Der niedersächsische Kreis [2]

  • 0 0 0
  • Like this paper and download? You can publish your own PDF file online for free in a few minutes! Sign Up
File loading please wait...
Citation preview

A.

F.

Büſchings

große

Erdbeſchreibung .

zwei und zwanzigfter Band,

Br ú n ni , gebrudt bei Joſeph Georg Traßler , und im Verlage #. #. Schrambls.

1

7 8

7

251.615 -A

FIDI 22

FID.C

H1 .

1

2

Der

niederſächſiſche

Kreis .

3 weite Abtheilung .

Az

Die

Herzogthümer

Mecklenburg

Schwerin ,

unb Mecklenburg - Güſtrow . 1

S.

S

1.

Jie fand charten von dieſen Serzogthúa mern , welche Blaeu , und nach ihm

gen 1764 ans Licht geſtellt hat. Eine noch beſſere und ganz richtige Charte , konnte nuna mehr vom Lande ſelbſt gar leicht geliefert mera A 3

వ:జఅనీుానవున.-నసరుకులు

verbeſſert de Witt , Covens und Mortier, Homann , Dttens und Seutter geſtochen kaa ben , find fehr unpoulommen , auch nunmehr entbehrlich , nachdem die berliniſche Ufademie der Wiſſenſchaften eine beſſere, aber doch node fehlerhafte Charte von diefen landen auf 4 Bos

6 werben , da es vermoge des Erbvergleich von 1755 genau außgemeſſen worden . Die ho. manniſche Charte , iſt im Atlas von Deutſch land die 11gte Charte. S. 2. Dieſe kande liegen , ihrer ganzen Sea nördlichen Seite nac , an der Ditfee.

gen Dſten grenzen fie an Pommern , gegen Süden an die Mark Brandenburg , gegen Weſten an die Förſtenthåmer fåneburg , Lauenburg und Nageburg , und an das Bis , thu embed . In Beſtimmung der Große derſelben ſind die einheimiſchen Land- und Sea ſchichtfahreiber gar nicht einig. In Beehrs reb, mecl. wird die fånge derſelben auf 15 , und die Breite auf 12 fogenannte Deutſche Meilen , in Frankens Medlenburg jene (ohne die Herrſchaft Stargard ) auf ungefähr 18 , und dieſe auf ) , in Klüvers Beſchreibung aber jene auf 24 biß 30, .und dieſe auf 9 , 10 bis 18 Meilen geſchårt. Es ſcheint, daß die lega te Angabe der Wahrheit am nächſten komme : eine genaue Beſtimmung aber iſt nicht eber imöglich , al& big die richtige Wusmeffung des Pandes geſchehen , und eine zuverläſſige fanda charte davon an das Licht geſtellet renn wird . In ihrem Umfange find auch das Fürſtenthum Schwerin , und die der Krone Schweben zuz gehörige Stadt Wismar , nebſt dazu gehörja gem Diſfrift , belegen,

7 $. 3. In Anſehung der natürlichen Bes fchaffenheit und Gúte dieſer Lande , find die Medlenburger auch nicht einig. Von einigen wird ſie ſehr erhoben , von andern aber ſehr herunter gefert. Nach der Vorſtellung , wele die die Ritterſchaft des Landes 1718 dems kaiſerlichen Hof , zur Abrendung der verlangs ten Kontribuzion , gemacht , und der Edele mann Beehr in feinem Sten Bud de reb . meclenb . Tiederholt und beſtätigt hat , i ift das Land mit kleinen und großen Seen ana gefällt , welche 1 , 2 bis 3 Meilen lang , 1 bis anderthalb Meile breit , und von geringem Ertrage ſind. Ferner giebt es hier große uns ungebauete Heiben und Wälder , viele Mos räfte , Bache und Moore : die Hälfte des lana des beſteht aus einem fandigen Boden , der, ſelbſt bei guter Düngung , wenigen Roggen und Hafer trägt , und die Weiben und Wica ſen füllen , wenn man ſie mit den benachbara ten holſteiniſchen und pommerſchen vergleicht, Pihlecht aus , daher auch die Viehzucht nicht erheblich iſt , und vornåmlich in der Schaf zucht beſteht. Von dem übrigen Ader, wenn er gut gedänget wird , trägt zwar wohl dic Hålfte , oder wenigſtens der Dritte Theil def relben , Gerſte , aber zum Weizenbau find wenige Felder geſchickt. Uiberhaupt giebt das Erdreid den Samen , welchen e $ empfanger ut bat,

8 bat , nicht mehr als vierfach wieder.

Eine

ganz andere Abſchilderung dieſer fande fommt in Klüvers Beſchreibung des Herzogthums , und in Frankens Geſchichte deſſelben oor. Es iſt , ſagen fie , faum der zehnte Theil des Bodens fandig ' , und ſelbſt das allergeringſte Sanbland trägt den beſten Noggen, und iſt, fehr gut zur Schafmeibe. wenn es ruhet Der meiſte Boden iſt undergleichlich , und ſo cinträglich

als eß nur in Pommern oder Hol :

Stein ( ohne Zweifel iſt pom dafigen Seeftland, die Nede ) ſeyn kann . Wenn er wohl bears beitet und gedünget wird , trågt er Gerſte NUD Weizen , und giebt den ausgeſtreueten Samen wenigſtens vierfáltig, gemeiniglich aber fünf ſechs bis achtfáltig wieder. Das Land iſt mit angenehinen Hügeln , luſtigen und ſehr sintråglichen Holzungen angefüllt, und an gua den Dbſtbäumen fehlt es auch nicht. Man hat vicle Wilder ausgerodet , und eben foa wohl , als viele ausgetrocnete und urbar ge machte Moråfte , Brüche und Moore , in Die Meiden Aecker und Wiefen verwandelt. und Wiefen ſind in den meiſten Gegenden eben und fo gut , als in Holſtein und Pommern der Boden fann noch beſſer dazu eingerichtet Die Viehzucht iſt ſo wichtig , das werden . dag fand viel taufend Stücke ausführen kann, Die Seen und Flüſſe ſind reid an Fiſchen , Aga

er. Eine de fimmt

Xalen und Krebfen , und geben herrliche Eina Es So weit Klúper und Franke. fünfte. iſt gerviß , daß das Land durch flugen und una ermüdeten Anbau , in einen noch weit beſſern

chum ,

l des

inglitz

- ift, ide

- Po 16

!

Stand gelegt werden kann.

Die benachbarte g, mit welcher es viele Uehna Mark Brandenbur lichkeit hat , lebret , wie aus. miſten , moraa ſtigen und fandigen landſtrichen, fruchtbare und ſchöne Gegenden gemacht werden fønnen.

E&

hat auch hier zu . Lande ſchon 1730 der Obera landbroſt von der løbe , in ſeiner ſogenanna ten gemäßigten gründlichen Informazion , vera fichert, daß der hieſige Abel durch kluge Wirth, ſchaft feine Güter in noch einmal , ja zweis mal ſo guten Stand geſett babe , ſo daß Cua ter , welche im Anfange des achtzehnten Jahra hunderts nur 12 bis 20000 Rthlr. geloftet batten , nun für 60 bis 80000 Rthlr. verfauft worden . Da nun der Udel 1632. Den Werth feiner Gúter auf 103233 17 Gólden geſchåret hat , so muß er nach dieſem Verhältniß jest wenigſtens 2 1 Millionen Rthlr. betragen . Es find

auch einige Salgquellen , Ulaun ,

Eifen

und etwas Kupfer im Lande vorhanden . Die Elbe berührt diefeß land gegen Súd : mpelien und nimmt die hier entſtebende Elde auf Dieſe kommt aus dem Plauerfee , nimmt bei púbz einen auf den ländcharten nicht bez nannten

Fluß auf , läßt über bei Parchim eie ; nen 21 5

10

nen Arm von ſich

aus , welcher die rođenig

genennet wird , und durch die Prigniß in die Elbe geht , empfängt aber an der Grenze der Grafſchaft Schwerin die Stór , welche der Ausfluß des ſchweriniſchen Sees iſt, and theile fich bei Eldena in zwei Stróme , welche beide bei Dómiß in die Elbe gehen , nachdem der öftliche einige kleine Inſeln gemacht, der weſt liche aber ſich nicht weit von Dómiş bieber Die Nedenis enta in zwei Arme getheilt hat. fteht im Fürſtenthum Wenden , eine Meile von Gáſtrow , beim Dorf Nedenig , macht ; Hacha dem ſie bei Sälte voråber gegangen iſt , die Grenze zwiſchen Medlenburg und Pommern , ergießt ſich bei Daingard in einen See , und endlich bei Dafferort, in die Diffee.

Die Peea

ne entſpringt auch im Fürſtenthum Wenden bei Grubenhagen , geht erft durch den mala chinifchen , und albdenn durch den cummerois fchen See , macht hierauf die Grenze zwiſchen Medlenburg und Pommern , und verläßt je : ñe oberhalb Demmin . Syren fernern Rauf habe ich bei Pommern beſchrieben. Die Sola lenſe ( nach der Landesſprache fåüt Der Ulzent auf die mittlere Sylbe ) fømmt in der Herr ſchaft Stargard aus dem See dieſes Namens , und geht durch einen Theil von Pommern in die Peene.

Die Warno entſpringt faſt mita nicht weit vom Dorf Serg berg,

ten im Rande ,

il ie

7

11

berg , geht nad Sternberg , Büşon Schwan , nimmt die Milniß und Mebel macht bei Roftoc einen See und Safen , fáut bei Warneminde in die Direc.

und auf, und Die

Xadegaſt entſteht bei Stellenz , geht bei Ga: debuſch und Rhena weg , belámmt endlich den Namen Stopeniß , ergießt fid in den Daſs Fauer See , und durch die Trade in die Dita fee.

Die Havel entſteht im Fårſtenthum Wena

den bei Untershagen aus dem Barnfee“, und geht in die mark Brandenburg. Im ſiebena zehnten Jahrhundert tam in Vorſchlag', daß man von Wismar aus einen ſchiffbaren anal in den ſchwerinſchen See führen , und durch denſelben , imgleichen durch die Stor und El de , die Schiffahrt auf der Oſtſee in die Elbe möglich machen wollte , damit man aus der Ditſee in die Nordſee , und aus dieſer in jene , Wagren führen könne , ohne durch den Dereſund zu gehen : allein , man hat dieſes Vorhaben doch wieder fahren gelaſſen , oder wenigſtens noch zur Zeit nicht ausgeführt. Das Pand hat nur einen Hafen an der Ofts fee , nämlich den bei Noſtod : e8 tønnte aber auch einer bei Neu - Bucow , und einer bei Nibniß angelegt werden , und es würde fola chef dem Lande vortheilhaft feyn.

§. 4. In beiden Herzogthümern find, auf:

1

: fer Roſtock 1 : 45 größere und kleine Städte, 3 der Ritter- und Landſchaft zugehörige Kiós fter , und 594 adeliche Güter. Die Bauern find Leibeigene, und dieſer Zuſtand derſelben hindert den ſtårkern Anbau und die hinlänga liche Bevölkerung des Landes auf mehr als Im Jahre 1628 einerlei Weiſe , gar ſehr. hat man roor landesfürſtliche , 720 adelichen and 708. flöſterliche, und folglich im ganzen Lande: 2496 Bauerhöfe gezáhlet , und 1669 und 1670 hat die Ritterſchaft angegeben daß in beiden Herzogthümern 12545 Şufen Landes waren .

Die Städte Parchim , Güſtrow und Neu Brandenburg , heißen die Vorderſtädte (me tropoles) , und zwar iſt Parchim die Vora derſtadt des medlenburgiſchen Güſtrow . die Borberſtadt des wendiſchen , und Neu - Brana denburg , die Vorderſtadt des ftargardiſchen Jede beruft die Stadte ihres Kreis Kreiſeb. fes zuſammen , hat bei ihren Verſammlungen den Vorſit , und handelt im Namen derſelben Die Ritterſchaft - wird für einen freien Stand gehalten , und hat anſehnliche Vor: rechte und Privilegien.

In dem zwiſchen Hers

gog Chriſtian Ludwig und ſeiner Ritter- und landſchaft zu Roſtoc am 18. April 1755 ge troffenen Erbvergleich , iſt beſchloſſen worden , daß

n

n 7

06

13 baß ale und jede Süter' der Ritterſchaft , der dreien Landesllóſter, des roſtodiſchen Diſtrikts, der Kammereien der Landſtádte und der Dea tonomieen , ausgemeffen , nach Hufen anges chlagen , und die Hälfte ſolcher Hufen , gegen Leiſtung der in allen Lehn- und Alodial- Brie fen vorbehaltenen Ritter- und Mann: Dienſte, von der Landeskontribuzion auf ewig befreiet ſeyn , die andere Hälfte derſelben aber kontria buzionspflichtig bleiben , und davon die jähra liche Landeskontribuzion abgetragen werden Zu den landſtanden , gehören die Rita folle. Die Ritter - und terſchaft und die Stadte. Landſchaft beider Herzogthümer Schwerin und - Güſtrow , iſt 1523 in eine unzertrennliche Union getreten , welche die Landesherren in dem hamburgiſchen Vergleiche vom achten März 1701 , und in dem roſtodiſchen Erbvergleiche erfannt und beſtätigt haben. Es beſteht dieſe Landesunion theils in der Verbindung der Provinzen unter fich , theils in der Verbina Jene iſt darin geſellt

dung der Landſtånde .

worden , daß die Eingeſeſſene von Nitter- und Landſchaft in beiden Herzogthümern , mit Ine begriff des ſtargardiſchen Streiſeß , in einer underrúdtten Gleichheit ,

an Rechten , Prio i

legien und Gerechtigkeiten , beſtehen und ge laſſen werden : dergeſtalt, daß dieſe drei Kreiſe nach einerlei Gefeßen ,

landelordnungen und Vera

3

Vertrågen regiert werden , mithin in folcher Gleichheit und Gemeinſchaft , wie am Hofges richte und Konfiftorio , alſo auch an den Rand. tagen und geſamten Contributionali , ims gleichen an den Randestloſtern , nach Inhalt des obgedachten hamburgiſchen Vergleichs, folga lick an allen andern Rechten , Vorzügen und freiheiten , einander in allen gemeinen Anges legenheiten und Nothfålen , mit Nath und Shat , nach rechtlicher Drdnung , ſich unter einander vertreten und beiſtehen ſollen und mögen. Dieſe , oder die Verbindung der Ritterſchaft und der Städte unter ihnen ſelbſt, beſteht darin , daß ſie in underrůdlicher Ges meinſchaft und Theilnehmung an allen der Ritter- und Landſchaft zuſtehenden Gerechtſas

2

men und Befugniſſen ſtehen , und daß alſo die Stadt Roſtock rowohl, als die übrigen Städte , an ihrer Theilnehmung an den kands tagen am Hofgerichte , und engern Uus ſchuß , an den Kloſtern , und überhaupt an allen ritter- und landſchaftlichen gemeinſamen Rechten und Pflichten , dem Herkommen ge máß , nicht beeinträchtiget, zurückgeſett oder ausgeſchloſſen werden ſollen. Es ſoll auch ein Stand , ohne Zuzichung und Einwilligung 1 des andern , nicht befugt fenn , eine Verbins bung über gemeinſame Nechte zu treffen , als lenfaus aber ſolche für nuu und nichtig er klárt

16 klárt werden. In einem andern , obigem zu wid erlaufenden Verſtande fou die Union von 1523 nie , weder gerichtlich noch außergericht fidh , angezogen und gebraucht werden , es rou

auch

durch

dieſelbe der Landesobrigkeit

nichts abgeſchnitten werden. Die Landtage ſchreibt der Landesfürſt alle Jahre aus , damit theils das jährliche Kons tribuzionsweſen vergleichmäßig eingerichtet , theils in Anſehung der Reichs - Kreis - und

Prinzeſſinnen - Steuern jedesmal das gehöri: ge angeordnet , theils über die nöthig befun denen und zu erlaſſenden allgemeinen Landed: verordnungen berathſchlaget , und endlich al les dasjenige , was unter dem Namen von

1 Landesangelegenheiten oder Beſchwerden vora kommen möchte , durch landesfürſtliche Erledi: gung abgethan werden könne. Es werden dazu alle und jede landſtånde der drei Streia ſe durch fandesfúrſtliche Ausſchreiben berufen ,

:

und ſie werden wechſelsweiſe zu Sternberg und Malchin gehalten ; und zwar werben ſie bei Sternberg außerhalb der Stadt auf dem Judenberge , zu Malchin aber auf dem Rath

$ hauſe eröffnet.

Die

ordentlichen Landtage

werden im Herbſt angeſtellt , in

Rothfållen

und dringenden Landes angelegenheiten aber fann der Landesfürft auch außer der Herbſte Dit vorzutras geit Landtage ausſchreiben . gents

1

16

genden Hauptſtücke , werden im Ausſchreiben vier Wochen vor dem Landtage fund gemacht. Die Landtag propoſizion geſchieht an den ges wöhnlichen Drten auf einmal , und wird fos fort nach der Publikazion ſchriftlich mit dem landebherrſchaftlichen dazu eigentlich gegeben nen Landtags - Kanzleiinfiegel , und unter der bevollmachtigten landesfärftlichen Kommiſſa rien Unterſchrift , an Nitter - und Landſchaft hinaus gegeben. Die ritter - und landſchaft liche Antwort wird ordentlicherweiſe am britten Tage abgegeben . Im Herzogthum Schwerin werben 4 , und im Herzogthum Gå ſtrom , mit Inbegriff des ſtargardiſchen Kreis fes ., auch 4 , und alſo allemal 8 wirkliche in landedförftlichen und der Ritter – und fanda ſchaft Pflichten ftehende , und

in beiden Sers

gogthümern weſentlich angeſeſſene landráthe beſtellet. Wenn eine erledigte Landrathsſtelle befekt werden fou, prafentirt die Nitter - und Landſchaft desjenigen Serzogthums , in wela chein ſich die Valang ereignet , drei im lande angeſeffene Perſonen von dem eingebohrnen oder aufgenommenen Ubel , auß welchen der landesfürſt einen zum landrath ernennet , welcher hierauf nach einem gewiſſen Formular beeidiget wird. Vier von ihnen ſind Afeſſoa reß beim Land - und Hofgericht. Die Bericha tey

+

Gutachten und Vorſtellungen der landa raa

17 cache , werden don einem jeben namentlich und eigenhandig unterſchrieben , und der Lima •

ſchlag mit deß vorſitzenden Petſchaft verſiegelt. Der Begriff und Gebrauch des Diamens eis nes beſondern landråthlichen Kollegii aber iſt ganz unterſagt. In jedem Areiie ift ein Erba landmarſchal. Auf Land : Kondoiazions : und Deputazionstagen :: führen die land: marſchålle , nach der unter fich, eingeführten Drdnung der Zeit und des Drts , das Wort. Die Landråthe haben mit den herzoglichen wirklichen Geheimenråthen , und die Bands marſchale mit den Dbriſten , nach der Anciena nité ben sang Der engere Ausſchuß der Ritter - und landſchaft beſteht aus a fanbråthen , nämlich r Qu8 . jedem Herzogthum , aus 3 Deputirten der Hitterſchaft , nåmlich i aus jedem Kreiſe auß 1 Deputirten der Stadt Noſtock , und Deputirten der Vorderſtådte Parchim , Güft: tow und Neu • Brandenburg , alſo aus , Perſonen , welche - Anzahl aber die Ritter und landſchaft auf ihrt Unfoften vermehren kann. Dieſem engern Uusſdug iſt der Des griff und das Recht eines die geſam e Rits ter - und Landſchaft vorſtellenden Kollegii , aus landesherrſchaftlicher Macht und Hoheit, beigelegt

und

demſelben zu

beſtätiget.

Die

beſtellenden Perſon , 23 .

Bird . Erbberdot. 22.

Wahl der iſt

der

Ritter - und Bandſchaft Wiutúhr und Freiheit überlaſſen . In Anſehung ſolcher landebordnungen , welche die geſamten lande , mit Inbegriff der Ritter- und Landſchaft , angehen , fou der Lenten Gutachten zuvorderſt vernommen , auch nicht ihren Gerechtſamen zuwider vers ordnet werden . Die Zuſammenkünfte der Nitterſchaft in den Hemtern , ſind und bleiben uneingeſchränkt : andere Zuſammenfünfte oder ſogenannte Randes = Konvente , welche für nos thig befunden werden , müſſen dem Landesfúr ften angezeiget werden . 9. 5. Die Einwohner beider Herzogthús mer , find faſt aüe der evangeliſch , lutheri fchen Kirche jugethan . Die Kirchen und Schulen find urter 6 fandfuperintendenturen vertheilet , und unter den Superintendenten ſtehen Probſte.

Es find

Glieder der refor:

mirten Kirche vorhanden , welche zu Búrow cin Gotteshaus und Gottesdienſt haben , und zu Schwerin iſt den Katholiken der Privats gottesdienſt erlaubt . In den Städten ſind lateiniſche Schulen , and zu Roſtock und Búhow find Univerſitäten . §. 6. Es ſind zwar einige Möllenmanu fakturen , Lederbereitungen , Tabatsſpinnerei

en , und andere

Manufakturen ,

vorhanden ,

bas land iſt aber noch nicht hinlänglich da

19 hr eſſelben eſteht en b d Die Uusfu mit verſeh . ide , flachs, Hanf , Hopfen , Wache, in Setre r e Honig , Vieh , Butte , Kåren , Woll , und i « Uerle polz . . 7. A18 die Wandalen dieſes fand im

fünften Jahrhundert nach Chriſti Geburt groß . tentheils verließen , breiteten ſich die Wenden nach und nach in ihren verlaſſenen Sißen aus, und wohnten unter den noch übrigen Wandas . len . Das anſehnlichſte wendiſche Bolt, mela: ches ſich hierelbſt feftregte , führte den Namen der Oborriten , und hatte ſeine eigenen Für ſten . Unter st . farl dem Großen hielten fich die Lbotriten zwar zum deutſchen Reiche : al hein nach K. Ludwigs Tode riſſen ſie ſich von der Unterthånigkeit gegen daſſelbe wieder los. Heinrich der fome , Herzog zu Sachſen und #

Bayern , eroberte dieſes Land 1161 , und bea Faß es daher picht als eine zu dem Herzogthum arge lehne bare Provinz , ſondern als ſein Eigenthum welches aber verloren gegangen iſt, nachdem er in die Acht erflart morben . Er verordnete in demſelben Erafen und Richter aus ſeinem fandadel , und theilte das Land in 4 Theile , von welchen aber nur die damals entſtandene Erafſchaft Schwerin in ihrer Verfaſſung gee blieben iſt , hingegen das übrige obotritiſche fand gab der Serzog 1165 B 2

dem wendiſchen Eir:

10

1

Fúrſten Pribislav al8 ſein väterliche Erbe zus rúc , welcher dem Herzog alle Treue verſprach , die chriſtliche Lehre annahm , Medlenburgi den ehemaligen Hauptſitz der obotritiſchen Für ften , wieder herſtellte , und ſich davon bea nannte . Sein Sohn , Heinrich Sein Borwin , hatte .Herzog Heinrichs des fomen Dochter Mathild , welche er mit Mathild , Gräfin von Pufenburg und Bliescaſtel , erzeugt hatte , zur Gemahlin , und von diefem Ehepaar fiamme das herzoglich -medlenburgiſche Hauß ab. Er zeugte die Söhne , Heinrich und Nitolot : diefer hinterließ teine Erben, jener aber pflangte das Seſdhlecht fort. Von ſeinen Sóbnen find vornámlich Johann und Nifolot merkwürdig ; burgiſche, und von dieſem die wendifche finie at : die legte gieng 1430 Qus , worauf das Fürſtenthum Wenden an die medlenburgiſche Linie tam ,

welche 1348

dom * . Start iv

die herzogliche Würbe erhalten bate. $ . 303 hann , welcher 1992 geſtorben iſt , hatte zwei Söhne, Adolph Friderich , und Johann Albrecht II, welchen die geſamten Lande zu : fielen , in welche fie fich 16 i 1 zuerſt , und 1621 vóllig alſo theilten , daß jener dag fchweriniſche, und dieſer Daß güftrowiſche Antheil oder Herzogthum bekam . Die Stadt Noſtoc aber , die daſige

Univerfitat ,

auch Stadt.

I

Stabt - Hoſpital - und Kloſtergåter, blieber in Semeinſchaft , und wurden die roſtodſchen GemeinſchaftBórter genennet. Im weſtphali fchen Frieden von 1648 mußten den Schmes den die Stadt Wismar und die Uemter Pohl und Neuklofter abgetreten werden , hingegen erhielten die Herzoge die bisherigen Bisthú . mer Schwerin und Raßeburg als weltliche Fürſtenthümer , es murben ihnen auch die Jo banniter Kommenthureien Miroro und Meme rom zuerfannt. Die gúſtromifche linie ſtarb 1695 aus , worauf Herzog Friderich Wilhelm von der ſchweriniſchen Linie das Herzogthum Güſtrow allein erben wollte : allein , reines Vaters jungfter Bruder , Herzog Udolph Friderich zu Streliß , Peste ſich dagegen und dieſer Streit wurde . endlich 1701 zu Hamburg durch einen Vergleich alſo beigelegt, baß Herzog Friderich Wilhelm zu ſeinem für: ſtenthum Schwerin , auch das Fürſtenthum Súſtrow , hingegen Herzog Udolph Friderich gu Strelitz das Fürſtenthum Nakeburg , die Serrſchaft Stargard , die ehemaligen Koms menthureien Mirow und Memerom 1 und aus dem zou zu Boißenburg eine jährliche

Pen

fion von 9000 Speziebthalern bekam . Es wurde zugleich das Recht der Erſtgeburt und die finealſukzeſſion im geſamten fårftlichen Haufe feſtgelegt , und dieſer Erbvertrag vom B 3 R. Leo

7

El find alſo heutiget R. Leopold beſtätigt. Tags noch zwei Linien der Herzoge zu Meds lenburg vorhanden . Die ſchweriniſche linie hat der eben genannte Herzog Friderich Wils belm angefangen , welcher zuerſt ſeinen Bruber , Herzog Karl leopold , zum Nachfolger in der Regierung hatte , den aber Kaiſer Karl VI, 1728 der Regierung entſeşte , und ſeinem jángern Bruder , Herzog Chriſtian Ludwig , die Adminiſtrazion Deb Randeß auftrug , wela cher 17471 nach ſeineð áltern Bruders Sode , demſelben mit ſeiner Ritter - und Landſchaft einen merfa chen würdigen landesgrundgefeßli Erbvergleich errichtete , und 1756 ſeinen ålteſten Sohn , Herzog Friderich , zum Nachfolger hatte. Die ſtreluiſche linie hat Herzog Udolph Fris derich II, welcher oben genannt worden iſt , angefangen , deſſen Enkel , Serzog Adolph Friderich IV , die Regierung 1752 angetres ten hat. §. 8. Der

Titel , deſſen ſich

die

gefaina

ten Herzoge bedienen , lautet alſo : Herzoge gu medlenburg , Fürſten zu Wenden , Schmes tin und Rageburg , Grafen zu Schwerin , der fande Roſtoc und Stargard Herren . Ihr Wappenſchild iſt durch eine Perpendikus lår - und zwei Duer = finien in fechs Felder abgetheilt, zu welchen

nodi

ein

Mittelſchild tommt.

Im erſten goldenen fekbe iſt ein gro tómmt. rader por fich gelehrter ſchwarzer roth geo trónter Búffelstopf mit ſilbernen Hörnern und einem filbernen Ying durch die Naſe , wegen Medlenburg. Im zweiten blauen Felde ift Das ein goldener Greif , wegen Wenden. en n ilt e blau ober , in der dritt iſt quer gethe f rner e una der in , und Grei filbe ein iſt Hälft tern filbernen Hälfte ein grünes Viereck , und beides hålt Beehr für das Wappen der Herre Der Mittelſchild iſt quer geo ſchaft Roſtoc. theilt , die obere Hälfte ift roth , die untere Hälfte Gold , welches Beehr für das Wappen der Grafſchaft Schwerin anſicht. Im vierten rothen Felde iſt ein ſchwebendes filbernes Kreuz , wegen des Fürſtenthums Rageburg. 3

Im fünften rothen Felde iſt ein ſilberner weiß gekleideter und mit einem filbernen Bande ges bundener Arm zuſehen , welder aus einer Wolfe hervorkommt , und einen goldener Fingerring mit eingefaßtem Stein empor hålt, Im Fichſten wegen der Herrſchaft Stargard. goldenen Felde iſt ein ſchwarzer Büffelbfopf, melcher eine goldene Krone trågt, filberne Hörner und eine ſchiefe Tage bat , und ſeine Wohin dieſes Feld rothe Zunge ausſtreckt. Die Chusfire : gehöre , iſt nicht ausgemacht. ften und Margrafen zu Brandenburg bedienen fich auch des medlenburgiſchen Titelb una 2Заря B 4

24 Wappens , weil fie , mach gånzlichem Abgang des herzoglich - medlenburgiſden lehnsfähigen Mannsſtamms , in allen fanden des Sauſes Medlenburg erblich folgen , welches 1442 in einem Vergleich zu Wittſtoc ausgemacht bem Haufe Brandenburg von den meclenbur, giſchen Landen die Erbhuldigung geleiſtet , hina gegen auch das brandenburgiſche nachgelaſſen worden iſt.

Rehnrecht

$. 8. Der Hetzog zu Meclenburg , Schroe riniſcher Linie , hat wegen der Serzogthimex Miedlenburg - Schwerin und Medlenburg Gáftrom , fomohl im Reichsfürſtenrath , all auf den niederfách fiſchen Kreid tagen , zwei Der Reichmatrifularan . fúrſtliche Stimmen. ſchlag wegen

berfelben iſt 40 zu Xoß und 67

zu Fuß , oder 748 Fl. zu einem Nomerinox nat , movon aber , laut Reichstagsſchluſſes vom rechſten Mai 1690 , das Antheil , wels dhes die Stadt Wismar und die demter Pohl und deutloſter dazu zugeben haben , Mega lenburg ab - und Schweden zugeſchrieben ' mera den muß. zu einem Kammerziel nerden wegen des Herzogthums Schwerin 243 Rthlr. Serzogthums des und wegen 421 Str. Vermöge des Gúſtrow eben ſoviel erlegt. 1755 am 14. Jul. zwiſchen den Häufern Schwerin und Streliß errichteten Vergleichs , tiegt der Herzog zu Strelik die Reichs- und Kreis le

25 Kreis - Steuern auch Stammerzieler megen Der Herrſchaft Stargard ; und ſein Beitrag zu den Kammerzielern deß Herzogthums Giftrom iſt vermoge per dem Reichstage am 13ten Febr. 1778 geſchehenen Anzeige auf , Siebentheile verglidhen morben , nach welchem Berhåltniß er die Kammerzieler nun unmittel bar an die Pfennigmeiſterei zahlt. 9. 10. Das höchſte herzoglich - ſchwerinis ſche Kollegium , iſt das geheime Nath8 * uno Die landebherrſchaftli Regierungskollegium . chen Eintánfte verwaltet die Amts- und Reuts Stammer. edlenburg zu Der Serzog Streliß hat auch ein geheimes Nathikollegium , Dieſe Regies eine Kanzlei und Nentfammer. rungs- und Kammer - Kollegia vermeifen alle Partei - und Streitſachen , anhangig gemacht werden Bon den Landesgerichte. zu Schwerin , Noſtock und

welche bei ihnen wollen , an die 3 Juſtizfanzleien Strelik ſowohl,

als von dem Stonfiftorio zu Roſtock , wird an das Hof- und Landgericht appellirt , dod find gewiſſe fille ausgenommen , in welchen die Appellazionen entweder fohlechterdings , oder Dieſes Hof gewiſſermaßen unzuläſſig ſind. und Landgericht wird ſeit 1701 zu Gaſtrom gehalten , und ftellt jährlich 4 Zuſamentünte te an. Es iſt nicht nur beiden berzoglichen finien gemein , sondern e$ baben auch die Xita B 5

26

Nitter - und Landſchaft Antheil daran. Den Bizepräſidenten deſſelben Práfibenten und und 4 Affeffores feßen die Herzoge , die Nitz terfchaft fchickt 4 außerordentliche Affeffores und i ordentlichen dazu , und die übrigen 3 ordentlichen Affeffore werden aus dem ehemas ligen Bidthum und jeßigen Fürſtenthum Schwe. rin , von der Univerſität zu Noſtock , und von Von dieſen der Stadt Noſtot , genommen . fandesgerichten fann , in ſo ' weit eß das den Herzogen ertheilte Privilegium de non ap pellando verſtattet , an die höchten Heich : Der Sperzog zu gerichte appellirt merden .

Medlenburg - Strelin hat ein eigenes Konfijto Die Nitter -und Landſhaft werden bei rium . der ihnen mit Lehns und úbrigen Gütern dere liebenen , und die Magiſtrate bei der ihnen in der Stadten zuſtehenden Gerichtsoarfeit Ned tegang , ruhig ge erſten und dem laſſen . § . 11. Herzog . Friderich hat 1763 der Unfang gemacht, gróbere3 Kourantgeld von iſ Stúden an , bis zu 2 Stúden oder Groſchen nach dem wahren ſchweren Münzfuß zu 11 Thaler die feine Nart , und Scheide: múnze zu 12 Ibaler die feine Mart , auss prågen zu laſſen. Innerhalb gehn Jahren find folcher Gelbſorten an grobem Kourant für einige 100000 " Thaler, und

an Schillingen wenigs

27 ns t te ſ en nz g l d e ä i n r d m n g e h vi ſo n ge en en wo åndi , un eb we oc n l e d rt t n n n n i ſ n e i be Lazſo iſt in erſlee de ge eb ei n li s d n b i t a ü r e an ebne M l s; r M te s swä g i ge g en e l re um Gúhma au únz we olzſie we denih m r r c hm de hat der Hes t. Na wo fc a ei al n m g m h h s r e t den Sc zo igean de eGceh dee n n br ſſe , um ſileichim Ran rt zu a l ab we ite á ch nt 75 kl ha dgoe fe , er öf 17 be n, eljbei e n n e z ef ß er auf den alt , Fuß neu g da müenr di e ma n nn ſen oll s ma zu Ha , we w laſ au n Oſche i rs n Dri me h we ie m h s n c h n n c a u e c e i d nli K a li r- n ſ li L te mind orinſeh d chga nd l ich a f un eriKe ám he uzi t ntl , u d e l g i f b o Fr be Wiich ri ha 0 of He 'z r t 00 l l nt n n 0 r ß n h n o h Rt d . ei 30 fa hte , da fie iicchesdk d c s e r e n r a , ven g wi Deirglla . br e un5 g n er enielfe n ſ7ſ5 s rbv ö o o e e d e d , v v d E m u n H n1 fu na sit rl urt e e u e e g A g , t adh d l n n r z feare ezah r .4i.c)h und zwar ( 8 b , de fHtuerb An r l l r fe n ede chateu th . n Hu e jáh j rſ ſ vo be , dR ke n h i a r c e c e g ü u l e anvon der Ab St in denseh r, we rl rm n rt te n eine e o e a n g B u chjes f e k i li s e rd nu ls r eſte hr rgi e i e a o ä h j te D w m ue g ic f . d e oſ r n el . Kl un ad de in de St tern , im roſto ciſchen Diſtrift , in den ſtådtia ſchen auch Defonomiegütern und Dörfern , außer den Aufen wohnenden freien Leute iſt auch feſtgelegt worden.

Mit dieſer

ors dentliden

28

Dendlichen Ritter - und landſchaftlichen Rons tribuzion mit der Landesherr , qu den Bes faßungs - Befeſtigungs- und Geſandtſchaftslo , ften ,

zu Reichs - Kreis , und Deputazione

tagen , und zu Kammerzielern ; póllig zur frieden ſeyn. Die Kontribuzion der Städte zu eben dieſem Zwed iſt auch feſtgelegt wora den. Der lanpesherr will fich zu der jáhra Įichen Pandebcontribuzion von reinen Neintery und Rammergütern gleichfalls nach den ſteuer baren Hufen, und zwar von jeder Sufe nicht unter 2 Rthlr. an den ritterſchaftlichen

neuen Stücken, gleich fleuerbaren Hufen , Bei

trag thun laſſen. Dieſe geſammte landeblon: fribuzion wird jährlich auf dffentlichem auge: meinen fandtage perfündigt , und hierauf vermittelft landet fürſtlicher Berordnung außa geſchrieben. Diejenige , welche die adelichen und Kloſtergåter , die Derter des roſtod Ichen Diſtrifts , die ſtädtiſchen Kammerei und Defonomiegúter und Dörfer , gebe , im : gleichen die Steuer " der in allen dieſen Gutern außer den Hufen wohnenden freien Reute , wird in den landkaſten gebracht, und aus demſelben an die herzogliche Rent kammer bezahlt : diejenige Kontribuzion aber, welche die lanbe8fúrstlichen Aemter und die Stádte erlegen, wird nicht in den Bandtaſten gebracht , ſondern unmittelbar von der fürſt

lichen

fichen Hammer wahrgénottionen . Die Zahlungs jeiten find Weihnachten und Faſtnacht. Wie hoch die Landesfontribuzionen von den ſteuera 1 baren Aufen lich etwa belaufen werden ; laße Rich ungefähr theils auf dem , was oben ( 5. 4. ) bon der ehemals angegebenen Zahl der Hufen gemeldet worden iſt , theils daraus ſchließen ,

daß der Herzog während der Auba

meſſung des Landes , ſo viel die Herzogthóc ter Schwerin und Güſtrow , mit Einſchluß des auf 5353 Sufén betragenden fargardiſchent Kreiſes betrifft , thit der proviforiſchen Zahl von 4900 ſteuerbaren Sufen zufrieden geme: en , und beſchlosſen worden , daß darnach die proviſoriſche Summe von 40000 Nthlr. zuſammen gebracht , und erlegt werden ſolle. Uußer obiger jährlicher landeslontribuzion , fann der Landesfürſt von der Mitterſchaft , derfelben Hinterfaffen , und oon den Stadten, cin mehreres nicht fordern , als die Reichs Kreiß und Prinzeſſinſteuern bon welchen aber Miemand im ganzen lande frei iſt. Sit werden auf allgemeinen ländtagen verkündigét, welchen der Herzog der Nitter - und Landſchaft eine vouftandige und beglaubte Abſchrift , der über die erſten ergangenen Reichs - pnb Kreisſchlüſſe mittheilėt , folglich ein mehrere! nicht, als in felbigen von Reichs und Kreiſes wegen bewilligt und erfordert iſt , von Rittera uns

und Landſchaft verlangt. Jedoch giebt die Nitterſchaft zu den Reichs- und Kreibfteuern nichts , als wenn über 200 Romermonate in einem Jahr vom Kaiſer und Reichs oder Kreis fes wegen erfordert werden , uno die Lande ftåste geben nichts , als wenn über 3300 Rómermonate verlangt werden . Werden nicht über 200 Nømermonate begehrt , ſo

tråg,t was in der Landesfürſt allein . bem zu bem , was über 200 Nomermonate geht , er legt die Ritterſchaft , gleich den landesfürſta den lichen Kammergütern und den Städten , Die Prinzefſinſteu nur den dritten Theil.

er oom ganzen kande , iſt auf 20000 Rthlr . gangbarer Münze gelegt worden, Sie wird auch von den Rammeråmtern , abelichen Gús tern und Stadten , und zwar nur von jes aufgebracht. Der Beitrag bem Theil Der epimirten allerlei Namens und Weſens, der Kloſterdörfer , der Stadt Noſtoc , und des roſtodiſchen Diſtrikts , zu den Reichs s Kreis - und Prinzeſſinſteuern , kommt den vorhin genannten drei fontribuirenden Sheilen , jedem žit In den Jahren , zu gute . wenn Reid ;ð - und Kreisſteuern ergeben , wird feine Prinzelfinſteuer gefordert, oder erlegt, fondern außgeſetzt.

Die

31 Die freiwilligen Anlagen , werden 1 ) entweder auf ritterſchaftlichen Umtskonvens ten , wie auch von den landſtadten unter fich, bei der Stadte Zuſammenkünften , 2) ober , auf allgemeinen Deputazionsfondenten von der Ritterſchaft allein , oder von Ritter - und Landſchaft zugleich, 3 ) oder, auf allgemeinen Rand - und Konvenziondtagen von der Ritter chaft unter fich , oder von Nitter - und lands ſchaft mit einander , bewilliget und beliebet . zu allen dieſen Anlagen läßt der Landesfürſt den Beitrag von den zu ſeinen Kammergu tern gekommenen adelichen Gütern 'unweigers lich thun , und die Klóſter , die im roſtodis ſchen Diſtritt belegenen Gúter, die den Stadt fåmmereien und Dekonomien zuſtándigen Dóra ſer , Gúter , lånbereien und Stücke , und die Prieſterbauern, jedoch dieſe drei lehten nur in dem Fal , mena fie vormals der Ritter : fchaft erweislich zugehört haben ) müſſen auch zu den freiwilligen Unlagen den ſchuldigen Beitrag leiſten. Die Stadt Noſtoc giebt für den ritter - und landſchaftlichen Anlagen welche mit zu ihrem ( der Stadt ) und des gemeinen Landes Beſten und von der Stadt mit bewilliget werden , außer ihren landgús tern und Dörfern , den zwölften Theil . Die gemeinen landesausgaben , oder ro genannten Nezeffarien , find entweder ordent liche

ficha jáhrliche, oßer außerordentliche Ausgás Zu jenen hat der Landesfürſt für ſeine ben . Domainen jährlich 6000 Rthlr. und für ſeine geſamten landſtábte eben ſo viel zu geben verſprochen die Ritterſchaft aber muß ihr Antheil zu denſelben auf ihre ſteuerpflichtigen Kufen legen . Die Stadt Noſtoc entrichtet Die außerora baza jährlich 2000 Rthlr . bentlichen Nothwendigkeiten und Verwens dungen , welche das Wohl und Beſte des gane zen Landes betreffen , werden durch beſondes re von dem Landesfürſten und der Mitter : und Landſchaft desfaus zu bewilligende Ün: lagen aufgebracht; wozu die landeßfürſtli: chen Domainen ſowohl, als die ritterſchaftlis chen Güter und Stadte, jede zu einem Drits theil

gemeinſchaftlich

beitragen .

Singegen

diejenigen Uusgaben, von welchen ein Stand allein Nußen und Vortheil hat , trägt derſels be auch für ſich allein . Was der herzoglich - ſtrelißiſchen finie Einfünfte inſonderheit anbetrifft , ſo bringt der ſtargardiſche reis an Kammer-und fan deseinkünften anjett jährlich 70 bis 80000 Im hamburgiſchen Rezeß pont ein . 1701 , wurden die Einfünfte von den II Kammeramtern dieſes Kreiſes nur auf 31000 Nthlr .

Nthlr. angeſchlagen: allein , fie ſollen $ erzog Udolph

Friderich

unter

IV Regierung auf 20000

33 20000 Rthlr . verbeſſert worden regn . Ang dem Fürſtenthum Raßeburg und dem Boißens burger Zoll

( auß

welchem

fie 9006 Rthlr .

1 Spezies hebt hat dieſe herzogliche finie jährlich ungefähr 40000 Rthlr. folglich übera haupt etwa 120000 Nthlr . zur Verpflegung der herzoglia · S. 12 . chen Truppen , geben Ritter - und Landſchaft , sie Klöfter und Derter des roſtoctiſchen Dia ſtrikts nichts ; ſondern der Herzog errichtet und unterhalt ſolche lediglich auf ſeine Koſten , gegen die verglichene jährliche Landeskontris bugion . Die Ritterſchaft und ihre Hintera faffen ſind auch von aller Einquartirung und Verpflegung der Miliz , und die Landſtádte Don der Einquarcirung der Reiterei frei. Außer den allgemeinen Reichs -Kreis - und lans, desnóthigen Rettungsfällen , follen Ritter und landſchaft mit Lieferungen zu Magazis nen, und mit Aufforderung ihrer Unterthanen und Angehörigen zu Befeſtigung8 -und Schanz arbeiten , und Serbeifiihrung der dazu er : forderlichen Nothwendigkeiten ober ſtatt fiets Gelobeiträgen bleiben. Die Städte muffen die Einquartis rung der Fußvolker und die tragen .

Buro . eroberor. 22. 8 .

C

Servicegelder

S. 13.

>

34 g . 13

Beide Herzogthimet werben in

dret Kreife (circulos) abgetheilet, nach wela chen ich fie nun beſchreibe. * I. Der mecklenburgiſche Kreis, macht das Herzogthum Medlenburg- Schwerin aus, und beſteht aus dem vormaligen Herzogthum

1 Medlenburg , auß der Graffchaft Schwerin , aus dem Wefflichen Theil des Fürſtenthums Wenden , und aus dem kleinern Theil der Herrſchaft Roſtock. Es gehören dahin 1. Folgende Stadte . 1 ) Parchim , die Vorderſłabt (metro . polis) diefes Kreiſes, liegt im Fürſtenthum Xenden , an der Elde , welche fich hier in zwei Arme theilet, die an unterſchiedenen Drten oft tund weſtwärts Durch die Stadt laufen , und deren einer die alte Stadt von der neuen abſondert. Sie ſchickt einen Des patirten zum engern Ausſchuß der Landſtån = de: Sowohl in der Alt - als Neuſtadt iſt eine Pfarrkirche. Shemalb iſt hier ein Schloß gewefen . Fürſt Heinrich I hat die Stadt 1218 von neuem hergeſtellt und eingerichtet. Im vierzehnten Jahrhundert hat ſie Münzeri hat ſie und sen großen Brandſchaden erlitten . Es gehören ihr die Güter Bergrade, Damm , Grießkau , Kiefindemari , Malchow , Maßlow, Neuburg, Hartſch ,

1

35 Partſch ; Nom , Slate , und ein Antheil an Strahlendorf. 2 ) Schwerin , Suerinum , die gewohnt liche Reſidenzſtadt der herzoglich - fchwerinis ſchen finie , liegt an einem angenehmen and fiſchreichen See, welcher faſt die ganze Stadt umgiebt, und von ihr den Namen hat. Sie iſt faſt viereckicht, und beſteht aus drei Theia len, welche find , Schwerin an und für ſich ſelbſt, die Neuſtadt, und das Moor . Die Schelffe liegt zwar dicht daran , und ſcheint ein Theil der Stadt zu fenn , gehört aber als eine beſondere Stadt zum jürften thum Das herzogliche Reſidenzſchlos Schwerin . liegt auf einer Inſel im See , hångt mit der Stadt vermittelt einer Brüde zuſammen , und iſt mit Feftungsmerfen umgeben . einigen Seiten deſſelben

iſt die Ausſicht

Von uns

gemein angenehm . Die herzogliche Gemål: deſammlung iſt auserleſen , und der Luſtgar ten iſt ſchon. Die Stadt- und Pfarrtirche beigt die Domkirche , weil fie die Kathedrals fitche se8 Bisthums Schwerin geweſen iſt , welches Heinrich der lóme, Herzog -zu Sache ren und Bayern , 1170 geſtiftet , und den

Mónch Berno zum erſten Bifchof verordnet, K. Friderich I in eben demſelben Jahr , und

Papfe Alexander III im Jahr 1177 beſtátigt Dazumal hat Schwerin von eben dies hat . Ca ſem

fem Herzog Stadtrechte erhalten , den Una fang ſeiner Befeſtigung aber hat der Herzog Schon 116 1 machen laſſen , und den Grafen Gungelin dahin geſekt, welches der Urſprung und Unfang der Grafſchaft Schwerin iſt , die

pon Günzelino Nachfommen auf 200 Jahr lang beſeſſen worden , und endlich 1355 , ( andere wollen 1360 ) nach des leşten Gra fen Otto Gode, an die Herzoge zu Meds lenburg gekommen iſt , von welchen fie im Titel geführet wird, 1531 , 58 und 1058 hat die Stadt große Feuerðbrúnfte erlitten . Das hieſige Stadtrecht hat vor Ulters ein beſonderes Unſehen gehabt. Der Stadt ges hören die Súter gippendorf and Göhren . 2 3 ) Sadebuſch , eine kleine Stadt im ehe maligen Sherzogthum Medlenburg , am Fluß Radegaſt, mit einem Schloß. Sie hat ei nen Hof in Buchholz , auch gehört ihr bag Gut Bendhof. Ihr Name fol ſo viel als Jucus oder faltus deaftri bedeuten , und hie felbft vor Alter8 ber wendiſde Goße Nade gaft in einem hann verehret worden ſeyn . 1218 hat ſie das fübſche Necht bekommen . 1712 erhielten in dieſer Gegend die Schme: den einen Sieg über die Dänen . 4 " 4 ) Nhena , ein Stadtchen im ehemaligen

Herzogthum

Medlenburg , ' am

Flug Rades

gaſt, deſſen ehemaliges 1230 geftiftetes De nedit:

3

37 nediftiner Nonnenfloſker mit ſeinen Gütern in ein Amt verwandelt worden iſt. 5 ) Greves múhlen oder Grevißmohlen, in diriften Comitis mola , eine gerina alten ge Stadt mit derfallenen Mauern ,

im ehee

maligen Herzogthum Medlenburg , welche 1359 Lübſch Recht erhalten , und 1583 , 1659 , 1725 und : 1756 großen Brandſchaden erlite ten hat. 6 ) Butow ," ein Städtchen , welches auch Meubutow , im Gegenſatz des mahgelegenen Kirchdorfs Ultbufom , genennet wird . liegt im burg .

ehemaligen

Herzogthum

Medlens

7 ) frópelien , eine fleine Stadt im voks maligen Serzogthum Medlenburg , welche 1387 ganz abbrannte , und weil ihre Privis legien irit verloren giengen , gab ihr Hero gog Ulbrecht II daß vorhin fchon gehabte lúbrche Recht in eben demſelben Jahr nebit

1580 and 1774 andern Privilegien wieder. brannte fie abermals faſt ganz ab , erhielt aber 1588 und 1000 neue Beſtätigungen in rer Privilegier . 8 ) Bruel, ein Stadtchen im alten Her ? zogthum Medienburg , gehörte vor Alters den von Pleſſen , und nachmals andern Edels leuter; 1754 aber kaufte et der kandesfiirft. Neimar von Pteffen machte es 1340 auß einem 3

38 einem Dorf zu einer Stadt ,

Fjeinrich von

Pleſſen beſtåtigte ihm 1504 das Stadtrecht, und 1578 that ſolches auch Herzog Ulrich 1485 und 1726 brannte es größtena IV. theils ab .

9) Friewiß ,

ein

Stadtchen in der als

ten Grafſchaft Schwerin, welches 1573 und 1660 großen Brandſchaden erlitten hat. 10) Sternberg , eine kleine Stadt an einem See ; im Fürſtenthum Wenden , welche 1508 gró stentheils , und 1659 ganz abge brannt iſt. Vor demſelben werden auf den Judenberge am Buchholz die Landtage wecha ſelbweiſe mit Malchin gehalten . II ) Banzkoiv , ein geringes Städtchen in der alten Grafſchaft Schwerin, unweit der Stór . Jn der lanprchaftsmatrikel iſt es unter den Städten nicht mit angeführt. 12) Wittenburg , eine kleine Stadt in

der Grafſchaft Sdwerin' , hat ein Schloß, 1659 1319 bekam fie das hübſche Recht. uns 1726 hat fie großen Brandſchaden er Ihr gehört das Gut Klein -Wohlde, litten . 13) Boißenburg , eine kleine Stadt in der alten Grafſchaft Schwerin , bei welcher der fleine Fluß Boiße in die Elbe faut , von welchem ſie den Namen hat. Es wird diefes Orts fdon im zivólften Jahrhundert gedacht, damals aber war er ein offener Fle dent ,

39 der , welcher erſt im vierzehnten Jahrhun dert bemauert worden iſt, und 1267 das bbſche Recht: befommen hat. 1709 brann te fie faſt ganz ab. Es iſt hier eine Probe ftei, und auf der Elbe wird hier ein Zou et legt, der jest nicht mehr ſo ergiebig iſt, als er ehedeſſen geweſen , und davon das here zoglich -ſtrelißiſche Haus , vermöge des ham burgiſchen Rezeſſes von 1701, jährlich 9000 Spezies Nthlr. empfängt. Wie er auf eine Zeitlang pfandweiſe an das Haus Braun fchweig und Lüneburg gekommen ſen , wird aus dem Folgenden erheben . Die Stadt hat ein Antheil an Altendorf, und die Güter Bürgerhof , Gerum und Heide. 14) Hagenow , ein Stadtchen in der al

ten Grafſchaft Schwerin, welches 1538 gang abbrannte, 15 ) Dómiş ,

eine kleine Stadt im als

ten Fürſtenthum Wenden ,

bei dem Einfluß

der Elde in die Elbe , auf welcher lenten hieſelbſt ein zou erlegt wird, der dem Bois Benburger nicht viel nachgiebt. Bei derſele ben iſt ein befeftigtes Schloß. Die Stadt ift 1590 und 1664 abgebrannt. Die Fábr se, welche von hier über die Elbe geht, fant dei bei dem gegenüber im lúneburgiſchen Amt Dannenberg belegenen, aber dem Herzog von Neda C.4

!

1

Medlenburg hof , an .

zugehérigen Borwerk Kaltents

16) Grabow , ftenthum Wenden durch den Grafen aus einem Dorf

eine kleine Stadt im Fitu an der Elbe, welche 125,5 Volrad von Dannenberg zu einer Stadt gemacht

worden iſt. Als derſelbe ohne Erben ſtarb, die Stadt an Otto , Markgrafen zu

tam

Brandenburg , und hierauf an Churfürſten Waldemar I , welche beide, nåmlich jener 1293 , und dieſer 1317 , ihre Privilegien beſtätiget haben . Von 1321 bis in den Una fang deß fünfzehnten Jahrhunderts find die von Lúgow im Befik derſelben geweſen . Das Schloß iſt den herzoglichen Witwen zum 1725 branns Leibgeding beſtimmt worden . die Stadt nebſt dem Schloß ab . ES gehören ihr die Güter Antheil an Karſtadt oder Carſtede, und Freſenbrügge. te

17 ) Neuſtadt, ein Städtchen und Schloß an der Elde ; jenes brannte 1728 ab . 18 ) fúby, kúbig , eine kleine Stadt en der Elde , welche hier einen andern con Reutloſter und Krimiş herfließenden Flak aufnimmt. 1660 litte ſie großen , und 1703 noch größern Brandſchaden.m 3. Folgende landesfúrſtliche Aemter . 1 ) Das Amt Schwerin , welches ſeinen

Siß in der Stadt dieſes Namens hat, und aus

I

41 , Hófen, 5 Mühlen , 30 Dörfern und Antheil an noch einem Dorf, beſteht . 2) Das Amt Waldmühlen , in der als ten Grafſchaft Schwerin , in welchem bei

aus

dem Pas Walsmúhlen 1719 zwiſchen den Streiß - und meclenburgiſchen Truppen ein Ge fecht vorgefallen iſt. Es beſteht aus 3 Hós fen, 2 Múhlen, 4 Dörfern , und Antheil an noch einem Dorf.

.

3 ) Das Amt Sagenow , in der alten Grafſchaft Schwerin , zu welchem 12 Hófe , 7 Mühlen , 30 Dórfer , und Antheil an 4 Dörfern , gehören . 4 ) Das Umt Todbin, eben daſelbſt, von 4. Sofen , 1 Mühle, 4 Dörfern. 5 ) Das Amt Rebenthin, im alten Her jogthum Medlenburg , dazu 3 Hófe, 3 Múh len , 16 Dórfer , und Antheil an noch ei nem Dorf , gehören .

6 ) Das Amt Dempzin oder Tempzin , im Herzogthum Medlenburg, welches aus eis nem vormaligen Kloſter entſtanden iſt. In demſelben giebt es ein Salzwerf. Es ge hören dazu 7 Hófe, Antheil an noch einen Hofe , 2 Mühlen , und 4. Dörfer . : 7 ) Das Amt Gadebuſch, hat ſeinen Sik in der Stadt dieſes Namens. Zu demfel ben gehören 13 Dörfer, noch z Dórfer zum Cheil, 182 Saufſtellen , 83 ſteuerbare Huz C5

+

fen, 6 Höfe, 1 Mühte, und 1759 hatte es 843 leibeigene Unterthanen , beigerlei Gee ſchlechts . alte und junge zuſammen gerecha net. + 8 ) Das Amt Zarrenthin, im alten Hera fogthum Medlenburg; iſt aus einem ehemas: ligen Kloſter und deſſelben Gütern entftans den . Es begreift den Flecken Zarrenthin ', 6 Dörfer, 70 Hausſtellen , 56 ſteuerbare Hufen , 5 Hófe, 1 Mühle, und 1759 hatte €8 goz 'leibeigene Unterthanen. ; 2 ) Das Amt Wittenburg , hat feinen Sik in der oben beſchriebenen Stadt dies fes Nainens , und enthält 10 Dórfer , theife an noch 2

An

Dörfern, 139 Haušítek

1 len ,

69 ſteuerbare Hufen , 8 Höfe , und 5

Mühlen , und 1759 hatte e8 1350 leibei gene Unterthanen . Vellahn iſt ein Pfarre dorf. Das Io melin, liegt bei dem vorhergehenden , hat 4 Dörfer, 34 Hausſtellen , 17 ſteuerbare Hu: , fen , 2 Höfe , und hatte es 675 leibeigene Unterthanen . Gams melin iſt ein Pfarrdorf. 11) Das Amt Boißenburg., iſt in der oben angeführten Stadt dieſes Namens. EB enthält 11 Dórfer, , Antheile an 6 199

$ ausſtellen ,

Dórfern ,

11 ſteuerbare Hufen , a Hófe

43

&

BE

Höfe oder Vorrerfe , 17 kleine Pachtungen in dem eingedeichten Pande, die Teldan ge nannt, und 4 Mühlen , und 1759 hatte es 1207 leibeigene Unterthanen . Zarrenſtorf und Zmeedorf find Pfarrdörfer . 12) Das Amt Rhena , hat ſeinen Siß im Stadtchen dieſes Namens , und enthält 20 Dórfer , Antheile ' an 2 Dörfern ,

176

Hausſtellen , 79 ſteuerbare Sufen , 7. Höfe;' 1 Mühte , und 1759 hatte es 1204 leibei : gene Unterthanen. 13) Das Amt Grevefmühlen, wird von der Stadt dieſes Namens benannt. Es enti h &xt 22 Dörfer, Antheile an 6 Dörfern, 144 Hqußſtellen , 106 ſteuerbare Hufen , 16 HÔ= fe , 7 Mühlen , und Anthoile an 2 Mühlen , and 1759 hatte es. 2113 leibeigene Unter thanen . Bei dem Pfarrdorf Proſecen, find die hieſigen Wenden im Jahr 789 , alß fie S. Karl der Große überwunden hatte , gea tauft worden, aber wieder abgefallen.

Bor

fom und Borxow find auch Pfarrdörfer. 14) Das Amt Mecklenburg, hat ſeinen

Sik im Pfarrdorf edlenburg, welches nicht weit von Wismar liegt . Dieſer Ort iſt vor Alters die Hauptſtadt der Dbotriten gewe fen , und Mifelenborg genennet worden . Von einigen alten Eeſchichtſchreibern wird fie Me, gapolis genannt , und roll , der gemeinen Mies

Meinung nach , ihren Namen von ihrer un gemeinen Große bekommen haben . Es find. in derſelben 3 Kloſter geweſen , auch iſt das felbſt 1058 ein Bisthum geſtiftet worden . 1164 hat der leşte obtritiſche König Pris bislav II die Stadt eingenommen und vers brannt, aber 1170 wieder hergeſtellt ; doch bat fie iht , ehemaliges Anſehen nicht wieder erlangt, iſt auch, nach Erbauung der Stadt Wismar, und nach und nach zu einem Dorf geworden . Das Amt medlenburg enthält II Dörfer , 63 Sausſteller , 34 fleuerbare Hufen , 8 Hófe, 2 Mühlen, und 1759 hat: Hohene : te es 683 leibeigene Unterthanen . vieheln iſt ein Pfarrborf.

Anmerfung . Die Kammergefalle aus den 8 " lekter biß 14 , nebſt dem Aemtefn , von Num . 30u zu Boißenburg , ſind 1734 vom Kaiſer dem Chur-und fürftlichen Hauſe Braunſchweig und Lüneburg zur beſondern Hypothef > in Anſehung der ihnen 1732 zuerkannten Ere: Dieſe machten kuziongioſten , angewieſen. Chur - Braunſchweig eine Summe von

fiir

789856 Rthlr. 12 Ggr, und für den Ver 30g zu Braunſchweig 268755 Rthlr . alſo Sierzu fa überhaupt 1018272 Rthlr . aus. mer

7.

45 men noch 5000o Rthlr. welche Churbraun. fchroeig zam Behuf der ſchwarzburgiſchen Trup pen porſchoß : alſo machte die ganze Suma me 1108611 Rthlr. 12 gr. aus , ohne die zur Stillung des leşten Tumulto im fande angewandten Koſten . Man ſchante Die jährlichen Einkünfte dieſer Domainen uns gefähr auf 60000 Rthlr . and von denſely ben ſollten 5 Prozent Zinſen , onda etwas pon dem Kapital abgezahlet werden . ( 1760 trugen die Vorwerte und Pachtungen in dies fen 8 Uemtern, 44651 Spezies Shaler ein . ) Es wurde aber dem Chur - und fürſtlichen Hau : fe dadurch weder fandedhoheit noch Gerichte barkeit in dieſen Aemtern eingeräumt , fon : dern fie blieben vor wie nach medlenburgis sche Aemter , und mit den übrigea medlena burgiſchen Landen in eben der Verbindung , barinn fie vorher gewefen waren. Es wurs de auch vom Kaiſer Werordnet, daß die 9000 Spezies Rthlr. welche dein Herzog zu Mecks ' lenburg - Strelit aus dem boißenburgiſchen Elbzou jährlich auszuzahlen ſind , aus der's felben ihm ferner richtig und unweigerlich gezahlt werden ſollten .

1766 löſte der ret

gierende Serzog zu Meclenburg - Schwerin , 4 dieſer Aemter, nämlich Medlenburg, Wita tenburg, Gammelin und Zarrenthin, und 176 % auch die Vemter Boißenburg, nebſt dem 2014, Cabes

46 Gadebarch , Xhena und Greveßm hlen ein : und reit diefen Jahren find fie wieder mit den übrigen [herzoglichen niget .

Domainen vereis

15.) Das Amt Bufow oder Neuen Buc kom , zu welchem 9 Hófe, 3 Mühlen , 14

7

Dórfer ganz und 2 zum Theil gehören, hat ſeinen Siß im Städtchen dieſes Namens. 16 ) Daš Amt Doberán , in der Herra fchaft Noſtoc , eine halbe Meite von der Dſtree,

iſt aus einem berühmten Mönchen kloſter Ziſterzienſerordens entſtanden , welches 1179 wurde es 1170 geftiftet worden iſt,

don den Wenden zerſtört, 1186 aber wies beri erbauet. In der anſehnlichen Kirche dera ſelben , liegen 2 frónige der Dbotriten , 12 Herren von Werle , viele medlenburgiſche Fürſten und andere vornehme Perſonen bes graben . Jest iſt das vormalige Kloſter ein fürſtliches Jagdſchloß, und von den Einkünfs ten deſſelben, wie auch von gewiſſen an daſ Felbe vermachten Salzpfannen zu Lüneburg, bekommen die herzoglichen Profeſſores, der bugowiſchen Univerſitát ihren Gehalt. Zu dem Umt gehoren 13 Vogteien , nämlich , die fammerhófſche, die Nienháger , die Al tenhofer , die Nabenhorſter, die lambrechts båger , die marienehiſche , die Füttervogtei, bie Vorderbolhåger , die

Hinterbolhåger, die Tenis

*

Tennerbitzer :, die Bruifower , die Netfchomet und die Satoriſcher Vogtei, und überhaupt 19 Hófe, 7 Mihlen , 34 Dörfer , und ein Antheil an einein Dorf. An der nahgeles genen Difer findet man den ſogenannten heis higen Damm , welcher ein hoher Wall von fchönen burch bie Natur künſtlich gebildeten und gefärbten Steinen ift. 17 ) Das Amt Sternberg, wird von der oben beſchriebenen Stadt biefes Namens be nennet , und haty Hófe, -2 Mühlen, 5 Dór: fer , Antheil an noch einem Dorf , und 2 zder . 18 ) Das Umt Frienik , hat von dem obigen Städtchen den Namen , und begreift 10 Hófe, 4 Mühlen, und 15 Dörfer. 19) Das Amt Dómiş, hat in der Stadt diefes Namens feinen Sin , und begreift 6 Hófe, 2 Mühlen , und , Dörfer . 20) Das Amt Eldena , im Fürſtenthum Wenden, iſt aus einem 1230 geſtifteren Nons : nenklofter Benediktiner Drbens entſtanden , in welches von 1542 an keine Nonnen mehr aufgenommen worden find. Die Einfünfte derfelben find an das Charhaus Branden burg verpfändet, welches einen Beamten hies her regt. Es gehören dazu 7 Hófe , unter welchen die Meierei Bellevue iſt , i Muhle, 12 Dörfer. Das Umthaus und Dorf Ol : dena

48 dena liegt an der Elfe , welche ſich hier in 2 Stróme theilet. Zwiſchen Elbena und Grabow iſt ein Berg , welcher Alaun - Erze enthalt : auch giebt es ein Salzwerk in die ſem Amt. * 21 ) Daß Umt Grabow, hat ſeinen Si in der Stadt dieſes Namens , und begreift Hófe , das in einer mit Alleen durchhaue nen angenehmen Holzung belegene, berzoglis che Luftſchloß Ludwigsluſt bei dem Dorf Kleis now , 4 Mühlen , an 4 Dórfern.

20 Dörfer , und Antheile

22 ) Das Umt Neuſtadt, wird von der oben beſchriebenen Stadt dieſes Namens be nannt , und begreift 10 Hófe, 5 Mühlen , und 24 Dórfer. 23 ) Das Umt Púbz , hat ſeinen Sis in der Stadt dieſes Namens , und begreift 14 Hófe, 4 Múhlen, und 27 Dörfer. 3. Folgende adeliche Güter .

1 ) Im Amt Schwerin find 48 adeliche úter, außer den adelichen Antheilen an 2 Dertern . 2 ) Im Amt Sadebuſch find 34 adelio che Criter, außer den adelichen Antheilen an 2 Dertern .

3 ) Im

Umt

Crevesmühlen

find 124

adeliche Eúter , außer den adelichen Untheia len an 6 Dertern.

4) Im

49

:

4) Im Amt Medlenburg find 51 ades liche Güter , außer den adelichen Antheilen an 5 Dertern . Des Ritterguts Eichof Bes fißer , welche die von Lúgom find, verwalten das Erblandmarſchalamt deß medlenburgi ( chen Kreiſes .

5) Im Amt Buckow find 91 adeliche Güter, außer den adelichen -Antheilen an 7 Dertern . Jlow war vor Alters ein feſter Ort. 6 ) Im Amt Sternberg find 20 adelis che Güter, außer den adelichen Antheilen an 3 Dertern .

7 ) Im Amt Kriwiß ſind 41 adeliche Gúter, außer den adelichen Antheilen an 5 Dertern : 8 ) Im Amt Wittenburg find 64 adelis che Güter , außer den adelichen Antheilen an 6 Dertern . 2) Im Amt Boißenburg ; fino 15 ades liche Gúter , außer den adelichen Antheilen an 6. Dertern . 10 ) Im Amt Grabow find 16 'adeliche Gúter, außer den adelichen Antheilen an 8 Dertern . 11 ) Im Umt Neuſtadt ſind 37 adeliche Güter., außer dem adelichen Antheil an 1 Ort.

Burch . Erdbeſchr, 22: B.

12 ) Im

m ; : 12 ) ter , außer

Im

Umt Lúbz find so adeliche Sus den

adelichen

Untheilen an

3

Dertern . H. Der mendiſche Kreis , begreift den oſts lichen und großern Theil des Fürſtenthums Wenden , und die Herrſchaft Roſtock , und macht den größten Theil . des Herzogthums Mecklenburg - Güſtrow aus. 1. Folgende Stadte.

Dahin gehören

1 ) Súſtrow , die Vorderſtadt ( Metro polis ) dieſes Kreiſes , liegt im Fürſtenthum Wenden, an dem kleinen fluß Nebel, iſt ei ne von den größten und angenehmſten Stada ten des Landes , und der Siß dés Hof- und Landgerichts , und einer Superintendentur. Sie hat ein fürſtliches Sdilos von gutem Anſehen, in deſſen Kirche das Begräbniß des herzoglichen Hauſes iſt, eine Domkirche und eine Pfarrkirche. Die Stadt bekam 1220 das ſchweriniſche Recht 1503 , 1508 , 1512 litte ſie großen Brandſchaden . Ihr gehöret Bülower Burg , Glevinſche Barg , Primens burg , Glaſewiß , Develgónne. 2) Krakow, ein Städtchen im Fürſtene thum Wenden , an einem davon benannten See ,

welches 1698 abgebrannt

iſt.

Ehes

deſſen fou, es dem Johanniterorben zugehört haben.

3 ) Solo

3) Goldberg, ein Städtchen im Fiks ftenthum Wenden, welches 1248 erbauet iſt. Es iſt durch große Feuersbrúnſte in Ubnahme gerathen . Fhm gehört Queşin . 4 ) . Plau , ein Stadtchen im Fürſtenthum Wenden , an einem davon benannten See , aus welchem hier die Elde hervorkommt . Es

hat ein Schloß. 1696 abgebrannt . Queşin .

1228 iſt es angelegt , und Ihm

gehört das Gut

5 ) Málchow , eine kleine Stadt im Fürs ſtenthum Wenden , zwiſchen dem Plauer und Sie iſt offen , aber ganz mit Calpiner See. Waffer umgeben . Von dem hieſigen Kloſter aber kommt weiter unten ein beſonderer Ars tifel vor . 1697 und 1721 hat ſie großen Brandſchaden erlitten . 6 ) Wahren , ein Städtchen im Fürſten: thum Wenden , am Calpiner See, ift fomohl 1518 alß 1671 (ein anderer rebet 1699) ganz abgebrannt. Ihr gehört Sveßin . 7 ). Róbel oder Nabel, eine kleine Stadt im Fürſtenthum Wenden , am Mürißer See. Der Anfang der alten Stadt iſt unbekannt, die neue Stadt ſcheint im Anfang des dreie zehnten Jahrhunderts angelegt zu fern , und hat 1261 das ſchweriniſche Recht bekommen . 1727 brannte ſie ab.

$) Penze

52 , 8) Penzlin , eine fleine Stadt im Kúr: ftenthum

Wenden , welche 1263 das súbiche

Recht bekommen hat , 1558 halb , und 17275 ganz abgebrannt ift. 1517 find Sie von MolBahn von den Herzogen mit derſelben belieben worden , welche aber verſprachen , daß ſie die Birger bei ihrer Privilegien und Freiheiten laſſen wollten. 9 ) Stavenhagra , ein Städtchen im

Fürſtenthum Wenden , welches Herzog Bo : gis ! af von Pommern 1282 an Mitolaus Werle , wegen geleiſteten Beiſtandes in Krie ge , abgetreten hat , und nach Abgang der Herren von Werle an die Herzoge von Medlenburg gekominen iſt. 10 ) Malchin , eine kleine Stadt im Fürſtenthum Wenden , unweit der Pommeria fchen Gränze , am Rummeroer See , in wel: chen hier die Peene Aließt. Hier werden die fandtage

wechſelmeiſe mit Sternberg gebala

ten. Sie hat ehedfilen zu Pommern gea hårt. 1663 branntz fie ab und 1701 wurde ein Eheil derfelben in die Aſche gea legt , als eine ſdimediſche und eine preußis ſche Parthei daſelbſt einen Scharmübel mit : einander hatten .

3hr geboren Pifide und

Bießerhof. II ) Teterow

, ein Stadtchen im

Fürs

tenthum Benben , nicht weit von einem fleis nen

* meri See.

EB

iſt ein paarmal ,

und

zwar

1722 abgebrannt. 12 ) Neufalder oder Neufahlen , oder Mienfalden , in alten Urkunden Mien - ftas 4 land , ein Städtchen im fúrſtenthum Wens den , welches 1181 angelegt ift. 1362 brannte es ab , und 1666 litt es wieder zuletzt

:: großer Brandſchaden . 13 ) Gnoien , ein , Stadtchen in der +1 Herrſchaft Roſtock , welches 1659 faſt ganz abgebrannt ift. H. Heinrich bekam e$ 1323 dom däniſchen Könige Chriſtoph und ſeineme Sohn Frich als ein Lehn. 1350 erhielt es das lábfche Recht.

3637m 14 ) Súlte oder Sützer eit Stadtchen in der Herrſchaft Noſtock , woſelbſt Salza quellen uud Koten find . 1298 before das fúbfche Recht. 1450 hat Heinrich X den von der Lühe die Vogtei über dieses Städtchen und Marlow , nebſt den untern und verliehen . obern Gerichten , 1770 brannte es bis auf die Satzfoten , ein Stúf der Kirche , und ein Paar Häuſer nach ,,ab. 15 ) Marlow , ein Städtchen in der Herr fchaft Roftock , an der Neckenitz , welches zu gleicher Zeit und auf gleiche Weiſe mit Súlte an dit von der fühe gekommen ift. $ . Heina rich X hat demſelben 1459 das lübſche Necht berliehen.

10) Niba

54 10 ) Ribnik , eine Stadt in der Herre ſchaft Noſtoc , an dem See , welchen die Sie iſt 1271 angelegt, und Receniß macht. mit dem lábſchen Recht begabt worden. 1455 brannte ſie faſt ganz ab , und 1538 litte fie Von dem hies wieder großen Feuerſchaden. ſigen Kloſter fømmt unten ein beſonderer Ars tifel bor . Der Stabt gehören die Guter Bolhagen , Borg , Korkmiş , Einhufen und Neuhaus . 17 ) Tefſin , ein Städtchen in der Herr

ſchaft Noſtoc , an der Nedeniß. Es geho. ren demſelben die Gåter fütten - Teſſin und Grammſtorf. -18) laage , ein Städtchen in der Serr: ſchaft Roſtock 19) Schran , in den alten Schriften Cygnæa , eine kleine Stadt an der Wara now , welche ein Schloß hat. Herzog Heins rich erhielt ſie 1323 vom Dániſchen König Chriſtoph Sie

und ſeinem Sohn Erich zu lehn . hat dreimal unerfeßlichen Brandſchaden

erlitten. Bei derſelben giebt es viele und gute Thonerde zu Ziegelſteinen , welche auf der Warnow nach Roſtock gebracht wir 6 nachdem die hieſigen Ziegelbrennereien auß Solzmangel eingegangen find. 2. Fols

1

ie

55 fie

55 2. Folgende landeßfürſtliche Uemter . 1 ) Das Amt Gäſtrom , melches feinen

Siß in der obigen Stadt hat, und 20 Hofer darunter Magdalénen Luſt iſt , 9 Mühlen , 30 Dörfer , und Untheile an o Dörfern ents bált. Nahe bei dem Dorf Wick , wo die Nebel in die Karnow fließt , hat das feſte Echloß Wurle geſtanden , weidses der obos tritiſche König Nitolot 1162 erbauet bat : nachdem aber Pribillav II von Seinrich dem fówen , Herzog zu Sachſen und Bayern , überwunden worden , iſt es eingegangen. 2) Das Umt Goldberg, hat ſeinen Siz in der obigen Stadt dieſes Namen , und begreift 6 Höfe , I Mühle , 6 Dörfer, und Untheil an noch einem Dorf. 3 ) Das Amt Marnię , liegt unweit der fodenig an der mårfiſchen Grenze , und bes ſteht aus 5 Sófen , Antheilen an 2 Hófen,

z.

Mühlen, und Antheil an noch einer Mühle , 4 Dörfern , und Antheilen an 2 Dörfern. Die Einfúnfoe deffelben find an das Churs hauß Brandenburg berpfändet, welches einen Beamten hieher feßt. • 4) Das Umt Plau, wird von der Stadt Dieſes Namens benannt , und hat 3 Höfe Die Einkünfte der 2. Mühlen und 7 Dörfer. felben find auch an das Churhaus Brandenia welches dieſem und dem burg perpfändet , DA 4 fola

-56

folgenden Amt einen gemeinſchaftlichen Beams ten poffeßt. 5 ). Das Amt Wredenhagen , liegt une weit Róbel, und begreift 4 Hófe, ein Antheil an noch einem Hofe , í Mühle , 5 Dörfer , und Antheile an nocy 4 Dórfern . Es hat vor Alters den Tempelherren gehört . Die Eintünfte deſſelben find an Churbrandenburg berpfändet.

6 ) Das Amt Stavenhagen , der Stadt dieſes

wird von

Namens benannt .

hat , Hófe; - 5 Mühlen , 11 Dörfer , und Antheile an 2 Dörfern. 7 ) Das Amt Neuʻalden , welches von der obigen Stadt benannt wird, 5 Höfe, i Múhlt, 4 Dörfer begreift. 8) Das Amt Dargun oder Dragun , in ber Herrſchaft Roſtof, nicht weit vom cum meroiſchen See , iſt aus den Gütern eines 1149 geſtifteten Benediktiner Monchentlos fters entſtanden . Das Kloſter iſt in ein fürſtliches Schloß verwandelt

morden . gehören zu dieſem Amt 10 Höfe, 2 Müh len, der Marktflecken Dargun oder die Neue Baute , und 15 Dórfer.

9 ) Das Amt Gnoien, hat ſeinen Siß in dem obigen Stadtchen , und begreift 5 Hófe, 2 Mühlen , 2 Dörfer.

10 ) Das

57 10 ) Das Amt Ribniß , wird von der Stade dieſes Namens benannt , und begreift 14 Hófe, y Mühlen , 19 Dórfer, und An theile an 2 Dörfern . In demſelben giebt es ein Salzwerk zu Súlz . 11 ) Das Amt Schwan , hat ſeinen Sin in der obigen Stadt , und begreift 1 Hiſe, Mühlen, 21 Dórfer, und Antheil an noch - einem Dorf. 3. Folgende adeliche Giter . 1 ) Im Amt Güſtrow , find 123 adeliche Güter , außer den adelichen Untheilen an 10 Dertern .

2 ) Im Amt Goldberg , find 19 adeliche Güter, außer den adelichen Antheilen an 2 Dertern . 3 ) Jim Amt Plau, find 15 adeliche Ga ter, außer einem adelichen Antheil an 1 Drt . 4) Im Umt Stavenhagen , find 129

adeliche Güter, außer den adelichen Untheis len an 3. Dertern . 5 ) Im Umt Neukalden oder Nienfahlen , find 27 adeliche Gúter. 6) Im Umt Wredenhagen, find 48 adea liche Güter , außer den adelichen Untheilen an 5 Dertern . 1

7) 3m Amt Gnoien , find 68 abeliche Gúter , außer dem adelichen Antheil an I Drt. DS 8 ) June

-58 8 ) Im Amt Ribniß , find 72 adeliche úter , außer den adelichen Antheilen an Dertern . 2 ) Im Umt Schman ; find io Gůt : r , außer dem abelichen Antheil an i Dit. 4. Die Stadt Roſtof

mit ihrem

Dis

ftrift. 1 ) Noſtoc , vor Alters Roßtod , iſt die grobte Stadt in beiden Herzogthümern , und macht eine Art von Mittelſtande zwiſchen der Nitterſchaft und den Randſtanden auß . Sie iſt auch

1621 nicht in die Theilung zwiſchen

den Herzogen Adolph Friderich I und Jo hann Albrecht Il gekommen , ſondern nebſt ihrem Diſtritt zwiſchen beiden Herren und Herzogthümern in Gemeinſchaft geblieben . Sie liegt an der Warnom , bat an der Múna dung derſelben einen Hafen , welcher Warnes mándé genennet wird , und alſo eine portheil hafte Lage zum Handel.

Die Herzoge von

Mecklenburg nennen ſie ihre fürftliche Reſia Denz und erb - unterthänige Stadt. 1738 waren in der ganzen Stadt 877 Häufer , 704 Buden , ( fleine Häuſer , ) 29 Såle , 223 Wohnfeller . Nachher find viele Buden zu den grójern Håuſern gezogen , auch hin und wieder Padhauſer für Kaaren angelegt worden , und viele Wohnkeller eingegangen . Die Altſtadt liegt auf einer Höhe gegen - Mors

gen

F)

59 gen , und enthält die peter8 - Nikolaus - und Ratbarinenkirche : die beiden ersten ſind Pfarra firden . Sie brannte 1677 großentheilß ab , und hat ſeit dem beſſer eingerichtete und be: quemere Sáufer betoinmen ., alß fie vorhin gehabt hat. In der anfihnlichen Marien . pfarrkirche , ift des 1645 hieſelbſt verſtorbea es nen Hugo Grotiu8 Eingeweide beigereßt iſt auch in derſelben eine Bibliothek , melche Die Jo dem hieſigen Predigtomt gehört. hannestirche hat einen Bücherfaal , welcher der meclenburgiſchen Nitterſchaft gehört , und in dem ehemals bei derſelben gewefenen Kloa ſter , iſt der Verſammlungsort bes Predigt: Das amts , und die große Stadtſchule. In diefer Nathhaus iſt in der Neuſtadt. findet man auch die ehemalige Kollegiat - und jellige Pfarrkirche zu St. Jakob , mit dem Bücherſaal der Univerſitát, und die Kirchen zum heiligen Geiſt, mit einem begåterten Urs inenhauſe, und zum heiligen Kreuz , bei wela cher leßten ein Kloſter für eine adelide und übrigens lauter bürgerliche Jungfrauen iſt , beffen Probſt von den Konventualinnen und den Bürgermeiſtern erwählet , und hierauf von den Herzogen beſtätigt wird . In der Neuſtadt find auch die Univerſitätskollegia und zwar mehrentheils am Hopfenmarkt. Die Univerſitát if 1419 von den Herzogen und von

1

von der Stadt zugleich geftiffet , und vom Papſt Martin V privilegiret worden , deſſert Salle nachgehend8 R. Ferdinand I beſtåtigt hat. As die Stadt 1437 mit dem påpfts lieben and taiferlichen Bant belegt ward , bes gaben ſich die Profeſſores nach Creifswalbe , DOR Daunen ſie erft 1443 zurückkehrten.' 1487 wurde die Univerſitát , wegen der zwiſchen den Herzogen und

der Stadt entſtandenen

von nach Lübeck derlegt Mikkelligkeiten Damen fic 1492 nach Noſtock qurác fam. 6 hat ihr nicht nur die Peft 1451 ; 1565 und 1624 geofen Schaden gethan , fondern Die wurde auch im Anfang der Reformazion faft pot alten Studenten und Pehrern berlara fen , bis Arnold Burete fie 1530 wieder hera gaſtelten fuchte , and R. Ferdinand fie 1560 auf das neue privilegirte. Bon den 12 Prez bigerte in dieſer Stadt , hat einer den Lia des Miniſterirms und tel eines Direktor Die 4 Paftoredran Den Haaptſirchen , machen mit z Mitgliedern des Magiſtrats, das Stadta toattoritm auß dort welchem an das bofs Die Hera at kambgericht appelirt wird . zoge befigen Den Hof , welcher ehemals bein Mbt gw Doberan zugehört hat den fie aber lenten von geringem Görgerlichen Stande zu betu ohuen berliehen : ' und , wenn fichieher kommen ,

fich

in ihrem Haufe

am Hopfen : marft

CR



21

61

Harkt aufhalten. Der Magiſtrat beſteht aus 3 Bürgermeiſtern, 2 Syndiziß , don melden aber einer gemeiniglich Bürgermeiſter iſt, 12 auch mehr Rathbherren , Sekretar uud SProtonotarius. Die Stadt hat das Recht , fupferne , filberne und goldene Münzen zu prågen , welches ſie auch ausübt. Zu dem engern Ausſchuß der Landſtånde ſchickt fic eis nen Depucirten , und zu dem Hof- und Rand , gericht einen außerordentlichen Aneffor.

