Der schwäbische Kreis

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A.

F.

Büſchings

große

Erdbeſchreibung.

ødtzehnter

Band

642

gedruckt bei Jofeph Georg Grafler , unb im Verfage der Kompagnito

in 8

) 1

Der

ſchwäbiſche

Kreis .

1





Einleitung

0 0 0

6ch w

a bent

u

b'e rhaupt.

on den fanbcharten von Schwaben , V .. und von dem ſchwäbiſchen Kreiſe , bat Herr Eberh. David Hauben , 1724 eis ne ſehr gründliche , genaue und vollfåndige biftoriſche Nachricht herausgegeben , und brei Jahre bernach , in ſeinem Diſkurs von dem gegenivårtigen Zuſtande der Geographier fou derſelben Zufälle und Verbefferungen ge liefert. Die erfte kandcharte von Sd was ben fteht in Münſters Kosmographie . A 3

Das

6

vid Sellin, oder Setzt, Hat 1572 u. 91 die zwºite ausgegeben , welche Drtelius feinem Theatro einverleibt bat , Job. Büchſens macher und Daniel Manaffer , aber nachge. ſtochen haben . Jodofus und Heinrich Hons dius , und Wilhelm Blaeuw , haben eine etidas b ffere Charte ans Licht geſtellt, wels che Chriſt. Weigel unverändert ins Kleine gebracht , Job. Janſſon aber verbeſſert hat , welches legten Charte nachmals die Warsa berge , Peter Schent und Gerh. Balf , uns ter ihren Namen ausgegeben haben . Chriſt, Kurter bat von Ollemannien oder Ober , Schwaben eine Charte gemacht , und Blaeum und Janſſon baben dieſelbige ans licht ges ſtellt. wiſchen

}

Jakob Sandrart hat aus der blaeus und janffoniſchen reine Charte von

Schwaben zuſammen getragen , welche Mat tháus Merian beibehalten. S. 2. Schwaben , nach der jeßt bei den Erdbe chreibern gewöhnlichen Meinung

ligte von übend gegen Morgen zwiſcben den Fluffen Rhein und Lech ; gegen Mittag greme get es an Helvetien ,

an

den Bodenfee * ) und

Den Rodenree , welder auch der Corniger. und Pireaenzer Bee , und vom gemeilun ann 098 deutſche Weer , auf fateiniſch aner tactus; Bodamicus, oder Poramicus , gennenet wird ,

7 und an

die

Oſtreichiſchen Herrſchaften vor

den Arberg í gegen Mitternacht an frana Das eigentliche ten und an die Pfalz. U 4 Schwar

hat Johann Georg Schinbain 1578 , und eine ner , welcher fich mit den Buchſtaben A. A. S. J. bezeichnet hati 1675 auf einer anders Charte abgebildet ; und dieſe hat einer , Mas mens Hanff geſtochen . Man findet aus eine Abbildung beffelben in Bucelins defcript, Conſtantiae ſacrae et profanae , und die ho. manniſchen Erben und Scutter haben auch Charten dabon geliefert. Der See liegt zwis fchen Schwaben und Helveticn , und hat ſeis nen Namen von dem alten Caſtro Botami, Potami , oderPotini , welches zur Zeit der ta. rolingiſchen Kaiſer ein kaiſerlicher Palaft ger weſen iſt. DasSchloß Feißt beutiges Tags Bob. man , oder Bodmen und ist dasStammhaus einer davon benannten freiberri. Familie. Der See iſt über 7 Meilen lang und 3 Meilen breit , und niinmt den Rhein auf , welcher unters bal6 Rheined hinyinfließt, und bei Coftanz , oder vielmehr bei Stein , wieder beraus kommt. Segen Nordweſten oder gegen Schwaben zu hat er zwei Buſen ; derjenige , in welchen die Inſel Meinan liegt , und daran auch die Städte Mersburg und Uiberlingen ſtehen , wird der Bodmer oder Uiberlinger See , la cus Acronius, der andere aber , in welchem die Infel Reichenau tiegt , der Unter , oder Zeller See, lacus interior oder Venetus , ge nennet. Der See friert ſelten ju . Zwiſchen Arc Lindau und Bregenz findet man Lachsforellen darin, welche Gangfiſch nennet wird. Die Oberherrſchaft über dieſen Set , iſt zwiſchen dein Erzhauſe Deſireich und

Schwaben ( Alemannia ) liegt Rhein ju , nicht über

den

had

dem

Schwarzwald

welches theils baher bewieſen wird , weil die obere und unteré Margrafſchaft Bag. den nach der mittlern Seographie in Ofte franfen liegt , theils meil noch heutiges Las ges , die Einwohner der Gegend zidiſchen dem

Schwarzwald, und

dem

Rhein , nicht

fich , ſondern nur diejenigen Schwaben nens nen , welche jenſeits des Schwarzwalds mob. nen . Auch die Einwohner des Breisgaus balten fich nicht für Schwaben . Kremers Geſchichte des Hauſes Seroldsed. S. 10. 11. Der Strich , welcher zwiſchen dem Bodens fee , dem Lech und der Donau , auf beiden Seiten der Fler , liegt , wird von den Wurtembergern , im Gegenfaß ihres lan des

eigentlich

das

Schwabenland ,

ſonſt

aber auch Oberſchwaben , oder Alemannien , gencont. Andere ragen , Oberſchwaben reny, das Land zwiſchen der Fler , Donau und dem Bodenſee , was aber um den lech und die

ftreitig , das den angrenzenden Reichsſtandem von Ioh . Chrift. Wegeling diff. de dominio maris ſuevici , vulgo lacus Bodamici wela che er 1742 zu Jena unter Chriſt . Bortf. Pita der Vorſis gebaften hat , nachgeleſen werden tant.

9 die Donau tiege i fer Unter . oder Niedere fchwaben , S. ben ,

3. Dle 68chſten Gegenden in Schmas ſind die Alb , oder Alp , und der

Schwarzwald , und jene iſt noch etwas 557 Weil diefe Gebirge den ber , als dieſe. großten Theil des Schwabenlands von Súr den gegen Norden und von Weſten gegen Diten Darch ſtreichen , auch unten an denſels bn

die meiſten

bew & fern ,

Flüſſe ,

entſpringen ,

welche und

Schwaben entweder in

den Rhein , oder in die Donau , fließen : ſo iſt eine genauere Beſchreibung der ſeiben n8 , thig und nüglich. Der Schwarzwald , Sil. va nigra , erſtreckt ſich von Süden gegen Norden , aus der Gegend der vier Walds Bådte , bis ans Ende des würtembergiſchen Amts Neuenburg , und reicht gegen Often faſt bis an

die 416.

deffelben wird der

Der

ſüdliche

obere , - und

Sheil.

der nordlis

che der untere Schiparjivalo genennet. Seis pe 8ſtliche. Grenje iſt von Pforzheim bis Nagold der Fluß Nagold , welcher ihn 'bon dem ſogenannten G & u richeibet ; yon Nagold geht ſie über Horb nach Suls , und hierauf am Medar hinauf , welcher Fluß auch , ro wie die Donau , Eny , Nagold und Kinzig , am Fuß dieſes Gebirges entſpringt. Die peftliche Seite dieſes Gebirgs ,

# 5

welche nach bem

I

dem Rhein zu liegt, erhebt fico ( wenigſtens im idůrtembergiſchen Gebiet , ) auf einmal farf , und zeigt fich denjenigen , welche im Badenſchen und im Elſas wohnen , als ein ſehr hohes Gebirge ; hingegen die dftliche nach und nach . Seite erhebt ſich Der Schwarzwald hat ſeinen Namen vermuth lich von den diden Sannenmåldern befoms mit welchen er berdachſen iſt , und iſt, Birmsge der Beſchreibung , welche Jus lius

Cafar de bello gallico L. VI. c. 25 . von der filva hercynia maeht, der Anfang

derſelben geweſen. Die Einwohner deffels ben , haben ihre meiſte Nahrung von der Viehzucht, vom Holz und Harz. Un unters ſchiedenen Orten giebts auf demſelben zwei. erlei Felder , nämlich Baufelder , welche den gewöhnlichen Ueckern gleichen , und Mah felber , welche folgender geſtalt fruchtbar ges macht werden. Die Baurer legen etliche Lannenſcheiter von 6 Schuhem in gehöriger Weite von einander , und zwiſchen dieſelbe Reiſet , tpelche ſie mit Waren , die aus dem Older gebrochen werden , judeden ;

und ein

folcher Haufen beißt ein Roß , dergleicher 1 auf einem Acer , nach Maßgebung ſeiner Große , mebrere ſind. Dieſe zünden ſie an, tind laffen ſie langſam verbrennen ; die übrig 1

bleibende udhe und Erde aber breiten ſie aufden umber

Uder aus , welcher alsdann reichlich , aber nur drei bis vier Jahre lang , trägt. Hiere bleibt er einige Jahre ungepflügt lies auf gen , und iſt eine Wieſe , welche Gras giebt , und alsdann wird er wieder auf die vorige Weiſe zum Ader gemacht * ). Die Alb oder Alp , wollen

wir

bei

snigsbronn , in der Herrſchaft Heidenheim, zu betrachten anfangen , wofelbſt

an ihrem Fuß die Bregenz entſpringt. Von da zieht ſich das Gebirge nach Oberfochern , 1002 100 Felbft ein Arm des Fluſſes Rocher entſteht ; alsdann weſtlich

nach

Heubach ,

auf wels

chem Wege die Rims ihren Urſprung hat , bierauf über ſüdweſtlich Degenfeld nach Dungdorf ,

wof :lbſt eine hohe Steige , oder ein ſtiler Fahrweg , auf daſſelbe Führt ; von Dungdorf erſtreckt es rich an die Fils , und neben derriben weg über Geislingen nach W eſenſteig , woſelbſt die Fils entſpringt, In dieſer Gegend , und zwar bet bein Fles den Roherſtatt , foll das Gebirge am höchs ften ſein.

Es zieht ſich

weiter

nordweſts

lich *) Ich habe im Weftphalifchen Streiſe ein ahn liche Nerfahren beinerft , und erinnert , daß e$ mit der fchwediſchen und norwegiſchen Gem wobnheit , die Pleifer zu verbeſſern , in denen Hauptfache Abereinſtimme..

12

lich an Nieblingen und Weilheim

um

den

Sedberg , durch das keiningerthal bis Guts tenberg , wofelbſt die lange Steige iſt , und die Lauter entſteht , und alsdann weſtlich nach Deiffen , von da

an es

ſich zu einem

Lhal eröffnet , welches zwei Meilen ift , und darin die Ems entfteht.

lang Uld.

dann wendet ſich das Gebirge um Neuhaus fen und Achalm gegen Pfullingen , gegen

Hedingen

und

von

Hohenzollern ,

dann faſt bis 'an das Schloß Albed ,

da

als : uns

weit Sulj, und einige Stunden am Neckaç hinauf ; und nábert ſich alſo dem Schwarja malde rehr . Hierauf geht es gegen Mors gen nach Ebingen , renft ſich alsdann ger gen die Donat nach und nach berab , und giebt den Fluffen Lauchart und lauter ihs reu

Urſprung.

Von

Steißlingen

wendet

es ſich neben der Herrſchaft Juſtingen über das Kloſter Urſpring , woſelbſt hervorfðmmt , gen Sondheim ,

die Uach Blaubeus

ren , und neben der Blau nach Herlingen , um Ulm , davon es eine Stunde entfernt bleibt, nach Ulbed ; von hier aber dem Urſprung der Contel ju , neben derfelben an die Brenze sind an dieſem Fluß bis nach stånigbronn. Die ganze fange der 416 von Königsbronn bis Ebingen , wird in gerader linie swolf bis dreizehn Meilen , die Breite aber in mana

mander Gegend für givet, über viec Meilen betragen.

und nirgends Die alb renat

der ſüdlichen Seite gegen die Dos mau , und an der $ ftlichen gegen die Breng

fich an

allmählich ; hingegen an der nördlichen und weſtlichen Seite erhebt ſie ſich auf einmal zu einer an einander bangenden Kette hou her Bergé. Un vielen Orten auf derſelben giebts gutes Quellwaffer , an andern nur Auf derſelben ſind keine Lan : Regenwaſſer. Wålder. ſondern meiſtens Büchen nen Sie hat ſtarke Schaffucht.

land Schwaben , Suevia S. 4. Das bat ſeinen Namen von den alten Suevis bekommen : dieſe aber ſind von ihren lants gen

Haaren , welche ſie als einen Schweif bez und geknüpft, geflochten

zuſammen

nannt worden ;

denn Lacitus

meldet , daß

dieſes das eigentliche Kennzeichen eines Svevi Die Svedi wohnten anfånga geweſen ſey . lich zwiſchen der Weichſel und Oder , nach mals zogen fie über die Elbe , an den Mayn und die Donau , und zur Zeit Julii Caras ris an den Medar und Rhein . Sie beo wohnten den größten Theil von land , und unter ihnen wurden

Deutſch mehrere

Bölfer begriffen , als : die Semnoner , Hera Quader , Marcomanner , und mundurer , f

m

andere , von

welchen

einige durch Salliex nino

Im fünften und Spanien gegangen find. Jahrhundert wurde das damalige Land der Schwaben von den Alemannen benennet ; nachdem aber dieſe

im

F.

496 von

den

Franten bei dem churcdiniſchen Städtchen Bulbich ( Tolbiacum ) geſchlagen worden i und Ulemannien unter frånfiſche Bothmáſ figkeit gefommen , iſt der Name echaben und dem wieder gewöhnlich geworden , heutigen Schwaben eigenthümlich geblieben, welchem

die

frånfiſchen

Könige

Herzoge

Karl der Große ſchaffte vorgeſetzt haben . die Berjoge ab , und ließ das Land Schwns ben durch Camerae nuntios regieren , welo dhes auch zur Zeit reiner Nachfommen ges König Konrad I richtete zur fchehen ift. Befriedigung der Schwaben das Herzogthum Burchard wieder auf , und fette Grafen einen Schwaben , zum Herzog in Echwas Solches Herzogthum ben und Elſas ein . war anfänglich an keinen Stamm gebuns den ; als es aber unter dem Raifer Heins rich IV an deſſelben Schwiegerſohn , Fris derich

von

Hohenſtaufen ,

fam ,

welcher

1044 jum wirklichen Beſitz deffelben ges langte , brachte derſelbe es auf ſeine Nach , Dieſe neuen Herjoge was tommen erblich. ren auch Szerzoge in Franken , und hatten, als landreberren, die sicfte Gewalt in geifts und

15

und weltlichen Sachen ; Berwalteten auch nicht riur auf offentlichen Reichsverſammlung gen mehrmals

bald

dieſes ,

bald

jenes

Reichs : und · Erf - Umt , ſondern hatten auch ihre eigene Hofámter , welche ſie aus den

vornehmſten ſchwäbiſchen

Familien bez

rekten , als : die Pfalzgrafen von Tübingen , die Crucreffen von Waldburg , und vor ihnen die Grafen von Maurſtetten und Beifa fenhorn , die Mundrchenfen von Winterftets ten ,

die Kammerer von Kemnat , die Mata

ſchade

Srafen

von

ihnen die Grafen Jägermeiſter von

Dillingen , und

nach

von Würtemberg , die Aurach , und andere.

In Reichskriegen machten ſie mit ihren Schma ben den Vortrab des deutſchen Kriegsheers aus und fochten an aus Lamberto erbellet.

der Spiße deſſelben , wie Schafnab . beim I, 1075

Sleichwie aber

vom Anfang her ,

und tährend herzoglicher Regierung , noch viele andere machtige Fürſten ; Grafen und Herren in Schwaben geweſen , mit deren Rath und Beiſtimmung der erſte Herzog Burchart, und nach ihm auf

noch

andere

Friderich von Hohenſtaufen ,

in

bis das

ſchwäbiſche Herzogthum eingefegt worden : alio iſt auch nicht wahrſcheinlich , daß fic fich ihrer unmittelbarfest begeben , und ſich den Herzogen ,

als

kandfaffen ,

urtertors

fen båtten ; ſondern ob ſie gleich dieſe Her : oge

16

Loge

mit Beſuchung ihrer H & fe berebreti Towohl in Kriegs , als Friedenszeiten üntet ihrer Anführung , und die Stifter unter ibrem allgemeinen Schuß geftanben , ja , ob ſie ihnen gleich deswegen freue und Eis bespflicht geleiſtet baben : ro find lie doch urſprünglich frei geweſen , und nebſt ihrert fanden und Herrſchaften dem Neiben uns mittelbar unterworfen geblieben . Es fonts ten ſich alſo die Herjoge in Schwaben feta ner Landesbobeit

über ſie anmaßen , noch auch ohne faiſerl. Befehl und Erlaubniß Steuer und Schafungen von ihnen verlans gen ; ſie mußten auch die Rechtsſachen mit Zuziehung und

Beiſtimmung

der Fürſteri,

Grafen und Herren auf einem ſogenanntent Königsſtuhl entſcheiden . Die hoben Regar lien und davon fallenden Nußungen in bent Landen

und Herrſchaften der rict wäbiſchent Fürften , Grafen und Herren , haben noch

lange Zeit den Kaiſern und Kdnigen gus tentheils zugehört , und ſind von derſelbent Panbvégten und dieſer Unterlandvágten Bers waltet und beſorgt worden ; nach und nach aber haben die Fürſten , Grafen und Hers ten folche in ihren landen durch Schenkung Verpfändung Verkaufung, und Berjährung erworbert . Bei den Reicheſtifternt un8 sidſtern Feſtexten die Kaiſer und Könige ibre Rafteng

17

Febrets untee

Seaftenvogte ; . in

den

freien

Reichsſtådten

waren Reichsvogte , Schultheißen , Umts månner ; Richter Pfleger , 2c . und den

untet DO

Reichstdrfern

dod

ten waren Procuratores galium , vorgeſetzt.

und ſogenannten

freien Reus

praediorum re

brent

g . 5. Von den Herzogen zu Schwaben , aus dem hohenſtaufiſchen Hauſe , baben ſies

onni fois

ben auch

der

deutſche

Kønigreich

und r89

miſche Kaiſerthum erlangt , von welchen Konrad III . der erſte , und Konrad IV der

med ubnis

teşte

n mit

phiſchen Erbgåter in Schwaben , zu wels chen vornåmlich die Erbgrafſchaft Altorf

Inntent Niegas n den

ijchen

gewefen .

Sie haben

auch

die

guels

gehört , - beſeffen , als welche der ligte aus jüngern guelphiſchen Stamm , Welf VI , anfänglich ſeines Bruders Sohn , Hers

dem

zog Heinrich dem komen in Bayern und Sachren , erblich vermacht , nachmals aber feiner Schweſter Sohn , Kaiſer Friderich ,

noch gus albert

als Herzogen zu Schwaben , aus dem Haus fe Hohenſtaufen , und nach deffelben 1190

Belt mach

erfolgten unglüdlichen Sode , deſſelben Soon Ob nun gleich K. Heinrich VI jugewandt . diere. Herzoge aus dein obenſtaufenſchen

hers Eung

ung uns ibre

Geſchlecht ſchnell zu

großer

Macht

gelat .

get find , und in und außer Deutchland große lande und Herrcchaften bereffen bas ben ; ſo find ſie doch auch in furzer Zeit mies Bufc . Erdbeſchr. 18. B.

wieder in Ubnahme gerathen und zu Grunde gegangen . Herzog Philipp in Schwaben erſchlöfte ſich durch die großen Geldſuma men , mit welchen er ſich die Reichsfront erwarb ; 8. Friderich Il mußte auch vies le Erbgiter aufopfern , und Konrad IV wurde von ſeinem

ſein Sohn Gegenkönig

Wilhelm , Grafen von Holland , gar in die Reichsacht , und zugleich des Herzogthums in Schwaben ſowohl , als aller noch übria gen deutſchen Lande und Herrſchaften , vers luſtig erflåret , welches Unglüc der Pabſt Sein Sohn Konrad fråftig beförderte. welchen die

Jtaliener

Conradin nennen

bemühete ſich dergeblich , ſein Erbherzog thum Schwaben wieder zu erlangen , ja er wurde

gar 1268 ju Napoli gefspft ,

und

beſchlok den her ,oglichen Hohenſtaufenſchen Die Erbguter deffelben waren Stamin . don vorhin veräußert , und das Berjogs Es riffen zwar uns shum fiel ans Reich. terſchiedene Fürften , Grafen und Herren viele Reichsgüter in Schwaben an ſich : allein , König Rudolph hielt ſie mit Ses Nach walt zur Wiedergabe derſelben an. Abgang der Kjerjoge in Schwaben haben die fais ferlichen und Reichs = landvágte in Obers und

Nieber - Schwaben nicht nur alle vos Beforgung der faiſers

rige Gerechtſame in

lichen

unbe aber

lichen Gefälla , Nußungen und Einkünfte , und der noch übrigen Reichsfleden und

juma

Kammergüter in Schwaben, ſondern auch ex commiſſione et delegatione caeſarea ,

Erond vies

diejenigen

Anig die

che wieder heimgefallen , in Ober - und Niem der - Schwaben beſorget. $ 6 Es ſind nămlich dem lanbe ju

ums

Libris

bers

Schwaben po , wie andern Landſchaften , taiſerl. und fånigl. Landvogte ( Advocati

Pabst radi nens

provinciae generales , Procuratores reg ni ſeu imperii, praefecti provinciales,) vorgefeßt geweſen . Sie beſorgten in den

jogo a er

ben

prek

oys Ulla rer

*:

ch his ers

er's

Reſervata und Regalia , welche

fonſt den Herzogen jugekommen , nach Uba, gang derſelben aber dem Kaiſer und Reis

Sohn

Landen ,



welche

nicht zu

Herzoge Erblanden

der ſchwäbiſchen

gehörten ,

ſondern dem Reich unmittelbar unterworfen geblieben , nicht allein den Nußen des Kaiſers und

Reichs überhaupt , ſondern verwalteten und boben auch , nebſt ihren Untero Sgten , haupte rächlich die taiſerl. und fånigl. Regalien, Einfünfte und Gefälle in den Gebieten der Fürſten , Grafen , Herren , Stifter , Nida ſter , und Städte , und lieferten dieſelben an die faiſerl. Kammer . Solche Lanbudge te

in

Schwaben findet man som

Jahrhundert an zum

genannt ,

ja

gehnten

es ſind bis

Anfange des funfzehnten Jahrhunderts

20

zuweilen zwei und einer in

Ober geweſen , einer in Nieder : Schwaben . " Raiſer

Wenzel verſetzte und verpfändete 1379 des Reichs beide Landvogteien in Ober - und Nieder ' : Schwaben an Herzog leopolo III von Deſtreich aufs neue für die ibm rchule digen 40000 Gulden , welcher auch endlich zum nige

Beſitz derſelben gelangte , und ſie eis Ulein , die Her Jahre inne batte.

zoge

oon Deſtreich

famen nach dem

1386

erfolgten Tobe Herjogs , Leopold , von dies fer landvogtei wieder ab , und ſie wurde viele

Jahre

lang nicht

mehr

verpfåndet ,

fondern faſt jährlich durch einen neuen fais ferf. Canboogt verfehen . 1415 perfekte ſie Kaiſer Siegmund Coſtanz , fung

auf der Kirchenverſamm : mit Rath und Bewil

Reichsfürſten ; zum erſtenmal ligung der wieder an Hand Truchfeß gu Waldburg , für 6000 theiniſche Gulden ; doch haben die Cruchfefie din Pfandícilling nach und R. noch bis auf 13200 vermehren múffen . Friderich III dergönnte ſeiner Regierung ſeinem Albrecht von Deſtreich ; Idfung

der

bald 'nach Antritt Bruder , Herjog die Wiedereins

Landvogtei von den Truchfeffen

zu Waldburg , gab ihm auch ſogleich einen ordentlichen Pfand- und Verſchreibungs. Brief mußten die Eruchfeffe Dieſem darüber.

aus:

21

in Ober : Kaiſer

ausweichen und Truchreß Jafob verglich ficb 1452 und 53 mit ihm dahin , daß er

1379 des ber : und opols III

die landvogtei nicht mehr , in des Reichs Namen , ſondern

om duls endlid

ſelben

o ſie eis

Zuſtande det blieb die kandvogtei Schwaben viele Jahre lang , powohl weil die wirfliche

ſeinem oder von wegent

Herzog8 Albrecht verwalten , und

Die

her:

mm 1386 on dies -murde

fåndet , en fais

rote lie hamns

Berpil Fenmal

-burg , haben und

Pandoogt

Einldung

nennen wolle.

ſich def :

In dieſem

und Entridjtung des Pfandíctil

lings niemals erfolgte, als auch speil Herzog Albrecht 1460 rich wider reinen Bruder , f . Friderich , auflehnte, und von demſelben 1465 in die acht ertlárt wurde. Es fiel alfo die Landvogtei Hand , gleich mund

an

Truchfeffen

Jakobs

Sohn

Truchſeß von Waldburg ; und

ob

zu deffelben Seit fich Herzog Sieg von Deſtreich beim R. Friederich

1404 von neuem um dieſelbige bewarb , auch Erlaubniß zu ihrer Einidſung erhielt, ſo ſchritt er doch erſt 1473 Deju , als Hirs jog Albrecht in Bayern mit faiferl. Bergans

tritt

ftigung folche Einldſung vornehmen wollte. Er verfekte fie aber um gleicke Summe, fu

09 ins

gleicher Zeit wieder an den Truch reiß

Hans ,

ober

1486 ,

fent nent

famt dem Schloß Ravnsburg , vedig ab. trat , als ihm Erzherzog Siegmund,den Pfand .

rief

failing baar bezahlte. Heutiges Lage aber iſt von der eigentlichen landvogtei in Ober und $ 3

effe

JA

Johannes ,

welcher

ſie

erſt

22 und Nieder : Edwaben nichts mehr ibrig geblieben , als daß die Reichsſtadte , Uibera Singen , Lindau , Biberach , Ravensburg , Bangen und Pfullendorf , unter dem Nas men einer Ehrung oder Scenfungy jábr lich dem kantvogte zu Altorf und Ravens , burg ein Gerchent theils an Seld , theits an Wein machen ; und daß die Reichs. Gots teshauſer

Lindau ,

Weingarten ,

Salmang

moeil , Ochſenhauſen , Rotb , Weiffenau , Baindt und Burbeim annos ein Schirms geid

begablen,

Es muß

alſo

die heutige

Landvogtei in edwaber , welche eigentlich die Condoogtei Altorf und Ravensburg beißt, mit der ebemaligea kanddogtei in Ober - und Nieder , Sowaben nicht bertedufalt und vermiſcht werden : nur

denn

von dieſer iſt fast

der Namne übrig geblieben ; der fanda

vogtei Altorf und Ravensburg Verwaltung aber in den taiferl. landvágten in Ober und Nieder : Schwaben mit übergeben worden . §. 7. Mit der landvogtet in Edwas ben , iſt auch das freie faiſerliche fandges richt in Ober - und Nieder : chwaben , auf

Leutfircher

Heide

und

in der

Sepårs * ) picht

*, Was die Leurfirder Heide fen, iſt oben 15. 6. G. 376. beſchrieben. Sepůrk,Purs firs,Birß, rurfcm buri ,

23

abrig Vibero

nicht zu

beribechſeln .

Es ift daffelbe gleis

chen Urſprungs mit den alten 4

Placitis oder Mal.

burg , nas

jábr : aveng's

theilo Got:

mau , pirms

eutige ntlid

Deißt, - uge und

fall Eands

tung

ber der .

mas

ges auf

*)

Echt

rico

Bárſo , il po viel , als Jagd , bon , Birſen Burſchen , das iſt , Jagen . Auf der Leuta fircher Heide , ſo weit o felbige erſtredt iſt noch eine freie Burro ( libera venatio , welche unterdiebene Nadbarent úben . Wie weit fich die Búrfch , von welcher fich das Landgeridt foreibt, außer der Leutkirche Heia de eritredt habe, ift nicht leicht zu beftinuinen , bere michlid aber nur durch den Strich Larides des obern Higaus und der vor dem Urlberg belegenen Waldungen und berefdaften . Aui. fer derſelben find feit den alteften Zeiten noch andere freie Bürſite oder Fagbótſtrifte in Dber- und Nieder Schwaben geweſen , und pod borhanden , welche mit der Leutttrcher Heide und derſelben Búrfch feine Verbindung haben , nämlich der freie Burſchezirt an der Donau , tvel er úber zehnStunden groß tit, auch in die gemeine obere Bürſch zwiſchen der Donau , der Riß , Budauer Steig , Mirfteig ufid Tanzag , und in die untere allgemeine Búrſd zwiſchen der Donau , Blau und das eingetheilt wird ; die freie Búrich auf dem Bofferbarb , bei Weminingen , welche der biets großten Sheil des memmingiſchen und auch andere Gebiete begreift , und zwie ichen der Günz: aud der Iler fiegt ; die freie Búrfd zu und uin Warrhauſen, zwiſchen der Rig und der Donau ; die rothweilifche freie Bürſch , bei und um Norðweil ; die freie Búrfti inim die Reichsſtadt Weil ; am Nedar und Schwarze wald ; bei Lübingen oder in dein Steinlader Shal ; bei der Stadt Halen ; bei Donaurperthin in der Reichspflege ; bei Balingen ; bei und #m Ehingen ; in den Gohenzollers beging duen

34

Mallis publicis & provincialibus , und ſchon unter den rahwabiſchen Herzogen in libung gewefen ; es haben auch die Hers joge das Recht gehabt , daſſelbe im Na . | men des Kaiſers und Reichs zu beretzen und Die altern . Lanbrichter bas zu verleihen.

ben ſich

entweder lanbrichter auf der Heide

genannt , ween nåmlich das Landgericht zu Leutfirch und auf daſiger Heide gelgalten worden , oder landrichter in der Septirs , wenn das Landgericht an andern Maalfát ben in der Púrs , als ju Lindari , Wangen oder Ravensburg , gehalten worden. Erſt 1425 fieng der kandrichter Volt Syfeid an , 2 ſich einen landrichter auf Leutfircher Hei : de und in der Pirs , ju chreiben , welche Formel auch unter den truchfefiſchen und iſt. reichiſchen Landrichtern beibehalten worden , bis Hans Sounower im erſten Viertel des Jahrhunderts fectzehnten Jahrhundert s ;, und alſo um eben die Zeit , da man dſtreichiſcher Seits das

Landgericht

auf Leutfircher Heide iveis

ter ausgedehnet , in Nachahmung der Lands vogtei fich anmaßet , ju ſchreiben : land , Dber : und Nieder - Schwaben . rigter in auf

chen Hölzern und Bodenberg ; und die gemei. ne Bürſch , genannt Mundat , uin die Stadt múnd.

auf Leutkircher Keid und in der Gepits. Ob nun gleich der urſprüngliche Siß dies res

Landgerichts auf der Leutfircher Heide

geweſen, und deſſelben Geridtswang rich chedeffen nicht der Derſelben und der Bürſch Srenge vor

erſtreckt ,

dieſes

andern " befondern

landgericht

auch

landgerichten feinen

Vorzug gehabt hat , ja zu der Zeit , ale die landvogtei an das Haus Deſtreich ges fommen , ebenso wie die andern faiſerl. Landgerichte in Schwaben an Gerichtsbars keit , Anſehen und Gewalt gering geweren ; und viele Reichsſtånde in Schwaben , an Fürften', Grafen , Herren , Prälaten und Reichsſtädten , von den Kaiſern ohne eini ge Einſchränkung von befreiet worden ; ( ben ödet

berodgerten

allen landgerichten Fall der berſagten

Gerechtigteit

ausgenom ,

men , ) ro baben doch die landrichter in in der Leutfircher Heide und in der Bürſch, vom Ausgange des funfiehnten Jahrhuns derts an , als das Landgericht mit der Landoogtei Schwaben in gewiſſer Maße an das Haus Oeſtreich gefommen , dem Land gericht eine ganz andere Geſtalt zu geben angefangen , indem ſie rowohl rogenannte Ehehaften

oder Ehebaftinnen (cafus refer . vatos ) eingeführt, und die Uppellagion an die Reichsgerichte verſagt , als auch den Bes : B5

26

Bejiel und Serichtsjwang erweitert ; wels ches gehåufte Beſchwerden der Fürſten und , Stande. des rchrodbiroben Kreiſes nach ſich gezogen.

Heutiges Tages erſtreckt ſich nun

der Gerichtsumang des Landgerichts durch folgenden erweiterten Bezirt. Er fångt bei der Reichsſtadt Lindnu an , welche in dem landgerichtlichen Diſtrift liegt. as tot demſelben abwärts

am

Bodenſee

bio gen

Mårsburg liegt , gehört auch daju.

Pon

dannen giebt das Landgericht ſeine

Grenzen

nach

hinüber,

Coſtanz liber den

Bodenjee

welche Stadt aber befreiet regn win . Von derfelben an hat deffelben Bezirt gleiche an hat Grenzen mit Schwaben und der Schweize und geht alſo , mit Einſchließung der Ini fel Reichenau , nac Ratolp6gell , Sengen und Stůlinge . Hierauf wil man die Scafs roaft Bondorf dabin rechnen , alsdann die Landgrafſchaft Baar , die obere und untere Grafſchaft Hochberg , inſonderheit die Reichsſtadt Rothwell , und die Stadt Vils lingen. lichen

Von da an geben Grenzen mit den

die landgerichts

Grenzen

des Hers

jogthums Würtemberg fort bis nach der Neichsſtadt Gmünd . Dettingen : Baldera und Donauwerth werden

auch

dahin ges

rechnet ; und von hier geht die Grånje bis Reuthe an die Brúce.

Weil die Herrſchaf

27 ten for dem Arlberg vom Saiſer Ferdinand 1555 von der Gerichtsbarkeit des Lande

3

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-1

8

gerichts befreiet worden ; ( ungeachtet die nachſtangelegenen Reichsſtånde, infonder : beit die Reichsſtädte kindau , Ravensburg . Wangen , Ysni und Leutkirch , fich heftig darüber befchweret haben ) fo geht die Grens je ferner von Reuthe nach Sannheim , als. dann in die Grafichaft Sdnigsed , Rothen , fels , und hierauf nach Lindau , bis dabin fie eben die Grenze ißt , welche die Herr .. ſchaft Bregenz von den anliegenden Gebies ten fcheidet. Qußer dieſem Bezirt gebort noch die Grafichaft Hohen . Embs dahin. Das Landgericht hat concurrentem juris dictionem mit den in ſeinem Bezirk belea genen Stånden des Reichs ; 08 wåre denne daß einer oder der andere Stand eine odla lige Befreiung erwieſe. Une bürgerliche Sa. chen in erſter Inſtanz, und alle unmittelbare und mittelbare Reichsglieder in Schwaben imm Diſtrift des Landgerigts , werden unter dar , felbe getogen . Die Uppellazion iſt ebedeffen , und auch noch unter den erſten ditreichiſchen Landrichtern , bloß an die hochſten Reichsha gerichte , gegangen , nachmals aber ift fic von 1530 an das dftreichiſche Kof . und Kammergericht ju Pnſpruct gezogen ; erido lid aber vom Saiſer feopoldan in den Raje

faiſerlichen Bahifapitulejionen verſehen wor , den , daß jedem Berchwerten frei ſtehen ron , von dieſem Kambgericht entweder an den kaiſerl. Hof , oder an das faiſerl. und freichs : Kammergericht ohne einige Kinder tung zu appelliren . Es hat das Landgericht auf Reutfircher Heide und in der Püro von alten Zeiten ber vier befondre Maalſtatte gehabt , welche alle in der oben beſchriebenen Pörs gelegen ſind, nämlich leutfirch , Wangen , lindau und Ras bensburg . Uis aber die Landoogtei an das Haus Deſtreich gefommen , iſt , anſtatt der Maalſtatt Lindau , der Reichsflecken Ultorf, und anſtatt Deutfirch , die Stadt Yoni era wählt worden . Un jeder dieſer vier Maala ftatte wird jährlich zw8lfmal landgericht ge . halten , und zwar gleich zu Anfang eines jeden Monats ju Ultorf , bernach zu Ravenss burg , und endlich gut Isni . Den - taiferl. freien landrichter beſtellet der jedesmalige regierende Erzherzog zu Deſtreich , als fns baber des faiſerl. Landgerichts : doch pfleget die daju ernannte Perron den vier land gerichtlichen Maalftätten angezeigt , und dar liber ihr Gutachten eingeholt zu werden , worauf erft der relben Berpflichtung geſchieht. Die Beiſitzer ſind vier Stab : oder Statts balter , deren eine jede Maalſtatt einen bes ron :

29 fondern fest , damit in Abweſenheit des fais t's ferl. re.

landrichters derſelbe den Borfiß füha In den drei Reichsſtadten wird gemei ,

en mo

niglich

B:

dem geheimen Rath , und zu Ultorf der Flee Es hat den - Umtmann daju berordnet.

er

auch jede Maalſtatt inte beſondern Briſiger ,

er de

ein

Bürgermeiſter , oder

einer

aus

deren aller Orten zwólf ſind , und diefe wers den von den ordentlichen Obrigkeiten der Maalſtåtte ernennet , und alle aus den Raths- und Gerichtsfollegien und den anges

a: rebenſten Bürgern erwählt , ſind auch yum

18 ere

-

Theil ſtudirte Perſonen. Ein rolcher Beis Tißer hefémmt für jede gerichtliche Sißung nur 6 Str . Semeiniglich verſehen die Kang leiverwalter der drei Reichsftåbte das Amt

la der kandgerichtsſchreiber , und qu Aſtorf der

Po

s

Gerichtsſchreiber. Die landgerichtlichen Ges falle ſind zwar eben nicht wichtig , betragen aber doch ro viel , daß das Landgericht das

1. von unterhalten werden kann , und den yng habern reicht .

deſſelben

zu

feiner

Beſchwerde

ges

$ . 8. Neben dieſem Landgericht , find in Schwaben ehedem noch mehrere bon gleichem Urſprung und Alterthum geweſen , und jum Sheil noch im Gange . Die lettin find : die freien faiſerl.

Landgerichte ju Ranfweil in

Múſinen ; im

Churgau , weldes

am Ende des

des funfzehnten Jahrhunderts im badler Fries den den Eidgenoſſen abgetreten worden , und in derſelben Namen monatlich zu Frauenfeld gebalten wird ; ju Mellenburg , zu Schades buch , in der Grafichaft Heiligenberg ; in der Grafſchaft Kempten ; und zu Dettingen . Von dem ehemaligen landgericht und nac Hofgericht zu Rothweil , maligen farferl. wird bei dieſer Stadt hinlängliche Nachricht erfolgen . 9. y . In den mittlern Zeiten , iſt Schwar ben in viele Sauen (Pagos ) bertheilt ges weſen , deren Namen zum Theil noch bes tannt und ública fino , und zu welchen gre bören der Allgau , Ulpengau , Argau oder Ergau , Urgengau , Baar , Brenjgrau , Brettachau , Brettigau , Brisgau , Burs gau , Cletgau , Craichgau , (welcher eigents lich giviſchen Schwaben und der Interpfalz liegt , und dahin die kleinern Sauen Schmiecho gau , Enjingau oder Enzgau und Saligau , geboren ; ) Donogau , Slemsgau , Hegưu Façtgau , flergau , Kochengau , oder inus chergau ', Linggau , Murgau oder Murados gau , Magoldgau , (zu welchen der Walgau gehört hat ;) Rebelgau , Niebelgau , Ortes pau , Rheingau , das Rieß , Schuffengau , Sulmgau , Thurgau , Wirmgau oder Wis rina

>

30

basler Ftica orden , und

ringau , 3abernachau oder Zabergau, Bis richgau , und andere.

Frauenfeld u Schades

. 10. Der größte Theil von Schwaben , gehört heutiges Sags zu dem ſchwäbiſchen Streiſe i ein anſehnlicher Eheil aber zum Site

enberg ; in Dettingen,

und nag Nothweil ,

reichiſchen , ein kleiner zum oberrheiniſchen Kreiſe ; es erſtreckt ſich auch aus dem bageria fchen Kreiſe ein fchmaler Strich vom Hers

Schmas

jogthum Neuburg , långſt der Donau , in Schwaben hinein , welcher die rogenannten rohrabiſchen demter dieſes Herzogthums auss

-beilt ges coch bez

macht. Außerdem beſikt auch die unmittele, bare Reichsritterſchaft in Schwaben ang

Nachricht

fehnliche Güter und Herrſchaften .

ben ge u oder

grau , Burs

eigent

erpfalz nietis

Vom

ſchiabiſchen

Kreiſe

inſonderheit.

Jeau ,

gau , foss

aces gau rtes

§.

I.

D er ſchwäbiſche Kreis , welcher jiwar nicht 098 gange Schwabenland ', aber doc den größten Theil deſſelben begreift , iſt jus

31 :

erſt von Rif. Sanffon und deſſelben Sohne Bil ,

32 Wilhelm abgebildet worden , welche Charte in allen folgenden holländiſchen und deutſchen Charten vom ſchwäbiſchen Kreiſe , derglei chen Bale , De Witt , Bifcher , Homann , ju ztveien malen , und andere geliefert , jum Grunde gelegt worden ; doch haben ſie ſich insgeſamt auch der Charte bedienet , welche P. Billius gezeichnet , Matthaus Wagner 168y . and licht geſtellt , Daniel Bartholos mái 1717 aufs neue und vermehr berauss gegeben , und for. Frider. Leopold obne des erſten Verfaffers Namen nachgeſtochen

bat.

Eine andere Hauptcharte hat Joh . Chriſt.Hur ter verfertiget , und Hans Georg Bodenebr, nachmals aber Joh. Stridbeck , herausgeges 1704 ſtellte Wilhelm de l'Fole eine ben . neue von den bisherigen ſehr unterſchiedene Charte auf zwei Bogen ans Licht , welche Jeremias Wolf und Tob.: Konrad lotter Hiernachſt verzeichnes nachgeflochen haben. te der Hauptmann Michal eine beſſere und große Charte , welche Matthäus Seutter auf neun

Blättern

lieferte ; weil ſie

aber

doch noch viele linrichtigfeiten enthielt , brach te ſie Prof. J. M. Hare mit beträchtlichen Verbeſſerungen ins Kleine , und die bomana riſchen Erben gaben si les Blatt 1743 aus, Ob nun welches Boudet 175 1 ' machſtach . gleich dieſe baſiſche Efaite alle andere übers trifft

trift und noch zur Zeit die beſte iſt , wele che wir vom fchwäbiſchen Streiſe haben , Die neues ſo hat ſie doch noch viele Fehler. fte große Charte von acht Blättern bat Joh. Lamb. Roleffel verfertiget , und Job . Undr, Pfeffel geſtochen , ſeit 1750 aber iſt fte bei Sie iſt den homanniſchen Erben zu finden . vollſtändiger und richtiger , als die michal. fche ; weil ihr aber eben ro , wie derſelben , infonderheit die mathematiſche Richtigkeit feblet , ſo muß ſie mit Zuziehung der Halio ( cheu Charte gebraucht werden , und alsdenn hat man die beſte Ubbildung des ſchwäbiſchen Kreiſes , welche noch zur Beit vorhanden iſt. Eine Poſtcharte vom rchwäbiſchen Kreiſe haben die homänniſchen Erben 1752 geliea fert, $. 2. Dieſer Streis grenjet an den obers und churrheiniſchen , fråntiſchen , bayeriſchen und dftreichiſchen

Kreis , wie auch an die

Schweig. Die dazu gebrigen fånder betra . gen ungefähr 729 Quadratmeilen . . 3 Die gegenroårtigen Stande deffelo bin lind nach den 5 Bánfen , in welche fie auf den Kreistagen abgetheilt ſinb. . 1. Geiſtliche Stifter und Fürſten ; name lich Coſtany , Augsburg , Ellwangen und Kempten , welche beide legte von Seffion ju s frion mit einander umwechſeln. 2 , Walt,, Büſch. Erdbeibr. 1.8.-H.

1

34 2. Wdtliche Fürſten und Stifte , welche find : Wartemberg , Baaden - Durlach , Baaden • Baaden , Baaden s Hochberg , Hos : henzollera : Hechingen und Haigerloch, Hos' henzollern - Sigmaringen ; Abtei Lindau , Ubtei Buchau , (welche Abteien von Streiss tage ju Kreistage umwechſeln , wider deren Vorſit aber die prálatiſche Bank proteſtirt ;) Auersberg wegen Shengen , Furſtenberg me : gen Heiligenberg , Dettingen zu Dettingen , Schwarzenberg wegen Sulz oder Klettgau Lidtenfein . nämlich : Salmansweil , Weingarten , Ochſenhauſen , Elchingen , Yrs fee , Urſperg , Kaiſersheim , Roggenburg i Roth , Weiſſenau , Schuſſenried , Marcha thal , Petershauſen , Wettenhauſen , zwia 3.

Prálaten ,

falten , Gengenbach ; und Uebtiſ innen , nám , lich Heggbach , Gutengell , Rottmünſter , Bainot. 4. Grafen und Herren , måmlich des deuts fchen Ordens landfommenthur der Ballei ele ſas und Burgund wegen Nichbauſen , Für ſtenberg wegen Stühlingen , eben daffelbe wegen der landgrafſchaft Baar, Bayern was gen Wieſenfteig , Fürſtenberg wegen des Ko'na ginger Chalo , Fürſtenberg wegen: Mobforcta Montfort , Dettingen - Baldern und Detti gen - Wallerſtein, Cruchfeß . Scheer , Königs egg?

35 Rothenfels , egg- Unlendorf , Königsego Truchfeß - Zeil , Cruchreß - Wolfegg, Bayern Fürſtenberg wegen wegen Mindelheim Sunbelfingen , Baaden - Baaden wegen Ebers. Stein , die Marg: Fuggeriſche kinie, die Hand . Fuggeriſche Linje, die Jakob FuggeriſcheLinie, Hohenems. Hohenems ; Würtemberg wegen Juo Hingen , S Blaſii wegen Bondorf, Eraun wou gen Egloff, Stadion wegen Chanhaufent ; Hohengerolded , Taxis megen Eglingen .

s. Freie Reichsſtädte , nämlich Uugsa burg , Ulm , Eßlingen , Reutlingen , Norbe dingen , Hal , Uiberlingen , Rothweil , Heila. Smund , Memmingen , Lindau , bronn Dinkelsbühl , Biberach , Ravensburg, Rempo ten i Kaufbeuren , Weil , Wangen , Voni , feutfirch , Wimpfen , Siengen , Pfullendorf, Buchhorn , Ualen , Bopfingen , Buchau , Offenburg , Gegenbach Zell am Hama mersbach. Die drei leßten Städte mennen fich die Vereinſtädte ; und die Städte Eflins gen , Nördlingen , Hall , Heilbron , Mems minigen und Einbau , die torreſpondirendent fechs Städte. Die Herrſchaft Rechberg und Stadt Dos Mauwerth , werden auf den Streistagen ftuar aufgerufen , jene aber iſt der Mitterres aft Donau Viertels zuerfannt , und dieſe fiebt unter bayeriſcher Landesgobeit,

$. 4. Die freisausſchreibenben Fürſten find : der Biſchof zu Coſtanz und der Hers 30g ja Würtemberg , dieſer aber iſt allein 1

Direktor , doch theilt er fenem die Kreisbes tathſchlagungen vorläufig mit. Die Kreiss tage werden gemeiniglich zu llim , und in Friebensjeiten meiſtens jährlich zweimal ges balten . Jede der fünf Banfe hat ihren Dis rettor , welcher ſich aber fein weiteres Vor recht vor ſeinen Mitfånden zuéignen fann. Die Direktores der fünf Banfe unterſiegeln alle Kreisrezeffe und andere Uusfertigungen . Der geiſtlichen Fürſtenbank beſtandiger Di: reftor iſt der Biſdof zu Koſtanj ; die welta liche Fürſtenbank bat am Herzog zu Würt.me herg ihren beſtandigen Direktor ; die Diref . tores auf den Bånfen der Prälaten und Gra fen werden nur auf lebenslang gewählt , und auf der Bank der Reichsſtadte dirigirt zwar Ulm beſtandig , Uugsburg aber führt allezeit die erſte Stimme. Die engern Zuſammens tdnfte beſtehen , mit Einſchließung der beiden aus dreidenden Füsſten , allezeit aus gehn Krrisſianden , welche auch bei osuigen Kreiss verfammlungen oft zuſammen fammen , idinn Sachen zu ' unterſuchen ſind , die in der vóla ligen Verſammlung zu weitläuftig feyn wirs den ; und alsbann tiden fie cie ordentlis dhe Deputazion

genennet.

Die Kreiskanzlei und

i

37 und das Kreisarchio , Firid in deč mårtems bergiſchen Direftorialreſidenz Stuttgard. $ . 5. Es iſt dieſer Streis in Unſehung ſeiner Lage gegen Frankreich , einer von der fogenannten vorbern und vorliegenden Reichsz freifen .

Er gat nicht allein 1691 , 92 und

1700 mit dem frånfiſchen

Kreiſe , ſondern

auch 1697 mit den ábrigen vorliegenden Kreifen , und 1702 mit den chur - und ober. rbemirden 8ſtreich » und fråntiſchen Streifen zu Nördlingen eine Affojiajion nachmals oft erneuret. Er

errichtet , und hat auch mit

dem frånfiſchen und bayeriſchen Preiſe Mungo probajionstage angeſtellt. Als 1681 durch einen Reichsrihluß die Kriegsverfaffung des ganzen Reichs zu Friedenszeiten einfach auf 40000 Mann geſikt wurbe , famen auf den fdwabiſchen Kreis 1321 zu Pferde , und 2707 zu Fuß , und alſo ein gleicher Ans rolag mit den oberſächſiſchen , burgundiſchen , nieder • rheiniſch meliphåliſchen und nieders rachlichen Kreiſen , welchen er auch 1707 bet der Eintheilung der zu der Reichsopes ragionskaſſe bewilligten 300000 Fl. gleich gemacht , und ihm die Summe von 31271 Fl. 58. Kr . 5 Pf. zugetheilt wurde. Die Kreistruppen , welche beſtandig auf den Beta nen gehalten werden , beſtehen aus vier Ins fanteriecegimintern , jedes von € 3

12 Kompago

nien , i Dragoner's and i Núraffierregis Der ment , jedes von 8 Kompagnien . ll cha arſ r ldm Kreisoberſte wird Generalfe gea nannt . S. 6. In Abſicht auf die Religion , wird diefer Kreis unter die gerniſchten gerechnet. Sum Kammergericht ernennet er jeßt wirklich zwei Affeffores , nåmlich einen fatholiſchen und einen evangeliſchen . Wenn ein farbos Iiſcher Affeffor abgegangen iſt , wird. ſolches vom Kammergericht dem Bifchof ju Coſtanz angezeiget , welcher ſeinen fatholiſchen Mits Månden Nachricht davon giebt , die hierauf entweder einmithig , oder durch die meiſten Stimmen , eine von dem Biſchof ihnen vors geſchlagene Perſon erwählen , oder der ſelben Beſtimmung dem Biſchof ganz åberlaffen , der hernach in beiden Fåder eine ſolche Per fon dem Kammergerichte präſentirt. Wenn aber ein evangeliſcher geſtorben ift , geiget das Kammergericht ſolches dem Herzoge 38 Würtemberg an , roelcher es hierauf weiter an den Martgrafen zu Baaden und an die Etadt Ulm , mit Beilegung des fammerges richtlichen Schreibens , berichtet , damit dies relben fich mit den übrigen evangeliſdien Mitfånden und Banks verwandten evange: liſchen Ebeils wegen Ernennung einer oder der andern Perfon , Vereinigen mögen , wel : che

39 dhe alsdann den

Berjoge

su

Würtemberg

namhaft gemacht werden ; da denn dieſer nicht nur die son rámtlichen evangeliſchen Standen ernannten Perſonen , ſondern auch , wenn er mit ihnen , in Anregung derſelben , ſich nicht vergleichen fann , noch eine andes re als freisausfchreibender Fürſt , oder , wenn er ſich wegen der ju ernennenden Pera fonen mit den übrigen evangeliſchen Stäna den verglichen hat , diefelben ſowohl für fide, als in derſelben Namen , dem Kammergeriche pråſentirt , und rolchem die Wahl und Be. rufung der tüchtigſten überläßt. §. 7. Unter dem Kaiſer Friederich III ift der for & bifche Streis , zur Aufrechthaltung des landfriedens , in vier Viertel abgetheilt worden . Solche Ubtheilung beſteht noch und wird in mancherlei Fåtlen nüßlich geu braucht. Die Häupter derſelben find , in erſten gweien

der die

Herzog

von

Würtemberg ; im

Markgrafen

von Baaden ; im dritten der Biſchof zu Coftang und der Abt gu Kempten ; im vierten der Bildhof zu Augsburg .

Das

Das Hochſtift Coſtanz.

$.

1.

Die lande und Güter des Hochfifts Cos ftang oder Coſtniß , in ſo weit ſie zum deutſchen Reich gehören , liegen in Obers richmoaben an beiden Seiten des Bodenſees , Das Hofſtift bat 1717 durch drei Stände des fchwäbiſchen Streiſes den Zuſtand reinec und der Übtei Reichenau auf dem Reichsbo . den belegenen Lande und Einwohneè untera ſuchen , und auf einer fogenannten Genez raltabelle vorſtellen laſſen . Vermoge derſels ben hatte es auf dem Reichsboben , 2 Stads tei 7 Dörfer , 22. Weiler , 19 Hofe , eine Mannſchaft von 163 2 Perſonen , welche meh , Tentheils nur in Rebleuten und Eagelshnergi beſtand , 1458 H & uſer , 2562 Reben , 9160 Faucherte Uckerfeld , 4634 Mannsmaade ( 0. i. Lagiderf , was ein Mann des Sages miben fann,) Wieſenroads , und 212 I Jaucherte Holy . Aus dem Wiefenwachſe und Uderfelde wird gar geringer Rußen ges zogen ; denn der

Erbboden iſt entweder gar 20

jd lettig, oder lauter Sand , oder moraftig, und der Uiberſchwemmung ausgeregt. In Städten und Dörfern iſt fein Handel , außer . was an Wein , der aber auch nicht viel auss macht , in die nächſte Rachbarſchaft ausges führet wird. In dieſer Borſtellung iſt aber zweier hernach anzuführenden Reichsherrſchafa ten , welche das Bisthum beſikt , feine Ers wähnung geſchehen . S. 2. Das Bisthum hat reinen Namer von der Stadt Coſtanj , oder Coſtniß , welche oben befchrieben , und dahin es von ſeinem ers ſten Stiftungsort Windiſch, welcher 6 Meilen davon in Helvetien im Gebiet der Stadt Bern liegt , berlegt worden : zu welcher Zeit aber Polches , und inſonderheit ob es ums Fabr 570 geſchehen ? iſt nicht gewiß genug. Ob nun gleich im rechzehnten Jahrhundert der biſchsfliche Wohnſiß

nach Mersburg ober worden , ro iſt doch in der Stadt Coftang noch die Stathedralfirche

Mårſpurg

verlegt

beatiſſimae virginis natae. Das biſchód. Haus bei derſelben , iſt gang berfallen. Das Domkapitel beſteht aus 20 Domherren und 4

Erſpeftanten , und hält ſich noch in der Stadt Coftang auf. Der biſchofliche Kirche ſprengel iſt zwar durch die Reformazion urb durch påbftliche

Befreiung unterſchiedertek Mönchen- und Ritterorden , auch einzelnen S116 es

Seidſter , kleiner geworden , als er ehedeffen geweien , iſt aber doch noch der großte in Deutſchland. Denn er erſtredt ſich durch den froßten Theil von Schwaben , und einen groſo fen Theil der Eidgenoſſenſchaft , und begreift 20

Kollegiatfirchen , über 1000

Pfarren ,

welche entweder ganz oder zum Theil fathos liſch find , 229 Kldfier , und überhaupt 51 Vanddech aneren ; wie des Kochftifts 1712 rach Nom geſendeter und daſelbſt gedrudter Bericht von ſeinem Zuſtande , befagt. Das B :sthum ſelbſt aber gehört zur erzbiſchöflich : mayngiſchen Proving . S. 3. Der Biſchof ſchreibt lide alſo : Von Gottes Gnaden - Biſchof zu Coſtany , Herr

der Reichenau und Debningen .

Undere nena

nen ihn : den bochwürdigſten Fürften und jaren , Herrn ze. Das Wappen des Biss tbams iſt ein filbernes Kreuz im rothen Fels Es bat vier Erbámter : das Erbmar , de . rahatlamt verwalten die Freiherren von Siro genftein ; das Erbtárameceramt die Freiber ten von und zu Foßenried ; das Erbtruchs fifienamt die Herren Zweher von Fuerbach ; das Erb chenfenamt die Herren Segeffer von Prunegg. Der Biſchof iſt beſtändiger Range le : der Univerſität zu Freyburg im Briss gru , und fie erfennet ihn in der erſten und Butiten Infatis für ihren Richter.

S. 40

ననఇంక నంాాకు ఇస్తాను అంది కసఆగ-శy45+కనాుక్కు నుదేంగా శతమబ•నేను ాల 43 I. 4. Das Kochſtift iſt von uralten Zeiten reichsunmittelbar geweſen . Der Ein : 01 bat auf den Reichstagen im Reichofúritens rath eine eigene Stimme , und auf der geifts licben Bant feine Stelle zwiſchen den bir fchofen von Straßburg und Augsburg: Ei gehört nicht nur jum ſchwäbiſchen

Streife ,

und zwar zum dritten Biertel , deffen Haupt er zugleich mit dem Ubte zu Rempten iſt , Tondern er iſt auch mit : freisausſchreibendec Fürſt ; ob er aber dieſerwegen mit dem Her: joge zu Würtemberg gleiche Rechte , oder dieſec por ihm etmas voraus babe ? darüber iſt oft und lange geſtritten , und viel geſchrie. ben worden . 1521 var der coſtanziſche Reichsmatrikularanſchlag 14 ju Roß und 15 45 wurde er 6o ju Fuß , oder 408 Ft. nter te heru gefegt ; 1567 aber auf die Hälf wurde er wieder auf 10 ju Roß und 30

erydhet , doch hat zu Fuß , oder 240 Fl . das Hochſtift bis 1983 nur den verminder ten Anfchlag von 7 zu Roß und 30 fu ſowohl zu den Reichs , Fuß , oder 204 Fl. 232 als rochwäbiſchen Kreisanlagen erlegt. gen der Ubtei Reichenau , welche bem Hoch Atift einverleibt worden , iſt es 1545 berona Ders auf 2 qu Ros und 4 fu Fuß , 00er 40 1683. iſt der gauge gejekt worden . Sl. techos

44

Hreichematrikularanfchlag des Hochfifts , dhe Abtei Reichenau mit eingefühloſſen , auf 108 Fl. berringert ; wenn man aber ble 8 FI. 50 Str. toelche es wegen der 1649 erfaufs ten Herrſchaft Jttendorf erlegen muß , dai zu rechnet , ro beträgt der ganze Anſchlag des Hochſtifts 116. Fl. 30 Kr. deffen ges ſuchte fernere Verringerung , der ſchwäbiſche Kreis nicht hat zugeben wollen . Zu einem Kammerziel iſt es 1726 , nebſt der Abtei Reichenau , auf 121 Rthlr. 68 Kr. anges feßt.

Ehedeffen

war das Bistbum in

der

påbſtlichen Kanzlei auf 2500 Fl. gefchapt ; 1704 aber wurden für die Beffatigung Bia fchofs Johann Franz nur 410 Fl . entrichtet. S. 5. Die hohen Stollegia des Fürſten und Biſchofs ſind : der geiftliche Rath , der Hof rath und die Hoffammer. Die Beamten find Dbervogte und Amtmanner .

§. 6. Die jährlichen biſchofliche Tafelgele der , ſollen, dermoge boonſtiftiſchen Berichts an den påbſtlichen Hof vom 9. 1712, nur

!

20000 Fl. betragen . $. 7. Wir bemerfen nun 5 1. Die rernehmſten biſch & flichen Derter , welche ind : 1. Mersburg oder Mórſpurg , eine Stadt am Bodenſee , woſelbf die

bladfäche Ries fidendo

45

fibeng, ein biſchofliches Seminarium cleric. Dominifaner Nonnenflofter

fecal. und ein

ift. Sie roll von den Srafen von Rorborf 1647 an das Bisthum gefommen ſeyn. brannten die Schweben das Reſidenzalos ab. Bei dieſer Stadt iſt guter Weinwachs . Anmert . Et fteht bei der Stadt im See ein Kreuz, auf weligemman lieſet, daß der See bieſeløjt 2900 fiafter breit , und 108 Klafter tief fey . 2. Marfdorf oder Marchdorf, ein Stadts -chen , woſelbit ehebeſſen eine Kollegiatfirche geweſen , jeßt aber noch ein Franziſkaner Nate bei dem Stadten Monnenfiofter iſt. ift ein

Kapuziner N snchenflofter.

3. Ittendorf , che das noch Rift 1049 von der Reichsſtaðt Uiberlingen erfauft , und wegen derſelben ei.. nen

oben

angezeigten beſondern Reichsmas

trikularanſchlag bat. 4. Reichenau , Augia dives oder major , eine Benediftiner Mönchenabtei auf einer gleichnamigen angenehmen Inſel im Zellerfee, auf welder das Kloſter im 1. 724 zuerſt von dein geil . Pirminius erbaut worden . Ebe. deffen iſt ſie fhr reich , und ein unmittelba , res freies Reichsſtift geweſen , deſſen übt die fürſtliche Wirbe , uno Sik und Stimme auf den ſchwäbiſchen Streistagen gebabt hat. Sie

46

Sie iſt aber vom Anfang des funfzehnten Jahrhunderts an in große Ubnahm geras then , und endlich

1525 dem

Hochſtift Co.

ſtanz einverleibt , auch 1540 vélig übergue ben worden , ſo daß der Biſchof feit der Zeit die Einfånfte des ehemaligen Abts ges nießt , und daſelbſt ein Oberamt hat , doch bat die Abtei in neuern Zeiten die unmittel bare Reichsſtandſchaft wider den påbiiliden Stuhi und das Hochſtift Coftang auf das mogligſte ju behaupten , und ihre Einvers leibung für unrechtmäßig zu erflaren geſucht. Allein , 1757 ließ der Biſchof die Mönche durch Soldaten aus dem Klofter wegführen und machte, dadurch den Streithandel ein Ende. Ihr Wappen iſt ein rothes Kreug im filbernen Felde. Sie fatte chedefſen eis ten Reichsmatrikularanſchlag von 1 zu Pfers de und 4 zu Fuß , oder 28 fl. welcher 1545 auf 2 zu Pferde und 4 zu Fuß , ober 40 Fl. erodtet worden , wie oben § . 4. ju leſen . 1712 fuchte der Biſchof zu Coſtanz wegen die'er Abtei eine fürſtl. Stimme im Reichs fürſtenrath , welche er aber nicht erhalten bat. Der Biſchof nennet ſich einen Herrn von Reichenau , und nicht einen Ubt zu Rei chenau , weten leßten Titel ihm aber der Saiſer zuweisen giebt. fich , den Zeichnam

Das Kloſter beriihmt Ors Evangeliſter Mars fus

7

47 fus je Beriahren , der aber die Benediger auch zu beſişen behaupten. Gewiſſer iſt , dats Raiſer Karl der Dide hieſelbſt begraben ſey. Man zeiget auch im Kloſter einen grora ren grünen Stein , welcher 2 Zou dick , größer als ein gemdhnlicher Foliant ift , 284 Pfund wiegt , und irrigerweiſe für einen Smaragden ausgegeben wird. Er iſt ein Flusſpath . Kaiſer Karlber Große hat ihn dem Kloſter verehrt. Den Mönchen ſteht sin Prior bor. Die Inſel Reifenau , iſt eine halbe Meis le lang , bat guten Weinwachs , und alle, lei Früchte. Auf derſelben liegen noch die Dörfer Nieder- und Ober : Zeu .

5. Debningen ,

eine Probſtei oder Cole

legium canon, reg . Ord . S. Auguftini , Chuno , nicht weit von der Stadt Stein. Graf von Denningen , hat dieſelbige im F. 965 aus ſeinen Gütern geſtiftet 1534 avec find mit faiſerlicher und påbſtlicher Bem is ligung die Einfünfte des Probſtes zu den Lafelgeldern des Biſchofs ju Coſtanz serolas gen worden , welcher ſich einen Herrn von Debningen nennet , und daſelbſt einen Ober : Dogt bat . 6. Die Botei Geyenhofen , am Sellerſee . 7. Die Vogtei Bollingen , am Fluß Aach , welcher in den Zellerſee fließt. 8. Die

,

48 8. Die Berrfchaft oder das Amt Estheo len oder Rötteln , in der Landgrafſchaft Klets gau , welche am Rhein liegt , und , außer dem Schloß diefes Namens , die Dörfer Shen . gen oder Deingen , Herderen und lienheim Der Fürſt DOK oder Rienen , begreift. Schwarjenberg , als gefürfteter landgraf ima Sletgau , behauptet nicht allein die peinli dhe Gerichtsbarkeit , ſondern auch die fans deshoheit über dieſe Herrſchaft zu haben und geſteht dem Hochſtift blos 'die niedere Gerichtsbarkeit zu . II. Die der Domprobſtei zugehårige Reichsherrſchaft Conzenberg , welche an der Nordſeite der Donau , nicht weit von der würtembergiſchen Stadt Cuttlingen liegt , Sie ſteht in den Anlagstabellen des ſchwd . bifchen Kreiſes beſonders gu 18 Fl. angereßt. Sie ſoll aus den Dertern Wurmlingen , Ros đenbeuren , Seithlingen , Oberflacht , Durch , bauſen , Dodersdorf und

Weyler , beſtehen .

Anmert. Die Herrſchaften und Gerichte des Biſoofs und Domkapitels, welche in der Grafichaft Bags den im Thurgau , und im Stanton Zürich liegen , tnůffen im Dreizehnten Bande Der Grdbedreis bung in der Bereibung der Eidgenotenidaft gejuder werden,

49

Das

Hochſtift

Augsburg.

§. i.

ie Gatide des Hochſtifts 'ugsburg lies 3 gen zwiſchen den Flüffen Lech , jler

und Donau zerfreuet , fiird aber dauptrachá Sie ſind ein Cheil lich am erſien belegen . ton dem alten Vindelicien , welches wieder ein Theil von Nhấtien geweſen . Derjenige Dheit derſelben , welcher nach Tyrol ju liegt i und zum Algau gehårt , iſt ſehr bergitht , die übrigen ſind deſto reichlicher mit fruchtó baren Heckern , Wieſen und Beiden verſehen . $ . 2. Das Bisthum hat ſeinen Nameri bort der Reichsſtadt Äugsburg , in welcher es geftiftet worden . Der erſte Biſchof wird Sodymus geriannt , und dei Unfäng feiner biſchdfliden sürde ſchon ins J. 590 gefekt. Ø . Mannus Sambuca , welcher als deë Bierte in der Ordnung angegeben wiró ; bat Peinem Bisthun zuerſt gewiſſe Einfünfte aus liegenden Gründen

jugeeignet.

Búft , Erobefax. 18: B.

B. Brico

50

der ins achte Fahrhundert gehdet , hat sie Einfünfte des Bisthumo bermehrt ; B. Zeis To , den andere Rojila nennen , bat das vers fallene éapitolium Ait Augsburg in einte . Domfirche verwandelt ; B. Ximbert aber imbert hat im Ünfang des neunten Jahr : hunderts das neuburgiſche Bisthum mit dem augsburgiſchen

Bereinigt į rein Nachfolger Hanto , ein Graf von Undecis , aber daſ: ſelbe mit feinen eigenen Gütern anfehnlich Unter S. Bruno hat das Bis : bereichert. thum noch anſehnlicher zugenommen ; denn deſſelben Bruder , R. Heinrich II , ertheilte demſelben die fürfliche Würde , die Jagdi gerechtigkeit , unterſchiedene Zue und ande: re Vorzüge, er ſelbſt aber vernachte dems relben ſeinen Hof ju Straubingen , mit illis terſchiedenen anſehnlichen Zugehörungen , dog alle Schåße der Kirche zu S. lfra ju bem Histhum , und fonderte dieſer beiden Kirs Uns chen Einfünfte gang von einander ab. ter den folgenden Biſchofen wuchen die Sus ter des Bisthums noch mehr an , inſonder : beit aber ſchenfte B. Hartmann , ein Graf von Dillingen , im dreizehnten Jahrhundert reine eigenthümliche Stadt Dillingen , diz Grafdaft Witt:slingen , und andere Gitee B. Wolfhart vouotó faufa an daſſelbe. te unt;rſchiedene Dørfer , und B. Heinrich IV

51 IV brachte es babin , daß * . ludwig dem Hochfifte die

Straßvogtei mit gugehörigen

Dörfern berpfändete. § . 3. Der Fürft und Biſchof gu Nugge

burg hat im Reichs fårftenrath ,auf der geiſta lichen Bant giviſden den Biſchöfen zu Co ftang und Hildesheim Siß und Srimme. Auf den (diabifiben Streistagen bat er auf der Bank der geiſtlichen Fürften die zweite Stelle, iſt auch das Baupt des vierten Viertels von fiüffen Schwaben , welches zwiſchen den Das Map : Pech , Donau und Fler liegt. pen des Bisthum iſt ein långlicht abgetheile tes Feld , deffen Vordertheil roth , und das Der Reichsmatrikus Hintertheil weiß iſt. karanſchlag des Bistbums , nach der Heichoo matrifel von 1521 , iſt 21 ju Roß und 100 zu Fuß , oder 652 Fl . der jeħige Kreismatrifularanſchlag aber ſoll von dem felben nbgeben. es 189 Rtbr.

Zu einem Kammerziel giebt Ju geiſtlichen 3115 Str.

Sachen gehört es zu der erzbiſchoft. may njia Sein Kirchſprengel reicht Fiben Provinz. gegen Morgen über den kech bis an die Bio , thúmer Regensburg und Freyſingen ; gegen Mittag an die Bisthümer Brixen und Ebur ; gegen Abend an Ons Bisthum Coſtanz , von welchem es durch die Jler geſchieben wird ;

52 gegen Mitternacht jenſeits der Donau an die Biethümer Eich nått und Würzburg . 9. 4. Das Domkapitel beſteht aus 40

Perſonen. ein

Herr

Erbniarſchall des oon

Weſternach ;

Hochfifts

iſt

Erbfammerer ,

ein Herr von Freyberg ; Erbrent , ein Herr von Welben , und Erbtruchreß , ein Herr von Stadion. Die Sathedralfit che iſt in det Neichsſtadt Augsburg ; und eben daſelbſt hat der Biſchof auch einen Hof , reine eis gentliche Reſiden; aber iſt in der Stadt Dila lingen . S. 5. Die biſchöflichen geiſt - und weltli den boben sollegia , find , das Generel : Wi kariat , der geiſtliche Piatý und das Konſilio rium , die Regierung , die Hoffammer und der Beanbof. § . 6. Man hat die biſchöflichen Eins künfte faſt auf 100000 Rthlr . Eine Dom : Berrenſtelle tr &get jährlich 1000 bis 1700 Gulden , je nadsdem die Früchte wohlfeit oder theuer find. $ . 7. In der Reichefiadt Augsburg bat der Fürſt und Bifchof ein Oberft - Burggras fenamt, ein Rentamt , ein Hoffaſtenamt , ein Wag iind frohnjollamt, ein Steuerfaffiers amt , ein Pflanzprobftamt und ein Bollamt. 5. 8. Die füit Niiden rådte ter ſind :

und dema

1. Die 15

53

1. Die Stadt und das Kentamt Dilina gen , 1 ) Dillingen , die fürſtliche Reſidenzſtadt, liegt , an der Donau , und bat ehedeffen eis gene davon benannte Srafen gehabt. Harts mann , legter Graf von Dillingen , welcher Biſchof zu Uugsburg geweſen , und 1286 geſtorben iſt , hat dieſe Stabt dem Bisthum gefchenft. Biſchof Johann II hat im leßa ten Viertel des funfzehnten Jahrhunderts das verfallene Schloß zu feiner Beſidenz eins gerichtet, und Biſchof Otto bat bieſelbſt ein Collegium canon, fecul. bei der Pfarre tirche , ein Feſuiterfollegium , ein Kapu giner - und zwei Nonnenfløfter geſtiftet. 2 ) zu dem Rentamt Dillingen , gehör:

ten vornåmlich Beamte find .

folgende Dörfer , in welchen

( 1 ) Ultheim und Schreßheim , Friſtlina gen , Weiſſingen . Zwiſchen dem leßten Ort und Flugchen Zuſam liegt das Benediktiner Mönchenfloſter Faltenbart ; welches jum augsburgiſchen Kirchſprengel gehørt, und im J. 730. geſtiftet worden . (2 ) Sreinheim , liegt weiter an der nau hintab .

Do

( 3 ) Wittislingen , hat ebebeffen den Eis tel einer Grafſchaft gebabt , und iſt von dem oben genannt : n Biſchof Hartmann D 3

zugleich mit

$4 mit Dillingen an worden.

das

Bisthum

geſchenkt

2. Das PflegamtUuslingen , an der Do. mau , deffen Sie in dem Marktflecken Uyse lingen if 3. Das Pflegamt eftendorf und Killene thal am Lech . Midt tocit som Schloß Kilterthat, liegt das Benebiftinier Nonnenflofter Holz , Moa paſterium S. Joannis Baptiſtae in filva. 4. Das Pflegamt Busmershauſen , em Fluß Zufam , welcher in die Donau fliegt. 1 ) Zusmershauſen , ift ein mit einam Sdlot .

Marftfleden

2 ) Dintelſcherber , ein Marktflecken . 5. Das Pflegamr Pfaffenhauſen , am Flug Drinbel, meldges Bifchof Wolfhart gegen das Ende des Dreizehnten

Jahrhunderts an

das Hochſtift getauft hat. :: Pfaffenhauſen ein Marftfleden .

6. Das Pflegamt Schöneck ,am Fluß Günze welches auch Biſchof Wolfhart erfauft hat . 1 ) Schåned , iſt ein Schloß und Weiler , 2) Beuren, ein Franciſkaner Nonnentlofter . . Das Pflegamt vobingen , zwiſchen den Flüffen Wertach und Rech . anmert. Zu der hier belegenen Straßvogtei gee hören die Dörfer Goggingerte Fnningen , Bom lingen ,Mehringen ,Wendyingen Erlingen,4. n. da

8. Das

3

35 8. Das Prlegamt Schnabınünchen , gris fchen eben dieſen , im rogenannten Lechfelde. Schwabmünchen , ift ein Marftfeden ,

in welchem eine Menge baumipollener Sæums pfe verfertiget wirb. 9. Das Pflegamt Buchloe , am Fluſa chen Sebnach , welches in den fleinen Fluß Wettach fließt,

Buclor , iſt ein Marftflecten . 10. Das Pflegamt Leeder , nicht weit bom Lech . Beeber , iſt eia Marftfleden . u . Das Pflegamt Oberdorf , am Fluß Bertach .

Oherdorf iſt ein Marktflecken . 12. Das Pflegamt Meffelwang , in Marktfleden dieſes Mamens .

dem

13. Fueffen oder Fuffen , Oppidum fau cenfe oder fieſſenſe , eine fleirie Stadt am Lech , welche ein Grenfort und Paß nach Bayern und Syrol ijt. Es iſt hier eine 1 Benediftinerabtei und ein Franciſianerflos ſter. 1745 wurde hier zwiſchen Deſtreich und Bayern ein Friede geſchloſſen.

14. Das Pflegamt Sonthofen , am

Sler ,

fluß , welcher auf der Grenge dieſes Amts entſpringt. Jn dieſer Pflege iſt ein Eiſen , bergwerf.

1 ) Sonte

56 1 ) Sonthofen oder Sunthofen, ein Markt flecken . 2 ) Fluchenſtein , Rettenberg , Bindlang , Oy oder Uu , und andere Derter 3 ) Obersdorf , ein Marfifleden, Anmerkungen . ( I) Das Hochſtift hat unterſchica dere anſehnliche adeliche Güter und Derter we che zu der unmittelbaren Reidsrichterſchaft des Viertels an der Donau ſteuerbar geweſen oder noch ſind , an fig gebracht , als : Ottilien berg , Uitenberg , Sulzſchmied Autenried Unhoſen , Donau - Ultheim , Lindau , Riebline gen , u. a . m . (2 ) In Tyrol hat es zu Lury eirsen Zoll , und zu Boken einen Maierhof, ( 3 ) Las Domkapitel hat viele Dörfer , Gúar und Gefälle ; ich kann aber kein Verzeichniß dag pon geben.

! Die

fürftliche

Probftei

Ella

wangen .

sia is

§.

I.

9p ;

Grenzen des hre lande liegen an den Tore frånfiſchen Kreiſes , gwiſchen der Graf ſchaft Dettingen , çinem { geil des Bergoga thums

3

57 thyms Würtemberg , ber Reichsſtadt Aalen, Der Grafſchaft limburg und dem Fürſtenthum Inoizbaió , und ſind auf einer Charte von pier Blättern abgebildet , welche Arnoid friz Derich Prahl , fúrſil, ellivangenſcher Landbau meiſter ,'

1746.

geſto ben ,

nachnols

aber

Matthaus Seutter auf einen Bogen gebracht bat . S. 2. Dieſis Stift iſt anfänglich ein im Fahr 764 angelegtes Riojter Benediftinere ordens geroefen , nachgehends zu einer Abtei gemacht , 1460 und 6ų aber in eine weltlis che Probſtei perroandelt worden .

Nach

eis

niger Meinung hat ribon Spaiſer Heinrich II für fürftenmásig erfl & ret , das Stieft 101 und Kaiſer Karl IV die ihm zuvor ertheilte fürſtliche Würde 1347 beſtätiget ; andere abér behaupten , daß die Probſtei erſt 1555 rey erhoben worden ,

in den Fürſtenſtand

wiewohl aus den Reichsabſchieden von 1500 an errorislich iſt , daß die Probíte ju Els poangen

fchon vor

1555

auf Reichstagen

unter den Firſten geſeljen haben . S. 3. Der gefürftet? Probe und Herr ' ju Ellwangen , litt auf der Bant der geiſili, den Fürſten im Neibsfartenrath nach dem gefürſteten Uht 3 Stempten ; auf den ſchmå: blichen Kreistagen' aber wechſeln beibe , ver :

5

58 s leich moge Verg von 1583 1 in Sik und e m h el efieht c m i Sti tägl Das Kapit b um . n e n f o per ſ l Per aus zwö des . e Das Dap s n rnen Stift iſt eine solbe . Seful g im filbe er t og u arteinb Felte . Der Herz z W iſi Scu he c r f s a i t t m f r s f b ber des Sti . Da ſti Er , n lamt n ein Freihere . Abelrmaamnt t e a d u chal h l , z e í f er nanns tamm Woeli ; das erh , ein err on reyberg nd ferzberg s rbs i a Freih F E v u E ,d t enam herr on Rechberg ruiam otji denf v , ein Frei b j e feff g h c r u e r b hen - Red ; und das cEhrbt , berr on Écnhdwlaargja v lara eir Frei zu Horn . Der ifu s iei er Reich matr Probl dieſ , g u betr fonet 5 zu Roß und 18 ju Fuß oder 132 FL . 1691 aber find ibr 52 fro en loffen word , fo daß fie alſo eolur toch 80 erzi t m g Fl. erle . Bu eine Kemm ist ſie auf eßt 175. Ritbl. 782 Mr. angeſ . $ . 4. Die fürſtlichen Kollegia find , die

Negierung , der Hoftammer.

geiſtliche

hatte und

die

9. 5. Es gehören zu dieſer gefürſteten Probſtei folgende Derter und Atemter . 1. Das Stadtamman :Umt Edmangen, in welchem 1 ) Ellwangen , •

eine " fleine

Stadt ing

am a Bor dem Lhor fteht ein 1730 erbauetes Kapuz

jinere

59

0

ginerilofter.

3

nem Berge liegt das Réſidenzſchloß Ellwan, gen , und auf einem andern , gegen dem oo rigen dber

1 ET

2

Nahe bei der Stadt anf ei:

2 ) Schönberg, eine berühmte Wallfahrts. tirche.

2. Das Aint Jartcell, in welchem der Marttfleden diefes Namens iſt , liegt an der Fart. 3. Das Amt Neuler , in welchem det Marftfieden Neuler iſt. 4. Das Almt Notblein , in welchem Schloß und mens iſt.

S. Das Bühler.

der

Umt

Marktfleden

Tannenberg ,

dieſes

am

das Mas

Fluffe

Das Schloß Lannenberg liegt auf einem Berge . 6. Das Umt Wafferalfingen , an den Flde fen Kocher und Jart . Wafferalfingen iſt ein Marktreden . 7. Das Amt Ubts - Gmündt , ju melchema der am Kocherfluß belegene Marftheden diez res Namens gehört , bei welchem der krige fluß in den Rocher geht. 8. Das Amt Kochenburg , auch Kochers , berg , grenzet auch an die Reichsſtadt Aalen . In demſelben entſpringt die Kocher , nicht weit vom Kirchdorfe Obertochen ..., 9. Das

60

Das Umt Heuchlingen , liegt am 9. Leinfluß , an welchem auch der Marftfleden Heuchlingen belegen iſt.

Die fürſtliche Abtei Kempten .

$. 1 .

on dem Stift und der Reichsſtadt Remps ten , iſt ein Plan , und von dem ftifs tiſchen Lande , eine Charte , bei des boch B

fürſtlichen Stifts Rempten gründlichen Bis derlegung des von der Stadt ejusdem no . minis vor demſelben ſich anmaßenden altern Herfommend, welche 1737 in folio gedrudt Beide bat Franz Jo worden , zu finden . feph Canner 1737 gezeichnet , uno Gabriel Die Augsburg geſtochen. Bodtenehr zu Neichsſtadt Kempten hat ihrer gründlichen Husführung und Rettung ihres uralten Hers tommens und Neiche immediatát, welche '1731 gea

f 61

gebrudt , und der jene Schrift entgegen ges fent worden , auch einen Grundriß von der Stadt und dem Stift , und einen Grundriß vom

Ilerfluß ,

ſamt defien alten und neuern

Bråden und Stegen , nach der hurterifchen Charte gezeichnet , und 1750 von Johann Georg Effer geſtochen , beigefüget , in wels chem letten aber feine ro voliſtåndige Abbila dung des ſtiftiſchen Landes zu finoen iſt.

Dies

[ 28 liegt auf beiden Seiten des Fuffes Jler welchen es oberhalb S. Martinsjell, wofelbſt er aufhört, die Grenze

zwiſchen dem Hochs

fift Rugsburg und der Grafſchaft Königseda Rothenfels zu ſein , einrimmit , und unter Karndorf wieder aus , und in die Grafichaft Waldburg labi .

Es beſteht havpiſádlich aus

der gefúrſteten Grafſchaft Kempten , juwels cher noch einige andere Diftrifte und Derter gelommen ſind , und iſt ein Theil vom Algau , Jlergau , und andern alten Gauen. $ . 2. Karl des Großen Semablin , Hil: degard , bat ums Jahr 773 das Benedits tinerkloſter Rempten , wo nicht geftiftet , doch erneuert , und demſelben ihr mütters liches Erbtheil geſchenkt , daber das Stift ibe ' Bildniß in ſeinem Wappen führt ; es bålt auch dafür , daß dieſe Schenkung der Hildegard in dem jebigen @trich lans des , welchen es beſikt, beſtanden , als wels det !

62

chet , erweislichermaßen , pohon im neunter bber sehnten Jahrhundert deniſelben zuges bört habe. Denn ob es gleich in fpårerrt Zeiten unterſchiedene Güter und Herrſchaf: ten an ſich gebracht babe , fo fex doch rolches eigentlich nur von dem Eigenthum und der niedern Gerichtsbarkeit ju derſehen , inbein fie ſchon Vorher in den ſtiftifchen Marken und unter des Stifts boben Obrigkeit und landgerichtlichen Zwang gelegen geweſeni bie Herrſchaft Seiffelberg allein ausgenoms hien . Man meiß nicht eigentlich zu wila cher Zeit dieſe Benediktiner Abtei die fürſts Einige gebent liche Würde erhalten habe . bor,Karlder Große habe folde ſchon dem erftet Ubt Undegarius verliehen , andere aber fagene R.Karl IVbabe ſie erſt 1 300 bent Uht Heinrich bon Mittelberg ertheilet : es fommt aber beim Gdaten in ſeiner Annal . Paderb. 1 , 8. fol. 783 eine Ucfurde von R.fonrad III vom Jahe 1150 vor , in welcher der Abt ju Kemptent unter die geiſtlichen Fürſten gerechnet wird. 5. 3. Der Fürſt und Abt zu Kempten iſt der römiſchen Kaiſerin Ergmarſchall, und nimmt berſelben bei ihrer Seranung, den thr von dem Einweiber übergebenen Gjepter juweis lea nb , und

ſtellet ihr

ſolchen tvieder

Sm Neichsfürſtenrath ſitzt er

juu

auf der Bank

der geiſtlichen Sürften zwiſchen dem Biſchof

63

ju Futba und Probst zu Elwangen ; auf det richmåbifchen Kreistagen aber wechſelt er mit tesztem in der Stelle und Stimme täglich ab. Sein Reichsmatrikularanſthlag beträge 6 zu Roß und 20 gu fuß , oder 152 Fl. unid ju einen Kammerziel giebt er 182 Rthly . In geifiliden Sachen fteht er uns 56 Pr. mittelbar unter den påbitllden Stubl. Die hochwürdige stapitel beſteht aus zwanzig abro Perſonens S. 4. Was die Erbåntet diefer gefür: teten Abtei anbetrift , fó erfennet Banernt

figen

tas Erbtruchfeffenamt; Chur : Sachſen ons Erbidenfenamt ; die Grafen von Montfort das Erbmarſchallamt , und die fondgrafen das Erbfammereramt , fie fu Nellenburg baben aber ihre Unterbeamte , welche ihre Stellen vertreten ; denn die oon Roth find Untertruchreſte ; die von Vodman find inters fch :nfen ; die don Praſperg ſind Untermar : fcyatle , und die von Werbenftein ſind uns terfá nmeter. Die Ober : Erbårnter beſtehen meir in Beſchiriming als Dienſtleiſtung .

$ 5. Die fürſtliden Kollegia find , die Diegierung , das Konſiſtorium uirid die Hofe famatnet. Es iſt eine Art dom land & ndis fchen Körper vorhanden , 6.ft het aber truc in einem

Pusſchuß 688

kandes , in deffers

64 Gegenwart die Rechnungen über die lang desfarſe , abgeleget werdeti . 5. 6. Das freie kaiſerliche Landgericht in der Grafſchaft Kempten , welches dem fürft lichen Stift überlaffen worden , iſt ſchott ſeit vielen Jahrhunderten ber geübet , abet nicht über die Grenzen und Marften der . Ztdiſcheti demſelben und dem fandgericht auf Reutfir : der Heide und in der Púrs , iſt

1522 , ein

Bertrag errichtet , und in denſelben fäſt ges ſiellet worden . daß , ipenn, fiiftfempriſche Intertbanen für das lette Landgericht ge: laden wurden , dieſelben auf des Landrid), ters zu Stempten Ubforderung über alle bas

chett , feine ridt gurúc 1545 find Landgericht

ausgenommen , vor ſein Sandges gewieſen werden ſollten : allein , in einem neuen Vertrage dem auf der Leutkircher Heide und

in der Purs gebn Ebebaftinnen

(caſus

re

ſervati) eingefanden worden , in welchen die Abforderung dee fiftstemptiert lands Und so richters nicht Statt findenfolie.

wird es noch

gehalters . $ . 7. Zu diefem Erift gebotet . 1. Die ſo genannte Stiftefialt nebek

der Reichsſiedt Kemptett , welche in der Stifts fiuche, der fürfilichen Stefioeng , der Haushaltungsges & cbcr , und andere Wohlte

'65 Gäufern beſteht. 1753 iſt hier eine gelehrte Geſellſchaft geftiftet worden. 2. Buchenberg , ein Marktfleden , wels chem Kaiſer Friderich der Dritte 1485 die Marftgerechtigfeit verliehen hat. am Weerlinger Balde.

Er liegt

3. S. Martingjell, ein Warktfledten am Flerfluß , melcher zu gleicher Zeit mit dem borhergehenden

Marktgerechtigkeit erlanget

bat. 4. Sulzberg , ein Schloß und ehemalis ge Herrſchaft ,

welche Abt Sebaſtian von

Breitenſtein im fechogehnten Jahrhundert von Der den von Schellenberg erfaufet hat. Drt liegt nabe beim Kempter Balde, und

um Te

iſt der Siß eines Pflegers. 5. Ebingau , ein Marktfleden , welchent Kaifer Friderich 1485 die Marktgerechtiga teit ertheilet hat.

cho ordy

Schloß

mit

einer Herrſchaft , welches ebedeffen dem

als

an Del

neben det

, OR sabit AW

6. Wagegg , ein uraltes

ten abelichen Geſchlecht von kaubenberg jus geh8it bat , und 1581 vom Abt Eberhard Don Stein ans Stift gebracht worden iſt. 7. Beſterriedt , ein Schloß mit einer Herrſchaft, welches Abt Wolfgang von Gruis nenſtein im rechszehnten Jahrhundert ben Hlid Schweidbard erfauft bat .

Bald. Erdbefcbr, 18. B.

8. Súnje

66

8. Günzburg, ein Marktfleden , welchen Kaifer Ruprecht 1407 mit Marftgerechtig feiten begnadiget hat. Er machet mit lies benthan eine Herrſchaft aus. 9. Dietmansried , ein Marttflecken, Wels cher 1586 vom Kaiſer Rudolph. II Markt gerechtigkeit erlangt hat. 10. Zum Falken , ein Schloß und Sit eines Pflegers. 11. Rotenſtein , ein Schloß und Herra, Ichaft , das Schloß Calbe und Dorf Jttels , burg , die Herrſchaft Grönenbach und alle ihre im

Algau

belegene

Güter an

keber

und Erben , haben die Grafen von Pappena heim , welche folche nach Abfterben det Landgrafen zu Stühlingen in Beſitz genoms men, 1686 und 1092 dem Stift nbgetres ten , und von demſelben 65000 Fl. erbals In dem , anſehnl chen Marktflecken teu. Grönenbad, oder Grünenbach , iſt eine res Pfarrfirche , und Zürch hat das

formirte

Mes Recht, einen Prediger borjuſchlagen. ben dem Marftfladen Rieht auf einem Bere ge

eine

fatholiiche Stiftskirche ,

und das

Schloß Grünenbach . 12. Leiffelberg oder Deiffelberg , madit mit dem adelichen Siß Heblingsbofen und Erbishofen eine Herrſchaft ous, welche zus glich mit Srönenbach an das Erift ges fon

1

67 kommen.

Die Einwohner

zu Erbishofert

ſind reformirt , und haben eine Pfarrfircher Bon welcher' die Kirche zu Seiffelberg eint Filial iſt. Zarch bat das Richt, den Pfar . rer vorzuſchlagen. Die Katholifert babert in dem Wetler bachen eine Kirche. 13. Legau ,

ein Marftflecken , welcher

1485 von Kaiſer Friderich rechtigkeit erhalten bat. 1

III Marftges

14. Hohenthan, ein Schloß, mit zuges hårigen Dörfern und Gerichten, als : Muts manshofen , Kimbraßhofen , Wiggenbach , Frauenfell 20. welches übt Johann von Riet. beim im fünfzehnten Jahrhundert von dett Bon Haimenhofen erkaufet bat. 15. Kennato , ein Soloß und Herrs

fchaft, welches Ubt Wolfgang von Grüs nenſtein , im rechssehnten Jahrhundert and Stift* von Zimprecht von Bongnau getauft Das Schloß iſt der SiH eines Pflee hat . gere .

Die

68

Die

Herzogthümer Wurtem berg und Ted .

f. 1 . st em Bericht des D. Hanber zufolger ift De die altefte und ette kandcarte bom Herzogthum Würtemberg 1559 ju Cúbins gen bei Ulrich Morbards Witwe , in Graf: ſe cines ordentlichen Schreibbogens , its Kolz geſchnitten ; don Georg Gruppenbach 1578. wieder abgedrudt , und dort Adam Ortelius der erſten Uusgabe ſeines Theaa tri orbis terrarum einverleibet worden , welcher aber in

der

zweiten Wusgabe dies

Se8 Berfs eine andere oon Georg Gadner gezeichnete Chatte , ohne deffelben Wiffen , geliefert hat. Sapger bat indeffen reinte Charte verbeffert ,

und

endlich

1596

ans

licht geſtellet : Fob . Wenrich Ndalin aber Het biefelbige 1659 von neuem abgebrudt , und nach dieſem Aboriid bat de Fer reine 1694

betausgegebene

Charte

febr feblers baft

69 baft geliefert, welche Johann Georg Bals ther noch ruhlechter nachgeftochen . Die gads neriſche Charte hat auch Gerhard Wercas: toc in ſeiner Charte zum Grunde gelegt , welche die Konde , Blaeuw , Janſſonius , die Waesberge , Moſes Pitt und Stephan Swart , unter ihren Namen wieder abges druckt, Friderich Kulſius in fleineres Fors mat gebracht , dieſe aber Matthias Merian der seitleriſchen Topographiae Sueviae einverfeibet hat. Wilhelm Schidards neue Zeichnung ift berlohren gegangen . Vip chers , Balts und Danferts Charten find Tohlecht. Die neueſte und beſte Charte von dieſem Herzogtham bat Johann Maier ges zeichnet, und Johann Bapt. Homann 1716 auf zwei Blättern geſtochen , daher man ſie auch im Utlas von Deutſchland anter Num . Weil ſie aber noch manderlei 83. finder,

Mängel und Fehlex hat, ſo ift zu bedaus ren , daß ſie nicht von neuem mtt D. Haus bers wichtigen , Berbeſſerungen and fight gaf Pellet worden ift. S. 2. Das Herzogthum beſteht aus visa welche theils ler Graf . und Herrſchaften , erfaufet , theils erheirather ,

theils erobert

worben , und grenze gegen Mitternacht un Das Bistýum Spiyer , Churfürftentium Pfador

das Kreiilgin ,

die Grafuaft How bens

70 benlose , und das Gebiet der Reichsſtadt ſo wäbisch Hall ; gegen Morgen an die Grafichaft Limburg , die Gebiete der Reichs , ſtådte Gmünd und Ulm und Herrſchaften Rechberg und Wieſenſteig , wie auch in Ans febung

der

Herrſchaft Hendenheim an

die

Probſtei Ellwangen , Grafchaft Dettingen, und einen Strich vom Herzogthum Pfalz Neuburg ; gegen reich (che Gebiet ;

Südoſten an das oſta gegen Mittag auch an

das Sſtreichiſche, fürſtenbergiſche, Zwiefalten , riche , golleriiche , rothweiliſche und andere kleinere Gebiete , imgleichen an das Bris: gau ; gegen Abend an das fikſtenbergiſche Gebiet , an die, biſchöflich - ſtrafburgiſchen glemter Oberfirch und Oppenau, und an die Marfgrafſchaften Baaden : Baaden und Bags den . Durlach , von welchen weßlichen lans derni es durch den Schwarzwald, geſchieden Seine Größe von Mittag gegen mpiro, Mitternacht, die füblichften abgeſonderten Stúde ungerechnet,) und von Morgen ge gen

Abend , (die abgeſondert liegende Serra

ſchaft Sendenheim nicht mit gerechnet ,-) wird ungefähr 16 Meilen betragen . S 3. Es macht den beträchtlichſten und fruchtbarſten Sbeil lande aus ,

der

ſchw & biſchen Kreiss

ja es iſt eine der beſten

und

wärmſten Länder in ganz Deutſchland. Seis ner

71 met natürlichen Lage und Beſchaffenheit beſteht er aus drei merflich unter: nach ſchiedenen Landſtrichen. Der niedrigſte und warmſte iſt das eigentliche Unterland , wels thes ſich von Heilbronn bis Stuttgart er: ſtredt; doch iſt die 8ſtliche Gegend, in wels cher die Uemter Murharb, Badanang , und Jum Sheil auch Winnenden, Schorndorf und Lorch liegen , ſchon

etwas weniger, milde.

Der mittlere Sandſtrich liegt zwiſchen den Unterlande, der Alb und dem Schwarzwala de ; dieſe Alb und der Schwarzwald aber , welche oben in der Einleitung fu Schwas ben beſchrieben worden , machen den 18ch ften Landſtrich aus , welcher viel fälter ift als

der erſte i

ob er gleich füblicher liegt.

Es iſt nüglich und nothig , daß ich auch die beſonderen Namen , welche einzelne Ses genden dieſer drei Sandſtriche führen , anjeis untern Landſtrich iſt ein kleiner ge. Im

2 Sheil vom Fagſt- und stocher : Shal ,

das

Weinsberger Shal, Cupr Ulters Sulmgau , ) von dem Stadtchen Weinsberg alſo genannt ; das Zabergau , ein Theil vom Kraichgau , der untere Theil des Enjthals , von Dürr. mung an ; das Murthal, das Rams - oder Nemsthal , und der untere Theil des

Nes

carthals , von Eflingen an , welche Gegen . den insgefamt von Flüſſen benannt worden, E 4

73 und reich an vortreflichen Weinen ſind.

The

mittlern landſtrich , und zwar auf der Afts lichen Seite des Nedars , ift das Filsthat, von der fils benannt ; das linninger : Shat, auß welchem die lauter tommt ; das Uras cher: oder Ermsthal , aus welchem die Erms tómmt ; das Pfullinger Shal , weldes von der Stadt Pfullingen den Namen hat , und darin die Echig entſpringt ; und das Stein , lacher Shal , von der Steinlach alſo ges nannt : auf der weſtlichen Seite des Nea dars findet man die an Kraut oder weiß fem Kohl ſehr reichen Felder , welche eine Stunde oberhalb Stuttgard , bei Degerloch anfangen , ſich über Bayhingen , Mußberg , Waltenbuch , Groningen , Steinenbronn , Wolfſchlugen , singen , Medlingen , Ruith bis wieder nach Degerloch erftreden ; den wildreichen Wald Schönbuch , welcher ſide von Wattenbuco fomohl nach Hildrikhaus ſen , als faſt bis an Tübingen erſtredt ; bas fruchtreiche Gów oder Gåu , welches bei Ultingen anfängt, an der untern Grafſchaft Hohenberg binftreicht , und ſowohl in der Rabe der Nagold , als auf der andern Set te bei Dedenpfrond an den Schwarzwald grenzet ; und der mittleren beil des Nes darthals , Mas endlich den

Eßlingen . odchjten bandſtrict anbes trifter

73 trift , lo giebts auf der Alb nur die ro ge : nannte rauhe alb , den gelinderen Ulbuch in der Herrſchaft Hendenheim , und das Hochſtraß , welches ſich gegen Ulm hinzieht, und einen Ebeil des Blaubeurer Amts auss macht.

Jenſeit

der Ulb

findet

man

das

Brenjthal , in der Herrſchaft Heydenheim ; das Blauthal, welches vom Fluß Blau den Namen hat ; das Shal zwiſchen den Herr fchaften Steutlingen und Juſtingen , aus welchem die Schmich hervorfommt ; das Lauterthal , das Laucherthal, und die Baar Auf den Schwarzwalde , um Duttlingen . ro weit er zu dieſem Herzogthum gehört , iſt das Gutachter Chal, welches den Namen von der Sutacht hat , die bei Bauſach in die Kinzig fließt; das Elenboger- und Schils tacher : Chal durch welche die Ringig Riegt ; das St. Chriſtophs, Chal und Beyersbronner Shal , durch deren , jedes ein Bach fließt , welche ſich unweit Beyersbronn vereinigen, und die Murg ausmachen . Auf die natürliche Lage des Landes bes zieht ſich eine

gew :hnliche

Abtheilung der=

felben , davon unten mehrmals Meidung gea ſchehen wird , daher ſie hier zu erklären iſt. Man theilet es nämlich in das land ob und unter der Staig oder Steig , regio fu pra & inframontana. Die Schwaben vera ES

74 unter Strig einen ſteilen Fahrweg . Ade diejenigen Städte und Aemter des Hers zogthums, zu welchen der Weg von Stutt , ſtehen

gard aus über die Boyſer = Mein ='und Has ſen - Steig , Cipelche brei Berge nahe bei den Stadttboren liegen, ) führet und genommen werden muß , liegen ob der Steig , die üb . 1

rigen aber unter der Steig . S. 4. Un Getreide hat das Herzogthum einen ſolchen Utberfluß , daß es einen an rehnlichen

Theil davon an reine Nachbaren

überlaſſen fann . Dintel wirb am häufig . ften , hingegen Roggen und Weijen weit weniger gebauet .

Die übrigen Getreidear

ten hat man hinlänglich. Die Gegerben um Boblingen und Herrenberg find vor an . dern wegen ihrer Fruftbarkeit berühme. Mon bauet Flachs und Hanf , und jener den In den Sh . ' am nen Gegen . wachſt beſten in ål den er taubeften

der Ulb entſtehen , und zum Sheil drei bis pler Stunden lang rind , giebt es eine rols che große Menge Duftbäume, daß fie das Onſehen der Walber haben ; Gegenden ift man

und in andern

auch hinlänglich damit

berleben. Aus einem großen Sheil der des pfel und Birnen wird ein Moſt oder Wein gemacht, und von den landleuten getrunken, wenn ihnen der Wein zu theuet ift. Gonft

75 Conſt iſt das Herzogthum mit fchållbas ren , lieblichen und geſunden weißen " und Sie wers rothen Weinen reichlich verreben . den gemeiniglich überhaupt Nedarweine ges nennt , haben , aber nicht nur von den Geo genden , in welchen ſie wachſen , Ramen , ſondern man nennet die

beſondere Trauben ,

melchen der beſte Wein gepreßt wird, nach den Ländern , aus welchen die Reben Zu dieſen ' beſten Srauben ges gebolet ſind. Ruhlander und Gutebler den båren, außer Rue

Srauben , die Blåvner, Beleniner, Schwarz, waliche , Staminer und Bitrer ; deren Res ben aus den fchweizeriſchen Grafſchaften Clåpen oder Ehiapenna und Veltlin , welche an das Herzogthum Mayland und Venedi. Florentini ger Gebiet grenzen , aus dem ſchen Gebiet , aus Eramin in Syrol , und Der große aus Ungarn gekommen . find. Gelehrte Bilfinger. bat dem würtembergia fchen Weinbau dadurch eine neue Aufnahme verſchaffet, daß er ſeinen Weinberg zu Cant bepflanget , die er aus Franfreich , Italien , Griechenland, Ungarn, Cypern , und Schiras in Perſien , kommen

ſtatt

mit

Reben

Jaſſen , welche größtentheils gut angeſchlas gen ſind , auch nach und nach in mehrere Die Gegenden Berge verpflanget worden . und Chåler des untern Landſtricho dieſes her ?

76

Herjogthums , in welchen die beſten Weine wachſen , babe ich oben (S. 3.) genannt, uns unten will ich die einzelnen Derter , toelche wegen ihres odrjúglichen Weins bes tannt ſind , genauer anzeigen . Der Seia tenbau it unterm fa.og Karl wieder in Aufrain : Wider sie geworden , insonderheit aber baben die Eichen abgenommen , und die Buchen : und Firfenwälder wollten auch gefchonet fenn . Boit den Eannahi & ldern auf dem Ochmarja walde iſt oben in der Einleitung zu Schwa. ben etwas angeführt worden . Die raubere Gegend des untern Randftrichs dieſes Her Schwarzwalde jogthums ( S. 3.) iſt dem darinnen ähnlich , daß ſie mit vielen F8h . Sonſt ſticht ren und Sannen bewachſen iſt. man bornåmlich bei echweningen , Sindel, fingen , Wildbad und Schopfloco audi Corf, welcher den gunehmenden Holzmangel erſes Biet. Die Viehzucht wird nůßlich getries ben , infonderheit auf dem Schwarzwalde . Die meiſien Schafe ſind auf der Alb.

Ar

Wildpret iſt fein Mangel . Zu St. Chris ftopbs. Ibal bei Freudenſtadt, und nahe das bei zu Königswart , im Murgthal , iſt ein eilber - und Kupferbergiderf. Die Grube ju Konigsiſtern im Reinerzau , bem clofter Ulpir paly, gibe Silber , und die zu Guts

tach

77 tach bei Hornberg Kupfer . Eiſen giebt es ju Kenijobionn bei Mörgelſtetten , im luba ' pigs - Thal bei - Duttlingen , in der von

Schiltach zu

Uhlen und

Gegend

zu Fluorn ;

doch ſind die Eisenwerfe gur Mothdurft des fandes noch nicht hiniáng ich , daher auch mompelgardiſches Eiſen gebraucht wird. Por bolt wird zu Apirſpach und in Reinerjau gegraben .

Schwefelfies

iſt in

den Gegen :

den der Derter Dahlingen , Heubach , Boll und andermåris , und Steinfohlen ſind bin und wieder zu finden . Zu Sult ſind Sal . quellen, An Mineralien findet man weiße oder Siegelerde, welche die malteſiſche noch åbertrift, guten Ibon , inſonderheit bei Hana denheim , aus welchem rodnes Geſchirr ver: fertiget wird ; Porzellanerde im Wmt Horns berg , welche zu Calio verarbeitet wird , rohonen Marmor von unterſchiedenen ben , unter welchem gleicht, und

Far :

einiger tem italieniſchen

vornämlich durchſic tigen Ula :

bafter bei Enzmeyhingen ; Ugathe, friſal lenmaffige Stiefelſteine , welche Glas conei: den , bei Bulach ; rchwarzen Bernſtein auf der Alb , bei Kirchheim unter dem Teckber ge , und bei Boll ; gute Dubſteine hei Obers Enſingen , u. a m . Unter den würtembergi: fchen Båbern , iſt das Wildbad das berühm , tefte ; die übrigen ſino : 048 Zellerbad, des firſche

78 Hirſchbad bei Stuttgarð ;. das Eantſtadter Sulzbad , das Bollerbad , bas Cappenbad bei Liebenzell ; das fauterbad bei Freudens Stadt , das Kråhebað bei Alpirſpace , das Geyerbad zu Urach , und das Rietenauer Die bekannten Sauers bad bei Badnang . brunnen ſind : der Göppinger , der Leinaa cher , der Berger bei Cantſtadt; der fleitt Engſtinger bei Pfullingen , und der Gön ninger. Die Flüffe, welche in dieſem Bjers zogthum entſtehen und fließen , find oben int der Einleitung zu Schwaben bei der ulo und dem Schwarzivalde genannt wordett. Der vornehmſte iſt der Neckar, Nicer, Ni crus, welcher bei Schwenningen ; im Umt Durtlingen entſteht , das Herzogthum dont Mittag, gegen Mitternacht jertheilt , und in der Urter: Pfals', unterhalb Manheim , in den Rhein fließt. Der kleinſten Flüffe, wels che er im Herzogthume Würtemberg aufs nimmt , nicht zu gebenten , ro Vergrdkertt welche die Mas ihn infonderBeit die Ens , gold aufgenommen hat, die Fils und Rems, und Herzog Eberhard Ludwig hat ihn von Cantſtadt aus ( chiffbar machen laſſen. Uuf der Enz können auch Schiffe bis Bayhina gen gehen. $ . s . Die Anzahl der Einwohner dieſes Berzogthums

weiß man

genau , weil fie jáho

79 1

0

jáýrlich von den Epezialſuperintendenten erforſchet , und auf orm jährlichen Enrolo bekannt gemacht wird. Von 1754 bis 62 iſt die Mittelyabl 480904 geweſen , und Das 1774 bat man 514575 gejablet. Herzogthum enthåle 68 Städte und trots

chen , A

9

+

das Herzogliche Antheil au Widdern ungerechnet, und ungefähr 1200 Matfifles den, Fleden , Dérfer und Beyler.

Zu der rosttembergiſchen Landſchaft (oen die nachdem fich Fantſtanden ) geboren , Kitterſchaft abgeſondert hat . 14 Prélaten tådte und demter. oder Hebte , und 08 Wenn

ein

Landtag

ausgeſchrieben

wird ,

( weldies aber nur bei febr wichtigen Vors fållen gechiebt ) femmen alle Prélatin , und von jeder Stadt, ein Bürgermeifter , ju Stuttgart in dem fandchaftsgebäude jus Uus denfelben werden 4 Prala : fanamen. ten und +2 Bürgermeiſter gezogeny wilde die ganze landſchaft vorfellen , und in den engern und großern Zusſchuß abgetoeilit werden ;

jener beſteht

aus

drei

Prälaten

und rechs Bürgermeiſtern , ingleiden aus den Landchaftstonſulenten , deren Ortentlis cherweiſe zedei bis drei find , und der jewei befteht aus Bandſchaftseinntumetn ; dieſer awei

Prálaten

imgleichen

aus

und rechs Súra - rmeiſtern , zwei fandicaftstommiffas ticaj

rien ; Drei landſchaftsregiſtratoren , eben po vielen Kanzeliften , und zwei Landſchaftsat . zisſchreibern , zu welchen noch drei Landa Ichaftsbiener fommen . Dieſe ausgezogene Landſchaft verſammlet ſich jährlich groei bis dreimal, und bleibt vier bis rechs oder acht Wochen beiſammen. Die landſchaft wählt ihre Uffeffores aus den Prälaten und Büro germeiſtern der Stadte nach Belieben . § . 6. Die herrſchende Kirche in dieſem Lande , iſt die evangeliſchlutheriſche , und ob zwar Herzog Karl Ulerander die r /miſch : B farholiſche Lehre angenommen , ſo hat er doch der Landrchaft 1729 , 32 und 33 durch feierliche Urkunden die Verſicherung ertheilt, daß in der evangeliſchlutheriſchen Religis onsverfaſſung des ganzen Hergogthums nicht die allergeringite Uenderung und Neuerung gemacht , und in allen Kirchen und Schus len des ganzen Herzogthums , und aller dan ju gehörigen lande , nllein beſagte evange: liſchlutheriſche Religion gelehret , feine fac tholiſche Kirchen , Kapellen , Ultáre, Bilder , nader neu errichtet, noch etwa alte und un. gibrauchte dazu eingeridtet , auch feine fas ttoliſche Prozeſſionen , Wallfahrten und neue fatholiſche Kirchhdfe im Lande gelitten , das i enerabile niemals Sffentlich getragen , nirger:d das Simultaneum catholicum cing

eingeführet, auch überhaupt nicht die allers geringſte Sandlung eines fatholiſchen Gots tesbienfts , außer in der fürſtlichen Hoffa , pelle , im ganzen lande ausgeübt werden , der fatholiſche Gottesdienſt in der Stadt Ludwigsburg bei den allda eingereſſenen blos , in die Schranfen einer Privatdevojion ein geforånft feyn , alle und jede Uemter mit feinen andern , als evangeliſchlutheriſchen Perſonen, bereßt werden, und das bocifiirſta liche geheime Katysfollegium alle und jede die evangeliſchlutheriſche Religion , das Kirs chen : und babin einſchlagende Defonomies und Polizeiweſem

betreffende Angelegenbeis

ten, nach dem Erempel Churſachſens , allein und ohne Anfrage bezorgen ſollte , fie mos gen nur allein die herzoglichen lande , oder das geſamte evangeliſche Weren in und auſs ſer dem rómiſchen Reich

auf Reichs- und

Kreistagen , und allen andern Zuſammena fünften , betreffen . Gedachter Herjog hat auch , in Anfehung aller dieſer Verſicherung, 1734.dem corpori evangelicorum auf dem Reichstage eigenhändig unterſchriebene Re verſales zugeſtellet , welche daſſelbe feierlich angenommen . Es hat auch Herzog Karl Eugenius 1759 eine Erklärung von ſich ges ſtellt , daß weder zu Ludwigsburg , noch im Herzogthum , eine feierliche fatholiſche Pro. Buſch . Erdbeſchr. 18. B.

fer

Beſſion jemals gehalten werben , ſondern in . Qinſehung der Religionsfacien c8 bei den Neligions : und wefiphaliſchen Friedenspüluß , und dero fich

darauf grünienden fürſtliden

Reverſalien und Landesverträgen , je und alleivege unveränderlich bleiban follte ; wors über das corpus evangelicum auch die Geodór geleiſtet bat. Die Reformirten werden auch nur geduldet , und holten ihren Gottesdienſt gu Stuttgard in einem Hauſe. Es ſind auch Walderſer im Lande vorban den , welche theils in den ſogenannten w & lichen Dörfern wohnen , und Afërbau treiben, theils als Hut uno Strumpfmacher list in den Stásten nieocrgelaffen , und df. fentlichen Bottesdienſt haben. Die Juden werden , vermoge eines vom Herjoge Chris ſtoph gegebenen Gefeßes , nicht geduldet , außer daß zu Stuttgard unter dem beſons dern Sduß des Hofes zwei oder drei Fa : milien leben , und daß in den neuerworbes nen Dertern die daſelbſt schon anſaitig ges wefenen geblieben ſind. Was nun diz lutheriſche Kirchenverfalls fung anbetrift , ro ſind im gangen Herzog , thum 555 Pfarren, und ungefähr so Dia : tonate ; ju den Pfarren aber gehören 829 Filiale . Die Pfarren ſind unter 38 Spes gialſuperintendentaren , und die unter vier

83 Seneralfuperintendenturen

vertheilt.

