrenberg , iſt eine ' der Jungfrau Maria geividmete Kapelle. 14 . Das Ur, Rómershay , ehedeflen Brückenau , in welchem

)

Brú

3

271 1 ) Brúdenau , eine Stadt , welche ſchon 1260 mit Mauern umgeben worden . Nahe dabei liegt * 2 ) Volkersberg. , ein Berg , dem ein Franziſkaner kloſter iſt.

auf wels

3 ) Schontra , ein Dorf mit einer Pfarrs kirche , zu welcher die Silialkirche in Riede: berg gehott. 4 ) Geroba , ein Dorf mit einer luthe riſchen Pfarrkirche. 5 ) Ober- leutersbach , ein Dorf mit eis ner Pfarrkirche , zu welcher die Nieder- leutersbach gehört.

6) Rómerdhar ,

ein

Dorf

ſchönen Schloß, welches von son Thann erkauft worden .

Kapelle in

mit der

einem Fanrilie

15. Das Umt Hamelburg, in welchem tadt an an der 1 ) Hamelburg , eine

Caal , in einer fruchtbaren Gegend , welche ums Jahr - 1242 zu einer Stadt gemacht Es iſt hier ein Franzikanerklofter , worden . und ein Gymnaſium . Zu der hieſigen Pfarrkirche fenbauſen,

gehört

die

2 ) Nieder - Erthal , Pfarrkirche , zu welcher 8 euerti al gehört.

Filialfirche ein die

in Piaf

Dorf mit einer Filialkirche in

3 ) Nic:

272 3 ) Nieder- Tulba , ein Dorf mit einer Probſtei , zu deren Pfarrkirche die Filialfirs de in Ober- Erthal gehört, 4 ) Hundsfeld , ein Dorf mit einer Pfarro firche , zu welcher die Filia.kirche in Obers Ueſchenbach gehört. '16 . Das Amt Saled , in welchem 1 ) Ealec , ein verfallenes Edlog

auf

einem Berge an der Saal , nahe bei Hamel burg . Jn demſelben iſt eine Stapelle. ein Dorf 2 ) Dippach oder. Tippech , mit einer Pfarrkirche , zu welcher die Filials firchen in Unter - Ueſchenbach , Wartmanbrode und Schwerzelbach gehören . 17. Das Umt Salmünſter , Fluß Kins , und enthålt 1 ) Salmúnſter , eine

kleine

liegt

am

Stadt, am

Kins , melche ums Jahr 1320 angelegt iſt. Es iſt hier ein Franziſkanerkloſter. 2) Soden und Alesberg , Dörfer mit filialkirchen . 18. Das Amt Urzel , in welchen 1 ) Urzel , ein Dorf. 2:) Illmbach , ein Dorf , mit einer Pfarr firche , ju melcher die Filialfirche in Klesberg gehört. 3 ) Herolz , ein Kirchdorf am Fluß ſting. 19. Die Probſtei Planfengu , liegt am Fluß Lutter. Hier

273 Hier war chedeffen ein Raubſchloß , Nas mens Blankenwald , welches Ubt Berthons 1265 verwüſten , und am Fuß des Berg8 Blankenberg , auf welchem es lag, im folgen den Jahr ein Monnenkloſter erbauen ließ. Seit deir ſechszehnten Jahrhundert ſind feine Nonnen mehr in demſelben vorhanden. Zu der hieſigen Pfarrkirche gehört die Filialfirche in Hohenzelt. 20. Das Amt Herbſtein , in welchem oder Serberſtein , einé tleine die ſchon 1325 vorhanden geweſen .

Herbſtein Stadt ,

Anmerkung. Ubt Heinrich zu Fulda , hat Gebrüdern Friderich , Balthaſar

1366 und

ben Wil

helm , fandgrafen zu Thüringen , die dema ter Salzungen und Lichtenberg mit ihrem Zur Dieſe haben gehör wiederkäuflich verkauft . nicht lange hernach das ganze Umt Lichtena berg“ und das halbe Amt Salzungen an das Erzſtift Mannz überlaſſen , von welchem es an das Hochſtift Würzburg , von dieſem an das Haus Henneberg , und endlich das Amt Lichtenberg an die Grafen von Mansfeld gea fommen . 1557 haben die fúrſtlich - ſách fiſchen Hauſer das Amt Lichtenberg von den Gia : und 1675 098 balbe fen von Mansfeld , Bürch. Eroberor. 17. B.

Amt

474

Amt Saffungen ( denn die andere Hälfte von den Grafen haben ſie allezeit behalten , von Stolberg ( an welche e$ mit Grafen Albrechts von Henneberg Wiewe , einer ges bornen Ordfin von Stouberg , gekommen Jegt bergen rols war , ) wieder eingelóſet. che die herzoglichen Saurer Sachſen - Meinun oder vielmehr Weimar. gen und Eiſenach , Pichon 1025 1

wollte das

Stift

Fulda

dieſe

Uemter wieder einlöſen , und 1723 fuchte es folde Einlófung von neuem , worüber große 1737 find beide Bewegungen entſtunden. Theile

eins geworden ,

dieſe Sache einem

Judieio arbitro compromiſſorio zu Aber geben , welches aber nicht zum Stande' ge fommen iſt. Das Stift Fulda will folche allein von dem Reichshofrath entſchieden wiſa fen, und die fú:ftlich =fächfiſchen Adufer drin gen auf die Uuſtregal - Inſtanz,

Das

1

1

275

Das Johanniter - Meiſterthum ,

oder Sürſtenthum Seitersheim .

*

$.

D

der

1.

ie Darter , welche dem Johanniterora den im Brisgau zugehören , find auf oben angeführten Charte vom Bridgau

du finden . §. 4. Der Großprior und Oberfter Meia Ber des Johanniterordens in Deutſchland welcher dieſe Derter befißt, iſt ſeit Karls V Großprior Georg Zeit , als welcher dem Schilling zuerſt diefe Würde ertheilt hat , ein Reichsfürſt , und hat fomohl in bent Reichsfürjtenrach auf der geiſtlichen Bank zwiſchen den gefürſteten Probſten zu Eumans gen

und Berchtoldgaden ,

theiniſchen Kreißtagen ,

als auf den obers

Sik

und

Stimme.

276 In der Neichsmatrikel

iſt

er

auf zehn

zu

Rob und 80 zu Fuß , oder monatlich auf 240 Fl. angeſetzt , 1769 aber bis auf 20 31. heruntergefekt , und zu einem Stammerziel giebt er 45 Rthlr.-491 Kr. $. 3. Er behauptet , daß er die fünf erſten gleich anzuführenden Derter mit aller

Landebhoheit an ſich gebracht , und ganze Jahrhunderte' lang beſeſſen habe i duch in Unſehung derſelben feinein , als dem Kaiſer und Reid p- unterworfen ren : allein , das erzherzoglich - sſtreichiſche Hauß betrachtet und bålt ihn al8 einen landfaſſen. Als der Dha Dens - Obriſtmeiſter im rechszehnten Jahrhun: dert ſeinen Six nach Heitersheit verlegte , wurde er zu den brisgauiſchen fandtagen mit eingeladen , auf welden er fich auch unter gewiſſen Bedingungen einfand , daher man ihn nachmals als einen fandíaffen gehalten , und ihin alle einem ſolchen obliegende P Picha ten zugemuthet hat; er mußte ſich auch 1630 Nachher hat er zwar da dazu derſtehen . gegen vielfältige Klagen ſomohl beim Kaiſer, ausge a!8 Pabſt , angebracht, aber nicht Es murde zwar 1665 perglichen , richtet. baß der Ordensmeiſter bie gedachten fünf mit aller Landeshoheit befißen , je:

Derter

doch in Anſehung derſelben Das öftreichiſche -Haus alß Befchúßern und Dominum di. rectum

277 redum anſehen , hingegen in Abſicht auf die übrigen Dörfer als Landesherrn erkennen , auch

in Anſehung

der beiden erſten Derter

fich zum vorder - oſtreichiſchen Prälatenſtande, in Anſehung des Dritten aber zum Ritterſtan . de halten rolle :

allein , dieſer Vergleieh iſt

nicht ganz zum Stande gekommen , und in der folgenden Zeit von dem óſtreichiſchen Hauſe berworfen worden . 4. Mehrgedachte Oerter find folgende. 1. Heitersheim , ein Marktflecken , wel chen der Orden 1297

von den Markgrafen

von Hochberg befommen ,

und

dem Kaiſer

Leopold zwei Jahrmarkte bewilligt hat. Er iſt ſeit dem rechszehnten Jahrhundert der Siß des Großpriors , und der fürſtlichen , Johanniter obriſtmeiſterlichen Regierung , wels che mit einem Statthalter , Kanzler und Rå then bereßt iſt. 2. Singlingen , ein Dorf , welches der

Drden auch 1297 von den Markgrafen von Hochberg bekommen hat. 3. Brembgarten , ein Dorf , welches der Orden 1313 von den Herren von Stauffer als ein Reichslehn erhalten hat. 4. Griesheim oder Griefen , ein Dorf am Rhein , welches der Drden auch von den Herren von Stauffen erlanget hat.

S3

5. Schlat.

278 dlat; ein Dorf , melches Ego , Graf zu Frenburg , dem Drben úberlaffen hat. 6. Die Dörfer ufhauſen , Wendlinger

unb Eſpach oder Eſchbach . Der Großprior beint auch gewiſſe Zehns ten und andere Einfünfte im Ital Kirchgars ter , und eine Korunende zu Freyburg.

Die

gefürftete

$

Abtei

Prům .

I.

ie Benediktinerabtei Prům , liegt im Ardenner - Walde , arriſchen den curs trieriſchen Aemtern Schöne

und Schönberg, Sie iſt und dem Herzogthum fupemburg , im achten Jahrhundert von dem frantiſchen

Kønige Pipin und deſſelben Gemahlin geſtifs tet , im Jahr 383 von den Normannern verwüſtet , und zehn Jahre hernach abermals von denſelben úberfallen , wobei viele Per 1017 wurde ein fonen getödtet worden . Collegium canonicarum bei derfelben an: gelegt. 1343 untertoarf file fich zu ihrer

279

1

1

Sicherheit

dem Erzſtift Trier ,

und 1579

wurde ſie durch eine påbſtliche Bulle mit den erzbiſchöflichen Tafelgúcern auf beſtandig vérs einigt, und denſelben einperleibt , welche Vers einigung und Einderleibung auch staiſer Maris milian II ſchon 1575 beriligt hatte. Sola shergeſtalt iſt der jedes malige Erzbiſchof und Churfürſt zu Trier Adminiſtrator dieſer gea fürſteten Abtei. Das Wappen , welches er dieſerwegen führt , iſt beſchrieben worden . “

beim

Erzſtift Trier

§ . 2. Der Churfürſt zu Trier hat, alb Adminiſtrator dieſer Abtei , Siß und Stims me im Reichsfürſtenrath auf der geiſtlichen Bank , und zwar vor den Vebten zu Stas blo und Corden .; doch iſt ein Nangſtreit uns ter dieſen Abteien , und nach einiger Bericht, mechſeln fie im Nange mit einander ab. Der Churfürſt entrichtet auch wegen Prúm einen Reichåmatrifularanſchlag von i zu Roß und 13 zu Fuß , welcher Matrikularanſdylag aber 1769 bis auf 16 Fl. dermindert worden iſt. Su einem Kammerziel ſteht Prúm in den heueſten Uusgaben der Uſualmatrifel auf 38 Rthlr. 62 Rr , angefent , nach andrer Bericht aber ſoll die Abtei, vermoge eines Reichsſchlufſes von 1727 , nur 1-1 Nehir, 5 Rr. erlegen . Ihre ganze Steuer an das Erzs ſtift Trier ,

beträgt jährlich 1573 Rthlr. und C4 da :

280 davon múffen die Neichs- und Streiß · Steua ern , wie auch die stammerzieler , bezahlt werden . Der Churfárft zu Trier hat , i 2008 gen Prüm . Siz und Stimme bei dem obers rheiniſchen Kreiſe , und zwar dielekte Stelle auf der Fürſtenbank. $ . 3. Es haben zwar Prior und Kons dent dieſes Kloſters ein ſogenanntes Kammes welches in Civil - Grund- und reigericht , niedergerichtsbaren Sachen , die ſowohl Pers fonen als Súter betreffen , Necht ſpricht ; von demſelben aber muß an den chur - trieris Hingegen ſchen Hofrath appellirt werden . das von dem Churfürſten zu Trier perord : Rete průmiſche Ober- und Landgericht hat die peinliche und Hofgerichts - Gerichtsbarkeit, 1768 wahrend und was derſelben anhångt. der Bafanz des erzbiſchöflichen Stuhle ju Trier , wollte ſich die Abtei der Gerichtshers kait des Domkapitel nicht unterwerfen , das her Soldaten hieher geſchidt wurden , wels che auf Diffrezion lebten , und der Abtei menigſtens fachten ,

10000

Rthlr. Schaden

derars

$. 4. Die Güter und Gefälle dieſer 216's tei , find 1301 gwiſchen dem Abt und soña bent getheilt worden , und dieſe Theilung toird noch heutiges Tags in den meiſten Ctúden beobachtet. Es if aber die Abtei

nicht

!

.1

281

$

I

nicht mehr im Berit aller damaligen súter und Gefälle ; denn ſo iſt z . E. die Herrſchaft zu St. Soar am Xhein , welche zu des H6t8 Gütern geſchlagen worden , ums Jahr 1557 an die Landgrafen von Heffen - Rhein fels verkauft morden und über die berra Fchaften Noance , loncin , fumar , Feppin und Nevin , iſt der Ubtei von dem Sochſtift Lüttich und von der Krone Frankreich die Landeshoheit , und folglich auch die landes : herrliche Schaßung entzogen worden , unges achtet ſolches wider den rnbridiſchen und baadenſchen Frieden iſt.

Zur Zeit der oben ,

!

gedachten Theilung , wurde der jährliche Bea trag der Einkünfte von den Güterit , mpeiche

1

Goldgulden geſchåßt. Chur - Trier hat 1722 in feiner. Vorſtellung an die Reichsverfamm : lung , um Verminderung der Reichs - Kreiß

dem

und daß

Konvent zu Theil geworden , auf 4000

Kammergericht: - Anlagent angegeben , die ganze Abtei Prúm , und die bei

ſelbiger übrig gebliebenen Pande , jährlich nur 1500 Rthlr. eintrúgen . 1766 wurden 1573 Rthlr. angegeben . Das Kloſter Prúm , liegt an dem flei :: nen Fluß gleiches Namens , und bei dempela ben iſt ein Flecken , der 1769 durch eine Feuersbrunft ein Paar hundert Häuſer per : l'o

loren hat. Nahe babei liegt Rieber - Prúm , ein Benedittiner Nonnenfloſter. Bermöge

der oben

gemeldeten

Their

ung, hat 1. Der Abt zu ſeinem Theil befome men , 1 ) Gemifre Zehnten in den Kirchdorfern Büdesheim , Nieder - Prům , Olzheim , Koma mersheim , Sefferen , Wetteldorf , und in den Dörfern Saresdorf und Warmeiler. ? 2) Semiſc Gefälle zu Mering, Schmeich , Hebelrobe und Wiltingen , welche Derter insgeſamt an der Moſel liegen. 3 ) Die Herrſchaft Juſtin oder St. Ju : ftine , nicht weit von Jülich , welche aber berpfändet worden. 4 ) Die St. Peters Celle zu Hesling. *

5 ) Die Herrſchaft zu St. Goar , am Nheill , welche aber um das Jahr 1557 an den Landgrafen von Serien a Rheinfeld dera tauft worden. 6 ) Ultrip, Alta ripa , einen uralten Drt am Rhein , eine fleine Neite von Mans heim , welcher jeßt zu dem durpfälziſchen Oberamte Neuſtadt gehört. Gewiſſe Serechtſame und Einfünfte in der Stadt Rheinbad ', im Erzſtift Cóln , welche aber auch perpfändet morden .