Der

Nach hat die Zivil - und Kriminalgerichts barteit. Von ſeinen Urtheilen kann ( geriffe falle , da keine Appellazion Statt findet , eusgenommen ,) entweder an das Hof- und Landgericht,

oder an den Nath

zu fübeck ,

appellirt werden. Die Stadt hat nod an dere anſehnliche Gerechtfame, unter andern ein jährliches Antheil von 10000 Thalern au Son ihrem der biefelbft grhobenen Afziſe. Beitrag zu den tandesabgaben , kommt oben in der Einleitung Nachricht vor. Uibrigens treibt die Stadt beträchtlichen Handel. Sic iſt um das Jahr 1030 zu einer Stadt gé » macht, und 1160 von den Uiberbleibſeln der in ihrer Nachbarſchaft belegen geiveſenen Stabt Kifin erweitert und befeſtigt worden . In dem Kriege zwiſchen den Slamen und Sacha fen , wurde ſie

zerſtört.

Fürſt

bauete fie 1170 wieder auf,

Pribislam

und gab ihr Slas

,

Slawen zu

Einwohnern.

1218 belam

fie

von dem Fürſten Bormin I das lúbſche Recht, und in eben dicſem dreizehnten Jahrhundert wurde ſie unter die Hanfeſtádte aufgenoma Fúrſt Nikolaus das Kind, trat Stadt men . und Land Roſtoc an den König Erich von Dänemark ab , von dem Sie Stadt nach gehn Jahren abfiel , worauf ein ſchwerer Arieg, ſowohl init den Dánen , als mit dem medes lenburgiſchen Herzog Heinrich, entſtund , waba rend deſſen die Bürger in einem Aufruhr ih ren Magiſtrat umbradten ,

und einen neuen

erwählten. Als ſie 1314 Dom Herzog Heins rich belagert wurden , macht? n ſie mit dem ſelben Frieden , und erkannten ihn für ihren Herrn. 1323 ließ ſich Herzog Heinrich vom däniſchen König Chriſtoph und deſſelben Sohn Erich , mit der Herrſchaft Noſtoc belehnen. 1358 , 1428 fekten die Bürger ihren Rath abermals ab , wurden aber darüber 1437 Don der Kirchenverſammlung zu Baſel in den Bann gethan , erflärt ,

und vom Kaiſer in die Acht

baber fie ' zwei Jahre hernach

den

alten Nath wieder einfeßten. 1487 empóra ten fie fich wider die Herzoge , woraus ein fünfjähriger Streit entſtand . Im rechzehna ten Jahrhundert hatte die Stadt neue Strei

1 tigkeiten mic 1573

den

Herzogen ,

welche endlich

und 1584 durch Erbverträge beigelegt mur:

7

63 wurden . 1620 wurde ein Vertrag , wegen der Atziſe , trandgelder und der tandgüter der . Stadt, errichtet. 1715 ward aberinald ein Bergleich , wrgen des Befaßungsredit: . ber Jagd und Atziſe , getroffen. Zwei an dere Vergleiche zwiſden der Stadt und deu fandes förften , ſind von 1702 und 1748 . 2) . Der roſtodiſche Diſtritt , iſt 1621 , als die damaligen beiden regierenden Herren zu Schroerin und Güſtrow fich theilten , eben rowohl als die Stadt ſelbſt, zwiſchen beiden Landesfürſten ungetheilt in Gemeinſchaft gea

laſſen , und mit dem Namen der Gemeina ſchaftB s Derter belegt worden : allein , in dem Erbvergleich von 1755 iſt dieſe Benena nung aufgehoben , und anſtatt derſelben der Ausbruck , Roftodiſcher Diſtrift , eingeführt worden , Er beſteht aus den roſtodiſchen Stadt : und

Hoſpital - auch

Kloſtergútero ;

welche ſind : ( 1 ) Jm Amt Ribnitz, Niederfrug, Róverð hagen , Puthof : ein Theil an Benewifdh, ein Theil an Dierfo, Cordbhagen , Purk & hagen , Vogtshagen , Golnik , Schlage, Volkshagen .

( 2) Jm Amt Schwan : Sildemow , Barn ſtorf , Bramau ; Groß- und Klein - Kleen , Groß - Schmaß; Klein ; Stove, Dalvikenhof , !Dietrichshagen , Elmenhorſt , Sumarl , Kals febom mit den Pertinenzien , Broderſtorf, Joens

62

Idendorf , Nifdahl , und die Eigenthämer und Befiter der Gåter Bocholt, Bartelſtorf , mit den Pertinenzien , Bentwiſch und Stefin , Ehmkenhagen , Willershagen , zeppes. lins - Wulfshagen i Roſtocker - Wulfshagen I Alperſtorf, Beſelin , Buſſevik , Finkenberg , 1

Harmſtorf, Gros - und Klein : Kuſſevik, Ober hof und Hohen - Schwarß , Gragetopfshof , Hudfftorf , Niendorf, Groß- Stove , Wahr ſtorf , Biftow , Palchow , Evershagen. Dies re Derter werden von der Stadt Roftoc auf Landtagen und ſonſt vertreten. An inertu n'g.

Der Hafen Warnemünde, nebſt dem da : bei argelegten Ort, welcher eine Kirche hat, gehört der Stadt Roſtock, die Krone Schmes den aber hebt daſelbſt einen jou von den vorbeifahrenden Schiffen , nåmlich Dritthall Reichsthaler von jeder faſt, welcher Zou ehe . deffen , als die Handlung und Schifffahrt von und nach

Roſtock

größer war ,

alß fie jeħt

iſt, jährlich úber 80000 Rthlr. gebracht hat, jekt aber ungefähr nur 6000 Xthlr. aus: machen ſoll. Die Arone Cdweden hat dies ſen zou ſchon im Dreifigidhrigen Kriege an gelegt ; und da'ilm im treſtphaliſchen frie ten

die

zollgerechtigkeit

in allen

ponimers fchen

3

Ichen und medlenburgiſchen Hafen zugeftan . den worden : To bat fie auch dieſen bebala ten , und zu Hebung und Sicherheit deſſels Medlens ben eine Schanze anlegen laſſen . burgiſcher Seit8 hat man ſich zmar Barüber beſdipert, und behauptct , daß die bemidigte Bougerechtigkeit bloß von den Häfen , welche in den der Krone Schmeden abgetretenen Dertern befindlich find, zu verſtehen fery : ala lein , Schweden iſt im Beſitz deſſelben geblies ben , hat in aber um Jahr 1740 an den Herzog zu Mecklenbarg derſeßt. 5. Folgende drei evangeliſche adeliche Jungfrauenklóſter, gehören der Ritter - und landſchaft beider Herzogthümer , und ſollen , nach Jahalt der Reverſalien von 1572 , und des Erbvergleichs von 1755, bei ihren Rechs ten gelaſſen und geſchüßet werden . Die Rita ter - und Landſchaft wählen, beſtellen , und perändern nach Belieben die Proviſores und Beamten derſelben , welche allemal unwei gerlich und unaufhältlich die landesfürſtliche Beſtätigung erhalten , oder , wenn ſolche ina nerhalb Jahr und Tag nicht erfolgte , felbſt dadurch für beſtätiget geachtet werden ſollen . Die Rechnungen derſelben werden von dem fandesherrn und den ritter - und landſchafts lichen Deputirten jährlich aufgenommen , fertiget und

abgelegt.

Bård . Erbbercor. 22. B.

ge

Die Theilnehmung dere

der Städte an dieſen Feldſtern beſteht, veče moge des auf dem fandtage zu Güſtrow 1737 zwiſchen Ritter - und Landſchaft ge troffenen Schlufſeß , und des Erbvergleichs von 1755 , darin , daß fie in dem Kloſter Dobbertin drei Plage zur vollen Hebung , und außerdem noch rechs Páte zur halben Geldhebung , nämlich in jedem Kloſter zwei ; haben , jede zu oo Nthlr. jährlicher Ein túnfte gerechnet, jedoch weiter nichts , und Die alſo weder Wohnung noch Viktualien . Kloſter, dürfen , ohne vorhergångige landesa fürſtliche, auch der geſamten Nitter - und landſchaft Einwilligung , keine neue Landgús ter , es fer aus adelichen oder ſtådtiſchen Dörfern, anfaufen und eriverben , doch fön = nen ſie einen Tauſch treffen , auch mit der erfparten Geldern auswärts liegende Grüne Des juris primariarum pre de anſchaffen . eum , in Anſehung ihrer Kloſter, wollen ſich die Herzogé und ihre Gemahlinnen , ihrem Ui Verſprechen gemaß , niemals anmaßen . brigens werden ſie und ihre Güter auf land tagen und fonft von der Ritter - und Lande Die regierende - Herzogin fchaft vertreten . Fouiſe

Friderike

hat

die

Konventualinnen

dieſer drei Kloſter 1764 mit Ordensfreu : Das fir Dobbertin geroidmete gen beehrt . Kreuz wird an einem blauen Bande getta gen

011

HA

9

ti

gen , und iſt blau émaillirt. Im Rittels punkt ſtehen die Buchſtaben F. L. und im Stern die Worte : Pour la vertú. Mals chau hat ein roth emaillirtes Kreuz an eis nem rothen Bunde , nebſt einem roth email : lirten Stern . Ribniß , hat ein blau email lirtes Kreuz an einem weiten Bande , nebſt einem Dazu gehörigen Stern . Die Sterne find alle don Gold ,

und der ,

welchen die

LIN

2

mt lis 6

leh

ill #

11,

Domina des Kloſters trägt, iſt überd : m mit Brillanten beſeßt. Die bürgerlichen Kon . ventualinnen bekommen dieſe Ordensfreuze auch , tragen dieſelben aber an fdmalen Bona bern, welche aber der Bruſt mit einer Schleie fe befeſtiget werden dahingegen die adeli: then die Kreuze an breiten Bandern über Die Schultern tragen . Es folgen nun die

Kidſter ſelbſt. 1 ) Das Klofter Dobbertin, liegt im ale ten Fürſtenthum Wenden , nicht weit von Goldberg, an einem kleinen See . EB iſt von H. Heinrich I geſtiftet worden ; und bis 1222 mit Benediktiner Monchen befeßt ges weſen , dazumal aber hat és Nönnen dieſes Ordens befommen . Zur Zeit der Reforma: zion wurde es eingezogen , 1572 aber von den Herzogen Johann Albrecht und Ulrich en die landſtånde übergeben . Es gehrrent bemit

88 Demſeiben 31 Dórfer, ein Antheil an einem $ Derf, und die Scheeper Mühle . 2) Daß Kloſter zu Ribniß , welche Stadt oben beſchrieben worden, hat Herzog Heins rich IV . im Jahr 1323 in ſeinem Safigen Schloß geſtiftet, und mit Nonnen vom Kla tenorden beſett. 1572 haben die landesa herren daſſelbe ihren landſtånden überlaſſen . Es befißt 10 Dörfer , und Antheil an 1 Dorf , es hat auch das Patronatrecht über die hieſige Marienkirche, und úber die Pfarra kirchen zu Marlow .

Schwan , Darſom , Wuſtrow , und Das Gut Wulfshagen , hat es

mić landesherrſchaftlicher

Bewilligung ,

erſt

in neuern Zeiten an fich getauft. 3 ) Das Kloſter bei Malchow , welche Stadt oben beſchrieben worden , ift anfånga lid mit Dominikaner Monchen befest gewes fen, welche hernach mit den Auguſtiner Non nen zu Kábel einen Tauſch getroffen haben. 1572 haben es die Landesherren an ihre tandſtände übergeben. Es beſikt 16 Dörs fer , Antheil an 3 Dörfern , und das Pac tronatrecht über die Stadtkirche za Malchow , und iber die Pfarrkirche zu lepow und ruffow . III. Der Margardiſche Kreis , iſt ein Theil des Herzogthums Mecklenburg - Gú ſirom , and beſteht aus der alten Sjerrſchaft Star:

3 +

70

#

lla

1

Stargard. Er begreift , Städte, und über 150 Dörfer . Um dieſes land ftritten ſich chedeſſen die medlenburgiſchen Fürſten und die Markgrafen zu Brandenburg : 1283 überließ Markgraf Albrecht IV daſſelbe zu gleich mit ſeiner Tochter Beatrix an Herzog Heinrich IV , welcher 1303 noch 5000 Narf 1317 trat Churfürſt lber8 dafür zahlte . Waldemar 1 dieſes' land an Herzog Hein :

rich IV von neuem ab , 1349 geſchah eine gleiche Abtretung vom Churfürſten Ludewig II an die Herzoge Albrecht II und Johann VIII , und endlich verband faiſer Karl IV im Jahr 1377 dieſe Herrſchaft auf beſtandig 1021 mit dem Herzogthum medlenburg . wurde fie cin Theil des Herzogthums Gú=

ftrom . giſchen

1701 wurde ſie , durch den hambur. Vergleich , von Friderich Wilhelm ,

regierenden Herzog zu Preclenburg - Sdwe: rin , an Atolph Friderich II , Herzog zu Medlenburg - Strelik , 22 cum omni jure principum imperii , erblich abgetreten , der geſtalt, daß ermeldeter Herzog in ' derſelben die jura territorii et ſuperioritatis , fou mobi in ecclefiafticis als politicis , wie fie Namen haben , nichts davon ausgeſchloſ fen , beſonders ausüben , mithin auch die ir dieſem Kreiſe vorhandenen medlenburgiſchen adelichen und andern Baſallen , als domi. nus € 43

79 pus feudi directus , belehnen rotle ; doch fouten die darin befindlichen landſtånde mit dem ganzen corpore der medlenburgiſchen Ritter-und Landſchaft in unzertrennlicher Union ſtehen , ihre Stimmen auf allgemeinen fandtagen , und der Vorrechte, zu landrás then , Sofgerichten , Afeiforen und Adminis ftratoren einiger Kloſter erwählt zu werden, mit zu genießen haben . Zu fandtagen und andern gemeinen Zuſammenfünften fou zwar der regierende Herzog zu Mecklenburg Schwerin auch den Adel und die Städte diefes Kreiſes berufen, aber darüber an den Herzog, zu Mecklenburg - Strelit , ſchreiben und demſelben von den vorzutragenden Punts ten Nachricht geben , da es denn demſelben frei ſtehen rou , jemanden dazu abzuſchicken , welcher dieſes Preiſes Nothdurft beobachte. Die auf den gemeinen fandtagen und Zu ſammenfünften von Ritter - und landſchaft bewilligten Steuern und Kolleften , rollen auch aus dieſem Kreiſe in den gemeinen Randkaſten eingebracht , aber die ſtargardi ſchen Quota contributionis wieder abgea folget werden . Das Hof- und Landgericht , und das Konfiftorium , rollen zwar ordenta ficherweiſe in deß regierenden Herzog$ 34 Schwerin Namen gehalten ; in Sachen aber , welche

die

Eingefeſſenen

des Margardiſchen Kreis

mit 帕

Flo

det

M

ber

Kreiſe betreffen , die Zitagionen , Befehle und Urtheile in beider Herren Namen ab : gefaſſet werden ; es fou dem Herzog zu Stree liş frei ſtehen , für ſich einen beſondern Ar feſſor zum Hofgericht zu verordnen , auch dem Konſiſtorio durch ſeinen ſtargardiſchen Superintendenten mit beiwohnen zu laſſen. Uiber dieſen Vergleich ſind nachmals noch unterſchiedene Streitigkeiten entſtanden , und

es Schriften unter andern , daß der Herzog zu Schwerin dem Herzog zu Streliß, das juş armorum , und die Anwerbung der Solda ten , und die fandeshoheit im ſtargardiſchen Kreiſe, nicht zugeſtehen, daß er ilyam auch die Lehnsempfängniß am faiſerlichen Hofe nicht einräumen wollen , u . f. w . Allein , alle die fe Streitigkeiten ſind 1755 durch einen neuen Vertrag beigelegt worden . Vermöge deſs felben , hat das Saus Streliß allen bisheri ger Anforderungen auf eine Gemeinſchaft oder Mitherrſchaft in Anſehung der fchweri: piſchen und gúſtrowiſchen Lande und Regice kungi auf ewig entfagt: hingegen hat ſich aoch das Haus Schwerin der Anſprache an Die Mitherrſchaft über den ſtargardiſchen Kreiß begeben , und dem Hauſe Strelik die podige landebhoheit über denſelben , nach Maßgebung des hamburgiſchen

Vergleiche , noch

1

72 nochmals verſichert. Der Herzog zu Schwe: rin beruft zirar zu den Landtagen allein , theilt aber in Anſehung des ſtargardiſden Freifes den Landtagsantrag dem Herzog zu Strelik 4 Wochen vor Eröfnung des Land : tags mit, welcher hinwieder ſeinen ber fiar gardiſchen Nitter - und landſchaft vorzulegens ben Antrag dem Herjoge zu Schwer in we's nigſtens 8 Tage vor dem Landtage zur Nache richt mittheilt . Der Landtag ivird allein in Des

Herzog8 zu Schwerin Namen

eröfnet

und gehalten , wenn aber deſſelben Antrag gerthehen, und übergeben worden iſt , alddenn übergiebt auch firelißiſche

der

gegenwärtige herzoglichs

Abgeordnete

dem

ſtargardiſchen

Landmarſchat ſeines Herzog8 Untrag an der ſelben Ritter - und landſdaft. Es bleibt in Anſehung der Landesfontribuzion zu den Ge: fandtſchafts - Befaßungs- und Befeſtigungsko ſten , und zu den Kammerzielern , einem jes ben dagjenige, was in ſeinem Gebiet aufge bracht worden iſt, allein . Die Prinzeſſin von den beiderſeitigen nenſteuern werben Aemtern und landſtånden zuſammengebracht, +

Der Herzog zu Strelik trägt die Reichse und Kreisſteuer und Kammerzieler in Anſe hung der Herrſchaft Stargard . In Anfe= hung des Hofgerichts , blzibt es beim ham burgiſchen Vergleich , doch hat ſich der Her 30g=

73 Bog zu Schwerin in Anſehung der Verord : nungen , welche in den ftargardiſchen Kreis gehen , deß Gebraucis feines Namens und Siegels begeben . Die doctrinalia und ces remonialia des Margardiſchen Kreifeß, gehos ren fiir das Konfiftorium zu Roſtock : in Una fehung der bloßen Juftiz - und Privatrecht faden aber , kann der Herzog zu Strelitz ein beſonderes fponfiftorium errichten . kann auch einen landrath in ſeinem fiargar : diſchen Kreiſe beftellen , wif. w . Kreiſe ſind Folgende Städte

In dieſem

1 ) Neu -Brandenburg, bie Vorberſtadt ( métropolis ) dieſes Streifes , welche einen Deputirten zam engern Ausſchuß der lande ſtånde ſchickt, liegt an einem Bach , welcher nicht weit von hier in die Bodenſe fließt. Sie iſt ganz rund erbauet, hat ſchnurgerade und breite Straſſen, 2 Hauptkirchen, eine la teiniſche Schule , und iſt der Siß der Su Es iſt hier Perintendentur dieſes Streiſes. Johann I , Mari ein ſtarker Hopfenbau. graf zu Brandenburg, ließ fie' 1248 durch 1675 branns Herbord von Raven anlegen. te fie ganz ab , und 1737 Berzehrte eine ana dere Feuersbrunſt 211 der beſten Säuſer. 2) Friedland , eine kleine Stadt an eis nem See und in einer moraftigen Eegend. Sie E 5

74 Sie hat 2 stirchen .'? Der Kirche ju ot, Marien gehört das Dorf Sandhagen , und dem Nath das Dorf Schwichtenberg, beide im Umt Stargard. Die Stadt iſt .! 1244 von den Markgrafen zu Brandenburg , Jo hann I uno Otto III , angelegt worden . Sie 584 und 1783 großen hat 1444 , 1556, De Friedlanbiſchen Brandſchaden erlitten. Sinodi Prediger werden in Inſulanos oder Inſulares und Trans - Inſulanos , abgea dieſer o . theilet: jener find 8 , 9 3 ) Woldegge oder Woldeck, ein Städte

den , welches 1443 ganz abgebrannt iſt auch ſonſt noch oftmals Brandſchaden erlita ten hat , und dadurch heruntergekommen iſt . Der Wolgecirche Synodus erftre& t ſich über 9. Pfarren . 4) Stargard , oder Alt - Stargard , eine Stadt, von welcher die Herodiaft oder der Kreiß den Namen hat . 1676 brannte fie ab , und 1757 abermals bis auf wenige Häufer nach. Yiber derſelben auf einem Berge liegt ein fürſtliches Schloß. Der ſtara gardiſche Synodus, begreift & Pfarren , 5) Strelitz , oder Alt - Strelitz, eine klei: ne Stadt in einer moraftigen Gegend, wela che 1349 von den Grafen Otto und Ulrich

pon Demiß , Grafen von Fürſtenberg, angea legt worden iſt.

1575 und 1676 brannte

!! 1 1

+

fe gang ab . Derzog

Adolph

Friderich II

erwählte das hieſige Schloß zu ſeiner Neſia penz , als aber daſſelbe 1712 abbrannte, ließ Rich Herzog Adolph Friderich unweit der Stadt an einem Ort , welcher ehedeſſen Glieşke gez nennet worden iſt , ein anderes Reſidenza (chloß auß einem åltern Jagdſchloß aufbauen , ụno 1733 bei demſelben eine neue Stadt une ter dem Namen Neu - Streliß anlegen , in Soffnung, daß fie mit der Zeit dergeſtalt, ang wachſen würde , daß Alt - ung Neu Strelik Dieſer Entwurf verbunden werden konnten . bat aber nicht ausgeführt merben können , ift auch nicht vollzogen worden , weil die decer der alten Stadt fich biß an die neue Stadt erſtrecken , und die Bürger der erſten , nichts den Bürgern der lebten überlaſſen wollen , Seide Stádte find i Stunde Weg von ein ander entfernt. Neu - Strelik beſteht aus 8 geraden Straſſen , welch auf dem Marktplaß alß ihrem Mittelpunkt zuſammenlaufen. Das herzogliche Schloß ſteht am Ende der Schloßa Zu Neu : Strelik ſind das herzoglis ſtraſie. che geheime Rathskollegium , die Rehndkanzlei, Die Kanzlei, die fammer und das Monſiſtos Zu der neuen Stadtkirche in Neua fium . Screliß am Markt iſt 1708 der Grundſteig gelegt worden ,

0) Fúra

76 6 ) Fürſtenberg, eine Heine Stadt zwi.

2 der ehemaligen Grafen von Fürſtenberg oder Borſtenbach geweſen iſt. Die Grafſchaft Fúra ftenberg wurde 1347 von den Herzogen Jou hann und Albrecht errichtet , welche mit der felben ihren lieben getreuen Otto von Dewis und ſeine männlichen Leibeserben belehnten den Kaiſer Karl IV zu ſolchem Ende in den Grafenſtand erhob , Herzog Albrecht aber jog fie fchon 1369 wieder ein , weil die Brüs ber und Grafen Jakob und Gerhard zu für ftenberg Teinen Feinden , den Herzogen zu Pommern , beiſtunden . Außer diefer Stadt find zu dieſer Grafſchaft das Haus und die Stadt Uhreni berg, das Haus und das Dorf Streliß, und e Dörfer gelegt worden . 7 ) Beſenberg, eine rStadt, Marka e m en vonwelche i Werl De r Kriege abgenommen und an das Band Stara gard gebracht hat. Herzog Heinrich.IV ſchenk te derſelben die fruchtbare Feldmart Pomel . 1670 und 1706 brannte ſie faſt ganz , und 1737 faſt zur Sálfte ab . Sie hat 2 Pfarrs kirchen . Der weſenbergiſche Synodus begreift 12 Pfarren. Folgende herzogliche Aemter.

1 ) Das Amt Wanzla . 2 ) Das Amt Broda .

3) Das

in

! 1

79

3 ) Dað Umt Stargarb. Das Amt Feldberg . 5) Das Amt Strelig. Das ehemalige adeliche Gut Weißdin, nebſt Blumenholz und Blumenhagen, iſt 1762 vom Herzog erfauft, und Weisbin zur Sommerwohnung , unter dem Namen Adolphsluſt ;, erwählt worden . 6 ) Das Amt Firſtenberg. 7 ) Das Amt Weſenberg, 8) Das Hende : Amt . 9) Das Amt Bergfeld. 10 ) Das Umt Memerom , iſt ehedeſſem eine Kommenthurei des Johanniterordens geweſen , welche zu deſſelben Herrenmeiſters thum Sonneburg gehört hat , iſt aber im weſtphaliſchen Frieden den Herzogen zu Meca lenburg zugelegt , jedoch dabei bedungen more den , daß dieſe darüber des Ordens Einwil ligung einholen, und die ehemaligen Neſpons gelber erlegen ſollten . 11 ) Das Amt Mirom , iſt auch auf eis Rer zum Herrenmeiſterthum Sonneburg gebo rig geweſenen Kommenthurei entſtanden , wels dhe zu gleicher Zeit , and auf gleiche Weiſe mit der vorhergehenden an das berzogliche Der Hauptort Haus gekommen iſt.

Mirow , iſt ein amtfåkiges Städtchen, oder vielmehr ein Marktflecken , mit einem fürſtlichen Schloß.

1730

brannte der Ort fall

78 faſt ganz ab. EB iſt auch ein Dorf gleiches Namens in dieſem Umt vorhanden . Zu demi mirowſchen Synodo , gehören 4 Pfarren . 3. Folgende adeliche Güter. Im Umt Stärgárd ſind 56 adeliche Guter. 2) Im Amt Strelit, ſind die adelichen Güter : Hohenzieris , Priuwiß , a.ſ.w . zu Priứmiß am füblichen Ende des Tollenſer Seeſ, ſind im ſiebenzehnten Jahrhundert uns terſchiedene merkwürdige metallene Alterthúa mer gefunden worden , auf welchen der Nas me der Stadt Rhetra fteht. ádélis 3 ) Im Amt fúrſtenberg find che Guter:

Folgende Dertet und Diſtrifte, welche ehemals zu dem Herzogthum Médklenburg Schwerin gehört haben , find im weſtphali fchen Frieben an dié Krone Schweden ab getreten worden . i ) Wismar , in alten Urkunden Wiffea mer , Wismér ; eine Stadt an einem Méerá buren bei Ditree, in welchem ſie einen gu ten Hafen hat. Sie iſt eine der größteni und beſten in dieſeni fanden , hat 3 Haupta und 3 Meben

Kirchén , ein eigenes Konſiſtos bium

1

13

gleich 30 Erren .

belie

tium , eine lateiniſche Schule, bei welcheë g Dehrer ſtehen , und iſt der Sig eines 1653 hiefelbſt errichteten königlich ſchwediſchen Tris bunals , ſowohl für dieſe Diſtrikte , als für das ſchwediſche Vorpommern, welches aus eis

relied

nem Präſidenten, Bizepräſidenten und 4. Af Sie treibt noch ziemlich , guten Handel. Ehedeffen hat fie zu den

9:31 Lenje t un rthe

Sanſeſtadten gehört, auch Münzen geſchla: Die jährliche Kontribuzion der Stadt gen .

elit

betrågt 3000 Rthlr. der Lizent ungefähr 3500 Nthlr . und von den abgetragenen Fea ftungswerten und andern Plåren fommen 6 bis 700 Rthlr . Miethe . Der erſte Anfang der Stadt iſt nid )t gewiß bekannt. 1238 ift fie erweitert worden , und 1266 hat ſie das lübſche Recht bekommen . 1621 wurde fie zu dem Herzogthuin Schwerin gelegt: 1027 wurde ſie von den kaiſerlichen Trupa pen bereßt, ihnen aber 1632 von den Schwe: den abgenommen , und 1684 im weſtphali ſchen Frieden der Krone Schweden ganz über Taffen . 1675 wurde ſie von den Dánen erobert, und 1680 aber an Schweden zurück gegeben , worauf fie von 1618 bis 1711 Hart befeſtigt wurde. Um Ende des Jahrs 1711 wurde ſie von den Dånen bombardirt. 1715 wurde ſie eingeſchloſſen, und 1716 von nordiſchen Bundesgenoſſen eingenommen telo

den

welche im Winter von 1717 bis : 18 die fez ſtungsmerke , unD inſonderheit auch das Fort Walfirch , welches auf einer Inſel im Hafen lag, ſprengten und niederriſſen . 1758 mega te ſie an die Preußen eine ſtarke Kontribu zion erlegen . Ef gehören

ihr

die

Dörfer Bancom

Benz, Clúßendorf, Dammenhauſen, Rartens , dorf , Peplow , Stavin , Triwald oder Tri. walt, Vorder- und Mittel - Wendorf , Grob Klemn and - Woltersdorf , nen Höfen und Mühlen . Die Kontribuzion aus dieſen Dörfern , und aus den Dörfern der Aemter Poel und Neukloſter, bringt áhr lich angefähr 400 Rthlr . 2) Die Inſel and das Amt Poel , iſt auch im weſtphäliſchen Frieden an die Gros ne Schweden gekommen, und jeht der Stadt Wismar verpfändet. Die Inſel liegt vorn : im wißmariſchen Hafen, eine gute Meile von der Stadt . Sie enthalt die Dörfer Fehr: dorf, Miendorf, Kirchdorf, Timmendorf, Gol biß und Walchow , ein Vorvert , und 3.Hó . fe. Die hier belegenen Dörfer Seedorf, Weitendorf, Brandenhuſen und Wangern , gehören dem Hoſpital zum heil. Geiſt in der Stadt Lúbed. 3 ) Das Amt Neulloſter, hat ſeinen Na . men von einem Kloſter ,

welches 1233 von 011 .

81 Sonnenkamp , nicht weit von Weſtenbrügge , EB iſt auch im weſt bieber verlegt worden .

11

3

phåliſchen Frieden an die Krone . Schweden überlaſſen worden . Außer einer anſehnlichen Holzung , auß welcher 1752 und 53 für 6248 Nehir. Holz verkauft worden , gehören dazu die Dörfer: Vorburg , Meymburg , Nedern , Tollow , zůſom , Lüdersdorf, Glaßin , Groß Sien , ( auch Duſſin , Theſſin , ) Meiinsdorf , Púbberſtorf , Bapft, Teplitz und Pinnomer's bof. Dieſes Amt trägt juhrlich auf 7090 Nthlr. Pacht. 4) Von dem warnemünder zou , iſt oben nach der Stadt Roſtoc Machricht ertheilet worden .

Burd . Erbberor. 22. B.

ca

Das

Das Herzogthum ne 6 ft

der Qerrſchaft Stadt

Soliſtein ,

Pinneberg und Altona .

$. 1 .

erfators

von Holſtein ſind ganz bergeſſen wora Caſpar Danfwerth in ſeiner

den , nachdem

Landesbeſchreibung der Herzogthámer Schlega mig und Souftein , von dem leßten eine alla gemeine Charte , und 13 beſondere geliefert bat. Es hat dieſelbe Johann Meier um Die

Mitte

des

fiebenzehnten

Jahrhunderts :

boch dom Anfang an febler - und mangelhaft geweſen , und wegen der in der folgenden Zeit erfolgten vielfältigen Veranderungen , heutiges Tages nicht mehr recht brauchbar. Friderich de Witt , Mit. Viſſcher , Danterts, Peter Schent und Johann Baptiſta $ 0 mann , haben die algemeine meieriſche Charte nachgeftochen , aber aus Den befondern Chara

83 Charten mehrere Derter binzugefegt. Die homanniſche Charte iſt im Atlas von Deutſcha land die 121 Re. Es iſt eine neue Charter oon dieſem Herzogthum , welche derſelben gegena wartige Beſchaffenheit und politiſche Abtheia! lung richtig vor Augen legt , zu wünſchen . §. 2. Das Herzogthum Houſtein , mit Einſchließung der Herrſchaft Pinneberg , wird

gegen Norden durch die Elder und Revengaudi vom Herzogthume Schleswig , und alſo com Königreich Dánemart , abgeſondert , es liegt auch ein Theil ſeiner mitternachtlichen Gegend , An eben dieſelbe grenzet es an der Dffee. auch gegen Dſten ; gegen Süden aber an das Verzogthum Lauenburg , an das Gebiet der Reichsftádte Lübeck und Hamburg , und an die Elbe , und gegen Weſten auch an die Man Elbe und an die Nord- oder Weftfee. Pagått feine größte Uusdehnung von Abend gegen Morgen auf 17 bis 19 , und von Mitternacht gegen Mittag auf 12 bis 131

Es ſchließt aber in geographiſche Meilen . ſeinen Umfang auch das Bi8thum Låbeck und die Grafſchaft Nanjau ein , welche als beſona dere Reich und Preisländer unten in bes ſondern Abſchnitten vorkommen . 9. 3. Wegen ſeiner Lage zwiſchen der Oft - und Nord- oder Weſtfee , find hier viele und ſtarte Winde gemdhnlich , die zwar die fyft

843 Luft reinigen , aber auch in den Diſtritten , melche an der Nordſee und Elbe , und an Dream ountern Gegenden der in beide fich ergief fenden Flüſſen : liegen , die hohen ſtarken und faftbaren Teiche und Dämme nothwendig madjen , durch welche man ſie vor den ſchåb Uiberſchwemmungen Itchen und gefährlichen zu i bermaften ſucht , welche ſie von den duurch die ſtårtenden Winde heftig bewegten hohen Fluthen zu befürchten haben In Steffen beſtehen eben dieſe ſo vieler Gefahr una terrorfenen Diſtritte, aus vortreflichen Marſch

1

ländern , welche an Weizen , Gerſte , Bob sen , Erbſen , und inſonderheit an Nübe oder Napſaat , ſehr fruchtbar ſind, auch ſehr gutes Gras tragen, daher auch daſelbſt vor : trefliche Biebzucht ift. Das Vieh iſt in die : ſen Marſchländern weit ſtarker und größer , als auf der Seeft , und eine Kuh giebt , wenn ſie des Sommers am milchreichſten iſt, des -Iages 10 bis 20 Kannen Milch , aus welcher fette Butter und Kåre bereitet wer tæn . Es werden auch , außer den hieſigen fandochſen , viele junge Ochſen aus Jütland auf den Marſchmeiden fett gemacht. Bon dem mittlern fandftrich , welcher ungefähr groiſchen Rendsburg , Bordisholm , Segeberg , gegen Hamburg zu , und von Dannen zurück saber Ibehoé

nach

Rendsburg 3u , liegt , iſt nicht

en

ritt

Difl

ich ergief arfen un

thwendig en do

,

nicht viel zu rühmen ; benn er befteht mehren theilt aus Seide und Sand , doch ift er zur Weide für die Schafe gut , und das abge måbete Heidekraut wird des Winters dem

Bich in den Stallen

untergeſtreut.

Weit

imunges on

beffer und von recht guter Urt , iſt das Seeſtland in den übrigen Landesgegenben , inſonderheit in dem ganzen an der Difee

Ergo

belegenen Diſtritt ,

Taro

Probſtei , mofelbft man nicht nothig hat , die Einwohner der Marſch zu ben iden , obgleich eine Geeſtkuh des Tages nue 5 bis

it

10 Kannen Milch giebt. Uiberhaupt wächſt in Holſtein allerlei Getreide im Uiberfluß , man hat auch gute und viele Sartenfrüchts.

DOL

und in der ſogenannten

Die Eichen - und Büchenhölzungen nehmen ſehr ab . Daher brennt man auch vielen Dorf. Die Edeleute verpachten ihre Mühe mehreu. theils an fogenannte Hollander , deren Pachta gelder beinahe die Hälfte der Einkünfte der Güter auszuniachen pflegen ; denn es giebt Haupthöfe , bei beren jedem 300 bis 400, ja noch mehrere Kühe , und auf jedem dazut roo biß

150

? Stüc find :

ber ſogenannte Hollander aber zahlt für jede Rub jährlich is

83

hergiebt

14 டயலாக* மனம் வரும் கற்பபைக்

bib 10 Nthlr. Pacht , jedoch ſo daß der Eigenthümer des Sommers die Beide , und des Wincer$ das nöthige Heu und Stron

Spalb - Hanks Das hieftge Xind hergiebt. mel- und låmmerfleiſch iſt ſehr fet und wohl. Die guten Stutereien werden fchmeckend. hier jiert ſeltener , als ſie ebedeſſen geweſen find ; indeffen giebt es doch in Houſtein node Tchöne Pferde, und unter denſelben Stücke,

1

deren eins mit 2 bis 300 Nthlr. und noch Das gedervieh iſt theurer bezahlt wird . Man hat auch allerlei ♡ båufig porhanden . Die Mord - und Dffee, die Fluſs Wildpret. fe Landſeen und Zeiche , liefern einen Uiber: fluß an mancherlei guten und Wohlſchmeden , Man hat hier eine beſondere den Fiſchen. Art von Fiſchteichen , welche 2 bis 3 Jahr lang mit Karpfen , Staraugſchen , auch kleinen Hechten und Barßen , befekt , im dritten oder pierten Jahr aber abgelaffen und ausgefiſcht , bie Fiſche verkauft , die ausgetrodneten Teia 3 che aber einige Jahre lang mit Saber befået , auch zur Weide gebraucht, und albdenn : s wieder unter Waſſer geſekt und mit fiſchen verſehen werden * ; wodurch ein anſehnliches geroonnen wird. Es, find hier keine des Na: mens würdige Berge. Die vornehmften ilta ländiſchen Flüffe find bie Ender , Stór , Tras oe , welche unter andern die Sdwartau auf nimmt , Schwentin erſten ſind bar.

in

und Pinnau. Die

drei

ihren untera Gegenden ſchilfe

1

.

87. 8. 4. In diefem Herzogthum , die Serra, ſchaft Pinneberg und Stadt Altona mitges rechnet , find 14 Städte und 18 fleden. 1769 záhlte man

in dem

damaligen

toniga

eigentlichen lich dåniſchen Antheil an dem Herzogthum , wie auch in der Herrſchaft Pinneberg Menſchen.

127085 und Stadt Altona , Die Bauern in den landebherra

schaftlichen Aemtern , ( Cilmar und Oldena burg ausgenommen , ) und die , welche den Ridſtern zugehören , find freie feute , hinge. gen die Bauern der Edelleute ſind Leibeigene, måfjen tåglich Frohndienſte leiſten , und dårá fen nicht von den Gütern weichen ; dode find die Baueru , welche zu den in der Marry belegenen adelichen Gütern gehören , auch freie Reute. Unter den auf der Geeft beles genen Gütern ſind fehr wenige , welche freie Bauern haben , die nur gemeſſene Hofdienſte Der bolſteiniſche Abc macht mit leiſten. dein ſchle &wigiſchen einen Körper aus , wels cher mehreutheils einerlei und che Rechte und Pri : ilegia hat.

gemeinſchaftli Die Edelleu

te und andere Befiger adelicher Süter haben in ſolchen Sutern die untern uud obern Bea richte , find frei von Zoll und lizent in An fehung der auf ihren Gütern erzogenen ober gerdachſeven , wie auch der zu ihren eigenen Eebrauch eingebrachten Dinge, find auch vom 4

vom Stempelpapier befreit, und haben das Jagdrecht. Die Ritterſchaft beſigt auch drei Ueterſen Klofier zu Ibehoe, Preeß und welche gleiche Vorrechte mit der Mitterſchaft haben , und bon eren Verfaſſung unten Jiachricht vo fommen wird. Ehedefſen ſind die Prälaten , das iſt der Verbitter und die Próbſte der adelichen Kloſter , die Nitter , fchaft und die Städte , von den Landesbera ren zu den Landtagen zuſammenberuffen , und solche gemeiniglich in Kiel , Rendsburg chleswig oder Flensburg gehalten worden : ds e IR , ſeit 1711 und 2 1 , da der legt lan ME tag geweſen iſt , auf welchem aber die Städte nicht mehr zugelaſſen worden , ) (deinen fie ganz eingegangen zu feyn. Es ſind aber noch die Mittertåge gewöhnlich , welche von den Prälaten ausgeſchrieben , und gemeiniglich zu Kiel gehalten werben. Zum Behuf Derſelben wird ein beſtåndiger landfina difuß unterhalten . Die houſteiniſchen abelis chen Güter find in vier Diſtrifte abgetheilt , nämlich in den Didenburger., Preeper 1 Rica ler und Sbeboer Diſtrikt.

In jedem iſt ein

abelicher Diſtrittsbeputirter , welchen die Praa wenn eine ? oder

gemeinſchaftliche Berathſchlagung der

Ritterſchaft nothig iſt , damit ein

jeder Det putirter

82

putirter ſolches in

feinem

Diſtritte

befannt

de drei

madhe.

terſen Erſdal unter

. 5. Die herrſchende gottesdienſtliche Lehre und Kirche , iſt die evangeliſch - luthe: riſche. Die Gemeinen und ihre Lehrer ſtehen

find

unter der Aufſicht der Probſte , und die alla gemeine Aufſicht aber diefelben baben zwei

Titter

Bber Fas

Generalſuperintendenten , von welchen einer über die Kirchen in dem Herzogthum Schleba wig und in dem alten föniglichen Untheil an Kouftein , der andre aber aber die in dem

my ehemaligen herzoglichen Antheil an Solſtein Die ſonſt ges befindlichen Kirchen geſeyt iſt. meinſchaftlich gewefenen Kirchen , viſitiren fie noch jest wechſelweiſe ein Jahr um das ana dere. : 3u Gladſtadt und

Ultona find refor:

mirte und fatholiſche Kirchen , am lekten Drt haben auch die Mennoniten zwei Kirchen , eß werden auch noch andere gottesdienſtliche Zu siel iſt eis Parteien . Dafelbft geduldet. ne griechiſche Glücftabt ,

Kirche für die

Rendsburg ,

Nuſſen .

Kiel und Altona ,

imgleichen durch beſondere Privilegien auf den adelichen Gütern Wandsbeck und Moisling , dürfen Juden wohnen. $. 6. In den Städten ſind lateiniſche Schulen ;

zu Altona iſt , außer dem Pddas

gogio , auch ein afabemiſches und zu Kiel eine Univerſitát.

Gymnaſium

,

§. 7 ES

$. 7. Es ſind zwar unterſchiedene Manus fatturen und Fabrifen vorhanden , inſonders heit in den Städten Ultona und Slúcftadt , fie fonnten und fouten aber noch ſehr dera mehrt werden . Zum Handel und zur Schifs fahrt hat das Herzogthum , wegen der ans grenzenden Nord - und Drtree , und wegen feiner ſchiffbaren Flüſſe , die oortreflichſte Ro ge , welche aber noch nicht ſo genugt wird , als wohl geſchehen könnte. Hamburg und Lübeck perſorgen die Einwohner mit den meja ſten Waaren , welche ſie gebrauchen und bie ben wollen ,

aber im Lande nicht zu finden find . Die vornehmſten inländiſchen Handels ftådte , fino Altona , Glúdſtadt und Stiel.

Die Ausfuhr des Landeb , beſteht in Getreia De , Malz , Grüße , Stárke , Buchweizen , Erbſen , Bohnen Nube - oder Mapſaat Hornvieh , Schafen und Hammeln , Schweiz nen , Pferden , Federvieh , Butter , Kafen , Wildpret und Sirdhen. S. 8. Das Herzogthum Holſtein befteht aus der alten Landſchaften Houſtein , Stors Die drei Ditmarſen und Magrien. erſten wurden vor Alters Nordalbingia , Sachſen jenſeits der Elbe genennet. oder

Kaiſer Karl der Große bezmang die bieſigen freien Sachſen , und führte auf 10000 Fami lien Dorfelben aus dem

land

meg , welche frics

El

92 fick jenſeits des being in Brabant , dern und Holland niederlaſſen mußten.

Flan Eben

dieſer Kaiſer errichtete auch im Jahr 811 einen Frieden mit den Daniſden König Sem ming , in welchem die Ender zur Grenze groiſchen den Deutſchen und Dánen gemacht wurde. Von dieſer Zeit an , wurde der Strich

fandes ,

relcher an der deutſchen

Seite der Cyder belegen iſt , die Diart ge nennet , und ein Diazgraf zur Beſchüßung der Granje dahin geſetzt. Dieſe Marigraja fchaft wurde durch einen Bertrag , meichen Kaiſer Konrad II mit dem Daniſd,en König Knut dem Großen errichtete , mieder auige= hob ; n : mo anders Ubams von Dremen Er záhlung zuverläſſig , und nicht vielmehr , we gen des Stilſchreigend der berührteſten Schriftſteller , dergleichen Pippo , Saxo Graminaticus,und die däniſchen Geſchichtſdireia ber ſind , die ganze Eadie wegfält. All dieſe Lande unter dem Herzogthum Sadyfen ftuns den , machte Derzog luther, ( Lotharius ) Bachmaliger römiſcher Kaiſer , Houſtein und Stormarn zu einer Srafſchaft , und belehute 1106 mit derſelben den Grafen Adolph I zu Schauenburg , unter defien Eohn , Grafen Adolph II , auch Wagrien der Grafſchaft Houftein einverleibet murte. Eben dieſer Ciaf ließ die Wouden , nu

Kagrien bita lyer

ber bewohnt hatten , lich in die Gegend um Låtjenburg unb Dldenburg , und in den åbria gen

an der Oſtſee belegenen Strich , beges

ben ; die andern Gegenden dieſer Landſchaft aber wie er den neuen Einwohnern an , welche er ' aus Flandern , Soland , Utrecht, Friebland berufen hatte , Weſtphalen und zum Theil auch Houſteinern , als welche ſich bei Segeberg , um die Trave, an der Schwena tin und von der Schwale bis an den pioners fee niederließen . AIB ' Heinrich der fome , Herzog žu Sachſen und Bayern , in die Ucht erk árt wurde , bewieß zwar Graf Udolph III oon Holſtein und Schauenburg anfänglich eine treue Anhänglichkeit gegen den Herzog , wurde aber mißvergnügt , alß ihm derſelbe die in der Schlacht wider die Weſtphalinger gernachten Gefangenen nicht zuerkennen wolla te , und fiel alſo von dem Serzog ab , mela cher ihn aber 1180 feindlich überzog , und alle ſeine Lande jenſeits der Elbe wegnahm , fo daß der Graf ſich nach Schauenburg be U18 der Herzog 1189 aus geben nugte. England zurück fam , und nach Wiedereinnaha me der Grafſchaft Stade über die Elbe nach Holſtein gieng ; erklärten ſich in Ubweſen beit Grafen Adolphs die Houſteiner und Storntarn für den Herzog a [8 aber Graf Abolph 1192 aus Paláftina gurúdtam , und

93 und ſich meger feiner verlornen boufteini fchen und ſtormariſchen Bande an den Kaiſer

bege fichat ON rect

fit

Friderich wandte , machte ihm dieſer große derſelben , Wiedererlangung Hoffnung zur und beſchenfte ihn. - Der Graf verband ſich mit dem neuen Herzog zu Sachſen , Bern bard , und den Margrafen Dito. zu Brans denburg , und wurde von denſelben wieder Er vers in den Beſit dieſer lande gerekt. des Lómen rohnte ſich aber nach Heinrich Herzog Joden mit deſſelben Sohne , dem und Pfalzgrafen Heinrich , welcher ihm ſein an der Elbe belegenes Erbgut Gamme zu Lehn gab , ihm auch lauenburg einraumte. Allein , 1203. bemachtigte, fich der däniſche König Waldemar II aler dieſer Lande , nahm auch den Grafen Adolph gefangen , und zwang demſelben eine eibliche Verzicht auf dieſe Pana de ab , da er ſich denn in Schauenburg begab . Sein

die Grafſchaft Sohn , Eraf .

Adolph IV, brachte ſie 1224 wieder unter und gelangte 1227 , ſeine Botmäßigkeit , als er den König Waldemar II bei Born , hovet geſchlagen hatte , zum rubigen Belig Er unterwarf ſich dem Herzog berſelben . Albrecht von Sachſen , der ihm zur Befreis ung des Landes von der Däniſchen Botmäßige Er wurde ein barfüſſiger teit gebolfen hatte. Monch ; feine Söhne , die Grafen Johann I

94 Berhard I , aber theilten fich alſo , daß jener Wagrien nebſt Kiel , dieſer aber Bou ftein und Stormarn , auch nachber noch die Des erſten Grafſchaft Schauenburg belam.

un

Nachkommenfchaft gieng

12 30

mit Grafen

Adolph X aus , worauf Magrien wieder Die holſteia mit Souffein vereiniget wurde. nifche Linie , welche eben angezeigtermaßen vom Grafen Serbarb 1 hertain , zertheilte fich in feinen Söhnen , den Grafen Gerhard II Von derjes und Beinric I , in zwei Linien . nigen , welde Heinrich I angefangen hat , war Graf Gerhard VI , welcher 1386 DOI der Krone Danemart das Herzogthum Schless wig zu lehn erhielt , welches auch fein Sohn , Abolph VIII, (XII ,) befaß , den ' die Dånen 1448 zu ihrem König erwählen molten Mit welche Wahl er aber nicht annahm.

Li ihm gieng ſeine Linie 1459 aus , und König Chriſtian der I zu Danemark wurde von den Standen des Herzogthums Schleswig und der Grafſchaft Holſtein , zu ihrem Landeso berrn erwählt , welcher ſich auch 1400 mit dem von dem obengenannten Grafen Gers hard I abſtammenden Grafen Otto Il zu Scauenburg verglich , der ſich des Herzoge thum & Schleswig und der Grafſchaft Souſtein begab , und mit der Herrſchaft Pinneberg , ( 34 wela

weider damals auch die jekige Grafſchaft Ranzan " gehörte ) und mit 43000 rhei niſchen Gulden abfinden ließ. König Chriſtian Ilies die lande Holla ftein , Stormarn and Ditmarſen 1474 bom Staiſer Friderich III zu einem Herzogthum erheben . Wagrien wurde damals zu Souls Hein und Stormarn gerechnet , die Ditmarfen aber wollten ſich ihm nicht unterwerfen. Er hinterließ zwei Söhne , den König Johann Herzog und den H. Friderich I, welche die thümer Schleswig und Bouſtein mit einander theilten : al8 aber des erſten Sohn , K. Chri ſtian II, die Krone , und mit derſelben ſeine Antheil an den Herzogthümern , verlohr , hes fam der letzte ſeine geſamten Reiche und lans be , und ſtiftete durch ſeine beiden Söhne , König Chriſtian III und Herzog Udolph, die beiden Hauptlinien , die fönigliche und König Chris Die fürſtliche oder gottor fifche. ftian III errichtete ſchon 1533 die berühmte Union , welche auf beiderſeittge Silfleiſtung abzielet , und 1623 gu Rendsburg erneuert wurde. Sein Antheil an den Herzogthümern , theilte er 1544 mit ſeinen Brüdern , den Herzogen Johann dem Heltern und Udolph , doch blieben die adelichen Kidſter , die Ritters ſchaft und die Stcote in Kommunion , oder unter gemeinſchaftlicher Negierung.

Kidnigs Chris

96

Chriſtian III Sohn und Nachfolger, König Friderich II, und feines Vaters Bruder die Herzoge Johann und Udolph , bezwungen endlich 1559 die Ditmarfen vóllig, und theila ten das Land unter ſich. Deß König8 Bruder, Herzog Johann der Jüngere , erhielt auch ein Antheil von dem fóniglichen Antheil an den Her zogthümern, und ſtiftete die ſonderburgiſche fic nie . U18 Herzog Johann der Ueltere ſtarb , wurde deſſelben landesantheil zwiſchen dem König , ſeinem Bruder , und ihres Vaters Brus der, dem Herzog Adolph, getheilet. Von der Tonderburgiſchen Linie ,welche ſich wieder in die ſonderburgiſche, ( von welcher die auguſtenburgis ſche und bedfiſche Nebenlinien find, ) norburgia 2 ſche, welche ausgeſtorben iſt, und die plóniſche, welche 1761 abgegangen iſt , getheilt hat , beraß uur die legte ein Untheil an Holſtein, welches , vermoge des 1756 errichteten Vertrags , nach ihrem Utgange mit dem königlichen Uns theil verbunden worden. Ridnig Friderichs I zweiter Sohn , Her zog Adolph , Stifter der gottorfiſchen oder fürſtlichen Linie , erbte ſein Antheil an den Herzogthimern Schleswig und Houſtein auf ſeine Söhne ; von melden nur der dritte

nämlich Herzog Johann Udolph , Erben hats te , das Recht der Erftgeburt einführte , und og Frides Herzog Seinem Sohn , Herz 1616 jarb.

rich

/

97 rich III , folgte dieſes Sohn ,Herzog Chriſtian Al brecht, und dieſem ſein Sohn , Herzog Fride rich IV , deffen Sohn , Karl Friderich , Mich mit Anna , des ruſſiſchen Kaiſer : Peter 1, alteſten Tochter aus zweiter Ehe , vermählte, aber nicht nur feiner geſamten lande eine zeitlang verluſtig gieng , ſondern auch in dem 1720 geſchloſſenen Frieden ſeines Hauſes An theil am Serzogthum Schleswig gänzlich eina búßte. Er ſtarb 1730 . Sein Sohn , Sera zog Karl Peter Ulrich , wurde 1743 von reis Aer Frau Mutter Schweſter , der ruſſiſchen Raiſerin Eliſabeth zum Großfürſten von Nuß: Thronfolger erklärt land und fünftigen nahm den Namen Peter Feodorowitſch an , beſtieg im Anfange deß 1762ſten Jahres den kaiſerlichen Thron , und ſtarb in der Mitte deſſelben Jahrs. Sein Sohn , der Großfirſt Paul Petrowitſch , überließ 1773 , vermoge des 1767 geſchloſſenen vorläufigen Vertrag8 , ſein Untheil an Holſtein dem Könige von Dånemark , und dem geſamten königlich dda niſchen Erbhauſe männlichen Stamms , gegen die Grafſchaften Dldenburg und Delmenhorſt , und am 16. Novemb. dieſes Jahrs geſchah die wirkliche Uibergabe. Seit dem ſteht das ganze Herzogthum allein unter der Bothmáſ ſigkeit des Königs von Dänemark und Nora wegen . $. 9, Die Búrb . Erdbeſchy. 22. B.

98 $. g . Die

Grafer von

Holſtein

waren

Lehndleute der Herzoge zu Sachſen , und zwar fomohl Heinrichs de fomen , als der nacha

1 maligen Herzoge aus dem afcaniſchen Stamm , don welchen lekten fie die Grafſchaft Sols ftein und Stormarn noch 1380 zu Lehn ge nommen haben . Allein ; nad Abgang der Churfürſten zu Sachſen aus aſcaniſchem @ tamm , haben ſich die Grafen von Holſtein , allem Anſehen nach , von der Lehnspflicht gegen Sachſen losgemacht, aber auch keine Belehe aung , weder vom Reich , noch von 5.Erich v zu Sachſen - Lauenburg geſucht , obgleich

dies

fer fich 1414 vom Kaiſer Siegmund auch mit der Grafſchaft Holfein und Stormarn hatte belehnen laſſen . Um dieſe Zeit aber erſchlid Johann Scheele , Biſchof zu lúbec , für fich und ſeine Nachfolger , som Kaiſer Siegmund die beſtandige Kommiſſion , den Erafen von Golftein im Namen des Kaiſers die Belebs nung zu ertheilen . Dadurch aber wurden die Grafen von Holſtein feine Baſalen des Bisa thums Lübeck , verloren auch dadurch ihre Sie widerſekten Reichsunmittelbarkeit nicht. fich auch diefem den Biſchofen zu kübed ers theilten Privilegio anfänglich nicht , weil fie damals beträchtliche Vortheile erhielten : denn He bekamen dadurch Gelegenheit , ſich von den Churfürſtenºzu Sachſen ganz loszus reißen

1

99 reißen , und völlig Reichsurfallen zu werden , fié fonnten auch die Belehnung von den Bie ſchöfen zu Cúbed in ihrem eigenen Bander oone viele Mühe und große Koſten , empfana

4

1

1

1

gen , und ihre Freihzit von allen Reichsauflaa gen , in welche ſie ſich bisher geſetzt hatten , Allein dauerte ſolchergeſtalt bis 1548 fort. König Chriſtian II erhielt vom Kaiſer Karl V Das Privilegium , das Holſtein fünftig von ihm und ſeinen Erben im Namen des Kaiſers

. gleich Herzog Friderich ſich dieſem Privilegio ſehr widerfeßte, auch König Chriſtian II ſich derſelben in dem 1522 zu Borbisholm erricha teten Vergleich freiwillig begab , ſo konnte Boch das Bisthum Lúbec nicht wieder zu der gelangen , ungeachtet folche Lehnsertheilung und die Ponice dern fuchten : fondern das Rehn áber Holſtein mußte von dem Raiſer unmittelbar genommen werden , wobei es auch nachmals und bis auf den heutigen Tag geblieben iſt. $ . 10. Der König zu Dänemark nennt fich , wegen dieſes landes , einen Herzog zu Solſtein , Stormarn und Ditmarſen . Uue Sera goge zu Schleswig und Holſtein ; ſowohl vom föniglichen als fürſtlichen Hauſe , nennen ſich : Erben zu Norwegen , Herzoge in Schleswig ,

Hola

LO $ ouſtein , Stormarn und Ditmarſen , Herzo ge zu Dibenburg , doch haben ſich die Herzos ge vom föniglichen Hauſe auf Verlangen Roa nigs Chriſtian VI des erſten Titels begeben . Das holſteiniſche Wappen , hat 5 Felber und einen Mittelſchild . gn dein erſten rothen Felde, iſt ein goldener gefronter lówe , welə cher eine filberne gekrümmte Helleparbe in den Pranten hält , wegen Norwegen. In dem zweiten goldenen Felde ,

ſind 2

blaue úber

einander im Schleswig .

Laufe begriffene komen , wegen In dem dritten rothen Felde , iſt ein ausgebreitetes in drei Theile zerſchnita teneß filbernes Neſſelblatt , mit einem von Silber und Roth quer getheilten Schildlein , gegen welches zwiſchen den drei Iheilen des Neſſelblatts 3 filberne Mågel, mit den Spişer ſtehen , wegen Holſtein. In dem vierten ro: then Felde , iſt ein ſilberner Schman , der an ſeinem Halſe eine goldene Krone trågt, we gen Stormarn . In dein fånicen blauen Fel: de , iſt ein geharniſchter goldener Reiter mit bloßem Schwerte, auf einem filbernen Pferde mit ſchwarzem Zeuge, wegen Ditmarſen . Der Mittelſchild hat vier Felder , in dem erſten und vierten goldenen Felde ſind zwei rothé Querbalten , wegen Oldenburg , und in dem Dritten und vierten blauen Felbe iſt ein gola denes ſchwebendes Kreuz , wegen Delmenhorſt. alue

: 3

101

Uue diefe Stúde kommen auch in dem

tönig ,

lich - danifchen Wappen auf die bei Dánemart beſchriebene Weiſe vor. Wagrien fømmt we Der im Titel noch Wappen bor." Sonſt iſt das Zeichen derſelben ein blauer gerede vor fich Felbe .

gelehrter Odyſenkopf , im goldenen

9. 11. Der König zu Dänemark hat , wegen Solftein , Siß und Stimme im Reichs Dieſe Stimme ift ehedeſſen dit fürſtenrath . Die bolſtein glücftádtiſche genannt worden. holſtein a gottorfiſche hat Dänemark in dem 1773 dem fürſtlichen Sauſe Vertrage von Holſtein , welches Das Bisthum fübeck befißt, åberlaſſen , damit ſie auf das für daſſelbige errichtete 'neue Herzogthum Dldenburg übers tragen werde , welches auch der Kaiſer und Der König von das Reich genehmigt haben. Dåneinart hat auch wegen Holſtein Siß und Stimme bei dem niederſach fifchen Kreiſe , und pråſentirt nebſt Medlenburg , von wegen diet res Kreiſes einen Reichskammergerichtsaffeffor , wenn die Präſentazion in der Reihe an ſie Der Reich &matrikularanſchlag des tommt. Herzogthums , iſt 40 zu Roß und 80 zu Fuß, Zu einem Kammerziel giebt es oder 800 Fl. 378 Nthlr. 63 år. 3. 12 . Es iſt ein bolſteiniſcher Ritter:

orden vorhanden , nåmlich der Sankt Annen orben 3

102 srben , welchen Herzog farl Friderich 1735 geſtiftet hat. Das Zeichen deſſelben iſt ein roth emailirtes Kreuz , auf defien rechten Seis te man das Annenzeichen , aufder linken aber Dię Buchſtaben A. I. P. F. im Zuge antrifft, welche durch die Uiberſchrift : Amantibus Juftitiam , Pietatem , Fidem , erklärt wer: ben . Das Kreuz wird an einer rothen Bande mit einem gelben Rande über der lina . fen Schulter gegen die rechte Seite getra Die Ertheilung dieſes Ordens hat ſich gen. 1773 der Großfürſt von Rußland , als das aupt deß Haufe8 Holſtein - Goteorf, vorbes halten . Der König zu Dänemark rebet , g. 13.

1

dem Herzogthum Solſtein" und dein Fürſten thum Schleswig einen Statthalter vor. Zu Glückſtadt iſt die tonigliche Regierung & lang = lei über des ganze Herzogthum , welche auf den jeßigen Fuß 1648 zu Flensburg vers ordnet , 1649 aber nach Glá fſtadt verlegt , 1752 etwað anders , und 1771 wieder an . ders eingerichtet iſt, auch 1774 eine erwei terte Anweiſung bekommen hat. Der Statta halter iſt Präſident derſelben , hiernächſt aber beſteht ſie aus einem Bizekanzler , befoldeten Nåthen , und vier Sekretären , von welchen der vierte zugleich das Archiv beſorgt. Es wird aber das Kanzleigericht jährlich viers mal

203 demſelben iſt ſeit 1737 das Oberamtsgericht verbunden , als welches nach geendigtem Kanzleigericht von den Mitt mal gehalten.

Mit

gliedern der Regierungskanzlei gehalten wird . An daſſelbe ergehen die Appellazionen von den Untergerichten der Aemter, oon Ditmar: 1 fen, und von einigen adelichen Gütern . Das Oberkonfiftorialgericht, wird währendeth Kanga lei - und Dberamtsgericht , gehalten . Mitglieder deſſelben ſind außer denjenigen Perſonen , welche das Kanzleigericht ausmas 4 chen, die beiden Generalſuperintendenten nebſt dem Schloß- und Stadt : Paſtor zu Gluca Seit 1754 iſt die Regierangskanzlei ftadt . auch zum Obertriminalgericht gemacht, und die Verſchidung der Akten an auswärtige Von den Rechtsgelehrte aufgehoben worden.

1

pinnebergiſchen , altonaiſchen und ranzauic fchen Obergerichten , wird unten in der Bes ſchreibung dieſer Lånder Nachricht erfolgen. Was die Untergerichte anbetrifft, ſo wer den in den Städten die Rechtsſachen von den Magiſtraten gerichtet, von deren Ur : theilen an die Regierungskanzlei appelirt werden kann .

Es iſt auch faſt in jeder Stadt

ein Niedergericht, welches aus zwei

Nath

berren beſteht , auch in Kriminal - Injurien , Polizei - geringen Schuld - und andern San ehen richtet , und von

welchem man ſich auf ben 4

104

den

Magiſtrat

beruft.

EB giebt

in

ben

Stádten noch andere Gerichte , welche ich In den Aemterr Mürze halber übergehe . baben die Kirchſpielvogte einen Verſuch zur úte , und die Amtmanner

das

erſte Vers

hör ; wer ſich dadurch beſchwert findet , bez ruft ſich in den Seeftámtern auf das Ding und Recht , welches in Zivil - und Kriminals ſachen ſpricht , und von gerviffen Hausleuten oder Dauern , welche man fromme Solften nennet , von dem Dingvogt , welcher dabei. mit einem bloßen Schwerte figt, dem Ab finder oder Achtsmann , und dem Vorſprach Die Amtmanner baben zwar gehalten wird. nie Uufficht darüber, damit nichts widerredata

liches vorgehe , aber keine Stimme. Die Umtſchreiber führen die Protokolle. Im Amt Segeberg iff, anſtatt des Dings und Rechts, ba: Amtsgericht eingeführt worden . In der Kremper - und Wilſtermarſch beißt das una terfte Gericht lodding , ( eigentlich landa ding , das ift , ein Gericht, welches über ei: nen gemiffen Strich Pandeb gehalten wird , ) von welchem man an das Göding , ( eigents lich Sauding, das iſt, ein Gericht, welches fich über einen ganzen Sau , Pagum oder Pro vinz erſtrect, appelliren kann , welches ein Von den Untergea mittlerer Nechtsgang ift. richten

in der Herrſchaft Pinneberg ,

erfolgt am

105

am gehörigen Ort hinlängliche Nachricht. E$ find auch geiſtliche Untergerichte oder Konſia ftoria vorhanden , welche bei den Gleintern und Städten , woſelbft fie find , angezeigt werden ſollen . 1 $. 14. Die Kloſter und die Ebelleute im Herzogthum Holſtein , und beider Untertha. nen , ſtunden biß 1773 unter gemeinſchaftli der Regierung, welche alle Michaelis zwiſchen ben beiden Landesherren umwechſelte. Der jenige , bei welchem Das Direktorium war , ließ ſolches durch ſeine Regierungskanzlei füh ren , welche im gemeinſchaftlichen Namen , wos bei des Kønig8 Name allgeit voran flund , die Vorladungen vor das l'andgericht , und was fonſt nöthig war , jedoch in wichtigen oder bebenflichen Fåden , erft nach vorhergea gangener Anzeige und Mittheilung an die Regierungskanzlei des andern Herrn ausfera tigte. Nun wurden die Verordnungen und öffentlichen Patente ſtets der andern Regiea rung & fanzlei zur Mittheilung zugeſandt. Die Rechtsſachen , welche an das Landgericht fa men , wurden zuerſt bei dem gemeinſchaftlia chen Quartalgericht , welches zwolf Wochen por dem Anfange des Landgerichts gehalten wurde , borgenommen.

Es war daſſelbe ein Vorbereitang8gericht gum fünftigen Landge: richt, und zur Ubkürzung der Rechtsſachen bea ſtimmt.

I

106 ftimmt.

Das gemeinſchaftliche

Landgericht ,

fündigten die landesherren , ſo oft fie es donnóthen fanden , durch öffentliche von beis den unterficgelte Patente an ,

biß 1768 ein

beſtändiges jährliches

Landgericht auf den Montag nady Quafiinodogeniti feſtgelegt, und wechſeldweiſe zu Glücftadt und Riel gehalten ward , Das Direktorium über daſſelbige , wurde von den Randesfürſten med ſeismeiſe alſo geführt, daß während des ganzen Landa gericht , wenn es auch länger als ein Jahr Dauerte , der eine Landesfürſt , und auf glei che Weiſe bei dem nächſtfolgenden Landge richt der andere , das Direktorium batte , auch bei entſtandener Gleichheit der Stimmen in Entſcheidung der verhandelten Rechtsfaa den , entſchied. Es beſtund aus vier könig lichen und vier fürſtlichen adelichen Landrás then, auß vier königlichen und vier fürſtlichen gelehrten Råthen , ſowohl adelichen als búra gerlichen Standes ,

welche mehrentheils

aus

den Regierungskanzleien genommen wurden , aus einein landkanzler , welchen die beiden landesherren wechſeidweiſe beſtellten, und der forvohl als der Landgericht8notarius in beider fandetberrten Eid at Pflicht ftand , und aus einem föniglichen und einem fürſtlichen Ses fretår . E8 hielten zwar beide Sefretare das Protokoll , die Ausfertigung aber beim Pand gericht

23

107

gerichtbeſorgte allein derjenige Sefretár, der ſen Landesfarft agi : Direfforiuin deffelben Fantgerichts führte. Nach geendigtem land wurde das gemeinſchaftliche General: gerid ;:,

fonſiſtorium gehalten , zu welchem noch die beiden Generalſuperintendenten gezogen wurs den . Seit 1773 iſt die holſteiniſche fan : desregierung zu Glüdſtadt an die Stelle der Demaligen

gemeinſchaftlichen Regierung und des Quartalgerichts getreten , das holſteinia fche Pandgericht aber wird noch jest jährlich

zur beſtimmten Zeit gehalten , und beſteht nebſt bem Landkanzler , aus 4 adelichen und 4 gelehrten Måthen , zu welcher Anzahl die Mitglieder ſchon 1765 eingeſchränkt worden . Vor demſelben und dem Generalfonſiſtorio , haben die Prälaten , Edelleute und Predi: ger bei den vorhin gemeinſchaftlichen abelia ehen Kirchen , ihren erſten Rechtsgang ; e8 ergehen auch die Appellazionen von den klos ferlichen und abelichen Gerichten an daſſelbe. Es wird alles mündlich verhandelt ; wenn aber jemand von demſelben an eines der hocha ften Reichtgerichte zu appelliren gedenkt, als welche Appellazion in gewiſſen Fällen Statt findet , muß erg nicht zur måndlichen Vera handlung fommen laſſen , ſondern einen ſchrift: lichen Prozeß verlangen und anfangen , fich auch in ſeiner erſten gerichtlichen Eingabe

pro

10 $ proceſſum in fcriptis, cum beneficio ap ' pellationis , ausdrá dlich vorbehalten . hat das Landgericht auch in peinlichen chen über diejenigen Perſonen , die bei dema ſelben ihren erſten Rechtsgang haben , zu eps tennen , nur ſteht den einheimiſchen von Abel frei, in Sachen , die Ehre , feib und leben betreffen , Perſonen

ein beſonders mit lauter adelichen befektes

Kriminalgericht

zu vera

langen . Von den flöſterlichen und adelichen Un. 1

tergerichten , iſt auch etwað algemeines anzua führen. Jene ſind entweder die Konoentge richte über die Konventualinnen , welde mit Suziehung des Verbitters oder des Probſtes , von der Lebtiffin oder Priorin und den ála teſten Konventualinnen jedes Kloſters, gebalo ten werden , oder die Gerichte über die Eld . fterlichen Unterthanen . In Unſehung der fepten werden die Unterthanen in Zivilſachen theils von der Uebtiſſin oder Priorin, theils von dem Verbitter oder Probſt , verhört , von deren Beſcheiben fie ſich aufs Ding unb. Recht berufen können , von welchem ' die Apa pellazion an das holſteiniſche Landgericht geht. Die Klofter haben auch die Kriminalgerichts barkeit. Die Edelleute und Beſiger adelicher Güter baben über die Eingeſeſſenen in ihren Satern , und zwar ſowohl über die freien feus

109 Leute , als Feibeigenen , gleichfaus die Zivila und Kriminalgerichte. 31 Kriminalfällen wura den die Atten an eine Univerſitat göfenbet , und der Gerichtsherr ließ hierauf die den Verbrechern zuerkannten Strafen vollziehen , biß 1774 der Konig , alß einziger Pandesa berr , verfügt hat , daß wenn fünftig bei eia nem flöſterlichen oder adelichen. Geridite jes manden das Leben abgeſprochen werde, das Urtheil zwar bekannt gemacht , aber nicht fe fort pouzogen , ſondern vorber an den lans debherrn eingeſandt , und in Anſchung des ihm zuſtehenden Begnadigungfrechts , Reine Berfügung abgewartet werden ſoll. $. 15. Die vornehmſten ordentlichen lan : debherrſchaftlichen Einkünfte , fließen theils aus den Kai mergütern , theils aus den Res galien , theils aus den Abgaben der Unter . thanen , welche fino Kontribuzion , Serren : gelo , (welches die Eingeſeſſenen der Aemter und der landſchaft Ditmarſen erlegen , bis zent , Stempelpapier , Roggen - Safer - Seus und Strohlieferung. Die Kontribuzion wird von den Städten , Aemtern , Kloſtern un adelichen Gütern nach der Anzahl der Pflús ge bezahlt. Es werden aber , nachdem die balb 241 balo Länder Beſchaffen ſind , bald 25 bald 20 , bald 27 , bald 28 , balb 295 , ja

mohl 30 Morgen auf einen

Pflug , gerechnet.

110 Ein Morgen Pandeß iſt

120 Nuthen lang ,

Eine Ruthe hat 16 und 33 Nuthen breit. Uuf der Geeſt Schuh , I Schuh 12 Zoll. und in Ditmarſen wird der Pfig nicht nach Morgenzahl beſtimmt.

Ef fehlt an einer 'richs

tigen Landesmatrikel von der wahren Anzahl der Pflüge jeder Stadt , jeden Amtes, jeden Kloſters, und jeden adrlichen Sutt . Einige ſind zu hoch ſeßt.

Die Kloſter und Belißer abelicher Gů :

ter geben von jedem Nthir. Kontribuzion .

Pfluge monatlich 3 ES fontribuirt alſo

manches abeliche Out jährlich bis , ja über 2000 Rthlr. und da im Herzogthum Solſtein der adelichen und fiöſterlichen Pflüge ; von welchen an die landet herrſchaft kontribuirt wiro Kontribuzion allein faſt 100000 Rthlr. Von den adelichen Gütern und Kloſtern wird die Kontribuzion alle Monate unmittelbar an die In der Kriegskaſſe zu Rendsburg geliefert. Städten ſammlen folche die Magiſtrate, und in den Aemtern die Amtſchreiber. Die Prine gefinſteuer bringt von jedem Pflug einen Spea Biffreicháthaler. $ . 16. Von den føniglich - däniſchen gee morbenen Regimentirn , pflegen hier beſtans dig cinige 81Fuß, und ein paar zu Pferde ju liegen .

Der 1737 von dem Könige ans ' geords

1

III geordnete regelmäßige fandausſchup, ift nach Nach der 1773 in ganz Solſtein eingeführt. Pflügen wird 31 Einrichtung von , jeßigen ein Ausſchußmann von 16 oder is bis 36 Die Stremper - und Wilſters marſd , die adelichen Marſchgåto:, die Herrs raaft Herzhorn , und die Marſchpflüge der fander Ditmarſen , der Herrſehaft Pinneberg und Grafſchaft Ranjau, find wegen der Ein Jahren geſtellt.

richtung geiviſſer landausſchußgelder befreit, die übrigen Diſtrikte haben zuſammen gegen Die Stadt Heia 1350 Mann aufzubringen . ligenhafen ſtellt nothigenfalls gewiſſe Seeleu te und Matroſen für die königliche Flotte , welche angeſchrieben find. So

1.

17. Ich beſchreibe nun

Das

alte

königliche

Antheil am

Herzogthumn Holſtein , welches faſt noch einmal ſo groß , als das ehemalige herzogliche Antheil iſt. I. Das alte eigentliche königliche Antheil, beſteht 1. Aus folgenden Stetten .

1. Clucfſtadt, Tychopolis , eine Stadt und Feſtung, in Stormarn an der Elbe, melche hier den fleinen Fluß Rhein aufnimmt. Sie iſt ordentlich und wohl gebauet.

Mite, ten

I 12

ten auf dem Markt (ann man die Hauptſtraf Die umliegende Gegend iſt tief ſen fehen. und moraſtig , daher von Strempe aus ein Steindamm hieher angelegt worden , der faſt drei Viertelmeile lang iſt. Auf der land, ſeite fann die Stadt unter Waſſer gelegt Den Mangel des Quellwaſſers muſ werden . das Regenwaſſer erſeßen , welches in Ziſters nen , die bei den meiſten Häuſern ſind , ges ſammlet und aufbehalten wird ; wer aber mit denſelben nicht verſehen iſt; behilft ſich mit dem Waſſer des Hafens und des neuen Burg grabens. Der Anfale der Sturmwinde uns Fluthen , ſind die Einwohner gewohnt , und ziemlich dagegen verwaört. Daß diere Stadt der Siß der køniglichen Regierungskanzlei und der mit derſelben verbundenen Kollegien fey, erhelet, aus der obigen Einleitung S. 13 , Der Stadtkirche bedient fich auch die Schloss und Beſaßungsgemeine zu ihrem Gottesdienſt . Es iſt hier eine lateiniſche Stadtſchule. Das 1739 errichtete Zucht - und Werkhaus hat ſei Dię Reformirten ha

nen eigenen Prediger .

ben eine Kirche , die Katholiken eine Kapelle, Es iſt hits und die Juden eine Synagoge. felbft 1738 vom König Chriſtian IV din Roma merzienkollegium angeordnet worden. Der Hantel der Stadt iſt måkig , zur Aufnahme beſſelben aber

hat

Konig Chriſtian VII im Sabr

Jahr 1768 den hieſigen Hafen gemißermaſa fen für einen Freihafen erklärt. Damit der Safen in gutem Stande erhalten werde, hat Stönig Friderich V im Jahr 1750 eine Haa fenfommiſſion verordnet. Neben dem Hafen iſt ein gutes Baſſin für die Schiffe. Dieſe Stadt hat König Chriſtian VI , 1620 an einem wüften Drt, welcher die Wildniß hieß, anlegen laſſen , und in dem Stiftungsbrief von 1617 verordnet , daß fie die Glüdſtadt genennet werden ſolle. Er ertheilte ihr alle Nechte, freiheiten und Gemoohaheiten , wele che die Stadt, Wilfter je und allewege nach lúbichem oder hamburgiſchem Necht gebraucht. Das Schloß Sládsburg , melches der König aufbauen ließ , iſt ſchon lange abgebrochen. Die Stadt ift zwar einigemal , inſonderheit 1628 von den Kaiſerlichen , belagert , aber niemals erobert worden . 2. Strempé , eine fleine Stadt in Stora marn , und zwar in der Marſch ,

am

Bad

Krempe , deren '1535 aufgeführte Feſtungs werke am Ende des fiebenzehnten Jahrhuna dertb wieder niedergeriſſen worden. Weil die Abtragung der Wälle und Ausfüllung der Gråben von der Stremper - und Wilſtermarſch geſchehen , iſt deafelben aud daß dadurch ge wonnene land eigenthümlich überlaſſen , und unter das Amt Steinburg gelegt worben . Staf Surg . Erobefør, 27. 8 .

114 Graf Gerhard I hat dieſen Ort 1271 zu ei ner Stadt gemacht, und mit lübſchem Recht verſehen , welche$ 1306 und 1363 beſtåtigt worben iſt, 3. Wilſter, eine fleine Stadt in Holſtein, am Fluß Wilfter. Thie Kirche liegt im Gec Der Ort hat biet des Amts Steinburg, 1282 vom Grafen Gerhard II Stadtrecht

bekommen ,

und

bedient

fich

des lubſchen

Rechts. 4. Thehoe , eine Stadt in Holſtein , an der ſchiffbaren Stór , wird in die Alt- und Die leßte iſt theils von Neuſtadt abgetheilt. dem Hauptſtrom der Stér , theils von einem auß derſelben geleiteten Arm , der fie don In der Alts der Altſtadt ſcheidet, umgeben . ftadt iſt die anſehnliche Hauptkirche zu St. Lorenz , und bei derſelben das adeliche Fråus leinflofter, von welchem weiter unten ein bes ſonderer Artikel folgen wird . Bei dem Ars menhauſe zu St. Georg iſt eine Kapelle. In der Neuſtadt iſt die St. Niflaskapelle , das Nathbaus und die lateiniſche Stadtſchule. 1738 hat König Chriſtian VI bieſelbſt ein Stommerzienkollegium verordnet. Die Stadt

hat ihren erſten Anfang genommen , al8 Kais fer Karl der Große im Jahr 809 dem Gra : fen Egbert befahl, hicſelbſt bei der Stór, an bem Ort Effeefeld , eine Stadt und feſten Haß

I15 Plaß wider die Dånen au erbauen ." Diefer Drt iſt nachmals Erlebo oder Ekebo , un endlich vom vierzehnten Jahrhundert an Ihes boe genenn : t worden. Im Jahr 1200 wur : de die Burg, nnd ein guter Theil deß dabei erbaueten Drts zerſtört , lestem aber von neuem erbauet , und zu ſeiner

mehreren Bes

feſtigung , permittelſt eines aus der Stór ge leiteten breiten Kanals, ganz mit Waſſer uma geben , 1238 vom Grafen Adolph IV mit Stadtgerechtigkeiten und lábſchem Recht bea gabt , und 1260 von den Grafen Johann und Ser hard mit dem Stapelrecht begnadi: get, welches fönig Chriſtian 1200 beſtátia get hat , und vermoge deſſen die Schiffe, wel che aus der Elbe und vom Wilfter die Stór berauf kommen , biefelbſt ihre Waaren nies derlegen , und den Einwohnern feil bieten müſſen , und nicht ohne Erlaubniß des Maa giſtrats weiter hinauf fahren dürfen . Die Stadt hålt daher über der Stór einen Spers tungsbaum , oder ſogenannten Störbaum und verlangt auch die Nieberlage gerechtigkeit in Unſehung Deffen , was die Stór hinab geht. Wegen der eben beſchriebenen neuca Erbauung, iſt diefer ganz mit der Stór uma gebene Theil der Stadt die Neuſtadt genera net worden , ob er gleich wirklich alter ift, als die ſogenannte Ultſtadt, welche erſt 1303 Stadt § 2

JI6 Stadtrechte erhalten hat ,

die aber in

der

vorhin angezeigten Vermüſtung von 1200 nicht ganz zerſtört worden war. Die alte Burg iſt zwar am Ende des dreizehnten oder im Unfange des vierzehnten Jahrhunderts wieder aufgebauet worden, aber mit der Zeit abermals wieder untergegangen , und die Stel le , wo ſie geſtanden hat , unter das Amt 1643 wurde die Steinburg gelegt worden . Stadt von den Sobweben erobert und befea ftigt, ihnen aber 1044 wieder abgenommen , jedoch 1657 von ihnen ganz abgebrannt. Anmerk. Eine gute Viertelſtunde von der Stadt iſt ein Ort von ein Paar båufern, Namens Nordo , woſelbst der ruhmbegierige Heinrich Ranjau 1578 auf einem þugel eine feinerne Pyramide hat errichten laffen. 5. Rendsburg, eine Stadt- und Feſtung In Holſtein , auf der Grenze des deutſchen Reichs, an der Erder.

