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German Pages 600 [604] Year 1938
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DÜSSEI.DORF, UMOERUNT.
Apsiden nach N, S und O, nach W ein längerer rechteckiger Arm. Wenige Jahre später, er starb schon 809, begann Liudger die eigentliche K l o s t e r k i r c h e S. S a l v a t o r . Während des Baus wurde der Plan dahin erweitert, daß die Kirche die ö gelegene Grabstätte Liudgers einschloß. Weihe 875. Diese Kirche bestand ohne tiefgreifende Veränderungen bis zum Brande 1256. A. 10. J h . wurde an die WSeite der Salvator-Kirche die kleinere Peters-Kirche angebaut, fiir den Pfarrdienst und die Sendgerichte; voll. 943. Beim Neubau der Hauptkirche nach 1256 wurde sie mit dieser zusammengezogen und besteht noch heute. Von der SalvatorKirchc Liudgers haben sich unter dem jetzigen Fußboden die alten Mauerzüge erhalten. Das Msch. in gleicher Breite wie das heutige, die Sschiffe etwas schmaler. Es ergibt sich eine querschiffund turmlose Basilika, also in altchristlich-italienischem Typus; 18,5 m breit, etwa 34 m lang. Über die Form der Msch.Stützen läßt sich nichts Sicheres sagen. Die Verlängerung gegen 875 spiegelt sich noch in der heutigen Ghoranlage wieder; quaar. Vorchor mit Apsidenschluß, Nebenräume als Sakristeien. K r y p t a . Sie zerfallt in 2 durchaus verschiedenartige Teile: der vordere mit der Grabkammer des hlg. Liudger, der hintere mit den Gräbern der Äbte und Bischöfe aus Liudgers Familie. 2 schmale Gänge fuhren an die Außenmauer des Chorquadrats, biegen rechtwinklig um und treten in den Raum unter der Apsis ein, wo sie einen ringförmigen Umgang bilden; dieser umschließt die eigentliche Grabkammer (ebenso die OKrypta in S. Emmeram in Regensburg). Im O schloß sich, noch der 1. Bauperiode angehörend, die rechteckige Liudgeriden-Krypta an. Ihre Fundamente sind festgestellt. Gegen M. 1 1 . J h . erhielt sie die heutige Gestalt: Halle von 3 : 3 Kreuzgewölben, an den Wänden Runanischen (vgl. Essen), die mittlere Apsis später durchgebrochen; die Säulenkapitelle freie Abwandlungen des korinthischen; eigentümlich, daß auch die Wandpilaster Blattschmuck haben; die feingliedrigen Deckplatten sind für die Epoche charakteristisch. Da die Liudgeridenkrypta ö über das Chorhaupt der Kirche hinaustritt, hat sie ihre eigenen Umfassungsmauern und erscheint außen als niedrige Kapelle. Die Altarnische am Grabe des hlg. Liudger aus 1. H. 12. J h . Der Mosaikfußboden unter Abt Adalwig (1066 bis 1081). Westbau (ehem. Peters-Kirche). Die Fluchtlinien der SalvatorKirche fortsetzend, ist er, für sich genommen, ein Zentralbau auf quadr. Grundriß, ein Zentralbau allerdings mit eigentümlicher Verschiebung des Mittelraums. Dieser schließt sich unmittelbar an die WWand der Salvator-Kirche, um ihn her laufen im N, W und S Abseiten mit Emporen, über ihm erhebt sich ein quadr. Turm. Die WEmpore wurde ausgebrochen, das System der beiden seitlichen ist dieses: Ganz einfache, basen- und kämpferlose Pfeiler tragen quer^estellte Tonnen, unter denen ein niedriger Durchgang vorgesehen ist. Die Emporen öffnen sich in jedem Joch in einem gekuppelten Doppelbogen, dessen Teilungssäule auf einer merkwürdig hohen Brüstungsmauer (160 cm) steht. Die Schafte
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sind sehr schlank, die Basen steil attisch, die Kapitelle pilzförmig, an Formen der Drehbank erinnernd (eine seltene, nur im 10. Jh. vorkommende Form, vgl. Quedlinburg, Essen, Münstereifel); eine einzige Säule hat ein roh korinthisierendes Kapitell. Die Decken der Emporen sind Tonnen mit Stichkappen, die Wände sind sorgfältig durch Pilaster gegliedert. Gegen O Flachnischen fiir Altäre. — Im 11. Jh. entstand vor der WFront ein vermutlich 2geschossiges Paradies, ähnlich den gleichen Bauteilen an den Domen zu Minden und Hildesheim; M. 12. Jh. wurde es umgebaut und umfänglich erweitert. Noch dem älteren Bau gehört die dem Portal vorgelegte halbrunde Nische (wie in S. Emmeram in Regensburg). Der Bau des 12. Jh., jetzt nur als Bruchstück erhalten, bildete eine mit 3 Kreuzgewölben gedeckte Querhalle, an der WWand eine Nische in flachem Kreissegment. Diese Halle diente den klösterlichen Gerichts- und Verwaltungshandlungen. Diefrührom.Salvator-Kirche hatte 6 Altäre, der Hochaltar genau über dem Grabe Liudgers, der Kreuzaltar gemäß dem Einweihungsbericht in der Mitte des Hauptsch. (wie auf dem Plan von S. Gallen). Die Peters-Kirche hatte 3 Altäre im Erdgeschoß, 3 auf den Emporen. II. D e r s p ä t r o m a n i s c h e Bau. Beg. nach Brand 1256, gew. 1275. Bruchstein mit Werksteineinfassungen. Die Rücksicht auf die unzerstört gebliebenen Bauteile, im O die Ghormauern und die Krypten, im W die Peters-Kirche, schrieb dem Neubau einen Grundriß vor, der sich wesentlich dem alten anschloß; nächst der Einschiebung eines Q,sch. kam außer der Verlängerung des Msch. ein neues Moment hinzu durch Einbeziehung der Peters-Kirche unter Beseitigung ihrer WEmpore. Das System ist das einer Gewölbebasilika mit geräumigen Längsemporen. Das Lhs. wird durch einen stärkeren Pfeiler mit breitem Gurt in 2 Doppeljoche geteilt. Über jedem derselben 2 schmal-rechteckige Rippengewölbe, deren Quergurt auf einem bis zur Fußlinie der Emporen reichenden Dienste ruht. Die Fenster an denSschiffen und Emporen in Drillingsgruppen, am Hochschiff große 8teilige Rosetten. Dasselbe System wiederholt sich im Chorquadrat, wo über den alten Sakristeien Logen, den Emporen des Lhs. entsprechend, angelegt wurden; die Hauptapsis im 5 / g Schluß, die Nebenapsiden am Qsch. halbrund. Über den Vierungsbogen erhebt sich ein 8eckiger Turm. Seine Wirkung im inneren Raum- und Beleuchtungsorganismus ist hervorragend schön. Zu beachten die geschickte Anordnung der Pendentifs. — Der Formengeist ist an diesem fast ein Jahrzehnt nach dem Kölner Dom begonnenen Bau ohne Wanken deutsch-romanisch, ganz reif und edel, frei von den bar. Phantasiesprüngen, denen sonst der rheinische Spätromanismus gern nachgab. Was von got. Elementen benutzt ist (kaum aus direkter Anschauung französischer Bauten), bedroht die innere Einheit des Kunstwerks nicht, es ist in die rom. Grundstimmung harmonisch eingeschmolzen. H o c h a l t a r . Rom. Stipes mit Arkatur, die Bogen teils auf Säulchen. teils auf Konsolen, die Fläche wahrscheinlich nicht bemalt.
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Dahinter großer, würdevoller Aufbau aus dunklem und vergoldetem Holz mit vielen Figuren, um 1700. — Sehr schönes, reich geschnitztes C h o r g e s t ü h l der gleichen Zeit, dazu 2 stattliche Lesepulte.— S e i t e n a l t ä r e in den Qhs.Armen, A . 18. J h . — K a n z e l , recht tüchtige Arbeit, A . 18.Jh. — B e i c h t s t ü h l e (nur z . T . alt), E. 18.Jh. B i l d w e r k e . An der Wand der Liudgeriden-Krypta 5 Reliefplatten von 45—75 cm Länge und 32 cm Höhe. Die Uberlieferung, daß sie zu einem Sarkophag gehört haben, ist unsicher, aber nicht notwendig falsch. Abt Adalwig (1066—1081) errichtete Prachtgräber und einen Altar. Stilistisch gehören die Fragmente in diese Zeit, und sachlich können sie zu beiden passen. In reich geschmückten Arkaturen sitzen männliche und weibliche Gestalten, die Körperhaltung gut und abwechselungsreich, die Gewandfalten nur skizziert. — Im gleichen Stilcharakter 2 hinter dem Hochaltar eingemauerte Relieftafeln, stehende, priesterlich gekleidete Gestalten mit Buch. — Im n Qhs. M u t t e r g o t t e s , fast lebensgroß, in neuer Fassung, E. 13. Jh. — Im s Westwerk großes V e s p e r b i l d , A . i6.Jh. — An Msch.Pfeilern die Figuren der Hlg. E r a s m u s und J o h a n n N e p o m u k , 1739. W a n d g e m ä l d e . Ornamentale Reste im WBau um 940, wegen der frühen Entstehungszeit wichtig. Auch die Kirche des 13. Jh. war ausgemalt; jetzt nur spärliche Reste. Die Dienste waren blau mit goldenen Bändern spiralisch umwunden, die Kapitelle rot mit goldenen Blättern. Für Historien war im Bausystem des 13. J h . kein Platz mehr, nur fiir Kompositionen aus wenigen Figuren. Über dem Triumphbogen Maria zwischen Liudger und Karl d. Gr. Erhalten haben sich nur die 4 Erzengel auf den Pendentifs der Kuppel. G r a b s t e i n e . An der n Chorwand Abt Grimhold f 1517, gute Bildnisfigur. Eine größere Zahl aus 17. und 18. Jh. S c h a t z . Elfenbeinpyxis 6.—7. Jh., derbe Nachahmung antiker Motive. — Kelch des hlg. Liudger, Kupfer vergoldet, ganz ohne Ornament,Inschr. mit Chronogramm 7 8 8 . — B r o n z e n e s K r u z i f i x , 1 m hoch, sehr bedeutendes Werk aus M. 11. Jh. — Silbernes Trinkgefäß, 11.—12. Jh. — Reliquienkessel; die Beintafeln, irisch oder angelsächsisch 8.—9. Jh., später aufgeheftet. — Angebliches Cilicium des hlg. Liudger, das Schloß A. 16. Jh. — Türsturz mit Relief, ein Löwe jagt einen Hirsch, 11. Jh. A b t e i g e b ä u d e , vollständiger Neubau seit M. 18. Jh. (Hauptbau 1745, Seitenflügel 1764 und 1785), große Anlage um einen Hof im S der Kirche, künstlerisch schwach, auch das Mittelrisalit mit Freitreppe ohne entschiedene Gliederung, am besten der erst 1794 errichtete Torbau im W. Lucius-Kirche. 995—1063. Als Pfarrkirche erbaut. Nur z. T . erhalten, nach 1862 zu einem Wohnhause umgebaut; 1906 wenigstens der Chor von den Einbauten befreit und neuerdings notdürftig rest. — Einfache 3schiffige Basilika mit 3 Türmen, 1 im W mit vorgebauter Eingangsnische und 2 im O am Ansatz des 3schiffigen Chors. Nur in diesem der innere Aufbau gesichert:
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den 2 in der Mitte von einer Bündelsäule mit Würfelkapitell (Erneuerung des 12. Jh.?) getragenen Bogenstellungen des Erdgeschosses folgt eine Art Trifolium aus 3 flachgerundeten Nischen, neben den 2 darüber liegenden Fenstern sind breite Pilaster angeordnet (vgl. Brauweiler und Susteren). Die kleinen Apsiden der Nebenchöre liegen in der Mauerstärke, auch die Seitenwände (nur im N erhalten) zeigen Nischengliederung. — Die 2 erhaltenen WTurmgeschosse gratgewölbt. — Reste von bmkw. Wandmalereien, wohl 1. H. 11. Jh. Clemens-Kirche. Pfarrkirche, M. 10. Jh.; i8i7zerst.; Grundriß durch Ausgrabung festgestellt. 3schiffige Anlage mit bmkw. 3Apsidenschluß, der außen gerade ummantelt war. Nikolaus-Kapelle. 1047 gew.; 1806 abgebrochen. SCHELLENBERG Schloß. Früher Sitz des Erbdrosten im Fürstentum Essen Frhra. v. Vittinghoff gen. Schell, jetzt der Stadt Essen gehörig (Kinderfvirsorgeheim). — Große Teile des Mauerwerks aus dem 14. Jh. erhalten, die Erscheinung bedingt durch die Umbauten im 17. Jh. — Großer Speisesaal mit bar. Dekoration. 1820 umfangreiche Erweiterung. — Wirtschaftsgebäude 1660, 1672 und 1780 mit alter Holzgalerie. — Im P a r k hübsches L u s t h a u s , 1674, 8eckig mit Freitreppe und mächtiger geschweifter Haube.
ESSEN
Der industrielle Aufschwung, der Essen zur Großstadt machte, begann erst M. ig. Jh. (Krupp). Die älteren Reste aus der urspr. unbedeutenden, aber befestigten Landstadt sehr spärlich, abgesehen von der Kirche des Damenstiftes, dem die Siedlung ihren Ursprung dankte.
Ehem. Adliges Damenstift seit 1275 reichsunmittelbare Abtei, 1802 aufgehoben. Die Münsterkirche S. Maria, S. Cosmas und S. Damian jetzt kath. Pfarrkirche, a) Der erste B a u gew. tun 873. Ihn errichtete Altfried, seit 851 Bischof von Hildesheim, für ein auf seinem Gute Essen (Astnide) gest. Kanonissenstift. Der gegenwärtige Bau ist ein durchgreifender Umbau nach Brand 1275. Doch sind in ihm ältere Bestandteile enthalten, die z. T. zu den wichtigsten Inkunabeln der deutsch-rom. Baukunst gehören. Es sind: der WBau in voller Höhe, von den Umfassungsmauern des Lhs. der untere Teil, auf der NSeite in ganzer, auf der SSeite in halber Ausdehnung, Teile des Qsch., der Vierungspfeiler und des s Nebenchors, endlich die Krypta. Sichere Punkte in der Überlieferung sind ein Brand 946 qnd die Weihe der ö Erweiterung der Krypta 1051 (Inschr.). Zwischen diesen beiden Daten muß der ottonische Bau entstanden sein; wahrscheinlich ist er zur Zeit der Äbtissin Mathilde (971—1011), einer Enkelin Ottos des Großen, im W beg. und unter der Äbtissin Theophanu (1039—1056) mit der ö Erweiterung der Krypta beendet worden. Nahe Verwandtschaft mit der Luciuskirche in Werden und der Stiftskirche in Susteren. — Fast unversehrt aus
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dem ottonischen Bau erhalten der die Basilika nach W abschließende Querbau. In den Maßen des Grundrisses genau symmetrisch zum öQsch. In den Mittelraum ist eine Nonnenempore eingebaut, doch nicht so, daß sie ihn ganz einnähme, sondern den 3 Arkaden, die sie tragen, ist im Grundriß die Stellung eines einspringenden Halbpolygons (3/,) gegeben. Als Eingangshallen dienen die in der Flucht der Sschiffe liegenden Nebenräume. Das Emporeneschoß öffnet sich nach innen in weiten und hohen Bogen, in ie eine 2geschossige Säulenstellung eingeschoben ist, und wird nach oben mit einer Halbkugel abgeschlossen. Diese Säulenstellung folgt genau dem System der Pfalzkirche in Aachen. Die Nebenräume um das Polygon sind mit viel Geschick so gestaltet, daß nach außen wieder eine gerade Linie gewonnen wird. Die Fassade wird senkrecht durch die zur Hälfte vorspringenden Treppentürme geteilt; der Mittelteil ist überhöht und geht durch Abschrägung der Ecken in einen breiten 8eckigen Zentralturm über. Auch hier die Erinnerung an Aachen offensichtlich, dabei die Lösung, der besonderen Aufgabe entsprechend, sehr selbständig. Komplizierte Raumgliederung des WBaus ist für die frühestrom. Baukunst bezeichnend (vgl. z. B. S. Peter in Werden und S. Pantaleon in Köln), wenn auch nirgends in gleichem Maße kunstvoll, fast gesucht schwierig, wie hier. An den Säulenkapitellen der Fensteremporen begegnen neben Nachahmungen antiker (auch jonischer!) Muster Versuche zu neuen Bildungen, darunter das älteste in Deutschland nachgewiesene Würfelkapitell. Die äußeren Ssch. Mauern des Lhs. werden durch Reihen dichtgestellter, im Grundriß halbkreisförmiger Nischen gegliedert. Es waren ihrer 16 auf einer Längenausdehnung von 23 m. Wichtig ist, daß die ersten Nischen im W höher als die folgenden und von ihnen durch ein größeres Mauerstück getrennt sind; zu rekonstruieren ist demgemäß eine Art w Qhs., auf das sich die Emporen des WBaues öffneten. Ob sich über den Ssch. Emporen befanden, ist nicht mehr festzustellen. Im Msch. könnte an einen Wechsel von Pfeilern und Säulen als Stützen gedacht werden, vgl. das als Weihwasserbecken verwendete ottonische Volutenkapitell am Eingang des n Sschifls. Das Qhs. kennt noch nicht die Komposition aus 3 Quadraten, ist schmaler als das Msch., und seine Flügel springen über die Fluchtlinien des Lhs. nur um halbe Mauerdicke vor. Eigentümlich ist die im Innern polygonale (außen geradläufige) Grundrißgestaltung der Giebelwänae des Qsch.; die jederseits vorhandene Tür wird von Nischen flankiert, die mit halbkreisförmigem Grundriß in die mächtige Mauermasse der Ecken eingreifen. Diese Sorge für starke Widerlager ist Erinnerung aus dem Gewölbebau, aas Nischenmotiv in letzter Linie römischen Ursprungs, für die spätottonische Kunst sehr bezeichnend. Aus dem Grundriß und noch erhaltenen Resten ergibt sich als ö Abschluß des ottonischen Baus ein rechteckiges Joch hinter der Vierung mit anschließender halbrunder Apsis; zu den Seiten lagen Nebenchöre mit je einer halbrunden Nische in der ö Abschlußmauer. — K r y p t a . Der vordere, kleinere Teil au»
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otton. Zeit entspricht in seinen Umfassungsmauern dem urspr. halbrund geschlossenen Hochchor. Er hat 3: 3 Gratgewölbe auf Pfeilern mit 3fach abgetreppten Kämpfern. An der N- und SWand halbrunde Nischen, ähnlich denen der Oberkirche. Der breitere ö Teil (Erweiterung von 1051), der urspr. keinen Oberbau trug, hat in seiner abwechselnd aus Tonnen und grätigen Kreuzgewölben gebildeten Decke 2 große 8seitige Öffnungen, die erst nach Erbauung des got. Chors eingebrochen sein können. Die starken Pfeiler sind fein gegliedert mit Rundstäben an den Ecken und einer breiten Rille an den Flächen. Über den halbrunden Pfeilern der OSeite 4 Inschr., die eine auf die Gründung, die anderen auf die Altarweihen bezüglich. — b) Der rom. U m b a u . Bald nach 1180 wurden Qsch. und Chor gewölbt; hiervon sind das Kreuzgewölbe im Vorchor erhalten und die Verstärkungen der Vierungs- und Wandpfeiler mit ihren sehr bmkw. Kapitellen, die ganz unter dem Einfluß der Maasschule stehen. — Am s Qsch. ein aus mehreren rom. Bauzeiten herrührender 2geschossiger Anbau (Eingangshalle und Schatzkammer, ehem. Sakristei und Archiv). c) Der got. Bau. Beg. um 1275, voll, unter Äbtissin Beatrix v. Holte (1292—1327). Das Lhs. Hallenkirche von 3 Schiffen und 4 Jochen. Die Gewölbe genau in gleicher Scheitelhöhe, in den erheblich schmaleren Sschiffen stark gestelzt. Hierin mehr an die hessischen, als an die westfalischenHaUenkirchen erinnernd. Rundpfeiler mit 8eckigen Basen und glatten Kelchkapitellen; entsprechend die halbrunden Wandpfeiler im n Ssch., im s Ssch. Dienstbündel, in beiden Ssch.Mauern Laufgänge ausgespart. Schöne Raumwirkung, die leider durch die moderne, viel zu dunkle Verglasimg schwer beeinträchtigt wird. Die Außenmauer got. ummantelt. Quergestellte Walmdächer. Das gerade schließende Chorhaus, der zuletzt ausgeführte Teil, wahrscheinlich von einem Meister Martin, aus A. 14.. Jh.; die unregelmäßige Anlage durch die rom. Krypten bedingt. — K r e u z g a n g auf der NSeite, alt nur in einigen Teilen des ö Flügels mit dem Abteigebäude, gegen M. 13. Jh. — Vor der WFront ein offenes (jetzt nur aus 2 Flügeln im N und S bestehendes) A t r i u m . In der jetzigen Gestalt (stark rest.) aus der 2. H. 11. Jh. An der WSeite dieses Atriums die kleine spätgot. J o h a n n i s - K i r c h e . Sie enthält im Chor geringe rom. Reste, die jetzige Gestalt Neubau von 1471; Halle von 3: 3 Jochen auf derben Pfeilern mit Kreuzrippen- oder Netzgewölben, hübsche bar. Ausstattung um 1700, rest. 1936, außen quadr. Turm mit hoher Helmpyramide. Ihr war ein frührom. Baptisterium vorausgegangen (Essener Missale mit Schriftzügen des späten 10. Jh.: dedicatio oratorii in porticu S. Joh. Bapt.). d) A u s s t a t t u n g . Hinter dem H o c h a l t a r die ehem. Flügelgemälde von Barth. Bruyn, 1522—1525 (Vertrag erhalten), bestes Werk aus des Meisters Jugendperiode, jeder Flügel 2,34: 1,53: außen Kreuzigung und Beweinung Christi, innen Geburt und Anbetung der hlg. Drei Könige, 2 weitere Flügel und Staffel verloren. s*
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— Auf dem Hochaltar die H l g . C o s m a s u n d D a m i a n , Holz, E. 15. Jh. — A n den beiden Pfeilern davor 2 bar. Hlg., 18. Jh. — C h o r g e s t ü h l und Kredenztisch von Blidenhuser, 1766. — S e i t e n a l t ä r e neben dem Treppenaufgang zum Hochchor, von Jos. Feil aus Münster, 1770. — Davor 7 a r m i g e r B r o n z e l e u c h t e r , 2,33 m hoch, nach dem Vorbilde auf dem Titusbogen in Rom, die kleinen Eckfigürchen am Fuße als Sinnbilder der 4 Himmelsrichtungen, nach Inschr. aus der Zeit der Äbtissin Mathilde (971—1011) um 1000, die Steine erneuert. Ältester erhaltend Leuchter der Art, ganz hervorragende Arbeit; es liegt kein Grund vor, ihn nicht als deutsche, vielleicht sogar Essener Arbeit anzusehen. — Im s Seitenchor trapezförmiger, frührom. Grabstein mit einfachem Kreuz. — Im s Ssch. lebensgroße Gruppe des Hlg. Grabes, unter breiter, baldachinartiger Überdachung, Stein, um 1520. — Über dem Ausgang der SSeite kleiner, schwebender E n g e l mit einem bekleideten Kind im Arm (Symbol der Seele?), gut komponierte Steinfigur, um 1500. — Im n Ssch. Grabstein der Äbtissin Elisabeth Gräfin vom Berge, 1614, Bildnisfigur in Alabaster auf dunklem Marmor. — Aul der Orgelbühne (nicht urspr.) Grabmal der Äbtissin Anna Salome, Gräfin von SalmReifferscheid (1688). — In der Krypta T u m b a des hlg. Altfried, Stein, A . 14. Jh., Aufbau in streng architektonischer Behandlung, selbst die Strebepfeiler der Architektur nachgeahmt. — 2 bronzene Epitaphplatten, 16. Jh., vortreffliche Gravierung. •— Im n Ssch. got. Weihwasserbecken mit ottonischem Volutenkapitell. W a n d g e m ä l d e : Im WBau an der Kuppel schwache Spuren eines Jüngsten Gerichts; besser erhaltene Teile in der Empore, großartig stilisierte Komposition, A . 11. Jh. — V o m E. 12. Jh. die Malereien am Gewölbe des Vorchors, 4 Darstellungen aus der Legende der Hlg. Cosmas und Damian (rest.). Aus M. 14. Jh. an den Pfeilern des Qhs. (rest.), die übrigen Gemälde neu. — In der J o h a n n i s k i r c h e bar. Ausstattung, um 1700; an der Außenwand im Atrium großer H o l z k r u z i f i x u s , A . 15. Jh. e) S c h a t z k a m m e r . Einzigartig reich an kostbaren Arbeiten des 10. und 11. Jh. 1. Aus d e r Z e i t d e r Ä b t i s s i n M a t h i l d e , (973—1011): V o r t r a g e k r e u z mit Steinen und Filigran besetzt, unter dem Corpus kleine Tafel in feinem Zellenschmelz, als Stifter dargestellt Mathilde und ihr Bruder, Herzog Otto von Schwaben und Bayern t 982, auf der Rückseite Gravierungen, gute edle Arbeit einer deutschen (Essener?) Werkstatt unter byzantinischem Einfluß. — Ein zweites V o r t r a g e k r e u z mit späterem Bronzecorpus (2. H. 11. Jh.) ebenfalls bez., reicher mit Zellenschmelzplättchen besetzt, doch weniger fein als das erste. — Verwandt ein drittes nicht bez. V o r t r a g e k r e u z . — Sitzende M u t t e r g o t t e s mit Kind, 75 cm hoch, Lindenholz mit Goldblechüberzug, Augen in Zellenschmelz, typisch primitiv und prächtig; in Haltung und Gewandung der gleichaltrigen französischen Goldfigur der hlg. Fides in Conques überlegen. — S c h w e r t mit reich ornamentierter Goldscheide. — 2. Aus der Z e i t d e r Ä b t i s s i n T h e o p h a n u (1039—1056): V o r t r a g e k r e u z , die
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Schmelztafeln in der Technik denen der Mathildenkreuze nachgeahmt, doch nicht ebenbürtig; aus der gleichen Werkstatt, die wohl in Essen zu denken ist, Bucheinband in Goldschmiedearbeit mit einem Kölner Elfenbeinreliefder Kreuzigung (vgl. das nächstverwandte Stück in Köln S. Maria in Lyskirchen). — K u ß t a f e l in got. Fassung. — Außer diesen Hauptstücken: E v a n g e l i a r mit Tierinitialen und Bandverschlingungen, 8.—9. Jh. — E l f e n b e i n d i p t y c h o n mit Kreuzigung und den 3 Marien am Grabe, 11. Jh. — A r m r e l i q u i a r des hlg. Basilius, um 1073. — A r m r e h q u i a r , gest. von der Äbtissin Beatrix von Holte (1232—1327), mit feinem Niellobild der Stifterin.—Zweites A r m r e l i q u i a r des hlg. Basilius, gegen E. 15. Jh. — A r m r e l i q u i a r des hlg. Quintin, gegen E. 15. Jh. — M o n s t r a n z , mit schönen Figuren am Knauf, E. 14. Jh. — Prächtige M a n t e l s c h l i e ß e , Silber vergoldet, mit der Muttergottes unter Baldachin und den Hlg. Cosmas und Damian, E. 15.Jh. — M a n t e l s c h l i e ß e mit kniender Frauenfigur, Goldblech mit bunter Emailmalerei, burgundische Arbeit, E. 14. Jh. — K o p f r e l i q u i a r des hlg. Marsus, Kupfer vergoldet, E. 15.Jh. u . a . m . — E h e m . Pfarrkirche S. Gertrud (Marktkirche) jetzt ev. Pfarrkirche (1563 reform.). Unbedeutender Hallenbau. WTurm rom., ebenso die Pfeiler des Msch., das frühgot. Kreuzrippengewölbe zeigt; das n Ssch. 15. Jh., das s 1786. In der modernen kath. Gertrudiskirche im rechten Qhs.Arm ein A l t a r f l ü g e l p a a r mit der Verkündigung und Heimsuchung aus der Schule des Barth. Bruyn (1,15: 0,30 m). Essen hat einige wenige spätklassizistische Bauten, ein stattliches Wohnhaus von H. J. Freyse im I. Hagen 6, ein anderes spätklassizistisches Haus, i . H . ig. Jh., im III. Hagen 15. Das sehr einfache Ev. Gemeindehaus, 1730, im II. Hagen 35. Folkwang-Museum. Heimatmuseum. Umgebung: ö STEELE Waisenhaus. Stiftung der Fürstäbtissin Franziska Christine (1726— 1776), eingew. 1794. Mächtiger Bau, die Kirche inmitten der Hauptflucht; in dieser 3 Rok.Alläre. STOPPENBERG Ehem. Adeliges Damenstift. Vor 1224 gegr.; die K i r c h e , jetzt kath. Pfarrkirche, älter. Gewölbebasilika in schweren schlichten rom. Formen mehr westfälischen als rheinischen Charakters, etwa 4. V. I2jh.; Msch. und Chorhaus ein einheitlicher Raum von gleicher Höhe und Breite, mit 3 quadr. starkbusigen Kreuzrippengewölben gedeckt. An den 2 WQuadraten schmale Sschifle mit Gratgewölben. Gebundenes System, rundbogige Pfeilerarkaden in einfachster Form. Die den Chor schließende halbrunde Apsis etwas später hinzugefiigt; auf der NSeite kleiner Seitenchor mitVsSchluß. Die große Nonnenempore am w Ende greift zur einen Hälfte in das Msch. ein, zur anderen bildet sie einen gesonderten Ausbau. Die Verstärkung des w Pfeilerpaares scheint auf beabsichtigte Doppeltürme zu deuten. Der Außenbau got. und bar. verändert. — Taufstein, 12. Jh.
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BORBECK Schloß. Wasserburg des 14. Jh.; urspr. Oberhof der Ritter v. Borbeck, seit 1277 im Besitz der Essener Äbtissinnen. Nach Zerstörung 1588 wiederhergestellt und als Sommerresidenz der Fürstäbtissinnen eingerichtet. 1744 durchgreifender Umbau. Stattlicher Giebelbau mit Flankentürmen. — Wirtschaftsgebäude 1842. — A m Eingang zum Vorhof schönes schmiedeeisernes G i t t e r , E. 17.Jh., aus Schloß Hugenpoet. — Im P a r k künstliche Ruine des ig. Jh. Kath. Pfarrkirche. Neubau, 1861—64. — M u t t e r g o t t e s , Holz, E. 15. Jh. — E p i t a p h der Äbtissin Elisabeth von Manderscheid (f 1598), Baumberger Sandstein, im Mittelfeld die vor dem Kruzifix kniende Äbtissin. LANGENBERG E v . Pfarrkirche. 1725—26, von J. M. Moser, T u r m (bez. 1737) 1751 voll.; Saalbau mit 3seitigem Schluß und eingebautem W T u r m , durch 3 Paar dünne Säulen in 3 Schiffe zerlegt. — Kanzel und Treppengang haben prächtig geschnitzte Füllungen vom einheimischen Schreiner A. W. Beckmann, 1731. — Rest. 1936. Einige gute Fachwerkhäuser mit vorgekragtem Oberstock. HARDENBERG B u r g . Urspr. Sitz der Grafen v. Hardenberg, 1355 an die Grafen v. Berg verkauft. Schlecht erhaltene Ruine. Starker Bergfried aus Bossenquadern. Das kleine Wohnhaus lehnte sich an die Schildmauer. Schloß im T a l . Regelmäßige Wasseranlage. Einfacher Kastenbau E . 17. Jh.; urspr. 2 rechtwinklig aneinanderstoßende Flügel. Gräben und Wehrmauer mit 4 runden Ecktürmen. NEVIGES E v . Pfarrkirche. 1740—46 an Stelle einer baufälligen got. Kirche. Einfacher Saalbau mit W T u r m von 1697, spätgot. Chor mit s / 8 Schluß. — R o k . K a n z e l mit eigenartig geführter Treppe (vgl. Langenberg), prächtig geschnitzte Füllungen. Franziskanerkloster. 1676 gegr.; die Kirche (Wallfahrt) 1728 erneuert. 1 schiffig mit schmalen Gratgewölben. Aus dem Strebepfeiler entwickeln sich jonische Pilaster mit Gebälk. Fenster spitzbogig. — Schöne A u s s t a t t u n g , i . H . 18. Jh. Einige gute ältere Fachwerkhäuser. Umgebung: ö GERRESHEIM E h e m . D a m e n s t i f t s k i r c h e . I n d e r 2. H . 9. J h . gegr. D i e vorh a n d e n e K i r c h e , j e t z t k a t h . P f a r r k i r c h e , einheitlicher N e u b a u A . 13. J h . , 1236 voll. (rest. 1873, 1894, 1932 fr.). — Nächst W e r d e n u n d N e u ß der bedeutendste B a u des Übergangsstils i m N v o n K ö l n . G e w ö l b e b a s i l i k a g e b u n d e n e n Systems a u f kreuzf ö r m i g e m G r u n d r i ß . V o r d e r c h o r u n d K r e u z a r m e unterquadr., sonst der q u a d r . Schematismus g e n a u d u r c h g e f ü h r t . I m Lhs. 3 D o p p e l j o c h e . I n n e n 47 m lang. R a u m - u n d F o r m e n b e h a n d l u n g v o n einer fast w e i c h z u n e n n e n d e n R u h e . A l l e konstruktiven Bojjenlinien spitzbogig, Fenster u n d T ü r e n r u n d b o g i g . H a u p t pfeiler k r e u z f ö r m i g mit r u n d e n Eckeinlagen, Zwischenpfeiler sehr s c h m ä c h t i g ; 4teiliges T r i f o r i u m ; schlanke, g e p a a r t e Oberfenster.
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Dieses System setzt sich in dem Vorderchor fort; originelle Gliederung der n und s Abschlußwände des Qhs. Die weite und hohe Apsis hat 5 Fenster. Die Gewölbe mäßig gebaucht, Kreuzrippen rund profiliert, z. T . mit Scheiben oder Wirteln besetzt. Der Außenbau in Gruppierung und Dekoration voll Anmut. Der ßseitige Turm über der Vierung, gegen den Innenraum durch Gewölbe abgeschlossen, 2 Geschosse mit urspr. niedrigerem Faltendach (rest. 1894). Die WFront nur durch ein 6säuliges Portal betont. — Unter dem bar. Hochaltar bmkw. rom. S t i p e s aus mehrfarbigem Stein, sehr tief, jede der 3 freien Wände des Aufbaues mit einer ßteiligen Arkatur, Kleeblattbogen mit Blumenendigung der Nasen, zwischen jeder Arkatur und an den Ecken Säulen bis zur Platte hinaufgeführt (Erinnerung an die TischfonrijT — S a k r a m e n t s t ü r m c h e n aus Sandstem in luftiger spätgot. Zierlichkeit. — C h o r s t ü h l e , 1707, derb, reich. — S S e i t e n a l t a r großer bar. Aufbau, 1677. — Holzgeschnitzte K r o n l e u c h t e r , um 1600. — Spätgot. schmiedeeiserner L e u c h t e r mit hölzernem Marienbild. — Hölzernes rom. K r u z i f i x vom ehem. Triumphkreuz, 2 m hoch. — Kupferner L a v a b o k e s s e l , 16.Jh. — D e n k m a l des hlg. Gericus, architektonisch ornamentierte Tumba ohne Figur, 14. Jh. (ähnlich dem Alfridsarkophag in Essen).—Schöne M u t t e r g o t t e s , Holz (modern gefaßt), um 1470. — Im S c h a t z : R e l i q u i e n s c h r e i n in Kirchenform, um 1200, auf Holzkern Kupferplatten mit Schmelzarbeiten aus Limoges. — Große M o n s t r a n z , E. 14. Jh., Aufbau in strenger Nachahmung der Großarchitektur, Arbeit mit Einschluß der Heiligenfigürchen von großer Vollendung (vgl. Ratingen). — Kleinere M o n s t r a n z , um 1430. — R e l i q u i e n k ä s t c h e n , mit Seidenstoff des 14. Jh. überzogen. — 2 R e l i q u i e n b ü s t e n , E. 15. Jh. — E v a n g e l i a r , derbe Bilderhandschrift, 10. Jh. Klostergebäude an der NSeite der Kirche. Erhalten das Kapitelhaus und der in dessen Erdgeschoß eingreifende OFlügel des Kreuzganges; mit der Kirche gleichzeitig; in den Einzelheiten verdorben. Rom. Heiligenhäuschen vor dem ehem. Neußer Tor, A. 13. Jh., 1,40 m breit, 2,30 m hoch, Unterbau mit Gurtgesims abgeschlossen, sonst ungegliedert, im Oberbau Nische, Abdeckung mit ornamentiertem Gesims; die anspruchslose Aufgabe ist meisterhaft gelöst. Got. Heiligenhäuschen, 15. Jh. Quadenhof. Befestigter R i t t e r s i t z , 15. Jh.; 3stöckiger, malerischer Backsteinbau mit Dachreiter des 17. Jh. — Wirtschaftshof, 18. Jh. ERKRATH Kath. Pfarrkirche. 2. H. 13. Jh. Kleine rom. Pfeilerbasilika mit got. Gewölben; diese sitzen auf rom. Pfeilervorlagen. — Taufstein, 13. Jh., Granit, rundes Becken mit randbogigem Fries und Köpfen. — Schöne silberne Johannesschüssel, 16. Jh.
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HUBBELRATH Kath. Pfarrkirche, i schiffiger rom. Bau mit WTurm (oberer Teil 1826 erneuert), 12. Jh., Chor 1686 erneuert, Sakristei 1722. METTMANN gt>4 zuerst genannt.
In der Nähe auf der Spitze des Bergrückens zwischen der Düssel und dem Mettmannerbach große Wallbefestigung, die sog. Alteburg. Kath. Pfarrkirche. 1881, erh. nur der große 4geschossige WTurm aus 2. H. 12. Jh., mit neuem Portal. — Rom. Taufstein (der Fuß neu). Ev. Kirche. 1774—75. Saalbau mit flacher Holztonne. Am Vorhof vorzügliches geschmiedetes Türgitter. Statdiche Mühle, 18. Jh. Heimatmuseum. GRUITEN Alte kath. Pfarrkirche. Eine der ältesten rom. Kirchen im bergischen Lande. Das 1 schiffige Lhs. 1894 abgebrochen, ebenso der Chor, erhalten lediglich der alte WTurm, der noch inmitten des Friedhofes steht. Ev. Pfarrkirche. Einfacher, aber recht charakteristischer Bau, 1720. — Hübscher K a n z e l a l t a r auf der Längsseite. GRÄFRATH Ehem. D a m e n s t i f t . 1185 gegr. Die vorhandene K i r c h e , jetzt k a t h . P f a r r k i r c h e , Neubau von 1690. Saalbau mit spitzbogigen Fenstern. Der WBau noch aus A . 13. Jh. mit frühgot. Portal. Die 3 C h o r a l t ä r c bilden eine prächtige Gruppe, reich mit figürlicher Plastik ausgestattet; auch die sonstige, fast vollständig erhaltene b a r . A u s s t a t t u n g recht bmkw. — Der S c h a t z reich an Goldschmiedearbeiten des 14.—16.Jh., u . a . vorzügliches R e l i q u i e n k r e u z , E. 14. Jh. (den Monstranzen in Gerresheim und Ratingen verwandt). — Schöne M o n s t r a n z , 1. V . 15. Jh., eine andere E. 15. J h . — 2 R e l i q u i e n t a f e l n in Gestalt eines mit Vierpässen reich verzierten Giebelfeldes, A. 14. Jh. — Ferner byzantinische R e l i q u i e n t a f e l , 12. Jh., in Fassung des 18. Jh. S t i f t s g e b ä u d e 1704. E v . P f a r r k i r c h e . Einfacher Bau, 1716—18. — K a n z e l a l t a r auf der Längsseite. SONNBORN Haus Lüntenbeck. Urspr. Hof der Äbtissinnen von Gerresheim. Schmuckes bar. Schlößchen, F.. 17.Jh., z . T . von Wasser umgeben. WUPPERTAL-ELBERFELD 1176 als Tafelhof der Kölner Erzbischöfe genannt, im Pfandbesitz der bergischen Grafen, die vogteiliche Rechte ausübten. Seit 1430 endgültig zur Grafschaft Berg und Amtssitz. Um 155s Einführung der Reformation, deren treue Stützen die bergischen Städte im Wuppertal blieben. Schon seit A. 16. Jh. Aufblühen der Textilindustrie (1527 Monopol der Garnbleicherei für Jülich, Kleve und Berg), die namentlich nach der napoleoni-
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sehen Kontinentalsperre gegen England (1806) einen mächtigen Aufschwung nahm. — Wiederaufbau nach dem großen Brande von 1687, erste Stadt erweiterungen 170s und 1796. Im ig. Jh. rasches Artwachsen ctr Großstadt,; igsg Vereinigung mit Barmen (schon 1070 als Hof genannt, später Gemeinschaft mehrerer Höfe; sei' " ' " Stadtrechte 1808) und anderen gemeinde Wuppertal.
I. Reformierte Kirche. Der ma. Bau 1687 abgebrannt. Erhalten hat sich die rom. Apsis mit spätgot. Sterngewölbe (jetzt Sakristei). Das 1688—1690 erneuerte Lhs. ist ein Saalbau mit verputztem Holztonnengewölbe und weit vorgebauter Empore. Interessanter, klassizistischer Aufbau von Abendmahlstisch, Kanzel und Orgel (1804, erneuert 1828). Hoher einfacher WTurm mit großer Laternenhaube. Lutherische Kirche. 1748—1752. Rechteckiger Saalbau mit verputztem Holztonnengewölbe. Altar, Kanzel und Orgel übereinander. Der erst 1774 voll. WTurm trägt eine welsche Haube und Laterne in gut bewegtem Umriß wie in Lennep und Lüttringhausen. Laurentius-Kirche. Kath. Pfarrkirche, 1828—1835 von Adolf v. Vagedes. ßschiffige, von Pfeilern getragene Halle mit Kuppelgewölben. Fassade mit 2 Türmen und mächtiger Portalnische zwischen ihnen. Im Innern bmkw. Bemalung an Pfeilern und Gewölben. — Altäre, Orgel, Kanzel und Gestühl aus der älteren Kirche von 1722. Rathaus (das alte, heute Städtisches Museum), 1826—1842, von Joh. Peter Cremer. Wuchtiger Bau von 3 Geschossen, die durch sehr kräftige, die Fenster umschließende Arkaden gegliedert sind; stark schattende Gesimse. Landgericht auf dem Eiland von K. Fr. Busse, 1848—53, mit stattlicher Arkadenfront. Ehem. Döppersberger Bahnhof. Guter klassizistischer B a u v o n Hauptner u n d Ebeling, 1846, z. T . v e r ä n d e r t 1882 u n d 1908.
Die erhaltenen Beispiele des „Bergischen Hauses" zeigen als typische Merkmale beschieferten Fachwerkbau mit Überhang. Von M. 18. Jh. ab vornehmere Rok.Häuser, u. a. H a u s A d e r s (urspr. von der Heydt), 1754, an der Landgerichtsbrücke, andere in der Aue und am Mäuerchen. Dort auch einige gute klassizistische Wohnbauten (z. T. von Cremer), ferner Neuenteich, Berliner Str., Luisenstr. Städtisches Museum.—Bergisches Heimatmuseum. WUPPERTAL-BARMEN Lutherische Kirche im Stadtteil Wichlinghausen. 1742. Schmuckloser Saalbau mit flacher Decke. Turm mit offener achtseitiger Laterne. Lutherische Kirche im Stadtteil Wupperfeld. 177g. Saalbau mit Tonnengewölbe und ringsum geführter Empore. WTurm. K a n z e l in gefalligem Rokoko.
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D i e in d e r B a r m e r A l t s t a d t (Unterdörnerstraße) noch erhaltenen H ä u s e r des 18. J h . v e r d i e n e n B e a c h t u n g . BEYENBURG Ehem. Kloster der Kreuzbrüder. Die K i r c h e , jetzt k a t h . P f a r r k i r c h e , ist ein ischifHger Neubau von 1485. sjochiges Gewölbe auf Konsolen. Ein Teil des ehem. Kreuzganges als n Ssch. ausgebaut. — H o c h a l t a r , großer 6säuliger A u f b a u , 1698. — A u f den gleichfalls bar. S e i t e n a l t ä r e n spätgot. S c h n i t z f i g u r e n . — Prächtige C h o r s t ü h l e , spätgot., an den Wangen Relieffiguren, um 1700 verändert. — Ansehnlicher O r g e l b a u , 1694. — In der Sakristei gutes K r u z i f i x , um 1500. Die einfachen Klostergebäude teils spätgot. (1485), teils bar. (um 1700). Umgebung: so—s BILK Kath. Pfarrkirche. Urspr. flachgedecktes Msch. und Turm vom A. 1 1 . J h . ; eine Verlängerung nach O und die Einwölbung des Msch. (Kreuzrippengewölbe) erfolgte A . 13. Jh.; die SschifTe im 15. Jh. umgebaut, im 17. Jh. roh erneuert. Bei der Rest. 1879—81 die Sschiffe abermals erneuert und die Turmhalle gewölbt. T u f f b a u . Chorquadrat und Apsis innen 3seitig, außen rund, Ecksäulen mit feinem Blattwerk, reich profilierte Rippen. W T u r m 5 stöckig in guten Verhältnissen, Gliederung durch Mittel- und Ecklisenen, im letzten Geschoß j e 2 gekuppelte Schallöffnungen. — Die G e m ä l d e des Chorhauses, 13. Jh., bei der Rest. 1875 verdorben, 1935 mit der Kirche wiederhergestellt. HIMMELGEIST Kath. Pfarrkirche. 11. Jh.; im 12. und A . 13. Jh. ausgebaut. — Urspr. flachgedeckte Basilika mit schweren, des Fuß- und Kopfgliedes entbehrenden Pfeilern. Das Msch. wurde A . 13. Jh. durch den Einbau des WTurms verkürzt und mit Rippengewölben auf Kragsteinen versehen; ihre Einteilung nimmt auf die gegebenen Pfeilerachsen keine Rücksicht. Aus älterer Zeit die Gratgewölbe der Sschiffe. Das mit einem Kreuzgewölbe versehene Chorquadrat 12. Jh.; es schließt, ebenso wie die Sschiffe, mit halbrunder Apsis. Rest. 1868—69, der Turm 1891. ITTER Kath. Pfarrkirche. Schlichtc, flachgedeckte, rom. Basilika mit YVTurm, später durch Gewölbe u. a. umgestaltet. Rest, und erweitert 1862. BENRATH S c h l o ß . (Seit 1911 i m E i g e n t u m der S t a d t Düsseldorf.) A l t e r Burgsitz der bergischen G r a f e n (urkundlich 1330). A u s b a u 1660 bis 67 als Wasseranlage in w e i t e m T i e r p a r k f ü r Elisabeth A m a l i e v o n Hessen-Darmstadt, G e m a h l i n des K u r f ü r s t e n Philipp W i l h e l m , unter L e i t u n g des pfalzischen Ingenieurs Saddeler. Ihr S o h n J o h a n n W i l h e l m b a u t e d e n noch erhaltenen O r a n g e r i e f l ü g e l des alten Schlosses u m (Reste d e r e h e m . reichen A u s stattung). N e u b a u als Sommerresidenz f ü r K u r f ü r s t K a r l T h e o d o r 1 7 5 5 — 6 9 ; S c h l u ß r e c h n u n g 1773. A r c h i t e k t Nicolas de Pigage (vgl. M a n n h e i m u n d S c h w e t z i n g e n ) . E i n e r der besten B a u t e n Deutschlands i m Ü b e r g a n g v o m R o k o k o z u m Louis X V I . Charakterisiert als Gartenschloß, schlicht und fein, w i e es damals in Paris guter T o n
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war. Einstöckiges Rechteck, an der Front schwaches Mittelrisalit, zum Garten stark vortretender ^polygonaler Pavillon, ringsum schmale Terrasse mit eisernem Geländer. Sinnreicher Grundriß, namentlich in der Anordnung der Treppen und Nebenräume. Die Außenfronten schmucklos bis auf die Gehänge über den Fenstern. Das konvex geschweifte Dach mit reizend gezeichneten, ovalen Mansardfenstern vorzüglich in den Gesamtumriß eingepaßt. Inneres: in der Mitte Eingangshalle und runder Kuppelsam, zu dessen Seiten 2 ovale Lichthöfe. Im Mansardgeschoß die ehem. Kapelle. Graziöse Ausstattung. — Deckenmalereien von Lambert Krähe, Galeriedirektor in Düsseldorf. — Bildwerke von Verschaffelt. — Die Stukkaturen von Guiseppe Antonio Albuzio. — Holzbildhauer Joh. Matth, van der Branden und Augustin Egell. — Die Kavalierhäuser und Torgebäude (ausgeführt 1761 ff.) zu beiden Seiten des Hauptbaues umrahmen mit geschwungenen Fronten in weitem Bogen den vorgelagerten großen Weiher. — Der ausgedehnte G a r t e n gut erhalten, wenn auch z. T . als Landschansgarten, wohl unter dem Düsseldorfer Gartendirektor Maximilian Friedrich Weyhe (t 1846), umgestaltet. URDENBACH E v . K i r c h e . Erb. i6gi—95. Saalbau in Backstein mit flacher Holzdecke und kleinem Dachreiter. Gutes Beispiel der Gattung, mit vorzüglicher Ausstattung von 1735. HAUS BÜRGEL Gehörte seit 1 o t g der Abtei Deutz, seit M. 17. Jh. den Herren von Nesselrode. Auf den Grundmauern eines römischen Kastells (Burunguni). Aus Ma. nur der nö Eckturm. Das H e r r e n h a u s 1837. HILDEN In der Nähe frühgeschichtliche Wallbefestigung. Ev. Pfarrkirche. 2. V . 13. Jh. Spätrom. gewölbte Pfeilerbasilika mit Emporen. Die Längswände sind innerhalb der Emporen durch flach gerundete Nischen erleichtert. Die Raumverhältnisse des Lhs. sehr gedrängt; Höhe : Breite : Länge = 1:1:1. Niedriger das aus Quadrat und Apsis bestehende Chorhaus. Überall Kreuzgewölbe ohne Rippen. Die Vorhalle von gleicher Höhe wie das Chorhaus liegt im WTurm. Dieser 1696 erneuert. Rest. 1882. RICHRATH Kath. Pfarrkirche. Stattlicher typischer rom. WTurm. Flachgedecktes Lhs., 1792. Ausstattung in späten Rok.Formen. Haus Graven. Vorburg von Wasser umgeben, mit Hofmauern und runden Ecktürmen, 1656. Haupthaus nicht erhalten. OHLIGS Schloß Kaspersbroich. Der alte interessante Wasserbau des 15. Jh. 1883 umgebaut und erweitert. — K a m i n bez. 1472. — Zierliche Rok.Anbauten (1732). WALD Ev. Pfarrkirche. Kräftiger, schlichter rom. Turm, 12. Jh.; Lhs. 1818, ansehnlich klassizistisch in Schinkelschcn Formen von Fronten. Rest.
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SOLINGEN Altes bergisches Dorf, E. 14. Jh. befestigt, 1475 als Stadt genannt. Schon im Ma. durch seine Waffenschleifereien berühmt. Im 17. Jh. wiederholt durch Brände heimgesucht. Ev. Pfarrkirche. 1732—37 von J. M. Moser. Saalbau, durch hölzerne Säulen und Emporen in 3 Schiffe zerlegt. — Rest. 1885—86. — Der Turm 1523, aber wiederholt umgebaut, zuletzt 1863. — S c h n i t z a l t a r , um 1500. — Schöne, schlichte A b e n d m a h l s k a n n e , Silber, 1732. — Bmkw. H a m m e r und K e l l e , versilbert, 1732, bei der Grundsteinlegung benutzt. Wohnhäuser des 18. Jh. in guten typischen Beispielen, durchweg mit Schiefer verkleidet. Heimatmuseum. REMSCHEID Alte Eisenindustrie, zunächst Sicheln und Sensen, später Werkzeuge. Ev. Pfankirche. 1726. Einfacher Saalbau mit Flachtonne, Emporen, Kanzelaltar; Turmbau mit achtseitiger Laterne und birniormiger Haube. Sakristei 1824. Zahlreiche verschieferte Fachwerkhäuser, 18. Jh. Heimatmuseum. LENNEP 1222 durch den hlg. Engelbert gegr.; eine der 4 Hauptstädte der Grafschaft Berg. Tuchmachergewerbe. 1325 abgebrannt, i^ffj in der Fehde mit Dietrich von der Mark zerstört; 1746 Wiederaufbau nach Feuersbrunst. Ev. Pfarrkirche. 1750—56. Schlichter Saalbau mit Flachtonne und großer dreiseitig herumgeführter Empore. Die Haube des WTurms im Typus von Elberfeld. — Schöner K a n z e l a l t a r . — Orgelgehäuse, 1771 bis 78, jetzt in Hausen. Geringe Reste der Stadtbefestigung 16. Jh. LÜTTRINGHAUSEN Ev. Pfarrkirche. 1734—37. Einfacher Predigtsaal mit dreiseitiger Empore und gutem A u f b a u der Hauptstücke. Die Haube des WTurms in dem gewöhnlichen Umriß der bergischen Kirchen (vgl. Lennep und Elberfeld). HÜCKESWAGEN Reform. Kirche. 1783—86. Saalbau mit Emporen auf 3 Seiten, auf der vierten Orgel, Kanzel und Abendmahlstisch in vornehmen klassizistischen Formen. Ehem. Schloß. Stammsitz der Grafen von Hückeswagen, deren erster 1138 genannt wird; der Besitz ging 1260 auf die Grafen von Berg über. 2 Flügel im rechten Winkel zueinander, 13. bis 17. J h . ; große, nüchterne Bauten; im ö Flügel die ehem. Schloßkapelle, nach 1760 umgebaut und jetzt ganz profaniert. Einige gute Wohnbauten des 18. Jh. Im benachbarten B O R N E F E L D typische alte Bauernhäuser. WERMELSKIRCHEN Ev. Pfarrkirche. Großer rom. Turm, um 1200, mit Haube und Gratgewölbe von 1765. Lhs. 1838 als schlichter Saalbau erneuert. In der Nähe mehrere alte typische Bauernhäuser.
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BURG A.D.WUPPER Burg. Im 12. Jh. von den Grafen von Berg erbaut, nachdem das alte Stammschloß (»Allenberg«) den Zisterziensern übergeben war (1133). Bis zum A. 16. Jh. Hauptresidenz der bergischen Landesherren. E. 15. und 16. Jh. große Umbauten. 1648 beim Abzug der kaiserlichen Truppen zerstört. Seit 1887 auf dem alten Grundriß als bergisches Nationaldenkmal mit Heimatmuseum wieder aufgebaut. ig2i ein großer Teil durch Brand zerst., 1922—25 teilweise wiederaufgebaut. — Von der ersten Anlage der ausgedehnte Mauerring, der innere Burgring und der Bergfried. Erzbischof Engelbert (1218—25) erbaute den großen Palas. Die OSeite am stärksten befestigt. — Die im äußeren Bering liegende B u r g k a p e l l e noch in Gebrauch, ihre OTeile aus E. 12. Jh. Malerische Straßenbilder mit einfachen Fachwerkbauten. WITZHELDEN Ev. Pfarrkirche. Einfacher Turm, 12. Jh.; Lhs., schlichter Saalbau mit Empore, 1768—69. DABRINGHAUSEN Ev. Pfarrkirche. Eine der ältesten des bergischen Landes; frührom. Portalrest, ein Teil des Sturzes mit Medaillon, darin Lamm mit Kreuzesfahne, erhalten. Turm : 748; Lhs 1783—88, einfacher Saal mit Empore. Rest. 1934.
NEUSS In römischer Zeit Legionslager, zuerst erwähnt während des Bataveraufstandes (6g n. Chr.), im 4. Jh. aufgegeben. Es lag s der Stadt an der Straße von Köln nach Xanten, an der Stelle der heutigen Stadt die cioitas Novaesium. Nach der Eroberung durch die Franken blieb eine wohl bald wieder befestigte Siedlung (»castellum Novaesium«) bestehen; in der Nähe des fränkischen Salhofs scheint ton M. g. Jh. ein Stift gegründet zu sein, das aber erst später die Reliquien des hlg. Quirinus erhielt. Alte kölnische Pfarrei; auch die Stadt, der Erzbischof Anno (1056—/075) eine Verfassimg gab, gehörte zum ältesten Besitz der Kölner Kirche. Schwere Belagerung durch Karl den Kühnen 1474—76, dem Neuß standhaft Widerstand leistete; aber 100 Jahre später im Truchsessischen Kriege Eroberung 1586 durch den Herzog von Parma, Alexander Famese, bei der etwa 3/ t des Ortes zerstört wurde. Wiederholte schwere Bedrängnis in den Kriegen des 17. und 18. Jh.-, Anlage einer neuen starken Befestigung 1671 ff., sie wurde seit A. ig. Jh. niedergelegt und durch Promenaden ersetzt. — Die Stadt lag noch im Ma. unmittelbar am Rhein, mit dem sie heute nur durch einen Kanal verbunden ist. Nördlich Neuß beginnt oder begann ehedem das Gebiet der Einzelhof Siedlungen. S . Q u l r i n u s s t L f t . Kanonissen. Gegr. vielleicht im 9. Jh., sicher vor 1050. Einem Bau des 9. Jh. wird jedenfalls ein 1881 gefundener Fußbodenbelag (»opus Alexandrinum«) auf der SSeite des Kryptazugangs zugeschrieben. Das Stift 1802 aufgehoben. Die allein erhaltene K i r c h e (jetzt kath. Pfarrkirche) stammt aus A . 13. Jh., enthält aber in der Krypta noch Reste eines Baues des 11. Jh.; Neubau beg. 120g, nach ziemlich ausführlicherBauinschr. im s Ssch. vom »magister« Wolbero. Großartiger, künstlerisch der bedeutend-
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ste Bau der Epoche am Niederrhein. Arge Verwüstungen durch Brände 1496,1586, 1741,1914. Umfassende, leider vieles auch ohne Not verändernde Wiederherstellungen 1843—47, 1881—1900 und ' 9 3 0 — 3 1 - — M a ß e : Ganze Länge 60,Breite 20,Höhe desMsch.23, Höhe der Vierungskuppel 36 m. — Dreikonchenanlage in reifster Entwicklung nach Art der in St. Aposteln und Groß St. Martin gegebenen Vorbilder, aber mit größerer Ausdehnung des Lhs. und einem mächtigen Westbau, der in der Mitte einen quadr. sehr stattlichen T u r m trägt. A u f die Konstruktion und Raumbildung hat die Frühgotik bereits starken Einfluß, in der Formbehandlung machen sich die bar. Neigungen der Epoche geltend. Das Lhs. hat 3 Doppeljoche im gebundenen System mit Emporen über den Sschiffen; die Halle des WTurms vollständig in das Msch. einbezogen, wie dieses behandelt und nur durch stärkere Pfeiler und das Fehlen der Fenster unterschieden, die Emporen über den Abseiten erreichen hier die Höhe des Msch., so daß im Außenbau der Eindruck eines Qsch. entstanden ist. A n jeder Langseite kapellenartige Erweiterung der Sschiffe, in Breite von 2 Jochen. Über der ö Vierung ein lichtbringender T u r m . — Mehrfache Unregelmäßigkeiten weisen im Lhs. auf die Auseinandersetzung mit einem älteren Grundriß hin, andere z. T . recht ungeschickte oder ungewöhnliche Bildungen verraten, daß der Bau mit dem Lhs. begonnen und von einem weit begabteren Architekten nach verändertem Plan in der Dreikonchenanlage fortgesetzt wurde. Die ausfuhrenden Kräfte blieben dieselben, wie die gleichbleibenden Einzelformen dartun. Die Lhs.Joche nehmen in der Weite von W nach O ab ( 1 1 , 2 0 : 9 , 5 0 : 8 , 1 0 m ) ; in jedem Doppeljoch ist ferner die Unterteilung der Arkaden ungleich, Rund- und Spitzbogen stehen nebeneinander: diese Unstimmigkeiten, die keinesfalls als perspektivisches »Raffinement« gelten können, sind freilich im perspektivischen Bilde weniger auffallend, als nach dem geometrischen R i ß vermutet werden könnte. Gewölbebau und Kreuzrippen, die Randlinien teils rundbogig, teils spitzbogig. Auch die Fenster ungleich, teils normal rundbogig, teils fächerförmig. — In dem sehr bedeutenden, rhythmisch glänzend entwickelten Ostbau, dessen grandiose Steigerung gegenüber dem nüchternen schlecht proportionierten Lhs. überraschend wirkt, verhalten sich die halbrunden Kreuzarme und der Chor zueinander genau symmetrisch. Der A u f b a u beruht auf Zerlegung in 2 Wände und zwar ist schon das Erdgeschoß an Stelle der auf der vorangehenden Entwicklungsstufe üblichen Nischen mit einem flachen Umgang versehen (vgl. S. Kunibert in Köln). Die Stützen im Emporengeschoß aus j e 3 dünnen Säulen gebündelt und in der Mitte durch einen Ring verbunden. Die meisten Bogen spitz, auch die Halbkuppeln der halbrunden Abschlüsse; über der Vierung, getragen von hochansetzenden Zwickeln, ein 8seitiger frei aufragender Tambour mit bizarren Fensterformen und Rippenkuppel. — I m WBau zu beachten die Gliederung der WWand. Der notwendige Verbindungsgang zwischen den Emporen gab zur Wandzerlegung in 2 Schalen mit mächtiger 3teiliger Fenstergruppe Anlaß. —
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Unter Chor und Vierung eine sschiffige K r y p t a , die T e i l e des i i . Jh. von dem U m b a u des 13. J h . leicht zu unterscheiden. A u ß e n b a u . Der O T e i l gibt eine Variation der Kölner Apostelkirche, die Verhältnisse nach dem Schlanken umgestimmt, die Einzelbildung noch reicher. 4 kleine 4seitige, mit Rhombendächern geschlossene, freilich bei der Rest, im O b e r b a u völlig neu errichtete T ü r m e gruppieren sich u m das 8giebelige, früher mit Faltendach versehene zentrale Oktogon. Der Hauptumriß ausgezeichnet, die Gliederung fast überlebendig, namentlich die Fensterformen um nichts weniger untektonisch als gewisse ähnlich gedachte Formen des späten Barock. — Der W B a u trägt ein von N nach S gerichtetes Satteldach, das sich mit demjenigen des Msch. durchkreuzt. Der A u f b a u der Fassade durchaus eigenartig. Ausgeprägte Teilungen, und zwar mannigfach abgestufte, nur i m waagerechten Sinne. Gleichwohl ist der mittlere T e i l als relativ selbständig herausgehoben, indem als Vorspiel zum Giebelschluß die in 3 Rängen sich folgenden Arkaturen pyramidal ansteigende Gruppen bilden und die Friese treppenformig gebrochen sind. Rundbpgen und Spitzbogen überall gemischt, an der Fassade jene in der Überzahl, a m T u r m diese. Der letztere hat 2 hohe Stockwerke, das 2. mit Unterteilung; der urspr. Abschluß nicht gesichert. A u s s t a t t u n g großenteils neu. Ausmalung 1902ff. unter Benutzung weniger alter Reste. — D e r Hochaltar nach Entwurf Ernst Friedr. Zwirners, 1840, wich 1904 einem neuen Baldachinaltar. — Chorgestühl verändert, 15. J h . ; Reste eines anderen um 1700. — In der n Seitenkapelle des WBaues große bar. Kreuzigungsgruppe, heute Kriegergedächtnismal. — Mehrere bar. Figuren, 17. Jh., Holz. — Mehrere Gemälde des 16.—17. J h . — Quirinusschrein unter der Mensa des n Seitenaltars neu. — Monstranz (rest.), 1639.- K e l c h , E. 15. J h . , ein anderer 1597. 2 Kasein mit alten Stäben, 15. Jh. und 1631. — 2 Antiphonare, i . H . 15. Jh. Minoritenkloster. Gegr. 1234. 1615 aufgelöst und den Jesuiten übergeben. Die Kirche 1788 abgebrochen; vom Jesuitenkolleg ein Treppenturm aus A . 17. J h . Oberstr. 66—68 erhalten. Kirche der 1415 gest. Sebastians-Bruderschaft. Wiederholt zerstört. Letzter Bau 1718, 2schiffiger Backsteinbau, im 19. J h . z. T . rom. (!) rest. — Kloster der regulierten Chorfrauen. Gegr. 1439. 1802 aufgehoben. Die kath. K i r c h e 1462 gew., aber im 17. J h . wesentlich erneuert, schlichter 1 schiffiger gewölbter Backsteinbau. Die ehem. K l o s t e r g e b ä u d e , 18. J h . , jetzt als Pensionat umgebaut. Alexianerkloster. Gegr. M . 15. J h . , aufgegeben 1868; erhalten die Kapelle, ischiffiger Backsteinbau, gew. 1658. A m Giebel bez. 1765. Über dem Portal Muttergottes, Holz, 15. J h . Marienkapelle. Neben dem Obertor. Gegr. als Dankeskapelle 1475 für die A b w e h r K a r l s des Kühnen. Der jetzige Bau 1712. Kleiner ischiffiger Bau mit zierlichem Dachreiter. Observantenkloster. Gegr. 1635. 1802 aufgehoben. D i e 1637 bis 40 erb. Kirche ist ein weiter ischiffiger R a u m mit Tonnen-
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gewölbe, Stichkappen und Gurten. Fenster spitzbogig. Spätrenss. Portal. Früher als Magazin verbaut, jetzt städt. Trtnkund Festhaus. Die K l o s t e r g e b ä u d e 1651—55, 3 Flügel um Kreuzgang. Sepulcrinerinnenkloster. Gegr. 1654. 1802 aufgehoben. Die Kirche später Hospitalkirche, jetzt Magazin der Elektrizitätsversorgung. Schlichter ischiffiger Backsteinbau, gewölbt, E. 18. Jh. U b e r dem Portal Muttergottes, Holz, M . 18. Jh. V o n den übrigen klösterlichen und kirchlichen Anlagen, wie z. B. der Zisterzienserinnenabtei Gnadenthal und dem Oberkloster genannten Stift keine oder nur ganz spärliche Reste erhalten. Rathaus. 1634—38. DieFassade E. 18. Jh. klassiz. durch C. Herrnkes umgeb.; 1892 rest. „ V o g t - und Dinghaus zu den hlg. Drei Königen." V o l l . 1597. Großer 3geschossiger Backsteinbau zu 7 Achsen mit Mittelgiebel (jetzt Bank für Handwerk und Gewerbe.) V o n Wohnhäusern im Hauptstraßenzug Niederstr., Büchel und Oberstr. einige Backsteinbauten des 17. J h . , meist alte Gastwirtschaften; große dichtgestellte Fenster mit steinernen Kreuzen; abgetreppte Giebel: »Zum goldenen Stern« 163g (im Innern schöne Wendeltreppe erhalten); »Zur Blomen«, 1613; »Zum Schwatten Roß«, 1603. Stadtbefestigung. Erhalten das mächtige O b e r t o r aus M . 13. Jh.: 4eckiger Mittelbau mit 2 starken runden Ecktürmen, neben den Aachener und Kölner Torburgen eine der stattlichsten Torbefestigungen am Niederrhein, rest. 1906. V o n den Mauertürmen ein runder und ein halbrunder erhalten. — Die Stadtmauern und Wälle seit 1823 abgebrochen. Städtisches Museum. Umgebung: n
NIEDERDONK Kath. Marien-Kapelle. Unbedeutend bar., der kleine Chor 1839. — 3teiliges A l t a r b i l d , bez. 1538, in der Art des Comelis Engelbrechtsz von Leyden, im Mittelbild Muttergottes mit dem hlg. Bernhard. HAUS LAUVENBURG Wasseranlage. Das H e r r e n h a u s ein massiger, quadr. Backsteinbau, 3 geschossig, riesiges Walmdach, an den Ecken polygonale Türme mit Schweifdächern, Portal bez. 1673, darüber ein feingegliederter, steiliger Erker. Im Innern 2 große Dielen. Einfache Stuckdecken. HAUS DYCKHOF Wasseranlage. H e r r e n h a u s 1666, mit Benutzung got. Teile. Backstein. Über dem Wohnhaus 2 parallele Satteldächer. Geschieferter Turm mit phantastisch geschweiftem Umriß. MEER Ehem. Prämonstratenser-Nonnenkloster. 1166 gegr.; 1802 aufgehoben. Die Kirche darauf abgebrochen. Sie war eine rom. Basilika mit stark ausladendem Q.sch., die Sschiffe über dieses hinaus verlängert, wie bei den Hirsauern. — Das K l o s t e r g e b ä u d e stattlicher Neubau M. 17.JI1., jetzt v. d. Leyensches Schloß, 1864—68 umgebaut. Prächtiges bar. Treppenhaus.
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Umgebung: s EPPINGHOVEN Vom ehem. Zisterzienser-Nonnenkloster (1214 zu Kaarst gegr. und zwischen 1231 und 1237 hierher verlegt) ist das Abteigebäude, ein stattlicher Backsteinbau von 15 Achsen (Inschr. 1695), erhalten, ferner das äußere Tor (bez. 1710); Wirtschaftsgebäude 18. J h . NORF Kath. Pfarrkirche. 1765—72. Saalbau mit abgerundeten Ecken, WTurm. — Gute Rok.Ausstattung, der Hochaltar und der Kronleuchter mit doppelter Muttergottesfigur, a. H. 18. Jh. — Bar. K r u z i f i x , angeblich von Gabritl Grupello. M ü g g e n b u r g . Einfacher, malerischer Wasserbau in Backstein, nach M . 18. Jh.; hübsche Freitreppe. GOHR Kath. Pfarrkirche. Rom. Pfeilerbasilika frühen Gepräges. Quadr. Chor ohne Apsis. Im 17. Jh. umgebaut, 1890—93 nach W erweitert. — H o c h a l t a r , 18. Jh. — T a u f s t e i n mit Rundbogenfries und 4 Köpfen. — Wertvolle P a r a m e n t e , 15.Jh. ROMMERSKIRCHEN Kath. Pfarrkirche. 1865. sstöckiger rom. Turm. — Hlg. G r a b mit 9 Sandsteinfiguren, um 1500. — In der Sakristei 6 P a s s i o n s g e m ä l d e , E. 15. Jh., derbe Arbeiten (aus Knechtsteden). Umgehimg: sw HÜLCHRATH Erzbischof Heinrich von Virneburg erwarb 1314 die Grafschaft Hülchrath für das Kölner Domkapitel. Seitdem Mittelpunkt eines kurkölnischen Amtes. B u r g . Kölnische Landesburg. Urspr. Wasserburg von stattlichen Ausmaßen. Das Hochschloß, 14.JI1., hat eine kreisrunde Ringmauer mit halbrunden Türmen. Starker 4 eckiger Hauptturm. Wehrbaulich interessante Einzelheiten. Ausgedehnte Vorburg, im 17. Jh. verändert; bmkw. Torbau. Kath. Kapelle. Einfacher Backsteinbau, 1737, mit dürftiger Rok.Ausstattung. NEUKIRCHEN H a u s Horr. Das Herrenhaus, 1738, 2geschossiger verputzter Ziegelbau. LANGWADEN Ehem. Prämonstratenser-Nonnenkloster. 1. H. 12. Jh. gegr. Der 3flügelige Haupttrakt des Klosters erhalten, 1. H. 18. Jh., Backstein mit einfacher Gliederung. GREVENBROICH Im frühen Ma. zwischen Köln und Jülich strittig, seit 1307 endgültig zu Jülich, seitdem Amtsstadt. Seit 134g befestigt. Ehem. Zisterzienserkloster. 1296 a b Kloster des Wilhelmitenordens, gegr.; seit 1628 Zisterzienser. Die Kirche ist seit 1823 kath. Pfarrkirche. Unsymmetrisch 2 schilfig, Umbau des 17.—18. Jh. aus spätgot. Anlage. — G e m ä l d e des 17. Jh., Kreuzabnahme, vlämisch. — M o n s t r a n z , 1635, noch gotisch. — Ganz einfache K l o s t e r g e b ä u d e , der NFlügel bez. 1782. V o n der ehem. Pfarrkirche nur der Turm des 15. Jh. erhalten. 6
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Schloß. Bauteil des 15. Jh. erhalten. — Wirtschaftsgebäude 1724. Malerischer Torbau. Von der Stadtbefestigung nichts erhalten. Heimatmuseum. ELSEN Katfi. Pfarrkirche. 1714—15. Saalbau in Backstein. Rom. WTurm, schlichte, gute Lisenengliederung. Ausstattung ländlich derb, A. und M. 18. Jh. Von der ehem. Burg des Deutschen Ordens nur Nebengebäude erhalten. GUSTORF Kath. Pfarrkirche. Neubau. 1876 gew. — In der Turmhalle bmkw. rom. R e l i e f s , aus der um 1130 (Inschr.) erbauten, 1870 abgebrochenen Kirche. Mutmaßlich Chor- oder Altarschranken, die Platten 90 cm hoch. Arkatur von 12 Feldern, jetzt in 4 Platten zerlegt, in den einzelnen Feldern: Maria, Drei Könige (mit Kronen), Hirten, Engel am Grabe und die 3 Frauen, Christus und 3 Apostel. — Auf dem Hochaltar geschnitzte sitzende Muttergottes, feine Arbeit der Kölner Schule, A. 15. Jh. — Kreuzigungsgruppe vom ehem. T r i u m p h k r e u z , E. 15. Jh. — In der Sakristei Rest eines spätgot. T a b e r n a k e l s , E. 15. Jh., mit 2 weiblichen Halbfiguren. 2 K a s e i n , 15. Jh. Von dem im 14. Jh. gegr., aber schon gegen E. 16. Jh. aufgehobenen Kloster S. Leonard nur Reste des Chorbaus der K i r c h e aus dem 14. Jh. erhalten. O E C K H O V E N (Ökoven) Kath. Pfarrkirche. Ansehnliche rom. Pfeilerbasilika, Msch. flachgedeckt. Die Sschiffe 1877—80 an Stelle solcher aus dem 16. Jh., kein Qsch., der quadr. Vorchor in gleicher Höhe und Breite wie das Msch., Apsis und WTurm ebenfalls aus der ersten Anlage. Die Apsis außen 2 geschossig mit Blendarkaden. Die Arkadenpfeiler an den Kanten abgefast, eine am Rhein seltene Form. GLEHN Schloß Fleckenhaus. Wasseranlage. Das H e r r e n h a u s , bez. 1560, ist ein Backsteinbau mit Hausteinverkleidung in holländischer Renaissance, ausgezeichnet durch reiche plastische Verzierung; stattlicher Rundturm und 4eckiger Treppenturm (die Freitreppe davor 1878 hinzugefugt). — Vorburg mit kleinem Torbau. DYCK Schloß. Wasseranlage. Stammsitz der Herren von Dyck, seit M. 14. Jh. im Besitz der Herren v. Reifferscheid, jetzt Fürst zu Salm-Reifferscheid. 4flügeliges großes H e r r e n h a u s mit Ecktürmen und unregelmäßigem Binnenhof, 1656—63, mit ma. Resten im WFlügel; in großen Massen gruppiert, im einzelnen formenarm. — Im Innern sehr wertvolle E i n r i c h t u n g : Gemälde, Gobelins, Louis XVI-Möbel und reichhaltige Waffensammlung. — 2 Vorburgen, Torbau, großer Park mit bmkw. Brücke. BEDBURDYK Kath. Pfarrkirche. Backsteinbau, 1775; rom. Turm mit got. Wehreinrichtung.
MÜNCHEN-GLADBACH
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Ehem. Franziskanerkloster S. Nikolaus. A. 15..Jh. gegr.; Mutterhaus des Tertiarierordens am Niederrhein. Neubau 1627, ischiffig in Backstein, 1708—10 erneuert, Portal bez. 1708. Dachreiter. — A u f der Flachdecke 3 große allegorische Gemälde. — M a r m o r e p i t a p h des Grafen Adolph v. Salm-Reifferscheid t 1673. Klostergebäude. 1627, schöne T r e p p e n , eine Decke mit Gemälde, andere mit Stuck. Umgebung: w BÜTTGEN Kath. Pfarrkirche. 12. Jh. Rom. Basilika mit spätgot. Chor des 15. Jh.; 1644 wiederhergestellt, 1869 erweitert. — Das breite, flachgedeckte Msch. mit 5 Pfeilerarkaden, die Sschiffe von Anfang an mit Kreuzgewölben auf Gurtbögen. Der Chor mit Kreuz- und Sterngewölben, Bäckstein mit regelmäßig wechselnden Tuffstreifen. Hoher WTurm, 4 Stockwerke mit wechselnder Gliederung in guter rhythmischer Wirkung. Über der Eingangshalle enthält er eine recht merkwürdige 8eckige Kapelle mit halbrunden Nischen. — H o c h a l t a r , A. 17.Jh.
MÜNCHEN-GLADBACH Eine Kirche schon E. 8. Jh. gegr.; Klostergründung im 10. Jh. Die zu Jülich gehörige Stadt wurde erst 1414 mit Hilfe der Abtei befestigt. 1652 verheerte eine große Feuersbrunst die Stadt, bei der das Rathaus, die Kaufhalle und s Tore vernichtet wurden. Schon seit A. ig. Jh. rege Baumwollindustrie. Ehem. Benediktinerkloster S . Vitus. 972 gegr. Zweiter Bau 2. H. 11. Jh.; U m b a u des Lhs. etwa 1200—1242; des Chors 3. V . 13. Jh., durch Albertus Magnus 1275 gew.; Rest. i857ff. und 1892. — L a n g h a u s . R o m . Gewölbebasilika gebundenen Systems in regelmäßiger Anlage. 3 Doppeljoche. Die Nebenschiffe zu beiden Seiten des W T u r m s verlängert, a m s Nebensch. 2jochiger Ausbau (ähnlich wie in Neuß). Die Behandlung einfach. Die Arkadenpfeiler nicht nach Haupt- und Zwischenpfeilern unterschieden, vielmehr von gleicher Stärke. Dieser Umstand, sowie die über den Gewölben erhaltenen Reste von Wandmalereien beweisen, d a ß beim U m b a u die alten Mauern z. T . beibehalten wurden. Die Arkaden spitzbogig, von einem steileren Blendbogen umfangen. Triforium 3teilig und zwar urspr. so, daß der mittlere breite Bogen etwas weiter zurücklag und noch für einen hohen Blendbogen Platz ließ, der das rundbogige Hochschiffsfenster umrahmte, eine ohne normannisch-englische Anregung undenkbare Form; die jetzige A n ordnung erst das Ergebnis der Rest. 1857 fr. In den Sschiffen Kleeblattfenster. Die Gewölbe (Kreuzrippen) im 2. V . 15. Jh. erneuert. Die Turmhalle 2geschossig, in j e einem breiten Bogen gegen das Sch. geöffnet, das obere Geschoß durch lebensvolle Behandlung ausgezeichnet. Schönes WPortal mit j e 4 Säulen im Gewände. — C h o r . Er setzt ohne Qsch. das Msch. in gleicher Höhe und Breite fort. Die Formen weisen auf die Kölner Dombauhütte; im Nekrolog der Abtei wird des »magister Gerardus lapicida de summo« gedacht, er dürfte also auch hier wie in K ö l n die Pläne geliefert und die Ausführung geleitet haben. Der Bau zeigt die 6*
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MÜNCHEN- G L A D B A C H
Stilstufe zwischen Früh- und Hochgotik in lauterster, aber doch schon etwas zu Magerkeit neigender Formengebung. Die Fähigkeit der Gotik, ihre Konstruktion in sehr verringertem Volumen durchzuführen, sollte voll zur Geltung kommen. Der schön proportionierte Raum hat 2 schmale gerade Joche und regelmäßigen '/„Schluß. In der Apsis einfache, bis auf den Boden reichende, im geraden Teil gebündelte, auf Kragsteinen ansetzende Dienste. A n Kapitellen und Schlußsteinen musterhaftes, natumachahmendes Laubwerk. Die Fenster schmal und hoch, 2teilig. Maßwerk sehr einfach. Die Strebepfeiler ganz leicht gehalten, das Dachgesims um sie herumgekröpft, Wasserspeier, kleine Fialen. S am Chor S a k r i s t e i , die Gewölbe auf einem Mittelpfeiler, das Detail reicher als im Chor und von höchster Zierlichkeit. N am Chor kapellenartige Fortsetzung des Sschiffes. — K r y p t a . Sie erstreckt sich unter dem ganzen Chor, und unter den zuletzt genannten seitlichen Anbauten des Chors, was ein älteres Qsch. voraussetzt. Schluß in 3 Rundnischen. Die Säulenbasen ohne Eckblätter, die Kapitelle in modifizierter Würfelform, die Schilde in 2 kleinere Halbkreise zerlegt und ebenso der Wulst gespalten, eine normannisch-englische, am Rhein seltene Form. — Die spätrom. Fassade erhält durch 2 seitlich angebaute Treppenhäuser einen waagerechten Abschluß; wohl auch wie manches andere an dem Bau eine Nachahmung von S. Quirin in Neuß. Der Turm (frühgot.) geht dann sofort ins 8Eck über, seine Behandlung noch einfacher als die der Fassade, das 2. Geschoß neugotisch. — G l a s g e m ä l d e im mittleren Chorfenster, E. 13. Jh., Medaillons auf Teppichgrund mit anmutig komponierten biblischen Szenen. In der Sakristei solche des 16. Jh. (Abendmahl, Christus am ölberg). — Über den Gewölben des Lhs. Reste rom. W a n d m a l e r e i . — T a u f s t e i n , 12. Jh. — Schöne hölzerne L e u c h t e r h a l t e r , 2,07 m hoch, 15.Jh. In der Krypta got. Baldachinaltar mit jüngerem (15. Jh.) Sitzbild der M u t t e r g o t t e s und 2 S e i t e n a l t ä r e des 17. Jh. — T r a g a l t a r 2. H. 12. Jh., wichtiges Stück, den Eilbert zugeschriebenen Arbeiten verwandt; Kistenform, Holzkern mit emaillierten Kupferplatten. Die Platte (2g: 21 cm) hat in der Mitte den Altarstein aus verde antico, die Randstreifen in 10 Feldern mit figürlichen Darstellungen. An den senkrechten Wandungen Arkatur mit sitzenden Apostelbildern. Der ausladende Sockel von Drachenfüßen getragen. — E l f e n b e i n k ä s t c h e n 13. Jh. — M i s s a l e mit Miniaturen, i2.Jh. Abteigebäude (jetzt Rathaus) 1663. Im Innern Stuckdekoration, 2. H . 18. Jh. Kath. Pfarrkirche. Der untergegangene rom. Bau scheint nach alten Abbildungen größte Ähnlichkeit mit Groß St. Martin in Köln gehabt zu haben. Neubau 1469—1533. 1890 rest. und Anbau der Kapellen am WTurm. 6jochige Basilika auf Rundpfeilern, SschifTe platt geschlossen, am Msch. s / e Apsis mit reichem Fenstermaßwerk, WTurm mit Unterbau aus 13. Jh. Im Innern das untere Drittel der Hochschiffsfenster als 3teilige Blende behandelt. E v . Pfarrkirche. 1845—52. Unter den Wohnbauten einige ältere ganz einfache Fachwerk-
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häuser und etliche Häuser aus 2. H. 18. Jh. und 1. V . ig. Jh. in der Weiherstraße und Hindenburgstraße. Von der Stadtbefestigung, 1. H. 15. Jh., 5 Türme erhalten. Städtisches Museum für Kunst und Gewerbe. Umgebung:
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MYLLENDONK Schloß. Urspr. der Herren v. Millendonk, von M. 14. bis A . 17.Jh. der Herren von Mirlaer, später wechselt der Besitz häufiger. Wesentlich spätgot. und barock. Gedrängter, hochaufgebauter, unregelmäßiger, vom Wasser umgebener Backsteinbau. Andere Wasserburgen sind als typische Anlage lehrreicher, an malerischem Reiz der Massen ist diese unübertroffen. Die ältesten Teile aus dem 14.—15. Jh. sind die beiden kräftigen 4eckigen Türme an der Nund SSeite und die w Umfassungsmauern der zwischen ihnen liegenden Hauptgebäude, die 1559—95 neue, jetzt z. T . verbaute Fronten nach O hin erhielten; hier ehedem eine offene, von Säulen getragene Loggia. — Kleine G e m ä l d e s a m m l u n g , besonders Porträts. ö des Schlosses der besonders malerische T o r b a u mit Brückenanlage und die Wirtschaftsgebäude (bez. 1705). NEUWERK Ehem. Benediktiner-Nonnenkloster. Um 1134 durch Verlegung aus Gladbach gegr. Die Kirche ist mehrfach vergrößert, auch durch Rest, im 19. Jh. entstellt; die jüngsie Wiederherstellung 1927—1929 stellte den Gründungsbau fest, von dem Reste im heutigen Westbau erhalten sind. Es war eine ungefähr quadr. Anlage mit 4 Mittelstützen nach Art der Doppelkapellen, von ihr sind die W- und NWand, ferner die in die Flucht des später im O angefügten Msch. gerückten Säulen vom alten Obergeschoß erhalten geblieben. Der ö anschließende Erweiterungsbau ist eine urspr. flachgedeckte Basilika, die in 2 Epochen während des 12.Jh. erb. und wiederholt verändert wurde; sie erhielt im 13.—17, Jh. Gewölbe. Das baugeschichtliche Interesse konzentriert sich auf den WBau mit den Resten des Oratoriums, aus der Zeit um 1135. — Im WBau Renss.Brüstung mit Gemälden vom A. 17. Jh. —Reste spätgot. Chorgestühls. — Sitzbild der Muttergottes, 1,10 m hoch, um 1400. — Hlg. B a r b a r a 80 cm hoch, Holz, um 1400. — Muttergottes stehend, Holz, E. i5.Jh. — T a f e l b i l d der Kölnischen Schule, 64:53 cm, E. 15. Jh., Christi Geburt mit antitypischen Nebenszenen. — Silbernes W e i h r a u c h g e f ä ß , 15. Jh. — Kelch, 1630. — A b t e i g e b ä u d e , 17. Jh. NEERSEN Gehörte seit dem 16. Jh. bis 1765 zur Reichsgrafschqfl Virmond, danach kurkölnisch.
Kath. Pfarrkirche. 1658 in Verbindung mit einem Minoritenkloster gegr.; 1749—64 erweitert; 1878 mit einem s Ssch. versehen und nach W erweitert, auch die Gewölbe aus dieser Zeit. — Großes Marmorepitaph für die letzten Grafen von Virmond, um 1730. — T a u f b e c k e n , schwarzer Marmor, 1799. Kapelle Klein-Jerusalem (nö an der Krefelder Straße), "ischiffiger Backsteinbau, 1656; 1772 erweitert, mit Glockentürmchen und Portal
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versehen. 1934 Chor und Sakristei hinzugefügt. In der Mitte K a l v a r i e n b e r g mit 8 lebensgroßen Figuren, davon 3 gute flandrische Arbeiten, um 1500, die anderen 1878. Die in viele Kammern und Gänge geteilte Krypta soll die heiligen Orte Bethlehem und Nazareth darstellen. G r a b des S t i f t e r s , des Feldpredigers Gerhard Vynhoven f 1674. Schloß. Zuerst der Vögte von Neersen, dann der Reichsgrafen von Virmond, 1744 ausgestorben. Großer regelmäßiger, palastartiger Backsteinbau, 1557, um 1720 erweitert. Seit dem Brand 1859 Ruine. — Ausgedehnte V o r b u r g mit Torbau, E. 15. J h . Haus Stockum. Hübsches kleines 2 stöckiges Backsteinschlößchen, 17. J h . VIERSEN Früher zum Oberquartier Geldern gehörig, seit 122J Stadt. Einst ausgedehnte Flachskultur und Leinenweberei, später Samt- und Baumwollwebereien. Kath. Pfarrkirche S. Remigius. 3 schilfige spätgot. Halle mit überhöhtem Msch.; vorgesetzter WTurm, 5 Joche, kurzer, ßseitig geschlossener Chor; auch die Sschiffe schließen in polygonalen Nebenchören, 8seitige Pfeiler, Sterngewölbe, im s Ssch. Kreuzrippengewölbe. Das Tuffmaterial, das bei dem im 15. J h . aufgeführten Bau verwendet wurde, stammte von der abgebrochenen Kirche der 1 . H . 13. Jh., deren Grundmauern bei Sicherungsarbeiten 1930 aufgedeckt wurden; sonst überwiegend Backstein. 1699 Einsturz im WTeil der Kirche, der auch die Gewölbe des Msch. und eines Ssch. mitriß; 1701 bis 1703 neu aufgeführt. Das Lhs. 1859—60, der hohe WTurm mit seinen schlanken, zierlich behandelten Blendbogen 1895 rest.; 1896 die Sschiffe nach W erweitert. Letzte Instandsetzung 1930. — T a u f b e c k e n 1613, ein zweites, 17. oder 18. Jh., in Nachahmung der bekannten rom. Taufsteine, mit Messingdeckel. — O r g e l 1706. Einige ältere Wohnhäuser am Alten Markt; eines bez. 1649; sonst 18. J h . Städtisches Heimatmuseum. SÜCHTELN Seit E. 75. Jh. zu Jülich gehörig, vordem zur Grafschaft Moers. Kath. Pfarrkirche. Neubau 1855—58; der WTurm bez. 1481. — H o c h a l t a r mit Schnitzbildern, A . 16. J h . , aus einer Antwerpener Werkstatt, Flügel und Aufsatz neu. — Einige bar. H o l z f i g u r e n . — B e i c h t s t u h l , um 1650. — O p f e r t e l l e r mit Haupt Johannis d. T., Holz, alte Fassung, um 1500. E v . Kirche. Einfacher Saalbau, 1669. Irmgardis-Ka pelle auf dem Heiligenberg sw Süchteln. 1663—64 mit gleichzeitiger Ausstattung. Rathaus. Einfacher Backsteinbau, 18. J h . Von der ehem. Ortsbefestigung nur noch die Viersener Portz, 1792, erhalten. Städtisches Heimatmuseum. DÜLKEN Kath. Pfarrkirche. Neubau E. 19. J h . Einige wenige alte Ausstattungsstücke ohne sonderliche Bedeutung. — 2 bmkw. K a s e i n und D a l m a tiken mit Kölner Borte, 1. H. 16. J h . Einige gute Wohnbauten, 18. und 19. J h . Am Markt Häuser mit bar. geschwriften Backsteingiebeln.
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BURGWALDNIEL Alte kath. Pfarrkirche. 1377 (Inschr.). Backsteimbam, IHalllenkirche in der Teilung 3:3 mit Chor und WTurm. — Hocrha-ltair, lum 1680, aus einem Kloster in Roermond. — S Seitenaltar uim 1650.'. Neue kath. Pfarrkirche. 1878—1883. — Gute MIonsstrianz:, 15. Jh. Ev. Kirche. Nüchterner Saalbau, 17. Jh. Sebastians-Kapelle. Kleiner Backsteinbau, 1635. — lMeüirene spätgot. Holzfiguren, darunter die hlg. A n n a S e l b d r i t t ails Wesperbild. Rathaus. Kleiner Backsteinbau, 1726. A M E R N S. A N T O N Kath. Pfarrkirche. 1491 (Inschr.). Hallenkirche iim ityptischen Breitformat, Teilung 3:3, Chor mit '/«Schluß und vorgwetzzterr W T u r m . — A l t ä r e , 17. J h . — O r g e l b ü h n e , 1 7 1 7 . — A m Choreingjangggute H o l z f i g u r des hlg. Antonius, A. 16. Jh. — Hölzerner Ojpfeirtelller mit dem Haupt Johannis d. T., gute Arbeit in alter Fassuing,, unn 1500 (vgl. Süchteln und Bracht). BOISHEIM Kath. Pfarrkirche. 1487 (Inschr.). Kleine Hallenkiirchie ini der Teilung 3:3 auf quadr. Grundriß., Msch. überhöht, s/8Choir, WTuirm. — Zier» liches S a k r a m e n t s h ä u s c h e n mit Abendmahlsfelietf, i i . H . 15.Jh. — Rom. T a u f s t e i n , ziemlich roh, rundes Beckem ams lölaustein, mit 4 Köpfen auf zylindrischem, gemustertem Untersatz. — C l h o r g e s t ü h l , um 1530. BORN Kath. Pfarrkirche. 1433—1457- Urspr. ischiffig,, d&nn. zur Hallenkirche in der Teilung 3:4 mit sehr breitem Msch. erhveittert. — R o m . T a u f s t e i n , sehr roh, Blaustein aus Namur; sonstige .'alte; Ausstattung, 1 7 . - 1 8 . Jh. BRÜGGEN Ehem. Kreuzherrenkloster. Kirche i486 gew.; fXeulbaut nach Brand 1754—60. Gute Stuckierung. — Schöne Aussfatttunjgi besonders bmkw. das C h o r g e s t ü h l und die O r g e l (Inschr:. 17757))Kreuzg r u p p e , 17. Jh. Klostergebäude einfach. Schönes schmiedeeisernes T'or,, M. 18. Jh. Schloß. Z. T . Ruine. Wasseranlage. Die ansehnlüchie Hochburg um 1264, Veränderungen im 15. und 17. Jh. ¡Umgebung: sä LIEDBERG Schloß. Sein Besitz wechselte im 13. Jh. wiederhol« zvwisclhen Köln und Jülich. Seit A. 14. Jh. bis zur französischen Revolution HCöliner Eigentum. — Den Kern bildet ein mächtiger breiter Turm, 14. Jh.,, dass Obergeschoß auf Spitzbogenfries vorgekragt, Fenster später eiingeibroichen, Zinnen entfernt, geschweifte bar. Dachhaube. Das Herrenhaius Backsteinbau, 17. Jh. Ausgedehnte Ringmauer, in der Anlage 1:4.JJh. — Die ehem. Schloßkapelle, jetzt kath. P f a r r k i r c h e , ist ein eimfadher Backsteinbau, bez. 1707. Umgebung: s RHEYDT S c h l o ß . Urspr. der Herren v. R h e y d t , seit 1307^ zui J ü l i c h . Von
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MÜNCHEN-GLADBACH, UMGEBUNG
1 5 0 0 — 1 7 9 4 i m Besitz d e r H e r r e n v. B y l a n d t . Seit 1 9 1 7 städtisch. — Ältester erhaltener T e i l spätgot. zwischen 1464 u n d 1533, etwa 1 5 6 0 — 8 5 als R e n s s . - A n l a g e mit 2 V o r b u r g e n u n d 5 Bastionen a u f m a . A n l a g e v o l l k o m m e n u m g e b a u t . H a u p t b a u u m 1580, gestreckte 2geschossige P a l a s t a n l a g e in niederländischer Renaissance mit italienischen A n k l ä n g e n . R e i c h e Fassaden. A u f d e r O S e i t e i m E r d g e s c h o ß p r ä c h t i g e o f f e n e B o g e n h a l l e a u f toskanischen Säulen, a m O b e r g e s c h o ß j o n i s c h e Pilaster, m i t nordisch-grotesken Elem e n t e n durchsetzt, ü b e r d e m H a u p t g e s i m s a b g e w a l m t e Dacherker. Ü b e r d i e in einer späteren N a c h r i c h t e r w ä h n t e Beteiligung des Joist de la Court nichts Sicheres festzustellen. — V o r b u r g mit E c k t ü r m e n u n d strengem, dorisierendem Portal. D i e teilwebe verschütteten Bastionen bei d e r j ü n g s t e n Rest, (seit 1 9 1 7 ) wieder freigelegt.—Jetzt Stadtgeschichtliches Museum. RHEINDAHLEN Kath. Pfarrkirche. 3schiffiger spätgot. Backsteinbau, bez. 1510 (Inschr.), mit eingebautem rom. W T u r m . Nach Brand 1647 wiederhergestellt und mit neuer Ausstattung versehen. Die Kirche war seit 1515 dem 1433 gegr. Franziskanerinnenkloster einverleibt, das s Ssch. diente als Nonnenkirche mit Empore. Erweiterungsbau 1 9 1 1 — 1 4 . WICKRATH Kath. Pfarrkirche. Seit 1491 mit kurzer Unterbrechung einem Kreuzherrenk]oster einverleibt. Urspr. spätrom. Pfeilerbasilika (beg. 1200; gew. 1205). 1694—1705 umgebaut und erweitert, abermals 1889fr., so daB von dem ältesten Bestand nur noch einige Pfeiler und Mauerreste erhalten sind. Klostergebäude. Backstein, 1697; im Hauptsaal gute Rokokodekoration. Schloß. Urspr. Stammsitz der Herren v. Wickrath (1068). 1488 von Kaiser Friedrich I I I . an Heinrich von Hompesch als reichsunmittelbare Herrschaft gegeben, die als solche bis 1794 bestand, aber 1502 in den Besitz der Freiherren v. Quadt überging. Neubau des Schlosses in der 2. H . 18. Jh. durch Joh. Jos. Couiien und seinen Sohn Jakob, 1859 bis auf die Vorburg gänzlich abgetragen. A n den beiden Giebeln des Mittelturms reiche Reliefdarstellungen (Apollo als Sonnengott und Ceres als Göttin des Ackerbaues). WICKRATHBERG E v . Pfarrkirche. A m Chor rom. Reste, das übrige im 15. und 17. Jh. gänzlich lungebaut. W T u r m mit sehr origineller Krönimg. Hübsche Rok.-Ausstattung. WANLO K a t h . Pfarrkirche. Urspr. rom. Basilika, durch wiederholte Ausbesserungen bis zur Unkenntlichkeit entstellt; abgebrochen. Neubau. — C h o r g e s t ü h l , E. 15. Jh., 3 A l t ä r e 2. H. 18. Jh. — Taufstein, 12. Jh. Schwalmer Haus. Kleine bmkw. Wasserburg von regelmäßig rechtwinkliger Anlage.
AACHEN UND DAS LAND AN DER RUR ERKELENZ Seit g66 im Besitz des Aachener Stif . Vögte waren die Grafen v. Geldern. Erkelenz wurde einer ihrer Hauptstützpunkte, dem sie 1316 Stadtrechte gegen den Willen des Aachener Stißes verliehen und das sie befestigten. Die Stadt wurde in der Folge ein wichtiger Ort des sog. Geldemscnen Oberquartiers und teilte damit die Geschicke dieses, im späteren Ma. und im 16.—17. Jh. zwischen Jülich-Kleve und Burgund, resp. Spanien heiß umstrittenen Gebietes, bis die Pfalzer Kurfürsten 1711 die Abtretung von Erkelenz an Jülich erreichten, während aas übrige Oberquartier nach dem Utrecht-Rastatter Frieden (1713—14) an Preußen gelangte. — 1540 fast von ganz abgebrannt; 1674 Franzosen verwüstet, die Befestigungen zerstört. K a t h . P f a r r k i r c h e . E. 14. Jh. unter dem Patronat des Aachener Marienstifts beg., Chor 1418 voll., T u r m 1458 beg., 1482 Verlängerung der Sschiffe nach W und Anbau des reizvollen Cfiorumganges. Instandsetzung nach Brand, 1540. Rest. 1860, 1880/83, 1899. — Große Basilika in Ziegelbau, im Lhs. 7 Joche, Chor 1 Joch und '/gSchluß, später mit konzentrischem Umgang versehen. Das Hochschiff mit Strebebögen besetzt. Von besonderem Interesse der mächtige, eigenartig komponierte W T u r m mit starken Eckstreben und eingezogenem Obergeschoß; Material Backstein mit hellen Kalksteinbindern durchsetzt; Krönung 1880. Gewölbe in der Turmhalle 1899. — K r e u z i g u n g s g r u p p e i486. — 2 recht gute F i g u r e n d e r H e i l i g e n K r i s p i n u s und K r i s p i n i a n u s , Holz, A . 16. Jh. — Großer, prachtvoller schmiedeeiserner K r o n l e u c h t e r mit holzgeschnitzter doppelter Muttergottes, 1517. — Mehrere schöne schmiedeeiserne L e u c h t e r , 17. Jh. — A d l e r p u l t , belgischer Gelbguß, 1. H . 15. Jh. — Neuzeidiche Glasfenster von Wendling. — K a s e l 1509, die Stickereien hervorragende Arbeiten der burgundischen Frührenaissance, jetzt im Kölner Schnütgen-Museum. — An der Sakristeitür rom. L ö w e n k o p f . — 2 große und 2 kleinere R e l i q u i e n t a f e l n , 2. H . 18. Jh. — Ehem. F r a n z i s k a n e r k l o s t e r . 1645 gegr. Die K i r c h e großer Saalbau in Ziegeln, 1656 beg.; am Giebel bez. 1661. Offener Dachreiter mit Haube. Im Innern große Empore in den beiden w Jochen; Holztonne mit derber Stuckdekoration. Interessante, vollkommen einheitliche Bar.-Einrichtung. Im Hochaltar K r e u z i g u n g s g e m ä l d e von Godofrid Maes, 1665. — Die Fensterverglasung von 1784—85 zu beachten. Die K l o s t e r g e b ä u d e , 1. H. 18. Jh., später mehrfach verändert. B u r g der Grafen v. Geldern; Sitz der geldemschen Vögte. In der 1. H . 19. Jh. niedergelegt; der sehr stattliche, aber formlose H a u p t t u r m , Ziegelbau, und ein Teil der Umfassungsmauer, 15. Jh., erhalten.
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E R K E L E N Z UND UMGEBUNG
R a t h a u s . S p ä t g o t . Backsteinbau n a c h niederländischen G e w o h n heiten, n a c h d e m g r o ß e n S t a d t b r a n d v o n 1540 ausgeführt 1541 bis 1546. D a s E r d g e s c h o ß w a r als spitzbogige, g e w ö l b t e Pfeilerhalle f ü r d e n M a r k t v e r k e h r ausgebildet; i m O b e r g e s c h o ß urspr. ein g r o ß e r ungeteilter S a a l mit rechteckigen Kreuzsprossenfenstern unter S t i c h b o g e n b l e n d e n ; d a r ü b e r einst Z i n n e n k r a n z m i t Eckt ü r m c h e n ( A n s ä t z e n o c h erhalten) u n d hohes W a l m d a c h . Das j e t z i g e rest., bis ans Gesims v o r g e z o g e n e W a l m d a c h aus 2. H . 18.Jh. Bei d e r Rest. 1930—31 ein T e i l d e r o f f e n e n H a l l e des Erdgeschosses w i e d e r freigelegt. G e r i n g e Reste d e r späteren S t a d t b e f e s t i g u n g .
Heimatmuseum.
Umgebung: nw—nö SCHWANENBERG Gehörte zur Reichsheuschaft Wickrath (vgl. S. 88). E v . Pfarrkirche. Einheitliche, spätgot. Hallenkirche, 1547, T u f f und Ziegel. — 3 Joche mit Chor von 1 Joch ynd s / g SchluQ, vorgelegter W T u r m . Über den Sschiffen Giebel und Querdächer. — K a n z e l , M . 18. Jh. TÜSCHENBROICH Schloß. Urspr. quadr. Wasseranlage mit 2 Ecktürmen um 1500. Der w im 17.—18. Jh. wohl ganz erneuerte Wohnhausflügel mit n Turm erhalten; sonst noch Reste des s Turmes und des n Flügels. Im Walde Beckige Kapelle, Ziegelbau, 17.—18. Jh. WEGBERG Ehem. Propstei der Kreuzbrüder. V o n der alten K i r c h e , einer spätgot. Hallenkirche des 15.—16. Jh., sind 5 Joche des Msch. mit dem n Ssch. und dem W T u r m erhalten, sonst Neubau des 19. Jh. — K a n z e l , A. 18. Jh., ganz ähnlich wie in Ober- und Niederkrüchten. — Die ehem. K l o s t e r g e b ä u d e M . 18. Jh.; 3flügelige Anlage in Backstein mit gutem Torbau. ÜVEKOVEN Kath. Kapelle. Schlichter Ziegelbau, 18. Jh., mit geschweiftem WGiebel; Dachreiter. — H l g . K a t h a r i n a , A . i 6 . J h . — Vorzügliche kleine K r e u z i g u n g , Obstholz, 35 cm hoch, niederrheinisch 2. H. 15.Jh. BEECK Kath. Pfarrkirche. Urspr. ischiffige Anlage; E. 15. Jh. als 3schiffige Hallenkirche erweitert. Der mächtige, in Schichtenwechsel aus Ziegel und T u f f aufgebaute W T u r m hat zierliche Maßwerkblenden. — Mehrere gute spätgot. H o l z f i g u r e n , besonders die h l g . V e r o n i k a mit P e t r u s und B a r t h o l o m ä u s ; ferner solche des 17.—18. Jh. H a u s B e e c k . Wasseranlage. Vorburgtor, 17. Jh., die übrigen Teile der Vorburg 18.—19. Jh. — Wohnhaus 1860. Hauptburg zerstört. KIPSHOVEN Kath. Kapelle. Hübscher einheitlicher Bau, 1492, Hallenkirche von 4 schmalen kreuzgewölbten Jochen, gestreckter Chor von 3 Jochen und 5 / Schluß. Rest. 1879.— S c h n i t z a l t a r , i . H . i6.Jh., stammt aus Wittlaer, 8 im Ornamentalen reich und gut, doch stark rest., die Muttergottesfigur neu. NIEDERKRÜCHTEN Kath. Pfarrkirche. Spätgot. Hallenkirche von 2 Jochen mit Q h s . und
ERKELENZ, UMGEBUNG
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Chor von 1 Joch und s / 8 Schluß, 15. Jh.; WTurm 1604. — Reiche B a r . - A u s s t a t t u n g , 1. H. 18.Jh. OBERKRÜCHTEN Kath. Pfarrkirche. Spätgot. Chor, 1 Joch und s / g Schluß, um 1500. Lhs. Saalbau in gotisierenden Formen, 1680. WTeile mit Turm Neubau igoi. — Reiche B a r o c k a u s s t a t t u n g , ähnlich wie in Niederkrüchten. Der Hochaltar bez. 1728. BREMPT Kath. Kapelle. Gut behandelter ischiffiger Ziegelbau mit 3seitigem Chorschluß, um 1500. Die WFront mit Staffelgiebel. Dachreiter auf der Mitte des Daches. — Bar. A l t a r , um 1700. — Einige gute spätgot. Bildwerke. ELMPT Kath. Pfarrkirche. Kleine 3schiffige, spätgot. Backstein-Hallenkirche mit Turmaufbau, 1611. Rest. 1870fr. Im Innern schwere Rundpfeiler, Kreuzrippengewölbe. Haus Elmpt. Backsteinbau, 15. Jh., mit zierlichem Ecktürmchen. 2 Wohnflügel, dazwischen Turm mit Portal und Freitreppe, um 1750. Umgebung: ö — so TERHEEG Kath. Kapelle. Kleiner Ziegelbau, 17.—18. Jh. — Vorzügliche K a n z e l , Eichenholz, mit Reliefs der Evangelisten und Kirchenväter, um 1500, stammt aus der nicht erhaltenen Gasthauskapelle S. Leonard in Erkelenz. KEYENBERG Kath. Pfarrkirche. Eine der ältesten der Gegend. Urspr. ischiffiger spätrom. Bau, wohl E. 11. Jh. Aus einem Umbau der i . H . 13. Jh. die interessant behandelten, hochbusigen Rippengewölbe auf gruppierten Wandpfeilern. Ssch. im 16. und 17. Jh., WTurm 1818, Qsch. und Chor 1866 hinzugefugt. I n s c h r i f t e n t a f e l über dieWeihe der Kirche aus der Zeit des Erzbischofs Hermann, wohl des dritten dieses Namens (108g bis 1099). KÜCKHOVEN Kath. Pfarrkirche. Spätgot. WTurm, Ziegel, 1460. Schlichter Saalbau, 18. Jh. — Ausstattung, 18. Jh. HOLZWEILER Am w Ausgang des Ortes nach Katzem zu großes 7 m hohes Hagelkreuz aus Trachyt, 2. H. 15. Jh. Umgebung: s—sw HOHENBUSCH Ehem. Kreuzbrüder-Kloster. 1302 gegr. Die Kirche nach der französischen Revolution niedergelegt. Ein Teil der K l o s t e r g e b ä u d e erhalten, im Kern noch 16. Jh., das jetzige Wohnhaus im 18. Jh. ganz umgestaltet (bez. 1749), im Innern z . T . noch sehr schöne Rokokodekoration. LÖVENICH Kath. Pfarrkirche. Turm 1777. Lhs. 1867—68. Holzfiguren des hlg. G e o r g , 2. H. 15. Jh., und des hlg. H i e r o n y m u s , um 1500. — Bmkw. B i l d n i s g r a b s t e i n des Ritters Arnold v. Harff (f 1505), Erzkämmerer
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HEINSBERG
von Geldern, Verfasser eines der wertvollsten deutschen Wanderbücher, 1496—99 Rebe von Köln nach dem Morgenlande; links und rechts vom Haupt Felder mit Ordensabzeichen, am Rande 3a Ahnenwappen. E v . Pfarrkirche. Kirche und Pfarrhaus bilden eine geschlossene Baugruppe um Binnenhof, erb. 1683—88. Die Kirche einfacher Saalbau mit flacher Decke. Die Schule im 19. Jh. erneuert. KOFFEREN Kath. Pfarrkirche. Das rom. Sch., 11.—12. Jh., ist später 2schiffig erweitert und mit got. Chor versehen. — Ausstattung 18. Jh. KÖRRENZIG Kath. Pfarrkirche. Kleine 3schiffige, spätgot. Hallenkirche aus Backstein, an der WFront Reste des rom. Baues. — Teile der Ausstattung 18. Jh. RURICH Schloß. Ausgedehnte Wasseranlage. Die jetzigen Bauten E. 18. Jh., Herrenhaus und Wirtschaftsgebäude mit umfangreichen Zubauten des 19. Jh., Kellerreste des ehem. Burghauses, E. 16. Jh. — Gartenpavillons, E. 18. Jh. — Großer P a r k im englischen Stil, M. 19. Jh. — Größere und bedeutende S a m m l u n g alter G e m ä l d e , meist niederländische Werke des 16—18. Jh. DOVEREN Kath. Pfarrkirche. Schlichter Saalbau, 1771, mit vorgesetztem WTurm. Bmkw. Stuckornamente an der flachen Holztonne. Einheitliche A u s s t a t t u n g aus der Erbauungszeit. — M u t t e r g o t t e s , Holz, um 1500, in einem Gehäuse des 18. Jh. — Spätrom. Taufe aus Blaustein. Pfarrhaus. Einfacher Ziegelbau, um 1700. HÜCKELHOVEN B u r g . Wasseranlage. Bmkw. Ziegelbau des 16. und 17. Jh., Turm mit 8seitiger Haube und offener Laterne. HEINSBERG Siedlung am Fuße der Burg der Herren von Heinsberg, deren Mannesstamm 1193 erlosch. Nach Erbübergang an Heimich v. Sponheim, dessen männliche Nachkommen ¡448 ausstarben, an Johann v. Nassau-Saarbrücken; 1483 kamen Burg und Herrschaft an Jülich. Ehem. Stiftskirche S. G a n g o l p h , jetzt kath. Pfarrkirche. Eine ältere Pfarrkirche wurde um M . 13. J h . dem angeblich u m M . i a . J h . gegr. Kanonikerstift inkorporiert. Der bestehende Bau mit Ausnahme der rom. K r y p t a aus 15. Jh., im 17. J h . wiederhergestellt, ein Teil der Gewölbe 1783 eingestürzt, 1848—1898 durchgreifend rest. — Backsteinbau. Große Hallenkirche von 5 schmalen Jochen, die Sschiffe nach W an den Seiten des sehr stattlichen Turmes weitergeführt, im O platt geschlossen. Der gestreckte, in 5 / 8 geschlossene Chor setzt das Msch. in unveränderter Breite, aber mit beträchtlicher Höhensteigerung fort. Er hat 4teilige Fenster mit sehr reichem Maßwerk aus Haustein und Netzgewölbe wie das Mschiff. Unter ihm rom. K r y p t a aus M . 12. Jh., 3 Schiffe und 4 (urspr. 5) Joche. In der Außenansicht sind die Giebel über den Sschiffen moderner Zusatz. — C h o r g e s t ü h l
HEINSBERG UND UMGEBUNG
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um 1450, vortrefflich aufgebaut, an der Rückwand einfache Felder mit Maßwerkabschluß, die Wangen mit kräftig geschnitztem Ranken- und Tierwerk. — T a u f k e s s e l , Gelbguß, Maastricht um 1520, Pokalform; der durch einen Hebel zu bewegende Deckel mit der Figur des hlg. Gangolph an einem schmiedeeisernen Kran, ebensolches Gitter ab Abschluß der Taufkapelle. — Das G r a b mal der Herren von Heinsberg bei einem Gewölbeeinsturz im 18. Jh. zertrümmert, um 1900 wiederhergestellt; es gehört zu den bedeutendsten Werken der rheinischen Plastik des 15. Jh.; dem etwas späteren Denkmal für den Grafen Johann von NassauSaarbrücken und seine beiden Frauen in S. Arnual verwandt. — Sonstige B i l d w e r k e : Muttergottes in der Taufkapelle, 1. H. 14. Jh., im 18. Jh. überarbeitet. S. Christoph in doppelter Lebensgröße, um 1525. Kreuztragung, E. 15. Jh. Auch die Barockfigur des hlg. Donatus ist gut. — Unter den G e m ä l d e n : Himmelfahrt Christi, 18. Jh.; kreuztragender Heiland von Karl Begas. — 3 spätgot. L e u c h t e r aus Eichenholz, einer 1,45 m, die beiden anderen je 1,20 m hoch. — R e l i q u i a r e , darunter ein schönes zylinderförmiges aus 3. V . 14. Jh., und M o n s t r a n z e n . — Mehrere K a sein mit ausgezeichnet gestickten Stäben, um 1500. Ehem. P r ä m o n s t r a t e n s e r - N o n n e n s t l f t . Um 1140 gegr.; oft zerstört. Die Kirche 1802 abgetragen. — K l o s t e r g e b ä u d e in einem Umbau von 1774 im Stile J. J. Cotmens erhalten. Ehem. F r a n z i s k a n e r k l o s t e r . 1632 gegr. Die K i r c h e ein schlichter Saalbau, 1648, aus Ziegeln, mit einheitlicher Bar.Ausstattung. E v . P f a r r k i r c h e . Einfacher Saalbau in Backstein, außen in der Form eines 2geschossigen Hauses, E. 18. Jh. Ehem. B u r g der Herren von Heinsberg. Nur ganz wenige Reste erhalten. A l t e s R a t b a u s . 2flügeliger Backsteinbau, spätgot. Treppentürmchen, sonst 18. Jh. Unter den Wohnbauten das k a t h . P f a r r h a u s 1772—75, in der Art J. J. Couvens, mit schönem Treppenhaus bmkw. — Einige Häuser und Adelshöfe, 17.—18. Jh.; Patersgasse 4 und Apfelstr. 34, Giebel, 16. Jh. Reste der ma. S t a d t b e f e s t i g u n g , 14.—15. Jh., namentlich auf dem Kirchberg. Kreismuseum. Umgebung: n OPHOVEN Ehem. Zisterzienserinnenkloster. Gegen E. 12. Jh. gegr.; 1258 nach Dalheim verlegt. Seit 1571 kath. Pfarrkirche. Rom. Pfeilerbasilika mit halbrunder Apsis und stattlichem, vorgesetztem quadr. WTurm, flachgedeckt, um 1200, Tuffsteinbau in schlichten, schweren Formen. — Hochaltar, Antwerpener Schnitzwerk in 11 Szenen, etwa 1520—30, im 18. Jh. umgebaut, urspr. im Kloster Dalheim. — Kleine bar. Altäre, i8.Jh. — Gute K a n z e l , 1753. — Sitzende Muttergottes, gutes Bildwerk, Holz, leider neu gefaßt und die Köpfe überarbeitet, M. 14.Jh. — Hlg. Anna Selbdritt mit Stifter, hübsche lebendige Gruppe, Holz, neu gefaßt, E. 15. Jh.
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H E I N S B E R G , UMGEBUNG
ELSUM Schloß. Große Wasseranlage. Spätgot. H a u p t b u r g , 1876 nach Plänen Wiethases hergestellt und erweitert. Regelmäßige 4seitige V o r b u r g , größtenteils noch vor 1714. — V o n Bedeutung die Ausstattung und die Kunstsammlung, E. 18. Jh. durch den kaiserlichen Gesandten F. G . v. Leykam zusammengebracht. Prächtiges R e l i q u i e n k r e u z , um 1600, aus dem Besitz der Kölner Familie Jabach. EFFELD H a u s Effeld. Wasseranlage. Herrenhaus, 15. Jh., 1606 umgebaut; Backstein. Umgebung: n—ö ORSBECK Kath. Pfarrkirche. Unbedeutend, 18.—19. Jh. — Prächtiges M a r t i n s r e l i q u i a r , um 1500. WASSENBERG E h e m . S t i f t s k i r c h e , j e t z t kath. Pfarrkirche. D i e 1 1 1 8 beg. r o m . Pfeilerbasilika h a t sich mit geringen V e r ä n d e r u n g e n erhalten. Rest. 1891fr. u n d 1901—03. Q u a d e r b a u a u s mittelrheinischem T u f f . D a s Lhs. h a t 8 schlank proportionierte A r k a d e n . D i e Pfeiler stark abgefast, feingliedrige Deckplatten. D a s n Ssch. schließt mit h a l b runder Apsis, das s m i t der Sakristei ( 1 5 . J h . ) , das allein g e w ö l b t e C h o r h a u s R e c h t e c k mit g r o ß e r Apsis. D e r g r o ß e backsteinerne W T u r m , 15. J h . — C h o r g e s t ü h l , sehr hervorragende A r b e i t u m 1320 ( v g l . das etwas ältere in X a n t e n ) . D a s O r n a m e n t sparsam, a b e r v o n schönster Frische. A n d e r einen W a n g e die sitzende Muttergottes mit d e m knienden Stifter, a u f d e r anderen der R i t t e r auf seinem T u r n i e r r o ß . A u s f ü h r u n g i n feinstem G e s c h m a c k u n d bewunderungswürdiger Handfertigkeit; f ü r das Figürliche m ö g e n französische Elfenbeine die A n r e g u n g g e g e b e n haben. D u r c h K o pie ersetzt; O r i g i n a l i m S c h n ü t g e n - M u s e u m i n K ö l n . — K a n z e l 1782, reiche u n d k ü h n e V e r w e n d u n g figürlicher Plastik in der A r t der belgischen K a n z e l n . — F r a g m e n t eines T r a g a l t ä r c h e n s , 12. J h . Reste der S t i f t s g e b ä u d e , 1 7 . — 1 8 . J h . , in einem ein schöner K a m i n (um 1600). E h e m . B u r g der G r a f e n v . Wassenberg, v o n denen die H e r r e n v. Heinsberg abstammten. I m 12. J h . limburgisch. Hauptstützp u n k t in den K ä m p f e n zwischen P h i l i p p v o n S c h w a b e n u n d O t t o I V . Seit der S c h l a c h t v o n W o r r i n g e n (1288) brabantisch, 1311 a n J ü l i c h , 1317 an Heinsberg v e r p f ä n d e t , m i t diesem v o n J ü l i c h erworben. V o r n e h m l i c h der starke, backsteinerne H a u p t t u r m aus 15. J h . erhalten. R a t h a u s . Einfacher Z i e g e l b a u , 1753. Reste der m a . S t a d t b e f e s t i g u n g , 1 4 . — 1 5 . J h . Umgebung: sö DREMMEN Kath. Pfarrkirche. Lhs. 1834—35. W T u r m um 1500. RANDERATH Kath. Pfarrkirche. Neubau 1895, vom alten Bau der W T u r m und das spätgot. Seitenchörchen, um 1500. — Schöner K e l c h , 1540.