Eia

+

283 8) Eine Fråbende in dem Kapitel zu Munfter - Enfal , in Herzogthuin Júlich. 2. Der Konvent bekommen ,

hat zu

1 ) Semifie Gerechtſame

ſeinem Theil

und Gefálic in

dem Fleden Prům . 2 ) Die Mühlen zu Digheim unb 'Roms mersheim , und gerrille Serechtſaine und lien fáule zu Brieresborn , Herlingsdorf, Echmirgo heim , Wazweiler , Wetteldorf , Armeiler , Bacheim , Merjelingen , U : nheim in Seldern , ( welche aber verfauft worden , ) Morf , ' He : mig , Hunlar.

3 ) Murlebach , Moſel .

ein

Kirchdorf

an

der

4 ) Hucquigny , eine Herrſchaft in der, Picardie , bei der Stadt Guiſe. i 5 ) Unang und Conchin , oder Ponzin , eine Herrſchaft, nicht meit von der Stadt fúttich , welche der Biſchof zu füttich unter

ſeine lanbeshoheit gezogen hat. 6) Fumar , Fumacum , cine seerſchaft und kleine Stadt an der Waag , welche ſos mohl als

7 ) Die Herrſchaften Fippin obor fim : ping und Revin , sie soliet cit der Maas liegen , unter frango ;iſch : Ramadeshob it gejo : gen worden.

$ ) Den

284 8) Den Weinberg Ferkel, bei Mering an der Morei , deffen Ginkünfte aber jekt der Udminiſtrator oder

Churfürſt genießt.

Die

Reichsprobftei

Odenheim

,

oder das adeliche Ritterſtift Bruchſal.

$.

I.

m Jahr 1122 haben die Gebrüder Bruno Imund Jahr Poppo , Grafen von Lauffen , don welchen jener Erzbiſchof zu Trier war , zu Odenheim oder Wigoldsberg ein Benedifti nerkloſter geſtiftet , und ſich und ihrem gráfia chen Stamm die Schuß- und Schirmgerech tigkeit ,' oder Kaſtendogtei , über daſſelbe vors behalten , welche Stiftung von den Påbſten Pafchalis , Cóleſtin Ill and Sonorius , und vom

Kaifer

Heinrich IV

beſtätigt worden, Mads

.

31

285 Nach Abgang der Grafen von Lauffen , über: trug Sibt Berniger mit Wirſen und Nath feia des Konventë , 1219 dem Kaiſer Friderich II und ſeinen Nachfolgern am Reich , die Schuß und Schirmgerechtigkeit , welde Kaiſer Lud : mig dem Biſchof Gerhard zu Speger auf trug , und Karl IV im Jahr 1369 den Biz ſchöfen zu Spener für 1000 Fl . verpfändete . Zur Zeit Kaiſers . Maximilians ' I, nåmlich 1494 , wurde dieſes Kloſter mit Pabft : Alexander VI Bewilligung ,

in ein weltliches

Kolegiatſtift, oder unmittelbares reichbfreies Nitterſtift verwandelt , und ihin anſtatt des ehemaligen Ubes ,, ein Probſt vorgeſeßt. Der lehte Abt und erſte Probſt , war Chriſtoph von Ungeloch .. 1507 bemiligte Biſchof Phi lipp zu Speyer , daß die Probſtei zu ihrer Sicherheit por Dieben und Raubern , bon Ddenheim weg , und in die Stadt Bruchſal Derlegt werden dürfte , woſelbſt er dem Probſt, Dechant und Kapitel die Kirche unſer lieben Frauen einräumte. D6 fie nun gleich Tole chergeſtalt in die biſchöflich - ſpegerſche Stadt

Bruchſal verſekt worden , gemeiniglich noch von Dbenheim benannt.

dem

ſo mird ſie doch

ihrem

Stiftungsort

S. 2. Der Probſt zu Ddenheim wird von Kapitel erwähle oder poſtulirt , und

gemeiniglich trift die Wahl oder Poſtulirung $ in

286 1. den Biſchof zu Erener , melder in eccle . fiafticis der Drdinarius der Probftei ift. Der Probſt hat wegen dieſer Probſtei romohl auf dem Neid;$tege uiter den Neichsprälaten, und zwar auf der rheiniſchen Bant sac dem Ust ju Saiferiheim , els auf den ob to their nilinen Kreistage!!, Siß und Stimme. Cein Matrikulararſchlag iſt í gli Roi und 7 gu ab , oser monatlich 40 Fl. uns zu eincan Rammerziel giet er 8i Nthlr. 147 Kreuzer. S. 3. Nach einem alten Herfommen , bebt das Kapitel alle Abgaben von den Uns tirthanen , und der Pro : 1t befommt einen júhrlichen Gehalt. Uiberhaupt hat das Kao pitet die Verwaltung der Probſtei ganz an fich gezogen , und den Probit oon aliem duke geſchloſſen ; ja der Biſdof zu Speyer ,

als

Damaliger Probſt, beſchwerte ſich 1729 , Baf er für die Probſlei Odenheim den Vorſchul an Kreis : und Reichsſteuern und Kammer: zielern , aus der fürſtlich - ſpeneilchen

stam

mer gethan habe , und zu feiner Uußlage nicht mieder hale gelangen können , daher er als " Viſchof jü Epcoer die Vertretung des probiteilich - openheimiſden Kontingents an Kommerzielerir ur: 8 anbern Reichs- und Kreisſteiern auffagte. $ . 4. Die unmitt: lbaren Probſici , beſtehen

Reichágúter der

i , Hus

E

287 1. Uuß den Desfèrn , welche die erſten Stifter des Kloſters Odenheim an daſſelbe geſchenkt haben , und auß welchen dein Fúrs ſten und Bifchof zu Speyer , alb Kaſtenvogt, jehrlich Korn und Wein geliefert wird , auch oon dem erſten noch außerdem jáhrlich 1 fl. 10 Daßen 5 Pfennige bezahlt werden . he find

Dies

1 ) Odenheim , ein Dorf im Traidigau , oder eigentlich im Prurheim , woſelbſt das Stift errichtet worden , und das Kloſter mit ciner ſchönen nun ganz zerfallenen Kirche era bauet war, und ein ſtiftiſcher Amtmann iſt. 2 ) Die Dörfer Tieffenbach und Eichela berg , welche nicht weit von dem vorherges benden gegen Often liegen. 2. Aus den Dertern , welche das Stift nachmals mit aller Oberherrlichkeit und Ges rechtigteit an ſich gekauft hat , und über wels chc es dem Hochſtift Spener die Kaſtenboga sei und deren Gerechtſame nicht zugeſteht. Diefe find 1 ) Hobrbach, Burg und Dorf ,, unmeit Eppingen ; am Fluß Elſaß , welche 1385 von den von Sedingen gekauft worden , 2 ) landshauſen , ein Dorf , nicht weit von Eppingen , welches 1426 und 27 don ben von Menzingen gekauft worden ,

DA :

288

D'as Fúrftenthum

$.

Simmern .

I.

8. liegt im Dahegau ober Nohegau , und E: hat folgenden Urſprung. Pfalzgraf und Churfürſt Rupredt III , welcher auch rómi faser König geworden , ſoll vor ſeinem 1410 erfolgten Code 7: Schiedsrichter erwählt , und von ihnen begehrt haben , feine: Lande unter feine hinterbleibenden vier Söhne aufs billigſte zu theilen ; und dieſe Söhne haber ſich nach ſeinem Abſterben verpflichtet, ſolche Theilung treu urd feſt zu halten und zu vol . fåhren. Als ſie nun noch in demſelben Jah re vorgenommen morden , ſind vier Fürſten · thümer entſtanden , deren keines von dem an bern auf einige Weiſe , außer dem gegenſei Herzog tigen Erbfolgerecht, abgehangen. Stephan , der dritte unter dieſen Brüdern , befan zu ſeinem Theil die Städte Simmern , Kaubach , Hohenſtein , Urgenthal, und alles, mal

289 mas Chur - Pfalz a :uf dem Hunsrud beras , die Beſte Wilſperg , das Dorf Laubenheim , die Viſie Stromberg d. ſ. m . im gleichen 0 & Städte Anweiler , Zwembrüden , Hornbach , Bergzabern u. ſ. w. mit einem Wort , das jetzige Fürſtentium Simmern und die Grafs fchaft Zwenbrücken . Dieſer Herzog Stephan vermählte ſich mit Friderichs , legten Gra fen zu Veldenz und Sponheim , einzigen Tochter Unna , und brachte dadurch dit Grafſchaft Veldenz und Sponheiin an ſein Haus .

halbe Grafchaft Er vereinigte ſich

1444 mit ſeinen Schwiegervater Grafen Frides rich Sahin , daß ihr älteſter Sohn und En : fel Friderich , des Großvaters Antheil an beiden Grafſchaften Sponheim , und des Vaa ters Land auf dem Syunsrúc , námlich Sima mern , hingegen ihr Sohn und Enkel luda wig , die Grafſchaften Veldenz und Zwema brücken bekommen ſolle. Herzog8 Friderich zu

Simmern

Urenkel Friderich III ,

wurde

1559 Churfürſt zu Pfaiz , und trat ſeinem Bruder Seorg , und nach deiſen Tode feis nem jüngern Bruder Richard , das Fürſtena thuin Simmern ab , welches nach dieſes Ub, deben an Churfúrſten Friderich IV zurüc fid . Dieſer bermadite das Fürſtenthuin Simmern ſeinem júngern Sohn ,

Ludwig Philipp ; nach delien Sohns Ludwig Heinrich Tode es wies 3 Büro . Erdbeſchr. 17. 8 . ser

Dan 03 Churhans fannt.

dizles ,

und

mit

cuts abcr art

den 16:11 Sie ganze fis

meifhe line 1685 erioſch , Houte Piala graf leopold Pridrig von Veldenz , die Eiba folg : im Scroyteum Simmern haben , es iſt aber feliindig bei der Pialz verblieben . § . 2. Platz hat wegen Simmern in und iſt und Stimme im Reichsfürſicnrct' , im ober - Theiniſden Kreiſ mitausſchreibenber Turit , movon oben in der Cinicitung zu dies fein reiſo 1.mfiándlich gehandelt worden , Ein befonderer Matrikularanſchlag dieſes Fürs ſtenthums wird nicht gefunden . $ . 3.

Zu

dieſem

Serzogthum

Simmeru

gehört 1. Das Oberamt Simmern , Dertern . 1 ) Simmern ,

die Sauptſtadt ,

von 70

welche

am Flufi Cimmern liegt, und der Sin des Dbcramts ift. EB find hirr Kirchen aller drei Religionen. 1689 haben die Franzofen Die Ctadt ſehr peripuſtet.

2 ) Die Schultheißeren Argenthal , zu Urgenthal , einem Städtchen. 3 ) Die Schultheißerei Guntershauſen. 4) Die Schultheißerei laubach , zu wel: dher gehört ( 1 ) taubach , ein Städtchen .

1 ( 2 ) Horn ,

29

(2 ) Korn , ein Städtchen.

1

Horreist ,

Xhúne ,

5 ) Die Schultheißerei Schnorbach. 6) Die Schultheißerei Frohnhofen. 7) Die Schultheißerei Berizmeileri gü welcher das eingezogene Kloſter Thumb gee bort. 8 ) Die Schultheißerei Ohlweiler. 9 ) Die Schultheißerei Rheinbollen . 10) Die Schultheißerei Ravengierſprung.

Das ehemalige Kloſter 1966 eingezogen.

4

Hohen

dieſes

Namens

in

11 ) Die Schultheißerei Élérni. 12) Die Schultheißerei Kuffelbacky. 13) Die Schultheißerei Nieder - Chumb. 14) Die Scultheißerei Uuzénberg . 2. Das Oberamt Stromberg , in wela thein Eiſen , Blei und Silber , auch ſchwar:

ger Marmor und Kriſtal zu finden ſind. bat 17 Derter.

Es.

1 ) Stromberg , die Oberamtsſtadt mię einem Schloß , liegt an der Gilbach. an der Nahe , und Hors 2 ) labenheim weiler find Dörfer mit Oberſchultheißen.

3 ) Heddesheim , an der Suldenbachy , and Wadalgesheim , find Kirchdorfer. 3. Es gehört auch das Amt Bödelheim bazu , ob folches gleich von Pfalz als ein Una á

292 teramt zu dem Oberamt Creußenach , in der geſchlagen worden . Grafſchaft Sponheim Dieſes Ame hat vor Alters den Grafen von Sponheim zugehdrt , und Graf Johann hat daſſelbe ſchon 1720 beſeffen. Siremer bått die Burg Bedelheimn für ein uraltes fponher miſche Stamingut , welches vorher der bes zoglich - frånfiſchen Familie zugehört habe. Graf Heinrich v . Sponheim , welcher dies felbe 1277 zum Erbtheil befam , verkaufte 1278 zwei Drittel derſelben und der dazu gehörigen Dörfer an den Erzbiſchof Werner muß nachher auch von Maynz ; Das übrige an das Erzſtift gekommen ſenn. lubrig der Schwarze , Herzog zu Zweybrücken , befas dieſes Umt pfandweiſe vom Erzſtift Maynz ; Churfürſt Friderich I zu Pfalz aber bemeds tigte ſich deſſelben 1471 , und behielt es . Churfürſt Friderich IV verband daſſelbe mit dem Fürſtenthum Simmern , und theilte es 1663 feinem Sohn Pubwig Philipp zu. wollte Chur - Maynz bas

Amt

wieder eina

lóſen , brachte es auch dahin , daß Ludwig Seinrich , letter Herzog zu Simmern , es von ihm zu lehn nahm ; und ihm die Eins nahme der Huldigung in demſelben zugeſtund . UI& aber dieſer Herzog 1673 ſtarb , nahm Chur's Pfalz von dem Amt Sødelhem Bez fizi

3

2

293 Rit , und ließ ſich huldigen. Der darüber ' entſtandene Streit , verurſachte eine faiſerliz che Einziehung und Verwaltung des Amtes : endlich aber wurde er 1715 durch einen Vera gleich gehoben , in welchem Chur - Pfalz das Amt Bödelheim behielt , hingegen einige Ders ter vom Oberamt Creußenach an Chur: Manng abtrat. teramt , nämlich

Es gehören zu dieſen Amt oder Uns welches an der Nahe liegt , vors

1 ) Bödelheim , ein Schlos. 2 ) Sobernheim , ein Städtchen Nahe .

an der

3 ) Mongingen , ein Städtchen. 4 ) Die Dörfer Wald - Bótelheim , Thal . Bộtelheim ; Nusbaum , Boos.