Sie beſteht aus drei Theilen. Die alte Stadt , liegt auf einer Infel in der in zwei Armen durch die Stadt gehenden Ender.

Ef

iſt

eheffen ſtreitig

gewefen , ob dieſe Inſel zum Herzogthum Echleßrig , oder zu Holſtein gehöre , bis fie 11250 der Grafſchaft Holſtein zuertannt wors liber dem alten bolſteiniſchen Thor , den. welches nach Holſtein zu liegt, und aus mele

dhem

&

es

117 dhem man über die Unterender ins Neumert geht , iſt der Pentameter eingehauen : Ey . dora romani terminus imperii. Dieſe al te Stadt iſt 1690 merklich vergrößert wore ben , als König Chriſtian V derſelben die Borſtadt Binbigier einverleiben , und die Fe. fungsmerke ſomohl nach der ſchleswigiſchen als holſteiniſchen Seite anſehnlich erweitern , ließ. Ein Theil der Einwohner von Vin : dizier bebaueten den eingebeichten Bobert vor bem Plaß, auf welchem ehemalß das Schlos geſtanden hat , weldoer die Schleuſfuhle ges nennet wird . Diefe macht den zweiten Theil der Stadt aus, und hat den Namen oon der vor dem Schleswiger Thor angelegten Schleu . fe, welche die Ender trennet , alſo daß der Wrm derſelben , welcher oberhalb der alten Stadt fließt , die Ober - Ender , der Haupt from aber die Unter - Eyber genennet wird . Dieſe Schleußfuble wirb pon den Feſtungs werken der Altſtadt mit eingeſchloſſen . Der britte neu , regelmäßig und ſchon erbquete Theil der Stadt, liegt jenſeits der Unter:Ens der auf holſteiniſchem Boden , wird das Neues wert genennet , und hat ſeine beſondere Bes feftigung , welche als ein halber Mond um Die ganze Stadt be: die Altſtadt her liegt. Meht ungefähr aus 600 Feuerſtellen , hat ge meiniglich eine ſtarke Befaßung, und enthalt ein

118

ein königliches Zeughaus , Wagenhaus, und Proviantmagazin , welche Gebäude anſehnlich find. Sie hat zwei Pfarrfirchen , eine in der Altſtadt, bei welcher die lateiniſche Stadta ſchule iſt , und eine im Neuenwerf. In dieser fer wird noch für den rómiſchen Kaiſer gebe. then , in jener aber nicht. Die Stadt hat ihr eigenes Konfiftorium , iſt der Siß des fór niglichen Generalſuperintendenteng überSchless mig und das alte fönigliche Antheil an sols ftein , und des Amt8 Rendsburg , unter defa fen Gerichtsbarkeit die auf dem alten Sdloga grund zwiſchen der Mühlenbrücke und Sdíleuf kuble

gebaueten wenigen

Häuſer flehen ;

es

iſt auch hieſelbſt -1738 ein kommerzienkolle gium oom König Chriſtian VI angedit net worden . Sie hat låbſches Recht . Ihren Urſprung und Mamen hat ſie der alten fes ftung Reinholdsburg zu danken , welche Graf Udolph III im Jahr 1200 erbauet, und Graf Gerhard der Große 1320 wieder hergeſtellt hat, worauf fie einiger Grafen von Holſtein Wohnſit geweſen , nach Eroberung der Stadt Tönningen aber vernichtet worden iſt. 1624 wurde die Stadt von den Raiferlichen , 1643

1 aber von den Schuben eingenommen , nach dieſer Abzug wieder von den Dánen befest , melche ſie 1645 gegen die Schweden tapfer pertheidigten.

1675 wurde hier zwiſden Kids nig

II ) mig Chriſtiax V und

Id i

brecht ein

Herzog Chriſtian Al

Vergleich geſchloſſen.

06

6. Segeberg, ein Städtchen im Wagrien von etwa 100 Häuſern , die Vorſtadt Giea

be

fchenhagen , welche theils zu dem töniglichen Amt Segeberg, theils zu dem oormaligen hers

d

Dol

TO

fe d

zoglich , plóniſchen ungerechnet. Es

Amt Travendahl gehört, liegt unter einem hohen

Kalkberge, welcher ehemals Ulberg hieß. Dica fer mitten in der Stadt liegende Berg , hac zwar von ſeiner ehemaligen Höhe viel verlos ren , iſt aber doch

noch ziemlich hoch

und

fteil , und man hat eine weite und fchone Ausſicht von demſelben. Auf demſelben ließ Kaiſer Luther 1137 ein feftes Schloß erbauen ,, und Siegeßberg nennen , worauß der Name Segeberg entſtanden iſt. Dieſes Schloß ift oft vergeblich belagert worden , endlich aber eingegangen. Das Städtchen iſt zwar oft zerſtört marben , hat Rich aber immer wieder

th

18 Ed

erholet. Es hat vom Grafen Adolph IV gor 1244 das lúbfche Recht bekommen , wela

AN

ches ihm 1260 beftdtiget worden iſt.

21

nad sti Fer

20

aig

1620

war hier eine Zuſammenkunft proteſtantiſcher Fürſten und ihrer Geſandten . Nahe bei dem Stadtchen hat Heinrich

Ranzau 1588 eine Pyramide , und 1590 ei nen Obelist bauen , und beide mit Inſchrifs ten verſehen laſſen . Unter jener iſt eine se pelle $ 4

petle, bei welcher jährlich am Afingſtfeſt eine Predigt gehalten , und an armé Leute Gelo Sudgetheilt wird . 7. Didesloe, eine kleine alte Stabt an der Srave , in Wagrien , welche låtſches Recht pat , und biß ang fünfzehnte Jahrhundert in guten Wohlſtand geweſen , damals aber durch Pländerung und Brand verrüſtet worden und nach der Zeit nicht wieder in Aufnahine gefommen iſt. Die alten Salzquellen , wel. che Heinrich der fome verftopfen laffen , hat ciner von Vieregg wieder , berzaſtellten untera nommen ,

nachdem er 1750 ein tönigliches Privilegium daråber erhalten. 1771 wars offentlich bekannt gemacht , daß man in dein Jahr werbe 5000 Tonnen Salz fieden tona nen , welehes alle Eigenſchaften des lúneburs giſden habe. 8. fåtjenburg ein altes Städtchen in Wagrien , welches 1275 vom Grafen Sera bard I dag lúbiche Recht bekommen hat. 9. Heiligenhafen, ein Ståbtchen in Was

grien , an der Oſtfie , der Inſel Femern ges gen åber , zwiſchen welcher und dem Stadta Meile dhen der femerſche Sund ungefähr Der Hafen , von welchem es den breit iſt. Namen

führt,

liegt eine halbe Viertelmeife

davon gegen Often . Wahrſcheinlicher Weiſe bat es im zwölften Jahrhundert ſeinen Ans fang

bu

EA,

re M

#

121 fang genommen ,

und vermutlich fchon vom

Grafen Adolph IV Stadtgerechtigkeit und das lúbſche Recht erhalten , welches ihr 1305 vom Grafen Gerhard II beſtåtigt worden. 1390 brannte es ganz ab. II. Aus folgenden Uemtern und Landſchaft. 3r jedem iſt 1738 ein Defonomiefollegium angeordnet worden.

1. Da$ Umt Steinburg , liegt theils in Storinarn , theils in Holſtein , und iſt unter allen Aemtern das wichtigſte , weil es die Kremper - und Wilftermarſch begreift. Beide Marſchen haben

ihre Hauptleute und Teichs

gráfen , und der Amtmann iſt Oberteichgrås fe. Jo Juſtizſachen hat der Amtmann das erfte Verhår, und ertheilt Beſcheide ; den Para trien aber ſteht frei , fich davon ſogleich aufs fodbing zu berufen , welches ohne Zuthun des Amtmanns , von 16 Saußleuten und sem Dingvogt gehalten wird. Das lodding der Wilftermarſch wird in der Stadt Wilſter

Db ll

gehalten am Markt, nahe bei der Kirche, urt ter freiein Himmel , das Rodding der frem permarſch aber wird zu Krempe im Vogtei. hauſe gehalten. Von beiden loddingen geht

ik

die Uppellazion an das für beide Marſchen gemeinſchaftlich verordnete Sóding , welches aus zwölf ſogenannten ſichern Holfen beſteht ,

20

ing

dgren

aus der

Kremper : und 6 aus der 23:17

122 Wilſtermarſch auf Lebenslang Beſtellt werben , Es wird daſſelbe entweder ju Krempe, oder gu Jbehoe in der ſogenannten Burg gehala ten , und von demſelben geht die Appellazion an das Oberamaðgericht. Die Kirchen und Prediger dieſes Amts , ſtehen unter dem mún . Herborfifchen Konfiftorio , unter welches auch die Prediger in den Städten Slúcſtadt, Krempe , Wilſieć und Sachoe , die Prediger der im Bezirt dieſes Ames belegenen adelia chen Kirchen , und der Kirche auf der Horſt, Der Amtmann zu Steinburg hat gehören . den Vorlik in demſelben, die Affeffores aber find, außer dem Probſt, ( dazu gemeiniglich der Dberprediger gu Shehoe ernannt wird , die Hauptprediger der vorhin genannten vier Erådte ; und der übrigen Landgemeinen , ar der Zahl 21 , mit Ausſchließung der Diafos nen . Der Amtsverwalter des Amts Stein burg iſt

Sekretår deffelben.

Der Umtmann

diefes Ames hat feit langer Zeit feinen Siß Es iſt oben ſchon anges zu Seehoe gehabt. merkt worden , daß unter das Amt Stein burg das tand , welches aus den niedergeriſs ſenen Waden der Stadt Krempe entſtanden iſt, und die Gegend in der Neuftadt Joehoe, welde bie Burg genannt wird, gehöre. Sonft aber beſtibt es 1

1)

Ju હ .

123 1,

#

1 ) Uuß der Wilſtermarfd); und dieſe aus 6 Kirchſpieloogteien , welche finid : ( 1 ) Die alte Seite , in llrtunden , vetus terra , nord- und oftmárcs . Der Stadt Wila fter , bazu 12 Derte , und das Landrecht in der Stadt Wilfter geboren : und ( 2 ) Die neue Seite, füd - und weſtwärts diefer Stadt , dazu 16 Derter geboren. Beia de find in die Stadtkirche zu Wilfter eingea pfarrt, welche Kirche im Steinburg liegt.

Eebiet des Amts

( 3 ) Berenflech, dazu 6 Oerter gehören , und deren Pfarrkirche im Dorf dieſes Nas mens iſt. (4 ) Werdelsfleth , dazu g Derter gehos ren , und deren Pfarrfirche auch im Dorf dir fes Namens ift , welches beim Einfluß der Stór in die Elbe liegt , daher dafelbſt zou und . lizent , und von den fremden Schiffen auch Rafeng Id entrichtet wird .

( 5 ) Brochdorf , von 6 Dirtern , und ( 6 ) St. Margarethen , von 13 Dertern, welche ihre Kirchen in den Dörfern dieſes Mamen haben , in welchen beiden Schiffzou erlegt wird . 2 ) Aus der Krempermarſch , und dieſe au8 8. Ki: chſpielvogteien , welche ſind : ( 1 ) Neuenbrock, von 6 Dertern , deren Kirche im Dorf siifis Namens iſt:

( 2 ) Ho :

124

a

(2) Hohenfelde , welehe

auf der

Seeft

belegen iſt, 7 Derter begreift , und ihre Sira che im Dorf dieſes Namens bat.

/

(3 ) Sresentop , von 5 Dertern , wela che zu Krempe eingepfarrt iſt , und an der ren Ende

s

Die Schanze Steinburg , mit dem das zu gehörigen Dorf liegt, von welcher das Amt Den Damen hat , weil der Amtmann vor geiten darin gewohnt hat.

Sie

iſt mit cio

mer fleinen Beragung verſehen. ( 4) Sáberau , don 4 Dertern , deren Sirehe im Dorf diefes Namens iſt. ( 5 ) Kammerland , von 4 Dertern , wel dhe zu Sáberau eingepfarrt ſind. ( 6 ) Elstop , von 4 Dertern , und G Krempdorf, son 3 Dertern , welche zu Krempe eingepfarrt ſind. ( 8) Borsfleth , von 9 Dertern , welche

ihre Kirche im Dorf dieſes Mamen haben . 2. Das Umt Segeberg , liegt ebeils in Die jellige Wagrien , theils in Stormarn . Gerichtsverfaſſung deſſelben in weltlichen und Kirchenſachen , ift, 1743 durch eine beſondere tónigliche Verordnung eingerichtet worden. Das Amtsgericht beſteht aus dem Amtmann als Präfes, und aus dem Umtsperralter , Haus - und Kirchſpielvogt zu Segeberg , leeßen , Bornhövet , und den Kirchſpielvogten iu

ene

3

i

Big nt

101

3

* Brantftebt and Spaltenkirchen , als Uffeſſo ren. Es wirb zu Segeberg jährlich zweimal

gehalten. Der Umtmann giebt bei vorhan. dener Gleichheit der Stimmen , den Ausſchlag, und der Umtsverwalter ift zugleich Sekretár In dieſem Gericht. Das Unterfonſiſtorium des Amts und der vier Städte , Segeberg , Dibebloe , fútjenburg , und Heiligenhafen , beſteht aus dem Amtmann als Präſes , wels ther , wenn die Stimmen gleich ſind , den Uusſchlag giebt , dem Probſt zu Segeberg , dem Mitprediger daſelbſt, und den Predis gern zu Beeßen , Bo nhóvet , Warder und Pronſtorf. Uußer dieſen beſtandigen Beis figern , können auch die übrigen Prediger der ſegebergiſchen Probftei , wenn e $ ihnen bes liebt , dabei auf ihre Koſten erſcheinen , und haben alsdenn als wirkliche Mitglieder Six und Stimme. . Der Umtsverwalter führt als Ⓡefretår das Protokoll. Es wird jährlich dreimal zu Segeberg gehalten . Zu dem Umt gehören : 1 ) Die Kirchſpielvogtei Segeberg , wele she begreift : 1 ) Das zum Amt Segeberg gehörige Une theil an Sieſchenhagen , welches eine Vora ftadt der Stadt Segeberg , nahe bei der chulgebåude , Die Kirche , das Erave iſt. und

1

1 26

und die

Prebigerhäuſer

liegen auf Umco

grund. ( 2) Achtzehn Do: fer. 2)

Die

Pecking ,

von

Kirdſpielvogtei 5

Dörfern .

leégen

oder

fecßen iſt ein

Pfarrdorf. 3 ) Die Kirchſpielvogtei Bornhébet , don Dörfern , bei deien Pfarrdorf Bornedret 1227 eine Edlacht arrifchen tein seniſchen Könige Waldemar II und dem Grafen Adolph IV, zum Nachtheil des erſten , vorgefallen iſt. Es find auch vor Alters biefelbft unter freiem Himmel die Zufan mentiufte di8 hole ſteiniſchen Adels angeſtellt worden . Anmert. Obige drei Kirchſpiele werden bon einem Kirchſpielvogt perfehen , der zugleid alzeit Hausbogt der ganzen Amts ift. 4) Die Kirchſpielvogtei Bramſtedt, wel che auß i Flecken und in Dörfern beſteht. Der Flecken Bramſiebt , hat ſeinen Namen von der durchfliefenten ſchiffbaren Aue Bram . Er beſteht ungefähr aus 120 Sauſern , nnd hat eine Pfarrkirche , iſt auch der Siß des Amtmanns des Amt8 Segeberg. In feiner Mitte ſieht auf einem freien Plaß eine No: landbſäule. 1081 ward aber nahe bei dem Sleden ein Geſundhrungen entdect , und von vielen Kranken mit augenſcheinlichem Nußen

gebraucht

197 mo gebraucht. Erłam 1761 von neuem in Ruf. Zwiſchen Grafen Gerhard dem Großen und Grafen Adolph zu Scauenburg , iſt hieſelbſt ein Treffen vorgefallen , in welchem der lebte geſchlagen , und als er ſich unter der Biúde perftet batte , gefangen genommen wors den .

5 ) Die Kirchſpielvogtei Kaltenkirchen , von 15 Dörfern , hat pon dem Pfarrdorfe Raitentirchen den Namen. Auf dem Wafente dorfe und Alſter ,

Henſtedter

welche

zu

Felde entſpringt die

Samburg in

die

Elbe

geht. 3. Das Umt Rendsburg , liegt in Hols ſtein. Das Umthaus iſt in der Stadt Rendsburg , wofelbſt für jedes Kirchſpiel von deſſelben Gericht8mánnern Ding und Recht gehalten wird.

Die Umtskirchen

ſtehen uns

IN

ter der rendsburgiſchen Probſtei, und unter dem damigen Koſiſtorio , in welchem aber kein Pandprediger fist. Das Amt beſteht aus 6

EIN

Kirchſpieloogteien , welche find : 1 ) Die Kirchſpielvogtei Raumohrt , oder platdeutſch Rumohrt , von welcher die Stadt Diſtrift fgft ganz eingeſchloſſen mit ihrem

80

May

ilthe

wird . . Sie begreift 21 Dörfer. 2) Die Kirchſpielvogtei gevenſtedt, welche in dem Dorf dieſes Namens die Pfarr firche hat, das Dorf ſelbſt aber gehdrt zum Kirche

1-28 Kirchſpiel Raumohrt.

Sie

beſteht aus II

Dörfern und 7 einzelnen Häuſern , die beſona dere Namen haben. 3 ) . Die Kirchſpielvogtei Nortorf, von 23 Dörfern , und zwei einzelnen , beſonders bes Sie hat den Namen von nannten Häuſern. dem Pfarrdorf Mortorf. 4) Die Kirchſpielvogtei Hohenweſtedt , pon 17 Dörfern , und 5 einzelnen , beſorts derd benannten Häuſern. Sohenweſtedt iſt das Pfarrdorf , welches 1708 mit der Kira she abbrannte. 5). Die Kirchſpieloogtei Schenefeldt , von 24 Dörfern , und 3 einzeinen befonder : bra nannten Häuſern . dorf. 6)

Schenefeldt iſt das Pfarra

Kirchſpielvogtei - Sellingbuſen , welche auß 1 Flecken und 9 Dörfern beſteht. Die Kirche iſt im Flecken Rellinghuſen , woa ſelbſt eine Brücke über die Stór gebauet iſt . Die

Dieſer Drt hat erſt 1740 fleckengerechtigfeit erhalten . Sarlhuſen , ein , fånigliches Gut war vormals abelich. Anmert. Hier kann am füglichften des abeliden Gucs oder fogenannten Amts Hanrau gebadet werden , ju welchem das Kirchſpiel Haut marſd gebort. Mit demſelben ſind die Ran. gauen anfänglich belehnt , und 1525 iſt es ih. nen berfauft worden. 1613 faufte es die to nigliche Kammer wieder an fido får 11100W Riblr. vertaufte abes 2064 mieber an Pamer

TO

1 6

129 Paul von Fringenberg, jedod mit Vorbehalt der Sontribuzion ; es wurde auch ausgemacht daß es allein unter föniglicher Hoheit Arben folle, daher es unter der Regierung zu ölůđ . Atadt ſteht. Jeft gehört es einem von Kue mobr. 4. Die faridſchaft Såder - Ditma: ſen . Von dem Lande Ditmarſen oder Ditmarſchen iſt hier zuvörderſt überhaupt etwas anzuf ha ren. Es liegt zwiſchen der Elbe und Ender an der Nordſee , iſt 7 Meilen lang , und faum 4 Meilen breit. In der Landesmátrifel ſt ht es auf 1425. Pfúge , jeden zu 232964 Mora gen gerechnet , wovon aber faimaus Marſchland , hingegen aus Geeſt beſtehen. Es führt jáhrlich vielWeizen , Roggen , Girs fte , Haber , Buchmezien , Raplaat, Erbſen , Bohnen , fetteś Rindpieb , fette Schafe und Gånſe , auch Käſe und Butter aus. An fia fchen hat es einen Uiberflus. Konig Seins rich I übergab diefes Land der Regierung der Grafen zu Stade . Als die Ditmarſen

ha 1144 den letzten Grafen zu Stade Rudolph erſchlagen hatten , kam die Grafſchaft Stade an Herzog Heinrich den löwen zu Sachſen, welcher den Tod deß umgebrachten Grafen an den Ditmarſen 1148 råchte , uno pie zu Paaren trieb .

U18 er

in

die

Acht

e: klárt

worden war , rente ficy Hartwich , Erzbiſchof zu Bremen ,, in den Befig der Grafſchaft 3 Bufd . Erdbeſør. 22. B.

@tabe , jwang auch die Ditmarfen zum Ge horſam , beren land R. Friderich I im Jahr Allein, 7180 an das Erzſtift geſchenkt hatte. bieſe riffen ſidy bald wieder von dem Erzſtift 108 , und begaben fich unter den Schuß des Waldemar ; doch Biſchofs ſoleswigiſden ſtuud ihnen auch dieſe Herrſchaft nicht lange an , ſondern ſie regten ſich wieder in Freiheit, untermarfen ſich aber der geiſtlichen Gerichts Die Grafen barkeit des Erzſtifts Bremen . zu Holſtein verſuchten zwar mehrmals , die Ditmarſen, unter ihre Botmaßigkeit zu brin gen , konnten aber nichts aufrichten. Der åniſche König , Chriſtian I, ließ ſich vom K. Friderich III mit Ditmarſen belehnen und es dem Herzogthum Holſtein einverleis ben laſſen : allein , die Ditmarſen wollten ſich ihm nicht unterwerfen , ſondern wendeten fich an den Pabft Sixtrus IV , welcher 1476 die vom K. Friderich geſchehene Schenkung ihres Landes an das Erzſtift Bremen , beſtåtigte und nahmen einen Statthalter vom Erzbi fchof an , in der That aber blieben fie ein freies Volf. Der Däniſche König Johannes führte 1500 einen unglüdlichen Krieg mit ih nen , hingegen R. Friderich II , und die Hera zoge , Johann und Adolpb , brachten ſie endlich 1559 ganz unter ihre uud theilten daß land. 1568

Botmåfigkeit , in drei gleiche Theile

131

Bt

3:

(1 cle

ra

fi

Elke

et of

U18 Herzog Johantt 1580 ftasb wurde ſein Untheil zwiſchen St. Friderich II und Serzog Udolph getheilt, und dieſe Theia Tung dauerte nachmals fort , ſo daß der Ko nig von Dänemark die fübliche Sälfte des fandes von 712 Pflågen , und der Herzog bie nördliche Hälfte , auch von 7121 Pflúa Sheile.

gen , befag. Der Landſchaft Súder - Ditmarfen , iſt ein königlicher Gouverneur und ein landvogt vorgefert. verwaltet Das Gouvernement Stat Schl könig thal esmig liche der ter über und Holſtein. Der fandoogt und die ſámtlis chen Kirchſpielvogte halten das Zivil- und Kriminalgericht , wobei der Gerichtsaktuarius das Protokoll führt. Der Landſchreiber bebe und berechnet einen Theil der landebherra fchaftlichen Gefälle, einen andern Theil aber trägt die landſchaft durch ihren Landespfen: nigmeiſter unmittelbar an die königliche Halle ab , nachdem ihm folche von den Kirchſpiel8 einnehmern geliefert worden ſind. Für ges wiſe Ungaben haftet die ganze Landſchaft dem Könige , und nicht ein jedes Kirchſpiel. Das unterkonfiftorium diefer Landſchaft ift Den Vorlik in demſelben haz zu Meldorf. ben der Landvogt und Probft ; die Beifiker find die melborfiſchen Kompaſtores , und drei Landprediger , abwechſeln . melche Der 92 Kirchi

1

+ 132

Kirchſpielſchreiber

zu

Neldorf

iſt Sefrétår

Die Kirchſpielvogteien liegen theils in der Marſch , theils auf der Geeſt. 1 ) gn der Marſch find folgende Stir cha

deſſelben .

ſpielvogteien. ( 1 ) 'und ( 2) Die Süder - und Norder vogtei Meldorf. Der Hauptflecken Meldorf liegt an der Miele , iſt vor der Eroberung deß landis fiſt geweſen , und hat Stadtreche Er ift te , Bürgermeiſter und Nath gehabt. der Siß des weltlichen und geiſtlichen Ge richtb. 1500 und 1559 wurde er im Sturm Die 1538 brannte er halb ab . erobert.

Kirchdorfer Windbergen und Buſenwurth ges Bei Delförúg hören zu der . Súdervogtei. ge baueten die Holſteiner 1403 die Feſtung Marienburg auf : ſie iſt aber , nach der Nies derlage Königs Johannes , von Sen Dit : marſen zerſtört, und der Schlatewald - genen. net worden . ( 3) Die Kirchſpielvogtei Wöhrden , als ten königlichen Antheils , enthält den Fleden , Wöhrden , ſonſt Alden worden , welcher von Der Friderichsga mittelmäßiger Größe iſt. k es Landes , welches Stüc befog iſt ein groß 1704 eingeteichet worden iſt. Stitchſpielvogtei, Barlt. Das 5 ) Die Kirchſpielvogtei Marne. Kirchdorf Marne , hat ehedeſſen ein Kloſter ges 4) . Die

3

133 gebabt , welches Marienehe geheißen hat , woraus der Name Marne zuſammen gezogen St. Michaels Donnen iſt auch ein Kirch iſt. Ju dieſer Kirchſpielvogtei liegt der Dorf. Sophienfog, welcher 1717 eingeteichet wora ben iſt: 6) Dic Kirchſpielvogtei Brupsbåttel. Der Fleden Brunsbüttel liegt an der Elbe , über welche hier eine Fähre geht. ( 7 ) Die Kirchſpielvogtei Ebdelad . 5 ) Auf der Geeft liegen folgende Kircha

Spielvogteien. Kirchſpielvogtei Burg. IN ( 1 ) Die derſelben hat ehedeſſen an der Wolferbau das feſte Schloß Boclenburg gelegen , wela shes nach

1559 geſchleift worden iſt.

( 2 ) Die Kirchſpielvogtei Süderbadſtedt, (3 ) Die Kirchſpielvogtei Nordbadſtedt,: Die fehr dünne ges alten königl. Antheils .

wordene Hölzung Xiefeword , war ehederſen zwiſchen dem Könige und Herzog' gemeina fchaftlich . ( 4 ) Die Kirchſpielvogtei Ulbersdorf. ( 5 ) Die Kirchſpielvogtei Hemmingſtebe. Sie hat etwas Marſchland. In derſelben

erhielten die Ditmarfert 1500 großen Sieg.

Den bekannten

OM 93

2. Das

134

2. Das ehemalige herzoglich - plóniſche Antheil.

Friderich 1724 AIB . Herzog Joachim ohne männliche Erben ſtarb , nahm Herzog Friderich Karl , deſſelben hinterlaſſenes land EB mit königlich däniſcher Hilfe in Beſik . widerfeste fich zwar der zu Rehtwitch

wöha

nende Herzog Johann Adolph Ernſt Ferdia nand , ſtarb aber 1729 gleichfals ohne Erben , worauf s. Friderich Karl 1731 vom Raiſet bie Belehnung , in Anſehung dieſes reines Antheils am Herzogthum Hoiſtein , empfieng, RRei der Herzoge feine männliche Erben hatte, die Herlogrzu Auguſtenburg und Glück, burg , ſich ihres Erbrechts an dem pléniſchen fande begeben hatten : errichtete König Fria derich V im Jahr 1756 mit dem Herzog

PRO

einen Erbfolgevertrag , vermoge deffen fein Cand dem königlichen Hauſe zufallen follte , wenn er ohne männliche Erben abgienge. Dieſes geſchah 1701 , worauf der König das Land in Beſitz.nahm . Es liegt dieſes Land in Wagrien , und beſteht aus 5 Aemtern , welche jekt unter 2 Amtmannern ſtehen , nämlich pión und Uhrensbóc unter einem und Neinfeld , Kehtwiſch und Travendahl una ter dem zweiten.

1 ) Das

36 1. Das Umt plón .

30

In demſelben liegen

1 ) Pión , eine Stadt , welche mehretta theil8 mit dem großen und kleinen See umge = ben , und in die Alt - und Neuſtadt abgetheia iſt, welche lerte zum Amt gehört. In jener iſt die Pfarrkirche und eine lateiniſche Schule. Vor dem fübecker Thor iſt eine Vorhabt. Das Schloß , welches ehemals die herzoglilt che Neſibenz geweſen iſt , und welches Herzog Joachim

F Dll

Ernſt neu

und regelmäßig erbauet

bat , liegt auf einer anſehnlichen Höhe , und hat eine ſchöne Ausſicht. Gegen Weſten iſt , nachſt den Stålen , ein Garten , neben denta

$ felben ein Thiergarten , und am Ende deſſela ben eine Waſſerkunſt, welche Das Waffer nach dem Schloß treibt. Zur Seite iſt ein großer Küchengarten , und weiter in den See hineir liegt auf einer Inſel ein angenehmer luſtgar ten. Die Stadt hat 1236 vom Grafen Udolph IV. das lübſche Recht bekommen . Sie iſt viermal ganz abgebrannt. 2 ) Fegetaſch , ein Zolórt. 2. Das Amt Uhren8b8d , in welcher 1 ) Ahrensböc ,

ein Flecken mit

einetti

1 landebherrſchaftlichen Thiergarten.

Schloß,

Borwert und

2 ) Die Kirchſpiele Gniſſau , Gleſchendorf Kurau und Süfel.

3 ) Dic

136 3 ) Die adelichen oder Ordnenberg , Gniſſau und Wulfsfelde find , dermoge eines 108i, zwiſchen König Chriſtian V und Here zog Johann Adolph zu plón errichteten Vera gleid , von den gewohnlichen fandeßabgas ben befreiet , und in Anſehung aller Rechte den herzoglich - ploniſchen Aemtern gleich gies macht worden . Sie find zu dieſem Umt ges ſchlagen. 3. Das Umt Neinfeld , in welchem Der Fleden Neinfeld , welcher in eis I Het ſchöner Solzung liegt , und ehedefſen ein alte fürftliches Sdlog batte .

2 ) Das Kirdſpiel Zarpen . 4. Das Amt Behtriſch , in welchem 1) Srade , Edhloß lich ein

Nehtmiſch ; ein Dorf, jenſeits der unweit Didebloe , deren ehemaliges abgebrochen morden . Es iſt eigents abeliches Gut.

2 ) Das Kirchſpiel Weſenberg. 5. Das Umt Travendahl , zu welchem Daß unweit Segeberg beim Dorfe Groß . Cladenbrágge belegene anſehnliche Fuftſchloß Travendahl , wofelbft 1900 der bekannte Friebe gerchloſſen worden , ein Antheil an Gieſchenhagen bei Segeberg,

der

daran lica

gende Ralfberg , Herrnmáble an der Trave , uno unterſchiedene Dörfer gehören.

6. Das

9 nd

3

20

Eb

! 137 ( . Das abeliche Kut Stodfee , mit welchem es eben dieſelbe Beſchaffenheit hat , welde oben bei den zum Umt Ahrensbóc gea 1 fchlagenen adelichen Gütern angeführt worden. Der Herzog beſaß auch die abelichen Güter Clevek , Peemen , und Sdlammien. II. Das bormalige herzogliche Antheil am

Herzogthum

Holſtein .

begreift 1. Folgende Stådte.

Kiel , Kilia , boer wie einige wollen Chilonium , eine Stadt , liegt in Solſtein an einem Meerbuſen der Oſtſee , und hat eie Sie ift wohlgebaueta nen bequemen Hafen. und bat ein Schloff." In der Stadt und den Vorſtåbten ſind ungefähr soo Häufere Außer der Stadtkirche iſt hier noch die Klos 'ftet fir che , die Schloftirche , und eine Kapelle

50 $1

beim $ oſpital zu St Jürgen , am äußerſten Auf dem Schloß iſt Ende ber Borftade.

die

noch jeigt eine ruffiſch - griechiſche Kapelle. Die Stadt hat ihr beſonder ? Konſiſtorium , von welchen an das Oberkonſiſtoriuin appela Die biefige Univerſitát hat Hers lirt wird . zog Chriſtian Albrecht 1665 geſtiftet. ſind ihr von den Einkunften des Arts Bors Det holm jährlich

6000 95

Nihira

angewieſen , jest

138 jeßt aber hat fie

größere Eintánfte.

neuerbaute akademiſche

Kollegium ,

Das welches

bem Schloß gegen über ſteht , iſt 1768 vous Die Aufo endet und eing ? weihet worden . nahme der Stadt wird nicht wenig durch den hicſigen jährlichen Umſchlag befördert, welcher in einer Zuſammenkunft der houfteiniſchen und ( chleswigiſchen Edelleute ,

und

vieler andern

vornehmen , Perfouen jur Umſeßung , Ausa leibung und Wiedereinforderung ihrer Sela ber beſteht. Dieſes Geldverkehr währt acht Tage , und zugleich wird ein anſehnlicher Jahrmarkt gehalten , der am heiligen Dreifó nigtag ein , und am Abend vor Maria Reia nigung wieder ausgeläutet wird. Die octavæ trium regum , alß die fogenannten Zahlta ge , gehen eigentlich vom 7ten biß auf den 14ten , Mittags um 12 úhr , nach jeßiget Gewohnheit aber bis auf den 17ten Janer, oder Antonstag , Mittags um 12 Uhr , wela che brei lezten Tage die Reſpittage. genennet werben , vor deren iblauf man den in der Zahlung fäumigen Schuldner nicht ins Einla. ger forbern fann. Die Schuld s und Pfanda perfchreibungen werden faſt allezeit Satirt in oétavis trium regum , gureifen aber auf einen gewiſſen Tag in oder nach deinſelben , wie denn auch darin berſprochen wird , dass bie Wiederbezahlang

in

octavis trium re gum

139 gum des nachſtfolgenden Jahrs , oder in den erſten 0. T. R. nach der beiden Tbeilen vor gohanniddag freiſtehenden Lobkündigung zu leiſten . Der Rangleirath Chriſtiani hålt dafür, das Kiel von einem Fárften aus den Billun giſchen Stamm , und wo nicht von Bernhard I, Doch von Bernhard II erbauet , und alſo ſchon im eilften Jahrhundert eine Stadt gea weren , nach 1072 von den Slaven zerſtört, unterm Grafen Udolph II aber wieder herges ſtellt worden ſer . Die Stadt bediente ſich anfänglich des ſchmeriniſchen Rechts , Graf Adolph III aber ertheilte ihr das lúbrane Recht, welches ihr ſein Sohn, Graf Adolph IV , 1352 beſtåtigte. Vor Ulters hat ſie mit zu den Hanſeſtadten gehört , auch eine Beitlang die Stapelgerechtigkeit, in Anſehung aller aus Dånemark nach Deutſchland , und aus Deutſch land nach Dänemark gebenden Waaren , ges habt , welche ihr Graf Johann III vom das niſchen König Chriftoph II berſchaffte.

im

Jahr

1320

2 ) Oldenburg oder Ukenburg , von den Penden Stargard genannt , ein Städtchen in Wagrien , welches vor . Ulters cine anfehn liche Stadt gemoefen iſt.

Kaiſer Otto I ftif

tete sierloft , vermuthlich im Jahr 248 , ein Bisthum , deffen Kirchſprengel der Erzbiſchof >

Ulbrecht zu Samburg 1058,

1

ohne Einwillia gung

140 åa r8 einrich8 II gung Kaife H I , in drei Bilth e t il en ines ieb mer verthe , von welch e hier verbl , rg u b ens s e s l e e k ein zu Ra , und ein zu Med egt e Das burg . angel wurb . e t ch g g i o e r z l n r r i ve He He der Lóme nach lúa h g n u g e thlic e h beck , welc Verl vermu 1158 bes m hu ſt ſen ber erft fchloſ , das heBtist Baſelb a ei n w t e e 4 d g 6 r e n t 1 1 ei wo iſ . Di Stad iſt r 0 5 s h 0 6 d n n m u Ja 10 un 11 vo de Wens l a m r e ſtet e g h den , und nat noch einni , verwü n e e t worb . 1773 brann hier über 146 h r p e ilte 5 l ſ Ado Hau ab . IV erthe ihr 123 e h t das lübſc Nech . 3 ) Meuſtadt , ein Städtchen in Wagrien, an einem Meerbufen der Oſtſee , in welchem ein tiefer und geräumiger Hafen iſt. Die bieſige Burg iſt in neuern Zeiten zum Behalta niß für Staatsgefangene angewendet worden. Graf Johann II beſtätigte dem Stadtchen 1293 das lúbiche Recht.

2. Folgende Uemter und Landſchaft. 1 ) Das Umt Kiel, liegt theils in Holſtein , theils in Wagrien , hat einen fruchtbaren Boden, und begreift den Fleden Brunswyd oder Braun fchweig , welcher eine Vorſtadt vor Kiel ab : giebt , faſt das ganze Pfarrdorf Schönfirchen , 110ch 8 Dörfer , unterſchiedene Häuſer in 2 El find auch Dörfern , und einen Meierhof. die herzoglichen Domainengüter

Trondhagen un

141 und

Warleberg

dazu

gefchlagert

worden .

Doch Warleberg iſt jeßt ein zum Herzogthum Schleswig gehöriges adeliches Gut , und Crondhagen wurde 1667 mit adelicher Pria vilegien veräußert , und als es der Großfürſt Peter : Fedeorowitſch

1760 1 wieder an fich 4 69 Es ſoll in guten Jahren 8 bis 10000 Rthlr. eintragen. Zu demſelben gehdren der Meier. hof Sdwartenbed und 8 Dörfer , überhaupt

mehr als 200 familien , welche 1708 der Leibeigenſchaft gånzlich entlaſſen , und zu freien eigenthümlichen Beſigern ihrer Wohnſtellen ge macht worden . 2) Das Aint Bordiðholm , liegt in Hollo ſtein , hat eine angenehme Segend , einen fruchtbaren Boden und gute Holzungen . Es beſteht aus 234 Dörfern , welche in die Kirchſpiele Bordißholm , Brügge und Flints, bec vertheilt ſind , es gehören auch das Dorf Sachſen und , welches am Fluß Wilfter liegt, und einige Höfe dazu. Der Umtsſik Bordisholm hat eine angenehme Page auf einer Höhe, und iſt dor Ulter ein Kloſter geweſen , welches von Neunmünſter hicher verlegt , 1566 aber in ein Gymnaſiun verwandelt worden , nachy deſſen Untergang der Univerſitat zu Kiel jährs lich 0000 Thaler von den Einkünften defels ben zugelegt find ; die geſamten Einkünfte des Amts

f 142

Umts

aber mogen

jährlich ungefähr

18000

Rthlr. betragen . In der ſchönen Pfarrkirche find unterſchiedene Merkwürdigkeiten anzutreffen , und in einer Kapelle iſt Herzogø Karl Frides richs Leichnam beigeſert worden. Sonſt iſt hier 1622 zwiſchen König Chriſtian II und Herzog Friderich ein Vergleich errichtet mora den. 3 ) Das Amt Noumánſter , beffen Boten größtentheils aus Seide und Sand beſteht , und zur Schafzucht gut iſt , liegt in Hola ſtein , und enthalt i Fleden und 201 Dórfer. Ich bemerke ( 1 ) Neumünſter , einen Flecken an der Schwale , welche ihn in zwei Eheile abtheir kleinen Fle kt , nåmlich in den großen und cken : jener hieß vor Alters Falbera , dieſer Wippendorf oder Worpéndorf ; in jenem ers richtete Der Auguſtinermond Vicelin 1128 ein Mönchen - und Nonnenklofter feines Dr dens, welches entweder 1328 ober 32 nach Bordesholm verlegt worden , in dieſem iſt die Pfarrkirche, in welche 17 i biefige Umtsdorfer eingepfarrt find. Auf der Stelle des vormas ligen Kloſterf iſt jeßt ein Zuchthaus. Sonft iſt hier eine Suchmanufaktur. Großaſpe, ein Pfarrborf, in depo fen Kirche noch zwei Umtßdorfer eingepfarre find.

4) Das

143 4) Das Amt Oldenburg , tiegt in Wa. grien , und hat ſeinen Namen von dem oben angeführten Städtchen .

Es begreift 9 Dóra Die Umebunterthas fer und 4 Pachtſtücke. Sonſt nen ſind noch jeħt leibeigene Reute. gehört dieſes Umtnichtmehr dem Landebherrn , ſondern iſt 1768 zu den Fidcfommißgütern der . júngern herzoglich - gottorfiſchen Linie geſchlagen worden , doch gehen die Appellas zionen aus dieſein jebigen fidefommißamt an Das gludflådtiſche Oberamtbgericht. 5 ) Das Umt Cißmar , liegt auch in Was grien , und die Umtsunterthanen ſind noch Das Amthaus iſt vor jeħt leibeigene leute. Alters ein Benediktiner Mönchenflofter gewes ſen , welches Graf Udolph IV im Jahr 1237 geſtiftet hat. Das Amt begreift die Flecken Grube und Grømbs , vor Alters Gróbeniß , welche Pfarrkirchen haben , und das vormg . lige adeliche Gut Koſelau , welches jest don dem Amtmann ald ein Borwerk mit verwala tet wird. 0) Das Umt Trembisbúttel , liegt in Stormarn . Es war chedeffen ein adeliches Gut , melches Luder Solfte , mit Remillia gung Königs Chriſtians I, und mit Borbea balt des Wiederkauf) , 1474 an Sperzog Johann zu Sachſen - Lauenburg peräußerte. 1571 lieb

Adolph , Herzog

zu Schlesmig

144 und Holſtein , Geld darauf , wofür er eß in Befit befan , und 1649 ' wurde es dem Hera 30g Friderich von Holſtein gegen eine Suma me Seldes ganz eingeråumt. Es begreift das Pfarrborf Barchtebeide , das Dorf Trembsa búttel ,

noch

in

Dörfer,

und einen Hof.

In demſelben iſt auch der adeliche Spor Tang= ſtiede belegen , hören .

zu welchem

vier Dörfer ges

7 ) Das Umt Trittau ; liegt auch in Stormarn . Es begreift die Pfarrdórfer Irits tou , in welchem das Umthaus iſt , Ed oder Eichede , Siect , Bargſtedt ' und Alt - Xalefs : ſtedt , und über 20 andere Dörfer. Die fo . genannten 7 Núhmero drfer , Menendorf , Didenfelde , Bramfelbe , Eteilshope , Alſtera dorf , Saſſel und Bargſtedt , find 1750 an : die Stadt Samburg wiederkäuflich überlaſſen, 1708 aber von derfelben an das großfürſt lich - holſteiniſche Haus zurückgegeben worden . 8 ) Das Umt Reinbeck , liegt gleichfaux Das Schloß oder der Amts : in Stormarn . fiß Reinbeckhof , iſt biß 1530 ein - Kloſter Uußer dem Pfarrdorf Steinbeck , geweſen. gehören noch 23 Dörfer , und unterſchiede. ne Höfe und Mühlen dazu . El find 1750 davon 11 Geeſtdörfer , o Marſchländer , 3 Pacheſtúde , 6 Zéte , und 7 Mühlen an die Reichsſtadt amburg miederkäuflich überlaffen ,

145 dieſer aber in dem 1708 getroffenen Vergleich , bis auf gewiſſe unten beim Ges biet der Stadt Hamburg angeführten Estúce

son

zurúcfgegeben wordin. 5. Die landſchaft,

Norder : Ditmarſen .

Die Angelegenheiten derſelben beſorgen die ſogenannten Vorſteher des landes , melche find der Pfennigmeiſter, bei welchem die land. ſchaftsfaſſe iſt , die Kirchſpielvogte, deren

in

jedem Kirchſpiel ordentlicherweiſe einer iſt , und in Vollmachten, daß iſt, Gevollmächtiga ten ,

deren jedes Kirchſpiel zwei oder drei

hat , und welche Landes - und Kirchſpieléges volmachtigte , genennet werden . In kleinen Nechtsſachen haben die Kirchſpielvogte einige Gewalt , allein , wendet man ſich welder

in wichtigen Rechtsſachen zuerſt an den fanboogt ,

alle Sonnabend

Parteien

vor fich

hat , und ihre Streitigkeiten beizulegen ſucht. Wer mit ſeinem Spruch nicht zufrieden iſt beruft ſich auf das ganze Gericht, welches aus dem landvogt , Bandſchreiber , und den geſammten Kirchſpielvogten beſteht , und von dieſem Gericht wird an die fonigliche Kanzlei zu Glúcftadt appellirt. Es wird aber das Gericht in das Lundener und Hender Gericht abgetheilet , weil es ſowohl zu Lunden als Hende gehalten wird . Zu einem jeden See richtsdiſtrikt gehören beſondere Kirdſpiele ; eB Büro , Eroberør, 22. 8 .

hat

146 hat aud ein jeder ſeinen eigenen Sandrareid ber , welcher bei dem Gericht das Protokoll führt , und außerdem in ſeinem Diftrift die landesherrſchaftlichen Einfünfte hebt. Das Unt terkonfiftorium , oder , wie man es hier nens net ,

der Kaland ,

wird

alle

Jahré ,

und

zwar wechſelbmeiſe zu Funden und Hende , gehalten , und beſteht aus dem Landørgt , dem Probſt und den geſamten Predigera . Der landſchreiber führt das Protokoll. folgen nun die Kirchſpielvogteien , in welche dieſe fandfchaft abgetheilt iſt. 1 ) Die Kirchſpieloogtei Lunden , zu wela cher gehören : ( 1) Lunden , ein Flecken unweit der Ena Ber , welcher zwar 1529 Stadtgerechtigfeit erhalten , aber 1554 wieder verloren haf. Hier wird das Gericht über eine Hälfte von

Norderditmarſen gehalten. Pfarrkirche find , Dörfer . (2) St. Annen , ein 2) Die Kirchſpielvogtei welcher die Pfarrdörfer

In die hieſige eingepfarrt. Pfarrdorf. Neuenkirchen , in Neuenkirchen und

Hemme ſind. 3 ) Die Kirchſpielvogtei Wellingbuhren, in welcher (1 ) Weslingbuhren , ein (døner Flecken ,

Seffen neue

1738

eingeweihete Pfarrkirche

die ſchönſte im Rande ift,

(2 ) Sails

147 ( 2) Schålpërfiel, fleißig beſucht wird .

eitt Safen , welcher

4 ) Die Kirdyſpielvogtei Bufim , iſt in al. ten Zeiten eine Inſel geweſen , nach und nach aber landfeſt geworden . Jn dem 5 ) Die Kirchſpielvogtei Herbe . ſchönen Fleden Heyde , wird das Gericht über Die andere Hälfte von Norderditmarſen gea Er hat einen großen Marktplat. 6 ) Die Kirchſpielvogtei Weddingſtedt. gn derſelben hat ehebeſſen das feſte Schloß Stellerburg gelegen. balten.

Die Kirchſpielvogtei Seflingſtedt. In derſelben iſt ehemals das fefte Sdloß Tic lenburg geweſen. 8) Die Kirchſpielvogtei Delve, hat viel Marſchland durch große Waſſerfluthen verloa ren.

Das Pfarrborf Delve liegt unweit der

Eyder.

9 ). Die Kirchſpielvogtei Henſtedt, in wels cher die Pfarrdörfer Senfiebt und Schlicha ting find. 10 ) Die Kirchſpielvogtei Worden , ehes maligen herzoglichen Antheils. III. Die adelichen Kloſter und Güter. I. Die adelichen evangeliſchen Frauenkldftee. Sie ſind dem einheimiſchen holſteiniſchen

und ſdhleswigiſchen Ubel gemidmet, und ausa MOANE

148

Hartige adeliche Fräulein ſind davon ausge : ſchloſſen , es ware denn , das eine aus befons derer Gunſt aufgenommen , oder von den Landebherren , vermöge deß ihnen bei einem jeden Kloſter zuſtehenden juris primariarum precum , einem auswärtigen Fräulein eine Dem Kloſter zu würde. Stelle verliehen würde. Szehoe ſteht eine lebtiſſin , und den Kloſtern Preek und Ueterſen ſtehen Priorinnen zu vor : jenen iſt ein Verbitter, und dieſen find Próbfte zugeſellet , damit ſie die Kloſter nd, 1 thigenfaus bertreten , auch die Abnahme der Rechnungen und die Rechtspflege mit dermals

.

ten mogen . Alle dieſe Perſonen ſowohl, als die niedern Kloſterbedienten , werden von den Konventualinnen durch eine freie Wahl er: nannt, und nunmehr auch die erſten von den Landebherrn beſtåtiget.

Es folgen nun die

Kloſter ſelbſt. 1. Das Kloſter zu Ibehoe , iſt vor Als terß mit Ziſterzienſernonnen bereßt , und zu gvenfleth in der Kremper Marſch geweſen ,

pon dannen aber nach dem Jahr 1263 nach Borsfleth , und vor 1272 von dannen nach Igehoe in die Altſtadt, und zwar in die Nachbarſchaft ſowohl der alten gråflichen Paſchburg, (welchen Namen die Gegend noch jeßt führt ,) als der St. Lorenzfirche , vera Es beſteht aus einer Uebtiſa fert worden.

fin und

19 tonventualinnen .

Der Berbits

ter deſſelben iſt der erſte unter den 4 Prá laten der Herzogthümer Holſtein und Schles Die Konventualinnen wohnen in der wig . in entweder eigenen oder Stadt zerſtreut gemietheten Häuſern. Ihr erſter Nedyt8gang Sie appelliren in Sachen, iſt der Konvent . welche Ehre , Glimpf und Verkürzung , und úber 200. Mark Lábiſch betreffen, an das Lands gericht. In Suſpenſions - Disziplin - und Schuldſachen , welche nicht über 200 Mart þetreffen , wird feine . Appellazion verſtattet. In Ziviljuſtizſachen der flöſterlichen Unter : thanen , hat theils die debtiffin , theils der Verbitter das erſte Berhór , und ihr Spruch iſt rechtskräftig, wenn nicht fehendes Fuſſes davon

auf

Ding und Recht berufen wird ,

welche Berufung aber dem Betlagten in Erea fuzionsfachen , und wenn der Kläger der Bea rufung widerſpricht, nicht verſtattet wird . Das Ding und Recht halten der Dingvogt Der und Achtsmann , und die Gerichtsleute. Berbitter hat die Aufſicht daråber , und der Kloſterſchreiber führt das Protokol. Von dieſem Gericht fann an das Landgericht ap In peinlichen Sachen bes pelirt werden. ſorgt der Verbitter die Inquiſizion, und der Fistal und Sachwalter verhandeln die Sache vor dem

mit Dingleuten belegten peinlichen Ot * 3

15 Sericht, welches das Urtheil entwedei felbſt : ſpricht , oder , welches am gewöhnlichſten iſt , die Aften verſchidt. Das Kloſter hat das Patronatrecht über die St. Lorenzfirche '1

zu

Ibehoe , und über die Kirchen zu Seiligena ftedt und Nordborf. Folgende Dörfer beſitzt es allein, und hat alſo auch allein die Gea richtsbarkeit über dieſelben , nämlich : Books horft, Everſtorf, Ebtiſchenwiſch , Pangweder , Meinerſtorf, Sude, Silfſen, Vechelſtorſt und Weſtermühlen . Hingegen an folgenden Dórs fern hat es nur Ancheil , nämlich an Urina ftedt, Uſpe, Altendorf, Brodrege und Heers fahrt, Benderbeed , Benenfteth , Bungent , Ebendorf , Fißbec , Kleinflindbed , Grónhes de , Hodorf , Henſtedt, Heiligenſtedt, Homa feld . Indien , Rellinghuſen , Metenkirchen , Norddorf, Overndorf , Ottenbüttel , Poners berg , Peißen , Duarmſtedt, Nehtwiſch , Nade, Ridders , Schónmohr und sobrdeich , Stór Das Kloſter dorf , Weſtedt, Wiedenhoſtel. kontribuirt an die Laudebherrſchaft von 169 Pflüger . 2. Das Kloſter Preet, liegt in Holſtein, an dem kleinen Fluß Bornbec , zwiſchen Niel und Plón , iſt um Jahr 1216 von Albrecht, Grafen von Drlamúnde , geſtiftet worden und Graf Adolph IV hat folche Stiftung 1226 genebinigt. Heutiges Tages beſteht es aus

15 ! auß 40 Perſonen , und hat eine Priorin und Die älteſten einen Probſt zu Vorſtehern . Sonventualinnen haben eigene freie Häuſer , die andern müſſen ſich ihre Wohnungen enta weder bauen laſſen, oder von den Erben der berſtorbenen Fräulein faufen , oder ſich bei Die andern Ronventualinnen einmiethen, Kloſtergebäude

find yon dem Flecken . Preek

durch den vorhin genannten fleinen Fluß abe Das Kloſter hat ſeine beſondere geſondert. In den Rechtsa Kirche und eigenen Prediger. fachen der Unterthanen in den ſogenannten : Priorindórfern , Ratjendorf, Warnau, Bahr miſſen und Elerbed , welche das Kloſter in neuern Zeiten erworben hat , hat die Prio rin das erſte Verhör , Tonſt aber hat der Probſt die Gerichtsbarkeit , und macht, nébft dem Kloſterſchreiber und einem zugezogenem Rechtsgelehrten , das ordentliche Eldſterliche Gericht aus , von welchem an das Landges Das Gebiet des Klo richt appeúirt wird . fters beträgt 268 Pluge , von welchen an bie Landed herrſchaft kontribuixt wird , und befieht 1 ) Xus der ſogenannten Probftei, wel che in Wagrien an der Oſtſee liegt , und fich von dem Singang der Kielerförde gegen Drien bis an das adeliche Gut Smolets Gredt, landeinwarts aber durch die adelichen Súa 4

152 Guter Smol, Salzan , Doberſtorf, þaagen und Schrevenborn , eingeſchloſſen wird . Sie begreift ( 1 ) Das Kirchſpie! Schönberg, mit den Dórfern Schönberg , Stacendorf, Krumbeck,

Gåderſtorf, Hóndorf, fiefbargen , Barsbeck Crokąu , Wiſch . (2) Das Kirchſpiel Haagen , mit den Dörfern Saagen oder Probſteier Sagen , Fahren , Parjade , Prauſforf , futterbeck, Broderſtorf , labor , Steen , Wendtorf. ( 3 ) Die Dörfer Natjendorf und Bent feld, welche in die adeliche Kirche zu Giedau eingepfarre fino. * 2 ) Auß den Walddörfern , welche in Holſtein liegen , und ſich an deë Depenauer. Nue und Schwentin biß an Kiel in einem Zuſaminenhange erſtrecken. ( 1 ) Zu dem Kirchſpiel Preek , folgende kloſterliche Derter:

gehören

a. Preeb, oder Preße, ein Fleđen, welc chen die Bornbeck von dein Kloſter trennet. b . Die Dörfer Schelhorn , Wackendorf, Rayſtorf , Pohnſtorf , Sieverſtorf, Poßfeld , Nettelſee, fóptien, und das Gehöfde Schars forf . ( 2 ) Zu dem Stirchſpiel Elmſchenhagen , gehören folgende Belofterdörfer , Elmſchenhas gen, Clausdorf, Yonne, halb Garten, Eder

bec,

153 beck, die Meierhofe Neuwühren and Kroog, und die Fathen zu Schlúbbed, 1 ( 3 ) Zu dem Kirchſpiel Barkau , gehören das Kirchdorf oder die ſogenannten Kirchens fandften , und die klöſterlichen Dörfer Groß Þarkau , Warnau, Bahrmiſſen , Honnigree , imgleichen das Gehöfde in Barkau und zu Havighorſt .

Das Kirchengut Duendorf iſt

zu der Pfarre vermacht: 3 ) Aus dem Dorf Saſtorf, in der

Ge

gend von Neumünſter, und 3 Hufen in Ga delande. 3. Daß Kloſter Peterſen , liegt bei dem Flecen Ueterſen , in der Herrſchaft Pinne berg , und iſt 1235 durch Heinrich von Bram : ſtedt geſtiftet, uno von dem Kaiſer. Magimix lian II und Rudolph II in ihren und des Reichs beſondern Schuß genommen worden . Es beſteht aus einer Priorin und 15

Fråu

ſein , und hat einen Probſt. Dem holſteini Ichen Landgericht ift es in ro weit unters worfen, als der Bezirf der kloſterlichen Woh . nung geht , und was die Perſonen des fló ſterlichen Kondents betrifft, ales aber, was um das Kloſter herliegt, und die úterſche Kirche , fteht unter pinnebergiſcher Hoheit . Bon dem Konventgericht über die Kloſter fräulein , geht die Appellazion ang landges richt. Bon des Kloſters Untergericht über Teis St 5

154 , feine in deed Herrſchaft Pinneberg wohnenbeu Unterthanen, wird an das pinnebergiſche Ges ding , und von dieſem an das pinnebergiſche Dberappellazionsgericht zu Glüdſtadt , und nicht an das holſteiniſche Landgericht, appel Im Kirchſpiel Horſt hat das Kloſter lirt . 11 Dörfer, und hält daſelbſt ein beſonderes Untergericht oder Ding und Recht, von wels chem andas adeliche Rod - Goding der Kreme per -Marfch , und dann weiter

an das hol

ſteiniſche Oberamtgericht zu Glückſtadt aps pellirt wird . Die Kirche zu Horſt ſteht uns ter dem múnſterdorfiſchen Stonfiftorio des Amts Steinburg , und die flöſterliche Vogtei zu Horſt, wird als ein adeliches Marſchgut angeſehen . Das Kloſter föntribuirt an die landesherrſchaft für 28 2.

PAnge .

Die adelichen Güter.

Sie ſind in 4 Diſtrikte vertheilet. 1. Im Ibehoer Diſtrikt, welder in Stoke marn belegen iſt ; Guter,

find

I , Die Herrſchaft Erbſtůck der zuerſt

folgende

adeliche

Breitenburg , iſt ein

Würde erhobenen jungern linie des alten gewe und berühmten ranzauiſchen Hauſe ſen .

Sraf Detlev zu Ranjau machte 1669 eine

155 eine Diſpoftzion , bat , wenn er oder ſeine Nadkommen ohne männliche Erben verſturs ben , dieſe Herrſchaft, eben ſowohl als die Grafſchaft Ranjau an das fdniglich däniſche Hays fallen foute. Al$ nun Graf Chriſtian Detlev von Ranjau 1721 , auf Unſtiften ſei nes Bruders , Wilhelm Udolph, meachelmors diſcher Weiſe erſchoſſen ., und die lente zur ewigen Cefangenſd aft verurtheilt wurde :: Hahm König Friderich IV ro wie die Graf Ichaft

Randal, alſo auch die Ferrſchaft Breia tenburg , in Beſit , uberließ aber dieſe der eben genannten Erafen einzigen Schmeſter, Katharine Scomig , Erafens Johann Frides rich von Çaſtel - Rüdenhauſen Gemahlin , und derfelben Nachkommen von der fie auf ihre

Tochter , Friderife Eleonora , Crafens Karl Friderich Gottlieb von Caſtell - Remlingen Gemahlin , und derſelben Kinder , und hiers auf an einen Grafen von Nanzau gefallen iſt. Es gehört dazu

1 ) Das Schloß Breitenburg , welches ungefähr eine Viertelmeile pon JBehde an der Stór liegt , und durch Heinrich Ranjau ſehr berühmt geworden iſt, El mar ehes deſſen befeſtigt , und wurde 1627 pon ben taiſerlichen Truppen mit ſiurmender Hand fingenommen , gentiſt as alte Schloß gong

156 verfallen , aber bei demſelben ein neues Wohns haus erbauet worden . 2) Münſterdorf, ein Pfarrdorf, aus deſs Fen vormaligem Kaland das múnſterdorfirche Konſiſtorium entſtanden iſt, von welchem oben beim Umt Steinburg Nachricht gegeben wora den . Es hat zwar von dieſem Ort den Namen , wird aber nicht hier , ſondern alles geit da , wo der Probſt iſt , gehalten . 3 ) Die Stelau .

Pfarrdörfer

Breitenberg und

4 ) Neuendorf, ein abelich Gut und Pfarr dorf in der Marſch . 5 ) Arfrade , ein adeliches Gut im Kirch

ſpiel Bornhövet . 6) Die Paſchburg

zu Ihehoe ;

nebſt

Welling: 2. Barenfleth, zu welchem das Pfarrdorf

Reuenkirchen gehört. 3. Krummenteich mit dem Pfarrdorf Krummenteich , und Gütchen Bedland , oder dem Bedfpflug. 4. Heiligenſtedt, hat Antheil an dem Pfarrdorf Heiligenſtedt. 5. Becmúnde , hat auch Antheil am Pfarr dorf Heiligenſtedt. 6. Drage, nebit Wedeldorf, hat König Chriſtian VI an den Markgrafen Friderich

Ernſt zu Brandenburg - Culmbach, Statthals

157 tern von Schleswig und solſtein , geſchenkt, worauf das alte Schlosgebäude abgebrochen, und ein neues an derſelben ſtatt aufgefüh: ret , und 1745 mit dem Namen Friderich B ruhe belegt worden iſt. Es hat eine kleine 1751 eingeweihett Kapelle. Hinter dem Schloßgarten iſt ein Thiergarten. Zu dies ſem Gut gehört das Pfarrdorf Hohenaſpe. 7. Meelbeck. 8. Colmar , mit dem Pfarrdorf Colmar .

9. Seeſtermúbe , mit dem Pfarrdorf See: ſter, liegt in der Haſeldorfer Marſch . 10. Saſeldorf, von welchem die an der Elbe belegene Haſeldorfer Marſch den Na men hat. II . Haſelau , in der Haſeldorfer Marſch belegen. Zu demſelben gehört eine Inſel in der Elbe, auf welcher die Hitlerſchanze liegt, die der Konig mit einer kleinen Beratung und einem Kommandanten perſieht, und eine Es wohnt auch auf der : eigene Kirche bat. ſelben ein haſelauiſcher Bauer , außerhalb

Schanze

der

welcher das

liegende fand

bea

nuget . 12. Bramſtedt, oder der ſogenannte Stés dingshof , in Bramſtedt.

des Amts Zu

Segeberg

Fleden

demſelben gehört das Dorf

pisbufen.. 13 Bors

158 13 : Borſtel, mit dem und Meierhof Grabau .

PfarrsorfSúlfeld;

14. Jersbedt oder Girisbec , fdónen luſtgarten . Es gehört

hat einen auch der

Meierhof Stegen dazu. 15. Schulenburg , und 16. Blumendorf, welche der Generalieu : tenant Mifolaus von fuckner an fich gekauft, und 1763 mit einem beſtändigen fidei com miſſo familiæe belegt hat, welches von den Landesfürſten beſtåtigt worden . 17. Hólzernklinten oder Holtentling. 18. Caden .

ein

19. Wandsbed , chemals Wandsburg , 1760 von dem Freiberrn von Schimmel :

mann für 110000 Thaler erkauftes Eut, eis ne Stunde von Hamburg . Der bei dem neu: gebauten Schloß liegende Flecken gleiches Damens , hat 130 Häuſer, eine Pfarrkira che , gute Freiheiten , viele Handwerker und Manufakturen , und

eine Buchdruckerei ,

in

welcher 1771 eine politiſche Zeitung , untet dem Titel : Der Wandsbecker Bote, angefanz gen worden . Det föniglich Däniſche Gehei mérath Baron von Schimmelmani , hat in dem kleinen Sehóls, weldjes neben dem Schloss garten iſt, ſchöne Spaziergange angelegt , und dadurch viele Leute aus Hambug und Altona

dahin

gelodt.

Sonſt

gehören

zu ties

159 dieſem Gut 2 Vorwerker , die Dörfer. Hirs fchenfelde und Tedtendorf , und einzelne Håu rer , nebſt der ſogenannten lohe .

20. Urensburg , mit dem Pfarrdorf Ols denhorn oder Woldenhörn , bat jeßt mit den vorhergehenden Gut einerlei Belißer. II. Im Kieler Diftrift , welcher in Hola ſtein und einem Theil von Wagrien belegen iſt , ſind folgende adeliche Güter. 1. Doberſtorf, mit den Dörfern Dacken : dorf und fifienthal, und dem Meierhof Wula ftorf.

2. Oppendorf, mit einem Dorf , nebſt Schönhorſt , hat ſein Beſiger , Graf Detleb bonanzau , von der raſtorfiſchen Linie , 1755 zu einem beſtändigen fidefommiß der : geſtalt erklärt , daß keinem feiner verordnea ten Erben etwas davon zu veräußern frei. ftehen ſolle.

Das Gut Birau im Oldenbuts

ger Diſtrift, iſt auch unter dieſem Fidelome mis begriffen. 3. Schresenborn .

4. Naſtörf. 5. Saagen , in des Kloſters Preek Dorf diefes Namens . Zu demſelben gehören die Dórfer Schrevendorf , Mugsfahl und Reep . Borf.

6. Dherrade .

7. Stons .

160

7. Kronsburg , welches ebedeſſen ein Meerhor des folgenden Guts geweſen iſt. 8. Groß - Nordſee. 9. Klein - Nordſee , mit einem Dorf Uch terwehr. 10. Borſee. 11. Weſtenſee , im Namens :

Pfarrborf gleiches

12. Neuenhof. 13. Schierenſee. 14. Marutendorf, init dem Dorf Stein forth , und Meierhof Bloodhagen . 15. Duarnbed , mit den Dörfern, Flem: hnde , mit einer Pfarrfirche, Rajenſtorf , Stampe , Melſtorf, Schönewold , und dem Meierhof Met enhof. 16. Ehmkendorf. 17. lammershagen , mit dem Pfarrdorf Seelent, am Seelenter See.

18. Salzau. 19. Wittenberg . III. gn dem Preeßer Diſtrikt, welcher in Nagrien belegen iſt , find folgende adeliche Gúter. 1. Archberg. 2. Depenau . 3. Freſenburg, oder Frieſenburg, 4. Tralau. 5. Nutſhau. 6. Wahla

161 6. Wahlſtorf. 7. Rühren. 8. Lehmkuhlen. 9. Bothlamp. Es hat Antheil an dem Patronatrecht über die Pfarrkirche zu Bar kau ; es gehdren auch dazu die Dörfer Side, Doſenbeck und Klein - Bodwold , die Rathen auf der langen Rege, der Meierhof Schón . hagen , und die Dörfer Buſtorf , Hollenbed und Schiphorſt. Dieſes Gut fou jährlich 15 biß 16000 Rthlr. einbringen. 10. Glaſau , mit dem Pfarrborf Sarau. 11. Perdohi. 12. Seedorf. Es hat das Patronats recht über die Pfarrkirche zu Schlammers . dorf. 13. Muggesfelt. 14. Membe . 15. Wenfien . 16. Rohiftorf, mit dem

Pfarrborf War :

der.

17. Wittmolot. 18. Mirtorf , mit Eram , hat das Pa. tronatrecht über die Pfarrkirche zu lebrade. Mahe dabei an einem 19. Schonweide.

fleinen See rou Ranzau ,

das Stammhaus

des berühinten davon benannten Geſchlechts, geftanben haben.

. Bard . Grbbefor. 22. 8 .

20 , Xana

162 1

20. Xangau .

Der oormalige königliche

Statthalter , Heinrich Ranzau , hat an den von 1590 bis 95 volbraditen Bau dieſes Hors viel Geld verwandt, auch ein eigenes Budy davon geſchrieben . Chriſtian Ranzau bertauſchte eß 1649 gegen das Amt Barins ſtedt. 21. Prohnſtorf ,

mit

dem

Pfarrdorf

Prohnſtorf. IV. Im Oldenburger Diſtċift, welcher auch in Wagrien belegen iſt, find folgende adeli

dhe Gúter. 1. Búrau , gehört mit zu dem gråfliche rangauiſchen Fidelommiß , deſſen oben bei Ots tendorf gedacht worden. 2. Ehlerſtorf. 3. Farve, mit dem Pfarrdorf Hohenſtein . 4. Weiſſenbaus. 5. Futterkamp , mit dem Pfarrdorf Blea dendorf, und Meierhof Sehlendorf 6. Kleetkamp, mit dem Meierhof Großs Nolubbe , dem Gut Grünhaus , und noch das zu gehörigen Pfarrdorf Nichel. 7. Neuhaus, mit dem PfarrdorfSiedau .

8. und 9. Schmol und Panker. 10. Seftorf. n 11. Guldenſtei . Es hat das Patro natrecht über die Pfarrkirche zu Hanſúen . 12. Helmſtorf.

13. Garz.

.

163

13. Garz . 14. Putlog . In dieſer Gegend verehte ten die heidniſchen Wenden in einem Hayn ihren Goßen Prono oder Proven . Es hat ſowohl, als 15 , Haſſelburg. 10. Sierhagen mit Mühlenkamp , dad Patronatrecht über die Pfarrkirche .30 Ult. Krempe. 17. Brodau , eshrſtorf und Siggen. 18 and 19 .

Das erſte hat Antheil an dem Pfarrdorf Neukirchen , beſitzt auch das Gut Satjemiß und Pfarrborf Großenbrode. 20. Neuendorf. 21. Petersdorf.

IV .

Anhang oon der Herrſchaft Pinneberg.

Die ſchauenburgiſche finie der Grafen von Holſtein , Stormarn und Schauenburg , bat bie Herrſchaft Pinneberg ſchon im Una fang deß pierzehnten Jahrhunderts beſeſſen . Sie wurde von der Grafſchaft Solſtein vóla als nach deß Grafens lig abgeſondert, Adolphs X Code , welcher der Reşte von der Graf wagriſchen oder fieliſchen finie war . Mitla 8 II , und ſeines Bruder Heinrichs. II Söhne, ſich mit Srafen Otto I , welcher dice

fo

164

rg t bu haf en c u ſ a f d h un r die Glrbean Sc fe Se r a de e e ſſe e atte u d d n n ld Soh r n n n e h i ,nau ſchd mua n B m i i u e a e g t z n eken ſeß Da . he , ausenbur ſbchfen i u e g h a i r a n die pſhcsh noc anurbfu Gr aftli arudee ſch ol n h b g e d e c r w r r d U Xbu E len f m mit al , den Bil So zu Ha n m e o l s s en e nni úd ſt ſch rk 00 t S , nheeb 80 lüb s Ma Pfe g la ni af 8 lc n b ge ,tw Nif ga e.n U1 Kö iaen rg Gr 0 f o f i u 6 t a h Ot Chr uenb I fic 14 chn mit Grrach II zu er ür ich ſp glmie ha n r r c e e m e j vo f ſ , v S k ſen nd geine ach ne ach d N en u berſ ,afdtie un ſeni N e e ch ch mm nuiſ ſchás i der Herrſ ung Pinn i z ko beh e b t e ſ m c der hol Na der Erghthu Ben . ns e es ero zo ſ nd g t r e n t f b a e , iſ di f in ei H ls haa ma h te fſc úd e le der St nnetogft Ho Gra f anuc di e d o n e r a i n r t fte wo genenbu VI Á8 Gr erbeOt . b u k arb 4n0 hne eibe ha r 6 a c u t 1i , o L z Sm ma ſ g s iſt h ne ni na die Kö Chr IV zu Dä og Pis ti r 2 rge ag sbu h h n c n c rtren n e r de au 1, du Vea deen Fl fen u t h a n 4 ş zu Sc vo 16 r, des leegth Gr be e n b r a t e or g e ſ t g f r t r i f u e u n M El þ ih U0 ha , w r 00 ſe errſc ng it 145haft Nthi e, ru m , H an die c e d ſ z r r e an d er b u H g Di Er let- un ab . en w f ile etheidter on elch n r e n ü e h i f w T d da g an , v en n en ew il t e g g g ſ n Ko rn , ei ni , uswe an Thleen i r m ra n de vie The po nah , vo den an bea aft

ch rrſ

ch

al

1

EN M

do

en

165 þefam der König zwei, und der Herzog auch zwei , nåmlich Bramſtedt und Eimedhorn. Der ſchauenburgiſche Zoll und Hof zu Sams burg , und die ſchauenburgiſchen Prábenden und Vifarien beim baſigen Domkapitel , blies ben in Gemeinſchaft. Bon den ſchauenbur giſchen Schulden , welche auf der Herrſchaft bafteten , übernahm der König , und der Herzog š . König Friderich III verordnete 1649, daß fein Antheil an der Herrſchaft Pine neberg mit der holſteiniſchen Regierung nicht vermiſcht werden , ſondern dieſe Herrſchaft bei ihrem unmittelbaren Zuſtand , beſondern Landeshoheit und Freiheit von den holſteini Der fchen Auflagen , gelaſſen werden ſolle. Die Herrſchaft iſt ein landdroſt vorgelegt. Unterthanen haben ihren erſten Rechtsgang vor dem Landgericht, welches in jeder Voga tei von dem Dingvogt und 8 von dem Land , droſten dazu ernannten und beeidigten Kirch ſpiel8 - und Udtsleuten jährlich zweimal geo halten wird. Bon demſelben appellirt man an das Göding, welches von einem Ding. vogt und 26 aus allen Vogteien genommes nen und beeidigten Männern jährlich zweimal gehalten wird . Von dieſem ', und von der Urtheilen , welche von dem Landdroſten und Amtsverwalter geſprochen werden, kann man ſich an das pinnebergiſche Oberappellazions 2.3

ger

+

166 gericht wenden . Es wird zu Gladſtadt den Mitgliedern der Regierungskanzlei, ren Beſtalung darauf lautet , gehalten , Der pinnebergiſche fanddroſt ift Praſes felben , wenn ſeine Beſtallung ihn dazu

von des uno der

ana welſt. 1754 iſt es zugleich zum Oberkrimi: nalgericht gemacht , und die Verſchidung der Aften an auswärtige Rechtsgelehrte aufgehou ben worden , 8 tann zwar pon diefem Dherg richt in gewiſſen Fällen an die faiſera Lichen und Reichsgerichte appetirt werden , es geſchieht aber ſehr feiten . Die Herrſchaft hat ihr eigenes Unterkonftítorium , welches der Landdroſt, Dr Probſt der Herrſchaft Pinne berg und Stadt Altong , und die zu der Prediger Herrſchaft Pinneberg gehörigen ift mit ausmachen . ** Das Oberfonfiftorium dem Oberappellazionsgericht verbunden. Von Rrichs - und Kreißauflagen iſt dieſe Herrſchaft, nach ihrer Abſonderung von Holſtein , allee geit frei geblieben.

Zu derſelben gehöxt :

A. Dię Randdroſtei Pinneberg. Diere begreift : 1. und 2. Die

Raud - und Walboogtei

Pinneberg, welche den Fleden Pinneberg an per Pinnau, und die Efaredorfer Nelling und Rudebors enthalt.

!

167 3. Die Bogtei Ottenſen . Das Pfarrs borf Ottenſen , ſteht unter der Gerichtsbar ,

el lla

mi

D:

keit der Stadt Altona. Die zu dieſer Vog : tei ehemals gehörig geweſenen in der Elbe zwiſchen dem Bilwerber und hamburgiſchen Finkenwerber belegenen Inſeln und Halbins feln , ſind 1768 an die Stadt Hamburg áber : laſſen worden , bei deren Gebiet man ihre Namen findet. 4. Die Vogtei Hattesburg.'

A

Der Amtss

hof Hattesburg iſt vor Alterß eine Feſtung geweſen. Bebel iſt ein Flecken mit einer Pfarrkirche. Es geht in hieſiger Gegend eia ne fahre über die Elbe . Neuenſtedt iſt ein

Det

Pfarrdorf.

get mit

eine Fähre über die Eibe , nach Erang im Herzogthum Bremen . Des Dorfes Duceni

Bei dem Dorf Blankeneſe geht

con

buden erwähnt Hugo Grotius in feinen Brico

cft, le

fen , weil er ſich daſelbſt 1632 aufgehalten hat. 5. Die Vogtei Ueterſen , in welcher der Fleden Ueterſen, und bei demſelben bas oben beſchriebene Kloſter ift. 6. Die Herrſchaft Herzhora . König Chris ftian V verkaufte dieſe Herrſchaft 1671 dem

tei

00

nd

Die

Statthalter in Norwegen , Ulrich Friderich Guldenlome , erb - und eigenthämlich får 153480 Rthlr, welcher fie aber, biß auf die ſogenannten

Wildnißländereien nach , 1697 mies 8.4

3

16

m f or na n dd o e o o d n t n e fi an ei vo Br un Otin Bl . n g a e i r ſ n n n n e me , avo die ab an die Stó Un h i g c s h m i i i p h n dl So , und reonr na fie Kö Chr e t n d d a a t n e u 1 fti VI nwiiſetr zu ſich . Si hwaifr mit zv ao i n fſc n m be lAtdemt Ra ht detrhanGera n er wa riecn ra g be ver . sgaDnie Unt ha fengiehr e t p lzre dem Schö cht en ech uo ften eR v , s h f i c er öp ch dſ l d wei derheLan elben unions2g1 Scihd ha e n ſ c s laizrd ſogl ten . erV lw dem ' an da gioſ ppe a b a e l n r e pin . Obe haft appen n tei öre t r errſc g h r u e o e i l . Z d H g 2 V . 1. Die Serzhorner Vogtei, wird durch den kleinen Fluß Rhein von dein Amt Steins burg geſchieden . In dem Dorf Herzhorn iſt eine Pfarrkirche . Die ſogenannten Wildniß lånbereien por Glüdſtadt, liegen zwiſchen dem Rhein und dem Serzhorner Teich , und machen 514 und einen halben Morgen aub. Sie gehören zum Theil den Grafen von Dans neſfiold - Laurmigen . 2 ) Die Sommerlands - Vogtei , þeſteht aus Sommerland , Grønland , Cammerland

und Drudermible, und iſt za Súderaa im Umt Steinburg eingepfarre. B. Die Stadt Altona.

Altona, eine anſehnliche Stadt an eiw aem boben Ufer der Elbe, in einer überauß Ius

169

1 0

luſtigen Gegend , und nahe bei der Stadt Hamburg, von der ſie nur einen Schuß Weg entfernt iſt. Sie hat ungefähr 4000 Wohna ober Feuerſtellen , und , wie man 1763 bei ó Einwohner , 2 evangeliſch - lutheriſche Kirchen , 2 reformirte Kirchen , nämlich eine für die deutſche und holandiſche , und eine für die franzöſiſche Gemeinde, eine katholiſche Stirche, und 2 Kirchen der Mennoniten ; eß haben

El

Ils

1

auch noch andere gottesdienſtliche Parteien hiefelbft Gewiſſensfreiheit und gottesdienſtli dhe Uibung, und die zahlreichen Juden , wel che jährlich 2009 Dukaten Schußgeld geben, haben eine große Synagoge. Der Probſt dieſer Stadt und der Serrſchaft Pinneberg, ( weldoer nicht unter

den Generalſuperintene

B.

benten der Verzogthümer , ſondern unmittel bar unter dem König Reht ,) die lotheria

M

ſchen Stadtprediger und der Prediger ju Dttenſen , mathen das hieſige Untertonfiflos rium aus , in welchem der Oberpräſident den

ent

Die Reformirten haben ein be: Borfitz hat. Mit dem 1739 von ſonderes Konfiftorium .

Stónig Chriſtian

VI

geſtifteten

Gymnaſio,

ift 1771 daß. Padagogiam bereinigt , und die ganze Anſtalt in 4. Klaſſen abgetheilt worden , denen 5 Lehrer vorſtehen . Das Col

us Ils

4

legium Anatomicum ,

hat ſeinen

Schau: pla

170

plas in einem Seitengebäude deb Zacht - und Werkhauſes . Auch iſt hier ein Ärinen - und Waiſenhaus. Es gießt hier unterſchiedene Manufakturen und Fabrifen , und 3 Schiffes jimmerwerfte, und der Handel, welcher bies ſelbſt getrieben wird, iſt ziemlich groß. 1776 iſt hier eine Spezies Giro - und Reihbant er's Die Regierung der Stadt , richtet worden . verwalten ein königlicher Dberpräſident, nebſt Birgermeiſter und Nath . Sie hat ifr bes fonderes Appellazionsgericht zu Glúcſtadt , welches jährlich zweimal gleich nach dem pin von Oberappellazionsgericht , eben denſelben Mitgliedern gehalten wird .

nebergiſchen

Eben daſſelbe macht auch , mit zuziehung des altonaiſchen Probſtes , das altonaiſche Obers

4

Die ſogenannte Palmaile, konfiftorium aus . welche mit vier Neihen Bäumen belegt iſt , Altona war iſt ein angenehmer Spazierort. anfänglich ein in die Kirche zu Ottenſen eins gepfarrte Dorf, welches , nachdem es 1640 mit der Herrſchaft Pinneberg unter königlich diniſche Botmåßigkeit gefommen war , gat bald zu einem fleden anwuchs , der 1664 200 Stadtrecht erhielt. 1710 brannten Håuſer ab . Und 1713 wurde die Stadt von ben Schweden berbrannt . 1714 wurde Das Pfarrdorf Ottenſen unter die Ges richtsbarkeit der Stadt gelegt.

Die Stadt bringt

;

171

ne BE

IL

76

Bringe dem König , mit Einſchluß des Schunu geldes der Juden , jährlich ungefähr 37000 1740 wurde zwiſchen Danes Athlr, ein. mark und Hamburg über die Grenze von Al tona ein Vergleich getroffen, auch eine Gránza warte von Dilleben , Trem und Haſenbank aufgenommen , von eben denſelben auch in kleineres format auf 2 Bogen gebracht, und !

ti

11 EM ON

1745 von G.C. Pingeling zu Hamburg gęs Bremer hat einen Grundriß voi ftochen, ber Stadt geliefert,

0.

Das

Bisthum

Hildesheim.

Il 1,

$. I.