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Ev. Pfarrkirche. Schlichter Saalbau in Ziegeln, 1718. Marktkreuz 1797. Burg. 1762 bis auf einen Turm abgebrochen; an ihrer Stelle das jülichsche Kellnereigebäude, 1766; der Turm 1830 abgebrochen, nur noch Strebepfeiler inmitten des Hauses erhalten. HAUS H O N S D O R F Umfangreiche Wasseranlage, 16. Jh. Das Herrenhaus von 1711 niedergelegt. Wirtschaftshof mit stattlichem Eckturm, 17.—18. Jh., im 19. Jh. verändert. BRACHELN Kath. Pfarrkirche S. Gereon. Größere spätgot. Halle in Backstein, A . 15. Jh.; im 3schiffigen Lhs. 5 Joche, öeckige Pfeiler und Rippengewölbe; der Chor von 2 Jochen und 5 / s Schluß, um 1500; hoher WTurm, E. 15. Jh., einer der großartigsten im niederrheinischen Gebiet. Das Backsteinmauerwerk mit waagerechten Schichten und kräftigen Eckverquaderungen von Sandstein (vgl. Erkelenz); im Erdgeschoß WPortal in hoher Fensterblende, die beiden oberen Geschosse mit riesigen Maßwerkblenden gegliedert. — T a u f s t e i n 1752. — P a r a m e n t e 17. und 18. Jh. Im Pfarrhaus kleines Bildwerk der hlg. Anna, um 1500. In der modernen Anna-Kapelle Bildwerk der Anna Selbdritt, Holz, 2. H. 15. Jh. Haus Blumenthal. Große Wasseranlage, 16.—17. Jh., später mehrfach verändert. A n der N O E c k e des alten Herrenhauses der stattliche Saalbau von 1658 mit hübschem Portal an der Hofseite. Im Innern reiche Barocktüren und Stuckdekoration. Neben dem Saal die ehem. Hauskapelle. WÜRM Kath. Pfarrkirche. Backstein, ßschiffige spätgot. Hallenkirche von 3 Jochen mit Chor von 1 Joch und s / 8 Schluß, im W etwas älterer Turm. HAUS B E E C K Wasseranlage. Herrenhaus, Ziegelbau, 1784, mit älteren Teilen. Wirtschaftshof E. 18. Jh. PRUMMERN Kath. Pfarrkirche. Unsymmetrischer, 2schiffiger Ziegelbau der Spätgotik mit n Ssch. und 5/8Chorschluß, der WTurm mit hohem, 8seitigem Helm. — Bmkw. T a u f s t e i n , 16.—17. Jh. SÜGGERATH Kath. Pfarrkirche. 1875, der spätgot. Chor erhalten. Flandrischer, wohl Antwerpener S c h n i t z a l t a r , mit gemalten Flügeln, um 1530, gute Qualität. LEERODT Schloß. Wasseranlage. Um 1647. Von dem einst ansehnlichen, 4flügeligen Bau des Herrenhauses nur der NFlügel mit großem Eckturm und der WFlügel mit Torbau und Bogenhalle erhalten; die beiden anderen Flügel um 1840 abgebrochen. In der großen V o r b u r g breiter Torturm, 1658; die Gebäude 1616. — G e m ä l d e s a m m l u n g . TRIPS Schloß. Wasserburg auf 4 Inseln, 15.—17. Jh.; Herrenhaus und
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2 V o r b u r g e n . D i e bedeutendste der g a n z e n G e g e n d . A u s der Wasserfläche steigt unmittelbar das m ä c h t i g e B u r g h a u s a u f , das M a u e r w e r k 15. J h . , i m 18. J h . verändert, n a m e n t l i c h i m I n n e r n , u n d m i t neuen Fenstern versehen; nur z. T . erhaltene E c k t ü r m c h e n a u f K o n s o l e n ; kräftiger T u r m a n der W F r o n t ; reizvoller Binnenhof. — D i e beiden V o r b u r g e n , 1672 neu e r b a u t , mit g u t e n T o r e n . — A n d e r SSeite G a r t e n i m 18. J h . angelegt. — K l e i n e K u n s t sammlung. Umgebung: s GEILENKIRCHEN Kath. Pfarrkirche. Klassizistischer Bau, 1822. — H o c h a l t a r , 2. H . 18. Jh., reich geschnitzter Tabernakelaltar; die seitlichen Figuren neu. — Auf dem n Seitenaltar gute Figur der h l g . A n n a , Holz, a. H. 18. Jh. — S o n n e n m o n s t r a n z , K ö l n 1733. — K e l c h , Köln 1692. — P a r a m e n t e , 16. Jh. Ehem. B u r g der Herren v. Heinsberg. Seit dem 15. Jh. zu Jülich gehörig und bis A . ig. Jh. im Besitz der Herren v. Harff. Urspr. sehr ausgedehnte Wasseranlage. Die H a u p t b u r g 6seitig, im Kern 14.—15. Jh.; der Bergfried quadr. mit 4 hohen Geschossen; das Wohnhaus schlichter Ziegelbau, 1803. Moderne Anbauten für Ursulinenkloster. A n der V o r b u r g Torturm, 164g, mit reichem Portal. A m modernen Amtsgerichtsgebäude ein spätgot. halbrunder Turm. Unter den Wohnbauten ein spätgot. Ziegelbau mit Resten eines Maßwerkfrieses von 154g und ein stattliches 3flügeliges Haus, M . 18. Jh., im Stile J. J. Couvms bmkw. Kreis-Heimatmuseum. HÜNSHOVEN Kath. Pfarrkirche. Saalbau, 15. Jh., in Backstein mit langgestrecktem, '/geschlossenem Chor und vortretendem WTurm. Kreuzrippengewölbe. — K a n z e l um 1600. IMMENDORF Kath. Pfarrkirche. 3schiffige, spätgot. Hallenkirche mit 8eckigen Pfeilern und Kreuzrippengewölben, 1507—09; der Chor mit '/s^chluß und der eingebaute WTurm um 1400. — K r e u z i g u n g s g r u p p e um 1500. BREILL Schloß. Ausgedehnte Anlage des 16.—18. Jh. Das stattliche 2geschossige H e r r e n h a u s in Backstein, 17.—18. Jh., an der w Langseite zum Garten hin vortretende, quadr. Ecktürme. Der anschließende S c h l o ß h o f mit Gebäuden des 16.—ig. Jh.; der nö davon gelegene Wirtschaftshof mit großem Torbau, 1728, im 19. Jh. verändert. — Bmkw. G e m ä l d e sammlung. Ummauerter G a r t e n , 18. Jh. FRELENBERG Kath. Pfarrkirche. Einfache, spätgot., im 18. und 19. Jh. erweiterte Anlage. — Schöne T u r m m o n s t r a n z , 1. H. 16. Jh., schon mit vereinzelten Renss.Formen. HAUS ZWEIBRÜGGEN Große Wasseranlage, 17.—18. Jh. Das H e r r e n h a u s ein recht stattlicher
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Bau, 1788. Großer Wirtschaftshof, 16.—17. Jh., im 19. Jh. verändert; Tor bez. 164g. PALENBERG Kapelle. Kleiner 1 schilfiger, frühgot. Bruchsteinbau, aber älterer Kern, mit halbrund geschlossenem Chor, got. und bar. verändert. Der Kämpfer des Chorbogens interessant, sein Karnies, wie die 2 ihn tragenden Konsolen, sind mit antikisierendem Blattwerk geschmückt, anscheinend 10. Jh. — Auf dem n Seitenaltar M u t t e r g o t t e s f i g u r , E. 15. Jh. ÜBACH Pfarrkirche. Backstein. Einfache einheidiche Hallenkirche, 15. Jh.; 3 Joche mit Chor von 2 Jochen und s/8Schluß. Der große WTurm 1581. B ASWEILER Kath. Pfarrkirche. Um 1500. Backsteinbau. 3jochige Hallenkirche, quergestellte Walmdächer über den SschifTen, das Satteldach des Msch. setzt sich über dem kurzen Chor mit 5/gSchluß fort. Im Lhs. schwere Achteckpfeiler und Kreuzrippengewölbe, im Chor Sterngewölbe. — T r i u m p h k r e u z , um 1500. — Turmaufbau 1673. OIDTWEILER Kath. Pfarrkirche. Spätgot., unsymmetrische 2schiffige Hallenkirche. — Bar. K a n z e l . — Rest eines spätgot. Chorgestühls. — H o l z b i l d w e r k e der Hlg. Petrus und Paulus, M. 15. Jh. LOVERICH Kath. Pfarrkirche. A. 16. Jh. — Unsymmetrisch 2 schilfige Hallenkirche, das Sschiff auf der SSeite. Backstein. Turm 1669. Umgebung: sw SCHIERWALDENRATH Pfarrkirche. Neubau 1889. — Gruppe der hlg. A n n a S e l b d r i t t , Holz, a. H. 15. Jh. — Weibl. R e l i q u i e n b ü s t e , A. 16. Jh. — P a r a m e n t e , i8.Jh. BIRGDEN Kath. Pfarrkirche. Mächtiger WTurm, um 1480. Lhs. 1868—1869. — Schönes V e s p e r b i l d mit alter Fassung, Eichenholz 77 cm, niederrheinisch um 1500. — Kleines E l f e n b e i n k r u z i f i x , 41 cm, mit silberner Dornenkrone, 16. Jh. — 2 M e ß p o l l e n , Silber, 17. Jh.
GANGELT
Karolingischer Hof; die späteren Besitzer waren die Heinsberger Grafen; nach dem Erwerb durch Jülich im 15. Jh. jülichsche Amtsstadt. Kath. Pfarrkirche. Große gachsige Basilika, 14.—16. Jh., mit ®/8Schluß; ähnlich der Kirche zu Erkelenz. Der ältere W T u r m ganz eingebaut. — Auf dem Triumphbalken bedeutende überlebensgroße K r e u z i g u n g s g r u p p e , A . 16. Jh. Reste von Backsteinmauern und Toren der Stadtbefestigung. — V o n der im Zuge der Stadtbefestigung liegenden, E. 18. J h . zerstörten B u r g der Herren v. Hanxler (vordem Randerath und Horrich als Heinsberger Lehen), steht nur noch die Ruine de* großen Bergfrieds (urspr. Stadttor). 7
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JÜLICH
TÜDDERN Kath. Pfarrkirche. 1808, mit spätgot. Chor, 15.—16.Jh. — G r u p p e d e r h l g . A n n a S e l b d r i t t , Holz, bez. 1513 Jan van Steffeswert. MILLEN Kath. Pfarrkirche. Ehem. Siegburger Propstei. 1 schiffige flachgedeckte rom. Anlage, eingezogenes quadr. Chorhaus und weiter eingezogenes quadr. Altarhaus; die letzteren Teile um 1100. An der NSeite die 1894 stark rest. Quirinus-Kapelle aus M. 12. Jh. und in ihrer Fortsetzung ein mit dem Hauptschiff durch 3 Arkaden verbundenes Nebenschiff. Diese Teile sehr verbaut. — In Chor und Sakristei reiche S t u c k d e k o r a t i o n , 1654, in der Quirinus-Kapelle etwas ältere, 1636. — Z. T . bar. A u s s t a t t u n g . — Spätgot. H o l z b i l d w e r k e , bmkw. eine hlg. Balbina, A . 16. Jh. Ehem. Propsteigebäude. Teile von 1586 und 1701, im ig. Jh. stark verändert. Umgebung: w
WALDFEUCHT
Kleine Stadt mit ungewöhnlich gut erhaltener Befestigtalg von 1379; trotz dieser späten Entstehung primitiv im Typus, nur Wall und Graben mit s bescheidenen kleinen Toren an den Enden der Hauptstraße und einer kleinen Burg in Ecklage. Seit 1484 endgültig zu Jülich gehörig. Mehrere Brände im 15. und 16. Jh. K a t h . Pfarrkirche. 16. J h . , C h o r 1504 voll., 1883—89 rest.; Backstein mit reichem Hausteinmaßwerk. Hochräumige Gewölbebasilika mit vorgesetztem W T u r m . Der C h o r setzt in verändertem System, aber in gleicher H ö h e das Msch. fort; er schließt in 6 Seiten des ioEcks. Kreuzrippengewölbe. — Hinter dem (modernen) Hochaltar steinernes R e l i e f , A b e n d m a h l , um 1500. — A m T r i u m p h b o g e n K r e u z i g u n g s g r u p p e , 1 5 . J h . , in edler A u f fassung. Sitzfigur des h l g . L a m b e r t , E. 15. J h . , mit reicher und interessanter Gewandung. — Mehrere andere H o l z b i l d w e r k e , 1 5 . — 1 7 . J h . — T a u f s t e i n 1651. — Mehrere spätgot. S t a n d u n d W a n d l e u c h t e r aus Messing. Wohnhäuser Backstein mit Giebeln, 17. J h . , z. B. H a u s T h e v i s s e n mit früher offenem L a u b e n v o r b a u und bmkw. Fensterzierat. Ein anderes, 1657, mit K a m i n und Stuckdecken.
JÜLICH Römisches Kastell Juliacum und Straßenknotenpunkt an der großen Straße Köln-Maastricht. Das römische Kastell bestand trotz ^Zerstörung durch die Normannen (880—881) anscheinend noch weit ins Ma. hinein; die Ansiedlung lag außerhalb seiner Mauern. Als Sitz der Grafen des Jülichgaues infolge ihres Strebens nach Machterweiterung wiederholt heftig umstritten; der Kampf richtete sich namentlich gegen die kölnische Kirche als alte Grundherrin von Jülich. 1278 wurde Jülich völlig zerstört. Nach der so folgenreichen Schlacht bei Worringen (is88) geboten aber die Jülicher Grafen ohne Einschränkung über Jülich und konnten um die Wende des 13. Jh. eine neue Befestigung der Stadt anlegen. 1423, nach dem Aussterben der Jülicher Herzöge, Ubergang an Berg, beide Länder erbte 1511 der
JÜLICH
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Herzog von Kleve. Wilhelm V. begann eine neue mächtige Bastionsbefestigung; ihr schloß sich nach dem fast die ganze Stadt vernichtenden Brande von 1547 ihre Neubebawmg an. Für Festung und Stadt, ebenso für die neue Zitadelle mit dem mächtigen Schloß, entwarf der aus Italien berufene Alessandro Pasqualini (1543) die Pläne. Er brachte als erster die Formen der italienischen Hochrenaissance an den Niederrhein. 160g, nach dem Aussterben des Kleveschen Hauses war die Blütezeit vorüber; mehrere schwere Belagerungen im 17. Jh. haben die Stadt erheblich geschädigt. Kath. Pfarrkirche. Neubau, 1878 ff. Der alte Bau, eine 7achsige rom. Pfeilerbasilika, hatte sich bis dahin erhalten; jetzt nur noch der WTurm erhalten in roten Sandsteinquadern, die Komposition von der Durchschnittsbildung abweichend; 5 sich veijüngende Geschosse, durch Wasserschläge getrennt, Bogenfries und gekuppelte Schallöfinungen im letzten Geschoß. Die Halle des Erdgeschosses mit großem Rundbogen geöffnet, im Innern Tonnengewölbe und reich ornamentierte Wandarkatur; die beiden folgenden Geschosse zu einer hohen, imposanten, mit 8seitiger Kuppel gedeckten, gegen das Sch. in emem Bogen geöffneten Empore zusammengezogen. — Alte Ausstattungsstücke: Mittelstück eines S c h n i t z a l t a r s , figurenreiche Passionsszenen, wahrscheinlich flandrisch um 1500. Lebensgroßes G a b e l k r u z i f i x , in der gleichen Auffassung wie das bekannte Stück in S. Maria im Kapitol zu Köln, 1. H. 14. Jh. — Prächtig geschnitztes E v a n g e l i e n p u l t , Eichenholz, 2. H. 16. Jh., im Ornament mischen sich rheinische Frührenss.-und niederländische Hochrenss.Motive. Reste eines C h o r g e s t ü h l s um 1500, jetzt zu einem Dreisitz vereinigt. G r a b m a l der sei. Christine v. Stommeln, schwarzer Marmor, 17. Jh., dazugehöriger, gleichzeitiger Schrein. E v . Pfarrkirche. 1745. Saalbau aus Ziegeln mit 3seitigem Chorschluß und Dachreiter über dem WGiebel, hölzerne Flachtonne. Pfarrhaus mit guter Ausstattung, M. 18. Jh. Ehem. Kapuzinerkirche. Saalbau, 1637—1638; ein Ssch. 1783 angebaut; flache Holztonnen; quadr. Chor mit Kreuzrippengewölbe. Bar. Ausstattung von guter einheitlicher Wirkimg. Ehem. Jesultenklrche. 1752—1772. Großer Saalbau von 12: 41 m. Flachdecke mit Voute, einfache gute Wandgliederung durch korinthische Pilaster; die leichte Stuckdekoration durch matte Färbung unterstützt. Neuerdings als städt. Festsaal eingerichtet. Ehem. Kartäuserkloster Vogelsang. 1478 gegr. Von der sehr großen und interessanten Anlage des späten Ma. nur wenige Reste erhalten. Es steht noch der ehem. große Wirtschaftshof, 18. Jh., und ein Torbau, 1696. Zitadelle und Schloß. 154g beg. Ein berühmter Festungsbau der Renaissance, das Schloß in Anlehnung an den Palast zu Breda das älteste und vornehmste Bauwerk der italienischen Richtung auf rheinischem Boden. Architekt Alessandro Pasqualini aus Bologna, nach seinem Tode (1559) sein Sohn Maximilian (t 1572). Die Anlage ganz regelmäßig. 4 Flügel um einen Binnenhof von 27,5 m 7*
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J Ü L I C H UND U M G E B U N G
im Geviert. Der Ostflügel 1553 im Äußeren, 1555 im Inneren fertig; die Vollendung (um 1572) des gegenüber dem urspr. Entwurf eingeschränkten Baues erst unter Alaximilians Leitung; über die in einer späteren Nachricht erwähnte Beteiligung des Joist de la Court ist nichts Sicheres festzustellen. Fast die Hälfte abgebrochen, das übrige schlecht erhalten, da schon im 17. Jh. zur Kaserne umgebaut. A m besten die äußere Ansicht der den OFlügel durchschneidenden Kapelle mit halbrund vortretender Apsis. Die Flächen in Backstein, die reiche Gliederung in Sandstein. Rustikasockel, im Erdgeschoß rustizierte Pilaster und dorisches Gebälk, im Hauptgeschoß jonische Pilaster, über der Halbkuppel der Apsis Attika, alle Profile von bester Beschaffenheit. Das Innere der Kapelle ist umgebaut, läßt aber die urspr. Gliederung noch erkennen. Sonst sind alle Innenräume gänzlich entstellt, der Binnenhofseiner Säulenhallen (auf jeder Seite 9 Bogen) beraubt. Die Kapellenfassade mit Dachreiter im Hof 1768. — Das Z e u g h a u s 1571—72 von Maximilian Pasqualini, einfacher Ziegelbau. — Das W a c h h a u s , 1697, im äußeren Schloßhof, ebenfalls ein schlichter Backsteinbau. A m Innentor der Zitadelle einfach edle Formen aus der Bauzeit des 16. Jh. — Die großartigen B a s t i o n s a n l a g e n des 16. Jh. sind in den folgenden Jahrhunderten vielfach ergänzt und erweitert. Rathaus. Das nach dem Plan von A. Pasqualini und seinem Sohn errichtete Rathaus, 1567—74, mußte 1660 den Jesuiten überlassen werden und wurde 1770 abgetragen. Das n e u e Rathaus, ein ehem. Gasthaus, erhielt durch U m b a u 1781—1783 seine jetzige Form: stattlicher, 2geschossiger Putzbau von 6 : 3 Achsen mit Mansarddach und Dachreiter. — Reste des Pasqualinischen Rathauses haben vielleicht nach dessen Abbruch Wiederverwendung beim Bau des sog. A r c h i v g e b ä u d e s gefunden, das 1880 abgebrochen wurde und nur aus einer Photographie bekannt ist. Reich in Werkstein gegliederte Backsteinfront mit Säulenstellungen und figurengeschmückten Nischen. Schießhaus der Schützenbrüderschaft. Einfacher Bau, 1764. Im Besitz der Brüderschaft vorzügliche, reich g e s c h n i t z t e L a d e , 1645 geschenkt. Unter den Wohnbauten der sog. S c t t e r i c h e r H o f in der Bongartstraße bmkw.; 2. H. 16. Jh. von dem Marschall v. Reuschenberg zu Setterich (vgl. unten S. 104) erb., 2 Geschosse zu 3 Achsen mit geschweiftem Renss.Giebcl. Daneben besonders interessant ein R e n s s . T o r in Sandstein, das offenbar den Arbeiten der Pasqualini ganz nahesteht (1935 rest.). V o n der ma. Stadtbefestigung ist das R u r t o r (sog. „Hexenturm"), A . 14. Jh., erhalten; im 17. Jh. umgebaut und mit bar. Dachhauben versehen, jetzt Museum. Städtisches Heimatmuseum. Umgebung: n MERSCH Kath. Pfarrkirche. Backsteinbau. Urspr. unsymmetrische, aschiffige Hallenkirche mit 5 / s Chor und vorgelegtem WTurm (Inschrift 1463);
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an der SScite großer moderner Erweiterungsbau. — Figurenreicher A n t w e r p e n e r S c h n i t z a l t a r , um 1520; wie gewöhnlich das Ornament des Bildhauers durchaus spätgot., die Flügelgemälde (Martyrium der hlg. Agathe) mit Renss.-Architektur; durch moderne Zutaten verändert und entstellt. MÜNTZ Kath. Pfarrkirche. Neubau, 1877. — Geschnitzter A n t w e r p e n e r A l t a r s c h r e i n , sehr ähnlich dem in Mersch, um 1520. HASSELSWEILER Kath. Pfarrkirche Wiederholt überarbeiteter, unsymmetrischer 2 schiffiger Hallenbau, 1. H. 16. Jh.; Material Backstein und T u f f in der Schichtenfolge 7 : 2 . — Großer A l t a r b a u , 1630, im 18. Jh. überarbeitet. — Die übrige Ausstattung 17.—18. Jh. — M o n s t r a n z , 17. Jh. — K e l c h , z. T . got., z. T . in Renss.Formen, 16. Jh. TITZ Pfarrkirche. Neubau (188g) bis auf den spätgot. WTurm. — H o c h a l t a r , A . 16. Jh., typische Arbeit des glänzenden Antwerpener Handwerks. — Gutes K r u z i f i x , 15. Jh. — M o n s t r a n z , gegen 1500, daran vorzügliche M e d a i l l e des Kurfürsten Joh. Friedrich von Sachsen, von H. Reinhard, 1547. MÜNDT Kath. Pfarrkirche. Nach Verwüstung im 30jährigen Kriege als 3 schiffige Hallenkirche wiederhergestellt. A u f der NSeite die frührom. Mauergliederung erhalten, rom. auch das Kreuzgratgewölbe des Chors und die halbrunde Apsis. SPIEL Kath. Pfarrkirche. Urspr. rom. Basilika mit got. W T u r m ; die Sschiffe im 18. Jh. abgerissen. Turmbekrönung und Helm, 1661. — Altäre und Kanzel, um 1720. KALRATH H a u s Breuer. Bmkw. Fachwerkhaus in rein konstruktiven Formen mit großen Andreaskreuzen, etwa A . 16. Jh. RÖDINGEN Kath. Pfarrkirche. Turm unten rom., oben spätgot., die Kirche 1857 bis 1858. — Wertvolle alte Ausstattung. — Großer figurenreicher A n t w e r p e n e r S c h n i t z a l t a r , um 1520. — Kleines, aber reich und ganz vorzüglich durchgebildetes C h o r g e s t ü h l , um 1500. — M o n s t r a n z in interessanten Frührenss.Formen, M . 16. Jh.; Fuß und Bekrönung 1789 erneuert. — Z i b o r i u m , Augsburg 1667. Heimatmuseum. BETTENHOVEN Kath. Pfarrkirche, ischiffige rom. Anlage mit W T u r m , spätgot. Chor des 15. Jh., spätgot. auch die Schiffsgewölbe. U m M . 19. Jh. Sschiffe und Sakristei angebaut, der T u r m schlecht rest. — A n dem 1870 abgebrochenen Hauptaltar befand sich ein Bleisiegel des Erzbischofs Pilgrim (1021—1036). GÜSTEN Kath. Pfarrkirche. Einheitlicher Backsteinbau, 14. Jh.; Basilika von 4 Jochen, Chor 1 Joch und s / g SchIuß, vortretender 2 geschossiger W-
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T u r m . — H o c h a l t a r , großes, reiches Schnitzwerk mit Antwerpener Marke, A . 16. Jh., Flügel neu. — Rom. T a u f s t e i n , 13. Jh. — Rohes rom. Holzkruzifix, 13. Jh. Umgebung: ö und sö STETTERNICH Kath. Pfarrkirche. Saalbau mit WTurm, A . 18. Jh. — H o c h a l t a r , geschmackvolle K a n z e l und T a u f s t e i n , 2. H. 18. Jh., angeblich aus der Jülicher Schloßkapelle. Burg Lichtenberg. Wasseranlage. Reste der spätma. Burg. Das Wohnhaus 1743. HAMBACH Kath. Pfarrkirche. Einheitlicher got. Saalbau, A . 15. Jh. (1419), 4 Joche, schmale Kreuzgewölbe in exakter und anmutiger Linienführung, ' / „ S c h l u ß , vortretender W T u r m . Rest. 1879; Dächer und T u r m helm erneuert 1936—37. — W a p p e n g r a b s t e i n des Jakob Pollart, 1515. Wertvolle M o n s t r a n z , A . 16. Jh., in spätestgot. Formen. Burg der Herzöge v.Jülich, zuerst urkundlich 1385 erwähnt. Umfängliche Wasserburg aus spätem Ma.; Hauptbauzeit 1524fr., Meister Heinrich von Köln und Amd von Düren. — 1542, im Kriege gegen Karl V . , durch Brand zerstört. 1548—1568 unter Oberleitung des Alessandro und Maximilian Pasqualini erneuert. Rechteckige Anlage mit Rundtürmen an den Ecken. Im 18. Jh. verfallen, jetzt eindrucksvolle Ruine. 3 Türme und Teile der beiden, an den s T u r m anschließenden Flügel (verbaut) erhalten. Geringe Reste einer 2 geschossigen Loggia italienischen Stils. Rest. 1931—1934. Haus Obbendorf. Beispiel eines kleineren Herrenhauses in einfachster Backsteinrenss. mit wenigen ma. Resten. 18.—19. Jh. umgebaut. NIEDERZIER Burg. 1226 zuerst genannt. Wasserburg. Im jetzigen Zustand 16.—i8.Jh., das Herrenhaus (jetzt Bürgermeisterei) in Ziegeln, 1698. 3 flügeliger Wirtschaftshof, 1765, im 20. Jh. größtenteils abgerissen. Umgebung: s LINZENICH Schloß. Einst von 2 fächern Wassergürtel umgeben. Malerische Gruppe. Das Herrenhaus des 18. Jh. mit ma. Turm verbunden, der durch hohen Helm auffallt. Ausgedehnte Vorburg, im 18. Jh. umgebaut. KIRCHBERG Kath. Pfarrkirche. Urspr. unsymmetrische, 2schiffige Halle mit WT u r m und '/ 8 Chor aus spätgot. Zeit (1521); durch modernen Erweiterungsbau a n d e r SSeite stark verändert. — H o c h a l t a r , um 1740. — S e i t e n a l t a r , 1660, mit holzgeschnitztem V e s p e r b i l d , E. 17. Jh. — B r o k a t k a s e l , um 1600. SCHOPHOVEN Haus Müllenark. Die Hauptburg hat einen kolossalen, isolierten Batterieturm. Der Wohnbau 2geschossiger Ziegelbau, 16. Jh., mit 2 viereckigen Türmen an der Front zur Vorburg. Sehr ausgedehnte einheitliche Vorburg, 1670. A n der bar. Torfahrt Wappen der Metternich und Orsbeck. LAMERSDORF Kath. Pfarrkirche. 1 schiffiger, gewölbter Bruchsteinbau, 15. Jh., mit
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vorgesetztem WTurm und s/gChorschluß, später, noch in got. Formen, 1 Ssch. angebaut. — Reiche und bmkw. Ausstattung. — Im s Ssch. G l a s g e m ä l d e , um 1530, fast lebensgroße Gestalten (Kaiser Heinrich zwischen der Muttergottes und Matthias, die Hlg. Kornelius und Katharina) nebst kleineren Figuren. — K a n z e l , 1. H. 16. Jh. — Schöner i2armiger K r o n l e u c h t e r , 15.—i6.Jh. — Mehrere bar. S t a n d figuren. — P a r a m e n t e n s c h r a n k , Köln, um 1600. Haus Lützelber. Herrenhaus, verputzter Ziegelbau, 16. Jh., mit hohen Treppengiebeln uAd kleinem Erker. Wirtschaftsgebäude 17.—18. Jh. FRENZ Burg. 1104 genannt. Die ältesten Besitzer wahrscheinlich gleichen Stammes mit den Herzögen v. Limburg. Seit 14.JI1. die Herren v.Merode. — Wasseranlage. Neue umfängliche SchloBanlage 16.—18. Jh. — Im Innern des einfach behandelten Herrenhauses, das seine heutige Gestalt im wesentlichen nach einem Brand von 1719 erhalten hat, Kamine und Stuckdecken, um 1760. — Die 3flügelige äußere Vorburg im ig. Jh. erneuert; die Wirtschaftsgebäude am Herrenhaus, 16.—18. Jh., namentlich >757—1766Umgebung: sw—w BOURHEIM Kath. Pfarrkirche. Schlichter Saalbau, 1776. Frührom. Turm, 11. bis 12. Jh., Bruchstein, durchsetzt mit römischen Ziegeln. — Bar. Altäre. ALDENHOVE N Aldenhoven gehörte bis ins ly. Jh. der Kölner Kirche. Vögte und damit Landesherren waren seit dem 13. Jh. die Grafen v. Jülich. 146g wurde das Dorf zur »Freiheit« erhoben und befestigt, aber im 16. Jh. als Festung wieder aufgegeben. K a t h . P f a r r k i r c h e . Backsteinbau. Einheitliche, spätgot. Hallenkirche, um 1500. Das Lhs. hat bei weiter Anlage des Msch. 5 Joche, 8eckige Pfeiler, Kreuzgewölbe, über den Sschiffen quergestellte Walmdächer, wenig vorgeschobenen '/gChor, vortretenden WTurm. — In der Reihe moderner Steinfiguren an den Pfeilern 3 alte, holzgeschnitzte A p o s t e l f i g u r e n , um 1500. — A m Triumphbogen überlebensgroße K r e u z g r u p p e , gute Arbeiten mit eigentümlichen Zügen, A . 16. Jh. — A u f dem s Seitenaltar der ehem. Aufsatz des Hochaltars, reiches A n t w e r p e n e r S c h n i t z w e r k (1898— 189g rest.) mit Kreuzigung und Passionsdarstellungen, im Ornament spätestgot.; der Maler der Flügelbilder, gute Durchschnittsarbeiten, verwendet Renss.Formen. Der n Seitenaltar in feinen Rokokoformen, 1779 gew. — Got. M o n s t r a n z , 2. V . 15. Jh., eine der schönsten in der Rheinprovinz, auch die figürlichen Teile bmkw.; der Fuß 1878 erneuert. — In der Außennische der Apsis großer K a l v a r i e n b e r g , 1542, darunter H l g . G r a b . Einige gute Wohnbauten, 18. Jh. Reste der Befestigung, 15. Jh. LAURENZBERG Kath. Pfarrkirche. Einfache got. Hallenkirche mit kurzem */sChor, über den Sschiffen quergestellte Walmdächer, WBau 1890. — Elegante Monstranz, 1723, Aachener Arbeit. — Schöne K a s e l mit gold-
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gesticktem, eigenartigem Muster auf Purpursanimet, 14. (?) Jh. — Stab 1563. Burg. Wasseranlage. 2. H. 16. Jh., die Umfassungsmauern großes, regelmäßiges Rechteck, runde Ecktürme, bar. Torturm; der ehem. Palas jetzt Scheune. Ziemlich verfallen. SIERSDORF K a t h . P f a r r k i r c h e . Spätgot. unsymmetrische, 2schiffige Hallenkirche mit WTurm, der Chor 3seitig geschlossen, Backstein, A. 16.Jh. — A n t w e r p e n e r S c h n i t z a l t a r , i . V . 16.Jh. — S e i t e n a l t a r , i . H . 17. Jh. — An der K a n z e l , 18. Jh., Frührenss.-Füllungen, bez. 1535. — Am Choreingang eigenartiger, ungemein zierlich geschnitzter L e t t n e r b o g e n mit den Figuren der Muttergottes in der Mitte und des Augustus und der Sibylle an den Seiten, um 1540. Aus derselben Zeit vortreffliches C h o r g e s t ü h l mit Rollwerkfüllungen.— Im Hauptschiff 8 H o l z f i g u r e n der Kalkarer Schule, gegen 1530. — Kruzifix, um 1600. — K a s e l , Augsburg, '759—'76o. Ehem. D e u t s c h o r d e n s k o m m e n d e (A. Heusch-Aachen). Ansehnlicher Hauptbau, 1578, von jetzt trockenen Gräben umgeben, Backstein mit Hausteingliedern; rechteckige Anlage, 2geschossig über hohem Sockel, starke, vorspringende viereckige Ecktürme und Mittelrisalit. Schöner M a r m o r k a m i n . SETTERICH Burg. Wasseranlage. Reste der Burg, 16. Jh. In der Vorburg T o r turm, 16. Jh., mit bmkw. Toreinfassung und Sterngewölbe in der Durchfahrt. FREIALDENHOVEN Kath. Pfarrkirche. Unsymmetrische, 2 schiffige Hallenkirche mit WTurm, um i486. — Bar. Altar. EDEREN Kath. Pfarrkirche. Saalbau, 18. Jh., an der Flachtonne zierliche Stuckdekoration; Erweiterung nach W 1893—1894. — Gute Rok.Ausstattung. — Spätgot. Sakramentshäuschen, 1487. BARMEN Pfarrkirche. Vorgelagerter vierschrötiger, rom. WTurm aus Tuff. Lhs. spätgot. Hallenkirche in Backstein mit Kreuzrippengewölben. Breite und Länge ungefähr gleich. 3seitig geschlossene Chornische mit Sterngewölbe. — Flandrischer S c h n i t z a l t a r mit gemalten Flügeln, um 1520. — Bar. Seitenaltäre, um 1700. — Rok. K a n z e l , M. 18. Jh. — Unter dem Triumphbogen große K r e u z i g u n g s g r u p p e , am Balken die Halbfiguren der Apostel, 1545. —Mehrere Wappengrabsteine. Haus Overbach und Haus Kellenberg sind typische Wasseranlagen des 15.—16. Jh., im 17. und 18. Jh. umgebaut. — In Kellenberg ausgedehnte Vorburg mit Torhaus und Brücke. DÜRBOSLAR Burg. Große Wasseranlage. Die Vorburg 17. Jh. mit bmkw. T o r b a u , 1651. — Herrenhaus, 1841. ENGELSDORF Burg. Wasseranlage. Palas von Anna v. Palant 1526 errichtet, massiger,
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2 stöckiger Backsteinbau mit einem runden Eckturm. Im Erdgeschoß 2 schiffige Halle mit Kreuzrippengewölbe. Der anstoßende NOFlügel 1868 ff. umgebaut. KOSLAR Kath. Pfarrkirche. Spätgot., 3 schiffige Halle mit 3seitigem Schluß, 1 5 . — i 6 . J h . ; WTurm 1694, Sakristeianbau hinter dem Chore 1686. — Ausstattung in einfachem Rokoko. Umgebung: ttw BROICH Kath. Pfarrkirche. Einfacher bar. Bau, 1781. Turm mit hübscher Zwiebelhaube. H a u s Broich. Malerische kleine Wasseranlage, Ziegelbau, 17.—18. Jh. BOSLAR Kath. Pfarrkirche. Spätgot. Hallenkirche, Umbau einer rom., anscheinend kreuzförmigen Basilika, der Chor 1875 hinzugefugt. — H o c h a l t a r aus Kloster Schwarzenbroich, dekorativ, recht wirksames Schnitzwerk, in der Mitte figurenreiche Kreuzigung, ferner Marienleben, Antwerpener Stempel, um 1520. — Im s Seitenaltar gutes G e m ä l d e (Muttergottes) von Emst Deger. TETZ Kath. Pfarrkirche. Lhs. und WTurm, 181g; spätgot. Chor, Backstein, 1 Joch und 5 / s SchIuß, um 1500. — Hübsches S a k r a m e n t s h ä u s c h e n aus der Erbauungszeit des Chores. — Großer bar. A l t a r , 18. Jh.
LINNICH
K a t h . P f a r r k i r c h e . Ansehnliche Backstein-Hallenkirche, 15. J h . m i t 3seitig geschlossenem C h o r ; h o c h r ä u m i g , w i e es sonst in der G e g e n d nicht ü b l i c h ist, i m Lhs. 4 schmale J o c h e , reiche Sterngewölbe ü b e r starken, 8seitigen Pfeilern, sehr hohe Fenster m i t reichem M a ß w e r k u n d Querteilung. D e r W T u r m unten rom. — H o c h a l t a r aus Flandern, i . V . 16. J h . , mit K r e u z i g u n g u n d Passionsszenen, w o h l d e r beste dieser in der G e g e n d reichlich vertretenen G r u p p e ; d i e gemalten Flügel v o n d e m sog. „Meister von Linnich", einem in A n t w e r p e n geschulten Künstler, der unter d e m E i n f l u ß des Jan Joest von Kalkar arbeitete. Rechter S e i t e n a l t a r mit geschnitztem Schrein u n d gemalten Flügeln, ebenfalls flandrisch, u m 1520. L i n k e r S e i t e n a l t a r (hlg. K a t harina), gleicher A r t u n d H e r k u n f t , aber aus der Verfallzeit der G a t t u n g , g e g e n 1540. — V o n d e m 1429 gestifteten M a r i e n a l t a r Werners II. v o n P a l a n t u n d seiner G a t t i n Alveradis geb. von Engelsdorf, d e m sog. Palanter A l t a r , befinden sich Flügelgemälde in den Museen z u Berlin, N ü r n b e r g u n d in der Slg. Beissel-Aachen; das schöne Schnitzbild d e r v o n E n g e l n getragenen Muttergottes früher in d e r Slg. Nellessen a u f der E y n e b u r g bei Hergenrath. — Zierliches, schmuckreiches S a k r a m e n t s h ä u s c h e n in T u r m form, A . i 6 . J h . , d a n e b e n ein Stein mit d e n Stiftern K a r s i l v. Palant (f u m 1520) u n d M a r g . v o n d e m Bongart. — Reste v o n Glasg e m ä l d e n , 1 5 . — 1 6 . J h . — Gravierte B r o n z e p l a t t e des Werner v. Palant f 1474. — P a r a m e n t e und K ö l n e r K a s e l , E . 15. J h . E v . P f a r r k i r c h e . Schlichter S a a l b a u , 1 7 1 7 . Backstein mit spar-
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samer Gliederung und zierlichem Dachreiter. Mansarddach. — Großer, reich dekorierter Orgelbau, 1764. — Rokoko-Ausstattung z. T . aus Kloster Hohenbusch. A m Rathaus, 1820, schöner Wappenstein, 1. H. 16. Jh. Die Stadtbefestigung des 15. J h . wurde 1822—1825 niedergelegt. V o n der großartigen B u r g Breitenband der Herren v. Palant nur geringe Reste der Vorburg erhalten.
AACHEN Aachen ist sehr altes, schon steinzeitliches Siedlungsgebiet. Die heißen, Z. T. schwefelhaltigen Kochsalzquellen von den Römern E. /. Jh. zu Badeanlagen für ihre Legionen ausgebaut. Fränkischer Königshof. Vornehmste Residenz Karls des Gr. mit Pfalz und Stift (heute Rathaus und „Münster")-, Grabstätte des Kaisers (f 874). Krönungsort der deutschen Könige bis 1531. Sehr besuchte Heiltumsfahrten. Der letzte, die alte Pfalz bewohnende König war Rudolf von Habsburg; seit M. 14. Jh. wird die ehem. Pfalz Rathaus. Die Stadt freie Reichsstadt, sie bildete zusammen mit den benachbarten Dörfern das sog. Aachener Reich. Die Anlage der Stadt mit den von der Pfalz irt der Mitte nach allen Richtungen führenden Straßen ein gutes Beispiel für die gewachsene ma. Stadt. Seit dem is. Jh. befestigt, 1171 Ausbau des älteren (inneren) Mauerringes, der noch heute in den „Gräben" deutlich erkennbar ist; große konzentrische Erweiterung, von der noch 2 Haupttore stehen, zwischen 1257 und 1330. Früh entwickelte Tuchindustrie. Der große Stadtbrand vom s. Mai 1656 vernichtete fast alle älteren Wohnbauten und beeinträchtigte den Wohlstand der Bürger aufs schwerste. Aufschwung der Industrie und des Badelebens namentlich im 18. Jh.; Friedenskongresse von 1668, 1748, 1818. In der französischen Zeit Hauptstadt des Departement de la Roer; 1815 Huldigung der neuen preußischen Provinz vor Friedrich Wilhelm III.; Entwicklung zur industriellen Großstadt im 10. Jh.; 1870 Eröffnung der Technischen Hochschule. 1897 Eingemeindung von Burtscheid, ebenfalls mit Quellen und Tuchindustrie (urspr. reicksunmittelbare J£isterzienserinnenabtei mit blühendem Dorf). Münster (heute Domkirche des 1930 begründeten Bistums Aachen). Das Ergebnis einer mehr als elf hundertjährigen Geschichte. I m Mittelpunkt die K a p e l l e der Pfalz Karls des Großen; dazu eine Anzahl von Anbauten besonders der got. Zeit. Ihre Gruppierung um den Hauptbau, den sie fast verdecken, bewirkt einen eigenartigen, höchst malerischen Anblick. Die Innenansicht wird von dem alten Zentralbau und dem got. Chor beherrscht. Für den künstlerischen Eindruck d i e E . 19. Jh. begonnene Dekoration stark mitbestimmend, sie tritt allzu aufdringlich in die Erscheinung. A n der NSeite der heutigen Karls-Kapelle sind Fundamente freigelegt, die entweder zu einem Anbau der karolingischen Pfalzkapelle gehörten oder die Reste einer kleinen viprkarolingischen Basilika darstellen; ähnliche Grundmauern auch auf der Gegenseite. Den Bau einer größeren Pfalz unternahm K a r l d. G r . V o n 786 a b ist er häufig in Aachcn anwesend. 798 ist die heutige K i r c h e im Rohbau voll. A m 6. Januar 805
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angeblich Weihe durch Papst Leo III. zu Ehren des Salvators und seiner Mutter Maria. A m 28. Januar 814 wurde K a r l d. Gr. in der Kirche begraben. In ihr haben später folgende Kaiserkrönungen stattgefunden: 813 Ludwig d. Fromme, 817 Lothar I.; sowie folgende Königskrönungen: 936 Otto I., g6i Otto II., 983 Otto III., 1028 Heinrich III., 1054 Heinrich I V . , 1099 Heinrich V . , 1125 Lothar, 1138 Konrad III., 1152 Friedrich I., 1169 Heinrich V I . , 1198 Otto I V . , 1205 Philipp von Schwaben, 1215 Friedrich II., 1248 Wilhelm von Holland, 1257 Richard von England, 1273 Rudolf von Habsburg, 1292 Adolf von Nassau, 1298 Albrecht I., 1309 Heinrich V I I . , 1314 Ludwig der Bayer, 1349 K a r l I V . , 1376 Wenzel, 1414 Sigmund, 1442 Friedrich III., i486 Maximilian I., 1520 K a r l V . , 1531 Ferdinand I. Die späteren Krönungen in Frankfiirt a. M., obwohl Aachen weiter als rechtmäßige Krönungsstadt galt. I. D e r k a r o l i n g i s c h e B a u . V o m Standpunkt der allgemeinen Architekturgeschichte überrascht er durch ciie zentrale Anlage und das konstruktive Können. Vermutlich lieferte Ostrom als Träger der Tradition des Imperiums die Anregung, wenn auch kein bestimmtes Vorbild bekannt ist; S. Vitale in Ravenna, die Hofkirche Theoderichs des Großen, verkörpert einen sehr ähnlichen Baugedanken. Ein umagister Odo« von Metz wird als Bauleiter genannt; andere »magistri« und »opifices« ließ K a r l »de omnibus cismarinis regionibus« kommen. A n l a g e . Reguläres Vieleck mit überhöhtem Mittelraum, äußere Grunarißlinie i6eckig, die innere 8eckig, die entsprechenden Dm. 29,50 m und 14,40 m; Mauerstärke 1,60 m. Die die Hochmauer tragenden Pfeiler mit kräftigen Karniesgesimsen haben keine in sich selbständige Form, sie sind aus 2 im 8Eckwinkel zusammentreffenden Schenkeln zusammengesetzt, gleichsam Überresten des von den Arkaden durchbrochenen Mauerpolygons; gegen den Umgang Vorlagen fiir die eckig gebrochenen Tonnengewölbe mit Stichkappen. Ü b e r dem Umgang Empore. Ihre Gewölbe abwechselnd 3- und 4eckig, um zwischen der ungleichen Seitenzahl der Grundpolygone zu vermitteln; ihre Wände haben flache Nischen, sind also am Anfallspunkt der Gurte verstärkt. Zeigt sich schon in diesen Maßnahmen eine sinnreiche Überlegung, so noch mehr in der zur Mitte ansteigenden Form der Tonnengewölbe (Winkel 25 Grad); deshalb ist die Öffnung der Emporen gegen den Mittelraum beträchtlich höher (11,40m), als der entsprechende Abschnitt der Außenmauer (8 m). Als drittes, nur dem Mittelraum gehörendes Geschoß ein freiliegender Fenstergaden von 5,80 m Höhe, abgeschlossen mit einer 8seitigen Walmkuppel. Ihr Scheitel 31,60 m über dem Fußboden. Die Mauern des Tambours sind nur etwa 1 m stark, aber an den Ecken durch paarweise angeordnete Streben nach außen verstärkt. In den großen Öffnungen des Mittelgeschosses Unterteilung durch doppelte Säulenordnungen. Die Tragfähigkeit der Konstruktion wird durch sie nicht erhöht, sie dienen lediglich der künstlerischen Wirkung. Die Pfeiler und Bogen aus sorgfältig gefugten Quadern (z. T . aus römischen
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R u i n e n ) , d i e M a u e r n aus Bruchstein in reichlicher M ö r t e l b e t t u n g . H e r v o r z u h e b e n a u c h d i e ausgezeichnete Z u s a m m e n s e t z u n g d e s M ö r t e l s und d i e Sorgfalt d e r F u n d a m e n t i e r u n g . K e i n e Senkungen, keine Risse. D i e Bausubstanz ist in d e n m e h r als e l f h u n d e r t J a h r e n ihres Bestandes v o l l k o m m e n g e s u n d g e b l i e b e n . N o c h bedeutungsvoller ist, d a ß trotz aller technischen Ü b e r l e g u n g e n d i e künstlerische Idee keinen S c h a d e n gelitten hat. D e r v o r z ü g l i c h e R h y t h m u s v o n R a u m u n d L i n i e n ist in d e r E p i g o n e n z e i t d e r A n t i k e sonst unerreicht. N e b e n r ä u m e . D a s A l t a r h a u s w a r i m G r u n d r i ß 4 e c k i g nach d e m S e i t e n m a ß des i 6 E c k s u n d b a u t e sich 2geschossig auf. I h m gegenü b e r a u f d e r W S e i t e ein stattlicher V o r b a u , i m E r d g e s c h o ß Eingangshalle, i m O b e r g e s c h o ß m u t m a ß l i c h O r a t o r i u m des K a i s e r s , beide R ä u m e m i t T o n n e überspannt. D i e V o r h a l l e stand m i t e i n e m V o r h o f in offener V e r b i n d u n g , erst b e i m Eintritt in das 16E c k d u r c h Bronzetür verschlossen. D i e Ö f f n u n g des O r a t o r i u m s g e g e n d i e E m p o r e d u r c h d o p p e l t e Säulenstellung geziert, j e t z t n a c h V e r m u t u n g erneuert; d i e a u ß e n u n d innen segmentförmig ausg e r u n d e t e W a n d v o n e i n e m got. Fenster d e s 13. J h . d u r c h b r o c h e n . I n d e n W i n k e l n zwischen d e m W V o r b a u u n d d e r K i r c h e stehen a b g e r u n d e t e T r e p p e n t ü r m e . Sie übersteigen nur w e n i g das E m p o r e n d a c h (im S T u r m noch d a s urspr. K u g e l g e w ö l b e ) . H ö h e r als sie das turmartig freiliegende, ü b e r d e m O r a t o r i u m angeordnete 3. G e s c h o ß des M i t t e l b a u s . 2 kleine T ü r m e a n d e r N - u n d SSeite d e r E m p o r e weisen a u f nicht m e h r v o r h a n d e n e A n b a u t e n , vielleicht Sakristeien. Innendekoration. D i e K u p p e l w a r mit Glasstiftmosaik ges c h m ü c k t (Reste i m Städt. H e i m a t m u s e u m ) . Es w u r d e , schon in b e s c h ä d i g t e m Z u s t a n d , 1 7 1 g vollends abgeschlagen und 1 7 2 0 — 1 7 3 0 d u r c h eine S t u c k d e k o r a t i o n des Italieners J. B. Artari ersetzt. U m d i e w e i ß e n F i g u r e n w i r k u n g s v o l l e r a b z u h e b e n , w a r e n f ü r d e n G r u n d b l a u e u n d g o l d e n e Pasten aus d e m karolingischen M o s a i k m a t e r i a l b e n u t z t . D i e W ä n d e u n d Pfeiler des O k t o g o n s w u r d e n stuckiert. Diese B a r o c k p r a c h t in puristischem Ü b e r e i f e r 1 8 7 0 — 1 8 7 3 beseitigt. V o n d e r m i t Pinsel u n d F a r b e aufgetragenen V o r z e i c h n u n g des K u p p e l m o s a i k s k a m e n einzelne Spuren z u m V o r s c h e i n . D i e K o m p o s i t i o n i m g a n z e n aus Beschreibungen v o n 1620 u n d 1632 u n d e i n e m K u p f e r s t i c h v o n 1699 in d e m S a m m e l w e r k des R ö m e r s C i a m p i n i b e k a n n t , d e r n a c h einer aus A a c h e n eingesandten Skizze hergestellt ist. Ü b e r d e m K ä m p f e r eine goldg r u n d i g e Z o n e m i t d e n ihre K r o n e n d a r b r i n g e n d e n 24 Ä l t e s t e n d e r A p o k a l y p s e ; i n d e r M i t t e b l a u e r G r u n d mit g o l d e n e n Sternen, a u f d e r K a p p e ü b e r d e m A l t a r h a u s d e r t h r o n e n d e S a l v a t o r , in d e n 4 diagonalen K a p p e n die Evangelistensymbole. A u ß e r d e m waren noch d i e Fensterleibungen, d i e G e w ö l b e d e r V o r h a l l e u n d w a h r scheinlich a u c h d a s A l t a r h a u s musivisch g e s c h m ü c k t . D i e Pfeiler u n d W ä n d e des O k t o g o n s trugen, w i e j e t z t als sicher gelten m u ß , w e d e r M a r m o r b e k l e i d u n g noch M o s a i k e n . I h n e n genügte d e r Farbenwechsel des d u n k l e n und hellen Sandsteins, vielleicht w a r e n die Z w i c k c l f l ä c h e n b e m a l t . B e g l a u b i g t ist ein umlaufender In-
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schriftenfries. Kaiser Otto III. fand die Pfalzkapelle ohne Malereien. Er ließ solche durch den Italiener Johannes gg7 ausfuhren. Schon 1053 waren sie verblaßt. Doch sind viele Spuren von ornamentaler und figürlicher Wandmalerei 1869 und neuerdings unter der Kalkschicht gefunden worden, ähnlich wie in S. Georg auf der Reichenau. Die „Wiederherstellung" (1902—1913) verfälscht, abgesehen von der Unsicherheit aller Einzelheiten, den Grundcharakter der karolingischen Dekoration. Diese g a b nicht eine gleichmäßig ausgebreitete, sondern eine mit künstlerischer Ökonomie abgestufte Pracht. Das Äquivalent zu d e m Kuppelmosaik bildeten die polierten Porphyr- und Granitsäulen, Marmorkapitelle und Bronzegitter des Óktogons. Die S ä u l e n aus R o m und Ravenna herbeigeschafft, 1794 nach Paris verschleppt, 1814 nicht vollständig zurückerstattet und beim Transport z. T . zertrümmert. Die Kapitelle nur z u m kleineren T e i l alt und auch diese in neuester Zeit stark überarbeitet. Die G i t t e r , die z. T . ein äußerst feines Rankenornament zeigen, stammen aus der Aachener Gießhütte Karls d. Gr. In Bronzeguß ferner die T ü r f l ü g e l , in Aachen gegossen, Reste der Gußformen sind gefunden; erhalten, doch nicht am urspr. Platz, 2 große (3,95: 1,37 m) und 6 kleinere glatte Felder von Blattwellen, Eier- und Perlstäben umrahmt; Löwenköpfe als Ringhalter. — I n d e r Vorhalle (jetzt) ein bronzener P i n i e n z a p f e n , Gußarbeit aus d e r r ö m . Kaiserzeit, Stiftimg eines Abtes Udalrich; £ Wasserspeier kennzeichnen ihn als Krönung eines Brunnens. Z u diesem gehörte auch die bronzene B ä r i n (»Wolf«), vortreffliche spätröm. Arbeit, nachträglich an der Brust mit Ausgußöffnung versehen. — Reste des prächtigen F u ß b o d e n b e l a g s in Plattenmosaik aus Ravenna erhalten; kein einheitliches Muster. — L i c h t e r k r o n e , in K u p f e r getrieben und vergoldet, 4,16 m D m . und 13 m Umfang. A u f Geheiß Friedrichs I. durch den Aachener Goldschmied Wtbert zwischen 1156—1184 gearbeitet. Mit den 16 T ü r m e n und 48 Lichtern laut Inschr. ein Sinnbild des himmlischen Jerusalem. In den Türmen, deren untere Verschlußplatten ausgezeichnet schöne Gravierungen zeigen, standen urspr. silberne Figürchen. — K ö n i g s s t u h l . Kastensitz aus Marmorplatten, ohne jegliche Zierform. U m 6 Stufen erhöht. Seine Besitzergreifung ein Hauptmoment i m Krönungszeremoniell, auch von denjenigen Königen nachgeholt, die an anderem O r t die Krone empfangen hatten. Zurückzuverfolgen bis auf Otto I., trotzdem der karolingische Ursprung sicher. Der an seine Rückseite sich lehnende N i k a s i u s - A l t a r 1305 errichtet. V o n dem S a l v a t o r - A I t a r im oberen und dem M a r i e n - A l t a r im unteren Chor haben sich nur noch Stücke erhalten; urspr. einfache Marmorplatten, zu einem Würfel zusammengefugt. Der Salvator-Altar jetzt in der Schatzkammer (Armeseelen-Kapelle) unter dem »Lotharkreuz«. V o r der WFront lag ein A t r i u m (»latissima curtis«, »porticus«). Die Fundamente sind durch G r a b i m g festgestellt. V o n O nach W 2 Stützenreihen von 36 m Länge und 16 m Breitenabstand, Pfeiler und Säulen periodisch wechselnd; Eingangsseite nicht mehr deut-
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lieh; Abschluß durch den WBau der Kapelle. In der Mitte wahrscheinlich ein Brunnen, zu dem der Pinienzapfen und die Bärin gehörten. Im Ma. wurde der Hof Begräbnisplatz, die Portiken seit E. 12. J h . in Kapellen zerlegt. Im 18. J h . abgebrochen. Die NOEcke jetzt als Anfang der allgemeinen Rest, im »karolingischen« Stil wiederhergestellt. Die Pfalzkapelle enthielt auch das G r a b des K a i s e r s . Die Annahme, daß sie schon auf dieses Ziel hin erbaut worden sei, ist irrig. Die Stelle des urspr. Grabes nicht sicher bekannt; erhalten der antike Proserpinasarkophag (jetzt auf dem Michaelischor), in dem angeblich die Gebeine ruhten, bis sie 1165 erhoben und 1215 in den Karlsschrein niedergelegt wurden. Otto I I I . wurde 1002 in der Nähe Karls beigesetzt. Überfuhrung seiner Gebeine in die Ghorhalle 1414. An Stelle des 1803 abgetragenen Denkmals eine schmucklose Inschriftplatte. II. N a c h k a r o l i n g i s c h e B a u t e n . Um 1200 wurde für die Stiftsgebäude ein K r e u z g a n g auf der NSeite des Atriums angelegt. Er ist später got. umgebaut worden und besteht in dieser Gestalt noch heute. Von der rom. Anlage hat sich außer dem ArchivdieArmes e e l e n - K a p e l l e erhalten. Ihre urspr. Bestimmung ungewiß. Eingebaut in den steinernen Unterbau des damals schon aufgehobenen karolingischen Verbindungsgangs zwischen Pfalz und Münster. Die Front gegen den Kreuzgang mit der Tür und offener Bogenstellung in allerreichsten spätrom. Formen, A. 13. J h . ; schwarzblauer Schiefer und gelber Sandstein. — Nach dem Stadtbrande 1224, der auch das Münster in Mitleidenschaft zog, wurde das Oktogon in der noch heute bestehenden Weise überhöht; niedriges Geschoß mit Zwerggalerie, darüber 8 steile Giebel, die ein Zeltdach trugen. Dieses brannte 1656 ab und wurde 1664 durch das seither nicht veränderte kolossale, gefaltete Kuppeldach mit Laterne ersetzt. Um 1350 wurde auf dem Mittelbau der WVorhalle ein got. Turm errichtet, E. 14. J h . durch die Heiligtumskammern erweitert, denen die karolingischen Treppen als Basis dienten; 1656 ebenfalls niedergebrannt; 1879—1884 nach ungenauen alten Ansichten wiederhergestellt. — Der got. C h o r 1355 begonnen. Er tritt fast als ein selbständiges Gebäude neben das karolingische, er ist höher und fast ebenso lang; 2 rechteckige Joche, der Schluß ungewöhnlich, aus 9 Seiten des regelmäßigen i4Ecks, wobei er im 2. Joch über die Breite des Langchors hinaus anschwillt. Der Aufbau besteht ausschließlich aus Pfeilern und Fenstern, mit vollkommener Unterdrückung aller Mauerabschlüsse. Es liegt nahe, an Wetteifer mit der Sainte Chapelle des Pariser Königspalastes zu glauben. Die schlanken, tief unterschnittenen Pfeilerprofile und ihr kämpferloser Übergang in die Rippen charakterisiert die späte Epoche. Das Stab- und Maßwerk der Fenster um 1860 vollständig, doch falsch rest.; es war urspr. 6teilig, nicht 5teilig. — Raumhöhe 32,30 m, Fensterhöhe 25,55 m. — Auf dem Niveau der Fensterbank auf Konsolen mit musizierenden Engeln 14 P f e i l e r s t a t u e n , Apostel, Maria, Karl d. Gr.; seit 1430 aufgestellt. — Hängende D o p p e l m a d o n n a , Holz, Rückseite 1488,
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Vorderseite bez. Jan Bildesnider, 1524. — Der H o c h a l t a r neugot., 1875. Den Baldachin tragen 4 a n t i k e S ä u l e n aus Porphyr und Granit. Im Aufsatz die g o l d e n e A l t a r t a f e l Ottos III. mit 17 in Gold getriebenen Refiefs, meist Passionsdarstellungen, die Rahmen neu. Darüber eine M u t t e r g o t t e s , Holz, 1. H. 14. Jh. Als Antependium dient eine s i l b e r g e t r i e b e n e T a f e l mit den Sitzfiguren der 12 Apostel, E. 15. Jh. Hinter dem Hochaltar G o b e l i n s mit Darstellungen aus dem Alten Testament, Arbeiten von Jacob van der Borght in Brüssel, 18. Jh. Seitlich neben dem Altar der b i s c h ö f l i c h e T h r o n s e s s e l , M. 18. Jh., prachtvolle, wohl französische Arbeit, mit überreichem Schnitzwerk, wahrscheinlich aus dem Besitz Clemens Augusts von Köln. — Die K a n z e l ist ein Geschenk von Heinrich II. aus der Zeit vor 1014; sie steht seit Erbauung des Chors rechts an seinem Eingang; vordem stand sie im Kuppelbau; der Aufgang 1782. Ihr Schmuck ist mehrfach umgestaltet worden, zuletzt 1926—1928. In die Mitte, wo sich urspr. das Bild des thronenden Heilands befand, ist eine antike Rippenschale eingesetzt worden als Ersatz eines Karlsreliefs von 1815/17. An den Seiten 4 getriebene, goldene Reliefs der Evangelisten, von ihnen nur das obere links (Matthäus) alt. Aus dem Besitz Heinrichs II. stammen die 6 ägyptischen Elfenbeinreliefs in den äußeren Rahmen, gute Arbeiten des 5.—6. Jh., ferner die Kristalltasse mit zugehöriger Schale, ägyptische Erzeugnisse des 10. Jh., endlich Schüssel, Platte und Schachfiguren von Achat. — C h o r g e s t ü h l , 1782. Darüber Reste von W a n d b i l d e r n , um 1480. — A n der n Chorwand ein großer gemalter 3teiliger A l t a r a u f s a t z mit Kreuzigung, Passionsdarstellungen und Heiligen von einem niederrheinischen Meister um 1500, der nach diesem Werk als »Meister des Aachener Altars« bez. wird. — Großes A d l e r p u l t , 15. Jh., mit neuem Fuß. — Am Eingang in den Stiftschor befand sich das Marienchörchen, ein kleiner offener Hallenbau zur Umschließung des alten karolingischen Altars und des traditionellen Krönungsplatzes; 1786 abgebrochen. Der Hauptchor erhielt keinen größeren Altar, es wurde nur der Petrusaltar aus dem Oktogon dorthin versetzt. (Über seinen Schmuck s. unten.) An seine Stelle trat seit 1789 ein Ziborienaltar aus Marmor, auch dieser 1875 beseitigt. M a t t h i a s - K a p e l l e inderSWEcke der Chorhalle. Als Sakristei und Ankleideraum bei der Krönungsfeier im i . V . 15. Jh. angebaut. Ein kleiner, in s / t schließender Raum. Das Obergeschoß früher Schatzkammer, insbesondere für die Krönungsgewänder. Mit feuerfesten Gewölben versehen, überstand es die schweren Brände 1624 und 1656. Über der Tür zur Sakristei Hochrelief der Verkündigung. — A n n a - K a p e l l e . 1449 gew. Sie schließt sich seitlich der vorigen an; ebenfalls 2geschossig. Das Erdgeschoß eine urspr. offene Durchgangshalle. Das Äußere des 6seitigen kleinen Baus in üppigstem Schmuckreichtum; die figürliche Plastik neu. — Auf dem Altar ein auswärts erworbener g e s c h n i t z t e r 3 t e i l i g e r A u f s a t z mit der Gregorsmesse in der Mitte, E. 15. Jh. — Neuere Schränke mit eingelassenen gemalten Heiligenbildern, bald nach M. 15. Jh. —
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Hubertus-Kapelle. I m N O , an Stelle eines karolingischen A n b a u s , dessen ins i 6 E c k f u h r e n d e T ü r e n erhalten sind. 1456 bis 1474 e r b . ; d u r c h eine h a l b h o h e W a n d in A l t a r - und D u r c h g a n g s r a u m geteilt. D a r ü b e r d i e K a r l s - K a p e l l e ; in ihr verweilten d i e römischen K ö n i g e in d e r N a c h t vor d e r K r ö n u n g , 1456 errichtet. — H i e r d i e kniende F i g u r K a r l s d . G r . , H o l z , 1. V . 14. J h . , 1933 b e i A u f r ä u m u n g s a r b e i t e n g e f u n d e n , urspr. in einer Nische neben d e r Wolfstür mit d e m K i r c h e n m o d e l l vor einer nicht erhaltenen M u t t e r gottes. N i k o l a u s - K a p e l l e . I m N W , urspr. i 2 . J h . , i n der i . H . I5-Jh. in d i e heutige Gestalt mit o b e r e r G a l e r i e g e b r a c h t ; e h e d e m Begräbnisstätte d e r Stiftsherren. U n t e r d e n Denksteinen b m k w . das E p i t a p h des J o h a n n (f 1593) u n d J a k o b Brecht (f 1612) mit R e l i e f d e r A u f e r s t e h u n g ; a n d e r W W a n d g e m a l t e s T r i p t y c h o n mit K r e u z i g u n g v o n d e m d u r c h K a r l I V . 1362 gest. A l t a r der Böhmen, d i e G e m ä l d e in d e r heutigen F o r m n a c h M . 15. J h . — D a r ü b e r d i e M i c h a e l s - K a p e l l e . I n einen S c h n i t z a l t a r des 19. J h . eingebaut ein ü b e r m a l t e r F l ü g e l a l t a r ( 1 , 4 0 : 0,84 m) des Konrad von Soest mit thronender Muttergottes u n d H e i l i g e n , a u ß e n die Stifter aus d e r F a m i l i e Falkenstein, E r z b i s c h o f F r i e d r i c h I I I . v o n K ö l n u n d W e r n e r v o n T r i e r , v o r 1414. — H i e r aufgestellt d e r Proserpinasark o p h a g (s. o.) aus d e m 3. J h . u n d 2 B l e i s ä r g e aus d e r Z e i t Ottos III. U n g a r i s c h e K a p e l l e . I m S W ; 1367 f ü r die ungarischen P i l g e r g e g r . , nach E n t w ü r f e n des M a i l ä n d e r s Moretti zwischen 1756 u n d 1767 n e u errichtet. I m I n n e r n reiche Stuckdekoration u n d d i e F i g u r e n der H l g . Ladislaus, S t e p h a n , E m m e r i c h und A d a l b e r t . — A l t a r t a b e r n a k e l n a c h E n t w u r f v o n Joh. Jos. Couven. — In d e r w V o r h a l l e sitzende M u t t e r g o t t e s , M a r m o r , 68 cm, 2. H .
14. JH.
K r e u z g a n g a n d e r N W E c k e des Münsters, u m 1500. D e r kunstgeschichtlich höchst b e d e u t s a m e S c h a t z zählt trotz einiger Verluste z u d e n reichsten diesseits d e r A l p e n . A m O F l ü g e l des K r e u z g a n g e s in d e r neuerdings hierfür besonders eingerichteten A r m e s e e l e n - K a p e l l e aufgestellt. Zwischen den Arkaden, durch die m a n die e h e m . K a p e l l e betritt, 12 T a f e l b i l d e r , 1 , 5 4 : 0 , 3 6 bis 0,49 m , mit E n g e l n a u f rotem G r u n d , v o n denen einer d e m a u f einer anderen T a f e l dargestellten K a i s e r K a r l einen kleinen g o l d e n e n Schrcin ü b e r r e i c h t ; sie s t a m m e n v o n einem g r o ß e n Reliquienschrank u n d sind A r b e i t e n Konrads von Soest (um 1414), d u r c h Ü b e r m a l u n g sehr entstellt. I m S c h a t z sind besonders hervorz u h e b e n : D a s L o t h a r k r e u z , ein e h e m . V o r t r a g e k r e u z auf got. F u ß des 14. J h . , das besonders bei d e n Krönungsfeierlichkeiten v e r w e n d e t w u r d e , E . 10. J h . , H o l z k e r n mit G o l d b l e c h überzogen u n d mit Filigran, Z e l l e n s c h m e l z e n , Edelsteinen und G e m m e n besetzt; darunter ein Bergkristall mit d e m Siegelstempel Lothars II. ( t 869) und eine K a m e e aus b r a u n r o t e m S a r d o n y x mit d e m Profilkopf des K a i s e r s A u g u s t u s aus d e r frührömischen Kaiserzeit. — 8eckiges W e i h w a s s e r g e f ä ß von Elfenbein, 2. H . 10. J h . , urspr. Schaft des Lesepults d e r K a n z e l Heinrichs I I . , in 2 R e i h e n
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je 8 Figuren, dabei Otto III. (?) als Geschenkgeber. — Goldener B u c h a e c k e l , 10. Jh., ein byzantinisches Madonnenrelief in Elfenbein wird umrahmt von 8 in Gold getriebenen Platten mit den Evangelistensymbolen und 4 Szenen aus dem Leben Christi. — Ottonisches E v a n g e l i a r , geschrieben und gemalt auf der Reichenau, mit Widmungsbild des Mönches Liuthar. — K a r l s s c h r e i n , für die 1165 gehobenen Gebeine Karls d. Gr., Silber vergoldet, um 1200 beg., 1215 vollendet. An den beiden Langseiten thronen zwischen reich emaillierten Säulenarkaden je 8 deutsche Herrscher. An den Schmalseiten: Maria zwischen Michael und Gabriel, sowie Karl d. Gr. zwischen Leo III. und Bischof Turpin. Auf den beiden Dachschrägen 8 Flachbilder aus dem Leben Karls d. Gr. Wohl in Aachen gearbeitet, z. T . unter dem Einfluß von Arbeiten des Nicolaus von Verdun und der Maasschule, besonders des Meisters des Bertigrmsschreins in Siegburg. — M a r i e n s c h r e i n , Silber vergoldet, um 1215 beg., vollendet 1238. Unter den 4 Giebeln der Kreuzarme thronen Christus, Maria, Karl d. Gr. und Papst Leo III., während die spitzgiebeligen Arkaden der beiden Langseiten die sitzenden Apostel aufnehmen. In den 16 Kleeblattarkaden der Dachschrägen Szenen aus dem Leben Jesu und Mariä in getriebener Arbeit. Sehr deutlich 2 Hände zu unterscheiden, die ältere in der Tradition des Karlsschreins, die jüngere wesentlich fortgeschrittener und plastisch stärker durchgebildet. Von dem ehem. Schutzkasten des Marienschreins mehrere später in Schranktüren eingesetzte Tafeln mit G e m ä l d e n aus dem Leben Marias aus der Werkstatt des Meisters des Marienlebens. — Silbergetriebene und vergoldete, 80 cm hohe M a r i e n s t a t u e , um 1400. — Büste K a r l s d . G r . , M . 14. Jh., mit Krone aus 13. Jh. — Silbergetriebenes und vergoldetes, 72 cm hohes S t a n d b i l d des hlg. P e t r u s , um 1500 von Hans von Reutlingen angefertigt. — S i m e o n s r e l i q u i a r , mit den Statuen Simeons und der hlg. Jungfrau, eine der reizvollsten Schöpfungen der rheinischen Goldschmiedekunst mit prächtigen Silberschmelzen, 2. V . 14. Jh. — Herrliche, silbergetriebene und vergoldete R e l i q u i e n k a p e l l e , 1,25 m hoch, in offenen Architekturformen mit freiplastischem Figurenschmuck und Verzierung in Email, um M. 14. Jh.; verwandt das D r e i t u r m r e l i q u i a r , 94 cm hoch. — Sehr schöne C h o r m a n t e l s c h l i e ß e n , 15. Jh. — Rot bemalter Z e d e r n h o l z k a s t e n mit kostbaren Beschlägen, u. a. kupfervergoldeten Medaillons mit Jagddarstellungen, französische Arbeit, M. 13. Jh. — Außerdem enthält der Schatz zahlreiche Reliquiare, Kelche, Monstranzen, Purpurstoffe, Paramente aller Art und viele kleinere Kostbarkeiten, fast alles Stücke von hohem Rang.—Außen w vor der Kirche, die alleinstehende T a u f k a p e l l e mit schönem Altaraufbau von 1766, an der Wand die got. Grabplatte Kaiser Ottos III. mit der falschlich angebrachten Inschr. »Carlo Magno«. S. Adalberts-Klrche.Ehem. Stiftskirche, jetzt kath. Pfarrkirche. Vielleicht schon von Otto III. beg.; in der Hauptsache von Heinrich II. erb.; Weihe 1005. Pfeilerbasilika mit WTurm, ehem. ein weit ausladendes Qsch. und ein um 14 Stufen erhöhter Halbrund8
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chor; darunter 3schiffige Krypta. Der 1873—1876 von H. Wielhase und 1894—1897 errichtete Neubau ließ von der alten Kirche nur wenig übrig. Künstlerisches Interesse bieten im n Ssch. die alten rom. Kapitelle mit Darstellungen aus der Hlg. Schrift. Im s Ssch. überlebensgroße, leider stark überarbeitete S t e i n f i g u r des hlg. Adalbert, 2. H. 14. Jh. — Vorzügliche spätgot. Paramente mit Figurenstickereien, 15. Jh. — Im S c h a t z einige Kostbarkeiten: B ü s t e n r e l i q u i a r e des hlg. Hermes (14. Jh.) und des hlg. Adalbert (E. 15. Jh.). — Schöne K u ß t a f e l , E. 15. Jh. — K e l c h e , 18. Jh. Alexianer-Klosterkirche. Anstelle der 1481 gew. Kapelle trat 1683 ein Neubau. Schlichter, ischiffiger, verputzter Ziegelbau mit 3seitigem Schluß; Kreuzrippengewölbe. Beim Neubau des Klosters (1922—1931) abgebrochen. In die neue Kirche überfuhrt: H o c h a l t a r , 17. Jh., aus dem Karmeliterkloster. — K o m m u n i o n b a n k , 1818, Geschenk Kaiser Franz I. — A l t a r g e r ä t e , 17.—18. Jh., bmkw. eine Monstranz, 1695. — In den Chorfenstern kleine Scheibchen mit Szenen in Schwarzlotmalerei, 17. Jh. — V o n dem alten K l o s t e r g e b ä u d e ein Flügel, 1669, erhalten; Refektorium mit schöner Stuckdecke, 18. Jh. — Unter den im Kloster aufbewahrten zahlreichen G e m ä l d e n des 17. und 18. Jh. lebensgroße Bilder der Evangelisten, vorzügliche Arbeiten des 17. Jh.; bmkw. auch die große K r e u z a u f r i c h t u n g in der Halle vor der Kirche. „Armes Kind Jesu". Ehem. Kapelle des Weißfrauen-Klosters. Unbedeutender Bau, 1668. i8gi willkürlich restauriert. S. Katharina-Kirche des ehem. Augustiner-Klosters, jetzt Gymnasialkirche. 1687 gew.; 3schiffige Hallenkirche mit etwas überhöhtem Msch., 5 Joche und urspr. gerade geschlossener Chor, erst 1853 wurde der halbrunde Binnenchor eingesetzt. Rundbogenarkaden auf toskanischen Säulen. Die Gewölberippen auf Wandkonsolen. Fassade einfach. Turm mit offener Laterne und Zwiebeldach. Kath. Pfarrkirche S. Foillan. An Stelle der um 1180 zur Entlastung des Münsters errichteten Pfarrkirche trat in 2. H. 15. Jh. der jetzt noch bestehende Bau. Durch Brand 1656 schwer beschädigt; in der Folge mehrfach rest., zuletzt 1872—1888. An dem rest. Äußeren sind Hauptportal und Turm völlig neugot.; 3schiffige Basilika von 4 Jochen mit s / g Chor, ohne geschichtliches Interesse. Zwischen den nach innen eingezogenen Streben Fenster mit neugot. Maßwerk. Turm am ö Ende des s Ssch.; steil ansteigende Ssch.Dächer und niedrige Fenster im Obergaden des Mschiffes. — O r g e l e m p o r e , 1672. — Im K i r c h e n s c h a t z ein zierliches K u ß t ä f e l c h e n und 2 Meßpollen von Hans von Reutlingen (tätig 1497—1522), dem Siegelschneider der Kaiser Maximilian I. und K a r l V . — B a r . M o n s t r a n z und K e l c h des Dietrich von Rodt ( 1 6 1 8 ) . — R e l i q u i e n b ü s t e des hlg. Joachim, vom Augsburger Meister Caspar Xaver Stipeldey (1782). S. Johann Baptist-Kirche in Aachen-Burtscheid. Urspr. von Kaiser Otto III. als Benediktinerkloster gegr.; seit 1221 Zister-
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ziensernonnen. Die bestehende Kirche 1730 ff. von Joh. Jos. Cotmen gebaut, im Rohbau 1754 voll.; jetzt kath. Pfarrkirche. — Backstein mit Werksteingliederungen. Gegen den mächtigen Kuppelbau schließen sich nach O der halbrund geschlossene Chor und gegen W das Lhs. mit 2 Gewölbejochen und Turm an. Das baukünstlerische Können Couverts erscheint in seinen Kirchenbauten weniger überzeugend als sonst. Holztäfelungen, Orgelbrüstung und Mobiliar in vorzüglicher Ausfuhrung nach Zeichnungen Couverts. An der NSeite des Kuppelraums das prunkvolle G r a b des hlg. G r e g o r i u s . — C h o r g e s t ü h l , 14. J h . — Die K a n z e l A . 18. J h . aus dem Kreuzherren-Kloster Dalheim. — Der K i r c h e n s c h a t z ist nächst dem des Münsters der bedeutendste in Aachen. R e l i q u i a r mit dem Brustbild des hlg. Nikolaus von Syra, byzantinischer Zellenschmelz des 10. J h . in einem silbervergoldeten Rahmen des 13. J h . — Ein prachtvolles R e l i q u i a r in Form eines Doppelkreuzes mit Filigran und Steinen, Rückseite mit gravierter Zeichnung, 1. V . 13. J h . — Silberne R e l i q u i e n b ü s t e n des hlg. J o hannes (14. Jh.), des hlg. Laurentius (16. J h . ) und des hlg. Evermarus (A. 18. Jh.). — M o n s t r a n z des Dietrich von Rodt (1619). — M o n s t r a n z , 1737. — P a r a m e n t e , 14.—18. J h . — Die K l o s t e r g e b ä u d e des 1 7 . — i 8 . J h . nur in einigen Teilen erhalten, dem W- und SFlügel, Backsteinbauten des 17. J h . (bez. '617). — Zum Marktplatz fuhrt das sog. J o n a s t o r , 1644. — An Stelle der einst reizvollen Umgebung mit dem Klosterweiher jetzt regellose Bebauung mit Fabriken usw. S . L e o n h a r d s - K i r c h e . Ehem. Klosterkapelle der Chorherren vom Hlg. Grabe. 1644—1647 mit einigen got. Architekturresten einer älteren Kapelle, ischiffige Anlage, kreuzgewölbt, Nonnenempore bis zur Mitte des Sch. vorspringend". An der SSeite eine einfache Hlg. Grab-Kapelle und Kreuzgang. A l t a r b i l d : Anbetung der Hirten, angeblich von Caspar de Crayer. S . M a r i e n - K a p e l l e in der Rosstraße. 6seitiger Bau, 1759, mit geschweiftem Kuppeldach und Laterne. Schöne Tür- und Fenstergitter aus Schmiedeeisen. S . M i c h a e l s - K i r c h e . Ehem. Jesuitenkirche, jetzt kath. Pfarrkirche. 1618—1628, nach Brand 1656 restauriert. Bau und Ausstattung von Laienbrüdern, z. T . aus Österreich. Barockisierende Nachgotik wie an den Ordenskirchen in Köln und Koblenz. Aufbau als Emporenbasilika, ausgezeichnet durch Weiträumigkeit des Msch. Letztes Joch der Schiffe emporenlos (Ersatz für Q,sch.), die 3seitige Chornische in das einfache Rechteck des Grundrisses eingeordnet. Der Turm hinter dem Chor 1668 vollendet. — Pfeiler mit toskanischen Pilastern, Netzgewölbe, Emporenbrüstungen mit gotisierendem Maßwerk und Figurennischen. Die Stuckverzierungen des Innern bei der Rest, der 2. H. 19. J h . beseitigt. Die Fassade 1891 erneuert, fast ohne Anlehnung an die ursprüngliche. — H o c h a l t a r 1664—166g, mit Ölgemälde von Gern. Honthorst, 1632: die Grablegung Christi, vorzügliche Arbeit des Künstlers; darüber Christus am Kreuz, in der Art van Dycks. — An den Hochaltar anschließend Holzvertäfclung mit Reliquien8*
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kästen, die durch unbedeutende Gemälde geschlossen sind. — K o m m u n i o n b a n k , 1660. — I g n a t i u s - A l t a r , mit bmkw. Gemälde, 1 6 3 3 . — A n n a - A l t a r , 1646. — 8bar. B e i c h t s t ü h l e , 1630. — K a n z e l , 1644. — K r o n l e u c h t e r in reichem Messingguß mit der Figur Karls d. Gr., um 1628. — In der S i l b e r k a m m e r wertvolle Kunstwerke des 18. Jh., vor allem ein vorzügliches Festtabernakel, E. 17. Jh. — Neben der Kirche Reste des K l o s t e r s und Gymnasiums. Kath. Pfarrkirche S.Michael inAachen-Burtscheid. 1748—1751 nach Entwurf von Joh. Jos. Couven, 1891—1892 nach W erweitert und neuer T u r m hinzugefugt. Backstein mit Blausteingliederungen. Basilika, im Msch. Kreuzgewölbe, in den Sschiffen Hängekuppeln; über der Vierung aus Holz gezimmerte Kuppel. Die Innendekoration aus Stuck und Holzschnitzerei. — H o c h a l t a r nach Entwurf von Couven, ebenso die sonstige Ausstattung; schöne K a n zel, gutes Gestühl. — R e l i q u i a r , Silber vergoldet, mit reichem Maßwerkzierat, E. 15. Jh. — A l t a r g e r ä t e , 17.—18. J h . S . Nikolaus-Kirche. Zunächst Kollegiatstift, A . 11. J h . gegr., seit 1237 Franziskanerkloster, jetzt kath. Pfarrkirche. Got. Hallenkirche von 8 Jochen, 1327 gew., Chor 1390 um 2 Joche herausgerückt mit s / 8 Schluß, ganze Länge 54 m. Stark gestelzte Arkaden auf Rundpfeilern. Das Äußere völlig neugotisch. — Der bar. H o c h a l t a r , 1630, in großem dreifachem A u f b a u , enthält 3 Bilder des Gekreuzigten vom Äuimfschüler Abraham van Diepenbeeck (1596—1675). — Marien-Altar und Franziskus-Altar ebenfalls 1630. — A n einem Mauerpfeiler und im Chor Reste von Wandm a l e r e i e n aus 15. Jh. — 4 Beichtstühle, 1674. — In der Sakristei kleines V e s p e r b i l d und N i k o l a u s s t a t u e , treffliche Holzfiguren des 14. Jh., ferner der von Joh. Jos. Couven entworfene A l t a r der abgebrochenen Loreto-Kapelle (1755). — Got. und bar. K e l c h e , sowie beachtenswerte P a r a m e n t e , 17. und 18. Jh. S . Pauls-Kirche. Ehem. Dominikanerkloster, jetzt kath. Pfarrkirche. Erste Ordensniederlassung, 1237. Zuverlässige Baunachrichten für die im 15. Jh. voll. Kirche fehlen. 3schiffige Hallenkirche von 7 Jochen mit s / 8 Schluß. Schlanke Säulen tragen mit ihren 8eckigen Kapitellen die breit gespannten Kreuzgewölbe. Sehr beeinträchtigende neuzeitliche Ausmalung und Einrichtung. — A n 3 Säulen Reste von figürlichen Malereien aus dem 15. J h . — Bmkw. die um 1665 voll. 6 B e i c h t s t ü h l e mit lebensgroßen Figuren und die gleichzeitige eigenartige K a n z e l . — Das Chorgestühl des 17.Jh. aus dem Weißfrauen-Kloster. — Im S c h a t z größtenteils Arbeiten des 17. und 18. Jh. — A n der SSeite der K i r che R o s e n k r a n z p o r t a l , 1705, und die Klosterpforte, 1577, mit der Figur des hlg. Dominikus. Kath. Pfarrkirche S. Peter. Dem rom. W T u r m wurde durch Laurenz Mefferdatis 1714— 1718 der bar. Backsteinbau angefügt. Hallenartige, kreuzgewölbte, 3schiffige Kirche von 4 Jochen, mit eingezogenen Streben, vortretendem Q s c h . und rechteckigem Chor von 2 Jochen. Toskanische Säulenarkaden leiten zur unvoll. Vierungskuppcl mit Gemälde von Joh. Bollenrath (1718). — H o c h -
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a l t a r u n d S e i t e n a l t ä r e , 1729. Antependien der Seitenaltäre von Joh. Jos. Cotwen. Von diesem auch die K o m m u n i o n b a n k , 1749. — K a n z e l , 1737. — B e i c h t s t u h l im s Qhs., 1748, nach Entwurf von Joh. Jos. Cotwen, danach auch der im n Q h s . , 1776. — A n den Chorpfeilern gute H o l z s t a t u e n der Himmelskönigin und des hlg. Nepomuk, 174g. — C h o r g e s t ü h l aus der Stiftskirche in Rees, um 1700. — A l t a r der n Vorhalle aus der Ratskapelle im Rathaus (um M. 18. J h . ) . — In der S i l b e r k a m m e r fast alles aus dem 18. Jh. Protestantische Kirche. (Ehem. Benediktinerinnenkloster S. Anna 1511 gegr.). Neubau 1748—1749 nach Plänen von Joh. Jos. Cotwen. Einfache Blausteinfront von 7 Stichbogenfenstern. Das saalartige Innere schlicht. Protestantische Kirche in Aachen-Burtscheid (Hauptstr.). Ein bescheidener, 1 schiffiger Ziegelbau von 1804 mit WTurm. S. Salvator-Kirche. Unter Ludwig dem Frommen als Friedhofskapelle gegründet. Seit Otto III. Benediktinernonnenkloster, später Zisterzienserinnen, 1222 aufgehoben. Der Neubau, 1883 bis 1885, hat von der frührom. Pfeilerbasilika nur den alten Grundriß beibehalten. S. Thereslen-Klrche. 1739—1748. Plan von Laurenz Mefferdatis. 1 schiffiger, kreuzgewölbter Bau mit eingezogenen Streben und rechteckigem Chor. Pilasterfassade mit Volutengiebel. Das Innere enthält eine prächtige A u s s t a t t u n g in ausgebildetem Rokoko von Joh. Jos. Cotwen, 1754. Eine groBe Zahl alter Kirchen, meist kunstlos, im 19. Jh. abgetragen. Bürgerhaus (jetzt Archiv). Inschriftlich durch Meister Heinrich 1267 erbaut. (Irrtümlich die Bezeichnung als Kurie des Rieh, von Cornwallis.) Seit der Rest, dient die »Ratskammer« als Urkundensaal des Städtischen Archivs. Rest. 1886—1889. Der noch erhaltene Vorderbau mit seiner höchst interessanten Stirnwand in unregelmäßigen Sandsteinquadern ist durch eine Toreinfahrt unterbrochen. Über dem Sims 3 Spitzbogenfenster mit neugot. Maßwerk. Darüber in Blendarkaden die durch Kopien ersetzten S t a t u e n d e r s i e b e n K u r f ü r s t e n (Orig. im Städt. Heimatmuseum). Rathaus. Der Bau schon in den 30er Jahren des 14. Jh. im Gange (Urk.). Das Hauptgebäude 1370 vollendet. Nach dem Brande 1883 gründliche Rest, durch G. Frentzen, 1898—1902. Eine wirkliche »Wiederherstellung« des alten Baubildes ist nicht erreicht und war auch nicht erreichbar. Der Bau ruht auf den Fundamenten der karolingischen Pfalz, deren Mauerwerk teilweise noch bis 18 m Höhe emporsteigt. Die zwischen den beiden Türmen trotz der Einfachheit imposant wirkende Marktfassade erhebt sich über dem als Erdgeschoß wirkenden Sockel in 2 Stockwerken mit dicht gereihten rechteckigen Kreuzstockfenstern. Wappenschilder und Relieffiguren verbinden die beiden Stockwerke. Die den Nischen und Pfeilern vorgesetzten Statuen deutscher Kaiser sind neu. V o n dem ehem. Figurenschmuck einige Reste (Anbetung der Könige
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usw.) im Städt. Heimatmuseum. Neu auch die Freitreppe; die 1 8 7 8 abgebrochene Treppe war 1 7 2 8 f r . nach Entwurf von Joh. Jos. Couven gebaut. An der SFront sind die beiden Seitentrakte in Lauben aufgelöst; der vorspringende Mittelbau ist neu. — Der das 2 . Stockwerk ausfüllende Kaisersaal 45 m lang, 19 m breit. 4 gewaltige Pfeiler zerlegen ihn in 10 Gewölbejoche, die mit mächtigen, tief ausgekehlten Kreuzrippen überspannt sind. Die durch Vermauerung der SFenstcr erzielten Wandflächen tragen seit M. 19.Jh. Gemälde von Alfred Relhel, z . T . von Jos. Kehren ausgeführt. — In den Räumen des 1. Stockwerks, deren Erneuerung einem Meister Gilles Doyen als Unternehmer 1 7 2 7 übertragen war, an der dann aber Joh. Jos. Couven erheblichen Anteil hatte, reiche Vertäfelung {Jak. de Reux aus Lüttich), Stuckarbeiten und Deckengemälde (Joh. Bollenraih). Zahlreiche, z. T. interessante Bilder des 16.—19. Jh. Altes Kurhaus (jetzt Städtisches Konzerthaus). 1 7 8 2 — 1 7 8 6 von Jak. Couven erb., 1900—1903 erweitert. Im 1. Stockwerk der große Ballsaal, durch seine prächtige Stuckdekoration einer der schönsten Räume des 1 8 . Jh. im Rheinland. Die Wohnbauten des Ma. durch den Stadtbrand 1 6 5 6 fast völlig vernichtet; die wenigen Reste meist bis zur Unkenntlichkeit umgebaut. Das bürgerliche Reihenhaus zunächst ganz überwiegend Fachwerkbau mit dem Giebel zur Straße, allenfalls das Erdgeschoß in Stein; dagegen die Häuser des Adels und der Geistlichkeit wohl schon früh in Stein. Aus der rom. Bauzeit der letzte Rest der geistlichen Wohnungen des Aachener Stifts, Klostergasse 4 (ehem. Propstei): die urspr. Form nur noch an einigen gekuppelten Fenstern im 2 . Geschoß (dahinter wohl ein Saal) und am charakteristisch hervorkragenden Rauchfang erkennbar; Rest, und Freilegung 1937 im Gange. — Am Haus Markt 41, einst ein typischer spätgot. Bau mit Zinnenkranz, Erkertürmchen des 15. Jh.; durch neuzeitliche Umgestaltung fast ganz verdorben. Das schönste got. Haus war das 1894 abgebrochene Haus Friesheim, Bergdriesch 2 . — Gut erhalten die breitgelagerte, stattliche Front Pontstr. 13 (»Großes Haus von Aachen«, jetzt Städtisches Heimatmuseum), i497fiirHeinr. Doehart erb., bei der »Blaustein« und Ziegel (urspr. verputzt?) das Material abgeben. — Nach dem großen Brand wurde der Fachwerkbau mit steinernem Erdgeschoß beibehalten, aber auch beim Reihenhaus mehr und mehr durch den Steinbau verdrängt; an die Stelle des Holzes trat der sog. »Blaustein«, ein harter Kalkstein aus der Gegend von Raeren, während der Backstein zur Füllung diente; die Verbindung beider führte zu eigenartigen Formen. Sehr charakteristisch für die älteren Häüsformen die eng zusammengerückten Kreuzstabfenster — meiäfSog. »Dreifensterhäuser« — und die spitzen Dachgiebel mit geschnitzten Windbrettern und Spannriegel. Der Grundriß schmal und tief, im Erdgeschoß Vorhaus und Hinterzimmer, gewöhnlich als Laden und Werkstatt benutzt, eine Spindeltreppe in der hinteren Ecke des Vorhauses fuhrt zum Obergeschoß, in dem die Wohnräume liegen. Also die gleiche niederdeutsche
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Grundlage wie in Köln, aber anderen Bedürfnissen gemäß umgestaltet; der in Köln so bezeichnende Stufengiebel fehlt ganz. Gegen E. 17. Jh. rücken die Fenster auseinander, und es bildet sich die nach Fensterachsen regelrecht gegliederte Front mit massivem, geschwungenem Giebel, bei der meist nur das Portal oder Giebelfeld reicher geschmückt ist. Charakteristische Beispiele dieser Bauweise der 2. H. 17. Jh. sind: Pontstr. 53, H o f 1, K l a p p e r gasse 1, J a k o b s t r . 126 (1658) und 208. Das durch seine Lage neben dem Granusturm und seine innere Einrichtung bmkw. Haus K r ä m e r s t r . 1—2, 1657; daneben das im Volksmund »Postwagen« genannte, etwas spätere Haus, originell durch das hölzerne Obergeschoß mit seinen kleinen Fenstern und gewundenen Säulchen. Ferner der »Große Kardinal«, Markt 34. Aus der Barockzeit haben sich namentlich in dem benachbarten Burtscheid mehrere Bauten erhalten: H a u p t s t r . 40 »Im Gründel«, ein typisches Dreifensterhaus des 17. Jh.; H a u p t s t r . 31, ein charakteristisches, schmales Bürgerhaus, noch in Fachwerk, mit dem typischen Grundriß; der Giebel in der urspr. Form leider nicht erhalten, wie beliebt dieser aber war, läßt daneben Nr. 29 erkennen, mit dem Datum 1758 im Spannriegel; die alte Giebelform auch H a u p t s t r . 53. — Im 18. Jh. setzte eine besonders lebhafte Bautätigkeit ein. Die namhaftesten Architekten waren Laurenz Mefferdatis und vor allem Joh. Jos. Cotaen (1701—1763) und sein Sohn Jak. Coiwen (1735—1812). Für Joh. Jos. Cotaen sind die gequaderten Ecklisenen bezeichnend, die Fenster mit Stichbogensturz und ornamentalem Schlußstein, Verwendung reicherer Dekoration nur am Portal. Im Innern fein stuckierte Decken und geschnitzte, getäfelte Wände. Diese Periode bietet ihr Bestes nicht im gewöhnlichen Reihenhaus (gute Beispiele hierfür: Pontstr. 36, Jakobstr. 112) sondern in den vornehmen Stadthöfen. In der Form des französischen »Höteli: J a k o b s t r . 55 für Joh. Bertram von Wylre (f 1679), wohl von Mefferdatis', sicher von diesem K l e i n - K ö l n s t r . 18, in 2 Abschnitten (um 1713 und um 1730) für Frhr. Lamberts zu Cortenbach erb.; A l e x a n a e r s t r . 36 von Joh. Jos. Cotaen für Matthias Lognay, jetzt sehr verbaut; S e i l g r a b e n 34 (jetzt Couven-Museum), der Mittelbau von Jak. Cotaen 1765—1767 den Seitenflügeln des 17. Jh. hinzugefügt. Andere vornehme Stadthöfe sind: von Mefferdatis Jesuitenstr. 7, J a k o b s t r . 23, Pontstr. 133 (z. T. verdorben) und S e i l g r a b e n 32; andere Beispiele P o n t drisch 16, und Franzstr. 8. Eine 3. Gruppe bilden die Fabrikantenhäuser mit besonderen Räumen für Werkstätten usw. Eines der ältesten, z. T. noch ins 16. Jh. zurückgehend, »Die Kroon« in Burtscheid, H a u p t s t r . 33, breiter Bau mit Fachwerkobergeschossen, der 1723 umgestaltet wurde, daneben H a u p t s t r . 35, besonders charakteristisch, von Joh. Jos. Cotaen5 in Aachen selbst J a k o b s t r . 24; vor allem aber das jetzt sehr entstellte, 1737 von Joh. Jos. Cotwen für den Tuchkaufmann und Bürgermeister Joh. Wespien errichtete Haus K l e i n m a r s c h i e r s t r . 45, das einst mit seiner glanzvollen Inneneinrichtung zu den schönsten Rok.Häusern Deutschlands zählte (1901 versteigert! Ein Zimmer im Germ.
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Nat.Museum in Nürnberg). Von Joh. Jos. Couven auch eine Reihe zierlicher Garten- und Lusthäuser, das schönste, früher im Garten von Annunciatenbach 20, jetzt auf dem L o u s b e r g wiederaufgebaut (mit köstlicher Inneneinrichtung), ebenso ein anderes, in den Garten des Couven-Museums übertragenes Häuschen. — Hauptwerke des jüngeren Jak. Covern, der zum Klassizismus überleitet, sind ein Landsitz, das H a u s a m E c k e n b e r g (jetzt Eckenberger Str. 6—8), 1788 fiir die Familie Pastor errichtet und das H a u s »Zum K a r d i n a l « , Alexanderstr. 12 (um 1790). — Aachen besitzt noch zahlreiche gute Häuser des 18. Jh. (besonders aus der 2. H.), ebenso vom A . 19. Jh. Frühe klassizistische Bauten: Alexanderstr. 10, Pontstr. 88, Dahmengraben 2, Franzstr. 6. — Hauptmeister des K l a s s i z i s m u s sind: Adam Franz Friedr. Leydcl (1783—1838) und Joh. Peter Cremer (1785—1863). Von erstem das N e u b a d (1836), das B e l v e d e r e (1838), ferner Holzgraben 12, Hindenburgstr. 57 und 67; von Joh. Peter Cremer der E l i s e n b r u n n e n , 1824—1828, das R e g i e r u n g s g e b ä u d e , Theaterplatz 14 (1830) und das S t a d t t h e a t e r , 1823—1825, 1901 umgebaut, nur die Giebelfront erhalten. Marktbrunnen. Bronzeguß von den Meistern Franz und Peter von Trier, 1620, die Figur Karls d. Gr. in Dinant gegossen. Der steinerne Unterbau 1735 nach Entwurf von Joh. Jos. Cotwen, die Delphine Zutat von 1738. — Hauptmannbrunnen (Hottmannspief), von A. F. F. Leydel, 1829 vollendet. Stadtbefestigung. Von der 1171 ausgebauten älteren Befestigung fast nichts mehr erhalten. Von dem E. 13. Jh. und A . 14. Jh. angelegten zweiten Mauergürtel mit seinen 11 Toren und 22 Türmen bestehen noch das M a r s c h i e r t o r (um 1300), jetzt als Jugendherberge eingerichtet, und das P o n t t o r (um 1320), beide mit Brückengang und doppeltürmigem Außentor; beide restauriert. V o n den fortifikatorischen Türmen sind erhalten: LavensteinTurm, Pfaffen-Turm, Langer Turm und Marienburg. An der heutigen Bismarckstr. 68 die um 1300 von den Vögten von Burtscheid errichtete „Frankenburg", eine ehem. Wasserburg, stark rest., aber noch immer ein stattlicherBau, mit ma. Teilen und einem in Ziegel ausgeführten Erweiterungsbau des 17. Jh. Nahe der Jülicher Str. Hofgut Kalkofen, große, stattliche Anlage, 1750—1753, von Joh. Jos. Couven, für den Tuchfabrikanten Wespien, mit Benutzung älterer Teile. Städtisches Suermondt-Museum. Städtisches Heimatmuseum. Städtisches Gouven-Museum. Umgebung: nw und n LAURENSBURG
Zum sog. Aachener Reich gehörig. K a t h . Pfarrkirche. Alte Gründung (vor 870). W T u r m , 1482. Flachgedecktes Lhs. mit eingezogenem, rechteckigem Chor, E. 18. J h . S c h l o ß R a h e . Wasseranlage. 4flügeliger Bau, E . 18.Jh.; A . i g . J h . erweitert. 2 Zimmer mit hübschen Stuckdekorationen von Gagini, 1805.
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ORSBACH Zum sog. Aachener Reich gehörig. Kath. Pfarrkirche. Neubau, 1863. — Hervorragende, spätgot. T u r m m o n s t r a n z , 71 cm hoch, aus der Antoniterkirche in Köln, 1516 gestiftet. — Schöne K a s e l , 18. Jh., mit Kreuz von 1523. RICHTERICH Urspr. Königsgui, zeitweise kölnischer Besitz, noch 131s zu Jülich. Kath. Pfarrkirche. Spätgot. WTurm, 15. Jh.; ischiffiges Lhs. in Ziegeln mit eingezogenem, ¿seitig geschlossenem Chor, 1791. Flache Felderstuckdecke. — Das Mittelbild (Kreuzigung) des ehem. Altaraufsatzes vom Meister der hlg. Sippe jetzt im Brüsseler Museum (Nr. 15g), die Flügel in Valkenburg bei Maastricht. S c h l o ß Schönau. Wasseranlage. H e r r e n h a u s in Ziegeln mit Werksteineinfassung, 3 Flügel, 18. Jh.; im ig. Jh. verändert. Vorburg 18. Jh. H a u s Uersfeld. Wasseranlage. Das alte Herrenhaus nicht erhalten. Ausgedehnte, sehr regelmäßig angelegte Vorburg um großen Hof; Ziegelbauten 17.—18. Jh. H a u s Ottegraven. Wasseranlage. Rechteckiger Ziegelbau, 18. Jh. HORBACH Kath. Pfarrkirche, ischiffiger Bau, 15.Jh.; nach Zerstörung 1632 wiederhergestellt und mit kleiner Eingangshalle versehen. A n dieser ein reich behandeltes P o r t a l , angeblich aus Haus Heyden. 4seitiger Dachreiter. Maasländisch beeinflußter Backsteinbau. I m Innern sehr reizvolle O r g e l e m p o r e auf toskanischen Säulen mit spätgot. Maßwerkbrüstungen. Das Lhs. mit Kreuzrippengewölben. Q h s . und Chor 1846 hinzugefügt. H a u s H e y d e n . Urspr. Wasseranlage. Die Hauptburg mit mächtigem, quadr. B e r g f r i e d und 4 halbrunden Ecktürmen, 14.—15. Jh.; Ruine. A n der OSeite verbindet eine 3teilige, sehr zerstörte Halle (1624) mit der ersten 3flügeligen Vorburg, der sich im SW die größere zweite Vorburg anschließt; beide im wesentlichen Ziegelbauten, 17.—18. Jh., mit wenigen älteren Resten. H a u s Ober-Frohnrath. Große, regelmäßige, 4 flügelige Ziegelanlage, 16.—17. Jh., mit 4 Ecktürmen. NFlügel bez. 1646. BARDENBERG Zunächst kölnisch, dann seit M. 13. Jh. zu Jülich. Kath. Pfarrkirche, ischiffiger Ziegelbau, 181g. Ausstattung 18.Jh. B u r g Wilhelmstein. U m 1270 von Graf Wilhelm I V . von Jülich als wichtige Ausfall- und Verteidigungsstellung gegen Aachen und Limburg errichtet. Ruine. V o n der Vorburg sind die Umfassungsmauern mit Torbau und Türmen z. T . erhalten, in der Hauptburg steht der ungefähr quadr. B e r g f r i e d noch mit 5 Geschossen aufrecht; vom P a l a s nur geringe Reste. Haus Kuckum. Wasserburg. Unregelmäßige, 3 flügelige Anlage, 17.—18. Jh., im ig. Jh. verändert und erweitert. AFDEN K a t h . Pfarrkirche. Saalbau in Ziegeln mit vorgelegtem WTurm, 1683. Stichkappengewölbe. Die OTeile ig. Jh., im 20. Jh. als Eingangsseite umgebaut unter Errichtung eines neuen Chores mit Q h s . an der W-
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Seite. — Bar. H o c h a l t a r aus Rachtig a. d. Mosel. Ausstattung 17.—18. J h .
Andere Teile der
HERZOGENRATH Im frühen Ma. den Grafen v. Saffenburg, dann Limburg gehörig; später heftig von Jülich und Brabant umstritten, bei dem es zuletzt verblieb. 1661 zu den spanischen Niederlanden, lyi4 mit diesen durch den Rastatter Frieden zu Österreich. Kath. Pfarrkirche. Saalbau mit starkem w Dachreiter und 3seitigem Chorschluß, 1780. A n der OSeite später angefugte Sakristei. Hölzernes Spiegelgewölbe, die Wände mit Pilastern gegliedert; im C h o r zwischen den Pilastern Stuckdekoration (Himmelfahrt Mariae). — Gute A u s s t a t t u n g , u m 1800. Die spätgot. Monstranz, A . 16. Jh., im Kölner Diözesan-Museum. Haus E y n r o d e . 4flügelige Anlage in Ziegelbau, 17.—18. J h . Das rechteckige H e r r e n h a u s bez. 1720. V o n der bedeutenden Burg des 13. J h . nur ein kräftiger Rundturm erhalten, an den sich 2 Flügel des 18. J h . anlehnen. 1903 ausgebaut und stark verändert. V o n der Stadtbefestigung, die zuerst im 13. J h . angelegt wurde und an deren sw Ecke die Burg liegt, nur geringe Reste erhalten. MERKSTEIN Kath. Pfarrkirche. Spätgot. W T u i m , 16. Jh.; kreuzrippengewölbter Saalbau mit 3seitigem Schluß, 1746. — Ausstattung, 17.—18. Jh. — P u l t s c h r a n k , 1528. RIMBURG Burg. Die ma. Wasseranlage in großen Teilen erhalten, wenn auch in den nachfolgenden Jahrhunderten stark verändert und durch einen neuzeitlichen Ausbau (189g) im geschichtlichen Wert beeinträchtigt. Das dreiflügelige Herrenhaus und der stattliche, quadr. B e r g f r i e d umschließen einen rechteckigen Binnenhof; von den später um die Wende des 13. J h . hinzugefugten runden Ecktürmen nur noch einer erhalten. — V o n den äußeren Befestigungswerken geringe, aber bmkw. Teile erhalten. — Das Innere — soweit alt — im Charakter des 17. Jh. — S a m m l u n g von Kunstgegenständen, darunter wichtige m a . Bildwerke. Umgebung: no WÜRSELEN Zum sog. Aachener Reich gehörig. Kath. Pfarrkirche. Alte Gründung (vor 870). A n der WSeite rom. T u r m , 12. J h . , mit reicher, sehr bmkw. Gliederung an der ö Seite, die aber v o m hohen D a c h des Lhs. verdeckt und daher nur vom G e wölbe aus sichtbar ist. Bar. Haube. Lhs. 1725, von Laurenz Mefferdatis. Ansehnliche, 3schiffige Hallenkirche aus Ziegeln mit geradem Schluß. 6 Joche, kuppelige Kreuzrippengewölbe auf toskanischen Säulen; 1906 erweitert, Q h s . und C h o r hinzugefügt. — Gute M u t t e r g o t t e s f i g u r , Holz, 1,20 m, A . 16. J h . EUCHEN Kath. Pfarrkirche. Spätgot. W T u r m . Saalbau in Ziegeln mit geradem Chorschluß und Sakristei an der OSeite, 1725, wahrscheinlich nach Plänen von Laurenz Mefferdatis, Kreuzrippengewölbe.
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BROICH Zu Jülich gehörig. Kath. Kirche, ischiffiger, spätgot. Bau von 3 Jochen, mit Chor von 1 Joch und YgSchluß; vorgelagerter WTurm. Kreuzrippengewölbe. Ein n Ssch. 1709 angebaut. Ausstattung. 18. Jh. ALSDORF Kath. Pfarrkirche. Neubau, 1870. Der sog. »Burgchor« erhalten. Die ehem. Apsis des n Ssch., 15. Jh. — In der neuen Kirche sehr schöne P a r a m e n t e mit Stickereien des 16. Jh. Burg. Wasseranlage, aflügeliges H e r r e n h a u s (urspr. 3flügelig) mit großem Rundturm, 17.—18. Jh., der SFlügel, 1724. Im Erdgeschoß des Turmes die 1503 gew. Kapelle. Urspr. sehr ausgedehnte Vor bürg, die bis auf Torbau und OHälfte (Ziegelbauten, 17.—18. Jh.) 1889 abbrannte. HÖNGEN Zu Jülich gehörig. Kath. Pfarrkirche. Kurze 3schiffige, spätgot. Hallenkirche in Ziegeln mit kräftigem, eingebautem WTurm; 1779 z . T . verändert; der Chor von 1900. Im Innern spätgot. Kreuzrippengewölbe auf Rundpfeilem. KINZWEILER Zu Jülich gehörig. Kath. Pfarrkirche. Spätgot. WTurm mit hübschem Portal, 1498. Lhs. ischiffig, Saches Spiegelgewölbe, 17. Jh.; Q,hs. und Chor 1859. Burg. Wasseranlage. Einheitliche Ziegelbauten, 18. Jh.; 3flügeliges großes H e r r e n h a u s , bez. 1773; 2 ausgedehnte Vorburgen. Im Innern des Herrenhauses 2 Säle mit Stuckdekorationen. Haus Kambach. Wasseranlage. Ziegelbauten. Das rechteckige H e r r e n h a u s mit einem Eckturm, A. 18. Jh.; bez. 1701; die kurzen Seitenflügel aus neuerer Zeit, ebenso die Vorburg. ST. J Ö R I S Zu Jülich gehörig. Ehem. Zisterzienserinnenkloster. 1450 gegr. Die ehem. Kirche (jetzt Schuppen) flachgedeckter Saalbau, 15. Jh., mit vorgelegtem WTurm und 3seitigem Chorschluß. — Die ehem. einfachen K l o s t e r g e b ä u d e 1 7 . - 1 8 . Jh. Umgebung: ö STOLBERG Nach Aufnahme vertriebener Protestanten im 17. Jh. aufblühende Industriestadt: Messing und Kupfer. Zu Jülich gehörig. Kath. Pfarrkirche. Neubau, ohne Interesse. E v . Pfarrkirche auf dem Vogelsang. Feingegliederter Bau, 1647. ischiffiger Saal mit 3seitigem Chorschluß und eingerücktem WTurm. Hölzernes Spiegelgewölbe. Schlichte Ausstattung: Altar, Kanzel und Orgel übereinander. Das Pfarrhaus angebaut, 17. Jh. Ev.Pfarrkirche auf dem Finkenberge. WTurm, 1660—1688. Lhs. 1726. Einfacher Saalbau mit ¿seitig geschlossenem Chor. Hölzernes Spiegelgewölbe. Bescheidene Ausstattung. — Auf dem angrenzenden F r i e d h o f familiengeschichtlich bmkw. Grabdenkmäler des 16.—18. Jh. Burg. Seit 15. Jh. im Besitz der Herzöge von Jülich. Lehensträger wur-
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den zunächst die Herren v. Nesselrode, dann verschiedene andere Geschlechter. 1887 in halb verfallenem Zustand versteigert. — Starke Anlage, im Kern noch 15.—16. Jh., durch phantasievollen Ausbau nach 1887 geschichtlich stark entwertet. Mehrere gute Wohnbauten 18. Jh. Einige ältere Kupferhöfe. ESCHWEILER Römische Siedlung. Königsgut. Im frühen Ma. Amtssitz eines vom Kölner Domkapitel bestellten Schultheißen. Im 13. Jh. befestigt. Später Jülich zu Lehen gegeben, schon vor 1556 jülichsches Amt. Kath. Pfarrkirche. V o m spätgot. W T u r m die beiden unteren Geschosse erhalten, die oberen Teile 1904—1906 zusammen mit dem damals errichteten Neubau des Lhs.; Q h s . und Chor 1880. — V e s p e r b i l d , Leder, 1,20m hoch, gegen M . 15. Jh. — G e m ä l d e der Beweinung Christi, vlämisch, 1643. — Silbernes K r e u z r e l i q u i a r , Augsburg E. 17. Jh. Burg. Erste Anlage wohl um M . 13. Jh.; nur ein Teil der Umfassungsmauer mit 4 (urspr. 6) z. T . erneuerten Rundtürmen erhalten. Burg Röthgen. Wasseranlage. Urspr. H e r r e n h a u s von 4 Flügeln um einen unregelmäßigen Binnenhof und 3flügelige Vorburg. V o m H e r r e n h a u s stehen noch 2 Flügel des 15. Jh. mit 2 runden Ecktürmen; Fenster später verändert. — Die Gebäude der V o r b u r g im 17.—18. Jh. z . T . erneuert. Heimatmuseum. WEISWEILER Zu Jülich gehörig. Kath. Pfarrkirche. Ziemlich große, schmaljochige Hallenkirche, 15. Jh., mit älterem WTurm. 3 Joche auf Rundpfeilern mit Kreuzrippengewölbe, die 3 Schiffe fast gleich breit. — Die OTeile neu. — Gravierte G r a b p l a t t e , Messing, um 1520, für Margaretha v. Palant, geb. v. Raesfeld, mit Wappen und reich verzierter Inschrift. Bronzene G r a b p l a t t e für Graf Edm. Florenz v. Hatzfeld f 1757 u n ( i seine Frau Isabella v. Winkelhausen mit Inschrift. — M o n s t r a n z , 1717. Burg. Reste der Umfassungsmauern mit Toren und Türmen, 15.—16.Jh. Haus Palant. Im wesentlichen nur die sehr stattliche V o r b u r g , M . 18. Jh., erhalten. In der Mitte der NFront prächtiger T o r b a u mit Schichtenwechsel von Ziegel und Blaustein, Gliederung durch Werksteinpilaster, darüber Giebel und hohes Mansarddach. Das Herrenhaus 1828 abgerissen. NOTHBERG Alte kath. Pfarrkirche. Luftige Hallenkirche, 1. H. 16. Jh., Teilung 3 : 3 , Rundpfeiler und Kreuzgewölbe. Der Chor etwas länger als gewöhnlich, 2 Joche + ®/gSchluß. Vortretender WTurm, 14. Jh., die oberen Teile abgetragen. In der neuen Kirche, 1905—1907, gute P a r a m e n t e , 15.—18. Jh. Burg. Jülichsche Lehnsburg. Das Herrenhaus der Hauptburg 1555. Ruine. Hoher 3stöckiger Bau auf 4eckigem Grundriß, 4 starke Ecktürme (2 nicht mehr erhalten); ausgebildete Renss.Formen nur am fast klassisch zu nennenden Portal und einem feinen Erker; diese wahrschcin-
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lieh von Alexandra Pasqualini; der Hauptbau in ma. Überlieferung. — Reste der V o r b u r g , 14.—16. Jh., mit neueren Wirtschaftsgebäuden. Haus Bovenberg. Wasseranlage. Stattlicher Bau, 15.—18. Jh.; A. 19.Jh. verändert. GRESSENICH Kath. Pfarrkirche. Spätgot. Hallenkirche, 16. Jh., 3 Joche mit Kreuzrippengewölben auf Rundpfeilern. Der eingebaute WTurm ist nach Einsturz 1806 neu aufgeführt. Eingezogener, 3seitig geschlossener Chor. — Auf dem s Seitenaltar ein g e s c h n i t z t e r S c h r e i n , E. 15. Jh., in bar. Rahmen. Apostel, Heilige und Marienkrönung in einem Aufbau von reichem, vorzüglich gearbeitetem Stab- und Maßwerk; die doppelten Flügel gemalt (Marienleben und Fassion). — HIg. A n n a S e l b d r i t t , Eiche, 76 cm, M. 15. Jh., gute Arbeit. Umgebung: so KORNELIMÜNSTER A u f dem Berge Römische Siedlung V a m e n u m ; Tempelbezirk durch Ausgrabungen 1907—1911 festgestellt. Benediktinerkloster (alter N a m e Inda), später reichsunmittelbare Herrschaft. 814 durch den hlg. Benedikt von Aniane im Auftrag Ludwigs des Frommen gegr. Die K i r c h e S. Salvator (jetzt kath. Pfarrkirche S. Kornelius) 817 gew. — Die Fundamente dieser ersten Anlage durch Grabung festgestellt. Kleine Pfeilerbasilika mit Atrium und 3 gestaffelten Apsiden. Mehrmals, zuerst 881 zerstört. Aus den Wiederherstellungen und Vergrößerungen im 14. und 15. J h . ging die Kirche als sschiffige Anlage hervor ( 5 1 m lang, 42 m breit). U m 1865 durchgreifend rest., Außenmauern und Fenstermaßwerk fast ganz erneuert. Das Msch. hat 7 Joche spitzbogiger Arkaden, die Pfeiler im K e r n rom. — Der Obergaden der SSeite bewahrt die ehem. Fenster a b spitzbogige Blenden. A n der NMauer die Fenster ausgebrochen und Arkaden ausgebildet. Der Chor aus 2 Jochen und '/«Schluß, 2 . V . 14. Jh., in den Formen der Kölner Hütte und des Aachener Münsterchores. Die Nebenschiffe stellen sich auf jeder Seite als 2 schiffige Halle dar, die n mit dem Hauptschiff gleich hoch, die s niedriger, sie schließen mit j e einem '/sChor. Ali der W W a n d des äußeren n Ssch. die Abtsempore mit dem Abtsstuhl, bmkw. Anlage aus der Zeit des Abtes Heinrich von Binsfeld (1491—1531). Das sehr eigentümliche R a u m bild nicht ohne imposante Wirkung. Die Cornelius-Kapelle hinter dem Chor ein Acnteckbau mit K u p p e l und Laterne, 1706, im Innern gute Stukkaturen. Der WBau birgt im Mittelteil das alte Atrium, mit Gewölben gedeckt, 15.—16. Jh. — H o c h a l t a r , 17. Jh., mit Veränderungen nach Plänen von Joh. Jos. Couven, M . 18. Jh., Hauptbild von G. Douffet (1594—1660) aus Lüttich; die urspr. an den Seiten aufgestellten Figuren der Hlg. Petrus und Paulus jetzt am Altar der Kornelius-Kapelle. — N S e i t e n a l t a r mit Holzrelief Christi am ö l b e r g , 17. J h . — A u f dem s Seitenaltar ein geschnitzter A l t a r a u f s a t z , A . 16. Jh., mit hlg. Anna Selbdritt und weiblichen Heiligen. — C h o r g e s t ü h l , in der Anlage und den Einzelheiten dem aus S. Aposteln zu K ö l n im SchnütgenMuseum nahestehend, doch erst gegen M . 14. Jh., Miserikoraien
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reich mit Laub- und Fratzenwerk. — Schön geschnitzte K o m m u n i o n b ä n k e , M. 18. Jh. — O r g e l , 1763, eine der besten im w Rheinland. — An der n Wand des Chores vorzügliche S t e i n f i g u r des hlg. K o r n e l i u s auf phantasievoll gestaltetem Sockel mit der Figur des Stifters Abt Heribert von Lülsdorf und reizenden Engeln, um 1470. — In der s Vorhalle lebensgroße S t e i n f i g u r e n des E r l ö s e r s und der M u t t e r g o t t e s , ausgezeichnete niederrheinische Werke, 1. H. 16. Jh. — Zu seiten des s Außentores etwas jüngere S t e i n f i g u r e n des hlg. Kornelius und des hlg. Cyprianus, gleich nach M. 16. Jh., gleichfalls vortreffliche Arbeiten. — G r a b s t e i n e : Abt Hermann v. Eynatten | 1645; A b t Joh. v. Gertzen f 1620; Abt Heinr. v. Fremerstorf f 1652, alle drei gute Arbeiten in schwarzem Kalkstein. — In der Sakristei messingene G r a b p l a t t e des Abtes Heribert von Lülsdorf f 1481. — Umfangreicher S c h a t z und H e i l i g t ü m e r . Hervorzuheben R e l i q i e n b ü s t e des hlg. Kornelius, unter Abt Joh. von Levendael ( ' 3 5 5 — ' 3 8 1 ) gefertigt und das H o r n r e l i q u i a r des hlg. Kornelius in Silberfassung des späten 15. Jh. Abteigebäude (nw vor der Kirche). Außentor 1682, das Innentor mit 2 stattlichen Rundtürmen, A . 16. Jh. — Das Abteigebäude selbst eine große 3 flügelige Anlage, der Mittelbau, die ehem. Abtswohnung, 1721—1728, die Seitenflügel um M. 18. Jh.; dem s Seitenflügel schließen sich noch 2 Flügel an, die einen Hof vor dem WBau der Kirche umschließen. Im Innern Reste der ehem. A u s s t a t t u n g erhalten, vor allem der einstige Kapitelsaal mit Deckengemälde (Triumph der Kirche) und Stuckdekorationen an den Wänden. — Der K r e u z g a n g an der NSeite der Kirche nicht erhalten. Alte kath. Pfarrkirche S. Stephan. WBau karolingisch mit Verwendung römischen Materials. In der Umfassung Rechteck von 9,5: 7 m, in 3 Schiffe geteilt, 3 parallele Tonnengewölbe auf rundbogigen Arkaden, die Pfeiler ohne Sockel und Kämpfer. Obergeschoß stark verändert. Bestimmung ungewiß, für Krypta zu groß. — Die anschließende Kirche ist eine 3 schiffige, spätgot. Hallenkirche mit stark überhöhtem Msch.; 5 Joche. Der anschließende Chor 1 Joch und '/ 8 Schluß. Säulen als Stützen, Kreuzrippengewölbe. Mehrere Wohnhäuser des 17.—18. Jh., in der Aachener Bauweise Ziegel mit Blaustein, 1666; 1670; 1672; 1705; 1725 usw. ZWEIFALL Kath. Pfarrkirche. Neubau, 1850—1852. —Taufstein, 1662. — Barockfigur des hlg. Rochus. — Bar. Seitenaltäre. Ev. Pfarrkirche. Einfacher Saalbau, 1683. Hoher Dachreiter. Die Kirche wurde an das ältere Pfarrhaus (um 1650) angebaut. MULARTSHÜTTE Ansehnliche alte Wohnhäuser, besonders bmkw. das sog. »Jägerhaus« (Gasthof), prächtiger, großer Fachwerkbau in 2 Geschossen über massivem Erdgeschoß mit Mansarddach, 1763.
