Der fränkische Kreis

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A. F.

Büſchings

große

Erdbeſchreibung.

Neunzehnter

Bandi

PRA GEN

KIHOVNA

SIE

Br û nn , gedruct bei Joſeph Georg Traßler , und im Verlage der Kompagnie.

1787

‫ܕ‬

‫; ܝܵܐ‬ ‫ܙ‬ ‫܀ ܀‪.‬ܝ‬

frånkiſche

Kreis.

om Frankenland

$.

überhaupt.

1.

om Frankenland hat Sebaſtian von How V. thenhan in der Mitte des rechBzehnis ten Jahrhunderts die erſte Charte gezeichnet, welche Münſter ſeiner Rosmographie einvers leibet hat. Auch Mercator , Blaeu ; Sons dius , die Janſſone und Waesberge , nebſt Mofes Pitt und Stephan Sward , und Quade, 1683 haben Charten ' von Franken geliefert. ſtelleten die Brüder Georg und Georg Kone rad Jung eine andere und große Charte ang Licht , welche foſchge in Nürnberg Tomohl im großen , alß gemeinen und ganz kleinen For: mat wieder auflegte. Hierauf gab auch Nif. Rita A 3

Rittershus eine Charte von Franken heraus, welche aber nicht beträchtlich iſt. S. 2. Das jevige Frankenland , welches gwiſchen Thüringen und Schwaben , faſt ir der Mitte des ganzen Deutſchlands , um

den

Mayn liegt , hat ehebeſſen größtentheils zu Thüringen , zum Theil auch zu Alemannien , zum Lande der Slaven oder Wenden , wela che zwiſchen

dem

Mann

und

der Rednitz

wohnten uns vielleicht auch zum Theil que Wahrſcheinlicherweiſe iſt Bayern gehöret.

es erſt zur Zeit farls des Großen von Thúa ringen abgeriſſen , und zu Oftfranken geſchla gen worden.

Nachmals iſt der Name Ofte

franken , Francia orientalis , in eingeſchránts ter Bedeutung von dieſem fande allein ges weder dieſe einges braucht worden : allein ſchränkte Benennung , noch der Name Frane tenland , Franconia , wird in zuverläßigen Urkunden ſchwerlich vor dem eilften Jahrhuns Alles dieſes ſowohl , als dert vorkommen . daß dieſes land

im

achten Jahrhundert vor

Karl Martel , Herzog in Auſtralien , unter demſelben , und unter ſeinen Söhnen , Starl= mann und Pipin , und im neunten Jahrhuna dert unter den karolingiſchen Königen , vou Grafen regieret worden fery , hat Johann Gottlieb Gonne in ſeiner Schrift, de Ducatu Franciæ orientalis ,

erwieſen .

Eben ders felbe

heraus,

welche faſt in m den

eils zu

unien , - mela

tednitz eil gilt

felbe hat auch angemerkt , daß Ditfranker nach der Stiftung des deutſchen Reichs nico mals Sergeſtalt einem Herzog untergeben wor. den fey) , wie Bayern , Schwaben , Thürina gen und Sachſen , ſondern daß ein großer Theil diefer landſchaft , vom Unfang des Deutſchen Reich an , den Königen unmittel Aus den Hers bar unterworfen geweſen ſey. gogen in Franken des zehnten Jahrhunderts, iſt Konrad I im Jahr 911 oder 912 zum

Thås chlas

Im eilften deutſchen König erwählt worden. Jahrhundert kam die deatſche Krone aber. malß auf die frånfiſchen Serzoge , und zwar zuerſt auf Tonrad II , welcher 1024 zum

ránia

Kønig erwählt wurde , und hiernáchſt auch Ihm folgte in gleichen Wurs Kaiſer ward.

1

ges

zinges Frans

den ſein Sohn Heinrich III , Enkel Sein rich IV , und Urenkel Heinrich V, welcher

siger

der lette Kaiſer aus dem herzoglichen frånfis fchen Haufe ' geweſen , und mit welchem Daſſele

als OOK untee

be 1125 ausgeſtorben iſt. Eben dieſer Kais ſer ertheilte das Herzogthum Franken ſeiner Schweſter Agnes , Gemahlin Friderichs von

Tarla

Hohenſtaufen , Herzog8 in Schwabin , Sohn Konrad III , welcher eine Grafſchaft im

yung VOD ana atu

Kodiergau hatte. Soloergeſtalt beſaß das Haus der Hohenſtaufen die Herzogthümer Franken und Schwaben zugleich . Sonrad III hat die berzoglichen Rechte auch in Würzburg aud N - 4

8

aufgeůbet , " in deiitſcher König geworden und hat das Herzogthum Franken auf ſeinen Eohn Friderich geerbet , welcher ſeinen Sit Als dieſer ohne Rins zu Rothenburg gehabt. der ſtarb i famn es an Kaiſers Friderich I welcher auch Herzog in Sohn Konrad , Endlich haben mit dem Schwaben wuroe. die Herzogthum Hauſe der Hohenſtauf en er Franken und Schwaben aufgehöret . $. 3. Bor Alters ſind in dem jeßigent ( gemeren , von welchen ich die vornehmſten Vom Nordgau hat ein ans anführen will. fehnlicher Theil dazu gehöret , welcher mies der fleinere Gauen und Grafſchaften in fich Es erftredte ſich derfelbe durch begriffen. die Bisthúmer Wichſtett und Bamberg , durch die markgräflich - brandenburgiſchen Fürſtens thúmer oberhalb und unterhalb des Gebirgs , durchs Gebiet der Reichsſtadt Nürnberg , und Der Rangau oder andere kleinere Gebiete. Natengau war an beiden Seiten der Red niß , und der an der rechten Seite des Fluſ fes belegene Theil , gehörte zum Nordgau. Das Volcfeld grenzte an den vorhergehens ben Sau , und lag zwiſchen dem Mann , der Aurach , ( welche bei Bamberg in die Redniß fåut, ) und Volfach . Es gehöret alſo ein Theil vom Bodyſtift Würzburg dazu . Von

Redniß

1

son dem anſehnlichen Srabfeld , und den

er

dahin gehörigen kleineren Gauen , iſt ein Theil im Hochſtift Würzburg , in der gefürſteten Grafſchaft Henneberg , und im Fürſtenthum Coburg , zu fuchen . Der Gau Waldſaffin , ( Waldſazi , Waleſaze, ) iſt zwiſchen Würz. burg und Wertheim geweſen . Der Moingau, welcher auch Moynachau , und auf andere

I in

Weiſe geſchrieben worden , hat ſich an der linken Seite des Mayns von Frankfurt biz

ent

an die Tauber , und folglich bis an die Grafſchaft Wertheim erſtredt. Im Dabur.

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gau oder Tubergau , hat unter andern Mer. gentheim gelegen . Der Mulachgau oder Mulecgau , und Dringau oder Drgau , find in der Grafidaft Hohenlohe zu ſuchen . Vom Kraichgau iſt auch ein Theil hieher zu rech

ch choy

nen , und vom fochergaui , am Flug Kocher , iſt in der Grafichaft Limburg ein Theil zu

8. 6

finden . In den mittlern Zeiten erſtredte ſich Dſtfranken bis an den Rhein , und bagriff

er

auch den Albegau , Angeriðgau , Einriche , Kunigeshundra , Lobdengau , foganacgau ,

-F 1.

Nitehe , Nitherfi , Sauen .

Rheingau ,

und

andere

§ . 4. Von den alten fandgerichten in Franken , find noch einige vorhanden , nam's lich das faiſerliche Pandgericht des Burggrafs

cr

En

et thum8 Nürnberg ,

u.

1

das faiſerliche Landgericht # 5 Hirfd

#

Hirſchberg im Bilthum Alichſtett, und das würzburgiſche Landgericht, von welchen uns ten an gehörigen Dertern mehrere

Nachricht

erfolgen wird. 9. 5. Ein auſehnlicher Theil von Oſtfrans ken der mittlern Zeit , welcher gegen Norden und Wefteu belegen iſt , gehöret jest zu ans dern Kreifen , und von dema jesigen Franz fenlande befiet die unmittelbare Reichsritters ſchaft in Franken einen beträchtlichen Theil , der übrige und größte Theil aber macht den frantiſchen Kreis aus , pon welchem hier die Rede iſt.

Bom

frånfiſchen

Kreife

in

ſonderheit.

$.

1.

en frånkiſchen Freis hat zuerſt Sanſoil, Da und nach ihm Jaillot, de Witt , Valf,

und Danferts , auf land charten abgebildet , welche aber denjenigen nicht gleich fommen , dic

/

bad

Die Joh. Bapt. Homann

uns

ans Licht geſtellet hat , welche im Atlas von Deutſchland Num . 65 , an ſich aber noch ei

licht

ans den ana

an= cere cil den die

auf zwei Blättern

ner großen Verbeferung benöthiget iſt. Mortier und Boubet , haben , dieſe homannia fche Charte nachgeſtochen. $ . 2. Ef grenzet dieſer Kreis bayeriſchen ,

fchwäbiſchen ,

an

den

chur - rheiniſchen ,

ober = rheiniſchen und ober - ráchfiſchen Kreis, und an Bóheim, Er iſt einer von den klein nern Treiſen ; denn ſeine Größe beträgt nur ungefähr 484 geographiſche Quadratmeilen. $. 3. Dię jeßigen Kreißſtánde , theilen ſich nach vier Bånken dergeſtalt ein , das zu der geiſtlichen Fürſtenbank gehören : die Bisthúmer Bamberg , Würzburg und Eichs ſtádt , und der deutſche Orden ; zu der welta lichen Fürſtenbank Brandenburg - Bayreuth ,

119 Brandenburg - Anſpach , Senneberg - Schleu fingen , Senneberg - Nómhild , Heuneberg Schmalkalden , Schwarzenberg , fówenſtein Wertheim , und Hohenlohe - Waldenburg ; zu der Grafen - und Herrenbank, Hohenlohe Neuenſtein , Cafiel , Wertheim , Nienec ,

ili,

Erbach, Limburg - Geildorf, Limburg . Specs feld , Seinsheim , Reigelsberg , Wieſentheid , Welzheim und Hauſen ; und zu der Reich See Badtebanf, Nürnberg, Rothenburg, Windos

et ! heim ,

pic

Schweinfurt

und Weifenburg.

Ich Woers

werdé aber dieſe Kreibftande nach der Oros nung

der Ablegung

ihrer Stimmen abhans

deln , jedoch mit Bamberg , welches zur Abs legung der Stimmen aufruft, den Unfang maden , ob et gleich ſeine eigene Stimme. zuletzt giebt. Die Ordnung der Stimmen ift : Würzburg , Brandenburg - Bayreuth , Eichſtadt , Brandenburg - Unſpach , der deuts ſche Orden , Henneberg - Schleuſingen , und hernach folgen die übrigen eben po , wie ſic vorhin nach den Bånken gelegt worden ſind . Fürs 9. 4 . Die freisausſchreibenden ften ſind der Biſchof zu Bamberg , und die Markgrafen zu Brandenburg - Bayreuth und Anſpach. lettere wechſelten ehederſen , vers möge der 1712 und 1719 getroffenen , und vom Kaiſer beſtåtigten Vergleiche , in dem Mitfreis ausſchreibamt alle drei Jahr um. Das Kreiß - Directorium eignet ſich Bama berg allein zu , und zur Zeit , da der bis ſchoftiche Siß erledigt iſt , mil tas Dom. fapitel das Direttorialamt verwalten . Die Markgrafen zu Brandenburg beſtreiten bei : des ;

und . obgleich 1559

zwiſchen dem

Bi

fchof Georg zu Bamberg und Markgrafen Georg Friderich zu Brandenburg verglichen worden : ,, daß auf den Kreistagen in Be mrathſchlagung aller und jeder Kreisſachen , ,,die Propoſizion , Diretzion , Umfrag, Kon ,,flue

Dros

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13 Begreifung der Abſchiede ,, flufion , und ,, Kanzlei , den Biſchöfen zu Bamberg allein zuſtehen , zugehören und gebühren ſolle ;#4 ſo wird, doch an Seiten der Markgrafen ben hauptet , daß dieſe Worte nur von der die rectione durantibus horis confeflus hans delten , daran fich Bamberg begnügen laſſen fónne ; gerekt aber , es wäre ein inehreres Darin enthalten , ſo ſen der Vertrag burch den weſtphaliſchen Friedensſchluß aufgehoben worden. Die Kreistage werden ſeit langer Zeit ordentlicherweiſe zu . Nårnberg gehala ten .

Die Kreiskanzlei und das Reichsarchiv

find zu Bamberg. S. 5. Es wird dieſer Kreiß in Anſehung Frankreichs mit zu den bordern und vorlie: genden Reichsfreiſen gerechnet. 1682 hat er mit den oberrheiniſchen Kreißſtanden dieſe feit8 Rheins und den wefterwaldiſchen Stans 1683 und 1684 mit den bayeriſchen und fchwabiſchen , 1691, 92 und 1700 mit den ſchwäbiſchen , 1097 mit den übrigen

den

vorliegenden Kreifen , unb 1702 mit den oſtreidsiſchen chur - und ober - rheiniſchen , und fen .

ſchm abiſchen Streiſen, Bündniſſe geſchlofa Als 1682 die Kriegsverfaſſung des

en

ses

11 :

us

zu Friedenszeiten einfach auf ganzen Reich 40000 Mann geſeßt wurde , famen auf den fråntiſchen x'reis 980 zu Pferde, und 1902

T

zu Fuß ;

und

bei

der Einthellung

der zu

der Reich operazionskaſſe 1707 bewilligten 308000 Fl. wurden dieſem Streiſe 22696 Fl. Das Kreisobriſtenamt iſt 47 Str. gugetheilet. Vom vierzehna im Gange , und wird beſeit. ten Jahrhundert an bis jeßt , iſt es beinahe ununterbrochen bei dem durchlauchtigſten Hauſe Brandenburg , und von 1603 bis 1764 bei ſtändig bei dem hochfürſtlichen bayreuthiſchen Hauſe, geblieben , im lettgedachten Jahr aber an das hochfürſtliche onolzbachiſche Haus ges . Hirſchen8 kurze Beleuchtung des langet. Urſprungs und der Beſchaffenheit des Streifa und des frånfiſchen obriſtenamts insgemein Unſpach 1766. inſonderheit. §. 6. In Unſehung der Religion , gehört

dieſer Kreis unter die vermiſchten . Zum Neichskammergericht präſentirt er einen fathos liſchen und einen evangeliſchen Afeſſor." Jem nes Abſterben wird von dem Kammergericht an das fatholiſche , und dieſes ' Tod an das evangeliſche Kreiðausſchreibamt berichtet. Dies FeB thut ihn den Direktoren der gråflichert und reichsſtädtiſchen Bank kund , und ſchläge zugleich eine oder zwei Perſonen vor. Die Stånde berathſchlagen ſich darüber , und neha men entweder die vorgeſchlagenen Perſonert ſchlechthin an ; oder fågen ihnen noch eine andere bei ,

und

eröffnen ſolches durch die

15

Det zi

Direktoren - beiber Bånke dem fårſflich - evana

ligten 96 Fl. amé ift rzehns

geliſchen Kreisausſchreibamt; morauf endlich nach wechſelsweiſe gepflogener Unterhandlung, von Seiten des bochfürſtlich - evangeliſchen Directorii

einahe hauſe

zion8 - und Antwortsſchreiben an das Kam mergericht verfaffet , und den Direktoren der

4 bei

gráflichen und reichsſtädtiſchen Banfe zur Un terſchrift und Siegelung zugeſendet wird. Bierauf wird das Präſentazionsſchreiben enta

ifchent r aber

5 get DOS reisa

ein

gemeinſchaftliches

Präſentaa

weder geradesweges von dem reichsſtädtiſchen

Eicheni

Directorio , welches daſſelbe zuleßt " untera Schreibt, an das fammergericht gerandt , over. an den den freisausſchreibenden Fürſten zur

t ehör Zum athas

Uiberſendung zurück geſchickt. Benn fich die brei Banfe der frånkiſchen meldlichen Stånba wegen der Präſentazion nicht vergleichen köna nen , präſentirt zuweilen jede Bant attein

ges erica das Dies

einige Kandidaten , aus welchen mergericht einen erwähfet.

Tichert tylåge Dic neba onent

Nürnberg ,

eine die

das Kama

5. 7. In dieſem Preiſe fino pier aupts ftádte , nåmlich Schwabach , Würzburg , und Wertheim .

16

Das

Hochſtift

$.

Bamberg .

1.

oh. Bapt. Homann bat von dieſem Socha Tosſtift eine land charte herausgegeben , mela che noch ſehr mangelhaft , fonſt aber im Um las von Deutſchland die 66ſte iſt.

$. 2 .. Es grenzt gegen Norden an das : Fürſtenthum Coburg und an das Vogtlands : gegen Dſten an das Fürſtenthum Culmbach w und ans, nirnbergiſche Gebiet ; gegen Süden : auch. ang nürnbergiſche Gebiet, ang Fürſtena thum Dnolzbach ; und ans . Fürſtenthum : Schwarzenberg ; gegen Weſten ans Hochſtift Würzburg. “ Seine größte Ausdehnung in die Långe , beträgt ungefähr 15 , und die grófte in die Breite über 10 Meilen. $. 3. Der Boden trågt allerlei Getreide , Gerváchre und Baumfrüchte im Hiberfluß, auch Wein , dahin inſonderheit der Altena burger , Beringsfelder und Zeiler Landwein gebórct , Safrau und überaus vieles und gue

17 tes Süßholz ,

g.

welches

infonderheit bei der

Hauptſtadt Bamberg ſehr háufig wachſt, mos ſelbſt auch ſo viele Porbeer - Feigen - Zitro : nen - und Pomeranzenbáume find , daß ei nige dieſe Gegend das kleine Italien in Deutſchland nennen . Die Niehzucht iſt wichs tig . E $ find auch gute Holzungen und eis nige Eiſenhảmmer vorhanden . Der Mann , melcher aus dem Fürſtenthum oberhalb Ees birgs fommt , durchſtrømt den nordlichen

och sele

as 105 yen ena

Theil dieſes Landes , nimmt die Flüſſe Roa tach ; Illi und vornåmlich die Medniß , Radantia , auf , welche teßte aus dem Kür ſtenthum unterhalb Gebirgs tómmt , untera halk Forchheim ben kleinen Fluß Wiſent , und nachmals die noch fleinern Flüffe ufchi ( oor Alters Uſcha und Cibgar ) Reichs und Nauhe - Eberady, und Urach empfängt. $. 4 : Das Fúrſtenthum Bamberg ents hålt achtzehn Städte und funfzehn Markts Das Flecken . Fandſtåndt giebt es nicht:

cift ganze land

iſt der römiſchfatholiſchen Lehre

Únd gottesdienſtlichen Uibung eifrig zugethan.

bic $. Si Dieſel Land hat vor Alters große tentheilß den mächtigen Grafen von Babena

na in

U

berg zugehört. Graf Heinrid hinterließ groei Söhne , Meinhard unb Albrecht , melche den Biſchof Rudolph zu Würzburg im Jahr 902 mit Krieg.-überzogen , aber Bård Erdbeſchr. 19. B.

geſehlagen murs dena

18 den . Graf Meinharb wurde in der unglücke lichen Schlacht vom Grafen Konrad , R. Lud Sein wigs III Brudersſohn , erſtochen . Bruder Ulbrecht wolte ſeinen Tod råchen , perfolgte gedachten Grafen Konrad , und f . Ludwig III ließ entleibte ihn wieder. Grafen Albrecht çinladen , vor dem Reichs tage zu Trebur zur Verantwortung zu er : ſcheinen , und als er ſich nicht felete , bela gerte er ihn in ſeinem feſten Schloß Uiteris burg , worauf er fich entweder freiwillig an den König ergab , oder verleiten ließ , zu demſelben ing lager zu kommen , in wel als ein Aufrührer , enthauptet chem er Weil er nun der lente feines Haus wurde. fes war , fiel die Grafſchaft Babenberg im X. Otto III Jahr 908 dem Reich heim . ſchenkte ſic ſeiner Schweſter

Sohn Heinrich,

Herzog in Bayern , welcher nach ihm zum Dieſer beſchloß , die König errpåhlt wurde. Grafſchaft Babenberg in ein Bisthum zu verwandeln , welches auch 1006 geſchah. Der König und feine Gemahlin Kunigunda bereicherten diefes neue Bilthum anſehnlich , und des Königs Kanzler Eberhard , welcher 1007 zum erſten Biſchof gemacht wurde , nicht nur dom Pabft Benedict VIII war beſtätigt , ſondern auch von aller erzbiſchöflic Gleiche und shen Gerichtsbarkeit befreiet.

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hielt

in

Nayendorf vom Pabſt Klemens II. 9. 6. Ein Biſchof zu Bamberg ſteht alſo unmittelbar unter dem påbftlichen Stuhl , und mag in ſeinem Bisthum ſchof ſchalten und walten.

3

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truchſeß , den

Churfürſten

zu Sachfen zum

Dbermarſchall , und den Churfürſten zu Brans Oberfammerer des Hochſtifts denburg zum berordnet , welche Aemter fie von einem jes

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wie ein Erzbis Er empfange

vom Pabſt gegen gute Bezahlung das Pala lium . König Heinrich , der Stifter des Bis thumb , hat den König in Böheim zum Ober ſchenken , den Churfürſten zu Pfalz zum Ober

-

im III

mehrere Freiheiten und Vorzüge ers auch der zweite Biſchof Suidger von

1 den regierenden Fürſten und Biſchof zu fehn empfangen . Dieſe Churfürſten belehnen wie: der vier alte Geſchlechter der Ritterſchaft in Das Franken mit den vier Unteramtern .

Die

Unterſchenkenamt,

zu ah . nda

das Untertruchlebamt , die von Bibra ; das nacha Untermarſchallamt , die von

chi wher

III Air und

200h

haben

die

von Uuffes ;

dem die von Ebnet 1728 ausgeſtorben find ; und das Unterfámmereramt, die von Ros thenhan . $. 7 . Das Wappen des Bigthums ift ein ſchwarzer Lome im goldenen Felde , über melchen ein filberner rechter Schrägbalten durch den ganzen Schild läuft. Der Fürst BE und

20 und Bifchof zu Bamberg hat auf dem

Weichs

tage im Reichsfürſtenrath auf der geiſtlichen Bant die vierte Stelle. Er iſt mitfreišaus : ſdreibender Fürſt und Direttor des frånfis fchen Streiſeb , fordert die Stande deſſelben zur Ablegung ihrer Stimmen auf , und giebt die ſeinige zulent. Der leich matrikular anſchlag des Bisthums , welcher chedeflen 1038 FI. betrug , iſt 1685 auf 454 Fl. ge

fetzt werden , und beträgt jeħt nur 437 Fl. zu einem stammerziel giebt es 574 Rthlr. 781 Kr . $ 8. Das hochwürdige Domkapitel bes fteht auß 20 Doinfapitularen und 14 Domis cellaren . Der Landesfúrſt holet Deſſelben Einwilligung zu wichtigen Angelegenheiten ein. 9. 9. Das biſchó fliche Vikariat richtet die Geiſtlichkeit und ihre Streitigkeiten . Un daſſelbe gehen die Appellazionen von dem geiſtlichen Untergericht , oder Konfiftorio melches in Ehefachen richtet ; oon dim

Vifa

riat

Das

aber wird

nach Mom

appellire.

fürſtliche ordentliche Kofditaſterium oder die Negierung , beſteht aus einem Präſidenten , Kanzler , und einigen zwanzig Hofrathen. Unter derſelben ſtehen die. Nebengerichte zů St. Stephan , St. Gangolph und St. Jatob ; daß landgericht zu Bamberg , das Pupilen gericht, daß Polizeigericht , das Cent = oder peina

21

n

peinliche Gericht , und das Unterſchultheißen : amt , oder Vijedomamt ; Ochir die Frema den und Hinterſaffen gehören , 11. l. w.

1

S. 10. Die Obereinnahme ,

E

7

1,

Ir.

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fúrſtliche

Hoflaminer

und

haben die landesfürftlichen Jede hat ihren eiges Eintö rfte zu beſorgen . nen Präſidenten , und lette ſtellet auch den Hoffriegesrath vor , welcher den Kriegsſicas zu beſorgen hat. S, 11. Das Fürſtenthum enthalt 1. Bambery , vor Alters Babenberg, die Haupt- und Reſidenz - Stabt, welche an und auf Fügeln bei der Nebnitz liegt.

tet

fie anfänglich Papenberg , Das iſt , Pfaffen : berg , oder , weil ſie ſchon da gemeſen und den Damen geführet hat , che das Bisthuin und ein Alofter in derſelben geſtiftet worden ,

Un

pielmehr Bavenberg , das iſt , auf dem Ber:

tas

ge , geheißen habe ? laſſe ich dahin geſtellet feyn. Die eigentliche in den meiſten Gegen . ben mit Mauern und Graben umgebene Stadt,

in.

Cas die

iſt nicht groß ; fic hat aber eine weitläuftige Þorſtadt , und iſt überhaupt wohl gebauet, Die Retnit zerſchneidet die und volfreid .

Jen .

Stadt an zwei Orten , woraus drei Theile derfelben entftanden find. In dem oberr

Ob ; cena def cilts

Sheil , welcher an und auf einem Berge liegt, ift die fürſtliche Berbenz Petersburg , melche D. lotharius Franziſkuð 1702 neu und weit B 3 lauf

läuftig erbauet hat, die große Domkirche zu St. Georg , in welcher des Stifter8 des Bisa thums R. Seinrich 8 II und ſeiner Gemahlin Kunigunda Grabmal , und ein anſehnlicher Schall am Heiligthümern und Koſtbarkeiten zu finden iſt ;

die Stiftskirche

zu St. Ste

phan und St. Jakob , die anſehnliche , ſchone und reiche Benediktinerabtei auf dem Mönchs . berge , und Theodor .

das Nonnenkloſter des heiligen In dem mittlern Sheil der

Stadt , welcher mit dem obern Theil durch eine hohe ſteinerne Brüde zuſaminenhångt , ſind viele ſchöne Häuſer , das alte biſchöflich: Sdloß Genersworth mit einer febenmürdi: gen Drang'rie ,

eine

ſchöne Kirche ,

moelche

ehemals ben Jeſuiten gehörte , die der hieſia gen Univerſität vorſtunden , welche Academia Ottonina , vom B. Melchior Otto geſtiftet, und am iften Sept. 1643

eingeweihet mors

den ; die Pfarrkirche St. Martins , die Mas rienfirche, drei Mönchen - und drei Nonnens fldſter , unb ein Hoſpital , zu finden . Eine lange und breite Brüde führet aus dem mitts lern Sheil der Stadt in die Vorſtadt Creus erſtadt , in welcher das alte Stift zu St. Gangolph , und das Dominikaner Nonnen : floſter zum heiligen Srab zu bemerken . Die erſte Erbauung der Stadt wird ins Jahr 804 gefest. In derfelben ſind 984 , 1124 , 1134 , 1138 ,

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541 38 ,

1138 , 1158 , Reichstage , unb 1644 , 45 , 73 , frånfiſche Kreistage gehalten worden. 1758 wurde fie von preußiſchen Kriegsvölkern eingenommen , und nebſt dem Bisthum zur Erlegung einer ſtarken Sontribuzion genothis K. Karl der Große hat in dieſe Ges get. gend Slaben geführet. Die alte Burg , liegt etwa eine halbe Stunde von der Stadt aaf einem hohen Berge , und iſt größtentheils verwüſtet. Bei dem Dorf Seehof , welches unges

fåhr eine Stunde von der Stadt liegt , iſt die fürſtliche ſehenswürdige Sommerwohnung Marquardsburg , welche von ihrem Erbauer Marquard Sebaſtian Schenk von Staufen's berg

benannt morden , und einen ſehr ſcho nen Garten hat , der dem Biſchof Udolph Friderich das meiſte zu verdanken hat. 2. Das Stammeramt , welches aus vier Theilen beſteht.

Dieſe find

1 ) Hauſtatt , in welchem ( 1 ) Fauftatt, ein Marktfleden am Mann, in welchem ſich hieſelbſt der Leutenbach und die Eder ergießen . Er iſt ehebeffen großer geideſen. 8. Karl der Große hat Slaven sicher bringen laſſen. ( 2 ) Die Dórfer Gundelsheim , Mem . melbdorf, Oberhait , Raßdorf , Viereth .