40 nh at

Fine Abbildung des Bisthums Hildeßheim , findet man auf allen land charten vom Derzogthum Braunſchweig : man hat aber

34 DO

Die auch beſondere Charten von demſelben . erſte hat D. Johann Gigas gezeichnet, und

on

Bez

Blaeu , nachher aber die Janſſon - Waesbera ge , G. Balt und P. Schen haben fie ang Picht geſtellet. Sie iſt ſehr deutlich und rich .

EDE

tig, aber apvollſtändig.

Die zweite hat der

Bofa

172 th ohann thal eliefert t Hofra J Chriſ . Noſen g , s ns of ohann chrie und dem Biſch J Cleme zugeſ g ben . Sie iſt ſehr ſchön und richti , aber heen c n ſ e e i t r t d t e g h l n i i ſe ſe ſchz Di . dr hat der weu fi tar raun e b h r r u r k h e e c S G . Jufetn. net old h niſch c h n i n a e d e Ur gez , un die hom r n n Erbe haben ſie in Kupfe ig ſteche laffen , nd ä e t n ſ o l e d d h l Si iſt ſc un vo , an könnt en n e g r h i e c l n u l n vo de we Feh , we ſie noch hat

leicht gereiniget werden .

charte

Im Atlas da an 2 an Dioeceſin Hildesheimenfem

aus .

medii ævi, hat. J. B. fauenſtein auf eie ner Charte abgebildet. g. 2. Das Bisthum iſt von den Fürſtena Gruber thümern. Calenberg , Wolfenbüttel hagen , Halberſtadt und Lüneburg eingeſchloſe fen : eß grånzt auch an die Grafſchaft Wer nigerode.

Das Amt Hundesråd liegt abges

fondert, und

iſt von Stúden der Fürſten

thåmer Calenberg und Grubenhagen omgee ben . In der größten Ausdehnong von Often gegen Weſten , hat es auf 10 , und von Nors ben gegen Süden auf s len . §. zum

geographiſche Mei

. Landes ift 3. Der größte Theil des Aderbau bequem und gut , daher man gen und hog

Gerſte , im Uiberfluß bauet .

Man hat auch

173

11

Czt

uft.

vielen Flachs und Hopfen, und gute Gartenz gervåchfe. Die Viehzucht, an Pferden und Nindvieh , reicht nur zur Mothdurft des Lana des zu , an Schafen und Schweinen aber iſt fie größer. iſt bergicht :

Der ſüdliche Theil des Landes allein , dieſe

Berge

ſind faſt

Fen.

London Elab und

sem

Ten

insgeſamt mit vortreflichen Waldungen von Eichen , Büchen , Eſchen und Birten befekt. Es gehört nåmlich ein betrachtliches Stúc vom Solingerwald bieber , imgleichen die Sie ben Berge , der Sacwald , der Seinberg , dep Sundern , der hildesheimiſche Wald , der Eſcherberg , sie Ilſe , Das Vorberholz, und der Håmelerwald . Es ſind zwar auch fahle

ben

Berge vorhanden , fie haben aber gute Steins brüche und Eiſenſtein , daher auch einige Ei

Glof Ber

ſenhütten angelegt worden. Man hat einige gute Salzwerke. Zu Haſede , i Stunde von

bges

Hildesheim , iſt eine ſehr ergiebige falte Quels le , welche ungemein reich an Schwefel ift.

Then

ange ffen Por

Die feine durchſtromt die weſtliche Seite deb Bisthums, und nimmt bei Nuhte dic Inner: fte auf , welche vom Harz , und zwar von Clausthal , herkommt. Die fure entſteht im Amt fiebenburg unter dem Kloſter. Seinina gen , und geht in Fürſtenthum låneburg, Die Dder welche aus dem Fürſtenthum

und

Grubenhagen fommt , durchſtrömt die oftliche

auch wit

Seite des Bilthums , nimmt die Eder auf

174

und geht ins Surftenthum Bolfenbüttel.

Un

Gebrauch der Fiſchen hat man keinen zum Einwohner hinlänglichen Vorrath. §. 4. Das Bisthum enthalt 8 Stadte , Die Ritterman 4 Fleden und 234 Dörfer. trifel von 1731 enthalt 75 adeliche Güter , beren Beſiger die Ritterſchaft zu ihren Zu . fammenfünften zuláßt , und welche landtags, zu den fandſtånden gehören : fähig ſind. 2 ) Die 7 Stifté , 1 ) Das Domkapitel. nämlich zum beil . Kreuz , zum heil. Moriz , zum heil. Michael, zum heil. Godehard, des heil. Bartholomäus zur Súlze; zum heil . An 3 ) Die breas , uns zum beil. Johannes. Ritterſchaft. 4) Die Städte Peina , Elze , Die fandtage werben Alfeld und Bofenem . allein von dem . Pandebherrn ausgeſchrieben obgleich bas Domkapitil mehrmals behauptet bat , daß ſeine Einwilligung dazu nothig rey . ? Sie werden gemeiniglich mit dem Anfange cis nes neuen Jahres , und zwar auf dem Nit: terſaal zu Hildesheim , gebalten . Der bis ſchöfliche Kanzler eröfnet fie , und läßt die biſchd Aliche Propoſizion durch einen Sekretár ableſen , worauf eine jede Klasſe der tands fande durch ihren Syndifuß eine Dantragung ablefen , und verſichern låßt, daß die Propos fizion in Uiberlegung gezogen , und die ge ,bábrende Erklärung Sarüber abgeſtattet wera den

175

fo Net

109

30 38

Hiernachft ſtellen die Depatirten den rolle. einer jeden Klaſſe der landſtånde die Bes rathſchlagungen an , und faljen albdenn einen gemeinſchaftlichen Entſchlus. § . 5. Zur Zeit der großen Kirchenverbefe ferung , war der größte Theil des Bisthum$ in der Herzoge von Braunſchweig und länes burg Gewalt , welche ſolchen dem vom Hai. fer in die Ucht erklärten Biſchof Johann ab ,

the

genommen , und die faiſerliche Belehnung darüber erhalten hatten. Db nun gleich dies

bed ID: DIG

ſe Herzoge die Kirchenverbeſſerung hieſelbſt nicht beförderten , ſie auch ſonſt aufs móg lichſte verhindert wurde : To bekannte ſich dody

34 Den

gar bald faſt das ganze fanb zu der evana geliſchen Religion. Das kleinere Stift that

ret

cin gleiches , und die Biſchöfe räumten den Unterthanen Daſelbſt die Religionsfreiheit ein . Allein, im Anfange des dreißigjährigen Kriegs, wurden die evangeliſchen Prediger aus dem

129. El

tit bis dit

kleinern Stift Hildesheim verjaget , und die evangeliſchen Kirchen im größern Stift erlits

Ett

Herzoge zu Braunſchweig und Lüneburg 1643 das größere Stift an den Biſchof , permita telſt eines Vergleichs , abtraten , wurde den

an ung pas

ges pers den

ten nicht geringere Bedrúdung : als aber die

Evangeliſchen , auf gewiſſe Zeit und unter ges wiffen Einſchränkungen , die Xeligionsfreiheit bedungen ; ſie bemüheten ſich aber , alß die Une

176 Unterhandlungen wegen des weſtphäliſchen Friedens gepflogen wurden, es dahin zu brin , gen , daß dieſer Vergleich , in so fern er ih nen nachtheilig war, ausdrůdlich aufgehoben, folglich ihre Religionsfreiheit dauerhaft ges macht , und ihnen gleiches Recht mit andern evangeliſchen Unterthanen fatholiſcher Lana desherren ertheilt werben möchte ; welchen Zweck ſie audy endlich erreichten. Den stas tholifen wurden zwar alle Kloſter überlaſſen, hingegen die Mitúbung deß fatholiſchen Got tesdienſtes an den Drten, wo 1624 die evan . geliſche Religion allein geubet worden , wurs de ihnen ganz derfagt. Uues dieſes wurde 1051 durch den Konſiſtorialrezeß , und durch den Nezeß von 1711 beftátigt. Zu der evana geliſchen Religion bekennen ſich alle Städte , der größte Sheil des Adels , und die meiſten Dörfer ; hingegen der Landesherr , das Doma kapitel , die Keldfter , faſt alle biſchöfliche Bea diente , ein heil des Adelb , und viele Pers fonen in den Städten und auf dem fanbe find der römiſch - fatholiſchen Religion zuges than.

In dem ſogenannten fleinen Stift ift

teine evangeliſche Superintendentur, hingegen in dem großen Stift find vier , und zwar zwei gemeiniglich zu Alfeld und Bofenem . Die Stadt Sildesheim hat ihren eigenen Sua perintendenten.

197

em

§. 6. Die vornehmſte lateiniſche Schule ,

ER

ift das Stadtgymwaſium zu Hildesheim. Von Manufakturen und Fabrifen iſt hier wenig zu finden. - Man perfertiget gemeines Tuch , gus

ge

te8 finnen, wolene Stråmpfe, unachtes Por:

an

203

EL ot

dit

gelan , und auch Wachs.

allerlei Eiſenarbeiten , bleichet Die Ausfuhr des Landes bea

ſteht in Getreibe , Holz , Hopfen , Wolle , Schweinen, Sammeln , Garn, leinwand, und Salz . 9. 7. Das Bisthum zu Hildesheim iſt im Jahr 822 vom Kaiſer Karl dem Sroßen gea fitiftet iporben . Biſchof Bernhard I bradite Winzenburg , Johann J. Peina ,

Sigfrid

II

Daſſel, Otto II Woldenberg, und Heinrich III Schladen an daſſelbe. Biſchof Johann IV fieng 1519 die ſogenannte ſtiftiſche oder bil

ell

debheimiſche Fehde an , indem er die Herzoge ju Braunſchweig und Lüneburg von der ala

31

ten wolfenbüttelſchen und calenbergiſchen lix nie, mit gewaffneter Hand überfiel: er wurde aber vom Kaiſer

1521

in die Ucht, erklärt,

7 if

und die Herzoge nahmen ihm faſt rein gana ges land ab, ſo daß er nichts als die Doma

ar

probftei, und die Uemter Steuermald ', mak rienburg und Peina behielt , welche ihin im

1.

Die

quedlinburgiſchen Vertrag von 1523, unter dem Namen des kleinen Stifts , beſtätiget wurden ; bahingegen die Herzoge za Braunts N rameig Burdo Ardbeſc . 22.B.

X

fchweig im Defix des großen Stifts biß 1643 blieben , in dieſem Jahr aber bekam Biſchof Ferdinand den großten Theil deſſelben durch einen Vergleich zurück , die Herzoge zu Braunu ſchweig und Lüneburg aber behielten das baus Dachtmiſſen , welches die celiſche finie bekam, das Amt fütter am Barenberg , welches der Wolfenbüttelſchen Linie zugetheilt wurde, und die demter Coldingen und Weſterhofen, wels che dem Fürſtenthum Calenberg einverleibt wurden ; doch gehen dieſe Stücke vom Bisa thum Hildesheim zu lehn . $ . 8. Das Wappen des Hochftifts, ift ein von Gold und Noth die Långe herab getheil ter Schild . Der Biſchof zu Hildesheim hat auf dem Reichstage unter den geiſtlichen fira ften zmiſchen den Biſchöfen zu Uugsburg und Paderborn feinen Siß ; er hat auch beim nies berfed fichen Kreiſe eine fürſtliche Stelle und Stimme. Der " Reichsmatrikularanſdilag des Bisthums, nach ſeinem ehemaligen Zugehde, iſt 18 za Noß und 30 zu Fuß , oder 536 Fl. El trágt aber das Fürſtenthum Calenberg davon 53 Fl. und das Fürſtenthum Wolfena båttel 4 Fl. 1 Sgr. 6. Pf. Zu einem Sam . merziel giebt das Hochſtift 72 Rthlr. 384 Kr. Churbraunſchweig giebt, wegen der vom Rodia flift erlangten Stude, zu einem einfachen ziet • Athlr. 25 } Nr.

Das $ . 9,

$. 9. Das hochroúrbige Domkapitel, bes ſteht aus 42 Sliedern . Es erwählet den Bia ſchof, führet , wenn der biſchöfliche Siß erlea digt iſt , die Regierung des landet , iſt der erſte Landſtand des Hochftifts , und hat micha tige Einfónfte. J. 10. Das Hochſtift Hildesheim bat 4 Erbhofámter. Die von Schwicheld find Erb .

marſchalle , die von Veltheim Erbſchenken , die Böde von Wülfingen Erbdroſten , oder Erbtrudſeſſen , imgleichen Erbfammerer deſſele ben , und werden von den Bifchofen mit dies ſen Aemtern , und den zu einem jeden gehde rigen Gütern zu einem rechten Erbmannlehr belichen. §. 11. Der Fürft Biſchof hat ſein gehele Die Handhabung der meb Rathsfollegium . Gerechtigkeit iſt der Regierungstatzlei uns dem Hofgericht andertrauet , welche beide concurrentem jurisdictionem haben , außer das jene die peinlichen Sachen allein bers Von beiden Kollegien fann an dic fieht. höchſten Reichsgerichte appellirt werden , an dieſelben aber, wird von den Stadten lans desfürſtlichen Hemtern , Domprobſteigericht, Hemtern des Domkapiteld , und addider Serichten , appellirt. Die hebt die Xegierungskanzlei

R 2

Rehnsfachen vera

180 Die geiſtlide Serichtsbarkeit über die fatholiſchen Eingefeſſenen , verwaltet das bis fichofliche Offizialat. Für die evangeliſchen Unterthanen iſt das im weſtphäliſchen Fries densſchluß gegründete Randfonſiſtorium vers ordnet , und durch die Stonfiftorialrezefſe von 1651 und 1711 eingerichtet worden. beſteht aus zwei geiſtlichen und zwei weltlis den Konfiftorialråthen coangeliſcher Religion, ZN welchen noch ein Sefretår und ein Schreis ber von eben dieſer Religion kommen .

Der

biſchdfliche Regierungskanzler, oder in deffel ber Ubweſenheit , eim färftlicher Rath, wobs net demſelben im Namen des Landebherrn bei , und hat die erſte Stelle und Stimme , fou fich aber nicht einen Konfiftorialpråfiden ten nennen , und ſeine Stimme iſt in gewiſ ſen Fällen , darin er wegen des Unterſchiede der Religion kein Richter ſeyn kann , einges ſchránkt. Das Konſiſtorium wird ordentlis e en Di Serichtsbarkeit deſſelben erſtreckt ſich zwar , vermoge der obgedachten fonſiſtorialregelſe , er as åb d die zum kleinen Stift gehörigen Aemter Peis na und Steuerwald, wegen welcher es aber noch immer Streit mit dem Dffizialat giebt. Die Stadt Hildesheim hat ihr eigenes Kon = 1 fiftorium . $. 12. Dic

1

181 $. 12. Die biſchöflichen Einfünfte' verwal. tet das Kammerkollegium . Sie fließen auß , den Domainen und Negalien , zu welchem noch die Summe tommt , welche dem fandels berrn jährlich

auf dem

Landtage bervilliget

wird. In die landſchaftsfaſſe , welche unter der Aufſicht des Schaßlollegiums ſteht , fliefa fen die Kontribuzion , der Sufenſchaß, Schefe felſchaß , Schafſchak , die Dorftare, und dere Steuern der Unterthanen .

an

$ . 13. Außer einer Kompagnie zu Fuß , welche die Befaßung der Stadt Peine aus: macht , und einer geringen Anzahl Reuter , werden feine biſdofliche Kriegsvólfer gehals ten. §. 14. Das Hochſtift beſteht aus folgena den heilen . I. Aus der Stadt Hildesheim . Hildesheim, Hildeſia, auch von einigen Bennopolis , vor Alters Hildenesheim , bic Hauptſtadt des Bisthums , liegt an der Ins nerfte , auf einem abhängigen und ungleichen Boden , iſt von ziemlicher Große , aber von altmodiſcher und unregelmäßiger Banart. Sie beſteht aus der Alt - und Neuſtadt ; welde 1583 mit einander vereiniget worden , und aus der Freiheit, welche unter der Serichess barkeit des Domkapitel8 ſteht. Der Nath und der größte Theil der Bürgerſchaft befennet fich M 3

182 Aich zu der evangeliſch - lutheriſchen Lehre, die übrigen aber ſind römiſch - fatholiſch , und baa Die Domkirche, welche iha ben 11 Sirchen . nen gehört, hat ſchöne Semalde, einen foſta. baren Schmuck , und unter

ihren Alterthúa

mern vornåmlich die Irmerſul , ( Jrmenfáu le ) welche vor dem hohen Chor Riebt, und Anſtatt des alten Gößenbildß, mit einem Man rienbilde befekt iſt. Uiber dem Kreuzgang iſt der febr ſchon al freſco gemalte Nitters

.;

faal , in welchem der fandtag erófnet wird die Kapitularſtube , die Schanſtube , und ein Bücherſaal. Dahe bei der Domkirche iſt die Kanzlei , welche in alten Zeiten die biſchöfliz she Reſidenz geweſen iſt , und jeħt von dem Statthalter bewohnt wird . Der Domhof ift mit Adeen befekt. Auf demſelben ſind unters ſchiedene Curien der Domherren , und eine Kapelle, der Schüſſeltorb genannt; in welcher zu geriffen Zeiten Gottesdienſt gehalten wird. Eben daſelbft fteht auch das anſehnliche vore malige Jefuiterkollegium , mit der Antonija oder Bitarienkirche. Das Kollegiatſtift zum beiligen Kreuz , iſt anſehnlich und hat eing ſchöne Kirche. Die Mannskløfter zum heil. Michael und zum heil. Sobeharb, find Benea diftinerordens ; e$ find auch eine Starthauſe, ein Kapuzinertloſter und 2 Nonnentlóſter in der Stadt vorhanden . Die Kolegiatkirche jum

18 $ gum hell. Johannes , iſt 1547 abgebrochen, und die Kanonizi find jeßt gemeiniglich Via farii bei der Domkirche. Noch iſt die Solles giatfirche genannt Schlüſſelforb.

Die Puthte

raner befißen 8 Pfarrkirchen . Ihre Haupf firche iſt zum heil . Andreas in der Altſtadt, bei welcher der Stadtſuperintendent fteht , und daß blühende Gymnaſium Andreanum iſt , für welches Peter Timpe ein anſehnlis ches und ſchones Gebaude bat erbauen laſs fen ; es hat auch einen guten Büchervorrath , ben D. Gehrke und Paſtor fauenſtein durch Verinachtniſſe vermehret haben. Dor Alters iſt

diefe Kirche eine Kollegiatkirche geweſen,

1542 aber , als fie den Evangeliſchen einges räumt worden , ſind der Dechant und die Pas nonizi von derſelben

weg und auf die Freie

heit gezogen , woſelbſt ſie noch wohnen , und jährlich ihre Berſammlung halten , aber nicht mehr ? le St. Lamberti in der Neuſtadt , hat jeßt nur zwei lehrer. Auf dem Nathhauſe iſt die fogenannte MathBfirche, in welcher der Nath prediger den Mitgliedern deß Kath8 jährlich einigemal predigt. In dem Waiſenhaufe zu St. Martin iſt eine Budbruderei. In dem rolandiſchen Stift hat jede Jungfrau zwei tapezirde Zimmer, und jährlich 80 Thaler Eins künfte.

Sie bejahit beim Eintritt 500 Tha lers 4

184 Ier. Der Stifter Noland hat auch eine Schua le für bundert arme Kinder errichtet , und perſchiedene legate gemacht. Die Juden ha ben eine Synagoge Die Neuſtadt iſt zwar 1583 mit der Stadt Hildesheim , welche nun die Altſtadt genennt wird , verçiniget wors den , doch hat jede ihren eigenen Rath bea halten , welcher von der Bürgerſchaft im Uns fange jeden Jahrs erwählet wird , und aus zwei Stühlen ( Ordines ) beſteht , nämlich aus dem Maths uno Stanbeſtuhl, zu welchem lekten die Deputirten der Gemeinden , Aems ter and Silden gehören . Die Samtregies rung, welche in gemeinen Stadtſachen beider Städte zu rathen und zu regieren hat , bes ſteht aus den Magiſtraten beider Stadte. Jeder Magiſtraç hat die Zivil - und Strimis nalgerichtsbarkeit, von dem Rath der Alta ftadt wird entweder an die Xegierungslands, lei oder das Hofgericht , von dem Magiſtrat der Neuſtapt aber zuerſt an das Domproba ſteigericht , und von dieſem an die eben ge nannten biſchöflichen Gerichte appellirt. Dit Stadt Hildesheim hat auch ihr eigenes Kona fiſtorium , in welchein der gemeinſchaftliche Syndikus beider Stadte den Vorſit hat ; die Beifiter find ber Superintendent, 2 Prea biger aus der Ultſtadt, 1 aus der Neuſtadt,

+

die z álteſten Rathsherren ber Altftadt, und

) 185 ! der älteſte Rathsherr der Neuſtadt. Der Sex freter der Altſtadt führt das Prototou. Die Stadt iſt Herzog8 Heinrich des Lómen land: ſtadt geweſeil, und das Thurhaus Braun : fchweig und Lüneburg hat noch jest die Erb fcurgerechtigkeit über dieſelbe , hålt auch das rin eine Kompagnie Soldaten zu Fuß , der Rath aber unterhält 3 Kompagnien zu Fuß. Die Stadt verehrt den Biſchof alß ihren fandesherrn, doch haltiget fie ihm nicht, die Neuſtadt aber huldiget dem Domprobſt, und erkennt ihn für ihren Oberberrn . Zu den Reichs- und Streisſteuern giebt die Stadt den dritten beil pontem dritten Theil der Summe , welche das ganze Biš thuin auf bringt . Der Rath legt den Bürgern und Untarthanen die Steuern und Auflagen auf , treibt ſie ein , und wendet ſie zum gemeinen Beſten an . Er macht Sefeße und Berorda nungen , u . f. m . Vor Alters hat die Stadt zu den Hanſeftädten gehört. Dic Belages rungen und Eroberungen , welche ſie 1632 und 34 ausgeftanden bat , haben ihr einen uneefeßlichen Schaden zugefügt.

Nahe dor derſelben gegen Morgen , liegt das Stift des heil. Bartholomäuß zur Súla je , ( weil hier ehedeffen eine Satzquelle ges weſen iſt , welches mit regulirten Chorher fen Uuguſtiner Droens

tefert iſt, und gegen ubens

186 Abend auf dem Berge, daß reiche Stift Beg heiligen Morit . An der Seite diefel Ber . get lag vor Alters die Benneburg , und am Fuß derfelben der Dammſleden , welchen die hilicéheimiſchen Bürger ben . II. Uuß dem in welchem

1339

zerſtört

ſogenannten kleinen

bas

Stift

1. Peina , eine Stadt an der Fufe , in einer moraſtigen Gegend, welche vor Alters unter die Feſtungen gerechnet worden iſt. Die meiſten Einwohner ſind der evangeliſche lutheriſchen Lehre zugethan. Das Patronata recht über die lutheriſche Stadt - und Pfarre firche

hat der Biſchof.

Kompagnie

biſchofliche

Es liegt hier eine Soldaten zu Fuß in

Befaßung. Un einer Ede der Stadt liegt daß Schloß und ein Kapuzinertloſter , und bei Gemfelben eine Vorſtadt, welche der Damm genennet wird . In der Vorſtadt Greper iſt ein adelich Gut. Die Stadt bat die nies dern und obern Gerichte , iſt auch landtages fábig.

Was von einer vormaligen Grafſchaft

Peina , und von davon benannten Grafen ges ſchrieben worden , rühret von einer uúrichti. gen Deutung des Worts comecia ber. Bura chard, genannt von Wolfenbüttel , und ſeine Sobne bekennen in einer Urfunde von 1 258 , daß ſie die Hälfte der Stadt Peina, und die CO .

187 comitiam , das ift ,

die Gerichte in derſela

th

ben, von dem Biſchof und der Kirche zu Hile besheim zu fehn empfangen håtten . alte familie von Wolfenbüttel bat fich bis , weilen von dieſer Stadt benennet. Der bors kommende Advocatus de Peina , hat ders

E

muthlich das Umt Peina verwaltet , und iſt Daher bißweilen Graf genennet worden . Die Stadt wurde 1523 einigemal vergeblich bes lagert, 1911 aber von churbraunſchweigiſchen Truppen ohne Mühe eingenommen . 2. Folgende landesfürftliche Uemter. i ) Amt ImtPeina, beſteht größtentheils aus einer an Setreide recht fruchtbaren Ebea me , enthält auch einen großen Anger, Wels cher die lange Wieſe genennet wird . Es hat 35 Dórfer . Ich bemerke darin : ( 1 ) Großen :Solſchen, und Sohenhameln, Pfarrdórfer , deren ' evangeliſche Pfarrer im ganzen Bochſtift die eirtraglichſten find. Der leßte Ort bat auch eine katholiſche Kirche , unb wird ein gleden genannt . ( 2 ) Roſenthal , Rofarum vallis , eix Dorf mit einer evangeliſchen Pfarrkirche , ift Das hies por Alters ein fefter Drt geweſen . lige metternich tiſche Gut gehört dem Klofter St. Michael8 zu Hildeshein.

2 ) Das Amt Steuermald , von 31 Dóra fern , in welchem :

(1) Steucra

188 ( 1 ) Steuerwald . daß Amthaus , wela ches an der Innerſte liegt, ' und ehebeſſen eix Schloß geweſen iſt, welches frieb 131 2 ' erbauet hat.

Biſchof Siga

( 2 ) Simmel8thúr , vor Alters Himdis buri, Himebebdore, 26. ein Pfarrdorf am Fuß des Firela , in einer angenehmen Gegend. Ehebeſſen war hier ein Luftſchloß , auf mele

1 dern fich der Biſchof Jodocus Edmund zu ders gnágen pflegte. ( 3 ) Eſcherde, ein Benediktiner Ronnens flofter , welches das Patronatrecht über die Pfarrkirche zu Großen - Eſcherbe hat. (4) Dingler, ein Pfarrborf, bei welchem 1366 eine Schlacht zwiſchen Biſchof Gerhard, und Herzog Magnus von Braunſchweig , vora Fiei. 3 ) Die Dombrobftei, iſt ein Diſtrikt von 9 Dörfern , welche unter der Gerichtsbarkeit des Domprobſts ſtehen , alß Groß - Algermif fen , Ufel, Irum oder Jſem , wobei der Iſmer Paß ift , a . f. w. 4) Dés Domkapitels Amt Marienburg, von 10 Dörfern . Das Umthaug Mariens burg, welches an der

Innerſte liegt, hat Bia

fchof Heinrich 1349 erbauet, und die Bürger der Altſtadt Hildesheim haben etwas dazu gez geben.

In den Dörfern gehören, Ochterſen ,

Barrienrode, Detfurt an der famme, u. a. m . 5. Sot

189

5. Folgende abeliche und landtagsfähis ge Güter und Gerichte. I ) Vor dem Thor der Stadt Peina welches nach Braunſchweig führt, iſt ein ſcho nes Gut der Herren von Schwicheld , wel ches der Marſchalshof genennet wird , weil fie. Srbmarfchålle des Hochſtiftb ſind. hört

dazu

Es gec

das Pfarrborf Klein - Ilſe

oder

Ilſede. 2 ) Schmichelde , ein addliches Gut und Pfarrborf , bei deffen Pfarrkirche das Stift des heiligen Gobehards zu Hildesheim das Patronatrecht hat . Es ift das Stammhaus von Schmicheld , ift ihnen aber im fünfs zehnten Jahrhuudert im Kriege von den Hers zogen zu Braunſchweig und fúneburg, abges nommen , und an die von Obery verkauft worden , welche es noch beſitzen. 3 ) Dberg, ein adeliches Gut und Pfart: Dorf der von Oberg ; deren Stammhaus es iſt. 4 ) Gadenſtedt, ein großes Pfarrdorf init 3 adelichen Gätern, gehört der von Gadens ftedt , deren Stammort es iſt.

5) Großen- Jlſe oder Jlfede , ein adelis shes Gut und Dorf der von Gadenſtedt , melches die von

Sierſtorf pfandmeiſe inne

haben. EC

190 6 ) Ecquord, ein abeliches Gut und Dorf bér Freiherren von Hammerſtein mit einer Kirche. 7) Dedelem oder Dehlen , ein adeliches Cut der von König, im Pfarrborf dieſes Nas mens , úber Delfen Kirche das Stift locum im Fürſtenthum bat.

Calenberg'

das

Patronatrecht

8 ) Netlingen, ein adeliches Gut und Pfarrs borf der von Bennigſen. Es iſt hier eine preußiſche Poſtſtazion. 9) Stemme, ein adeliches Sut ber you

Cramm, im Pfarrdorf gleiches Mamens, woa ſelbſt ſie die Pfarren verleihen, das Dorf ſelbſt aber gehört ihnen nicht. 10) Wendhauſen , ein adeliches Sut und . Pfarrdorf der oon Stuben . 11 ) Ding - Elpe , vor Zeiten Eloede , ein adelides Gut und Dorf , ehedeffen der von Peltheim, jent des Domkapitels. 12 ) Die Rautenbergiſchen Güter , find nac Ubgang der Freiherren von Frenz , meha rentheils an die Grafen von Plettenberg gee fonimen . III. Quß dem in welchem

ſogenanten

großen Stift ,

1. Folgende landtagsfähige Stadte. 1) Alfeld, eine Stadt an der feine , welche Die bardh, die Stadt Riefende Marne aufnimmt. Mit

VU

31

11

1

191

Mit der Oberpfarre bei der Stadtkirche, welche Thurbraunſchweig als fifarrpatron tres gen des Kloſter Marienrode bergiebt , ist gea meiniglich eine Superintendentur und Konſiſtos rialrathſtelle verknüpft , und zwar hat der Superintendent den Titel eines Generalſupers intendenten . Der Magiſtrat hat die niedern Vor dem Holgerthor und hohen Gerichte. auf dem Gottebader wird

jährlich ein lande

gericht, und vor dem Reinethor unter den finde a ein Bogtding von dem Rath und der Herrn von Steinberg gehalten . Auf dieſer Stadt hat die in Houſtein blúbende adeliche Familie der von Alefeld ihren Urſprung. 2 ) Elze , vor Alters , Aulica, eine fleia ne Stadt an der Saale , welche nicht weit Sie hat von hier ſich in die feine ergießt. die untern und obern Gerichte . Die Bode

von Wülffingen haben hier ein landtagsfábigo adeliche Gut, und auf ihrem Hofe die inns teen Serichte. Die Stadt hat ſehr oft Branda ſchaden erlitten . 9d will der ältern Feuersbráns ſte nicht erwähnen, ſondern nur die von 1692, 1706 , 1708 , 1734 und 1743 anführen, K. Karl der Große hat hier einen Königs bof gehabt , und im Jahr 796 in demſelben fein Hoflager gehalten . 3 ) Bolenem , eine kleine Stadt, beren Magiſtrat die untern und obern Serichte bata

192 hat. Die Oberpfarre wird von Churbrauss ſchweig befekt , nachdem das Kloſter Mariens robe demſelben dieſes Pfarrecht abgetreten bat. Mit derſelben iſt gemeiniglich eine Superintendentur und Konſiſtorialrathftete verknüpft , und der Superintendent hat den Titel eines Generalſuperintendenten. find hier 2 lutheriſche Kirchen und eine fatho. 7 liſche.

2. Folgende landesfürſtlichen Aemter. 1 ) Das Amt Rubte , liegt an der Leine und Innerſte, und hat 14 Dórfer. In dem Feiben iſt : ( 1 ) Nuhte , ein ſchönes fúrſtliches Schloß , welches beim Einflufe der Innerſte in die feia ne liegt , und der Siß des Amts . ift. ( 2) Sarſtedt ein Städtchen an der Jan nerſte , moſelbſt die Freiherrn von Weichs 3 abeliche Siße haben. 2 ) Das Umt Poppenburg , liegt an der feine , und iſt vor Ulter eine Herrſchaft ges weſen , welche Bifchof Otto an das Hochſtift gebracht hat. Das Umthaus Poppenburg Es find hier die Pfarr ſteht an der Frine . odrfer Burg - Stemmen , und Henerfen , bei welchem lekten ein Salzwerf ift , welches den von

Brabec gehört , und

Michle , in welchem

das große

Dorf

eine preußiſche Poſtitas tion :

193 zion , nahe dabei aber ein

MED

Berg iſt , welcher

Steinfohlengruben bat. 3 ) Das Amt Gronau , in welchem ( 1 ) Gronau , ein Stadtchen an der Leia ne , woſelbſt ein Dominikaner Klofter , und Es ſind hier 5 eine lutheriſche Kirche ift.

G

>

OUT

94

ing

bei

DAI of

JOB

landtagsfähige adeliche Güter , davon 2 den Båden von Wülffingen gehören , i den von Bennigſen , i den Engelbrechten , und i dem Stift Michaelis zu Hildesheim . ( 2 ) Efcherde , ein abeliches, Monnenkloa: fter Benediktiner" Drbens , dem das Dorf Endihaufen gehört.

4) Daß Umt Winzenburg , liegt an der feine, und iſt das größte in dieſem Bißthum . Unter den vielen Bergen ſind die Pogenannten Siebenberge die vornehmſten.

Es wadhift hier

guter Hopfen , ben größten Nußen, aber has ben die Einwohner dom Holz. Daß vor Alters eine Grafſchaft Winzenburg geweſen ren , iſt nicht erwieſen : gemiß aber iſt , daß der reiche Graf , Sermann der Jüngere I deſſen Helterpater ein bayeriſcher Prinz gewes. fen iſt , daß derwüſtete Bergſchloß Winzens burg , von welchem das Umt den Namen hat , bewohnet habe. Er wurde 1151 nebit ſeiner Gemahlin ermordet , und hinterließ krie ne Erben , daher das Schloß der Bibthum Hildesheim als ein

erledigtes

Büſch. Erobefør. 22. 5.

lehn beim fiel. DiC

194

Die meilmirdigfien Derter in dieſem Aimee ſind außer dem alten Bergſchloß Winzenburg. ( 1 ) famſpringe , ein fleden an der lama me , welche in dem Garten der hieſigen Bee nediktiner Abtei für fatholiſche Engländer entſpringt. Der Abt hat die untern Gerich te in dem flegen , und

das Patronatrecht,

über die hieſige evangeliſche Pfarrkirche . ( 2 ) Das Haus Freden , ein biſchöfliches Portert an der Peine, über welchem ehedefſen das feſte Bergſchloß Freden gelegen hat. ( 3 ) Sehlem , ein Pfarrborf. 5 ) Das Amt Binderlah, hat von dem Umthauſe Binderlaß den Namen , aber wels chem

vor

Alters auf dein

Hederberg . Das

Schloß Woldenſtein gelegen hat , welches, ie Herzoge von Braunſchweig 1522 gerſtoret haben . Es hat einer Linie der Grafen von Woldenberg zugehört. Das Dorf Dahlum , Bei Großena oder Dalen iſt ein alter Drt. Núhten iſt ein Salzwerf. 6 ) Das Umt Woldenberg , liegt an der Innerſte , und hat vor Alters den Grafen son Woldenberg zugehört. €8 iſt durch Biſchof Dtto , welcher der leßte Graf auß bieſem Hauſe geweſen , mit dem Hochſtift vers einiget worden . Ich bemerke

( 1) Daf

198 ( 1 ) Das alte Schloß und Umthaus Wola denberg, welches auf einen hohen Berge liegt. Es iſt hier eine fatholiſche Kirche. ( 2 ) Derneburg , einMannsklofter Bifter. zienſer Drdens.

7) . Das Amt Liebenburg , liegt an der Innerſte, und iſt von anſehnlicher Große . Die merkwürdigſten Derter deſſelben find : ( 1 ) Liebenburg , oor Niters Levenborch . In åls ein neues Schloß auf einen Berge. tern Seiten iſt hier ein feſtes Schloß geweſen.

( 2) Salzliebenhau oder Salzgitter, eix Sleden , woſelbſt ein ziemlich ergiebiges Salzs wert iſt , welches bem cur - und fürftlichen Hauſe Braunſchweig und fúneburg gemeina ſchaftlich zugehört. Der Drt hat ehedeſſen Ferſtadt oder Verſtaibt geheißen , und iſt ein Dorf geweſen . Zu der Zeit , als die Herzoa ge zu Braunſchweig im Beſit des Sochſtifts waren , hatten die Salzgewerfen von dem Salzwert wegen geringer Soole wenigen Nuo Ben : fie überließen alſo ihr ganzes Recht an daſſelbe dem Herzog Julius , welcher dafür das Dorf zu einem Flecken machte , das Salzwert aber mit Unwendung großer Soos ften in guten Stand rente , wie denn das Pechaus allein , 21000 Rthlr. gekoſtet ha ben fou. . Ul8 bas Bisthum dem Biſchof wies der eingeräumt wurde ,

forderte

das Haus Brauns

196 Braunſchweig und fúneburg die an das Salzs werk gewendeten Koſten mieber , wofür es aber daſſelbe behielt. Der Drt Dorſalz iſt eine Vorſtadt des flectens. (3 ) Ringelheim , auch Ringelen und Nine geln, ein Benediktinermönchenfloſteľ, mit eis

nein Dorf , in welchem eine lutheriſche Kirche iſt , liegt an der Innerſte. Es iſt um8 Jahr 919 oder 921 geſtiftet worden , und anfangs lich eine weiblide Ubtei gewefen . (1) Grauhof oder St. Georg und Xeichenberg ! IKloſter welche mit regulirten Chorherren

Kloſter

Auguſtiner

Drdens berepe find, ( 5 ) Heiningen und Dorſtedt, Nonnenklda

fter mit Dórfern . 9 ) Das Umt Schlaben , liegt an der Dder. Es hat vor Alter 8 den Grafen von Schladen gehört , nach deren Abgang es Bio ſchof Heinrich III im Jahr 1345 aus hoch ſtift gebracht hat. Das alte Schloß Schlas den hat bei Dhlendorf gelegen ; das jeßige Amthaus und Pfarrborf Schlaben aber liegt an einem kleinen Fluß , welcher unter demfela ben in die Oder fließt. Zu dem Pfarrborf Burgtorf , gehört die feldmart des verwüſteten Drts Warle , wos felbft , nach den überzeugenden Beweiſen , welche Dadon in den banndoeriſchen gelehrten

Anzeis

197 Anzeigen von 1751 , im riten und 20ſten Stůck, angeführt worden ſind , die faiſerliche Pfalzſtadt Werla gerveren iſt , wo die Könige und Kaiſer Heinrich der 1, Otto 1 , 11, und III, Seinrich II und Conrad I gewohnt, und Reichs verſammlungen angeſtellt, die rách fiſchen Hera goge aus der billungiſchen Familie ſich aufa gehalten , und die fách fifchen Fürſten und Stånde ſich über die Königswahl berathſchla get haben.

Burgtorf führt von dieſer einge

gangenen Burg vermuthlich den Namen . Nachdem ſie verfallen war , fchenfte fie 8. Heinrich IV, nebſt den dazu gehörigen Dórs fern . Immenroðe' und Gitter , 1068. an das Pisthum Hildesheim . Die ehemaligen Vera ren von Burgtorf , haben einen Theil der Gú: ter , welche zu der Pfalz Werla gehöret ha ben, vom Reiche zu lehn getragen .

Drum , vor Alter8 Drehem , ein Pfarrborf an der Dder , welches aus lauter Meyern des Stift8 St. Michael zu ſteht.

Hildesheim

bea

.) Das Amt Vienenburg, liegt auch ar Es hat nur die 2 Dörfer der Dder. Vienenburg und fochtum , in deren jedem die von König ein landtagsfábiges abeliches Gut baber , Wenneroba ein Vorwert , die alte Straſſe, ein

zouhaus. N 3

10) Dal

1

. 2 >

198

10) Das Amt Hundefrid , iſt von der ábrigen abgeſondert, und von einigen Stůs den der Fürſtenthumer Calenberg und Srus Es iſt ein Stock der benbagen umgeben . Grafſchaft der ehemaligen Grafen von Daſſel, welche , weil ihre Grafſchaft in dem rauhen Sollingerwald belegen geweſen iſt , auch Raua Ihre Grafs grafen genennet worden ſind. ſchaft kam mit der nordheimiſchen Erbſchaft an Das welfiſche Baus , die Grafen aber fuchten fich , inſonderheit nachdem Herzog Heinrich der fome in die Ucht erilårt worden war , von Sraf Sia Der Landrásigkeit loß zu machen. mon von Daſſel , der Regte ſeines Geſchlechts , verkaufte den leßten Reſt der Gåter , mela che reine Vorfahren beſeſſen hatten , nåmlich Das Schloß Hundeßrůd und die Stadt Dar fel, iin Anfang beß vierzehnten Jahrhunderts an Biſchof Sigfrid zu Hildebheim , welchen Kauf K. Heinrich VII im Jahr 1310 bea ſtåtigte. Die merkwürdigſten Derter dieſes Amts ſind : ( 1) Sunbefrúc , Tergum caninum ba $ Amthaus , welches auf einein boben Feld fen liegt: ' Micht weit davon hat Das alte fefte Schloß diefes Namens gelegen. ( 3) Daffel , eine kleine Stadt in einem

kiefen Ehal an der Spåling , welche fich na : be bei der Stadt in die Iime ergießt. Es find /

find hier 2 landtagsfähige adeliche Säter , beren eines den von Nauſchenblad , und das andere den von Haten

!

7 3

zugehört.

(3 ) Mart Oldendorf , ein Fleden, wels ofer durch die Iime bom Dorf Didendorf ges foieden wird. Im legter iſt die Pfarrkira the für beide, und in jenen eine Kapelle. Die Oberpfarre und das Diafonat merden poul Charbraunſchweig , wegen der Probſtei des Stiftß des heiligen Uleranders zu Einbeck , defeat. 3. Folgende Lemter des Domkapitels. 1 ) Das Amt Steinbrück, liegt an der Fuſc. Das Amthaus Steinbrúd liegt auch an der Fuſe. Biſchof Gerhard erbaute hier 1358 ein Schloß. Bogen - Eggelſen iſt ein großes Pfartdorf mit zwei Kirchen. Das Pfarrborf Großen- Himſtedt iſt der Siß einer Superintendentur.

21 }

3

2 ) Das Amt Wiedelah , liegt an der Dder unb Eder. Das Amthaus Wiedelab Ateht an der Eder . Es liegt hier Woltingea robe, ein Ziſterzienſer Monnenklofter , welches aus einem ehemaligen Schloß der Grafen von Woldenberg geſtiftet worden iſt. 4. Folgende landtagsfähige abeliche Sic

ter und Gerichte. 1 ) Gleidingen ,

im

Pfarrdorfe

Namena, gehört den von Rheden. R 4

dieſes Sier , iſt cine

1

cine Portſtagion , auf welcher die faiſerlichen und churbraunſchweigiſchen Poſten abwechſeln . 2 ) Blebelem , im Pfarrborf dieſes Namens gehört den Srafen von Búlow . 3) Bolzum , im Pfarrdorf dieſes Mas mens , gehört den Grafen von Plettenberg. 4 ). Lobka , gehört den von Metternicht. 5) Rheden , 2 Güter im Pfarrdorf dies fes Mamens , den von Xheben zugehörig . 6) Brüggen , mit einem Pfarrdorf an der feine , gehört den pon Steinberg, welche bier ein ſehr rchones Schloß mit einer Kirche has ben . Das jenſeits der ſeine belegene Poſts baus , gehört Churbraunſchweig , auf deffer Boden es auch ſteht. Mahe an Brüggen ſtofs ſen die ſogenannten Sieben Berge. 7 ) Wiſpenſtein , mit einem Pfarrborf , gehört den von Steinberg , welche auch Pfarrborf Hörſum beſigen.

das

8 ) Salz Detfurt, ein Fleden und adeliches Gut der von Steinberg. Es iſt hier ein gutes Salzwert. 2 ) Harnbarnſex , gehört auch den pon Steinberg . : Es gehört Neşe dazu . 10) Wrišbergholtenſen oder Kribber ghola aen , im Pfarrdorf dieſes Namens, gehört den Freiherren von Wrisberg , welche hier ein

ſchones Schloß haben , auch iſt hier eine ſchos ne Pozelhainmanufaftur.

11 )

201 11) Weftelm , gehört auch den Freiherren von Wrisberg . 12) Sellenſtedt , im Pfarrdorf dieſes Nas meno , gehört den von Rauſchenblad, es has ben es aber die Freiherren von Wrisberg pfands loeiſe inne. 13) Dóşum , gehört den von Bennigſen. 14 ) Almſtedt , mit einem Pfarrborf , gehört den von Nóden . 15 ) Wehrſtedt, mit einem Pfarrdorf , ge : bort den von Stopler. 16) Sack mit einem Pfarrdorf , gehört bin Freifråulein von Kiepen . 17 ) Meimerhauſen , mit einem gehdet den von König .

Pfartdorf,

Dorfe dieſes Mas -18) Armenſeul , im mens , gehört den von Weisberg.

19 ) Großen : Heerde, im Pfarrdorf die, feb Damens , gehört den Storren. 20 ) Henekenrode, im Dorf diefes Narnens, gehört den von Buchholz. 21 ) Walmoden, 2 Güter, in den Dóra fern Ult - und Neu - Walmoden , gehören einer und Heinde , mit einem Pfarrborf, imgleis gleichen Liſtringen , und das Gut Honrode, gehören einer andern finie der von Wal moden.

R 5.

22) leche

dol

14

19

22) lechebt , mit einem Pfarrborf unb $ 3 ) Binder , mit einem Pfarrdorf , gehos ren ben von Stopler. 24) Sóber, gehört den oon Brabed, welche hier ein fchones Sdloß haben . 25 ) Steinlah , im Pfarrborf dieſes

Mae

mens , gehört den'don Sauß. 26 ) Knieſtedt , 3 Güter , im Dorf dies

feb. Namens , den von Knieſtedt angehörig . In dem Berge, an deffen fuß das Dorf liegt, wird fchönes Marienglaß gefunden . 27) Flachs - Stödheim , mit einem Pfarra dorf , gebort den von Schwicheld . In dica fer Gegend 'machſt ſehr guter Fladh8. 28 ) Dfi.futtet , gehdet ben con Sdimia cheld . 29) Die Kommentburei Weddingen oder Weddy , gehört zu des deutſchen Drdens Bale lei Sachfen . Sie iſt anfänglich, und zwar 1227 , gu Goſlar geſtiftet worden , nachdem fle aber 1297 , 1298 und in den folgenden Jahren biele Leder von Weddingen erhalten bat , ſo iſt dadurch die Berſetung derſelben Die Kira an dieren Ort veranlaßt worden. che hieſelbſt iſt eine Tochter von der Pfarr firche zu Beuchte , über welche der Sommen. thur das Patronatrecht ein Vorwerke

bat.

Mohlhof iſt

30 ) Webs

203

30 ) Webra oder Werder , gehört

den

von Steinberg . 31 ) Soppenfen , gehört den von Daſſel. Es iſt im Pfarrdorf dieſes Namens , welches zu des Fürſtenthums Calenberg Umt Erichs burg gehört. 32 ) Friderichshauſen , im Umfange des Umts Hundebrúc , gehört den von Germerſex. 33 ) Garmiſſen , im Umfange deß Amts |

Steinbrúc , gehört auch den von Germerfen, hieſigen welche das Patronatrecht bei der Pfarrkirche mit der Semeine wechſelsweiſe aus Åben. 34)

Uhrbergen , gehört den Freiherren

von Weichs. 35 ) Die adelichen Gåter Banteln , Bos Limmer , Brunfenſen , Esbeck , denburg ,

Nienhagen , Delber und Noßing , werden zwar zu der hieſigen Mitterſchaft gerechnet , liegen aber in den Fürſtenthümern Calenberg Und Wolfenbüttel..

Das

204

Das

Herzogthum

Sachſen

Lauenburg .

§. I. on dem Herzogthum Lauenburg hat der V. jůngére Homann 1729 eine land charte ſtechen laſſen , welche in vielen Sticen gut in noch mehrern aber unrichtig und unzuverláſ fig iſt, auch das Amt Steinhorft noch nicht mit einſchließt,

Sie iſt größtentheils aus ei

ner größern Charte genoinmen , welche den Strich Landes von der lúbedfiſchen Landwehr an , zwiſchen der Stecfenik , Delvenau , Bile und Trade belegen , abbildet. Weit beffer iſt die Charte der Berliner Utademie der Wiſs ſenſchaften , von 1771.

Von

dem

Vogteia

amt mouen , iſt in der 1740 gedruckten grunds lichen Nachricht, von der 1359 an die Stadt fúbec verpfändeten Herrſchaft und Vogtei Miótlen , eine Charte zu finden , welche auch noch andere Stúde des Herzogthum8 fauena burg abbildet §. 2. Das Herzogthuin iſt von dem Hera jogthum Holſtein, Bisthum lůbec , Gebiet der Sabt

205 Stadt l'úbed , Fürſtenthum 12

Naßeburg , Hers fogthümern Medlenburg und fúneburg, und den zwiſchen den Reichsſtadten Hamburg und lábeck gemeinſchaftlichen ſogenannten Bier fanden umgeben . $. 3. Es iſt größtentheils ein ebeneß land ,

M

deſſen Erdboden von den Einwohnern , nach dem Unterſchiede ſeiner Güte, in Weizenland , Serſtland , Sandland und Seide , abgetheilet wird. uiberhaupt muß er fleißig bearbeitet werden, wenn er fünf- bis fechsfáltige Frucha té tragen

fou.

Man

bauet vielen

Flach8.

Die Holzungen ſind anſehnlich und eintråg lich , und die Maſtung , welche die Eichen und

be

ER DIA ony

BEBE

fo

Büchen in yuten Jahren geben , iſt erheblich. Man hat auch Torf. Die Viehzucht iſt bea trächtlich , und auf den adelichen Gütern find eben ſo , wie in Holſtein und Medlenburg die ſogenannten Hollandereien gewöhnlich. Ein Viehpachter oder Hollander giebt für jea Ein de Ruh jährlich 5 bis 6 Nthlr. Pacht.

anſehnlicher Strich 028 Herzogthums liegt an der Elbe . Die Bille macht die Grenze zwi : fchen dieſem lande und Holſtein , und geht bei Hamburg in die Elbe . Die Stedeniß dies bindet die Elbe und Trade , und iſt vermittels angelegter Schleuſen fchiffbar gemacht wors Sen. Eigentlich heißt der Fluß nur von MSI. fen bis Lübeck die Stedenißr

hingegen von Mols

206 moden bis Cauenburg die Delvenau , welche aus Vereinigung der Bache Steinau und lje nau entſtanden iſt. Die Wadenig tómmt aus dem Raßeburger See, iſt gleichfaus ſchiffbar, und geht zu Rúbed in die Trave. Die größ ten Landſeen ſind der eben genannte Nakebure ger See, und der Schau - See , von welchem legten die nördliche Spiße zum Súrſtenthum Rakeburg, und die fúbliche zum Herzogthum Schwerin gehört. Dieſe Flüſſe und Seen lieu fern mancherlei fiſche.. $ . 4 3m ganzen Herzogthum find 3 Stád .

te, i fleden , und ungefähr 36000 Menſchen . Die landſtande beſtehen aus der Mitterſchaft und den midten . Es find zwar 27 abeliche Gúter vorhanden : allein , 4 derſelben ſind nicht in die landesvereinigung aufgenommen wora den, und haben alſo auch nicht Siß und Stims me auf den Landtagen , hingegen die ábrigen 23, welche 13 abelichen Familien geboren , has ben auf dem Landtage 25 Stimmen , weil > berſelben jedes 2 Stimmen führen. Die feis erlichen Landtage werben zu Büchen gehalten , die beſondern Verſammlungen aber zu Rages burg , in einem beſondern Zimmer der Regiea Das landmarſchauamt des Hers rungskanzlei. zogthums befißen die von Bülow wegen des Pehnguts Gudow , auf welchem e8 haftet. Der Landmarfo ad ift zugleich erſter Landrath , und aufer

1 3

7

3

202 Queer ihm follen noch 3 fandrathe feyni es 3 find aber ſeit unterſdiedenen Jahren, 2 Stellen und Landſchaft hat Die Ritter anbefest. ihren beſondern Syndifus. Die Privilegien der Mitter : und Landſchaft erheten aus dem von 1702 Pandebreze lauenburgiſchen

welchen die Fónige Georg I und Georg II und Punften beſtätiges in allen Stúden baben . 9. 5. Das ganze land befennet fich zur Uiberhaupt evangeliſch - lutheriſchen Stirche. find 35 Pfarrkirchen und Kirchſpiele vorhan : den , und ſind der Aufſicht eines Superintena Denten anvertrauet , welchen der Landesherr Bei Generalkirchenviſitazionen , verordnet. welche aber ſelten gehalten werden , ſind zue gegen ein Mitglied der Regierung, welches der Pandebherr beſtimmt, und dabei den Bor fik hat , der Superintendent , derjenige von der Nitterſchaft , welder ein Mitglied des Kona fiſtoriums iſt, in den landesfürſtlichen Pfarren der Umtmann, in deſſen Umt die Kirche ges . hört, in adelichen Pfarren aber der Patron, und in den Städten ein Depucirter von jea Die beſondern Vifitazionen, der Stadt. weldie feit vielen Jahren allein gemdhnlich ſind, merden von dem Superintendenten mit Zuziehung der Dbrigkeit eines jeden Orts angeſtellt.

Sie gerdhehen in jedem Kirchſpiel us

208 alle drei Jahr einmal.

In den Städten find

für die ſtudirende Jugend lateiniſde Schulen vorhanden . § . 6. An Manufakturen and Fabriten fehlt es gang. Die Uusfuhr des Landes beſteht das rin ,

daß nach dem Uiberſchlag, welchen ein geſchickter und erfahrner Freund gemacht hati jährlich ungefähr 1000 laſten Noggen, etwa 200 Tonnen Butter , jede zu 224 Pfund ges rechnet, ungefähr 450. Zentner Håſe, etwa 7000 Steine (70000 Pfund ) Wolte, ungefähr für 20000 Rthlr. Bau - und Brennholz, und für einige hundert Thaler fiſche, ausgeführt werden .

$. 7. Bor Alters iſt dieſes fand ein Stück oon Slavia transalpina ' geweſen, und ſeine zu den weſtlichen Slaven oder Wendea ges rechneten Einwohner, find wegen ihrer lage an der Elbe , Polaber genennet worden . Heins rish der fome , Herzog zu Sachſen und Bayern, machte fich auch dieſe Polaber unterthånig : ob er aber ihr fand als ein Neichslehn, oder als ſein dóttiges Eigenthum beſeffen habe ; bar über iſt man nicht einig. Das leßte behauptin die hraunſchweigiſchen Schriftſteller, und fas gen dieſer Meinung gemäß, daß die unbilie . ge Ucheserklärung, welche über ihn ergieng , ihn derſelben nicht babe berauben können. Je. Doch der neuverordnete Berzog zu Sachſen , Berna,

209 Bernhard, ſuchte fich auch diefes Cand unters würfig zu machen , und erbauete 1182 , als Herzog Heinrich in England war , das feſte Schloß Lauenburg aus den Steinen des von Herzog Heinrich verwüſteten Schloſſes Ertea neburg.

Es zerſtörten ſolches zwar die Gras

fen von Holſtein , Schwerin und Rakeburg : fie mußten es aber auf faiſerlichen Befehl Seinrich der Löwe nahm wieder aufbauen.

ľ

eB 1189 in Beſit , und behauptete es , nebſt dem ganzen lande wider den Herzog Berna hard. UIB ſeine Söhne die våterlichen Lande theilten , wurde es zu dem Erbtheil Wilhelms

t

76

gl 18

von Láneburg geſchlagen : 18 fcheint aber nicht , daß er zum wirklichen Befiß deſſelben gelangt ſen ; denn Sraf Adolph - 001 Holſtein machte fich bald Meiſter davon , und der Herzog und Pfalzgraf Heinrich belehnte ihn 1197 mit dema felben : der Graf aber mußte es zu ſeiner Era lóſung 1203 an den däniſchen König Waldea

lly

31 ir

2 as his II MA

- mar II abtreten , welcher ſeiner Schweſter Sohn , den tapfern Srafen Albrecht von Dra lamúnde , auch zum Statthalter von Lauena burg machte. Als aber Derſelbe in der Borns hoveter Schlacht von dem Grafen von Schroes rin gefangen genommen wurde , gab er deme felben 1227 lauenburg zum fóregeld får fich , und der Sraf von Schwerin überließ es an Herzog Albrecht von Sachſen für den ihn in dion Büro , Erbberor , 22. 8 .

Io

Diefer Bieſem Kriege geleiſteten Beiftand. Herzog 'hat alſo das Schloß und fand fauena burg , nad det braunſchweigiſchen Særiftftels ter Meinung, zuerſt an ſein Hang gebracht, Und es iſt ganz und gar kein Zugehör des feinem Vater verliehenen Herzogthums Sacha fen geweſen : andere aber ſagen, er habe es wieder mit dem Serzogthum Sachſen vereini get. Dem leo wie ihm wollte, lo ſtammen die Fürſten oon Anhalt nicht oon dieſem Herzog Albrecht, ſondern von deſſelben Bruber , Gra : feu Heinrich dem Fetten ab , daher fónnen fie ; wie man auf braunſchweigiſcher Seite fagt, wegen Blutsverwandtſchaft keine Erbfolge in den von jenem neu erworbenen Landen der langen , wo ſie nicht erweiſen, daß ſie von ihm in die Mitbelehnſchaft aufgenommen worden . Dieſes lauenburgiſche land aber iſt von der Zeit an , da es an Herzog Albrecht gekommen , ein beſonderes fúrſtenthum oder Herzogthum geweſen , deſſen Beriger auch Herzoge von Das Niederſachſen genennet worden ſind. Haus Braunſdweig und küneburg hat ſich reres Redits auf dieſes alte Eigenthum Seina richs des lówen niemals begeben ; e $ haben auch die Herzoge Wilhelm und Magnus fich mit Herzog Erich von Sachſen - Lauenburg 1369 dahin verglichen , daß, im Fall der lauena burgiſche @tamm erloſchen würde ,

das Hera 30g

211

jogthum an die Herzoge zu Braunſchreig und Lüneburg fallen folle ; zu welchem Ende ihnen auch damals die Tauenburgiſche Landſchaft die Eventualhuldigung

geleiſtet

hat. ?

Ais

nun

dieſer Full 1089 mit dem Abſterben Herzogs Julius Frang erfolgte, nahm Herzog Georg Wilhelm zu Zelle Beſitz von dieſem Serzoga thum , und verglich ſich hierauf 1697 mit dem Thurfürſten zu Sachfen , welcher , wegen der feinem Boifahren vom Kaiſer Maximilian I darauf ertheilten Unwartſchaft, Anſpruch dars

4

an machte, auch nach deß legten lauenburgi fchen Herzog8 Tobe zuerſt den Befiß deffels

20.

ben ergriffen hatte. Die Anforderungen , wela dhe die Herzoge zu Sachſen , erneſtiniſcher Cinie , die Fürſten zu Anhalt , die Herzos ge zu Mecklenburg Das Churhaus Brandens

EN, IM

-:

id cin

id

und

9

burg , und die

Sauenburgiſchen

ddodialerben

daran machen , ſind in den Vindiciis ju ris Brunſuicenfis & Luneburgenfis in duo catum Saxo - Lauenburgicum , welche fria Gerich Philipp Strube 1754 gu Góttingen ünter Ayrers Vorlike, vertheidiget hat , ges lehrt und gründlich beſtritten worden. Nach des Herzog . George Wilhelms zu Celle To: de , fiel fauenburg an Churfürften Einfi Uu: guſt zu Braunſchweig und Lüneburg , an den die fürſtlich - braunſchweig #wolfenbi ttelſche lit die 1706 ibre Unſprüche auf den Sithelig de Her :

212

Serzogthums abtrat. König Georg I erhielt 1716 zum erſtenmal die kaiſerliche Belehnung áber daſſelbe , nebſt Siß und Stimmé im Neichsfürſtenrath . König Georg II brachte 1738 and 39 das Amt

Steinhorft wieder

an daffelbige. $ . 8. Wegen dieſes Herzogthums hat der König von Großbritannien , ſit 1710 ſowohl im Reichsfürſtenrath , als beim niederrad ſis

fchen Kreiſe, die alte fürfiliche Sachſen - laua enburgiſche fürſtliche Stelle und Stimme. Der Reich8 - und Kreišmatrikularanſchlag berſela ben iſt 8 zu Pferde , und 30 zu Fuß , oder 216 fl . zu einem Kammerziel giebt es 243 Nthlr. 43 Sr. 9. 9. Das Herzogthum hångt zwar von dem fóniglichen und churfúrſtlichen Geheimens rathskollegio zu Hannover ab, hat aber ſeine beſondere Regierung, welche gemeiniglich aus dem jedesmaligen landbroſten des Herzogs thums, und 2 Regierungsråthen befteht. Es hat ferner ein eigenes

Hofgericht , welches aus einem Hofeichter, ben beiden Regierungss råth : n, und 2 ordentlichen Ufeſſoren , denen zuweilen einige anderordentliche beigefügt wer's den , beſteht. Die Wahl des Hofrichters

i

( wobei die Landesherren ordentlicherweiſe auf die einheimiſche Ritterſchaft, und vornåms lich auf den jedesmaligen Landinarſchall,

gná digſt

1

3

nt

213 digſt zu ſehen verſprochen haben ) der Hof råthe und des einen Affeffors, fteht allein bei dem Landesherrn , die 2 landråthe und der andere Affeffor aber werden von Ritter - und Landſchaft präſentirt , und von dem Landeso herrn beſtätiget. Von dem Sofgericht wird an das Oberappellazionsgericht zu Celle aps pelirt , woſelbſt die Rechtsſachen ihre leko te Entſcheidung finden , nachdem Chur braun ſchweig 1747 in Unſehung dieſes Herzog thums ein uneingeſchränktes faiſerliches Pri vilegium de non appellando erhalten hat. Endlich hat das Herzogthum auch rein beſons Deres Ronftſorium , welches aus dem jedes : maligen landdroſten , als Präſes , I Affeſſor aus der Mitterſchaft, welchen dieſe präſentire, I Hofrath , ' dem Superintendenten , einem andern Prediger, den das geſamte Kollegium pråſentirt, und einem Affeffor, den die Stad. te wechſelsweife präſentiren , und der demſelo ben allemal ein ganzes Jahr lang beiwohnt, beſteht. Alle diefe Kollegia find zu Rage.

B

burg .

I

$ . 10. Die Mitterſchaft und die Magis ſtrate der Stadte, haben in ihren Diſtriften die niedere und hohe Gerichtsbarkeit. In zis vilſachen geht die Appellazion von den Stadt gerichten an die Regierung , wie von den D3 lana

214 landesfärftlicher Aemtern , aber von den ades lichen Gerichten an das Hofgericht. $ . 11. Die unmittelbaren landelherr:

ſchaftlichen Einkünfte fommen von den Kams Die Ritter - und meråmtern und Regalien . fandſchaft (aber nicht ihre Leute, und die Búrs ger in den Städten ,), find vom Zou - Brúčens

>

Damm- und Wegegeld frei , doch muß das gewöhnliche Fährgeld zu Arteľnburg und Dare gal , und daß Brückengeld zu Naseburg , oh ne Unterſchied von jederman erlegt werden , Die frontribuzionsſumme, wird mit Einwiļi, gung der Ritter - und Handſchaft angelegt welche auch bei ihren Anſchlagen und der Eing Das Verbáltniß theilung derſelben bleibt. des Beitrage , welchen sie Aemter , Ritter , und fandfchaft zu der Kontribuzionsſumme liefern , iſt dieſes : Wenn das Umt Lauenburg giebt 92 Rthlr. 18 Bl. 5 Pf. 32 60 po giebt --- Nabeburg Neuhauß 58 35 8 Schwarzenbeck 52

-

Zuſammen 263 Nthr . 44 fl. Ś Pf. Die Ritterſchaft - 109 Rthr. 19 Bl. 7 PE Die Stadt Rakeburg 12

Lauenburg 8 Mduen 20 Zuſammen 150 Rthlr . 14 Bl. 3 PF

415 ta

Dað neueroporbene Amt Steinhorſt fehlt in dieſem Anſchlage. Von der Kontribuzion bea freitet der Landesherr die Reichs- und Preise

11

ſteuern , auch andere zu deß Landed Burft erforderliche Koſten.

Dotha

u!

$ . 12. Es folgt nun die genauere Bes Ichreibung des Herzogthums , nach welcher es beſteht :

61

1. Uus folgenden Städten, deren Magia firate dię niedere und hohe Gerichtsbarkeit

A. li

haben. 1. Rakeburg , eine feſte

Stadt auf einer

Inſel in dem tiefen und großen Raſeburger See , auf welchem und der darans fließen : den Wađeniß , wódhentlich zweimat Bote nach Lúbeck mit Perſonen und Gütern fahren . Nach

ame

der Einaſcherung , welche die Stadt 1693 durch die däniſche Bombardirung erlitten hat,

Il

find die Straſſen ziemlich regelmäßig ungea Die Säuſer And mehrentheil $ legt worden . Am Markt nach houándiſcher Art erbauet. ſteht die Regierungskanzlei , auf welcher fich

of

die Regierung, das Hofgericht uno Monſiſto . An der Stadt - und Pfarr. rium verſammlen . firche, ſteht der Superintendent des Herzog, Die Berapung thums als Dberprediger. wohnt in Baracken . An der nordweſtlichen Seite der Stadt , beim , See , wo die Bite nach låbec abgeben , in ein fichoner mit bina Dena D 4

216 benbäumen und Hagebächen Befekter Spaziers ort, welcher Belvedere genennet wird. Ein Theil der der Stadt gehört zum medlenburg ſtrelißiſchen Fürſtenthum Raßeburg ,

welcher

bei demſelben beſchrieben wiró . Die Brůđe an der medlenburgiſchen Seite iſt über 400 Schritte lang , und ihr neuer Bau hat auf 10000 Rthlr . lübſchen Geldes gekoſtet. Sic muß von der Stadt unterhalten werden . Bor Alters hat es einige Grafen von Nakeburg gegeben.

Der erſte iſt Heinrich von Badewis

de geweſen . 418 Herzog Heinrich der Löwe in die Reich Bacht erklärt worden war , und Markgraf Albrecht der Bår fich in den Bea fit des Herzogthums Sachſen zu regen ſucha te, verjagte er den Grafen Adolph von Holo ftein , welcher es mit dem Herzog Heinrich bielt, und gab die Grafſchaft Solſtein dierem Deinrich von Bademide : als aber dieſer die Grafſchaft Holſtein wieder abtreten mußte erhielt er von Heinrich8 des foren Mutter Wagrien , und nachdem auch diefes dem Gra fen Adolph von Holſtein wieder eingeråumt worden , gab Heinrich der Löwe dem Heinrich von Baderide Raneburg mit dem Rande der Polaber zu lehn .

Sein Sohn Bernhard fiel

von dem Herzog Heinrich ab , trat aber wie: ber auf ſeine Seite , und blieb ihm getreu . Dieſes Sohn, Graf Bernhard II , hinterließ eia

1

f

ot

f

I

217 einen Sohn , Sernhard III ,

melcher zeitig?

ftarb , und das Geſchlecht der raķeburgiſchen Grafen im Unfange deb dreizehnten Jahrhun berts beſchloß. 2. Lauenburg , eine kleine Stadt an ei nem Berge bei der Elbe und Stedenis. Man che Häufer find in der Tiefe dergeftalt era bauet , daß das oberſte Stocwert mit dem Straffen in einer Linie ift :

hingegen andere

Bauſer find einige Euen höher, als die Straſ Die Stadt hat von der kent , angelegt. Schifffahrt und vom Getreide - und Bolzhars Del gute Nahrung. Es werden hier viele auf der Elbe antommende Güter niedergelegt , und auf der Stedeniß nach Lübeck gebracht aueh iſt hier ein wichtiger Elbgoli. Bon Sem auf der Höhe liegenden alten Herzoglichen Nes fidenzfchloß , iſt noch ein Flügel vorhanden , welcher der Siß des Amts Lauenburg iſt , und eine fehr ſchöne Ausſicht hat.

Vor dem

erſten Urſprung und der alteſten Seſchichte deffelben , habe ich oben gehandelt . eine kleine Stadt , welche 3 Móuen ,

pon zwei ihr zugehörigen Seen meiſtens ums geben iſt. Der Steckeningraben , oder die Delvenan , geht bei der Hanenburg weſtwärts durch den molniſchen See. Die Stadt hat 262 bürgerliche Häufer , nebſt unterſchiebener landesherrſchaftlichen auch öffentlichen Stadta geo Dis

8

21

l en ma mt äud ab Sie rüehibſel fich deb Gr . geb r l ren gen ere t erb Tho des flu und apnidegel Uib d en ia in ie iegt enſ , l f Die Gebgand , dar . Eul s l r 9 urde e e ß d r n : w 135 Sa . hie po Ult e t s dt ebſt etm on hr ann Vog beanft i v n ricdh die Sta h u rſc dge amt adtdaz 20 und Her tei r, lan h ten sſt , h e flihcör ed c f i r Lib , aſaſnen die Re Dö rfåu ge de rl 1083 wurde die übe wie .

Stadt nach einem langen Prozeß an den Hers, jog zu Sachſen - Lauenburg mieder abgetres. A18 Churbraunſchweig zum Beſitz don ten. Sachſen - Lauenburg kam , Fette es den Pro ze fort , 1743 fiel ein Urtheit wider die Stadt aus, und 1747 kam es zu einem Vers gleich. 11. Auf folgenden ' landesfürſtlichen Lema tern .

I. Das Ume Naşeburg ,

iſt beinahe 5

Meilen lang, und 4 Meilen breit e,n und enta g auf dem eor en Berge vor Nakeburg , den Fleden Gringu , 39 Dörfer und 6 landebherrſchaftliche Vora werke . Unter den Dörfern ſind die Pfarrdörfers Berkenthien , Breitenfeld , Crumineß und: Muq pien. 2. Das Amt fauenburg , if ungefähr 3

Meilen lang und Der

Dbenbrüder ,

breit , und enthält , außer Kohlenweger ạno Untera bers

1

berger Gemeine, moelche zu tauenburg einge: pfarrt ſind , 7 Marſchdorfer , 22 Geefibor: fer, 6 landißfürſtliche Vorwerke, und 2 Katha ner. Die merkmürdigſten Derter ſind : 1 ) Artelnburg , üttelnburg , Atlinburg, ein Pfarrdorf an der Elbe, úber welche hier eine Fábre geht. Bor Ultirg hat hier das fefte Schloß Erteneburg geſtanden , welches Herzog Heinrich der Röme de múſiet bat. 2 ) Juliusburg , ein Dorf und landesa fürſtliches Vorwerk , wofelbſt ehederfen ein

fuſtſchloß der Herzoge fen iſt.

zu . Lauenburg gewes

3 ) Franzhagen , ein Dorf mit einem lana desfürſtlichen Vorwerk , woſelbſt ehedeſſen ein Schloß und Siß einer abgetheilten linie der Herzoge von Holſtein's Sonderburg geweſen ift, welche 1709 ausgeſtorben . Das Schloß ift abgebrochen . 4 ) Bächen , ein Pfarrborf , mofelbſt die fandtage gehalten werden , 5 ) Die Pfarrdörfer Hitbergen, Johanna warden , Pótrau und fütau . 3. Das Amt Neuhaus,

beſteht aus 32

Dörfern , mwelche unter 3 Vogteien vertheilet find.

1 ) Zu der pausoogtei gehören s Dóre fer.

In dem an der Elbe belegenen Pfarr

Dorf

dorf Neuhaus, iſt das Amthaus, auf welchen Herzog Franz Rarl gewohnet hat. 2) zu der Haarer Vogtei, gehören 15 Dörfer , unter welchen das Dorf Haar , uno Das Pfarrdorf Stapel ift. 3 ) zu der Pinnauer Vogtei , gehören 12 Dörfer, unter welchen das Dorf Pins und das Dorf Sribbekau find . 4. Das Amt Schwarzenbeck , ift dritta halb Meilen lang , und 2 Meilen breit. Der Sachſenwald , iſt eine anſehnliche Hölzung. In dem Amte find 21 Dörfer , 2 Kupfers mihlen

und

1

Papiermühle.

Die Pfarr

odrfer find Schwarzenbeck , Branſtorf, benborn und Rudbeivórde .

Ho

* 5. Das Amt Steinhorſt , hat Franz der Jüngere , Herzog zu Lauenburg , 1574 an Herzog Adolph zu Schleswig und Holſtein für 1661

27000

Nthlr .

pfandweiſe

überlaſſen .

ift es pon der herzoglich - gottorfiſchen

finie an einen von Ulefeld , und 1691 ar einen von Bedderkop perfekt worden . 1738 trat Holſtein - Gottorf feine Anſprüche an dieſe Amt an Churbraunſchweig , als Hers gog zu Sachſen - Rauenburg ,

ab ; hingegen

der von Wedderkop, welcher es beſaß, úber trug das Sukzeſſionsrecht an den König von Danemarf , welcher auch , als der von Web . Dertop es nachher anderwärts veräußern woul te ,

221 te , eine Adminiſtrazion8's Sutzeſſion verorda, nete , und Soldaten Nach Steinhorſt legte. Dieſe ließ Churbraunſchweig vertreiben , und Steinhorft mit ſeinen Völkern befeßen . Die daraus entſtandenen Streitigkeiten , wurden 1739 durch einen vorläufigen , und 1740 durch einen Hauptvergleich beigelegt, in wela chem Churbraunſchweig im Beſiß des Amts blieb , und an Dánemart eine Summe Sela des auözahlte. Das Amt iſt bergid)t. Auf fer dem Amthauſe Steinhorſt, begreift e $ 12 Dörfer, unter welchen die Pfarrdörfer Sana desneben und Siebenbåumen find . Dem legten ſind 1766 zwei Fram- und Viehmårt te bewilliget worden . III. Aus folgenden adelichen Gütern und Gerichten , welche ſich wieder abtheilen

1. In landtagsfähige. 1 ) Die von Bülow befiten : ( 1 ) Gudow , ein lehngut, auf welchem

das Erbmarſchalamt haftet. Es haben ches die von Bülow 1470 den Zálen 4300 rheiniſche Goldgülden abgefauft , find hierauf 1471 vom Herzoge Johann

ſola får und mit

demſelben und dem Marſchalamt belehnt work den . Eigentlich beſteht es auf 2- Gütern nåmlich aus Gudom und Segran , daher e$ auch auf den Landtagen 2 Stimmen hat. Es gehören bazu Gudom , mit einer Pfarrkir : che ,

222 dhe, Beſenthal , Bergholz, Drüfing, Gottin, Grambeck , feeſten , Rehmrade , Roſenthal , Sophienthal , Waſſerkrug oder Zernetom . ( 2) Marſchacht, ein Lehngut , zu wel chem das halbe Dorf dieſes Namens gehört . (3 ) Preten , ein Muodialgut. ( 4) Múffen , dazu die Dörfer Müſſen

und Niirſau gehören . 2) Die von Wißendorf befißen : ( 1 ) Zecher , ein lehngut und Fidetom Dieſer rehrfiſchreiche miß , am Schallſee. See, welcher ſich von Norden gegen Südent Meilen erſtredt, und fapt ganz im Sers zogthum Lauenburg liegt, gehdet gråstentheil! zu dieſem Cut , deſſen Antheil an demſelben auf 2

der Butenſee (Außenſee ) genennet wird , uns user einigen kleinen Inſeln , pornámlich das groše zecherſche Werder begreift. Sonſt gee hören zu dieſem Gut die Dörfer Groß- und Klein :Zeder, und der Meierhof Marienſtedt. (2) Seedorf , ein lehngut , am Schalls ſee , zu welchem auch ein Theil dieſes Sees , nämlich der Seedorfer - Binnen- und Küchens See , nebſt dem darin belegenen großen See forfe Werber , ſonſt aber das Pfarrdorf Seedorf , das Dorf Dargau , die Meierhöfe Hackendorf und Breſan , das Förſterhaus Buße, hören .

und

2 Bauerhofe

zu Sterley ,

gee

( 3 ) Tu:

1

4

?

1

1

223 ( 3 ) Turom , ein lebngut am Goldena fee, welcher zur Hälfte bieber gehört . Von bem Dorf Klein - Turow gehört auch die Half te zu dieſem Gut, hingegen die andereHålfs te des Sees und Dorfs gehört zu dem unter herzoglich - medlenburgiſdier Hoheit ſtehenden adelichen Gut Dukow . 3 ) Die Freiherren , jest dániſchen Gras fen , von Bernſtorf, beſigen : ( 1 ) Bernſtorf, ein Pehngut , welches das Stammhaus dieſes Eeſchlechts iſt. Es gehören dazu ein Theil vom Schallſee , wela cher der Bernſtorfer Binnenſee genennet wird, Das Dorf Hadendorf am Schaufee, und die Meierei Ultehütté, mofeibſt ehemals eine Glass ( hůtte geftanden hat . ( 2 ) Stintenburg , ein lehngut auf eic'. nem ſchmalen Strich fandes , welcher in Den

Schallſee hinein geht, und die darin belegea ne große Stintenburger Inſel mit dem feſten Der adeliche Sin iſt ein fande verbindet . ' neues ſchönes Gebaude. das Pfarrdorf laſſau , Techin .

Es gehören dazu und die Meierei

( 3 ) Moterſen , ein lehngut, zu welchem das Pfarrdorf Siebeneichen gehört, (4) lanfen , ein lehngut , zu melchem

das Pfarrdorf Sams, Elmenhorſt und Große Pampau gehdren . Die

224 4 ) Die von Waderbart berigen : ( 1 ) Kogel , ein lehngut , welches 2 Stimmen auf dem Landtage hat , weil es

aus

2

vereinigten

Gütern ,

nämlich einem

Alodial - und einem Lehnsgut , beſteht.

Nós

nig Georg . Il hat auf daſſelbe 2 2500 Rthlr. Udobialgelder bewilligt. Es gehören dazu Das Pfarrdorf Sterley und 2 Bauerhöfe in Salem. ( 2 ) Tuſchenbeck, ein Lehngut , zu wela chem das Dorf Horſtorf gehört. 5 ) Die von Pleſſe befißen : ( 1 ) Baſthorſt, mit dem Pfarrdorf dies ſes Namens . ( 2 ) Daldorf , Namens .

gut

mit dem

Dorf gleiches

6) Niendorf am Schadſee, ein Uuosiale der von Hóvel , welches ein Antheil am

Schaufee , nämlich den ſogenannten niendor, fer Binnenſee , und den Meierhof Soldenſee am See gleiches Namens , beſigt. 7) Niendorf an der Stedeniß , gehört den Freiherren von Urbedhl. 8) Colpin oder Culpin , ein lehngut der von Schrader , zu welchem die Dörfer Colpin

und Golnik gehören. 9 ) Schenkenberg, gehört den von Wetts ten .

10 ) Web :

225

10 ) ( 3 ) Webningen , ein Lehngut, mit bem Pfarrdorf dieſes Siamens , ift den bon

3

. 1

Dannenberg zuſtandig . II ) Gülzau , den Grafen von Kielmanns: egge zuſtändig , beſteht aus 3 adelichen Hi fen, und beſigt saß Pfarrborf Gülzau , und die Dörfer Collau und Börſe. 12 ) cúbersburg, mit dem Pfarrdorf dies res Ramens , an der Elbe belegen , iſt eia lehngut der von Wittorf. In , welche tagen "erſcheinen . Dahit geboren folgende adeliche Güter unb Derter, von welchen sie 4 erſten Chedefſen unter der Stadt fübeck , Oberbotmásigkeit geftanden haben . 1 ) Caſtorf, mit einem Dorf, welche der bon Hammerſtein zuſtändig iſt. , mit einem Dorf, welches Dert 2) pon Blieſtorf Sode n

3 ) Grinaa , ein Dorf, welches zu dem im Serzogthum Holſtein belegenen adelichen Gut Drenthorſt gehört. 4 ) Rundshagen, mit einem Dorf, iſt den von Boden zugebdrig. 5 ) Dermien , eine Meierei , melde die von Werpup beſigen.

Bård . Erdbefcr. 22. * .

26

2.

g

n

n h

d

n

o v

e

d

m

n A

l

e

a

a

a L

H

.

n nd ln ge d ß ge de m in n i g eſu r a h r r ic ni örtur ba la r spthuub , we D n b z h s e e r g .ſ Es ge en e zw hi ,zoan fe t, al n h e c u g ch unm Her rg ff a , Ba zo ni r de tS n nze n u r b e e e e b do t di He eh ich ſſe es enab eß hſha h e d c u c s es er eſ j node , eusn - fa Sa d rg b ſ n r n e m e a i o b i e an L d O d w e tv iſ ir r bſt n e l o e l wer e bd el nz n pe h eſ eſ iae n gsh ga n hi de di , anda ap lic hrl c r n h ſ g . ka we be an fü Es liegt an der Elbe , und grenzt an s

a

das Herzogthum Bremen , und an das der Stapt Hamburg zugekorige Amt Núñebúts tel , if ungefähr 2 Meilen lang , und breit. Der Fluß Medem , welcher daſſelbe Durchfließt, und unter Otterndorf durch 3 Schleußen in die Elbe geht, entſteht aus den Flüſſen Góa sche und Aue, welche ſich bei Jlienworth vera einigen. Die übrigen Flüße ſind klein , aber doch den Einwohnern des Bandes núßlich. Gegen die Fluthen iſt das Land durch einen großen Elbteich derwahrt.

Ef enthält uns

227 gefähr 47900 Morgen Landes, hat zwar auch fändigen und moraſtigen , mehrentheils aber ſehr

frucytharen Boden , und einen Liberflus

1

1

7

an Getreide, Obſt, Vieh and Fiſchen. Kai. per Karl der Große hat dieſes land bezwuns gen . Nachmals hat es unter den Srafen und Markgrafen zu Stade geſtanden , und end : lich iſt es an die Herzoge zu Sachſen -fauena burg gekommen , aber dem Herzogthum Pau. enburg nicht einderleibet morben, ſondern ei ne beſondere landſchaft geblieben . Nach Abs gang derſelben requeſtricte es der Kaiſer, und die Sequeſtrazion dauerte biß 1731 , da ſie aufgehoben , und das land an Churbrauns . ſchweig eingeräumt wurde , da denn König und Churfürſt Georg II demſelben alle ſeine Privilegien beſtåtigte, und es bei ſeiner vos rigen Verfaſſung eihielt . Seit 1526 beten nen ſich die Einwohner zu der evangeliſch lutheriſchen Pebre . · Uiberhaupt find 10 Pfarrs firchen vorhanden, daran 26 Prediger ſtehen , über welche 2 Superintendenten die Aufſicht haben . Sie halten jährlich eine Verſamma lung oder einen Kaland , unter dem Vorſig des Grefen. Das land beſteht aus 3 Stans den : den erſten Stand macht das Hochland, oder die beſonders ſogenannte Bandſchaft , den zweiten das Siet = (niedrige ) fand , und ben dritten das Weichbild oder die Stadt

228 Dtterndorf, aus.

Die beiden erſten Stande

ſind in

1.