Die

Spezialſuperintendenten , oder , wie ' mar bier rogi, Superafcendenten , welche Defaa ni , und im gemeinen Reden ſchlechthir Speziale genannt werden , haben und vers walten zugleich, neben ihren Dekanaten , die Pfarre der Gtadt , wo ſie wohnen , unters fuchen jährlich die Kirchen und Schulen iha res Sprengels , berufen die ihnen unterges benen Pfarrer jährlich ein oder zweimal zur ; ſammen , uid ftatten ihre Berichte an das Die Generalſuperintens Konſiſtorium ab. denten , welche man im gemeinen Leben Gear nennet, find allemal die Webte ju

meråle

Bebenhaufen , Denkendorf. 1.

Adelberg ,

Unter dem

Maulbronn und

Seneralſuperintendenten

und Olbt zu Bebenhauſen , stehen 9 Speziala fuperintendenten .

Der ju Lübingen hat 22

Pfarren unter ſich der zu Fußnau 6 , dec ju Herrenberg 12 , der zu Freudenſtadt 107 der zu Bildberg 21 , der zu Sulg 16 , dex ju Hornberg 7 , der zu Luttlingen 9 , der ju Balingen 26 . 2. Inter dem Seneralſuperintendentent und Abt zu Adelberg , ſtehen 10 Spezial.

fuperintendenten ; der ju Wantſtadt hat 12 Ju Waiblingen 13 2 ju Schorndorf 25 , 34 Marbach 20 : fu Sucnang 8 ,

ju fauffeu

11 , ju Güglingen 10 , zu Bradenheim 13 , zu Neuenſtadt 12 , und der zu Weinsberg Das Kloſter Abel . 11 Pfarren unter ſich . berg , von

welchen die Generalſuperintens

dentur den Namen bat , liegt außer den i Grenzen derſelben . 3. Unter dem Generalſuperintendenten und Abt ju Maulbronn , fteben 11 Spes gialſuperintendenten ; der zu Stuttgard bat 211 ju lubtvigsburg 8, ju leonberg 17.30 Markgröningen 2 , ju Bietingheim is , zu Vayhingent 12, ju Knittlingen 16 , ( ohne Buißheim , welche Pfarre der Generalſuper intendent unmittelbar viſitirt ; ) . gu Důr meng 11 , zu Bðblingen 14 , gu Calm 18 , und der zu Wilobad i Pfarren unter ſich . 4. Unter dem Generalſuperintendenten und Probſt von Denkendorf , fteben 8 Spe's gialſuperintendenten ; der ju . Gdppingen hat 24 , fu Kirchheim

19 ,

ju Nürtingen 10 ,

ju Neuffen 8 , zu Hindenheim 24 , ju Urach 251 zu Pfullingen II , zu Blaubeuren 21 Pfarren' unter ſich . Das Kloſter Denfens dorf , von welchem das Generalat Den Da men - hat ,

liegt außer deffelben Grengen .

Der Synodus , welcher jährlich in Sep tember und Dftoder gehalten wird , beſteht aus

dem

Ronſiſtorio

Perintendenten .

und vier Generalſus'

Alle Pfarren werden vom Rona

1

35 Konfiftorio befekt ; und eben daffelbe fchlägt auch zur Beregung der Defanáte , Abteien, Diafonate in den drei Hauptſtadten , und der Profeſſorate am Gymnaſio und in dent Kloftern , jedesmal drei Perfonen vor , don welchen das geheime Rathstotlegium den Beſtempfohlnen wählt. Die fchlechteften Pfarren tragen doch 400 Fl. ein . 1 Vor der Reformagion waren die Prag laten Landſtande , und hießen Grundherren ihrer Kloſterguter und Unterthanen : der Landesborr aber hatte mit der Verwaltung der erſten nur in ſoweit , als er Schuß und Schirmherr war ,

ju thun.

Rach der

Reformazion find vier Arten der Kirchens güter entſtanden , die Prálaturen , der Kirs chenfaften , die Univerſitåtsgefalle. oon Sů . bingen, und Armenfaſten , Spitäler 2. Das Auguſtinerfloſter zu Sübingen , wurde in das theologiſche Stipendium Berroandelt ; die mit feinen Prälaten verſehenen Kidſter, und die Frauenflofter , fielen zum Kirchens Die bierzehn Marnsfldfter wurdent faften . mit evangeliſchen Prälaten bereßt, zum Theil in Sdulen verwandelt , und behielten ihre Das Eigenthum blieb als alte Berfaſſung. po , wie vorher , dem Kloſter , wie deur auch der Prälat

das Recht hatte , Kloſter.

güter mit Bewilligung des Schirmherrn zu vera

86 veräußern ,

und die Gefable verwaltete : wets trachmals verändert wors ben , da ok landesherr Kloſterverwaiter gez fetzt , und ſeine Oberaufſicht nach und nach in eine Art von Selbſtverwaltung verwan delt hat . Der Kirchenfaſten oder die Kars re, welche zur Unterhaltung der Kirchen und des

lette aber

Sbulen , die Prälaten ausgenonimen , und was den uiberſchuß b trift , zum Nußen des Waterlandes in Nothfåten , beſtimmt iſt , hat ſeine Einfünfte aus den mit feie nen Prálaten verſehenen Kiiditern , daju feit 1365 noch der uiberſchuß aus den Prala turen geſchlagen worden . Die Verwaltung davon beforgt der Landesherr . Durch den Kirchenrath und deſſen Subalternen . Von den Univerſitatsgefåten , gebort das Eigens thum der Univerſitat , und die Oberaufa ficht dem Landesberen . Die übrigen gerius gern Stiftungen gebøren nicht bem gangen Vande , fondern einem jeden Ort , unter Oberaufſicht des ។

bandes beren .

Alle dieſe

ginjalten baben weder durch den weſtphalia noch durch die Religions : fchen Frieden veränderung der Herzoge , einige Verändes rung erlitten ; nue ſind in ablicht auf das leşte dem Geheimenrarbstolegio alle das Kirchen -und dahin ein chlagende Defonomies und

Polizeimeſen

betreffeabe Angelegenbeis

37 unwiderruflict abertragen worden . S. des Etatsraths von Morer neueſte flci : tie @tactoidriften 1762. die vierte Abs han lung. D : 2 Einiúnft der ejemaligin Klójice , werden großentheils jirin Beſten be firs ten und Schulen , und ibrer Die er an , gewendet , tind von dem fürßlichen Kirchen . roth wer valtatie vierzehn Hebte und

cd

EM

El ll 1 0

fi 2

Próbíte gu Adelberg , Ulpirſpach , Anbauſen , Bebenhauſen , Blaubeuren , Denfendorf, bers brechtingen , Herrenalb , Hirſau , Königs , bronn , Ford , Maulbronn , Murhard und 6. Georgen , machen nicht nur oven ans gezeigtermaßen die erſte Klaffe der land . fårbe aus ,

und es werden aus ihnen die

vier asicharfe der Landſchaft erwählet , 1 ( 5.) ſondern es werden auch aus dens felben die drei geiſtlich zu Ronſiſtorialrátye gekommen ; vier , welche oben genannt tvorden , ſind beſtändige Generalſuperinten : denten , und Glieder des Synodi ; vier ftes ben beſtandig Midfern vor, welche mit ftus direnden jungen Leuten bereßt And ; nam , lich die von Bebenhamſen , Maulbronn , Denfendorf und Blaubeuren , und die leß, ten vier rowobb, a6 die ju #nbaufen , Hers

5

brechtingen ,

Königsbronn $ 4

Und

Burhard , mele

88 welche Pfarrer daſelbſt find , Abteien bewohnen .

müffen

ihre

9. 7. Zum Unterricht der ſtudirenden Jugend , und infonderheit derjenigen , wels de fich der Sheologie widmen , find in dies fem

Herzogthum

ausnehmende . Anſtalten ,

dergleichen man in andern Man gåblet tilber findet.

låndern nicht 50 lateiniſde

Trivialſchulen , und in jeder derſelben iſt ordentlicherweiſe ein Präzeptor , nebſt ein, zwei oder drei Kollegen , welde Kolaboras tores oder Proviſores genennet werden. Dies re Schulen werden jährlich nicht nur von der Obrigfeit und den Geiſtlichen jedes Drts , ſondern auch von einem Profeſſor der Philoſophie zu Tübingen , und von dem Neftor bes fürſtlichen Gymnaſiums ju Stutt gard , unterſucht, und zwar von jenem die Schulen im Lande ob' der Steig , und von dieſem die Schulen im Lande unter der Dieſe ſuchen diejenigen Steig. ( S. 3. ) Echüler , welche ſie zur Theologie tauglich erachten , aus , welche im Gymnaſio ju tuttgart eine dreimalige Prüfung, in drei auf einander folgenden Jahren , oueſtehen . måffen , worauf von den gerid teſten 20 Cebebem 25 ) in die vier ju Schulen anges legten sidſter des Landes , welche den høs bern Klaffen eines Gymnaſiums gleich ge achtet

89 achtet werden mogen , als fürfiliche Alum ni und Stipendiaten derregt werden , und zwar zuerft in die zwei niedern , Blaubeus ten und Denkendorf, alsdann in die zwei ydhern , Bebenhauſen und Maulbronn ; und aus dieſen auf die Univerſität und in das fürſtliche theologiſche Stipendium nach Tübingen , welches in folgınder Ordnung geſchieht: Wenn in dem einen Jahre das niedere Kloſter Blaubeuren mit neuen Alum , nis aus den Trivialſchulen bereßt wird, ro tommen die bisherigen blaubeuriſden Ulums ni in ons hobe Kloſter Bebenhauſen , die Bebenhauſer aber in das fúrſtliche theolo : giſche Stipendium

nach Lübingen. “ Hier's

auf befördert man das andere Jahr die tauglichen Schüler aus den Schulen des Landes in das niedere Kloſter Denkendorf , die bisherigen Denkendorfer Ulumnos aber ing hobé Kloſter Maulbronn , und die Maulbronner ind fürſtliche Stipendium , ro daß fie ordentlicherweiſe in jedem Kloſter zwei Jahre bleiben . In dieſen vier KI8 ſtern werden die Alumni mit Wohnung , Kleidung , Eſſen , Erinfen und unterricht unentgeltlich verſehen , müſſen ſich aber bei ihrer Aufnahm , nebſt ihren Seltern und Vormundern, feierlich verpflichten ; in Fall muthwiligen Entweichend -F 5

aus dem

Klo : ster ,

: .90 . ſter, Abfall von der evangeliſchen Religion , und anderer groben Verbrechen , jedes Jahr

der genoſſenen Verſorgung mit 50 Fl. ju bejablen , sich der Lheologie" zu widmen ohne ausdrüdliche landesfürftiicher Erlaubs niß außerhalb kandes feine Bedienung jet fuchen noch anzunehmen , hingegen ſich ju allen Kirchen und Schulbedienungen inner halb oder außerhalb Ranbes , juwelchen der oder

Landesfürft

die Landſchaft fie beſtims

Das met , unweigerlich gebrauchen laſſen . fårftliche theologiſche Stipendium ju Lůs bingen , iſt ein Seminaririn oon ungefähr 300 , und zuweilen noch mehreren Studis renden , welche , wenn ſie zwei Jahre die Philoſophie ftudirt haben , Magiſtri wers den können , und hierauf , fie mogen dieſe Würde angenommen haben oder nicht, awet Sabre die Theologie fubiren , und ſich im Predigen und auf andere Weiſe üben , alss dann aber im Ronfiftorio geprüft werden , und tvenn ſie mohl beſtehen , die Erlaubniß erhalten ,

als eraminirte

Magiftri ,

wenn

ſie verlangt werden , zu predigen , ju tau , fen , und das Abendmal ausjutheilen ; die beſten unter ihnen verden auch zu Reper tenten im Fürſtlichen theologiſchen Stipens dio beſtellet.

In den Seminario

werden

. fic fo lange , bis ſie eine Bedienung erhats teng

1

ten , mit Effen und Trinfen betſdeget ; en befommt auch jeder alle viertel Jabr 1 Fl .

}

30 Kr. und zwei Buch Papier ; die Magie ſtri repetentes aber baben mehrere Wors

.

theile. Die Oberaufſeher oder Superats tendenten über dieres Stipendium , find der Kangler der Univerſitat ; groei Profeſſoren der Theologie , die beide am Kloſter woh : nen , und der Magiſter domus. Dieſe Anſtalten verſchaffen dem Berjogthum eine folche Menge gelehrter und geſchidter Pres diger , als man duwerlich in einem andern proteſtantiſchen Lande , nach dem Verhålte niffe

der Großae ,

Stutt zarb ein

antrift.

Gymnaſium

Sonſt

iſt

zu

illuſtre ,

und

ju Lübingen ein Collegium illuſtre ,

und

eine berühmte lIniverſitat. S. 8. Es ſind unterſchiedene gute und beträchtliche Fabriien und Manufafturen Zu Heybenheim mird ich nes im lande. Lópfergeſchirr gemacht. Zu Calip iſt eine mit guten Privilegien verfebene Porzellan manufaftur angelegt worden , mit welcher es aber, nicht fort wil. Zu Spiegelberg , unweitº Marpach und Bodnano , ili eine @ piegelhütte , welche fehr ſchöne Spiegel und andere Slasarbeit liefert. Zu Ludwigos . bure werden Solbrund bunte Papiere . De* maftieinwand und Luch verfertiget , und zu Uraca

92 Urach und Blaubeuren , find auch gute Reina webereien ;

ju Calw , Göppingen und Cůs

bingen , ſind Wollenwebereien , ju Cansſtadt iſt eine Kattundruderei , an andern Orten werden gute Hüte und trümpfe verfertis get, und zu Berg und Stuttgard find Seis denmanufakturen . Bon dieſen Manufafa turwaaren fowohl, als von ſeinen natürlis chen Gütern , führt das Herzogthum etwas Biträchtliches aus . Zu Ealiv und - Urrach find Handlungsgeſellſchaften , und jene iſt die diteſte und erheblichfte . Die ausländis fchen. Waaren ,

welche das land gebrauchte

betSmmt es größtenteils aus Frankfurt ant Nann . g . 9. Das Schloß Würtemberg , von welch :m ons gange Herzogtoum den Namen Der les Gat , liegt im Almte Cantfiadt. ſprung des faitſilichen Hauſes ; iſt ziemlich Man wille vou dumfel und ungemiß . Königen den alten frånfiſchen Sónigen berleiten , und ſagt , König splodmig babe einem Mas mens Ergerich die Sdlsfter Würtemberg und Beutel pach mit dem umgelegenen Lans de unter der Warde eines Dyraften oder gegeben . Der ' múrtembergiſche Dynaſt Konrad babe rein Erbland dem Kata

Freiberrn

fer Heinrich IV ju lehn aufgetragen , und fer von demſelben zum Grafen gemacht wor sen .

93 den.

Dem fety tpie ihm wolle ,

ſo ſind

im

7

Anfang des zodiften Jahrhunderts gewig ſchon Grafen von Würteinberg geweest.

1

Das würtembergiſche Erbland iſt von alten Zeiten ber oft , juleft aber 1442 zwiſchen

1

1 1

1

den Grafen Ludwig und Ulrich , getheilt worden, 1473 haben alle damals lebende Grafen von Würtemberg durch einen Famis lienvertrag das Recht der Erſtgeburt eins geführet ,

und die Untóeilberfeit der

wurs

tembergiſchen Lande feſtgefebet. Dieſer Pets trag iſt 1482 durch den minſingiſchen Hauptvergleich beſtätigt worden , welcher das vornehmſte Wirtembergiſche Gruridges feß , und 1484 vom Kaiſer Friderich III beſtätigt

worden iſt.

1485 ,

86 urd.89

ſind neue Verträge zur Beſtätigung bitique gefommen , es iſt auch 1490 die Beſtátis gung der Landſtånde und des ſchwäbirden 1495 ertheilte Haific Bundes erfolget.

Maximilian I an Grafen Eberhard I , reine Machfolger und ſein ' land , die ber;oglide Würde , und befi & tigte abermals die litis tbeilbarfeit des Landes und das Rent ber Erftgeburt . Dieſer erſte Herzog Ebortart bat feines Vaters Pruders Corn , Eber, hard, II , zum Nacfolger gehabt, deffen Bruder , Graf Heinsich , M mpelgard mit ſeinem Zugehör bekommen , von deffen En , fel

94 tel Friderich ,

welcher regierender

Herjóg

von Würtemberg geworden , das jeßige res Ders gierende berzogliche Haus abſtammt. relben Sobu , Julius Friderich, bat mit ſeis Eliſabeth das Herzogthum ner Gemahlin Oels in Schleſien geerbt , und die noch Würtembergs førtdaurende Nebenlinie zu 1519 wurde Herzog ul . Dels geſtiftet.

rict ſeines Landes von dem fc wabiſchen Bunde entſetzt , und das Land 1520 an Herzog illrich eroberte Deſtreich arfauft. es zwar 1534 wieder , dermöge des zu Ca. dant getroffenen Vergleichs. aber empfieng e Deſtreich vom Taiſer und Reich zu lehn , und belebate binwiedet Wittemberg mit Mis Afterlebn. demſelben als mit einem Harjog

Ulrids

Nachfommenſchaft

ausge :

ftorben war , wollte Herzog Friderich die Sifterlebníchaft mit mehr erfennen , faufte ſie auch endlich 1599 in einem zu Prag ers ridtetem Vertrage , mit 400,000 Fl. und 1000 Zentner Pulver ab , das Haus Deſt. reich aber bedung ſich auf den Fall des Uba ganas des würtembergiſchen Mannsſtamms , die Anwartſchaft auf das Herzogthum , auch bis dahin den Gebrauch DES Sitels und Wappens aug. Als der Streichiſche Mannss ftamm 1740 mit Karl VI erloſch , bebaups tete

Wurtemberg , Daß

auch

die inwarts 15

1

95 fchaft des Hauſes Deffreich auf Würtem , berg erloſchen felly : allein , das neue Streis chiſche

Haus filhrt

noch immer Litul

Wappen von Wirtemberg. Der erſte Herzog von

Lect ,

und

welchen

hat gegen das Ena de des zwölften Fahrhunderts gelebt , und iſt Herjog Ulbrecht , ein Sobu Konrads ; man zuverlåmig tennet ,

1

Dieſe Herzogs von 3 bringen , geweſen. Herzoge bon Ted baben die nun der ſtórte

4 1

Burg ' Ted und die Stadt Kirchheim befef= ren , an welcher, legten aber auch die Her : zoge zu Deftreich Antheil gegabt , weldes fie 1325. an Grafen Ulrich von Murter .

#

berg überlaffen , worauf Berjog Friderich 1 au Sed rein Untgeil an dieſer Stadt, nebſt

14

von Würtemberg verfauft bat . § . 10. Der Situl des Herzogs if : Herzog zu Würtemberg und Sed , Graf zu

5

=

4

11

der Burg Sed

Mómpelgard ,

1381 an Srafen Eberhard

Herr

ju

Heydenheit

und

? Das Wappen wegen Würtema find 3 ſchwarze Hirſchgeweihe oder

Juſtinget.. berg ,

Hörner , im golonen Felde; : wegen Ced , goldene und ichwarze Rauten oder Weden ; wegen

M& mpelgard ,

frei

golone

Fiſche,

und die deren Rüden an einander Rogen Schwänze audiparts gefehrt fimbi in ros * hen Felde ; wegen Hendenheim , einen seis Den .

96 den: ober Mannsfopf mit einer rothen Sad, můße , gen ,

im golonen Felde ; wegen Juſtins ein ſilberner rechter Schräghalfe mit

Weſten an beiden Seiten , im blauen Fel. de ; wojů endlich noch die Reichsſturmfahs

1

ne fðmmt , welche . Das herzögliche Haus , Würtemberg wegen des belißenden Reichs , pannieramts führt . S. 11. Mit dieſer Sturmfahne des 5. R. Reichs , find die Grafen von Würtems berg 1336 belieben worden .

Die Herzoge

ſind auch des Reichs Jägermeiſter , wors auf der große Jagdorden gielet , welchen Herzog Eberhard Ludwig 1702 geſtiftet , und ſeine Statuten 1719 erneuret und ber . mehret hat ,

und beffen Haupt

und

Ora

densherr der regierende Herzog von Würs temberg iſt. Das Ordenszeichen , iſt ein goldenes Kreuf , welches mit rubinrothem Schmelzwert überzogen ift , die Geſtalt eis nes Malteſerfreujes, in den vier Eden eben 1o viel goldene Adler , und zwiſchen den mittlern und unten Spişen jedes Orts ein Jagdhorn hat. In der Mitte iſt ein Schildlein , auf beffen einen Seite ein ers habnes lateiniſches W mit einem Herzogsa hut über demſelben , auf der andern aber drei goldene Jagdhörner zu ſehen ſind. Es wird dieſes Kreuz an einem breiten pouceau

97

tothen gewäfferten

10

Bande , von der linkent

Schulter für rechten Seite ábhängend, auf dem Rod an der linten Brüſt aber ein géa ftigter ſilberner Stern getragen , in beffett Mitte das Orbenszeichen iſt , und umbet in einem grünen Ringe die Oebensbeviſe : Amicitiae virtutisque foedus; ju lefent

Á

iſt. Das Feſt der allgemeinen Ordensvers ſammlung , iſt jährlich an dem Hubertstas ge , da benn an dem Ort , woſelbſt ſich das

09 or

Haupt des Ordens befindet, eine Jagd ges halten wird. $ . 12.

Die

Erbåmter dieres

find nach deffelben

Erhebung zum

Canbes + Herzog .

Man findet , daß thum , wieder erneuert . ſchon 151 bei Herzogs Ulrich Beilager die bon Chumben Erbmarſchålle, die von Nipi penburg . Erbſchenfen , die Gültlinger Erbs rammerer , und die Speten Erbteuchreffen 1

11

geweſen : allein , ſie Baben damals noch ne leben ( Beneficia ) gehabt , welche nen erſt nachher , anſtatt des Gehalts , theilet worden , ausgenommen , daß

fei. iha éty die

Speten dergleichen noch nicht haben , das Her auch ihre Belehnung mit dem Erbtruch Heutiges Tags reffenamt nicht erfolget iſt. hat die freiberrliche Familie von Walbrund das Erbrchenfenamt , wie es mit den übri . gen Erbåmtern ſtehe, weiß ich nicht. Búſch. Erdbeſchr. 18. B.

$

$ . 13 ,

98 $. 13. Der Herzog zu Würtemberg hat nicht nur wegen des Herzogthums Burs temberg Six und Stimme im Reichsfürs Pienrats, ondern hat auch dergleichen wes gen des Herzogthums Leck geſucht, iſt auch dieſeripegen dem Reiche 1699 vom Kaiſer Ecopold, und 1708 vom Kaiſer Joreph ems pfohlen worden , doch iſt bisher noch nichts erfolgt.

Er

gehårt unter die ſogenannten

alternirenden Fürſten , welche ſich , wegen der Ubroechſelungs des Rangs unter einans der , 1576. verglichen haben . Daß er des ſchwäbiſchen Streiſes mit : ausſchreibender Fürſt und Direktor ren , iſt oben in der Einleitung zu dem fchmåbiſchen Kreiſe ans gezeiget worden . Der Reichsmatrikularan , Ichlag des Herzogs, wegen des Herjogthums Würtemberg , der gefürſteten Grafſchaft M& mpelgard , und der Grafichaft Lowens ſtein , iſt ehemals 60 zu Roß . und 277 ju Fuß , oder 1828 Fl. geweſen ; ich fana aber nicht melden, ob er noch ro reg . Die Reichsherrſchaft Juftingen , hat einen Ans dlag oon 5 zu Fuß , oder 20 Fl. Zu einem

Kammerjil giebt das Herzogthume Rthlr. 51 Kr 1 und die Herrſchaft Juſtingen 15 Nthlr. u Kr. Ş , 14. Jn der Reſiden ſtadt ſind , die

95 ?

geheime Kabinetskanzlei , dabin ſowohl das gio

fit

18

geheime Staats- und Pabinetsminiſteriunt beffen Präſident der Herzog felbft iſt , als die eigentliche geheime Kabinetskanzlei , gen høren ; das geheime Rathsminiſterium , wels des aus adelichen und gelehrten gebeimen Råthen , und anhern Bedienten , beſteht ;. das Regierungsrathsfollegium , welches ſeio neu Präſidenten, adeliche und gelehrte Råa the , und andere Bediente bat ; das Ronſis ftorium , welches mit einem Präſidenten Direktor und Råthen befekt iſt; der Kriegos , rath , welcher einen Präſidenten und einige Räthe hat ; das Rentfammerfollegiuni, wele ches aus einem Kammermeiſter , Kammers

353

prokurator, Expedijions - und

ol

råthen , und übrigen nothigen Bedientert beſteht ; das Kirchenrathskollegium , welches einen Diceftor, Vicedirettor, Kirchentaſtens

-34

61

3

*

Rechenbants

advokaten , Expedigionsråthe, und Mitglieder uno Bediente hat ; und

andere untera

fchiedene Deputazionen , als , die Afzis : Ars men . Kommerzien · Kirchenraths : Renovajia, ons : landrechnung8 - Münz : Polizei : Keſia benzbau - Sanitäts - Cap : Univerſitåts . Vix Fitacions Waldenſer, Wein = Witwen - und Waiſenfaſten - Zucht- und Arbeitshaus - Des putazion , das Oberbergamt, und andere das Hofgericht, bei welchem die Rechtslae chen ihre teßte Entſcheidung finden , (indem teig

100

feine Appellazion an die Reichs : und andes re ausmåttige Gerichte ftatt hat ) und tels de $ 1514 auf beſtandig nach Sübingen vers legt worden , woſelbſt es ficha jährlich eins mal verſammlet , und aus einem Oberhofs ricter , Affefforen auf der

abelichen ,

lehrten und Landſchaftsbant, und ordentlichen Befretår , beſteht.

ges einem

S. 15. Keyfiler, in ſeiner Reiſeberchreis bung meinet , daß die geſamten Landesein . tünfte jährlich auf zwei Millionen Gulden gerechnet werden konnten. Artikel derfel Steuer DOR ben find , die gewöhnliche 82000 Sulden, die außerordentliche Soms mer - und Winteranlage , diere ſowohl als jene pon 230,000 Gulden , die Alytſe una Die land. gefähr von 120,000 Gulden 26. fchaft hebt die Steuern und die Afziſe. S. 16. Der hochfürſtliche Kriegsſtaat

beſtund 1759 aus einer Leibgarde zu Pfer de , aus Grenadiers a Cheval , einem Ků . rafficerregiment , einem Dragonerregiment , einem Huſarenregiment , dem Kreiserago nerregimentskontingent , einer Garde zu Fuß von zwei Bataillons , lieben Regimens tern zu Fuß , und einem Urtillerietorps. Einige Jahre hernach ward er febr dér mindert.

$. 17 :

100 *

2

$ . 17. Die genauere Beſchreibung des Herzogthums , jerfallt am beſten in 4. Ab , theilungen ; denn es find ju befchreiben : 1. Die hochfürſtlichen weltlichen Aemter und Städte , welche ich in der Ordnung, wie fie an das Herzogliche Haus gefommen ſind, anführen will ; doch iſt die Zeit der er: Werbung der 6

erſten ,

welche

am långften

bei dieſem Hauſe geweſen ſind, unbefannt. 1. Die Stadt und das Amt Stuttgarbt.

fte

1 ) Stuttgart , oder Stuttgardt , die ers Haupt- und Reſidenzſtadt des Herzog ,

thums , liegt in einer angenehmen Gegend, am Nefenbach , welcher eine Stunde unter . halb

derſelben in

den Nedar fließt.

Die

Stadt an ſich ſelbſt iſt nicht groß , fie bat aber zwei wohlbebauete Vorſtådte , welche die reiche und Eflinger Vorſtadt genennet werden . Es haben die Grafen und Herno's ge von Würtemberg von 132 1 an sie ſelbſt ibre Reſidenz gehabt ; und obgleich Berjog Eberhard Ludwig rolche 1727 nach lud . wigsburg verlegte , ro hat ſie doch Kerjog Karl Alexander 1733 wirder hieber bits ſebt. Das neue fürſtliche Reſidenz( chloß , welches 1746 zu bauen angefangen ward , ift 1768 durch den Brand Febr beſchadigt , und noch Das alte

nicht wieder hergeſtellet worden . Schloß iſt von 1553 bis 1579

102 erbauet worden. Bei demſelben ift das Ateis nerne Kanzleigebäude , und auf der andern Seite des Schloffes gegen Morgen ein Thiers garten und Lufthaus , welches lekte als ein túnſtlicher Bau

bewundert wird ;

hat dieſes oon

Duaderftúden aufgeführte

denn es

und 1584 gegründete Gebäude gidei Stocks werfe , und eben ſo viele große Såle , von welchen der obere 201 Schuhe lang , 70 breit und 51 hod iſt , und eine gewollte Dede hat, welche auf keiner Såule ruhet. Dieſer Saal iſt zu einem Opernhaus eingea richtet. Der ſogenannte neue Bau ; an der Mittagsſeite des alten Schloffes , welcher von 1599 bis 1609 aufgeführet worden , und in welchem unten ein Theil des Fürſts lichen Marſtalls , in der Mitte ein großer Saal ju Feierlichkeiten , und über demſele ben eine Rüffammer geweſen , ift 1737 abgebrannt.

Die Kunſt - und

Naturáliena

fammer, ift jeßt in dem rogenannten Prins genbau. Die fürfilichen Kollegia, welche in diefer. Stadt ihren Siß haben , find oben (S. 14.) genannt worden . In dem lands ſchaftshauſe verſammlen ſich die Ausſchüffe der würtembergiſchen landſchaft , und es werden die landrage in demſelben Das 1321

ehemalige hießer

Stift

perleget

ju

gehalten .

Beutelſpach

worden ,

iſt

daher die

103

Heilige Preuztirobe den Namen der Stifts firche ; und der erſte Prediger den Nomert cines ben

Stiftspredigers hat. Außer derſels ſind hier noch an deutſch : lutgetiſchen

5

Skirchen

Į 1

Hardskirche. Die franzdurch - lutheriſche Ses meine hålt ihren Gottesdienſt in der Kirche des bem Kloſter Babenhauſen zugeborigen

0

Hofs , die franzdirch - reformirte Gemeine aber in einem Zimmer der alten Landhaus

. ef

tendentur , und ein Gymnaſium illuſtre von Rieben Klaffen , deffen R ftor Pædao

1

gogarcha der Schulen im Lande unt; r die Steig iſt. Die neuen Kafernen , gshören zu den anſehnlichſten Geb & uden in der Stadt .

res .

1 1 1

die

Ko'p talfirche

Es iſt hier auch eine

und St.' brons

Spezialſuperin .

Der Graben zwiſchen der Stadt und ihren Dorſtåbten iſt

zugeworfen .

In

der bilis

gen Seidenmanufaktur , werden allerlei Zeu . ge, Strümpfe und Bånder verfertiget. Der 1283 Anfang dieſer Stadt iſt ungewiß . wurde fie vom König Rubolph I vergeblich belagert , welcher aber 1287 ben Grafen Eberhard bergeftalt in die Enge trieb , daß er derſprechen mußte , die Mauern der Stadt niederzureißen . 1520 und 1507 iſt die ganze Stadt bemauert worden. 1546 tind 1547 bat fie von den Spaniern , 1634 und

in

den folgenden 4

Jahren

von Den

104 den Kaiſerlichen 1 und 1688, 93 und 1707 von den Franjoſen viel erlitten .

1761 ere

In fubr Me batrachtlichen Brandſchaden . eben demſelben Jahr wurde biefelbſt von Herzog eine Ufademie der Malers dem Bildhauer und Baufunſt errichtet. Zu der Stadt gehören die Weiler Heß . lach

und

Bürger zu

Sablenberg i

decen

Stuttgardt ſind ,

Einwohner und daſelbſt

gerichtet werden. 2 ) Das Amt Stuttgarot , hat unters balb der Steig beträchtlichen Weinwachs und an dem Kieß : oder Rennweg zwiſchen Stuttgardt and Cantſtadt ein heilſames Bab , welches das Andreasbad genennet wird . Zu dieſem Amt geboren 20 Pfarren , welche find: ( 1 ) Waltenbuch , ein Städtchen mit ei .

nem Schloß, auf welchem ſich die Herzoge, wenn ſie im Schønbuch jagen wollen , aufa 1363 Es hat folche zuhalten ' pflegen . Herzog Reinhold von Urslingen , nebſt ei.. nigen Dörfern und Weilern , an Grafen Eberhard von Würtemberg verkaufet. ( 2 ) Bernhauſen , Bohnladen, Bothnang, Degerloch , woſelbſt die frautreichen Felder anfangen, Echterdingen , Feuerbach , Gaiß, burg ,

Seumaten ,

Kemnathi

Musberg , Nela

7

I

105 Berlingon ; moreist

eine Probſtsi gerveren

ift ; Ober - Ehlingen ,

Plattenbard ,

Plienins,

gen . (3 ) Plochingen , Ruith , Scharnhauſen , Sielmingen , Steinenbronn . 2. Die Stadt und das Amt Eantſtadt. 1 ) Eantſtadt oder Cantitatt , eine fleine Stadt , liegt an der Silichen Seite des Nedars , und hat auf der andern Seite Sie wird wegen deffelben eine Vorſtadt. Es iſt ihrer Lage für einen Paß gehalten. hier eine Spezialſuperintendentur , und eine In und bei der Stadt Kattunbruderei . find drei Salzquellen , welche in unterſchies denen Strankheiten núßliche Dienſte leiſten . Bei der Stadt ſind vor Ulters die land . gerichte der Grafen von Würtemberg unter freiem Himmel gehalten worden ; es haben auch bei derſelben die Burge Brye , Ul. In der Nå . tenburg und Verg geſtanden . be liegt das fleine Dorf Berg , woſelbſt ei ne Seiden manufaftur , bei demſelben aber In einem uns ein guter Squerbrunn iſt. gefähr tauſend Schritte von der Stadt ge gen Morgen entlegenem Hiigel , hat man im Jahr 1700 Knochen großer und kleiner Thiere ausgegraben , auch hat man dafelbft Mauerwert von einem ehemaligen tomis ſchen G :båude gefunden. 5

106

2) Das 2016 Camtſlabt , enthalt 13 Pfars ren , melde ſind : Fellbach , Hedelfingen , Hoe fen , eine römiſchfatholiſche Pfarre ; Minſter , Ober -Surfheim , Rohrader , Rommelshau. fen , Schmiden , ulbach , Unter : Lúrfheim , Bangen , Weil im Dorf , Zuffenhauſen . zwiſchen den Pfarrodrfern Fellbach und Uns ter:Clictheim , bei dem Weiler Rotheberg i liegt das Stamm (chloß Würtemberg, welches bis 1320 die Reo fideng der Grafen von Würtemberg gewes Es iſt einigemal fin , auf einem Berge . jerført worden. Anm . 3u Fellbac , ufbad und Unter. Türkheim ift treflicher Weinwacht. 3. Die

Stadt und

das

Amt

8aib,

lingen . I) Waiblingen , eine kleine Stadt an der Rems, bat idon 1253 den Grafen von Mårtemberg zugehört.

Im dreißigjährigen

Kriege iſt ſie mehrentheils zerſtört worden, Es iſt hier eine Spezialſuperintendentur. 2 ) Das Amt Waiblingen , hat an den meiſten Oertern guten Weinwachs und Uder bau . Es gehören 8 Pfarren dazu , welche Beinſtein , Bittenfeld ſind ; Bittenfeld ,; Begnach Hohnacker, Korh , Nedar: Grdningen , Mes dar: Rems, and Meuſtadt oder Neuft & dtlein , >

107

>

in alten Urkunden Neu -Waiblingen , welches bemauert iſt.

4. Die Stadt und

3

das

Umt Schorns

dorf. 1 ) Schorndorf , eine kleine' , aber feſte Stast , an der Rems , fol 1230 vom Stais Fer Friderich II Stadtprivilegien erhalten baben . 1538 und 60 iſt ſie mehr befea ftigt, 1634 von ben Kaiſerlichen , und 1646

mi

ven den Franzoſen belagert und erobert wors den . 1743 brannte faſt die Hälfte derſela ben ab . Es iſt hier eine Spezialſuperina tendentur . 2)

D

Das

Umt

Scomdorf enthalt

Pfarren , nåmlich : ( 1 ) Beutelſpach , einen Fleden ,

18

welcher

ehedeffen. Stadtgerechtigkeit gehabt haben roll. Die alte Bürgi welche auf dem naha gelegen in Cappelberge geſtanden hat, iſt ein 1

Sit der alten Grafen von Würtemberg ges weſen . Das Stift , welches ehemals hies felbft

geweſen ,

perleget

iſt 1321 nach Stuttgart

worden .

In der Kirche ſind die altern Grafen von Bürtemberg begraben . (2) Aichelberg, ein Pfarrborf, den Frei berren von Holz zugehörig , Äid Ichieß , Alur bach , Baltmansweiler, Enberſpace , Gerad

Bau ſtetten , GroßsHippach , Grumbach , bersbronn , Hegenlohe , Hohengehren , Plús

1

YOS berhaufen , Rudersberg , Schnaits , Schorna bach , bach .

Wintero Strümpfelbach , Weyler Zu Groß = Heppach wächſt guter

Bein .

1

5 . Die Stadt und das

Amt

Leonberg .

21) Leonberg , eine kleine Stadt , nicht weit vom Flüßchen Glems , hat ein fürſtlis ches Schloß , und iſt der Siß einer Spes zialfuperintendentur. 1498 erlitte ſie eine große Feuersbrunſt. Nach der Nördlinger Schlacht 1635 i als die Kaiſerlichen ganz Würtemberg einnahmen , rchenfte der Kaio rer diere Stadt dem General Sallas : fie wurde aber im weſtphäliſchen Frieden dem Herzoge wieder eingeräumet. 2 ) Das Amt Leonberg , welches in dem alten Glemsgau liegt, hat ehemals großtena theils zu der Grafſchaft Aſperg gehört , und iſt mit derſelben erfauft worden . begreift

16 Pfarren , welche ſind ; Dißingen oder Cißingen , Eltingen , Gebersheim , Gers

lingen , Heimerdingen , Hemmingen , Hirſch landen , Höfingen , Malmsheim , Mönsheim , Münflingen i Renningen 1 Rutmarsheim oder Ruthesheim, Schsdingen , Warmbronn. In dieſem Umte liegt auf einer Höhe das neue prachtige Reſidenzſchloß Solitude, bei Welshem

noch

andere anfegnliche

Gebäude ſtes

109 Reben , auch eine Kriegsſchule errichtet wors den ift. 6. Die pingen.

Stadt

und

das

Amt

Sdp,

1 ) Göppingen , eine Stadt an der Fils , in einer rodnen und angenehmen Ebene mit einem fúrſtlichen Schloß , und einer Spezialſuperintendentur.

Vor

der

Refor,

majion iſt hier ein Stift geweſen. Es iſt hier eine Zeugmanufaftur. Vermuthlich bat die Stadt in alten Zeiten den Herren von Stauffen zugehört , und iſt entweder vom Grafen Ulrich oder Eberhard zu Würs temberg erobert worden. 1425 brannte ſie ab.

1519 bemächtigte ſich ihrer der ſchwa :

biſche Bund , und 1643 der bayeriſche Ge unmit der neral Johann von Werth . Stadt iſt ein vortreflicher Sauerbruna , welcher der Schwalbrunn genennet wird .

2)

Das Amt Göppingen ,

begreift

Pfarren , welche ſind : ( 1 ) Albershauſen , Bergenrieth ,

18

Boll ,

woſelbſt ein Sauerbrunn iſt ; Dürnaut, wels che gräflich degenfeldiſch iſt ; Eberſpace , Fauerndau oder Faurdnau 1 woſelbſt bor der Reformazion ein Stift geweſen iſt , Sanfloren , Gruibingen , von welchem der ehemalige Gruibingau den Namen bat, Hats tenhofen uno . Hochdorf.

( 2) 308

1

( 2 ) Hohenftauffen , ein Pfarrborf, 103 Felbſt das Stammhaus des hohenſtauffifchen Geſchlechts , welches zum Herzogthum in Schwaben und zum Kaiſerthum gelanget iſt , geweſen , und anfänglich Stopõe oder Stoyphe genennet worden. Dieſes Schlog haben 1525 die Bauern verwüſtet. ( 3 ) Heiningen , ein Pfarrdorf, welchem Kaiſer Friderich II Stadtrechte und Freio heiten 1489 verliehen , die ihm aber nicht ju Ruße gekommen ſind.

( 4) Holsheim , Reichenbach , Schlath , Schlierbach , ubingen oder Uringen, Wan . gen . ( 5 ) Hohenftatt , ein Dorf , welches zum Sheil in dieſes Umt , jum Cheil aber in die Herrſchaft Bieſenſteig gehört , und obers balb Wieſenſteig auf der U16 liegt , welche bieſelbſt am höchſten regn rou . 7. Die Stadt und das Amt Urach . 1 ) Urach , eine fleine Stadt an der Ulb, in einem Shal bei der Erms , in toelcher ein fürſtliches Schloß und eine Spezialfus perintendentur iſt ; es ift auch ehebeffen ein Stift und eine Starthauſe daſelbſt geweſent. Die Damaſt - und übrige Leinwand , welche biefelbft in großer Menge verfertiget wird , fübret die hieſige Handlungsgeſellſchaft aus. Dieſe

Stadt iſt der Kauptort der ehemalis

116 gen Srafſchaft Urach

geweſen.

ålteſten Srafen von Urach , Gewißheit

tennet ,

ift

Ciner

den man

Serhard ,

der mit

welcher

1110 , als Birchof zu Spener , verſtorben . Ein Graf þeinrich von Fürftenberg erbte das Schloß Urach und die Comitiam von ſeiner Mutter , 'und übergab die Bälfte ders felben mit dem Schloß 1254 an Gras fen

Ulrich

zu

Würtemberg ,

gegen

halb

Wittlinger . Einen andern Sheil der Grafs ſchaft hinterließ Graf Berthold von Urach (mit welchem

und feinem

Bruber Rudolph

dieſes gráfliche Gerchlecht ausgeſtorben ift ) 1260 eben dieſem Grafen Ulrice , welchem König Richard ' den

Belig derſelben

beſtå .

tigte : und den übrigen Cheil erfaufte die. ſer Graf 1265 vom Grafen Heinrich DON Fürſtenberg für 310 Mart Silbers . 1473 baben die ſåmtlichen Grafen zu Würtemberg hiefelbſt

wegen der

Regierung

und Beers

bung des Landes , und 1486 die beiden Sra . fen Eberhard auch einen Vergleich errichs tet.

1634 bemachtigten ſich ihrer die Sais

Perlichen . Bei derfelben , Seite der Erms , liegt

auf der andere

Hoben-Urad , eine Bergfeftung , welche 1635 ehedeffen ziemlich feſt geweſen iſt. mußte ſie

ſich

nach

einer langen Belage .

rung , an die Kaijerlichen ergeben.

A

In

112

In der Segend der Stadt Urach , lind Pdhdne Bleichen , Eiſenſusmieden und Pas piermühlen . 4) Das Amt utrach , hat unterfchiedene Bei der Stadt Urach , Mer fmåt dig feiten . iſt ſchone weiße Johannes ,

Erde zu

Güterſtein

finden. und

Zu St.

OF

Offenhauſen ,

( welche e hedeffen Kloſter geweſen , ſind gute An einem behen und ſteilen Stutereien . Berge , welcher unweit der Stadt Urach

ME

liegt , beſteht aus einem Kanal bon didem Eiſen , welcher

ungefähr brei

Schuhe

breit ,

auf

beiden Seiten über zwei Schuhe hoch , und über 900 Schuhe lang iſt, oben am Berge anfångt , und an demſelben herunter , bis faſt in das Thal , nabe an die Stadt Urach Oben in die weis und den Ermsfluß geht. te

1.

Mündung deffelben ,

wird das

auf der

A16 gefällete und über Urach zu Scheitern gebauene Brennholz hincingelegt, und nach , dem es mit ungemeiner Sdnelligkeit het's abgefahren iſt, in die Erms getoorfen , welo che es bei Lenzlingen in den Neckar führt, auf welchem es über Nürtingen und Eblinə gen 'nach Berg bei Stuttgardt fließt, und daſelbſt in dem berrfc aftlichen Holigarten Ruf folche Weiſe were aufgebäufet wird . den alle Jahre um Ofern über 90oo Klafe ternt

12

113 tern Holf von der Ulb unch Etuttgard Oirs rcbaffet , und Toivohl für den fürſtlichen Hof, als auch zur Be oldung der geiſtlichen und Zu dem weltlichen Bedienten , verbraucher. Amt geboren , 31 Pfarr -n , nämlich : Bem= pflingen , Bernlod , Böhringen , Dittingen unter Urach , welches einen ſtarten Handel mit gedörreten Obſtchnißen treibt ; Donna fetten , Ehningen bei Reutlingen , Erpfins gen , Feldſtetten , Gechingen , Gommendins gen , Gruorn , Hauſen an der Laudert , Hengen , Kohlſt»tten , laidingen , welchem Kaiſer Karl IV 1364 Stadtrechte erlaubte; Mågerfingen , Mexingen unter Urad , Mits telſtatt , Neuhauſen unter Urad , Deden > Baldſtetten , Ohnaſtetten , Pliekhauſen , Seeburg , woſelbſt ehedeffen eine Veſte gewes Pen ; Sondelfingen , Sontheim auf der Ulb, Steingebronn , Upfingen , Wilmandingen , Wittlingen , tvoſelbſt ehedeffen eine Burg . geweſen ; Würtingen , Zainingen . 8. Die Stadt und das Amt Münſinged .

1 ) Münſingen , eine fleine Stadt ; ivos felbft 1482 zwiſchen den Grafen Eberhard dem <ern und jüngern , wegen des Rechts der Erſtgeburt und der Untheilbarfeit der würtembergiſchen lande , ein Hauptvergleich Man weiß nicht gewift, getroffen worden. 06 diere Stadt oor Ulters ju der Surg Witt : 86 6. Stefor, 18, p.

line

114

Iingen , oder zu der Grafroaft Urach gehos. Die Speten haben ihre dafigen ret babe . Güter 1347 an die Grafen zu Würtemberg perfaufet. 2 ) Das Umt Münſingen , begreift 10 Pfarren , nämlich : Quingen , Böttingen , Buttenbaufen , welches freiberrlich gemmin giſcher Herrſchaft iſt ; Dapfen, dabin unter

V 1

le

andern das Silial Eglingen gehört , auch das Schloß Gravenec nabe liegt ; Enabeuren , ein Kondominial - Ort mit dem fürſtlichen Hauſe Fårſtenberg ; Hunderſingen , Magolás heim , woſelbſt ein evangeliſcher und ein fas tholiſcher Pfarrer ift ; Mehrftetten , Muns dingen , Deben : Waldſtetten . Zu Marpach

le

iſt eine Stuterei. 9. Die Stadt und das Umt Nürtingen . 1 ) Nürtingen , in alten Zeiten auch ni . wertingen , eine fleine Stadt am Neckar , wel che der Šiß einer Spesialſuperintendentur iſt.

Sie iſt 1080 ſchon vorhanden geopefen , und bat damals din Grafen von Achalm gehd ret ; nachgebens iſt ſie theils an die Grafen pon Urach , tyrils an die Herren von Neufs Als ( wie oben bei Irach fen geloinmen . gelehret worden , noch Grafens Berthold pon lirach Sode , ein Theil der Grafſchaft Richard den Grafen von Urod ) von 1. Mårtemberg ju Legn befi & tiget wurde , war auch

1

I13

que eju Cheil der Stabt Märtingen darunter. Die Herjoge von Teck und das Kloſter Sals mandmeil haben auch Antheil an der ſelben gehabt : jenes iß 1299 , dieſes aber erſt 1645 an Würtemberg durch Berträge ges kommen . Das 1480 geſtiftete Spital , iſt jetzt die reichſte Stiftung im ganzen Herjoga thum . 1473 und 1750 litte die Stadt 1634 wurde ſie von großen Brandſchaben . den Kaiſerlichen übel jugerichtet.

2 ) Das Amt Nürtingen , beſteht aus 1o Pfarren , welche ſind : ( 1 ) Grðgingen , ein Städtchen , welches ehedeffen einige davon benannte Herren ges habt , von welchen es an die von Vernhaus ren , 1333 durch Kauf an die Grafen von Hohenberg , 1

1337

auch durch Kauf an

die

Grafen von Wartemberg fam. ( 2 ) Ech oder Nichi Nederbauſen , Nes Nedar - Denzlingen , dar · Sailfingen , Neuhauſen , Ober - Boyhingen , wovon eh eine Herrſchaft benannt worden ; guten Ober - Enſingen Enſingen , welches - ſeiner

emals

Mühlſteine wegen befannt iſt ; Unter - En. fingen , Wolfſchlugen. 10. Die Stadt und das Umt Badnang. 1 ) Badtnang , eine Stadt an der Murr , in einem angenehmen Thal , hat ein reiches Stift , welches 1116 erichtet , 1626 von

den

IMG dem

Geſuiten

in Beſitz genommen , 1648

aber wieder geräumt worden . Es iſt aud bieſelbſt eine Spezialſuperintendentur. Die Stadt iſt um vas Fahr 1297 zugleich mit

16 17

der Burg Reichenberg von den Markgrafen von Baaden theils erbiveire , theils an Bee

00

zahlungsſtatt , theils zum Heirathsgut , an die Grafen zu Würtemberg gekommen . 1635 und 93 wurde ſie gang abgebrannt. 2 ) Das Amt Badnang , begreift

die Pfarren Ober : Brüden und Unter: Weißbach, alte Burg Nieichenberg , welche ein Forſta

ME body

meiſter bewohnt , und die Burg Eberſperg.

anla

B01 Anmerk. Die Spiegelhůtte zu Spiegelberg , WO felbſt man ſchone Spiegel und andere (slas . arbeit verfertiget und ausführet, fteht unter teinem Amt , Tondern hat ihren eigenen Ums. mann , welder zugleich Aufreber über die Mas nufaktur iſt. Dieſer Drt macht eine Pfarre aus.

du

Me

1 th 11. Die Stadt und das Amt Marpach . 1 ) Marpach oder Marbach , eine fleine Stadt in einem angenehmen Shal , am Mes dar , welcher unterbalb derſelben die Murr Sie iſt der Siß einer Spezia aufnimmt. Man weiß nicht eigents alſuperintendentur. lich , wie ſie an die Grafſchaft Würtemberg gefommen iſt ? fie bat aber ſchon im Anfang des vierzehnten Jahrhunderts dazu gehåret.

1546

117 1546

erlitte fie viel von den Spaniern , 1642 wurde ſie ein paarmal ausgeplündert,

1693 von den Franjoren abgebrannt , und 1745 , ro wie die umliegende Gegend , von einem Ungewitter ſehr beſchadiget. Sie hat vortreflichen Weinbau , auch Wieſenwachs und guten Aderbau . 2 ) Das AmtMarpach , begreift 14 Pfar ren , nämlich : Affalterbach , Binningen bei welchem Pfaredorf man 1597 das Mau: erwerf von einer römiſchen Feſtung gefun den hat , und eine Stadt , Namens Vene. ria , oder Sicca Veneria , geſtanden haben roll ; Burgſtall , Erbftetten , Erdmanhauſen, Hochdorf , den Freiheren von Gemmingen guzehørig ; Kirchberg , Murr , Pleidelsheim, Poppenweiler , Ri: lingshauſen , Riethenau , woſelbſt ein Bab iſt ; Steinheim an der Murr , ein Marfeflecken

mit einem

Frau .

eafloſter , welches auch Marienthal genennet wird , und Weiler zum Stein . Einige dies fer Derter , als Pleidelsheim , haben zu dena alten Murachgau oder Murgau gehöret. 12. Die Stadt und das Amt Beilſtein . 1 ) Beilſtein , eine tleine

Stadt , welche

chedeffen , und noch 1230 eigene davon . benannte Srafen gehabt hat. Machmals bat ſie vermuthlich

den : Grafen

von Reis

chenberg , und hierauf den Marfgrafen von Bags 3

1

118 Baaden gebort, bon welchen ſie Wermuthlids mit der Burg Reichenberg uub Stadt Bad , nang , an die Grafen von Würtemberg ge kommen iſt , welche ſolche 1361 , nebit Bots tvar , Muenburg , und der Weſte richten berg , der Krone Böheiin ju lehn aufgetras 1453 iſt ſie den Grafen von gen haben. Helfenſtein eingegeben , 1457 aber wieder 1643 wurde ſie von abgenommen worden .

den weimariſchen Soldaten geplündert , und 1693 von den Franjoren abgebrannt. 2 ) Das Amt Beilſtein , begreift folgende Derter ,

10

be N

felic

QUE

tif DOF

Gro

abe eine

2 ) Oberſtenfeld , einen wirtembergtſchen

lan

1 ) Die Pfarcd /rfer Quenftein und nau .

Fiecken , wofelbſt ein unmittelbares evanges liſches Fräulein ſtift iſt , dem eine Webtiffin vorſieht , und welches reinen eigenen Stiftsa prediger und Amtmann hat. 3) Die Herrſchaft Stettenfels und Grups ' per baco , welche im vreizehnten Jahrhundert der Familie von Sturmfeber gehört hat. 1504 wurden ſie ihrem damaligen Beſiree Baiſolph von Abelsheim , auf S. Marimiz • lians I Vollmacht , von dem Herzog Ulrich zu Würtemberg genommen , welcher fie dena Herzogthum dergeſtalt einverleibte , daß die Erbmarfdalle foldbe zu Leyn tragen

ſollten , wie

bou

bare

mate

fins St.

hty

119 roie er fie denn 1507 Hans Konrad Shumb von Neuburg , deffen Ehefrau Margaretha eine Schweſter des damals verſtorbenen vors bin genannten von Adelsheim war , jum Mannlehn gab . Dieſer berfauſte fie 1527 an Wolf Philipp von Hirnbeim , nad dels ren Abſterben ohne Erben , Herzog Chriſtoph dieſes Lehn einziehen wollte : allein , K. Kart V gab die Herrſchaft an Hans Walther bon Hirnheim , welcher ſie 1551 an die fugges riſche Familie berfaufte , die ſie auch 1556 von Würtemberg ju lehn empfieng . Weil aber das gráfliche Haus Fugger diefelbe als eine unmittelbare von Wirtemberg nur zu Mannlehn herrührende , ſonſt aber von aller Landfafferei freie , und der unmittelbaren Reichsritterſchaft des Orts am Kocher eints verleibte Herrſchaft betrachtete , und 1734 und 35

bei

dem

Schloß

Sretterfels

ein

Kloſter für Kapuziner mit einer Slirche era bauzte : rogerieth es darüber mit dem hoch fúrſtlichen Haure Wurtemberg in einen foſt baren Prozeß beim kaiſerlichen Reichshofe raty , ju deſſen Endigung der Herzo3 1747 das. Dominium utile dieſer Herrſchaft an fich erhandelte. Sie beſteht aus dem Schloß Stettenfeld , Fleden Gruppenbach , welcher eine evangeliſche Pfarrfirche oat , einem Weis ler , und gewifen Gütern , FP 4

4 ) Una

4) Unter : Heinrieth , ein Pfarrborf. 13. Die Stadt und das Amt Neuffert. 1 ) Neuffen , eine fleine Stadt , in wels Sit cher eine Spezialſuperintendentur ift. bat por Alters eigene Henen gehabt , wels de jich anfänglich Edle von Meuffen , nach mals aber Grafen von Sraiępach und Mars Von dieren iſt ſie fterren genennit haben . 1284 theils fåuflich , theils erblich an Rona rad von Weinſperg gefommen , welcher fie 1301 an Grafen Eberhard von Würtemberg bertauft wat Ilnwert der Stadt liegt

auf einem hohen

uno ſterlen Berge eine Feftung , welche Hos 1 ben Neuffen genennet wird. 2 ) Das Umt Neuffen , enthält acht Pfars ren , welche ſind : Beuren , Erfenbrechts . weiler , Fridenhauſen , Grabenſtetten , Gras fenberg , Groß : Bettlingen , Kohlberg und Linjenhofen , 14. Die Stadt und das Amt Calm .

1 ) Cali , eine Stadt an der Magold in w - Icher eine Spezialſuperintendentur , eis ne 3.4 manufaktur, und eine Handslungs gefeuchaft iſt. Vor Alters hat ſie zum Birin - au odir Birmgau gehørt ; nachmals bat. ſie beſondere Grafen gehabt , die rchon im

Anfang des

tommen .

eilften Jahrhunderts vor:

In der zweiten Hälfte des dreis segne

I 21

dehnten Fahrhunderts , iſt dieſe Grafſchaft theils an die Pfalzgrafen zu Tübingen , theils an die Grafen von Schelflingen gefommen . 1308 übeließen die Grafen Konrad , Ulrich und Heinrich von Schelflingen ihre Hälfte der Grafichaft an Grafen Eberbaro ju úrs temberg ; und 1345 Derfaufte Graf Wils helm von -Tübingen ſeine Hälfte der Grafs ſchaft Calw an Grafin Eberhard zu Wurs temberg für 7000 Pfund Hiller oder 5200 Fl. Das Schloß , auf welchem die alten Grafen von Calm gewohnet haberi rollen , hat uberhalb der Stadt auf einen Berge gelegen , und iſt icon abgebrochen wor den . Die Stadt iſt 1635 von den Kaiſers lichen , und 1642 von den Franjoren ein: geårdert worden . 2 ) Das Umt Calto , enthalt & Pfarren , welche ſind :

1 ) Altburg , Braitenberg , Dachtel , Des denpfrond, Måttlingen, Neuweiler und gives renberg. 2) Zavelſtein , ein Stadtchen auf einem Zu demſelben gehört der darunter Berge. in einem engen Ebal belegene Weiler Deynach , durch welchen das Flüßchen Deonach fließt , und welcher wegen ſeines suten und lieblichen Sauerbrunkes berühmt iſt.

5

16) Das

I 22

15. Das Stadtchen Wildbad , welches in einein tiefen Sbal , am Flußchen Enj , liegt, haben die Srafen von Würtemberg zugleich mit der Stadt Calw erfauft. Es iſt wegen Peines vortreflichen warmen Bades berühmt, und der Siß einer Spezialſuperintendentur . 1457 , 1525 | 1645 und 1742 iſt es gang abgebrannt, nach der legten Feuersbrunft aber größtentheils beſſer , als vorher , er: bauet , und für die Badgåſte bequemer eins gerichtet worden . 16. Die Stadt und das Umt Neuenburg. 1 ) Neuenburg , eine fleine Stadt , am Flifchen Eng , in einem Thal , "rcheint ehe. mals zur Grafſchaft Calw gehört zu haben, und mit derſelben an das Haus Würtem berg verkauft zu ſeyn , welches dieſelbe 1361 der Krone Bibein zu gehn aufg (tragen bat. Us 1519

der

ſchwabiſche Bund fich

des

Herzogthums bemachtigte , verpfändete ders Reibe die Stadt und das Amt Meuenburg an Franz von Sidingen ; te Herzog Ulrich mit dem dieſe Stabt wieder unter fcit . Das bei derſelben

1534 aber brach ganzen fand auch ſeine Bothmåßigs auf einem Berge

belegene Soloß , wird jest oon einem Forſts meiſter bewohnet . In der Gegend dieſes Stadtchens werden auf alten Gruben die gus ten Eiſenſteine , tvelcó: man Glasfópfe , Blut fteis

123 Reine und Bohnenerbe nennet , in großer Menge gefunden . 2 ) Das Amt Neuenbürg begretft 9 Pfars ren , welche fino : Birkenfeld , daran die Markgrafen

von Baaben

ehedeffen Antheil

gehabt haben ; 'Calmbads, Dobel, Felo -Ren : Srån dettersbach kach , Sraffenhauſen , Langenbrand , Ottenbaufen und Rudmerfpach), Palmbach , ein Waldenfer Ort und refor mirte Pfarre. 17. Die Stadt und das Amt Roſenfeld , 1 ) Roſenfeld , eine kleine Stadt , nicht weit von der obern Grafſchaft Hohenberg bat vor alters jur Herrſchaft Urflingen ges hört , die Burg Urßlingen aber hat unweit der Stadt auf einer Hose gelegen . Die Herjoge Simon und Konrad von Sed bas ben ſie 1317 an Grafen Eberhard ju úrs temberg verkauft . 2) Das Umt Roſenfeld , begreift 8 Pfar: ren , nämlich : Uyſteig , Bergfelden , Bis delsberg , Flößlingen , Leibringen , Sabina gen , Crichtingen oder Eruchtingen , und Böhringen. 18. Die Stadt und das Amt fradens heim , im Zabergau , am Flúschen Zaber . 1 ) Brađenyeim , eine Stadt , welche vor Qliters die Hauptſtadt im Babergau geives fen iſt.

Sie gegórte fur

Hartſchaft

Ra . gelte

124

genheim, welche lilrichs, Herrn von Mageni heim , Cochter Maria , Gemahlin Grafens Otto von Hohenberg , zur Hälfte auf ihren Sohn Burfarb , Grafen von Hohenbe g . gebracht hat.

Dieſer verkaufte

1321 rdie

halbe Burg Magenheim , die halbe Stadt Brackenheim , und andere Stücke , an Gras fen Eberhard zu Würtemberg , und die an . dere Hälfte der Herrſchaft Magenheim vero machte Zarrolph von Magenheim dem würa tembergiſchen Hauſe. In dieſer Stadt iſt eine Spezialſuperintendentur. 2 ) Das Amt Brackenheim , hat , Pfars ren , welche ſind : ( 1 ) Botenheim , Cleebrunn, Dürrenzimmen Hauſen , Haberfchlacht , Hofen , Meimsheim, Nordhauſen , eine reformirte Waldenſer Pfars re , und Nordheim . Cleebrun ift zur Hälf te durmayngiſch . Ein durchfließender Bach theilet es in zwei Kommunen , deren jede eis nen beſondern Schultgeißen , Gericht , Ratha baus , Kirchhof ze. bat , bingegen die Kirs che, die Pfarrer und andere Perſonen und Dinge ſind in Gemeinſchaft. Die bürgerli che Gerichtsbarfeit hat jeder Herr über ſeiz ne Unterthanen allein , wegen der geiſtlichen Gerichtsbarkeit aber ftreitet man . ( 2 ) Circhheim am Nedar , ein Marktfles den , toelcher vor Beiten ein freies , un

125 mittelbar unter dem Reich geſtandenes Dorf gereren . 3 ) Die Beuchelberger Staabsorte , ſind: ( 1 ) Klein : Gartach , ein Städtchen , welches die würtembergiſchen Grafen Eberhard und Ulrich 1335 von Albrecht Brujgen erfauft baben . Von 1485 an bis 1575 iſt es an die von Gemmingen verpfändet geweſen . Bei demſelben hat ehedefſen die Burg Lunes berg oder leimberg gelegen . (2)

Niederhofen , ein Pfarrborf.

(3 ) Stetten am Heuchelberg, ein Pfarrborf. ( 4) Groß - Gartach , ein ehemaliges un

mittelbares Reichsdorf , welches Würtem berg mit dem Ritterſtift Odenheim gemein fchaftlich beſikt, (5 ) Dorf.

Semmingen , ein

ritterſchaftliches

19. Die Stadt und das Umt Dornſtetten . 1 ) Dornſtetten , eine Stadt auf dem Schwarzwalde , nicht weit vom Flübchen Glatt , im ehemaligen Nagalgau , oder Na goldgau , zu welchem der fleinere Gau Wald, gau gehört hat , der vom Flußchen Waldach benennet worden . Die Stadt hat vor Bei. ten den Grafen von Fürſtenberg gehort , welche ſie an Gräfin Unna von Fürftens berg und tören Gemahl , Johann von Ges roldseck, anſtatt eines Heiratheguth verpfän .

126

det ; dieſe aber foiche Pfandſchaft an die Gras fen von Hohenberg , und dieſe wieder 1320 an Grafen berhard gu Xú.temberg vers kauft , zu deren Bortheil fich obige Hauſer der Wiedereinlöſung 1321 und 1341 begea ben haben . 1415 und 1563 litte lie grora fen Brandídaben , und 1675 brannte fie gang ab.

2 ) Das Amt Dornſtetten , enthalt einen Berg , welcher

voll von

Ergen

ſeyn

roll ,

und fünf Pfarren , welche find : Bayersbronn , Glatten , Grünthal , Pfalzgrafenweiler Als tenſteiger Uits , Tumlingen. Es wird auch in dieſem Umt jährlich zweimal ein ſo ges nanntes Waldgericht gehalten , unter welches die Dörfer Dietersweiler , Benzingen , Ober und unter - Nach , Wittlingweiler , Gróns del , Unter-Miußbad und Halwangen gehd , ren, aus denen gwolf, Richter erwählet wer: Gericht , hat Den Vorſit in dieſem den . der Voigt zu Dornſtetten . 20. Die Stadt und das Amt Winners. den , zwiſchen den Städten und gleitern Badnang und Waiblingen . 1 ) Winnenden , ein Städtchen , welches Konrad von Weinſperg 1325 an Grafen Ulrich zu Würtemberg und defien E ben jum Der deuts rechten Eigenthum verfaufet hat . ſche Orden bat biefelbſt eine Komtgurei ges

babt ,

127 habt , welche Bergog Eberhard III demſels ben 16hs für 48000 Fl. abgetauft , und aus dem Stomtýureihauſe ein Schloß ge macht bat .

1693

iſt

die Stadt von den

Franjoren eingesichert worden. Die ehemas lige Burg Winnenden het unioeit der Stadt auf einem Berge gelegen . 2 ) Das Amt Winnenden ,

enthält die

Pfarren Buoch , Oppelſpoón und Schwaid baim . 21. Die Stadt und das Amt Güglin . gen . 1 ) Siglingen , eine fleine Stadt , am Flaschen Sabti , þat vor Zeiten den Herren von Meuffen gehocet , von welchen ſie an die Grafen von Eberſtein gefommen iſt. Den Grafen zu vierzehnten

Würtemberg hat fie schon im Jahrhundert gehört. Sie iſt

der Sit einer Spezialſuperintendentur, 2 ) Das -Almt Güglingen , entgált 6 Pfar ren , ránilich : Frauenginimern , Hafner Haßlach , Kürnbach , wovon das landgráf liche Haus Reffen die Hälfte, oder gar zwei Drittel , bat ; Ochſenbach , Pfaffenhofen und Beiler.

Dabe bei dem

ehemaligen Kloſter

fu Kirpach , oder Kirchbach , bat Herzog Eberhard III einen Thiergarten und ein Schloß anlegen laſſen .

22. Die

128 22. Die Stadt und das

Umt Gronine

gen . I ) Marggroningen , eine Stadt ain Fluß Slems , welche der Siß einer Spezialſupera intendentur iſt. Die Grafen Ronrad und Eberbard von Groningen haben dieſelbe 1295

en *. Adolph verkauft , nach deffen Code fie. dem Reich anbeim gefallen , und eine Reichs , ſtadt geblieben iſt , bis Raiſer ludwig aus Bayern ſie 1332 an Konrad von Schlüpel: berg , ( welcher in der bei Mühldorf, unweit Dettingen , gehaltenen Schlacht das Haupt. panier bei staiſers ſubwig Kriegsheer geführt, und zu dem über Friderich von Oeſtreich er : fochtenep Siege biel beigetragen hatte , ) mit der fåmtlichen Churfürſten Bewilligung , zu Lehn gegeben , der ſie an die Grafen Ulrich gu Würtemberg für 6000 Pfund eller vers fauft , der Kaiſer aber ſolchen . Stauf beſtás tigt , und Grafen Ulrich mit derselben , als einem Zugebór der Reichsſturmfagne , beleb , net hat.

2 ) Das Amt Groningen , begreift fechs Pfarren , welche fino : Biffingen , Moglina gen , Minchingen , Schwieberdingen , Cham , Unter - Riepingen , an welchem lekten fchos nen Fleden die adeline Familie von Leus trum Untheil hat. In dem Dorf Demeil, bat

das fürſtliche Haus

Würtemberg das 921104

1 A

fangsrecht ( fus capiendi homines vagaw bundos et errones , et redigendi illos in fervitutem ). 23. Die Stadt und das UmtVanhingen . 1 ) Vayhingen , eine Stadt am Fluß Eng, in dem Davon benannten alten, Enggau , hat tin Bergſchloß , welches 1734 mehr nur die #eue Årt befeſtiget worden , und iſt der Się einer Spezialfuperintendentur . Sie hat vot Ultets eigene Srafen gegabt , und Egénor beffen doon in einer Urkunde Don 1339 Mela dung geſchieht, iſt der erſte Graf von Baņa hingen , von dem man gewiffe Rachricht hat. Srafens Konrad Sohn Heinrich , unb Coch* ker Mechtild , welche an Grafen , Friderich von Zollern , berináhlt worden , ſind die leşten ihres Geſchlechts geweſen. Die Stadt in auf eine unbekannte Weiſe an die Grafert von Dettingen

gekommen , und

don dleſent

1339 án Grafen #trich zu Würtemberg der . fauft worden . 1617 , 18 und 93 bat file großen Brandſchaben erlitten .

2 ) Das Amt Vaihingent , begreift zehnt Pfarren , welche findi ( 1 ) Obet - Riešingent, ein Städtchen. ( 2 ) Aurich , Eberbingen , Enſingen , Endi gweyhingen , worelbft durchſichtiger Alabaſter 5 gefunden wird , Roben - und iinter haßlach Rusdorf , woran dié bon Reis Horrheim

Bufd , Erbberor. 18. »

Tchacha

130

schach Untheit haben ; Rieth , Båſten : obet Slein - Slatbach , und eis Lheil don Serss heim , deffen groter Sheit zum amte Sach : fenheim gehört. Das ehemalige Frauenfios Her Rechentshofen , welches die Grafen von Baybingen geftiftethaben , ift mit ihrer Grufe fchaft an das nürtembergiſche Hyans getores men.

24. Di: Stadt und das Ümr Sübingen. 1 ) Cübingen , die zweite Hauptſtads des Herzogthums , liegt am Neckar / duf ei . nem Bergichten Boden , gwiſchen zieci Börs gen , welche das Nedat s und Ammerthal fon einander

fcheiden , und deren einer wete

ther gegen Diten liegt, der Öfterberg , der andere aber , welcher gegen Abend liegt ber Schloßberg , von dem darauf Riebenben befeſtigten Schloß Hoben - Cübingen', geo Hennet wird. Gegen Mittag ift das Steins Jacher Thal , durch welches der Bac Sreise fach fließt. Miber den Neckar geht eine fteinerne Brüde. Die Ummer fließt durch die Stadt in den Neckar. És ift hier reis 1514 das fürftliche Hofgericht , bei welchen die Rechtshandel ihre leßte Entſcheidung fint den ; und eine 1427 vom Grafen Eberhard dem Aelternt errichtete Univerſitet , welche von ihrem Stifter Alma Eberhardina ges mesinet wird , und 1770 vom Herjog Karl being

131 den

Namen ,

Univerſitas

Eberhardino ·

1

1

1 !

Carolina ,

befommen

hat.

Der

Univers

fitát iſt das ehemalige Stift Sindelfingen einderleibt , dahet heißt die Hauptfirche die Stiftfirche von S. Georg. An derſelben ftes beo ein Spezialſuperintendent, der von dem Rimts - Spezialſuperintendenten unterſchieden Außer der Stiftsfir iſt, und zwei Diafoni. che iſt in der Stadt 'die Hoſpitalfirche , int welcher die Repetenten den Gottesdienſt vers Es wird auch in der Schloßfapelle Tehen . Bei der Hofpis alle Sonntage gepredigt. talfirche iſt die Anatomie , und auf dem Das oben in der Schlofie eine Sternwarte . Einleitung s . 7. beſchriebene fürftl. theplos giſche Stipendium , if in dem ehemaligent Auguftinerkloſtet , außer welchem nod das martiniſche und hochmanniſche Stipendium Doch ſind bei der liniverſität vorhanden . Hier ein Collegium illuſtre , welches für fürſtliche und gråfliche Perſonen gewidmet iſt , wie denn auch das Gebäude deſfi'en nur gebraucht wird , wenn folche Perſonen vors banden ſind ; und eine lateiniſche Schule Auch iſt hier eine Zeugs bon viet Plaffen . Die Stadt iſt ro alt , dan manufaftur. wann fie erbaut worden . man nicht weiß Auf dieſelbe iſt die Pfalzgrafſchaft in Schwa , ben

gegründet i allein , der

tirſprung des

132

Geſchlechts der eBemaligen Pfalzgrafen

som

Libingen , iſt unbekannt ; indeſſen haben fie hier ihre Pfalz (palatiun ) gehabt , welche an dem Ort des jenigen Libingen geſtanden hat. ;

Schloffes Hoben : Einer der alteſten

Pfalzgrafen , den man fennet , nämlich Chus no , fol 1080 gelebt haben , und der legte , Georg Eberhard , iſt 1631 geſtorben . Die beiden Pfalzgrafen 68 tind Wilhetin , vers fauften 1342 dieſe Stadt an Grafen Ulrich Derzog Ulrich ließ 1533 zu Würtemberg . die alte Feftung abbrechen , und das jetzige . Schloß Hoben - Lübingen bauen und befes Aigen . 1540 litte die Stadt Brandſchadert. Im dreißigjährigen Kriege wurde ſie oft bes lagert und erobert , und 1688 Ooh dem Franzoſen beſchadigt. Unweit der Stadt gegen- Belfen fu , ift ein Gefundbab , welches S. Blafii i Bas Die Kirche gu Betfen iſt vor Atters beißt. ein GdBentempel geweſen. Dir freien Barice im Steinlacher Chal, ift oben fchon Ermax nung geſchehen. 2)

Das

Umt

Lübingen ,

begreift

21

Pfarren , welche fino : Bodelshauren , Breio tenholz , Eufterdingen , Degerſchlacht , Des tendingen , Dußlingen Entringen , mit den Schlofie Hohen : Entringen , Ginningent , Rilchberg am

Neckar , welche adelich

fetua trus

,

133 trumiſch iſt ,

Kirchentellinsfurt ,

Währine

gen auf den Herden , Mdfingen , Nahren ; Diſchingen , dahin das kleine Bergſchloß und das Meiereigut Hohenfürſt , als ein Filial gehört ; Offerdingen , Pfaffingen , ein Rams merort ; Noinmelſpach , Schlaitdorf, Ibals Heim , Walddorf , Weilheim am Medar. Aus dem ehemaligen Kloſter Einſiedel im Schón , bude , tft ein Jagdſchloß gemacht worden . 25. Die Stadt und das Amt Herren , berg . 1 ) Herrenberg , eine Stadt , welche in die obere und untere abgetheilet wird ; jene liegt an einem Berge . Es iſt hier eine Spezialſuperintendentur.

Sie hat ehedeffen

Auch den Pfalzgrafen von Lübingen gebort, und iſt 1382 an Grafen Eberhard ju Wurs temberg virfauft worden, 1466 brannte ſie meiſentheils ab.

1948 wurde ſie von den

Spaniern ſehr bedrångt ,

1634 von den Rais

ferlichen rein ausgeplundert ,

1635 brannte

fie , bis auf einige Käuſer mach , ab , und 1688 wurde fie von den Franjoſen febr bes ſchädigt. Vor der Reformazion iſt hier ein Stift geweſen . 2 ) Das Amt gehn

Pfarren ,

Gültſtein ,

Herrer :berg ,

welche

ſind :

beſteht

Hildrißhauſen , Say ,

3

aus

Gårtringen ", Kuppins gen

134 gen , Mepingen im G &u , Nufringen, Memo mingsheim , Shailfingen, Polfenhauſer , 26. Die Stadt und das Amt Böblingen ,

1 ) Böblingen , eine kleine Stadt in einer febr fruchtbaren Gegend , an dem wildreis dhen Walbe Schönbuco , liegt bergicht , und Es ift bat ein Schloß auf einem Berge . Sie hat hier eine Spezialiuperintendentur. cheqeffen auch den Pfaligrafen yon Lübingen gehört, und if 1344 an Grafen Eberhard zu Würtemberg zum Theil, und 1357 gang 1547 bauften die Spas pertauft worden . nier , und Daſelbſt.

1638

die Kaiſerlichen ſehr übet

Die Stadt hat einigen Weinmache

2 ) Das Amt Böblingen , hat einen ſehr fruchtbaren Boden und begreift zwolf Praca fen , nåmlich ; Uydlingen , Dagersheim , Darmsheim , Døffingen , Ehningen , solje gerlingen , Magſtatt , MSchingen oder Maie chingen , Oſtelsheim und Schönaich. 3 ) Böblinger Oberamtsorte , ſind die Pfarrbørfer. Deuffringen , welches ein Kam . mergut iſt , und Mauren , welches den Freie herren von Schertlin zugehört. 27. Sindelfingen , ein Städtcher , cing kleine halbe Stunde non Bohlingen , in ois per fehr fruchtbaren Gegend , hat vor Ulters Den Grafen von Calm gehørt , nach deren Abſterben der Ort an Grafen Rudolph pon

A

135 Tübingen gefotremmer , welcher ihn 1203 aus einem Dorf zu einer Stadt gemacht , melo dhe K. Rudolph 1274 mit den damaligen Freiheiten der Stadt Sübingen begabt hat. Eine Tochter Pfalzgrafens Søk von Subia gen bradite fie ihrem Gemahl Ulrich von Rechberg zu , deffen Sohn Hiridh der Jüns gere fe o 1351 an die Grafen zu Würtem , li e bier r e nach eingeführter Refors geroefen n,ftiſt ben fii le d ſel Labingen mazion , enad verlegt ro , siu e eingezogen . jur Pe ' An d ſ di bung der Profeſoren gemidmet worden . 28. Die Stadt und Sag Amt Heubach . 1 ) scubach , ein geringes Städtchen , nicht weit vom Urſprung der Rems , gwi. fchen den Reich oftaoten Gmdnb und Aalen , hat ſchon 1360 den Grafen zu Würtemberg gehört. Mahe bei demſelben liegt auf einem hohen Berge das Schloß Roſenſtein. 2 ) Das Amt Heubach , enthält die Pfar. ren linbach und Ober - Bábingen . In eis nigen Weitern ſind die Reichsftadt Gmünd und andere Herrſchaften Miteigenthumshera ren , in einigen hat jene das Eigenthum allein , 29. Die Stadt und das Amt Bauffen ,

! ) kaufen am Nedar , eine Stadt in ei. nex fehr fruchtbaren und angenehmen Gegend, 94

136 ift der Sig einer Spezialfuperintendentur. eie iſt ſehr alt, und vor Zeiten dem Reich unmittels bar untertoorfen geweſen , nachher und zwar im dreizehnten Jahrhundert , iſt ſie an die Markgrafen von Baaben eigenthümlich gee tommen , von dieſen

1346 an Ulbrecht Hofs

wart den Jüngern , und nach deffelben Los de von ſeinem Vater und deffen Bruder zus erſt

dem

größten Theile nach , und 1369

ødlig an Grafen Eberhard zu Würtemberg vertauft worden . Die hieſige Brüde über ben Meckar iſt die großte und långfte im Herzogthum ,

und fährt in das der Stadt

geger liber

liegende Dorf Lauffen , welches mit ju der Stadt gerechnet wird , ja ans fehnlicher als dieſelbe ift, und die pornehms Hite Stirde enthält , wie denn auch die Geiſha lichen und meiſten Gerichtsverwandten da . felbſt

wohnen ;

der Vogt

Wohnung auf dem

aber

Schloffer

hat feine

wetehes mit

ten im Ne &ar auf einem Felſen Rieht. Vok der Stadt liegt ein See , welcher für den groften iin tande gehalten wird . 2 ) Das Amt kauffen , beſteht aus der 1 Pfarren Gemmerigheim und Jisfelden. 30. Die Stadt und das Amt Botwar .

am

! ) Groß : Bottrar , eige fleine Stadt Flüßchen Botwar , welche fehr alt ift,

Sie pat por Allters den Herren con lich .

1

tenberg, jugeh & rt ;

welche im vierzehnten Jahrhundert den Zunamen Hummel anges nommen , und deren Burg lichtenberg eine Stunde von der Stadt , und dicht bei dem Stifte Oberſtenfeld liegt. Dieſe haben 1357 die Burg Lichtenberg , Stadt Botwar , und andere Derter und Güter , an Grafen Ebers

11

bard zu Siirtemberg für shoo Pfund Hels; ler verfauft. Seit langen Jahren gebore

9

die Burg den Freiherren von Weiler.

1642 iſt die Stadt von den weimariſchen Kriegs leuten , und 1693 som den Franzoſen übel mitgenommen

worden ,

In

dieſer Gegend påchret guter Wein , 2 ) Das Umt Botwar , befteht aus den

Pfarren Strein : Ufpach , Klein -Borwar, wels. dhe zum Theil adelich gaisbergiſch iſt , und Wingerhauſen , welche die Freiherren von chuk ju tehn Gaben , 31. Die Stadt und das Amt Sutta

fingen , 1 ) Tuttlingen ,

oder

Duttlingen í eine

außer den Grenzen des Herzoga Stabt , bums, bei den fürſenbergiſchen Landen an In derfetben iſt eine Spezial der Donau . Dierer Ort war 1334 fuperintendentur. noch ein Dorf , und gehørté gur Herrſchaft Wattenberg ; gmiſchen dieſem Jahre aber and 1372 ift er eine Stadt gemorden , und Is

in dem

legten Jahre von Ofwalb von Mars

tenberg an Grafem Rudolph von Suly birs tauft worden . Die eigentliche Zeit , wann fie an die Grafen zu Würtimberg gelom . men , iſt nicht bekannt , doch ſcheint ſolches noch vor dem Ende des vierzehnten Fahrs hunderts geftteben zu reyn ; denn 1413 bat. te ſie ihnen ſchon eine geraume Zeit fus gebort. Unweit berfelben liegt das Schloß fich ,

ten : Bartenherg. Das Schloß Honberg ift im Dreißigjährigen Kriege gang geeftórt. Eine Biertiftunde von der Stadt iſt das Pubjigsthal , in

welchem eine vom Herzog

Eberhard fudwig angelegte Eiſenwertsfato toret iſt , wofelbft Eifen geſchmolzen und geſchmiedet wird. 2 ) Das Umt

Duttlingen , iſt durch die

Herrſchaften Lupfen , Karpfen und Falfen , Stein , vergroßert worden. Von der Herrs fchaft fupfen , bat vor Beiten ein freiherrs liches Geſchlecht ben Namen geführt , wels bes , nachdem es auch die Grafſchaft Stů . lingen befommen , ſich Grafen von Çupfen und Stůlingen genennet hat , und 1582 ausges fterben iſt. Brun yon fupfen verkaufte 1434 den

Berg

und

Lupodunum , mit

Burgſtall

einigen

kupfert ,

Dörfern und

11

139

Gitern an Heinrich und Rudolph von Fris dingen , dieſer aber 1444 an Grafen fuds w 9 ju Würtemberg , an den er gugleich die Herrſchaft Karpfen , überließ. Fr iherrea por Falfenſtein , welche mit den im Elſaß anfafig geweſenen , nicht zu ders wechſeln ſind , haben 1444 und 1449 ihs fe Herrſchaft

Falfenſtain ,

on Grafen

luos

mig ju årturberg verkauft. Die fleben Pfarren dieſes Plinte fimo; Albingen auf der Baar , Reubaufen ob Eck , Deffingen , Echwenningen , Ebalheim , Troffingen und Shuningen , Nage bei dim Pfarrborf Schmenningen , entſteht der M dar auf freiem Felde , und pird gleich durch fo viele Quellen derft &rft daß er eine Viertelftube don feinem Ur: ſprung schon eine kible treibt. 32. Die Stadt und das Ume Dorn : ban . 1 ) Dornban , oder Dornbrim , ein Ståbt chen auf dem Schwarzipalde , iſt 1251 Hoch ein Dorf gewefen , welches Volmar Don Branded von den Freiherren von Wartens berg

zu

lean getragen , Berjog kudwig ju

Led aber 1271 zu einer Stadt gemacht bat. Es ift unbefaxnt , wie es unter dig würtembergiſche Herrſchaft gefommen ron vielleicht zugleich mit der Stadt Hoſenfelo.

1718

140 1718. gånbete es

der Blit

an ,

und es

brannte bis auf wenige Däufer ab . 1 Nabe dabei haben die Burge Branded und Vogelsberg gelegen . 2 ) Das Umt Dornban , begreift ( 1 ) Die Pfarren Fürnfaal und Unter , Brandi, ipelche legte rdmilofatholiſch iſt. ( 2 ) Das Rammergut Sternec , pelche Herrſchaft als ein würtembergiſches Lehn zuerſt den von Branded , bernach den von Ow , und bierauf den Grafen von Urhembs , gehört hat , welche ſie 1749 dem fürfil. Sauſt gegen das Dorf Hiriinger , in der Grafſchaft Kobenberg , überlaſſen haben , Das Schloß Sterned , liegt am Fluß Haim. bach . Es gehören auch die Dórfer und Weiler Belden , Braitenau , Büfenweiler , Geratweiler und Trollenberg , bieber . 33. Die Stadt uno das Rime Nas d gol . 1 ) Nagold eine Stadt auf dem Schwarz walde i am Fluß Magold , im ehemaligen Magoibgau. Bie bat por Alters den aus : geſtorbenen Grafen hört , und ift vom

von Hohenberg zuge : Grafen Otto 1363 an

Grafen Eberhard zu Wirtemberg berlauft storben . 1726 iſt daſelbft ein Seſundbrunn ended

morgen

3) Das

2 ) Das Umt Nagold , beſteht aus viec Pfarren , welche ſind : ( 1 ) Haiterbach , ein Städtiben , toile

ches mit Nagold erfauft worden , ( 2 ) Bobndorf , Hochdorf, Wartó. 34. Ebingen , eine kleine Stadt hvis

fchen der overn Grafſchaft Hohenberg , ju welchor fie vormals gehørt hat , und der 1367 an Grafert Grafſchaft Zollern , ift Eberhard ju Würtemberg verkauft wordeni . Dag Pleine Pfaredorf Bitz gehört ihr eigens thúmlich. 35. Die Stadt und das Amt Hornberg, 1 ) Hornberg , eine Stadt auf dem Schwarzwalde ; am Fluß Gutach , iſt der Sit einer Spezialſuperintendentur . geborte vor Zeiten theils einein freiherrlis chen Geſchlecht von Hornberg , theils den Herzogen yon Urßlingen , deren Anteil an Georg und

Heinrich von Geroldseck gefalo

len ; jenes Untheil wurde 1423 , diefes aber 1443 , 47 und 48 , an die Grafen gut Würtemberg verkauft.

2)

Das Umt beſteht aus ( 1 ) Schiltach , einem Stådeden i tuels ches 1590 ganz abbrannte. Zu der bielis gen Pfarrfirche gedrent drei demſelben

Filiale . Bet

findet man auf dem Hohenberge

>

142 Tchines Eiſenerz.

Bor Niters gehårfe dies

res Städtchen den Herren von Geroldded : ( 2 ) Aus Hofen und Weilern , welche Bier Pfarren ausmacoen , nåmlich Kirnbach , Sennenbronn , Weiler.

Guttaco Piterje !

gehört gemeinſchaftlich zu dieſem Umt , und Ju dem Kloſter St. Giorgen . Zu Lennen : brohn enttedte man 1575 ein Kupfer - und Silberbergwerf. In dem Offenbacher Shal wird eine weifie Erde gefunden , welche in der Porzellanmanufaftur zu Calw gebraucht witd. 36. Die Stadt und das Amt Kirchheim . 1 ) sirdbeiin unter Dru , eine Stadt uns terhalb der ehemaligen Feliung Sed , iſt der Šiß einer Spezialſuperintendentur. 1690 braunte fie gang ab. Sie hat vor Alters den Herzogen jut Sed gehørt : doc babett auch die Berjoge von Oeftreich ein Utheil daran gehabt , welctcs ffe i325 an Grafett Ulrich ju Bürtemberg überlaffen , worauf Herzog Friedrich zu Üct fein Antheil an der

Stadt , nebſt der Burg Sed , mit al.

tert dazu gehörigen Burgleuten , die Grafen Eberhard und Ulrich temberg Derpfändet , berfauft hat. $

1359 an ju Wůt :

1381 -aber an

jenen

, eas uralte Soloß , hat bei Kirchi

heim , auf einem Berg , der bsher iſt , als He

benachbarten

Alpen ,

gelegen , und iſt 152 $

143 1525 von den aufrühriſchen Bauern gerfisrt tvorben . Von demſelben haben . Die ebemda ligen Herzoge zu Dec den Namen. Mati toird vor 1180 rowerlich einen Kirjoj je Leck in glaubwirdigen Urfunden finden ; und Albrecht , ein Sohn Stonrads und Ents tel Bertholds , Serjog von & fringen , ift ber erſte , welcher als ein Herzog ju . Sed in einer Utefunde von 1193 wortómmt, und mit Ludwig , welcher Patriarc gu Wguileja geidefen ,

iſt diefes berjøgliche Haus

1439

ausgeſtorben. Unter dem Deđenberg findef man Sagat , oder roowarzen Bernſtein , meló cher , wenn man den angenehmen Setuch ausnimmt , alle Eigenſchaften des gelberi Bernfteins hat.

2 ) Das Umt Kirchheim , begreift fechsjeon Pfarren , welche find : ( 1) Diven , ein Städtchert , welches der Herzogen

ju

Sed zugehört

hat ,

und

ihr

Reſidenz : und Begräbnißort genoeſen ifto ( 2 ) Biſſingen, Derringen am Schlog's berg , Gutenberg , woſelbſt ein Schloß , und in demſelben das Archiv der Herzoge ja Led geweſen ; Nabern , Noningen , Ober- und Unterlenningen , Detlingen , Ohniden , Noš: wâlden und Schopfloch , haben alle dette Perjogen

zu Deck gehört.

(2) Weile

- 144

( 3 ) Weilheim ; ein Stettchen , welches és hat ebebeffett 1317 bemauert worden .

ju der Grafſchaft Michelberg gehört , und das Schloß Aichelberg , bat nicht weit bott demſelben gelegen . Ein Sheil dieſer Graf: Ichaft fam an die 13 to ausgeſtorbenen Gras fen von Kirchberg , welche ihn 1334 art rafen Ulrich zu Würtemberg verkauften ben anbern Cheil aber Betfaufte an ebert benſelbeni 1339 Grof ulrich von Nichelberga (4) Die Pfarren Holzmaden , Jeſin sent und Zell unter Dein Olichelberg , haben auch ju der Grafſchaft Uichelbreg gehört . 37. Die Stadt und das Amt Murbaro . 1) Muröard , eine kleine Stadt am Flug Murr , im ehemaligen Murtgau , wels che nut tvegen ihrer Abtei befannt iſt.

Diere ift' Bor Ulters ein Benediftiner Móns thentloſter geweſen , toelches in I. 810 juta rrft erbaut rern foul , und feit 1572 evans , geliſche Debte bat .. Der Prälat iſt zugleich Pfarrer des Orts ; es find auch noch givet Diafoni vorbanden , deren einer Pfarrer ju Fürn {pach iſt , und der

andere

43 Filiale

Die Stadt iſt jünger , als das Blo : Unfänglid baben die ausgeſtorbenett Grafett bon l &menfteitt den Scut über das klofter und die Geridtsbarfeit über die

bat. fter.

Stadt

gehabt ;

bernach

hat

das

Kloſtet 1365

145 1365 auf faiſerl. Befehl die Grafen bon Wirtemberg zu ihren Schuß- und Schirm , herren angenommen , welches aber die Graa fen von Löwenſtein nicht zugeben wollen . Dieſe haben endlich 1393 und 95 ibt ganjes Recht an der Stadt Murhard und dem Kloſter , an Grafen Eberhard ju Würs temberg und ſeine Erben abgetreten . Die Stadt litte 1765 durch eine gero altige Feuersbrunſt ſehr großen Schaden . 2) Das Amt Murhard , enthält die Pfar ren Oberroth , welche limburgiſch

iſt , und

Sichtberg. 38. Die Stadt und das Amt Bahlins . gen 1 ) Bahlingen , eine Stabt am Flüge Eyach , zwiſchen der obern und uns tern Grafſchaft Hogenberg und der Grafs Tchaft Bollern , in einer fruchtbaren Gegend chen

belegen .

Sie

iſt

ber

Siz

einer

Spezia

Ehebelfen gehörte Tie alſuperintendentur. - Der Herrſchaft Schalfsburg , Deren Schloß långſt Derfallen iſt , und wurde init derſels be 1403 vom Grafen Friderich von Bola lern an Grafen Everhart zu Bürtemberg berkauft. 1607 und 1724 iſt ſie faſt gang abgebrannt . Es iſt bei berſelben ein Gear ſundbrunn. Buid Erdbeider . I8.

.

Une

146 Unweit berſelben iſt ber ſogenannte Heus berg ,

welcher

terweiſe

eben

unter dem Psbel unverdiens ſo

berüchtig

Brocken oder Blodsberg.

iſt,

als

der

Wegen der freien

Bürſch bei Sahlingen , iſt 1490 zwiſchen Würtemberg und Hochberg , ein Vertrag errichtet worden . 2 ) Das Amt Bahlingen , beſteht aus vierzehn Pfarren , welche ſind : Diridone gen , Endigen , Engflatt , Erzingen , from, mern , Heilwangen , Mehſtetten Ý Onfta Oftdorf, Pfäffingen , Thail, möttingen , fingen , Chieringen , Truchtelfingen , Wins, t :rlingen . 39. Die

Stadt und

das Amt Bietiga

bcina. I ) Bietigheim , eine Stadt an der Engr in welche ſich bier der Metterbach ergießt, uns von welcher das Enzgau den Namen hat . In derſelben iſt eine Spezialquperins tendentur . Sie iſt anſånglich ein Dorf g ?weſen , berg um bunderts

welches die Grafen zu Würtems die Mitte des vierzehnten Jahre permutblich von den Srafen von

Vayhingen

erhalten , und 1364 mit fais ferl. Bewilligung in eine Stadt dermans delt haben , welche gar bald nbgebrannt ,

auch 1718 meiſtentheils

von den Flammen

Derzehrt worden .

2) Das

147

39

2 ) Das Unt Bietigheim , beſteht aus ben drei Pfarren Groß-und Klein : Ingerso

!

beim und ldchgau. 40. Die Stadt und was Amt Wildberga

B

1 ) Wildberg , eine Stadt am Fluß Nas gold , im ehemaligen Nagoldgau , woſelbſt Sie it eine Specialſuperintendentur ift. von den Grafen von Hobenberg 1363 und

10

77 an den Pfalzgrafen Ruprecht ju Luz bingra , 1440 aber vom Pfalzgrafen Otto an die Grafen fubwig und Ulrich zu Bürs 1464 brannte temberg Gerfauft worden.

1

Ne

ganz ab . linirit . Derſelben ſteht das ehemalige reis

che Nonnenkloſter Reuthin , in welchem ein Hofineiſter toont. 2) Das Amt Wildberg , beſteht aus fünf Pfarren , welche ſind: ( 1 ) Bulach , oder Neu - Bulach , eitt Städtchen , bei welchem ehedefjen ein era giebige

Kupfer- und

Silberbergwert

ges

A

wefen iſt. Die hieſige Pfarre iſt bei der grůdleriſchen Familie erblic.

7 1

( 9 ) Ebhaufen , Gültlingen , Ober : Jets tingen und Ober : Sulg. 41. Die Stadt uns das Amt Blaug beuren . i ) Blaubeuren , eine

Stadt auf der utb ,

in dem ehemaligen Plennungethal oder Plee ning

1-49

niachau ,

am

Fluß Blau , welcher bei ders

Pelben am Fug eines Bergs in dem ſoges nannten Blautopf entinringt. In der Stadt ift cine peginlnperintendentur. Das bies fige Klofier iſt guerſt bei bem dloß Eis geffee

oder Digelſee

erbauet ,

1085

aber

bieber berlegt worben . Nach der Reformas zion iſt in demſelben eine von Oon beiben niedern Kloſterſchufen angelegt worden , in welcher zwanzig Alumni unter der Aufſicht des evangeliſchen Abts , don qwei Profeſs foren unterrichtet , und von hier ins hobe Kloſter Bebec haufen verreßt werden . Die Stadt , Bebſt der Vogtei über das Kloſter , bat Graf Sonrad von Selfenſtein 1447 an Grafen vnd

fubmig

Herzog

zu

Würtemberg verkauft ,

Albrecht zu

Oeſtreich , deffen Hauie ſie von den Grafen von Hilfenſtein gu , lehn aufgetragen worden , rolchen Verfauf beſtätigt , auch die Stadt dem Grafen fulds wig zu Erbleha Berlieben . Die Streitig feiten , welche

dieſes Rehns wegen zwiſchen

dem fürſtlichen Hauſe Würtemberg und dem erzherzoglichen Hauſe Deſfreich lange Zeit obgewaltet , find theils im weſtphäliſchen Friedensſchlufie , thet ! 8 1692 Virglichen , und das füritl. Haus iſt ſeitdem mit dieſer Herrſchaft belieben

worden . 2 ) Das

1

1 1

3

1

149 2) Das Forſtamt, beſteht aus fünf Prats ren , weiche ſind: Úrch , Berghühlin , Supa pingen , Pappenlau. und Marchbronn. Animerk.

Dat klofteramt wird unten beſchrieben.

42. Die Stabt und das Umt Sulg . 1 ) Suls i eine Stadt am Bedar , uns iveit Dornban und Norenfeld , in welcher Es iſt zwei ergiebige Salzbrunnen find.

das . Salzwert durch angelegte Graz diert auſer ſehr verbeſſert worden , es fann aber doch nicht das ganze Land mit nothie In dieſer Stadt ift gem Salge verſehen .

grar

Sie hat ſchon eine Spezialſuperintendentur. 1284 den Herren von Geroldsed zugehört ,

1

:

21

7 1

welche 1423 den Grafen ſu Würtemberg das Deffnungsrecht in derſelben zugeftanden . 1471 erlaubte Kaiſer Friderid dem Grafen Eberhard in Würtemberg , die in Bann gea thane Stadt einzunehmen und zu behalten , 1581 und 1720 welches auch geſchah. hat ſie großen Brandſchaden erlitten In der Nadbarſchaft der Stadt , liegt das Schloß bed , bis dahin ſich die Alb erftredt. 2 ) Das Amt Suli , hat vier Pfarren , welche fino: Fluorn , woſelbſt ein gutes Ei fenbergwerf

iſt ;

Holzhaufen , SE 3

Mühlheim oder

150 oder Mühlen

am

Bachi

und

Sigmargs

Wangen . 43. Die Stadt und das Amt Pfullingen . 1 ) Pfullingen , eine offene Stadt am Ende der 216 , in einem ſehr angenehment und fruchtbaren Thal , in welchem inſons d :rbeit das Doft in großer Menge wachret. Sie hat eine Spezialfuperintendentur , Vor uiters gehdrte der Ott dem adelichen Ser falecht der Ni mpen , welche ſich anfång , lich von Pfullingen genannt, und Lands Toffen der Grafen zu Würtemberg geweſen reyn rotlen . 1487 verkaufte Staſpar Remp reint Antheil an Pfullingen mit dem Schloß an Grafen Eberhard den Aeltern zu Bür : temberg . Ehedeffen war hier ein reiches Frauenflofter

2 ) Das Aut Pfullingen , hat großten. theils den Herren von Greifenſtein juges hört ,

von

welchen e $ 1355 an die Gras

fin ju Würtemberg verkauft worden. In demſelben iſt unweit Pfullingen das roges nannte Nibelloch , in welcher merfrourdis gen HSie von Tropfſtein unterſchiedene Geo ftalten u fehen find. Bei Engſtingen iſt ein G fundbrunn . Die Pfarren die res Umto find Groß - Engſtingen , welche těmiſchkas tholiſch iſt , Holtelfingen , Honau , Kleins Engſtingen und Unterhauſen.

Es hat auch nicht

151

nicht weit oon Pfullingen die Burg Achalm gelegen , welche nach Abgang der Grafen von Achalm dem Reich beimgefallen , und vom Ratſir Ludwig 1330 dem Srafen Uls übergeben worden ; rich zu " Birtemberg dod haben ſolche die Herren von Rietheim bis an

1378 beſeffen , in dieſem Jahre aber Grafen Eberhard ju Würtemberg Oirs

Lauft. 3 ) Zu Gört

dem

Pfullinger

Kloſteramt, ges

die Pfarre Genfingen. 44. Die Stabt und das

Amt Weinss

berg . 1 ) Weinsberg , eine Stadt im ehemalie gen Sulmanagau oder Sulmgau . Sie liegt theils an einem rundén Berge , auf welchem ein ziemlich verfaltenes Schloß ſteht , theils in einem Shal , und iſt der Siß einer Spes zialſuperintendentur . ' Kaiſer Fortrad pou fie 1140 belagert haben . Sie iſt ehedeffen und noch 1402 eine Reichsſtadt geweſen , nach her foll ſie an die Herren von Urbach , und von dieſen an Pfalz gefommen reyn . 1504 nahm Herzog Ulrich zu Würtemberg dies redbe ein , und Kaiſer Marimilian I beſtå tigte ihm ſolche Eroberung. In dem nachmas ligen Bauernfriege wurse fie , weil fie es mit den aufruhrifchen Bauern gchalten hat: te , von

dem

fchvesiſchen

Bunde gånglich eina

152 eingearchert. tentbeils ab .

1707 brannte ſie auch gr88. , Das Schloß und die Herrs

ſchaft Weinsberg , hat noch 1400

den von

Bringbreg gehört. Im Weinsberger Shal , ift vortreflicher 93eintpache . Es iſt daſelbſt das Pfarrdorf affeltrach , welches dem Jobanriter Ritters orden gebórt , und deffen Einwohner theils fatholiſch , theils evangeliſch ſind , und eine Balbe Stunde von dierem , das reichsrits terſchafthche Pfarrdorf Eſchenau , mit einem Ochloß. 2 ) Das Amt Weinsberg , beſteht aus acht Pfarren , welche find : Bigfeld , mit dem Filial Breßfeld ; Eberſtadt , Elhofen , Horfheim , Schwappach , Sulzbach , Wils ſpach , Wüſtenroth , zu welcher, lekten , auſs fer andern , das filial Báriugsweiler gea båret. 45. Mahe bei Weinsheim hat das Frauenfiofter fiichtenftern geſtanden , wel ches 15-5 von den Bauern perftort worden. Bu dem Kloſteramt geboren die Pfarreu Ober - Sifisheim und Waldbach . 46, Die Stadt und das Amt Neuſtadt. 1 ) N ?uftałt , eine Stadt am Rocher , welcher hi felbft 0.1 Sub Brettach aufnimmt, Sie hat ein firftliches im alten Rochergau Sdlof , und ift der Sit einer Spezialfupers intens

15.3 interbentur.

1334 geborte fie

den

noch

Herren von Weinsberg , 1483 aber richon zur Chwrpfalz , und 1504 fam ſie durch die rogenannte pfälziſche Fehde an das Herzog Achilles bes Haus Würtemberg. fam diefelbige durch den ſogenannten fürſt brüderlichen Vergleich ; nach Abgang dieſer neuſtádtiſchen linie aber fiel ſie wieder an das regierende Haus. Sie wird auch Neuts ftadt an der großen Linde genannt , wels cher uralte Baum ſeines gleichen in der Welt nicht hat , aber 1773 durch einen Sturn um einen Reiner beiden großen Stämme ges bracht worden , welche über dem auf 104 Pilaren

ruhenden

Krang, anfiengen .

Dieſe

Linde- hatte 1392 con 60 Pilaren . 2 ) Das Amt Neuſtadt , begreift einen Sheil von alten Rochergau und Brettach , gau , und beſteht aus den Pfarren Bret. tach, Gochſen , Klever : Sulzbaca . und Kocher Steinsfelt . 47. Die Stadt

und das Amt med:

mübl. 1 ) Medmuhl , eine Fart ,

im

alten

Stadt

Fartgau .

am Fluß

Der Ort

ift

fchon im 9. 800 vorhanden geweſen ; nach , ber bat er den Herren von Hohenlohe que gehårt , und 1445 roll ihn Pfalzgraf luba wig von den Srafiit von Höhenlohe erfauſt R5 haben,

1

154 haben . In det pfälziſchen Fesde 1504 nahm Herzog Ulrich ju Würtemberg die Stadt ein . 1521 verkaufte ſie Fraiſer Kari, als eine Pfandſchaft , an Biſchof Konrad von Würzburg , und 1542 18ſte ſie das herzoglich würtembergiſche Haus wieder ein. Ehemals iſt hier eine Stiftskirche geweſen . 2 ) Das Ämt Medmüll , begreift des fürſtl. Hauſes Würtemberg Antheil an dem ganerbſchaftlichen Städtchen Widdern , ( idors an auch Pfalz , Wierzburg und eine abelis che Fanilie Antheil haben , ) und die Pfar ray 48. Das Kloſte ren lampolzhauſen , Régheim und Siglingen . 1 nicht zum Kirchenrath i fondern zur fürſts lichen Rentfammer gehørt , liegt beim Ur: (prung des Salzbachs , von welchem das ehemalige Caligau den Mamen hat. Es iſt 1137_ju Efweiler geſtiftet , 1148 aber an den jebigen Ort verlegt worden. Die Pfalz. grafen ſind Scuß- und Schirmherren deſs relóen geweſen , 1504 aber , in der pfála gichen Fehbe , hat ſich Herzog Ulrich zu Würtemberg derfelben , und der dazu geb8 rigen Fleden , bemachtiget. 1557 hat es dere erfen evangeliſchen Ubt bekommen. Jeßt iſt eine von den beiden 68hern Kloſters foulen des Landes daſelbſt , in welcher zwanzig Alumni , die aus dem Kloſter Dens fen :

155 kendorf

fommen ,

unter

der

Aufſicht

des

Ubts vón fidei Kloſterprofeſſoren unterrich tet werden . Der jedesinalige Abt iſt zus. gleich Generaliuperintendent, und unter ihm 1564 fteben eilf Spezialſuperintendenten . iſt in dieſem Kloſter zwiſchen din pfalzifchen und mürtembergiſchen Gottesgelehrten eine theologiſche Unterredung angeſtellt worden . Das anſebnliche Kloſteramt, begreift 24 lutheriſche , und vier reformirte Waldenſer Jene ſind. Pfarren. 1 ) Die Pfarren Dirmeng, oder Dürmung ,

und Mühlader , deren Pfarrer zugleich Spe : zialſuperintendent der obecn Maulbronner Digjes iſt. 2 ) Flacht, Groß : Glatbach , Flingen , Iptingen , lommersheim , Derdhelbronn , Roßwaag , woſelbſt guter Wein wachſet ; Weiſſach , Wiernsheim , Bimbsheim , Wurm , berg , ſind die Pfarren bronner Disjes .

der

der obern

Maul

3 ) Kaitlingen , ein Städtchen welches Sit des Spezial ſuperintendenten der

untern Maulbronner Didzes iſt. Es ges hérte ebeveffen meiſtens den von Bretheim ju . 1564 nahin Herzog Ulrich daſſelbige, 1632 nebſt dem Kloſter Maulbronn, cin . wurde es von den welche bei 400

Kaiſerliden

iiberfallen ,

Perſonen umbrachten , und das

156 das Städtchen plünderten. 1692 wurbe es von den Franjoren eingedrdert , und 1734 geplündert. 4 ) Dieffenbach , Freudenſtein , Gundels bach , Kiefelbronn , lienzingen , Delbronn, Detisheim , Ruith , Schůkingen ; Unters Dewisheim , woſelbſt ein fóſtlicher didro ther Wein machſt , Zayſerø ideyber , Pfars ren der untern Maulbronner Disjes ,

Der

Hof Elfingen , unweit Ruity , iſt reines portreflichen Weinwachſes wegen berühmt. 5 ) Die 4 reformirten Waldenſer Pfarren find: ( 1 ) Dürment , Schnenberg , Corres und Sengach . ( 2 ) Groß- und Klein • Vils lars. ( 3 ) Pinache und und Bårenthal.

Serres . ( 4) kucern

49. Die Herrſchaft Hendenheim , wel: che auf dem Halbuch , am Fluß Brenz , im Brenjthal, oder ehemaligen Brenzgau, liegt, iſt ehedeffen eine freie Herrſchaft geweſen , deren

Herren ſich aber nicht von der Stadt

Bendenheim , ſondern von dem unweit davon noch ftehenden Schloß Hellenſtein , benen : net baben . Als das Geſchlecht der Hers ren von Hellenftein 1307 ausſtarb , fiel die Herrſchaft dem Reich beim ; Daher St. Ul, brecht ſie an Albrecht von Kechberg verpfântes te, bon deffen Sdónen Sonrad und Olibrecht fic S.Ludwig IV einlöſefe, und an Grafen Ulrich DOR

157 bon Helfenfteiu verpfändete , dem ſie R. Karl IV im Jahre 1351 auf erig eingab. Die Grafen von Helfenſtein berfauften die Herrſchaft 1448 an Grafen Ulrich ju Wir temberg , und dieſer 1450 wieder an Hera jog Ludwig von Bayern . Als Herzog ulo rich

zu Würtemberg

dem benog

Albrecht

von Bayern , wider Churfürften Psilipp ju Pfalz , beiſtund , befam er 1304 für ſeine angewendeten Unfoften die Sertl4aft Heya denheim pfénbete welche

wirklich ein . fle 152 I an

K. Karl V ver die Stadt Ulm ,

ſie 1536 dem Herzog Ulrich wieder

einrauinte. Herzog Friderich zu Biirtems berg hat ſie zuerſt ſeinem Titel einverleibet, unb 1798 iſt auch der beybembeimiſche Schild mit dem Wappen nun

Heidenfopf dem würtembergiſchen beigefügt worden . Wir bemerken

1 ) Heydenheim ,

eine

fleine

der Breng , deren Bemauerung IV

dem Grafen Ulrich

1356

Stadt

an

Kaiſer Karl erlaubet bat,

In derfelben iſt eine Spezialſuperintendens es wird auch dareloft fchines for tur ; pfergeſchirr verfertiget.

Nicht weit von ders :

relben liegt Hellenſtein , ein fürſtliches Schloß , wels ches bar.

Herzog

Frideric

vsuig

ausgebauet.

2 ) Das

158 2 ) Das

Amt

Serbenheim ,

hat gutes

Elfenery , und ju Königsbronn und dre Es besteht aus gelſterten Eiſenſchmieden . Vohloeim oder 13 Pfarten , welche finid : Bohlen , Dettingen und Heudlingen , Fleina beim und Schlingen , Gerſtetten und Heucha ſtetten , Hauſen am fontbal , Helberfingen, Hermaringen , Hshen = Memmingen , Sürs. ben und Efelsburg , Msraelſtetten , Matts beim und das Stammergut Oggenhauſen , Schnaitheim und Aufbauſen , eontheim an der Brenz . 3 ) Das whes

Kloſter

Herbrechtingen , wels und Herbertingent

auch erwartingen

geneunet porden , flebt in politicis unter Es liegt nabe dem Oberamt Heyden beim . bei der Brenz , und iſt im zw& lften Jahre Das Dorf dieſes kundert geſtiftet worden . Namens hat ten ſchwäbiſchen Herzogen von Saiſer Friderich 1 Soheriſtauffen gehört. Hat das Kloſter wie von neuein geſtiftet , und mit Auguſtinermånchen beregt . Seit dem Dibgange der fchwabiſchen Herzoge , ift 88 immer als ein Zugeh8r ' der Herrſchaft Haydenheim " angeſehen

worden ,

und

ſeit

1555 hat es evangeliſche Probſte gehabt." 50. Ksher twiel , vor Ulters Duellium , eine Feftung auf einem ſehr hohen Flient im

Begau , iſt gang von der ofterreichiſchen

Land

159 Landgrafſchaft Nefenburg

umgeben .