4. Der Pfalzgraf beſigt auch als Ser:. 309 3u1 Simmern die Herrſchaft Hohenfels am Donnersberg , im Wormøgau , welche zu der hintern Grafſchaft Sponheim gehört, pfandweiſe,

33

Das

2y4

Das

Fürſtenthum

Lautern .

i

hurfürft Friderici IV zu Pfalz , vero machte 1610 feinem zweiten Sohn , Pfalzgrafen Ludwig Philipp , außer dem Für: ftenthum Simmern und der pordzrn Graf ſchaft Sponheim , auch das Fürſtenthum faus tern , welches 16'13 beſtåtigt und erläutert murde . In dem Vergleich , welcher 1653 zwiſchen Churfürſten Karl Ludwig zu Pfalz unb dem eben genannten Pfalzgrafen- Ludmig Philipp getroffen wurde , behielt dieſer Schloß, Stadt und Amt lautern , nebſt den meiſten geiſtlichen Gütern i mit aller Landeshoheis und Gerechtigkeit , auf ſein und ſeiner See mahlin Lebzeiten , die beiden Unteråmter Wolfftein un Xocfenhauſen , nebſt der Stadt Otterberg , mit aller hohen und niedern Obrigkeit , erblich ; hingegen Churpfalz erhielt ſogleich das Etift zu Lautern , die Koueftur

1 -1 14

295 Saſelbſt , Kloſter und

Probſtei

Enfenbach ,

den Hof zu Bodenheim , den sof oder die Kelerei zu Cauſtadt , auch wegen des Fürs ftenthums fautern Siß und Stimm : auf den Reichs- und Kreistagen , und al8 mehr ge Dachter Cudirig Philip , ſeine Gemahlin und Sohn lubrig Heinrich geſtorben waren , fiel das ganze l'and an das Churhaus. Ein beſonderer Anfahlag derfelben zu den Reichss anlagen und Kammerzielern , wird nicht ge funden. Auf den Riid;8tagen geht die laua 9 be : terſche Stimine der fiminerinen vor. ſteht dieſes

dem

aus

Fürſtenthum

Oberamt

fautern , in welch2 !11 1. Lautern oder Staifersialtern ,

Lu

* 3

tra Cæl'area , die Oberamtsiiadt din Flúša shen Lauter , wofelbſt failer Friderich ein

si

Schlos erbauet hat , von welch :m dicſer Ort den Namen bekommen. Es haben hier alle

1

drei Religionen Kirchen . rine Reichsſtadt geweſen.

Sie iſt chesalien

2. Das Unteramt Otterberg , in toelchem Otterberg , ein Stástchen und Schlof.

Das hier gemeſene zogen worden . 3. welchem

Das

Kloſter

ift

1504 einge:

Unteramt Nockenbarfen , in

Nodrahauſen , ein Stadtchen.

I4

of . Das

1

296 4. Das Unteramt Wolfftein , in welchem Wolfftein ein Stadtchen am Fluß fauter, '5 , Das Gericht Kübelberg , im Kirchs dorf dieſes Namens . 6. Das Gericht Ramſtein in dem gleichnamigen Kirchdorf, 7. Das Gericht Steinmengen , in dem Kirchdorf dieſes Jiamens, 8. Das Gericht Weilerbach , in dem gleichnamigen Kirchdorf, 9. Das Gericht Mohrlautern , in dem gleichnamigen Kirchdorf. 10. Das Gericht Neufirch. I'l. Das Gericht , Alſenborn, 12. Das Gericht Waldfiſchbach ,

Das

Fürſtenthum

Veldenz.

§. I.

Es iſt ſchon oben bei Simmern angezeigt worden , daß Sperzog Stephan zu Sim mern , des lenten Grafen zu Beldenz Faria derich

297 derich Erbtochter Anna geheirathet , und das Durch die Grafſchaft Veldeng an ſein Haus gebracht habe. Er theilte , mit Bewilligung feines Schmiegervaters , ſeinem Sohn luds mig , welcher der Schwarze genennt wird , Veldenz und Zwenbrüden , famt einigen andern Oertern , zu , ſo daß Wappen er dieſe Lande unter dem Titel , und Mamen eines Grafen von Veldenz für die Grafſd ;aften

ſich und alle ſeine Nachkommen haben , und beſik en rolle. Ob nun gleich dieſe verbuns dene Lande von der Reſidenzſtadt Zwembrúa den das Fürſtenthum Zweybrücken genannt , und unter dieſem Namen ihren Beſigern von den Kaiſern mit allen hohen Regalien ver lieben hohen

worden ; To haben ſich doch ihre Belißer allezeit nur Pfalzgrafen bei

Rhein , Herzoge in Bayern , und Grafen zu Veldenz genennet. Es ſind dieſe fände uns ser dem Namen des Fürſtenthums Zweybrů: + den von Ludwig den Schwarzen , deſſelben Sohn Hlerander , dieſes Sobn Ludwig 11, und deffelben Bruder Ruprecht, als Vor : mund ſeines Brudersſohns Wolfgang , 1543 unzertrennt bereffen worden. In dieſem Jahr aber brachte es gedachter Herzog Ruprecht , Durch Vermittelung fanógrafens , Philipp 34 Heffen - Caſſel , dahin , daß Pflegſohn ,

Herzog Wolfgang 95

in

gemeener fraft eines

298 gu Marburg errichteten Bergleichß , ihr und ſeinen männlichen Leibeserben das Schloß und Thal Veldenz mit dazu gehörigen fünf Dór fern , den Brambacher Zehnten , daß Schloß und den Fleden Lauteredt mit darzu gehóc rigen vier Dörfern , das Gettenbacher Gericht mit ſeinem Zugehör ; das Kloſter Nomigos berg mit deſſelben Renten , gewiſſe Renten aus dem Amt lichtenberg , und aubere Stúe äe , überließ. E$ wurde' aber sabei ble dungen , daß Herzog Wolfgang und ſeine Nachfolget , alb regierende Herren die Bes lehnung vom Kaiſer und Reich über das gans ge Land empfangen ; alle Vafallen des Lan: des , wenn ſie gleich in dem an Serzog Nu precht überlaſſenem Antheil mohnten , dena noch von Serzog Wolfgang und deſſelben Nachfolgern , als regierenden Landesherrn , belehnet werden , auch die abgetretenen kans de ihr Kontingent zu Reichs und Kreißan lagen in die Rentekammer des regierenden Herrn nach Zweibråden liefern fouten . Ber 30g Ruprecht bradite ſolche ihm abgetretene Lande auf feinen Sohn Seorg Johannes , welcher auch des Churfürſten Dtto Heinrich ju Pfalz Verlaſſenſchaft , vermöge des mit mahrgedachtem Herzog Wolfgang 1556 er sid teten Theilungsvergleich , die Herrſchaft livelſtein , und das ehemalige, dhurpfälzis itoje

899 ſche Antheil an der Sutenberger Semeins ( chaft, an Alfing , und an dem Weinzehua * ten zu Weiſſenburg und Kleeburg bekam . Ja , berzog Georg Johannes brachte e $ 1566 dahin , daß ihn der Kaiſer , wegen ſeiner geſamten lande , als einen etwin und Fürs ſten des Reichs , belehnte , und 'er auf dem Neichstag , gleich den andein pfalziſchen Haus fern , zu Sinz und Stimine gelaten wurde . Colches alles iſt bis auf Trinen Enfel , her: sog Leopold Lütmig, förtgeführt , mulcher 1694 ohne mannliche Leibeserben " verſtarb Großvaters Ruprecht ind alſo reines Ur finjë beſchlos. Un feilen ýinterlaſſenen lane den machten Pfalz - Zwembruden , jur: Pialz oder Pfalz - Meuburg , und Pfalz - Sulzbach mit Pfalz- Birkinfeld Anſpruch ; und endlich berglichen fids 1733 die übrig, gebliebenen $ äuſer dergeſtalt , daß Chur Pfalz Vela denz und Lautered behielt ; hingegen Reine Untheile an der Grafſchaft füßelſtein und Gemeinſchaft

Pfalzgrafen Gutenberg , dem Wegen der velden ju Birkenfeld überließ.

Biſchen Stimme

auf den Reide - und

Freis :

tagen , wurde ausgemacht , daß ſolche Thur fürít farl Philipp , ſo lange er lebte , alein nach ſeinem Tos abei Pfalz - Sulzbach und Pfalz - Virkenfeld foldie ein Jahr uns andere führen folle , wilches nun auch ſeit 1743 gea chieht ,

300 ſchieht , da Pfalz und Zwerbrücken ſie wech felsweiſe führen. melche Herzog Rus $. 2. Die Lande , precht oben beſchriebenermaßen erhalten , und nun Churpfalz beſigt, beſtehen aus zipei Dberämtern . 1. Das Oberamt Veldenz ; liegt an der Morel, und iſt ganz von dem Churfürs ſtenthum Trier umgeben. Dahin gehört 1 Veldenz , ein Flecken , von welchem

Das Schloß Velden ; eine balbe Stunde Wes ges entfernt iſt. 2 ) Die Dörfer Borgen oder Bürgen , Duffemont, ( woſelbſt vortreflicher Moſels ( morelbſt eine wein ichſt ) Mülheim

Pfarrkirche iſt ) , Undeln und Kornhauſen . 2. Das Oberamt Laudereck , liegt am Sluß Glan , und begreift 1) Lautereof, ein Städten und Schloß am Finß Slan . 2 ) Die Dörfer Heinzenhauſen , Rohns weiler , Berzweiler und Weißweiler,

3) Nomigsberg , ein ehemaliges und nunmehriges Schloß.

Kloſter

4) Die Schultheißerei Reichenbach , von fiebzehn Dörfern , darunter die Kirchdorfer Nieuenfirehen ', Gimbebado find .

und Reichenbach

D98

301

Fürſtenthum

Zwenbrücken.

$ . I.

Das Fürſtenthum Zmenbrücken , liegt im D Dangau und Weſtrich , Wafgau , Spenergau und grenzei mit der untern Pfalz, dem Elfað , lothringen und Hochſtift Triei , liegt aber nicht in einem Strich und unura terbrochen an einander und beiſammen , 1011: bern wird hin und wieder von curpfälzi .

Pchen , hanauiſchen , naſſauiſchen , rheingráfia chen und andern Dertern , Herrſchaften und Gebieten , durchſchnitten . § . 2. Es iſt ein ſehr bergichtes Land und kómine der nahe anliegenden linter : Prals nicht gleich , ernáhrt aber doch ſeine Einwohs ner. An Holz hat es Hiberfius , und an Getreide keinen Mangel , doch fann an einia tragen , faſt

gen Drten , des ſansichten Bodens

Drive-n

/

1

faſt nur Hafer gebaue Aberben : im meus caſteller Umt , an Glan hinunter, an einigen Orten des Uines Meiſenheim , und zu Eiſen heim , iſt

Weinwa0 % .

Qur' Viehzucht , iſt

ziemlich gute Bequeinlichkeit vorhanden . Zu Ußenbach iſt ein Adjathtuch. Im nohfelder Uint find Kupferbergwerkt . In meifenbeis mer Oberamt findet man Quecffilber und Amethiſten. Die Queckſilbergruben habent bon 1765 bi $ 68 jährlich 43000 bis 50000 Pf. Quecfilber geliefert. Steinfohlenbergwerfe find auch vorhanden . Bu Zwerbunden ſind Stahlhammer angelegt morben . Die kleinen Flüſſe find : die lauter , welche bei fautetë burg in ben Nhcin fällt , die Erlbach , die loiſebach , die Queich , die Kornbach , welche bie Smolb und Averbach aufnimmt, und ist die Blies fållt ; die Sian , welche die lauter bei lautered empfängt , und in die Noher dieſe aber in

den Rhein fieft ;

die Uffenz,

welche bei Rheingrafenſtein in die Nohc geht. g. 3 : Das jetzige Fürſtenthum Zwembrú: den , iſt theils auß der ehemaligen Graf fchaft Zwerbrücken , theils aus einigen Stús den der alten Grafſchaft Deldenz entſtan den , welche ( enten faſt des Fürſtenthums dusmaden . Eberhard , legter Graf von Zwen trücken , derfaufte 1385 ciné sálfte feiner @ rafſchaft an das Spaus Pfalz für 25000 F! ..

30% Die andere Hälfte aber übergas er

denfeiteit

zum Eigenthum , und empfieng die wieder zum Er ſtarb einige Jahre hernacy Xannlehn. ohne Erben, worauf dieſe zweite Halter auch Die Grafſchaft rñurde 1413 an Pfalz fam. dem Herzog Stephaa zuguthe lt , welcher fi: 1444 , nebſt der Grafſchaft Veldenzi ſeinem Sohn , Pudiig dem Sdmarzch , Dermachte . Wie diefe geſamten Pande den Namen des Fürſtenthum8 Zwembrácen bekommen haben , iſt oben bei Veldeng gezeigt worden . Unter Serzog Wolfgang , murde das Fürſtenthum merflich verringert , als derſelbe einen Theil der Grafſchaft Veldenz und Lautered an reis nen Oheim , Herzog Nuprecht, abtrat.

Sin

gegen erhielt eben dieſer Herzog Wolfgang aus der Berlaffenſchaft Churfúrſtens Otto Heinrich , vermoge heidelbergiſchen Vertrags von 1553 , und bes mit ſeinem Better, Pfalga grafen Georg Johannes , su Nugſpurg erridi, 1566 , Sie halbe hintere teten Vergleich Grafſchaft Sponheim ; und ſchon vorher hat te ihm der vorhin genannte Churfürfi Otto Seinrich einige Jahre vor feiriem Abſterben bas oon ſeiner Mutter ererbte Fürſtenthum Neuburg geſchenkt. Dieſes legte Fürſtenthum dermachte er 1508 feinem alteſten Sohn Philipp Ludwig , dem zweiten Sohn Johana ned aber das Fürſtenthum Zmenbrúden . So wie

304 wie aber der älteſte Sohn , vermoge påters lichen Teſtaments , ſeinem Bruder Otto Heins rich das Schloß, Landgericht und Stadt Sulz bash , nebſt denilemtern Hilpoltſtrin und Auerſperg, und dem Bruder Friderich das Schloß , Umt und Landgericht Parkſtein und Weiden , und die Pflege Floſſenburg im Neuz burgiſchen zum Anfiß geben mußte : alſo mußs te der zweite Sohn Johannes dem jüngſten Bruder Karl die halbe Grafſchaft Sponheim zum Sitz einräumen .'

1

Herzog Johannes zit

Zmenbrücken hatte drei Söhne, Johann II , Friderich Kaſimit , und Johannes Kaſimir. Als des zweiten Sohn , Friderich Ludwig , 1681 ohne Hinterlaſſung eines Erben ftarb , tam die Regierungsfolge an des dritten Sohn Johannes Kaſimir zu Kleebung Nachkommen ſchaft , deſſen Sohn Karl Guſtav Kønig in Schweden geworden war , welches Sohn Karl XI , König in Schweden , 1681 das Fürſten thum Zwenbrücken erhielt , und daſſelbe auf ſeinen Sohn König Karl XII erbte . A18 diefer 1918 ſtarb, wurde das Land dem Hers fog Suſtav Samuel Leopold zu Theil, deſſen Vater, Adolph Johannes , Konig Karl Gu ſtavs Bruder" geweſen war. Er ſtarb 1731 ohne Erben , morauf Herzog Chriſtian III zn

Birkenfeld das Fürſtenthum Zwegbrücken ver: langke,

langte, daſſelbe auch 1733 durch einen Bers aber

gleich mit Chur-Pfalz erhielt , dieſem das Unteramt Stabeden abtrat.