12. Kirchſpiele abgetheilt, und jedem iſt ein Schultheiß , nebſt 2 bis 4 landſchó pfen , vorgeſellt.

Der

Schultheiß mit den

Schopfen verroaltet das Unter s pder Kirchs ſpielfgericht nach deui gemeinen fandrecht , zu Otterndorf aber verwaltet ſolches der Ma Die übrigen giſtrat nach dem Stadtrecht.

Gerichte des Landes ſind ,

das Konſiſtorials

gericht , welches alle 4 Wochen , und zwar am Montage , gehalten wird ; das Landge richt des erſten Standes , welches allemal am Dienſtage nach dem Ronſiſtorialgericht ge halten wird ; Das Viergericht des zweitert Standes , welches an Mittwochen angeſtellt wird ; das Obergericht, welches alle Donners und ſo lange fortgefegt wird, biß die übrigen Gerichte geſchloſſen worden : das Exekuzionsgericht , welches des Freitag allein von dem Grefen , oder in ſeiner Ab weſenheit , dertretungsweiſe von den Beam ſtage gehegt ,

ten ,

gehalten wird ;

das

Oberſtadtgericht ,

welche des Sonnabend , und zwar in der Woche, wo baš Ronſiſtorialgericht einfält, gehalten wird , und das Ober - Stadtappela lazionsgericht , welches allemal an dem Sonn abend , auf welchen das Stadtgericht fáut , Von dem Obergericht und gehalten wird . Dber - Stabtafpellazionsgericht wird an die lauens

229 fauenburgiſche Regierung zu Rakeburg appela lirt ; uud von dem Konfiftorio fann an die churfürſtliche Regierung zu Hannover ſuppli: Un das Oberappellazionégés zirt werden . richt zu Cele kann man ſich werden , wenn die Summa appellabilis 400 Rihlr. betrågt. Der Seefe , welchen der Landesherr verords

En net , und dazu bisher gemeiniglich der erite Regierungsrath deß brem - und derdiſchen Nes gierungsfollegii verordnet worden , iſt Pras fes aller Gerichte Bieſes landes, beſorgt auch die Regiminalia atein : er genießt aber nur und allein die Sporteln des Erecuziondges richts , an den Sporteln der übrigen Gerich . Hiernachft bers te hat er feinen ntheil. ordnet der Landesherr einen Gerichtsbirefs tor , welcher in Abweſenheit des Srefen in den Kollegiiß den Vorfik hat , und das Jus ftizweſen regiert, und einen Amtmann , wela cher de landebherrſchaftliche Beiſiger in als len Gerichten iſt, und die Kammerfachen bea forgt. Ade 12 bis

14

Jahr hält

der Grefe

1

1,

mit Zuziehung aller landebherrſchaftlichen Bea amten , Schultheißen, und Candichopfen , und des Magiſtrats zu Otterndorf , die ſogenann: te Sagung über die Kontribuzion, welche ein jeder Einwohner von ſeinem Vermogen und Gütern erlegen muß. So lange nun die P 3

23

Sapung dauert , ( zwiſchen welcher aber eine Saßungskommiſſion gewöhnlich iſt,) ſo lange muß auch nach dieſer Tare die Kontribuzion entrichtet werden , es mögen die Güter des Einwohner: unterdeſſen derfchlimmert oder Die ordentliche Kontribuzia perbeſſert fenn. onsforberung beträgt jährlich 10000 Rthir . Der Gerichtsdireftor hebt die Kontribuzion , welche ein jeder Bürger von ſeinem Vermd . Der Amtman hebt den lands gen giebt . ( chag , den der Landmann erlegt. Der Lan besherr zieht auch die Zehenten, und hat un terſchiedene Kammergåter. Von Reichs- und Kreißſteuern , von lizent und Stempelpapier, iſt das fand frei. Es folgt nun die genauere Beſchreibung eines jeden der 3 Stånde dieſes fandes. 1. Der erſte Stand , welcher auch die Landſchaft , ſonſt aber das Hochland, genen : net wiro , beſteht aus 7 Kirchſpielen, welche ſehr ergiebiges Marſchland haben , und nach : folgende Nangordnung unter ſich halten. 1. Das Kirchſpiel Altenbruch oder Dla denbrof , in welches alle diejenigen gehören, welche vor dem Wordingsacfer bis an Gro : ben uno Altenwald wohnen . Der darin 6 legene Fleifen Altenbruch iſt groß und wohl gebaust , und hat einen Hafen. Auf dem Bors

Worlingsacker verfammlen Uitter freiem Himmel .

fich alle 3 Stände

ge 2. Das Kirchſpiel fúgingworth , erſtreckt fich von dem Vorwerk Franzenburg bis an Der Flecken Lúdingworth iſt Dóringworth . anſehnlich. 3. Das Kirchſpiel Nordleda , liegt zwia ſchen der Emmelte , und den Wettern , und enthält den måßigen Flecken Nortleda . 4. Das Kirchſpiel Neuenfirchen , liegt zwiſchen dem Fluß Mebem und Döring worth, und hat den kleinen Fleden Neuenkirchen .

5. Dab Kirchſpiel Dſterbruch , begreift die Hauſer, welche zwiſchen der landmark und dem Damm Uthral , oder Außenwald liegen . 6. Das Kirchſpiel Diterende Otterndorf, enthält diejenigen Söfe und Hauſer , welche der Stadt Otterndorf gegen Often , Nords Oſten und Süd - Oſten , bis an den Behlus merbaum liegen , als die Vorſtadt oder lan ge Straffe , daß adeliche Gut Welling$ büttel, welches die einzige in dieſem lande anfäßige adeliehe Familie der von Klenken , als ein Mannlehn befiæt, das landedherrſchaftliche Gut Marienthal, das Dorf Nardorp , u . r. w . Es iſt zu Otterndorf eingepfarrt. 7. Das Kirchſpiel Weſterende Ottern

dorf , begreift alles , was der Stadt gegen $ 4

Weften über dem mebemflus liegt. Guch zu Dtterndorf eingepfarrt.

Es ift

II. Der zweite Stand , oder das Siets land , das iſt, das niedrige land, beſteht aus 5 Kirchſpielen , welche mageres fand baben , und alſo auf einander folgen.

1. Das Kirchſpiel Wefterihlionworth , oder Ihlionworth - Wefter - Enbe , und 2. Das Kirchſpiel Dſterihlionworth, ober Shlionworth - Ofter - Enbe , 1 Kirche.

haben zuſammen

3. Das Kirchſpiel Steinau. 4. Das Stirchſpiel Wanna , beſteht aus. den Dörfern Diter und Weſter - Manna , and Süderleba. 5. HII.

Das Kirchſpiel Obisheim . Der Dritte Stand iſt

Dtternborf , eine

Stadt am fluß me

dem , welcher hier in die Elbe geht. Sie hat ungefähr 400 Feuerftellen , ein landeda herrſchaftliches Schlo , welches der Grefe bewohnt, und einen Hafen für kleine Echiffe. Der Magiſtrat deffelben beſteht aus 2 Bürs germeiſtern , 6 Nathbherren , und einem Ses tretár. Vor der Stadt liegt ein landesherra fchaftliches Vorivsel.

Das

33

E

3

E

Das

Hochſtift

5.

Lübeck.

I.

48 Hochſtift Lúbed liegt in demjenigen D Theil des Herzogthum8 Holſtein , wels cher oor Alters Bagrien genannt worden iſt. Der biſchöfliche Six iſt zuerſt in der hol. ſteiniſchen Stadt Oldenburg geweſen , und daſelbſt vom Kaiſer Otto I zur Befehrung der Wenden , welche in hieſiger Gegend gea

wohnt haben , errichtet worden . Das Stif tungsjahr iſt angewiß , Gebhardi aber fest deſſelben Errichtung ganz wahrſcheinlich in Adalbert, Erzbiſchof zu das 948ſte Jahr. Hamburg , vertheilte daß Bisthum 1058 eis genmächtiger Weiſe , und ohne Kaiſer Hein . richo III Einwilligung, in 3 Bisthimer , nåm lich in das oldenburgiſche , raßeburgiſche und medlenburgifche. Das erfte gieng 1066 un ter, als die heidniſchen Wenden das Chriften : thum in dieſer Gegend aušrotteten, und wurs de erft 1149 durch den Prieſter Vicelin wies ' der aufgerichtet,

welchen der bremiſche Erzi bis SP 5

234 biſchof Hartwig zum Biſchof eingeweihet hate te, und der 1151 pon Heinrich dem fóren , Herzog zu Sachſen ,

die Belehnung fuchte welche er auch zu füneburg empfieng , nach dem er vorher einen Verweis erhalten hatte, daß er den Namen eines Bifchoff von Dla denburg ohne des Herzoge Einwilligung an genommen . Ums Jahr 1158 beſchlos ter

Herzog die biſchöfliche Kirche

von Didenburg

nach Lübeck zu 'berlegen , woſelbſt ſie auch 1164 eingeweihet wurde. Nachdem der hera 30g in die Reichsacht erklärt worden war fuchte und verlangte der Biſchof zu Lúbed die Reichsunmittelbarkeit. Die Reformazion des Bisthims hat ſchon unter dem Biſchof Heinrich von Bocholt den Anfang genommen , und iſt ſowohl von deſſelben Nachfolger Deta lev von Nevendlau , melcher 1535 das Bis . thum bekommen hat, als von den folgenden evangeliſchen Biſchöfen, befördert, auch 1561 völlig zum Stande gebracht worden . 1586 erwählte das Domlapitel zum erſtenmal eii nen Prinzen aus dem Hauſe Holſtein - Gota torf zum Biſchof, blieb auch bei demſelben , und das fúrſtliche Haus , welches nebſt dem Domkapitel alle Mühe anwandte , damit bas Bisthum nicht ſekularifirt werden möchte brachte e $ 1047 dahin, daß das Domkapitel fich auß Dankbarkeit derpflichtete, nach

Üb gang

235

gang des regierenden Biſchofs und Herzogs Johannes , und ſeines poſtulirten Roadjutors , Herzogs Johann Georgs , noch 6 Biſchöfe nach einander aus dem fürſtlichen Hauſe Hole ſtein - Gottorf zu erwahlen oder zu poſtulis ren . 1648 im weſtphäliſchen Frieden wur : de dieſes Bilthum der evangeliſehen Kirche beſtåtigt. 1067 verſprach der poſtulirte Ro adjutor , Herzog Chriſtian Albrecht , in dem mit dem däniſchen König Friderich III erricha teten glädſtådtiſchen Vertrag , „ daß er , bei

EL

erſehender Gelegenheit , bei dem Capitulo möglichft fooperiren wolle , auf daß ſelbiges mit der Wahl dergeſtalt bei dem königlich fürſtlichen Hauſe Holſtein zu Derbleiben fich anheiſchig mache , daß hinführo, wenn die im Vergleich von 1647 beſtimmten fürſtlicher

21 11

Perſonen und Generazionen gottorfiſcher Liz nie vorbei waren , von Ihro fónigl. Majes ſtåt und fürſtlichen Durchlaucht Nachkommen

1

56

fo durch Gottes Snabé alsdann vorhanden ; Mach . alternative , eines dazu gelange .. ! dem der Vertrag von 1047 mit der Wahl Biſchof Adolph Friderichs , nachmaligen Ró

1 3

Rigs von Schweden , oder wenigſtens mit der Poſtulazion deſſelben Bruders, Herzogs Fri: derichs Auguſts , jeßigen Biſchofs, zum Ende gegangen , hat das Donkapitel fich ſeiner oólligen Freiheit zur Wahl eines biſchöflict en kogus

}

936 Roadjutor8 bedienet, und 1758 am 4. Okto ber baju den däniſchen Prinzen Friderich !

King Friderichs V Sohn zweiter Ehe , poa Dieſer begab ſich 1773 der Koad ftulįrt. jutorie zum Beſten des alteſten Prinzen des regierenden Biſchofs, welcher an ſeiner Statt zum Roadjutor erwählt ward . 4 S. 2. Der Biſchof zu løbed

iſt ein

Reichsfürſt, fit aber im Reichsfürſtenrath weder auf der geiſtlichen noch weltlichen für: Atenbank, ſondern auf der Querbanf, welche für ihn und den Biſchof von Dinabrúc , wenn derſelbe coangeliſch iſt , errichtet for: den . Er hat auch beim niederſachiſchen Prei fe eine fúrſtliche Stimine. Sein Reichma trikularanſchlag iſt 3 zu Pferde, over 36 Fl. zu einem Kammerziel giebt er 40 Nthlr. Das Wappen !des Bigthums if 52 Kr. ein ſchwebendeß goldenes Kreuz im blauen Felde , welches mit einer Biſchof8můße bes bedt ift. $ . 3.

Die Domkirche iſt in der Reichs

ftadt Lübec , in welcher Stadt aber der Bie ſchof nichts zu befehlen hat.

Das hochwür:

dige Domkapitel beſteht aus 30 Perſonen , welche ſich , bis auf 4 Mitglieder nach , die rómiſch - fatholiſch ſind , zu der evangeliſch Der Dombes lutheriſchen Kirche, bekennen . obant wird allemal aus dein Mittel des fla :

pia

237 Den Domprobh errodhlen pitels erwahlet. das Stapitel und die Stadt, lübeck wechſeløs weiſe.

E11 16

the 4.

§ . 4. Zu Eatin, woſelbſt der biſchöfliche Wohnſit ift , ſind auch die biſchoflidhen Kols legia , nåmlich die Regierungskanzlei , die Nentfammer und das Konſiſtorium . Die bis ſchöflichen Eintünfte ſolen idhrlich 16000 Nthlr. betragen ; und die Güter, welche die Biſchöfe aus dem herzoglich - holſtein = gota Torfiſchen

Hauſe befißen , ungefähr eben fQ viel. Der Domprobft hat 5000 Nthir . Ein. túnfte.

§. 5. Die nähere Beſchreibung des Bida thums betrifft I. Die Reſidenzſtadt Eutin.

st

Eutin , vor Alters Utine, fat. Utina oder Oitinum, eine kleine Stadt , welche an eis nem firchreichen See eine überauß angeneha

be

Das jeßige biſchöfliche Refi: me lage hat. denzſchloß hat Herzog und Biſchof Auguſt Friberich wieder erbauen laſſen , nachdem eß

EM

FX

11 Dit

1689 abgebrannt war, und der Herzog und Biſchof Chriſtian Auguft hat es ſchöner auf gebauet , und einen vortrefflichen Luſtgarten Dabei angelegt. Bei der Stadt - und Pfarre kirche iſt ein wangeliſches Kollegiatfift. Dies Yer Ort wurde dem Biſchof Gerold 1155 vom Grafen

Adolph

at Holſtein

und Schauens burg ,

238 burg , auf Beranlaſſung Herzog Heinrichs des Cówen, übergeben . Dir Biſchof machte ihn zu einer Stadt , und erbauete ſich darin ein Wohnhaus. Biſchof Johann von Dieſt gab ihr im Dreizehnten Jahrhundert dag låbſche Recht. II. Die biſchöflichen Aemter , welche ſind :

1. Das Amt Eatin, zu welchem 21 Seen, 22 große und kleine Leiche ; 5 Mühlen, und 5 Vorwerke und Meierhofe gehören. Sonſt iſt das Amt in 4 Dite abgetheilet , welche find : 1 ) Das Stift , zu welchem 12 Dörfer gehören , darunter das Pfarrborf Boſau . 2) Das Kirchſpiel , zu welchem 10 Dör fer gehören . 3 ) Der Rothenſander Ort, von 8 Dórs

fern , darunter die Pfarrdörfer und fente oder Malente find.

Neufirchen

4) Der Redlingſtorfer Drt, zu welchem Bujendorf gehört. Anmerf. Das frele abelide Gut Beuß , i Stun , de von Eutin , if dem Biſchof zuftåndig. 2. Das Amt Sdwartau oder Staltenhof, zu welchem gehören I ) Die Höfe Kaltenhof und Dwendorf. 2) Der Flecken Schwartau am Fluß glei ches Namens , der nicht weit von hier fiche mit der Trave vermiſcht.

3) Fünf

1

ab

nd

239 3 ) Fünf Dörfer , Dorf Renrefeld.

darunter das Pfarr,

4) Gemiiſermaßen gehören auch die freien Höfe Rubberſtorf und Neuenhof , welche ihre eigenen Beſiger haben , hieher . Anmert. Die Bildhofe aus dem Herzoglich. holſtein . gottorfiſchen Baure, haben aud bisher die 21 Dialgüter Lenſaen mit dem Pfarrdorf dieſes Samens, Stendorf und München . Neberfforf, berefſen .

III . Des Doinfapitels Güter. Es ſteht faſt der ganze Diſtrikt , welcher Holſtenort ". und Travemünderwinfel genennet wird , un ter derfelben Botmåßigkeit . hörigen Hufen find an freie

Die dazu gea Leute erb - und

eigenthümlich verkauft und zu lehn gegeben worden , das. Domkapitel aber hat das Do. minium directum darüber behalten , und hebt jährlich einen gewiſſen Zing , genießt auch andere Geldgefälle und Pflichten .

Ui.

berhaupt befißt das Domkapitel folgende Dors fer. 1. In die Großvogtei gehören 22 Dóra fer, darunter auch das Pfarrdorf Senin , ei ner der älteſten Derter des Domkapitels , ift, dem auch die dalige Kirche zugehört , ſo wie die zu Hamberge . 2. Za ser Hubberſtorfer Vogtei, gehoren 4. Dörfer.

3. Zur

240 3. ren 2 4. 5.

Zar ſchaumburgiſchen Prábende get; ds Dörfer. Der Bifarien Dörfer find 11 . Der oldenburgiſchen Vikarien Dörfer

find 7 , von selchen 3 zum Unterſtift Eutin gehdren, jedoch dem Domkapitel kontribuiren ,

Das Fürſtenthum Schwerin .

$ E8

1

iſt faſt ganz von dem Herzogthum Schwerin umgeben , grenzt auch an die Herrſchaft Wismar und Noſtoc . Seine láns ge

betrågt

Meilen.

etwa 3 ;

Vor

Ulters

und ſeine Breite is iſt es

ein Bisthum ,

und das feßte unter den 3 Bisthimern, wels che Heinrich der lôme, Herzog zu Sachſen und Bayern , geſtiftet hat, geweſen . Er era richtete e8 1170. in ber Stadt Schwerin , DOR welcher es den Namen hat . Anfangs lich war es ein unmittelbarer Sheil des Reichs , nach und nach aber wa d es von den Herzos gen zu medflenburg abhängig. Hierauf ſucha te erſt das Domkapitel und bernadi auch der Bia

64 *

Bifchof mit demſelben gemeinſchaftlich ſich von Der medfenburgiſchen Landeshoheit loézureiſ

e gitt

fent, worüber ein Streit entſtund , der ende lich dadurch ſein Ende erreichte, das das Doma Kapitel in dem weſtphaliſchen Frieden vor 1648 zu einem weltlichen Reichsfürſtenthum

Oct

Euta buires

ann alt

te li thu, , mylo ichten

Ere

crin, in

ergon (பதி MI %

gemacht, und mit Siß und Stimme iin Reichs . fürft »nrath, und beim niederſächſiſchen Kreiſe, den Herzogen zu Medlenburg fichweriniſcher Linie verliehen wurde . Der Reichsmatriku . . laranſchlag

deſſelben ift 6 ju . Pferd 'und

6

Zu einem Kammer . Fuß , obeť 96.81. giel giebt es 8t Nthlr. 141 Sr. Es gehda ren dazu I. Folgende Stadte. zu

1. Búrom , eine tleine Stadt mit einem Schloß , welches ehedeffen der Wohnſit der Biſchofe von Schwerin geweſen iſt , daher auch das Bisthum von dieſer Stadt oftmals benannt worden iſt. 1007 und 1916 brannta Unter der Regierung Berzog Fria de fie ab .

derich Wilhelms ließen ſich hier viele refors mirte franzoſen nieder , und errichteter uns derſchiedene Manufakturen , und Serzog Fria derich hat hiefelbſt 1760 eine Univerſität ges Biftet . Das hieſige neuerbauete Gottelhaus, welches zum Gottesdienſt der neformirtex im Herzogthum Medlenburg dient, iſt 1771

eingeweihet worden . Sack .

@robert . 22.8.

2. Wabe

i

242 2. Wahrin , ein Städtchen , welches mit Wahren im Herzogthum Medlenburg - Gås ftrow , nicht verwechſelt werden muß . 3 . Die Schelffe oder Neuſtadt, ein Stadt shen, welches dicht an der Reſidenzſtadt Schwe rin liegt , und daher als ein Theil derſelben ausſieht, aber eine beſondere Stadt iſt, wela Herzog Fris dhe ihren eigenen Magiftrat hat. derich

Wilhelm ertheilte 1705 den neuen An .

bauern in derſelben unterſchiedene Privilegien -

und Wohlthaten . II. folgende, fürſtliche Aemter . 1.

Das Amt Búgom ,

welches von der

obigen Stadt benannt wird , 7 Hófe, i Múha le, 11 Dörfer, und ein Antheil an noch eis nem Dorf , ' enthale. 2. Das Amt Rhún , welches

den

Na

men von dem anelichen Fräuleinkloſter Nhún hat, and aus o Söfen , 3 Mühlen und 8 Dóra fern beſteht.. 3. Das, Umt Wahrin , welches ſeinen Sin in dem obigen Stadtchen hat , 3 Hofer 1 Mühle und 4 Dörfer begreift. 4. Das Amt Shwerin , welches aus 3 Höfen , i Mble , und 8 Dörfern beſteht. III. Di adelichen Güter dieſes Forftene thums , find ſeit 1774 der mecklenburgiſchen Ritterſchaft einverleibet , die in die Aemter Grevenmühlen, Grabon, Schwerin und Kris Hig , vertheilet find.

248

thing GI Das Fürſtenthum Ratzeburg.

ime

elten htะโร

e Tegin

Es liegt zwiſchen den Herzogthümern Sacha fen - Lauenburg und Medlenburg - Schmea rin, und dem Gebiet der Reichsſtadt Lübeck, ift fritthalt bis drei Meilen lang , und in einigen Gegenden zwei Meilen breit, und hat faſt durchgängig guten Kornboden ; Saher auch der Ackerbau und die Biehzucht das Sauptgewerbe der Einwohner ausmachen . CB iſt aus einem vormaligen Bisthumenta

芸芸 高

ſtanden , welches der hamburgifche Erzbiſchof Albrecht 1258 in der Stadt Rakeburg ges fiftet bat , im weſtphaliſchen Frieden von 1648 aber zu einem

feina Folie

ht

ij het Pria

2003

meitlichen Reichsfürſten

thum gemacht , und nebſt Siß und Stimme im Reichsfürſtenrath , und beim niederſächſia fcher Kreife , den Herzogen zu Mecklenburg Ich w criniſcher finie , für die an die Krone Schweden abgetretene Stadt Wismar , und Alemter Pt uns Neuflofter , perlichen wors der ift.

Durch den bamburgiſchen Vergleich

son 1701 bat eß die ſtrehisiſche Rinie erlangt. Der Reichematrikularanſchlag deſſelben iſt i 22

44

ju Pferð und 3 zu Fuß, ober 24 Ft.

Zu eis

nem Kammerziel giebt e8 67 Rthlr. 54$ Kr . In neuern Zeiten hat das fürftliche Haus Medlenburg -Strelitz aus dieſem Fürſtenthum und dem boißenburgee zoll, ( an8 welchem 48 9000 Spezies Nthlr. hebt,) jährlich 46000 Nthlr. Einkünfte gezogen . Es gehört dazu t. Das Umt Raßeburg . Diefed begreift : 1 ) Den Domhof und Palmberg bei der Naßeburg. Uuf dem Domhof ſteht die Domkirche , nabe bei welcher die herzog lithe Regierungskanzlei ift , oben über dem Kreuzgang aber find 2 Zimmer für die ber

Stadí

gogliche Kenttammer und das Konfiftorium Es find hier auch einige Haas eingerichtet. fer , in welchen die herzoglichen Bedienten freie Wohnung haben . Auf dem ſogenanns ten Palmberge, welcher ein großer , vierecfiche ter , und mit drei Aueen von Lindenbdumen befekter Plaß iſt , ſteht dao Serrenhaus. 2 ) Die Schlagſtorfiſche Vogtei, in wela eher

. ( 1 ) Die Baedt, bei Naßeburg , weldhe meiſtentheils aus Kupfermáblen beſteht. ( 2 ) Schlagſtorf, ein Pfarrdorf mit eis ner Meierei . ( 3 ) Die Meiereien

Nómnik , Neuhof,

Groß - Molzahn und Wieringsback.

( 4 ) Pans

845 (4 ) Panton , Schlagbrigge und Mea chomo, Dörfer mit fleinen Seen , und das leo te bat auch eine Meierei. ( 5) Zieten , kleinen See 6000

reift

ein

Pfarrborf mit einem

( 6 ) Moch 9 Osrfer. , 3) Die Rupenſtorfiſche Vogtei , ( eigent lich Terra boitinenfis,) begreift

EIN De ht

( 1 ) Boitin - Neftorf, ein Dorf. ( 2 ) Nupenſtorf , ein Dorf. Pauen und Wabrrow , Dörfer , dea ren jedes eine Meierei , und das erſte auch einen kleinen See hat.

Torin tre

(+ ) Die Meiereien Lentſchow und Coda bird, welche legte einen kleinen See hat.

Biene olare

( 5 ) Noch ir Dórfer . ( 6 ) Horſt, ein adeliches Gut, mit der Dorf Dibenburg

itt

Edit duma

8. l med

nie o

eupa

( 7 ) Sorriſtorf, ein adeliches Gut. 2. Das Amt Schönberg, welches begreift: 1 ) Schönberg, ein Fleden mit dem Amts hauſe , auf welchem alten Schloß ehemals die Biſchofe von Rakeburg gewohnet haben.

2 ) Selmſtorf , Meierei .

ein Pfarrdorf mit einer

3 ) Barnomenz , Barbowid , Blåffem , Mengendorf, mit einem kleinen Set , und Rabenſtorf , Dörfer mit meiereien .

Dic

246

4 ) Die Dörfer Groß - und Plein -Siems , weiches lekte einen kleinen See bat.

5) Noch 17 Dórfer. 6 ) Herrenburg , ein Pfarrborf. 7 ) Die Dörfer

Diannhagen , Panten ,

53 alisfelde, und die Meierei & ammer , wela te jenſeits der Stedeniß uns zwar nahe bei Decſelten liegen . 8 ) . Bennir , ein Dorf , unb Doboro ein adeliches Gut , welche von dem medlens

burg - fcweriniſchen Amt Boißenburg umge ben find . 3. Das Umt Stove , welches begreift : 1 ) Stove, das Umthaus, weldjes ein ala te8 Shloß iſt. 2 ) Carlow und Demern , Pfarrbórfer. Das zweite hat eine Meierei . 3 ) Noch 8 Dórfer , und die Meiereien

Klein - Könz und Kogglien , welche lekte ei nen See bat.

3

Das

247

Das

Ets, Fürſtenthum

Blankenburg,

M

. i.

lea ie beſte Abbildung deſſelben findet man auf der von den homanniſchen Erben ang licht geſtellten Charte vom Fürſtenthuth Halberſtadt. Es liegt theils auf , theils vor D

dem Harz ,

und iſt von der Herrſchaft De

fe

tenburg , Grafſchaft Regenſtein , dem anhal der Grafſchaft tiſchen Umt Günthersberg ,

Rita

Stolberg , dem Stift8amt 3lfeld , hohenſtei niſchen Amt Benfenſtein , Fürſtenthum Wol fenbüttel, grubenhageniſchen Umt Elbingeroa de , und der Grafſchaft Wernigerode umge = ben . Seine Långe beträgt ungefähr 3 , und die Breite mehrentheils nicht viel über 15 , in der ſüdlichen Gegend aber auf 4. Meilen , 9. 2. Der nördliche vor dem Harz lie

gende Theil deſſelben , hat guten Uderbau, der übrige auf dem Harz belegene größte Theil aber ermangelt derſelben , hat aber bea fråchtliche Waldungen , ſehr harten und ſchoa Beli 2 :4

nen Marmot ,

der zu allerhand Sachent dels

arbeitet mird , und Eiſenſtein, Von der bea rühmten Baumannshóle kommit tinten im Umt Stiege etwas vor. Die Bode durchfließt eis men großen Theil des Landes . §. 3. Bor Ulter 8 iſt dieſes land eine Erafſchaft geweſen , die auß Gütern erwacha fen iſt , welche den Vorfahren der Herzoge zu Braunſchweig und Løneburg eigenthämlich ingehört haben. Die nachmals davon abges Ponderte Grafſchaft Regenfiein oder Neinſtein , gehörte auch dazu . Poppo , der älteſte Graf ? pon Biantenbuig, den man bisher fennet, hats te Drei Söhne, rimlich Reinhard , welcher Domherr zu Halberſtadt wurde , Sigfrid , Grafen von Blankenburg , und Conrad, Gras fen von Reinſtein.

Des

peßter Linie gieng

mit ſeinem Entel Conrad àps , des gweiten Söhne, Sigfrid und Heinrich , ftifteten zwei finien , jener die blanfenburgiſche , und dieſer die reinſteiniſche , von welcher leşten die heimburgiſche eine Nebenlinie geweſen , und an welche endlich die ganze Grafſchaft gefom men iſt , nachdem die blankenburgiſde und reinfteiniſde linie in der zweiten Hälfte des pierzehnten Jahrhunderts ausgegangen ſind. Endlich ſtarb 1599 das ganze Geſchlecht mit Grafen Johann Ernst aus , worauf Herzog Deinrich Juliuß die

Grafſchaft Blankenburg alb

249

als ein erofnetet lehn in Befig nahm .

1690

lió

wurde ſie dem abgetheilten Herzog Ludewig Nudolph eingeräumt , und 1707 vom Kaiſer Joſeph zu einem Reichsfürſtenthum erhoben. Seit 1731 hat ſie das regierende Haus Braune ſchweig - Wolfenbüttel inne. §. 4. Eine Stelle und Stimme im Neich Bo. fürſtenrath , hat der regierende Herzog zu Braunſchweig - Wolfenbüttel wegen dieſes Für:

ord

ſtenthums node nicht erhalten , hålt ſich aber doch wegen deſſelben nicht mehrzu dem weſt phäliſchen Reichsgrafenkollegio. Golten die

int

Ezt

niederſächſiſchen Kreistage wieder in Sang fomonen : fo würde ohne Zweifel wegen der

#

felben eine fürſtliche Stelle und Stimme ere langt werden . Wegen Blankenburg und

Teng itet

Reinſtein find ebedeſſen 24. Fl. zu einem Not mermonat bezahlet worben : ießt aber giebt

12

OM

Blankenburg allein nur 12 Fl. $ . 5. Das herzogliche Geheimerathsfola legium zu Braunſchweig , beforget auch die Regierung dieſes Fürſtenthums, welches aber feine eigene Juſtizfanzlei hat , von der an die

Me

Reichsgerichte appelliret werden kann , und fein beſonderes Ronfiftorium , von welchem

gel

urg

die Appellazion an das Konfiftorium zu Wola fenbüttel nicht Statt findet , ſo wie auch der Superintendent aber die Kirchen deß fúrſten : Q5 :: thumo ,

1

25 thums , unter feinem ten ſteht.

Generalſuperintendens

§. 6. Zu dem Fürſtenthum gehören zwei Städte und vier Aemter . 1.

Die Stadt und das Amt Blankenburg. 1. Blankenburg , eine Stadt , welche der Siß der Juſtizkanzlei, des Konfiſtoriums und der Superintendentur des Fürſtenthums - ift.

Sie liegt unter dem herzoglichen welches auf einem Berge ſteht.

Schloß ,

2. Die Dörfer Hüttenrode, Rattenftedt, Wienrode , uno Timmenrode , baben indge famt Pfarrkirchen . II. Das Amt Heimburg , beſteht aus den Pfarrbórfern Seimburg und Benzigerode. Das ehemalige Bergſchloß Seimburg iſt vors långſt oerwüſtet. III . Das Aint Börnecke, beſteht aus dem Pfarrdorf Bornede , und aus Håtten. IV . Das Amt Stiege, enthalt : 1. Haſſelfelde, ein Städtchen auf dem

Harz, mit einem fürſtlichen Jagdhauſe. 2. Die Pfarrdörfer Stiege , Alrode i Drudenſtein , Tanne und Braunlage. 3. Rúbeland , ein Ort an der warmen Bobe , in einem überauß angenehmen hat . Nahe bei demſelben iſt die berühmte Bau: mannshole ,

zu welcher man aber nicht eher

fðmmt , als bis man vorher auf einen hohen Berg

-

251 Berg geſtiegen iſt.

Den Eingang zu ders

ſelben hat Herzog ludewig Rudolph durch eine Thür verſchließen laſſen. Sie beſteht aus o oder 7 finſtern Hólen , in welchen man mancherlei Figuren von Tropfftein fin bet.

V. Das evangeliſche Kloſter Michaelſtein, welches eine Stunde von Blankenburg liegt, beſteht aus einem

Abt ,

wozu

gemeiniglich

ein Profeſſor der Theologie zu Helmſtedt er: nennet wird , einem Senior, und drei Kole giaten .

OVE

Die

Grafſchaft Ranjau .

AM

S. 1 . ie liegt zwiſchen dem Herzogthum Hola ſtein und der Herrſchaft Pinneberg , iſt Britthalt Meilen lang , und von Elmshorn

ill

alle

het 111

78

zwei Meilen breit , bat etwas Marſdland , mehrentheils aber Ceeſtland. Die durch fließende und hier hinter fangeln auf der Grenze des Dorff Alveblohe entſte:

bis ' Langeln

bende

252 hende Aue , welche ſich in die Elbe ergiest ift tief , und wird bei Elmshorn fchiffbar. $ . 2. Sie beſteht aus 2 Flecken und 26 Dörfern. Einige Dorfze fint ziemlich groß, einige aber beſtehen nur aus wenigen Haus fern. 1709 gåhlte man 7873 Menſchen . Auc Derter der Grafſchaft ſind in drei Kirchſpier le vertheilet, über welche ein Probſt die Aufe ficht hat , der nicht unter dem Generalſupers intendenter der beiden Herzogthúmer , ſona bern unmittelbar unter dem Könige fteht. $ . 3. Bor Alter8 hieß ſie das Amt Barma

und gehörte zu der Herrſchaft Pinnes Als dieſe zwiſchen Chriſtian IV , ktor berg. nig zu Danemark , und Herzog Friderich III zu Hofſtein Gottorf, 1640 getheilet wurde . bekam der feste diefeb Amt, welches er aber

ftedt ,

1649, mit aller Landeshoheit, $ errlichfeiten, Rechten und Gerechtigkeiten , wie e$ die Gra : fen zu Holſtein und Schauenburg beſeffen hata ten , an den föniglich: Dániſchen Statthalter, Chriſtian Kangau , verkaufte, und für ſich und feine Erben und Nachtommen allen daran has Der Kauf benden Gerechtſamen entfagte. preis beſtand in 101000 Rthlr. baaren Gela bes , ; und in den Gütern Ranjau und Stoke bút , welche zu 100000 Rthlrn. angeſchlagen Kaiſer Ferdinand III beſtåtigte wurden . 1650 dieſen Verkauf,

und erhob zugleich den Statta

253 Statthalter Chriſtian Mangau für ſich und feine Nachtommen in den gráflichen Stand ,

26 das gemerenz Amt Barmſtedt aber zu einer Weil nun unmittelbaren Reichsgrafſchaft.

EU:

il

lp

IN

II =>

Dieſes gráfliche ranjauiſche Haus feine Aufe nahme gutentheils der Gnade der Könige von Danemart gu danken hatte , machte des er: Aten Grafen Chriſtian Sohn , Detled, 1669 eine Diſpoſizion, melche fraiſer Leopold 1671 beſtätigte, dermoge deren er, im Fall er oder feine Nachkommen ohne männliche Eiben fere ben ſollten , dem fóniglichen Hauſe die Grafa fchaft Manjau und Herrſchaft tich Dermachte , jedoch unter daß dieſe Grafſchaft von der fieberg beſtändig abgefondert

Breitenburg erb» der Bedingung, Herrſchafo Pins bleiben , und den

Mit

Namen Kangau behalten ſollte. 1706 wouls te das -herzogliche Haus Holſtein - Gottorf die Grafſchaft gegen Erſtattung der Kaufſumme

Ja

wieder an fidy bringen , nahm ſie auch mirto lidh in Belit , mußte fie aber , auf faiſerlichen Befehl , dem Grafen Chriſtian Detler von Ranjau wieder einräumen . Dieſer hatte mit.

d

OH DH

rei 'n jängern Bruber Wilhelm Woolph grofs e Rifhelligkeiten , welcher ihn 1721 am 10.

November durch erfaufte keute erſchießen ließ, und hierauf Beſitz von der Grafſchaft nahm : attein , fónig Friderich IV por Dänemark ließ ihn, da er auf einer Reiſe nach Hamburg

254 begriffen war ,' zu Pinneberg gefangen neh men , worauf er von einem niedergefesten Pris minalgericht zur ewigen Sefangenſchaft ber urtheilet , und nach Norwegen geführt wura Der Stóa de, woſelbſt er auch geſtorben iſt.

nig nahm hierauf 1726 von der Grafſchaft, vermoge der oben angezeigten Diſpoſizion , Befiß, und überließ der beiden legten unglúd lichen Grafen einzigen Schweſter , Catharine Hedwig vërmáhlten Gräfin von Caſtell - Rúa denhauſen , die Herrſchaft Breitenburg , unter gewiffen Bedingungen . B. 4. Dieſe Grafſchaft iſt 1662 auf dem Kreiðtage zu lúneburg zu einem Kreibſtand des niederſächſiſchen Kreiſes aufgenommen wor den. D6 fich der König von Dánemark wes gen derſelben auf dem Reichstage zu dem weſta phåliſchen Grafenfolegio balte , iſt mir nicht bekannt. Ihren Reichsmatrikularanſchlag fins de ich nicht : zu einem Kammerziel aber giebt fie 24 Rthlr. 76 Kr. $ . 5. Sie wird durch einen fóniglichen Adminiſtrator regiert. In derſelben iſt auch das Ding und Recht gewöhnlich , welches von 24 Haufleuten aux den Kirchſpielen befekt wird , nämlich das Kirchſpiel Elmshorn ſtellt '12 , und die beiden andern Kirchſpiele auch 12 . Von demſelben gelangen die Rechtsſaa

then an das 1734 verordnete Appellazions, gée

255

ES

:

gericht der Grafſchaft , welches auf dem Sof Ranzau von dem Uóminiſtrator , als Präfes, und 2 beſonders dazu ernannten Mitgliedern der gludſtådtiſchen Regierungsfanzlei, gehal ten wird . Eben dieſes Uppellazionsgericht

1 Et

macht , mit Zuziehung noch zweenet glúcſtáda tiſchen RegierungBråthe, vermoge königlicher Verordnung von 1754, auch das Kriminal gericht aus. Die Grafſchaft hat auch ihr eia

The

mes

int

00

INE

genes Konfiftorium , welches aus dem Uomi niſtrator , als Präſes , dem Probſt und den geſamten Predigern der Srafſchaft beſteht und ihr Dberkonſiſtorium , welche & die Mit glieder des Appellazionsgerichte, und der Kira chenprobít, ausmachen . $.6 . Sie brachte 1769 dem Könige 22429 Die Einkünfte werden Rthlr. 1517 LB. ein . von dem Umtsverwalter gehoben und berecha net . $ . 7 . Die merkwürdigſten Derter in der Grafſchaft ſind : 1. Der Hof Nangau , welcher ehedefſen der Barmſtedter Hof genennet worden iſt. Die dazu gehörigen Gebäude ſtehen an einer Hölzung auf drei kleinen Inſeln , welche die oon Barmſtedt herkommende Aue macht. Auf der erſten ſteht das Amthaus , auf der zweis ten ' daß Serichtshaus, und auf der şritten

der

256 der eigentliche herrſchaftliche Sof, welchen bere Uominiſtrator bewohnt. 2. Barmſtedt, ein Fleden , welcher 1736 Er liegt Klecensgerechtigkeit erhalten bat. an der Hue , hat ungefähr 120 Häuſer und eine Pfarrkirche, in welche außer dem fleden noch 16 Dórfer der Grafſchaft, und das dern Johannistloſter zu Hamburg zugehörige Dorf Bilfen , eingepfarrt find. 3. Elmshorn , ein Fleden an der Uue , welcher nach dem 1750 erlittenen großen

Brande , der 40 Wohnhauſer und 11 Scheu nen verwüſtete , weit beſſere saufer befoms. Er beſteht men ; als er vorhin gehabt hat. t halb hunder Sáuſern. An ungefähr aus andert ber Pfarrkirche ſteht der Probſt der Srafa ſchaft als Oberprediger , nachdem die Proba ftei 1726 von Barmſtedt hieber verlegt mora Das 1663 vom Grafen Chriſtian ben iſt. geſtiftete Armenhauß und Hoſpital , in wels chem im 1768ften Jahre 24 armè fcute vers forget wurden , bat eine Kapelle und eines beſondern Prediger , welcher zugleich bei der Pfarrkirche und ganzen Semeine Katechet ift. Die Einwohner haben viel fleine Schiffe, oder Ever, mit welchen ſie auf der Aue in die EL be fahren , und inſonderheit mic Förf hans Es werden auch auß des Umt8 Seges deln . berg Kir dyſpiel Kaltenkirchen, Holzfoblen nach der

257

Der

Kruck bei

Elmshorn gebracht , daſelbſt

RE

eingeladen , und nach Golland geführt. In die Kirche zu Elmshorn, find außer 5 Dóra fern der Grafſchaft , nody 5 andere Dórfis eingepfarrt , welche theil nach Pinneberg ,

COM

theils nach Ueterſen gehören , 4. Die Hörnerkirche, welche 1752 einges meihet worden iſt. Bei derſelben ſind , außer Prediger und Kuſters Wohnungen , De8 unterſ chiede noch ne andere Hårfir angebauer

36

60

0

worden , in welchen Handwerksleute mobnen, In die Kirche find 5 Dórfer eingepfarret welche vom Kirchſpiele Barmſtedt abgeſondert worden .

%

toh

Tin nh

Die Reichsſtadt Lübeck.

011 int M

il

CHU 8

,00

Die saiferliche freie Meichbftabt libed , vor Ulters Lubede, liegt auf hoffteinis Idem Boden, an der ſchiffbaren Trave , wele che oberhalb der Stadt, die gleichfalls ( chiff bare Stečeniß, permittelft deren ſie mit der Elbe perbunden iſt, und innerhalb der Stadt die auch ſchiffbare Waceniß, welche aus dem Burd . Erbbeldr, 22.3 .

Raper

258

Rageburger See tómmt , aufnimtht, im weis tern Fortlauf die Schwartau empfängt , und enblick in die Oſtſee fått. Man fann alſo aus der Offee mit langen platten Schiffen auf der Trade , Stedeniß und Elbe in die Nordſee ſchiffen . Die Stadt fteht auf einem mäßig erhabenen långlichen Hügel, deſſen beiz de abhängige Seiten fich ofimarts gegen die Wackeniß , und weſtwärts gegen die Trade erſtreden , und iſt nicht nur mit ſtarken Maua ern , Thürmen und Zwingern , ſondern auch mit guten Wäden , die mit Bäumen bea pflanzt, und zum Spaziergang ſehr angea nehm find , ) und mit breiten Gråben umges geben . Die Straſſen gehen mehrentheils abwärts , und ſind mit lauter ſteinernen $ åu . Die Stadt fern nach alter Urt bebauet . iſt ſeit 1530 der evangeliſch slutherifchen feh Uußer der Domkirche des von re zugethan. dieſer Stadt benannten oben beſchriebenen Bi$ thums, find 4 Haupt- und Pfarrkirchen . Die pornehmſte iſt die anſehnliche St. Ma tientirche, an welcher der Superintendent der Stadt ſteht, die übrigen ſind die St. Jakobskirche , die St. Peter8 = und che, und die St. Aegidienkirche.

PaulBlira Die St.

Clemen / firche iſt ein filial von St. Jakob , und die St. forenzkirche ſteht außerhalb der Stadt auf dem

Gottebader

deß Peſthofs . Das

Jungfra

Biki

zu St. Johanne ift uenlloſ d ter U mit einer ebtiffi oder Domina , einer Prion n b rin und 322 Konventua u linnen ereßt, nd hat Teinen eigenen Prediger und befondere Kirche. Das Marien Magdalenenkloſter in der alten

Die

Burg , ift zur Zeit der Reformazion in ein Armenhaus verwandelt morben , welches auch eine eigene Kirche und einen beſondern Pres

Das

AM be

NOE ny

Dan Ewy

Mb

aber

.888 6

aloh Den ort

biger hat. In dem ehemaligen St Rathas rinenkloſter iſt die lateiniſche Stadtſchule an gelegt worden , welche 7 Klaſſen hat , und bei welcher auch der allgemeine Bücherſaal Die dabei befindliche Kirche iſt ein fia ift. lial von St. Marien . In dem vormaligen Ann enk loſter iſt ein mohleingerichtetes St. Armenhaus und ein Zuchthaus angelegt wpra ben . Sonſt iſt hier noch ein Hoſpital zum heiligen Geiſt, welchem auf der bei Wis . mar belegenen Inſel Pol 4 Dörfer gehöreilea ein Waiſen - ober Kinderhaus, ein Gaſthaus , ein Pockenhaus, nebſt vielen andern mildent Domfir che habe n dic Ka tholifen eine Kapelle zum Gottes hieſigen dienſt , und die Reforvirgen haben vor dem Holſteiner Thor eine Kirche. Das Zeughaus der Stadt ſteht bei der Domkirche. Rath beſteht auß 4 Bürgermeiſtern und Der 16 Rathsverwandten , welche theil Selehrte , theilt

Patrizien oder

Geſchlechter ,

theile

2 wirts

2009 wirkliche Raufleute fond, Die geſamte Búrs gerſchaft ( außer den Graduitten , Kirchen = 1 und Schulbedienten , und einigen andern , ) befteht aus 12. Kolegiis, deren jedes bei den birgerlichen Berachſchlagungen eine Stimine bat.,, Die Stadt war vor Ulters. Das Haupt tadte , deren Abgeordnete ſich af ber Hanfeſ dem Nathhauſe, und zwar auf den ſogenanna ten großen Hanfeſaal; verſammelten : fie hat auch noch einen Bund mit Bremen und Hams burg , und dieſe 3 errichten noch unter dem Namen der Hanſeftádte mit fremden Mächten Handlungsvertrage , kommen quch unter dies

fein Namen

im

Utrechter

Frieben

zwiſchen

8 anh eich und Großbritannien don 1713 por. Es hat auch Kaiſer Franz in ſeiner Wahlfapitulazion verſprochen, r , ſo wie die Handlung treibenden Städte åberhaupt, alſo inſonderheit die oor anbern zum gemeinen Biften zur See trafiquirenden Städte lübec , Bremen und Hamburg , bei ihrer Schiffahrt und Handlung , Nechten und Freiheiten , dem Inſtrumento pacis gemäß, zu erhalten and fråftigſt zu ſchůßen . ,, Die Stadt treibt noch anſehnlichen Handel und Schiffahrt , dazu fie auch vermoge ihrer oben beſchriebenen Lage, alle Bequeinlichkeit hat : es giebt auch in ders An dem felben mancherlei Manufakturen . Drte mo jeßt die

Stabt fteht , hat vor AL ters

tert eine Stadt , Namen :

Bucu , geftanden ,

nach deren Bermüſtung Sraf Udolph Il von Holftein und Sdrauenburg ums Jahr 1144

2

die Stadt

Lübeck

an

ihrer

Statt

erbauet

bat. Als dieſelbe ſtark anwuchs , und alle Kaufleute aus Barbemit dahin zogen , wurs de Heinrich der Lóme, Herzog gu Sachſen ,

-

darüber eiférfú htig und unwillig, und verordz nete, das gu Lúbed weiter nichts als lebens mittel berkauft npcrden ſollten : 1156 brann te Lübeck ab , worauf Herzog

Heinrich

mit

dem Srafen Adolph rolange Unterhand : lung pieg , bis dieſer ihm ben Ort abtraty wilchen er hierauf von neuem anbauen lief, den nordiſchen Bölfern

-13 ni die

freien wandel

bicher

anbot, und dem neuen Dit 1158 1648 fo bea rühmt gewordene Stadtrecht verlieh , Deffett une Grund das feſtiſche Stadtrect mar

ma

welches' 1188 doir S. Friderich I, 1226 pom R. Friderich II , und nachmals von ana

bert ba

bero Raiſern beſtätigt worden iſt, um wela cheß fich auch pon 1254 an die Städte in den an der Difee belegenen Påndern angea Der Herzog legentlichſt berporben haben.

f

DEF

verlegte

a'ich

daß soldenburgiſche

Bisthum

hieher, und die Domkirche wurde . 1104 eina geweihet. Nachdem der Serzog in die Acht erklärt worden war , muste fin die Stadt 1182 an Raiſer Friderich I ergeben , R 3

welche auch

1

Re zu ihr Gr ic er un ten hs d bu ſol . ; 11 ha gel tel l be 89 rnamcit bar egt n an fihctse: wi die St Be kei Hei ed h ad rz t nr eAr vo 11 og abe fiach file can Grta do n m 92 r lp fe , den fie 12h vo Sc un Bol n 02 m ha d ſte ue v un na , He Wa in nbon Schl d ce rz ld es , a og Durg e vo ma Kö ma w b ig g n äne li ni r en Bmoar der ofime bis wu gen , unt g tmk ſen me rd er ä reg n . 12 e bli , da ſie ſich inßigfrke te i 26 eb eihe t it U Se no na ab Da l b c r e ch re h ß r z Gchet ,' ogew , zzuu malBsr Gr de au r z oß iſſ n eü e ſ au , e h g f rec c ie eh hw ab rhe b e s e a h r lle K , wel bt iehirg Hei de tſaPmri t ön e vi n nr c ig ic Vo He diehe En legi, au po h rb f rz gl fes n i o an en w dge8 Fre tte , lau ha , el ver d s t t i c lie , als dieheiltuss fou må he he, n fo ' lan br ie h ten ge re fs de unt un n Kau Bá bec r d rg er fif fle e c u & r d l ( S d h u Her t en u o c n e e b mi d hu m t ni .. w Be ß : ſte ) de pr ſchaf üro s rz ot h t e d nacen , fie , bis aougs 5 åun 12 ect br f ſe h 76 ioann . ba fie in der rei ab . Au nedete Rei t m chs m f ch stau de rh Ba Kol fta agf ein r nk dt l nieiſch bei Plegio, un be idſrcihe d an der en m n tnte ſac di er Rei d , ift :n fie unt Kre hfie a chs er en ife ſ h ſ e8n iſt c4 ára täd Rei ſte . Ih 0 nſc ten chs r ſie 55 hgliae mK gl. un zu ei ne atarmim 7 d b g t ke Nth . 88 Rr . m ulrz ie lr l Zum auc

h

de

n

erſ

#

zum Gebiet der Stadt gehdren 1. Travenmünde , ein Stadtchen, 2 Mei len von Lübeck , beim Einfluß der Grape in Oſtſee , mit einer die welche dieſe Mündung

geringen Schange , beſchüßt , iund zum

Stommandanten einen " Sauptmann , zur Bles fagung aber eine fleine Anzahl Inoqliden

El

bat. o Púbed dem Srafen

hat dieſes Städtchen 1320 von Solftein far Jobann III von

edi

eine

i

brannte 88 balb , und 1522 faft ganz ab. demſelben úber liegt die Halbinſel Gegen Stunde Pribeval oder Prival , welche Weg & im Umfange hat , und an der med lenburgiſchen Seite durch eine Erdenge , die

olt

etreann 100 Schritte breit iſt , mit dem fer Sie iſt not ftes Bande zuſammenhängt.

DC

de

Summe Geldes an ſich gebracht.

1477

Mlters eine völlige Inſel geweſen, aber auf der : mecklenburgiſchen Seite landfeſt gemors den . Der Herzog von Medlenburg und

ten

die Stadt Lübec find oor langer Zeiten her gemeinſchaftlichen Berit derfelben , aber in

der

wegen der Grenze nicht einig. Der Herzog belehnet mit derſelben den Beſiger des abes

480

lichen Guts Johannſtorf, der fich derſelben, ſo wie die Stadt Travenmünde , zur Viele Sie iſt der Stadt Lübeck weide bedient.

557

wichtig , um die Mündung zu haben. R 4

der

Trave frei 2. Salua

2. Schlutup , ein Fiſcherort an der Gras Rcile von fúbed. De, eine ni 3 Das Umt Riberau , in welchem Pfarrborf Nuse it.

bad

46 Das Ume Behlendorfi von 5.Dörfern , deffen Siß im Pfarrborf Behlendorf ift .. 7,95 Das Amt Bergedorf, welches die kleia ne : Stadt Bergedorf an der Bille, und die ſogenannten Nier fanbe, melde an der Ela liegen , begreift, beligt lübeck mit der ke Etabt Hamburg gemeinſchaftlich ; weil beide Städte es von dem Herzogtham Sachſen Lauenburg erobert , und im perlebergiſchen Vertrag von 1420. behalten haben . Dieſes ebene und von fldfſen und Greben durch fchnittene , auch zu gewiſſen Jahrszeiten daa durch überſchwemmte landghen , ift überaus fruchtbar , und im Sommer unbeſchreiblich angenehm .

Auf dem Échloß, Bergedorf wohnet der gemeinſchaftliche Amtsperwalter. 3n den Vier fanden ſind die Kirchſpiele , Kirchwerder , Alte-Samme , Neue- Gamme , Kordlacke und Geiſt -Sachede oder Geeſtbacht ; auch iſt daſelbft an der Elbe ein Zouhaus belegen , welches Rollenſpiecker genennet wird , und wofelbft cine fahre aber die Eibegeht.

1

Die

265

38 Die Reichsſtadt

Goßlar.

det

Die faiſerliche freie Reichsſtadt Soflar , liegt vor dem Hatz, am furre des Kammelbergs , und an der Gore , welche ſich nicht weit von der Stadt in die Oder er

co She EN

Sie iſt von des Bisthums Hildes gieet. heim Amt Liebenburg, und von des Fürſten : thums Wolfenbättel Aemtern langelsheim und Ihre Bauart iſt ganz Sarzburg umgeben.

NE G

TO MI

DEN

01 tel.

el

hop

altmodiſch ; doch iſt der 1727 abgebrannte Sheil derſelben , neumodiſcher wieder aufgea bauet worden. Sie iſt der evangeliſch - lus theriſchen Lehre zugethan , und man findet hier 4 dem Nath unterworfene Pfarrkirchen , nämlich die den heiligen Cosmas und Damian gerdidmete Sauptkirche, die Stephanskirche , die frankenbergiſche Kirche, und , die Jafobs firche. Es find hier auch zwei unmittelbare evangeliſche Reichsſtifte. Das kaiſerlichen frei unmittelbare Stift der Heiligen Simon und Sudas, hat R. Heinrich III im Jahr . 1040 geſtiftet, und an Ranonilos des Uuguſtiner Drbens übergeben . Kaiſer8 Kapellt.

Es heißt in Urkunden des Die Gåter deſſelben ſtun : ber * 5

266

den unter

dem

g

Gerichtszwan

te deſſelben Macht ftätigte dein Stift t in Gerichtsbarkei erklärte es für frei

des Schug Aant beſonders 1188 ein , be eit und Unmittelbark die Fällen , und burgerlichen chen von aller landebherrli

1566 nahm es die evangeliſche leha Hoheit. Die Kaiſer beſtåtigen noch immer die re an . eit ſſelben Unmittelbark de , und das Stift fent ſowohl in Prozeßfachen , als in Handlungen n die ohne Prozeß freiwillig vorgenomme wera t ei rk er ba ungehind é fort ; den ; feine Gerichts da ihm aber die Stadt Goſlar in Unfehung berfelben eines und das andere in den Weg gelegt hat, fo führt es darüber mit derſelben h Das unmittele beim Reichshofrat Prozeſſe. bare Heichsſtift zu Petersberg " vor und in Goſlar, hat auch

Kaiſer

Heinrich Ir nebſt

feiner Gemahlin Agneſe , zur Ehre des Wpos ſtelo Peter, auf den Kalkberge angelegt, wels der nachmals der Petersberg genennet wor = den iſt , und an der Oftſeite der Stadt liegt. heißt in Urkunden der Königin oder Rai ſerin Kapelle. Der Stifter legte es auf dem Grunde des Reichsguts Bartunlep an, und noch

1

heutiges Tages erſtregen fich die ſtiftiſchen Grundgiter von dem Petersberge an , bis zum Oder , in einem Raum , der Meile lang und breit iſt. Es hat auch Güter in Goß lar

267 . lar und auswärts.

21

and 2nd

Die

1057 wurden die Stiftsa gebäude eingeweihet. Das Stift überließ die Vogtei und Gerichtsbarkeit über ſeine nach ften Grundgüter 1500 dem Rath zu Soßlar, gegen einen jährlichen Zins, und gegen Ab trag der Sålfe der daraus einlaufenden Straf gelder, auf 40 Jahr , welche Zeit nachher immer verlängert worden iſt. Es erſtreckt ſich aber diefelbige nur åber die Derter , über welche das Stift die unmittelbare Hoheit hat , und welche auf dem Petersberge liegen . 1527

tti

zerſtörten die goślariſchen Bürger das ganze Stift auf dem Petersberge , worauf die Stiffa. herren ihren kanoniſchen Geſang anfänglich

ben

mit in der Kirche des vorher beſchriebenen Stifts verrichteten, ſeit 1603 aber geſchieht er in der Kathrinenkapelle. Das Stift iſt

PM val Dla

al

en

101

ang 16

evangeliſch , und das Haupt deſſelben ein De chant. Der Kaiſer úbet bei demſelben nodi jest dab jus primariarum precum aus , welches noch 1754 geſchehen iſt, da Kaiſer Franz zugleich demſelben die Religionsübung nach der augsburgiſchen Konfeſſion beſtåtigt, auch das Stift, wenn es in der hergebrach ten Ordnung bliebe , in Schutz und Schirm zu behalten verſprochen hat. Hiernachſt find noch zwei evangeliſche Kloſter. . Das franken bergiſche Kloſter, welches aus einer Domina und 3 Konventualinnen beſteht, gehört zuin

Fúr

268 Fürſtenthum Wolfenbüttel, an welches;e $ 1523 getommen iſt, als der grójte Theil deb Bis thilms Hildesheim , zu weldein es ehedeffen unter braunſchweig - lúneburgiſche Die dabei befindlis Botmißigkeit - gerieth . che, aber nicht dazu gehdrige Kirshe', iſt ſchon oben genannt worden . Das Jungfrauenflojer 3!1 Neuenwert, ſteht unter des Raths Bota

gehöst hat,

mäßigkeit, und hat ſeine eigene Kirche. hat daſelbige Volkmar von Wildenſtein 1178 angzlegt, und Novum opus genannt. 1198 iſt es mit Nonnen Ziſterzienſer Ordens , bes fetst worden . Ehreifen ſtand es unter dem Biſchof zu Hildesheim . Luger vielen Zuges hdrungen in der Stadt, beſigt e$ vitle Páns dereien , Meierhöfe uns Zehnten im Bisthum Hildesheim , inſonderheit das einträgliche Vor werk Dhlhof, welches eine Kapelle hat, und des Kloſters BorrathStamm : r ift. Die Ein fünfte werden durch Proviſores , welche der Magiſtrat aus ſeiner Mittel ſekt, verwaltet. Die vornehmſte Nahrung der Stadt , fommt vom Bau der Bergwerke auf dem benachbar ten Rammelsberge , von welchem oben beim Fürſtenthum Grubenbagen gehandelt worden , bom Bộau Des hieſigen Biers , die Sore ge nannt , von welcher jest mocheutlich noch 80 Fåffer, jedes im Durchſchnitt zu o Rthlr. ges rechnet, gebrauet merden , und vom Handel mit

269

23 From

iat

mit Bebensmitteln , nach dem Sarz .

& find

hier zwei Vitriolhofe , einer für den Man giftrat , und einer für die Kommunionherra fchaft des Harzes , in dieſem wird jährlich für etwa 10800 Rthlr. meißer, und für 3,500 3 Rthlr . grüner Vitriol zu gute gemacht, in

30

191

jenem blog gråner , jedoch in groserer Mens ge , als im herrſchaftlichen Hofe. Goſlar hat ſeinen Urſprung bem . Heinrich I zu Banten, welcher im Jahr 922 den erſten An fang mit der Erbauung derſelben gemocht hat. Auf dem Königshof , welcher bieſelbſt geme: fan iſt, und von welchen noch ein paar alte Sebåude übrig ſind, haben die deutſchen Stó

Mat

nige und Raiſer ihr Hoflager gehabt , und vie le allgemeine Weichsverſammlungen und Se richtstage gehalten. Die Stadt iſt alſo don ihrem erſten Urſprung an eine Neidsſtadt ge weſen . , Herzog Heinrich der fówe verlangte fie vom Kaiſer Friderich für den ihm in dem

SH

italieniſchen Kriege zu leiſtenben Beiſtand , und 1180 ( chloß er ſie ein , weil ſie es , als eine Reichsſtadt , mit ſeinem Feinde , bem Raiſer, hielt. 1542 wurde fie don H. Heina

301

rich dem Júngern zu Braunſchweig und luis neburg befriegt, und 1552 belagert , dieſe

ga

Belagerung aber nach geſtiftetem Vergleich wieder aufgehoben . Die Stadt hat auf dem Reichstage im

reichsſtädtiſchen Kollegio auf der

270 der rheiniſchen Bank die fiebende Stelle beim niederſächſiſchen Kreiſe aber iſt ſie una ter den Reichsſtädten die zweite.

Ihr Reichs

matrikularanſchlag hat ebedeffen 400 Fl. aus gemacht , 1508. und 1571 iſt er auf 120 fl . heruntergeſellt worden , und jest fou er pur 60 Fl. betragen. Zu einem Stammerziel Der Herzog ju giebt fie 184 Fl. 59 Kr.

Braunſchweig -Wolfenbüttel iſt Erbſchubherr derſelben , und bekommt dieſerwegen von ihr jährlich 500 Thaler.

Die Reichsſtadt Mühl: hauſen.

ie faiſerliche freie Reichsſtadt Mühlhaus Di ren, liegt in Thüringen an der Unſtrut. Cie wird in die obere und untere Stadt abs getheilet : jene hieß siere die Altſtadt.

ehebeſſen die Neuſtadt, Die Georgen - Vorſtade

wird in alten Urkunden Alt - Mihlhauſen ges nennet , welches anzeigt, daß dieſe der erfic Tina

! st

271 Anfang der Stadt gewefen fer .

Die Stade

hat groei lutheriſche Pfarrkirchen, und ein fa tholiſches Auguſtinertionnentloſter ,

dem

das

Die eigentliche Zeit, Gut: Sirenrode gehört. da Mühlhauſen erbauet morden , iſt ungea wie. Bon den alteften Zeiten biß auf eilf te Jahrhundert, fann man nichts zuverläſſiges 1180 ponit ihr und ihrem Gebiet ragen . wurde ſie von H. Seinrich dem lómen zu K. Konrad Sachſen und Bayern verbrannt.

/ verſicherte in ſeinem der Stadt 1251 ertheila ten Privilegio , daß er dieſelbige nicht vera pfanden wolle. 1. Wilhelm verſprach 1 2551 daß er die Stadt nicht veräußern wolle. Dem ungeachtet hat ſie 1278 Kaiſer. Nua dolph an Markgrafen Albrecht 30 Meißen ver pfändet : fie behauptet aber ; daß dieſe Pfand ſchaft nie zur Wirklichkeit gefommen fegy. K. Ludwig derſprach 1332 die Stadt vom Gleiche Privile Neiche nicht zuveräußern. gia hat ſie von den Kaiſern Karl 1349 , und Maximilian 1494 erhalten. bat fic von dem römiſchen Könige Ferdinand I ei nen gewiſſen Kaffazions -und Neſtituziondbrief, Vielleicht betreffen gung deſſelben erhalten . dieſe Urkunden die vorhin erwähnte Verpfáns

1334 wurde die Stadt von dem thi , dung . ringiſchen Landgericht in die Acht erklärt. 1422

1272 1422 und 1487 bat

file wieder große Feua

erðbrúnſte erfahren . Als ſie 1733 den ers gangenen faiſerlichen Befehlen nicht gehore fam regn wollte , wurde fie burch chur sund herzoglich - braunſchweigiſche Erekuzion $ trupe Sie iſt bereits in den pen dazu genochigt. älteſten Zeiten den Kaiſern unmittelbar unters Das Reichsſchulzenamt in worfen geweſen . der Stadt und ihrem Gebiet, hat ſie 1332 Auf und 1337 vom Kaiſer Ludwig erfauft. dem Reichstag hat ſie im reichsſtädtiſchen Kollegio auf der rheiniſchen Bank die neunte, und beim Mied erfach lifchen Kreiſe unter den Ihr Reichs Reichsſtadten die dritte Stelle. matrikularanſchlag beträgt 160 Fl. und zu ei Hem Kammerziel giebt fie 135 Rthlr. 23 Rr. Zu ihrem Gebiet gehåren 20 Derter , náms lid Ammern , Bolſtedt, Dachreden , Dörne, Emmelhaufen , ein Siechenhaus , Eigenrieden , über melchem eine Burg auf einem Berge ges ſtanden hat, Flechta, Germar, Grabe , Hónges de , Holmbachi Hoſmar , oder Horſemar , Karfer bagen , lengefeld , Pfaffenrode, Neiſern , Salfeld , Sampady , Solſtedt, Windeberg . Dieſes 13 andere Derter find verwaltet. Gebiet iſt gegen Mitternacht und Ubend mit einem Graben und lebendigen Zaun , wie auch mit Thürmen umgeben , gegen Morgen und Miittag aber durch Grenzſteine bezeichnet. Die

273

7 Die Reichsſtadt Nords

bauſen .

13

lie kaiſerliche freie Reichsſtadt Nordhaus

20

El -

04

REL

7 EN

21 Thi

liegt zwiſchen der Grafſchaft fen , Hohnſtein und Serrſchaft Klettenberg, an der Zorge, iſt von ziemlicher Große , und in die alte und neue Stabt abgetheilt.

wird Sie

hat 7 lutheriſche Kirchen , an welchen 10 Pres diger ſtehen, und ein wohleingerichtetes Waia 1 Tenhaus. Das hieſige Stift zum heiligen Kreuz mit ſeiner Kirche, iſt römiſch -katholiſch. Die Stadt treibt ſtarfen Handel mit Getreis de nach dem Dberharz, brennet auch vielen Branntewein. Aus floubergiſchern und hos henſteiniſchem Marmor und Alabaſter, wer den hier allerlei Arbeiten verfertiget. 1180 wurde die Stadt von 5. Heinrich bem lo men

zu

Sachſen verbrannt.

12341 1540,

1612 , 1710 und 1712 hat ſie großen Brands fchaben erlitten. Sie iſt von ihrem Urſpruna Es ge an eine freie Reichsſtadt geweſen. befindet ſich hier ſowohl eine Reichsoogtei, als ein Reichsſchultheißenamt. gene , oder die Bard . Erbbefor, 22. 8 .

peins

274 peinliche Serichtsoogtei , haben

die

vormac

ligen Grafen von Hohnſtein wenigſtens ſchon im fünfzehnten Jahrhundert befeiſen. Nach Abgang derſelben, hat ſie A. Rudolph II im Jahr 1600 dem Churhauſe Sachſen verlies hen , von melchem fie 1697 an das Churhaus Brandenburg erb - und eigenthümlich abgetre : ten worden . Das Reichsſchultheifenamt rola len vor

$

Atters die landgrafen

zu Ihúrina

gen inne gehabt haben , und von ihnen ſou es auf die Herzoge und Churfürſten zu Sach fen gekommen ſenn. 1697, trat Churſachſen Daſſelbe gleichfall an Churbrandenburg ab , dieſes aber überließ 1715 fomohl die Reichss vogtei , als das Reichsſchultheißenamt, ſamt allen Dazu gehörigen Rechten und Gerechtigs feiten , auch Nußungen und Hebungen , für 50000 Nthlr. erb - und eigenthúmlid, an die Stadt Nordhaufen und ihren " Magiſtrat. Dieſer Vergleich wurde 1716 von dem Reiche hofrath

beſtätigt,

und

eben derfelbige ließ

1746 den Befehl an den Magiſtrat ergeben , daß er daß Neichſchultheißenamt durch einen rechtberfahrnen Mann qu8 feinem Mittel be . feßen Joue. Die Stadt hat auf dem Reichs tage im Reichsſtädtiſchen Kollegio auf der rheiniſchen Banf die zehnte , und beim nie Derſáchfiſchen Preiſe unter den Neichsſtädten , Die vierte Stelle. Ihr Reid ,smatrikularans

ſchlag

# X nie

##

275 Pohlag iſt 80 Fl. und

zu einem Rammerziel

1760 hat ſie giebt ſie 94 Nthlr. 62 Kr. an die Preußen ſtarte Kontribuzion eclegio måſſen .

Die

Reichsſtadt

Hamburg .

ie kaiſerliche freie Reichsſtadt Samburg,, Hamburgum , llammonia , welche den Urſprung ihres Namens von dem alten deutſchen Worte Samme , eine Hölzung , ber leitet, iſt , der wahrſcheinlichen Vermuthung nach , fchon vor den Zeiten Kaiſer Karlb des Großen eine Stadt der Nordalbinger geroes fen , vornåmlich aber feit dem Jahr 808, in welchem gedachter Kaiſer damals eine Feſtung dafelbſt anlegen laſſen, und zwar zuerſt uns ter dem Namen Hochbuchi, oder Hohenbuchen , befannt geworden . Es liegt dieſe Stadt an der Grenze desjenigen Theilß vom Herzogs thum Holſtein , welcher Stormarn genannt wird , 18 Meilen von dem Ausflug der Elbe in die Nordſee , eigentlich an S2

3. Flüſſen, der Els

:

276 Elbe,

der

Alfter ,

und

der

Bille , von

welchen doch der erſte Fluß hauptſächlich zu nennen iſt, weil die Bille faſt gar nicht mehr fchiffbar iſt, die Ulſter nur noch zur Luſt , wenn man einige wenige Holzſchiffe au8nimmt, beſchiffet wird ; die Elbe aber , deren Breite nahe an der Stadt, mit Inbegriff der ' da rin liegenden Werder ober kleiner Inſeln, auf eine Meile zu ſchåben iſt, nicht nur einen zweifachen geräumigen Hafen daſelbſt macht, ſondern auch in mehrentheils ziemlich breiten Stanálen die mehreſten Theile der Stadt , zur ungemeinen Bequemlichkeit der darin lie: genden Wohnungen und Pachaufer der Raufa leute , durchſtromt. Seit 1768 hat man an gefangen, den ſogenannten Herrengraben ausa zatiefen , und es iſt mit großen Koſten ein ganger. Wall abgetragen worden . Wenn diere Arbeit vollendet fern wird , ſo erlangt die Stadt eine neue Schönheit , nicht nur wegen der $ åuſer , welche an dieſem Kanal erbauet werden ſollen , ſondern auch wegen des Kanal8 ſelbſt, indem er geräumig genug iſt, eine große Menge mittelmäßiger Fahrs Peugen einzunehmen . In den Kanälen bes merkt man tåglich auf gleiche Weiſe, wie auf der Elbe

felbſt , noch einige

wenige

Meilen

oberhalb Hamburg, die zweimalige Abwechs fung der Ebbe und Fluth , und dieſes ges reicht

277

reicht der Einwohnern

zwar zu vielfältiger

Nußen, jedoch auch zu einer oftmaligen Bea ſchwerlichkeit, wegen der bei ſtarken Nords weſtwind entſtehenden Fluthen , wodurch die niedriger Wohnungen und Keller mit Waſſer angefüllt werden , und inſonderheit , wevn ſic durch ſchleunige Abweichung eines Sturms aus dem Südweſten in Nordweſten plößlich entſtehen, an Gütern und Waaren ein grofe werden ſer Schade verurſacht zu werd en pflegt. Wegen der vielen Kanäle , welche durch die Stadt gehen, hat dieſelbe auch eine Menge Man giebt des von Brücken zu unterhalten .

ren Anzahl auf 84 an , und es iſt leicht möglich , daß dieſe ihre Richtigkeit hat , ins dem viele derſelben von einem fremben nicht einmal bemerkt werben , weil ſie ebeuro mie die Gaſſen gepflaſtert, mehrentheils in gleicher Fläche mit der Gaffe fortgehen , und viele áberbem an beiden Seiten bebauet find. Die Gaſſen ſind zum Theil von mittels máßiger

Breite , die mehr den Einwohnern lichkeit, durch die hin genden Garten , und

Håuſer

empfehlen ſich

durd innere Bequema und wieder daran lies inſonderheit durch die

zur Handlung eingerichtete fage, als andere durch ſchöne Bautunſt. Es giebt zwar einige auſehnliche Gaſſen ,

aber eine

ziemliche

An

zahl enger Gaſſen, und eine noch größere von Gåna S3

278 Gången , in welchen eine Menge von Famiz Daher iſt der Um : lien bei einander wohnen . fang der Stadt nicht ſo groß, als man wohl in Anſehung der zahlreichen Einwohner ber Man fann in zwo Stunden muthen foute. mit Bequemlichkeit um die Wälle gehen , und die Zahl der in dieſem Bezirk wohnenden Reute wird insgemein, auch ohne die Juden , 1757 ſind in den 5. auf 100000 geſchaßet. Kirchſpielen der Stadt , im Kirchſpiel St. Georg, und auf dem Hamburger Berg 2843 geboren und 3326 geſtorben , 1766 sind 2983 getauft, and 3400 begraben , 1767 machten die Gebornen 2832 , und die Ges

6

1772 wurden 2354 ftorbenen 2473 aus . gebo geboren , und 1773 murden 2472 ren, und 2418 begraben . Es iſt leicht zu erachten , daß es an ei nem ro polfreichen Ort auch an vielen Ar , men nicht fehle. Dadurch ift man nach und nach zu po vielfältigen öffentlichen Anſtalten veranlaßt worden , daß Hamburg ſowohl in dieſem Stüc , als in Unſehung derjenigen der Feuersbrúnſte Verordnungen , welche halber daſelbſt gemacht worden , in vorzügli cher Achtung bei Fremden zu ftehen pflegt. as das erſte betrifft, ſo iſt hierbei vorneh. eigentlich ſogenannte lich zu erivahnen die Armenordnung, welche zwar auch von mil ben

270 den Gaben , ſo wie alle übrige öffentliche Stiftungen, inſonderheit aber von den dazu eigentlich zu bewilligenden Kontribuzionen ihren Zufluß erhält ; ferner das Zuchthaus A welches, ſo viel die Verwaltung betrifft, mit obgedachter Armenordnung in einiger Ver: bindung ſteht, und in deſſen geräumiger Sex baude, welches 1708 durch Veranſtaltung ei . nes patriotiſchen Vorſtehers erweitert more den , die Züchtlinge , unter welche auch die der Gaſſenbettelei halber auf den Straſſen aufgehobenen Perſonen gehören , zu allerhand Arbeit , inſonderheit zum

Raſpeln des

Bra.

filienholzes, und dergleichen , angehalten wer. den ; das Waiſenhaus, in welchem für die Pflege und den Unterricht bermaiſeter fina der geſorgt wird ; der Peſthof, außerhalb der Stadt , auf welchem der Vernunft bes raubte , und ſonſt franke Perſonen , deren Anzahl fich zuweilen bis gegen tauſend ers ftredi, aufgenommen werden , und der eine neue 1709 eingeweihete zierliche Kirche hat : das

Hoſpital St.

Hiob ,

oder ſogenannte

Podenhaus, dahin diejenigen kommen , mela che mit anſtedenden Krankheiten behaftet find ; das Spinnhaus , dahin liederliche Weibsperſonen, und ſolche Verbrecher gefekt werden , die man an andern Orten zu öffents lichen

Arbeiter

verdammt ;' das

Gaſthaus ,

1

380 das Schiffer : Armenhaus, das Hoſpital zum heil. Geiſt, und das Hoſpital zu St. Georg, welche lèxte insgeſamt öffentliche zur Aufnah . me der Armen beſtimmte Häuſer ſind. Man fann noch gedenken der bei der Kirchen in Anſehung der Gottebfaſten befindlichen Ein richtung, der vielen Privatſtiftungen zum Beſten der Armen , worunter die ſogenann . ten Gottesmohnungen gehören , der öffent lichen Armenſchulen , in welchen ohne Ento geld die Kinder unterrichtet werden ; der Kloſter zu St. Johannis , and zu St. Ma rien Magdalenen , imgleichen des Konvents, in welchen underheirathete Frauensperſonen fich einkaufen konnen , und darin lebenslang ihren Unterhalt zu haben, and endlich derjes nigen Anſtalten , welche gemacht ſind, um die in córkiſdie Gefangenſchaft gerathene Schiffs leute aus der Sklaverei zu löſen , u . ſ. m . Was die vorhin erwähnten Feueranſtalten beo trifft , ro beſtehen dieſelben zunächſt darin , baf auf den Fall der entſtehenden Feuers brünfte einem jeden , deffen Hilfe nahe oder ferne etwas

beitragen kann , ſein

Verhalten

auf das genaueſte vorgeſchrieben iſt, inſons derheit den Sprüßenleuten , welche zu den zur Feuertaſſe oder zur Artillerie gehörigen Sprüßen , imgleichen zu den Schiffſprüßen bea { timmt

find , als welche

Sprúßenleute zu gewiſs

281

.

gemiffen Zeiten ordentlid, geprifet und ge ůbet werden , imgleichen denjenigen von der Miliz , melche theils mit Feuereimern bei der Hand Tenn , theils auf geriſſen plagen jur Reſerve ſich einſtellen inúſſen. Hiernachſt perdient auch inſonderheit biebei angemerkt zu

werden

diejenige

Veranſtaltung , welche

in neuern Zeiten in Anſehung der ſogenann Es muſs ten Brandwachen gemacht worden . fen nämlich gemiffe dazu angenommene Leute, welche, fo wie überhaupt alle Sprüßenleute , mit weißen Feuerfitteln und großen Feuerhå ten ſich unterſcheiben , ſowohl in den Wintera monaten , als auch zur Sommerszeit , wenn ein Sturmwind wehet , oder wenn durch anhaltenden Dftpind eine Dirre and man. gel an Waffer in worden , die Nacht

den

Randlen

durch

auf

berurſachet den Saſſer

patrouilliren. Sie ſind zugleich verbunden , mit den in Hånden habenden Ståben ein Geräuſch auf den Steinen zu machen : und da wegen der ſonſtigen Sicherheit ohnedięg auch die Nachtwache herumgeht , ro haben jene nur hauptſáchlich auf die etwa oon iho nen verſpårte Anzeigen vom Brande ihr Augenwerk zu richten : modurch es geſchieht, daß febr viele kleine Feuersbrúnſte bei ihrem erſten Anfange unterdrückt werden .

S5

Die

282 Die feftungsmerte ſind nad alter hol. lånbiſcher Manier eingerichtet. Die Gråben fins breit und tief, und die mit Bäumen an , beiden Seiten bepflanzten hohen Wille, son einer ſolcher Breite , daß mehrere Wagen neben einander fahren können, wie denn die Spazierfahrt darauf einem jeden frei ſteht. El find in allem 21 Baſtionen um die Stadt herum , auch

einige

Außenwerfe ,

worunter

inſonderheit die Sternſchanze , und das Neuewerk zu bemerken . Das lekte iſt eis gentlich eine

vermittelſt

ordentlicher

Fortifis

fuzion fortgeführte linie, Durch welche die darin befindliche, theilß mit eben dem Namen des Neuen Werfs , theils mit dem Namen der Vorſtadt zu St. Georg oder St. Jüra gen gewöhnlich benannte Gaſſen , Håuſer und Den ſoges Gårten eingeſchloſſen werden . nannten Hamburgerberg könnte man auch mohl eine Borſtadt benennen ; doch ift bers felbe mit feinen Feftungswerfen umgeben , und geben die darauf ſtehenden Häuſer zum Theil ſo nahe an das benachbarte Ultona, daß gedachter Hamburgerberg nur durch ei nen ſchmalen Grenzgraben von Altona unters fchieben wird . Die Stadt ſelbſt hat 4 Haupttóhre, nama lich das Deichthor gegen Often , das Steins thor und Dammthor gegen Norden , und das Mila

1

283 kleinere Millernthor gegen Weſten , zwei nåmlich das Shore- aber gegen Süden , Sandthor ,

Broďthor und

welche auf den

Gradbrod ausgehen, aber nicht ſo viel geo braucht werden, als die in eben derſelben Gegend befindlichen Einfahrten von der Elb feite zu Waſſer, nåmlich der Oberbaum 'und Des lenten bedienen fich der Niederbaum . die von der See kommenden , oder dahin ge Alle Morgen wenn geöffnet henden Schiffe. mird , fieht man eine Menge kleiner mit Dbft, Milch und

allerhand Viktualien ' belas

dener Fahrzeuge auf einmal berein ſtürzen , und die darauf befindlichen , mehrentieils un ter benachbarter Soheit ftehenden landleute tragen alſo , gleich der von der Landſeite in noch größerer Unzahl mit Wágen hereinfom menden , ebenfalls größtentheils benachbarten Candleuten , täglich einen Theil des Unterhalts in die Stadt , ſo wie fie dagegen ihren eige nen Unterhalt auß derſelben mit zurück neha men .. Gegen Morden findet ſich auch noch

eine

Einfahrt zu Waſſer' oder ſogenannter Baum , von der Alfter zu , indem ſich die Alfter da ſelbſt gånzlich in die Stadt herein ergießt, und darin 'faft einen kleinen See áhnlich wpird ,

welcher

jedoch in die

singeldloffen iſt.