Vor

Alters haben ſie die Herzoge in Schwaben bom Kaiſer beſeffen und nach ihrem Abgans ge die von Clingenberg , welche dem Her zoge Ulrich zu Würtemberg 1515 tas Deff: nungsrecht in derſelben jugeſunden , und Sie iſt 1538 ihm diefelbe ganz verfauſten . im ficberzehnten Jabrhundert oft belagert, Die frangos aber niemals erobert worden fiſche Beragung ,

welche zur Zeit des breiſ

ſigjährigen Strieges in derſelben lag : 8091 vermöge des weſtphäliſchen Friedens , ab . Felſen , auf welchem die Feſtung flebt , iſt ein Weinberg von 40 Morgen ., In Jeßt dient ſie zum Staatsgefångniffe.

Auf

dem

neuern Zeiten hat der große deutche Pus bliziſt Joh . Jaf. Moſer von 1759 bis Man hat 1764 daſelbſt gefangen gereffen . von dieſer Feftung eine vortrefliche Aus ſicht auf den Bodenſee , und nach den tys rolſchen und helvetiſchen Gebirgen. 51. Die oder das Herrſchaft

Amt

Steußlingen , liegt zwiſchen der Herrſchaft Juftingen und dem Gebiet der Abtei Smi : falten , und hat vor Zeiten einem altın freis herrlichen Geſchlecht gehdet , melches ſich davon bencant , und die Herrſchaft den Grafen zu getragen

Würtemberg 1270 ju lehn aufs ' hat.

Don

Denſelben

iſt

ſie an die

160 160 die von Freiberg gekommen , und als dieſe in mannlichen Erben ausgeſtorben , dem fúrſtlichen Qauſe Würtemberg als Lehns . berrn heiingefallen , welches diefelbe 1681

1581

dem Herzogthum vódig einverleibet bat. Das Almt beſteht aus den Pfarren Weis ler , Alt : Steußlingen und Klein - Ulmins welche beiden lekten rémiſca dingen Sondernach iſt ein Filial von tboliſch find. Mehrſtetten , im Amt Münſingen. 52. Die heim .

Stadt und

das

Umt Beſig

1 ) Beſigheim , eine Stadt beim Einfluß der Enz in den Medar , bat lange Zeit zur Markgrafſchaft Baaden gehort, ifi aber 1463. an Churpfalz pfandweiſe gefommen , 1504 vom Herzog Ulrich zu Würtemberg ringenommen, auch demſelben vom Kaiſer befi & tigt , aber 15,29 bom Markgrafen Phis lipp zu Baaben wieder eingeldfat , und 1594 an Herjog verkauft worden . fehr gilter Wein.

Friterich zu Würtemberg In dieſer Gegend wächſt

2 ) Das Umt Beſigheim , beſtelt aus din Pfarren und Fleden Balheim und beſo Figheim . 53. Das

Amt

Mundelsheim , welches

Jugleich mit , Beſigheim

von dem Marfgras

fen zu . Baaden erfauft worden ,

wird von dena

.

1 1

3 1

3

161 dem Voigt und Setler zu Beſigheim mit derwaltet ','uno beſteht in dem Marktfleden welchem vortreflicher Mundelsheim , bet Wein wádit.

54. Die

Stadt und das

Amt Freus

benſtabt: 1 ) Freudenfladt, eine Stadt und Feſtung auf einem Felſen des Schwarzwaldes , eine Meile von dem Kniebiß. Her , 03 Friderich bat fie' 1599 von prot : ſtantischen Oeſtrei. dern , Karnthern , Steyermarfern und Mah . rern anlegen laſſen.

1632 litre

ſie großen

Brandſchaden , und 1634 wurde ſie durch Feuer und Schmert ro 'verwüitet , daß ſie über Jahr und Lag ode und verlaſſen ſtund. Mach erfolgtem Frieden wurde ſie wieder angebauet , und 1667 mtt regelm & sigen acht. edigten Feſtungswerten und einer Zitadelo le verſehen . 2 ) Das Amt Freudenſtadt , beſteht aus bem 1601 ertaufren adelichen Gut und Dörf, chen Roth , und ſchaft

Meuneck.

der 1614 gekauften Herr, Der Kniebiß , iſt ein pas

über den Schwarzwald , auch ein 301l- und Wirthshaus ; und daſelbit bat oor Zeiten Das Chriſtophsthal, ein Kloſter geſtanden. zwiſden Freudenſtadt und Kniebiß tiegt , hat ein Kupfer - und Silberbergwerf. Es gießt auch in und um Freuốenſtadt ein Bd. Erdbeſtr. 18. B. nen

welche

162 nen harten r & thlichbraunen Marmor , mit weißen , gelben und buntelbraunen Streifen . 55. Die fieig.

Stadt und das

Amt

Oltenia

Stadt auf dem 1) Altenſteig , eine Schwarzwalde , im ehemaligen Nagoldgau, welche vor Zeiten den Grafen von Hohen berg gehört hat , die ſolche 1400 So, an die Markgrafen mbér

von

Baaden

verkauft ,

1603 an dng fürſtliche

dieſe

Haus Bürs

temberg vertauſchet haben . ») Das simt Altenſteig begreift

neun

1 Pfarrdór fer , nåmlich : Altenſteig , Gøttels fingen , Grömbach , Rothfelden , Simmers Spielberg , Unter : Fettingen , Kammerort iſt , ein und

Zwehrenberg ,

welches mit Calw ge

meinſchaftlich ift. 56. Die Stabt und das Amt Liebenzell. 1 ) Zell oder Liebenzell , ein Städtchen in einem engen Chal an der Nagold , in dem alten Wiringau oder Würmgau , vor welchem an der Ragold zwei tarme Bas der find , welche das obere und untere Bad genennet werden . Es iſt 1603 von den Marfgrafen zu den.

Baaden eingetauſcht

wers

2 ) Das

an

163

.

00

11

+

I.

liebenzell , begreift die 2 ) Das Amt Pfarren Reichenbach und Schemberg. isi i 57. Die Stadt und das Amt Sachs fenheim . I ) Srpß = Sachſenheim , ein Städtchen , welches zwiſchen den demtern Bayhingen und Bietigheim liegt , bat dem Geſchlecht von Sachſenheim zugehört , welche Reha leute von der Grafſchaft Bayhingen gewes fen , und alſo mit derſeiben den Grafen gut Würtemberg übergeben worden. Dieſe has ben ſchon 1471 und 81 ein Untheil bars an erfauft , und als 1562 Berngarð vor Sachſenbein , der leßte ſeines Geschlechts , ohne månnliche Lehnserben : geſtorben , ſino bie råmtlichen Fachrenheimiſchen Leben dem fürſtlichen Hauſe Würtemberg beimgefallen . Städtchen und Umt ſind 1581 der Lands Ichaft einberlejbet sporden . 2) Das Umt beſteht aus den 3 Pfarren Klein - Sachſenheim , Mitterzimmern , und dem größten Theil von Seråbeim . 58., Hópfigheim , ein Pfarrdorf , nicht weit von Groß Bortmar , nabe am Nedar, hat ſeinen eigenen Umtmann , und vortrefa fichen Weinwachs . Es rührte ebedeffen von der Grafſchaft Vayhingen zu Leon , und fark von den von Eberſperg an die Spes

3 sen , welche ſich deßwegen von Höpfigheim nena

ļ

164 spenneten ,

uis

Ludwig Spet 1950 obne

mannliche Erben - ſtaró , wollte Herjóg Chri foch ju Würtemberg das-'lebn einziehen ; es fam aber zum Vergleich mit deſſelben Vettet , Hanis · Ludwig Spet , deffen Sdh , 'ne il das ganze tan Herjog tauften . 39.

Die

Dorf mit der Burg 1587

fudwig

für

$ 3000

Stadt und

das

Fl.

Umt

der : fuba

wigsburg. 1 ) Ludwigsburg , die zweite hochfürftis the Reſidenz- und Dritte Hauptſtadt , liegt

.

unweit der Feſtung Aſpergi zwiſchen Stutta garot und Bietigheim . Im Unfang des jenigen achtzehnten Jahrhunderts waren an dieſem Orte nur zwei Hofe , welche den Klos fter Bebenhauſen gehörten , und der Ers lach - und Fuchshof bießen .

Herzog Ebers

hard Ludwig ließ hier 1704 ein Jagdſchloß bauen , und nannte daffelbige 1705 Lud wigsburg .

Dieſem Schloß fügte er bernach

ein prachtiges Hauptgebäude bei , welches Es hat zwei Kas 1733 vollendet wurde. pellen ; eine , welche 1721 eingeweiget wors den , iſt dem rómiſch katholiſchen , die ans dere , welde 1749 erbauet worden , dem evangeliſchlutheriſchen Gottesdienſt gewids Die Gemäldegallerie iſt vortreflich . met. In dem Faſanengarten ,

welcher

dem

als ten

165 Schloß

ten

:

EM

51

3

gegen

über

fteht , iſt

çin ;

Gebäude , welches Favorita genennet wird . , Bei dem Schloß ſind nach und nach Haus rer

angebauet worden , aus welthen ends Stadt erwachſen iſt , die hoher

lich eine

das Schloß , liegt , und der Siß eis ner Spezialſuperintendentur iſt. : In dem Zucht- und Arbeitsbauſe wird gutes Euch : als

gemacht , auch werden hier Damaſtleine . wande und bunte Papiere verfertiget, 1727 und 30 wurden die vornehmſten fürſtlichen Kollegia von Stuttgardt bieber , 1733 nach : Berjoge Ebırbard Ludwig Cobe aber wieder nach Stuttgardt verlegt. Machher iſt Kuds wigsburg der ordentliche Sommeraufenthalt des Fürſtlichen Hofs geweſen. 2) Das Umt Ludwigsburg beſteht aus zehn Pfarren in folgenden Dertern . ( 1 ) Aldingen , ein Fleden , welcher 1747

$ als ein eröffnetes kebn Haus gefallen iſt.

an

das fürftliche

( 2 ) Seyßingen und Heutingsheim ; ades lide Fleden. ( 3 ) Hobenect , welches Dorf die Gerech ,

tigkeit hat , für ſich auf den Landtagen ,zu : Hier wächſt febr guter Wein . ericheinen . ( 4) Egolsheim i Korn , Weſtheim , Des dar •

Beyhingen ,

fo

abelich

dar - Weygingen , welches 3

den

iſt ;

Nes

Freiherren bon

166

Knieſtått von felden .

gehårt,

Oswert ,

( 5) Die Feſtung Aſperg

oder

Pflugir Hohens

Allpers , liegt nicht weit von Ludwigsburg, zwiſchen Stuttgart und Groningen , in dem alten Glemsgau , auf einem abgeſonderten Serge , um welchen auf einige Stunden writ nichts als Aeder zu

fehen find. Ehebeffert

hieß ſie eigentlich Richtenberg., und ein das bei auf dem Berge gelegenes Städtchen hieß Aſperg ; diefes aber iſt im vierzehnterr Jahr hundert eingegangen , und zu der Feftung gejogen worden , welche den Namen Aſperg befommen hat. Vor Ulters hat eine Grafs ſchaft dazu gehört , deren Inhaber eine Linie von den Pfalzgrafen zu Tübingen war ren. Graf Wilhelm von Lübingen hat ſie 1228 gehabt, und ſein Sohn Ulrich hat ſich zuerſt einen Grafen von Aſperg genannt, und fein gleichnamiger Sohn hat die Grafa ſchaft

Afperg

1308

an Grafen

Eberhard

zu Würtemberg verkauft. Die Beſtung iſt im rechzehnten und Riebenzehnten Jahrhuns dert zu unterrchiedenen malen von Feinden eingenommen worden , und jeħt im ſchlecha ten Stande. Bei derſelben liegt ein Marfts' fleden mit einer Pfarrfirde , welcher ein das Jahr 1450 erbauet worden , und ents

3 1 -1

#

$

$

f 3

107 weder eben ſo wie die Feftung , oder unter -Afperg , genennet wird .

Aſpergi

II. Die hochfürſtlichen Kammerſchreibes reigåter , welche unter der Kammerſchreibes reiverwaltung ſtehen , und des regierenden Fårſten eigene Güter ſind , auch mit den Kammergütern nicht vermoed felt werden Die Einfünfte derſelben sind die müſſen . eigentlichen Chatulgelder des Serjogs , wels cher nach den Landesgereben nicht ſchuldig iſt , etwas davon zu den landesausgaben anzuwenden . Herzog Ludewig V bat ir ſeinem

1587 ,

Teſtament

Eberhard Errichtung

des

und

Rodicit!

III im

inſonderheit

1674 ade

feit

Herzogthums und der faia

ſerlichen Beſtätigung des Erſtgeburtsrechts 1495 eigenthümlich erworbene Sütér , mit einem

ewigen

Fideikommiß

betegt ." Mach

erloſchenem Mannsſtamim , fallen ſie aufdies jenige Haustochter , welche dem leßien Beo fißer am nächſten verwandt ' Peyn " wird. F. Breyers J. D. Hoffmanns und F. & diff. inang . de fideicommiffo fereniffimæ

0 gentis

Würtembergicae ,

dicto corpore Sübingen 1769.

ftånde dem Herzog kande

imprimis

de

Rammerſchreiberei = Gut. 1753 bewilligten die land, 50000 Fl. Dagegen dem

unterſchiedene

bergogliche

Kammer : ſchreig :

168 fchreiberei - Dertar einberleibet wurden .

Die

Kammerſchreiberei. Derter find folgende. 1. Gomaringen , ein Fleden , nicht weit von der Grenze des Gebiets där . Stadt Reutlingen . 2. Marſchaltenzimmern , ein Pfarrporf und Schlog , nicht weit von Dornban , iſt ehedefjen geweſen .

ein Lehn der

Herren

von Lupfen

3 : Winnenthal , ein Schloß bei Winnenden. 4. Stetten im

Ramethal ,

und Hof

im Umfang

Antos Schorndorf, ein Pfaredorf ge des uno . Soloß , hat vor 3 :iten den von Yberg gehéret , wilde es 1443 an Grafen ula rich zu Würtemberg vertaufet haben . 1508 wurde es an die Shunben von Neuburg ůberlaffen , 1664 aber

welche ed fam

1645

die eine',

deråußerten , und

1666 die

andere Hälfte an die Herjoge ju Würtem. berg . Herjog Eberhard ludwig rchentte es ſeiner Gemahlin, Es machſt daſelbſt vor: treflicher Wein und der beſte wird ſeiner Farbe wegen Brodwaſſer genennet. 5. Hoben : Karpfen , ein altes

Schloß

mit einem großen Gut , im Umfange des Umts Suttlingen , iſt 1444 an die Grafen Ju Mirtemberg tåuflich gefonimen. Hier ber seidet aus der Umtsort Hauſen ob Berea

169 Verena oder douf ift.

Frena ,

welcher

ein

Pfarr

6. Gochsheim , vor Atters Gobbolsheim , Goßbisheim , ober Gonbogbeim , ein Stadt. chen am Fluß Eraich , mit einem fürfte lichen Schloß. , Ebedeſſen hat es den Gras fen von Eberftrin gegått , welche es anfång lich von Churpfalz , nachmals aber aber ,, als Berzog Ulrich ju Wirtemberg in der pfals zirden Fehde 1504 ſich deffelben bemacha tigte , von dem fritſtlichen Hauje Würtem

Als ihr Stamm berg zu lehn getragen . 1660 in mannlichen Erben ausgieng , lieb der Lehnsherr dlefes Städtchen unb . des letzten Grafen Kaſimir ." andere lehen itive , Maria Eleonora , gebornen Gras fin - ju Saarbrücken , und ihrer Tochter Air berrina Sophia Eſther , welche leậte an Hers 309 Friedrich Auguſt ju Wurtemberg - Neu ftadt vermahlet wurde , und nach deren 1729 erfolgtem Tode ,. das Lehn dem regierenden Hauſe beimfiel , auch 1736 zu den : Kam Das wurde . gelegt merſchreibereigútern Etädtchen und Schloß iſt

1689

von

den

Franzoſen eingearchert worden , und jenes zu dem bies 1738 abermals abgebrannt, Nigen Amt gehört der Fleden Waldangeloit . ge welcher mit dem Ritterftift Doen beim meindaftlich iſt. ES

7. Freu :

170 7. Freudenthal ., ein Sut und Pfaredorf ; bat ebeteffen zum Umt Beſigheim gehort , Herzog ' Ulrich daffelbe 150 € mit welchem in

der pfälziſchen Fehde an

gebracht.

ſich

Machdem es in vielerlei , und julegt in der Gräfin vori Würben Sjånden geweſen , hat das fürſtliche Haus daffelbe 1732 durdy einen Vergleich befommen . 1,29 8. Heimsheim , oder Heimſen , ein feher altes Städtchen , welches die Grafert jos Würtemberg

von den

1443 , 56 und 97

adelichen Familien Neuned, Stein , Sältlin = gen , Stadion und Smalnſtein erfauft und an lich gebracht haben ; und endlich hat Haus Würtemberg 1687 das fürftliche auch

das Antheil , welches die

von

Gems

lang von den mingex einige Jahrhundert Markgrafen zu Baaden , als eine Pfand: fchaft , tune gehabt , bom Markgrafen Fris 1743 müra derich Magnus eingetauſchet. Friderich von de es dem Grafen Wilhelm Gráveniß zu Lehn gegeben , und nachdem derſelbe es wieder abgetreten hatte , vom feiner Gemahlin , Herzog Rart Alexander Maria Auguſta , auf Lebenslang überlaſſen . Im dreißigjährigen Kriege iſt es abgebrannt, und 1692 und 93 von den Franzoſent auss geplündert worden . Perouſe ,

ein

Hieher gehört Waldinſer Pfarrborf. 9. Wenda

171

9. Wendlingen , eitt geringes Städtchen unb Saloß , am Flaſchen lautec , wels che unterhalb derſelben in den Nedar fällt . Das adeliche Geſchlecht von Werbnau , hat daffelbe 1545 an Herzog Ulrich für 29000 Betrachlicher iſt Fl: verkauft. Köngen , ein Pfarrdorf , auf der Seite des Nedars , über welchen dieſer Gegend eine ſteinerne Brüde ges

10. andern

in bauet iſt. Es haben daffelbige vor Beiten die Grafen von Hohenberg bereffen , und 1336 an die Grafen von Aichelberg bers Chumbe von fauft , von welchen es die Neuberg ererbet , und 1669 die eine, 1739 an das aber die anbere Hälfte deffelben fürſtliche

Haus

Würtemberg

verkauft und

vertauſcht haben , 13. Meidlingen , ein Marfifleden und Schloß , oberhalb Stirheim und Weitgeim , iſt vor Zeiten der Grafſchaft Aichelberg eins Was die von Freiberg verlebt geweſen . daran

beſeffen haber ,

ift

1996

an

das

fürſtliche Haus Würtemberg gekommen . Nach verſchiedentlich verliehen , der Zeit iſt es und endlich nach den Oberften sonrad Wia derholds

Lode als ein eröffnetes

lehn eins

gezogen , und zu den Kammerſchreibereigu Es geb & ren die Adfe tern gelegt worden. Randeck und Ochswangen daju . 12 , Brease

172 12. Breng, ein Marktfleđen Breng nicht weit von der

am

Fluß

fchen Grenje , woſelbſt in uralten Zeiten Es has die Rómer ſich aufgehalten haben . ben denſelben die Gúffet von Güſſenberg bereffen, und Schulden wegen verdupern müſ . fen, da denn Herzog Friderid zu Würtem . berg , als der fåréſte Gläubiger ; mit Bes milligung der übrigen , denſelben an ſich ger zogen , und 1613 die Schulden , fo weit der Werth des Orts jureichte , bejabit hat.

}

Serjog Johann Friedridt gab dieſen Ort , ten Werltingen und einen Deputat von 15000 fl. ſeinem Bruder Julius Friderich . Uis aber die weiltingiſche Linie 1705 auss farb , und Bren; durch

Verträge

dem

res

sierenben Hauſe wieder beimfiel , mocte es H. Eberhard Ludwig gum reigut. 13. Weiltingen , ein Schloß an der Wernig ,

Rammerſchreibes,

Marktfleđen und unweit Dinkelsa ,

bubi, hat anfänglich den Grafen von Dettins . gen gehört , welche ihn 1360 an einen von Eedendorf , deſſen Nachfommen aber 1542 an die von Andringen verfauft. helm von Andringen trug ibn

Wolf Wils an Herzog

Fridrich zu Würtemberg , welcher ihm Geld vorgeſtredt batte , zu lebo auf , welcher ihn audy , als jener 1016 unvermuthet ſtarb , ein,

0

173

eingog, worauf Herjog Manfred zu Wür, temberg Weiltingen und Breng zur Uppan : nage bekam , defien männliche finie 1705 erloſch , da denn das regierende Haus beie de Derter wieder ethielt . Es gehårt hieher der Umtsort Peitsipeiler , ein Pfarrborf. 14. Riebenſtein , ein Schloß zwiſchen Lauf : fen und Groß : Bottware , und die Dørfer Kaltenweſten und Ottmargheim , haben die von liebenſtein 1673 und 78 an das fücſis liche Haus verfauft und vertauſpt. 15.

Stambeim ;

ein Pfarrborf zwiſhen

Stuttgardt und Aſperg , iſt ein altes wär's temb:rgiſches Lehn , welches die Schertel von Burtenbach 1737 , nebſt Zazenhauſen , an das fürſtl. Haus Wartemberg verfauft haberi.

Es 16. Ochreubers , ein Sohloß und Stad chen , nebſt den zwo Pfarren leonbronn und Baberfeld , Die " lette liegt in der Gegend des Flugchens Baber und Umts Bradens beim , und iſt den von Sternfels für 300000 ) Fl. abgefauft worden .

1 Anmerf. Die Herrſchaften Welzheim und Juſtino gen , find stvar auch Kammerſchreibereigúter ; jene aber gebürt zum fránfiſihen Streift , und dieſe hat eine beſondere Stelle und Stimme beim Tohidåbilden Kreiſe , daher fie unten in ihrer Ordnung vorkommen wird. III. Die Kidſter und dazu gehårigen dems ter ,

welche

vor

der

Reformazion

unter den

174

den ben

Prälaten dieſer Klofter geſtanden . has und jagt unter dem Kirchenrath

ſtehen . 1. Das

Kloſteramt Blaubeuren. Von dem Kloſter iſt oben bei der Stadt Blaus beuren Nachricht zu finden . Das Kloſteramt beſteht aus recys Pfarren , welche ſind : Lautern, Machtolsheim , Rothenader , Seiß , heim , oder Seiffen, und Weiler. Zmia rchen Seißheim und Sontheim iſt ein Eros oder eine geraumige und ſehr Feuchte loch , Hóle , in welcher das berabtrópfelnde Wars ſer zu Stein wird . 2. Das Kloſter Unhaufen , liegt an der Brenz , und iſt jederzeit mit der Herrſchaft Heydenheim verbunden geweſen . Es iſt 1125 ju langen - Naw bei Him geſtiftet , aber bald bernach an den jebigen Ort verfekt worden. Seit 1958 hat es evangeliſche Hebte. Das Klofteramt begreift drei Pfarren , nåmlich Dettingen und Heuchlingen , welche jum Theil ins Amt Heydenheim gehåret. Guſs fenſtadt , MSdlingen , woran auspårtige Herrſchaften Antheil baben . 3. Das Kloſter Königsbronn , hat 88. nig Albrecht 1302 im DorfSpringe geſtif tet , welches aber dieſen Namen berlohren Srafen von 1448 verfauſten die bat. Helfenſtein

dieſes

Kloſter

Siſterzienſerora denis

23

175

an Srafem ulrich zu Wartemberg , als eik Zagebør der Herrſchaft Heydenhelm , mit welcher es auch 15.04 an Herzog ulo rich wieder übergeben , 1921 vont staiſee Karl V an die Stadt Ulm Derpfändet , dens

und 1536 wieder eingelolet rourde. Jafob Schropp , welcher : 1557 Ubt geworden , Bet iſt der erſte evangeliſche Übt geweſen . Eiſe beträ nſchmie chtliche dieſem Kloſter ſind den .

Das Kloſteramt beſteht aus den Pfara Degenfeld , Oberfochen , Seholátten

ren Steinheim am Albuch , Sang. 4. Das Kloſter Adelberg , welches zwie fchen Schorndorf und Góppingen in einer giemlich waldichten Gegend liegt , ift 1178 geſtiftet , hat anfänglich Madelberg gebeif fen , und aus einem Manns- und Frauens kloſter beſtanden , welches leßte aber nach Faufo Es rcheint , daß fen verlegt worden . die Grafen zu Würtemberg dieſes flos fter nach Ubgang der Schwäbiſchen Bergoge mit der Burg und Herrſchaft Waitöauſen befommen haben . 1525 wurbe es von dent aufrühreriſchen Bauern vdilig zerſtört. 1565 bekam es den erſten evangeliſchen Abt. Die fer iſt zugleich Generalſxperintendent, und

hat jehn Spezialſuperintendenten unter ſich . Das Kloſteramt enthäit: 6 Pfarren , nåms. Lidh ; Udelberg

und

Kundsholj, Kirchen . Sirn :

1

1176 Kirnberg , Rothenberg und Eſchenbach , Ober : walden , Steinenberg , Zell und Mitbach . 5. Das Klofter Denfendorf , liegt auf einem kleinen Sügel , am Flifchen Kerſdi , welches im Gebiet der Reichstadt EBlingen in den Medar flicht. Es iſi ums Fabr 11 20 oder 1124 geſtiftet worden , und zwar bermuthlich von Grafen Berthold.

einem würtembergiſchen Seit 1560 hat es evans

geliſche Prsbíte. Der Probſt iſt jugleich Seneralſuperintendent und bat acht Spes sinlſuperintendenten unter fich . Seit 1713 iſt hier die niedere Kloſterſchule , wel. che vorher zu Hirfau geweſen , und deren 20 Alumni von zwei Kilofterprofeſoren una terrichtet , von bier aber ins Gobe Klofter Maulbronn verrellt werden . Jenſeits bes fiúß. eens Kerſch liegt ein gleichnamige Fleden. 6. Das Kloſter Beberburen , liegt eine Stunde von Lubingen , in Euonbuch . Pfalz graf : Rudolph I von Cibingen hat es um Es hat feit 1560 das Gabr 1183 geſtiftet. einen evangeluiden Abt , ivelser zugleich Generalſuperintendent iſt , und dieun Spea Nuch zialfuperintendenten unter fich bat. ift bieſelbſt eine von den beiden ylpern Klos ſterculen des Landes , melde 20 Ulumnos bat , die aus dem niebern Kloster Blauocus ren bieber verfeget ,

und von zwei Kloſters pros

177 profefforen unterwieſen werbent.

Das # 102

fteramt begreift neun Pfarren , welche ſind :

1

1 ) Luſtnau , woſelbſt ein intendent ift.

1

2 ) Altdorf , Hageloc , Ferngen ; Ima menhauſen , Ofterdingen , Poltringen und

1 1

EM

10

Gpejialſupers

Reuſten , (jenes Dorf iſt fatholiſi, und theils Sſtreichiſch , theils würtembergiſió , und ges hørt zur Stabstellerei Tübingen , dieſes iſt evangeliſch und gehört unter dieſes Umt ,), Rorect , linter - und Ober Oeſchelbronn , (das erſte Dorf iſt halb bernerdiniſch ) Beil im Schonbuch 7. Das

Kloſter

Hirſau , liegt an det

Nagold , nicht weit von Calm , und iſt das älteſte Klofter dieres Herzogthums , indem es fchon 830 von einem Grafen von Calm geſtiftet worden . Der erſte evangeliſche Abt , Heinrich Weidersreuter , iſt dem leßten fas tholiſchen Abt 1558 , als Roadjutor , 303 gegeben worden. bon den auf die te nach feramt

1692 würde das Kloſtet

Franjorett eingearchert , und hiera darin angelegt geweſene Kloſterſchüß Denkendorf berlegt Zu dem Klos gehören die Pfarren Friol; heint,

Schafhauſen , Stamheim. Das Priorat Reichenbach an der Murr , bei Freudenſtadt, welches dieſem Kloitat singerleibt

geweſen , hat Buſh . Erbbricbr, 18. B.

einen Schaffner wela M

178 }

Es gehdee welcher die Einfünfte verwaltet. daju die Pfarre Schwarzenberg. 8. Das Kloſter S. Georgen oder Tórs gen liegt auf dem Schwarzwalde , am Fluß Brigach , in einer Segend , welche von alter Es iſt Seiten her die Baar genennet wird . Jahr 1080 geſtiftet worden . um betam es den erſten evangeliſchen Abt .

7567 1634

iſt es zum leßtenmal eingearchert , und nicht wiedet erbauet worden . Bei demſelben iſt ein Dorf , woſelbſt der wirtembergiſche Umts mann wohnt.

Zu

dem Kloſteramt

geboret

die Pfarre Münchweiler. Unmerk. Etwa eine halbe Meile von dieſem Stro . ſter , gegen Abend , entſpringt eine von den Quellen des Donauſtroms , welche die Briege oder Brigach genennet wird. .

9. Das Kloſter Lorch , oder lieben Fraua en Berg , liegt auf einem Berge an der Rems, oberoalb Schorndorf, gegen Gmünd zu , und bat den Namen von dem unten liegenden Dorf lorch , Laureacum , welches den alten Herren von Hohenſtauffen zugehört hat. Hers zog Friderich von Schwaben und ſeine Ges mahlin Agnes , haben daſſelbe geſtiftet , und diere ſowohl, als unterſchiedene andere Pers fonen liegen

dieſes hohenſtauffenſchen Geſchlechts ; Nach Abgang bers darin begraban. Tel.

1 179 felben , iſt die Kaftenvogtei über daſſelbe art 1963 das Haus Würtemberg gekommen . bekam es den erſten evangeliſchen Abt .

Das

Kloſteramt begreift die Pfarren Alfdorf 7. ( den Baronen von Holg zugehårig .) Fridens

Ft bofen und Taferoty. 10. Das Kloſter

Alpirſpach ,

liegt auf

dem Schwarzwalde , am Fluß Kinzig , iſt 1095 geſtiftet worden , und hat ehemals die

i

Herjoge von Led , und hierauf die Herzos ge von Urflingen , und endlich die Grafert

#

ju Würtemberg zu Kaſtenvagten

IM

befommen .

gehabt und

1563 befam eß den erſten evana

geliſchen übt. Das Kloſteramt begreift 1 Pfarren , nåmlich Gaißlingen bei Rothweil , welche fatholiſch iſt ; Hopfau , lombach Nordweil im Breisgau, twelche auch katholiſch ift ; Ober: Yfingen , Petersjett, Reinhardsau , Rothenberg , Schimberg , Bittendorf Wits, tershauſen.

Sonſt

iſt ft . Alpirſpach

eine

70 Farbmůhle , in welcher der Robolt zu blauer

En Schmalte bereitet wird ; und zu Königſtern im Reinerjau iſt ein Silberbergwerf. it . Das Kloſter Herrenalb , liegt

ant

Fluß 416 , nicht weit von der Grenze der Markgrafſchaft Baaden . Graf Berthold von Eberſtein hat daſſelbe 1148 geftiftet. 1338 hat Graf ulrich von Würtemberg die Kaſtenvogtei über daſſelbe bekommen . M2

1553

erhielt es den erſten evangeliſchen Ust. diefern Siojier g bort

30

I ) Das Kloiteraint ; su idelchem die Pfars re Voffenau ' gehåret. * . 2 ) Das Umt Derbingen , an den pfälzis ſehen Grenzen , welches die Pfarren Freus denftein , Nusbohm , und Oberader begreift. Bahnbriden iſt ein Filial von der Pfarre Gothaberint. 3 ) Dis Amt Merflingen , welches den Grafen von zweybrúden gehöret hat. Merfa lingen iſt ein Marftflecten . Die übrigen Pfara ren dieſes Imts ſind : Gechingen , Haufen an der Wiirm , Ult: Hengſtett , Neu - Hengſtetty w :lche reformirt iſt , Simmenheim . IV. Die ausländiſchen Derter , in tela chen das fürftliche Haus Würtemberg ges milTe Recote und Einfünfte bat , oder

wela

che Leben defflben ſind. Dahin geboret i . Die Grafichaft Bewenſtein , welche zwiſchen dem Herzogtóum Würtemberg und ber Grafchaft Hohenlobe liegt , und auf der haleben Ebarte vom ſchwäbiſchen Kreis Die alten Gra am richtigſten zu leben ift. fen von Löwenſtein ſtammcten von den Gras fin von Calw ab.

Der lente dieſes Seſchlechts i

war Graf ludwig , welcher die Grafſchaft an den Churfürſten zu Pfalg, Friderich den Siege reichen , für

14000

Sl. verkaufte , deffen mit

IÑI mit Klara

bon

Settingen

erzeugter Sohn

Ludwig , nach ſeines Vaters Code , anſatt der ihm von demſelben vermachten Herrs

9

53

vom fdaften , die Grafichaft kómenftein R. Mar mis Churfürften Philipp befam . lian I erhob dieſen Ludwig 1494 in den Reichs grafetiſtand , und er iſt der Stamnivater der jebigen Fürſten und Grafen zu Lowenftein , Wertheim . Zu ſeiner Zeit eroberte Herjog

1 Ulrich zu Würtemberg 1904 in der pfáizio ſchen Fehde auch dieſe Grafſchaft Edweuſtein ,

1

of } -1

3

und og er dieſelbige gleich 1510 dem Gras fen kudwig auf unterſchiedener Ebur : und Fürsten Vorbitte wiedergab , ſo mußte et ſie doch , als ein Landfaffe , ju lehn nehmen, Das Wappen der Grafſchaft iſt ein ros ther fome. Sie iſt unter die firſtliche und gräfliche Linie des Hauſes köwenſtein - Werts Beim Wertheilt . 1 ) Die grafiche Linie beſitzt. ( 1 ) Das Ståttchen Atein .

und Umt lomena ,

( 2 ) Das Amt Suljhach an der Murr .. 2 ) Die fürftliche Linie beſigt aber Wilded , in Das Amt alſiast, meligem das Schloß Wilded und der Fleden Ulsſtadt iſt. Eßlingen , 2. Fn den Reichsſtasten Giengen , Heilbronn , Pfullendorf , Neut ling M 3

lingen , Rotbmeil , Spenserer Went una in dem dftreichiſchen Schw & biſch - Gmünd Drt Haigerloch, und Schellingen , und ul. miſchen Ort fangenau , uno balliſchen Ore Weſtheim im Roſengarten , tembergiſchen

baben die wür,

Kisfter Denfendorf ,

Bląus

beuren , Derbrechtingen , Alpirſpach , S. Géorgen, Lichtenſtern , Königsbronn, Maul bronn, Hirſau , Bebenhauſen , Anbauſen und In der Reichss Murhard , ihre Pfleger . ſtadt Schwäbiſch Gmünd , iſt ein würtema bergiſcher Geleitsreuter , und in dem freiz Herrlich - rađenißiſchen Ort Stoßingen ein Pfleger. 3. Endlich gehören zu dieſer Klaſſe die 1 Pfarren Bibersfeld , Gslzhauſen , Hochdorf bei Entzweyhingen , Mühlhauſen an der Enj , woſelbſt guter rother Wein wachſet ; Pflummern , Weiler, im Weinsberger Chal,

Pon

183

Von

der

Markgrafſchaft Baaden .

S. ohann

I.

Morell und Daniel Beuch , had

ben die Markgrafſchaften Baaden und Hochberg ,

auf einer mit

großem

Fleiße

Berfertigten Charte abgebildet, welche Blaeuw Janſſon , die Waesberge , Schent und Valf , herausgegeben haben ; Job. Ulrich Müller aber hat ſie in

ein kleineres Fors

mat gebracht. $ . 2. Die Markgrafſchaft Baaden, liegt an der sſtlichen Seite des Rheind , und be . ſteht eigentlich in dem Strich Landes , mels cher zwiſchen der Pfing und dem Schwarz , bach liegt ,

auch von den kleinen Flüffen

Enj , Múrm , Nagold , Pfing , Ulb , Preds derbach , Murg , Saubach , Delbach und Sulzbach , gewäſſert , wird , welche Flüße ſich insgeſamt in den Rhein ergießen. Der mitternachtliche Sheil dieſes Landes , wela

M 4

cher

' 184 ft en nt ng ſch r chda rk ffe che den Flü e zwi Pfi rafſun A kg d der t gt A Mar lie , wiraft die niſetad ch t r ſnch er up e rlat i u h ode gravfo d d Ha en , D ac haf es k is ad rl Mar Ba - Du afic , all übr r te kgr er df bedr die ſtoa se abe Mar en , groa t k d p r n n a Bean vo t der Haaufetne , dienetMa e en af fſcahab ad id n h a e c ſ Beras -B . , g ra B n g e g t h o eg Mar , nac der Geaben rn li w e tle t ht n h i t r c r c h i i e e , n i eSrs m B p d s, ag em psred . te Tsr é h c d i e ti he eſch reonl s Hauſ G , ma c aef nde rG e g r n mh arkt mme ch bd e o e f d g n M . r1e0 . a o r e nac der ch rf we s and gån , die her rafſvo t g e h z c e rk Di gan d !n . Mae iſts fru s h f eid c r n ie d r a t t , Ha , eFl ,-W ba , cuhns ha Ge n t wa e r i d lg ſ n t ß u b , reg gu We un Ho fe rf,l O e b m Hi i . S. 3. men von

Die Markgrafen zu Baaben ftama des 1074

verſtorbenen

Herzogs

Berthold I von Záhringen Sohn Hermanna ab , deffen Sohn gleiches Namens in der baabenſchen Geſchichte Hermann der erſte genennet wird , und 1130 geſtorben iſt. Markgraf Hermann III , welcher 1190 ges ftorben , hinterließ Hermann denvierten und Heinrich ; diefer ſtiftete die bochbergiſche Lite nie, welche fich im vierzehnten Fabrøundert wieder in die hochbergiſche und ſauſenbergi. ſchę teilte ;

jener aber regte die bagdenfche

185 linie fort ,

und

erhielt 1234 bom

Kaiſer

Friderich II für die burch feine Gemahlin Srmengard erfaufte Hälfte der Stadt Braun , fchweig ,

die Stadt Durlach , (welche aber

vorhin auch den Herzogen von Sáhringen zugehört hatte , ) zum Eigentium , und die Stadt Ettlingen zu Lehn ,

wovon der Prof.

Joh. Chriſt. Sachs 1759 zu Carlsruhe in leben einer Einladungsſdrift Von dem Markgrafens Heinrich III von Baaden und berſelben Kinder , die Urkunde zuerſt , aber verſtůmmelt , bat abbruden laffen. Mart. graf Chriſtoph von Baaden brachte 1503 die Lande beider linien wieder zuſammen ; ſeine Söhne Bernhard und

;

Ernſt aber fifa

teten ziei neue " linien , nämlich jener die linie Baaden i Baaden , und dieſer die linie Baaden - Durlach . In beiden iſt das Recht der Erſtgeburt von langer Zeit ber einges führt und beobachtet worden . 1777 fiart

*

14 713 5

ite

die altere baaden , baaden (che Linie mit dem Markgrafen Ungup Georg Simpert aus , und die lande derfelben fielen an die baaden . durlachiſche Linie .. S. 4. Der Titel iſt: Marfgraf zu Baa . ben und Hochberg , kondgraf zu Sauſen , berg , Graf zu Spongeim und Eberſtein , Herr ju Nótein , Baadenweiler , Mahlberg ,

der

landvogtei M3

Labr und

Ortenau

und fehl.

Rehl.

Das Wappen wegen der Markgrafe

ſchaft Baaden, iſt ein rother rechter Schrägs balte . im golonen Felde ; wegen der Landa ' grafſchaft Breisgau , . ein aufgerichteter ros ther liwe im ſilbernen Felde , mit einer goldenen Krone auf dem Kopf ; wegen Spons beim ein von Roth und Silber , und ein von Blau und Goit geſthachtetes Feld ; wegen Eberſtein ein ſchwarzer

Eber auf ei:

nem grünen Hügel im goldnen Felde , und eine rothe Roe mit blauem Samen im fils bernen Felde ; .wegen der rother lome im ſilbernen Felde, und giei wellenweiſe geſchobene ſilberne Querbalken im blauen Felbe ;

wegen Baadenweiler ein

goldner Pfahl , welcher mit drei schwarzen Sparren befekt iſt , im rothen Felde ; wes gen Lahr ein rother Querbalken im gold , nen Felde ; wegen gefronter lowe im

Mahlberg ein ſchwarzer geldnen Felde ; wegen

der Herrſchaft urenbers, die unter den marks gråflich : hochbergiſchen Landen begriffen iſt , ein Joch filberner Flugel mit einem Darin befindlichen goldnen Zirfel , im

blauen Felde.

S. 5. Die Marfgrafen haben mit den Szerzogen zu Würtemberg und Pommern , und Landgrafen zu Heffen , 1576 einen Vers gleich, wegen der ubioedſelung des Rangs auf dem Reichstage ,

getroffen , und haben im

!

!!

19

B;

70

187 1397 Im Reichsfürſtenrath drei Stimmen . erhielten fie vom Kaiſer Wenzel das Prints legium , daß niemand ſie, ihre Diener, Leus te und Unterraſſen por ein Landgericht, odeç anderes weltliches Gericht, um irgend eis ner Schuld oder Sache willen beiſchen oder laden , noch über ſie urtheile ſprechen roll . allein das faiſerliche und Reichshofges Eben dieſes Priviles

te ;

richt ausgedommen . gium

bat

1442

Kaiſer Friderich III

bes

fåtigt.

A.

Das

ehemalige Baaden -Baadena ſche Landes -Antheil.

$. 6,

Die obere

Markgrafſchaft Bans

Er 1

ben , grenzet gegen Abend an den Rhein , auf deffen weſtlichen Seite auch ein kleiner Sheil derfelben liegt ; gegen Nordoſten an die untere Markgrafſchaft oder Baabens

1

Durlach ; gegen Oſten an das Herzogthum Würtemberg und die Grafſchaft Eberſtein ; gegen Süden an die Ortenau , und gevar an die darin belegenen biſchöflich: ftraßburgiſchen Hemter Oberfirch und Oppenau , die lands pogtei Ortenau , bergiſche,

oder

und das Ganau : lichten , Beffen z darmſtadtiſche Umt kics

2

188 Yotenau .

Die Herrschaft

Mahlberg ,

in

dren Beſig dieſes markgräfliche Haus gleichs fang ill , Itege etios weiter hinauf am Othein , dwiſchen der Landdogtei Ortenau und Breisgau . V § . 7. Daß das fá filiche Haus Baas

eum

din Baaden nor dem Markgrafen Bernhard atſtamme , iſt oben (s. 3. ) ſchon angezeigt worden . te und

Diefer führte die evangeliſche Rebs ber gottesdieritiche llibung in

& r binterließ zwei Markgrafíthaft ein. Sábne, Philitert und Chriſtopher III. Jes Bec farb 156y , und frie @obn Philipp

de

fund unter der Vormundschaft des Serzogs bon Bayern , welcher während derrelben die

de

evangeliſche Lehre und gottesdienſtliche

ph $$

uis

Marfgraf Philipp bung wieder abichaffte. farb don 1988 , und das Sand fiel an des vorhergenannten Chriſtophers III Sobn Eduard ,

Qb

welcher lich zur rémiſdokatholis Wegen unterſchiede:

ſchen Kirche ipendete .

ner in einer beſonders gedructen Schrift bekannt gemachten Urſachen , mabm Marfs

be

las : 3

graf Ernſt Friderich zu Durlach 1595 dag gange land in Beſitz , welches Markgraf Friderich erſt 1629 Eduardo Sohn Wils Diefer theilte in wieder einraumte. belm eben dieſem Jahr, die bis dahin mit dem Hauſe

Manau

gemeinſchaftlich

beſeſſenen Herrs

ful

Stop BE de

189 Herrſchaften Mahlherg unb Lahr , und bea fan Mabiberg . Cein Coon Ferdinand Mas fimilian gelangte 1660 gum Dolligen Belt der Grafſchaft Eoerfiein ; und bieles Sobn kudwig Wilhelin iſt als ein großer Kriegs . beli berúbmt. Dietes Coon , Marfuróf Bernhard fudwig 23:{beim Geory , but durch ſeine Gemahlin Maria Anna , eine

V

16 -21

#

Tochter Adam Franz Karls , Jurien von Schwarzenberg , die Herrſchaften in $ 2 heim an ſein Haus gebract. J. 8. Jm Reiche fürftenrath bat Baas den : Baaden eine Stimme ; und wechselt mit den

übrigen

alterntrenden

Fürſten

in

der Stelle nach den gebn gewöhnlichen Stros phen ab. Mit Baden Durlach , weco reit es , nach Jahait des weſtphalichen Frie. dens , dryfſtalt ab , daß we'in derjenige abgebt , der in ſeiner Lebenszeit den Bora gang gehabt hat , alsdann folcher auf den regierenden Fürſten der behalt, aber allemal vor

1

andern kinie fällt , Baaden - Hochberg

ben Vorſitz. Auf den fdwabiſchen Kreiss tagen bat es wegen der odern Warfyrafa foaft eine Stimme auf der nøeliligten fürs ftenbanf, und eine wegen Eberſtein auf der Grafenbank, Die Markgrafen von baas ben , find auch die Haupter 08 jmeiten Biertels des wawiſyen Muslis.

26 en

2 190 dieſer obern Marfgrafſchaft hat das fürſtliche Haus einen Reichsmatrikularaná ſchlag von 12 zu Roß und 30 gu Fuß . eben

ober 264 Fl. und zu einem Kammerziel ets Kr. legt es 174 Rthlr. 44 $ . 9. Die Einfünfte aus dieſen Barts den , follen ,

nach Keyßlers Bericht , jáhrs

lich ungefähr 400,000 Fl. betragen . § . 10. Die bieber gehårigen fürſtlichert Lande find : 1. Die obere Markgrafſchaft Baader , welche aus folgenden Städten und Aemtern beſteht. 1. Die Städte und verbundenet Uema

ter Raſtatt und Kuppenheim . 1 ) Raſtadt oder Naſtatt , die ehemalige fürſtliche Reſidenzſtadt , liegt in einer ſchon nen Ebene , welche die Raſtadter Heide ges nennet wird , am Fluß Murg , der unters Marfs balb derſelben in den Rhein fließt. graf Ludwig Wilhelm hat dieſelbe regelmåfo fig anlegen und bebauen laſſen , und das zugleich erbaute prachtige Schloß zu ſeiner Vorher war dieſer Ort Reſideng erwählt. 1714 wutde hier zwiſchen nur ein Dorf. dem

Kaiſer

und Frankreich ein Friede ges

ſchloſſen .

2) Fas

->

+1

4

191 2 ) Favorita , ein Sdiloß , eine Stunde von Raſtadt , welches Marfgrafen Ludwig Wilhelms Witwe hat erbauen laffen . 3 ) Kuppenheim , eine fleire Stadt , am Fluß Murg. 2. Die Stadt und das Amt Bacden.

1 ) Boaden , die Hauptſtadt der obern Markgrafſoyaft , liegt am Delbach , und iſt mit Weinbergen umgeben . Es luo hier von Alters ber berühmte marine Båder , 1688

wurde ſie von den Frantofen einges und zugleich das fürfilice Ochloß

& cert ,

Von dem alten Schloß febe bermuffet. Bnaden hat das noch blúbende bochfürſtliche Haus Baaden im zwolften Jaộrhundert den Mamen getragen . Guillimannus Habsbur giacus, pag . 174 und 200 giebt vor , der Sobndes in dem Kloſter Clugny 1974 verſtorbenen Markgrafen Hermanns , eines unleugbaren jábringiſchen Nachfommend , habe dieſes Baaden durch ſeine Heirath an

3

ſich gebracht.

##

2 ) lichtenthal, Lucida vallis , ein 3i. Berzienſernonnenfloſter , welches vor Alters der Begräbnißort der Marfgrafen geweſen .

1

3. lingen .

Die

Stadt und das

1 ) Ettlingen ,

eine kleine

Amt

Stadt ,

Erto

am

Flübden Alb, mit einem fürſlichen Schloſſe. 2 ) Dars

192 2 ) Daplanben , ein großes Dorf ant Rhein , iſt der áušerſte Ort der obern Marfs grafichaft gegen Norden . 4. Das Umt Steinbach

hat ben

Nas

men von Steinbach , einem Städtchen . 5. Das Amt Bühel und Groſchweiera 1 ) Bühel , ein Marftfleden . 2 ) Affenthal , ein Dorf , Mein wächret. 3 ) Srofiwcier , 6.

woſelbſt guter

ein Schloß und Dorf.

Das Städtchen und Umt Stollbofa.

fen , nebst Schwarzach . I ) Stollhoffen, ein Städtchen , nichtweit

Anfang des ſpaniſchen Im vom Rhein . Sufzefionstriegs wurde von hieraus ros wot

oft : årts

bis an den

Schwarzwald ,

als am Rhein hinab bis gégen Philippsa . burg , eine Linie gezogen , welche die Frans gojen 1703 vergeblich beſtürmten , 2 ) Schwariach , eine Benediftinerabtei , 10.633 Dem vorhergebenden Städtchen und Pichtanat , 211 diren Amt der Flecken Schwari jau und II Dorfer gehören . Sie ſteht unter welch :

deftlich = baadeniſcher Landeshoheit , 88 aber nicht anerkennet , und dies

Bertagen mit dem Fürſtlichen Hauſe im

Pro

7. Ose Sta.t und das Uint Beinheiitte liega fit Der Weſtſeite des Rheins im lins

,

F1

*

*

33

71

EI

193 ter : Elſas , woſelbſt auch die defTelben vorkommt.

Beſchreibung

II . Das Umt Kehi. Stehl, Fodorim , gemeiniglich Mittels borf genannt , und Sundbeim , drei Dó fer , die einen gemeinſchaftlichen Bann bas, ben , der Stadt Straßburg sigen über, gea hören zur jálfte dem Gtift Frauenhaus in Straßburg , welches fur Erhaltung des Múafiergebåndes

gewidmet

iſt,

aber von

der Stadt @ traßburg berwaltet wird. So , dann haben daran Baaten : Saaden und Naſſau -Saarbrúc. liſingen ein Viertel , und die Reidsbarone B alin von und zu Bóda, lindau haben das andere Viertel. Bant beiben liegt die verfallen Reichsfeftung Stehl , welche folgenden Urſprung hat. Ehemals i als die Stadt Strazbury noch eine Reictyoſiadt war, bags te fie zur Bededung ihrer Rheinbrücke dies = uns jeafeits des Nbeing Echanzent. 1678 belagerten die Franzoſen die diefſeits des Rheins belegene , und vom Dorf Kehl benannte Sehler Schanze , nahmen folche mit Fürmender Hand ein , 0:16 machten ſie

in dem Erdboden gleich , die an ,

und legten da ,

wo

Spinjig in den Rhein fließt, eine Feſtung welche auch Kehl genannt wurde, und Hornwert

in welche , infouderheit in das N Buſc . Erdbefibr, 18, 38

nach

194 nach und nach so viele Häuſer gebaut wurs den , daß jeht ein Städtchen daraus ges morben iſt. Franfreich trat die Feſtung 1097 in rydwidiſchen Frieden an den Kais Per und das Reich ab , worauf sie für eine Reichsfeftung erflåret,

der Grund derſelben

zwar dem firſtlichen Faure Baaden : Baas den bom Kaiſer ju ten gegeben , das Bes

1

faßungsrecht aber dem Kaiſer und Reich in corpore vorbehalten wurde. 1703 und 33 wurde die Feſtung von den Franzoſen eins genommen . Wegen ihres Vorfalls jog der 1. Oftober reis

0

ne Mannſchaft , welche zur Beſaßung darin gelegen hatte , gånzlich heraus , worauf der

de

ſchwäbiſche Kreis 1754 20

regierende Marfgraf zu Baaden : Baaben die Berakung durch ſein Reichskontingent forts feßen

ließ ,

und

dem

Reich

anheim gab ,

was es in Anſehung des Befaßungsrechts , moelches wolle .

es ſich vorbehalten

habe ,

lo ‫ܐ܂‬

thun

III. Das Umt Stauffenberg , in der Ors tenau , divifchen den Städten Oberkirch und Gengenbach. IV. Die Herrſchaft Mahlberg, deren las geohen ( s. 6. ) berührieben worden , hat vor wiitere eigenen davon benannten Donas ften gebórt , iſt aber mit Heilifa bon Mahl bers,

be

derſelben Gemahl Walther Herrn von

be

195 Geroldsed zu Sheil geworden , und hat nadmals nebſt der daran grenjenden Herts chaft Lahr , einer beſondern Linie der Her :

13

ren

2014

von gedachtem kabr , zum Unterſchiede von

-10

den übrigen hohen gerold sediſchen Häuſern , Beide Herrſchaf den Beinamen gehabt , ten

von hohen

Geroldsed gehört ,

fieien nach Heinrichs

des fekten

welche

der

ſelben 1426 erfolgtem Lode an deſſelben Erbtochter Adelheid , Gemahlin des Grafen Jobann zu Mórs und Saarwerben , wel, der zur Verſicherung der Erbfolge von reis

13

nem

Schwiegervater

in

die

Gemeinſchaft

NE

det lande war aufgenommen worden. In der Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts erhielt das martyråfliche Haus Baaden von beiden die Hälfte voiederfduflich , 1497 aber taufte Marizraf Chriſooh ſolche Hälfte erbe lich , und erhielt darüber die Beſtätigung vom K. Marimilian 1. Die Saarwerdiſche Gålfte hat nach

Ubgang des Hauſes Saarwerden,

das Haus Naſſau an ſich gebracht , jedoch mit ftarfem Widerſpruch der Grafen von Lei ningen und anderer. 1629 verglich rich Baaden : Baaden mit Naſſau , wegen einer Sheilung , wobei die Stadt Lahr mit dett Dörfern Dinglingen , Altenheim , Mieterss heim

und Hugsweiler an Naſſau , die Herrs ſchaft 2

196 fchaft Mahlberg aber an Baaden fiel. ſe begreift folgende Dexter. 1. Saýlberg , eine kleine

Stadt

Dies

und

mit einen Kapuziner Wondyenilo ſter . Der Ort liegt auf einem Hügel oder und hat vermutblich ben Namen Berge , daher , weil vor liter & auf dieſem Berge

Schloß,

ein mallus oder Gerichtsplak gewefen iſt. 2. Stippenheim , ein großer Sleden. 3. Die großen Dörfer Kippenheimweis ler, Sulse Heiligenzell , Oberweier,

Frieſen

beim , Ober- Schopfen , Schuttergell , Duns denheim , Ichenheim , Dttenheim , Kürgel , Wagenſtatt. Unter der V. Die kandvogtei Ortenau . Ortenau verſteht man im weitläuftigen Sinn den Strich fardes , welcher zwiſchen dem Breisgau. unb der Markgrafſchaft Baaben , dem Schwarzwalde und dem Rhein liegt ; hingegen die landvogtei Ortenau , von wel . cher hier die Rede ift , iſt der Stride Lars des, welcher son dem oben bezeichneten uh , rig bleibt , wenn man die heffen -Darmſtad tiſchen Aemter

Wilſtadt und Lichtenau auf

der einen , und die biſchdflich - ftraßburgis fichen : Nemter Oberfirch und Oppenau auf Die Oerter , der andern Seite , abzieht. welche in dieſem letzten Strich gen , gehdren

theils

Landes lies

dem Hauſe Deſtreich , theils

-1

197 theils

der unmittetbaren

Heichsritterſcafe

Gowaren , des Ortenauiſchen Bezirks in Trene hat das Haus Deffreich bem seule anben . Baaten als ein Mannlehn berlara

si fen , welches zu Grieferheim , Appenweuhr, Ortenberg und Waheren Digte , und auch den Pandyogt beſtellt, toldoer in der Steicos , Die Ortnau that ftadt Offenburg wohnt .

ſchon zur Zeit Kaiſers seinrichs IV tom dem Herzogthum Schwaber! abgefordert , und gehörte den Herzogen von Bihringen , nach deren Abgang ſie diirdy Syirath on dia Srafen von Habsburg gefommen iſt.

Unmerkung .

II

27

Es befißt das fürſtliche Haus noch die Herrſchaft Gr & fenftein , weldie aus dem Amt

1

Rothalben beſteht, und anbangsweiſe bei der Grafſchaft Sponheim vorgetommen iſt ; ein anſehnliches Antheil an der Grafſchaft Spon . beim ; die Srafſchaft Eberfiein , welche unter den Srafſchaften dieſes fchwabiſchen Kreiſes in iyrer Ordnung vortommt ; die Herrſchaft Rodemachern , im Herzogthum Luxemburg , und unterſchiedene Herrſchaften in Bdheim , welche lebten auf zweierlei beiſe an diefesi 3 fürfiliche Haus gefommen ſind. lowoſie , welche Herrſchaft aus vier großen Hemtern beſteht , fam durchs Leſtament der Mart. DE 3 gre :

!

198 gråfin

Sylvia Katharina , erſten Semablin

Markgraf Keopold Wilhelms und gebornen Gråfin Carentin von Milleſimo, an gedach : ten ihren Gemahl , und von dieſem an reis ne Nachfolger im markgräflichen Hauſe . Die Herrſchaften Schladenwerth, Seuſing , po: derſen , Doppeløgrún , Pürlos , Hawenſtein, Kupferberg , Raudniſ und übritſch , gebors ten der

Franziska Sybila Au .

Markgräfin

guſta , Gemahlin Markgrafen

Ludwig

Wil

belms zu Baaden , gebornen Herzegin ja Sachfen - Lauenburg , und find auf derfelben Herrn Sohn gefallen , B.

Das ehemalige Baaden -Durlachi: ſche Landes- Antheil. S. 11. Die untere Markgraf haft Baaben, grenget gegen eften an den Rhein , gegen Güden

an die obere Marfgrafichaft

Baas

den, die Grafſchaft Eberſtein und das Hers jogthum Wirtemberg ; gegen Often an eben daffelbe , . und gegen Norden ans Risthum Speger . Die Markgrafſchaft Hochberg , liegt wird

Dieſelbe in und an dem Breisgau . in Anſehung der untern Markgrafo

ſchaft, unter die baaden -Durlachiſchen Obera lans

199 lande gerechnet ,

zu welchen auch die lamda

grafichaft Sauſenberg nebſt den Berrit af ten Rötelen und Baadenteiler gehört. Dies re liegen alle drei beiſammen , und zwar jtvis fchen dem Rhein , dem direich den Breis , gau , den vier Waloftasten und dem helves tiſchen Kanton Varel. . 12. Das jexige fürfiliche Haus Baas den - Durlach ſtammt oben argejeigter imaßen , ( S. 3. ) vom Martgrafen Ernſt ab , welcher evangeliſch geworden , und deſſen Soon Sarl II Lehre und gottesdienſtli . evangeliſche

die

Uibung vollends im Lande eingefi hrt , auch die Reſidenz von Pforzheim nach Durs lach berlegt, und daſelbft das Schloß Rarís ,

che

bur ) erbaut hat .

Seines

Soon

Seorg

Friderich Sohn , Friderich V , wurde von feiner vierten Gemahlin Anna Maria , Jas fobs des leßten Herrn zu Hoben - Geroldseck und Suiz Erbtochter , gum Erben ihrer Vers laſſenſchaft eingeſeßt , welche vornámlich in den Goben- geroldse& iſchen Utlodialgütern und in einer großen Anforderung an das Dieſes gråflich -naſſauiſche Haus , beſtund.

1

Sohn Friderich VI erhielt vom Raiſer 1664 Sein Sohn Durchlauchtig. den Sitel :

4

1

Friderich Magkus , ließ das von den Fran . joſen verwüſtete Durlach mit dem Schloß Sarlsburs wieder aufbauen , und verſtattes

1

200

te frangørifchen Flüchtlingen ; fich in ſeinem Pande nieberzulaffen . Diefem folgte ſein Soon Karl Wilhelm ,

welcher die

neue Vies

ſibergfiaot Starltruhe erbauen ließ , und 1715 am 17. Furti bei kigung des Grundſteins zun Suo ; gum Andentea diefer Bezeben . beit , ben Orben der Treue ( l'ordre de la fidelite) fiftete . Sein einziger Sohn Fri, derich farb vor ihm hinterlien aber zwei Pringen , oavon der älteſte , Skartgraf start Friderich in der Megierung gefolget in , und 1774 hat .

bie

baadens baabenſche

Bande geerbt

$. 13. Der regierende Marfgraf ju Baas den : Durlach bat im Neidis fürftenrath zwei Stimmen , m &mlich eine wegen der intern Marfgrafſchaft Banden cine wegetz sferiadge der Martgraficaft Hodberg. des weſiphalichen Frisoene alterniret die erſte Stimme dergeſtalt mit der baater -baas

denſchen , das

1

den

der altefte regierende Sürſt Vorgang bat , die oochbergiſche aber iſt

unter den drei Sommen des markgräflich baabenſchen Seſamthauſes die lekte . Auf den schwäbiſchen Streistagen hat er wegen eben dieſer Länder auf der Fürſtenbank auch zwei Stimmen . . Sein Reichsmatrikulars anſchlag betrug ehebeffen 20 zu Roß und 53 ju Fuß , oder 452 Fl. 1683 aber iſt

to

1

Ti

201

er auf 302 Fl. herunter geregt worden . 311 einem Rammerziel 44 str.

3.

14.

Die

erlegt er

174

Rthlr .

hohen firſtlichen Kollegia

find in der Refideng Starlsruhe der geheime Nató , der Hofrath , das

Chegericht ,

der Stirchenrath und

die Nentfammer und die

derſelben untergeordnete Rechnungsfammer. Ś . 15. Das firmliche Haus fowohl , als das Land , befennet fich zur evangeliſch lutheriſchen Kirche ;

der reformirten Kirch ?

aber find jugethan , die bon franzöſiſchert Flachtlingen angelegten Dörfer Friderichia thal und Welſchneurenth , auch hat eine Sex meine derfelben zu Karlsrude offentlichen Gottesdienſt, und eine andere gat fu Pforka beim ihre Religione übung. Dir ordiniſch katholiſchen Kirchen find jugethan , die Dóra fer Dottingen und Balrechten , Inglingen, Stetten , und das ganze gemmningiſche Ges biet. Betzingen , Oberſchafhauſen und das Prechthal werden von Satholifen und lus theraners bewohnt .

In der Stadt Karls ,

ruhe Haben die Katholifen auch freie got's tesbiennliche llibung . Die Juden saben hin und wieder im Lande ihre Synagogen . In den geſamten baaben : duriachiſchen fandent find

hundert

und einige didanig

der herrſchenden

Kirche jugethan , RS .

Pfarren welche

unter den ſieben Superintendenten zu Pforje beim, Durlach , Karlsruhe , Emmendingen , Mülheim , Lörrach und Schopfen Reben ; die eģemaligs Generalſuperintendentur iſt abs geſchafft. S. 16. melbet ,

In

daß

Reußlers Reifen wird

man die jährlichen

ge

Einfünfte

aus den Baaben - Durlachiſchen Landen, auf 400,000 Fl. (chåre : andere aber , melche das fand fennen , halten die Rechnung

für

unrichtig. § . 17. Die fürſtlichen Lande find :

A. Die

untere Markgrafichaft Baaden ',

welche begreift I. Das Oberamt Karlsruhe , welches weder Berg noch Bügel hat, ſondern gang eben iſt , und durch und durch einen fan dichten Boden hat , außer einigen Gegenden am Rhein , welche aus dem vortreflichſten Auboden beſtehen , aber auch den Uibera ſchwemmungen

zuweilen

unterworfen

ſind .

Es iſt an Getreide , Kanf , Flachs, Rúben, Walſchforn , Bohnen , und andern Dingen fruchtbar, und die Dørfer, welche am Rhein belegen ſind, haben Heu im Uiberfluß, ftar , fe Viehzucht, inſonderheit Pferdezucht, und im Rhein einen guten Fiſchfang. In eben dieſem Strom giebts auch Goldmåſchereien . Der

203 Der ſogenannte

Kartwald

liegt

mitten im

Umre , zwiſchen den Flüfen Pfing und Alb, und erfiredt ſich von Graben 018 Müll. burg auf vier Stunden . amt gehört

Zu dieſem Ober:

!

1. Karlsruhe , eine regelmäßig angelegs te Stadt im Şartwalde , idelde Marfgraf Karl 1715 ġu bauen angefangen , und zu

W!

ſeiner Reſideng erwählet bat. Durch den ganzen Wald find 32 Alleen nach den 32 Winden gehauen , welche auf den Mittel

11

!1 it

punft zulaufen , den das fürfiliche Reſidente foloß Sturm

und der daran befindliche große ausmachen . Auf neun dieſer Alla

leen iſt die Stadt ungefähr in Geſtalt ei nes Sonnenfachers gebauet , ſo daß man aus dem fann.

Schloß in die Hauptgaſſen

Das Schloß fällt ſchon

reben

in die Uu :

gen , iſt aber doch nicht ganz regelmäßig . In der Stadt ſind die famtlicben fürſtlichen Kollegia , das Oberamt, eine Spezialfuper intendentur , und ein Gymnaſium illuſtre , welches 1583 als ein gemeines Gymnaſium ju Durlach gefiftet, 1596 zu einem Gym naſio illuſtri gemacht , und endlich nada Karlsruhe Verlegt worden . An demſelben ſtehen 8 lebrer , ſten Profeſores

von welchen die vier ers heißen . Außer der Kofs

firche und lutheriſchen Stadtkirche ,

haben hier

204

bier auch die Reformieten eine Stirche , die Katholifen aber und Juben auch freie Religionsflung.

Die hieſigen

in ganz Europa berdimt.

Garten find

Von Karlsruhe

bis Durlach , ist ein Stanal gegraben . Mabe vor der Stadt liegt Klein - Karls ruhe, und nicht weit davon

Sottsau , wels

ches ebemals ein Benediftinertlofter getes ſex , nun aber ein fürfliches Kammergut iſt. 2. Das Amt Sur101urg, in welchem 1 ) Mabiburg, ein Städtchen an der U16 , welches vom Markgrafen Friberich Magnus Stadtgerechtigteiten erhalten hat. Das ehes malige fürftliche

Schloß iſt von den Frans

20ſen perwdfiet worden . 2 ) Die Pfarrborfer Sinielingen , mit eis nem verfallenen Schloß ; Walſch :Neureuth , welches von frangsfiſchen Flüchtlingen an. gelegt worden ; Deutſch -Deureuth , Eggen , Steln , Schrock, woſelbſt ein Rheingot , und eine tiiberfabet tiber den Rhein iſt , und lintenheim , imgleichen das Dorf Socha ft& tten . 3. Das Ant Grabent , in welchember Marttfieden Graben , und die Pfarrb Śrfer Liebelsheim und Nußbein, beide am ' thein . 4. Das Uint Staffort , in welchem 1 ) Staffort , ein Dorf , mit einer Stirs

the und

einem

alten

verfaltenen 1

Schloß , auf

..

105 auf welchem 1599 deir Neformirten zil ses fallen unter arigrafen Ernſt Fridericho Stuße der liber Staffortentis , verfertigt worden .

ein

2 ) Spot, ein Pfarrooif ; Friderichsthal, Dorf , welcbes aus frangélicen Uns

bauern beſtegt ; Hainenhof , ein fachliches Saminergut, unt Stutrnige , ein fürfiliches Fagdbaus und Stuterri im Hartwald . II . Das Oberamt Durlac ) , welches eia

Men fruchtbaren boben , und nicht nur Ges treide , Hanf , Flads , Duft und Weise im lliberflus , fordern auch gutin 20 in bat , welder vorn &mlich bei Greningerl , Bergs haufen und Sellingen wächſt. 1. Durlach , bie Hauptſtadt des ſtenthums und eb :malige Neſibend ,

Fúrs liegt

an der Pfinz, hat ein fürſtliches Schloß , welches starlsburg genennet wird, und wors. 144

in die Münze befindlid iſt , eine Specials und ein asagogium . ſuperint :ndentur ,

1689 wurde ſie von den Sranjoren einges Es find hier unterſchiedenie Dias afcert. rufafturen , und naabe dabei gute Stein brüche. Eine halbe Stunde von der Stabt , zwis fchen derſelben und

Nindheim , iſt ein « na

fehnlicher wilder Entenfang.

2. Dis

206

2. Die Pfarrbórfer Nindheim , Hagss feld, Blanfenloch und Hüppurn . Nicht weit vom letzten , liegt ein fúrſtliches Kammergut gleiches Namens ,

Eine halbe Stunde von

Glanfenloch iſt der Geebof , woleibſt ein fúrſtliches Stammergut , und eine Stuterei in einer vortrefiiden Wieſe iſt. 3. Sredingen , ein Pfarrdorf an der Pfing , mit dem rónen fürjiliden Schloß

Sluguſtenberg . 4. Die Pfarróórfer Berghauſen oder Barthauſen , Seilingen, beide an der Pfing, und Wolferte meier . 5. Hohenwettersbach , ebeseffen Dür : rénwettersbach , ein einträglicher Meierhof ,

weldien die Freiherren Schilling von Cant von dem fúrſtlichen Hauſe zu Behn

Ratt

tragen . III. Das Oberamt Pforzheim , we ches rebr guten Getreide und binlänglichen Kjeus wachs , vortreflichen Wein , Flachs , Bies jucht, und 10 ; & ne Holzungen hat , wir denn der

berühmte

Wald ,

der Hagenſchies ges

nannt , dahin gehöret. 1. Pforzheim , mit bem Zunamen ari der Wetterſcheide , eine Stadt an der Engi telche Gieſeitſt die Magolb und Würm auf

nimint.

Sie

ter jungern

iſt ebebeffen die Reſidenzſtade marfgráfichen linie geweſen.

,

1

.

207 Es iſt hier das fürſtliche Oberamt , çine Spezialfuperintendentiit , ein Pedagogiuin ; ein Waiſan - oll : Tranfen : Sucht : 1150 Urs beitshaus. Dieſe Stadt in die wichtigſte den giſamten in Man findet hier nebſt anſehnlichen

marfgráfichen Landen . einen Eiferichmeliofen , Hammerwerfen , eine lei :

new and bleiche , und gute Folien - trumpf : Tudomanufafturen , auch wers Beug und Der Holz den bier gute libren gemacht. bandel der hieſigen Schiffer iſt berühmt. Sonſt iſt hier das markgräflich - durlachiſche Begräbniß . 1689 wurde ſie von den Frans 3oſen einges chert. Naše bei der Stadt iſt der Edelfis Fridrichsberg i auf einer Unt & be . 2. Die Pfaro Srfer Bauchlott , mit eia nem fürftlichen Handbauſe , Brotzingen, Diets lingen , Dürn , Eutingen , Eyfingen , Huchens feld , Jſpringen , langenalb , Mieffern , mit einem fürſtlichen Kammergut , und Weiler . 3. Elmendingen , ein Marftfieden , bef fen Wein berühmt iſt.

4. Die fürſtlichen Rammerguter Karls haufen und Fathrinentbal. 1 5. Die Meiereien Heiðach und lieben , ed, mit einem alten Schloß , tragen die oont feutrum von dem füiftlichen Hauſe zu lehn.

6. Das

208 6. Das gemmingiſche Sebiet , welches aus dem S0106 und Dorf Steinca Markt , flecken Siefenbrun , Meht ,

und

und rechs Dorfern bes

vom fürſtlichen Hauſe zu . Lehnt

Scht . 7. Eſchbach, ein fürſtliches Schloß und Tagshaus . IV. Das Amt Stein . 1. Elein , ein Darfifteden und Schloß . 2. Die Pfarrborfer

Ober - und Unters

wofingen , Orossingen , Remchingen , wofelbſt ein füriilides Sammergut iſt, und Gébri. chen . 3. Drais , ein fürfiliches Stanimergut, 4. Königsbad ) , ein ſchöner Marktfles den ,

daran

die

von

S. Andre

Antheil

Gaben . V. Das Amt Langenſteinbach . 1. Fangenſieinbach , ein Parftfeden und

Schloß , wofelbſt ein warmes Bad und See ſundbrunn iſi. 2. Die Pfarrboefer Spielberg und Its tersbad . 3. Steinics, ein fürhliches Sammergut. VI. Das Amt bob oder Noth , beſteht aus dem fc &uen arftſleden dieſes Mas mens , deffen

Wein berühmt iſt.

Es llege

jenſeite des Rheins zwei Stunden von lan dau . Gemeiniglich wird er Rhod unter Ries

209

3

21

1 Riepurgi opn einem derfallenen Bergſchloß genannt. VII. Münzesheim - ein: fedner Markte fleden in der fruchtbarſten Gegend des Creichgaues , welcher vortreflichen Weinwachs Er iſt urſprünglich gráflich . eberftes hat. niſches Allodium geweſen , wie aus Scans nats hiſt. Wormat. cod . probe ;11 ; 133. pag. 115 , 116. erbellet. , Dach unbeerbtem Sobe Grafens Otto des jüngern , fam er an das Haus Baaden . Sonſt trugen ihn die

von

Münjeshein

von

dem fürſlicher

Hauſe zu Lebn ; diefes fehn iſt aber wieder eingezogen . B : Die Martgraffebaft Kochberg , oder Hachbergi liegt anung meiſientbeils in bem Breisgau, Die Gegend um das " Geo birge , der Kaiſerſtuhl genannt , ( weil dor

ove

EU

Ulters ein faiſerlicher Gerichtsſtuhl auf dems felben geweſen iſt ) bat vgrtra flichen Wein Die am Rhein und unweit des wache. Elsfluſſes belegenen Detter ſind vornåmlich mit Getreide und Hanf geregnet , die im Gebirge liegenden aber ernábren ſich von der

Viehzucit.

Sie

macht ein

Oberamt

aus , und enthalt vornámlico 1. Hochberg , ein uraltes Schloß , ehes malige

Feſtung ,

und Reſidenz

Búich. Erdbeſchr. 18. B.

der

Marf. gras

rg ches grafen von Hochbe ', ' jekt ein førſtli t u g , Kammer ingen , eine kleine aber ſehr -3335 . Emmend e t f a Hier iſt das Stadt an der Elg. nahrh rins he beramt c i ialfupe l z t e d f e n r p n i ü S e u O f ur t tendent . 1590 würde hieſelbſ eine fruchts g n u d n ſchen und e e r h katholi zwiſc lo fe' linter n e h c ſ i r e Luth

33. Weiereil, ein Pfarrborf am Rhein , tooſelbſt ein An dem

Fürfilicher Rheingol ift. Walferſtube

gegen

den Rhein ,

liegen 4. Sinigeſchafhauſen , wofelbft vortrefa

ficher Wein wächſt. 5. Die Pfarrberfele Leiſelheim , Biſchofa fingen und Ihringen . Ún dem Kaiſerſtuhl gegen liegen 6. Dberſchafhauſen , chem

das Gebirge

Bobingen , an wels

Pfarroorf das Haus Deſterreich

ges Untheil hat ',

einis

ünd die Pfarro &rfer Eichs

fåtten und Bablingen . 7. Nymburg, ein Pfarrborf und fürftlia che Kellerei . *

3. ' 8. Malterdingen , ein Marftfleden . 9. Die Pfarrodrfer Sheningen, Rondrina gen , Mundingen , Broggingen , langens Denzlingen , Vorſtetten und Gundelfingen. Zu dem lekten gehöret der Bezirt Reitens bach ,

This

0

211

back , welcher aus lauter beſteht.

einzelnen

Höfert

In dem Gebirge liegen : 10. Malef, ein Begirt, welcher aus eina Jelnen Köfen beſteht. 11. Der vordere und hintere Sefau ,

welcher legte ein Bezirt von fen iſt. 12. Ottorchwanden , lauter einzelnen Höfen .

ein

einzelnen nda

Bezirt

von

13. Freyamt, ein beträchtliches Stud Landes , von gleicher Art. Es wird in s Lhåler getheilet , welche ſind , Keppenbach, Mußbach , Reichenbach , Brettenthal Glasbauſen .

14. Breitebnet , nen offen.

und

ein Besitt von einzel

15. Brechthal und Fiesnacht, ein glets cher Bezirk auf drei Stunden lang , iſt mit dem Hauſe Fürſtenberg gemeinſchaftlich . C. Das Umt Sulzburg , ſteht zwar uns ter dem Oberamt der Markgrafſchaft Hocho berg , iſt aber davon abgeſondert, und liegt

zwiſchen dem Sfreichiſchen Breisgau und der markgräflichen Herrſchaft Badenweiler. Das hin gehören

chem

1. Sulzburg , ein Städtchen , in wels Es ſind eine fürſtliche Stellerei iſt.

bier

21 ', " und bier alte Silberb ergwerk e Bad .

ein gutes

2. Dottingen und Balrechten . D. Die Herrſchaft R$ teln , bat sor Uls ters eigene davon benaunte Donaſten get Habt , nach deren Abgang ſie an die Marts Sie iſt grafen von Hochberg gefommen ift. ſehr fruchtbar an Setreide , und hat dors 93 ein .. Es befinde iti ' darin treflichen Bein n 1. korrach , eine Stadt , woſelbſt ein Fürfiliches Oberamt, eine Spezialfuperintens dentur und ein pädagogium . 2. Die Vogteien Grenjach , Brombach ,

Hagen, zu welcher das gerftdrte Havingen Röteler , mingen , Weitlingen , Schalbach, Wolbach , Lüdingen , Weil , Kaltingen , Dettingen , Bingen , Firdingen , Eimeidingen , Märft, Kirchen , Effringen , Egringen , Winters , weiler , Welmlingen , Blanſingen ; Kleinens Kembs , Stetten , woſelbſt die niedere Ges rio esbarkeit dem fürſtlichen Stift Seggins gen gehöret; und Inzlingen ;"woſelbſt die oon Reichenſtein die niebern Gerichte von dem fürſtlichen Hauſe ju lehn tragen . E. Die

Landgrafſchaft

Sauſenberg , ift

ein uraltes Stammland der Markgrafen von Hochberg , " hat guten Getreide - und Weina Wachs , Boljungen und Diehzucyt. Das

gans,

1

1

1

!

213 gange fand iſt bergicht, hat vortreffiches Eis Die lands fenerf , und ſehr ſchöne Agate. grafſchaft enthalt 1. Schopfheim , 'ein Städtchen am Wieſes fluß , woſelbit eine Spezialſuperintendens tiit eine Leinwand- und Baumwollenblei. che, ein Drathjug, und andere Fabriken. 2. Die Vogteien volgen und Mappach . 3. Die Bogtei Lannentirch , gu welcher auch das berühmte Births - und Poſthaus Kalte - Derberge gehört. Riedlin 4. Die Vogteien Hertingen ,

gen , Feuerbach ,

und Sitzentirch.

5. Die Dogtei und der Marktfleden Standern , hat viele Arbeiter in Stahl und Eiſen , auch iſt hier ein Oberforſtamt. 6. Die Vogteien Vogelbach , Ober- Ege genbeim, Nieder- & ggenheim , Feldberg, Aug. gen, Bdgisheim , Steinen, Maulburg , Beis tenau, kangenau , Ober- und Nieder: Legers nau , Neuenweg , Gundeuhauſen, Wiecho , Eichen , Fahrnau , Bauſen , wo Eiſenbats ten ſind, Raidbach , Gershach , Safel, Dora ſenbach und Rieb . 7. Die Probftei Bürglen , welche von der fürſtlichen Abtei Ganet Blafi abhångt , aber der faufenbergiſchen terworfen iſt. D 3

Sandeshoheit un :

F. Die

214 F. Die Serrfchaft Badenweiler , iſt das edelſte Stúd der geſamten markgräflichen Lande , hat vortreflichen Getreidebau , gute Bieſen , hinlängliche Holzung , gute Berg , werte, und den allerbeſten Wein . Sie hat ehedeffen den Grafen von Freyburg gehört, and Graf Johann hat ſie 1444 an Marf, grafen

Rudolph von Hochberg übergeben . und wird in 248

die obern und untern Bogteien abgetheilet. 1. Die obern Vogteien ſind 1 ) Die Vogtei Badenweiler, in welcher ( 1 ) Badenweiler , ein Schlotz auf einem Das hieſi: Berge mit einem Marktflecken . Bor Alters ge warme Bad ift berühmt. iſt das Schloß ichlechthin Baben oder CA ftrum Badin genennet worden , und hat den Clemen Berzogen von Zähringen gehört. zia don Zábringen brachte es ihrem Gemahl komen , Herzog zu Bayern und Sachſen zu , der es im Jahr 1157 Es iſt Friderich I tauſchweiſe überließ .

Heinrich dem

aber von dem hohenſtauffiſchen Haufe wies der an das jábringiſche gekommen , und als daſſelbe 1218 in mannlichen Erben auss gieng ,

mit

andern Gütern an des

Herjog8 Hobenaurach do Welche die

letzten Egeno

Gemahlin , gefommen , der Grafin von

Stammmutter

Freya

25 Freyburg und Fürſtenberg geworden . 1368 verkauften Konrad und Heinrich von Fürs ſtenberg dieſe ihre Burg zu : Baaben wieders

?>

1:1

tåuflich an Freyburg ,

den Rath und die Bürger 24 , und nachher fam ſie an die

Markgrafen von Hochberg, und von dieſen , S. eines an die Markgrafen von Banden . n hiſtoriſch a diplomatifche Betra Ungenannte ftigung mit des Herzogen Heinrichs des Löwen an Caftro

Kaiſer

Baden .

Friderich I Franffurt

vertauſchtem und

Leipzig

1760 in 4. (2 ) Die Dør fer Dher - und Nieder: Weis

und noch vier andere. 2) Die Bogtei Mülheim , in welcher Mülheim , ein ' Marktfleden , woſelbſt eine Spezialſuperintendentur , und das

Jer ,

ton C

##

Oberamt dieſer Serrſchaft ift. 3 ) Die Vogteien Brißingen, Hügelheim , Lauffen . gn der legten Budingen und wächſt der beſte Wein in allen martgråflir. chen Landen dieffeits des Rheins. 2. Die untern Vogteien find 1 ) Die Vogtei Mengen, welche aus Mena, gen und Bechtoldfinch beſteht. 2 ) Die Bogtei Shiengen , und Schlathof.

mit Wanger

3 ) Die Vogtei Opfingen , mit S. Niflasa

M

4 ) Die

216

4) Die Bogtei Schalſtatt, mit Föhren. Schalſtatt. 5 ) Die Bogtei Wolfenweiler , mit leus tenſperg.

6)

Die

Die Vogtei Haslach .

fürftlichen

hohenzolleri:

ſchen Lande.

be

g . I. D ie gefürflete Grafſchaft Hohenfollern , úrs iſt vornämlich vom Herzogthum temberg , von der Streichiſchen niedern Grafſchaft Hohenberg i von der Herrſchaft Haigerloch , und von der fürftenbergiſchen Herrſchaft Trochtelfingen umgeben . Die Sigmaringen , grenzet gegen Weſten an die Sftreichiſche obere Grafſchaft Hobenberg , und gegen Oſten an einige dit: reichiſche Städte und Gebiete außerdem aber answürtembergiſche i fürſtenbergiſche

grc De 66

che ben.

it

Graficaft

und

OLI

bere

hecho

217

truchfeffiſche Gebiet. Die Herrſchaft Kaigerloch , iſt von der Grafichaft Hohen =

und

zollern , dem Herzogthum Wartemberg , und der $ ſtreichiſchen Grafichaft Hohenberg ., eingeſchloſſen . Es find dieſe kander von ziemlicher Fruchtbarfeit , und werden theils von der Donau, welche durch die Grafſchaft Sigmaringen fließt , und in derſelben den kleinen Fluß Lauchart aufnimmt, theils von den fleinen Flüffen Eyach und Starfell , welche in den Nedaç fließen , gewaſſert. S. 2. Der

Urſprung

des uralten

603

henzolleriſchen Geſchlechts , iſt dunfel. Der alte gräfliche Stamm theilte ſich in der zweiten Hälfte des zwölften Jahrhunderts in zwei Ueſte , als Graf Konrad (denn dies fer iſt allem Anſehen nach der erſte Burg .

7

graf) das Burggrafthum Nürnberg erhielt: Der burggräflich -nürnbergiſche Olſt hat das Churfürſtenthum Brandenburg und die Kro. ne Preußen erlangt ; der hohenzolleriſche Uſt

1

aber iſt bei den gollerifchen Landen geblies ben. Graf Sarl , welcher 1576 geſtorben , iſt der Stammdater des jekigen geſamten zolleriſchen Hauſes , und hat 1575 am 24 . Jenner zu Sigmaringen die golleriſche Erb Dereinigung aufgerichtet. Von ſeinem Sohn Eitel Friderich IV iſt die bobenjolleriſches bechingiſchen

und

von ſeinem Sohn Karl II DS OK

1

218

die hohenzolleriſch · figmaringiſche Linie ents ftanden , welche bis auf den heutigers Eag fortdauren , Johann Georg von der Seo chingiſchen linie , wurde 1623 oom Paiſer für ſich und den jedesmaligen Erftgebors nen in der Familie , in den Reichsfürſtens ſtand erhoben , und ſein Sohn Eitel Fris derich wurde 1653 am 30. Junii in den Reichsfürſtenrath eingeführt. Firſt Frides rich Wilhelm erhielt 1693 vom Kaiſer Leos pold , daß sie fürſtliche Würde auch auf alle 'jůngere

Herren

feines Hauſes fommen

follte ; es ftarb aber 1750 aus , und die Bandesregierung fam an eben dieſes Fürs ften Bruder , des Grafen Hermann Fridea richs Sohn , Fürſten Foreph Wilhelm Frans . Die figmaringiſche finie ſtammt , angezeig termaßen , vom Grafen Karl II ab , welcher 1600 geſtorben . Sein Sobn Johannes er . hielt 1623 die reichefürſtliche Würbe , und dieſes Sohn , Fürſt Meinard I hinterließ jwei mertroürdige

Såbne , nämlich Maria milian , welcher die regierende fürſtliche lis nie fortgepflanzet hat , und Franz Anton , von welchem die gråfliche Nebenlinie zu Hain gerloch herfommt. 3. Die vorhin genannten Fürſten itel Friderich von der bechingirchen , und Neinart .I von der figmaringiſchen Linie ,

219

baben

mit einander einen vom

Raiſer be

3 ftåtigten Vertrag errichtet, daß allegeit nur die erſtgebornen regierenden Herren ihrer Häuſer Fürften regn , die übrigen Kinder aber im gráfirchen Stande verbleiben rollo ten . Ob nun gleich , oben angezeigtermaſs ſen , Fürſt Friderich Wilhelm 1692 eine taiſerliche Urkunde erhalten , Wermdge des ren die fürſtliche Würde auf alle jüngere Kinder feines Hauſes ausgedehnt worden

X

40

11

1

1 }

;

ro führen doch des regierenden

die

råmtlichen Geſchwiſter

Fürſten

zu Hohenzollerns Hechingen nur den gråflichen Sitel. $. 4. Die Fürſten zu Hohenzollern find mela des beil. rom . Neichs Erbfammerer

ches Amt ,

zufolge der

1575 vom

Grafen

Karl gemachten Verfaſſung , ($ . 2.) allemal der Welteſte in der Familie verwaltet , und son Churbrandenburg damit belehnet wird ; er fann aber ; rein Recht einem andern von Dermåge des Ver ſeinem Hauſe, abtreten . gleichs und der Erbvereinigung , welche ſie 1662 und 95 zu Nårnberg mit Churbrana denburg getroffen , nennen ſie ſich Burggras fen zu Nürnberg , ſo wie ſich hingegen das churbrandenburgiſche Haus auch von Hohens Die gefürſtete Grafſchaft zollern ſchreibt. Robenzollern iſt mit allen ihren Regalien , Gerrlichkeiten und Bugehér gang freies Eis gens

Y

220

genthum und unlehnbar ;

und

eben

dieſes

behaupten die Fürften ju Hohenzollern auch von der Grafſchaft Sigmaringen wider das dſtreichiſche

Haus , welches die Oberberr :

ſchaft dber biefilbige ruchet , und von mel: chem die Grafſchaft Båringen und Herr fchaft Haigeríoch wirklich zu lehngeben . Bom Kaiſer und Reich empfangen die Fúr ften für den Blutbann , und eine Steuer über das Schultheißenamt in der Reichs : fiadt Reutlingen . Beide Rinien ſind der römiſchfatholiſchen Kirche zugethan .. ften

5. 5. Der Eitel der regierenden Fürs beiber Linien iſt : Fürſten zu hohen :

gollern , Burggrafen zu Mürnberg , Srafen zu Sigmaringen und Vdringen , Herren zu Haigerloch und 8hrſtein 26. , des beil. róm . Reichs Erbtémmerer .

Das Wappent

wegen Bollern , iſt ein fchwarz und weiß geviertes Feld ; wegen Sigmaringen ein goldener Hirſch

auf einem

grünen

Hügel

im blauen Feide ; tegen des Erbtåmmerers amts gwei freuzweiſe gelegte Zepter S. 6. Im Reichsfdrftenrath haben die Fürften zu Hohenjodern nur eine Stimme, welche der regierende Fürſt ju Hobenzollerne Hechingen , und grunt zwiſchen der arember: gilten ret.

und

lobtomiziſchen

Uuf den

Stimme ,

Schwäbiſchen Kreistagen

fahs hat jeder

3

#

BE

H -1

16, 1

.:

223

Fårſt auf der Fürstenbank Der Reichsmatrikularan

Peder regierender Stimme .

fchlag wegen Hechingen iſt

rechs

zu

Roß und

oder 152 Fl. , chirgen ,

und

und

Haigerloch ,

zwanzig

zu

Fuß ,

nåmlich 95 Fl. wegen Hes 57

Fl.

wegen

Haigerloch .

Wegen Våringen und Sigmaringen , rolls ten 138 Fl . gegeben werden ; weil aber Båringen

unter dftreichiſcher Hoheit ſteht ,

und Sigmaringen von

dem Erbhauſe auch

in Anſpruch genommen wird ,

(s . 4.) ro iſt

dieſer Urtifel, meines Wiſſens, ungangbar. zu einem Kammerziel ift Hohenzollern : Hes chingen auf 43 Rthlr . 253 kr. Hohenzole lern - Haigerloch eben ro hoch , Hohenzollerna Sigmaringen auch

ro

boch

angeſchlagen .

Es ſtehen zwar in der Uſualmatritel noch Urtikel wegen der werden bergiſchen Güter und Sengen : Nellenburg., ſie ſind aber nicht gangbar. S. 7. Feber regierende Fürſt hat eine Der regies Regierung und Rentfammer.

rende Fürſt zu Hohenzollern - Bechingen roll jabrlich ungefähr 30000 5l. Einfünfte ba. ben , und eben dieſes wird ungefähr auch von dem regierenden Fürften zu Bohenjola lern - Sigmaringen gelten .

Der

Det

regierende Fürſt zu Hohenzols fern - Hechingen

beſikt Die geftirftete Grafſchaft' Robenzollern , in welcher 1. Hobenzollern , das Stammbaus des geſamten fürſtlichen Hauſes , weldes eine

Bergfeftung iſt , die 1423 verwüſtet , aber vom Grafen kudwig Niklas wieder erbauet worden , 2. Hechingen , die fürſtliche Reſidenza ſtadt , liegt am Fluß Otarjel. In derfel: ben iſt ein Stift zu St. Jakob. Nicht weit von der Stadt liegt ein Frans jistaner Mönchenflofter , gu S. lugen ges nannt ; und zwiſchen Hechingen und Hohen . gollern liegt Stetten ,

ein Dorf,

welches ein Filial

von der Pfarrfirche ju echingen , und wo ſelbſt ein Frauenklofter Dominifanerordens, welches Maria nabenthal genennet wird . 3. Groffelfingen , ein Marktfleđen mit einer Pfarre. 4. Kagendingen , ein Pfarrdorfmit ei. nem Frauenflofter Dominikanerorden , wels dhes die weiſe Sammlung genennet wird . s . Die Pfarren Boll und Steinhofen . 6. Die Dörfer Burladingen und

Gau

felfingen , welche eine Pfarre ausmachen . 7. Die

123

1

il대

( von welchem

Die Dörfer stiller

das Killerthal den Namen hat) Starzel und Saufen , welche eine Pfarre ausmachen . 8. Die Pfarren Stein, Weilheim , Juns gingen , Thanheim , Owingen , Stetten un . ter Hdüftein , Bülfingen.

213 Der regierende Fürft zu Hohenzollern, Sigmaringen beſikt 1. Die Grafſchaft Sigmaringen , die ehebeffen von den Grafen von Werdenberg beſeffen ward , zwiſchen welchen und dem Erzhauſe

Deffreich 1482

ausgemacht wors

gen DED

den , daß die Grafſchaft nach jener Abgang an dieſes zurůd fallen route. Uis ſolches 1534 gefcah , belehnte das Erghaus Defte

lis

reich die Grafen zu Hohenzollern mit dies fer Grafſchaft , dber welche es ſich auch die

00:

ni

Zu derſelben gehört fanbesboheit zueignet. 1 ) Sigmaringen, die fürftliche Reſidenje ftabt , welche an der Donau liegt. Sigmaringen , Kraus. chenwiſen , Baufen und fangen : Enslingen . 3 ) . Habftall, ein Frauenflofter Dominita , nerorbens . 4 ) laiß und Nonnentidſter .

Sornheim ,

Franziskaner

5 ) Inje

224 Ingbofell ," eine weibliche Probflei $ Auguſtinerordens. 6) Bingen, ein Dorf , deffen größtes Sheil den von Bornſtein zugehört ; das fürſts liche Haus , Kobenzollern : Sigmaringen aber hat die bobe Malefig Forſt- und Geleitsob . rigkeit daſelbſt ganz allein. Anmerk. Was es mit der ! Grafſchaft dringer oder Veringen für eine Berandniß habe , iſt 15. 5. Seite 385. fürzlich angezeigt worden Die 93 Fúrffen zu . Hohenzollern führen dieſelben iin Litel , die Linie Hohenzollern . Sigmaringen aber har unter öſtreichiſcher Oberherrſchaft die Pfarrdörfer Vdringen , (welches nahe bei der Stadt dieſes Namens liegt 1) Benzingen und Barthaufen auf der Scheer.

2. Die Herrſchaft Haigerlech und Wdhr . Itein , welche ein Oberamt ausmachen Sie haben dor Ulters den Grafen von Hoben . berg jugehåret , von welchen ſie ant tas Haus Deftreich gelommen , und von dieſem mit Ausgang des fiinfzehnten Jahrhunderts an das Haus Gobenzollern gegen die Herr Tchaft Mafuny virtauſchet worden find. Das bin geboret 1 ) Haigerloch , eine kleine

Stadt ; am

Flütchen Eyach. 2 ) Die Pfarren Cruel, woſelbft ein Do. minifoner Nonnenflofter iſt ; , Zimmern , Stet.

ten ,

Bietenhauſen ,

Empfingen ,

Hardt , Seila

11! 1 Di

od

len

18

-

22 $ Seilfingen , Weitdorf , Beffendorf ,

Stichina

gen , Jmnau .

3) Kilberg ober Rilchberg, ein Dominifaner Ronnenfloſter .

Die gefürſtete

Kirchbers

Abtei Lindau .

S. 1 .

as fürftliche frei- tveſtliche Stift in der Reichsſtadt Lindau , im Bodenfee, if ein unmittelbares Reichsſtift ,

welches aus

Uebtiffin und zwolf adelichen , Chora frauen beſteht, die aus dem Stift heirathen Die Hebriffin beſikt die fürſtliche können . Würde , und hat ſich ſeit Kaiſers Friderich HI Zeit eine gefütſtete Nebriffin genennet .

einer

Eigentlich gebraucht fie folgenden Titel : Bon Gottes Gnaden Hebtiſin des reichs fürſtlichen freiweltlichen unſér fieben Frauert Uuf dem Reichstage bat Stifts linbaut. bns Stift auf den Bånfen der Prälatent keine Stelle,

hingegen bei den . [chwäbiſchen Kreis P

Burch. Erobefcr. 18. B.

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ge

2

n k er is an l 2 b l tl 4 n t t f n r o l i e r 6 a K es fe ch 1 te h nazu de we n genrſ e go he iſu de in Fü zwha Ho -mSi m r c u ß d d lti ma unei hHsu cha Si r un hſSet : t geer t ic u e c i b m mo d A le B ab 7 we es r , g r i n rg n ht 9 ne en veßur e Be vo ric16 , vlol eis d er d r e n p m i i n S m zu an , rſiner d St lu u i en e er mmuf a m s wid eil n b St ich u . E a ſa a df rk w l is e t e s g d r d n n r fe St ft h-laumnan annba Ve em n s i fc al e inn s e a t t e n n S g en d S a i n ſe ei m m n ß chnd ara er äl e r e a e r h g ſi r, u u uelr d , d em tPe ls he ecN ch r ſp ikeſ if al lc pr do eſ Vo er atrdi Stichf , we erſ je diten r d m d e e Wi chs gl wi .ſt De es n ür f i e f e s g ff Re ft di f ge ru de ß i n er t bet ü u he ß St , e f z Fu ob s 2 e r 8 r e r m 20 rgFel . , er t iſt deabn 16 u 13 iFell . he e h z r t t ß r rg ac wo un , fo emda er mmtejneg nu z sm n aerßu l u u i t ſt r fp F . a .l Ze e S i e t h f gſ s e $ au 5o Rt en. 64 KIr . aunr . de c t s n t u t an if na d ch en ek St h ee , ht iſt niieſ ge b , un eles iſt c ſ ic f er ß w ſ r o u a r e n en n e a d Idnt h, d im d f elc ns na ßt e o u t e i i e B , a w t j d Stn frz t e n f h u m t t h ud i e da der mi de n St ſt ter , im hnaen Fa es o n r ſ n h o e n u ew ß o h ſc ei daugKl e geit g ry ei v d t n n b n h h n e ba ihnk; es ba fe lmefen , u Linu ge rc s ch i e i e n r l e l g e l vi ra en di M , ewre Cion vo al d t m ch a d hte eif i c ge om ; un en au ane m B an rſ n l b h e e n g e, hat , vi ang Wa te ß f s hr if s ehn a a n m t a e d d S i A s d J bune ei

a st

备227 Gunberts aus

dem Kloftet Wafferbürg auf

die Inſel berreßt,

und um mehreren Sdu . Bes willen an die Stadt Lindau angebauet worden ſery. Im Anfang des ſiebengeht

ten Jahrhunderts behauptete die Ubtei , ſie Habe eine Urtunde vom Konig fudwig vom Jahr 866 aufzuweiſen , welche enthalte daß ihr die ganze Gegend, wo Lindau liegt vom Grafen Ud Iberg und von Rhorbach ihrent Stifter gefchenft fei , und der Kaiſer ſolche

SU Schenkung dem Stift , nebſt der fürſtlichen Würde, beſtåtigt babe ; allein , dieſe Urfuna de iſt bon fatholiſchen und proteſtantiſchent anſehnlichen Gelehrten und erklärt worden .

#

für falſch

erfannt

$ . 3. Das Stift hat fein eignes Gea biet, ſondern nur einzelne Güter , welche größtentheils unter der Reichsſtadt Lindau Gerichtsbarfeit liegen ; es tann auch ſeinert

1 eigenen Leuten keine Schaßung auflegen , ſondern ſie ſind andern Herrſchaften mit Steuern unterwürfig. In der Reichsſtadt Häuſer

und

welche auf deſſelben Grund erbauet unb befindlich ſind.

und Es

Lindau hat Süter , Feldern

es

viele zinsbare

bat auch jede Lebtiſfin das Recht, nach an , getretener Regierung den erſten Mifferhåter von der Todesſtrafe in der Stadtgerichts , barkeit befreien ju

fönnen ,

welches

Recht

aber

1

128 aber eine jede Aebtiffin in ihrem Leben nur einmal ausübet.

Hingegen müſſen die Uebs

tiſſinen in der Stadt Bürgerinnen werden , und der Rath bat an den Gloden auf dem Das ergo Kloſterthurm den Sturmſchlag. dſtreichiſche Haus bålt ſich für den Schuß , und Schirmherrn des Stifts , un ) dieres liefert der kandvogtei jährlich

berzoglich

ein halbes Fuder Wein anſtatt des Schirms geldes ; baber dieſer Wein auch der Schirm das 1728 erlitte wein genennet wird. Stift ,

fo wie die Stadt Lindau ,

großen

Brandſchaden .

Die gefürſtete Abtei Buchau .

S.

I,

ei weltliche D as kaiſerliche gefürſtete.fr Stift Buchau , iſt in der Reichsſtadt dieſes Namens , und roll im Anfang des gebnten Jahrhunderts 'von einer Udelinde Die Hebtiſiin, welche ſich geſtiftet fern. eben ſowohl verheirathen darf , als die stas pis

1.

1.

pitularitmer , Hat die fürſtliche Wirde, und wird genennet : des Heil . tdmiſchen Reichs Fürſtin und Uebtiffin des faiſerlichen gefüca, fteten freiweltlichen Stifts Buctou , Erbs : frau

zu

muffen

Straßberg. alle

freiherrlichen

Die

entweder vom Stande

Kapitularinner gråflichen

feyn.

oder

Die Hebtiſfint

bat bei den ſchiv & biſchen Streistagen auf der weltlichen Fürſtenbant , zwiſchen lindau und Chengen , Siß und Stimme , ſteht aber noch in der Unterſchrift des Kreisab dieds von 1616 unter den Prälaten nach Salz mansweiler , daher auch Salmansmeiler der . ſelben Vorſit widerſpricht , wie kindau ( 5. 1. ) angezeigt worden .

oben bei Auf dem

Reichstage hat ſie im reichsprålatiſchen Kola legio feine Stelle. Der Reichsmatriſulars anſchlag dieſes Stifts, iſt zwei zu Roß und fechs zu

Fuß

oder 48

Fl.

und zu einem

Rammerziel iſt es auf 40 Rthlr . 45 Kr. angereßt. 3. 2. Paiſer Karl IV hat das Stift 1376 in beſondern Schuß und Schirm des Reichs aufgenommen , und von aller lands vogteilichen Gewalt befreiet. Der Biſchof ju Coſtanz , der Prälat zu Kempten, und die Grafen zu Fürſtenberg find ju faiſerlis

NO

Tㅔ

chen Kommiffarien und Erhaltern

der Güter

des Stifts gefellt worden .

3

S.

3

30

Dern Stifte gehort

$. 3.

1. Die Herrſchaft " Straßberg i welche zwiſchen dem Herzogthum Würtemberg , der $ ſtreichiſchen obern Srafichaft Hohenberg und der Grafſchaft Vöringen liegt. Sie iſt dem Stift

von vielen hundert

Jahren her

eigenthümlich zuſtändig geweſen ; aber 1345 den von Reiſchach , 1429 Hans Schwal. lern und reinen Erben , 1508 den von Hon . burg , unb 1533 den von Wefterſtetten zu Als 1622 Georg kehn gegeben worden. Dietrich

von

Weſterſtetten

ohne männliche

Erben ſtarb , fiel dieſes Schildlehn dem fúrſtlichen Stift wieder heim , welches daſs felbe von der Zeit an felbſt genußt , und mit der Reichsritterſchaft des Viertelo Hex gau , Algau und am Bodenſee , wegen der Solleften Streit gehabt hat, als welche die Ritterſchaft zu ihrer Truhe geliefert wiffen wollen ; das Stift aber hat folche allezeit felbſt gehoben , und in die ſchrabiſche Kreisz taffe geliefert.

Dieſe Herrſchaft wird von

einem ſtiftifchen Oberbogt verwaltet , enthalt

und

1 ) Straßberg , ein kleines Städtchen und Schloß an der Schmidh. 2 ) Die Dörfer Frobnfetten und Kaifee ringen ,

und den Glashüttenbora R , JH

2. In Seni Sſtreichiſchen Städten Sule gau und Mengen hat es die Pfarren zu bes reken , und gewiſſe. Gefälle und Serechtfas me , wegen deren daſelbſt Amtmänner gee Es bereget auch die Pfars . balten werden. ren zu Dürnau , Ertingen , Ranjach , Bea,

1

ET

-S

Benweiler, Mietingen , Braunenweiler , Uis, gendorf, Ogelſpegren , Renhardſchweiler und Marbach , welche in der Gegend von Bus

1

chau liegen,

Die

gefürftete

Grafſchaft

Thengen .

$. I.

1 >

S Die liegt im Hegau , gwiſchen der fürs Stenbergiſchen Landgrafſchaft Baar des deutſchen Ritterordens Amt Blumena feld , und dem helvetiſchen Panton Schaffs Raiſer Kart V faufte dieſe ehemas baufen. lige Herrſchaft für ſich und im Namen reis 1 nes Bruders ,

des P

Erzberjogø Ferdinand , pom 4

vom Srafen Chriſtoph von Shengeni 1542 für 8310 Fl. und ſie wurde zur fanografs Ichaft Nellenburg gerechnet. Kaiſer Ferdi nand III aber überließ diefelbe für die Grafo fchaft Mitterburg in Krain , dem von ihm 1653 fur reichsfürſtlichen Würde erhobes nen jüngern Aft der panfratiſchen Linie des gråflichen Hauſes Auersberg , oder Uursa berg

und

1664

zu

Raiſer - Leopold einer

erhob dieſelbe unmittelbaren gefürſteten

Reichsgrafſchaft. Johann Weichard, erſter Fürſt zu Aursberg , wurde 1654 in den Reichsfürſtenrath , und 1665 wegen Ehena gen bei dem ſchwäbiſchen Kreiſe auf die welt. liche Fürſtenbank aufgenommen , und übers nahm einen Reichsmatrikularanfchlag von 76 Fl. Weil aber das fürſtliche Haus die Kreisſteuren nicht erlegte , hob der Kreis 1998 deffetben Stimme vors erſte auf i worauf es zum Vergleich fam , und Uursa berg jährlich 1500 Fl. zum Kreiſe zu ſteu ren verſprach . zu einem Kammerziel ift es auf 65 Rthlr . angereßt. Der Titel des regierenden Fürſten iſt : Herzog zu Mün , fterberg und Frankenſtein , gefürſteter Graf qu Chengen und Mitterburg, Graf zu Gott ſchee und Wels uc. zc. obriſter Erblandmar ( chall und

obriſter

Erbfammerer im

Hers

fogthum Krain und der Windiſchen Marf.

11

V 233 : $ . 2.

Die gefürſtete

Sraffe aft Then :

gen wird durch einen fürſtlichen verwaltet , und entýált 1 ) Shengen, nem Schlofi.

Obzroogt

eine tleine Stadt,

2 ) Die Pfarrd Šrfer Shengen , ten und Kommingen .

mit eis

Kirchſtets

c Von

dem dem

fürſtlichen

und

E

landgråflichen Dauſe Fürſtenberg, und deſſelben Ländern ,

0.1

überhaupt .

fi រូ វ

1

$. D

I.

as - fi :ſtenbergiſche Haus iſt eines der alteſten und anſehnlichſten Häuſer in

Schwaben , unb ſtammet vom Grafen Eges no von Urada ab , welcher ins dreizehnte Sraf Friderich zu Jahrhundert gehårt. Färſtenberg , welcher anſehnliche Lande an ſein Haus gebracht hat, und ins rechszehnte Jahrhundert gehört', hinterließ die P 5

Sahne und

und Grafen Chriſtoph und Joachim , welche Graf Chriſtoph war zwei Linien ſtifteten . der

Anfänger der finzingertbaliſchen Linie ,

welche das Kinjinger Chal , Blomberg , eis nige andere Herrſchaften auf dem Schwarze walde , und in der Baar etwas Betracht : Seines Sobno Grafen Als liches erhielt . brecht

Sohn Chriſtoph

Sdhne , welche

Stifter

II hinterließ groei beſonderer linien

wurden ; denn Graf Vratislaw II ſtiftete die mosfirchiſche Linie , welche 1744 auss Marb ; und Graf Frideric Rudolph die ftuh , lingiſche linie , welche noch fortdauret. Dba gedachten Grafen Friderichs zmoeiter Sohn Joachim wurde der Urheber der heiligena bergiſchen linie , welche durch ſeinen Sohn Friderich fortgepflanget wurde , und ſich in deſſelben Sdhnen Egon und Jakob Ludwig wieder in die heiligenbergiſche und doneſins giſche linie theilte.

Rekte ftarb bald aus ;

jene erhielt 1664 die reichsfürfiliche Würs Erber de, ſtarb aber 1716 in mannt. die aus , worauf ihre lande fomohl , fürftliche Würde , auf die vorhin beſchrie. bene mosfirchiſche fielen, $. 2.

und füblingiſche

Linie

Es

find alſo die geſamten für. ftenbergiſchen Lande an die fürſtenberg- ftůh . lingiſche finie gekommen ,

welche

nun das gara

235 ganze fürftenbergiſche Baud qusmacht.

Den

fürflichen Sitel führen nur der regierende Fürſt und ſein Erbpring i feine übrigen Kino der ſowohl, als reine Geſchwiſter , haben Der ganze Titel Den landgråft chen Titel. des regierenden Fürſten iſt : römiſchen Reichs Fürfi zu

Des Heiligen Fürſtenberg 1

Landgraf in der Baar und zu Stühlingen Graf zu

Heiligenberg

und

Berbenberg ,

AN

Freiherr zu Gundelfingen , Herr zu Hauſen im Kinginger Thal , Mosfirco , Hohengsa

ur

pen, Wildenſtein, Jungnau , Trochtelfingen , Maldsberg und Werytra 2c. Die jüngera

12

Kinder und Geſchwiſter deſſelben nennen ſich : Landgrafen zu Fürſtenberg , in der Baar Das Maps und zu Stühlingen , u . . w. pen beſteht in einem goldenen Schilde , an deſſen Rande von Silber unb blau getdlfa te Sierrathen zu ſehen ſind. In der Mitte derſelben erblickt man den fothen Füßen

fürſtenbergiſchen

Udler mit blauem Schnabel und. Bruſt ein gevierter auf deffen

Schild , und in deffelben erſten

und vierten

Quartier . im rothen Felde eine dreimal ges fpięte Kirchenfahne mit filbernen Zierrathen Poegen Werbenberg , und im zweiten und dritten

Quartier

im

Filbernen Felde

edicht gezogener ſchwarzer

ein

rechter Schrág =

balke megen Heiligenberg 1 ju ſehen iſt.

$. 3 .

(

236 $. 3. Ane bem eben angeführten fürft lichen Titel erhalten die Lånder des Fürſten bergiichen Hauſes . Sie gehören , bis auf kans welche im Herrſchaft Wertra , die de unter der Ens liest, fum fchwäbiſchen Kreiſe ; und das fürſtliche Haus hat auf den Kreistagen ſechs Otimmen , nämlich eis ne auf der Fürſtenbanf , welche auf Heilis genberg berubet , und fünf auf der Grafens und Herrenbank , welche auf Stúblingen Hauſen im Másfirch , Baar , Shal , unb Gundelfingen haften.

Kinzinger Auf dem

Reichstage hat es im Reichsfürſtenrath , in welchen e$ 1,667 zugleich mit Offriesland eingeführet worden , eine Stimme , und in dem ſchw & birden Grafenfotlegto wegen Hers ligenberg und Werbenberg auch eine Stimme. § . 4. Der Reic smatrifularanſchlag wes gen der Landgrcffchaft Baat und des Kins ginger Chalo , ift 6 zu Roß und 30 ju Fußi oder 102 Fl. , wegen der Hårfte der werbenbergiſchen Güter , nämlich Heiligente berg , Jungnau und Trochtelfingen 4 fu Roß und 22 zu Fuß , oder 138 Fl.; W ¢ s gen Gundelfingen 2 zu Roß und 2 zu ,Fuß, oder 32 Fl. ; wegen Stühlingen. 18 Fl. 30 Kr ; wegen Engen 70 FI. und wegen Mostircha 30 Fl.