§. 4. Der fürſtlich - zweybrú fiſche { itul iſt : Pfalzgraf bei Rhein, Herzog in Bayerni, Graf zu Veldenz , Sponheim und Rappolts ſtein , Herr zu nohenad. Es if izat fein be : ſonderes Wappen Det 5 Arſtenthums Zwen . brúden vorhanden. Das Wappin Ser jebi, gen perjoge und Pfalzgrafen zu Zwembrúe đe , hat im erſten und vierten fibroarzen Feide der erſten Abtheilung, 0e8 Wappen der Pfalz bei Rhein nemlich einen aufgea richteten goldnen lömen mit einer rothen Kro : ne ; Das zweite und dritte feld iſt von Sila ber und Blau ein und zwanzigmal gewecfty wegen Bayern ; das erſte filberne

feld. Der

andern Hbtheilung, hat einen blauen mit Sold gefronten lówen , megen Veldenz ; daš zmeis te iſt von Xoth und Silber in vier Reihen fechzehnmal geſchachtet , wegen Sponheim ; das dritte filberne Feld hat drei rothe Schild . lein wegen Xappoltſtein , und das vierte pla berne drei gefronte fchwarze Nabentöpfe wes gen Sohenad . 9. 5. Der Herzog zu Pfalz- Zwerbrúden , Sat Sit . und Stimme im Reichsfürſtenrath , und auf den ober -rheiniſchen Streistagen . In enem folgt feine Stimme zunächſt auf die für the Barch . Erdbeſcbr. 17. 8. U

fürſtlichen Etimmen des Chuthauſeß Pfalzo @en Piatrikulara : fchlag iſt zehn zu Roß und Dreißig zu Fuß , oder monatlich 240 Fl. zu einem Hammerziel giebt er , _nach Abzug des Umts Etadecen , 172 Nthlr . 30 str.. S. 6. Die zwerbrú cfiſchen länder ſoller jährlich über 500900 Fl . eintragen. S. 7. Das Fürſtenthuin Zwenbrücken , bes febt I. aus folgenden Etüden der alten Grafa ( dhaft Zwenbrüden . i. Das Oberamt Zwegbrücken, welches im Weſtrich , und zwar im Bliesgau , belegen Zu demſelben gehören 1 ) Zmenbrüden , Bipontum , in alten Deux Urfunden Geminus pons, franz. Ponts , die Hauptſtadt des Fürſtenthums, welche zwar nicht groß , aber wohl angelegt iſt, ein 1723 erbautes prachtiges Reſidenza Hofs ſchroe hat, und der Stiß der Negierung, gerid;os , der Mentkammer , der beiden Obers tonfiſtorien ber Lutheraner und Reformirten ,

into

des Oberamts Zmenbrúden , und der Kloſters Von der großen ſchaffnei Wersweiler ift. tattfische , haben sie Katholiken das Chor , und die Reformirten das Schiff. Die futherde ner haben auch eine Girche , und die frans josſchen Reformirten eine in der Vorſtadt. Dat hieſige Bruinaſium , iſi vorher zu Horns bade

ht

1327

Es find hier auch Stahlkama badhy geweſen. mer. 1470 hat die Stadt großen Frands ſdhaben , und im dreißigjährigen Kriegé fehe diel erlitten , iſt auch 1677 , von den Franzo ſen febr bermútet wordell. Micht weit #091 Ser Stadt iſt Schuhid , ein gröétentheils eingegangener Cuſtort in eix

welchen Ser polniſche Sonig Stas Reis That nislaus cngelegt bacte, als er ſich zu Zwena brücken aufgehalten. Flus -3 ; 2 ) Hornbach , ein Stidrchen am gleiches Namens, deren chemaliges Benediktia merklofter Pfalzgraf Wolfgang 1559 in ein Gymnafium illuſtre permandelt, diefes aber ſein Sohn und Nachfolger Joharin I verbeſa fert hat, nachgehends aber nach Zweybrúden Fellt iſt hier eine Kloa verlegt worden iſt. ſterſchaffnei, welche viele Gefälle in -und außera halb des Fürſtenthuis , inſonderheit in der Grafſchaft Bitſch hat. Die meiſten Renten in Churfürſtenthum Pfalz , vermuthlich die Schaffneien Mdlbheim und Sodramſtein, find 169 an Churpfalz vertauſcht, und dem Klos fter andere Eintánfte dafür verſchafft moka den . 3 ) Die Schultheiferei oder Hof dion Hornbah , zu meicher ſechs Dörfer gehören . Sie hebt auch Gefälle zu Wedingen . U 2

gos 4) Die Schultheißerei Winterbacy, Rieben Dórfeen. 5 ) Die Schultheißerei Contwich , vier Dörfern. 6 ) Dic Schultheißerei Bottenbach.

vos DOK

7 ) Die Schultheißerei Nünſchweiler, von zehn Dörfern. 8) Die Schultheißerei Waldmohr , zu welcher vier Dörfer gehören. Das alte Schloß Hattweiler oder Handweiler , nachmals Gu. ftavsburg , hat Pfalzgraf Suſtav Samuel feopold 1721 verbeſſert und erweitert ; und pahe bei demſelben ſteht das neue Schloß Jagcrsburg. 2 ) Die Schultheißerei Einod , in welcher Das Schloß Gutenbrunn , und neben demſel ben das vormalige Ziſterzienſerfloſter Werb

weiler liegt. 10) Die Schultheißerei Lambsborn . 11) Die Schultheißerei 3rheim , von ſechs Dörfern. 12 ) Die Schultheißerei . Blieferhof , von ſechs

13 ) Die Schultheißerei Kirfel.

Das als

te Schloß Kirkel , iſt zerſtört , und die Ders ter , welche zu der ehemaligen Herrſchaft Kirfel

gehört haben , ſind

in unterſchiedene

chultheißereien vertheilt. 14 ) Die

sog 34 ) Die adeliche Herrſchaft Bundenbach 15 ) Das Amt Homburg, gehört zu vier Meuntel zum Fürſtenthum Zwenbrúden , und zu fünf Deuntel dem Fúrften von Malau Saarbrück -Saarbrúd . Jene Untheile , hat Pfalz -Zwenbrüden 1756 von dem Haus Naso ſau - Weilburg gegen das Amt Aſſenz einges tauſcht. Der Seuptort deſſelben iſt die 1682 angelegte Stadt Homburg , deren ehemaliges feſtes Schloß , vermoge des Baadener Frico dens , 1714 geſchleift worden. 2. Das Oberamt Neucaſtel oder Bergs zabern , welches zum Wasgau und Spener. gau gehört, und von Frankreich mit zum lina ter - Elſa8 gerechnet wird . Es begreift 1 ) Bergzabern , Tabernae montanae , eine Stadt am Fuß des maßgauiſchen Gc.

birgs , und am Flüschen Erlbach , welche 3286 Stadrechte erhalten bat. Die Reformirten und Katholiken haben hier eine gemeinſchafts liche ,

die Lutheraner aber eine Sondere Kirche. Das Schlos, melches der Sitz der fürſtlichen Witngen iſt, iſt in der ehemaligen Zeit mehrmals verwüſtet, von dem Pfalzgras fe'n Suſtav Samuel aber mieder hergeſtellt, und von dem Pfalzgrafer Chriſtian III er weitert worden . Hier iſt der Siß des Dbere 1986 wurde di : Stadt von den frans a mts . joſen gepländert und angezündet.

# 3

ne

315

2 ) Unweiler , eine Stadt von 252 $&u= fern an der Queich, unter dein Schloß Tric Sie hat 1219 vom R. Friderich II fels. Etabtrecte erhalten , und in eine Reiche ftadt gemeſen. K. Ludewig beſtätigte 1332 tas Privilegium Friderichs, des zweiten , und nennete die Cinwohner fideles noftros et S. R. I. ciues feu oppidanos noftros in Es saber auch alle folgende Kais Anuilre. Fer, und noch 1712 8. Karl VI dieſes Pri Sie iſt aber 1330 von vilegium beſtåtigt. dem erwähnten Ralfer Ludewig an die Pfaks: grafen verſekt i und nicht wieder eingeloſet worden. E! Trifels , ein zerſtörte Bergſchloß. bat ſeinen Namen von dreien Felſen , aufwel. chen es' erbauet, und alſo auch ein dreifaches Echloß geweſen iſt ; doch hat nur das groete, pon welchem die beiden kleinern abhangen, den Namen geführt. Von demſelben iſt noch ein hoher Thurm von Quaderſteinen übrigo Der erſte Erbauer bieſes Schloſſes , iſt unbes R. Seinrich V ließ. 1125 vor ſeinem kannt. pode die Reichstleinodien zur Berrahrung dahin bringen , bis ein anderer Kaiſer an feiner Statt errehlt fern würde , R. Richard Wi von England hat hier gefangen gereffen. berhaupt iſt es vor Alters unter den Schloſs More

3

kre des deutſchen Reichs vorzüglich berühmt gewefen. Sarnſtal , ein Dorf , gehört der Stadt Anweiler. 3 ) Die Vogtei Unweiler , Sazu gwa Dörfer und die Gemeinſchaft Falkenburg ges Faltenburg , welches der Pfalzgraf hören. mit dem Orafen von Reinigen - Dachsburg geo meinſchaftlich beſikt, und aus dem 1680 DON den Franjoſen gerſtórten Schloß Faltenburg , ( welches gang feiningiſch iſt , ) und den Odre fern Wilgart &miefen , Kjuthal , Spirtelbach und Hochſtetten beſteht , roird in Anſehung

!

des amenbrickiſchen Antheils gemeiniglid, vor dem Vogt zu Anweiler mit verwaltet. 4) Das Umt Meucaſtel, beſteht aus dern uralten Schloß Neucaſtıl, welches 1680 ver : wiftet worden , und 5 Dörfern , davon aber cines halb zur Herrſchaft Scharffenec gehört. 5 ) Das Ant Barbeltode, von 8 Dörfern. 6 ) Die Vogtei Kleeburg ; welche 1540

an das Fürſtenthum Zmenbrúc gekommen iſt, von der Probſtei Weiſſenburg zu lehn geht, und in welchem das Schloß Kleeburg , auf welchem die oon Johann Kaſimir ,

Herzogs

Johannes I drittein Sohn geſtiftete linie, ihren Sitz gehabt hat, der Marktfic fen Klee . burg, das Schloß Cathringnburg, und , Dör: fer W

312 fer , dazu noch ein Br : melbad fommt.

Anth if an dem

Torf

7 ) Die Vogtei Wegelnburg, von 4 Dóra fern . Das ehemalige Saloß Wegeliburg, ift 1680 den franzoſen vertrůſtee worden . 11. H:18 folgenden Stücken der alten Grafs ſchaft Vaidenz welche churpfälziſches fehn welche find. 3 • D48 Oberamt Lichtenberg , welches

begreift 1 ) Die Schultheißerei Burgfrieden , zu welcher das Schloß Lichtenberg , das Dorf Thal , und noch 3 Dörfer gehören . 2 ) Kuffel, ein Städtchen , welches 1677 pon den Franzoſen verbrannt , aber wieder aufgebauet worden , 3 ) Die Schultheißerei Pfeffelbach , von 15 Dörfern, 4 ) Die Schultheißorei Conken , zu wela cher das Schloß Eitersheim , 098 Dorf Cons fen , und noch 15 Dexter gehören. 5 ) . Die Schultheißerei Ulmeth . von Dörfern .

i

0 ) Die Schultheißerei Thal Esrseiler, jeßt nur von 6 Dörfern, nachdem die 5 úbri gen 1755 an das rheingráfliche Haus Grum: badı gegen das Umt Ullenz überlaſſen mors den .

Unter jenen 6 Dörfern

iſt

Eiſenbach wela

Jis welches den Freiferren von Relenbach zu . Das Priorat Offenbach, zu roels

ſtändig iſt.

chem einige Einwohner des Dorff dieſes Nas mens gehört haben, iſt auch an die Rheinta grafen von Grum ach úvertaiſen worden, 7 ) Der Flecken und die Schultheiſerer Baumholder, von , Dörfern . 8 ) Der Flecken und die Schultheiſeret Berſchweiler , oon 6 Dórfern . 2 ) Die Schultheiferei Dorabach . 10 ) Die Schultheiferei Miedertirchen . 11 ) Die Ameskellerei Nobfelden , zu ipes cher gehört Die Schultheißerei Wolferóweiler.

( 2 ) Die Pflege Achtelsbach). 4. Das Oberamt Meifenheim , melches begreift 1 ) Meiſenheim , Stadt und Schloß am Fluß Glan , woſelbſt das Dberamt, ein Berge amt, und das pfalzgräfliche Begräbniß iſt, geht vom Erzſtift Manng zu lehn. Bei deals felben iſt eine wohleingerichtete Glashutte , in welcher man Steintohlen quo zroci Bergwere fen brennt. 2) Ober-Moſchel, eine Stadt, unter dem jerſtôiten Schloß landsberg. 3 ) Odenbach , ein Flecken am Flus Slan . 4 ) Die Schultheißerei Uus - Umt, de quš zehn Dörfern beſteht

U 5

mela

5 ) Die Schultheißerei Odenbade, welche Begreift St. Medard , und noch zwei Dórfer. o Die Schultheißerei Mehborn , Dox zwei Dörfern. 7 ) Die Schultheißerei Duchrob und Obero hauſen , welche / zur Hälfte den von Súncer.

rode gehört ,

die ſolche ihre Hälfte von dem

Fürſtenthum Zmenbrúden zu lehn tragen. 8 ) Die Schultheißerei Wald - Srehweis ler welche die Dörfer Grehweiler , Hanso weiler und Biſterſcheid

und andere Zugehör

rungen hat. 9 ) Die Schultheißerei Nieder , Morchelu, 10 ) Die Schultheißerei Niederkirchen , welche mit den Rheingrafen gemeinſchafts lich ist. 11 ) Die Schultheißerei Berzweiler oder Hinterfaß, weil viele fçibeigene aus der Herre Schaft Neipoltskirchen Sazu gehören. 12 ) Das Stolzenberger Thal ,

in wel . chem das zerſtörte Schloß dieſes Namens , und die Dörfer Kinuen , Bergerfeld , Dielfir shen , ( von welchen 3 Dörfern ein Drittel gli der Srafſchaft Falfenſtein gehört, ) Sutton m.iler und Stalberg , find .

2

315 Anmert . Die Sdultheißerei Ddernheim mit dem ehemaliger filofter Dijibodenberg , und die Schultheißerei Einelle , ift 1769 an Churpfalz überlaſſen , und dafür Stabi und Uint Seljo und Umt þagenbach , ertaucht worden .