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H E R G E N R A T H (Neu-Belgien) E y n e b u r g (seit A . ig. Jh. Emmaburg genannt). V o n der ersten Anlage, wohl 14. Jh., der mächtige, runde B e r g f r i e d . Der Palas, 15. Jh., angebaut, nach Brand 1640 ausgebaut und um ein Geschoß erhöht. Damals auch Anlage der großen Vorburg (1648). Im 19. Jh. stark verfallen, Ausbau nach 1897 für die Familie Nellessen. Im Innern sehr reiche S a m m l u n g von Gemälden, Bildwerken, Möbeln und kunstgewerblichen Gegenständen, z. T . von hohem R a n g ; wertvolle Stücke des früheren Bestandes verkauft. EYNATTEN Kath. Pfarrkirche.. 1 schiffiger, unbedeutender Bau, 18.—19. Jh., mit VVTurm, Q h s . und 5seitigem Chor. Amstenrather H a u s . Wasseranlage, 16.—18. Jh. Das Herrenhaus hat 3 Flügel aus dem 16. Jh. und einen Torbau des 17. Jh., die einen Binnenhof umschließen. Die Fenster im 19. Jh. verändert. Vorburg, 17.—i8.Jh., vielfach verändert. Vlattenhaus. Wasseranlage, 1 5 . — i g . Jh. — U m das Herrenhaus, das bis auf einen kleinen Bauteil von 1761 in der 2. H . ig. Jh. neu aufgebaut ist, stehen an den Ecken noch die Reste von 4 halbrunden Batterietürmen vom E . 15. Jh. H a u s Raaff. Wasserburg. Imposanter, 4geschossiger Wohnturm auf rechteckigem Grundriß, der Sockel wohl noch 14. Jh., die 3 unteren Geschosse 15.—16. Jh., das oberste im 18. Jh. verändert. Heute Ruine. LONTZEN Reichsbesitz. M. 14. Jh. an Jülich verpfändet, bei dem es verblieb. Kath. Pfarrkirche. 3schiffiger, gewölbter Hallenbau auf schlanken Säulen mit 3seitig geschlossenem Chor, 18. Jh.; W T u r m 1910. — Ausstattung, 18. Jh.; der Hochaltar 1776 von einem Aachener Meister Köhler. Schloß. Wasseranlage, 1 5 . — i g . Jh. — D a s H e r r e n h a u s nach M . 18.Jh.; durchgreifende Erneuerung um M . 19. Jh.; ältere Reste nur in der Vorburg. W A L H O R N (Neu-Belgien) Kath. Pfarrkirche. Älteste Pfarrkirche der Gegend. Die heutige 3schiffige Hallenkirche mit kurzem, 3seitigem Chor und T u r m an der NWEcke stammt in dieser Form erst aus dem E. 18. Jh., doch sind ältere Teile vom A . 16. Jh. (Altarweihe 1504) im Chor und im W T u r m erhalten. Nähere Bestimmung nach der sehr umfassenden »Wiederherstellung« 1868—1883 nicht mehr möglich. A u c h die frühere reiche Ausstattung fast ganz verschwunden. H a u s T h o r . Torbau, 1733—1739. Herrenhaus 1700. ö davon ein Bau von 1738 mit Mansarddach. — Im Innern einige Stuckdecken und große Leinwandgemälde des 18. Jh. a b Wandbekleidung. R A E R E N (Neu-Belgien) Im 16. und 17. Jh. Hauptsitz einer besonders hochwertigen Töpferkunst. Kath. Pfarrkirche. 3schiffige Hallenkirche mit Kreuzrippengewölben auf Säulen; sseitiger Chor, 171g—172g, nach Plänen von Laurenz Mefferdatis; die beiden WJoche und der eingerückte T u r m 1847—1848. —
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H o c h a l t a r , 1697, neu gefaßt; die Seitenaltäre aus der gleichen Zeit. — Spätgot. T u r m m o n s t r a n z . — Kelche, 17.—18. Jh. Burg. Urspr. Wasseranlage. Im 19. Jh. mehrfach verändert, die älteren Teile 16.—18. Jh. Haus Raeren. Von Wasser umgebenes, hohes Wohnhaus von 3 Geschossen, 15. Jh. Im 18. Jh. wurden die Fenster verändert und die urspr. vorhandenen Zinnen geschlossen; seitdem Walmdach, das in jüngster Zeit eine Plattform erhielt. K E T T E N I S (Neu-Belgien) Kath. Pfarrkirche. WTurm, 14. Jh.; sonst Neubau der 1. H. 16. Jh. mit einigen Veränderungen des 17.—18. Jh. — 3schiffige Hallenkirche zu 4 Jochen mit 3seitig geschlossenem Chor. Im stark überhöhten Msch. Netzgewölbe auf Säulen. — Stattlicher H o c h a l t a r , 2. H. 18. Jh., ähnlich dem in der Eupener Pfarrkirche, vielleicht auch nach Entwurf von Joh. Jos. Cotwen, mit Gemälde der Enthauptung der hlg. Katharina, bez. F. Bemardini, 1750. Schloß Liberme. Wasseranlage. Von dem Bau des 16. Jh. der T o r b a u der Vorburg mit seitlichen Rundtürmen erhalten. H e r r e n h a u s , 18. Jh., aber 1919 größtenteils erneuert. — Wirtschaft gebäude 1925, die äußeren langgestreckten Bauten mit Ställen, 18. Jh. Schloß Thal. Stattliches, 2geschossiges H e r r e n h a u s , E. 18. Jh., mit hohem Walmdach und 2 niedrigen Seitentrakten. Schloß Waldenburghaus. Wasseranlage, 17.—18. Jh. Das Herrenhaus, E. 18. Jh. Im Innern ein Saal mit reicher Stuckdekoration von Gagini, bez. 1805; schöne T r e p p e . EU P E N (Neu-Belgien) Im Ma. unbedeutende dörfliche Siedlung der Grafschaft Limburg, die erst im 18. Jh. nach Aufnahme der Tuchindustrie durch vertriebene französische Reformierte zu Wohlstand und Größe gelangte. Kirchlich gehörte Eupen zum Bistum Lüttich. 1919 vom Reiche losgerissen und zu Belgien geschlagen. Kath. Pfarrkirche S. Nikolaus. Neubau 1721, nach Plänen von Laurenz Mefferdatis; 1729 gew.; dabei blieb an der sw Ecke der T u r m der älteren Kirche bestehen, während die nw Ecke nur turmartig verstärkt wurde. Fassade und T ü r m e 1897—1898 ausgebaut. Großer 3schiffiger Hallenbau mit kuppeligen Kreuzrippengewölben auf toskanischen Säulen. 7 Joche und Chor, der in ganzer Breite des Lhs. 7seitig schließt. — Sehr gute A u s s t a t t u n g , 18. Jh., in Lütticher und Aachener Formen. — H o c h a l t a r , 1740—1744, nach Plänen von Joh. Jos. Couven durch den Lütticher Bildhauer Hubert Hyard; in großer, tiefer Bildnische die Figuren der Hlg. Nikolaus und Lambertus, über denen die Trinität schwebt; der U m b a u mit 3 Säulen auf jeder Seite, die ein reich vcrkröpftes Gebälk mit prächtigem, von Putten und Engeln belebten Aufsatz tragen; unter den vielen Altären Couvens der festlichste, die Figuren voll pathetischen Schwunges. — Die einfacheren S e i t e n a l t ä r e , wohl auch nach Entwürfen Couvens, ihre Bekrönungen erst 1770. — Schöne K a n z e l , 1730, ganz im Lütticher Stil (vgl. auch die Kanzel von St. Peter in Aachen). — K o m m u n i o n b a n k , 1740, in schwarzem Marmor (von Jac.
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Kürten) und Messing (von H. Vondergracht). — I m Chor 2 vorzüglich geschnitzte H o l z k a n d e l a b e r (um 1740). — B e i c h t s t ü h l e , 1758. — O r g e l , 1760—1762, Lütticher Arbeit ( J . W. RobesUl). — C h o r g i t t e r , Schmiedeeisen, um 1740. — A n d e n Säulendes Msch. C h r i s t u s , M a r i a und die 12 A p o s t e l von Jeremias Geisseibrunn um 1640, aus der Kölner Minoritenkirche 1866 erworben. — Die T a u f k a p e l l e im n T u r m hat eine schöne S t u c k d e c k e mit der T a u f e Christi. A u c h die S a k r i s t e i mit feiner Täfelung ist besonders liebevoll ausgestattet. — Im Kirchenschatz gute S i l b e r a r b e i t e n , 18. J h . , z. T . aus Augsburg. — Schöne P a r a m e n t e , 18. J h . P f a r r h a u s . Ziegelbau, 1707. Ehem. K a p u z i n e r k l o s t e r . 1661 gegr.; 1773—1776 Neubau der K i r c h e nach Plänen des Mailänders Jos. Moretti. Rest. 1868—1888 und 1907. Ziegelbau mit Werksteingliederung. 3 schiffige Halle mit eingezogenem, gerade geschlossenem Chor. I m Msch. eine Folge von Kuppelgewölben auf Pfeilern. — Gute alte A u s s t a t t u n g , 2. H . 18. J h . — I m Chor 4 G e m ä l d e , 17.—18. Jh., darunter ein gutes Bild der Muttergottes mit dem hlg. Felix von Cantalice von A. Goubau (um 1680). — S o n n e n m o n s t r a n z , 18. J h . Einfache K l o s t e r g e b ä u d e in Ziegeln, 1665 beg., im 18. Jh. nach Brand von 1771 z . T . erneuert. Kath. Kapelle i m Werth. 1690. Saalbau mit 3seitig geschlossenem Chor, 1821 nach W durch ein höheres J o c h mit Dachreiter erweitert. Ausstattung 17.—18. J h . K a t h . K a p e l l e a u f d e m B e r g e . 1712, Saalbau mit Dachreiter, 1729 nach W erweitert. W a i s e n h a u s a m Rotenberg. 1748, von Laurenz Mcfferdatis, schlichte 3 flügelige Anlage. G r ö ß e r e A n z a h l guter W o h n b a u t e n des 18. Jh., z . T . wie in Aachen und Burtscheid in Verbindung mit Fabriken und Speichern. B e i s p i e l e : H a u s G r a n d - R y (jetzt Postamt), 3Üügehger Ziegelbau mit Ehrenhof, von Joh. Jos. Couven. — W e r t h p l a t z 3, 1744, ebenfalls von Couven. Gute Treppe und schöne Marmorkamine. — W e r t h p l a t z 5, 1747. — I m Hause W e r t h p l a t z 48 schöne, gemalte Tapeten mit Familienszenen. — K a p e r b e r g 2—4, 1721—1726, von Laurenz Mcfferdatis, Doppelhaus mit 2 großen Binnenhöfen, das Färbereigebäude 1749 von Joh. Conrad Schlarn, dem Schwiegersohn des Fabrikanten Behrmann, entworfen. — K a p e r b e r g 33, mit Stuckdekorationen an mehreren Kaminen von Gagini, 1782, und schöner T r e p p e. — G o s p e r t s t r . 56, 1707, w o h l auch von Mcfferdatis. Nahebei G o s p e r t s t r . 52, ein schlichter, aber sehr ansprechender Giebelbau, wohl noch u m 1700. — K l ö t z e r b a h n 25, E. 18. Jh., mit reizenden Stuckdekorationen in einigen Räumen, bez. Gagini 1801. Schöner Gartenpavillon. — H a u s S c h e i b l e r (jetzt städt. Volksschule), sehr stattlicher Ziegelb a u mit Mansarddach und Dachreiter. — H a u s V e r c k e n (jetzt Franziskanerinnenkloster), 1752, nach Plänen von Joh. Jos. Couven. Prächtiger Ziegelbau mit reicher Werksteingliederung; 1914 rest.; der ehem. Fabrikflügel 1856 erhöht, der WFlügel 9
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von 1865. — Mehrere gut geschnitzte T ü r e n , 2. B. M a r k t 12. — Unter den Häusern v o m A . 19. Jh. K l o s t e r s t r . 20 mit seiner feinen Pilastergliederung recht bmkw. N I S P E R T (Neu-Belgien) Kath. Kapelle. Sehr reizvoller kleiner Saalbau, 1747—1748, nach Plänen von Joh. Jos. Couven. Prächtig gegliederte Fassade, urspr. reicher geplant (Entwurf erhalten). Das Innere von fein abgestimmter Wirkung, Pilastergliederung mit hohem Gebälk, Stuckdekorationen. Westempore. 1882 rest. Haus Fettweis. 1724. Das Äußere ganz schlicht, im Innern noch viele Reste der alten Ausstattung des späten 18. Jh. (Stuckdecken, Ledertapeten, im Gartenzimmer gemalte Wandbespannungen mit der Geschichte der Esther). Schloß G r o ß - W e l m s . Wasseranlage, 16.—19. J h . ; H e r r e n h a u s , 16. Jh., mit Veränderungen des 18. J h . — Die Vorburg 18. und 19. J h . S T O C K E M (Neu-Belgien) Kath. Michaelskapelle.Kleiner achtseitiger Zentralbau, um 1700. Burg. Die heutige 3flügelige Anlage im wesentlichen 18.—19. Jh. Das H e r r e n h a u s , 1805. Torbau, 18. Jh., einer der runden Seitentürme erst 19. Jh.
DÜREN Fränkischer Königshof am Eingang des kämglichen Bannforstes (Kohlenwald, Ardennen). is.—13. Jh. Entwicklung zur Stadt. 1242 von Kaiser Friedrich II. an den Grafen Wilhelm IV. von Jülich verpfändet. In der Jülichschen Fehde 1543 von Kaiser Karl V. erobert, die Stadt durch Brand zerstört. Auch im 17. Jh. durch mehrere Belagerungen hart mitgenommen. Seit dem 18. Jh. industrieller Aufstieg, vor allem Papierherstellung. Kath. Pfarrkirche S . Anna. Got. Basilika, jetzt genau auf der Mitte der Längsachse von einem Qsch. durchschnitten, im O wie im W 3 Joche, eingebauter W T u r m , Chorhaus niedriger als das Msch., 1 Joch und '/^Schluß. Diese Anlage ist aber der Entstehung nach nicht einheitlich: O T e i l e gegen E. 13. Jh.; nach Erwerb der Annenreliquie (1501) großer Erweiterungsbau nach W und Anbau der Marienkapelle an der SSeite des Lhs. für die öffentliche Ausstellung des Heiligtums. Der A n b a u der Josephskapelle und die Verbindung des Obergeschosses der Marienkapelle mit dem Schiff, der das Q,hs. seine Entstehung verdankt, geschah erst bei der Rest. 1879—1890; an Stelle der jetzigen Vierung urspr. die Turmanlage des 13. J h . ; 1899—1902 A n b a u der beiden Sakristeien am Chor. Die O T e i l e sind aus der Kölner Hütte abgeleitet, trotzdem noch immer mit einigen rom. Erinnerungen. In dem 3teiligen inneren A u f b a u befremdet das mittlere Glied; es nimmt jetzt die Stelle eines Triforiums ein, doch sind die Maßwerkblenden — die zugemauerten Fenster der ersten Anlage — sehr ähnlich denen zu Frauwüllesheim und vielleicht von demselben Meister geplant. Noch vor Vollendung wurden höhere Verhältnisse beschlossen. Die Überhöhung der Sschiffe erfolgte erst bei der Erweiterung der
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Kirche im 16. Jh. — Der w Erweiterungsbau hat mit den OJochen die gleiche Höhe, aber nur 2geschossigen Aufbau. — WTurm aus 3 sehr schlanken Geschossen, im unteren an der WSeite die typisch niederrheinische Portalausbildung mit waagerechtem Sturz und sehr hohem Fenster unmittelbar darüber; die beiden oberen Geschosse durch Maßwerkblenden gegliedert; Brüstung und Helm 1883—1884. — A u s s t a t t u n g . Sie hat durch den Brand 1543 stark gelitten. Die Zahl der Altäre von 14 auf 8 vermindert. Der Hochaltar, 1723, ein ernster, guter Barockbau, wurde 1900 entfernt, von ihm die Gruppe der big. Anna mit der jugendlichen Maria in der Marienkapelle erhalten. Die 3 jetzt im Pfarrhaus befindlichen f l a n d r i s c h e n S c h n i t z g r u p p e n gelten als Reste des älteren Hochaltars. — Die S e i t e n a l t ä r e sind vorzügliche Arbeiten des Rokoko, um 1758, aus der Kapelle in Tönisstein. — C h o r g e s t ü h l , 1563, in der Konstruktion noch got., im Ornament Renss.Formen. — O r g e l , 1552—1555, neben der Kempener die einzige Renss.Orgel im Rheinland. — K a n z e l , nach 1650. — Gruppe der B e w e i n u n g C h r i s t i , Holzrelief, 1,20:0,80 m, M. 15. J h . — A l t a r g e r ä t e , 17.—18. Jh. Ehem. Franziskanerkloster. 145g gegr.; die Kirche jetzt k a t h . M a r i e n k i r c h e ; 1470 als Hallenkirche beg. Anlage sehr gestreckt, 9 Joche mit 3seitigem Schluß, aber nur 1 s Sschüff. Durch großen Erweiterungsbau 1915 an der n und w Seite hat sie den urspr. bescheidenen Charakter vollständig verloren. — In 2 Chorfenstern farbenprächtige G l a s g e m ä l d e mit reicher Renss.-Architektur, Stiftungen von Herzog Johann von Kleve-Jülich (1531) und Graf Dietrich v. Manderscheid-Blankenheim (1536), Werke der gleichen Werkstatt in Drove und Schleiden. — Die Klostergebäude nicht mehr vorhanden. Ehem. Kapuzinerkirche. Einfacher Saalbau, Backstein, 1656. Ausstattung 17.—18. Jh. A l t e ( „ k l e i n e " ) ev. Kirche. 1774—1779. Einfacher Saalbau mit vorgesetztem WTurm, Backstein. Spiegelgewölbe. Auf dem alten kath. Friedhof schönes großes, schmiedeeisernes K r e u z , fast 4 m hoch, 1708 (vgl. Merzenich). R a t h a u s . Im Kern ein Bau des 16. Jh. (nach 1543). Die beiden Außenfronten sind das Ergebnis eines Umbaus, 1788—1790, Backstein, nüchterne klassizistische Formen. Ehem. K o r n h a u s , Philippstr. 14. Schöner Bau, 1588, Backstein mit Hausteinfassungen, gestaffelter Schweifgiebel; rest. 1936—37. Jetzt Heimatmuseum. Ehem. G e w a n d h a u s (Schneider-Zunfthaus), Bongart i4.Spätgot. Ziegelbau, um 1500, mit reichem, kleinem Sandsteinerker, dem schönsten dieser Art in den Rheinlanden; urspr. ein entsprechender an der anderen, jetzt eingebauten Hausecke. Nur noch der untere Teil des Stufengiebels erhalten. Rest. 1934. B ü r g e r h ä u s e r . Im 16. und 17. Jh. herrschte der Fachwerkbau vor, mehrere Beispiele erhalten. Proben von Giebelhäusern der Renaissance Oberstr. 37 und Ahrweiler Platz 3; Steinweg 29, 9*
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1622 (1791 umgebaut). Das 18. Jh. zahlreich vertreten, auch gute klassizistische Bauten, z. B. Oberstr. 11 und Marktplatz 11. Stadtbefestigung. Eine größere freiliegende Strecke der Mauer (14. Jh.) auf der SSeite, andere T e i l e eingebaut. Die stattlichen runden T ü r m e mit Brüstung, stadtseitig im Grundriß abgeflacht, 1. H . 16. Jh. — Die Tore nicht mehr vorhanden, z. T . aus Hollarschen Ansichten bekannt. Städtisches Leopold-Hoesch-Museum. Umgebung: n ARNOLDSWEILER Alte kath. Pfarrkirche. Unregelmäßige, 2schiffige Anlage, 11., 12., 17. und 18. Jh.; Rest. 1906—1907. Den Kern bildet eine ischiffige rom. Anlage, der rom. Turm im Unterbau vielleicht noch 11. Jh. — T u m b a des hlg. Arnold, plumpe Arbeit, 1. H. 15. Jh. Haus Rath. Wasseranlage. H e r r e n h a u s .^Hügeliger Backsteinbau mit Binnenhof und quadr. Ecktürmen, die jetzige Gestalt, 1. H. 17. Jh.; Inneneinrichtung 18. Jh. — Vortreffliche Büste des Marschalb Dumuy von J. J. Cajfieri, 1776. Der regelmäßige Garten, 1. H. 18. Jh., ziemlich erhalten. — Ausgedehnte ßflügelige V o r b u r g , i . H . 18. Jh. Umgebung: nö MERZENICH Alte kath. Pfarrkirche. Malerische Gruppe aus 14. und 18. Jh. — M a r m o r a l t a r in klassizistischem Barock, 2. H. 17. Jh., großes R e l i e f der Grablegung (nach der Tradition aus S. Cäcilien in Köln). In der neuen kath. Pfarrkirche (1898—1901): kleiner f l a n d r i s c h e r S c h n i t z a l t a r mit Kreuzigung und Passionsdarstellungen und Flügclgemälden, A. 16. Jh. — T r i u m p h k r e u z , um 1400, nicht schlecht; der Stamm sehr reich mit Maßwerkfiillungen versehen und mit Krabben besetzt. Von der ehem. Wasserburg nur die Gräben erhalten. Nahebei prächtiges, schmiedeeisernes Wegekreuz, 4,10m hoch, A. 18. Jh. (vgl. Düren). BERGERHAUSEN Burg. Wasseranlage. Von den umfangreichen Befestigungen des 15. Jh. ein Turm erhalten. Der Wohnbau 2. H. 16. Jh. (starke Veränderungen 1830). Backsteinbau. 2 rechtwinklig zusammenstoßende Flügel mit geschweiften Giebeln, im Winkel kräftiger, 8eckiger Turm mit Kuppeldach und Laterne, dazu eine Vorhalle und Nebenbauten, das Ganze eine malerische Gruppe, von Wasser umgeben. Guter Renss.-Kamin, 1572KERPEN Ehem. Stiftskirche. Im 12. Jh. große Basilika, wahrscheinlich im 13. Jh. gewölbemäßig umgebaut. Aus dieser Zeit das Qsch. und der in feinen Ubergangsformen ausgeführte Chor. Das Lhs. E. 15. Jh. als got. Basilika von 6 Jochen neu aufgebaut. Nach Brand, 1513, die s Außenmauer abgebrochen und ein 4. Sch. hinzugefugt. Die beiden neuen Schiffe erhielten über je 2 Joche gelegte quergestellte Satteldächer. So erscheint der Bau, von außen betrachtet, auf der SSeite als Hallenkirche, auf der NSeite als Basilika. 1496 wurde der kolossale WTurm begonnen. Er
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erreicht mit 5 Stockwerken eine Mauerhöhe von 41 ra. Die niedrige Haube nach Brand 1817. Umgebimg: ö BINSFELD Kath. Pfarrkirche. 3schiffige Hallenkirche, 2. H. 16. Jh.; 4 Joche auf schlanken Rundpfeilern; Chor mit 3 sei tigern Schluß; Bruchstein und Ziegel; das erste Joch im W und der vorgelegte Turm, 1877. — Ausstattung 17. und 18. Jh. — Epitaph von Binsfeld, Schiefermarmor, 1636. Burg. Wasseranlage. Erste Nennung 12. J h . — Herrenhaus 1533, langgestreckter, rechteckiger Ziegelbau mit schlankem Rundturm. An der Hoffront Treppenturm und prächtige, 2 geschossige Loggia mit je 6 Arkaden; noch wesentlich got. Einzelformen, reiche Maßwerkbrüstung. Einer der besten Profanbauten in den Rheinlanden. — In der V o r b u r g Torbau, 2. H. 16. Jh., sonst wesentlich 18. und 19. Jh. FRAUWÜLLESHEIM K a t h . P f a r r k i r c h e . Grundherr war das Stift S. Maria im Kapitol zu Köln. Quaderbau. U m 1300 von der Kölner Hütte aus gebaut, eines der feinsten Werke dieser Gruppe; rest. 1875—80. Lhs. 1 schiffig, 7,5: 14,7 m, 3 Joche, Kreuzgewölbe. Der Chor in gleicher Breite, aber niedriger, 1 Joch und s / g Schluß. Im Lhs. besteht die Eigentümlichkeit, daß die Fenster zwar die ganze Schildwand füllen, nach unten aber nicht über die Kämpfer hinausgehen. Der untere Teil der Wand durch ganz schlicht behandelte Rundbogen auf archaischem Kämpfer gegliedert; früher mit Füllmauerwerk geschlossen, 1875 nischenartig bis zur Außenkante der Strebepfeiler erweitert. Vielleicht urspr. eine 3schiffige Anlage beabsichtigt? Vgl. auch die Annakirche in Düren. Das prachtvolle ¿teilige Maßwerk auf einer etwas jüngeren Entwicklungsstufe als das des Kölner Doms. — Neuzeitlicher Dachreiter. — H o l z s t a t u e t t e n der hlg. Drei Könige, 65 cm, vorzügliche Kölner Arbeiten (leider stark rest.), um 1320 (vgl. Dreikönigenpiortchen bei Maria im Kapitol zu Köln). A n der WSeite des Dorfes reiches W e g e k r e u z mit dem Wappen des Herzogs Wilhelm v.Jülich ( | 1511); rest. 1907—1908. Umgebung: s ROELSDORF Kath. Pfarrkirche. 1870—1871 von Vincenz Statz. — Vortreffliche G r u p p e n s t a t u e des hlg. Martin, Holz 2. V. 16. Jh. BIRGEL Malerische Wasserburg, 17.—18. Jh.; niedrige Umfassungsmauern, statdicher Eckturm und Torbau. LENDERSDORF Kath. Pfarrkirche. E. 15. Jh.; Hallenkirche mit stark überhöhtem Msch., 2 Joche und Chor aus 1 Joch und 5/8Schluß. 'Ö43 Erweiterung nach W an Stelle des früheren WTurmes. — Die Seitenaltäre enthalten die Reste (8 Gemälde, 6 geschnitzte Gruppen und einen hlg. Michael) des alten H o c h a l t a r s , eines bedeutenden, vielleicht mittelrheinischen Werkes, A. 16. Jh. — In der Taufkapelle guter Renss.-Altar mit Heiligenfiguren in flachem Relief aus Brauweiler, 1555. — Paramente, 16.—17. Jh. — Im P f a r r h a u s reizende M u t t e r g o t t e s , Holz, 18.Jh.
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NIEDERAU A l t e kath. Pfarrkirche. Kleine 3schiffige Hallenkirche, um 1500, 3 Joche und Chor von 1 Joch und '/»Schluß. Dachreiter. — Einheitliche Ausstattung des Chores a. H. 18. Jh. mit Hochaltar von 1660. B u r g Burgau. Umfängliche Wasseranlage, 16. Jh., mit typischem Grundriß, Hauptburg und Vorburg 3 flügelig, mit den offenen Seiten einander zugekehrt. A n der SWEcke der Hauptburg Wohnturm, 14. bis 15. Jh. — A n der WFront ausgezeichneter, reich verzierter Renss.-Erker, M. 16. Jh.; Zubauten des 17. und 18. Jh. Stattliche V o r b u r g 1685 bis 1699. — Seit 1923 durch die Anlage eines sog. »Volksparks« sehr beeinträchtigt. KREUZAU Kath. Pfarrkirche. Urspr. 1 schiffige Anlage, A . 14. Jh., 6 nach O immer schmaler werdende Joche mit s / 8 Schluß und WTurm (unterer Teil rom.); an Stelle der beabsichtigten Gewölbe Holztonne (jetzige Gewölbe 1869). Die einfachen guten Bauformen des 14. Jh. unter Einfluß der Kölner Hütte. — 1869—187a rest., das s Sch. völlig neu erbaut; 1906—1907 ein n Ssch. hinzugefügt. — Die H e i l i g e n f i g u r e n an den Pfeilern um 1500. — Gutes, kleines G l a s g e m ä l d e (Muttergottes), M . 14. Jh. — Spätgot. C h o r p u l t und Stuhl 16. Jh. B u r g . Wasseranlage. Das Wohnhaus 17.—18. Jh., die übrigen Teile meist 19. Jh. DROVE Kath. Pfarrkirche. 3schiffige unregelmäßige Hallenkirche, 15. Jh. mit WTurm, im 18. Jh. einige Veränderungen. — Im s Ssch. rom. M e n s a mit Arkatur, 12.Jh. — Feiner K r u z i f i x u s , gegen M . i 6 . J h . — V e s p e r b i l d , E. 15. Jh. — Sitzende M u t t e r g o t t e s , E. 14. Jh. — G l a s g e m ä l d e 1538, Kreuzigung, darunter Stifter (Pastor Hildebrand von Wevorden in Düren) mit Engel, vom Meister der Glasgemälde in der Dürener Marienkirche. B u r g 3 flügelige Anlage von 2 Geschossen, 1728. — Vorburgsportal 1741. UNTERMAUBACH B u r g . Die ausgedehnte ma. Anlage mit schwerer Ringmauer und mehreren Tünnen wurde A. 18. Jh. umgebaut. Besitzer damals die Palant zu Gladbach. Sehr bmkw. quadr. W o h n t u r m , wohl M. 14. Jh., und T o r t u r m , 14.—15. Jh. — H a u s a l t ä r c h e n , zierliches Kalkarer Schnitzwerk, um 1500. Umgebung: w DERICHSWEILER A l t e kath. Pfarrkirche. Spätgot. unsymmetrische 2 schiffige Hallenkirche aus Ziegeln, mit Dachreiter über der WSeite. — K r e u z i g u n g s g r u p p e , um 1500. — Silbernes R e l i q u i a r , Augsburg 1666. — M o n s t r a n z , 1666. GEICH Nikolauskapelle. Einfacher Bau mit halbrunder Apsis und Dachreiter, um 1200. Verwendung zahlreicher römischer Werkstücke. MERODE Schloß. Wasseranlage. Erste Nennung 1174. Der Name von einer
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Rodung im Walde. Jetzt wesentlich Neubau (OFlügel 1876, SFlügel und Torbau 1901—1903). Bewahrt ist der alte Grundriß, ein von breiten Gräben umgebenes Viereck, an 3 Seiten Wohnbauten, sonst Hofmauern. 4 Ecktürme; der große runde S O T u r m auf einem Batterieturm des 15. bis 16. Jh. Die OMauer ist außen alt. Der ansehnliche NFlügel, ein 4 geschossig er Ziegelbau mit Gliederungen in Sandstein, 1700 von Generalfeldmarschall Johann Philipp Eugen v. Merode (1674—1732) erbaut. — Die Vorburg niedergelegt. SCHWARZENBRUCH Kloster. Priorat des im 13. Jh. gegr. Kreuzträgerordens. Vor 1340 gegr. Die K i r c h e , ischiffiger Saalbau, 18. Jh., und die K l o s t e r g e b ä u d e , 16.—18. Jh., heute, nach Brand 1837, rasch verfallende Ruine. — Antwerpener Schnitzaltar jetzt in Langerwehe. WENAU Ehem. Prämonstratenserinnenkloster. 1. H. 13. Jh. gegr. Die K i r c h e (jetzt kath. Pfarrkirche) aus einer ischiffigen rom. Anlage a b schlichte spätgot. Basilika umgebaut; der Chor mit 5 / 8 Schluß. Turm an der N W Ecke. — In der neueren, offenen Vorhalle K r e u z i g u n g s g r u p p e , um 1300, noch halb in rom. Stilcharakter. Ausstattung z. T . 17. und 18. Jh. — M o n s t r a n z , 1549, hervorragende Arbeit in spätgot. Formen. — Schöner R o k . K e l c h . — Große Zahl von G r a b s t e i n e n der Prioren und Klosterschwestern des 16.—18. Jh., viele mit Wappen. — K l o s t e r g e b ä u d e , 15.—16. Jh.; rest. 1926—1927. —Wirtschaftshof 17.—18. Jh. B u r g Laufenburg. 14.—15. Jh. Ruine. Längliches Rechteck mit runden Ecktürmen. B u r g H o l z h e i m . Unregelmäßige Anlage, 15.—17.JI1. Das H e r r e n h a u s , 15.—16. Jh., davor gleichzeitiger Zwinger. LANGERWEHE A l t e kath. Pfarrkirche. Hochgelegen auf dem befestigten Friedhof. 3schiffige Hallenkirche mit vorgesetztem WTurm und Chor aus 1 Joch und 5 / g Schluß, einheitlich 15.—16. Jh. Die Treppe zum Kirchhof aus zertrümmerten Grabsteinen, darauf mehrfach das Merodeschc Wappen zu erkennen. — In der neuen kath. Pfarrkirche (1904—1907) reicher A n t w e r p e n e r S c h n i t z a l t a r , A . 16. Jh. (aus Kloster S c h w a r z e n b r o i c h ) . — T r i u m p h k r e u z g r u p p e , Maria und Johannes, A . 15. Jh., der Gekreuzigte um 1500. — C h o r g e s t ü h l , E. 15. Jh. — K a n z e l , M . 18. Jh. Die bmkw. Sammlung Schleicher in Schönthal (in der neuzeitlichen sog. Karlsburg) enthält u. a. die Holzvertäfelung des Refektoriums aus Kloster Steinfeld M . 18. Jh., den H o c h a l t a r aus Wenau, 1627, und anderes. Töpferei-Museum. Umgebung: nw MERKEN Kath. Pfarrkirche. Backstein. 3schiffige Hallenkirche, 15. Jh., kurzer 5 /gChor, eingebauter, z . T . rom. W T u r m . — C h o r g e s t ü h l (rest.) got. und Renss.Formen gemischt, auf den Armlehnen spielende, musizierende und trinkende Putten. A l t ä r e um 1700.
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SCHLEIDEN
VILVENICH Kath. S. Helenakapelle. Schlichte 1 schiffige, rom. Anlage, im 18. Jh. (1711, 1721) stark überarbeitet. Ausstattung 18. Jh. — Rest. 1928.
SCHLEIDEN Im Tal der Olef schön gelegen. Früher Mittelpunkt der Eifeler Eisenindustrie. Über die Besitzverhältnisse der die Stadt überragenden Burg s. u. Die Siedlung »Das Tal« war im Ma. Jülichsches Lehen. Seit dem 18. Jh. gehörte die Landeshoheit Luxemburg. — Die Befestigung mit Mauern ist erst für dm A. 16. Jh. sicher bezeugt. Graf Dietrich VI. von ManderscheidSchleiden (1560—1593) führte die Reformation ein. 1603 vernichtender Brand; schwere Beschädigungen in den Kriegen des i j . und 18. Jh. Kath. Pfarrkirche. 1230 erste Kapelle in Schleiden gew., seit 1317 Pfarrkirche. Neubau unter Dietrich I V . Grafen v. Manderscheid-Schleiden, 1505—1525 von Jakob Kyllwald, unter Beibehaltung eines älteren Chores aus der M . 15. J h . ; 1896/97 rest. — Vornehme, spätgot. Hallenkirche von 3 Schiffen und 4 Jochen, deren ö fast um die Hälfte kürzer ist als die übrigen. T u r m über der sw Ecke (früher höher). Die einfachen Netz- und Sterngewölbe über schlanken, achtseitigen, kapitellosen Pfeilern. In den Sschiffen Engelbüsten als Gewölbeanfanger. Große, horizontal geteilte Fenster mit feiner Fischblasenkrönung. Die 2 ö Ssch.Fenster sind mit hervorragenden, g e m a l t e n S c h e i b e n von 1535 ausgestattet, die leider durch wiederholte, nicht sachgemäße Wiederherstellungen gelitten haben: Anbetung der Könige und Beweinung Christi, darunter jedesmal die Stifter aus dem Hause ManderscheidSchleiden mit ihren Patronen (vgl. die Fenster in Kyllburg und Düren). — Große D o p p e l o r g e l auf 4 toskanischen Rundsäulen, das feine Rokoko in glücklichster Weise mit der umgebenden Gotik zusammengewachsen, 1770, von Ludw. König. — Holzfigur der M u t t e r g o t t e s , 1,10 m, E. 15.Jh., neu gefaßt, ehem. in der Franziskanerkirche. — M u t t e r g o t t e s auf Drachen, Holz, 60 cm, E. 18. Jh. — 2 gemalte A l t a r f l ü g e l (Ecce homo und Abendmahl, auf den beschädigten Rückseiten Auferweckung des Lazarus) von dem sog. Meister von Orsoy, Brüssel um 1500; das Mittelteil (Weltgericht) verloren. — G r a b f i g u r des Grafen Dietrich I V . von Manderscheid-Schleiden (f 1551), 1590 errichtet, belgischer Marmor, urspr. auf Sarkophag. — S a r k o p h a g aus schwarzem Marmor (Sockel und Deckplatte neu) für Sibylle von Hohenzollern ( t 1621), Gemahlin des Grafen Ernst v. d. Mark (vgl. Grabtumben in Niederehe). — Silbervergoldete M o n s t r a n z , 15.Jh., mit F u ß von 1617. — Silbervergoldeter K e l c h mit prächtigem Fuß (figürliche Gravierungen auf blauem und grünem Emaillegrund) 1390. E v . Pfarrkirche. 1786. Schlichter Saalbau. Altar und Kanzel übereinander, aus der Erbauungszeit. W T u r m 1830. Ehem. Franzlskanerkloster. 1642 gegr. Die 1687 gew. K i r c h e erhalten; gewölbter Saalbau mit 3seitigem Schluß. — Altäre, A . 18. Jh. (1770 bemalt). — K a n z e l , 1694 (1742 neu gefaßt). —
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Sonstige Ausstattung 18.Jh. — Reste der K l o s t e r g e b ä u d e , • 7-Jh. Ehem. Burg. A. 12. Jh. zuerst im Besitz der Herren von Schleiden aus dem Hause der Grafen v. Blankenheim genannt. Im 13. und 14. Jh. luxemburgisches Lehen. Im 15. Jh. an die Grafen v. Manderscheid vererbt, E. 16. Jh. an die Grafen v. d. Mark, schließlich 1773 an den Herzog von Aremberg. — Seit 1920 Collegium Marianum des Lazaristenordens. — Urspr. ganz von Gebäuden und Wehranlagen umgebenes Rechteck. In der Mitte früher der nicht erhaltene Bergfried. — Im ö und s Flügel Bauteile des 14. Jh., die beide im 16. und 18. Jh. umgebaut wurden und heute im wesentlichen als Bauten aus dieser Zeit erscheinen; ma. namentlich die Turmbauten des ö Flügels. Zwischen den beiden Flügeln ein etwas niedrigerer und schmalerer Verbindungsbau mit Mansarddach, A . 18. Jh., der im Sockelgeschoß Reste des älteren Burgtores, anscheinend aus dem 13. Jh., enthält. Der U m - und Erweiterungsbau des 18. Jh. wohl von Jakob Couven. In einem R a u m des Verbindungsbaues schöne Papiertapete, um 1825, griechische Küstenlandschaften, nach Zeichnung von A. P. Mongin aus der J. Zuberschen Fabrik in Rixheim im Elsaß. — Der WFlügel mit niedrigen Wirtschaftsgebäuden, E. 18. Jh. A n der NSeite heute nur noch Pfeilertor, 18. Jh. — Einige Fachwerkbauten, 17.—18. Jh. Wenige Reste der Stadtbefestigung, die 1702 von den Franzosen vollständig zerstört wurde. Umgebung: n OLEF Kath. Pfarrkirche. Das mit Kreuzrippengewölben versehene 2schiffige Lhs. mit 2 runden Mittelstützen und einem niedrigen nSsch., 1497 (Bauinschr. am Portal); der Chor mit 3seitlgem Schluß und Sterngewölben etwas älter; der stattliche WTurm, 14. Jh., mit sehr hohem Spitzhelm, E. 17. Jh. — Guter Raumeindruck. — Schwere, eisenbeschlagene H o l z t ü r e n an Chor und Sakristei aus der Erbauungszeit. — Sehr eigenartiger, wirkungsvoller Aufbau des H o c h a l t a r s , 1726, über 2 Mensen in verschiedener Höhe, die untere noch spätgot. mit Blendarkaden. Der s S e i t e n a l t a r mit noch reich verzierter spätgot. Mensa. — M u t t e r g o t t e s , Holz, 15. Jh. (aus einer Kreuzigung). Mehrere reich verzierte G e d e n k s t e i n e aus schwarzem Marmor mit Inschriften und Wappen, 17.—18. Jh., die besten für die Frhrn. v. HarfF. — Gute M o n stranz, i8.Jh. — P a r a m e n t e , 17.—i8.Jh. — Einige Glasscheiben mit Stiftern, A. 18. Jh., jetzt im Schnütgen-Museum, Köln. Mehrere alte Fachwerkhäuser, meist nach Brand 1697. GEMÜND Ev. Kirche. 1753. Schlichter Saalbau mit 1851 vorgelegtem WTurm. — Orgelprospekt, 1766—1767. Mehrere ältere Wohnbauten, 16.—18. Jh., besonders bmkw. das Renss.Portal, E. 16. Jh., am Hause Nr. 22; es stammt wahrscheinlich aus Kloster Mariawald. MALSBENDEN Haus A. Döhler. Typisches Eifelfachwerkhaus mit Giebel zur Straße.
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Umgegend: s BLUMENTHAL Kath. Pfarrkirche. 1512. ischiffiges Lhs. von 3 Jochen mit Kreuzrippengewölben; eingezogener, 3seitig geschlossener Chor mit Netzgewölbe; vorgelegter quadr. WTurm. — S a k r a m e n t s n i s c h e der Erbauungszeit; die sonstige A u s s t a t t u n g meist 18. Jh. KIRSCHSEIFFEN Ev. Pfarrkirche. 1787. Rechteckiger Saalbau, wegen der damals herrschenden kirchenpolitischen Einstellung äußerlich urspr. in der Form eines Wohnhauses, mit dem Pfarrhause unter einem Dach. 182a WTurm angeiiigt; 1865 die Fenster und auch das Innere verändert. REIFFERSCHEID Sehr reizvolles Ortsbild in Verbindung mit Kirche, Burg und Befestigung. 1669 durch Brand vernichtet; 168g nach Wiederherstellung von den Franzosen z. T. zerstört. Kath. Pfarrkirche. Spätgot. Hallenkirche mit überhöhtem Msch.; 3seitig geschlossener Chor (bez. 1489) und eingebauter W T u r m ; im Msch. Sterngewölbe. Die Rest, von 1865—1867 hat viel verändert, T u r m und Msch. wurden erhöht, an Stelle des früheren, alle Schiffe gemeinsam bedeckenden Daches erhielten die Sschiffe Pultdächer. 1930 ff. neue Instandsetzung. — Mensa des H o c h a l t a r s mit Blendarkadengliederung, bez. 1491. — Mensa des s Seitenchors bez. 1480. — A l t a r g e r ä t e , 1 7 . — i 8 . J h . B u r g . Urspr. im Besitz der Herzöge von Lothringen, 1130 in der Hand Walrams III. von Limburg. Die Herren von Reifferscheid 1195 zuerst genannt, sie blieben bis 1803 im Besitz. Zeitweise luxemburgisches Lehen, zuletzt reichsunmittelbare Herrschaft. — V o n der ma. Burg des 14. Jh. der große runde B e r g f r i e d z. T . erhalten, ferner Stücke der Umfassungsmauern. Die Burg wurde nach dem Brande von 1669 neu erbaut. Auch davon sind nur noch einige Kellerteile vorhanden. A n d e r SOSeite desBurgberings ein nach 1689 angelegter neuer T o r b a u . Die äußere Stadtbefestigung, die das Burgdorf und die Kirche umschloß, in Resten erhalten. A n derNSeite ein stattlicher T o r b a u , 14. Jh., genannt »große Porz« oder Matthiastor. WILDENBURG Ehem. Burg. In landschaftlich hervorragend schöner Lage auf schmalem, überall hin steil abfallendem Bergrücken. Stammsitz der Herren v. Wildenburg, die von den Herren v. Reifferscheid abstammten. In späterer Zeit jülichsches Lehen. Der ganze Besitz kam 1715 durch K a u f a n das Kloster Steinfeld, dadurch ist der wohl einzigartige Umbau zu einem Prämonstratenser-Priorat erfolgt. Nach Auflösung des Klosters wurde ein Teil der Stiftsgebäude des 18. Jh. zum Pfarr- und Schulhaus bestimmt. Das ehem. B u r g h a u s mit an der NSeite angebautem Wohnturm, A. 16. Jh., wurde 1717 zur Kirche eingerichtet. — Die innere Ausstattung einfach. — Sitzfigur der hlg. A n n a , Holz, 2. H. 15. Jh. — An der SWEcke des alten Burgberings ein starker V e r t e i d i g u n g s t u r m (sog. »Hexenturm«), i6.Jh., mit Mansardhaube, 18.Jh. — Das alte B u r g w a r t h a u s von 1600 ist ein bmkw. Fachwerkbau mit vorkragendem Obergeschoß auf geschnitzten Konsolen.
HEISIBACH
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HELLENTHAL Ehem. Kath. Pfarrkirche. 1903 abgebrochen, ab Friedhofskapelle der 3seitig geschlossene, spätgot. Chor erhalten. Umgebung: w HARPERSCHEID Kath. Pfarrkirche. WTurm 1536, Lhs. 1809. — Sehr schöne geschnitzte K a n z e l mit teils got., teils Renss.-Zieraten, 1. H. 16. Jh. Umgebung: nw DREIBORN Gehörte zu Jülich, z- T. aber auch zur Grafschaft Schleiden. Ehem. Kath. Pfarrkirche. 1893 abgebrochen. Neubau an anderer Stelle. Burg. Seit 1586 im Besitz der Frhrn. v. Harff. Wasseranlage. Umfassungsmauern und 3 Ecktürme, 16. Jh. Ein bergfriedartiger Torturm lag urspr. in der Mitte der SFront. — Die Wohn- und Wirtschaftsgebäude an der N- und SSeite, 1680—1695; der ö Flügel 19. Jh. — Vor der SFront urspr. größere Gartenanlage.
HEIMBACH Siedlung in sehr malerischer Lage im Rurtal um den Burgberg der seit dem 11. Jh. genannten Herren von Hengebach, von denen Wilhelm (ngo—1218) durch seine Mutter Graf v. Jülich wurde. Der Burgflecken erhielt erst 1604 Marktprivilegien, war aber schon im Ma. befestigt und seine Bewohner nannten sich Bürger. Jülichsches Amt. Zahlreiche Brände haben den Ort heimgesucht: 1676, 167g, 1687, 173g, 1788, 1823. K a t h . P f a r r k i r c h e . Neubau, A . 18. Jh., 1725 gew. — ßseitig geschlossener Saalbau mit vorgelegtem WTurm. Kreuzrippengewölbe über flachen Wandvorlagen. WEmpore. — Großer A n t w e r p e n e r S c h n i t z a l t a r , A . 16. Jh., 3,40: 2,65 m, aus Kloster Mariawald. Im Mittelstück eine Nische für das Gnadenbild, ein neu gefaßtes V e s p e r b i l d , M. 15. Jh., umgeben von 7 figurenreichen Szenen aus der Passion Christi, in der Predella der Tod Marias; alte, reich vergoldete Fassung; die gemalten Flügel nicht bedeutend. — Hochaltar, A. 18. Jh., Gemälde von Peter SotUmann, Kopie der Kreuzabnahme von Rubens, aufwendige Rahmung mit Säulen und Figuren. Reiche S e i t e n a l t ä r e der gleichen Zeit. — 4 spätgot. R e l i q u i e n b ü s t e n , j e 2 aus A . und E. 15. Jh., im 18. Jh. neu gefaßt, aus Kloster Mariawald. — K a n z e l , 18. Jh. — H e i l i g e s G r a b , niederrheinisch um 1500, derb naturalistischer Christuskörper, dahinter die 3 Frauen, aus Kloster Mariawald. — Bar. F i g u r e n g r u p p e , die hlg. Familie auf der Wanderung, Holz, A. 18. Jh. — Einige bar. H o l z f i g u r e n , A. 18. Jh. — K a s e l mit Kölner Borte, um 1500. Ehem. B u r g der Herren v. Hengebach; dann der Grafen v. Jülich; später in wechselndem Besitz und meist verpfändet. In landschaftlich hervorragender Lage auf steilem Felsrücken am Rurtal, den die Häuser aes Ortes umrahmen. 12.—13. Jh. erb.; schon im 16.Jh. z . T . zerst., aber wieder aufgebaut; nach dem 30jährigen Kriege mehr und mehr verfallen, nach dem großen Stadtbrand von 1687 Ruine. Seit 1904 rest. — Auf der höchsten Stelle des
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Felsens der rom., quadr. B e r g f r i e d , dessen obere Teile nach Zerstörung 1556 in runder Form wiederaufgebaut wurden. — Neben dem Bergfried die Reste des spätrom. P a l a s . Auch ein Teil der halbrunden Apsis von der ehem. B u r g k a p e l l e erhalten; ferner Reste geringerer Wohnbauten, Türme, Torbauten und U m fassungsmauern. Umgebung: n HAUSEN Kath. Pfarrkirche. 1834 Neubau mit geringen Resten der alten, abgebrochenen, I schiff igen Kirche. — Lebensgroße Holzfigur der hlg. B a r b a r a , A. 16. Jh.; das schöne Werk leider überarbeitet und in eine hlg. Cäcilie abgeändert. — Einige H o l z f i g u r e n , 17.—18. Jh. Burg (jetzt Gasthof). Wasseranlage. Typische Wirtschaftsburg. Die ältesten Teile, das Wohnhaus in der sw Ecke des zweiten Hofes und das große Torgebäude der OSeite, a. H. 16. Jh. Das Wohnhaus im Hintergrund des ersten Hofes, 1820. — Die W i r t s c h a f t s g e b ä u d e meist in Fachwerk, 19. Jh. BLENS Kath. Kapelle. Neubau, 1803—1804. — A l t a r , M. 18. Jh. aus der Blankenheimer Schloßkapelle; dorther auch die schöne K a n z e l , 17.JI1. Ehem. Burg. Geringe Reste. Das jetzige Wohnhaus des Gutshofes 1791. NIDEGGEN Jidichsches Ami. Im übrigen vgl. für die Geschichte u. die Beschreibung der Burg. Kath. Pfarrkirche. 1219 vom Grafen Wilhelm III. v.Jülich dem Deutschorden geschenkt. Seit E. 13. Jh. im Besitz des Johanniterordens. Die spätrom. Basilika aus den ersten Jahrzehnten des 13. Jh. fast unverändert erhalten. Der Grundriß des Lhs. bildet im Umriß ein fast genaues Quadrat; niedriges quadr. Chorhaus mit halbrunder Apsis, wenig überhöhter W T u r m . Die A b stände der Pfeiler im Msch., das 4 Joche hat, so bemessen, d a ß eine Wölbung schwerlich beabsichtigt war; nur das mittlere Pfeilerpaar hat eine Halbsäulenvorlage (mit neuen Kapitellen). Die vorhandenen Gewölbe des Msch. bei der Rest. 1898 hinzugefügt, das Kreuzrippengewölbe im Chor und die Kreuzgratgewölbe der Sschiffe alt. Der Dachraum über den Sschiffen hat gegen das Msch. eine offene, 3 teilige Bogenstellung. Proportionen gedrungen, Schmuck sparsam, bmkw. Kapitelle. — A u s m a l u n g . I m Chor relativ gut erhalten (neu übergangen); an der Kuppel Christus auf dem Thron in der Mandelglorie, zu den Seiten Maria und Johannes Bapt., zwischen den Fenstern heilige Ritter und der A b t Wilhelm von Vercelli (Namenspatron des Stifters Wilhelm v. Jülich) ; ferner heilige Jungfrauen. A u f der Rückseite des Triumphbogens merkwürdige Darstellung der klugen und törichten Jungfrauen. Körperbildung und Gewandung von großer Vortrefflichkeit, verwandt den Darstellungen in Kölner Kirchen (S. Gereon, S. Kunibert), aber doch wohl etwas später, nach M. 13. J h . — Ausmalung des Lhs. einfach ornamental, Pfeiler und Bögen braun-
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rot in Nachahmung des Nidegger Sandsteintons, die Flächen rötlich mit weiß aufgemalten Fugen. Das mächtige Gemälde über dem Triumphbogen (Jüngstes Gericht) ging bei der Rest. 1898 durch Ablösung des Putzes zugrunde. — Feines hölzernes M a r i e n s t a n d b i l d , 1. H. 14. Jh. — Grabmal des Grafen Wilhelm v. Jülich t 1378 und der Gräfin Riccarda, erst gegen M. 14. Jh. ausgeführt, beschädigt, Tumba neuzeitlich. Kollegiatstift. Seit 1654 Minoritenkloster. Nur der Unterbau der Kirche in Höhe von 2—3 m erhalten, 14. Jh. — W i r t s c h a f t s g e b ä u d e , 17.—18. Jh. Kath. Gasthaus-Kapelle vor dem Dürener Tor. Einfacher, spätgot. Saalbau mit 3seitigem Chorschluß. Marienkapelle vor dem Zülpicher Tor. 1818, noch bar. Giebelform. Ehem. Burg der Grafen v. Jülich. Eine der großartigsten Ruinen des Rheinlandes in malerischer Berglage über dem Rurtal. Im 12. Jh. (zwischen 1177 und 1191) angelegt, Residenz der Grafen und späteren (seit 1356) Herzöge von Jülich; mit der A. 14. Jh. gegr. Stadt fortifikatorisch verbunden. Die Burg verlor an Bedeutung, nachdem die Herzöge von Jülich 1423 ausgestorben waren und der Schweipunkt der Landesherrschaft TBerg, dann Kleve) sich nach Norden verschoben hatte. Der verfall begann seit der Eroberung in der Jülicher Fehde, 1542. Die Ruine im 19. Jh. als Steinbruch benutzt; 1901—1906 rest. — Die Anlage der von den Grafen v. Sayn erb. Burg Blankenberg im Siegkreis eng verwandt. Im Umriß ein annähernd regelmäßiges Redlteck von 49: 95 m. An der OSeite über dem Halsgraben der kolossale bewohnbare Bergfried (12. Jh.), im Grundriß ein Rechteck von 14: 18,5 m; in jedem der 4 erhaltenen Geschosse 2 durch eine Scheidewand getrennte Gemächer; in einem derselben die Kapelle, Formen teils rom., teils 14. Jh.; rest. und als Heimatmuseum genutzt. An der SSeite des Binnenhofes der durch Größe und Regelmäßigkeit ungewöhnliche Palas (14. Jh.), einer der hervorragendsten in Deutschland; Innenmaße 16,7:52 m. 2 hohe Geschosse mit regelmäßig und dicht gestellten, fast modern anmutenden Kreuzsprossenfenstern und Sitzbänken. — Die Zwingeranlage schlecht erhalten, aber im Verlauf erkennbar. Ihre Fortsetzung bildet die Ummauerung des Burgfleckens (13. Jh.); an der SOEcke das sog. N y t s t o r , eine interessante, spätrom. Toranlage. Rathaus. Schlichter Bau des 16. und 18. Jh. (bez. 1723 und 1763) mit Freitreppe, hohem Walmdach und hübschem Dachreiter. Marktkreuz. Stein, 4 m hoch, 15. Jh. Einige gute Wohnbauten, 17.—18. Jh., meist aus dem roten, im Rurtal gewonnenen Sandstein. Stadtbefestigung. 14. Jh. D ü r e n e r Tor. Z ü l p i c h e r T o r . BERG Kath. Pfarrkirche. Rom. WTurm. Das Lhs. und der gerade geschlossene, ungefähr quadr. Chor von einer spätma. Anlage.
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I m 1 4 . — 1 5 . J h . U m b a u z u einer g e w ö l b t e n Basilika. Bei d e r Rest. 1905 sind die Sschiffe u n d d i e G e w ö l b e des Lhs. völlig erneuert. Umgebung: ö VLATTEN Ehem. Karolingische Konigspfalz. Kath. Pfarrkirche. Starker, rom. W T u r m , gegen M. 12. Jh.; im Innern ein rom. kuppeliges Kreuzgewölbe, dessen Mitte von einem mächtigen Eichenpfosten gestützt wird. — Lhs. und Chor mit halbrunder Apsis, A . 13. Jh.; das s Ssch. im 18. Jh. abgebrochen und erneuert; an Stelle des n ein Anbau von 1928. Das Lhs. flachgedeckt, die spätgot. Gewölbe und Fenster im Chor um 1500. — A l t ä r e , 18. Jh. — K a n z e l , 17. Jh., aus Mariawald; dorther angeblich auch die K o m m u n i o n b a n k , um 1600. — T a u f s t e i n , 15. Jh. — Unter den P a r a m e n t e n Kapelle nebst Chormantel, 1732, von Clemens August von Köln gestiftet. K r e u z i g u n g s g r u p p e auf dem Schulplatz. Holz, überlebensgroß, A . 16. Jh., derb aber wirkungsvoll, aus Mariawald. O b e r b u r g . Ruine im Garten des neuen Gutshofes. Die vorhandenen Reste der urspr. Wasserburg, 14. J h . : Umfassungsmauern mit Rundtürmen. Unterburg. Ruine, ein Teil eines spätma. Wohnturmes erhalten. Umgebung: s MARIAWALD Ehem. Zisterzienserkloster (jetzt Trappistenkloster). 1480 auf der Höhe des Kermeterwaldes, also nicht im T a l , wie sonst die meisten Zisterzienserklöster, gegr. — Die bestehende K i r c h e im wesentlichen Neubau von 1887—1891 auf den alten Fundamenten und mit Benutzung einiger Mauerreste. Die alte Kirche war eine 1 schiffige Anlage mit ®/8Chorschluß. Von der alten A u s s t a t t u n g nichts vorhanden. Reste in den Kirchen der Umgebung, vor allem in Heimbach. Die Fenster hatten prächtige gemalte Scheiben aus der I. H . 16. Jh.; wenige Stücke davon jetzt in der Stephanskirche in Norwich (England). Die am E. 15. und A . 16. Jh. erb. Klostergebäude auf der NSeite der Kirche sind in den Hauptteilen erhalten; erneuert ist der w und n Flügel des K r e u z g a n g e s . Im OFlügel der ehem. Kapitelsaal mit Kapelle; Portal 1713. Die Fenster des Kreuzgangs hatten — wie in Steinfeld — gemalte Scheiben, einige Reste befinden sich im Berliner Schloßmuseum, eine größere Z a h l im Londoner Victoria- and AlbertMuseum. — H o f t o r , ö des Kirchenchores, 1538. Umgebung: nw HARSCHEIDT H a u s Offermann (Nr. 17). 1691. Gut gruppierte Hofanlage fränkischer Art.
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(Montjoie)
Prächtig im Rurtal an der Einmündung des großen Laufenbachs und am Fuß der Burg gelegen, die 1217 zuerst urkundlich genannt wird. Die Grafen von Montjoie treten freilich schon am E. 11. Jh. auf. Erben sind um die Wende des 12. Jh. die Herzöge von Limburg, ihre Seitenlinie Montjoie-Falkenburg regierte bis 1352. Monschau kam dann an die
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Grafen von Schönforst, 1435 an die Herzöge von Jülich. Bis zur französischen Revolution war es ein jälichsches Amt. 1543 wurde die Burg in der jülichschen Fehde von den kaiserlichen Truppen unter Renatus von Oranien erobert und die Stadt verheert, ebenso 168g nach der Eroberung durch die Franzosen. Gegen E. 16. Jh. entwickelte sich durch Vermittlung aus Aachen vertriebener Protestanten die Tuchindustrie, die im Laufe des 18. Jh. zu Weltruf gelangte. Ihr verdankt die Stadt ihre prächtigen Patrizierhäuser. K a t h . P f a r r k i r c h e . Die Bildung einer selbständigen Pfarrei — die Mutterpfarre war Konzen — geschah erst 1640. 1649—1650 Bau der Kirche. Saalbau mit eingezogenem, 3seitig geschlossenem Chor. Hölzerne Kreuzgewölbe. — S e i t e n a l t ä r e aus der Erbauungszeit, der H o c h a l t a r gegen 1780, aus Kloster Reichenstein. — Schöne K a n z e l , 1780. — O r g e l g e h ä u s e aus Kloster Mariawald. — R e l i q u i e n s c h r e i n des hlg. Liberatus mit der Figur des Heiligen auf dem Deckel, 1760, von Anton Reuter in Deutz. — A l t a r g e r ä t e , 18. J h . Ehem. F r a n z l s k a n e r k l o s t e r m i t „ A u k i r c h e " . 1 7 1 2 gegr.; Baubeginn des Klosters 1717, der Kirche 1726; sie wurde erst 1751 gew. Freiräumiger Saalbau mit geradem Schluß, hölzerne Kreuzgewölbe auf Wandpfeilern. Im Kirchenschatz wichtige G o l d s c h m i e d e a r b e i t e n , 1 7 . — i 8 . J h . , meist aus Kloster Reichenstein, besonders bmkw. eine sehr schöne S o n n e n m o n s t r a n z (Köln, Meister J . H.), 1. H. 18. J h . Die einfachen K l o s t e r g e b ä u d e jetzt Bürgermeisterei und Stadtkasse. Ehem. U r s u l i n e r i n n e n k l o s t e r . 1 7 1 5 gegr.; die Kapelle, 1716. Kunstloser Saalbau. E v . K i r c h e . Malerisch mitten im Ort gelegen. 1787—1789, von Jak. Couven. Saalbau mit feiner, wohlabgewogener Gliederung und Verzierung im Innern. Das Äußere Schieferbruchstein, nur die Einfassung der Fenster und des Portals in Blaustein. Der WTurm zur Hälfte eingebaut, mit wirkungsvoller Haube von der durch Hochwasser 1784 zerst. luth. Kirche in Mühlheim a. Rhein. — An der WSeite große Empore. — A l t a r in Urnenform. — A l t a r g e r ä t e , Augsburger Silber, 1792 geschenkt. B u r g . Seit der Belagerung und Zerstörung durch die Franzosen 1689, allmählich verfallen, vor allem nach Beseitigung der Dächer, 1836/37. Seit 1899 einige Wiederherstellungs- und Sicherungsarbeiten, z. T . (ehem. Rittersaal) 1930 als Jugendherbeige eingerichtet. — Die untere Vorburg Mariahilfspital. — Aus dem 13. J h . ist der auf 2 Schrägpfeilern ruhende B e r g f r i e d erhalten; s schließt, entlang der w Mauer, der P a l a s mit dem Rittersaal im Obergeschoß (jetzt Jugendherberge) an; das gegenüber an der ö Mauer liegende Wohngebäude bis auf die Kellergewölbe und einen starken Turm abgetragen. Den Eingang zur oberen Vorburg bildet ein mächtiger, mit 2 Rundtürmen bewehrter T o r b a u , 1. H. 14. J h . ; die nach O anschließende Wehrmauer großenteils erhalten. Der Zugang zur U n t e r b u r g führt von außen durch einen sehr
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starken, k u r z v o r 1 5 1 7 erb., r u n d e n Batterieturm, »Eselsturm« g e n a n n t . I n d e r U n t e r b u r g das A m t m a n n s h a u s , 1586, die e h e m . , h e u t e g a n z v e r d o r b e n e K a p e l l e u n d die ehem. K a s e r n e des 17. J h . j e t z t Spital. W i c h t i g die R e i h e d e r älteren W o h n b a u t e n . A u s der 2. H . 17. J h . H ä u s e r m i t U m b a u aus G r a u w a c k e n s c h i e f e r u n d m e h r geschossigen F a c h w e r k g i e b e l n , d a s F a c h w e r k meist verschiefert oder verbrettert. Beispiele: das sog. »Alte Rathaus«, 1654; das D o p p e l h a u s N r . i a i — 2 2 , 1663; ferner N r . 103, 104 (1736) u n d 105 in d e r K i r c h s t r a ß e , N r . 260 a m M ü h l w e g usw. A u s d e r 2. H . 18. J h . eine R e i h e a u f w e n d i g e r P a t r i z i e r h ä u s e r , meist d e r w o h l h a b e n d e n T u c h f a b r i k a n t e n , M a t e r i a l Backstein, z . T . a u c h verp u t z t , m i t H a u s t e i n r a h m e n a n T ü r e n u n d Fenstern. D e r p r ä c h tigste B a u das D o p p e l h a u s ( W o h n h a u s u n d F a b r i k ) N r . i g i in d e r Laufenstr., f ü r J o h . H e i n r i c h Scheibler a n g e b l i c h 1 7 6 2 — 1 7 6 5 erb., 3 Geschosse mit massigem, 3 geschossigem G i e b e l d a c h d a r ü b e r (sog. »Rotes Haus«). I m I n n e r n h e r v o r r a g e n d e Ausstattung ( T ä f e l u n g m i t S c h n i t z w e r k , Pariser Bildertapeten, großartige geschnitzte T r e p p e n ) . Ferner: N r . 7 E c k e R u r - u n d Stadtstraße; N r . 1 1 — 1 2 i n d e r Stadtstraße; N r . 184 in d e r Laufenstraße. D a s H a u s N r . 241 n a c h A r t eines Pariser „ H o t e l " m i t 3 Flügeln u m einen o f f e n e n Ehrenhof. — A n zahlreichen H ä u s e r n sehr g u t g e schnitzte Türen. Städtisches Heimatmuseum. Umgebung: n IMGENBROICH Kath. Pfarrkirche. Neubau, 1898/99. — V e s p e r b i l d , 15. Jh., neu gefaßt. — Gute S o n n e n m o n s t r a n z , von Joh. Friedr. Bräun, Augsburg, 1735—:1736. E v . Kirche. 1837—1838. Unbedeutender Saalbau. W o h n h a u s Nr. 23, jetzt Bürgermeisterei. Stattlicher Bau mit hohem Mansarddach, bald nach 1750. — Schöne geschnitzte Treppe; gute Schnitzereien auch an den Zimmertüren. KONZEN Kath. Pfarrkirche. Urspr. einzige und ansehnlichste Pfarrkirche des Gebietes (erst 1640 erhielt Monschau eine eigene Pfarrkirche). — Von dem rom. Bau (um 1160) bestehen außer dem Unterbau des vorgelegten WTurmes nur 2 Säulenpaare. Die Kirche war daher eine der wenigen rheinischen Säulenbasiliken. Im 15. Jh. Neubau a b Halle mit etwas überhöhtem Msch.: 3 Joche, im ganzen breiter a b lang, dazu ein Chor von 1 Joch und s / 8 Schluß. Kreuzrippengewölbe. Rest. 1869—1871 und 1929. — T a u f s t e i n , 12.Jh. — H o l z f i g u r des hlg. Pankratius in Ritterrüstung, i . H . 16.Jh., urspr. in der Pankratiuskapelle. — Einige B a r o c k f i g u r e n (hlg. Michael, Christus), E . 17. Jh. — E p i t a p h der Elisabeth von Roishausen (f 1583), die Verstorbene als vollplastische Figur vor dem Kruzifix kniend, mit 16 Ahnenwappen in der Rahmung. — Silberne, teilweise vergoldete M o n s t r a n z , bmkw. Form immer noch in Anlehnung an die got. Turmmonstranzen, gegen 1700. — Silbervergoldeter K e l c h , Hubert Moeren, Aachen 1769. Kath. Pankratiuskapelle.
Kleiner ischiffiger Bau, 2 Joche Kreuz-
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gewölbe. Angeblich auf karolingischcn Grundmauern, um 1400; später mehrfach verändert; rest. 1904—1905. In Konzen wie in Lammersdorf, Kalterherberg, Höfen, Rohren und Roetgen sind die Bauernhäuser aus dem 17.—18. Jh. niedrige Fachwerkbauten mit Strohdach, zum Schutz gegen Wind und Wetter teils in die Erde eingegraben, teils mit dichten lebenden Hecken (Buche oder Weißdom) umgeben (vgl. auch Rohren). ROETGEN Kath. Muttergotteskapelle. 1860 Umbau aus der älteren Pfarrkirche, für die an anderer Stelle 1856 ein Neubau erstellt war; Teile von 1733 blieben bestehen. — Bmkw. P a r a m e n t e , darunter Kölner Borten des 15.—16. Jh. E v . Kirche. 1782. Rechteckige Breitanlage mit abgeschrägten Ecken. Einfache Ausstattung, Altar und Kanzel übereinander. Einige ältere Bauernhäuser. SIMONSKALL Sehr eigenartige Niederlassung geflüchteter Protestanten aus A. ij. Jh. »Burghaus« (Nr. 5). 1643. Rest. 1924. Regelmäßiger Bau aus 4 Flügeln um einen Binnenhof. An den Ecken Schießerker. Kapelle. Die Doppelhäuser Nr. 7 und 8 (mit Eckturm und Schießscharten) 1651; Nr. 3 und 4, 1666. Umgebung: 0 DEDENBORN Kath. Pfarrkirche. Charakteristische Dorfkirche, 1717 von Joh. Detherichs erbaut. — Über der WSeite großer beschieferter Dachreiter. K r e u z w e g , Eichenholztafeln in derber Schnitzerei, um 1730, gute Beispiele für die Eifeler Volkskunst. ROHREN Kath. Pfarrkirche. Neubau, 1865—1867, nach Plänen von Vincenz Statz. Charakteristische Bauernhäuser des 17.—18. Jh. Ähnliche Häuser in dem benachbarten Höfen und Alzen. Meist an der Wetterseite von hohen Buchenhecken geschützt (vgl. Konzen). Eingang durch die Küche, daher Rauchfang neben der Tür. Der Stall geschützt zwischen Wohnteil und Scheune; tief herabschleppende Strohdächer. Umgebung: s KALTERHERBERG Kath. Pfarrkirche. Neubau, 1897—1900. — Die prächtig geschnitzte K a n z e l der alten Kirche, 1767, jetzt im Aachener Suermondt-Museum. — A l t a r g e r ä t e , 18. Jh. Charakteristische Bauernhäuser, 2. H. 18. Jh. Umgebung: w REICHENSTEIN Ehem. Prämonstratenserinnenkloster. 1205 auf einer früheren Burg gegr. — Unter Aufsicht von Steinfeld. Seit E. 15. Jh. Mönche. Seit 1714 bis iur Auflösung 1802 Propstei. Einfache Bauten der 2. H. 17-Jh.; die ischiffige, ehem. kreuzgewölbte Kapelle von 1693. Heute Gutshof. 10
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MALMEDY
MALMEDY
(Neu-Belgien)
Gründung der Benediktiner-Doppelabtei Malmedy-Stablo durch König Sigebert um 650. Siedlung um das Kloster im 10. Jh. nachweisbar. Die Abtei unter Abt Poppo (IOSO—¡048) ein Zentrum der kluniazensischen Reformbewegung. Der bedeutende Abt Wibald erwirkte von Kaiser Lothar ¡¡27 die sog. *Goldene Bullet, die das besondere Verhältnis zum Reich begründete und in der Folge zur Ausbildung des selbständigen Reichsfürstentums führte, das bis zur französischen Revolution bestand. Das spätere Ma. war für die Abtei und ihr Gebiet eine £eit des Verfalls. Erst unter Abt Wilhelm von Manderscheid setzte mit dem Beginn des 16. Jh. ein Aufschwung ein. Die Reichszugehörigkeit war in der s. H. ty. Jh. gefährdet; die Äbte Franz Egon v. Fürstenberg und sein Neffe Wilhelm Egon, bezahlte Parteigänger Ludwigs XIV., suchten das Land dem Reich Zfi entfremden. 168g haben französische Truppen Kloster und Ort in Brand gesteckt und zerstört. — Der Ort Malmedy war eine »Freiheitt; wichtig durch seine Gerbereien und seine Lederindustrie, die im 16. Jh. begann und ihre höchste Blüte in der 2. H. 18. Jh. und im A. ig. Jh. erlebte. Daneben Pulverfabrikation, Tuchmacherei und Papierherstellung, die die anderen Industrien im ig. Jh. überlebte. Bevölkerung großenteils wallonisch. Große Brände namentlich 1S44, 1492 und 168g. Im i j . Jh. befestigt. Mit dem ganzen Kreise Malmedy igig vom Reiche losgerissen und zu Belgien geschlagen. Ehem. Benediktinerkloster. U m 650 gegr.; der von den Franzosen 1689 entfachte Brand vernichtete fast alle älteren Gebäude. Nach langen Behelfen wurde der Neubau der K i r c h e nach Plänen von Karl Anton Galhausen 1776 beg., 1784 gew.; jetzt kath. Pfarrkirche, rest. 1923 und 1933. — Kreuzförmiger Saalbau, über der Vierung eine Kuppel, die aber im Äußeren kaum den Dachfirst des Msch. überragt; der Chorraum etwas länger als das Sch., wie die sehr kurzen Qhs.Arme in flacher Rundung geschlossen; 2 Türme flankieren die nüchtern behandelte WFront. Wandgliederung im Innern durch korinthische Pilaster, akademisch langweilig, Tonnengewölbe mit breiten Gurten. — An der Rückwand des Chores großes S t u c k r e l i e f der Himmelfahrt Märiens von Duckers, 1782; von ihm auch die R e l i e f s d e r E v a n g e l i s t e n in den Zwickeln der Kuppel. — Im n Qhs. M a r i e n a l t a r , Marmor, 1773 für die 1821 abgebrochene Gereons-Pfarrkirche von Borettx de Dinant gefertigt. Die M u t t e r g o t t e s f i g u r wohl von dem Lütticher Jean Delcour. — K a n z e l , 1779 (urspr. Farbgebung Weiß mit Gold). — Auch die sonstige ältere Ausstattung aus der Erbauungszeit. — Q u i r i n u s s c h r e i n , Holz, 1698, auf Unterbau von 1911, der ehem. vom E. 18. Jh. im WTurm. — Im Kirchenschatz z . T . ausgezeichnete G o l d s c h m i e d e a r b e i t e n , 18. Jh., die meisten in Lüttich gefertigt. — Die Klostergebäude — jetzt Gymnasium und Museum — Neubauten nach dem Brand von 1689, 1718 im wesentlichen vollendet. Vier 2gcschossige Flügel um einen quadr. Binnenhof mit K r e u z g a n g , geräumige, aber einfache Bauten. Im ehem. Kapitelsaal (Museum) Reste der alten Wandtäfelung.
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Die alte, von A b t Poppo erb. K r y p t a , 1. H. 11. Jh., die 5schiffig war, einen gestaffelten Abschluß aufwies und wohl frei stand, ist 1931 durch Ausgrabung in ihren Fundamenten nachgewiesen. Ehem. Kapuzinerkloster. 1617 gegr.; nur die 1623 beg. und 1631 gew. K i r c h e erhalten. Einfacher Saalbau mit Pilastergliederung und Tonnengewölbe. — Reiche Ausstattung. Sehr stattlicher H o c h a l t a r , 1686, mit Gemälde der Geburt Christi von Engelbert Eisen. Zu beiden Seiten 2 E n g e l , Holz, gute Arbeiten, wohl von Jean Delcour. — Die N e b e n a l t ä r e mit guten Holzfiguren der Muttergottes und des hlg. Joseph, wohl von Jean Delcour. — Guter A l t a r , 18. Jh., auch in der Antoniuskapelle. — K a n z e l und B e i c h t s t ü h l e , i8.Jh. — Zahlreiche G e m ä l d e , wallonisch-vlämisch, 17.—18. Jh. — Die einfachen Klostergebäude 1903 abgebrochen. Ehem. Sepulchrlnerlnnenkloster. 1627 gegr. — Schlichte K a p e l l e , 17. Jh., mit offenem Dachreiter. — In gleicher Flucht die einfachen K l o s t e r g e b ä u d e , bez. 1692. Kath. Auferstehungskapelle. 1757. Geschickt am Ende zweier Straßen angelegter quadr. Zentralbau aus Backstein mit Sandsteinpilastergliederung an den 3 freiliegenden Seiten. A m Eingang vorgelegte Freitreppe. Im Innern Nischen in den abgeschrägten Ecken, flache 8seitige Kuppel mit Laterne. — Gute einheitliche A u s s t a t t u n g aus der Erbauungszeit. Kath. Helenakapelle. 1755. Einfacher kleiner Saalbau. Kath. Krankenkapelle. Im 12. Jh. als Leprosenhaus g e g r . — Der heutige Bau 1544; 1768 umgebaut, rest. igo8. — G n a d e n b i l d , sitzende Muttergottes, Holz, Kölner Arbeit 1742. Wohnbauten. Alle erst nach Brand 168g. Die stattlicheren aus dem 18. Jh. Beispiele: Wegstraße 9 (1724) mit einigen vorzüglich ausgeführten Innenräumen; besonders bmkw. die großen Wandbilder von J. C. Hammer. Markt 21 ('744) mit schöner Treppe, guten Stuckdecken und fein geschnitzten Türen. — W e g s t r a ß e 22 (17*7) g a n z in Mustern verschiefert. — An mehreren Häusern gute Türen. Brunnenobellsk auf dem Markt, 1781. Alte Gerberelen, Fachwerk. Museum Umgebung: 5 W E I S M E S (Neu-Belgien) Kflth. Pfarrkirche. Das weiträumige, 2schiffige Lhs. mit 3 achtseitigen Mittelstützen und Netzgewölben, 2. V. 16. Jh.; der vorgelegte WTurm im Unterbau rom., die oberen Geschosse 1639 und nach Brand 1865. An Stelle des alten spätgot. Chores großer Erweiterungsbau mit Qhs., 1927. — Schöner reicher Hängeleuchter mit Doppeladler als Abschluß, Kupfer, 17. Jh. — T a u f s t e i n , 1620. — A l a b a s t e r - S t a t u e t ten der Muttergottes und des hlg. Johannes von einer Kreuzigimg, 58 cm, i . H . 17. Jh. B Ü T G E N B A C H (Neu-Belgien) Den Hof Balzenbach erhielt der Graf von Luxemburg als Entgelt für seine Dienste als Vogt der Abtei Malmedy-Stablo. In der Folge luxemburgisches 10*
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Lehen, zunächst im Besitz der Limburger, dann an die Grafen v. Sponheim, schließlich, seit A. 15. Jh. an Nassauer Grafen. Ehem. Kath. Pfarrkirche. W T u r m u n d Lhs. wohl noch rom., aber E. 17. J h . überarbeitet. Der Chor spätgot. mit 3seitigem Schluß. — Einfache A u s s t a t t u n g , 18. J h . — R o m . T a u f e aus Blaustein. — G r a b s t e i n e : J a c o b von Reiffenberg (f 1567) u n d J o h . Reinh. von Bulich ( t '593)> beide in voller Rüstung. In die neue Kirche (1931) übertragen: W e i h w a s s e r s t e i n , fast 1 m hoch, 1560, mit got. Maßwerk. — Thronende M u t t e r g o t t e s , Holz, kölnisch, 1. H . 14. J h . — V e s p e r b i l d , A. 16. J h . , neu gefaßt. — K r o n l e u c h t e r , prächtiges Stück, mit Doppelbild der Muttergottes im Strahlenkranz, Gelbguß, von Franz von Trier, Aachen 1654. — Vorzügliche T u r m m o n s t r a n z , 15. J h . — B u r g . Einst starke Anlage. In der Franzosenzeit niedergelegt. Jetzt nur geringe Reste erhalten. H o f B ü t z e n b a c h . 4flügelige Anlage mit weitem Binnenhof, 18.—19. J h . — T o r b a u , bez. 1754. B Ü L L I N G E N (Neu-Belgien) Kath. Pfarrkirche. Der rom. W T u r m , 12. J h . , wiederholt rest., der Helm von 1830. I m übrigen Neubau des 16. J h . , angeblich 1513—1520. Das rechteckige, weiträumige Lhs. mit einer 8seitigen Mittelstütze, darüber einheitliches Netzgewölbe mit figürlichen Schlußsteinen. Der eingezogene Chor 1 Joch und s / s SchIuß; a n seiner OSeite Sakristei, 1688. Rest. 1897 und 1901. — Rom. T a u f e aus Blaustein. — S t r a h l e n m o n s t r a n z , Lüttich 1711. W I R T Z F E L D (Neu-Belgien) Kath. Pfarrkirche. Spätgot., 1 schiffiger Bau mit 3seitig geschlossenem, gleich breitem Chor u n d vorgelegtem W T u r m , dieser älter als das Lhs., das vermutlich noch dem 15.—16. J h . angehört, aber 1601 umgebaut wurde. Netzgewölbe mit figürlichen Schlußsteinen. — Einheitliche A u s s t a t t u n g , 18. J h . — Kommunionbank, 1736. — Kanzel, 1745. — M o n s t r a n z , Köln A. 18. J h . Umgebimg: s S T . V I T H (Neu-Belgien). An der Straße Reims—Köln. Name wohl von der Übertragung der Gebeine des hlg. Vitus aus St. Denis nach Korveji (836), die am Rastorte zur Weihe einer Kapelle geführt haben wird. — Luxemburgisches Lehen, zunächst an Limburg, dann an die Grafen v. Sponheim, endlich seit A. jy. Jh., nur mit zeitweiser Unterbrechung, im Besitz nassauischer Grafen. Wichtiger Marktort an bedeutender Verkehrsstraße. Um ¡350 befestigt. Stadtrechte wohl noch im 14. Jh. — 1 543 der Jülicher Fehde niedergebrannt. ¡68g vollständige Zerstörung durch die Franzosen. In der 2. H. 18. Jh. bedeutende Gerbereien. Kath. P f a n k i r c h e . Neubau, 1907—1909. Von der alten Kirche, einem spätgot. Hallenbau, nur der W T u r m (Unterbau rom., die oberen Geschosse spätgot.),. sowie Chor mit ®/ 8 Schluß, 15. J h . , erhalten und mit dem Neubau verbunden. Aus der alten Kirche stammen: H o c h a l t a r mit der Figur des hlg. Vitus in der großen, von Säulenpaaren gerahmten Nische, sehr gutes Werk, bez. 1766. — Niederländischer geschnitzter A l t a r a u f s a t z mit Kreuzigung und Passionsszenen, die Flügel gemalt,
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E. 15. Jh., neu gefaßt und übermalt. — K a n z e l , gut geschnitzt, A . i8.Jh. — Rom. T a u f s t e i n . — G r a b s t e i n Friedr. v. Roishausen f 1517, in Rüstung kniend. — G r a b s t e i n Judicke v. Brantscheit t 1576, ziemlich grob. — Im alten Chor schöne got. S a k r i s t e i t ü r . — Silbervergoldete M o n s t r a n z , I5-Jh. Wenige gute ältere Wohnbauten. Beispiele: Teichgasse 33 (Haus Dhaem), 1715. Mühlenbachstr. 88 (Haus Macquet), 1786. Reste der ehem. Stadtbefestigung (Büchelturm); die einst mit ihr verbundene B u r g 1689 vollständig zerstört. S C H Ö N B E R G (Neu-Belgien) Kath. Pfarrkirche. 1836. Klassizistischer Saalbau mit vorgelegtem WTurm nach Entwurf von K. Fr, Schinkel. Ehem. Burg der Herren v. Schonenberg. Seit 14. Jh. unter Trierer Lehnsherrschaft, aber wiederholt verpfändet. Seit dem 16. Jh. kurtrierisches Amt. 1689 von den Franzosen zerst., 1803 auf Abbruch verkauft. Spärliche Reste. N E U N D O R F (Neu-Belgien) Kath. Pfarrkirche. Der Unterbau des WTurmes rom., Obergeschoß spätgotisch. Der Verhör 1347. Das Lhs. eine unregelmäßige, 3schiffige Halle von 3 Jochen mit Kreuzrippengewölben, 1496. Rest. 1925—1929. — Rom. T a u f s t e i n . — A l t ä r e und sonstige A u s s t a t t u n g , 17.—18. Jh. — Der H o c h a l t a r hat eine spätgot. Mensa mit Resten alter Bemalung. E S P E L E R (Neu-Belgien) Kath. Kapelle. Neubau 1780, der vorgelegte WTurm älter. Schlichter Saal. — Vorzüglicher großer A l t a r , in der von Säulenpaaren gerahmten Bildnische ein Hochrelief der Auferstehung und Himmelfahrt Christi. Auch die übrige A u s s t a t t u n g aus der Erbauungszeit. R E U L A N D (Neu-Belgien) Kath. Pfarrkirche. Neubau, 1771—72. Saalbau mit vorgelegtem WTurm. Im Innern Pilastergliederung mit Tonnengewölbe. Qhs. und Chor 1912 durch ein n Ssch. erweitert. — H a u p t a l t a r 1750; aus der gleichen Zeit die beiden S e i t e n a l t ä r e . — K a n z e l , 1758. — Auch die übrige Ausstattung, 2. H. 18. Jh. — G r a b t u m b a des Balth. v. Palant f '625 und der Elisabeth v. Millendonck f >614, belgischer Marmor, auf der Deckplatte die lebensgroßen Figuren des Ehepaares in Flachrelief, an den Seitenwänden Ahnenwappen (vgl. Grabmäler in Niederehe, Schleiden und Mayschoß a. d. Ahr). — M o n s t r a n z , 1624, noch rein got. Form; eine andere, 1754. — A l t a r g e r ä t e , 17.—18. Jh. Burg. Ehem. Stammsitz der Herren v. Reuland; 1128 zuerst erwähnt, A . 14. Jh. ausgestorben. Seit dem 14. Jh. luxemburgisches Lehen; später im Besitz der Herren v. Palant und ihrer Erben. In der Franzosenzeit niedergelegt und seitdem verfallen. 1901—1902 gesichert. Die Umfassungsmauern mit einigen Türmen, vor allem der stattliche B e r g f r i e d , '5- Jh., erhalten. Die Batterietürme zur Verstärkung der Anlage um 1600. Aus dieser Zeit auch die Außenwände des ehem. Saalbaues, bez. 1604. W E W E L E R (Neu-Belgien) Kath. Kirche. Hochgelegener, ansehnlicher spätgot. Bau, 15.—16. Jh.; das Lhs. mit einer stämmigen, runden Mittelstütze und Sterngewölbe,
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der eingezogene Chor 3seitig geschlossen. Der kräftige YVTurm spätrom.; der prächtige bar. Helm von 1712 ist i g i 8 leider durch Blitzschlag zerstört. A u f der SSeite 2geschossige Vorhalle, 1735. — A l t a r und C h o r g e s t ü h l , 1774—1777, von Bildhauer Staates aus Neuerburg, feine zierliche Arbeiten. Auch die übrige A u s s t a t t u n g , 18. Jh.
KÖLN UND BONN DAS LAND AN DER ERFT OBERBERGISCHES LAND KÖLN Siedltmg der germanischen Ubier durch Vipsanius Agrippa, 38 v. Chr.: Ara Ubiorum. Von Kaiser Claudius zur römischen Veteranenkolonie bestimmt (50 n. Chr.) und nach seiner hier geborenen Gemahlin Agrippina als Colonia Claudia Ara Agrippinensis, kurz Colonia Agrippinensis oder schließlich nur Colonia benannt. Die römische, mauerumschlossene Stadt, Sitz des Statthalters (Legaten) von Niedergermanien, noch heute im Stadtplan erkennbar. Ehem. Grenze im N: Burgmauer, n Seite des Doms; im W: S. Apemstraße, Gertrudenstraße, Clemensstraße, Mauritiussteinweg; im S.Alte Mauer am Bach, Bimbach, Mühlenbach; im O: Martinstraße, Untertaschenmacher. Die Hauptstraße des rechtwinkligen Straßennetzes verlief von S nach N: die heutige Hohe Straße. Die Lage des Forums nicht völlig gesichert, in der Nähe der Cäcilien-Kirche oder am Dom zu vermuten. Von der Mauer neben kleineren Überbleibseln als ansehnlicher Rest nur der nw Eckturm an der Zeughausstraße erhalten; von den 6 größeren und 4 kleineren Türmen sind nur einige Fragmente als Museumsstücke bewahrt, wie überhaupt das römische Köln nicht in bedeutenderen Denkmälern — wie das antike Trier — weiterlebt, sondern nur noch in Einzelfunden, die meist das Wallraf-Richartz-Museum bewahrt. — Wasserversorgung durch einen 77,6 km langen Kanal aus der Eifel (vgl. u. bei Nettersheim). — Feste Rheinbrücke aus konstantinischer £eit zum gleichzeitig erbauten Kastell Deutz (Divitia); sie wurde angeblich erst von Erzbischof Bruno niedergelegt. — Alf der linken Stromseite aufwärts Köln bei der sog. Alteburg lag die Station der römischen Rheinflotte (Ausgrabungen). — Besonders wichtig die römischen Friedhöfe außerhalb der Stadt. Sie sind eine Grundlage für das »heilige Köln« des Ma. geworden, denn über Gräbern entstanden bedeutsame christliche Kultstätten, wie S. Severin, S. Gereon, S. Ursula, S. Kunibert. — Eine christliche Gemeinde in Köln bestand wohl schon vor Konstantin, der erste Bischof Maternus genoß das besondere Vertrauen Konstantins. Nach wiederholten Einfällen der Franken in der s. H. 4. Jh. hörte Köln um 400 auf eine römische Stadt zu sein. Es wurde fränkisch und war dann einer der Hauptsitze der austrasischen Könige, blieb aber Mittelpunkt eines kirchlichen Sprengeis und weithin bekannt durch seine Kirchen und Reliquien. Unter Karl d. Gr., bald nach 704, erkielt Hildebold die Würde eines Erzbischofs, seitdem gehörten zur Kölner Provinz die Bistümer Lüttich, Utrecht, Minden, Münster und Osnabrück. Daß die Kölner Erzbischof e, unter denen Bruno, der Bruder Kaiser Ottos /., Herzog von Lothringen war, sehr wahrscheinlich unter Kaiser Otto I., die vollen Grafenrechte in ihrer Stadt, ferner im Köln- und Bonn-Gau erlangten, wurde von größter Bedeutung als Grundlage der weltlichen Fürstenmacht. Eine wesent-
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liehe Förderung fand diese Entwicklung durch die Verleihung des Herzogtums Westfalen nach der Absetzung Heinrichs des Löwen an den Erzbischof Philipp von Heinsberg, der überdies durch eine geschickte Politik reichen Grundbesitz in seiner Hand vereinte. Das Machtstreben der Kölner Erzbischöfe zielte auf Gründung eines großen nordwestdeutschen Territorialstaates ab, aber allen diesen Bemühungen setzte die Niederlage bei Worringen (is89) endgültig ein Ziel. Auch die Bürger der Stadt verlangten nach Unabhängigkeit; die Gunst der Lage an den wichtigsten Verkehrsstraßen und die so gegebene Möglichkeit zu weitreichendem Fernhandel, besonders nach den Niederlanden und England, hatten eine bedeutende und reiche Kaufmannschaft groß werden lassen. Nach wiederholten und heftigen Kämpfen erlangten die Bürger isyi ihre Freiheit, IS74 bestätigte Rudolf von Habsburg die Reichsunmittelbarkeit der Stadt (1474 nochmals förmlich ausgesprochen) und die Schlacht von Worringen, in der die Kölner zu den Gegnern des geschlagenen und gefangenen Erzbischofs gezählt hatten, besiegelte endgültig diesen Z^tand. Köln wurde keine Fürstenresidenz, sondern reine Bürgerstadt. Die Erzbischöfe verlegten ihren Sitz nach Borat und Brühl. Der bauliche Charakter der Stadt ist dadurch entscheidend beeinflußt worden. Ihr fehlt die großzügige Weite und nirgends ist der räumlieh ausgreifende Wille eines Stadtherren spürbar. Köln bietet dafür das großartigste Beispiel des allmählichen Wachstums einer ma. Stadt. Eine dreimalige Erweiterung über die römischen Mauergrenzen hinaus hat schon im Ma. zu dem Umfang gefuhrt, den die Stadt vom Ende 12. Jh. bis nach M. ig. Jh. behalten hat. Schon vor M. 10. Jh. Befestigung der Rheinvorstadt mit dem Alten Markt und dem Heumarkt; tan 1106 waren neue Stadtteile sowohl im N (um S. Ursula und S. Kunibert) wie im S (bis zum Katharinen- und Perlengraben) und im W (um S. Aposteln) mit dem alten Kern verbunden; schließlich folgte um 1180 die letzte Ausdehnung bis zu den Grenzen, die heule durch die nach 1881 angelegten Ringstraßen bezeichnet sind. Köln war die reichste und dichtbevölkertste Stadt Deutschlands während des Ma. (um 1500 schätzungsweise 40000 Einwohner), einer der wichtigsten Vororte der Hansa, 1388 Gründung der Universität (bestand bis 1797, Neugründung 1919). ¡396 Übernahme der Macht durch die Zünfte an Stelle der alten Geschlechter. Seit E. 15. Jh. begann freilich der Abstieg. Nach dem zweimal vergeblich unternommenen Versuch einer Einfuhrung der Reformation blieb Köln eine Hochburg des Katholizismus. Von 1583—1761 saßen Wittelsbacher auf dem erbischöflichen Stuhl. 1608 Vertreibung der Protestanten, die nach Mühlheim, Düsseldorf, Krefeld und Elberfeld auswanderten. Großartig die Rheinansicht vom Deutzer Ufer. Das Stadtbild als solches heute ganz reizlos. Künstlerisch wertvoll nur einzelne Bauten, von denen die ma. Kirchen den ersten Rang einnehmen. Aus den Kirchen, zumal den zerstörten, zahlreiche Werke, namentlich der Malerei, in die großen Sammlungen, auch nach außerhalb, verbracht. Für den hohen Wohlstand der Kölner Bürgerschaß im Ma. spricht vor allem die sonst nirgends so liebevoll gepflegte Goldschmiedekunst, von der noch zahlreiche Proben prächtigster Art erhalten sind. Schließlich fand jede Kunst und jedes Handwerk in Kölns Blütezeit eifrige Gönner.
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D o m S. Peter. G e s c h i c h t e . Die Geschichte unterscheidet einen ältesten, alten und neuen D o m . Der 1. lag wahrscheinlich bei S.Cäcilien (am Ort der jetzigen Pfarrkirche S.Peter?); der 2. wurde um 800 von Erzbischof Hildebold a m jetzigen Platz gegr. und 870 gew.; er wurde im i o . J h . einem U m b a u unterzogen, der 1052 voll, war; der 3. ist der bestehende, zum größeren T e i l erst im 19. Jh. ausgeführte D o m . —- V o m ottonischen D o m ist sicher, daß er 2 Chöre (1. Petrus, 2. Maria) und 2 Qschiffe besaß. — Erzbischof Engelbert I. (1216—1225) regte beim Kapitel den Plan eines Neubaus an und begann mit Stiftungen für ihn. Erst 1248 unter Erzbischof K o n r a d v.Hochstaden( 1238—1261) wurde derNeubau vom Kapitel beschlossen; während der ersten Arbeiten brannte der alte D o m a m 30. April 1248 ab. Feierliche Grundsteinlegung zum Neubau 15. August desselben Jahres. D a aber eine lange Bauzeit vorausgesehen werden mußte, stellte man bis auf weiteres die im Mauerwerk noch brauchbare Ruine des Hildeboldschen Domes wieder her. E r blieb in Benutzung bis zur Weihe des neuen Chors, 1322, zu einem T e i l sogar bis zum Schluß des M a . ; Erzbischof Konrad f 1261 wurde noch im alten D o m beigesetzt, später in dieJohannes-Kapelle des neuen Doms, zu der er den Grundstein gelegt hatte, überführt. Bauherr war das Domkapitel, unter den Erzbischöfen w a r Heinrich v. Virneburg (1306—1332) der tätigste Förderer. Als Baumeister genannt, zuerst 1257, magister Gerardus lapicida, rector fabrke, höchstwahrscheinlich der Urheber des Entwurfs; sein Todesjahr unbekannt; nicht identisch mit Gerhard von Rile. 1280 magister Artwldus. 1308 dessen Sohn Johannes (1296 ohne Amtstitel, vermutlich als Gehilfe des Vaters). 1271 der Altar in der neuen Sakristei gew. (diese 1868 z. T . abgerissen und stark rest.). 1320 Vollendung der Chorgewölbe und der Fenster; der Chor wurde vom Domkapitel in Benutzung genommen; 27. September 1322 feierliche Schlußweihe des Chors und Übertragung der Gebeine der hlg. Drei Könige. D e r C h o r wurde gegen W durch eine Scheidemauer abgeschlossen; ein Provisorium, das bis M . 19. J h . bestehen blieb. — 1325 das s Ssch. des alten Doms niedergelegt. Bei immer drückenderer Geldnot (Gründung der Petersbrüderschaft, des »ersten Dombauvereins«) schritt der Baubetrieb nur langsam vorwärts. U m 1350 wurde der WBau begonnen, 1388 das s Q s c h . unfertig für eine besondere Feier benutzt (in den Urkunden bis E. 15. Jh. als »novum Summum« bezeichnet). Meister Michael von 1353—1395 nachweisbar; er hatte Beziehungen zur Prager Hütte und zum Parier Kreise, sein Schwiegersohn war Heinrich Parier; ihm ist sehr wahrscheinlich die schöne Konsole mit weiblichem K o p f und dem Parierzeichen im Kunstgewerbemuseum zuzuschreiben, deren Herkunft aus dem Dom freilich nicht gesichert ist (vielleicht aus M a r i a ad gradus?); über seinen Einfluß auf die Plastik siehe unten. A u c h die beiden n Sschiffe wurden im Laufe des 14. Jh. bis auf einen T e i l der Gewölbe fertiggestellt. Unter Meister Nikolaus von Bueren (f 1445) 1437 der s Fassadenturm so weit gefördert, d a ß Glocken auifgehängt werden konnten; sie hingen bis dahin in einem hölzernen
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Turm. 1448 und 1449 die größten der noch vorhandenen Glocken, Preciosa und Speciosa, gegossen. U m 1450 hatte der STurm die Höhe erreicht, in welcher er, gekrönt mit dem Domkrahnen, bis 1868 stehengeblieben ist. Der NTurm wurde bis zur Höhe der nSschiffe geführt. In der 2. H. 15. Jh. wurde an den Umfassungsmauern des Lhs. langsam weitergearbeitet, doch stand 1499 noch immer ein Teil des alten rom. Doms. Letzter Dombaumeister des Ma. ist Johann v. Frankenberg (nachweisbar 1466—'49')- Die 4 ersten Joche des nSsch. erhielten 1507—1509 die großen Glasfenster. 1560 wurde die seit langem schon unerhebliche Bautätigkeit vollständig eingestellt. Kurfürst Clemens August versah die unfertigen Teile 1748—1751 mit Notdächern. — Der im 19. J h . verwirklichte Ausbau ging aus der Stimmung der Romantik hervor. Ein erstes Präludium hatte schon Georg Forster gegeben; dann Friedrich Schlegel und mit ernster, konsequenter Bemühung Sulpiz Boisseree. 1811 Untersuchung durch Baurat Georg Moller. 1814 fand derselbe auf dem Dachspeicher des Gasthauses zur Traube in Darmstadt den einen Teil des Originalrisses zur Fassade, 1816 den anderen in Paris; sie werden jetzt in der 3. n Chorkapelle aufgehoben. 1814 Aufruf von Joh. Jos. v. Görres im »Rheinischen Merkur«. 1816 Gutachten Schinkels. 1824 Beginn von Reparaturen. 1840 Gründung des Dombauvereins. 4. September 1842 Grundsteinlegung durch König Friedrich Wilhelm I V . ; 1867 erklärte König Wilhelm I., er betreibe die rasche Vollendung des Doms, um sich in ihm zum Deutschen Kaiser krönen zu lassen. Dombaumeister: E. F. Hümmer, 1833—1861, K. E. Voigtei, 1862 bis zur Vollendung 1880. Starke Verwitterungserscheinungen haben in den letzten Jahren umfangreiche Erneuerungen an den alten und neuen Teilen erforderlich gemacht. Beschreibung. Grundriß. Durchkreuzung eines sschiffigen Langbaues mit einem 3schiffigen Querbau; Chorschluß V12 (das 1. Seitenpaar größer als die folgenden); Umgang 7seitig, in der Breite den inneren Sschiffe entsprechend; Kranz von 7 Kapellen. Lichter Flächeninhalt 6166 qm (Straßburg 4100, Mailand 8400). System des Aufbaus in Turmhallen, Gemeindehaus, Qhs. und Langchor durchgehend das gleiche: Zahl der Joche im Lhs. 6, im Q h s . j e 4, im Chor 4. Ganze innere Länge vom Portal bis zur Schlußkapelle 136,5 m, Länge des Qhs. 76 m. Ganze Breite des Lhs. 45,7 m, des Q h s . 31 m. Breite des Msch. in den Achsen 15 m, von Wand zu Wand 13,9 m (in Straßburg die entsprechenden Maße 17 und 16,1). Joche in den Achsen 7,3 m (in Straßburg 8,4), Verhältnis von Breite zu Höhe im Msch. etwa 1 : 3 . In diesen Zahlen wird das got. Prinzip der Summierung vieler kleiner Einheiten klar erkennbar. Das Innere des Doms enthält 92 Gewölbeeinheiten. — Der erste Meister, der den Plan entwarf, hat eine umfassende Kenntnis der got. Baukunst des 13. Jh. in Frankreich besessen. Der Plan des Chors ähnelt dem der Kathedrale von Amiens sehr stark, doch handelt es sich nicht um eine reine Nachahmung; so ist der Kranz der Kapellen gleichmäßig um das
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Ghorhaupt gelegt, während in Amiens die mittlere Kapelle in der Hauptachse des Baues tiefer als die anderen ist, dazu tritt der verschieden gestaltete Aufbau (s. u.). Für den Grundriß entscheidend ist die Weiterführung der ¿schifHgen Anlage auch im Lhs., für die es zu dieser Zeit in dem maßvoller gesonnenen Frankreich kein unmittelbares Vorbild gab. Nichts spricht dafür, daß es sich hier um eine nachträgliche Änderung handelte, im Gegenteil beweist der Baubestand der ältesten Teile die Ursprünglichkeit dieses Baugedankens. Er hatte zur Folge: i. Im Querschnitt eine Verschiebung im Raumverhältnis des Msch. zu den Ssch.; a. Verdoppelung des Strebesystems; 3. Vergrößerung im Seitenmaß des Grunaquadrats der Türme und dadurch völlig veränderte Bedingungen fiir die Proportionierung der Fassade; 4. Vergrößerung des Qhs. (in den französischen Kathedralen stets Tjochig, hier gjochig). Für die formale Ausbildung des Aufbaus haben nur der C h o r und die Untergeschosse der Westtürme unmittelbaren geschichtlichen Zeugniswert. — Eine genaue Scheidung der Meister läßt sich nicht durchfuhren. Ersichtlich ist der Kapellenkranz, dessen Formen die einfachsten und schwersten sind, auch der älteste Teil. Die großen Linien und Verhältnisse schließen sich denen der Kathedrale von Amiens an, aber der Formengeist verändert sich. Auch andere Einflüsse sind fiir die Durchbildung im einzelnen maßgebend; sicher nachweisbar ist die Kenntnis der Ste. Chapelle in Paris; manche Formen scheinen ihr Vorbild in der Kathedrale von Beauvais zu haben. Der Stil wird zugleich prunkvoller und doktrinärer, vor allem läßt sich schon hier eine Neigung zum schlank und hoch Aufragenden feststellen. Die Einwirkung der französischen Muster wird weniger unmittelbar, wenn auch der Verkehr mit Frankreich sicher nicht aufhört. Eine mächtige Lokalschule hat sich gebildet, der auch Steinmetzen aus Trier und vor allem vom Oberrhein zugewandert sind. Charakteristisch fiir die besondere deutsche Haltung ist namentlich eine deutliche Vorliebe für rhythmischen Wechsel in den Einzelformen. Bereits unter dem 3. Baumeister Johannes (etwa 1308—1330), dem vor allem der Hochchor ohne die Apsis und das Strebewerk zuzuweisen sein werden, versiegen die französischen Einflüsse völlig, an ihre Stelle treten Anregungen aus Straßburg; ihnen folgten im 14. Jh. solche aus Prag. — Bei der Betrachtung der Einzelheiten wird es lehrreich sein, die Abweichungen von Amiens mit ins Auge zu fassen. Die Fenster des Erdgeschosses schließen sich in der allgemeinen Anordnung den dortigen Langchorfenstern an, aber im Verhältnis der Teile (in Amiens die Rosetten von gleicher Größe) zeigen sie sich dann als jünger, daß sie in den Pässen die ungerade TeilungszifTer (5) und an den unteren Bogen Nasen einfuhren. In den unter sich gleichbleibenden Hochchorfenstern (abweichend nur das erste Paar gegen W) erhalten die Pässe noch einmal eine Unterteilung durch Kleeblätter und Endigungen in Blumen, eine Bereicherung, die im Prinzip schon
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im Straßburger Fassadenriß vorgebildet war und später, durch Rückströmung aus Köln, in Oppenheim übernommen wurde. Die_ Durchbrechung des Triforiums geht dem Grade nach über Amiens hinaus und schließt es noch inniger dem Hochfenster an. Die in Amiens, auch im Chor, noch aufrecht erhaltene Verkröpfung der waagerechten Glieder mit den senkrechten fallt weg, der Verlauf der letzteren ist ganz glatt, nirgends unterbrochen. Das Volumen des Stab- und Maßwerks ist weiter verringert und damit der steinmäßige Charakter fast aufgehoben. Wichtig sodann die Weiterbildung der Pfeiler. Ihre Dienste werden im Volumen ebenfalls geschwächt, in der Zahl aber vermehrt (in Amiens 4 gleiche, in Köln 4 alte und 8 junge).. Einfacher gegliedert die Pfeiler zwischen den SschifFen. Die Überschneidung der Dachbrüstung durch die Fensterwimperge, in Amiens noch mit Schonung des Mauercharakters, ist zu völlig aufgelösten, wenn auch technisch z. T. nur blinden Maßwerkformen fortgeschritten. Neu gestaltet ist das Strebewerk; hatte der erste Meister Gerard und noch sein Nachfolger Arnold wahrscheinlich an Pfeiler und Bogen wie in Amiens gedacht, so nahm Johannes eine Änderung vor, die Pfeiler des Polygons wurden zusammengezogen und die Bogen verdoppelt. Die bei der ersten Bekanntschaft der Deutschen mit der Gotik sichtliche Abneigung gegen dieses Bauglied ist hier in ihr Gegenteil umgeschlagen, eine Art Übersteigerung ist eingetreten, die zunächst in konstruktiver Vorsorge begründet gewesen sein mag. Zwischen dem Kölner und dem Straßburger Strebewerk liegt nur ein Menschenalter; der Gegensatz der Kunstgesinnung kann nicht schärfer sein. — Im L a n g h a u s ist die alte Form (2. H. 14. Jh.) an den Arkaden der NSeite zu finden. Die Absicht war, das System des Chors getreu zu wiederholen. Einiger leichter »Verbesserungen« konnte die Schulweisheit der Zeit sich aber doch nicht enthalten: im Horizontalschnitt der Pfeiler Verbindung der Dienste durch Kehlen und Plättchen, sodann Dekoration der Scheidbogen mit Kant- und Kreuzblumen. — Die F a s s a d e ist nicht nur die größte aller got. Fassaden, sie ist auch die einzige, die, dank des selbstlosen Enthusiasmus des 19. Jh., nach einheitlichem Entwurf unverändert durchgeführt ist. Dennoch mangelt ihr die Einheit im höheren Sinne. Denn das auf Grund 3schiffiger Teilung entwickelte System wurde zur Anpassung an eine 5schiffige Anlage genötigt. Starke Einflüsse aus Straßburg (Riß »B« der Fassade) haben mitgewirkt. Als Urheber des Entwurfs, der etwa zur Zeit der Chorweihe entstanden sein mag, kommen die Meister Arnold und Johannes in Frage, ersterer für die Vorarbeiten, letzterer für die eigentliche Ausführung. Daß die unteren Teile gedankenarm und verfehlt sind, ist heute allgemeine Überzeugung; die oberen von reifer und klarer Komposition, doch nur in der Fernwirkung ganz genießbar. Die Turmlösung nach dem Freiburger Vorbild, dessen leichte Grazie zu majestätischer Pracht gewendet ist.