2 ) Güße

24

2 ) Güßbach , in welchem Eusbach , Ebing , Ebené feld , Ober - und Unter - Dberndorf , Bud Shuth . 3 ) Strullensdorf,

in

die Derter Þerſchdorf, Bapfendorf,

welchem

Strul:

lensdorf , Frensdorf, Fohra , Hirſchaid Dberngreuth , Unterngreuth. 4) Seiffeld , in welchem Geißfeld , lina Disorfißendorf , Lohndorf , Melkendorf , Schama f , Meuffa , Podeln dorf , Melsdorf

-3 . Das Umt Edotihelin , in welchem

1 ) Edolsheim , Marftflecken.

oder Eggolsheim ,

ein

2) Senftenberg , ein zerſtörtes Schloß. 3 ) Adelsdorf , ein Eiſenhammer. 4. 098 Amt Reiffenberg , in welcheon Heiffenberg , ein Schlos . Das Schultheißenamt Forchheim , in welchem

1 ) Forchheim ,

oder

Vorchheimn , eine

Heine befeſtigte Stadt , am Fluß Wifent , welcher hier in die Redniß. fåült. Es iſt hier Db ein Stift und ein Franziſtanerkloſter. Pontius Pilatus hießlbſt , oder zu Forchbeiin im Speyergau , heutiges Tags Fors , ober pielmehr an keinem von beiden Dertern , gea boren fey ? find nicht ſo erheblich: Fragen, als diejenige , an welchen von dieſen beiden Dera

25

orf , orf,

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hem

Dertern der Königshof Forchheim zu ſuchen ren , woſelbſt im neunten und zehnten Jahr : hundert unterſchiedene Reichstage gehalten , und fönigliche Urkunden ausgefertiget mor Prof, Reinhard fucht ihn an dieſem den , Drt , und lehrt , daß K. Heinrich II denſela ben 1002 dem Stift Haug bei Würzburg ges ſchenkt habe : bag. 1017 Bamberg denſelben tauſchweiſe für Königshofen bekommen , Kafer . Heinrich 11t ihn 1040 mieber unmittelbar an das Reich gebradt , und K. Heinrich IV ihn 1062 von neuem dem Bisthum Bamberg verliehen habe , bei welchem er von dieſer Zeit an verblieben. ft. Karl der Große hat Slaven hieher geführt. Die Feſtung iſt 1552 von des Markgrafen Albrecht zu Brandeza burg Kriegsvolt , und 1632 von den Schmes den eingenommen worden ." 2 ) Einige vierzig Dörfer. 6. Das Umt Marlofſtein ,

eine

ifenta hier

beim oder

Ige Agen cider

in velchem

Marlofſtein , fein Schloß , welches Graf Gottfried von Hohenlohe , genannt Brunec dem Bisthum 1340 geſchenkt hat. 7. Das Amt Schelmberg , oder Meuns firchen , in welchem 1 ) Neunfirchen , ein Rarft. 2 ) Schelmberg - und viele andere Derter , in 8. Die Verwalterei Neunkirchen ,

-pem vorher genannten Marktflecken , 5

iſt aus dem

sem

ehemaligen

Auguſtinerkloſter ,

welches

daſclbft gemeſen , entſtanden. 9. Das Aint Neubed , oder Eberman ſtadt , in welchen 1 ) Ebermanſtadt ,

eine fleine Stadt , am Fluß Wiſent , welche theils 1347 nach Ubfterben der Grafen von Schlüſſelberg , theils durch Tauſch vom Hochſtift Würzburg an Bamberg gekommen iſt. 2) Neuded , ein Bergſchloß, und Stamm

haus der Herren von Neuded , iſt 1150 von ben Grafen Poppo und Berthold zu Hennes . berg dem Hochſtift, und von dieſem den Gras fen von Schlüſſelberg gegeben worden , nach Abgang derſelben aber 1347 wieder an das Hochſtift gekommen . 10. Das Umt Wolfsberg , in welchein Wolfsberg , ein Schloß , welches Stais ſer Heinrich II im Jahr 1006 ans Bisthum geſchenkt hat. 11. Das Amt Warberg , in welchem Warberg , ein Schloß. 12. Das Amt Gofmeinſtein , in welchem Goeweinſtein , im gemeinen leben G8B manſtein , ein Schloß zwiſchen hosen Felſen und Bergen , welches das Bidthum 1160 Es iſt hies vom R. Friderich erhalten hat. ſelbſt auf der heil. Dreifaltigkeit Wallfahrt ein Kapuzinerflofter. 13. Die

13. Die Pflege Bottenſtein , in welcher Bottenſtein , eine kleine Stadt ain Fius chen Putlach , zwiſchen hohen Felſza , melche 1122 vom Bisthum Würzburg eingesſchert 1591 murden die dafigen wangeo worben . liſchen Einwohner vertrieben.

ņe rg

14. Das Amt leyenfels , in welchem Legenfels , ein Schloß. 15. Das Amt Weiſchenfeld , in welchein Weiſchenfeld , ein Städtchen an der

m

pon -nes ras

Wiſent, welches 1347 nach Abſterben der Grafen von Schlüſſelberg ang Hochſtift ges fommen iſt.

nach bas

chem Kaia

thum

em

chem Got : Felſen 1160 hies

fahrt

1

16. Die Pflege Veldenſtein , in welcher Veldenſtein , ein Schlos.

2 ) Neuhaus , ein Marktfleden . Schrott und Rodenbruct håmmer. 3)

Eiſen

17. Das Amt Houfeld , in welchem 1 ) Hollfeld ,' ein Städtchen , am Flus Wiſent. Es iſt 1430 und 1523 Durchs Feuer verrüſtet worden . 2 ) Sapendorf , Schönfeld , und andere Dörfer. 18. Die Pflege Giech , oder Schelling , in welcher

der

1 ) Giech , ein Schloß , das Stammhaug Herren und nachmaligen Grafen von Giedy,

1

Siech , welche $ 1112 oder 48 durch Ver . gleich an das Hochſtift gekommen iſt. 2 ) Schehlitz , eine kleine Stadt mit einem Schloß , welche $ 1385 vom Grafen Johann von Truhendingen verkauft morben .

an das Hochſtift

19. Da3 Uint Urnſtein , in welchein Arnfizin , ein Schlos , welches 1385

von den Grafen worden .

von Truhendingen ertsuit

20. Das Ame Niften , oder Weißmann , in welchem 1 ) Weißmann , eine Heine Stadt , die 1248 an das Bisthum gekommen iſt. 2 ) Niften , ein 1525 von den Bauern verwüſtetes Bergſchloß. 3 ) Bernreut i Neundorf , Dörfer,

und

andere

21. Das Amt Burgkunſtadt, in welchem 1 ) Burgkunſtadt, ein Stadtchen am weiſ fen ayn . 2) Ultkunſtadt, ein Dorf mit einer Kirche.

>

22: Das Umt Kupferberg, in welchem 1 ) Kupferberg , eine Stadt und Schloß, woſelbſt eine Komthurei des deutſchen Or: denß iſt. Der Ort iſt 1380 and Bitth : gekommen . 2 ) Stadts Steinach , eine kleine Stadt mit einem

Schloß , welche

1159 vom

Gra : fen

10

fen Poppe zu Henneberg an : Hodifife ge ſchenkt worden .

it

3 ) Enchenreuch , ein Marktflecten. 4 ) Dóbra , ein Bergſchloß. . 23. Das Amt fudwig Schorgaft, in mek chem

en

FC

5

it

Ludwig - Schorgaſt , ein Marktfleđen. 24. Das Umt Markt-Schorgaſt , in wellen chem Marft:Schorgaſt, ein Marktflecken . 25. Das

Umt feugait , in welchem

-

on ,

die

ern

Deré

her geil

mche. chem

Peugaft , ein Marktflecken , welder 1585 langheim erkaufe oom Ubt Seinrich zu worden . 26. Das Ümt Deuſchnity , in welchem 1 ) Teuſchnit , ein Stadtchen und Schlof. 2 ) Northalben auch : Mordhelm eini Marktfleden . 3 ) Haßlach , und andere Dorfer. : 27 Die Hauptmannſchaft Cronach - in welcher 1 ) Cronach , oder Cranach, in alten

10 %,

Zeiten Trana , eine Wohlbefeſtigte Stadt , am Flúechen Cranach welches biefelbfi in die Rotac faut. Neben derſelben liegt die Bergfeftung Hoſenberg. 1122 bat Ulrich

tact

Don Marchen dieſe @tadt an das Bithum geſchenft. " 1632, 33 und 34 iſt ſie vergeba lich belagert worden. Es wird hier jahre lich

Ora fen

30 lich das ſogenannte Triebelgericht (judicium mellicidorum , gehalten . 2 )Waldenfels oder Wallenfeld, ein Markts fleden , und Stammort der ehemaligen Ber ren von Waldenfel8. 3 ) Inter - Xodach , am Fluß Rodach , und andere Derter . 28. Daß Amt fürtemberg , in welchem 1 ) Fürtemberg , cin verfallenes Schloß . 2) Fürth , ein Dorf. 29. Das Ame lichtenfels ,

in welchem

1 ) Lichtenfels , cine Stadt am Main , auf welchem ſie nach Frankfurt einen ſtarkent Holzhandel treibt . Sie iſt 1141 ans Biss thum gekommen . 2 ) Zeulen , ein Marftflecken an der Rotach . Banz , Bantum , eine

Benediktiner

abtei , welche in Unſehung der geiſtlichen Gerichtsbarkeit unter dem Dißthum Würz burg * ſteht. Sie iſt aus einem gråflichen Schloß entſtanden , weldes

1071 zu einem

Kloſter gewidmet worden. Durch einen 1738 geſchloſſenen Mezeß , hat es die bambergiſche Landeshoheit erfannt. 4) langheim , eine Mannsabtei Zifter: gienferordens , in welcher die lebten Her goge von Merant , Dtto I and Otto II , Wa : ter und Sohn , begraben liegen.

Sie

hat

megen ihrer im Fürſtenthum Culmbach liegen den

2

31

um

den Güter , 1730 mit Brandenburg - Culm bach einen Vergleich geſchloſſen , und 1741 in einem beſondern Reczeß die bambergiſche Randeshoheit erfannt.

Ber:

ind

5 ) Vierzehn -Heiligen , ein Wallfahrtsort. 30. Das Umt Schönbrunn in welchein Schönbrunn , ein Sdloß am Mayn .

31. Das Umt Doringſtadt, in welchem

m

06 .

en

yn y rken Biss

I ) Doringſtadt , Marttfleden .

oder Düringſtadt,

ein

2) Mittelau , Neundorf , Speierbergi und andere Dörfer. 32. Staffelſtein , ein Städtchen , am Flufa chen Lauter , welches nicht weit dabon in Den Mayn fåüt , gehört dem Domkapitel.

tach . ciner : Lichen

3úrz ichent inem

738 giſche

33. Das Umt Baunach fenberg , in welchem

ehedefſen Stua

1 ) Baunach , ein Marktfleden , an ei nem gleichnamigen Flüßchen , welches nicht weit von hier in den Mann fließt. Er iſt 1385 dom Grafen Johann zu Truhendina gen an das Hochſtift verkauft worden . 2 ) Stufenberg , ein Schloß , von wel shem das Amt ebedeſſen benannt worden iſt.

Hers

3 ) Nattelsdorf , und andere Dörfer. 34. Das Amt Zeil , ehedefſen Schmachtena + berg , in welchem

hat g e en

1 ) Beil , ein Städtchen am Mann ; melches 1071 an das Bidthum gefommen iſt. 2. Schinachs

iffer :

den

32

2 ) Schinachtenberg ein Bergſchloß , ober: balb Zeil :

35. Das Umt Ebersberg , in welchem Ebersberg , ein Bergſdyloß , welches voit 118 Bisthuis gebracht worden . 36. them

Daß

*mt

Burg-Ebrachi, in

wel .

Burg- Ébrach i Marftfeden , am ein Flatchen Mittel- Eberach , welches fich nicht weit von hier in die RauheEbrach ergießt. Er iſt 1390 Durch Tauſch vom Bisthum Würzs burg an Bamberg gekommen. 37. Das Amt Wachenroth , in welchem 1 ) Wachenroth , ein Marktfleden ', wels chen Kaiſer Heinrich II im Jahr 1006 dem Bisthum , und dieſes 1214. Monchsberg geſchenkt hat.

dem

Kloſter

2) Klein -Machenroth , und andere Dörfer. 38. Die Verwalterei Schlüſſelau , ju welcher gehört

adeliches

Schlüſſelau , ein 1525 verwüſtetes Nonnenkloſter Biſterzienſerordens

weldes Eberhard Graf 1260 geſtiftet hat:

von

Schlüſſelberg

2 ) Wingersborf, Fortſchwind, Jungen hofen , Ezelskirchen , und andere Dórfer. 39. Das Centgericht Bechhofen ; worés . innen 1 Bechhofen , ein Flecken . 40. Das

T:



els

40. Daß *me Aschfact, ta meidiem 1 ) Höchſtatt , eine Stadt an der Uiſch , welche 1006 vom Kaiſer Heinrich II dem Hochſtift geſchenkt worden iſt. 1632 wurde ſie verbrannt. 2 ) Konnerſtadt , ein Dorf, daran Párna berg Untheil hat. 41. Das Amt Ober-Hochſtatt , in welchem

Em ht ist

1)

Ober- Hódſtatt ,

ein

Dorf

an

den

2) Nandorf , ein Dorf.

arz .

cin oels

bim ſter

fet. ju

ste8

ns ! berg

gent

t. wóré .

42. Das Amt Herzogenaurach , in chem

wele

1 ) Herzogenaurach , ein Stadtchen.am Fluß Aurach , úber welches S. Heinrich II dem Hochſtift 1006 die weltliche Obrigkeit verliehen hat. 2) Beutelborf. 43. Das Amt Ober-Scheinfeld ,

iſt dom

Fürſtenthum Schwarzenberg umgeben , und enthalt Ober -Scheinfeld . einen Marktflecken ,

und andere Derter. 44 , Die Pflege Vilseck , liegt in obern Pfalz, und entált pornámlich Viided ,

ein Stadtchen und

der

Schloß an

der Viis , welches 1634 und 41 von feinds lichen Kriegsvölkern verwüſtet , aber wieder bergeſtellet worden .

C Barch . Erdbeſchr. 19. B. Das

Uns

Anmerkungen .

( 1 ) Der Domprobſtei gehöret ein Ane theil am Hofma: ft Fürth , movon bei dem Fürſtenthuin Onolzbach ein mehreres zu las genſ:yn wird . 2 ) Die Benedikt ner Manngs abteien Weiſſennone , oder Weiſſenot , Weiſs ſenail, Alba Augia Nariſcorum , in der Nach tarſchaft der Stadt Oráfenberg, und Michelield , nicht weit von Uurbach, melche zum bambergi ſchen Kirchſprengel gehören , find oben ſchon angeführet worden . 3 ) Die ehemaligen bis Ich dAlich - bamburgiſchen Reinter , Derter und Gúter im Herzogthum Kärnthen , find 1759 an das

Saus. Defiieich derfauft worden.

Das Hochſtift Würzburg .

51 .

an hat vom

Bisthum

Mürzburg

eine

M Panocha t ?, welche I. $. S. ( daß iſt, Eenfrid, ) gezeichnet , $. I. Schollenbach in Kupfer geſtochen , und Johann Hofmann zu Olúrna

35

18

in 35

Mürnberg a gebrudt hat , nach deren Gode Joh. Bapt. Homann die platte bekommen , und dieſe Charte mit einigen Verbeſſerungen ferner ausgegeben , endlich aber unter finem Namen emas boutommener and licht ges ſtellet hat.

rs : 13

Die lebte Charts ift

von Deutſchland die 67ſte. $. 2. Das Fürſtenthum

Dften ans Bisthuin

gi

bis nd

59

im

grenzt

Bamberg ,

Atlas

gegert

Fürſtenthum

Schwarzenberg , Grafſchaft Caſtell , limbur Fårſtenthum giſche Herrſchaft Speckfeld Dnolzbach , und Herrſchaft Rothenburg ; : 96 gen Süden an die Grafſchaft Sohenlohe ; gegen Weſten an des deutſchen Drdens Meia fterthum Mergentheim , Grafſchaft Wertheim , Erziiift Mannz , Grafſchaft Rienect , und Etift Fulda ; gegen Norden an die gefürſtes te Grafic eft Senneberg , wid an das Furs ftenthum Coburg. Seine größte Uusdehnung in die lenge beträgt ungefåler 21 , und die größte Ausdehnung in die Vreit ? 16 Meilen . . 3. Es iſt an Getreide , Weide , mans derlei Früchten und Gewädſen , u.10 an 27cin frud,tar ; ja , es wachſen in demſela

citte in

ju 2 orns

ben die beſten Frankenweine , dornámlich bei Mürzburg und Klingenberg. Bu kiſingen und Boilet find (Seſundbrunnen und Båder, Der Mann ,

welcher aus dem

Fürſtenthum . Bama

38 Bamberg fornmt , durchftrómt einen großen Sheil des Landc , nimmt auch hiefelbſt die frånkiſche Saale auf , welche in dieſen Fürs ſtenthum an der hennebergiſchen Grenz ents ſpringt , und tritt in die Grafſchaft Werta heim . Die Tauber und Jaft fließen durch die füdliche Gegend des Landes. 9. 4. Man findet in dieſem Fürſtenthum drei und breißig Stadte , und ungeidhr eilf Marktflecken. . Randſtande giebt es nicht. 5. 5. Die herrſchende gottesdienſtliche lehre und Uibung , iſt die römiſchkathol:ſche; es find aber auch 25 evangeliſchlutheriſche Pfarren, und unterſchiedene reformirte Gemeinen , im mürzburgiſchen Kirchſprengel und Gebiet , welche von Zeit zu Zeit bei demn Reichstage Klagen über Unrecht und Unter drůdung an: bringen. Im redoszehnten Jahrhundert mar dieſes Bilthum vol con evangeliſchen Eins toobnern .

Zum

biſchöflid : múszburgiſchen * *

Kirciſprengel gehören 16 fanddechaneien melche ſind zu Prnſt : in von 19 Pfarren zu Buchheim ; ( iim Erzſtift Mann ) don 17 Pfarren , Bühl : rthan don g Pfarren , Deta telbach don 27 Pfarren , Ebern von 17 Pfare ren , Iphofen von 13 Pfarren , Gerolzhos fen von 27 Pfarren , Karlſtadt , wofelbſt

1

zwei find , nämlich eine für den obern , und eine für den untera Diſtrikt , zuſammen von 32

37 92 Pfarren , frautheim ( im Erjſtift Mannz. ) pon 12 Pfarren , Mellerichſtadt von 30 Pfars

to

im

ELE

ren , Mergentheim , (qum Hoch -und Deutſch meiſterthum gehörig, ) von 23 Pfarren , Moks bach , ( in der Pfalz,) von 9 Pfarren , Müns Nedar : Ulm nerftadt von 34 Pfarren , ( im 'Meiſterthuin Mergentheim , ) von 13 26 Pfarren , Pfarren ; Ochfenfurt von und Pfarren iy Prálatus Echlüſſelfeld von 11 ren , zu welchen nod drei adelicheStifterkommen .

che ses enti im

iet ,

toge mar Cins

chert

reng

-n 17 Dets Pfare

Izho : felbit und pon

lian

S. 6. Es iſt zwar der beil. Biſchof His ums Jahr 086 zum erſtenmal nach

Würzburg.gekommen , wofelbft damals Soz, bert , Serzog in Thüringen , gewohnt hat , den er im Jahr 687 getauft haben Tou ; er iſt aber nicht der erſte Biſchof zu Wurzi burg geweſen , ſondern dieſes Uint hat zuerſt der heil. Burchars um bas Jahr 741 ers balten , welcher von dem heil. Bonifaciu8 be fellt und eingeweiht worden . Dieſem Bi . Schof Burchard fou der fråntiſche König . Pis pin das Herzogthum zu Franten , ſo wie es heutiges Tags genoinmen wird geſchenkt. haben : weil aber erweiblich iſt, daß das heutige Frankenland zu Piping Zeit noch fei: ne eigene und beſondere landſchaft geweſen Ter) , und das der Name Ditfranken ober Frankenland , dem jebigen Frankenlande Damals noch nicht eigenthümlich zuges toms

kommen

fer ,

lo

jenige Herzogthum

fann

König

zu , Franken

Pipin das der

würzs burgiſchen Kirche nicht geſdenkt haben . Et werden zwar in Urkunden Kaiſer Ludwig8 I

und Urnulph8 26 Kirchen und gewiſſe Mar ten ; Zehnten und Heerbanne angeführet , welche Karlmann und Pinin , und andere gottesfürchtige Leute dem heil. Burchard und ter würzburgiſchen Kirche geſchenkt haben ſols len' : allein dadurch kann weder Ser Umfang des biſchöflichen Kirchſprengels , rochas Hers zogthum erwieſen werden , zumal da por, unter und nach Sarlmann und Pipin , ung leugbar Grafen in Franfenland geweſen ſind. Eben ſo wenig dienen der zehnte Theil von gewiſſen föniglichen Einfünften auß Drifran : ken , welcher der mirzburgiſchen Kirdie 'der liehen wordent, daß Nedyt, Slaven auf die Cúter der Kirche aufzunehmen , und die Bes freiung , meldie, der Kirche értheilt morden Zum Beweiſe des Herzogthums. Don Kart dem Großen , Konrad I, Heinrich I, Otto I, II in HI , Heinrich II und Konrad II , tann ser herzogliche Sitel , welchen die würzburs giſchen Biſchöfe heutiges Tags führen , anch nicht bergeleitet werden ; denit theild find die Urkunden , welde von Senſciben aufijewiefen werden , unficstig , theils erwähnen ſic des Here

3

İ

Berzogthums Franken nicht. Eine -von- se . Heinrich V vorhandene Urkunde , beſtätiget den Biſchofen zu Würzburg nur die GC richtsbarkeit úber die Güter ihrer Kirche ;

r :

und wenn die Urkunde , welche von R. Fris

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die

Earl

col, tant bars

watch die hefen des

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derich I vorgezeiget wird , gleich keine Merfp male der Unrichtigkeit hatte , ſo bewiele lit doch die ' Würde eines Herzog zu Frani ten eben ſo wenig , alß die Vortragung : cim nes Sdwerts , und die Erbhofbeamten ; den jene zeiget bloß die weltliche Gerichts . barkeit an , und dieſe bat das Kochſtift init andern deutſchen Bisthumnern gemein. Une terdeſſen haben die Biſchöfe zu Würzburg gegen die Mitte des fünfzehnten Jahrhune derts angefangen , ſich Herzoge zu Franken zu nennen , und man håle gemeiniglich dafür Daß B. Gottfried der erfte gemeſen rey welcher fich dieſes Sitele bedienet habe. ES ſcheint aber , daß deſſelben Vorgänger Siga , mund , ein geborner Herzog zu Sachſen fidy dieſer feiner Serfunft megen einen Seko 30g ſchlechthin , und ohne den Zuſaß , zu Franken , genennet habe , wie er denn auch zuerſt das Schwert in das biſchöfliche Siem gel aufgenommen hat , da die ältern Biſchöfe im Siegel bloß mit einem Biſchofsſtab

abgee ?

bildet worden , Sein Machfolger Gottfries bat nicht nur das Schwert im Siegel , fota

fondern auch den Titel eines Herzogs besalten ,und17 ,

beis

beigefügt , welcher leßte aber nicht allezeit gebraucht worden. Es hat folcher Zuſat befto . leichter geſchehen können ; da bic Bis fchofe zur damaligen Zeit fich manchmal His fchofe zu Würzburg und Herzoge zu Frans ten genennet haben. Die folgenden Biſchöfe haber dieſe Titulatur behalten: 'man tann aber nicht behaupten , daß das Hochſtift bas durch neue Rechte befominen babe. Und 06 . gleid & . fiarl IV durch eine im November 1347 ausgefert gte Urkunde dem Bilthuit fu Würzburg wegen des

zu demſelben von

Uiter 8 : her gehörig geweſenen Herzogthung fu Franken , das fandgericht zu Franken ent: moeder ertheilet , oder beſtåtiget hat : ſo hat doch nur der Kaiſer“ das , was man ihm von alten Rechten der würzburgiſchen Kirche vor gebracht hatte , al$ mahr angenommen , ja er hat dieſen Brief zu einer Zeit gegeben ba die Rechtmäßigkeit ſeiner Wahl noch nich) E entſchieden geweſen , und in feinen nachinaliza gen Beſtätigungsbriefen , welche er den Biß : thum Würzburg ertheilet hat ; tómmt nichts vom Serzogthum und Landgericht in Frans ken vor. Es haben auch die Kaiſer Wenzel . Sigmund , Friderich III , und anfänglich auch Mafimilian 1 die Biſchofe zu Würzburg noch nidyt

* 41 beis ten ,

lezeit Bufas

nicht mit dem Herzogthum gu Kranten bes lehnet, Man trift zwar in einer Urkundt Saiſer Marimilians 1 von 1510 eine Bet

Bis

ftätigung des Herzogthum8 3 !! Franten an : allein , eine bloge Beſtätigung giebt frin neues Recht, ſondern iſt unaus , wenn von

Fran : thife tann

ben Vorgangern dasjenige nicht wirklich berliehen iſt, was die Nachfolger beſtätigeir. $ 7." Der Titel "des Biſchofs ift :

t das dos

des heiligen " römiſchen

mber thuit pon u h c vis 11 ents

fo hat m von pe bors

geben ; hi nide is dinal

n Bid : nichts Fraits Benzel ,

ch out noch g nicht

Reichs

fürſt ' und

Biſchof ju Würzburg , Herzog zu Oſtfrans fen. Das Wappen wegen 828 Bisthums, iſt unter dem Biſchof

Johanneß aufgekoms men , und iſt ein Schräg ſchwebendes von Roth und Silber guabrirtes Kähnlein , an ciner und

goldenen

Panze ,

im

blauen

Felde ;

megen des Herzogthums Franken , ein von Roth und Silber quer geſtreiftes Duare tier , mit drei weißen Spißen im rothen Felde. Sinter dem Wappenſchilde raget ein Biſchofftab und ein Schwerdt hervor.

S.

8 : Die Biſchofe laffen

fich ein ' blofjes

Schmert vortrageii. Pabſt Beneditt XIV bat ihnen 1752 die Tragung des erzbiſchofs lichen Pallit un Kreuzes digeſtanden ; ſonſt find fic Suffraganten der Erzbiſchofe zu Auf dem Reichstage hat vin Fürſt und Biſchof zu Würzburg im Heichsfürſtina rath auf der geiſtlichen Bant die fünfte Stefa

Maynz.

Speles bei dem frånfiſchen frånfiſchen Preiſe aber hab er wegen des Bisthus.s., die erſte Stimine: Reichsmatr itularanjdılay beträgt :icof Sein 850 F1. morunter , aber auch der Urſchlag Ost Herrſchaft Neigeldberg, und der Reichs Þórfer, Gochheim und Sennfeld , aber nicht des múrzburgiſchen Untheils an den hennes Pertes iſt auch bergiſchen Landen , ſteckt. nicht mit unter dem würzburgiſchen Unſchlas ge zu einem Kammerziele begriffen , welcher 826 Rihlr . ausmacht. $. 9 , Das hochwürdige Domkapitei, bea ſteht aus vier und zwanzig Kapitular , und Die 4 Erbåma dreißig Domicellar- Herren. ter des Bisthum8 , find vermuthlich ſchon por Kaiſer Friedrich I Zeit vorhanden ges. meſen. $ Erbmarſchålle., ſind die gefürfteten Crafen zu

Henneberg ,

Erbtámmerer ,

die

Fürfien zu lómenſtein -Wertheim , Erbſchens ten , die Grafen pon Caſtell , Erbtruchfeffer die Beiber der Crafſchaft Mieneck. $. 10. Das ſogenannte faiſerliche land gericht des Sjerzogthums Franken , iſt eigents lich ein mürzburgiſdhed Landgericht , welches die Biſchöfe in iferim Fürſtenthum , dermos ge der Landeshoheit , verordnen , wie die Eenachbarten Stände fandhaft behaupten , une fin auf Kaiſer Wenzels Brief von 1384 berufen ' ,, in welchem dem Biſchof verftattet

48

Ine.