Feſtung8werke

Uuf dieſer in Hamburg mit einem

284 einer niederbeutſchen Ausdruck rogenannten Binnen - Ulſter , beluſtiget man ſich den Soms mers bis in dié ſpåte Nacht mit fleinen Luft ſchiffen , welche man Schúten, und einige von ihnen, die etwas größer , und mit einem kleie nen Zimmer zu deſto mehrer Bequemlichkeit des Speiſenß verfehen find, Archen zu nena nen pflegt. Nahe an dieſem Theil der Alſter, befindet ſich eine den ganzen Sommer durch zu Abendzeit beſtandig mit Leuten angefüllte ziemlich lange Ulee , der Jungfernſtieg ges nannt , von welcher die Garie , in welcher die Alee liegt , einen gleichen Namen führt. Durch die ermahnte Ergießung der Ulſter in die Stadt , entſteht für dieſelbe auch dies fer Vortheil, das nicht nur einige

Mühlens

werke in der Stadt dadurdy getrieben wet, den , gleichmie andere ihren Trieb von der Elbe her haben, imgleichen daß vermittelſt der rogenannten Kunſt das Ulſterwaſſer. in vero ſchiedene Häuſer geleitet wird , ſondern das auch durch die bei den Mühlen befindlicher Schleuſen , bei etroa gar zu ſtart angeſchool lenem Alſtermaffer daſſelbe in die Elbe , und bei ſtarfen Fluthen in der Elbe ſolches in die Alſter gelaſſen werden kann . Die hamburgiſchen Kirchen verſchaffen wes gen ihrer hohen Thürme der Stadt von wei: ten einen angenehmen Anblick.

Der

anfehn lichy

285 lichte Thurm auf der Hauptkirche zu St. Michaelis in der Neuſtadt iſt beinebſt der Stirde ſelber im Jahr 1750 durch den Blig gånzlich in die Alche gelegt worden , die Kirche iſt bald prachtig wieder erbauet , aber der Thurm erſt 1778. zu Stande gekommen . Die 4 Hauptkirchen in der Altſtadt, find zu St. Petri, Nikolai, Katharinen und Jakobi. Der Thurm auf der Domkirche iſt ungefähr. Ehebeffen von gleicher Höhe mit jenem . ftund er ro rahief, daß man håtte glauben Follen , er wolle fallen : es hat ihn aber der geſchidte Baumeiſter Sonnin gerade geſchro . ben . Nußer gedachten Hauptkirchen , aus deren kleinen Zahl auf ihre Große fidh leicht der Schluß machen läßt, find daſelbſt einige Nebenkirchen , als zu St. Johannis , Ma: rien Magdalenen, die neuerbaute kleine Mis chaeliskirche , H. Geiſt und Gertrud ; auch find juin Theil die öffentlichen Armenhäuſer, inſonderheit das Waiſenhaus und Zuchthaus , mit Kirchen verſehen. In allen erwähnten Kirchen fehlt es nicht an Dingen , welche ſea henswürdig ſind, an Grabmålern , fofibaren Kanzeln , Orgeln , Malereien und

Altåren ,

dergleichen. Der Petri Thurm hat 2 Glos denſpiele, deren eines durch ein Uhrwert ge trieben wird. Das Glockenſpiel auf dem Rifolai Thurm

iſt

ungleich

beſſer.

Dieſes wird

17

286 I

mirb des morgens ganz fråh, und Mittag : fonjt bei Solemnitaten der um i Uhr, au Einwohner faſt täglich geſpielt , und hat eine Aehnlichkeit mit dem Glodenſpiel zu Darms ftadt, womit es audy einerlei Meiſter haben ſoll. Der Katharinen Thurm , welcher eine große Lehnlichkeit mit dem ſchönen Thurm auf der Marienfirche zu Zwickau hat, iſt wegen ſei ner Structur und wegen der um deſſen Spine befindlichen vergoldeten Krone , ſehenswürdig. Den offentlichen Gebäuben der Stadt

Fehlet , nichts ſo rehr , als der außerliche welches fo be Pracht. Das Rathhaus , ſchaffen iſt , daß man weder von außen noch von innen eß betrachten kann , ohne den Wunſch , daß Hamburg ein befferes haben mochte, hat nun allererſt durch das in neus ern Zeiten nahe angebaute Niedergerichteges Sonſt aber bäude einige Zierde bekommen . wegen des und find, wegen ihrer Nußbarkeit, rea andern vor darin befindlichen Vorraths, Bauhof , daß Arſenal, die zwei Zeughåuſer : und einem Fremden , der niemals eine Anzahl von großen Schiffen

henswürdig der

bei einander geſehen hat, iſt inſonderheit der Proſpeft von dem Baumhauſe in die Elbe zu Wer uralten Rheinwein liebt, und empfehlen . nicht etwa in Straßburg oder in Bremen davon ſchon fatt geworden , der wird nicht ermans



287 ermangeln , ſich auf dem Rathbfeller einzy: finden , welcher nebſt dem darüber befindlichen ſogenannten einbediſchen Hauſe, in welchem fremde Biere verkauft werden , 1770 , von Grund aus neu erbanet worden . fentlichen Gaſthäuſern iſt zwar überhaupt fein Mangel : weil es aber an geräumlichen Gebäuden , um fremde mit ihrem ganzen Ge + folge gehörig zu

bewirthen ,

und

am plaß

fehlt, indem alle Derter ſo ſtard , alb móg lich , bebauet ſind, überdem auch die innera liche Einrichtung der Häufer wicht ſo , als an andern nach neuerm Seſchmac angelegten Drten , beſchaffen iſt, ſo findet man in dies fem ' Stúc diejenige Bequemlichkeit nicht , welche man ſonſt in Anſehung des and Srinfens überflüſſig haben kann .

Effeng

Was die innerliche Verfaſſung und Re : gimentsform der Stadt Samburg anlangt, ſo iſt dieſelbe, inſonderheit zur Zeit der im Jahr 1708 dahin gekommenen, durch vorher . gegangene langjährige innerliche Unruhen per: anlaßten faiſerlichen Kommiſſion , auf einen ſolchen , den bisherigen Gefeßen , der Ge. wohnheit, und der Billigfeit gemäßeſten Fuß geſent worden , daß man allerdings ein Erem : pel eines mohl eingerichteten Staats biefelbft bemerken kann .

Dem

11

288

Dem Rath ſteht zwar die Außibung gec wiſſer Regalien allein all ; jedoch werden die das allgemeine Wohl des Staats: unmittela bar betreffenden Geſchäfte mit der Bürgere dhaft gemeinſchaftlich ausgemacht , und es mird in ſolchen Dingen , welche in die Ver. fammlungen des Raths und der Bürgerſchaft gehören , durchaus eine beiderſeitige Zuſtim mung erfordert, um dasjenige feſt zu regene was in Vortrag vor dem Rath iſt gebradit Der Rath bringt nämlich ſolde worden. Sachen, alb worunter inſonderheit die zu ers legenden Kontribuzionen, imgleichen die zu ers richtenden neuen Gefeße geģóren , zuvorderſt an das erſte Kollegium der Bürgerſchaft hernach an das zweite, hierauf an das drita te, und biernächſt an die geſamte Bürgers ſchaft. Und was ſodann gemeinſchaftlich bec liebt wird , folches wird ein Rath- und Búra gerfdhluß , oder auch ein Rezeß genannt. Der zum Nath gehörigen Perſonen , find anjett 37, ſonſt ordentlicher weiſe 30 , náms lich 4 Bürgermeiſter, 4 Synbizi, 24 Raths : herren , und 4. Sefretarii, von welche einer Protonotarius , und einer Archivarius iſt. Beim Botiren werden nur die Stimmen ber Bürgermeiſter, unter welche ein Kaufmann , und der Nathsherren , unter welche 13 Kauf leute , die

übrigen

1

Graduirte feyn müſſen , geu

280

gezihlet. Die Wahlen aller Nathsperſoner werden bloß von den Bürgermeiſtern und

l

NathSherren vorgenommen , und zwar die Wahlen der Bürgermeiſter aus . den übrigen Mitgliedern des Raths, der Nathsherren aus der geſamten Bürgerſchaft, beide nach vore gångigem Vorſchlag durch foot , die Wahlen der Syndiforum und Sefretarien aber nach der Mehrheit der Stimmen , auß den Gras duirten der Bürgerſchaft. Wer zu Rath er . wahlet wird, darf ſich dem ihm angetragenen Umt nicht entziehen , oder er Stadt geben.

muß aus der

Die hamburgiſche Bürgerſchaft wird in 5 Kirchſpiele eingetheilt, nach Maaßgabe der vorhin erwähnten fünf Hauptkirchen . Dab erſte Kollegium der Bürgerſchaft ſind die Oberalten , deren 3 zu jedem Kirchſpiele gee hören , ſodann folgt das Kollegium ber Seda ziger, ngmlich auf jedem Kirchſpiel neſt deni bberalten annoch , Diafoni , alſo genannt weil alle dieſe Perſonen an den Kirchen , in Beren Sprengel ſie wohnhaft ſind , und wosi zu

fie gemåhlet

zu verwalten

worden ,

haben ,

gewiſſe

Uemter

hierauf das Kollegium

der Sundertachziger , welche aus den See zigern und aus 24 Sabdiatoniß einer jeden Hauptkirche beſtehen. Zu diefen allen tips ben noch bei jedem Kirchſpiel 6 Adjunkti gee 3 wählt, Bro . Erober, 22. 8 .

290 wählet, welche aber nur in den Verſammlun , gen der ganzen Bürgerſchaft, nebſt jenen zu erſcheinen verbunden ſind, bei welchen Ver fammlungen rodann auch die freiwillig fich einſtellenden Bürger in ihren Kirchſpielen mit zugelaſſen werden , nur daß ſie die erforders derlichen Eigenſchaften , om in der Bürgers ſchaft zu erſcheinen , befißen müſſen , wozu in fonderheit die Erbgeſeſſenheit gehört , welche darin beſteht, daß ein Bürger in einem ifm eigenthümlich zugeſchriebenen Sauſe innerhalb der Stadt , wenigſtens 1000 Rthlr. Spes zie8 , oder in einem ronſi unter der Stadt Gebiet belegenen unbeweglichen Gut wenig ftens 2000 Nthlr. Spezies, an freiem Gel de über diejenige Summe, wofür daſſelbe verpfändet iſt , befißt. Die Verwaltung der offentlichen . Gelu der , iſt in den Händen von zehn Bürgern , nämlich zween aus jedem Kirchſpiel, deren jeder 6 Jahr fein Amt verwaltet, und ſo dann in der Bürgerſchaft ein anderer, halb durch Wahl und halb durchs fous , in feine Stelle gewählt wird. Soíche werden die Berordneten der Råmmerei genennet . Sos wohl dieſe , und vorhin angeführte öffentliche Aemter , als die ábrigen in Hamburg befind lichen, größtentheilg fomohl aus Mitgliedern de$ Naths,

als der Bürgerſchaft, beſtehen den

ben Deputazionen, kann man auß den ham. burgiſchen Staatsfalendern erſehen. Da dieſe Stadt ſchon ſeit länger als 200 Jahren der evangeliſch - lutheriſchen lehe re gånzlich zugethan iſt , ſo wird keiner ana dern Neligion die offentliche freie Uibung ge Diejenigen , welche ſich zur fatholi fchen , oder zur reformirten Kirche bekennen, haben jedoch Gelegenheit, bei den ſomohl von rómiſch - kaiſerlicher Majeſtát, al8 abrigen hos ſtattet.

hen Häuptern an den niederſächſiſchen Kreiß, und zugleich an die Stadt akkreditirten , auch dafelbſt reſidirenden Herren Miniſtern den und die von Der Gottesdienſt abzuwarten

engliſdyen Kirche ,

welche eine beſondere der Handlung halber errichtete Sozietat ausma : chen , halten ihren Gottesdienſt in dem ſo : genannten engliſchen Hauſe. Die hamburgi ide Prieſterſchaft beſteht anjeßt , die ſåmdia chen Prediger auf dem Lande mit eingerecha net , in allen aus 53 Perſonen . An einer jeben der fünf Hauptkirchen , iſt ein Haupta prediger , und 3 oder auch 4 . Diafoni. Die oberſte Stelle im Miniſterio bekleidet der Sea nior , wozu der alteſte unter den 5 Haupt. predigern

vom

Rath

gemahlet zu

werdea

pflegt. Des Sonntags wird in den mehres ſten Kirchen viermal gepredigt, und es geht kein Tag in der Reche hin , da man nicht

wenig

1

292 wenigſtens an drei Orten Predigt hören tann . Die in Kirchenſachen zu machender Verorbnangen , . E. die Anordnung der Buß tage , Feſttage und dergleichen , beſtimmt der Rath , und das ſchon vorhin erwähnte stof legium der Sechziger. Die an andern Dr. ten ſogenannten Konſiſtorialſachen , gehören oor die weltlichen Gerichte.

1

Bei Gelegenheit des geiſtlichen Staats, iſt auch das Hamburgiſche Domkapitel zu be Was . e8 Init demſelben für eine rühren. Beſchaffenheit habe, ſolches iſt am beſten and zuverläſſigſten zu erſehen aus den Worten deß weſtphaliſden Friedensſchluſſes im roten Art . 5. 7. alb zufolge derfen der Krone Schwe. den pon taiſerlicher Majeſtát, mit Beiſtima mung des geſamten Reichß alles dasjenige Recht , was die leßten bremiſchen Erzbiſchöfe über das hamburgiſche Kapitel und deſſen Didzeð gehabt, jedoch mit Vorbehalt der dem Haaſe Holſtein , der Stadt Hamburg und dem Kapitel ſelber zuſtehenden Gerecht: Wie nur fame, volig iſt abgetreten worden . Durch den nordiſcher Frieden vom Jahr 1719 die Herzogthümer Bremen und Verden an Braunſchweig . fineburg über: laſſen werden , ſchen

alſo iſt mit dem hamburgia gleiche Veränderung

Domkapitel eine

borgegangen .

Die Urſache ,

marum - dieſes fas

1

293 Stapitel den ehemaligen bremiſchen Erzbiſches fen unterworfen geweſen , iſt in den älteſten Seiten zu ſuchen . Es hatte nämlich Haiſer Ludewig ber fromine die Tchon von ſeinem Vater Karl dem Großen gehegte Abſicht, jus Hamburg ein Erzbi $ thum aufzurichten , und die lämtlichen nordiſchen Völler unter deffen Sprengel zu regen, im Jahr 834 auf gewiſſe Weiſe zur Wirklichkeit gebracht. Der erfte hamburgiſche Erzbiſchof Uaſcharius ift ſeinem Namen nach noch heutiges Tages daſelbſt bes fannt , indem yon ihm geriſſe plaße, als der Scharmarkt, das Scharthor , and die Scharthordbrude benannt ſind. Die öftern

1 Anfälle der benachbarten heidniſchen Völker, ließen das Erzbisthum zu Hamburg 'nicht in Rube , es mußte alſo nach Bremen flüchten und dieſes gab nachmals zu vielen Streitig. feiten der beiden Kirchen über den Siß der felben die Veranlaſſung , welche Streitigfeia ten im Jahr 1223 durch einen förmliden Vergleich dahin beigelegt worden , daß die erzbiſchöfliche Würde opn folcher Zeit an als lemal bei der bremiſchen Kirche Derblieben . Die heutigen Mitglieder des Kapitels , find theils adeliche Perſonen , theilt Gelehrte. Den erſten Rang hat der Domprobft, ſodann folgt der Defanus , welcher im Kapitel préſidiet , und

u

Kanonizi, i Syndifus , and I Ses fres

294 kretår.

:

Lußer dieſen giebt

es noch

einige

Canonicos minores , imgleichen Vicarios immunes , welche unter der Gerichtsbarkeit des Kapitels ſtehen , dahingegen die übrigen Bifarit der Gerichtsbarkeit der Stadt unter's worfen ſind .

Die erſten verlieren ihre gms

munitat, wenn ſie ſich mit Bürgers Tochtern verheiraten . Die hamburgiſchen Gerichte werden gea theilet in außergerichtliche , und gerichtliche Inſtanzen. Zur gerichtlichen kann keine Sa : che fommen , wenn ſie nicht zuvor von einer außergerichtlichen Inſtanz dahin Verwiefen , oder die Zitazion zum Sericht iſt erlaubt worden. Die hauptſächlichſte außergerichtlia che Inſtanz , iſt bei dem Nath felbft, dera mittelft daſelbſt einzureichender Supplifazio nen . Außerdem giebt eß verſchiebene außer's gerichtliche Inſtanzen , al8 , bei den zweenen am

Präſidio ,

womit alle

Jahr abgeroechſelt

wird , befindlichen Bürgermeiſtern , bei den zweenen Pratoren , bei den landherren 2c. Die gerichtlichen ſind folgende : das Admira litätßgericht, dahin die Schifffahrt betreffende Sachen gehörerr,baš Amtsgericht ibit die Un : gelegenheiten der Zünfte , die Landgerichte , daß Niedergericht über alle übrige Stadtſa chen , und das Dbergericht , peus dem Nath beſtellt.

welches wieder

Wenn

bei den übria gen

1

1

( 295 gen Gerichten jemand beſchwert iſt, kann er an dáš Obergericht appelliren , von léktem aber gehen die Uppellazionen an die höchſten Reichsgerichte. So wie der vorgedachten Åbmiralitåt die Gerichtsbarkeit in den die Schifffahrt ana gehenden Sachen zuſteht , alſo hat dieſelbe auch mit und nebſt der Stadtkammerei die Sorge für alles dasjenige ,

was das Beſte

der Schifffahrt mit ſich bringt. Die Rám merei bat insbeſondere zu ihrer Aufficht die auf der Elbe ,

von der Stadt an bis zum

Uusfluß des Stroms , zur Sicherheit aller und jeder ihn auf - und abfahrenden , inſona derheit der größern und beladenen Schiffe , erforderlichen Unfalten. Da námlich in der Elbe febr viele Sandbanke find, beren öftere Durch die Geralt des Waſſers und Wegſpúb . lung

des

Sandes

verurſachte Veränderung

ein Aleißige & Uugenmerk, und nicht ſelten eine Anzeige von den fich ergebenen Umſtänden 1 inſonderheit aber eine Undeutung der Megeri gehöriger

Tiefe zu befahrenden ', oder toegen

deren Ermangelung nicht zu befahrenden Stel: len , für die Schiffenden erfordert, ſo liegen beſtåndig hundert große , mit ſtarken eifernen Banden vermahrte , nach unten fpißig zulau fende', theils weiße , theils ſchwarze Tonnen in der Elbe, welche aufdem 34

Waſſer ſchwim : men !

4 296 men , und mit Setten und Steinen am Gruns de befeſtigt ſind. Die äußerſte derſelben im Aubfluß der Elbe, wird die rothe Tonnc gta nannt, und zur Winterßzeit werben , an die Stelle der der Cefahr des Eiſeß am meiſten ausgelegten Tonnen , fleinere Maſchinen , als ſegenannte Driftbafen ,

obee Eisbaten , ge legt. Uußer der Lootſengeſellſchaft , welche von der Admiralitat abhängt, und der ſie ei nen footslapitain , und zween im Runde der tlbe wechſelsweiſe freugende Sdiffer vorges Peget fat , gehören zu.den Anſtalten zur Sis cherheit der Schifffahrt , auch die zu Nißebúts tel befindliden Stadtwerke , zu deren Aufſicht cine eigene, aus Mitgliedern des Naths , der Kammerei , und der Admiralitåt beſtea bende Staddeputazion angeorbnet iſt, reche , theils in dortiger Segend , theils auf der gegenüber liegenden kleinen Inſel, das Neues merf genannt , befindlichen ſogenannten Bas fen , ober große, mehrentheils hölzerne Ges bånde , die den Schiffern oon fern zum Beis chen dienen , unter welchen eine Bláfe oder Feuerthurm iſt; der Feueéthurm auf der Ins fel Helgeland , welchen daſelbſt die Stadt una ter königlich - daniſcher Erlaubniß unterhalt , und der geräumiye rigebüttelſche Safen, Curs haben genannt , allmo ſowohl die aus der See tommenden, alß dabin regelnden Schiffe bei

297 bei gefährlicher Witterung eine ſichere Buto Aucht finden . Die zu allen dieſen Anſtalter erforderlichen unſáglichen Koſten , werden theils gemeinſchaftlich, theils vertheilet , von der Uds miralitất und Kammerei beſtritten , und die zougerechtſame, worüber die Stadt mit ber ſondern faiſerlichen Privilegien verſehen

iſt

haben ihren Urſprung , ſo wie die Zólle noch jeßt den Namen von erwähntem Neuenwerk und von

den Baken ,

obgleich die zoufatte

nicht mehr 30. Cushaven , ſondern vermoge gedachter Privilegien , in die Stadt felbſt långſtens verlegt worden : immaßen die Best wegungsurſache zur Berleihung derſelben von der Stadt allgemein núşlichen Anſtalten in Runde der Elbe hergsleitet iſt. Außer den Bollen , find in der Stadt

auch derſdriebene obwohl indsige Utziſen, námlich auf Bier, Wein , Branntemeia , Fleiſch und Mehl. Die Ufziſe auf das Mehl, niena net man atten , melches niederdeutſche Wort mit dem Wort Maut einerlei Bedeutung hat . Mas aber das übrige Kontribucionsro : ſed betrifft , ſo giebt es gemiſie Kontribuzionen , welche , feſt ſtehen , und jährlich entrichtetioers den , dahin inſonderheit der oom Vermogen und von Immobilien zu bezahlende Gichos gehört , die mehreſten aber miſſen zudur in den Verſammlungen des Naths und der úra Ž 5 . ger:

>

298 gerſchaft bewilliget werden , als die fogenanna ten Grabengelder , Sauerſchillinge, fropfgeld , , Das hauptſächlich ſte Gewerbe der Eina mohner beſtund vor Zeiten , die Handlung ausgenommen , in der Brauerei und Suchbes Wie denn noch heutiges Tages bie reitung . zůnfte, oder in Samburg eigentlich ſogenanna ten Aemter , deren jedes ſeinen beſondern Amtspatron im Rath hat , daſelbſt verſchie bener Vorrechte ſich zu erfreuen haben. Die hauptſächlichſten Manufakturen ſind anjeßt unſtreitig die Zuđerfiebereien , alß in Anſehung , welchen Hainburg bibher Anen , entweder aus der Beſchaffenheit des dafigen Waſſers , oder aus andern Urſachen berrubs renden Vorzug behauptet ; indeſſen ſind die Sfattun - Strumpf - Golddrath, - Band : und Sammetmanufakturen , und noch verſchiedene andere mehr, bei Auswärtigen in Achtung . Was den Handel felbſt betrifft, ſo wi: $ zwar insgemein der Betrieb mit Leinwand mit Such , mit Seibenwaaren , mit Wein mit Zucker , mit Kaffee , mit Fårbewaaren , mit Gewürz, mit Metallen , mit Tabac , mit Holz , mit feber , mit Getreide , mit trodea nen und geſalzenen Fiſchen , mit Ihran, mit Peiziert, u.1. m . für den hauptſächlichſtin aits gegeben “; dod

ift es nicht wohl möglich , zu bes

29

beſtimmen , morin die pornehmſten Sattuna gen beſtehen, indem der Kaufmann aứeß vers fucht , und die bequeme lage der Stadt zu Man fann vielem die Gelegenheit darbietet. hiebei die von Zeit zu Zeit in Hamburg zum Beſten der Staufmann daft nach Art der Wochenblåtter herausfommenden ſogenannten Preiðtouranten nicht unerwähnt laſſen , in welchen ſowohl der Wechſelkoars , als der Preiß von einer jedmeden Gattung Wase ren , ſo wie er gulegt an der Börſe gegolo Man kann die ten hat , angezeigt werden . Menge der hamburgiſchen Kaufleute , ( unter welcher Benennung diejenigen , welche nach Euen oder Gewicht verlaufen , und eine ben ſondere Zunft , nämlich das Krameramt, quš machen , im eigentlichſten Berſtande nicht 683 griffen find ,) iingleichen die faſt nicht fleinere Anzahl der medler , theils Chriſten , theils Juden , nicht beſſer bemerken , als des Mits tags ungefähr um í Uhr , weld )eß diejenige Zeit iſt , in welder die Borſe, ein neben dem Nathhauſe liegendes , zur Hälfte bedecta ' tes und zur Sálfte offenes Gebäude , am meiſten beſucht zu werben pflegt." Zur Be rathſchlagung iber diejenigen Geſchäfte, mel, die das allgemeine Beſte der Kaufinannfchaft, als Kaufmannſchaft , unmittelbar angehen , iſt eine aus haufieuten , von welches jährs lid

300 fich einer abtritt , und

aus einem Alten der

Schiffer , beſtehende Deputazion beſtimmt welche,daß stoinmerzium genannt wird , und an demjenigen Drt nahe an der Börſe lidhe perfamıınelt , thef,

alwo die Stommerzien - Biblio ,

eia zwar

kleiner ,

aber

brauchbarer

Borrath von Büchern , befindlich iſt . Zur ganz ungemeinen Bequemlichkeit der hambura giſthen Haufmanſchaft , gereicht auch die das age Spezies - Bank , welche im Jahr 1619 çrrichtet iſt , und keiner der ábrigen , mit ihr zu gleicher Zeit im Flor geſtandenen oder node ſtehenden Banten , ſowohl in Unſchung Dc8 urumſtößlichen Kredits , als der innerlia chen Eincichtung, den Vorzug låſt.

Rit der

Bant ilt das Kornweſen , oder die Unſchaf fung eines beſtimmten, in dffentlichen Maga: jin oder Kornhauſe aufzubewahrenden , den Urmen um einen leidliden Preis in Mehl zu überlaſſenden Korndorrachs , imgleichen das Múngmeſen, berin ipft. Das Münzregal wird pon der Stadt, zufolge faiſerlicher Freiheita . briefe, und zwar beſtandig ausgeübt, inbera man ſeit gerauner Zeit ihre Dulaten von als len Jahren ſieht , der Bank - Portugaleſer , von ielchen die ganzen 1o , und die halben 5 D.taten halten , nicht zu gedenfen , auch deren fiiberne Mángen in Menge ausgepra get werden . Die einzfuzim poukommen

gleich

301 gleich mit dem lůbecfifchen , ro daß nemlich die Marf feinen Silbers in den gröbern Gelo ſorten , und in den kleinern biß an die Dops pelſchillingſtåde, oder ſchwere gute Groſchen , Nchlr. mit Einſchluß derſelben , nur zu u ausgebracht wird . Wie denn auch zu Şam burg überhaupt einerlei Münzen , mit den zu Lübec , im Gange find. Was den Zuſtand der Gelehrſamkeit Kúnſte in Hamburg betrifft , po freien und fann man mohl behaupten , daß beide daſelbit auf alle Weiſe in Uchtung ſtehen und beföra Dert werden . Die gelehrte Geſchichte kennet eine nicht geringe Anzahl von berühmten Männern in allen Theilen der Celehrſamkeit, die Hamburg zur Våterſtadt haben , und noch größer iſt die Anzahl derjenigen , deren Vera dienſte nur allein ihren Mitbürgern befannt geworden , find . An Bibliotheken trifft man in Hamburg einen reichlichen Vorrath an. Faſt eine jede Kirche bet ihre Bibliothef. Die größte iſt unſtreitig diejenige , welche tas Gymnaſium beligt , als welche durch die Wolfiſche Schenkung zu einer ſo vorzüglichen Unter den Privatbia Große erwachſen iſt. bliotheken , deren Menge man aus den häufis gen Bücheraufzionen fd liegen kann , ift die Richemiſche die anſehnlid ſte geweſen. Um Gymnafio, in welchen, wie in áhnlichen eine Rial

302 Aalten, der gelehrten Sprachen und zur Vor bereitung auf die Univerſitat núßliche Willena ſchaften gelehrt naprden , ſind o Profeſſores, Unter den Schulen iſt die vornehmſte die 3o : bannisſchule, welche , ſo wie auch das Sym naſium , unter der Aufſicht der Scholarchen ſteht, die aus vier der älteſten Mitglieder des Naths, den 5 Paſtoren der Hauptkira chen , und den Tamtlichen Oberalten beſtehen . Gedachte Schule bat 8 Klaſſen , und bei der oberſten Klaſſe befindet ſich ein Refcor und Konrettor. Doch giebt es noch mehrere of fentliche Schulen , alb , die Schulen der üb : rigen Kirchen , worunter die Michaelischule eine der großeſten iſt , und verſchiedene Ar menſchulen , überhaupt aber eine vielfältige Gelegenheit , die Jugend unterrichten zu laſs fen. Unter den fchonen Stúnſten hat ſich in fonderheit die Muſik in Hamburg Beliebt gea macht , und die Freunde derfelben bedauren , daß das ſchöne Opernhaus , welches ſchon im vorigen Jahrhundert eines der beſten in ganz

Deutſchland war ,

in neuern Seiten ,

ſeiner Baufälligkeit halber , hat abgebrochen toerden müſſen . Die Malerei findet ebenfalls ihre Stenner und Liebhaber , und es iſt dem Staat zu wünſchen , daß auch die Baufunft und Mechanif annoch in mehrere Aufnahme kommen , und die auf dieſen Endzwegt ſchon ges

E 2

2

1

3

11

1

303

gerichteten lóblichen Unfalten, von einer gua ten Wirkung fenn mögen . Die Berordnungen, welche von Zeit zu Zeit , zur Aufrechthaltung des gemeinen Wes fears , und zur Verbeſſerung der Polizei in Hamburg gemacht worden , find ſo vielfältig , das es zu weitläuftig regn würde , auch nur das hauptſächlichſte davon zu berühren. Doch find diejenigen Anſtalten nicht mit Stillfdweis gen zu übergeben , welche die Sicherheit der Stadt betreffen . Dahin gehört zubórderſt die Einrichtung der Bürgermachen . Es find dieſelben nach den 5 Kirchſpielen , deren je des feine beſondere Farbe in den Fahnen führt, eingetheilet, und ſind demnach 5 D63 riſten , welche Herren des Raths , 5 Dbriſis lieutenants , welche Bürger ſind, und in cla len 57 Bürgerfapitáne, deren jeder ſeine be fondere Kompagnie hat. Der Kriegsrath bes fteht aus dem älteſten Bürgermeiſter , obis gen 5 Rathsherren , dem Kommandanten , 3 Dberalten, 2 Kémiereibürgern, und 8 Bür : gern , welche Kriegekommiſſarii genennet mer Die Miliz , welche 12 Kompagnien den . Infanterie , und eine Kompagnie Dragoner ausmacht , wird pon dem Kommandanten , wožu man gemeiniglich eine von ausnjártigen Dienſten mit Charakter erlaſſene Genirals perfon nimmt,

kommandirt.

Das Artilleries forps

304 ſteht unter zwei Herren des Rath und zwei Bürgern, imd die Nachtwache, wela de wie ein ordentliches Porps Rine Eberofa forps

fiziers und Unteroffiziers hai, auch alle Abent zur Parade, hiernachſt aber auf gewiſſe Pos ften in der Stadt marfdirt , und wovon des Machts , zur Bezeugung ber Wadhamkeit, die Stunden ausgerufen werden , unter den beia den Berren des Raths , welche Serichtdvera walter find , als ihren Dbriften , imgleichen unter 6 Oberalten , und 2 lámmereiburgern. Das hamburgiſche Gebiit , erſtreckt ſich über verſchiedene ländereien und Dorfſchafa ten , welche , ſo wie die Stadt ſelber, theils auf wafferreichem und daher etroas fruchtba . rerem Grunde, melchen man die Marſdy nens į net , theils auf höherem , und trocenem Boa ben, welchen man Geeft heißt , belegen ſind. Die vielen und anſehnlichen Freihe:68 . briefe , womit die Stadt Hamburg , ſowohl in ihrer Verbindung mit Den Hanſeſtácten , alt für ſich insbeſondere, von den römiſchen Kaiſern, von den Königen in Dänemark, von den Herzog211 und Grafen von Holſtein , und von andern hohen Mächten begabt worden, zu berühren, würde zu meitiduftig fern. Die unmittelbare Xeichsſtandſchaft , welche ihr durch ein beim taiferlichen Kammergericht zu Speger am 6. Juliu $ 1618 publizirtes Urs theil

305 theil zugeſprochen worden , iſt endlich durch den din 27. Mai 1768 mit dem hochfürſtlis den Seſamthauſe Holſtein ' errichteten Vera

3

gleich, gur völligen Kraft und Sicherheit gea kommen , indem bócftgedachtes Haus Artif. 1 . die unmittelbare Neichsſtandſchaft der Stadt, ihre Befugniß zu Sik und Stimme auf Reichs »

3

und Kreistagen , und alle andere mit der Immedietat perbundene reichsſtåndiſche Tere ritorial > Gerechtſame derſelben in geift - und weltlichen Sachen , pomohl ' in Unſehung ihres

}

geiſtlichen als weltlichen Gebiets , obne Äuß . nahm und Vorbehalt, und alfo die Stadt als einen mit ſolchen ihrem Gebiet von dem Serb

9

51

1 11

Holſtein gånzlich unterſchiebenen und unabhängigen Reichsſtand , aufs bändigfte er : fannt , und verſprochen hat , ihr fünftig in Curialien und auf andere Weiſe ; ale Begega

zogthum

nung , fo wie andern Reichsſtädten , infondera beit lübeck und Bremen , wieSerfahren zu laſ Nachdem nun am 3. Julius 1769 ein fen . kaiſerliches Kommiſſionsbefret erfolgt iſt, vers möge deſſen die Stadt : zur Uusábung ihres Sik - und Stimmrecht8 auf dem Reichstage gelangen ſollen , bat fie am 12. März 1770 auf der rheiniſchen Bank ,

nach

der Stadt

Breinen , folchergeſtalt Plaß genommen , das file :fich ihre Gerechtſame, in Anſehung des ihr zuſtändigen Dres , vorbehalten hat. Das gus! u Bajø . Erdbeſør. 22. B.

/

306

te Bernehmen der Stadt mit der Krone Das nemark , ward ſchon durch den 1736 com Könige Chriſtian VI erhaltenen Vergleich bea fördert, wodurch ſowobl, als durch den 1740 erfolgten altonaiſchen Grenzvergleich , die Ira rungen wegen des Münzweſens", wegen des in der Stadt befindlichen fauenburgiſchen Hofe$ , und wegen der Grenze mit Altona , gehoben wurden : durch den Vergleich udm 12. Mai 1708 aber find alle. Jrrungen odla fig beigelegt , und das Geſamthaus Solftein bat ber Stadt unter anbern feine am ſchauens burgiſcher und Mühlen - Hof, und deren Pera tinenzien , und an den ſchauenburgiſchen Zóls len gehabte Gerechtfame und Antheile , auf erig überlaſſen . Die vornehmſten Freiheit: briefe der Stadt , find von den Kaiſern Franz I und Joſeph II von neuem beſtetiget worben , und ſie hat überdem , nebſt den Städten Lübeck und Bremen , das Slåd ges babt, in den neneſten taiferlichen Wahlfapia tulazionen zum beſondern kaiſerlichen Schut empfohlen zu werben . gn der Reichsmatrifet : von 1521,1

Hamburg angefeßtt auf 20 Mann zu Hof und 120 zu Fuß , und in der jüngſten Uſualmas tritel des faiſerlichen Kammergerichts , ſteht Be auf 439 Rthlr. 50 Streuzer.

1

1 Das Wappen der Stadt iſt ein Kafte mit 3 Thúrmen , oder vielmehr ein nachy ale

21 3

ter Art mit 3 Thármen verſehenes offenes. Shor mit einem Fallgitter , ſo wie es auf den Dutaten und andern Münzen zu ſehen

0

Die Widerlegung der Meinung, als wenn ift. in der Deffnung des Thors ein Neſſelblatt befindlich fepn müſſe , gehört in die Mängwife ſenſchaft und Staatskunde. Um endlich der Geſchichte der Stadt

-1

Hamburg noch mit einem Worte Erwähnung

23

zu thun , To mare e$ gleichwohl faft unmdga lich , die hauptſächlichſten Schickſale berſelben. dergeſtalt furg zuſammen zu ziehen, daß auch nur diejenigen Umft& nbe , welche am wichtig. ften find , nicht gånzlich unbemerkt blieben. Es wird aber genug ſeyn , die ſchon im neuna

1 t 1

ten biß zum Dreizehnten Jahrhundert ausges Aanbenen Belagerungen und zerſtörungen , die königlich s Dániſche Belagerung vom Jahr

E

;

1686, die großen innerlichen Unruhen im von rigen , und im Anfange des jenigen Jahru hunderts , die durch außerordentliche Waffera Authen , durch Fenerðbrúnſte, durch die Pelt, durch das Erdbeben zu Liſſabon, und derglei.

chen Ungliidsfáue, infonderheit aber derdh die der Stadt mehrmals febr empfindlich gefalle ne Ungnade hoher Haupter ihr zugeftoßene Widerwårtigt eiten , die Anweſenheit großer Her

H

308 Serren , womit die Stadt ſehr oft iſt beeks zret worden , die mit austp årtigen Máchyteti getroffenen Traktaten , und die Verbindung, worin Hamburg ehemals mit den geſamten Hanſeſtadten geſtanden , mit lúbed und Bre : men aber noch jekt ſteht , nur der Nubrik mad , anzufuhren ,

indem dieſe Stadt auch

darin einen Borzug bat , daß ihre Hiſtorie durch mehr als einen Schriftſteller, umſtånd lich iſt abgehandelt worben , deren Verzeida niß dem hamburgiſchen Münz- und Medails lenvergnügen vorgedrudt worden , und wela chen Pfeffinger im Vitriario illuſtr. L. 1 . tit, 18. Not. d . p . 780. u . f. beizufügent ift. Des Vergleichß , welcher am 27. Mai 1768 zwiſchen dem hochfürſtlichen Geſamts haus Holſtein und der Stadt Hamburg ge ſchloſſen worden , iſt ſchon gedacht, wird auch hernach noch Erwähnung geſchehen. Hier iſt nar ánzuführen , daß die Stadt für dasjenia ge , was ihr von dem såniſchen und ruſſi: ſchen Sjof zugeſtanden und abgetreten woka den , von den 4 Millionen Mark Banto , welche ſie an Dáneinart zu fordern gehabt , eine Million Thaler fourant, und die 318224 Rthlr . 14 Lßl. Banfo , welche ſie 1750 dem großfürſtlich - holſteiniſchen Hauſe geliehen , nebſt der aus einer fürſtlichen Obligazion von 1644 von 20000 Speziesthaler herráha Belia

EN

By

1

30y

kenden Forderung , an Kapital und Zinſen , gånzlich erlaſſen habe. Von den Privilegien der Stadt Sama burg, von ihrem Gebiet, und von den Char : ten , welche daſſelbe abbilben , hat der daſige am feine Vaterſtadt ſehr verdiente Syndifus Johann Klefefer in ſeinen curis geographi cis S. 117. biß 12 2, und S. 479 bis 509 gründlich und lerenswürdig gehandelt . Rit dieſen Nachrichten verdient Chriſtian Ludewig pon Griesheim Traktat , die Stadt Hamburg genannt , nebſt den dazu gedructen Anmera kungen und Zugaben , verbunden zu werden , ain eine ausgebreitete und recht nüßliche Rennt: uif von dieſer Stadt zu erlangen . Zu ih. Gebiet gehören I. Der Fluß Alfter mit den Bächen und Götern Barnebede , 1306 und 1310 von ben Grafen Adolph und gohanneß an fich gebracht hat. rem

2. Das Amt Ham , mit den Dörfern Horn und Fuhlsbüttel , welches legte die Stadt fchon 1283 erworben hat, 3. Folgende in der Elbe belegené Inſeln und Marſchländer , nåmlich : Der Bilwerder, auf welchem drei Kirchen ſind , der Ochſene Foerder mit einer Kirche , der Mohriperger , und die Sálfte des Finkenwerder 6. Sie mas dhen nebſt dem Marſchdorf , Mohrburg , ein U 3

be.

.

SI

Durch den oft erivahna beſonders Amt aus. ten Vergleich vom 27. Mai 1768 , hat der König zu Dänemarf der Stadt die in der

1

Dber - Elbe zwiſchen dem Bilwerber bis zum hamburgifchen Sinkenwerder belegenen Inſeln and Salbinſeln , oder pirlmehr Werder und Sånde , nämlich die Pachtgüter Veddel und Grevenhof, die fehngåter Peute und Mugs genburg , den Griefenwerder, Kaltenhof und Pagenſand, ramt deren Pertinenzien, mit ala ler landedhoheit, Lehnsherrlichkeit und Herre fchaft, biß an den großen Elbftrom , abgetres ten : doch ift zugleich verabredet worden , das die Stadt von dieſen Eib - Jnfeln , Werbern und Sånden , das dominium privatum an niemanden , ef móchte denn ein Hambur ger Börger oder Untergehöriger ſeyn , die Lanbedhoheit aber fchlechterdings an nieman den jemals abtreten und veräußern , auch dieſe ihr überlaffenen Inſeln und Pertinen pien nie mit Schanzen und Batterien verſe : ben , oder zu einigem Kriegsgebrauche zubea reiten , noch ſich dieſer Stúde zur Einſchrána kung der Schifffahrt auf der . Elbe , inſonders heit zum Nachtheil der båniſchen Unterthaa Mit den Gús nen , bedienen folle und wolle. tern Peute und Moggenburg iſt zwar jest die Familie von Holzen belehnt : wenn aber diere in männlichen Erben außſtirbt, follen fic

i

1

lo

to

16

39

SII

an gwei Mitbelehnte a's bloße und eigandlie che Ayod:algüter unter hamburgiſcher faides boheit , tomm n. 4. Dom St. Johannišklofter gehören die Dörfer Boſtel , Winterhude , Eppendorf , ns Oy uEimsbüttel , wie auch das ehemalige Kloſter der Elfter , welches der vortrefliche Dichter Friderich von Sagedorn beſungen hat. Der Prediger - und iſterdienſt zu Eppendorf, wurde ehedefſen wedſelsweiſe von dem Klos ſter St. Johannis , und von dem König zu Dänemark ernennet : in sem Vergleich bon 1768 aber iſt die Bereßung dieſer Stellen gånzlich dem Kloſter St. Johannis überlaſſen worden . 5. Dem Hoſpital zu St. Seórg in Ban , burg , geboren die Dörfer fangenhorn und Bern . 6. Das Amt Wohltorf, zu welchem die Dörfer Wohltorf, Didſtebe , farmſſen , volle ſtorf, Schmalenbede, Handdorf, und ein beil von Sonesbúttel gehören.

7. Das Amt Bergedorf, welches Hama burg und Lúbed gemeinſchaftlich befißen , und oben bei der den .

lebten Stabt beſchrieben wora

8. Von den herzoglich - holſteiniſchen dem ? tern Irittau und Meinbed , wurben der Stadt U 4 1750

1.

312 1750 unterſchiedene Dorfer und Stücke mit aller Hoheit und Gerechtigkeit wiederfduflich åberlaſſen : welches aber durch den Vergleich vom 27. Mai 1768 dahin geändert worden , daß ſie zum beſtändigen Eigenthum mit aller fandeshoheit von den Pertinenzien deß Amts Reinbed befommen hat , dee Nethbrod , den holſteiniſchen Frauel, die Nettelburg , die 11 Kathen bei der Curblader Schleuſe , die Rans bers' = Beide , die Kathë von der Sedatener Schanze , nebſt Baumgerechtigkeit , die 3 Holſten im Bilwerder , das Slofter Gebren . land , und die Bone Wiſdhe. 9. Das Amt Nigebüttel , welches am Aubfluß der Elbe liegt , und gegen Morgen an das Land Hadeln , und gegen Nittag an das Herzogthuin Bremen, grenzt. Die Ham burger haben daſſelbe gegen das Ende des pierzehnten Jahrhunderts durch Kriegsrecht bekommen , und die Tappiſche Familie, welche daſſelbe zulegt inne gehabt, hat nicht nur feia erlich Verzicht darauf gethan ; fondern es hat aucy Herzog Erich zu Sádsſen die Stadt 1400 im Beſitz deſſelben beſtätigt. Die Stadt hat feit dieſer Zeit ungemein große Stoſten angewendet, uin die Schifffahrt aus der Nords fee in die Elbe von dieſer Seite ,

ficher und

Sie regt dieſem Umte ale 6 Sahr einen ihrer Nathsherren als Umta 1 mann

bequem

zu machen .

373 männ mor , welcher

23

3

HI 1

$ EX

3

auf dem

Saufe Nişebůta

tel wohnt.“ Das Amt beſteht aus den Kirchs ſpielen Groden und Doefen . Zu jenem ge bören das Amthaus und der Flecken Ninea büttel, das Pfarrdorf Groden , und das neu eingedeichte Land Neufeld mit den darauf ftes henden Häuſern : zu dieſem das Pfarrborf Doeſen , 8 andere Dörfer , der Cughaven , und die dieſem þafen gegen áber belegene Inſel, das Neue Werf genannt, davon oben ſchon gehandelt worden .

11

1

Die

Reichsſtadt

Bremen .

3

ie taiferliche

freie Reichsſtadt Bremen von der ſie in die Alta

t

liegt an der Wefer ,

!

und Neuſtadt zertheilet wird ,

1

Theile eine große Brüde , und eine kleinere über einen kleinen Arm der Weſer erbauete

welche beibe

Brude, verbindet. Die Befeſtigung der Stadt 1744 zählte man alle Gec iſt mittelmäßig. baube und Einwohner , und fand in der Alt und Sieuſtadt ( die Vorſtädte ungerechnet ) U 5 4778

314 4778 bewohnte sufer , 505 Gebäude , als Stal - Brau - Pac - Sarten - und Magazin häuſer ,:387 Wohnfeler , 4099 Paar Eje leute , ( nämlich 1589 reformirte , 1772 1 theriſche , 629 vermiſchte , 81 katholiſdie, und 28 vermiſchte ,) 218 Witwer, 1239 Witwen , nen , und 233 wohnhafte ledige Mannsperſo nen ſo er e sp ft en ha ge au di Die . Fr le 359 wohn e ſt te , und Altſtadt iſt die grozte und bewohn iſt nach den vier reformirten Haupt- und he Pfar tirchen , nåmlich U. l . Frauenkirc , Ang . rche und Martinskir : fi e ns ch ir ha if ep ri St , ga die , in 4. Mirchſpiele , ober Quartiere abges theilet . Eben Daſelbſt find auch , die zum um th og rz Bremen gehörige , und auch bei He n be ſchon beſchriebene Domkirche zu demſel welcher fich die hieſigen Lutheraner halten und unter deren Chor der ſogenannte Blen teller , wegen der darin befindlichen undermes reten Körper , merkwürdig iſt , das St. Jos r hanneBkloſte mit ſeiner Kirche, das berábm . te ir rm alabemiſche Gymnaſium mit eis te refo ch nem anſehnli en , öffentlichen Bücherfaal , unb einer deutſchen Geſellſchaft , das unter das Gymnaſium gehörige padagogium, das -Ratha leute,, da Zeug e ,usder Schutting der Uelters rſha dise Bó , Krankenhaus , in welchem auch ein

anatomiſcher

iſt, das Zucht - und Werfhaus.

Schauplak Un der groß rent

315

13

Jl: Hub

en, mid Eit

fen Weferbruđe ift das große Waſſerrad merfrúrdig , durch welches das Waſſer in Röhren , die unter den Eaſten liegen , und durch dieſelben in viele Häuſer der Altſtadt geleitet wird . Am andern Ende dieſer Brús In der da iſt eine fünftliche Walfmihte. Neuſtadt ift die reformirte Paulsfirche. In den Vorſtådten find noch zwei Pfarrkirchen . Die Reformirten machen zwar die herrſchen de Kirche aus, wie denn auch jeßt der ganze Nath reformirt iſt : alein , der Anzahl nach find ihnen die hieſigen Cutheraner gleich. Die

ge0 um

tei ¡v

.

: D

Katholiken wohnen dem Gottesdienſt in der Kapelle des faiſerlichen Reſidenten bei. Der Nath beſteht aus vier Bürgerineiſtern mit 24 Er hat alle Gemalt , und Nathbherren . wird aus den Gelehrten und Laufleuten bes reßt. welche

Die Kaufleute haben ihre Aelterleute, aber bei der

Regierung der

Stadt

nichts zu ſagen haben . In wichtigen Dina gen , und wenn außerordentliche Auflagen zu bewilligen ſind , wird die Wittheit (Weißs heit ) zuſammen berufen, welche auf den Nel terleuten und Bürgern , welche. Schoß zu ge ben vermogen , beſteht.

Der Nath hat die

Unter - und Obergerichte, das Churhaus Braun : ſchweig und fúneburg aber reßt, wegen des Herzogthums Bremen, einen Stadtvogt , wela sher in jeder Salbfache unter gewiſſen Zeres

mos

316

+

Die Befaßung der monien der Stab bricht. Stadt iſt ungefähr 6oo Mann farf. Es find hier unterſchiedene Manufakturen , und die Stabt treibt einen weitläuftigen und wiche tigen Handel, führt auch noch den Namen eis ner Hanſeſtadt, wie oben bei Lübeck bemerkt worden iſt.

Es tonnen aber die großen Hauffarthei: fchiffe mit ihren Badungen nicht bis hieher kommen , ſondern müſſen 3 bis 4 Meilen con hier zu Brade werben .

oder

Elsfleth

ausgeladen

Vor Atters war dieſe Stadt der Sing des ' von ihr benannten Bisthums und nacha maligen Erzbisthums ; eß fiengen aber fchon im dreizehnten Jahrhundert zwiſchen ihr unb ben Erzbiſchofen und Domkapitel mancherlei Frrungen an, zur Zeit Erzbiſchofs Chriſtos pher war ſie in großer Gefahr : denn weil ſie con 1522 die lutheriſche Lehre angenom men , das Paulinerklofter vor der Stadt zera fört, und 1530 die Domkirche den Ratholi Tchen init Gewalt genommen hatte , fo veran lafſete der Erzbiſchof , daß die Stadt 1547 nach der Schlacht bei Mühlberg , vön faiſers lichen Völkern belagert wurde: allein, fie defe

317 theidigte fich gut, und wurde von dem Gras fen von Mansfeld und den Hamburgern ents Nach dem paſſauiſchen Vertrage , kam feßt. bie Stadt mit Mühe wieder in des Kaiſers Gnade. Zur Zeit Erzbiſchofs : Georg ents ſtund eine große Unruhe, als Albredyt Hars denberg 1562 die reformirte lehre ausbreis tete , und durch den Bürgermeiſter von Bás ren unterſtüßt wurde, auch ſonſt giosen Bei Ein Sheil des Raths entwich aus fau fand .

+ der Stadt.

Die Sache wurde zwar juf dem

niederſachſiſchen Kreistage zu Lüneburg vora getragen , und Hardenberg mußte weichen ; e8 wurde auch 1508 zwiſchen dem entwichea nen und dem neuen Rath zu Verben ein Vers gleich geſtiftet: allein , per entwichene Rath fam nicht wieder in die Stadt, und die rea formirte Lehre hat feit dieſer Zeit die Ober: hand hieſelbſt behalten . Friderich, der lebte Erzbiſchof zu Bremen , hatte mit der Stadt viele Streitigkeiten, ſowohl weil ſie zum Reichss tage berufen war, auf welchem zu erſcheinen er ihr nicht geſtatten wollte , als auch , weil er die feit 1568 verſchloſſen geweſene Dom : kirche, 1639 zum Behuf des lutheriſchen Gota tebdienſtes wieder eröfnen lief : doch legte der ſtadiſche Vergleich die Irrungen einigers wurde die Stadt zum 164 maßen bei. Peichs .

318

Neichbéage berufen , und im reichsſtadtiſchen stollegio auf der rheiniſchen Bank zu Sis und Stimme gelaſſen . Im weſtphäliſchen Frieden oon 1648 wurden der Stadt und ihrem Gebiet und Unterthanen ihr damaliger Zuſtanb, Freiheit , Gerechtigkeit und Priviles gien in geiſt- und weltlichen Sachen , beſtátis get, auch ausgemacht , daß die etwa zwiſchen ihr und dem Herzogthum Bremen und den Kapiteln obroaltenden oder fünftig entſtehen , den Streitigkeiten , entweder gåtlich beigco legt , ober durchs Recht ausgeführet werden, und unterdeſſen jede Partei im Beſig dera fen , was ſie inne habe , verbleiben rou. Ula

!

lein , die Auslegung dieſer Worte , und die Sheilung der Güter der Kollegiatſtifter zuin heiligen Stephan, heiligen Willab und Ang garius, imgleichen die Huldigung, welche die Stadt den Erzbiſchofen ſonſt geleiſtet batte und andere Borfáue ' verurſachten allerlei Streitigkeiten, welche in Feindſeligkeiten auss brachen , und der Stadt 1654 and 1666 ſchwediſche Belagerungen zuzogen . Es fam aber beidemal zum Vergleich , doch wurde die Reichsfreiheit der Stadt unaufgemacht gt . laffen . Nachdem aber das Herzogthum Brca men an das Churhaus Braunſchweig und lúa neburg gekommen iſt, iſt der Stadt von tema rela

.

319 Neichsfreiheit zugeſtanden , Irrung en , inſonderheit wça und die übrigen gen der halben Kontribuzion auß den 4 Go, hen , welche die Stadt ſeit vielen Jahren

felben 1731 1

dic

ſchuldig war , find 1741 dadurch beigelegt worden , das die Stadt an das Herzogthum Bremen das Amt Blumenthal und das Ge: richt Neufirchen , nebſt den Meiern und ko.

21

's

thern auf dem Düvelsmoor , völlig abgetrea 1757 wurde die Stadt von den ten hat. Franzoſen befekt, welche ſie 1758 mieder verließen , und und den churbrannſd;weigiſchen den

Truppen Plaß machten . Die Stadt hat auf dem Reichstage im reichsſtädtiſchen Kollegio auf der rheiniſchen Bank die achte Stelle, Ihr Reichsmatrikularanſchlag iſt 320 pl. und zu einem Kammerziel giebt fie 148 Rthlr . 67 und einen halben Kreuzer .

Ihr Gebiet iſt in 4 Gohen ober Gaden 6

abgetheilet , welche find : Dber · Vieland , Nieder - Dieland , Berberland , und Holera und Blodland mit dem Gericht Borgfeld , doch gehört die Randebhoheit über 8 in Wers derland und Gericht Borgfeld belegene Dóra fer, zum Herzogthum Premen , und von den Stadtbremiſden Gerichten über dieſelben kann an das Sofgericht

zu Stade appelirt

329 werden Sonft, find in dieſen Gohen legt 9.Kirchſpiele. Es gehört der Stadt auch

der Hafen zu Begéſact an der Weſer , und die Zivilgerichtsbarkeit über das dabei bes findliche Dorf, nebſt der gerichtlichen Unters fuchung und Beſtrafung geringer Verbrechen : doch ſteht denjenigen welche ſich durch die Ausſprüche und Verfügungen des Magiftrats beſchwert zu ſeyn erachten , die Appellazion an das Hofgericht zu Stade frei.

Un

Unterſchiedene

un mittelbare

Reichs

I ånder,

welche

žu

keinem

der

obigen

gehören.

suidh. Erbbeld . 22. B.

Kreife

**=ལོ་ངོ་-*

}



1 Die Grafſchaft Mümpelgard.

Sidie e liegt zwiſchen dem Bisthum Baſel ,, der Grafſchaft Burgund , ( Franche - Comte ) dem Herzogthum Lothringen , und dem Sunda gau . Man kann ſie am beſten auf den fand . charten von der Grafſchaft Burgund ſehen dergleichen Jaillot , Sanſon , Viſſcher, Ho Sie hat mann und andere geliefert haben. viel eiſenhaltige Erde, welche bei Audincourt geſchmolzen wird , auch fiſchreiche Teiche, und guten Weinwachs bei Mandeure. Die Ein wohner ſprechen ſchlechtes Franzöſiſch , und befénnen ſich zu der augsburgiſchen Konfer= Es wil dieſe Grafſchaft weder der fon . oberrheiniſche noch der ſchwäbiſche Kreið får einen Mitſtand erkennen. Vor Alters hat fie beſondere Grafen gehabt, welche mit Gra fen Heinrich 1395 " ausgeſtorben fins, deffen Sochter Henriette Grafen Eberhards des Júns geen zu Wirtemberg Gemahlin war, an wel chen und ſeine Nachtommen Mümpelgarb fols chergeſtalt gekommen iſt. Nachher iſt dieſes fand zu unterſchiedenenmalen mürtembergi. E ſchen

324 ſchen Pringen zum abgetheilten Erbe gegeben worden . Diefe leşte mümpelgardiſche Linie ſtiftete Herzog Leopold Friderich , welcher 1631 ſtarb . Ihm folgten ſeine beiden Ssh ne , Leopold Friderich und .Georg , nach eine ander in der Regierung , und dem legtern ſein Sohn Leopold Eberhard , welcher 1723 ftarb . N18 hierauf wegen der Erbſchaft Streit entſtund , wnrde die Grafſchaft von dem Rós nig in Frankreidy requeſtrirt.

Es

die 'von 'Peopold

abſtammenden

Eberhard

ſind aber

Freiherren und Freiinnen De l'Eſperance , 1723 und 1739 vom Reichshofrath der fürſt lichen Würde und Erbfolge in der Grafs ſchaft Måmpelgard unfähig, auch endlich 1747 von dem Könige von Frankreich für unacht erklåret , und mit ihren Anſprüchen auf die zu der Grafſchaft Mümpelgarð gehörigen und unter franzöſiſcher Hoheit liegenden Herra ſchaften , abgewieſen , und ihnen blog der nóa thige Unterhalt aus denſelben zuerfannt , die Grafſchaft aber 1748 dem Herzoge von Wür : temberg wieder eingeräumt worden : es iſt auch endlich 1758 zu Wien , von einer dazu ernannten faiſerlichen Hoffommiſſion , zwiſchen dem regierenden Herzog Karl Eugen von Wür : temberg , und ihnen ein Vergleich zu Stana de gefommen , in welchem ſie ſich aller Än : ( průche, des Wappens und

Namens an und

325 son Märnpelgard eidlich begeben haben , der Herzog aber ſich anbeiſchig gemacht hat , iba nen jährlich geben.

14000 fl. zum

Unterhalt zu

Man neanet dieſes land gemeiniglia eine gefürftete Grafſchaft , nicht, weil ſie 34 der fürſtlichen Würde erhoben worden , fon dern

weil fie feit unterſchiedenen Jahrhun derten Prinzen aus dem berzoglich - Würtema

bergiſchen Hauſe za Grafen gehabt hat, wala dhe man Kürze wegen Herzoge von Mümpela gard genennet hat , richtiger aber Herzoge von Würtemberg - Mümpelgard hátte nennen ſollen .' Unterdeſſen führet dod Würtemberg wegen Múmpelgard eine Stimme im Reichs fürfteprath, wird auch unit demſelben als mit einem Thronlehn beleent . Der regierende Herzog zu Würtemberg fekt dieſem Lande einen Gouverneur vor, wel cher Präſident des Regierungskollegiums iſt. Es ſoul, mit Jnbegriff der Herrſchaften , jähr, lich 6000o Gulden eintragen . Das fans felbſt beftegt : 1. Mus. Der eigentlichen Grafſchaft Múm pelgard , zu, welcher gehören : 1. úmpelgard , Mompelgard , franzör. Montbeillard , die Hauptſtadt des landes , weldse am Flug Alsine liegt, der nicht weit von hier

ſich

mit

dem Fluß le X 3

Dour pera miſcht.

326 miſcht. Sie iſt der Siß des Gouverneur, der Regierung, und einer Superintendentur. In der Kirche auf dem fürſtlichen Schloſſe wira der Gottesdienſt in deutſcher Sprache, hing gen in der Stadt- und Pfarrkirche in franzó fiſcher Sprache gehalten ; eß hat auch die Borſtadt eine franzöſiſche Gemeine und Kirs dhe. Die Mennoniten haben in der Vorſtadt einen Verſammlungsort zum Sottesdienſt. Un dem Gymnafio fttben nur drei lehrer. Es werden hier viel Stråmpfe von Baumwolle gewebt. 2. Die Kirchſpiele Abevillers, Pudincourt, Alen oie , Bavans , Bethencourt , Beutal Clairgoutte , Couthenans , Defandans, Dale, Etoupes , Eftobon, Mandeure , St. Julien , Tremoins , Bellantignen . II. Aus folgenden ſieben Herrſchaften, wel che der Grafſchaft Mümpelgarb einverleibet find, aber jest insgeſamt von der Krone Frant reich zu lebn gehen. 1. Die Herrſchaft Hericourt , welche ein Stadtchen gleiches Namens hat . 2. Die Herrſchaft Chatelot , am fluß le Doux. 3. Die Herrſchaft Blamont , an deren Dörfern Montbouton and Baucourt die Herr

Pohaft. Dattenried am Sundgau , Antheil hat.

1

1

327 Der Ort Blamont iſt 1764. befeſtigt wory den . 4. Die Herrſchaft Clermont. 5. Die Herrſchaft Granges . 6 , Die Herrſchaft Clerval. 7. Die Herrſchaft Paiſapant, in welcher das Städtchen dieſes Namens iſt .

BI

,

ti

1:

4

1

Die Serrſchaft Arch.

Die lie Serrſchaft , oder ,

wie es eigentlich

genannt wird , daß Gericht Uſch , ſiegt zwia fchen des Fårſtenthums Culmbach fandesa hauptmannſchaft Hof , und Amtshauptmann Tchaft Wunſiedel , des Königreichs Bóbeim egerfchem Sebiet , und des Churfürſtenthums Sachſen vogtländiſchem Kreiſe. Man kann ſie

am

besten

auf Peter Schenkens Charte )

vom dogtländiſchen Kreiſe , in deſſelben ráchs fiſchen Atlab , iingleichen auf der homanniſchen Charte vom Fürſtenthum Culmbach ſehen. In derſelben entſpringt die Elſter. Ihre Befia Ber , die von Zedtwitz , behaupten , daß ſie vor Alters ein unmittelbares Reichstammers gut geweſen ſers, welches von den Kaiſern bald bis perfekt, bald wieder eingeloſet worden , fie endlich 1331 und 1422 der Strone Bds 16 Dita beim zu lehn aufgetragen worden . re X 4

fe hinwieder 1331 Albrechten von Neydberg oder Neuberg mit dem Schloß Mendberg une deſſelben Zugebór, ( 0a8 iſt , mit dem Gericht Afch ,) belehnte, geſchah ſolche$ mit den Worten : quod dictus Albertus caftrum Neydberg cum univerſis bonis ad illud fpectanti bus , ſub iisdem omnino juribus& liber tatibus, quibus progenitores ipfius Ala berti a Romanorum Imperatoribus & Re gibus & ipfe Albertus nunc pof fidet a nobis , hæredibus & fucceffori bus noftris Bohemia Regibus teneant habeant & poflideant , perpetuo jare & titulo feudali. Von der nendbergiſchen far milie , iſt das Gericht Urch an die evangeliz Fiche freiherrliche Familie von Zedtroik gefoms Men , welche ſich infonderheit vor 1705 an, beim corpore evangelicorum aufs höchſte darüber beſchwert hat, daß der königlich - boa beimiſche tenhof fide über dieres reids - una mittelbare Gericht , im Geiſtlichen tmo Welta lichen die Landesbobeit anmaße , und außer der jederitiſchen Familie , auch etliche taka feno evangeliſche Unterthanen dadurch und noch auf andere Weiſe hart orúce. In dea men bei dieſer Gelegenheit 1747 und 1707 ang licht getretenen Schriften , ſuchen die von zedtwiß

zu beweiſen , daß ihr Gericht Arch

auf dem Reichsboben liege , und reiddunmite tel:

329 telbar Rey, von der Strone Bóbeim ber nur bloß zu ,lehn gehe : hingegen die Krone Bda heim behauptet, das das Gericht Arch in dem egerſchen freiſe liege , und deßwegen lands } fáßig fen : wäre es aber auch ehemals reichs unmittelbar geweſen , ſo habe es doch durch Lubwigs von Bayern Berpfändung an die Krone Bóheim , dieſe Eigenſchaft verloren . Die merkwórdigſten Dorter in dieſer Serka fchaft ſind ; 1 , Arch ober_Archa , cin ¢ vangelifcher Narktflecken , an deifen Pfarrkirche ein Ina ſpektor fteht, und bei welchem auf dem St. Niklasberg ein kleines Schloß mit einer neuen katholiſchen Kapelle ift . 2. Schönbach , Schloß und Dorf. 3. Sorg, Schloß - und Dorf. 4. Ober - Meidberg odek Neuberg

und

Krugereuth , adeliche Gåter.

Die

Herrſchaft Waſſerburg ,

welche am Bodenſee in Schnaben fiegt , itt anfänglich ein Stück der Herrſehaft Argen geweſen , nachmals aber zu einer beſondern Herrſchaft erhöhet worden , welche im vier : zehnten Jahrhundert die von Schellenberg im. Beſitz gehabt. Dachmals iſt ſie an die Gra : fen von Montfort gekommen , und von biez 25 ſen

2

330

fen : im rechzehnten Jahrhundert an das gráf liche Haus Fugger verkauft worden , deſſen wolenbergiſche Linie dieſelbige 17.5 = dem Hauſe Deſtreich überlaſſen hat. Es wird wes gen derſelben zumn Reiche geſteuert. In der : felben iſt ein Fleden , nabe bei welchem das gleichnamige Schloß auf einer in den Boa denſee fich erſtrecenben landſpiße fteht.

Das

Kloſter Schönthal.

Schönthal, ein Mannšilofter Bifterzienſer Drdens, in Franken , an der Faſt, iſt reichsa unmittelbar, und fteht unter churmaingiſchem 2 Sdug .

Das Kirchſpiel Winden ; von welchem oben beim

Erzſtift Trier Nachs

richt gegeben worden .

Die Serrſchaft und das Burggraf: thum Freudenberg .

Dieſe unmittelbare Neichbherrſchaft liegt an Die Benediftinerabtei St. Mas der Saar. çimin im . Erzſtift Trier ,

hat dieſelbige don

dem leßten Burggrafen zu Freudenberg , mit al:

01

bi

331 aller tandebhobeit , Gericht & barkeit und Bes ſteuringsrecht, auf faiſerliche Bewilligung er: tauft. Die Unterthanen in derſelben haben ihre eſte Inſtanz entweder vor dem Gericht zu Freudenberg , oder vor dem Kloſteramts Im erſten Fall aps mann zu St. Marimin. pellirt man an den Amtinann , im zweiten an das abeliche Obergericht. Der Hauptort Freus denberg , iſt ein Stadtchen.

Die reichsfreie Herrlichkeit Hörſtgen ,'

iſt eine unmittelbare Reichsherrſchaft , welche über dem Fürſtenthum Mórß liegt , auch von demſelben zu Lehn geht , und zu dem reiches freien Ritterſin Frohnenburg gehört, welchen ein Freiherr von Mylendont beſigt. Sie Bei macht ein reformirteß Kirchſpiel aus. der Kirche zu Hörſtgen iſt vor und nach 1624 ein eigenes Ronfiftorium geweſen , darin re formirte eingeſeſſene aus dem Amt Rheina berg und auß der landſchaft Camp, als Mita , glieder , Kirchenråthe , Kirchmeiſter , Uelteſte und Diafoni , geſeſſen haben .

Die

33 %

Die Probſtei

Cappenberg . i!

Lappenberg, eine abeliche Probſtei Prås monſtratenſer Drdens , liegt im Umfange des Bi$thums Münſter, und deſſelben Amts Wers ne . Sie ſcheint 11 20 geſtiftet zu fenn , und ihre Urheber find Gottfried and Otto , Sras fen von Cappenberg , welche die lekternih res Stammes geweſen. Diejenigen , welche in dieſelbe aufgenommen werden wollen , muſs fen ihre adelichen Uhnen beweiſen. Sie iſt der Hoheit des Biſchofs zu Münſter nicht unterworfen , ſondern ganz frei. Unter dera felben ſtehen die Klóſter Averndorp, Varler , Schede , Jimſtadt , Eloſtadt; Weddinghaus fen und Knechtſteden im Erzſtift Cöln . Dit Probſtei fteht auf einer angenehmen Höhe. In alten Zeiten iſt dieſer Ort auch Mons Sion and Mons Speculationis genennet worden ,

Das Stift Elten . Etten Iten ,, Eltenum und. Altinæ , ein adeli :: cheß reichsfreieß Frauenſtift , welches zwiſchen der zum Herzogthum Geldern gehörigen Grafa fchaft zutphen , und dem Herzogthum Clede, sahe bei dem Rhein , auf dem

hohen Eltens berge

4

7

berg , liegt, und wuter elediſchem Schutz fteht. Es iſt im Jahr 963 oder 968 geſtiftet, und vom Kaiſer Otto I in feinen und des Neichs Schug genommen worden, und hat eine Web Die Derter hoog tiffin zur Vorſteherin . und Neer , ( 0.i. Hoch- und Mieder- ) Elten oder Eltern , liegen ' nahe bei einander , und zwifcher denſelben iſt Eltenberg , der Sig des tifts.

Die Herrſchaft

Rheda.

Die Herrſchaft Xheba, melde von dem Hochſtift Múnfter , von dem Osnabrüdiſchen Umt Nedenberg, und don der Srafſchaft Ra bendberg umgeben iſt, hat von langen Zeiten ber den Grafen von Tedlenburg zugehört , und wird auch noch von der teclenburg - lims burgiſchen Linie beſeffen. Sie iſt ein måns fterſches Lehn . Es gehört dahin 51. Nheba, ein Stábtchen und Schloß an ber Einbe . 2. Das Kirchſpiel Sáterslohe , auf der Grenze beß Hochſtifts Dsnabrück , bei wela chem beffelben ſchon gedacht worden . 3. Das Dorf Pette. 4. Die Kloſter Claholt und Serffdbrood .

2 3 Das

334

Das Stift Burſcheið . as Stift Burſcheid oder Bortfcheid , in Porcetenſe , ein Urkunden Monaſterium freies unmittelbares Reichsſtift, einen Kanos Es iſt Ziſterziena nenſchuß weit von Uachen. fer Ordens, und hat eine Uebtiſſin zur Vor. fteherin , welche auf dem Reichstage unter den Uebtiſſinnen der rheiniſchen Bant Siß und Stimme jat , aber nicht auf den weſt pháliſchen Kreistagen . Es gehört zum Kirch 1349 hat Rais ſprengel des Erzſtifts Cón. fer Karl IV der Stadt Aachen die Beſchů

Der dazu Bung dieſer Abtei aufgetragen . gehörige anſehnliche und nahrhafte Flecken gleiches Namens , welcher an dem Abhange eines Berg & erbauet iſt, macht eine Herra In demſelben lichkeit oder Herrſchaft aus . en und burſcheidifchen Proa baber die aachenſch teſtanten 1635 und 1713. öffentliche gotteba dienſtliche Uibung anzuſtellen , und den Bau einer Kirche anzufangen geſucht , haben aber jedesmal davon ablaſſen måſfen . Es halten daher die hieſigen proteſtantiſchen Einwohner Sonſt ihren Gottesdienſt auch zu Vaels . findet man ſowohl in , als bei dieſem Fleden , eine warme Quelle , welche mit den zu Aas chen um den Vorzug ſtreitet ; auch find hier Suchwebereien und Náhnadelfabriken . Die

335 Die Herrſchaft Sever.

1

!

11 1

21 Da h

24

21 # f

7

Sie lie iſt auf der oben angegebenen neuen

Charte von Oſtfriesland hinlänglich abgebila, det, und grenzt gegen Weſten an das Hart, linger Land und an Oſtfriebtand ; gegen Súa den auch an Ditfrieſland und an die Graf ſchaft Dldenburg ; gegen Diten an die Jade und an die Herrlichkeit Siniphauſen , und gea gen Norden iſt die Nordſee. $ . 2. Sie iſt zwar nur drei gute Meia len lang and breit, aber wegen ihrer Fruchta barkeit , Pferde - und Viehzucht beträchtlich . Die hier gemachte Butter iſt ſehr fete , und die Raſe werden den holländiſchen gleich ge= Fruchtbare Dbſtbäume und Gartena achtet. gewächſe findet man wenig , weil der land mann aus der Weide, der Pferbe - und Vieha zucht, Butter und Kåſen einen großern Vor. theil, Gartengewächſe aber von andern Drs en ten her , hinlänglich bekommen kann . den aus welcher Sorf, Holzmangel erſeßt der Fürſtenthum Ditfriedland , und aus der Grafa Die See ſchaft Oldenburg zugeführt wird. hat diefem lande vielen Abbruch gethan ; denn 1066 verſchlang ſie das Schloß Mel: lum , 1218 und 1511 verſchiedenç ruftringi:

rohe

336 fiche Pfarrkircher und Dörfer, und die tleite Waſſerleitung Jahde , welde oormalt durdy Nüftringen gieng , derwandelte fich in einen offenen Meerbuſen, ja , fie ſonderte auch die Herrſchaft Jeber von der Grafſchaft Oldens burg ab ; Ber oldenburgiſche Graf , Johann XVI , aber hångte ſie durch Eindeidung des 1050 Ellenſerdams wieder damit zuſammen. litte das land durch eine erſchredliche Uiber : ſchroemmung wieder ſehr großen Schaden ; es Einteiden merklich wieder iſt aber durch vermehrt worden. 5. 3. Die Einwohner dieſer Serrſchaft find oor Ulters von ihren Richtern , Haupt lingen oßer Dauptleuten , und Udvofaten te: gieret worden , bis die Náſtringer Frieſen 1355 einen fireitbaren , Nann , Edo Wims mecken Papinga , Ben Geltern , zu ihrem Nes genten einhellig erwähleten , welchen die öſta ringer und Waranger hernach 1359 auch an nahmen , und der in ſelbigem Jahr die Hans Fer und Schlöſſer Jeder und Friedeburg zit tauen anfieng.

Von demſelben ſind die nach:

maligen jøverſchen Herren entſproſſen . Eda Winmedent deß Jüngere Erbtochter, Unna und Maria , con ſeiner Gemahlin Seilwig Grafen Serbards oon Oldenburg Tochter litten viel von dem Grafen in Drifriesland und die legte trug nach

Abſterben

ihrer ala terit

3

kern Schmeſter , 1532 Dem Kaifer Karl V , als Herzog zu Brabant ( einige repen Bura gund) und Grafen zu Gouand, ihre Alodiala und freie Herrſchaft Jeder , samt derſelben Stadt , Solo , Herrlichkeiten , fanden und Leuten, auf gewiſſe Maße zu einem fehn auf, und empfieng ſie wieder von demſelben zu eis n nem ewigen Erblehn . Die folgende Hera ren haben die Belehnung am burgundfden

Sofe geſucht.

saria

ſexte

1573

mit Bea

willigung De8 Lehnsherrn zin Erben ihrer geſamten Herrſchaften ihren Vetter , Johann XVI, Grafen zu Oldenburg und Delmen's horft, ein ,' Delfen Sohn , Anton Günther , welcher 1667 verſtarb, die Herrſchaft gevec 1663 ſeiner Schweſter : Sohn , Súrſten jos hann zu Unhalt - Zerbit; vermachte ; welches hochfürſtliche Hauß fie biß auf dieſen Tag beſigt, doch iſt in dem 1689 mit dem Kon nige zu Danemark geſdloffenen Vergleich der Rúdfau derſelben an die Grafſchaft Oldent , burg feſtgeſeßt, wenn Johannes zu Anhalts Zerbſt Nachtommenſchaft mannlichen und meib . lichen Geſchlechts gånziich abgehen route. **

11

337

iſt ein goldener gefrónter Löwe im ſchwarzen Das fúrſtliche Anhalt - Zerbſter Bays Felde. nennet ſich auch Herren von Jeder und Snipe bauſen. Barch . Erbbeſcu, 22. 8.

>

338 $. 5. Im fiebenz J ſ ehnten ahrhundert trits te man darüber : ob die Herrſch g aft evec zu dem deutſche Reiche gehöre oder nicht ? n Der Kaiſer " bejahte dieſen Satz . Cine an dere Frage, worübe geſtric w i ten orden , ſt : r ob ſie zu dem burgund oser weſtpha : iſchen lt ſchen Kicife gehöre ? Das fürſtlic Haus An he halt. Zerbſt behaupt , ſie ſey 1548 in der et P ! bekannt burgund iſchen Vertrage .dem bur en guntiſc hen Kreiſe mit einverleibet morbent ; allein , andere leugnen, daß ſold ;is ermeid a lich ren , und rechnen ſie fügliche zuin weſt r phäliſch K . Jndeſſe hat ſie doch we en reiſt n der Siß noch Stimm auf den weſtpha lifdheit e Kreista , fic iſt auch keinem reichogr áflis gen chen Kollegi einverle w . Ein be o ibt orden ſonderer Matriku derſelbe findet laranſc n hl fich nicht. 3A Unſehu agder Kammer zieler ng ( zu beren jedem ſie 40 Rthlr . geben ſolla te , ) hat Burgun die zu pertret ën verə d lyrochen . , 6. Die Herrſchaft Jeder , fou jdhrlich 60000 Kehle eintragen, Sie beſteht aus drei lairdern und einer Inſel , welche 19

Kirchſpiele begreifen . 1. Wangerland ," ißt das "du zerfte gegen "Morden , und enthalt 6 " Vogteien , nämlich i ) die Altenmarks Vogtei, welche die Sé gerid

1

be EM

1.6

-6

339 gènd an die Stadt Jever begreift ; 2 ) sie Didorfer Vogtei ; moelche die Kirchſpiele Di. dorf , Weftrum und Wippels in fich fafſet '; 3 ) die Hohenfircher Vogtei , zu welcher die Kirchſpiele . Hohenkitchen und Sti Soft oder Hohenstief gehörent's, 4 ) Die Mimfer Vogtei, welche die Kirchſpiele Minſen und Wiarben enthält ; 5 ) die Tettenſer Vogtei, welche die Kirchſpiele Settens und Middoch hat ; unb 6 ) bie Wangeroeger Vogtei , welche in der Inſel Wangeroeg beſteht. Dieſe Infel , des ren Name Bas Lüge von Wangerland Bedeus tit, liegt eine Meile vom feſten Pande , im deutſchen Meer , iſt eine halbe Meile lang , und eine Biertelmeile breit : Sie war thea mals 'weit größer , als jetzt , inbem hohe Wafa Ferfluthen und Stürme mehr als die Hälfer Davon weggenommen haben , doch iſt ſie durch gnte Anſtalt und gemachte Dárme nidir més nig wieder angervad ;ſen , und fragt fettes Sraß . Deri Seefahrenden , die ich bei ges fährlichen Stúrinen hither begeben , zum Bea ſter , iſt auf der nördlichen Seite eine Fener : Bake errichtet , von welcher das Steinkohlena Feuer an bie diertehalb Meilen auf der Set erblickt wird . Der Einwohner befte Maha tung besteht in der Schifffabit urbeſcherei . Sie haben einen Vogt und einen Predig Der

Der Grober Garms, welcher beim Uußfuffe der Jahde an der Nordſee liegt, iſt ein Strich Landes der 1638 einged eicht worden , und In acht Vormerte eingetheilet iſt , und dem Orafen oon Dentint , Herrn der Herrſchaften Kniphauſen und Barel , jugehört, welcher die zivilgerichtsbarkeit . Darin hat, und von Sniphauſen auf beſorgen låst.

diefelbe

2. Oftringen , davon ein Theil zum Fries deburger Amt in Ditfriebland gehört, enthält 2 Vogteien , 'namlich die Silenſtädter Bog tei, mit den Kirchſpielen Sidenſvadt, Cleverns und Sandel , und die Wadwarder Vogtei , mit den Kirchſpielen Wadwarben und Pa Es liegt auch darinnen die Stadt Jea tens. per , welche mit einem fruchtbaren fetten lana

1 de umgeben iſt , und ehedeffen weit großer An' folder Abnahme find

geweſen, als jeßt.

einige Feuerbbránfte, ſonderlich die oon 1200 und 1553 , Sculd ; doch Kind uncer des Fúra fien Karl Wilhelms Regierung die meiſter waften Stellen wieder bebauet , ſo daß ffe Die Erbin jent einige 100 Häuſer enthält. diefer Herrſchaft , Maria , hat mit Hilfe der ganzen Landſchaft die Stadt 1536 mit einem Wall und Graben befeſtigt, und ſie mit gus Die gemeinen ten Stadtfreiheiten begabt. pauſer find faft insgeſame niedrig ,

und von gee

3

21

j

#1 21

845 gebadener Steinen erbauct.

Unter den bies

Nigen drei Predigern , iſt der erſte Superins . tendent der Herrſchaft. In der Mitte des feften Schloſſes ,

ftebt ein dicker

und

hober

Thurm . Sonſt iſt die Stadt der Sin der fürftlichen Regierungsfanglei, der stammer , des Konſiſtoriums und Landgerichts. Die- Alper pellazion geht nach Berbst , und nicht nach Brüſſel, weil die Herrſchaft das jus de non appellando behauptet hat. 3. Núftringen, macht eine Bogtei aus und enthalt die Kirchſpiele Sande, Seppens , dortens und Niende.

Die

Derrlichkeit Kniphauſen .

Sie Die iſt an der Bandſeite von der Serra fchaft Jeder umgeben , gegen Nord - Dſten aber liegt fie an der Jahde. Mit derſelben hat es eben die Beſchaffenheit , welche vora hin von der Herrſchaft gever angeführt wors den , daß es nämlich ungewiß iſt , zu was fúc einem Kreiſe ſie eigentlich gehdte. Inbeffen hat, ihrer Page wegen , der weſtphäliſche Kreis den nächſten Anſpruch an derſelben : 18 hat fich auch das Direktorium deſſelben 1749 .:: und nachher ihrer Angelegenheiten angenom : men .

mien.

Den

Boden iſt faſt durchgängig gutes :

fruchtbares Marſdiland , daher. Der Uderbau : eintraglich , und die Sornvieh 'und : Pferdes: Zucht anſehnlich iſt. Eswird jährlich viel Getreide nach Holland , Bremen Cand . Bain Eben dahin geht auch viel bu g ausgefchifft. Sped , Käſe und Butter ; denn ivenn das und Rand di dintfich mit "Hornviéb befine ift von der Vich Ruche nidit heimgefurcht wird . bat , es reichlich 4000 Stück deſſelben . Es fihrt auch jährlich über 400 Neuter und Kutſchpferde von dreibis pier Jahren aus . Dieſe Herrlich feit wurde ehedeffen von gew wißen Freih ?rren beſeffen , welche , nebſt dem adelichen Saure Juhauſen , unter Dftringeit , und alſo zu der Herrſchaft Jever gehörten , der fie fich aber eine Zeitlang entzogen , bit der Freiherr Friderich Wilhelm 1623 fein ganzes Hecht an derſelben an den oldenbur giſchen und delmenhorſtifchen Grafen , Anton Günther , Serrn zu Jever , abträt , welche Abtretang der römiſch : kaiſerliche Hof beſtás Dieſer bermachte fie feinem naturli: tigte. Kiehen Soha , Anton Grafen von Aldenburg , von welchem ſie auf derfelben Sohn , den Sra: fen Unton 11 , lam , deffen einzige Erbtochs . ter , Charlotte Sophie, Gräfin von Bentino , fit bis 1757 beſeffen hat , in welchem Jahr fie derſelben Gemahl , dein Grafen Bentino, iba

343

räumt worden.