Zu einem

Kammerziel iſt das

das fürſtenbergiſche Haus wegen ter were denbergiſchen Güter angeſetzt zu 73 Rthlr. u . 93 Rthlr. 30 87 Kr. , wegen Baar Kr. , wegen Heifenſtein Wierenfteia , das iſt wegen Wildenſtein , 5 Rthlr, 361 Kr. ,, wes gen Gundelfingen 27 Rthlr. iš Kr. , me: 20 Rthlr . gen Zimmern oder Mostirch 20 253 Sr. , wegen kupfen 71 Rthlr. i Kr.

34

oder Stühlingen :

I. 5. Zu Donau : Erchingen ſind das fürſtliche Hof : und Regierungsrathstolles gium , mit der Kanzlei , welches auch das Lehnhofstollegium vorſtellet , und das Kam merkollegium

5. 6. Die Fürſten zu Fürſtenberg has den Schuß und Blutbann über das Stift Salmansieil , welches behauptet ,

ben

daß es dem Fürſtenbergiſchen Hauſe folchen Blutbann oder das Halsgericht auſgetra . 1

gen habe. § . 7. Dieſes vorausgeſeßt , beſchreibe ich nun die : firſtenbergiſchen lande in der Ordnung, nach welcher das fürſtliche Haus wegen derſelben Siß und Stimme bei dem rdwabiſchen Kretfe bat , und da folget jus nh :

Die

238

Die fürſtenbergiſche Grafſchaft Heiligenberg , nebſt den Herrſchaftent Jungnau und Troditelfingen ,

Welche Pande die werbenbergiſchen Gütete genennet werden , weil ſie ehedeffent dent 1530 ausgeſtorbenen Grafen von Werdens berg zugehöret

haben ,

und mit

Grafent

Chriſtophs zu Werdenburg und Heiligens berg Tochter Anna, im rechszehnten Jahre hundert an derſelben Gemahl, Grafen Fris deridy zu Fürſtenberg, bierauf aber an deſs felben Sohn Joachim , den Stifter der von dieſem Erbtheil benannten beiligenbergiſchett finie , gekommen ſind. Die Grafidaft Heiligenberg , grenzet gegen Often an die Grafſchaft sånigsed , Abtei Weingarten und landvogtei Ultorf unb Ravensburg , gegen Süden an das cofangirche und ſalmansweiliſche Gebiet, ges gen Weſten an das überlingiſche und pes tershauſiſche Gebiet, und gegen Norden an die Reichsſtadt Pfullendorf, Grafſchaft Sig . maringen und andere kleine Gebiete. Sie hat vor Últers eigene Grafen gehabt, nach deren Abſterben ſie an die Grafen von Wers denberg , und von dieſen an die Grafert von

Fütftenberg gefommen .

In derſelbert ift

239

iſt eines der älteſten faiſerlichen Sandgerichs te in Schwaben , welches das Landgericht zu Schackebuch genennet wird , aber blos in die Grenzen der Grafſchaft eingeſchränkt Dieſe macht jeßt ein Oberamt aus , ift. und enthalt 1. Heiligenberg , ein Schloß auf einem hohen Felfen , welches von den Reliquien einiger Heiligen , die daſelbſt begraben wors. den, den Namen befommen hat.

2. Die Dörfer Jinenſee , Pftungett , Buſtorf, Denfingen , Groß - Stadelhof, Rora bach , Roggebeuren , Winglingen , Siggins

MI gen , Fridingen, Stein , lern und Höfen .

SIM

nebſt vielen Weis

Die Herrſchaft Fungnau, liegt zwiſchen den Grafſchaften , Sigmaringen und Všrine gen, und dem sſtreichiſchen Gebiet, am Fluß macht ein Obervogteiamt aus , Marftſleden Jungnau , und enthält den Lauchert ,

M

das Dorf Enneringen , Kochberg .

und

den

Beiler

Die Herrſchaft Crochtelfingen , liegt zwis dem Herzogthum Würtemberg , der gefårſteten Grafſchaft Hohenzollern , und der Abtei Zwiefalten , macht ein Obervogtei.

rchen

amt aus , und enthalt

I , Iroda

240 1. Trochtelfingen, eine kleine Stadt an der Schmeicha , auf der Alb . 2. Steinhülben , einen Marftfleden . 3. Melchingen, einen Flecen , und ans dere Dörfer.

den

Von fen

zu

Fürſten

Dettingen ,

und Gras und

ihren

Landen , überhaupt.

$. 1 . n der Grafſchaft Dettingen, hat Here Movon M. F. Enopf eine Charte gezeichnete: welche bie bomanniſchen Erben 1744 in Kupfer geſtochen haben , und im Atlas von Deutſchland die vier und achtzigſte Chars. S. 2. Sie grenzet gegen Norden an das Fürſtenthum Orolzbach und an die Reichs : Dinfelsbüht ; gegen Oſten an das ſtadt Sierfenthum Pfalz-Meuburg's gegen Süden an

eben

Eglingen

daſſelbe ,

und

an

die Herrſchaft

und 1 Heidenheim í gegen

Weſten an

ON

at die Probſtei Elwangen , unb fromthus rei Kapfenburg. Ihre größte Ausdebnung pon Rorden gegen Såden , beträgt 6, und bon Oſten gegen Betten 4 Meilen . Mit ihrer fåddAtlichen Gegend berührt ſie dit Donau , in welche ich auch bei Donaus werth ihr vornehmſter Fluß , die Bernißr ergießt , welche Giefelbſt vornámlich durch die kleinen Flüffe Sulz und Eget verſtärkt wird.

11

014

S. 3. Dic turze Geſchichte der Grafen ku Dettingen , Fange ich vom Grafen Otto an , welder im Anfang des zwölften Jabro hunderts gelebt , und beffen Sohn Fribes rich den Stamm fortgepflangt hat. Fm Sietzehnten Jahrhundert erlangten die Gra. fen zu Dettingen einen Shett Bom Untera Elſas , und nenneten fich daher landgrafen bom Elſas , Dertauften aber 1359 die fee ben , welche file Dom Bisthum Otraßburg gebabt , an baffelbige , und das übrige was fie bom Reich zu lehn getragen , übere ließen ſie an Kaiſer Karl IV , und an ihre Baſalten , die von Lichtenberg . Sie find aber beftånbig Lehnsherren der Freiherrent pon Fledenſtein , wegen eilf am Nhein bei legener Dörfer geblieben , wie unton S. 43 gelehret

wirb.

der die ganze

Graf Friderich iv , Grafſchaft

WA . Erbberor. 18. 8.

wel.

Dettingen berejo

rest

1 7

248

fen hat , und 1429 geſtorben iſt ,

Hintéka

ließ drei Söhner welche die Grafichaften dergeſtalt unter ſich theilten , daß ein jeder ober 4 Cheile betam ; Wilhelmin batte

>

feinen Sik ju Oettingen , Ulrich zu Floch , berg , und Johann ju Wallerſtein . Der beiben leßten Nachtommenſchaft ftarb bald aus , daber ihre Antheile an der Grafſchaft an Wilhelms Linie fielen, welche durch feje nen Sohn Wolfgang und Enkel kudwig den Dieſes & ltea & ltern fortgepflanzt worden . fter Sohn , Ludwig der

Jüngere ,

fifteté

die Detting- Oettingiſche , oder evangeliſme ; und der dritte, Friderich, die Detting- Walo ler ſteiniſche , oder fatholiſche finie. Jene welche zuerſt 1674 in den Reichsfürſtenſtand erhoben worden , und 1 Sheilt des fans des beſeffen hat , iſt 1731 in mannlichen Cheile Erben erloſchen ; diefe , welche he n eric t es Soh beſig , bat Frid des land t lanz , deffea Wilhelm ber áltere , fortgepf drei Söhne drei Nebenlinien geſtiftet has ben , nämlich 1) Wilhelm der jüngere , die ſpielbergiſche , von welcher Franz Albrecht mit ſeinen Nachtommen 1734 in den Reichs's fürftenſtand erhoben worden iſt, und das Recht der Erſtgeburt in feinem Kaitſe eins geführt ; rein Sohn Fürft Johann Aloyſius aber , vermoge eines 1739 vom Reichshofs sath

243 tath

ergangenen Urtheils ,

und darauf eča

folgt , Vergleichs , von dem Oetting , Dettingiſchen Lande erhalten hat ; 2 ) Bolfo gasig , die wallerſteiniſche , von deffen Enkel Philipp die jeßigen Fürſten zu Dettingens Bakerſtein abſtammen , von welchen , vera

01

moge Leftaments des lebten Fitften zu Dety Eingen , Albrecht Eraft , Graf Unton Sari deſſelben lande geeibt , und ſolche reinem

De

åtteten Sohn , Jobana Friberid , abgetres

Elt

ten , welchem ſowohl datin , als in der Grafichaft Ballerffein , fein Brudet , Graf Philipp Karl ; gefolget iſt ; 3 ) Ernft, det ältere , die ballert dhe Linie , welche ſich

BE

CAT

fwat in ſeinen Söhnen wieder in die bal beriſche und faßenfteiniſche kinie , getheilet ; ihr Untheil an der Grafichaft an dieſe gea don dem Hinterlaffes fallen , welche auch hen Oetting -Oettingiſchen tattbe verlangt. 5. 4. Die Grafen zu Dettingen errich . teten 1495 eine vom Kaiſer Mafimiliant beſtätigte Eróvereinigung unter ſich, in wels cher unter andern feſtgereßt wurde, daß ein Graf zwar das Eigenthum und die Mugung Teines İntheils añi lande an Fremde vers taufeu tónne , die Obrigkeit aber und die Regalien beim ben ſollten ;

šttingirchen Hauſė

Derbleis

imgleithen , daß fie bie Regas tjen

n ge utn h e eiei 9 tt rlgk vheti tgte s h n s hnec ic e , tgeeren , da Tie g,erBe t 2 z d t a 1 n n n e e h h La ic , di Münan ic , di 36 tl dr fd ge en n s ine a n o e r e h e l , ſc u d ſ , gee tF lt ll dy ha in lls o o e o me b w r d ; e r nd eft af dneg h r be Gr a, ltweo er ſicberiagnu de liäclth um le e s rü in nd fh ri rk da , daere wi au to im La en t ſe v ec r l b r e h o fü Di de Er rh. Di t 63 22 d iede igt r nd 1 5 u cohm r e6n l w ſe 1 po w , uO ät cehr rev t s ſ b i o f Ka t Al ngiab be ing d. D Le Al n i e n nſ tt r ett nfta ni o r e e n E d B te : D kie be 4 v e d o t ſ 7 r he t r n Fü weuten , 16 rſe in de r ene erſch nich ie alhlieeb teini o de ngikei e i i d t w , un wc d ſ n ſ ailfti rſ ta t e e ſ t t eſr s 28 heen rgSt h un 6. it , he n c eicn c l 4 h l rg l d io 6 cn e o n f i we 1 B e f e l f ß e ftrd s re en r , da gdei dein ge Di he ch ſchwau c n n rh l s i i o e e e D , w gnt v m t en n vor ſrtet e e m nn e red e i i t b h e a o u n , n be d wli j , letio älc niſ te mei r rb nſtdei daß die cohu ve , de lFiach f u i l e ſt ler t he åf ni für ki - Wal neinſc dee gr m e d e e t i h n i n h ll e i c e t e a in efeg S pra - ro ju n . ſttr r e g e ſ n s e eiſche wall er i i m d k Hi d e il im m f e e agß rf au edne Set ni ,hstda fie di r fü rn t e hch m c d h n g c i n c r i n ne u hi Re n de nhil n; afutl tefhn a ſo ue wo rf ic n Per nſch, als bei Fürze ne ſo i i e te r me ch r de etUen ge ei de l en ng d fr nnrsg n affffes De e un iiggVeue ; de l Rna e 2 o rn lt ll e tr ge2 iebi wo . ſol di en1i5 ge den eUr v j d b n in de Er St me gedris 44

145 geändert werden , welche mit der neuen fürfte lichen Würde nicht beſtehen könnten ; denn in derſelben tvar auch verordnet , daß fein fürſtenmäßiger í und der bisher als die Grafen

zu

Dettingen rey ,

jum

Vormund

gelegt werden ſollte. Dieſen Bergleich bes fatigte Kaifer Leopold in eben demſelben Faor , 1774 bat ſich auch die Linie Dets tingen • Wallerſtein in den Fürſtenſtand ero beben laſſen . Die im Elſas am Rhein, in der Gegend von Fort Louis' , belenenen eilf Dörfer Roppenheim , Forſtfelden , Stauchena beim , Giſenheim , Norcowog , Seffen beim Rinsheim , Denfelsheim , Stodmatt, Dala hunden und Udenheim: , haben die Freihers ren von Fledenftein von alten Zeiten her vom Hauſe Dettingen zu tehn getragen . S. s . Nachdem die . finie Dettingen Det . tingen ausgeftorben , und ihr Land an Dete

tingen : Wallerſtein gefallen

iſt ,

dieſer un

aber an Dettingen Spielberg , einen Cheil folder Erbſchaft überlaſſen hat , nennet ſich der regierende . Fürſt zu Dettingen , Spiels berg , det beil . römiſchen Reichs Fürften zu Der regierende Fürſt zu Dets Dettingen uc . tingen - Wallerſtein aber führt den Titel : Des beil. róm . Reichs Fürſt zu Dettingen Dettingen , und Dettingen : Wakerftein . Der Stringiſche

Wappenſchild enthält vier Reis hen D :3

146 ben rothér

ftehender und gotoner geſtürzter Schildchen , über

Eiſenbåtchen mit blauen

den ganzen Schild aber geht filbernes Andreasireas.

ein

ſchinales

S. 6. Det Reichsmatrikulatanſchlag der gangen Grafſchaft Dettingen , iſt 8 ju Nof und 4 » Ju Fuß, ober 276 Fl. In Ane : bung der Rammerzieler fleben in der 11 ual: matritel folgende Artifel : Dettingen zu Dets tingen giebt zu einem Kammerziel 62 Rthlr . 20 Kr., Oitting:n : Wallerſtein 21 Rthlr. 383 str. ; Dettingen : Paßenſtein uro Hobens Balvern 9 Rxhir. 65 Str . , Dettingen : Spiel: berg 15 Rthlr. 50 str.

. 7 Das Haus Bettingen hat noche nicht auf dem Reichstage im Reichsfürften : rath Siß und Stimme erlangt , sondern wird noch zu dem scrabiſchen Grafenfol, legio g richnet. Hingegen bei dem ſchwaz biſchen Streiſe iſt der fürftlichen Linie 1675 auf der weltlichen Fürſtenbant nach Fürs ftenberge Heiligenberg eine Stelle und Stima me eingeräumt , uno 1767 får

Dettingens

@pielberg wieder bergeſtellt, die gråflich : Wallerſteiniſche Stimme aber in zwei , náms Irch in Baldern und Ballerſtein getheilt , dagegen aber ſind von dem dttingiſchen Ges ſamtpauſe

3. Mann

in

ordinario ,

und :: 3 Fl.

f

in extraordinario , dbernommen 3 Fl. worden . 9. 8. Die Unterthanen find theils recor miſ fatholiſch , theils evangeliſchlutheriſch . Das von dem lekten evnngeliſchen Fürſten zu Dettingen Dettingen , Albrecht Ernſt, errichtete epangeliſche Konfiftorium , iſt noch in Gemeing

la

Ichaft zwiſchen dem jeßigen Fürſten zu Dete tingen, und dem Grafen zu Dettingen : Wala In der Stadt Dettingen iſt eine Jefftein . gemeinſchaftliche evangeliche Generalſuperina, tendentur , und ebendafelbf ſowohl als zu Appejhofen , Karburg , und Trochtelfingen ſind Stringen . Šttingiſche evangeliſche Spea unter welchen 42 zialſuperintendenturen

1 epangeliſche Pfarren ftehen . $ . 9. Der Fürft zu Dettingen bat in ſeiner Reſidenzſtadt Dettingen eine Regies rungskanzlei und Rentfammer . Der Fürſe zu Dettingen : Bauerſtein bat noch eine bee

5 1

fondere Šttingen , Šttingiſche , und Stringen . wallerſteiniſche Regierung und Rentfammer. Der Fürſt zu Dettingen - Kaßenſtein - Balo

**

dern , bat auch ein beſonderes Regierungs . Alle drei Stringiſche Linien has kollegium . - bin ein gemeinſchaftliches fanboogt - und Zollinſpefjionsamt, welches unter der Res galienadminiſtrazions - und Senioratsfanglei hebt.

Das

faiſerliche Landgericht zu Dets ting 4

348 tingen , oder eigentlich in dem fogenannten Rieß , hat das Haus Dettingen von alten, Zeiten ber inne gehabt. Es will folches dber alle in dem Rieß angereffene Fürften und Stände ausüben , ja das ganze Rieke für eine beſchloſſene Grafſchaft angefeben haben , und darin unter dem Titel einer Banboogtei die tandesbobeit über alle das felbſt begüterte und eingeſefferre Stände hands haben ; wie es denn ku E. der Stadt Nords feine lingen , außer ihren Ringmauern , landesherrlice Serechtſame zugeſtehet , wela ches oftmalige Beſchwerden und teiten nach ſich gezogen hat.

Von

dem

Lande

des

Sbåtlicho

fürſtlichert

Hauſes Dettingen - Spielbergen, inſonderheit .

Es beſteht aus folgenden Aemterit, 1. Das Oberamt Dettingen , nebſt den Die linie Dettingens Schneidheim . ehemaligen Ana Spielberg hat zu ihrem theil an dieſem Oberamt, zu welchem vors nämlich die halbe Stadt Oettingen gebra Umt

te , durch den 1739 mit der gråflicben ki nie Dettingen - Wallerſtein getroffenen Vers gleich auch

das, oormalige fürfiliche

String gens

geni: 8ttingiſche Antheit befommen . Es macht dieſes Oberamt einen Theil von dem roge . nannten Rieß ( Rhiaela ) que , von wil dem Strich Bandes die bomanniſchen Erben

1 1

1738 eine beſondere Charte herausgegeben haben , welche im Atlas von Deutſchland bie 86ffe

11

do

Ekarte ift.

I , Oettingen , die Hauptſtadt der gane fen Grafſchaft dieſes Namens , und Relia deng der fürſtlich Šttingen -ſpielbergiſchen bis uie , liegt an der Werniß , iſt der Sit der fürſtlichen Regierungsfanglei und. Nentfams mer , des fårklichen und gräflichen gemeins fchaftlichen evangeliſihen sconſiſtoriums , eis per evangeliſchen Generalſuperintendentur , zu welcher fünfzehn Pfarren gehfren , die hieſige mit eingeſchloſſen , und eines Obers amts ,

1

bat auch eine Geſellſchaft der roda

nen Biffenídaften , eine lateiniſche Schule und ein Baiſenbaus, imgleichen ein Koms thureihaus des deutſchen Ordens , welches zu der Ballei Franten gehört.

Anmerf. Zu dieſer Komthurei , über welche das Haus Dettingen die Landeshobeit hergebracht bat, gehören die Dörfer Belgheim , Ober-und Reimlingen , die Hälfte der Dorfer Unter Deinsfart und Ebermeegen , und der größte beil des Dorfs Zipolingen .

5

+

2.

Heing

950 2. Heinsfare , ein Dorf und Schloß7 pon jpelchem die Bålfte bieber gebørt. 2. Das Amt Schneib beimī liegt an dem lleinen Fluß Sechta , und in dem de pon benennten Cocta - Grund . II . Das Dberamt Auflirch ,

bat

das

fúrſtliche Haus Dettingen - Spielberg auch durch

den mit Dettingen Bakerftein errich ,

feten Vergleich von der Sttingen : Stringiſchen Erbschaft befommen . 1. Wuffirch , ein Marktflecken an der Werniß , worelbſt eine evangeliſche Pfarre iſt . Dieſer Ort hat vor Allters unmittel : bar unter dem Nuffirch

Reiche geftanden ,

nimmt

die

Oberhalb

Werniß den

fleinen

Fluß Sulz auf. 2. Fürnbeim , eine evangeliſche Pfarre, und andere Dörfer und Weiler . III. Das Oberamt Munchsroth , iſt eben ro , wie das vorhergehende , an die fürſt : lich : fpielbergiſche linię gekommen , Į . Münchsreth , ein Pfarrborf,

100+

felbft ehedeſſen eine Benediktinerprobftei ges weren iſt. 2. Die evangeliſchen Pfarren Seegrins gen und Walrheim . Bei dem Pfarrdorf Walçheim , welches vom balderiſchen Gebiet umgeben iſt , entſpringt die Jagt.

IV . Das I

IV .

Das

am flušš

!

3

Oberamt Dürrwangen , ' liegt

Sulz ,

und iſt ganz

vom marta

gráfico onolzbachiſchen Gebiet umgeben . 1. Dürrwangen , ein Maţftfleđen und chlog 2. Kaberswind , ein Weiler , V. Das Oberamt Spielberg und Same menheim , ilt auch ganz vom marfgråflich onoizbachiſchen Gebiet umgeben . 1. Spielberg , ein Fleden und Gdloß, yon ipelchem die fürſtliche Linie ihren UA. terſcheidungsnamen bat.

41

2. Gnosheim , ein Marftfleden , und Sammenheim , ein Dorf. VI. Die Verwaltung Dornſtatt , welche pon einem Pfarroorf den Namen hat.

4

1 1

Die Lande des fürſtlichen Hauſes Dettingen - Wallerſtein ,

1

liegen zum

Theil in dem Strich fandes , welcher das Hertfelt , oder Hartfeld ; due ſus campus , genennet wird , weil es fans dig und wenig fruchtbar iſt , und ſind I. Diejenigen Aemter ; moelche das fürſt liche Haus vor dem Ausgang der füritlis gen åttingen = éttingiſchen finie beſeffen Gat, und

55 % pnd welche unter der Regierung zu berffein feben ; nårlich 1. Das Oberamt Wallerſtein ,

Malo

in wels

chem allerſtein , ein Marftfieden mit

eie

nem Reſidenzſchloß . 2. Das Amt Marftoffingen , in welchem Marktoffingen , ein MarftReder . 3. Das Umt Channhauſen oder Danna þaufen , welches feinen Siß in dem unweit der Sechta belegenen gleichnamiger

Dorf

hat. 4. Das Kaſtenamt Floybeeg , welches feinen SiĘ in dem unweit der Stadt Bos pfingen belegenen Dorf dieſes Namens bat. 5. Das Oberamt Neresheim , in mela dem

Neresheim ,

ein

tädtchen auf

dem

bertfélbe. 6. Die Herrſcaft und_das Oberamt Bifingen , durch welche der Bach Stoffel fließt, enthalt den Marktfleden Ober - Bing Ongen das Schloß Dörfer und Weiler. 7

Hobenburg

einige

Pardling oder Klein · Erblingen ,

ein

Dorf und Komtburei des Johanniterors dens , nicht ivrit von der Stadt Nörolins gen , fiebt unter fürfilich Stringiſchem Schub und fandesbobeit , 8. Kira

{

253

23 8. Kirchbeint , uno Maihing ober ó .

W

hing, find Ridſter , diber, welche das fiieft: lichštringiſche Haus die Seußgerechtigteit und Kaſtenvogtei bat. II . Diejenigen demter , peldje was fürikk liche Haus von der ausgeſtorbenen fürfili

102

dhen Šttingen - Srtingirchen finie gutót , und nach dem mit Ouitingen - Spielberg errich : Sie fteten teten Vergleich beqalten hat. unter einer beſondern Regierung ,

und find I. Das Oberamt Ulsrheim , in welchem

ein Scioß und großes 1 ) Uierheim Dorf , vofelbft eine evangeliſche Pfarre iſt. In der Gegend beffelbait iſi 1645 ziviſioen

M

NIN

frauzólichen und bayeriſchen Krieysvoitern eine Schladys geyalteu worben . 2 ) Holgtird , ein Marftſleden am Fluß Mornik ,

wojelbſt das Halsgericht dieſes Oberamts , und eine evangeliiche Pfarre ift. 2. Das Pflegamni loter Zunatern , ift aus dem

ehemaligen

Siſterzienſer

floftet Zimmern entſtanben. dieſer Drt mit Deining cine Pfarre aus .

Nonnen

Jeßt ma :ft eo.nzeitiche

3. Das Oberamt Harbury , in sveírtem Marften 1 ) Harburg , ein großer

und ein Siß

einec

Plus Bornit , dès birigelirchen Spezialſuperinten :

Schloß

am

dentur, die ſich ber

avyt Pfarren erſtredt. 2 ) Upa

2 ) Uppéshofen i ein Dorf , welches auch det Sit einer evangeliſdyen Superintendena, tur iſt , die acht Pfarten begreift.

4. Das Oberamt Hogaus , gu welchent gehört 1 ) Hohaus , ein Schlot. ein Solok üns 2) Hoben - Altheim , Dorf, woſelbſt eine eöangeliſche Pfarre iſti

5. Das Unt Chriſtgarten, welches aus ehemaligen Kartyäuſertloftet einem ents ftanden. 6. Wiber die Senediftinét Mainsabtei Deggingen , bat das fürfiliche Haus Schirmsund Kaſtenvogtet.

bit

Un me tkun ĝ e ni: 1 ) Un

dem

Fünfhertiſchen Mäuftfiedeti

Šrochtelfingen, an der Eger; gwiſchen Roro lingen und Bopfingen Belegen hat das Haus Bettingen auch ein Untbeil. Det Pfarrer . iſt zugleich fürfilich Sttingen - Šttins giſche evangeliſcoer Spezialſuperintendent , unter welchem eilf ewangeliſche Pfarten ſtes ben. 2 ) Das Schloß und Dorf Diemantftelit, welches eines alten adelichen Familie der Hainen gegeben hat , und an deř Grenje des Herzogthums Neuburg

liegt, iſt, ſo idit Burgi

wo

f

255

urgbekg, betti Stringifcheri Bauſe , als ein ersffnetes lehn , beimgefallen .

Das fürſtliche Haus Dettingen Balderiti

beligt in der Grafſchaft Oettingent I. Das Oberamt Baldern , in welchem

i . Baldern , ein Fleden mit einem Rem fibenzfchlos. 2. Mart Žbbing , ein Marftfedteti.... II. Das Amt Réting, welches von nem Dorf den Namen bat.

eie

III . Das Amt Hufpauſen , welches von einem am Flußchen Eger belegenen Dorf bes nannt wird .

IV . Das Pflegamt Raßenſtein , in wels aßenſtein das Schlog. und Dorf chem nebſt zwei andern Dsrfero und einem Wide tet , liegt .

356

Lan

Die gefü rf

dgr afſ cha Sch ft war tgau zen b e wegen Sülg: rg tete ; oder

Klet

S.

ii

D Jas Blettgau , oder Elettgötö , welches auch Kleggau und Klefgau , auf las teiniſch abei pagus latobrigicus genetinet wird , iſt ein Strich Randes , welche gegen Mitrag an den Rhein ,

gegen Morgen und

Mitternacht an die belvetichen Kantone Bus

2

rich und Schaffhauſen ; gegen Nörömeſten ' an die landgráfichaft Stilblingen , und ges gen Abend an die vier Waldfådte grenjt. Es iſt etivos über zwei Meilen läng , abet

Wegen reis nicht vdlig jwei Meilen breit. ner ehemaligen Beſiker fommt es auch unë ter der Namen Sulj vor , ja es wird von einigen ſogar mit dem Namen der Grafſchaft Sulf ben

belegt , die

aber nicht jus von S ulf has Klettgau bereffent ,

ivelcher iým

Landgrafichaft

welde vom Staiſet Leopold

1694 ju einer

Ite

257 gefüt fteten Lånógráfichaft erhobet worden . Sie ist teich) an guten , infonderheit rotgen Meinen , Getreide uno lopret . $.

2. Die alten Beſitzer derſelben,

håm

lich die Grafen von Sulf, haben ibren Mas men von der würtembergiſchen am Nedar beleger en stad : Suls , welche ihnen zuges . hårt bat. Man findet ſchon beim Jahr wel 1085 einen Scafen Alwig von Guly ther vermuthlich derjenige iſt , durch deffen Mithilfe das Klotter Ulpirſpach geftiftet worden . Des Grafen Hermanns Sohn

. $

Rudolph , half ſeinem in Verfall gerathea hen Geſchlechte wieder auf ; indein er jos bannes , des leßten Grafen von Habsburg, lauffenburgiſcher Linie, Tochter Urſula , beis ratheté ; und init derſelben die landgrafa Tchaft Klettgau , und Herrſchaften Rothens

erine burg und Krenfingen befam , auch mit reis ter Schwiegermutter Agnes 1408 einert Vergleich errichtete , durch welchen ihm und feinem Vater alle Guter welche ſie bon ihrem

G mabl Johann

ererbt ,

und ſonſt

erlangt batte , jü Steil wurden . Dieſen Bergleich beſtätigte Katſer Sigmund 1430 unter der Bedingung , daß die landgrafía aft Kiettgau von dem Reun rühren ſollte. wig erheirathete

Erzbauſe Deſtreich zu Sudolpbe Sobn Qil.

mit ſeiner

Büſch. Erdbeidt. 18: B. ·

R

Gemahlin Ves tend ,

258

rena, Ulrichs Freiheren von Brandis Locos die Herrſchaften Vadutz , Schellenberg, ter und Blumened , und rein Urenket , Graf Karl Ludwig , mit feiner Gemahlin Doros ' thea Satharina , Grafen Adolphs von Saya onflar und Sochter , die Herrſchaften " Mainzburg oder Manzenberg, welche Herr's fchaften aber wieder

an

andre Häufer

ges

1687 gieng der ganze grafs kommen ſind. lich : fulziſche Mannsſtamm mit Grafen Fo. bann Ludivig aus ; weil aber Kaiſer legs pold deffelben álteſte Tochter Maria Anna , Gemahlin des Fürften Ferdinand Wilhelm Euſebius von Schwarzenberg, fånig erflårs batte , in allen kanden und Herrſchaften , und übrigen Rechten und Vorrechten ihres Baters zu folgen , und folche auf ihre Leir beserben zu bringen : Po kam die Landgrafs ſchaft Klettgau an des Fürften' Ferdinand zu Schwarzenberg Sohn , Adam Franz Tart. I. 3. Der vfulige Titel des regierenden Fürſten zu Schwarzenberg , wird bei defe felben frånfifchen Streislanden vorkommen . Hier iſt nur anzuführen , daß er fich we gen dieſes - chwäbiſchen Kreislandes einen gefürſteten fandgrafen im Klettgau und Gras fen zu Sulg nenne , auch wegen deffelben des beil, róm . Reichs Erbhofrichter zu Roth . weil

22

FI

239

weit fest , und ſelbſt einen Visebofrichter aus dem Grafen - oder Herrenſtand erwåb . Dieſes Hofrichteramt ift guerſt dem le. Scafen Rudolph von Sulf 1360 vom Kais 4 fer aufgetragen worden . . 4. Wegen dieſer gefürſteten land, grafſchaft hat das fürftliche Haus Schwars genberg noch keine Stelle und Stimme im Reichsfürſtenrath erlangt , ſondern ſondern wird noch zum ſchwäbiſchen Reichsgrafenkollegio gerechnet ; hingegen hat es wegen derſelben beim fchwäbiſchen Kreiſe 1696 Eiß und Stimme auf der weltlichen Fürſtenbant besi tommen . Der Reidsmatrikularanſchlag ders relben iſt 2 zu Roß und 9 ju Fuß , oder 60 Fl . und zu einem Kammerziel giebt Rie 37 Rthlr . 79 Kr. Šo 5. Es iſt in dieſer Sandgrafſchaft ein freies faiſerliches Landgericht , welches ge meiniglich zu Rhinow auf der Halden , oder zu dem Langenſtein , gehalten wird .

9. 6. Zu dieſer Lanbichaft gehåren 1. Chúngen, oder Liengen , welche fleta né Stadt am Fluß Wutach liegt , und der Siß des Fürſten und ſeiner Regierung ift. Sie machte ebedeflen mit ihrem Diſtrifte eine beſondere Herrſchaft aus , und fam Von den Herren von Krenfingen an die R2

Sras

260

Grafen

von

Suls.

149

wurde ſie

dort

der Schweizern geplündert und eingeåfchert. $ 32. Die Pfarren Baltersweil , publ , Degernau , Erzingen , Lienheim , lottſtetten , Ober - Lauchringen , Rheinheim , Schwarzen und Dettighefien , und das Schloß ffenberg . 3. Cadelburg , ein Dorf , wofelbſt die Oberherren der Grafſchaft Baden die Manns

und das Stift zu Zurzach ; chaft haben , in eben dieſer Grafſchaft , die niedern Ges richte und andere Gerechtſame hat.

Das

fürſtliche

Haus

Lidya

tenſtein ,

i

Deffen farolinifchen

linie. Kaiſer Matthias

gundaderiſchen linie Kat. 1623 die reichsfürſtliche Würde ertheilt hat , iſt folgendergeſtalt bei dem rchwäbiſchen Streiſe zu einer Stelle und Stimme auf der weltlichen Fürſter bant ges und der Ter. Ferdinand II

1618 ,

langet.

Fürſt Johann udam Undreas von der

1

1

2

261 faroliniſchen

the

Linie ,

lieh dem

Kreiſe

1707 ein Kap tal von 250,000 Fl. un 1 erzinslid ) , und erhielt bafár bei demſelben eine fúrilliche Stimme.

Als

er

1712 og.

ne mannliche Erban ftarb , bir terließ er reis nem Wetter , Fürſten

Joſeph

Wenzel

los

renz von der gunbaderiſchen oder bartmana niſchen Linie , dieſes beim Streiſe ſtebende Kapital , ſoung Siftriß

nebſt

den

1699

durch

Umtaus

gegen

die eintraglichere. Herrſchaft in Mahren erlangten Graf : und

Herrſchaften Badut und andern Eutern . Diefem

Schellenberg , und faufte reines Vas

ters , Fürſten Philipp Erasmus , Bruder , Firſt Anton Florian , welcher 1713 für feine

Perſon ins

reichsfürſtliche Kollegium

eingeführt worden war, 1718 die unmittels baren Reichs : Graf-und Herrſchaften Bas Dutz und Scellenberg ab , und ließ ſolche 1719 vom Kaiſer zu einem unmittelbaren Reichsfürſtenthum

unter

dem

diamen lich

tenſtein erheben ; taber ſein Sohn Joiepo Johann Adam 1723 für Rich unb feine männlichen Nachfoninen auch in den Reichss firſtenrath eingefügrt wurde. Xls dieſer 1732 farb , hinterließ er einen Sohn , Nas mens Johann Karl , welcher 1748 ohne Even abgieng , worauf feiner linje.Vorrech , te und Gereco trame auf den vorhin genannt ,

R3

264 ten Fürſteni foreph Wenget lorenz tamen welchem die Fortführung der lichten Meinis Reichsfürſtentath eine im ſchen Stimme Seitlang zweifelhaft gemacht , das Stimms recht auf

der

ſchw &biſchen zwiſchen dem

weltlichen

Fürſtenbant

des

vermege des Streiſes aber Kreiſe und dem Fürſten Jou

hann Ubam Undreas 1707 errichteten Ver trags , unweigerlich eingeräumt worden . Es

iſt aber

Mreitig

geweſen , worauf rich

dieſe fürſtliche Kreisſtimme grunden rolle ? Denn nachdem die Graf- und Herrſchaften Vaduß und Schellenberg unter dem Namen Lichtenſtein zu einem Fürſtenthum erhoben worden , hat das fürſtl. Haus obgedachtes dem Kreiſe geliehenes Kapital jurtic vers tange , und die fürfti. Stimme auf das neue Fürſtenthum gegründet haben , der Kreis aber folches nicht eingeben wollen , Endlich aber hat doch das fürftliche Haus burch kaiſerliche Vermittelung ſolchergeſtalt reinen Zwed erreicht í daß die fürſtliche Stimme beim Kreiſe theils auf den Wibera reſt des obgedachten Darlehns , ro viet das von noch beim Kreiſe ftebt , theils auf das neue Fürſtenthum Lichtenſtein , gelegt wors den. Es beſteht alſo

263

Das

Fürſtenthum Lichtenſtein

aus den ehemaligen unmittelbaren Reichs . Graf- und Herrſchaften Vadutz und Schels lenberg , welche jenſeits des Bodenſees am Rhein , zwiſchen den Graficýaften Pluseng, und Feldkirch , und Helvetien liegen . Sie ſind im funfzehnten

s

ca

Jahrhundert von

den

Freiherren von Schellenberg an die von Brandis , und vor dieren 1507 durch Heis rath an die Grafen von Sulf gefommen ; 1614 aber hat dieſelben Kaſpar von Hobes nebs für 200000 Fl . und 1699 Fürſt Jo bann Adam von Lichtenſtein erfauft. Ihr Ferneres Schidſal iſt oben erzählt worden. Sie hat chedeſſen einen Reichsmatrikularan fvölag von 19 Fl. gebabt ; von dem gegens wärtigen fann ich feine Nachricht geben . zu einem Rammerzie ! giebt dieſes Fürſtens thum 18 Nhi. 60 Kr . Es macht ein Obers amt aus , und Dertern :

enthalt

an

merkwürdigen

1. Vabuß , ein Schloß auf einem fteilen Felfen , unter welchem ein Fleden liegt. 2. Schellenberg , ein Erchnerberge. 3. Benderen ein

Schloß

auf dem

Pr &monſtratenſer

Månchenklofter , nicht weit vom Rhein , R4

4. Creio

264 4. Creifen oder Priſen , ein Dorf , bei welchem die Eidgenoffen 1499 - einen Sieg über die ſchwäbiſche Bundesgenoffem ten haben .

5 : Die Dörfer Balzers

erhal

oder Valſeçen

Soan oder Schón , Eiden , Mauren .

Die

Abtei

Salmansweiler.

Die Reichsabtei Salmansweiler , vor alls ters Salemannesmilare , lat .

Salem ,

und Salemium , liegt an dem Fluß Uach zwiſchen der Grafſchaft Heiligenberg , dem Bisthum Coſtanj, unb unweit der Reichs , ſtabt uiberlingen ; bat in ihren nabe umlies genden Dorfchaften , Weilern und Hofen , ſowohl in als außer Etters alle bobe Reg galien , Malefit - Forſt . Geleit : und niedes re Gerichtsbarfeit , auch die Jura fiſci , collectandi , armandi , conducendi & fe quelae , mit allen übrigen Nechten und Vors rectin , die immer einem freien Reidoſana De

265 Sie iſt um das Jahr De jufommen mogen, Į134 pon Guntram Freiberrn von Abels reuthe geſtiftet , mit Reli wolen des von den Påbſten esimirten Ordens ju Cifter; beregt , und von beſagtem Guntram Freiberrn zu Udelsreuthe 1138

mit

ſeiner eigenthůmli:

chen Herrſchaft Udelsreutbe , ſamt aller 34 . gehörde , begabet worden , deffen Geidlechts , wappen einen ſchnarzer W : 00er im rothen R. Ron : Felde , diere Abtei noch fübret. rad III , zugleich Herzog in Schwaben , bat dieſelbe bald nach erfolgter Stiftung 1142 in ſeinen und des Heil . Róm . Reichs bes ſondern und beſtändigen Schus aufgenoms Ein glei: men , und dem Reiche zugewandt. ches geſchah von den nachfolgenden romi: ſchen Kaiſern , Königen und Erzber :03 n ju Deſtreich , namentlich vom Kaiſer Friderich , Į 1155 i 1160 , 1183 und 1185 , Heinçico Vl 1193 , R. Philipp 1199 , K , Otto 1209 , Friderich 11 I 210 , 1213 und 1217 , Heinrich VII 1222 , 1224 , 1229 und 1231 , Konrad IV und Albrecht ! 299 ụng 1300 , Karl IV 1348 , 1353 und 1354 , Wenzel 1381 , Ruprecht 1401 and 1403 , Sigmund 1413 , 1429 und 1433, Friderich Ill 1453 , 1470 , 1487 , Mari : milian 1 1494 und 1501 , Start V 1521 154 ! ! ! 548 , Ferdinand I 1559 RŞ

Maria

266

milian

11.

1566 Rudolph 11.

1967

uns :

1578 , Mathias 1612 , Ferdinand, ll . 1623, welche alle , auch die nachfolgenden, bis auf gegenwärtige Zeit das Reichsſtift Salem nicht nur mit unterſchiedenen Freiheiten bes gabet , ſondern auch demſelben das Prátis fat eines fåniglichen freien Reichsſtifts und Münſters allergnädigſt beigeleget haben. Der Titel des regierenden Reichsprälaten ift : Der Hochwürdige des K. R. Reichs Prálat und Herr -- des tönigl. erems ten und fonſiſtorial freien Reichſtifts und Münſters zu Salem Ubt ze. 1760 fuchte der Prälat Anſelm II zu Wien die fürſtliche ürde. 1 Dieſe Reichsprälaten ſind bisher mehrena theils Generalvifarii des Ziſterzienſerora dens in Oberneutſchland geweſen , und es

gebübret ihnen die Oberaufſicht und das Jus Paternitatis immediatae über einige rowohl Manns = als Frauenflsfter und Gots teshäuſer in Schwaben , gau und Bayern .

Helvetten

Breis

Uuf dem Reichstage und bei dem ſchwa. biſchen Kreisfonvent , hat ein jedes maliger Reichsprálat auf der ſchwäbiſchen Bant die erſte Stelle und Stimme.

1

267 Es iſt 1727 dieſer Abtei wegen ein fai : ferl. Kommiſſionsdefret ergangen , des Jns Halts : " Daß von ihrem bisherigen Reichos matrikularanfchlage von 130 Fl. follten 1154 Fl. abgezogen , und ſie in allen Reichss und Streisanlagen nur auf 76 Fl. angefekt ,,werden ." Zu einem Rammerziel giebt die Abtei 169 Rthlr. 8 Sr. Die Erbtruchfefſen zu Waldburg , als ehes malige faiſerliche landdogte , waren zwar wegen der Grafſchaft Scheer und Friðberg in dem funfzehnten Jahrhundert die Aftera ſchußherren über dieſes Reichsſtift ; dem Gota teshauſe aber blieb , laut faiſerlichen Freiz heitsbriefen , jederzeit das Recht vorbehal: ten , ſolchen Afterſchuķherren nach eigenem Gefallen und Gutfinden aufzufündigen , und andere an ihrer Statt zu erfieren ; und in dieſer Eigenſchaft haben auch die Grafen zu Werbenberg , nunmehr Fürften zu Fürſten berg , zu unterſchiedenen Zeiten , bis auf das Jahr 1673 , die hohe malefiziſche Obs rigkeit in

den ſalmano meileriſchen

Mieders

gerichten , nur aber allein auf die vier hohen Måndel , ausgeübet. Die rdmiſchen Kaiſer , Könige , und Erzherzoge zu Oeſtreich haben auch der Landvogtei in Schwaben über die Abtei auf eben die Art , wie den Cruchref =

1

fen

fen

oon

Schirm

Walbburg i aufgetragen ;

den wie

und

Ufterſchuß denn

auch

der

Abtet die Widfahr vorbehalten worden , uno noch iſt , rolchen Afterſchuk aufzufündigen , fo oft es derfelben gefäuig , oder gelegen iſt, Sie giebt dabin eine jährliche und willkührs Įiche Refognizion , welche in einer auch will : tührlichen Abgabe an Wein und Früchten þeſtebt. Das Reichs Gotteshaus hat in dem leta perfloſſenen

Jahrhundert mehr dann 3 por

feinen Giitern und Unterthanen verloren , Pon feinen Dorfgerichten wurde ebemalen an fein Siebelgericht, nunmehr aber wiro yon

den

Oberamtern an des

Ubts Hofge:

richt, und von dannen an dię Reichsgerido -te appellirt. Wir bemerken ferner 1. Daß das Reichsſtift Salmangweiler

mehrmals durch ſchredliche Feuersbrúnfie ! und beſonders 1697 den noten Mårt gror fen Schaden , und auch ganzliche Einarches fung erlitten bat. 2. Zunächſt um das Kloſter her

liegen

die Dörfer Weiſdorf, Mimmenhauſen , Leute fircy , Neufrach , Bermaringen , Pfaffendo fen , Divingen , Midibofen , Oberulóingen lirs nau , Deefenbart, Grasb : yren , Buggenſegel, Nuna

169 Nußdorf, Culingeni, nebſt unterſchiebetten Weilern und Hafen . Zu Maurach , an dem Fluß des Bergs der Wallfahrt Neubůrnau, habe an dem Bodenſee , iſt eine Hofmei ferei. 2. Genert hierher das Ämt Owingen, welches von den Niedergerichten der Reichoss ſtadt Uiberlingen umgeben t , und in und äußer Etters , ro weit

Zwing

deffen

und

Bann ſich erſtrecken , die hohe Malefig Forſt- und geleitliché , auch niedere Obrigo feit ausübet. 4. Das

Umt

Oſterach ,

gwiſchett

den

Grafſchaften Scheer , Kónigsegg , Heiligens berg und Sigmaringen , welches in ſeinen ilmfreiſe der zugebårigen Dorfchaften , Weis ler und Höfe, alle hohe Regalien , Malefize obere und niederé Gerichtsbarkeit, Forſt •

THE

und geleitliche ; auch die Zougerechtigkeit 2c. als ein erzherzoglich - sſtreichiſches beſtåndi. ges Lehn , bat. Ŝ . Die Herrſchaft Schemmerberg , mit den daju gebdrigen Dorfichaften , Weilernt

und Hofen , gmiſchen dem

4

gråflich radionis

rchen , der Reichstadt Biberach , Gottega baus , och enbauſiſchen und freiherrlich s weldiſchen Gebiet gelegen , allwo die Abrei ebenfalls , wie zu Oſterach , die hohe und malefiziſche

Obrigfeit

als ein

beſtändiges Seha

Lehn ſowohl über Schemmerberg fetoft , als auch über die Reichsabteien , Heggbach

und

Guttenzell , ramt anderer Reichsſtåndé und Herrſchaften umliegenden Gütern von dem Erzhauſe Deſtreich 1743 empfangen , das Eigenthum aber , ſamt den niedern Gerichten , jure collectandi &c. in Schemmerberg ſchon borlängſt an ſich

gebracht hat .

6. Befißt dieſes Reichsſtift auch eine Obervogtei ju Stochach , ein Pflegamt ju Ulm , unter welches das nicht weit von der Abtei Elchingen liegende Dorf Unterelchini gen ſamt der Niedergerichtsbarkeit und dem jure collectandi gehårt ; ein Pflegamt ju Ehingen , ein Pflegamt zu Uiberlingen ,

eis

ne Hofmeiſterei zu Kirchberg i zu Mößkirch und Coſtanz , unter und in welchen Bach haupten , Maurach , Kirchberg , der Hof zu Ehingen , zu Grundelbuch, zum Malleys en , ju Madachhof , zu Dornfpergi und mehr andere , Dermoge påbfilicher und fais ſerlicher Privilegien , Grangiae , das iſt , folche Güter ſind , die von aller fremden geiſt - und weltlichen Jurisdifzion , Steuren, Anlagen , Zoll - und anderweitigen Beſchwers den gånglich befreiet worden,

Die

Die

Abtei

Weingarten .

Jie Benediktinerabtei Weingarten , melt , Kirchfprents gum coſtanziſchen dhe get gehört , liegt in oder vielmehr an dem Marftflecken Ultorf , und alſo ganz von der

Anfänglich war Landvogtei Altorf umgeben . Frauenfloſter in dieſem Marftflecken ein Benediftinerorden achten , welches im

45

Jahrhundert vom Grafen Jſenhard geſtiftet, von deſſelben Sohn , Grafen Welf ,

und

dem Stammbater der Suelphen , begåtere worben , deffen Sohn Ethico diefes berrů . ſtet geweſene Kloſter wieder hergeſtellet ; Welf 11. aber ums Jahr 1047 die Nonnen von

id

hier weg , und in das ältere im Nordgau belegene Kloſter Ultemünſter , hingegen die nach Altorf daſigen Benediftinermånche berfekt bat. 1053 brannte das Klofter ab, worauf Welf lll . daffelbe auſ den nahe bei dem Marftfleden belegenen S. Martinsberg Welf ll , lll , IV , Heins verlegen laſſen . rich III , Belf V und VI. haben daſſelbe aus

aus

ihrer Erbgrafſchaft

witorf mit vieleri

Gitern , Leuten , Dórfern , Weilern und Beinten begavet. St. Heinrich Ill hat es ist feinen und des Reichs befondern Schuß i und K. Heinrich IV zu einem ten Reichsſtaro aufgenommen .

unmittelbas . Start IV

bat es auch 1376 in berondern Schuß Schirin des Reichs aufgenommen , und ter landvogtei in Schwaben Gewalt Beſchwerden befreiet , welches lette

und von und auch

1489 bom 8. Friderich geſchehen iſt.

Det

Sitel des albes tit : Dir bochwürdige Herr

- des Heil. Róm . Reichs Prálat , und 1 Herr des Hochsblichen Reichsſtifts und Gotteshauſes Weingarten , auch zu Hofert Abt , Birr det freien Reidsberechaft Blue menegg , Brobenzell und Hagnau . Auf dem Reichstage bat er auf der ſchwäbiſchen Prås latenbarf , und bei dem ſchwäbiſchen Streiſe gleichfalls auf der Prélatenbank , und zwar auf beiden gidiſchen Salinaneweiler und Ochſenhauſen , SIB und Stimme. Seint Reichs- und Kreismatrikulatanfolag betragt 105 Fl. zu einem Kommersiel iſt er 101: gen der Abtei auf 135 Rthlr. 23 Kr . unið wegen der Herr chaft Blumenegg auf 12 Rtbir . isi tra ongerst. Due fandouz tei will die Kaſtendontes über dieſes Stift ausüben ; welche ihr aber das Stift nicht

273 Bagefteht, weil es felbſt die Begte über feis me Leute und Güter beſtellt ; auch das Und man - Amt ju Altorf vom Reich Pfandweis fe inne bat . Was nun die Herrſchaften und Güter der Nbtei anbetrift, . fo find ju bemerken 1. Folgende Herrſchaften : 1. Die

Herrſchaft Brochenzell , welche

am Fluß Stuß liegt , und von det kands Dogtei umgeben iſt.

2. Die Herrſchaft Ragnau , welche vom Kiberlinger See , nidt weit oon Mórsburga liegt. 3. Die freie Reichsherrſchaft Blumenegg, oder Blumeneck , welche zwiſchen den obert befchriebenen Grafichaften Sonneberg , Plus dreng i Feldftrch und Bregenz , im Walgau liegt. Sie hat ebeteffen eigene davon bes, nannte Herren gehabt, von welchen ſie an die Grafen von Wardenberg, oon dieſen an die von Brandis , und bier auf an die S.ar fen von Sulz gefommen ift , welche ſie 1613 an das Stift Weingarten får 150000 fl. berfauft haben . Sie wird durch einen Obera amtmann verwaltet , und enthält. 1 ) Blumenec , ein Bergſchloß. 2 ) S. Gerold , hedeffen Frieffen , obet , in Frieren, eine Benediktinerprobftei , wels de dem Stifte Einſidlen in der Eidgenoſſens Ichaft Buch . Erbber. 18. *

274

Ichaft Jugendrt .

Sie beſteht aus vier Bets,

Das Stift Einſidlen regt einen Probſt nebſt einigen Stonventualen bieber , ' und hat hier die niet ern Gerichte und den Blutbann . gen .

3 ) Die

Dörfer

Curingen

Pludeſch ,

Ludeſch auf Raggal , Aufplons , Sontag i im Buch , Boden . 11. Diejenigen Derter und Guter , wels

de in der Lanboogtei Altorf liegen , und unter derſelben forſtlichen und hohen Gerichtsi barfeit , unter der Abtei aber grd @ tenteils , in Unjebung dit niedețn Gerichtsbarfeit , ſtehen .

Sie ſind in folgenden Uemtern der

Landvogtei belegen . 1. Im Fiſchbacher Amt iſt am

Uiber

linger See , unweit Buchhorn , belegien . Die Berediftinerabtei Hofen , welche dem heiligen Pantaleon lich

gewidmet

iſt, anfånga

Nonnen gehabt hat ; 1420

aber mit

Månchen bereßt , und der Ubtei Weingarten Sie hat die niedes einverleibet worden iſt. re Gerichtsbarfeit über fünf Häuſer im Dorf Seeinoſ. Zu dem Weingartenſchen niedern Gericht Hofen , gehören die Dörfer Kaffen und Was

gershauſen . 2. Im Zogenweiler Amt gehoren

dem

Stift Weingarten , mit der niedern Gerichtss barkeit , die

Dörfer

Effenhauſen ,

kengens meis

275 Weiler , fronhoffen , Reuten fchweiler.

und

Ergerta

3. Im Seilbacher Umt iſt das Gericht Plůzenreuten , zu welchem die Dörfer Plús Genreuten , Staig und Neuhauſen gehören. 4. Im Schindelbacher Amt iſt das nies dere Gericht Pierriedt , zu welchem die Dóra Jneben fer Plerriedt und Stuben gehøren . dieſem Umt gehört dem Stift das Dorf Mü,

%

nechréutin , aber ohne Gerichtsbarkeit. 5. Im Boſcher , Pferricher und Bodes,

si

#egger Amt gebdren

der Abtei viele

Hófe

oder Bogtgüter mit der niedern Gerichts . barfeit.

6. Im Grünfrauter Amt hat ſie neun Höfe oder Vogtgüter mit der niedern Ges richtsbarfeit ; hingegen die Dörfer Sibres,

7

reutin und Schlier , der Weiler Ober : Sul gen , und gewiſſe Häuſer und Hffe , gehss. ten ihr ohne Gerichtsbarfeit. 7. Im Oberamt , oder im Amt um Ges braßhofen auf Leutkircher Heide , bat fie 30 Affe , und eine Mühle mit der niedern Ges. richtsbarfeit.

Die

1

276

Die

Abtei

Ochſenhauſen .

ie Benedittiner liegt zwiſchen den

Ubtet Ochſenhaufett ; Neichsſtädten Mem

mingen und Biberach , und ift 1100 , als ein von der Abrei S. Blaſi auf dem Schroarja. 1

walde abhangendes Priorat , geſtiftet; 1391 aber zu einer Abrei erhoben , und von der Bothmaßigkeit der Abtei S. Blaſi befreiet wordeu . 1397 iſt fie vom K. Menzel 1434 vom K. Sigmund , und 1452 dom 8. Friderich lll dahin privilegirt

worden

daß ſie vor feinerlei Landgericht geladen wer's den foutte, 1548 bat R. Ferdinand I lie in ſeinen und des

Erzbaures

Deſtreichbes

ſondern Schuß aufgenommen , worunter fie noch ſteht. Sie giebt jährlich in die Lands vogtei zu Altorf 60 Ft. und wegen Umens dorf 10 Fl. Schirmgeld. R. Jofeph bes lehnte 1706 den Übt mit dein Halsgericht und Blutbann -in ſeiner Abtei , Fleden , Dør fern und Gütern . Der Abt wird genens net : Der Hochwürdige des Seil. Róm . des uns Reichs Prálat und Herr , mira

i

1 1 1

277 mittelbaren freien Reichsſtifts und Gottes hauſes Ochſenhauſen regierender Abt , Herr der freien Reichsherrſchaften Sharbeimb Umendorf, Ober - und Unter: Sulmentingen, auch horn - und Fiſchbach . Auf dem Reichse tag hat er Siß und Stimme auf der rcherås biſchen

Prälatenbanf , und zwar

zwiſchen

Weingarten und Irree , bei dem ſchwäbiſchen Streiſe aber fitt er auf der Prälatenbank zwis Sein Tchen Weingarten und Elchingen. Reichs- und Kreismatrikularanſchlag beträgt 100 Fl. und zu einem Kammerziel giebt er 139 Rthlr. 69 Rr. Von den Uemtern des Atiftiſchen Gebiets geht die Uppellagion an die Regierung , welche in einem ordentli. chen Fath und Oberamt, dieſes aber in geiſt und weltlichen Nåthen , Beamten und Dfo fizialen auf der Bant , befteht.

geiſtlichen

und weltlichen

Bei dem Kloſter Ochfenhauſen , liegt ein gleichnamiger Marktfleden , am Flüßchen Rottam , mit einer Pfarrfirche. Die Aemter des ftiſtiſchen Gebiets ſind : Almendorf, Horn - und Fijdbach , Lhan heimb , Ober - Sulmentingen , unter : Sul: Zu denſelben gehšren die Pfar. mentingen. - ren Steinhauſen , Simmertingen , Lhans heimb , llmendorf , Reinfetten , Bellmont , Ningſchnaidt, Mittelbuch , Rottumb , wel. che S 3

278 che durch Kegulares und Kapitularen bers reten werden , Laupheim , Winterrieden Kirchdorf, Opfingen , Baldringen , Schos neburg , Unter . Sinonertingen , Horn - und Fiſchbach , welche durch weltliche Geiſtliche beſorgt werben . Die Herrſchaft Main , welche ehemals diefein Srift zugehört hat , iſt an die Reichs : ftadt Ulm gelommen .

Die Abtei Elchingen.

Die

Benediktinerabtei

Eichengen , eben

deffen Aichlingen , liegt auf einem Berge an der Donau , und ift vom Gebiet der Reichsſtadt Ulm umgeben , welche auch die chukgerechtigkeit darüber haben will , die ihr aber weder der Kaiſer noch das Stift zugeſtebet.

Sie iſt

u128 in einem ehema :

ligen Schloß geſtiftet, wenige Jahre hernach vom Feuer Verwüſtet , aber 1142 wieder hergeſtellet worden.

Der Ubt wird genen: net : Der bochwürdige Herr — -- des Heil.

Nóm . Reichs Prálat und

regierender Here des

1

279 des hochlsblichen unmittelbaren freien Reichss Nifts und Gotteshauſes Eldingen. Auf dem Reicestage bat er Siß und Stimme auf der fchwäbiſchen Þráiatenbant , und zwar ziviſchen Murchthal und Salmangweil ; bei dem rchwäbiſchen Kreiſe aber ſigt er auf der Prálatenbank zwiſchen Ochſenhauſen und Yra ree. Sein Reichs . und Kreismatrikularans ſchlag iſt jekt 50 Fl . Zu einem Kammerfiel iſt er auf 162 Fl.

29

Kr.

angefeßt, bes

ſchwert ſich aber über diefen hoben Anſchlag, weil die Abtei reit 1521 auf 200 Güter verloren habe , vornåmlich den Marktfiles den Waldſtetten , die Fleden Odſenbrunn , Wallenhauſen , Holzheim und die Weider Meiſſingen und Balpertshofen . noch zu dieſer Abtei. 1. Das Oberamt

Es gehört

Eichingen ,

welches

die Dörfer Chal und Chalfingen begreift. 2. Das Pflegamt Lommeringen , zu wels chem die Pfarren Sommeringen , Dornſtatt und Weſterſtetten gehåren . 3. Das Pflegamt Fahlheim , zu wel: chem die Derfor Ober : und linter . Fabl . heim , Merſingen , Straß und keybi ges høren . 4. Das Priegamt Stoffenrieb , welches die Dörfer Stofferried , Haufen , Balberts, bofen und Ertlishofen begreift. SM Die

1

180

Die Abtei Urſee.

Die Benediktinerabtei. Drfee , oder Free

e

fen , und Fringen , eigentlich Urfin , Urſi num , izbt Irfingum , liegt zwiſchen den Abs Kempten , Stadt Kaufbeuren , Herrs tei ſchaft Minoerbeim , und einigen kleineren Sie iſt 1182 G : hieten , um Fluß Wertach . Der Sitel des Ubts. ift : geſtiftet worden . Der hochrourbige Herr

des beil. Róm . Reichs und unfer lieben Frauen gefreitett Reichsfifts und Gotteshauſes Vrree regies render Prálat und Herr . +

Uuf dem Reichss

tage hat er auf der ſchrábiſchen Prälatens bant zwiſchen Ochſenhauſen und Petershaus ren , bei dem rchwäbiſchen Streiſe aber auf der

Prälatenbank swiſchen

Elchingen

und

Urſperg , Siß und Stimme. Sein Reiches und Kreismatrikularanſchlag ift jeßt 43 Fl. und zu einem Kammerziel iſt er auf 81 Rthlr. 141 Kr. angeregt. Bei dem Kloſter Yrree liegt ein Dorf. Die Pfarr :n , welche zu dieſem Stift gebe , sen , find : Schlingen , Ketterſcwang , Gaiß . weil,

1

M

281 2& well , Eggenthal ,

laucoborf ,

Ingenrieb ,

Pforzen , Maurſtetten .

Die Abtei Urſperg .

ie Prémonſtratenſerabtei urfperg , wels che fum augsburgiſchen Kirdi (pren .

gel gehört , liegt zwiſchen den Flüffen Kamo blach und Mindel , welche fich vereinigen , Sie iſt 1125 und in die Donau ergießen. geſtiftet , und war anfänglich nur eine Prob ftei , iſt aber. 1349 zu einer Abtei geniacht Der Abt wird genennet : Dee worben . bocmirdige Herr des Heil. Rom. Neichs Prálat , und Herr des bochidhlichen Reichsſtifts und Gotteshauſes Urſperg , des heil . Pråmonſtratenferordens durch Schwa . ben , Elfas und Sraubünden Seneralvifa , rius und Biſitator. Auf dem Reichstage ſigt er auf der ſchwäbiſchen

Prälatenbank gwia

fchen den Hebten zu Petershauſen unb Rota , bei dem ich wäbiſchen Kreiſe aber bat er ſei. me Stelle und Stimme zwiſchen Yrfee und Saiſersheim . Sein Reichs- und Streisinas tria 65

I 282 trikularanſchlag iſt jekt 30 FI. und zu

eis

nem Kaminerziel iſt er auf 32 Rthlr. 413 Kr. angefegt. Zu dem Gebiet der . Abtei, gehfren die Dörfer langen Cell .

Haslach , Pillhauſen

G

und

12 11

Die Abtei Kayſersbeim . SA 1

1 Vie Biſterzienſerahtei Kayſersheim , oder Die Reykheim, Abbatia Cæſarienſis , liegt nicht weit von der Stadt Donauwert, in lims

HH

fange der Grafſchaft Graiſpach , welche dem Herjogthum Neuburg einverleibet iſt. Es hat diefes Kloſter Graf Heinrich von fechos gemiind 1135 dergeſtalt geſtiftet , daß es feis nen andern Kaſtenvogt oder Schutberrn , als der Jungfrauen Sohn , haben rolle ; es fuch te und erhielt aber 1274 Konins Rubolph , 1346 Kaiſers ludurig aus Bayern , und 1349 Stephan , Praizgrafens bei Rhein und Herzoge zu Baisern , Schu . Jitoch, da ſich dieſe Herjoge zu Bayern der boben lans dee obrigteit

über das

Kloſter ' anmaßten , bes

19

283 befreieté es S. Rarl 1370 von derſelben odl, lig , und erlaubte ihm , ſich nådit dem Sai. fer einen Schirmherrn zu erwählen , welchen @s wolle . Die Befreiung beſtätigten die Raiſer Pengel und Sigmund , und das Klos fter wurde bternáchſt für einen unmittelbas ren Reichsſtand gehalten , 1446 , 59, 60 und 75 mit in der Reichsanſchlag gezogen, auch 1521 mit auf den Reichstag nach Worms berufen , und der Matrifel und dem Reichsabſchied mit 4 zu Roß und 67 zu Fuß einverleibet. Schon 1511 erfolgten zwiſchen Friderich , Pfalzgrafen beim Rhein und Herzog zu Bayern , als Vormund , und dem Kloſter ein Vergleich , in welchem die fes an jenen , anſtatt der von ihm verlang. ten landſteuer , 750 Fl. erlegte ; der Herzog aber für ſich , ſeine Nachfommen , reine Pflegidhne und derſelben Erben verſprach , daß zu feiner Zeit einige Steuer von dem Gotteshauſe und deſſelben leuten und Gütern verlangt werden ,

hingegen daſſelbe bei feis ner Gerechtigkeit , Gerichtsbarfeit , Pfan : dung , Steuer und Bothmafigfeit , wie es ſolche von Alters her im Gebrauch herges bracht , ungeirret und ungehindert gelaffen werden solle. 1527 wurde abermals were glichen , daß die Pfalzgrafen gegen járlide 100 Fl. welche ihnen das Kloſter

fu erles gen

284 gen habe ; baffelbe in Schuß nehmen ; Rica aber feiner Gerichtsbarkeit über daſſelbe ans maßen , noch es mit Steuern belegen , auch ein Eheil dem andern den Schuß aufzufüns digen , Macht haben ſolle. 1534 wurde in einem neuen vom & . Karl 1541 beſtätigo ten Vertrag ausgemacht, daß das Gortése baus die Pfalzgrafen , als Inhaber der Graf ſchaft Graiſpac , auf eroig zu Schuß- und

11

Schirmherren annehmen , erfennen , haben und behalten , und ihnen für ſolchen Schuti jabrlich 600 Fl. erlegen , bie Pfalzgrafen die

8

Malefi;fachen in den ſtiftiſchen Dertern bes ſtrafen , übrigens aber ſich über das Gots tesbaus , deffelben Leute , Haab 'ino Güter ganz und gar feiner Gerichtsbarkeit anmaſs ſen , oder ſie befchweren rollten. Nach der Zeit aber haben einestheils die Pfalzgrafen die unmittelbarkeit dieſer Abtei wieder zu unterſchiedenen

malen

angegriffen , anderns

theils aber iſt zwi{ chen dem fchw &bifchen und bayeriſchen Kreiſe ihrentwegen ein langwieris ger Streit entſtanden , indem ſich jeder Streis dieſelbe zugeeignet, fie reloſt aber fich ents weber bald zu dieſem , bald ju jenem freie re , oder zu feinem von beiden gehalten , bis fie endlich 1757 von dem ſchwäbiſchen Krei pe ( jedoch mit

Widerſpruch des bayeriſcher

Kreifer) auf dje Prälatenbank wirklich aufs ges

w

285 genommen , und zwiſchen lirfperg und Rogo Auf dem Weidis : genburg gereßt worden . Der tage hat der Abt gleiche Stelle. Reichsmatrikularanſchlag der Ubtei hat ſonſt 1701 berfprach fie ju 282 FI. betragen . des bayeriſchen Kreiſes Kafie jährlich 300 Fl. zwei Cerminen , und wenn die Stłus erberfaſſung dermehret werden roate , 400 fl. in eben bemeldeten Lerminen zu entrichten. 1757 route ſie zur bayeriſchen Freismann ,

in

1

1

ſchaft 216 Mann liefern , ſie befannte rich Zu einem aber zu dem ſchrábiſchen Kreis . Kamnergiel iſt ſie auf 338 Rthlr. 23 Se. Der Sitel des A1618 ift : Der angereßt. Hochwürdige des heil. róm . Nieichs Prálat den unmittelbaren und Herr , Herr freien Reichsſtifts und Gotteshauſes zu Saya fersheim ; dann der dabin einverkibten 46, tei zu Pillenhofen regierender Abt und Herr, Ihro rom , faiſerl. Majeft & t Confiliarius

1 natus , et ſacellanus hæreditarius , wie auch des beil. unb ereinten Dodens von Cifterz

durch Schwaben

und Tyrol

Vica

rius ac Viſitator generalis . Die Abtei Pillenhofen , welche dieſem Stift einverleibt ift , liegt im Fürſtenthum Meuburg. Sonſt

1:

hat es folgende auswärtige Pflegåmter : 1. Das Pflegamt zu , Niederſtoringen uno Kammingen . 2. Das

286

2. Das

Pflegamt 31t Lapfheim und Tolpertſtetten . 3. Das Pflegamt zu Mørblingen . 4. Das Pflegamt zu unter - und Obers

Shůrheim . 5. Das Pflegamt zu Bauingen . 6. Das Pflegamt zu Ulm und Bibers berg. 7. Das Pflegamt zu Pftnitſtein . 8. Das Pflegamt zu Sulzdorf. 9. Das Pflegamt ju Huisheim

und

Ummerfeld. 10. Das

Die

Pflegamt zu Genderfingen .

Abtei

Roggenburg. 14

Wie Pråmonſtratenſerabtei Roggenburg, Die öder Rodenburg i mwelche zum augsburgia rchen Kirchſprengel gehårt , liegt am Fluſ Gúng , und iſt vom Streichiſchen , biſchof lich - augsbursiſchen , und gråflich - fugges riſchen Gebiet umgeben . Sie iſt 1126 als eine Probſtei geſtiftet , und Abtei gemacht

worden ,

1440 zu einer

und

ſteht

unter dein

E

287 dem

Schutz

der

Reichsſtadt

Ulm .

Der

Ubt wird genennet : Der hochwürdige Herr - des Heil . Rom . Reichs unmittels baren Gotteshauſes Roggenburg Prálat und Herr , beider Ishliden Sottes dufer S. lu . sii und Churwalden , ( welche im Graus bündnerlande belegen ſind, )Abbas haere ditarius . Auf dem Reichstage ſitet er auf der

Prälatenbant , qwiſchen ſchiv åbiſchen Roth und Weiſſenau , auf

den Hebten zu den

ſchwäbiſchen Kreistagen

aber auf der

Prálatenbant , fwiſchen Kayſersbeim und Ploth . Sein Reichs - und Kreismatrikus laranſchlag iſt ießt 49 Fl. und zu einem Raminerziel giebt er 54 Rthlr. 12 Kr. Das Stift hat 1581 , 94 und 1600 uns Güter und Dörfer , Höfe , terſchiedene Zehnten

veräußert.

Anjetzt gehören

daju Die Dórfer Bibrach , Braitenthal,

noch Chris

fterzhofen , Dapferzbofen , Meshofen , Obers Wieſenbach, Rießisried , Schyſen , und una terſchiedene Weiler.

Die

288

Die

Abtei

Roth .,

lie Prämonſtratenſerabtei Hotß , wels Die che unrichtigerweiſe auch Münchroth genennet wird, und zum augsburgiſchen Kirchſprengel gehört , liegt zwiſchen der Abtei Ochſen . hauſen , der Grafſchaft Waldburg , und ans Sie iſt 11 26 ges dern kleinen Gebieten . ſtiftet, und 1376 vom R. Karl IV ſondern Schuß

und

Schirm

des

in bes Reichs

aufgenommen , und von der Landvogtei in Ober : Schwaben Geipalt und Beſchwerbert befreiet worden, hat auch 1338 som Kaiſer 1 Ludwig aus Bayern , und 1430 vom K. Sigmund ein Privilegium erhalten, daß fie vor fein fandgericht geladen

werden rolle.

Sie hat aber doch 1619 die hohe und Mas. lefizobrigkeit über alle ihre Dörfer , Briler, Höfe und Güter von dem öſtretchiſchen Haus re ,

wegen

der Lanboogtei zu lehin genoms

men , und demſelben 8000 Fl. erlegt , giebs auch noch jásrlich eine Fuder Wein anfiate des Schirmgeldes in die lanovogtei.

Der

289

Litel des

Ubts iſt: Der hochwürdige Here des Heil. rom . Reichs Prálat , und

regierender Herr des hoưldblichen Reichs , Auf dem ſtifts und Gotteshauſes Roth . Reichstage hat er auf der Pow & biſchen Prá. latenbank swiſchen den Aebten zu Urſperg und Roggenburg , auf den ſchwäbiſchen Kreistagen aber zwiſchen Roggenburg und Der Neiche. Weiffenau , Siß und Stimme. matrikularanidlag der Abtei betrug ſonſt 44 Fl. iſt aber 1683 durch ein Reichs , gutachten auf 15 Fl. beruntergeſellt wors den , wornach ſich auch der ſchwäbliche Rreis Zu einem Kammerziel iſt ſie gerichtet hat. auf 54 Rthlr. 12 fr. angereßt. 1642 muß, te fie aus Noth ' den boligen Kirchenſaß zu Umendingen , nebſt allen dangen Zehnten und Gefällen , ihr noch

verkaufen .

Jegt

gehören

Die Dörfer Bertheim und Haslaca , nebſt unterſchiedenen Weilern und Hafen.

Die

S BAL. Erobercer. 18. B.

Die Abtei Weiſſenau.

NA Die

Prémonſtratenſerabtei

Weiffenau ',

RE Augia alba , oder Minderau, Augia ininor, coſtanziſchen Kirchſprengel ges welche zum hort , liegt am Fluß Schuß , zwiſchen der Landdogtei Altorf, Stadt Ravensburg, und Grafichaft Montfort.

Sie roll

anfänglich

1 -

ein Siß einiger Einſiedler geweſen , und rolcher im Jah : 990 in ein Kloſter verwans delt worden ſeyn , welches 1145 zu einer

19

Pråmonſtratenſerprobſtei , und 1257 ju eis 8. Friedrich I ner Abtei gemacht worden. bat das Kloſter 1164 in ſeinen und des Reichs beſondern Echuß aufgenommen. Die Herzoge von Schwaben aus dem Hauſe . Hobenſauffen ,

haben

daſſelbe - mit

vielen

Dérfern , Beilern , Hofen und Feldern bez * gabt , und mit mehrern Freiheiten verſehen ; welche rowohl König Rudolph 1280 , als auch die folgenden Kidnige und Kaier , bes ſtátiget haben . Infonderheit nahm S. Karl IV das Klofter 1376 in beſondern Schuß und Schirm des Reichs auf , und bea

291 befreite eß von der Semalt der landvogtei in Ober - Schwaben. Sie giebt aber doch noch jährlich

20 @cheffel Veeſen , ein Fus

der Wein , und ein Pfund Pfeffer Schirm geld in die Landpogtei . Der Sitel des Uts

701,

Det

10

Et 1

3

iſt : Der hochwürdige Herr -- des beil. róm. Reichs Prálat , Herr des bochldblis chen Reichsſtifte und Gottesbauſes Weiſ fenau . Auf dem Reichstage bat er auf der ſchwäbiſchen Prälatenbant, zwiſchen den Uebten du Roggenburg und Scuffenriet , und beim ſchwäbiſchen Kreiſe zwiſchen den Uebten zu Roth und Scuffenried , Siß und Stimme. Der Reicho marrifularanſchlag der Mbtei , betrug ehebeffen 80 Fl. iſt aber 1680 auf 25 Fl. beruntergelegt worden . Zu eis nem Sammerziel fod fie 81 Nithir , 141 Kr. erlegen .

Das Dorf Oberhofen , mit einem Hof ju Rambraßhofen , gehört ihr mit der niedern Gerichtsbarfeit gù ; in Unſehung der hohen und fürftlichen Obrigkeit aber fiebt es unter der Bandoogtet. In derſelben hat die Abs tei auch viele Gúter und Höfe.

S2

Die

292

Die

Abtei

Schuſſenried .

! DO Die pråmonſtratenſerabtei Schuſſenried ; oder Soreth , lateiniſch Sorethium , oder Abbatia forethana , liegt zwiſchen der Graf schaft Waldburg , Freiherrſchaft Yulendorf, Serrſchaft Scheer , Abtei Buchau und ans dern Gebieten , fößt auch an den Federfee , und in ihrem Fluß Schuß .

Gebiet entſpringt der theine Sie ift 1188 von den Ges

brüdern Beringer und Konrad von Schuſs ſenried in ihrem Schloß geſtiftet worden , und gehört z11 dem coftanzirchen Kirchſprens 1376 nahm X. Karl IV dieſelbe in gel. des Reichs befondern Schuß und Schirm auf , und befreite ſie von aller Sewalt der 1 Staiſer Friedrich lll ertheilte Landvogtei. ihr 1487 das Privilegium , daß ihre Dies tier , eigne Leute und Unterthanen vor fein Der Landgericht geladen werden rollten . 1

1

Abt wird genennet : Der hochwürdige Herr des beil . rom . Reichs þ.álat , und Herr des Dochlsblichen Reichsſtifts und Gotteshauſes Saura

11

NE

.

**

293

Schuſſenried .

Uuf dem Reichstage

fißt er

auf der ſchwäbiſchen Prälatenbant zwiſchen dem Abt ju Beiffenau und Probſt zu Wets tenhauſen ; beim ſchwäbiſchen Kreiſe aber

1

gwiſchen den Uebten zu Weiffenau und Der Reichsmatrikularanſchlag Marchthal. dieſer Abtei betrug ronft 80 Fl. jeßt aber macht er nur 35 Fl . aus . Zu einem Rains metfiel giebt file 67. Rthlr . 56 Sit . Es find auch viel Güter und Zehnten , nebſt dem Dorf kaupach , von derſelben abgefommen und veräußert worden. Jeßt gehören the noch die D &rfer Almansweiler , Michelweneda , Steina baufen und Staflangen , mit dazu gehöriger Vogtei , imgleichen eine Anzahl Weiler und Hófe.

Die Abtei

Marchthal.

ie Pråmonſtratenſerabtei Marchthal , Martalum , Martellum , zum coſtanziſchen Kirchſprengel gehörig , liegt auf einem Fel: L 3 fen

294 fen an

der Donau ,

und

ihr

Sebiet

te

ftreckt ſich bis an den Steberfee , (Lacus plumarius). Sie iſt anfänglich ein Cols legium Canonicorum , geweſen welches die fchwåbiſchen Herjoge Hermann , Sogn , ums Jabr 1000 und

Bater und 1006 geo

ftiftet haben , 1171 zu eirer Probftei, und 1418 zu einer Abtei gemacht worden iſt. Raiſer Maximilian II bat berfelben 1575

.

ein Befreiungsprivilegium von fremden Ges richten ertheilt , welches K. Leopold 1659 , bis auf die Ebehaften ( caſus reſervatos ) beſtåtigt bat. Der übt Der bodwürdige Herr

wird genannt : Pralat und

Kirr des beil. rom . Reichs Stifts und Gote testauſes Marchthat.

Der Meichsmatriku : laranſchlag der Abtei , betrug ſonſt 44 Fl. jeßt aber beträgt er nur 32 Fl. Zu einem Kommerziel iſt fie auf 81 Rthlr. 14. ker. angelegt worden . Der Blutvann in dem

1

bei dem Klofter befindlichen. Dorf Marthal, iſt ein Reichslehn . Sonſt gebåren gu dens Gebiet der Abtei , die Dot fer Dathauſen, Dietersfird , aufen , Kirche

bitlingen , Reutlingen , Saugart , Sexfirch, Unt.t - mudingen , Uttenweiter , rob.edens Weiter und Dótfer .

und unters

Die

295

$

Die

Abtei

Petershauſen.

Die Benediktinerabtei Petershauſen , Pe. Petershuſium , liegt gerade tridomus gegen der Stadt Coſtanz über .

Sie iſt im

Jahr 980 geſtiftet , und gehört zum coftana siſchen Kirchſprengel. Der Litel des Ubts des Heil. iſt : Der hochwürdige Herr róm . Reichs Prálat , und Herr der bei den 18blichen Reichsſtifter und Gotteshaurit S. Gregorii zu Petershauſen , und SS . Ci rilli & Georgii zu Stein am Rhein, Probſt ju Klingenzell , Herr des Gotteshauſes ad portam S. Mariæ ju Mengen ,

auch Herr

der Herrſchaften Stauffen , Hilzingen , Riet beim 2 . Auf dem Reichstage bat er auf der ſchwäbiſchen Prälatenbank swiſchen den Uebten zu Urſee und Urſperg , beim fchwa. biſchen Kreiſe aber zwiſchen dem Ubt zu March thal und Probſt zu Bettenbauſen , Siß und Stimme.

Sein Reichsmatrikularanſchlag iſt

ist 20 Fl. und zu einem Stammerstel iſt er auf 40 Rthlr . 54 Kr. angefert . Die 2162 E 4

296 Ubtei

ſteht

unter

Oſtereichiſchem Schus.

Von ihren Gütern iſt ein guter Lheil in auswärtigen Hånden , außerdem aber bat 1581 die Stadt Coſtan; die Gerichtsbarkeit über das Dorf oder die Vorſtadt Peterss bauſen für 3000 Fl. erfauft , es ſind auch 1641 und 82 unterſchiedene Güter und Gründe dem Sifte , durch Befeſtigung der Stadt Coſtanz , entgangen. Das Kloſter welche unter in der freien Stadt Stein der Oberherrlichkeit von Zürch fteht , ift zwar 1597 vom Pabſt mit der Abtei tershauſen långft

verbunden worden ,

eingegangen .

pes

aber vors

Klingenzell , liegt im

Lurgau , ' unter der Hoheit der Eidgenoffens Thaft. Die Herrſchaften Stauffen , Hilzingen und Kiedheim , liegen in der Gegend der wurs tembergiſchen

Feftung Hohen - Twiel , Umfang der Landgrafichaft Dellenburg.

im Zu

Hilzingen iſt ein Obervogt. Es gehören auch der Abtei die Dår fer

Berbrangen

Sauldorf und Senthart , welche , nebſt unterſchiedenen , Ddrfern und Flecken , gwiſchen der Grafſchaft Heiligens berg ,

Komthurei

M & $ firch

Allſchbauſen ,

Herrſchaft

und dem überlingiſchen

Sebiet,

liegen . Die

1

ty

Ft

297

Die Probſtei Wettenhaufent .

Die Probftei Bettenhauſen , welche mit regulirten Chorherren Auguftinerordens beo reßt iſt , und zum augsburgiſchen Kirchſprens gel gehørt , liegt mit ihrem Gebiet zwiſchen und an den Flüffen Súng , Ramblach und Mindel , und iſt von der óſtreichiſchen Marfs Sie ſoll ums grafichaft Burgau umgeben . Jahr 982 , oder gar hundert Jahr eher, Der Probſt wird genennet ; geſtiftet feyn . - des heil. Der bochwürdige Herr bodib : des rom . Reichs Prálat und Herr s Wets Gotteshauſe und lichen Reichsſtifts tenhauſen ,

der rom .

faiſerl.

und

fønigl.

Majeftåt Rath und Sacellanus perpetuus. Nuf dem Reichstage pigt er auf der ſchwa biſchen Prälatenbant , qwifeben den Hebten zu Schuſſenried und Zwifalten , bei dene ſchwäbiſchen Kreiſe aber zwiſchen den Uebs Sein ten zu Petershauſen und Zwifalten . jeßiger Reichs : nnd Kreismatrifularanſchlag ift S 5

298 iſt 20 Fl. Zu einem Kammerziel iſt er auf 54 Rthlr. 8 Kr, angefest. Das Kloſter Wettershauſen ſelbſt , liegt am fluß Samblach. In demſelben iſt Heins

lekter Markgraf von Burgau , wels cher 1283 ohne Erben ſtarb , begraben . Zu Groß - RÓB und zu Rdfingen , ſind ſtiftiſche Obervégte , und zu Wattenweiler , Außer den Dörfern Lim iſt ein Amtmann. rich ,

pa , Ellersbach , Huipa und Ettenbeuren geboren der Probſtei noch unterſchiedene Weiler und Hofe .

Die

Abtei Zwifalten .

S ie Benediktinerabtei Zwifalten , welche fum coſtaniſchen Kirchiprengel gehört, liegt mit ihrem Gebiet am Fuß , der alb , jedi fchen dem Herzogthum Würtemberg und der Donau , grenzet auch an das firſten bergiſche und öftreichiſche Gebiet. Sie iſt 1089 von den Grafen von Achalm , geftif tet worden , und hat jogi den erſten Ubt befommen . Der Schuß und Schirm der Abs

11

299 Abtei , roll von den Herzogen zu Bayern , an die Grafen von Emertingen , und

von dieſen 1303 an die Herjoge zu Deftreich gefommen ſeyn , die Berjoge ju Würtema berg aber haben behauptet , dat ihnen die Schußgerechtigkeit über die Abtei gufomme, weil fie auf der Grafen von Achalm Grund und Boden liege , deren kand an fie gefoms men fery ; ſie haben auch den Schuß , Schirm , die Kaſtenoogtei und landeshoheit über die: felbe wirklich ausgeübet , ro daß ſie nicht zu den ruw & biſchen Spreistagen berufen wors den , auch den Reichstag nicht beſchicket bat ; 1751 aber hat ſie fich von dieſer Bers bindung mit dem Herjoge zu Würtemberg frei gemacht , indem ſie demſelben die drei Dörfer : Groß - Enſtingen , Dedenroaldſtetten und Neuhauſen , nebſt gewiffen Gefallen Der Abt wird genennet : Der abgetreten . - des Heil . råm . hochwürdige Herr Reichs Prálat , und regierender Herr des hochldblichen Reichsſtifts und Gotteshauſes Auf dem Reichstage fißt er auf Swifalten. Prälatentanfmiſchen fchwäbiſchen der dem Probſt zu Wetterhauſen und Abt fus Gengenbad , und bet dem rabiſchen Preis fe bat er 1750 eben dieſelbige Stelle eins Sein Reitsmatrikular : Uns senommen . Kchlag iſt in ordinario 12

ju fuß und 5

360

io 20 $1 . und du Pferde , im extraordinar zu einem Stammersiel giebt er 40 Rihle. Das Kloſter Zmifalten ſelbſt , liegt in einem Shal , am Fuß der Alb , an zwei Bås chen , Namens ach , daher der Ort , in weldem eo angelegt, der aber für Zeit der Stiftung deſſelben abgebrochen worden den Namen Zwifaltach , Aquae , befomuter bat.

Die Dörfer ,

latein . Duplices

welche dein Stift zuges

båren , fino Aichenlau, Uichſtetter , Bechins , ringen , Seißingen , Hohenberg , Fttenhaus fen , Kirchheim , mizingen , Oberſtetten , Pfraunſtetten , Taugendorf , Upfelmehr , Wiiſingen . Die Herrſchaft

Reichenſtein , iſt 1499

erfauft , und begreift das Schloß Reichens Rein , urib die Dörfer Ehalheim und kaus teren. Das Schloß Mochenthal, welches vor After auch Oppenthal genennet worden , baben die Grafen von Berg dem Kloſter 1192 geſchenft. In demſelben iſt eine Ras pelle. Anmerk. In der öftreichiſchen Stadt Ehingen hat daß Stift ſeit 1686 ein Kollegiuni oder Gyms naſiuin , und im Turgau gehört ihm das baus Mittler . Gyrsberg , oder Gierfperg voeloe$ 1679 erkauft worden . Die

३० ॥

Die Abtei Gengenbach.

1

ie Benediftinerabtei Gengenbach , iſt Di in der Reichsſtadt dieſes Namens , gehørt zum biſchöflich - ſtraßburgiſchen Kirchſpreng I, und foll ums J. 740 geſtiftet fenn . Det Litel Herr

des

Ubts des

iſt : Heil.

Der

Hochwürdige

róm. Reicho : Stifts

3

und Gotteshauſes Gengenbach Pralat , und Herr von Ruß. Uuf dem Reichstage bat er auf der ſchwäbiſche Prälatenbani juvia ſchen 3wifalten und finbau , beim (chivå ,

1

biſchen Streiſe aber zwiſchen Zwifalten und Beggbach Siß und Stimme. Sein Reichs und Kreismatrikularanſchlag beträgt jetzt nur 7 Fl. zu einem Stammerziel aber ist er

auf 40 Rthlr. 54 Kr. angefeßt. Die Firſten zu Fürſtenberg ſind Schußherren der Abtei . Es ſind derſelben ihre vors nehmſten Süter und Gefälle , welche ſie in Scwaben , Ellas , Stadt und Bisthum Baſel , Brisgau und Kinziger Chal gebabt bat,

302 bat, entzogen worben .

Jekt båt fe noch

Schaffner ju Offenburg und Zell am Sam's mersbach

3: Die

Abtei

Seggbady.

'ie Ziſterzienſerabtei Heggbad , oder Heppach , welche zum coſtanziſchen Kirch ſprengel gehårt , liegt zwiſchen der Abtei Ochrenhauſen , Reichshadt Biberach , und Sie roll nach dem Streichiſchen Gebiet, einiger Meinung ſchon im eilften Jahrhu ! dert , nach anderer Meinung aber erſt 1233 geftiftet ſeyn , und ſteht unter der Aufſicht des Abts ju Salmandmeil. Die Aebtiffin wird genennet : Die hochwurbige Frau --hochlöblichen Reichs - Stifts und Sota teshauſes Heggbach Hebtiſſin und Frau. Sie hat auf dem Reichstage auf der ſchwis biſchen - Prálatenbanf, zwiſchen den Aebtiſ

1

des

finnen zu Rothmünſter und Sutenzell , beim chrodbi:chen Kreiſe aber zwiſchen dem Ust

fu Gingenbach und der Debtiſin zu Sutinell

15

303 Giß und Stimme. Jør Reichs - und Streiss matrifularanſchlag iſt jeßt 10 Fl. und zu einem Sammerziel giebt ſie 13 Rthlr. 46 Bu dem Sebiet der Abtei gehört Rr. Das Dorf Mietingen , und einige Weis ler , als Sulmingen . Sie hat auch uns theil an der niedern Gerichtsbarfeit über das Dorf Uicyſtetten .

Die

Abtei

Die Bifterzienſerabtei

Gutenzell.

Sutengel , Bona

cella , in einigen alten llrfunden auch Gots, tesjell , Dei cella , liegt zwiſchen der Xb . tei Ochſenhauſen , Herrſchaft Jler - Nich heim , und andern Gebieten . Sie roll ums I. 1240 geſtiftet ſeyn , und ſteht unter der Aufſicht des Ubts zu Salmandweiler. Der Sitel ber würdige Frau

ebtiſfin iſt : Die Hebtiſin und

hoch Frau

$ des heil. rdm . Reicho freien adelichen Stifts Gutenjell. Auf dem und Gotteshauſes Reichstage fikt ſie auf der lidmåbiſchen Prås laten

304 latenbank zwiſchen den Uebtiffinnen zu Beggi bach ·und Bainot , und beim ſchwäbiſchen Kreiſe zwiſchen Reggbach unb Rothmuns fter. Jör Reichs • und Kreismatrikulare anſchlag iſt jeßt nur Kammerfiel giebt

10 Fl . und zu einem

ſie 13 Nthlr.

46%

Kr.

Das Gebiet der Abtei iſt gering.

Die

Abtei

Rothmünſter.

ie Ziſterzienſerabtei Nothmünſter,

Val

lis b . Mariae Virginis , welche zum coſtanziſchen Stirchſprengel gehört , liegt am Nedar , unweit der Reichsſtadt Rothwell. Sie iſt anfänglich ein tleines Kloſter , Mas mens Hohenmauren , geweſen , welches nas he bei

Rothweil, an einem Ort , welcher

Uiteftabt genennet wird , geſtanden hat , nachmals aber in eine Eindde , Namens Dolperbach , endlich aber ums Jahr 1224 an den jebigen Dit verſett, und Roths Sie ſteht uns niünſter genannt worden . ter der Aufſicht des

Abts ju Salmansweis ler .

13

305

ter.

Der

Titel

der

Vebtiſlin

it .

Die

des hodíóbligent hochwürdige Frau Neichs- Stifts und Gottebaufas Roremán : fiter ebtiſiin . Uuf dem Reichstage hat ſie auf der Idywibiſißen. Prälatenbant įwiſchent din labtiſſinnen zu fradau und Heggbach, beim fcbrábiſoen Kreiſe aber zwiſchen Gus tenzell und Baindt , Siß und Stimmt . For

Reichs : und Kreismatitular', Ang ſchlag iſt jeßt 19 FI . gir einem Rammers giel aber iſt ſie auf 40 Rihlr. '54 Kr . ans gefeßt. Zu ihrem Gibier gehören Die Dárfer Wixen , Tauffen , Fritblina gen , Zepfenban ac .

Die

Abtei

Bainst .

de Biſterziterabrei Painot , Panne Die dum , auch Abbatia Bintenfis , Hortus Horidus , welche zuimt coſtamircisen

Wirtys

Tvrengel gebort , und unter des Unteju Salmansweiler Aufficit liht , liegt am Fluß Schuß , im Umfang der Pantoogtei ditorf, Sie iſt 1240 geſtiftet , 1241 eina

BARCH. Erdbeſcbr. 18. B.

306

geweibet ; und 1376 in beſondern Schube des Reichs aufgenommen , und von allen landbogteilichen Beſchwerden befreiet wors ben . Der Sitel der Aebtiffin ift: Die hochwürdige Frau des bochisblichen beil. rom . Reichs Stifte und Gotteebau Auf dem Reich 83 fes Baindt Uebtiffin . tage bat ſie auſ der ſchwäbiſchen Prälaten bank die leßte Stelle , und bei dem ichmodo biſchen Spreiſe auf der Prälatenbant gleich : falls

den

lekten plak .

Jhr Reichs = und

Kreismatrikularanſdlag beträgt Fl . zu einem Kammerziel aber 13. Rthlr . 464 Kr. angefekt.

jeßt nur 4 ift fie auf Dieſe Abtei

ſteht unter dem Schuß der tanboogtei , und giebt jågrlich an Schirnigeld 1. Fl. in Gold , 2 Lebzelten , 3 Scheffel Veeren , und noch 20 Scheffel Hafer , wegen der Boljungsgerechtigkeit im Ultorfer Walde. Sie hat weder ein eignes Gebiet , noch ein nen einzigen Reuerbaren Unterthan , ſondern ihre Eigenbehårige ſtehen unter andern Hereichaften , und zwar ro iſt der meifte Cheil ihrer Güter unter der landvogtei hoben und niedern Gerichtsbarkeit.

1

Die

C

307

1 1 1

Die

ie

Abtei

Benediltiner

Meresheim .

Mannsabtei

Merese

Beiin , liegt neben dem gráflich Dettingens Wallerſteiniſchen Städtchen Beresheim , und in der Reichsoogtei Neresheim , auf dem Sie iſt 1095 vom Gras S. Ulrichsberge. fen : Hartmann III von Dillingen und Kya burg geſtiftet worden , und nach Abgang der Grafen von Dillingen 1280 unter ótrins Sie bat giſche Bandeshoheit gekommen,

71

eine påbftliche Befreiungsbulle eri balten , welche aber ber graft. Ottingiſdent landeshoheit und Kaftenvogtei nichts bed fwar

11

Unterdeffen hat das gráffisi kann . the. Haus Dettingen - Wallerſtein 1763 mit dieſem Kloſter einen Vergleich errichtet , int welchem es das offer aus aller von dent nehmen

71

Hauſe Dettingen tergebrachten Berbindung Schuß gerechtigkeit und Landeshobeit der entkaffen , und demſelben einen eignen , freien und unmittelbaren Kandes ifritt , mic alo

&

308 aller Landesherrſchaut haben

und niedern

Gerichtsbarfeit auch Jagdregal eingeräumt hat : dagegen das Kloſter dem gráflichen Haus re gewiſſe Süter und Gefáile abgetreten , 40000 Fl. baares Seld zu bejahlen , und 42000 Fl. väterliche Schulden zu erlaffen , berſprochen

hat.

Vergleiche aber

Dieſen

haben die hohen Verwandten des 8 : & f . Haus Dettingen - Wallerſtein , infonderheit fed als der Fürſt zu Oettingen - Spielberg Senior Des Gaufes , auch Lehn- und Res galten : Usminiſtrator , widerſprochen , ion fic die Gerechtſamen des hohen Geſamthaus ſes nadtheilig il und alſo unſtatthaft und nichtig

ertlåret , auch

bei dem Reichshofo

rath angehalten , solchen Vergleich sångs Endlich iſt auch dieſe lich aufzuheben . Schwierigkeit gehoben , und die Ubtçi bei dein (chw & biſchen Reichsprålaten : Kollegio, und bei dem ſchwäbiſchen Reichsfreife aufs genommen ,

auch

Kommiſſionsbefret

1768

durch

der übt

zu

ein faiſerl. Siß

und

Stimme auf dem Reichstage empfohlen worë Es iſt ihin nebſt der dem áttingia den . fcben Hauſe abgeſchriebenen Rata an Kreis, Praeftandis und Kammerzielern , ein eignes erbshtesQuantum von 8 zu Fut , und 14. Gul den 6 Kreuger an Gold , und 9 Gulben ju jebem

Kammerzieler ,

jugetheilt

worden .

3og fchwäbiſchen

Bu dem

Kreiſe giebt er

groei

Mann ju . Fuß , nebſt 4 Matritalar: Ouls den ' gum Kreis : extraordinario,

! Die Komthurei Aldhauſen,

# nebſt

4

den

Kreiſe

übrigen

im

ſchwäbiſchen

belegnen kommenden der deutſchen

31

-

Drdens

Ballei , Elfas und Bum guno .

Sie Fomthurei Ulſchhauſen , gehrt zu des deutſchen Ordens Ballei Elſas , und Burgund .

Der Landfommenthur dieſer Bal.

lei , welcher auch Kommenthur ju alichbau fen iſt , wird zwar ju den Reichsprélaten gerechnet ,

gebårt

beim

rchwäbiſchen

Kreiſe

der Grafen : und

Herrenbart ,

zu

auf welcher dem

er

aber

die erſte

reichsprélatiſchen

Stelle bat . Kollegio

Reichstaye hat er nichts 3 U

zu

auf

Mit dem

thun . Sein Neidis

310 welcher fonft Reichématrikularanſchlag , welcher 160 Fl. betrug , if 1682 nur auf 60 Ff. gefekt worden , zu einem Stammerziel abet bat er 101 Rthlr. 45. Pr. gu erlegen. Zu dieſer Kommentburei gehören 1.

Ulſchhauffert , oder Uitſdaufen , auchy

Hishauſen , ein Schloß , welcges der Site des Kanofommenthurs der Badei Olfas uno Vurgund ift , und zwiſchen der . Sandpogtei Altorf , und den Grafichaften Königsed und Scheer liegt . Der dabei liegende Ort glei ches Namens , iſt ein freies Reictsborfe deflen Gerechtſamé in geift : und weltlicher Sachen vom deutſchen Orden oft anges fochten worden . 2. Die D &rfer Xlligche , Eberſpach), Gombs und Muchbach , nebſt unterſchiedes

men Weilern und

H fen , liegen

um das

vorber genannte Schloß her . Die übrigen im romabiſchen Kreiſe bes Tegenen Rommenthureien der Sallei Elas und Burgund , von welchem aber nur noch die zu Meinau zu dem Reichsmatrikutars anſchlag des landfomthurs, etwas beitragt, find folgende : 1. Die Komthureien Rohr und Wald fletter i quwelgen folgende Derter ses Meten. 1 ) Im

d

311 i ) Jin Burgau.

Umfange

der

Markgrafichaft

( 1 ) Rohr , ein Flecken am Fluß Kambe lach , unweit der Abtei Wettenhauſen. ( 2 ) Waldſtetten , bi ns

ein

Fleden ,

( 3 ) Blaichen , ein Dorf, Flüffen Günz und Ramblach .

unweit

zwiſchen den

i

3 3

2 ) Von dem Gebiet der Reichsſtadt Ulm , ſind zum Theil umgeben der Marktfleđen Keerlingen , und das fluß Blau . 3 ) Das

Schloß Urned , am

Kaſtenamt in

der

Reichsſtadt

Ravensburg . 4) Un

der Sftlichen

Grenze

Ichaft Montfort, das nebſt einigen Weitern .

Schloß

der Grafa Uchberg ,

5) Zwiſchen der kandgrafſchaft Nellens burg und Abtei Petershauſen das Bergs foloß Hohenfels, die Dörfer Reiggesborf oder Liggerſtorf, Minder ſtorf, Mahlspuren , und unterſchiedene Weiler und Hofe. 2. Die Komthurei Meinau , } gehört

ju melcher

1 ) Meinaut , eine fleine angeneøme Jus fel im Bodmer oder tliberlinger See , wels 1 282'dem dhe Arnold von Langenſtein deutſchen Orden geldheutt bat. - Sit bat U 4

msins

Beinz und Kornwache , und auf derfelben iſt ein southureihaus . 2 ) Die Nemter in der gräflich = fåniges ediſchen , Stadt

Immenfadt ,

und in der

Reichsſtadt uiberlingen . 3 ) Das Umt Blumenfeld , welches amis Ichen der Landgrafſchaft Nellenburg , dem Kanton Schaffhauſen , den fanografſchaften Baar und tühlingen , und der gefürfteten Orafcbaft Chenger liegt. Dahin gehört. ( 1 ) Blumenfeld , ein Städtchen am Waſs fer Ach . ( 2) Die Dörfer Leipferdingen , Woltera dingen Binningen , lc. 3. Die

Komthurei Beuggen , jumela

doer Das Dorf Beuggen oder Beuden , bei Nheinfelden , die Schaffnerei Frid , in der ſüdlichen Gegend vom Breisgau und die Shaffnerei ju kominfelden geb8ren .

4. Die Komthurei ifren Siß in Der

Stadt

Freyburg ,

Freyburg ,

welche

im Breisgau ,

Zu derſelben getdren die Derret War bat. fenweiler - swiſchen Freyburg und dem aldorf , Scwandorf , und Bola hein ; maringen , alle drei in der Gegend der würz tcrubangifchen

Stätte Magold

und Batters . bache

313 bado ;

R & ringen , Flingen , Rohrdorf und

Heimwendorf, in der Gegend der Sítreithia den Städte Horb und Ebingen .

fürſtenbergiſche

Die

grafichaft

Land:

Stühlingen.

$ . I. Jie liegt am Fluß Butach , welcher in den Rhein fließt , und grenst an die

gefürſtete landgraffchaft Klettgau , den hela vetiſchen Stanton Schaffhaufint , des deut roben Ordens Amt Blumenfeld , die Grafs ſchaft Bondorf , und das Breisgau ; iſt ungefähr 2. Meile lang , und 1 Meile breit. f. 2. Vor Ultere bat lie den Grafen von Lupfen juge drt , nart deren 1532 erfolgtem ubgang , die an Konrad von Paps penheim , wegen der vom S. Maximilian I darauf erhaltenen Anwartſchaft , gefoms Dieſes Soon Marimilian reşte feia men. POR Eafel , Franz Marimilian pon Fåra ſtenberg , dum Erben von Ståhlingen , Hár men und Engen ein . Febrere Umſteabe bon der

Landgrafichaft , Reben eben in der Da ns

314 allgemeinen Übhandlung

von den fürfifichen und landgräflichen Hauſe Fürſtenberg. S : 3. Zu den fürſtenberg - ſtúblingiſchen landen , gehört

1. Die eigentliche Landgrafſchaft Stühs lingen , welche, ein Obervogteiamt auss macht , und begreift 1. Stühlingen , ein Städtchen und Schloß , am Fluß Wutach. 2. Eine

Anzahl

Dorfer ,

als

dico ,

Eberfingen , Edingen , Kreuchingen , Obers und Unter- Mettingen , Michen oder Much . beim i Schwaningen , Wißen ze, 3. Berau , ein Benediktiner Ronnen ,

kloſter. 4. Rieber , bei

einander

iſt der Name zweier nahe liegenden

Auguſtinerfl$ fter

unterſchiedenen Geſchlechts . II. Die Herrſchaft Heben , oder Hes wen , auch Homen , mit Engen , welche

1 im Begau , zwiſchen den Landgrafſchaften Baar und Nellenburg , und andern Gebies ten liegt , und vor Alters gemiffen davon benannten Freiherren jugehört hat , welche 1560 ausgeſtorben ſind , worauf die Herre fchaft zugleich mit der Landgrafſchaft Skibs lingen , an die Grafen von fupfen , hier : nächſt an das pappenheimiſche , und lich an

das

ends

fürſtenbergiſche Haus gefoma men

15

men iſt.

Sie

macht

ein

Oberdogteiamt

aus , zu welchem and das Amt Emingen Man bemerfe auf der E & gebort . 1. Hohenreben oder Hohenhden , eir Schloß auf einem Berge. 2. Engen , ein Stadtchen worelbſt ein Dominikaner Mornenfloster , und nahe bei Şügel ein Kapuziner der Stadt auf einem Mönchenflofter ift.

3. Die Haltingen

Dörfer Biſenborf, Emingen , Honſtetten , Schenkenburg ,

Gtetten , Melſt . Engen , u . a . m . Ill . Das Obervogtejamt Neuſtadt , wel : ches zwiſchen dem Breisgau , der Grafs ſchaft Bondorf , und der Landgrafſchaft Baar liegt .

Dahih geboren

1. Neuſtadt , ein Marktflecken am Fluß Mutach , woſelbit ein Kapuziner Mönchens klofter ift. 2. Grunewald , ein Eremitenfloſter.

3. Die DSefer Steig , u . a. m.

Sappel ,

lenzkirch ,

Die

316

i

Die

fürftenbergiſche

grafſchaft

Land :

Baar .

ie Landgrafichaft Baar { cheint ihren Namen von dem Wort baar , das ift , nadt, blog , ju haben, weil das land in Ber :

LE

gleichung mit dem daran gelegenen Schwarf walde , bloß und eben , und vom rcwar : gen Solie entbiskt oder leer iſt. Es ſcheint aber doch , daß vor ulter auch ein Stud vom

Schwarzwalde

zu

dem

Gau (pago)

Baar gehört habe. In derſelben entſteht die Donau , wenigſtens dem Namen nach : denn die unterhalb Donaueſchingen fich vereinigenden kleinen Flüffe , Brigach , wel

MI

cher von S. Georg im Herzogthum úrs temberg , berfømme und Brege , wel : cher von berfitteet ,

Furtwangen zwar ſind zwar

und

Fehrer :bach

betrách tlis weit unterhalb Donaus

auch der auch als der cher , eſchingen in dieſen Vereinigten Fluß ſich ergießenbe fleine Bach ; indeſſen wird doch dieſer eigentlich

die Donau , genennet ; und

1

11

317 es iſt gewiß , daß der Name des Donaus ſtroms erſt bei Donaueſchingen entſtebet. Die merkwürdigſten Oerter in dieſer kandgrafſchaft ſind

folgende .

1. Fårſtenberg , ein Stadtchen und Schloß auf einem Berge , wovon das für ftenbergiſche Haus den Mamen hat . 2. Meibing , ein gleden an der Do,

nau , mit einem Ziſterzienſer Nonnenkloſter, in welchem das fürftenbergiſme Begrabs niß iſt. 3. Blumberg , ein Städtchen , welch : der Siß eines Obervogt:iants ift. 4. Huffingen , ein Stadidten an der Brege , woſelbit ein Oberamt iſt. 5. Esfiingen , ein Gråttchen in einem

fruchtbaren Chal , woreltſt ein Oberdogtei amt und Geſundbad ift. 6 ) Friden meiler, eine Siſterzienſer Noma jum . Piret (prengel des nenabtei , welcte Biſchofs zu Straßburg gebórr . : 7 . Fehrenbach , ein tieines an der Brege

ein

etåttchen

8. Donaueſchingen oder Doneraingen , Marftfleden , bei weldem die Donau

ihren Namen bef8mmt, die fürßlich fürften : bergiſche Reſidens , und der Siß des Hofs und Regierungsraths : Kollegiums mit der Regierungstanglei , und der Rentiammer. Seiz

318 9. Ceifingen i ein

Stadtben an

dee

Donau , wofelbft eine Kafirnoogtei iſt. 10. Wartenberg , ein Bergſchloß , melo ches vor Quiters rigne Freiherren gehabt hat. It . Amptenbaufen oder Umthauſen , ein Benediktiner : Nonnenflofter. 12. Möringen , ein Städtchen und Schloß , an der Donau , woſelbſt ein Obere pogteiamt ift.

Die

Sperrfdaft

Wieferiſtcig.

Die liegt zwiſchen dem Herzogthum Sie Würtemberg , und dem Gebiet der Reichsſtadt illm , und iſt ungefahr zwei Meilen lang und breit. Sie iſt son den Herrogen iu Sid an die Grafen von Hels Fenſtein gefon men , und fat einer beſondern Linie derfelben den Unterſcheidungstromen gegeben .

U18

dieres gráfliche Haus 1627

mit dem Grafen . Nudolph ausſarb ,

befam

bas fürfienbergiſche Haus von dieſer Herra lahaft , die übrigen § aber abur : Bapern, wela

319 welches dieſelben von den beiden ältern 18ch . tern des leßten Grafen erfaufte. Es wolls ten zwar die Herjoge ju Würtemberg rols ches nicht zugeben , und befamen auch 1704 die Herrſchaft in Belik ; mußten aber dies felbige , pon

vermoge , Ses

1714 , an

Baadener

Friedens

Churbayern jurúd geben

welches 1753 auch das fürſtenbergiſche 1778 jog an dieſer Herrſchaft erfaufte. der Kaiſer Gerechtfame

die reihslihnbaren ' Güter in

dieſer

und

Herrſchaft als erlea

digt ein , der Churfürſt zu Pfalz und das ganje pfälziſche Haus betamen aber dies ſelben

1779

durch Vermittelung der

ferin = Kønigin Maria Therefta ,

Sais

und

der

Königs Friderichs des zweiten von Preuſs ren , ſo wie es in dem Frieden zu Te . ſchen

verabredet

war , wieder .

ſchaft hat ſowohl auf dem ſchwäbiſchen

Die Herre

Reichstage im

Reichsgrafenfoliegio ,

als bei

dem ſchwäbiſchen Kreiſe auf der Grafens bant , Siß und Stimme , und erlegt eis nen Reichsmatrifularanſchlag von 24 Fl. du einem Kammerziel aber 19 Rthlr. 73 Rr. Es gehört dazu 1. Wiefenſteig , eine fleine Stadt an

der- Fils , in einem Chal zwiſchen bohen Bergen . Sie hat ein Schloß , ein Chore Berrenſtift ,

welches

dem

heil. Eyriaf

ges wida

320 widmet , und anfänglide im Jahr 861 als ein Benediktinerfloſter geſtiftet ift , und 1 1648 ein Frangiſkanek Nonnenflofter . brannte fie faſt gang ab . 2. Dedingen , ein Marftfleden an der

File . 3.

Die Dérfer , Dißenbach , Solpach

Hochenſtatt ,

Mühlhauſen , Reichenbach efterbeim auf der X16. 4. Bildenſtein , ein Schloß an der Dos nau , auf und in fidei ſteilen Felfen , welches

an die Freiherren von Gundelfingen , von dieren an die Grafen Doll Simmern , biers auf an die Grafen von Helfenſtein , und alsdann an das fürſtenbergiſche Haus ges tommen iſt , von welchem e Ebur : Bape era 1753 erfauft

ap

hat.

1

Die

320

Die

fürſtenbergiſche

ſchaft Bauſen , im

Herra

Sinzinger

Thal.

$

Diere liegt auf dem Schwarzwalde, am, Fluß Kinzing , folgende Oerter.

und

entháit

vornåmlich

1. Hauſen ein Stadtchen und Schloß am Fluß Kinging. 2. Haßlach , ein Stadtchen an der Ring

zing , in welchem ein Obervogteiamt iſt. 3. Wolffach , ein Städtchen und Schloß am Fluß Kinging , in welchen hieſelbſt die Wolffach fließt. Es iſt in demſelben ein Dbervogteiamt . 4. Wittichen

oder

Bitlichen ,

eine

Frauenabtei vom Orden der beiligen Klara, welche zum foſtanziſchen Kiroprengel, ges. hårt. 5. Riepliſau oder Ripplinſau , ein Bes

nediftiner Priorat , welches unter der Abtei ju Villingen ſteht. Búſd . Erdbeſchr. 18. 88 .

Dit

322

Die

fürſtenbergiſche

ſchaft

Herr:

Mófkirch.

Die seerſchaft mbetirch , welche an der Donau , zwiſchen der obern Srafſchaft Ho henberg , Grafſchaft Sigmaringen , Ubtei Alfchhauſen , Stomthurei Petershauſen , und Herrſchaft Baldſperg liegt ,

hat ebes

mals den Grafen zu

Zimmern , und hiero

von

Helfenſtein zugehört a

auf den Grafen

welche leßten 1827 vøllig ausgeſtorben ſind. Graf Wratiſlaw Il zu Fürſtenberg , wels der gwei Gråfinnen von Helfenſtein nach cinant er zu Gemahlinnen gehabt ' hat , und bon welchen die letzte , Namens Frangiſta Karolina , Rudolphs , lebten Grafen vont Helfenſtein , Ecbtochter geweſen iſt , bracha te dieſe Herrſchaft an ſein Haus , und ſtifs tete die fürſtenberg - mdßfirchiſche linie, Die Herrſchaft macht jetzt ein Oberaint aus , zu welchem gehört 1. Maffirch ,

eftirch ,

eine

Stadt und Soloß in einer Gegend ,

toela фе

oder

323

dhe Madach genennet , und zum Begau geo Es iſt daſelo , t ein Kapugis

rechnet w :: D .

ner Mönchenflofter. 2. Meningen , ein Marftfleden . 3. Die Dörfer Gidinjen , Heuborf ,

Streenheimſtetten ,

langenhart ,

Leiberdina ,

gen , Rohrdorf , mooſelbit das Stammbaus Der ebeinaligen Srafen von Robrdorf g.Wea yen tit. 4. Falfenſtein , ein Bergruhloß an der Nordſeite der Donau , welches die ehenas ligen Srafen zu Zimmern mit im Litel ges führet haben , Anmerk. Es iſt hier der bequeinſte Ort , der Herrſchaft Waldſberg zu gedenken , welche das fürſtenbergiſibe Haus mit in Sitel führt. Ste liegt fioriten der Herrſchaft Moffir , Landgrajdaft Rellenburg , und Kontburei Aiſivhauſen , und iſt ehedeiten ein Ritteryuc geiveſen , welches das fürften bergide Haus an ſity gekauft , die Reichsitte fitafi aber sich was Jus colle tandi vorzehalteu hat, Deisen !lus . Åbung ihr aber von dein fürstenoergiden Haua fe geideigert wird. Sie begreift die Dörier Wondori und Grombat , nebjt unterſgredea Den Höfen und Weilern .