C5% lag 183

icht nea

mird , einen feßen ...

fandrichter in ſeinem

Lanbe zu

§. ii. Die biſchöflichen hohen Kollegia, und zwar in die geiſtlichen , find :-(1 ) 014 geiſtliche Regierung melche infonderheit auf das , was die biſchöfliche Gerichtsbarkeit 67 trift, geht ; ( 2 ) Dað Bikariat, welches pie Etreitigkeiten , welche gottesdienſtliche Pere fonen und Fachen , angeben .,. richtet ja'und

cas

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5s ie

(3) das Konfiftorium , welches Ehrfachen Bon sen beiden legten wird abhandelt. an den Metropolitan oder an die: pábfilis dhe Nunziatur appelirt. 2 ) Die weltlichen , find : ( 1 ) der geheime Nath , vor welchen die wichtigſten Sachen gehören ; ( 2 ) der Regierungs- und Hofrath, welder -gle Kiria mingi - und Civilſachen richtet , und wieder aus vier Gerichten beſteht , welche ſind , daß Gebrechenart , ( judicium jurisdi & iona, lium ;). 548 Natyamt, ( judicium cauſarum civilium ;) das Lehngericht und das prins liche Gericht ; ( 3 ) 8a8 Sofgericht, an wels ches vom Landgericht appeditt wird ; ( 4 ) daß oben 9. 10. , angezeigte landgericht , welches Erbſchaft8 - Vormundſchafts- und

1

dergleichen Sachen , richtet ; ( 5) der obere Nath , por welchen die Polizeiſachen gehaa ten ; und ( 6 ) der Stadtrath.

+ CE

S. 120

$. 12. Die biſchöflichen

Einfünfte mere

den auf 4 bis 500030 Gulden geſchäßt. Die Kameralſachen beſorgt die fürftliche Hofa tammer. $. 13. Der Fúrſt und Biſchof unterhale fünf Kegimenter zu Fuß und Pferde , und Die Kriegsſachen ſtehen unter dem Sofa friegsrats. CSI: 14. Die genauere Beſchreibung det Fürfienthums, zerfáut in zwei Hauptabſchnitt te ; dein ex find zu beſchreiben : 1. Die Hauptſtadt und die fürftlichen Hemter , nämlich : 1. Wurzburg, Wirceburgum , auch fchon bor dem Ende deb zehaten Jahryan derts Herbipolis ,

die Haupt- und Refia

denzſtadt , welche am Raya' liegt , wohl befeſtigt iſt , und durch die außerhalb der: filben auf einem hohen und felfichten belegene Feſtung Marienberg , oder der Frauenberg ; unterſtübt wird , in welcher ein

bifchofiliches Schloß

ein

wohl berſebe

nes Zeughaus , und eine Kirde , von wela dyer der Berg und das Schlog den Namen hat, und welche die älteſte in Franken rega Die Ctabt felbft wird in joll , zu finden .

acht Theile

abgetheilt ,

nämlich ,

in

dier

Viertel und in vier Vorftábte , enthält das neue Fürſiliche

Néfidenzſdlog ,

zu

weldzem fehe

Biſchof Johann

wers

Fehr anſehnlichen Ecbäude

DARE.

Philipp Franz , Graf von Echönborn, 17.20 Biſchof - Friedrich den Grundſt: in gelegt , Karl , auch ein Graf von Schönborn , aber daſſelbe pouführt, und Biſchof Utam Frieda

Sofs

hálc und

Sot

des

onit

ched

auch bun : Refi

wohl Ser : erge ter

cher ches pelo med

Tega in

pier as

bem cbr

rích durch Galerien und Edulen , melche auf beiden Seiten angebracht worden , noch verſchönert hat ; die anſehnliche Stas thedralkirche zu . S. Kilian , und bei derfels ben die merkwürdige fchönborniſche Begrab :

mehr

niftapelle ;

die

Kollegiatfirche

zu

S. Jos

$ Deumúrifter, hannes bem Evangeliſten Erlófers des Saus welche anfånglich das geheißen bat ; die Kolegiat - und Pfarrfirs in

che ad utrumque S. Joannem in Hangis ; die Pfarrfirche und bas adeliche Ritterſtift zum heiligen Burchard , welches aus eis Probft ,

nem

pitularen ,

acht

Dechant,, einem einem Dechant

acht

Sas

Domicellaren ,

und

8:68 .

Bifariis , beſteht ; die Pfarrkirchen zu S. Peter und zu S. Gertrus in Pleichach ; das adeliche Frauenftift ,zu S. Wnna , mela dhe aus einer Hebtiffin tind michrentheill acht Fräulein , beſteht ; die Benediktiner Mannsabteien zu S. Stephan und C. Jus tob , ein ehemaliges Jeſuiterkollegium , noch pler Dionchenflorier , und zwei Nonnenfio : fter ; ein Hauß und eine Kirche des deuts Roben Debens ,

1

eine 1403 guerſt errichtete,

und nadidem fie eingegangen war , " 1582 von Biſd;of Julius mieder hergeſteute , und 1591 eingeweihte llniverſitát , *) mit einer Kirche , und einem dem heiligen Kilian ge: midmeten colegio oder Seminario ; daß große Julier - Hoſpital , in welchem einige bundert elende Menſchen unterhalten werden , einer Kirche ; daß Soft oſpital ; das

mit

theodoriſche Sofpital, und das Bürgerhos In dem Zucht - und Arbeitêhauſe { pital. werden welené Tücher , Kirſei ' und Futter: boi , zur Befleidung der fürftlichen Kriegs volfer , und anderer Gebrauchy , perfertiget. Der Stadt iſt ein Vizédom vorgeſetzt , una ter welchem der Stadtrath und das Pfanda haus Sttuer - und Umgeldamt , nebſt dem Bürgerhoſpital fiehen. Es ift hier eine Menn und Stück- und Glocengießerei .

Schloß , unb hierarf die Von wem das Würzburg erbaut mooden fery ? iſt ungewie . Jenes iſt vor Ulters ein Ein

Stadt

thüringiſcher Herzoge ' gemeſen . In den Jah rén 900 , 1168 , 1240 und 86 , find hier

ht

oc

Neiches * ) Diefer gehören die Firfanfte der ehemaligen Selofter Marienburgbaiferi, inweit Har urte u ! d Haufen , oberhalb tiffinger ; ſie sebe auch die Einfünite au den oerfern Sirne feld , Breidenſere Freugthal, Dúnd of c . denberg , Wüllen . Sapien , und andern,

‫ܐ‬

AY

Meidybtage gehalten worden .

582 un

Biſchof

Jus

Irus 'vertrieb 1537 vier evangeliſche ' Natha herren , und viele Bürger aus der Stadt ;

iner

ges 098

nige en, as

die übrigen evangeliſchen Einwohner , welche fajt die Hälfte der Bürgerſchaft ausmachten , brachte er wieder zur rómiſchen Kirche. 1631 wurden Stadt und Schloß von den Echweden erobert. Sie iſt eine von dent pier Hauptmünzſtadten des frantiſchen Kireiſes. Der Steinwein , welcher um Würzburg

aut ters

98

Uns nda

pem ine

Die ift

auf dem Berge , welcher der Stein genens net mirb , wächſet ; gehört unter die allers beſten Frankenmcine. Außerhalb der Stadt , findet man om . Mayn ein Monchen - und ein Nonnenklofier.

2.

Das

Oberamt

Hendingsfeld ,

in

welchein 1 ) Hendingsfelt , eine fleine Stadt am Mann , welche ehemals Kaiſer Friedrich I von Friedrich leßtein Grafen von Rothens burg , geerbt , Biſdof Otto Il aber 1342 ans Rochſtift Würzburg gebracht hat. Cie bat vielen Weinroach .

ier

gen

2 ) Noch rech8 Derter. Das Tentamt Veit8 - Hódheim , in 3. meldem i ) Veit: - Höchheim ; ein Dorf , eine Etunde unterhalb Würzburg , mofelbft sein , riche

Landgraf zu

Thüringen ,

1246 zum deuts

Deutſchen Fönige ermählt morden ift iſt der Geburtsort der heiligen Bilhid , wels che hieſelbſt verehrt wird. Hier iſt ein bis ſcholicher Sommerpallaſt. 2) Die Derter Erlabrunn , Gunderblea ben , Marreto - Sóchheim , Ober- und Unters Leinach , Túngersheim , Belingen . 4. Das Ober- und Centamt Karlſtadt, in tpelchem 1 ) Karlſtabt , eine Stadt am Mann , welcbe 334 ſteuer bare Håuſer hat. Sie iſt der ber

fig zweier landdechaneien , nämlide obern und untern . Im rechzehnten

Jahrhundert waren hier faſt alle Einwoh ner evangeliſch. 2 ) Karlburg , ein Pfarrborf , an der

andern Seite des Manns , jener Staột gez gen über , in deſſen Pfarrfirche 1066 eine Brúixerſchaft

zuin

heiligen Kreuz ,

errichtet

Das ehemalige Schloß Marlburg , liegt ift. núfte . 3 ) Die Dörfer fautenbach und Renbach , bei nielchen Wallfahrtskirchen ſind , und, im lekter

Muſkatellerwein wachſet.; Mühlbach , moſelbſt guter Wein wachſet';. Himmelſtadt , und ficben andre Derter. 5. Das Umt Homberg an der Weren, in welchem

Ein

49 ES

oels bis

Bles

cers

bly

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ten oh

der

ge : cine tet

Ein Schloß und Fleden dieſes Namens, und noch acht Derter. 6. Das Ober- und fels , in welchem

Centamt Rothena

1 ) Nothenfels , ein kleines Städtchen am Mayn , welches nur 67 ſteuerbare såua Biſchof Otto Il faufte Daſſelbe ſer hat. Es iſt eine Zeitlang 1342 ans Hochſtift. den Grafen von Riened verlieben worden ,

nach derfelben

Abgang aber anß Hochſtift Das Schloß haben bic zurück gefallen. Bauern 1525. beripuſtet. 2 ) Die

Dórfer

Carbach und

Greuſena

heim , und zwolf andré Derter. 3 ) Neuſtadt, ein Kloſter Benediktinera ordenß am Mayn , welches vermoge ber 1769 bekanntgemachten diplomatiſchen Nachine richten , 794 und 812 vom Kaiſer Kart

egt

dem Großen und deſſelben Schweſter Geri trud , geſtiftet , und demſelben der gonze Speſſart mit allen darin befindlichen Drtrit

dhe im

und Gerechtigkeiten , geſchenkt worden lemn Tou , im für ein unmittelbares Reichsſtift

che

cente

zu gelten.

Við

1341 rou fich das Hocha

ſtift Würzburg über das Kloſter und beſtela ben Gúter , in weltlichen Sachen keiner Macht und Gewalt angemaßet haben . Nach bem aber Biſchof Otto II bie Adminiſtra: gion der Kloſtergüter übernommen , iſt siis Barch . Erdbefabr . 19. B. ſchen

50 Hochſtift und dem Kloſter Etreit

ſchen dem entſtanden ,

1559

der

ang

von neuem , worden .

zuerft ,

und

Kammergericht

1766

gebracht

7. Das Umt Schönrain , iſt dem Hocha ſtift 1559 nach Abſterben der Grafen von Nieneď heimgefallen. In demſelben iſt Schönrain , ein Schloß und Dorf. 8. Das Centamt Hura im Sinnegau oder Sinnegrund , iſt auch nach Abſterben der Grafen von Rieneck an das Bisthum gefallen. Sinn .

Uura , Zu

iſt ein Dorf am Flúfchen

Mittelfinn , iſt eine evangeliſche

Pfarrfirche. hicher. 2. Daß welchem

Es

gehört

Oberamt

auch

Oberſinn

Gemünden ;

in

1 ) Gemünden , ein Städtchen am Mann, welcher hieſelbſt die Saale aufnimmt. 2 ) Noch ſieben Derter . 19. Das Ober - und Sentamt Trima berg , in welchem 1 ) Trimberg , ein Schloß und Dorf nach Abſterben an der Saale , welches der Grafen von Trimberg , 1376 an das Bisthum , als ein eröffnetes Lehn , gefallen , oder , wie andre melden , von dieſen Gras fen 1281 an das Bisthum verfauft worden .

2) Die

51

treit

766 racht

ochia von ist

2) Die Dörfer Eurendorf , Sulzuhal, und noch neunzehn andre. 11. Die Relerei Uura , oder Uurach , an der Saale , iſt aus dem ehemaligen Benediktinerkloſter Uurach , Auracum , enta ftanden . 12. Das Obergen , in welchem

und

Centamt

Kiſſina

gau cben

) Kiſſingen , ein Städtchen an der Saale. Biſchof Gerhard hat daſſelbe 1394

thum Schen Cirche

verpfändet , Biſchof Rudolph aber wieder Bei demſelben find alte Salz eingeldſet.

ſinn

ang Bilthum gekauft, Biſchof Johannes III

in

quellen , und Geſundbrunnen . Die legten beſtehen in dem gewöhnlichen Trinkbrunnen , einem Kurbrunnen und Badbrunnen . Made

ann

des Sofrath Delius Unterſuchung , haben die beiden erſten Kochſalz - Säure und bau .

rim

genſalz , und der dritte hat auch Eiſen. 2 ) Noch vier Derter. 13. Das Centamt Ebenhauſen ,

in

welchem

Dorf себеп das

Ulen Gras den . Die

1 ) Ebenhauſen , ein Marktflecken , welc cher 1354 vom Grafen Poppo von Hennea berg erfauft worden . 2 ) Arnshauſen , ein Dorf , und noch zwölf andre Derter . Poppenlaur 1 cin 14. Die Kellerei Dorf diefes Namens . 15. Das

in 15. Das Centamt Münnerftadt , welchem 1 ) Münnerſtadt , cine tleine Stadt, ain Flüschen Faur, deren eine Hälfte 1354 , und die andere zur Zeit Biſchofs Julius

an das Hochſtift gekommen iſt.

Es iſt hier

eine landdechanei , ein Auguſtiner Eremitena flofter , welche in dem hieſigen 1660 gea ſtifteten Gymnaſio lehren , und ein Koms thureihaus des deutſchen Ordens. 2 ) Doch drei Derter. 10. Das Ober- und Centamt Aſchach, in welchem 1 ) Aſchach i nem Sdylos.

ein Maritflecken ,

mit eia

2 ) Bollet, ein Dorf an der Saale , welchem ein Geſundbrunn iſt , deffen Waſſer etma$ Kochſalzi etmas , das dem

bei

Salmiak fich nähert , quch etwas gündbares und eiſenartiges enthält , wie die oom Sofa rath Delius angefährte Unterſuchung tehret. 8 ) Stangenroth , ein Dorf , und nodi fünf und zwanzig andre Derter. 17. Das Dber - und Centamt Deus ftabt , in welchem 1 ) Meuſtadt an der Saale , eine fleine Stadt , mit einem Karmeliterkloſter. 2 ) Salz , oder Salzburg , ein verfal lenes altes Schloß , welches Whedeſſen ein

53

ot ,

in

Stadt, 13541 Julius iſt hier emitens

60 gºa soms

Königshof geweſen iſt , myofelbft fich start der Große oft aufgehalten und im Salgfors fte gejagt hat. 3 ) Brand- Lorenzen , Heuſfreu Heuſtreu ,,, : Solis

ſtadt , Wülferhauſen , und funfzehn andre Derter . 18. Das Ober- und Centamt Biſchofs

helm , in welchem 1 ) Biſchofsheim , ein Stadtchen , wels thes 1376 nach Abſterben der Grafen von Srimberg , dem Hochſtift heimgefallen iſt. 2 ) Noch vierzehn Oerter.

Archach , mit ein

Saale, deffens s a dein res a b d n e

m pof t lehre . nd nodi

Neus

e

e flein

al verf en ein Kos

19. Das Centamt Hilters , in welchem 1 ) Hilters , ein Marktfleden , am Flüf= then Ulfter.

2) Uuersberg , ein Schloß , vier Derter.

und noche

· 20. Das Centamt fladungen , welchem 1 ) Fladungen , ein Städtchen , in wels them im fechzehnten Jahrhundert die evan geliſche lehre ſehr überhand genommen hatte. 2 ) Nordheim , Ober - Ellbach, und neun andere Derter. 21. Das Obers und Centamt Melrich tadt , in welchem 1 ) Melrichſtadt, eine kleine Stadt, wele

the

det . Siß

bei

welcher

einer 1077

landdechanei iſt , un ) eine

Schlacht

zwiſcher Sais

54 Kaiſer Heinrich IV und Serzog Nudolph in Schwaben vorgefallen iſt. 2 ) Stodheim , Ober-Stren , und noch feche Derter. Kloſter - und Probſtamt 22. Das Kloſter's

Mechterswinkel , iſt aus dem ehemaligen Bifterzitnferflofter Wechterswinkel , entſtan den ,

hat

allezeit

einen

Domherrn

zum

Probſt , und begreift ſieben Derter. CC 23. Das Ober- und Centamt Königss hofen im

Grabfelde , in welchem 1 ) König & hofen im Grabfelde , Regis curia in arvis , eine kleine wohlbefeſtigte Stabt an der Saale , welche 1305 an das Bigthum gefauft worden.

3,112 ) Uisleben , Enerhauſen , Ober-Effeld, Dttelmannshauſen , und ſieben andre Derter. 24. Das Ceptamt Sulzfeld, in welchem Sulzfeld , Saal , und fünf andre Dorfer. 25. Das Centamt Lauringen , in welchem 1 ). Lauringen, ein Stadtchen, am Flugs chen Laur.

2 ) Noch ſieben Derter. 26. Das Amt Rothenſtein , in welchem 1 ) Rothenſtein , ein verwüſtetes Schloß, welches

1354

vom

Grafen

Eberhard

zu

Würtemberg , erkauft worden . 2 ) Hofheim , ein Marktfleden.

3 ) Eja

55

Dolph in

and nodi

robftamt emaligen entſtan

en

zum

3 ) Eichelsdorf und Nurheim , woſelbſt Das legte Dorf evangeliſche Kirchen ſind. iſt ein Ganerbenort. 4) Noch vierzehn Derter. 27. Das Centamt Seßlach , in welchem Seßlach , ein kleines Städtchen . Noch eilf Derter. 28. Das in welch in

Ober- und Sentamt Ebern ,

Königs

1 ) Ebern , ein Städtchen am Flußchen Baunach , der Sit einer landdechanei.

Regis efeſtigte an das

2) Noch drei und zwanzig Derter. 29. Das Tentamt Eltmann , in welchem

--Effeld, Derter. melchem Dórfir. in

en ,

ain Flugs

1 ) Eltmann , ein Städtchen am Mayn . Stettfeld, und nody vierzehn Derter. 30. Das Ober- und Centamt Saßfurt, in welchem 1) Magn .

Saßfurt ,

eine

kleine

Stadt

am

2 ) Prappach , Ober - Schwappach , und achtzehn andre Derter.

31. Das Ober- und Centamt anna berg , welches Biſchof Konrad IV von der

m welche s o Schl ,,

bard ju

3 ) -

Grafen von Henneberg , für 120000 Sule Es enthält den erfauft hat. 1 ) Maynberg , ein Schloß und Dorf. Der hieſige Weingoll iſt ſehr einträglich.

2 ) Marft Steinach , ein Marktleden. 3 ) Noch vierzehn Derter. 32 , Das

56

32. Das Amt Sulzheim , Sulzheim , ein Marktflecken.

in welchem

33. Die Kellerei Prolsdorf, in welcher 1 ) Prólsdorf, ein Schloß und Dorf an der rauhen Eberach .

2 ) Noch fieben Derter. 34. Das Ober- und Centamé Gerofga Hofen , in we!chem

1) Serolzhofen , Gerlocuria , eine kleis ne Stadt , welche der Siß einer landdea chanei ijt , und ehemals den Grafen von 1586 wurden 67 çana Caſtell gehört hat. geliſche Familien von bier vertrieben , 2 ) Noch fiebzehn Derter. Das ehema. lige Bergſchloß Babelſtein , ift 1525 von den Bauern verwüſtet worden . 35. Das Centamt in welchem

Ober - Schwarzach ,

Ober -Schwarzach, ein Marktflecken , und Rieben andre Derter ,, 30. Das Ober- und Centamt Schlúf= felfeld, iſt vom Bisthum Bamberg ungeben , und enthält 1 ) Schlüſſelfeld , ein kleines Stadtchen , worelbſt im Jahr 823 eine Pfarre für die dahin geführten Slaven geſtiftet worden . €8

iſt

1390

durch

Tauſch

vom

Hochſtift

Bamberg völlig an das Hochſtift Würzburg gekommen . Es hat hier eine fanddechas nei ihren Sit .

2 ) Noch

57

1 melcher

2 ) Noch neun Derter , u :: d rechs andre welche mit fremden Unterthanen permiſcht ſind. 37. Das Centamt Markt- Bibart, iſt

Dorf an

auch vom Bibthum Bamberg umgeben , und

welchem

von demſelben 1390. durch Tauſch an das € 8 enthalt Bisthum Würzburg gekommen .

Serolzs

cine fleis Landdes

afen von 7 ebans ehemas 25 bon

1 ) Markt-Bibart, einen Marktflecken . 2 ) Noch fieben Derter. 38. Daß Centamt Iphofen , in welchem 1). Iphofen , eine kleine Stadt, in wels Sie hat vor cher ' eine landdedanei iſt. Alters den Grafen von Caſtell zugehört. Von hier wird viel Wein ausgeführt. Nicht weit davon liegt das floſter Birklingen .

Auguſtiner

2 ) Noch zwei Derter.

marzach,

39. Die Kellerei Groß -langheim , in dieſes Namens , deſſen Schloß die Bauern 1525 eingesſchert haben . 40. Das Plmt Volfach , in welchem eine kleine kleine Stadt am 1 ) Bolfach , eine Dorf

fen , und

Schlif n mgebe ,

cádtchen , für die

-den . if Sochfg g r urzbu s odecha

Mann , welche

die Grafen von Caſtellan daß Bisthum verpfändet haben . Von hier wird viel Wein ausgeführt. Der Stadt gegen über auf der andern liegt Urtheim , eine Seite des Manns , Karthauſe. 2 ) Nordheim , wacret.

woſelbm D 5

Nodi

guter

Wein

3 ) Sonia

58 3 ) Sommerach am Sande, ein Flecken, wofeibſt wontſd mecfender Wein wachſet, gee hört dem Kloſter Münſter -Schwarzach. 41. Das Centamt Werned , in welchem 1 ) Werneck , ein ſcónes Dorf , am Fluß Weren . 2 ) Schradenwert , Derter .

und

Schloß

noch

und

funfzehn

42. Das Ober- und Centamt Arnſtein , in welchem 1 ) Arnſtein , eine kleine Stadt an der Deren , in melder Biſchof Moritz von Es hat Hutten ein Hoſpital gefiiftet hat.

ſolche Graf Konrad von dem Hochſiift úbergeben .

Trimberg

1292

2 ) Binsfeld , und noch zwei und zwan zig Derter. . 43 : Das Ober- und Centamt Klingen , berg , oder Schwanfeld , in welchem guter Weinbach , und 1 ) Klingenberg , ein Schloß und Dorf. 2 ) Schwanfeld , und ſieben andre Derter.

44. Das Unt Profelzheim far , in welchem

mit

Nim

1 ) Profilzheim , ein Marktfleđen . 2 ) Nimpar , ein Schloß und Dorf. 3 ) Noch zehn Derter. s 45. Da Oberamt Dett : lbach , Das

in

meldem

1 ) Deta

59 Fleden,

Aset , gee ach . welchem 1os uno

funfzehn

Urnſtein ,

ť an der

rin

Don

Es hat 9 1292

1 ) Dett : Ibach , eine fleine Stadt am Mann , wofelbft eine landdechanei iſt. Bei derſelben ſteht eine Kirche ,

worin

ein be

rühmteß Marienbild verehrt wird , und bei welcher ein Franziſkanerkloſter erbaut mor den iſt. 2 ) Schwarzach, ein kleines Städtchen am Mayn , woſelbſt ein Benediktinerkloſter ift. Es hat vor Ulters den Grafen von Caſtell zugehört , und Graf Ludewig hat in 13ten Jahrhundert fein Antheil an demſelben und gewiſſen umliegenden Dörfern , dem Hoch ſtift verkauft , worauf deſſelben Bruder Rups peit , ſich genóthigt geſehen , ſein Antheil an dem Stadtchen dem Hochſtift auch zu ei gen abzutreten . Die Benediktinerabtei hat

10 zwan

Klingen: em guter

no Dorf. re Derter. nit Rims

en. Dorf.

in ch ,

1 ) Dets

eine ſchöne Kirche , und eine der beſten Bia bliotheken in Franken.

3 ) Noch vier Derter. 40. Das Ober- und . Centamt gen ,

Sibilla

in welchem

1 ) Killingen ,

eine

Stadt

am

Mayn,

die ihren Urſprung dem hieſigen ehemaligen adelichen Benediktiner Nonnenkloſter , wel ches im Jahr 745 von Herzog Pipin , und derſelben Tochter Adelheid, geſtiftet zu danken hat , an deſſen Stelle Urſuliner Nonnenfloſter fteht, aaber hier noch ein Kapuzinerkloſter iſt.

worden , jest ein welchem Da wo jest

60

jeßt die , innre Stadt iſt, war ebederfen ein Drt , Namens Gottsfelb , und die Vorſtadt, welche 1524 erbaut worden , heißt etwas hauſen. Die Einwohner ſind meiſtens epan geliſch , und haben in der eben genannten Vorſtadt feit 1720 eine Kirche mit zwei Predigern . Vor Alters gehörte dieſer Ort den Grafen von Hohenlohe , von welchen daß Bilthum Túrzburg , und die Marf grafen zu Brandenburg an demſelben er 1443 derfekte Würzburg ſein Une kauften. theil an der Stadt , dem Markgrafen zu Brandenburg - Unſpach für 36100 Fl. wel cheb es 1629 wieder einlöſen wollte , es fam aber erſt 1672 zum Vergleich , und 1684 zu einem neuen ; in welchem Brandenburg Anſpach die ganze Stadt an Würzburg ab. trát. 1266 fiel in hieſiger Gegend eine Schlacht zwiſchen den

würzburgiſchen

und

hennebergiſchen Kriegsſcuten vor. Es iſt hier guter Weinmache , und über den Mann füha ret eine gut : Brüde. 2 ) Sulzfeld , ein Stástrhen am Mann , Main - Stocheim , und noch fünf Derter. 47. Das Centamt Bútthard , in mela chem Bütthard , andre Dertet

ein Marktflecken , und rech8

48. Das Tentamt Aub , in welchem

1 ) Aub,

61

1 ) Aub , ein Städtchen an

der Gola

derfen eine Vorſtadt ,

Iach ,

St Etivas

Probſteigendeſen , die zum Slofter S. Burchard in. Würzburg gehört hat. '

ens epan genannten

mit zwei ieſer Ort welchent Te Mark : mſelben er

woſelbſt

ehederſen

2 ) Walferéhofen , Derter.

eine

uno

Benediktiner

ſieben

andre

49. Das Ober - und Centamt Nöttingen , in welchem :) Nóttingen , eine kleine Stadt an der Tauber , welche 1340 von den Grafen von Sohenlohe erfauft worden .

fein An

rafen zu Fl. wels

ute ,

es

ind 1684 denburg burg ab . end eine

hen

und Es iſt hier Tann füh Mann , Derter. in mela

nd ſechs

chem b Uu ,

2 ) Konig &hofen , ein Dorf , breizehnDerter.

und noch

Anmerk. Das Schloß und die Gerrſchaft Neigelba berg , wovon unten ein beſonderer Abſchnits folget , wird aud zu dieſem Uit gerechnet. 50. Das Dber - und Centame Jaştberg , in welchem 1 ) Jartberg , ein fleines Städtchen , Es hat mit einem Schloß , an der Jart . por Alters eigne Dynaſten gehabt , welche nach einiger Meinung mit den Grafen von Hohenlohe einerlei Urſprung gehabt haben ſolen : wenigſtens hat die Herrſchaft Jart berg dem þaufe Hohenlohe von alten Zeis ten her zugehört , und iſt erſt 1406 völlig an das Hochſtift Würzhurg verkauft worden , 2 ) Mülfingen , pod ſieben Derter.

ein Marktflecken , und

2 ) Múla

62.

in

51. Daß Ober welchem

und

Eentamt Tauba ,

1 ) lauda , ein Stadtchen und Schloß , an der Tauber , welches 1169 ans Bisthum gekommen . 2 ) Dieſtelhauſen , woſelbſt ſehr gutex Wein wächſet , und fünf andere Derter. 52. Das Ober- und Centamt Grúnsfeld , in welchem 1 ) Grünsfeld , ein Städtchen , beſlen Schloß die Bauern 1525 eingeäſchert haben . 2 ) Noch dreizehn Derter. 53. Das Ober - und Centamt Kartheit , in welchem 1 ) Hartheim , ein Marftflecken und

Schloß , daran die Grafſchaft Wertheim ei. niges Nntheil hat. 2 ) Schroeinberg , und acht andre Derter . 54. Daß Centamt Freudenberg , in welchem 1 ) Freudenberg , ein Stadtchen und Schloß am Mayn , iſt 1226 von den Gra fen von Trimberg an daß Hochſtift Wurz = burg gekommen , von dieſen dem Grafen Mia chael von Wertheim zu lehn gegeben , und alß derſelbe 1556 geſtorben , zogen worden.

wieder eingea

2 ) Borthal unb Ebenheit , oder Bogel und Ebnet , Pfarrbörfer. 58. Das

63

mit Tauba ,

55 Das Ober- und Centamt Hamburg am Mann , in welchem

nd Schlos , 16 Bisthum

1 ) Homburg , oder Hohenburg am Mayn , ein Fieden mit einem Schloß , auf einem Hügel , in welchem letzten eine sole ift , darin der heilige Burdard , erſter Bi

ſehr guter Derter . Srúnsfeld ,

en ,

deſſen

chert haben.