1%

2. Herren .

$. ie

het

altefte

1.

und unvollkommenſte Chartt

von Deffen , hat Dryander gezeichnet ; nachmals hat Gerhard Meriator , auf des Pandgrafen Wilhelm Befehl, 1586 eine Charte oon Nieder - Heſſen zu verfertigen angefans gen , welche ſein Sohn Joh . Mercator vol. lendet hat , und bermuthlich von Blaeum ;

EX

Janſſon , Hond , den Waesbergen , Dana ferts , Serhard van Keulen , Bonann und Ccutter , bei ihren Charten von Nieder -Hers ſan genußt und zum Grunde gelegt morden . gert find die bcien , aber doch noch feh lerhaften Chart :n ,

prich

man

vox sperien

I bat, :) diejenige , welche Carles de la Roziere, frans

310

franzöſiſcher Dragonerhauptmann , 1760 auf 31 Bogen durch Beaurain , und 1761 noch eine andere auf vier großen Bogen and Licht Von der erſten hat Heinrich geſtellt hat. ner wig , Buchhandler zu franfa Lude Brön furt am Maya , 1760. auf zwei Bogen sie nen Fehlerhaften Nachſtich verfertigen laſſen. Das erſte Blatt , welche nach einer ges ſchriebenen Charte des Herren Landgrafen abgezeichnet fern ſoll , und in der That bels fer , als das andere iſt , ſtellt den nordlis chen , das zweite aber ben ſüdlichen Theil der beſſen - caffelſchen Lande bor ; 2 ) dieje. nige , welche Mr. Malecot , Ingenieur Geo graphe du Roi de France , auf 4 Bláts tern um eben die Zeit , da die Nozieriſche erſchienen iſt , geliefert , und ſeiner Verſiche 1, genen Auðmeſſungen

gezeichnet , die homan .

niſche Offigin zu Nürnberg aber 1701 auch auf 4 Bogen verbeſſert , nachgeſtochen hat. 3 ) Diejenige , welche die Berliner Ukademie ber Wiſſenſchaften 1761 auf 4 Bogen ges liefert hat ; und die , herden Unmerfunger , tigen Page Sir Derter , große Charte von dem

vermöge der untenſtes in Anſehung der richs 4 ) Dit Vorzüge bat. beffen - caffelfchen fan .

dc , rreich : Bawr 1762 herausgegeben hat. 6 ) Die Charte von Nieder : Befjen und den

317 engrenzendert fåndern , welche Julien 1762 fordohl auf 4 Quartblåttern , alb im geo möhnlichen Format , geliefert hat. Die hoa manuiſchen Erben haben auch 1751 Chriſtoph Marim . Prønners Chart: von ben beſſen .. darmſtädtiſchen und benachbarten kändern . auf 6 Blåttern ausgegeben. Die hoinaunis ſchen Charten von Ober- und Dieder : Here fen , find in dem Ütlas von Deutſchland als Dium . 100 und 101 zu finden. A 9. 2. Beifen hat andere Grenzen unter den Catten , andere unter dem frånfiſchen Neich , andere furz vor den Zeiten Speinrichs des Kindes gelsabé ; · jeßt aber grenzt die fandgraffchaft Heffen an das Bisthum ful? da , Fürſtenthum Hersfeld, Thüringen , das Eichsfeld , Fürſtenthum Calenberg Bisthum Paderborn , Walded , Serzogthum Beſtpha len , Grafſchaft Witgenſtein , Daſſau - Dillene burg , Grafſchaft Solms und Ober - 3 lens burg. Die Grafſchaft Kanenelnbogen iſt in dieſer Grenze nicht mit begriffen , und es find noch einige andere Stade außer derſel ben . Die landgrafſchaft Helfen an fich iſt einige zwanzig : Neilen lang. $. 3. Das Land iſt grottentheils bergicht. und maldicht, hat aber auch angenehme Thå ler , hin und wieder fruchtbare Necter uns gute Wieſen ,

und in unterſchiedenen Gegen :

318 den guten Weinmach . Die Bich sucht iſt Dab Nineralreich iſt ganz bes aifcanlich. trádytlich . Die Sber führt Goldfórner , und Bei Frankenberg iſt ehebeffen ein Goldbergs merf geweſen. Man findet Silber , Kupfer, Bici und viel Silen ; man that Ulaun , Bic triol, Salzquelien , Steinkohlen , Schwefel, imgleichen Polas, unadite Porzellanerbe , gute Töpfererde , etwas Marmor und Alas bafter. Die Berg- und Salz - Werke im beffen - caſſelſchen Antheil , hat der Miniſter von Waiß in vortreflichen Stand: gerekt. El find auch heilſame Bäder und Sauers brunnen vorhanden . Wild und Fiſche find häufig zu finden . Des Xheins , welcher an der obern und niedern Grafſchaft Kapena cunbogen hinftrónit, und des Manns , wils cher auch durch eine Gegend der obern Grafo ſchaft StaßenéUnbogen fließt , nicht zu gebena ten , ſo wird Seljen noch durch folgende Flüſſe bewafſert. Dię fån oder fåhn, welche auch" Lohn , lohn und fahn , lateiniſch La nus unb Logana genennet wird , entſpringt auf dem Weſterwald , im Fürſtenthum Marau.

7

Siegen , bei einem sof , Namen : Láhnhaus, fliefet durch einen Thal der Grafſchaft Wita genſtein , and tritt auſ derſelben in Heſſen , woſelbſt fie, aufer andern kleinen Gewäſſern , Sic Lumbd , Dhm , Wiſſemarbach , Kleebach , +

3 meſſes

319 Smeferau , Salzbutte, Xiffed , Biber , Dill, Weß, Weilbach , Ems , Elb , Uor , Ell und

!

Mühlbach , aufniment, und oberhalb Coblenz in den Nein faut. Die Fulda kommt aus dem Bifthumn Fulda , nimmt die Eder auf , in welche ſich vorher die in Ober - Ferien

?

entſpringende Schmalm ergoſſen hat , und vereinigt ſich endlich mit der Werra. Diere Merra entſpringt im Fürſtenthum Hildburg

1

4

20

hauſen , im Heldriethermald ", und hat ehea deffen Wiſaraha , Wiſuraha , Weſara , und nachmals Dirraha oder Wirra geheißen , ſo daß ſie wirklich nicht erſt bei Wjúpben , mos felbft fie die Fulda aufnimmt , den Namen Weſer ( Viſurgis ) befommt ; obgleich ſola cheb heutiges Tags eine gemeine Meinung ift. In die Weſer ergießt fich auch die Diez mel , welche zunaoiſt aus dem Bisthum Dan Derborn fommt. $. 4 Bon der Zählung der Menſchen , welche 1773 in Beffen , caſſelſchen Untheils , vorgenommen worden , weiß id meiter nicht , alß daß ſie geschehen fen : wohl aber fann ich angeben , daß man zwiſchen 1740 und 30 in der Landgrafſchaft Beren , cafjellden Untheils , Hersfeld und Schmalkalden mitgee rechnet , gefunden habe, 43 Stabte , 31 Echidffer , 171 andere herrſchaftliche Syduſere 484 geifliche Stift- und Armen Hauſer

much 108 herrſchaftliche Höfe und Landgüter, 12559 der Kontribuzion unterworfene Haus ſer und Hófe in den Städten , 39186 auf dem platten tande , überhaupt an Gebắuden und Häuſern im ganzen lanbe 54,163 ;, an Feldern , Garten und Wieſen , welche Ron: tribuzion erlegen, 196334 Hecker; 372 Mute terkirchen , 856 Filialfirchen , 258 eingepfarr te Dörfer 405: Pfarrer , überhaupt aber en Renfehen 53,992 Männer , ( die Wit wer mitgerechnet, ) - 62,096 Frauen , (unter welchen auch die Witwen, ) 681568 Söhne, 67,292 Tóchter , 9094 Knechte 1. 12090 Mágde i in Summa 2751732 Menſchen, Jeßt mag die allgemeine Summe wohl 300000 betragen . In sjellen giebt es landſtande welche zu den Landtagen oder Landkommunis tagionstagen berufen werden. caſſelſchen

geboren :

1)

Zu den beſſen:

Prálaten ,

welche

find : ( 1 ) der landkommenthur der deut ſchen : Drdensbalzi Seffen , welcher ſeinen @itz zu Marburg hat ; ( 2 ) der Neftor und Senat der Univerſitåt zu Marburg , wegen der Kloſtergüter, weldje ſie beſigt. ( 3 ) Die pier Dberootſteher der adelichen Stifter Kauffungen und Wetter ,

und der Obe : vor :

fieher der hohen Soſpitåler saina , Merts bauſen , Hofheim und Grundu . 2 ) Die Rita terſchaft, welche nach den fünf Flüſſert láhni , Schwalm ,

32L Echwalm , fulda , Berra und Diemil , as . getheilt wird . Dieſe fünf Gegenden haben

3 ) Die kinen gewiſſen Nang unter fid ). Landſchaft oder die Stadte , welche auch nad den an eben genannten fünf Ilüiſen bel gco nen Gegenden abgetheilt werden . In jeder dizfer fünf Gegenden , iſt eine ausſchreibende Etadt , nämlich Caſſel an der Diemel ,, Make burg an der låhn , eſchidege an der Werra, Bersfeld an der Fulda , und Homberg an der Schwalm . Die Stadt : Caſſel und Bars en burg ſchick zu den allgemeinen und beſone dern Landtagen , und in Auſchung der legten ſowohl zu den engern , als writ :rn Husſchu3a landtagen , jede zwei Bevollmachtigte ; die ábrigen Städte aber wohnen denſelben wechs Felsweiſe nach einer gewiſſen Drding bei, Zu den, engern Hué ſchuflant tagen ſchidet jede der fünf Gegend :n zwei , und zu den großern Au8ſchußlandtagen 4. Devollmächtigte ; die Stadt St. Coar , nebſt den úirigin Stade ten der niedern rantaart openelnbogen , Fendet zu jenem einea , 11 zu dieſem zwei Bevollmachtigte. Fu en herſen - Darmſtadtia fchen Landſtanden , guhören auch 1 ) Prála ten , nåmlid; : ( 1 ) der kommentáur des deutſden i Ortens 3 !! Schiffenberg ; und (2 ) der Heftor unb Senat der Univerſitat * Buſh . Erdbeſør. 17, B.

3.22 zu Gieſſen. 2) Die Nitterſchaft, und 3 ) die Städte . Der Landtag wird ſomohl im Heffens Caſſelſchen als Heren's Darmſtädtiſchen durch den Erbmarſchall regiert , welche Würde der Aelteſte in der abclichen Familie Riedeſel von Ciſenach belleidet , und den Rang vor den Univerſitäten verlangt , auch im Beſitz deſſels ben iſt ; ſo wie der Erbſchenf , welcher der Aelteſte der Schenken zu Schweinsberg iſt , die Landtagsrezerie gleich nach dem Erbmar : ſchal , und vor der Univerſitát von Gießen, jedoch mit der letzten beſtandigem Wider: ſpruch , unterſchreibt. Die allgemeinen Land tage des ganzen Seſſenlandes ſollten , wenn fie gehalten würden , wechſelsweiſe im Caſſel: ſchen und Darmſtadtiſchen angeſtellt werden . Die algemeinen Landtage jeder der beider heffiſden landſchaften ſind auch ſehr ſelt:n. CB ſchreibt alſo der regierende landebherr Beider $ åuſer nach Gefallen beſondre lands

1

oder Landkommunikazionstage aus , und zwar ro befiehlt der Landgraf zu Seſſen - Caſtel, ſtromsmeiſe durch Deputirte zu erſcheinen. Die beſien = caſſelſchen werden zu Caſſel, soms burg , auch zu Trevſa , und die beſjen - Sarma Die fans ftådtiſchen zu Gieſſen gehalten . desfürſten ſchicken 96.

ihre

Kommiſarien

daju

Die ſogenannten Landfonvofagionstuge, wels

323

welche gemeiniglich freispillige Geſchenke Bea treffen , ſagt auf landesfürſtliche Veranlaſ fung und Berbilligung der Erbmarſchau an . $. 5. Das h lien - caffelſche Haus bekena net fich zur reformirten , daß helſen - Darina ſtådt.ſohe aber zur lutheriſchen Kirche. Von den abgetheilten linien iſt die rothenburgis sche rómniſchkatholiſch , die philippåthaliſche homburgiſche und aber reformirt. Die Une tarthanen find gleich faus vermiſchter Religion . AIB 1754 bekannt wurde , daß der Erbpring Friederich zu Heiſen - Caffel 1749 zu der rós miſchkatholiſchen Kirche getreten Tery , fteute derſelbe am 28. Oktober und 31. Dezember eidliche Reverfalien und Verſicherung von ſid ) , daf feine jebigen und fünftigen fúrſtlis chen Kinder in keiner andern , als in der evangeliſchreformirten Religion , erzogen , unterrichtet und fonfirmirt werden fouten , und daß er , wenn er dereinſt die Landese regierung antreten würde , in dem derma . ligen Religionszuſtande im Lande nicht das alergeringfie andern , ſondern alles und jes des nach dem im weſtphaliſchen Friedens fchluß feſtgeſtellten ſtatu anni normativi und gegenwärtiger Religionsverfaſſung in den hefs fiſchen und dazu gehörigen ſchauenburgiſhen und hananiſchen , und allen andern ihm font beimfallenden landen ,

und * 2

zwar nach den bis

4

32

is en o cip hrutm er rp oür rin p des cdo bis dah elgiecf . t g n em ti ng ta äch , in frin end t ris eva S u r t r t t ö n en eſt onda alſen eei Weſ unben t und ung razi u t e k l ſ e a l und eerh wo ' . Ddieers Ujſ ckt en , n on ch ru ht ord wel rn nic nur beſ ehnte gerdum e w , o nd de h tz to ticBa fon auc coim ach der Ac f n a e i i lef iſch m iſtor deenn ru - ecc ſtant en h , zuäifſicnh n p e t e o t n iſt , ehab die pro lſtaa eur gte g ra ini o e e i e e d n r n r n Kö des be geli la, di Ge pu n n der tund das gceor Die m r eva ſalie , i o er anetn ru rhm r v r o e e e a t . g af D nR B ic e t dgr der enmüſſ ricahlle Ju t bes Ltaenr Fri , r e t i g m m s en r o zá ion leg werd nur mit Nef fti , laz be l r e m ezr : und nur rbaenier Obe . ſUſpepn w n en he ela m Hertteend- Caſa Den lnut zug n r.te I i i e m r h e c i or ſincd h zwe ref Sup felſ l i r e l e ſ m n n ſ f te , nä , aund der an zu Ca eoir é u rllend rr r r e n e a rgde W nten ; tund ein zſcheU d r i u e r he rb nd efe , wears lut n. te Zu Gi s 21 Ma i l r a e m shh i e n p e e zw Su re ch s ; onrac r eſſ e e f t ſ i t o e e e t m iſ diogie A un t di dnr Pr der e l eil e h d o t r ß e nna h r Th de ldiſc wo ikt , ſo hlda n tue n r r o i t fe h n w r s ſ s r n e e o e l i l a m d der ireD ; Tein ſ Supe a Cle to n en pek ta ten ige d den Ort Qui ein fin Inpſoli . hat. ſe olgen ie etro ref , und auf die f M d ne. Dieſe ſind die vornehmſten Klaſſien der Seiftlichen , welche ben Pfarrern und Schul: weigern vorſtehen.

Unter Heſſen - Caffel fie ben

1

325 ben die Univerfitäten zu Marburg und Rins tiin , und unter Heſen - Darmſtadt die zu Gieffen . 9. 6. Aufer den gemeinen lateiniſchen Schulen , findet man in Heffen Padagogia zu Caſſel , Marburg , Gieſſen , Darmſtadt; Gymnaſia zu Hersfeld , Darmſtadt ; ein Col legium illuſtre , eine Geçuſchaft des Aders baus und der Hünfte , und eine antiquaris ſche Gefellſchaft zu Caſſel , und Univerſitäten zu Marburg und Gieſſen . S. 7. Es giebt in Seffen Golf - Leine mand - Zeugs Tuch - Gut s Strumpf - Hand ſchuh - Papier- und andere Manufakturen ; es werden auch zu Caſſel' ſchone porzellan artige Geſchirre perfertigt , und die Epies gelmanufaktur iſt beträchtlich. Im Sarins ſtábtiſchen Landesantheil , Landesantheil , iſt der Bau und die Verarbeitung des Flachſes in neus ern Zeiten bodh geſtiegen. Im Amt Nioba , iſt man am weiteſten gekommen .' Im caſſel Ichen Landebantheil hat man ehedeflen mehr grobe

als feine Leinwand

gemacht.