1

# 2

Die

323

Die

Grafen

wegen

zu

Montfort

der Herrſchaft Detta nang und Argen.

$ . I. Die

Grafen

zu

Namen

von

dem

Montfort haben

ihren

gerſtórten Bergſchlos

Grafſchaft Feldfirch. Montfort , in der Im dreizehnten Jahrhundert lebte Rudolph , Graf zu Montfort , deſſen Sohne , Hus go , Rudolph und Ulrich , drei linien ftif , teten , nämlich der erſte die tettnangiſche , der zweite die Feldkirchiſche und der drits bregenziſche. lekte gieng Die die

rohon 1338 aus , und die zweite 1390 mit Srafen Rudolph , welcher die Graf : ſchaft Feldfird oder Montfort 1365 an das Haus Deffreich verfauft hatte . Die übrig gebliebene erſte oder tettnangiche Lia Mil : nie , theilte ſich in Hugo Schnen belm und Heinrich , in die bregenzirate und Neberlinie . tettnangiſche Dieſe borte 1474 mit Grafen Ulrichs Code auf , wor : auf

EM

324

auf R. Maximilian II. die montfortiſchen Gúter als beimgefallen anſab , und ein 309 , auch 1575 dem Erzherzog Ferdinand zu Oeſtreich dergeſtalt übergab , daß er die ganje lehnsbare Herrſchaft Lettwangen bes tam , in der Herrſchaft Argen aber nur die niedern und hoben Gerichte nebſt an dern Gerechtramen erhielt , hingegen die Herrſchaften Argen und Waſſerburg den Ullos dialerben ganz überlaſſen wurden. Ulein, die bregenziſche linie der Grafen von Mont: fort brachte doch endlich nad hinlänglichen Berpeiſen ihrer Anverwandſchaft und Erbs rechte alle dieſe Berrſchaften an ſich , ver: Xußerte aber die Grafſchaft Herrſchaft Wafferburg.

Bregenz und

§. 2. Die Herrſchaften Settnang und Argen liegen am Bodenſee , zwiſchen der landvogtei Ultorf und den Gebieten der Stådte Wangen und Lindau , und der fug. geriſchen Herrſchaft Waſſerburg. Sie wer: den von den Flüſſen Sduß und Org ges wåffert. S. 3. Der Titel des regierenden Herrn Regierender Graf zu Montfort, Serr von Bregenz , ju Lettnang und Argen ; und das Wappen iſt eine rothe Kirchenfah ,

iſt:

ne mit drei goldenen Ringen im filbernen Felde . Sein Reichsmatxifularanſchlag iſt # 3

2 ju

326 2 zu Noß und 11 ju Fuß , oder 68 Fi. urd zu einem Kammerziel iſt er auf 61 Rthlr. 283 Kr . angefekt. Er hat ( 09 wobl auf dem Reichstage im row.birden Grafenfoulegio , als auf den (dwabiſchen Kreistagen , Siß und Stimme. S. 4. Die Hemter und vornehmſten Derter ,

welche zu dieſen Herrſchaften

hdren , find folgende. 1. Zu die Herrſchaft båren :

Lettnang

gea

ged

1 ) Tettnang oder Cáttnang , im ges meiren & ben Letlang , ein Stadtchen und Echloß am Mühlenbad , welcher in den Fluß Schuß flieft. 2 ) Das landwaibel : Umt , in welchem Thann oder Dannau , ein Pfarrbore , mos felbſt ein Kloſter vom Orden des belo Paul des Eremiten , iſt. Nicht weit von dieſem anderes Eremitenfloſter

Dorfe liegt ein Ramens Ara

gengart. Un der Argenbrúce beim Gieſo jen , und bei Liebenau , werden solle erlegt. 3 ) Das Amt Hemmidhofen , juwels denn die Hdfe Hemmidhofen und Schlenis ree , und die Pfarre Gattnau geboren .

4) Das Umt Langnau , in welchem

( 1 ) Lango

327 ( 1 ) Langnau , ein Eremitenflofter vom Orden des heil. Paul , beim Fluß Argen. An der Argenbrüde wird ein Zoll erlegt. ( 2 ) Summerau , ein Schloß . ( 3 ) Wiedlanésideiler und Rattenweiler. ( 4 ) Hiltensweiler , ein Pfarrborf. ( 5 ) Das Umt Meufirch , in welchem die Pfarro &rfer Neufirch , Goppert ſchweiler und Wilpotſdweiler find. 2. Die Herrſchaft Urgen , liegt am Bo denſee , und wird durch einen Obervogt vers Zu derſelben gehåren : waltet. 1 ) Langenargen , ein

großes Pfarrborf,

am Bodenſee , in dieſem See aber liegt das Schloß Argen.

2 ) Nonnenbach , ein Weiler , ein Amtmann tvohnt . 3 ) Die Derter Schuſſenthal.

worelbſt

Dhunau , Oberdorf und

Annerf. Die montfortiſche Herrſchaft Echom burg am Fluß Oberargen , gehört zur Reid ritterſchaft Orts Algau und Bodenſee , und begreift das Bergfobloß Schomburg , und die Pfarren Bronne: ſchweiler uns Haslach . zu pflegelberg , am Fluß Argen , iſt ein 3011,

24

Die

Die Graf- und

Herrſchaften

1

der Reichs - Erb : Truchfeffen von Waldburg .

10 A 1 tu ie liegen zwiſchen der Donau und Iler. eines jeden , Die beronbere lage wird berniach angezeigt werden . Das Schloß Waldburg hat dem alten Gerdylecht der von Waldburg den Namen ges geben , welche zuerſt an dem Hofe der ebes maligen ſchwäbiſchen Herzoge das Erbtruchs 15'18 aber von Chur reffenamt verſehen ,

Freiherren

Pfalz

die

Anwartſchaft auf das Reiches

und. daffelbe Erbtruch reffenamt erlangt , · 1994 auf dem Reichstage zu Regensburg zum erſtenmal vermaltet haben. Dieſer Umts , name iſt tør eigenthümlicher Name gewors Sie haben auch eine geraume Zeit gen . die landvogtei in Schwaben pfandweife ins ne gehabt , wie oben gelehret worden , ja, ein Paar 100 Jahre vor ſolcher Verpfáns dung ,' nåmlich

1221 , rolul ſie ſchon vom Truita

Truchreß Eberhard verwaltet worden revyn . Die gråfliche Würde bat K. Ferdinannd . II ihnen 1618 ertheilt , oder vielmehr erneu : trt , weil pe fich auch ſchon Grafen von Shann und Grafen von Sonnenberg ges drieben , ihre Nacfommen aber hatten ſich des

gráflichen

Titels

enthalten , und rice

mit dem altherrlichen und freiberrlichen Sie Cruchreffens tel von Waldburg begnüget . Johannes , welcher vier Gemahlinnen gee babt , hinterlaſſene Génne Jafob , Georg und Eberhard , ſtifteten drei Linien , nám : lich der erſte , die trauc burgiſche , der ans dere die geylirche , und der dritte die fons Die letzte theilte ſich wies nenbergiſche der in die wolfeggiſche und ſcheeriſche, beide giengen 1509 und 1511 aus , da

aber

denn die Herrſchaften der erſten , der jeylis fchen , und der andern , der trauchburgis rchen Linie größtentheils jufielen . Die trauch burgiſche linie theilte fich in Johannes Gdhnen , Wilhelm und Friderich, wieder in die ab :

wilhelminiſche und jene erreichte

fridericircbe

linie

1717 mit Grafen Ma

rimiliau ihr Ende , und ihre Herrſchaften , tamen an die friderichiſche Linie , welche ſich nach deß in eben demſelben Jahr verſtors benen Grafen Chriſtopbers Verordnung von neuem # 5

i

330

. reuen

in die ſcheeriſche

uns trauchburgifche

Linien abgetheilet hat : jene hat Graf Joſeph Wilhelm , dieſe Graf Johann Ernſt anges Weil aber dieſer

fangen .

E

1737. mit Code

abgegangen , und der an ſeine Stelle gereto te Bruder Graf Friderich 1744 ohne månns liche Erben geſtorben iſt :

fo beruhet dieſe

Pinie nur noch auf dem jüngſten Bruder Grafen Franz Karl Euſebi , welcher Biſchof mit deſſen Sobe diere zu Chiemſee ift Linie aufgdren wird, und beiderſeitige Herr fchaften an eine Linie fommen werden, wel. che den Namen der trauchburg - cheeriſchen Die geyliſche Hauptlis Linie führeit wird . nie cģeilte ſich in Georgs IV Söhnen wies der in die wolffeggifche und geylifche Linie ; jene fieng Heinrich , dieſe Frobenius an : von der erſten iſt die waldſeeifche , von der

1

zweiten die wucjachiſche eine Nebenlinie, Mlle dieſe Linien ſind im ſchw & biſden Kreis fe; nis Kreisſtande anſålig .

Das Reichs

erbtruchfefienamt verivaltet jedesmal der ål : tere von der geyliſchen Hauptlinie, und ems pfängt daffelbe von dem Churfürſten zu Prals,

als

Erztruchreffen des

Reichs ,

fu

Lehn ; es iſt aber die jatobiniſch :trauchburg cheeriſche finie auf dieſes Erbamt mit bes lebnet.

Wegen dieſes Umts führen die Erbs

truchfeffen

im

rothen

Felde den

goldenen Neichs

4 0 A

331 , Reichsapfel, wegen Valtburg aber drei gols dene Tannzapfen im blauen Felde , im Bop Jor

Wappen

enthalt

ferner

drei

richwarze Löwen im goldenen Felde , welche Peter , Ronig von Uragonien , einem Druch fefien , dem der letzte und enthauptete roma biſite Herzog Ronrad feinen Ning mit feis nem Wappen übergeben ; dum Uudenfen zu führen zugeeignet , und eine über drei Bers ge oder Hügel aufgegangene Sonne im blanen be

G ter

Felde ,

der fonnenbergiſchen Reid stage im fchwabia

wegen

Auf dem

rchen Grafenfollegio , hat jeder regierender Graf eine Stimme, beim ſcowábiichen Kreis ſe aber baben ſie drei Stimmen , nåmlich

=;

4

E:

3

Zeyt

und

Wurjad

eine ,

Wolfiegs

und

Waldſee eine , -und Scheer , Dürrentingen und Trauchburg auch eine. Sie haben zwar megen Trauchburg die vierte Stimme vers Mit den fós langt , aber nicht erhalten . nigseggiſchen

Häuſern wechſeln ſie auf den

Kreistagen in Sib und Stimme um .

Der

Reichsmatrifularan (ching der Erbtruch reſten beträgt jeßt 2.45 Fl . , nåmlich die trauch : burg : fd )eeriſche linie giebt 96 Fl. , daju Scheer 48 , Dúrmentingen 10, und Crauch . burg 32 Fl . beitragt , die georgiſche linie aber erleget 149.Fl. , nårlich Zen ! 43 Fl. Bu einem stammer : uno Wolff 99 106 FI .

jie

1

332 ziel giebt die ſcheer - und trauchburgiſche bis nie 39 Nthlr. -37: Kr . , Zeyl und Wurzach 12 Rthlr . 26 Kr.; Wolffeeg und Baldlee . 26 Rthlr . 30 Kr .

Das truchfefirche Haus

roll , fraft faiſerlichen und föniglichen Pris vilegien , inſonderheit Kaiſers

Friderich III

vom Jahr 1404 , ' weder für ſich , now reis ne Diener und Interthanen , vor ein frem . des Gericht geladen werden.

Die gråfliche Linie zu Zeyl : Zeyl, von welcher 0 :r regierende Sraf den Titel fübret : Des heil. róm . Reichs Erbtruchreß und Graf zu 3:41 , Freiherr auf Waldburg , Herr zu Wuryachi Marſtetten , Uttmanns, bofen, Wolffegg und Waldſee ; beſikt

Die

Grafſchaft

Zeyl ,

welche im Ulgau ; gwiſchen der Grafſchaft Wurjad und Leutlircher Heide liegt. Sie hatte vor Ulters eigene Grafen , welche im dreizehnten Jahrhundert ausſtarben , wor. auf fie bom Kaiſer Ludwig aus

Bayern an

Johann Trubieß von Waldburg verpfåns det, bon staiſer Karl IV aber dieſem Haufe, als ein Mannlegn , derſelben gehört 1

überlaffen wurde.

Zu

1. Beyl,

333 1. Beyl , ein Schloß und Marktflecken , am flutchen Witrac . 2. Nichetten oder Eid fetten , den an eben demſelben Flüficben .

ein Fles

3. Altmannshofen , ein Dorf , auch am Flüßchen U trach , welches als eine Herra Ichaft mit in dem gråflichen T.tel Rebt . 4. Die Dörfer Nieichenhofen , hofen oder Diepoltsbofen,

Diepolja

Seubrant, Hóns

lishsfen , Münthn .

Die

gråfliche Linie Wurzach

zu

Zeyla

fübret mit der vorhergehenden einerlei Eis tel , und beſigt 1. Die Herrſchaft Wurzach , welche im Algau , zwiſchen der Herrſchaft Kißlegg , Grafſchaft Wolffegg , Herrſchaft Waldburg und den Abteien Dorenbaufen , und Roth liegt, und durch Klara, Gräfin zu Reiffen , Grafens Johann Gemahlin , an das trucs Pefferche Haus gefommen iſt. . Su derſelben gebfren I. Burzaco , ein Städtchen , chen Aitrach .

am Flußs

2. Das Dorf Elbwangen , nebſt unters ſchiedenen Beilern und Hofen.

II, Die

334 Herrſchaft Marſtettett , oder II . Die Stuns Mahlfetten , welche an der Fler , den weſtwärts von der Stadt Memmingen liegt , und ehedeffen dem grafit fdnigseg , giichen Hauſe zugefret hat , von welchem fie an die Cruchreffen verfauft worden. Sie begreift 1. Marſtetten , ein faſt verfallenes Schloß an der Jler. 2. Nitrach oder Eitrach , ein großes Dorf, am Flüschen gleiches Namens , wels dhes

unterhalb demſelben in die Fler fließt.

Die Fiſche , Naſen genannt , ftreichen im Frühling ſchaarenweiſe aus der Fler in den Fluß Aitrach zum laichen , und werden als , dann häufig gefangen , eingeſalzen, und nach Bayern geführt. Das Dorf treibt einen ſtarfen

Holzhandel

und

Floßfahrt

nach

Bian.

3. Mooshauſen , ein Dorf ; Ferthofen, ein Weiler , woſelbſt eine Bride über die Jler und ein ſtarfer. 301 iſt , nebit vielen : andern Weilern.

Die gråfliche Linie zu Wolffeggs Wolffeys ; von welcher der regierende Braf den Titel . führet : Des beil. com. Reichs Eritruchies , Staf

335

1

Graf zu Wolfegg , Freiherr auf Waldburgi Herr zu Waloree, Zeyi, Wargach lind Mars ſtetten , auch Kißlegg , Walterehofen , Rdth . fee, Pragborg und Revypols ; beſigt : 1. Die Grafichaft Wolffegg ,

welche

gioiſchen den Herrſchaften Waldſee, Wucjach und Riflegg ), und der Landvogtei Ultorf

$

liegt, und durch die Gråſin Klara zu Meif truch ſeſſiſche Haus gebracht fen an das Zu derſelben geboren worden iſt. I. Wolffegg oder Wolffect, ein Schloss und Dorf. 2. Die Dörfer Urnach , Dietmand, Nex đenfurt, Réttenbach, Schwarzbach, Chann, Ziegelbach , nebß vielen Weilern und Hüfen. II . Die Herrſchaft Waldburg , ift von

der kandvogtei Altorf umgeben , gehört aber der gräflich : wolffeggiſchen linie mit der hos ben und niedern Gerichtsbarkeit ; außer daß gemiffe Weller und Höfe, welche Herra ſchaftsgüter genennet werden , und unter und neben der Landvogtei Gütern liegen , auch unter dieſer , hohen ir bemerken

&

Obrigkeit ſtehen .

1. Waldburg , ein Bergſchloß, welches das Stammhaus des truchfeffiſchen Hauſes iſti nebſt einein Dorfe. 2. Die Dorfer Ober - Ensbach und

Schregeberg , nebſt unter diedenen

Beilern und

336

und Sutern, ſtehen unter der gråflichen fjs nie niebern Gerichtsbarkeit , und unter der Landvogtei hohen Dbrigfeit. III. Die Herrſchaft Kißlegg , welche zwis ſchen dem Gebiet der kandoogtei, den Graffchaften Zeyl und Wolffegg , und der Herrſchaft Egloff , liegt , gehårt qum Sheil dieſer , zum Theil aber der trauchburgiſchen finie. Bei dem Schloß Kißlegg , oder Kieſelegs , liegt ein Fleden , in toelchema ein Franzistaner Nonnenfloſter iſt. Das Dorf Waltershofen ſteht, als eine Herrſchaft, mis in dem gråflichen Sitel,

Anmerf. : Die Herrſchaften Praßberg und leopolj gehören unter die hohe und fürftliche Geo richtsbarkeit der Landbogtei , und die erh . trucheffen haben die niedere Serichtsbarkeit über dieſelben .

Die gråfliche Linie zu

Wolffegg:

Waldſee ,

von welcher der regierende

Graf

rich nens

net : Des heil. rom . Reichs Erbtruchreß , Graf zu Waldſee , Zeyl , Wurzach ,, Mara und Winterſtetten , beſikt I. Die Herrſchaft Walo ſee , welche zivis ſchen der Grafſchaft Wolffegg , Landvogtei ditorf,

und Abtei Scuffenried liegt ,

und eine

337

eine Pfarbſchaft.com

Baufe. Deftreich . iſt.

Zu derſelben gehåren : 1. Das Schloß bei dem

Waldfee; dieſes

Städtchen

Stådichen " abee iſt freis

child : 20ch haben die Erborudſeffen in demſelben ein Umthaus. 2. Drii und zivanjig Dörfer , Weiler und sofe, nebſt dem Franziskaner Nonnen . floter Steutta 11. Das Gericht Winterſtetten, am Fluš Niß , welches auch eine Pfandſchaft vom Kauſe Dellteich iſt, und außer dem Schloß und Fleden

Winterſtetten am

noch 15 Dörfer,

Fluß

Riß !

Weiler ugd Höfe begreift.

*** Die

gråfliche

Linie zu Scheera ,

von welcher der regierende Sraf den Sitel bat : Des Geil. rsın. Reichs Erbtruchfeß, Graf zu Friedberg und Iraucoburg , Freis herr aaf Waldburg ,

Herr ju Scheer , Dúra

mentingen , Jum

Buffen und Kißlegg ; beſitzt 1. Die Herrſchaft Echeer , welche an der Donau liegt und an die Alb grenjet , und Sie ein Gartes und raußes Erdreich bat. iſt 1463. dom dſtreichiſchen Hauſe erfauft, demſelben aber 1680 mit Vorbehalt der Buft . Erdbeider. 18. B.

9

Reichda

338 Reichsunmittelbárteit zu Rehn worden . In derſelben iſt

aufgetragen

Scheer , ein Ståbrichen und Schloß an tét Donau .

Emendachy

cio Frauenfloftet

Dominis

fanerordens .

Grafichaft 11. auch 1463 von dem Oſtreichiſchen Hauſe ers tauft , und demſelben 1680 mit Vorbehalt der Unmittelbarfeit ju leộn aufgetragen wor In derſelben iſt den . Friedberg ;

ein Schloß ,

gwiſchen

den

ditreichiſchen Städten Mengen und Saulgen. Stesheim , Hn Frauentloſter Dominifa . terorbens . Reichartsweiler , ein Dorf, welches nur in Unſebung der Rolleften zu dieſer Grafs chaft gehört , ronſt aber an Königsegg -Uus lendorf iberlaſſen worden : III.

Die Herrſchaft Dármeting",

odeć

Dürmentingea , am Fluß Kangach , ' Welcher aus dem Federfee tommt, und in die Dos nau fließt. In derſelben iſt der Marktfles den dieſes Namens . IV.

Die Herrſchaft

Bußi welche neben

der vorhergehenden jenſeits der Kanzach liegt, und die Erbtruchreffen vom Hauſe Deftreich pfandweiſe inne Haben.

Sie begreift

Das

339 Das

Schloß Buß ,

und

fånf andere

Derter . V. Das Dorf Renartsweiler , Saulgen und Aulendorf.

zwiſcheri

Die gråfliche Linie zu Träuchburgi von net :

welcher der regierende Herr fica

nena

Des heil. róm . Reichs Erbtruchreß i

Graf zu Trauchburg und Friedberg , Freis berr auf Waldburg , Herr zu Kißlegg, Hers toth , Neidegg , Scheer , Dürmentingen und jiim Buffen ; beſikt 1. Die Grafſchaft Trauchburg , welche ani das fürſtliche Stift Kempten , an die Grafs Tchaft Egloff , an die Sſtreichiſchen Herri ſchaften Hohenegg und Bregenz , an die obes de landbogtei und Herrſchaft Kißlegs grens jet, und den Grafen von Vfringen und Nels lenburg 1309 eigenithůmlich abgefaüft woré den iſt , nachdem die Eruchfeffe dieſelbe vori her lebnieiſe inne gehabt haben.

Sie has

ben hierauf das Schloß und die ſogenannte Feſtung Srauchburg, nebſt dem darunter ges' legenen Weiler ; dem Erzhauſe Deſtreich ju tehn aufgetragen .

Die Grafſchaft ſelbſt iſt

adodial oder eigen, außer daß der Forſt und die Vogtei Iſenharj, Reichslehn ſind.

i ; Dan

340 1. Das Schloß Trauchburg, mit dent unter demſelben liegenden Dorf Weiler , iſt Sftreichiſches lehn .

201

2. Neidegg , oder Neibed , ein Schloß. II . Ein Antheil an der oben ſchon ge . nannten Herrſchaft Kißlegg . II ) . Die Herrſchaft Serroth, zwiſchen der Herrſchaft Kißlegg und Leutfircher Heide, in welcher

Das

3

Dorf Kerroth.

unmertung

In der Reichsſtadt Yani, iſt eine Benes dittiner Mönchenabtei, welche unter der Erbs truchreffen Schuß , Schirm und Kaſtenoogtet Reht. Der Grafſchaft Crauchburg , ist in derſelben

und

beffen in der Stadt

DA

belege

nen Häuſern und Hafft & ten ons jus terri toriale und omnimoda jurisdictio vorbes balten worden , als die Stadt Ysni die

hog Reichsfreiheit erhalten hat , die Abtei aber bat die boben und niedern Gerichte in 163 rem Umfang und gedachten Häuſern in der Stadt, auch außer der Stadt in den Mits len , und der ſogenannten Viehweide , 103 ſelbft viele Håuſer und eine Wirthíchaft bes findlich ſind , welche gemeiniglich die kathos liſche Vorſtadt genennet werden , und durch der

1

th lif &

341

den 1750 mit der Abtei errichteten Vertrag derſelben überlaſſen morden ſing.

Von den Grafe ! egg , und

zu Königsa

ihren ( diwäbiſchen

Kreislanden .

as

uralte

Geſchlecht

der

Herren vont

Königsed , theilte ſich in George Freiherrn von Königsed odhnen, Rugo und Johann

.

Georg, in zwei finien ; jener fiftete die ro thenfellirche , dieſer aber die cutendorfiſche Finie , und beide wurden vom Taiſer Ferdis band li in den reichegråflichen Stand ers

!

boben .

:

Beibe linien führen den Sitel : Des

beil, róm . Neichs Grafen fu Kdnigsegg und :

1

3

+

Rothenfels , Freiherren zu Zulendorf und. Stauffen ; und die aulendorfiſche rekt noch binju : Herr zu Eberweiler und Wald , in Schwaben . Ihr Wappen iſt von Gold und Auf dem Reichstage Roth fchråg geweđt. Vaben ſie im ichidabiſchen Srafenkollegio rur eine Stimme ,

bei dem rchwäbiſchen Streiſe aber 3

. 342 aber hat jede Linie eine Stimme ,

und

ſie

wechſeln rowohl unter ſich , als mit den erbs truco reffiſchen Linien , in der Stelle und Stimme um . Fhr Reichsmatrifalaranſchlag Königsecker Bergs 20 Fl., wegen Aulendorf 24 Fl. , und wegen Nio BN ginem thenfels und Stauffen 40 FI

iſt wegen des

stammerziel ſind ſie ivegen Aulendorf anges reßt zu 28 Rthlr. 387 kr. , und wegen Nos thenfels und Stauffen zu 30 Rthlr. 595 Str. 1

Die gråfliche Linie zu Königsegg Rothenfels beſikt Die

Grafſchaft Rothenfels , nebſt der Sie liegt im Ulgau ,

Kerrſchaft Stauffen .

zwiſchen dem Bisthum Augsburg, dem Stift Rempten , der Grafſchaft Crauchburg , und den 8ſtreichiſchen Herrſchaften vor dem Urls berg .

Sie iſt

faſt

5

Meilen lang ,

und

Vor Alters ges zwei bis drei Meilen breit . , von von Montfort borte fie Den Grafen an Jahrhundert rechszehnten welchen ſie im das fånigseggiſche Haus verkauft worden. Wir bemerken 1. Rothenfels , ein Bergſchloß.

Unter

genſelben liegt

2. Ime

ha

343 2. Immenſtadt , ein großer Marftfles den , zwiſchen der Aipiee und der gler , an einem aus jener in Olere fich ergießenben Waffet . Es iſt daſelbſt ein Kapuziner Mona chenfloſter.

3. Werdenſtein , ein 4 , Die Pfarre

Schloß .

Diepholt

und

Knotten

ried,

5. Die Pfurre Eiſchen . 6. Die Pfarre Miffen . 7. Die Pfarre Blaijach . 8. Die farre Seyfridsberg.

다. 9. Die Pfarre Stein . 10. Die Pfarre Mieder:Sánthoffen , II . Die Pfarre Offterſchwang. 12 , Die Pfarre Athams .

FI 13. Die Pfarre Mairelftein . 14. Die Pfarre Sieffenbach . 15. Die Pfarre Loretho , 16 , Die Kaplanei Miffen , "

17. Die Herrſchaft Stauffen , in welcher das Bergſchloß Stauffen , und die Derter im Shal , Uch und Stiffenhofen ,

1 Die gråfliche Linie zu Königsegg: Aulendorf beſikt 1. Die Grafſchaft Königsegg , welche zwis ſchen der Grafſchaft Heiligenberg, Herrſchaft Scheer Y 4

344 Scheer , Kammenthurei Ulſchhauſen und lands postei Altorf , liegt. 1. Konigsegg, oder Kønigsed, ein Verge fchloß, welches das Stammhaus der gráflis den Familie ift. 2. Die Dør fer und Ebenweiler:

Wald , Gugenhauſen ,

II . Die Freiherrſchaft

Aulendorf, welche

zwiſchen der Scommenthurei ulichhauſen , kand: vogtei Ultorf und Untei Schuffenried liegt. Der Hauptort Aulendorf , iſt ein Schloß und Markt

Pleđen, auf einem Berge, an deffen Fuß der fluß Schuß fließt.

Die

Herrſchaften

Mindel

heim und Schwabeck,

Von der

Betrebaft Mindelheim, Hat qoz

bann Baptiſt Homann eine ausgegeben , welche im

land charte her.

Altas von Deutſch ,

Man kann land die fünf und achtzigſte ift. aber aus derſelben die politiſchen Srengen

+

3

3.15

der Herrſchaften nicht erſehen ; denn ſie Rets let nur den mindelheimiliben Sorſt nach ſeis Die Herrſchaft liegt nen 8 Kütungen vor . im Ulgau , und iſt von der Herrſchaft Schwa beck , dem Stiſt Irree , der Marigrafichaft Burgaui , dem gráflich fuggeriichen, und an : dern Gebieten uingeben , ungefábrziei Meis len lang und breit . Sie hat ebedelien din Herzogen von Eeck gehört, und iſt denſelber von allen ihren landen julegt allein dvrig geblieben. Nach ifrem Abſterben iſt ſie an die von Rechberg , und von dieſen an dio von Freundsberg gekommen .

Als dieſe abis

gegangen waren , entſtund ziviſben Der fuga geriſchen und mareltainiſchen Familie negen derfelben Streit ; die letzte aber trat 1612 ihr Recht an Herzog Marimilian von Baris ern ab, melcher ſich der Herrſchaft bemächs tigte, und ſie auf reine Nachlommen brachte, 2018 der Churfürſt ju Bayern 1706 in die Ucht erklärt worden war, erhob der Saiſer die Herrſchaft zu einem Fürſtenthum , und befehn te den zum Reichsfürſten genachten englandia reben Herzog von Marlborough mit demfel hen , brachte es auch dahin , das ihm fomos ! bei dem row & biſchen Kreiſe , als auf deni Neichstage auf der Fürſtenbant, dieferwegen Sit uns Stimine geſtattet wurde. Durch ben Raſtadter und Bandener Frieden von 1734

Y S

3

346 aber kam

Mindelheim unter der alten Würs

de einer Herrſchaft wieder an hurbavern , welches wegen derſelben bei dem ſchwäbis fchen Kreife, auf der Grafen - und Herrens bant Siß und Stimme hatte . 1778 mach dem Code des lezten Ehurfürften ju Bayern , nahm der Wiener Hof diere Herrſchaft wes gen einer Anwartſchaft, welche Kaiſer Mats

1

thias dem Hauſe Deſtreich auf dieſelbige 1614 gegeben habe , in Beſik. Man ver, ſicherte aber , daß eben

dieſer Kaiſer dieſe Herrſchaft 1618 dem Herzoge Marimilian pon Bayern als ein Anodium und Erblehn ertheilt habe . Sie tam auch 1779 wie. der an das Haus Pfalz ,

als die Kaiſerin

Snigin Maria Thereſia' ihre Anſprüche an dieſe Herrſchaft in dem Frieden zu Serchen an Daſſelbige abtrat . Der Reichsmatrikus larandlag dieſer

Herrſchaft iſt

3 zu Roß

und

odeț 76 Fl.

Zu

10 zu Fuß

Kammerziel iſt ſie auf 92 Rtylr . 2

einem

Kr, ana

gerekt. Wir bemerken 1. In der Bereſchaft Mindelheim I. Mindelheim ,

eine Stadt am

Fluß

Mindel, in deren Pfarrkirche einige Herzoge pon Leck begraben liegen . Es ift daſelbſt ein ehemaliges Jeſuiterfollegium und Gyms naſium , und ein Franziskanerkloſter.

Hiber

C

347 der Stadt liegt auf dem S. Georgenberg , ein landesberrſchaftliches Schlor. 2. Die Pfarro & rfer Breitenbronn , am Fluß Ramlach ; Dorrchbaufen , im Hesles wang ; Dürlewang , am Fluß Mindel ; Eittenhauſen , Erisried , Hauſen , Pirch dorf , im Hesleivang ; Kiongetried , lops penhauſen , am Fluß Samlach ; Mindlal , im Heslemang ; Nuſſenbeuren , Ober - und Unter - Kamlach) , am Fluß Kamlach , beim Reyſersberg , woſelbſt der um die Erbes ſchreibung verdiente Josonn Bapt . Homann geboren iſt ; Dher : Surbac , Salga oder Saulgen , Stodheim , Unter,Aurbach , am Bach Aurbach ; unter - Rieden , am Fluž Ramlach , beim Neyſersberg ; Weſternach .

Marmațied ,

3. Daſperg, ein Dorf, unweit der Gin , an welcher ein Bad iſt, Madmulle heißt.

welches auch die

II. Die Herrſchaft Schwabeck, liegt zwis ſchen der Herrſchaft Mindelheim und dem Hochſtift Augsburg , und roll 1208 bon dem letzten mit Gewalt erobert , nachmals aber erfauft ſeyn , daher das Hochſtift alles zeit Anſpruch daran gemacht , und als der Churfürft ju Bayern 1700 in die Acht er : flået noorden ; folche ! ? ro in Beſitz bekom men

348 men , aber nur bis auf den Baabener Fries den behalten hat , da ſie an Chur . Bayern fvieber eingeräumt worden. Die vornehms ften Oerter in derſelben find :

Schwabecf , ein Schloß , und Surfheim , cin Marttfiiden am Fluß Wertach.

Die

fürſtenbergiſche

ſchaft

Herr.

Gundelfingen ,

S ie liegt zwiſchen dem Kerzogthum Bürs temberg und der Abtei Zwifalten . Bor Zeiten gehörte Rie eignen davon bes nannten Herren , nach deren - Abgang fie an Die Grafen von Delfenſtein , und nach dieſer Abſterben durch Heirath an Vratislaw , Gras Zu Fen von Fürſtenberg , gelommen iſt. terſelben gebort I. Gundelfingen oder Neu - Gundelfina gen , ein Schloß und Dorf im on der Lauter . 2. Haingen ,

ein

lauterthal

Stadtchen

an

der

Cauter, 3. Bi

349 3. Bibishauſen , Sauter .

ein

Dorf

an

der

4. Meufra oder Nuifrâ , ein Schloß unb Herrſchaft , nicht weit von der Donau und von Dürmentingen . teiamt .

Die

Hier iſt ein Obervoga

Grafſchaft

Eberſtein .

S Die liegt am Schwårzwalde, atvirchent dem Herzogthum Würtemberg und der Martgrafichaft Vaaben , und ivird . Done dem Fluß Murg durchſtromt, auf welchem viel Roly in den Rheir gefidft wird . Die ehemaligen ſchw & biſchen Grafen von Ebers ftein , ſind von den råderiden ganz unters rchieden . Der erſte jenes Geſchlechts , dels ſen Namen man mit Gewißheit fennet , bat Berthold geheißen , unb ums Jaht 1120 gelebt . Seines Enfels Eberhards des altern Söhne, Eberhard der jungere und Ord der altere , baben gmei inien geſliftet. Jenes Sochter egned beirathete Grafen seinrid 16 zu Zweybråden, und ihr Sohn Simon rohm noch

350 noch bei ihren Bebjeiten , nebſt dem Liteľ feines Stammbaules, auch Sitel und Maps pen von Eberſtein , und die Regierung der eberſteiniſchen Landean , berlor aber alles dieſes wieder durch Urtheil und Recht, und feine Machtommen ließen von folcher Zeit an , ten Eitel und das Wappen von Eberſtein fahren , behielten aber doch noch viele auf der andern Seite des Rheins belegene Sus ter, welche ohne Zweifel aus der eberſteini :

* 4

roberi Erbſchaft Gerrühren : Obgedachter Otto war nach des Paters Cobe der Erbe ſeine

lande, mit Uusſchluß feineě Schwe:

ſter Ugnes . Sein Sohn Otto der jüngece berfaufte 1283 ben vierten Theil der Burg des alten Eberſteins an ſeiner Schweſter Matin , Rudolph , Markgrafen zu Baaden ; ſein Sohn Heinrich Í aber hat das Ges Pichlecht durch ſeinien Sohn Heinrich II fort , gepflanzt. Von diefes Sdhnen fing Wolf und Wilhelm I beſonders fü merfen . Bolf Berfaufte 1387 und 89 rein Untheil an der Grafſchaft Eberſtein an Martgrafen Rus dolph ju Banden . Wilbelm I pflanzte deri Etamm durch ſeinen Sohn Bernhard I fort. Dieſes

Sobnt Johann

dentte

1453 reini

ntbeil am Goloß Alteberſtein, ben Marfa gtafen Karl und Bernhard ju Baaden i twelche alſo nunmehr das ganze Schlos bes faßent.

351 faßen .

1

I

Jobanno Sogn Graf Bernhard III

war Herr der ſåmtlichen fande , welche das Er et's gråfliche Haus nody. übrig hatte. richtete

1505

mit

Marfgrafen

Chriſtoph

von Banden einen Vertrag , in welchem er verſpracy , dag er und ſeine Nachfommen der Markgrafichaft Baaden Mann , Nath und Diener reynt rode und wolle , daß die bisher getheilte Grafſchaft wieder bereinigt, die Obrigkeit und alles übrige, wenige Stů : de ausgenommen , in Gemeinſchaft ausges übt , die Huldigung gemeinſchaftlich einge

3

.

nommen , in famtlichen zur gemeinen Graf fchaft gehörigen Schiffera , Stádten und Flecken ein eiviger Burgfrieden gebaltın , und beiderſeits beſchworen , -übrigens aber , wenn einer oder der andere ſein Antheil verſetzen oder verkaufen miúšte , poiches demi andern - zwei Monate vorger angeboten wer Dieſer Vertrag iſt der Gunb den folle. und die Gelegenheit , wesivegen und wie das fürſtliche Haus Baaden endlich zu der ganzen Grafſchaft Eberſtein gelangt iſt. És geſchah folches 1660 nach dem Code Grao fen Kaſimiro , mit welchem der eberſteiniſche Das älteſte Wap. Mannsſtamm ausgieng . pen der Grafen von Eberſtein , war eine Die Marta Roſe , nachmals aber ein Eber. gtas

352

grafen zu Benden : Baaben haben wegen dies Vet. Grand oft auf dem Reichstage Sit und Grafenfollegio , Stimme im fichwabiſden und bei dem fchwabiſchen Kreiſe.

Der ebes

malige Reichsmatrikularanſchlag, der Grafent von Eberſtein , war 4 ju . Fuß , oder 16 Fi. Zu einem Stammerziel giebt dieſe Grafa Es gehört dazut fchaft to Rthlr. 37 Kr. 1. , Eberſtein ,

ein Schloß ,

mit

habe dabei gelegenen Fleden gleiches mens .

Nas

2. Gerſpach , eine kleine Stadt, am Fluß Murg, deren Einwohner theils evans geliſ

lutheriſch , teils fatholiſch ſind. Es

iſt daſelbſt ein Kapuzinerkloſter. Das Hocha phift Speyer hat einen Antheil an derſelben , weil fie von demſelben zum Theil ju tehn gegangen iſt. 3. Die Kirchdorfer bach , Balbach, u . a . m.

Forbach ,

Weiffenə

4. Můckenſturın , ein Marktfleden , liege buferhalb der Grafichaft , im Umfang der Martgrafichaft Baaben . 5. Frauenalb , Alba dominarum , eine

Frauenabtei Benediktinerordens, welche, nach einiger Meinung , Graf Berthold von Ebers Rein 1138 , nach anderer Berichte aber , Graf Otto von Eberſtein geſtiftet hat. Viela, leicht bat der

1

einem

leftę die Einfünfte nur bers mebrs ,

M

353 mehrt, und iſt alſo als ein Mitſtifter anjur es Sie liegt am Flüſchen Ulb. Teben .

0 gendren derſelben unterliedene Dörfer und

+

Weiler , als Siferbach , Pfaffenroth, Bell 2c . welche meiſtens in dieſer Graficaft , einige aber in der Marfgrafſchaft Banden liegent, Die altern Urkunden von dieſem Kloſter , Dnd meiſtentheils durch Eindicherung des Kloſters und Zerſtreuung des bandenlohen Nichts deſ02 Orchids verloren gegangen . weniger finden lich noch Spuren der Gru

4

redytſame ,

welce

theils die

Grafen

von

Eberſtein in ganz alten Zeiten , theils die Martgrafen von Baaden nach der Cheilung Grafſchaft

der

ausgedbet

baben .

madyten roon 1396 eine Kloſterordnung , und ertheilten in Gemeinſchaft mit den Sra . fen von Eberſtein dem Kloſter einen Schirms brief , und von der Zeit an bis 1598 cibo ten beide Häuſer alle Hobeitsrechte darriber aus .

In dieſem

Fahre wurde es förmlich

refulariſiet , 1631 aber wieder bergeſtellt , oder vielmehr , da es im Entichitungejabe ſekulariſirt geweſen , ganz aufs neue geftifs Die Hektiſin trorhitite Bolt noch der tet.

11

Deichounmittelbarfiit, und ſuchte ſich der Hos beit des Landes herrn zu entziehen , doch erbielt 1715 fich Baaden im Beſitze derfelben . ſuchte ſich die neue Uebtiffin der bisher ana Båfch. Erbbelohr. 18. B.

ertanna

354 erkannten baadenſchen Robeit zu entzienti i widerrufte den von den Marfgrafen Bort Baaden und Srafen von Sronsfeld uns Wolfenſtein geſuchten und erlangten Schira brief , und veranderte die Forni des los Sie und ihre Nachfolgerinnen babert ſters. die Widerſpenſtigkeit gegen die Markgrafen fortgeſetzt , worüber beim Reichsiammerges eicht ein Projeß entſtanden iſt. Aninerf : Die ' ehérnaligen Grafen von Eberfieint haben auch die Stadt Socósheim , und die Fleden Briteirgen ind Dhërdorf befeſien , der ren fchon oben bei dent sjeéiggthum Würtems berg gedacht worden .

Von

den

Grafen

Fugger

überhaupt , uns vor, ihren ſchwår biſchen

Kreislanden

itis

ſonderheit.

ie Grafen Fugger ' ſtanimen von Jos bann Fugger , eliten Einwohner des unweit Augsburg belegenen Dorfes Graben , ab,

1 wb, Helchte in jabe 1370 nach Wujsburg ing : und daſelbit durch Heirats das Bürs

-)

5

gerrecht erhielt. Die Fugger waren rabatt im dreizehnten Jahrhundert Weber , nach : gebends aber trieben ſie die Kaufmann íchaft, und des eben benannten Jobannes Sohne; Undreas und Fafob , gelangten dådlirch ju Von des tinem anſehnlichen Berinogen . legten Söhnen find bornáulich Senta ling

Jato6 ju bererfett. Jafob fuggets Hansa lung und Bergwerke ; murden Bon Gott Saß er som ſeis ausnehmend geſegnet ; hem großen Meidthupi unterſchiebene Šrafo und Bertſchaften anfaufen konnte , welche ht, weil er ſelbſt feine svinded batte , reines Brubers Storg eshnen , als eine Famis Kaiſer Marimiliant liinſtiftung; vermarote. erthailte itin ang atien Függetn den Uteli Von Georgs Söhnen ſind Nalmuito lind Anton Hortamlich zu brimerfeni iveil fie awei

Hauptlinien geffiftet,

die geerbten Fia

defominißherrſchaftea und Güter vermehrt ; vont faiſer farl V 1530 die Preis lind berrliche uno grafiche Würde erhalten bicie Die caimunbiſche Hauptlirie bat lico ben : ih Kaimundo esbhen , Jobann Jakob und Seory , in den Pfirtiſchen utid weiffenhora miſchen üſt abgetheilet , von den érften ist noch

det

ginnebergtiche 32

Sweis :

1108 der jmnij

356 zweite iſt auch noch vorhanden . Die and toniſche Hauptlinie theilte ſich in Untons Sdhnen , Markus , Johann und Fafob, in Bon Marfus oder Mary , drei Ueſte. e tommt

der norndorfirche oder Marrafugges

riſche elft ber , welcher im Fiebenzehnten Jahrhundert ausgieng , da denn die Herr fchaften deſſelben unter die beiden folgenden Neſte vertheilet wurden . " Jellt wird unter dem Marg . fuggeriſchen uf derjenige Zweig von Johanns Aft verſtanden , welcher die Herrichaft Norndorf erhalten hat , und vom Nom Johann ober Sebaſtian berrúbret. Hans kommt der Hans: fuggeriſce Uſt her, beffen Ziveige find , der fird beimiſche bon Bonaventura ; der tporthiſche , welcher von Sebaſtian berf8mmt , und nun , wie vorhee geſagt worden , der Marx - fuggeriſche Aft genendet wird , der müdhauſen ( che vom Paul , und der gløttiſche vom Franz Ernſt. Von dem obgedachten Jafob rühret der Jafob - fuggeriſche Alber , deffen Zweige find : der babenhauſiſche, von Fafobs Sob . ne Johann , deffen Enfels Johann Rudolph altecar Sohn Ruprecht den booßiſchen , der jüngere Johann Jakob Alexius Sigmund Rudolph aber den babenbaufiſchen Neben , zweig gepflanzet hat, und der Waſſer - oder w duena

1

1

337

. U

*

Jakobs ,

roddenburgiſche ' oon

Sohn

Kies

ronymus. 1. 8. 2. Bei jeder der beiden Sauptlinien , Adininiſtrazion der fuggeriſchen ift eine Stiftung verordnet , und der Senior ders Zu Augss felben iſt auch Adminiſtrator . burg hat das gráfliche Haus eine gemeins ſchaftliche Kanzlei. $ . 3. Die Grafen Fugger reßen ihren Stammnainen Fugger ſchlechthin zu ihrem Saufnament , f . B. Johann farl Fugger , und nennen ſich hier nachſt Grafen von Kirch . Jede Linie führet Weiſſenborn . auch ihre beſondern Herrſchaften im Titel. Das eigentliche fuggeriſche Wappen, beſteht in zwei, Lilien ; : wegen Kirchberg aber fühs

berg und

*

24

ren ſie eine ſchwarz gekleidete Mohrin fliegenden Haaren, welche in der Hand tothe Biſchofsmite hält , in ſilbernen de ; und wegen Weiffenborn drei über

mit eine Felo eins

arber liegende filberne Büffels - ober Jagd . børner mit goldenen Beſchlagen und Båns dern im rothen Felde. § . 4. Auf dem Reichstage

haben ſie im ſchwäbiſchen gråflichen Pollegio Siß und Stimme. Bei dem fchwabiſchen Kreire bat die antoniſche Hauptlinie drei gråfliche Stiramen , welche nach ihren drei Haupts aften benennet werden . Eben dieſe drei

lo 3

3

Hauptet

la

ch

ſ an

r n la he ku i ic t r i n t n e up be ma r to ni n Ha &chftse n be an li , ha ei 8 i te n n h 0 i o 1 c Re ich e me vr 1 er 5 i ml tr gg e g zu en , nå di M . fu : che linte 22 II . 2 : Kr . 6 Heller'; die Hamor 59

09

fuggeriſche 43 Fl. 36 Kr . die Jer. 12 46 gen

6. Hellekung

Jatob -fuggeriſce 42. Fl. 1. Kr. 4 Balla Du einem Kammerziel giebt die erſte en Rthlr . 81 str ., die zweite ag 29 Nthlé, l r . , die Dritte 28 Rthlr an . 28 Kr. Men hs n c werden ber Waſſerburg der Herrſchaft d i de l Re , un F.

14 Rthlr, gu einem spammerjięl gegeben . $ . S. Die Herrſchaften und Güter per Grafen ing pon dreierlei Gattung. l . Ein Sheil gerfelben gehört zu den DArrichiſchen námhithe die

Preislanden in Schwaben Grafidaften Kirchberg und

Weiffushorn , welche die noch jekt pranonucią se oom saule Duftreiche berigen , und der Raimurtolinje juge dren , wie oben geleh ret worden . Der Reichematrikularanſchlag pieſer Crafſchaften, welcher 28 Fl . betrágy wird zum óſireichiſchen Streiſe gegeben , und pom ſtreichiſchen pauſe entrichtet. nem Kammerziel fomen wegen Rthlr . 54

Zu eis

derſelben 67

Kr. gegeben werden ,

Unmorf. Ehedeflen befaßen 'die Srafen Fugger auch in Elfalz und Sundgau große Serra fchaften pfandweife vom Haufe Deftreid); Nachs Dem

359 bein aber dieſe Ranbe an die Strone Frankreich gefoininelt , ha! dieſelbige dieſe Herrſchaften von den israfen Fugger eingelöſet, und an andere überlaſſen ,

igen

zum 2. Ein Theil derſelben gehdet ſchwäbiſchen Streiſe , und werden insgeſamt Sie liegen von der Antons Linie beſeffen . zwiſchen den Flüffen Donau , Jler und Lech . 3. Ein Theil derſelben gehört zu der Ichwäbifchen unmittelbaren Reicheritterſchaft , werden mehrentheils von den Heften und

tn,

Ziyeigen der Antons : linie beſeffen , und ſteuren zu der Reichsritterſchaft , als Die te :zheim , Brandenburg, Heimertingen , Grů

DWÓAN

nenbad, Wald, welche fünftig bei der Rit: terſchaft des Santong Donau Docfommen

undra

werden . §. 6.

Es geboren alſo hieher mur die rebro :biſchen Preislande , welche die Untongs

the

linię beſitzt ; nämlich

itch

In

Der jeħige

Marx - fuggeriſche

Hauptalt beſitzt 1. Norndorf , eine Herenhaft, zwiſchen Jn der : den Flüffen Schmutter ung rech . ſelben iſt der Marftfleden dieſes Mariens .

2. Die

Dörfer

Ehingen und

brogr . 34

lauters

360 3. Die Derter Dutenſtein ; Diemingen und Wangenhof , zwiſchen dem Herzogthum Meuburg und der Herrſchaft Eglingen .

2. Der Sansefuggeriſche Sauptaſt, und zwar 1)

Der kirchheimiſche Zweisi

belißt

1. Die Reich sherrſchaft Kirchheim ,tels che zwiſchen der Herrſchaft Mindelheim und Warfgrafſchaft Burgau fiegt , und der Stifter der Antons : linie erfauft hat. Das bin geb8rt 1 ) Sirdheim . ein Marftfieden und Res ſibenarolos em Flunchen Koffach , nicht weit Es iſt daſelbſt ein Domi von der Mindel. nitaner Mauchenklofter. 2 ) Die Pfarrdárfer Mergen " und ſelbach .

Gas

3 ) Sp8F, Derendorf und Sieffenried find Weiler, ga dem teßten wird das Gnas benbild , Maria Rilfe , berehret.

2. Die Reichsherrſchaft Eppichhauſen , hat auch der Stifter der Antons - linje er . morben . In derſelben iſt eine Pfarre gleie ces Namens,

3. Dic

1

li

361 3. Die Serrſchaften Lurtenfeld und Schmůchen , in welchen Pfarren gleiches Namens find.

2 ) Der můckhauſenſche beſikt

Zweig ,

oder 1. Die Herrſchaft Mddhauſen Midhauſen , welche am Flübchen Schutter Sie liegt . und 1563 erworben worden . iſt dftreichiſches lehn. 2. Die Herrſchaft Schwinbegg.

***

*

.

, .

3 ) Der glättiſche Zweig , beſikt 1. Die Herrſchaft Giott oder Slått welche an einem gleichnamigen in die Dos nau fließenden Fläßchen , zwiſchen dem bis richsflich - augsburgiſchen und martgråflich , burgauiſchen Gebiet liegt, und 1536 für Der Hauptort 16400 Ft. erfauft ift . Sistt, iſt ein Marftfleden . 2. Die Herrſchaft Bilgartſchberg. 3. Die Herrſchaften Oberndorf , am lech , welche 1533 von Wolfgang Mars fchalt für 21000 Fl. erfauft voorden , und Elgau , auch am lech.

3) Der 1

369

2. Der Jakob-fuggeriſche Hauptaſt,

uno smar 1) . Beligt

Der babenhauſiſche Zweig , Det

1. Die Herrſchaft Babenhauſen , tpeiche an der . Súng liegt , und? 1538 von den Herren von Rechberg erkauft , auch von der würtembergiſchen Lehnsherrlichkeit durch eine Summe Seldes befreiet worden iſt. In } derfelben findet man 1 ) Babengquſen , einen Marktflecken mit einem Schloß , an der Gůnz .

2 ) Die Dörfer Kettershauſen und Kirch bağlach , moſelbit ein Stift des Barthemi terordents der in Gemeinſchaft lebenden Brüder ist. · 3 ) a ! tenhauſen ;

ein

Dorf ,

welches

154.2 von Margaretha von Wernių für 1800 Fl. erkauft , uiid darelbſt ein Ho , ruisa! errichtet worden , 3 !! welchem " dad Dorf getiðrt:

1

2. Die Herrſchaft Hoof , welche an per Fler liegt , und begreift * 1 ) Boog, einen fchopen Fleden mit ei , nem dog . 3) Doerfieben , ein

Dorf.

3 ) Bleß ,

1

!

363 3 ) Bleš , oder $ !06 , ein Dorf , ift 3 !! Diefer Herrſchaft fiuerbar , gebårt aber fonit dem Karthårſeriloſter Burheim . 4 ) Reichau , ein Schloß und Herrſchaft,

2 ) Der maſſer oder wölenburgiſche zuveig ,

þeſikt 1. Die Herrfchaft WSUenburg , zwiſchen ben Flüffen Wertach und welcher

Schmutter , ini

1 ) W8uenburg oder Wellenburg , ein chloß auf einem Birhe , unopeit der Fler . 2 ) Das Dorf Berta , 190 andere Oerter .

2. Die Burrſchaft Gaiblingen , an dem Fluß Schmutter . 3. Die Herrfchaft Biberbad , am Fluß Schmutter , in welcher 1 ) Biberbach i oder Markt Biberbach ein Marftflecken und Schloß. 2 ) Die Dörfer Ulbertshofen, kangenreiz dhern , Meitingen , Riblingen .

;*

4. Das Pflegamt ašttenbach , am Fluſ Güns , in welches

Die Dorf.c Routenbach , Sottenau und dionſpers , Anmerf . Die Herrſchaft Waterburg, am Bodens fee , iſt an af Haus Deitreich berfauſt wor's ven .

304 den. Sie kommt weiter unten unter den uns mittelbaren Reidslandern , die zu einem Streiſe gehören , vor.

Die Grafſchaft Hohenembs ,

liegt am Rhein , in dem davon benannten Rheinthal , und ift von der . Øſtreichiſchen Herrſchaft vor dem Arlberg umgeben . Das Haus Hohenembs iſt ein altes abeliches Ges deffen Stammhaus. Oberembs . ſchlecht , weiter hinauf am Nhein, eine Stunde über Chur , im obern oder grauen Hund , bei Ben Dorfe Embs gelegen bat . Dieſes Ges ſchlecht hat vom Kaiſer Karl V die frei berrliche, und bald hernach die gråfliche Jakpb Hannibal Graf Würde erbalten . bekam zur Zeit Reiſer Ferdinands I Sit und Stimme auf dem Reichstage und beim Sein Sohn Kaſpar ſchwäbiſchen Streiſe. faufte vom Grafen Karl Ludwig von Suly 1614 bie Herrſchaften Babuß und Schellen : berg , welche aber wieder veräußert worden. Sohn Jakob Hannibal , iſt der Etammbater der nachmaligen Grafen von Sein Sohn Karl Friderich obenembs. regte

Dieſes

365 feßte die hohenembriſche finie fort , deffelo ben Bruder Franz Wilhelm aber ſtiftete die vadußiſche ; jene endigte ſich mit Frang Karl Unton , und die Grafſchaft Hohen. embs tam an die vadußiſche. Linis , welche im

Unfange des

ſtorben iſt.

1760fen

Jahres nudges

Der leßte Graf , Franz Wils

helm Rudolph , hinterließ eine einzige Lochter, welche beim Falſee um die Grafa ſchaft anblelt ; allein, Kaiſer Franz verfiehe die hohenembſirche Reichslehnſtúde dem Haus Te Diſtreid , mit dem Uuftrage, ſowohl die ſeparationem feudi ab allodio zu berich tigen, als aud die abgeriſſenen Stúde mit Beiſtand des Fiſci wieder an die Grafſchaft ju bringen.

Der Titel des

iſt geweſen :

Des Geil. rom .

von und zu der Hohenembs ,

legten

Grafen

Reichs

Graf

und Gnlara ,

Herr zu Dornbiern , Biednau, şaßlach und des freien Reichshofs kuſinau , auch der Herrſchaften Laubendorf.

Biſtra , Bonna , Srepin und Das Wappen iſt ein golde

ner Bod mit ſchwarzen Hörnern im blauen Felde . Der regierende Graf von Hohens embs hat auf dein Reichstage im ſchwäbiy fchen Grafenfollegio , und beim schwäbiſchen Kreiſe auch auf der Grafenbank Siß und Stimme gehabt .

Der Reichsmatrikularan,

Pulag iſt i zu Roß und

2 ju Fuß , ober 20 FI,

366 20 JÍ . Bu einein saminergiet fog nach ** Neueſten uſualmatrikel Hohenemb8 für fich und wegen Sulj Brandis 60 Rigir . 21 Kr: get ben : alleinj, det Urtitel Sulg Brandis , odet

1

die Ferrſchaften Babuk und Spellenberg gehören nicht mehr bisher i weil ſie an das fürfiliche Haus Gidhtenſtein berfadeft wordena Die Grafioaft enthalt folgende Derter i . Ult : und. Met : Hohenemb8 , fium , jwei rebe Feſte Bergſchlöffet.

Amis

2. Embs , oder Ems ein Matfifledem unter Reu : Hobenemlig , tvofelbft ein gråflis thes Schloß , und in der Nachbarschaft eitt Schwefelbad ifto Bor Atters taten bide freie dem Reicte unmittelbat unterworfend Beute , welche im Jahr 1343 vom Kaiſer Ludwig an Ulrich von Embs pfandreiſe , und nachmals táuflich überlaſſen wordeit findi ärimeet. It der Gegend von Hoheneinde ift tos wohl 1654 i als 1750 ; ein Berg oder viela itieht ein großer Solfen von det Hohe beri intergėjšürzt , und deraeftale in der Erde, int welche er gefallen , berſunken , daß dafélbji čini Stich entſtanden . 3. Luftnau , ein Reichshof, nidi weil Nhein , ili fchon zur Zeit der farolins giſchen Sidnige ein Königshof orweſën, tracta

bomi

mels an

die Grafin von Berbenberg , som

biejort

369 dieſen ábér 1395 an Ulrich von Emnós pfänds Weiſe; und 1926 an Marr Sittich bon Émbs taufweiſe mit det boben , niedern und forſtlichen Obrigfeit , Steuren , Zinſen und Sefallen , gekommen . Es iſt daſelbſt eine Pfarefirche. 4. Die Pfarren Meder :

im

Ebnit und in der

Anmerkunge it! 1 ) Die eheinaligén reichsfreien Letrté itt sem oben ſchon genannten Ort Dorenbüren oder Dornbiern auch Dornbeurent , find jus gleich mit den Freien ju luſinau an das Haus Hobeneni66 berpfandet und Serfauft worden ! eg ljat auch noth daſelbſt geivijte Gerechtſam ?, als den Blutbann , Behnten , Kirchenſatz 2 ¢ . tvegen iveldbet es einen Vogt beſtellt ; das Haus ſtreich aber het die Gerichte und

andere Gered tjatie.

Dertex sirdirdu und Haßlach ,

2 ) Die liegen auf

der Weſtſeite des Rheins , int Áheintbal , Die Grafa unter eitgenofficher Hobeit ſchaft Gallara oder Gailerate , welche das grafitché Haid iin Titel führte, und demfelo ben vom König ' Philipp II von Spanient geſchenkt wordent , liegt im Herzegibuut Mailand , in der Sandiwart Milanee; und bit

368 die übrigen

Herrſchaften , welche der gråfs

liche Titel enthält , liegen in Böheim.

NE he

20 Die

Herrſchaft

Juſtingen ,

St wird ?, von den wüttembergiſchen Remtern Blaubeuren , Münſingen und Steußlingen Bon den alten faſt ganz eingeſchlosſen . Freiherren

von

Juſtingen ,

die schon

fat

in

Urfunden des zwölften Jahrhunderts vors kommen , iſt dieſes freie Eigenthum im fecho. Jehnten Jahrhundert an das gleid falls al te Geſchlecht ber von Freyberg , und zwar

Gu

lith

an die Opfingiſche Linie deſſelben, gefommen. Als diere in große Schulden gerieth , nahin zur Zeit des breißigjährigen Kriege einer von den Siaubigern , ein gewiſſer Oberſter, Ramens Keller , die Herrſchaft in Beſit ; es isſete aber endlich Johann Chriſtoph von Freybery ,

lis

wele

pie , welcher zuerſt Probſt zu Elwangen , unb hernach Biſchof zu Uugeburg war , die Herrſchaft ein , ' und liberließ fie feinena Bruder Ferdinand Chriſtoph von Freyberg,

von der eiſenbergischen

gra auf ‫اج‬ cave

beffen Nacytommen ſie

aber

1751 an den Hers

!! 11

369

jog von Würtemberg für 300000 Fl. dets Ihr Beſißer hat wegen der fauft haben. relben auf dem Reichstage Siß und Stims im ſchwäbiſchen Grafentellegio , urib Jhr Reichsmas beim Rahwabiſchen Streiſe. me

trikularanſdtag beträgt 5 jún Fuß , obet und zu einem Kammerjieli"ift fie

20 Fl. ,

Sie auf 15 : Kihle : 1'te Kr. "angefegt. wird jetzt von dem herjóglichen Vogt ju Steußlingen mit verwaltet , te Der rómiſcos katholiſchen Kirche Jugethak , und enthalt 1. Juſtingen , ein Schloß und Kirchdorf. 2. Die Détfer Ingſtetten , Hütten uns Gundershofen , welches letto eine fatholie

ſche Pfaretiree hat. 3. den Schachhof.

*

1 #

:

Die

Grafſchaft

Bondorf ;

welche::gmiſchen dem Breisgau , den lands grafſchaften Baår und Stühlingen , liegt , auf fünf Stundeni lang , und eine bis drei Stunden :breit. ift , hat vor Ulters eigene davon benannte Herren gehabt ; bachmals aber den Grafen von Lupfen zugehört , und A a Biſh. Erdbeſchr. 18. B.

37 ift. 1613 von der jiim

Breisgau landráfris

sebörigen Abtei St. Blaß erfauft worden , vpelays wegen , derſelben auf dem Reichstage in dem ſchwäbiſchen Grafentollegio , und beim ſchwäbiſchen Sereiſe, auf der Grafena bant Sitzung: Stimme bat ; einen Reichs matrikularanſchlag pon 25 Fl: 30 Str. und zu einem Kammerziel 12 Rthlr. 15. Kr. entrichtet. Die Grafichaft enthalt 1. Bondarf, seinen Marttfleden , in wels chem ein Ereitenflofter vom Orden des Heil. Paulso ift. 2 ? 2 , Unterſchiedene Dörferz und Weiler.

Die

Herrſchaft

Eglof ,

welche am Fluß Argen, zwiſchen den Reichs . ſtådten Ýini und Wangen liegt , iſt eheders ſen unter dem Namen der freien Leute au Meglofs oder Meglitz befannt geweſen .

Es

hat námlich der ehemalige Fledben und das Schlog. Meglofs , ober Eglof , nebſt unter Rūjiedenen dazu geyðrigen Dótfern Weitern und HSfen dem Reich unmittelbar jugend ret , und die dafigen Richter , Råthen gres micinen und freien Leute, wilden ibiettiche :

37 ! freiheit im

Jahr

1521

beſtätigt

worden ,

fiab von Reichswegen der Stadt Yeni zum Schuß und Schirm beſonders befohlen wory

N

MA

den .

Hierauf ſind

ſie ,

jedoch mit Vorbes

hatt ihrer Freiheiten , pfandweiſe an das Haus Deftreich gefommen, welches ſie 1661 , als eine Herrſchaft an die Grafen von Sraun und Übenſperg für 3000m Fl. überlaſſen hat, welche dieferwegen auf dem Reichstage im fchwabiſchenGrafenkollegio,und reit 1662 beim ſchwäbiſchen Kreiſe auf der Grafenbanf Sis und Stimme baben.

+

Ihren Reichsmatris

fularanſchlag

fann ich nicht anzeigen : ju einem Kammerziel aber iſt ſie auf 26 Rthlr. 221 Rr. angeregt.

Die Herrſchaft Thannhauſen ,

welche am Fluß Mindel bei der Uhtri ur. ſperg liegt , har egedeſſen als ein reichsrit: terſchaftlides Gut zum Kanton Donau ges böre Georg Ludwig , Graf von Singens

1

!

Dorf , brad te ſie an ſich , und tráf mit der Reidsritterſchaft einen Virsleich in mel : chem ſie ſich ihrer Nechte an pieſer Hirto [ chaft begab , worauf er 1677.wigeit dero Aaa felbert

372 ſelben Siß und Stimme beim ſchw & bifchen Kreiſe, auch auf dem Reichstage im ichmas biſchem Grafentollegio erhielt. Im Anfans ge des adotjebaten Jahrhunderts fam fie an Johann Philipp, Grafen von Stadion , welcher 1708 ju Siß und Stimme beim fchwäbiſchen Kreiſe auf der Grafenbant , und 1709 auf dem Reichstage. im fchwa: biſcher Grafenfollegio gelangte. Ihren Reichsmatrikularanſchlag weiß ich nicht ;

II fo

zu einem Kammerziel aber giebt ſie 8 Rthlr . 8 Rr. Der Marktfleden Shanxhauſen , liegt an der Mindel .

Die

Grafſchaft

Hohen :

ht

Gerolóseck ,

€ liegt in der Ortenau, zwiſchen dem Breis : gaul der fürſtenbergiſchen Herrſchaft Haus ſen im Kinziger Shnl , den NeichsHådten Zeil am Hammersbach und Gengenbach , der baaden : baadeniſchen Herrſchaft Mablberg , der naffau : ſaarbrúcichen Herrſchaft Labr, dem biſchöflich - Praßburgiſchen Umt Etten beim

und

dem

Emendinger

Viertel der Marf :

4 0

373 Markgrafſchaft Hochberg , und iſt ohnges fábr drei Stunden lang und breit. Sie beſteht theils aus Reichs- und óſtreichiſchen leben , theils aus eigenthimlichen Erbgůs tern . Das alte Geſchlecht der Freiherren von Geroldsed , ( deren Geſchlechtshiſtorie der Kirchenrath Kremer mit Burchard Herrn

4 ju Geroldsed anfängt, welcher aus dem elfaſo firchen Hauſe geweſen ,) ſtarb 1634 mit has fob , Herrn von Geroldsed , in mannlichen Erben aus , deffen einzige Sochter Anna Maria juerſt mit Grafen Friderich von Solms ,

und nach deffelben Abſterben , mit

Markgrafen Friderich von Baaden : Durlach vermahlt war. Dowohl auf die Reichs , als dftreichiſche Leben der Grafichaft Hos hen : rolosed , hatten die Freiherren von . Kronbets ſchon 1620 die Anwartſchaft er balten , und wurden 1653 in den Beſitz der ganzen Grafichaſt gereßt, die obgedach te Anna Maria aber . , oder die Markgra : fen

von Baaden : Durlach ,

vertrieben ,

und

aus demſelben

fonnten nicht wieder daju

gelangen . U8 Krato Adolph , Graf von Kronbirg, 1692 , ohne Kinder zu hinterlaſ ren , ſtarb , Teiste fich Baaden : Durlach in den Beſitz der. Gohengecolosediſchen Lande , den auch failer leopold genehmigte, wurde aber dod) 1697 wieder aus demſelben ber auga la 3

374 ausgerekt ,

und die lande

wurden an Karl

Kaſpar von der leyen Berliehen , welcher mit ſeiner Machkommenfchaft 1711 in den reichsgräflichen Stand erhoben ward , und in eben demſelben Jabr bei dem ſchw & bi rchen reiſe Siß und Stimme auf der Gras finbant,

auch eben dergleichen auf dem Reichstage im fchwabiſchen Grafentollegio erhielt. Der Titel des Grafen iſt : Des beil . rom . Reichs Graf von und zu der Leysen , und

Hoben - Seroldsed , Freiherr ju

Udendorf, Herr zu Bliescaftel, Burrweiler, Münchweiler , Otterbach , Niewern , Saftig, Ahrenfels , Bongard , Simpelfeld 2c . und das Wappent eine blaue Leie mit einem ges zu einem rade ftehenden weißen Balfen, Némermonat giebt er 16 Fl. , und zu eis nem Kammerziel 8 Rihlr . o Kr. Die Grafichaft beſtebet außer den Schlsfjern Hohen- Geroldsed und Daus tenſtein , in abgeſonderten HSfen , welche in die Bogtereo Schutterwald , Zungweiler , Prinzbach , SHimberg, Reichenbach , Seels bach , Kubad ), Schutterthal und Berghaupten , eingetheilet werden .

Dic

1

0

t":

375

Die

iſt

Herrſchaft Eglingen ,

von der Grafſchaft Osttir:gen , einigen

gråffich : fuggeriſchen und biſch dfiich - augs burgiſchen Dertern , und dem Herzogthum Neuburg ( umgeben. Ehedefſen geh8rte ſie den Grafen von Grafenec , welche mit Gra ; fen : Gottfried Anton 1727 ausgeſtorben Herrſchaft aber iſt 1727 für ſind , die 200000 Fl. f &uflich an das fürſiliche Haus von Thurn und Serib gekommen , welches wegen derſelben beim ſchwäbiſchen Streiſe auf der Grafenbant Sitz, und Stimme , ju einem R mermonat 20 Fl. , und zu einem Kammerziel 5 Nthlr . 36 " Kr. ju erlegen hat. Sie enthalt 1. Eglingen , einen Marftfleden. 2. Die Weiler Baumgarten und bronn , und den Oſterhof.

Sello

Chur - Pfalz ,

iſt 1761 rden

ful

citiem Mitglied

des

ſchwabi

Grafi.folligii aufgenommen worden , ua 4 und

376 und hat demſelben einen fundum collecta bilem , in dem in Schwaben gelegenen Landdroſtamt Hochſtått, angewieſen .

Die

Grafen

von Neipperg ,

ein altes adeliches , aber neues gráfliches Geſchlecht , ſind 1766 zu ulm auf einem Ichwäbiſchen Grafentage , auf die Grafens und Herrenbant des ſchw &biſchen Kreiſes aufgenommen worden. Sie haben dem Kreis fe getpiffe Grundſtüđe .gu Bebenhauſen , welche weder dem Reiche , noch Kreiſe, noch fonft jemanden auf irgend einige Weiſe un : terworfen waren , pro fundo collectabi. ļi

& multiplicabili angewieſen , und zwar

mit 10 Fl. pro fimple , auch in ſupple mentum fundi ulterioris realis annoch 8000 Fl. baar an ausgejabler .

die Kaſſe

des

Kollegii

Augs

- 1

377

1 Augsburg.

DJie freie Reichsſtadt Augsburg , anfangs licb Vindelica , nachmals Auguſta Vindelicorum 3

oder. Rhætorum ,

liegt

itt

einer angenehmen , fruchtbaren und geſuns den Segend , swiſchen den Flüſſen lech und Wertach , welche unweit derſelben zuſammen fließen. Jør &ußerer Umfang betrågt ohn. gefábr groo ,

und die

innere Långe vom

rotben Thor bis an das Fiſcherthor 4000 gemeine Schritte, Sie iſt mit Mauern , Wallen und tiefen Gråben umgeben , und hat , außer vier grogen und rechs kleinern Shoren , noch einen ſehr fünſtlichen Einlaß zwiſchen dem Gögginger und Selenfer Thor , durch tpelchen die Leute des Nachts in die Etadt eingelaſſen werden .

Die Stadt wird

gemeiniglich in drei Cheile abgetheilt, nám , lich in das ſogenannte S. lirichs Drittel, welches von dem rothen Chore his ang Rathbaus geht , in das Stephans Drittel , welches ſich von dem Bertacher Bruidtbor bis ans

Rathbaus erſtredt, und Has

in

das

Ja ?

378 Gafobs Drittel, welches von Jafobsthor bis an das Barfüßer Ehor reichet. Ande . re theilen Sie in die obere, mittlere und uns tere Stadt , und in die Jafobs Borſtadt. Sie hat ebene und bergidore Straßen ,

und

unter denfelben einige breite und woblanges legte , und iſt , aberhaupt genommen , eine rodne Stadt. Außer der boben Domfir che des Bisthums Augsburg , mit ihren vierzehn Kapeller, findet man hier richo ros miſdfatholiſche Pfarrfirchen , nämlich die ju 6. Johannes , S. Georg , Morik , S. Ulrich , beil. Kreuz und S. etephan , fünf Mannsflöſter, unter welchen das vormalige Sefuiterfollegium iſt, die Abtei zu S. lll kich und fra , von welcher am Ende dies fes Streifes ein beſonderer Artikel vorfommt, ungerechnet) drei Frauenkidſter , fechs evan : geliſchlutheriſche Pfarrfirchen , nämlich die zu 8. Anna , S. Alrich , beim heil. Kreutzi igll den Barfüßern , S. Jakob unb'jum beil. Geiſt, oder im Spital , an welcbet vierzehn Prediger feben , darunter zwei Seniores ſind , und ein evangeliſches Simnaſium bei S. Anna , miches einen guten Bucerſaal bat. 1755 iſt die fniſerliche franziskani: de Ufademie der freien fúnſte geſtiftet Es find auch unter diedene Alri trorben .

menaiſen- und Siedenbaufer ,

nebit an dern

:

11 " The

379 dern milden Stiftungen ,

vorhanden .

Der

Bifchof ju Uugsburg hat hier einen Hof und unterſchiedene Nemter , auch iſt hier ei : ne Domprobftei und Deckanei. Das Rath : haus , welches für das ſchönſte in Deutſch land gehalten wird , ift 1620 ju Stande gefommen , nachdem fechs Jahr lang daran gebauet worden . Die größte Zierde deſiel ben , iſt ein vortreflicher , und mit ſchönen Gemälden verſehener Saal im dritten Stocks werf ,

welcher 52

Schuh boch ,

85 breit ,

und 110 lang ift, auf feiner Säule ruhet, und auf beiden Seiten mit den ſo genann : ten vier Fürſtenſtuben umgeben iſt, die fünft: lich bemalt ſind. Nabe an den Ratbhau : Te fteht der hohe Perlachthurm . baus iſt in gutem Stande .

Das Zeug.

Es iſt auch ein

großes Zucht : und Urbeitshaus , nebſt un . terſchiedenen andern Sffentlichen Geb & uden , vorhanden . Die Grafen Fugger haben hier anſehnliche Hauſer . Die ſogenannte Fugge= rei , beſteht aus 106 kleinen H & uſern , wel , che die Gebrüder Ulrich , Georg und Jofob Fugger 1519 in der Jufolg Vorſtadt ha ben erbauen laſtin , um in dieſelben arme Bürger und Einwohner fir einen gar gez ringen Hausins aufzuneomen . in den ſchinen und wohl eingerichteten

Baſſerlei tun

380 tungen , welche aus dem Lech Waſſer zufüh . ren , ſind viele Mehl : Sag - Hammer - und Schmelz - Mühlen , inſonderheit aber iſt die Wafferkunft merkwürdig ,

welche

von

D

NIE top

drei

Sell Waſſerthürmen alſo durch die Stadt geléia tet wird , daß nicht nur fånf große und schöne Springbrunnen und andere offentli che Brunnen , ſondern auch faſt alle Haus

gee ſer

lebendiges

Waſſer

dadurch

befommen .

QUE Man rechnet in der Otadt 6000 Bärger: Die eine Hälfte des Raths ift evangeliſch , und die andere römiſchfatholiſch . Ehemals batten die ſogenannten Geſchlechter (Patri cii) das Regiment alcin in Dånden ; es wurde ihnen aber 1368 en triffen , und das

mie die

FC günftiſche Regiment eingeführet, 1548 aber vom Kaiſer Karl V Das Regiment der Ges ichlechter wieder hergeftellet, Der Magi:

gria Bar

ſtrat beſteht nunmehr aus 45. Perſonen ioelche find 31 Perſonen von Geſchlechtern,

fon

4 von der ſo genannten Mehrer Gefedrchaft, oder von den Mehrern der Geſellſchaft ,

for tie

( welche Patrijien oder Geldlechter Eschter gebeirat et Gaben , und deemegen in die Ges fellſchaft der Geſchlechter eingeſchrieben ſind, ) fünf von der Kaufmannſchaft, und fünf von der Gemeine . Die Stadt int megen ihrer vielen geſchidten Kúnſtler von langer Zeit ber berühmt , inſonderheit aber iſt die hie:

rige

der

18

.

381

fige Silber - und Zinnarbeit ſehr beliebt. Der Handel , welchen fie treibt , iſt be: tráchtlich , ob er gleich ebedelen weit fár: ter geweſen : doch iſt der hieſige Gelbwech Das Bappen der fel noch anſehnlich. Stadt, oder das ſogenannte Stadt Por, iſt ejne grane Zirbelnus , oder ein Lannjapfen , in einem weiß und roth von oben berab getheilten Schilde. Ihre ordentliche Beras gung beſteht aus 300 Mann . Die Stabt ift von den Vindeliciern un . ter die Bothmáßigkeit der Womer getoms men , und Druſus hat eine rdmiſche Kolos nie dahin geführt. Nachmals iſt ſie unter die Gewalt der Ulemannen , Gothen und

Frapfen gekommen , und unter den legten in große Abnahme gerathen , hat aber unter Sarln dem Broßen wieder zugenommen . Kaiſer Heinric III nahm ſie in feinen ben rondeën Schuß ; ſie litte aber doch von den Bifchofen viel Unfechtung , und ihr. Zu . Staiſer Fride. ftand war ſehr zweifelhaft.

M

rich . I begabte fie mit vielen Freiheiteng: ind König Rudolph I. beſtätigte und vetmiehrs Auf dent te 1275 ihre Reichsfreiheiten . Reichstage hat ſie auf der ſchwäbiſchen Bant der Reichsſtädte die zweite ; beim ſchwebis ſchen Kreiſe aber auf der Stadte Banf die erfte Stelle und

Stimme .

Ihr Reichsma .

3.82 trikularanſchlag , welcher ehebeffen goo fl. betragen , ift 1705 auf 200 Fl. berunter geſekt worden ; ihr Kreisanſchlag aber bes trågt 400 Fl. und zu einem Stammerfiel giebt ſie 507 Rthlr. 20 und einen halben Rr . Unter den vielen Reichstagen , wela che feit Kaiſers Ludewig I Zeit bieſelbſt ges halten werden , bemerfen ,

ſind inſonderheit zwei zu nämlich der von 1530, aufwela

den in einem Saal des Biſchofs das augs , burgiſche Glaubensbetánntniß der Evangelis {chen offentlich vorgeleſen worden , und der von 1555 , auf welchem der Religionsfries de errichtet worden . 1686. wurde biefelbſt ein Bündniß fifchen dem Kaiſer , Spas nien , Schweden , und einigen andern Für . ſten und Streiſen wider Srankreich geſchloſs fen . Um Ende des Jahres 1703 und 1704 wurde ſie von den Bayern und Franjorea bart mitgenommen . Zum Gebiet der Stadt , gehört das

Dorf Oberhauſen ; der Biſchof zu Augsa burgh aber hat die geiſtliche Serichtsbarkeit, über, daſſelbe, und verleiht die Pfarre , wie 1602. Dirglichen worden . Die angeburgiſche Land-und Reichsvog . tei , iſt von der Eagboogtei in Ober-und Nieder : Schwaben allezeit abgeſondert geides ren , und gemeiniglich durch eigene Sandosgo

383 te vermáltet worden, Int aber ſonſt befina

si

dig unter den Herzogea in Sowaben ges ſtanden , in deren Namen fie von 1067 bis 1162 von den Grafen von Schivabec bers

1

waltet worden . -

21

ten Jahre abgiengen , wurde le oon sais Ter Friderich I dem Herzogthum Sowaben erbkch einverleibet, und da dieſes ans Teich

73

ปร

Ills dieſe im lehtgenann

wurden die laudvogte bis 1426. von den Königen und faiſern gefeßt ; in dieſem Jahr aber ertheilte Kaiſer Sign inund der Stadt die Freibeit , das fünftig

gefallen war ,

die Benennung eines kand . und Stadtvogts bei ihr ſtehen , und einem rómiſden Kaiſer allein die Beſtätigung vorbevaltın reyn rols le . Von rolcher Zeit an iſt die landvogo Zu tei beſtandig bei der Stadt berblieben. derſelben gehören die Dörfer Gerſthofen , Stettenhofen und langweid. 1

Ulm .

384

u

I

m.

ie freie Reichsſtadt uim , liegt auf eis D nem etwas unebenen Boden an der

Donau ,

über welche eine

feinerne. Brücke

gebauet iſt , und welche Kiefelbſt die durch einen Sheil der Stadt fließende Blau , ober , balb der Stadt aber nahe beim Hochgea ticht die Fler aufnimmt. Sie iſt ziemlich Befeſtiget. Die Einwohner ſind großtentheils der evangeliſchen Lebre jugethan / und ih nen gehört das fehr große Münſter , oder die Hauptfirche ; welcbe faſt mitten in der Stadt ſteht , und lieben Prediger bat , die Kirche zur heil. Dreifaltigfeit und ein Hpa Die rss ſpital, und die Barfüßer Kirche. mirchfatholiſchen Einwohner beſuchen den Gottesdienſt in dem hieſigen S. Michaeliss kloſter zu den Wengen , welches mit regus lirten Chorherten Auguſtinerordens beſetzt ift , und in dem deutſchen Ordenshauſe. Das eoangeliſche Gymnaſium , iſt in dem ehemaligen Barfüßerfloſter angelegt worden . In dem adelichen so genannten Sammlungss

315 ſtift , werden Geſchlechter ( Patrijien )

8027

ter upterhalten , welche ſich verheirathen tønnen , Der Magiſtrat iſt evangeliſch , und beſteht aus 41 Perſonen , welche über die Hälfte Patrijien ſind. Zu den weltlia chen Sffentlichen Sebauden , gehören das Rathhaus , das Zeughaus , und unterſdies dene andere. Sie unterhalt rechs Kompas

3

24 13

M

gnien Solbateu , von welchen drei ihr Kreisa kontingent ausmachen . Vom Rhein , Nes dar , Bodenſee und Veltlin , wird viel Weine hieher gebracht , und auf der Donau weiter geführt ; es wird auch mit keinwand und andern Gütern und Waaren gehandelt. Das Wappen der Stadt , ift queer getheia let , oben ſchwarz , unten tveiß . Bis 1300 bat

fie

feine

Mauer gehabt ,

ſondern

nur mit einem Graben und Zaun

iſte

umgeben

geweſen . Die farolingiſchen Kaiſer und Könige haben der Abtei Neichenau in dies fem damals icon unmittelbaren Reichsort einige Zinſen , Gefälle und andere Regalien geſchenkt , welche aber die Reichsſtadt Ulm theils unter dem Kaiſer Ludwig aus Bayern, theils 1446 an ſich gebracht hat. Die liefunde Kaiſer Karls des Großen vom Jafr 813 , in welcher Ulm an das Klofter Reichenau verſchenft wird , ift obne Zweifel unacht. Die Saiſer Karl V , Wenjel, Fries brico B 6 Búſd . Erdberdar. 18. B.

derich III ,

und andere, haben ihre Freihet ,

ten beſtätiget und vermehret. Die bieſige Vogtei iſt vor Ulters ein Lehn der Heringe zu Schwaben geweſen , wie Conradinus in ſeiner 1259 dem Grafen zu Würtemberg darüber ertheilten Urfunde ausdrüdlich melo det. Auf dem Reid stage hat ſie auf der Ichwäbiſchen Städtebant die vierte Stelle ; beim ſchwäbiſchen Preiſe aber bat ſie nicht nur auf der Bank der Reichsſtädte die zweis te Strble , ' rondern auch das beſtändige Die rectorium auf derfelben . Sie berwabret das

Archiv der Reid stådte in Schwaben

und Franten , und die ſchw & bifchen Streis tage werden gemeiniglich biefelbft gehalten. Ihr Reichs- und Kreismatrikularan chlag iſt 1683 von yoo auf 600 Fl . gelebt, und zu einem Stammerziel giebt ſie 595 Rthlr. 14 ir. Sie bat jwar ein gang anſehnliches Won Gebiet , aber audi große Sáulden .

ibrer Geſchichte iſt noch zu bemerken , daß fie 11 29 vom Kaiſer lotharius gerſtórt mor den , 1348 abgebrannt fey , 1610 in ders ſelben ein Vertrag zwiſchen den Unitrten und Ligifen gemacht ier , und 1702 der Chura fiiri ju Bauern die Stadt und rmuthet eino genommen habe . Vor Ulters iſt bieſelbſt im ' Etabelhof ,

bei dem jeßt

ſogenannten grů .

387 Freibt

grünen Sofe, ein faiſerliches Landgericht ges balten vorden . Nidt weit

von der

Stabt liegt sofa

lingen , oder Sefflingen , ein Monnenflofter , bom Orden der heiligen Klara. Es bat ein faiſerliches Protectorium , und andere af 12

file nu

Privilegia.. Von dem Gebiet der Stadt , hat Johann

Chrift. Lauterbach eine Charte gezeichnet, und Homann in Kupfer geſto ;

Johann Bapt.

chen , welche inu Utlas oon D.utſchland die

Edom : en een gebore dari

Es iſt daſſelbe von den Grafen 89fie iſt. von Helfenſtein , Grafen von Brdenburg, Herren von Rietheim , und andern erfauft , und auf andere Weiſe erworben worden. Es iſt zwar bergickt , hat aber an fruchts, baren Hedern , rigsnen Wieſen und vors

7, und : Es treflichen o'zungen feinen Mangel . 710 r. !! wird obere untere Herrfchaft in die und abs s i r b e f ngetheilet. 1. Die obere Herrſchaft enthalt, folgende dlemter. Fóre mot 1. Das Oberamt fangenau , in welchem

et Cheat

n buche ( 10BLE go

1 ) Langenau , ein ſehr großer Flecken . 2 ) Dellingen , ein Pfarrborf. 2. Das Umt "Beidenftetten, in welchem Die Pfarrdörfer Weidenſtetten , Diecas Atetten und Holstirco, ſind , Bb2 3. Das

388 3. Das Amt Bernſtatt , in welchem Das Pfarrdorf Bernſtatt, und die Dóra fer Baimerſtetten und Eiſelau , ſind. 4. Das Umt Ballendorf , in welchem Das Pfarrdorf Ballendorf und Dorf Børslingen iſt. 5. Das Umt Ettlenſchieß , in welchem Das Pfarrborf Ettlenſchieß und Dorf Ginabronn ,

liegt.

6. Das Oberamt leipheim . 1 ) Leipheim , ein Stådtchen und Schloß, unweit der Donau , iſt von den Gúffen von Gúffelberg an die Grafen von Würtemberg, und von dieſen 145 3 an die Stadt Ulm ders 1634 wurde es rebr vers tauft worden . wüſtet. 2) Riedheim , ein Pfarrdorf. 7. Das Ober : Forſtamt welchem

Ultheim ,

in

Die Pfarro &rfer Altheim und Zährin gen , nebſt Ssjlingen, ſind.

8. Das Vogtamt Albeat , iſt 1383 von dem Grafen Konrad von Bebenberg erfauft worden , und enthalt 1 ) Ulbed, ein Städtchen und Schloß am Fuß der Urb. 2 ) Die Pfarrborfer Hörvelfingen , Sšto

tingen , Jungingen , Nielfingen , Biffingen , Seringen, nebſt wüterſchiedenen Beilern. Il . Die

life would bredo bon Sen.

fich

und Goin

Star

80

eperti

ok:

389

Die untere Herrſchaft , enthalt fol. 1. gende Aemter . 1. Das Oberamt Geiſlingen , in welchem Geißlingen, ein Stådden , in der Liefe zwiſchen boben und ſteinichten Bergen , in welchem oon langer Zeit fer feine Beins, drechslerarbeit gemacht wird . Es iſt 1396 von den Grafen von Helfenſtein erfauft wors den . Nicht weit davon iſt ein Bad. Bei dem Stadtchen bat auf einen fel : lichten Berge das uralte Schloß Sevſelſtein, und auf einem andern das Schloß Helfens ftein , das Stammſchloß der ausgeſtorbenen Grafen dieſes Namens , geftanden . 2. Das Umt Stdtten, oder Stetten, in weldoem Das Pfarrdorf gleiches Namens iſt. 3. Das Amt Uibertingen , in welchem Uibertingen , ein Pfarrborf an der fils, woſelbſt ein guter Sauerbrunn iſt. 4. Das Umt Böhringen , in welchem Die Pfarrdörfer Bohringen , oder Bås ringen , und Hauſen an der Fils . 5. Das Umt Altenſtadt , in welchem 1 ) Altenſtadt , ein Flecken an der Fils, welcher vor Alters den Grafen von Spis Benberg jugehørt hat. 2 ) Ruchen , ein Kirchdorf. B6 3

6. Das

6. Das Amt Süffent , in welchette Die Pfarrdårfer Búffen und Gingen , 3 beide an der Fils , find. 7. Das Amt Stubersheim , tri welchem Die Pfarrdörfer "Stubersheina , Schalts ketten , Waldhauſen , Steinenfjrches, Bráus nisheim und Weiler ob Geißlingen . 8. Das Umt Lütfheim , in welchem

ten

Die Pfarrdörfer Türfheim und Umſtets wie auch Oppingen und Wåttingen ,

find. 9. Das Umt tonſee, zu welchem Die Pfarrdörfer. konfee , Urſpring und oder Reitheim ob Urſpring , ge Reutti boren . 10. Das Umt Nellingen ,

in welchem

Die Pfarroórfer Nelingen , Merflingen und Aufbauſen , find. 11. Das Amt Scharenſtetten , in welchem Die Pfarro órfer Scharenſtetten , fußhau fen und Sjemmenhaufen . 12. Das Amt Bermaringen , in welchem Die Pfarrbórfer Bermaringen , Mårins gen und fahr find .

13. Das Amt Pfül, in welchem Die Pfarrbórfer Pful, mit Offenhauſen, Steinbeim , Holzſchwang , Reutti ob der Donau , Srimmelfingen , Erfingen , ' liegen , wels

1

398 welches lekte untet das abeliche Samma lungsſtift zu lllm gehört. 14. Die Herrſchaft Bain , welche zwis

rohen den Flüffen Jier, und Weſterlich oder Weyhing , liegt , iſt von der Abrei Ourens Sie bat chine bauſen erfauft worden . Baldung. Bair ,

ein Pfarrborf.

Eflingen .

Die freie Reichsſtadt Eklingen liegt ano Nedar , und beſteht theils aus der Stadt relbst , die an einem Urm des Neckars liegt, und in ipelcher die obere , oder Pfarrkirche des beil. Dionyſius , die neue oder Domini, fanerfirche , nebit dem Waiſenhauſe , die

10

11

Frauenfirche , die hintere oder Barfüßertirs che , die lateiniſche Schule , oder das Pæ. dagogium famt dem Collegio Alumnorum , das rodne Rathbaus , der ricone Ritter : und das reiche Ratjarinenboſpital bau , ſind ; theils aus

drei Vorſtådten , Bb 4

welche fint :

392 find : Ole obere Vorſtadt, welche mit der eigentlichen Stadt an einerlei Urm des Mes dars liegt, die Vorſtadt Beutten , welche in die obere und niedere abgetheilt wird , und bei welcher die Burg iſt , und die Vorſtadt Blienfau , welche zwiſchen dein Hauptſtrom des Nedars , - und dem vorhin genannten Hem deſſelben auf einer Inſel liegt , und varin des ſchwäbiſchen Kreiſes Zeughaus ift. Die ganze Stadt und der Magiſtrat find evangeliſchlutheriſch , doch wird in der Stas pelle des Pfleghofs , welchen das Kloſter Kaiſersheim hieſelbſt hat , auch fatholiſcher Gottesdienſt gehalten . Es iſt auch hieſelbſt ein Coſtanzer Hof und Pfleger , und ein fürſtenbergiſcher Hof , auch find hier drei Wurtembergiſche Höfe mit Pflegern . Der Anfang ihrer Reichsfreiheit , iſt nicht leicht zu beſtimmen . Auf dem Reichstage bat fie auf der Bank der ſchwäbiſchen Reichsſtädte die fünfte , auf der Städtebant

des ſchwa. biſchen Kreiſes aber die dritte Stelle. The Reichsmatrikularanſchlag betrug anfänglich 200 Fl. 1633 wurde er auf 147 Fl . und 1692 ift er gar bis auf 37 Fl . herunter gereßt worden. 311 einem Rammerziel roll fie 177 Rthlr. 51 Kr. geben . Wegen dess Ammanns Umts giebt ſie jährlich zur Ehs rung 1o Fl. in Gold in das Waibelamt der

393 der Reichslandvogtei Alltorf.

Sie fteht uns

herzoglich : wirtembergiſchen Schutz. 1701 erlitte ſie eine große Feuershrunft . Bei derſelben maciet in der ſogenannten Neckar : Halden guter Medartvein . Ihr Ges biet iſt ganz vom Herzogthum Würtemberg umſchloſſen . Außer dem Dorf Wettingent, und einigen Weilern , ſind darin die Pfarrs dörfer Deystſau am Nedar, Mhringen und Bayhingen , beibe in den ſogenannten Fels dern , welche zu dem oben angefübrten stas tharineng oſpital gehåren .

Reutlingen .

Die Freie Reichsſtadt Reutlingen , liegt die ne ſtarte Meile von Tübingen , am Flübchen Sie Echeķi welches in den Nedar fließt.

1

iſt nicht groß , hat auch nur eine Pfarrfir che, außer dem aber ein Hoſpital, ein Wais Der fenhaus , und eine lateiniſche Schule.

3

Magiſtrat iſt ſowohl, als die Bürgerſchaft, evangeliſchlutheriſct;, und beſteht ordentlis Bb5 checa

394 cherweiſe aus 28 Perſonen , von welchen der Stadtfcoultheiß und grosif andere eus der Gemeine find , und das Zunftmeiſterkols legium ausmachen . Kaiſer Friderich II rok fie 1 215 oder 20 fuetſt mit einer Mauer umgeben , auch zu einer Reichsſtaot gemacht baben . Die Kaiſer Karl IV und Wenzel baben 1348 und 87 derſprochen , die Stadt bei ihrer Reichsunmittelbarfeit zu erhalten , fie auch weber zu verpfänden noch zu Ber. Die Gerechtſame , welche die Gras kaufen . fen von Achalm (deren Burg nicht weit des von gelegen bat, ) hieſelbſt gehabt , und die nach ihrem Abgange ans Reich gefallen find , font saifer Ludewig von Bayern zugleich mit den Sutern der Grafen 1330 an Gras fen Ulrich zu Würtemberg übergeben , Hera jog Ulrid aber 1500 wieder an die Stadt Reutlingen verfauft , oder wie andre fagen ,

1

an Xatſer Maximilian übergeben , und die fer an die Stadt für eine Summe Selds den Reichss auf dem hat auf Sie hat überlaffen haben . Sie

tage auf der ſchwäbiſchen Reichstädtebant die rechste , beim ſchwäbiſchen Kreiſe aber auf der Städtebant die vierte Stelle und Stimme.

Ihr Reichs - uad Kreis matrikus 1683

laranſchlag betrug ebedeffen 188 Fl. wurde er auf 136 Fl. 1726 durch

eine

und als die

gridaltige

Stadt

Feuersbrunſt

395 birmiiftet worden war , gefekt.

Zu einem

1728

auf 8o Fl .

fammerziel iſt

ſie noch

auf 57 Kthir . 44 Kr . angefent. Sie ſteht unter Geroglich - würtembergiſchem Schutz. Wegen des Stadtvogtamts giebt ſie jågra lich 16 Gulden in Gold zur Ehrung in das Reichalandoogtei Baibeiamt der Atorf . Bei derſelben iſt 1716 gefunden ivorden . w

ein Schwefelwalter

Zu iörein Gebiet geboren die Pfarren Bezingen , Wanweil , Ominenhauſen und Bronnweiler.

*

Nördlingen .

22

Die freie Reichsſtadt Nördlingen , liege in dem Kieß , am Flug Eger, in einer fruchts baren und vornimlich an guter Weide reis chen Gegens , und hat bis 1238 auf dem nabgelegenen Emeransberg geftanden , iſt aber in dieſem Jahr abgebrannt, und hier : auf an dem jeßigen Ort erbaut worden . Die Bürgerſchaft iſt faſt ganz der evangelis Ichen Legre jugetoan , und die Evangelis ( d) en

396

rohen haben , außer der Pfarrfirche , noche zwei anbere Kirchen , deren eine beim Hos ſpital iſt , und eine lateiniſche Schule ; die vorhandenen Katholifen aber halten ihren Gottesdienſt in der Kirche bei dem hieſigen deutſchen Hauſe , welches zur Landfomens thurei Edingen in Franken gehört , und 1387 an den deutchen Orben gekommen iſt. Der Magiſtrat iſt evangeliſch . Die Stabt hat vor Olitzrs unter dem Bisthum ju Regensburg gefianden , iſt aber fchon im dreizehnten Jahrhundert reichsfrei gewes ren , und ſolches nicht erſt 1251 geworden . Die Kaiſer. Rart IV und Wenzel verſicherten 1348 und 87 , daß die Stadt bei threr Reichsunmittelbarfeit erhalten werden ſolle. Auf dem Reichstage hat ſie auf der

ſichwas

biſchen Reichsſtädtebant die liebente ,

beim

ſchwäbiſchen Kreiſe aber nnter den Reichss Rådten die fünfte Otelle. Joc Meichs-und Streismatrikularanſchlag betrug hedeffen 260 Fl. iſt

aber 1683 auf 150 Fl . geſeket

Zu einem Kammerziel rolle ſie 219 Rthlr . 72 Kr . geben. · Kaiſer Karl IV hat ihr die Freiheit ertheilt, ein Landgericht ju worben .

balten, dient .

ſie hat ſich aber derſelben nicht bes 1634 wurben bie Schweden bei ders

ſelben von den Kaiſerlichen geſchlagen . 1647 mourde

397 mirde ſie von den Neichevdlfern 17 Wo: den lang belagert , und erlitt dabei eine 1702 wurde hier zwis ſtarfe Feuersbrunſt . Ichens Kreiſen ein berühmtes Bündnis er richtet , und die Stadt als eine Vormauer des fránfiſden Kreiſes gegen Bayern beſſer befeſtigt.

* 1:2

23

Uiber ihr Gebiet bat das fürfiliche und gråfliche Haus Dettingen von langer Zeit ber die landesvogeit zu behaupten gefunt, worüber zwiſchen beiden biele , und auch blutige Streitigkeiten entſtanden ſind .

. Behören dazu Die Pfarrdórfer Nehrmemmingen , Gold :

burghauſen und Schweindorf , und an uns terſchiedenen andern Dörfern hat die Stadt Antheil .

1 Schwäbiſch

Hall .

3 Pie freie Reichsſtadt salt oder m & biſch Hall , Hala Suevorum , mit ihrem Gebiet , liegt am Flug Koder , miſchen den Grafa rety aften Bohenlohe und fimpurg , dem sår : lters

398 ſtenthum Anfpach , und dem Herzogthum Würtemberg . Die Stadt iſt mit Bergen umgeben ,

und der Kocher theilt ſie in

die

Etabt felbſt, und in die Vorſtadt , welche beide Cheile durch eine ſteinerne Brüde wies der verbunden ſind.

Sonſt aber beſteht ſie

aus drei Cheilen , welche ſind alt Hall, wos ſelbſt die auf einem Hügel ſtehende Haupts firche zu S. Michael, das Gymnaſium , das Hoſpital mit einer Kirche, und die Salifos · ten , von welchen die Stadt den Namen bat , ſind : der Theil über dem Kocher , in welchem ein Haus des Jobanniterordens , und die S. Katharinentirche ift ; und die Gelbinger

Gaſſe ,

welche

Vorſtadt

ihren

Mamen von dem mangelegenen Dorf Selo Die Stadt iſt der evangeliſche bingen hat . Der Magi : lutheriſchen Lebre jugethan . firat beſteht aus 24 Perſonen , und dieſes Kollegium hat givei Bürgermeiſter zu Vors ſtebern, welche tegen der obgedachten Eins theilung der Stadt . Stadtmeiſter genennet werden. Die Bürgerſchaft wird auf 1500 Stépfe gefchatt.

Die Stadt bat

ihren Urs

ſprung der bieſigen wichtigen Salzquelle zu danfen , welche nicht weit vom Socher quillt, 6 bis 7 Idrhiges Waffer giebt , und 110 Pfannen unterbålt , ungefábr får

1200

deren

jede des Jaörs

Eulden

Ealy

liefert, wenn

1

399 wenn

das Salz hoch im Preiſe ift.

Salzwerf biefiger

bat

Das

urſprünglich dem Neick sadel

Gegend

gebdrt ,

welcher daffelbige

groštentheils den Biederfned ten gegen Erbs gins überlaſſen hat . Es theilten ſich daher die Inhaber der Soden in zwei stlaffen , nåmlich in das lebueberriare Sollegium , und in die Erbliederſchaft. Gewiffe Vors ſteber

11

beforgen

beider

Cheile

Gered trame

dergeſialt, daß einzelne Sheilhaber für ſich allein nichts einführen , oder abgeben laſſen tonuen , ſondern die ganze bürgerliche Gec fellſchaft, in ro weit ſie Theil hicran nimmt, ſich nach den im Namen des ganzen cor poris abgefaßten Gefeßen und Ordnungen richten muß . Mad einer genauern Beſtim mung , giebt es dreierlei Cheilbaber . Ein nige haben noch das dominium plenum , oder Erb und Eigen beiſammen , und laſs

100

ſen ihr Waffer durch gedingte Siebertnecos

#

te verſieden , ohne daß ſie nöthig baben, ſich mit jemand in Berechnung einzulaffen . Ung Deré find und beißen Erbeigene , oder freie 3 Erbſieber , welche ſich mit den lehnsherren über den denſelben gebührenden frblebnjing

19

4

1

jábrlich zu vergleichen baben . Den gróften Sheil der Pfannen aber machen die ſoge : nannten erbfließenden Sieder aus , Von welchen das doininium directum durch den Eros

400

Erbbeſtand abgeſondert, das dominium utile aber bei den damit beliebenen Familien mit einem Fidecommifs belegt iſt , und daher von dem Beſitzer weber veräußert, noch mit Im viers Edulden befoweret werden kann . jebnten Jahrhundert hat das Wolf es das hin gebracht , daß das Stadtregiment zwis fden dem Ubel und ihm getheilt worden , worůbec viele adeliche

Familien die Stadt

verlaſſen haben , andere aber darin geblies ben , und theils ausgeſtorben , theils mit Die Rais dem Volf vermiſdt worden ſind. fer Karl IV und Wenzel haben 1348 und 87 verſprochen , die Stadt bei ihrer Reichsa unmittelbarfeit zu erhalten , und fie weder Auf dem ju verpfänden noch zu verkaufen . ſie auf der ſchwäbiſchen die neunte , hingegen bei dem ſchwäbiſchen Kreife unter den Städten

Reichstage hat Reichsſtädtebant

Ihr Reichs- nnd Kreis, die rechste Stelle. matrikularanſchlag , welcher ehedefſen 2935 Fl. betragen hat , iſt 1683 auf 180 Fl. ges zu einem Kammerziel giebt feßt worden . ſie 14 ° Rthlr. 63 Kr. ge gebort ,

daß fie

inter ihre Vorzůs

eine Reichsfahne

bat ,

und unter ihre Merkwürdigkeiten , daß die Scheidem unge der Seller ibren Namen voit Ihr Wappen iſt eine rechte derſelben bat. Hand im selben

und ein golones Kreuz im roa

401

rothen

Felbe.

1710

tamen

hier

unters

ſchiedene proteſtantiſche Fürſen und Stände zuſammen , und errichteten ein Bündniß uns 1346 , 1680 und 1728 iſt ter einander . die Stadt durch Feuersbrúnſte rebr derivus ftet ivorben , Das anſehnliche Gebiet der Stadt, von welchem die boinarniſchen Ere ben 1762 eine durch M. F. Enopf gegeicos nete Charte ans Licht geſtellet haben , hat

.

guten uderbau und eintragliche Viehucht Es beſteht aus folgenden denitern . 1. Uus ben innerhalb der Landwehr oder dem ſogenannte: Heeggraben , belegenen Uem tern, welche urſprünglich zu gemeiner Statt gehört haben ; doch baben andere benache barte

Reichsftande

innerhalb

dieſer

land ,

wehr gleichfalls beträchtliche Suter mit der boben und niedern Gerichtsbarfeit, und als len anhangenden Herrlichreiten und Gerech tigfeiten , obne deswegen mit der Stadt eis nige Verbindung gehabt demter find 1

ju baben .

Dieſe

1 ) Das Umt Schlicht , in welchem eilf gang baliſche Dörfer , darunter auch das cben genannte Pfarrdorf Celbingen , und bier Dorfer find , baran die Stadt Antbeil bat.

Es iſt' demſelben das edloß und ehes

malige Amt limburg einverleibt , welches . Erass ES Bárd . Erdbeſchr. 18. B.

402 g us 1454 an die Herr von Limbur Erasm t f 0 u t a 0 b f 7 bát . Fl . ver får. 45 Sta 2 ) Das Amt Roſengarten , in welchem der Stadt ii

Derter gang ,

9

aber zum

Sheil gehören . 3 ) Das Amt Biehler, welches 19 gange balliſde Derter enthält, und.groei, daran die Stadt Sheil bat . 4 ) Das Umt opened , von 28 Dertern ,

deren 18 der Stadt ganz , die übrigen aber nur zum Theil gehören . 2. Uus den außerhalb der Landwehr , und im Umfange des frånfischen Streifes bes legenen Untern welche ſi.10 1 ) Das Umt Jlzhofen, darin ( 1 ) Jubofen , ein offenes Städtchen , s welche nem Dorf ju einer Stadt gemacht bat. ( 2 ) Drei Dórfer, an deren einem , nám : lich Kuppertshofen , Hogenlobe = Kiceberg

10

Urtheil hat. 2 ) Das Amt Horbord , darin der Marfts fleden und das So ! oß dieſes Namens , und noch 22 Otter , deren ſiebengebn gang bals 1. fcb : 0. ? ) Das Al nt Melkers , welches aus der tadt Bilo ty i bei welcher eine a't : Burg iji , und 47 Datera befiebt. Es gehörte

ebe:

403

thebeffen zum Kanton Ddentoald 1766 aber hat dieſer Stanton ſein Befteutungsa recht. durch einer Bergleich abgetreten .

Uiberlinge

n.

Dije , liegt e freie Reichsſtadt Uiberlingen an einer von ihr benannten Buſen des Bos den eis ., auf einen Felfen , und ihre Bras . ben befteben aus Steilbrüchen . Sie ber Riebt aus drei Tgeilen , welche fino , die ur tire Stabt , die obere Stadt , und der Gab lenberg , auf welchem Wein vådſet , Sie ali der rónico fatholiſchen Lehre gligethan , und hat eine kollegiatfirche zum heil. Nis tolaus, ein Fobanniterbaus , ein reiches Hos ſpital , drei risfter, und nod) zwei Kirchen , Bei der Stadt entſpringt gutes mineralis Ties Wafjer. Sie ist ſchon unter den chiva : tischen Katſern eine Reid oftast geworden . Die Kaiſer Karl IV und Bengel baben Ves ſprochen , fie bei ihrer Reichs unmittelbar : teit zu erhalten . In die Landrostei Ultorf giebt ſie

jährlich

unter dem ca

Namın

einst

404 Ehrung seba Pfund Pfenninge. Auf dem Reichtage bat fie unter den Reichsgåsten der fchw &biſchen Bant die eilfte, beim ſchwås biſchen Kreiſe aber unter den Reichsbauten die ſiebente Stelle. Ihr Reichs und Preis . matritularanſchlag betrug ebedefſen 312 Fl. 1683 aber iſt er auf 139 Fl. geregt wor : den . Zu einem Rammerziel erlegt ſie 157 Rthir. 24 Kr . Zu ihrem Gebiet gebdren 1. Die Scoldſſer Hoben . Bobman und

Ramsberg. 2. Die Pfarren Mahl(püren , Bondorf, Sroß Schonach , Unter :Siggingen , Dens tingen , Sernatingen. Die Stadt hat 1549 die auf dem Reichsboden gelegene Herrſchaft Stendorf , an die Abtei Einſidlen in Helvetien verkauft..

Roth weil.

Sie freie Reichsſtadt Rothweil oder Rotte Die weil , liegt auf einer Hdhe am Nidar , und ihr

Gebiet iſt vom

Herzogthum

Würtem berg,

.

405 berg, der Oſtreichiſchen oberu Srafſchaft Son benberg, und der fürſtenbergiſchen Landgraf, ſchaft

Baar umgeben.

Sie

zu der römiſdfatholiſchen

bekennet

fich

Lehrer und

hat

ein Johanniterbaus , und drei Midfter. Sie iſt eine uralte Reidysſtabt, und hat vou dent Kaiſern Karl IV und Wenzel die Verfiches rung erlangt, daß fie bei ihrer Reichsunmits telbarkeit erhalten werden ſolle. Auf dem Reichstage

hat fie unter den Reichsſtädten

auf der ſchmåbiſchen Bant die zehnte, beim ſchwäbiſchen Streiſe aber auf der Reichsſtads tebant die achte Stelle. För Reichs . und Kreismatrikularanſchlag , welcher ehedeffen 280 Fl. betrug, iſt 1683 auf 177 Fl. und 1728 zuerſt auf 144, hernach gar auf 30, und endlich auf 14 Fl. gefekt worden. Zu einem Rammerziel iſt ſie zu 157 Rthlr. 203 Sr. angereßt. 1463 verband fie fich zum

erſtenmal ,

und

ben Schweizeriſchen

1519 auf ewig mit

Kantonen ,

jedoch mit

Vorbehalt ihres bem römiſchen Reich ſchule digen Gehorſams : allein , 1632 wurde fie von dieſem Bunde wieder ausgeſchloſſen , weil ſie, als ſie von den Schweden belagert worden, dſtreichiſche Befaßung eingenommen batte . Die vornehmſte Merkwürdigkeit dies ſer Stadt iſt das faiſerliche Hofgericht , von welchem man in dem ſchwäbiſchen Land Ec 3 redite,

+ 406

>

rechte , welches gure Zeit Staifers Ludewig von Bavjern geführteben zu feront fcheint, die erſte Spur findet , und welches bis in die Mitte des . fünfzehnten Jahrhunderts bald das farferliche Landgericht, bald das faiſers. liche Hofgericht zu Rothweiſ genennet ivor: det.1360 çibertrug Kaiſer Part IV dem Grafen Rudolph von Sulg dieſes Sandges richt von faiferlicher Majeſtät und des Reichs wegen zu beſitzen und zu halten , und 1401

1 gab Kaiſer Ruprecht den Grafen von Sulg die Gewalt , einen Freien oder Grafen an daſſelbe an ſeiner Statt zu ſetzen . Von den Grafen von Sulf iſt dieſes Erbhofges richtamt an das ſchwarzenbergiſche Haus gekommen , wie ſchon bei der Landgrafſchaft Kletgan gelehret worden , und der Fürſt zu . Schwarzenberg erwäblit felbſt einen Amtsſtatthalter aus dem Grafen- oder Hers ren ſtande. In demſelben figen fieben llra theilſprecher. Es hangt ganz allein vom Kaiſer ab. Seine Berichtebarkeit erfiredt fich diber den ſchw & biſchen Streis , über die in Schwaben belegenen Sftreichiſchen Länder, und über den frånfiſchen und die rheiniſchen Kreiſe ; doch haben rehr viele Stande Bes freiung privilegien dagegen erhalten , mela de fich aber ordentlicherweile auf die Ehes baften, oder die dem Hofgericht vorbehaltes ben

3

407 Es hat concur nen Fåtte nicht beziehen . rentem Jurisdictionem mit den Reich oſtane den feines Bezirfo ; welche aber von lan : gen Zeiten ber viele Klagen wider daffelbe Man fann von demſels vorgebracht haben . ben und ſeinen Urtheilen an die höchften Endlich iſt noch Reichsgerichte appelliren . anzumerfen , daß bei dieſer Stadt eine freie

CI

Bürich non ziemlich weitem Umfang reny . Das Gebiet der Stadt , begreift einen anſehnlichen , ja , wie man meint , den bes

13

ften Theil der eigenthümlichen Güter der 1519 auszeitor benen Grafen von Zimmern , oder Zimbern, we chen die Stadt um 88000 Es iſt auch das Stamm , Fl . erfauft hat . 4 baus der Srafen darin belegen . Die Pfar ,

11

ren , welche zu dieſem Gebiet gehören , find : Uliftatt , Deuchingen , Deislingen, Dietin : gen , Duningen , Epfenboef , Herren • Zims mirn , Steedorf , Stetten , Dorf dieſes Namens.