ſchof zu Würzburg , fein feten berorloffen hat. 2 ) Seidenfeid , ein Miar fifteden , voda ſelbſt eine Probftri regulirtar Chorherren iſt. Ehedeffen haben es die Grafen von Wertheim vom Bistóum Würzhurg zu fehn gehabt , 1612 aber iſt es wieder an bafelbe ge tommen .

Bartheit ,

den

und

rtheim ei

Ore Derter.

berg ,

in

3 ) Lengfurt , ung noch acht Derter. 56. Ein Untheil am Marktfleden Rem lingen , von welchem unten ein mehreres vors tómmt. 57. Das CentamtNipperg , zu welchem Ripperg , ein Marktflecken , Hainſtatt, ein Dorf , und noch rech : Derter gehören.

n tche und n e Gras d a ift Purj n e f Dia Gra

II. Die der Domprobſtei zugehörigen Derter , Aemter und Kellereien , als : 1. Ochſenfurt , Oxovium , eine fleine Stadt am Mann , über welchen hier eine

jen , und e der eing

ſteinerne Brücke erbaut iſt. Es iſt hier ei ne Landdechanei . 2. Plein - Ochſenfurt , ein Dorf auf der andern Seite des Mayns.

d

per Bore

r

58. Da

3)

Eubels

-

64

3. Eubelſtadt

oder

Eivelſtadt ,

ein

Marktflccen am Mayn , zwei Stunden obers halb Würzburg , bei welchem eine Kapelle zum heiligen Kreuz iſt , dahin ſtark gewalla faljrtet wird. 4. Nandersacer , oder Rantader , eitt großes Dorf am Mayn , eine Stunde ober: halb Würzburg , woſelbſt ſehr guter Fran : fenmein wächſet. 5. Euſenheim , oder Eiſenheim , ein Markta

flecken. 6. Sulzdorf , ein Dorf an der Tauber. 7. Tiefen s Stodheim , ein Dorf , zei kleine Stunden von Iphofen , welches grozs tentheils hicher gehört. III . Die dem Domkapitel zugehörigen Derter , als : Hundorf , Hochheim , Stelle , Brauns

fpach innerhalb der landwehr der Reichsſtade Echwabiſch - Hall, u. a . m . IV . Folgende Kloſter. 1. Eberach , Eberacum , eine 1126 ges fiiftete Ziſterzienſer Mannsabtei , an der Mits tel Eberad und Grenze des Bisthums Bama berg , iſt rehr anſehnlich , eines der reichs fen Sidſter in Deutſchland , und der 216 bat die Aufſicht über ſieben benachbarte Mona chen - und drei Nonnenkloſter dieſes Ordens. Chederſen wurden die Herzen der verſiorbes ben

63

bt , ein 70en ober Kapelle gewall:

fer , ein nde ober: er Frans

in Markta

Tauber. f , zmei

men würzburgiſchen

Biſchofe bahin gebracht. :

1525 wurde eß von den aufrühriſcher Bauern eingeäſchert. K. Karl IV hat dem Hochſtift Würzburg den Schuß über dieſes Klofter aufgetragen , welcheb Karl V beſtaa tigt hat. 2. Bronnbach, oder Brunnbach , Bruma. Bach, an der Tauber , ein Ziſterzienſer Móna chentloſter , welches die ausgeſtorbenen Graa fen von Wertheim vor dem paſſauiſchen Vera trage fefulariſirten , daß Bisthum Kürzburg aber 1562 in Beſig nahm , und wieder mit Mönchen beſeşte. 3. Comburg , ein weltliches Ritterſtift

28 gross n

ehörige

nicht weit von der Reichsſtadt Schwäbiſch Benediktinerabtei Hal ; iſt bis 1488 eine geweſen , welche Graf Burchard von

Brauns

eichsfinde

11 26 ges der Mits 718 Dam er reichis

ber 21n6s6 te Mió s Orden . es b r o i rf

Coma ?

burg oder Ramburc 1088 aus ſeinem Neſia denzſchloß geſtiftet hat. Es beſteht aus eisi nem Probſt , einem Dechant, ſechs Kapitus , laren , bier Domicelaren und zwölf Vifariis: 1587 hat das Reichstammergericht , nach eid nem dreißigjáhrigen Prozeß , die biſchöflicha mürzburgiſche Landeshoheit über daſſelbe bea Es befißt das ganze Dorf Uliners fiátigt. ſpan , hat auch Antheil an unterſchiedenent innerhalb der balliſchen Landwehr belegenent Dörfern , nämlich an Hagenbad) , Dullau , Bubenorbis , Michelfeld , Haimbach , Thins yena Büſch. Erdbedr, 19. B.

genthal, Nheinsberg , Enslingen , Blindheim Untermüntheim , Bactershofen , und Neunkirchen

ein

Arnsdorf ,

4. Ober - Zell , Cella Dei ſuperior , Mannsklofter Pråmonſtratenſerordens ,

liegt zwei Stunden unterhalb Würzburg Warn

ein

am

5. Unter - Zell , Cella Dei inferior , Nonnenkloſter Pråmonſtratenſerordens ,

nahe bei dem vorhergehenden. 6. Theres , ein Mannskloſter Benedik: tinerordens am Main , zwiſchen Hašfurth und Markt - Steinach.

7. Bildhaufen , ein Ziſterzienſerkloſter in der Nachbarſchaft von Münnerſtadt: 8. Neuſtadt, ein Benediktinerkloſter am Mayn , oberhalb Rothenfels. 9. Trieffenſtein , eine Probſtei regulir : ter Chorherren Auguſtinerordens , am Mann , unterhalb Nothenfels . 2nmerf. Das Hodſtift Würzburg befitt auch die Reichsvogtei mit allen davon abhangenden Gerechtſamen über die unteit Soweinfurt beo legenen Reidsdorfer Goosheim und Senafeld .

Von

67 Vlindheim Arnsdorf ,

ſuperior , Ferordens

Von den

zburg

am

inferior , zrordens ,

Benedit .

frånfiſchen

Fürſtenthümern

der Markgrafen zu Brandens

burg überhaupt.

Haifurth

kloſter in

: ofter om regulir: m Mann

aud dine de hangernt einfu bes ld Sinofe .

Von

$.

I.

D ie markgräflich - brandenburgiſchen Före ftenthümer im frånfiſchen Kreiſe , náms sich das Fürſtenthum Culmbach oder Bans

reuth , und das Fürſtenthum Dnolzbach oder Ansbach , machen , mit den einheimiſchen

Schriftftellern zu reben , das Burggrafthum Mírnierg auß , ſo wie ſolches durch faiſerl. und fönigl. Verleihung , durch Erbſchaft und Kauf nach und nach vergrößert worden iſt. CS hat daſſelbige feine Benennung pon dem Caſtro Norico , nacımald Dürnberg , als ben Siş der alten Burggrafen , erhalten . unt

68 und nen Der mit

vermuthlich im zwolften Jahrhundert ſeie Anfang genommen ; wenigſtens kommt erſie Burggraf zu Mürnberg , den wir Semifheit kennen , nåmlich Gottfried ovn

Schenloht , in einer Urkunde St. Konrads 111 von 1133 bor . Stonrad Graf von Zollern iſt ſchon in einer Urkunde von 1164 als Burggraf zu Nürnberg , zu finden , und von ihm an ſoll die burggraft. Würde bei dem Fauſe Zolern beſtåndig , und zwar erblich , geblieben , und demſelben als ein Reichslehu ertheilt worden ſeyn ; wenigſtens iſt gewiß , daß vom Burggrafen Friberid 1 an , mela ther 1218 geſtorben ,

alle

Burggrafen nadi

ilm aus dem zolleriſchen Hauſe geweſen ſind. Als Burggraf Friderich II ( den andre den II nennen , und der , wie die brandenburs giſchen Geſchichtſchreiber

lehren ,

ſchon

für:

ſtenm åßig geweſen iſt ) vom R. Rudolph 1 im Jahr 1273 die Belehnung erhielt , ftells ten itm die damaligen Churfürſten Zeugniſſe aus , daß ſein Vater und andre ſeiner Vor: áltern das Burggrafenthum von fónigl . Mas jeftåt zu Lehn empfangen hatten , oder ,wie die Worte eigentlich lauten , fie bezeugten , daß der römiſche König in ihrer Gegenwart dem Burggrafen zu Nürnberg Friderich auc Búter , welche ſein Vater und andre feiner Voráltern von fónigl. Majeſtát zu

empfan gen

69 .

nbert Reis 3 fommt den wir

gen und zu haben gepflegt , verliehen habe. Der Kónig aber verlieh unſerm Burggrafen , laut der Worte des Rehnbriefs , die Comi

fried von nrads111 Zollern 6 11 4 alb

Nüremberg , die Burg welche er in Nürnberg hatte , das Best ſabungsrecht des an der Burg gelegenen

und von bei demi

r erblich , Leidslehn gerviß , mel

afen nady eren find. nore den

ndenbur : bon für: h dolp 1 t I , ftels ſſe Zeugni r o e V r: n igl . Mas

Der , wit n cugte rt a w gen h c alle ri r - reine n a mpf усд

tiam

Burggraviæ in

Thors , des Landgericht , welchem der Burg : graf im Namen des Kaiſers vorſtehen ſoll , das Recht, daß der Vurggräfliche Vogt in dem Stadtgerichte mit dem fönigl. Schult: beiben den Vorfit haben , und ſomohl in bürgerlichen alß peinlichen Rechtsſachen der eingehenden Gebühren und Strafen erheben roule ; ferner , die Steuer von allen Fabriken Der Stadt ; die Schazung , welche von allen unbemeglichen Gütern , von dem andern Theile der Brücke an , zu erheben ; die Frohn- und Handdienſte zur Zeit der Ernte , den Wilds bann , den dritten Baum im Walde , und alles barin liegende Holz ; die Forſtgerich te von der Brüde an ; die Derter : Werd , Buch , Schwant , und das Schloß Creuſen ; die Gerichtsbarkeit über das Kloſter Steina ach , zehn Pfund Pfennig von dem Schulta heißenamt in Nürnberg , und zehn Pfund von dem daligen Zoll , und die übrigen lehen , welche er und ſeine Voråltern von deß Roa nigs Vorgängern gehabt. Der König bea lehnte auch auf den Fall , daß Burggraf Fria

10 Frideridy ohne mannliche Erben fürbe , dela Man felben Töchter mit diefein Reichslehn. ftreitet barüber , was durch die Comitiam Burggraviæ in Nüremberg , deren in die ſem lehnbriefe gedacht wird , zu derſtehen fen ? Die nårnbergiſchen Schriftſteller ſagen, e $ zeige diefer Uusdruc bloß ein Gericht oder Umt an ; die brandenburgiſchen Schrift fteler aber behaupten , es bezeichne hier ein Land , oder eine Herrſchaft mit der Landess hoheit. Dem fer wie ihm wolle , fo bat fich das hochfürſtliche Haus Brandenburg aus dem Grunde der comitiæ Burggraviæ in Nürnberg , bis jett , in der hohen Fraiſ und unterſchiedlichen landed herrlichen Ge rechtſamen rings um die Stadt Nürnberg , erhalten , und iſt durch reichsgerichtliche Ur theile Dabei beſchůbet worden. §. 2 .. Dben genannter Burggraf Fris derich II iſt der Stammdater des heutigen königl. und fürſtlichen Hauſes Brandenburg . Burggrafen Friberichs IV ( V ) Söhne , Johann III und Friderich V ( VI , ) theike. ten fich 1398 nach ſeiner Verordnung in die burggräflichen Länder dergeſtalt , daß jener die oberhalb Gebirgs , dieſer aber die unterhalb Gebirgs belegenen

Rande , bekam. .

Burggraf Friderich V ( VI ) erhielt 1415 vom Kaifer Sigismund die Alte - und Mita tela

71

se , del Man mitiam in dies

erſtehen ſagen , Sericht

chrift: ier ein Zandess

fo hat Denburg gravia Fraiſ

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f Friz eutigen rg nbu . ne , oh theil

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etam . 1415 Mits fels

tel - Mark Brandenburg mit der Churwürde fáuflich , und nach ſeines Bruders Joban nes lIl im Jahr 1420 erfolgtem Tode , quch die lande oberhalb Gebirgs. Diefer erfte Churfürſt zu Brandenburg , aus dem Hauſe Zollern , machte in Anſehung ſeiner vier Söhne dieſe Verordnung ,

daß der ål teſte", Markgraf Johann , das frånkiſche Für ſtenthum oberhalb Gebirgs , der zweite , Markgraf Friderich I , die Chur - Mart Brandenburg , der dritte , Markgraf Ulbrecht,

das frånfiſche Fürſtenthum unterhalb Ge: birgs , und der jüngſte , Markgraf. Friderich , ein Antheil an der Alt- Mart befam , feinen Siß zu Tangermünde hatte. Chur : fürſt Friderich 1l úberließ , als er alt und ſchwach , und ohne mannliche Erben war , die Chur - Mark ſeinem Bruder , Markgrafen Albrecht , welcher auch das ganze Burggraf: thum Nürnberg beſeſſen , und 1473 eine emige Erbverordnung gemacht hat , vermoge beren die Mark Brandenburg mit allen dazu gehörigen Låndern ohne alle Theilung 'dem Churfürſten allein zugehören , das Burgs grafthum Nürnberg aber nur zmei regierens de Herren haben , und einer derſelben das Kürſtenthum oberhalb Gebirgs , und der ans dere das Fürſtenthum unterhalb Gebirgs , befißen ſollte, welches K. Friderich V auf offent E 4

öffentlichem Reichstage beſtätigt hat. Narb 1486. Sein alteſter Sohn . Johannig: wurde Churfürſt zu Brandenburg ; der zweis te , Markgraf Friderich der Aeltere , bekam Das Fürſtenthum Anébach ;

und der dritte !

MarkgrafSigismund , das Fürſtenthum Bay reuth . Als ' der dritte 1495 unbeerbt ſtarb , erhielt der zweite das ganze Burggrafthum '. oder beide Fürſtenthümer , in welche es abe getheilt wird , die aber unter feine Söhne Kaſimir und Georg wieder vertheilt wurden , indem jener das Fürſtenthum Bayreuth , und dieſer das Fürſtenthum Ansbach bekam . 18 des erſten

Sohn

und

Nachfolger

Albrecht

1557 ſtarb , bekam der zweite Sohn und.. Nachfolger Georg Friderich , auch das Fúra. ftenthum Bayreuth , nach ſeinem 1603 er folgten Tode aber fielen beide Fürſtenthümer an die churfürftliche brandenburgiſche Linie , da denn des Churfürſten Johann Seorg zweiter Sohn , Chriſtian , das Fürſtenthum. Bayreuth , und der dritte Sohn , Joacha Ernſt , das Fürfienthum Ansbach erhielt. Markgrafens Chriſtian Sohn , Erdmann Aus guft , reßte die bayreuthiſche regierende linie fort , hingegen ſein Bruder Scorg. Albrecht fiftete die culmbachiſche Nebenlinie , welche 1726 nach jener Abgang die regierende linie wurde , aber 1768 mit dem Markgrafen Fria. derich

73. derich Chriſtian

ausgeſtorben iſt.

Marfgras

ohann . tzweis befam

fens Joachim Ernſt Söhne , Friderich und Albrecht , gelangten nach einander zur Nes gierung des Fürſtenthums Ansbach , und des

Sritte Bay

lebten 3 Enfel gleichfalls , von welchen nur der jüngſte , Maragraf Wilhelm Friderich , Nachkommen gehabt hat. Dem Markgrafen

fiarb ,

hum c8 abe

Chriſtia! Friderich Karl Alexander , fiel 1768 das Fürſtenthum oberhalb Gebirg8 mie reis nem Zugehör zu . In dem Frieden zu Tes

Dohne urden + und

ſchen vom 13. Mai 1779 , verpflichtete fich das Haus Deſtreich , daß es ſich nicht wis

A18

derſeken wolle , wenn fünftig nach Erlöſchung dir dieſe Fürſtenthumer beſitzenden Linie des

brecht und

Hauſcs Brandenburg , dem König von Preuſ fen gefallen ſollte , dieſelben wieder mit der

Fúra umer

nie

zorg

hum acha , viet. Hus

Primogenitur zu vereinigen . $. 3. Die Herren Markgrafen beider Linien

baben folgenden Titel geführt: Markgraf zu Brandenburg , von Preußen , zu Schleſien , Magdeburg , Cleve , Jülich , Berg , Stet tin , Pommern , der Caſſuben und Wenden , zu Medlenburg , und zu Croffen Herzog , Burggraf zu Nürnberg , Fürſt zu Halberſtadt , Minden , Camin , Wenden , Schmerin , Raa

nie

che che

nie riz.

Beburg und Mórs , Graf zu Glaß , Hohens zollern , der Mark Ravensberg und Schmes rin ; Herr zu Ravenſtein , der fande Nos

74 ftock und Stargard zc. Das Wappen 'mes gen der Markgrafſchaft Brandenburg , ift ein rother übler mit goldnen Waffen und gold : neu Kleeſtengeln in den Flügeln , im filber : nen Felde ; wegen Preußen , ein ſchwarz ge fronter Udler mit goldien Kleeſtengeln auf den Flügeln , im filbernen Felde ; wegen Magdeburg , ein mit Roth und Silber gez fpaltner Schild ; wegen Cleve , 8 goldne und in Gejtalt eines vereinigten gemeinen und Andreačkreuzes geſetzte Lilienſtåbe , welche in der Mitte von einein filbernen Schilde eins gefaßt werden , im rothen Felde ; wegen Ja lich , ein ſchwarzer löwe im goldnen Felde ; wegen Bergen ; ein rother blaugefronter los we im filbernen Felde ; wegen Stettin , ein rother mit Gold gefronter und gewaffneter Greif im blauen Felbe ; wegen Pommern ein rother Greif mit goldnen Waffen im fil bernen Felde ; wegen Caſſuben , ein zur . lin = fen gekehrter ſchwarzer Greif mit goldenen Waffen , im golonen Felde ; wegen Wen den , ein mit roth und grún quer geſtreifter Greif , im filbernen Felde ; megen Mecklena burg, ein ſchwarzer Büffelstopf mit filber men Körnern , rother Krone und einem fil * bernen Ning durch die Naſe , im Viſier zu fehen; wegen Croſſen , ein ſchwarzer Udler mit

ausgebreiteten Flügeln ,

Schwanz und Naffen

t's it

Kaffen , im goldnen Felde , auf deſſen Bruſt ein ſilberner halber Mond und über dem felben ein filbernes Kreuzlein iſt ; wegen gå gerndorf , ein Ichwarzer Adler mit einem fils bernen Jagdhorn auf der Bruſt , im filber

1

nen Felde ; wegen des Burggrafthums Núrn berg , ein zum Streit gerichteter [cmarzer fóme mit offirem Nachen , vorgeſchlagner Zun ge , Waffen und Krone , iin goldnen Felde , welcher Schild auf einen init Noth und Sils ber fünfmal rechts durchſchnittnen Schild gua

Es

feßt worden iſt ; wegen Balberſiadt , ein mit Silber und Roth getheilter Schild ; megen .

i 17 ľ

Minden , zween ſilberne wie ein Undreaskreuz gclegte Schlüffel im rothen Felde ; wegen Camin , ein filbernes Unterfreuz im rothen Felde ;

megen Wenden ,

in Medienburg ,

ein goldner Greif im blauen Felde ' ; wegen Echwerin , ein geſpaltner Schild , in wel r chem oben ein goldner Greif im blauen Fels

t

de , der untere Theil aber iſt grún , mit ei : ner ſilbernen Einfaſſung ; wegen Naneburg , ein filbernes (dwebendes Kreuz im rothen Felde ; wegen Mórs , ein fdwarzer Balfer iin goldnen Felde ; wegen Glat , zwei golts ne Gürtel im rothen Felde ; wegen Hohenzols lern , ein mit Silber und Schwarz quadrirs

1

3

ks

Schild ;

wegen Marf ,

ein

Roth

und

76 Silber geſchachteter Balfen im goldnen Felde ; wegen Havensberg , drei roth über einander gefeste Sparren im filbernen Felde ; wegen Schwerin , ein aus einer Wolke hervorge hender mit Silber befleideter Urm , welcher einen Ning empor hålt ; wegen Roſtock , ein ſchrág gegen die rechte Seite geſenter roch gekrönter Búffelbfopf mit ausgeſchlagner los then Zunge und filbernen Hörnern im gold nen Felde ; wegen Stargard , ein mit Roth und Gold geſpaltner Schild. Dic Herren Markgrafen zu Brandenburg Außbach , haben ſich noch geſchrieben : Graa fen zu Sayn und Witgenſtein , und Herren zu Limburg , und ihren Wappenſchild vermehrt, mit einem aufgerichteten goldnen lomen mit ganzem Angelicht und gedoppeltem Schweife im rothen Felde , wegen der Grafſchaft Sann ; mit zwei fenfrecht ſtehenden ſchwarzen Bal ken im filbernen Felde , wegen Witgenſtein ; mit einer ſchrägen ſilbernen Straße mit drei ſchwarzen wilden Schweinsfópfen , im ſchwarz zen Felde , wegen Freusburg ; und mit ei nem filbernen , zweithůrmigen und mit einer Mauer umgebenen Schloß , im rothen Felde, megen der Herrſchaft Homburg . $. 4 . Unter die Vorzüge der

regieren:

den Herren Markgrafen gehört, daß ſie das faiſ.

2

77 kaiſerl. Pandgericht des Burggrafthums fürns berg , im Namen des Kaiſers verwalten . Die Gerichtsbarkeit dejjelben ſou ſich ehebeſt fen nicht nur über den Nordgau und Frans fen , ſondern auch biß in Bayern , Schwa: ben , und an den Rhein , ja bis in die Schmeiz

und in die Niederlandé erſtreckt has

ben ; heutiges Tags aber hat es weit engere Grenzen , und unterſchiedene Reichsſtånde inſonderheit Vamberg und Nürnberg , wela dhe ſich auf ihre eignen privilegirten lands gerichte berufen , wollen daſſelbige nicht er : kennen. Unfänglich ſaßen die Burggrafen perſönlich zu Gerichte ; K. Karl IV aber ertheilte ihnen 1348 die Freiheit, einen Lands richter an ihrer Statt zu beſtellen , welchen ſie aud verordnen . Heutiges Tags wird es gemeiniglich zu Ansbach , und zwar jährlich viermal gehalten . Von demſelben wird an die höchſten Reichågerichte. appellirt , doch muß die Summe , 800 Gulben betragen . §. 5. Beide regierende Herren Marks

grafen befekten ehederſen auch ein gemeins ſchaftliches Rathsfollegium 1 welches feinen Direktor , feine Näthe und gemeinſchaftliche Kanzlei hatte. § . 6. Die ehemals ſehr anſehnlich gemes fenen lehen des Burggrafthumb Nürnberg , oder des hochfürfil. Sauſes Brandenburg in Deſta reide

78 reich , foden zwar , nach dem gemeinen Bee richt der Geſchichtſchreiber , von den Oftreis thiſchen Kriegsgefangenen herrühren , melche Burggraf Friderich IV in der Schlacht bei Måhlberg 1323 gemacht hat : allein , es iſt tine ausgemachte Wahrheit , daß die Burg grafen zu Nürnberg zoleriſchen Stammes über hundert Jahr vorher in Deſtreich ans Tehnliche Herrſchaften und Güter beſeffen has ben , welche ſie von den Grafen von Vohburg, die vorher Burggrafen zu Nürnberg geweſen , an fich gebracht, mie denn Burggraf Fris derich III im J. 1286 vom König Rudolph I mit der Serrſchaft Seefeld belehnt worden . E : find aber dieſe Lehngüter nach und nach rehr vermindert , und 1779 iſt in dem Fries zu Beſchen “ verabredet worden , das den fünftig die Lehnsherrlichkeit dieſer Fürſtenthü mer über gewiſſe Etude in Deſtreich , und die Rehnsherrlichkeit der Krone Bóheim über gemiſfe Stücke

dieſer

frånfiſchen Fürſtenthús

mer des Hauſe3 Brandenburg , reyn fode.

aufgehoben

$ . 7. Die beiden fråntiſchen Fürſtenthú mer derſelben , werden irrigermeile Marf: grafthuiwer oder Markgrafſchaften genennet : dena fie find dergleichen niemals gerefen , audy Dadurch nicht gerorden , das die Burgs gra

79 grafen zu Nürnberg auch Markgrafen zu Braas denburg geworden ſind.

Das Fürſtenthum Sulmbach ,

oder Bayreuth.

1

J. 4. Nits er Ingenieurhauptmann , diger , hat daſſelbe auf einer Charte von zwei Bogen abgebildet , welche Scutter zu Augsburg in Kupfer geſtochen , aber wca der fdión noch richtig geliefert hat. Eine andere in vielen Stücken verbeſſerte Charte von zwei Bogen ,

n

welche

man

der Beinů .

:

hung M. F. Enopff zu danken hat , haben die homanniſchen Erben ang fidit geſtellt, von welcher der erſte Bogen im Utlas von Deutſchland die ſechs und neunzigſte Charte

!

iſt , der zweite , welcher das

7 3

fúrſtl. barreus this

thiſche Untheil am Unterlande enthält, iſt eine 1763 erſdienen . §. 2. Es beſteht dieſes' Fürſtenthum los wohl aus dem eigentlichen Fürſtenthum ober halb Gebirgs , als aus einem Stúc der Lande unterhalb Gebirgs . Das Oberland grenzet ans Hochſtift Bamberg , ans Vogt Bóheim Aſch , Herrſchaft die land , bie obere Pfalz , und das Gebiet der Neichsſtadt Nürnberg . Das fürſtl. bayreuthis fiche Unterland iſt von dem nürnbergiſchen unstachiſchen , rothenburgiſchen , ſchwarzena Bergiſchen und bambergiſchen Gebiet umgeben . $ . 3. Es iſt theils bergicht , theils und hat theil8 fettent land , ebenes ſchwarzen , theils ſteinichten , theils fans

sichten Boden , bearbeitet wird ,

der

aber ,

mancherlei

weil

er

gue

Gewächſe

und

Früchte trágt. Uiterhaupt hat das land alles , was zur menſchlichen Nahrung und Mothdurft erfordert wird , ben guten Wein : wachs aufgenommen . Von ſeinen Minera Ben , welche infonderheit auf , an und bei bem Fichtelberge angetroffen werden , fino Bornémlich der gute Ihon , die Siegetrede , der Schiefer , häufiger Marmor von allerlei die Kriſtallen , Vitriol , Alaun Farben , die Echwefel , Spiefglas , Kupfer , Eiſen und Blei , anzumeifen. Die ehemaligen Silber: unt

und Goldbergwerke bei Goldcronach beſchloß man 1775 wieder Sute aufzunehmen . Sauerbrunnen ſind auch vorhanden , und der Die merk . berühmteſte iſt zu Sichersreuth. würdigſten natürlichen Hölen ſind im Umt Etreitberg . Unter den Bergen iſt der Ficha Er ſtreicht aus teiberg der merkwürdigſte. der Ober -Pfalz durch das Fürſtenthum Bana reuth nach Thüringen , und das Gebirge oberhalb Goldcronach , iſt in ſeiner Breite

Ens

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das Mittelgebirge des Fichtelberg8 ; und auf der andern Seite giehet er ſich nad Bóþeim . Ceinen Namen hat er von den vielen Ficha ten , mit welchen er bewachſen iſt ; doch hat er auch Tannen - Fóhren- und Büchen- und an einigen Drten Eichen - Jlmen- und Lindenbäume. Von dieſem Holz haben Sie an und um den Fichtelberg wohnenden Bauern ihre meiſte Nahrung, indem fie daſſelbe theiiß zu Roha len brennen , theils im Winter auf Schlitten herab bringen , und hiernachſt verkaufen. Er iſt einer der höchſten Verge in Deutſchlano , hat viele Wildniile , Steinklippen , und hoch aufgethúrmite Felſen , auch häufige Súmpft und moråſte. Die vornehmſten Erhöhungen derſelben , oder dazu gehörigen : Berge , ſind , tie Loga oder fuchsburg , wofelbft" die mia und unerſie : glichften Buſch . Erdbeidr. 19. B.

ften

Felſen . undt Slipa F pent

32 pen ,

und

in denſelben unterſchiedene Şölen

ſind ; die Cóſſein , die hohe Farmleuten , von welcher man eine freie und ſehr weite Ausſicht hat ; der Ochſenkopf, welcher für die höchſte Gegend des Fichtelbergs gehalten wird ; der Auf dieſem Ge Schneeberg und Kornberg . birge iſt an der ober - pfälziſchen Grenze 1 drei Stunden von Wunſiedel gegen Weſten , - zwiſchen

dem Ochſenkopf und

der Platten ,

in einer hohen Wildniß, welche die See- lohe genennet wird , der tiefe Fichtelſee , welcher ungefähr 154 Schritte im Umfang hat , aber heutiges Tags mit Moos und Binſen dergea ſtalt überwachſen iſt , daß man barüber,meg = gehen kann . Aus dieſem See entſteht fer weiße. Mann , * welcher fich bei Steinhauſen in der Umt8 a hauptmannſchaft Culmbach mit dem rothen - Mann , der oberhalb Hörnleingreuth entſtcht, pereiniget , worauf der vereinigte Fluß den Namen, Mayn ſchlechthin fübret , und.. ing Uus dem Fichtelſee Hochflift Bamberg tritt. fømmt auch die Nabe oder fichtelbergiſcye Wald - Nabe , welche ſich bei Wildenau in der obern Pfalz mit der Heyd - Nabe ver : einigt , die am Fichtelberg atiß der ſogenann ten Mallen - Heide , zwiſchen Warmen - Steina ad

und

Mühlmeuffel

entſteht.