1771

ward im caſſelſches Pandesantheil die Karls barner Handelsgeſellſchaft geſtiftet und pris vilegirt , um den einheimiſchen Manufakturen und den Bergwerksprodukten einen guten Ubaß zu verſchaffen.

326

§. 8. Die Seffen ftammen von den Take ten ab , welche chemals ihre beſondern Fúr 1

fiten hatten .

Catti , Chatti , Chaffi, Haffi , Zur Zeit ludwigs Heffi iſt einerlei Name . des Kindes , námlich im Jahr 962 , machten fid die heffiſchen Grafen Konrad der deltere , Gebhard , Eberhard und Sonrad der June Der gere durch innerliche Kriege befannt. leste wurde deutſcher König.

Zu ihm begas

ben fich deß nach Ludwigs V Königs von Frankreich Lode von dem Thron ausge: fchloffenen unglücklichen Herzog Karl von Co thringen Söhne , Karl und Ludwig , welche ſeiner Gemahlin Giſela Blutsverwandte was ren .

König Konrad II machte den zweiten ,

welcher Ludwig mit dem Bart genennet wird , zum erſten Grafen von Thüringen , von der ſen erſtein Sohne Ludwig II alle nachmalige Landgrafen von Thüringen , von dem zwei ten , Nameng Berenger von Sangerhauſen eber , durch deſſelben Sohn Konrad , die Wic Crafen von Bohenſtein abftammen . es ſcheint, fo hatten fchon fudwig mit dem Eart , und beffelben Sohn Ludwig II einis ge úter in Heſſen , zum völligen Befis deb landes aber fain erſt Ludwig 111 durch frio me feinahlin Hedewig , welche des Grafen Giro .zu Gudensberg Erbtochter war.. mig des dritten Urenkel ,

lud:

landgraf Heinrich Napg

327 Nafpe , Farb 1249 ohne Erben. Deſſelben älterer Bruder , ludrig der Speilige , hatte eine Tochter , Namens Sophia , die ſich eine Randgráfin von Thüringen nennte , und den Herzog Heinrich V von Brabant heirathete. Aus dieſer Ebe wurde Seinrich I , mit dem Zunamen

das Kind ,

erzeugt ,

welcher ſich

einen landgrafen von Thüringen und Herrn von Seifen nennete , und den der römiſche Kónig

Udolph 1292 zum Neidysfürſten , und

Şerien zum Fürſtenthum machte , welches hierauf nach und nach eine landgrafſchaft Einer ſeiner Nachkommen , genennet wurde.

Fudwig I , brachte die Grafſchaften - Ziegens barn und Nidda an Heſſen , mit der Bedina gung daß ſie als ein aufgetragenes heffiſches lihn angeſehen werden , und die Landgra

fen darin ihre Erbfolge haben ſollten i ro bald der männliche Stamm der ziegenhannis ſchen Grafen ausſtúrbe , darauf geſchehen ;

welches

nicht lange

denn der lette Graf Jor

hann ift 1450 geſtorben . Diefes Ludewigs beide diteſte Söhne theilten ſich ſolchergeſtalt 13

in Heffen , daß jener das land diefſeits des Spieſſes , jener aber das Land an der Lahn , und die Herrſchaften Ziegenhayn und Midba betam. Der lekte brachte durch feine Vers máhlung mit des Grafen Philipp von Kabans ellebogen Tochter , Anna , die Erafſchaft Karena

328 Kakenelinbogen an Heffen . fubmigs I En tel , Philipp der Großmuthige , beſaß ganz Heſſen , und iſt der Stammdater alter heue tigen Landgrafen . In ſeinem Seſtament

1

theilte er ſeine lånber ſolchergeſtalt unter Feine 4 Söhne, da der ältefte , Bilhelm IV , der Stammpater des caffelſden Bauſes , die Sálfte ,

Ludwig IV ein Biertel ,

und die

beiden andern , Philipp II and Georg 1 , der Stammdater des Darmſtädtiſchen Sa :iſ23, dað úvrige Viertel bekamen .

Philipp 1 von

Nheinfels ftarb 1483 ohne Erben ,

worauf

fich ſeine brei Brüder in feine Erbſchaft theil lubrig IV von Maríurg ſtarb 1604 ten . auch ohne Erben , und theilte feine Lands fichaften in zwei Iheile , nämlich in das Wiar 1 burgiſche und ins Gieffenſche ; jeneß'bermach te er dem caſſelſchen , und dieſes dem Darm ftádtiſchen Hauf , zwiſchen ipechen über dieſe Erbſchaft lang vierige Streitigkeiten entftuac ben , die erſt 1648 völlig beigelegt wurden . Es find alſo in Beffen zwei regierende Hau: fer , unter welche die befriſchen Lande vero Chcilt worden , da mftabtiſche.

nåmlich das caffelſche und Es iſt aber auch zwiſchen

denfelben manches gemeinſchaftlich geblieben ; nämlich I die Lehndempfängniß ; imgleichen die Belehnung

des Fürſten

von Walded ,

welche in beider regierenden Landgrafen Nor men

329 men von dem Uelteſten beſorgt mitd. 2 ) Dus ziegenhaynifche Archid . 3 ) Las Caruthor : gericht zu Marburg , welches zu gewiſſen Zeiten gehalten wird , ſeinen Richter und Affeffores hat , und 'von welchen , menn die Suinme über 1000 Goldgülden beträgt , an die Reichégerichte , wenn ſie aber nur úber 100 Goldgülden ausgemacht , an das gemeins fchaftliche Reviſionsgericht appellist werden kann . 4) Das Reviſions : oder Appella ziondgericht, welches wechſeldweiſe ſechs Jahre zu Varburg , und ſechs Jahre zu Geffen gehalten wird , und darin fieben Perſonen fgen .

5 ) Die beiden abelichen Stifter Kauf

fungen und Wetter , und die vier Hoſpita ker Saina , Merzhauſen , Hofheim und Sru Die beiden Stifter haben vier Obers nau .

vorſteher aus dem heffiſchen Adel , das Flo : ſter oder Soſpital Saina hat auch einen , der dafelbſt wohnen muß . Die Vorſteher legen jáhrlid den von beiden regierenden Herren ernannten Kommiſſarien Rechnung ab. ) Die Ausſieurung der Prinzeffinnen , welche auf die Erbfolge feierlich Verzicht thun müſſen . Die Unterthanen beider regierenden Herren muſſen den Brautſcha3 geben , die Braut mag eines regierenden oder abgetheilten Fürſten Tochter reyn . 7) Die tandtage von gang Heſſen , welche aber ſehr ſelten gehalten wers bes * 5

330 den . 8 ) Der gülden Wein- und Rheinzol , und das Antheil am Bopparter Wartpfens nig. 9 ) Die heffiſchen Erbbeamten , náms tich die Niedeſel don Eiſenach , Schenken von Schweinsberg , die Berlepſen und die Baro nen von Dórnberg , davon die erſten das Crbmarſchalamt , die andern das Erbſchens fenamt, die dritten das Erbfåmmereramt , und die vierten das Erbfúchenmeiſteramt per: walten. 10 ). Die Schiedbrichter, ( judices auſtregæ , ) welche die Landgrafen in ſtreiti gen Sachen erwählen , und ſich durch derſel ben Uušſpruch aus einander regen laſſen. 11 ) Das Vorrecht, vermoge deſſen die land grafen unter die Deputirten Reichsſtände ges hören . 12 ) Die Titel, welche größtentheils eiuerlei ſind. Beide regierende Serren ſchreis ben fid : tandgrafen zu Heſſen , Fürſten zu Herefeld , Grafen zu Kaßenelnbogen , Dieg , Ziegenhann , Midda , Schaumburg 2c. wozu Heffen - Caſſel noch Hanau, Seifen - Darmſtadt aber Iſenburg und Büdingen fåget. Erbverbrúderung zwiſchen ihnen

13 ) Die und den

Häuſern Sachſen und Brandenburg. 14) Die Erbfolge in der Grafſchaft Walbec. 15 ) Die Bezahlung des Reichskontingente. 10 ) Der Rang , Darin fie und ihre Abgeordnete bei Suſammenfünften

mit

einander

abwechſeln. 17 )

331

7 ) Die gionen .

Stimme

bei

den

Reichsdeputa:

9. 9. Das Recht der Erſtgeburt , iſt zus erft in beffen - darmſtädtiſchen Kaufe , und zmar 1600 eingeführt , und 1608 vom Kais fer Nudolph II beſtätigt worden .

Eben dies

fes geſchah auch 1627 im heſſen - caſſelſchen Hauſe und wurde iin folgenden Jahr som Kaiſer Ferdinand II . beſtätigt. Es giebt auch abgetheilte und abg : fundene Herren in beiden regierenden Käufern. Jm Heiſen - Caſſelſchen find : 1 ) die Philippåtha liſchen , welche von des landgreren Karl Bruder Philipp abſtaminen , der zu Philipp8 thal refidirt. 2 ) Die Rothenburgiſchen, mels che ſich von dem regierenden þauſe mit dies ſem Namen ungern belegen laſſen , und ſich nennen . Ihr lieber die Rheinfelſiſchen

Etammvater iſt des Landgrafen Moriß júng: fter Sohn Ernſt , deren Bruder Landgraf Wilhelm V feinen Brüdern den vierten Sheil ſowohl der gegen mårtigen als fünftigen Góc ter bewilligte ; daher fie ſich mit unter die regierenden Herren redinen , Indeffen bec hauptet Heſſen - Caſſel

die Landeshoheit über

die Derter und Súter . der rothenburgiſchen Prinzen , und alſo auch das Recht , in die Feſtung Rheinfeld morüber

viele

eine Beratung zu legen ,

Streitigkeiten

geweſen ſind, 1754

332 11 1754

iſt ein Vergleich

getroffen

worden ,

fraft deffen der Landgraf von Heffen - Kothens burg für ſich und ſeine Erben und Radyfoms inen dem Beſaßungsrecht in der Feſtung Rheins, fels entſagt, und ſolches an Heffen - Caffel überlaſſen , fich auch allermegen der erhaltes nen kaiſerlichen Primogenitur -llrfunde gemacha ten Unſprüche begeben, hingegen Hefien - Cars ſel bewilligt hat , das der Landgraf von Bef ſen - Nothenburg zum Beſten eines feiner ders. maligen Prinzen und deren Machkominen , mit oder

ohne faiſerlicher Genehmhaltung ,

eine

1

Folche väterliche Verordnung und Theilung unter ſeinen Kindern fürs fünftige errichten fónne , bermoge beren die in der ſo genanna ten herfiſchen Univerſal - Duart bisher üblich geweſene Gemeinſchaft abgeſtellt , und folche den gedachtem Prinzen allein verbleiben , übrigen Prinzen aber ; fo bald fie das fünf

ded 0

und zwanzigſte Jahr erreidt, zu ihrem Ua : ' terhalt etwas Gewiſſes , welches nidt unter 3000 Rthlr. zu beſtimmen , gereicht , dieſe Verordnung aber nie für ein Erſtgeburtsrecht Dieſe rothenbur ausgegeben merden ſolle. giſchen oder rheinfelfiſchen Landgrafen , theils ten ſich ſonſt wieder in zwei þauſer ab : eins hatte feinen Sitz zu Rothenburg und eins zu Eſchwege ; diefes , melches auch das wanfriediſde hieß ,

ift nad Abſterben lands gros

lo

y

333 grafend Chriſtian im Jahr 1755 eingegangen ; ſo das alſo nur noch jenes übrig iſt. Bon Heffen • Darmſtadt ift Heſſen - Homburg abger theilt , welches Haus reinen Namen von der Stadt Homburg

vor der Höhe ,

ſeinen lle :

ſprung aber von Landgrafen Georgs I Sohne Friderich hat . Unter die Rechte der hombur giſchen Landgrafen gehört , das Amt des oberſten Waldboten in der Eeulburger und Dber - Erlenbacher Mark. $. ro .

Das

heffiſche Wappen ,

iſt ein

zweimal in die Länge , und dreimal in die Duere getheilcer Schild , mit einem blauen Mittelſchild , in welchem der ſilberne gefröntę beffifche lóme mit drei rochen Hauptbinden ju fehen ift. In dem erſten filbernen Felde des Schilde $ , iſt ein roches patriarchaliſches Kreuz wegen des Fürſtenthums Hersfeld . Im zweiten quer durchſchnittenen Felde , iſt

im obern ſchwarzen Theil ein filberner Stern , das untere Theil aber iſt vergoldet ; dadurch wird die Grafſchaft Ziegenhann bezeichnet. Das dritte Feld ſtellt wegen Kafenelnbogen cinen aufgerichteten rothen lómen mit einer Im vierten blauen Krone und Zunge dar. rothen Felde find zwei gehende golène Fómen Das fünfte wegen der Grafſchaft Diek .

3 ſchwarze und goldene Feld ift quer durcha (chnitten , und oben oder im ſchwarzen fieht man

334 man grei adstedichte filberne Sterne wegen der Grafſchaft Nidda. Das ſechste Feld iſt auch in die Quere getheilt , oben roth , une ten aber filbern , und mit einem in drei

10

Theile zerſchnittenen Neſſelblatt umgeben mit eingeſtedften drei filbernen Mågeln. Dieſes

.

iſt das dauenburgiſche Wappen. landgraf Wilhelm hat nod den in vier Theile zers

M

ſchnittenen hanauiſchen Schild hinzugethan , in desſen erſtem und viertem goldenen Felde drei rothe Sparren wegen der Grafſchaft Hanau , im zweiten und dritten goldenen felde aber drei rothe Binden wegen der Grafſchaft Reineck zu fihen ; imgleichen ein Herzſchildſein , welches quer getheilt , oben golden und unten ſilbern iſt , wegen der Herr : ſchaft Münzenberg . Die heiſen - Darmſtadti fchen Landgrafen fügen noch das ifenburgiſche und búðingiſche Wappen hinzu , nämlich ei nen ſilbernen Schild mit zwo ſchwarzen Bin ben . Die von Heſſen - Caſſel abgetheilten Sürſten , bedienen ſich des heffiſchen Schil des ,

und die von Serien - Darmſtadt abge:

theilten Fürſten , brauchen , außer dem heffi: fchen , auch das iſenburgiſche Wappen . $. 11. Die landgrafen von Heffen - Caſſel and pon' Serien - Darmſtadt haben megen Helſin , jeder eine beſondere Stelle und

timme

im Reichsfürſteniathi

und gehören unter

335 unter die rechs fürſtlichen Häuſer , welche ſich * verglichen haben , mit einander im Nang aus zumechſeln. Es hat auch ein jeder von den: felben Siz und Stimme auf den ober - rhei: niſchen Kreistagen : CB iſt aber ſchon oben in der Einleitung zu dieſem Kreiſe angezeigt worden , daß Sellen : Eaſiel ſich einigemal Beifen . von demſelben abgeſondert habe. Caffel hat einen Matrikularanſchlag von 1096 Fl. 45 Kr. und Helfen - Darmſtadt von 663 01. zu einem Kammerziel iſt Heſſen - Caffel auf 472 Nthlr. 55 fr . und wegen der Grafs fchaftHaßenelnbogen , beſonders auf 25 Rthlr. 79 Kr . Selſen - Darmſtadt aber auf 313 Rthlr. 18. Kr. angelegt worden . S. 12. Im heffen - caſſelſchen Panded - Ana theil iſt

jeßt

das geheime Miniſterium

höchſte. Kollegium , und

das

beſteht unter dem

Vorſitz des Landgrafen auß derfelben fünf mirklichen Miniſtern. Hierauf folget das Ges neral - Direktorium , welches nach dem Mua fter des preußiſchen , die Dberaufficht über die Finanzen bat , mit welchem die Oberreda nungskammer verbunden iſt , und unter wele chem die Kammer ficht. Es ſind zwei lans desregierungen vorhanden , eine zu Caſſef für Nieder - Helſen , und eine zu Marburg für das ober-beffiſche Antheil.