Vizingen , im

1

: 1



4

Heik

408

Heilbronn

ie freie Reichsſtadt Heilbrunn, oder Heil. bronn , liegt am Redar , in einer ſehr an. genehmen , fruchtbaren und vornåmlich an Wein reichen Gegend , auf der Grenze des Herzogthums

Birtemberg

und

der Chur

pfalz. Ihren Namen rod ſie von ihrem groſs ren Waſſerbrunnen haben , deffen fehr ergie bige Quelle unter einem fleinen Altar in der Pfarrkirche iſt , wofelbſt man ihr Ges ráud hårt. Sie iſt wohl gebaut , und uns ter ihren drei Kirchen iſt die Pfarrfirche zu 8. Kilian die anrebnlichfte. Das Gymnas ſium und der Stadt Büderſaal, find in dem Es ift bier ebemaligen Minoritenfloſter. ein Haus und eine Kontburei des deutſchen Drdens , thal und

fu welcher die Dörfer Wimmen . Sondheim , und ein Sheil von Shalheim , gebdren , ein Karmeliterfloſter , und ein Frauenflofter vom S. Klaraorden. Die Regierungsform iſt ariſtokratiſch , und der Magiſtrat, ſo wie die meiſten Einwoh, ner , der evangeliſchlutheriſchen

Lehre

zuges

tban .

H

409 than.

Saifer Heinric IV fou dieſen Ort

zu einer Stadt zu bauen angefangen , Fri derico II folche vergrößert und beſſer befes ftigt , Sonrad III zu einer Nrichsſtadt ge : macht , und Friderich Ill ihr die drei Fare ben , blau , roth und weiß , auch zum Waps pen einen ſchwarzen Uoler im gelben Felde, gegeben haben . Die Kaiſer Karl IV und Wenzel, Haben ihr die Verſicherung ertheilt, daß ſie bei ihrer Reichsunmittelbarfeit er .

!

Auf dem Reichstage halten werden ſolle. auf der ſchwäbiſchen Reidsſådteà

bat ' fie

bank die zwölfte , beim ſchwäbiſchen Kreiſe aber unter den Reichsſtadten die neunte Stelle. anſchlag

Ihr Reichs - und Kreis matrikular: hat

ebedeffen

208 Fl. betragen ;

1683 aber iſt er auf 104 , hingegen 1728 Bu einem auf 126 Fl. geregt worden .

zt

Kammerziel giebt fie 148 Rthlr. 71 kr. Jhr Gebiet begreift die rchonen Pfarrs dorfer Flein, Bddingen , Nedergartach und

!

Franfenbach .

3

3

Ecs

Gmúnd.

410

G m ů n 0.

Sie freie Die

Reichsſtadt Gmünd oder Ge:

münd , auch randbirch Gmünd , vor ül: ters und anfänglich Kayſersreuth , liegt an der Remo , und am Ende des Remstbal, zwiſchen dem würtembergiſchen Kloſteramt Lorch und der Herrſchaft Heidenheim ; ihr Gebiet grenget auch an die Reichsſtadt Aas len und Herrſchaft Rechberg. tadt

iſt

der

Die

gange

römiſchkatholiſchen

Lehre

Bugethan , hat , außer der Hauptfirche zum beil. Kreuz , roch drei andere Kitchen , und eine beim Epital , 4 Manrs: tinid 2 Frau : enfldfier . " Der Bolt erwallt.

Magiftrat wird aus dem Gie ißt wabrſcheinlicher

meiſe eine Municipaiftatt der Herhoge von Echwaben , aus dem bobenftaufiſchen Ger falecht, gemeſen , ift aber bernach zur Neid;sfreiheit gelangt , und die R. Karl IV und Xenjel , baben verſprochen , fie bei ihrer Reidsunmitelbarfeit zu erbalten. Uuf dem Reidstage hat ſie auf der rowes biicca

Reidspådtebant

die

dreijebnte , beim

411 beim

schro & bifchen Pretre

aber

tenter den

Reichsſtatten die gebnte Stelle. Jür Reichs's und Kreismatrikularanſchlag , welcher ehes deffen 176 Fl . betrug , ift 1683 auf 115 , 1728 aber auf 142 Fl . geliet worden . Zu einem Kammerziel ſoll ſie 101 Rthlr. 413 kr. erlegen . Bei derſelben ift eine gemeine Pürſch , genannt Mundart. Zu ihrem Gebiet gehøren die Pfarren Ig Bargau , Dewangen , Herrligkofen , gingen , Mogglingen und Böbingen , laus tern , Muthlangen , Ober- Bettringen , Spreite bach , Weil ,

Bengau , Zimmerbach.

Memminge

n.

ie freie Reichsſtadt Memmingen , liegt an einem Bad , welcher die Aat genen net wird , und in die gler 1duft , in einer dodnen und fruchtbaren Ebene. Sie iſt der evangeliſchen Lehre zugethan , und die vornehmſte Pfarrfirche ju 6. Martin ger bort den Lutheranern ganj , die Kirche ju

Unſer

Frauen

aber

haben ſie , laut Ber = trags

412 trags von 1569 , mit dem hieſigen Ras Es iſt auch noch sbolifen gemeinſchaftlich. ein Auguſtinier Mönchentlofter mit einer Kirche , ein Franziſtaner Monnenkloſter , ein lofter oder mobnhaus der Streujberren Ordinis S. Spiritus de Roma in Saxia, nebſt einem babei befindlichen Hoſpital mit einer Kirche , ein Haus für arme Berbürs gerte , die Kapelle gu den heiligen Dreis tinigen genannt , ein großes und ein flei: Der evangelis nes Epital , vorhanden . de Magiftrat , welcher aus 19 Perſonen beſteht , iſt theils aus den Beſchlechten ( Patricien , ) thails aus der Semeine. Das Wappen

der Stadt ,

iſt

ein halber Adler

und einrothes Kreuz im weißen Felde. Es iſt ungewiß , ob ſie vor uiters zur guelfiſden Grafſchaft Altorf gebért habe, rter nicht ? Doch weiß man , daß Welf Vi fich daſelbſt oft aufgehalten habe , und gefiorben fer . linter Kaiser Friderich I war fe dcn eine freie Reichstabt, und berefiig . te fich nach utgang des guilfiſch , altor, fiſchen Stanıms bergeſtalt in ihrer Neidt ss freiheit , 009 Sonig Rudolph foldhe 1286 in einer Urfumde erfannte und befi & tigte. Die K. Karl jy und engel verſprachen , dat fie bei ihrer Meichsunmittelbarfeit ers balten werden ſolle.

Uuf dein

Reid; stage bat

413

hat pe unter

den

Reichsſtadten

auf der

chwäbiſchen Bank die viergebate , bei dein ſchwäbiſchen Kreiſe aber unter den Reichss Ihr Reichsmas ftädten die effte Stelle. trikularanſchlag , welcher chedeffen 2 48 FT. betrug , wurde 1683 auf 150 Fl. und 1700 auf 75 Fl. gefegta" zu einem ftams merziel giebt ſie 281 Sthle . 321 Kr. 2012 gen lich

des Ammanns' : Amts giebt ſie jahr : zur Ehrung 15 Pfund Hiller in das

M Baibelaut der fandoogtei Schlo aben . Sie treibt einen ziemlichen Handel narty Heldes tien , Jtalien und andern ihr náher yeles genen Ländern , mit bayeriſch.m Sals , bie. Getreide , lind Piger Leinwand , Hopfen ,

bert andern Gütern und Wanren .

1647 idir :

de ſie don faiſerl. und bayeriſhen Kriegsa vólfern 9 Wochen lang bilagert , und ends lich erobert. Das

Gebiet

der Stadt ,

gehört dem

tleinſten Theil nach dem gemeinen Wirin derſelbin , dem großten Theil nach aber bem Hoſpital. 1. Die

Herrſchaft Eiſenburg ,

gehört

theils dem Patrigiat in Memmingen , theils dem Unterhoſpital. ' In derſelben ſind. orei adeliche Siße , nåmlich Eiſenburg , Grin , furt und Srunfelsberg , das Dorf Umas dingen , und drei Weiler. 2. Sua

414 2. Kunersberg , ein Sut des Herrn von Küner , Edlen von Kúnersberg , woſelbſt ein gutes Bad iſt , auch Siegelerde gefuna den , und eine Manufaktur pom unachten Porzellan angelegt worden , die viel ſchöne Arbeiten liefirt. 3 , Ober -Holsgång , ein Schloß mit zur gehdrigen Gütern , gehdet dem Oberhoſpis tal des Ordens bes berligen Geiſtes . 4. Unter - Boligung , ein fatboliſches Dorf , mit der Pfarrkirche für, Ober - und Unters Holigủng , gehört dem Unterhoſpital. 5. Bauben , ein evangelisches Pfarrdorf an der Günz , wollbſt eine Meffing: Blech , und Dratfabrit ift. 6. Das Gut Befpach , iſt zum Sheil

1

ein Lehn vom Unterholp tal , und gehört der adelichen Familie von Stoll zu eſpach . ein evangeliſches 7. Frickenbauren ; farrdorf , an einem ſteilen Berge , gehört dem Hoſpital. 8. Ertheim , ein langes Dorf , mit eis ner katholiſchen und evangeliſchen Pfarrfira che , ju welcher leßten das Filal Danfels , ried gehört , woſelbſt ein guter Stahlbrung ift. Das Kloſter Ottobeuren bar das große te Untheil an Erfheim.

11

9. Arlesried , ein evangeliſches Pfarr. dorf. 10, Woz

1

14

415 10. Boringen , auch ein evangeliſches Dorf , co - ides das linterhoſpital von Temp. ten ju Rehn hat , hat eine evangeliſche und katholiſche Kirche. 11. Hruien , ein ebangeliſches Dorf , gehört dem Hospital. 12. Die evangeliſchen Pfarrbørfer Vole fratshofen , Steinheim bören dem Hopital.

und Burach ,

ges

13. Berg , ein evangeliſches Pfarrborf, welches unterſchiedenen Perſonen und den milden Stiftungen jugehdit. 14. Ejellee , geiðrt theils der Reichss abtei Ochienhauſen , theils der Stadt Mema mingen ,

nebſt der un veit davon beſaolis

den Brüde über die Iler.

Nnmerfung. Der freie Pårſtbezirf auf dem Bofits hard bei Memmingen , grenzet gegen Oſten an die Surs , gegen Süden an die fumptis rchen und ottobeuri chen Forſts , gegen Wes ften theils an die Fler , theils jenſeits der. felben an die ' jetl=wurzabien , rotsirchen, och ſenhauſiſchen und erol geimiſchen Forite, gegen Norden an den Babenhauſer * iber Er begreift den größten Theil und Forſt. des memmingiſiben Geviers , und andere Sed

416 *

Gebiete. " Alle dazu gehörigen Herrſchaften haben darinnen eine gemeinſchaftliche unabs getheilte Jagdgerechtigkeit , nämlich Mins delheim , Ottobeuren , Booß , Babenhaus fen , Eiſenburg , Ober-Holzgúng , Trunfelss berg , Zeil , Wurjadi .

Sempten , Ochſens bauſen , Erol beim , Ofterberg , Cronburgi Roth , Buxheim , Memmingen. In dies ſem , Diſtrift hat die Stadt Memmingen von langer Zeit ber das Directorium . i. Hoff manni Diſp. de libera veuatione , ciatim Suevo -Memmingenſi. 1753

fpe

Tubingae

Linda u .

Wie freie Reichsſtadt Lindau , welche in Die Lindaugia , alten Urfunden Lindouua Lindowe , von einigen auf griechiſch Phy lyræa , von linbenbäumen , genennet wiro, ſteht auf einer Inſel im Bodenſee , und iſt mit dem feſten lande durch eine Brüde ver bunden . Dieſe Infel , Stadt erbauet iſt , wird

auf welcher die durch einen Arm

Des Bodenſees durchſchnitten , fo

daß da : durch

!

417 durdo wieber eine Fleine mit anauern umo gebene Inſel entſept , we !cte von der Stadt abgefondert iſt, und aus Weinbergen und Gärten beſteht. Dieſer lage wegen hat man findan das ſchwäbiſche Venedig genen , Von dem hieſigen Reichsftift und der net . Fen Verhältniß gegen die Stadt , iſt oben gehandelt worden . Die Bürgerſchaft ift meiſtentheils der evangeliſchen Lehre juge . than . Die Pfarrfirche iſt dem heil. Stes phan gewidmet. ' Das Spitul iſt wohl bes : gutert. Die lateiniſche Schule hat vier Klaffen . Die Burg und die ſogenannte Heidenmauer , ( welcher Thurm bei dem Thor an der Brade , welche aufs feſte land führet , Rebt ) werden für alte rémiſche Ses båude gehalten , von welchen Siberius Nero ons leşte ,

und Conſtantinus Chlorus

das

erſte aufgeführet haben roll , als ſie auf dies ſer Inſel igr lager 'wider die Vindelicier unb Alemannen gegabt . Man báit auch dafür , daß bei dieſer Burg ſchon damals eine Stadt , und zu der Zeit , als die chriſts liche Lehre in dieſer Gegend befanpt und angenommen worden , die Fleine Petersfira che auf dieſer

Inſel erbauet worden

rey .

Die Stadt fémmt cuch jur Zeit der Stas rolinger in zwei Urfunden unter dem Mas men curtis Lintowa por. Im Jahr 948 Burch. Erdbeſchr. ts . B.

iſt

418 iſt die von dem ſchwäbiſchen Herzog Hermang eingearchert worden , worauf ſich viele fins dauer aufs fefte Cand nach Eſchbach beges ben haben , welcher Ort dadurch zu einer Als er Otadt oder Burg angetdachſen .

aber

im eilften Jahrhundert durch Feuer vervoaſtet worden , haben ſie rich von ihrem Oberberrn , Grafen Hugo von Bregenz ,

losgekauft , find wieder auf die Inſel zus růck gelehret , und haben die Stadt Lindaut wieder vergeſtellet , weiche 1264 und 1347 abrinais faſt ganz abgebrannt iſt. Uus Konigs Rudolphs Freiheitsbriefe von 1275 erhelet , daß die @tadt damals , und fchon eine geraume Zeit vorher eine freie Reichoa fabt geweſen ſey. Die Kaiſer Karl IV und engel

baben verſprochen , ſie bei ihrer 1396 Reichsunmittelbarfeit zu erhalten . bat ſie die Reichevogtei oder das Ummanns Umt auf ewig an ſich geldſet. Sie hat auf dem Reichstage unt : r den Reisefåtten der Ich w

biſchen Ich w & biſchen

ft &breu

de

Bant oie funfzehnte , bei dem Kreiſe aber unter den Reichs , gwolfte Stelle , Ihr Reichs

und Kreismatrikularanſchlag , welcher eyes deſſen 196 Fl. betrug , wurde 1083 auf yo Fl. hingegen 1728 auf 130 Fl. sereßt, jedoch mit Vorbehalt einer Verminderung auf eine gewiſſe Zeit . Der Magiſtrat ber Atebe

+

&

5

B

419 fteht aus dem geheimen und weitern Rath. Ehedeffen war ſie eine Mahlſtatt des Lands gerichts ;

an ihrer Statt aber

daſſelbe

iſt

vom Ende des funfzehnten Jahrhunderts an fu Altorf gehalten worden . Sie giebt

jährlich

unter dem

Mamen

einer

Ehrung

zwei Fuder Wein in die Landvogtei Altorf. 1496 iſt bieſelbſt auf einem Reichstage die Rammergerichtsordnung verfertiget worden . 1647 iſt ſie von den Schweden neun Wo: chen lang vergeblich belagert worden .

1728 hat ſie betråditlichen Brandſchaden erlitten . Von dem Gebiet der Stadt hat Johann

Andreas

Raub

von

1626 bis

1628 eine

genaue Charte verfertiget , welche hierauf ang licht geſtellet worden . Es grenjet an die Herrichaften Waſſerburg , Settnang , Uchberg , Neu : Ravensburg und Bregenzi welcher leßten es durch den kleinen

von

Fluß liblado getrennet wird . Wir bemerken. 1. Die Dörfer Elchach , oder Uerchach , ( welches vor. Uiters

ein Städtchen

gewes

Ridenbach , Schönau und Ober , ſen ; ) raitnau , welche der Stadt eigenthümlich zugehören , in deren jedem aber das Weltlis che Stift ju linbau einen Kellnbof ober Meierbof bat . Die Reichovogtei oder Schußgerechtigkeit über ſolche Kellnh8fe, hat Kaifer Ludwig 1334 an Grafen Hugo vou

420 Bregenzi

Raiſer Karl IV

136.4 und

an Ulrich Grafen zu Helfenſtein tera , Kaiſer Wenzel

66

den Aels

1394 , an Mert von

Schellenberg , und endlich Kaiſer. Sigmund 1430 an die Stadt Lindau für 1300 Fl. verpfändet , auch Kaiſer Maximilian der Stabt ein Privilegium de non reluendo darüber ertheilet. Nichtsbeſtoweniger murs de 1628 die Wiedereinisſung dieſer Reichs pfandſchaft vorgenommen und ſie zugleich mit den vier DŚrfern , darin die vier Kelna udre liegen , der Stadt abgenommen , und dern Grafen Haug von Montfort zur Bers 7 waltung

übergeben , welcher ſie 1638 der

Erzherzogin Slaudia zu Inſpruct abtrat. Die Stadt limsau aber wurde 1648 durch und... 1649 den weſtphäliſchen Frieden , durch faiſerliche Kommiffarien wieder in den Beſiß der vier Dörfer und der Reichs vogtei tiber des Stifts darin belegene Kelln Zu den Einfiinften der Vogo 68fe gereßt. tei , und givar zu dem Vogtracht, geboret ůnter andern der ſogenannte Nußjuber , welcher in einem Scheffel und rechzig Viers teln Nüſſen beſteht , und den die Erbtruch reffen

von Waldburg

von dem

heil. rómi

ſchen Reiche zu Leenn empfangen , von ih nen aber die Stadt Lintau jum Afterlehnt erhalt.

Obgedachte vier Dörfer ſind noch bor

421

į

vor 1430 des Bürgerrechts zu lindnu f& hig geweſen , die drei erſten liegen in der

* Stadt Lindau hohen und niedern Obrigfeit ; über das vierte aber hat die Stadt nur die niedere Gerichtsbarkeit. Dsrfer und

2. Die Segelflein ,

Horu ,

Weiler Schachen ,

Heimasreutin ,

Strei:

telsfingen und Hochbuchy , und die Schloſſer Senfftnau und Almind , liegen in der Stadt Senfit. hohen und niedern Gerichtsbarfeit. nau iſt ein adelich Erblebn som Stift Lindau . 3. Die

VW

vier

Pfarren

Herfenſchweiler ,

Sigmansjell , Weiſſenberg , Interraitnau , mit .gugehörigen Weilern und HSfen ', ima gleichen Beſenreutin , und andere Derter , liegen in der Stadt niedern und gräflich montfortiſchen bogen Obrigkeit.

Dinkelsbühl .

Die

freie

Reichöſtadt

Dintestist oder

Dünfelſpühl, von einigen Tricollis , Zea collis oder Zeapolis genannt , liegt iwi rohen

422 Ichen

der Grafſchaft Dettingen und dem Fürſtenthum Anſpach , an der Werniß, auf drei Bibeln oder Hügeln , auf welchen vor Aiters Dinkel gewachſen , daher ihr Name fémmt ; wie ſie denn auch drei Bübel , auf welchen eine vergoldete Dinfeldbre ſteht , im führet. Ihre Einwohner ſind

Wappen

theils evangeliſch lutteriſch , theils römiſch fatholiſch ; dieſe haben die Hauptfirche , und zwei Mönchenfidfter ; jene aber die Spitals kirche , ihr eigenes conſiſtorium , und zwei deutſche Schulen , in deren einen , vermoge Vergleichs von 1651 , lateiniſch gelehret werden darf. Der Magiſtrat iſt auch balb katholiſch , und halb evangeliſch . Der deuts ſche Orben hat biefelbft ein Amt und eine Vogtei , zu der Komthurei Ellingen gehd rig , welchem unter andern das Dorf Wims melbach zuſtändig iſt. In einem alten Ins Riegel wird dieſer Ort Oppidum villicum genennet , und iſt ums Jahr 928 zuerſt mit einer einfachen , 1126 aber mit einer gedoppelten Mauer umgeben worden . 1351 iſt die Stadt vom taifer an die Grafen von Dettinzen verpfändet worden , hat ſich aber ſelbſt wieder geldſet. Die Raifer Karl IV und Wenzel haben verſprochen , fie bei ih . rer Reichsunmittelbarfeit ja erhalten. Auf dem Reichstage hat ſie unter den Reichs fieds

123 ft &oten der fchw & biſchen Bant die rechzehna te , bei dem fchwdbiſchen Spreiſe aber unter den Reichsſtädten die dreigehnte Stelle. Ihr Reichs- und Kreismatrikularanſchlag , wel: cher ehebeſſen 208 Fl. betrug , iſt 1683 auf go Fl. geſetzt worden ; zu einem Rame merziel

aber iſt ſie auf 148 Rthlr . 71 Kr.

UND

ange ext. Zu ihrem kleinen Gebiet , gehrt der Das Hochftift Ellwang Weiler Tiefweeg.

mi

gen ' und fürſtliche Haus

0

berg , geſtehen diefer Reichsſtadt den Bes sirf der Gericótsbarfeit nicht zu , welchen

1 in

Dettingen- Spielo

ſie zu haben behauptet , worüber der Pros geß beim Reichstammergericht anhangig iſt.

Biberach.

‫ܐ‬ 2011

M Mit

EN

ie freie Reichsſtadt Biberach , und ihr Gebiet , liegt am Flußchen Rieß , bei den Ubteien Ochſenbaufen und Heggbach , iſt auch von 8ſtreichiſchen und andern Gebieten Sie ſteht in einem Shal zwis umgeben . ſchen Bergen . Ihr Magiftrat iſt halb fas tholiſch und halb evangeliſch. DO 4

Die Haupts tire

424

firche zu St. Martin , und das reiche. Hos fpital mit ſeiner Kirche , ſind beiden Nelis, gionen gemein ; die Evangeliſchen haben auch die Kliche zu St. Maria Magdales na , und jede gottesdienſtliche Partei bat eis me lateiniſcée Schule. In der Stadt iſt ein Nonnentloſter , und bei derſelben ein Móng chenklofter. Ihr Wappen iſt ein goldener gefronter Biber im blauen Felde. Die Saifer Karl IV und Benzel haben verſpros dheu , die Stadt bei. ihrer Reichsunmittels barkeit zu erönlten . Auf den Reichstagen bat fie unter den Reichsſtadten der ſchwas biſchen Bank die ſiebengebnte , bei dem Ychwäbiſchen Kreiſe aber unter den Reichs ftádten die viergebnte Stelle, Ihr Reichs und Kreišmatrikularanſchlag betrug ehedeſ fen 190 Fl. 1683 aber wurde er auf 653 FI , gezýt. Zu einem Stammerziel rou ſie 8. Nitoit, 14ž Str. geben . In die land's vogtei Altorf giebt ſie zur Ehrung jährlich 10 Pf. Pfennige. Das zu ihrem

Gebiet gey Šrige Pfarr .

Uuſ dorf Ober : Holzheim , iſt evangeliſch. Baltringen Ultenweiler , fer . den Dörfern Singerfingen , laubersihauſen , und unter fchiebenen Wrilern und Høfen , hat ſie un. $ 2 % der

hogen Origfett der untern fanda 0098

425 vogtei unterſchiedene Weiler und Hole der niedern Gerichtsbarkeit.

mit

Ravensburg .

1

ie freie Reichsſtadt Ravensburg ,

vor

Ulters Gravensburg , liegt in einem Chal , am Fluß Schuß im Algau , und iſt rings von der Landvogtei umgeben .

In derſeiben

haben die Katholiken und Evangelirdjen , ro wohl in welt - als geiſtlichen Sachen , glei ches Recht, und aus beiden wird auch der Magiſtrat in gleicher Unzahl beſetzt. Es find hier drei klofter. Die Kirche bei dem Karmeliterflofior haben beide gottesdienſtlig , che Parteien in Gemeinſchaft , außer ders felben aber haben die Evangeliſchen die Kir. che zur Heil. Dreifaltigkeit , und die Rathos liten haben ivo : Pfarrkirchen . Die Stadt bat vor Alters zu der gute!fifchen Grafichaft Altorf gehørt , Rudolphs Seit

iſt aber fchon vor einig eine Steid stabt getorrent ,

wie aus deffeiben ihr ertheilten Privilegien

1

von

1276

und

86

er hellet.

Die Kaifen

Sarl IV und Wenzel haben verſprochen , ſie DO 5 bei.

426 bei ihrer Reichsunmittelbarkeit zu erhalten . Auf dem Reichstage hat ſie unter den Reidotadten der ſchwäbiſchen Bant bie , achtjehnte , bei dem fchwäbiſchen Streiſe aber unter den Reichsſtadten die funfzehnte Stela le. Ihr Reichs . und Kreismatrikularans rolag iſt 1683 von 196 Fl. herunter auf 78 Fl. gefeßt , 1728 aber wieder auf IOC Fl. erhshet worden. Zu einem tam , merziel hat ſie 60 Rthlr. 777 Kr. ju erles gen . In die landvogtei giebt ſie zur Eh , rung jährlich ro Pfund Pfenninge. Sie iſt

!

eine uralte Mahlſtatt des Landgerichts auf der Beutfircher Heide und in der Pårs . Die Burg und Fefte , welche bei der Stadt auf einem Hügel gelegen hat , und 1647 von den Schweden verbrannt worden , iſt zu

der Landvogtei in Ober- und Nieders

Schwaben gezogen worben. Die Herrſchaft Schmaled , welche die Grafen von Werbenberg und Heiligenberg der Stadt berfauft haben , und ihre Ges richte Albertſchwendi , Danfertſchweiler und Bettenreuti , liegen in der Landvogtei hos ben Obrigkeit.

In ebenderſelben hoben und

niedern Serichtsbarfeit , liegen noch viele andere Güter der Stadt. Uus Kaiſer Fries dricho

Ill . Privilegio

von

1478

erhellet ,

daß der Stadt das Oberforftamt über den gans

1

427 C ti

ganzen Altorfer Wald , und die Bereßung cines jährlichen Waldgerichts , vom Reich Von dem ras ju lehn gegeben worden . Dersburgiſchen Jagdiſtrit bat Friedrich

elle

Grabmann von Ravensburg 1735 eine fleis ne Coarte herausgegeben , auf welcher das unter der boben Obrigfeit der Stadt ſtem bende kleine Gebiet gleid falls abgefeichs net iſt.

rint

u

Kempten .

Die freie Reichsſtadt Remptent , Campi

20

dona , lisnt im Algau , an der Jler , wels che zipiſchen der Stadt und Botſtadt fließt, und roll in ber Segenb ſtehen , wo das alte

3

Campodunum oder Campidunuin geſtan , alein , obgleich gieſelbſt eine rs . miſche Stazion gewefen iſt, fo feßt doch Ptolemåus das Campodunum zwiſchen die Fluffe Iker und Inn , daber es wahrſcheins licher in dsr Segend der bayeriſchen Haupt den bat :

ſtadt München geſucht wird . Die Stadt und ihr Magiſtrat betennen ſich zur even: geliſchen Lehre , und ſie hat eine feine Pfare, fira

428 firche , und eine lateiniſche Schule . The Wappen iſt der Reichoabler , welcher von oben

berab

getheilt ,

balb vergoldet und

balb ſchwarf iſt. Die Stadt behauptet åls ter ju fern , als das bei ihr liegende Reichs. Rift , und diefes kehrt es um , und verfis dert , daß die Stadt von den lebten mit Mauern umgeben , in die Geſtalt einer Stabt gebracht worden , und ihnen vor Ul. ters unterthänig geweſen ſey , ſo daß vor dem dreizehnten Jahrhundert fein Schatten igrer linmittelbarfeit gezeigt werden fånne. Hingegen die Stadt giebt zwar zu , daß die Uebte vor Allters unterſchiedene Regalien und Gerechtigkeiten in der Stadt nach und nach an fidy gebracht , leugnet aber , daß fie jemals eine völlige Oberherrlichkeit über dieſelbe erlanget hätten , ſondern will als geit eine unmittelbare Reichsſtadt geweſent reyn. Dem reyy tie ihm wolle , ſo iſt ges wiß ,

daß

König Rudolph I lich in

einer

llrfunde von 1289 ihren legitimum advo catum genannt , und berordnet hat , daß die Burger von des Ubts oder Gotteshau. res megen auf keinerlei Weiſe angetaſtet , verpfändet , noch beſchweret werden sollen , welche Urfunde auch vom Kaiſer Albrecht I. 1304 , uno Karl IV 1354 wiederholt und beſátigt worden ; daß legtgenannter Kaiſer durch

429 durch Urkunden von 1348, 5'5 und 6r , in = re Reichsunmittelbarkeit von neuem befeſti . get , und Kaiſer Wenzel eben dieſes 1370 und 77 gethan hat ; und endlich , dat Raia ſer Friedrich Ill . ſie 1488 aufs neue in feis.

IN

nep und des Reichs Schutz und Schirm , darunter ſie wie andere Reichsſtådte jeders weit ohne Mittel gehört habe , genommen ,

Ili

auch ihre alte Nechte uns Freiheiten beftas tiget hat. Entlich hat bte Stadt 1525 alle Rechte , Gerechtigkeiten , Rukungert

The

hai be

und Gefälle , inſonderheit alle 38te , welz che das Stift in : und außerhalb der Stadt gehabt , für 30000 Goldgulden an ſich ges fauft , welchen Staufiontraft nicht allein Siniſer Karl V, ſondern auch alle reine Nach folger

und

der pábfiliche Stuhl 31 : Nom Vermåge eben dieſes Kaufions das fürftliche Stift auf ſeinem Grund - und Boden nur: ro viel Gebäude ,

beft & tiget. trafts roll ger

11

ais zu ſeiner Notsdurft , Weren iund Gem brauch erfordert werden , aufführen , bei : nesweges aber das Kloſter ſelbſt befeſtigen , und deswegen einen Bau vornehmen , noch auch innerhalb einer Meile um die Stadt Steinpten weder . offenen noch beimlichen Marft halten und halten laffen . 1633 wurde die Stadt von faiferlichen Kriegs , oftfern mit Sturm erobert , und tvohl givei

430 Drittel der

ganzen

Bürgerſchaft

wurden

umgebracht. liuf dem Reichstage bat fie unter den Reichsſtadten auf der schwäbiſchen Bant die zivanjigſte , beim ſchwäbiſchen Kreiſe aber unter den Reichsſtädten die rechos dehnte Stelle. Ihr Reichs - und Streisma. trikularanſchlag , welcher ebedelſen 156 Fl. betrug , iſt 1683 auf 52 Fl. geſeßt wors den . Zu einem fammerziel giebt ſie 40 Sie bat feine Dörfer, aber Rthlr. 54 fr . doch

ſonſt viele Güter ,

Nenten ,

Zinſen ,

Behnten , und andere Einfünfte.

Kauffbeuren.

S Die freie Reichsſtadt Rauffbeuren , und ihr Gebiet , liegt im Algau , an der Wers tach , und in dem davon benannten Syal zwiſcten dem Bisthum Nugsburg , und den Vor dem Abteien Kempten und rfee . vierzehnten Jahrhundert , ja noch 1336 , bat Rie chlechthin Buren oder Burun ges beißen. Die Bürgerſchaft iſt teils der evangeliſchen , jugethan .

Der

theils der katholiſchen libre Magiftrat beſteht aus acht evang

431

1

svangeliſchen

und

vier fatholifchen Perſoa

nen ; in dem Stadtgericht und großen Rath Rißen

20

auch in jedem zwei fatholiſche Mits glieder , die übrigen aber ſind wangdiſch. Es iſt in derſelben ein Franziſkaner Nons nenflofter. Jn oder bei der Stadt iſt vor Ulters eine Burg gleiches Namens geides

fen ,

von

welcher

nach

einiger Meinung

1

Friderich von Buren , welcher der Vater Friderichs von Stauffen , erſten Herjogs

20

von Schwaben , geweſen , den Zunamen gegabt bat : allein ; Satler beweiſet in der Geſchichte des Herzogthums Würtemberg 5. 599. daß Waſchenbeuren der Ort revy , von welchem Friderich von Buren oder Beuren gehabt . . Nach Abgang

ſeinen Zunamen

der Herjoge von Schwaben aus dem ko henſtauffenſchen Haufe , iſt die Stadt ans Reich gefallen . Die Kaiſer Part IV und

und

Benzel haben verſprochen , ſie bet ibrer Reich sunmittelbarfeit zu erhalten . Uuf den

M

Reichstagen hat fe

ma

unter den

Reichsſtad ,

ten ' Der ſchwäbirden Bank die zwei und zmanjigſte , beim ſchwäbiſchen Kreiſe aber liebengebnte unter den Reichsſtätten die Stelle. Ihr Reichs- und Preismatrikular anſchlag betrug ehedeffen 1683

auf

53è Fl .

160 Fl. iſt aber

geſetzt

worden .

Bu

einem Kammerziel erlegt fie 44. Rthlr 65 Kr. In

432 In ihren Gebiet vind die Dörfer Obers Beuren , i

gen

Maurſtetten ,

Ober , Germerins

Ober = Oſtendorf, Weſtendorf.

Weil.

Die freie Reichstadt Well , Wila ,foeld che airch Weilerſtadt , Stadtweil , oder Weil Dorfe die Stadt , jumlInterſchieb vom gleides Namens , genennet wird , liegt am Fluß Wurm , zwiſchen den würtembergi chen , iſt gang vem Herzogthum Würtemberg ums geben . Sie iſt der rómiſto - katholiſchen Die Pfarrkirche zu S. Lehre zugethan . Petet iſt eine Stollegiatkirche gewefen. Es iſt hier ein Auguſtiner und Kapuziner M8n9 chenflofier , und ein reiches Hoſpital. Man weiß nicht eigentlich , wenn die Stadt zur Reidsunmittelbarkeit gelanget fey. Die Raifer Sarl IV und Bengel Haben verſpro : chen , ſie bei derſelben zu erhalten . Uuf dem Reichstage bat fie auf der ſchwäbi: froen

Bank

der Reichsſtädte die

zwanziglie , beim

drei und

raivåbiſchen Streiſe

aber uns

433 1

Muh

yer

OM

unter den Reichsſtädten die achtzehnte Stels le. Ihr Reichs - und Kreismatrikularan . chlag , welcher ehedeffen 60 Fl. betrug , iſt 1683 auf 18 Fl. 1728 aber wieder auf 30 Fl. gereßt worden. Zu einem Stams merziel hat

ſie 45 Rthlr.

10 Kr. zu erles

gen . Wegen des Stadtvogt , oder Ums mann - Amts giebt ſie , vermoge einer Urs funde R. Wenzels von 1398 , jährlich 20 Pf. Heller zur Ehrung in das Waibel s amt

der Reichslandvogtei

Altorf.

1388

tam Graf

Ulrich zu Würtemberg in einer

bei dieſer

Stadt gehaltenen Schlacht um.

1648 wurde ſie von franzöſiſchen Kriegsvila fern mit Sturm erobert. Bei derſelben iſt eine freie Bürſch.

Wangen .

Sie Gebiet

freie Reichsſtadt Wangen und ihr liegt am Fluß Aegen , zwiſchen der

Landsogtei Ultorf und den Herrſchaften Lette nang , Egloff, und andern. Sie iſt der römiſchfatholiſchen Lehre Jugethan , bat eine Pfarrfirche , ein Spital , und Buld . Erdbeſdir. 18. B.

ein Kas pus

434 puziner Münchenflofter. Die eigentliche Seit, da ibre Reichsunmittelbarfeit angegangen , Kaiſer Ludwig verfekte iſt nicht befannt . fie

1330 ' an

Hugo , Grafen von Bregengo

Die Kaiſer Karl IV und Wenjel verſprachen, erhalten. fie bel, ihrer Reichsfreiheit zu Uuf dem Reichstage iſt ſie unter den Reichs ſtådten der Rohwabiſchen Bank die vier und zwanzigſte , bei dem ſchwäbiſchen Kreiſe aber Ihr Reichs- und Kreismas die neunzehnte. trikularanſchlag , welcher ehedeflen 80 Fl. betrug , iſt 1683 auf 40 Fl. gereßt wors Zu einem Kammerziel ſou fie 36 Riyle. den . In die Reichslandvogtei 43 Kr. geben . Ultorf giebt ſie jährlich zur Ehrung 8 Pfund Sie iſt eine uralte Mahlſtatt Pfennige. des

Landgerichts auf deutfircher Heide und 1538 bat fie großen Brands

in der Pürs.

ſchaden erlitten. Ihr Gebiet

begreift

die

Pfarrbór fer

Wormbrechts , Maria- Thann , Nieder- Wang gen und Deichelriedt,

ysni:,

Hay .

435

Y

s

ni .

Die ie freie Reichsſtadt Ysni , ober Isnt), liegt im Ulgau , zwiſchen den Srafſchaften Hohened

und Trauchburg , und

fchaft Egloff. te Theil der

der Serra

Fór Magiſtrat und der große Bürgerfdaft , iſt evangeliſch ,

vorbans auch Katholifen es ſind aber Es iſt auch biefelbft eine Benediftiner den . Manne : Abtei , über welche die Reicbs . Erbtruch reffe die Erbfaſtenvogtei und Schirm . Eben denſelben bat vor Alters die ganze Stadt zugebdret ; ſie hat ſich aber 1365 durch gooo Pfund Heller gerechtigkeit haben .

von ihnen losgekauft , und iſt voin Kaiſer Karl IV in ſeinem und des Reiche Schuß aufgenommen , und mit den Rechten , Freia beiten und Reichsſtådte

Gewohnheiten anderer guten K. Wingel begabet worden .

bat auch verſichert, fie bei ihrer Reidge Auf dem unmittelbarfeit zu erhalten . Neidistage bat fie unter den - Reich 8 ft & dten der ſchwäbiſchen Bank die fünf und zwanzigſte , beim dwabiſden Streiſe aber unter den Reichsſtädten die zwanzigſte Stel le,

Jør

Reids - und

Streismatrikularaj roylag ,

436 chlag , welcher ehedeffent 80 Fl. betrug , wurde 1683 auf 46 Fl. 16y2 erſt auf 30 Fl. und hernach auf 16 Fl. 1728 aber Zu einem Rammerziel auf 38 Fl. gerekt. hat ſie 33 Rthlr. 75 Kr. zu erlegen . Seit 1514 iſt ſie eine Mahlſtatt des Landges richts auf der Leutfircher Heide und in der 1631 brannte ſie größtentheils ab , Púrs . und 1721 litte ſie wieder großen Brands Ichaben .

03

MI

Leutkirch.

Die ' ie freie Reichsſtadt Leutfirch , liegt im Nigau , an der Eichach , welche unterhalb derſelben in die Aitrach fließt , auf der son iør benannten Heide. Sie hat eine evans geliſche und eine fatholifche Kirche , und ein Franziſkaner Nonnentlofter . Der Mas giſtrat iſt meiſtens evangeliſch.

Ihre Reiches

unmittelbarkeit iſt wenigſtens feit Konigs Rudolph 1 Zeit gewiß , und die Kaiſer Karl IV und Wenzel haben verſprochen , ſie das bei zu erhalten . Auf dem Reic stage 1 bat Die unter den Reichsſtadten der fethmåbiſchen Bank

die acht und zwanzigſte,

bsim

Kreiſe

(chwäbiſchen

aber

unter den Reichso

le

9

=>

437

Reichsſtadten die ein und zwanzigſte Stelle . Sør Reichs- und Kreismatrikularanſchlag, welcher egedeſſen 40 auf 14 worden .

Fl. betrug , iſt 1683 Fl. 1728 aber auf 21 Fl gerekt Zu einem Kammerziel hat ſie

Ehemals 33 Rthlr. 691 r . zu erlegen . iſt fie eine Mahlſtatt des Landgerichts auf ihr benannten

Heide und in der Purs getoefen . Sie iſt mit der Landdogs tei hohen und niedern Gerichten umgeben, und bat dieſerwegen mit derſelben 1545 einen beſondern Bertrag errichtet. der von

W i m p ff en .

ie freie Reichsſtadt Wimpffen , Wim pina , welche zur Römer Zeit Cornelia gee heißen haben ſollt , liegt im Traichgau , am Nedar , welcher in daſiger Gegend den Jagſte fluß aufaimmt, und beſteht eigentlich aus zwei Städten , von welchem die vornehms Berge ; und die fte. Wimpffen auf dem Shal genennet wird . andere Wimpffen im In jener iſt eine evangeliſche Pfarrfirche und lat einiſche Schule , und ein katholiſches hos

438 Hoſpital oder Haus vom Orden des Heil. Petites ; in dieſer aber iſt ein fatholiſches Stift zu S. Peter , und ein Domimifaner månchenflofter . Der Magiſtrat iſt gang evangeliſch . Die Hunnen rollen diere Stadt rebr verdorben haben . Im dreigegnten Jahrbundert war ſie ſchon wieder in gu ten Umſtänden , wie aus einem Schenkungs briefe sf snigs Heinrich Vll von 1228 zu erreben iſt. Nach Abgang der wäbiſchen hat Her : oge . , hat ſie ſich nach und nach in Freibeit gereßt , und die Kaiſer Part IV und Wenzel haben derſprochen , ſie bei ihs Sie rer Reichsunmittelbarrett zu erhalten . trägt die Vogtei der Stadt , mit ihrer Obriga teit , Rechten und Zugehörangen , oom Kais ſer und Reich 311 Lehn . Auf dem Reichs tage iſt ſie unter den den Reidysftätten der Ich roabiſchen Bank die neun und zidanjiga fte , beim fchwäbiſchen Streiſe aber bat fie unter den Reidisítädten die zwei und zwan, zigſte Stelle. Ihr Reichs- und Kreis matris fularanſchlag betrug ehedeflen 80 Fl. 1683 aber wurde er auf 25 , und 1728 auf 22 Fl. geſeßt. Zu einem Kammerziel sat lie 5 r Rthlr . 751 Kr . ju erlegen . Im dreizehns ten und vierzehnten Jahrh. iſt hier ein faiſerl. Landgericht geweſen , von welchem auch viel. leicht

der ehemalige

ſo genannte Obers of reis

439 reinen

2

Urſprung

chem

viele

genommen hat , bei wels

umliegende

Derter Urtheil und Recht eingeholet haben. 1539 und 40 iſt hier das taiſ. Kammergericht geweſen . 1626 fiel bei derſelben eine große Schlacht zwiſchen dem Grafen von Sidy und Marke

31

grafen von Baaden : Durlach vor. 1645 und 88 wurde die Stadt von den Frana goren eingenommen .

= 01 .

Zu ihrem Gebiet gehørt das Dorf Hofa ſtatt.

6

Gie

n

g

e n .

ie freie Reichsſtadt Giengen , liegt

am

Flüßigen Brens , und iſt von der würtem

90 ate

bergiſchen Herrſchaft Heidenheim umgeben , Sie iſt der evangeliſchen Lehre zugethan.

ON

Die Zeit , da ſie zur Reichsfreiheit gelan, get iſt , weiß man nicht. 1354 wurde ſie vom Raiſer Karl IV den Grafen von Hels fenftein fu einem Erblehn berliehen ; eben dieſer Kaiſer aber nahm ſie 1378 wieder ans

Reich

auch ,

und

Kaiſer

Wenzel verſprach

fie bei demſelben zu erhalten. 1634 Ee 4 wur:

440 wurde ſie von taiferlichen Kriegsv8lfern gang verwåſtet. Auf dem Reichstage bat fie uns ter den Reichsſtädten der rdowábiſchen Bank dje ein

und dreißigſte , beim ſchwäbiſchen

Kreife aber die drei und zwanzigſte Stelle. Ihr Reichs- und Kreismatrikularanſchlag, wo :Icher ehedeffen 60 Fl. betrug , iſt 1683 auf 34 Fl. 1728 aber auf 36 Fl. gerekt worden . Zu einem Kammerziel hat ſie 27 Rthlr. 6 Kr. ju erlegen.

Pfullendorf.

Diie kleine freie freie Reichsſtadt Pfullendorf, e kleine liegt im Kegau , fwiſchen der Grafſchaften Heiligenberg und Sigmaringen . Nad eis niger

Meinung

roll die

beim

Ptolemeus

vorfommende Stadt Bragodurum biefelbft geſtanden haben. Die Stadt iſt der rås miſchtatholiſchen Lehre zugethan , und ent balt , außer einer Pfarrfirche und einem Horo pital , gwei Montienfid fier. Por Alters ſoll

ſie eigene Grafen

gehabt haben , und

Graf Rudolph , der nur eine Tochter ges habt , und 1180 geſtorben ift , roll fich bas

441 haben überreden laſſen , ſeine Grafſchaft dem Kaiſer Friderich I zu übergeben . Die Kai

1

ſer Start IV und Wenzel haben verſprochen , die Stadt bei ihrer Reichsunmittelbarfeit

2

Auf dem Reichstage hat ſie zu erhalten. unter den Reichsſtadten auf der ſchwäbi.

WA WA

-

fchen Van die rechs und zwanzigſte , beim Ichwäbiſchen Kreiſe aber unter den Reichs . ftädten die vier und zwanzigſte Stelle. Ihr Kreis matrikularanſchlag bes trug eb :deſſen 104 Fl. wurde aber 1673 Reichs - und

auf 42 , hingegen 1728 auf 46 Fl. ges ſegt. Zu einem Kammerziel hat ſie 33 Rhlr. 695 Kr . ju erlegen . In die Reichslands vogtei

Altorf giebt

ſie jährlich

5

Pfund

Pfennige zur Ehrung. Das Dorf ling , welches ihr zugehårt, und eine Stunde von der Stadt gegen Weſten gelegen iſt , hat dem Linggau den Damen gegeben. Sonſt gehören dieſer Reichs, ftadt die Pfarren Jlmenfee , Zell am Undelſpach , und Denfingen.

E e 5

Buch

442

B

u

ch horn .

Die Sie kleine freie Reichsſtadt Budhorni Sie oder Buchorn , liegt am Bodenſee. iſt der evangeliſchen

Lehre zugetban .

Por

Ulters hat ſie eigene Srafen gehabt , wels che mit Grafen Otto ausgeſtorben ſind , worauf ſie zu der guelfiſchen Grafſchaft Ul torf gekommen , aber ſchon unter den ſchwas. biſchen Kaiſern eine Reichsſtadt geworden , und vom König Rudolph 1 1275 dafür erfannt worden iſt. und

Wenzel

Die Raiſer Karl IV .

berſprachen ,

fie

bei

ihrer

Reichsunmittelbarkeit zu erhalten. Uuf dem Reichstage bat fie unter den Reichsſtadten auf der fcó måbiſchen Bank die vier und dreifigſte , beim ſchwäbiſchen Streiſe aber bei den Reichsſtädten die fünf und zwanzigſte Stelle. Jhr Reichs - und Kreismatrikulara anſchlag , welcher ebedefien 20 Fl. betrug, iſt 1683 auf 14 , und 1728 auf 13. Fl. zu einem Kammerziel hat gerellt worden . fie 20 Riblr. 27 Str. ju

erlegen .

Wegen

des Umman : Umts giebt ſie in das Was bela

5

443

bel : Amt der Reichelandvogtei Ultorf jah Sie ſteht ich 10 Pfund 2 8. Pfenninge. unter dem Sduß

der

Reichsſtadt

Uibers

Die Kaufmannsgiter , welche von lingen. S. Gallen und Steinach ilber den Bodena ſee matt Schwaben , und von dannen juis rúd geführet werden , haben hier ihre Mies 1369 brannte ſie ganz ab . derlage. Ilnweit derſelben liegt das Dominifas ner Nonnenklofter lieben - oder Löwenthal . cher

Ihre Herrſchaft Baumgarten , in wels das Schloß dieſes Namens , und der

Fleden Eriskirch ſind , liegt unter Ber 609 hen, Obrigkeit der Landvogtei.

T

+ A ale n .

E1

E

7 -1

Die freie Reichsftabé

Acten , Ala

oder

Ola , liegt im Rocherthal , am Fluß Ros cher , zwiſchen den Gebieten der Reichsſtadt Gmünd und Probſtei Ellivangen . Sie iſt Ein Oraf der evangeliſchen Lehre zugetdan . gen roll ſie an Grafen Eberhard von Dettin zu Würtemberg für 20000 Fl. berpfändet, die

444 dieſem aber 1360 Kaiſer Karl IV fie: aba und ans Reich erlauft haben , bei weldem ſie zu erhalten die Staiſer engel 1387 und Ruprecht 1401 verſprochen haben . Auf dem Reichstage hat ſie unter den Reichs , ftädten der ſchwäbiſchen Bank die fünf und dreißigſte , beim ſchwäbiſchen Kreiſe aber unter den Reichsſtädten die rechs und zwans Reichs- und Kreismas Ihr Reichs sigſte Stelle. Ihr betrug ehedeffen 60 Ft. trikularanfchlag wurde aber 1683 auf 29 Fl. hinges Zu ei gen 1728 auf 38 Sl. geregt. nem Kammerziel giebt ſie 18 Rthlr. 56 von ihrem Stadtſchultheißen - Umt Kr. fie jährlich 10 Fl. in das Waibels Reichs - Landtvogtei Altorf. der Amt Zu ihrem Gebiet gehören die Weiler Ober - und Unter Rombach , Hamerſtatt,

giebt

Rothenberg und Klein - Hurblingen.

Bopfingen.

ie kleine

freie

Reichsſtadt Bopfingen ,

oder Popfingen , liegt am Rieß an der Eger, und iſt von der Grafſchaft Dettingen um geben .

Sie ift

der evangeliſchen Lehre zur ges

445

gethan . Kaiſer Wenjel verſicherte 1387 , daß er ſie beim Reich erhalten wolle . Auf dem Reichstage hat ſie unter den Reichs : ftädten der fchwäbiſchen Bant die ſieben und aber

dreißigſte , beim ſchwäbiſchen Kreiſe unter den Reichsſtädten die ſieben und

zwanzigſte Stelle, : Ihr Reichs - und Streis , matrikularanſdlag betrug ehedeffen 1683 turde er auf 17 Fl. 1728

24 Fl. aber auf

20 Fl . geſeßt. Zu einem Kammerziel er. legt fie 13 Rthlr. 65. Sr. Sie bat Ans theil

an

dem

nahgelegenen

Dorf Dbera

1

.

17

dorf.

Bu dh a

u .

die freie Reichsſtadt Buchau , liegt am Feberſee , und iſt ein fleiner gang unans regnlicher Ort , mit einem adelichen Frauens Kaiſers kudwig war Zur Zeit Stift. ſie orrpfändet ; e $ verſprach ihr aber ders ſelbe 1547 daß , wenn ſie ſich geldſet heben würde , fie niemals wieder verreket werden rolle.

Staiſer Wengel verſprach auch

1387 , daß ſie beim Reich erhalten werden rola

446 rolle. den

Auf dem

Reichstage hat

Reichspådten

der

ſie

untet

ſchwäbiſchen

Bank

die ſechs und dreißigſte , beim ſchwäbiſchen Kreiſe aber unter den Reichstadten die acht und zwanzigſte Stelle. Fór Reichss und Kreismatrikularanſchlag betrug ebedero fen 8 Fl.

1683

aber

wurde er auf 4 Fl.

geregt. Zu einem Kammerziel hat ſie 16 Rthlr. 192 kr. gu erlegen .

.

Offenburg.

Die Sie

kleine

freie Reichsſtadt Offenburg,

liegt am Fluß Kinging , in der Ortenau. Sie iſt der römiſchfatholiſchen Lebre jus gethan , und enthält gwei Mannstldfter. Sie ſoll unſprünglich eine Neidsſtadt , vom Reich aber an Kaaden perfekt , und von bieſem - ſolche Pfandſchaft 1330 an das worde abgetreten Bisthum . Strafburg reyn , welches die Hälfte davon an Ebur . Von jenem bat ſich Pfalz überlaſſen hat. die Stadt kurz vor dem rechøjebnten Jahre hundert losgemacht , und von dieſem iſt fie frei geworden , als der Egurfürſt zu Pfalz 1504

FE

31

447 1504 in die Neichsacht erklärt wurde . 1635 wurde ihre aite Reichs- und fchipa : Auf dem biſche Kreisſtandſchaft erneuert . Reichstage hat ſie

untir den Reichsſtåsten

der ſchw & biſchen Banf die ſieben und swans sigſte , beim ſchwäbiſchen Streiſe aber unter den Reichsſtädten die neun und zwanzigſte Ihr Reido - und Streismatrikulars Stelle. anſchlag ,

welcher

ehedeffen

120 Fl.

bea

1728 trug , iſt 1683 auf 34 FI . und Zu einem Kams auf 33 Fl. geſellt worden . Sie merziel giebt ſie 22 Nthlr. 885 Kr . ſteht unter

dſtreichiſchen Schuß , und

der

dſtreichiſche Landvogt in der Ortenau hat bieſelbſt ſeinen Sit . 1688 baben die Frans goren ihre Feſtungswerfe geſpreitat

Gengenb a

dy .

Die kleine freie ReichsſtadtGengenbach,liegt auch

am

Fluß

Kinging , in

der

Ortenau .

Sie iſt eine Zeitlang balb ans Bisthum Straßburg , und balb an Chur: Pfalz ver feßt genderen ; es roll

aber , als Ehurfürſt Phi:

448

Philipp im Anfange des rechszehnten Jabes hunderts in

die Reichsacht

gerieth ,

bom

Kaiſer die Pfandſchaft erlaffen reyn . Sie iſt aber doch während der Berpfändung 1470

und 1489

ſchienen .

auf dem Reichstage er

Auf demſelben hat ſie unter

den

Reichsſtädten der ſchwäbiſchen Bant die zwei und dreißigſten, beim ſchwäbiſchen Streife aber unter den Reichsſtädten die dreißigſte Stefle. Ihr Reichs - und Kreismatrikularanſchlag , welcher ehedeffen 60 Fl. betragen hat , iſt 1683 auf 17 Fl. 1728 aber auf 24 Fl . geſetzt worden . Zu einem Rammerziel giebt fie *22 Reichsthaler 882 Kr.

Zell

am

Hammersbach .

+

Die fleine freie Reichsſtadt Bell am Hams mersbach , oder Harmsbach i liegt nicht weit von der vorhergehenden , am Waſſer Hammersbach. Sie iſt der römiſchkatholis Ichen Lehre zugethan . Die vornehmſte Mas giſtratsperſon , iſt der Reichs -Schultheiß, Ehebeffen iſt ſie auch ſo wie die beiden vorhergebenden Reichsſtädte , eine Zeitlang Ang Bisthun

Straßburg , und an

Cours Pfalz

449 Pfals verpfändet geweſen. 70

M

tage

hat ſie

unter den

Auf dem Reichs . Reichsfábten der

fchwäbiſchen Bank die drei un dreifigſte , beim fd wäbiſchen Kreiſe aber unter den Reichspådten die leßte oder ein und dreifo figfte Stelle. For Reichs- und Streiema, trifularanſchlag , welcher ehedefin

cie

9

40

Fl.

betrug , wurde 1683 auf 11 Fl. 1728 auf 21 Fl. gefeßt. Zu einem Kammerziel giebt ſie rzogl 11 ich Nithlr. 46 Kr. ter erzhe - Sſtre te Reht uns ichis chen Schu .

von

In einem faiſerl. Befehl an die Stadt 1711 , wird das Lhal am sommere :

3 boch ein unmittelbarer Etand des Reichs genannt , welcher mit und neben der Stadt zeu in einer und

eben derfelben Matrifet

begriffen revy , und , außer des dritten Pferts nigs Beit du ber rag as fchwäbiſchen Kreiſe und zu den Kammierziez lern , von derfelben im geringſten nicht abm bange , vielmehr einen beſondern Gericht unter einem

Rath und

von Alters her roges

nannten Vogt auemade , welcher legte auch dem Gotteshauſe Gengenbach , wegen des Hod; ſtifts Bamberg , in deis Raiſers Nas

3 men

drøret.

Die

tadt und das hal

fuſammen , ſchreiben fich : fter , Rath und Bemeine

chultheiß, Meis des Heil. Rém.

Neidis Stadt Bell am Sammershady , wie Sr. Búſd . Erdbeſdr, 18.8. auch

450 auch Vogt ud

Sericht

des Heil. Reichs

Shals Hummersbach . Anmerk. Die drei legten Städte , erneuerten 1614 eine aite Vereinigung unter lich , zur Behaup tung ihrer gemeinen Privilegien alten Gero tomment, Gerectfumen und Freiheiten.

A n h ang .

Im mchwäbiſchen Kreife liegen noch fol. gende unmittelbare Reichslande , welche aber feine Kreisſtånde find.

1. Die Abtei Ottobeuren ,

Die Benediftiner. Mannsnbtei Ottobeus ren , oder Ottenbeuren , hedeflen auch ut. tenbeuren , ind Jttabeuren , liegt zwei Stunden von Memmingen , gegen Often , und iſt das ſchönſte Seloſter dieſes

Ordens

in Sowaben , ja ein furftliches Gebäude , Pie roll im mit einer vortrefl chen Kirche. Jahr : 764 vom Sylach Grafen von Jüer: gem , deſſelben Semahlin und Sohrren , ge ftif

451 ſtiftet , und rolche Stiftung 769. vom Kaji Ter Part dem Großen bef & tigt worden regn .

44

-4

11

OR rile

Allein , ſowohl der Stiftungs : als Beftda tigungsbrief, welche 1766 in einer Ges fchichte dieſes Reichsſtifts gedrudt worden, find feine Originalien , und ganz unjuders

l&fig. Raiſer Karl IV gab 1350 das Schu . und Schirmrecht über dieſes Stift, welches bis daötä weltliche Schirmodgte geo Habt hatten , dem Sifdoof ju augsburg , deffen Nachfolger es auch bis auf die Bert Ruprechte ll, behalten baben . Die beiden Kaiſer Ruprecht und Sigmund ertheilten dem Stift beſondere Freiheiten , und beſtätigten die alteren Privilegien deffelben .' 1626 era Tegte es dem Hodſtift Augsburg 100600 Fl. dagegen dieſes ſich aller Anſprüche auf die Landesbobeit und das Beſteurungsrecht be gab , welchen Bertrag der Kaiſer beſtätigte. Der Sitel des Albts ift : Des unmittelbar gefreiesen Reichs' und Gotteshauſes Otros beuren regierender Prälat und Heir , Thro Röm . Kaiſerl. Maj . wirklicher Rath und . Erbfaplan . Das Kloſter ftebt alſo unmit : telbar unter dem Reiche , iſt auch ebedefien zum Reichstage berufen worden , welches aber ſeit langer Zeit nidt mehr geſchiebt, Es ſteuert mit zu des ſchwäbiſchen Kreiſes Unlagen.

Das jebige prachtige Kloſter bat rein SE 2

1

452 fein Unſehen und ſeine Bequemlichkeit bem gubt Ruprecht II . zu danken , welcher es von 1716 bis 1725 ausgebauet hat. Eben derſelbige hat auch 173.7 . den Grundſtein zu der neuen prachtigen Kirche gelegt , welche 1766 eingeweibet -worben . Bei dem Klos fter iſt ein Parftflecken , in welchem es das Halsgericht hat , welches es 1521 vom Kaiſer Karl V. zu Reichslehn empfangen . liegt

das

Benediktiner

Frauenflofter

, Klos

ſterwald , von

welches wie eine Lochterfirche Ottobeuren iſt , und eine Priorin sur

Borſteherin hat. Zum Gebiet der Abtei Ottobeuren ļ ges bëren die Dörfer Altsried Uttahauſen , Bebeim , Benningen , unweit Memmingen , Frechenried , Gůng , Hawangen , Ober- und Unter . Weſterheim , Sundheim an der Un Sie tern • Ging , Ungerhauſen , .a . m. ſd ter rit ,aft gehou hat auch einige zur Reichs rige Site .

- 2. Die

453

2.

1

Els

lil i

Die Abtei zu St. Ulrich St. Afra in Augsburg .

und

In In der Reichsſtadt Augsburg iſt die Ubs ter zu St. Ulrich und et. Afra , wiiche Bruno , Biſchof zu Augsburg , im Unfans ge des eilften Jabchunderts anſtatt der bor rigen leienbrüder mit Benediktiner Måns. chen befeßt , ihnen einen Abt gegeben , und den Kaiſer Heinrich ll. bewegt hat , ihr fånf Dórfer ju- fchenfer , nachdem - erſelbſt vorher alle Odabe biſer Kirche ans Bis . thum gezogen , und beider Kirchen Einfünf K. Suda te von einander abgeſondert hatte. mig gab dem Ubt 1323 und 35 gwei Prie. vilegien , in welchen er ihn für ſeinen Stas plan ertlårte, ihn und das Kloſter mit ala len defſelben Leuten und Gütern in feinen beſondern Schuß nahm ; und Verordnete , daß der Abt und das Kloſter vor niemand anders , als unmittelbar vor dem Kaiſer , helanget werden ſollten . 1417 ertheilte Raiſer" Siegmund beitsbrief ,

und

dem Kloſter trug

jugleich

einen Freis der

Stadt

Nugsburg den Uſterſchutz über daſſelbe auf,

Ff 3

1

154 to ofür es Berſelben jährlich 100 Soldgården Schußgeld erlegt. 1422 wurde dem Alos fter das Bürgerrecht in der Stadt verlies ben . burg

1576 wollte der Biſchof zu Uugos der Abtei ihre Veichsunmittelbarkeit

Streitig machen , und ſich die über

dieſelbige

Oberherrſchaft

anmaßen : es

wurde ibm

aber 1577 vom Reichsfiſkal befoblen , dett Abt nicht zu foffeftiren , auch feine weltlis de Gerichtsbarfeit über denrılben auszuü . ben , ſondern ihn als einen Reichsſtand bei ſeinen Freiheiten ungefrånft fu laffen . Der Uht ſißt auf dem Reichstage unter den Prå , laten der rheiniſchen Banf , und bat einert Neichsmatrikularan (chlag von 20. Fl. Er pfleget aber die Reichs : und andere Polets ten

3.

dem Biſchof zu Augsburg einzuliefern .

Die Dörfer der Karthauſe Burheim .

liber die searthanse Burbieim , übet dhe Randvogtei in Schwaben die bobe Gerichtss barfeit ans , daher ihrer oben ſchon gedacht muiden

iſt :

allein ,

wegen

ihrer Dörfer feuert

-

435 fteuert fie zum ſchwäbiſchen Kreiſe. find :

Dieſe

1. Wefterhard , ein Weiler , eine Balbe Stunde vom Kloſter , unweit der Fler. weit

2. Pleß , oder Bleß , ein Dorf , una der Fler , welches zur fuggeriſchen

Herrſchaft Boos ſteuert. 3. Oberhauſen , ein Dorfi am Flußs dhen Roth , oberhalb Weiſſenborn. 4. Bennern , ein Weiler und Schloss bei Weiſſenborn . 5.

Póringen , ein

Fler . 6. Neuhaus ,

Dorf,

ein zur

unweit

der

Markgrafichaft

Burgau gehöriger Beiler , unweit leipheim .

1

3 15

4. Die Herrſchaft Neu : Raz bensburg .

Diere liegt den

am

Fluk Argen , gmiſchen

Herrſchaften Lettnang

und

Uchberg ,

und den Gebieten der Reichsftåbte Wongen und lindau . Sie gehört der Abtei St. Gallen , in Belvetien , welche davon die Streisanlagen

errichtet.

ff 4

5. Das

456

5.

Das Dorf Münſter.

welches oberhalb der Stadt Donauwerth att der Donau liegt , gehört zwar dem Kloſter zum Beiligen Arruj in eben beſagter Stadt, als terchent en 1165 von den Grafen zu Dettingen verfauft worden , wird aber doch gum fchwäbiſchen Kreife gerechnet , gu wel dem es auch feine Steuererteget : wica wohl dieſer Kreis dieſerwegen mit dem barea riſchen Kreiſe Streit hat.

JUNH

Der

bayeriſche

ffs

Kreis .

.

459

E

inleitung

in

bayeriſd

der

en

strets.

07 dem bayeriſchen Kreiſe haben Janſe V ron , Jaillot 1690 , Nollin , de Witt , Wificher , Homann , Seutter , kota ter , Schenf, Sandrart , und andere, Ebar. ten herausgegeben , wie hernach genauer Dorfsinit. Die Bomanniſche iſt die beſte , und im

Atlas

und ſiebenigſten vachgeſtochen ,

von

Deutſchland

die fünf

Boudet hat diefelbige 175

460 9. 2. Dieſer Kreis iſt von

den for de

birchen , åſtreichiſchen und fråntiſchen Streis 1 ren , und vom Königreich Bdheim umgeben. Seine Große beträgt ungefähr 1020 geos Den Namen graphiſche Quadratmeilen . bat er von dem Herzogthum Bayern , wels ches den größten und vornehmſten Theil deſſelben ausmacht. 9. 3. Die znanjig Stande beffelben , find in zwei Bänke abgetheilt , nämlich in Zu der die geiftliche und in die weltliche geiſtlichen Bank gehören das Erzſtift Salgs burg, die Hochftifte Freiſingen , Regens burg und Paſſau , die Probftei Berchtols , gaden , und die Abteien St. Emeran , Nies der - Münſter und Ober: Münſter, alle drei in der Stadt Regensburg . Zu der weltlis chen Hank gehören das Herzogthum Bayern , das Herzogthum Neuburg , nebſt Sulzbach ; die kanografidaft Feuchtenberg , die gefür: fiete Srafichaft Sternſtein , die Grafſchaf. ten Hang und Ortenburg , die Herrſchaften Ehrenfe!8 , Sulzburg und Pyrbaum , Hos benwaldec , Breitened , und die Reichsſtadt Auf den Kreistagen werden Regensburg. dieſe Stånde in folgender Ordnung zur U6 , legung ihrer Stimmen aufgerufen : Salzs turg , Bayern , Freiſingen , Neuburg, Res gensburg , Leuchtenberg , Paſſau , Stern ſtein,

461 iftein , Berchtoldgaden , Haag , St. Emeran, Drtenburg , Dieder : Münſter , Ehrenfeld Ober - Münſter , Sulzburg und Pyrbaum Hohenwalded , Breitenec , Regensburg . S. 4. Die ous direibenden Fürſten und Direftoren dieſes Kreiſes , find Banern und Salzburg zugleid , und zwar roich rgeſtalt,

1

daß das eigentliche Streisausſchreibamt von beiden zugleich , das Direktorium aber wrchſelsweiſe von einem allein geführt wird , welcher als ann Director agens heißt. Die Kreistage werden gemeiniglich entweder zu Regensburg ober zu Waſſerburg gebalten ; juweilen ſind ſie auch entweder zu Sandshut oder zu Multorf angeſtellt

be olt

[Izbork

Tidak

worden .

Ich

fann nicht melden , ob eine gewiſſe Siceis fünzlei und ein Kreisarchiv vorhanden foy ? Es ſcheint , das das jedesmalige Directo rium agens die Kreisſachen durdy futne Kanzlei befornen laffe , und die m & brend Teines Directorii verbandelten Utten vers wahre. Te 5. Der bayeriſche Kreis iſt amar mit zu den ſo genannten vorliegenden Reiche .

1 werde re ju

freiſen gerechnet worden , welche

feindlichen Ungriffe von Franfreich am mei ften in Gefahr find: er þat ſich aber mit ben

1

bei einem

übrigen

niemals

in

eine Verbindung

einlaſſen wollen , ob ſie ihm gleich oft ange : trai

462 Unterhandlung tragen , und dieformegen 1083 Berband er fich gepflogen worben . mit dem frånfischen und fchwäbiſchen auf drei 37 ,

In den Jahren 1901 , 27 , Jahr. 46 und 572 iſt das triplum der

Kriegsverfaſſung dieſes Streiſts , auf 3473 Mann ju Fuß gelegt und in zwei Regis menter vertheilt workert , und bei der Eins theilung der Reidsoperationetare 1707 bes willigten 300000 Fl. murden dieſem Strei: Das Str. zugethetit. Fl. 9 ſe 18252 Kreisobriftenamt und die damit verbundene Oberauflicht über viefes Kreiſes Kriegsſas chen , beſikt Bayern erblich . 5. 6. In Unſehung der Religion , wird dieſer Kreis unter die gemiſchten ges Bum Sammergericht ſollte er , rechnet.

vermoge des weſiphåliſchen Friedens , vier, und vermdge Reichsgutachtens und Schluſa res

dor 1719 und 20 , zwei Affeffores era

nennen , jeßt wird

aber wirklich nur einer

präſentirt ,

Solche Präſentajion geſchieht von den Kreisdireftoren allein , und ohne Sujiehung der übrigen Streisnande.

Das

463

Das

Erzſtift Salzburg.

"

Son n dem Erzſtift Salzburg , hat War . Bo tus Secznagel eine Charte berausges geben , welche in Ortelii theatro zu ſehen Machher haben Mercator , Blaeuino iſt. und Quade , auch Charten von dieſem Erf : Weit beſſer und überhaupt ſtift geliefert .

1

fehr gut und genau , iſt die neuere hars te , welche - Doilo Suetrather verfertiget, und Joh. Bapt. Homann herausgegeben Sie iſt im Atlas von Deutſchland bat. achtz igfte Charte. die 5. 2. Es grenjet gegen Often an Deft : reich und Steyermarf , gegen Süden an Karnthen und Eyrol ; gegen Weften auch an Eyrol und an Ober - Bayern , gegen Morden gleichfalls an Ober : Bayern . Nach der guetcatheriſchen Charte , is beträgt feine grofte Ausdebnung von Nhend gegen Mora gen 25 , und von Mitternacht gegen Mit tag 16 , oder von der außerſten ober:bayes

ris

464

rifchen bis se gar 24

zur dufurfien tårntiſchen Greina Andere ſchaken fos Meilen.

wohl die Sänge , als Meilen .

Breite , nur auf 18

§ . 3. Das Land , ift.--* und umher durch Berge und enge påffe befeſtigt , jà es bes fteht durchgehends aus Bergen und Ludlerna Es wird fein et aide darinn gebaut , fons dern $

fommt alles

möthige Getreide aus

Bayern. Hingegen táchret auf den Bers gen und in den Chålern garten und fürs fes Gras , und man hat gute Biebzucht , inſonderheit aber" vortrefliche Pferdezucht. Die Pferde haben ein gutes Unſehen , find ſtart , und fönnen die bad ſten Berge ges rahwind beſteigen , ob ſie gleich feinen Hafer, ſondern blos Gras und Heu befommen. Ru Hattein , wei Stunden von der Stadt Salzburg , find @alzwerfe , welche feit des Erzbird ofs Wolf Dieterich von Raitenau Zeit , allein dem Landesberren zugehören . Die Soole , welche darin geſotten wird , wird aus dem mabgelegenen Dürtberg bers Diefer sobe Berg hat zwiſchen geleitet. feinen mürben Felſen viele glângeride Salzo adern ; von gelber , rother , weißer und

blauer

Farbe .

werden

In diefen Felfen

" von den Bergleuten grobe unterirdiſche Stams mern

ausgebauen , die oft auf zwei kuns

1

465 dert Schritte lang, und hundert bis hung dert und funfaig Schritte breit , und 3 bis

4

Ellen

boch ſind.

Sie werden mit

Rohrwaſſer bis an die Dede angefügt ; und hierauf ihre Zugänge mit einem fetten Sbor 7 bis 8 Wochen lang verſtopft. Währero dieſer Zeit idſen ſich die Salzabern auf , und das in den Behältniſſen befindliche Waſſer , wird ju einer reichhaltigen und

B

bellen Soole. Das daraus gefochte Sals wird theils im fande Derbraucht ; theils nach Bayern berführt , welches dermoge eines alten Vertrags jährlich 264000 Stúdeoder Zentner davon zu nehmen , und

hale

jebes mit 35 Kr . ju bejablen ſchuldig, iſto dagegen Salzburg eine geiviſſe. Menge Gei treides von Bayern dem , was im kande Erzbiſchof jedes

Stück

nehmen muß . Don bleibt , verkauft der oder

Bertnzé

für

Saites

45 Kr. f. Gernach Hallein.

n width

das Erzſtift wichtige Bergwerfe , nämlich Gold und Silber , Kupfer , Blei , Eiſen und Gallmei ; es wird auch viel Stahl und

juride

Meffing bereitet , und der Uiberfluß an den

Scik ! mere

lekten Metallen veranlaßt , daß die Ziuga häuſer im Lande mit Gewehr , Kanonin und Mörſern , rebr reichlich angefillet ſind . Anderer Mineralien nicht zu gedenken , ro iſt auch guter Marmor vorhanden . Bu Bafo . Erbbeldr. 18. D.

1

Hiernachſt hat

6 g

21,1

A16 Aign iſt ein faltes , marmed . Bad . Der

und zu Gaſtein ein vornehmſte Fluß ijt

die Salja oder Salzach i welche im Lande, und zwar im Krůmbler Chal , unweit der tyroliſchen Grenze entſpringt , einen groſs fen Shell deſſelben durchfließt , die hier auch entſpringenden kleinen Fluffe Saal und Gastein aufnimmt , in Ober- Bayern tritt, und daſelbſt in den Inn fáut , welcher das Erzfift an der Weſtſeite in einer kurzen Ges geno: berührt. Es entſpringen hier auch die Ens und Muer ; und der kleinen Flur. fe und Bache iſt eine große Menge . Es giebt auch

viele

kleine Landſeen und die

größten find an der Streichiſchen Grenje. Alle dieſe Gewäſſer führen mancherlet Fiſche. S. 4. Das Erzſtift enthält ſechs Starter UND 25 Márfte oder Marktfleden. Hof márfte, Meigen die ehemaligen abeliggen Gus ter , juwelchen llutertbanen mit der mies dern Serichtsbarkeit gehören . Die Bauern fino insgeſamt bewaffnet , üben ſich von Gugenb auf im Schießen nach einem Ziel, und dienen zur Beſchützung und Vertheis weber digung des Landes . Sie leiſten

Hanu s noch Pferdedienſte , ſondern geben an deren ſtatt Geld , welches Zins oder Sülte genennet , und in die Landestaff: geo liefert wiró , aus welcher es vare Herrſch afs Es iſt zwar vor Alters ein ten abfordern .

gany

467 ganz zahlreicher Obel im lanbe geweſen ; der Landesfürſten die Staatskunſt allein bat denſelben auf mehr als einerlei Weiſe dergeftalt

zu

berdrängen

und

auszurotten

gewußt , daß , jeßt yar fein landadel mehr vorhanden iſt , und die Güter des ehemas ligen Udels insgeſamt an die Kirche ge .

he

Was jekt noch von Abel am rathen ſind. Hof und im Domkapitel vorhanden iſt , beſteht in Ausländern , inſonderheit Deſta einigen Bayern . reichern , Böhmen und Die Idbliche Landrchaft beſteht allo ; nach

:38. ]

aufgehobenem landadel , aus dem Prálas Zu jenem gehören ten - und Bürgerſtande. der Biſchof zu Chiemſee , der Domprobſt tas Domkapitel , der Abt ju 8. Peter in Salzburg , der Probſt zu Berchtolsgaden , ber Abt zu S. Michael in Bayern , der

Die bin sicer

Probſt zu Haglwerth , und die Webtiffin zum Bürgerhande gehos Bu Runnberg. ren die Städte und 22 Marftflecken.

teine

. 5. Es wird zwar in dieſem Erzſtift andere ; als die römiſch = fatholiſche

Lehre und gottesdienſtliche llibung , gedule det ; nichts Deftoweniger aber hat zur Zeit Tondern aus der Reformazion die evangeliſche Lehre in

Telien

demſelben viele Unhanger

te mult

gefunden , wel

The Erzbiſchof Matthaus langius fuerit mit Gewalt zu unterdrüden und auszurota teri,

468 ten ,

Erzbiſchof Joh.

Jakob

aber

durch

verſchaffte påbftliche Erlaubniſ zum Ger brauch des Relchs im Abendmal , jubes Wolfgang Erzbiſchof friedigen geſucht. Dieterich von Raittenau ſchaffte * 1588, eine große Anzahl ſeiner evangeliſchen Unters thanen zum

fande

hinaus .

Sein

Nach

folger Markus Sittiche , Graf von Hohens embe , war ſo eifrig bemüht , alle reine Un, terthanen theils durch gute Worte , theils durch Drohungen und Gemalt, ( welche lekte infonderheit durch einquartierte Reu . t : rei ausgediót worden , ) wieder zu der römiſchen Stirche zu bringen , daß man mein er båtte das ganze Land wieber jur fatholiſchen lebre gebracht: allein , die fol gende Zeit beſtätigte dieſes nicht, ſondern

te ,

Erzſtift noch viele fanden ſich in dem es evangeliſche Einipooner , welcbe infonder , beit Ergbr cbor Marimilian Gandolph ents oder zur teder zum andern Befenntniß Die grdigs Ráumung des Landes nöthigte. ten Bewegungen entſtunden unter dem Ergo birch of Leopold Unton Eleutherius , Freis berrn von Firmian , deffen eifrige Bemů. bung , die evangeliſche Lehre in ſeinem Erjo frift auszurotten , die Liebhaber derfelben nothigte , dem

die

evangeliſchen Stände auf Beijiand anzuſtehen , wela

Reichstage um

4

469 welche es auch dahin brachten , daß 1732 den evangeliſchen Salzburgern erlaubet wur. de , aus ihrem Vaterlande ju jiehen ; wele cher Erlaubniß fit mehr als 30000 Per. fonen bebjenten , und theils in andern pros teſtantiſchen Ländern in Deutſdlaid , th ils in Preußen , theils in den damaligen engs ländiſchen Landſchaften in Nordamerika ,

1

Es ha. freundlich aufgenommen wurden . ben ſeit der Zeit die Uuswanderungen noch immeć fortgedauret .

Die Anſtalten zur Se:

EL förderung der Gelebrſamfeit in dieſem lans de ; ſind bei der Hauptſtadt Salzburg auf: zuſuchen . S. H. Außer den oben ( S. 3: ) anges

DA

Urbeitern in Metallen , wird auch grobes Tuch und Leinwand verfertizet , und mit dieſen Waaren rowohl , als der an :

führten

od with minden

geführten natürlichen trieben .

Die gebed dem Ery 18, Freia s f? Bema' ly

rock

Gátečn , Handel ges

9. 7. Die erſte Stiftung der Falzburs giſchen Kirche , tommt dem beil. Nuprecht ju , welcher ſie mit Bewilligung des bayed riſchen Herzogs Theodo anfänglich beim Wallerſee , baid bernach aber zu Salzburg errichtet hat , und im 9. 716 zum Bis fchof gemacht worden iſt. Arrio , der rechs : te Biſchof, wurde , wie die falzburgiſchen Geſchichtichreiber v richern , im I. 798

DU

Sy 3

duc

470 gur

erzbiſchoflichen

und Metropolitanwürs

de erhoben ; -welche ſich anfänglich durch Noricum , Bayern , einen Cheil son Rhás tien , Böheim , Mähren und Pannonien Er roll auch gum legaten des erſtreckte. apoſtoliſchen Stuhls durch den gangen mes tropolitiſchen Diſtrift erflärt

worden feyn .

Erzbiſchof Sebhard erhielt wegen ſeiner Ans banglichkeit an den römiſchen Stuhl, und Untreue gegen R. Heinrich IV , vom Pabſt den Titel eines Legaten des apoſtoliſchen Stuhls in Deutſchland , welcher nachmals allen Erzbiſchofen zu Salzburg eigen gemor Hierzu iſt noch das Primat von den iſt. Deutſchland gekommen , welches den Falze burgiſchen Erzbifchofen , dachdem das Erga bisthum Magdeburg aufgeb &rt bat , von niemanden ſtreitig gemacht wird. Die rebr find erzbiſchoflichen lande anſehnlichen Schenkung der Herzoge in durch theils Bayern , fråntiſchen Könige , und vieler edien und bürgerlichen Perſonen , theils durch Anfauft zuſammen gebracht worden. S. 8. Der erzbiſchoftiche Titel iſt : Bon Gottes Gnaten des heil. rom. Reiche Fürſt und Erzbiſchof zu Salzburg i geborner les çat des beil. Stubis zu Rom , Primas von Deutſchland. Das Wappen iſt ein getheila ter Shill , in deffen rechten Hälfte ein Idwara

.

471 ſchwarzer Lowe im gordnen Felde , die lin . te aber damaſcirt iſt. Hinter dem Schila de ragt in der Mitte ein Kreuz , zur Rech : ten ein Schwert , und zur finfen ein Bis ſchofsſtab berbor.

2

9. 9. Ein Erzbiſchof zu Salzburg hat, außer den vorhin 8. 7. ) Idhon angeführs ten geiſtlichen Vorrechten , daß er nåmlich geborner und beſtåndiger legat des påbſts lichen Stuhls und Primas in Deutchland iſt , noch dieſe , daß er die Kleidung der Sardinåle trågt ; daß man von feinen Ur. theilen weder an einen andern Erzbiſchof, Geſandten in påbſtlichen an die noch

E

Deutſchland , ſondern allein an den Pabſt, appelliren fann ; daß ihm vom Pabſt ers laubt wird , Ranonifate in den dem Pabſte durch die Concordata vorbehaltenen Mos

0 W

laubniß

welcbe

vergeben ,

naten zu

allemal auf fünf

påbftliche

Ere

Jahre ertheilt ,

Verfließung derſelben erneuert dom Kaiſer der Titel : ihm dom ibm Dero . Liebden , gegeben wird , da alle ans und nach wird ; daß

lle

dere geiſtliche Fürften , welche nict.com firſtlichen Geblüt find nur Ehrwürdige und

7

Dero

Unbacht ,

befommen ,

daß fies

ben Biſchofe feine Suffraganei ſind , náma lich die zu Freiſing , Regensburg , Bripen , Gurf ,

Chiemſee ,

Sedau Sg 4

und

Lavant ; ja,

472 ja , daß er die vier lekten ſelbſt und allein ernennet , einweihet und

beſtätigt , ro daß

feine Beſtätigung des Pabſts nöthig iſt , welches leßte ein außerordentliches und ſonſt feinem Erzbiſchof zukommendes Vorrecht iſt. Seine weltlichen Vorzů je ſind , daß er nach den Erzbiſchdfen , welche zugleich Churfür: ften , nur noch der einzige Erzbiſchof in Deutſchland iſt , welcher Siß und Stima me auf dem Reichstage hat ; daß er im Reichsfürſtenrath auf der geiſtlichen Bant mit Deftreich in der erſten Stelle und im er mitauss Directorio umwechfelt ; daß ſchreibender Fürſt und Direktor des bayeris fchen Streiſes ift ; daß er, gelegentlich zur faiſerlichen Lafel gezogen wird , wenn gleich bei derſelben gegenwärtig iſt, die Kaiſerin welches etwas beſonders reen roll ; daß reine Geſandten auf dem Reichstage ſelbſt über die gegenwärtigen Fürften den Rang has ben , wie i663 über den Fürſten und U5 ju Fulba . So 10. Sein Reichsmatrifularanſchlag, einem churfúrſlichen gleich ; denn es betrågt 60 zu Pferde und 277 zu Fuß , oder iſt

1828 Fl. Zu einem . Rammerziel giebt er 008 Nthl . 69 Kr.

§.

11. Das hochwürdige Domfapitel,

beſteht aus 24 Perfonen.

Das

Erbmar. tyai

473 ſchallamt, des Erzſtifts , bekleiden jegt die Grafen von Rodron ; das Erbfåmmereramt, die Grafen von Córring ; das Erbſchen fenamt ; ſeit 1669 die Grafen von Kuens

701

fut

burg ; und das Erbtrucreßamt, ſeit 1685 die Grafen und nunmehrigen Fürſten von Lamberg. Das erſte und die beiden lekten Erhämter ,

werden

von den Erzherzogen zu

Deſtreich vergeben , indem Erzbiſchof Fris derich III die gleichnamigen Erjämter reis ner Kirche den dſtreichiſchen Herzogen Al . brecht und Otto , aufgetragen bat. Erz biſchof Joh. Ernſt Graf von Thun bas 1701 einen Nitterorden zur Ehre des

heil.

Ruprechts von mo $ lf Rittern geſtiftet , wela che zu eben ſolchem Gelübde verbunden wera

it

EM

den , als die Johanniterritter ablegen , auch ihren alten Adel darthun múffen , einen

Ordensmeiſter

haben ,

und

Gehalt

genießen , und erſt nach geleiſteten gehna jährigen Kriegsdienſten , zu einer Kommen dantenſtelle im Schloß bei Salzburg , oder für in den Grenzplåßen i für fåbig fåhig erflårt werden .

! S.

12. Die erzbiſchoflichen hohen

Rols

legia , find , der geheime oder Staatsrath , das Konſiſtorium , der Hof- oder Juſtize tath , rats .

die

Soffammer ,

und

95

der Krieges

f. 13.

474 S. 13. Von den erzbiſchoflichen Eins Fünften ſagt Keysler, fie wurden auf 800000

C

Nthlr. geſchäßt ; allein , ein ſchriftlicher Qufiats eines erfahrnen und in , andern Stů .

ou

den aufrichtigen und zuverläßigen Mans 1968 zu Salzburg verſichert , daß die Eins

fo1

fünfte des Erzbiſchofs aus allen ſeinen kans den ordentlicherweiſe jährlich 3 bis 4 Mile Das Salzwerf zu lionen Fl. bitrůgen . Hallein , iſt eine

der vornehmften

Quellen

der erzbiſchoflichen

ly

Einfünfte. S. 14. Der Kriegsftaat beſteht nur aus Regiment zu Fuß von 1000 Mann .

Die funfzig Karabiniers oder und . funfzig Trabauten , welche werden , geboren mehr zum Kof: @taat. Mehrere Soldaten zu

Hatſchiret , unterhalten als Kriegs untethalten ,

wird nidt nöthig erachtet , weil das Land gegen einen feindlichen Angrif durch ſeine Ferge und enge Påffe befeſtigt iſt, ( 5. 3. ) für ein ." Kriegsheer wenige lagerplaße und gar fein Getreide bat , und die bewaffnes ten und herzhaften Bauren zur Beſchüßung Jede Pfles des Landes faſt hinlänglich ſind. ge bat ihren . Sammelplaß , auf welchent ſie

ſich

bewaffnet' verſammlen , fobald ih:

son ju dem Ende durch die auf Bergen und Stürmen gepflanzten Ranonen ein Zeiden segeben wird , und alstaan Befehl erwar: ten,

ger SC

du der

30 ift

on DE

000

R

475

wohin ſte gehen rollon . Man fch & gt Anzahl der Bauern , welche bei jedem

die

Schuß ein Ziel auf 25000 .

5. 3

elian

wide

Call

5/ creme

einer Handbreit treffen ,

5. 15. Wir bemerken in folgende Derter . ;

dem Erzſtift

1. Salzburg , Salisburgum , vor Al ters Juvavia , die Hauptſtadt des Erzſtifts fürſtliche Reſidenz, Nift von drei Bera gen umgeben , welche der Jmberg , der Schloßberg und Månchberg beißen , an

und

einer

Seite eröffnet ſich eine große Ebene.

Die Salja oder Salzach fließet mitten hins durch , beide Sálften der Stadt aber wer . den durch eine darüber gebaute berbedta Brücke verbunden . För Umfang wird auf 5000 geometriſche Schritte geſchågt. Sie iſt wohl befeſtigt , nämlich es umgeben den an der rechten Seite des Fluffes belegenen Sheil der Stabt acht , den an der linfen Seite befindlichen aber dret Bollwerfe. Das en jenem liegende Bergſchloß , iſt ſowohl ſeiner hohen lage , als auch ſeiner Werke wegen ſehr feſt , und enthält das vornehme Es wird dieſe Bergfeſtung Re Zeughaus.

jährlich und die Schloß

Befaßung iſt auch

nie

allezeit

abgeldfet.

Das

auf einige Jahre

wit nåthigen Lebensmitteln , und zwar

mit

476 Getreibe " , geräuchertem Fleiſch und Mark: fnochen ( um nóthigenfalls Suppen daraus zu fochen ,) verſehen. Die Stadt felbſt hat jmar enge , und nach alter Urt gepflaſters te Gaffen , iſt aber übrigens ſchon gebaut. Das erabiſchofliche Reſidenzſchloß iſt ein prachtiges , geräumiges und bequemes Ger t & ube. Vor demſelben iſt ein überaus großer und schöner Springbrunn , und ges gen demelben liber iſt ein anderer ſchner , fürftlicher Pallaſt , welcher der Neuebau gewennet wird , und in welchem die kant tage gebalten werben , auch alle bobe fol. legia ſich verſammlen , und der Hofbücher faal zu finden iſt. Der fürſtliche Soms merpallaſt Mirabella , iſt auch vortreflido, bat eine rehr . fchöne Kapelle , und einen ſehr angenehmen Garten . Das Haus des Biſchofs ju Chiemſee , das Rapitularbaus , die Hauſer der Domberren , die Patlåſte der Grafen von Lodron und von Stenburg, Find

insgeſamt

ſehr

anfehnlich ;

das

in

einem Felſen ausgebauene und 220 Schuh lange Amphitheater in dem weſtlichen Theil der Stadt , und der Marſtel on der Seite tes Moncébergo , find auch beſonders perfroürdig . Die dem heil. Ruprecht ge: mitmete jeßige Metropolitanfirche , ift 1628 eingeweitet worden , von Duaberſteinen und

377 und Marmor gebaut , hat s. Orgeln , vies le Zierrathen , und einen wichtigen Schat. Die S. Peterskirche iſt die alteſte , und bei, derſelben ſter mit

ein

Benediftiner

Mannstlos

einem

beträchtlichen Bücherſaal. Die 1707 eingeweihte ilniverſitätskirche , iſt ein vortreflich8 Geraube. Die Kirche

fo

in dem erzſtiftiſchen Seminario , oder Col legio Valeriano , in welchem gefchidte gottesdienſtlige Perſonen jugezogen wers den , ) und 27 andere Kirchen , deren 7

IV

bei stisſtern ſind , das wichtige S. Johan nisho pi al , ur 4 andere Ho {pitåler ;

till

das Collegium Clericorum , auf dem Ha puzinerberge , vor dem Steinthore , diber: gebe ich mit Stillſchweigen. Die Univer : fitåt hat Erzbiſchof Paris zuerſt 1620 ges Riftet , 1623 die leßte Hand daran gelegt, überges und Rie dem Benediktinerorden

ben , auch 1625 dieſelbe erhalten . 1

eine på fliche Bulle fit In den ruprecbtidben

und lodroniſchen

Colleziis , terben junge Die ergogen und unterrichtet. hat zum Handel eine bequeme ta

Edelleute Stadt

! 510 trachtete ſie nach reichsſtädtis ge rcher Freiheit ; wurde aber vom Erzbiſu of Leonhard , zum Gehorſam gebracht.

Durch

genannten fellichten Manches berg ', hat Erzbiſchof Sigismund eine offne Stra den

vorbin

478 Straße durchbrechen laffen , welche # 2 Berfſchuhe lang , '24 hoch , und 22 breit, und für Pferde und Wagen brauchbar iſt. Dieſes wichtige Wert wurde 1767 dadurch geendigt , daß auf einem ganz aus dem Fels ren gehauenen Portal eine Statue des beis ligen Sigismunds von weißem Marmor, 15 Wertſchuh hoch , errichtet wurde. Bei der Stadt liegt auf einem Hügel das abeliche Nonnenfloſter Nunn- oder Nonna berg.

2. Hellbrunn ', Clarofontanum pala tium , ein erzbiſchofliches Landhaus mit ei: nem febr angenehmen Garten , eine halbe Stunde von Salzburg. 3. Kleßheim , ein erzbiſchofliches Schloß, drei Wiertel Stunden von der Stadt , und nahe bei demſelben das dedere ,

Faſanenhaus Belo

4. lauffen , eine Stadt an der Salja, woſelbſt ein Pflegamt iſt. 1633 brannte faſt die Hälfte ab.

5. Stauffened , ein Schloß amt , unweit der Saal.

und Pflege

6. Heglwert , oder Hågelmert , Probſtei an einem kleinen Landree.

eine

7. Raſchenberg , ein Schloß und Pflege amt. 8. Teiſendorf , ein Marft. 9. 3a .

479 9. Baging ,

ein

Marft am Lachens

See , auf deſſen andern Seite das Schloß Lamposing liegt. 10. Dinzling , ein Hofmarkt. 11. Cicinaning , eine Stadt an der Salsa , in welder ein Pflegamt ift. 157 !

wurde ſie vom Bliß angezündet , und brann . te bis aufwenige håvier nach) ab . 12. Müldorf , eine Stadt am Inn, von Oser : Bayern umgeben , iſt der Sig eines Pflegamto , fu welchem Alien - Múls dorf , Mádling und Friezing , geboren . Die Stadt brannte 1640 faſt gans as .

13. S. Michael Beyrn , ein Benediftia ner Mannsflojter. ein Hofmarft , mit eis 14. Mattſee ,

las S hloß und Stift , an einem gleichs namigen See , iſt der Siß eines Pflegamts , und 13y0 und 98 von Hochſtift Paſſau nem

SH

erfauft

worden ,

aber

ein

Lehn deſſelben

14 geblieben , wie denn auch das Stift in geiſt lichen Sachen unter dieſem Bisthum fteht. 15. Straß : Walchert, auch Straga wald , çin Marft , in welchem ein Pfleg , amt

4

iſt . 16. Neumarft , ein Marft.

Nichtweit

davon iſt das Schloß Pfingan . 17. Ultenthan , ein Bergſchlof ,

ju

melchem ein Pflegamt gehört , weldhesi 1326 bon

480

von der aðelichen Familie von Shau an das Erzſtift gekommen . 18. liechtenthan ,

ein

Bergſchloß mit

einem Pflegaint. 19. Seefirchen , ein Marft beim Bals

ler fee , der den Namen von der Kirche bes fommen , welche der Heil. Ruprecht daſelbft erbaut hat , und rein erſter Siß geweſen iſt. Es iſt hier ein Collegium Canonico rum. Nicht weit davon iſt Plain , wohin zu einem Marienbilde gewallfahrtet wird. 20. Neubaus , ein Schloß und Pflege amt. 21. Uign , ein Dorf , nicht weit von der Stadt Salzburg , worelbſt ein kaltes Bab ift. 22. Cuen ,

ein

Schloß ,

unweit

der

Salja . 90.623. Koppl, ein Hofmarkt. 24. Calgen , eine Pfarre , welche dent Domkapitel gehört , und woſelbst ein urs bar : Richter ( praefectus agreſtium tribu .

Sie liegt am Fluechen Furc talium ) iſt. welcher aus dem See dieſes Namens fommt . 25. Wartenfels , einem Pflegamt . 26. E. Legiốii ,

ein '

Bergichloß

oder

mit

5. . Gidirg ,

ein Marft , am Aber : oder 6. Wolfgang

ger : Su . 27. Sito

481 27. Hüttenſtein , Pflegamt. 18. Hallein ;

Bergſchloß

ein

in

alten

und

Urkunden auch

Halle , eine Stadt an der Salza , moſelbſt ein Pflegamt iſt , und welches den Namen

M von ſeinem oben ( S. 3. ) beſchriebenen Salz. wert hat. Das Salzbergwerf iſt unweit davon in dem hohen Dirnberge. Wie der Salzſtein deffelben in füftem Waſſer aufges Idret , und dieſes baburch zu einer Soole werde , iſt oben beſchrieben ivorden . Zu

Pepe

WHIP

ICS

Hallein wird beſtändig in drei und zuweis len in vier Pfannen gefotten . Man fann rechnen , daß jáhrlich ungefábr 750000 Stúde oder Zentner bereitet werden.

29. Slanec , ein Schloß und Pflege amt zwiſchen der Saal unb Salza. 30. Audol, vor Ulters Marft an der Salza .

Cuculli ,

ein

3i . Gduling , ein Marft an der Salja, der Siß eines Pflegamis . Nicht weit davon iſt der Paß luegi tvorelbit an der Salja ein ſchmaler Weg über einen fteilen Berg geht . 32. Abbtenau , ein Marft. 33. Werfen , eine Salza , welche zuerfi im

eilften

ſchof. Joh .

Bergfeſtung an der Erzbiſchof Gebbard

Jahrhundert Jakob aber

Púich . Erobercr. 18. B.

angelegt ,

Erzóto

mehr befeſtigt bat.

482 Bei derſelben

iſt ein Markt , und in dem :

ſelben ein Pflegamt. 34. Bilibofhofen , an der Siß eines Pflegamts.

der

Salja , iſt

35. Golded , ein Hofmarft , und Siß eines Pflegamte . 36. S. Beit , ein 37. Därenbach

Marft .

oder

Tarenbach ;

ein

Marft und Schloß an der Salza , woſelbſt ein Pflegamt iſt. 1323 faufte Erzbiſchof Friderich ftal

ill

hieſelbſt ,

den

alten und neuen Burg , der Gerichtsbarfeit ,

nebſt

welche die Goldecker vom Erzbiſchof zu Lehn gehabt , får 1500 Fl. an ſich. 38. Zell im Pinzgau , an einem das von benannten See , der Siß eines Pfleg aints . 39. Lichtenberg , ein Schloß , von wels chem

ein Pflegamt den Namen hat .

40. Salfeioen , ein Saal .

Darft , am Fluß

41. Loſer , ein Marft und

Siß eines

Pflegamts . . Anmerf. In hieſiger Gegend , zwiſchen der ges fürfteten Grafichaft Tyrol, Uber , Bayern , und dem Stift ber hindegaben , ſind unter fchiedene Påffe, als : Struv , an der tyrofis ſchen Grenze ; Kniepaß , an der Saal ; Steina bach - Paß , an der Sial und bayeriſchen Grenze ; Hirſööpühel , an der Berchtolsgader Srenge , und Lufrentein , an der Saal. 42, Yto 1

483

42. Ytter , ein

1

034

77

Bergſchleß an der ty.

roliſchen Grenze , von welchem ein Pflege amt den Namen bat. Gleich unter oems felben liegt 43. Kopfgarten , ein Marft , in einer

Gegend , welche die Witſchenau genennet wird. Nabe dabei iſt das Schloß Engels berg . 44. Zell im Zillerthal , ein Marft am Fluß Ziler , morelbſt ein Pflegamt iſt. Jn iſt . Gold bei Figen

der Nachbarſchaft zu finden .

In der hieſigen ganzen gebirgichten Ges gend , giebt es auf der Syroler Grenze dies le Steinböde. 45. Windiſch

Matray ,

ein

Markt ,

im Cefferegger Shal , der Siß eines Pflega bat vor Alters den Grafen von amts Matray jugehört. 46. Defferegg i

ein Dorf ,

von wels

chem das Defferegger Chal den Namen hat. 1685 ergieng unter dem Erzbiſchof Marie milian Gandolph iber die bieſigen Luthera. ner eine große Verfolgung . 47. Mitterfil , ein Marft an der Sal , fa , woſelbſt ein Pflegamit iſt. Das Schloß dieſes Namens liegt auf der andern Seite des Fluffes auf einem Berge . Die Gus ter der ehemaligen

1

Grafen 2

von

Mitterſil , bat

484

bat

Herzog

Ludwig

ju

Savern ,

dem ſie

als Lehnsherren erdffnet waren , 1228 dem Erzſtift , gegen deſſelben Gúter zu Alten, burg , überlaſſen . 48. Rauris , ein Markt

Siß eis

und

nes Pflegamts . 49. Geiffern , ein şofmarkt. 50. Gaſtein ,

ein

Parft ,

am

Fluß

gleiches Damens , welcher ein Pflegamt bat, und ſowohl reines warmen Bades , als ſeis ner Blei : Silber - und Goldbergwerfe moto gen , berühmt iſt , welche zur Zeit Erzbi. ſchofs Leonhard viel Gold gaben . Vor Ul ters hatten die Goldeder die Gerichtsbars beit über dieſen Ort vom Erzſtift zu lehn, übergaben aber ſolche 1323 . 51. Groß - Url , ein Schloß und Dorf, der Siß eines Pflegamts . 52. S. Johanns im Pongau , cint

Marft , unweit" der Salja , welcher ein Pflegamt hat. 53. Radfiatt, eine Stadt an der End, welche in ihrer Nachbarſchaft entſpringt. Es iſt biefelbſt ein Pflegamt. Nicht weit davon iſt an der End der Paß Mandling. Jenſeits der Ort Altenmarft.

der

Ens

54. Wagrain , ein Marft in

liegt

der Fla

dau .

55. Mauts

485

1 12

55.'autterndorf, ein Marft mit eis riem Pflegamt , weicher dem Domprobit gehört.

56. Moshaim , ein eines Pflegamts .

What

14

Schloß , und Siß

57.S. Michael im Lungau , ein Marft, bei welchem die Mueč entſpringt. Marft an der 58. Cambswig , ein Muer , welcher 1489 abgebrannt wurde. und

59. Hauß , ein Sdloß an der Eng, Siß eines Pflegamts , welches nebit

Gróming und Wolkenſtein , vom thum Steyermarkt umgeben iſt. 10

Dx

Berzog :

Anmerk. Im Herzogtum & rnthen , befitt das Erzſtift Salzburg : das Pflegamt Stall , em Fluß Moll ; die Märkte Sachſen burg , an der Drau , und Feldfperg ; die Städte Freirady und S. Andree ; die Märkte Altenhofen , Hüttenberg und Guttåring , und viele andere geringere Dertee , und in Unter - Deftreich , die Stadt Erasmaur , den Markt irnforf und unterſchiedene andere Derter.

151

M

by

Hb 3

486

Das

Herzogthum

nebſt der obern

Bayern , Pfalz.

. I.

Die erfte -Sandcharte von Bayern , nach ſeinem alten und neuen Zuſtande , bat der baperſche Annaliſt job . Aventin gemacht , und ſie ward 1533 zu Landshut geſtochen , worauf ſie Ortelius in reinen erſten Atlas brachte. Sie iſt klein , und bat menig Derter , doch ſind auch die jers ſtorten

Städte

genannt ,

und

bermittelſt

eines beſondern Zeichens unterſchieden . Nicht lange hernach , ließ Pfaligraf Albrecht, Herzog zu Bayern , eine neue Charte von Bayern durch Philipp Upian zu Ingol fiadt , aufnehmen , welche im Kleinen i Blatt , im Großen aber 24 , oder viel: mehr , weil die beiden erſten für vier ge: rechnet werden , nur 22 Blatter aus : macht.

Er

aus , ſondern

gab ſie aber nicht wenige Jahre

ſelbſt

hernach ,

her: als er

487 er fie vollendet hatte i befahl der Pfalzgraf Albredt dem Peter Yeiner, daß er ſie durch reben , verbeſſern und an das lidt pellen route , welches er auch that. Das Jahr der Ausgabe iſt auf der Charte nidt che gegeben , allein die ' fleire Chatte von I Blatt , welche Orteliug ai ch in feit en uts las aufgenominien bat, iſt 1501 , und die große Charte 1566 erfdienen . Diere iſt

WW

zwar

nur

in

Holz

geſchritten , aber

ſehr ſcón , und die neuen Alteri'de , wels de 1778 von derſelben zu Würd,en , auf

but

Schreibpapier gemacht worden , zeigen fich den Augen rebr angenel m . Die Platter

V

haben die genehnlice Große der . Bogen des Schreibfapiers . Eie hat einen lateia nifd en und detta en Situl. Tener laus

ell

ni

tet furt ro : Chorographia Bavariae , und Hebt auf dem Platt Dim . 3 , dieſer , wel den mon auf dem " ad ten Platt fir det , iſt ſo abgefaßt : Beſchreibung des Fanndts und Ihlichen Fútfenthumbs Obern und Mieder Bayrn , le. fcmit bern umbligenden orderer Anſtoßen onderer Ferr doften , farinen

die Stét , Mardht , clefer , Schidier Dörffer , Geburg , mailit, * aferfluß , 3 eper und arbers auf das Peifigeft See , Die fleine tante bat berzaichnet reven . weit mehr Derter als die aventinſde. D4

Gerh . Mers

438 Mercator , Wilh . Blacui , Joh.

Janſon ;

( Deffen Ausgabe vorzüglich mit Oertern angefüllt iſt , ) Matth . Quade und Frid. de Wit , ( in der Ausgabe von 1661 ) baben ihre einzelnen Bogen von Bayern aus der apianſchen Charte entlehnt , wels chce Wit austreidlich geſteht. Fart hundert Jahre bernach ,

nämlich

1663. , brachte des bayecichen Herzogs Ul. brecht Sigismund , auch brich drich -freiſins gijuar , uno regensburgiſcher Rath und Hofs Sefrttår und Amtmann zu Ottenburg Georg Philip Finch , die großern apianſchen Blå: ter , um der : Bequemlichfeit willen , in eis ne gleiche. Anzahl Quartblåtter , doch ro , daß et dem ungeachtet weit mebe Derter bineinteşte , und

alles der

damaligen

Bes

schaffenbrit 11'10 Verfaſſung des Kreiſes und Chucficſtenthums Bayern gemáš einrichtes te. Er wünſcht , daß man mit ſeinem noch nicht. oon Fehlern und Mängeln freien Verſuch móchte , und jufrieden ſeyn ſagte , daß er durch ſeine Grenzbritums mung feinem freistand von ſeinen Neues ten habe et19.13 atziehen toilen . Er ra. he die Charte

1571

wieder durch , tach

ſie auch ſelbit in Kupizr. ( aeri infcripfi .) Uues dieſes ſteht auf dein Ocei und giv :1019

489 siglien und gier 105 zidatzigſten Blatt in lateiniſcher Sprache . Auf der achten Blatt hat

der

chur - bagerſche

Hofſefretår Ge

=0

org Philipp Finđó , I. V. L. dieſe Charte feines Vaters , nachdem er fie aufs neue

VIM

durchgeſehen , und (wie es ſcheint , nur mit dem Bilde des Churfürſten , vermehrt, dem

aus Ungarn glorreich gurú kgefominnen Maximilian Emmanuel zuges

Churfürſten

11

tusi

eignet. 1778 bat man gu Minchen auch von dieſer Ejarte neue Abbri ke gemacht, von welchen ich einen geſehen habe , noor der alte Abdruck , den ich von diefer Chats te babe , iſt ſchöner, au 5 illiminirt. Sindh, ich weiß nicht , ob der Bater oder der Sohn ? ließ auch ein Repertorium Bava riae , oder , eine Firze geographi, 6 ! B : ſchreibung und Eintheilung des Sayeeiſhia einem Kreiſes , n :bit Haupteegiſtet als cine . welche die Charte enthält , ler Derter , in

tabeltarif her

forn

Oructen ,

tel 628

der churfú citlich . bagefte Hofeath jai . Bilibald 3.om 1752 ju dug pitg in

1

7

lånzl chtern Ditasfor dat Derbiect uns permehrt zuf3 17242 Durch den Drud geinzin gema ht hat. Was Oferim Banern felbft ber fertigteit Charten, find alle andere geronninen , in Deutſchland ,

15 nao f ) 5

10 :! Je

Stanici , balo

490 bald

auf einem Blatt , bald auf mehreren

Blåttern , an das Licht geſtellt , und entwe . der der Kreis und das Chut fürſtenthum Bayern , oder Bayern calechthin, oder Obers und Nieder : Bayern genennet worden . Schon der oben juleßt genannte Friderich de Wit , gab den circulum Bavaricum auf 1 Bo . gen heraus , Rifles Wificher , auf i Bogen Bavariæ circulum & Electoratum , und der jüngere Vificher , zwei chen Bayern

nach den

B åtter, in wel .

Hemtern eingetheilt

iſt. Auch Juſtin Dandert und . Jaillot ( 1696 und 1704 ) haben circulum Bava riæ , jeder auf einem Bogen , Peter Schenck fuperioris & inferioris Bavariæ tabulam, Covens und Mortier in Amſterdam 1745 Le Cercle de Baviere diviſé en tous les Eſtats , qui le compoſent, J. de Sandrart circulum & Electoratụm Bavariæ , Mat thæus Seutter erft Bavariam fuperiorem & inferiorem , bernach circulum Bavariæ , Tobias Conrad Lotter circulum Bavari cum , jeder auf einem Bogen , . geliefert. Johann Bapt. homann , gab auf i Bogen Bavariæ circulum & Electoratum ; und auf zwei Bogen Ober - und Nieder : Bayern, heraus. Er fad dieſe Chaiten nach den vificheriſchen ,

vermehrte

fie aber hin

und wies

491

19 wieder.

TH

21

Die homanniſche

Charte von zwei

Bogen , hat Boudet ju Paris 1751 nachs geſtochen . Der cercle de Baviere von Ros iſt ein kleines und unvollfommnes bert , Seit 1766 , da die Arabemie der Blatt. findhiſche Berlin die Wiffenſchaften zu Charte hat auf vier Bogen ihres gewdhnlis chen Formats bringen , und die Lage des kandes nach neuen aſtronomiſchen Scobado tungen richtiger angeben laſſen , fann man der findhiſchen Urdarte wohl entbehren ,

Barz

IS ide

M

101

zumal dieſelbige in Anſehung des Stichs Es weit hinter der Berliner Charte fteht. bat auch der Prediger zu Freuburg Here G. E. Buna , die findhiſche Charte bei reis nen 9 großen Bogen von Bayern zum Grunde gelegt , welche von Johann Konrad Bad zu Offenbach am Mayn , in Kupfer geſtochen worden ,, und der Buchhändler Heinrich Ludwig Bronner zu Frankfurt am Mayn verkauft. Sie iſt nicht ſo gut, als die Berliner Charte , ob ſie gleich hiſtoriſche Nachrichten bat. Von

der

obern Pfalz ,

bat

Erhard

Reych, 1540 die erſte Charte gemacht, wels dhe Gerhard Mercator, ill . Blaeut und Joh . Janſſon , uner ihren Namen heraus , gegeben haben , und nackber von Nitlas Viſſcher und Johann Bapt. Homann , vers bers

492 beffert an 028 licht

geſterft morben.

Bon

dem dazu gebriger Pirat Neumart , geich : nete ehedefin D. Niklas Rittershus , eine be ondere gute Chatte , welche Blaeuw in reinen Atias braa te. 5. 2. Bei dieſes Serioothum alle üb:

rige geiſt und weltische Stande

1

des bayeris

ſchen Kreijes einfcyteft , po iſt wirflich die Grenze des Kreies auch ſeine Grenze ; fons dert man aber die übrigen Kreislande , wels che an den Seiten des Herzogthums liegen, davon ab , und ſieht auf dieſes allein , ſo grenget eß gegen Abend an Schwaben und Frauten , und an das

Herzogthum Neuburg

und Sulzbach ; gegen Mittag an Luyrol, Grafichaft Berdenfels , Herrſchaft Hoben. walbed, Erzſtift Salzburg , und Stift Berch = tolsgaben ; gegen Morgen an Ober : Deſts reid ), das Hochſtift

Paffau und Rönigreich

Bdheim ; gegen Mitternacht auch an B89 beim und an Franken ; doch foließt dieſer Umfang noch unter chiedene Kreislande gang in ſich. Dieſer Umſtände wegen iſt es power, die eigentliche Große des Herzogebums ges rau anzugeben , jumal da felbſt , in Unſes bung ſeiner grsisten Ausdehnung in die Pánge und Breite, die Landcharten von ein : ander abgehen . In dem Repertorio Ba variz , wird die größte Ausdehnung von Nora

493 Norden gegen Cuben auf 47 , und die von Often gegen Weſten auf 33 eilen geſchäßt; Bayern an fich wird 36 Meilen lang , und Die geſamten 21 Meilen breit geachtet. churfürſtlichen Lande in dieſem und dem fd wäbiſchen Streiſe werden ungefähr 729

ora

geographiſche Quadratmeilen betragen .