Die Eget

entſpringt zwiſchen dem Buch- oder Sandtberg und

83 und

dem Schneeberg

am Fuß des

erſten ,

und geht nach Böheim . Die Roßlau , durch welche ſie verſtärkt wird , fommt auch vom

I

Fichtelberg , und entſpringt am Fuß der fos genannten Fahrnleuten . Die ( fichtelbergis

1

fche , vogtländiſche , thüringiſche) Saale ento ſteht am Fichtelberge im Zellerwald , nicht weit vom Fleden Zelle , im Oberamt Stocens

cr

roth, aus einem Brunnen , welcher der Saala brunn genennt wird , und geht ins Bogta Land . Die Pegniß entſteht über der Stadt Pegniß am Fuß des Bohenſteins , nimmt gleich bei der Stadt die unweit Moralzreuth

ges -9

entſpringende Fichtenohe in fich , und fließt unter der Stadt eine halbe Stunde weit zum Theil durch den Pochsberg , pereiniger ſich alsdann wieder , und geht durch8 nårná

1 bergiſche Gebiet in die Redniß , welche durch das Unterland ins Hochſtift Bamberg fließt,

en

und daſelbſt unter andern kleinen Flüffen auch

né lice

die Uiſch aufnimmt, welche in dem Oberamt Hoheneck unweit guesheim ihren Urſprung hat. Die Flüße ſind reich an mancherlei gus ten Fiſchen. S. 4. Das Fürſtenthum enthält o .lo ges nannte Hauptſtadte , 12 andere Ståbte, und Das Landſchaftsfollegium , 36 Marktflecten .

dot in

Her :

zina Eger

erg und

welches ſeinen Direktor und. Ráthe hat , hat ſeinen Sitz zu Bayreuth . S. 5 . F 2

94 § . 5. Die evangeliſchlutheriſche Kirche , melche die berrſchende in dieſem Lande ift , fteht unter der Aufſicht eines Generalſuperin tendenten , der zu Bayreuth wohnet , und zugleich Spezialſuperintendent daſelbſt iſt ; zu und noch 9 Spezialſuperintendenten , Culmbach , Hof , Münchberg , Munſiedel , Neuſtadt an der Uiſch , Bayersdorf , Chris ftian - Erlang , Dietenhofen , Burgbernheim ; zu welchen noch der Inſpektor zu Nedwiß tómmt. Es wird aber auch den Reformir ten zu Bayreuth, Erlang , Navla und Wil helmsdorf, und den Katholiken zu Bayreuth und Culmbach , die gottesdienſtliche Uibung berſtattet. S. 6. Zur Erlernung der Wiſſenſchaften , dienen die lateiniſchen Schulen zu Culmbach, Neuſtadt an der Uiſch, Wunſiedel und Münch berg , das Gymnaſium zu Hof , das Colle gium illuſtre und die Üfademie der Wiſſens ſchaften zu Bayreuth , und die Univerſität zu Erlangī nebft dem derſelben einverleibs ten Gymnaſio. S. 7. Zu Bayreuth , Hof, Wunſiedel , St. Georgen am See Chriftian - Erlang , und Treuffen , ſind die bornehmſten manu

Um erſten Dit fakturen dieſes Landes . wird Wachstuch , Steiffchetter und Kattun , in Hof und Wunſiedel werden wollene Zeuge und

35

7

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und Schleier , zu Chriſtian - Erlang werden von den reformirten Franzoſen , welche ſich inſonderheit daſelbſt niedergelaſſen haben , Strümpfe und Hüte verfertiget ; und zu St. Georgen am See wird rothes und braunes Von dieſen Waa : irdenes Geſchirr bereitet. ren wird vieles aus dem Lande geführt , und

ein

beträchtlicher Handel mit denſelben

getrieben. §. 8. US das Burggrafthum Nürnberg getheilt wurde , blieben das Erbmarſchallamt und Erbtruchſeifenamt bei dein Fürſtenthum oberhalb Gebirgs , weil daſelbſt die Famis lien , melche dieſe Erbámter bekleideten , ihre Es beſikt aber dieſes Får lehen hatten. Das Erbs ſtenthum anjeßt vier Erbamter. marſchallamt haben nach Abſterben der Freis herren von Núnsberg zum Wernſtein , die von Kúnsberg zu Hayn ; das Erbtrudſeßamt ſeit 1744 die Grafen und Herren von Schóna burg ; das Erbfämmereramt iſt nach Abgang

leibs

der von lúchau jeßt noch nicht wieder beregt ; das Erbſchenkenamt aber haben die Freihers,

edel ,

ren von Kokau .

canu :

tun , Zeuge unt

S. 2. Markgraf Chriſtian Ernſt ſtiftete, 1660 auf ſeiner Reiſe zu Bourdeaux , zum Unbenken des pyrenaiſchen und oliviſchen Frie dens , einen Drben , welcher l'Ordre du braſſelet de la Concorde genennet , und an F 3

1

an " einem blauen Bande um den linten Arm getragen wurde. 1710 erneuerte er diefene Drben , veränderte aber fein Zeichen , und erwählte dazu ein blau emaillirtes achteckicha tes Kreuz , welches auf jeder Seite in der Mitte eine goldene Platte hatte , auf beren einer ſein und ſeiner Gemahlin Name unter einer Krone und einein Fürſtenhut in einana der geſchlungen , zu ſehen maren , mit der Umſchrift : Conſtante Et Eternelle Since rité , da die Anfangsbuchftaben eines jeden Worts ebenfalls die Namen anzeigten ; auf der andern aber ſah man zw fchen zwei Dela zweigen , welche durch zwei Fronen geſteckt Zwifeyer waren das Xort Concordant . dem Kreuz , welches vie goldene Platte uma gab , waren zwei ſchwarze preußiſche und zwei rothe brandenburgiſche Adler zu ſehen. Dieſes Kreuz wurde an einem blauen Bande Markgraf Georg um den Hals getragen. Wilhelm ligte fchon 1705 als Erbprinz den Grund zu dem Drden de la Sincerité welchen er 1712 beim Antritt feiner Regies rung vólig zum Stande brachte. Dieſen hat Markgraf Friderich 1744 erneuert , und er wird gemeiniglich der rothe Adlerorden genennet. Das- nunmehrige Ordenszeichen iſt ein goldenes pieredichtes meiß ,emaillistes Kreuz ,

toelches

an einem

ponceaufa: bicha . ten

87 Urm

diefen und Eedicha nder

ten gemåfferten Bande , vom Hals auf die Eben ge Bruft hangend , getragen wird . dachter Markgraf hat auch 1759 Großkreuze einem penceaugewaſſer von der rechten Schule

geſtiftet, welche an ten breiten Bande ,

berea unter ein ans

ter zur linken Seite das beſchriebene Drbenda freuz , welches aber etwas vergrößert iſt ,

it der

führt, tragen . In dem Stern , welchen die Ritter auf der Bruſt tragen , iſt der bran Denburgiſche rothe Voler , und die Umſchrift Der res fincere et conſtanter , zu ſehen .

Since jeden ; auf i Oda Filtedt rifden

e uma & und

fehen. Sande Georg

en 3 b rité , Regies Cieſen - und

orden tiden Listes bich ten

und

zwiſchen

den Spißen

deſſelben Namen

gierende Markgraf iſt des Ordens Haupt und Neiſter .

hat

9. 10. Wegen des Fürſtenthum : Bayreuth der Markgraf Siß und Stimme im

Reichsfürftenrath , und iſt mitausſchreiben Zu einem der Fúrft des frånfiſchen Kreiſes. Némermonat giebt er 329 Fl. und zu einem Kammerziel 338 Rthlr. 144 Kr. S. 15. Die fårſtlichen Kollegia ſind : das hohe Miniſterium und geheime Rathškolles gium , unter welchem die geheime Expedizion und geheime Kanzlei ſtehen ; das Regierung8 kollegium mit der Regierungskanzlei , das Hofgericht , das Mitterlehngericht, das Kama merkollegium , das Landſchafts- und Koma inerzienkollegium , der Lehnhof , das Kons fiftorium und Ehegericht. Das Bergmeſen bes 4

beſorgen die Bergámter Wunſiedel und Nayla. iſt und

in® UmtsDberåmter

zu Goldcronach , Das Fürſtenthum

und Landshauptmannſchaften abgetheilt ,

unter

Städte und demter gehören. Q. 12. Von den fürſtlichen

welche

Einkünften

meldet Kengler , daß ſie ſich 1730 faum auf 550000 Gulden erſtreckt båtten , aber um Man ein großes erhöhet wergen könnten .

will verſichern , daß ſie bei guter Haushal tung auf 1 Million Gulden ſieigen fónnten . $. 13. Der Markgraf unterhielt ſonſt eine Garde zu Pferde , ein fleines Huſaren korps , und zwei Regimenter zu Fuſ. Hier nåchſt iſt ein tandausſchuß vorhanben , wela cher von den Städten und Imtern geſtela let wird , und in der Amtshauptmannſchaft Bayreuth aus 10 compagnien, in der Antes hauptmannſchaft Eulmbad ) aus i koinpa : gnien , in der Landshauptmannſchaft shof aus 9 Kompagnien , in der Umtshauptmannſchaft Wunſiedel aus 8 Kompagnien , in der Umts: hauptmannſchaft Erlangen aus 5 Hompagnien, und in der Landshauptmannſchaft Neuſtadt an der Aiſch aus zwei Bataillons , das erſte von 5 , und das zweite von 7 Hompagnien , beſteht. Die landſchaft hat ilyr eigenes Kriegskommiſſariat.

$ . 14

99 $. 14.

.

e

Bei der genauern

Beſchreibung

des Fürſtenthums, iſt die Abtheiliing in Amts und landshauptmannſchaften und Dberámter zum Grunde zu legen .

1. Im Ober - lande.

uf 1. Die Amtshauptmannſchaft Bayreuth ,

an al :

zu welcher folgende Derter gehöreni .. I. Bayreuth , oder Bareuth , die marf : gráfliche Reſidenzſtadt, die erfte unter den

ut

o ſogenannten Hauptſtadten de & Fürſten : thums , der Siş der oben ( 5. 11. ) genann : ten hohen Kollegien und der Umtshaupt mannſchaft , und die markgråflich : baureuthi

ela Ecle

aft tés

00 :

ſche Münzſtadt ,

Die

ico :

wird von

drei Semaſſera

eingeſchloſſen , welche ſind , der rotheMann , Das fürſt der Miſtelbach und Sendelbach. liche Reſidenzſchloß iſt zwar 1753 abgebrannt, aber anſehnlich und ſchon wieder erbauet. gottesdienſtlichen Gebäude der Stadt ,

ſind , die lutheriſche Schloßkirche und Spis talfirche , die reforinirte ſtirche , und das

ien, act erite

fatholiſche Bethhaus . Es iſt hier eine Supe rintendentur . Das Gymnaſium illuſtre hat

‫ا‬. enes

Markgraf Chriſtian Ernſt 1664 gestiftet. Es iſt hier auch ein Seminarium , und in Der wohlgebaueten Borſtadt vor dem richsthor , ein Waiſenhaus , F 5

14 :

Frides

imgleichen eine Atas

90) Afademie der Wiffenſchaften.

Die Herrſchaft

Bayreuth iſt größtentheild 1248 , nad Ab fierben des lesten Herzogs zu Meran , an Burggrafen Friderich 11 ( III ) gekommen ; einen Theil derſelben aber hat er auf andes ! e Weiſe erlangt. Die jetzige Reſidenz Bau reuth war damals noch ein ganz geringer Drt , und bedeutete weniger , als das jenige Porf Ultenſtadt - Bayreuth , welches nicht , weit davo: belegen iſt. 1430 wurde fie von den Huffiten eingeſchert . 1553 , 1605 ,

1621 und 24 hat ſie brúnſte aufgeſtanden .

auch große

Unter das faſtenamt Bayreuth ,

Feuer 6 geda

ren die Dörfer Kirchen - und Windiſch - lan

4

bach ; im erſten -hat Bayreuth die hohe Ses richtsbarkeit , das andere aber ſteht unter derſelben Schus . 2. St. Georgen am See , eine Stadt am brandenburgiſchen Weiher , liegt eine und iſt im halbe Stunde von Bayreuth , Anfange

des achtzehnten Jahrhunderts vom

Markgrafen Georg Wilhelm angelegt , vom Markgrafen Friderich aber mit einem eige nen Stadtrath und mehreren beträchtlichen Die 1711 Privilegien begnadigt worden . eingetreibete Sophienkirche, wird die Ordens und Ritterfapelle gekennet , weil eben dieſer Maifgraf ſie zum Berſammlungsort des von ihm

61 ihn

gestifteten Drdens

de la

Sincerité be

Das fürſtliche Schlos iſt anſehna ſtimmt hat. lich , und hat einen ſehr ſchönen Luſtgarten. Es ift iſt hier ein fürſtlicher Umtsverwalter, das eine

gravenreichiſche Stift und Zuchthaus, Manufaktur von meifiem und braunem

Porzeüan ,

in welches leßte Gold und Sil

ber dauerhaft eingebrannt wird ; und es wird auch hieſelbſt einheimiſcher Marmor poa lirt , und zu allerlei Sachen verarbeitet.

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il ba

Ter on

Anmerf. Der Brandenburger Weyher , ift ein Landſee zwiſchen St. Georgen am See , und dem Dorf Bindlod i unter dem Walde , die Hohenwarth genannt , erſtreckt ſich auf sco Lagewerke oder Hester im Umfange , it reich an Fiſchen , hat Inſeln , auf welchen Cufti gårten angeleget ſind , und in einein Hafen liegt ein markgräfliches Luffoiff. Churfürft Friderich I hat ihn zuerſt graben , und Mark: graf Friderich der &Itere 1509 erweitern Tafſen. 3. St. Johannes , ein Schloß , Bei dorf und Haushaltungsamt.

Pfarr dieſem

Orte legte Marfgraf Georg Wilhelm in ei : ner dicken Holzung eine Eremitage an , int welcher er fich gegen das Ende des Som mers aufzuhalten pflegte , und die nochmals noch immer vollkommener gemacht worden , alſo , daß ſie wegen ihrer vortreflichen Uueen , toft

102

foſtbaren wird .

Garten

und Zimmer ,

4. Hennersreuth , und Umtsverwaltung.

ein

bewundert

Dorf ,

Schloß

5. Emtmansberg , ein Schloß und Pfarr borf , hat dem freiherrlichen Hauſe von Stein zugehört , iſt aber als ein eröffnetes lehn voa tem markgräflichen Hauſe in Beſis ge Es iſt hier ein fürſtlicher nommen worden . Umtsverwalter. 6. Wendenberg , ein ziemlicher Markt flecken mit einem fürfilichen faſtenamt , und zwei adelichen Schloſſern , welche vorinafs die von Weydenberg , und nachher die von Kinsberg und Lindenfels von den Landesfür ſten zu lehn getragen , und endlich an diefels ben verfauft haben. 7. Schreß und Glasbútten , zwei Schloſ: fer und zwei Dörfer , úber welche ein fürſt: zu licher Amtmann die Gerichte verwaltet. Sdrek bat Markgraf wohnt .

Georg

Albrecht ges

8. Sanspareil , ſonst Zwerniß genannt, ein altes Schloß und Sit eines Kaſtenamts . Den jetzigen Namen

hat es erft 1746 von dem Markgrafen Friderich erhalten , welcher

in dem Dabei liegenden kleinen Walde Aueen und Spaziergänge anlegen , und luſthåuſer por und in demſelben erbauen laſſen . 9. Won :

103

9. Konfees , ehedeffen Wungeferie und Wundgeſeß , cin Marktflecken im Thal unter : halb Sanspareil , mit einem Vogteiamt. Kaiſer Karl IV erlaubte 1355 , dieſen Drt zu einer bemauerten Stadt zu machen. 10. Streitberg , ein Bergſchloß, Pfarr dorf und Amt, iſt ganz vom Bisthum Bama berg umgeben , und liegt eine Stunde von Ebermanſtadt. In dieſer Gegend wird gel ber Marmor gebrochen .

1

S

E B. im tr

ir 113

Anmerf. In dem Almt Streitberg und Dorf Al. berndorf iſt ein Plaß , welcher die Heyden. ſtadt oder auch die Hunsbructe genenner wird , und einige icoo Scritte im Umfange bat. Etwa drei Viertelſtunden davon iſt ein großer von Natur ausgeholter Felſen , welcher das Dieſe Hóle iſt hole Loch genennet wird. geräumig ; und unweit derſelben iſt eine nec merkwürbigere 'Hole , welche das Wißeloc genennet wird. Zwiſchen Streitberg , und dem zu dieſein Umt gehörigen Pfarrborf Muggendorf , find noch andere solen , in welchen man klare Brunnen , Strifalle , und große Snogen findet.

1. Shúsbronn ,

ein Pfarrdorf

und

Vogteiamt , iſt auch vom bambergiſchen und núrnbergiſchen Gebiet umgeben . 12. Donndorf und Ecfersdorf , gmei nahe bei einander liegende Dörfer inireit Bayreuth , gehörten ſonſt der adelichen fan miliz

+

94 milie non lúchau , nach deren Abgang fie dem hochfürſtlichen Hauſe als eröffnete lehen heimgefallen ſind , weldies ihnen einen Umts verwalter vorgeſetzt hat , der zu Donndorf Das eher bei dem dafigen Schloß wohnet. malige Schloß zu Eckersdorf iſt zerſtört. II. Die Amtshauptmannſchaft Culmbach , zu welcher folgende Derter gehören. 1. Culmbac ), die zweite unter den ſechs

ſogenannten Hauptfiådten , und ehemalige martgrafiche Reſidenzſtadt , liegt am weißen Mann , in einem fruchtbaren und ſchonen Thal , iſt der Siß der Amtshauptmannſchaft , einer Superintendentur , cines ſaften- und eines Kloſteramts , hat auch eine lateiniſche Schule. Die Katholiken haben in dem nach Langheim gehörigen Mönchshof ihre gottega dienſtliche Uibung . Dieſe Stadt iſt 1248 , nach Abſterben der Şerzoge zu Meran , an die Grafen von Orlamünd gekommen , und von diefen an die Burggrafen anfänglich vera pfandet ; 1338 aber verglichen worden , daß, wenn Graf Otto von Drlamúnd ohne Erben ſtúrbe , dieſer Ort, nebſt einigen andern , an Burggrafen Johann II fallen rolle , welches 1330 wurde sie Stadt aud geſchehen iſt. iten geſchert ; ein Huſſ 1553 von von den n Albrechts Feinden übel zugerichs Markgrafe

tet ,

und 1708 vom Feuer ſehr beſchadiget . Dbera

05 Oberhalb derſelben liegt die Bergfeftung Blaffenburg oder Plaiſenburg , die im Se: genſaß der alten eingegangenen Feſtung, Neu Biaſſenburg genennet wird . Sie iſt zugleich mit der Stadt Culmbach von den Herzogen zu Meran an die Grafen von Drlamund und von dieſen an die Burggrafen zu Nürn berg , gekommen , und ehedeflen eine Reſideng der Markgrafen zu Brandenburg - Bayreuth geweſen , welche aber nicht von dieſem feſten Schloe, ſondern von der unter derſelben be legenen Stadt Culmbach benennet morden. Dieſe Feſtung hat einen Rommendanten , wo verwahrt das fürſtliche gemeinſchaftliche Ar chio .

1554 wurde ſie von den Biſchöfen zu

Bamberg und Würzburg und der Stadt Nürn berg , nach einer langen Belagerung erobert und geſchleift ; es wurde ihnen aber 1557 an Markgrafen Georg Friderich 175000- Fl. zu ihrer Wiederaufbauung zu bezahlen , welche auch dieſer Markgraf voll führte ; Markgraf Chriſtian aber befeſtigte ſie 1608 noch mehr mit det Chriſtians Baſtei, oder Chriſtiansburg. auferlegt,

2. Hinnmelkron , ein Pfarrdorf mit ei : nem markgräflichen Schloß, am weißen Mann , in einem angenehmen Shal , unter ſchenen Auen , Garten , Feldern und Wåldern . Dai Schloß iſt vom Markgrafen Georg Wilhelur er :

106 erbailet worden ; und Markgraf Seorg Fris derich Karl hat ein Reithaus , und zur bes -queinen Ubwartung der Neigerbeiz ein andes res Gebäude , moclches die Faffenhaube ge Ehemals ipar nennet mird , aufgeführt. hier ein adeliches Donnentloſter iſterzienſer : ordens , welches 1208 vom Girafen Dtto I von Drlamůnb aus ſeinem Sdiloß und Ort Preßendorf geſtiftet, 1338 zugleich init Culm bach und Piajenburg vom Orafen Otto lI von Orlamund an die Burggrafen zu Núrn berg , in Anſehung der Schuß- und Schirin gerechtigkeit, überlaſſen , 1509 aber ſekula rifirt, und in ein markgräfliches Stiftsfaſtena amt verwandelt worden , welches in 9 roges nannte Viertel abgetheilt iſt. Das alte Klos ſtergebåude, hat Markgraf Chriſtian Ernſt ver beſſert , und zu ſeinem und ſeines Sofſtaats Alufenthalt bequem gemacht , auch außer dem soofgarten eine Allee, die 1000 ſtarke Mannsa Bei der alten ſchritte lang iſt , angelegt. Stiftskirche ſteht ein eigener evangeliſcher Pfarrer , und in derſelben iſt ein markgräfli cher Begräbnißort. 3. Wirsberg ,

Vogteiamt .

ein

Marktflecken

und

Hier wird guter grüner Vitriol

derfertigt. 4. Stambach ,

ein Marktfleden ,

wo

felbſt ein fürfiliches Vogteiamt iſta :

5. Seua

27 5. Seubelsdorf und Caſendorf , Márkt fleden und Vogteiamter. Der leyte Ort era hielt von den Kaiſern Ludwig und Harl IV Stabtredt. 6. Droſſenfeld , ein Flecken mit einem Schloß oder Mitterſity , melder lente nach

1

Abſterben der von Wiersberg als ein Manna lehn heimgefallen , aber den Freiherren von Euro) wieder zu lehn verliehen iſt. III . 296 Oberamt Schauenſtein und

3

beſteht aus zwei Marktfleden , welche ehedéſſen zur . Amtshauptmannſchafe nun aber ein bea Eulnach gehöret haben fonderes Oberamt ausmachen . Sie ſind 1386

9

den Geſchlechtern Wolfſtriegel an dic Burggrafert zu Nürnberg verkauft worden von welchen ſie ohnedies zu lehn gegangen .

Helmbrecht;

.

3

In jedein iſt ein Umtsvogt. IV. Die Landeſhauptmannſchaft

Sofi

zu welcher gehört :

1

ľ

i

1. Hof, insgemein die Stadt zum Hof genannt , lateiniſch Curia , Curia Variſco rum , Curia Regnitiana , die dritte unter den 6 Hauptſtåbten dieſes Fürſtenthums ,

$ liegt an der Saale ,

ol

Ho

ben die obere ,

und

welche oberhalb derſela unterhalb derſelben die

untere Regnitz aufnimmt. Sie hat drei Vora ſtádte , iſt der Sit der Landeshauptınanna fchaft ,

eines

Kaſten - Spital - und Kloſters amtoa

Buro. Erdbedr. 19. B.

2

98

.

amts , und einer Superintendentur , hat vier ein Gymnaſiuin , und eine gute Kirchen , Sie wird in urkunder Wollenmanufaktur. des und man der

dreizehnten Jahrhunderts Curia Regniz nachher hat Hof ſchiecithin genannt , Sie liegt in fie Regnighof genennet. Die alte alten Landſchaft Varifcia .

Stadt wurde den

1080 bei

geweſenen Solos

dein fchon vorhan die neue

erbauet ,

aber im Unfange des dreizehnten Jahrhunderto von Otto I und II , Herzogen zu Meran , angelegt . Hof war vor Alters , nebſt dein dazu gehörigen Bezirk , ein Reichs la 1b , und es scheint , daß fie vornåmlich

Stadt

unter der Verwaltung der Herzoge von Mies: ran geſtanden habe , die allerdings Daſelbſt zu befehlen gehabt ; an wen fie aber unmita telbar nach derſelben Abſterben gekommen Gemeiniglich ſagt fery ? iſt noch ungervis. man , an die Grafen von Orlamúnde , wels dhes aber nicht hinlänglich berpieſen werden So viel iſt gewiß , daß die Vögte Fann . von Wenda fich zeitig als Herren dieſer Stadt und Ocgend betragen haben ; vielleicht haben ſie beide von jenen Herzogen als Reich afs terlehn inne gehabt ; vielleicht find fie auch nach Abgang derſelben , gewiſſermaßen unter die berherrſchaft der Burggrafen zu Slúcna berg gekommeli, ( die obnedies die anfihna licha

1

99 lichſten Erben ber meraniſchen Herzoge gea wefen , ) und endlich , in Unſchung dieſes laudis , Nafallen derſelben geroorden. Wea nigliens iſt laut vorhandener Lehnbriefe und Nederſe gewiß , daß die Vögte von Weida 1318 Den Burggrafen Friderich IV zu Nürns berg und ſeine Erben für ihre rechten Sere ren und Lehnsherren der Stadt zum Hof und des Landes zu Regniß , erkannt haben . Solches hat dieſer Burggraf von Kaiſer fua dewig aus Bayern 1323 bekräftigen laſſen . 1373 hat Heinrich , Vogt von felbe , nebit andern Dertern , fen Friderich V verkauft.js doch unterſchiedene in der Herrſchaft

Wenda , dies an Burggraa ſind noch jego Hof belegene

Ritter - Mannlehnguter gráflich- reuß - plauiſche Lehen. Die Stadt iſt 1299 , 1430 , 15071 1517; 1625 und 1690 durchs Feuer ſehen verwüſtet worden. In ihrer Gegend wird guter rother grauer und ſchwarzer Marmor gebrochen . Unter dem grauen iſt eine Art , die mit roa then Fleden als mit Blutstropfen beſprengt iſta 2. Nenlau , Naila , ein Marktfleden an der Selbiß , woſelbſt ein Vogteiamt und ein Bergamt iſt. Es iſt hier eine reformirte Deutſche Gemeine und stirche. Die hieſigen Bergwerke geben Kupfer und Eiſen , und uns terſchiedene nüßliche Erbarten ; es wird auch

1

100 in hieſiger brochen .

Gegend grünet

Marmor

gea

Anmerk. Zwiſchen Meylau und Marlesreuth ir eine Hülei welche das Zwercherloch geo: nannt wird . 3. Rehau ,

ein

und Sik

Marktflecken

eines Umtsvogts , vormals Nejau genannt , hat vor Alters zum Umt Regnitz und der Stadt Hof geholt , und was thebeſſen das Geſchlecht ber Rabenſteiner Daſelbſt gehabt , bat daſſelbe 1417 an Vurggrafen Johanſın verkauft.