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P l a s t i k . In Übereinstimmung mit Amiens und im Gegensatz zu Straßburg, Freiburg und zahlreichen anderen süddeutschen Kirchen ist auf statuarischen Schmuck des Strebewerks verzichtet. Die sparsame, durch zu kleinen Maßstab wirkungslose Plastik in Höhe der Chorkapellen ist neu und scheint nicht beabsichtigt gewesen zu sein. Dafür Aufstellung von K o l o s s a l s t a t u e n an d e n 14 C h o r p f e i l e r n (Statuen an Wanddiensten schon in Naumburg, Magdeburg, Wimpfen, bald auch in Freiburg und Nürnberg). Aufstellung kurz vor 1332. Die Konsolen 5 m über dem Fußboden, die Statuen selbst über 2 m hoch, die mit musizierenden Engeln gekrönten Baldachine 1,50 m hoch. Bemalung und Goldmusterung erneuert 1842. Diese Statuen sind das künstlerisch Bedeutendste, was der naturfremde Manierismus der Epoche hervorgebracht hat. Die starke Ausschwingung der Hüften ist in der durch die ganze Reihe sich fortpflanzenden Wellenbewegung von starker Wirkung. Gleichmäßig wiederkehrendes, im einzelnen vielfach wechselndes Gewandmotiv: die über den Arm geschlagene Mantelschleppe, von der 2 große, senkrechte Faltenzüge ausgehen, einer außen entlang dem Standbein, der andere zwischen den Beinen, nach unten bogenförmig bewegt; dasselbe Motiv an der inneren Portalmadonna in Freiburg, vorbereitet durch die Frauengestalten an den Straßburger WPortalen; der Stil dieser Figuren ist ohne Annahme einer oberrheinischen Beeinflussung aus kölnischem Geist allein nicht zu erklären. Die auffallend kleinen Köpfe einförmig und in ihrer idealisierenden Schönheit unbedeutend. — Eine durchaus andere Auflassung zeigen die 5 alten Gewändefiguren am P e t r u s p o r t a l unter dem s Fassadenturm, die zwischen 1370 und 1380 entstanden sein mögen: ein keimendes Gefühl für Körperlichkeit, verbunden mit standfesterer Ponderation und einer um die Waagerechte schwingenden Faltengebung, dazu die Herausarbeitung unterschiedlicher Gesichtstypen; nahe Werkstattbeziehungen bestehen zur etwas älteren Verkündigungsgruppe von der Fassade der Altenberger Zisterzienserkirche. Vgl. auch die Figuren an der Tumba Engelberts III. (s. u.), Jüngeren Datums sind die nicht sehr bedeutenden Reliefs im Bogenfelde (Sturz des Simon Magus, Szenen aus dem Leben Petri und Pauli) und die qualitätvollen Figuren in den einfachen Bogenleibungen, sie zeigen z. T . nächste Verwandtschaft mit Arbeiten des ParAwkreises am Prager Dom, zum anderen Teil mit den Figuren an den Wandungen des Saarwerdendenkmals im Chor; an diesen Leibungsfiguren muß seit dem letzten Jahrzehnt des 14. Jh. bis um 1420 gearbeitet worden sein. — Im I n n e r n : an der OWand im n Chor.Ssch. rom. K r u z i f i x , sog. Gerokreuz, Holz mit neuer Fassung, 11. Jh., nach der Überlieferung aus dem alten Dom. S i t z e n d e M u t t e r g o t t e s in der Dreikönigs-Kapelle, A . 14. Jh. Am nw Vierungspfeiler große, sog. » M a i l ä n d e r M a d o n n a « , der Name beruht auf Verwechslung mit der 1164 von Erzbischof Rainald erworbenen Muttergottes, in Wahrheit A . 14. Jh., im Stil der Chorstatuen, vortreffliche Arbeit, Holz, in neuer Fassung. Unter
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dem n W T u r m G r a b l e g u n g s g r u p p e , mächtige Steinfigur des h l g . C h r i s t o p h im s Q h s . , beide um M . i 6 . J h . Glasgemälde. D i e ältesten, gegen 1300, in d e r DreikönigsKapelle, noch mit rom. Erinnerungen (stark rest.). Ungefähr gleich alte in der Stephanus-Kapelle (aus der Dominikanerkirche). D e r got. Stil setzt ein in den Fenstern der Johannis-Kapelle, der 3. auf der NSeite, Stiftung der Familie Overstolz und des Erzbischofs Heinrich v. Virneburg (1306—133a), er erreicht seinen Höhepunkt in den Fenstern der Langseiten des hohen Chors, in denen riesige Einzelgestalten der K ö n i g e J u d a s in reicher Architektur dargestellt sind. — N a c h langer Pause folgten 1507 bis 1509 die 4 Fenster im n Ssch. nach Entwürfen des Sippenmeisters, bei bar. Einzelbildung von überraschender Monumentalität und ungewöhnlicher Leuchtkraft der Farbe. — Die Glasgemälde an der W W a n d des n Q s c h . im 19. J h . aus niedergelegten K i r c h e n überfuhrt. — Andere in der Sakristei (u. a. Fenster aus der Apernkirche mit Darstellungen aus d e m L e b e n des hl. Bernhard, um 1525) und im Archiv. — D a ß Glasgemälde den architektonischen Eindruck nicht nur heben, sondern bei stilloser Haltung auch beeinträchtigen können, beweisen die von K ö n i g L u d w i g I. geschenkten der SSeite. Ausstattung. I m C h o r geht sie mit der Architektur einheitlich zusammen. Die wichtigsten Stücke werden z u r Zeit der Chorweihe, 1322, bereits fertig gewesen sein, anderes verzögerte sich bis zum T o d e des Erzbischofs Wilhelm v. Gennep (1349—1362). M i t den 14 K o l o s s a l s t a t u e n der Pfeiler wurde mutmaßlich der Anfang gemacht. Es folgten die G l a s g e m ä l d e der Hochfenster, die u. a. das W a p p e n des Erzbischofs Heinrich von Virneburg f 1332, tragen. D e r etwa u m 1320 entstandene H o c h a l t a r bewahrte die altertümliche Einrichtung, d a ß der Erzbischof an. der OSeite, mit dem Gesicht gegen das V o l k , zelebrierte. D a r u m ohne Aufsatz. Erst das 18. J h . errichtete einen solchen, der jetzt wieder entfernt ist. A m G e w ä n d e der k o l o s s a l e n Schwarzmarmormensa Statuetten aus weißem Marmor (nur auf der Vorderseite im Original; Figuren der R ü c k w a n d und Seiten im Schnütgen-Museum). A n Stelle des entfernten B a r . A u f b a u s im i g . J h . de^ große S c h r e i n a l t a r d e r h l g . K l a r a aus dem ehem. Klarissen-Kloster hinter dem A l t a r aufgestellt. Er galt früher für ein Hauptwerk des sog. Meister Wilhelm (um 1380); jetzt z. T . als Übermalung aus A . 15. J h . erkannt, darunter die ältere Schicht aus M . 14. Jh. — Unter Erzbischof Wilhelm v. Gennep f 1362, die Ausschmückung der 3 Pfeilerintervalle des Langchors füllenden B r ü s t u n g s m a u e r beendet. A u ß e n blindes M a ß - und Stabwerk, in den Feldern fast erloschene Malerei. Besser erhalten die der Innenseite. Ein Hauptbeispiel der Wandmalerei dieser Zeit, in T e m p e r a ausgeführt und auch in der ganzen A r t der Komposition mehr an Tafelmalerei erinnernd. Die Szenen aus dem L e b e n der Maria, des hlg. Petrus, der hlg. Drei Könige, des Papstes Silvester u. a. m. sind eingerahmt von
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einer gemalten, sehr reichen Arkaden-Architektur, mit schwachen, noch mißverständlichen Ansätzen zu perspektivischer Darstellung. Von höchster Feinheit die ganz kleinngurigen Drolerien der Hintergründe. Unten ein Sockelstreifen mit vielen geistlichen und weltlichen Würdenträgern. Die Reihe der Kölner Erzbischöfe schließt mit Wilhelm v. Gennep. — Die gemalten Engel in den Arkadenzwickeln waren im ig. J h . fast erloschen; ersetzt durch Neuschöpfungen von Steinle. Auch die ehem. Scheidewand gegen das Lhs. war bemalt. — Unten an der Brüstungsmauer das G e s t ü h l d e r C h o r h e r r e n . Die Ehrensitze fiir Kaiser und Papst nicht mehr erhalten. 2 Reihen in einfachem Aufbau. Das reiche und phantasievolle Schnitzwerk, in das ohne Bedenken ritterliche Liebesszenen, Tierfabeln und Drolerien gemischt sind, noch durchaus in Unterordnung des Plastischen unter das Möbel. Der stoffliche und z. T. auch stilistische Einfluß französischer Elfenbeinkunst nicht zu verkennen. Entstehungszeit i . V . 14. J h . , jedenfalls vor 1322. — Zerstreut in den Chorkapellen und im Qsch. mehrere Altäre, die aber z. T. nicht zum alten Bestände gehören. Das sog. »Kölner D o m b i l d t in der 2. n Chorkapelle. Tatsächlich erst 1810 in den Dom gebracht. Gemalt für die 1426 errichtete Rathaus-Kapelle von Stephan Lochner, jedoch nicht vor 1430, in welchem Jahre der Maler aus seiner Heimat am Bodensee nach Köln übersiedelte; rest. 1568 durch Arnold Bruyn, im 17. J h . und A . 19. J h . gereinigt. Die Flügelbilder 1926—1927 rest., das Mittelbild ig28. In der Mitte die Anbetung der hlg. Drei Könige, auf den Flügeln die hlg. Ursula und Gereon mit ihren Begleitern, außen die Verkündigung. — 2 f l a n d r i s c h e S c h n i t z a l t ä r e aus i . V . 16. Jh., einer in der 1. n Chorkapelle, der andere im s Qhs. ist der aus der niedergelegten Stiftskirche S. Maria ad gradus stammende A g i l o l f u s - A l t a r von 1521 mit bmkw. Flügelgemälden eines Antwerpener Meisters, der nach ihnen ab Meister des hlg. Agilolfus bezeichnet wird. Am 2. s Msch.Pfeiler G e m ä l d e a l t a r (Kreuzigung) von B. Bruyn, 1548. — Im s Qhs. gemalter F l ü g e l a l t a r aus Haldern mit Passion, um M. 15. J h . — Im n Qhs. (früher in der ö Chorkapelle) g r o ß e r A l t a r d e r hlg. D r e i K ö n i g e , E. 17. J h . , 1920 aufgebaut aus Teilen des ehem. Mausoleums, schönes schmiedeeisernes Gitter. — In der Sakristei Reste des großartigen S a k r a m e n t s h a u s e s , E. 15. J h . G r a b m ä l e r . a) Stein. 1. I n d e r 1.s Chorkapelle E r z b i s c h o f G e r o f 976, glatter Sarkophag, auf der Platte Marmorinkrustatioh; einziges Denkmal aus dem alten Dom. 2. In der 3. s Chorkapelle Sarkophag der hlg. I r m g a r d , aus der Zeit der Chorvollendung, rest. 1865. 3. In der 2. n Chorkapelle E r z b i s c h o f P h i l i p p v. H e i n s b e r g f 1 1 9 1 , ausgeführt im Gedenken an die unter ihm errichtete Stadtmauer mit Mauer- und Turmkranz, um 1375. 4. In der 2. s Chorkapelle E r z b i s c h o f W a l r a m v . J ü l i c h f 1349. 5. Im n Chorumgang E r z b i s c h o f W i l h e l m v. G e n n e p f 1362; diese beiden von dem gleichen Künstler (Meister Egidius von Lüttich) und noch zu Lebzeiten Wilhelms gesetzt. 6. Im n
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Chorumgang E r z b i s c h o f E n g e l b e r t III. v. d. M a r k f 1368. Die Bildnisfigur konventionell, das Trauergefolge an der Tumba in unbefangener Natürlichkeit. 7. Im s Chorumgang G r a f G o t t f r i e d v. A r n s b e r g f '37°- Die Figur des Ritters in einem naiv ehrlichen, handwerklichen Realismus, die Rüstung technisch virtuos behandelt, ehem. ganz bemalt; die Figurinen an der T u m b a roh, von anderer Hand. 8. Hinter dem Hochaltar Epitaph des E r z b i s c h o f s D i e t r i c h I I I . v o n M o r s t 1463. An der Chorschranke Tafel mit Muttergottes, daneben je ein Engel mit dem Wappen des Erzbischofs, zu den Seiten die hlg. Drei Könige bzw. Petrus mit dem anbetenden Erzbischof; höchst reizvolle, originelle Komposition, wahrscheinlich von Konrad Kuyn von der Hallen, b) B r o n z e s t a t u e n a u f s t e i n e r n e n T u m b e n . 9. In der 3. n Chorkapelle Erzbischof K o n r a d v. H o c h s t a d e n f 1261, ausgeführt 2. H. 14. J h . , wahrscheinlich in den Niederlanden. Das in der Franzosenzeit (1797) schwer beschädigte Werk 1847 wiederhergestellt, die Figuren an der Tumba neu. 10. Im s Chorumgang E r z b i s c h o f F r i e d r i c h v. S a a r w e r d e n f 1414, gleich darauf ausgeführt, die Bildnisiigur vorzüglicher, wahrscheinlich niederländischer Guß, der Kopf sehr individuell, aber deshalb noch nicht Porträt. Kunsthistorisch bedeutsam die Reliefs an der Tumba. Für die Kölner Plastik das früheste Symptom einer neuen großzügigen und wirklichkeitsnäheren Stilbewegung. Niederländisch-burgundischer Einfluß liegt vor, hier vertreten durch eine schöpferische Persönlichkeit. Werke der gleichen Hand anscheinend in der Marienkapelle der ehem. Kartäuserkirche, c) E p i t a p h e d e r R e n s s . Äußer mehreren kleineren die prachtvollen Wandgräber der Erzbischöfe Adolf (1. s Chorkapelle) und Anton (1. n Chorkapelle) v. Schauenburg f 1556, bzw. 1558, ausgeführt 1561. Sarkophage auf Konsolen, die Porträtfiguren liegend, in Anlehnung an italienische Vorbilder, über ihnen Reliefwand; beglaubigten Werken des Cornelis Floris sehr nahe stehend, also wohl aus seiner Werkstatt. I n der mittleren Chorkapelle die mit reichem Wappenschmuck versehene Bronzetafel für Ernst von Bayern (f 1612) und die schlichte Marmor-Gedenktafel für die 5 bayrischen Erzbischöfe, die von 1583—1761 den Kurhut trugen. D o m s c h a t z . Das Hauptstück ist d e r D r e i k ö n i g s s c h r e i n , angefertigt für die 1164 als Beutestück aus Mailand nach Köln gebrachten Reliquien der hlg. Drei Könige. Erzbischof Philipp von Heinsberg (f 1191) barg sie in dem neuen Schrein, aber fraglos war dessen Figurenschmuck damals noch nicht voll., denn auf der Hauptgiebelseite ist »König Otto« (IV.) hinter den Drei Königen dargestellt, woraus unter Berücksichtigung aller geschichtlichen Zusammenhänge geschlossen werden muß, daß diese Teile zwischen 1198 und 1206 gefertigt wurden; andere Teile, vor allem die Figuren der anderen Giebelseite, sind wohl erst um 1220 entstanden. — Der Schrein ist ein großer Eichenholzkasten, in
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dem über den Reliquien der hlg. Drei Könige noch die der Hlg. Felix und Nabor und im Dach die des hlg. Gregor von Spoleto untergebracht werden sollten: das ergab die ungewöhnliche Form eines Kirchenbaues mit überhöhtem Mschiff. Bedeutende Abmessungen: 1,70: 1,80: 1,30m; urspr. noch größer, aber A. 19. Jh. nach den Revolutionswirren um 1 der 7 Joche verkürzt. Vollständig mit kostbaren Metallplatten umkleidet; an der Hauptgiebelseite mit goldenen, sonst mit silbervergoldeten Figuren, dazu reicher Besatz von Steinen, Filigranen und Emails in Goldzellenoder Kupfergrubenschmelz. Vieles verlorengegangen, namentlich die Reliefs der Dachflächen; einige Teile um 1740 ergänzt, andere bei der umfassenden Wiederherstellung nach 1804; letzte Rest, nach dem Weltkriege. Die architektonische Gliederung prunkvoll, aber nicht besonders originell, an den Langseiten Doppelsäulen, unten mit Kleeblattbogen, oben mit Rundbogen; auffallend einfacher und schmaler Palmettenfirst. Von einzigartigem Werte die in sehr hohem Relief getriebenen Sitzbilder der Propheten und Apostel, von der deutschen Monumentalplastik dieser Zeit in der Größe der Formensprache nicht erreicht, ihre Köpfe und Gewänder in Naturanschauung und Ausdrucksfahigkeit allem Zeitgenössischen weit voraus. Die Figuren der vorderen Schmalseite (Anbetung der Könige, Taufe Christi; darüber Christus auf dem Thron zwischen 2 Engeln), weniger bedeutend und anderen Stils; das gilt auch von der zuletzt ausgeführten hinteren Schmalseite (Geißelung und Kreuzigung Christi, darüber segnet Christus die Hlg. Felix und Nabor). Als Meister des Dreikönigsschreins alt lange der in Klosterneuburg bei Wien (1181) und in Tournay 1205) mit voll bezeichneten Arbeiten nachweisbare Nikolaus von Verdun. Urkundliche Nachrichten über seine Tätigkeit in Köln sind nicht überliefert. Stilistisch ist der Schrein nicht einheitlich. Die großartigen Figuren der Langseiten lassen sich nur schwer mit Nikolaus in Verbindung bringen, da der Stil der Figuren am Marienschrein in Tournay wesentlich geringwertiger ist, andererseits zeigen die ornamentalen Teile, besonders die Emails, allernächste Verwandtschaft. Am Dreikönigsschrein begegnen sich kölnische Überlieferungen mit Einflüssen der Maasschule, deren Übermittler Nikolaus gewesen sein mag. — A l t a r k r e u z , 12.Jh., Grubenschmelz, Filigran, auf der Rückseite Gravierungen. — Vorsängerstab, bez. 1178, auf dem Dreizack nieliierte Jagdszenen, auf der Spitze gegossene, silbervergoldete Dreikönigsgruppe hinzugefügt, eine Stiftung Wilhelms v. Gennep (1349— 1362).—Prächtiger Bischofsstab, Silber, mit reichem Schmuck transluciden Emails; in der Krümme, die von Engeln gehalten wird, thronende Muttergottes mit knieendem Bischof, um 1350, vielleicht italienische Arbeit. — M o n s t r a n z e n vom A. 15. Jh. ab, wichtig namentlich die got. Turmmonstranz in reichster architektonischer Behandlung (je 1 Strebepfeiler fehlt leider) vom A. 15. Jh. (vgl. Steinfeld), die aber erst im 19. Jh. in den Domschatz gelangte, und die große von Kurfürst Maximilian Heinrich geschenkte Monstranz, Gold, mit reichem
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Edelsteinbesatz, 1658, sehr wahrscheinlich von dem Kölner Christian Schaiding d. Ä. — Z e r e m o n i e n s c h w e r t , aus der M. 15. J h . mit reichem Geschlinge von spätgot. Ranken auf der Scheide, die Wappen des Erzbischofs Hermann von Wied (1515—1547) und des Kapitels später hinzugefügt. — K r e u z r e l i q u i a r , um 1230, neu gefaßt unter Benutzung byzantinischer Reliefs auf der Innenseite der Flügel. — Außerordentlich schöne, silbergetriebene, z. T. vergoldete R e l i q u i e n b ü s t e des hlg. Gregor v. Spoleto, nach dem Wappen eine Stiftung des erzbischöflichen Kanzlers Menchen ( | 1504). — 2 leuchtertragende silberne E n g e l , A. 16. J h . — Prächtiges B r o n z e e p i t a p h des als Fürstbischof von Cambray 1516 verstorbenen Jakob v. Croy, flandrisch. — K u ß t a f e l des Kardinals Albrecht von Brandenburg, Gold und Email mit ausgesuchten Perlen und Edelsteinen. Herrliche süddeutsche Arbeit, um 1530. — Silbervergoldetes Z i b o r i u m , um 1610, von einem Meister W. — E n g e l b e r t s s c h r e i n , 1633, vom Kölner Konrad Duisbergh, Silber, z. T. vergoldet, eines der größten Prachtstücke der Goldschmiedekunst dieser Zeit, stilistisch dem süddeutschen Barock sich anschließend, enthält die Gebeine des 1225 ermordeten Erzbischofs Engelbert (vgl. Bd. I, S. 338). Nicht zu übersehen die prachtvollen silbernen L i c h t h a l t e r , mit reich verzierten Blakern, 1. H. 18. J h . — P a r a m e n t e , vor allem die »Clementinische Kapelle« mit Goldstickerei, 1742 im Auftrag von Clemens August gefertigt, und ein Chormantel mit vielfarbiger Seidenstickerei vom A. 18. J h . — Die wertvollsten B i l d e r h a n d s c h r i f t e n in der S c h a t z k a m m e r , andere in der Erzdiözesanbiblioth ek. S . A l b a n (neben dem Gürzenich). Eine der alten Pfarrkirchen (kath.). Über die Gründung keine zuverlässigen Nachrichten. Von einem rom. Bau der halbrunde Unterbau des s Seitenchors und der Unterbau des Turms am WEnde des n Ssch. Auch got. Reste (um 1450) im n Ssch. erhalten. Wesentlich jedoch Umbau 1668—1672 von Arnold Gälich; Hallenkirche von unregelmäßiger Raumgestaltung mit betontem Mittelraum. Prächtige Lichtwirkung im Chor. Sternförmige Rippengewölbe. Der Turm aus spätgot. Zeit mit rom. Erinnerungen. Fassade 1895—1896. An der Mensa des (modernen) Hochaltars 12 A p o s t e l s t a t u e t t e n , Holz, 55 cm, in erneuerter Fassung, 1. H. 15. J h . — I n einem anderen Altar an der sw Ecke V e s p e r b i l d , um 1420, Basalt, in neuer Fassung. — In der Turmvorhalle M u t t e r g o t t e s auf dem Halbmond, gegen E. 15. Jh. — Am n Chorpfeiler fast lebensgroße M u t t e r g o t t e s in entstellender neuer Fassung, Holz, A. 16. Jh. — T a u f b e c k e n , Bronze, 1642, mit schönem schmiedeeisernem Krahn für den Deckel. — Reste des C h o r g e s t ü h l s , spätes 15. J h . — Im Msch. am Turm kleines T r i p t y c h o n , ö l auf Holz, gegen 1520, entfernt verwandt der Richtung des ß,. Massys. — An der SWand M a r m o r e p i t a p h der Maria von Mörs j '752, mit weinendem Todesengel. — K i r c h e n s c h a t z : Schönes gesticktes A n t e p e n d i u m , S. Ursula mit 11 Jungfrauen unter ihrem Mantel, um 1500; jetzt im Schnütgen-Museum. — Ver-
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schiedcnc M o n s t r a n z e n , bmkw. eine tun 1400, eine andere von Max Heinr. Ralshoven, 1732. — Silbernes W e i h r a u c h f a ß , prächtiges Stück, bez. 1588, z. T . in spätgot. Formen. —• Silberne A g r a f f e mit Marter des hlg. Sebastian, kleine feine Arbeit, bez. 1509. — R e l i q u i a r in Kreuzform, verändert und auf erneuertem Fuß, 15.Jh. — S p e i s e k e l c h , 1645. — Mehrere K e l c h e , 18.JÍ1. — P a r a m e n t e , 15.—17.JI1. S. Andreasstift (jetzt kath. Pfarrkirche). Gegr. von Erzbischof Bruno (953—965), vielleicht an Stelle eines älteren Nonnenklosters. 1802 aufgehoben. Ein nicht großer, aber reich und phantasievoll behandelter Bau des spätrom. Stils aus A. 13. Jh., nach den spätgot. Veränderungen semer OTeile nicht einheitlich erhalten. Zuverlässige Baunachrichten fehlen. — A n l a g e mit Dreikonchenbau im O, Vierungsturm, kurzem Lhs. und breitem, querhausartigem WBau ohne Türme. Innere Gesamtlänge 61,85 m. — Nach einer freilich nicht gut überlieferten Nachricht hätte Erzbischof Pilgrim (1021—36) die Apostelkirche nach dem Vorbild von S. Andreas erbaut. Vielleicht erheben sich WBau, Lhs., Vierung und die diese flankierenden, außen nicht hervortretenden OTürme, die jetzt in das Qhs. einspringen, auf Fundamenten, die noch von dem 974 geweihten Gründungsbau herrühren. — Der gedrungene G r u n d r i ß des ungefähr quadr. Lhs. sieht nicht so aus, als wäre er erst für den rom. Gewölbebau entworfen; die vergleichsweise breiten Sschiffe finden sich häufiger bei Bauten der Frühzeit, in ihren Außenwänden lagen flachrunde Nischen, von denen nur die erste auf der NSeite erhalten ist, die übrigen aber im 14. Jh. Kapellenanbauten weichen mußten. — Gebundenes S y s t e m in 2 gestreckt rechteckigen Doppeljochen. Die starken Hauptpfeiler kreuzförmig in klarer Fügung, die Nebenpfeiler quaar., beide mit kräftigen Säulenvorlagen entsprechend der Gewölbegliederung. Zwischen den runden Arkaden und den Oberfenstern (je 3 im Doppeljoch) über sehr prächtig behandeltem, breitem Gurtgesims ein rundbogiges Blendtriforium mit flachen Nischen (je 4 im Doppeljoch). Die Gewölbe im Msch. über spitzen Gurt- und Schildbogen mit breiten Rippen und geradem Stich; in den Sschifien Gratgewölbe über runden Bögen. Alle Einzelformen reich und kraftvoll, die Kapitelle mit hervorragend schönem Blattwerk, wegen des engen Querschnitts im Msch. die Wirkung etwas beeinträchtigt. — Der w Q u e r b a u mit wenig nach W vortretendem Mittelteil enthält über einer schmalen gewölbten Vorhalle den Stiftschor (hier ehedem der Michaelisaltar). Er ist in unmittelbarem Anschluß an das Lhs. nach einheitlichem Plan errichtet; die Vorhalle gehörte urspr. zu dem w sich anschließenden Kreuzgang, von dem sonst nichts erhalten ist; mit ihren malerischen Durchblicken und den originell behandelten Einzelformen kann sie als Glanzleistung des spätrom. Stils gelten. — Die V i e r u n g niedriger als das Msch. mit 8seitigem Klostergewölbe auf Pendentifs. Der 8seitige 2geschossige Turm darüber ähnlich dem der Pfarrkirche zu Gerresheim. Die urspr. Form des O B a u s nicht sicher zu bestimmen, auf Planänderung Ii*
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weisen die jetzt nach innen gezogenen Türme. Die n Koncha des Qhs. in einigen Teilen noch spätrom. erhalten, sie ist gegenüber dem Lhs. sicher nach verändertem Plan, wenn auch nur wenig später errichtet; 2geschossige Gliederung, unten flache Nischen, darüber Laufgang vor den Fenstern; die oberen Teile mit den Gewölben spätgot. erneuert. Die s Koncha Neubau auf altem Grundriß vom £ . 1 5 . J h . (bez. 1492). Der ebenfalls spätgot., meisterlich ausgeführte Chor hat 3 schmale Joche und breiten ausladenden '/»Schluß; Kreuzrippengewölbe, die kapitellosen Dienste über dem Chorgestühl aui 4 ausgezeichneten Konsolen mit Figuren von Engeln und Propheten; hohe, lichte Fenster mit Fischblasenmaßwerk; um 1420 (Vorbild des Aachener Münsterchores?). Die ehem. bis zum Beginn des Lhs. reichende K r y p t a bei Anlage des neuen Chores abgebrochen. — Im Winkel zwischen n Qhs. und Chor S a k r i s t e i ; urspr. offene Vorhalle mit noch erhaltenem, jetzt vermauertem spätrom. Portal von meisterhafter Ornamentik; darüber gewölbter spätrom. Archivraum mit altem Fußbodenbelag von glasierten Tonfliesen. Eine 1835 abgebrochene Vorhalle mit Obergeschoß urspr. auch im Winkel zwischen Chor und s Qhs. Die Albertuskapelle am Beginn des s Ssch. um 1540. — Mehrfache Wiederherstellungen 1650, 1770, vor allem im 19. J h . , am umfassendsten 1890—99; zu dieser Zeit auch mißglückte Ausmalung des Lhs. ohne Rücksicht auf alte Reste durch Jos. Fischer, die des Qhs. 1908 von Anton Bardenhewer. — Stark ergänzte und z. T . schlecht erhaltene Reste von W a n d m a l e r e i e n in den Ssch.-Kapellen; in der 4. Kapelle der SSeite gegenübergestellt Krönung Mariae und Weltenrichter mit Heiligen, wohl bald nach 1320; einige Jahrzehnte jünger das große, einen viel fortschrittlicheren Stil aufweisende Altargemälde mit Kreuzigung, Marienkrönung und anderen Marienszenen in der 2. Kapelle der NSeite, die vollständig ausgemalt ist (hlg. Georg mit Drachen, Christopherus) und das umfangreichste Beispiel figürlicher Wandmalerei aus der Zeit kurz vor M. 14. J h . in den Rheinlanden bietet. Im n Qhs. Wandmalereien des 15. J h . Ausstattung. Hochaltar neu; der abgebrochene Hochaltar stammte aus der Zeit um 1660, das mächtige A l t a r b i l d (Andreaskreuzigung) von Bernhard Fuckerad auf der Orgelempore erhalten, Entwurf dazu bez. 1658 im Wallraf-Richartz-Museum. — Im s Qhs. großer A l t a r a u f b a u , urspr. im Makkabäer-Kloster, ein Hauptwerk des Joh. Franz van Helmont (an der Urheberschaft H. geäußerte Zweifel sind kaum begründet} von 1717, gebeiztes Eichenholz, die Komposition sehr selbständig in der Erfindung, die plastische Durchbildung der 7 ritterlichen Jünglinge edel und maßvoll bewegt, reiche Bekrönung mit der Figur des hlg. Benedikt. Im Altar — nicht sichtbar aufgestellt — der 1504 gest., aber erst 1527 voll. S c h r e i n für die 1164 von Erzbischof Rainald von Dassel gemeinsam mit den Leibern der hlg. Drei Könige nach Köln gebrachten Makkabäerreliquien; 1,21 m lang, an den senkrechten Flächen wie am Dach j e 2 Reihen Historien,
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aus vergoldetem Messingblech getrieben; der Wert der Kompositionen ungleich, vorzüglich die Marienkrönung an einer der Schmalseiten; reizend die Puttengestalten am Dachansatz; gefertigt von Meister Peter »hinter der Paffenporz«. — Neben dem Altar der sog. B l u t b r u n n e n d e r hlg. U r s u l a in der Art eines Taufbeckens, 2. H. 15. Jh. Vor dem Altar schöne geschnitzte Schranke. — Daneben gemalter F l & g e l a l t a r , Holz, 1551, mit Himmelfahrt Christi im Mittelbild. — Ein a n d e r e r von 1581 mit Geißelung Christi im Mittelbild auf der Orgelempore. — S a k r a m e n t s h a u s , Stein, um 1550, in sehr feinen Renss.Formen, im 2. Geschoß des nach Art eines Altaraufsatzes behandelten Aufbaus großes Abendmahlsrelief. — C h o r g e s t ü h l bald nach 1420, von hoher Qualität die geschnitzten Wangenfiguren und die darüber in offenen Kielbogen stehenden Freifiguren der Propheten; ähnliches Gestühl in der Karmeliterkirche zu Boppard. — C h o r s ä n g e r p u l t , 1618, jetzt im s Qhs., Eichenholz mit Reliefs und Intarsienfullimgen. — Am s Chorpfeiler M u t t e r g o t t e s , Holz, E. 15. Jh., aus dem ehem. Dominikanerkloster. — K a n z e l , zierlich geschnitzt, um M. 18. Jh., aus der Margarethenkapelle. — B e i c h t s t ü h l e , 2. H. 17. Jh. — O r g e l , 1772. — Im n Qhs. lebensgroßes V e s p e r b i l d , Holz mit neuer Fassung, 2. H. 14. Jh., an den Gewandsäumen mit Stuckauftrag und reichem Zierat an Gold und Edelsteinen. — Am nw Vierungspfeiler schwungvolle Figur des hlg. M i c h a e l als jugendlicher Ritter, 2,20 m hoch, Holz, um 1480, nach einem Stich (L 154) des Meisters E S von 1467, vgl. den hlg. Michael in S. Aposteln. — Im n Ohs. derber, sehr großer S. C h r i s t o p h e r u s um 1500. — In der Vorhalle kleine G r u p p e d e r B e w e i n u n g C h r i s t i , Stein, A. 16. Jh. — In der Vorhalle K r u z i f i x , Holz, A. 16.Jh. (rest.); ein anderes über dem w Vierungsbogen mit Maria und Johannes, E. 15. Jh. — 3 weibliche R e l i q u i e n b ü s t e n im Altar des n Qhs., typische Kölner Arbeiten, 14. J n . — S c h u t z e n g e l , H o l z , 18. J h . — S. A n d r e a s , Holz, 18. Jh. — In der letzten n Kapelle des Lhs. gemalter Flügelaltar der Rosenkranzbruderschaft mit Schutzmantelmadonna aus dem ehem. Dominikanerkloster, 2,20: 1,54 m, in der Art des Meisters von S. Severin, A. 16. Jh. — In der vorletzten Kapelle derSSeite des Lhs. Triptychon, 2,30: 1,52 m, mit Kreuzigung in der Art des Barihol. Bruyn d. Ä. — 2 weitere Gemälde aus der Schule des B. Bruyn, darunter im n Qhs. der ikonographisch bmkw. S c h m e r z e n s m a n n mit Stifter und den 7 Schmerzen Mariae in Medaillons. — In der Albertuskapelle B i l d des Heiligen von Joh. Hulsmann, M. 17. Jh., im Hintergrund das ehem. Dominikanerkloster. (Triptychon mit Kreuzabnahme vom Meister des Marienlebens im Wallraf-Richartz-Museum). — Mehrere Gemälde des späteren 16. und 17. Jh. im Pfarrhause. S c h a t z . Schrein des Albertus Magnus (f 1280), Holz, M. 15. Jh. mit stark rest. Gemälden (urspr. nicht für diese Reliquie, erst 185g angeblich aus Niederlahnstein erworben), aufgestellt im Altar der Albertus-Kapelle am Beginn des s Ssch. — Reliquienkästchen,
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auf dem Knochenbelag primitivstes Ornament, karolingisch, ein anderes aus Elfenbein, frühma.-orientalisch. — 2 bmkw. Ostensonen, E. 14. Jh. — 10 Kelche, 15.—18. Jh., darunter 1 schöner got. um 1350 und 1 spätgot. mit Fuß von 1551; das übrige Meßgerät 18. Jh. — Prächtige silberne Altarleuchter, 18. Jh. (im Pfarrhaus). — 2 vorzügliche Statuetten, die Hlg. Ignatius und Franz Xaver, 13 cm hoch, Gelbguß mit teilweiser Versilberung, 17.Jh. — Vorzügliche P a r a m e n t e , 1 3 . — i 8 . J h . , darunter die sog. K a s e l d e s A l b e r t u s M a g n u s (t 1280), M. 13. Jh. (untergebracht im Albertus-Altar) und 5 prachtvoll g e s t i c k t e R u n d b i l d e r (Legende des hlg. Hubertus) nach Vorlagen im Stil des Meisters von S. Severin. — Bmkw. das große K i r c h e n s i e g e l , A . 13.Jh. — Tragaltar mit Email und Elfenbeinfiguren, i . H . 12. Jh., jetzt im Darmstädter Museum. A n t o n l t e r - K i r c h e (jetzt ev. Pfarrkirche). Eine ältere Kirche der Sackbrüder, 1298 von den Antonitern übernommen. Neubau nach M. 14. Jh. (angeblich 1384 gew.); rest. 1896 und 1934. — Kleine got. Gewölbebasilika, mit noch kräftig ausgebildetem Strebesystem, oft verändert. Neu sind der Dachreiter, Orgelanbau, n Vorhalle und die Fenstermaßwerke auf der N- und SSeite. Erneuert auch das Renss.Portal der SSeite. Im Innern sind 2 Zwischenpfeilerpaare 1802 beseitigt. — Die Kanzel von 1619 jetzt in Paffendorf. — Im Chor farbenkräftiges G l a s g e m ä l d e , Kreuzigungsgruppe, A . 16. Jh. — Reste von got. G e w ö l b e - und W a n d m a l e r e i (rest.). — Die 1516 gestiftete prächtige Turmmonstranz jetzt in Orsbach. S . A p o s t e l n s t i f t (jetzt kath. Pfarrkirche). Gegr. A . 11. Jh. an Stelle einer älteren unbedeutenden Kirche; nach sich widersprechenden Quellenangaben von Erzbischof Heribert (gg9—1021) oder seinem Nachfolger Pilgrim (1021—36), sehr wahrscheinlich erst von letzterem. Die heute nach Aufhebung des Stifts (1802) und Abbruch des Kreuzgangs (um 1835) allein erhaltene K i r c h e ist ein Hauptwerk des rheinisch-rom. Stils ohne got. und bar. Zubauten; der alte Baukörper ist freilich bei den Rest, des 19. Jh. innen und außen großenteils umkleidet worden. Gesamte innere Länge 78 m. — Die erste Anlage war eine Pfeilerbasilika mit w Qhs.; wie der Abschluß im Osten beschaffen war, ist nicht gesichert. Z u m Pilgrimschen Bau (Material: ungegliederter Bruchstein, die Verkleidung mit Tuffstein modern!) gehören die Mauern des w Q h s . und der Ssch., soweit sie bei der Rest, unter Nagelschmidt (1872—91) nicht verändert oder gänzlich erneuert wurden, im Msch. die rechteckigen Pfeiler, die Arkaden und erhebliche Teile des Obergadens (alte vermauerte Fenster außen sichtbar, es kamen ihrer 6 auf die erhaltenen 5 Joche); alle Räume flachgedeckt (Reste des gemalten Mäanderfrieses im Msch. Dach aufgefunden), in dem Ssch. wohl Schwibbogen (Pfeilervorlage auf der s Seite erhalten). — Der dem w Q h s . vorgelagerte T u r m b a u ist in der jetzigen Form um 1200 entstanden, doch ist das außen mit 2 geschossigen Blendbogen nachträglich versehene Unter-
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geschoß sicher älter, möglicherweise gehört es noch dem Pilgrimschen Bau an. Der WBau diente bis 1643 als Chor (»Apostelchor«), seine Bedeutung ist heute dadurch verdunkelt, daß aamals der um 2 m höher gelegene, bis zum Beginn des Lhs. reichende Fußboden des Chors (siehe die Basen an den Vierungspfeilem!) abgebrochen und an der WSeite ein Doppelportal geschaffen wurde, dessen jetzige Form von der Jfagelsckmidtechen Rest, stammt. Nach Grabungen besaß die alte Anlage eine Krypta, in der sich die erste Grabstätte Pilgrims befand. Das die O r g e l b ü h n e (1891) tragende Rippengewölbe von 1643. — Sicherlich hat bereits die Pilgrimsche Kirche von Anfang an einen WChor besessen (vgl. die ähnlichen Anlagen am Mainzer und Paderbomer Dom) und vielleicht nur einen solchen. Im O Turmaar mit Vorhalle? — Nach Brand 1192 großer E r w e i t e r u n g s au, der das heutige Aussehen der Kirche bestimmte: Erhöhung und Einwölbung der Sschiffe mit grätigen Kreuzgewölben auf Gurten und Halbsäulenvorlagen; Anlage des großen ö Dreikonchenbaues und Erhöhung des WTurms. In einem 2. Bauabschnitt, der 1219 nahe vor dem Abschluß stand, Einwölbung des Msch. und des w Qhs., verbunden mit einem Umbau der älteren Teile. — Am wichtigsten der ö D r e i k o n c h e n b a u . Nach neuem Plan, Material Tuflsteinziegel, die Gliederungen und Sockel aus Trachyt, Zierglieder aus Sandstein und Schiefer. Neue liturgische Bedürfnisse, die den Anstoß gegeben hätten, sind aus der gewählten Form nicht zu erkennen; so dürfen wir glauben, daß hier einmal die reine Schönheitsfreude sich frei durchsetzte. Daß dieses geschehen konnte, ist für die Kultur der späteren Stauferzeit bezeichnend. Und das Ergebnis ist Beweis, daß die Kunst zu solcher Freiheit reif geworden war. Im OBau von S. Aposteln hat der Schönheitsgehalt des rom. Stils klassischen Ausdruck gefunden. Etwas Besonderes liegt in der Wendung zu zentraler Komposition. Sie war derzeit ein Hauptgedanke der Kölnischen Schule. Der alte Plan der KapitolsKirche, der 150 Jahre lang ohne Nachfolge geblieben war, erlebte jetzt (vielleicht mitangeregt durch orientalische Kreuzzugserinnerungen?) in S. Aposteln und S. Martin eine Wiedergeburt. Beiden gemeinsam ist gegenüber dem Urbild die Betonung des Zentrums durch verstärkte Höhenentwicklung und festere Zusammenfassung des Grundrisses; die Fassimg der Apostelkirche ist insofern die gelungenere, als Innenbau und Außenbau, OBau und Lhs. noch einheitlicher zusammengefaßt sind. Groß S. Martin ist etwas jünger, aber wohl von dem gleichen Meister. Zum Wesen dieses Kleeblattgrundrisses gehört es, daß das Qsch. und der Chor nicht Gegensätze bilden, sondern daß die 3 von der Vierung nach N, O und S ausgreifenden Arme durchaus symmetrisch gestaltet sind. An die Vierung schließen sich zunächst schmale Rechteckjoche (ein ebensolches bildet auch den Übergang zum Lhs.), an diese weite Konchen auf halbkreisförmigem Grundriß; kein Umgang wie in S. Maria im Kapitol. Krypta und Chorüberhöhung fehlen. In jeder einzelnen Koncha
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wiederholt sich im kleinen die Kleeblattform des Ganzen, indem 3 tiefe Nischen auf segmentförmigem Grundriß die sehr mächtige Mauer aushöhlen. Im 2. Geschoß noch einmal die gleiche Nischengliederung, aber mit Durchbrechung der Zwischenmauern durch einen hohen Laufgang. Das sind neue Gedanken, für die in der Kapitols-Kirche ein Vorbild nicht gegeben war. Nischen waren in der rheinischen Baukunst als eine römische Erbschaft zu allen Zeiten hie und da verwandt worden (vgl. z. B. Essen, Werden, S. Kastor in Koblenz), immer wesentlich als ein Moment formaler Gliederung, jetzt aber wurden sie außerdem noch Hilfsmittel der Kräfteverteilung. Geschichtlich ist von höchstem Interesse, daß am Rhein dieser Gedanke gleichzeitig mit der ersten Ausbildung des hochgot. Systems in Frankreich auftrat. Das rheinische Nischensystem zog im Gegensatz zur Gotik die Widerlager nach innen und verwertete sie hier unmittelbar ästhetisch, während die Außenwände als geschlossene Masse verharren, nur durch blinde Arkaden stärker belebt. Die Idee des die Wand durchbrechenden Laufganges mit Freistützen im Obergeschoß der Apsiden und der triforienartigen Galerien in den Vorjochen ist schwerlich eine Erfindung unseres Meisters, sondern geniale Umbildung von Formen, die schon der Maasschule aus nordfranzösisch-normannischen Anregungen bekannt waren (vgl. das zum WTurm von S. Georg Gesagte). Durch die 2geschossige Gliederung der Apsiden gegenüber der 3teiligen in den Vorjochen wird die Bedeutung und damit die raumbildende Kraft der Konchen gesteigert. — Das Gewölbe setzt sich aus Halbtonnen über den rechteckigen Abschnitten des Grundrisses und Halbkuppeln über den Konchen zusammen, die Grenzen durch kräftige Gurte betont. Über dem zentralen Quadrat Raumerhöhung in den, von großen Fenstern erleuchteten 8eckigen Kuppeltambour. Dies ein prinzipiell wichtiger Fortschritt über die Kapitols-Kirche, der in der etwas jüngeren Martins-Kirche nicht wiederholt wurde. Das Ganze ein Ertrag offenbar südeuropäischer Reiseanschauungen; unmittelbar bezeichnend hierfür die ganz byzantinisch konstruierte Laterne, die das Zeltdach des Vierungs-Turmes krönt. Die großartige Leistung des Meisters beruht auf seiner Fähigkeit, Räume zu schaffen und hierbei bauliche Elemente sehr verschiedener Herkunft in souveräner Weise zu verwenden. — In der Außenansicht fallen OBau und Lhs. weit mehr als im inneren Raumbilde auseinander. Die OAnsicht sollte selbständig für sich allein wirken — und nach der Besonderheit der örtlichen Lage an einem weiten, freien Platze, durfte sie es — denn die niedrige, erst im letzten V . des 18. Jh. abgerissene Römermauer bot kein ernstliches Hindernis für den Überblick. Der Eindruck wäre hier völlig der eines Zentralbaues, wenn nicht das Hineinragen der Spitze des WTurms einen leicht malerisch-irrationalen Zug in das Bild brächte. Man beachte, wie alle inneren Teilungen des Grundrisses in den Abstufungen des äußeren Aufbaues eine klare Resonanz finden. Die Vierung mit ihren kurzen Kreuzarmen wird durch 3 Giebel ausgedrückt;
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den 4. ergänzt man in Gedanken, indem man ihn durch die Kuppel verdeckt glaubt. Diese ist 8seitig, mit den genannten Giebeln zusammengenommen, das Zentrum durch eine kleine Laterne betont. Auf einer tieferen Stufe die 3 (auch hier vermutet man wieder 4) Konchen. Sie sind Widerlager auch im ästhetischen Sinne. Mit ihren vielfach wiederholten Kreiskurven, gleichsam Planetenbahnen zeichnend, treiben sie als Überschuß ihres zentripetalen Druckes die Kuppel in die Höhe. Das Motiv der Zwerggalerie gewinnt durch die Vervielfältigung — denn auch in der Kuppel wird es noch einmal aufgenommen — einen Wert, den es an der Einzelapsis so nie haben könnte. Aber Symmetrie in unbedingter Strenge widerstrebt dem rom. Kunstgeist, er wünscht sich irgendwo etwas aus der Einheit des gesetzlichen Bandes frei Herausspringendes. Dies ist die Rolle der Chortürme. In ihrer schlanken Anmut bilden sie einen aufs feinste abgewogenen Kontrast zu der gewichtigen Breite des Hauptbaues. Und es sind, wie man beachte, nur 2, nicht etwa 4. — Noch ein Wort über die Stellung der Apostelkirche in der allgemeinen Kunstbewegung. Auf Vergleichspunkte mit den konstruktiven Bestrebungen der in der ersten Entfaltung begriffenen Gotik wurde schon hingewiesen. Es regt sich aber in ihr, und zwar als das schwerer ins Gewicht Fallende, ein Renaissancegeist. In manchen Werken des späten 12. und frühen 13. Jh. sehen wir beide nebeneinander. Die Wiederanknüpfung an die Antike meistens nach der Seite der Schmuckformen; in Deutschland Hauptbeispiel die letzte Phase des Doms zu Speier. Hier aber handelt es sich um eine Renaissance antiker Raumgedanken. Gegeben war nur der Grundriß. Alles übrige ist mit genialer Intuition aus diesem entwickelt. Wie nahe man dabei an Probleme herankam, die später die italienische Hochrenss. beschäftigen sollten, darüber vgl. unten S. Maria im Kapitol. — Das Msch. erhielt bei der Einwölbung (1219) kräftige Vorlagen und ein rundbogiges Blendtriforium, urspr. mit Durchlässen hinter den Diensten. Die 6teiligen Rippengewölbe auf kurzen Gurt- und Schildbogen wurden 1822 als baufällig beseitigt, die damals eingebauten Holzgewölbe sind bei der Rest, unter Nagelschmidt durch solche aus Tuffstein ersetzt. Ebenso im w Q h s . ; hier aber elegantere, 2geschossige Gliederung durch vorgeblendete spitze Arkaden, im Obergeschoß mit schmalem Laufgang und frei vorgestellten Dienstbündeln; Nachahmung in der Magdeburger Liebfrauenkirche. — Vor dem n Ssch. lag eine ziemlich ausgedehnte rom. Halle, die 1786 abgebrochen wurde. — 1822 stark baufällig; erste Instandsetzung 1822—30; zweite Instandsetzung (NagelSchmidt) 1872—1891. Im Innern Ausmalung, Marmorverkleidung, Mosaiken und Glasgemälde aus jüngster Zeit von aufdringlicher, störender Wirkung. — Die alte A u s s t a t t u n g ist stark zusammengeschmolzen. K a n z e l , schlicht, von Joh. Gendrom, 1788; aus der gleichen Werkstatt B e i c h t s t ü h l e , einer bez. 1780. — Im modernen Altarschrein (1905) des w Qhs. 12 A p o s t e l s t a t u e t t e n , Holz, 46 cm hoch, um 1325, vorzügliche
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Arbeiten, nächst verwandt den Figuren im Marienstatter Altaraufsatz (1324), durch moderne Vergoldung sehr beeinträchtigt. — Ebenda 8 gute R e l i q u i e n b ü s t e n , Holz versilbert, 15.—16. J h . — Im w Qsch. der hlg. M i c h a e l , aus Kloster Weidenbach, Holz mit neuer Fassung, 2,05 m hoch, um 1480, verwandt dem hlg. Michael in S. Andreas. — Am sö Vierungspfeiler M u t t e r g o t t e s , Stein, neu bemalt, 1,10 m hoch, um 1470. — Am benachbarten ö Vierungspfeiler hlg. P a u l u s , Stein, 0,80 m hoch, E. 15. J h . — Im w Qhs. V e s p e r b i l d , Holz neu gefaßt, i , i o m hoch, 15. J h . — Ebenda A l t a r g e m ä l d e : Mariae Himmelfahrt, tun 1643, von Joh. Hulsmann; Martyrium der hlg. Katharina, 1671, von Joh. Wilh. Pottgießer; von diesem wohl auch im Pfarrheim eine Kreuzigung Christi und eine hlg. Gertrud. Im Lhs. und im w Qhs. mehrere G r a b d e n k m ä l e r des 17.—18. J h . , u. a. am 3. n Msch.Pfeiler das der Familie WolffMetternich, italienische Mosaikarbeit, gest. von dem 1669 t Joh. Adolph. — Im S c h a t z : Sog. H e r i b e r t s k e l c h , A. 1 3 . J h . , schöner Fuß mit 4 getriebenen Reliefmedaillons, prachtvoller Knauf aus Rankenwerk in feiner Filigranarbeit, an der Kuppe die gravierten Brustbilder der Apostel unter Kleeblattbogen; dazugehörige Patene mit Christus und den Evangelistensymbolen, ebenfalls ein Meisterwerk. — 5 Kelche, 17.—18. J h . , darunter ein sehr guter um 1750, Kölner Arbeit, bez. A S (wohl Andreas Schrodt). Das übrige nicht bedeutend. Der Schrein der Hlg. Felix und Adauctus nicht erhalten, ebenso das sog. Bahrtuch der Frau Richmodis. — Im P f a r r h e i m einige Pastorenbildnisse vom 16.Jh. ab und das ausgezeichnete S t i f t s s i e g e l , Messing, A. 13. J h . — K r e u z g a n g und S t i f t s g e b ä u d e 1825—35 abgebrochen. S . G ä c i l l e n s t i f t . (Seit 1805 Kirche des Bürgerhospitals.) Der älteste Dom S. Peter stand an der Stelle der Cäcilienkirche oder nach anderer Annahme an der Stelle der benachbarten Kirche S.Peter; nach Verlegung des Doms (9.Jh.) Errichtung des Kanonissenstifts, während der bisherige Dom Pfarrkirche wurde. Ein vielleicht zum ältesten Dom in Beziehung stehendes Architekturbruchstück hat sich erhalten, der vermauerte Bogen rechtwinklig zur NWand der jetzigen Kirche; bis 1851 standen noch vier. Die Mauer gehört spätestens der karolingischen, wahrscheinlich der merowingischen Zeit an; Tuffstein mit Ziegeldurchschuß; Pilaster stark rest.; das Gesims ganz neu. — Die bestehende Cäcilien-Kirche einheitlicher Neubau nach M. 12. J h . ; Datierung nur durch Stilvergleich möglich, besonders mit dem vor 1 1 7 4 ausgeführten Kreuzgang von Brauweiler. 3schiffige Basilika ohne Qsch.; Hauptchor aus Quadrat und Apsis; halbrund schließende Nebenchöre (nur im S erhalten); im W Nonnenchor und Krypta, vermutlich in der Anlage noch von einem um M. 10. J h . überlieferten Bau. Die Hauptapsis zeigt in 2 Punkten den Anfang einer jüngeren Entwicklung: im Grundriß beinahe volle Breite des Quadrums, im äußeren Aufbau über glattem Erdgeschoß Wandgliederung durch 7 Blenden auf Würfelknauf-
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Säulen und verhältnismäßig große Fenster. Im Innern des Lhs. 5 Pfeilerarkaden, in der Proportion der Öffnung harmonisch zum Querschnitt des Msch. abgestimmt. (Das letztere 9,8 m breit, 16m hoch.) Aus der ersten Bauzeit die Kreuzgewölbe im Chorquadrum und in den SschifFen. Die Flachdecke des Msch. nach Umwandlung des Stifts in ein Augustinernonnenkloster (1475) gegen E. 15. Jh. durch spätgot. Netzgewölbe ersetzt. Aus dieser Zeit auch die Sakristei an der NSeite des Chors. Der N o n n e n c h o r liegt über der WKrypta und erstreckt sich von deren Vorderwand noch bis in die erste Arkade des Lhs. Dieser vordere Teil ruht auf einer mit 5 Stufen vertieften * Ihnlichen, aber nicht wirklich zur Krypta gehörigen Halle; ihre kleinen Pfeiler nur 1,5 m hoch; vom ein von Säulen getragener Ausbau für einen (nicht mehr vorhandenen) Altar. Die eigentliche Krypta neu, doch ist, wie Grabungen 1930 gezeigt haben, eine ausgedehnte, anscheinend ottonische Krypta, deren Fundamente bis etwa 10 m jenseits der heutigen WFassade verfolgt werden konnten, vorhanden gewesen. Über dieser Krypta dürfte sich ein stattlicher WBau erhoben haben. Die heutige WFassade mit dem 1. Msch.Joch 1848—1849. Von der alten Gestalt ist nur bekannt, daß die WFront in Breite des Msch. in den Klosterhof vorsprang. Eine Ansicht des 17. Jh. zeigt einen sehr ungewöhnlich gestalteten Turmoberbau (wohl Holzkonstruktion) an der Stelle des jetzigen, 1787 ausgeführten Dachreiters. Außenwände Tuffstein in dem seit M. 12. Jh. üblichen ziegelmäßigen Zuschnitt; Gliederung durch Lisenen und kräftigen Bogenfries; im Fenstergewände Rücksprung mit kapitellos umlaufendem Rundstab. Am kleinen Portal der NSeite rom. B o g e n f e l d mit Halbfigur der hlg. Cäcilie, zwischen zwei männlichen Heiligen, Tiburtius und Valenanus, in ganzer Figur; das Tympanon befand sich urspr. in der dem Portal vorgebauten, 1838 abgebrochenen Maternus-Kapelle, nach den Stilmerkmalen gegen M. 12. Jh., Zeichnung, zumal der Falten, schematisch, Meißelarbeit gut, Muschelmmben. — Umfassende Instandsetzung der Kirche 1894—1898. Neuzeitliche Ausmalung. A u s s t a t t u n g . W a n d m a l e r e i im Chor, 1894 aufgedeckt, rest. und ergänzt. An der SSeite Darstellungen aus dem Neuen Testament, an der NSeite aus der Legende der hl. Cäcilie. Umrisse im Fleisch rot, in den Gewändern schwarz; Hauptfarben: zinnoberrot, ockergelb, lapislázuli und grün; Nimben vergoldet, Grund blau, Architektur frühgot.; Entstehungszeit E. 13. Jh. Bindeglied zwischen den Malereien in Maria-Lyskirchen, der Taufkapelle bei S. Gereon und in S. Kunibert einerseits, den Chorschranken des Doms andererseits. Sie waren spätgot. mit anderen Darstellungen übermalt. Aus derselben frühgot. Zeit die klugen und törichten Jungfrauen in Rundbildern auf der Leibung des Triumphbogens. — Von den Heiligenfiguren an den Sch.Pfeilern Johannes Bapt., Paulus und Felix aus dem 15. Jh., die übrigen neu. Gut erhalten am n Obergaden die hlg. Cäcilie, unter got. Baldachin, zwischen
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musizierenden Engeln. — P a r a m e n t e , u . a . K a s e l mit Kölner Borte, um 1475. A n die Stelle der 1843—1847 niedergelegten K l o s t e r g e b ä u d e trat der Neubau des Bürgerhospitals. Elends-Kirche (kath.). Der bei der Kirche gelegene Friedhof diente im Ma. der Bestattung der Armen und Fremden. Daher der Name. Eine Kapelle 1473. Die jetzige 1765—1771, kleiner ischiffiger Z o p f b a u in Backstein mit stimmungsvoller A u s s t a t t u n g aus der gleichen Zeit: stattlicher H o c h a l t a r , Marmor mit Holzfiguren, in der Mitte Maria mit dem Leichnam Christi unter dem Kreuz. Die Alabasterfiguren der beiden Seitenaltäre (Jakobus und Thekla) von Franz Xaver Bernk. Imhoff. Portalplastik mit Allegorien auf den T o d . I m K i r c h e n s c h a t z u . a . gute M o n s t r a n z , u m 1700. S. Elisabeth in der Antonsgasse. Zellitinnenkloster. 1434 hervorgegangen aus einem Beginenkonvent. Neubau der Kapelle im 17. Jh., 1670 gew. — Kleine ischiffige Anlage in gotisierenden Formen mit Kreuzrippengewölben. Dachreiter. Renss.Portal. — I m Hof 2 reiche, spätrem. Säulenkapitelle, u m 1200. — Die alte bar. Ausstattung nur z. T . erhalten. — I m Kloster (Neubau 1893) gemalte T a f e l mit Kreuzigung, schlecht erhalten, in der Art des Meisters des Marienlebens; im Kapitelsaal recht bmkw. schöne M u t t e r g o t t e s , Marmor, 46 cm ohne den modernen K o p f , u m 1320, den Figuren vom Hochaltar des Doms verwandt. S . Georgsstift (jetzt kath. Pfarrkirche). Gegr. 1059 vom Erzbischof Anno (1056—1075) am Platze einer fränkischen Kapelle des hlg. Caesarius, eines rechteckigen Baus mit Apsis, zu dem Mauern einer römischen Tempelanlage benutzt waren (Altar unter dem jetzigen Pfarraltar in der Vierung). V o l l , bald nach 1067. Es ist der noch heute, allerdings nicht unversehrt bestehende Bau. 1927—1930 weitgehend rest. und von Verunstaltungen befreit. — Das Lhs. war urspr. eine in allen Teilen flachgeaeckte S ä u l e n b a s i l i k a mit 5 verhältnismäßig niedrigen Arkaden, die Säulenschäfte mit antikisierendem Anlauf (römisch?). Die 3seitig schließenden Querarme, innen mit 3 hohen Rundnischen, bei der jüngsten Rest, auf den alten Fundamenten wieder aufgebaut. Der ungefähr quadr., über einer K r y p t a erhöhte C h o r , ist von Nebenchören begleitet, die sich urspr. in 3 Bögen unter übergreifendem Entlastungsbogen zur Mitte öffneten; Schluß in 3 parallelen Apsiden mit Pilastergliederung. In der sschiffigen K r y p t a im mittleren T e i l 2 Reihen Säulen mit Würfelkapitellen, auf dem n Kapitell Jer Apsis die gleichzeitige Inschr.: •»Herebrat me fecit«. — U m M . 12. Jh. wurden ohne Rücksicht auf die Säulenstellung G e w ö l b e eingezogen, dabei ein Mittelpfeiler zwischen die Arkaden des Msch. gesetzt, die Zwischenwände im Chor geschlossen, die Fenster verändert usw. — Die künstlerischen Qualitäten sind nicht sonderlich hoch, die Anlage ist aber wichtig als Ausläufer einer spätottonischen Gruppe niederrheinischer Bauten (Essen, Werden, Süstern), für die Einzelformen wie das weiche Karniesprofil der Kämpfer, die Wandgliederung durch Pilaster, Bogenblenden und
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Nischen ebenso bezeichnend sind wie der 3schiffige Plan der OTeile; auch die Ausbildung der Qhs.Arme (wenig später als die Dreikonchenanlage von S. Maria im Kapitol) hat eine Art Vorform im Essener Münster. Die Nebenchöre sind nicht ausschließlich kluniazensisch, sie waren auch am Niederrhein im 11. Jh. bekannt; rom. Säulen im Lhs. haben sich als einzige Beispiele am Niederrhein nur hier und in Utrecht erhalten. — An Stelle des Annonischen WBaus, der vielleicht seitliche Treppentürme hatte, trat gegen 1188 ein großartiger W C h o r . Er ist im Grundriß ein Quadrat in voller Breite des Lhs. (17,5 m). Mauern von fast 5 m Stärke in sauberstem Trachytquaderwerk umschließen ihn. Sie sind außen schmucklos glatt, innen in kräftigem Rhythmus 2gescho.3
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Lhs. unter Erzbischof Siegfried V.Westerburg (1275—1297) voll., Portal (erneuert) und Fenster der WFront 14. J h . Der Gesamteindruck doch einheitlich. — 1850 bis 1863 durchgreifend rest. von Zimmer und Voigtei, im Innern von Vincenz Staiz• Das Kloster im ig.Jh. abgebrochen,ein Teil des Kreuzgangs im Museum wiederverwendet. — Der Anlagetypus gehört der 2. Stufe in der Entwicklung der Bettelordenslurchen an, d. h. er ist schon auf Gewölbe angelegt, die Formen sind etwas weniger herb und sparsam als im Anfang. Querschifflose Basilika mit ausgebautem Chor, dieser aber noch nicht von der großen Längenausdehnung, die im 14. J h . als Bedürfnis empfunden wurde. Er hat vor dem 7/,zSchluß nur ein einziges gerades Joch, den Jochen des Msch. genau entsprechend, nur durch einen stärker betonten Bogen vom Lhs. getrennt. Dieses hat 8 Joche, im Msch. schmal rechteckig, in den Sschiffen annähernd quadr.; ganze innere Länge 58,5 m, ohne Chor 43 m, ganze Breite 22 m, Breite des Msch. 10,5 m, Höhe der Hauptgewölbe 21 m, Höhe der Msch.Arkaden 8 m. Hauptsächlich durch das letztere, niedrige Sschiffe ergebende Maß wird der Charakter des sehr einfachen Systems bestimmt. Die Chorfenstersind hoch und schmal, 2 teilig, im Bogenfeld der für die Frühzeit bezeichnende, die ganze gegebene Breite ausfüllende Ring. Reicheres Maßwerk (14. Jh.) erst an dem großen Fassadenfenster. Die Pfeiler rund mit 4 Diensten und schlichten Kelchkapitellen. Widerlagerung der Kreuzrippengewölbe durch offene Strebebögen und sehr «infache, mit Sattel abgedeckte Strebepfeiler; die des Chors haben Durchlässe für einen Laufgang, wie noch etwas später am Chor von S. Ursula. Über Msch. und Chor einheitliches Dach, die Grenze zwischen beiden durch einen zierlichen Dachreiter aus i.H. 14. J h . (rest. 1906) betont. An der n Seite des Chors Treppentürm. Die WFassade turmlos.—Im Gegensatz zur nüchternen Sachlichkeit der äußeren Erscheinung ist das Innere von weihevoller Stimmung erfüllt; sie ist im wesentlichen das Ergebnis sicherer Proportionskunst, wird aber durch die schlechte neuzeitliche Ausmalung sehr gestört. Stilistisch läßt sich eine Vereinfachung der Formen entsprechend dem Fortschreiten des Baus von O nach W feststellen. — Auf der NSeite im Winkel zwischen Chor und Lhs. Sakristei, annähernd quadr. Raum mit 4 Kreuzrippengewölben auf einer Mittelsäule. — Hochaltaraufsatz, etwa 1480, aus der Nikolaikirche in Alfeld erworben, vermutlich aus der Werkstatt des Kotvrad Borgentrik in Braunschweig; Schrein und Innenflügel, mit lebensgroßer Marienfigur und Darstellungen aus dem Leben Christi, geschnitzt, die Malerei der Außenflügel fast ganz neu. — An den Msch.Pfeilern 2 einfache A l t ä r e , M. 18. J h . — K a n z e l , um 1640, Ohrmuschelstil in bizarrster Form, urspr. weiß lackiert mit reicher Vergoldung. — Orgelgehäuse mit der Empore, 1727, von Daniel Reserwald. — 4 B e i c h s t ü h l e , A. 18.Jh. — An der s Chorwand K r u z i f i x , Kupfer, 12. J h . , der Körper mit Silberplättchen über Holzkern, 66 cm, A. 14. J h . (früher in Brauweiler). — Hinter dem Hochaltar G r a b (urspr. in der unten genannten Dreikönigskapelle) des großen Scholastikers Duns
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Scotus t '3o8> neu. — A l t a r g e r ä t e , 18. J h . ; Paramente, 15. bis 18. J h . — Reste von W a n d m a l e r e i e n im OAbschluß des nSsch., der urspr. als Dreikönigskapelle durch Schranken abgetrennt war, frühes 14. J h . : Auferstehung und Kreuzigung Christi, letztere noch ein 2. Mal an der OWand über dem Altar, sämtlich mehr oder minder stark übermalt. — Im Diözesan-Museum: Graduale des J o h . von Valkenburg, 1299. — K r e u z g a n g , E. 14. J h . (Wallraf-Richartz-Museum). S . Pantaleon (ehem. Benediktiner-Klosterkirche, jetzt kath. Pfarrkirche). Vielleicht noch frühchristliche Gründung (Märtyrerkirche?) sw vor der Stadt. Älteste urkundliche Erwähnung 867. Erzbischof Bruno (f 965), der Bruder Kaiser Ottos I., gründete bei der alten Kirche ein Benediktinerkloster nicht lange nach 955. Der Kirchenbau wurde 964 beg.; die alte Kirche, deren Umfang im wesentlichen dem des jetzigen Msch. entsprochen haben dürfte, stürzte 966 ein, Weihe des Neubaus 980. — Frührom. Anlage mit ö Qhs.Armen und einem etwas später zugefugten großartigen Westwerk; das Lhs. war nach den jüngsten Ausgrabungen nur 1 schiffig und schloß jenseits der niedrigen ö Querarme, die als Peterschor (n) und als Pauluschor (s) bezeichnet wurden, mit einer halbrunden Apsis über einer Krypta. Wesentliche Teile dieses o t t o n i s c h e n B a u s sind erhalten. Es ist der älteste umfangreichere kirchliche Bau Kölns. Das L h s . hatte außen und innen eine kräftige Blendbogengliederung (Reste im Chor sichtbar, durch Beseitigimg des späteren Putzes festgestellt). Am wichtigsten das W e s t w e r k . Der außen als Qsch. sich darstellende Bauteil ist im Innern in 3 gesonderte Räume zerlegt; die Kreuzarme 2 geschossig, in Doppelarkaden gegen den ungeteilt bleibenden Mittelraum sich öffnend, der sich dem Lhs. mit einem großen Bogen unmittelbar anschloß. Der ebenfalls 2 geschossige w Ausbau, der im Erdgeschoß als Vorhalle diente, war im 18. J h . abgebrochen und ist 1890—1892 in verkürzter Gestalt wiederaufgebaut; in den Winkeln Treppentürme; über der Vierung ein 3. Geschoß, das außen als Turm erscheint. Die nächsten Vorbilder in Korvey und in Werden a. R . ; unter den ottonischen Bauten darfauch an die Qsch.Emporen von S. Michael in Hildesheim als spätere, hierauf vielleicht zurückgehende Form erinnert werden. Die Stützen der Arkaden sind jedesmal quadr. Pfeiler mit steilem Karnies an der Deckplatte. Oben und unten ö Altarnischen auf segmentförmigem Grundriß, nach außen schwach vorspringend. In die Türme gelegte Wendeltreppen bewirken zugleich die Verbindung zwischen den Emporen. Sie sind breit, bequem, mit Tonnengewölben in Gußmauerwerk gedeckt. Eine wohl spätere Anlage sind die Gewölbe im Erdgeschoß der Kreuzflügel. Urspr. waren alle Räume flachgedeckt. Pfeiler und Bogen in sorgfaltigem Großquaderwerk mit Farbenwechsel. An einigen Quadern geometrisches Flachornament von sehr altertümlichem Charakter ausgemeißelt. A m Außenbau Kleinquaderwerk mit wellig schwankenden Lagerfugen. Beide Geschosse schließen mit Bogenfriesen im Wechsel von Tuffstein und römischen Ziegeln. 13*
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An den Ecken und in der Mitte Rotsandsteinpilaster, ihre Kopfglieder meist trapezförmig, an einigen Stellen als klar geformte Würfelkapitelle. Die Winkeltürme sind alt bis zum Dachgesims des QschifFs. Die ins8Eck und schließlich in Zylinder übergehenden schlanken Obergeschosse nach alter Ansicht erneuert, ebenso der quadr. Turm. Die Anordnung ist fast die gleiche wie später in Münstereifel, sie ähnelt auch entfernt der von S. Maria im Kapitol. — Das j e t z i g e 3 s c h i f f i g e Lhs. ist eine Erneuerung der Zeit um 1175, bei der die über den neuen Msch. Arkaden liegenden Mauerteile bis zum Ansatz der Fenster von dem ottonischen Lhs. beibehalten wurden. I n den Einzelheiten nahe Analogien zu S. Cäcilien. Pfeilerbasilika von 5 Arkaden, das Msch. urspr. flach, die Abseiten gewölbt. Die Vorlagen an Pfeilern und Wand in Form von halbrunden Säulen ohne eigentliche Kapitelle, nur das Pfeilergesims um sie herumgeführt; die Gurte als starke Wulste. — Eine 2. Rest. A. 13. Jh., (1216). Aus dieser Zeit der SFlügel des ö Qsch. mit der im Winkel zum Chor anschließenden Katharinenkapelle und die Reste des Kreuzgangs. — Am stärksten hat sich der Chor verändert. 1621 in posthumer Spätgotik nach Plänendes Christoph Wämser aus Molsheim (vgl. Jesuitenkirche). Damals auch die Netzgewölbe des Msch. mit dem Obergaden und die Maßwerkfenster der Sschiffe. Aus ottonischer Zeit die Blenden an der N- und SWand des Chors und die 1695—1696 zerst., nur zu einem kleinen Teil wieder ausgegrabene Krypta, von der auch im Äußeren der untere noch ursprüngliche Teil der Apsis herrührt. — In der s Erdgeschoßkapelle des WBaues sind eine Anzahl A r c h i t e k t u r r e s t e aufgestellt. A u s s t a t t u n g : Reste von spätrom. M o s a i k f u ß b ö d e n im Chor und in d en Emporen des WBaues. — Reste von W a n d m a l e r e i e n , 12.—13. J h . an mehreren Stellen; G e w ö l b e m a l e r e i e n des Chors, 1749. — G l a s g e m ä l d e in den 3 Fenstern der Chorapsis von Heinrich Brcum, 1622, dem einzigen namhaften Glasmaler dieser Spätzeit; es sind die letzten bedeutenden Arbeiten dieses Kunstzweiges in Köln. — Tympanon vom NPortal des Qhs. (Christus mit Maria, S. Pantaleon und 2 weiteren Hlg.), um 1175, jetzt im Schnütgen-Museum. Einige Bruchstücke r o m . F i g u r e n . — H o c h a l t a r , großes Werk in Stuckmarmor, der figürliche Schmuck wenig bedeutend, 1749. — C h o r g e s t ü h l , um 1320, mit Ergänzung der unteren Reihen vom E. 14. Jh., wenig, aber meisterhaft behandeltes Ornament, kein Dorsal. — K o m m u n i o n b a n k , 1701. — L e t t n e r , 1502 bis 1514, mit reichem, vorzüglichem Figurenschmuck, bezeichnend für die bar. Richtung in der Spätgotik. Seit 1696 als Orgelbühne nach W versetzt, die Stützen sind Ergänzungen des 19. Jh. Die zugehörige Treppe in einer Seitenecke der Turmhalle. — O r g e l g e h ä u s e , 1652, von Meister Balthasar. — K a n z e l , Stuckmarmor, gegen 1750. — Im s Ssch. schöner W i n d f a n g , 1625. — Im Chor und in der n Seitenapsis die bar. G r a b d e n k m ä l e r von 1749 für Abt Hermann I. t 1121, die Kaiserin Theophanu t 99' und Erzbischof Bruno f 965. — Im s Qhs. 2 Ritterfiguren vom Grab-
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mal des Grafen Friedrich IV. von Mörs f 1448 und seines Sohnes Vincenz f 1499, die jetzige Aufstellung von 1690. — Die übrige Ausstattung aus verschiedenenEpochen des Barock wenig bedeutend. —• Bis 1802 große L i c h t e r k r o n e inmitten der Kirche, Stiftung Abt Hermanns I. (1082—1121), nach Art des späteren Radleuchters im Aachener Münster. — Sehr wertvoll die Überreste des S c h a t z e s : An der n Seite des Chores R e l i q u i e n s c h r e i n des hlg. Maurinus, Holzkasten mit Satteldach, 132 cm lang, an den Seitenwänden Arkatur aus vergoldetem Kupfer mit Grubenschmelz, von eigenartig erhabener Schönheit die großen Seraphine an den Ecken; die ehem. in der Arkatur eingeschlossenen Reliefgestalten der 12 Apostel ausgebrochen; erhalten die historischen Reliefs (in Kupfer getrieben, vergoldet) am Deckel, in der Formauffassung von den Emailfiguren durchaus verschieden, leer und konventionell, wenn auch nicht ohne technische Eleganz. Früher nach einer wahrscheinlich falsch gedeuteten Inschr. als Arbeit eines Mönchs Fridericus angesehen, etwa 1180. — Ihm gegenüber der A l b i n u s s c h r e i n , 153 cm lang, in Bronzekämmen und Email verwandt dem Annoschrein in Siegburg (Mitarbeit eines aus der Maasschule hervorgegangenen Meisters, in dem einige Forscher Nikolaus von Verdun zu erkennen glauben), in den technischen Mitteln noch mannigfaltiger, nach einer zeitgenössischen Nachricht 1186 gefertigt. — V o r t r a g e k r e u z , Gravierung und Emailmalerei, gefertigt für den Prior Albert v. S. Pantaleon (erwähnt 1167 und 1176), der Corpus modern. — Silbernes V o r t r a g e kreuz, gest. 1667 vom Abt Ägid. Romanus. — K e l c h und M e ß p o l l e n mit Tablett, M. i8.Jh. — Illuminierte H a n d s c h r i f t e n u. a. im Kölner Stadtarchiv, im Düsseldorfer Staatsarchiv usw. — Das C l a u s t r u m , an der NSeite der Kirche gelegen, ist fast ganz zerstört. Erhalten ein 2 geschossiger Bauteil in den Formen des frühen 13. Jh., unten mit dem Kreuzgang in Verbindung, oben Kapitelsaal mit bmkw. 8 teiligem Rippengewölbe über quadr. Raum. K l o s t e r g e b ä u d e des 16.—18. Jh. mit Portal am Weidenbach, 1784, und Festsaal, 1732. S . P e t e r . Pfarrkirche des Cäcilienstifts und mit diesem durch einen gedeckten Gang (19. Jh.) verbunden. Vielleicht an der Stelle aes ältesten Doms. Nach seiner Verlegung (9. Jh.) Pfarre. Urkundlich als solche zuerst genannt um M. 12. Jh. Von einem rom. Bau dieser Zeit der Turm erhalten, in das jetzt breitere Msch. einspringend, das oberste Turmgeschoß A. 17. Jh. Vom rom. Lhs. der w Teil der Außenmauer des n Sschiffs. Das Übrige Neubau, A. 16. Jh. Die äußeren Formen in nüchterner Spätgotik, aber interessant die Anlage als »Predigtkirche«. Die hohen und breitenSschiffe des basilikalen Aufbaus werden durch Emporen geteilt. Sie nehmen die W-, N- und SSeite ein. Vor dem letzten (ö) der 6 Joche brechen sie ab, so daß hier ein querschiffahnlicher Eindruck entsteht. Die Arkaden des Erdgeschosses und der Emporen nur kaum gespitzt. Der Chor ist gegen ältere Gewohnheiten sehr reduziert, er bildet nur eine flache, 3seitige Nische an der von großen Fenstern durchbrochenen OWand. — Die
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Emporenbrüstungen mit Maßwerk gefüllt. — Ausmalung 1934 bis 1928 in freien, das Gesamtbild nicht störenden Formen, von H. ZePter• — Bmkw. G l a s g e m ä l d e , bez. 1528, 1530; nächst den Fenstern im n Ssch. des Doms die bedeutendsten Werke dieser in Köln besonders glücklich geübten Kunstgattung aus dem 16. J h . Die Technik die alte, die Zeichnung überwiegend in Renss.Charakter. — Der große b a r . H o c h a l t a r , eine Stiftung Jabachs von 1642, wurde 1896 abgebrochen; an seine Stelle kam ein spätgot. Nebenaltar der niederrheinischen Schule von etwa 1525, Schrein mit Plastik, gemalte Flügel (Fassionsszenen und Heilige). Das G e m ä l d e des alten Hochaltars, Kreuzigung Petri von P. P. Rubens (eines seiner letzten Werke, bestellt 1637), in den s Nebenaltar (1654) überfuhrt; dessen urspr. Gemälde, Himmelfahrt Mariae von Peter Thys, dient jetzt als Verschlußflügel für das Bild von Rubens. Vom n Nebenaltar (1643) das Gemälde, Bekehrung Pauli von Kornelius Schul, unter der WEmpore erhalten. — Der N i k o l a u s - A l t a r , urspr. vor dem Chor, jetzt in der s Vorhalle (1660) mit Gemälde wohl von Christian Neumann; ebendort vom abgebauten B a r b a r a - A l t a r ein Gemälde von J . W. Pottgießer. — T a u f b e c k e n , Gelbguß, 1569. — Kleines C h o r g e s t ü h l aus der Erbauungszeit. — O r g e l p r o s p e k t in krausem Ohrmuschelstil, 1644. — Vortreffliches schmiedeeisernes A b s c h l u ß g i t t e r der Tauflcapelle, 17. J h . — 2 prächtige, schmiedeeiserne R o k . W a n d l e u c h t e r . — In der Taufkapelle Vesperbild, Stein, 60 cm, 1. H. 15. J h . , Fassung neu. — Im s Seitenchor schöne F r a n z i s k u s f i g u r , Holz, 1 m, E. 17. J h . — Inder Sakristei K r u z i f i x , Holz, 1,10 m, E. 16. J h . — Im Verbindungsgang nach S. Cäcilien (19. J h . ) lebensgroße K r e u z i g u n g s g r u p p e , Holz, um 1500. — Unter den in der Kirche verwahrten G e m ä l d e n bmkw. Kreuzigung, 1,76: 1,25 m, von Hans Verheyen, 1582, im s SChor; im n SChor W a l l f a h r t s b i l d , 1,36:2,97 m, von Joh. Toussyn, um 1640. — K i r c h e n s c h a t z , 17. und 18. J h . , sehr schön die aus der Jesuitenkirche stammende A l o i s i u s büste, Silber, 58 cm, bald nach 1636 in der Jesuitenwerkstatt des Bruders Theod. Silling gearbeitet. — P a r a m e n t e , 15.—i8.Jh. — K r e u z g a n g 1849 abgebrochen. R a t s k a p e l l e (jetzt Englische Kirche). 1426 auf der Stelle der Synagoge nach der Judenvertreibung von 1423 errichtet. Rechteckiger Saalbau mit 3 Kreuzrippengewölben; zierlicher, besonders gelungener Dachreiter, ähnlich dem älteren der Minoritenkirche; n 1474 die kleine Sakristei mit reichem Netzgewölbe angebaut. Im Bogenfeld über dem Portal am Rathausplatz Kopie der reizenden Gruppe von 2 wappenhaltenden Engeln aus der Bauzeit, 1426, ganz in der Art der Konsolenfiguren in der Marienkapelle der Kartause und des Saarwerdengrabmals im Dom, 1889 erneuert, das Original im Haus der rheinischen Heimat. Zur alten A u s s t a t t u n g der Kapelle gehörte einst Stefan Lochners sog. »Dombild«. Im Schnütgen-Museum: Glasfenster mit Anbetung der hlg. Drei Könige, A. 16. J h . ; im Haus der rheinischen Heimat geschnitzte Chorstuhlwange, A. 16. J h .
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S . Severinstift (jetzt kath. Pfarrkirche). Frühchristliche Kultstätte auf röm. Friedhof; sie gewann an Bedeutung nach Überführung der Gebeine des Kölner Bischofs Severin, Zeitgenossen des hlg. Martin. Unter seinem Namen erscheint sie zuerst 804; nach älterer Überlieferung, die uns aber erst 948 schriftlich begegnet, wäre die urspr. Anlage im 4. Jh. von Severin über dem Grabe der Märtyrer Cornelius und Cyprian errichtet, die auch Patrone der Kirche sind. — Sehr bmkw. spätröm.-christliche G r a b k a m m e r .mit 4 Gräbern n der Kirche unter dem Kreuzgang, 1925 freigelegt und zugänglich gemacht. — Wann das Kollegiatstift eingerichtet wurde, ist ungewiß, spätestens im 9. Jh. Aus der Frühzeit besteht noch, als Mittelpunkt der gesamten Kirchenanlage, eine von 3 engen Gängen umgebene C o n fe s s i o, urspr. Grabstätte des hlg. Severin, an die sich im O die Hauptkrypta anschließt, mit 2 Fensterchen im W und O. Von frühma. Erweiterungsbauten stammen die Vierungspfeiler und Teile des Qhs., dessen Flügel noch bis 1879 flache Decken zeigten, ferner ein 2 geschossiger Nebenraum an der OWand des NKreuzes (jetzt Severinus-Kapelle), dessen Obergeschoß sich gegen das Qsch. in einem Doppelbogen öffnet; die Teilungssäule hat ein antikisierendes Kapitell mit Kämpferaufsatz, wie es ähnlich auch im WBau des Essener Münsters vorkommt. Am s Qhs. ist ein gleichartiger Nebenraum zu ergänzen, der beim Bau der Margarethen-Kapelle (jetzt Sakristei) A. 14. Jh. fortfiel. — Ein umfassender Neubau erfolgte im 11. Jh. Daher stammen der Hauptteil der K r y p t a , 5 Joche mit Heilern, Kreuzgewölbe mit ausgebildeten Gurten, und die Mauern des Langchors darüber. Über den WAbschluß des Lhs., der sich jedenfalls an derselben Stelle wie der jetzige WTurm erhob, sind nur Vermutungen möglich. Sicher ist dagegen, daß der C h o r b a u des 11. Jh. im wesentlichen den gleichen Grundriß hatte wie heute; er ist im 2. V . 13. Jh. umgebaut und sein ö Abschluß auch in der Krypta völlig erneuert worden (Weihe 1237), in der heutigen Erscheinung ein gestrecktes Rechteck mit polygonalem Schluß und schlanken Flankierungstürmen; die Formen spätrom. mit got. Anklängen, die Apsis (im 11. Jh. halbrund) außen ähnlich der von Münstermaifeld, im Innern 2 geschossig, unten mit Nischengliederung, darüber Laufgang mit frei vorgestellten Säulenbündeln. Die beiden oberen Geschosse der Seitentürme, 2. H. 14. Jh. — Im Lhs. rührt das w Pfeilerpaar von einem Neubau des letzten V . 13. Jh. her. — Der spätgot. Umbau, der heute in den Einzelformen den Eindruck bestimmt, begann mit dem WTurm, 1303—1411 (Erneuerungsarbeiten, 1. H. 16. Jh.): einfacher Bruchsteinbau mit Blendengliederung, die Front des bis zum Dachgesims des Sch. reichenden Erdgeschosses wird in ganzer Höhe von einer tiefen Nische mit Portal und hohem Fenster darüber eingenommen, das etwas eingezogene Obergeschoß hat nur vertikale Teilung durch Blenden. Dieser Turmtypus ist am ganzen Niederrhein häufig vertreten, als Vorbild kommt vor allem der bereits 1369 voll. Turm der Salvator-Kirche in Duisburg in Betracht. Der Umbau des Lhs.
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selbst wurde 147g beg. und im A. 16. J h . voll.: eine Basilika von 4 weiträumigen Jochen mit Netzgewölben im Msch. und Sterngewölbe in der Vierung; die Gliederung des Aufrisses 2 geschossig mit durchlaufenden Diensten ohne Triforium. Die Strebebogen unter den Dächern der Sschiffe sind bei der Rest. 1879— 1887 hinzugefiigt. Wiederherstellung des WTurms und Aufbau seines hohen Helms 1906—08. Jüngste Instandsetzung und neue Malereien im Hochchor 1934—36. — An der NSeite Reste des spätgot. K r e u z g a n g s (um M. 15. Jh.). A u s s t a t t u n g . Am Hochaltar spätrom. Säulen vom Reliquienaltar des frühen 13. J h . ; die Säulen trugen den kostbaren, in der französischen Revolution eingeschmolzenen G o l d s c h r e i n des hlg. S e v e r i n , Stiftung Erzbischof Hermanns III. (1089—99), (vgl. die unten erwähnte Schmelzplatte). Der vergoldete Kupferkasten von 1818 (1936 umgearbeitet) jetzt in der SevennusKapelle. — Großes K r u z i f i x , Holz, A. 14.Jh., in rücksichtsloser Darstellung des Leidens denen in S. Georg und S. Maria im Kapitol verwandt, jetzt am Kriegerdenkmal im n Sschiff. — R e l i q u i e n s c h r e i n an der NSeite des Chors 1383 (Inschr.). — S a k r a m e n t s s c h r e i n an der SSeite, gegen 1607, mit figürlichem Schmuck. — C h o r g e s t ü h l , gegen 1300, nicht allzu reiches Schnitzwerk in kerniger und frischer Behandlung. — Gestühl im Lhs., einfach, um 1660. — O r g e l b ü h n e und G e h ä u s e , 1750. — 4 B e i c h t s t ü h l e (von Joh. Bapt. Gendrom?), um 1770. — A d l e r p u l t im Chor, Kupferguß, A. 15. J h . , auf modernem Unterbau. — Am 1. s Pfeiler des Msch. M a r i e n s t a t u e , in französischem Kalkstein, leider neu bemalt, E. 13. J h . — Rest eines F u ß b o d e n m o s a i k s im Chor, reichstes Beispiel der Art in Köln, 1. H. 13. J h . — Die Wandgemälde des 2. V . 13. J h . und vom A. 14. Jh., die 1887fr. im Chor und in der Hauptkrypta aufgedeckt wurden, sind teils sehr zerstört, wie die Reste im unteren Teil der Chorapsis, teils übermalt oder durch neue ersetzt. Unversehrt auf uns gekommen: im 2. Gewölbefeld des Chores eine K r e u z i g u n g mit S t i f t e r (gegen M. 13. Jh.) und über den Fenstern des 1. Joches 2 E n g e l . — In der Margarethen-Kapelle (jetzt Sakristei) großes W a n d g e m ä l d e (Kreuzigung mit je 3 Heiligen), 1936 rest., gut erhaltene Arbeit eines bisher nicht festgestellten Kölner Meisters (vielleicht Veronikameister, dessen Hauptwerk in der Münchener Pinakothek auch aus S. Severin stammt). — Darunter in der s Krypta Wandgemälde der 1. H. 15. Jh., stark mitgenommen; am Strebepfeiler der Krypta Kreuzigung, gut erhalten. — Von den alten G l a s m a l e r e i e n nichts erhalten. In der WWand des s Sch. ein Fenster mit Kreuzigung, A. 16. J h . , in der Formgebung an den »Meister von S. Severin• erinnernd, erst 1825 in die Kirche gekommen, der obere Teil (Gottvater) neuere Ergänzung. — An den beiden Abschlußwänden des Qhs. im N und S in bar. Schnitzwerk 18 G e m ä l d e auf Leinwand mit Szenen aus der Legende des hlg. Severin, um 1500, aus der Werkstatt des »Meisters von S. Severin« (2 zugehörige im Wallraf-Richartz-Museum). — Im n Ssch. 2 T a f e l n mit je
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2 Heiligen (Agatha, Cornelius, Stephanus, Helena), 1,36: 0,70 m, um 1530, Hauptwerke des »Meisters von S. Severin«, denen er den in der Kunstgeschichte gebräuchlichen Namen verdankt. — In der Sakristei große T a f e l in Lünettenform, die hlg. Ursula mit 4 Ordensstiftern, um 1520, aus dem Kreise des »Meisters von S.Severin«.— Ebenfalls an derNWandgemalter F l ü g e l a l t a r , im Mittelbild Kreuzigung, 2. H. 16. J h . — Im s Qhs. großer gemalter F l ü g e l a l t a r mit Abendmahlsdarstellung, 2,24:4,35 m, um 1550, von Barth. Brttyn. — Im n Qhs. G e m ä l d e (bez. 1530), thronende Muttergottes mit Heiligen, von Anton Woensam. — Im n Ssch. 3 G e m ä l d e eines größeren Zyklus aus der ehem. Kartäuserkirche, 1753, vom kurfürstlichen Hofmaler Pet. Jos. Schmitz, in engem Anschluß an Le Stteur, das vierte in der Sakristei, die 4 anderen im Pfarrheim. — Am 1. n Pfeiler des Msch. Bew e i n u n g C h r i s t i , um 1500, von einem Niederländer. — Im Hochchor K r e u z i g u n g mit dem Sjtiftsherrn Fabion,, von Pet. Jos. Schmitz. — Ebendort D a r s t e l l u n g i m T e m p e l , E. 16.Jh. — Am w Eingang 2 A l a b a s t e r r e l i e f s , Abendmahl und Mannalese, 16. J h . — Im s Ssch. G r a b m a l des Kanonikus Georg Tisch t 1568, z. T . seines Statuenschmuckes beraubt, dem Schauenburggrab des Domes verwandt. — Daneben E p i t a p h des Dechanten Konrad Wippermann t 1605. — Von den übngen bmkw.: am w Ende des n Ssch. das E p i t a p h des Scholasters Ludger Heresbach f 1605, mit einem vorzüglichen Relief der Höllenfahrt Christi; im s Ssch. das des Propstes Jakob Chimarrheus 11614, mit getriebener vergoldeter Kupferplatte, die u a. 18 Medaillons mit ausgezeichneten Darstellungen aus der Passion Christi enthält (vermudich von Crispin de Passe)', im s Ssch. das E p i t a p h des Stiftskellners Phil. Jak. Gaill | 1628, mit dem 1615 von Geldorb Gortzius gemalten Bildnis. — Am nw Vierungspfeiler hoher, schmiedeeiserner L e u c h t e r auf Steinsockel, bez. 1664. — Gleicharmiges Kupfer-Kreuz, M. 11. Jh., noch ältere orientalische K r i s t a l l p h i o l e n angehängt. — C o r n e l i u s h o r n , Büffelhorn in silbervergoldeter Fassung, 2. H . 14.. J h . Urspr. Trink- oder Hifthorn, seit etwa 1500 als Reliquiar benutzt und mit Deckel versehen. — Silberne Krümme eines B i s c h o f s s t a b s , E. 15.Jh. — Goldene M o n s t r a n z , um M. 17. J h . — 3 K e l c h e , 18.Jh. — Ehem. im S c h a t z , jetzt im Diözesan-Museum, bmkw. r u n d e P l a t t e in Gold-Zellenschmelz, mit der Darstellung des sitzenden Severin, vom Severinusschrein, E. 11. Jh., Nachzügler einer vornehmlich unter den späteren Ottonen geübten Technik.; ferner L ö w e n k o p f als Türbeschlag, Bronze, 12.—13. J h . S i o n . (Kirche des ehem. Franziskaner-, später ZisterzienserKlosters.) A. 19. J h . abgebrochen. Aufnahme bei Boisserée. Kreuzgewölbte Basilika ohne T u r m mit OApsis, um 1230. Spitzbogige Arkaden und Triforien. Fächerfenster. In der halbrunden Apsis bereits langgestreckte spitzbogige Fenster. S . U r s u l a s t i f t (Ehem. Kanonissen, jetzt kath. Pfarrkirche). Zahlreiche Bodenfunde kennzeichnen die Umgebung der heutigen Kirche als römischen und altchristlichen Begräbnisplatz. Dies die
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Wurzel der Legende von den elftausend Jungfrauen. Die älteste Erwähnung der Legende und der Kirche bietet die wiederholt angefochtene, aber jetzt als echt erwiesene, um 400 entstandene Clematianische Inschr. im Chor der Kirche, derzufolge Clematius, ein Mann von Senatorenrang, eine wohl bei der Zerstörung Kölns durch die Franken i . J . 355 vernichtete Kirche über dem Grab der Märtyrerinnen wiederhergestellt hat; sie ist dann wohl in den späteren Völkerstürmen zu Grunde gegangen. Einrichtung des Kanonissenstifts 922. Am bestehenden Bau deuten einige Säulen und Kapitelle an den Außenwänden derSschiffe auf Bautätigkeit in der Zeit Annos. Im wesentlichen ist das gegenwärtige Gebäude ein Neubau aus 1. H. 12. J h . , wohl entstanden nach Auffindung zahlreicher Märtyrergebeine bei der 1106 beg. Erweiterung der Stadtmauer, denn von dieser Zeit an nahm die Verehrung der Jungfrauen einen deutlichen Aufschwung. — Die Kirche war (vor den got. Veränderungen) eine im Msch. flachgedeckte Basilika mit Emporen über den Sschiffen, Qsch., OChor und zwei 1643 (s) und 1657 (n) gänzlich erneuerten Seitenchören, im W ausgedehnte Vorhalle, Nonnenempore und Turm. — W e s t b a u . Seine innere Einteilung ist durch den aus seiner Mitte aufsteigenden mächtigen Turm bedingt. Im quadr. Erdgeschoß über einer Mittelsäule 4 Gratgewölbe, massige Pfeiler tragen die Turmmauern. Die seitlich sich anschließenden Räume waren urspr. mit dem mittleren zu einer einheitlichen Vorhalle verbunden; in jüngerer Zeit n die Sakristei abgetrennt. Gegen das Msch. öffnet sich die Vorhalle in breitem Doppelbogen auf einem Bündelpfeiler (bmkw. Einzelheiten). Das 2. Geschoß wird von der Nonnenempore eingenommen; nach den Seitenräumen durch steinerne Chorschranken mit Bänken abgeschlossen; gegen das Msch. ein einziger großer Bogen, dem in sonderbarer Weise ein Doppelbogen eingefugt ist. Für die Teilungssäule ist ein interessantes Kapitell aus 1 1 . J h . wiederverwendet. Der Bogeneinbau dahinter im 19. J h . zur Sicherung des Turms ausgeführt. Über der Empore beginnt der Turm. Er ist selbständig neben der w Giebelmauer des Lhs. aufgeführt im Stil des frühen 13. J h . , die Behandlung sehr einfach, einige Einzelheiten aus einer Rest. 1436. (Die Spätgotik hat in KolIn an Türmen die rom. Gliederungen oft respektiert, sogar nachgeahmt, vgl. S. Alban und Klein S. Martin.) Bar. Haube nach Brand 1680. Die Fassade kam in sehr verkommener Gestalt auf unsere Zeit; 1873 f a s t ganz neu gebaut; alt nur die unteren Blendarkaden, die von einem vorgelagerten Atrium herrühren. — L a n g h a u s . 21 m breit, nur 17 m lang, in 4 Arkaden geteilt; das Msch. weiträumig, fast 10 m breit, 15 m hoch (urspr.). Die auf einfachen Pfeilern ruhenden Bögen des Erdgeschosses nur 4,7 m hoch. Die Emporenöffnungen 3 bogig unter Umfassungsbogen (von den Säulen wenige alt). Die Empore zieht sich auch an der WSeite vor dem Nonnenchor hin; hier ein vorgekragter Ausbau wohl für einen Altar (vgl. S. Cäcilien). Vertikale Gliederung durch Lisenen, genauer Pilaster, der obere Abschluß urspr. ein Bogenfries, der z. T . noch sichtbar ist. Die Deckplatten sind auf-
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fallenderweise nicht mit dem Bogenfries in Verbindung, sondern sitzen unter den got. Gewölbekonsolen; vermutlich sind sie erst beim got. U m b a u auf diesen Platz gebracht worden. Die Gliederung der Außenwand (N) durch Blenden und Lisenen betont den 2geschossigen inneren A u f b a u der Abseiten. Außen a m Obergaden des Msch. Blendarkaden mit Säulen u n d Pilastern. — Q u e r s c h i f f . Es zeigt die a n frührom. Bauten Kölns auch sonst (S. Pantaleon, S. Severin} vorkommende Eigentümlichkeit, d a ß der R a u m nicht einheitlich durchgeführt ist; ein tiefliegender Bogen auf der N- und SSeite der Vierung, über dem das Fenstersystem des Lhs. weiterläuft, läßt die Kreuzarme abgesondert erscheinen; urspr. war dies noch schärfer betont durch eine Zwischenstütze mit Doppelbogen (weggeräumt im 17. J h . ) , sehr ähnlich der Anordnung in S. Severin. Daß die Kreuzarme niedriger sind als die Vierung, ist außen besonders auffallend. — A. 13. J h . erhielten die Sschiffe große Fächerfenster. An Stelle der Flachdecke im Hochsch. traten 1. H . 14. J h . got. Gewölbe, diejenigen der Sschiffe aus der rom. Bauzeit. Das 2. s Ssch. wurde E. 13. J h . errichtet und E. 15. J h . umgebaut (Fenster und Gewölbe); Gewölbe der Kreuzarme u n d der Empore des s Sch. aus 2. H . 17. J h . — C h o r . Got. Erweiterungsbau; für das in der neueren Literatur immer wiederkehrende Weihedatum 1287 läßt sich eine Quelle nicht finden. Die Formen sprechen für die letzten J a h r e des J h . , das Fenstermaßwerk 19. J h . Der Grundriß hat 3 RechteckJoche und regelmäßigen 5/jSchluß. Die Gewölbe gehen über die Höhenlinie der rom. Flachdecke hinaus; mit den got. Lhs.Gewölben ungefähr auf gleicher Höhe. Völlige Auflösung der W a n d durch große 4teilige Fenster; ihr Stabwerk setzt sich blind mit Überschneidung der Sohlbank bis zum Fußboden fort. Die Strebepfeiler sehr einfach mit Laufgang in Höhe des Gurtgesimses, das schwere, vielgliedrige Hauptgesims um sie herumgekröpft; die Fialen Erfindung des ig. J h . Die Rippen kreuzen sich ohne Schlußsteine. Unter den Fensterbänken Nischen f ü r Reliquienkästen. Wiederholte Rest., besonders 1873 ff., des Chors 1887 ff., jüngste Instandsetzung 1934 voll. — A u s s t a t t u n g . Der rom. Hochaltaraufsatz gegen 1180, mit Schmelzarbeiten des sog. Fridericusmeisters und gemalten Heiligen vom A. 15. J h . , später als Antependium verwandt, 1810 entfernt, jetzt im SchnütgenMuseum. Von dem g o t . H o c h a l t a r , E. 13. J h . , ist der Stipes mit Blendmaßwerk erhalten; hinter ihm und ihn überragend 4 ins Quadrat gestellte Säulen, welche ein hölzernes Gehäuse fiir 3 Reliquienschreine tragen; die jetzige Herrichtung des Altars von 1889, 1915 und 1934. — In der Vorhalle u n d dem Q,sch. 16 fränkische S a r k o p h a g e mit sattelförmigen oder abgewalmten Dächern, z. T . mit Akroterien, an den Außenflächen bogenförmige Meißelschläge. Außen am Chor f r ü h r o m . G r a b s t e i n , trapezförmig und mit Stabwerk verziert. Am 1. n Pfeiler des Msch. ein rom. K i n d e r s a r k o p h a g auf Säulen, Grabmal der Viventia, A. 12. J h . I m n Qsch. G r a b m a l der hlg. Ursula. Der got. Sarkophag umschlossen von einer bar. Verkleidung aus schwarzem
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Marmor, darauf die edle Gestalt der Toten, aus Alabaster, von Joh. T. W. Lentz, 1659. — Im got. Ssch. reich geschnitzter W i n d f a n g , 1627. — A m s Vierungspfeiler M u t t e r g o t t e s , Stein, 1,36 m, A . 14. Jh., plastisch weit bedeutender als die moderne Bemalung erkennen läßt. — Über dem Stirnpfeiler der WEmpore V e s p e r b i l d , Stein mit neuer Fassung, 87 cm, A . 15. Jh. (vgl. S. Alban und S. Columba). Über dem Viventiasarkophag S t e i n r e l i e f der Kreuztragimg in niederländischer Art, A . 16. Jh. — Im s Ssch. 3 überlebensgroße spätgot. Figuren der M a r i a , des S a l v a t o r und der h l g . U r s u l a m i t S c h u t z m a n t e l , gute Arbeiten in neuer Fassung, um 1470, auf bmkw. Konsolen. Unter dem Triumphbogen hängend, K r u z i f i x u s , dazu an den Pfeilerdiensten Maria und Johannes, um 1500. — A n mehreren Stellen der Kirche schwache Reste von got. W a n d m a l e r e i . Sehr bmkw. an den Pfeilern der SSeite 10 S c h i e f e r t a f e l n mit in Leimfarbe gemalten, z. T . auch leider übermalten Apostelbildern, laut recht zweifelhafter Inschr. auf der Rückseite einer der Tafeln von dem 1224 gew. Kreuzaltar, bald nach M. 13.Jh., wahrscheinlich Füllungen der ehem. Chorschranken hinter dem Kreuzaltar. — ig T a f e l n mit 31 Darstellungen aus der Ursulalegende, 1456, der größere Teil im n Qsch. — Zahlreiche, z. T . sehr schöne R e l i q u i e n b ü s t e n auf den Konsolen über den Pfeilern des Msch., in den Emporenöffnungen und auf den Altären. — A m 3. Pfeilerpaar des Msch. eine sitzende M u t t e r g o t t e s , Holz mit neuer Fassung, 80 cm, um 1400 (das Kind ergänzt) und gegenüber sitzender B i s c h o f , Holz mit neuer Fassung, 98 cm, M. 14. Jh. — Im n Qhs. große got. T r u h e . — G o l d e n e K a m m e r , s neben dem WBau in der Verlängerung des äußeren s Ssch. 1643 erbaut und bald darauf eingerichtet. Wandvertäfelung mit Nischen in reicher Akanthusumrahmung, um 1700. Teils in ihnen, teils auf dem Gesims 122 Reliquienbüsten aus verschiedenen Epochen der Gotik und des Barock (bis 1643), teils ganz hervorragende Arbeiten von hohem künstlerischem Rang. Über den Nischen die Wände mit Knochen bekleidet. Hier auch der 1794 vor den Franzosen sichergestellte, 1804 zurückgebrachte S c h a t z . Ä t h e r i u s s c h r e i n (fälschlich Ursulaschrein genannt). In der bmkw. Form eines tonnengewölbten Kastens, mit getriebenen und emaillierten Kupferplatten beschlagen, um 1180, verwandt dem Maurinusschrein in S. Pantaleon (sog. »Fridericusgruppe«). Die Figuren in den Arkaden der Seitenflächen fehlen. — S c h r e i n d e r h l g . U r s u l a , 1878 neu hergestellt, nachdem der alte seines Schmuckes fast ganz beraubt war; einige Schmelzplatten, 12. Jh., die ebenfalls der sog. »Fridericusgruppe* zugehören, sind wiederverwendet. — O s t e n s o r i u m , um 1300. — Sehr schöne R e l i q u i e n k a p e l l e , M. 14. Jh. — R e l i q u i a r in Form eines aus Bergkristall geschnittenen Löwen, ägyptische Arbeit, 10. Jh. — Prächtige M a n t e l s c h l i e ß e mit Maria und 2 Heiligen, Kupfer vergoldet, E. 15. Jh. Eine andere mit Muttergottes, A . 16. Jh. — Krümme eines Ä b t i s s i n n e n s t a b e s , Holz mit neuer Fassung, E. 15. Jh. — E l f e n b e i n k a s t e n , französisch, um 1300, Liebesszenen voll Charme
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und Koketterie. — Ein zweiter ähnlicher, kleiner und weniger fein. — R e l i q u i e n k ä s t c h e n mit transluzidem Email, A. 14. Jh. — Ein R e 1 i q u i a r, Beinplatten mit primitivster Ornamentik, wohl merowingisch. — 3 kostbare G e w a n d r e s t e aus dem Viventiasarkophag, byzantinisch und sassanidisch. — Gewirktes A n t e pendium mit Passionsszenen, 2. H. 15. Jh. — A l t a r g e r ä t e in der französischen Zeit bis auf wenige Stücke eingeschmolzen: bmkw. S o n n e n m o n s t r a n z , Silber vergoldet, Augsburger Arbeit des Hans Jak. Wildt, um 1700; 2 K e l c h e , um 1720 und 1765. — P a r a m e n t e , 15.—18. Jh. Der K r e u z g a n g lag vor der WSeite der Kirche (vgl. S. Andreas und S. Gereon), er wurde z. T . schon im 17. Jh. abgebrochen, der Rest A. ig. Jh. Auch von den S t i f t s g e b ä u d e n ist fast nichts mehr erhalten. — E i n i g e G e m ä l d e , darunter auch 2 wertvolle Arbeiten der 1. H. 16. Jh. im Pfarrhaus. U r s u l l n e n - K i r c h e des Ursulinenklosters, für das 1673 der Grundstein gelegt wurde. Die Kirche, 1709—1712, von Matteo Alberti aus Venedig. Ausfuhrung nach Plänen und Modell (noch vorhanden) des Aloysius Bartoli. Fassade in der Straßenflucht. Zwischen 2 Türmen eine einzige Pilasterordnung, darüber Segmentgiebel. Saalbau mit hölzernem, verputztem Tonnengewölbe, die Wände durch Pilaster gegliedert, halbrunde Apsis. Rest. 1887 ff., Ausmalung des Innern 1894. — A u s s t a t t u n g aus der Erbauungszeit. Am H o c h a l t a r (von Camülo, der figürliche Schmuck von Joh. van Rick) Tabernakel aus Ebenholz mit Silber, getriebenes Abendmahlsrehef. — Auf den Seitenaltären schöne Figuren der M u t t e r g o t t e s und der hlg. U r s u l a , Holz, s/< lebensgroß, A. 18. Jh. — Bmkw. Paramente, 18. Jh. — An der NSeite der Kirche das ganz einfache K l o s t e r g e b ä u d e , 1673—1676. R a t h a u s . Alteste Erwähnung zwischen 1135 und 1139. Die »domus civium« lag schon damals an der jetzigen Stelle, anschließend an die römische Stadtmauer in der Judengasse; vermutlich lag hier von alters her ein wichtiges öffentliches Gebäude (römische und fränkische Mauern im Keller). Daß dieses »Bürgerhaus« beim Brande des Judenviertels, 1349, völlig zerst. sei, ist unbewiesen, der älteste T e i l des gegenwärtig bestehenden Baues mit dem »Hansasaal« im Obergeschoß dürfte in den ersten Jahrzehnten des 14. Jh., jedenfalls vor 1328/30 entstanden sein; die OSeite auf der römischen Stadtmauer errichtet, die Fassade am Rathausplatz völlig erneuert. Urspr. Zugang zum Saal über eine Freitreppe, die in einer Vorhalle lag. Im Erdgeschoß des Saalbaus sind im 15. Jh. die Wohnung des Burggrafen, sowie die großen und kleinen Ratskammern nachweisbar. Ein kleiner Anbau an der nö Ecke enthielt die Schöffenkammer und darüber die sog. »Goldene Kammer« (urspr. Kapelle?). — N vom Saalbau, dem Hauptbestandteil jedes ma. Rathauses, wurde nach dem Sturz der Patrizier 1407—1414 der mächtige Turm errichtet und zwar aus dem eingezogenen Vermögen der vertriebenen Geschlechter als Ausdruck der siegreichen Demokratie; 61 m hoch, auf
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breiter quadr. Grundfläche, 3 mit Spitzbogen und Maßwerk reich dekorierte Geschosse, darüber 8seitiger, 2 geschossiger Aufbau, ähnlich, aber in flacherem Relief verziert; 1868 und 1902 durchgreifend rest. Der Figurenschmuck seit 1891 völlig erneuert, (Apostelfigur vom Portal und zahlreiche, derb phantastische Konsolen im Rheinischen Museum). — Zwischen T u r m und altem Saalbau ein schmaler Verbindungsbau mit der sog. » P r o p h e t e n k a m m e r « ; er ist jetzt völlig erneuert. Der alte zinnengekrönte Bau hatte im wenig vorgekragten Obergeschoß rechteckige Kreuzsprossenfenster und war sicher jünger als der Saalbau. A n seiner OSeite zwischen dem Turm und dem Flügel mit der »Goldenen Kammer« der kleine L ö w e n h o f , das Untergeschoß schlicht, mit großen Spitzbogen; das Obergeschoß 1540 von Meister Laurenz von Kronenberg als offener Wandelgang erb., »up antix«, aber noch mit starken Anklängen an die Gotik (Rippengewölbe und Wasserspeier), die Brüstungen in derber Frührenss., an der jüngeren OSeite von 1594 eine mit der Darstellung des sagenhaften Löwenkampfes des Bürgermeisters Hermann Grin (danach der Hof benannt). Die zum Ratskeller fuhrende Treppe 1870 entfernt. Alle Brüstungsreliefs um 1873 erneuert. — Die bedeutendste Erweiterung des Rathauses brachte 1548 die Einbeziehung des Obergeschosses des am Alten Markt gelegenen L e i n e n k a u f h a u s e s . Die heutige Fassade ist leider ein völliger Neubau von 1870, nur die mittleren Teile des Erdgeschosses noch alt; über den beiden spitzbogigen Toren des ehem. Kaufhauses ein auf kleinen spätgot. Netzgewölben vorgekragter Balkon mit schönem Rokokogitter, in der Mitte ein Erker. Der 1549—1551 erneuerte Oberbau zeigte urspr. eine 3achsige Frührenss.-Architektur mit Pilastern und Muschelbekrönungen, ohne Giebel. — A n Stelle der baufällig gewordenen ma. Vorhalle vor dem Saalbau wurde 1569—1573 die berühmte V o r h a l l e a m R a t h a u s p l a t z von Wilhelm Vernucken erb. (1866 und 1881 wiederhergestellt, der bildnerische Schmuck ganz erneuert). 2geschossige offene Halle mit Rippengewölben, die des Obergeschosses zusammen mit den seitlichen Wappenaufsätzen erst später (1608 vorhanden) an Stelle flacher Holzdecke, im Erdgeschoß urspr. zwei im 19. Jh. beseitigte gerade Treppenläufe als Aufgänge zum Hansasaal; nach vorn 5, nach der Seite 2 Arkaden, im Obergeschoß z. T . schwach spitzbogig, über der Mitte eine Nische mit Figur der Justitia. Das Ganze ein feingliedriges Zierstück, dessen zarte Einzelbehandlung und freiräumige Anlage oberitalienischen Renss. Architekturen zwar recht nahekommt, aas bei allem Reichtum aber doch eine gewisse Einförmigkeit durch die Teilung in 2 nahezu gleich hohe Geschosse und die häufige Wiederholung derselben Motive verspüren läßt. — Zu dieser Rathauslaube liegen nicht ausgeführte Konkurrenzpläne vor (im Hist. Museum) von Comelis Floris aus Antwerpen, Lambert Suterrrum aus Lüttich und Henrick von Hasselt. Bmkw. bei diesem Wettbewerb das Überwiegen des niederländischen Elements. — Umfassender Umbau des Ganzen und weitgehende Erneuerung namentlich der
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dekorativen Teile unter Julius Raschdorff, dann unter Hermann Weyer, 1860—1893. Neue große Umgestaltung 1914/15, kleine Veränderungen bis in die jüngste Vergangenheit. Das I n n e r e in der 2. H . 19. J h . durchgreifend umgebaut, namentlich durch Anlage eines Treppenhauses. Im Obergeschoß des ältesten Teils am Rathavisplatz d e r H a n s a s a a l (7,50: 28,25m), A . 14. Jh., aber nach dem Brande 1349 überarbeitet, mit spitzbogiger, früher verputzter Holztonne (die jetzige neu) gewölbt; an der s Schmalseite die 9 Helden (je 3 des Heidentums, Judentums, Christentums), künstlerisch wenig bedeutende Gestalten (Stein, etwa i,go m hoch), ihre Anordnung auf übereck gestellten Pfeilern mit Baldachinbekrönungen, den got. Kirchenportalen ähnlich; darüber noch die später hinzugefugten kleineren Figuren Kaiser Karls I V . und 2 allegorische Männergestalten, das Ganze ziemlich schwunglos in der Erfindung. A n der gegenüberliegenden Schmalseite sehr reiches Blendmaßwerk. Reste von Wandmalereien mit ausgezeichneten Prophetenköpfen, jetzt im Wallraf-RichartzMuseum. — I m 1. Obergeschoß des Turms der S e n a t s s a a l mit prachtvoll geschnitztem Portal des Melchior von Reidt, 1601; aus gleicher Zeit die Bänke mit Intarsien an den Wänden und die Stuckdecke. Großes G e m ä l d e des Gekreuzigten, 2,26: 1,70 m von Geldorp Gortzius. Bildnisse von Bürgermeistern. — Im Raum zwischen Hansa- und Senatssaal 8 hölzerne, sehr bmkw. P r o p h e t e n f i g u r e n von rund 1,25 m Höhe, aus der Zeit um 1415. — Im Querbau nach dem Alten Markt unten der sog. M u s c h e l s a a l mit hervorragender, leider in der Vergoldung erneuerter Rokoko-Stuckdecke von Joseph Singen, 1750, vortreffliche Brüsseler Gobelins von Josse de Vos, mit Kriegsdarstellungen, aus A . 18. J h . ; über dem Marmorkamin von Joh. Wilh. Butz Bildnis Kaiser F r a n z i . von Georg Desmarüs. — Im Saal des Obergeschosses (Kommissionszimmer) geschnitzte Tür, der des Senatssaals verwandt, aus dem Zeughaus übertragen, und Goldledertapeten, niederländische Arbeiten, 18. Jh. — Im S c h l a c h t e n s a a l (1915 eingerichtet) 6 Gemälde (eines bez. 1582) mit Darstellungen der kölnischen Wehrmacht vom E. 16. Jh. aus dem Buntwörterzunfthaus und schöner, aus dem Hause Heumarkt 41 stammender Sandstein-Kamin von 1639.— Im Erdgeschoßflur zu einem Brunnen verwandte A l a b a s t e r r e l i e f s von einem Marienaltar des Doms, 1663, von Heribert von Neuß. — In dem jetzt zum Rathaus hinzugezogenen sog. Plasmannschen Haus bmkw. r o m . K e l l e r , wahrscheinlich ehem. Judenbad M . 12. Jh. Der Rathausplatz, früher durch 3 Tore völlig abgeschlossen (das letzte, ein hübsches Renss. Portal, erst gegen E. 19. Jh. abgebrochen) bildete gleichsam einen Vorraum zum Rathaus; diesem gegenüber die R a t s k a p e l l e (s. unter Kirchen) und der sog. Spanische Bau, gleichfalls kommunalen Zwecken dienend, 1611 in niederländischer Renss. erb., aber ganz modernisiert; Erdgeschoß mit Rustika und einst offener Bogenhalle, Obergeschoß in Ziegelrohbau mit Giebel über der Mitte. Zeughaus (jetzt Finanzamt). Langer, schlichter Ziegelbau
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'594—1606 errichtet. Die s Langseite steht auf der römischen Stacltmauer. Das ganze Erdgeschoß urspr. eine kreuzgewölbte, 2 schifTige Halle von 13 Jochen, im Obergeschoß flache Balkendecke auf 8seitigen Eichenpfosten, 3 Dachgeschosse. An den Schmalseiten ehem. Doppelstufengiebel, die jetzigen einfachen Stufengiebel von der Rest. 1830, die auch die Fenster mit flachen Bogen versehen hat. J e 2 einfache Stufengiebel an den Langseiten (auf der n Seite bez. 1601, auf der s Seite 1606). Bmkw. der Treppenturm in der Art derer der Kölner Patrizierhäuser an der w Schmalseite, bez. 1594, und das Portal der n Seite mit reicher Wappenbekrönimg, zu der ein Entwurf, bez. Peter Cronenborch, im Haus der rheinischen Heimat erhalten ist. Das Innere 1920 ausgebaut. Ehem. Artillerie-Wagenhaus. Unter dem Einfluß Schinkels, 1832. — Rest, und für die Polizei eingerichtet 1936. Gürzenich. (Der Name von einem hier ehem. ansässigen Adelsgeschlecht übernommen.) 1^37—1444 als »Tanzhaus« fiir städtische Festlichkeiten und feierliche Empfänge erb. (Stadtwerkmeister war damals Johann von Bueren, der Neffe des Dombaumeisters), aber schon seit A. 16. Jh. vornehmlich als Kauf- und Lagerhaus dienend. Für Festlichkeiten mußte später der große Saal jedesmal geräumt und geschmückt werden. Einer der größten Saalbauten des Ma.: ein Rechteck von 55 m Länge und 24 m Breite; etwa 20 m hoch. Über einem schlichten, hohen Untergeschoß mit seitlichen Portalen die von 2 dünnen Gesimsen zusammengefaßten mächtigen Fenster des Saals, rechteckig, mit Steinkreuzen; als wuchtiger Abschluß darüber eine hohe, das Walmdach fast verdeckende Aufmauerung mit Zinnen, die an der OSeite von rechteckigem Blendwerk belebt ist, das die Teilung des Fenstergeschosses nach oben fortsetzt; an den Ecken polygonale Erkertürmchen, auf bmkw., mit Masken verzierten Kragsteinen. Ein Bau von wahrhaft monumentaler Großzügigkeit, ohne unmittelbare Vorbilder, urspr. ganz frei stehend. Über den beiden Toren an der ö Schmalseite die Figuren der Lokalhelden Marsilius und Marcus Agrippa (die ganz verwitterten Originale im Haus der rheinischen Heimat) unter erneuerten Bleibaldachinen. — Seit 1885 durch Anbau erweitert und im Innern völlig umgestaltet; die jetzige 3schiffige Form des Saals im Obergeschoß von Julius Raschdorff, urspr. nur von einer an der NSeite herauffuhrenden Freitreppe aus zugänglich und durch 6 Holzsäulen in 2 Schiffe geteilt; ohne Schmuck bis auf 2 noch erhaltene hervorragende, freilich auch stark ergänzte Kamine mit bmkw. Relieffriesen. Stapelhaus (ehem. Schlacht- und Fischkaufhaus). Am Rhein (Frankenwerft) vor Groß S. Martin gelegen, 1558—1561 erb., 1568—69 nach N durch Anbau des Schlachthauses erweitert, igoo—1901 wiederhergestellt und umgebaut. Langgestreckter 2 geschossiger Bau mit rechteckigen Steinkreuzfenstern, Zinnenabschluß und Erkern an den Ecken: die Anlage also dem Gürzenich verwandt. Der jetzige Turm an der s Schmalseite neu, der frühere
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ihm ähnliche stand an der Hinterseite des Anbaus von 1568. An der SSeite Reste eines Renss.Portals. Das (jetzt für Wirtschaftsund Museumszwecke eingerichtete) Innere durch eine von spitzen Arkaden auf kurzen Pfeilern getragene Mittelwand und Reihen von Holzsäulen mit profilierten Kopfbändem in der Längsrichtung geteilt; letzte Rest. 1926. Z u n f t h ä u s e r . F a ß b i n d e r z u n f t h a u s (Filzengraben 18). Das einzige, aber nur noch im Äußeren in Ursprünglichkeit erhaltene Beispiel der Kölner Zunfthäuser. Hochragender 4 geschossiger Bau mit volutengeschmücktem, von Ritterfiguren flankiertem Giebel nach der Straße und 3 kleinen Giebeln nach dem seitlichen Hof, beg. 1539, umgebaut um 1600, aus dieser Zeit die Giebel. Rest. 1844. Vom 1928 abgebrochenen B r a u e r z u n f t h a u s (Brüdergasse), in dem sich ein Saal mit prächtiger stuckierter Balkendecke auf geschnitzten Säulen, A. 17. Jh., befand, nur noch wenige dekorative Reste erhaten. — Das bmkw. Relief über dem Eingang zur ehem. F l e i s c h h a l l e am Heumarkt, 1. H. 15. Jh., jetzt im Haus der rheinischen Heimat. Vom W o l l e n w e b e r z u n f t h a u s (Mathiasstr. 9), 1901 gänzlich umgebaut, ist nur die ausgezeichnete hölzerne Wendeltreppe, um 1670, erhalten. Reglerungsgebäude. 1830—1832 nach Plan von Matthias Biercher; Mittelbau und zwei bis 1912 nur 2 geschossige Seitenflügel in gerader Flucht. Kurze Freitreppe mit dorischer Säulenstellung und Balkon darüber. Säulengetragenes Vestibül, Sitzungssaal und großer Festsaal. Zivilkasino (Augustinerplatz 7). Klassizistischer Bau von Joh. Heinrich Strack, 1831—1832. Mehrfach umgebaut. Gut erhalten der obere Treppenflur, der große Festsaal mit ringsumlaufender Galerie und der sog. Blaue Saal. Reiterdenkmal Friedrich Wilhelms III. auf dem Heumarkt. Entwurf von Gustav Bläser, 1862, enthüllt 1878, Bronze, am Granitsockel 16 Bronzestandbilder von Staatsmännern und Heerführern. Die Reiterdenkmäler FrledrlchWllhelms IV. u. Wilhelms I. von der alten, 1855—1859 erbauten Eisenbrücke über den Rhein, Bronzearbeiten von Gustav Bläser und Friedr. Draht, beide 1867 enthüllt, stehen auf der Deutzer Seite der neuen Hohenzollernbrücke. Marlensäule auf dem Gereonsdriesch, früher auf der Gereonsstraße, von Vincenz Statz, die Marienfigur von Gottfried Renn, die Propheten nach Entwurf Eduard von Steinles von Peter Fuchs (1858). Wohnhäuser. S t e i n h ä u s e r waren im frühen Ma. Ausnahmen. Erst gegen E. des Ma. begann das Steinhaus das Bild der Stadt zu beherrschen, ohne indes das F a c h w e r k h a u s vollständig zu verdrängen, das freilich im allgemeinen auf gewisse Stadtteile beschränkt blieb (Beispiele: Buttermarkt). Im allgemeinen ist die schmale, nach der Tiefe gerichtete Hausform für das bürgerliche R e i h e n h a u s des 15.—17. Jh. bezeichnend; die Fenster wenden sich zur Straße und zum Hof^ so daß sich eine deutliche Scheidung i«
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in Vorder- und Hinterhaus ergibt. Im Vorhaus befindet sich gewöhnlich im Hintergrund der Diele die Wendeltreppe. Im Hinterhaus liegt neben dem Durchgang zum Hofe eine größere Stube, der Hauptwohnraum des Hauses, der bei stattlicheren Bauten besonders gut ausgestattet ist; vielfach hat hier auch die Küche Platz gefunden. Das Vorhaus besteht aus der Diele mit dem Zugang zum Keller und einer breiten Tür für den Warenverkehr (über ihr meist der »Grinkopf«, eine ihren Mund weit öffnende Fratze) und einem schmalen Eingang daneben. An der Diele liegt Kontor und Herdraum (Stube oder Küche), über denen sich ein HängegeschoO mit den Schlafkammern oder anderen Räumen befindet. In der Außenansicht erscheint das Erdgeschoß auffallend hoch mit niedrigen Oberfenstern entsprechend der Anordnung des Hängegeschosses. Darüber liegt in der ganzen Breite des Vorderhauses der große Saal, eine Art Festraum, dessen regelmäßige Folge schlank proportionierter Fenster, die mit Kreuzsprossen versehen und seit der M. 16. J h . in flachen Halbbogen geschlossen sind, dem Kölner Hause die besondere Note gibt. Selten sind Erker und reicherer plastischer Schmuck, die Gliederung hält sich streng in der Fläche und beschränkt sich auf reichliche Durchfensterung. Die höher gelegenen Räume — bei einfachen Bauten auch das Obergeschoß—dienten urspr. als Speicher, dafür zeugt noch vielfach der Windebalken an der Spitze des Hauses. Der obere Abschluß ist als Stufengiebel ausgebildet oder als gerade in Zinnen aufgelöste Wand, hinter der das abgewalmte Dach nur selten sichtbar ist; bei stattlicheren Beispielen des 15.—16. J h . sind Ecktürmchen neben den Zinnen — ähnlich wie beim Gürzenich — angeordnet. Für größere Anwesen, die mehrere Baulichkeiten hinter Mauern und Toren umfaßten, die sog. »Höfe« der ritterlichen Geschlechter, des auswärtigen Adels und der Klöster, deren Grundriß eine reichere und mannigfaltigere Bildung aufweist, ist ein außen angeordnetes, sehr schlankes, das Dach des Herrenhauses überragendes Treppentürmchen bis zur 2. H. 17. J h . besonders bezeichnend. Auch an den Hofseiten der Reihenhäuser war es öfters anzutreffen. Die größeren H e r r e n h ä u s e r der 2. H. 17. J h . und des 18. J h . folgen in ihrer Gliederung den französischen »Hotels«. — Die Abbrüche der vergangenen Jahrzehnte haben unendlich viel Wichtiges, sogar Einzigartiges vernichtet. Das noch Vorhandene gibt kein vollständiges Bild. Wir ordnen hier eine Reihe der besten überlebenden Beispiele in Form einer Wanderung durch den alten Stadtkern: U n t e r G o l d s c h m i e d 5—7: Schöne Front vom A. 1 8 . J h . — U n t e r G o l d s c h m i e d 32—34: Fassade des Doppelhauses, bez. 1817; Grundriß von Nr. 32, M. 17. J h . , sehr reiche Wendeltreppe, bez. 1629. Obergeschoßsaal mi Jh. — Unter Goldschmied Am H o f e 14: 1693, schönes Portal, Stulengiebel; Diele mit Wendeltreppe; reiche Stuckdecken; rest. 1927- — U n t e r T a s c h e n m a c h e r 15—17: Haus Saaleck, um 1461, spätgot., allerdings stark rest., Bau in der Art des Gürzenich mit Ecktürmchen;
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Stuckdecken, E. 17. Jh.; die Hausmadonna im Rheinischen Museum, hier Nachbildung. — Neugasse 23: Schönes Portal des 18. Jh. — A u f dem Brand 1—3: Klassizistische Front, A. 19. Jh. — A m F r a n k e n t u r m 3: Typisches, gut erhaltenes Brauhaus mit doppelter Türanlage und Stufengiebel, 164g; geschnitzte Wendeltreppe. Daneben Nr. 5 mit Portal A. 18. Jh. und Stuckbalkendecken. — A m B o l l w e r k 17: Schönes Portal, 1762 (rest.), ebenso Nr. 7 von 1780 — M ü h l e n g a s s e 21: Stattlicher Hochbau, Front A. bis M. 16. Jh., noch mit spätgot. Profilierung der unteren Fenstergewände; Stuckdecken, 17. Jh. — Mühlengasse 17 (rest. 1935—36): Front, M. 18. Jh.; Wendeltreppe; vorzügliche Stuckdecke, bez. 1648. Ausstattung mit bmkw. Möbeln und Bildern des 17. J h . — A l t e r M a r k t 58: Reicher Giebel, bez. 1600; umgebaut 1680; rest. 1913; Stuckbalkendecken, 1. H. 17. Jh. — A l t e r Markt 20—22: Schönes Doppelgiebelhaus »Zur Bretzel und Zum Dorn«, 1580—82. — Lintgasse 1: 16. Jh., Stufengiebel; charakteristische Fassadengliederung. — L i n t g a s s e 14: Grundriß des 16. Jh.; schlichte Fassade mit schön geschnitztem Portal; typische Hängegeschosse, Stuckbalkendecke, bez. 1594. — B u t t e r m a r k t 42: Giebel mit Stufen, 1. H. 17. Jh.; die ganz schlichte Front zur Hafengasse jetzt mit geradem Abschluß (früher Zinnen) und Walmdach aus A. 16. Jh. — A l t e r M a r k t 48: Von dem spätrom. Bau des 13. Jh. sind noch die Fenster im 1. und 2. Obergeschoß erhalten, sonst Umbau von 1817, bzw. 1842. — A l t e r M a r k t 43—47, 51: Bürgerhausgruppen, E. 18. bis A. 19. J h . — H e u m a r k t 77: Volutengiebel, 3. V. 16. Jh. (rest.) — H e u m a r k t 50: Fassade um 1550, im 18. Jh. verändert; Rok.Portal. — S t r a ß b u r g e r Gasse 3: ganz schlichte Front, 18. Jh.; Wendeltreppe. — Rheingasse 24: 18. Jh., Fenstervergitterungen. — Rheingasse 5: Portal, E. 18. Jh. — R h e i n gasse 8: Sog. Templer- oder Overstolzenhaus, A. 13. Jh.; rest. 1838, 1880 und igoo; die Fassade mit breitem Stufengiebel, ganz erneuert, aber im wesentlichen mit Ausnahme des Erdgeschosses nach dem alten Zustand; auch der Hintergiebel mit Steinkreuzfenstern geht auf den Bau des 13. Jh. zurück. — A n der M a l z m ü h l e 2 sind an der Seitenfront zum Filzengraben rom. Säulen und Würfelkapitelle des 12. Jh. aufgedeckt, die von einem offenen Gang unter dem Hause herrühren. — A n L y s k i r c h e n 15: Gut erhaltener Grundriß und typische Fassadengliederung, 16. Jh. — M a t t h i a s s t r . 21: Schöne Front von 1709 mit schlichtem Volutengiebel. — V o r S. M a r t i n 7: Vorderhaus mit breitem Giebel, bez. 1761; spätgot. Hinterhaus mit vorgelagertem, spitzbogigem Gang und Bseitigem Treppenturm. — V o r S. M a r t i n 12: Stattliche Front, um 1597; bmkw. Saal mit schönen Fenstersäulen zum Hofe. — H ö h l e 34—36: Schöne Fassade 3. V . 18. Jh. — B o l z e n g a s s e 2: Typische Fassade, 1655. — Bolzengasse 4: Stufengiebel, E. 16. Jh.—Vom abgebrochenen Haus A u f d e r S a n d b a h n 8: Prächtige Sandsteinfront mit reichem Zierat, E. 17. Jh., an der Sparkasse, Gr. Sandkaul 6, wieder verwandt. — C a s i n o s t r . M*
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3: Das breitgelagerte Äbtissinnenhaus von S. Maria im KapitoL 3. V . 18. Jh., mit schöner Treppe. — M a r i e n p l a t z 4: Charakteristisches Wohnhaus eines Hofes, 1635; Wendeltreppe; schöne Stuckdecke im Erdgeschoßsaal. — M a r i e n p l a t z 26: Hinter einer Front aus M. 19. Jh., spätgot. Halle mit Steingewölbe; prächtige Stuckbalkendecke, 1653; Zimmerdekorationen, 2. V . 18. Jh. — M ü h l e n b a c h 34: Stattliche Fassade, im Erdgeschoß leider verdorben, 1758; tiefer, säulengetragener Keller, A. 12. Jh. (Würfelkapitelle, Kreuzgewölbe). — H e u m a r k t 24: Schönes Portal, 1690. — H e u m a r k t 20: Spätrenss.-Fassade, E. 16. Jh. — H e u m a r k t 18: Um 1550; Fassade von 1696. — H e u m a r k t 16: U m 1541; Frührenss.-Fassade mit feinen Ornamentfriesen und Zinnenabschluß; korbbogenförmige und paarweise zusammengefaßte Fenster, wie sie von nun an bis ans E. 17. Jh. für Köln typisch sind; Stuckbalkendecken, 16.—17. Jh. — H e u m a r k t 6: 1744; schöne 5 achsige Front mit kleiner Freitreppe von Nikolaus Arakamp. — H e u m a r k t 13: U m 1570; schmaler Renss.Giebel. — H e u m a r k t 19: 1597; im Erdgeschoß die Renss.Gliederung erhalten; reich geschnitzte Wendeltreppe. — R o t h g e r b e r b a c h 52: Typischer Grundriß, Stufengiebel, 1592; Portal 18. Jh.; gut erhaltene Stube im Erdgeschoß. — H o h e P f o r t e 6—8: 1641; stattliche Fassade; Grundriß in charakteristischer Aufteilung; prächtige Wendeltreppe; rest. 1930—35. — H o h e P f o r t e 16: Zwischen 1784 und 1790; typische Fassade der Zeit. — S t e r n e n g a s s e 10 (sog. Rubenshaus): Fassade des 18. Jh. mit stattlichem Portal (1729) von Adam Dechen. — S t e r n e n g a s s e 25 (sog. Jabachhaus): U m 1590; abgebrochen, noch erhalten der bmkw. Erdgeschoßsaal mit Netzgewölbe. — S e v e r i n s t r a ß e 218: 1758, prächtige breite Front eines vornehmen Palais.— S e v e r i n s t r a ß e 214: 1769; einfache Fassade; gediegene Innenausstattung; schöne Treppe; Obergeschoßsaal. — Severinstraße 149: Giebelhaus, 1648. — S e v e r i n s t r a ß e 15: Stattliche, breite Volutengiebelfront, kleiner Erker über dem Eingang, 1676; Stuckbalkendecken; Innentreppe, 2. H. 18. Jh. — G l o c k e n g a s s e 3: Fein abgewogene Front, 9 Achsen mit Mittelrisalit und Giebel, 1752, von Nikolaus Krakamp. — G l o c k e n g a s s e 30: 1760; 7 Achsen mit Mansarddach; Portal jetzt in Fenster umgewandelt. — B r ü c k e n s t r a ß e 16 (Pfarrhaus S. Kolumba): 1828 von J. P. Weyer. — E h r e n s t r a ß e 60—62: 2 Stufengiebel, 1656 und 1669; rest. 1925; Stuckbalkendecke. — B u r g m a u e r 15: mit oben gerader Abschlußmauer, 1574; eines der besterhaltenen Häuser. — G e r e o n s t r a ß e 12 (jetzt Erzbischöfliches Palais): 1758; vornehmes Herrenhaus von 11 Achsen mit höherem Mittelrisalit. — Unter K r a h n e n b ä u m e n 17: Charakteristisches Hauptgebäude eines Hofes mit steilem Stufengiebel und danebenliegender Toreinfahrt, also früher nur über den Hof Zugang zum Haus, wohl A . 16. Jh. — M a r z e l l e n s t r a ß e 76—80 (Hessenhof) : Erhalten nur der hohe Treppenturm, bez. 1563. Stadtbefestigung. Von der röm. Mauer oberirdisch noch ein zusammenhängendes Stück der NSeite an der »Burgmauer«
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erhalten, vor allem aber der dieNWEcke bildende sog. » R ö m e r turm« mit mosaikartigen Mustern im Steinverband, wie sie auch an anderen Türmen der römischen Stadtbefestigung nachgewiesen sind. Ein weiterer, noch in beträchtlicher Höhe aufragender Turm, Burgmauer 4, als Wohnhaus umgebaut, und ein niedriger Stumpf an der NSeite des Doms. Reste des w vor dem Dom gelegenen NTores (Pfaffentor) teils vor dem Wallraf-Richartz-Museum aufgestellt, teils eingelagert. Von der 1. und 2. ma. S t a d t e r w e i t e r u n g nichts mehr vorhanden. Die 1180 begonnene Befestigung zunächst nur Wall und Graben mit einzelnen festen Toren, von etwa 1200 bis etwa 1250 aber Ausführung des gewaltigen Mauergürtels, der bis 1881 die Stadt als umfangreichstes städtisches Befestigungswerk Deutschlands umschloß. Von den ehem. 10 Tor bürgen, 4 noch vorhanden: E i g e l s t e i n - (Histor. Museum), H a h n e n - (ebenso), S e v e r i n s tor und U l r e p f o r t e , alle stark erneuert. Die beiden ersten in Form von 2 Halbtürmen, die den bis zur Höhe der Türme überbauten und gewölbten Torweg flankieren, eine Form, die auch bei den abgebrochenen Torburgen am häufigsten wiederkehrte; nur bei einigen noch ein Turm über dem Mittelteil. Das S e v e r i n s tor ein einzelner zur Feldseite abgekanteter Turm über breiterem, rechteckigem Unterbau mit dem überwölbten Torweg; auf den Ecken des Unterbaus im späten 16. Jh. runde Geschützkammern in Backstein mit einem (1895 erneuerten) Verbindungsgang auf Spätrenss.-Konsolen angelegt. Die äußerst spärlichen Schmuckformen dieser Tore im Übergangsstil. Die U l r e p f o r t e mit Mühlenturmaufbau des 14. Jh. (oben erneuert). Neben dem Mühlenturm ist noch die alte Durchfahrt des 13. Jh. und der andere halbrunde Seitenturm erhalten. — Als Reste der Rheinbefestigung der B a y e n t u r m im S (quadr. Unterbau, der obere 8seitig abgekantete Teil erst 2. H. 14. Jh.) und das unscheinbare runde W e c k s c h n a p p t ü r m c h e n a m N E n d e . Kurze Strecken der S t a d t m a u e r noch am Severinswall mit dem Bottmühlenturm, am Hansaring mit dem S. Gereons-Windmühlenturm und am Sachsenring nahe der Ulrepforte. Hier (zwischen Sachsenring 62 und 64) das sehr bmkw., freilich mehrfach erneuerte D e n k m a l zur Erinnerung an den 1268 siegreich abgeschlagenen Überfall nach dem verräterischen Durchbruch durch die Mauer: in rechtwinkliger, von einem Zinnenkranz geteilter Umrahmung unten Reitergefecht, an dem Engel und Teufel teilnehmen, oben unter einem Kruzifix Ritter und Frauen im Dankgebet (2. H. 14. Jh.); vielleicht das früheste ma. Denkmal im engeren Wortsinne und in realistischem Anschluß an ein geschichtliches Ereignis. Wallraf-Richartz-Museum. Erzbischöfliches Diözesan Museum. Städtisches Historisches Museum. Städtisches Kunstgewerbemuseum. Rautenstrauch-Joest-Museum für Völkerkunde.