08

S. 3. Ober » Bay tn ift theils bergicht und weldicht , theils fumpfict , auch von

greu

tor

von großen und fleinen Eren , theils eben , überhaupt aber gur Viehzucht geſchidter , als jum Ackerbau : Mieder : Fayern iſt großs liberbaupt ten theils eben und frud tror . bat Bayern früchten ,

an Getreide , Weide ,

Holungen und

Banm

Wadern

einen

Uiberfluß. Die Biebrucot iſt rid tig , all r's lei Wildpret und wildes G flugel iſt taus fig . Zu Reicbenhalt und Traunſtein find Salzwerfe. Bei Podenmais , im

Umt Vi.ch

tach , iſt ein Kupfer - und Silberbergwerf, und zu Reichenthal ein Vleibergwerf. Ant einigen Orten , inſonderheit im Umt Wils heim , wird ſehr ſchåner Marmor getrochen. Zu Moching, Ubach, Aedeltoljen, Web, ding , Norenbeim und Heilbrunn , firo Ce ſundbrunnen und obere Pfalz

iſt

Baber ſehr

qu

finder ,'

bergiat ,

die

Die Berge

aber find theils waldicht , theils grascht , theils auch angebauet , und tragen Sitreis . den

494 Das kand kann alſo reine Einwohner de. ernähren , inſonderheit durch die vielen Eis ren : auch Bleibergwerte , durch das viele Die Donau, wels Holz und die Viehzucht. che aus Schwaben tommt, durchſtromt das Herzogthum vom Ubend gen Morgen, nimmt unterhalb Rain den leche , bei Pelbeim die oberhalb Regensburg die theils auf dem Fichtelberge , theils in der obern Praig entſpringende Nab, und unterhalb dies

Altmühl ,

ſer Stadt die Regen, welche in dem nieders bayeriſchen Umt Zwiſel entſteht , unterhalb Decendorf und Plading die Iſer , welche aus Tyrol tømmt, bei Vilshofen die Vils, und bei Innſtadt und Paſſau den Inn , auf , welcher auch aus Lyrol fommt , und unterhalb Burkhauſen die Salja empfangen Uus der Donau, dem Inn und Frer bat. Der großen wird etwas Gold gewaſchen. Landfeen rou en 16 , und der kleinern 160 ſeyn ; ju jenen gehören in Ober - Bayern der Chienſee , Walchenſee , oder Waldenſee, Degernſee , Kodhelſee , Staffelſee , Wurmſee, Die Fluffer ober Wirmiee , und Ammerſee. Sten und Wever find fifchreich , inſonders beit aber baben die vielen Weier in der Doer = Pfalz, eine große Menge Fiſche. § . 4. In gan ; Bayern jáhlet man 35 und 95 offerie und geſchloffene Stáste , Márf:

495 M & rfte.

6

In

dem

Repertorio Bavariæ

ſind bei den Pfleggerichten úber 1000 Schldra fer, Hofmnárfte ( find adeliche Süter , welche Ilnterthanen , und über diefelben die niedere Gerichtsbarkeit haben , )

und adeliche Site

Derzeichnet ; und ich will bernach bei jedern Pfleggericht die angegebene Zahl anzeigen . Es rollen auch 11704 Dörfer, Weiler und indben ( deren allein über 4000 gerechnet

6 di

ormal

Ja der oberu werden , ) in Bayern feyn . 13 Städte und 28 Márfte. Pfalz ſind Ober : Bayern iſt ſchlecht bewognt , Nieders Bayern aber deſto beffer , ſo daß Bayern Million wahrſcheinlicherweiſe wenigſtens 1 Menſchen enthalt.

111

0 rande 716

erhad ELE

Onda

bring ant

Die Fanoſtánde in Bayern , beſtehen aus drei Klaſſen , welche find , der Prälatens ftand, der Ritter : und Ubelſtand, zu welchem auch die Srafen und Herren gehören , und der Bürgerſtand in den Stadt n und Märts Allgemeine Landtage, find ſehr ſelten , ten . hingegen der Ausſchuß der landſtånde , ober die ſogenannten Verordneten , fommen alle Jahre einmal , und ſo oft , als es foaft die Umſtånde erfordern, zu München zuſam , In der Obern Pfalz ſind 1628 , da men . fie an Bayern gefommen iſt , alle landtage unterblieben ; ja , es iſt auch die ganje landſchaftliche Berfaſſung völlig verfallen.

S. 5.

496 $ . 5. Es wird in Bayern feine andere gottesdienſtliche Lehre und Hibung , als die rómiſchfatholiſche , geduldet , und die Bes welche die Reformation im wegungen , Techszehnten macht hat ,

auch hier ges Jahrhundert und daran relbſt die landſtane

de Untheil genommen haben , ſind zeitig uns In der obern Pfalz hat terdrüdt worden . zwar die evangeliſolutheriſche und reformirs te lebre die Oberhand gehabt : es iſt

aber

die r &miſchfatholiſche Lehre wieder eingefüh. * ret worden als das fand an Chur:Bayern gekommen , doch ſind viele Evangeliſche übrig Die Bayern ſind die eifriga geblieben . ften Katholifen in Europa .

Die Kollegiats

und übrigen fifter , Abteien , Probſteien Klóſter , die Kombureien , Urchidiafonate , Dekanate oder Ruralfapitel , und jugehog rigen Pfarren , Filiale und Kapellen in dies Tem Herzogthum , find unter das Erzbiss thum Salzburg , und die Bisthúmer

Eich

fått , Qugsburg , Bamberg , Freiſing, Þaſ: Der und Regensburg , vertheilet. ſau Pfarren ſind bei 1500 , der Vifariate , Fis liale und Sazellen bei 2000 , und die Ans jabl der Kirchen auf dem lande rou fich Sie gehören zu 71 auf 28709 erſtreden . Nuralbefonteri. Der anſetnlichen KISS fter ſind 36 ,

und der Kollegietſtifter

12 . Die

497

Die

Dominifaner haben

ein Rloſter :

fie haben

nur zu landshuth aber ebebeffen meha

rere gehabt , die ſie durch ihre Verwerfung der Lehre von der unbefleckten Empfängniß Uibrigens iſt noch Mariá, verloren haben . anjumerfen, daß der Herzog viele Kobeits, rechte dber die Geiſtlichkeit ausübe , f. E. das hinterlaffine Vermogen eines Seiſtlichen in ein Verzeichniß . bringen laſſe , an der

HAM . 10 24

Det cinta

Verwaltung aller Kirchen guten Theil nebo me u . T. w . S. 6. Die wahre und nůžlide Selehrs famkeit findet jeßt in dieſem Herzogthum , zum Vortheil und Ruhm defſelben , mehrere

abi

Liebhaber, als ehemals , und die Benediftis ner machen ſich vorzüglich um dieſelbe vero Zu Ingolſtadt iſt eine Univerſitat , dient. und zu München eine Afabemie der Wiſſens

St

ſchaften , welche auch 1765 auf durfürſtli dyen Befehl daſelbſt einen Offentlichen Lehre ftuhl der deutligen Sprach- und Redekunſt ,

%

Bayern bis bahin Sprache , beſtellt , überhaupt aber die alte Landesgeſchichte mit

gur . Verbeſſerung der in verabfäumten deutſchen

glücklichem Erfolg unterſucht hat.

$ . 7. Die Manufafturen ſind in neuern Zeiten vermehrt und verbeſſert worden. Es werden grobes Luch und wollene Zeuge ; Strümpfe, ſeidene Zeuge und Sammet, Las Bürob. Erdbeſor. 18. B.

Ji

peten ,

498 peten , Kattune , gute uğren , und andere Waaren verfertiget. Das Herzogthum füha ret 'vornámlich Vieh , Getreide, Holz, Salg und Eiſen aus . $. 8.

Die alten Bojer , welche zu den

Cetten gehåret haben , and 589 Jahr vor Ebriſti Geburt aus Celtien bber Gallien aus, und über den Rhein gegangen ſind , habent fich zuerſt in Böheim niedergelaſſen. Als fie aber daraus zur Zeit Kaiſers Auguft von den Marfomannen größtentheils ders trieben worden , haben ſie ſich ins Nori cum ' gezogen , und ihr Wohnſiß iſt von ihnen

das Bojer oder Bayerland ,

Bojaria ,

oder Bajoaria, (wofür man in ſpátern Zeis ten irrigerweiſe Bavaria geſchrieben hat , ) als das große frånfis genennet worden.

riche Reich im rechsten Jahrhundert unter - Klodwigs vier Sohne getheilet wurde , ta: men

die Bayern unter die

Oberherrſchaft

der Könige in Auſtraſen , und wurden von Ihr erſter Herzog , mela Herzogen regieret. chen man bei den alten Schriftſtellern zus verläſſig findet, iſt Garibald I, welcher uns ter dem auſtraſiſchen Könige Klotarius geo lebt hat, und auf welchen nach einander ge folget find : Safſilo 1 , Garibald II , Sheos do I ,

und Soeodo II.

große

bayeriſche

Proving

Dieſer theilte in

vier

die

Cheile ; für

499

. für ſich behielt er Regensburg , die Haupto ftadt derſelben , was ſich von daraus geo

-

gen

Morgen erſtredte, und das Noricum ; dem älteſten Sohn Sheodebert , gab er den Theil , welcher Rhátien begriff, deffen Haupt,

ort vor alters Bojen ( Bauzanum ) war ; dem dieiter Sohn Grimoald das ſüdliche Bayern oder Sübergau mit der Stadt Freiſing ; und dem dritten Sohn Sheode. bald das nerdliche Bayern oder Nordgau ,

VOI

bahin die heutige Ober - Pfalz gehört, und zu welchem vor Ulters auch die Stadt Nürnberg gerechnet worden . A1 : Sheodo

9727

der Vater ſowohl, als ſein jüngſter Sohn Sjeodebald , geſtorben war , fam die gange

bat

bayeriſche Provinz unter die beiden übrig gebliebenen Brüber ; da : denn Theodebert das nordliche und mittlere Bayern und No. ricuin , Grimoald aber das ſüdliche Bayera und Rhátien regierte. Auf Sheodebert folg . te fein Sohn Hugbert , auf diefen Ottilo , und auf dieſen Saffilo Il , welcher der letz te berjog der Bayern war : denn der från tiſche König , Karl der Große , fedte ihn feiner Widerſpenſtigkeit wegen im Jahr 788 in ein Kloſter , und zog Bayern an ſich , welches er bierauf durch ſeine Grafen res gieren Sdhne

ließ. ſich

Als feines Sohne in

die frantiſche Jie

Eudroig

I

Monarchie theilo

500 thellten , fam Bayern mit ganz Deutſch land an Ludwig den Deutſchen , welcher feis nen Wohnſiß zu Regensburg ' hatte ; und als dieſes Sohne ſich im Jahr 876 theiles ten , wurde Karlmann König in Bayern , von welchem zuerf rein Bruder kudewig der jüngere, und hernach der jüngſte Brus der Karl der Dide, Bayern erbte. 2118 aber dieſer von den deutſchen Reichsſtanden im Jahr 887 abgefeßt , und ſeines Brus ders Karlmanns natürlicher Sohn Urnulph zum König in Deutſchland erwählt wurde , tam auch Bayero an denſelben , und hier. auf an ſeinen Soon Ludwig das Kind. Sowohl zu dieſes Zeit , als nach ſeinem Lode, war Urnulph Markgraf in Bayern, welcher im Jahr 920 vom König þein . rid I zum Herzog in Bayern gemacht wurs de . Seine Söhne wurden von dieſem Hirs jogthum verdrånget , Sohn gleiches Namens

jedoch zum

fein

fideiter

Pfalzgrafen in

Bayern gemacht , und iſt der Stammvater , der Herren von Schir oder Scheurn , die nachmals von Wittelshach benannt wors den , geweſen , Kaiſer Otto der Sroße rchenfte das Herzogthum Bayern feinem Bruder Heinrich . König Heinrich IV nabm dem Otto II , Herzog ju Bayern, rein Hera jogthum, weil er ihm nach dem Leben trachs tete ,

301 tete , und .gab es 1071 deffelben Schwiew gerrohn Welf , deſſen Vater Ujo ein macho tiger Herr geweſen , dem Mayland , Ges nue, und viele andere in der Lombarbei ges legene Länder zugehörten , welche auf dieſen Herzog Welf und deffelben Nachtommen vererbet wurden. Von ihm ſtammte Bergog Het rich der Stolze ab, welcher 1126 oder

!! 1127 auch das Herzogthum Sachſen erhielt, aber dieſes ſowohl als das Herzogthum Fagern 1138 berlor, weil er ſich der Wahl

11

ED

1

Kónizs Konrad III entgegen repte. Sein Eohn Heinrich der Löwe tam zwar wieder zum Beſiß beider Şerzogthümer : allein , Kaiſer Friderich I erklärte ihn 1180. auch in die Ucht , und behielt nichts als die lů . neburgiſchen , braunſchweigiſchen und norbs heimiſchen

Lande , welche ein mütterliches : Erbgut maren ; hingegen die Reichslehen welche er inne geſabt hatte, wurden andern gegeben. Das Herzogthum Bayern , von welchem aber damals Enrol getrennet wors den , erhielt Otto der Erſte, Pfalzgraf von Wittelsbach , ( deſſen Vorfahren , Herzogs Arnulph Söhne, vor mehr als 200 Jahren unrechtmäßigerweiſe davon ausgeſchloffen und verbrånget worden waren, ) in eben dies fem ugoften Jahre als ein Mannlehnt. Sein

Sohn

Herzog

Ludwig , wurde vom Cate Ji.3

302 1 Kaiſer Friderich II auch gum Pfalzgrafert am Rhein erflärt , welche Pfalzgrafſchaft fein Sohn Otto II wirflich erhielt. Dies res Söhne, Ludwig der Strenge und Heins rich , theilten ſich 1253 dergeſtalt in die våa terlichen lande , daß jener die Pfalz am Rhein und Ober : Bayern , dieſer aber Mies der - Bayern befam . Ludwig des Strengen Söhne, Rudolph und Ludwig der jungere , theilten ſie abermals , und jener wurde der Stammdater des jeßigen churpfälziſchen , dies fer aber des am Ende des 1777ſten Jabres ausgeſtorbenen churbaverifchen Hauſes. Lekt: gedachter Ludwig , Herzog zu Ober: Bayern , wurde Kaiſer, und errichtete mit feines vers ftorbenen Bruders Söhnen und Enfel , den Pfalzgrafen ,

+

1329 zu

Pavia einen

ers

gleich , den alle Churfürften beftätigten , und der in den Häuſern Pfalz und Bayern bes ftåndig als ein Grundgeſeß und als eine pragmatiſche Sanfzion angeſehen , auch nachher in beiden Häuſern oft , infonderheit 1524 , 1724 , 46 , 66 , 71 beſtätigt und erneuert worden. In demſelben trat der Staiſer und Herzog reinen Vettern die Pfalz am Rhein , nebſt der damals juer ft alſo be nannten obern Pfalse förmlich ab . Sie verſicherten einander daß ,

in

wenn ein Sheil

dieſem

Bergleich

oder eine

Linie an måons

-

1

1

503 mannlichen Erben ausgehen würde, die Låns der und Herrſchaften derſelben , wie auch . die Churwürde , der andern kinie zufallen , und daß fein Sheil von ſeinen fanden eta was verfaufen , vertauſchen oder beräußern folle.

1340 bekam er Nieder: Bayern , als

die linie , welche daffelbe beſeffen hatte , ausgeſtorben war , und die pfälziſche Linie ihr Recht zur Erbfolgeder ober , bayerifchen Linie gegen 60000 Gulden und 6000 Mark Silóers abtrat , außer daß ſie ſich daffels bige auf den Fall , daß die ober: bayeriſche linie

ausgienge , ausdrüdlich vorbehielt , wie ber 1348 zu Ingolſtadt gefehloffene Vergleich befaget. Seines Sohne Stephan des erſten drei Sobne theileten ſich 1392 , und ſtifteten drei Linien , nämlich die ini golſtädtiſche i landshutiſche und münchens Iche; die erſte erloſch 1445 , die zweite 1503, die dritte mit dem

1777 ften Fahr.

Des Raiſers und Herzogs Ludwig gweis ter Sohn Albrecht , ſtiftete die ftraubingis che finie, welche aber rchon

1425 mit ders

felben Sohn Johann wieder ausgieng. Hierauf maßete ſich Kaiſer Sigismund Nies der : Bayerns auf eine widerrechtliche Beire an , und zwar ro, daß er ſich ſelbſt wider ſprach. Patare

Denn ob er gleich am Sonntage 1426 den Herjogen von Obers Fi 4

Bay

504 Bayern, einzigen rechtmäßigen Erben Nieder: Bayerns, ihr Recht, welches Re an dieſem Lande båtten oder haben ſollten, verlieh , ro Mellte er doch an eben demſelben Sage auch dem Herzog Ulbrecht dem fünften von Deft reich, welcher ſein Schwiegerſohn , und des legten Herzogs von Nieder - Bayern Schwes fterſohn war , einen gleichlautenden kehos brief aus , (als wenn Nieder - Bayern ein Weiberlehn våre pda es doch unſtreitig ein Mannlehn war , ) und gleich darauf am 21 . Mårz machte er , mit dieſem

Herjog einen

Vertrag , in welchem er feſtfeste , daß , da Nieber - Bayern dem Reich zugefallen fery , er , der Kaiſer, dieſes land für ſich und fei : ne männliche Erben behalten

und bei feis

nem Leben durch den Herzog Ulbrecht vero wefen laſſen wolle : wenn er aber ohne mannliche Erben abgienge , rolle es an reis ' ne Lochter Eliſabeth, Herjogs Ulbrecht Geo mahlin , und ihre Erbett , fallen , und wenn auch

ſie ohne Erben

abgienge ,

rolle

das

fand Mieder : Bayern an Herjog Albrecht Alſo erflärte der und ſeine Erben fallen . Kaiſer Piedet - Bayern in dieſem erſtlich får ein Mannlehn,

Bertrage

und hernach für

Allein, ohne bei dies ein Vermiſchtes kehn . fem Widerſpruch ftehen zu bleiben , ſo was ren noch

die natürlichen und allein recht mafia

505 mäßigen

21

Erben des Landes , die Hetfoge von Ober - Bavern , vorhanden , welche ior Erbrecht zu Dieder : Bayern dadurch nicht verloren hatten, daß ſie unter fich Theilun: gen ihrer Erblande ohne vorhergehende fais

+

ferliche Bewilligung vorgenommen hatten . Endlich ließ fich der Kaifer 1429.ju Prema burg durch die

+

li

ED

ES

daſelbſt verſammleten Für: ften gurecht weiſen , vergieh den Kerzogent von Bayern die erdichtete Berwirkung des Legns , und rente feft , wie fie Nieder, Bayern unter fich theilen ſollten ; und Hers 10g Albrecht oon Deftreich entfagte in dem felben Jahre am

Lage des

beil.

Undreas

Ja Regensburg får fich , ſeine Erben ,

ſeine

Bettern die Herjoge Friderich und Albrecht, und derſelben Erben , allem Anſpruch an Nieder: Bayern , der theils auf fein eigenes Recht , theils auf die Verleihung des Sais

1

fers Sigismund gegründet worden , gegen eine empfangene Summe Selbes . Dadurch ward alſo dieſer den Herzogen von Bayern

1

berurſachte weitläuftige Handel gånglid abs gethan . Seit 1545 haben in dem bayeriſchen Hauſe ſowohl alle Cheilungen , als gemeins Herzog febaftliche Regierungen , aufgehørt. 13 auf feinen ' erhielt für Mapimilian I gue Aufwand verglichenen Millionen Sulden Dáms di 5

506 Dämpfung der Empfrung in Böhmen , som Kaiſer Ferdinand dem zweiten , vermittelſt einer Schuld und Pfandverſchreibung , ein förmliches Unterpfandrecht auf das Land ob der Ens , es ward ihm auch durch den uns förmlichen Schluß eines unregelmäßigen und unvollſtändigen Churfürften - und Fürſtens tags vom 23ſten Februar 1623 , Die pfal giſche Churwurde , und das Erztruchfeffens Und weil Churfürft und amt übertragen . Pfalzgraf Friderich der fünfte , wegen der unbedachtſamen Annahme der ihm angetras genen böhmiſchen Krone , war in die Acht erflåret worden , auch der Kaiſer glaubte , daß ihm als Oberhaupt des deutſchen Reichs und König von Böheim , dadurch die Obers pfalz als verwirfet heimgefallen fey : ro fas be er dieſe für ein bequemes Mittet an ſich von der Schuld der 13 Millionen Guls Er überließ alſo dem den loszumachen. Herzog Maximilian von Bayern die gange Oberpfalz nebſt der Grafſchaft Ehant , fos wohl was in jener vom Reich , als auch mas von Bdheim zu lehn gebet , fåuflich nåmlich für erwähnte 13 Millionen Guls Vermöge des darüber errichteten Bers den . trages vom 22ſten Februar 1628 follte der Berjog Maximilian und deffelben mannliche Nach lommenſchaft , dieſe Oberpfalz erb - und eigens

• 507 eigenthümlich

beſiken und

behalten :

wenn

aber nach Abgang des bayeriſchen wilhelmia niſchen Mannsſtammes diere Provinz dem Reich eröffnet würde , oder den Ugnaten jufiele , rollte das Reich oder der Ugnat , dem fie jufalle , den Allodialerben nicht

nur alle Befferungen , ſondern auch die den Kauffchidling vertretende 13 Millionen Guls Bis dahin, Erioden , erſtatten und vergütigen .

ACES

daß diefes völlig geſchehen, follten die bayes Land - und Eigenthumserben nicht riſcher Band aus dem Beſiß der Ober - Pfalz weichen. Ja dem weſtphäliſchen Frieden Art. 4. behielt

ubote tid

der Churfürſt von Bayern die Ober - Pfalz mit der Graffchft Eham , für fich und reine

be on

månnliche Rachkommen , und begab fich der Forderung von 13 Millionen Gulden , auch des Anſpruchs an das Land ob der Ens .

By

Es ward aber feſtgefeßt , daß , wenn der Wilhelminiſche Mannsſtamm in Bayern ganz

hogy

13

ausgienge , und der rudolphiniſche Manns . Hamm in der Pfalz am Rhein noch vors handen wäre, ro folle die Ober -Pfalz und als te Churwürde an diefe pfälziſche finie 31 die achte Churwürde gang Der Rådfall der Ober- Pfalz roule

rúdfallen , und eingeben.

th

To geſchehen , daß den Alodtaterben des Churfürſten von Bayern , ihre Forderungen ,

M4V

Unſprüche und Rechtswohlthaten vorbehale ten

!

508 ten blieben : ja , es rollten auch die Rechte der rudolphiniſchen linie , in ro , fernt fie bem gegenwärtigen Vertrage nicht zuwider liefen , derſelben vorbehalten , ungefrånft und anerkannt bletben . Marimilian II murs de 1706 in die Meichs Acht erflårt , aber 1714 wieder in den Beſit feiner Lånder ges reßt. Dieſes Sohn , Churfürſt farl Al brecht , wurde 1742 zum römiſchen Kaiſer erwählt , war aber im Kriege mit Deſtreich nicht glüdlich . Bein Sohn und Nachfolo ger im Herzogthum und in der Churfürde,

11

Maximilian Joſeph, ſtarb am 30. Dezemb. 1777 , und mit ihm erlorch nicht nur der Wilhelminiſche Mannsſtamm des Hauſes Bayern , ſondern auch die bayeriſche Efürs würde , welche nebſt dem Ergamt wieder an das Haus Pfalf , mit dem alten Range , fiel.

An eben daffelbige

båtten auch alle

von dem lekten Ehurfürſten zu Bayern hins terlaffene Lånder fallen rollen : allein die Kaiſerin Königin Maria Thereſia machte dero moge der oben erwähnten Belehnung , wel: de Saifer Sigismund dem Herzog Albrecht von Deftreich ertheilet babe, an alle baye: riſche lande und Bezirte , welche nach der Steilung von 1353 der nieder - bayeriſche Herjog Johann Ju Straubingen beſeffen , an die Serrſchaft Mindelheim , auf welche Rain

1

the

VN

IC

509 Kaiſer Maximilian

1614 dem Hauſe Defta reich eine Unwartſchaft verliehen , und an die böhmiſchen Leben in der Ober: Pfalz, mela

che

die

Hauſes

erloſchene Wilhelminiſche Linie des Bayern beſeffen habe , Unſprüche ,

und der Ehurfürſt

Karl Theodor zu Pfalz

ließ ſich überreden und bewegen , dieſe Un. ſprůdhe får richtig anzunehmen , auch noch andere ihm und ſeinem Hauſe rebr nachtheis lige Dinze einzugehen , wie der Vergleich dom 3ten Jánner 1778 beſagt. Zu glei cher Zeit jog der Kaiſer die Reichslehen ein , welche durch des Churfürſten Mari: milian Joſeph Cod erledigt feyn ſollten. Gegen dieſe Zerceißung des Herzogthums Bayern , that König Friderich der zweite von Preußen theils nis Churfürſt , theils weil die Hau er Sachſen , Pfalz- Zwybrück und Medienburg , zu ihren Gerechtſamen zu gelangen , ſeinen Beiſtand ſuchten , dem Wiener Hofe verſchiedene Monate lang freundſchaftliche Vorſtellungen : weil aber dieſelben nichts ausrichteten , und der Wies ner sof die Unterhandlungen am 24. Junii abbrach , ro bob ſie auch der König am 3. Julii auf , und der Krieg gieng an , ward

54

3

aber fchon am 13. Mai 1779 durch den Frieben zu Lefchen aufgehoben , in welchem das Haus Deſtreich nur ein Stüc des Renta

1

510 Rentamos Burghauſen bekam , und fich auf ewig aller Anſprüche an die von dem ders ftorbenen Ehurfürſten von Bayern hinters laffenen fande begab : es ward auch der Churfürſt zu

Sacren wegen der Alodialo

erbſchaft abgefunden . § . 9. Das Reichserztruch reßamt und die Churid ürde , hat das Haus Pfalz von alten Zeiten ber bereffen. Als es ſich in jwei

Häuſer ,

nämlich ins bayeriſche und

pfälziſche, theilte , (9. 8. ) wurde wegen der Churwürde ein Vergleich getroffen , und in dem Sheilungsvergleich , den Kaiſer Ludwig aus Bayern 1329 'mit feines Bruders Sdh, nen errichtete ,

wurde verglichen x daß die

Churwürde beiden Häuſern gemein feyn, die churfürſtliche Stimme aber von ihnen wechs felsweiſe geführet werden ſolle. Ulein das pfälziſche Haus brachte es dahin , daß ihm 1356 in der goldnen Bulle die Chura würde allein zugeſprochen wurde , worauf es ſich auch das Erztruchreßamt allein ans maßte . Als der Churfürft qu Pfalz , Fris derich V , in die Acht erflårt wurde, bekam Bayern 1623 deſſelben Eburmurbe und das Erztruchreßamt, und jene wurde ihm im weſtphäliſchen Frieden beſtätigt , des lekten aber nicht gedacht , dod blieb es im Berita deffelben , außer daß Chur - Pfalz daſſelbe von 1706

51 Abgang

ti

1706 bis

w

des bayeriſch : n Hauſes mit Churfürſten Mas rimilian Joſeph , fam deſſelben Charwürde an das Haus Pfalz.

14 verwaltete,

Nach

S. 10. Der herzogliche bayeriſche Litel iſt : Bon Gottes Gnaden in Ober , und Nieder - Bauern, auch der obern Pfalz Hers 309 , Pfalzgraf bei Leuchtenberg. Das

Rhein , Landgraf ju Wappen , wegen des

Herzogthums Bayern , ſind Weden oder Rauten von Blau und Silber. 9. 11. Die bayeriſchen Erbhofámter find : das Ecblandhofmeiſteramt, weldes ſeit 1618 die oon Haslang verwalten ; das Erbtruchſeßamt, welches die reichsgräfliche Familie dieſes Namens bekleidet ; das Erbs

TAN

marſchallamt,

welches ſeit

1411

die

von

Gumpenberg haben ; das Erbſchenfenamt, welches die Grafen von Preyſing beſitzen ;

Blue MA

und das Erblandjägermeiſteramt, welches die Grafen von Cérring haben , die ſchon 1356 im Beſit deſſelben geweſen , und 1607 aufs neue damit belehnet worden ſind. S. 12. Der bayeriſche Ritterorden des

M

beil. Georgs , iſt 1729 vom Ehurfürſten Starl Albrecht erneuert worden . Die Rits ter werden Beſchützer der unbefledten Em. pfängniß der allerſeligſten Jungfrau Maria genannt , und müffen ihre 16 übnen auf : Doll

512 boufommenſte erweiſen f8nnen . jog iſt Großmeiſter des Ordens.

Der Kero Sein Bei.

chen iſt ein blau emaillirtes Kreuz , in der ren Mitte ſich der heilige Ritter Georg be findet, auf der andere Seite aber des zweis Stifters berzogener Dame mit dem ten Churbut, und in den vier Eden vie Bucha ftaben I. V. P. F. 0. i . juftus ut palma Es wird an einem breiten bello florebit. blauen Bande getragen , welches an beiden fingerbreiten richwarzen Seiten mit einem es ſind und weißen Rande verſehen iſt.

dem Drden die Pfleggerichte Abensberg und Ultnianſtein , Alca; Schwaben, Wafferburg, Eggenfelden , Aerding , Neumarkt , Stadt am Hof und Bernſtein, Riebt und Hirſchau, jugelegt worden , ſo perraltet werden . $.

13.

Uuf dem

paß fie von Rittern Reich stage hat der

Herzog von Bayern , in dem reidos fúrſtlis chen Kollegio , wegen Bayern auf der welts lichen Bant die erſte Stelle und

Stimme ;

der landgrafſchaft Leuchtenberg noch eine Stelle und Stimme zwiſchen Sas

und wegen

Im bayeriſchen ponen und Anbalt gehabt. Kreiſe iſt er mitausrdreibender Fürſt und Direttor , und hat auf den Kreistagen rechs Es bat fchon 1521 Wegen der Stimmen . berzoglichen

Würde ,

einen

churfürftlichen Reichss

4

513 '

Reichsitiátriularanſchlag von 60 zu Pferdë und 277 zu Fuß , ober 1828 FL gehabt , bei welchem es auch nachher geblieben iſt ungeachtet man gemeinet hat, daß er weer gen der obern Pfalz und Grafſchaft Cham die Hälfte des churpfälziſchen Anrchlags tragen ſollte. Der Kreismatrikularanſchlag ift dem Reichsmatrikularanſdlag gleich . Zu

SAW

einem Kammerziel iſt das Herzogthum Bay. ern auf 811 Rthlr. 573 Kr. angeſeßt, wenn

WA gen der obern Pfalz aber hat Bayern nië etwas erlegt , ob ihm gleich die Hälfte des Unſchlags , welchen Churpfalz wegen derfela ben gehabt, vom Kammergericht angeſchries. bent worden.

8

Die landesfürſtlichen vornehms . $. 12. ften Kollegia, find bis zum Lode des Chur . fürſten Maţimilian Joreph geiveren : das erſte Miniſterium der gebeimen Sponferenzrås

ib das hohe Ditafterium der churfürſtlia Reviſionsråthe ; das Hofrathstolles gium ; das geiſtliche Rathskollegium ; das Hoffriegsrathsfollegium ; das Hoffammets kollegium ; das Kommerzienkollegium ; das the ; Then

Můng : und Bergwerksfollegiuin. Uiber das ganje Herzogthum Bayern ſind vier Rents ámter oder Regierungen gefeßet , nåmlich jidei

über Mieder: Bayern, welche zu Landss

but und Straubing rind , Bård Erdbeſtbr. 18: B.

und zwei libet 9beri

1514 Ober - Bayern , welche zu München und Burga bauſen find. Die Regierung des Fürſtens thums Ober : Pfalz iſt zu Amberg . Den ju jedem Rentamt gehörigen Pfleggerichten ,ſind louter gräfliche , freiherrliche und Ritters ftandesperſonen vorgefeget. S. 15. Zur Zeit der lekten bayeriſchen Churfürften , haben die geſamten Eintünfte derſelben , und die Einfünfte der baperiſchen Landnánde , von welchen die landfiändiſche

Berfaffurg unterhalten worden , ungefähr & Die Schul Millionen @ulden betragen . ben, welche Kaiſer Karl VII hinterließ, bea trugen ungefähr 40 Millionen Gulden , wels. che bei dem Sobe des lekten Ehurfürften noch nicht zur Hälfte bejablet, ja 37 Millionen neuer Schulden hinzugekommen waren . S. 16. Die legten Churfürſten konnten bei guter Einrichtung wohl 12000 Soldas ten unterbalter , und zu Striegszeiten wohl 15 bis 20000 Mann aufbringen . . 17. I do beſchreibe aun

1. Das Herzogthum Bayern ,

welches beſteht 1. Sin Obers Bayern , Weledes unter gwei Stuntámtern oder

Res

gierungen dertheilt iſt,

1. Bu

DU

be ela

love

1

ENH

SIS I. Bu dem Rentamt München, gehören 1. München , Monachium , die befes . ftigte herzogliche Haupt- und Reſidenzſtadt, Sie iſt wegen welche an der Jier liegt.

ihrer geraden und breiten Gaffen , und die: len ſchönen geiſt - und weltlichen Gebäuden , eine der foonſten Ståbte in Deutſchland und Europa ;

fou

auch

auf 40000 Eins

Die anſehnliche herzog , liche Refideng , welche Churfürf Marimi lian I erbauet bat , bat vier Hdfe , nämlich wohner enthalten .

den Prinzenhof , der mit vielen metalenen Bildráulen gezieret iſt, den Staiſerhof, (wels che beide die ichdnften find , ) den Kuchelbof, welcher der größte ift , und die alte Burg. Die vornehmſten Merfmürdigteiten dieſes Schloſſen , ſind : der große und ſchöne Sair ferfaal , eine Kapelle der Mutter Gottes , welche mit einem großen Schak pranget ; das Antiquarium , in welchem ein Paar hundert marmorne Bildſáulen und Bruſts bilder der alten römiſchen Kaiſer , und einige hundert , andere Ulterthümer , welche große tentheils aus Italien gebracht worden , ju ſeben find ; die Schaßfammer , die Kunſt und der churfúrſtliche Bücherfaal. fammer , 1729 hat das Schloß und infopderbeit die Echaktammer großen Brandſchaden erlitten , und

1750 iſt ein

ganzer

Flügel deffelben ab ,

abgebrannt.

Gegen Morgen deben die lana

desfürſtlichen Zeugh& uſer , und gegen Mits ternacht ift der große Hof- und Luftgarten , und bei demſelben das Turnierhaus . ' An der Weftſeite des Schloffes und demſelben gegenüber , ſteht der rchišne gråflich :preyſime giſche Pallaſt.

Es ift noch

eilt

anderes

Schloß vorhanden, welches Verzog Wilhelm erbauet hat. Auf dem großen Marktplatz findet man eine hohe mármornie Saule mit einem metallenen Bildnis der Jungfrau

Maria, und zwei große Springbrunnen : an dem Plaß aber ſtehen das Rathhaus , das Landſchafthaus , und viele hobe und bertas Das Kollegiatſtift und die lete Håuſer. Pfarrkirche zu

unſerer

lieben . Frauen , die

6. Peterskirche , das Uuguſtiner -Kapuzinera Karmeliter - Franziskaner , und Cheatiners Mönchenflofter , das ehemalige Jefuiterfols legium mit einem anſehnlichen Bücherſaal, das 9. Klaren : Brittid : und Nidler , Frauens floſter, die Wohnung der engliſchen Seſells fchaft ,

das S. Eliſabeths : oder Herfo983

1 und S. Jofephsſpital, und des Heil.Sijle fpital, machen die vornehmſten geiſtlichen Uiberhaupt find fier 19 Gebäude aus . andere Klofter mit Rirchen und noch Kirchen.

1759 iſt hier eine Hindemie der

Wiſſenſchaften

geftiſtet , und vom

Ehurfür tent

517

ften privilegirt worden , welche die Aufnah . me der nuflichen Wiſſenſchaften und freien Kúnſte in Bayern zur Abſicht hat . Jenſeits der Jfer iſt die Au , ir toels cher das alhertiſche Haus mit reiner Kapels le, und das merken iſt. In kloſter, den : Wollen

durfürſtliche Fabrithaus zu bes Ob der Uu ſteht ein Pauliners München ſind Sammet : Seis , und Tapetenmanufafturen .

Es iſt wahrſcheinlich ,

daß die ehema :

lige Stadt Campodunum ober Campido num in dieſer Gegend geſtanden habe. Die Stadt München hat Herzog Hrinrich der Rowe ums Jahr 1175 auf einen Grund , welcher dem Kloſter Schöftlaren zugehöre

M

ol

1

bat , erbauen laſſen . 1327 litte ſie großen Branbrchaden , und 1448 brannte ſie faft ganz ab . 1632 wurde ſie von den Schwes den ,

1704, 1742 und 43 von den Deft .

reichern eingenommen , welche im lektanges jeigten Jahr hieſelbſt eine landesadminiſtra . zion anlegten . 2. Das Pfleggericht Dachau , enthält 1 ) Dachau , einen Marft auf einer Høg

be , am Fluß Ummer ,

neben welchem auf

Dies einem hohen Berge ein Schloß liegt. fer Drt hat vor Ulters eigene davon bes nannte Grafen gehabt, welche von den Sra . fen von Scheurn abgeſtammet , und 1175 ME 3

51 % ausgeſtorben

find į die Herrſchaft Dachau aber iſt ſchon vorher an Herzog Otto I ver's fauft worden . Von hier aus iſt nach Schleiss

beim ein Kanal geführet worden. 2 ) Brud, oder Prud, auch Ober - Bruck , einen Martt am Fluß

Ammer ,

bei Fürs

ſtenfeld. 3 ) Nympfenberg , ein herzogliches Luſts rcblog, welches eine halbe Stunde von Mins chen liegt , ſchöne Garten und Waffert ünfte Bon bter geht nach München ein bat. Sanal. 4) Schleisheim, ein prachtiges berjogli ches Cuſt ( chloß , ungefähr fünfviertel Meilen von München , welches vornåmlich einen groñen Schaß von Gemålben hat , welche die berühmteſten Meiſter, als Peter Rubens, Albrecht Dürer, van Dot, und andere vers fertigt haben , und vermoge der 1771 ju München gedructen Beſchreibung dieſer Gal: terie , 1050 Nummern betragen . Albert V , Wilhelm V, Maximilian I , deffelben Sohn Ferdinand , Maximilian II , und Kaiſer Karl VII haben dieſelben inſonderheit ges Aus dem Garten fømmt man in fammlet. eine große und mit finden befeste Malls Gebäude bahn , an deren Ende das artige Luftheim ſteht , worelbſt ein Kanal anfängt, voelcher auf der einen Seite bis Dachau und

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11

}

$ 19 und auf der andern bis in die Ffer gett . Auch iſt bier eine herzogliche Stuterei. 5 ) Fürſtenfeld , eine anſehnliche Mannd's abtei Ziſterzienſerordens , am Flug Ammer .

6) Juberſtorf , eine Probſtei regulirice Chorherren Auguſtinerordens , am Flus Slon . 7 ) Dara, oder Lara , ein Kloſter Uugus finerordens . 8 ) Udt und dreißig Spider , abelich :

Sine und Hofmårfte , ald : Deutin bofen , Haimhauſen , Schonbrunn, Lauterbach . Mant , mendorf , Maiſach , Menjing , Neuhauſen , Simershaufen , Spilberg , Suljemos . 3. Das Pfleggericht Crant pergi oder Crankberg , hat den Namen von einem als ten Schloß , und enthalt 1 ) Meuſtift, eine anſehnliche Mannsavrei Pråmonſtratenſerordens. 2 ) Weic, en - Stefen , oder Stephan, eine Mannsabtei Benediktinerordens , am Fluß Morach . 3 ) Acht und gwanzig Schlöffer , abeliche Siße und Hofmartte : als Eammerberg, Eis fenhofn , Haidlfing, Herepell, Hobencammer , Mår : ling , Maffenhauſen , Ottenberg , Pifo liſ, Lalbauſen ,

Yeßendorf.

4. Das Pfleggericht

Pfaffenhofen ,

in

welcherry

14

1 ) Pfafa

520 I ) Pfaffenhofen , ein Städtchen , am Fluß Ilm . 2) Bohenwart , Alta Specula, Summon torium , ein beſchloſſener Markt, mit einer Frauenabtei Benediktinerordens 1 am Fluß Paar .

3 ) Geiſenfeld , ein Markt, am Fluß Fim , mit einer Frauenabtei Benediktinerordend, welche .ehebeffen dier Erbbeamte gehabt hat. 4 ) Scheurn , oder Scheyren , ein Mannss kloſter Benediktinerorbens , welches auf der Stelle des Stammbauſes der alten Girafen bon Scheurit ober Schepren Reht , welches vecmuthlich und nicht worben .

zuerſt vom Saiidr Rudolph... vom Herzog Arnulph , erbauet

5.) Zwanzig Schloffer, adeliche Siķe uno Gofmårfte , als : Bårnbach , Jlmünſter , 10 ſelbſt vor Alters ein Kollegiatſtift

geweſen

iſt, welches 1495 nach München verlegt 1 worde n ; Kúningsfeld , Puchersriedt , Reia cherzhauſen , Ritterswert , Rohrbach , Rota tened , Schentenau . 5. Das welchem

Pfleggericht Mainburg ,

in

1 ) Mainburg , ein Marft, am Flüßchen Ambs. 2)

Fünf Schiffſer ,

adeliche

Siße und

Bofmårtte , alo : Meilnhofn , Nakenhofn . 6. Das

ull

1

521 6. Das welchern

Pfleggericht

1 ) Neuſtadt , Donau .

ein

Neuſtadt ,

Städtchen ,e

in

an der

2 ) Irnſing , ein Hofmarkt. 7. Das Pfleggericht Abenſperg und Alt . manſtein i iſt dem Ritterorden des Heiligen Georgs beigelegt , und enthalt 1 ) Ubenſperg, vor Ulters Abulina , Ponfe

Aventinum , ein Städtchen und Schloß , am Fluß Umbe , maſelbſt ein Karmelitera Es hat vor Alters den dabon klofter ift. benannten Grafen und Herren von Uben . ſperg zugehört, welche von den Grafen von Uis Nillas , der Scheurn abftammeten . lekte dieſes Geſchlechts,

1485 umfam ,

fie

len feine Süter dem Reich , als Reichsles ben , anheim , wurden aber 1493 vom Kai In fer Maximilian an Bayern verkauft. diefer Stadt iſt der vortrefliche bayeriſche Geſchichtſchreiber boren .

Johannes Aventinus

ges

2 ) Altmanſtein , ein Markt, welcher auch ben ' voa Abenſperg jugehört hat. ühl tt ng ltm , , ein Mar an der U mis 3 ) .eki Kollegiatſtift . einem demſel Bei ben

liegt das Schloß Randeck , auf, einer Rei. len sobe, Kts 4) Ror,

4) Kor, ein Markt ; mit einer Probſtei der regulirten Chorherren Pluguftinerordens . 5 ) Påring , ein Benediftirer Mannsflos ſter, welches egedeſſen ein Kloſter dér regu : Sirten Chorherren Auguſtinerorbens gewes fen iſt. 6) Das Schloß Grchhauſen , und die adelichen Siße Hagnhill un ) Offenborf. 8. Das welchem

Pfleggericht

1 ) Riedenburg , mühl, bei obe liegt.

Rübenburg ,

in

ein Marft an der Alty

welchem ein Schloß auf einer Es baben hier vor uiters Gras

fen gewoont ,

welche davon benannt

wors

den , und zur Zeit Rönigs Rudolph ausges ſtorben find. 2 ) Altmühlmünſter, Monaſterium Ale Manne, eine sfomtburei des Johanniterors dens , an welchen ſie 1311 getommen iſt , da ſie vorhin den Tempelherren jugehört hat. 3 ) Schamhaupten , ein Rollegiatſtift, wels ches ehebeffen eine Probſtei der regulirten Chorherren Auguſtinerordens geweſen . 4 ) Zwölf Schlöffer , adeliche Biße und .. Hofmårfte, als : Uichling , Flågelsberg , Hårenader , Mayren , Prun , Lachenſtein , Bildenſtein . 9. Das Pfleggericht sidſcing, in welchem

I ) Res

523 1

14

1 ) Aprching,

ein

Martt ,

woſelbſt

eis

me römiſche Pflanzſtadt geweſen ſeyn , und Cæſarea geheißen haben roll. 2 ) Die Soldfſer , adelic en Siße und Hofmårfte :

Kelmannsberg , Rafin , Prun ,

Schlecheſtein .

in 10. Das Pfleggericht Robburg welchem I ) Kosburg , ein Marft und Schloß ant der Donau, welches vor Alters eigene Gras fen gehabt , die 1204 ausgeſtorben find. 2 ) Seimersheim , ejn Marit. 3 ) Pføring , ein bemauerter Marft an der Donau , ein uralter Ort , welcher vor

Uiters Epona geheißen haben font. 4 ) Sigenburg, ein Marft, am Flußchen Umbs . 5 ) Biburg und Münchsmünſter , ehema.

1

lige Jeſuiterreſidengen , welche ebedeſſen Benediftinerfldfter geweſen . 6) Sechszehn Schldffer , adeliche Siße

1

und Hofmárfte , als : Waderſtein , an der Donau , Penting , Dettling , Salbait , Srain . 11. Ingolſtadt , in alten Zeiten Aurea tum , eine Stadt und Feſtung an der Dos nau, mit großen , breiten und wohl bebaues ten Saſſen , iſt der Siß eines bergoglichen Statthalters , hat eine obere und untere Pfarr :

524

1

Pfarrkirche, ein ehemaliges Jefuiterkollegium und Gymnaſium , 2 Mannstlóſter, ein Frauen , Klofter , noch drei Stirchen , und eine 1472 geſtiftete uno 1746

derbefferte Uniperſitat,

bei welder man ein Antiquarium , und eis 1632 wurde nen guten Bücherfaat findes. fie von den Schweden Orrgeblich belagert , 1743 aber von ben Delfreichern erobert. Die Stadt bat die Stapelgerechtigfeit. Zu derſelben gehören die Pflegen Gerlo fing , Dettiag , Stainbaim . 12. Das Prleggericht Schrobenhauſen , in welchem am

1 ) Sdrobenhauſen , eine kleine Stadt . Flui Paar , mit drei Pircher . Bei

berſelben iſt eir. Franzisfaner Manchenfloffer, ? ) Fünfzehn Schlaffer, adeliche Sitze und Hofmárfte , als : Niedern- Urnbach , San. bijell, Gerlbach , Herzhauſen , langenmoren , Debljhauſen , Satlberg , Steingriff. 13. Das Pfleggericht Rain , in welchem 1 ) Rain ,

eine

fleine befeſtigte Stadt ,

nicht weit vom Lechi

ain Flüßchen Acha ,

Welche im dreißigjährigen Kriege einigemat von den Schweben , und 1704 von der vereinigte: faiſerlichen und engtåndifchen Hrs mee eingenommen worden . Unweit derſela ben betam Graf Einn bei einer am kech aufs

gas geworfenen Schânge am Fuß eine Bunde , an welchec er gu Ingolſtadt ſtarb. 2) Pšttmes , ein Marft. 3 ) Nieder - Schönfeld, eine weibliche Albé tei Ziſterzienſerordens , am Waſſer Ada , welches unterhalb derſelben in die Donau

21

F

fått. 4) Thierhaupten , eine Mannsabtei Ben

nediktinerordens . 5 ) Eilf ocoloſſer, adeliche Siße und Hofs mårfte , als : Gumpenberg , Paht, Schornt, Nietbeim , Walden. 14. Das Pfleggericht Donauwerth , it welchem 1 ) Donauwerth ( Donamert , Donaus törth , ebedelſen Søwabiſch - Wirth , auch Wörth ſchlechthin ) eine Stadt an der Dos nau , da , wo ſie den Fluß Werniß aufe nimmt ,

auf der Grenze von Bayern und Schwaben . In derſelben iſt eine Kirche zu unſrer lieben Frauen , eine Benediktinet

. Mannsabtei , gum heil. Streuf genannt , die urter dem soglift Hugsburg fteht, und welcher das zuin fchwäbiſchen Streiſe fteuera bare

und

am

Ende deſſelben

angeführte

Dorf Münſter zugehört , und ein Kromthu . reihaus des deutſchen Ordens , fu weldern bas Dorf Lauterbach gebėrt . Die Stadt 967

326

gehörte ebedeffen, als eine evangeliſche Reichss fadt., jum rowwabiſchen Kreiſe. Ob ſie Rais ſer Reinrich VI, oder Raiſer Ulbrecht I, oder erft Kaiſer Karl IV ,

ju einer Reichsſtadt

gemacht habe , darüber ſind die Schriftſtels ler nicht einig. Kaiſer Karl IV bat fie 1376 den Herzogen zu Bayern verpfåndet , Kaiſer Sigismund aber

1414 wieder

eine

geldſet, ans Reich genommen, und ihr 1434 eine Urkunde ertheilt, daß fie niemals vom Reich veräußert werden rollte. Sie beo hauptete auch ihre Unmittelbarteit bis 1607, da

ſie wegen vorgenommener. gewaltſamer

Hinderung einiger von der Abtei zum heil. Kreuz angeſtellten ungewodhnlichen Prozeſs fionen , vom Kaiſer in die Adt erflårt, und die Voljiehung

derſelben dem

Herzoge in

Bayern aufgetragen worden , welcher fie eingenommen , und im Beſik behalten. Im weſtphäliſchen Frieden wurde in Anſehuug ihrer beſchloſſen , daß , wenn auf dem nächs ften Reichstage die Reichsſtånde dafür hal ten würden , daß fie in ihre vorige Freiheit wieder hergeſtellet werden müſſe, fie in geifts und weltliden Sachen eben daffelbe Recht genießen folle , deffen ſichy , vermoge dieſes Friedensídluffes, die dbrigen fréien Reichs: fånde zu erfreuen båtten , jedoch niemandes Reche

327

RE

Xechten an diefe Stadt ungeſchadet. Dies ſer Husſpruch fonnte ibr nichts helfen , und ſie blieb auch : wirklich in bayeriſcher She's walt . Bon 1705 bis 14 genoß fie zwar der ehemaligen Reichsunmittelbarkeit mies der , durch den Baadner

00

Frieden

aber tam

fie wieder an Churbayern . Unterdeffen wird ſie noch immer bei den fchwäbiſden Kreis tagen aufgerufen , und in der Preismatsidel fowohl, als in den Unterſchriften der Kreis

hy

abſchiede , nachgefábtt. Bu der Stadt ge hören unterſchiedene Gáter,

.

Die biefige Reichspflege Wortb , hat Kaiſer Karl V 1530 an die Stadt , diere

il ICH 11

aber 1536 an das gráfliche Haus Fugger, für 6600 Fl. verfekt, von welchem die Sais

3

fer Karl VII durch einen Bertrag an ſein Churhaus geldſet hat. Sie begreift bor , nåmlich vier Dörfer, unter welchen das Dorf Lauterbach, iſt, welches vorhin angezeigters maßen , der hieſigen Romthurei des deuts fchen Ordens , mit dem Gericht und allen Rechten und Dußungen , guſtandig iſt , in Unſehung des Blutbannes aber der Reichsa pflege zugehört. Bürſdo.

In

dieſer

ift eine

freie

2 ) Der Schellenberg, unweit der Stadt, ift burde die Mleberlage , welche 1704 die

$2$

berſchanzten Babjern Bok det bereiäigtett engländiſchen und faiſerlichen Armee bei demis felben erlitten haben , merkwürdig geworden. 15. Das Pfleggericht Wembdingen, weli zwiſchen dem Fürſtenthum Neuburg und der Grafſchaft. Dettingen liegt , hat bor Allters den Grafen von Hirſchberg, jus thes

gehört , nada deren Abſterben € 8 , als eint biſchöflich : regeneburgiſches Behn , an die

LE

von Wembdingen gekommen , welche es an . die Grafen von Oettingen , dieſe aber 1407 an Bayern verkauft haben . 1504 vers Bayern es wieder an Dettingen, beë Kauf fam aber , wegen Widerfeßung det Bürger der Stadt, nicht zum Stande, uns der Kaufſehilling von 20000 Fl. rok 1517 faufte

jurückgegeben reyn.

Dazu gehdet

1 ) Wembdingen , eine tieine Stadt mit einem Schloß und nabgelegenen Geſundbað.

abi

2 ) Fünfſtetten , lögheim , Rüsbühl, Ans merbach , und andere Derter.

ti

16. Das Pfleggericht dicha , dein Ritterorden des Heil. Georgs

welches jugelegt

iſt, und in welchem )

je 00

1 ) Micha , eine kleine Stadt , am Fluß Paar , mit einem alten Schloß , zwei Kics den , lind einem Hauſe des Johanniterors

bens :

1033 wurde ſie von den Schiveden eros

BAL

Qui ber ed

wel

529 erobert ; unb archer't.

1634

von

denſelben einges,

Nicht weit von derſelben hat das Schloß Ober - Wittelsbach , das Stammhaus det Grafen von Wittelsbach ,

geſtanden ,

wels,

ches niedergeriffen worden , als Otto von Wittelsbach 1208 den rémiſchen König Philipp um das Leben gebracht hatte ; ja die Steine deſſelben rollen zur Erbauung bies angewandt reyn . Unter ſes Städtchens demſelben iſt das Schloß lnter. Wittelsbach . eine Romthurei des 2 ) Blumenthal, deutſchen Ordens , nicht weit von Aicha. 3 ) Uinling, ein Markt. 4) Últomünſter , ein Märft , mit einer Frauenabtei com Orden der heil. Brigitta oder S. Salvatoris . 5 ) Inchenhofen , ein Marft. 6 ) Kúpach , ein Markt mit einer Frauens abtei Benediktinerordens. 7 ) Drei und zwanzig Schifffer, adeliche Siße ünd Hofmårfte , ais : Affing , Großa þauſen , Dannern , Pichel , Oriegbederzell, Hußlangfreut, Hilfershauſen , Ober - Gries: bach , Napperfell , Schönleitten , Winden , Scherned .

17. Das welchem

Pfleggericht

Büch . Erdbeider . 18. B.

Friedberg ,

ht

in

1 ) Fried.

5.30 :

1)

Friedberg , eine Stadt, in deren Nadi

barſchaft die Adja entſpringt , liegt auf ei nein Berge , hat ein alted Soloß, und zwei Kirchen . Jöre tlhrmacher ſind berühme. Sie iſt 1632 und 46 eingeårchert worden . 2 ) Sieben Schidfier , abeliche Siße und "Hofmårite, als : Steßlingen , Låſing. Pfleggericht Möringen , 18. Das welchem

in

Meringergell , ein Hofmarft. 19. Das Pfleggericht fatidsberg , in welcbem 1 ) Landsberg , eine Stadt am Rech, mit

sinem alten Bergſchloß , welche vor Utters In derſelben eigene Grafen gehabt hat. ſind zwei Kirchen ,

und ein ehemaliges Jes

1632 , 33 ſuiterfolleginm und Gymnaſium . und 46 bat fie vieleei erlitten . 2 ) Diefen , ein Marft am Ammer- See, mit einer Probitei der regulirten Chorher Es hat vor Alters ren Auguſtinerordens. Srafen von Dieffen gegeben , deren Schloß dem lofter gegen über geftanden hat. 3 ) Raitenbuch , auch Rottenbuch , eine anſebrahe Probftri der regulirten Chorbers ren Nuguftinerordeno , welche Welf IV , der erſte Far riche Herjog dieſes Namens , 1185

geſtiftet hat.

Sie

liegt am

Fluß Am :

!

530 Ämmer. Ihr gehört in Schwaben die reichsa lebnbare Herrſchaft Oterze !. 4 ) Steingaben , eine Mannsabtei Präs monſtraten erordens . 5 ) Weiffenbrunn , eine anſehnliche Manns. abtei Benediktiverorbens . 6) Sieben und zwanzig Sd left , ades liche Sitze und Holmårfte , als : Adel860, fen , Tereſingen , Fåberen ) Dürfenfeld , Emmingen, Gaine 5 ofen , Kaltenberg , Hur lach , Jolingen , altenhers, Lichtenberg, Pes ſtenader, Somijen , Stainebaty, Windach , Wintl. 20. Das welchem

Pflesgericht

1 ) Schongau , eine einem Berge

am Lech,

Schongau ,

in

fleine Stadt , auf mit

einem

alten

Schloß , welche vor Alters ben Herzogent in Schwaben , aus dem Hauſe Hohenſtaufo fen , jugehört hat , und 1206 an Heri Bog Ludwig don Bayern verkauft worden Teyn roll. 2) Peiſenberg , ein Kloſter. 21. Das Pfleggeridt , oder die

rdhaft Hohen : Odwangau , liegt und an der tyroliſden Gredje ,

5 er :

am fech hat one

1 Ulters : tem welfijchen Haufe jugetórt , iſt 1191 an die Herzoge von Edwaben , aus dem

532 Hohenſtauffen gekommen , und von dieſen 1206 an die Herjoge von Bayern geſchenft worden , deren Landeshoheit rich

dem Hauſe

Inhaber nach und nach entzogen Im fünfzehnten Jahrhundert has baben . ben ſelbige die Herren von Baumgarten bes reffen , von welchen ſie an die von Freunds ,

aber ihre

berg , verfekt , aber 1576 von Bayern ein. geldſet, und endlich auf beſtåndig erworben worden. Der ſchwäbiſche Kreis hat ſie uní ter ſeine Beſteurung gieben wollen , woges gen ſich aber ſowohl die von Baumgarten , Das als Bayern , allezeit gereßt haben . Schloß Hohen . Schwangau , liegt auf eis nem Berge , und bei demſelben iſt der Albree. 22. Das Pfleggericht Weilheim , ento hålt einige große und noch mehrere fleine Seen , als : den Ammer • Balchel - Rochels und Staffel · See , grenzet auch an den Wurmſee. Dahin gehört 1 ) Weilheim , eine Stadt, am Fluß Ams mer , mit einem kleinen Schloß und Frans ziskanerkloſter. Das Gerchlecht der Srafen von Weilhelm , iſt 1331 ausgeſtorben . 2 ) Etal , eine Benediftiner Mannsabtei,

in welcher eine Zeitlang eine Ritteratades Dem Kloſter gehårt mie geweſen iſt. ( 1) Mura

533 ( 1)

Murnau , ein Markt am

Staffel

Fee , welcher einen eigenen Pfleger, und auch 1774 brannte er ab. den Blutbann hat. ( 2 ) Das Gericht Ummergau , in wel: ' . chem der Fluß Ammer, nicht weit vom Klos fter Etal, entſpringt. Dahin gehören Obers und linter - Ammergau , und andere Derter. 3 ) Polling , ten Chorherren Weilheim .

. M

F1 che M

eine Probſtei der regulir Auguſtinerordens , unweit

4) Håbach , ein Kollegiatſtift. 5 ) Schlechdorf , eine Probſtei der regus am lirten Chorherren Auguſtinerordens , Rochelfee.

6) Benedift:Beyen , ehemals Burin oder Buren , eine Mannsabtei Benediktineror dens , welche im Jahr 733 , auf Unrathen des Heil. Bonifazius , von einem Namens Raiſer Nus Landfrid , geſtiftet worden . dolph I

beliehe

1275

den Abt

mit dem

aber haben den Fürs verloren , nachdem ſie ſich

lebte

Szepter ;

die

ftentitel

wieder

unter den Schuß der Herjoge in Bayern begeben haben , und das Kloſter iſt niemals wieder unmittelbar geworden. 7) Bernried , eine Probſtei der regulira am Chorherren Auguſtinerordens , ten Wurmſee.

13

8) Ana

*534

8) Unbeche, gemeiniglich der Heilige Berg , eine Manngabtei Venediftinerordens , nicht Eg erbålt das An meit vom Immerree . den Pin an die uralten Grafen von Uudecho, deren Stammhaus hier geweſen iſt. 9 ) Achtzehn Solster , abeliche Site und Hofm & rfte , als : Iffldorf , Seefeld , Stes gen, Dilling. Påhl , Tufing am Wärmlee ; Worth ,

auf einer

Walchftatt. 23. Das

Inſel

im

Wurmfee ;

Pfleggericht Starenberg ,

in

weldem 1 ) Starenberg , ein churfürſtliches luſts ( chlon , am Wurmfee , auf welchem sich der Hof zuweilen mit der Echifffahrt und einer Wafferjagd erluſtigt bat ,

indem

zum

Hes

buf der lekten ein Hirſch in den See gejagt worden . 2 ) 3p8lf Schiffer , adeliche Ciße und Hofmårfte ,

als :

Geiling ,

Künigswiſen ,

leutſtetten , Pasing., Planed. 24. Das Pfleggericht Wolfertshauſen in welchem 1 ) Wolfertshauren , oder Wolfratshau : fen , ein . Marft mit einem hoch gelegenen Schloß , welcher an der Roura , die in dies fer Gegend in

die grer

ráut ,

liegt.

Es

find vor Zeiten eigene davon benannte Gra : Feu geweſen . 2) Hole

535

2 ) Hollirchen , ein Marft . 3 ) Benrberg , und Dietramegel!, Probe Hteien Der regulirten Chorberren Unguſtiners ordens . 4 ) Reicberg , tanerordens .

10

ein Frauenklofter Franziss

5 ) Softlarn ,

lei

eine Mannsabtei

monftraten erorbens . 6 ) Cegernſee , eine

Mannsabtei

Pras

Bent :

diftinerordens , am Seë gleiches Namens . Sie hat vor Ulters vier Erbhramte gehabt. i In hieſiger Segend fließt Steinsl. 7 ) Ein und ganjig Schiffſer , abeliche Sike und sofinarfte , als : Perg , ein chura fürſtliches Schlos ; Dimannghauſen , Um . 14

merland , alle drei am

.

11

burg ;

Grienewald ,

Würmfee ; Hornſtein ,

Euruss Perg am

Laimb , Neichersbeurn 2c. 25. Das Pfleggericht Eols, in welchem 1 ) Edlz , ein Marft an der Frer , mit einem Franziskanerklofter , und auf eineç Hshe belezenem Scloß . 2 ) Vier Schlöffer , adeliche Hofmårfte , als : Hechenberg

Siße

und

und

Hobens

þurg , bei welchem lekten ein Kalvariberg iſte 26 .

Das

Pfleggericht

melchem 1 ) Aurburg , ein feftes

Aurburg ,

in

Berg ſchloß , am

Fluß Inc.

$ 14

2 ) Ura

536 1 2 ) Urfarn , ein Hofmarkt. 27. welchem

Das

1 ) Aibling Manguald.

Pfleggerit

Aibling i

ein ein , Markt

2 ) Beybarting ,

am

in

Fluß

eine Probftei der regu :

lirten Chorberren Auguſtinerordens. 3 ) S. Petersberg , eine Probſtei auf eia nem ſehr boben Berge , welde einer vers dienten Ferron gegeben , ihre von einem

Stelle aber:

Pfarrer verſehen wird.

4 ) Weiern , eine Probſtei der regulirten Chorherren Uuguſtinerorbeng.

I

5 ) Schliers , ein Vogtgericht. 6 ) Falley , ein Schloß auf einer Hdhe.

am Fluß Manguald , daft gehört.

zu welchem eine Srafs

7 ) Falkenſtein , ein Schloß am Fluß Inne mit einer Herrſchaft .

8 ) Noch Riebzehn Schiffer, adeliche Sige und Hofmårfte , als : Brannenburg, Mos reck ,

Dieperstirchi

Mårſrain. 28. Das

Hechenrain ,

Pfleggericht

dem Ritterorden des und enth & lt

Pillach ,

Schwaben ,

iſt

heil. Georgs beigelegt,

1 ) Schwguen , einen Marft und Schloßo am Waſſer Sempta . a ) Grafing , einen alten Markt. 3 ) Ebers

537

3) Eberſperg i eine ehemalige Jeſuiter : reſident, welche vorher ein Benediftinerflo fter geweſen.

Hier

haben vor Alters

die

Grafen von Sempt gewohnt. 4 ) Zwanzig Schloſſer, adeliche Siķe und Kofmårfte, als : Fallenberg , Zinnenberg Wildenboli, Wolffaffing. 29. Das Pfleggericht Waſſerburg , iſt

WeAP

M

dem Ritterorden des heil. Geor38, beigelegt, und enthält I ) Wafferburg , eine Stadt und Schloß , am Fluß Inn , welche mit hohen Bergen umgeben iſt , und einen ſtarken Salzhandel Vor Ut: Sie hat vier Kirchen . treibt. ters gebørte ſie den Grafen von Waſſerburg und Klingenberg.

Jenieits des Fluffes. Inn

an der Brüde , liegt ein Rapuzinerflofter: 2 ). Attl, eine Mannsabtei. Benediftiner: orbens , am Inn , welche ums Fahr

1080,

Srafen von Dieſſen ,

geſtifs

von Arnulph , tet worden .

3 ) Rott , eine Mannsabtei Benedifti nerordens , auf einem hohen Berge , nicht weit vom Inn . Vor Alters batte ſie eis gene Erbåmter ; es hat auch der Reichs fiskal ſie für reidsunmittelbar erflåren, und mit einem Matrikularanſihlag belegen wols ken : allein , Bayern hat behauptet und ermpieſen , daß es von alten Zeiten her reis neces &! s

538 ner

Landeshoheit , fo wie andre Landesliga

fter ,

in allen Stúden unterworfen gewex

fen ren . 4) Die Schuldffer pachuud Zellerreidt.

30. Das welchem

Hohenburg ,

Kar

Pfleggericht' Roſenbeim ,

1 ) Roſenheim ,

ein

in

Markt mit einem

Kapuzinerkloſter und einen Schlaß , am Ion , mit einein wilden Bade. 2 ) Neuprurn , ein Marft und Schloß . 3 ) Neun Schlöffer , adeliche Siße und Hofmárfte , als : Altpeuern , pain , sola bub . 31. Das Pfleggericht Marquartſtein , welches mit einer Seite an dem Chiemſee liegt , und in welchem zu Berg ein Eiſenz Berg- und Schmelzwerf iſt. Stådtchen , ein 1 ) Marquartſtein , mahe beim Filig Aba , bat ein altes Schloß, weiches auf einem hohen Berge lieat. 2 ) Nievernfeld , ein abelicher Sitz. 32. Das Pfleggerict Traunſtein , liegt Chiemſe , und auch mit einer Seite am ſchließet einige fleine Been ein , als den

Es enthalt Weitſee , Forchenſee. 1 ) Sraunſtein , eine Stadt und Schloß am

Fluß

Sraun , welche

ein Kapuzinerkloſter ,

und

eine Pfarfirche ! ergiebige Salg: queh

539 giellen hat , es wird auch viel Salzwan fer von Reichenhall bieber geleitet , und bieſelbſt gefoiten.

1 2 ) Zehn Schiffer, abel. Siße und Hofmårfte , alo : Grabenſtett , Perchten :

It

1

ftein , Merhang , Rupoſting. 3 ) Uedlholzen , ein wegen ſeines Bild : babs befannter Ort.

1 33. Das Pfleggericht Reichenhau , in welchem 1 ) Reichenhalt , eine Stadt an ber

E)

%

1

Sala , welche einen

reichen Satzbrunn bat,

deſten Waſſer theils hier gefocht, theits bermitt- Ift eines großen Rads , defien Durch . meer von 36 Schuhen iſt , auf ein bobes Haus gebracht , auch durch bleierne Rohs ren Orri Meilen teit über bobe . Berze na 6 Traunſtein geleitet , und daſelbſt gefotten wird , weil dieſer Ort mehr Holg , und zur Nusfuhr mehrere Bequemlichkeiten hat . Uuf den

Bergen , über welche die

Rohren

ge

hen , ſind hin und wieder fleine Häuſer und Prefwerfe angelegt , um das Waſſer im : mer höher zu treiben . Zur Unleitung eis her ſtarten rifen Quelle , deron man fich Jur Treibung der Råder ind Prefwerte her dient, und des üherAffigen falzigen Wals! fers , welches man nicht verbrauchen fan, ift

vor einigen

hundert Jahren eine von bars

54 barten Kiefelquadraten aufgeführte , und an pielen Orten mit dem Vårteſten Bergharg überzogene, ſehr foſtbare , ungemein daus erhafte und bewundernswürdige Waſſerlei. fung angelegt worden , welche in einer Ties fe von zw8lf Klafterit unter der Stadt , und hierauf unter den Garten und Feldern fortgeht , eine gute halbe Stunde lang fünf Schub breit , und getdd1bt iſt , und endlich das Waffer als einen ſtarken Bach Das Waſſer iſt ges wieder hervor giebt. meiniglich 3 bis 4. Schub tief , und läuft ſo ſchnell , daß , man in einem bequemen Kahn bei angezündeten lichtern innerhalb einer Viertelſtunde durch den Kanal ( chif. fen fann . Man ſteigt zu dieſer unterirdis fchen Schifffahrt durch einen Shurm und Treppe tief hinunter bis

zur Quelle der

Soole , deren überflüßiges Waſſer ungefähr funfzig Schritte fließt , bis es ſich in den Der Ras Bach von füffem Waſſer ergießt. nal bat fünf Defnungen oder Luftldcher , wwelche

als

Shůrme

an die

freie Luft ges.

führt And , und durch deren etliche man von ben allen der Stadt mit den in der Liefe Fahrenden ſprechen kann. 2 ) S. Zeno , eine Probſtei der lirten Egorherren Auguſtinerordens .

regus

3 ) Die Schiffer Karlſtein und Marjolls. Ana

541 ünmert. Zu dieſem Rentamt München werden auch die zum ſchwäbiſchen Streiſe gehörigent bayeriſchen Herrſchaften Wieſenſteig und Mina delheimi gerechnet.

11. Zu dem

3

!

Rentamt Burthauſent , gen

bdren 1. Burfhauſen , eine wohlgebaute Stadt

an der Salza , mit einem feſten alten Bergs Sie iſt der Eiß des Rentamts rohloß. oder der Regierung , und hat ein ehemàs liges Jeſuiterfollegium , und vier Kira Das alte von dieſer Stadt benanna chen . te

ritterliche

Seſchlecht ,

1164 erloſchen . 2. Das Pfleggericht

iſt

Neu

1157

obet

· Detting ,

in welchem 1 ) Neus Detting , vor Ulters Pons Oe

ni , eine

Stadt , nicht weit vom Jon auf

einer Hshe , welche zuerſt von den Trüm , mern von Alt : Detting angelegt worden . 2 ) ult : Detting ; ein rehr altes Solles giatſtift , in welchem unterſchiedene Kaiſer, Kinige und bayeriſche Fürſten begraben lies gen . Es iſt hieſelbſt ein berühmtes Mas rienbild . Die Stadt , welche ebemals bei

I demſelben Stift geweſen , iſt im Jahr von den Hunnen verwüſtet.

gi @

3 ) Márthl , ein Marft am Ihn . 4) Lupa

542

4 ) Ldfling ,

ein

Markt

nicht weit oom Jhn. 5 ) Raiten - Haßlach ,

und

Schloß ;

eine Mannsabtei

Bifterzienſerordens , am Fluß Salja. 6 ) Eilf Sd loffer , abel. Siße und Hofs märkte ,

als : Fraupúchl, Klebing , Wald:

berga 7 ) Die Berrichaft Wald , am

Fluß Uja,

welche ihren eignen Pfleger bat. 3. Das Prieggericht Mišrmoren ,

in

melcem 1 ) Mormoſeni Schloß. 2 ) Die

oder

Soldffer

Mermoren ;

ein

furt , Klugheit und

Seebaus. 4. Das Pfleggericht Craiburg , in welä

chem 1 ) Eraiburg ,

ein Markt

und

Schloß

am Ibn. 2) Fünf Schiffer, abel . Siße und Hofs Jettenbach oder Yettenbach mårfte , alo : und Lauffirch . 5. Das Pfleggericht Eling , in welchem 1 ) Cling , ein Schloß auf einer Höhe. 2 ) Herrnwerth , oder Herrn Chiemſee, vor Alters in der Hü , oder Pfaffenwerthi eine Probſtei der regulirten Eborherren Xus Guſtinerordens , auf einer Insel im Eh eins 1215 bat Eijbiſchof Eberhard Il gu

fee.

Saljo

543 Salzburg biefelbſt ein Bisthumt gefiftet, jedoch der Probſtei unbeſchadet , als von deren Gütern den Bisthume nichts zuges wendet worden . Der Biſchof wird von

"!

dem Erzbiſchof zu Salzburg errantt , bes pi & tigt und eingeweibt , leiſtet auch dem ſelben den Eib der Ereue . 1218 ertheilte der Kaiſer demſelben die Ehre und freis Geiten des Reichs. 3 ) Frauenwerth , oder Frauen : Chiems ree , eine Frauenabtei Benediftinerordens auf einer Inſel in Chiemſee. 4 ) Seon , eine Mannsabtei Berediftis

nerordens , in einem kleinen See. , 5 ) Alten = Hohenau , Dominikanerorbene .

ein

Frauenkloſter

6 ) Die Probſteien Mittergars und Voce tareit. 7 ) Zwölf Schloffer , adeliche Site und Penzing , Umerang , Hofmårfte , als : Schonſett , forteneck. 6. Die Herrſchaft Hohenaſchau mit Wildenwart , gehört den Grafen von Prey, ſing. liter dein Solofie Hohena chau iſt ein Eiſenbergwerk , nebſt Eiſenhåmmern. 7. Das

Pfleggericht

welchem 1 ) Srosburg , ein

Trosburg ,

in

Marft am Fluß Al

ja , mit einem Bergſchloß.

2) ALS

544 2 ) Altenmarkt i

Markt

am Fluß

3 ). Påmburg i eine Probſtei Chorherren Uuguſtinerordens.

régulirter

ein

Ulja.

4) Vier Schidffet , Siße und Hofmårta te , als : Herzheim , Seebrud am Chiemſee. 8. Das Pfleggericht Uttendorf, in weli dhem üttenborf , ein Markt und Schloß am Fluß Mattig . 9. Das Pfleggericht Julbacy, in welchem 1 ) Julbach , ein Schloß . 2 ) Die

Schloffer

forf , und der

Rißing

adeliche Sik

und

Seibets

Leindorf.

Folgende ſieben Pfleggerichte hat das Haus Pfalz 1779 im Frieden zu Seichen an das Haus Deſtreich abgetreten .

10. Das Pfleggericht Braunau, in wels shem

1 ) Braunau , eine

Stadt

und Feſtung

am Jón ; welche am Ende des jmdlftent Jahrhunderts aus einem Gut zu einer Stadt gemacht , auch mit einer Pfarrkirche derres 1 260 ben , und 1202 bemauert worden . r rke den n dwe fte wur die Han in den näc Dóra fern genöthigt , bieber zu ziehen , und zehnt

Jahre

545

Jahre bernach fommen in Urkunden die Die ål erſten cires de Brautau , vor. teften

Herren des

Orte , waren die Reid ,83

miniſterialen von Braunau und von Rore, auch bat gier vor Witers : ein Pfalzgraf in Bayern gewohnt. Sie iſt 1705 und. 42 von den Deſtreichern beregt worden .

2 ) Eilf Soldfſer , Hofmårfte ,

H

als :

adeliche Siße

Iben ,

und

Ering , Neufirs

chen , frauſtein ', Stubenberg . Pfleggericht Wildshut , 11. Das welchem

in

1 ) Wildshut , ein Schloß an der Salza . 2 ) Offenwang , ein Soloß , franting , ein adelicher Sit .

12. Das in welchem

Pfleggericht

Maurkirchen ,

1 ) Maurfirchen , ein Markt. 2 ) Altheim , ein Mar't. 3 ) Ranshofen , eine Probftet regulirter Chocóerren mugufiirerordene , unweit Brous nau .: Sie war zuzeit ein fåniglicher Pals Arnulf 898 ernestas lat ,i bet be chem Dieſe wurde 1040 in eine pelle erbaute . Pfarrfircbe verwandelt , -'ur befam " 1125 eint Auguftiner Sborberrenfift. 4 ) Cin und zwariig ch !offer , adelis che Sine und Hofmårfte , als : Grienau, Búfum . Qibbelohr . Is. . Mm бая

546 Hagenau , Honhart , zing . Bildenau . 13. welchem

Das

Kaßenberg ,

Pfleggericht

Súns

Friburg , in

ein Markt. .: 2 ) Fünf Erb , Deiſtett , nåmlich : Hofmårfte, Schweidersreit , Stalhofen , Weiſſendorf. 1 ) Friburg ,

14 : Das Pfleggericht Mattigtofen , in welchem

Mattigfofen ein Markt und Schloß am Fluß Mattig , mit einem Kollegiatſhift. 15. Das Pfleggericht Riedt oder Nied, welches dem Ritterorben des heil. Georgs zugelegt worden . 1 ) Rieb , ein Markt mit einem und Kapuzinerkloſter . 2 ) Uurolzmünftern , ein Schloß. 3 ) Eilf Rofmärkte. 16. Das welchem

Schlöffer ,

Markt

adeliche

Pfleggericht

Schloß und

Sige

Schärding ,

und

in

$ * ) Schärding, eine Stadt am , Ihn , mit einem großen und feſten Schloß , wela des auf einer Hobe liegt. Sie bat por Utters eigene Grafen gehabt , und iſt nach Ubgang derſelben an die Herjoge don Defta reide gekommen. 1277 gab Sionis . Ru :

coipo

547 dolph I

dieſelbige

Reinem

Schwiegerſohn,

Serjog Otto in Bayern , zum Heiratsa Nachher iſt ſie eine Zeitlang an Deſts gut.

1396 aber wies

reich berpfändet geweſen ,

der an Bayern gelangt. 2 ) Reichersberg und Suben , Probfteis en der regulirten Chorherren dens. 3 ) . Bier che

Siße

fchwent ,

und zwanzig und

Auguftinerora

Schloffer , adelis

Sofmårfte ,

als :

Miten.

Hedenbuch ,

Strempelſtein , Mus rau , Orth , Rab , Riedau , Sigharting , Bell.

vy 2. In Nieder- Bayern , welches ' auch unter zwei Nentämter oder Regierungen vertheilt ift. 1. Bu dem Rentamt Landshut , ges bören : 1.

Landshut ,

eine

offene Stadt

an

der Iſer, in welcher das Rentamt ſeinen Siķ hat.

Sie iſt wohl gebaut :, hat ein cur .

fürftliches Schloß auf einem Berge , und einen dur fürAlichen Pallaft mitten in der Stadt , welcher der Meuebau genennet wird , ein Kollegiatſtift , deſſen Kirchthurm einer der hddyften in Deutſchland ift, eine Pfarrs firche

ju

S. Jobft , ein M m 2

ehemaliges Jeo (ui.

548 fuiterfollegium , drei München - und drei Nonnenfifter. Sie iſt entweber vom Hers joge fudwig in Bayern , oder von deffels von Wittelsa ben Vater ; Herzog Otto baco , angelegt worden ." von den Schweden viel.

1634

erlitt

fie

Jenſeits der Ffer liegt Seligenthal , eine Frauerabtei Ziſterzienſerordens, 2. Das Pfleggérict Uerding , in wela v chem 1 ) Nerding i oder Erding , eine kleine

Stabt , am

Flübchen Sempt ,

in einer Ges

Getreibe in gang 1632 wurde fie

gend , woſelbſt das beſte Mieder: Bayern wachſet.

von den Schweden guténtheils , und 1648 ganz eingeſchert. 2) Wartenberg, ein Markt und Schloß, am Baffer Strong. 2 : 3 ) Uit : und Neu : Fraunhofen , Herrs ſchaften , für deren Reidsunmittelbarfeit das Kammergericht 1701 geſprochen , Cut . Banern aber das remedium re viſionis das gegen bören

ergriffen

hat.

zu demſelben

geo

( 1 ) Alt : Fraunhofen , ein Schloß und Marft an der einen Bils . ( 2 ) Neu : Fraunhofen , einem Berge .

ein

Schloß auf

4) Drei

> 3

549 4) Drei und fitafjig Schiffer , abeli che Site und Hofmåtte , als : Udorf, Aeft , Éuting , Frauenberg , Gentofen , Stopfsburg, Ult : und lang- Preißing , Dóers und Mieder : Peurbac , Sauffirch , Wils heim , Wafen - Legernbach 2c . 3. Das Pfleggericht Dorfen , in welchem Flü Bozen 1 ) Dorfén , ein Markt am Jren . 2) Moren , ein adelicher eiß und Hofs marft, 4. Das Pfleggericht Meamarft , wel, ebes bem Ritterorden des Heil. Georgs jus gelegt iſt.

Dahin

gebóren

1 ) Neumarft , ein Markt am Fluß Roth. 2 ) 6. Beit , eine Mannsabtei Bene.. diftinerordens

3) Alu und gulirten

Sars

Chorherren

Probfteien

berres

Auguſtiuerorbens

am

Ihn. 4) Umpfing , ein Dorf , am Fluß Iren , welches merkwürdig Ift , weil bei dem fels ben 1322 die große Schlacht gebalten wors den , in welcher 8. Eubmig IV den Şers 30g Friderich von Deftreich überwunden und gefangen genommen .

5 ) Steben und zwanzig Schlöffer , ades niche Siße und Hofmårfte , als : Dornberg, Qoch

Puchbach ,

Palmberg , Schönberg , SER 3 Odwind.

550

Schwinbeck ,

Sieg , Wattersaich , Werth

Bangberg. 5. Das Pfleggericht Vils - Biburg , 2 welchem 1 ) Vils - Biburg , ein Marft an der Bile.

Eberspeunt , ein artt. 3 ) Pelben , ein Marft an der Bils . 4) Achtzehn Schldffer , adeliche Site und Hofmårfte , als : Binabiburg , Geress peunt , Janbrud , Rothewert , Seipoltſtorf, u . F. Satleren , Wurmsheim . 6. Das Pfleggericht Geiſenhauſen , in welchem 1 ) Seifenhaufen , ein Marft. 2 ) Harbad , ein abelicher Sig . 7. Das Pfleggericht Seisbach , in wel

chem 1 ) Seisbach, ober Seifenbach , ein Markt, nicht weit von der Iſer. 2 ) Frontenhauſen und Gergen , Mårfs te an der Vils , unb im letten ein Schloß. 3 ) Pilfting , ein Markt , jenſeits der Donau , unweit Leonsberg . 4) Erblsbach , ein Markt , welcher von

den Aemtern umgeben iſt.

Rottenburg und

5 ) Viechbach , ein Uuguftiner

Kirchberg Nonnens

tloſter , an der Iſer.

6 ) Dreis

551

j

8 ) Dreizehn Schiffer , abeliche Sige und Hofmårfte , als : Ober- und Unter : Aichbach , Uheim , Marfltofen , Stalwang . 8. Die

Pfleggerichte

Ruting ,

Dingelfing

und

Reisbach , in welchen 1 ) Dingelfing , eine fleine Stadt an der

19

Sfer , in welcher , außer der Pfarrkirche , noch ein Frangiſianerkloſter mit einer Stir's 16 ; 4 wurde ſie von den Schwe. che ift . den mit Sturin eingenommen . 2 ) Reichsbach , ein Markt , nicht weit von der Wirs . 3 ) Seemannshauſen , ein slofter der Auguſtinereremiten . 4) Sechzehn Schloffer ,

Te

und Hofm &rfte , dorf ,

abeliche

Siße

als : Dürnthening , Bofs

Moſthening,

Porchau , Schernau ,

Eunzberg , Bart. 9. Das PfleggerichtGånfofen , in welo

shem 1 ) Sankofen , ein Marft , am Waffer Bina , worelbft ein romthurhof des deuts Media

ſchen Ordens iſt. 2 ) maging , ein Markt, am Fluß Roth.

DO!

10. Das Pfleggericht Eggenfelden , wels

thing thes Dem Ritterorden des Heil. Georgs bei. Delegt ift. Dabin gehören

Mm 4

1 ) Eggenhet

352 1 ) Eggenfeld , Noth .

ein

Markt , am

Fluß

2 ) Sern , ein Marft und Schloß , am Fluß Roth. 3 ) Warmannsquick , ein Sarft und Shlo . 4 ) Drei und zwanzig Schiffer , adeli : che. Siße und Hornárfte , als : Hofau , Hirchborn , Kirchberg , Schönau , Solach, Lauffirchen , Baibenberg .

1r. Das Pfleggericht Landau , in wels dhem 1 ) landau , eine Stadt auf einem Hu : gel , an der Ifer. 2 ) Eupendorf , ein Markt , an dee Bils.

3 ) Simbach ,

ein

Martt.

4) Bier und zwanzig Schloffer ; abelis che Siße und Hofinarfte , als : Berfiveis, Settersdorf, Malgeroof, Dechling, Wifturm. 12. Das Pfleggericht Pfarrkirchen , welchem

in

1 ) Pfarrfirchen , ein Marft , nichtweit Bora 18 Rot . 2 ) Trüftlern , ein Marft . 3 ) Himſtorf , çin Marft mit zwei Sáldſ. fern , a Flúzchen Kolbach , welcher den Freiherren von Kloog geført.

3

4) Dreifs

1

553 Dreißig Schloſſer , abeliche Siķe und Hofmårfte , als : Afterhauſen , deren : beim oder Eiſenheim , Baumgarten , Gas tened , Münchhauſen , tirch , Curnftein. 13. Das welchem

Neibed ,

Pfleggericht

Sames

Griesbach i in .

2 ) Griesbach , ein Markt und Schloß. 1 ) Corflarn , ein Marft. ' 3 ) Minſter , ein Marft . 4 ) Archbach , eine Mannsabtei Benedits mero : bens . 5 ) S. Salvator , eine Mansabtei Pria monftratenferordens. 6 ) Fdiftenjell, eine Mannsa iei vom Biſterzienſerorden des bail. Bernhards. 7 ) Varnbach , cine Mannsavrei Benes diftinerordens , am Ihn . 8 ) Sieben und zwanzig Schiffer , ades liche Siße und sofmårite , als : Doul , Dorsbach , Gegning , Rohr , Sodnburg. 14. Die unmittelbare Reichsgrafſchaft Kals , welche vom Bisthum Paſſau umges ben , 1375 nach Abſterben der alten Gras fen von Hals an die karidgrafen von Leuch tenberg gefommen , und von diefen 1485 an die Herren von Nichberg berfauft toors den iſt. Von dieſen fam ſie an Johann Herrn von Deggenberg , welcher ms

.

fe 1517 an

1

554 an die Herjoge in

Sabernt

werkaufte , die

auch vom 1. Maximilian I init derfelben belehnet wurden . Sie enthalt 1 ) Hals , einen Marft mit einem Schloß.

1

am Fluß Il},

2 ) Vier Rofmårkte, ' n &mlich Ejing , Hardorf , Sopfing , Waircrrent. Pfleggericht Vilshofen , in 15. Das

welchem 4 ) Vilshofen , eine kleine Stadt an der Donau , da , wo die Vils in dieſelbe fließt, mit einer Kofległatkirche. 1703 wurde ſie von der Kaiſerlichen zweimal eingenommen . 1745 bemachtigten ſich ihrer die Deſtrei der mit ſtürmender Hand. 2 ) Pleinting ; ein Markt

an

der Dos

nau . 3 ) Sütling , ein Markt und Schloß. 4 ) Allersbach , eine Mannsabtei Siſters jienſerordens . 5 ) S. Nitla ' ob Paſſau ; eine Probſtei der regulirten Chorberren Auguſtinerors dens . 6) Mehr als 35 Schiffer , adeliche Siße und Hofmårfte , als : Nitenbach , Ambos Beim , Haidenburg , Hinterholzen , Schönes ring , Walring. 16. Das Pfleggericht Oſterhofen ,

in

welchem 1 ) Ofers

455 1 ) Oſterhofen , eine Stadt , unroeit der vor Alters Petrenſia ges

Donau , welche

Nabe dabei liegt heiſen Baben fol . Oſterhofen , eine Mannsabtei Pråmons ſtratenſerordens. 2) Mehr als

gebn

Soloffer , adeliche

Siße und Hofmartte , als : Flein und lang Iſerhofen , Moß , Nieder: Joring , Ottmas ring , Ramſtorf. 17. Das Pfleggericht welchem

1 ) Nadernberg , der Donau.

Nadernberg , in

Schloß ,

ein

unweit

2 ) plådling , ein Marft an der Frer . 33 Vier Soldfier , abe! iche Siße und Hofmárfte , nåmlich : Uholming , Peijfofen , Porching , an der Donau-; Pulweichs , an . der Iſer . 18. welchem

Das Pfleggericht

Kirchberg ,

in

1 ) Kirchberg , ein Schloß . 2 ) Pfaffenberg , ein Marft , am Fluß Klein . laber.

3 ) Malerſtorf eine

Mannsabtei Bemes

diftinerordens , neben dem Markt .

vorhergehenden

4) Seiffelhåring , ein Marft , am Fluß Klein , Laber. 5 ) Meun

556 5 ) Neun und zwanzig Schiffer ; abeli: che Siße und Hofmårfte , als : Eiting ; Erbløbach Grafen - Traubach , Håblsbach Kairsbach , Hohentann , laberweiting , un: kofen , Zastofe:n. 19. Die Herrſchaft Eckmühl , bat ih . den enthalt und ren eigenen Pfleger

Marft Edmill , welcher

am

Fluß Große

Laber liegt. 20. Das Pfleggericht Rottenburg , in molthem 1 ) Rottenburg , ein Marft und Schloß, welchor por Ulters

eigene

davon

benannte

Grafen gehabt hat. 2 ) Pfaffenhauſen , ein Marft , am Fluß Srog- Paber . 3 ) Acht und

dreißig Schloffer ,

adeli

Hofmårfte , als : Au , Furt , Nolnbacho , Lauterbach , MOBI

che Sitze und Hornbach .

tann , Motweng , Pfetrach , Rájnbach , u. 8. Glaim , Muitgenſtephen , Beichmühl , Willenberg . 21. Das

Pfleggericht

Mosburg ,

in

welchem 1 ) Mosburg , eine Stadt an der Grer, welche unterhalb derſelben die Ammer auf: nimmt .

Sie hat vor Alters

eigene davon

benannt Grafen gehabt , nach deren Ub, ferben König Rudolph I dieſe Grafſchaft 1

ragon

557

an Herzog Ludwig in Bayern verlichen 1313 erhielt Herjog kudwig ehe er bat . Raiſer war, in hieſiger Gegend einen Sieg 1 wider Deſireich. 1032 und 34 haben die Schweden die Stadt eingenommen . 2 : Aug oder Au , ein Marft , Schloš und Herrfcyuft , am fiütcher Ubens . 3 ) Bandifabt , ein Martt. 4 ) Wolnjache , ein Marft

und

Evý ! oß .

$ ) Neun und , dwangig Schiffſer , liche Siße und Hofmartte, als : Dürn ſeiblfiorfi Fliking , Hag , Kagforf Hers gertshauſen , Ingtofn , Jered , Maurn Sanblzhauſen , Siestach , Wolferſtorf , Bola ling. II. Zu dem Rentamt traubing , ges

båren 1. Die obern Pfleggerichte , welche find : 1 ) Das chem

Pfleggericht Kelhaim , in wels

( 1 ) Kelhaim eine Stadt , bei dem Eins fluß der Uitmühl in die Donau , und zwar auf einer Jalil , welche dieſe Flaſje mas đen . In derſelben iſt ein Franziſkaner Monchenfloſter.

( 2 ) Lanfiate und Schierling , Mårften Partien am Fluß Groß · Laber. ( 3 ) Weltenburg und Prifling , Manrse Abteien Beacbittinerordens , an der Donu .

( 4 ) 44 , t .

558 ( 4) Achtjeha Schiffer , adeliche Site und Hofmårfte , als : Afifing , Alkofn , eu , chenbofen , Gutting , Honheim , Rapflberg , Peter fefing. 2 ) Das Pfleggericht Dietfurt , liegt von den übrigen abgeſondert, und an der Grens je des Bisthums Cioftadt. Es enthält. ' ( 1 ) Dietfurt , ein Städtchen , in eis nem Chal an der Altmühl , in welche hies Ju dem ſelbſt das Flußchan Laber fått. 1703 ſelben iſt ein Franziſkanerkloſter.

wurden die Bayern in der Segend deffels ben von der Kaiſerlichen geſchlagen . ( 2 ) Altenburg , ein adelicher Sik .. 3 ) Das Pfleggericht übach , in welchem Ubach , ein Markt an der Donau , mit einem alten Ochloß , welches die Heinrichs burg genennet , und für den Geburtsort Kaiſers Heinrich II gehalten wird. Das hieſige

berühmte

Wildbad

riecht

und

fcbmedt wie faule Eier , und iſt für marts cherlei Zufälle und Krankheiten heilſam . 4) Das Pfleggericht Haidau , in welchem ( 1 ) Haidau , ein Schloß , am Flußchen Pfeter

( 2 ) Pfetet i ein Marft , unterhalb wels shem das Flübchen Pfeter in die Dunau gebt. ( 3 ) Prúel , eine Karthauſe , unweit Res gensburg.

(1 )

559

( 4 ) Udt und vierzig che Siße und

Schlöffer , abelis

Hofmårfte , als :

Auburg, Dglofsheim , Erring , Laitepoint , Langens Erling , Mobbeim , Mäjing , Neu : Eglofos beim Perbing , Sinching , Traubling. 5 ) Das Pfleggerict Stadt am Hof , welches bem Ritterorden des beil. Georgs Jugelegt iſt , und enthalt ( 1 ) Stadt am Hof , ein Städtchen , an der Donau , gegen Regensburg über , mit welcher Reichsſtadt es vermittelſt der über zuſammen gebauten Brüde Strom den hångt.“ Es hat zwei Kidſter und ein Hof ſpital ju 5. Katharinen , welches ſowohl in Unſehung der Armen , welche darin aufs genommen werden , als in Unſebung der Auf(eber , halb evangeliſch

und

halb fas

tholiſch ift , und über 80000 Fl. jährlicher Die Evangeliſchen Einkünfte haben roll. baben eine Kapelle.

1704

wurde

es von

den Kaiſerlichen im Sturm eingenommen . 1742 berſehengten ſich hier die Franjoren . ( 2 ) S. Mang , eine Probftei der regus lirten Chorbcrren Auguſtinerordens , bei Res gensburg. ( 3 ) Das Schloß Weichs , und die alles lichen Siße Ragers und Nieber - Winjer . Pfleggerichte , welche 2. Die mittleren fino

1 ) Das

$ 60 1 ) Das twelchem

Pfleggericht

Straubing , in

( 1 ) Straubing , eine wohlgebaute Stadt mit einem Schloß an der Donau , der Sig eines landesfürſtlichen Rentamte .

Sie ents

Hålt eine Kollegiatfirche , ein ehemaliges Feſuiterfollegium und vier sidſter. Uußer derſelben ſteht die S. Piterskirche. Hers jog Ludewig in Bayern hat die Stadt 1208 èrbauet. 1 288 und 1342 iſt ſie durch Feus er- verwüſtet ,

1742

beſchoffers , und 1743 genommen worden .

von

den

Defreichern

durch Bertrag eina

( 2 ) Pfaffuminfter , eine Stollegiatfirche. ( 3 ) Zwei und dreißig Schidfier , adeli

che Siße und Hofm &rfte , als : Ucholfing, Uinhauſen , Aiterhofen , Umelfing Bergs Norf , Seltafing, Honbart, Srlbach , Obers Mozing , Ober : Piebing , Rain , Gdam : bach , Soffcu , Ercinach , Súnjing , Urs ling , Wifendorf. 2 ) Das Pfleggericht Miterfeis , in wels chem ( 1 ) Waterfele , ein Schloß . (2)

Şogen ,

ein

Marft ,

unweit

der

Donau , am Waffer Pogen , welches in die Donau fließt. Luf dem baber befindlichen Poyrnberg , wird ein Marienbild verebret .

561

Die ehemaligen

Grafen

von

Pogen ,

ſind

1242 ausgeſtorben . ( 3 ) Falfenſtein , ein Marft und Schloß . ( 4 ) Ober : Altaich , u. Frauen - Zell , und . Pråmonſtratenſers, Methen , Mannsabteien ordens, ( 5 ) Windberg , eine monſtratenſerordens.

Mannsabtei Prås

(6 ) Bierzig Schiffer , adeliche Siße und Hofmårfte , Bernried , als : Nu , Brensberg , Burglen , Degenberg , Degerns

690

bach , Eck , Falfenfels , Haukengell , Hay » Meu s Rambsberg , Offens

bach , Locheim ,

berg , Pording , Saulburg , Schduftein , Steinberg , Welchenberg , Wejlsberg.

-Y

iede

3 ) Das Pfleggericht Gojerſtorf. 4) Das Pfleggericht Cham , welches aus einer unmittelbaren Reichsgrafſchaft be ſteht , deren ehemalige davon benannte Her

ren um das Jabr 1204 ausgeſtorben ſind. K. Ludewig IV siberließ rolche zugleich mit der obern Pfalz an ſeines Vrubers Rudolph Kinder ; 1628 aber fam fie fo wie die obere Pfalz ., wieder an Boyern , welches weſtphäliſchen Frieden beſtätigt wurde. ( 1 ) Cham , eine Stadt am Flut Re,

im

gen , welcher oberhalb derſelben das Flußs Es haben hier die chen Camp aufnimmt. 1703 wurde ſie Franziſkaner ein Kloſter . n DOR Büro . Erober. 18. 8.

562 Kaiſerlichen eingenommen , und 1742 von den Panduren geplündert . ( 2 ) Siebenzehn Soldffer , adeliche Site und Hofmårfte , als : Neuýaus , Raindorf,

VOR

den

Kunting , Lierlſrein , Traubenbach. 5 ) Das Pfleggericht Furt , in welchem Furt ; ein Städtchen , am Waſſer Camp. Es hat ein Schloß. 6) Das Pfleggericht Ekting , in weldem ( 1 ) Kotzting , ein Marft am weißen

Regenfluß . ( 2 ) Zwanzig Schloſſer , adeliche Siße und Hofmárfte , als : Camerau , Grub , Lam , lichtened , Pleybach , Raidſtein , Zeus ching , jum Haus . 7 ) Das Pfleggericht Neukirchen , in wels chem ( 1 ) Neufirchen , ein Marft. ( 2 ) Eſchlkam , ein Marft. 8 ) Das Pfleggericht Viechtach , in wel. shem ein Kupfer - und Silberbergiderf iſt. Es enthält . ( 1 ) Viechtach , einen Warft , am Fluß Schwarzregen . ( 2 ) Ruemannsfelden ,

einen Marft. Na.

be dabei liegt . ( 3 ) Gottesjell , eine Manngabtei Siſters jienſerorbens . ( 4 ) Mehr

568

7

.:

111

( 4 ) Mehr als zehn Schlöſſer , abeliche Siße und Hofmårfte , dergleichen ſind : Dråplried , Kalnberg , Podenmais , u . a . m. 3. Die untern Pfleggerichte, welche ſind : 1 ) Das Pfleggericht leonsberg , welches

ywiſchen den Pfleggerichten Straubing , lan dau und Dingelfingen , liegt , und enthalt. ( 1 ) Leonsberg i ein Schloß auf einem boben Berge , von welchem por Ulters ein gräfliches Geſchlecht benannt worden .

( 2 ) Bólnbach , Suntering . 2 ) Das ches yat .

ein

Schloß , leibſſing ..

Pfleggericht Schwarzach , wel .

feinen Siß im Schloß Stowarzach Dieſes liegt am Bach dieſes Namens,

im limfang des Pfleggerichts Mitetfe's . 3 ) Das Pfleggericht finden , welches ſeinen Sig im Schloß Linden hat. 4 ) Das Pfleggericht Zwiſel und Weiſſena ſtein , in welchem ( 1 ) Zwiſel , ein Marft am Fluß Regen, welcher in dieſem Ant an der båhmiſchen Grenje entſpringt. ( 2 ) Weiſſenſtein , ein Schloß . 5 ) Das Pfleggericht Regen , in welchem

( 1 ) Regen, ein Marft, am Fluß Ramens .

gleiches

( 2 ) Rinchnac , ein Kloſter , weldies dem Kloſter Nieder : Aitaich einverleibt tit. 92 n 2 3 ) Sies

564 3 ) . Sieben Schlofier , adeliche Site uno Hofmårhte, als : Biſchofsmais , Reinbar083 mais uc , 6 ) Das Pfleggericht Deckendorf, in wels

chem ( 1 ) Dedendorf , eine tleine Stadt , un weit

Donau ,

der

über welche

hier

eine

Brücke. gebaut iſt. ( 2) Findlſtein , ein Schloß an der Dos nau , in welche ſich in diefer Gegend die Sfet ergost. ( 3 ) Pergern , ein adelicher Sik . 7 ) Das

Pfleggericht

Hengersberg , in

welchem ( 1 ) Hengersberg i ein Marft ,

unweit

der Donati, ( 2 ) Meder: Ultaich , eine Mannsabtei Benediftinerordens an der Donau. (3)

Koffirdjen , ein Martt an der Dos

naů. 8 ) Das Pfleggericht Winger , in welchem ( 1 ) Winjer , oder Nieder - Winzer , ein Marft an der Donau , bei welchem das

Bergſchloß Hoch -Winger liegt. ( 2 ) Vier Schiffer 7 adeliche Siße

und

Hofmårfte. 9 ) Das Pfleggericht Dieffenftein , in wels djem Dieſſenſiein , ein Schloß.

10) Das

S

564 10 ) Das Pfleggericht Bernſtein , wel ches dein Ritterorden des Heil. Georgs jus gelegt iſt , und enthält

5 ( 1 ) Bernſtein , ein Berje .

Schloß

auf einem

( 2 ) Gravenau , eine kleine Stadt. ( 3 ) Schönberg , ein Marft. ( 4) S. Oswald , eine Probſtei regulica ter Chorherren Auguſtinerordens .

! ( 5 ) Meun Schlöffer , abeliche Siße und Hofinárfte , als : Biberec , Eberhardsreut, Sgaimguttet , þauß , Rambisberg, Ranfels.

Anmerkung .

#

1778 im Jänner , ließ der Wiener Hof gang Nieder : Bayern beretzen. Zwar ließ der Ehurfürſt zu Pfalz in einer Mote vom 22 Márf 1778 vorgellen , daß der Wies ner Hof 21 Gerichte und Oerter , und viels leicht noch mehrere , in Beſitz genonimer babe , welche zu dem alten ſtranbirgiſchen Landesantgeil , laut des Sheilungsvriefs von 1353 , nicht gehört hatten , als jena ſeits der Donau , das Gericht Riedenburg , mit dem dazu gebfrigen Mautamt ju Ren gensburg , Ultmanſtein , Stadt am Hof , Beichs , Wetterfeld , Schwarzach , zwiel, Weißenſtein , Regen , Dieffenſtein , Berns. ſtein , Bergamt

Bodenmeiſ ; und Nn 3

jenſeit ,

566 der Donau , das Gericht Ubenſperg , Rots ' tenburg , Edmühl , Leysbad ) , Reisbach, leonsberg , Oſterhofen , Griesbach : es gab ſie aber der Wiener şof nicht zurüc. Doch die vdlige Zurůdgabe von ganz Nieder - Bays ern an das Haus Pfalz , erfolgte 1779 , vermoge des am 13. Mai zu fchloſſenen Friedens .

II . Die

obere

Leichen ges

Pfalz.

Dieſe landſchaft liegt im Nordgou . Im Aw8lften Jabrhundert beſaßen felbige die Herzoge in Schwaben , und Raiſer Konrad lv , welcher auch Herzog in Schwaben war , verpfändete ſie an Otto Herzog in Bayern, und erſten wirklichen Pfaligrafen am Rhein , aus dieſem bayeriſchen Hauſe, für 128000 Goldgülden . Gedachten Paifers Fourad unglüdlider Sohn

Konrad, oder

Ponradin

verfaufte ſie an den Pfalzgrafen , und Here jog Ludwig des Strengen , vóVig ; ja er rchenfte ihm noch einige andere nicht mit verpfändete Derter daju . Uis S. Ludmig IV mit feines Bruders Rudolpå Söhnen 1329 den Vertrag von Pavia errichtete, überließ er ihnen dieſe landſchaft , welche damals zuerſt den Namen der im

Gegenſaß

der

untern

oder

obern Prals, Churpfalz , b88 ?

:

1

567 befam , die alſo

des

Stud

von Bayern ,

welches fll der Pfals geboren route , ans Boa bem Pfalzgrafen Ruprecht dem jeigte . Weltern , und defeiben Vetter Ruprecht dem Jüngern , faufte st. Karl IV im F. 1354 für 32000 Mart Silbers die oberpfal. Uemter , giſchen Schiffer , Städte und

Eulzbach , Nioſenberg ,

Neisſtein , Hertens

ftrin , Hogenftein , Hilpoltſtein , Lichteneck , Turndorf , ( Dirrendorf , ) Frankenberg , Aurrbach , Hersbruef , lauffen , Belden , Piech , Eihenbach ) , Pegnitę, Hauged , Bers ' draſtein , viridau , Neuſtadt , Steurenſtein , und lidtenstein ; imgleichent die Emi8ffee Pleyftein , Reichenſtein , Reichened , Hauß . ed , Strablenfels , Spies und Ruprechtſtein , Alle dieſe w lche böhmiſche Leben waren . Darter ſowohl , als das Stådtchen Bernaun welches der Kaiſer von dem Kloſter Walds ſachſen erkauft hatte , wurden von ihm 1355 dem Königreich Bibeim

einverleibet ,

und

er befabl , daß ſie von demſelben auf feis rerlei Weiſe veráußert werden ſollten : doch wurde in der Irfunde erfannt , daß ſie zu Deutſchland gehörten . Als aber eben dies fer Kaiſer 1373 von ſeinem Eidam Otto , Herzog in Bayern , Kaiſers Ludewig IV Sohn , die nach Ubſterben Johannes , IV , damaligen lekten Churfürſtens zu Branders burgi N # 4

568 burg , durch

Hilfe

gedachten

Kaiſers

auf

das Haus Bayern gebradte Chur zu Brans denburg ; für 200000 ungariſche Dukaten erfaufte , und nur die Hälfte dieſer Sums me bezahlen fonnte , übergab er zur Bers ficherung des Uiberreſts dem Herzog in Bay ern von obigen der Krone Bsbeim einver leibten Dertern unterſchiedene als einen Pfannschilling ; jedod mit Vorbehalt evi ger Wiedereinldſung , und belehnte ihn mit denfelben . Zur Zeit Staiſers Mengel fielen die Pfalzgrafen und Ehurfürften Ruprecht II und Ill in Bdbeim ein , brachten die der Krone Bdheim einverleißten ebemaligen obers pfälziſchen Derter , nebft Bernau upd Ros thenberg , unter ihre Bothmåfigkeit , und theilten dieſehen mit den Herſogen in Bay , vrn ,

welche ihnen geholfen batten . Das pfälziſche Antheil an dieſen Deitern , nåms lich Senesberg , Hohenfeld , Sulzbach , Nofenberg , Hersbruc , Nuerbach , Curn dorf, Eichenbach , Hollenberg , Hertenſtein, Rothenberg Şirſchau und Bernau , wur: de Ruprechts 1Il zweitem Sobn , Pfalzgras fen Jobann , jugetheilet , und als deſſen Sohn Chriſtoph ohne männliche Erben vers

1

ſtarb , tam es auf gebachten Ruprechts III vierten Sohn , Pfalzgrafen Otto von Mos : bach , deffen Sohn Otto der Jüngere 1465 mit

569

**

mit dem bdheimiſchen König Seorg Podie brab einen Vertrag errichtete, burch welchen er im Befiß mehrgedachter ber Krone B8.

MASP

beim entzogenen Derter beſtätigt , und ihn dieſelben für ſich und ſeine Lehnservert zu

16:

Ob er mun gleich Lehn gereichet wurden . 1499 ohne Erben ftar : po nahm doch dies

3

.

re bågeimiſche Leben rein Vetter , Churfúrſt. Philipp zu Pfalz , in Beſis , worauf ſie nach einander auf ſeine Söhne , die Efurs fürſten Luderig und Friederich II , und En. fel Churfürſt Otto Heinrich erblich famon , und 1559. mit der Chur - Pfalz an die fins meriſche finie gelangéten , auch vom Chur fürſten Friderich II in Beſit genommen wurden , den endlich Kaiſer Ferdinand I 1559 fürfich und ſeine Lehnserben mit den Telben belehnte .

Soichergeſtalt

famen

fie.

bis auf Churfürſten Friderich V gu Pfal:. Ui8 aber dieſer die bdhimiſche Krone conahm , jog Kaiſer Ferdinand II oft erwähnte 08 . heimiſde. Lehen , als verwirft, ein , und verkaufte 1628. an den neuen Eurfürſten in

Bayern ,

Marimilian

1

die

geſamte

wilhelminiſche linie , und ihre Leons folger , nach dem wortlichen Inhalt des Rauf : briefs , das ihm , dem Kaiſer , anözimgefallene und zuſtehende Fürſtenthum der obern Pfalz

in Bayern , mit

N

deffen 5

landusfürſta lia

570 lichen Hoheit , Práemineny , auch allen ans dern Jurisdiljionen und Regalien an laxd und Leuten , ats ein von Ibro Kaiſerlicher Majefiat und dem heil. Neich berrührendes lehn . Hingegen die in der obern Pfalz bes legenen böheimiſchen Leben , wurden eben dieſem Staiſer , eben dieſem Churfürfien und ſeinen lehngerben erſt 1631 verlichen. Weil ſie aber allezeit ein geil der Ober : Pfalz und ein Eibeigenthum

des . Churhaus

fes Pfalz, geweſen , welches: rchon durch die ausdråd lichen Worte des weſtphäliſchen Fries dens die Mitbelehnfibaft darüber erhalten :

7 ro behauporte man 1778 , daß , Dermoge des vierten Artifels des weſiphåliſehen Fries dens , die ganze Ober: Pfalz , nach dem Ab: gange der tvilhelminiſchen oder bayeriſchen ) linie , an die rudolphiſche ( oder pfälziſche) fallen

müſſe.

Als der Churfürſt von Bags

ern 1706 in die Reichsacht erflart nourde, verlieh der Kaiſir die obere Pfalz an den Churfürſten zu Pfali , relcher aber nur bis fum Baadener Frieben von 1714 im Be: fit der reiben blieb . 1778 ließ der Wiener

Hof die breimiſche Reben in der Ober Pfalz mit reinen Eruppen in Beſitz nehmen , es ward aber aus den furz vorder angeführs Gründen behauptet , daß er dieſelben

ten

dem Chuthauſe Pfals nicht entziehen

könnt.

571 In dem 1779 am 13. Mai ju Cerchen ges fchloffenen Frieden verſprach die Kaiſerin daß ſie dem Maria Thereſia , Kønigin Haure Pfalz alle bie tsbeiniſche Leben in der Ober : Pfalz ro wieder verleihen wolle , wie die Ehurfútfren von Bauern dieſelben Es wird beſeffen , welches auch geſchehen. wegen dieſes Herzogthums weder im Reidysi fürſtenrath , noch bei

baneriſchen Preis

dem

** it

1

.

das fulg

Durch

fe eine Stimme gefüört.

bambergiſde elit un bachiſche Gebiet Villed , wird es in den ſüdlichen und roro lichen Sheil abgetheilt . 1. 31

dem

ſüdlichen

Theil ,

geboren

folgende Pfleggiricire, 1. Das Pfleggericht Umberg ,

in mela

chem 1 ) Umberg , die Hauptſtadt , dieses Her jogthums , und der Sitz des churfürflidhen Statthalters und der Siegierung für daſ Sie liegt an der Vils , welche mits felbige. ten durchbin fliegt , iſt die großte Stadt Sie hat in der obern Pfalz , und befeſtigt. ein churfårfiliches Schloß , eine Hauptfirs che gli S. Martin ,

ein

ehemaliges

geruis

terfollegium mit einer rchönen Kirde, wel chem die Güter des Klosters Caſtel zuge : Sie roll borten , und noch 3 Kloſter. 1297 aus einem Dorf zu einer

Stadt Ge.. macht

572 macht worden feyn.

1703 wurde ſie von

den Kaiſerlichen erobert.

Bei derſelben liegt auf einem Berge die Wallfahrtskirche Marien Hilfe ; ed if auch bei der Stadt ein Eiſenbergwerf , wels ches unter der Auſſicht eines beſondern Bergs aintes ftet . 2 ) Hambnch , ein bemauerter Markt an der Bils .

ter

3 ) Sdnaitbach, iſt auch ein Marft.