In dem

hieſigen Bach ,

welcher

einige Stunden lang iſt, giebt es viele Perlen muſcheln , und eine kleine Stunde oberhalb des Marktfleckens an dem Bach ,

im

Walde ,

iſt ein Haus für den Aufſeher auf dieſen Bach , deifen Eigenthum der Landesfürſt an fich gekauft hat. 4. Edwarzenbach an der Saale , ein Marktflecken , welcher 1757 den von Meißen fiein abgekauft, und ein Umtsverwalter dahin gerekt worden . In dieſer Gegend wird grauer Miarmor mit glänzenden gelben Fleden gebrochen. 5. Bernſtein , ein Pfarrdorf , welches 1755 alb ein erofinetes deben dem l'andesfüra fien beimgefallen iſt,

und die Amtsverwal tung

101

tung darüber dem # !mtšvogt zu Neylau an : vertranсt worden . 6. Ober- Kozau , ein Schloß und Markt: filccen , welchen Pring : Georg Albrecht , Markgrafenß Georg Albrecht Sohn zweiter Ehe, 1701 käuflich an ſich gebracht , und baſelbſt g : wohnt hat.

Von ihin und ſeiner

Gemahlin , einer Tochter des daſigen Ober? amtmanns , Johann Peter Luße , ſtaminen

3

1

die jevigen Sjerren von Kokau ab . V. Die Umtshauptın annſchaft Winſiedel, begreift die ſogenannten Sechs - Aemter des

C Fürſtenthum3, oberhalb Gebirgs , welche aus folgenden Kaſten - Stadt - Bogtzi - und Nichs teråmtern beſtchen , nemlich unſiedel ,

F

Weiſſenſtadt ,

JI

Selb , Thierſtein , Thiersheim , Hohenberg und Arzberg. In åltern Zeiten wurden die

1

Te neun Uemter die Sechs - Uemtzé genannt, weil Urzberg zu Hohenberg , und Thiers

-11

heim nebſt Markleuthen . zu dem Umt Thiers ſtein gerechnet wurden . 1440 murden zuerſt

0 CR

pa

19 13

Markleutgen ,

Kirchenlamitz ,

über dieſe Sechs Hemter Umtleute gerent, welche aber alle unter dem Hauptmann zu Hof ſtunden. U18 1554 der bbheimiſche Kanzler , Heinrich Neuß , Herr zu Plauen , oom Kaiſer das obere Fürſtenthum in Se queſtrazion batti ; verwandelte er die Vem ter Wunſiedel

Wzijjenſiadt , Hohenberg und 3

TO2 . und Thierſtein in ein Oberamt , Markgraf Chriſtian aber verwandelte folches 1613 , mit Zuziehung der Uemter Kirchenlamik und Selb , in eine kandshauptmannſchaft Stadt und Sechs - Uemter Wunſiedel.

der Es

gehören dazu : 1. Wunſiedel , ( nicht Wonfiedel , ) die vierte von den 6 ſogenannten Hauptſtadten Fichtel des Fürſtenthums , welche auf dem berge an der Roßlau liegt , und ihre Er kauung den Zinnbergwerfen , fen hieſelbſt geweſen ,

zu

welche eheder

danken

hat.

Sie

iſt ſchon 1326 eine Stadt geweſen , und Kaiſer Ludwig gab ihr damals gleiche Frei Heiten mit der Stadt Eger, welches St.Karl IV im Jahr 1355 beſtåtigt hat. Es iſt hier die Amtshauptmannſchaft , ein Bergamt, eis ne Superintendentur , und eine lateiniſche Dem Hoſpital gehört das Rittergut Schule. Ober - Hochſtädt. Dieſer Drt hat anfång Tich den von Bochsberg oder Vogtsberg zus gehört, und iſt eine Burg und Dorf geme: ſen : als ' aber 1282 König Rudolph den Burggrafen Friderich II (III) mit derſelben belehnte , mar dieſer vorher ſchon im Beſit derſelben geweſen. Hierauf wurde fic dein Geſchlecht der von Voigtsberg zu einem burg gråflichen Lehn gegeben , und pon ihnen ſo laws

1 7

7

3

103 lange beſeſſen , biß 1321 Burggraf Friderich III ( IV ) dieſer Familie nicht nur die Burg zu Wunſiedel mit dem , was dazu gehörte , und welches ſein Leben war , ſondern auch ihre eigenthümlichen Grundſtücke , abfaufte , und hierauf Wunſiedel vom A. Ludwig zu 1462 trieb die einer Stadt machen ließ. Stadt die Huſſiten durch tapfern Widerſtand ab . 1434 , 1541 und 1607 hat fie großen Brandſchaden erlitten , und 1731 iſt ſie faſt ganz abgebrannt , aber beſſer wieder aufges bauet. Die Einwohner handeln mit Blech und mit gefärbten wobenen und leinenen Zeu gen . Die Stadt hat vor werke gehabt .

altero zinaberg

Anmerf. In dem wunſiedler Umtsdorf Siders . reuth , iſt ein Sauerbrunn , welcher dein egers Ichen ähnlich . 2. Thierſtein , ein Marktflecken am Tie tersbach ; und 3. Thiersheim , ein anſehnlicher Markts fleden , welche zwei Richterámter ausinachen , die von einem Beamten verwaltet ivcrbc.l. Dieſe beiden

Derter

haben die Markgrafen

zu Weißen 1415 an die Burggrafen Johann 11l und Friderich VI verkauft. Das Schloß welches bei dem erſten auf einem Berge gea

ſtan

104 ftanden hat , iſt 1554 von den verbundee men Standen geſchleift worden . 4. Urzberg , Arzburg , ein Marktflecken , woſelbſt ein Richteramt iſt. In dem Amts dorf Biebersbach , iſt ein Sauerbrunn . 5. Schirnding , ein anſehnliches Pfarr dorf an der bóhiemiſchen Grenze , moſelbſt ein Amt iſt. Hier iſt der Pa nach Böheim . Eine Viertelmeile unter Schirnding , fåüt die Roßlau in die Eger. 6. Hohenberg , ein Marktflecken und Grenzſchloß unweit der Eger , der Sin eines Ämtsverwalter8. Das Schloß iſt mit Srá : ben und Wäden umgeben , hat auch eine klei: ne Berapung. In dem im bayreuthiſchen Schuß ftes

henden Dorfe Marfgráfiſch - Fiſchern , iſt ein Sauerbrunn , 7. Selb , ein Marktfleden , und fürfilis ches. Jagdſchlos , woſelbſt ein Richteramt iſt. Zu Schonmald iſt ein Sauerbrunn . 8. Markleuthen , ein Marktflecken und Cis eines Richteramts , an der Eger , über welche Markgraf Georg Friderich 1590 eine fteinerne Prücke von 6 Bogen bauen laſſen .

9. Kirchlamit , ein Marktflecken mit ei: nem Nichteramt.

10. Weif :

105 19. Weiſſenſtadt, vor Alters Weiſſens firchen , ein altes Stadtchen an der Eger , auf einem

erhabenen Ort , in einer ſehr rau :

hen und ſteinigten Gegend , welches ehedef: ſen gute Zinn- und Kriſtallenbergwerke , nnd das Berggericht oberhalb Gebirges gehabt 1 bat . Es ift bieſelbſt ein Stadtvogtziamt . Dieſen Dré haben die von Hirſchberg , nebſt bem Schlos Nudolphſtein , ( gemeiniglich Nola lenſtzin , ) dem Kloſter Waldſachſen vermacht, von welchem er 1348 an die Burggrafen Johann und Albrecht verkauft worden . Er hat Stadtgerechtigkeiten und Freiheiten gleich wie Wunſiedel erhalten , iſt aber durch Krieg , Brand und Abgang der Bergmerke ſehr ge : ring worden. Der weiſſenſtådter Weyher oder See , iſt einer der größten dieſes Fürſtenthum8 , und hålt auf 300 Tagewerke oder decer Landes in fich. Die Eger erfüllt ihn mit Wafſer ,

und er hat ſehr ſchmadhafte Kar :

pfen und Pertſchen.

Unmert. In dem oon dieſer Amtshauptmannſchaft ganz eingeſchloſſenen an der Eveffein , liegen . ben Martofleden Redmik iſt eine bayreutbiſche geifliche Infpefsion , der Ort felbft aber mit ſeinem Diſtrikt auf 155 Schritte in der Uma marlung gehört der Stadt éger in Böheim , Hud iji bemauert.

S 5 6

VI.

106 VI . Das Oberamt Lichtenberg , Thiere ftein und lauenſtein , zu welchem gehören : 1. Lichtenberg , ein Städtchen mit eis

nem Schloß und Amt an der Selbnis . In Der Nähe defjelben iſt das Kupfer - und Eis Renbergmerk Friedensgrube ; auch wird in hie : fizer Gegend mancherlei Marmor gebrochen , @ wiſchen Ober - und Unter - Steben iſt ein Scſundbrunn und Bad . 2. Thierbach, ein Schloß und Dorf, wel: dhes von dem Amt Lichtenberg verwaltet wird . 3. Geroldbgrún , ein Pfarrdorf , bei weldem ein Sauerbrunn ift. ein Walde 4. Schwarzenbach am Pfarrdorf. 5. Lauenſtein ,

vor Alteró lówenſtein ,

ein Echloß und Marktflecken , woſelbſt ein Nahe dabei iſt ein Kupferhammer. Almt ift. Dieſen Ort haben die Grafen von Orla múnd nach Abſterben der Herzoge von Me ran beſeffen , und dem fürſtlichen Hauſe zu Peln aufgetragen. 1430 in dieſer Eigenſchaft on die Grafen von Gleichen verkauft , von melchen

e$

1438

Edwarzenburg ,

auf und

die von

Grafen dieſen

von auf die

Crafen von Mannsfeld gebracht worden , die ihn den von Thún als ein Ufterlehn verlie hen , von welchen er zurück an den Oberlehnos herrn

gekommen iſt.

6. lud .

107 6. Ludwigſtadt , ein Marktfleden . VII. Das Oberamt Mundberg und Sto : cfenroth , zu welchen gehören : 1. Münchberg , Monchberg , eine kleine Stadt, welche der Siz des Oberamts , ei nes Richteramt , Kaſtenamts , und einer Superintendentur iſt , die auch eine lateini ſche Schule hat . Burggraf Friderich V hat fie 1373 von Heinrich Vogt zu Wende er fauft. 2. Hallerſtein , ein Pfarrdorf , und die Marktflecken Spraned und gell , welche unter einem

Umtsrichter ſtehen.

Bei dem legten

entſpringt die Saale.

fer ,

3. Die ſogenannten 7 vereinigten Dórs Ahornberg , Almbranz, Mayerhof ,

Laybersreut , Jeſſen , Werrenbach und Delf niß , welche Burggraf Friderich V 1384 den von Sparneck für, yoo Pfund Heler , oder 3600 Fl. abgefauft hat . Sie haben die Gewohnheit , daß ihre ſämtlichen Bürgermei ſter und Nátie jährlich am Tage der unſchul digen Kinder zu Uhornberg die erledigten , Stellen mieder befeßen , bas Bürgermeiſtera amt beſtellen , und ihre

gemeinen

Geſchäfte

abhandeln . Uhornberg hat das Recht eines Marktfleckens , und fein eigenes Rathsſiegel. 4. Stockenrotó , ein Schloß und Dorf an der Saale , welches zum Midteramt gehört. 5 : Mapelli

108

5. Múzen , ein Dorf , welches zu einer bemanerten Stadt zu machen , Kaiſer fud wig 1325 , und Kaiſer Stari IV 1355 , er lgubt haben . VIII. Das Oberamt Sefrees , Bernec , Podcronach

und Stein ,

zu

welchem

ge

tören :: 1. Gefrees , ein Marktflecken , in wel chem ein Umtßfaſtner iſt. Er hat 1757 gror ſen Brandſchasen erlitten . 2. Verned , ein Stadtchen und Siß ei • nes Stadtyogteramts , welche von den Oras

fen von Drlamúnd nebſt Culmbad

und an

dern Orten an die Burggrafen verfekt , und 1338 verglichen worden , daß es , wenn Graf Dtto ohne Erben ſterben mürde , an die Burggrafen zui Olürnberg fallen folle , wel : ches auch geſchehen ifi. " 3. Biſchofgrún , ein Pfarrdorf , wo : ſelbſt eine

Zou - und

Flófverwaltung iſt.

Umgeld Beinnahm Es iſt auch

auch

an dieſem

Slashütte , und von kierauß wird das Holz auf dem weißen Mann biß nach Culmbach gefloget. 4. Goldcronach , ein Städtchen , am Fluf Cronach , welcher mitten durch daſſel:

Drt eine

bige hinfliegt , und woſelbſt ein Stadtvogtei . und Bergamt iſt. Es iſt ſchon um das Jahr 1002 unter St. Sciarich V als ein den Mark : grafen

109 grafen , ſonſten von Schweinfurt genannt , zuſtändiger Ort , befannt geweſen , und er: bauet worden , els defeilſi ein Soldberg mert entbedt moiden , welches ſehr ergiebig geweſen . Burggraf Friderich V ertheilte 1305 das Goldcronacher Bergwerf - und Stadt: Stan hat 1695 Gold hiefelbſt gefunden , auf welchem gidoppelte Dulaten geprägt worden , auch 1772. 73 und 74 hat man hier Silber und Gold gewonnen , und 1775 einen neuen Bergbau beſchloſſen .

privilegium.

Vor 1365 beſtund dieſer Art aus drei fó : 1559 und 1630 iſt das Städtchen ab

fen .

gebrannt. In dieſer Gegend iſt mancherlei Marmor zu finden . 5. Stein , ein Dorf , woſelbſt ein Ver waltungsamt iſt. Vor Alters war hier ein beträchtliches Schloß der Sparnecker ; wel ches die Burggrafen 1495 gekauft haien . 6. Streitau , ein Pfarrdorf und Umtés, verwaltung , welches ſonſt ein Rittergut war , bas den von Wallenrod 1728 abgekauft wcrben . IX. Das Dbcramé Creuſen , zu welche in

gel órin 1. Creuſen , Crufina , ein Städtchelt am tothen Mayn , woſelb ft das Oberaine iſt , und viel feines irdenes Geſchirr verfer tigt wird . EB bat pieſer Ort vermuthlich ſcon

110 ſchon vor 1251 zum Burggrafthum gehört , in dieſem Jahr aber hat ſich Surggraf Fri derich II ( III) vom Kaiſer Konrad mit dem felben belehnen laſſen . Die Burggrafen haben vor Alters , vermoge der erhaltenen faiſerli chen Privilegien , Münzen dafelbſt prágen laſſen . 2. Uit Freuren , ein Dorf, Kaiſer Karl V IV ertheilte dem Burggrafen Friderid die Erlaubnie , aus dem Dorfc Creufen eine bemauerte Stadt zu machen . X. Das Oberamt Pegniß und Schna belwaist , zu welchem gehören : 1. Pegnitz, ein Städiden an der Pegs niß , woſelbſt das Dveramt und ein Kaſtens

amt iſt.

Biſchof Berthold zu Bamberg übers

gab 1269 dieſen Drt Pfalzgrafen Ludwig als des Stifts Erbtrud fenen . Pfalzgraf Rus precht überließ ihn Raiſern Karl IV mit dem Böhmſtein 1355 fái frid ), und Q'urggraf 30 hann II . erkaufte ihn von der bóheimiſchen abelichen Familie von Schminarz 1401 , worauf dieſer Burggraf 1412 vonn K. Wen gel farüber die Belehnung erhielt , es wur : be ihm auch vier Jahre hernach das Domi nium directum darüber ver ; fåndet. Es iſt von der Krone Böheim an das Burggrafa thum gekommeil , als Kaiſer Menzel baſſelbe , nebſt einigen andern Dertern , 1402 dem Burggrafen Johann III zu feln reichte. 2. Schna

111 .2 . Schnabelmaist , ein Marktflecken mit einer Umtsverwaltung und einem nunmejvis gen fürſtlichen S ! choß , welches die von Kúnsa berg als ein fürſtliches Lehn inne gehabt , aber an das hochfürſtliche Haus mit allen Zita gehörungen verfauft haben. 3. Lindenhard , ein Marktflecken , wos ſelbſt ein Amtsrichter ift. 4. Plech , ein Marktflecfen , woſelbſt ein Richteramt iſt , zu welchen das Dorf Spies gehört , deſſen Schloß verfallen iſt. Dieſe beiden Marktfleden Lindenhard und Plechy , find 1401 fáuflich an die Burggras fen gekommen. XI . Das Oberamt Oſternohe , zu welchem allein das Umt Oſternohe gehört. In diikm

liegt Oſternohe, ein Pfarrdorf , eine Stunde von der zur obern Pfalz gehörigen Herrſchaft Nothenberg , mit einem Schloß auf einein Berge. Es gehörie ſchon lange vor 1368 den Burggrafen , wie aus einigen Urkunden erhellet. Hohenſtadt , ein Pfarrdorf an der Pegnitz , eine Stunde von dem nürnbergi fchen Städtchen Herſpruck gelegen , wurde nebſt Gründach von den Grafen von Brauned an den Burggrafen Friederich IV verkauft. XII. Das Obergint Neuſtadt am Culmen , zu welchem gehört :

Neua

112 Neuſtadt am Culmen , oder am rauhen ein Culmen , oder zwiſchen den Culmen , Stadtchen , welches ſeinen Namen von zwei Bergen hat , zwiſden welchen es liegt. Hier iſt das Dberamt. Das Schlos Culmen , nebſt den Dörfern

Zilchendorf ,

Wirberg ,

Spei

cheradsrf, und deckenhof , hat Landgraf Friderich von leuchtenberg und ſein Sohn Friderich 1281 dem Burggrafen Friderich II ( III ) für 400 Mark Silber , verpfändet, und ſich hernach derſelben begeben , worauf der Burggraf Darüber 1282 vom König S. Rudolph die Belehnung erhalten hat. Karl IV ertheilte 1370 Burggraf Friede zw [chen den zwo Ves rich V die Erlaubnis ſten Rauhen - und Schlechten - Guilm , eine Das Schloß auf dem Stadt zu bauen . rauhen Culm iſt von den Bundſtånden 1554 jerſtórt worden .

2.

In

Unter - Lande.

1. Die Amtshauptmannſchaft Erlang , 3 # welcher gehören : 1. Erlang , Sie lebte unter den 6 ſo genannten duptſtadten dieſes Fürſtenthnms, unweit der Netniß , welche hier die Schwab Sie befient aus 2 Stade ach aufnimmt . ten , tpelche fino Alt- und Neu oder Chris ſtign

113 ftian - Erlang , welche eine von Quaderſteinen aufgefúirte Mauer umgiebt , ganz fertig iſt.

Alt - Erlang ,

bie

noch nicht

iſt ein ſehr alter Drta

welcher zum Natingau gehört hat , und wo felbſt für die Slaven , welche Karl der Groſ ſe dahin geführet hat , eine in die erbauet worden . Die Stadt iſt 400 Schritte lang , aber weit ſchmaler , hat ihren beſondern Magiſtrat,

und nach dem großen Brande , welchen ſie 1706 erlitten hat , iſt ſie regels måfiger , als ſie vorher geweſen , wieder aufgebauet worden. Sie iſt ſchon nebſt dein Schloß und der Münze von den Bund ftanden , und 1632 durchs fcuer' zerſtoret worden . In derſelben iſt eine evangeliſch lutheriſche Kirche. Neu : oder Chriſtian : Erlang , eine vom Markgrafen Chriſtian Ernſt 1686 zu bauen angefangene , und von demſelben bes uannte Stadt , iſt Sicht an XIt - Erlangen ung durch fein anderes erfs angebauet , die geraden Gaſſen , davon uns Es iſt eine der ſchönſten Stad . Ihre Gaſſen ſind ſchnurs Deutſchland. te in gerade , breit , und die Häuſer in den Haupts mal ,

als

terſchieden.

gaſſen insgeſamt zwei Stocwerf hoch , die welche von drei Echáufer ausgenoinmen , Sie hać 800 Schritte Stockwerken fins, ins $ Buſch. Eroberør. 19, B.

114 ins Gevierte ,

welcher

Umfang -coch

nicht

ganz bebauet iſt, einen 110 Schritte langen und breiten Marktplaß , deſſen öſtliche Seis te das von Quaderffeinen drei Stodmert hod erbauete markgräfliche Schloß einnimmt , hinter welchem ein großer mit Aucen von Kaſtanien - und findenbaumen verſehener ſehr angenehmer und ſchoner Garten iſt , eine evangeliſchlutheriſche, cine franzöſiſchreformira te , und eine deutſchreformirte Kirche. Die 1708 turde dieſe erſte iſt die ſchönſte.

Stadt zur ſechſten Hauptſtadt erfláit . 1740 ſtiftete hier Chriſtoph Adam voh Trodau eine Ritterakademie , 1743 aber verlegte Markgraf

Friedrieh

die von ihm 1742 zu

Bayreuth geſtiftete Friederichsuniverſitat hite ber , welche am 4ten November mit großer Feierlichkeit eingeweihet worden , und in de Stelle der vorhingedachten Ritter afademie gekommen iſt, es iſt auch derfelben das hies Sie ſige Somnaſium einverleidet worden . befam

1769 den Damen der Friederichs Alerandriniſchen Univerſität von dem Marta

grafen Chriſtian Friederich Karl Alexander. Die biefelbft Sie hat ihre eigene Kirche. aufgenommenen reformirten Franzoſen , has ben beträchtliche Manufakturen angefangen , unter welchen die Strumpfe und Sutmanus fatturen die eintraglidiften find. Era

II Erlang ift der Siß der Amtshaupts mannfihaft, eines Juſtizrathokollegium8, eines Kommerzkollegiumß bentur.

und

einer

Superintens

2. Frauenaurach , ein Pfarrdorf mit einem Kloſteramt, unter welches auch die Das Amt iſt Vogtei fonnerſtadt gehört. aus dem ehemaligen hieſigen adelichen Nons Dieſes wurde um nenflofter entſtanden . 125

bis 1260 geſtiftet, und um die Mits

te ses ſechszehnten Jahrhunderts ſekularifirt. 3. Eſchenau , ein Marktfieden mit ſeis

voin nürnbergiſchen eine gute Stunde und , iſt Gebiet umgeben Markgraf Friedrich von Herolzberg liegt. nem

Bezirk ,

welcher

hat denſelben den von

Muffel 1752 abges

eigenen Amtmann zur kauft, und ihn einem Er ift böhmiſches Verwaltung übergeben . Lehn . II. Die landbhauptmannſchaft Neuſtadt an der Liſch , zu welcher gehören : 1. Neuſtadt an der Uiſch , die fünfte unter den ſechs ſogenannten Hauptſtadten dieſes Fürſtenthums , welche ihren Zunamen Sie iſt der von dem Flüfchen Aiſch hat.

Siß der

Landshauptmannſchaft ,

und eines

Kaſtenamts , hat ein fúrſtliches Schloß, eine Superintendentur , unter welcher vier und breißig Pfarren ſtehen , eine Pfarrkirche, ein Hos

116 Hoſpital mit einer firche , und eine lateinis Tche Schule. 2. Dachsbach , ein Marktflecken und Echloß an der Uiſch , mit einem Kaſtename. 3. uhlfeld , ein Fleden und Schlof , welcher 1679 von den von Muffel mit dein Möchelminder Schafhof erkauft , und die Verwaltung mit dem Alnit Dachsbach verei nigt worden . 4. Steppach , ein großes Pfarrborf, nahe an Bommersfelden , welches ebederen das Amt liebenau , von einem zerſtörten Schlos hieß. Dieſes Bogtiamt iſt nebet dem zum Kloſteratrit Ná ichaurach geweſenen Vogteiamt Limbach , 1727 der gråflidze fchönbornifchen familie als cin Rittermanne Kehn verlichen worden . 5. Emskirchen , ein fchöner

Marktfles

den , mit einem Kaſten - und Fraiſchamt , welches ehedeſſen das Umt Ninnhofen , von einem nun zerſtörten Schloß, geneanet wor den . , Das Geſchlecht der von Scdendorf hat

zu und

um : Emskirchen

unterſchiedene

Gúter unó burggräfliche lehen gehalt, aber 1361 an die . Burggrafen verkauft . Die hieſige franzöſiſche Kolonie a Kirche.

hat eine eigene

117 6. Wilhelmsdorf,

ein Rittergut, mos

ſelbſt eine franzöſiſchreformirte Kolonie die ihren eigenen Prediger hat.

iſt,

7. Magenbüchach , ein Pfarrdorf und Nogtamt , melches vermöge der Eib : und Echirmvogtei liber das Kloſter Munchau rach allezeit den Burggrafen zu Nürnberg zugehört hat. 8. Frauenthal, ein gemeſines Nonnen: melches flofter , und jeßiges Kloſteramt ,

mit ſeiner Kirche zu Equarkofen i woſelbſt einge ein Umt oder eine Verwaltung iſt , pfarrt iſt.

Es hat keine hohe

Gerichtsbars

keit , und die dazu gehörigen Unterthanen und Lehnleute wohnen in anderer Herren Sebieten gerſtreuét. 9. Münchauradh , ein geweſeneß von einem Grafen von Trimbach 1108 geſtiftes tes Manniklofter , und jeßiges Kloſteramt, am Flüßchen Kurach , mit einer Pfarrkirche. Es iſt hier eine franzöſiſche Kolonie, welche eine eigene Kirche hat . ehemaliges ein 10. Münchſteinach , und nuns 1 202 geſtiftetes Mannskloſter, mesriges Kloſteramt , mit einer Pfarrkirche.

11. Birkenfeld , ein ehemaliges adeli . chef Frauenfloſter Ziſterzienſero :den8 , wel ches 1276 oder 78 geſtiftet worden , und 13

nuns

118 nunmehriges Kloſteramt.

Es iſt nach Schaus

erheim eingepfarrt. 12. Langenzenn ,

ein

Fürſtenthuins Anſpach ,

worin cin von den

Städtchen

des

Burggrafen zu Nürnberg geſtiftetes Avg : = ftinertloſter , das nach ſeiner Sekularifirung dem Fürſtlichen Haufe Bayreuth gugetheilt worden , welches auch daſelbſt ein in die Landeshauptmannſchaft Kloſteramt hat .

Neuſtadt

gehöriges

Unmerkung . Der Aiſchgrumb , in welchem obig Derter liegen , und der von der durchfließen ben Aiſch den Namen hat , iſt ein fruchtbaa rer Strich Landes , welcher mit Dinkel oder Spelt , Wieſenwachs , Wein , Wild und Si fchen reichlich berſeben ift.

III. Das chem

Obema mnt Baner & dorf , zu mela

gehören :

Stadt Staiſer

1. Banersdorf , eine wohl angebaute an der Rednit , welche 1355 dor Karl

IV

Stadtrecht erhalten

bat.

Hier iſt eins der michtigſten und weitläuf tigſten Juſtiz - und Fraiſchämter des Fúr fienthuing ; es iſt auch das Amt und Oe : nicht eins der altesten und erſten

Beſitzthús

mer der Burggrafen zul Nürnberg , die es ſamt deſſelben ehemaligen Schlos , von den Raiſern und dem Sicids erhalten , und nicht, wie

5

a

3

$

9

II9 mie gemciniglich angegeben wirb , vom Klos fter Münchenaurach erfauft haben , ob es gleich richtig iſt , daß die Güter , welche gedachtes Kloſter Daſelbſt gehabt, 1391 den Burggrafen verkauft worden . Dricht nur con liche

1385 iſt Bayersdorf in die burggráfa Landertheilung gekommen , und zum

Dberlande geſchiagen worden , ſondern ſchon 1.353 als ein ganz burggräflicher Dit von Kaiſer Karl IV mit dem Stadtrecht begabt, auch 1308 einer burggräflichen an den taia ſerlichen Prinzen Sigismund verlobten Prins zeſſin , zur Sicherheit ihrer Ausſteuer , dera fchrieben worden . Conft iſt hier ein fa. ſten- und Nichteramt , cine Superintendens tur , und eine große Judenſchule , und bas Kupferſchmiedehandwerf bieſelbſt hat , vera moge des 1582 vom Kaiſer Rudolph

II ecs haltenen Privilegiums über die Handhabung der Keßlerzunft, einen Schöppenſtuhl. etwas an der Außerhalb der Stadt , Seite man

der Straße nach Trümmer Deß

die

gleich mit

der

Scharffenect.

Forchheim , ficht guleßt 1634 gus

Stadt verwüſteten Schloſſes Gleich daran ſtófst ein alleen

Weiſe gepflanzter Eichenwald von den große ten Eichen .

4.