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Gegenüber Köln auf dem rechten Rheinufer: DEUTZ Römisches Kastell Divitia, angelegt unter Konstantin um 320 und mit Köln durch eine Brücke verbunden. Großes mit Türmen bewehrtes Viereck, das lange bis ins Ma. hinein fortbestand (ausgegraben, das große Osttor liegt frei). Später fränkischer Königshof. Ehem. Benediktinerabtei S. Heribert (jetzt nicht mehr in kirchlichem Gebrauch und zum Schnütgen-Museum hinzugezogen). Gegr. A . 11. Jh. vom Erzbischof Heribert. Der bestehende Bau der Kirche ist 1659—1663 neu errichtet, von den älteren Bauten sind nur wenige Teile übernommen (Krypta, n Chorwand und unteres Geschoß des n Seitenturms). Gotisierende Basilika in einfachen Formen von 3 Jochen mit langgestrecktem Chor (4 Joche und s/gSchluß), den am Übergang vom Lhs. a Türme flankieren; Kreuzrippengewölbe. An der sehr schlichten WFront kleine schmuckreicne Vorhalle (bez. 1659). Die auffallende gebrochene Führung der Ssch.Mauern beruht auf der Wiederbenutzung der Fundamente des älteren, 101g gew. Baues, der oft zerst. und wiederaufgebaut, die Form eines ischiffigen Zentralbaus in der Art von S. Gereon in Köln während des ganzen Ma. bis zur fast völligen Zerstörung im Truchsessischen Kriege (1583) bewahrt hatte. Diese Fundamente mehrfach bei Ausgrabungen festgestellt. — In der 3 schiffigen Krypta stammen nur die Umfassungsmauern von dem rom. Bau des 11. oder 12. Jh.; die Pfeiler und Gewölbe sind im Zusammenhang mit einer Chorerweiterung in der 1. H. 16. Jh. erneuert. — A u s m a l u n g der Kirche 1909, nach Resten aus der Zeit der Erbauung (1660) und der Erneuerung der inneren Einrichtung (1772). — H o c h a l t a r , großer Aufbau, um 1675, mit Ergänzungen von 1772. — H ö l z e r n e C h o r v e r k l e i d u n g , 1772. — S e i t e n a l t ä r e , 1772. — K a n z e l , um 1850. — O r g e l g e h ä u s e , um 1660. — Einige B i l d w e r k e vom E. 17. Jh. — Außen an der WSeite K r u z i f i x , 1666 (rest. 1868). — Im K i r c h e n s c h a t z der ehem. Abtei, der jetzt in die nahegelegene neuzeitliche Pfarrkirche verbracht ist, mehrere Stücke von höchstem Rang. Vorander großartige H e r i b e r t s c h r e i n : Holzkasten (0,68: 1,53: 0,42 m) mit vergoldetem Kupfer und Silber belegt, die Dachflächen aufs reichste mit Schmelzarbeiten verziert, an den Längswänden in rechteckigen Vertiefungen die getriebenen Sitzfiguren der Apostel zwischen emaillierten Standbildern der Propheten; die Schmalseiten zeigen die thronende Muttergottes zwischen Engeln unter einem Kleeblattbogen und gegenüber den hlg. Heribert, umgeben von 2 Tugenden. Reich ornamentierter gegossener Kamm. Besonders glücklich gelungen und von prächtiger Zeichnung sind die großen, in Grubenschmelz ausgeführten Rundscheiben der Dachflächen mit Darstellungen aus dem Leben des Hlg.; die eine Seite jünger als die andere. Einige Teile sind ergänzt. Gearbeitet in Köln gegen 1170. — Silbervergoldeter A b t s t a b , vorzügliche Kölner Arbeit, um 1500, jetzt im Schnütgcn-Museum. — Z i b o r i u m f ö r m i g e r B e h ä l t e r für
KÖLN, UMGEBUNG
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die sog. Trinkschale des hlg. Heribert, um 1520, mit rom. Ornamentband. — A l t a r g e r ä t , 16.—18. Jh. — Im Schnütgen-Museum der sog. S t a b des hlg. H e r i b e r t , Krücke aus Walroßzahn mit Kruzifix und thronendem Christus, englische Arbeit, frühes 11. Jh. und der sog. K a m m des hlg. H e r i b e r t , sehr fein gearbeitet, auf der Vorderseite Kreuzigung, auf der Rückseite Aianthus ranke, Elfenbein, Metz, 10. Jn. — Dort auch die kostbaren S t o f f e aus dem Schrein des hlg. Heribert, darunter ein herrlicher L ö w e n s t o f f , byzantinisches Seidengewebe, inschriftlich datiert zwischen 976 und 1025 (vgl. Siegburg).' — Unter den P a r a m e n t e n (meist 18. Jh.) die sog. Kasel des hlg. Heribert, Seidengewebe des 10. Jh. — Das Abteigebäude von 1776 an der NSeite des Chors der Kirche ist 1879 um 1 Geschoß erhöht und 1930 im Innern für die Zwecke des Schnütgen-Museums völlig umgestaltet. Eingebautes Rokokoportal des v. Geyrschen Hauses aus der Kölner Breite Straße. Haus der Rheinischen Heimat. Schnütgen-Museum. Umgebung: linksrheinischen NIEHL Alte kath. Pfarrkirche. Rom. Lhs. mit einem n Ssch. und kräftigem WTurm in ganzer Breite, 12. Jh. Das urspr. flachgedeckte Msch. erhielt bei Errichtung des got. Chorbaus mit */« Schluß Kreuzrippengewölbe. Erweiterung nach W 1714, jetzt abgebrochen. Rest. 1897—98. Seit 1927 Kriegergedächtnisstätte. — K a n z e l 1622. MERKENICH Ehem. Kath. Pfarrkirche. 1886 abgebrochen, nur der rom. WTurm des 12. Jh. erhalten. RHEINKASSEL Kath. Pfarrkirche. Sie gehörte seit 1220 dem Stift S. Gereon. Ein erster 1 schilfiger, flachgedeckter Bau wurde im 11. Jh. erhöht. Der massige, formlose WTurm, mit geradläufiger Treppe in der Mauerdicke, später hinzugefugt. Die heutige Erscheinung Ergebnis eines spätrom. Ausbaues in kraftvoll belebten Formen um 1220—1240. Gebundenes System in 2 Doppeljochen. Die Hauptpfeiler rechteckig mit Dienstbündeln, die Zwischenstützen gekuppelte Säulen mit gemeinschaftlichem Sockel, weich konturierte Eckblätter, Knospenkapitelle. Die Kreuzrippen in den Ecken auf langgestielten Konsolen. Der Chor durch einen Triumphbogen vom Lhs. getrennt, aber von gleicher Höhe; in 2 schmalrechteckige Joche geteilt, das zweite mit den Rippen der Apsis nach dem s / ( Schema verschmolzen. Im Grundriß ist die Apsis halbkreisförmig, innen mit 3 flachen Segmentnischen. Das Außere in derben, noch rein rom. Gliederungen. Die Apsis von 2 schlanken, 4seitigen Türmen flankiert. — Der schöne Bau ist vom 17. Jh. an wiederholt mißhandelt worden. Rest. 1867 und 1926—28. — P a r a m e n t e , 15.Jh. WEILER Kath. Pfarrkirche. Einfacher Saalbau mit vorgesetztem WTurm, 1766.
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ESCH Kath. Pfarrkirche. Urspr. i schiffiger rom. Bau, jetzt got. Hallenkirche, um 1520, mit Benutzung rom. Teile, u. a. der halbrunden Apsis und des gut proportionierten und wirkungsvoll gegliederten WTurms. Rest. 1864 bis 186g. — Bmkw. got. A l t a r k r e u z , etwa A. 14. Jh., mit Kupfer überzogen, graviert und gepunzt. — Rok. K e l c h und 2 P o l l e n , augsburgisch.— 2 spätgot. M o n s t r a n z e n . — Hlg. Martin zu Pferde, Holz, um 1420, jetzt im Kölner Diözesanmuseum. WORRINGEN Durch die Niederlage und Gefangennahme des Kölner Erzbischofs Siegfried II. von Westerburg in der Schlacht bei Worringen am 5. Juni is88 wurde Köln von der Maaslinie zurückgedrängt — der Kampf ging um das Limburger Erbe — und die Selbständigkeit der übrigen Territorialherren endgültig bestätigt, auch Köln blieb freie Reichsstadt und die Erzbischöfe wohnten seitdem in Bonn, Godesberg, Brühl, Lechenich oder auch Neuß. Ehem. Kath. Pfarrkirche. Seit 1839 außer Gebrauch, 185g abgebrannt und dann zur Schule ausgebaut. Der rom. Turm, 12. Jh., erhalten. Haus Arff. Stattliches Herrenhaus, 1750, wohl von Michel Leveilly, 2 Geschosse in 7 Achsen mit breitem Mittelrisalit. Hohes Mansarddach mit Turmaufbau. 1894 rest. — Im Innern bmkw. T r e p p e n h a u s und gute S t u c k d e c k e n . — 2 Flügel Wirtschaftsgebäude, 18. Jh. HACKENBROICH Kath. Pfarrkirche. Von dem rom. Bau der WTurm und der jetzt als Sakristei dienende Chor erhalten, sonst Neubau 1865 fr. Burg. Wasseranlage, 1. H. 18. Jh., Zugang durch lange prächtige Buchenallee. Bmkw. Torbau. ZONS Kurkölnische £0//.¡ladt, urspr. am Rhein. Die Befestigung einheitlich unter Erzbischof Friedrich von Saarwerden, 1373 bis etwa 1400, in der guten Erhaltung einzigartig. Rest. 1908. Mauer und Gräben umschreiben ein regelmäßiges Viereck von 300 :250 m. In der S O E c k e die mit Zwinger und besonderem Graben umgebene B u r g Friedestrom. Auf der Stadtmauer sitzen rechteckige W i c h h ä u s e r , die sich noch mit 2 Geschossen über den Wehrgang erheben. Doppeltore der einfacheren Art. — A m Zollturm, 1388, (jetztJugendherberge) Stifterrelief. — Die Ausführung zielt in ungewöhnlicher Weise auf künstlerische Wirkung. Material: Basalt, Trachyt, T u f f und Backstein. Die Kath. Pfarrkirche Neubau, 1875—79, von Vincenz Statz. Fast alle älteren Wohnhäuser beim großen Brand 1620 vernichtet; daher nur einige Häuser des 1 7 . — 1 8 . Jh. ohne größere Bedeutung. NIEVENHEIM Pfarrkirche. V o m rom. Bau des 12. Jh. der T u r m erhalten. Das Lhs. 1741—43 von Joh. Conrad Schlaun als bmkw. Hallenbau umgebaut. Schlaun hatte sich mit dem benachbarten Haus Sülzhon belehnen lassen. Er plante in der Kirche von Nievenheim sein Erbbegräbnis und stiftete den s Nebenaltar als Familien-
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altar (bez. 1743). — Bar. H o c h a l t a r , 17. Jh., darauf das berühmte G n a d e n b i l d des Salvatois, ein ziemlich derbes Schnitzbild, 15. Jh., urspr. bis 1555 in der Salvatorkirche in Duisburg; der n Seitenaltar mit niederländischen G e m ä l d e n , um 1550. Haus Sülzhoff. Die Wirtschaftsgebäude 1765 von Joh. Conrad Schimm mit Wappen und Namenszug. KNECHTSTEDEN Ehem. Prämonstratenser-Kloster. 1132 gegr.; 1802 aufgehoben. Seit 1895 Missionshaus der Väter vom hlg. Geist. Die K i r c h e 1138 beg., unter Propst Hermann (1151—81) vollendet. Beschädigungen im burgundischen Kriege (1474—77). Danach die spätgot. OApsis. Die Klostergebäude und das Dach der Kirche 1869 durch Brand zerst.; 1871 ff. rest. — Gewölbebasilika in doppelchöriger Anlage. Lhs. in gebundenem System, 4 Doppeljoche in genau durchgeführtem quadr.Schema, Türme im Winkel zwischen Chorquadrat und OChor und über der Vierung. Ganze innere Länge 60 m, Breite 19 m, Höhe 15 m. — Die Baufuhrung ging von W nach O . Die Behandlung der Wandflächen im Äußeren karg und herb. In der OAnsicht energische Massenwirkung. Kontrastierung der schmächtigen Chortürme und des schweren Zentralturms. Sein Höhenmaß ist dem Durchmesser gleich. Aufbau 8seitig mit 3 teiligen Fenstern; urspr. mit 8 kleinen Giebeln und Helm endigend. — Hauptportal im S erst 2. H . 12. Jh. hinzugefügt, 3 fach gestaffelt, sparsames, aber vorzügliches Ornament. Im Innern die Hauptstützen kreuzförmig mit kräftigen Halbsäulen an allen 4 Seiten; an der Stirnseite steigt nicht nur die VjSäule, sondern auch die rechteckige Vorlage bis zum Gewölbe auf, wo sich das Profil am Gurt mit starkem Wulst vor rechteckiger Unterlage fortsetzt. Die Gewölbe grätig, mit wenig vortretendem Schildbogen. Die Zwischenstützen smd untereinander nicht gleich; im w Joch schlanke Pfeiler, in den beiden folgenden Säulen teils mit teils ohne Verjüngung und Schwellung, im letzten Bündel 3 ganz dünne Säulen. Die Basen haben nicht überall Eckzierden, die Kapitelle in normaler Würfelgestalt mit wechselndem, meist geometrischem, flachem Ornament mit ehem. Bemalung. Die Ansätze der Arkaden verraten Unklarheit über die notwendige Mauerstärke bei Baubeginn, überall deutliche Spuren des Übergangs zu stärkerer Dimensionierung erst während der Ausführung. Über den Arkaden kräftig profiliertes Gesims. Oberfenster gepaart, sehr stark abgeschrägte Sohlbänke. Im Q,sch. Hängekuppeln, die wohl an Stelle einer zunächst geplanten Flachdecke getreten sind. Unmittelbar an die Ecktürme schließen sich in den Qhs.Armen kleine Nebenapsiden an, die Hauptapsis spätgot. ersetzt. Krypta fehlt. Der Chor nur um einige Stufen erhöht, an seinem Eingang Spuren einer ehem., fast 3 m hohen, wohl als offene Arkadenreihe gestalteten Querschranke; sie gehört zu den spätest ausgeführten Teilen, aber noch dem 12. Jh. an. — Das der Erbauungszeit angehörige f a r b i g e D e k o r a t i o n s s y s t e m umfänglich erhalten; es erstreckte sich allein auf die Strukturteile und besteht vornehmlich in Textilmotiven; figürliche M o n u m e n t a l -
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m a i e r e i nur in den Apsiden; erhalten allein die westliche: in der Halbkuppel die Majestas domini mit den großartig und kühn charakterisierten Evangelistensymbolen, an der Wand zwischen den Fenstern zu 2 und 3 gruppiert 11 Apostel. — Rom. T a u f s t e i n aus schwarzem Granit. Sonst ist die gesamte alte Ausstattung, auch die aus der Zeit des Abtes Heinrich Reuter (1769—77) verloren gegangen. — K r e u z g a n g abgebrochen. Einige Säulenkapitelle in der Sakristei, eine größere Anzahl in einem Park bei Königswinter, andere in Gripswald. — Klostergebäude, im 17. Jh. mit Aufwand erneuert, seit 1869 Ruine, seit 1896 wieder ausgebaut. Umgebung: linksrheinisch s RODENKIRCHEN Alte kath. Pfarrkirche S. Maternus am Rheinufer. Als Kern ein 1 schiffiger rom. Bau mit quadr. WTurm, in jüngeren Zeiten entstellt. 1925—29 rest. — Umgebung: linksrheinisch sw KRIEL Kath. Pfarrkirche. Bmkw. rom. Anlage mit ziemlich verwickelter und nicht ausreichend geklärter Baugeschichte. Rest. 1904—06. Altester Teil das Lhs. aus frührom. Zeit, urspr. wahrscheinlich 1 schiffig, denn die Außenmauer des einzigen n Ssch. gehört erst späterer Zeit an. Der nicht sehr hohe, aber in ganzer Breite des Msch. vorgelegte massige WTurm mit sorgfältiger Lisenengliederung wohl 12. Jh. Der Chor mit Kreuzrippengewölbe und halbrunder Apsis spätrom., A. 13. Jh. — Ausstattung unbedeutend. SÜLZ Hof Weißhaus. Wasseranlage. Das Herrenhaus auf älterer Grundlage, E. 18. Jh., mit Turm von 1669. Die angefügte Kapelle von Virtc. Statz, 1856—57. EFFEREN Kath. Pfarrkirche. Neubau, 1869. — G a b e l k r u z i f i x , 1. H. 14. Jh., dem in S. Maria im Kapitol zu Köln von 1304 verwandt. — Chorstühle, 16. Jh., aus S. Maria im Kapitol zu Köln. Burg. Wasseranlage. Herrenhaus, 18. Jh. (bez. 1769). Großer got. Torturm mit Zugbrücke, E. 14. Jh. HORBELL Burg. Wasseranlage. Das Herrenhaus 1713 auf stattlichen ma. Kellern erb.; in 2 Geschossen, Backstein, reiches Portal. Im Innern mehrere schöne Stuckdecken, im Speisesaal bez. 1717. Die Wirtschaftsgebäude der Vorburg mit reizvollen Holzgalerien, an einem Flügel bez. 1700. GLEUEL Burg Gleuel. Wasseranlage. Herrenhaus 1632, verputzter Backsteinbau, 2 Flügel, die zusammen mit den Wirtschaftsgebäuden einen 4seitigen Hof umschließen. Im sog. Rittersaal reiche Stuckdecke. Burg Schallmauer (Schallmoor). Kleine Wasseranlage, 1714. BURG ALDENRATH Kleines, hoch aufgebautes Weiherhaus mit Turm, 1558 erb.; 1836 verändert.
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KENDENICH Kath. Pfarrkirche. 1859. Am Turm Reste des 13. J h . — Wertvolles G a b e l k r u z i f i x , M. 14. J h . , dem Kölner Kruzifix (S. Maria im Kapitol) von 1304 verwandt. Schloß. Wasseranlage. Herrenhaus 1600—64. Wirtschaftsgebäude bez. 1667 (O), 1734 und 1771 (N). Die letzteren umgeben ßflügelig einen großen quadr. Hof, stattliches Brückentor, Ecktürme mit geschweiften Helmen. Die hochragende Masse des Herrenhauses abgesondert; Grundriß quadr., 3 Stockwerke, mächtiges Zeltdach in geschwungenem Umriß, an der Spitze Laterne. — Große B i l d n i s r e i h e . BRÜHL
Kath. Pfarrkirche. Schlichter got. Backsteinbau um 1340, 1885 erweitert. Auf den 2 Seitenaltären Gemälde eines kölnischen Meisters um 1500. — Hölzerne R e l i q u i e n t r u h e mit Satteldach, die Wände mit Szenen aus der Legende der Hlg. Gereon und Ursula bemalt, kölnisch, um 1500. — 4 R e l i q u i e n b ü s t e n der Hlg. Justinus, Terentius, Mauritius und eines unbekannten Soldaten der thebäischen Legion, E. 15. Jh. — Kanzel, 2. H. 18. Jh. — M a r m o r e p i t a p h des Frhrn. J . B. v. Roll f '733» zu dessen Andenken von Kurfürst Clemens August gestiftete Ewige L a m p e , Silber, 1733. — R e n s s . - K e l c h , um 1600, reich und fein gearbeitet. Ehem. Franziskanerkloster. 1490 gegr. Die Kirche 1493 gew.; 1 schiffiger got. Bau von 9 Jochen mit 3s eitigern Chorschluß und Kapellen zwischen den Icräftigen Strebepfeilern; Rippengewölbe. Seit etwa 1735 (nach Abbruch des sw Eckturms des Schlosses mit der Kapelle) unter Clemens August als Hofkirche der Sommerresidenz umgestaltet. 1930—1936 rest. — Der nur einseitig belichtete Raum mit dem reichen Mobiliar des 18. Jh. bietet ein köstliches Bild. Der als Ziborium behandelte H o c h a l t a r , 1745, von Balthasar Neumann, großartiges Werk, dem 1741 von ihm voll. Hochaltar im Dom zu Worms und dem gleichzeitigen in S. Paulin zu Trier sehr ähnlich; die herrlichen Figuren, Verkündigungsgruppe mit Engeln, in glänzendem, elfenbeinfarbigem Stucküberzug von dem Würzburger Hof bildhauer Joh. Wolfg. van der Auwera. — Ein besonders feines Stück ist auch die K a n z e l , 1757, in Eichenholz. — Großer, reich und sorgfaltig behandelter O r g e l a u f b a u , um 1744. — Dachreiter, um 1750. — Die Sakristei auf der SSeite, 1716. — Schöne S c h r ä n k e , um M. 17.Jh. — Die einfachen K l o s t e r g e b ä u d e Neubau, 1717—18. Ehem. Schloß der Kurfürsten von Köln (Augustusburg). Die 1284 gegr. erzbischöfliche Burg des 13.—14.Jh., um 1570 z . T . umgestaltet, 168g gesprengt. Reste des ma. Mauerwerks im Keller erhalten, auf der NSeite bis ins 3. Geschoß. Ein Neubau unter Benutzung der vorhandenen Ruine 1715 von Kurfürst Joseph Clemens (1688—1723) geplant; die ausführliche briefliche Anweisung an Robert de Cotte in Paris vom 4. 5. 1715 erhalten. I. Der Bau wurde unter Joseph Clemens' Nachfolger Kurfürst Clemens August (1723—61) begonnen. Die ersten Entwürfe fertigte 1724 der Bauleiter R. de Cotte's am kurkölnischen Hofe Guillaume
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Hauberat, der aber bald ausschied. Zur Ausführung kam der Konkurrenzentwurf von Joh. Konrad Schlatm, bez. 1724. Das ma. Schloß wurde zu einer 3 flügeligen Anlage mit schmalem und tiefem Hofe umgestaltet; ringsum von Wassergräben umschlossen; an der WFront wurde einem vorhandenen ma. Rundturm ein zweiter an der sw Ecke hinzugefügt und hierdurch ein altertümlich trotziger Charakter bewahrt; die langgedehnte Gartenanlage nur über eine schmale Brücke an der OSeite zugänglich. Kräftige Gliederung der Schauseiten vor allem an den Stirnseiten der Flügel im O , hier und am Mittelrisalit der Hoffront die beiden oberen Geschosse durch hohe Pilaster zusammengehalten; Mansarddach über schwerem Gesims, besonders charakteristisch für Schlatm sind die abgerundeten Ecken. Baubeginn 1725, Vollendung des Rohbaus 1728, unmittelbar vorher Ausscheiden Schlauns (1. 10. 1728). II. Die zweite Bauperiode steht im Gegensatz zu dem italienischsüddeutsch beeinflußten derben Barock Schiatms; an dessen Stelle tritt unter der Leitung von François CiwillUs das französisch-bayrische Frührokoko. Cuvilliis überarbeitet nicht nur die Schlaun&chcn Fassaden, vor allem die SFront, sein Werk ist in erster Linie die Umformung des Gesamtplanes: aus dem unfreudigen Wasserschloß sollte eine moderne Anlage im Sinne des 18. Jh. werden, bei der dem Wasser nur noch eine künstlerische Bedeutung zukam; daher Fortfall der Gräben und Verlegung des Gartenparterres an die SSeite des Schlosses, dem hier eine breite Terrasse vorgelegt wurde, Schaffung eines großen Vorplatzes im O und Anlage eines ausgedehnten (später nur z. T . ausgeführten) Ehrenhofes im W; schließlich 1735—36 die Beseitigung der beiden Türme der WSeite, obwohl noch bis 1733 an der reichen Ausstattung der Kapelle im sw Turm gearbeitet wurde. Nach den Plänen Cuvilliis auch die vornehme und feine Dekoration der kurfürstlichen Wohnung im ersten Geschoß des NFlügels. Die örtliche Bauleitung hatte Michel Leveilly. Stukkaturen von Giov. Pietro Castelli und Carlo Pietro Morsegno, Holzbildhauerarbeiten von Joh. Franz van Helmont und Franz Jos. Ant. Heydeloff, die beiden Gruppen von Putten und Schwänen aus vergoldetem Blei im Speisezimmer von Willem de Groff. — In den 30er Jahren auch Ausbau der Erdgeschoßräume des SFlügels, wo nach dem aufgegebenen Plan Schlauns urspr. Küchen- und Dienerschaftsräume vorgesehen waren. Die Stuckarbeiten auch hier vornehmlich von C. P. Morsegno unter der Oberleitung Leveillys, doch machen sich auch andere, offenbar fränkische Einflüsse, wie z. B. in den Kaminaufsätzen, geltend, die vielleicht auf die Mitwirkung? des Baumeisters des Deutschen Ordens Franz Joseph Roth schließen lassen (Clemens August war 1732 auch Hochmeister des Deutschen Ordens geworden). III. Eine erneute durchgreifende Änderung des urspr. Projektes durch die beratende Mitwirkung Balthasar Neumanns. Seine Idee ist die großartige Umgestaltung des Treppenhauses. Bei Schlaun lag es s der Durchfahrt, Newnann verlegte es an die n Seite der Durchfahrt und schuf hier ein prachtvoll freies, bis in das Dach aufsteigendes Raumgebilde, das er mit dem mächtigen Oval der
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oberen Öffnung in ungemessene Weiten fiihrt. Die Dekoration überaus reich und prunkvoll. An die Stelle des alten Treppenhauses trat ein weiterer durch 2 Geschosse gehender repräsentativer Musik- oder Speisesaal; auch der Gardensaal über der Durchfahrt wurde neu gestaltet. Die Ausfuhrung unter der Bauleitung Leveillys. Die farbig hervorragenden Deckengemälde von Carlo Carloru (1750 voll.), die Stuckarbeiten von Guiseppe Artario, C. P. Morsegno und Guiseppe Brilli, Schmiedearbeiten von Sandtener. Beginn der Arbeiten am neuen Treppenhaus 1744, die Ausfuhrung, auch der Festsäle, zog sich bis 1765 hin. I V . Die Arbeiten der letzten Epoche unter der Leitung von Joh. Heittr. Roth, der 1754 als Oberbaumeister angestellt wurde. Sie betreffen neben den Arbeiten im Treppenhaus und den Festsälen vor allem den inneren Ausbau der Prunkräume im oberen Geschoß des SFlügels; hier das Schönste die Malereien an den Decken von Joseph Billieux, 1757—1760 ausgeführt; die Stuckarbeiten von verschiedenen Händen, wahrscheinlich Artario und Brilli. 1798 von der französischen Verwaltung das ganze Mobiliar verkauft. Fortschreitende Verwahrlosung. 1876 fr. Rest. Vinter Persius; laufende Wiederherstellungsarbeiten seit 1930. — Das Schloß in Brühl ist die bedeutendste Leistung des Rokoko in den Rheinlanden, zumal seit der Entstellung der Schlösser in Bonn und Bensberg ohnegleichen. Die ganze Entwicklung, vom Regencestil bis zum beginnenden Klassizismus, liegt hier in ausgezeichneten Beispielen vor. Im wesentlichen haben die Innenräume den Ruhm des Schlosses begründet. Grundriß und Fassaden sind weder bedeutend noch originell, und auch an Größe kann Brühl mit den oberrheinischen Fürstenschlössern dieser Zeit — Bruchsal, Rastatt, Mannheim, Karlsruhe — nicht wetteifern. — V o n altem Mobiliar fast nichts erhalten. Ganz vorzüglich die 1741 aufgestellten „bayrischen Kachelöfen«. Einige Ledertapeten aus der ersten Bauzeit. Zahlreiche Porträts, z. Teil alter kurkölnischer Herkunft, andere aus preußischem Besitz 1874 hinzugefügt; die bmkw. F a l k e n b i l d e r aus Falkenlust. N e b e n g e b ä u d e und P a r k . A n die Rückseite des Schlosses schließt sich im N die kleine, im S die große O r a n g e r i e , eingeschossige Bauten mit großen rundbogigen Fenstern; i m S 31 Achsen, in der Mitte Torbau, zugleich Verbindungsgang zum kurfürstlichen Oratorium. Die Terrasse bildet den Übergang zu dem großartigen Park mit dem 1933—37 nach den alten Plänen wiederhergestellten Broderieparterre; Plan von Dominique Girard 1735. — Das Schneckenhaus in einem kreisrunden Weiner, die Fasanerie und das Chinesische Haus nicht mehr erhalten. J a g d h a u s F a l k e n l u s t . 1729—40 nach Plänen von CuoillUs. Die Grundrißanordnung erinnert an die Amalienburg im Nymphenburger Park, doch ist das Haus 2 geschossig. Das höchst reizvolle Innere gut erhalten. Ein Kabinett von Oppenord. Die Stukkaturen von Castelli und Leclerc. D e c k e n g e m ä l d e von La Roque.
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Einzelne bmkw. holländische Bilder. Unweit die K a p e l l e , 1730, ein Rundbau mit reicher Muscheldekoration von Laporterie. Umgebung: linksrheinisch w LINDENTHAL Ehem. Reform. Friedhof im Weyertal. Angelegt um 1574. Einzigartig im Rheinland durch die Fülle der aus dem 16.—A. 19. Jh. stammenden alten Denkmäler. MELATEN Ehem. Siechenkapelle (jetzt Friedhofskapelle). Neubau nach 1474 (Niederlegung des alten Baues im burgundischen Kriege). Flachgedeckter, breiter Saalbau, urspr. 2schiffig. In 3 Chorfenstem noch die alte einfarbige Bleiverglasung vom E. 15. Jh. — Mehrere H o l z b i l d w e r k e , 16. und 18. Jh., bmkw. ein hlg. Antonius, A. 16. Jh. Auf dem Friedhof, mit dem schönen T o r der ersten Anlage von 181 o (Entwurf wohl von Ferdinand Wallraj), zahlreiche gute alte D e n k m ä l e r aus der 1. H. 19. Jh. Vgl. das der Familie Hamm, 1821, von P.J. Imhoff; das für D. H. Delius, 1832 (mit Relief von P.J. Imhoff), und das Kriegerdenkmal, 1853, für die 1812 Gefallenen. FRECHEN Kath. Pfarrkirche. WTurm 1714, sonst Neubau 1857, nach Plan von Ernst Friedr. Zwirner. Einige G r a b s t e i n e , 16.—17. Jh. Ev. Pfarrkirche. 1716, erweitert 1781. Nüchterner Backsteinbau. Haus Vorst. Wasseranlage. Herrenhaus, 18. Jh., in Backstein. In der Kapelle im Obergeschoß A l t a r b i l d , Beweinung Christi, aus der Werkstatt des Ltanbert Lombard. Auch die anstoßenden Nebengebäude 18. Jh. WEIDEN Römische Grabkammer. 3.—4. Jh.; 1843 entdeckt. Rechteck mit Tonnengewölbe aus Tuff. Abmessungen 3,55: 4,44 m, Höhe 4,06 m. — Sarkophag, 3 Bildnisbüsten und 2 Sessel, Marmor. BUSCHBELL Kath. Pfarrkirche. 1741—42, einfacher 1 schiffiger Backsteinbau mit vorgesetztem WTurm von Joh. Kribben aus Brühl. — Aus der alten Kirche M u t t e r g o t t e s f i g u r , um 1400, und schönes Vesperbild, E. 15. Jh. GROSS-KÖNIGSDORF Ehem. Benediktinerkloster. Erste Gründung 778, später (endgültig seit 1158) Nonnen. Von der umfangreichen Anlage des Ma. spärliche verwahrloste Reste. 2 spätgot. gewölbte, 2schiffige Säle. Andere Gebäudereste 17.—18. Jh. (bez. 1672, 1787). An der Klostermauer K r e u z i g u n g s g r u p p e , Eichenholz, frühes 16. Jh., Arbeit eines nicht unbedeutenden, selbständig gestaltenden Künstlers. BRAUWEILER Benediktinerkloster. 1024 gegr., Stiftung des Pfalzgrafen Ezzo (f 1034). Von der ersten K i r c h e hat sich nichts erhalten. Ein Neubau in monumentalen Abmessungen erfolgte 1048—61. Von ihm sind große Teile der 1050 gew. K r y p t a erhalten, andere durch Ausgrabungen 1929 festgestellt; danach entsprach die Krypta fast genau der von S. Maria im Kapitol zu Köln, nur die Abmessungen waren etwas geringer, hier beträgt die größte innere Breite 24,55 m > ' n Köln 29 m. Ihrem Grundriß entsprechend, muß
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die Oberkirche eine halbrunde Apsis mit kapellenlosem Umgang gehabt haben; doch war Brauweiler keine Dreikonchenanlage. Die Oberkirche ist im Laufe des 12. Jh. bis 1226 in mehreren zeitlich getrennten Bauabschnitten unter wiederholtem Planwechsel vollständig umgebaut worden. Die Geschichte dieser verschiedenen Unternehmungen ist recht verwickelt. Noch in der i . H . 12. Jh. ist das mächtige Westwerk entstanden, die in seinem Obergeschoß gelegene Michaelskapelle wurde 1141 geweiht. Der Turm erreicht eine für die Zeit seiner Entstehimg ungewöhnliche Höhe; 5 Geschosse, die 3 unteren mit Blenden, die 2 oberen mit jedeiseits 3 gekuppelten Schallöflnungen. Schlanke 4seitige Nebentürme von gleicher Höhe, unten mit dem Hauptturm verwachsen, vom 3. Geschoß ab frei. Der spitze Helm, 162g. Das innere Portal durch Bewahrung altertümlicher Züge von besonderem Interesse. Dieser Westbau ist für ein niedrigeres und sicher flachgedecktes Msch. bestimmt gewesen. Das bestehende mit seinem höchst merkwürdigen Nischentriforium — älteres Beispiel nur in der Luciuskirche zu Werden a. R. — und den eigenartigen Halbsäulenvorlagen zwischen den Fenstern des Obergadens ist um M. 12. Jh. entstanden, hat aber heute spätgot. Kreuzrippengewölbe von 1514, die nach festgestellten Abbruchspuren an die Stelle rom. Kreuzgewölbe getreten sind. Die etwas älteren Sschiffe sind ungewöhnlich breit, sie haben an den Außenwänden eine Nischengliederung, die in ihrer Aufteilung nicht zu den Abständen der Msch.-Pfeiler paßt, und Kreuzrippengewölbe vom A. 13. Jh., wohl an Stelle älterer Gratgewölbe. Der Neubau von Q,hs. und Chor ist in der 2. H. 12. Jh. begonnen und nach den Verwüstungen des Klosters im Kampfe zwischen Philipp von Schwaben und Otto IV. fortgesetzt, aber 1226 unvollendet liegen geblieben. Die Kreuzflügel nur bis zur Fluchtlinie der Sschiffe; die Apsis im 2 geschossigen Aufbau mit oberem schmalem Umgang, ähnlich wie in Groß S. Martin zu Köln. Im Scheitel der Apsis Durchblick in die niedrige rechteckige Bernardus-Kapelle. — Auch die K r y p t a um 1200 umgebaut, dabei die dem oberen Umgang des 11. Jh. entsprechenden Kapellen in der Mauerstärke des Ostabschlusses aufgegeben. Der ßseitige Vierungsturm und die über den Enden der Nebenchöre stehenden OTürme sind neu, entsprechen aber den urspr. beabsichtigten. Erste umfassende Rest. 1866—76. Weitere 1885, 1895 fr. und in jüngster Zeit. A u s s t a t t u n g . Von besonderem Interesse die reiche rom. »Bauplastik«. Hierzu gehören außer dem schon erwähnten inneren WPortal, die kleinen Reliefplatten mit den Tierkreiszeichen, Christus, Cherubim und Apostelfiguren vom ehem. Paradies, j etzt außen am Westbau (2. H. 11. Jh.); ferner die Portale am s Ssch. (außen) und in den Nebenchören, die letzteren mit kleinen Sitzbildern von Propheten, endlich die z. T. vorzüglichen Kapitelle. — Unter der Vierung formenreiche rom. C h o r s c h r a n k e n , 2. H. 12. Jh., die inneren Flächen mit dekorativen Malereien, A. 16. Jh. — C h o r g e s t ü h l um 1700. — O r g e l b ü h n e 1768. — Wirkungsvolle B e i c h t s t ü h l e 1724. — H o c h a l t a r , rom. Mensa alt be-
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malt, Ziborium neu. — Der A n t o n i u s a l t a r , 1552, und der M i c h a e l s a l t a r , 1561, sind interessante Lösungen im Sinne der Frührenaissance; beide aus Sandstein und im dreiteiligen A u f b a u (Sockel, Hauptgeschoß mit mageren Pilastern, Attika) einander ähnlich, doch der erste bedeutend besser. — M a r i e n a l t a r , rom. Aufsatztafel mit moderner Umrahmung, 2,22 m breit, 1,60 m hoch, Maria thronend, zu den Seiten auf stilisierten Wolken je 2 stehende Heilige; die Figuren fast vollplastisch, letztes V . 12. Jh.; die neue Polychromierung erschwert das Verständnis der Form. — Die S t i f t e r t u m b a im s Nebenchor (A. 13. Jh.) stand früher frei im Hauptchor. — G r a b m ä l e r von Äbten, 1438, 1458. — Gravierte M e s s i n g p l a t t e des Abtes Adam v. Herzogenrath, 1483. — W a n d g r ä b e r der Äbte M. Francken, 1722, E. Schmitz, 1731. — Überlebensgroßes S i t z b i l d des hlg. Nikolaus, 1491. — Überlebensgroßes K r u z i f i x , 1730. — Die W a n d g e m ä l d e im Chor wesentlich neu. Der Polychromierung des Lhs. liegen alte Spuren zugrunde. — G r a b s t e i n e von Äbten des 17. und i8.Jh. in der Vorhalle unerheblich. — S a k r i s t e i . Ausstattung und Bilder des 18. Jh.—Sitzbild des hlg.Nikolaus, 2. H. 12. J h . — R o m . R u n d gefaß aus Buchsbaum. — Reliquienbüste der hlg. Anna, E. 15. Jh. — Spätgot. Monstranzen. — Sog. Bernhardskasel, Seidenstoff des 12. Jh. — A b t e i g e b ä u d e (jetzt Provinzial-Arbeitsanstalt). Sie gruppieren sich um 3 Höfe, die Fluchtlinie der Kirche nach W bedeutend überschreitend. Schon das rom. Quadrum war sehr groß. Der s und ö Flügel (2. H. 12. Jh.) erhalten. Jede Arkade durch 2 Paar gekuppelte Säulchen in 3 Bogen zerlegt; im Blendbogenfeld ein Vierpaß. Schöne Einzelheiten. Gratgewölbe. A m OFlügel der Kapitelsaal. Die Säulen mit reichen Blattkapitellen tragen 3:3 Gratgewölbe. Die Vierpaßfenster neuerlich erweitert. Reste von Fußbodenbelag in Opus Alexandrinum. Anstoßend (Zwischenmauer 1860 durchbrochen) die gleichzeitige M e d a r d u s - K a p e l l e , eine 3schiffige Halle. — W a n d - u n d D e c k e n g e m ä l d e des Kapitelsaals, nächst denen in Schwarzrheindorf der umfangreichste in Westdeutschland erhaltene rom. Monumentalzyklus, um 1174 entstanden. Die 24 Felder der Decke illustrieren mit Darstellungen aus dem Alten Testament und aus dem Leben der christlichen Märtyrer die Sätze vom Sieg des Glaubens im 11. Kap. des Hebräerbriefes. Das eine der Wandbilder stellt den Traum des Nebukadnezar dar, das zweite Christus, der 2 (allegorische) Frauen aus dem Schlünde der Drachen errettet. — D i e G e b ä u d e u m d e n w H o f , 1760—80. Die große 2geschossige Fassade in 25 Achsen, nüchtern stattlich. Die erhaltene Innendekoration ist nicht bedeutend. — Auf dem K i r c h h o f interessantes Hagelkreuz, E. 15. Jh. FREIMERSDORF Ehem. Fronhof der Abtei Brauweiler, 1761. Umgebung:
linksrheinisch
nw
BOCKLEMÜND Ehem. Kath. Pfarrkirche. 1855 abgebrochen. Im Neubau (an anderer
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Stelle), 1851—53, auf dem Hochaltar prachtvolle K r e u z i g u n g s g r u p p e mit überlebensgroßen Figuren, M . 15. Jh.; (angeblich aus dem Kölner Dom) und einige B i l d w e r k e , 17.—18. Jh. POULHEIM Kath. Pfarrkirche. Turm und Hauptschiff von einem urspr. flachgedeckten ischiffigen rom. Bau, i s . Jh.; die OTeile und die Sschiife 1885. Der 4geschossige, mit Lisenen und Blenden gegliederte, in 4 Giebeln mit Rhombendach schließende Turm ist für eine Landkirche sehr stattlich, rest. 1923. Die 1885 aufgedeckten umfänglichen Wandgemälde konnten nicht gerettet werden. STOMMELN Kath. Pfarrkirche. Msch. und Chor 1540, die Sschiffe 1553 voll.; Backstein mit Tuffsteinschichten in regelmäßiger Folge. Spätgot. Hallenkirche. Die 3 Joche der Sschiffe mit Giebeln und quergestellten Dächern, der gestreckte Chor in 2 Jochen mit s / 8 Schluß. Kreuzrippengewölbe. Erdgeschoß des WTurms aus rom. Zeit, Obergeschoß nach Brand 1673 (bez. 1677). — Ausstattung 18. Jh. — Schweißtuch der hlg. Veronika, farbenschönes B i l d , 17. Jh. — G l a s m a l e r e i e n , A . 16. Jh. Umgebung: rechtsrheinisch n MÜLHEIM AM RHEIN 1322 vom Grafen Adolf von Berg zur Stadt erhoben. Wegen der Einsprüche Kölns im Ma. unbefestigt. Die A. 17. Jh. gegründete Neustadt mit der Befestigung auf Kölns Betreiben 1615 geschleift. Blüte der Stadt im 18. Jh., nachdem Kurfürst Johann Wilhelm aus Köln vertriebene Industrielle ev. Glaubens aufgenommen hatte. A l t e K a t h . Pfarrkirche. 1 schilfige got. Anlage, 1692 als 3 schiffige Hallenkirche mit Gratgewölben umgebaut, der got. Formcharakter beibehalten. W T u r m mit bar. Haube. Vorhalle 1754. Kirchhofskapelle (ehem. Pfarrkirche S. Mauritius von Buchheim). Die Form des urspr. rom. Baues an der Apsis gut erhalten, gegliedert durch 7 kleine, auf hoher Sohlbank sitzende Säulchen mit feinen spätrem. Blattkapitellen, außen entsprechend 7 Blenden. — Lhs. (3schiÜfige flachgedeckte Pfeilerbasilika) um 1830 abgebrochen. Q h s . E. 16. Jh., ig28—29 rest. und als Kriegerehrung ausgebaut. Luth. Kirche. 1784—86 nach Entwürfen von Hellwig unter Leitung von Joh. Heim. Roth. Schlichter Zentralbau, Durchdringung von Kreuz und Kreis, Formen klassizistisch. Turm 1845—46 von Emst Friedr. Zwimer und 1914. — Vor der Front kleiner Ehrenhof mit feingeschwungener Mauer und 2 Pavillons. — Im Innern Kanzelaltar mit Orgel. Best. 1931—32 und 1934—35. Eine Reihe bmkw. Wohnhäuser des 18. Jh., die schönsten der sog. »Bärenhof«, Buchheimer Str. 29, fiir den Zollpächter K . Jos. Zach. Bertoldi um 1770 erbaut, im Innern prächtiger Saal; und Freiheit 40, für den Seidenfabrikanten Christoph Andreae vor 1783 erb., mit reizendem Gartenhaus. — Freiheit 117 und 119, gute klassizistische Fassaden. E v . F r i e d h o f an der Berg. Gladbacher Str. mit schönen Grabdenkmälern des 17.—19. Jh. Museum. IS
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STAMMHEIM Kath. Pfarrkirche. Frühgot., 2. H. 13. Jh., teils Backstein, teils T u f f , 1 schiffig mit 3seitigem Schluß, ohne Triumphbogen, im A. 18. J h . die Gewölbe durch Flachdecke ersetzt und sonstige Veränderungen. Ganz schlichter WTurm. — H o c h a l t a r , 168:, das große Renss.Relief (Stammbaum Jesse mit Stiftern), um 1550. Schloß (Graf v. Fürstenberg-Stammheim). Urspr. königlicher Hof, dann der Abtei Groß S. Martin gehörig. V o m 12.—17. Jh. Sitz der Herren von Stammheim. Das jetzige Herrenhaus schlichter Bau der 2. H . 18. Jh., hufeisenförmiger Grundriß. — Bmkw. K u n s t s a m m l u n g . FLITTARD Kath. Pfarrkirche. Neubau, 1897. Wohlgegliederter WTurm, 12. Jh. — T a u f s t e i n , 12. Jh. — K e l c h , Köln, E. 17. Jh. DÜNNWALD Ehem. Prämona trat enser-Nonnenkloster. n 17 gegr. Die K i r c h e jetzt kath. Pfarrkirche. Aus der Gründungszeit die größere ö Hälfte, die w Erweiterung um 1150. Flachgedeckte 7achsige Pfeilerbasilika mit 3Apsiden in gleicher Flucht. Gewölbte WEmpore. Das n Ssch. 14. Jh., teilweise um 1653 erneuert; das s Ssch. um 1875 wiederaufgebaut. — Altäre 17. Jh. — In der Taufkapelle G e m ä l d e eines niederrheinischen Meisters ura 1550. — Gute S o n n e n m o n s t r a n z , Köln 17. Jh. — K a s e l , um 1500. Klostergebäude. 17. Jh., mit wenigen rom. und got. Resten; Mauer um den Klosterbezirk z. T . noch erhalten; Torbau 16.—17. Jh. RHEINDORF Kath. Pfarrkirche. Rom. Turm, im 15. Jh. verändert. — Lhs. 18. Jh. mit gefalliger Rok.Ausstattung. H a u s Rheindorf. Verputzter Backsteinbau, 15. und 16. Jh.; im 18. Jh. umgebaut und erweitert. BÜRRIG Kath. Pfarrkirche. 1891. Rom. Turm, 12. Jh., mit der gewöhnlichen Lisenengliederung; das einfache feine Portal A . 13. Jh. MONHEIM Wichtige Zollstätte der Grafen v. Berg; schon im 13. Jh. befestigt, aber jahrhundertelang von Köln umstritten. Der %oll später nach Düsseldorf verlegt. Kath. Pfarrkirche. Zum großen Teil im Laufe des 19. Jh. erneuerte und erweiterte 3schiffige rom. Pfeilerbasilika. Der große, auch überarbeitete spätrom. WTurm und die s Seitenwand alt. Das Msch. urspr. nicht gewölbt. Einige ältere Wohnbauten, 17.—18. Jh. T o r - T u x m . Rest der ehem. (dritten) Ortsbefestigung des 15. Jh., mächtiger Backsteinbau ohne Verzierung. REUSRATH E v . Kirche. Schlichter Saalhau, E. 18. Jh. — Kanzelaltar mit Orgel in gemeinsamem Holzaufbau, wie häufig in den ev. Kirchen des Bergischen Landes. H a u s H e c k e . Bmkw. bergischer Fachwerkbau mit Vorbau und Unterfahrt an der OFront, bez. 1717.
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LEICHLINGEN E v . Pfarrkirche. 1753—56. Schlichter Saalbau mit vortrefflicher Rok.Kanzel, um 1760. Auch die Orgelbühne aus der gleichen Zeit. Der Turm 1877. Kath. Pfarrkirche. 1807—11. Schöne K a n z e l , E. 18. Jh., aus dem Düsseldorfer Jesuitenkloster. Burgruine Nesselrode. Nur die got. Vorburg erhalten. Eichlerhof. Prächtiger großer Gutshof, 176a—63 für Frhrn. J. W. v. Hack erbaut. Das Herrenhaus mit mächtigem Schieferdach. Umgebung: rechtsrheinisch nö BERGISCH-GLADBACH E v . Pfarrkirche. 1776. Urspr. regelmäßiges 8Eck mit Pyramidendach, 1899 zu einem Lhs.Bau erweitert. Der Turm mit Laterne 1788. — Im Innern Altar, Kanzel und Orgel übereinander. PAFFRATH Kath. Pfarrkirche. Kleiner, schwerer rom. Gewölbebau im westfälischen Typus. Grundriß in Form und Größe genau wie im nahen Herkenrath, mit dem Unterschied, daß die Zwischenstützen ab Säulen gebildet sind. Eigentümlich die äußere Gliederung des Hochschiffs; zwischen den rundbogigen Fenstern gekuppelte Blenden mit Teilungssäulchen. Großer neuzeitlicher, fast erdrückender Erweiterungsbau an der SSeite, dem das s Ssch. zum Opfer fiel, 1908—09. Moderne Ausmalung von Heinrich Dieckmann. — Bar. A l t ä r e , einer bez. 1659. — Rom. V o r t r a g e k r e u z aus Messing, um iaoo. ODENTHAL Kath. Pfarrkirche. Pfeilerbasilika, etwa M. 11. Jh. Außer den überarbeiteten Sschiffen bis ins 19. Jh. gut erhalten, 1893—94 nach O erweitert. Alt die 3 w Pfeilerpaare mit fein profiliertem, nur unter der Arkadenleibung ausgeführtem Gesims und die einfach rundbogigen Oberlichter. Vortretender WTurm, Treppe in der mächtigen Mauerdicke; Oberbau 12. Jh. — T a u f s t e i n , E. 12. Jh., 8seitiges Becken auf niedrigem Fuß, von 8 Säulchen inngeben. — Am Türflügel des Turmportals E i s e n b e s c h l ä g e , 14. Jh. — Schöne M o n s t r a n z , E. 15. Jh. Friedhofskapelle. Kleiner Holzbau, 18. Jh., mit hübschem Dachreiter. Burg Strauweiler. In sehr malerischer Lage über dem Dhünntal. Der älteste Teil 2. H. 15. Jh., die Anbauten 16.—17. Jh. ALTENBERG Ehem. Z i s t e r z i e n s e r - A b t e i . 1133 a u f der Stammburg der Grafen vom Berge von Graf Adolf I I I . gegr., der seinen Sitz nach der neuen Burg an der Wupper verlegte. Die erste 1145 im Chor und 1160 im Lhs. voll. K i r c h e , deren Fundamente bei den Wiederherstellungsarbeiten 1 9 0 8 — 1 0 festgestellt wurden, war eine ziemlich große 3 schilfige Basilika mit Qhs., in der Choranlage neben der halbrunden Apsis j e 2 Nebenchöre. Der bestehende got. Neubau 1255 beg.; zunächst rascher Fortgang, 10 Altäre im Chor vor 1276 gew.; dann langsamerer Gang; 1370 stockte die Arbeit a m Lhs«; 1379 Weihe, aber noch nicht Vollendung aller Schmuckteile. Nach der A u f h e b u n g des Klosters 1803 Verwahrlosung, 1816 Brand, 1821 und 1830 Einsturz mehrerer Teile. 1835 erste Wieder'S*
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Herstellung, weitere 1895fr., mit Unterbrechungen bis in die jüngste Zeit fortgesetzt. — Grundriß und System sind einheitlich durchgeführt, nur in den Einzelformen verrät sich die lange Bauzeit. Kreuzförmige Basilika mit 3schiffigem Lhs., 3schiffigem Qhs., 5 schiffigem Chor, Chorhaupt aus 7 Seiten des 12 Ecks, entsprechender Umgang mit 7 ausstrahlenden 5 / a Kapellen. In der Längenteilung hat der Chor 3 Joche, das Lhs. 8 Joche, die letzteren etwas weiter (um 40 cm). Innenmaße: 77,6 m lang, 19,3m breit, 28 m hoch. Der s Kreuzarm ist wegen des Eingreifens der Klostergebäude nicht zu voller Entwicklung gekommen. — Altenberg schließt sich den nordfranzösischen Zisterzienserkirchen des frühen 13. Jh. an, bei denen das alte schlichte Schema des Ordens aufgegeben war; besonders scheint Ourscamp, nach den Ruinen zu urteilen, von Einfluß gewesen zu sein. Für die jüngeren Bauteile ist auch Kölner Einfluß deutlich festzustellen. — Das System ist 3teilig: glatte Rundpfeiler, über ihren Kapitellen 3teilige Dienstbündel, 4 teiliges Triforium, 4 teiliges Oberfenster. Die Wandauflösung völlig durchgeführt. A m Chor und Qsch. Strebepfeiler und Strebebögen in einfachster Form; im einzelnen die Ableitung des Regenwassers zu beachten; es sammelt sich an der Verkröpfung des Dachgesimses in einem Kessel, läuft dann auf der oberen Wandstrebe in einer senkrechten Rinne abwärts, weiter über den Rücken des Strebebogens durch den Strebepfeiler und ergießt sich aus einem schmucklosen Wasserspeier. A m Lhs. nur abgeschrägte Strebemauern. Auch im Innern zeigt dieser Bauteil vereinfachte Formen; das im Chor die Kapitelle der Hauptpfeiler und der Dienste schmückende Laubwerk ist aufgegeben, es bleiben die glatten Kelche. Das Maßwerk zeigt verschiedene Formen: in den Chorkapellen einfache Kreise, im Chorhaupt und Langchor Dreipässe, i m Qsch. Vierpässe, im Lhs. Fünfpässe. Die NFront des Qsch. und die WFront des Msch. ist völlig in ein Riesenfenster aufgelöst; namentlich das letztere, trotz seiner späten Entstehung (nach 1379) vollendet schön (Grabschrift des Meisters Raynoldus f 1398, eines Konversenbruders: »super omnes rex lapicidas«). — Die Behandlung des Außenbaues sparsam, zwischen den Hausteingliedern Füllungen in rauhem Bruchsteinwerk. Ältere A b b . zeigen über der Vierung einen kleinen Dachreiter. — Über dem WPortal ausgezeichnete G r u p p e d e r V e r k ü n d i g u n g , um 1375 entstanden, voll großen Liebreizes, stilistisch im Übergang vom eigentlich Gotischen zu der durch das s Portal der Kölner Domfassade bezeichneten Stufe; durch neue Bildwerke ersetzt, die Originale im Innern am Eingang der ö Chorkapelle. A u s s t a t t u n g . Der Binnenchor ist vom Umgang durch niedrige steinerne Schranken mit spitzbogigen Blenden getrennt. In jeder Kapelle eine Piscine und ein Wandschrank. — Das turmförmige S a k r a m e n t s h ä u s c h e n 1480, ähnlicher dem süddeutschen als dem gewöhnlichen niederrheinischen Typus. — M a r i e n l e u c h t e r um 1530, nur die vorzügliche Muttergottesfigur alt. — Bronzener got. O s t e r l e u c h t e r , einfachste Form in kolossalem Maßstabe (3,30 m hoch). — Im Lhs. einfaches eisernes A b s c h l u ß g i t t e r ,
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1644. — Gestühl im Schiff z. T . E. 17. J h . — Die übrige Ausstattung aus älterer Zeit verschwunden, so auch die noch 1803 vorhandenen 19 Altäre. — Reste des ausgezeichneten C h o r g e s t ü h l s , um 1300, im Berliner Schloßmuseum. Das jetzige Gestühl 1909 danach angefertigt. — Bronzenes Adlerpult, jetzt in der Maxkirche zu Düsseldorf, M . 15. Jh., ebenfalls durch K o p i e ersetzt. Der Abtstab von 1723 in der Lambertuskirche zu Düsseldorf. — V o n der neuzeitlichen Ausstattung bmkw. die Orgel im s Q h s . von Clemens Holzmeister und die Kreuzwegstationen von Sutor. G r a b d e n k m ä l e r der bergischen Grafen und Herzöge und anderer um das Kloster verdienter Personen. Eine historisch und künstlerisch bedeutende Reihe, durch den Einsturz 1830 mehrfach beschädigt, 1895fr. rest. — 3 T u m b e n i m H o c h c h o r : Gerhard I. t r 3Öo und seine Gemahlin Margarethe f 1389, T u f f , 4 m lang, 2,38 m breit, Gewände mit spitzbogigen Blenden, die liegenden vollplastischen Gestalten in reicher Bogenstellung, die Hände im Gebet, Waffen, Gewandung, Haar und Bart sehr sorgfältig, die Auffassung mehr zierlich als groß, im Wimperg die Seelen, von Engeln getragen. — Erzbischof Bruno I I I . f 1200, U m rahmung wie beim vorigen, trotz des Kissens Standmotiv, die Bemalung nach alten Spuren erneuert; 2,90 m lang, 1,30 m breit, M . 14. Jh. — Adolph I X . f 1384, Ausführung gleichzeitig, 3,20m lang, 1,65 m breit. A m Pfeiler hingen Helm und Waffen des Grafen. — I m H e r z o g s c h o r ( n Q h s . A r m ) : Gedenkstein für die Stifter, die Grafen Adolf und Eberhard, Schieferplatte in Trapezform. — Bronzeplatte des Herzogs Gerhard II. f 1475, aus 12 Stücken (je 58:86 cm), Bildnis und Baldachin graviert. — Wilhelm I. t 1408, Schiefer mit geritzter Zeichnung. — G r a f Adolph V I I . f 1259 u n ( i Margarethe, in Schiefer geritzt. Herzog Adolph I. t 1437, und G r a f Adolph I V . , Platten ohne Bild. — Graf W i l h e l m l . f 1308 und Irmgard, T u m b a mit Schieferdeckel, die Bildnisse in dünnen weißen Marmorplättchen eingelegt. Das Grabmal des Herzogs Wilhelm I V . t 1 5 1 1 und der Sibylle von Brandenburg zerst., der hölzerne Totenschild (Wappenschild umrahmt von der Kette des Hubertusordens) erhalten. Unter den anderen verschwundenen Denkmälern war das künstlerisch bedeutendste das des Bischofs Wikbold von K u l m f 1398, gravierte Platte ähnlich den Bischofsgräbern in Schwerin, 1821 gestohlen und eingeschmolzen, ein Abdruck erhalten (jetzt im Kölner Kunstgewerbemuseum). — G r a b s t e i n e d e r Ä b t e , urspr. im Kapitelsaal, jetzt in den Sschiffen; die erhaltenen aus 17. und 18. Jh. — G l a s m a l e r e i e n . A u c h noch nach ihrer teilweisen Zerstörung ein höchst wertvoller Besitz. Die älteste Reihe in den Chorkapellen, aus derselben Zeit wie die Architektur, musterhaft stilisiertes Band- und Pflanzenornament in Grisaille. In den Oberfenstern herrschen geometrische Formen vor. Im Q s c h . verbindet sich mit der Grisaille leichte Färbung einzelner Teile. Das große 8teilige WFenster ist das einzige mit vollem figürlichem Schmuck. E. 14. Jh. gestiftet. — Schöne P a r a m e n t e , A . 18. J h . , jetzt im Kölner SchnütgenMuseum.
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Klostergebäude. 1821 durch Brand zerst., aus guten Aufnahmen bekannt. Die 1693—1715 in beträchtlichem Teil umgebaute und erweiterte Anlage hatte zur Kirche ein ähnliches räumliches Verhältnis, wie in Kloster Ebrach in Franken. Vor einem dem Lhs. der Kirche entsprechenden hinteren Hof ein vorderer, welcher rechtwinklig zur Kirchenfassade die Fluchtlinien fortsetzte. Im Chorumgang der Kirche Schmuckreste, frühgot. mit rom. Erinnerungen, von allerschönster Zeichnung. Die G l a s g e m ä l d e des Kreuzganges, A. 16. Jh., Darstellungen aus der Geschichte des hlf». Bernhard, jetzt zerstreut, Teile im Berliner Schloßmuseum, im Kölner Dom, im Schnütgenmuseum usw. Markus-Kapelle. Neubau bald nach 1222, vorzügliches Beispiel der zisterziensischen Frühgotik. Der kurze rechteckige Raum in 2 Joche geteilt, das zweite mit dem 3seitigen Schluß nach dem '/«Schema zusammengezogen. Die Dienstbündel und die die Schildbögen und Fenster umsäumenden Rundstäbe reichlich gewirtelt. Umfängliche Reste farbiger Dekoration (rest.). K l o s t e r p f o r t e . Um 1750, daneben einige Reste der MarienKapelle, um 1250. Für die Anlage vgl. Riddagshausen und Lokkum. Umgebung: rechtsrheinisch ö KALK Kath. Kapelle. Erb. 1704. Verputzter Backsteinbau mit Vorhalle und kleinem Chor; Dachreiter. REFRATH Alte kath. Pfarrkirche. Kleiner 1 schiffiger flachgedeckter Bau; hinter dem Triumphbogen ein etwas eingezogener rechteckiger Vorchor mit Apsis. Niedriger massiger WTurm. — Anlage und Technik primitiv rom., etwa i . H . 11.Jh. Die wenigen Architekturformen z . T . im 18.Jh. entstellt. BENSBERG Altes Schloß. Im 12. Jh. von den Grafen v. Berg gegr., wiederholt ausgebaut, im 17. und 18. Jh. verfallen. Der seckige Bergfried im Unterbau romanisch. Neues Schloß. 1703—1710 für Kurfürst Johann Wilhelm (1690 bis 1716) von Oberbaudirektor Graf Matteo Alberti erbaut. Prachtvolle Lage auf der Höhe über dem Rheintal mit weiter Fernsicht. Großartiger Bau in reicher, aber streng symmetrischer Grundrißbewegung. Die weit vorgeschobenen Seitenflügel springen staffeiförmig ein; der offene äußere Hof hat 75 m Breite und 50 m Tiefe, der innere, ebenfalls offene, verengt sich auf 40 m Breite und 20 m Tiefe; der den Abschluß bildende Mittelbau zeigt nochmals einen Rücksprung. 4 laternenbekrönte Dachkuppeln und ein großer Kuppelturm in der Hauptachse über einem zur Parkseite vorgesetzten Baukörper betonen im Aufbau die Tiefenwirkung dieser Anordnung. Während im Grundriß die Abhängigkeit von Versailles sofort in die Augen fallt, haben die Einzelheiten einen kräftigen bar. Charakter, mehr nordisch ab italienisch. Material Backstein mit Werksteingliederungen, diese urspr. in schiefergrauem Anstrich, während die Ziegel weiß geschlemmt waren. — An dem
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lange verwahrlost gewesenen Bau, der 1840—1918 als Kadettenanstalt diente und erst 1933—37 für seine neue Zweckbestimmung a b Nationalpolitische Erziehungsanstalt eine gründliche Instandsetzung erfuhr, ist vieles vernichtet. — Die einst prächtige Innenausstattung hat zuerst in der Revolutionszeit (1793—95) durch die Einrichtung des Schlosses als Spital große Einbußen erlitten; 1805 wurden die eingelassenen Wand- und Deckenbilder nach Bayern gebracht; dann die radikale Umgestaltung 1838—42. Die Stuckdekorationen einzelner Teile sind geblieben, namentlich im Mittelbau und in den sonst ganz veränderten Treppen türmen; hier auch die Ölgemälde in den Kuppeln erhalten, im n Sturz des Phaeton von Antonio Pellegrini, im s Sturz der Giganten von DommieMno Zanetti. Vorzüglich auch die Decken der beiden Durchfahrten mit Jagddarstellungen in feiner Modellierung und die Dekoration in dem ehem. offenen Arkadengang des s Seitenflügels. — Die Kapelle im S O des Schlosses und die beiden Wachhäuser 1840 abgebrochen. » T Q r m c h e n h a u s « spätgot. Bruchsteinbau mit Kreuzsprossenfenstern, jetzt H e i m a t m u s e u m . HERKENRATH Kath. Pfarrkirche. Kleiner spätrom. Gewölbebau westfälischen Charakters. Das Lhs. in gebundenem System; sehr starke Mauern und Pfeiler; die Breite größer als die Länge. Im W vorgesetzter quadr. Turm, im O quadr. Chorhaus mit Apsis; letzteres 1892 niedergelegt und durch einen großen Erweiterungsbau mit Qhs. ersetzt. — Rom. T a u f s t e i n , an der flachen Kuppe Reliefs von Ungeheuern. — Auf dem s S e i t e n a l t a r A u f s a t z mit Figuren, M. 18. Jh. — Gute H o l z f i g u r der hlg. Katharina, 2. H. 14. Jh. — Schöner K e l c h , um 1760. Auf dem Friedhof Kalvarienberg, 18. Jh. HERRENSTRUNDEN Kirche der ehem. Johanniterkommende. Einfacher Saalbau, 1555. An den ungegliederten spitz bogigen Fenstern vorzügliche G l a s m a l e r e i e n der Frührenaissance, bez. 1556. Das Komtureigebäude einfach spätgot. mit Säulenportal, 1684. Burg Zweiffeistrunden. Kleines malerisches Weiherhaus, bar. überarbeitet. Umgebung: rechtsrheinisch so HEUMAR Alte kath. Pfarrkirche. Erhalten nur der rom. Turm des 12. Jh. Haus Rath.,Wasserburg. Seit Brand 1870 Ruine. 17.—18. Jh., rest. 1824. — K a p e l l e , achtseitiger Ziegelbau mit hohem Dach, 1741—43. ROESRATH Ehem. Augustinerkloster. 1672 gegr. Die K i r c h e , jetzt kath. Pfarrkirche, 1691—1708 erbaut. Einfacher großer Saalbau mit hölzerner Flachtonne. Der große Säulenbau des H o c h a l t a r s füllt die ganze Chornische, ziemlich gute Figuren. — K a n z e l , E. I7-Jh. — Bar. O r g e l b ü h n e . — Schöner K e l c h , 1761. — Die K l o s t e r g e b ä u d e , 17.—18. Jh., sehr einlach. Haus Venauen. Urspr. Wasseranlage. Herrenhaus, einfacher 2 geschossiger Bau, 1672. — Wirtschaftsgebäude 18. Jh.
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H a u s Eulenbroich. Wasseranlage. Herrenhaus und Torbau, um 1750, bilden eine reizvolle Gruppe. VOLBERG E v . Pfarrkirche. V o n der kleinen rom. Basilika des 12. Jh. nur der quadr. Chorturm mit Apsis erhalten. (Für O T ü r m e vgl. Ober- und Niederdollendorf, Kesseling, Oberhammerstein.) — Geräumiges Lhs., 1788, mit ansprechender Einrichtung. Haua Ober-Sülz. Kleines interessantes Burghaus, 15. Jh., auf rechteckigem Grundriß von 13:10 m in 3 Geschossen; bmkw. namentlich die urspr. Holzkonstruktion des Inneren. HONRATH E v . Pfarrkirche. Schlichter rom. Turm, 13. Jh.; sonst Neubau, 1856—57. Schöner rom. T a u f s t e i n , A . 13. Jh., 6seitig. K a t h . Pfarrkirche. Einfacher Saalbau 1732. Kleines Burghaus. A . 16. Jh., mit starken, runden Ecktürmen, gutes Beispiel eines kleinen Rittersitzes. A u c h das Innere gut erhalten. OVERATH Kath. Pfarrkirche. K l e i n e flachgedeckte, rom. Basilika, 2. H . 12. Jh., in 4 Achsen; von den 3 Apsiden die mittlere mit gewölbtem quadr. Vorchor, die seitlichen mit einem schmal-rechteckigen. Stattlicher, schlanker W T u r m , unten ungegliedert, die beiden folgenden Geschosse mit Mittellisenen und Blenden, das letzte mit gekuppelten Schallöffnungen, Wendeltreppe im äußeren Winkel. — A u s s t a t t u n g , 17. Jh., s Seitenaltar bez. 1639, der n 1641, beide aus Köln. — Kanzel 1620. In der Nähe die Burgruinen Groß-Bernsau und Wilkrath, wenig erhalten. MARIALINDEN Kath. Pfarrkirche. Kleine 3jochige Hallenkirche um 1500; 1897 nach W erweitert. — Schwere 4eckige Pfeiler, Kreuzrippengewölbe. — Im n Ssch. steinerner Altar, 1626, von eigenartigem Typus, mit Kreuzigungsrelief, stammt aus Ciriax bei Overath. Umgebung: rechtsrheinisch s
WESTHOVEN Kath. K a p e l l e . Kleiner gut erhaltener rom. Bau, 1128. Rechteckiger, flachgedeckter Saal mit eingezogenem, fast quadr. Chor. NIEDERZÜ NDORF A l t e kath. Pfarrkirche. Malerische Anlage an altem Rheinarm auf erhöhtem Friedhof. Urspr. ischifHg, etwa 1. H. 11. Jh., später mit einem n Ssch. versehen; der 3seitig geschlossene Chor, 17. Jh. — 2 ganz schlichte Türen mit geradem Sturz und Entlastungsbogen. Neben der s ein 75 cm hoher, 25 cm breiter Steinpfosten mit Relief eingemauert, eine aus einer Vase aufsteigende Pflanze, den merowingischen Funden in der Peterskirche in Metz verwandt. Der niedrige, 4 giebelige WTurm mit Rhombendach A . 13. Jh. eingeschoben. — Kanzel, um 1700. OBERZÜNDORF Kath. Kirche. Formloses ischiffiges Lhs., 18. Jh., kräftiger rom. WTurm, 12. Jh., Teilung durch Mittellisene, Zickzackfries. — Guter spätgot. T a u f s t e i n , um 1500.
G U M M E R S B A C H UNG U M G E B U N G
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WAHN Schloß. Große einheitliche Anlage um einen ungefähr quadr. Hof, bald nach M. 18. Jh. An der nö Ecke ist das alte Burghaus des 15.—16. Jh. wenigstens im Äußeren erhalten. Außenarchitektur ganz einfach. Innere Ausstattung z. T . erhalten. Im großen Saal gute S t u c k d e c k e , Eichenholztäfelung und große Wandgemälde ab Ersatz für Gobelins. NIEDERKASSEL Kath. Pfarrkirche. Neubau 1893; nur der mächtige, schlicht-rom. WTurm alt. — T a u f s t e i n , 12. Jh., zylindrisches Becken auf hohem Fuß.
GUMMERSBACH Das den Grafen v. Sayn gehörige Gericht in Gummersbach wurde IS8J cm die Grafen von der Mark verpfändet. Der Ort gehörte seitdem zur Grafschaft Mark. Er wwrde später Sitz des obersten Gerichts der reichsunmittelbaren Herrschaft Gimborn-Neustadt, die der brandenburgische Minister Adam v. Schwarzenberg 1630 begründete (vgl. Gimborn). E v . P f a r r k i r c h e . V o n der rom. Basilika des 12. J h . hat sich das Msch. mit 5 schlichten Pfeilerarkaden, das n Ssch. und der W T u r m erhalten. Das s Ssch., Qsch. und Chor 15. Jh., aus derselben Zeit die Wölbung des Lhs., 1899 durchgreifend rest. — Spätrom. T a u f s t e i n aus Trachyt, das halbkugelige, facettierte Becken hat oben einen prächtigen Blattfries und 4 Kapitelle für (verschwundene) Säulchen, von einem bmkw., noch got. Baldachingehäuse von 1580 umschlossen. V o g t e l h a u s der Herrschaft Gimborn-Neustadt. Stattlicher Bruchsteinbau mit hohem Walmdach, 1700. Einige stattliche, ganz verschieferte W o h n h ä u s e r des 18. und 19-Jh. Umgebung: n und nw MARIENHEIDE Ehem. Dominikanerkloster. Hervorgegangen aus Wallfahrt zu wundertätigem, 1420 aufgestelltem Marienbild. Das Kloster 1433 anerkannt. — Die Kirche — jetzt k a t h . P f a r r k i r c h e — ist eine spätgot. Halle von 3 Jochen mit Q.hs. und langgestrecktem, gerade geschlossenem Chor in einfachsten Formen; 2. H. 15. Jh. erb., der Chor A . 16. Jh., der Dachreiter nach Brand 1717. 1891—1894 durchgreifend rest. — Im Innern schwere Rundpfeilerund gratige Kreuzgewölbe. — A l t ä r e und K a n z e l , 18. Jh. — Vorzügliches C h o r g e s t ü h l mit 8 Sitzen an jeder Seite, mit Rollwerkfullungen, Figuren und reichem, dekorativem Schmuck, A. 16. Jh.; eines der besten spätgot. Gestühle in den Rheinlanden. Klostergebäude nach Brand 1717. GIMBORN Die Burg Gimborn gehörte urspr. den Grafen v. Berg, war aber seit 1273 an die Grafen von der Mark verpfändet; später ist ein Geschlecht im Lehensbesitz, das sich nach der Burg nannte; von diesem gelangte sie durch Heirat 1550 an die Frhm. v. Schwarzenberg, in deren Besitz sie bis E. 18. Jh. blieb. Der brandenburgische Minister Adam v. Schwarzenberg erhielt die Herrschaft Gimborn-Neustadt 1630 als reichsunmittelbaren Besitz in Anerkennung seiner, im Jülich-Klevischen Erbfolge-
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streit geleisteten Dienste. Die Herrschaft bestand bis zum Ende des alten Reiches. — Das Schloß seit 160a ausgebaut. Aus dieser Zeit das stattliche, efeuberankte Herrenhaus, das sich mit seiner sw Ecke an einen großen Turm des 1 5 . — i 6 . J h . anlehnt, an den übrigen 3 Ecken schlankere Türme. Risalit der WSeite 1701—1719; Mansarddach des 18. J h . , die großen Fenster ebenfalls 18. Jh. Vor der SSeite spitzbogige Laube, darüber Holzgalerie der i . H . 19. Jh. — An der NSeite Wohnbau des 18. Jh. — Stallgebäude 1741. Kath. Pfarrkirche. Neubau, 1867, von Viru. Statt. — Steinerner A l t a r a u f s a t z , Muttergottes mit dem Stifter Graf Adam von Schwarzenberg, M . 17. Jh., die alte Inschrifttafel 1867 zerstört. BURG NEUENBURG 1433 zuerst mit Sicherheit urkundlich als Burg des Herzogs von Berg erwähnt. In der 2. H. 17. Jh. vom Pfalzgrafen Philipp Wilhelm aufgegeben und niedergelegt. Spärliche Reste einer umfangreichen A n lage des 14. Jh. BURG EIBACH Im 15. und 16. Jh. im Besitz derer v. Neuhof gen. Ley. Wasserburg. Stattliche Ruine des Herrenhauses, mit kräftigem, rundem Eckturm, etwa M . 16. Jh.; 1782 durch Brand zerstört. WIPPERFÜRTH Alte Hauptstadt des bergischen Landes, deren Bedeutung erst zurücktrat, als die im späten Ma. aufblühende Industrie des mittleren und unteren Wuppergebietes dort größere Städte erstehen ließ. Wohl schon im 13. Jh. befestigt. Hälfige verheerende Brände haben fast alles Alte vernichtet, der von 1795 ließ nur die beschädigte Pfarrkirche und 7 Häuser am Markt übrig. K a t h . P f a r r k i r c h e . Mittelgroße rom. Basilika mit m a n c h e n eigentümlichen Z ü g e n . G a n z e L ä n g e 40 m . D e n K e r n bildet ein B a u des späteren 12. J h . D a s Lhs. h a t 6 A r k a d e n , deren n a c h rheinischer Weise n u r u n t e r der L e i b u n g mit K ä m p f e r n versehene Pfeiler Stützenwechsel zeigen; die H a u p t p f e i l e r h a b e n z u m M s c h . breite rechteckige V o r l a g e n . Dies l ä ß t vielleicht die D e u t u n g z u , d a ß von A n f a n g a n G e w ö l b e beabsichtigt w a r e n . Es k a m e n a b e r zunächst n u r diejenigen d e r Sschiffe z u r A u s f ü h r u n g , gratige K r e u z g e w ö l b e , abwechselnd a u f K r a g s t e i n e n u n d H a l b s ä u l e n mit Würfelkapitellen. U m 1225 w u r d e n die G e w ö l b e des Msch. ausgef ü h r t . D o p p e l j o c h e mit schweren Wulstrippen in frühgot. öteiliger A n o r d n u n g . D i e glatten rechteckigen V o r l a g e n d e r H a u p t p f e i l e r t r a g e n einen g e m a u e r t e n K ä m p f e r b l o c k , der d u r c h kleine, übereck gestellte S p i t z b o g e n mit der W a n d v e r b u n d e n ist u n d a u f diese Weise ein breites U n t e r l a g e r f ü r die G u r t e u n d K r e u z r i p p e n abg i b t ; d i e M i t t e l r i p p e trifft mit den 2teiligen Schildgurten a u f einer Knospenkonsole zusammen. — D a s letzte J o c h i m O ist durch niedrige K r e u z f l ü g e l erweitert. 3 parallele A p s i d e n schließen an dieses Q s c h i f f unmittelbar an. A n der Ecke des Chorbogens tragen 2 h o h e frei stehende Säulen einen kaminartigen Schacht als Stütze d e r d e n O G i e b e l flankierenden, im A u f b a u g ä n z l i c h neuen T ü r m chen. V o n d e m m ä c h t i g e n alten W T u r m , d e r frei vor das Lhs. trat, sind nur noch 2 kreuzgewölbte Geschosse mit 2 in den M a u e r n
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liegenden geradläufigen Treppen erhalten; die äußere Gestaltung des Turmes ist im übrigen neu und erhielt 1936 in Anlehnung an eine alte Stadtansicht eine neue Bekrönung; ebenso neu ist die w Verlängerung der Sschiffe. Die s Seite des Obergadens a m Lhs. zeigt außen einen Wechsel von einfachen rundbogigen Fenstern und ebenso großen flachen Nischen unterhalb eines Rundbogenfrieses, dieses Motiv fehlt an der n Seite. — Die Kirche 1870 durchgreifend, aber leider nicht glücklich rest. — Großer A l t a r a u f b a u in Haustein, 1. H . 17. Jh., im s Ssch. T a u f s t e i n in Blei g r o s s e n , spätgot. — Ausgezeichneter K e l c h aus 2. H . 14. Jh., in 8 Feldern Fassionsszenen in durchsichtigem Email; schwer zu lesende Inschrift: Jehan de Tondorf eure . . . Ehem. F r a n z i s k a n e r k l o s t e r auf dem Krakenberg (frühere Burgstelle). 1674 gegr.; Kirche Saalbau mit 3seitigem Chorschluß, Kreuzgewölbe. Einfache Klostergebäude, 1826 rest. — M a r k t b r u n n e n . Wiederholt verändert. Das 8seitige Basaltbecken, 1500. A n Stelle des bergischen Löwen auf dem Brunnenstock seit i86ß eine schlechte Figur des hlg. Engelbert. Einige wenige alte W o h n h ä u s e r am Markt, das älteste i6gg. Umgebung: nö und ö MÜLLENBACH E v . Pfarrkirche. Rom. WTurm (1759 rest.). Lhs. spätrem. Gewölbebau in niedrigen Verhältnissen, 2 rechteckige Gratgewölbe auf plumpen Pfeilern, ganz enge Sschiffe mit Stichkappentonne. Reizvolle, dekorative Ausmalung, A . 13. Jh. — Qhs. und Chor 15. Jh. (vgl. Lieberhausen, Ründeroth und Wiedenest). —Wertvolle G e w ö l b e - und W a n d m a l e r e i e n , 15.—16. Jh. (Jüngstes Gericht; Tod Johannis Bapt.; Anna Selbdritt; Apostel). LIEBERHAUSEN E v . Pfarrkirche. Derbe, schlichte, spätrom. Pfeilerbasilika von 2 Jochen, mit grätigen Kreuzgewölben; Q,sch. und Chor 15. Jh. (vgl. Müllenbach), mit spätgot. Gewölbe- und W a n d m a l e r e i e n , gleichen Stils wie in Müllenbach (Drachenkampf des hlg. Georg; Weltgericht; Verkündigung; Kreuztragender Heiland; Kreuzigung; Heilige). — Im Lhs. rohere Passionsbilder. WIEDENEST E v . Pfarrkirche. Schön gelegen auf altem Begräbnisplatz, umgeben von hohem Baumwuchs. — Rom. WTurm. Das Lhs. ein schlichter 3 schiffiger, rom. Gewölbebau. Spätgot. Qsch. und platter Chor; in allen Teilen Müllenbach ähnlich. 1934 erweitert (s Ssch.) und rest. — In engem Zusammenhang mit Müllenbach stehen auch die kürzlich aufgedeckten spätgot. W a n d m a l e r e i e n im Chor und Qhs. (vgl. auch Marienberghausen und Lieberhausen). — Spätrom. T a u f s t e i n . BERGNEUSTADT Von den Grafen 0. Sayn 1287 an die Grafen von der Mark verpfändet. Im 14. Jh. befestigt. Seit 1630 zur Herrschaft Gimborn-Neustadt (vgl. Gimborn). Auf der Stelle der alten im 17. und 18. Jh. zerst. Burg erheben sich jetzt Kirche und Pfarrhaus. E v . Pfarrkirche. Rom. WTurm mit hoher Schieferhaube, 1749. Saal-
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bau, 1698, in schlichten Formen. A m Chor einige spätgot. Reste. Altar, Kanzel und Orgel übereinander, in klassizistischen Formen. Umgebung: s—sö MARIENHAGEN Ev. Pfarrkirche. U m 1300 als Johanniter-Kirche gegr. — Das 1 schiffige, ausnehmend starkwändige Lhs. hat 3 spitzbogige Gratgewölbe, die Apsis ein 5seitiges Zeltgewölbe. Schlichtes Mafiwerk, abgestufte Strebepfeiler, Spitzbogenfries. Starker, formloser WTurm. — Im Chor recht bmkw. W a n d m a l e r e i e n , A. 14. Jh. (Marienkrönung; Evangelistensymbole; Apostel; Anbetung der hlg. Drei Könige). ECKENHAGEN E v . Pfarrkirche. Rom. WTurm. Saalbau mit rechteckigem, eingezogenem Chor, 1764, nach Brand 1777 instandgesetzt und neu eingerichtet. Aus dieser Zeit auch die hohe, beschieferte Haube des Turmes. Im Innern Emporen; Altar, Kanzel und Oigel übereinander, in gefälligen Rok.Formen. Kath. Pfarrkirche. Einfacher Saalbau mit 3seitigem Chorschluß, 1738. WIEHL Ev. Pfarrkirche. Saalbau, 1843, mit hohem, rom. WTurm. Umgebung: s und sw MARIENBERGHAUSEN Ev. Pfarrkirche. Urspr. rom., 3schiffiger Lhs.Bau mit vorgelagertem WTurm wie in Müllenbach, wie dort Chor und Q h s . im 15. Jh. als Neubau aufgeführt. Das Lhs. 1665 durch ischiffigen Saalbau ersetzt. — Im Q h s . und Chor umfangreiche spätgot. Gewölbe- und Wandmalereien (Jüngstes Gericht; Apostel; hlg. Hubertus; Verkündigung; Drachenkampf des hlg. Georg; Versuchung des hlg. Antonius; Heilige). DRABENDERHÖHE Ev. Pfarrkirche. Lhs. nach Entwurf Stüters, 1845, Saalbau; durch kleine Vorhalle mit dem rom. WTurm verbunden, dessen oberstes Geschoß nebst Haube 1696 errichtet wurde. EHRESHOVEN S c h l o ß . D e r prächtigste Adelssitz im oberbergischen L a n d e . Seit d e m E . 14. J h . im Besitz der G r a f e n v. Nesselrode. Wasserburg. E . 17. J h . f ü r Phil. Wilh. Christoph v. Nesselrode ausgebaut. Stattliches 3flügeliges H e r r e n h a u s ü b e r h o h e m K e l l e r g e s c h o ß . D e r M i t t e l b a u 2geschossig, 11 Fensterachsen, W a l m d a c h m i t vorgesetzten G i e b e l n , der mittlere in d o p p e l t e m A u f b a u ü b e r einem w e n i g vortretenden Risalit m i t Freitreppe u n d w a p p e n g e s c h m ü c k t e m Pilasterportal; die Seitenflügel eingeschossig mit h o h e m , eigentümlich g e b i l d e t e m D a c h . A u f der Rückseite a n der O E c k e Reste eines Baues v o m E . 16. J h . mit K a p e l l e . I m I n n e r n g u t e bar. Ausstattung, in der K a p e l l e G l a s g e m ä l d e (1595). — Ausgedehnte, bastionsartige V o r b u r g , an den E c k e n T ü r m e ; mehrere gute P o r t a l e , teils mit schönem Gitter. — G r o ß e r regelmäßiger G a r t e n mit O r a n g e r i e - u n d Gartenhaus, Statuen, feines Gittertor. ENGELSKIRCHEN Kath. Pfarrkirche. Neubau, 1878, von Vinc. Stalz, unter Benutzung fines
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alten rom. WTurmes. — Bei der Kirche Sakramentshäuschen für Prozessionen, 1730 (vgl. Lindlar). RÜNDEROTH E v . Pfarrkirche. Urspr. rom., im 15. Jh. mit Qsch. versehen (vgl. Müllenbach); das urspr. 3schiffige Lhs. im 18.Jh. ischiffig umgebaut (vgl. Marienberghausen). Der WTurm in ganz schlichter rom. Bauart erhalten. — Spätrom. T a u f s t e i n , jetzt in der neuen kath. Pfarrkirche (1866, 1893). Umgebung: w LINDLAR Kath. Pfarrkirche. Rom. WTurm mit Haube des 18. Jh.; Chor spätgot. mit reichem Sterngewölbc, um 1500; Strebepfeiler 1826 verändert. Das Lhs. Neubau, 1826. — Im Chor Glasfenster, um 1500, mit großer Kreuzigung, Kreuzabnahme und H e i l i g e n . — T a u f s t e i n , A . 13. Jh., schönes Beispiel des am Siebengebirge üblichen Typus, am ähnlichsten dem zu Gummersbach. — Lebensgroßer K a l v a r i e n b e r g , 16.—17. Jh. Auf dem Kirchhof bar. Sakramentshäuschen für Prozessionen, A . 18. Jh. HEILIGENHOVEN Im Tal des Lenneferbaches 3 Burgstätten, die erst im 2. D. 18. Jh. in eine Hand gelangten. 1. U n t e r h e i l i g e n h o v e n : Ruine des Herrenhauses derer V.Waldenburg gen. Schenkern, wohl 15.Jh. — Einfache Kapelle, 1720. — 2. M i t t e l h e i l i g e n h o v e n : kaum Reste erhalten. 3. O b e r h e i l i g e n h o v e n : die älteste der 3 Burgen. Das gegenwärtige stattliche H e r r e n h a u s für den Reichsritter Joseph von Brück, 2. H . 18. Jh. (in der Vorburg, bez. 1758) erb.; das dritte Geschoß mit dem got. Zinnenkranz 1825 vom Reichsfreiherrn Theodor v. Fürstenberg hinzugefugt. — Ausgedehnte V o r b u r g . — Einfache K a p e l l e , 18. Jh. KÜRTEN Kath. Pfarrkirche. Rom. WTurm einfacher Form. Lhs. 1843. — Becken eines T a u f s t e i n e s aus Namurer Blaustein, 12. Jh.
BONN Das römische Kastell CastTa Bonnensia, das Drusus um 10 v. Chr. hatte bauen lassen, lag n der ma. Stadt; heute sind die Grenzen des quadr. Lagers (Seitenlänge 525 m) ungefähr durch Augustusring, Rheindorfer Straße, Rosental und Rheinufer bezeichnet. Die Mauern des lange den Franken als Festung dienenden Kastells wurden noch im 13. Jh. als Steinbruch genutzt. — Nach dem Zusammenbruch der römischen Herrschaft gegen E. 4. Jh. entstand eine fränkische Siedlung s des ehem. Lagers um eine christliche Kirche — das spätere Münster —, die auf einem römischen Gräberfeld erbaut, allmählich zu einer gewissen Bedeutung gelangt war und mit einem Stift verbunden wurde. Neben dieser, wohl schon früh befestigten Stiftssiealung (Ciuitas Verona) war eine offene Marktsiedlung, Z. T. ander Stelle der ehem. ausgedehnten römischen Lagervorstadt (canabae) groß geworden. Erst als die Kölner Erzbischöfe, die 1243 der Marktsiedlung Stadtrechte verliehen und beide Siedlungen mit einer gemeinsamen Mauer umschlossen hatten, im letzten V. 13. Jh. ihre ständige Residenz nach Bonn verlegten, stieg die Bedeutung der Staat. Ihr Streben nach Selbständigkeit wurde, nachdem 1469 Erzbischof Ruprecht v. d. Pfalz die Stadt
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belagert und eingenommen hatte, trotz fortgesetzten Widerstandes schließlich gebrochen. Schwere Verluste erlitt Bonn in den französischen Raubkriegen des 17. Jh. Bei der Belagerung der von den Franzosen besetzten Stadt durch Kurfürst Friedrich III. von Brandenburg, 168g, wurden das im 16. Jh. von Erzbischof Salentin v. Isenburg (1567—77) erbaute Renss.Schloß, das Rathaus und mehrere Kirchen zerstört. Weitere Opfer forderte im Spanischen Erbfolgekrieg die Belagerung von 1703. 1715 wurden die Befestigungswerke geschleift. Das 18. Jh. war unter dem Regiment der Wittelsbacher Kurfürsten Joseph Clemens (1688—1723) und Clemens August (1733—61) eine besonderer Blüte auf künstlerischem Gebiet. Unter dem Kurfürsten Max Friedrich (1761—84) 1777 Gründung einer Akademie, seit 1786 Universität; sie wurde nach der Franzosenherrschaft 1818 erneuert. 1777 vernichtete ein dreitägiger Brand einen großen Teil des kurfürstlichen Schlosses.
Münster S. Cassius und Florentius. In der Nähe des heutigen Münsters durch Ausgrabungen umfangreicher spätrömischer (2.-4. Jh.) Tempelbezirk außerhalb des alten Legionslagers festgestellt. Am MUnsterplatz selbst römische Begräbnisstätte, die bis in fränkisch-karolingische Zeit benutzt wurde, seit 4. Jh. schon vornehmlich christlich. Im Gräberfeld E. 4. Jh. Erbauung einer kleinen steinernen Kirche ohne Apsis, nur mit einer Querteilung, die den Priester- und Altarraum vom Laienhaus sonderte, sie umschloß einige Gräber und ein kleines, dem Totenkult gewidmetes Bauwerk des 3. Jh.; Erweiterung der Kirche in karolingischer Zeit. E. 7. Jh. die den Hlg. Cassius und Florentius geweihte Kirche erwähnt. — Im 11. Jh. (1060/70) vollständiger Neubau mit veränderter Achsenrichtung: bestimmend waren 3 römische Sarkophage, die auf dem Platz der alten Kirche gefunden waren und als die der Märtyrer Cassius, Florentius und Mallusius angesehen wurden. Über diesen Särgen eine vielleicht offene oder tonnengewölbte Gruft unter dem WTeil der neuen Krypta des 11. Jh., die im wesentlichen erhalten ist, deren OTeil aber um M. 12. Jh. erweitert wurde. Der ehem. Abschluß, halbrunde Apsis, durch Ausgrabung festgestellt; ob flankierende Türme vorhanden waren, ist noch ungewiß. Vom Neubau des n . J h sind außer der Krypta die unteren Teile der Chorwände und die Fundamente der w Apsis mit den sie flankierenden Rundtürmen erhalten. An der NSeite des Chors lag die gerade abgeschlossene Clemens-Kapelle, auf der SSeite eine entsprechende Anlage; das Qhs. des n . Jh. fluchtete nicht über die Außenseiten dieser Kapellen hinaus. — Neuer Chorbau unter Gerhard von Are um M. 12. Jh., beendet spätestens 1166; nur Apsis und ihr Vorjoch gewölbt, der Langchor flachgedeckt. Einwölbung und Erneuerung des Obergadens zwischen ugound 1200. Im Anschluß daran .Neubau des Qhs. auf den Fundamenten des 11 . Jh.; Beschädigung in den Kämpfen zwischen Philipp v. Schwaben und Otto IV.; Neubau des Lhs. unter Propst Oliverius (1205 —1224). Damit im wesentlichen in jetziger Gestalt vollendet. Beschießung und Brand 1689. Rest. 1883—1889. Die letzte Rest. (1934) hat die Ausmalung des 19. Jh. soweit beseitigt, daß die architektonischen Formen eine klare Sprache reden.
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Die Kirche des 1 1 . J h . , deren Hauptabmessungen sich nicht verändert haben, war eine kreuzförmige Basilika mit stark verlängertem Chor und 2 verhältnismäßig kleinen runden Treppentürmen am w Ende. Vierungsturm und wohl auch 2 ö Treppentürme dürfen wohl vermutet werden. — OChor. In der Außenarchitektur der Längsmauern scheiden sich die Bauzeiten sehr deutlich: unten flache Blenden, deren Bogen wechselnd aus Tuff und römischen Ziegeln gemauert sind, wie bei vielen rheinischen Bauten des 11. J h . darüber die jüngeren spitzbogigen Blenden. Das innere System hat geschlossene Wände, im Schildbogen Okulusfenster, die spitzbogigen Gewölbe gleichzeitig mit denen des Qsch. Hervorragend schöne Schmuckformen: in Kämpferhöhe Rankenfries mit Tieren und kämpfenden Männern, unter den Diensten prachtvolle Laubkonsolen, Akanthusnachklänge und korinthischer Abakus, beste französische Schulung. — Q S c h i f f . Die Arme bestehen aus einem5 bis zur Flucht der Sschiffe reichenden rechteckigen Joch mit /io Schluß, dessen Gewölberippen im Quergurt zusammenlaufen, der Aufbau 2teilig, oben schlanke Rundbogenfenster, unter ihrer Bank Rundfenster mit 6 Pässen. Das Laubwerk der Kapitelle und Basen zeigt feines plastisches Empfinden und erwachendes Gefühl für natürliche Formen. Die Außenarchitektur rein rom. Uber den Fenstern Zwerggalerie zwischen 2 derben Bogenfriesen. Das kleine Seitenportal im n Kreuzarm durch sparsam verwendete Dekoration von vornehmstem Geschmack. — Langhaus. Formen spätrom., struktiver Aufbau frühgot.; 4 weitgespannte Joche, im Msch. quer-rechteckig (etwa g: 7 m), in den Ssch. längs-rechteckig (etwa 5 : 7 ) . Pfeiler mehrfach abgetreppt, unter den Arkaden Halbsäulen, in den Winkeln runde Dienste. Die Gruppe der vorderen Vorlagen läuft bis zum Gewölbekämpfer durch. Arkaden rundbogig. 5teiliges rundbogiges Triforium auf eleganten Pfeiler- und Säulengruppen. Der Fenstergaden wiederum von einem Laufgang durchbrochen. Durch diese doppelte Aushöhlung wird der an sich starke Mauerquerschnitt im Gewicht erheblich erleichtert. Die Oberfenster zu je 5 pyramidal gruppiert. Kreuzrippen mit Birnstabprofil, Q.uer- und Schildgurte spitzbogig, mit Rundstäben gesäumt. Widerlagerung durch offene Strebebogen (neben denen zu Zülpich und S. Gereon in Köln die ältesten auf deutschem Boden); interessant der Übergang vom Strebepfeiler zum Bogen mit erstem Ansatz zur Fialenbildung. Im übrigen trägt die Außenarchitektur des Lhs. das Gepräge des Übergangsstils, reich, aber mit unausgeglichenen Kontrasten, besonders zwischen den breiten Fächerfenstern der Sschiffe und der die Oberfenster umschließenden schlanken spitzbogigen Arkatur. Die von Schachbrett- und Schuppenmustern durchzogenen Gesimse haben ein sehr reiches Profil und ruhen auf Konsolen. Der Meister des Bonner Lhs. hat außer nordfranzösischen, wahrscheinlich auch normannische Bauten gekannt. Vor dem n Portal lag eine Vorhalle, deren Fundamente festgestellt sind. Der WChor halbrund, die rechteckige Ummauerung um 1200. Die 3 oberen Fenster der WFront alt, alles übrige neu.
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Die kleine, vielleicht nur die Apsis füllende Krypta zugeschüttet. Im Innern die apsidiale Wand mit einer Arkatur des 13. Jh. verb l e n d e t . — T ü r m e . D a s w P a a r a u s 11. Jh. erhalten, mit falschen modernen Krönungen. Das ö Paar, aus 12. Jh.; sie legen sich seitlich an das Chorende, so daß sie den OGiebel und die nach der vollen Breite des Chors abgemessene Apsis zwischen sich einschließen. Die Zwerggalerie setzt das Vorbild von Schwarzrheindorf als vorhanden voraus. Die 3geschossige Blendengliederung der Apsis setzt sich in den Türmen fort; diese haben dann noch 4 Freigeschosse. Der A u f b a u im ganzen wie S. Gereon in Köln. Eigentümlich der hohe 8eckige Vierungsturm. Seine 8 Giebel trugen urspr. eine i6seitig gefältelte niedrige Haube (Stadtsiegel und Münzen). Die jetzige hohe Pyramide zuerst auf Ansicht des 16. Jh.; erneuert 1689. — K r y p t a . Auf einem römischen Begräbnisplatz. Im Boden 4 Steinsärge. Kreuzgewölbe in 3 Schiffen und 9 Jochen. Im ältesten w Teil 3 Paar Pfeiler, weiterhin Säulen. A u s s t a t t u n g . Den Übergang von der Vierung zu dem stark erhöhten Chor vermittelt eine bar. Treppenanlage. A n der B r ü s t u n g (bez. i6g6) steinerne Chorstuhlabschlüsse des 13. Jh., die aber überarbeitet sind: ein Engel und ein Teufel schreiben die Namen der andächtigen und lässigen Chorherren auf. Bis 1733 schloß ein Lettner den Hochchor ab, auf der Empore vor den ö Vierungspfeilern 2 große S e i t e n a l t ä r e in farbigem Marmor, von den Kölner Bildhauern Joh. van Damen und Jos. Metzler, n Christus der Auferstandene mit dem Kreuz, s der hlg. Johann Nepomuk, 1735. Der H o c h a l t a r modern, neben ihm auf der NSeite großes, fast bis an die Wölbung reichendes S a k r a m e n t s h a u s , 1619. — In den Qhs.Armen farbige M a r m o r a l t ä r e : s mit Taufe Christi von 1731 (die Mensa von 1753), n mit Vermählung Mariae von 1699 (die Mensa von 1761), das Mittelfeld umschließt hier ein älteres, rest. und modern vergoldetes Muttergottesbildwerk der 2. H. 13. Jh. (aus der Franziskanerkirche). — Im s Qhs. W a n d t a b e r n a k e l , 1608, darüber E p i t a p h des Kanonikus von Krane, 1624, mit der Stifterfigur vor dem auferstandenen Christus mit der Siegesfahne. — A m sw Vierungspfeiler großer farbiger M a r m o r a l t a r mit Relief der Geburt Christi, 1622; am nw Vierungspfeiler enthielt das Mittelfeld des Altars ein Gemälde der Anbetung der Könige von 1713. — K a n z e l , um M. 18. Jh. — O r g e l b ü h n e - und -gehäuse, um 1780, von Peter Kamper aus Poppelsdorf in frühklassizistischen Formen. — Im 1. Msch.Joch Bronzestatue der hlg. Helena, 1,65 m hoch, M. 17. Jh., in Rom gegossen, Geschenk des Kardinals Albert Franz Wilhelm Graf v. Wartenberg (t 1661). — G r a b d e n k m ä l e r : A n der WWand des n Ssch . Bildnisplatte des Erzbischofs Engelbert II. t 1275, ausgeführt im letzten V . 14. Jh. Über dem Haupte des Entschlafenen führen Engel seine Seele aufwärts. Im n Qhs. T u m b a des Erzbischofs Ruprecht v. d. Pfalz | J 480, am Gewände Blenden mit Wappen, die liegende Rundfigur recht tüchtige Arbeit. Mehrere Grab- und Gedächtnistafeln dekorativ und epigraphisch bmkw. — In die neuen W a n d g e m ä l d e sind einige alte auf-
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genommen und dabei durchgreifend rest. Aus i . H . 13. Jh., am schmalen Stirnbogen zwischen Vorder- und Hinterchor Himmelfahrt Mariae, ikonographisch interessant, und im s Kreuzarm der hlg. Christopherus und Christus zwischen 2 Endeln. Aus M . 14. Jh. im n Kreuzarm Maria, Apostel und Heilige, ganz erneuert, und Anbetung der 3 Könige, um 1400. S c h a t z . Monstranz, E. 15.Jh., eine andere, i8.Jh., augsburgisch. K r e u z g a n g bald nach M . 12. Jh. Durch Größe und relativ gute Erhaltung ein Hauptbeispiel dieser Architekturgattung. Nur 3 Flügel, da aer n beim Neubau des Lhs. der Kirche im 13. Jh. nicht mit erneuert wurde. Im O - und WFlügel werden die von Säulen getragenen Arkaden zu 4teiligen, unter sich durch Pfeiler getrennten Gruppen zusammengefaßt. Nach außen sind die Pfeiler durch abgeschrägte Strebemauern verstärkt; ohne Zweifel urspr. und somit ein sehr frühes Beispiel für diese Konstruktionsform (vgl. Hildesheim). Im SFlügel ist die Arkadenteilung dieselbe, aber jede Gruppe wird von einem stark vorspringenden Bogen auf Freisäulen umfaßt. Sehr mannigfaltig ist die Dekoration der teils würfel-, teils muldenförmigen Kapitellchen. Der O und WFlügel ist mit Tonnen- und Stichkappen, der SFlügel mit grätigen Kreuzgewölben gedeckt. A m OFlügel das Kapitelhaus; im Erdgeschoß der Kapitelsaal von 2 : 3 Jochen auf 2 Säulen mit Würfelkapitellen gewölbt. A m SFlügel im Obergeschoß eine niedrige, nach außen offene Galerie, im WFlügel gekuppelte Fenster. Die in die Kirche führenden Portale gute Beispiele für die Variationsfahigkeit der einfachen Grundmotive. Die G r a b d e n k m ä l e r im 19. Jh. hierher versetzt. Bmkw. im SFlügel 3 Memoriensteine aus 9. oder 10. Jh.; sie dienten nicht als Grabplatten, sondern als Epitaphe. N a m e n - J e s u - K i r c h e . 1686—1698; bis iqß5 den Altkatholiken überlassen, jetzt außer Gebrauch. Wie die meisten Jesuitenkirchen der rheinischen Ordensprovinz ein Gemisch von Barock und Gotik, doch nicht unmittelbar abhängig von dem Hauptwerk dieser Richtung, der Kölner Jesuiten-Kirche; Architekt Jakob de Candrea. — sjochige Hallenkirche mit hohen, schlanken 8eckigen Pfeilern und ausgeprägt spitzbogigen Kreuzgewölben. Emporen nur im 1. w Msch.Joch und in den 2 w Ssch. Jochen. OSchluß in 3 Apsiden, die mittlere um 1 Joch hinausgeschoben. Fenster spitzbogig mit Maßwerk. Die durch kräftige Strebepfeiler gegliederte Fassade folgt dem Vorbild der Kölner. Seitlich vorgeschobene Türme in z. T . romanisierenden Formen geben ihr eine imposante Breite. Das Innere war reich in Farbe und Gold gehalten. Das Mobiliar ist in der Franzosenzeit 1794—1800 (Pferdestall) zugrunde gegangen, erhalten nur die K a n z e l von 1698. Haupt- und Seitenaltäre bar., aus einer anderen Kirche übernommen. K a p e l l e a u f d e m A l t e n F r i e d h o f (ehem. Deutschordens-Kapelle in Ramersdorf, 184.6 an jetziger Stelle wiederaufgebaut). Erbauungszeit nicht überliefert, nach den Stilformen nicht vor 1225 und nicht nach 1250. Der kleine Bau wird mit Recht unter die 16
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»Juwelen« des rheinischen Übergangsstils gerechnet. Die Verbindung der rom. und frühgot. Formen erreicht eine Ausgeglichenheit, wie selten wieder, und zugleich eine bestimmt personliche Färbung. Wenn man in einem Punkte den got. Geist doch als den stärkeren erkennen will, so wäre es im Zurücktreten der bloß ornamentalen Einzelheiten.—Hallenkirche von 3 Schiffen, und 3 Jochen auf etwas gestreckt quadr. Grundriß (8 m breit, 10 m lang, 6,5 m Gurthöhe). Die 3 Apsiden innen halbrund, außen polygonal. Die 4 Freistützen sind unveijüngte Säulen mit feingegliederten Schaftringen; Basen mit weichen Eckblättern; an den Kapitellen lassen die vom Halsring aufsteigenden Blätter schon viel von der Kelchfläche frei; Deckplatten 8seitig. Die Wandstützen, aus 3 Diensten lose gebündelt, sind in Höhe der Ringteilung der Hauptsäulen auf Konsolen gestellt. Die Gewölbe von mäßiger Busung, die Rippen rund profiliert, die Spitzbogenlinie außer an den Quergurten der Sschiffe nicht vertreten. Fenster 4paßformig. Die Hauptabsicht des Künstlers ist, mit wesentlich noch rom. scheinenden Formen doch einen ganz neuen Eindruck von anmutiger Leichtigkeit hervorzurufen. Ein Blick auf das nahe Schwarzrheindorf belehrt unmittelbar über die Wandlung des Geschmacks. Alter Bodenbelag aus roten und grauen Ziegeln mit weißen Sternen, in der Mitte das Ordenskreuz. — Die hervorragend schönen und stilgeschichtlich wichtigen Deckengemälde um 1300 nur in Nachzeichnungen erhalten. Ehem. Martins-Kirche. Rom. Taufkirche i . H . n . Jh., vor dem OChor des Münsters gelegen, 1812 auf Abbruch verkauft. Rundbau mit Umgang. Der überhöhte Mittelraum auf abwechselnd gekuppelten und einfachen Würfelknaufsäulen. Sog. Helena-Kapelle, ischiffige rom. Haus-Kapelle in Tuffstein von einem Kanonikerhause des 12. Jh., im Hofe des Hauses Am Hofe 32—34. Ehem. Mlnoriten-Kirche und Kloster, seit 1806 S. RemigiusPfarrkirche. 1274—1317. Gewölbebasilika von 6 Jochen, quadr. in den Ssch., schmalrechteckig im Msch. Im Chor 2 Längsjoche als Fortsetzung des Msch. und regelmäßiger s/8 Schluß, seitlich n Kapelle, s Sakristei. Die Ausfuhrung in 3 Abschnitten: 1. Chor und Lhs. bis zum zweiten Pfeilerpaar; 2. die folgenden 3 Joche; 3. WJoche und Fassade. — Rundpfeiler mit 4 Diensten, glatte Kelchkapitelle nur am Gewölbekämpfer des Msch., sonst ohne Kapitelle. An den Wänden der Sschiffe Pfeilervorlagen durch spitze Blendbogen verbunden, kein äußeres Strebesystem. Fenster 3teilig, Maßwerkmotiv Vierpaß mit 2 Dreipässen. WFassade durch schrägen Anschnitt einer Straße verengt, es kommt nur der durch stark vorspringende Strebepfeiler herausgehobene Mittelteil in Betracht; aas hohe Fenster ist mit dem 2teiligen, waagerecht geschlossenen Portal in der Weise verschmolzen, daß das Gewände des ersteren bis zur Erde hinabreicht (vgl. die Minoriten-Kirche in Duisburg). — Im Chor 2teilige Bogennische mit klassischem Maßwerk, linke Hälfte Piscina, rechte Repositorium für hlg. Öle. — Der vortreffliche Hochaltar von 1651 aus der ehem., 1806 ab-
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gebrochenen Remigiuskirche, wurde 1898 durch einen neugot. ersetzt; das A l t a r b l a t t mit der Darstellung der Taufe Chlodwigs, ein Hauptwerk des Düsseldorfer Hofmalers Joh. Spilberg (1619—1690), jetzt an der s Hochwand des Msch.; der Altar selbst in der Michaeliskirche der Abtei Siegburg, dort der auch früher im n Seitenchor aufgestellte Antoniusaltar, ein reiches Marmorwerk des Mainzer Hofbildhauers Schränkt von 1758. — Die neueren Altäre enthalten bmkw. G e m ä l d e der Düsseldorfer Nazarener: Emmausjünger im n Seitenchor und die kleinen Altäre des Hochchores von Karl Müller, Hochaltarbild nach dessen Entwurf von Franz Müller, Maria mit Heiligen im s Ssch. von Franz Ittenbach. — O r g e l g e h ä u s e u n d - b ü h n e aus i . H . 18. Jh., dsgl. die vorzügliche K a n z e l mit besonders reich gearbeitetem Schalldeckel. — Wandmalereien des 14. Jh. bei der neuen Dekorierung schonungslos überstrichen. K r e u z g a n g . Reines Quadrat. O- und SFIügel aus der ersten Bauzeit, flachgedeckt, i8go mit eisernen Trägern rest., einfache 3teilige Fenster. Ehem. Welschnonnen-Kloster. (Ursulinerinnen.) Gegr. 1664. Neubau der Kirche und des Klosters nach Plänen von Joh. Kon. Schlaun, 1907 leider abgebrochen. Pfarrkirche in „Dietkirchen" (Dietkirche = Yolkskirche). In der sw. Ecke des ehem. römischen Lagers. Alte Gründung; im 13. Jh. durch Neubau ersetzt; E. 15. Jh. mit einem Damenstift verbunden. — Vollständiger Neubau 1729 nach Plänen G. Hauberats, kreuzförmige Anlage mit hoher Mittelkuppel.— 1881 abgebrochen. Ehem. Kurfürstliches Schloß (jetzt Universität). Das alte Schloß, schon im 13. Jh. vorhanden, letzter Umbau 1633, ging im Bombardement 1689 zugrunde. Grundstein zum Neubau 1697, Entwurf von Enrico JÇuccali in München. Seit 1713 Erweiterungspläne von Robert de Cotte in Paris. Bauleiter 1715—1716 Benoit de Fortier, dann bis 1726 Guillaume Hauberat. Umwandlung des geschlossenen italienischen Bar.Baues in ein offenes Rok.Palais. Der erstere zeigt sich noch an der Hofgartenseite in ganzer Ausdehnung. Aufbau 3teilig mit dominierendem Mittelgeschoß, dessen Fenster Giebelverdachungen erhalten; sonst keine Wandgliederung; 29 Achsen. An den Enden Pavillons mit hohl geschweiften Zeltdächern und Laternenkrönung. Die von de Cotte beabsichtigte Akzentuierung der Mitte durch eine Attika von gleicher Höhe wie das Obergeschoß der Pavillons, ist 1777 zerstört. Die übrigen Trakte sind in einfachsten Formen gehalten und interessieren nur durch die Grundrißdisposition; vieles durch den großen Brand 1777 beschädigt; rest. und erweitert (WFlügel) 192&—1930 für die Zwecke der Universität. — Ein langer, in stumpfem Winkel abzweigender Galeriebau verbindet das Schloß mit dem effektvollen Michaels-(Koblenzer)Tor, nebst dem anschließenden Gebäude des Michaelsordens, 1751—1755, der Entwurf von François Cuoilliés. — Inneres. Im Hauptbau haben die Säle des Erdgeschosses ihre alte Stuckdekoration; teils in derben, aber wirkungsvollen Formen nach 16*
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Art der italisierenden Münchener Schule, teils in französischer Manier des spätesten Louis X I V ; im ehem. »Grünen Kabinett« frühe Rok. Formen; die nach dem Brande 1777 neueingerichtete Schloßkapelle klassizistisch, von JoA. Heim. Rothy im besten Stil Louis X V I mit feinen Stukkaturen. — H o f g a r t e n beg. 1721 nach dem Schema. Andrt le Nßtre's; jetzt völlig verändert. Rathaus 1737—1738 nach Zeichnung von Michel Ltveilly. Stattliche Front von 7 Achsen, die beiden oberen Geschosse durch eine hohe Pilasterordnung zusammengefaßt; in der Mitte Wappenaufsatz. An der großen, doppelläufigen Freitreppe schönes Eisengitter, 1765, von Schlossermeister Pfeiffer. — Im Innern ein S a a l mit nicht besonders gelungenen Stukkaturen, die durch neuen Anstrich noch vollends ihren Charakter verloren haben. — G e m ä l d e von Clemens August und Max Franz. Marktbrunnen. 1777, von der Stadt für Kurfürst Max Friedrich errichtet. Obelisk mit 2 Schalen. BoeselagererHof inderDoetschstr. 1715—1720, fürden Generalfeldzeugmeister Grafen von Saint-Maurice, wohl von Guillaume Hauberat, im Innern 1745—55 für Clemens August eingerichtet. Die Hauptfront ist die Gartenansicht, 9 Achsen in 2 Geschossen, Ziegel mit Blausteingliederung. Z. T . bmkw. Innendekoration. Stuckdecken. Zwei Deckengemälde von Nik. Stuber. Gute Gobelins. Gartenpavillons nach dem Rhein. 1936—37 rest. und zum Museum eingerichtet. Ältere Bauteile dieses Adelshofes 1935 durch Brand zerstört. Rheinisches Landesmuseum. — Städtisches Museum. P O P P E L S D O R F b. Bonn. Kirche auf dem Kreuzberg. Alter Wallfahrtsort. 1627—1628 1 schiffiger Kreuzgewölbebau, den der Servitenorden 1637 mit dem Kloster übernahm. 1689 bei der Bonner Belagerung schwer beschädigt; Wiederherstellung unter Clemens August und Anbau der hlg. Stiege als Nachahmung der Scala Santa in Rom, 1746—1751. Rest. 1930—1932. Ganz erlesene Raumwirkung, intim und doch prächtig. — Seitenaltäre, 1. H. 17. Jh., ebenso das Gestühl; die übrige Ausstattung 18. Jh., hervorzuheben: Der Hochaltar, hinter dem die ehem. kurfürstliche Loge liegt, nach Entwurf von Balth. Neumann, 1745. — Die Kanzel aus Stuckmarmor. — Deckenmalerei 1750 von Joh. Adam Schöpf. Von demselben die Ausmalung der hlg. Stiege. Schloß (jetzt vom Botanischen Institut der Universität benutzt). A m Ma. nichts erhalten. Ehem. Wasserburg. Neubau beg. 1715 nach Zeichnung von Robert de Cotte; Bauleiter Guillaume Hauberat; Hauptbauzeit aber erst 1730—1740 unter Clemens August. In Anlehnung an Grundrisse Pallaaios ist das Wesen eines Gartenschlosses geistreich und anmutig ausgedrückt, leider nur in minderwertigem Material. 4 Flügel in quadr. Ordnung, in der Mitte eines jeden ein cjuadr. Saal, dgl. an den Ecken, alle leicht vorspringend, in der Mitte der ganzen Anlage großer kreisrunder Hof mit Arkadenumgang. Aufbau: Hauptgeschoß zu ebener Erde, Halbgeschoß, Belebung der Silhouette durch zerteilte Dächer, die Ecken
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und Mitten ab Pavillons ausgebildet, die 4 Fronten fast gleich. Die alte Innenausstattung zum größeren Teil verschwunden; am besten erhalten in der Kapelle und im Billardsaal (NOEcke). Der Muschelsaal 1746—1753 von Pierre Laporterie ist ein einst sehr gerühmtes Beispiel dieser Gattung. — Vor dem Schloß hübsches Torwächterhaus. ALFTER Kath. Pfarrkirche. 1790—1793, einfacher Saalbau mit Turm. — Chor und Qhs. Erweiterungsbau von 1900. — Antependium aus der Florianskapelle des Bonner Schlosses, vergoldetes Holzschnitzwerk mit Wappen des Kurfürsten Clemens August, vorzügliche R6gence-Arbeit. — Anna Selbdritt, um 1500. Schloß (Fürst Salm-Reifferscheid). Die ma. Burg lag w des Ortes; erst in der 2. H. 15. Jh. niedergelegt. An Stelle eines älteren Baues fast völliger Neubau, 172t, einfach gehalten, 2geschossig mit 2 turmartigen Eckpavillons. ROISDORF Wolfsburg. Malerisches, mehrgiebeliges Herrenhaus in Backstein, 1626. RÖSBERG Kath. Pfarrkirche. 1710. Einfacher, tonnengewölbter Saal mit halbrunder Apsis und eingebautem WTurm. — Ausstattung aus der Erbauungszeit. Der schwarzmarmome Hochaltaraufsatz aus der Bonner Schloßkapelle; in den Fenstern Wappen in Kabinett-Glasmalerei. B u r g . Einer der ältesten Dynastensitze im Vorgebirge. Das neue S c h l o ß 1731 für den kurfürstlichen Oberjägermeister Frhrn.Ferd. Joseph v. Weichs. Das Herrenhaus (Backstein mit Hausteingliederung, das 3. Geschoß 1833) bietet mit dem ummauerten Hof, den Wirtschaftsgebäuden an den vorderen Hofecken und dem prächtigen Gittertor ein charakteristisches Bild. Entwurf von Joh. Konrad Schimm. Waffen- und Gemäldesammlung. MERTEN Ehem. Kath. Pfarrkirche S. Martin. Beim Abbruch der rom. Kirche, 1871, fand man im Hochaltar das Siegel des Erzbischofs Phil. v. Heinsberg (1167—1191); nur die Chorapsis (jetzt als Kirchhofskapelle eingerichtet) erhalten. Für eine kleine Landkirche von ungewöhnlich reicher Gliederung; in dem mittleren Geschoß eine Blendenstellung und ein großer RundbogenfHes mit 3/4Säulen, zu oberst eine Zwerggalerie, noch nicht in der später geläufigen Form, vielmehr ein Kranz von Doppelarkaden, durch feste Mauerstücke getrennt. — In der Kirchhofsmauer ander Dorfstraße spätrom. Portal, gegen 1200, ähnlich dem in Vilich. SECHTEM Kath. Pfarrkirche. 1846 Neubau. — Rom. Taufstein. — Orgelgehäuse, rok. — Muttergottes, weißer Alabaster, A. 15. Jh., gute Arbeit. Nikolaus-Kapelle. 1771. Kleiner, gut proportionierter Saalbau; urspr. als Grabkapelle zur tGrauen Burg« gehörig. Graue Burg. Ehem. Rittersitz. Der jetzige einfache Bau aus 2. H. 18. Jh.