Heffen - Darm

ftadt hat ein geheimes Nathsfollegium ,

und

audy

330 auch zwei Landesregierungen , nämlich eine zu Gieſſen für die Aemter in Ober- Serien , und eine zu Darmſtadt für die obert Graf ſchaft Kakenelnbogen , und einen Theil des epſteiniſchen Landes . · Von dem Samt - Hof: gericht zu Hiarburg , und von dem Camt Reviſions -oder Uppellaziondgericht , iſt ſchoa ober ( § . 8. ) gehan -elt worden. Hiernachft iſt noch ein beſonderes caſſelſches Ober - Uppele lazionsgericht zu Caſjel, und ein darmftaba tiſches zu Darmfradt. Die Kirchen und Ehe ſachen gehören für die Honfiſtoria , deren im Sjefſen - Caſielſchen zwei qind , nämlich zu Cafiel und Marburg ; ung in Heffen - Darmfädtiſchen auch zwei , nåmlich zu Gießen und Darmſtadt. Wenn adeliche oder andere angeſehene Perſonen grobe Verbrechen begehen , wird , wenn fic eð verlangen , ein beſonderes peinliches Ges richt beſtellt , welches judicium honoratum , heift . Sonſt iſt im Heſſen - Caſſelſchen zu Cafel und Marburg , img cichen im Deflen Darmſtadtiſdien ſowohl zu Gieffen , als Darm fiadt , ein peinliches Gericht. §. 13. Die Art und Weiſe , wie bic o dentlichen und auferordentlchen fandc6 ftruern angeſetzt und bzgahlt werden Follen , iſt 1570 auf einern Landtage 34. Trenſa feſts gereßt morden. Von den ordentliche: Steu ern ,

ſind

die ritterſchaftlichen

Wohnungen

33

2,

‫ܐ‬

er

und Haushaltungen auf dem Lande , die Von Pfarr-Schul-und Kirchen - Güter frei. den außerordentlichen Steuern aber , welche die landſtande auf den Landtagen bewillis gen , ſind nur die 4 Hoſpitäler mit ihren Bauern , und die Pfarr-und Schulgúčer bea Der Betrag der Prälaten und Rittera freit. ſchaft zu den Landesſteuern , perhált ſich zu dem , was die landſchaft dazu entrichtet , wie 10 Rthlr. 4 Albus zu 48 Rthlr . 15 Albu8 . Der fandíchaftsfaſiz ftehen vier Dbera

z

cigi

Onz fisher

tri ! Party

7 einnehmer vor , welche aus der Ritterſchaft genommen , und entweder auf den landta : gen , oder in der LandſchaftsrechnunJ3 - Des

putazion erwählet werden , und dieſis Amt Sie erwählen die lebenslang verwalten . Steuerſchreiber. Die Steuern werden nach zwei legeſtåbten geliefert. Die Prålaten , Ritterſchaft und bürgerlichen Beſiger adelicher Súter , (welche Neben -Kontribuenten genen net werden ) in dem caſſelſchen Antheil an Ober -Heſſen , in der Srafſchaft Ziegenhayn , in einem Theil der Aemter Homburg , Sils bensberg und Felsberg , liefern ihre Steuern nach der Legeſtade Trenſa ; die Städte ' und Dörfer aber nach der legeftadt Marburg. Die übrigen Prälaten , Ritter und Befiber

ritterſchaftlicher Gúter , imgleichen die Stadte Büſch . Erdbeſchr. 17. 8.

»

und

338 und Dörfery entrichten ihre Steuern nach der Legeſtadt Caſſel. Die Steuern der Stádte und Dörfer , werden an den ange: zeigten Dertern von nehmern gehoben .

landesfürſtl. Steuerein Hauptrechnungen Die

werden den Obereinnehmern und Steuerein: nehmern , dem Landcsfürſten und den land . ftanden auf dem Landtage ( zu welchen fich auch die marburgiſche Univerſität einfindet , ) vorgelegt. Im Heſſen - Darmſtädtiſchen find die Obereinnehmer ein gießenſcher Profeffor , einer aus der Ritterſchaft , und der Syndi fus der Stadt Gieſſen. Sowohl im Saſſen Caffelſdeii, als Darmſtadtiſchen , iſt ein fürſt lides Rentfemmerkollegium Einige ſchaßen den jährlichen Betrag der heſſen - caſſelſchen landesfürſtl. Einfünfte' auf 1200000 Rthlr. und der heffen -Darmſtädtiſchen auf die Hälftz dieſer Summen. $ . 14. Der Kriegsſtaat , wird ſowohl in Caffelſchen all Darmſtadtiſchen , durch ein fürſtl. Kriegsrath skollegiuin beſorgt. Heſſen Caflel unterhalt außer 3 Garden zu Fuß , noch 10 Infanterie-Regimenter , und außer der Peibgarde, und dem Regiment Gens d'Armes , noch 3 Kavallerie - und 2 Dra goner-Rejimenter , nebſi cinem Huſaren - Já ger - und . Urtillerie -forps , und 7 Garniſonre gimentern . 1769 am 5 , Nárz ſtiftete land graf

339

graf Friderich II einen Orden , pour la vertu militaire. Das Drdenszeichen , be ſteht in cinem achtedichten auf Gold email : lirten , mit einem Fürſtenhut verſehenen Kreuz , auf deiſen obern Theil des fansgrafen Nas

.

mens- Chiffre , auf den drei übrig : n Theilen aber di : Inſhrift ; virtuti befindlich iſt. Es wird an einem himmelblauen an beiden Kans ten mit einem filbernen Streif verlenen Bande um den Hals auf der Bruſt getragen. 1770 am 14. Uuguſt ſtifretz der land graf noch einen Ritterorden , nåmlich den Drden Helien : Darmſtadt una oon goldden lómen . lei terhalt eine bgarde zu Pferde , 2 Roma pagnien Leibgrenadier : , 2 Eſtadrons Drar goner , 2 Negimenter zu Fuß , und 4 Bae tailonß regelmäßige landmiliz. §. 15. Man findet unterſchiedene Ustheim lungen des alten Heſſenlandes , als , in das Land Heſſen und den Theil an der Loina, in das Land an der Poina , und das land dieſTeits des Spießes , in bas land die Teits und jena ſeits des Spießes , in das Land an der Werra , und in das Darn = und Daun- ( D. i. Heutiges Tags wird das bergichte ) land . es überhaupt in Nieder-und Ober -Haffen ab : getheilt. um aber der jeßigen politiſchen Ubtheilung der Landgrafſchaft Helfen gemäß 34 han .

A

340 1

handeln ,

fehen wir erſtlich

auf das , heſtente

caſſelſce , und hernach auf das heſſen -darma ſtádtiſche Untheil , unter welchen Rubriken wir zwar die Grafſchaft Raßeneünbogen , nicht aber das Fürſtenthum Hersfeld mit bes greifen ; denn obgleich dieſes dem niedern Fúra .ſtenthum Beſſen einverleibt iſt , fo wird es doch füglicher beſonders abgehandelt , weil Hellen -Caſſel wegen deſſelben ein beſonderer Reichs -und Kreisſtand iſt. Die landesan / theile der abgetheilten Herren in beiden res gierenden Häuſern , will ich auch in beſona

Dern Abſchnitten beſchreiben , damit ſie deſto beſſer überſehen werden können . Ich handela alſo 1 1. Von dem

Antheil an Heffen , wels

ches das regierende heſien - caſſelſche Hans , nebſt der abgetheilten heſ ſen -rheinfelſiſchen Linie , beſigt. Es wird am beſten nach den fünf Flußa diſtrikten , abgetheilt , von welchen oben 5.4 . Man findet alſo gehandelt worden . In Nieder -Heſſen

T. Die Landſchaft an der Fulda , zu mels ser gehören 1. Die

341

1. Die unter dem

Landgericht zu Caſſel

ſtehenden Uemter. Bauna , Uhna und ftadt.

Neus

Caſſel, Caffellæ , Caſſula , die fürſtli. the Reſidenzſtadt , und ausſchreibende Stadt der Landſchaft am Fluß Diemel , der Sin des geheimen Miniſteriums , Des General Direto torii , der Oberrechnungskammer , der lans desregierung für Nieder-Heſſen , des Ober: Appellazionsgerichts , der

Kriegs-und

Do.

mainenkammer , des Kriegskollegii , des Ses neral - Kriegskommiſſariats und Kriegspfens nigamts ,

des BergrathBfollegiums ,

eines

Konſiſtoriums , ( welcheß mit der Landesres gierung verbunden iſt, ) eines Kommerzienfol: legii , und eines Landgerichts , iſt eine fes ftung , und liegt an der Fuida , die zwiſchen der alten und neuen Stadt fließt , und über welche von 1505 bis 1512 eine ſteinerne Prúce von 120 Schritten , gebaut iſt. Von dem Fluß ſondert ſich oberhalb der Stadt ein Arm ab , welcher die kleine Fulda genen : net wird , und neben dem Schloß fich wieder mit dem Hauptſtroin vereinigt. Die Fulda nimint bei Caffel Die Druſel , Ahna und for ſa auf.

Die alte Stadt , welche die größte

und vornehmſte iſt , liegt in einem halben Zirfel an einem Berge , und iſt ſo , wie die Unter - Neuſtadt, grójtentheils

altmodiſch gea bauet i

342 bauet ; hingegen die franzófifche oder Obera Menſtadt i gmiſchen welcher und der Altſtadt die 1702 verwüſtete , 1763 aber wieder hers geſtellte mit Nueen berente Eſplanade iſt , iſt ſehr regelináßig und ſchon. Das fúrſtliche Reſidenzſa lof liegt in der Altſtadt an der Fulda . Die Schloßtapete wird zum refor mirten Esttesdienſt gebraucht , landgraf Friderich aber hat 1769 am Friederich 8pla Be eine ſchöne fatholiſche Kirde unter dem Namen eines Bethhauſes erbauen laſſen , wela che 1777 eingeweihet morden . Auf einem Sheil des ehemaligen Schlofgrabens , und da , wo die Reitbahn war , iſt 1763 ein ſchöner Parabeplan mit einer anſehnlichen Kolonnade angelegt worden . In dem Mos deuhauſe , iſt eine Abbildung des prachtigen Waſſerwerk3 auf dem Winter fajien , ſowohl wie es wirklich iſt , als wie es dem Ents wurf nach in ſeiner Voufommenheit hat Teor rollen , zu ſehen. In dem Kunſthauſe iſt ein anatomiſcher" Schauplaß , . der Hörſaal des Collegii carolini , und eine Sternwarte mit dazu gehörigen Werkzeugen . Für den fürſtlichen Büchervorrath i iſt ein ſchönes Get båude am Friederichsplaße erbauet morden ; in welchem nun auch die unſt-und 9aturas ſieutammer gefunden wird . Das Kanzlei gec

343 gebäude , in welchem ſich alle oben genann : te , Kollegia verſammlen , iſt altſchon . Das Seughaus iſt wohl angefüllt geweſen , aber 1758 von den Franzoſen völlig ausgeleert , und alles nach Straßburg gebracht worden : doch hat landgraf Friederich II nach wleder hergeſtelltem Frieden , daſſelbige von neuern in guten Stand reben laſſen . Nicht weit davon iſt ein Gießhaus , und in diefis Nach barfchaft das neue Budythaus. In der frante zoriſchen Neuſtadt , hat landgraf Wilhelm der vil

an dem Hauſe ,

bewohnt ,

eine

welches

ſehenswürdige

er

ehemals

Semalden

! 11

1

galerie , nnd bei derſelben Landgraf Frides rich II eine eben.ro rehenswürdige Porzela langallerie angelegt. In dieſer obern Deus ſtadt iſt eine ſchöne Kirche , und das neuo Opernhaus . Die Hauptkirche in Caſſel iſt die Stiftskirche 311 St. Martin in der Alt: fladt , in welcher das fürſtliche Begräbniß , und bei derſelben ein Pädagogium iſt. Auſ ſerdem findet man hier noch in der Altſtadt die Brüderfirche , die Berabungsfir che , und auf dem Graben ein lutheriſches Gotteshaus , zu welchem 1734 der Grundſtein gelegt wor den . In der untern Neuſtadt iſt auch eine Kirche. És ift in dieſer Etadt eine von den Das heſſencafelſchen Superintendenturen . oben

genannte

Collegium • Y 4

illuſtre ,

oder Ca

344 Carolinum , hat landgraf Karl 1709 ge ſtiftet , und Landgraf Friberich hat 1763 eine Maler - Utademie ; und 1767 das Collegium medico - chirurgicum , mit dem : ſelben vereinigt , eß auch.1773 ' ncu einge richtet. Für die Beſaßung find Kaſernen ge bauet. Von dem Reſidenzſchloß fann man über eine Brüde , welche über die kleine Fulda gebaut iſt , in den fürſtlichen Blumens garten , aus dieſem zu dem großen Dran : geriehaus und vortreflichen marmornen Bad, und hierauf in die ſogenannte Aue kommen , welche mit den angenehmſten Alleen von lin dentáumen , und andern vergnügenden Zier rathen verſehen iſt , auch ein großes Baſſin einſchließt , in welchem eine angenehme grüne Dieſe ganze höchſtangenehme luſt: iſt von der großen und kleinen

Inſel iſt. gegend !

Fulda eingeſchloſſen , und ihr Flächen - Inhalt beträgt 40462 Ruthen , jede von 16 thein Uibrigens ſind zu Caſs landiſchen Schuhen. ſel Manufakturen , in welchen goldene Treſ fen , wollene , Stoffen, Tücher , ſeidene ' und wolene Strümpfe , feine Hüte , Spiegelglas und Porzellan verfertigt werden , und 1763 hat landgraf Friderich hieſelbſt jährlich zwei Meſſen angelegt. 1766 fchåßte man die Anzahl

der Menſchen auf 21000 , die Bes

fazung ungerechnet : und man zählte

in

der

3

345 Uitſtadt 960 , in der untern Neuſtakt 309 und in der obern Neuſtadt 104 Sauſer. 1777 ſchåşte man die Anzahl der Menſchen geringer ,

ſelbſt die damals ſchwache

Beſa :

Bung mit darunter begriffen. Die álteſte Urkunde , in melder des Orts Chaſalla oder Caffel gedadt wird , iſt vom Jahr 913 , da d'r deut che fiönig Konrad

hieſelbſt für das Klofier zu Meſchede , im Herzogthum Weſtphalen , hat einen Schen : fungsbrief ausfertigen laſjen . Im Jahr 945 bat K. Otto hier einen Streit griſchen den Herzogen Hermann in Edwaben und Kon rad in Franken beigelegt. Dazumal. iſt Caf: ſel ſchon eine Stadt , aber vermuthlich gering , geweſen , 1239 hat landgraf mann der jüngere zu Thüringen den gen Bürgern ihre älteſte Rechte und

noch Hera hieſia Ges

Herzog Heinrich von mohnheiten beſtätigt. Brabant beſtätigte 1247 ihre Freiheiten , und deſſen Sohn , Landgi af Heinrich das Kind lands fchlug ſeinen Wohnſik hieſelbſt auf. grafen Heinrich dem Eiſernen , hat ſie ihre Aufnahme beſonders zu ! Oanfen , welcher auch 1364 bei der Pfarrkirche zu S. Martin ein Eo viel von der al Kapitel geſtiftet hat. Unter der Rie: ten Geſchichte der Stadt. gierung tes laiiografens Karl iſt von 1687 an nicht nur die Ober-Neuſtadt angelegt , y fona .