4)

Ummerthal ,

ein

großes

bemauer:

adeliches

Dorf mit zwei Schloffern , von welchem im jehnten und eilften Jahrhundert befondere Grafen benannt worben . 5 ) Das Schloß archa und die Landraf: fenguter Ebermansborf , Garmaſtorf , Go. jenborf , Haim of , Kaldmill , Remnat , Ki mersbruck , kintad , MOB , Prud , Sigars , Deurn, litſenboin , Zant. 2. Die

Pfleggerichte

Pfaffenhofen

und

Hainburg , in welchen 1 ) Pfaffenbofen , ein Marft und Schloß. 2 ) . Lauterhofen , ein Marft. 3 ) Caſtel , war ebeteffen ein Benedite tin :rflofter , welches aber den ambergiſchen Je uiten eingeräumt fnglich ein Schloß

worden . gewiljer

Es ift ans Grafen von

Cafkel geweſen , welche ums Jahr 975 an , gefan

579 2

gefangen

haben

geſtorben

find ,

und und

1220

mit

den

Grafen gleiches Namens nicht Sie haben werden müffen.

wieder aus , fi &nfifchen verwechſelt dieſes ihr

Schloß 1098 zu einem Kloſter gewidmet. Es liegen hier viele alte Grafen , und auch der berühmte Bayeriſche Ritter Seyfried Schweppermann begraben. lofter , 4 ) Grabenberg , ein 'Verrouifleted Sheatiner Kloſterfrauen in welches den München zugehört. 5 ) Die landfaffengüter

und

Pierach

Rornſtatt. 6) Hainburg , ein Schloß. -3 . Das Pfleggericht Neumarkt , welchem 1 ) Neumarkt , eine befeſtigte Stadt mit einem Schloß , welche 1633 von den Schme: den, 1703 von den Kaiſerlichen , und 1745 von den Deftreichern erobert worden . Vor derfelber. fteht ein Capuzinerflofier. 2 ) Seligpforten , eine Frauenabtei Zia fterzienſerordens , an einem fleinen See. 3 ) Die landraffengüter Eresbach , Griegs bach , lotersbach , Leining , Icelhofen , Was

1 perſtorf , Wofenbach . 4) Die Dörfer Salern und Zeitlarn , welche am Fluß Regen , nicht weit von der Stadt }

574 Stadt am Hof , liegen , haben einen beſons dern Richter.

4. Das Pleggericht Rieden , in welchem 1 ) Nieden , ein Marft mit einem Schloß. 22 ) Ensdorf, eine Mannsabtei Benedit: tinerordens an der Vils . 3 ) Die Halsbach.

Landfaſſengiter Allersberg

4 ) Su Hirſchwalo sund

Freyhd18

und ſind

durfürfiliche Forſtmeiſter. 5.

Das Pfleggericht

welchem das Schloß

Freudenberg , in

Freudenberg iſt.

6. Das Pfleggericht Hirſchau , welches dem Ritterorden des Geiligen Seorgs jugea legt iſt , enthält 1 ) Hirſchau , ein Städtchen .

2 ) Das Landraſfengut Weignried . 7. Das Pfleggericht Nabburg. , in welchera 1 ) Nabburg, ein Städtchen auf einer Hd, be , defica

Borſabt ,

welche

Venedig ge:

nennet wird , unten an der Nab liegt . Es iſt 1431 von den Böhmen ſehr verwüſtet worden . 2 ) Schwarzenfeld , ein Marft an der Nab . 3 ) Die landfaffenguter Gleiritſch i Gus Neuſes , Saltendorf , Hoflarn , Stein,

tenecf ,

575 Stein , Tamlſtörf, Beier , Wilhofen , Wola fering , u. a, in .. 4 ) Trausniß , ein Schloß , im Shal an der freimbt , welches der Ort reyn foll , wo Herzog Friedrich zu Delfreich

gefangen

geſeffen hat , wofür aber andere das beſſer verwahrte Schloß Burg Trausnit oder Tresiviş halten . 8. Das Pfleggericht Meuburg , in wela chem

1 ) Neuburg vor dem Wald, ein Stadt , chen an der Schwarga , mit einem Berg: fchloß. 2 ) Schvarzhofen , ein Marft an der Schwarza , welche hier das flüßchen Mus rach aufnimmt. 3 ) Meufirchen , ein Marft. Landſaſſenguter Ultſchneberg , 4 ) Die Culi , Dietersfirch ; Frauenberg , Rebſtorf , Petendorf , Schneberg , Sdónau , Lanſtein ,

Trefiftzin , Weisliß , Winflarn , Banger fein. 9. Das Pileggericht Weterfeld , in welchem 1 ) Weterfeld , Negen.

ein

2 ) Roting und am Fluß Regen.

Mitten au , Márfte , ami

Echloß ,

am

Fluß

a) Bal:

576 3 ) Walderbach und Reichenbach , Mannsi abteien Benediktinerordens , am Fluß Regen . 4) Die Landraſjengiter Koffe , Kirnberg, Lobenſtein , Neuhaus , Podenſtein , Schwers denberg , Stambsried , Steffling , Stocens feld , Vißbach , u . a . m . 10. Das Pfleggeridyt Brud, iſt in dem Martt Brud oder Prud . u . Das Pfleggericht Reß , in welchem 1 ) Reß oder Rób , ein Stadtchen an der Sotwarza , mit einer Uuguſtiner Res fidenz. 2 ) Schönthal , ein Yuguſtiner Eremi:

tenflofter. 3 ) Die landfaſſengüter Arnſtein , Pres miſchl , Pumasried , Sd warzenburg, u . a . m . 12. Das Pfleggericht Waldmünchen , in weldjem 1 ) Waidmanchen , ein Städtchen an der Semarja , welche in dieſem Pfleggericht auf der Bifhmiſchen Grenje entſpringt . 2 ) Die tandaſſengüter , Biberbach, Gey: gant , Grauerried , lugenried . Pfleggericht Murach , in 13. Das welcbem 1 ) Murach , ein Schloß , welches Graf Repot von Datenburg an Herjog Ludwig von Bayern , nebſt Diedtad atid allen ſeis nen

597

men hier belegenen tauft hat.

Gütern ,

1272

bera

2 ) Viechtach , ein Marft. 3 ) Die Landſaſſengüter Eiglsberg , Fuſcha Pertoldhofen , Pulnried berg , Murach Schønſee. 14. Die Pfleggerichte Creswiß und Les nesberg , in welchen

1 ) Tenesberg ; oder Sennensberg , derfallenes Bergſchloß .

ein

2 ) Mosbach und Eflarn , Mårfte. 3 ) Waidhauſen , ein Marft, 4 ) Die Landfaſſengdter Galshaim , Gebs. bardsried , Misbach. 5 ) Burg Creswiß , ober Srausniß , eint Fluß Pfreimbt. 5. oben Schloß , am Trausniß , im Pfleggericht Nabburg . II . Zu dem norblichen Cheile , gendrent folgende Pfleggerichte. 1. Das Pfleggericht Bernari ,

in wela

chem 1 ) Bernau , ein Städtchen an der Nab, welche nicht weit von hier im Dorf Nab ant der bøhmiſchen Grenze entſpringt. Es hat vor Alters dem Kloſter Waldraffen zitgehört, von welchem es Raiſer Karl IV an Bdheint erfauft bat . 2 ) Die landſaffengüter Haimhof , mangreit , Luntenhauſen , u . a . m . Buch . Erdbeſchr. 18. B.

Hóra

2. Die

1

578 2. Die

Pfleggerichte

Waldfaffen

Širſchenreit, in welchen 1 ) Lirſchenreit , ein Städtchen ,

und

an der

Nab , mit einem Verfallenen Schloß. 2 ) Falkenberg , ein Marft an der Nab .

, 3 ) Peitl , ein Marft. 4 ) Neuhaus , ein Markt an der Nab . 5 ) Windiſch -Eſchenbach ,

ein Marft an

ber Nab , welcher jum , Sheil zum Fürſtena thum Sulzbach gehört. 6 ) Dietersdorf , ein landraſfengut. 7 ) Walbraffen , oder Waldfachfen , eine reiche Mannsabtei Ziſterzienſerordens, wels dhe 1133 von Diepold , Grafen von Do. burg , gefiftet ., und zuerſt aus dem Kloſter Paltenried mit Mönchen bereßt worden . Die ehemaligen Hebte fino für gefürſtete 4ebte des Heil. róm . Reichs gehalten wors den ,

und

das Kloſter

bat einen Reichsa

matrikularanſchlag von 4 zu Roß und 24 zu Fuß , oder 144 (andre ragen 120 ) Flr . gehabt , wird aber nun von Bayern fine onere eximirt .. Chur: Bayern bezahlt auch wegen derſelben keine Kammerzieler , unges achtet es in der uſualmatrikel auf 162 Rthlr. 29 Ir, angeſchrieben ſteht. Bei dem Klos fter iſt ein Marft . 8 ) Conersreit , ein Marft . 9 ) Ditengrien , ein Landraſſengut, u. a . m. 3. Die

579

3

e

3. Die Pfleggerichte Kemnat , Walded und Preffat , in welchen 1 ) Kemnat , ein Städtchen . 2 ) Walbeck ,

ein Marft mit einem Berga

ſchloß welches 1704 von den frånfiſchent Kreisvslfern eingenommen und zerſtöret wora den . 1283 hat Friderich Landgraf ju Leuchtenberg , das Schloß Walded an kus dervig Herzog zu Bayern Berkauft. 3 ) Preffat , ein Marft an der Heid: Nabi

e

welche in dieſen Pfleggerichten an der culmá bachiſchen Grenje entſpringt , und in die Bald - Nab fließt. 4 ) Eulmáin , ein Martt.

Lee

AT

5 ) Die landfaffengüter Urigénberg , Brüd bei Caſtl, Bruc im Wever , Diebsfurt , Fortſchau i Dslriß , " Ebnat , Eislſtorf , Friðnféls , Fuchsmin , Gmund , Haurita Neienreit , Pechhofen , Perndorf, Porenreit Rigelsreit , Schlafnhof, Schönreit ; Cras biß , Traunberg , Weißenſtein , Meiersberg, Wijlreit, Wolframshof.

ME

IM

3

Anmerk. Um Fichtelberg ift ein beſonderes Berga ami.

4. Die Pfleggerichte Eſchenbach Gravenwerth , in welchen 1 ) Eſchenbach , ein

und

Stadtchert.

2 ) Graó

580

2 ) Gravenwerth i ein Ståbtchen an der Creuſſen , welche unterhalb demſelben in die Heib- Nab fåut. 3 ) Speinshart, eine Mannsab tei monſtratenſeroèdens . 4) Die fandfaſſenguter

Prag

Forba ,

Hofe

las í

Leijenhof , Menglas , Megenhof , Slammersdorf , Stogntumpach . 5. Die Pfleggerichte Turndorf und Holnberg , welches letzte von brandenburs giſch - culmbachifchen Gebiet umgeben Sie enthalten , 1 ) Surndorf , einen Martt.

ift.

2) Holmberg , ein Schloß. 6. Das Pfleggerict Cumbach, dem Marft Sumbach .

iſt

7. Das Pfleggericht Uurbach , in chem 1 ) Nurbach , ein

in

wela

Städtchen .

2 ) Michelfeld und Weiſſenobe , Manings abteien Benediktinerordens. 3 ) Die Landſaſſenguter Frankeno , Guns zendorf ,

Hopfeno , Kirchtornbach , Portens

reit , Lagmauß , Traunreit ; Troſchenreit, Zo genreit. 8. Das Pfleggericht Hertenſtein , oder Hartenſtein , in welchem das meiſtens ver fallene Schloß dieſes Namens iſt. 9. Dic

1

581

9. Die Herrſchaft Rothenburg , iſt vom Gebiet der Reichsſtadt Nürnberg , und von einem Cheil des brandenburg : culmbachio Ichen Oberamts Pegnitz , umgeben . Bers muthlich iſt ſie von

den Grafen von

burg an die Grafen von Zollern ,

Vobs

nachmas

lige Burggrafen zu Nürnberg , gefommen, von welchen ſie oor Alters die von Wils denſtein zu Rebn gehabt haben . K. Mari IV bat vom Burggrafen Albrecht das do minium directum über dieſe Herrſchaft , und bald bernach 136.2 von Heinrich von Wildſtein auch das dominium utile für 5080

Schod

guter bdheimiſcher

Grofcher

Prager Münze gefauft , und die Hererchaft Mie die der Krone Bdheim einverleibet. Pfalzgrafen ſolche an ſich gebracht haben, und wie fie an Bagern gekommen ſeyy ? iſt aus der obigen allgemeinen Geſchichte der obern Pfalz zu erſehen . Hier aber iſt noch anzuführen , das Pfalzgraf Otto 1478 das Schloß Rothenberg mit dem damals dabei gelegen gewefenen , nun aber nicht mehr vorhandenen Städtchen , dem Markta flecken

Schnaitach ,

und

allen

im rothens

bergiſchen hochfraiſchlichen Gebiet gelegenen Dörfern , Weilern und Mühlen , an 44 ritterſchaftliche Familien verfauft , rich aber die fandeshohcit ,

nebſt andern DO 3

Gerechtſas.

1

men

Qorbehalten

habe.

Dieſe Sanerben

baben die Herrſchaft wieder an Chur: Bayern für 200000 Fl . verkauft. Als 1706 Chur: Bayern in die Acht erklärt worden , hat ber Kalſer dieſe Herrſchaft , nebſt dem vor . ber genannten Pfleggericht Hertenſtein , als bóheimiſche Leben , an sie Reichsſtadt Nürns berg überlaſſen , ſelbige epirklich mit denfels ben belehnet , und , ſfe ihr einger & urnet ; ſie hat aber ſolche nur bis zum Baadener Frieden bereffen . Es gehört dazu 1 ) Rothenberg , eine Bergfeſtung , wel. che 1703 erobert und verwüſtet , aber nach , mals wieder hergeſtellet worden , ſo daß fie 1744 von den Deſtreichern vergeblich eingeſchloſſen worden . Unter derſelben liegt 2) Schnaitach , ein anfehnlicher Markt.

M

593

Das

Hochſtift

Frenſing.

Sie fande des Hochſtifts Freyſing , oder Die Frenſingen ', welche zu dieſem Kreiſe gebou ren , ſind vom Herzogthum Bayern einges ſchloſſen , und auf den oben angezeigten Charten von Bayern zu finden ; es hat auch Seutter eine beſondere Charte davon bers Der Stifter dieſes Bisthums ausgegeben . iſt der heil. Corbinian , welcher , wie Bas ronius

und

Hanit

Fahr 710 nach

dafür

halten ,

Rom gekommen ,

ums daſelbſt

vom Pabſt Konſtantin 11 zum Biſchof eine geweihet ivorben , worauf er 7 Jahre in Frankreich einſiedleriſch zugebraďt , und ums Jahr 717 , da Gregorius II Pabſt , und Licodo Herzog in Bayern geroeren , nach Bayern gefommen iſt , daſelbſt mit herzogs licher Erlaubniſ auf dem fremſingiſchen Beru ge eine Kirche zur Ehre des beil. Benes difts , und ein Kloſter erbauet hat , und der erſte freyſingiſche Biſchof geworden iſt. Dieſes Bisthum nahm nach und nach an

584 tern , Land und Leuten durch Schenkung und Unfaufung ju . Der Biroof iſt ein Suffragant des Erzbiſchof zu Salzburg. U18 ein Reichsfürſt hat er im Reichsfürſtenrath auf der geiflichen Bank die vierzehnte Stels le , und likt gwiſchen den Biſc8fen zu Pas derborn und Regensburg. Auf den bayeris roben Bant

Kreistagen hat er auf der geiſtlichen die zweite Stelle , wird aber erft Sein nach Chur : Bayern aufgerufen . lag ſch ran beträgt 12 zu Roß Reichsmatrikula und 80 zu Fuß , oder 404 Fl. , er roll Zu einem Rama aber herunter gerekt feyn.

merziel iſt er auf 152 Rthlr . 19 Sr. anges Die erſten freyſingiſchen Domherren feßt. d Månche geweſen . Das Domkapitel ſin em Domprobit , vierzehn einem beſteht aus ein Rapitularen und

neun Domicellaren .

Die

Domprobſtei hat keine Verbindung mit dem Domkapitel , ſondern iſt eine ganz fonderte. Prábende , alſo daß einer proſt reyn tann , Plaß zu haben ; Domprobſt auch thum gehåret 1.

Freyſing ,

abge? Dom :

ohne einen Domherren bisweilen aber iſt der Domherr.

Zu dem

Frifinga, , vor

Bis,

Alters

Fruxinium , Fruxinia , Frixinia , die bio rohdfliche Haupt- und Reſidenzſtadt, wels ce am

Flufchen

Mofach unweit der Fler, an

1

$

1

585 an und auf zwei Bergen liegt , von wels chen man die ſchånſte und angenehmſte Auss licht in Bayern , ins Erfſtift Salzburg , in die Grafſchaften Werbenfeis und Tyrol , und in die algauiſchen Gebirge hat . Eie ner dieſer Berge , welcher gemeiniglich der freyſingiſche

genennet

wird , liegt im . llins

fang der Stadt und ihrer Mauern , und iſt mit dem biſchoflichen Reſidenzpalaſt der Stathebraltirche ,

der

Beneditriner

Kirche a

den Kollegiattirchen zu St. Johannes und St. Andreas , der Kapelle des beis ligen Peters , und andern Gebäuden bes Test , liegenden darunter der in und Stadt findet man einen großen Marktplak, welchen eine marmorne Bildfäule der Jungs Maria fieret ; die Pfarrkirche zu S. Georg , das Gymnaſium der Benediktiner , ein Franziſtanerkloſter , ein Waiſenhaus

frau

und Hoſpital , außerhalb derſelben aber den außern biſchåflichen Garten und das Prås Auf dem ans monſtratenſerfloſter Meuſtift. dern Berge , welcher der Stadt gegen Abend liegt , und vor Ulters Setmons gebeißen baben fou , fteht die Benediftinerabtei Weihen - Stephan ; und

unter derfelben die

Die Stade Rollegiatfirche des Heil. Veits. fcheint zur Zeit der Stiftung des Bisthums die Hauptſtadt in Ober . Bayern gemeren, ju DO 5 ſegna

586

reyn .

1916 iſt ſie von

in Bayern , verwüſtet 1215 ( andere melden

Welf 11 , Herzog 11591 worden. 1216 , und noch

endere 1217 ) und 1226 brannte ſie ganz ab.

2. Die Grafſchaft und das Amt Jos maning , långſt der Iſer. 1272 erhielt das Bisthum die erſte Gerichtsbarkeit über Isa maning . 1319 berfaufte demſelben Kaiſer Fudewig IV , als Herzog zu Bayern , alle Landgerichte in den Dórfern Ismaning Ober- und Nieber - Bergen (Heutiges Tages Vehring ) Engelſchalting und Lagulfing 1 und verſprach als Kaiſer , daß es diefels bigen vom Reich zu lehr empfangen rollte. Zu Ismaning (Ismaring ) hat Biſchof Johann Franz ein ſchönes Luftſchloß ers bauet.

Zu dieſer

Grafſchaft gehåret auch

das Schloß Arching . 3. Die Herrſchaft Burgfrain , welche zwiſchen der Srafſchaft Kag , und zwiſchen Sie hat Ober , und Nieder - Bayern liegt. dem Kochſtift ſchon im dreizehnten Jahre hundert zugehört , ift mehrmals von andern, und zulegt 1594 vom Biſchof Ernſt dem freyſingiſchen Domkapite verpfändet wors Derter derfelben Die vornehmſten den . find : 1 ) Burgfrain , ein

Schloß. 2) Iſen,

7

587 2 ) Ifen , Ilana , ein Markt , mit eia ner Kollegiatfirche. 4. Die Herrſchaft oder Srafichaft Wers denfels , welche zwiſchen Ober- Bayern und Lyrol liegt , ſehr bergicht iſt , und vornám , lich von den Flüfen Iſer und Loyſach ges waſſert wird . Biſchof Erich hat felbige im dreizehnten Jahrhundert ans Bisthum.ges tauft . 1423 wurde ſie an die Herzoge in Bayern

verpfändet ,

1425 aber wieder

eingeldſet. In derſelben iſt I ) Werdenfeld , ein Vergloloß , unter welchem am Fluß Poyrach die Wang liegt. 2 ) Girmiſch , Marft am Fluß 1

oder Germiſogau , ein loyſach , welchen Biſchof

3 ) Partenkirch , Poyrach .

ein Marft

am

Fluß

4) Mittenwald , ein Markt an der Ifer, welchen Berthold Graf von Eſchenlobe , 1294. an das Bisthum perfauft hat. In dem Kaufbrief ſagte dieſer Graf , er der : kaufe an Biſchof Enich die Grafſchaft zu Partenkirch und zu Mittenwalde , lem , was dazu gehöre.

mit al,

Anmerkungen . Das Hochgift befist auch 1 ) in Dber , Bayeru , Kentain München und amt Crancsberg , die Hofmårfre Eifenhofen , Ober . Q Nieder-Humbel , Reiffenbauſen and Dia

588

tenburg. 2) im Erzherzogthum Deffreich Waidhoven , Holenburg und Enzersdorf. 3 ) FR Steyermarkt Rottenfels . 4 ) In Krain die Herrſchaft Bifchofiaf. 5 ) In Dyrol den Markt Innichiug , oder Innichen.

Die

Fürſtenthümer burg

und

S. 'iere

größtentheils

Neu :

Sulzbach.

I in

der

ſogenannten

obern Pfalz belegenen Fürſtenth úmer , has ben folgenden Urſprung. Als Herzog Ges org in Bayern von der landeshutiſchen Ris nie 1503 ' ohne månnliche Erben ſtarb , und, bermoge feines Teſtaments , ſeiner Lochter Eliſabeth Gemahl , Pfalzgraf Ruprecht , Churfürſten Philipps des Redlichen zu Pfalz Sohn , reine hinterlaffenen Lande erben rolls te , entſtunden wegen

dieſer Erbſchaft gmis

rchen ihm und Herzog Ulbrecht in Baty, ern von der noch allein übrigen Linie ju München ein Krieg , welcher für das pfals ziſche Haus übel ablief. Es tam aber 1507

jum

589 güm oftligen Vergleich , in welchem des Pfalzgrafen Ruprecht hinterlaſſene Kinder von obgedachten Herzogs Georg Verlaſſens fchaft die Stadt , das Schloß und Amt Neuburg , Hochſtatt , kauingen , Sundele fingen , Monnheim , Hilpoltſtein , Heyded , Meiden , Burtheim, Reichertshofen , laber, Ullersberg , Floß , Bohenſtrauß , Endorf , Kornbrunn , Sainsberg , Graysbach und Burgſtein ;

und

von

Herzogs Albrecht zu

Bayern Landen , Sulzbach , lengfeldt , Rea genſtauff ,

Velburg ,

Veldorf ,

Kalmung ,

Schweigendorf, Schmidmühl und Hombauer, rehielten . Dieſe Lande wurden anfänglich die junge Pfalz genennet , welcher Mame aber feinen Beſtand gehabt hat. Sie find beſtåndig beim cur - pfälziſchen Hauſe ges blieben , und endlich in Churfürften Phis

-5 lipp

Ludewigs

Sohnen ,

den

Pfalzgrafen

Wolfgang Wilhelm und Uuguſt, in zwei Fürſtenthümer getheilet worden , nåmlich

4

ins Fürſtenthum thum Sulzbach.

Neuburg , und Fürſtens Jenes Sohn Philipp

is Wilhelm

wurde

Churfürſt zu

Pfals ;

als

aber ſeine Söhne und Nachfolger , die Churs

1

fürftin Johann Wilhelm und Stari Philipp, beibe obne mannliche Erben ſtarben , fament die Charpfalz chiſche

linie ,

und

Meuburg an die ſulzbar

welche

von dem vorhin ger nanna

598 nannten

Pfalzgrafen

Üuguſt

herſtammete,

fo daß alſo beide Fürſtenthümer jeßt wieder einen Herren haben ,

S. 2. Wegen Pfalz - Neuburg

iſt alles

jeit eine Stimme beim bayetiſchent Kftsiſe Ehe Bayern jur Churs geführt worden. würde gelangete; hatte es mit Pfalj . Neu. US burg langwierige Rangftreitigfeiten. aber die pfälziſche Churwiirde 1623 an Bays Pfalf, Neuburg von ſelbſt

ern tam , gab

nach , und räumete Chur-Bavyern den Rang willig ein . 1697 iwurde auch Pfalz - Sulz bach durch einmuthige Stimmen ( die pfalza bayeris heaburgiſche ausgenommen ) gum rcben Kreisſtand auf und angenommen , wels dhes der Saiſer gen ſich aber

1701 beſtätigtz , weswes Pfalz-Neuburg dem Kreife

eine Zeitlang entzog, und Leuchtenberg demi ſulzbachirchen Vorlike widerſprach. $ . 3. Auf dein Reictstage båt Churs Pfalz im Reichsfürſtenrath wegen Neuburg Šiß und Stimme; allein , wegen Pfaiz : Sulzbach iſt die Einführung in den Reichs, fürſtenrath noch nicht zu erhalten geweſen, ungeachtet die Reichstagsverſammlung rchon 1664 und 1708 fich dieſerwegen günſtig érklåret , ünd Hoffnung dazu gemacht hat, tetin Pfalz - Sulzbach die bayeriſche Kreis : Handſchaft erhalten haben würde .

Śo 4. Ege

IA EL

391 5. 4. Ehe dieſe kandé jwei Fürfteris thümer geworden ſind , haben ſie zu ei. nem Römermonat 20

gu

roß

und 100

zu Fuß , oder 640 Fl. gegeben ; nachher hat jedes Fürſtenthuni ſeinen Antheil bes ronders getrageri, Es ſind zwar darüber zwiſchen beiden

Streitigkeiten geweſen , fie

baben aber aufgehört , als ſie beide einen Die Herrſchaft Herrn bekommen haben . Heybed

Bertritt Pfalz - Neuburg beſonders

mit 5 zu Roß und 7 zu Fuß , oder 88 Fl. Zu einem Kammergiel hat Pfalz - Neuburg 340 Rthlr. 735 Kr. und Pfalz:Sulzbache 48 Rthlr . 502 Kr. zü erlegen. S. 5. Was nunt

1. Das Fürſtenthum Neuburg inſonderheit anbetrifft , ro hat baffelbe reis eigene Regierung , Hoftanımer und

ne

Landrchaft.

In demſelben

find jwar noch

evangeliſche Landraffen vorhanden : es herrs ſchet aber die römiſchfatholiſche Religion's Die dazu gehörigen Aemter liegen zers ſtreut. Wir bemerken I. Folgende & mter .

landrichter - und

Pflege

1. Die Stadt und das Pflegame siento burg . 1 ) Mette

$ 92

2 ) Neuburg , die Hauptſtadt des

ganzen

Fürſtenthums , und der Siß der Regies rung , Hoffammer und Landſchaft , iſt auf einer Höhe an der Donau wohlgelegen , auch wohlgebaut und befeſtigt , bat ein fürſtliches Schloß ; und anſtatt des vormas welches ebedeſſen Jeſuiterkollegii , ligen ein adeliches Nonnentloſter geweſen iſt , eine Afademie. Es ift auch hierelbſt ein Obers jägermeiſteramt . Die Stadt iſt 1632 und 33 einigemal von den Schweben und Bays ern , 1703 von den Bayern , und 1744 von den Deſtreichern eingenommen worden. 2 ) Grienau , ein Schloß an der Donau . 2. chem

Das Pflegamt Burkheim ,

in

wels

Vurfheim , ober Purthaim , ein Markt, welcher 1777 durch eine Feuersbrunft 121 Häufer berlor . 3. Das lanbrichteramt Graiſpach Pflegamt Monnbeim ; in welchem

und

1 ) Grayſpach , oder Graisbach , eitt Echloß , von welchem die ehemalige Grafs ſchaft Graisbach benennet

worden .

2 ) Lechs gemunt , Oſtia Lyci , ein Dorf , in deffen Segend . Der Lech in die Donau fließt. 3 ) . Marrheim , Donau ,

ein Dorf ,

unweit

der

4) Monns

593 4) Monnheim , eine kleine Stadt , wels 1462 von den Uugsburgern eingeåfchert worben . 5 ) Damersheint , ein Markt. 4. shem

Das Pflegamt Maurn , in

wela

1 ) Maurn , ein Schloß. 2 ) Welchain , ein Marft. 3 ) Pergen , ein Kloſter .

5.

Das

Landvogtamt Sochſtått ,

in

Schwaben , in welchem 1 ) Hochftátt , eine fleine Stadt an der Donau , welche der Sit des Landvogts amtes und eines Forſtmeifteramtes iſt. In

HU

!

der Nachbarſchaft derſelben hat ſich 1703 zwiſchen den Kaiſerlichen auf der einen , und den Bayern und Franjoren auf der andern Seite ein Sreffen angefangen , wels dopo fich in die Grafichaft Dettingen hins, eingezogen , und für die erſten nachtheilig ausgefallent. 2 ) Blindheim , ein Dorf an der Dos nau , unweit Höchſtått , bei welchem die engländiſchent Vereinigten kaiſerlichen und Kriegsvélfer 1704 einen ungemein wichtigen Sieg über die franzoſiſchen und bayeriſchen Kriegsvåffer erfochten . Die Schlacht erſtredte ſich über den Weiler Oberflau und das Dorf Lußingen ,

bis an das Dorf Mörſch :

Buro . Erbbercr. 18. B.

P

lin .

$ 94 lingen ,

Derter

welche

insgeſamt zu dies

fem Umt gehören . 6. Das

Pflegamt

kauingen ,

auch

in

Schwaben , in welchem 1 ) lauingen , eine kleine Stadt an der Donau , woſelbſt vor Alters eine römiſche

Kolonie ein

geweſen

berühmtes

ift.

Ehedeffen

Gymnaſium .

war hier

1632 wurde

fie von den Schweden eingenommen. 2 ) Hauſen , ein Dorf. 7. Das Pflegamt Sundelfingen , auch in Schwaben , hat ſeinen Siß zu Gundels fingen , welche kleine Stadt an der Breng liegt , die nau fließt.

unterhalb derſelben in die Dos Es iſt hier ein Schloß .

8. Das Pflegamt Conſtein , liegt auch vermuthlich in hieſiger Segend. 9. Die vereinigten Pflegåmter Hers ded und Hilpoltſtein , im Nordgau . 1 ) Das Plegamt Heyded , iſt eine un . mittelbare Reich sherrſchaft , welche ebeders fen einer davon benannten freiherrlichen Familie zugehört hat , auch eine Zeitlang von Chur - Pfalz an Nürnberg perfekt ges weſen iſt. Sie wird von Ebur , Pfais des gen das Reich vertreten , wie oben ana gezeigt worden . Der frånfiſche Sceis bat ficý beim Kammergericht darüber beſchwes ret , 6-38 ft Rhin von Pfalz - Neuburg ents 20

itae

BA D

595

zogen , und zum bayeriſchen Kreiſe gerecos Sie begreift : Det werde. ( 1 ) Heyded , ein Stádrchen und Schloß . ( 1 ) Die Reut zc .

Dörfer Sabftatt , Selingſatt ,

2 ). Das Pflegamt oder die Herrſchaft Hilpoltſtein , bat auch vor Zeiten, eigene Herren gehabt. Der Hauptort iſt Hilpolts ſtein ; ein Städtchen und folos .. : 10. Das Pflegant Nordgau , in welchem

in

Allersberg ,

in

Uüersberg , ein Marft. Der Gau , welchem dieſer Ort vor Alters beles

gen geweſen , hieß Norrogo . 11. Das Pflegamt Hemman , im Norda gau , in tvelchem 1 ) Hemman , ein Städtchen . 2 ) . Painten , ein ' Marft , ein Forſtmeiſteramt iſt.

in

welchem

ailand

12. Das Pflegamt Berekhauſen , im Mordgau , in welchem

clat

I ) Berekhauſen , ein Markt , am Laber .

ire

e)

Hohen : Rechberg , ein

Fluß

Bergſchloß ,

3 ) Hochdorf , ein Schloß an

der Nab. 13. Die Pflegámter Laber und kups purg , im Nordgau , in welchen I ) Eaber , ein Marft , am Fluß gleiches Mamens. * p 2

2 ) Pile

596

2 ) Piflenhofen , ein Kloſter an der Nabi Reichsabtei Kayfersheim in welches der Schwaben einverleibet ift. 3 ) Urlasberg , ein Kloſter , unweit der Nab und der Donau . 4) Luppurg , ein Marft nicht weit vom Fluß laber , vor Ulters eine

eigene.Herr,

ſchaft. 5 ) Parsberg , ein Markt , welcher nach Ubſterben der Freiherren von Parsberg an die Grafen von Schönborn gekommen iſt. 6 ) Raitenpurch , ein Schloß . 14. Das Pflegamt Negenſtauf, in wels

dem 1 ) Regenſtauf,

ein

Marft ,

am

Flug

Regen , bei welchem ein verwüſtetes Bergs ſchloß liegt. * 2 ) Die Schlöffer

U. A. m . 15. Das

Cariftein , Draçenftein ,

Panbrid teramt Burg · Lent.

senfeld , im Nordgau , begreift 1 ) Burg , lengenfeld , eine fleine Etadt an der Mab , woſelbſt auch ein Obers forſmeiſteramt ift. Sie bat vor Alters zur ft afſcha Fandgr Stepbaning gehört. 2 ) Das Pflegamt Kalming, in welchem ( 1 ) Kalmúns i ein Marft , bei welchent Er die Bils ſich mit der Mab vermiſcht. hat

.

597

bat auch vor. Alters Stephaning gehørt .

zur

landgrafichaft

( 2 ) Pirkenſee, ein Dorf , mit einem fch Šnen Schloß , welches einem Freiherren von Franken gehårt. 3 ) Das Pflegamt Schmidmühl , in wels dhem

Schmidmühl , ein Märft an der Bils , welche hier den Bach Rautrach aufnimmt. II. Das landvosteiamt Neuburg , wels ches reinen Siß in der Hauptſtadt Neus burg , einen kandvogt , landgerichtsſchreiber, Burgoogt und Bauinſpektor , nebſt ans dern Hoffammer : und Landſchaftsbediens ten , hat. Unter deraſelben ſtehen folgena de Pflegamter. 1. Das Plegamt Rennerzhofen , wels ches im Nordgau an der Donan liegt , und enthalt Kanerzhofen ,

:) Rennerzhofen einen Marft .

oder

2 ) Pertlzheim , ein nau ,

Schloß an der Do's

2. Das welchem

Pflegamt

Reichertshofen ,

in

1 ) Reichertshofen , ein Markt , am Fluß Par.

2 ) Stodau, ein

Schloß am Fluß

P P 3

Par.

2. Das

598 * 3. Das Pflegamt Velburg , im Nordgau , in welchem

* 1 ) Belburg , eine kleine Stadt , welcher Uit Velburg liegt. 2 ) Adelburg , ein Schloß Laber .

am

unweit

Fluß

4. Das Pflegamt Schwandorf , in wels dhem Schrvandorf , eine kleine Stadt an Rab.

der

$ Ummerfung.

Die Herrſchaft Preiſein , oder Bleie ftein , welche an der 586 miſchen Brenje , zwiſchen dem nieder - bayeriſchen Amt Eres : miß " und Pulsbachirchen Gericht Vohens ſtrauß liegt , haben hoë Ulters die lands' grafen von leuchtenberg Beresſen , und 1350 nebt der Herrſchaft Reichenſtein ber Strone Böheim

zu

einem

Ehrenlehn aufgetragen ,

1418 aber an Chur -Pfalt erblich verfauft. 1.600 wurde gwiſchen kanografen Georg lub wiz und

Churfürften

Friderich IV ein

Neuer Vertrag geſchloffen ; kraft

deffen dies

res noch 40500 Fl. an jenen ' erlegte ,' um die Handel , welche ihm wegen der Wie= dereinigung der Herr chäft gemacht wors den waren , beigulegen .

Als Churfürft Frie .

devich

1K

VA und

anh

i bi

599 drich V in

die Reichsacht erflárt

maro ,

wurde die Herrſchaft von der höhmiſchen Lehnstammer eingelogen , und 1623 vom Kaiſer

Ferdinand II dem

Herzog

Albrecht

oon Banern igefchenft , welcher fie 1626 mit lebnsherrlicher Bewilligung an Pralgs grafen Wolfgang Wilhelm ju Neubure vers faufte , den auch Ferdinand II , jedoch nur für ihn und ſeine männliche leibsetben , mit derſelben belehnte. Als Philipp Karl , Chur : fürft zu Pfalz, der teßte von der neuburgiſchen Linie , 1742 ftarb , nahm zwar derfelben Chur , Sarl Philipp Machfolger in der Sheodor , von der ſulzbachiſchen linie , von dieſer Herrſchaft Beſit : allein , weil Stais rer Karl Vi fchon 1725 dem Grafen Phis tipp Ludewig von Singendorf die Anwarto fchaft darauf ertheilet hatte , wurde ſie als ein der Krone Bdheim angefallenes . febr , 1745 mit óſtreichiſchen Kriegsustfern bear feßt , und eben genannten Grafens Sohn, Jobann Wilhelm von Singendorf eingeråur met.

In derſelben iſt

Bleiftein , ein Städtchen und verwåſte tes Bergfchloß .

>> 4

4. Das

600

2. Das

Fürſtenthum

Sulzbach,

bat auch reine berondere Regierung und Die Einwohner und Kirchen Hoffammer. evangeliſchlu : find heutiges Tags theils Die evan . theriſch , theils römiſchfatholiſch . geliſchen Ronſiſtorialſachen werden von der Regierung beſorgt , in welcher zwei evanges Das evangeliſche Ris liſche Råthe fißen. niſterium dieſes Fürſtenthums , beſteht aus drei Dióceſen , welche ſind Sulzbach , Weis Die beiden lekten den und Bobenſtrauß. ſtehen unmittelbar

unter der Regierung zu

Suljbach , die erſte aber unter der Inſpefs gion Sulzbach . Das Fürſtenthum Sulzbach begreift : 1. Das landgericht Sulzbaco , in Nords gau , in toelchem 1 ) Sulzbach , die Hauptſtadt des Fürs ftenthums, und der Siß der Regierung und Hoffammer , des Oberforſtamts , und Ges aus zwei neralfaſſieramts . Sie beſteht Sheilen , nåinlich aus dem obern und uns Der obere Shell liegt auf einem tern. Berge , und wird von dem untern Sheil , welcher der eine

Mauer

Bach

genennet wird ,

abgeſondert.

Dieſe

durch untere Stadt

бcІ Ctabt liegt am Roſenbach , und hat eine ſehr ſtarke Quelle , aus welcher auch die Bewohner der obern Stadt das ihnen na : Das fürftliche Schloß thige Waſſer holen . fteht der obern Stadt gegen Suidweſten auf Gegen Weſten iſt eine Vors einem Felfen. Un der lutheriſchen Stadtfirche ftes ſtadt. ben zwei Prediger , nämlich der Inſpeftor und Stadtpfarrer , welcher ehedeffe. Sus perintendent

genennet

wurde ,

und

der

Die Eutheraner haben auch Die katholiſchen cine lateiniſche Schule . gottesdienſtlichen Perſonen ſind ein Dechant Die Katholifen haben und vier Kapláne. Stadtprediger.

auch eine lateiniſche Schule , und feit 1733 Diere Stadt iſt hier ein Kapuzinerkloſter. bat por Alters eigene davon benannte Gra: fen gehabt , welche mit Sebharb . V auss

2

1

geſtorben ſind.

In

hieſiger Gegend iſt ein

Eiſenbergwerf. 2 ) Die evangeliſchen Kirchſpiele : ( 1 ) Roſenberg und Foppenried. ( 2 ) Fuſchwang. ( 4) Eßelmang , Ehrnhill (3 ) Fürnriet . ( 5 ) Edelsfeld und und Kirch · Rheinbach. Núrmreuth.

(6) Eißmansberg.

tirchen . 3 ) Kenigsſtein ,

ein

kleiner

( 7 ) Neus Marft mit

einem Schloß , bat chemals den Herrn von Breis ºp 5

602

Breitenſtein zugehört , 1998 macht mit Erchenta felden ein ebangeliſches Kirchſpiel aus .

4) Die Suidffer Breitenſtein , Haused , Neibſtein , Lichtened . 2. Im bintern lande ſind : I ) Das Amt und Landgericht Parfſtein und enden , in welchem ( 1 ) Parfſtein , ein Marft auf einem Berge , mit einem noch her liegenden fes ften Schloß , welches ehedeffen den von Erlbec zugehört hat , und mit Wildenreuth und Diemenreuth ein evangeliſches Kirche fpiel ausmacht. ( 2 ) Eberndorf oder Erbendorf , ein Marft an der Bald - Nab , mit einer eban , geliſchlutheriſchen Pfarrfirche. Er mennet fich eine Vergſtadt. 1771 brannte er groß. tentheils ab. ( 3 ) Mantel ,

ein Marft

an der Heib .

Nab , welche mit Neufirchen "und Rothens ftadt , im Amt Wenden ein evangeliſches Kirchſpiel ausmacht. ( 4) Saltenbrunn und Freyhung , Mårfs te , welche mit Tannſies ein evangeliſches Kirchſpiel ausmachen. Bei Freyhung iſt ein Bleibergwerf. (5 ) Rohlberg , ein Marft , und Ehens tieth , welche ausmachen .

ein

evangeliſches Kirchſpiel

( 6 ) Shuma

.

603 (6) Thumſenreuth und Fruiminenas , met : che auch ein evangeliſche Kirchſpiel aus , machen . 2 ) Das priesamt Weyden , in welchem Weyben , ein Städtchen , an der Walds Hab , in einer fruchtbaren Ebene , welches

Es hat eine evan , ehedeffen feſt geweſen . geliſche Pfarrfirche ; auch iſt hier ein Forſts amt. 3 ) Das Amt Floß , in melchem ( 1 ) Floß , ein großer Martti, am Flußs chen gleiches Mamins , mit einer evangeli fchen Pfarrkirche. ( 2 ) Das ehemalige Bergſch !06 Floffer , burg , welches die Schweden verwüſtet bas ben , ( 3 ) Wilchenweuth ;

Puechersreuth

robe Pleßberg , welche

ein

evangeliſches

und Sirch :

fpiel ausmachen . 4) Das Amt oder Gericht Vohenſtrauß ,

cha

18

in welchem ( 1 ) Bobenſtrauß , ein anſehnlicher Marft, welcher eine evangelitike Pfarrtirche und ein fürſtl. Schloß , Namens Friderichsburg bat. 1763 brannte er faſt gang ab. ( 2 ) Aitenſtabt, ein Dorf mit einer evan : geliſchen Kapelle.

Das

604

Das

Hochfift Regensburg .

$ . I.

8 hat ſeinen Siß in der Reichsſtadt Rei Vom erſten Urſprang ber unterſchieden Meinungen . e felben giebte Jahr 736 ums gemeine réty iſt , es Die Bewilligung des Vom heil . Bonifacius , mit gensburg .

bayeriſchen Herzogs Ottilo , geſtiftet wors den , und Gaubald oder Saribald der erste Biſchof geweſen , welcher zu ſeiner erften Rathedralfirche die Kapelle des Geil. @tes habe.

phans

gehabt

weber

eben genannter

Nachher babe

ents

Herzog Otrilo oder

ſein Nachfolger Eaſilo II den biſchöflichen Sie in das Kloſter zu S. Emeran verlegt , den aber R. Karl der Große nach des Tafſilo Abfeßung wieder von dannen weg , und in und denſel. die S. Peterskirche verregt ben aufs neue angewieſen

feine Güter und Einfünfte

babe.

Die Birch die

wåren eis

ne Zeitlang jugleich Atbte des Kloſters Emes Hingegen P. Hanft hat die ran geweſen. neue

1

ch

701

605 neue fey

Meinung

behauptet ,

bereits im Jabr 697

das

Bisthum

vom beil .

Rups

recht , Biſchof zu Borms geftiftet worden, und alſo mit dem Kloſter 5. Emeran von In dieſem þåtten die Bio gleichem Ulter. rohsfe ihren ersten Siß gehabt , waren aus deſſelben Monchen wechſelemziſe erwählt mora ben , und zugleich Debte Deſſelbeu geweſent. Im Jahr 798 rey der biſchöfliche Siß Kloſter in die Kirche des bril. aus dem Peters verreßt worden , die Biſchofe aber wären doch lebte bis

endlich

der

des beil .

Atloſters geblieben , Wolfgang

im Jahr

980 die Abtei vom Bisthum abgeſondert, und die Güter , welche dem Geil, Emeran alſo getheilet habe , geſchenft geworfen , daß ein Eheil davon dem Hochſtift , der Das andere aber den Månchen geblieben. unmittelbare Sebiet des Hochſtifts , ift gea daher auch das Domfapitel meis ring , ftens einen ſolchen , Biſchof erwäglet , det entweder ſchon mit andern Stiftern oerſes ben iſt , oder für ſich ju leben hat. 9. 2. Das Wappen des Hochſtifts , iſt ein ſchmaler then Felde.

ſilberner Schrägbalfen in ro : Der Biſchof iſt ein Neidos

fürſt , und liket im Reichsfürſtenrath auf der geiſtlichen Bant

swiſchen den

Biſchofea ju

Srepling und Paſſau , ung beim baperifchen Kreis

бо6 reiſe zwiſchen ehen benfelben . Sein Reichs . miatrikularanſchlag ift *8 ju Rob und zo zu Fujš , oder 216 Fl. und zu einem Frams merziel iſt er auf 47 geſeßt.

Nithlr. 331 Kr. ans

S. 3. Das Domkapitel beſteht aus 15 Kapitularherren , und 9 Domicellaren . Erbs tharfchalie des Hochfifts find die Orafen bon Córring ; Orbfämmerer die Freiherren von Stingelheim ; Erbfchenten die Freis berren von Pfetten , und Erbtruchreffe die Grafen von Sauflirchen . 9. 4. Der Umfang und die Srenzen des biſchöflichen Kirchſprengels , find in den fora mographiſchen Nachrichten fürs Jabr 1748 S. 60. F. beſchrieben . Er begreift zrcei Kollegiatſtifte , 28 Abteien und Prälatus ren , 29 Ruraldekanate , ju welchen 1383 Pfarrer , Filiale und Sajellen gehören ; und erftredt ſich auch über das bayeriſche Amt Holaberg in der obern Pfalz ,

dber die tas .

tholiſchen

Pfarrer im Fürſtenthum Suljo bad , landgrafſchaft Leuchtenberg und Grafa roaft Sternſtein, S. 5. Der Fürft

und Biſchof bat fein

feine Hof- unb Kammers Konſiſtorium , råtbe , und auf dem Lande feine Beamten . S. 6. In bat

der

der

Reid oſtadt Regensburg

Fürft iwar det Bird ofshof , aber teine

3

6o7

teine Gerichtsbarfeit. Gebiet gehöret : I. Die freie

Zu ſeinem weltlichen

Reich sherrſchaft

Dongus

Hauf , gemeiniglich Domſlauf, welche Stunden unterhalb Regensburg an Donau liegt , vier Stunden lang , eben ſo viel breit iſt. 1766 magete der Ehurfürfi ju

Payern

zwei der und rich

die fandeshoheit

über dieſe Kerrſchaft an , legte auch eine Bes Tagung in den Marfifleden Donauſtauf. Das Erzſtift behauptete , daß Bayern weis ter nichts zutåme, als in Kriegszeiten nach gedachtem Marft eine Berakung zu legen , und ſo entſchied auch der Reichshofrath den Streit am 22ften und e8ften Sept. 1767

12

15%

11

und am 20ſten Febr . 1773. Als 1778 das Haus Deftreich verſchiedene Stúde von Bayern in Defit nahm , fchidte es auch bieber eine fleine Befaßung , worüber ſich Sie bea aber das Hoch ſtift befchwerte.

greift. 1.

Donauftauf

einen

Donau , bei welchem das

Marft an

der

1634 berwüſtete

Bergſchloß gleiches Namens liegt. Der hits Herzog J0 ſige Waſſerzoll gehört dem Bayern . 2. Die Schiffer Sd ;&nberg manſtein ,

und Abela

ering HEN

3. Die

608

3. Die Hofmärkte und Dörfer Schw & bl. weiß , Degerheim , Sulzbach , Demlingen, Lichtenwald , Siegenftein , Sieffenbach , Mengenbach , Jrlbach.

In der Gegend der

beiden letten Derter , haben die Bdhmen 1504 eine Miederlage erlitten . 4. Freißheim , ein Dorf ,

wegen defien

das Hochſtift 1767 Den bayeriſchen In : telligeugblåtteen offentlich widerſprach , als es in denſelben für eine bayeriſche Hofs Das Hochſtift mart ausgegeben wurde . behauptete , daß dieſer

Ort ſeit vielen Jab:

ren zu der Reichsherrſchaft Donauſtauf ges håret , und das Hochſtift alle Rechte der Unmittelbarkeit über denſelben ausgelibt habe. freie Neich sherrſchaft Bertb , 11. Die ober 238rth , welche neben der vorherges

benden an der Donau liegt , zwei Stunden Sie ents . lang und eine Stunde breit iſt. bált mit

1. Berth , oder einem Schloß .

Worth , einen Marft

2 , Die Dörfer Dieffenthal, Kirſchbols , Krudenberg , Frenthofen .

III . Die freie

Reichsherrſchaft

Hobena

burg , welche im Nordgau , am Flüßchen fautrach , zwiſchen dem jur obern Pfalz ges börigen bayeriſchen Umt Rieden , und neu : burgiſchen landrichteramt Burg: legenfeld, liegt.

609

liegt. Die ehemalige Markgrafſchaft Ho. henburg war von weit großerm Umfang als die Herrſchaft , zu welcher nur das Soloß Hohenbury , nebſt einigen linters thanen und feinleuten gegócet.

inmerfungen.

1. Dem Hochſtift gehørt 1 ) sobenburg , ein

auch

Schloß am

Innt ,

welches in Obit : Bayern in Rentamt München und Pflegamt Wafferburg liegt ,

}

und wofelbft es die niedere oder the Gerichtsbarfeit fat .

dogteilis

2 ) Pachlarn , ( pedlarn , Pochlarn , ) ein Stástifen und Herrſchaft im Land un . ter der Ens . 3 ) Eo bat auch Pflegverwalter zu Ebers ſpeunt, Euting und Wildenberg , welche Derter in Nieder, Bayern , Nientamtlands . but , und Pflegámter Vilsbibur3 , Aerding und Rottenburg belegen find. 2. Das Domkapitel bat

Beamte

ju

fel , an der Donau , ju Nabburg , Hufa Haufen , Pfaffenberg , Schwandorf, Raits tenbub und Cjamb.

11

Blich . Erdbeſchr. 18. B.

12 9

Die

610

Die

gefürſtete

Landgraf:

ſchaft Leuchtenberg.

S.

I

Jie liegt im Nordgau , ziviſchen dem Sie Fürſtenthum Sulzbach , ' und den chur : bayeriſch - oberpfälziſchen Pfleg&mtern Nab : hurg , Senesberg und Ereswit . Ebebeffen batte ſie eigene Landgrafen , von welchen der leßte Maximilian Adam , 1646 ohne Erben geſtorben iſt. Maximilian I dem

Ob nun gleich Kaiſer Heinrich Jul Herzog

Medlenburg 1502 die Anwartſchaft auf die Hålfte dieſer Landgrafſchaft ertheilt hat : ro iſt doch Herzog Albrecht in Bayern , wels cher des letzten kandgrafen Schweſter Mechs tild zur Gemahlin gehabt , 1647 mit der belehnt worden , hat ſie aber gegen ſelben andere Derter an ſeinen Bruder , Churfürs ften Maximilian in Bayern , diberlaſſen , welcher ſie reinem zweiten Prinzen , Mas fimilian Philipp , gegeben . A18 dicrer 1707 obne Kinder ſtarb und

der Eyurfürft in

610 in Bayern damals

in der

Reichsacht war ,

belehnte der Kaiſer den Fürſten von tain , berg mit dieſer Landgrafichaft , 1714 aber Nach dem fam ſie wieder an Chur : Bayern. Tode des legten Churfürſten fut Bayernt , welcher am 30. Dezember 1777 erfolgte , erklärte der Saifer Joſeph II dieſe Lands grafichaft in reinem offenen Briefe vom 1 óten Rrichos Jänner 1778 für ein eröffnetes leyn , und ließ ſie durch ditreichiſche Drups Es machte aber der Herzog pen beſetzen . von Medlenburg wegen der oben erw & bna ten Unwartſchaft einen Unſpruch auf die Halfte derſelben , und überhaupt hielt man für noch nicht ausgemacht , ob dieſes land wi flich ein eröffnetes Reichsleha ſexy ? oder ob es nicht vielmehr theils zu den bayes riſchen Mannlehen , theils zu der Allodial erbſchaft gehére ? Jißt , da diefes gedruckt wird , iſt noch nichts entſchiedett. 2. Der Churfürſt von Bayern hat ſie geführt , aber nicht mit im Litel im Wappen ; ihr Wappen aber iſt ein rother Balfen im filbernen Felde . Er hat wegent S.

mit

derſelben Siß und

Stimme

im Reichsfürs

ſtenrath , und bei dem bayeriſcher Kreiſe ges habt. Ihr Reichsmatrikularanſchlag iſt 6 zu Roß und 14 zu Fuß , oder 128 Fl, und

612 zu einem Rammerziel in Me auf 135 Rthlr. 26

Kr , angeregt. § . 3. Det kandgrafſchaft war ein Di.

rector in civilibus & politićis vorgelegt, -ſie hatte auchte ihren Lebnprobſt , lanbriche ter , Landeshauptmann und andere lands , fürftliche gehårt

Bediente . fie

zum

In

geiſtlichen Sachen

Kirchſprengel des Biſchofs

zu Regensburg . S. 4. Sie iſt in vier Hemter vertheilt , welche find : 1. Das

lanbrichteramt

leuchtenberg ,

in welchem 1 ) Leuchtenberg , ein Schloß und Marft. 2) Die Landraffenguter Rockenſtein , Purt, Wildenau , Schirmiß , Kemling , Glaubes dorf , Trebſau , u . a. m. 2. Das Stadtrich teramt Pfreimbt , in wefchem 1 ) Pfreimbt, eine fleine Stadt und Schloß an der Mab , welche hier die Pfreimbt aufnimmt. 2 ) Steinbach , ein landraſfengut. 3. Das PflegamtWernberg , in

welo

dem 1 ) Wernberg, ein Bergſchloß und Markt. fue , ein Marft an der

Mab.

4. Das

344

613

des

4. Das Nichteramt Mißbrunn , melo von den vorhergehenden abgeſondert

Segen Often liegt und enthalt. 1 ) Mißbrunn , ein Schloß . 2 ) Burkhardsried , einen

Das

Hochſtift

Hofmarft.

Paſſau.

as hoch Hift und Fürſtenthum

Paffau , , liegt zwiſchen Bayern , Bdheim und Defreich an der Donau . Es hat ſeinen Ramen von der Hauptſtadt Paſſau , in wels cher 18 geſtiftet worden , nachdem im Jahr 937 die Stadt Laureacum heutiges Cages fordy oder koridh , ein Sſtreichiſcher Marft fliden beim Ausfluß der Ens in die Dos nau , ) von der Hunnen vollig zerſtört tror , den war . Denn Bivilo , ( Vivilus , Vi. valus , ) welcher damals Erzbiſchof gu lau . reacum war , flichtete nach Pafaa, wo . 293 felbſt

614 felbſt ihm

Ottilo , Herjog in Bayern

die

Kirche des Heil . Stepbans , einräuinte. Solo chergeſtalt iſt dieſe Stabt im

Jahr 737 ein

biſchoflicher Sig geworden und geblieben. Die hieſigen Biſchofe ſind nach der Zeit von den Schriftſtellern noch oftmals entweder Antiftites Laureacenſes und Patavienſes jugleich genennet ,

ober bald mit dem

ſten , und bald mit allein belegt worden .

ers

dem zweiten Namen Sie waren ehedef:

Ten Suffraganten der Erzbiſchofe ju Salz burg : Biſchof Joſeph Dominicus , Graf von kamberg , aber brachte es dahin , daß Pabſt Benedikt XIII ſein Hochſtift 1728 für exemt erflárte, Klemens XII im Jahr 1732 beſtåtigte. Es iſt alſo nunmehr dem påbftlichen Stuhl uitmittelbar unterworfen. S. 2. Der Sitel des Biſchofs iſt : Bon Gottes Gnaden -- -- eremter Biſchofs und des

heil. róm . Reichs

Fúrft

zu

Paſſau,

Das Wappen des Bisthums', iſt ein fprins gender rother Wolf im filbernen Felde. S. 3. Jm Reichsfürſtenrath ſitzt der Bis fchof zu : Paſſau 'aufder geiſtlichen Bank zwis fchen den Birchofen zu Regensburg und Srident , bei dem baneriſoyen Streiſe aber iſt er der leşte unter den Biſchofen , ro daß er auf den Biſdof gu Regensburg folget, und vor dem Probf zu Berchtoldgaden bers

geht.

615 geht. Sein Reichsmatrifularanſchlag iſt 18 zu Roß und 78 zu Fuß , oder 528 FI. Zu einem Rammerziel erlegt 62 Kr.

er 94

Ntgle.

S. 4. Das Domkapitel , beſteht wirk lid aus 23 Perſonen , nåmlich aus 15 Kas pitularen und 8 Domicellaren , die neunte Domicellarſtelle aber bleibt unbereßt , ihre Einfünfte werden zur Donaubrůđe bermanot. Jest iſt Erbmarſchall des Hoch ftifts , ein F & rft von Lamberg ; Erbfåmo merer , ein Graf von Obam und Neus baus ; erbrchenf , ein Graf von Weiffen : wolf ; und Erbtrachſeß , ein Frei- und edler Kerr von Benjenau

gel ,

§ . 5. Zu dem birch /flichen Stirchſprens so weit er ſich durch Bayern erſtredt,

gehören zwei Kollegiatfirchen , 13 Abteien und Probſteien , uns gehn Ruraldefanate, welche 328 Gotteshauſer begreifen. Er erſtredt

fit

aber

aus

weit in

Deftreich

binein . $. 6. Ertel berichtet , man rage , die Einfünfte des Bisthumo beliefen ſich auf 80000 Kronen . $. bëren

7. Zu dem Fürſtenthum Paſſau ger

M 1. Paffau , Patavia ,

anfänglich

Bata

Va , die wohlgebaute Hauptſtadt deſſelben ", 294 welche

616 poriche an der Südſeite der Donau tiegt, bieſelbſt und an dieſer Seite den

Jyn

dit oder

Inn , und auf der Nordſeite die an guz ten Perlen reiche gli aufnimmt. Sie bez Meht eigentlich aus drei Stadten , nämlich aus, der eigentlichen Stabs Paſſau , die zwis ' ſchen der Donau und dem Inn liegt ; aus der Innſtadt,

( civitas

oenana , )

welche

auf der andern Seite des Inns liegt , mit jener vermittellt einer Bråde verbunden iſty: und auf der Stelle der alten Stadt Bojo durum , ſteht.; und aus der Stiftadt (civi tas ilzenlis , ) , welche an der Nordſeite der Donau liegt , da , no he die gl aufs nimmt, lepte fließt gwiſchen der Ilſtadt und dem vom heiligen Gcorg benannten Bers ger auf welchem das Schloß Oberhaug Rente : Von dieſer Vifte führet nach Paſſau eine aber die Donau gebaute Brüde.

Die

tadt Paſau ift an den Seiten , welche von den Flüffen umgeben ſind , obne Maus ern , nach

der

Ransſeite aber , oder gegen

Bapern gut , ift fire mie Mauern und Gras ben befeſtigt. Die Kathedralfirdhe , welche dem beil, Stephan gemitmet ift , iſt 1662 mit der Stadt abgebrannt , aber prachtig wieder aufgebaut.

Bei

derſelben

fteht der

biſchöflicher Palaß an einem ergabnen Ort. Hußer

der

Pfarrkirche zu

S. Paul, und andero

ů

617 andern Sirchen , findet man hier ein Bes nediktinerfloſter , welches das älteſte in der Stadt , id nerfloſter , follegium . Fuß

ein Franziſkaner - und Kapujis ehemaliges Jequiters und ein ehemaliges beffen Nuf dem Berge , an

die Innſtadt

liegt ,

fteht die Wall :

fahrtsfirche Maridhaif , und nicht weit von der eigentlichen Stadt Paſſau ſteht am Inn das Kloſter ju . Miklas , welches mit regus lérten . Eborherren Auguſtinerordens befeßt ift. Die Stadt bat zum Handel cine ſebe gute Lage. Die altefte Machricht von dera felben

ſcheint

in

der

Notitia imperii

ju

ftehen , welche vermuthlich ums Jahr 427 unter dem Kaiſer Honorlus aufgefeßt wors den , und in welcher unter dem Herzog von Rodrien , Nova cohors Batavorum Bata vis , angegeben wird . Sie blieb inter der Bothmaßigteit der Römer , bis

ſie nach

ben Jahr 475 von den Ulemannen einge. nommen tvurde. Nachmals tam fie unter ✓

die Herrſchaft der Franken , und ſtund uns ter der Regierung der berjoge in Sayern . Raifer Otto III madyte fie im Jahr 999

OM

dem Bistbum

en

ofllig unterwürfig.

1981 ,

106. und 80 iſt ſie faſt gang abgebrannta und 1316 iind 54 iſt ein betrådetlicher Ebeilder ſelben im

Rauch aufgegangen .

1552

wurde gieſelbſt der Neligionsfriede, welcher DAS

big der paſſauiſche Vertrag genennet zu werden pflegt , geſchloſſen . 2. Das kandgericht Oberhauß , zu wels chem gehört : 1 ) Oberhauß , ein Schloß auf eittom von dem heiligen Georg benannten Berge an der Nordſeite der Donau , der Stadt Paffau gegen über ; dahin eine übet die Donau gebaute Brüde führt. Etwas nies driger als daſſelbe , aber auf ieben diefem Berge , liegt das Schloß Miedečbauß , und beide ſind wohl befeſtigt, ausgenommen die Seite gegen Paſſau , iwelche der Befeſti. gung nicht bedarf , weil der Berg daſelbſt ſehr fteil iſt. 174'03 wurden i dieſe Schlafz fer von den Bayern umro Franjofen p : 1742 aber von den Deftreichen eingenommen . 2 ) Windorf , ein Markt an der Donau . 3)

4) chen , berg.

Haugenberg

ein

Martt...

Die Aemter Haugenberg , Raßmannsdorf,

Straßfirs

Hafelberg und Bella

3. Die Herrſchaft Viechtenſtein , ju mel. cher, gehört · 1 ) Viechtenſtein , ein Schloß an der Do: nau . i

2 : 2 ) Raſten , ein Hofinarft. 574. Die Herrſchaft Hafner • oder Oberna Zell , qu welcher gehört

1 ) Hafa i

619

1 ) Hafnergell, ein Marft und nes Umts .

Siß eis

2 ) Griesbach , ein Marft , woſelbſt ein Amt iſt.

5. Die Herrſchaft Fürſtened , ju ' wela

B 3

cher gehört 1 ) Fürſtened , ein Schloß . 2 ) Berlasreut , ein Marft . 6. Die Herrſchaft Leoprechting , zu wel: der gehört 1 ) keoprechting , ein Schloß . 2 ) Hueteren , ein Marft, an der Iler

und Siß eines Amts . 3 ) Körnbach , ein Markt , woſelbſt Amt ift.

ein

.

4) Kaltenſtein , ein Schloß , neben vorhergehenden Markt. ,

$

5 ) Das Umt Waldfirchen. 7. Das Richteramt Waldfirchen in dim Marfte alofirchen . 8. Die Herrſchaft Wolfſtein , in welcher

med

dem

1 ) Wolfftein , ein Schloß. 2 ) Freyung , ein Marft, 3 ) Das Unter, und Ober: Amt. 9. Die Herrſchaft Wegſchaid , die in Umfang des Mihclpiertels vom Rande ob der Ens liegt , und in welcher Wegſchaid , ein Martt,

10. Dic

620

der

10. Die Herrfchaft Riebenburg , liegt vorhergebenben gegen über am Inn

und iſt

von

dem

ober bayeriſchen

Almt

Praunau , und nieder -bayeriſcyen Umt Griege 1 bach wingeben .

Riedenburg , der Hauptort , iſt ein Marfo. IL Die Herrſcoaft Obernberg , welche am Inn liegt und von der ober - bayeriſchen

+

Pflegámtern Rtedt und Braunau umgeben ift. Bei dem Schloß Obernberg , ift eix Wafferjolla

Au mer fungo Das Rochſtift beſißt noch ) im fang de ob der Ens : ( 1 ) die Grafſchaft Neur burg ,

welche unweit der Stadt Paffau liegt,

(2 ) Die Schlöſſer Stahrenberg und Piha renſtein , und den Marft Ebersberg . 9m tande unter der Ens : ( 1 ) die Stadt Mautern , Derter Ubítotten , ( 2) Die Umſtotten ,

Greifen ſtein ,

Kinigſtetten

oder

Königſtetten , 8. André, u. a. m .( 3 ) Den Marft craborf , und die Kirche zu Mara bach oder Marsbach

ID

HA

ey

621

Die

gefürftete

Grafſchaft

Sternſtein .

S Die

liegt in

der

obern Pfalz gerſtreut.

Ehedeffen gehörte fie als eine unmite telbare Reichsherrſchaft den Herren von Pflug, und nachber den Freiherren von Heybed . Als aber der churſächſische General Johann Freiherr

von

Hended , im rchmalkaldiſchen

Stiege in die Ucht erklärt wurde , erhielt folche Ladilaus Popel von Lobkowiß vom Raiſer ju lehn , welcher fie auch 1641 JU einer gefürfteten Grafſchaft erhob. Das Haus Lobkowiß gelangte ihrentroegen 1742 beim banerifchen Preiſe gu Siß und Stimm ; und als es 1653 in

den

Reichsfürſtenrath

eingeführt ward , wurde die fürſtliche Stim . me auf dieſe gefürftete Grafſchaft gegráns det. Før Wappen ſind drei ſilberne Sterne 3u einem Nomermonat im blauen Felde. giebt ſie nur 38 Fl. zu einem stammerziel aber ift fie auf 122 Rthlr. 45 2. ange. fepti . Bu derſelben

gehört

1 , Niue

622

1. Neuſtadt oder Neuſtadl , ein Stadts der Nabi oberhalb

chen und Schloß an eiden . 2. Sternſtein ,

ein

kleines

Dorf

mit

einem verwüſteten Schloß , in der Nachbars richaft der vorhergehenden Stadt . 3. Baldau , ein Schloß , und 4. Waldturn , ein Schloß und Marft, zwiſchen der Landgrafſchaft Leuchtenberg , und den fulzbachirchen Aemtern flos und Wohenſtrauß. 5. Schönſee , ein Städtchen ,

von dem

ober: pfälziſõhen Amt Neuburg umgeben .

Die

gefürftete

Probſtei

Berchtesgaden.

ie iſt mit ihrem Gebiet vom Erja Si Nift Salzburg , und nieder , baperis fchen Pflegamt Reichenhall , eingeſchloffen . Das Gebiet iſt rehr gebirgicht, und ents tåle rechs faſt durchgehends firchreiche lands ſeen ,

feen , nämlich der $ dnigsfee, oder Bartimeeree welcher der gröfte iſt , und aus welchem die Uchen kommt, die nachmals bevor ſie sich in die Salja ergießt , die ülben genennet wird ; den obern , hintern - Lauben - Grünens und Fundten : See. Zu Gollenbach iſt ein ſehr reicher Salzberg , woſelbſt der Salzſtein in fúffem Waſſer aufgeldit , uud die daraus entstandene Soole oder Sülze nach Schels lenburg und Fraureith , in die daſigen Salzs . Riedereien durch Hóhren geleitet , und das ſelbſt gefotten wird . Die Einwohner ers náhren richtheils

vom Salzweren , theils von der Holzausfuhr , theils vom Uderbau .

Nach Bayern wird ſowohl ju land als Baſ Per viel Sals , auch eine gewiſſe Menge dels Telben zur

Winters;eit in das falzburgiſche Gebirge gebracht. Die berchtesgadner ſehr fünſtliche Holz- und Beinarbeit wird weit und breit ausgeführt. 1732 verließen auf 900 evangeliſche Einwohner dieſes land , und giengen theils nach Berlin , theils , und vorn &mlich ins Fürſtenthum Calenberg . $. 2. Dieſe Probſtei iſt von Irmgard, Gräfin von Karburg , und ihren Söhnen , den Grafen Beringer und

Kuno

ju Sulja

bach , gur Ehre des heiligen Johannes des Laufers und des beil . Peters im Walde Berchtoldgaden

oder

Berdytesgaden ,

gee

ſtifteil

***

3

623

624 ſtiftet , und mit regulirtea Chorgerren Nuo guſtinerordens bereikt worden . Pabft Pas fchalis hat gedachtem Grafen vioo Darüber eine Beſtätigungsbulle ertheilt.

Von 1387

bis 1404 iſt ſie ohne Probſt geweſen ; im leştgedachten Jahr aber iſt ihre alte Vers faſſung , mit ihren alten Gerechtfamen , wies ber bergeſtellt , und 1455 ift fie von des Erzbiſchof zu Salzburg geiſtlichen Gerichts : barkeit befreiet , und dem påbftlichen Stuhl unmittelbar unterwürfig erklärt worden . Bon 1594 bis 1723 bat fie unter chur, çdiniſcher Adminiſtrazion geſtanden . Kaiſer Friderich I hat lie 1956 in reinen und des Reichs Schuß genommen , und darüber dem Probſt Heinrich die erſten Regalien verlies ben . 1261 hat Pabſt Alexander einem jes desmaligen Probſt das Recht ertheilt , ſich Die Erjo der Pontificalium zu bedienen . Die

berjoge zu Deſireich ſind ſeit 1202 vögte und Schirmherrn derſelben . S. 3. Der Titel des Probfts ift :

Erba Won

Sottes Gnaden der hochwurdigft hochgebors Re Fürſt und Herr , des heil. rém . Reidus Färft , Probſt und Herr zu Berchtesga . den . Das Wappen der Probſtei find jwei in

Geffalt

eines

Undreaskreuges

gelegte

Schlüſſel , und anderſeits franzöſiſche filien , im rotgen Felde. S. 4. Im

625 $. Probſt

Im Reichsfürſtenrath bat der 4. auf der geiſtlichen Bant , wiſden

dem Fürſten zu Heitersheim und gefürftes ten Probſt zu Weiſſenburg Siß und @tim . nie ; Bei dem bayeriſchen Kreiſe litt er auf der geiſtlichen Banf , swiſchen dem Biſchof zu Paſſau ; und Abt zu 6. Emineran. Zu einem Smermonat giebt er 2 zu Ros und oder 104 Fl. und zu einem 20 zu Fuß Sammerziel hat er 12 Rthlr . 662 Kr.ju er : legen . $ . 5. Das Kapitel beſteht aus lauter gråflichen und freiherrlichen Gliedern , 1754 bat der Pabſt dem Stift ein Ordensfreug gegeben ,

wovon

ſtattliche

Privilegier

hangen . 5. 6. Der Fürſt und Probfi

abs

bat ſeine

eigene geiſt- und weltliche Regierung , und es fann von deffelben Urtheilen nicht anders, als an in Pab , oder die bod ſten faiſ. und Reichogerichte , appelirt werden . ſ. 7. Zum Gebiet der Probſtei gehdet : 1. Berdotesgaden , das fürftliche Stift meet

felbſt, und der dabei befindliche Markt , an der Aden , wofelbft das neu erbaute anges nelme Salon , Fürſtenftein genannt , und ein Fragjisfanerfloſtre gu finden . 2. Schellenberg , ein Markt auch an der achen. Bild. Erdbeſt. 18. B;

R

3. Die

626 3. Die Pfarrei Rambsau . 4. Acht Gnodrchaften , nämlich : die auer auer Schön , Rambs , Biſchofwiſer , Ses rer , Scheffauer , Huer , Berger und Etten berger Gnobſchaft. Anmerkung. Das Stift befißt aud außer Landes anſehnlide Herrſchafter., Güter und viele Unters thanen : als in Deſtreich , die Herrſchaft Eiſena thúr , bei Eiemb$ ; in Bayern , die Probſteien , Fetten fetten , 20eidenbach und das Pasgamt Waſen : Segernbach , im Erzſtift Saizburg die Probſtei Niederheim , am Heybergi nebit pielen Unterthanen .

Die Grafſchaft Haag .

$.

i.

Die Die Grafſchaft Haag , berührt gegen Diten den Inn , und ift von den obet . bays eriſchen Pflegamtern Waſſerburg und Schwas ben , von den niederbayeriſchen Pflegám : tern Neumarft , Dorfen und Herding , und von der biſche flict - freiſingiſchen Herrſchaft, iſt von Os Sie un :geben . Burfrain 1 und bon ften gegen Weſten faft vier ,

Sú :

627

Siden groß .

gegen

Norden

über wei .Meilen

S. 2. Ihre erſten Beſiker ſind die Hers ren von Gurten geweſen , nach welchen ſie in der erſten Hälfte des dreizehnten Jahr : hunderts durch Erbſchaft an Seyfrid von Frauenberg gefommen . K. Marimilian I erbob Sigmund Frquenberger und ſeine Ssb ne 1509 in den Reichsgrafenſtand. R. Karl V ertheilte dem Hauſe Bayern die Anwarts ſchaft auf die Reichsleben der Grafen von

3

2.

Haag ,

welche

K.

Ferdinand I

beſátigte.

Als nun der lekte Graf von Haag , Na. mens ladislaus í 1567 Barb , nahm Bay, ern Beſig von der Grafchaft , und fand die Quodialerben durch Gels ab. 1778 , nach des letzten Churfürſten ju Bayern Tabe , fog ſie Kaiſer Joreph II als ein eröffnetes Reichslehn ein . Jetzt, da dieses gedruckt wird , iſt ihr Soidfal noch nicht ents rchieden . $ . 3. Bayern hat

ſie

weder im

Sitel

1 noch im Warper gefiihrt ; ihr Woppen aber iſt ein gizáuritis und laufendes meißes Pferd Der Churfürft bat me: im grünen Feibe . gen berfelben bei dem bayeriſch in Kreiſe auf Sternſtein der weltlichen Bant , zwiſchen und Ortenburg Sitz und Stimme, und mit Ortenburg einen Mangſtreit gehabt , iſt aber im

628 im Berie des Porgangs gewefen. Er ließ jwar feine Gefandten auf dem Reichstage sich toegeri dieſer Grafſchaft bei dem Reiches direktorio legitimiren , hielt ſich aber ju feis Die Grafs nem reichsgråflichen Kollegio. (daft giebt zu einem Römermonat 4 qu Roß und

10 zu

Fuß , oder 89. Fl. und zu eis

nem Sammerziel bat fie 81 Kthle, 14 i Kr. zu erlegen. 6. 4. Sie ward efedeffen als ein Plega amt zu dem Hentant München gereconet , batte einen Churfürſtl . Uominiftator , land , richter , Kaftner , Lehnprobſt , und andere Bediente , und enthalt vornåmlich. 1. Kaag , einen Marft , mit

einem

Echloß. 2. Ramſau , ein Uuguftiner Eremitens tlofter , welches Georg der Frauenberger jum Haag 1414 geſtiftet båt. bis 93 war

Von

1550 ,

es mit Monchen nicht bereßt.

eht gehört es den Huguſtinern zu München ,

Die

629

Die

gefürſtete

Abtei

du

S.

Emineram in Regensburg .

3

DiJie e Benediftiner Mannsabtei ju 8. Em. meram , oder Emeran , bat ihren Sig in der Reichsſtadt Regensburg. Es wird bes richtet , der heil. Enimeram , ein wanderns der Biſchof, ren im Jabr 649 , gur Zeit des bayeriſchen Herzogs Cheodo I , nach Reo gensburg gefommen , und von demſelben ſehr freundlich aufgenommen woorden . Nach seis ner Ubreiſe im Jahr 652 fety er falſchlich befchuldigt worden , daß er dieſes Harjogs Lochter geſchmångert habe , derſelben Bru : der kambert habe ihn dieſerwegen verfola Ifendorf in Ober.Banern , in der Gegend von München , angetrofen , und in Ethden gerbauen laſſen . Sein jet füdter

get , zu

Körper fer nach Regensburg gebracht, dar felbft beerbiget , und ſeine Unſchuld durch ein Bunderwert geofferbaret worden , das

26

her Herzog Cbeobo I Ju feiner Ehre im Jahr R 3 696

639 er eſtiftet h 696 ein Ploft g en , welc : 8 697 den m m ne n e o e t f t b ſ er uo be ha . cheArlwleiſ zu dies nli i e h c ſer Zeit , und wahrſ ſchon te rn chon ſeit dem Jahr 680 , regier in Baye ſ on Herz ers eyn ge des Sloft f muß , wenn die ange ı h s a g e j i bene Jahr richt iſt , welch aber an en er ür lter als dre leugn , und das Kloſt f a h t er ten . P. Hanfi welch g dafür hålt , daß r hum m nsbu das Bist Rege mit dieſe Splos m e h fter ' von gleic Ultre , und beide von B. tet eyn echt r r g p u m a K i J 697 geſtif f , mets fe o n h e h c t e ß t c ſ ſ r e e a u r n a di e , d Bi ih n Sie he m er in dieſe nKloſt , und die Monc mit den erre e u h r h c e m r r t o . i e e D d K , in ins hzl S P fswa o g e h n h te e c u c i reb der Biſ , gle Rech g : n ofe e h t t c b s ß t ſ e a å a u i o i h b ; f d B d a den t n hen echſelow l e ó c d å n r w e ö M w :iſ er wo , und h s n c r i i e e f e t t e l jug Aeb des Kloſ gew . e Im flich Jahr 788 påre star der biſchö Sit r g e e e t w m ſ s n d au de Klo hi , un an die Pirch t n s g e r e d e l l s t s r i De fe . Pe ' ver wo , die Bi n ers e radf wåre aber doch Uebte des Kloſt ben üter ters eben n gebli , und båtte deffel G loſ , ſo d n dralf a s t e e r ſ wi es de Zu ein Kathe e chaft mit ſich bring , unter ihrer Herrſ be n ch halte , gbis endli im Jahr 977 der beil, ons an tum ofg die Abtei vom Bis abgef e pert , und die Güter , welcb dem heil . Ems. meram

631 meram gefchenft geweſen , alſo getheilt has be , daß ein Theil derſelben dem Bisthum und der andre den Monchen zugewachſen ler . Diere leßte , welche ſolchergeſtalt nicht mehr jur biſchoflichen Würde gelangen fånnen , háttan nach dem Tode des heil. Wolfgangs rolche Lheilung angefochten , und daraus was

1

n abesti

ren die langwierigen fchen dem Bisthum

Streitigkeiten , zwi. und Kloſter , wegen

des leßten ehemaligen Einfünfte entſtanden . Abt Engelfried babe ums Jahr 1132 durch Hilfe falſcher Urkunden die Eremjion erhal: ten . Diefe Wanitiſche Meinung hat der gefürſtete Abt ju S. Emmeram , J. B. Krauß , in einigen Schriften heftig , beſtrit: ten , und hingegen behauptet , das Kloſter Ent : ſey weit åtter , als das Bisthum. weder

der

bayerische

Herjog

Ottilo

oder

Laſſilo båtte den biſchoflichen Siß in das Klofter verlegt ; X. Karl der Große aber babe ihn , nachdem er

den Safſilo abgefekt,

wieder von da hinweg , und nach der Kir : che zum heil. Peter Derretet , auch demſelben von neuem Feine Einfünfte und Güter an : gewieſen .

Eben

derſelbe babe

das

Kloſter

bem Stuhl zu Rom unmittelbar unterwor : fen. Die Biſchofe båtten jwar nachher : Roch, bis auf die Zeit des heil. Wolfgangs, die Würde . eines Ubts in dem Kloſter bei be : R E 4

1

632

behalten , die Kloſtergatrr aber wären ihrer Berwaltung niemals überlaffen worden , ſondern allezeit unmittelbar den Königen und Kaiſern unterworfen geblieben .

Nach

dem

beil ; Wolfgang reg fein Biſchof mehr gur Würde einen Abts in dem Kloſter beforbert worden , und von der Zeit an habe es ans gefangen , die faffen Frachte von ſeiner er : ften Reichsunmittelbarfeit einzuernten . 1 $ . 2. R. Sarl VI bat der Abtei die fürat Xürbe , welche ihr fcon 2. Albrecht ertheilet Haben (ot , 1731 erneutert oder beftätigt. Der Litel des Ubts ift : Don Sottes Onaden des Heil. rom . Neiche Firſt, und des taifers lichen gefreiten Rentoffifts Ju 8. Emme: Er fißt auf dem ram in Regensburg Abt. Reichstage auf der rheiniſchen Prälatenbank, zwiſchen dem Ubt ju 8. Cornelii Munfter und der Uebriffin zu Effen . Bei dem bayes riſchen Streifen bat er auf der geiftlichen Bant zwiſchen dem Probſt zu Berchtolsga den und der Webțiffin gu Nteder :Münſter in Regensburg Siß und Stimme. Sein Reichs , matrikularanſchlag ift 1682 aaf 32 Fl. ges Zu einem Kammerziel Gat er fetst worden. Die Hers Str. zu erlegen. 87 Rthlr. 831 joge in Bayern find Schutz- und Schirm . vogte der Abtei in Unſebung ihrer in Bay ero

633 ern belegenen Giter , welche auch ihre meis und beſten Güter ſind. S. 3. Die stirche dieſes Kloſters růb : met ſich der Verwagrung des , bis auf den mittlern Finger der rechten Danb nach , voile ftånbigen s 'Srpers des heil. Dionyſius des Arropagiten , welcher aus der Abtei Saint

ften

Denis en France , entwendet ſey : unges adtet diere ibn tvirtlich noch zu befinen be: bauptet ; und ungeachtet ſowohl in der Dom : tirnte zu Bamberg , als in der Kirche S. Schloß zu Prag der Kopf dieſes Viti im Heiligen gezeiget , und zu München in der Sdloßfapelle wieſen wird.

eine Hand deffelben

aufgez

Dieſe Kirche enthalt noch ana

dere Mettwürdigkeiten.

P

Die

Grafſchaft

Ortenburg ,

4 FLI

. I.

Et

8 liegt dieſe kleine Grafichaft in Miedere Es Bayern , und ift von den zum Rent

amt Landshut gehörigen Pflegámtern Dils boben RIS

X

034

hopen und Griesbuch , und von der Herrs ſchaft Neuburg umgeben . $ . 2. Fbre Einwobner und Landesberr :

ſchaft , ſind der evangeliſch : lutheriſden Leh re fuzetóan . S, 3. Die Grafen zu Ortenburg ( Orten , berg , Artenberg , ) ſtammen vom Grafen Rapot I ab , welcher ein Sohn Engelbrechts ļli , Herzog in Kärnthen , und gebornen Grafen von Sponheim und Ortenburg , Sie baben mit ( in Kärnthen ) geweſen. Bayern bei dem Stammergericht jábrigen

Streit

einen

viels

wegen ihrer Reichsunmit :

telbarfeit gehabt , indem Bayern dieſelbige beſtritten , und ſie zu landfaffen machen wola len , dergleichen fie auch , in Unſebung der Herrſchaft Mattigkofen , im Rentamt Burg : 1573 wurden ſie bauſen , wicfitch find. vom

Kammergericht in Anſebung der Grafs

ſchaft Ortenburg für reichsunmittelbarers flørt , und 1002 ward zwiſchen Herzog Maximilian in Bayern , und den Grafen Heinrich und Georg zu Ortenburg , ein Vers Jeßt iſt Ortenburg im gliich errichtet. vduizen und ungeftorten Beſitz feiner Reichs . und Preisſtanb (chaft : doch feblt es an Ein. rcorånfung deffen , was

die Grafſchaft auss

inſonderheit in 'Unrebung der Aftiv : Leben , welche Ortenburg beſonders bom

niacht ; acht ,

635 vom Reich

zu lehn trågt.

Herzog Ul.

brecht in Bayern bat rich 1574 vom S. Maximilian II die Anwartſchaft auf die Reidsleben dieſer Grafen ertheilen laſſen . S. 4. Der Titel der Grafen iſt : des bell . rom . Reichs Srafen des & ltern Ge: fchlechts zu Ortenburg , zu richingen und Putlingen. Ihr Wappen iſt ein weißer Pfahl im rothen Felde. Auf dem Reichstage ges hören ſie zu dem Wetterauiſchen Reichsgra , fenfolegio , und bei dem bayeriſchen Preiſe liken ſie auf der weltlichen Bant zwiſchen Haag und Ehrenfels . For Redomatris tularanſchlag ift 2 zu Roß oder 24 Fl. und zu einem Kammerziel erlegen ſie 10 Nthir . 23 Str. Die jährlichen Einfünfte der Grafen

le Choir

rollen ungefähr 13000 Fl. betragen . S. 5. Die Grafſchaft entgált. 1. Alt • Ortenburg , ein Schloß und Martt . 2. Meu : Ortenburg , ein Sd106 3. Die Dörfer Seldenau und Steins

firchen . City

2011

Wie

Die

636

Die

gefürftetę

Münſter

Abtei Nieders

zu Regensburg.

Dieſe weibliche.Abtei Bat

Judith , cine

Lochter Herzogs Arnolds , oder Arnulphs in Bayern , Gemahlin Herzogs Heinrics I in Bayern , und Großmutter R. Heinriche II, Die erſte Erbauung des Klo, geſtiftet . fters wird ins Jahr 900 geſegt. Die Xebtiſſin führt den Sitel : Bon Gottes Gnaben des beil. róm. Reichs Fürftin , und des fais Stifts Dieder . ferlichen freihodadelichen Auf dem minſter in Regensburg Webtiffin . Reichstage bat fie auf der rheiniſdeen Pré latenbank die dreizehnte , und bei dem banes riſchen Kreiſe , auf der geiſtl. Bant die fies bente Stelle. Ihr Reichsmatrikularanſchlag iſt 1683 auf 10 fl . gefeßt worden , ju einem Kammerziel aber bat fie 50 Rthlr. Kr. ju erlegen. 67 Das Stift fteht in geiſtlichen Sachen unter dem Bisthum Res Der Churfürft ju Bayern ift gensburg. Die deffelben Schuß : uno edirmvogt.

Stiftsa

boy th

EB,

MO- $ ulti

637 Stiftsfråulein

tönben aus dem Orift beis

rathen , und ihre Lebensart iſt nicht Hofter: måßig .

Die Herrſchaft Ehrenfels .

Die 1

Derefchaft Ehrenfets oder Errfetto

liegt im Fürſtenthum Meuburg , nnd defiel. ben Pflegaalte Bereghauſen , am Fluß für ber.

Por Ulters gehörte fie der bayeriſchen Familie oon Stauff , welche 1432 pon ten Herren ju laber , den unterhalb der Beſte Ebrenfels gelegenen Marft Berekhauſea gès tauft , auch die in Bieber = Batern in Pflegamt Haidau belegene. Veſte Sinding,

nebſt andera Güter , ghabt hat. Im fünfa zehnten Jahrhundert theilte ſie ſich in die Linien ji Esrenfels und zu Sinching . Leta te ſtarb im feodgebriten Jahrhundert in mánni. Erben aus , und die weibl . Erben verkauften das Schloß

und den

Hofmarkt

an die son

Sensjeim.

Die

4 Erik

+

Sinabing

ehrenfeliirche Sinis

638

Linie beſaß auch die Schloſſer Refering und Eriftlfing , im obgedachten nieder : bayeriſchen Pflegamt Şaidau , und die Herrſchaft Schóna . berg : allein , ſie tam nach und nach in groſs re Abnahm , berfaufte eine Herrſchaft nach der andern , und endlich veräußerte Job . Bernhard von Stauff , der letzte dieſes Mas mens ; -1567 auch die Herrfcoaft Ehrenfels an Pfaljgrafen Wolfgang zu Meuburg , mit Borbebalt der Lehnſchaft. Der Churfürſt ju Pfals , als Verzog zu Neuburg , laßt ſich , wegen Oléfer unmittelbaren Reichsherrſchaft, auf dem Reidotage legitimiren , bålt ſich aber zu feinem gråflichen Kollegio : allein , bei dem bayerischen Kreife bat er wegen derfelben Sit und Stimme . Zu einem Ró, mermonat giebt ſie 36 Fl . Ihr Beitrag zu den stammerzielern wird jeħt idohl mit uns teč den neuburgiſchen Kammergielern ſteden ; denn ich finde ihn in der neuen

uſualma:

trifel nicht angegeben . Das Solof Ebrenfels , liegt auf einem Berge , habe bei

dem Marft Berekhauſen.

3 Die

639

Die

gefürſtete

Münſter in

Dieſes

Abtei

Ober :

Regensburg.

weibliche Stift,

hat ſeinen lies

ſprung König Ludwigo

des Deutſchen Ges mahlin Hemma zu danken , von welcher es im Jayr 896 geſtiftet worden . Die Qebtif

*

11

ſin deſſelben Snaden

bat den Titel : Bon Gottes des heil. róm . Reichs Fürs

ſtin und lebtiſfin des faiſeci. freien Reichss ſtifts Over : Minſter in Regensburg. Sie bat auf dem Reichstage , auf der rheinis rchen Prälatenbank die vierzehnte , und bei dem bayeriſchen Kreife , auf der geiſtlichen Bank die achte oder letzte Stelle. Ihr Reichsmatrifularanſvlag iſt. 1684 auf

10

Fl . geſellt worden , zu einem Rammerziel aber hat ſie so Nthlr. 67 Rr. Ju erlegen . Das Stift fteht in geiſtlichen Sachen unter dem

Bisthum Regensburg.

Der Churfürst ju Bayern iſt deſſelben Schuß :- und Schirm Die Stiftsfråulcin bogt. führen feinen floftermåfige lebensart , und fännen aus dem Stifts

640

Stift Geirathen .

Das Stift hat über rei,

ne in Bayern gelegenen Güter , nämlich die Probſteien Salad , Mettenbad , und Otto maring , und die Hofmarch Site zu Dita maring ; Ober - Traubling , Piſendorf und 1710 und 1711 Ober - Parbingi 1707 die Landesbobeit zu erlangen geſucht, aber nicht erhalten .

Die

Herrſchaften

Sulzburg

und Pyrbaum .

§ . I.

S ie liegen in der obern Pfalz , und zwar To iſt die Herrſchaft Sulzburg vom Pflege amt Neumarft , bie Kerrichaft Pychaum aber von ebendemſelben , von dem neuburgiſchen Umt Ullersberg und marfgrafiid onol;bas Die bomanniſchen chiſchen Gebiet umgeben . Erben haben 1747 eine lanocharte von dens

felben

geſtochen ,

welche Lob.

Mayer gea

jeichnet bat:

S. 2 , ES

641 S. 2. Es haben folche von alten Zeiten Her die Herren von Wolfſtein beſeffen , wels che 1522 in den Reichsfreiherrenſtand , und 1673 in worben.

den reichsgráfi. Stand erhoben Sie trugen ſchon im dreizehntent

Jahrhundert von dem Kaiſer und dem Reich unmittelbare Siter zu lehn , nåmlich das Schloß Adienburg oder Heimburg , nebſt vierzig Mark aus der Vogtei . Berngau. Von der Grafen zu Hirſchberz , trugen ſie zu eben der Zeit die Burghut ( jus caſtel laniæ ) zu Sulzburg , ſamt den dazu ge börigen Grundſtiden und Einfünften , ju enneten eten ſich damals ſchon Lehn , und benenn Sfters von dieſer Weſte. Bayeriſcher Seits hålt

man dafür ,

daß die Veſte Sulzburg

nach 1304 erfolgtem Code Gebhards ., lega ten Grafens zu Hirſchberg , an die Serzoge in Bayern gefallen rey .

Kaiſer Ludewig IV ,

Herzog in Bayern , verlieh felbige 1330 an die

von Dürwang ;

jein

Soha

Ludewig ,

Markgraf zu Brandenburg , aber 1347 an Albrecht von Wolfftein , wie ſolche ſeine Ahnen und andere Vorfahren beſeffen hats

!

ten , und verſprach , ſie von Heinrich Dúrs wang einzuldſen . Unter R. Karl IV wurde den bayeriſchen Herzogen , Ludwig und Stes

8

phan , die Veſte Sulzburg ſtreitig gemacht, und als eine nach Abſterben der Srafen von Büſch. Erdbeſør. 18.5 .

Hirſche

642 Hirſchberg dem Kaiſer und Reich beimge. fallene Reichsveſte in Auſpruch genommen , die Herzoge erfennen , und 1353 die von Wolfſtein mehrgenannter Veſte was gen an das Reich zurückweifen mußten . Von dieſem Jahr an find die Herren von Wolf. welches

ſtein wegen dieſer Beſte und ihren Zugelda rungen für unmittelbare Reichsleonleute ges IInter dieſen Zugehörungen achtet ivorden . iſt der Markt Þyrbaum anfänglich mit bes griffen geweſen , von 1480 an aber in den tatſerl, Rehnbriefen als eine beſondere Herrs 1562 ließ ſchaft mit angeführt worden . berjog Albrecht V in Bayern ſich und ſeinem Hauſe bom R. Ferdinand I bie Ans wartſchaft auf die wolffteiniſchen Reichsleben ertheilen , welche von den folgenden Raifern , und julißt noch vom K. Leopold 1658 bes U18 im Anfang des achts ſtátigt worden . jeb nten Jahrhunderts das Ehurbaus Baye ern in der Ucht war , und die Srafen con Bolfſtein deſſelben Anwartſchaft auf ihre Reichsleben für erloſchen bielten , erbaten Tie ſolche vom K. Jofeph für Grafen ' Udolph von Rechtern , und deſſen männliche Leibes Lehnserben , dem ſie aud 1708 wirflich ers Durch den baadenſchen Fries theilt wurde. den gerfiel dieſe gråflich : rechteriſche Unwart . 1719. aber erhielt Sraf Chriſtian Raft U12

643 Alhricht

von Wolfftein , daß der Reichse hofrath eine faiſerliche lokaltommiffion fur Abſonderung ſeiner Reichsleben von den

3

Erbgutern , auf den Erzbiſchof zu Salzburg und Herzog zu Sachren : Gotha , erfannte. Wuf dieſer abgeſtatteten Bericht , erfolgte 1732 das faiſerliche Urtheil : daß , bei

.

erfolgtem Abgang des rohen

gråflich - wolffteinis

Mannsſtamms ,

die Ehurfürſten' in

Bayern diejenigen Reichslehen , welche in 8. Karl IV Lehnbrief von 1353 und den darauf gefolgten unſtrettig

namentlich enthalten ſind ,

gebührten ,

und auf keine Weiſe

vorenthalten werden fdanten ; hingegen aber auch auf eben dieſen Fall die allodialerben zu den verzeichneten 78 Eigenthumsſtúden alſofort zu laſſen , und dabei durch faifera liches Anſehen fråftigſt zu ſchůßen , aber auch zu Derpflichten waren , ihr Antheil an den polffteiniſchen Reichs - und Kreismas, Ulein , Beya. trikularanſchlag zu tragen. ern brachte nicht nur wider tiefes faiſerli .

che Urtheil das oder reviſionis

?

remediuin ſupplicationis welches aber abges an ,

schlagen wurde ; ) rondern regte ſich auch , als 1740 der vorhin genannte leşte Graf von Wolfftein geſtorben war rofort in den Befiß pomohl der Richslihn als Allodiala gåter

deljeiben .

Nach langem

Streit

era

folge

644 folgte 1764 Das Urtheit des Reichshofraths , Beſit der ihm dag Bagern ſich mit dem juerfanaten Reichslehnſtúden begnügen , hins gegen den vuodialerben die Allodialſtücke unge . fáumt mit allen gezogenen Mukungen abtreten und einräumen ſolle. Die Atodialerben warent die Nachfommen

der Erbtschter

des lebten

Grafen Chriſtian Albrecht, deren eine , Namens Charlotta Amalia , mit

Grafen

Karl

Aus

guſt ju Hohenlohefirchberg , und die giveis te , Namens Henriette , mit Grafen Karl Maximilian von Giech , vermåhit geweſen . Endlich haben ſich dieſe Auobialerber 1768 mit dem Ehurfürſten zu Bayern glichen , daß ſie

demſelben

dabin bers

gegen

die ems

pfangene Summe von 226000 Fl. rheiniſch den ruhigen Beſitz aller ſtreitig geweſenen beiden Allodialien , und alſo der ganzen Reichsherrſchaften , durchgängig und auf ewig abgetreten : worauf der Churfürſt von rámmtlichen Atodial : und Feudalunters thanen, die Erbhuldigung empfangen . 1778 , nach dem Code des leßten Churfürſten zu Bayern , 809 Kaiſer Joſeph II die Herrs ſchaften als eröffnete Reichsieben ein , und jetzt , da dieſes gedruckt wird, iſt ihr Schicks fal noch nicht entſchieden . $ . 3. Die ausgeſtorbenen

Wolfftein ,

ſino der

Grafen

von

evangeliſchlutheriſchen Kirs

645

Kirche zugethan geweſen , und ju eben der . felben betennen ſich auch die Einwohner der Herrſchaften : unter churfürſtlich - bayés riſcher Herrſchaft aber iſt auch von 1755 an , die katholiſch - gottesdienſliche Uibung Der Feicismatrifulara eingeführt worden . ardlag dieſer Herrſchaften iſt 2 zu Roß und 4 zu Fuß , oder 40. Fl. und zu einem Rams merziel haben ſie 25 Rthlr. 32 Kr. zu ers Uuf dem Reichstage hielt ſich Bay , legen. ern wegen dieſer Herrſchaften du feinem gräflichen Kollegio, bei dem bayeriſchen Kreis le aber hatte es wegen derſelben EiB und zwiſchen Ehrenfels und Hohens

Stimine Walded.

9. 4. Der Churfürſt reste dieren Herr, fchaften einen Adminiſtrator vor . Wir bes merfen nun 1. Die Herrſchaft Sulzburg , in welcher 1. Ober - Sulzburg , der Hauptort, wels cher ein Schloß auf einem Berge mit einem Dieſer wird in den vordern und Marft iſt. Der hintere Marft fou, bintern eingetheilt. als ein ehemaliges Zugehér der untern Sulz búrg , allodial reyn . Die untere Sulzbirg, bat unweit der obern Sulzburg auch auf geſtanden , und zu dieſer und ihrer hoben Obrigfeit gehört , iſt auch an fänglich nur eine Wohnung eines , adelichen S 8 3 Burgo dem Berge

646

Burggenoſſens geweſen , und vornámlich lant : ge von den von Gundelfingen beſeſſen wors den . Es ſcheint, das bet rolcher Gelegen: adelichen Sit , Toweit er mis beit dieſem Mauern umfangen geroefen , mehrere Frei beit gegånnet , und er von den Jnhabern 2113 für frei und eigen gehalten worden . 7

aber die von Wolfftein dieſes Schloß 1403 und 1513 wieder an lich gebracht , haben fie 1496 die einz , und 1514 die andre Hälfte deſſelben dem heil. róm . Reich zu Rehn aufgetragen , und es iſt deffelben nach : mals in den Rehnbriefen worden.

beſonders gedagt

2. Die Dörfer Hoffen , Elmansdorf , Bachhauſen , Konnersdorf , Sraßhof , serta Hofen , Oberndorf, Sulzfirchen , Ohauſen, Sruppach Rodsdorf, Bettenhofen , und 1 die Sandmühl. Ude dieſe Derter wurden von den Puotialerben für eigen ausgegeben . 3. Zum Srah , ein fleines Kloſter , an welchem dieſe Herrſchaft mit der Übtei Plant ſtetten gemein 'chaftliche Rechte beſikt.

II. Die Herrſchaft Pyrbaum , in welcher I. Pyrbaum , ein Schloß und Marft. In dem

Schloß ift

1758

eine

fatholiſche

Kapelle erbaut , und nicht lange bernach in eine Kirche verwandelt worden .

2. Dic 1

10P

ratis

l

647 2. Die zu Pyrbaum eingepfarrten Dórs fer Obern - hembach und Pruppach , wel che ju den Ullodialgütern gehören , und , nach einiger Bericht , nebſt dem vorherges henden Dit , allein das geſchloſſene Gibiet der

Herrſchaft

Þyrbaum ausmachen rollen .

Undre aber rechnen auch die Dörfer Uffels fühivang , Menning , Ebenried , und noch andre daju . III . Dic Dörfer Mühlbauſen und Bies berbach , mit ihren Zugehörungen ,

werden

angeführt in den Lehrbriefen beſonders weil ſie den von Wolfftein 1362 vom S. Karl IV , nach der erſten

1353

geſchehenen

Belehnung , als Reichslehen , die durch das Ube fierben der von Heywerf erledigt waren , vers lieben worden. Schloß

oder

Zu

Mühlhauſen ,

adeliche

Wohnung

hat ein

geſtanden ,

und iſt im funfzehnten Jahrhundert der Sitz einer Nebenlinie der von Wolfftein geweſen . Das Dorf Bieberbach , feht unter biſchofs. lich - eichftädtiſcher Landeshoheit. Anmerk. ' Dbige Derter gehören insgeſanit zu dem geſchloſſenen Gebiet dieſer Herrſchaften : außer denſelben aber fint in fremden Gebies ten , inſonderheit im ober s pfälziſchen Lint Neumarkt... noch andere zu dieſen Herrſchaften gehörige Dörfer , Weiler und interthanen , über welche ſie die burgerliche Gerichtsbarfeit, Schaarwerke, Zing , Oult , Steuer , Folg im her S 84

5

648 bergebracht haben , und welche für eigenthúm . liche Erbguter ausgegeben werden . Das vers Falene Bergſchloß und Stammhaus Wolfftein, liegt unweit der Stadt Neumark. Uiber das im bayeriſchen Gebiet belegene slofter Sets lingenpforten , hat die Herrſchaft Ober - Sulje búrg gewire Freiheiten und Gerechtigkeiten .

Die

Herrſchaft

Hohen :

Waldeck,

Sól. Jie liegt in

Ober - Bayern , ift von den '

Wolfershauſen , Uibling , Nurburg und von Syrol umgeben . Sie iſt ſehr gebirgicht , unb fchließt auch den Aemtern

Schliersſee und Stumpffee ein . S. 2. Ehedeffen geh $ rte ſie den Herren von Waldeck , welche Erboigté des Stifts Schliers geweſen , das Kammermeiſteramt zu Freyling , und andere Vorzüge gehabt haben . Als Wolfgang von Walded , der lekte ſeiner

linie ,

ner Schweſter

1483

ſtarb , erhielt feis

Sohn , Georg

Hohenrainer , bom

649 vom Kaiſer Maximilian die Heichsleben der felben , und da auch dieſer , als der legte ſeines Namens , 1487 ſtaró , bekam

Hoch

brand Sandizeller , welcher auch ein Schwes ſterrohn des vorhin genannten Wolfgangs war , dieſe Reichslehen ; nach ſeinem 1502 erfolgten Sose aber faufte Wolf von Mechels rain oder M& relrain, den ſandigelleriſchen Kino

1

dern ihr Recht zu dieſen Reichslehen ab. Sowohl zwiſchen den von Walded , als den nachmas ligen Inhabern ihrer Herrſchaft , den von Hohenrain , Sandijell und Maxelrain ; auf der einen , und den Herzogen in Ober- Bay, ern , auf der andern Seite , find wegen der landesfürſtlichen Obrigkeit über

dieſe Herre

ſchaft ', langwierige Streitigkeiten geweſen, ivelcha endlich 1559 durch Erzbiſchof Mio chael zu Salzburg auf dem Reichstage ju Augsburg alfo .beigelegt worden , daß ſich Herzog Albrecht in Bayern der landesa fürſtlichen Obrigfeit über Müfpach , lenburg ,

Walded ,

Schliers und die

genfrigen Súter , ( die Güter ' des Schliers ausgenommen ) begeben ,

Wala daju Stifts jedoch

mit einigem Vorbehalt megen der Religion,

X

N'

Polizei und fünftigen Bergwerfe. , Es hat auch Wolf von Mårelrain 1560 und 1561 vom Herjog Ulbrecht den Schliersſee , ſamt dem niedern oder Dogtgerichte , und der pein :

650 peinlichen Gerichtsbarfeit auf den ſtiftiſchen Gütern eingetauſct; jedoch mit der Bedin gung , daß nach Abgang des männlichen Stamins der von Márelrain ,

dem

Hauſe

Bayern nicht allein die landesfürſtliche Obrig feit durchaus , ſondern auch des heiligen Reichs Lehen , ſamt den Kaſtengütern zu Schliers , dem See und dem ſtiftiſchen durch kaiſerliche Majeftat beft &tigten Bogtgerichte, frei wiedet heimfallen rollten . 1636 wur: den die Herren von Maxelrain vom Kaiſer zu

Grafen

von Hohen - Waide

erhoben.

1734 beſchloß Graf Johann Joſeph zu Hos ben : Walbeck und Märelrain ſeinen Stamm , worauf die Herrſchaft an Ebur : Bayern fiel. Das Stammbaus Märelrain , von welchem dieſe ausgeſtorbene Familie

den Namen hat,

liegt im ober : bayeriſchen Umt Uibling, nicht weit von dem Marft Aibling . 1778 , nach des

legten

Churfürſten

zu Bayern

Lobe,

30g Kaiſer Joſeph II diere Herrſchaft als ein eröffnetes Reichslehn ein . Jeßt , da dieſes gedrudt wird , iſt ihr Schickſal noch nicht entſchieden .

9. 3. Chur - Bayern hielt ſich wegen dieſer Herrſchaft auf dem Reichstage zu feinem reichsgräflichen Kollegio , führte aber beim bayeriſchen Preiſe wegen derſelben eine zu einem Römermonat giebt ſie Ctimine.

20 FI.

' 651

20 Fl. und zu einem Kammerziel iſt ſie auf 10 Rthlr. 73 Kr. angeſetzt. S. 4. Die merkwürdigſten Oerter , wel: che ſie enthalt , find : 1. Hohen : Walded , ein Dorf. Das alte Schloß Waldeck iſt gerſtórt. 2. Schliers , ein Kollegiatſtift am Schliers .

See

3. Miesbach , oder Müfpach, ein Markt. 4. Ballenburg , oder Waldenberg , ein Schlos .

3

Die

Herrſchaft

8.

Breitened .

1.

Sie liegt in der obern Pfals, und die dazu gehörigen Derter ſind im Umfange des Pflegamts Neumarkt , und im Herzogthum Meuburg zerſtreuet. S. 2. Die Derter und Suter , aus wel. dhen ſie beſteht, hat der faiſerliche General, Graf Johann von Silly , zur Zeit des dreif. ſigjährigen Krieges erworben , und

ſie find dom

652 vom Raiſer unter dem Namen Breitened ja einer Reichsherrſchaft erhoben ; Sraf Lilly aber wegen derſelben 1648 auf dem Kreis, tage

zu Waſſerburg

zu einem

bayeriſchen

Kreisſtande aufgenommen worden . Als die Grafen von Silly 1724 mit Grafen Fera dinand Lorenz ausſturben , fielen die Lehn güter an Chur - Bayern , die Erbgüter aber an des leßten Grafen Schweſter , Maria Anna Katharina , Gemahlin Antons altern Grafen von Montfort. Nach des leßten Churfürſten zu Bayern Code , Joſeph

II

diere

Herrſchaft

eröffnetes Reichslehn

bat

1778

Kaiſer als ein

einziehen laſſen , und

jekt , da dieſes gedruckt wird , iſt ihr Schicks ral noch nicht entſchieden . $. 3. Chur: Bayern führte auf den baye: riſcher Kreistagen die breitenediſche Stims me , įsielt ſich aber auf dem Reichstage wes gen dieſer Herrſchaft zu feinem reichsgråflis chen Pollegio. Bu einem Römermonat iſt dieſe

Herrſchaft auf 20 Fl.

und zu einem

Kammerziel auf 35 Rthlr . gerekt. 9. 4. 23ir bemerfen nun 1. Die Lehngüter , gefallen find , 3 &mlich

i.

Freyenſtadt ;

welche

ober .

an Bayern

Freyſtadt ,

eine

fleine Stadt an der Schwarzach .

2. Hoc

653 2. Kolenſtein , ein Schloß

und ( Marft

an der Grenze des Bisthums Eichſtettii 3. Hodenfels , ein Marft zwiſchen den Städten Velburg und Burglengenfeld.

II. Die

Allodialgüter ,

welche

an die

Gråfin von Montfort gefallen fin , námlich 1. Breitened , ein Schloß und Marft, unweit Dietfurt, 2. Helfenberg , Velburg .

Die

freie

ein

Schloß ,

Reichsſtadt

unweit

Res

gensburg .

Negensburg , Reginoburgum , Ratisbo. na , bei den Schrifſtellern der mittlern Zeit, Imbripolis und Hieropolis , eine befeſtig. te , ziemlich große und volfreiche Stadt, liegt an der Donau , über welche eine alte Brúde von großen Duaberſteinen dauerhaft gebauet

iſt , und in welche unterhalb der Stadt der Fluß Regen fließt.. Der Magis firat und die Bürgerſchaft ſind der evange

lirds

654 lifch - lutheriſchen

Lehre

Jugethan.

Das

etangeliſche Miniſterium , . beſteht aus einem Superintendenten und eilf ordentlichen Pres digern .

Die

größte Kirche ' der

Lutheras

nier , iſt die zur Geil. Dreifaltigkeit ; fie haben auch ein Gymnaſium , an welchem acht Lehrer ftehen . Von den hieſigen vier geiſtlichen unmittelbaren Reichsſtanden , nåms, lich dem Bisthum und den Reichsſtiftern S. Emmeram , Nieder - und Ober -Münſter , ift oben in ihrer Ordnung gehandelt wor den . Man findet auch bieſelbſt ein ehemas liges Jefuiterfollegium ,

das Kloſter zu S.

Jakob færr miſchkatholiſche Schottlåns der , die Kollegiatkirche Alttapell , die Non

1

henkidſter zu 8. Klaren und zu S. Paul , und das Ho pital zum heiligen Kreuz . Dies fe 11 Stadt war vor Alters die Hauptſtadt in Bayern , und der Siß der Herzoge. Rais ſer Friderich I befreiete ſie von der Herzoge Botmaßigkeit , vnd nahm ſie unmittelbar an das

Reich ,

bei welchen Kaiſer Wenzel

ſie zu erhalten 1387 verſprach. 1486 brada te Herzog

Ulbrecht IV in Bayern es dahin,

daß dieſe in große Schulden gerathene Stadt ihm freiwillig buldigte : allein , Kaiſer Fris derich III forderte ſie 1489 wieder an das Reich , und der Herzog mußte fie dafelbe zurück geben.

1492 an

Der Derzog trat aiich 1496

3

655

1498 die hieſige Bürgerſchaft , nebit dem derſelben anhängigen Schultheičamt, Fried. gericht und Rainmeramt , gånzlich ab , beo bielt ſich aber den Blutbann vor , den noch beutiges Lages der Schultheiß oder Stadts ammau von dem Herzog in Bayern ems pfangen rou . Auf dem Reichstage bat ſic unter den Reichsſtadten auf der ſchwäbis Ichen Bank die erſte , beim bayeriſchen Kreis fe aber auf der weltlichen Bank die leſte Stelle. Ihr Reichsmatrikularanſchlag iſt 1692 auf 150 Fl. geſeßt, und zu einem Kammerziel erlegt ſie 158 Rthlr . 672 Kr. Seit 1662 dauret Hieſelbſt ein beſtändiger Neichstag der Peſt

fort, welcher mit 1713 wegen auf einige Zeit nach Augsburg,

und 1742. auf einige Jahre nach Frants furt terlegt worden . Die Reichsftånde vers fammlen ſich auf dem Nathhauſe. Es zieht zwar der Reichstag viel Geld nach der Stadt, welche aber doch den Vortheil nicht davon hat, welchen man permuthen follte. Es iſt hier eine wichtige Salgniederlage und Handlung , und nach Wien werden von bier viel Getreide , Holz und dielerlei Lebensmita tel geſchiffet. 15.46 und 1601 fino bier feierliche

Religionsunterredungen

zipiſdien

evangeliſchen und römiſchfatholiſchen Gottes : gea

656 gelehrten fruchtlos angeftellt worden . 1703 bemachtigte ſich ihrer der Ehurfürſt von Bayern . In den Jahren 891 und 954 ift fie gang abgebrannt , hat auch nachber noch einigemal großen Feuerſchaden gelitten.

Ende des achtzehnten Bandes.