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WALBERBERG Kath. Pfarrkirche S.Walburgis. 1197—1452 mit einem Zisterzienserinnenkloster verbunden. Urspr. niedrige 1 schiffige Kapelle mit kleinem Q h s . Im 12. Jh. Umbau zur ßschiffigen Pfeilerbasilika und Anbau der WEmpore für die Nonnen (jetzt stark verrest.). Der urspr. offene bogenförmige Dachstuhl des i2.Jhs. über der neuzeitlichen Bretterdecke erhalten. Der Chor mehrfach umgestaltet, der verschieferte Turm über ihm aus der Zeit um 1600; an der s Seite des Chores die spätrom. kreuzgewölbte Jodocuskapelle. — Die A u s s t a t t u n g vom A . 18. Jh., der H o c h a l t a r mit spätgot. Muttergottesfigur und hlg. Jodocus. — Guter säulengetragener 6seitiger T a u f s t e i n , spätrom. — Schöner got. K r u z i f i x u s , Holz, 1,50 m hoch, um 1400. — Einige spätgot. H o l z b i l d w e r k e . — W a l b u r g i s r e l i q u i a r , Silber vergoldet, 17. Jh., mit dem Schädel der Heiligen. — Bmkw. M e s s i n g l a v a b o , 18. Jh. — R e l i q u i e n b ü s t e der hlg. Walburgis, Silber, 45 cm hoch, 16. Jh. — W a l b u r g i s s t a b , Silber, 1,26 m lang, 17. Jh. — S o g . Hexenturm. Rest einer Burganlage des 12. Jh. Rheindorfer B u r g . Ehem. kurkölnische Lehnsburg. Wasseranlage mit 3flügeliger Vorburg. In dem kleinen Binnenhof des Burghauses ein Brunnenbecken, A . 17. Jh. K i t z b u r g . Ehem. freiadeliges kurkölnisches Burghaus. Wasseranlage mit Vorburg. Neubau vom A . 18. Jh., in der M . 19. Jh. umgebaut. Das Herrenhaus 2geschossig mit aufgesetztem Dachgeschoß von 3 Achsen. — Urspr. regelmäßige Gartenanlage mit bar. Brunnen. — Kleine Gemäldesammlung. Umgebung: w an der Bahn nach Euskirchen LESSENICH Kath. Pfarrkirche. Schlicht rom., mit vielfachen Veränderungen. Urspr. wohl ischifüg. Turm über dem Chorquadrat (vgl. Rüngsdorf), mit Kreuzrippengewölbe; halbrunde, wenig vortretende Apsis. GIELSDORF A l t e kath. Pfarrkirche, ischiffige Anlage des späten 11. Jh. mit schlichtem WTurm. Spätgot. Chor, 15. Jh. Die Kapelle dient jetzt a b Vorhalle einer neuen Kirche von Vinc. Stalz, 1880. — Spätrom. T ü r b e s c h l a g . — Im Chor W a n d g e m ä l d e , 1492, Legende der hlg. Margarethe. Umgebung: s an der Straße durch dm Kottenforst LENGSDORF Pfarrkirche. Kleine spätrom. Gewölbebasilika, A . 13. Jh.; das n Ssch. erst 1894 angefugt. Lhs. (17 m lang) von 3 Doppeljochen. Die rundbogigen Doppelarkaden von ganz kleinen Pfeilerchen (33 cm stark, 1,80 m hoch) getragen und von halbkreisförmigem Blendbogen umspannt. Die Rippengewölbe mit gotisierenden Profilen. Fenster der Sschiffe fächerförmig. Chorquadrat und 3fenstrige Apsis. WFront ganz schlicht. A m Hauptportal T ü r b e s c h l a g , 13. Jh. RÖTTGEN Kath. Kapelle. 1740 von Kurfürst Clemens August den Patronen der Jäger, den Hlg. Venantius und Hubertus gew. — Anbau eines neuen
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Lhs. 1866. — Der alte Chor in einfachen Backsteinformen. — Gute Bronzebüsten der Hlg. Ignatius und Franz Xaver, M. 18. Jh. Das riesige, 1754 beg., kurfürstliche Jagdschloß Herzogsfreude (150m lange Front), dessen Einrichtung nicht voll, werden konnte, wurde i8to auf Abbruch verkauft. Ansichten in Stichen erhalten. Die Pläne hatte Heinrich Roth geliefert, sie zeigen den starken Einfluß des jüngeren Blondel. Einige Reste der Ausstattung im Schloß Brühl erhalten. GUDENAU Schloß. Urspr. Sitz der Herren von Gudenau, später der Grafen von Drachenfels, 1477 an Otto Waldbott von Bassenheim, Begründer der Linie Waldbott zu Gudenau; 1735 durch Heirat an Frhrn. von der Vorst zu Lombeck. 1882 von dem Kommerzienrat F. K . Guilleaume erworben. Mächtige Anlage, Wasserburg, im ältesten Teil spätgot., 1557—1562 ausgebaut, dann im 17. Jh. und 1708—1710 erweitert. In den Formen schlicht, reizvoll in der malerischen Verteilung der Massen, besonders der Türme und Dächer. Im Innern u. a. Wandverkleidung mit blauweißen holländischen Platten; derber bar. Stuckfries, eine Hirschjagd darstellend. — An der Vorburg vortrefflich gemeißeltes E h e w a p p e n der Waldbott und Mfcrode, 1562. — Reste der Gartenarchitektur des 17. Jh.: Muschelgrotte, Bronzespringbrunnen; die Gartenfiguren, A. 18. Jh., in neuerer Zeit aus München erworben. BERKUM Burg Odenhausen. 1560. Als einheitlicher Neubau von besonderem Interesse. In breitem Weiher die quadr., ganz ummauerte Hauptburg mit 2 Wohnflügeln. Kräftige, schlichte Renss.-Formen mit got. Erinnerungen. Schöner Erker. — Vorburg mit gutem Portalbau. Umgebung: rheinaufwärts am linken Ufer und an der Eisenbahn nach Koblenz FRIESDORF Burg. Ein 3stöckiger Bau erhalten, interessante Anlage des 12. Jh.; auch nach den Veränderungen des 18. Jh. (Fenster, Freitreppe der Rückseite) noch rom. Einzelheiten zu erkennen. Torweg 1777. Hochkreuz. Eines der reichsten Stücke dieser Gattung, von Bischof Walram (f 134g) errichtet. 4seitiger Pfeiler, 2geschossig, mit reich profilierten Blenden gegliedert, ein kurzes 3. Geschoß eingezogen. Krönung mit mittlerer Spitzpyramide und 4 Eckfialen. Der schlanke Aufbau 11 m hoch. Das ganze Denkmal 1859 durch E. Friedr. Zwirnet völlig erneuert. GODESBERG Seit E. 18. Jh. Kurort. Der letzte Kurfürst Max Franz ließ die schon den Römern bekannte und unter Clemens August wieder benutzte Qjielle 1790 neu fassen un Brunnenanlagen errichten. Burg. Römische und später germanische Kultstätte (•Wodansberg«), dann Michaelskapelle (s. u.). Die Burg 1210 von Erzbischof Theoderich von Köln erb., M. 13.JI». sowie A. und M. 14. Jh. erweitert, 1583 gesprengt und seitdem Ruine. Lehrreiche Anlage. Zum ersten Bau gehört die elliptische Ringmauer des Hochschlosses und der auf der
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NSeite gelegene Palas. Dieser wurde um 1340 erhöht; am OGiebel die Anschlußlinie eines hölzernen Tonnengewölbes über dem Hauptsaal erkennbar; außerdem wurden 8 durchgehende hölzerne Unterzüge angelegt, auf denen wohl wieder senkrechte Pfosten standen. Auf der OSeite der sog. Kammerbau, mit dem Palas durch einen runden Treppenturm verbunden. Aus der zweiten Bauzeit (um 1950) der in der Mitte des Burghofs ganz frei gelegene runde Bergfried, 10 m Durchmesser; in der Höhe von 17 m trägt er einen Kranz von Kragsteinen für einen Wehrgang, im Innern 3 gewölbte Geschosse. Uber dieser Linie um 1340 Erhöhung um u m , wieder mit einem vorgekragten Wehrgang abgeschlossen. Der Unterschied in der Form der Kragsteine ist zu beachten; die unteren spätrom., die oberen hochgotisch. Aus derselben Zeit die nur in schwachen Spuren erhaltene Vorburg. In ihrem Bering die M i c h a e l s - K a p e l l e . Chorabschluß rom.; Sch. 1697—99, im Innern reiche bar. Stuckdekoration von Giou. Pietro CasItUi; 1894—96 rest. — Bar. wirkungsvoller H o c h a l t a r mit vergoldeter Michaelsfigur. Zugehörige Seitenaltäre mit Gemälden. Kurhaus-Redoute der Brunnengesellschaft, 1790, von Mich. Leydtl. Bmkw. der große Spielsaal. Die Holzvertäfelung des nach dem Hof vorgelagerten Korridors in frühem Rokoko soll aus der Liebfrauenkirche in Trier stammen. — Im Vorgarten schönes schmiedeeisernes Gitter, a . H . 17. JK^ aus dem Kölner jesuitenkolleg. RÜNGSDORF Alte kath. Pfarrkirche. Vom Bau des 12. Jh. nur der Turm mit Apsis erhalten; er stand über dem Chor (wie in Küdinghoven, Lessenich, Ober- und Niederdollendorf), im Innern gratiges Kreuzgewölbe. Das Lhs., 1644, wurde 1902 abgerissen. MARIENFORST Ehem. Prämonstratenserinncnkloster. Vor 1228 gegr.; seit i45oBrigittiner. Kirche und Kloster vollständig verschwunden, nur ein Teil des Äbtissinenhauses, 1752, erhalten. — Portal der Umfassungsmauer, 1625. Umgebung: rheinaufwärts am rechten Ufer
PÜTZCHEN Ehem. Kloster der Karmeliter. 1688 gegr. — Die K i r c h e an Stelle einer älteren Kapelle 1724 im Bau, 1760 gew., 1887 ausgebrannt, danach rest. Ziemlich großer Bar.Bau, einfaches Rechteck mit Flachtonne und Stichkappen. An der Fassade reiches Portal mit dem Wappen des Kurfürsten Karl Philipp von der Pfalz (f 1742). — Die alten Klostergebäude 1887 abgebrannt. KÜDINGHOVEN Kath. Pfarrkirche. Neubau 1843—1845. Der schlichte rom. Turm, urspr. Chorturm, erhalten (vgl. Rüngsdorf). — Steinerner got. A l t a r aufsatz mit bmkw. Temperamalereien (Verkündigimg mit einem assistierenden Ritter), M. 14. Jh., im Landesmuseum zu Bonn. LIMPERICH Ehem. Mylendonker Hof. 2 geschossiger, malerischer Bau des 18. J h . — Hinter dem Hause einfache Kapelle, 17. Jh. RAMERSDORF Deutsch-Ordens-Kommende. Vor M. 13. Jh. gegr.; die Kapelle gfgen
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M . 19. Jh. nach Bonn versetzt, das Burghaus 1842 abgebrannt. In die Fassade des neuen Schlosses das bmkw. spätrom. Doppeltor eingebaut. Durchfahrt mit Nebenpforte. OBERKASSEL Kath. Pfarrkirche. Alt nur der rom. Chorturm um 1200; Apsis; massives Rhombendach aus spätem Ma. (vgl. die ähnlichen Turmanlagen in Ober- und Niederdollendorf). 8teiliges Rippengewölbe mit hängendem Schlußstein. Herrenhaus. 1764 von der kölnischen Patrizierfämilie Meinershagen erb. (jetzt Fürst zu Lippe). Einfache klassizistische Ausstattung. — Schöner alter Park. OBERDOLLENDORF Kath. Pfarrkirche. Einfacher Saalbau, 1792—93. — Spätrom. 4giebeliger O T u r m mit vortrefflich gezeichneten Fenstergruppen, Rhombendach, kleine Apsis. Gratiges Kreuzgewölbe. B u r g Rosenau. Schon im 13. Jh. zerst., jetzt geringe Reste. NIEDERDOLLENDORF Kath. Pfarrkirche. Lhs. einfacher Saalbau, 1788. Guter rom. C h o r T u r m ; die Mauern außen glatt, nur durch Gesimse gegliedert, im Obergeschoß des Turms jederseits ein gekuppeltes Fenster in staffelförmiger Blende. Im Innern der Turmhalle gratiges Kreuzgewölbe. Anschließend eine Apsis mit Wulstrippen am Gewölbe. Fachwerkhäuser 1 6 . — i 8 . J h . H a u s L o n g e n b u r g . Wasserburg. H e r r e n h a u s mit 2 Rundtürmen, 2. H. 16. Jh., im 18. Jh. umgebaut, im 19. Jh. mehrfach verändert. HEISTERBACH
Ehem. Zisterzienser-Abtei. 118g von dem Kölner Erzbischof Philipp von Heinsberg auf dem Petersberg (s. u.) gegr., bald darauf hierher verlegt. Die Mönche kamen aus Kloster Himmerode. 1 202 Grundsteinlegung zum Bau der Kirche. Chor und Qhs. 1227 gew.; 1237 Schlußweihe der ganzen Kirche. Unverändert bis zur Säkularisation 1803. Abbruch 1809fr. Nur die Chorapsis als offene Ruine erhalten. 1878—1897 die Quaderverblendung des Umgangs und die Dächer wiederhergestellt. 1810 Aufnahmen der ganzen Kirche für Boisseree. In der starken Streckung des Lhs. und der Anlage von rechteckigen Kapellen an der OWand des Qhs. gleicht der Grundriß dem Durchschnittsschema des Ordens; die Anlage des Chores ist ungewöhnlich, doch sicher auf ein französisches Vorbild zurückgehend (vgl. Terouanne und Dommartin in der Pikardie); er besteht aus einem schmal-rechteckigen Joch, dessen Abseiten als ringförmiger Umgang um die in Säulen und Arkaden aufgelöste halbrunde Apsis weitergeführt sind. Den Abschluß des Umgangs bildet ein Kranz von 7 + 2 tiefen Nischen (überhöhter Halbkreis), die nach außen aber nicht als solche hervortreten, sondern eine geschlossene halbkreisförmige Mauermasse bilden. Die dem geraden Chorteil entsprechenden Nischen, jederseits eine, sind nicht erhalten. Entsprechend dem Grundriß entwickelt sich der Aufbau 3teilig, jedoch mit verschiedener Höhenteilung in Binnenchor und
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U m g a n g . Der Chor hat eine Sockelmauer von 3 m Höhe, dann 7 schlanke Arkaden auf gekuppelten Säulen, im Obergeschoß einen K r a n z von 7 weiten Fenstern; vor den Fensterpfeilern schmächtige, frei stehende Säulen, welche die rippenartig ausgearbeiteten Gewölbegrate aufnehmen. Im Umgang wird das äußere Glied der obenerwähnten gekuppelten Säulenpaare nicht auch von der Sockelmauer, sondern von frei stehenden, wieder als Säulen geformten Stützen aufgenommen. Die Außenwand des Umgangs ist 2teilig, unten die ganz schlicht behandelten Nischen, darüber eine niedrige Arkatur mit Fenstern, j e 3 auf 1 Nische. Die Gewölbe grätig, nach außen trapezförmig verbreitert und in jeder Abteilung den Fenstern entsprechend in 3 Kappen (mit muschelartiger Wirkimg) zerlegt. Als Widerlager des Hauptgewölbes dienen schräge Strebemauern; ihre Steinschichten nicht waagerecht, sondern nach innen geneigt, so daß die Drucklinie des Gewölbes ungefähr senkrecht zu ihnen steht; eine im 13. J h . auch sonst angewandte Konstruktion. — L a n g h a u s : Es hatte acht durchlautende Joche, davon das vierte (von O ) a b zweites kleineres Q s c h . ausgebildet. I m Msch. rechteckige gurten- und rippenlose Gewölbe, die Schildbogen rundbogig, die Querbogen spitzbogig. In den Sschiffen ansteigende Halbtonnen mit kunstvoller Teilung durch Stichkappen, auf Widerlagerung der Hauptgewölbe berechnet. Die Wand der Sschiffe nach demselben Prinzip wie der Chorumgang, unten mit ausgesparten Nischen, darüber ein niedriges Fenstergeschoß. Die sinnreiche Konstruktion verband got. Gedanken (unter bewußter Ablehnung aller got. Formen!) mit niederrheinischen, aus der römischen Tradition stammenden Elementen. In den Schmuckformen nebeneinander Würfelkapitelle und vereinfachte Blattkapitelle mit frühgot. Anflug. — Maße der Kirche (außen): Länge 80 m, Breite des Msch. 23 m. Die Klostergebäude gänzlich verschwunden, auch durch Zeichnung nur unvollständig überliefert. — Einzelne Architekturteile mit Schmuckformen erhalten, teils in Heisterbach selbst, teils im Landesmuseum zu Bonn, teils zerstreut im Park zu Mehlem und in Vilich (s. dort). Die moderne Fontäne enthält die obere Muschelschale des Kreuzgangbrunnens, der schönsten rom. Anlage dieser Art (Abb. bei Boisserde). Die wenigen erhaltenen Grabsteine ohne künstlerische Bedeutung. Ein kleines Bruchstück vom Chorgestühl des 14. Jh. im Landesmuseum zu Bonn. — V o n einem gemalten A l t a r , 2. V . 15. Jh., dessen Mittelstück verschollen ist, befinden sich Teile der Flügel in verschiedenen Sammlungen, vor allem in München, Augsburg und K ö l n ; sog. Meister des Heisterbacher Altars. — Einige Außengebäude erhalten: Küchenhof, Umfassungsmauer und Klostertor, 1750. HEISTERBACHERROTT Ehem. Kath. Kapelle. Um 1200; rest. 1676 und 1936. Schlichter Bau; eingezogener, gerade geschlossener Chor mit Tonnengewölbe, im Lhs. früher 2 Kreuzgewölbe. PETERSBERG Reste eines vorgeschichtlichen Steinwalles.
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Im 2. V. 12. Jh. Gründung eines bald wieder aufgelösten Klosters, in das 1189 Zisterzienser aus Himmerode einzogen; kurz darauf Übersiedlung nach Heisterbach. Kath. Kapelle. 1763. Schlichter, flachgedeckter Saalbau mit 3 scitigem Schluß. Dachreiter. Einfache Ausstattung des 18. Jh. Rest. 1936. KÖNIGSWINTER Kath. Pfarrkirche. 177g; 3 schiffiger, klassizistischer Hallenbau mit eingezogenem Chor. Gute WFront mit großer Pilastergliederung. Hinter dem Chor Turmanbau. Im Innern gratige Kreuzgewölbe. — Ausstattimg aus der Erbauungszeit. — Bmkw. Missale mit Initialomamentik, 2. V. 13. Jh., aus der Burgkapelle des Drachenfels. — Mumifizierter R e l i q u i e n a r m der hlg. Margaretha in guter silbervergoldeter Fassung, 15. Jh. Eine Reihe guter Wohnhäuser vom E. 17. Jh.—18. Jh., meist in der Hauptstraße, namentlich das schöne Rokokohaus »Im Rebstock«, 1757, und das ehem. Kasino, jetzt Heimatmuseum. — An der Rheinfront der stattliche Heisterbacher H o f , 1764. Auf dem Markt Kreuz aus Trachyt, 1695 (1840 rat.). Von der ma. Stadtbefestigung so gut wie nichts erhalten. Heimatsammlung. BURG DRACHENFELS Von Erzbischof Arnold v. Köln vor 1147 erb., im 15. Jh. erweitert (Vorburg und äußerer Ring), 1634 zerst., seitdem Ruine. Am eindrucksvollsten der rom. Bergfried, außen aus bossierten, innen aus glatten Quadern. Reste der um ihn gelagerten Hochburg; zu beachten der Unterbau eines Erkers. WOLKENBURG Von Erzbischof Friedrich von Köln (f 1131) erb.; schon im 16. Jh. verfallen. Keine Reste mehr erhalten. RHÖNDORF Alte kath. Kapelle. 1714. Prächtige Lage im Ortsbild. Guter bar. Altar aus der Erbauungszeit mit Wappen des Kurfürsten Johann Wilhelm von der Pfalz (f 1726). Neue kath. Kapelle. Schöne G r a b p l a t t e des letzten Burggrafen von Drachenfels (f 1530) aus Kloster Heisterbach. Mehrere hübsche Wohnhäuser des 17.—18. Jh. LÖWENBURG Von den Grafen v. Sayn E. 12. Jh. gegen die Kölner Burgen des Siebengebirges (Drachenfels, Wolkenburg) gegr.; im späteren Ma. zeitweise kölnisch, seit 1483 zu Jülich-Berg; seit dem 16. Jh. allmählich verfallen. — Sehr zerst. langgestreckte Anlage des 13. Jh.; Hochburg, Vorburg und Außenbering noch erkennbar. HONNEF Kath. Pfarrkirche. Von einer spätma. Anlage der elegante WTurm (Giebel und Helm 1860) und die Scheidewand zwischen Lhs. und Chor. Im übrigen Umbau als spätgot. Hallenkirche mit reichem Netzgewölbe auf 8seitigen Pfeilern im Lhs. (4 Joche). Im O großer Erweiterungsbau nach Abbruch der alten Apsis und der Sakristei, 1912—1913. — An der
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Chorwand S a k r a m e n t s h ä u s c h e n in reich entwickelter Turmform, um 1500. — Aus derselben Zeit Hlg. G r a b mit 7 Standfiguren. — Im s Ssch. M u t t e r g o t t e s , Stein, M. 15.JI1. — Rom. T a u f s t e i n . — Große spätgot. M o n s t r a n z , um 1480. — Bmkw. W a n d t e p p i c h , niedeTTheinisch, E. 15. Jh.; Kreuzigungsgruppe, in der Bordüre Wappen mit der Ahnenfolge des Grafen Joh. v. Neuenahr. Servatius-Kapelle. Spätrom. und spätgot., im 17. und 18. Jh. instandgesetzt, schlichter Bruchsteinbau mit kleinem Dachreiter. Einige Fachwerkbauten des 17.—18. Jh. Heimatmuseum. Umgebung: rheinabwärts auf dem rechten Ufer
SCHWARZRHEINDORF
Doppelkapelle, jetzt kath. Pfarrkirche. V o m kölnischen Erzbischof Arnold v. Wied auf einem alten Familiengut in der bei Burgkapellen herkömmlichen Form einer Doppelkapelle erb.; die mit Unrecht angezweifelte i6zeilige Weihinschrift (jetzt hinter dem Hochaltar der Unterkirche) nennt das Jahr 1 1 5 1 ; 1156 wurde in der Unterkirche der Stifter bestattet (vgl. S. Gotthard in Mainz und die Burgkapelle in Nürnberg); vor 1173 richtete seine Schwester Hedwig, Äbtissin von Essen, ein Frauenkloster nach der Regel des hlg. Benedikt ein und erweiterte zur Gewinnung des Nonnenchores den urspr. zentral angelegten Bau durch ein w Lhs. In den K r i e g e n d e s 16. und 17. Jh. Beschädigungen. 1747—1752 Instandsetzung durch Erzbischof Clemens August, besonders Herstellung neuer Dächer, aber auch Veränderung von Fenstern; 1902—1903 Zurückführung auf den mutmaßlichen alten Zustand (mit neuer Sakristei). Rest, des Inneren 1935. Der kleine Bau nimmt kunstgeschichtlich einen hohen Platz ein. Reicher gegliedert als die uns sonst bekannten Doppelkapellen, bringt er das Wesen derselben doch mit klarer Bestimmtheit zum Ausdruck. Die Beschreibung hat zunächst den Hedwigsanbau außer acht zu lassen. Der Grundriß zeigt im äußeren U m r i ß ein kurzarmiges griechisches Kreuz mit vortretender Altarnische. I m Aufbau unterscheiden sich Unter- und Oberkapelle dadurch, d a ß in jener die Umfassungsmauern eine erhebliche Stärke (2,80 m) haben, während sie in dieser zurückspringend auf 1,20 m verringert sind. A u f der dadurch frei werdenden Terrasse läuft am Fuße des Oberbaues ringsum eine Zwerggalerie. Die innere Gliederung läßt die Unterkapelle fast wie einen Höhlenbau erscheinen, alle 4 Arme endigen in Konchen, an deren Wänden noch kleine Rundnischen in die Mauermasse eingetieft sind; oben ein lichterer, freierer R a u m , im Grundriß dem äußeren Umriß entsprechend. Die fortgeschrittene Wölbekunst zeigt sich in der Fähigkeit, schmalrechteckige Abteilungen mit Kreuzgewölben zu überdecken. I m Mittelgewölbe der Unterkirche eine 8eckige Öffnung von 2,80 m Weite. U b e r dem entsprechenden R a u m der Oberkirche ein 8seitiges Klostergewölbe. Eine Wendeltreppe im Massiv der N W E c k e verbindet beide Stockwerke. D e r H e d w i g s b a u . Er setzt sich gegen den älteren Teil scharf ab. Im Innern vermittelt eine 3fache Säulen- und Bogenstellung; die
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Teilung in 2 Geschosse beibehalten; in jedem 2 rechteckige Kreuzgewölbe. Das Äußere. Im Gegensatz zum Innern, das von Anfang an auf Ausmalung angelegt war, ist die schmückende Gliederung reich, der Nachdruck liegt auf der ringsumlaufenden Zwerggalerie, ferner auf der außerordentlich wuchtigen und reichen Gliederung des Hauptgesimses. Der Laufgang der Galerie ist 3,20 m hoch und 1,15 m breit, nach der Tonne überwölbt, durch (alte) Eisenanker gesichert, mit Pultdach abgedeckt. Die Säulchen m rhythmischem Wechsel durch Kuppelung oder Verbindung mit einem Pfeiler verstärkt, ihre Kapitelle von köstlicher Mannigfaltigkeit, besonders die Tierformen interessant stilisiert. Das Motiv der Zwerggalerie tritt hier zum ersten Male am Niederrhein auf; ein älteres unentwickeltes Beispiel die Gotthard-Kapelle in Mainz. Auffallend ist die Kleeblattform der Fenster an den Querflügeln; mit der Bauzeit M. 12. Jh. kaum zu vereinbaren. Der mächtige, 3stöckig aufgebaute Turm kommt nach der Verlängerung des Baues künstlerisch nicht mehr ganz zu seinem Recht. Das rom. Dach ist bedeutend niedriger zu denken als das gegenwärtige. Ausmalung. 1846 aufgedeckt, 1854 rest., 1935—36 von Übermalungen befreit und im Bestand gesichert; vollständig an allen Gewölben in der Unterkirche (1x51—1156), in der Oberkirche (um 1170) nur im ö Kreuzarm und der Apsis. — U n t e r k i r c h e : Auf den Gurten und an den Gratlinien ornamentale Bänder, an den Gewölbedreiecken — und zwar sehr geschickt in diese hineinkomponiert — figürliche Szenen nach der Vision des Ezechiel, beginnend im ö Kreuzarm mit der Berufung des Propheten, im s die Offenbarung Jehovas über das künftige Schicksal des Judenvolkes, im w Israels Abgötterei, im n das Strafgericht, in der Vierung die Weissagung vom neuen Jerusalem. Die Auffassung dieser Darstellungen ist eine typologische, sie deutet in diesen Visionen schon auf das Leben Christi hin (vgl. Rupert von Deutz). In der OApsis oben der Salvator, an den Wandflächen die Evangelisten. In der s Koncha die Verklärung auf Tabor. In der n Koncha die Kreuzigung. In der w Koncha die Austreibung aus dem Tempel. In den Fenstergewänden des w Kreuzarmes Personifikation der Tugenden, gepanzerte Frauengestalten (falsch als Männer ergänzt). In den kleinen Nischen des n und s Kreuzarmes überlebensgroße Gestalten von Königen (Vorfahren Christi, nicht deutsche Kaiser; vgl. S. Patroklus in Soest). — Oberkirche: In der Apsis der Himmelskönig mit den Evangelistensymbolen, zu seinen Füßen die Stifter Arnold und Hedwig, an der Wand eine Reihe von Heiligen. Auf dem Kreuzgewölbe Christus, Maria und Heilige. — Technik: Auf dem feuchten Putzgrund Vorzeichnung in Rötel oder Ocker, Ausmalung in dünner Kalkfarbe, rot, gelb, grau auf stumpf blauem Grunde. — Stilistisch bezeichnet das hochbedeutende Werk den Übergang von der archaischen zur freien monumentalen Manier. — »Ein ganz großer Fortschritt liegt in der Gewandbehandlung, die den Gliederbau verständnisvoll interpretiert und in weichen, fließenden Linien, wie sie bisher nicht
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einmal geahnt waren, ihre eigenen Ausdruckswerte erfüllt.« — Rom. T a u f s t e i n . — G r a b s t ä t t e des Erzbischofs Arnold mit Inschrift, 1747. — Bar. M u t t e r g o t t e s f i g u r , gute Arbeit des schwäbischen Meisters Christoph Rodt, 1604, aus der Bonner Minoritenkirche. V o m Kloster nur die Umfassungsmauern in vollem Umfange erhalten. VILICH Benediktiner-Nonnenkloster. Um 983 gegr.; 1488 als adeliges Damenstift umgewandelt. — Die K i r c h e jetzt kath. Pfarrkirche. Rom. Lhs. und frühgot. Chor. Vom Lhs. sind nach schweren Beschädigungen in Kriegszeit (1583 und 1632) bei der Rest. 1640 nur die beiden O Joche erhalten geblieben, Pfeiler und Arkaden einer Basilika des 12. Jh.; Msch. 9 m breit, im 17. Jh. eingewölbt. Das an der SSeite nach Durchbrechung der rom. Mauern angebaute »Adelheidis-Chörchen« ist eine reizvolle Anlage aus A. 13. Jh. Das »Magdalenen-Chörchen« der NSeite im 17. Jh. als Gegenstück hinzugebaut. Das Qsch. 1595 eingreifend rest., urspr. aus derselben Bauzeit wie der Chor, etwa 1290, nach Übergang der Vogt ei an Köln. Knappe und feine Formen im Stil der entwickelten kölnischen Frühgotik. Dem Qsch. in voller Ausdehnimg 3 regelmäßige 5/a Apsiden angegliedert, die mittlere durch ein vorgelegtes rechteckiges Joch weiter hinausgeschoben, die seitlichen fast um die Hälfte niedriger. Schlanke, zweiteilige Fenster, einfacher Kreis im Maßwerk. Die wenig abgestuften Strebepfeiler mit Verdachung und schlichten Wasserspeiern. — WFront und Turm 1640. — T a u f s t e i n um 1300, das Becken leicht ornamentiert. — M u t t e r g o t t e s , Holz, A. 15. Jh. — Frührom. G r a b s t e i n mit aufsteigendem stilisiertem Baum neben dem Turm eingemauert. Stiftsgebäude. 17. Jh., ganz einfach. Heute Augustinerinnenkloster. Burg. Urspr. Sitz der Ritter Schillink von Vilich. Seit 1583 Ruine; A. 20. Jh. wiederhergestellt. Das von Wassergräben umgebene 4 eckige Haus wahrscheinlich M. 14. Jh., der Turm A. 13. Jh. Zu der Vorburg, deren Umfassungsmauer erhalten ist, fuhrt ein (vom Fronhof in Oberdollendorf stammendes) spätrom. Portal. Schevasteshof (Schultheißenhof). 1603; 1694 umgebaut, ganz verschiefertes 5 achsiges Haus mit Türmchen, im Innern alte Decken. Bmkw. das Gartenhäuschen aus Trümmern der A b t e i H e i s t e r b a c h , 6 Paar gekuppelte Säulchen mit verwachsenen Basen und Doppelkapitell. Die rom. Kapitelle auf der Gartenmauer aus der alten Vilicher Kirche. NIEDERKASSEL Kath. Pfarrkirche. Alt nur der mächtige, schlicht rom. WTurm. — T a u f s t e i n 12. Jh., zylindrisches Becken auf hohem Fuß. SIEGBURG Dorf am Fuß des Klosters. ti8s oppidum mit Kölner Stadtrecht und Befestigung. Vögte der Abtei waren die Grafen, späteren Herzöge von Berg; die lange strittige Reichsunmittelbarkeit 1676 endgültig aufgegeben. 1403 die Stadt im Kampf zwischen Herzog Wilhelm und seinem Sohn Adolf
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in Trümmer geschossen. Im 15. Jh. blühendes Gewerbe, u. a. auch der »Ullner« (Töpfer), die Geschirr aus weißem Ton herstellten (Familie Knütgen aus Köln; Blütezeit 1560—1600.) Benediktinerabtei auf dem Michaelsberg. 1064 auf alter Burgstelle von Erzbischof Anno II. nach Vertreibung des lothringischen Pfalzgrafen Heinrich (1045—1060) gegr.; bis 1676 reichsunmittelbar. Nach der Säkularisation (1803) Kaserne; 1824—187g Irrenanstalt, dann Zuchthaus; seit i g i 4 den Benediktinern zurückgegeben. — Von dem für seine Zeit bedeutenden, 1066 gew. K i r c h e n b a u des hlg. Anno (f 1075) nur die unter dem Qhs. liegenden Umfassungswände der K r y p t a erhalten; der innere Aufbau der Krypta — von N nach S 2 Reihen von je 6 Säulen — ist das Ergebnis eines Umbaues um 1100; urspr. hatte die Krypta unter dem Qhs. fast die gleiche Höhe wie die jetzige Krypta unter dem Chore; quadr. Kreuzgewölbe ohne Quergurte, die Säulen auf steilen attischen Basen, ihre Würfelkapitelle mit kleinen Nasen an den Ecken; an der beim Umbau verstärkten WWand mehrere Nischen, von denen die mittlere noch der Zeit Annos angehört. — Der unter dem C h o r liegende Teil der Krypta ist wie der Chor selbst (1 Joch und s/g Schluß), nachdem schon im 12. J h . eine Erweiterung erfolgt war, unter Abt Pilgrim v. Drachenfels (1388—1417) in einfachen got. Formen erneuert. — Im übrigen der ganze Oberbau Neubau unter Abt Johann III. v. Bock, 1649—1667. Kreuzförmige Gewölbebasilika in schlichten bar. Formen: im Lhs. 3 Joche mit gotisierenden Rippengewölben auf kräftigen Pilastern; in den Fenstern rundbogiges Maßwerk; der im Kern rom. W T u r m von Nebenräumen umfangen und um 2 Geschosse erhöht, auf der NSeite die ehem. Annokapelle mit Stuckdecke vom E. 18. J h . , jetzt Eingangsraum mit neuer Treppe. — Rest, seit 1934 im Gange. — Die einst reiche A u s s t a t t u n g bei der Aufhebung des Klosters 1803 zerstreut. Der jetzige H o c h a l t a r , 1651, aus der Bonner Minoritenkirche (seitlich Ergänzungen des 18. J h . und modernes Gemälde); von dort auch der s S e i t e n a l t a r aus Marmor, 1758, von dem Mainzer J . G. Schrantz, mit moderner Benediktsfigur (urspr. Antoniusaltar); der n S e i t e n a l t a r , Holz, mit schöner Eiiüegearbeit, 1736, aus Kloster Himmerode. — Die Grabsteine ohne künstlerische Bedeutung. — Fragment eines hervorragend schönen Abtstuhles aus Stein mit Muttergottesfigur, M. 12. J h . , jetzt im Kölner Schnütgen-Museum. — Der äußerst reiche Schatz an kostbaren Edelmetallarbeiten (vgl. Inventar von 1608) schon in den Kriegsnöten des 17. J h . verringert und 1803 zum großen Teil eingeschmolzen. Wichtige Reste in der Pfarrkirche. K l o s t e r g e b ä u d e nach Brand 1722 erneuert. Riesige Abmessungen, doch in einfachsten Formen. Katta. P f a r r k i r c h e S . S e r v a t i u s . Malerischer Bau aus rom. und got. Teilen. 1. R o m . T e i l : 116g im Bau. Das Msch. bis zur halben jetzigen Höhe, Pfeilerbasilika mit Emporen, 16 m breit, etwa 12,50 m hoch. Nur im Erdgeschoß der Sschiffe gratige Kreuzgewölbe zwischen breiten, gedrückten Gurten; sonst urspr.
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flachgedeckt. D i e Ö f f n u n g e n der E m p o r e n hatten e h e m . eine U n t e r t e i l u n g durch j e 2 Säulen. V o n d e n Sschiffen ist das s spätgot. erneuert. A u ß e n an d e r NSeite das rom. U n t e r g e s c h o ß einer V o r h a l l e erhalten. — Der mächtige, v o n unten a u f reich gegliederte W T u r m i m 12. J h . beg., die beiden obersten Geschosse A . 13. J h . , das Portal in vorgeblendeter U m r a h m u n g , das 2. G e s c h o ß nach i n n e n in breitem Bogen gegen das Msch. geöffnet. D i e V e r l ä n g e rungen der Sschiffe neben d e m T u r m , 1888. — 2. F r ü h g o t . T e i l : N a c h 1275. D e r O B a u : 3 C h ö r e mit s/8 Schluß, d e r mittlere u m 2 Längsjoche vorgeschoben u n d weit höher als die seitlichen. D i e m ä ß i g reichen, d o c h eleganten F o r m e n von d e r K ö l n e r D o m h ü t t e a b h ä n g i g . Fenster steilig mit V i e r p a ß , in d e n N e b e n c h ö r e n mit D r e i p a ß . D i e Fialen u n d Dachbrüstungen d e r Seitenchöre n e u . — 3. S p ä t g o t . U m b a u : W i e d e r Spalt zwischen d e n C h o r pfeilern u n d den Scheidemauern des Msch. beweist, bestand bei d e r E r r i c h t u n g der O T e i l e die Absicht, a u c h das Lhs. z u erneuern; erst u m 1500 u n d nur teilweise ausgeführt, indem m a n den O b e r g a d e n des Msch. auf d i e gleiche H ö h e mit d e m C h o r brachte, d i e A u ß e n w ä n d e der E m p o r e n erhöhte u n d hier G e w ö l b e einzog. I m M s c h . reiches Netzgewölbe. Ausstattung. D e r n S e i t e n a l t a r h a t ein g u t geschnitztes A n t e p e n d i u m u n d eine Holzfigur des hlg. Servatius, beides M . 18. J h . , w o h l aus der Abteikirche. — I m Msch. 6 A p o s t e l f i g u r e n , H o l z , u m 1 5 1 5 , aus einer K ö l n e r Werkstatt. — A m E i n g a n g z u r s Emporenkapelle anmutige M a r i e n s t a t u e a u f zierl i c h e m Pfeiler, A . 15. J h . — R o m . T a u f s t e i n in F a ß f o r m mit eingemeißelten K r e u z e n . Kirchenschatz. D i e bedeutenden rom. Bestandteile aus d e r A b t e i k i r c h e . 1. R e l i q u i e n s c h r e i n d e s h l g . A n n o (f 1075); j e t z t i m H o c h a l t a r aufgestellt. 1183 nach der E r h e b u n g der G e b e i n e des Heiligen beg. — Hölzerner K a s t e n mit Satteldach, 157 c m lang, der figürliche S c h m u c k an d e n Wandnischen u n d D a c h f e l d e r n fehlt; die ornamentale D u r c h b i l d u n g der aus K l c e b l a t t b ö g e n auf Doppelsäulchen bestehenden W a n d a r k a t u r u n d des Firstkamms ersten R a n g e s ; ziselierter u n d vergoldeter K u p f e r g u ß , Filigran, E m a i l , ehem. viel Edelsteine; die kleinen Apostel-Halbfiguren in den Z w i c k e l n edelsten Stils u n d vollendet modelliert. Z w e i verschiedene Werkstatt-Traditionen wirkten hier zusammen, die K ö l n e r (vgl. Maurinusschrein in S . Pantaleon z u K ö l n ) u n d die d e r Maasschule; letztere nach Ansicht mancher Forscher d u r c h Nikolaus von Verdun vertreten; seinem W e r k (beglaubigte Arbeiten nur in Klosterneuburg bei W i e n und in T o u r n a y ) k o m m e n n a h e d i e gegossenen B r o n z e k ä m m e des Firstes, die K a p i t e l l e der D o p p e l säulen u n d die Schmelzplatten mit der feinen goldenen R a n k e n ornamentik a u f dunkelblauem G r u n d (vgl. auch d e n nah v e r w a n d ten Albinusschrein in S. Pantaleon z u K ö l n ) . — 2. S c h r e i n d e r H l g . M a u r i t i u s u n d I n n o c e n t i u s , 148 c m lang. A u c h hier fehlen die Figuren, die zugehörigen Inschriften erhalten, die E n t stehungszeit ungefähr dieselbe, wie die des Annoschreins, das Ornamentsystem verschieden. — 3. S c h r e i n d e s h l g . B e n i g n u s ,
SIEGÖÜftö ÜMD ÜMGßBüN'd
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102 cm lang. Erhaltungszustand wie bei den vorigen, das Email weniger gut. Reizend der Kamm, aus dessen Ranken nackte menschliche Halbfiguren herauswachsen. — 4. Schrein des hlg. Honoratus, A. 13. Jh., 61 cm lang. Mit Anlage eines Qsch. am Dach. An der einen Längseite in der Arkatur 5 sitzende Apostel, lebendig, aber ziemlich derb in Silberblech geschlagen, in den Zwickeln Brustbilder, am Dach Verkündigung, Geburt, Kreuzigung, Auferstehung in Flachrelief getrieben. — 5. Schrein des hlg. A p o l l i n a r i s , 1446, vielleicht vom Kölner Meister Herrn, van Oldendorp, stark beraubt, das Ornament architektonisch. Reiche, malerisch wirkende Verzierung der Flächen in Stanzornamenten (Adler, Lilien, Rosetten). — 6. Andreaskasten, Holzkern mit emaillierten und gravierten Platten; wahrscheinlich niederländisch, E. 12. J h . — 7. und 8. Großer und kleiner K a s t e n in Limoges-Email, A. 13. Jh. — 9. K a s t e n , im 17. J h . aus rom. Fragmenten des 12. und 13. Jh. zusammengesetzt. — 10. T r a g a l t a r des hlg. Mauritius, 33 cm lang, die Seitenwände belegt mit kölnischen Emailplatten, nach M. 12. Jh., die Deckplatte aus Porphyr, umrahmt von szenischen Streifen. Den Arbeiten des Eilbert von Köln nahe verwandt. — 11. T r a g a l t a r des hlg. Gregorius, 37 cm lang, kölnisch, um 1160; gehört zu einer Gruppe von rheinischen Arbeiten, deren Hauptstück das Turmreliquiar im Darmstädter Museum ist und der auch Tragaltäre im Xantener Stiftsschatz und in S. Maria im Kapitol zu Köln zuzurechnen sind. — 12. Bischofsstab des hlg. Anno. Krümme von Elfenbein in einem Drachenkopf endigend, 11. Jh. — 13. Sog. Konsekrationskamm des hlg. Anno, Elfenbein, im Mittelstück Drachen, 11. J h . — In den Schreinen werden jetzt kleinere, z. T. sehr bmkw. R e l i q u i e n b e h ä l t e r aufbewahrt; aus ihnen stammen die kostbaren Reste von Geweben und Stickereien, darunter der byzantinische Löwenstoff mit der Inschr. der Kaiser Romanos und Christophoros (921—931). Haus »In der Arken«, schönes Fachwerkhaus mit hohem Schieferdach. Größere Strecken der Stadtmauer des 15. Jh. und die mit ihr zusammenhängende Umfassungsmauer der Abtei erhalten. Heimatmuseum. Umgebung: Siegaufwärts mit Abzweigungen SELIGENTAL Ehem. Franziskaner-Klosterkirche (jetzt kath. Pfarrkirche). 1231 von dem Grafen Gottfried v. Sayn gegr.; 1247 noch im Bau; 1647 stark durch Brand beschädigt; 1894 rest. Die älteste, noch erhaltene MinoritenKirche am Rhein. Bruchsteinbau. Unvollständige Basilika, das s Ssch. hat von jeher gefehlt. Im Mach, nur die beiden ö Joche gewölbt, die w Hälfte erhielt Flachdecke. Apsidengewölbe in gleicher Höhe mit dem Sch., steilig gerippt auf halbrundem Grundriß, hohe, schlanke Rundbogenfenster. Die Oberfenster des Msch. in spätrem. Fächerform. Äußere Wandgliederung durch Lisenen und Bogenfriese. — Kanzel, 2. H. 17. '7
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S I E G B U R G , UMGEBUNG
Jh. — Hübscher, holzgcschnitzter E n g e l , E. 15. Jh. — Im Pfarrgarten einfacher rom. T a u f s t e i n , zylindrisch, die Außenwand mit rundbogigen Blendarkaden gegliedert. H a u s zur M ü h l e n . Herrenhaus, gefalliger klassizistischer Bau von 11 Achsen, die mittleren 5 Achsen in 2 Geschossen, um 1800. HENNEF Schloß Allner. Haupthaus, 17. Jh., schlichte Formen, interessanter Grundriß, ein annähernd gleichseitiges Kreuz mit Nebenräumen in den Winkeln. Nach hinten langgestreckter Erweiterungsbau des 17.—18. Jh. Gotisierender (!) Umbau, der leider auch die charakteristische Dachbildung betraf, 1875. — Wirtschaftsgebäude, 16.—17. Jh., mannigfach verändert. — Umfassungsmauer mit stattlichem T o r , M . 17. Jh. GEISTINGEN Kath. Pfarrkirche. Pfeilerbasilika, 12. Jh.; Lhs. so breit wie lang, Teilung in j e 5 Arkaden, das Msch. sehr weit. Qsch. und Chor Erweiterungsbau, 1885. Der alte Chor war ein Quadrat mit Apsis, niedriges Tonnengewölbe, in den Winkeln runde Treppentürme, die Altarnischen der Sschiffe aus der Mauer ausgespart. Mächtiger WTurm, Lisenen- und Bogenfriesgliederung 3achsig durch 5 Geschosse, im obersten j e 3 gekuppelte Schallarkaden. — R o m . T a u f s t e i n , ähnlich dem in Blankenberg, 6seitiges Becken auf Fuß. — 2 schlichte Bar.Altare, einer bez. 1657. V o n dem nahebei gelegenen, in der 2. H . 13. Jh. errichteten Zisterzienserinnenkloster Zissendorf sind nur künstlerisch unbedeutende Gebäude erhalten, die Kirche ist abgebrochen. BÖDINGEN Ehem. Augustiner-Chorherren-Stifts-Kirche. Aus einer im 14. Jh. gegr. Wallfahrtskapelle mit wundertätigem Marienbild hervorgegangen (jetzt kath. Pfarrkirche). 15. Jh.; Lhs. und WTurm gehören anscheinend zu dem 1408 gew. Bau. Bruchsteinbau. Eingebauter stattlicher WTurm. Lhs. Basilika von 3 Jochen mit schwach entwickeltem Obergaden. Das schmale Q.hs. (um 1440) endet beiderseits polygonal (5/s) • Sehr eigentümlich das Chorhaus (um 1490): erheblich breiter als das Msch., ein unvollständiger Zentralbau ( ? /io) und als solcher auch durch das hohe loseitige Pyramidendach gekennzeichnet (bei der Rest. 1884 um Va erniedrigt). — Marmoraltar, 18. Jh., mit G n a d e n b i l d (sitzende Muttergottes mit dem winzigen Leichnam Christi in den Händen), 14. Jh. — Im Mittelfenster des Chors vortreffliches G l a s g e m ä l d e , A . 16. Jh., von Erzbischof Herman v. Wied gest. (f 1508). — M a r m o r e p i t a p h der Elisabeth Freiin v. Schwarzenberg f «599. Ehem. Klostergebäude. 2 Flügel erhalten, bez. 1677 und 1692; besonders bmkw. das Sommerrefektorium, 1732; an der 2geschossigen Fassade sind Säulen mit prächtigen, spätrom. Basen und Kapitellen wiederverwendet. Ebenso an einem 1684 errichteten Heiligenhäuschen am Ausgang des Dorfes. 2 ähnliche in der Umgegend. BLANKENBERG Stadt seit 1245. Kath. Pfarrkirche. Frühgot. C h o r mit 5 / 8 Apsis, M . 13. J h . ; zierliche G e w ö l b e ü b e r schlanken, gewirtelten Dienstbündeln. Das breite 1 schiffige Lhs. i m A n s c h l u ß d a r a n erb., z u m großen
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Teil 1686 erneuert; die flache Holzdecke im 15. Jh. durch große eichene Mittelpfosten abgestützt, die 1928 leider entfernt wurden. Sowohl im Chor wie an der N W a n d des Lhs. sind bei den jüngsten Wiederherstellungen W a n d g e m ä l d e des 13. und 15. Jh. aufgedeckt; besonders wichtig die Beisetzung der hlg. Katharina im Lhs., 13.JI1. — T a u f s t e i n und W e i h w a s s e r b e c k e n in spätrom. Formen, sonstige Ausstattung barock. B u r g . U m 1180 von den Grafen z u Sayn gegr.; seit 1363 zu JülichBerg. In der 2. H . 17. Jh. aufgegeben und geschleift. Seitdem Kuine. Sehr umfangreich und in guter Erhaltung. Hauptburg und Vorburg E. 12. J h . A n der S O E c k e Bastions-Turm, um 1500. Der groUe schwere Bergfried bis etwa 15 m Höhe erhalten. Die mit der Burg verbundene S t a d t b e f e s t i g u n g , um 1400. Gut erhalten das Katharinentor, 1877, 188b und 1935 rest. — Die Gesamtanlage nach ähnlichen Grundsätzen wie Nideggen auf dem linken Rheinufer, gehört zu den interessantesten und malerischsten Beispielen aus dem hohen und späten M a . H a u s M ü l l e r am Katharinentor. Prachtvolles Fachwerkhaus, 18. J h . MERTEN Ehem. Augustiner-Nonnen-Kloster. Um 1300 gegr. Die Kirche spätrom., A. 13. Jh.; flachgedeckte ¿achsige Basilika, 3 gleichlaufende Apsiden. Der Schluß des n tisch, von altersher ab Sakristei abgetrennt; hinter dem bar. Altar 3teilige rom. Säulenstellung ab Altarumrahmung. Sehr ansehnlich die um 1230 heg. WFassade; atürmig, der NTurm, nie vollendet. — H o c h a l t a r ; alte Mensa mit bar. Aufsatz, um 1700. Klostergebäude. 18.Jh.; Toranlage 1769, bez. Burg. (Urspr. der Herren v. Wildenburg). Ruine, darin 1791 erb. Wohnhaus. SÜCHTERSCHEID Kath. Kreuz-Kapelle. 18. Jh., mit rom. Apsis. 1932 erweitert. —Reicher R o k . A l t a r . — Spätgot. W a n d m a l e r e i e n . — Daneben G n a d e n K a p e l l e mit spätgot. unbedeutendem Vesperbild und (verdorbener) M u t t e r g o t t e s , M. 14. Jh. UCKERATH Ehem. Kath. Pfarrkirche. Die kleine rom. Basilika 1898 niedergelegt, nur der WTurm erhalten. — Rom. T a u f s t e i n in Zylinderform in der neuen 1891—1892 errichteten Kirche. KIRCHEIB Ev. Kirche. Rom. Pfeilerbasilika mit WTurm, eingezogenem quadr. Chor und halbrunder Apsis; das Chorhaus mit Gratgewölbe. 1902 rest. — Reste der Ausmalung. — Taufstein, A. 13. Jh. EITORF Ehem. Kath. Pfarrkirche. 12. Jh. Das Lhs., eine 4achsige Pfeilerbasilika mit 3 Apsiden, 1891 abgebrochen; erhalten der große WTurm, ein schlichter, ungegliederter Bruchsteinbau; das jetzt vermauerte Doppelfenster nach dem Msch. zu beachten. — Rom. T a u f s t e i n . Burg Eitorf. Zweiflügeliger einfacher Bruchsteinbau in 2 Geschossen mit kleinem Rundturm, 15.—16. Jh. «7«
SIEGBURG, UMGEBUNG Schloß Welterode. Einfache Wasseranlage, i6.Jh.; im 18. Jh. verändert (Fenster). HERCHEN Kath. Pfarrkirche. 1878 erweitert; das Msch. und der WTurm von einer rom. Pfeilerbasilika zu 4 Jochen erhalten, ebenso ein Teil der spätgot. Choranlage. — Frühgot. T a u f s t e i n , 6seitiges Becken auf Stützen, um 1300. — T r i u m p h k r e u z , 15. Jh. Ehem. Zisterzienser-Nonnen-Kloster. 1247 gegr.; nur ganz unbedeutende Reste erhalten. LEUSCHEID E v . Pfarrkirche. Kleiner schlichter, rom. Bruchsteinbau, gut erhalten. Lhs. Basilika von 3 Pfeilerarkaden. Starker vorspringender WTurm, nur im letzten Geschoß mit Blenden und gekuppelten Schallöffnungen gegliedert. Qsch. und Chor got. 14.—15-Jh.; 1909 und u.36 rest. — Interessanter A l t a r a u f s a t z , um 1500, hölzerne Rahmen mit Füllungen, in der oberen Reihe Reliefs, in der unteren Gemälde, in der Mitte auf einer Konsole Marienstatuette. — Schöner rom. 6säuliger T a u f s t e i n mit reichem Blattfries. DATTENFELD Kath. Pfarrkirche. Neu. — Der T a u f s t e i n , E. 12. Jh., 6seitige Kuppa mit Ecksäulchen, eines der frühesten Beispiele des im Siebengebirge so reich ausgebildeten spätrom. Typus. WINDECK Burg. Prachtvoll gelegen. Ältester Dynastensitz im Siegtal, urspr. a Burgen; vom Erzbischof Philipp v. Heinsberg erworben, später den Grafen v. Berg gehörig und seit E. 13. Jh. Mittelpunkt eines bergischen Amtes. 1646 größtenteils gesprengt. Das Amt wurde nach Denklingen verlegt. Später als Steinbruch genutzt. — Nur Mauerreste und Teile des ehem. Bergfrieds erhalten. Wohnbau 19. Jh. ROSBACH Ev. Pfarrkirche. WTurm um 1300; das Lhs., 1763—67, gutes Beispiel einer protestantischen Kirche des 18. Jh. Selten schöne Rok.Ausstattung. Altar, Kanzel (1772) und Orgel übereinander. 1928 rest. — Rom. öseitiger T a u f s t e i n aus Trachyt. Alte kath. Kirche. Malerisch an den Hang über der Sieg gelehnter kleiner Bau, 1744 (jetzt Jugendsaal). Ehem. Kapelle in Geilhausen-Wiedenhof. Rom. E. 12. Jh. (heute Stall). HAMM Ev. Pfarrkirche. Rom. WTurm. Im übrigen Neubau mit Verwendung rom. Sschiffmauern, 1752 fr.; flachgedeckter-Saal mit abgeschrägten Ecken und eingezogenem, 3seitig geschlossenem Chor. Bmkw. Kanzelaufbau, dahinter Orgelempore. HILGENROTH E v . Pfarrkirche. Rom. WTurm; der rom. Bau nicht erhalten, dagegen der spätgot. Anbau von 1433, der urspr. als Gnadenkapelle (Wallfahrt) für ein Muttergottesbild errichtet wurde; das Lhs. mit bar. Flachdecke, der Chor mit '/„Schluß hat ein spätgot. Netzgewölbe, das durch Schlußsteine mit figürlichen und ornamentalen Reliefs ausgezeichnet ist.
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MARIENTHAL Franziskaner-Kloster. Urspr. Kapelle des 15. Jh. für ein Gnadenbild der Pietà. Wallfahrt. Gründung des Klosters 1670. Neubau 1756fr. Abbruch des größeren Teils der Kirche im 19. Jh., so daß nur der OTeil noch erhalten ist. WFront modern. 1 schiffiger bar. Raum mit Stichkappengewölbe. — Der größte Teil der alten Ausstattung ist abhanden gekommen. Das alte, stark überarbeitete Vesperbild des 15. Jh. und einige bar. Figuren erhalten. WISSEN Kath. Pfarrkirche. Rom. WTurm. ischiffiges,flachgedecktesLhs., 1804. OTeile 1911—1912. — Bar. Hochaltar aus Kloster Grafschaft in Westfalen, M. 18. Jh.; 2 Seitenaltäre aus Kloster Marienthal, gegen 1763; von dort auch die Kanzel, 3. V. 18. Jh. — Taufstein, 8seitiger Pokal mit Ecksäulen, 1. H. 13. Jh. — Schöne Paramente, 16.—18. Jh. Kath. Kapelle auf dem Heisterberge, sö von Wissen. 1. H. 18. Jh. mit gleichzeitigem Altar. SCHÖNSTEIN Schloß (Fürst v. Hatzfeldt). Kurkölnisches Lehen, seit 16. Jh. im Besitz derer v. Hatzfeldt. An der Mündung des Ellbaches in die Sieg auf steilem Felsen. Unregelmäßige malerische Gruppe von Gebäuden um einen Binnenhof im Charakter des 16. Jh. Am OFlügel sehr bmkw. H o l z g a l e r i e n , die untere 1598 bez., die obere 1623. Im SFlügel schöne B a r o c k t r e p p e und - t ü r , bez. 1606. S c h l o ß k a p e l l e . 1622, mit Ausstattung des 18. Jh. — V e s p e r b i l d , Holz, 82 cm, i . H . 15. Jh. — Ausgedehnte Vorburg und »Freiheit«, mit Bauten des 16.—18. Jh. KIRCHEN Ev. Pfortkirche. Rom. WTurm, sonst Neubau 1770—1772. Flachgedeckte Saalanlage mit Emporen. 1872—1889 rest. — Einige Fachwerkhäuser bmkw., z. B. Hauptstr. 24. NIEDER-FISCHßACH Ev. Pfarrkirche. Neubau 1820—1821. Rom. WTurm erhalten. Kath. Pfarrkirche. Neubau 1898. — Hölzernes K r u z i f i x , 50 cm und Altargeräte, 18. Jh. Fachwerkhäuser des 18. Jh. FREUSBURG Schloß. Im Ma. Besitz der Grafen v. Vroitzberg, dann der Grafen v. Sayn, E. 14. Jh. kurtrierisches Lehen, nach Streitigkeiten 1626 Kurtrier wieder zugesprochen, seit 1741 Brandenburg-Ansbach, seit 1803 nassauisch. Im 18. Jh. größere Teile abgetragen. — Umfangreiche, ganz unregelmäßige Anlage. Im SFlügel der Bau von 1540 (Inschr.); der NOBau 16. Jh. Eine doppelte Ringmauer stellt die Verbindung mit der Ortsbefestigung her. — Seit 1923 als Jugendherberge ausgebaut. Ev. Pfarrkirche. Schlichte Anlage, Lhs. und Chor im 16. Jh. auf rom. Grundlage erweitert und erneuert. DAADEN Ev. Pfarrkirche. 1722—1724. Große ischiffige, kreuzförmige Anlage mit flacher Decke,* in der geschlossenen Außenwirkung wie in der ein-
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drucksvollen Raumgestaltung eine der besten Schöpfungen des Barock im Westerwald. Mansarddächer. Einfacher quadr. WTurm als Rest der früheren rom. Kirche von 1136, mit sehr lebendiger Haube, 1784, nach Plan des jüngeren Skell. — Die innere Einrichtung mit Emporen, Gestühl, Kanzelaltar mit Orgel darüber (1726) bezeichnend protestantisch. 1931 rest. v. Schützsches Haus. Steinbau, 1671, mit Rundturm. Fachwerkhäuser des 18. Jh. FRIEDEWALD Ehem. B u r g der Grafen v. Sayn. 1876 in größeren Teilen niedergelegt, 1890 ff. für den Fürsten Alexander zu Sayn-Wittgenstein rest. und erweitert. Andere Zubauten 1913—1914. — Teil der alten Mauer mit 4 Türmen erhalten. Die Wohngebäude, soweit erhalten, aus 16. und 17. Jh. Das Hauptschloß (Inschr. 1580, 1582), ein Rechteck von 1 7 : 27 m, »eine wahre Perle« unter den deutschen Fürstenschlössern der Renss.; kräftiger Bruchsteinunterbau; 2 Hauptgeschosse durch Wandpilaster in i i Felder geteilt, das untere in toskanischer, das obere in jonischer Ordnung, meisterhaftes Detail, plastischer Schmuck in den Wandfeldern und Nischen zwischen den Kreuzsprossenfenstern (z. T . erneuert). Dachaufbau mit Giebeln neu. Im großen Saal noch die schönen alten Verhältnisse. Einige reich gegliederte Türen und Kamine (bez. 1582). NISTERBERG Ev. Kapelle. Kleiner, aberbmkw. Bau. Rom., 3seitig geschlossener OTeil und bar. Lhs., 1763, in Fachwerk. Umgebung: Bröltal (zweigt bei Hennef vom Siegtal ab) und oberes Wisserbachtal mit Seitenwegen WINTERSCHEID Kath. Pfarrkirche. Flachgedeckter Saalbau mit 3seitigem Chorschluß, 1780—1786. Rom. WTurm mit bmkw. Säulenportal, M. 12. Jh. — Zylindrischer Taufstein, 12. Jh. Burg Herrenstein. Wahrscheinlich Stammsitz derer vom Steyne, später Nesselrode-Reichenstein. Geringe Reste aus dem 14. Jh., sonst 15.—16. Jh.; im 18. Jh. wesentlich umgebaut. NEUNKIRCHEN Kath. Pfarrkirche. Rom. Bruchsteinbau, 12.—13. Jh.; Lhs. breit proportionierte, flachgedeckte Pfeilerbasilika von 5 Achsen; im 18. Jh. manches verändert. Mächtiger WTurm, in den Obergeschossen durch Lisenen gegliedert, die 2 Untergeschosse mit gratigen Kreuzgewölben, Treppen in der Mauerdicke. Die gewölbten OTeile M. 13. Jh.; der Chor aus 1 Joch mit 3seitiger Apsis; n gerade geschlossener Nebenchor. Großer Erweiterungsbau auf der NSeite, 1913—14, unter Beseitigung des alten Ssch. und des Qhs.Armes. MUCH Kath. Pfarrkirche. Im Ma. Besitz des Bonner Cassiusstifts. Lhs. und WTurm rom., 1 a.—13. Jh., im 15. Jh. durch einen gewölbten Chorbau in der Achse des Msch. und des n Ssch. erweitert. Der s Teil des Chorbaues
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mit Sakristei 1869 hinzugefugt; 1904 rest. — Lhs. flachgedeckte Pfeilerbasilika von 6 Achsen. Die Pfeiler haben ringsumlaufende Kämpfergesimse. Bruchsteinmauerwerk. Nur der Obergaden zeigt noch die rom. Fenster zwischen Lisenen und Bogenfriesen. Der mächtige, vorspringende WTurm ganz schmucklos und ungegliedert. Die Apsiden des spätgot. Chorbaues im 5/8Schluß. — Im n Seitenchor zierliches S a k r a m e n t s h ä u s c h e n , um 1500, mit Abendmahlsrelief. — Rom. T a u f s t e i n , die 6seitige Kuppa schwebt, ohne eigene Basis, auf 6 Säulen. — In der Turmhalle Kruzifix, 14.—15. Jh., ziemlich roh. Kreuz-Kapelle. WTurm und halbrunde Apsis, 12. Jh., Sch. als schlichter Saalbau im 18. Jh. erneuert. Haus Overbach. Urspr. Wasserburg. Kastenbau mit Walmdach, 16. Jh., im 18. Jh. zum Teil verändert; die alten kleinen Fenster erhalten. RUPPRICHTEROTH Kath. Pfarrkirche. Ehem. Besitz des Bonner Cassiusstifts. Starker, schlichter rom. WTurm, M. 12. Jh., das Obergeschoß 1850 erneuert. Das Lhs., eine rom. flachgedeckte Pfeilerbasilika, so breit wie lang, 1892 durch Neubau ersetzt, ebenso der spätgot. Chor (die alte Kirche war im Grundriß der von Much sehr ähnlich). — An der Kanzel S. M i c h a e l , feine Holzfigur, um 1480. — T a u f s t e i n , 12.Jh., 6seitige, becherförmige Kuppa. — G l a s g e m ä l d e , um 1500, aus dem spätgot. Chor, gehören zu den besten ihrer Zeit in dieser Gegend; 1893 willkürlich ergänzt. — Schönes rom. W e i h r a u c h f a ß , A. 13. Jh. NÜMBRECHT Ev. Pfarrkirche. Ehem. Besitz des Bonner Cassiusstifts. Derber rom. Pfeilerbau, urspr. wohl Emporenanlage mit großem WTurm, im 15. Jh. als Hallenkirche umgebaut. Die Turmhaube E. 18. Jh.; spitzer Helm über dem Chor, die Ssch. mit quergestellten Satteldächern. — S neben dem Turm die ehem. spätgot. G r a b k a p e l l e der Grafen v. Sayn, die Gruft 1826 zerstört. —Abendmahlsgerät, 1718. HOMBURG Burg. Sehr malerisch auf steiler Bergkuppe über dem Bröltal gelegen. 1003 zuerst genannt, seit 1273 im Besitze der Grafen v. Sayn. Mittelpunkt der reichsunmittelbaren Herrschaft Homburg. — Bedeutende Anlage, großenteils Ruine. Rest, seit 1906. Sie baut sich in 4 Terrassen auf, eine jede durch eine besondere Mauer bewehrt. Nur noch das Herrenhaus auf dem höchsten Punkte des Bergkegels bewohnbar; im 17. und 18. Jh. ausgebaut, an einen hohen ma. Bergfried gelehnt. Barockes T r e p p e n h a u s . — Kreis- Heimatmuseum. WALDBRÖL Ev. Pfarrkirche. Alt nur der schlichte spätrem. WTurm; im übrigen romanisierender Saalbau, 1844. — 6seitiger T a u f s t e i n mit Säulen inmitten der Seitenflächen, um 1200. Kath. Pfarrkirche. Einfacher Saalbau 1703; 1855 und 1882 umgebaut. DENKLINGEN Ehem. Antoniuskapelle. Malerisch gelegener, bescheidener Saalbau mit Dachreiter, 1694 als Simultankirche für Reformierte und Katholiken erb.; jetzt Heimatmuseum.
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Ehem. bergisches Amts haus (vgl. Windeck). An der Stelle der ehem. Burg, stattlicher Bau mit Mansarddach, E. 16. Jh, (1582), einige Teile älter, später wiederholt umgebaut. Heimatmuseum. ODENSPIEL Ev. Pfarrkirche. Einfacher Saalbau, 1697, mit spätrom. WTurm. 1859 rest. — Im Inneren Emporen; Altar, Kanzel und Orgel übereinander. Kath. Kapelle. Kleiner Bau, 1713, malerisch unter alten Linden gelegen. MORSBACH Kath. Pfarrkirche. 1. H. 13. Jh. Neben der Kirche zu Wipperfurth das bedeutendste kirchliche Bauwerk im oberbergischen Land. — 5 achsige spätrom. Basilika, das weite Msch. flachgedeckt, die SscmfFe mit Gratgewölben, darüber flachgedecktc Emporen. Die Sschiffe enden in flachen Nischen, am Msch. eingezogenes quadr. Chorhaus mit Apsis. 5 geschossiger, 4giebeliger WTurm. Formen einfach. Die Emporen haben in jedem Joch 3 von Säulchen mit Knospenkapitellen getragene Bogenöffnungen unter zusammenfassendem Blendbogen. An der SSeite bmkw. Säulenportal. — Sakristeianbau 14. Jh. — Ungünstige moderne A u s m a l u n g . — A n n a S e l b d r i t t , H o l z , 2. H. 15. Jh., neu gefaßt. — Bmkw. M o n s t r a n z , A. 18. Jh. VOLPERHAUSEN Burghaus. Schön gelegener ehem. Hatzfeldtscher Hof, 1515 erb.; 1682 rest. — Hoher Bruchsteinbau mit Walmdach und eckigem Treppenturm in der Mitte der Längsfront. KROTTORF Schloß (Fürst v. Hatzfeldt). Um M. 16. Jh., Zusätze 17. Jh. — Wohnbau und Befestigung ein gut erhaltenes Beispiel von Anlagen dieser Art und Zeit. Wasserburg. Hauptburg und Vorburg umschließen ein ungefähres Rechteck. Vor der SSeite das T o r g e b ä u d e , 1685, mit Brücke davor, eine zweite Brücke führt in die V o r b u r g , deren Eingangsseite 2 Rundtürme flankieren. Die Obergeschosse der Flügel in Fachwerk, am nw Flügel hübsche Fachwerkerker, 2. H. 17. Jh. Eine dritte Brücke verbindet die Vorburg mit dem 3flügeligen H a u p t b a u , dessen 4 Ecken von Rundtünnen beherrscht sind. Mehrere Innenräume, besonders der Ahnensaal und die Kapelle, in reicher Stuckdekoration mit Hinneigung zum Derben, im Jagdzimmer bez. Domenico Rosso, 1661. — 1927 rest. — Bar. G a r t e n p a v i l l o n . — Wertvolle Kunstsammlung. — In der Kapelle ein oberdeutscher geschnitzter A l t a r a u f s a t z , 6 7 : 6 5 cm, mit Marienkrönung im Schrein, um 1520. — Brustbildnisse von Hermann v. Hatzfeldt und seiner Frau Margarethe von Hermann tom Ring, beide bez. und dat. 1587.— Kath. Kapelle. 1701, 8seitiger Zentralbau, 1895 an der SSeite erweitert. Hölzerner A l t a r a u f s a t z aus der Erbauungszeit. FRIESENHAGEN Kath. Pfarrkirche. Lhs. 1740, Saalbau auf rom. Grundlage (ehem. 3schiffig); Chor spätgot.; quadr. rom. WTurm mit bar. Kuppel und offener Laterne (nach Brand 1751). — H o c h -
SIEGBURG, UMGEBUNG
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a l t a r , 1696, von Peter Sasse aus Attendorn. — Bar. S e i t e n a l t ä r e , im n spätgot. hlg. Barbara, Holz, 54 cm. — S a k r a m e n t s n i s c h e , A . i6.Jh. — R o m . T a u f s t e i n , A . 13.Jh. — M u t t e r g o t t e s , Stein, 1,50 m, ehem. auf der Wildenburg, gutes Stück, aber rest., um 1500. — In der n Seitenkapelle W a n d g r a b für Katharina v. Hatzfeldt (t 1582), 1602 errichtet. — Daneben das großartige 3teilige G r a b d e n k m a l für Sebastian v. Hatzfeldt und seine Frau Lucia v. Sickingen; im mittleren Teil 32 Ahnenwappen, die das Relief der Auferstehung Christi umrahmen, seitlich die großen, fast vollrund gearbeiteten Figuren des Grafen und seiner Frau; aus der gleichen Werkstatt wie das vorige und um dieselbe Zeit entstanden. — V o r der n Seitenkapelle schönes G i t t e r , A . 17. Jh. — Monstranz, Aachen 1653. — Kelch, 17. Jh. — P a r a m e n t e , i8.Jh. Franziskanerkloster (jetzt kath. Pfarrhaus). Neubau 1742—1744. Langgestrecktes Bruchsteingebäude von 2 Stockwerken, hohes Walmdach. Im ehem. Refektorium bar. Stuckdecke. Im Ort zahlreiche einfache F a c h w e r k h ä u s e r des 18. Jh., mit eigentümlich steilen Freitreppen, gutes Straßenbild. V o n einer ma. Burg, genannt H ö f e r b u r g , sw des Ortes Wälle und geringe Mauerreste. S von Friesenhagen liegt auf einer Bergzunge eine doppelte W a l l a n l a g e , die für den Überrest eines karolingischen befestigten Hofes gehalten wird. WILDENBURG Burgruine (Fürst v. Hatzfeldt). Ehem. im Besitz der Herren v. Wildenburg; 1239 zuerst genannt; seit A. 15. Jh. im Besitz derer v. Hatzfeldt. Auf steilem Bergrücken, beherrschte den alten »Hileweg«, die spätere »Eisenstraße«. Von der ausgedehnten ma. Anlage, die im ig. Jh. als Steinbruch benutzt wurde, steht außer Mauerzügen und kleinen Gebäuden noch der über 20 m hohe Bergfried. Umgebung: n im Aggertal LOHMAR Kath. Pfarrkirche. Ehem. im Besitz des Cassiusstifls in Bonn. Chorquadrat mit Apsis in kräftigen Formen des 12. Jh.; WTurm 1778. Im übrigen Neubau von 1900. — T a u f s t e i n , M. 12. Jh., zylindrisch, ähnlich dem in Siegburg. ALTENRATH Kath. Pfarrkirche. Flachgedeckte Basilika, 4 Pfeilerarkaden, 12. Jh., Q,hs. und Chor im 17. Jh. und 1866 eingreifend umgestaltet. Rom. WTurm mit hochragendem got. Helm. — T a u f s t e i n , 12. Jh. HAUS AUEL Größere Wasserburg; die bestehende Anlage 1763 für Peter Joseph von Proff erb.; 3 Flügel, der mittlere 2geschossig, die anderen eingeschossig; einfache Gliederung, aber sehr geschickte, malerisch wirkende Gruppierung der Dächer. Die reich ausgestattete Kapelle mit hübschem Dachreiter. Die Stallgebäude 1865 abgebrochen. — Slg. von Gemälden, Porzellan und Fayence.
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SIEGBURG, UMGEBUNG
Umgebung: w SIEGLAR Kath. Pfarrkirche. Alt nur der schlichte rom. WTurm. — Sehr schöner rom. T a u f s t e i n , A. 13. Jh., ähnlich dem zu Leuscheid. — Vorder Kirche Kalvarienberg, 1763. — Auf dem Kirchhof vor dem Ort Bildstock, um 1700. Umgebung: $ im Pleistal NIEDERPLEIS Kath. Pfarrkirche. Alt nur der schlichte, schwere WTurm, 12. Jh. — Zylindrischer Taufstein, 11.—12. Jh. STIELDORF Kath. Pfarrkirche. Alt nur der rom. WTurm; Lhs. romanisierender Saalbau, 1850, von E. F. Zwimer. — Rom. Taufstein. OBERPLEIS Ehem. Propstei des Klosters Siegburg; als Pfarrei 948 zuerst genannt, seit 1064 (?) zur Abtei Siegburg gehörig, erste Erwähnung als Propstei n a i . — Die rom. Kirche (jetzt kath. Pfarrkirche) ohne größere Veränderungen erhalten; 1891—1894 rest. Der ältere Teil (M. 12. Jh.) ist das Lhs., eine urspr. flachgedeckte Pfeilerbasilika von j e 6 Arkaden. Aus derselben Bauzeit der sehr massige, nur in den oberen Geschossen durch Lisenen gegliederte W T u r m mit kräftigem Säulenportal. A n der WSeite in halber Höhe derbe Tierfiguren. — In i . H . 13. Jh. erhielt das Msch. 4 Kreuzrippengewölbe auf Kragsteinen und mit hängenden Schlußsteinen (davon 2 in Gestalt großer Tauben); die Oberfenster entsprechend verschoben; außen Kleeblatt-Bogenfries, reiches Hauptgesims. Damals auch Qsch. und Chor neugebaut. Die Apsis steigt zu der gleichen Höhe wie Vorchor und Vierung; 5 teiliges Rippengewölbe auf halbkreisförmigem Grundriß. Die Flankentürme des Chors waren bis auf einen Teil des s zerstört; der jetzige Zustand von 1894. Unter Qsch. und Chor die K r y p t a , noch aus 1. H. 12. Jh. in beiden Richtungen 3schiffig geteilt, im ganzen 27 Kreuzgewölbe auf 16 Säulen mit der seltenen 2 teiligen Form des Würfelkapitells (wie in MünchenGladbach). Vgl. die Krypten in Siegburg und Zülpich. — Das n Ssch. spätgot. verändert, die Strebepfeiler um 1860 hinzugefügt; die Sakristei 1891—94 angebaut. — A u s s t a t t u n g . Tuffrelief aus M . 12. Jh., jetzt als R e t a b e l des s Seitenaltars aufgestellt, die urspr. Bestimmung ungewiß. Maße: 1,72: 1,05 m. Es besteht aus 3 Platten; in der Mitte die Muttergottes auf dem Thron in strenger Frontansicht; rechts 3 Engel; links die 3 Magier, gekrönt, der vorderste mit leichter Kniebiegung; Relief sehr hoch, Bewegungsund Faltenmotive starr und gleichförmig (vgl. die Darstellungen in Gustorf und Brauweiler). — Mehrere H o l z f i g u r e n des 18. Jh. — Hinter dem Altar bmkw. spätrom. P i s c i n a . — T a u f s t e i n , 17. Jh. — Rom. Relieffragmente im Bonner Landesmuseum. — K l o s t e r g e b ä u d e . Aus 12.Jh. der 2geschossige WFlügel ( z . T . im 18. Jh. erneuert), anschließend 5 Joche des Kreuzganges, jedes mit 3 teiligen Arkaden auf Säulen; ähnlich der etwas älteren Anlage
BERGHEIM UND UMGEBUNG
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am Bonner Münster. Auf der OSeite des Quadrums die Propstei, 1647 (InschrJ, jetzt Pfarrhaus. — Barocktor, 1710. — W i r t schaftshof. Einige Gebäude des Neubaus, A. 18. Jh., aus älterer Zeit ein spätrom. Tor erhalten. Auf dem Friedhof K r e u z i g u n g s g r u p p e des 17. Jh. H a u s N i e d e r b a c h . Alter Rittersitz, vor 1450 erwähnt. H e r r e n haus, ehem. Wasseranlage, 1742.
AEGIDIENBERG
Kath. Pfarrkirche. Spätrom. WTurm mit Giebelaufsatz des 19. Jh. — Lhs. 1824—1827, Saalbau mit halbrunder Apsis. — T a u f b e c k e n aus Trachyt mit 6 kapitellartigen Auskragungen für die jetzt fehlenden Säulchen, 12.—13. Jh.
BERGHEIM Ehem. Jälichsche Amtsstadt. Kath. Pfarrkirche S. Remigius. Rom. Gewölbebau, 1175 gew., das Lhs. im 14. Jh. got. umgebaut. 1863—67 rest., 1873 Erweiterung der Sschiffe nach W und Anbau einer Kapelle an der NSeite. — Völlig rom. (in Tuff) erhalten: Qsch. und Chor in regelmäßiger Kreuzanlage, Gratgewölbe, am Chorquadrat Nebenchöre in Breite der alten Sschiffe, über ihren Enden schlanke 4seitige Türme. Der WTurm vom rom. Bau war 1748 eingestürzt, danach erneuert und bei der Rest. 1863—67 in rom. Formen erhöht (Backstein). Das Lhs. ist durch Verbreiterung und Erhöhung der Sschiffe (Backstein mit Tuffbändern) in eine Hallenkirche umgewandelt; 2 rom. Pfeilerpaare sind benutzt; das Msch. hat gleiche Höhe wie die Vierung und ein eigenes Satteldach; die 70 cm niedrigeren Sschiffe mit quergestellten Walmdächern. — Gnadenbild V e s p e r b i l d , E. 15. Jh. — T r i u m p h k r u z i f i x , 1. H. 15. Jh., fein und gut. — Mehrere B i l d w e r k e des 15. und 18. Jh. Kath. Georgskapelle. Einfacher, 2 schiffiger, spätgot. Bau mit Portal, 1772. Einige Giebelhäuser, 16.—17. Jh., in Backstein. V o n der Stadtbefestigung des 14.—15. Jh. ein längerer Mauerzug in Backstein erhalten; auffallend kleiner Maßstab. A a c h e n e r T o r , enge, spitzbogige Durchfahrt mit 2 runden Flankentürmen, urspr. zinnengekrönt, das s K ö l n e r T o r 1876/77 abgebrochen. — Reste der in der i . H . 16. Jh. von dem Bologneser Alessandro Pasqualini (vgl. Jülich) errichteten Wallbefestigung. Kreisheimathaus. Umgebung: n im Erfttal abwärts PAFFENDORF Kath. Pfarrkirche. Hübscher rom. Turm. Sonst spätgot. Neubau: 3 schiffige, 3jochige Halle, 18 m breit, 12,5m lang, vorgeschobener Chor mit s / 8 Schluß, 1502 voll.; nach Brand 1746 wiederhergestellt; rest. nach 1860. — 3teiliger S c h n i t z a l t a r , Antwerpener Werkstatt nach 1500, mit guter gemalter Staffel. — Gute S p ä t r e n s s . - I C a n z e l , 1619, aus der Antoniter-Kirche in Köln. — W e i h w a s s e r k e s s e l , Gelbguß, E. 15. Jh. Schloß. Wasseranlage. Herrenhaus 1531—46, rechteckig mit Staffelgiebeln, durch Rest. 1861—65 und allerlei ungehörige Zutaten in ein
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ßERGHEIM,
UMGEBUNG
•romantisches« got. Schloß verwandelt. Auch die V o r b u r g , iB.Jh., damals verdorben. GLESCH Kath. Pfarrkirche. 1493, mit Veränderung 1553. Hallenkirche von 3 Schiffen und 3 Jochen; eingebauter WTurm; Chor I Joch und 3seitiger Schluß. Kreuzgewölbe. Uber den SschifTen quergestellte Walmdächer. Backstein mit Tuffbändern in regelmäßigem Wechsel. BEDBURG S c h l o ß . Alter Dynastensitz. Kölnisches Lehen, seit 1291 i m Besitz der Herren von Reifferscheid, kam 1403 im Erbgang a n die Grafen v. Neuenahr. Gegen Adolf v. Neuenahr, den Parteigänger G e b h a r d Truchseß v. Waldburg, zog der Führer der katholischen Partei, Herzog Ferdinand von Bayern; Bedburg wurde nachscharfer Belagerung 1584 genommen und z. T . zerstört. 1588 erhielt G r a f Werner v. Salm-Reifferscheid die Burg z u Lehen, in dessen Familie sie bis 1798 blieb. 1842—1922 rheinische Ritterakademie, seitdem Eigentum der Gewerkschaft »Union« und von dieser 1922 bis 1926 mit ziemlichem A u f w a n d wiederhergestellt. D e r B a u v o m E. 13. J h . w a r eine regelmäßige 4seitige Wasserburg in Backsteinrohbau. D a v o n im wesentlichen die beiden Flügel i m O und W und die sie im N verbindende Schildmauer (alte Eingangsseite?) mit starken, außen runden, innen 8eckigen Ecktünnen erhalten, ferner der Mauerkern des SFlügeb (ehem. Palas?) und des anschließenden 4seitigen Eckturms im S W . Gleich nach 1588 wurde der SFlügel in Renss.-Formen erneuert und mit mehreren unregelmäßigen Anbauten versehen, namentlich dem reich gegiebelten V o r b a u im S O . Das kunstgeschichtlich Wichtigste ist der w o h l u m dieselbe Zeit entstandene Einbau im alten B i n n e n h o f : eine 2 Seiten vorgelagerte 2geschossige A r k a d e n h a l l e nach italienischem Muster: Rundbogen auf gut proportionierten toskanischen Säulen, in den Bogenzwickeln Medaillons, überall sauber gezeichnete Profile; als ihr Urheber käme vielleicht Johann {II.) Pasqualini in Frage, ein Enkel des Bologneser Architekten Alessandro Pasqualini a m Hofe Herzog Wilhelms des Reichen in Jülich. Diese lange zugemauerten, urspr. wohl mit einer Holzgalerie bekrönten A r k a d e n sind bei der letzten Rest, freigelegt, mußten aber wegen der Zweckbestimmung des Baus wieder mit Glaswänden geschlossen werden; dies geschah leider in einer viel zu prächtigen, unruhigen Form, unter V e r w e n d u n g reich ornamentierter Keramik. — A n der WSeite außen a b Eingang doppelläufige Freitreppe mit Balkon darüber, 2. H . 18. J h . — A u f dem O - und WFlügel interessante, spätgot. Dachstühle des 16. Jh. Im Innern einige feine Renss.T ü r e n und ein reicher R o k . K a m i n . LIPP Pfarrkirche Urspr. rom. Basilika. Im 15. Jh. in der Weise umgearbeitet, daß das n Ssch. unterdrückt, das s got. mit dem Hauptschiff in gleicher Höhe erneuert wurde. Unversehrt blieben Chorhaus und Apsis, beide mit Segmentnischen, derben Wulstrippen, 3 / 4 Säulchen mit Eckblattbasen; auch der Unterbau des Turmes an der sw. Ecke noch rom.
B E R G H E I M , UMGEBUNG
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Am Chorgewölbe interessante M a l e r e i e n , Legende der hlg. Ursula, 2. H. 13. Jh., 1883 durch Rest, verdorben, neuerdings wiederhergestellt. FRAUWEILER Ehem. Augustiner-Nonnenkloster. Gegr. 145a; zunächst bis 1476 Franziskanerinnenniederlassung; Neubau der Kirche 1484—88. Rest. 1885. 1 schilfiger Backsteinbau. 4 rechteckige Kreuzgewölbe, '/sSchluß ohne Triumphbogen. Angenehmer Raum. An der schlanken WFront großes 3teiliges Fenster. Kein Turm. — Gravierte B r o n z e g r a b p l a t t e des Johann v. Mecheln, 1489. — K l o s t e r g e b ä u d e , 173a—36. HARFF Schloß. Stammsitz der Herren v. Harff. Wasseranlage. Der die Ecke stützende große Hauptturm in den unteren Teilen 14. Jh. An ihn lehnt sich der Hauptbau aus E. 17. Jh. in 3 parallelen Trakten, jeder mit eigenem Satteldach. Die urspr. einfache Backsteinarchitektur 1873—77 mit reichen Giebeln versehen. OFlügel und Torgebäude gegen M . 19.Jh. — K u n s t s a m m l u n g , u . a . gute niederländische Gemälde des 16. und 17. Jh. — Bilderhandschriften. MORKEN Von der 1897 abgebrochenen kath. Pfarrkirche steht auf dem Friedhof nur noch der ganz in Ziegeln errichtete T u r m des 16. Jh.; daneben unter prächtigen alten Kastanien wertvoller großer K a l v a r i e n b e r g aus Tuff, 1531. Umgebmg: s im Erfttal aufwärts FRENS Schloß. Das Herrenhaus allseits von Wasser umgeben, durch eine Brücke mit der die Wirtschaftsgebäude enthaltenden V o r b u r g verbunden. Veiputzter Backsteinbau in reicher niederländischer Renaissance, seit 1560 ausgebaut, E. 17. Jh. z. T . verändert, 1838—50 rest. Längliches Rechteck mit Innenhof. Die Hauptfassade (O) symmetrische Komposition, an den Seiten die großen Giebel des N - und STraktes mit reicher, verworrener Flachbandmusterung, im Stil von Schloß Horst, vermutlich von dem Arnheimer Stadtbaumeister Arndt Johannsen. A n den Ecken urspr. vorgekragte Runderker, wie sie an der WFront noch erhalten sind, die jetzigen starken turmartigen Anbauten 17. J h . I m Innenhof, dem Eingang gegenüber, dekorativer W a n d a u f b a u mit Brunnen, der künstlerisch feinste Teil des ganzen Baues. I m Erdgeschoß prächtige R ä u m e in vornehmer spätbar. Dekoration. Mehrere bmkw. G e m ä l d e , darunter Sündenfall, von einem Nachahmer des Hugo v. d. Goes. — Die V o r b u r g größtenteils gegen 1850; Außentor E. 17. Jh. HEMMERSBACH Kath. Pfarrkirche. Urspr. einschiffige karolingische Kapelle, in rom. Zeit erhöht, ein n Ssch. und der WTurm angebaut. Jetziger Bestand: Ganz einfacher, derber rom. WTurm; an das rom. Msch. mit.hölzerner Flachtonne (185a) legen sich spätgot. gewölbte SschifFe; der Chor 1852 erweitert. — Einfaches bronzenes T a u f b e c k e n , 1526. Burg. Anlage des 14. Jh. mit 3fachem Wassergürtel. Vorburg größtenteils 1893. Got. Reste am Torbau. Die Hauptburg 1838—39.
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BERGHEIM, UMGEBUNG
SINDORF Kath. Pfarrkirche. 1484. 3jochige Hallenkirche, breiter als lang, alle 3Schiffe unter einem quergestellten Walmdach. Vorgeschobener s / g C h o r , der vortretende WTurm älter. — Spätgot. T a u f s t e i n , 8seitig mit Maßwerkrelief. HAUS BREITMAR Herrenhaus in Backstein, 16.—17. Jh., mit Kapellenausbau des 15. Jh.; Fenster 1757 verändert. HAUS H A H N Wasseranlage, 17. und 18. Jh. Typische Gegenüberstellung von Herrenhaus und Vorburg, jeder Teil in 3 Trakten. BURG LÖRSFELD Wasseranlage. Das H e r r e n h a u s , 15.Jh., ein ungefähr quadr. Backsteinbau mit 2 parallelen Walmdächern. Die Mauern schließen mit einem ringsum geführten, auf gestelzten Spitzbogen vorgekragten U m g a n g , an den Ecken runde Erkertürmchen mit welschen Hauben, die Fenster verändert. — V o r b u r g . Der OFlügel 1771. BURG BOISDORF Kleine Wasseranlage, 16. Jh., die Fenster im 18. Jh. verändert. BOTTENBROICH Ehem. Zisterzienserkloster (seit 1448; vordem Prämonstratenserinnen, 1231 gegr.; 1776 aufgehoben). Die Kirche jetzt k a t h . P f a r r k i r c h e , spätgot. Hallenkirche, 1484 gew., mit WTurm, 1868. — Bmkw. A l a b a s t e r r e l i e f , 3 Könige, i . H . 15. Jh., aus einer fabrikmäßig arbeitenden englischen Werkstatt (Nottingham). — Im Chor G l a s m a l e r e i e n , 1533. — Spärliche Reste der K l o s t e r g e b ä u d e , bez. 1667 und 1724. TÜRNICH Schloß. Ansehnlicher Rok.Bau, E. 18. Jh., mit Park. In der 2 . H . 19. Jh. rest. und mit neuer überreich ausgestatteter Kapelle versehen. Umgebung: w BERRENDORF Kath. Pfarrkirche. Backsteinbau mit Tuffsteinbändern, spätgot. Hallenkirche, 1524; 1891—95 rest.; Sandsteinportal, bez. 1524. — Die ältere A u s s t a t t u n g barock. ELSDORF Kath. Pfarrkirche. 1862—65 nach Plänen von Ernst Fruit. Zimmer. Bmkw. rom. Turm, E. 12. Jh., mit dem obersten Geschoß aus 2. H. '5-Jh. Burg Reuschenberg. Wasseranlage. Rechteckiger Hauptturm 14. Jh., Krönung 1896—97, im 3. Geschoß eine wohlerhaltene Kapelle. NIEDEREMBT Kath. Pfarrkirche. Die Reste des alten, urspr. 2 schiffigen Baues im Lhs., E. 15. Jh.; Turm 1512, mit Gewölbe von 1552. Erweiterungsbau 1893. — Einfacher spätrom. T a u f s t e i n . Hübsches Fachwerkhaus, sog. »Weißes Haus«. Haus Richardshoven. Kleine malerische Wasserburg, 17.—18. Jh. OBEREMBT Kath. Pfarrkirche. Aus mehreren got. Bauzeiten. Backsteinbau, am n
ZÜLPICH
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Ssch. mit Tuffbändern. 3 schilfige, 3jochige Hallenkirche, im Lhs. jetzt bedeutend breiter (16,5m) als lang (12,5m), eingebauter WTurm (1410) und ßseitig geschlossener Chor mit Stemgewölbe; Portal am n Ssch. 1524, das s Ssch. 1847. — Große, charaktervolle H o l z f i g u r des hlg. Christoph, E. 15. Jh. Ländliches Gasthaus. 1667, Fachwerk; Erdgeschoß ab Laube.
ZÜLPICH Wichtige römische Station (Tolbiacum) an der Straßengabelung Köln— Trier und Köln—Reims. Fränkischer Königshof. 881 von den Normannen Z/erstört. Seit M. 10. Jh. im Besitz der Grafen von Jülich. In der s. H. 13. Jh. von Köln erworben und als Grenzburg gegen Jülich ausgebaut. Im Kampfe gegen Jülich nach der Niederlage bei Worringen verloren, aber im 14. Jh. trneder gewonnen. Zahlreiche Brände (1604, 1647, 1693, 1704) haben das alte Stadtbild stark in Mitleidenschaß gezogen. Neben der kath. Pfarrkirche ist durch Ausgrabung 1931 eine recht bmkw. kleine röm. Badeanlage, um 100 n. Chr., freigelegt und sehr anschaulich für die Besichtigung erhalten worden. Ehem. Benediktiner-Propstel-Klrche S.Peter (jetzt kath. Pfarrkirche). Die Kirche wohl Gründung der ersten christlichen Zeit; Stiftung der Propstei 1124, Mönche aus Siegburg. Der Chor aus dem 11. Jh.; das Lhs. in heutiger Form 13. Jh., ohne große spätere Veränderungen; i88off. rest. — Das spätrom. Lhs. auf 2 Doppeljoche in gebundenem System angelegt. Bei langsamer Ausfühnmg traten frühgot. Elemente hinzu. Es wurden schmalrechteckige Rippengewölbe ausgeführt. Die Pfeiler haben nach rheinischer Weise nur unter den Leibungen Kämpferprofile, später wurden an der Stirnseite Dienste mit guten Kapitellen angesetzt. Die Msch.Fenster zeigen teils spätrom. Fächerform, teils normale frühgot. Bildung. Nach W folgt noch 1 Joch mit Querempore. Der Turm ist 1816 an Stelle eines rom. neu erbaut. A u f der NSeite spätrom. Portal mit bmkw. Ornamentik (Ranken und Vögel). — Der Chor in der Anlage des 11. Jh., im Grundriß ein in der Längsachse gestrecktes Rechteck, früher flach, später mit Holztonne gedeckt, die Apsis innen halbrund, außen •/ 0 ; am Triumphbogen außen Strebebogen, wohl eines der frühesten Beispiele in den Rheinlanden (vgl. Bonner Münster; Köln, S. Gereon und S. Maria im Kapitol). — Die K r y p t a 3schiffiger, ¿jochiger Säulenbau. Später, aber noch in rom. Zeit, wurde die SWand durchbrochen und eine zweite, in der Anlage gleichartige Krypta angelegt. Über ihr die dem Kölner Erzbischof Anno gewidmete Kapelle, ein flachgedeckter rom. Bau mit interessanter Wandgliederung, spätes 12. Jh. A u s s t a t t u n g . Der ehem.n N e b e n a l t a r , vornehme Antwerpener Arbeit, A . 16. Jh., jetzt Hochaltar. — Der ehem. s N e b e n a l t a r gleicher Herkunft, nicht ganz so gut, jetzt im n Sschiff. — T a u f e , 12. Jh., Blaustein, Rundschale auf 4 Stützen, interessanter spätgot. Deckel aus Holz mit Maßwerkzierart an spätgot. schmiedeeisernem Kran. — W e i h w a s s e r s t e i n , 13. Jh. — K r u z i f i x ,
ZCLPICH UND UMGF.BLXÜ Holz, in der Hauptsache wohl noch u . Jh.; A . 14. Jh. überarbeitet und die Füße angesetzt. — Kleines V e s p e r b i l d , A . 15. Jh. — Großes bar. T r i u m p h k r e u z , um 1700. — Zu sehen der Chortreppe die prächtigen bar. Figuren der Hlg. P e t r u s und B o n i f a t i u s , 18. Jh. — K a n z e l , M. 18. Jh. — A n der Sakristeitür vorzügliche spätgot. B e s c h l ä g e . Ehem. Martinskirche. Verbaut und profaniert. Urspr. rom. Pfeilerbasilika mit got. Gewölbe. Gasthauskapelle. Einfacher spätgot. Bau mit einem n SschifF. Kurkölnische Burg. 14.—15. Jh. Regelmäßiges Rechteck mit sehr hohen, runden Ecktürmen. An der SOSeite einfaches, aber recht wirkungsvolles Hauptportal. Das Innere des Hofes durch jüngere Einbauten (Brennerei) entstellt. Rathaus. 16. Jh.; wiederholt umgestaltet. A m Markt nach dem Weiertor zu das stattliche Wohnhaus des Schultheißen Eberhard Jos. Wachendorf, nach Entwurf des kurfürstlichen Landbaumeisters Seraphim Schmitz in Bürvenich um 1770 erbaut. Stadtbefestigung. Der alte Mauerzug läßt sich vollständig verfolgen, in den Einzelheiten am besten zwischen Bach- und Kölntor erhalten. Die Teile in Sandstein von Erzbischof Siegfried von Westerburg (1275—1297) und Walram von Jülich (1332—1349), die in Backstein von Friedrich v. Saarwerden (1370—1414). Erhalten haben sich, wiewohl nicht ganz unverändert, 3 D o p p e l t o r e von interessanter Anlage; das I n n e n t o r in starkem quadr. Turm, das äußere zwischen Rundtürmen, beide durch Längsmauern verbunden; am vollständigsten das W e i e r t o r (ein ähnliches hat sich nur noch in Xanten erhalten). Das M ü n s t e r t o r mit 4 vorgekragten Ecktürmchen. Der einzige Mauerturm, halbrund vorspringend, gehört der älteren Bauperiode an. Städtisches Heimatmuseum. Umgebung: n und nö MÜDDERSHEIM Kath. Pfarrkirche. 1777—1778. Saalbau auf rechteckigem Grundriß mit abgeschrägten Ecken, eingezogenem, 3seitig geschlossenem Chor und vorgelegtem WTurm; Backstein. Im Innern Wandgliederung durch Pilaster und flaches Scheingewölbe. Die einheitliche Ausstattung in späten Rok.Formen. Schloß. Wasseranlage. Alte Kölner Lehnsburg. Herrenhaus 1718—20 für Rudolf Adolf von Geyr in Köln erbaut. Backstein mit Sandsteingliederung, 2 Geschosse, 5 Achsen; kleiner Mittelgiebel und Freitreppe. — Inneneinrichtung (Kamine, Vertäfelungen, Stuckdecken) in einfachem Rokoko. Bmkw. Sammlung von Gemälden, Gobelins, Porzellan, Glas. — Ausgedehnter, regelmäßiger Wirtschaftshof. Das Ganze inmitten großer Parkanlagen, charakteristisch für die Umbildung des festen älteren Schlosses zu einem bequemen Landsitz. GLADBACH Kath. Pfarrkirche. 2schiffige Hallenkirche, 15.—16. Jh., das Ssch. auf der SSeite; Chor mit 3seitigem Schluß. Im 16. Jh. ein Q.hs.Arm an der
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NSeite angefügt. — WTurm, urspr. über dem WJoch des Lhs., 1830 abgetragen, ein neuer dem Msch. vorgelegt; damals auch das ganze Sch. mit Backsteinen ummantelt. — Reiche Rok.Ausstattung des Chores, M. 18. Jh. Burg. Lehnsburg der Grafen von Jülich. Wasseranlage. 17151F., fast vollständiger Neubau des Schlosses. Schlichter Ziegelbau. Mehrfache Umbauten im 19. Jh. — Die V o r b u r g mit dem Wirtschafbhof ziemlich einheitliche Anlage, 1741. HOCHKIRCHEN Kath. Pfarrkirche. Regelmäßige aschiffige Hallenkirche in 3 Jochen mit 2 achteckigen Pfeilern ab Mittelstützen, ungefähr quadr. Chor, 15.—16. Jh. Der starke WTurm bis auf den bar. Helm rom.; die n Schiffsmauer anscheinend ebenfalls rom.; das n Ssch. 18. Jh. — Reiche Ausstattung, 1802, in spätesten Rok.Formen. NÖRVENICH Die Grafen von Nörvenich sind im A.n.Jh. das mächtigste Herrengeschlecht im Lande; ihre Erben sind im ts. Jh. die Jülicher Grafen. Kath. Pfarrkirche. Später Nachzügler der Gotik aus 2. H. 16. Jh.; Ziegelbau. Hallenkirche in der Teilung 3 : 3 , breiter als lang, mit schweren Rundpfeilera als Stützen, Chor mit 3seitigem Schluß, vorgelegter WTurm. — H o c h a l t a r 1671, auch die übrige ältere Ausstattung meist 2. H. 17. Jh. Gymnicher Burg. Umfängliche Wasseranlage, 16.—18. Jh.; 3 flügeliges H e r r e n h a u s , von einem Zwinger umgeben. Backstein. An den Kopfseiten der Flügel bmkw. E r k e r , der w 2. H. 16. Jh., der ö als Gegenstück 1723 hinzugefügt. Am nur z. T. erhaltenen Zwinger 3 runde Ecktürme. Im Inneren Ausstattung der 1. H. 18. Jh., namentlich einige vorzügliche Stuckdecken (vgl. Schloß Brühl). — Vorburg um 1700, nur z . T . erhalten. — Harffsche Burg. Hoher rechteckiger Ziegelbau, M. 16. Jh. Feiner Renss.Erker, 1565. An der NOEcke großer, runder Turm. Ruine. GYMNICH Kath. Pfarrkirche. Der 1 schiff ige Backsteinbau, 1759, ist mit einem got. Chor, der erhöht wurde, nicht ungeschickt verbunden. — R o k . A l t ä r e und K a n z e l stammen aus S. Maria ad gradus in Köln. Schloß. Typisch niederrheinische Wasseranlage. H e r r e n h a u s in 2 Flügeln, der s 1547 und 1655, der andere A. 18. Jh.; H a u p t s a a l und ein K a b i n e t t im NFlügel in guter Rok.Dekoration. — Vorzüglich auch die K a p e l l e im Innern des WTurm es, feine Régence- und Rok. Ausstattung; in den Fenstern schöne got. G l a s g e m ä l d e , A. 15. Jh. — Ausgedehnte V o r b u r g , die älteren Teile 1700. KONRADSHEIM Burg. Wasseranlage auf ungefähr quadr. Grundriß mit 4 runden Ecktürmen. Das H e r r e n h a u s , 2 Flügel auf Grundmauern des 14. Jh., 1548 ausgebaut; Backstein in eindrucksvoller Gestaltung. An der WSeite reich ausgebildeter kleiner Erker aus rotem Sandstein in gotisierenden 18
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Renaissanceformen. An der NSeite Holzgalerie, nach alten Spuren jüngst wiederhergestellt. — Große Vorburg. LECHENICH Kath. Pfarrkirche. WTurm und Lhs. 1717fr., 1864 durch E. Friedr. ZwimtT gotisiert; Chor und Qhs. 1888. Ehem. Kurkölnische Landesburg. Wasseranlage. An der wichtigen Heerstraße über die Ville, die von hier nach Aachen oder Trier führte, 1. H. 14. Jh. erbaut. Eine der bedeutendsten Burgen der Rheinprovinz, die mächtigste des Kurstaates, auch malerisch anziehend. 168g von den Franzosen zerstört, seitdem Ruine. — Backstein. Ungefähres Quadrat mit 4 mächtigen Ecktürmen, der größte der Bergfried an der nw Ecke. Anschließend 2 Seiten ab Wohnbau. Der Palas (1350—1366) an der OSeite enthielt 2 den ganzen Bau einnehmende riesige Säle (33 m lang); geschweifte Kragsteine mit feinem Laubwerk trugen eine Tribüne; Reste von Wandmalereien mit den Bildern der Kölner Erzbischöfe. Die Kapelle lag im runden Turm an der NOEcke. An der ausgedehnten Vorburg ist namentlich das Tor bmkw.; Verwendung von jüdischen Grabsteinen als Baumaterial. Stadtbefestigung. Fast regelmäßige quadr. Anlage, E. 13. Jh. Aus dieser Zeit die Teile in Bruchstein; die in Backstein jünger. Die Tore neuzeitlich rest. ERP Kath.Pfarrkirche. Neu. Das bedeutende hölzerne Triumphkreuz, um 1180, jetzt im Kölner Diözesan-Museuni. Umgebtmg: ö und sö LÜSSEM Kath. Kapelle. Kleiner rechteckiger Bau, 11. Jh., mit bmkw. Portal; Chor mit reichem, gotisierendem Sterngewölbe, 17. Jh. — Hochaltar, 1664, von Tilman Crüll gemalt. NEMMENICH Haus Lauenburg. Wasserburg, 15.—16. Jh., mit späteren Veränderungen. Das Herrenhaus, ein 2geschossiger Backsteinbau, nimmt 2 Seiten einer rechteckigen, ummauerten Insel ein; im Winkel zwischen beiden Flügeln ein runder Treppenturm. Im Hof urspr. eine Holzgalerie wie in Konradsheim. Staffelgiebel des 16. Jh. geben dem Bau ein stattliches Ansehen. LÖVENICH Kath. Pfarrkirche. Urspr. 1 schiffig, kleine rom. Pfeilerbasilika mit flachgedecktem Mschiff. Die Sschiffe gewölbt; ein jüngeres Satteldach über allen 3 Schiffen. — Taufstein, 12. Jh. — Altar 1756. Die Nebenaltäre haben Gemälde des 16.—17. Jh. SINZENICH Kath. Pfarrkirche. Bescheidene spätgot. Hallenkirche mit rom. eingebautem WTurm und 4seitigem Chor. — Altäre 17. bis 18. Jh. — Schöne Monstranz 1. H. 16. Jh., in spätgot. und Renss.Formen.
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Umgebung: sw—w HOVEN Ehem. Zisterzienser-Nonnen-Kloster. Die Kirche bald nach der Gründung 1188 erb. (Nonnen aus St. Thomas a. d. Kyll) mit Benutzung eines älteren Baues. 1 schiffige, flachgedeckte Anlage, WTurm, eingezogener quadr. Chor mit Apsis. Der älteste Teil (11. Jh.) ist der Turm, oben Öseitig mit 8 gekuppelten Fenstern. Das in Bruchstein ausgeführte Lhs. hat jederseits 6 schlanke Rundbogenfenster, Portal an der NSeite, zweiter Hingang (für die Nonnen) vom WFlügel des Kreuzgangs. Das Sch. wird fast zur Hälfte (W) von einer 2schiffigen steinernen spätgot. Empore eingenommen. Etwas reichere Architekturformen nur an der Apsis. An ihrer Außenwand sind bmkw. Weise die Lisenen in ihrem unteren Teil ab abgestufte Strebepfeiler verstärkt; die Verkröpfung mit dem rom. Sockel beweist die Ursprünglichkeit. Unter dem Dachgesims Horizontallisene von Konsölchen getragen. — S i t z e n d e M u t t e r g o t t e s , Holz, 67 cm hoch, um 1175; auch das Kind trug eine Krone, leider neu gefaßt; stammt aus Marsdorf bei Frechen. Von den Klostergebäuden außer der ausgedehnten Umfassungsmauer (Backstein), 17.—18. Jh., wenig erhalten, ein Flügel bez. 1722. LANGENDORF Burg. Der Hauptflügel des Wohnhauses mit rundem Eck türm ein wohlerhaltener spätgot. Bau, A. 16. Jh. Einige Teile in Fachwerk. Das weitausladende steile Satteldach ruht auf dichtgestellten Streben. Einfacher kleiner Erker. Kamin 1580. MERZENICH Kath. Kapelle. WTurm und Chorhaus (ohne Apsis) in sorgfältig behandelten spätrom. Formen. Lhs. 18. Jh. BÜRVENICH Ehem. Zisterzienser-Nonnenkloster. Vor 1208 gegr. Die Kirche—jetzt kath. Pfarrkirche — 1 schiff ig rom., mit Apsis, im 15. Jh. nach W verlängert; WTurm um 1600, die oberen Teile 1654 erneuert. — Hübsch dekorierte, spätgot. S a k r a m e n t s n i s c h e . Die z. T . erhaltenen Klostergebäude (17.—18. Jh.) von einfacher Art. FLOISDORF Kath. Pfarrkirche. Neubau 1890—91. — Sitzende M u t t e r g o t t e s , Holz, 1. H. 14. Jh. — Hlg. G e o r g zu Pferde, Holz, um 1700. B E R G Ehem. Burghaus. Spätma. Wirtschaftsburg. Wasseranlage. Die erhaltenen älteren Teile 14.—16. Jh. EICKS Kath. Pfarrkirche. Schlichter Saalbau mit wenig eingezogenem, gerade geschlossenem Chor und vorgelegtem WTurm, 1768. — Einfache Ausstattung, 2. H. 18. Jh. — Kanzel, 1656, aus der Martinskirche in Zülpich. Schloß. Wasseranlage. Landschaftlich besonders schön gelegen. Sehr stattliches H e r r e n h a u s , E. i7.Jh.; Rechteck mit mächtigen quadr. 18*
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Ecktürmen. Kleine Gemäldesammlung. — Ausgedehnte das Torgebäude der WSeite 1786.
Vorburg,
WOLLERSHEIM Alte kath. Pfarrkirche. Kräftiger quadr. rom. VVTurm, urspr. ohne Eingang von außen, gegen das Sch. mit Bogenpaar geöffnet. Das Lhs. mit Benutzung älterer Reste im A. 16. Jh. hergestellt, das Msch. mit 2 Mittelstützen, 2schifffg geteilt, Chor ßseitig geschlossen, Kreuzgewölbe; das sSsch. nachträglich angefügt. — A l t a r , rom. Mensa, reicher Rok.Aufsatz. — Chorgestühl 1504, jetzt im Kölner Kunstgewerbemuseum. EMBKEN Kath. Pfarrkirche. Einer der seltenen Kirchenbauten aus 2. H. 16. Jh. in verputztem Backstein, das 3schiffige Lhs., 1553, mit sehr schlanken Stützen, von Anfang an auf Holzgewölbe angelegt; der ßseitig geschlossene Chor früher in Stein gewölbt. WTurm wohl noch auf rom. Unterbau, sonst 2. H. 17. Jh. FÜSSENICH Ehem. Prämonstratens erinnenkloster. Vor 1147 gegr., Nonnen aus Dünwald. Die bestehende Kirche—jetzt kath. Pfarrkirche — ein hoher ischifTiger, gewölbter Ziegelbau, A . 18.Jh., mit 3seitigem Chorschluß. — Einheitliche, gute Ausstattung, 1. H. 18. Jh. — S a r k o p h a g des sei. Aldericus, Blaustein, 1655. Klostergebäude und Kreuzgang — nur 3 Flügel erhalten (OFlügel A. 19. Jh. abgebrochen) — sehr einfach, 1. H. 18. Jh. — Interessante S i t z f i g u r des hlg. Nikolaus, Holz, 41 cm hoch, 2. H. 12. Jh., eines der besten Stücke rom. Holzplastik im Rheinland.
EUSKIRCHEN Seit dem 13. Jh. im Besitz der Herren von Monschau (Montjoie), 1355 den Grafen von Jülich überlassen; danach Befestigung mit Mauer und Türmen. 1533 großer Stadtbrand; andere ¡711, 1734, 1775, 178s. Kath. Pfarrkirche. R o m . Basilika von 3 Jochen auf seltsam schweren, formlosen Pfeilern, die SschifTe im 15. Jh. (NPortal 1434) spätgot. umgebaut, überall spätgot. Gewölbe, der Chor got., A . 14. Jh., mit dem Msch. unter gemeinschaftlichem Dach, außen a m Hochsch. die rom. Gliederung erhalten, mächtiger vorgesetzter W T u r m , A . 14. J h . neu gebaut, im Untergeschoß reiches spätgot. Sterngewölbe. — 1898—1899 rest. — Reicher Antwerpener S c h n i t z a l t a r mit Darstellung der hlg. Sippe, um 1500; 1865 umgestaltet und verkleinert. — S a k r a m e n t s h ä u s c h e n , E. 15. Jh., eines der feinsten Exemplare dieser Gattung am Niederrhein. — Aus derselben Zeit die C h o r s t ü h l e . — T a u f s t e i n , 12. Jh., am Becken roh ausgeschlagene Löwen und Drachen. — Großes E p i t a p h des Heinr. v. Binsfeld (t 1576?) und der Elisabeth v. d. Horst ( | 1595) aus verschiedenfarbigem Marmor, E. 16. Jh. — H o l z k r u z i f i x , 14. Jh., das K r e u z a b natürlicher Baumstamm. — Prächtige M o n s t r a n z , um 1500. — K e l c h e , 14.—17. Jh. — Silbernes R a u c h f a ß , 15. J h . — K a s e l , A . 16. Jh., beste Kölner Arbeit. — Schön ausgestattetes Missale, 2. H. 15. J h .
E U S K I R C H E N UND U M G E B U N G
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Ehem. K a p u z i n e r - K l o s t e r . 163g gegr.; 1680—1687 Neubau von Kloster und Kirche. Die Kirche (jetzt Hospitalkirche) ein Saalbau mit gedrücktem Tonnengewölbe aus Backstein mit viereckigem Chor; 1870 nach W erweitert. R a t h a u s . Neubau nach Brand 1734. 2stöckiger verputzter Backsteinbau mit Turm an der sö Ecke; eine früher offene Halle der NSeite vermauert. Einige ältere W o h n h ä u s e r , teils Fachwerk (1674, 1735), teils Stein (Klosterstraße 18, E. 18. Jh.). S t a d t b e f e s t i g u n g . 2. H. 14. Jh. und später; streckenweise erhalten. Umgebung: n an der Eisenbahn oder Straße nach Köln mit Ab&veigungen KESSENICH Schloß. Wasserburg. Herrenhaus aus 2 Flügeln, 1562 und 1634—163g. An der NOEcke des älteren Flügels runder Turm. Feiner Renss.-Kamin. Schlichte Wirtschaftsgebäude, Stall 1666. Torhaus 1562. KLEIN-BÜLLESHEIM Kath. Pfarrkirche. Uispr. frührom. ischif> Saalkirche, basilikal erweitert und durch mehrfache Umbauten gänzlich entstellt. Burg. Ansehnliche Wasseranlage. Das 2 stöckige Herrenhaus in guter verputzter Backstein-Architektur auf einem doppel-T-förmigen Grundriß mit abgerundeten Ecken; Mansarddach, gegen M. 18. Jh. — Spätgot. T o r b u r g mit 2 runden Flankentürmen. LOMMERSUM Kath. Pfarrkirche. Urspr. 1 schiffige Kapelle, dann rom. Pfeilerbasilika; sehr entstellt. Der alte Bau in den 4 ersten Jochen desLhs. zu erkennen. Das Holzgewölbe und der WTurm 1597. 1839 nach O erweitert; 1872 der neue Teil mit Holzgewölbe versehen, Ausmalung 1885—1889. GROSS-VERNICH Kath. Pfarrkirche. Einheitlicher Saalbau mit 3seitigem Schluß und vorgelagertem WTurm; Backstein, 1723—1732, Stiftung des aus GroßVernich gebürtigen Trierer Kurfürsten Johann Hugo v. Orsbeck. Im Innern rippenloses Sterngewölbe; 1934 rest. — 3 bar. Altäre. — Kommunionbank in schwarzem und weißem Marmor, A. 18. Jh. — Triumphkreuz, 15. Jh. — E p i t a p h des Feldmarschalls J. F. v. Orsbeck, A. 18. Jh., schwarzer und weißer Marmor, großer Wappen- und Trophäenaufbau. — 2 Flügel eines Triptychons mit der Verkündigung und der Begegnung an der goldenen Pforte, süddeutsch, M. 16. Jh. — 2 silberne R e l i q u i a r e , vorzügliche Ausgburger Arbeiten, um 1720. Burg. Vom A. 16.—A. 18. Jh. im Besitz derer v. Orsbeck. Wasseranlage. Ruine, geringe Reste; besser erhalten nur ein Torturm, 2. H. 15. Jh. Sonst Bauten des 19. Jh. WEILERSWIST Kath. Pfarrkirche. Saalbau mit 3seitigem Chorschluß und vorgelagertem WTurm. Backstein, 1766—1771.