,346 ſondern >

auch

die

Altſtadt

mit beffern Ge:

bauben verſehen worden ; er hat

auch viele

Manufakturiſten und Künſtler hieher gezogen . Landgraf Philipp der Großmüthige ließ die Stadt befeſtigen ; eß wurden aber die Fes ftungsweife fchon 1547 auf faiſerl. Befehl fi!

trieder niedergeriſſen. Von 1552 biß 1559 wurden ſie wieder hergeſtellt .' 1757 murde Taſſel von den Franzoſen zum erſten , 1758 zum zweiten , 1759 zum dritten , und 1760

* 19

zum

viertenmal beſkt , auch 1761 gegen den Angriff der Lüiirten behauptet , 1762 aber von den Uuiirten von neuem belagert und erobert. Von dem unweit der Stadt belegenen Krazenberge , wurden die

Franzoſen ,

0

wel

daſelbſt verſchanzt hatten , 1762 che ſich durch die Uưiirten vertrieben , und erlitten dabei einen anſehnlichen

Berluſt

an Todter

und Gefangenen . Bon dem Thor der untern Neuſtadt , iſt theils der Stechenhof mit einer Kirche und angebaueten neuen Håuſern , theils

der

Meſſinghof , melchen Landgraf Kari 1680 an der Porle anlegen laſſen , und 'woſelbſt viel Merling und Stupfer verarbeitet wird auch vom landgrafen Wilhelm VIII eine ſehr mohl eingerichtete Münze angelegt iſt.

1 ) Das Ume Bauna.

1 ) Des

1

347

2

( 1 ) Der fürſtliche

Luſtgarten zu

Frenens

hagen an der Fulda , nach weldhem von Cafe fel aus eine Uuee führt. ( 2 ) Das

Kirchſpiel

Weißenſtein , wel .

dhes das Sdlog und Vorwerf Weißenſtein , und die Dörfer Kirch- Ditmol , Rotheni : Dits mol , Wahlershauſen , und Wehlheiten , be: greift. Das fürſiliche Edloß Reißenſtein , ſtehet am Fuß des Kabidewaldes , zwei fieia ne

Stunden

von

Cartel ,

eine Viertelmeile

davon aber an dem Berge auf dem foges nannten Winter kaſten oder Karifberg , Icon im Umfang des Amts Uina , iſt sie under: gleichliche Kalfase , welche Landgraf Sarl angelegt , aber nicht vollendet hat. An teis den Seiten derſelben ſteigt man den Berg . auf 800 Stuffen hinan . Ganz oben iſt eine große Pyramide von über und durch einana Der geſenten gemaltigen Steinen , und auf derſelben ſteht ein fupferner Herkules , wels cher an 30 Schuh hody iſt , und aus welchen man eine weite Ausſicht hat. Die Kartade hat vier Ubråte , auf deren jeden ein Baſiin iſt. Bei dem oberſten Baſin iſt eine prachs tige Grotte , welche aus gropen'rauh gehaue nen Steinen beſtelt , die bloß auf einander gefekt zu Pann ſcheinen . In dem zweiten iſt ein aus Steinen , die in ſcónfter Drdnung gelegt ſind , beſtehender

Belfen ,

unter

mela

348

chem ein

Niefe auf dem

Rúden liegt , und

Stral ausſpeiet , welcher einen armdiden über 40 Schuh hoch ſteigt. Aus dem Fels fen fåut das flare Waffer durch faſt unmerf liche Deffnungen beinahe ſenkrecht herab , und durchſchneidet und frůmmet fich im fallen uns Die auf beiden Seiten der Baf gihlige mal. fins herabgehende Kaskade , beſteht aus lauz ter großen gewürfelten Steinen , über welche das Waſſer ausgebreitet Daumen hoch hin: läuft , und worn über das einer Hand breit hervorragende dünne Blei von

einem Stein

auf den andern hinabſchießt , welches wie ein1 heller friſtallener Spiegel ausſieht , und wenn man ganz unten ſteht , und die Son : ne

Sarauf ſcheint, einen

ungemein ſchönen

Dieſes koſtbare Werf , von Unblic giebt. Julchem J. G. funt eine richtige Zeichnung gemacht , die W. C. Mayr in Kupfer geſto: men hat , iſt durch die Franzoſen nicht we. nig beſchädigt worden , Randgraf Friderich II nicht nur wieder in guten es ater hat tand gefet , ſondern auch nach einem vers anderten Plan biß an das Schloß Weißens ftein fortgefeßt. Das Waſſer zu demſelben wird von dem Berge überall aus Gráben and fleinen Bächen zuſammen geleitet , und in einem 100 Schuh tiefen und ſehr weiten chaltniß gefammlet. (3 ) Eic

1

349 (3 ) Einige der größten Dörfer in dieſein Umt , ſind , Nieder- und Ober-Zwehren , und Großen -Mitte . ( + ) Das Gericht Schaumburg ; den von Dalmig gugehörig , welches aus drei Dór . fern , und einem Theil des grogen Hofs zu Martinshagen , beſteht. 2 ) Das Umt Ahna , in welchem ( 1 ) Sedershauſen , Weimar , Ober- und Mieder - Velmar , Stimmershauſen , Dürren berg oder Dörnberg , große Dörfer. (2 ) Die Vogtei Haſungen , am Habicht: malde , welche aus dem chemaligen Benca diftinerflofter dieſes Namens , deſſen . Gea båude auf einem hohen Felſen erbauet wors den 1 fünf Dörfern und drei Höfen bes ſteht. (3 ) Das Gericht der von Calenberg , oon zwei Dórfern. 4" 3 ) Das Amt Neuſtadt ; in welchem ( 1 ) Waldau , ein großes Dorf , woſelbſt das Jagdzeughaus iſt. auf einer Höhe zmia ( 2 ) Senſenſtein , ſchen Caſſel und dem Kauffunger Wald , ehes mals ein Schloß , welches . Landgraf Hers als Herzog Otto mann befeſtigen laſſen , zu Braunſchweig 1368 098 unweit Münden

belegene Schloß Sichelftein befeſtigt hatte . 1338 betam e $ Sittig von Berlep8 vom fands

5

1

91

35 Landgrafen Puding I zu lehn ; gab es aber 1401 g :gen prin altes Etammijaus Berleps und das Erbfämmereramt von Beffen zurücf. 1077 erhielt

Johann Dieterich , Graf von

Kunowity , Dieſe8 sau3 Pern.

von

sveifen - Caſſel zu

Ober's fauffun ( 3 ) Sauffungen , oser gen ein adelich etiſt , welches 1015 von i K. Heinrichs II Gemahlin Kunigunda als ein Benediksiner Nonnentofter geſtiftet mors den . Es iſt vor Alters auf vielerlei Weiſe bea Rannt worden , als Capungum , Confunga , Cou fengon , Confungen , Confugia, Confugium , Caus funga , u . ſ. m. 1527 wurde es vom Land, Großmüthigen refors grafen Philipp dem mirt, und die Einfünfte derſelben zur Auss ſteuer der Tochter alter adelichen heiriſchen Familien , die zli -den landſtånden gehören , beſtimmt. Es hat gugleich mit dem Stift Wetter vier heitiſche Edeleute zu Obervor: Atehern , von welchen 2 aus der Ritterſchaft in Nieder : Heffen , einer aus der marburs giſchen , und einer aus der Darmſtadtiſchen, genominen werden , und die Einfünfte des Die landgrafen von Her Stifts verwalten . - Darmſtadt , find fans Seifen und fen - Caffel Des =und Schus -Herrn deſſelben. Ef liegt in einem davon benannten Walde , und es ges hde

350 boiren , qußer der Freiheit Ober -Hauffungen , und dem an Ser Ponie belegenen Steden Hela fen , noch richt.

drei

Dórfer

zu

derſelben

Gc

( 4 ) Sandershauſen , ein Dorf, eine Stun: de von Cafiel , girijchen welchem und Flen : bach , 1758 unter einigen heriſch -hannoveri: lichen und franzöſiſchen Truppen ein hiriges Gefecht zum Dachtheil der erſten vorfizí. ( 5 ) Groß - Almerode , ein Fieden von 138 Hauſern . ( 6 ) Die Dörfer Bettenhauſen , Mieders Kauffungen , Volmershauſen , u, a . m . 2. Das Amt Lichtenau , in welchem , bei

Richtenau die Loſie entſpringt , und unter Cara fel in die Fulda fault ; bci Romeroba am Hirſchberg aber der Fluß

Wohra

entſteht ,

welcher unterhalb Eſchwege , bei dem Dorf Nieder-Hohne ; in die Werra fließt. 1 ) Lichtenau , iſt ein Stadtchen , in ei ner falten und nicht fruchtbaren Gegend . 1,521 und 1637 iſt es müſtet worden .

vom Feuer ſehr ver

2 ) Ungefähr eine halbe Meile von deme felben , und nicht weit vom Dorfe Reichens bach , hat elederen das Schlos Reichenbach am Riedforft gelegen , welches 1225 an Ludwig , Landgrafen zu Thüringen und Hers fen , hernach aber an die Grafen zu Biegens hann

352 barn gekommen , aug' Seren Seichlecht sie Sraien von Reich : nbach entfsrungen , wels chen

das Amt Lichtenau zugehört bat.

3 ) Von den Dörfern , bemerke ich lua denbach , Beliede , Hauſen und Walburg. 3 . Das Umt Spangenberg , liegt im

Niedforft , bat an der Fulda eine gute Ebes Die dazu ges ne , und etwas Weinwachs. hörigen Ddrfer liegen faſt alle in tiefen Gründen , an fiſyreichen Gewäſſern. Die Pife , oder Pfife, Prafe, entſteht oberhalb dem gleichs namigen Dorf , nimmt bei Spangenberg die Erfe auf , und fålt in die Fulda. 1 ) Spangenberg ein altro feſtes Schloß, liegt auf einem zieinlich hohen Berge. Unter demſelben auf einem beſondern Hügel liege das Städtchen Spangenberg , an der Pife , welches ſchon 1309 in gutem Zuſtande gewee fen iſt. 2) Senda , oder zur Senden , ein ehea maliges Ziſterzienſerklofter , und nunmehriges fürſtliches Schloß ; liegt an der Fulda , nas be bei dem Dorf Altenmorſchen . 3 ) Zwiſchen den Dörfern Alt- und Neus Morſchen , iſt eine drücke über die . über welche eine Landſtraße geht.

Fulda ,

4) Bei dem Dorf Connefeld , iſt ein groſs 1 fer Felſen bon ſchönem weißen Alabaſter. 4. Das

25 $ 4. Das Nmt Melfingen , liegt auf bei. ben Seiten der Fulda , und begreift die ane dere Hälfte des Niedforftes. Es hat mica Hinter dem Erleberg iſt ein nig Aderland . Steinkohlenbergwerf. 1 ) Melſungen, oder Melfingen , ein fürſte liches Schloßi , nebſt einer kleinen Stadt , welche 1195 und 1383 ſehr verwüſtet wors den . Bei derſelben iſt eine Průcke über die Fulda , úber welche eine Landſtraße geht , melche ſiart befahren wird . Es find hier Nitterſize der Familien von Norsed , von Borm und von Korff. 2 ) Breitenau , ein ehemaliges Benediktie nerklofter an der Fulda , woſelbſt etwas ein macht. da

Oberhalb Breitenau macht sie Fuls

zriſchen

den

Bergen

zwei

fonderbare

Krümmungen ; eine kleine halbe Meile untera halb aber nimmt ſie die Eder auf.

3 ) Gravencu , ein großes Dorf an der Fulda . 5. Das Aint Fridewaló , grenzt an das Fürſtenthum Hersfeld , hat zwar menig Dóra rrela aver einträgliche Hölzung 1 fer , chzein Theil vom Sullinger Wald iſt, fiſchreis. In dieſem

**

cha Bache und gute Steinbrüche. Aint iſt der Dreyenberg .

1 ) Das Schloß Fridewald , hat landa graf Heinrich III im Jahr 1422 von drei abe Bas . Erdbefcr. 17. B.

1

354 adelichen

Geſchlechtern ,

nämlich von

denen

Von Milenrod , Nedenrod und Ultenberg er: kauft x , und zu einem Jagdhaus neu erbait. 1551. iſt hier : ein Zündnis zwiſchen Frants reich , Sachſen , Brandenburg und Heren geſchloſſen. Städtchen .

Bei

dem

Schloß

liegt

ein

2 ) Das Gericht Håringen , welches zu dieſem Umt gehört , liegt an der Oſtſeite der Werre , und hat 122 auſer . 6. Das Umt Nothenburg , welches das Haus Heſſen - Rheinfels befint , føinmt hernach vor . 7. Folgende adeliche Gerichte und Gúter

am Fuldaſtrom , deren Beſitzer zu den lands ftanden gehören : Altenfeld , beſigen die von Treuſcha buttlar. Barchfeld , die von Stein . Berneburg , die von Sundelöhauſen und von Biebefels . Binsfürt, die von Baumbach. Dippach , die von Vultee . Elbersdorf , die von Boiniburg , genannt Hohenſtein . : Friemen , die von Buttlar.

Frålingen , die von Diede und von Men: ſenbugt. $ am

835 Hamhach , die von Boineburg , $ ohenſtein. Harinutſachſen , die

genannt

von Kundelshauſello

Haſſelbach , die von Hundelshauſen, Hattenbach , die von Sattenbad . Heiſenſtein , die von Romrod. Helgeroba , die don Donop. Holzhain , die von Romrod. Holzhauſen , die von Treuſchbuttlar, Imshauſen , die von Trott. Kirchheim, die von Baumbach. Kleinſee , dic von Vultce . Kuhmonshende , Schaffer. Piebenz oder Corbens , die von Trott. Ludwigself , die Riedefel. 1 Lúderbach , die von Capelar Kunelmrich , die

von Sabell.

Miártershauſen, die von Treuſchbuttlantis Malbfeldt, die von Sdioley . Maiſſer , die Milchlinge. Dientershauſen , die von Baumbach . Nerreirósen , die von Treuſchbuttlar. Reichelsdorf , die von Kornberg . Renda , die von Treuſchbuttlar. Retteroda , die von Merſenbuge: Salz , dic von Verſhúr . Echwarzenhaſſel , die von Trott . Colz , die von Trott. Sontra , die von Baumbach. Span .

356 Spangenberg , die von Rindau. Tannenberg , die von Baumbach . Wellingerode , die von Diede. Wólershauſen , die von Treuſchbuttlar.

Wommen , die von dem Brinf.