2. Us

120

2. Uttenreuth , cin Pfarrdorf an der Schwobad) , wofelbii die meiſten Einwohner bayreuth Ich find , auch eine banrtuthiſche Amtsverwaltung iſt. ein 3. Bruck

Marftflecken

an

der

Nebniß , in bayreuthifcher Fraiſch , in wel reichbritter chem auch nürnbergiſche und Sieher hat fchafiliche Unterthanen find. gebracht. Karl der große Slaven Friedrich II (III ) erhielt dieſen + Drt 1282 bom Kaifer Rudolph zu lehn . woſelbſt ein Vogteiamt 4. Brand ,

Kaiſer

Burggraf

und eine Zolleinnahme ift. 5. Dennenlohe , wofelbſt eine

Fraiſch

dogtei und eine Rolleinnahin iſt. 6. Kalfreuth , wofiibſt eine Vogtei ift. IV . Das Oberamt Sobenec . und 3p8 heim , zu welchem gehören 1. Hoheneck, ein Bergſchloß , 'welches eine vortrefliche Ausſicht auf das herunilie gende ebene land oder den Uiſchgrund hat, auch noch in guten Umſtänden , mit einem tiefen Graben und einer Aufziehbrüde , und mit einem ſehr tiefen und guten Brunnen verſehen iſt. Es iſt nebſt ſeinen Zugehörun gen eins ber alteffen und erſten Befitsthús mer der Burggrafen im Interlande , und Daher ſchon 1385 in der brüderlichen Theis 1387 rurde lung mit begriffen geweſen. Burg

I 21

nachdem

Burggrafen Friedrich V ,

er

100

Mark Goldes auf dieſe Beſte und ihr Zu gehör erlegt hatte , ein faiſerl. Landgerichts urtheilsbrief ertheilt. 2. Spsheit , in alten Urkunden 3p , ein Marktfleden , welcher unter dem vors bergehenden Bergſchloß an der : Aiſch liegt, und woſelbſt ein Kaſtenamt iſt. 3. Mark Lenkerdheim , ein Marttfles đen , mit zwei Kirchen , mofelbft der Ju ftiz - und Fraiſchbeamte des Umts Hohened wohnt, der die hochfürſtliche Cent rings um e Windsheim , und bis an di Er war Stadtthore zu bereiten pflegt. 1199 eine faiſerliche Vogtei , und wurde

die Stadt

damals in einein Privilegio Raiſer Philipp ein Oppidum , und ſeine Einwohner Cives genennet ,

auch

mit

einem

und zwei Jahrmärkten wurde er nebit Mark dem Burggrafen

Wochenmarkt,

begnadigt. 1282 Erlbach und Brud

Friedrich III vom Kaiſer

Rudolph I verliehen . 4. Mark Bürgel , oder Birgel , auch Bergel , ein Marktflecken , am Fuß einz8

beſchterlichen Be: g$ , mit zmei Kirchen , und Er ist ein uralter ein m Schultheißenamt. Drt , deſſen die Traditiones Fuldenfes

gedenken , andern

im

weil er Nungau

dem

Stift Fulda nebſt

belegenen Dertern ger ſchenti

$ 5

I 22 denkt worden .

1281 hatte Friedrich von

Hohenlohe das Gericht zu Bergel inne , der Drt muß aber bald hernach burggräflich ge worden fern , weil ſchon Burggraf Konrad 1288 über ſeine Einkünfte daſelbſt verfüget Die Burggrafen haben ihn 1323 vom

hat. Kaiſer laſſen .

Puderrig mit Stadtrechten begaben

5. Marf Burgbernheim , ein anſehnlis cher Marktfieden mit einem Schultheißenamt, und einer Superintendentur , welcher wegen des nahgelegenen Wildbads , welches ein gutes mineraliſches Waffez iſt , von Rart dem Großen , Lothariu II , Heinr. IV , Karl IV, Pudm. IV, und Churfürſten Albrecht zu Brandenburg , Privilegien empfangen hat. Daß er ein uralter Drt ſer , erhellet daraus , weil

ſeiner

rowohl

in

unter den

dem Namen Bernheim , Urkunden farolingiſcher As

nige überhaupt , als inſonderheit des Kaiſer Arnulphs vom Jahr 898 , gedacht wird. Ehedeſſen gehörte er den Grafen von Trús hendingen , welchen er 1280 vom Burggra : fen Friedrich II ( III) abgekauft wurde. Unter das hieſige Schultheißenamt gehört auch das Pfarrborf Dttenhofen . 6. Randersader , gemeiniglich Randss genannt , ein großes Dorf , am Wou Wiagn , deffen oben ſchon gedacht a ¢fer

den,

1

/ 123 ben , moſelbſt ein mit dem Hochſtift Wurz burg gemeinſchaftliches Vogteiamt iſt. 7 : Kúlsheim , ein ffirchdorf , nahe bei

der Reichsſtadt Windsheim , welche hier die

$

Renfersheim niedere , das fraiſchamt zu aber die hohe Gerichtsbarkeit hat.

CM

hier ein fürſtliches Kaſtenamt , welmeß eis gentlich das Amt Windsheim genannt wird , weil es ſonſt zu Windsheim feinen Siş ges babt hat. Mit demſelben iſt das füritliche

ty 21 in

Geleitamt daſelbſt ,

und die Vogtei in dem

Pfarrdorf Ultheim an der Liſch , dereinigt. V. Das Oberamt Deuhof , zu welchem gehört 1. Neuhof, ein bemauertes Städtchen,

3! at

woſelbſt das Oberamt , ein Kaftenamt, ung cine Superintendentur ifte , 2. Das Umt Bonn- und Dietenhofen , 1 ) Bonnhofen ein Dorf. ein 2 ) Dietenhofen | ein Pfarrborf und t Schloß , woſelbſ ein Amtmann iſt, der zus

D. us

gleich das unter onolzbachiſcher Hobeit liga, gende Kleinamt Bonnhofen mit verwaltet.

as

36. Oct

3. Mark Erlbach ,

ein mit Stadtrecht

verſehener Marktflecken , poſelbſt ein Praicha annt iſt,

1 24

Das

Hochſtift

Eidſtett.

$. 1 .

n dem Bisthum Eichſtett oder Nich Boon ſtådt bat Joh . Bapt. Homann , eine ziemlich gute Pandcharte geliefert, welche im Utlas von Deutſchland die acht und rechziga fte ift . S. 2. Das Bisthum grenget an die obe: re Pfalz , an Dber : Banern , an das Herz zogthum Meuburg , an die Grafſchaft Pap Dnolz penheim , und an das Fürſtenthum bach , von melchem auch unterſchiedene ab geſonderte Theile umgeben find. $. 3. Der Hauptfluß , welcher dieſes Land bemáſſert , iſt die Altmühl, welche aus d m

Fürſtenthum Onoizvach fóınmt , in

dieſem Bisthum die kleinen Flüſſe Unlauter, Schwarzach und Sulz aufnimmt, und als Die untere dann in Dber - Bayern tritt. und obere Nenat , durchfliefen Theile dieſes Bisthums.

auch einige $. 4.

.

123 $. 4. Man findet in deur:felben zehn L'andſtande Städte und einen Marktflecken. Die Einwohner ſind find nicht vorjanden . Der der römiſchkatholiſchen Kirche ergeben. biſchöfliche Kird ſprengel iſt in acht Ruraldes fanade ve theilt , welche find zu Eichſtett, Berching , Spalt , Herrieden , Hilpoltſteng Die ehea. Eſchenbach , Neumaif, Ingolſtadt. , Altdorf maligen Ruraldekanate zu zenhauſen , Waſſer - Tiuhendingen und Weiſs: fenburg , haben aufgehört , als ſie mo ni 1,5 mit

allen ,

doch

mit den meiſten dazu ges

hörig geweſenen Pfarren und Filialen ,

gür

evangeliſchen Lehre getreten . $ . 5. Der Ort im Nordgau , wo jetzt die Stadt Eichſtett ift , hat vor Alters den Srafen ' oon Hirſchberg zugehört , derin ei ner , Namens Juitger oder Suigger , de .. felben dem heiligen Bonifacius , dieſer aber Feinem Schweſterfohn ( denn dafür wind or gehalten ,) Willibald geſchenkt. Dieſer leste hier ein Kloſter an , bei weldiem nach und nach Håufer erbaut wurden , woraus enda lich eine Stadt entftund , welche von den ungebeuren Eichen , ben Namen Eich fett bekam .

Bonifacius

verwandten

erft

Jahr 741 ,

oder ,

nach ,

meinete

zum

im Jahr 745

einen Bluts

Prieſter ,

der gemeinen

und

im

Meinung

zum Biſchof zu Eich Bett.

126 ftett.

Diefen

erſten

eich ſiettiſchen

Biſchof

hat Pabſt Benedikt XllI juin Şeiligen er. flårt . Graf Suigger gab zur Errichtung des Bisthumus einen Theil ſriner Gúter her ; Gebhard der lebte Graf von Hirſchberg aber vermadite 1261 Dem Bisthum reine ganze

Grafſchaft ,

ſie gleich bayeriſches lehn war , und die Herzoge zu Banern in ſolches Vermächtniß nicht eingewilligt hatten. Hierüber

ob

entſtunden

zwiſchen

den Hers

Hochſtift Streitigkeiten , wel : Die Herzoge dhe endlich beigelegt wurden . zu Bayern nahmen das Teſtament an , und

zogen und dem

überliegen dem Hochftift den größten Theil der Grafſchaft, behielten ſich aber das Lands geridt vor. 13 © y ließ Biſchof Philipp das Teſtament des Grafen Gebhards von Hirſch berg von K. Seinrich Vll beſtätigen . Die übrigen Güter , aus welchen das Bisthum beſteht , find größtentheils durch Kauf zul ſammen gebracht worden . $ . 6. Der biſchöfliche Titel ift : Ron Gottes Gnaden zu Eidſtett. Das ein

filberner

Biſchof

biſchöfliche

und Fürſt

Wappen iſt

Biſchofsſtab im roten Felde.

Den Schild bededt eine Biſchofsmüße , und hinter deinſelben erblickt man einen Degen und einen Biſchofsſtab.

Ehedeflen nenneten fich

127 '

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46

da

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16. no

gen 11 id

deß heiligen Stubis

fich die Biſchofe auch ,

zu Maynz Erzkanzler , und behaupteten , vermoge dieſer Würde , zur Zeit der Erledia gung des maynziſchen Erzbi8thum8 , unter: fchiedene Gerechtſame zu haben . Der Bis ſchof iſt beſtändiger Kanzler der Univerſitat zu Ingolſtadt. $ . 7. Er

ligt im

Reiassfürſtenrath auf

der geiſtlichen Bank, zwiſchen Den Biſchofen zu Wormß und Speyer , und auf den frans fiſchen Streiðtagen , nach dem regierenden Markgrafen zu Brandenburg - Culmbach und Dnolzbach. Sein Reichs matrikularanſchlag beträgt 246 Fl. und zu einem Kammerziel giebt er 284 Rthlr. 141 Ir. Als Biſchof fteht er unter dem Erzbiſchof zu Maynz. § . 8. Das hochwürdige Domkapitel , bes ſteht aus funfzehn Kapitularen , und dreizehn Domicellaren , die alle von einem Stift - und . rittermåfigen Udel feon ,

und

mit ſechzehn

Aknen aufgeſchmoren werden müſſen. Bei der Sathedralfirche' ſind fünf und dreißig fanonifate , oder Pfründe , von Alter8 her geſtiftet , wovon aber fünf den andern nicht Sie werden insgeſamt von gleich find. dem Domkapitel per turnos ertheilt ; und eben daſſelbe vergiebt auch zwei und zwan zig Vifarien in Eichſtett.

§ . 92

128

$. 9 . Das Erbmarſchallamt des Hoch ſtifts , haber die G , afen Schenken von Cas ſtell , das Erbfåmmereramt , die freiherrlis che Familie von Schaumberg , das Erbſchen = fenaint , dic freiberriiche Familie von Enb , und das Erbtruchfefienamt , die Herren von Leonroot. $ . 10. Die vornehmſten fürfiliden Sol legia find , der geiſtliche Rath , die Regierung , oder der Hofrati und die Softammer . Die hochtiftiſchen Lande find in eilf Ober- oder Pregámter abgetheilt ,

deren etlicje wieder

einige Heiter unter ſich haben . $. 11. Der Bifchof unterhalt eine Gar

de , drei Kompagnien zu Fuß , eine und

pagnie Kúraſſirer ,

eine

Kom

Kompagnie

Dragoner. $ . 12. Das faiſerliche Pandgericht zu Hirfdberg , in dieſem Bisthunt , befißt das Serzogthum Sanern von alten Zeiten her , und wird mit Deniſelben vom Kaiſer belehs net ; hat aber wegen deſſelben mit dem Hoch Nift oftmals Streitigkeiten gchabt. Sie wur der zwar 1380, und 81 gútlich teigelegt , entfiunden aber von neuem , und wurden 1392 abermals durch einen Bergleich

geho

ben , wobei denn auch der von Kaifer Pud . mig dem Bisthuin 1330 ertheilte Befreiungs

V

brief , vor feinem andern Nidter , als dem Kais

!

it

. $

# Ir:

129 Kaiſer und ſeinem Hofrichter , zu ſtehen , bea Råtiget wurde . A. Sigismund hob dieſes

Als daß Churhaus Landgericht 1420 auf. Bayern daſſelbige 1749 erneuerte , und zu Buchsheim unter freiem Himmel hielt , enta Stunden zwiſchen demſelben und dem Hochftit Eichliett neue Streitigkeiten , welche haupt ſáchlich des legten behauptete Befreiung von der Gerichtsbarkeit dieſes landsgerichts bea treffen , und beim Reichshofrath noch unents Die Grenzen ſchieden fortgeführt werden. des Landgerichts , werden nach Maßgebung angegeben : des Lehnbriefs folgendermaßen Das kandgericht der Grafſchaft Hirſch berg , geht an ob der Pfrúning an der Dos nau alß die Laber zu Sinzing in die . Doa nau fließt ; und geht nach der Donau auf , und ſofern in die Donau , als ein Pferdea ritt , und man mit Spieße erlangen kann , bis Neuburg an baß Nied , biß gen Bergen zu dem Kloſter , aber das Kloſter liegt im Graiſpacher Landgericht ; pon bannen zu eia nem Forſt ,

der Ottenberger genannt ,

iſt

ut en

dem Probſt zu Nebdorf , und gen Obera Eichſtétt in das Dorf. Die jest genannten

70 D. 361

zwei Dörfer find gemerkt , der zwei kande gerichte Graiſchbach und Hirſchberg ; fie has ben Briefe von beiden kandgerichten , dabei man die Gemert meif. Bon dannen an gen Weia Sud. Erbberor. r9 . B.

ais

130 Weißenburger Wald , und geht vor dem Walde hin , aber der Wald gehört in das Sraiſpadier Landgericht , und geht bis Mensa ling , von Sannen bis Neuhans , darnach in das Dorf Walting , darin zwei Pfara ren , hat ein klein Bachlein , das ſchneidet die zwei langgerichte ; von Dannen gen Alta heideck in das Dorf, darnach bis Maut , auf die Straße von Weißenburg nach Nárna berg , bis Roth

in

die Redniß ,

und

nach

der Redniß vor Schwabach , bis die Rednitz UID Echwarzach in einander fließen ; it. der Schwarzach bis auf die Uichenbrud ; don dannen bis Raſch , und Rürbas in den Raſcha bach auf Stóctelsberg durch das Dorf, bis Trautendhofen ,

durch das Dorf von Trau

tenshofen , gegen den Thierſtein .; pon dan , nen an die ferneren laber , und nach der las ber ganz ab , bis

die laber zu Singing mies

der in die Donau geht. " 1 S., 13. Dieſes vorausgeſellt, folget nur die genauere thuing.

Beſchreibung dieſes

Fürſtens

Es gehört zu demſelben und zwar

1 . Zu dem Unter - Stift ... 1. Eichſtett , oder lichfiebt , die bin ſchöfliche Nefidenzſtadt , rrelde in einem Ibal. Das issige biſchöfliche an der Altmühl liege. Reſidenzſchloß ,

und daß gegenüber fiehende

1

. I3L Sebäudepin welchem die ' fúrſtl. geiſt : und welt.ichen sollegia , mit ihren st'anzleien

ta

, 119

ad

315 it.

und Regiftraturan find , hat Biſchof Franz Rudzmig Freiherr Schenk von Caſtell , neu aufgeführt. In der Kathedralfirche iſt , auſs ſer dem großen Chor , noch S. Willibald 8a Chor , mit neun Pfrunden für eben ſo viele Thorherren und in demſelben will man 1744 die Gebeine bed heil. Willibald 8 wice ber gefunden haben , welchem zu Ehren B. Johann Anton II dinen neuen koſtbaren Hochaltar bauen laſſen , welcher

1945

eine

geweihet worden. Bei der Pfarrſtiftskirchen oder neuen Kollegiata zu unſer lieben Frauen ,

63

iſt ein Stift ,

ies

und

welches auf einem Probſt , Dechant, Dom - oder Stadtpfarrer , und eia nigen Chorherren beſteht. Bei der St. Wala

burgskirche iſt ein Benedittiner Frauentloſter ,

DAI

bis

361

Tide ende S«

in derſelben ſind im hohen Ultar dia Bruſtgebeine dieſer Heiligen beigefeßt , mel dhe das hochberühmte Walburgsdt geben. *) Man findet hier auch ein ehemaliges Jefuiter tollegium , ein Seminarium Willibaldi fumi *) Das Kloſter liegt auf einem ferfidten Berge. Der Ulrar in der Spirche ift ſo breit als die Sirde , und vielleicht ein Fels . uiber demi Ultar iſt eine kleine H dle deren Wande und Boden mit Ooll ausgeldlagen find , und obin

1.32 dinum , ein Dominikanerkloſter , ein Kloſter der regulirten Chorfrauen , de la Congre gation de notre Dame , ein Kapuzinera kloſter und eine Kirche in der Oſtenvorſtadt , und vor der Stadt , eine Kirche an der Ultmühl , zum heiligen Geiſt genannt. Von dem Urſprunge der Stadt , iſt oben ( S. s .) einige Nachricht gegeben worden . B. Era chanholt ,

erhielt im Jahr 908 von K. Lu dewig

oben bedeďt fie ein Stein . Dieſes wird der Sarg genennet , welcher die Bruſtgebeine der beiligen Walburgis enthalt , aus welchen ein Del Hießen , durch den Sten dringen , und fich in Tropfen fammlen foll , welche in einer goldnen Rinne und alsdann in einer gold nen Schaale aufgefangen , und hiernacht in kleinen Gläſern den Wallfahrtern und Guts thàtern ausgetheiler , und zu wunderbaren Su. ren gebrauðt werden . Der heilige Fluß ero folgi jährlich zweimal , nämlich im Frühling und Herbſt und zwar am Namens , und Translazionsfefttage der heiligen Walburgis ; zuweilen aber bleibt er aus , und zuweilen mela det er fich auch außer dieſen Jahrszeiten an. Etwas tiefer , als die Kirche, liegt das Braus haus , und dieſes ift zu eben der Zeit , da die Feuchtigfeit aus dem S. Walburgisgrabe Riera Tet, ſo voll von Waſſer , daß man darinn wea der arbeiter noch bleiben kann. Die Dünften wache für Del gehalten werden , brennen nicht , ſchwimmen nicht auf dem Waſſer , ſone dern vermiſchen ſich vollkommen mit demſele ben . . Frang Bonfiders Ablas und Zubel . jahr , dritter Sh . S. 367, f.

133 demig die Freiheit, bag damalige Klofter mit einer Mauer zu umgeben , und daſelbſt

T

einen ordentlichen Markt , nebſt einem Zou anzulegen. 2. Marienſtein , ein Kloſter regulirter Chorfrauen St. Auguſtinerordens , und

3., Rebdorf , ein Kloſter regulirter Chorherren eben diefes Drdens , an der Alts tadt und dem Willibaldsberge liegen. Das lekte Kloſter hat Kaiſer Friderich der Nothbårtige , auf

18

!

en

be

. welche das Dorf Rebdorf Dazu hergegeben das ſie vom Kaiſer zur Morgengabe bekom

men hatte .

Es iſt von 1153 biß 58 erbauet

Unfänglich hatte das Stift, einen morden . Probſt zum Vorſteher i als es aber 1458 perbeſſert mard , bekam es nur einen Prior, nachmals aber wieder einen infulirten Probſt. ſ. litterariſches Wochenblatt , Stúc 42. II. Das Umt der Landvogtei , iſt ein Oberamt ,

und

der

Dberamtmann

allezeit

zugleich landvogt auf dem Willibalósberge. Die Güter dieſes Amts gehören zu den aller . erſten , welche dem Hochſtift geſchenkt worden. 1. Das feſte Schloß St. Willibaldsburg, iſt auf dem ſogenannten Willibaldsberg, mel: cher etwa eine Viertelſtunde von Eichſtett, Renſeits der Altmühl, liegt. 93

Auf demſelber bas

134 haben die Biſchofe bis 1725 gewohnt , es iſt auch noch nebſt dem fürſtlichen Bücherfaal ,

zu

finden.

Es hat vier Baſtionen , und gegen Nort en und often einen in Den Held ' eingehauenen Graben , enthält auch ein Zeughaus. 2. Das Bogtamt Wellheim , iſt in dem Dorf Welheim , bei welchen auf einem mits

telmäßigen hohen Felfen melches von den Grafen

ein Schloß ſteht von Helfenſtein an

dar Sochſtift gekommen iſt. 3. Ober - Eichſtett , ein Dorf an der Altmühl , wofelbft ein fürſtlicher Eifenhammer und hober Ofen iſt , eiſerne Defen und andere Ehedefſen war es Sachen gegoſſen werden, cin abelicher Sid . Der Ort ift durch auſd pon den Grafen von Dettingen an das Hoch ſtift gekommen , 4. Nofbrunn , ein Sof ,

hat vor Al

ters den Tempelherren , und hierauf den Jo þanniterrittern zugehört , von welchen er 1329 an B. Marquart 1 für

1200 Pfund

Heller verkauft worden. 5. Ubelſchlag , ein Dorf. 6. Pfürz, ein fürfiliches Luftſchloß, cine Stunde unterhaft Eichſtett , iſt 1475 an das Bisthum vertauft worben . 7. Kofftetten , ein Schloß und Dorf , ift 1406 emmer adelichen Familie abgefauft morden . IH . Das

135

III. Daß Oberamt Hirſchberg , iſt aus der ehemaligen Grafſchaft Hirſchberg , entſtanden , von welcher oben (S. 5.) gehandelt worden . 1. Hirſchberg , iſt ein Bergſchlos unweit der Sulz und Altmühl , auf welchem die ehemaligen Grafen von Hirſchberg ihren or dentlichen Wohnfiß gehabt haben . Jest pflegt daſelbſt der Oberamtinann zu wohnen . 2. Blankſtetten , ein Benediktiner Mannsa flofter an der Sulz. 3. Beilngrieg , ein Städtchen an der Altmühl , welcht unterhalb deſſelben die Sulz aufnimmt. 4. Berching , ein Städtchen an der Sulz , moſelbſt ein Unteramt und ein Kural befangt iſt. 5. Greding , eine kleine Stadt , ain Eluß Schwarzach , welche dem Hochſtift dom uralten Zeiten her zugehört hat, Es iſt hiefelbft ein Unteramt. 6. Großs Hebing , ein großes Dorf an der Schwarzach , gehört dem Domkapitel. 7. Idging , ein Unteramt im Schloß

und Dorf dieſes Namens , welches an der Altmühl auf der Bayeriſchen Grenze liegt. 8. Fribertshofen, iſt nebſt den Gütern zu Recenhofen , Sernsberg , landérshofen , Rita tershofen und Ottenhofen von B. Frider ich 1398 für 2700. Fl. erkauft worden . 34

.

136 9. Erlingshofen , iſt 1332 , und Enerwang , 1472 erfauft worden. IV. Das Ober - oder Pflegamt Kúpfens berg , zu welchem gehört 1. Küpfenberg , ein Schloß auf einer Berge an der Ultmühl , unter welchem ein Stádtchen liegt , welches 1301 an das Bis

thum durch Kauf gekommen ift. 2. Arnsberg , ein Schloß auf einem hos ben Felſen an der Altmühl, welches die Her goge von Bayern 1475 an das Bisthum

!

für 1400 Fl. verkauft haben . 3. Enfering , ein Dorf, bei welchem das alte abgebrochene Schloß Rümburg gelegen hat. Jo hann von Aſperg hat es 1546 an das Bi$ thum für 18600 Fl. verkauft. 4. Rúnding i

oder Kinting ,

ein Dorf

an der Altmühl , welche hieſelbſt die Schwarz ach aufnimmt. Es iſt ſamt den Gütern zu Haunſtetten, Mettendorf , Irlabil und Buch , 1561 für 9800 Fl. erfauft worden. V. Das Ober- oder Pflegamt

Tittings

Naitenbuch , zu welchem gehören : 1. Sitting , oder Dieting , ein Schloß Unlauter , welches 1544 an das

Hochftift gekauft worden. 2. Raitenbuch, ein großes Dorf, mit einem kleinen Schloß, welches das Kloſter. 1469 dem Kloſter Xebdorf für 1300 Fl. abgekauft hat . 3. Paus

ได้ 1 9

f

1

*

12

JA

137 3.

Sauffen ,

ein

ehemaliger

adelicher

Siß , welcher 1617 erkauft worden. 4. Bechthal , ein Schloß, welches 1557

fåuflich an das Bilthum gekommen iſt. 5. Die königlichen Dörfer, oder die ehemalis ge Reichspflege der fdnigl . Dórfer, haben die ala ten Grafen von Hirſchberg von dem heil.ros miſchen Reich zu lehn getragen , nach ihrem Nbſterben aber iſt ſie 1305 dem Reich wie: der anheim gefallen , und hierauf viele Jahre Sang unterſchiedenen um das Reich mohlver : dienten Edeleuten auf Lebenszeit überlaffen worden . Die Reichpflager hatten ihren Siß in der Reichsſtadt Weißenburg , der dies re Reichspflege 1530 ' von K. Karl V mit aller hohen und niedern Gerichtsbarkeit vers pfändet wurde. 1629 mußte die Stadt dies ſelbige auf faiſerl. Befehl dein Hochftift Eich: ſtett abtreten , ſic tam aber durch den meſta pháliſchen Frieden wieder zu derſelben Beſitz in welchem fie biß 1680 blieb , da eine faia ſerliche

Kommiſſion

es

dahin

vermittelte ,

daß die Reichsſtadt Weißenburg von den zu dieſer Reichspflege gehörigen Ddrfern , Mens gen behielt, die übrigen aber an das Hoch . ſtift Eichſtett , nach erſeßtem Pfandſchilling abtrat. Die Dörfer , welche dem Hochſtift gehören , find : Kahloorf , Peteribuch , Bys burg , und der Weiler heiligen Kreuk. VI. Das IS

138 VI. Das Ober- oder Pflegamt Obers Meſſing , zu welchem gehören : 1. Ober -Meſſing , ein Schloß auf einem Berge ; init einem Dorf , welches 1465 dem deutſchen Orden für 11700 Sl. abge : tauft worden. welches 2. Jetenhofen , ein Schloß ,

1587 als ein heimgefallenes lehn eingezos gen worden . Hier iſt ein Unteramt. 3. Burggriesbach und lauterbach , zwei Echlóiler , welche 1398 an das Hochſtift für 14600 Fl

gefauft worden.

4 , Tannhaufen , ein Gut i welches das Kochſtift , 1398 gekauft hat. VII . Daf Obers oder Pflegamt Doins

ſtein , zu welchem gehören ; I. Dolnſtein , ein Schloß und Stadtchen an der Altmühl , welches nach Abgang der Grafen von Sirſchberg an die Grafen von Dettingen , von dieſen an die Herren von Seyded , darauf an Wilhelm von Rechberg und von dieſem 1440 får 2000 Fl. Hochſtift gekommen iſt. 2. Merndheim , ein Dorf , Unteramt iſt,

an das

moſelbſt ein

VIII . Das Ober- oder Pflegamt Maffen : felé., welches zu den allererſten Belitungen 068 Bifchuimrs gehört.

I , Nan

i

I

Ein

139 1. Naffenfels , ein Schloß und Fleden in deſſen Gegend die Stadt Aureatum ges ' ſtanden hat. 2. Die Dörfer

Mühlhauſen ,

Mecfenlos

he und Buchsheim . Um legten Drt hat Thur- Bayern 1749 das Landgericht der Grafſchaft Hirſchberg unter freiem Himmel wieder eröffnet.