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B u r g K ü h l s e g g e n . Kleine malerische Wasseranlage in Backstein. Hauptburg, 15.—17. Jh.; Vorburg E. 18. Jh. V o n der Kirche des untergegangenen Ortes Zwist nur der rom. T u r m des 12. Jh. auf dem S w i s t e r B e r g erhalten. LIBLAR K a t h . Pfarrkirche. 1 schiffiger Bau mit eingebautem WTurm. Backstein, 1669—72. Im Innern reiches Sterngewölbe mit Rippen und großen Schlußsteinen. V o n der Ausstattung vieles bmkw., so die großen B a r . A l t ä r e (die beiden Seitenaltäre mit Gemälden von J. G. Rudolphi, 1686), das T r i u m p h k r e u z , E. 15.Jh., und ein hoher schmiedeeiserner K e r z e n s t ä n d e r , bez. 1700. — Mehrere K e l c h e , 17. Jh. H a u s Buschfeld. Wasseranlage. Backstein. Das schlichte H e r r e n h a u s 1711. Einige Wirtschaftsgebäude noch 16. Jh. GRACHT Schloß. Seit A . 16. Jh. Besitz der Grafen Wolff-Metternich. Im 17. Jh. fast völliger Neubau, das Herrenhaus 1658, die Vorbuig voll. 1698. Inmitten eines breiten Weihers gelegen; Hauptburg und Vorbuig durch Graben getrennt. Haupthaus 1850 umgebaut. Vorburg nach Brand 1879 neu errichtet bis auf das Portal. — Sehr bmkw. K u n s t s a m m l u n g , besonders die Arbeiten in Edelmetall. — V o n der ehem. prachtvollen, 1717 voll. G a r t e n a n l a g e , die aus alten Aufnahmen bekannt ist, einige Zierstücke erhalten, wie Springbrunnen, Figuren und Laubengänge. KIERDORF Kath. Pfarrkirche. Neu (1874) bis auf den rom. WTurm, aus T u f f ; in dem mittleren Geschoß das in diesem Gebiet ungewöhnliche (backsteinmäßige) Motiv eines verschränkten Bogenfrieses; auch das Portal ist bmkw. Umgebung: nö (Straße nach Bonn) LUDENDORF Kath. Pfarrkirche. 1 schiffigcr rom. Bau mit vorgelegtem WTurm, sehr entstellt. 1852 rest. und Anbau eines neuen Chores. — Lebensgroßer K r u z i f i x u s , 14. Jh., gute Arbeit. — T a u f s t e i n 1697. OLLHEIM Kath. Pfarrkirche. Urspr. rom. Pfeilerbasilika, um M. 18. Jh. der Sschiffe beraubt und der Chor vollkommen erneuert. — An den Chorwänden 2 gut geschnitzte V i e r s i t z e , 16. Jh. — S ä u l e n a l t ä r e , 18. Jh. HEIMERZHEIM Kath. Pfarrkirche. Neubau, 1846—47, nach Plänen von Ernst Friedr. Zwirnet. Ehem. Prämonstratenserinnen-Kloster Schillingskapellen. 1197 von einem Ritter Wilh. Schilling gegr.; später Augustinerinnen. Von einer kleineren querschifflosen rom. Basilika nur die n Mauer und ein Teil des Chors als Ruine erhalten. — Das ehem. Gnadenbild in Buschhoven. — Die Klostergebäude z u Scheunen und Stallungen hergerichtet; rom. Mauerwerk, Spuren eines Kreuzgangs. B u r g . Wasseranlage von sehr stattlichem Ausmaß. Die Wohngebäude um einen ungefähr quadr. Hof, 15.—16. Jh.; die Vorburg durch Wassergraben getrennt, ebenfalls um einen Hof gruppiert mit hoher Torburg.
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KRIEGSHOVEN Burg. 16. Jh. Die jetzige Gestalt wesentlich Ausbau von 1868—1869. BUSCHHOVEN Kath. Pfarrkirche. Saalbau, 18. Jh., mit 3seitigem Chorschluß, der vorgelegte WTunn 1804. Ausstattung 18. Jh. — Auf dem bar. Ziborienaltar das Gnadenbild (aus Kloster Schillingskapellen), sitzende M u t t e r gottes, Schnitzwerk gegen E. 12. Jh., in strengen archaischen Formen. MORENHOVEN Kath. Pfarrkirche. Neubau in romanisierenden Formen, i8a6. WTurm, 18. Jh. Burg. Wasseranlage. Das Herrenhaus stattlicher Bau, 1682; 1827 rest. (die Treppengiebel moderne Zutat). Torturm. 2. H. 15. Jh. MIEL Kath. Pfarrkirche. 1 schiffiges Lhs. und Turm im 17. Jh. erneuert. Der platt geschlossene Chor mit Rippengewölbe und äußerer Lisenengliederung, A. 13. Jh.; an der Wand 2 Piscinen. —Ausstattung 18. Jh. Steinkreuz am Ausgange des Ortes, 1768; 3 sehr verwitterte Figuren, 13-Jh. Burg. Regelmäßige Wasseranlage, E. 18. Jh. — Das stattliche He rrenhaus 1770. Umgebung: ö (Eisenbahn nach Bonn) ODENDORF Kath. Pfarrkirche. Kleine 4achsige rom. Basilika, etwa i . H . 12. Jh., schwere Arkaden auf einfach profilierten Pfeilern, eingezogener quadr. Vorchor und Apsis, Msch. noch flach, die Tonnengewölbe der Sschiffe jünger, die alten Fenster im Hochsch. erhalten. Urspr. kein Turm, jetzt großer, verschieferter Dachreiter über dem WGiebel. — Rom. T a u f stein mit schalenförmiger Kuppa auf hohem Fuß. Burghaus. 1778. RHEINBACH Römische Siedlung. Seit dem frühen Ma. (sicher seit 762) im Besitz der Abtei Prüm; im 13. Jh. (1247, 1265) wurde Rheinbach Lehen des Kölner Erzsttfts; stark befestigt, sicher seit dem 14. Jh. ». .. hat rondtumb Wassergraben, hohe mären, 7 Thum, 2 hohe Pforten, zwei burch Thum, ein burch Pfort und 2 hohe Kirehthurn, von fernen vor eine große, werbahre Stadt an zu sehen«. Die Befestigung 1820 niedergelegt.
Kath. Pfarrkirche. Spätgot. Hallenkirche, 1. H. 16. Jh., in der Teilung 3: 3, breiter als lang, mit 3seitig geschlossenem, kurzem Chor; auch das s Ssch. endet in einer Apsis. Kreuzrippengewölbe auf Pfeilern. Der WTurm von einem älteren kleinen Bau. Das n Ssch. fiel einem neugot. Erweiterungsbau zum Opfer. — Altäre, Kanzel, Kommunionbank, 18. Jh. — C h o r g e s t ü h l , E. 15. Jh. — In der Sakristei guter spätgot. P a r a m e n t enschrank. Von dem ehem. Servitenkloster, E. 17. Jh. gegr., steht nur noch eine kleine Kapelle, E. 18. Jh.; 1847 rest. Burg. Spärliche, aber interessante Reste. Torburg aus 12. Jh., im Obergeschoß (Kap.?) Spuren einer ziemlich reichen Innenarchitektur. Un-
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gefähr aus derselben Zeit der mächtige, jetzt dachlose Rund türm des ehem. Bergfrieds. Von der Stadtbefestigung, 14. Jh., die auch die Burg mit einschloß, nur wenige Reste erhalten: der Wasemer Turm und der sog. Gefängnisturm. IPPLENDORF Kath. Pfarrkirche. 1714—1717. Gewölbter Saalbau mit vorgelegtem WTurm und 6 / „Chorschluß. Kreuzgewölbe mit hölzernen Rippen. Ausstattung der Erbauungszeit. ADENDORF Kath. Pfarrkirche. 1515, im 17. Jh. durchgreifend rest. — Saalbau mit Gratgewölbe; 3seitig geschlossener kurzer Chor; ö angebauter Turm; im W kleine Vorhalle. S c h l o ß . Seit M . 15. J h . bis 1829 i m Besitz derer von der Leyen. 17. u n d 18. J h . T y p i s c h e Wasseranlage. D a s prächtige Herrenhaus 4eckig mit Binnenhof, an der N W F r o n t über der Mitteltür 1659 b e z . ; a u ß e n hohe Erker an den Ecken, rustiziertes Brückentor. Diesem gegenüber der hufeisenförmig nach innen geöffnete, g a n z regelmäßig angelegte Wirtschaftshof (bez. 1669, 1766). B u r g Münchhausen. Der Tuffsteinbau mit 2 Rundtürmen aus rom. Zeit. Jünger der 4 eckige Turm der SSeite. In die alten Reste sind neue Wohnhäuser eingebaut. LÜFTELBERG Kath. Pfarrkirche. 1 schiffige Anlage der Frühzeit, der jetzige Ausbau aus dem 13. Jh. Die sseitige Apsis in zierlichem Übergangsstil; das Innere mit Rippengewölbe auf Ecksäulen schon im wesentlichen frühgot., das Äußere mit Ecklisenen, großem Plattenfries und kräftigem Gesims romanisierend, einfache spitzbogige Fenster. Das Lhs. hat 4 frühgot. Rippengewölbe auf Wanddiensten; ein breiter Gurt sondert den ö Teil als Chorraum ab. Der massige türlose WTurm hat einfache rom. Formen. Auf der NSeite Sakristei, 1647. Rest. 1929—1932.— W a n d t a b e r n a k e l spätgot. — T a u f s t e i n 12. Jh., halbkugelförmiges Becken auf attischer Basis mit Ecksporen, der Rand von 4 Säulchen gestützt. — Handwerklich tüchtiges rheinisches G e m ä l d e mit der Anbetung des Christkindes, 2. H. 16. Jh. B u r g . Wasseranlage. 2 Flügel im rechten Winkel. In t. H. 18. Jh. unter Erhaltung ma. Mauern umgebaut und mit Mansarddach versehen. 3 runde Ecktürme. Umgebmg: so—s (Eisenbahn nach Münstereifel) STOTZHEIM Von dem im 15. Jh. gegr. Augustinerinnenkloster nur ganz unwesentliche Reste. Hardtburg. Die Burg kam mit der Erbschaft des Grafen Friedrich von Hochstaden 1246 an das Kölner Erzstift. Befestigung einer Anhöhe und daher im Grundriß von den im Gebiet vorherrschenden Wasserburgen völlig verschieden. Doppelte, unregelmäßig geführte Ringmauer. Ruine, nur der viereckige Bergfried gut erhalten. NIEDERKASTEN HOLZ Kath. Kapelle. U m 1100. Die sehr einfache Pfeilerbasilika im Innern
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ziemlich gut erhalten. Der quadr. Chor mit spitzem Tonnengewölbe. — Altäre, i8.Jh. Burg. Regelmäßige Wasseranlage. Herrenhaus 1747. BrQckentor 1648. — Die Wirtschaftsgebäude z. T . 18. Jh. (Stall 1777 bez.), sonst 19. Jh. FLAMERSHEIM Kath. Pfarrkirche. 3schiffige Anlage mit eingebautem WTurm. Das Lhs. ist flachgedeckt und hat 5 rundbogige Arkaden. Anbau eines Qhs. und Chores 1887—1888; zugleich der Rest des alten Baues stark rest. und dadurch geschichtlich entwertet. — Got. T a u f s t e i n , 8seitiges Becken aus Basalt. — V o r t r a g e k r e u z , Kupfer, um 1300. ET. Pfarrkirche.. 175g. Einfacher Saalbau. Turm E. ig. Jh. Schloß. Die einfachen Bauten des 18. Jh. durch Rest, des 19. Jh. ihres Charakters entkleidet. RINGSHEIM Schloß. Alter, zeitweise umstrittener kölnischer Besitz. Stattlicher, durch 2 große Ecktürme ausgezeichneter Bau des 18. Jh. mit Benutzung älterer Reste. Ehem., jetzt profanierte kath. Pfarrkirche, E. 17. Jh., unbedeutend. KIRCHHEIM In der neuen (1871) kath. Pfarrkirche spätgot., silbervergoldete T u r m monstranz. Ehem. Zisterzienser-Nonnen-Kloster Schweinheim. 1338 gegr.; die 162g gew. Kirche in der 1. H. ig. Jh. abgerissen. Das stattliche Haus der Äbtissin, 1726, und Reste eines rundbogigen Kreuzganges erhalten. Umgebung: sw (rechts und links der Eisenbahn nach Trier) VEYNAU Burg. Jülichsches Lehen, zeitweise von Köln umstritten. Unregelmäßige, urspr. recht bedeutende Wasseranlage des 15. Jh. inmitten eines breiten Weihers; der große Mauerbezirk mit seinen Türmen und vor allem das erhaltene Herrenhaus mit einem runden und einem rechteckigen Eckturm bildet ein höchst stimmungsvolles Bild; z. T . zerst., aber das H e r r e n h a u s wenigstens im Äußeren wenig umgebaut bis auf den Treppengiebel der NSeite (1644), ein 8eckiges Treppentürmchen, einen Erker des 16. Jh. und aie großen Fenster des 18. Jh. OBERGARTZEM Kath. Pfarrkirche. Got. WTurm. Das Lhs. 1754. Ausstattung der Erbauungszeit. — Wuchtiges rom. Kirchhofsportal, um 1200. SATZVEY Kath. Kirche. Rom. WTurm; Lhs. in Ziegelrohbau, 1806. Burg. Herrenhaus und Torbau, beide M. 15. Jh.; das stark verfallene Herrenhaus 1880 rest., dabei das Geschoß über dem Zinnenkranz ungeschickt erhöht. ZIEVEL Burg. 4seitige Anlage. Der Mauerring des 15. Jh. und ein ansehnlicher Bergfried gut erhalten, ebenso das hübsch behandelte Haupttor mit 2 kleinen Flankentürmen. An diese ma. Teile lehnen sich einfache Wohnbauten des 17. und 18. Jh.
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LESSENICH Kath.Pfarrkirche. Abgesehen von Spuren eines rom. Baues a m T r i u m p h bogen stammt der m i t besonders reichem Sterngewölbe versehene C h o r und der schlanke vorgelagerte W T u r m aus dem 15. — 1 6 . Jh., das Lhs. N e u b a u von 1724—34. — Einheitliche, recht hübsche R o k . A u s s t a t t u n g . — R o m . T a u f e aus Namurer Blaustein. Fachwerkhäuser des 16.—18. J h . FIRMENICH Kath. Kapelle. G a n z einfach, 17. J h . Burg. Ehem. von Wassergräben umgebene »Ackerburg«. Das Wohnhaus 16. J h . , Fachwerk, auf Erdgeschoß aus Bruchsteinmauerwerk. A n der ö Hofseite Holzgalerie. T o r 1626. SCHAVEN Kath. Kapelle. W T u r m , 12. J h . ; das flachgedeckte Lhs. i m 14. J h . und u m 1700 verändert; i m C h o r gotisierendes Rippengewölbe von Holz, u m 1700. Einige bmkw. Fachwerkhäuser mit reichen Ziergiebeln. KOMMERN Einst reichsunmittelbare Herrschaft der Grafen, zuletzt Herzöge von Aremberg; zuerst is2g urkundlich erwähnt. Kath. Pfarrkirche. N e u b a u 1857—1859 von Vinc. Stolz. Burg. T u r m , 1 4 . — 1 5 . J h . , ein kleiner anstoßender Flügel 1753, sonst erneuert. — I m Garten einige B i l d w e r k e , 16.—18. J h . Größere A n z a h l gut erhaltener Fachwerkhäuser mit reichen Ziergiebeln, meist 1 7 . — 1 8 . J h . , a m reichsten H a u s S c h n e i d e r . HOSTEL Kath. Kirche. Spätgot., breitrechteckiger W T u r m und C h o r mit % Schluß, dazwischen breiter, mit gotisierendem Holzgewölbe gedeckter Saalbau, E. 17. J h . — A u s dieser Zeit auch die Ausstattung. Malerische Fachwerkhäuser, 1 7 . — 1 8 . J h . , mit bmkw. Ziergiebeln. GLEHN Kath. Pfarrkirche. R o m . W T u r m ; spätgot. Lhs. von 2 Jochen und C h o r mit 5 / 8 Schluß. Das Lhs. urspr. nur mit einem n Ssch., das s Erweiterungsb a u , 1866. D e r C h o r mit höherem D a c h ; die Sschiffe mit Querdächern über j e d e m Joch. Kreuzrippengewölbe, nur das erste Joch im Msch. mit Sterngewölbe. — Einfache spätgot. S a k r a m e n t s n i s c h e . — S e i t e n a l t ä r e in reichem Rokoko, 18. J h . MECHERNICH Alte kath. Pfarrkirche. Hoch über dem O r t gelegen. Verbaute, malerische A n l a g e , beherrscht von d e m starken rom. W T u r m , 12. J h . Die beiden ö, mit Kreuzrippengewölben versehenen J o c h e des Lhs. sind der gerade geschlossene C h o r r a u m der K i r c h e des 13. J h . Zwischen ihnen und dem T u r m eine spätgot., netzgewölbte Halle von 2 Achsen mit einem gleichhohen s Ssch., das im 18. J h . bis zur Flucht des alten Chores verlängert wurde; an seiner NSeite geräumige spätgot. Sakristei. R e c h t bmkw. die spätgot. W ö l b u n g der T u r m h a l l e auf einem kurzen Mittelpfeiler. — Rest. 1898/99; 1901; 1929. — E i n f a c h e K a n z e l , 18. J h . I n die neue kath. Pfarrkirche (1859—1860) T a u f s t e i n aus Granit in auffallend plumper Becherform, bez. 1514, übertragen.
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BURGFEY Ruine des ehem. spätma. Burghauses im heutigen Gutshof. ROGGENDORF Kath. Pfarrkirche. Neubau 1889/90. — Geschnitzter A l t a r a u f s a t z , E. 15. Jh., stark rest., aus Kreuznach.—Figur J o h a n n i s Bapt. mit dem Kopf auf einer Schüssel, Holz 1 m, 18. Jh. Haus Rath. Einst stattliche Wasserburg; 1853 fast ganz abgebrochen. KALLMUTH Kath. Pfarrkirche. Neubau, 1888; der rom. WTurm mit neuer (1900) Schieferpyramide erhalten. — V e s p e r b i l d , 15. Jh., im 17. Jh. stark überarbeitet. Ehem. Burghaus. An der n Ecke Rundturm, 1525, z. T. Ruine; jetzt zum Gutshof erweitert. Zugang durch ein H o f p o r t a l , 13. Jh. DOTTEL Kath. Pfarrkirche. Frei und schön gelegen, von fester ringförmiger Kirchhofsmauer umgeben. Got. WTurm. 3jochiges, spätgot. Lhs., 15.Jh., mit nur einem n Ssch.; niedrige Rundpfeiler, Kreuzrippengewölbe. Spätgot. Chor des frühen 16. Jh. von 1 Joch mit 5 / g Schluß und Sakristei; Kreuzrippengewölbe. — Hochaltar und Kanzel, 18. Jh. — K a s e l mit schön gesticktem Kreuzstab, 16. Jh. HEISTERT Kath. Kirche. Flachgedeckter, nüchterner Saalbau, 1744—1745, mit spätgot., 3seitig geschlossenem Chor, A. 16.Jh. — M u t t e r g o t t e s f i g u r , Holz 72 cm, 2. H. 15. Jh. Einige gute Häuser des 18. Jh. KALL Kath. Pfarrkirche. Neubau 1891; erhalten: der gerade geschlossene frühgot. Chor von 2 Jochen mit schweren Kreuzrippengewölben und das letzte Joch der ehem. spätgot. Hallenkirche mit 8eckigen Pfeilern und Netzgewölbe im MschifT. Haus Reinhart. Stattlicher Bau, um 1600. OBERGOLBACH Prächtiges, strohgedecktes Fachwerkhaus mit verziertem Giebel (Nr. 3), wohl 17. Jh. KELDENICH Kath. Pfarrkirche. Hoch gelegen und weithin sichtbar. 3seitig geschlossener, flachgedeckter Saalbau, 1786—1787, mit älterem WTurm. SÖTENICH Stolzenburg. Auf hoher Felswand über dem Urfttal gelegene Ruine einer n a . Burg. URFT Burg Dalbenden. Befestigter, urspr. von Wassergräben umgebener Gutshof, wohl zum Schutz alter Eisenhütten (ein alter »Eisenhammer« erst 1925 abgebrochen) errichtet, 17.—18. Jh.; interessante Anlage, 1914 bis 1915 rest. und umgebaut. Jetzt Schulungs- und Erholungsheim. Haus Neubenden. Stattlicher, 7achsiger Bau in 2 Geschossen, 1785, mit 1929 erneuertem Mansarddach.
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STEINFELD Ehem. Prämonstratenserkloster. 920 als Benediktinerinnenkloster gegr.; seit 1097 Kanonikerstift; von 1121 bis zur Aufhebung 1802 Prämonstratenserkloster; seit 1923 Salvatorianerkolleg. Die K i r c h e jetzt kath. Pfarrkirche. Von den ersten Kirchenbauten keine Spur erhalten. Das heutige Gotteshaus laut Inschr. am n Chorpfeiler 1142 beg. — Fast unverändert gebliebene große kreuzförmige Pfeilerbasilika mit Kreuzgewölben gebundenen Systems in einfachen rom. Formen. (Vgl. das wenige Jahre ältere Kloster Knechtsteden.) Dach und beide WTürme nach Brand des Vierungsturms im Jahre 1873 von Heimr. Wiethase. Rest. 1925—36. — Ruhige, gut abgewogene Verhältnisse. 4 Doppeljoche vor der Vierung; Kreuzpfeiler wechseln mit quadr. Pfeilern ab. Bmkw. Choranlage nach Zisterzienser Vorbild (vgl. den etwas älteren rom. Chorgrundriß von Altenberg]: 1 quadr. Joch mit halbrunder Apsis, jederseits 2 zum Qhs. offene quadr. Nebenkapellen mit flacher Nische in der Mauerstärke. Die Gratgewölbe im Msch. mit nur wenig erhöhtem Scheitel über kräftigen Pfeilervorlagen. Die ziemlich großen Fenster (auf der NSeite mit den rom. Holzrahmen) mit Rücksicht auf die Gewölbe paarweise angeordnet. Kapitelle (nur in der w Vorhalle) und Profile ähnlich denen im Bonner Münsterkreuzgang. — Der sehr stattliche 8seitige V i e r u n g s t u r m (erneuert) erhebt sich in sehr kühner Konstruktion auf 4 Sprengbögen, die auf den Mitten der Vierungsbogen aufsetzen; die Vierung selbst ohne Rücksicht auf ihn wie die anderen Joche eingewölbt, nur mit KreisöfFnung in der Mitte. — Schmucklos ernstes W e s t w e r k , außen als hoher ungegliederter Block auf rechteckigem Grundriß behandelt, aus dessen oberem Teil zu beiden Seiten eines Mittelstückes 2 Rundtürme aufsteigen; sie sind mit der Querverbindung erst 1884 von Wiethase nach dem Brand von 1873 an Stelle bar. Zwiebelhauben errichtet, und zwar nach merkwürdigen, in den Wandputz einer der s Qhs.-Kapellen eingekratzten Zeichnungen vom A. 16. Jh.; im Innern quadr., von Nebenräumen begleitete Vorhalle mit Kreuzgewölbe, durch spätgot. Blendarkadenwand mit alter Tür des ehem. Lettners vom Kirchenraum getrennt, das Obergeschoß (Michaelskapelle), das sich mit rom. Bogen zum Msch. öffnet, 1480 in spätgot. Formen ausgebaut und erhöht. — An der SSeite des s Qhs. die rom. ehem. S t e p h a n u s k a p e l l e mit flacher Chornische und die U r s u l a k a p e l l e ; entsprechend am n Qhs. die S a k r i s t e i mit darüber liegendem Archivsaal, um 1740 in gotisierenden Formen an Stelle einer spätgot. Sakristei von 1505 erb.; von der älteren rom. noch das Untergeschoß z. T . im jetzigen Heizungskeller erhalten. Hier auch Reste einer anscheinend älteren Kapelle aus der Zeit vor 1142. — Teile des spätgot. L e t t n e r s (gegen 1480), der die w Hälfte des letzten Joches vor der Vierung eingenommen hatte, wurden 1509 an das WEnde des Lhs. als O r g e l e m p o r e versetzt. A u s s t a t t u n g . Außer der schon erwähnten spätgot. Tür des ehem. Lettners sind noch die s p ä t g o t . T ü r e n der Michaels-
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kapeile im Obergeschoß des Westwerks (um 1480) und die der Sakristei in der NWand des Q,hs. (A. 16. Jh.) bmkw. — Sonst enthält die Kirche an ma. Stücken: Reste des ehem. C h o r g e s t ü h l s aus der Zeit des Abtes Johann von Altena (1468—1483) mit den halblebensgroßen Figuren der Muttergottes und des hlg. Potentinus, die heutigen Vorderwände aus der Zeit des Abtes Theodor Firmenich (1680—1693), andere Teile des spätgot. Gestühls jetzt in der kath. Pfarrkirche zu Nettersheim; kleines V e s p e r b i l d , Tuff, A. 15. Jh.; überlebensgroße Figuren der M u t t e r g o t t e s , des hlg. P o t e n t i n u s und des sei. H e r m a n n J o s e p h , Holz, E. 15. Jh. — Die sonstige Ausstattung meist aus der Zeit des Abtes Michael Kuell (1693—1732), wirkungsvolle, aber nicht sehr wertvolle B a r . A r b e i t e n . — Die O r g e l , ein Meisterwerk der Orgelbaukunst, das Hauptwerk von 1690, 1727—1732 von dem Kanonikus Windheiser aus Ilbenstadt ausgebaut; auch das Gehäuse gut. — Kulturhistorisch von Interesse die T o t e n t a f e l im n Q,hs., nach M. 17. Jh., ferner die B r u d e r s c h a f t s t a f e l von 1663. — Im Msch. der 1701 errichtete S a r k o p h a g des sei. H e r m a n n J o s e p h (t um 1236), verschiedenfarbiger Marmor, auf der Deckplatte die vollrunae Figur des Seligen, Alabaster, bez. 1732. — W a n d m a l e r e i e n des 12. Jh. in der Ursulakapelle (Christus mit Evangelistensymbolen und Jungfrauen). — W a n d m a l e r e i e n des 3. Jahrzehnts des 14. Jh. in der Apsis (Krönung Mariae und Heilige) und auf den beiden ö Vierungspfeilern (Muttergottes, hlg. Potentinus); etwas jünger das Kreuzigungsbild im s Qhs. — Dekorative A u s m a l u n g der Kirche aus der Zeit des Abtes Gottfried Kessel (1509—17) durch den Maler Hubert aus Aachen; an den Gewölbekappen reiches spätgot. Rankenwerk in den Zwikkeln und in den Scheiteln; (De Bogenleibungen mit Renss.-Arabesken von mannigfaltiger Zeichnung, an den Vierungsbögen figürliche Darstellungen (aus dem Alten Testament, Mariensymbole, die klugen und tönchten Jungfrauen, Wurzel Jesse), ferner am Bogen über dem ehem. Standort des Lettners eine dramatische Darstellung des Engelsturzes; besonders wichtig, da sich hier anscheinend die ältesten Renss.Fonnen des Ornaments in den n Rheinlanden nachweisen lassen; wieder freigelegt 1930—34. — T u r m m o n s t r a n z , vorzügliche Arbeit aus der Frühzeit des 15. Jh., mit später eingelassenen Schaumünzen. — Etwas beschädigte, silbervergolaete K u ß t a f e l , 15. Jh. — Kupfervergoldetes V o r t r a g e k r e u z mit gut gearbeitetem Corpus, E. 12. Jh. — Ein anderes V o r t r a g e k r e u z , 15. Jh., mit anscheinend hinzugefügtem älterem Kruzifixus. — Der P o t e n t i n u s s c h r e i n , ein Werk der Maasschule, 1. V . 13. Jh., jetzt im Louvre zu Paris. — Klostergebäude. An der NSeite der Kirche der spätgot. K r e u z g a n g , 1495—1517 erb.; an dem OFlügel die Totenkapelle; auf der Mitte des WFlügels ein Brunnenhaus aus der Zeit des Abtes Theodor Firmenich (1680—1693), im Hof ein Ziehbrunnen des 18. Jh.; das Obergeschoß unter Abt Christian Steinhewer (1732—1744) aufgesetzt. Die Maßwerkfenster wurden bis um die M. 16. Jh. mit Glasgemälden ausgestattet, welche
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in 75 Hauptbildern die ganze Heilsgeschichte darboten, dazu kamen 150 weitere Bilder mit Propheten, Evangelisten und symbolischen Darstellungen. Das G a n z e ein einzigartiger Zyklus, der leider nach A u f h e b u n g der Abtei entfernt wurde; 38 Scheiben gelangten nach England (London, Victoria-and-Albert-Museum), darunter einige von hervorragender Qualität, die anderen sind verloren. — ö v o m OFlügel des Kreuzgangs, durch einen Z w i schenbau des 18. J h . getrennt, das K r a n k e n h a u s , E. 15. J h . , mit der B i b l i o t h e k im Obergeschoß; später wiederholt verändert. Die Gebäude u m den Kreuzgang, K a p i t e l s a a l , S p r e c h s a a l , R e f e k t o r i u m , K ü c h e , erneuerte A b t Christian Steinhewer (1732—1744), nach Entwurf des Laienbruders Leonard Eggen. — V o r dem WFlügel des Kreuzgangs liegt ein 3flügeliger Bau, den s Flügel bildet das neue K r a n k e n h a u s , 1661, die Mitte nimmt das A b t e i g e b ä u d e , 1738, von Leonard Eggen, ein, den n Flügel die neue A b t s w o h n u n g , die nach 1767 Konrad Neck aus Tirol erbaute; ihr Seitenflügel enthält eine Durchfahrt zum ehem. B r a u h o f hinter dem n Flügel des Kreuzgangs. A n der Abtswohnung ein spätrom. bronzener T ü r k l o p f e r (12. Jh.) in Form eines Löwenkopfes; vor dem Mittelflügel schöne B r u n n e n s c h a l e (früher im Brunnenhaus des Kreuzgkngs), Trachyt, A . 13. Jh. — Den großen Klosterhof vor dem Abteigebäude umgrenzen W i r t s c h a f t s g e b ä u d e , der Mittelbau 1769 bez., andere Teile erst 1904 neu erbaut; an der s Seite das T o r h a u s (bez. 1772), auf das von S her ein breiter W e g vom H a u p t e i n g a n g s t o r (1789) hinführt. Hinter dem WFlügel des grollten Klosterhofes ein kleiner 3eckiger W i r t s c h a f t s h o f (1774—1776). Die Gesamtanlage der Klosterbauten des 18. J h . künstlerisch im einzelnen nicht bedeutend, aber doch ein wohldurchdachter, eindrucksvoller Organismus. — A u ß e n an der Klostermauer (E. 18. Jh.) a m Wege von Urft unter alten Kastanien eine recht gute K r e u z i g u n g s g r u p p e , Holz, u m 1500, früher wohl Triumphkreuz im Chor der Kirche. Am Veybachtal sö Mechernich: VUSSEM Alte kath. Kirche. A. 19. Jh. Schlichter Fachwerkbau mit 3$eitigem Schluß und kleinem Dachreiter. EISERFEY Kath. Kirche. 1731 gew. — Schlichter Saalbau mit 3seitigem Chorschluß; kleiner Dachreiter; 1934 erweitert und rest. — Kommunionbaiik und Emporenbrüstung aus der Erbauungszeit. WEYER Kath. Pfarrkirche. Außerhalb des Ortes einsam auf der Höhe gelegen, umgeben von starker Kirchhofsmauer. Rom. Basilika mit vorgelegtem, WTurm, um 1500 zu einer niedrigen Hallenkirche mit spätgot. Sterngewölben umgebaut und durch einen Chorbau mit ßscitig geschlossener Apsis erweitert. — Einfache A l t ä r e , 18. Jh. — Kleine O r g e l , 17.—18. Jh. — T a u f b e c k e n aus Blaustein, i6.Jh. — Einige H o l z f i g u r e n , 17.—18. Jh. — G r a b s t e i n des Hermann von Hambroich (f 1614) in
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Ritterrüstung mit Ahnenprobe. Zahlreiche Fachwerkhäuser. Von der ehem. Burg nur Fundamentreste im Boden. ZINGSHEIM Kath. Pfarrkirche. Von einer einfachen rom. Pfeilerbasilika stammen die Mauern des Msch. und das n Ssch.; spätgot. gewölbt bis auf das letzte Joch des Ssch., das sein rom. Kreuzgewölbe bewahrt hat. Starker WTurm, 1602. Einfacher gotisierender Chorbau mit 3seitigem Schluß, 1717. Das s Ssch. abgebrochen, wohl E. 18. Jh. — T a u f s t e i n , 12. Jh. Sog. Ahekapelle (Wallfahrt). Sehr malerisch gelegen. Spätgot. Chor, 3seitig geschlossen mit Kreuzrippengewölbe; Lhs. 18. Jh. Umgebung: w (Eisenbahn nach Düren) ELSIG Kath. Pfarrkirche. Von einer Basilika des 11.—12. Jh. das w Joch des Lhs. und der T r i u m p h b o g e n , der 3seitig geschlossene Chor 14. Jh.; der ö Teil des Lhs. mit schlanken, 8seitigen Stützen und sein Netzgewölbe 15. Jh.; die Sschiife mit Kreuzgewölben. Neuzeitlicher WTurm. — T r i p t y c h o n mit Kreuzigung und Passionsdarstellungen von einem Kölner Meister, um 1470; ein z w e i t e s mit Muttergottes und Heiligen, A. 16.Jh.; beide z . T . übermalt. DÜRSCHEVEN Kath. Pfarrkirche. 1 schiff ige rom. Anlage, bis auf den eindrucksvollen, einfach behandelten WTurm entstellt; der 3seitig geschlossene Chor A . 16. Jh. — T a f e l g e m ä l d e , Krönung Mariae, kölnisch A. 16. Jh. Umgebung: mv FRAUENBERG Kath. Pfarrkirche. Urspr. 1 schiffige Kapelle der Frühzeit. Jetziger Bestand: Rom. Pfeilerbasilika, E. 11. Jh.; das n Ssch. durch ein spätgot. in bedeutend größerem Maßstabe ersetzt. Schon vorher war der Hauptchor und das Obergeschoß des vorgelagerten WTurms spätrom. erneuert, damals auch Rippengewölbe in die älteren Teile eingezogen. Die s Nebenapsis blieb erhalten. So bietet jetzt die OSeite den seltsamen Anblick von 3 staffelförmig vorgeschobenen Chorhäuptern, das n das breiteste und höchste. — Triptychon des Kölner Meisters von S. Severin, um 1500; das Mittelbild (1,65 m breit, gi cm hoch) enthält die Hlg. Sippe mit 21 Köpfen, dazu die Stifter Joh. v. Hompesch und Kath. v. Geisbusch, auf dem Innenflügel Verkündigung und Drei Könige; außen rohe Passionsdarstellung. — Figur des hlg. A n n o , A. 15. Jh. — Gute R e i t e r f i g u r des hlg. Georg, spätes 17. Jh. — T a u f s t e i n , 12. Jh., die das Becken tragenden vier Säulchen fehlen. — Sog. A n n o - K e l c h , an der Kuppa Arkatur mit 12 Aposteln, durch meisterhafte Zeichnung und Mannigfaltigkeit des Ornaments ausgezeichnete Arbeit des späten 12. Jh. — Ein anderer schöner K e l c h , A. 16. Jh. WICHTERICH Kath. Pfarrkirche. Urspr. ischiffige Anlage, jetzt schlichte, kräftige rom. Pfeilerbasilika, etwa M. 12. Jh. — Im Lhs. 5 Achsen. Etwas eingezogenes quadr. Chorhaus mit halbrunder Apsis; die urspr. Apsis am E. des s Ssch. durch größeren Erweiterungsbau 1895 beseitigt; damals auch die Sakristei am n Ssch. vergrößert. Starker vorgelegter WTurm mit
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bmkw. Portal, sonst ohne Gliederung. Bis auf teilweise got. Veränderung der Fenster und Einziehung hölzerner Gewölbe im Lhs. (um 1700) wenig verändert. — T a u f s t e i n 12. Jh. NIEDERBERG Kath. Pfarrkirche. Urspr. 1 schiffige Anlage der Frühzeit; jetziger Bestand: Unsymmetrischer, 2schiiEger Bau; Hauptsch. rom.; Chor 14.Jh.; s Ssch. 17. Jh. — Im Pfarrhause feines B i l d c h e n , Anbetung des Christkindes (21,5: ig cm), aus der Schale Stephan Lochners. Burg. Wasseranlage. Einfaches Herrenhaus, Backstein, 18. Jh., in der 2. H. 19. Jh. erweitert. FRIESHEIM Kath. Pfarrkirche. Neu (1878). — Rom. T a u f s t e i n mit Bestien, wie in Euskirchen. Haus Fuck (Nr. 103). Schönes Fachwerkhaus gegen M. 17. Jh.; Ausmauerung der Gefache mit Backsteinen in bmkw. Mustern. In der Umgebung von Friesheim mehrere Rittersitze und Burgen, alle ohne erhebliche künstlerische Bedeutung.
MÜNSTEREIFEL Die Stadt verdankt ihren Ursprung dem im g. Jh. gegr. Kloster. An Stelle der Grafen von Ahr und Hochstaden, die das Amt des Vogts als Lehen der Prümer Abtei ausübten,findenwir im 13. Jh. die Grafen von Jülich im Besitz der Stadt, der sie die umfangreiche Befestigung gaben. Münstereifel war im Ma. ein bedeutender Tuchweberort (Privilegium der Wollenweberamfi, 1476). Benediktinerkloster. U m 830 von der Abtei Prüm gegr., sicher vor 844. U m 1200 in ein Stift umgewandelt. Über die Geschichte der bestehenden K i r c h e nichts überliefert. Die Anlage hat noch nichts von dem entwickelten und gefestigten Typus des rom. Kirchenbaues. Das Westwerk gehört zu dem gleichen Typus, den auch S. Pantaleon in Köln und die alte Peterskirche in Werden verkörpert. Wenn auch die spärlichen Einzelheiten auf die Frühzeit des 12. Jh. weisen und unter dem Altar Siegel des Erzbischofs Friedrich I. (1099—1131) gefunden wurden, so dürfte es sich damals doch nur um eine Erneuerung und Erweiterung gehandelt haben. Die Anlage als solche wird mit Wahrscheinlichkeit ins 10. Jh. oder spätestens A . 11. Jh. zu setzen sein. Genauere Bestimmung nach der durchgreifenden Rest., 1876—1893, sehr erschwert. — Das L a n g h a u s ist eine sehr schlicht behandelte Pfeilerbasilika von 5 Arkaden. Gegen E. 12. Jh. in roher Weise mit ^urtenlosen Kreuzgewölben eingedeckt. Kein Q,sch. — Der C h o r ist 3schiffig; er setzt die Fluchtlinien des Lhs. ohne Absatz fort, nur im Innern durch einen Triumphbogen betont. Hauptchor Rechteck von 7 m Breite und 11 m Länge, halbrund geschlossen, ohne Einziehung. Die Nebenchöre in gleicher Ausdehnung, mit geradem Schluß. - K r y p t a . Der älteste Teil ist ein im Umriß quadr. R a u m unter dem vorderenTeil des Hauptchors, in 3, mit parallelen Tonnen gedeckte Schiffe aufgeteilt. Nach W schließt sich ein wieder in der Tonne gewölbter (im 17. Jh. veränderter) Raum an,
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der das Grab der Kirchenpatrone, der Hlg. Märtyrer Chrysanthus und Daria, enthielt. Um diesen ältesten Teil ziehen sich nach N, O und S breitere Gänge mit entwickelten rom. Kreuzgewölben. Danach wäre die jetzige Gestalt des Oberchors eine Erweiterung des 12. J h . Seine urspr. Gestalt hätte den tonnengewölbten Teilen der Krypta entsprochen. — In der Außenansicht fließen jetzt Chor und Lhs. unterschiedlos zusammen. Der ganze Nachdruck der äußeren Gruppe liegt auf dem West bau. Dieser bildet im Grundriß ein griechisches Kreuz, dem nur an der Anschlußseite gegen das Lhs. der vierte (ö) Flügel fehlt. Der Mittelraum ist ein Quadrat (Seitenlänge ein wenig größer als dieMsch.Breite). Darüber turmartige, durch j e 2 gekuppelte Fenstergruppen beleuchtete Überhöhung (das jetzige Zwischengewölbe ein späterer Zusatz). Die 3 Kreuzflügel sind in Emporen mit Doppelarkade aufgeteilt. Das Erdgeschoß des WFlügels offene Vorhalle (wohl erst durch die Rest, des 12. Jh.). In den Winkeln Treppentürme, unten rund, oben ßeckig. A u s s t a t t u n g . S a k r a m e n t s h ä u s c h e n , bez. Fridericus Roir, 1480 (1854 ergänzt). — Reicher Taufstein, schwarzer Marmor, 1619. — D r e i s i t z , 14. J h . , mit guten figürlichen Schnitzereien, am Dorsal Füllungen mit spätgot. Rollwerk, interessant für die Entwicklungsgeschichte dieses Ornaments. — Darüber spätgot., truhenförmiger R e l i q u i e n k a s t e n , A. 16. J h . , mit sehr reichem, etwas verwildertem Zierat. — In der Krypta die Leiber der Hlg. Chrysanthus und Daria; urspr. in steinernem, dann in silbernem Sarg, jetzt in einem vergoldeten H o l z s c h r e i n , 18. Jh., der Grabraum von marmornen Schranken und prächtigen Eisengittern des 17.Jh. umgeben. — Ferner in der Krypta, urspr. im Westwerk aufgestellt, das G r a b m a l des Gottfried v. Bergheim f 1335» Sandstein, an den Wänden der 3 m langen Tumba Arkatur mit (beschädigten) Hochreliefbildern von Leidtragenden; oben liegende Ritterfigur, jugendlich ideal, Baldachin; ohne Originalität, doch sorgfaltig gearbeitet; wichtig ab frühes Beispiel der seit etwa 1330 üblich werdenden Rüstung (Lederkoller mit Platten oder Spangenverstärkung über dem bis dahin allein üblichen Panzerhemd).—4 M a r m o r e p i t a p h e : 2 große im Msch.: das desJoh.Wilh. v.Gertzen t 1587, schwarz und weiß, vor Kruzifix knieender Ritter, in der Attika Relief mit dem Waldwunder des hlg. Eustachius (Nachwirkung des Dürerschen Stiches); ähnlich aas des Joh. Salentin v. Gertzen f 1600. Im Chor 2 kleinere: das der Brüder Arnold und Gottfried v. Metternich "f 1567 und 1602 und das des Joh. Wilh. v. Gertzen t 1597. — Stehende M u t t e r g o t t e s , Holz 69 cm, eine der besten Arbeiten des frühen 14. J h . , leider neu gefaßt. — Aus derselben Zeit hlg. A p o l l o n i a , ebenfalls fein, die Hände nicht urspr. — Geringe Reste von W a n d m a l e r e i e n des frühen 12. J h . , über den Gewölben am Triumphbogen durchaus noch im Stil des 1 1 . J h . , ferner des frühen 14. J h . an 2 Pfeilern der SSeite des Mschiffs: 2 Apostel (nur die unteren Teile bis zu den Hüften alt). — Gemaltes T r i p t y c h o n mit Beweinung Christi, 2. H. 15. J h . — S i l b e r g e r ä t e , 16.—17. J h . — SchöneParamente, 16.—18. J h . '9
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M Ü N S T E R E I F E L UND L MGEBUNC,
K a p i t e l h a u s . 1803 auf Abbruch verkauft. Jesuitenkirche S. Donatus. 1652 fr. In der bei den rheinischen Jesuiten beliebten Mischung von got. und bar. Formen. Im 1 schiffigen Lhs. ringsum Emporen, balkonartig auf spitzbogigen Kreuzgewölben, ohne Stützen in Hängekonstruktion aus Holz. Hölzerne spitzbogige Kreuzgewölbe mit reichem Rippennetz. Chor leicht eingezogen und 3seitig geschlossen. — A l t ä r e aus der Erbauungsz e i t . — Ausgedehnte einfache K l o s t e r g e b ä u d e , bez. 165a, 1654, 1659, 1674. — Im Refektorium (jetzt Gymnasialaula) Holztäfelung, A. 18. Jh. Burg des Herzogs vonjülich auf dem Radberge. 2.H. 13. Jh. erb., 1689 von den Franzosen zerst.; Ruine. Ein Teil der Umfassungsmauern und der Türme erhalten. — Neuer Backsteinbau, 1879. Rathaus. 15. Jh. Sehr reizvolle Anlage. Zwei verschieden behandelte Bauteile, links mit Treppengiebel und seitlichen Erkertürmchen, rechts mit offener, spitzbogiger Laube, die zugleich den Durchgang zu einer Seitenstraße vermittelt, und Mansarddach vom A. 18. Jh. Zwischen den Fenstern des rechten Baues bmkw. Stuckreliefs (Gewappnete und Löwen) und Wappensteine. 1925 bis 1930 rest. — Eine Reihe älterer Wobnbauten erhalten: am Klosterplatz verbautes Haus, nur an der Seitenmauer als rom. erkennbar, E. 12. Jh. — Am Markt ein Haus mit Stufengiebel, 17. Jh. — Zahlreiche Fachwerkbauten, 17.—18. Jh.; besonders prächtig H a u s H a a g an der Orchheimer Straße, 1644 erb., mit sehr reichen Schnitzereien, wie sie in den Rheinlanden nicht häufig sind, der rechte Hängeerker und das mittlere Doppelfenster 1664 ergänzt. — Ein anderes Haus in der gleichen Straße ähnlich, wenn auch einfacher. Die fast in ihrem ganzen Umfange erhaltene Stadtbefestigung gehört zu denen in den Rheinlanden, die ihren Charakter am ursprünglichsten bewahrt haben. Entstehungszeit 13.—14. Jh. Die Burg Stützpunkt im O. — 4 alte Torburgen: Werthertor (N), Johannestor (O), Orchheimer- und Heisterbachertor (beide im S). Recht bmkw. auch die Sperrvorrichtungen an der Erft, deren Tore und Fallgatter nach der großen Überschwemmung 1818 beseitigt wurden. Umgebimg: n und nw (Eisenbahn nach Euskirchen) IVERSHEIM Kath. Pfarrkirche. Neu, 1847; Turm 1768.— Bmkw. Holzfiguren, die Hlg. Antonius und Johannes, A. 16. Jh. — Muttergottes, E. 15.Jh. ARLOFF Ehem. Kurkölnischer Gerichtsort.
Kath. Kapelle. 1466. Einfacher Bau mit kleinem, gerade geschlossenem Chor. Burg. Kleine Wasseranlage mit mächtigem Wohnturm, 15.JI1. — Daneben Wohnhaus, 1699.
MÜNSTEREIFEL, UMGEBUNG
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KIRSPENICH Kath. Pfarrkirche. Schlichter spätgot. Bau, E. 15. Jh.; der WTurm in den oberen Teilen 1789 erneuert. Im Chor reiches Netzgewölbe. — Schöne Paramente, 16.—17. Jh. Burg. Wasseranlage. Mächtiger spätgot. Wohnturm mit bar. Bekrönung. — Wohnhaus, 18. Jh. ANTWEILER Kath. Pfarrkirche. Der 3 schiffige rom. Bau 1852 abgebrochen; Neubau von E. Fritdr. Zwimer. Der einfache rom. WTurm erhalten, 1894 erhöht. — T a u f e aus Blaustein, 12. Jh. Untere Burg. H e r r e n h a u s : 2flügeliger, schmuckloser Bau mit kräftigem Eckturm, 17.—i8.Jh., auf ma. Kellergeschoß. Umfassungsmauern in Höhe von 4—6 m erhalten, zahlreiche Ecktürme, z. T . wohl noch aus dem 14. Jh. — Vorburg, 18. Jh. Obere Burg. A. :6. Jh. durch Teilung der mit der Unteren Burg verbundenen Güter entstanden, kam 1716 an die Besitzer der Unteren Burg. Das H e r r e n h a u s , 16. Jh., 2flügelige Anlage; der 3geschossige Hauptflügel ein hoher rechteckiger Bau mit 2 Treppengiebeln. 2 Säle mit verputzten Renss.-Balkendecken, 2 Steinkamine mit elegantem Flachornament. —Torhaus, 16. Jh. Umgebung: s WEINGARTEN Am s Ende des Dorfes ist eine ziemlich umfangreiche r ö m i s c h e V i l l a ausgegraben; Funde im Bonner Landesmuseum. Kath. Pfarrkirche. Unbedeutender Bau des 14.—18. Jh. Haus Michael Jonas. Fachwerkhaus 165g, mit reichen Putzritzungen. SCHÖNAU Kath Pfarrkirche. Rom. WTurm. Sch. um 1500; Hallenkirche mit Netzgewölben von nur 2 Jochen, doppelt so breit wie lang. Der Chor 1886 durch großen Erweiterungsbau mit Qhs. ersetzt. MUDSCHEID Kath. Pfarrkirche. Um 1500. Symmetrische, 2schiffige Hallenkirche mit 2 achtseitigen Mittelstützen und Kreuzrippengewölben, eingezogener, 3seitig geschlossener Chor mit Sterngewölbe, die Fenster im 18. Jh. verändert. Rom. W T u r m . — S a k r a m e n t s s c h r e i n , 1 5 1 7 . — T a u f s t e i n , um 1200. Umgebung: w NÖTHEN Kath. Pfarrkirche. Im Neubau (1912—1913) ein V e s p e r b i l d , 2. H. 15. Jh. ohne großen Kunstwert. HEISTART Burg (jetzt Gutshof). Seit dem 15. Jh. Lehen der Grafen v. Manderscheid. Wasseranlage mit breitem Graben, i486. Typische Wirtschaftsburg. Erhalten: die ausgedehnten Umfassungsmauern mit einem stattlichen 4geschossigen Rundturm an der NEcke und ganz geringe Reste des Wohnbaues. 19«
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MÜNSTEREIFEL, UMGEBUNG
HOLZHEIM Kath. Pfarrkirche. Rom. WTurm. Lhs. Saalbau, 1844, mit gleichzeitiger Ausstattung. Mehrere A l t a r g e m ä l d e , 18. Jh. PESCH Nö von Pesch an der Grenze gegen die Gilsdorfer Gemarkung ist 1913— 1918 ein größeres röm. Matronenheiligtum ausgegraben, das mehrere Tempel aufwies, darunter einen besonders bmkw. von basilikaler Form (Funde im Bonner Landesmuseum). Von der ehem. kath Kapelle die malerisch auf dem Friedhof gelegene Sakristei von 1767 erhalten. Kath. Pfarrkirche. 1816 Neubau. Einige Ausstattungsstücke, 18. Jh.
DAS RHEINTAL
VOM SIEBENGEBIRGE BIS ZUM NEUWIEDER BECKEN MIT DEN ANGRENZENDEN TEILEN VON EIFEL (AHR. MAIFELD) UND WESTERWALD REMAGEN Römisches Kastell (Rigomagus) der ersten Kaiserzeit, vermutlich 406 zerst. (Ausgrabungen igo2; Reste hinter dem Rathaus und bei der Kirche sichtbar.) Im frühen Ma. Reichshof und königliches Tafelgut. ug8 von Philipp von Schwaben zerst.; A. 13. Jh. Stadt; 1356 von Kaiser Karl IV. den Herzögen von Jülich geschenkt, von diesen befestigt. 1397 an die Herzöge von Kleve verpfändet. In den Kriegen des 17. und 18. Jh. oft besetzt und gebrandschatzt. Pfarrkirche. Der Neubau von 1900fr. ist mit den Resten der kleinen alten rom. Kirche in der Weise verbunden, daß seine Achse senkrecht zur Achse der letzteren steht. Vom alten Lhs., einer schlichten Pfeilerbasilika des 1 1 . J h . ist nur das Msch. (neu aufgebaut) als eine Art Vorhalle zur neuen Kirche erhalten. Der Chor vollständig bewahrt, ein hübscher kleiner Bau aus der spätesten Übergangszeit des 13. J h . (außen Weiheinschr., 1246); die Apsis, im Grundriß y2 ioEck, schließt sich ohne Rücksprung dem quadr. Vorderchor an; Gewölbe und Strebepfeiler spätgot. — WTurm, 1674, mit Architekturstücken aus 1. H. 13. J h . — A u s s t a t t u n g : Vor dem Chor eine aus Sinzig stammende spätrom. S c h r a n k e n b r ü s t u n g aus Werkstücken aufgebaut, die in den abgebrochenen Sschiffen vermauert waren (vgl. WTurm). — Im Chor Reste von W a n d m a l e r e i e n , um 1500. — Spätgot. H l g . G r a b unter Baldachin. — Reiches spätgot. S a k r a m e n t s h ä u s c h e n . — K a s e l , E. 15. J h . Jetzt ein rom. H o f t o r (vom alten Pfarrhof?) neben dem Seitenportal der neuen Kirche aufgestellt. Rundbogige Einfahrt, in der für einen Erntewagen passenden Größe (3,54 m hoch, 3 , 1 1 m breit), links daneben kleines Pförtchen mit geradem Sturz (1,99 m hoch, 1,02 m breit) für Fußgänger. Dieses Schema des Hoftors erhält sich unverändert, auch in den Maßen, bis ins 17. und 18. J h . Das Remagener ist merkwürdig, nicht nur durch sein Alter (um 1200), sondern auch durch seinen reichen Schmuck. Flachreliefs umsäumen beide Öffnungen. Es sind Monatsbilder oder die Gegenstände sind der Tiersymbolik entlehnt, teils mit christlicher Anknüpfung (Michael, Simson), teils der antiken und orientalischen Märchenwelt entlehnt, (über dem Seitenpförtchen: Alexander macht mit Hilfe von 2 Adlern einen Flugversuch; Sirene, Basilisk usw.). Ein geschlossener symbolischer Gedankengang ist nicht zu er-
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REMAGEN UND UMGEHUNG
kennen; der Steinmetz hat mit guter Laune zusammengestellt, was ihm Erinnerung oder Vorlagen (z. B. Schnitzereien) darboten; die Ausführung flüchtig, von ungeschulter Hand, doch nicht ohne frische Lebenszüge. S. Apollinarisberg. Wallfahrtskirche mit Franziskanerkloster. Ehem. Benediktinerpropstei der Abtei Siegburg; an Stelle einer fränkischen Martinskapelle m o gegr. Die rom.-frühgot. Kirche 1839—43 durch einen kreuzförmig angelegten Neubau von Emst Friedr. Zwirner in got. Formen ersetzt, den 1843—1854 die »Nazarener« Emst Deger, Andreas und Karl Müller, sowie Franz Ittenbach nach einheitlichem Programm innen mit Wandmalereien ausstatteten. Ein Hauptwerk deutsch-romantischer Baukunst und Monumentalmalerei in unvergleichlicher Lage auf einem Hügel über dem Rheintal. — In der K r y p t a H o c h g r a b des hlg. Apollinaris, 1. H. 14. Jh. mit Deckplatte, 1856. — Im s Seitenraum Kruzifix, 16. Jh. — Auf der Brüstungsmauer der Terrasse rom. Kapitelle, vorzügliche Arbeiten, wohl aus der alten Kirche. Gebäude der ehem. Propstei, 1658. Umgebung: rheinaufwärts KRIPP Kapelle mit Dachreiter, 1772. Im Pfarrhaus (Kirche Neubau 1900) Holzrelief der Verkündigung, E. 15. Jh. SINZIG Römisches Fiskalgut, dann fränkische Königspfalz, deren Kapelle 855 der Aachener Pfalzkapelle überwiesen wurde. An der wichtigen Stelle, wo die Straße von Mainz nach Aachen den Rhein verläßt und die Ahr überschreitet. Der Reichsort 1114 und wohl auch ng8 zerst.; i2gy Stadtrechte, seit dem 13. Jh. Pfandbesitz des Herzogs von Jülich, der die Stadt befestigte und nach der Schenkung durch Kaiser Karl IV. 1357 n vor der Staat eine Burg errichtete; diese 1646 erneuert und 168g von den Franzosen zerstört. 139J mit Remagen an Kleve verpfändet. Große Stadtbrände 1583 und 1758. Kath. Pfarrkirche S. Peter. Älter als die Erteilung des Stadtrechts (1297), doch auch nicht im Charakter einer Landkirche. Als Bauherr wird das Aachener Marienstift vermutet. — Als eine der letzten und energischsten Äußerungen der niederrheinisch-rom. Schule kunstgeschichtlich von hervorragendem Interesse. Entstehungszeit nicht überliefert; wohl bald nach 1225 (vgl. Münstermaifeld, Limburg). In der Konstruktion ist viel versteckte Gotik, aber die künstlerische Stimmung ist ungebrochen romanisch. Die Anlage gehört in die Reihe derer, die einen starken Einfluß des Zentralbaus auf die Bauphantasie dieser Zeit und Schule bekunden. Kreuzbasilika mit fest zusammengedrängtem Grundriß und wuchtigen Mauerstärken. Nur um eine solche ragt das Qsch. über das kurze und breite Lhs. hinaus. 2 Sakristeien setzen jenseits des Qsch. die Sschiffe fort. Die äußere Gruppe gipfelt in einem beherrschenden Zentralturm, den 2 kleine OTürme begleiten, während die WFassade turmlos ist. Die zweckvoll gewählte
REMAGEN, UMGEBUNG
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Lage auf einem Hügel kommt wegen U m b a u u n g nicht mehr ganz zur Geltung. Der innere A u f b a u gibt das Emporensystem von Andernach in fortgeschrittener Entwicklung. Die Bedeutung des Breitenfaktors noch im Raumbilde stark betont. V o n den Doppeljochen des Lhs. wird das erste noch zur Hälfte von einer Querempore eingenommen; im Q h s . und Chor Laufgang, der die Empore fortsetzt und ganz herumführt. Die Rippen in der Chorapsis (*/,«) laufen ohne Schlußstein im Scheitel des Gurtbogens zusammen. Die Gewölbe der Sschiffe sind nicht mehr grätig (eine für diese Stelle lange festgehaltene Konstruktion), sondern mit Kreuzrippen versehen. Die Emporengewölbe 3iippig, in der Weise, daß die auf die Wand zulaufende Rippe in der Mittelachse liegt. A m merkwürdigsten das Gewölbe der Vierung; eine Kombination der auf sphärischen Zwickeln ruhenden, halbkugeligen byzantinischen K u p p e l mit got. Rippen; der Ansatz der Halbkugel ist durch ein Wulstgesims hervorgehoben; ansteigende Diagonalrippen halbieren die 4 Zwickel; 8 weitere Rippen (unterlegt, also gleich den erstgenannten ohne konstruktive Funktion) teilen die Kuppel. Als Oberlichter große Fächerfenster. — Ä u ß e r e s : Die Gruppierung s. oben. Die 5 Seiten der Apsis schließen mit kleinen Giebeln, ebenso der 8eckige Zentralturm. Alle Wandflächen, ausgenommen die verputzten Langwände, lebhaft, beinahe in Überfülle gegliedert, die Motive klar von innen heraus entwickelt, die Profile von derber K r a f t , wie denn überhaupt der ganze Bau nicht auf Zierlichkeit ausgeht; ein größerer Maßstab (nur 38,5 m lang) würde seine Vorzüge noch heller ins Licht setzen. 1863—64 rest. — A u s s t a t t u n g und A u s m a l u n g wesentlich neu. Reste alter Wandmalerei gegen 1270 nur im s Seitenchor erhal en, (aufgedeckt 1926 — die sonst im Sch., Qhs. und Chor bei der Rest. 1863 festgestellten Reste sind zerst.), eine fast vollständige, ungewöhnlich gut erhaltene Folge von 2 Reihen Darstellungen aus der Heilsgeschichte über einem Sockelteppich. — A l t die Altarmensen. — A u f dem Hauptaltar: T a f e l b i l d mit Kreuzigung, Himmelfahrt Christi und Marientod, bez. 1480, aus dem Kreise des Meisters des Marienlebens. — I m n Ssch. ein H l g . G r a b mit überlebensgroßen Figuren, derb spätgot., A . 16. Jh., neu gefaßt. — A m T r i u m p h k r e u z Maria und Johannes, A . 16. Jh., neu bemalt. — In den Chorkapellen sitzende M u t t e r g o t t e s f i g u r e n , u m 1340 (gut) und A . 15. Jh.; im Sch. stehende M u t t e r g o t t e s , um 1480, und Vesperbild, E. 14. Jh., sämtlich in neuer Fassung. — Ferner H e i l i g e (Katharina?), M . 13. Jh. und S c h m e r z e n s m a n n , A . 14. Jh. — T a u f s t e i n , 8eckig, M . 13. Jh., neuzeitlich e r g ä n z t . — S a k r i s t e i t ü r mit frühgot. B e s c h l a g . — Schmiedeeiserne K o m m u n i o n b a n k , 1787. — Reiches bar. Gerät. Ehem. Minoritenkloster. Konventsgebäude, i 8 . J h . V o n den alten Adels- und Klosterhöfen ist das meiste umgeb. und zerst. — In der Bachovenstraße ioachsiges Doppelhaus des Vogtes Bachoven von Echt, um 1760.
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REMAGEN, UMGEBUNG
V o n der Stadtbefestigung (seit 1297) umfangreichere Reste im O und SW erhalten. A m WAusgang des Ortes hohes, spätgot. Wegekreuz, 2. H. 15. J h . LÖHNDORF Kath. Pfarrkirche. 1830, von F. Nebel. — Altäre, M. 17. und A. 18. Jh. — Kaselstab, um 1520. — H l g . A n n a S e l b d r i t t , E. 15. Jh. VEHN Kirchenruine eines Nonnenklosters. Der rom. Chor der Kapelle (ehem. Pfarrkirche) innen rund, außen polygonal, mit Krypta. Das Lhs. im 17. Jh. umgebaut. — Taufstein, 6eckig, M. 13. Jh. Burghaus. D e m Hofflügel, 1573, der Hauptbau 1726 und 1772; 1925 ausgebaut. KOISDORF Kath. Kapelle. Spätrom. flachgedecktes Sch. und got. gewölbter Chor mit ®/]0Schluß, gegen 1260. — Im mitüeren Chorfenster bmkw. K r e u z i g u n g in Blankverglasung, E. 13. Jh. — Weihrauchfaß, 14. Jh. — Altäre, E. 17. und 18. Jh. — Hlg. Wendelin, um 1460. AHRENTAL Schloß (Bes. Graf v. Spee, ehem. Grafen v. Hillesheim). Von einem Neubau um 1722 an Stelle der ma. Burg die hufeisenförmigen, schlichten Wirtschaftsgebäude mit Tordurchfahrt erhalten. Das eigendiche Schloß um 1880 neu errichtet. In der Kapelle spätgot. S p e i s e k e l c h , A. 16. Jh. FRANKEN Kath. Pfarrkirche. Saalbau 1748 mit rom. Turm (ehem. gewölbter OChor, jetzt Eingangshalle) und gewölbtem Chörchen, 15. Jh. — Hochaltar 1758. NIEDERBREISIG Kath. Pfarrkirche. 1718. Gotisierender Saalbau; das Lhs. in 4 Jochen kreuzgewölbt, 4 /,Chor, Maßwerkfenster. Groß, in den Verhältnissen gut. Hoher W T u r m mit Schweifdach und Laterne. — Die gute A u s s t a t t u n g , etwa 1730, in seltener Vollständigkeit erhalten und von prächtiger Wirkung. — Silbernes Standkreuz, 14. Jh. — Eine Reihe guter Fachwerk- und Steinhäuser, 17.—18. Jh. Ehem. Zehnthof mit 3 Treppengiebeln, 1670. OBERBREISIG Kath. Pfarrkirche S . Victor. Gegen M . 13. Jh. Rest. '9 0 3— 1 7> Spätling des Übergangsstils, im kraftvollen Charakter von Sinzig. Ausführung ziemlich grob, mit vielen seltsamen Unregelmäßigkeiten. Im Lhs. haben N - und SSeite ein durchaus verschiedenes System. Die NSeite in gewohnter Weise 3geschossig: Doppelarkaden, dann Empore und Fächerfenster. Auf der SSeite fehlt die Empore und jede der 2 Abteilungen des Ssch. ist in sehr merkwürdiger Webe mit einer 5rippigcn Halbkugel gedeckt. Der W T u r m querrcchteckig mit Satteldach, 2 Obergeschosse mit spitzbogigen Schallöffnungen, Ecklisenen und Rundbogenfriesen. — W a n d m a l e r e i e n , dekoratives System und
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figürliche Reste, aus der Erbauungszeit ( M . u n d 2. H . 13. J h . ) Einzelbilder i m C h o r u n d a m s Schiiispfeiler A . 14. J h . ; in d e r Apsis u n d a n d e r O W a n d des n Ssch., 1 5 . — 1 6 . J h . — H o c h a l t a r u n d K a n z e l , 2. H . 17. J h . — 6seitiger T a u f s t e i n , M . 13. J h . F r i e d h o f s k a p e l l e der Familie v. Meurers, 1708. RHEINECK Die B u r g des Grafen von Rieneck, der sich gegen den Pfalzgrafen Hermann von Stahleck gewandt hatte, 1151 von König Konrad III. zerstört; 1163 vom Erzbischof von Köln wiederaufgebaut; 1689 von den Franzosen zerst., 1832 Neubau nach Plänen von J. C. v. Lassaulx. — V o m ma. Bau ein Teil der Ringmauer, die im Grundriß ein langgezogenes 8Eck bildete, und der mächtige, quadr. Bergfried in Großquaderwerk erhalten. — Die neue Kapelle geht im Äußeren (bis auf den Oberteil) auf die bmkw. rom. Kapelle aus der Zeit um 1200 zurück, die 8eckig war, mit Plattenfries und Bogengalerie. Im Inneren wohl urspr. doppelgeschossig, heute Mittelstütze; Fresken von Eduard von Steinte. — Slg. guter ma. Kunstwerke, bes. Glasgemälde. Im O r t Kapelle, 1718, mit gleichzeitiger Ausstattung. GÖNNERSDORF Kath. Pfarrkirche. WTurm und Chor, E. 13. Jh., Sch. und Holzgewölbe des Chors im 18. Jh. erneuert. — S e i t e n a l t a r , 1630, mit Vesperbild aus Marmor. — Steinerne K a n z e l , E. 15. Jh. — H I g . K a t h a r i n a , M . 14. Jh. — H I g . S t e p h a n u s , um 1500 und 1600. WALDORF Kath. Pfarrkirche. WTurm, um 1500, sonst 1874. — Figuren des 17. Jh. — Kasel, um 1520. KÖNIGSFELD Kath. Pfarrkirche. A m Neubau von 1912 erhalten als s Vorhalle das s Ssch. von der rom., urspr. flachgedeckten, dann auf Mittelstütze spätgot. eingewölbten Pfeilerbasilika (das n a b OSchiff neu aufgebaut) und der hübsche 3seitig geschlossene, noch spätrom. Chor (gegen M . 13. Jh.). Der WTurm im 18. Jh. ausgebaut. — A l t a r m e n s a , M . 13. Jh. — Spätrom. T a u f s t e i n , 1912 zerst. — A l t ä r e , 2. H. 17. Jh. — S a k r a m e n t s h ä u s c h e n , um 1500. — M i s s i o n s k r u z i f i x , 17. J h . , mit hübschen Leuchterengeln, E. 15. Jh. — V e s p e r b i l d , E. 15. und 17. Jh. Im Pfarrhaus bmkw. sitzende M u t t e r g o t t e s , 1. H. 13. Jh. Haus Zipp (früherer Waldbott v. Bassenheimscher Hof). 2geschossiger Barockbau mit schönem Mansarddach. SCHALKENBACH Kath. Kapelle. 1748. Der Altar, 2. H. 17. Jh., aus Kloster Kalvarienberg. Umgebimg: rhrinabwärts UNKELBACH Kath. Pfarrkirche. Neubau, 1900, an Stelle der alten Kirche mit rom. Kern. — S a k r a m e n t s n i s c h e , um 1440. — Großes H o l z k r e u z mit Symbolen, 1660. — N e b e n a l t ä r e , M . 17. Jh. — M o n s t r a n z , A . 15. J h . — Sitzende M u t t e r g o t t e s , E. 13. Jh. — HIg. R e m i g i u s , M. 14. Jh. Hübsche Fachwerkhäuser, 1717, 1754-
AHRWEILER
OBERWINTER Kath. Pfarrkirche. Chor, A. 16. Jh., mit eingezogenen Strebepfeilern und reichem Sterngewölbe, im übrigen Neubau, 1865/66, von Vinc. Statz. — S a k r a m e n t s s c h r a n k , 1. H. 17. Jh. Ev. Pfarrkirche. Rechteckiger Saalbau, 1721—1722, Dachreiter 175a, schlichte Anlage mit gleichzeitiger Einrichtung. Friedhofstor. A . 16. Jh. Heiligenhäuschen am Unkelbachtal mit Inschr., 140g. Gute Fachwerkhäuser, 16. und 17. Jh. — »Zum Schwanen«, 1671. ROLANDSECK Burg. Ruine. Als kölnische Feste von Erzbischof Friedrich I. (1099 bis 1131) gegr.; 1326 stark befestigt, wohl 1633 zerst.; der letzte Bogen stürzte 1839 ein und wurde nach Aufruf Ferd.v.Freiligraths neu gebaut. NONNENWERTH Franziskanerinnenkloster. Umfangreicher Neubau mit Kirche und Kreuzgang um quadr. Binnenhof 1773—1775 von Nik. Lauxen aus Koblenz für das 1122 gegr. Benediktinernonnenkloster. Seit 1854 Franziskanerinnen.
AHRWEILER
In merovingischer %eit gegründetes Dorf, später im Besitz der Grafen von Are, dann ihres Seitenzweiges, der Grafen von Hochstaden. Gelangte 1S46 durch Schenkung an das Kölner Erzstift, das die Stadt (seit 1248) stark befestigte; in der Folge eine der sog. vier »Hauptstädte« Kurkölns (die anderen sind Neuß, Bonn und Andernach). In den Kriegen des 17. und 18. Jh. oft besetzt, 1689 bis auf 10 Häuser durch die Franzosen niedergebrannt, auch die Dächer und die Ausstattung der Pfarrkirche zerstört. K a t h . P f a r r k i r c h e S . L a u r e n t i u s . 126g beg.,Hauptchorvor 1300 voll, (nicht mehr vorhandenes, aber gut überliefertes Datum in einem Glasfenster). Aus derselben Zeit der WBau, der bei umsichtiger Bauführung in der Regel dem Lhs., vorausgeschickt wurde, um ihm a b Widerlager zu dienen. Das Lhs. im Formencharakter des frühen 14. Jh. — Bauherr war die Abtei Prüm, daher kann an einen Zusammenhang mit der frühgot. Schule Triers gedacht werden. So erklärt sich vielleicht auch die vereinfachte Nachbildung des von der Trierer Liebfrauen-Kirche benutzten Chorgrundrisses von St. Y v e d in Braisne bei Soissons. Als Basis des Grundrisses der Seitenchöre dient eine durch das letzte Joch des Ssch. gezogene Diagonale, so daß die Achse dieser im übrigen nach dem 5 / 8 Schema angelegten Apsiden um 450 von der Hauptachse abweicht. Doch ist die Ähnlichkeit mit St. Y v e d oder Liebfrauen auf die Planzeichnung beschränkt; die Raumwirkung wird dadurch eine wesentlich andere, daß die Nebenchöre gleiche Höhe mit dem Hauptchor haben. Ein Qsch. fehlt, die Chöre schließen unmittelbar an das Lhs., und dieses ist im Hallensystem errichtet. Im Grundriß 28: 20 m, geteilt in 4 Joche von stattlicher Achsenweite. Glatte Rundpfeiler mit vorzüglichem, markig gezeichnetem Blattwerk an den Kapitellen. Die Gewölbe gestelzt, wodurch gleiche Höhenlage der Gewölbescheitel erreicht ist. Frühestes
AHRWEILER
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Auftreten der Hallenkirche auf der linken Rheinseite; die hessischwestfälische Gestaltung vielleicht von Essen angeregt? Es folgen als nächste Beispiele die Clemenskirche in Mayen, die Pfarrkirche in Kirchberg und die Wallfahrtskirche in St. Wendel. Jedenfalls ist die Hallenform schon in der Choranlage und dem Unterbau des Turmes vorausgesetzt. Auch die Einbeziehung der Turmhalle in das Sch., natürlich mit stärkerer Bildung des ersten Pfeilerpaares, ist früh. Durch den gleichzeitigen Einbau von Emporen in den 3 WJochen der Sschiffe mit Querverbindung durch die obere Turmhalle ist die räumliche Erscheinung mittelrheinischem Charakter angenähert, der Bau reiht sich so der spätrom. Gruppe um die Ahrmündung an (Sinzig, Heimersheim, Oberbreisig, Erpel), auch das Chorschema ist in diesem Sinne umgebildet. Aufgänge zu den Emporen urspr. im 1. OJoch. — Das A u ß e r e : Verputzbau mit bescheidener Sandsteingliederung. Der WTurm geht über die Dachlinie des Sch. ins 8Eck über, innerhalb desselben 3geschossig, und schließt mit 8 Giebelchen, zwischen denen der (neue) hölzerne Helm herauswächst; es ist die got. Umbildung des Turmmotivs von Sinzig und Heimersheim. Die w Vorhalle des 18. Jh. ist entfernt. — Spuren alter P o l y c h r o m i e an der Außenseite des Turms: auf ganz dünnem Putzüberzug der Steinquadern rote Linienquadrierung, die Gesimskehlen rot und blau (zweifelhaft ob aus 13. Jh., jetzt konsequent wiederhergestellt). Besser gesichert die Ausmalung des Innern: über der ersten Schicht des 14. Jh. (die auch schon figürliche Elemente enthielt) Gemälde des 15. Jh. an den Frontwänden der Emporen (der obere Teil überall neuzeitlich ergänzt); etwas älter die Gemälde in den Sschiffen, unter denen namentlich die Darstellung der Dreieinigkeit interessant ist; wieder aus 15. Jh. der vegetabilische Schmuck der Gewölbe. — O r g e l g e h ä u s e , 1726. — T a u f s t e i n , A. 16. Jh., ergänzt. — W e i h w a s s e r b e c k e n , Bronze, bez. 1570. — S a k r a m e n t s n i s c h e , gegen 1480 (Figuren neu). — Schöne, schmiedeeiserne K o m m u n i o n b a n k , 1779. — An den Pfeilern 4 F i g u r e n , M. 18. Jh., vom ehem. Hochaltar. — Grabplatte des Coen Blanckart (t 1561) mit ausgezeichneter Relieffigur. — Sehr schöne M o n s t r a n z , um 1400. P f a r r h a u s . 1773. Kapelle am Kreishaus mit Muttergottes, um 1300. A l t e s R a t h a u s . Gefälliger Putzbau, 2. H. 18. Jh. Wohnbauten. Nur Reste der ehem. zahlreichen Adelshöfe. — Der sog. »Weiße Turm», jetzt Ahrgau-Museum, turmartiges Burghaus, vielleicht auf römischen Grundmauern, aus M. 13. Jh.; im 16.—17. Jh. ausgebaut; bar. Haube 1663. — Gasthaus »Deutscher Hof«, 16.—17. Jh. —Adenbachstr.: Ehem. Hof der HarfT-Dreiborn, mit Resten aus dem 16. Jh., jetzt Jugendherberge. — Ahrstr. 24: Ehem. Blanckartshof, um 1700. — Ahrhutstr.: Ehem. Herresdorfer Hof, 1787. — Oberhutstr. 73, um 1720. Wenige ältere Fachwerkbauten, z. B. Niederhutstr. 42, mit Erker von 1621. Stadtbefestigung. Bis auf zwei neue Straßendurchbrüche wohl-
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AHRWEILERUND
UMGEBUNG
erhalten mit d e n G r ä b e n a u f der n Seite; in der Hauptsache noch 13. J h . , gegen 1260 beg., ausgebaut u m 1376; eiförmig angelegt, mit g r o ß e n malerischen T o r b u r g e n . Das O b e r t o r gegen 1500 ausgebaut, mit 4 Ecktürmchen; das A h r t o r mit 2 Halbkreistürmen; a m Niedertor rechteckiger Bachaustritt. KALV ARIENBERG E h e m . F r a n z i s k a n e r k l o s t e r , jetzt Ursulinenkloster. Die K i r c h e ein langgestreckter gotisierender Saalbau, 1664—1678. A u f d e m H o c h a l t a r vorzüglicher K a l v a r i e n b e r g von 1505 (aus der ersten Wallfahrtskapelle des Berges), der Gekreuzigte mit M a r i a u n d Johannes, lebensgroß. — 7 lebensgroße Figuren, 2. H . 17. Jh. — Wappenscheiben 1672. — K r e u z w e g . 1732, beginnend a m Ahrtor, 14 Stationen mit Reliefs, d a v o n a n der N W a n d der K i r c h e hohe Kreuzigungsgruppe. A n der Klostertreppe überlebensgroße hlg. Helena der gleichen Zeit. K l o s t e r g e b ä u d e . Bis auf spärliche Reste neu. Umgebung: nw bis nö KARWEILER Kath. Pfarrkirche. Neubau 1923, Turm 1783. — K r e u z i g u n g s g r u p p e , A. 16. Jh. — T a u f b e c k e n aus spätrom. Säulenbasis. — H o c h a l t a r , 1729 und 2. H. 18. J h . — F i g u r e n , 18. Jh. GELSDORF Kath. Pfarrkirche. Saalbau 1738; Turm 1718. — Bmkw. V e s p e r b i l d mit Johannes, M . 15. Jh. Burghaus. Ehem. Rittersitz. Großer Ziegelbau — wie die Wirtschaftsgebäude in Hufeisenform — mit Wassergräben, 1766. LEIMERSDORF Kath. Pfarrkirche. Saalbau mit OTurm, 1729. — H o c h a l t a r , 1. H. 18. Jh. — K a s e l , um 1500. BIRRESDORF Kath. Kapelle mit Altar, 1. H. 18. Jh. — Vesperbild, 17. Jh. — Auf dem Chorbalken Hubertusjagd, um 1800. ÖDINGEN Ehem. Pfarrkirche. Außer Gebrauch, im Friedhof sehr malerisch gelegen. Im W des Sch. rom. Reste, turmüberbaut; y g Chörchen, A. 16. Jh.; nach innen gezogene Strebepfeiler; Sterngewölbe mit figürlichen Konsolen und Schlußsteinen. — S a k r a m e n t s s c h r e i n mit Kruzifix und Stiftern aus der gleichen Zeit. In der Neuen Pfarrkirche: M u t t e r g o t t e s , um 1480. — M o n s t r a n z . E. 15. Jh. Umgebung: ö BACHEM Annen-Kapelle. Rechteckiger Bau mit Apsis, 1. H. 13. Jh.; im 15. und 18. Jh. umgebaut, 1923 erweitert. — Ausgezeichnete M u t t e r g o t t e s , Stein, A. 15. Jh. mit alter Bemalung. — Hlg. Anna, A. 16. Jh. Leonhardkapelle. 1716. Rest. 1925. — A l t a r 1717. NEUENAHR Alte Pfarrkirche. Saalbau, 1724, mit gegliedertem WTurm, um 1200.
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Bar. Ausstattung. — Altäre M. 17. und A. 18. Jh. — Hlg. Willibrord, um 1500. — Hlg. Michael, E. 17. Jh. — Inschrifttafel über dem NEingang, A. 13. Jh. N e u e Pfarrkirche. 1900. Rom. Vortragekreuz aus Bronze, 2. H. 13. Jh. Heillgenhäuschen mit Kreuzigungsgruppe, Stein, 1536. Burg. Seit 1. V . 13. Jh. im Besitz eines Seitenzweiges der Grafen von Are; 1371 vom Kölner Erzbischof Friedrich von Saarwerden zerstört. Nach dem Erlöschen der jüngeren Grafen von Neuenahr (1589) kam die Grafschaft an Jülich. Geringe Reste. HEIMERSHEIM Einst befestigtes Dorf im Jülichschen Amt Sinzig. Kath. Pfarrkirche. Unter dem Einfluß der Kirche von Sinzig, somit frühestens M . 13. Jh., noch im vollen Übergangsstil. K l e i n e kreuzförmige Basilika mit Zentralturm. Das Lhs. hat durch Brand 1648 schwer gelitten, 1870 rest.; Emporensystem mit den in dieser Schule üblichen niedrigen Geschoßhöhen. Trotz der späten Entstehung hatten das Mscn. und die Emporen urspr. flache Holzdecken. Urspr. die Gewölbe der Sschifie mit rundprofilierten Kreuzrippen und schmalen eckigen Gurten. Die niedrigen quadr. Pfeiler der j e 4 Arkaden mit frühgot. Kämpfern, die Bogen leicht gespitzt, an den Kanten 2mal abgestuft, der untere Rücksprung mit eingelegtem Rundstab. — Die OTeile von Anfang a n gewölbt. Ü b e r der Vierung dieselbe Kuppelform wie in Sinzig. Chor aus schmalem Rechteck und 5 / 10 Schluß. Die Chorfenster geben eine interessante Vorstufe zum got. Maßwerk: rundbogige Doppelöffnungen, in der Krönung Vierpaß, am Teilungspfosten Säulchen, alles in kraftvollen romanisierenden Formen. Echtes altes Gewölbe nur im n Nebenchor; Halbkugel mit 3 Rippen. — Der Vierungs-Turm ist wie der zu Sinzig angelegt, doch erst in got. Zeit ausgebaut. Die einfach-anmutige WFront zeigt das originelle Motiv, d a ß der dem inneren Hochschiff entsprechende Teil um Lisenenstärke vorkragt. — I m Chor ausgezeichnete G l a s m a l e r e i e n , 2. H . 13. Jh., alt im Mittelfenster das rechte Feld und im nw Fenster das linke Feld. — A u f dem s S e i t e n a l t a r Sandstein- und Alabasterretabel, nach 1599 von Lothar v. Metternich zur Erinnerung an seine Eltern gest.; die Skulpturen elegantmanieristische Feinarbeit, aus der Werkstatt des Hans Ruprecht Hoffmann in Trier. A m ehem. Nordtor Heiligenhäuschen mit Vesperbild, A . 15. J h . Zehnthof. 1562, malerische Hofanlage mit Treppentürmchen, Portal und Fachwerkerker. Reste der ma. Ortsbefestigung. EHLINGEN Kath. Kapelle. M. 17. Jh. und 1773. — Ländliche M u t t e r g o t t e s , x. H. 15. Jh. — 2 F i g u r e n , 1. H. 16. Jh. LANDSKRON Burgruine. 1206 von König Philipp gegen das Erzstift Köln erb.; 1677 von den Franzosen zerst.; 1682 von Herzog Johann Wilhelm von Pfalz-
AHRWEILER, UMGEBUNG Neuburg gesprengt; Trümmer der einst mächtigen Anlage, Sockel eines rom. Säulentores. — Slg. von Ausgrabungsfunden (seit 1910), darunter rom. Werkstücke, in der Gaststätte. Auf halber Höhe schlichte bar. Kapelle mit rom. Kern, A. 13. J h . KIRCHDAUN Kath. Pfarrkirche. Am Neubau von 1908 ist von der alten Kirche das Chörchen aus der 1. H. 14. J h . erhalten. — Ein rom. Turm ist 1921 niedergelegt. LOHRSDORF Kath. Kapelle. Quadr. Chor, 1. H. 13. J h . ; Sch. 1761. — Altar, M. '7- JhGIMMINGEN Kath. Kapelle mit gewölbtem Chörchen in 5 / g SchluG, M. 14. J h . BODENDORF Kath. Pfarrkirche. »872. Vesperbild, A. 18. J h . — Taufstein, 1789. — Monstranz, M. 15. J h . Umgebung: s RAMERSBACH Kath. Pfarrkirche. 1907. Kanzelreliefs 1566. BLASWEILER Kath. Pfarrkirche. E. 13. J h . , mit WTurm; flachgedecktes Sch. und gewölbtes Chörchen in 5 / 10 Schluß. — Reste der bar. Ausstattung. BEILSTEIN Heiligenhäuschen im Ort mit hlg. Anna Selbdritt, A. 16. J h . Umgebung: im Ahrtal aufwärts WALPORZHEIM Kath. Kapelle. 1770; erweitert 1924. 2 Figuren, 18. J h . Domhof St. Peter. 1 7 1 3 und ig. J h . MARIENTHAL Kloster (Ruine). 1 1 3 7 für Augustinerinnen gegr.; nach Brand 1646 vollständige Neuanlage um 1700. Die K i r c h e seit 1 8 1 1 Ruine (Ausstattung in der Umgebung: Rech, Mayschoß, besonders Aremberg). — Die K l o s t e r g e b ä u d e seit 1925 als staatliche Weindomäne ausgebaut. Hübsches 2stöckiges Gartenhaus, 1762. DERNAU Kath. Pfarrkirche. Saalbau, 1755—1763, mit etwas späterer, fast vollständig erhaltener guter Ausstattung. — H o c h a l t a r (mit modernem Gemälde), 1782, die urspr. plastische Krönungsgruppe in eine »Dreifaltigkeit« verändert! — S e i t e n a l t ä r e , 1774. — T a u f s t e i n , um 1230, Basalt, 6seitig, mit Blattwerkfries. — Schöne M o n s t r a n z , A. 17. J h . , Aufbau in spätgot. System, die Einzelheiten barock. RECH Kath. Pfarrkirche. Saalbau 1720; 1872 nach W verlängert. Reichgeschnitzte O r g e l b r ü s t u n g , um 1700, aus Kloster Marienthal. — Gute M u t t e r g o t t e s , A. 15. J h . , aus Staffel bei llotelbes. Appel. MAYSCHOSS Katli. Pfarrkirche. Neubau 1908, Turm 1727.—Reste guter bar. Aus-
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stattung aus Kloster Marienthal.— Schöner T a u f s t e i n , romanisierend, A. 16. Jh. — G r a b m a l der Gräfin Katharina v. d. Mark, aus schwarzem Marmor, 1646. Die liegende Gestalt der Gräfin Relief von hervorragender Arbeit. SAFFENBURG Burg. Im 11. und 12. Jh. Sitz der Grafen v. SafTenberg, seit 1593 der Grafen v. d. Mark (s. Grabmal in Mayschoß); 1705 geschleiß. — Von der ausgedehnten Anlage mit Hochburg und zwei Vorburgen nur geringe Mauerreste erhalten, die Hauptzüge der ersten rom. Befestigung aber noch heute eindrucksvoll kenntlich. REIMERZHOVEN Kath. Kapelle. 1860. Rok.Altar mit Vesperbild, um 1500. ALTENAHR Kath. Pfarrkirche. Urspr. rom. Pfeilerbasilika mit (nicht vorspringendem) Qhs. und gedrungenem Vierungsturm, um 1200. Ssch. und Querarme gewölbt; Lisenengliederung an der Hochwand des wie die Vierung urspr. flachgedeckten Mschiffs. Die jetzigen Msch.Gewölbe aus dem 15. Jh.; Chor 1322; s Chorkapelle 16. Jh. — 1892 w Erweiterung und Abfasung der Pfeiler; das Säulenportal von der WSeite auf die NSeite versetzt. Instandsetzung des Inneren 1934. — Rom. T a u f s t e i n aus Basalt mit 6 Ecksäulen. — H o c h a l t a r , E. 17. Jh. — Großes K r u z i f i x , 15. Jh. — Schöne M o n s t r a n z , 1. V . 15. Jh. Heiligenhäuschen unter dem Burgberg mit feinem Grablegungsrelief, «552Burgruine auf wildzerklüftetem Fels. Seit 1121 genannt, gegen E. 12. Jh. Besitz der Grafen v. Hochstaden, eines Seitenzweiges der Grafen v. Are; 1246 der Kölner Kirche geschenkt, später Mittelpunkt eines kurkölnischen Amtes. Im 14. und 15. Jh. stark ausgebaut. 1714 gesprengt. — Reste von Tor und Vorburg auf halber Höhe. Die Hochburg in unregelmäßigem Viereck; Torturm an der SEcke mit Spuren des s anschließenden Palas und Reste der anderen Ecktürme. In der NEcke spitze Felskuppe, dort vielleicht der älteste Bergfried. Die Mitte der OSeite nimmt die kleine rechteckige Burgkapelle, E. 12. Jh., mit WVorhalle ein. N- und WWand erhalten, mit einem Teil der Kreuzgewölbe; 3: 3 Joche auf Konsolen, in der Mitte auf 6 Säulen (nur eine Basis erhalten). KREUZBERG Burg. Aus spätma. Zeit der Torbau, Ringmauer und Bergfried. — Wohnbau 1760. Kapelle. 1780, mit gleichzeitiger Ausstattung. — Marmoraltar. — Sitzende M u t t e r g o t t e s , um 1480. — K r u z i f i x , um 1500. Im Vischelbachtal VISCHEL Kath. Pfarrkirche. Rom. rechteckiger Chor, wohl 1. H. 13. Jh.; Sch. 1573 und 18. Jh. — Große H o l z f i g u r e n der Hlg. Nikolaus und Maternus von einem Altar aus Maria-Laach, 18. Jh. — T a u f s t e i n , M. 13. Jh. Haus Vischel. 1829 auf ma. Grundmauern. Im Sahrbachtal KIRCHSAHR Kath. Pfarrkirche. 1730. — Großer gemalter F l ü g e l a l t a r (gegen 1780
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ADENAU
aus Münstereifel überwiesen), mit Darstellungen aus dem Leben Christi und der Leidensgeschichte; auf den Außenflügeln Heilige, bedeutendes und umfangreichstes Werk der kölnischen Malerei aus der Frühzeit des 15. Jh. — Einige Figuren des 17. und 18. Jh. PÜTZFELD Bergkapelle. 1681, hoher Saalbau mit gleichzeitiger, teilweise recht guter Ausstattung. Im Ort Reste des ma. Burghauses. BRÜCK Bergkapelle mit TufFaltar, um 1700. Umgebung: im Kesselinger Tal DENN Kath. Kapelle. 1637, mit hübscher Balkendecke. Tuflaltar, 2. H. 17. Jh. — Sö vor dem Ort Bildstock mit schönem Kreuzigungsrelief, 1. H . i 7 . J h . KESSELING Kath. Pfarrkirche. Gut erhaltener spätrom. O T u r m mit halbrunder Apsis. Lhs. 1791. — T a u f s t e i n , 2. H. 13. Jh., 6seitig, mit angearbeiteten Kapitellen, die Säulen fehlen. — Stattlicher H o c h a l t a r , 1695, aus Maria-Laach. — M o n s t r a n z , A. 17. Jh. Friedhofskapelle, 17. Jh. — Figur des hlg. Petrus, 2. H. 15. Jh. STAFFEL Kath. Kapelle. 1794, mit Chor des 17. Jh. — T u f f a l t a r der hlg. Lüftildis mit Reliefs, 2. H. 17. Jh. NIEDERHECKENBACH Kath. Kirche. 1828. H o l z f i g u r eines ritterlichen Heiligen, 2. H. 13. Jh. OBERHECKENBACH Kath. Kapelle. 18. Jh.; Altar A . 18. Jh. FRONRAT Kath. Kapelle.
1771; Altar E. 17. Jh.
KASSEL Kath. Kapelle. E. 18. Jh.; Altar um 1700.
ADENAU gs2 zuerst urkundlich genannt. Seit Verfall der Nürburg Sitz des kurkölnischen Amtes. K a t h . P f a r r k i r c h e . I m K e r n eine der für das K ö l n e r Gebiet bezeichnenden frühen Saalkirchen, n a c h O z u verjüngt, vermutlich 10. J h . ; gegen 1200 aufgehöht u n d u m Sschiffe erweitert, d a v o n haben sich erhalten: d i e Mitte der W W a n d , der mit übereck gestellten gelben u n d roten Q u a d e r n gemusterte Giebel, die Fenster d e r Langseiten ü b e r d e m G e w ö l b e u n d der merkwürdige 8seitige O C h o r t u r m (jetzt »Vierungsturm«) mit archaisierenden Einzelheiten. K. 15. J h . zu einer 3schilfigen A n l a g e mit Querflügeln u n d niedriger W ö l b u n g erweitert, im 17. und 18. J h . z. T . erneuert. A n Stelle des C h o r s v o m E. 13. J h . ist 1908 ein 3schiffiger N e u b a u getreten. — Spätgot. H o l z a l t a r , niederländisch
ADENAU UND UMGEBUNG
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A . 16. Jh., neu gefaßt und zusammengesetzt. — V e s p e r b i l d mit Engeln, die die Leidenswerkzeuge tragen, A . 16. J h . — M u t t e r g o t t e s und h l g . S e v e r u s , A . 16. J h . — 6seitiger rom. T a u f s t e i n , Basalt, mit angeärbeiteten Kapitellen auf Schiefersäulchen. — M e ß g e w ä n d e r , M . und E . 15. Jh., mit guten Stickereien. Wohnhäuser. Teil der ehem., in der 2. H. 12. Jh. gegr. Johanniter* Kommende, 1743. Gute Fachwerkhäuser am Markt (1578 und 1630) und an der Hauptstraße (1682 und 1712). Umgebung: n GILGENBACH Kath. Kapelle. 1750. Altar, 1. H. 18. Jh. DÜMPELFELD Kath. Pfarrkirche. M. 15. Jh.; 2schiffiger Bau mit 2 Mittelsäulen; der eingezogene Chor hat 1 Joch und '/, Schluß. — A l t ä r e , 1694 und 1772. Schöne Türbeschläge. LIERS Kath. Kapelle. 1. H. 17. Jh. — Altar, 2. H. 17. Jh. — Vesperbild, 16. Jh. WENZBERG Burg. Urkundlich zuerst 1401 bei Übergabe an den Kölner Erzbischof genannt, aber sicher älter. Ruine, z. T . erst 1832 abgebrochen. Kleine ma. Anlage mit Zwinger und rechteckigem Bergfried. Sinnreiche Wchrvorrichtungen. HÖNNINGEN Kath. Pfarrkirche. WTurm, unten 1. H. 13. Jh.; das Lhs. mit s Ssch. 1524, Chor 1508. Der alte Bau ist seit 1894 als Qsch. eines Neubaus verwendet. — K r u z i f i x am Maßwerk des ö Chorfensters. — T a u f s t e i n , M. 13. Jh. Hubertuskapelle, 1610. Umgebung: Ahrtal von Dümpelfeld aufwärts und Seitentäler LÜCKENBACH Kath. Kapelle mit bescheidener Ausstattung, 1758. SCHULD Kath. Pfarrkirche. Stattlicher rom. WTurm des 12. Jh.; quadr. Chor, 1. H. 13. Jh., das Rippengewölbe mit hängender Scheitelkugel; das spätgot. Lhs. 2schiffig, jetzt ab n Vorhalle eines Neubaus von 1923 verwendet. — A l t ä r e und K a n z e l , 17. und 18. Jh. — G a b e l k r u z i f i x , 17. Jh. — 6seitiger rom. T a u f s t e i n . WERSHOFEN Kath. Pfarrkirche. Chor, 1. H. 13. Jh.; Sakristei 1520; Sch. um 1600. — M u t t e r g o t t e s und hlg. V i n c e n z , A. 16. Jh. ANTWEILER Kath. Pfarrkirche. Freigelegte Grundmauern der a l t e n K i r c h e mit got. Chörchen am Durchgang. Neubau 1762.
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ADENAU, UMGEBUNG
AREMBERG Kath. Pfarrkirche. Saalbau, 1783. Hervorragende Ausstattung, 18. Jh., meist aus Kloster Marienthal.— Schöner H o c h a l t a r mit lebensgroßer Verkündigungsgruppe und 2 S e i t e n a l t ä r e , um 1750; der Hochaltar durch Absägen der Säulen verkürzt. — K a n z e l und K o m m u n i o n b a n k , A. 18. Jh. V o m Schloß der Herzöge von Aremberg (urspr. Kölner Burggrafen) nur spärliche Reste, 1682 und 1807 zerst. MÜSCH Kath. Kapelle. 1787, Altar um M. 17. Jh. KIRMUTSCHEID Kath. Kirche. Einsam, über stillem Waldtal. Einheitliche Anlage, um 1500; Sterngewölbe mit hübschen Schlußsteinen und figürlichen Konsolen. — Im Hochaltar, E. 17. Jh., kleines Vesperbild, A. 16. Jh., mit Johannes und Magdalena. — Figuren des 17. und 18. Jh. Pfarrhaus. 170g; bmkw. Kümmernisbild, um 1800 (?). WIRFT Kath. Kapelle. 17. Jh. — Altar 1635 und hübsche Figuren des 17. Jh. Heiligenhäuschen mit 14 Nothelferaltar, 18. Jh. BARWEILER Kath. Plankirche. Saalbau, 1825—1827, mit Resten eines rom. Chorturms am OEingang. — Seitenaltäre, 2. H. 17. Jh. — Kanzel, 2. H. 18. Jh. HOFFELD Kath. Kapelle. Um 1720; gleichzeitiger Altar. DORSEL Kath. Pfarrkirche. 1 schiffiger bar. Saalbau mit starkem, aber niedrigem rom. WTurm. — Ländliche Ausstattung, 17. und 18. Jh. — Muttergottes, 1. H. 15. Jh. — V e s p e r b i l d , 1. H. 16. Jh. Umgebung: ö
KALTENBORN Kath. Pfarrkirche. Von der spätrom. Kirche ist der an der NSeite frei stehende Turm erhalten, ein schmuckes, liebenswürdiges Beispiel der Bauweise der 1. H. 13. Jh. Das Lhs. 1834 abgebrochen; es war ein spätgot., gewölbter Bau mit Mittelstütze. — Spätrom. Türbeschläge. LEIMBACH Kath. Kapelle. 1837, Altar A. 18. Jh. Umgebung:
s—sw
BREIDSCHEID Kath. Kapelle. 1630, mit gleichzeitigem Tuffaltar. — Figuren, 17. und 18. Jh. HERSCHBROICH Kath. Kapelle. 1666, erweitert 1923. — Altar, 2. H. 17. Jh. NÜRBURG Kath. Pfarrkirche. Spätgot. ä/8 Chor, A. 16. Jh., flachgedccktes Sch., 1 8 1 7 . — M u t t e r g o t t e s (Immaculata) und V e s p e r b i l d , 17. Jh.
BLANKENHEIM
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B u r g . Vor 1166 vom Grafen Ulrich v. Are erb., seit 1290 im Besitz des Kölner Erzstifts, 1689 von den Franzosen zerst. — Noch immer von ansehnlicher Wirkung, auf einem der höchsten Gipfel der Eifel. — Fast die ganzen Grundmauern erhalten. Rechteckige Hauptburg mit abgetrennter s Vorburg. Der hohe runde Bergfried, 1. H. 13. Jh., im Obergeschoß 6teiliges Rippengewölbe auf Konsolen. KOTTENBORN Kath. Kapelle. Hübsches Chörchen mit Sterngewölbe und figürlichen Schlußsteinen, 1535.
BAULER Kath. Kapelle mit ländlicher Ausstattung, 1700.
Umgebung: nw
REIFFERSCHEID Kath. Pfarrkirche. 1898, mit spätgot. WTurm. — Rom. Taufstein, gegen 1200.—Spätgot. Sakramentsnische, um 1500. —Monstranz, 1. H. 15. Jh., und gutes bar. Gerät.
BLANKENHEIM Bis zur französischen Revolution Mittelpunkt eines kleinen reichsunmittelbaren Herrschaftsgebietes der Grafen von Manderscheid-Blankenheim.
NW Blankenheim wurden die Reste eines R o m . L a n d h a u s e s mit Luftheizung und Badeeinrichtung freigelegt; es hat, mehrfach verändert, bis ins 4. Jh. bestanden. Kath. P f a r r k i r c h e . 1495—1505. Hoher, weiter ischiffiger Raum von 3 Achsen mit ßseitigem Schluß. Reiches Sterngewölbe, Rippen unmittelbar aus der Wand sich lösend, NWand dem Berg zugekehrt und fensterlos. Unter den Gewölbeanfangern dreiviertellebensgroße A p o s t e l s t a t u e n , Tuff, E. 16. Jh. — WTurm 1616, das oberste Geschoß 1906. Gleichzeitig mit dem Turm wurde unter dem WEnde der Kirche eine K r y p t a angelegt (1815 als Grablege der Grafen Manderscheid-Blankenheim eingerichtet). — 3 niederrheinische S c h n i t z a l t ä r e , um 1450, 1870 ergänzt und in störende neugot. Rahmen gebracht. — K a n z e l , 1. V . 17. Jh. — K r u z i f i x , 2. H. 15. Jh. — Großer G e d e n k s t e i n mit prächtigem Wappen für Johann Graf v. Manderscheid (t 1524) und seine Gemahlin Margaretha (t 1542). — Vorzügliche lebensgroße R e l i q u i e n büste des hlg. Georg, Silber, z . T . vergoldet, 2. H. 15.Jh. — Schönes Z i b o r i u m , 2. H. 17. Jh. — 6 H e i l i g t u m t ü c h l e i n in schöner Seidenstickerei, 2. H. 15.Jh. — P a r a m e n t e , i8.Jh. — Kapelle Hülchrath. 1773—1780 ab Sühnekapelle von Graf Josef Franz Georg Ludwig v. Manderscheid-Blankenheim in anmutig lebhaften Rok.Formen erbaut. — Die A l t ä r e (i8.Jh.) früher in der Pfarrkirche. B u r g . Sitz der Grafen v. Blankenheim, deren Geschlecht im 15.JI1. ausstarb, dann der Grafen v. Manderscheid-Blankenheim, die 1780 im Mannesstamm erloschen. Die kleine Residenz war kulturell von Bedeutung; schon im 16. Jh. war hier eine beachtliche Sammlung römischer Altertümer zusammengebracht; die Biblio20*
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BLANKENHEIM UND UMGEBUNG
thek hatte manche Kostbarkeiten, so besitzt die Bonner Universitäts-Bibliothek u. a. eine wertvolle hierher stammende französische Bilderhandschrift vom J a h r e 1286; auch ein T h e a t e r w a r im Schloß eingerichtet. — Das Schloß wurde A. 19. J h . auf Abbruch verkauft, seitdem Ruine; jüngst rest. und in den WTeilen als Turnerschaftsheim mit Jugendherberge eingerichtet. Der alte Bestand in der Hauptsache 15.—16. J h . I m S ein starkes B o l l w e r k des 17. J h . — K a n z l e i g e b ä u d e , 1787. — Ö der Burg die Reste der umfangreichen G a r t e n t e r r a s s e n . Einige F a c h w e r k h ä u s e r , 16.—18. J h . , das älteste 1595 (Zuckerberg 30). Reste der ehem., im 16. J h . zuerst nachweisbaren S t a d t b e f e s t i g u n g . Portenturm (Hirtenturm) mit schönem Wappenstein, 1512. Georgstor, 1515, mit schöner Holzfigur von 1605. H e i m a t - M u s e u m im Hirtenturm. Umgebung: nahe der Ahrtalbahn MÜHLHEIM Kath. Pfarrkirche. 1737. Saalbau mit gotisierenden Kreuzgewölben und kräftigen Strebepfeilern; ßseitiger Chorschluß. An der WSeite Dachreiter, 1835, an Stelle eines früher vorhandenen kleinen Turmes. Ausstattung aus der Erbauungszeit. ROHR Kath. Pfarrkirche. Neubau, 1864. — 8seitiger T a u f s t e i n , A. 16. Jh. — Einige H o l z f i g u r e n , 15.—16. J h . Burghaus. Nur Reste der Umfassungsmauern und zweier kleiner Türme erhalten. REETZ Kath. Pfarrkirche. Einfacher Saalbau mit gerade geschlossenem Chor und vorgelegtem WTurm, wohl 1561. — Altäre, 17. Jh. HÜNGERSDORF Kath. Kapelle. 17. Jh.; einfacher Bau mit eingezogenem, halbrundem Chor und Dachreiter. Teile der Ausstattung aus gleicher Zeit. — Hübsche bar. Holzfigur des hlg. Q u i r i n u s als Ritter, in alter Fassung, 1 m hoch, '7-Jh. RIPSDORF Kath. Pfarrkirche. 2schiffiger, spätgot. Bau; die beiden Mittelstützen toskanischer Ordnung und die Gewölbe 1667; vorgelegter WTurm. Der 3seitig geschlossene Chor 1716. — Seitenaltäre, 18. Jh. — Taufstein, um 1500. ALENDORF Ehem. Kath. Pfarrkirche (jetzt Friedhofskapelle). Schön unter altem Baumbestand außerhalb des Ortes gelegen. 1 schilfiger, spätgot. Bau mit 5 / 8 Chor und WTurm, Netzgewölbe, E. 15. Jh. Stationsweg mit Steinkreuz. 1 (¡63—16O0. LOMMERSDORF Kath. Pfarrkirche. Eine spätrom. Basilika von 3 Jochen wurde im 16. Jh. zu einer gewölbten Hallenkirche mit niedrigen Sschiffen unter gemein-
B L A N K E N H E I M , UMGEBUNG
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samem Dach umgebaut. Chor im 5 / 8 Schluß; vorgelegter WTurm (Gewölbe 1537 bez.); die Sschiffe im 19. Jh. nach W verlängert. In neuerer Zeit fast alle Fenster umgestaltet. — T a u f s t e i n , 12. Jh. — Über den Gewölben der NSeite Reste rom. W a n d m a l e r e i e n . — Einige A u s s t a t t u n g s s t ü c k e , 17.—i8.Jh. DOLLENDORF Kleines reichsunmittelbares Herrschaftsgebiet. Kath. Pfarrkirche. Saalbau, zwischen 1732 und 1736 errichtet; spätma. Chorbau im s / 8 Schluß und WTurm. Ausstattung, 1. H. 18. Jh. bis auf den neugot. Hochaltar. — Orgel, 1679. — Gestühl, 17. Jh. Einige ältere Wohnbauten. Kreuz w e g k a p e ü e . 1701. Achtseitiger Zentralbau mit Rippenkuppel. Stattliches Portal mit dem Wappen Manderscheid-Blankenheim. Die Kapelle bildet etwa die Mitte eines S t a t i o n s w e g e s , der vom Dorf zur Ruine der ehem. Burg fuhrt, 1700 errichtet. B u r g (Schloß Dahl). Urspr. der Herren von Dollendorf, seit dem 15. Jh. der Grafen v. Manderscheid-Kail (1742 ausgestorben), zuletzt der Grafen v. Manderscheid-Blankenheim. 1810 auf Abbruch verkauft. Ruine, nur geringe Reste der spätma. Anlage. UEDELHOVEN Gehörte zur Herrschaft Kerpen, die seit dem ly. Jh. im Besitz des Herzogs von Aremberg war. Kath. Pfarrkirche. Unbedeutender Bau, 18. Jh., mit älterem Turm am OEnde. — Ausstattung, E. 18. Jh. — 2 vorzügliche K a s e i n , 15. Jh., mit gestickten Kreuzstäben.
AHRDORF
Kath. Kapelle. In schöner Lage. Einfacher Bau, 1710. — Hauptaltar, 1705. — Seitenaltäre, M . 17. Jh. — Hlg. Magdalena, Holz, um 1500. Umgebung: nahe der Eifelbahn
SCHMIDTHEIM Kath. Pfarrkirche. Einfacher Saalbau, 1720, mit 3seitigem Chorschluß; WTurm, A . 16. Jh. mit bmkw. Schieferhelm. — 2 gute Messing-Armleuchter, A . 18. Jh. Schloß. Seit A. 16. Jh. im Besitz der Grafen Bcissel von Gymnich. Bedeutende Wasseranlage (die Gräben um 1890 zugeschüttet). — 3flügeIiges H e r r e n h a u s ; der älteste Bestandteil im rechten Flügel, ein bmkw. Wohnturm, 16. Jh.; der langgestreckte, verputzte Hauptbau in 2 Geschossen mit roten Sandsteingliederungen, 1627; das Mansarddach 1890; die Seitenflügel im 18. Jh. verlängert. — Großer W i r t s c h a f t s h o f mit dem Schloß durch B r ü c k e des i8.Jhs. verbunden. T o r h a u s , 2. V . 18. J h . — Gegenüber Torhaus und Kirche alte G e r i c h t s l i n d e . NETTERSHEIM Gallo-römischesHeiligtum der »Matronae Aufaniae«; 1909 ausgegraben. Zahlreiche andere röm. Siedlungsspuren. In der Nähe Ursprung der römischen W a s s e r l e i t u n g nach Köln (Quellengrundstück zugänglich);
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MAYEN
Reste des Kanals an mehreren Stellen, z. B. auch nahe dem benachbarten Urp sichtbar. Kath. Pfarrkirche. 1784. Saalbau mit 3seitig geschlossenem Chor und WTurm. —Ausstattung, 17. und 18. J h . — 2 recht gute C h o r s t ü h l e aus Kloster Steinfeld, E. 15. Jh. ENGELGAU Kath. Kapelle. Unbedeutender Bau, 18. Jh., mit spätgot. Turm. Erweitert und rest. 1934. — Vesperbild, Holz, 50 cm hoch, M. 15. Jh. — Sw eine sehr malerisch gelegene Wallfahrtskapelle, die sog. Ahekapelle. Kleiner, gewölbter spätgot. Bau mit 3seitigem Schluß, der im 18. Jh. nach W erweitert wurde. — Alte Bleiverglasung z. T . erhalten. — Altar, 17. Jh. MARMAGEN Gehörte zu Kurköln. Kath. Pfarrkirche. Vom alten spätgot. Bau nur der 6 / g Chor und Sakristei erhalten, im übrigen Neubau i8g6 und 1923. — B a r . T r i u m p h k r e u z . — V o r t r a g e k r e u z , die Kreuzbalken endigen in Lilienform, Holz, zeit lieh schwer zu bestimmen, aber wohl spätma. Sog. „ B u r g " (am nw Ortsausgang). Bmkw. Gehöft des 16.—17. Jh. Haus Nr. 135 (sog. Steinfelder Hof), hohes Fachwerkgiebelhaus, 18. Jh. — Große Küche; im Obergeschoß Rok.-Stuckdecke. M A Y E N Vorgeschichtliche Siedlung. Sitz der fränkischen Pfalzgrafen des Megingaues. ISQI von Rudolf von Habsburg zur Stadt erhoben; starke Umwehrung. Kurtrierische Oberamtsstadt. 168g von den Franzosen zerstört. Kath. Pfarrkirche S . Clemens. Der ziemlich rohe s T u r m der 2lürmigen WFront stammt aus spätrom. Zeit. I m übrigen einheitlicher N e u b a u des 14. J h . ; wohl bald nach der Ansiedlung von Augustinern 1326. Weiträumige Halle in der Teilung 3 :3, gleich breit wie lang, sehr schön in den Abmessungen; Rundpfeiler ohne Kapitelle, Kreuzrippengewölbe. Die Zweitälteste Hallenkirche im linksrheinischen Gebiet, die älteste in Ahrweiler. Der Chor hat 1 Joch und "/sSchluß; auch die Sschiffe endigen in 5 / 8 Apsiden. Die Sschiffe haben Satteldächer; auf dem n T u r m der WFront ein schiefer, spiralförmig gedeckter Turmhelm (rest. 1927/28). — S a k r a m e n t s t ü r m c h e n , im Grundriß ein halbes Sechseck, nicht groß, zierlich, E . 15. Jh. — Unter der Orgelempore 4 H e i l i g e , Stuck, lebensgroß, u m 1780. — Einfacher spätgot. Taufstein. Ehem. Hospitalkapelle (jetzt profaniert). Kleiner Bau mit Dachreiter und WPortal, bez. 1757; jetzt für Museumszwecke genutzt. Rathaus. Hübscher Bau von 2 Geschossen mit Mansarddach. A n der schmalen Front Uhrturm mit Laterne, 1717. Unter den Wohnhäusern zu beachtcn das H a u s z u r A r c h e , Stehbach 62, mit Stufcngiebel 1592, der Scitengiebel in Facliwerk. Mehrere gute Fachwerkhäuser, z. B. Hauptstr. 27 (17. Jh.) und Keutalstr. 37 (bez. 1659).
MAYEN UND UMGEBUNG Sog. G e n o v e v a b u r g . N a c h der S a g e Sitz des Pfalzgrafen Siegfried, G e m a h l s der G e n o v e v a . B u r g des Trierer Erzstiftes, verbunden mit der Stadtbefestigung. A n der Stadtseite i g 1 8 — 1 9 neuzeitlich ausgebaut u n d b e w o h n t ; i m O F l ü g e l das E i f e l vereins-Museum. G r ö ß e r e V e r ä n d e r u n g e n des m a . Bestandes schon i m 17. u n d 18. J h . ; der bar. U m b a u u m 1700 v o n Phil. Hon. Ravenstein. V o n der Feldseite gesehen noch immer eine höchst wirkungsvolle G r u p p e . V o n den 4 starken T ü r m e n gilt der an der s E c k e i m U n t e r b a u als fränkisch; jedenfalls aber w o h l frühma. D i e ma. S t a d t b e f e s t i g u n g z u m großen T e i l erhalten, besonders bmkw. die spätma. T o r t ü r m e , v o n denen das O b e r - u n d W i t t b e n d e r t o r (jetzt Jugendherberge) höchst stattliche sechseckige Bauten mit achtseitigen Erkertürmchen a m Dachansatz sind; recht malerisch die O r t l i c h k e i t a m Brückentor. Umgebung: n (Nettebachtal) S. JOHANN Rath. Pfarrkirche. 1784 mit guter Ausstattung der gleichen Zeit. — 2 B i l d n i s g r a b s t e i n e , Jacob v. Breitbach, 1538, Anna v. Breitbach, geb. Dalberg, 1562. BÜRRESHEIM B u r g (Gräfin v o n Westerholt-Renesse). Stammsitz eines G e schlechts, das sich u m M . 12. J h . v o n den Herren v o n N e u m a g e n abzweigte. Später im Besitz der Herren v o n Breitbach, d a n n deren Erben, der G r a f e n von Renesse. D e r kleinere T e i l R u i n e , der größere w a r bis zur jüngsten Z e i t bewohnt, neuerdings museal eingerichtet u n d zugänglich. V o n der B u r g des i a . Jh. nichts erhalten. Ältester Bestandteil der Bergfried des 14. J h . , i m 15. J h . erhöht. Ü b e r d e m Zinnenkranz n a c h träglich ein D a c h errichtet. A u f eine größere Bautätigkeit des späteren 15. J h . weisen a u c h einige spätgot. K a m i n e . D e r W o h n bau der NSeite in 2 Abschnitten aufgeführt, die W H ä l f t e zwischen die frühere ö und den Bergfried 1659 eingefügt; der W - u n d SFlügel mit bar. Portalen u n d T ü r e n . A u s dieser Z e i t a u c h der »französische Garten« u n d der prachtvolle K a m i n im Rittersaal. Der ausgezeichnet erhaltene Bau, ähnlich der bekannteren B u r g Eitz, auf einem Felsklotz im W a l d t a l des Nettebaches gelegen, ist neben dieser eines der wichtigsten Beispiele des rheinischen, j a überhaupt des deutschen Burgenbaus. D i e Inneneinrichtung und Ausstattung, aus Stücken des 1 5 . — 1 8 . J h . gemischt u n d z. T . in neuerer Zeit ergänzt, gibt ein anschauliches Bild von der K u l t u r eines kleinen Adelssitzes. V o n der A u s s t a t t u n g besonders z u nennen: Reste rom. Bauplastik, w o h l aus M a r i a L a a c h . — 2 gute figürliche Grabsteine, gegen M . 16. J h . ; Inschrifttafeln, 1512 u n d 1549. — Reste eines Epitaphs v. d. Leyen, 1619, ebenfalls aus M a r i a - L a a c h . — Ahnentafeln u n d ein großes Bild der Herrschaft Breitbach, 1 7 1 1 . RIEDEN Kath. Pfarrkirche. Der Chor (1 Joch und %Schluß) v o r M . 13. Jh.; im
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17. J h . die Gewölbe erneuert und das gewölbte Lhs. angebaut; 1923 abermals vergrößert. Eigenartige Kapitelle im Chor. MORSWIESEN Hübsche kleine Kapelle mit Tuffaltar, 2. H . 17. J h . LANGENFELD Kath. Pfarrkirche. Sch. und gotisierender gewölbter C h o r aus dem 17. J h . ; W T u r m im Unterbau noch gotisch. Umgebung: nö und ö HAUSEN Kath. Pfarrkirche. Flachgedeckte Pfeilerbasilika, i . H . 13. J h . ; 3 Joche, das ö weiter und mit spitzen Bogen, die Sschiffe got. und bar. verbreitert, der Obergaden umgestaltet. Der reizvolle Chor aus 1 Joch und 5 / Schluß, A . 14. J h . ; Flachnischen mit feinem Blendmaßwerk zwi8 schen Dienstbündeln. In der Apsis 2 teilige Fenster mit Nasenrauten. Neuzeitlicher Erweiterungsbau, 1932 voll. — Grundmauer der rom. halbrunden Apsis a m Triumphbogen gefunden. — A n der SWand gemalter Christopherus, A . 16. Jh. — Altar 1 7 1 1 . KOTTENHEIM Kath. Pfarrkirche. N e u b a u mit bar. T u r m . — Grabstein eines Herrn v. Kottenheim, 1539. THÜR Sog. Golokreuz. 1472. Frühes Beispiel der ungemein zahlreichen Bildstöcke aus Basaltlava in der Gegend. FRAUKIRCH Kath. Kapelle. In charakteristischer Pellenzlandschaft. Gewölbter 8 Chor, um M . 13. J h . , das ßschiffge Lhs. in vereinfachter Ausführung und später der Sschiffe beraubt, mit Flachdecke; Fächerfenster. — B m k w . S a k r a m e n t s h ä u s c h e n mit figürlicher Plastik, u m 1300. — S a n d s t e i n a l t a r , 1667, mit Relief aus der hier heimischen Genovevasage in fortlaufender Darstellung. — G r a b s t e i n eines ritterlichen Ehepaares, M . 14. J h . — Muttergottes, E. 15. J h . WELLING
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Kath. Pfarrkirche. Lhs. 1. H . 12. J h . — Unvollständige Basilika mit Ssch. nur auf der SSeite, spätgot. Chor. Der rom. T u r m oe.n Ssch. vorgelegt. Umgebung: s ALLENZ A l t e Michaeliskirche mit hoher Treppenanlage des 18. J h . I n der neuen Kath. Pfarrkirche Altäre um 1770—1780, K a n z e l gegen E . 18. J h . — G u t e spätgot. M o n s t r a n z . Umgebung: sw GEIS B U S C H E R H O F R e c h t beachtenswerter Rest eines alten Rittersitzes. Burghaus u m 1300. T o r b a u u m 1500. MONREAL Nach dem Aussterben der Grafen von Virneburg (1546) an Kurtrier gelangt. Ehem. Amtsstadt. Kath. Pfarrkirche. 1 schilfiges, spätgot. I,hs. mit Kreuzgewölben; netz-
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gewölbter Chor, 15.Jh. — S a k r a m e n t s h a u s , spätgot. mit eigenartigem Aufsatz. — Schrein mit den Aposteln und der Kreuzigung, M. 15. Jh. — Hlg. Sebastian, um 1480. Friedhofskapelle. 1 schiffiger, kreuzgewölbter Bau, M . 15. Jh. — Bar. Holzfigur des hlg. Georg. Reizvolles Stadtbild am Durchfluß der Elz mit Steinbrücke, darauf spätgot. Kreuzesstamm mit 4 Löwen am Fuß und bar. Korpus; gegenüber bar. Figur des hlg. Nepomuk. Zahlreiche gute Fachwerkhäuser. Burg. 1229 von Graf Hermann v. Virneburg erb.; verbunden mit der Stadtbefestigung. Nach der Zerstörung durch die Schweden (1632) und Franzosen (1689) Ruine, erhalten der runde Bergfried (etwa 25 m hoch) und Reste der got. Kapelle. KAISERSESCH A n der neuen Kath. Pfarrkirche rom. Turm. Umgebung: w VIRNEBURG Burg (Rhein. Verein für Denkmalpflege und Heimatschutz). Ruine. Stammburg der Grafen v. Virneburg, schon 1042 erwähnt, das Geschlecht starb 1546 aus. Trierer Lehen. Später Grafen v. LöwensteinWertheim. 1689 von den Franzosen zerstört. Ober- und Niederburg. Kapelle auf halber Höhe, 1695. WANDERATH Kath. Pfarrkirche. Eine der in dieser Gegend häufigen 2 schiffigen, spätgot. Kirchen, 1896 erweitert. Älterer Turm mit geringen Spuren einer flachgedeckten Kirche. — Kreuzaltar, Tuff bemalt, 1682. — Sakramentsnische, 15.Jh. — Taufstein, i6.Jh. (?). — Bildnisepitaph einer Gräfin von Nassau f 1604. OBERBAAR Kath. Kapelle. 1773, mit Deckenbild von 1775; Altar gleichzeitig.