Ohne wegen , einges Sie fam 'hierauf an den ål

# ſlen Sohn . Grafen Chriſtian Friderich on Benting . Sie iſt eine freie Herrlichkeit, mit pólliger: Unmittelbarkeit und land thöheit , und wish , alo ein burgundiſches Lehn Lehn genommen ; · Burgund wių Bruffelia ſie auch in unſebung der Reichsanlagen und Sie beſtehtaus 3 Kammerzielen pertreten. Kirchſpielen , welche and. I. Das lutheriſche Kirchſpiel Segwara den )

34 welchem der Fleden Songwardente

und 16 meiſtens kleine Dörfer gehören . 2. Das latheriſche Ki chſpiel Fedberwar Den , 7:34 , welchem 8 Derter..gehören .

3. Das reformirte Kirchſpiel Uccume welchem 5 Oerter gehören . 1756 hat man in allen drei Kirchſpica len 2532 Menſchen gezáblet . Das Nefidenzſchlos Saiphauſen , vor al . ters. Knipens , liegt ganz allein , iſt mit eis nem Mraben umgeben , und wird eine Feſtung genennet. Auf demſelben iſt ein landgericht, wel rt richt wird , und eis appelli ches vom landge ne stammer ,

welche die, aldenburgiſchen

Fia

nanzen beſorget.

Die

344 Die

Herrſchaft Dyd.

Die gehört einer linie des " gråflieſen SHauſes everzſtiCalm -Reifferſcheid, und liegt im Nice ft Cóln . bard Graf von Salm und Reifferſcheid 30 Coln Erbmarf , 1767 Doc , des Erzſtife chal s in ſeiner Reſidenz zu Ledbur -Doo , ohne Er ben farb ; erbte feine Reichslande beffelben Johann Wilhelm , i ngſter Bruder Franz bibberiger Domhert ju Cóln und Straß burg , welcher wieder in den weltlichen Stand Wegen dieſer Serrſchaft wird auf trat . dem Reichstage im weſtphaliſchen Grafentol: legio eine Stimme geführt, aber nicht bei Sie fteht mit dem Erzſtift jenem , Streiſe. C In in gewiſſer Verbindung, und wird als cine hche Serrſchaft deſſelben nach Bonn auf ben Landtag berufen . Außer einem ſchönen Sdlok, begreift ſie ein Dorf, und viele zero freut liegende Häuſer und sofe', unter wel: chen Zwerfalter um desmillen weil daſelbſt ein richtet wird,

Die

zu bemerken ,

herrſchaftlicher

sou

ents

Herrſchaft Mechernich.

Sie 'ie liegt im Herzogthum Jálich,,nicht weit von der Serrſchaft Spleiden , und gehört dem

345 dem grafiche neffeltoð - reichenfteiniſchen Dauſe! In Dir Ufalmatrikel iſt file zu eineini" Mama mérziit auf 2 Rthlr . 4 me. angeregt. Sie beti ht in einein Dorfchen , welches." teint herrſchaftliches Saus hat, und in einer fik teru

31

21 1: .1

ei 11

71

Gegend

an den

Bleibergen liegt, wenn man

. reiſeb, von Júlich nach Münſtereiffel Stunde von dem Wege, rechter Hand .

*

eine

Die Sperrſchaft Schönau ,

gehört einem Herrn von Bläuche , und ifte north Ludolfs Conſult: & decif. forénfib din urmikelbares Reichba? Sie mittelmäßig en Hauſe, beſtehe blog in einem weldies eine Stunde von Nächen in der sjú = lichiſchen Herrſchaft Weiden liegt , und dazu land gehören , ein Page hundert Norgen Ihr Befiber, aber gar keine Unterthanen . ein Herr von Blauche , hat nicht nur wegen

Vöt . " 2. p . 206 . und

ihrer Reichs unmittelbarteit mit dem Herzog Reichskammergericht einen :

von Jülich beim

ladgen Prozes geführt , ſondern auch eine kleine Kupfermünze, welche man in Aachen Bauſch nennet ; mit der Aufſchrift, R. Serra ſchaft Schönau , ſchlagen laſſen : allein , der Churfürſt zu Pfalz hat ihu endlich des Nachts in 9 5

ing figem durch Soldatenzaufheben , dhja egu , Jülich San lantero und; mauf daß Hier iſt er dog 1758 bis 176.4 +geblieben , Asier slich sein Churfürſten unterworfen. ancamf freien Fuz gefelt worden ,

tij

Die

Verrfchaft Wylie,

liegt im Umfange des Herzogthums Limburg gmifchen derStatt. Haltenburg und und Beidhe , ftadt Wachen. Sie beſteht in dem großen Namenso : Joe Reichsuamittelbarftitet ohne : Xibera fpxed 5755 wurde ſie dem Freiherrn pon Wachtemont jugeſprochen , von hem ſie para inthlich fein Better , der General Graf von

Bintelbauſen , geerbet hat.

Die Qerrſchaft Richold,

liegt auch im Umfange des Herzogthums Lima burg , unweit der Maas , und wird auf den Landcharten Nichel , auch Riquelt genennet . Sie befteht in einem kleinen und geringen Dorf, und einem herrſchaftlichen Hauſe. Das freiherrliche Haus don Bongard zu Pfaffena borf iſt im Berin derſelben.

Die

397

i

Die Derrſchaft Stenha vie

welche von dem Bifchofrigu füttich als Grass fer zu fosfaigu fein geht Das Kammedai geridye har file

hat seinem i:Marquis, polli

-)

7

Wefterloo juetfa Godine nnt.

Die

Dertſchafé

Drooboi

iſt ganz nom Erzſtift Trier umgeben, liegt uniteit Wittlich ; zifiſden den Klitten rt , atstem Sålm und Piſer. gehört Sie gehö

Neidsblehne Der Abtei Eherita bók eta im Herzogthaith 4 Grund Fünde8=und Blútgerichtsherr *uber dies felbe ift. hebesten war" B&r" quinhaber best of Vogcherr über dieſe Sperrſchaft , die Abtei aber hat demſelben 1665 pie Vogteigerecha tigkeit abgefauft. Bon 1676 an. hat die Drenger Gemeine fich wider den Prälaten yo Echternach verſchiedentlich aufgelehnet ; we{cher aber 1683, 1712 und 1714 don dem fal ferlichen und Reich Skammergericht vortheil : hafte Urtheile wider fie erhalten hat ; auch wurde in dem letztgenannten Jahr von dem Rammergericht die Vollziehung des Urtheils, den a :18 chreibenben Fürſten des weſt phális fchen Preiſes aufgetragen.

1708 wollte

ſich die

349 die Herrſchaft zu der niederrheiniſchen Kits terſchaft fchlagen. Sie beſteht aus dem einzia gea Dorf Dren , intdoelchem ein : Hof der Ubtei zu Echternach iſt ,der von dem Nicho, er derſelben bewohnet wird . Die Gemeipe bat ihren Zehender und

Die

Schoffen.ws

Derrſchaft Landskron ,

Diefe unmietelbarê

Reichsberrfcbaft , liege

och zwiſchen der Grafſchaft, Mark und dem ftifs, Künſter, und gehört der jüngern Linie deß reichbgråflichen Haufeb. Neſſelroch . 216 Kaiſer Leopolo. 1710. Johann Salentin Wile. beln , Freiherrn von. Neſſelroth und Rhade, ben uns für ſich und feine chelichen Leibeber Nachkommen in den geidsgräflichen Stand

erhob , erlaubte er ihm , ſich entweder Gian feu , von Neſſelroth und landsfron , oder als lein Grafen von Landskron ju ſchreiben.

Die Di

errſchaft

Rhade.

Eine vine reichsfreie Herrſchaft im Umfange der Graffihaft Mark, hat mit der vorhergehena den einerlei Befiner.

Die

30

Die Graffehaft Qomburg.

1

31

Die ię Grafſchaft Homburg oder Homberg , welche von dem Serzogthum Berg und der Grafichaft mark uthgeben iſt , gehört dem gräflichen Hauſe Sayn -Witgenſtein -Berleburg, welches

1716

wegen

derſelben

Sig und

Stimme beim meſtpBaruchen Streife fuchte. Šie iſt aber zwiſchen 1750 und 60 turde ein Urtheil des Kammergerichts für ein Stic der Grafſchaft Sagn erflárt worden. Uuſ fer dem Schloß Somburg, welches. Hoinburg

3 an der Mark genennet wird , und woſelbſt die gråfliche Stanzlei iſt, begreift ſie 5.Kirch ſpiele, nämlich Nombrecht, Wyel , Drapender Hobe, Marienhagen und Marienberghauſen , zu welcher 139 Ortſchaften gehören. Dic Einwohner , welche ungefähr 4300 Kopfe ausmachen , find der reformirten Kirche zuge than . Die Domanial-Gefälle betragen etwa 3000 Thaler. Die Schafungs-oder Kontria buzionskaſſa, ſteht unter den Deputirten der Gemeine. Es werden jährlich 6 ober + Schaßungen angeregt, eine beträgt 483 Rthlr. Von denſelben bekommt der Landesbert eine außerordentliche Summe, welche jabrlich mea nigſtens 1106 , bomſtens 1006 Rthlr . bea tragt. Die

350 Die

Serrſchäft Schaffenberg.

ele Herrſchaft, welche den Namen vor bem oder zwiſchen den dur hat, liegt am Fluf, uhr fúrſtlich , cộlniſchen Städten Ahrweiler und Aidenahr. Ihr Berger iſt megen derſelben auf dem Weichstag ein Mitglied des weſtpha. Gräfenkollegiums. Jiſden A

Die Derrſchaft Schaumburg .

Sie iſt auf den Charten

von der niedern

* Graffjaft Kaßenelnbogen , oom Fürſtenthum Maffäür unb auf andern , zu ſehen , und liegt an Der Påhn , der Grafſchaft Holzapfel gegen åber:

Von dem Hauſe Limburg an der Lahn , 1279 an das Haus Weſterhurg gés kommen ; Agnes , Deiwitirere Gräfinito Dont

> Holzapfel, aber Georg kauft ,

hat ſie 1656 vom Grafer

Wilhelm zu Leiningen -Meſterkurs era oon der dur-ci Iniſchen Pelinfarfeit

befreiet , und als

eine eigentkimlicke Herra

* [chaft auf ihre Tochter alfarert Charlotta solish u mopar - Dila nicklin Fürſtene * Ieuburg ," gebracht : mit deren gemeinſa aftlia den

chen prieden Tochter Charlotta fie adelfina ben Semahl , Fürſten Gebrecht zu unsalt Bernburg -Hoyan , gekommen ti , serien Stach 01

13

kommen dieſelbe noch befinen. Sie hat einen Matrikularanfchlag von 2 40 Kr. "mi zu einem Kammerziel giebt ne 74 Kč. "Hat aber weder auf den oberrheiniſchen Kreista hstag in einem gráf gen , 'nod auf dem Reic e Tichen Stithine Si greift 1. Schaumburg, eink & blog auf einem bohen Berge, unweit Dee Láhn. Steinsberg 2. Die Dörfer, Cramberg und Biberich

Die Herrſchaft. Dberſtein , Qunsrück , liegt an der Nahe , auf dem Stunden 06 :rhalb , Kirn . Sie hat pomi Jahrhundert zwóliten au bis in die zweite bälfte.Des

fizhengehuten Jahrhunderte ihre

eigenen Herren, gehabt, die ſich Herren , von Dauit und Oberſtein, und nachdem ſie durch die Heiratb meldiors von Daun und Obers ſtein mit Margaretha Grafſchaft Falkenſtein am

Donngraberg über

kommen, Grafen von Palförlifein genennet ha Der legte von dieſem Geſcủlecht, Wila ben.

352 helm Wierich, ſtarb 1632 , und ſeine Tochter Unna Eliſabeth , welche mit Erafen Georg Wilhelm von Leiningen.Seit edheim bersalle war , brachte die Herrſchaft Bruch und Ober g Derr hoc de fein , aus wtſonderer Vergünſtigun hen tehnhöfen an . dieſes Haus. Uis aber der leßte Graf von der Leiningen Heidega heimiſchen finie 1766 ſtarb, griffen die lehnga berren der Herrſchaft Oberſtein zu ihrem Eis genthum . Das Erzſtift Trier nahm von dem Schloß und Fleden Oberſtein und den dazu gedrigen Dörfern , die Gemeinherrſchaften der Grafſchaft Sponheim abež nahmen von dem ſogenannten gbar Bann oder Dein ans bern Theil der Herrſchaft , Berit.

Es bea

hauptet aber das naſſauiſche Haus , das der In der lekte ein faarbrüdtiſches Lehn fey . Herrſchaft werden

viele

Agathe geſchliffen.

Sie hat einen Matrikularanfchlag von 7 Fl . und erlegt' zu einem Kammerziel 10. Rthlr. 37 Kr. Der Hauptort Dberſtein , iſt ein Flecken an

der Naher

bei welchem ein Bergfaloß liegt.

Holzhauſen ein Dorf zwiſchen den heſſiſchen Urtntern Mabuty nad Homburg an der Dhm , und dih

1

1 +

353

dem hat Atr .

chur-mayngiſchen Oberamt Umôneburg, einen Matrikularanſdylag von 1 fl . 30

Die Reichsherrſchaft Schauen , welche zwiſchen dem Sürftenthum Halberſtadt und der Grafſchaft Wernigerode, unweit Dftermid , liegt, und auf der neuen Charte vom Fürſtenthum Halberſtadt am beſten zu ſehen iſt, liegt zwar im niederſächſiſchen Kreis re , iſt aber fein Stand deſſelben. Vor Al ters war ſie ein Sof, welcher dem Stift Walfenried zugehörte. Abt Paulus verkaufs te ihn mit allem Zugehör 1528 får 3000 rheiniſche Goldgulben , an Botho Grafen von Stolberg und Wernigerode, behielt ſich aber auf gewiſſe Jahre den Wiederkauf beo bor. A18 nachmals die Grafen von Stolla

1

berg einige dazu gehörige Güter an einige ihrer Gläubiger Deräußern wollten , ſuchte Sebaſtian Poumann, Prior zu Walfenried , ſolches zu hindern, und ſchloß daher 1611 mit Stav von Münchhauſen einen Vertrag ,

1 1

daß dieſer für 5500 Rthlr. den Hof Schau . en übernehmen , und vom Herzog Heinrich Julius , poſtulirten Biſchof zu Halberſtadt und Udminiſtrator des Stifts Wallenried Bufd . Erbbefor. 22. 3. zu

354

zu lehn empfangen , der erzog und Bia Ichof aber bei jedem lehnsfall dem Stift 2co Rthlr. zahlen , und dieſe entweder gedachter Staß von Münchhaufen oder deſſen Erben wieder bezahlen ſollten . Sollte aber der Herzog oder ſeine Erben , oder Stax von Münchhauſen und ſeine Erben abgehen : ſo follte das Stift altenried dieſen Hof nicht eher wieder bekommen , als bis es den Vera wandten , entweder des Serzogs , oder des von Nánchhauſen , 2009 rheiniſche Goldgul . den ausgezahlet hátte. Herzog Friderich Umrich lórete den Hof vom Stat von Münch baufen für 65000 Rthlr. wieder ein , und ábergab ihu an das Domkapitel zu Halbers ftabt zur Bergeltung , daß eß ihn zum Bia fchof poſtulirt hatte. AIB aber die Herzoge zu Braunſchtreig und Lüneburg keine Hoffa nung hatten , das Bisthum Salberſtadt zu erlangen , eigneten ſie ſich dieſen Sof wieder fu , welcher ihnen auch im weſtphäliſchen Frieden von 1648 zuerkannt , und ausges macht wurde, daß fie folchen vom Kaiſer und Reich zu Pebn empfangen ſollten , wels che Belehnung ihnen auch 165.1 vom Stais ſer Ferdinand III , und 1668 Dom Kaiſer Leopold ertheilet wurde. • Endlich überließen die Herzoge Georg Wilhelm

und Ernſt Uda : guft

.

gøft 1672 , wnb Şerzog bieſe Herrſchaft mit aller

Nudolph . 16800 Landeshoheit an

Grafen Georg Friderich von Walbed , für feiae zur Brzwingung der Stadt Brauns fchweig geleiſteten Dienfte, welcher auch 1684 vom t'aiſer mit derſelben belehnt wurde . Eber Derſelbe aber verkaufte diefe unmittelbare Reichsherrſchaft

mit

taiſerlicher Bewilligung

1689 an den Freiherren Otto Groten. Dies fer nahm ſeisten. Bruder Thomas , und die Abfdmmlinge feiner beiden Baterbrúbergos bann Grote de åttern , und Ernſt Julius Grote des jungern , zu Micbelehnten auf , und führte das Xedyt der Erſtgeburt ein. Die Linie des erſten Erwerbers , erlorda

7 4

1

1753, und Sogien fiel en deſſelben Dieſer ders Thoma, Sohn Georg.

Brua ſtarb

1764 ohne Erben , worauf zwiſchen Gott lob Otto Grotte und Otto Srotte, ein Sufs jeffionsſtreit entſtund. Jener ſtammte oon per áltern linte des Johann Grote , dieſer don Ernſt Julius Grotte her, und ber lebte war an Jahren ålter und um einen Grad Weil es nun in dem Lehnbrief des náher . enten Erwerbers heißt , daß nach Abgang feines und reines Bruders Stammes , die Lehnsfolge auf ſeiner Vettern Johann und Ernſt Grote Kinder und Nachkommen ábers 88

Lebena

356 lebenden altern Sohn , fommen folle : fo mard geſtritten , ob hier nach Primogeniturs recten dem Freiherrn Gottlob Otto Grote , aus der ältern Linie, oder nach Majoratsa rechten dem Freiherrn Otto Grote , als Ges Plechtsålteſten , die Lehnsfolge gebåbre ? Der Reichshofrath erkannte ſie 1705 dem erſtenju .

1

Die

drei

Kreiſe

un mittelbaren

Reichsritterſchaft in

Schwaben , Franken

uno

am Rheine.

33

356 lebenden

áltern Sohn ,

fouimen

ſolle :

ro

ward geſtritten , ob hier nach Primogenitura rechten dem Freiherrn Gottlob Otto Grote , aus der altern finie, oder nach Majorata rechten dem Freiherrn Otto Grote , als Ges fühlechtsålteſten , die Lehnsfolge gebåbre ? Der erſten

Neichshofrath zu.

erfannte ſie 1705

dem

Die

drei

Kreife

u nmittelbaren

Reichsritterſchaft in

Schwaben , Franken

un 6 1 am Rheine.

3

83

Allgemeine

Anmerkungen .

Die freie unmittelbare Neichbritterſdaft iſt nach der Beſchreibung , welche Joh . Jaf. moſer in ſeinem Wert von den Deutſchen Reichsſtånden , der Reichsritterſchaft , auch den ábrigen unmittelbaren Reichsgliedern , das pon giebt , ein mit gewiſſen Ordnungen und vielen Freiheiten verſihenes geſchloſſenes Cor pas oder Geſellſchaft, oon vielen theils grafo lichen, meiſtens aber freiherrlichen und abelis chen Familien , welche ( ordentlicherweiſe neoft unmittelbar unter dem Kaiſer ihren Gütern Ihre Verbindung und und Reich ftehen. Berfaſſung hat 1422 mit Erlaubniß und auf Befehl Kaiſer Sigmunds ihren erſten . Un fang genoinmen : ihre jest noch fortdayrende Verfaſſung aber iſt im ſechzehnten Jahrhuna Sie theilet dert nach und nach entſtanden . fich in drei Ritterkreiſe , den ich wäbiſchen , Que drei ma . frånkiſchen und rheiniſchen. chen ein einziges Corpus oder Weſen aus and haben ein allgemeines Direktorium , wela ches drei Jahre

lang wechſeldmeiſt oon

nen geführt wird.

ih

Jeder Ritterkreis aber hat 3 4

360 bat ſeinen beſondern Direktor , und jeder Ort oder Kanton wieder ſeinen eigenen Dis rektor oder Hauptmann , und geriffe demſet= ben zugegebene Uu8fdjaffe.uud Nitterråthe Die Zuſammenfünfte der aus ihrem Rittel. Reich Britterſchaft

find

entweder allgemeine ,

da die Directoria , oder auch Cubſchúffe , entweder aller Ritterfreiſe , oder gar aller Stantone zuſammen fommen ; ober eines eins geln Nitterfreiſeß , wenn ſich die Directoria , oder zugleich mit die Ausſchüſſe aller Kantone cines Kreiſes verſammlen : oder ein Drtstone vent, auf. relchem allie Mitglieder eines Kans tons erſcheinen , oder , welche die gemeinſten find, ein Ausſchußtag, welcher nur aus jeden Kantons Direktorn und Uusſchüſſen , den das zu gehörigen Konſulenten z . befteht. Die Uns nahme neuer Mitglieder, beruhet bloß auf der Reichritterſchaft eigenem Wohlgefallen . Sie hat nach und nach von den Kaiſern anfehnlis Auf Reichs - und che Privilegien erhalten . Kreistagen hat fie feine Stimme, wird aber doch auf gemiſfe Art den Meich &ſtånden gleich Sie iſt zwar dem Neich im Fall gehalten. der Noth und eines augeineinen Reichsfricg$ zu perſönlichen Nitterdienſten , hingegen zu teinem Beitrage in den Reichsbeſchwerben • mit Volt oder Geld, verbunden : allein , heua tiges Tages wird ſie mit dem erſten pets fchont ,

ſchont ,

unb berilliget hingegen dem Kaiſer

jederzeit, gegen einen Reverb, daß dieſes ihr zu feinem Nachtheil gereichen folle, eine Sums me Geldes, unter dem Namen Charitativſubs fidien , welche ſie von ihren Unterthanen ers hebt , und mit welcher der Kaiſer nach Bes Zur Erhal lieben ſchalten und walten kann. tung des Kammergericht8 trågt ſie nicht bei. Ihre übrigen Gerechtſame werben dom Mo. ſeram angeführten Orte , und von

Johann

Stephan Pátter in ſeinen Elementis juris publici germanici , edit. legit. tert. pag. 823-836. beſchrieben , dahin ich den Reſer vereiſe. Es folgt nun das Verzeichniß der zu jedem Streiſe , Ort und Stanton gehörigen Gúter.

Der

ſchwäbiſche Ritterkreis.

er ſchwäbiſche Ritterkreiß, beſteht aus fünf rogenannten Drten oder Kantonen , welde find :

1.

Der ausſchreibende Ort oder. Ranton Donau ,

welcher feine Kanzlei zu Ehingen hat , und zu welchem vornåmlich folgende Herrſchaften , Marktflecken , Dörfer und Weilee gehören . 8.5 Groba

302

Gross und Klein - Achaufen. Achtſtetten , ein Marttflecken und Schloß, am Fluß Weſterlich , zwiſchen Ulm und Bia

berach . Altenweiler bei

Warthauſen .

Altheim und Almendingen . Alteniberg und Donau - Altheim , gehós

ten dem Hochſtift Ungfpurg . Unter - Ungelberg . Anhofen , gehört dem Hochſtift Augſpurg. Arnegg , am Fluß Blau , unweit Ulm , Apfeltrang , am Fluß Mindel. Aſch , nicht weit vom fech . Autenried, gehört dem Hochftift Augſpurg. Bach , dem Grafen Stent don Caſtel. Bergenweiler , ein Dorf. Benren , an der gler. Biberzeu. Binzwangen . Bouſtatten. Brandenburg , eine Veſte mit dem Markt Mecen Dietenheim ; fünf Dörfern , und drei

Hdfen , gehören den Grafen Fugger. Bremelau . Brennen . B161. Bingen . Birtenbach , ein Schloß und Marktfleder

am Plus Xinbel. Buß

363 Bufmanshauſen, ein Dorf bei Sdirendi. Buttenhauſen, ein Dorf mit einer quan : geliſchen Pfarrkirche, bei Minfingen . Coppenhauſen , Delmenfingen , ein Marktflecken der Donau .

unweit

Dietingen , unweit Urnegg. Dirlauingen . Unter - Diffen, nahe beim fech . Eberſpach , und Ziigehör. Eberſtall, ein Schloß am Fluß Mindel. Egelfingen. Eglingen oder Deglingen , auf der Alb. Eheſtetter . Eiſeriburg, Herrſchaft , unweit Memmins gen, in welcher die Schloſſer Eiſenbuig, Grún furth und Irunfelsberg. Emersagger.

Epfingen . Erbftesten . Eringen . Erotdsheim , Schloß , bei Memmingen. Etmansweiler. Fiſchbad . Sailenbach , Serrſchaft und Schlos. Samertingen, ein Stadtchen auf der Art , am Fluß Lauchert. Gammersberg.

Söffingen , Schloß und Dorf.

Ginza

364 Gingwangen . Sochſperg Sranheim . Grieningen . Griefingen, unweit der Donau , bei China gen .

Sronen. Grunzheim , eine Herrſchaft zwiſchen Biz berad und der Donau. Grünenbady , ein Schloß beim Marktflea, den gleiches Mameno ,

gehört

den Grafen

Fugger. Kaimhofen und Zugehör am Fluß Schmuta ter. Haldenroang, Serrſchaft , bei Burgau. Horthauſen. Sauſen . Heifelſpurg. Ober - und Unter - Heimertingen , an der gler , gehört den Grafen Fugger. Serlingen . Hettingen ,

ein Stadtchen

und Schloß

auf der Alb , am Fluß Bauchert. Hendorf , unweit der Donau. Henfchtiſchbad . Şimerding Hirbel, Dorf und Schloß bei Biberach. Şorn . Hornſtein . Suns

305 1 Hunderſinger . Hundfriet.

17

Ichenhauſen , ein Marktfleden unmeit der Sint.

11

Jebsheim . Jettingen , ein Marktfleđen und Schloß am Fluß Rindel.

Flereichheim , eine Herrſchaft an der Fler, mit dem Marktfieden und Schloß dieſes Nas V mens, gehört einer Linie der Srafen von lima burg - Styruin. Jlertiſſen, ein doppelt Schloß and Markt fleden unweit ber fler. Kelmånz , ein Dorf und Schloß , würtema bergiſches Behn. Ketenacher. Kirchdorf, oder Rührdorf und Zugehör, Klingenſtein , bei Ulm . Knôringen , Herrſchaft , bei Cånzburg. Suhwingen. Kronburg , ein Schloß unweit der gler. Groß- und Klein - Landstroft, an der Do nat . fnupheim , Marktfleden mit zwei Schldf ſern am Fluß Rottam , fauterbronn. Machbroan. Magolsheim . Unter a Marchthal

Mas

11 1

i

308

Maßenſieß. Menſenburg . Mitteibibracy. Moßbegren , gehört den Grafen von Staa dion .

Mänſterhauſen , am Fluß Mindel. Neiffra oder Nuifra, ein Marktflecken auf der U16 . Neuburg an der Kamlach, eine Herrſchaft und Schloß , iſt Reichslehn. Neu - Steußlingen . Dephingen an der Donau, gen und Ulm .

gwiſchen Ehin

Dchſenbronn. Dffingen , Dorf bei Gunzburg. Dgeldbauſen. Dmatingen . Dppenbronn . Dchſenhauſen , Marktfteden am Fluß We

fterlich. Diterberg , ein Schloß unweit heim , mit einer Baronie.

glereicha

Diterzeu . Dttenweiler, mit zugehöriger Vogtei. Redhtenſtein . Neiſenburg. Nemshard und Zugehör. Renneſtark. Neuth , cangeliſches Pfarrdorf bei Ulm . Riss

387 Nieden. Niedhauſen. Rißtiefſen , ein Schloß und Flecen am Fluß Hiß. Hoben - und Nieder , Nonau, an der Stama

lach , jeneß ein Schloß, fleden . Röttenbach.

dieſes ein Markt

Notenſtein , ein Schloß unweit der Jler. Unter - Roth . Nochrieden . Rúblingen , dem Sochsſtift Uugſpurg. Klein = Schaffhaufen , ' bei Groß : und Schwendi. Sclipsheim . Ober - Sulmatingen , feit 1731 der Übtei Deſenhauſen zuſtändig. Schnirpflingen . Schwaidhauſen. Schwendi, ein Marktfeden und Schloß am Fluß Weſterlich, iſt gräflich - ottingiſd . Sieffenberg. Solenberg, Solſtetten . Dber - Söğingen .

Dber - Spener , Vogtei. Dber - und Unter - Stadion . Stein zum Steine , Herrſchaft und Schloß ber Sing. Steinta

1

368 Steinkirchen . Stetten , nahe beim folgenden . Ober - Storingen . Unter - Stoßingen, Stadt und Schloß mit ciner evangeliſchen Pfarrkirche, zwiſchen Sun. delfingen und langenau, einem Freiherrn von

Stein und

dem Kloſter

Kaiſersheim zuge

hårig . Streitberg. Sålzburg , ein Schloß im Benniger Thal. Dber - Sulmetingen , Abtei Ochſenhauſen. Markt - Eiſchingen , ein Marktfieden und Schloß des Fürſten von Thurn and Carib, Belb . Velheim an der gler , in der Baronie

Ranchlin . Waal. Wachaim . Wahlſtetten. Walden , Veſte und Marktfleden , gehört

den Grafen Fugger. Waldkirch . Walpershofen . Warthauſen, bei Biberad . Wilflingen . Wippingen . Kernau und Sugehör. Zagrershofen . Zweiffelsberg.

Zwi.

369 Zwifaltendorf, Donau .

2.

ein

Dorf ,

unweit

der

Drt oder Kanton Hegau , Algau und Bodenſee ,

welcher feine Kanzlei zu Rabolphzel hat und zu welchem porná mlich folgende Serre ſchaften , Marktflecken , Dörfer und Weiler gehören . Achberg. Almifhoffen. Althaus . Anhart. Amtszeu, ein Marktfleden , zwiſchen Wana gen und Ravensburg. Arler . Aulefingen. Bach , oder Bachen. Beba .

Berg. Beuren . Bietingen , Hornſtein . Bilafingen .

gehdet den Freiherren

von

Xa

Blu

Binningen. Bingen. Bitelſchieß. Bißenhofen. Surd . Erbbeſch. 32. B.

370

Blumenec , eine Herrſchaft , welche dem Stift St. Blaſten auf dem Schwarzwald gea Die Weiler Blumeneck und Emattin hört. gen liegen nicht weit von dem fürſtenbergia ſchen Städtchen Blumberg . Blumenfeld . Bosmann , ein Marktflecken , nahe beim Bodenſee, oon welchem eine freiherrliche Fas

milie den Namen hat. Bou. Bollingen. Bárſſingen Bnißheim . Buſingen. Dahraberg. Danberg. Dörflingen . Duchtlingen . Eberſpach . Hohen - Efrißweiler. Einhardt. Eumansweiler . Enzberg, eine Herrſchaft zwiſchen dem óſto reichiſchen und fürſtenbergiſchen Gebiet , der freiherrlichen Familie gleiches Namens zuge hörig , begreift i ) Mühlen , eine Stadt an

der Donali ;

2) Bettingen und Deudingen ,

Dörfer. Frechenzell. Freu

371

Freudenegg. Frerberg, eine Herrſchaft zwiſchen dem Reck und der Abtei Kempten , den Freiber ren von Frerberg und Eiſenberg gehörig, bez greift die Schlöſſer Frenberg und Eiſenberg , und ein Dorf.

Gettingen . Glaßhätten . Glißweiler. Griefenberg , gehört den Freiherren von Ulm . Halsberg. Harthim . Paſenweiler, Hard. Hauſen an der Ach . Haufen vor dem Wald . Heimſtetten . Herblingen . Hofingen. Hohenegg . Hohenfels . Hohenklingen . Hohenweer. Komburg. Homburgerberg. burn. Kargegg. Kaßenthal. Ha

a

372 Hohen - Klingen. Kolbingen. Krauchenwieß. Stranen . Kreit. Krombach. fandau . Langenbronnen . Langenec . Langenmos. fangenſtein Laubenberg . Linz , gehörte

unter dem

Namen

der

Reichsſtadt Pfullendorf, den Jeſuiten , iſt aber 1773 , alb ihr Drden aufgehoben war , Don der Reichsritterſchaft in Beſitz genommen gleich darauf aber derſelben von dem faiſerl. Reich Bhofrath nur die Verwaltung aufgetras gen worben . Mágdberg. Marbacy. Meinwangen. Meaningen. Merflingen . Mödingen ,

gehört den Freiherren von

odmarn . Molenberg. 9) ůblen an de: Donau , f. Enzberg. Mundelfingen .

Neuns

373 Neunburg. Neuenhofer . . Neuenthann .

Neuhauſen . Oberſtatt. Dfterzeu. Owelfingen . Namsheim . Ober- und Unter - Ranbegg . Naßenriedt , eine Baronie , von welcher fich eine Familie benennet. Rauchen - Zeu . Nengnußhauſen. Riethen . Schomburg , eine Herrſchaft der Srafen von Montfort.

Schlatt am Sand , eine Herrſchaft , gea Hört den Ebingern von der Burg. Ult - Schroßburg.

Schragelsberg. Schweimingen. Sengen . Sicken . Sirgenſtein , eine Baronie , von welcher cine Familie den Namen führt. Stein . Stetten . Steußlingen , der Burg .

gehört den Ebingern von A@ 3

Stof

374 Stoffeln . Storzeln oder Starzeln . Sturingen . Sheinigen . Tigesheim . Siuded . Vogelſang . Male rams. Walolperg , eine Serrſchaft

des Hauſes

Fürſtenberg. Writertingen , gehört den Fretherren von Hornitein . Weerenwag . Wiedt , gehört den Freiherren von Bode mann . Wormlingen. Worndorf. Boltenberg Zimmerholz.

3.

Drt oder Kanton am Nedar , Schwarzwald und Ortenau .

1. Drt am Neckar und Schwarzwald , welcher Bezirk ſiine Kanzlei zu Tübingen hat. Ahldorf. Baiſingen . Bernec , Stadt und Schloß , drei Meia len von Tübingen , würteinbergiſhed lehn . ES if evangeliſcher Religion . Beta

375 Bettenhauſen. Bichringen . Bierlingen , gehört den von Ow, ift můra tembergiſches Rehn . Bieringen, Dorf katholiſcher Religion , in der Grafſchaft Hohenberg , welches die Graa fen von Attems beſigen, und es theils får Eigenthum , theils für ein óſtreichiſches Erb Runkel - Lehn halten,

Bliſiberg. Boloringen und Oberdorf , zwei Fleden , welche die Grafen von Wolfenſtein belißen , an welche ſie durch eine Tochter deß Grafen Otto 001 Eberſtein gekommen ſind. Braitenau . Brandegg. Búhrlingen . Büttelbronn . Buſſenweiler . Crefpach , gehört feutrum von Ertingen. Dalfingen . Dettingen . Dettlingen . Diebelsheim . Diefen, ein Fléđen, bei ſen eine Burg geweſen iſt. Dizingen,

welchem ehedef

Dotternhauſen . Dürr emettſtetten . 24 a 4

Dúrs

376

1

Dürren . Dürrenhard. Sberbingen , ein Pfarrborf, evangeliſcher Religion , iſt würtembergiſch , und einen Theil haben die von Neiſchach zu lehn. Ed , gehört Beutrum von Ertingen . Egelſtal. Eitingerthal. Enabeuren, zur Hälfte. Eningen. Enzberg . Ertinsen ,

gehört Peutrum von Ertingea .

Frendene.f. frid : df. Gamsheim.. Seiflingen . Gerentreiler, latt. Gåttelingen . Graned. Gindringen . Syaidach , gehört Peutrum von Ertingen. Hainberg , gehört den von Gemmingen. Hamentweil. Harthaufen , Schlos und Flecken der von Stein zum Nehten tein,

iſt mürtembergiſches

Lehn .

Haufen ob Rothweil. Haus

1

377 Hauſen ob Verona , ein würtembergiſches Pfarrdorf.

evangeliſches

Heimshe m , ein Städtchen , zum Theil. Hendelbrunn . Hófingen. Hohen - Entringen . Hohenwarth , gehört den von Gemmingen. Hemmingen , zur Hälfte..

Hochdorf, wirtembergiſches Lehn , Schloß und Pfarrdorf, beſigen die von Teßin. Şiſchlanden , zu 3 Viertel. Húrlingen oder Hierlingen , ein Dorf mit einem Schloß, und einer katholiſchen Pfarra firche, gehört den Grafen von Attems. Kilchberg , ein Marktflecken und Schloß bei Tübingen , gehört den von Reutrum . Kurchbadi.

Latendorf, iſt würtembergiſch Rehn , ein fatholiſches Dorf bei Rothweil, gehört den von Jffling. Lángenloch . Lautlingen . Leinſtetten . Liebeneck , gehört centrum von Erfingen . fiechtenfels . fieningen . Margrethauſen , Nauren . Miehringen . Aa .

Múhla

378 Mühlen am Neckar, Mühlhauſen an der Wärm , ein katholia rdes Pfarrdorf bei Pforzheim . Neckarhauſen. Meithauſen. Neuhauß. Neuhauſen auf den Fildern , ein Dorf im Wald Hagenſchieß. Nieder - Eſchach . Niefernburg Nippenburg , ein altes

mehrentheils oer- ,

fallenes Schloß , unweit Hemmingen , gehört frutrum , pon Ertingen, Nußdorf , iſt zwiſchen dem Herzog von

Wirtemberg und den von Reiſchach gemein fdaftlich, Oberhauſen. Ober - Meußheim . Oberndorf , ein Dorf fatholiſcher Relia gion , Davon ein Drittheil würtembergiſch, die übrigen zwei Drittel beſißt Deftreich. Pfäffingen, dem Herzog von Würtemberg zugehörig ;

ein

Pfarrborf evangeliſcher

Re:

ligion . Pfauhauſen . Poltringen , davon ein Drittel würtem : If ein bergiſch, 2 Drittel aber oftreichiſch.

fatholiſches Dorf unweit Ramſtein .

Tübingen . Rieb

s he 379

ſc

en

h

rt

ga

er

b ie

N

i rg

be

lic

og erz

em

rt

- wü

, h P Lehn , ein Dorf evangeliſcher Religion . Nieppur ,

Rietheim , çin Dorf bei Tuttlingen , mel ches berzoglich = würtembergiſch. Rottenſtein. Salzſtetten , Schölbronn, gehört den von Gemmingen, Schwandorf. Schwieberdingen , zum Theil. Sindlingen. Sternec , ein Schloß , zu welchem das evangeliſche Pfarrdorf Fúrnſal , und das fa : tholiſche Pfarrdorf Unter' - Brandi , gehören, iſt würtembergiſch , und zum Umt Dornhaan geſchlagen. Sundelfingen , zur Hälfte . Teuffingen, dem Herzog von Wirtemberg gehörig , ein evangeliſches Pfarrborf. Thalheim . Tiefennbrunn , ein Marktflecken mit einer katholiſchen Kirche. Tußlingen . Vehldorf.

Volmaringen . Unter - Borhingen , ein Marktfleifen , mit einer katholiſchen Pfarrkirche, eine Meile von Eßlingen , beſigen die don Thumb. Una

A

380

hört

Unter - Nieringen , ein ſchöner Flecken , ge theils dem Herzog von Würtemberg ,

theils den von Beutrum. Wadjendorf , gehört den von Dr. oder Wankheim , gehört leus

Banten , trum

von Ertingen . Weiler.

Weitingen . Welden . Wellendingen . Werferſtein . Wurm , gehört leutrum von Ertingen . Zimmern im Fóhlein . 2 ) An der Ortenau , welcher Bezirk feine Kanzlei im Dorf Kehl hat. Alanhof , gehört dem Markgrafen zu Baaden . Almandweiler , ein Pfarrdorf , den Freia herren Bodlin von ind zu Bódlingau , und noch drei andern Familien . Altdorf , ein Pfarrborf und Burg , den von Sayl von Staffelden und den von Auf fenberg . Bach , ein ut . Berghaupten , ein Pfarrborfund Salok,

den son der Schleps . Bingburg , eine Herrſchaft der Familien von und zu Erthal , und von Frankenſtein , befteht in einem Schloß, in den großen Pfarra dørs

? 381 Bórfern, Hofmeyher und Nieder - Schorfheim , und in den Weilern Schutterwald , Höfen und langhorſt. Bódlinsau, der badon benannten Familie. Lorenftein .

Búhl, ein gleden, den Baaben zur Sálf te beſigt. Durbach. Dierſpurg , welches Gut Maria Kathari na, verwitwete von Fledenftein , geborne von Rathſamhauſen , 1716 an das Benediktiner Kloſter Schwarzad får 70000 Gulden ber kau te . Ebenung , hat den Jeſuiten zugehört, es iſt aber 1773 nach Unfhebung ihres Ordens, durch Verfügung des faiſerl. und Reichshof rath8 der Adminiſtrazion genommen worden. Ehenwenher . Ettenheim . Freuſtetten , oder Freyſtett , Gut, den von Dängern .

ein großes

Geißbach , ein Dorf, den von Schauen , burg. Sefiengrund, ein Eut. Hofmen her .

Sohenburg , ein Gut. Kehl, ein Dorf, Saran Raaden 1 Vier tel hat. Königsbach ,

ein Gut. torna

382 Kornhueſt . Lichtenau. Tohr. Mehrburg . Meiſenheim , ein Pfarrborf , den Murmſer zu Bendenheim. Manftau. Neuwenher , ein Gut . Neufas.

von

Nieder - Schapfheim . Nonnenwenher , ein großes Pfarrborf, den Freiherren von Nathramhauſen zu Chena woyher. Dberkirch.

Deſchwerber , ein Weiler. Dttenwenher , ein Gut. Dtter ſchweil , ein Gut. Ramhen . Reichenbach , ein Pfarrborf, den Grafen von der Lenhen , von Dierſpurg.

und den Freiherren Roder

Nenchen , ehemals Thiersberg , und Pfarrdorf, woſelbſt guter Wein den Roder von und zu Dierſpurg, Rodeck , ein Gut.

Schloß machſt,

Nobrburg , Sd los und Gut , jeßt dem Fürſten von Daſſau - Uſingen . Nuff, ein Marktflecken und Schloß , den Freiherren Bódlin von und zu

Bódlingau . Der

383 Der Ort iſt katholiſch , in dem . Schloß aber wird evangeliſch - lutheriſcher Gottesdienſt ge balten . Nuoh. Salpach. Schmieheim , Flecken und Schloß , den

Freiherren von Waldner zu Freundſtein und von Berftett. Schweighauſen gehört eben denſelben. Sidingen. Staffelden , gehört den von 'Ganl . Stauffenberg, Herrſchaft, welche das fürſtl. Hauß Baaden befißt. Steinbach , ein Dorf, den von Schauen burg. Tiefenau , çin Gut. Vernach , ein Gut. Untenheim . Udenburg , Schloß , gehört Baaden. Walburg , ein Pfarrborf,

dem Fürſten

von Naſſau - Ufingen . Waldſtegg. Waldſtetten . Witten -Wenher , ein Pfarrdorf amn Rhein , welches vier Familien gehört. Weyler , ein Gut.

4. Drt

384 4. Drt , oder Kanton am Kocher , welcher ſeine Kanzlei in der Reidye ſtadt Eflin

gen hat . Adelmansfelden , Marftflecken und Schlos bei Elmangen , mit einer evangeliſchen 'Pfarra kirche, áber welche das gråfliche Hauš Lima burg das Patronatrecht hat. Uldingen, ein Pfarrborf, am Neckar, evan geliſcher Religion , gehört Würtemberg ; ſteus ert aber doch zu dieſem Stanton . Ulfdorf , ein großes und wohlgebauetes Pfarrdorf mit zwei Schlöſſern , der EiB eia nes Amts, liegt zwiſchen Gmünd und Schorn , dorf, iſt würtembergiſches Lehn , und gehört den von Holt . Aichelberg , ein evangeliſches Pfarrdorf , Alfdorf , mit einer evangeliſchen Pfarr

tirche. Nieder - Alfingen , ein Schloß bei Aalen . Aleburg , ein Pfarrdorf und Schloß bei Calm , iſt würtembergiſches Lehn . Altenberg , ein Schlos bei Giengen. Amerdingen , ein Marktflecken der Schen fen von Stauffenberg. ein evangeliſches Pfarr Groß - Alpachy borf , welches ein Freiherr von

Sturmfeder,

halb als ein herzoglich -würtembergiſches Lehn , halb aber als Auodium beſigt. Nufa

38 $

Aufbaufen. Bahlhauſen , ein Dorf anreit Dillingen. Balmershofen , ein Dorf nicht weit von Giengen. Sanct Bartholomai, ein Marktflecken mit tiner evangeliſchen Pfarrfirche, auf dem Lala bug , eine Meile von Aalen . Unter - Bebingen . Bechenheim

an der Brenz.

Beihingen , ein Pfarrborf am Nedar, in Unſehung der Hälfte , welche die von Eema mingen - Hornberg belißen. Biſingen , eine Herrſchaft , welche bas Haus Dettingen - Wallerſtein beſigt. Bodelshofen . Bonigheim, ein Städtchen mit einer dbana geliſchen Pfarrkirche , und einem Kapuzinera kloſter , welches auf einen Beige liegt. E! war ehemals eine Ganerbſchaft, als aber die liebenſteiniſche finie welche ihren Antheil con Churmannz zu lehn getragen , außſtarb , und allo das Lehn heimfiel , handelte Churmann ; nach und nach auch den übrigen Ganečben ih . re Antheile ab , und ward dadurch ber eins zige Eigenthumsherr des Brts ; toelchen eß aber an den Grafen von Stadion serpfänger bat

zu dieſem

Städtchen gehört auch das

Dorf Erlighrim, und ein Theil von Cleeborri . Bulb. Erbberat. 21. $.

$6

Klein :

886

. !

Klein - Bottrar. Bromburg .

3.1 . Buchenbach.. Dahnhauſen . Degenfeld , zur Hälfte. Dettenſtein . Dettingen , zur Hälfte. Diemantſtein , Schloß und Dorf, welches

die Grafen oon Dettingen beſigen . Donzdorf , eine Herrſchaft , welche dem ganzen Stanton gehört . Durnau . Eſchenau , ein Marftflecken evangeliſcher Religion , mit zwei Schlöſſern , gehört den pon Kyllinger . Eſchenbach gehört den von liebenſtein . Gros - Ebingen . Enbach , ein Dorf. Eyflingen . Fachrenfeld . Filfect, ein Bergſchloß am filsthal , wels

thes Gruppenbach , ein Pfarrborf evangeliſcher Religion , welches der Herzog von Würtem berg beſigt. Geradſtetten , ein Pfarrborf evangeliſcher Es gehören dem Herzog von Wür : Neligion. erg temb zwei Drittel dieres Drts.

Bauns

387

Maunsheim , sin evangeliſches Pfarrborf mit einem Schloß, bei Dillingen, iſt der Sitz eines Umt . Helfenberg , ein Bergſchloß , iſt würtem's bergiſches Lehn. Herfelthaufen . Hirnheim . Hochaltingen , eine Herrſchaft, gehört ſeit 1765 Sem Fürſten von Dettingen , Hochberg. Bodborf . Hofen ,

ein Pfarrdorf katholiſcher Relis

gion , weldes Wirtemberg befißt. Hohenrobe, ein alteß eingegangenes Schloß. Hohenſtadt, ein Marktfteden , nicht weit von Euwangen . Hohenſtein . Holzbauſen. Holzleuten. Horn . Jebenhauſen, gehört den von liebenſtein , Kalten : Weſtheim , ein Pfarrdorf evans

geliſcher Religion, welu28 Wů : temberg beſitt. Kirchheim , an der Donau . Lauterburg, ein Bergſchloß und Dorf, DCA von Welwart zugehörig. feinzel, ein Dorf und Schlog. lindach , ein Dorf evangeliſcher Religion, welches Würtemberg beſigt. ras

388

Raßenbach ...... Mühlhauſen an der Eng. Mühlhauſen am Neckar.. Neubronn , Dorf und Schloß. Nieder - Alffingen mit Hüttlingert, iſt móts tembergiſches Rehn . Obriſtenfeld oder Dberſtenfeld , ein evana geliſches freies reichsadeliches Jungfrauenſtift, welches 1010 geſtiftet worden ift, in dem würtembergiſchen Flecen dieſes Namens, ſteht aber unter der - Diretzión des Kantong am Rocher , Dſchelbron, Ober- und Unter, zum Theil. Dppenweiler , ein evangeliſches Pfarr dorf , welches ein Freiherr von Sturmfeder als berzoglich - Würtembergiſches Lehn befitt , und in dem Dafigen Schloß eine katholiſche Kapelle hat. Ottmarsheim , ein evangeliſches Pfarr dorf , welches Würtemberg beſigt. Pappenheim , eine Herrſchaft an der Ults müht , ron welcher die bomanniſchen Erben

eine beſondere kandcharte geſtochen haben, die im Atlas Oon Deutfchland die 88fte Charte iſt. Die ganze Herrſchaft iſt der evangeliſch lucheriſchen Lehre zugethan , und ber kathos liſch geworbene Graf von Pappenheim . hat ihr 1773 wegen ihrer Sich theit in religi's onsfachen

Neverfales ausgeſtellt,

welche in eben

389

eber dieſem Jahre dem corpori evangeli. corum auf dem Reichstage vorgelegt rpora den. Die Grafen von Pappenheim ſind des beil. róm . Reichs Erbmarſchalle , und haben dieſes Amt vormals von den Kaiſern , nach malß

aber von den

Churfürſten , zu : Sachſen

erblich zu lehn getragen , welches noch jest geſchieht. Es führen zwar alle Grafen von Pappenheim dieſen Titel, die Vermaltung des Amts ſelbſt aber tommt , bermdge eines : 473 errichteten , und 1573 von neuem beſtätigten Familienvertrags , dem älteſten ganz allein 30. Sie ſind auch des heil. róm . Reichs forſt and Jägermeiſter im Nordgau, Sie haben vor allen úbrigen Reich - Erbbeamten das Vorrecht, einen Unterbeamten beſtellen zu dür fen , welcher heutiges Tages der Reichsquara tiermeiſter genennet wird , und gemeiniglich einer von ihren Råthen iſt. Zu der Herr fchaft gehören Pappenheim , eine kleine Stadt an einem Berge bei der Ultmühl, mit Schlóra fern , einer gråflichen Kanzlei , einem Konſis ſtorio , einer Superintendentur, und lateini rchen Schule, über welcher ein altes Berga ſchloß liegt , und in deren Nachbarſchaft auf dem ſogenannten Halß, der vermüftete Solas thurn geſtanden hat; Dettenheim, ein Markt flecken , in deffen Nähe Das Dorf Graben and bei demſelben annoch ein Uiberreſt des 36 3

tarolinfchen Grabens oder Sanalß zu ſehen , welchen Kaiſer Karl der Große im Jahr 793 hat ausgraben laſſen , um die Altmihl mit der ſchwarzen Nekat oder Xedniß zu verbins ben , und eine Schifffahrt aus der Donau in den Mann und Rhein anzulegen ; unterſchies dene Pfarr - und andere Dörfer , und das Dorf und Kloſter Sohlenhoffen an der Alta mübl. Rambfens Strutt. Ramóberg. Naocnftein . Nichberg, eine anſehnliche Herrſchaft, wels che meiſtentheils be gicht und walbicht ift. Ihre Einwohner find katholiſch . Die Freis herren von Rechberg find Erbſchenfeu der Probſtei Elwangen , und haben mit den Graa fen von Pappenheim einerfei Stammvåter . Im fi benzehnten Jahrhundert ward eine lie nie in Sen Grafenſtand erhoben , die aber ausgeſtorben iſt. Es liegen barin folgende Derter : ( 1 ) Weißenſtein , ein Städtchen in einem engen Thal am Fluß lauter , mit eia nem Schloß, welches auf einer Unhöhe liegt. Hier iſt eine Pfarrkirche , eine Kanzlei, ein Dberpflegamt und ein herrſchaftlicher Garten . ( 2) Hohen - Rechberg , ein altes Bergſchloß, woſelbſt ein Umtmann wohnt. (3 ) Tunga Dorf oder Dungdorf, ein großer Marktfteden,

39 %

Sir eines Dechants- und Umts.

( 4 ) Traffels

haufen, ein Marktfleden. ( 5 ) Die Dörfer Biha mnenfirch , mit einer fatholiſchen Pfarre, Des genfeld , woſelbſt der kleine Fluß kauter enta ſpringt , der in die Fils fließt , Nemminger an der Lauter . Schnitlingen , Schalldorf und Rechberghauſen. Rechenberg , Dunfelsbühl. Reinach .

ein Dorf und

Schloß

bei

Neuſſenſtein . Scharpfenberg, eine Herrſchaft , bem ganzen Kanton gehört. Schaubed .

welche

Schåchingen , ein Marftfleden . Schenfenſtein. Solat , gehört den oon liebenſtein . Schonbach . Schonach.. Schnait. Schwarzenwang. Klein - Sieſſen , ein Schloß und Dorf an der Fils , welche hier die lauter aufnimmt.

Stammheim , jur Hälftea Steinbach . Stetten. Stettenfels , ein au Gruppenbad gehöri: ges Bergſchloß . 064

Straßa

Serafdorf ,

ein gräflich - rechbergiſches

Pfarrborf. Thalheim. Treiffelshauſen , beim Urſprung des Flosa

chens Eyb. Unter - Seufſtetten , ein Dorf und Schloß Bei Dinkelébúhl. Unmemmingen . Uerdingen , ein Dorf in

der Graffdaft

Dettingen . Wagenhofen , Waldenſtein . Unter - Waldſtetten . Waſchenbeuren , ein Pfarrdorf, welches permuthlich der Ort iſt , von welchem Fridea rich von Beuren , Stammbater Friderichs von Stauffen ,

erften

Herzogs von Schwaben ,

Ben Zunamen gehabt hat. Welberg Wildenſtein , ein Dorf und Schloß bei Dúnfelbbóbl . Beltinfchroan , ift würtembergiſches lehn . Wengingen, ein Dorf , ift mürtembergis fches Rehn. Wißgoltingen ,

1

eine Herrfchaft ,

welche

sem gangen Kangon zogehört. Basenhaufen . zadelſtein, .5 . Drt

393 5. Ort oder Kanton im Kreichgau , welcher feine Kanzlei in der Reichsſtadt Heila bronn hat.

Adelshofen . Uberſpach , gehört den von Schmidtberg. Uglaſterhauſen. Angeloch. Aroinſpach. Balzhofen. Bargen . Bedingen . Beerwangen , gehört einem von Helmſtatt. Beuerthal Biſchofsheim , eine Stadt und Schloß mit einer evangeliſchen Pfarrkirche. Bietigheim oder Butikhain . Bonfeld, ein großes Pfarrborf und Schloß, gehört den Freiherren von Gemmingen. Buchen ,

Claudizel. Daffach. Derdingen . Drebſchlingen , ein Schloß der don Gem . mingen . Dürmeng.

Durren , (nicht Diri, ) ein Dorf. Ehrenberg , ein altes Bergſchloß am Ole . dar , bazu einige Unterthanen gehören , ift Bb 5 bem

394 dein Sochftife Worms als ein eröfnetes Lehn heimgefallen. Ehrfatt, ein evangeliſches Pfarrborf, gt : bort den von Degenfelo. Epfenbach.

Erlighrim gehört den pon Gemmingen. Efchelbronn , und Eſchenau , ein Miarktflecken Schloß , Umt und evangeliſchen

mit

einem

Pfarrfirche ,

gehört einem von Killinger . Euchtersheim , ein Dorf und Schloß, gez horo einem oon Benningen. Enfedheim . Felbertshauſen. Flamborn . flechingen . Freinberg. Stadt und Schloß , gehört den Kürfeld Freiherren von Gemmingen. Gartach.

Gauangeloch . Gemmingen , gehdet den davon benannte ten Freiherren . Gimpar. Sruſened . Gondelsheim , ( nicht Gondelsheim ,) ein Marktflecken und Schloe. Grombach , eine Herrſchaft , melche im Unfange des rechzehnten Jahrhunderts ein von Benz

995 Vennigen erwarb,

1588 Barch Heirath an die

von Flörsheim fam , bernad , aber an die von Frenz verkauft wurde. Heinsheim , ein evangeliſches Pfarrdorf am Neckar , eine Stunde von Wimpfen , mit einem dloß und zwei Kirchen. Dber - und Unter - hemsheim. Hirſchhorn, ein Stadtchen, ſten von Mannz zugehörig . Hohentli ngheim . Hohentract. Horkheim .

dem Churfürs

Húffenbard , ein Pfarrdorf. Ifheim oder 3figsheim, oder Ober- Ebisa heim . gttlingen , an der Elfeng, Freiherren oon Semmingen .

gehört den

Kirchhauſen. Klingenberg. König& bach , ein MarftAlegen und Schloß. Kürnbach. Láhren. finbronn . findenfels . Maindheim , Mahlſperg. Maſſenbach . Menzingen , gehört den davon benannten Freiherren . Mers

396 Mertelſtein . Michelbad ). Michelfeld , beſißen die Freiherren qon Gemmingen , und es hat eine Sauptlinie Dieta ſelben den Namen davon . '

Mitenheim. Minnenberg. Niosbron . Mühlbach , ein Dorf am Nedar, mit dem Bergſchloß Guttenberg. Neidenſtein , Dorf. ; Neipfen. Neubauß, gebort den Freiberrrnoon Dea

genfeld. Neuperg,

ein altes Schloß und Stamm ,

baus der Grafen von Meuperg , Niebsheim . Miefern. Northeim . Dberfenn . Ochſenbach. Dchſenberg ,

ein Stáitchen und Schloß ,

dem Herzog von Würtemberg zugehörig. Ddelshofen . Diwebheim . Paurbad ). Rappenau , ein Pfarrdorf. XO

397 Nadenfpurg, eine halbe Stunde von dem Dorf Sulzfeld , das Stammſchloß der Goeler. þon Ravenſpurg. Reichershauſen.

Nohrbach, gehört der Probſtei Ddenheim , Roth . Schabenhauſen . Schwanheim . Schwarzach. Schweigern , eine Stadt, gehört den Grafen von Neuperg , welche hier ein Ober amt haben , darunter Hauffen und andere Dera ter ſtehen . Sidingen , das Stammhaus benannten Freiherren .

der davon

Spedbach. Steinsfeld , oder leeren - Steinsfeld , ein evangeliſches Pfarrdorf mit einem Schloß gehört den oon Schmidtberg. Sternfels, gehört dem Herzog von Wár : temberg. Stettbach. Stetten . Stettenfeld.

Streichenberg. Sulzfeld , ein großes Dorf mit drei ades lichen Sofen, gehört den Goelern von Na benſpürgi Sunnerdheim ,

T6412

398 Thalheim , gehört den Freiherren von Gem : mingen . Ubftatt.

Ufingen . Wagenbach. Waltorf. Weßingen . Wier goldingen , ein

großes

katholiſches

Pfarrdorf, einem oon Solz zuſtånrig, wel . thes ehedeſſen zu der Herrſchaft Rechberg ge: bört hat. Wollenberg , Semmingen . gabenfeld. Zaiſenhauſen , ein Geſundbrunn . Seitern.

gehört den Freiherrn

churpfalziſch.

von

Es iſt hier

Bugerbauſen , am Fluß Elſak. Un me x t un g .

Das faiſerliche Gnadenzeichen , welches Die Ritterhauptleute, Ritterráthe und Ausſchuß der room abiſchen Reichbritterſchaft bekommen haben, tragen ſie beim Kanton Donau an eia nem ganz rothen , beim Stanton Higau an eis nem ganz ſchwarzen, beim Kanton am Nedar an einem grünen mit Golde gefaßten , beim Kanton am Rocher an einem rothen mit Sold eingefasten, beim Kanton Cretchgau an einem ſchro arzen mit Cold eingefaéten Bande .

Der

399

Der frånkiſche Ritterkreis .

Livet frånfiſche

unmittelbare

Reichorittera

fdaft, iſt ſchon 1515 in 6 Drte oder Kana tone pertheilt geweſen , deren jeder ſeinen Dauptmann hat. Es iſt ein Mitterrath aler 6 Orte perordnet , welche aus vier adelichen Mitgliedern , 2 Nechtsgelehrten , i Sekretár, i Regiſtrator, und 2.Schreibern beſteht. Zu den 4 ritterſchaftlichen Mitgliedern wählet ber Drt Odenwald einent , Geburg , Nhón und Werra , imgleichen Baunad, zwei, und Steis gerwald und Altmühl einen. Die Nechtsges leheten, Sekretár und Schreiber werden von dem Rathokollegio vorgeſchlagen , und mit Bes liebong der Dauptleute aller Drte ernennet. Diefer

Xitterrath berathrdlagt ſich über die

gemeinen ritterſchaftlichen Sachen. Das Dia reftorinm beffelben , wechſelt unter den 4 von Abel alle zwei der Ordnung nach ab. Zum Siß deb Ritterraths iſt die Reichsſtadt Schweinfurt beſtimmt. Er wird ordentlichers weiſe alle Jahr dreimal gehalten . Du feia nem Unterhalt iſt zu Schweinfurt eine Rath . truhe , in welcher das Geld verwahrt wird . Die jedesmaligen Ritterhauptleute und wirts · lichen Mitterråthe find 1718 dom Kaiſer Karl Vi in die Zahl, Ehre and Würde der mires lis

400 lichen faiſerlichen Nåthe ánfgenommen , und den o Ritterhauptleuten iſt ein faiſerliches Gnatenzeichen geſchenkt worden , welches ein von Gold ſchwarz durchgeſchmelztes vieredig tes Kreuzzeichen iſt , oben mit der kaiſerlis chen Strone , in der Mitte mit dem kaiſerlis chen doppelten Udler, und mit der Umſchrift : Virtuti & fidei , welche Worte in des Raia fer8 Karl, als erſten Gnadenverleihers , Na . men eingeſchloſſen find. Es wird an einem töthen Bande

getragen. Alles , was die frånkiſche Reichsritterſchaft betrifft, kann -erſes ben werden , aus des heil. rom . Neichs unmite 1

telbaren freier Ritterſchaft der ſect; Dit in Fratiten erneuerten , bermehrten und fonfir mirten Drdnungen , ſamt derſelben von den römiſchen Kaiſern und Königen erlangten , rea ' nopirten und konfirmirten Privilegien und Bes freiungsbriefen , auch faiſerlicher Reſtripten . í In 4

So

Kantor Ottenwald oder Odents wald.

Er erſtreckt ſich weiter, als der Wals biefes Namen , nämlich von Würzburg bis Heilbronn, und von Frankfurt am Mann bis :-Notenburg an der Tauber . Seine Kanzlei , welche ebedeſſen in der Reichsſtadt Heilbronn 9 tar !

401 Es gea tat , iſt feit 172 zu Kochendorf. hören dazu folgende Derter : Adelsheim , eine Stadt mit zwei Schlaf fern und einer evangeliſchen Kirche, iſt der Siß eines Umts , und gehört der adelicher

familie gleiches damens , Albertshauſen , ein evangeliſches Pfarta Dorf, anderthalb Meilen von Würzburg, ble fißen die von Wolfsfell. Ulbertshof , befißen die von Epb. Ulersheim , ein evangeliſches Pfarrborf bei Würzburg , haben Brandenburg - Dnolze bach und die von Wolfsfehl inne: Altenberg , ein evangeliſches Pfarrbørf, anderthalb Meile von Sehwabiſch s bal , gea hört den von Gemmingen . Altenbuch, bei Wertheim , befißt das Kloa ſter Grunau .

Klein - Ulmerſpan , ein Weiler, gehört den von Sedendorf. Amlishagen, ein evangeliſches Pfarrborf mit einem Schlos am fluß Bretlach , zwiſchen Rotenburg und langenburg , hat 1769 Brant Die fchone neue Kirche ift ( chaben erlitten . 1703

eingeweiht.

Das Schloß

war

bis

1708 der Siß der ausgeſtorbenen Herren bon Wolmershauſen , gehört aber nun einem Herrn don $ olz.

Arch. Erdbeſc . 92. B.

$6

Hrch

402 Archkhoffen , eir evangeliſche Pfarrdorf, Schloß und Amt an der Tauber , gehört eit nem von Detinger. : Aſchhauſen , nebſt zwei Höfen zu Obern : dorf, gehört dem Kloſter Schónthal. Aſpach , ein Weiler , bei Uffenheim , ges hört einem von Holzſchuher. Uſpach , ein und Crailsheim .

Weiler zwiſchen Rotenburg

Uffumſtatt , ein Schloß , Dorf und Umt an der Gart , beſig en die von Elrichshauſen. Aulenbach, gehört den von Meyerhoffen. Ober - Balbach , beſigen die von Zobel. Unter - Balbach, gehört dem deutſchen Drs den . Baumen - Erlenbach , ein Dorf mit einer evangeliſden Kirche , beſigen die Freiherren Don Berlichingen. Bechhof, ein Weiler bei Crailsheim der oon Elrichshauſen . Benzenweiler , und Berlichingen, gehören den Freiherren von Berlichingen .

Berndhoffen, beſitzen die von Stetten. Beombach, ein Dorf , moran der Marfa graf von Unfpads und ein Herr von Holz Un : theil haben . Biebersfeld, haben die oon Falkenhauſen . bbers

403 Ober - Bierbach , gehört den von mingen.

Geme '

Bieringen, gehört dem Kloſter Schönthal. Birkenau , ein evangeliſches Pfarrdorf , haben die von Wambold. Bódigheim , gehört den Nudt von Cole lenberg.

Bormúhl , beſigen die von Gemmingen . Brachbach, gehört den von Crailsheim . Braunſpach , ein Marktfleden und Schlos mit einer evangeliſchen Pfarrkirche am fo. cher, gehört dem Domkapitel zu Würzburg: Brombach , beſigen die von Metternich. Brunbolzheim , ein ganerbſchaftliches Dorf bei Crailsheim , daran jeßt die oon Elricha hauſen , von Holz, und von Seckendorf, und der Markgraf von Unſpach, Antheil haben . Buch , ein Weiler , gehört den von Ses dendorf. Buchenbach , ein evangeliſche berigen die von Stetten. Budhof , and

Pfarrborf,

Búig , ein evangeliſches Pfarrborf am Kocher , beſigen die Gemmingen , und es hat eine Hauptlinie derſelben den Namen davon . Bullenheim , ein evangeliſches Pfarrdorf, an welchem der Fürſt von Schwarzenberg und einer von Sutten , Antheil haben.

CC 2

Burgs

404 Burghauſen , ein Weiler , drei Stunden von Notenburg an von Forſter . Butlebwagen , ches Bergſchloß an Crailsheim , woran der Markgraf von

der Tauber , gehört den ein altes ganerbſchaftli der gart , eine Heile von das Soch ſtift Würzburg, Anſpach, die von Sedena

dorf, und die von Holz , Antheil haben. Carlſtatterhof, befizen die Wambold . Collenberg , eine Herrſchaft, welche die Herren Rúst pon Collenberg beſigen, Darmbachy , befißt Ueberbrüd von

Xo.

tenſtein Darſtatt , haben die von Zobel inne. Dermens , beſigen der fúrſt von Kirchs berg und die von Sedendorf. Diepark,, gehört den von Adelbheim . Dieburg, eine manngiſche Stadt, in wela dyer die oon Groſchlag ein zu dieſem Kanton gehöriges Schloß haben. Dilhof , beſigen die von Menerhoffen. Dildhofen , gehört din von Harthauſen. Dinobac , oder Dünzbach, ein evangelis Iches Pfarrdorf , beſigen die von Crailsheim , Dornmůhl , befißen die von Semmingen. Dortel oder Turtel, ein Weiler bei Mer :

genthal, gehört den von Udeldheim .

Dórgs

7

105 Dörzbach, ein großer marktleden mit ei dem Schloß und Umt an der Jagt , befizer Die DON Enb . Duttenberg , hat jeßt Churpfalz inne. Eberbach , ein ganerbſchaftliches Dorf an der Jart , dasok die von Stetten die Hälfte, der Deutſche Drven aber und der Fúrt vor Sohenlohe - Langenburg jeber ein Viertel bea fiken . Eberſtatt , berg.

gehört der Nudt von Collens

Ober - und Inter - Cibigheim , gehören der DOD Bettendorf. Eichelberg, befißen Dic von Weiler, Elenbach , haben die von Prettlach und von Ulner . Elperdhofen , gehört der von Crailsheim . Eltershofen , befigen die Xeichsſtadt Hall, und die von Senft. Enßlingen , ein evangeliſches Pfarrborf, in welchem die meiſten Unterthanen der Stadt Hau gehören, einige aber den von Senft. Eppertshauſen , gebort den don Sroſchlag. zu Erbach, nåmlich rowohl in der Stadt als im Dorf , haben die oon Meyerhoffen Góter . Erfenbrechtshauſen , ein Weiler , mit eis nem 1706 neu erbauten Schloß , zrifchen Kirchberg und Crailsheim , iſt der Sin eines Umtb , C 3

Umts , und gehört ſeit 1759 Freiberrn von Seckedorf.

2

allein

cinem

Erlau , gehört den von Gemmingen . Erlebach , und Wildenhof , gehören der Stadt Rothenburg. Ermershauſen , gehört den Fürſten von Bazfeld , Ernſthofen , bat Hellen - Darmſtadt inne.

Erdhauerhof, gehört den von Meyerhoffen. Effelbronnerhof , gehört den von Bettena dorf. Eubigheim , befißen die rådt von Coulens berg. Sulenhof , gehört den Fürſten von Haka feld .

Eulſpach , beſigen die von Prettlach und von Ulner. Falfenhofen , haben die von Stetten . Fechtenbach , gehört Churmannz . Unter -finkenbach , gehört, den Grafen ook Degenfeld . Finkenbuſch, beſißen die von Crailsheim . Forſt , gehört den von CrailBheim , von Gemmingen , und dem Domkapitel zu Würz burg. Frankenberg , oder Neufrankenberg , ein Bergſchloß bei Uffenheim , woſelbſt ein Umts mann wohnet ,

gehört den Freiherren

von

Huttenberg.

Freu

407 Freudenbach, gehört den Grafen von Cas peu.

:

7

Friderichshoff, befißen die von Weiler. Fugſtatt , ein fatholiſches Pfarrborf bei Würzburg , gehört den von Wolfskehl. Gadſtatt , gehört den Don Crailsheim , pon Sedendorf und von Erffa.

Gamberg, beſigen die von Sidingen und von Dahlberg Ganzenroth. Geckenheim , ein Dorf , beſigen die von Hutten . Georgenhauſen , hauſen. Gerazehn burg .

gehört den

gehört dem

son Harta

Hochſtift Würz

Geroldshauſen , beſigen die von Wolfsfehl. Gerſtetten , bas balbe Dorf, beſikt jegt Churpfalz .

Giebelſtatt, haben Brandenburg - Onolz bach und die von Zobel inne.” Gifſigheim , beſißen die von Bettendorf. Gitterbach, gehört den von Gemmingen. Glaßhof, gehört den Rúdt oon Collenberg.

1

Snezheim, gehört den Fürſten von Schwarz zenberg .

-1

Gouach - Dſtheim , Dnolzbach .

beſigt

Brandenburger

Gramm , gehört din von Metternich. Erde

408 Groningen , ein ganerbſchaftliches Dorf bei Crailsheim , mit einem Freiherrlich - ſeden : Un dieſem Drt haben uns Dorfifden Schlos. theil Brandenburg Dnolzbach , die von Crails : beim, yon EhichBhauſen, pon bolg, und von Bedendorf. Gúllichheim ,

gehört

den Grafen

von

Daßfeld. Hadſtadt, ein evangeliſche Pfarrborf beffen britter Theil dem Búrften von Kirchs berg, das übrige aber dem Fürſten von Dos henlohe - Baxtenſtein , ben Freiherren dom Crailsheim und Sedendorf, und dem Nitter . 1 ftift Comburg, gehört. Hachtel, befigen die von Ndelfheim . Hagenbach , gehört den Freiherren von Berlichingen, und dem deutſchen Deden , Hagenhof, beftfen die oon Solg . Sainſtatt, befißt das Hochſtift Würzburg. Hambach , gehört den von Gemmingen und von Weiler.

Handſchuchsheim ,

und zugehörige Güter

bat jest Churpfalz inne. Safſelhof, befißen die von Wambold . Qaynſtatt , und Hauffen , geboren der Nädt son Collena berg. Ober -Heimbronn, gebort den Grafen von Degenfeld. beim .

Seimhaufen, gehört den von Stetten . Helmshofen , befigen die von Elrichshau . fen und von Holgi

Sembach , gehört Churmanns, Hemmersheim , das halbe Dorf, hat bas ochſtift Wórzburg inne. Hengſtfeld, ein großes evangeliſches Pfarr dorf , zwiſchen Rothenburg und Crailsheim , gehört größtentheils den von Holz: doch ha: ben auch Brandenburg:Onolzbach, die Reich Br Radt Nothenburg, und die pon Crailsheim eis Das Kirchenrecht rige Unterthanen daſelbſt. baben der Biſchof von Würzburg , und die son Crailsheim gemeinſchaftlich. Hergenftatt, gehört den von Udeldheim. Bergershauſen , befigen die don Groſchlag. Herlebach , am Landthorm, haben die pon Senft. Herrenbrechtheim , gehört der Stadt Win. debheim . Hertlingshagen , haben die von Senft. Herxheim , gehört den von Zobel. Heſſelinghof, gehört den Freiherren von Semmingen , Hettigenbeurn , haben die Freiherren von Berlidingen . Hetſchbad , befigen die von Wambold , Seufſenftainm , cin Fleden und Schloß eis MG Meile von frankfurt , einem Srafen von Sydn +

416

Schönborn

fugehörig.

Hier hatte Kaifer

1 Franz 1764 einige Tage lang ſein Hoflager, und hielt von hier aus , mit dem neuerwähl ten rómiſchen Kónig , ſeinen Einzug in Franke furt. Hirſchlanden and Buch , beſigen die Gras fen von kówenſtein - Wertheim . Hoffenheim , unweit Sinzheim , ein grofs fes Dorf , welches óſtreich -tyroliſches und hers fen -Darmſtädtiſches Lehn iſt, gehört zur Sálfte den von Berlichingen. Sohbach, befißen die Grafen oon Caſtell , und die von Meyerhoffen . Hohlach oder Hollach , vor Alters Hohens loch , ein Weiler und Schloß bei Uffenheim , if das Stammhaus der Fürſten und Srafen von Hohenlohe , und gehört jetzt Dettinger.

einem Do#

Holzhauſen , gehört den Grafen von Hata feld.

2

Hornbach, beſigt daß Hochſtift Würzburg. Hornberg , ein Schloß und Dorf auf eis nem Berge an der Part , Stirchberg gegen åber, gehört den von Crailsheim . Hornberg , ein Schlos am Nedar bei Heilbrunn , gehört einem von Gemmingen . Horſchhauſen , einen Weiler bei Crails

heim , beſigen der Markgraf von

Unſpach , und

411 und die von Elrichshauſen , vor Sedondorf, und von Holz.. Húbelſtatt, ein großes evangeliſches Pfarr dorf mit drei Schlöſſern , zwiſchen Mergen . thal und Ochſenfurt. Hideléeim , gehört den Grafen von Schöna born im Speſſart. Húngheim oder Süngen ; ein fatholiſches Pfarrdorf, und Jagſthauſen, ein Marktflecken an der Jart mit einer epangeliſchen Pfarrkirche und drei Schlöſſern , gehört den Freiherren von Beru lichingen . Jagſtheim , ein evangeliſches Pfarrdorf an der Jart , woſelbſt das Kirchenpatronat und der vierte Theil des Orts einem von El richshauſen zuſtändig iſt. Igelſpach , haben die von Prettlach und don Ulner. gueshetm , ein evangeliſches Pfarrdorf mit einem Schloß bei Windsheim , welche Stadt einige Unterthanen daſelbſt hat , die åbrigen gehören den Freiherren von Berlia chingen. Ingenheim , gehört den von Zobel . Sppelheim , ein mit Wall , Sraben und Thurm umgeſchloßener großer und wohlbes baueter Marttflecken , mit einer wangeliſchen Kira

417 Kirche ; und einem Schlos ,

fiegt bei uffins

heim í gehört den von Hutten. Kabla , beſigen die Grafen von Schoni born im Speſſart. Kirch -Berfurt, gehört den Freiherren von Gemmingen. Klein - Gumpen , haben die von Prettlack unb bon Ulner. Klingenberg, das Burghaus daſelbſt beft: gen die von menerhoffen . Kochendorf , ein wohlgebaueter Marktfles den von zweihundert Häuſern , eine Meile von Heilbronn , an der Mündung der Kocher , mit einer wangeliſchen Kirche , zmei Schlóra fern und einein Amt, hat der Kanton 1759 an ſich gekauft , und 1762 feine Kanzlei das bin oerlegt. Rocherſtetten , ein großes wangeliſches Pfarrdorf am Koder mit einem anſehnlichen Bergſchloß , gehört den von Stetten . Korb , beſigen die Freiherren von Berlis eingen . Krumbach an der Speſſart, und zugehd rige Güter, befißt das ſchönbornifche Haus.. Frantiſch Krumbach, gehört den Freihers ren von Gemmingen . Suchelhof, gehört den von Stetten ,

Suns

113 Kunzeladu , ein Márttfledten am Rocher , welcher in Unſehung des ſtiftiſds.comburgia ſchen Antheils hieher gehört. Langenthal , gehört den bon Metternich. Laſpach , gehört den von Stitten . faudenbach, befißen die son & echtenbach , dr. b die Grafen von Schönborn im Speſſart.

faubenberg , gehört den von Adelsheim . fautenau , befißen die don Prettlac und bon Ulner . Leibach , ein Weiler mit einem Schloß bei Trautheim , gehört einem Grafen von Muga genthal,

Liebenſtatt , haben inne .

die don

Gemmingen

Limbach , einen Weiler bei Crailsheim , beo fißen die von Holg . Lindenfeld , daſelbſt gehört den von Prett lach und von u !ner ein Haus , fie beſigen auch ein Gut bei dieſem Ort.

lindfluhr , haben die von Wolfsfehl inne. Mierchingen , ein Darftfeden von 140 Båuſern, mit einem Schloß und einer evana geliſchen Pfarrlirohe , gehört den Freiherren von Berlichingen. Máußdorf, gehört den von Stetten . Manenfels i ein Städtchen und Schloß mit einer evangeliſden Pfarrkirche, haben die von Gemmingen und vor Weiler inne.

Meisene

414

Meißenhelden , befiken die von

Elrichs,

hauſen . Meßbach , ein Weiler bei Mergenthal , gehört den von Eyb. Meſſel, ein evangeliſche

Pfarrborf , has

ben die von Groſchlag. Meſſelhauſen , gehört den von Zobel. Meßhof, gehört den don Bettendorf. Meſpelbronn, beſigt das Hochſtift Würzs

burg . Michelbach, gehört den von Semmingen, und den Grafen von Schönborn im Speſſart. Miſtlau , von Erffa .

beſitzen die von Sedendorf und

Möglingen ,

beſigen die Freiherren vor

Berlichingen . Mors bac , haben die von Stetten inne.

Morftein , ein ' an fet nliches Schloß mit en Kirchberg und Schmås biſch a Weiler Hal , iſtzwiſch derSirupy einem hört den von Crailsheim. Unter- Mintheim , ein evangeliſches Pfarrs, borf , am Kocher , wofelbft der von Senfft ein Schloß, und den vierten Theil der Un terthanen ,

als ein hohenlchiſches Lehn inne

hat. Medar - Binau , ein evangeliſches

Pfarr:

dorf, welches der Graf von Riancour 1705 für 100,000 Fl. faufte. Nés

415 Medar-Steinach, eine Herrſchaft, welche aus dem Städtchen Dedar - Steinach und den Dörfern Darſperg und Grein , beſt ht , iſt ein Bebn der Hochſtifte Worms und Speyer , von welchen ſie 1657 , nach Abſterben der von Landſchaden, an die Herren von Mettera nich zu Burſcheidt verliehen worden . U18 der lekte biefer Familie 1754 geſtorben war , fiel fie an die Lehnsherren zurück. Die Una terthanen ſind der evangeliſo - lutheriſchen leh: te zugethan . Nedar - Zimmern , gehört den von Eems mingen. Neidenfels, gehört den von Elrid ;shauſen. Nenzenheim , befißen die von Gutten . Neubronn , haben die Fürſten von Saks

felo. Neuhütten , befißen die von Gemmingen und von Weiler. Neuſtetten , Berlichingen .

befiten die Freiherren von

Nieber - Steinach , haben die Freiherren von Gemmingen . Niederſtetten , eine kleine Stadt am Fluß Borbach , woſelbſt eine fürſtliche hagfeldiſche Regierung , ein Dberamt , eine evangeliſche Kirche und ein Dekanat über vier evangeli ſche

Pfarrkirchen iſt .

Das auf einer Höhe

gelegene Schloß, wird Haldenberg - Stetten , ges

416

genannt. Dieſet Ort, macht mit den zugea hörigen Dörfern , eine unmittelbare Reicha: herrſchaft aus , welche der im fiebzehnten Jahrhundert ausgeſtorbenen reichsabelichen familie zugehört hat . Oberndorf, befißen bie Färſten von Saka fels . Dhlhauſen, gehört ben

freiberten von

Berlichingen . Oftbalten , beſigen die von Crailsheim .

beſitzen die von Zobel Ditheim , hat Churmannz inne. Ober - und Unter - Pfinzhof gehört dek , Freiherren von Berlidingen . Pfaffenhofen , beſigen eben dieſelben . Plobach oder Prlobach , ein Weiler am Dithauſen ,

Fluß Plobach , zwei Meilen von Rotenburg , gehört halb den von Holz , die übrigen Uns terthanen aber find anſpamiſch und roten . burgiſch . Preſtenegg , beſißen die von Gemmingeri, Nappolt8weilerhof, haben die von Stets

ter . Nechbach , gehört dem Kloſter Shønthal. Rechenhauſen , beſißen die von Holz. Nebehof, haben die Fürſten von Haßfeld. Reichenberg , ein evangeliſches Pfarrdorf mit einem Schloß bei Würzburg, gehört de von Holfbfehl.