2. Zu dem obern Stift.

IX. Das Ober s oder Pflegamt Sandſee , melches vom Fürſtenthum Onolzbach , des deutſchen Ordens fromthurei Dettingen , und den zum Herzogthum Neuburg gehörigen Pflegámtern Hended und Silpoltſtein ; ums geben iſt. Es iſt 1302 vom Grafen Gebo hard von Hirſchberg an das Bibthum Eicha ſtett für 2400. Pfund Seller verfauft worden , Dazu gehört 1. Sandſee , ein Bergſchloß. den

2. Pleinfeld , ein anſehnlicher an der Neşat.

Marktflex

3. Fügenſtall, ein Pfarrborf.

714

X. Das Obers oder Pflegait Wernfelda Spalt , nebſt Abenberg , ift vom Fürſtens

CA

thum Dnolzbach umgeben .

Dazu gehört

T. Werns

140 1. Wernfels , ein Schloß an der Ne welches , 1284 an das Bilthum für 1000 Pf. Heller verkauft worden.

sat ,

2. Spalt, ein Stadtchen an der Regat , mit zwei Kollegiatſtiftern , welche 1619 mit einander verbunden worden ; auch iſt hier . ein Nuraldekanat. Man bauet hier den bes fien Hopfen in größter Menge. Burggraf Konrad V zu Mürnberg , hat dieſen Ort , welcher damals noch ein Markt war 1277 bem Visthum Eichſtett unter gewiſſen Bedins gungen und 1295 vollig verkauft. Von dem zugleich verkauften Schloß San deskron , ſind keine Merkmale mehr vor : handen . 3. Zum heiligen Blut , eine Kirche , nach welcher gemalfahrtet wird . Bei derſelben iſt ein Franziskauer Hofpitium .

4, Die Pfarrdorfer Mittel-Eſchenbach und Waſſerzeu. 5. Abenberg , ein Schloß und Stadtcher Hier haben die woſelbſt ein Unteramt ift. ehemaligen Grafen von Abenberg ihren Wohn Tik gehabt , deren Grafſchaft ſchon eine gee raume Zeit vor ihrem Abgang an die Burg grafen zu Nürnberg gekommen iſt , und Burggraf Konrad V 1 296 für 4000 Pfund Speuer an das Bisthum Eichſtett ' perfauft bat

EI

ti si

=? ma

1:

141 hat.

Nicht weit von hier iſt eine Elas - und

Spiegeihütre. 6. Marienburg , floſter.

ein

Auguſtinernonnen.

7. Veitsaurach , ein Pfarrdorf am Flub Aurach . X1 . Das Ober : oder Pflegamt Ahrbergs

Dhrnbau ,

iſt vom

Fürſtenthum

Dñolzbach

eingeſchlosſen , und enthält 1. Uhrberg , ein Schloß auf einem Verge. 2. Dhrnbau , ein Stadtchen an der Alt: múhl , welches chedeſſen den Grafen voa Dettingen zugehört hat. 3. Cronheim , ein Schloß und Dorf , woſelbſt ein Unteramt iſt. Nifla8 Fugger ſiebenzehnten Jahrhundert hat daſſelbe im

21

an das Bisthum verkauft. 4. Groß -lellenfell , ein Pfarrborf.

76

5. Eybburg , ein Schloß, welches Eras mus don Enb 1622 dem Soch ſtift für 215000

CR NA

Fl. verkauft hat. XII. Das Ober - oder Pflegamt Wahr :

ED

berg -Herrieden , welches auch vom Fürften : thum Dnolzbach eingeſchloſſen iſt, enthält 1. Wahrberg , ein Schloß. 2. Herrieden , anfänglich Haſenried , eine fleine Stadt an der Altmühl , die ein Kolle : giatſtift hat , welches vom N. Karl dem Groſs ſen als ein Benediktinertloſter geſtiftet , aber

94 are unt und

ult

cah

bals

142 balb in ein sollegiatſtift ' serwandelt mora den iſt , und zur Erbauung der Stadt Uns Es iſt hier auch ein laß gegeben hat. Die Stadt iſt 1316 vom fer ludwig V belagert , eingenommen zerſtört, 1450 und 1490 abgebrannt ,

raldekanat.

1633 vom Serzog Bernhard Weimar erobert worden .

zu

Rua Kaiz und und

Sachfens

3. Aurach , ein Edloß , weldhed 1910 Es iſt hier ein Forſta erfauft worden. amnt. anmerk. In Ober - Bayern , Rentamt munden und Pfleggericht Riedenburg Befigt das Bisthuna Eichitett die Herrſchaft Flugelsberg und Hof mart Mayren , welche Biſchof Johann uns ton I für 100000 fl. erkauft hata

143

sta

und und

Das Fürſtenthum Dnolzbad), oder Ansbach .

eus

510

$.

i.

n dem Fürſtenthum Önolzbach , oder Boon markgräflich s onolzbachiſchen Untheil am Burggrafthum Nürnberg unterhalb Cebirgs , hat Joh . Georg Better eine gute Charte oon dier Bogen aufgenommen , welche Miia chael Kauffer iu Kupfer geſtochen , und Seut ter bei ſeiner. 1754 auf einem Bogen ang Licht geſtellten Charte zum Erunde gelegt hat. In derſelben iſt beider Fürſtenthümer Se biet biß an die Thore der Stadt Nürnberg ausgedehnt worden.

Wie wenig man aber

damit ábereinſtimme , lehret die Charte von dieſem Fürſtenthum , welche

ju

Núrnberg

Miatth , Ferdinand Cnopf gezeichnet hat , uns Die homanniſchen Erben ans Sicht geſtelle haben ,

welche

ſich

aber

übrigens auf die

betteriſche Charte gründet.

$. 2 .

144 §. 2. Es grenzet diefeb Fürſtenthum an das bayreuthiſche Unterland , das Bisthum Bamberg , die Reichsſtadt Windesheim , das Fürſtenthum Schwarzenberg , und die Herrs ſchaft Seinsheim ; das Bisthum Würzburg , die Grafſchaft Caſtell , das Gebiet der Reichss ſtadt Rothenburg , die Grafſchaften Sohens lohe und limburg , das Gebiet der Reichs ftadt Schwäbiſch -Hall , die Probſtei Elmans gen , Grafſchaft Dettingen , die Reichsſtadt Dünfelſpühl , das Herzogthum Neuburg, die die Reichsſtadt Grafſchaft Pappenheim , Weiffenburg ,

das Bisthum

Nichſtadt ,

Herrſchaft Pyrbaum , die Ober - Pfalz , einige nürnbergiſche Aemter. §. 3. In demſelben

die und

ſind zwar fandichte

und bergichte Gegenden , das Land aber ift , überhaupt genommen , beſſer , als das bars reuthiſche , und fruchtbar an Wein , Dinfel , Gerſte , Safer , Erbſen , finſen , Kichern , Heideforn oder Buchweizen , Schraden Sarten - und Baumfrüchten ,

und

Taback ,

und an dem Mann hinab , iſt guter Weins wacht. Wegen des guten Wieſenwachſes iſt auch die Biehzucht gut. Allerlei Wild : pret und Fiſcher und einige Geſundbrunnen , find auch vorhanden . Zwiſchen Creilsheim und Drolzheim findet man Alabaſter , und im Oberamt Bohentrúdingen Marmor ,

der ins

ins gelblichte fållt , und hin und wieder Eis Tengruben . Auf andere Bergwerke werden teine koſten verwendet . Der vornehmſke Slus dieſes fandes wird anfänglich die Ke: Bat genannt, und entſpringt theils in dies ſem Fürſtenthuri oberhalb Dbern Dachſtetten , melder Flug die untere oder fantiſche Ree kat genennet wird ; theils in der Grafſchaft Pappenheim , unweit Dettenheim , welcher Fluß die obere oder diwabiſche Neßat heißt. Beide Flüffe vereinigen fich unweit Georgense Gemúnd , und hierauf führt der vereinigte Fluß den Damen Nedniß , Radantia , nimmt unterhalb Fürth die Pegnis auf , und wird

+

, ſus , Regneſus , von andern aber noch Reda niß genennet, und fut im Bisthum Bama

I

Die Ultmühl entſpringt berg in den Mann. im bayreuthiſchen linterlande , und zwar im Umt Mark-Burgbernheim , welches zum Ober

2

710

oft

amt Hoheneck gehört; tritt bald darauf ins Fürſtenthuin Onolzbach , fließt durch den obern Theil des Hochſtift : Michſtadt , und in die • Grafſchaft Pappenheim , und fáut bei Schla heim in die Donau . Die Jagſt oder art fommt aus der gefürſteten

Proíſtei

Elmans

gen , und geht durch einen Strich bieſigen Landes , nåmlich durch das Oberamt Crails Burch . Erbbefor. 19. B. heim ,

46

in die Grafſchaft Hohenlohe. Die Wórniß oder Wernig hat ihren Urſprung in der Grafſchaft Hohenlohe , nicht weit von Frankenau und Schillingefürſt , nimmt im Fürſtenthum Dnolzbach unterhalb Mittels

heim ,

hofen die Sulz auf , und geht in die Eraf fchaft Dettingen . Die Tauber entſteht an der Grenze des Oberamts Crailsheim und der Reichsſtadt Rothenburg landmehre , aus dem unweit Weckersholz befindlichen Taus berſee , und geht durch dieſes Fürſtenthum in das Bisthum Würzburg . Der Mann bes tührt nur einen kleinen Etrich dieſes Landes , nämlich die Uemter Maynbernheim und Stefft. S. 4. Das Fürſtenthum enthält 15 Ståd . te und. 17 Marktflecken . $ . :5 . Daß land bekennet ſich zu der evans geliſchlutheriſchen Lehre und gottesdienſtlichen Uibung. Die Prediger ſind unter , Defa . nate

vertheilt , welche

find zu

Erailsheim

Feuchtwang , Gunzenhauſen , langenzenn., Leutershauſen , Samabad ), Uffenheim , Mars fertrúdingen und Weimersheim . Bu Schmat bach ift eine Kolonie reformirter Franzoſen , welche ihre

eigene

Kirche und

frei. gottes:

dienſtliche U.Bung bat.

Sur

6.

147

FOR

$. 6. Zu Unsbach iſt ein Gymnaſium illuſtre , und in den Städten ſind geringe lateiniſche Schulen, $. 7. Der Landmann ernährt ſich von der Biehzucht, dem Ager- Wein- und Tabalos bau. In den Städten giebt es mancherlei Handwerker , Manufakturen und . Fabriken i vornámlich aber gehören zu den lekten die Tapeten: Strumpf- Tuchs Zeug: Gold -undSils berborten : Drath - Madeln und viele andere Mas nufakturen und Fabriken zu Schwabach , die

he

Porzellanmanufaktur zu Ansbach , welche ſchöne Arbeit liefert , die ledermanufakturen 24 Flachslánden und langenzenn, Spiegelmanufaktur zu. Solnhofen.

Het fa:

und

die

§. 8. Der regiezende Markgraf zu Brane denturg- Onolzbach , hat megen dieſes Fúrs ſtenthums Siß und Stimme im Reichs fürs ftenrath , und iſt mitausſchreibender Fürft des frånfiſchen Kreiſes zu einem komer monat giebt er 329 Fl . und zu einem Rams

MI!

DIO 358 ITA

fall, met

A

merziel 3,38 Rthlr. 144 kr. 8. 9. Bei der Sheilung des Burggrafo thum Mürnberg , ſind bei dem Fürſterthum unterhalb Gebirgs zwei Erbámter geblieben , nämlich das Erbkámmerer- und Erbſchenkenamt; jenes verwalten die Herren von Eib , dies fes die Herren don Cecendorf. Es könnte zwar dieſes Fürſtenthum auch das Erbmars SE 2 dalle

befeßen Erbtruchfefamt ſchauamt und wie das Fürſtenthum ober und ebeno halb Gebirgs , vier Erbámter vergeben : ' ale lein , fie find unbefest. §. 10. Die fürſtlichen Kollegia. ſind , dar geheime Rathskollegium , das Hof- und Re gierung8- auch Juſtizrathsfolegium , welches ſeit 1752 in zwei beſondere Senate abge theilt iſt , das Kammer- und landſchaftsrath8 kollegium , der lehnhof , und das Konfifto rium und Ehegericht. Das Fürſtenthum ift abgetheilt , '. unter, welchen in Oberámter wieder Vogt-Richter und Stadtvogteiamter und Kloftetverwaltungen ſtehen. 5. 11. Man ſchakt die Landesfúrſtlichen jährlichen Einfünfte faft auf 1 Million Gula den ; unter welder Summe aber die Einfünfs te des Herrn Markgrafen aus der Stafſchaft Sann - Altenkirchen

im weſtphäliſchen Kreiſe ,

(vermuthlich mit begriffen find. 5. 12. Der fúrſtliche Striegsſtaat beſteht aus einer Leibgarde zu Pferde , und aus ei nem Infanterieregiment von 7. Kompagnien. $. 13. Es folgen nun die fürſtlichen 15 Oberamter mit den unter denſelben ſtehen : 1 den Hemtern , Städten , Marktleden , ' und vornehmſten Flecken und Dörfern . 1. Das Hofkaſtenamt Dnolzbach ,

zu

welchem gehört

1.Dholga

1

149

1. Onolzbach oder Ansbach , ( roelcher leßte Name auß dem erſten zuſammen gezoa gen iſt , ) Onoldum und Onoldinum , die fúrſtliche Meſidenz- und Hauptſtadt , welche

: an der untern Mepat liegt. Sie iſt det Siß der oben angezeigten fürſtiichen Kollea gien , und bes Hoffaſt :namts ; es wird auch hieſelbſt das kaiſerliche Landgericht des Burggrafthum8 Nürnberg gehalten. Das fúeftliche Neſibenzſchloß hat Markgraf Georg Friederich 1587 und 88 meiſtens erbauet , und da e8 1710 durch Brand großen Schaden

1

erfitten , iſt es zum Theil weit ſchöner angelegt, auch durch neue anfehnliche Gebäude ermeie tert worben. Den landesfürſtlichen offenta

7

licher Bücherſaal , bat Martgraf Wiihelm Friderich 1720 und 21 zu ſammlen ange4 fangen , deſſelben Witme Chriſtiana Chara lotta vermehrt , und Markgraf Karl Wila helm Friderich durch einen Stiftungsbrief vor 1738 nebſt dem fürſtlichen Münzkabinet , zu einem fidekommiß ſeines Baufes gemacht.

11.

Die fürſtliche Stanzlei und Regierung , iſt in

5 11: 78

den verbeſſerten alten Gebäuben des Stifts Dieſes S. Gumbrechts angelegt worden. Stift bat Sumbrecht , ein Sohn Herzoge Golberts I, und Stammvater der Grafen yon

Xothenburg , ums Jahr K 3

750 alß ein Bes

15 Benediftiner Monchenfloftet

geſtiftet , gegen

die Mitte des eilften Jahrhunderts aber iſt e$ in ein Chorherrenſtift verroandelt , und 1563 fikulariſirt worden . Ned Stiftamt.

Es hat fein eiges Das kaiſerl. kandhaus , das

Nathhaus , die Stadt- oder Johanneslirche , in welcher die neuere fürftliche Begrebnißs g.uft zu ſehen iſt , das 1737 eingeweihete neue Gebäude des Gymnaſii' illuſtris Caro lini , mie es damals hieß , oder des Caro . lini Alexandrini , wie es feit 1773 heißt , und die Judenſchule , find auch in der eis gentlichen Stadt zu bemerfen . Außert.alb derſelben findet man die 1710 erbauete Mors jelanmanufaktur , und die zwiſchen derfelbert und der Schloßvorſtadt angelegte Infante : ricfaſernen . In der Schlosvorſtadt ift bas grote herrſchaftliche Brauhaus , und der fos genannte Prinzengarten mit einem lufthaus. Hinter der wohl angelegten Jágerdgaſſe , iſt der ſchöne und große Hofgarten tnit dem Ges wächs's und Orangeriehaus zu fehen . Dic neue Ausfage oder Anlage iſt eine neue Vors ftadt an der Südſeite der Stadt. In der Herrieder Vorſast iſt die Gottes ackerkirche zuin heiligen Krenz , und in der obern Nors ftadt Das Spitel , das Weifenhaus und das Wittenbaus.

Die

Stadt hat ihre

Aales gung

nd

ges cal

ISI

er gung Dem obex angezeigten Stift zu dant , 1139 war zu Unsbach ſchon lange eine Pfarr kirche geweſen ; und in einer Urkunde von 1259 wird es civitas genennet. - Burggraf Friderich IV hat dieſe Stabt , nebit dem abs gegangenen Schloß Dornberg , 1331 von den Grafen zu Dettingen , an welche fie nach Abſterben der vo ! Dornberg durch Erbſchaft

ete

TO. TO ,

ber rnes

g kommen war , " für 23000 Pfurit Heller 1634 wurde fie bon faiſerlichen erfauft. Soldaten beſetzt , Fürſtenthum , nebſt dern , requeſtrirt , terimsadminiſtrazion ein Jahr

währte .

und zugleich das ganze den angrenzenden Låne und eine faiſerliche Ine gereßt , welche aber nur Die Stadt hat einiger

mal , und inſonderheit 1719, Brandſchaden erlitten . 1

Em

Die

die Ora

5 alto

2. Das Vogtamt Flachblanden, zu wele chem gehören 1 ) Flachblanben ,

ein Marktfleden , mel

ther : ein beſonderes Rug - und Ehehaftg can richt hat. 2) Veſtenberg , ein Pfarrdorf mit einem

1759 eingeriſſenen Schloß. 3 ) Untern - Biebert , ein Pfarrdorf. 3. Das Vogtamt Brudberg, in welchem Brudberg , ein Weiler mit einem fürfte lichen Luftſchloß , in einer ſchönen Gegend auf einem erhabenen Hügel ,

hinter welchem CAR

!

ein Berg iſt , von welchem man eine ange . nehme Ausſicht hat. 08 iſt von Julius Dietes rich von Crailsheim Ehefrau , Cleonora Darbara don lómen , 1715 an das fúrſtliche Saud perkauft, und hierauf neu erbauet wora den. Das hieſige Vogtamt wird von dem zu Flachblanden mit verſehen . 4.

Dabin

Das Pogtamt lehrberg.

gehört 1 ) Lehrberg , ein großes Pfarrdorf an der untern Regat, wofelbſt ein kleines Schloß, und ein biſchöflich -cichſtettiſches Amt iſt. 2 ) Birkenfels , ein verfallene8 Edlog welches 1538 dem fürſtlichen Sauſe als eróffnetes Rehn heimgefallen iſt.

ein

5. Weidenbach), ein Pfarrborf, woſelbſt ein Beamter unter dem Titel eines Stift amtmanns iſt , der unter dem Stiftemt zu Dnolzbach ſteht. 6. Triesdorf , eine anſehnliche fürftliche Meierei mit einem Luftſchlos und Thiergarten .

Dieſ : n Ort hat 1600 Wolf Balthaſar von Eedenborf an Markgrafen Georg Friderich bertar: ft , von welder Zeit an dic Marfgra fen in wegen ſeiner gefunden und angeneh men Page von Zeit zu Zeit verbeſſert , ſichy dud häufig daſelbſt aufgehalten haben.

II. Das

-4

.

, E

153

II. Daß Oberamt Schwabach. 1. Schrabach , eine Dauptſtadt dieſes Fürſtenthums, eine Hauptmünzſtadt des frana kiſchen ,Kreiſes , der Siß des von ihr benann ten Oberamts , und eines Dekanats , liegt in einer ziemlich fruchtbaren Gegend ; an Fluß- gleiches Namens , der fie in zwei Theile zertheilt , auf einem unebenen und bergichter Boden , und ill zwar nicht groß Außer der lutheriſchen aber ſehr volfreich .

einem

Pfarrkirche , einem Hoſpital mit einer Kirche, und der lateiniſchen Schule , find hier eine franzöſid reformirte Gemeine und Kirche , eine Judenſchule , und ein Zucht- und Ur beitbhaus. Auf dem Markt iſt ein ſchöner mit Kaſtaden und ſpringenden Röhren gezier ter Brunn . Das 1733 und 34 neu erbauete Münzhaus ,

iſt

ſehr

bequem

eingerichtet.

Die 1737 angefangene neue Vorſtadt vor dem Zöllner Thor , iſt ganz: regelmäßig an : gelegt , und enthält auch das 1756 erbauete Zucht - und Urbeitshaus . Ehebeffen iſt hier eine Schriftgießerei gemeſen , in , melder die hier erfundene und von diefer Stabt benannte Schwabacher Schrift gegonien mordes Hufer den gemeinen Handwerkern , giebt es hier Bleiſtiftmacher , Gold- und Silberborten . macher , Gold- Silber: lieniſche : Stahl- und Eifenbrachsicher , Meffingdrechbier , mela

K 5.

154 che meffingere Hembeknopfe verfertigen , Form fchneider , Radler , deren Arbeit weit und breit beliebt iſt ,

und welche über dreißigerlei

Urten Nadeln derfertigen , Rothgießer , wel . che unter andern ſchone metalene Schuhfchnal . len verfertigen , Strumpfweber , von welchen 200 Meiſter vorhanden ſind , die 300 Werk . ftühle haben , Tabatsſpinnery, Tapetenmeber , melche ſdióne Haute - lice - Tapeten verfer . tigen , und von welchen viele nach Wien Berlin , Dreſden ,

Stuttgard ,

Dertern gegangen find ,

und

und andern

dafelbſt gleiche

Manufakturen errichtet haben , Euch's und auch Tuchſcheerer und Bez Zeugmacher ip Es wird auch hiefelbft überaus feia reiter. nes und gutes Mehl verfertigt , und weit berſdictt. Schwabach hat por Alters den Herzogen zu Edwaben gehört, und iſt zwis fchen 1153 und 1171 dem Kloſter Eberach gefcbenft worden , welches dieſen Ort 1281 Von dies an König Xudolph I verkauft hat. fem kam er 1299 pfandweiſe an die Grafen /

zu Nafſau. Es iſt ein Kaufbrief vorhanden , vermöge defien Burggraf Friderich V ben Markt Schwabach zugleich mit der Veſte Kammerſtein und Kornburg 1364 vom Gree fen, Johann von Maſau erkauft hat , wie er denn auch in eben dieſem Jahr von Kaiſer Karln IV mit dieſen Dertern belehnt worden , 1528

i

60

155 1528 find hier die ſo genannten Rohrabachis fchen Artikel aufgefaßt worden , welche der Anfang deß augsburgiſchen Glaubensbekennta niſſes gemeen . 1529 mar hier eine Vera fammlung der evangeliſden Stände. 1632 wurde fie von den Kaiſerlichen belagert, eins

bo

Ex:

genommen und geplündert, und zugleich durch Kungetonoth und Peſtilenz fehr dermuſtet. 1686 ließen fich hier die erſten nu8 Frant, reich bertriebenen reformirten Franzoſen nies der .

Feli

Zu Kammerſtein , einem nahgelegen Pfarr dorf, iſt vor Alterß ein Schloß geweſen , auf welchem die Pfleger des jebigen Obers amts Schwabach anfänglich gewohnet haben.

Di꺄

Aus den Steinen deß abgebrochenen Sailor feß , iſt die reformitte Sirche zu Schwabachy erbauet worden.

31

feinen Sis su

2. Das Richteramt Wendelſtein ,

hat

mit

Wendelſtein, einem mohlgebaueten Markt fleden mit einem Schlog , oder herrſchaftli. chen Hauſe , an der Schwarzach , moſelbſt die Reichsſtadt Nürnberg die Mitheri fchaft Burggraf Friderich III bat ſchon 1282 bat. an dieſem Ort , welcher damals ein Reichs . dorf war , Gúter bereiſen .

Och

3. Daß Richteramt Schwandt , dhes ſeinen Namen hat von

fen

cit

528

mela

Somandt,

156 Schwandt ,

einem uralten ,

grofen und

gut gebaueten Marktflecken , am Flübchen Kambach oder Sembad , welcher ehedefſen rein eigenes Halsgericht , und beſondern hoch fraiſchlichen Obrigkeitsbezirk gehabt hat. 4. Das Nichteramt sfornburg , welches

iſt zu Kornburg , einem großen Marttileden, moreibt eine markgräfliche Zouſtadt iſt. Das hieſige Schloß ſamt

einigen , bazu gehörigen

Gütern , gehört ſeit 1753 , da das freiherrlich - rieteriſche Geſchlecht erloſchen iſt , dem Sofpital zuin heiligen Geiſt in Nürnberg, Den Ort

felbſt

hat Burggraf Friderich V

von den Grafen , von Daſſau 1364 erkauft. III. Dab Dberamt Cadolzburg , zu wel

1 chem gehört 1. Cadolzburg, ein anſehnlicher bemauer ter Warftreden , mit einem feſten Schloß ,

meldeß auf einem felſichten Berge liegt. Die Herrſchaft Cadolzburg hatBurggraf Fri : derich 11 ( III ) 1248 aus der herzoglich meraniſchen Erbſchaft bekommen , und 1265 der Ubtei Elmangen zu lehn aufgetragen, jedoch unter der Bedingung , daß die fehn barkeit aufhören rolle , wenn er mannliche Erben bifommen würde , Saher ſie nur 16 Jahre gedauert hat. Dieſer Drt ift eheder. fen eine burggräfliche Reſidenz gemeſen ; und Marta

157

3

2

Marfgraf Karl Wilhelm Friderich hat ſichy auch fehr oft und lange daſelbſt aufgehalten. 1633 mpurde er faſt ganz abgebrannt . 2. Das Stadtvogteiamt Langenzenn , soelches ſeinen Siß hat zu Langenzenn í vor Mlter& Cinna oder Cenna , einer bemarkerten Stadt am Flus Zenn , wofelbft ſehr gutes leder bereitet wird . Es iſt hier ein Dekanat. Die eheinalige nie fige Probſtei regulirter Chorherren Augaftis nerorbens , iſt ſekulariſirt , und gehört ſeit 1621 bem fa : ftlichen Hauſe Banreuth . Die Stadt iſt nach Ubgang der Herzoge von Meran

1248. durch Erbſchaftsrecht an die Burggrafen von Nürnberg gekommen. 1388 wurde ſie verbrannt , und 1720. litté fie großen Brandſchaden .

ton

65 11

28

10

101

3. Das Ridsteraint Roßſial, im Pfarr Dorf Roßſtal, Deiſen Schloß vor Alters be: rühmt geroeſen iſt. · Der Ort fol 1292 don den von Heybeck an das Burggrafthum Durch Kauf gekommen ſeyn. 4. Dab Xidhteraint Habersdorf , in dem · Pfarrdorf Habersdorf oder Groß- Habers : dorf , am Fluß Biebert. 5. Die Hofmark Fürth , iſt ein großer, nahrhafter und überaus volfreicher Ort an

in der Kebniß , Die Pegniß fließt.

unterhalb deifeltros Er iſt völlig unregelmäßig

welche

158 gebauet , die neue Gaffe ausgenommen , hat aber doch auch große und ſchöne Hauſer. Es wohnen hier ungemein viele Handwerkss leute und Kúnfiler : denn die , welche in die Nürnberger Silden nicht können aufgenome men werden , oder denen die Abgaben dda ſelbſt zu groß ſind , laſſen fich hier nieder , und jedermann mird aufgenommen. Die

1

Judenſdhaft den dritten ihr eigenes eine eigene

, welche * rehr ſtarf iſt , macht Theil der Einwohner aus , bat Gericht , eine große Schule , und Buddruckerei. Bei der lutheris

ſchen Kirche hat die Reichsſtadt Nürnberg das Patronatrecht , ja sie Kirchen und Schulſachen hangen allein von ihr ab. Die Einwohner find theils brandenburg - onolja

1

bachiſche , theils nürnbergiſce , theils der Domprobſtei zu Bamberg Hinterſaiſen , und die legten ſind die zahlreichſten . Die Burga grafen zu Nürnberg haben vor Alter8, auch hier das faiſerliche Landgericht gehalten : die Domprobſtei , zu Bamberg aber hat die landgerichtliche Gerichtsbarkeit in bürgerlichen gegen Erlegung eines Canons von 50 fl . für fich und ihre Sina terraſſen zu Fürth und andern Orten , abs gekauft : miemohl das hochfürſiche Saus Brandenburg dieſes ridic al gefiebt , ſondern Hoc die landgeriddlide Jurisdikzionétoms péteng

5

ut

el. Es

pedenz gu Fürth- und den dahin gehörigen Dertern behauptet, weldie auch die Fürther ſelbſt anerkennen. Eben dieſe Domprobſteia

OK

liche Sinterſofien in und um fuith ,. miiſien jáhrlich 23 Simrå Hafer zur Herrſchaft Cadolz .

20

berg liefern , und ſonſt Frohndienſte verriche ten . Das onolz badiifche Geleitsfommiſariats