Reil

417

)

Neilhof , haben die oon Stetten, Xeinhorn , gehört den von Prettlach und bon Ulner . Neinſtein , gehört den von Wolffiehl. Reich , berigen die don Gutten . Keiſtenhaufen, hat Charmanng irine. Miçerhof , gehört den von Nenerhoffent. Nimpach , inne .

hat Brandenburg - Önolzbado

Kinderfeld, haben die Fürften von Haze feld. Nohlbacherhof, befißen die von Wambols . von

Robburg, nicht Roſperg, ein Weiler der Holg.

Norfach, schort den Freiherren von Bers lichingen . Roſenberg , eine Herrſchaft im Erzſtift Mayng, welche ehemals einer uralten reiches adelichen Familie evangeliſcher religion zur gehörte.

A18 aber dieſelbe

1632 außſtart,

tam ſie an die Grafen von Haßfeld , melde fie etma 40 Jahr hernach dem deudſchen Or . den pfandweiſe überließen , und in der fole genden Zeit Bem fürſtlichen Hauſe Löwenſtein . Wertheim verkauften , welchem pie noch zugfa bort. Der Biſchof zu Würzburg iſt Rehns . . ben ſind die

eoangeliſchen Pfarrorter Nofens

berg , ein Marktflecken und Schloß, mofeleink Buro . Croberst. 21.8.

413

auch eine 1757 erbaute katholiſche Pfarrkins de iſt, Bofsheim , Bremen und Hohenſtatt , ein und noch drei Derter . Zu Roſenberg iſt c fürſtliches Amt. Notenbau , befik en die von Wolfefehl. Notenberg , gebort den Grafen von De:

genfeld. NäderBhagen , ein Dorf, woſelbft der von Holz einige Unterthanen hat . Rudelsdorf , und Núdern , gehören den vor Sedendorf und

Erffa. Rutſchdorf , gehört den von Zobel . Sandelsbrunn, befitt das Domkapitel zu Würzburg . Satteldorf , ein evangeliſches Pfarrborf, eine Stunde von 5 : ailsheim , an welchem der Markgraf von Anſpach , der Biſchof von Würzburg , die von Elrichshauſen , von Holz , und von Sedendorf Antheil haben , das jus circa ſacra aber åbet der von Elrichshauſen allein aus . Saurach, gehört den von Sestendorf und Erffa . Schafhof ,

gebört

dem

Domkapitel zu

Würzburg . Scheinbach , ein evangeliſches Pfarrborf gwiſchen Rothenburg und Kirchberg , gehört den Freiherren vor Seckendorf. Schelin

. !!

419 Scheltingen . Schelkrippen, haben die Grafen von Schóns born im Spelfart. Schlierbach ,! gehört und pon Ulner.

den

von Prettlad

Schmerach , beſigen die oon Sedendorf und Erffa . Schonbronn , gehört den von Hotz . Schuſtershof, gehört den Freiherren con Gemmingen. Schwebheim , ' ein evangeliſches Pfarr dorf WindE heim , woſelbſt bayreutiſche', berlis bei chingiſche und - windsheimiſche Unterthanen ſind. Seehaus , gehört den von Gemmingen . Seegnit , ein bemauerter Marttfleden am Mayn , mit einer evangeliſchen Pfarrkirche, gea bört zur Hälfte einem Zobel von Giebelſtatt. Sendfeld , gehört den don Adeldheim , und den Rådt von Collenberg . 61 ini Sershof, gehört dem seloftet Schönthal. Sidenhofen , befißen die von Grofchlag. Sindolsheim , haben die Rübt von Cola lenberg. Sommerach, gehört den von Fechenbach . Sommerauerhof, beſigen die von Meyer hoffen . Sonhoffen , gehört den von Stetten . Stangmåhl belişen dievon Gemmingen.

Stein,

42a Steinach, ein evangeliſches Pfarrdorf gris ften tangenburg und Samdbirth.pall , mor ſelbſt einige Unterthanen zu des würzburgis fchen Domfapitel8 Nittergut Braunſpach , die übrigen aber der Stadt Rothenburg gehören . Steinbach , ond Stocbronnenhof, gehören den von Geme

mingen. Stórzenharb, beſigen die Rådt von Cola lenberg . Streichenthal,

beſigen . Die Fürſten von

Haßfeld . Trenfurterhof,

gehört den von Meyera

hoffen. Trienſpach , ein evangeliſches Pfarrborf bet Kirchberg , gehört halb der Freiherren von

Gedendorf. Triftshauſen , gehört den von Crailsheim und von Erffa . Es ſind auch freiherrliche res dendorfiſche und holziſche Unterthanen daſelbſt. js * Ungarshauſen , befißen die oon Wolfefehl. Unter - Eichholzheim , gehört dem Grafen von Riaucour... 17 Unterhauſen , gehört dem Grafen por 314 gelheim . Unter-Keffach , befigen Die Freiherren don Berlichingen. Bogelſperg ,

**

haben big qon Stetten .

Vollbhanſs . , gehört den Ben Waldheim . List

-Uettingen , denissen die von Wolfsleht. Machbach, ein großes evangeliſches Pfarra dorf mit einem Sdloß, bei Mergenthal, gehört theils einem von Adelsheim , theils dem deuts fchen Drden .

5- Maldmannshofen , ein Marktfleden mit eis nem Schloß und einer evangeliſchen Kirche bei Uffenheim , gehört einem Grafen von Hans feld, Waldſtetten , befißen die Müdt von Colo fenberg. 16 Walfershofen, ein Weiler mit einem Tchos nen Schloß bei Uffenheim , iſt von einem von Jacob dem Domkapitel zu Würzburg verfauft worden. Weiler , ein evangeliſches Pfarrdorf bei : Seilbronn , gehört einem von Weiler . Weilershof, gehört den von Crailsheim . Zu Weinheim haben die von Prettlac un von Ulner einige Häuſer. Wenmersbach , gehört den beim .

von

Adelss

Bentheim , haben die Grafen von Löwens ftein #Wertheim inne. Wermuthhauſen, beſiken die Fürſten von Hagfeld. Ober - Mittel s und Unter - Weſtern , beſis

pen die Grafen von Schönborn im Speſſart. Widbad , befißt Churmaynz. DO 3 Wie

Widenftein , hat das Saus- kómenfeine Wertheim inne. Widdern , ein Städtchen an der Jaſt, mit Schlöſſern und einer evangeliſchen Pfarr Sirche , iſt ein ganerbſchaftlicher Drt , daran Würzburg die von Gemmingen , Zylnhardt , und Wartemberg Theil haben .. Ober- und Nieder = Winden , zwei Weiler bei Crailsheim , einem Freiherrn von Sedens dorf zugehörig. Wintertaſten , gehdrt den und von Ulner.

von Prettlad

Wittenweiler , ein Weiler, einem von Holz jugehörig. Wolmershauſen, ein Weiler bei Crailsheim , iſt das Stammbaus der 1708 ausgeſtorbenen Familie von Wolmershauſen, und gehört jeħt theilg dem Hochſtift Würzburg , theils einem von Holz. Würzberg , gehört bach .

den Grafen von Ers:

Zottichhofen , (nicht Zotelidhoffen ) ein Wei ler bei langenburg, welchen die von Ste 'ten beſigen . zúttlingen , befißen die oon Elrichshauſen. Zwingenberg, eine Herrſchaft, welche Chur pfalz 1474 und 1484 - ben von Hitſchhorn und von Bóditeim abgetauft , 1504 aber an Sie von Hirſchborn wieder zu einem Erblehn

perkauft hat, von welchen ne an die von Osh . ler zu Ravenſpurg gekommen, von dieſen aber 1746 wieder an den Churfürſten zu Pfalz für 400,000 Fl. verkaufet, und in dem Raufa brief den evangeliſch- lutheriſchen und reforo mirten Unterthanen und Beifailen die offente liche Religionsúbung auf die alleruneinges ? forånfteſte Weiſe vorbehalten worden iſt. Sie begreift die Derter , Schloß und Dorf zwingenberg, die Dörfer Strümpfelbronn , Dilbach , Weißbach , Kaßenbach , Friderichs . dorf, Ober - und Unter - Ferdinandsdorf, Múla wer, an die Weiler Wachenſchmend , Balsa bad und Xobern,

2.

Drt oder Kanton Steigerwald .

Udelsdorf, ein Dorf bei der bambergiſchen Stadt Hochſtadt , gehört den von Bibra . " Aiſch, ein Dorf, eben daſelbſt, den Gras fer von Schönborn . Albertshofen, den von Manchenheim : Aſchbach , den von pölnis . Bibergau , den von Manchenheim , Brzitenlohe , den von Münſter, Burg , Haßlach , ein Marftfleden , der Grafen von Caſtel und ben von Münſter 38 .

gzhörig .

Dentenheim , ein evangeliſches Pfarrborf. bçi Windsheim , und Dußenthal , den von Dcdendorf. Edersbach , den von Schrottenberg. Edabron , den von Eichler. Egelheim , ein cpangeliſche ben von Sedendorf.

Pfarrborf .

Fatjoenbron, einem Grafen von Miened, Froſch Stofheim , ( nicht Frohſtodheim ) ein evangeliſches Pfarrdorfmit einem Schloß, den pon Crailsheim gehörig, Gaybach , oder Geubach , ein gráfliches fchönborniſches Schloß , Dorf und Umt , ju welchem auch der Drt Ober - Euerheim ges bort.

Gleiſenberg, einen von Dangrieſ, Godsheim , einem von Erthal . Grießhof , einem von Dangrieß. Hauburg, den Schenfen von Stauffenberg. Sallerndorf, einem Grafen born,

von Søóna

Hemhofen, ein Weiler und Schloß bei Era langen , einem Winflex® von Mohrenfeld gea hörig. boboly , den von Sedendorf.

I. Doba am Berg, ein epangeliſches Pfarro dorf, den pon Pólniß.

X

Róſt, einem Grafen von Schönborn,

Can

325 Langenfeld , ein evangeliſche Pfarrdorf, mit einem Schloß und faiſerlicher Poſtſtazion , gebort einem von Sedendorf. Lißberg , einem von Münſter. Markt : Sugenheim , oder Sugenheim ſchlechthin , ein anſehnlicher Marktflecken mit einem Schloß , gehört einen von Sedendorf. Mayn Sontheimn , und MaynsStodheim , den von Mauchenheim , Ober- und Unter . Melſendorf,

den von

Schrottenberg, Mühlhauſen , ein evangeliſches Pfarrborf bei Bamberg, einem von Eglofſtein zuſtändig, Münch - Steinach , den von Secendorf. Neuhaus , ein evangeliſches Pfarrborf mit

einem Schloß zwei Meilen von Erlangen , gehört den von Crailsheim . Pommersfelden , ein evangeliſches Pfarr: dorf , drei Stunden von Bamberg , gehört , Es find hier den Grafen von Schönborn. Das alte Schloß , welches gwei Schlöſſer, im Dorf liegt, war der Wohnſig der ausges ſtorbenen Trudyſeffe von Pommersfelden . Das neue Saloß, Namens Weißenſtein, wela ches fotharius Franziskus, Churfürft zu Maynge ein geborner Graf von Schonborn , am Ende deß ſiebenzehnten Jahrhunderts erbauen laſ fen, und ſeiner Familie hinterlaſſen hat. Dis der marmorne Saal, das 205 Spie.

Bildergalerie ,

426 , Spiegelzimmet , und die Grotte , vorzüglich geſehen zu werden .

verdienen Bei dem

Schloß iſt ein großer und prachtiger Garten , der mit einer Mauer umgeben iſt . Heichmannsdorf, den von Schrottenberg . Rodenbach , den von Sedendorf. Nôtelſee, ein Dorf bei Inhofen , woran das Hochſtift Würzburg und die Freiherren Der hieſigen pon Crailsheim Antheil haben . Kirche bedienen fich rowohl die Katholifen Es wächſt biefelbft guter als futheraner. Wein . Saſſenfarth an der Redniß , Schlammersdorf.

ben von

Schernau , ein evangeliſches Pfarrdorf, dem fürſtlichen Hauſe Anſpach und den von Kúnsberg zugehörig. Sonokenbach, ein Marktflecken mit einem Schloz, und einer evangeliſchen Pfarrkirche , im Schwarzenbergiſchen , den von Heßberg and von Oberländer zuſtändig. Alten - Schönbach , den von Crailsheim .

Schwäbheim , ein evangeliſches Pfarrdorf, den von Bibra . Steinbach , ein evangeliſches Pfarrdorf,, Hebſt

Stibach , einem evangeliſchen Pfarrborf, beide bei Neuſtadt an der Aiſch , und Baa

427 Saſchendorf, ein Marktpleđen , den Eich lern von Aurit . Trabelsdorf , den marſchalen von DA: beim .

Trapſtadt, einem von Erthal. Uhlſtadt, einem von Frankenſtein. Veſtensbergreuth , einem von Bernegger. Walldorf, ein evangeliſches Pfarrdorf, i Stunde von Bamberg , einem von Crails : heim . Weingartfreuth , ben von Sedendorf. Wüſtenbuch , den von Pólnią. Zeiligheim , oder Realißheim , ein evange liſches Pfarrborf , den Grafen von Schöne born zu Wieſenbtheit zuſtändig. Es gehört auch zum Kanton Baunad . Beifenbrunn , den von Heßberg und dor Oberlander.

3.

Ort oder Kanton Sebůrg.

Wtenbloß ,

einem Freiherrn Stein por

Altenſtein. Altenburg , den von Schaumberg. ! Aufres , den davon benannten freihers Unter Dber - Auffeß iſt ein Schloß. ren. Xuffeß ein Dorf am Flug Auff:f . Biberbach , den von Eglofftein. Biſchberg, den Zolner von Brand. Brand ,

!

428 Brand , ein Dorf bei Erlangen , gekort ben von Búnau . 1. Breitenreuth , ben von Guttenberg. Buchau, eine Herrſchaft und ein Amt nas

be beim Mayn , iſt nebſt der Herrſchaft Thurs nau auf einer beſondern fanddarte abgebila tet, welche die homanniſchen Erben herausgea geben haben, und im Atlas von Deutſchland Sie gehört den Gras die 73fte Charte iſt. fen von Giech , und enthále , außer dem Fle den Buchau , die Derter Peeffen , Katſchen « reuth, u . a . m ...o Bug , den oon Banau. Burg Sailersreuth , gehört den Freiber . ren Boit von Xiened .. Burggrub , ben Schenken von Stauffer . berg, Burghaig , den von Barel.

Burg fórau , den von Egloffteina Bárkersdorf , den von Redmvig . Buttenheim , ein Dorf bei Forchheim , der Stiebar von Buttenheim . Egnreuth, ein evangeliſches Pfarrborf uns Umt bei Fordheim , den von Egloffteina Dannendorf, den von Kóngberg.

Dondorf , den von lúchau . Dber - Dornlach , den von Redmi. Ebnet , den von Sedendorf. Edersborf, ben pon fåchau . Eglofs

429

Eglofftein, ein Bergſchloß, den davon bea nannten freiberten . Elpersreuth , den Voit von Riened . Emersheim , den von Redmiß. Ermreuth, bei Gráfenberg, den von Rånd. berg. Fiſchbad , einem von Neißenſtein .

forft , ( nicht Fort) gehört den von Bů Freyenfels , den von Auffes. Gartenroth , den von Nebwiß. St. Gilgenberg , ben von lúchau. Graffenhaag , gehört den Vogten Riened . Greifenſtein , fenberg.

pon

den Schenfen von Stauf

Gunzendorf, gehört dem Hochftift Würza burg. Guttenberg , den davon benannten Freie herren. Hagenbach , den Stiebar von Buttenheim .

Hann , den von Kúnsberg . Heckenhof, den von Auffeß. Seiligenſtadt, ein Marktfleden. Heimerdreuch , den Boit von Wiened . Heroldsberg, ein Marttflecken und Schloß bei Nürnberg, den von Geuder. Hummendorf , den von Guttenberg. Bundshaupten ,

ben con pólnik .

430 Kainach ,

ben von Auffes.

Katſchenreuth , den von Guttenberg. Kircahorn , den Grafen von Schönborn , Kirchlautern, ein Stadtchen zwiſchen Bam berg und Ebern , einem Freiherrn von Guti tenbe g zugehörig . Kirchleis, den von Guttenberg. Königsfeld , den von Uuffeß. Stohlſtein , den Groß von Irodau. 1 Kühlenféls, den von Guttenberg . Küps , ein Fleden und Umt zwiſchen Cro nach und Coburg , mit einer evangeliſchen Pfarrfirche, den von Redmiß . Dber - Langenſtadt, den von Künsberg . Unter - Langenſtadt , den von Nedmik . Unter - Leinleuter , den von lúchau. Unter-Letterbach), einem Srafen von Broca borf. Leupoldſtein “,

den von Eglofftein .

feuzenhof , den von Pólniß . fenſau , cinem von Schönbed. Lindenberg , den Pabner von Húttenbach . futheriſch -Heiligenſtadt, den Schenfen von Stauffenberg. Marleøreuth , den von Wildenſtein.

Melanger , den von Redmiß. Mengersborf , den von Uuffeß. Meynltis , den von Kúnsberg. Dbers

331

Ober- und Unter : Mittmiş, ben von Würza Burg . Mönchsfeld , und Magel , den von Kúnsberg . Neidenſtein , den von Auffes. Neuhof, ein Marktflecken , Schloß bei Nürnberg . 9

mit

einem

Plankenfels , den von Schlammersdorf. Plankenſtein , den von Auffeß. Preſack , ein Marktflecken , den Vogten von Kieneck zugehörig . Pret8feld , ein großes Dorf bei Forcha. heim , Den Stiebar pon Buttenheim . Rabened , and Rabenſtein , den Grafen von Schönborn. Rathbberg ,

ein Weiler and Schloß auf

einem waldigten Berge , eine Stunde von Erlangen, gehört den von Húls . Redwiß , den davon benannten Freiherren. Nugendorf , den von Gattenberg. 1 Nüffenbach, den Tucher von Simmelsborf. Schlop , Den Boit von Niened . Schimmendorf, und Schmeil & dorf, den von Kúnsberg. Schmolz, den von Redwig . Schnabelmeid, den von Bibra.

Seiboldsdorf , einem Eichinger von Eichs ftam .

332 Seidewiß, den von Urnim und von Urts ner. Seitenhof, der von Guttenberg. Stechendorf, den von Aufſeß. Stecherthumbach , den von Polnig . Steinenhauß , und Steichenreuth , den von Guttenberg. Stroſſendorf, den von Schaumburg, Teiſenroth , den von Hedwig . Teubliß , den von Stúnsberg. Thurn , einem von Schönfeld. Thurnau , eine Herrſchaft und Amt det

Grafen von Giedy, neben Buchau . Der Haupts ort Thurnau iſt ein Städtchen, außer welchem noch viele Dörfer bieber geboren. Siſchnig , den von Rúnsberg . Trodau , den Freiherren Groß von gros đau . Truppach , den Uaffeß . Euchersfeld, den Groß von Trodan. Veitlahm, den von Kinsberg. Wadendorf, den von Schlammersdorf. Waſſerfnoten , den von Schirnding, Weidenberg , den von findenfels . Weibniß , den pon Schaumberg. Ober - Mittel : und Unter - Weilersbach , den Freiherren Karg von Bebenborg. Weiſenbrunn, den von Redmiş . Mernſtein , den Zolwer and Brand .

Bepa

433 Wenger, ben Grafen von Schönborn, We her , den bon Aufen . Wieſenefels , ein Amt der Grafen ved Siech , in welchem das Solo DiefentfelB das darunter am Fluk Bieſent belegene Lorf gleiches Namens , and andere Dérfer. Wieſenthau, den von Wieſenthau. Wilnenroth , den von Nebwiß.

Windiſch - Peibach , den pon Hrnim upó bon Arter , Winterſtein , den Tucher pon Simmeløs Dorf. Wohnsdorf , den von Kuffer. Woltenſtein , den Stiet ar pon Butten. heim .

Klein - Ziegenfeld , ben von Schaumberg,

4. Kanton Altmühl. Abſperg , gehört Bem deutſchen Orbert, und ifi der Siß eines Commenthurs. Ubliß , einem von Stauff. Fober - und Untet - ulterriheit , den von Sedendorf.

Bernhardsmindent, einem Hon Enb. Birnbaum , ein Weiler und Schlof ba

Erlangen , gehört einem von Wildenſtein , Bechtshofen , einem von Seßberg.

Bárdy. Exobefcfr. 29. $.

1 434 Bergen und Bürg-Salach , imei Dorfer der Freiherren Schenk von Genern . BernhardBweiler , bei Dinkelsbühl, ein Weiler , gehört einem pon Alenſtein . Breitenau. Brunn , ein evangeliſches Pfarrborf mit einem Schloß bei Neuſtadt an der Uiſch , ges hórt einem Grafen von Pickler. Buch , einem Winfler von Mohrenfeld . fen

Buchtlingen , ein Dorf, iſt von dem Gra : von Limburg - Styrum , an der Baron

Wurſter von Creusberg , gekommen . Buſca Schroobach . Dalmansfeld, ein Pfarrborf, den Freihera ren Schenk von Gegern zugehörig. Dennenlohe, einem Eichler von Auriß .

Dießbed , einem von Stenger . Dürrenbof, ein Weiler bei Feuchtwangen , hat ein ſchne8 Sdloß mit einem Garten . 1764 hat diefen Ort der Graf von Monts martin gekauft. Dürrenmungenau , der Kreffen von Kreſ

fenſtein . Egenhauſen , einem von Sedendorf.

Unter- Erlbach , einem von Leibelfing. Ermetdhofen , einem von Sacendorf. Falbenthal ; einem von Leibelfing. Farnbach , den Grafen von Pickler. Genern , den Schenken von Gegern .

435 Gottes gabe , einem von Serboth. Greuth , den Stafen von Sdjönborn. t Hauſen , einem von Fo : ſter. Hembofen , einem von Winkler . Hornſegen , einem von Peonroð . Kalben-Steinberg, set Neichsſtadt Nütn Berg Kaltengreuth , einem von Erb . Regerberg, ein Weiler , kam 1964 an den Grafen von Montmartin.

Kornburg, Det Neidsſtadt Nürnberg, das Freibäuß aber einem von Sedendorf. Kreßberg, einem bon Åndringen. Renzelsdorf , den von Hesberg: Leonrob ,

den

davon benannten Freiherà

ten, Finden , einem vön Wildenftein . - Fuſtenau , ' den von Ansringen . Nebenberg , ein ebangeliſches Pfarrdorf bei der anfpachiſchen Stadt Roth i den pon Ultenſtein und von Schäßi Muggenhof, einem von leonrod . Alten und Neuen - Ruhr , den von Reus terdheim . Dber = Megersheim , einem don Jagtheite. Neuborf , Sen son Peontod : Neuburg oder Neuenburg , einem Stett Her von Grabengof. Neuendettelbau, einem von Egb.

Nedla

436

Neuſſes ; hat Graf Philipp Ferdinant von Limburg - Styrum veräußert. Pflaumfel , dem Markgrafen von Bran

Senburg - Dnolzbach. Polfingen , einem von Wólmart. Kammersdorf , einem oon Enb . Neinersdorf, einem von Stettner. Noſenberg, und Rugland , einem freiberrn

von Crails .

heim , welcher hier ein Amt hat . Dber - Schwaningen , einem Eichler vor Aurik . Sommersdorf , einem von Crailsheim. Steinharb , dem Markgrafen von Brana benburg - Dnolzbach. Stein an der Redniß , einem von Geus ber . Syburg, einem Schenf von Beyern . Tanzenheid, einem Grafen von Pidler. Trautskirchen , einem von Falfenhauſen. Tempelhof, einem von Snoringen. Ihan oder Sann , einem von Crailsheim . Thürrenhof , einem von Falfenhauſen . Trendel, ein Weiler , gehore einem vox mlppolt. Urphetshof, den son Sedmdorf.

Beſtenberg , einem

von Eyb .

Wald , an der Altmühl, einem pon Fala fenhauſen . Weis

437 Weifendorf , tangen,

den

pox Butter

and von

Wieberſpach , einem von Eyb. Wieſenbruck , einem Schenk von Gener . Wilhermsdorf , eine Herrſchaft am Fluß denn , welche von dem Fürſten von Hohen . lohe-Schillingsförſt 1758 durch Erbſchaft ar Philipp Ferdinand Grafen von Lomburg . Storum , der 1766 zum Reichsfürften geç macht worden , und von dieſemn 1769 an den Baron Wurſter von Creußberg , gefommer iſt. Sie enthalt Wilhermsdorf , ein Schloß mit einem Flecken , und Neuſes , ein Pfarr borf . Wilmersbach , den von Wildenſtein. Wolterndorf, einem von Jartheim . Decern , einem Winkler pon Mohrenfeld . Obern- und Untern - Zean , den von Sea

dendorf. Zu Ober - Zenn iſt ein Vordera Mittel - und þinter - Schlos. Zwernberg , einem von Berga.

5.

Drt oder Kanton Baunad ,

welcher von dem Flug Baunach den Namen bat , der in den Mayn fließt. Alb :rsdorf, gehört den freiherren vox reifentlau . Alleitbhauſen , und Ee 31

W

r

438 Altenſtein , gehören den Freiherren Stein pon Ultenſtein, Uitmunſter. Bettenburg , anboy Birkach , den Truchfeffen von Wezhau .

fen. Birkenfeld , den von Hutten . Biſamend , pen von Lichtenſtein.

Breitenfee; dem Julier Episal zu Würde burg. Bundorf , den Trudfeffen von Bezhada

Burg Preppach, einem Grafen Fuch von Bimbach. Ditterswing , den Freiherren Stein von Altenſtein . Eveld & bach, den von Rotenbarn und dem Hochſtift Würzburg. Edartshauſen , Den Stein

von

Altena

Rein . Edhauſen , ben Trạchfefſen pon Dalberg, und dem Hochſtift årzburg Ober- und Unter - Eiffeld, den Truichreſo fen von Bezhauſen und dem Hochfift Wárga burg. Dber -Sudorf, Würzburg .

dem Kloſter fangheim bei

Unter - Eudorf, den von Lichtenſtein , von Will, und dem Hochſtift Würzburg:

Ermershauſen , der son Sutten . Enrichshof, den von Rotenban. fiſchbach , den von Notenhan . Frieſenhauſen , gehört den pon Dalberg, an welche es von den von Fuchs gekommen iſt. In åltern Zeiten hat es größtentheils den Bölnern von ' Rodenſtein , und zwar eis genthümlich, zugehört, iſt aber von denfelben 1451 dem Hauſe Sachſen zu Mannlehn auf getragen und wieder empfangen worden. Sachſen - Hildburghauſen hat das Dominium directum an das Bisthum Würzburg abges treten ,

und Johann Gottfried von Gutten

berg , Biſchof zu Würzburg , hat die Saner ben, welche Antheil daran gehabt, ganz aus gekauft. Unter - fúlbach , gehört den von Reigers ſtein , Gereuth , den von Sreifentlau. Genersberg , den von Lichtenſtein. Gleuſena , einem Grafen Fuchs von Bima bach. Heiligersdorf, den von Richtenftein. Herets , den von Notenban , von Ultena Hein , dem Hochſtift Würzburg , und Kloftet Shere .

fen

Hofheim , den Truchreffen von Mezhaus und dem Hochſtift Würzbury .



Ee 4

ftala

449 Kaltenbron , den von Notenhan und dem Slofter Banz . Kalt- Herberg, den Freiherren Stein oon Piltenſtein ,

Serfeld, den Truchfeffen von Wezhauſen, und dem Hochſtift W !irzburg. Kirchfehletten , dein Bisthum Bamberg . Kiein -Münſter, den Truchreifen von Weze hauſen . Ober - Lauringen , Wezhaufen .

den

Truchfeffen

Don

Penderdhauſen , den von Ultenſtein , Dom Qutten , und dem Hochſtift Würzburg. fenzendorf, den von Erthal. Manna, den Truchſeſſen von Weyhauſen. Maroldsweifach , den Freiherren Stein son Ultenſtein Memmelsdorf , den von Greiffenflau. Ober : Merzbach , den von Notenhan . Unter :Merzbach , den von Notenban unt pon Greiffenflau. Meyles, den Truchfeffen von Wezhauſen. Neuhaus , den von Rotenban . Pfarmeifach, den von Altenſtein und dem Qoch ſtift Würzburg , Pfauhaus, den von Notenhan . Nuppach , dem Hochſtift anbern ,

Würzburg , und

Rentmeinddorf,

Xo

441

Hotenban . Nudendorf , Salmsdorf , und Sendelbach, gehören den Freiherrer por Stotenban . Schottenſtein , ben don Grciffenflau, und pon Sendrid.

Schweinshaupten , von Bimbady.

einem Scafen Fuchs

Schoer, den Grafen von Broddorf.

Seerfeld ; den pon Hutten , don Iriide feb, und dem Hochſtift Würzburg, Sternberg , den Trudſeffen von Wege banſen . Es iſt theils wärzburgiſch , theils fadhye fiſches Mannlehn , theils Eigenthum. Sálzdorf , einein don Guttenberg. El iſt ein freicß Eigenthum , außer das das BiB. thum Würzburg , vetmóge Vertrag von 1684 , in gewißen Fäden die Centgerichte hat. Unfind , den von Notenhan , von Ulten : ftein , und Truchfeffen von Bezhauſen . Vo fawind , den Stein von Altenſtein. Wachenfeld , den von Hutten , Wasmuthhauſen , ben Voit von Nienet . Weinberg , den von Greiffenflan. Weiſenbrun , den von Varel. Bezhaufen , den von Wezhagſen .

Trudſeffen Freiherred

Ee 5

Mel:

1 442 Weltendorf, den von Rotenban, vor Era thal, und dem Hochſtift Würzburg. Wohnfurth ,

Reulißheim. giminerau ,

den Trudreffen von

Guters

berg , und dem Hochſtift Würzburg.

Es iſt und

würzburgiſor Mann - und zum Theil Eigenthum ,

Weiberlehn ,

6.

Rhón - Werra,

Drt

oder Kanton

hat den Namen von dem Gebirge Röhne , welches ſich von Malpers an der Ulfter bis über Biſchofsheim erſtredt , und von dem Zu demſelben wird auch das Fluß Berra . burgiſche Quartier in der Gegend des Stifts Fulda gerechnet.

Abersfeld , gehört dep oon Steinau , gea nannt Steinráck. Altenhofen , und Amthof , den von Kempinsky. Urienſchwang , den von Ebersberg , ges nannt Weyherb.

Urchenhauſen , den von Speßbart. Uura , im Sinngrund , den von Breiz denbade. Uubſtatt , den von Bibra. Bartheim , der davon benannten familie. Bera

443 Berfach , den von Stein, zu Oſtheim . Berſtadt ,, den Schenken zu Schweins berg. Bibra , dal Stammbaus der von Bibra,

17

.

welche ſich in die ſomebheimiſche , itmeldhaua fiſche und bibriſche Linien theilen . Bifchofsheim , den von Eberſperg, genannt Weyhers. Boineburg, eine Herrſchaft, in der Nach barſchaft der heſſiſchen Stadt Contra , gehört ben Freiherren von Boineburg. Das vera wúftete Edloß Boineburg hat dor Ulters Bomeneburg geheißen , und zum Setiet der nordheimiſchen Grafen gehört , Dad , dem Tobe Sigfrids , Grafen von Someneburg , im Jahr 1144 , fiel eß dem Reich beim. X. Adolph , auß dem Hauſe Nasan, gab es land grafen Seinrich I zu fehn , deffen Jacfom men es dem davon benannten freiberu lichen Geſchlecht bis auf den heutigen Tag zu lebn reichen. Es geboren 13 Lörfer dazu. Buchenau , den Echenken zu edhweins, berg, von Dalberg, und von & ucherau . Burglauer , den Voit von Salzburg. Burg Sinn , ein Schloß uno limt am

fluß Sinn , den von Thủngen. Danfenfeld , den Marſdalen von Dita beim

Dste

1 444

Dólftedt , den von Jltex . Dreye, den Schußbar ; genannt Milcluye

ling. Dettern, und Ditloførode , den von Thungen . Dårrenhof,

den Voit son Salzburg.

Ebertshauſen , den vox

Diemar.

Effelter , den von Schaumberg. Eichenhauſen , den Voit von Salzburg. Edarts , den von Thüngen . Emesthurn, den von Schaumberg. Euerbach , den von Münſter. Gehaus , ben von Boineburg , und Preis berrin von Forſtmeiſter. Gersfeld, ein Marktflecken an der Fulda, welcher 1756 größtentheils abbrannte, gehört den von Ebersberg: Grafendorf, den von Breidenbach . Grumbach, den von Buttlar . Saig , den von Schaumberg. Haſelbach , ein Drt von 4 Häuſern . Heiligkreuz, ben von Thủngen. Helmerdhaufen, den von Bechmar. Henfſtadt , ein Pfarrborf, den von Hans fiein. Hebdorf , den von Ihúngen. Hohenburg , den von Sidingen, Hoben Vippach , den von Degenfeld. os

445

Hoflars auf der Nhdue, den vou Thaan. póllerid ), den von Thången . guchſen , den von Diemar. Irmeldhauſen, den von Bibra . Ketten , den von Thann . Knoch , den von Schaumberg . Langenſchwanz , ein Dorf, mit einer lus en Pfarrkirche , der Familie gleiches iſch ther

Namens . lebenhan , den von Gebſattel. Lehrbach , den davon benannten

freia

berren. Lengfeld, ein Städtchen , gehört den von Boineburg und von Müller. Zetterbach , den von Schaumberg : Leutershauſen , den von Gebrattal. Limberg , den von Kempinsky. Loshauſen , und Tutter , den von Lutter. Mansbach , den von Seiſait. Mariengard , den von Buttlar. Marisfeld , den Marſchallen von Dita heim . Mauer , den von Fechenbach . Mühlfeld , ein Pfarrdorf , einem von Bio

bra . Muppeng ,

den von Schaumberg .

Neuhauſen , den von Degenfeld , New

440

Neuſtåttcjeni, den Schënten zu Schweinda berg Nieder - Fülbach , den von Schaumberg. Niederrpehren , den von Rúnſtir. Nordheim vor der Rhöne ,' den von denen

hann . Obernhofen , den von Breibenbach. Dppach , den von Bobenhauſen . Dfiheim , den von der Ihann . Pfandhauſen , den von Munfter.

"

Querbach , den Voit von Salzburg. Reichloß, deri von Schleifraß. Die riedeſelfchen Gúter . Das freiherrlis

che Geſchlecht der Niedefel von und zu Eis Tenbach , welche Erbmarſchale in Heſſen ſind , hat außer feinen inter heſſen - darmſtädtiſcher Pandebhoheit belegenen , und beſchriebenen Güterit , noch andere hieher gehörige wichtia ge Güter , welche zuſammen eine faiſerliche reichsfreie Ganerbſchaft ausmachen , alb , Ei fenbach , ein Schloß mit einem Marktflecken , das Gericht Stochaufen , das Gericht Altens fchleif ,

das Gericht Freyenftein, in welchem

der Marktfleden dieſes Namens ,

das Ges

ticht Saif und das Gericht Ludwigbeck , in welchem das Schloß und der Marktflecken Ladwigsed , nebit andern Dertern.

ที่ อย

447 Nóbelmepet, burg.

gehört den Voit oon Salză

Noßbach, den von Thắngen. Nofdorf , ein Pfarrdorf der von Wechs

mar und von Geiſau. Rupperthann , den von Bobenhauſen . Saalmánſter , den von Breidenbach . Salzburg , den Voit Freiherren poti Salzburg . Schaumberg , gehört den davon benanna ten Freiherren . Shliß, eine Herrſchaft der Grafen Schlite, genannt Górz , liegt an der Fulda, zwiſchen der ' Landgrafſchaft Heſſen , Darmſtadtiſchen Antheils , dem Fürſtenthum Hersfeld, und dem Bisthum Fulda . Die Vorfahren der jeßigen Beſitzer derſelben , find 1677 aus dem adelichen Stand in den freiherrlichen , und 1726 in den Grafenſtand erhoben wora Den . Der größte Theil der Herrſchaft geht von Fulda zu Lehn , fie trågt auch etwas zu dem fuldaiſchen Reid &matrikularanſalag Bei. Sie ſou 39000 Gulden eintragen , und ents hält 16 Dörfer, inſonderheit aber 1 ) Scliß, eine Stadt am Fluß Ültfeld, welcher ſich uns terhalb derſelben mit der Fuldavereiniget. Sie hat ungefähr 500 Bürger. Der hieſige Jas ſpektor hat die Aufſichtüber die Kirchen See Herr

448 Herrſchaft. 2 ) túnf grafiche Burge, toelche die Vorber - Hinter - Schachten - Dtten - und Halle : Burg genennet werden ,

und davon Die 4 erſten innerhalb der Stadt Schliß , bis fünfte aber außerhalb erbauet ift. 3 ) Die Gerichte Sur dorf , Pfordt und Berntshau : fen . 4 ) Die Serrſchaften Wegfart und Xechberg. Die meiſten Einwohner der Herra ſchaft Echlik ernähren ſich von der Leinena Iamaft : Weberei . Schnen , Sáwabach , gehören den von berg .

Schauma 4

Schwena , ein Fleden ber von Hund, bat in Echloß und ein Waiſenhaus . Echmiedershauſen , den von Bronſart. Sontheim , den von Gebſattel. Stdcnad , den von Hedersdorf. Der Strathof , den von der Thatin. Die Ibarn , eine $ errſchaft an der Uls fier ; melde nem davon benannten uralten abelichen

Geſchlecht

gehöret.

Außer

dem

tábtchen Thann , gehören 29 Dörfer dazu , welche in 4 Viertel abgetheilet ſind , deren jedes unter einem Umtsſchultheißen Beht, den die Herrſchaft beſtellet , und welcher dem Dorfſchultheisen , den jede Gemeine nach der Reihe erwählt, entgegen gelegt iſt.

Dieſe

440 Viertel heißen : Das Wendersh & uſer von 4 Dörfern , das Habeler von 11 Dörfern, das Neugwerthfer pon 3 Dörfern , und das Schlia genbäufer von 4 Dörfern. Shingen , den von Thungen . Tomsbruck , den von Berlepích . Grabelsdorf , Der Marſchallen von 9ft: heim . Trimberg , den von Breidenbach . Uembleben , den von Spechart . Waiz:nbach , ein Gut , welches Magda : lena Regina verroitrete Trachres son und za Jibſtilos Werhauſen , geborne Freiin von berg, 1733 zu einem Stift für fråntiſche Fräulein evangeliſcher Religion , namlich für: eine Próbftin und drei Fräulein , gewidmet, und der evangéliſchen Ritterſchaft des rhons werraiſchen Drts die Oberaufſicht über dieſe Stiftung in

gewiſſer Mafe anfgetragen hab.

Diz Stifterin bat auch ein Orbendzeich : n für Raiſer Frang die Stiftelainen berordnet. hat dieſe Stiftung 1745 leftátigt. Waldorf , den von Diemar , don Make chalt und von Wolfskehl. Waltershauſen, den Marſabalen von Ofte heim. Weider8gruben ,- den pon Thüngen.

Bard . Er beldy. 22. B.

of

Weiß

450 Beißenbach, Dorf und Schloß , özü dont Ibůngen . Wenigentaft , den von Geiſau. Wenberg , den von Wenhers . Werda , den von Erúmbach . Weiler ,

den

måler . Wilmers ,

von

Boineburg und bott

ben Schenfen

zu Schweins ,

berg . Wolfeinúnſter , den von Shúngen . Zeitlofe, ein Märktflecken am Flug Šinn, den pon Thungen . /

Der rheiniſche Ritterkreis.

er rheiniſche Mitterkreiš , beſteht aus drei Der Kanton din Ober - Rhein Kantonen . ſtrom mird auch der Ort Gau und Wasgau genennet , und hat ſeine Kanzlei zu Mainz . € 8 .ſcheint , das unter dem Gau das an der Wasgau gränzende Weſtreich verſtanden wer: de , weil ehebeſſen die Edellente dazu gehört haben , die ſchon 1459 und 1463 in Ver . bindung mit einander geſtanden , an welcher Der piele wasgauiſche Theil genommen . Kanton am Mittel - Rheinſtrom wird in 4 Cheile abgetheilt, nämlich in den Wetteraut ſohen ,

451 fchen , rheinganiſchen , hainrichiſchen und mee Perwaldiſchen , nebſt dem Sebacher - Grund , und hat ſeine Kanzlii zu Borg Friedberg. Der Kanton am Nieber = Rheinſtrom , begreift auch den Hundbród und Eberwald , und hat ſeine Kanzlei zu Coblenz. Das faiſerliche Gnabenzeichen , mild eß die Mitterhauptleute, Ritterrache

und Ausſchuß bekommen haben , mird an einem ſchwarzen Bande geti agent. Ich kann jeßt nur einen fleinen Theil der dazu geherigen Herrſchaften , Derfer und Gúter angeben , und auch dieſen nicht nach den Kantonen abtheilen , weil ich in Anrem bung unterſchiedener dirfelben ungewiß bin , mohin fie eigentlich gehören ; Daher ich lie burds einander nach alphabetiſdier Didrung anführe. Ubenheim,

ein Kirchdorf, gehört ben von

Dalberg. Udendorf , ſamt Urzdorf, und Edendorf, iſt eine Herrſchaft , 3 Stunden von Bonn , und gehört den Grafen von der Pagen . Sie iſt Reich Blehn . Uhrenfelß , eine Herrſchaft , melche auch Sic den Grafen von der Regen zugehört . begreift das Schlos: Uhrenfeld am Rhein Den fleden Gönningen , und die Dörfer un gen , ff a

452 gendorf und Gürgenroth. fehn .

Sie iſt trieriſches

Aiſterdheim , gehört den von Hohenfeld. S. U16an. Almech , gehört den von Hohenfeld. Altbaumberg, ein vermáſtetes Sdlog auf einem Berge am Fluß Uffenz, welcher in die Dlabe fließt , mit einem Darunter beleges nen Dorf und betrachtlicher Waldang , hat in neuern Zeiten der durpfalzifdie Weneral von Walbecer in Beris gehabt , und , ift , nachdem es dem Churhouſe Pfalz als cin era ofneteß lehn heimgefallen , von deinſ.iben dein Pfalzgrafen Friderich Michael von zwerbrú den zu lehn gegeben worden . Altorf, eine Herrfd aft, beſteht aus den reich unmittelbaren Drtidy afte; Aitorf, Sum mersheim , und Frenſpach , welche der ſchon burgiſchen Familie , theils als ,Erblehn , theils als erfauftes Eigenthumn zuſt'ndig warex , und von ſolcher auf die Herren Grafen von Die Degenfe ! - Schönburg vererbt worden . Drte Weingarten und Klein - Eiflingen wur :

den 1983 eben dieſer fdenburgiſchen Famiz lie für alle Foderungen von Churpfalz . mies Berkauflich abgetreten ,

und

dem

Amté

Al

torf einverleibt , 1743 aber wieder eingelós fet , und zu ben pfálziſchen Oberámtern ge iogen. Arena

45 $ Arenrath , gehört den ' von Steffeiſtadt. Armada , gehört den Grafen von der fenen . : Arzheim , daran die oon Settesdorf Un theil haben . Auffenau , gehört den Freiherren pou Forfmeiſter. Bechtoldheim , ein Fleden am Fluß Seli , welcher zivei katholiſchen und zwei çoangelia fchen Sanerben gehört, als den von Dalberg, pon Ebersberg 2c . Bermersheim . Blic&caſtel , por Ulters die Grafſchaft Caſtelle , (de Caftris ) eine anſehnliche Herr : fchaft im Weftreiche , den Grafen von der leyen zuſtändig. Zu derſelben gehört 098 Schloß und der Fleden Bließcafteu, am Fluß Blieb , Wolferdingen , Wiſtreiler , Núlchina gen , Schweigen , und andere iſt churtrieriſches Lehn .

Derter.

Sie

Bongarb , nebſt Simpelfeld und Buch bolg , eine Herrſchaft der Grafen von der tenen , ift brabantiſch Rehn , und liegt im Umfang des Herzogthums Limburg.

Bopſtatt, gehört den Bob .

8f3

von Frankenſtein.

Bi8

454 BiBfiengernheim . Bruch - Cófenich , gehört den von Steffel

Habt. Burggrafenrode , ein Dorf , welches die von Carben von den alten Dynaſten zu Möns genberg zu tehn g? habt, als aber 1729. Der carliſche Mannsſtamm ganz ausgegangen , die Geſamtherrſchaften Mainz , beffen - Hanau

und Solms - Hódelheim , in Beſit genommen , boch verlangt die unmittelbare Reichbrittera Ichaft, die Mitterſteuern davon zu zichen , Manng hat mit ſeinem Drittel die Grafen Den Pfarrer rett Cburs pon Elz belehnt. pfalz , 010 hat mit dieſem Recht die oon Der Ort ift lutheriſh , uno Curti belehrt. die Einwohner find Mitmårter der Carber mart. Bürgſtatt. Bürresheim , gehört den von Breidbad . Brau peiler , eine Herrlichkeit im Umfang

des Erzſtifts Cóln, dazu das Pfarrborf Sina theren gehört. Burweiler , eine Herrſchaft , welche an Dberamt Germersheim chu- pfälziſche 018 grånzt , gehört den Grafen von der fenen . Sie begreift das Schloß Geysberg und die Dörfer Flemmingen und Wernersberg . Churs :) pfaig hat ehebeffen daß Wildfangs- und leiba cigena

6

455

cigenſchaftørecht darin

gehabt, aber

ſolches

1665 gegen 6000 Fl. abgetreten . Buſchfeld , gehört den von Hagen ,

Calenborn , ein Dorf in der Enffel, gee bört den Grafen von der Leyen , und iſt triga riſches Rehn . Dalberg , das Stammhaus der fømmes ker von Worms , Freiherren von Dalberg , welche ehemals das Kammererant des boch Atifts Worms beſeſſen haben . Dodenberg ,

gehört: Den von Steffelſtadt.

Ebernburg , ein Städtchen am Fluß Maa be bei Kreuznach , im Kanton Piederrhein , welches Churfürſt Philipp zu Pfalz , Pfalz . graf Johann zu Simmern , und artgraf Chriſtoph zu Baden 1482 einem Freiherrn von Sidingen für 2100 Bl. pfandteiſe áber: 1523 ward . daß dabei lies laſſen haben . gende Schloß von den rheiniſchen fürften belagert, uno erobert, und 1689 von den Franzoſen verwüſtet. 1750 wiberrief der Churfürſt zu Pfalz Sari Theodor , die Pfand . fchaft , perglich rich mit Karl Ferdinand von Sidingen , gelangte zum Belig von Eberns Burg, und zahlte keine. Ritter - Reichsſteuern

mehr

1 436

mehr

baden .

Hierauf entſtand

ein langs

wieriger Prozeß zwiſchen dem Chirfi rſten und Martgrafen auf einer , und der nieders rheiniſchen Ne choritterſchaft auf der andern Seiten weld;er eirdlid 1771 durch einen Vergleich gehbert wurde, bermöge deffen Ebernburg bei Pfalz und Baden verblieb und die von Sifinger 90000 Gulden beta mien , dazu Pfalz 54000, und Paben - Dura lach 30000 Gulden gab , auch der nieder's rheiniſchen ReichBritterſchaft anſtatt des Ebern. burger

auf 6800 fl.

feſtgelegten

1

Steuer

lapitals , ober einfach 68 Gulben , ein an. bireß von gleicher Summe auf die Derter Salmsheia und Spraudel bri

Durlach , ana

mies . Ehrenberg , gehört den von Clodt, Eppenberg , ein Dorf in Eyffel , gehört den Grafen von der leyen , und iſt trieri,

Iches fehn , Eſpen , gehört ben pon Frankenſtein . Faißberg , gehört den son Wildberg . Faltenſtein , gehört Þorf.

den

Fendersheim , gebort

von

den

Betten.

Grafen

su

Slz,

A Flors

437 Florftat, ein grozeß Pfarrborf, wels deb aus Ober - und Niedir - Floriadt und Ef gehört zur Grafſchaft Bendbach beſteht. Die komen von Steinfurth , mela taben . gehören ,

haben

hier

che zu den

Sanerben

einen Hof.

Der Dechant von fulda rent den

Pfarrer. Frankenſtein , brunn.

gehört

den

von

Wal:

Frieſenheim , galpórt den Freiherren von Dienheim . Fråchten , gehört den von Stein . Führen , gehört den von Reiſetiladt. fuðgenheim , ein Dorf , gehört einem Freiherrn von Dietberg. Sabbheim , gehört den von Dalberg. Gauersheim . Gemünden oder Gmånd , ein Fleden

auf dem Hunsráct ,

den die der tatholiſchen

Stirche zugechanen Freiherren von Schmid burg um8 Jahr 1565 von Churpfalz an fick gebracht, der churpfälziſche Hof aber hat ſich damals vorbehalten , daß die dafige in 100 Familien beſtehende, reformirte Gemeine in Kirchenſachen von ihm abhangen foue. Serbach . Seroldheim , gehört den von Dalberg . 8f5 Sunt :

458

,1

Gantheim , gehört flau.

den

von

Greiffene

Hahnheim, gehört den pon Dienbeim . Hasborn , gehört den von Wildberg. SeichelBheim , gehört den von Wree . Heimkirchen , ein Dorf mit einer lutherie fchen Pfarrfirche. Herrndheim , ein Städtchen bei Worms, gehört den von Dalberg. Heuchelheim . Heßloch , gehört den von Dalberg. Hilsheim . Hoch -Speyer , ein Pfarrdorf , davon , ein Drittel den von Welbrun zugehört, die ábria gen zwei Drittel find gráflich : leiningiſch. Höchſt, gehört den von Guaderode. Holdingshauſen, eine Sperrſchaft der opn Hees , Holzbach . Horchheim , Antheil haben .

baran die oon

Settęsdorf

Hülffelfheim , ein Dorf , unweit Kreuze nach , gehört den von Walbec zu Monte fort , welche eß von den Wild - und Rhein, grafen zu Rehn fragen . Zu Joſtein , iſt der Stocheimer Hof Juingen; gehört den von Sterpen, Ona

459 Kongernheim , an der Selz, zwei Stun. den Don Oppenheim , ein evangeliſches Pfarr . borf , welches ein Fre herr von Sidingen Pfalizwerbrü den zu lehn trågt . zu

fanddtron . Landſtuhl, eine Herrſchaft im Waðgan , im Kanton Oberrhein , den Freiherren von Sidingen zugehörig , welche zur Zeit der Rea formazion nebſt ihren Unterthanen die evana geliſche Pehre annahmen ; all fie aber um Die Mitte des ficbenzehnten Jahrhunderts zur katholiſch in Kirche juridfehrten , perlos ren die Evangeliſchen nach und nach ihre Kira chen und Schulen , nebſt den Beſoldungen. Die Herrſchaft begreift : 1 ) landſtuhl , Bergſchloß.

eine

Stadt

einem

mit

2 ) Die Dörfer Horbach, fabach , Kirch , Urmbach, und langmieden . Um lekten Ort iſt 1755 den Evangeliſchen der Bau einer Kirche erlaubt worben . 1

3 ) Bohenburg , ein Bergſchlok. Chur. pfalz áberkef 1771 feine Zehenben in dica Fr He ei rr he ſc Si ha rr dins fer ft an die en por

sen gegen derſelben Zehenden in dem leiningen , auf dem Bundrøck, Den Grafen von der legen,

Obers gehört

find

400

Lind , eine Unterherrlichſeit im Erzſtift Cóln , gehört den Grafen von der legen . Lițagen , gehört den von Kerpen , Lórzideiler ; gehört den.oon Hund . túg , den von Wildberg . Mansbach , gehört den von Mansbach . randediſche Antheil Manweiler , daß daran. Martinſtein , eine Herrſchaft an der Grens de der vordern Grafſchaft Sponheim , welche dein fürfilichen Hauſe Bqaban - Baaden jur gehört , und aus den Dertern Martinſtein Die Súter dieſer Herrs und Weiler beſteht. fchaft find von einigen Edelleuten zuſammen gekauft worden . Meiebheim , nebſt Serweiler und Pepa pentam , eine Herrſchaft bei Bliescaſtel , ge= hørt den Grafen von der Benen . Meiſenheim , woſelbſt ein freiherrlich ſtein callenfelſines Amt iſt,

BCE

Meiſterſeel, gehört den Grafen von der fenen : e3 fi:18 aber Schlos und Dorf dies nens bermuſtet worden . res

dor

Melbacy , ein Flecken in der Ketterau gehört den Freiherren von Weßel. Heſſen , Darmſtadt hat darin unterſchiedene hohe Ge. rechtſame, und den Pfarrer reßen die Schen ten do ! Schweinsberg ,

Mers

po fer

fa

461 Merten , gehört den von Sakfelé . Monnenheim , nahe bei Marnz . , ein gan cobſdaftlicher Dit , mit einer evangelijden Pfarı firdie , in welchim auch eine tatholiſche Kapelle erbauet worden . Montfort , gehört den von Book . Zur Motten , eine Herrſchaft der Hagen . Münchweiler ,

von

eine Serrſchaft der Gra :

von der lenen , liegt auf dem Sun06 rüc , am Fluß Glan , und geht von Pfalz Brenbrück zu sehr . Es gehören dazu die Glan - Månchweiler , Nandweiler ! Derter ;

fen

Steinbach ,

Sries ,

Birsborn ,

Seiſd badi ,

Die weiler, u . a. m. Nalbacherthal, gehört den pon Ha. en . Neumeyer , gehört den Knebeln von Ka

Benelnbogen . Nieder , Hofheim ,

gehört

den

Bettens

dorf. Nieder : Saulheim . Miedern , mit Fachbach und ihlheim , eine Herr (daft an der Lahn , zmo Stunden Bon Coblenz , gehört den Grafen von der legen , und iſt ſpor heimiſches fehn. - Morheim , ein gleden bei Eimmern , im Kanton Diederrhein , gehårt einem Freibers ren por Sidingen . bol

462

Ddftatt , gehört den von Frankenſteia . Dedingen, gehört ten von Haßfeld . Dtterbaci, unweit Kaiſerslautern, gehört den Grafen von der lezen.

Partenheim , ein Marktfleden mit einem Schloß, 3 Meilen von Manng , im Santon Oberrhein , gehört den von Wallbaum und bon Wamboll . Pauſſendorf ,

gehort den von

Keſſelo

ftabt. Planig , ein Amt des Kloſters St. Ja: kobsberg bei Maynz.

Neißmeiler , ein

Dorf im Umfang der

Grafſchaft Saarbråd , Savon ein Theil zur Herrſchaft Rrichingen - Putlingen , der andere aber unter Reichshoheic ,dem Baron von Das gen gehört . Rimmelsheim , bei Bingen ," ein freiherre gemeinſchaftlicher Drt. lich m , gehört den Grafen zu Elz. hei els Nem

Nolingen , gehdet den von Kerpen . Nudheim , gwei Stunden von Manheim , und anderthalb Stunden von Frankenthal , ein reformirtes Pfarrborf, welches thebeſen ein Graf von Leiningen zu untersblum 1605 als ein Uuodium an friderich Neinbarb Otto

403 fu Frankfurt, dieſer aber an Jobann Kaſpar pon Ruſſicon verkauft, und dieſer ſeinem Nef fen Hannibal Friderich von Ruſſicon im Tes ſtament vermacht hat. Ruchum , gehört den von Dalberg. Nüdelsheim . Rupertsberg , gehört den von Dalberg. Saffig ,

ein Schloß und Dorf , unweit

der Nette, gehørt den Grafen von der regen , und iſt chur - cdlniſches Behn. Sambache unweit Kaiſerslautern, gehört ben Grafen von der Penen.

Scharffened i

ein

mertheimiſches Amt ,

fürſtlich : Idmenſteins

unweit der unterelſaſſi

fchen Stadt landau , zu welchem das halbe Dorf Alber $weiler , nicht weit von dem zer forten Schloß Scharffenec, und St. Johann und Maudach , unmeit Wanheim , aber auf ber Weftſeite des Rheing , gehören. Schornsheim , ein ganerbſchaftlicher Ort. Schönſtein , gehört den von Hagfeld. Schwarzenbach , ein Dorf der Freiher : ren von Dürtheim . Schweighauſen, gehört den pon Stein. Schwieberdingen , gehört Ben von Wal . Grunn . Soettern ; ein Dürkheim .

Dorf der Freiherren von

Straß :

404 Straßheim

gehört den formen zu Steins

furth .

Steinbach. Trapſtatt , gehört den Grafen von Elz. Udenheim ein evangeliſches Pfarrdorf jur oberrheiniſchen Neichsritterſchaft und dem Freiherrn Róth von Wanſcheid gihdrig. Venderdheim , gehört den Grafen von Elz . uimen , gehört den von Aildberg . Wachenheim , an der Primen . Walded , gehört den von Voo8 . Waldenheim , gehört den Freiberren von lumenfron , welche hier ein Umt haben . 66 iſt hier ein Eiſenhammer. Waldlauberébeim ,

gmiſchen

Stromberg

und Bingen , iſt ein fürfilich - naſſaviſcher Stainmort , und an die Grafen von Degenta feld miederfáuflich ( berlaſſen worden . Walhauſen, woſelbſt ein freiherrlich -bable berg: ſche $ Amt iſt . Warsberg , und

Wartelſtein , den von Wardberg . Weitersweiler. Werther , und / Wilderberg, eine Sperrſchaft , welche zwis fonen des Serzogthumø Berg - Umt Wince : ,

.

466

and dem Sárſtenthum Naffau - Siegen liegt , und den Grafen von Haßfeld als ein uraltes Fidelommiß der Familie gehdrt. Sie ift dem Kanton Mittel : Rhein immatrikulirt, und bes greift das Schloß Wildenberg, Dorf Crotorf, und andere Derter. Ober - und Nieder : Wiefen , von Hunoldſtein .

gehört den

Wiſſelsheim , gehört den komen za Steina farth .

Marzweiler, gehört ben von Kerpen. Oben, gehört einem Schenken von Schmid de berg .

üld . Eroberør. 22. H.

g

}

Einige

ganerbſchaftliche

O

¢

¢

ľ ,

welche ſich

nicht zu der Reichsritterſchaft

balteni

/

U

1 3

Einleitu ng.

Sanerbſchaftliche Derter beißen

diejenigen ,

welche von mehreren Familien gemeinſchafts lich befeſſen und regieret merben. Einige , als Bónigheim , die Herrſchaft Nothenberg , u . a, m . find endlich an einen einzigen Beſia Her gekommen , andere find oben ſchon angee führt worden , als das Stadtchen Widdern in Schwaben, Kinzelfau, ein Marktfleden in Franten , u , a , m. andere find Mitglieder der Neichsritterſchaft , andere aber nicht , und von den legten iſt hier die Rede. Ich füh = te aber nur einige der'pornehmſten an.

Die Burg Friedberg .

Die faiſerliche und des heil. rom . Neichs Unnaittelbare freie Burg Friedberg , iſt ein evangeliſcher Reichsſtand, welcher aus lauter guten alten ritter - und ſtiftmäßigen Adel be: Sg 3 ſteht,

470 ftoht , ber jekt mehrentheils der fatholiſchen Kirche zugethan iſt . Er hat ſeinen Namen von der Burg , welche über der Reichsſtadt Friedberg in der Wetterau auf einem Felſen und ſowohl von Natur , als durch liegt , Sie iſt mit einem Burggras Kunſt feſt iſt. fen , dazu eben ſowohl ein Katholit , als ein Evangeliſcher erwählet werden kann , 12 Nea gimentsburgmannern , o evangeliſchen und 6 fatholiſchen , aus ' welchen allemal auf drei Jahre 2 Baumeiſter erwählet werden , und vielen gemeinen Burgmammern befekt. Unter den leşten hat der Deutſch - Drbens - Pand fommenthur in Heffen , den erſten Plaß , URD auf ihn folget der Deutſch - Drdens - Kommen: thur zu Frankfurt. Alle diejenigen , welche von einem Burgmann , auch durch das weib : liche Geſchlecht, abſtammen , find zur Burgs mannſchaft berechtiget. Jest finden ſich auch Wenn ein Grafen unter den Burgmännern . neuer Burggraf ger åhlt worden , berichtet es die

Burg an deu staiſer ,

deſſelben

Beſtáciging.

wird er zugleich mit den

und bittet um

Wenn dieſe erfolgt, Reichslehen derſel

Das Regiment der Burg, ver: ben belehnt. rehen eine Kanzlei , ein Konfiftorium , und ei. ne Nentfammer . Nứe Jahr wird ein Regia mentskonvent , und alle 6 Jahre ein augea meis

471

meiner Konvent gehalten. Die gemeinen Recha nungen werden auf dem ſogenannten Quar : tal-Konvent , der ſich jährlich einigemal vers fammlet , abgenommen . Die Burg hat jahr: lich ungefähr 20000 Gulden Einkünfte , oon welchen der Burggraf 6000 Gulden als eine Beſoldung zieht, ' er hat auch von der Jagd, Maldung , Schäferei und Fiſcherei, verſchile dene Nebengefälle. Die Burg hat ſich zwar , ſo viel die dem Kaiſer zu entrichtenden Nits terſteuern oder Charitativ - Gelber anbetrifft, zu der geſamten rheiniſchen Mitterſchaft gehala ten , und zu deren Mitglied bekannt, will aber nicht zugeben , das ſie ein einverleibtes Mit glied des mittelrheiniſchen Kantong rey . Ehes deſſen hat ſie ſich ſelbſt eine Ganerbſchaft ge nannt , in neuern Zeiten aber hat ſie behaupa tet , fie ley dergleichen im eigentlichen ftande nicht . 1769 hat der Kaiſer

Vera dieſe

Burg und deren Burgmannſchaft mit einem weltlichen Hitterorden , unter dem Namen eis nes taiſerlichen Joſephsorbens, begnådigt , uns ſich und ſeinen Nachfolgern auf dem Chron , das Sroßmeiſterthum vorbehalten . Der Drden hat einen Großprior , Kommans deurs und Ritter . Zum erſtenmal wurden 38 Regiments - Burgmänner mit demſelben beo tleidet . Das Drbenszeichen iſt ein weißes

G g 4

Kreuz

472 freuz mit goldenen Stralen , das oben mit der faiſerlichen Krone , in der Mitte aber mit dem Doppelten ReichsAdler und den Ins Pignien verſehen iſt. Es iſt mit einem blog eingefa &ten goldenen Schilde belegt. Auf dem Schilde ſteht der Namenszug St Jo. feph, in der Einfaffung der Ilmſdzxift, virtu tis' avitæ æmuli . Uuf der Gegenſeite iſt es auch blau , mit einer weißen Einfaſſung . In der Mitte ſtehen die Worte : , Imperato ris aufpiciis lege imperii conſervamur. Die Ritter tragen eß an einem blauen ſchwarg geranderten Bande.

Die Burg enthält ein altes Schloß , in welchem der Burggraf wohnt , eine Kanzlei, ein Rathhaus , ein Saus des deutſchen Dra dens , cine neu erbauete Sauptwache , Kafers nen , ein Krankenhaus , ein 1768 erbauetes Waiſenhaus , in welchem 14 arme Candestins der unter der Aufſicht eines Prázeptors und Pflegers erzogen werden, die Wohnungen får dic Bargbedienten , und ungefähr 20 Wohna háufer, welche adelichen Geſchlechtern gehören, Der ,Inſpefa aber zum Theil derfallen find . Der for an der Kirche des heil. Gcorg8, hat die Aufſicht aber alle evangeliſche Pfarren des Hande Das

19

1

473

Das Gebiet der Burg ; liegt meiſt zwi. fchen der Nidda und Vidbar , hat gute Wale dungen , etwas Weinmachs , viele Frudtfels An eis ber, inſonderheit vortrefliche Wieſen . Es wird nigen Drten find Sandſteinbrüche. in drei Kantone abgetheilet, welche find 1. Amt Altenſtadt, wozu gehört 1. Altenſtadt , ein großer arttfleden , welcher einen Pfarrer und Raplan hat. Jes men präſentiet das Kloſter Engenthal. Die von Gunderobe haben daſelbſt ein Rittergut. 2. Nodebach , ein Filial von Altenſtadt, Das Pas 3. Dherau , ein Pfarrdorf. tronatrecht wird von Hanau - Münzenberg ausgeübt. 4. Rommelhauſen, ein Filial von Oberau . 5. Haldenburgen , ein katholiſches Pfarrs Die Putheraner haben ihren Gottes : dorf. dienſt in der Kapelle auf der Nasburg , eie nem Rittergut , welches die Burg 1776 für 105000 Gulden von den von Bechtoldheim erkauft. Die pon Gutenberg haben auch da: felbft ein wohlgebauetes Schloß, und die dor Enge heim einen Hof. II .

Das Amo Carben ;

zu

weldem

ge

bort

I. Dhers $ 95

474

1. Ober - Tarben , ein Marktflecken mit eis ner Pfarre. Der deutſche Drden hat daſelbſt beträchtliche Güter und einen Hof. 2. Großen - Carben , ein Pfarrdorf. Hier; imgleichen zu Kleinen - Carben und Kaichen , wird der Pfarrer präſentirt von dem Frei herrn von Curti , welcher von Churpfalz mit dieſem Hecht , das von dem zerſtörten Klo: ſter fimburg an der Hart herrührt , belehnt iſt , auch deswegen viele Zehendgefalle be: Zu Großen - Carben haben die von zieht. Cronenberg , die von Ebelsheim, und die von Eine Viertelſtun Rauchenhauſen frie Höfe. de davon , jenſeits der Nidda , iſt ein bes rühmter Sauerbrunn , bei welchem viele Spa Nach Burggra : ziergänge angelegt worden . fenrode zu , iſt ein anderer mineraliſcher Brunn, der viel Schmefel enthält . 3. Kleinen - Carben , ein farrdorf. an de Nidda", welche eine gegen über liegende Siſel bildeten , die faſt eine halbe Stunde kly , und mit einem Eichenwalde bereßt iſt, voer weichen Churmannz daß Stammrecht hat.

Die dafige Kirche fteht auf einer ſtei.

len þóhe, und iſt von den Tempelherren er tauet . -4. Jibenſtadt, ein fatholiſches Pfarrborf, mit einer Mauer umgeben. Die Pfarre bel fest

Rest Radt befis über

por

leht

7

1

475 fegt die Prämonſtratenſer abtei Ober - Jlben ftadt , mit einem ihrer Konventualen . Sie befißt auch die dafige Múhle und über die Nidda - Brúdfe.

den 2011

Die ſogenannte Earber - Mark , war vormals ein kaiſerlicher Jagdforſt. Die an : fehnliche Waldung, welche ſich auf anderthalb Stunden ins Gevierte erſtreckt , iſt wegen Der Anſprüche

einiger Nachbarn

an einigen

Drten ſehr verwüſtet. Zur Marf gehören Großen- und Kleinen - Carben , Burggrafen rode , Kaichen und Büdedheim. · Beide lega ten Orte befißen jeßt abgetheilte Diſtrifte ; die drei erſten haben ihr Theil gemeinſchaft: fid . Der regierende Burggraf iſt Ober : mårfer, und reßt einen Mart - Schulzen .

Die

Einwohner der Mark náhren fich håung vor Leinen - Wolle - und Strumpfwebereien , für Die Manufakturen zu Friderichsdorf und hom > burg vor der Höhe .

III .

Das Amt Büdesheim .

1. Büdesheim ,

ein

Pfarrborf auf beis

den Seiten der Nioder. Der Pfarrer be forgt die evangeliſche Gemeine zu Helden berget , und wird von den von Edelsheim ernannt , welche hier einen freien Hof und zehendgefälle habea ..

2.

Tai

476 2. Raichen , ein Pfarrborf. Nahe da : bei iſt unter einer großen finde der Drt, wo vor

Zeiten

das

Freigericht ,

unterm freien

Himmel gehalten worden . Den Pfara 3. Rendel , ein Pfarrdorf. rer ernennet die Ubtei Ober- Jibenſtadt. Der Weihbiſchof von Mayng hat hier anfehnliche

Gefälle ; auch haben hier die von Cronege und von Edelsheim freie Hófe. Der Prozeß , welchen einige Orte mea gen der Reichsfreiheit führen , iſt noch nicht völlig geendiget . Anmerk. Stloppenheim , iſt völlig dem deutſden Orden überlaſſen worden , und nun eine som mende , die für Ballei Ellingen gehört, Auf dein neuerbauten fepten Solob 'wohntein Umto inann. S. Maders Fidere Nachrichten von der Burg Friedberg, Eauterbach 1766.3 Thei. le in $

Die Ganerbſchaft Staden in der Wetterau .

Das Schloß und Gericht Stadeni, am Flug Dlidba in der Wetterau , mozu der Flecken Staden , die Dörfer Ober- und Nieder -Moda fatt, Svegheim , Stambeim , Ober- und Nica Der : Floftatt,

gehören ,

und don melden Dóra

477 Dörfern die drei erſten vom Erzſtift Ranng, die übrigen aber ,, nebſt dem Fleden Staden, vom Hochſtift Fulda zu Lehn geben, hat Graf Johann von Iſenburg , mebft einigen unmit : telbaren adelichen Geſchlechtern , 1405 Don gohann von

Limburg

und

deſſelben Haus

frau , Hildegard von Saarwerden , erfauft.. in eben dieſem Jahr haben die Käufer die Sanerbſchaft, in Anſehung der Einkünfte, it vier

Theile eingetheilet , bie Gerichtsbarkeit und ábrigen Gerechtigkeiten aber biß 1662 in Gemeinſchaft behalten , in welchem Jahr dem Hauſe Iſenburg 0a8 Modſtatter Gericht zum aleinigen worden. Bib

Befiß und Genuß áberwieſen 1729 iſt die Ganerbſchaft

Staden ſolchergeſtalt dertheilet geweſen , daß die Grafen von Yſenburg beſeſſen haben das erfte Viertel , von dem zweiten Viertel die von Carben , und die Burg Friedberg bas dritte Viertel die von Carben allein und das vierte Viertel die oon kómen zu Steinfurth allein . Nachdem 1729 der car. biſche Mannsſtamm ausgeſtorben, iſt das gráf fiche Haus Oſenburg , vermoge eines 1709 mit den adelichen Mitganerben errichteten Vers gleichs , mit den von Lómen und der Burg Friedberg zum gemeinſchaftlichen Befik und Genuß der übrigen

drei Viertel gekommen. 175

478 t n rich hiede erge , entſc 1750 hat Das Kamm g r e b en d g mig , die von Lów daß die Bur Frie 8 burg auch 19 ig , und der Eraf vonſchFarfetn n b e e r r roue. beſig von dieſe Sane Theil

Die Burg

Gelnhauſen .

, welche in der Grafſchaft Sanau beſchrieben worden . Es wohnt ein Umtmann in t derſela baue , und éser Jahr 1144 einige Zeit bewohnt haben. Die jeßigen Ganerben ſind : Die Forſtmeiſter von Gelnhauſen , die Krempen von Freuden

ums

ſtein , die Schelme von Bergen , und andere. Sie iſt ſehr in Abnahm gerathen , daher das Burgregiment ießt nur von zween Baumeira fteen und einigen Regiments - Burgmannern ausgeübt miro .

Der Schüpfer - Grund , hat ehedeſjen den von Roſenberg gehört macht aber jeßt eine unmittelbare Reichsherra ſchaft und Ganerſchaft aus , welche ben Gra : fen von Saßfeld , den Herren von Hohenec , von Gemmingen und don Seyfried , gehört. Er

479 Er begreift 1 ) Unter - Schüpf , einen Markt flecken mit einer evangeliſchen Pfarrtirche , und einem katholiſchen Schloß , in deſſen Sta Pelle katholiſcher Gottesdienſt gehalten wird . 2 ) Die evangeliſchen Dörfer, Ober - Schüpf, Pengerten, Ueffingen , und halb Sachſenfluhr, und daß fatholiſche Dorf Kuprichhauſen.

Dettelfingen , ein großes Dorf an der Sauber bei Mer genthal, mit einer evangeliſchen Pfarrkirche, daran der deutſche Orden , der Graf von Sapfeld ,

und einer von Udelsheim ,

Theil

baben .

Un

..

.

unmittelbare

Reichsdorf

er.

!

Bittet. Erbberør, 22, &

I

$

Einlei tu nga

Die unmittelbaren Reichsdorfer , Flecken ; Weiter und öfe , und andere freie Reichsa leute, welche man hin und wieder in Deutſch lanb antrifft, find wahrſcheinlicherweiſe theils Hiberbleibſel der ehemaligen faiſerlichen Gás ter , theils Güter ausgeſtorbener Dynaſten welche nicht wieber ju lehin ertheilet worden . Sie ſtehen zwar unter dem Eduk anderer Meichsſtande , aber nicht unter der Landes ( Gottlob Uug. Jenichen hoheit Derſelben. übhandlung von Reichsdörfern und Reicha freien Leuten . Geipzig, 1747 in 8. Pütineri Elementa juris publici germanici , edit. pag : 837 : 839. Joh. Jaf. leg : tertia Doſer von den deutſchen Reichsſtanden , der Neich Gritterſchaft auch den übrigen unmittela

5

484

baren Reichbgliebern, S. 1510. f. und Wez gelind gründlicher hiſtoriſcher Bericht von der kaiſerlichen und Heichblandvogtei in Schwa, ben . ) Unterdeſſen ſind doch die meiſten ders Pedben entweder durch Verſchenkung , oder burch Verpfändung , oder durch freiwillige IInterwerfung , an andere Herrſchaften get tommen , und derſelben Unterthanen gemors den , als , die freien Leute zu Meglofs oder Megliß in Schwaben , welche jeßt die Herra Ichaft Eglof ausmachen ; die freien Reute zu Puffnau und Embs in der Srafſchaft Robens embB ; ju Dorenbúren in der Grafſchaft Bres gengi

ju Nantreil in der Grafſchaft Felda

firc ; die vier Keunhöfe in den reichsftádtiſch linbauiſchen Dörfern Eldach , Rickenbach , Schonau und Dberraitnau ; der Reichsflecken Altorf bei Ravensburg ; die ehemals in die Reichspflege zu Weiſſenburg gehårig geweſes nen Dörfer Kahsdorf,

Petersbuchy , Byburg

und Wengen , und der Weiler zum heiligen Feuz, und Rohrbach , welche jeßt theils dem Hochſtift Eichſtett, theils der Reichsſtadt Weifa fenburg unterthan find ; Mühlhauſen an der Enz, Pfäffingen, Bårſtein, Altingen, im wara tembergiſchen Umt Herrenberg, Groß - Gara tach,

im

würtembergiſchen Umt Brafenheim , Kiro.

485 Stirchheim am Medar, eben dafelbft, der fürfts kiche ottingifdhe Marktfteden #uftitch , der fles den Frenen ſeen in dem gráflichen ſolmiſchen Amt Paubach , permuthlich auch Erlenbad in der Graffd aft Wertheim , und viele andere. Die angefibrten kann man mit Hilfe des Res giſter & in dieſer Erdbeſchreibung finden . Von denen , diejenigen jeßt noch ihrer unmittelba ten Reichsfreiheit auf größere oder geringe re Weiſe genießen ; merte ich folgende an.

1. Die freien Leute auf der Leuts kircher Seide, in Schwaben ,

Sie find dem Reich zu allen Zeiten una mittelbar unterworfen , und mit beſondern begabt geweſen , auch ehedeffen Kaiſern und Kønigen allezeit . Unſer liebe Getreue , gener net, des Weich aber oft berpfändet worden biß fie ends

Freiheiten von Und

Tich Kaifer Sigismund 1415 zu per faiſer landvogtei in Ober lichen und des Reich und Nieber - Schwaben geſchlagen hat. Die streichiſchen Landvogte haben ihren ihre Mecha

96 3

486 te und Freiheiten nach und nach befahnitten , und theils durch beſchwerliche Berträge, theil8 auf andere Weiſe entzogen , ſo daß jeßt mea nige Zeichen und Merkmale ihrer alten Frei Sie haben den Berichts ober des Umts um Dberamos, des amtmann Gebrazhofen auf Leutkircher Sride , den der Landvogt ju Ultorf febet, zum Richter. Ein beiten übrig ſind.

mehreres von ihnen findet man in Wege lind gründlichen hiſtoriſchen Bericht von der kaiſerlichen und Neidhblancpogtei in Edwas ben S. 42 , 49. Von der feutkircher Sende iſt oben im óſtreichiſchen Kreife Fehon einige Nadricht gegeben worden , hier aber noch beizufógen , das pon dieſem nahe bei feut: firch liegenten , und aus Ledern und Hol: zungen beſtehenden Felt von go Sauderten ( Rorgen ,) die Bürger zu Leutkirch 5 ? , die freien Leute aber das ibrige befißen , und folgende 39 Dórfer , Weiler und Höfe bes wohnen, nämlich : Niederhoffen , fauben, Eis renbrechtshoffen , Dttmannshoffen , Valterða boffen , Wielandtèhoffen , Neumühlen , Refa reisbrunnen , Adrazhoffen , Wuchzenhoffen , Luittiſperg, Ulminghoffen, Grünebach , Sals ſelburg , Urlau , Herlaßhoffen , Bettelhoffen , Dobrazhoffent, Engerazhoffen,

Wintrazhofa

fen , Engelbolzhoffen , Autenhoffen , Sackmúb Jin, Merazhoffen, luizenhoffen, Wolffarzhof fen , Weyhersmåhlin , Nonnenbach , Srims melzhoffen , Gebrazhoffen , Engeßmåhlin , Hundhoff, Tautenhoffen , Weipolzhoffen , lan zenhoffen , Cuershoffen, Wilarzhoffen, Sont hoffen , Heggelbach

2. Das freie Reichsdorf Alſch . hauſen ,

in Dber : Schwaben , Mamen

führenden

neben der davon den

Deutfchordens , Commen

thurei , von welcher es bisher oft angefochs ten worden. Man muß es mit dem folgens Den Dorf nicht verwechſeln .

3.

Das

freie Reichsdorf Alt: hauſen .

Alebaufen, iſt ein freieb Weichkdórf in Frans ten, unweit Mergentheim . Der deutſche Dr ben $ 4

438 den hat hier die Schirm - and Centgerechtiga Leit , Brandenburg -Dnolzbach aber die Recha te in Kirchen - Sachen. Die übrigen Gez rechtfame, feben der Gemeine ſelbſt zu . Es find aber ihre Gerechtſame in geißt e unb. weltliden Sachen von dem deutfchen Drden oft angefochten , jedoch audy roroohl durch ben weſtphdfirden Friedenbſchluß , als den darauf erfolgten Reichsbeputazionsſpruch, in mehrere Sicherheit gefert worden .

4. Die freien Reichsdorfer Goche heim und

welche Unteit

der

Sennfeld ,

frånfiſchen

Reichsſtadt

Schweinfurt belegen ſind , haben ihre Reich : unmittelbarkeit und Freiheit bis auf den heut tigen Tag behauptet. Kaiſer Heinrich VI forgte in einer 1234 an das Hochſtift Wütza burg ausgeſtellten Urkunde für die Reichs freibeit des Dorfs Gochsheim , mit den Worten : Refervamus autem jus ,

folgen : nobis

quod in villa Gochsheim ab anti

quo dignoſcimus babuiffe.

1559 erhiels Die

1

Bic Reichstadt Edweinfurt dom Raifer Ser . dinand die Schug - uad Schirmgerechtigkeit über dieſe Reichsdorfer , gerieth aber darüber mit Würzburg in Streitigkeiten , welche ficha alſo endigtép , daß fic dieſe Meichsoogtei ,an das bochftift Würzburg überließ , und daß fidy dieſe freimilig in würzburgiſchen Schup begaben , wie die Verträge von 1572 und 1575 , Kaiſer Nudolphố II Beſtätigung von 1578 , und der kaiſerliche Kommiſſionsrezes von 1649 befagen. Kraft des lekten , ift freiheit wieder bestearteit und Reicha

bom der Erbhuldigung , welde ihnen Wörzburg wahrend des dreißigjährigen Kriegs ange. muthet hatte, wieder befreiet worden , haben auch 1702 einen Schußbrief vom tai ferlichen und Reichstammergericht erhalten Kammergericht dem und 1714 wurde vom Biſchof 311 Würzburg das jus dioecefàpyn und die jurisdictio ecclesiaſtica omnimo. da über dieſe der augsbúrgiſcher Konfeffion jugethane Dörfer und Gemeinen , aberkannt: Unterbeffen hat Würzburg die Centgerecha tigkeit und peinliche Gerichtsbarkeit in diefen unmittelbaren Reichsdorferr , und hält desa megen einen Centgrafen in denſelben . Dieſe $ 265.

!

490 erwahlen fich felbft und haben einen eigenen PleichBfchultheißen und Geridt. Dem Bie ſahof zu Würzburg , ihrem Reichsvogt , hul: bigen fie alß ihrem Edhuk und Schirm : berrn , von des Reich8 wegen : fie geben auch demſelben jährlich auf Martini 200 Bulder Vogt- und Schußgeld , aud alle Bußen und

-2

Fredd famt dem Vogtſee, und tragen zu den Reichsſteuern ein gewiſſeß bei, legen aber die Steuern unter fich felbft an .

5. Die freien Reichsdörfer Sulz:

bach und Soden .

e liegen unmeit Frankfurt , zwiſchen SiDie bem heffen - Darmſtadtiſchen Antheil an der Herrſchaft Eppſtein , und dem chuimaynzia Sulzbach iſt ein ſchen Oberamt Königſtein . evangeliſche Pfarrdorf , und Soden ein Si lial. In dem lekten if eine Salzfiederei Ihre Schub- und und ein warmes Bad. Schirmherren ſind der Churfürſt zu Mann ; wegen der Grafſchaft Kónigſtein , und die Neidsftabt frantfurt. Man fann pon bens rela

491 felben die Schrift nachleſen , welche Friderich Harl von Moſer 1753 unter der Aufſchrift : Die Heichsfreiheit der Gerichte und Gemeia nen Sulzbach und Sopen ; gegen die neuer liche durmayngiſche und frankfurtiſche Boga tei - und ſchußherrliche Eingriffe erwieſen , und vertheidiget. Mannz fert den Pfarrer und wechſelsmeiſe mit Frankfurt den Oberfdule gen.

Ende des 22ten Bandes,