MÜNSTERMAIFELD Siedlung an der Römerstraße. Ehem. wichtiger trierischer Markt des Maifeldes. Seit M. 13. Jh. befestigt.
Kath. Stiftskirche S.Martin und S.Severus. Wahrscheinlich
merowingische G r ü n d u n g ; fränkische G r ä b e r a n der SSeite der K i r c h e festgestellt. M . 10. J h . E r w e r b u n g der R e l i q u i e n des hlg. Severus, E r h e b u n g z u m Kollegiatstift. Eine Weihenachricht z u 1103 überliefert. N e u b a u seit 2. V . 13.,Jh. D a b e i blieb der r o m . W e s t b a u aus 1. H . 12. J h . bestehen. E r gehört in die Reihe der v o m W B a u des A a c h e n e r Münsters ausgehenden A n lagen; vgl. besonders Brauweiler, M a r i a im K a p i t o l z u K ö l n u n d Liebfrauen in Maastricht. G r o ß e r querrechteckiger M i t t e l b a u , im G r u n d r i ß etwa 10: 6 m , etwa 34 m hoch, seitlich von 2 R u n d türmen in gleicher H ö h e eingefaßt. D a s oberste G e s c h o ß ist spätgot., mit Erkertürmchen u n d Zinnen besetzt, w e h r b a u m ä ß i g aus 1. H. 15. Jh. Die Flankentürme sind im K e r n ihres M a u e r werks bis ins 4. Geschoß urspr., sie überragten den Mittelturm,
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wie vermauerte Fenster im Innern zeigen. WPortal jetzt zugemauert. Über der mit einem Kreuzgewölbe bedeckten Erdgeschoßhalle eine Empore: 3 Kreuzgewölbe zwischen Gurten auf Wandsäulen mit Würfelkapitellen; im Mitteljoch Wandnische für einen Altar, die beiden seitlichen Joche in Doppelarkaden gegen das Msch. geöffnet. Der Neubau des 13. Jh., die ganze übrige Kirche umfassend, gehört unter die wichtigen Zeugen der Einbürgerung des got. Stils im Rheinland. Die Ausführung vollzog sich langsam; leider fehlen genauere Daten. 1225 Erwerb eines Steinbruchs. Das von O nach W erb. Lhs. 1323 noch nicht voll. — Die Kirche ist ohne WBau etwa 48 m lang, im Lhs. 24 m breit. Der Grundriß kreuzförmig; Hauptchor besteht aus Rechteck und 5 / 10 Schluß, Nebenchöre aus sehr flachem Voijoch und kleiner halbrunder Apsis. Der s Nebenchor zeigt den spätrem. Formcharakter in hoher Schönheit und Kraft, der w einfacher. Der Hauptchor, obgleich nicht jünger, fortgeschrittener im Sinne der Gotik. 2geschossige Gliederung, nach struktiven Gesichtspunkten durchgebildet: unten in der Apsis zwischen den Diensten rundbogige Blenden mit jetzt zugesetzten Rundfenstern, darüber im ganzen Chor Laufgang, in der Apsis mit Freistützen, die als schlanke Säulenbündel mit Wirtein gebildet sind, die verbindenden Bogen, wie die der Fenster, spitz; in der gleichfalls spitzen Halbkuppel über der Apsis nehmen sehr dünne Rippen ohne konstruktive Funktion den Bewegungszug auf; auch die Ornamentik frühgot., Knospenkapitelle. Nah verwandt dem Chor in Sinzig mit etwas stärkerer Betonung des got. Prinzips. Im Äußeren der Apsis sind das i . u n d 2. Geschoß durch ein schmales Gesims auf Rundbogenfries getrennt, aber durch große übergeordnete Spitzbogenblcnden zusammengefaßt. Die klar gegliederte Zwerggalerie betont ausdrucksvoll die Horizontale, doch erheben sich darüber noch 5 kleine Giebel. Abschluß mit (urspr.?) Faltendach; einen Schritt weiter zu eigentlicher Frühgotik das äußere System des Langchors. — L a n g h a u s . Anlage und Formen nahe verwandt der Stiftskirche zu Karden, etwas größer, Ausführung bald nach M. 13. Jh. beg. Der Grundriß wie in Karden, ungefähr quadr., geteilt in 3 Schiffe und 3 Joche, im Msch. quer-, in den Sschiffen längsrechteckig. Dementsprechend gehen die Proportionen des Systems in die Breite. Höhe des Msch. etwa 19 m. Die Pfeiler rund, mit 4 Diensten. Die kleinen Fenster lassen in den Schildwänden viel ruhige Fläche übrig; einfaches Maßwerk, im O etwas reicher. Rippengewölbe. — An der äußeren Hochwand flache ungegliederte Streben, die übermauerten Strebebogen liegen halb im Dachstuhl. Weiter entwickelt ist das Strebewerk auf der NSeite, wo es mit dem Stützensystem des abgebrochenen Kreuzganjjs in Verbindung stand. Der Haupteingang im i . J o c h der SSeite mit geräumiger Vorhalle; diese in den fortgeschrittensten Formen des Baues. — A m n Qhs. S a k r i s t e i , Rest einer größeren Anlage vom E. 12. Jh. — Letzte Rest. 1924—1933. Bei dieser sind im Q h s . und an den Sch.Pfeilern W a n d m a l e r e i e n aufgedeckt: im n Q h s . riesiger,
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etwa 8 1 /, m hoher Christophorus, E. 13. Jh.; im s Qhs. Kreuzigung, E. 13. Jh., und Passionsdarstellungen, bez. 1396; im Lhs. Heimsuchung, Johannes der Täufer und Heilige, aus verschiedenen Epochen des 15. Jh. — Der Chor urspr. durch Lettner und wahrscheinlich auch durch Chorschranken bis zum w Vierungspfeilerpaar abgeschlossen.—Im Chor: AntwerpenerSchnitza l t a r , A. 16.Jh., mit Flügelgemälden; S a k r a m e n t s h a u s mit Turmaufsatz, 15. Jh.; 3 kleine Figuren, M. 14. Jh. — Im s Qhs.: Maßwerknische mit Vesperbild, E. 14. Jh.; Anna Selbdritt, 2. H. 15. Jh. Grabsteine des Cuno v. Eitz f 1529 und seiner Gemahlin Eva v. Esch f 1531. Epitaph mit der Darstellung des Guten Hirten, Stein, 1577. — Im n Qhs.: Großer A l t a r a u f s a t z mit Darstellung des Abendmahls, darüber Kreuzigung, 1597; Epitaph, 1571; am Vierungspfeiler M u t t e r g o t t e s , um 1340. — Im n Ssch. Hlg. Grab und Erbärmdebild, E. 15. Jh. — Ferner an der WWand der SschifFe 5 überlebensgroße Figuren vom ehem., 1859 entfernten Hochaltar, 1744. — Muttergottes in der Turmkapelle, i . H . 14.Jh. — Johannesfigur in einem Altaraufsatz, E. 15. Jh. — Kanzelkreuz, um 1400. — Beichtstuhl, 1760. — Stattliches Orgelgehäuse, 1726. — Taufstein, M. 13. Jh. — Eucharistische Taube, Kupfer mit Email, Limoges, A. 13. Jh. — Leuchter, E. 12. Jh. — Am Mittelpfosten des SPortals Muttergottes, seitlich Statuen auf Konsolen, M. 14. Jh. Rathaus. 1580. Sehr stattliches F a c h w e r k h a u s mit 2 Eckerkem, 1609. Reste der B e f e s t i g u n g . Umgebung: an der Eisenbahn nach Koblenz NAUNHEIM Rath. Pfarrkirche. In der neuen K i r c h e (1929/30) 3 schöne A l t ä r e der ehem. Bar.Kapelle aus der Zeit gegen 1760; der Hochaltar mit neuem Gemälde (früher Nische fiir Muttergottesfigur). — Heraldischer Grabstein, 1480. MERTLOCH Kath. Pfarrkirche. Rom. Basilika von 4 Jochen mit quadr. Chor, im 19. Jh. nach W erweitert. Die dicken 4eckigen Pfeiler sind später rund abgearbeitet. Kreuzgratgewölbe auf konsolartigen Dienststücken, rom., doch fraglich, ob urspr. vorgesehen. Anbauten am Chor, im N spätgot., im S 19. Jh.; Rest, des Inneren 1937. — Spätgot. S t e i n k a n z e l mit Relief: Christus als Kanzelprediger, E. 15. Jh. — Kleines K r e u z , E. 15. Jh. Friedhofskreuz, E. 15. Jh. KOLLIG Kath. Pfarrkirche. Rom. WTurm. Saalbau, 1729, mit gleichzeitigem Altar. — Vesperbild, um 1500. — Bänke 1715. POLCH Kath. Pfarrkirche. Neubau. Gute spätgot. M e ß g e r ä t e . Georgskirche auf dem F r i e d h o f außerhalb des Ortes. Schlichte rom. Pfeilerbasilika um 1200, mit Turm am Ende des n Ssch., urspr. flachbedeckt. nur der quadr. Chor mit Kreuzgewölbe, jetzt im Msch. Flach-
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MÜNSTERMAIFELD, UMGEBUNG
tonne und bar. Ovalfenster um 1700. — Reste römischer Grabsteine am WGiebel (Kopf) und am SPortal (Inschriftplatte). — Gute Altäre und Figuren, um M. 18. Jh. Rest. 1928. LONNIG Ehem. Augustiner-Nonnen-Klosterkirche. 1211 im Bau. Ansehnlicher Maßstab, doch nie voll., nur der Chor mit Flankentürmen erhalten. Die Formen gediegen spätrem., das malerische Element durch die Farbengegensätze des dunklen Basalts und des hellen Tuffsteins gehoben. Der äußere A u f b a u der Apsis schließt sich eng an das Vorbild der Pfarrkirche zu Andernach, nur sind die Proportionen breiter, nach Abzug des reich gegliederten Sockels und des Kranzgesimses genau 1 : 1 (10,5: 10,5m). Der STurm ist bis auf das Erdgeschoß zerstört. Der NTurm in 5 Geschossen aufgebaut, die 4 ersten in Blendgliederung, die schmalen Lichtschlitze als Durchbrechung der Lisenen, im letzten Geschoß 3teilige Fenstergruppen; Rautendach. Die Einzelformen stark rest. — Der bar. A l t a r aus Kloster Laach. — Feines Relief einer sitzenden M u t t e r g o t t e s , um 1460. V o n einem im 16. Jh. abgebrochenen 2geschossigen Rundbau mit Umgang (12. Jh.) Reste an umliegenden Bauten eingemauert. — Im Pfarrhaus s t e i n e r n e r E n g e l , halblebensgroß, schönes Werk aus dem Kreise des Samsonmeisters (vgl. Maria Laach), A . 13. Jh. — In der Friedhofskapelle großes V e s p e r b i l d , A . 18. Jh. OCHTENDUNG An der neuen Kath. Pfarrkirche (M. 19. Jh.) rom. WTurm. Umgebung: n GAPPENACH Kath. Pfarrkirche. Kleiner Saalbau des 17. Jh. mit gotisierenden Fenstern und WTurm. Hübscher Türbeschlag. Umgebung: s und w WIERSCHEM Kath. Pfarrkirche. Chor 14.Jh. mit Sakramentsnische, das Sch. bar. umgebaut. Turm neben dem Chor. — Spätgot. Kanzel, A. 16. Jh., mit Eitzer Wappen (aus Münstermaifeld). — Altäre M. 17.—18.Jh. PILLIG Kath. Pfarrkirche. 1 schiffiger Gewölbebau, 1772 mit einheitlicher hübscher Ausstattung aus der Erbauungszeit; die Kanzel wenig später. Älterer Turm. Auf dem Weg zur Burg Pyrmont Kalvarienberg, 1652, mit lebensgroßen Figuren. PYRMONT Burg einer A. 13. Jh. abgezweigten Linie der Herren von Schonenberg (vgl. Schönberg). Bis 1810 bewohnt, dann teilweise abgebrochen, neuerdings z. T . wieder ausgebaut. Der runde Bergfried 30 m hoch erhalten, verjüngt, der oberste Ansatz auf Rundbogen vorgekragt. Kapelle spätgot. Die Reste der Wohngebäude zeigen Umbau des 17. Jh.
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BROHL Kath. Pfarrkirche. Gewölbter Saalbau mit Stuckdecke und Altären des 18. Jh. Am Portal die Jahreszahl 1766. WTurm 12. Jh. FORST Kath. Pfarrkirche. Gewölbter Saalbau des 18. Jh. mit rom. Turm (Obergeschoß 19.Jh.). — Ausstattung 1. H. und M. 18. Jh. SCHWANKIRCHE Ehem. Pfarrkirche von Forst, einsam weitab von Siedlungen auf der Hochfläche des Maifeldes gelegen. Erb. um 1473, neuerlich sorgfältig rest.; 3schiffige Halle in 4 Jochen mit Chor von 1 Joch und 5 / 8 Schluß. Bruchstein mit Basaltgliederung, das saubere Maßwerk in Sandstein. Schlanke Rundpfeiler, sehr reiche Netzgewölbe mit plastischem Schmuck an Schlußsteinen und hervorragenden Figurenkonsolen. WEmpore. Mächtiger spätgot. Dachstuhl. — V e s p e r b i l d , l . H . 15. Jh., anscheinend bar. überarbeitet. — K r e u z i g u n g , um 1530. — Im Hochaltar M u t t e r g o t t e s , 2. H. 17. Jh.
ANDERNACH Sehr alte, schon steinzeitliche Siedlung. Römisches Kastell (Antunnacum) aus der £eit des Drusus; nach Verlust des rechtsrheinischen Limes gegen E. 3. Jh. neu befestigt. 454 von den Franken erobert. Fränkischer Königshof. Reichsstadt. Die älteste ma. Befestigung nsg. Friedrich Barbarossa schenkte die Stadt seinem Kanzler Reinald von Dassel, Erzbischof von Köln; damit verlor sie ihre Reichsunmittelbarkeit. Trier behielt die kirchliche Oberhoheit. Um 1200 neu befestigt. Im 30jährigen Kriege namentlich von den Schweden geplündert; 168g von den Franzosen gebrandschatzt. Pfarrkirche Unserer Lieben Frau. Ein Hauptbeispiel des Spätromanismus am Mittelrhein, im typischen System, von gediegenem Glanz der Ausführung, ohne die bar. Launen, in denen sich um diese Zeit die niederrheinische Schule gelegentlich zu gefallen begann. Exakte Baunachrichten fehlen; als Anhalt der Datierung kann dienen: 1. 1198 schwere Kriegsbeschädigung der Stadt und wahrscheinlich auch derKirche durch König Philipp von Schwaben, s. Erzbischof Johann von Trier (1189—1212) wird in einer Urkunde 1220 Fundator genannt. 3. Die Apsis der Kirche zu Lonnig (1211 im Bau) schließt sich eng an die Andernacher an. Hiernach die Bauzeit mit ziemlicher Sicherheit auf 1200 bis 1220 zu setzen. Der Formencharakter ist einheitlich, nur der N O T u r m gehört einer anderen Stilperiode, etwa A . 12. Jh. Aufgebaut in 5 Geschossen von abnehmender Höhe, das unterste ungegliedert, die folgenden jederseits mit 2 gekuppelten Fenstern, die Gesamterscheinung großzügig und ernst; er stand wahrscheinlich isoliert als Campanile neben der alten Kirche. Der im 13. Jh. errichtete T u r m im S O ist in der Höhe symmetrisch durchgeführt, aber auf schmalerem Grundriß, so daß entsprechenderweise das s Ssch. ebenfalls schmaler ist als das im N. Nach O Sakristeiausbau des 15. Jh. Im übrigen regelmäßige Anlage. Das Chorhaus liegt mit seinem quadr. Teil zwischen den Türmen, sein halbkreisförmiger Abschluß
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in deren ö Fluchtlinie; aus der M a u e r sind unter den Fenstern 7 halbkreisförmige Nischen ausgespart, über den Fenstern setzt die H a l b k u p p e l gesimslos a u f vorgekragten Blenden a n ; ü b e r d e m C h o r kuppeliges Kreuzrippengewölbe mit 4 Scheitelrippen. D a s Lhs. ist eine von A n f a n g an a u f G e w ö l b e angelegte Emporenbasilika, die 6 Achsen nach d e m gebundenen System in 3 G r u p p e n zusammengefaßt. D i e G e w ö l b e der Sschiffe rundbogig, grätig u n d jetzt nur a n den Hauptpfeilern mit rundbogigen Q u e r g u r t e n , als Ergebnis einer rohen Rest, des 18. J h . D i e spitzbogigen R i p p e n gewölbe im Msch. sind anscheinend im 14. J h . erneuert; sie erheben sich über in der Längsrichtung gestreckten Rechtecken (8,2: 9,4 m ) , wodurch, wie öfters in dieser Schule, ein (für unser G e f ü h l nicht angenehmer) Gegensatz zwischen d e m verhältnismäßig engen Querschnitt u n d d e m breitgelagerten Gefiige entsteht. In den auf glatten, 4eckigen Pfeilern ruhenden A r k a d e n des Erdgeschosses ist die Scheitelhöhe gleich d e m Pfeilerabstand (auch hier die Gedrungenheit der Proportion typisch); i m Querschnitt die H ö h e der Emporenöffnungen gleich der lichten Breite des Sch. und die Scheitelhöhe der G e w ö l b e gleich der doppelten Breite (also Proportionierung »ad quadratum«). A l l e Bogenlinien des Systems in den A r k a d e n , den 2teiligen Emporenöffnungen, den gepaarten Oberfenstern, den Schildbogen sind halbrund, spitzbogig nur die Quergurte. Für Z u g a n g z u den Emporen ist reichlich gesorgt durch j e 2 geradläufige T r e p p e n a u f g ä n g e sow o h l im W B a u als a m O E n d e der Sschiffe, die letzteren mit malerischer Wanddurchbrechung in zwiefacher Bogenstellung a u f D o p pelsäulchen, darüber V i e r p a ß . D i e Emporen h a b e n wie die Sschiffe Gratgewölbe. D a s Obergeschoß des W B a u e s ist als 3teilige H a l l e ausgebildet, die sich nach d e m Msch. u n d den Emporen öffnet, a u c h hier nur G r a t g e w ö l b e ! — V o r t r e f f l i c h e Kapitelle aus der Bauhütte des sog. »Samsonmeisters« (s. u.) a n den Diensten der Msch.Gewölbe und im W B a u . - - Leiden die R a u m verhältnisse des Inneren in gewisser W e b e unter j e n e r Unfreiheit, von der die Bauten des gebundenen Systems selten loskommen, so bringt der A u ß e n b a u das rom. Formideal höchst vollkommen zur Erscheinung; nur die, für die W i r k u n g aber weniger in Betracht kommenden Langseiten haben im unteren T e i l durch rohe Rest, i m 18. J h . gelitten. A n der WFassade ist zunächst das Verhältnis des freiliegenden Teiles der T ü r m e z u m Unterb a u u n d der T u r m d ä c h e r zu j e n e m mustergültig. D e r U n t e r b a u gliedert sich, entsprechend d e m A u f b a u des Inneren, in 5 Geschosse mit durchlaufender, sehr nachdrücklich behandelter Gesimsteilung; jedes Geschoß mit 7 Blendbogen, deren Profile bei 1 und 2 flach, bei 3 mit stärkerem Schattenschlag bedacht sind. D i e 2 T u r m g e schosse in zunehmend reicherer Flächengliederung, oben mit doppeltem Fries, Platten u n d R u n d b o g e n abgeschlossen, R a u t e n d a c h über 4 Giebeln. Nicht minder vorzüglich die O F a s s a d e ; die T ü r m e kleiner, mit Pyramidendächern; die Apsis in d e m üblichen 3teiligen A u f b a u : Sockelgeschoß mit Pilaster u n d Kleinbogengliederung; Fenstergeschoß mit großen Blenden auf Säulen; Plattenfries,
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Zwerggalerie, reiches Gesims — im Wohllaut des Rhythmus vielleicht die schönste unter ihren zahlreichen rheinischen Schwestern. — D i e Langseiten haben wenigstens ihre Portale bewahrt. Sie sind dicht a n den Aufgängen zu den Emporen angeordnet. N a mentlich das SPortal zeigt den rom. Formengeist in klassischer Vollkommenheit; das mit feinfühligem Meißel ziselierte O r nament ist sehr m a ß . o l l ; über d e m flachdreieckigen Sturz im Bogenfeld ein von knienden Engeln getragenes Medaillon mit d e m Gotteslamm; dieses ein Werk des tLaacher SamsonMeisters*, außerordentlich qualitätvoll; von dem gleichen Meister Teile eines Jüngsten Gerichts im Bonner Landesmuseum und in der K i r c h e , die vermutlich ursp. zum WPortal gehört haben, ebenso Bruchstücke eines Löwen im Museum. — M a t e r i a l : Mauern Trasstuff, Gliederung Drachenfelser T r a c h y t und Tuffstein, Ziersäulen einst schwarzer Schiefer. — Spuren einer den ganzen B a u umfassenden A u ß e n b e m a l u n g im farbfrohen Charakter der Monumentalmalerei der M . 13. J h . — M a ß e : Länge innen (ohne Vorhalle) 42,5 m , außen 50,5 m. Querschnitt des Msch. 8, 5 m breit, 16,30 m hoch. Letzte Rest. 1881—1900. — A u s s t a t t u n g . Die polychrome Wanddekoration aus der Erbauungszeit ist nach den reichlich erhaltenen Überresten durchgängig erneuert. — T a u f s t e i n (im N W T u r m ) spätrom., sehr gutes Beispiel des weitverbreiteten rheinischen T y p u s , 6seitig, das pokalförmige Becken auf Säulenbasis, der mit prachtvollem Blattfries geschmückte R a n d von 6 kleinen Säulen getragen, deren Kapitelle mit dem Fries zusammengewachsen sind. — K a n z e l , Holz, vortreffliches spätbar. Schnitzwerk (aus Kloster Laach) um 1700. — Im n Ssch. H l g . G r a b , A . 16. J h . , lebensgroße Sandsteinfiguren, derb. — Bedeutender K r u z i f i x u s , sog. Ungarnkreuz, Holz, A . 14. J h . , gegenüber der K a n z e l an der SWand des Msch. in der Stimmung dem Kölner in S. Maria im Kapitol von 1304 gleich. — Unter der Orgelempore an der W W a n d des Msch. guter figürlicher G r a b s t e i n des Ritters Daniel Schilling von Lansten t 1541- — In der K a p e l l e unter dem N W T u r m R e l i e f des Marientodes, bez. 1524. — I m Pfarrhause T a f e l b i l d e r des späten 16. J h . Ehem. M i n o r i t e n - K i r c h e , jetzt ev. Kirche. Erb. von M . 14. Jh. bis M . 15. J h . ; 3 Bauabschnitte erkennbar. Unsymmetrische 2schiffige Anlage. Das Msch. bildet mit dem Chor einen einheitlichen R a u m von 9 Jochen und s / e Schluß; das Ssch. (S) halb so breit, aber gleich hoch, 6 Joche lang mit einzelnen Zeltdächern. Strenges Detail, bedeutende Raumwirkung. 55,6 m lang, 23,5 m hoch, Msch. 12 m breit. —Sakramentsnische des 15. Jh. — L e t t n e r von Ernst Friedrich ^wirner. — Im allein erhaltenen, aber ganz rest. n Kreuzgangsflügel fast völlig zerst. Wandgemälde, A . 16. J h . (rest.) — I m H e i l i g e n h ä u s c h e n gegenüber der WFront der Minoritenkirche ein Kruzifix und 2 Figuren vom A . 18. Jh., interessantes Beispiel für das Nachleben eines T y p u s des frühen 14. J h . K a p e l l e des ehem. A n n u n t l a t e n k l o s t e r s (jetzt Krankenhaus). 1737—40 erb. Gewölbter Saalbau mit ßseitigern Schluß. Reiche Decken- und Wandmalereien, bez. 1737. — Gutes WPortal.
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ANDERNACH
Zerstörte kirchliche Bauten: Serviten-Kloster, 1654 erb., 1803 abgebrochen. Augustinerinnenkloster S. Thomas, 112g gew.; große 4türmige Pfeilerbasilika, Vorbild der Pfarrkirche, 1807 abgebr., die nachmittelalterlichen Klostergebäude als Schule und für Wohnungen umgeb.; erhalten die Begräbniskapelle S. Michael (im S O der Stadt jenseits der Eisenbahn). Spätrom. Gewölbebau, rechteckiger Grundriß, 3 Joche, rippenloses Kreuzgewölbe, Außengliederung in 2 Geschossen, gefällige Einzelheiten. — Nonnenkloster S . M a r t i n . Erb. E. 15. Jh., E. 16. Jh. aufgegeben. Das Stadtbild vereinigte ehedem zahlreiche ansehnliche Profangebäude auf engem Raum; es hat in der Neuzeit sehr gelitten. — Burg. Südlichster Sitz der Erzbischöfe von Köln; frühen Ursprunges; 1365 wiederhergestellt; letzter Ausbau 1491; seit 1689 Ruine. Der viereckige Bergfried mit spätgot. vorgekragtem Obergeschoß und die palastartige Front des 2geschossigen Wohnbaues mit großen Kreuzsprossenfenstern ziemlich erhalten, weniger gut ein mächtiger runder Turm. Die Burg hatte innerhalb der Stadtbefestigung ihre eigene Abgrenzung durch Mauern und Gräben. Bedeutendster Rest einer ma. Stadtburg am Rhein. Rathaus. In der 2. H. 15. Jh. erb., spätgot. mit Renss.-Elementen. Bis auf das Erdgeschoß 1689 zerstört. Hier eine größere Halle mit 4 Kreuzgewölben auf Mittelpfeilern und eine kleinere mit 3 Gewölben. Stattliche Front zur Hochstr. mit Dachreiter, E. 18. Jh. An einem Anbau an der OSeite Wappenrelief, bez. 1564. Auf dem Hofe das hochgot. Judenbad (»Mikwe«), wohl noch vor 1349 entstanden (große Verfolgung). R h e l n k r a h n am w Rheinufer. 1554, spätgot. mit Renss.-Einzelheiten; got. Maßwerk- und Laubbandgesimse; Wappenreliefs, rest. 1894. Rheinbastion am ü Rheinuler. 16Ü0. Bollwerk und ehem. Zollstätte; neuerdings als Kriegerehrung ausgebaut. Ehem. Malmedyer Propstei. 1731, mit Kapelle an der Hochstr. (Malzfabrik Weißheimer), stark verbaut. Ehem. Himmeroder Propstei mit Kapelle am Steinweg. 1595 (1894 rest.), andere Teile 1675, 1774- Tor bez. 1704. Kapelle in gotisierenden Formen gewölbt, 17. Jh. Leyenscher Hof. (Hochstr. 101). Erbauer Georg v. d. Lcyen, Oberamtmann von Andernach. Reiche Spätrenss.-Front, 2geschossig, mit säulengetragenem Giebelvorbau, etwa 1620, an der Hofseite alte Holzgalerie; jetzt als Heimatmuseum eingerichtet. Wohnhäuser. Aus dem 16. Jh.: Hochstr. 72 (1580?); 74; 76—78, bez. 1595; Kheinstr. 4, etwa 1770, mit Renss.-Bauresten der Zeit um 1560 und um 1610; großes Wohnhaus des 16. Jh. auch in der Holzgasse, ferner Steinweg 16. — Aus 17. Jh.: Hochstr. 84. Johannes-Nepomuk-Kapelle. Mit Benutzung älterer Teile im 18. Jh. erb., neuerdings von ihrer alten Stelle an der Breiten Straße an die Plaidter Landstraße versetzt. Zwei prächtige spätrom.
ANDERNACH UND UMGEBUNG
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Kapitelle, anscheinend eigenhändige Arbeiten des tSamsonmeisters«, befinden sich jetzt im Heimatmuseum. Stadtbefestigung. Die Mauern um 1300 beg., öfters erneuert, 1820 und 1850 zum größten Teil niedergelegt; gut erhalten der Abschnitt in der Nähe der Burg. Erhalten ferner folgende bedeutende Stücke: An der Rheinseite das R h e i n t o r , doppelt, das innere rom. mit 2 Männerfiguren (»Bäckergesellen«) als Träger eines Gußerkers, das äußere jünger und wiederholt umgebaut; die Aufschüttung des Geländes hat 1899 einen Umbau nötig gemacht; z. B. saß der rom. Torbogen beträchtlich tiefer; ganz erneuert der Oberbau des Außentors. Das mächtige wohlgegliecferte K o b l e n z e r T o r , um 1450 (got. Buckelquadern), nur aas Untergeschoß ab Ruine erhalten. A m unteren Ende der Stadt der R u n d e T u r m , erb. 1448 von Meister Philipps; neben dem Befestigungszweck macht sich eine entschieden künstlerische Absicht bemerkbar; der Rundbau schließt in Höhe von 33 m mit einem reichen Gesims und Kleeblattbogenfries auf Konsolen; darüber, stark eingezogen, ein 24 m hoher 8eckiger Oberbau; als Schluß 8 Giebelchen und Rautenhelm; jetzt als Jugendherberge eingerichtet. Heimatmuseum. Umgebung:
rheinabwärts
NAMEDY Ehem. Zisteräenser-Nonnen-Kloster. Die K i r c h e — jetzt Kath.Pfarrkirche — ein hübscher lschiffiger Bau des späten 13. Jh. mit '/aChor, dessen Sch. in der 1. H. 16. Jh. spätgot. Gewölbe auf Mittelstützen erhielt. — Vesperbild, 1. H. 15. Jh. — K a n z e l , 1. H. 17. Jh. — 2 Kindergrabsteine aus der Familie Husmann, 1543, 1580. Burghaus der Husmann. Rittersitz des 16. Jh., gegen E. ig. Jh. ganz ausgebaut. Der alte Bau war rechteckig mit 2 runden Ecktürmen und je einem Treppenturm auf der Rhein- und Hofseite. FORNICH Kath. Kapelle. Rechteckiger, flachgedeckter Bau, 1369, am Rheinufer. BROHL Burghaus. 17. Jh., völlig erneuert. Umgebung: rund um den Laacher See
MIESENHEIM Rom. Turm von der 1906 abgebrochenen alten Kirche. KRUFT Kath. Pfarrkirche. Vom Bau des 18. Jh. Chor und WJoch als Qsch. der neuen Kirche erhalten. Turm gegen M. 19. Jh. mit neuem Aufsatz. — Reiche Ausstattung, 1. H. 18. Jh., ergänzt. — Tafelbild, Kreuzabnahme, M. 16. Franziskanerkloster. Jh. Ehem. A. 18. Jh. Am Wege nach Welling quadr. Wegekapelle mit steinernem Mansarddach und hängendem Gewölbe, 1801.
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ANDERNACH, UMGEBUNG
WERNERSECK Burg (Ruine). Um 1400 vom Trierer Erzbischof Werner v. Falkenstein erb.; Ringmauer regelmäßiges Rechteck. Bergfried und Palas im 16. Jh. umgebaut, ziemlich gut erhalten. NICKENICH An der Kirche von 184a spätrom. Turm in 6 Geschossen. NIEDERMENDIG Kath. Pfarrkirche S. Cyriacus. Kleine, einheitlich gewölbte Pfeilerbasilika, E. 12. Jh. (jetzt Vorhalle einer größeren, um M. 19. J h . errichteten Kirche). Vortretender W T u r m ; Chorquadrat ohne Apsis, aber Apsidiolen an den Ssch.Schlüssen. Die Blendengliederung der äußeren Chorwand in aller Einfachheit eine löbliche Leistung. Der Rundstab des Portals (1717 verändert) geht eine sonderbare Knotenverschlingung ein, Türbeschläge 13.Jh. Spätgot. Sakristeianbau an der s Seite des Chores. — 1887 wurde im Innern ein Teil der A u s m a l u n g freigelegt (rest.). 2 Epochen. Zuerst (Erbauungszeit) lediglich Färbung und ornamentale Begleitung der Architekturgheder. Später (um 1300) der Figurenzyklus: über dem Zwischenpfeiler bis nahe an den Scheitel der Schildwand hinaufreichend ein kolossaler S. Christoph (vgl. Bacharach), zwischen Arkaden und Fenstern eine Arkatur mit 2 : 3 kleinen Heiligen, in der Fensterregion Jakobus Pilger krönend (irrtümlich als Christus rest., vgl. Linz). Die Kreuzigung an und unmittelbar über dem Pfeilergesims, 14. Jh. Darunter hlg. Anna Selbdritt, 2. H. 15. Jh. Einzelfiguren an den Leibungen. Ü b e r dem Triumphbogen Jüngstes Gericht. Die Qualität der Malereien einer Landkirche gemäß; bmkw. das anhaltende Interesse. — Bar. H o c h k r e u z mit lebensgroßem Kruzifixus, M. 15. Jh. OBERMENDIG Kath. Pfarrkirche. 3schiffiger Bau der 2. H. 15. Jh.; 1879 nach O erweitert (alt die 3 WJoche) und im Msch. neu gewölbt. Im Ssrli. Netzgewölbe aui figürlichen Konsolen. Rom. WTurm. Auf dem Wege nach Thür unvollständig erhaltener Kalvarienberg, 1 7- Jh. In der Nähe Genovevakreuz 1462 (Bildstock mit Inschr.}. MARIA-LAACH Benediktiner-Abtei. Eine der vollkommensten Äußerungen deutschromanischen Baugeistes zu Beginn seiner Reife, ganz einheitlich, niemals umgebaut. Neben dieser allgemeinen Bedeutung noch die besondere des struktiven Systems, das mit merkwürdigen Sonderbestrebungen der noch suchenden Wölbkunst bekannt macht. Während der langen Zeit der Ausführung haben sich die Stilformen wenig, hat sich der Gesamtplan nicht entscheidend gewandelt, höchstens einige Abänderungen und Zusätze erfahren. Ein gewisser Zusammenhang mit den ältesten Gewölbebauten rheinaufwärts, den Domen von Mainz und Speier, ist nicht wegzudenken — zumal in der Gruppierung des Außenbaues drängen sich die Parallelen auf — ihn geschichtlich genau zu deuten, sind wir doch nicht in der Lage.
ANDERNACH, UMGEBUNG
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B a u z e i t e n . 1093 von Heinrich II. Pfalzgraf bei Rhein gegr.; bei dessen Tode 1095 die Außenmauern bis zur Höhe von 3,5 m errichtet. Dann wechselt das Material. Wahrscheinlich unter Pfalzgräfin Adelheid (t 1100) das Q h s . bis zum Dach mit dem Vierungsturm und sämtliche Arkaden des Lhs. ausgeführt. Bei der Weihe 1156 sind Krypta, Westchor und Lhs. fertig. Ausbau des O C h o r s mit den oberen Teilen der Flankentürme, ferner die Westempore bis 1177. E. 12. Jh. sind auch die oberen Teile der W T ü r m e ausgebaut, und der ö Vierungsturm erhöht. Vorhalle um 1220—1230. — Das Kloster 1802 aufgehoben; 1863—1872 den Jesuiten, seit 1892 wieder Benediktinern der Beuroner Kongregation gehörig. G r u n d r i ß u n d A u ß e n b a u . Basilika mit 2 Chören, 2 Qschiffen 2 Zentraltürmen, 2 Chortürmen, 2 WTürmen und Vorhof. M a ß e : Inneres von Apsis zu Apsis 65,50 m lang; Msch. 8,75 m breit; 17,25 m hoch. Mustergültig für das deutsch-rom. Stilgefühl ist die Art, wie die beiden Gruppen in O und W zwar gleichwertig in der Zahl, aber kontrastierend in Stellung und Ausbildung der Teile gegeben sind. V o n den beiden Qschiffen hat nur das ö die normale Flügelausladung; das w ist schmaler und überschreitet nicht die Fluchtlinie der Sschiffe; dafür aber wird es von runden Türmen flankiert. Ihre viereckigen Partner im O treten enger zusammen, indem sie in den Winkel zwischen Chor und Q s c h . einrücken. Weiter: das kleinere w Q s c h . trägt den größeren Zentralturm, das größere ö den kleineren, dieser 8seitig, jener aseitig, mit Rautendach und eigentümlicher Erweiterung des 1. Geschosses, das eine Zwerggalerie 3seitig umläuft. Der relative Abstand der beiden Gruppen von O nach W ist kleiner als an den oberrheinischen Domen und dadurch die Gesamtgruppierung geschlossener. V o n unerschöpflichem Reiz die mit dem Standpunkt des Beschauers wechselnde Silhouette. Die Gliederung der Flächen durch den üblichen Schmuck von Lisenen und Blendbögen hält sich bei Einzelwirkungen nicht auf; großzügig und ebenmäßig erstreckt sie sich über alle Teile. So ist das Gebäude reich und streng zugleich, noch ohne die Wendung zum Malerischen, die, oft auf Kosten der reinen Architektur, der nächstfolgenden spätrom. Epoche im Rheinlande den Charakter gab. Spuren einer die Wandgliederungen betonenden, starkfarbigen Außenbemalung am ganzen Bau nachweisbar. — I n n e r e s . Das System des Lhs. ist nicht wie bei den frühesten großen Gewölbebauten Deutschlands, den Domen von Speier und Mainz, das gebundene, die Teilung in 5 Joche geht vielmehr durch Msch. und Sschiffe gleichmäßig durch. Infolgedessen ist der dem rom. Kreuzgewölbe angemessene quadr. Grundriß aufgegeben; Rechtecke treten dafür ein, im Msch. quergestellte, in den Sschiffen gestreckte. Da man auf der damaligen Stufe der Technik Kreuzgewölbe sich nur als Durchdringung zweier Tonnengewölbe denken konnte, was für die Randbögen gleiche Höhe der Scheitelpunkte bedeutet, so konnte die Ausgleichung nur so gefunden werden, daß man über den Schmalseiten des Grundrechteckes die Bogen stelzte, über den Langseiten aber in Korbbogenform abflachte. Diese Gewölbe 21«
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ANDERNACH, UMGEBUNG
sind nicht schön, als Versuch der Befreiung v o m gebundenen System sind sie geschichtlich von großem Interesse. U m so bedauerlicher, d a ß der Zeitpunkt, in d e m sie ersonnen wurden, nicht sicher ist. N u r soviel läßt sich aus der Gesimsgliederung des H o c h schiffes i m Vergleich mit den beiden Querhäusern erkennen, d a ß das Lhs. j ü n g e r ist als diese; seine Sschiffe waren urspr. niedriger. A u c h der Umstand, d a ß das erste J o c h (O) bedeutend breiter ist als die übrigen, deutet auf Veränderung des Urentwurfs. Das Weihedatum 1156 ist nicht unbedingt zwingend als Zeitpunkt der Fertigstellung des Lhs., doch deuten die Profile und der Schmuck der Würfelkapitelle allerdings eher auf die Zeit vor a b nach M . 12. J h . Gleichartige Gewölbesysteme in Burgund; doch ist die A n n a h m e fremden Einflusses nicht notwendig. Die Gliederungen in dunklem Basalt, die Füllungen in hellem T u f f . Höhenproportion des Msch. etwa 1 : 2 . O s t c h o r . I m Chor Gliederung durch 2 hohe Blenden, in der Apsis unten Arkatur, oben 3 Fenster, außen «/^Säulen und Blendbögen, keine Zwerggalerie. — K r y p t a . 3schiffig; breite Gurte auf Säulen mit Würfelkapitellen und Ecksporen a n den Basen. W e s t c h o r . Apsis und Qjierbau durch eine Empore in 2 Geschosse geteilt. Eingänge zu beiden Seiten der Apsis. Sie führen nicht direkt ins Freie, sondern in einen V o r h o f von durchaus eigentümlicher A n l a g e . Seine 3 kreuzgewölbten Flügel sind nach A r t eines K r e u z g a n g s behandelt, mit d e m Unterschiede jedoch, d a ß auch die A u ß e n w ä n d e von Arkadengruppen durchbrochen sind. Die Einzelheiten sind von blühender Schönheit; sie weisen auf das 2. oder 3. Jahrzehnt des 13. J h . ; einzelne Teile, wie die Kapitelle an den beiden Kirchenportalen und die beiden äußeren Friese des WEingangs sind Arbeiten allerersten Ranges (hier an der linken Seite an einem Kapitell Darstellung eines Teufelchens, das mit d e m Griffel auf eine Rolle schreibt: »Peccata Populi«, vgl. entsprechende Figuren eines Teufels und eines Engels a m steinernen Chorgestühl des Bonner Münsterchores von der gleichen Hand). V o n dem gleichen Meister das herrliche Bruchstück einer Samsonfigur im Kloster, 56 cm hoch, nach d e m er Meister des Laacher Samson genannt wird. — Der wirkliche, d. h. zur Klausur gehörige K r e u z g a n g lag auf der SSeite; A . 19. J h . mit dem ganzen Kloster abgebrochen. — Die Kirche ist nach der Säkularisation gänzlich ausgeleert worden, einzelne Mobilien (bar.) in kleineren Kirchen der U m g e g e n d zerstreut; v. d. Leyensche Grabmäler jetzt in Schloß Bürresheim; das des Abtes Simon (f 1512) nach L a a c h zurückgebracht. — Erhalten hat sich nur das S t i f t e r g r a b im W C h o r , gleich merkwürdig in der Anlage, wie in der Formbehandlung. T u m b a unter 6seitigem Baldachin. Offenbar p a ß t die zentrale Form des letzteren nicht zu der longitudinalen der ersteren. Außerd e m weisen beide Stücke verschiedenen Stil auf. Die T u m b a frühgot., E . 13. J h . , der Baldachin rom., u m M . 13. J h . Es m u ß für das eigentliche Denkmal urspr. eine andere Form gedacht gewesen sein. D i e Komposition des Baldachins ist von jener formlosen Phantastik, die in der letzten Phase des rom. Stils manchmal durch-
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bricht, aber kaum j e so zügellos wie hier. Schon der Gegensatz zwischen den dünnen tragenden Säulen und dem unverhältnismäßig schweren Dachwerk ist beabsichtigt. A u c h die konstruktionswidrige herzförmige Durchbrechung an den Ecken des Polygons, wo die Zwickel der die Säulen verbindenden Kleeblattbogen zusammenstoßen, ist gewollt. Es folgt eine offene Galerie von j e 6 kleinen rundbogigen Arkaden; auch hier a n den Ecken nicht eine Stütze, sondern eine Öffnung. Ü b e r jeder Polygonseite als Abschluß ein Giebel (vgl. die Choranlagen dieser Zeit in Sinzig, Münstermaifeld usw.), ganz in Schnörkellinien, die als vegetabilische Ranken stilisiert sind, aufgelöst; vielleicht eine Paraphrase des eben bekannt werdenden got. Maßwerks. U n d endlich zu oberst 12 offene (in der Mitte geknickte 1) Rippen, einer Königskrone vergleichbar. I m Norden der Alpen sind frei stehende Grabbaldachine imbekannt; sollte vielleicht eine ins Bizarre verzerrte Erinnerung an die Königsggräber von Palermo vorliegen? — Die T u m b a ist a n den Wänden mit elegantem friihgot. Maßwerk und Medaillons mit Abt-Brustbildern geziert; die liegende Stifterfigur aus N u ß b a u m mit Leinenüberzug, auf Kreidegrund reich bemalt (erneuert), in der Rechten das Modell der Kirche, die Linke an der Mantelspange (vgl. den Reiter in Bamberg). T u m b a 3 m lang, Baldachin 6,40 m hoch. — Im Boden der Krypta Deckel eines fränkischen S a r k o p h a g s mit Linienmusterung. — Im Fußboden des Paradieses G r a b s t e i n mit Reliefornament, e t w a M . 12. J h . — I m w Chor B u n t p f l a s t e r aus verschiedenfarbigen Tonplatten. — A n einigen Pfeilern spätgot. M a l e r e i e n . — Im Lhs. weibliche H e i l i g e , E. 15. Jh. — Die kleinen Säulchen am n Chorpfeiler werden auf einen ehemaligen A m b o gedeutet. Im Klostergarten der T u r m der abgebrochenen N i k o l a u s - K a p e l l e , um 1200. A b t e i f l ü g e l , 1775, von Joh.Seitz. WEHR Ehem. Prämonstratenserkloster. Filiale von Steinfeld. Die K i r c h e jetzt kath. Pfarrkirche, 1692—1702. 1 schiffiger Bau von 4 Jochen mit Kreuzrippengewölbe und 3seitigem Schluß. Spätrom. WTurm, A. 13. Jh., mit schönem, jetzt zugesetztem Säulenportal und Rautendach; prachtvolles Quaderwerk und reiche Gliederung. — Ziemlich aufwendige Bar.Ausstattung. 3 große Altäre. Das stattliche ehem. Klostergebäude (jetzt Pfarrhaus und Schule) von 17 Achsen, 2geschossig mit Freitreppe und Giebel, bez. 1730. Friedhofskreuz, Holz, 1. H. 16. Jh. WASSENACH Kath. Pfarrkirche. Neubau, M. 19. Jh.; rom. Turm mit Bandrippengewölbe. — Grabsteine eines Ehepaares, 1517. — Altar um 1720. Umgebung: Brohltal NIEDERLÜTZINGEN Kath. Pfarrkirche. Neubau, doch 3 Joche- des urspr. wohl ischiffigen Baues vom A. 14. Jh. erhalten: Kreuzgewölbe auf Dienstbündeln mit
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Schildbogen; die Fenster spitzbogig mit Nasen; Kelchkapitelle mit a Reihen einzelner Blätter. Auffallend der durchgeführte Gliederbau in der sonst einfachen Kirche. Belangvoll auch als Beispiel des sonst im Rheinland wenig vertretenen Stils des frühen 14. Jh. S C H W E P P E N B U R G (Frhr. v. Geyr). A u f hohem Sockelgeschoß 3stöckiger Schloßbau mit einfachen Giebeln. A n den beiden Ecken der Front gleiche Achtecktürme, 1630. KELL Kath. Pfarrkirche. Neubau; W T u r m und Chor, 1744. S a k r a m e n t s h a u s , 1540, mit Kreuzigungsgruppe; L a v a b o derselben Zeit. — V e s p e r b i l d , gegen M . 15. Jh., in einem Altar um 1660. — Bmkw. hlg. Anna Selbdritt, A . 16. Jh. BURGBROHL Ehem. Kath. Pfarrkirche (profaniert). Gegen E. 18. J h . Wohnhaus (jetzt Gasthaus zur Krone) 1775; gegenüber die Josephsäule, 1786 (1921 erneuert). Schloß (jetzt Hotel). Schlichte bar. Anlage auf älteren Grundmauern; das Hauptgebäude, bez. 1731, 2geschossig in 8 Achsen, hohes Mittelportal mit Giebel und Dachreiter; 2 Flügel im rechten Winkel. BUCHHOLZ Ehem. Benediktinerkloster (Priorat). Die Kirche jetzt Ruine. V o n dem bedeutenden Bau des frühen 13. J h . sind (als Scheune) das mit Rippen versehene kuppelige Gewölbe des Chorquadrats und die Untergeschosse zweier Flankentürme erhalten, ferner die Vierung mit Teilen der Qsch.Arme, eine Qhs.Apsis, endlich das OJoch des Mschiffs. Z u rekonstruieren als kreuzgratgewölbte Pfeilerbasilika gebundenen Systems mit niedrigerem, tonnengewölbtem Qsch., Chorquadrat mit Apsis und 2 Flankentürmen. Die Gliederung der OSeite ist eng verwandt mit der von Lonnig, die innere des Chors mit prachtvollem Rankenfries in Stuck und 3 Nischcn im Srhildbogenfeld. Barork r assade. Einzelne, stark verbaute, jetzt landwirtschaftlich genutzte Reste der ehem. Klostergebäude. NIEDERZISSEN Kath. Pfarrkirche. 2. V . 13. Jh.; gew. 1250; gewölbte Pfeilerbasilika im Ubergangsstil, ziemlich gut erhalten. C h o r nachmittelalterlich, 1 Joch und 5 / 8 Schluß, Rundstabrippengewölbe. Lhs. 3 Joche auf niedrigen Pfeilern, im Msch. querrechteckig mit spitzbogigen Gratgewölben, in den Sschiffen quadr.; an der Hochwand Fächerfenster. Der ansehnliche vorgebaute W T u r m unten glatt, in den beiden Obergeschossen gepaarte Fenster in Blende, neues Rhombendach. — S e i t e n a l t ä r e , 2. H . 17. J h . — R o m . T a u f s t e i n mit 6 Säulen und Blattfries, Basalt. Anna-Kapelle. A . 17. Jh. mit stattlichem Altar, 1698, ehem. Hochaltar der Pfarrkirche. OBERZISSEN Kath. Pfarrkirche. Lhs. 1555; 1752 w erweitert; der 5 / 8 Chor vom E. 14. Jh. wurde 1921 um' 1 Qsch. nach O hinausgerückt. — Altäre, A. 18. Jh. und 1791. — Hlg. Antonius, E. 15. Jh.
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NIEDERDÜRENBACH Kath. Kapelle. 1767. Reiches Holzrelief der hlg. Sippe und hlg. Anna Selbdritt, A. 16. Jh. OBERDÜRENBACH Kapelle. 1754, Altar 2. H. 17. Jh. HAIN Kath. Kapelle. 1730. Vesperbild, E. 15. Jh. OLBRÜCK Burgruine auf weithin beherrschendem Bergkegel. Der Bergfried könnte noch vom Bau der Grafen von Wied im 12. Jh. herrühren. Kölner Lehen. Ausbau durch die Herren von Eich 1345, Wiederherstellung 1660 nach teilweisem Einsturz; 1689 Zerstörung durch die Franzosen, anschließend Neubau des Herrenhauses, dessen Mauern großenteils noch aufrecht stehen. Der stattliche, rechteckige Bergfried aus dem hohen Ma., mit ausgerundeten Ecken, 1875 rest., in ganzer Höhe (24 m) erhalten. KEMPENICH Kath. Pfarrkirche. 2schiffige sterngewölbte Halle, 15. Jh.; im ig. Jh. nach beiden Seiten und nach O erweitert. Rom. WTurm, 1716 erneuert. G r a b s t e i n einer Edelfrau in reicher Zeittracht, gegen M. 16. Jh. — Kindergrabstein, 1644. — Eigenartiger Taufstein, wohl 16. Jh. —Sitzende Muttergottes, E. 14.. Jh. — Mobilien, 1. H. 18. Jh. — An den Seitenportalen Reliefs (ölberg und Abendmahl), um 1600. Burg einer Seitenlinie der Grafen von Wied. Trierer Lehen, 1584 bis 1777 im Besitz der Grafen von Eitz. Ruine; nur wenige Trümmer erhalten.
NEUWIED An Stelle des im 30jährigen Kruge zerst. Ortes Langendorf vom Grafen Friedrich v. Wied als Siedlung für Angehörige aller Glaubensbekenntnisse ins Leben gerufen; 1653 bestätigt. Regelmäßiger, geradliniger Straßenplan. Fürstliches Schloß. 1653 gegr., nach Brandbeschädigung durch die Franzosen A . 18. Jh. großenteils neu aufgebaut. Die im deutschen Barock beliebte Hufeisenanlage in der Weise aufgelockert, d a ß 3 selbständige Gebäude um einen weiten H o f (vgl. Bruchsal) liegen. Das Corps de logis, 1 7 0 7 — 1 7 1 6 , von J. L. Rothweil in Weilburg. Festsaal 8eckig, die Decke von K a r y a t i d e n getragen, die W ä n d e von Andrea Gallasini reich stukkiert. A m Schloßplatz Wohnhaus Peter Hommer, Fachwerk 17. Jh., mit schönen Schnitzereien a m Schweifgiebel. Zahlreiche schlichte Häuser des 18. Jh., besonders die der Herrnhuter Brüdergemeinde, die sich 1750 in Neuwied niederließ; zu ihr gehörten a u c h Abraham und sein Sohn David Roentgen, die berühmten Möbeltischler; das Wohn- und Geschäftshaus Davids, 1774, in der Pfarrstr. 30. Umgebung: rheinaufwärts ENGERS Schloß. Trierische Burg, 1371 gegr. A n ihrer Stelle das kurtrierische Jagdschloß 1758—1762 für K u r f . Joh. Phil. v. Walderdorff
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von J. Seiiz, einem Schüler Balth. Neumanns erb.; Hufeisenanlage. Der Außenbau einfach, nur das Portal reicher behandelt; sehr wirkungsvolle Stuckdekoration im H a u p t s a a l von Mich. Eytel, in lockerem Rocaille, maßvoll und zart in der Linienführung, die sich bereits dem Louis X V I nähert, großes D e c k e n g e m ä l d e (Triumph der Diana) von Jan. £ick, bez. 1760, die Supraporten später ersetzt. Sehr schön die G i t t e r e i n f a s s u n g des Ehrenhofs aus der Werkstatt von Unterseher. A u f den Pfeilern Sandsteinbildwerke von Feill, Büsten und bewegte Figürchen, u m 1760. Reste der S t a d t b e f e s t i g u n g des 15. Jh. Umgebung: rheinabwärts IRLICH Kath. Kirche. 1835 von Hartmann. Der Turm 1914 angebaut. — Chorausstattung und Lhs. Figuren E. 17. Jh.; neben dem Hochaltar gute Figuren eines Papstes und Bischofs. FAHR Gute Fachwerkhäuser, 1584 und 1686; besonders beachdich das Haus mit massivem Erdgeschoß und breiter Toreinfahrt am Markt. WOLLENDORF Feldküche. Die Pfarrei zuerst 1204 erwähnt. Urspr. schöne spätrom. Gewölbebasilika mit (ungewölbten) Emporen, im 17. Jh. entstellt. Lhs. 2 Doppeljoche, Chor aus Quadrat und Apsis. Die Gewölbe der Sschiffe grätig, das Msch. mit Rippen, alle Bogenlinien rund. Fenster und Portal mit eingelegtem Rundstab. Mächtiger WTurm in allen 4 Geschossen mit Lisenen und Bogenfriesen, urspr. Rautendach. 1934 geschickt wiederhergestellt. LEUTESDORF Kath. Pfarrkirche S. Laurenz. 1729—1730; Saalbau von Bruder Paul Kurz aus Prüm; 4 Joche, schmale Kreuzgewölbe auf dorisierenden Pilastem; eingezogener Chor mit 5/gRippengewölbe. Im SOWinkel ein statüicher rom. Turm mit Rhombendach und der Überrest eines kleinen spätgot. Chores, jetzt Taufkapelle. — Die B e m a l u n g des 18. Jh. mit Fruchtgewinden und Blumenvasen 1904 aufgefrischt. — Kanzel und Kommunionbank, 1747, Altäre aus der gleichen Zeit. — Orgel A. 18. Jh. — Taufstein, M. 13. Jh. Kath. Kreuzkirche. 1646—1680; Front 1662; Chorempore 1670. Gotisierender Saalbau; der hochgelegene Chor über 3schiffiger Krypta und HIg. Grab. Hölzerne Tonnendecke mit interessanter Holzgalerie über dem Triumphbogen. Maßwerkfenster. Einheitliche, dekorative Ausmalung an Decke und Wänden, 1670. — H o c h a l t a r in reichem Knorpelwerk mit Vesperbild, 1651. — 2 S e i t e n a l t ä r e , 1696. — Auf der NSeite bedeutender Kreuzaltar, um 1700. — Gute A u s s t a t t u n g an Altargeräten und Paramenten, 15.—17. Jh. — Gegenüber ö l b e r g k a p e l l e , 1684, mit gleichzeitigen Figuren. Rom. Torbogen bei der Kirche. Am Rhein Kreuzigungsgruppe, 1643. Haus er des 15.—18. Jh.; besonders stattlich das Haus der Familie von Mees, 2. H. 18. Jh.
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HAMMERSTEIN Kath. Kirche S. Georg. Kleine, aber wuchtige 3schiffige Pfeilerbasilika des späten 12. Jh. mit spätgot. Scheingewölben. Der quadr. OChor mit 8seitigern Turmaufsatz. Im W Dachreiter. Ssch. 1686. — Altar und Kanzel, A. 18. Jh. — 2 K a s e i n (eine mit neuem Stoff) mit Astkreuz und guter M u t t e r g o t t e s f i g u r , 16. Jh. Burg. Urspr. Burg der Grafen im Engersgau, im Streit um die Ehe des Grafen Otto v. Hammerstein von Kaiser Heinrich II. erobert. Dann wichtige Reichsburg gegenüber den Reichshöfen Andernach und Sinzig. Kaiser Heinrich I V . floh mit den Reichsinsignien vor seinem Sturz hierher. Im späteren Ma. kurtrierisch. — Ruine. Nur der Unterbau der Ringmauer erhalten. Im Zehnthof des 16. Jh. jetzt Jugendherberge. RHEINBROHL Gertruds-Kapelle. OChorturm, A. 13. Jh.; das gotisierende Lhs. 17. Jh. — A l t a r , M . 17. Jh." In der Neuen Kirche, 1854, von Vinc. Statz, 2 Figuren, E. 15. Jh. — Vesperbild, 17. Jh. — G u t e Figuren, A . 18. Jh., aus Ehrenbreitstein. — Im Seitenaltar Muttergottesbild von Ed. von Steinte. Einige Häuser, 16. Jh. HÖNNINGEN Kath. Pfarrkirche. Gewölbter bar. Saalbau, 1718—1720; 1725 gew.; Turm 1788—89 mit Helm von 1903; 1919—21 völliger Um- und Neubau des Schiffes. — Guter H o c h a l t a r , 1791 mit Figuren vom A . 18. Jh. — Westfälisches K r e u z i g u n g s b i l d , M. 15. Jh. Ehem. Templerkommende. 1252 erwähnt. 2 . H . 18. Jh. Neubau. Einige Wohnhäuser 17. und 18. Jh. ARENFELS Burg. Vor 1359 von Gerlach v. Isenburg erb. Nach Aussterben der Linie Isenburg-Arenfels 1371 als trierisches Lehen an Wied und Isenburg, dann v. d. Leyen. Seit 1847 Grafen v. Westerholt-Gysenberg. Die ma. Burg im Kern erhalten. Zum Rhein geöffneter Hufeisenbau, der NW- und SOFlügel A . 17. Jh.; Unterbau des B e r g f r i e d s älter. Die Renss.Giebel an der n Seite erhalten, die übrigen 1849 von Emst Friedr. Zuiimer abgebrochen, der das Ganze 1849—1855 durchgreifend gotisierte. In der Slg. gute G e m ä l d e , E. 15., 17. und 18. Jh.; Bildwerke, Möbel und Waffen. LEUBSDORF Kath. Pfarrkirche. Der alte Bau als Ssch. einer neuen Kirche erhalten. Urspr. ischiffig mit 5 / 10 Chor, 2.H. 13. Jh.; d e r W T u n n 12. Jh.; das Lhs. 1587 verbreitert; 1905—06 Neubau des Schiffes. — K r e u z i g u n g s g r u p p e , Holz, mittelrheinisch, 1. H. 16. Jh. — Sitzende M u t t e r g o t t e s , niederrheinischer Typus, 1. H. 14. Jh. — H l g . S e b a s t i a n , um 1800. Burghaus (v. Hillen, v. Cortenbach, später v. Bolandt) spätgotisch. DATTENBERG Von der alten Kirche nur der romanisierend frühgot. Chor mit '/„Schluß als Friedhofskapelle erhalten.
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Gertrudenhof. Burghaus des 13. Jh.; in einem Raum 8teiliges Rippengewölbe und Reste von Wandmalerei. Burg. Stammsitz der Ritter von »Dadenberg«. Seit dem 14. Jh. kurkölnisches Burglehen. Kreisförmige Hauptburg mit rundem Bergfried. Ruine. Nur der Bergfried erhalten. LINZ Das im g. Jh. bezeugte Dorf wurde 1250 von der Gräfin Mechthild v. Sayn an das Kölner Erzstift geschenkt. Um 1320 zur Stadt erhoben und befestigt. Kath. Pfarrkirche S. Martin. 3 Hauptbauzeiten zu erkennen, von denen die mittlere um 1230 für den Eindruck des Innern die entscheidende ist. Aus einer älteren, noch flachgedeckten Anlage (Grundsteinlegung 1206 und Weihe 1214 nicht einwandfrei überliefert) der W T u r m (der schlanke Helm nach 1391), die Arkaden und Ssch.Mauern, ferner die Anbauten rechts und links am Chor, die möglicherweise aus alten OTürmen entstanden sind. Oer U m bau des 13. Jh. nach dem gebundenen System, jedoch wegen der Benutzung der älteren Bauteile in unregelmäßiger Teilung; nur in den SschifFen erhalten; im Msch. jetzt spätgot. Wölbung, vorher Holztonne (!), die Emporen flachgedeckt. Der verhältnismäßig schlanke Querschnitt zeigt das Vordringen got. Raumgefühls. Der Chor in Breite und Höhe die unmittelbare Fortsetzung des Msch. im Grundriß 7 Seiten des i2Ecks. 8 Rippen laufen im Schlußstein zusammen, dazu eine Scheitelrippe als Verbindung des Schlußsteins mit dem Scheitel des Triumphbogens. Die gebündelten Eckdienste sind in mehreren Rängen übereinander durch Ringe geteilt. Das Äußere des Chors in der herkömmlichen rom. Gliederung. Sonst der ganze Außenbau spätgot. (Inschr. 1512, am WPortal) umgearbeitet. — Bedeutende W a n d m a l e r e i e n nach M. 13. Jh.; 1850 und 1891 rest., 1928 die Übermalungen entfernt und der urspr. Zustand wiederhergestellt. Die Malerei umfaßt die Region zwischen Arkaden und Gurtgesims; über jedem der 4 Hauptpfeiler eine einzelne Heiligengestalt in Ädikula. SSeite: Jakobus krönt den Anführer der Bettler und Pilger, die ihm zuströmen, starke abwechslungsreiche Bewegung; Petrus und Martin. Gegenüber auf der NSeite Katharina und Margaretha mit Engeln und 2 weibliche Heilige. — Auf der s Empore Nikolaus und Kreuzigungsgruppe, um 1300. — A u f der n Empore Simson, der die Säulen des Palastes umwirft. — A n der W W a n d des Msch. Szene aus dem Marienleben, A. 16. Jh. — A n der ö Wand des Turmes gute Verkündigung von 1530. — S a k r a m e n t s h a u s , A . 16. Jh. — F l ü g e l a l t a r , bez. 1463, vom kölnischen Meister des Marienlebens; die Mitteltafel geteilt in 2 : 2 Felder; 1847 von A. Müller gänzlich rest. — V o t i v g e m ä l d e zur Erinnerung an den Edlen v. Rcnnebcrg, um 1480. —- Auf der NEmporc ein drittes T a f e l b i l d , Gnadenstuhl, kölnisch, M. 15. Jh. — M e s s i n g g r a b p l a t t c , 1531. — G e s t ü h l , 1612 und um 1700. — Schöner got. K e l c h , um 1325. — Spätgot. Kelche und M o n s t r a n z . — P a r a m e n t e ifi — 17-Jh-
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Kapuzinerkirche. U m 1639 erb. — Prächtige M u t t e r g o t t e s über dem Portal und A l t a r aus der Erbauungszeit. Rathaus. 14. Jh., stark modernisiert, die Erdgeschoßhalle zugesetzt. Wohnhäuser. Mehrere Fachwerkbauten in den letzten Jahren wieder freigelegt, Inschriften meist 17. J h . — Das Z u n f t h a u s , ziemlich gut erhaltener und reich behandelter Fachwerkbau in der Hundelstraße, bez. 1604. — Einige Hausmadonnen. Stadtbefestigung. Bis zum Abbruch 1861 die besterhaltene am Rhein. A n der nw Ecke die erzbischöfliche Burg. Einige Teile, das Rheintor und das Neutor erhalten, im Rheintor Muttergottes, 1. H. 14. Jh. Heimatmuseum. LINZHAUSEN Simeonskapelle. Neubau. —Altar, A. 18. Jh. — Muttergottes, hlg. Anna Selbdritt und hlg. Nikolaus, 2. H. 15. Jh. (nicht zusammengehörig). RENNEBERG Burg. Stammsitz eines 1220 zuerst genannten Geschlechts. Seit 1250 Lehen vom Kölner Erzstift. Nach der 1. H. 16. Jh. verfallen. Ruine; im 19. Jh. größtenteils rest. — Schloß. 1846 vom Fürsten Salm-Kyrburg erb.; heute Frhr. von Renneberg. Deutsche, holländische und vlämische Bilder des 16.—18. Jh. — Porzellan, 18. Jh. OCKENFELS Donatus-Kapelle. Um 1700; Wendeltreppe 1704. Burg. Sitz eines Rittergeschlechtes zur Leyen. 1341 kölnisches Lehen; später Dattenberg und Monreal. Wohl schon um 1457 zerst.; von dem alten Bau fast nichts erhalten. Neubau 1925—27. OBERKASBACH In der neuen Kapelle gutes V e s p e r b i l d , Kalkstein, um 1420. — Hlg. M i c h a e l , M. 18. Jh. — Monstranz, 2. H. 16. Jh. OHLENBERG An der neuen kath. Kirche 5/gChor, 2. H. 13. Jh. (Gewölbe neu), und Turm, I 7 . j h . , erhalten. — T r i u m p h k r e u z , Holz, M. 13.Jh., neu gestrichen. — Hlg. N i k o l a u s , A. 16. Jh. ERPEL Im is. Jh. villa Erpal als kölnisches Lehen genannt. Im 15. Jh. Markt und Befestigung, doch nie eigentliche Stadt. Das alte Ortsbild von einer Unberührtheit, wie sie am Rhein sonst überall schon verschwunden ist, allerdings in winzigen Abmessungen.
S. Severins-Kirche. Das Lhs. ist durch Umbau verschiedenster Zeiten, zuletzt I75i,in seltsam verworrener Weise umgestaltet: 2 Arkaden und die Emporen wurden entfernt und die SschifTe bis zur WFlucht des Turmes verlängert. Als frühere (nicht notwendig früheste) Gestalt erkennt man eine spätrom. Emporenbasilika. Bauteile in noch heute anziehender Erscheinung sind der WTurm und der Chor. Der erstere spätrom., 3geschossig in breiten Verhältnissen und gediegener Gliederung; der türlose Unterbau frührom. Der Chor frühestgot., im Grundriß in der An-
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Ordnung der 8 Rippen (und' Scheitelrippe) sehr ähnlich dem Chor der nahen Linzer Kirche; aber durch die anderen Verhältnisse von anderer Wirkung. Die mit der Mauer kaum noch verbundenen Runddienste tragen spitze Schildbogen. — K a n z e l 1736 und Michaelsfigur um 1470. — 2 Seitenaltäre, A. 18. Jh. — O r g e l , um 1700. — Chorgestühle, 15. und 18. Jh. — Bmkw. Monstranz, renss. — Meßbuch, 1420, mit Kreuzigungsminiatur. Hübsches Rathaus, frei stehender, gut gegliederter Bau, 1780; 1930 rest. An der Hauptstraße kleine Fachwerkhäuachen; am Rhein 3 große Steinhäuser des 18. Jh. (eins von 1753). Reste der Ortsbefestigung. Die Linie der rechteckigen Ummauerung noch zu erkennen. Von den üblichen 3 Toren (Ober, Nieder-, Rhein-Tor) 2 erhalten. BRUCHHAUSEN Kath. Kirche. Urspr. 3schiffige Basilika mit Flachdecken, wohl 2. H. 13. Jh. Davon die Lhs.Wände erhalten. Um 1500 die 3 Schiffe in gleicher Höhe netzgewölbt, sowie ein neuer Chor angebaut. 1637 WTurm mit rom. Gliederung, vielleicht an der alten Stelle. — Je eine gute Muttergottes, A. 14. Jh. und A. 15. Jh. (letztere bekleidet). — Hlg. Nepomuk, 18. Jh. — Totentanz, 17. Jh., handwerklich. HEISTER Kath. Kapelle. 1753, mit gleichzeitigem Altar, darin eine Muttergottes, M. 14. Jh. UNKEL /057 zuerst genannt. Fronhof von S. Maria adgradus in Köln. Seit E. 16. Jh. mit den Rechten einer kurkölnischen Landstadt ausgestattet. Schon im Ma. befestigt. Kath. Pfarrkirche. Von einem rom. Bau der Unterbau des Turmes und Reste im ö MschifF. Im 14. Jh. Um- und Erweiterungsbau zur Basilika, 1502 und später als Hallenkirche umgestaltet. Der Chor mit 5seitigem Schluß bis auf die Gewölbe und einen Teil des Fenstermaßwerks vom got. Bau. Die Gewölberippen z. T . nur gemalt. Das Äußere bildet mit seinen 3 parallelen Satteldächern und dem unregelmäßig stehenden spätrom. WTurm eine reizvolle Gruppe. — Großer, hölzerner bar. H o c h a l t a r , 1705; der ehem. Hochaltar, um 140a, mit Knorpelwerkwangen, jetzt Kapellenaltar. Auf der NSeite ein mit vielen Reliefszenen geschmückter V o t i v a l t a r , gegen 1600, zwischen den wappengeschmückten Säulensockcln 2 Brüder von Herrestorff mit Familie von 27 Köpfen in Verehrung. — S S e i t e n a l t a r , M. 17. Jh., die Figuren neu. — Spätrom. T a u f s t e i n , Pokalform, 6 Säulchen, reicher Blattfries. — K o m m u n i o n b a n k und G e s t ü h l , 1702. — K a n z e l , A . 18. Jh. — An der Mittelsäule der NSeite spätgot. H o l z g r u p p e : Mariens Unterricht, um 1470. — 14 S t a t u e n derNotheifer, 1728.—Im Msch.bmkw. spätgot. Kronleuchter, Schmiedeeisen mit hölzernen Engelsfigürcnen, 1527. - Reiche A m p e l , 1696. — E c c e h o m o , um 1400. — Anbetung der Könige, Medaillon, um 1700. — In der Sakristei Kopf Christi, um 1400. — R e l i q u i e n b ü s t e , um 1800. — Kostbare M o n s t r a n z ,
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M . 14. Jh. — K c l c h e des 14. Jh. und ein besonders schöner vom E. 17. Jh. — A n t e p e n d i u m , Stickerei, 1601, Maria mit dem Einhorn. — Vorzügliche M e ß g e w ä n d e r , 1 5 . — 1 8 . J h . — Außen am Chor: K r u z i f i x , i . H . 16.Jh. und H l g . G r a b , Sandstein, M . i 6 . J h . — Über dem WPortal M a r i a I m m a c u l a t a , neu. — Spätgot. Chorstrebefiguren. Mehrere stattliche Herrenhäuser: ma. Fronhof, Sternenburg 1697; sog. Freiligrathhaus, um 1760 für den Oberpostmeister von Becker erb.; v. Herrestorffsches Haus 1787. Fachwerkbauten. V o n 1615, 1705, 1714, 1721 und 1738 a m Markt und in den Nebenstraßen. Reste der Ortsbefestigung. Der runde T u r m mit Schweifhaube wohl 1553. SCHEUREN Kath. Pfarrkirche. Chor um 1500. — Altar, A. 18. Jh. — Muttergottes, M. 18. Jh. — Passionstafel, M. 15. Jh. RHEINBREITBACH Kath. Pfarrkirche. Unregelmäßige 2schifFige Halle mit VVTurm, 15. bis 16. Jh. — H o c h a l t a r , i . H . 18. Jh. — 2 A l t ä r e , A. 18. Jh. — Im Pfarrhause Beweinung, um 1600. Leonhardskapelle (neu). Flügelaltar, A. 17. Jh. Untere Burg des Rittergeschlechtes von Breitbach, 1245 zuerst bezeugt; bis E. 18. Jh. in seinem Besitz. Teile des 15. Jh. im 17. und 18. Jh. erneuert. — Sammlung guter Bildwerke und Malereien, vorwiegend Niederländer und Deutsche, 15.—18. Jh.; außerdem Messing, Zinn und Steingut. Umgebung: im Wiedtal aufwärts und Seitentäler NIEDERBIEBER Kirche. Quadr. Chor und Turm in reichen spätrom. Formen. Das Lhs. ein 3schiffiger Neubau, E. 15. Jh., später verunstaltet. — Grablege der Grafen v. Wied, etwa 1450—1580 (vorher Rommersdorf, nachher Altwied), 2 heraldische Grabsteine erhalten: 1478 und 1487. Bonifatiuskapelle. Neu. — Gute oberrheinische Altartafel, Verkündigungsbild, E. 15. Jh. OBERBIEBER Ev. Kirche. Bar. Sch. mit spätrom. Chorflankentürmen (der n 1675 abgebrochen). Einfache Apsis, in ihrem Obergeschoß trapezförmiger, flachgedeckter Raum mit Altarnische. 2 Fachwerkhäuser. 1571 und 1775. BRAUNSBERG Burg. Von Bruno I. v. Isenburg erb. (1179—1197 erwähnt). Blieb bis 1462 bei der Linie Isenburg-Wied, dann als Saynsches Lehen an die Grafen v. Runkel-Wied. 1660 von kurkölnischen Truppen erobert. 1697 baufällig. Noch heute in Wiedschem Besitz. Ruine. Der 3geschossige Palas aus dem 17. Jh. RENGSDORF Ungegliederter rom. WTurm in die neue Kirche einbezogen.
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NEUWIED,
UMGEBUNG
MONREPOS Schloß. 1757—1766 von Behaghel von Adlcrskron aus Frankfurt a. M . für den Fürsten Alexander z u Wied erb. Langgestreckter, 2geschossiger Bau mit 3 Risaliten, im i g . Jh. erhöht und umgebaut. Der Park im Wald aufgegangen. — Bar. Porträts und Möbel. ALTWIED ET. Kirche. Gewölbter C h o r und ischiffiges. flachgedecktes Lhs, 14. Jh. B u r g . Alter Sitz der Grafen v. Wied, deren Geschlecht im Hauptstamm 1244 ausstarb (die Erben waren die Isenburg-Wied, nach deren Aussterben 1462 die Runkel-Wied, von denen sich 1595 die Wied-Neuwied abzweigten). Sehr umfangreiche Anlage, mit der Stadtbefestigung verbunden. Ältester Teil der rom. sseitige Bergfried mit Tonnengewölbe in 2 Geschossen. Das 3geschossige Frauenhaus 13. Jh.; 1677 erneuert. NEUERBURG B u r g . 1250 von Mechthild v. Sayn an das Erzstift K ö l n gegeben. Mittelpunkt eines kölnischen Amtes. Häufig vergeben und verpfändet; M . 17.JI1. schon verfallen. Ruine. Der kleinere O T e i l , wesentlich nur Bergfried (5eckig) und Ringmauer, in vortrefflicher Maucrtechnik des 12. Jh.; Vorburg um 1300. OBERHONNEFELD E v . Kirche. Klassizistischer Saalbau mit älterem T u r m , 1829. von Ken-, wohl nach Schinktlschen Plänen. Ausstattung gleichzeitig. HORHAUSEN Kath. Pfarrkirche. R o m . W T u r m ; sonst Neubau, 1902. VERSCHEID K a p e l l e in spätgot. Formen, 1615 (?). — Vesperbild, um 1400. WALDBREITBACH Kath. Pfarrkirche. Spätrom. W T u r m , im übrigen Neubau. Kreuzkapelle. M . 17. Jh., mit Holzemporen auf 3Seiten. — H o c h a l t a r , um 1700. — K r e u z , 15. Jh. D e u t s c h o r d e n s k o m m e n d e . U m 1260 errichtet, nur ein Haus von 1703 erhalten. REIFERT Neue K a t h . K a p e l l e . T o n f i g u r des hlg. Donatus, M . 15. Jh. ALTENWIED B u r g . K a m im 12. Jh. durch eine Gräfin v. Bilstein an die Landgrafen von Thüringen, dann an das Kölner Erzstift. 1633 von den Spaniern eingenommen. Erhalten: 5seitiger Bergfried und Ringmauer. ROTT Kath. Kapelle. 1828. — Bildwerke: Vesperbild, M . 15. Jh. — Hlg. Familie, E. 18. J h . S. K A T H A R I N E N . F.hem. Klosterkirche. Kloster 1230 erwähnt. Die Kirche 1317—1324 erb.: M . 13. Jh. umgeb.; 1632 von den Schweden zersl.; im 17. und 18. Jh. wiederhergestellt. V o m Bau des 14. J h . die Außenmauern und Fenster erhalten, aber im 17. Jh. um die Hälfte vergrößert. Decke 17. Jh.; Ssch. neu. Wcstemporc. — H o c h a l t a r , 1644, mit K r e u z i g u n g s b i l d
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von Jan. Zick, 1798. — Außen an der Kirche Kreuzigungsgruppe, um 1530. — Bildwerke, : 8 . J h . HARGARTEN In der neuen K i r c h e Muttergottes, E. 15. Jh.; im 18. J h . als Immaculata ergänzt. ETSCHEID In der A n t o n i u s - K a p e l l e , 1680, guter Altar, 1687. HÜNGSBERG K a t h . K a p e l l e . 1822. — Muttergottes, um 1470. ASBACH Kath. K i r c h e . Neubau. Spätrom. W T u r m mit got. Helm. Die abgebrochene Kirche war eine ßschiffige Pfeilerbasilika mit C h o r und Apsis, 2. V . 13. J h . — R o m . Taufstein. — Muttergottes, um 1460. — Spätgot. Monstranz. NEUSTADT A.D.WIED Neue Kath. Barche. Taufstein 14. J h . — P a r a m e n t e , 17. J h . Im Pfarrhaus Beweinungsgruppe, um 1400. FERNTHAL I n der neuen K a t h . K a p e l l e Muttergottes, M . 15. J h . — Vesperbild, um 1700. EHRENSTEIN B u r g . Im 14. J h . Sitz der Edelherren von Uetgenbach; seit 1378 kölnisches Lehen; seit 1451 Nesselrode; 1632/34 von den Schweden zerst. Neben der Burg wurde 1486 bei einer Kapelle ein K r e u z h e r r e n k l o s t e r errichtet, das 1812 z . T . abgebrochen wurde. Die einheitlich spätgot. K i r c h e , 1477, hat ein ungefähr quadr. Sch. mit seitlich verschobenem Langchor. Statt der urspr. Flachdecke Holzgewölbe des 18. Jh.; WPortal, 2. H . 17. J h . — A m WPortal T r i u m p h k r e u z g r u p p e aus der Erb a u u n g s z e i t . — V e s p e r b i l d , A . 16. J h . — Gute M o n s t r a n z , 1 7 1 1 . — Im Sch. 2 vorzüglich gemalte G l a s f e n s t e r , um 1510: Stiftung eines Herrn von G y m n i c h , wahrscheinlich des kurkölnischen Hofmeisters Johann von G y m n i c h ( t 1506); in den unteren Teilen kleine Burgund Stadtansichten, ferner prächtige Wappen, darüber Stifter und neutestamentliche Darstellungen. — Hervorragende P a r a m e n t e , 15. und 18. J h . PETERSLAHR Kath. Pfarrkirche. Neubau 1901 bis auf den rom. T u r m , dessen Untergeschoß sich in 3 Rundbogen nach dem ehem. Lhs. öffnet. — 2 G l a s g e m ä l d e , A . 16. J h . , Muttergottes und Petrus, mäßige Arbeiten. — T a u f s t e i n , 1691. — B ü s t e n r e l i q u i a r des hlg. Petrus, Holz, 59 cm, A . 16.Jh. — S i l b e r r e l i q u i a r , 17.—18. Jh., Kölner Arbeit. — S t r a h l e n m o n s t r a n z , 18. J h . — 2 rom. Glasfenster, jetzt im Landesmuseum in Bonn. BURGLAHR V o n der kurkölnischen B u r g L a h r , die sich als malerische Ruine über dem Wiedtal erhebt, ist nur noch der »Große Turm« erhalten. Kath. K a p e l l e . Einfacher Bau, 2. H . 17. Jh., mit schlichter bar. Ausstattung.
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N E U W I E D , UMGEBUNG
OBERLAHR Kath. Pfarrkirche. Neubau 1876. Aus der abgebrochenen rom. Kirche T a u f s t e i n vom gleichen T y p wie der ehem. in Mehren vorhandene, 1. H . 13. J h . — K r u z i f i x , Holz 65 cm, und A l t a r g e r ä t e , 18. J h . FLAMMERSFELD E v . Pfarrkirche. Schlichte rom. Pfeilerbasilika, um 1200, A n l a g e wie in Birnbach, in kleinerem Maßstab und mehrfach verändert. A n Stelle des ehem. s Ssch. 2geschossiger Neubau, 1896. Spätgot. Ssch. a u f der NSeite mit einem Netzgewölbe am OEnde. Chorhaus ehem. gewölbt. A n der WSeite Empore, 1695. — Spätgot. S a k r a m e n t s h ä u s c h e n . — Bar. A l t a r t i s c h und K a n z e l , 18. Jh. Fachwerkhäuser des 18. J h . MEHREN E v . Pfarrkirche. U m 1200. R o m . Pfeilerbasilika von 4 Achsen, kreuzgewölbter quadr. Chor mit Apsis, W T u r m . Einige Veränderungen des 18. Jh., insbesondere Fachwerkaufbau über dem Chor, i g i o — 1 9 1 1 rest.; damals die Sschiffe fast ganz erneuert. — Der ehem. vorhandene T a u f s t e i n — ähnlich dem in Andernach (vgl. auch Oberlahr) — jetzt in Privatbesitz in Neuwied. NIEDERWAMBACH Kath. Kirche. Neubau 1831. Das Untergeschoß des Turmes rom. — Einfacher rom. (?) Taufstein. ALMERSBACH E v . Pfarrkirche. Schön gelegen auf vorspringendem Bergrücken über dem Wiedtal, umgeben vom Friedhof mit altem Baumbestand. R o m . flachgedeckte Pfeilerbasilika von 4 Jochen. Quadr. Chor mit Gratgewölbe (erneuert) und halbrunder Apsis, die beide in späterer Zeit (14. Jh.) bis zur Höhe des Msch. erhöht wurden. Im W quadr. ungegliederter T u r m mit bar. Haube; die Sschiffe endigen in außen rechtwinklig ummantelten Apsiden. Fenster in Form von Vier- und Achtpässen.—Bei der Rest. 1915 bmkw. A u s m a l u n g f r e i g e l e g t , die dekorative Behandlung aus der Erbauungszeit, die figürlichen Darstellungen aus mehreren Perioden von M . 13.—A. 15. Jh. ALTENKIRCHEN An der wichtigen Straße Köln-Frankfurt. 1131 zuerst genannt. Verleihung der Stadtrechte 1314. Vom E. 13. bis zum 17. Jh. zur Grafschaft Sayn. Nach Brand 1728 neue Stadtplanung. 1803—¡866 nassauisch. V o m ehem., im 19. Jh. abgebrochenen Schloß Pläne des 18. Jh. überliefert. Das frühere Gouvernementsgebäude, jetzt Amtsgericht, erhalten; 2stöckiger Bau mit erhöhtem Mittelrisalit und stattlichem Walmdach, I. H . 18. J h . V o n der rom. Kirche Zeichnungen in der Archiv-Sammlung der Technischen Hochschule Berlin. E v . Pfarrkirche. Neubau 1822 nach Plänen von Karl Friedr. Schinkel; 1893 durch Brand vernichtet, danach abermals Neubau. In der 1851—1853 erb. kath. Pfarrkirche (Turm 1905) rom. Taufstein und Altargeräte des 17.—18. Jh., wohl aus Kloster Marienthal. Heimatmuseum. BIRNBACH E v . Pfarrkirche. U m 1 _>oo. Gehört zu der großen Denkmälergruppc
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schlichter rom. Landkirchen, die sich rechtsrheinisch vom Oberbergtsehen bis zum Westerwald erstrecken. Pfeilerbasilika von schönen Verhältnissen. Im Lhs. (13: 18 m) urspr. 4 Arkaden. 1899—1900 nach W erweitert und der quadr. Turm nach dem alten Vorbild erneuert. Quadr. kreuzgewölbtes Chorhaus mit halbrunder Apsis. — An der SScite hübsches F a c h w e r k p o r t a l , 1 6 8 7 . — K a n z e l , um 1680. REICHENSTEIN Burg. Stammburg der Herren v. Reichenstein, wohl erst im 14. Jh. erb.; A. 16. Jh. verfallen. Ruine. sseitiger Bergfried und Rundturm. RAUBACH Kirche. Spätrom. flachgedecktes Sch. mit OChorturm und Apsis. URBACH Kirche. 8seitiger Bau von F. Nebel, um 1840. Von der älteren Kirche einfacher Turm des 13. Jh. DIERDORF Schloß des Fürsten zu Wied. 17. Jh.,groß, einfach, 4 Erker an den Ecken. 1902 zerst. Im neugot. (1816) M a u s o l e u m des fürstlichen Parks bmkw. alte G r a b d e n k m ä l e r ( z . T . aus Rommersdorf): Wandgrab des Kurfürsten Salentin v. Isenburg t 1610. Grahplatte eines Ehepaares mit Liegefiguren, M. 14. Jh., die Inschr. (Wilh. v. Wied f 1462) falsch, Kopie nach dem bronzenen Original im Schloß. Bildnissteine für Wilhelm zu Runkel und Isenburg | 1489. Johann zu Wied f 1524. Philipp zu Wied f 1535. Gerlach zu Isenburg t 1530. E v . K i r c h e . Spätrom. WTurm erhalten. — Paramente, 18. Jh. Kath. Kirche. 1803—1805. Einige Häuser des 18. Jh. Umgebung: nä HEIMBACH Kirche. Unbedeutender Neubau, 1767, von Joh. Seitz. 1891 um einSsch. erweitert. Turm got. Fachwerkhaus, 1677. ROMMERSDORF Ehem. Prämonstratenserabtei. A . 12. J h . a b Benediktinerkloster gegr.; 1135 von FlorefTe aus mit Prämonstratensern besetzt. Die Baugeschichte der K i r c h e wenig geklärt. Das Lhs. wird herkömmlich auf die Zeit nach 1135 gesetzt, das Qsch. mit einer Weihenachricht zu 1210 in Verbindung gebracht. Der Chor got., 1351 gew.; 1559—1576 das n Ssch. abgetragen, später auch ein T e i l des Q h s . Heute in Verfall; das Chorgewölbe i q i . durch Brand zerst. — Das Lhs. war eine 4achsige Pfeilerbasilika mit 5 Fensterpaaren, in den Sschiffen mit grätigen Kreuzgewölben, im Msch. mit flacher Decke. 1500 Neuweihe nach hallenmäßigem U m b a u auf W ö l b u n g . Andere Veränderungen 1698, besonders a n der W W a n d . Die Flügel des stark ausladenden Q s c h . in j e 2 rechteckige Gewölbefelder geteilt, ihre Gurte rundbogig mit rechteckigem Profil. A n der O W a n d des Q s c h . liegen ie 2 quadr. K a pellen nach Zisterzienserart. Zwischen der SWand des Q s c h . und dem Kapitelsaal des Klosters ein 3teiliger Zwischenbau. Die erste T ü r j e n e r S W a n d führt in einen schmalen tonnengewölbten R a u m , 33
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Durchgang zum Kreuzgang, die zweite in die Sakristei oder Abtskapelle (?): ein reich und eigentümlich behandelter R a u m ; die Formen nicht die üblichen rheinischen, sondern zisterziensisch beeinflußt; überall Rundbogen, aber die Gliederungen leicht und schlank; Entstehungszeit doch wohl spater als 1210, der A l t a r 1219 gew. — Über der SWEcke des Qsch. ein T u r m späteren Ursprungs, der obere Abschluß mit Zinnenkranz 1875. Sonst ist die Kirche turmlos; die WFassade verunstaltet. — Die Wiedschen Grabmäler jetzt in Dierdorf. K l o s t e r g e b ä u d e . Zwischen 1135 und 1145 beg. A u s der Zeit zwischen 1214 und 1233 der Kapitelsaal und der OFlügel des Kreuzganges erhalten. Der erstere ein Hallenbau, gedeckt mit 3 : 4 quadr. Kreuzrippengewölben. Die Bogen halbrund, die Rippen und Gurte aus feinen Rundprofilen zusammengesetzt. 6 unverjüngte Säulen mit frühestgot. Blattkapitellen, 8eckigen Deckplatten. A n den Wänden steinerne Sitzbänke, in der Mitte der 3stufig erhöhte Abtsitz. Das Portal von seltenem Reichtum der feinen Gliederung; ähnlich das Gewände des kreisrunden, das Hauptlicht gebenden Fensters über dem Abtsitz. Erbaut von denselben Bauleuten wie die Sakristei. Verwandten Charakters, aber etwas mehr nach dem Gotischen hin fortentwickelt, der OFlügel des K r e u z g a n g s . Seine 5 quadr. Gewölbe zwar rippenlos, aber die rundbogigen Gurte in derselben zierlich feingliedrigen Manier profiliert wie in Sakristei und Kapitelsaal. Die Öffnungen gegen das Quadrum enthalten j e 4 Arkaden (spitzbogig), davon 2 und 2 unter einer kleineren Blende (spitzbogig) , die ganze Gruppe unter einer größeren (rundbogig) zusammengefaßt, jedes Bogenfeld von einem kleinen Vierpaß durchbrochen, die tragenden Säulchen abwechselnd einfach und gekuppelt; die Hauptpfeiler durch Streben verstärkt. Besonders reizvoll, aber einer früheren, noch rein rom. Epoche angehörend, das Pförtchen, das in das s Nebenschiff der Kirche führt. Der s Kreuzgangflügel ausgesprochen got., um M . 13. Jh., mit hervorragend schönem naturalistischem Blattwerk an den Konsolen. Der WFlügel 14. Jh. — Lavabo mit Brunnenbecken 18. Jh., nur ein Kapitell u m 1220. Die übrigen Klostergebäude 18. J h . —. A b t s h a u s 1760—1780. — Krankenhaus 1782. — Haupttor 1777. — Hübsches G a r t e n h a u s 1721. GLADBACH In der neuen Kirche M u t t e r g o t t e s , um 1460. WÜLFERSBERG Prämonstratenser-Nonnenkloster. Um 1140 gegr.; nichts erhalten. ANHAUSEN Ev. Kirche. M. 13. Jh.; ischiffiges, flachgedecktes Lhs. mit WTurm und quadr. kreuzrippengewölbtem Chor. Die Bogen zum abgebrochenen n Ssch. vermauert. GROSSMAISCHEID Kirche. Neubau 1737 gew.; die OTeile 1875 erneuert. — M u t t e r g o t t e s , um 1460. Wohnhaus. 1672.
DAS RHEINTAL VON KOBLENZ BIS BINGERBRÜCK. WISPERTAL. U N T E R E MOSEL. HUNSRÜCK U N D S O O N W A L D . KOBLENZ Römische Befestigung am Übergang der Rheinstraße über die Mosel. Der Ort im i. tcnd wieder im 3. Jh. von Bedeutung. Rundtürme im Königshof (Pfarrhaus von Liebfrauen), unter der Apsis von S. Florin und der Michaelskabelle (neben Liebfrauen) erhalten. Nach der Zerstörung während der Völkerwanderung fränkische Gutsherrschaß mit Marienkapelle und vielleicht einer ersten Taufkirche. Aufschwung seit karolingischer Zeit: 836 Gründung des Castorstifts durch Erzbischof Hetti von Trier, M. 10. Jh., des Florinstißs beim Königshof, der 1018 mit den Regalien an Trier kommt. Gleichzeitig Erwerb von Ehrenbreitstein. Größte Blüte der Stadt um isoo: Stadterweiterung und Mauerbau, Umbau von S. Castor, Errichtung der Liebfrauen-Pfarrkirche. Arnold v. Isenburg und seine Nachfolger befestigen die erzbischöfliche Herrschaft in der Stadt durch Erwerb der Vogtei und Erbauung einer Burg an der Mosel. Im 14. und 15. Jh. Emporkommen neuer bürgerlicher Geschlechter und der Zünfte (Maler, Goldschmiede). Moselbrücke 1343, Chor von S. Florin 14. Jh., von Liebfrauen 15. Jh., Kaufhaus um 1430, Schöffenhaus daneben A. 16. Jh. — In der Reformationszeit bleibt Koolenz katholisch. Niederlassung der Jesuiten A. 17. Jh. Schwere Schäden durch Beschießung 163s und 1688 trotz Neubefestiguig durch Karl Kaspar v. d. Ltyen. Von ihm auch das Karmeliterkloster gegr., E. 17. Jh.; große Neubautätigkeit A. 18. Jh., angeregt durch den Ausbau der kurfürstlichen Residenz Ehrenbreitstein, deren Architekten Sebastiani, Ravensteyn, Judas, auch in Koblenz maßgebend sind. M. 18. Jh. Einfluß von J. B. Neumann und Bautätigkeit von J. Seitz• Große Stadtplanung in mehreren Abschnitten: M. 17. Jh. Firmungstraße, M. 18. Jh. Goebenplatz, E. von 18. Jh. im Zusamme^umS Kurfürst Clemens Wenzeslaus (1768—1794) errichteten Schloßbau die Neustadt (Poststraße und die Plätze am Schloß mit Verbindung zum Löhrtor) nach Plänen desfranzösischen Architekten A. F. Peyre. Zahlreiche klassizistische Häuser, die besten von Trosson und Krähe. — Die Franzosen zerstören: Befestigung, Deutschordens- und Franziskanerkirche, Kreuzgänge von S. Castor und S. Florin, Ausstattung von S. Florin, Dominikanerkirche und Schloß. Der preußischen Nettbefestigung (seit i8go zerst.) durch General v. Aster wich die Kartause. Das Schloß seit 1843 Residenz des preußischen Königs und Amtssitz des Oberpräsidenten der Rheinprovinz. Nach M. ig. Jh. die Rheinanlagen nach Plänen von Peter Lenne, ausgeführt von Garteninspektor Weihe aus Engers. S. Castor, Stiftskirche. Ein wichtiges Dokument der rom. Baukunst am Mittelrhein. Die auf den ersten flüchtigen Blick einheit-
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liehe Erscheinung täuscht. Die Baugeschichte ist voller Probleme, deren Lösung aber durch die nivellierenden Rest.des ig. Jh. vielleicht hoffnungslos erschwert wird. — Kreuzförmige Basilika mit ö und w Turmpaar. Im ganzen erkennt man einen durchgreifenden Umbau unter Erzbischof Johann I. von Trier (1190—1212), Weihe 1208. Älter sind im heutigen Bestände das Untergeschoß der WTürme und Teile des Qhs. Der WBau scheint für ein Lhs. angelegt, das erheblich schmaler war als das jetzt bestehende. Dieses springt jederseits um etwa 5 m über jenem vor. Auffallend gering ist der Abstand der Türme untereinander. Aus dem Befund und nach Analogien ist ein WBau mit 3 flachgedeckten Geschossen und seitlichen halbrunden Treppentürmchen zu rekonstruieren. Er ist von unten herauf mit Eck- und Mittellisenen gegliedert. Ihre sehr altertümlichen Zierformen (Pilaster-Kapitelle) in den unteren Geschossen weisen auf 9.—-io.Jh. Sind sie mit dem Mauerwerk gleichzeitig oder bei einem Umbau des 11. Jh. wieder verwendet? Vielleicht vom Gründungsbau 836. Im 11. Jh. wurden in den beiden Untergeschossen Gewölbe und die für sie erforderlichen Stützen eingezogen, das hypothetische 3. Geschoß abgebrochen und an seiner Stelle 2 Türme aufgebaut (5.—5. Geschoß); Obergeschosse und Giebel um 1225—1230. Die Sockelprofile an den in die Sschiffe einspringenden Turmecken (NO und SO) machen wahrscheinlich, daß das urspr. Lhs. durch schmalen Zwischenbau verbunden war. — Das jetzige Lhs. dürfte ein vollständiger Neubau des späten 12. Jh. sein, doch ist die im Verhältnis zu allen anderen Maßen außerordentlich große Breite des Msch. (13,2 m) schon dem vorangegangenen Bau eigen gewesen, wie aus den Abmessungen des Chorquadrats folgt. Die spätgot. Sterngewölbe im Lhs. und Qhs., 1516 bzw. 1496, von Meister Matthias; darüber Spuren von Wandmalerei, welche, neben anderen Anzeichen, eine urspr. Anlage mit Holzdecke erweisen. Veränderungen, und zwar recht ungünstige, hat auch die_ Oberwand erfahren. Die jetzt in der Mitte abbrechenden Pilastervorlagen reichten urspr. bis zur Höhe der Fensterbank und waren (ebenso wie die Vierungsbogen) durch leicht zugespitzte Blendbogen verbunden. Zwischen dem Erdgeschoß und dem Lichtgaden liegt eine unentwickelte Empore, deren Doppelbogen sich in der bekannten Form von gekuppelten Turmfenstern gegen den Dachraum über den Sschitien öffneten. In urspr. Gestalt die grätig eingewölbten Sschiffe. Die Arkaden in feinem Gefühl für die Plastik der Architekturform; ihre Pfeiler an allen 4 Seiten mit */, Säulen besetzt; die Umfassungsmauern durch Nischen auf flachbogigem Grundriß erleichtert. Ungewöhnlich ist auch die Anlage des Qsch.; es springt über die Fluchten der Sschiffe nicht vor und ist bedeutend schmaler als das Msch., so daß die Vierung stark unterquadratisch ist. Beträchtliche Mauerteile und die Pfeiler der Bogen zu den Sschiit'en sowie die (1908 aufgedeckten) Fundamente von 3 unmittelbar anschließenden Apsiden vielleicht ebenfalls vom Gründungsbau. — Chorquadrat, Apsis und Flankentürme nebst den 2geschossigen »Schatzkammern« um 1160. Es ist
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in manchen Zügen eine leise Hinneigung zu dem in derselben Zeit in Köln energischer einsetzenden »Ubergangsstil« nicht zu verkennen; dominierend bleibt der altertümliche Eindruck in Deckenkonstruktion und Raumbild des Lhs., dem die breite Apsis mit ihren 7 großen Fenstern einen bedeutenden Abschluß gibt. Sie ist auch für die dem Rhein zugekehrte Außenansicht besonders charakteristisch und wird in ihrer wuchtigen Masse durch die Schlankheit der sie begleitenden Türme noch gehoben. Von Interesse ist, daß sich hier die Form der Kleeblattblende datieren läßt, gegen 1160. — Der mittlere Teil der WFront und des s Ssch. völlig neu. Letzte Rest, und Ausmalung 1928. — A u s s t a t t u n g . Auf dem modernen Hochaltar großes B r o n z e k r u z i f i x , hervorragende Arbeit von Georg Schweigger, Nürnberg, Guß von W. H. Gerold, 1685 (stammt aus Ehrenbreitstein). — ( A l t a r a u f s a t z in getriebenem Metall, wohl Erzeugnis der Maasschule, um 1170, sehr bedeutendes Stück, jetzt im Musée de Cluny, Paris; schwerlich aus S. Castor stammend, eher aus Stablo.) Im Chor an der NSeite G r a b m a l des E r z b i s c h o f s K u n o v. F a l k e n s t e i n | tß88, an derSSeite ein gleiches für E r z b i s c h o f W e r n e r von Königstein f 1418, beides große Tumben in reich umrahmten Wandnischen. — Reiche S a n d s t e i n k a n z e l , 1625, Geländer in bmkw. Schmiedearbeit.—Orgel von Barth. Boss, 1728, die Seitenteile neu. — Im s Qsch. G r a b s t e i n der Frau v. Helffenstein, 1471. — Im s Ssch. D o p p e l s t e i n fur Fr. v. Sachsenhausen und Frau, A. 15. Jh. An derselben Wand G e d e n k tafeln: Ehepaar v. Schönborn vor der Muttergottes kniend, E. 15. Jh., eine andere aus E. 16. Jh. mit Kreuzigunffsrelief und vorzüglichem Frührenss.— Ornament. — An der NWand des n Qhs. Epitaph Maternus Gillenfeld, 1607. — Zu Seiten des w Eingangs 2 gute Figuren, M. 18. Jh. — In der w Vorhalle Altar mit Kruzifix 1709. — Am nw Vierungspfeiler kleines Gemälde der Muttergottes mit Kind, Brustbild, gegen M. 15. Jh., wohl mittelrheinisch. — Die 16 B i l d e r an der SWand des s Qsch. früher auf der Rückseite des Chorgestühls, etwa 1500. — Im S c h a t z : Silberkreuz,um 1740, mit Corpus vom A. 14. Jh.—Altargerät, 18. J h . — Evangeliar, 9. Jh., jetzt verloren, Onyx vom Einband in der Pariser Nationalbibliothek. — Im Pfarrhaus: Epitaph Zieglein; Klappaltar, 1593; 6 Gemälde von Jan. Zieh-, 3 Glasgemälde, 14. Jh. Liebfrauenkirche. Zuerst genannt 1182 als Pfarrkirche der heranwachsenden Stadt. Vornehmer Bau aus der Blütezeit des rom. Stils um die Wende des 12.—13. Jh., vielleicht auf den Grundmauern einer älteren Kirche; durch got. Chorerweiterung verändert; bei der Belagerung 1688 schwer beschädigt; wiederholte Rest., die letzte (1852) durch ihre «historische« Tendenz besonders irreführend. — Langhaus, sachsige querschifflose, urspr. flachgedeckte Pfeilerbasilika mit niedrigen, gratgewölbten Sschiffen und etwa gleich hohen Emporen. Die Öffnung der Emporen ohne Teilung. Über ihnen ein prächtig skulptierter Blattfries. Der zu hohe Lichtgaden dürfte einer etwas jüngeren Bauzeit (um 1230) angehören, in der unter Änderung des urspr. Plans auch
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die Wölbung des Msch. (die jetzige i486 von Meister Johann) und ein vergrößernder Neubau des Chors unternommen wurde. Er fiel 1404 einer 2. Erweiterung zum Opfer. Aus dem allein übriggebliebenen Bruchteil, dem Zwischenbau zwischen dem rom. Lhs. und dem got. Chor, läßt sich eine sehr eigenartige Anlage vermuten. Der quadr. Hauptraum war vielleicht platt geschlossen; noch in spätrom. Formen, aber zu einer dem rom. Stil sonst unbekannten Höhe hinaufgetrieben; 8rippiges Kreuzgewölbe. Daneben die Sschiffe, in Höhe der Emporen des Lhs. gewölbt, aber urspr. mit dem Mittelbau höchstens durch Türen verbunden. Darüber als Laufgang in der Mauerstärke ein echtes, aber verhältnismäßig sehr hohes Triforium (1473 verändert) und ein 2. Laufgang vor den Oberfenstern. — Der urspr. ischiffige L a n g c h o r von 3 Jochen mit 3seitigem Schluß 1404. von Johannes v. Spay beg. (bronzene Gedenkplatte am letzten Pfeiler der SSeite). Im Laufe der Ausfuhrung (bis 1431) wurden Seitenchöre angebaut. Der Eindruck ist jetzt durch die betont hohe, nüchterne Sargwand und die quergeteilten Apsisfenster bestimmt; der Durchbruch zu den Seitenchören in der heutigen Form eine Zutat des ig. Jh. — Imposanter W B a u mit reich entwickelten 6geschossigen Türmen in spätrom. gesuchten Formen, wohl noch etwas früher als den Chorbau dem WTreppenvorbau des Lhs. vorgesetzt. Die großen malerischen Turmhauben (ganz ähnlich an der Kochemer Martinskirche) und die Obergeschosse 1693 von Johann Honorius Ravensteyn. WPortal mit großem Marienbild in Nische darüber 1765. WEmpore und Brüstungen M. 19. Jh. — Die K i r c h e n t ü r , 1610, ein prächtiges Muster frühbar. Tischlerarbeit. In der w Vorhalle 3 Grabsteine der Familie von dem Burgtorn mit handwerklich guten Porträtfiguren, 1517, 1547 und 1553. — Im s Ssch. A l t a r mit Gemälde von Silv. Baumann, 1680, daneben die bmkw. Marmorbüste des Stifters Joh. Cramprich von Cronefeld, 1693, von J. Blommendael. — Im s Nebenchor Epitaph Langnas, 1711. — Zahlreiche bar. heraldische Grabsteine in der Kirche verteilt. — Allargeräte und Paramente, 16.—18. Jh. S neben der Kirche Michaelskapelle, 1660, mit Figur des Erzengels; im Chor gute Marienfigur, i . H . 18. Jh. Sehr bmkw. das Pfarrhaus der Liebfrauenkirche, das sich unmittelbar s der Florinskirche erhebt. Seine beiden Rundtürme sind höchstwahrscheinlich noch Reste der römischen Stadtbefestigung; urspr. Stätte des fränkischen Königshofs, später des Hofgerichts, dann erzbischöfl. Residenz; in der heutigen Erscheinung 17. bis 18. Jh. (Umbau nach 1688). Florinsstift. Gegr. vor 949. Die K i r c h e diente nach der Säkularisation als Garnisonkirche, jetzt als ev. Pfarrkirche. Die Grundmauern einer 1 s c h i f f t e n Kirche unter dem heutigen Chor wurden über römischen Grundmauern 1930 gefunden. Die vorhandene Kirche ist ein einheitlicher Bau vom A . 12. J h . ; 2 WTürme, dazwischen tonnengewölbte Vorhalle, über ihr Empore mit urspr. 3: 3 Kreuzgewölben. Das Lhs. ist eine 3schiffige Basilika mit verhältnismäßig dünnen und hohen quadr. Pfeilern in 5 Jochen.
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Urspr. in allen Teilen flachgedeckt. Vergrößerung der Fenster und Wölbung im 17. Jh. Ungewöhnlich langer, um wenige Stufen erhöhter Vorchor. Die ehem. Öffnungen nach den Seitenchören sind jetzt zu je 2 Gruppen von 3 Blenden zusammengefaßt. Diesem Vorchor folgt nach O , wieder um einige Stufen erhöht, ein niedriges kreuzgewölbtes Qsch. mit quadr. Flügeln, zwischen denen derObergaden in gleicher Höhe wie im Msch. des Lhs. weiterläuft (quadr. Vierungsturm?). I m N A r m ein ebenerdiger Laufgang in der Mauerstärke, der zu den Stiftsräumen führte. Die Apsis im s / g Schluß, mit 2 frei stehenden Strebepfeilern, steht auf einem römischen Mauerturm, 1356 neu aufgeführt. Der Triumphbogen, Reste eines Lettners, sowie Reste zweier Fächerfenster außen am Obergaden, stammen aus dem 13. Jh. Auch ein spätgot. Lettner hat Spuren hinterlassen. — Außen nur noch die WFassade im alten Zustand, jedoch ist die Gliederung des Msch. durch Einbruch des großen WFensters im 17. Jh. verändert. Die aus dieser Zeit stammenden Turmhauben mit doppelter Laterne 1879 durch die heutigen Helme ersetzt. Gliederung mit Lisenen und Gesimsen in ausgeprägtem Farbwechsel. A n den Kämpfern der Schallöffnungen eigentümliche Reliefs (Abgüsse im s Seitenchor). A m n Ssch. Reste einer Lisenengliederung. Ebenda 2 Joche des Kreuzgangs und darüber in 2 Geschossen Teile der S t i f t s g e b ä u d e erhalten, beide 1. V . 13. Jh.; im Innern schöner Kamin und Rippengewölbe, ö im Boden die Sockel der spätrom. Katharinenkapelle. Wiederholt rest. (184g, 187g), zuletzt ig2gff. Die K i r c h e hat bei aller Monumentalität im Lhs. noch die weiten und durchsichtigen Verhältnisse der frührom. Zeit, typisch für sie ist die zusammengesetzte Raumform der OTeile. A u s s t a t t u n g . Von der Ausmalung A . 14. Jh. neuerdings freigelegte unberührte Reste in einer Gruft unter dem hochgelegenen Chor und im s Sschiff (Geschichte der lilg. Agatha und der hlg. Margareta). Ebenda mehrere Fenster der gleichen Zeit (aus Dausenau a. d. Lahn?). — Im NChor ein kleines Museum: Bruchstücke einer gemalten figürlichen Wanddekoration (ottonisch), rom. Bauplastik, rom. Fensterrahmen aus Holz, hervorragender Bildniskopf von einem Grab des späten 16. Jh. (Kurfürst Johann v. d. Leyen, Erzbischof von Trier f 157g?). — Das schöne Grabdenkmal für Markgraf Jakob von Baden, Erzbischof von Trier (t 1511)» >n reizenden Frührenss.Formen, wurde 1808 in die Stiftskirche von Baden-Baden überführt. Dominikanerkirche (an der Weißer Straße). Frühester got. Bau am Mittelrhein. Kloster gegr. 1233. Ablaßbrief von 1246 bez. den Bau als beg.; Chor und OJoche des Lhs. in 2 Bauabschnitten, wie Vergleich der Pfeiler, Kapitelle und Schlußsteine zeigt; die WTeile nach Brand von 1441 umgebaut. Jetzt völlig verbaut und verwahrlost, nur die Apsis (jetzt Treppenhaus) ist einigermaßen zu erfassen. — Langgestreckte (etwa 60 m) Basilika, 10 Joche, die 6 w jünger. Die Kreuzgewölbe von Bündeldiensten auf Konsolen getragen. Chor mit 7 Seiten des i2Ecks unmittelbar dem Msch. angeschlossen; an den Dienstkapitellen vortreffliches Laub-
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werk; Birnstabrippen. Fenster 2teilig, im Bogenschluß Dreipässe. — Ehem. Altar des 18. Jh. jetzt in der kath. Pfarrkirche zu Wittlich. — Die ausgedehnten K l o s t e r g e b ä u d e 17. Jh. Im ö und n Flügel sind Räume aus 2. H. 13. und 15. Jh. erhalten, am schönsten das ehem. Refektorium im Obergeschoß des ö Flügels. — An der Weißer Straße prächtiges R o k . P o r t a l von 1754, vermutlich von dem Mainzer 'Nik. Btndriem. Franziskaner-Kloster. Gegr. 1246.—Von der Kirche (im jetzigen Bürgerhospital) nur der Chor erhalten, einfach frühgot., 2. H. 13. Jh. — T a f e l b i l d von Jörg Breu, 1518, jetzt im Schloßmuseum. Jesuiten-Kirche. 1613—1617. Umbau und Erweiterung einer ischifligen got. Nonnen-Kirche, von der ein Teil als Chor erhalten blieb. Das neu hinzugebaute Lhs. ist eine Gewölbebasilika mit Sschiffsemporen in der mit Renss.-Elementen gemischten Spätgotik, die bei dem Orden in der rheinischen Provinz vor dem 30jährigen Kriege beliebt war. Maße: Lhs. 36 m lang, im Msch. 10 m breit, Chor 16 m lang, Breite wie im Msch. Breites Msch. von 6 Jochen mit rundbogigen Arkaden und niedrigen Emporenöffnungen auf stämmigen Rundpfeilern. Flaches Sterngewölbe. Schmale Sschiffe, ebenfalls mit Netzgewölben. Trotz der unreinen Formen wird durch sichere Behandlung von Rhythmus und Proportion ein einheitlicher, sehr bestimmter Eindruck hervorgerufen. An der WFassade P o r t a l in üppiger Spätrenaissance, darüber großes Radfenster nach got. Art, aber antiker Formgebung. Neben dem Portal Kruzifix, 2. V . 16. Jh. — Den Chorschluß füllt der kolossale, sehr reiche H o c h a l t a r , Holz, 1638 (Inschr.), wohl vom Laienbruder Jos. Münch, in der Mitte Gemälde der Kreuzigung, seitlich die mächtigen Gestalten Petri und Pauli. Von Münch auch die schöne K a n z e l , 1645. — O r g e l , M. 18. Jh. — Geschnitzte S a k r i s t e i t ü r , 1615. In der Sakristei schöne S t u c k d e c k e , 1670. — Epitaph, 1584. Jesuitenkollegium. Es besteht aus 2 Gebäuden. Das ältere (1581) auf der SSeite der Kirche ist über den 3 Flügeln des ehem. Zisterzienser-Nonnenklosters errichtet. Die Schauseite nach W an der jetzigen Gymnasialstraße. Der Aufbau ohne architektonische Gliederung bis auf das mit viel Pracht umrahmte Portal. Am Dach 2 Zwerchgiebel. Im s Flügel im Erdgeschoß Tumba des Weihbischofs H. v. Rübenach f 1493 aus der Dominikanerkirche. Das 2. Gebäude (1694) von Joh. Christoph Sebastiani ist das Gymnasium (jetzt Rathaus). Es stößt rechtwinklig in der Richtung von O nach W an das vorgenannte und hat seine Schauseite nach dem Jesuitenplatz. Die Formen gehören dem italisierenden Barock, aber Komposition und Proportion zeigen noch die Erinnerungen der deutschen Renaissance. 2 niedrige Geschosse mit mächtigem Satteldach. 12 Fensterachsen. Die niedrigen Eckaufsätze mit Turmhauben und die jederseits auf die 4. Achse gelegten 2 Portale (im ö Durchfahrt zur Gymnasialstraße) ergeben kräftige rhythmische Akzente, so daß das Ganze bei sehr einfacher Behandlung ein charaktervolles, künstlerisches Gepräge erhält. Dazu kommt als weiterer Wert das trefflich abgewogene Massen-
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Verhältnis zum Platz. Auf der Rückseite offener Arkadengang im Erdgeschoß. Breite Treppe über dem w Portal mit Stuckdecke von C. M. Poz& und Gemälden von Lucas. — Der Jesuitenplatz 1702. Karmeliter-Kirche. 1662—1668. Kreuzförmige Basilika; in die hohen und weiten Scheidbogen Holzempore (urspr.) eingebaut, die sich in dem nicht ausladenden Qsch. und als Loge neben dem Chor fortsetzt. Aufriß mit der üblichen Pilaster-Architravgliederung und Kreuzgewölben. Flache Vierungskuppel mit Rippen auf Zwickeln, indirekt beleuchtet. Chorturm. Die Fassade in flacher schematischer Gliederung. Ehem. Kurfürstliches Schloß. Erb. 1777—1786 fiir den letzten trierischen Kurfürsten Clemens Wenzeslaus. In der französischen Zeit als Lazarett und Kaserne benutzt. 1842—1845 von Stüter neu hergerichtet; dient jetzt z. T. als Museum, z. T . zur Unterbringung verschiedener Behörden. — Der erste und bedeutendste Bau des Frühklassizismus im Rheinland. Leider ist der großartige Entwurf von Michel d'Ixnard (1723—1795, tätig am Oberrhein und in Schwaben; in Frankreich nicht nachgewiesen) nur verkürzt zur Ausfuhrung gelangt. Infolge der Gegnerschaft des trierischen Baudirektors Joh. Satz und eines kritischen Gutachtens der Pariser Akademie trat d'Ixnard 1779 zurück, und der Pariser A. F. Peyre übernahm die Leitung. Dieser hat jedoch nicht, wie man bisher irrig annahm, eine neue Bauidee aufgestellt, sondern lediglich durch Abstriche den IxnardscYicn Plan verändert (vgl. das große Kupferwerk d'Ixnards: Recueil d'Architecture, Straßburg 1792, und den Stich von Verhebt nach dem ausgeführten Gebäude, Mannheim 1787). Das Corps de logis hat eme Front von 3Q Achsen; das Mittelrisalit mit tempelartiger, gerade abschließender Front von 8 jonischen Säulen, das Erdgeschoß in ganzer Ausdehnung in Pfeilerarkaden aufgelöst. Die Veränderungen Peyres bestehen darin, daß er das 3. Geschoß auf ein Mezzanin reduzierte und den im Entwurfsehr schön gedachten Kuppelbau der Mitte ausschaltete, von Stüler durch niedrigen 4seitigen Aufbau ergänzt. Noch einschneidender sind die Reduktionen an dem stadtseitig geplanten Forum. Es sollte 355 Pariser Fuß breit und 580 Fuß tief sein. Ringsum offene Säulengänge, mit dem Corps de logis durch kurze Flügel (die Peyre auf bloße Risalite zusammenschrumpfen ließ) verbunden; an den vorderen Ecken ansehnliche Pavillons, in der Mitte ein Torbau, an beiden Langseiten weite Halbkreise. (Ersichtlicher Einfluß der kurz vorher durch Scamozzi veröffentlichten Villenentwürfe Palladios.) Von alledem sind nur die halbkreisförmigen Bauten zur Ausführung gekommen. Und die Fassade des Hauptbaus, aus einer vielstimmigen Komposition herausgerissen, macnt jetzt natürlich einen anderen Eindruck, als den vom Meister gewollten. Neuerdings ist der urspr. Baugedanke durch Anlage eines »Thingplatzes« unmittelbar vor der Front gänzlich verändert. — An der Rheinfront hat das Mittelrisalit nur 6 jonische Säulen, gerader Abschluß mit Wappenfries. — Inneres. Wieweit hier der Ent-
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w u r f d'Ixnards ausgeführt ist, läßt sich nicht mehr bestimmen. D a s links v o m jschiffigen Vestibül angeordnete T r e p p e n h a u s h a t einen ungebrochenen geradlinigen A u f g a n g und dehnt sich o b e n z u einem weiten Saal; der Charakter ist von G r u n d aus ein anderer geworden als in den Treppenanlagen des Barock. K a p e l l e mit stattlicher Säulenstellung. — Die alte Dekoration (Stuck) hat sich nur in wenigen R ä u m e n erhalten, hie und d a N a c h k l ä n g e des Rokoko, überwiegend ein kühler, weicher Klassizismus. 2 Deckenbilder v o n Januarius Zieh, zart und lebendig, lassen i h n als d e n besten Koloristen der Epoche erscheinen. D i e Bildhauerarbeiten ip H o l z lieferten Lecomte und Wiffcl in Paris, die Arbeiten in Stein Pfaff aus M a i n z , die meisten Kunsthandwerker waren Deutsche. Kurfürstliche B u r g a. d . Mosel. 2. H . 13. J h . Erweiterung unter Erzbischof J o h a n n V I . v. d. L e y e n ( 1 5 5 6 — 1 5 6 7 ) . N a c h Beschädigung i m 30jährigen K r i e g e rest. unter Erzbischof Joh. H u g o v. Orsbeck ( 1 6 7 6 — 1 7 1 1 ) , aber nach ihm nicht mehr als Residenz benutzt. Weitere Zerstörung durch die Beschießungen 1688 und 1794. D i e Befestigungswerke jetzt verschwunden, nur das eigentliche Burghaus erhalten (rest. 1897 und 1900). D e r rom. K e r n b a u nach außen nur a n der Moselfront sichtbar; der Bogenfries zwischen d e m 2. und 3. Geschoß bezeichnet die urspr. Höhe. Die Stadtseite zeigt a u f der rechten Hälfte die Bauzeit v. a . Leyens, auf der linken die Bauzeit Orsbecks. Das G a n z e ein ßgeschossiger Kastenbau auf trapezförmigem Grundriß, mächtiges W a l m d a c h , gegen die Mosel 2 runde Ecktürme, in dem einen K a p e l l e aus M . 15. J h . ; Kunstformen von Belang nur an den Bauteilen des 16. J h . , so namentlich die schöne Wendeltreppe; die am E n d e des Handlaufs angebrachte Jahreszahl 1599 paßt weder zu den Stilformen (gotisierende Frührenss.), noch zu d e m Wappen der L e y e n a m Schlußstein. Festungsschirrhof. 1788 von Gärtner. V o n niedrigen G e b ä u d e n umschlossener Hof. Großes Eingangsportal mit toskanischen Säulen und G i e b e l . Deutschordenshaus (jetzt Staatsarchiv). G e g r . 1216 als erste Niederlassung des O r d e n s i m Rheinland, später Sitz der Bailei K o b l e n z . D i e frühgot. K i r c h e , eine 3schifli£je Halle mit seitlich versetztem C h o r , unter der französischen Herrschaft A . 19. J h . abgebrochen, a n der allein erhaltenen SWand prächtige K o n solen. Die schon im 17. und 18. J h . veränderten Konventsbauten dienten bis 1895 als Militärmagazin,dann rest. und als Staatsarchiv eingerichtet. D a r älteste T e i l ist der W F l ü g e l . D e n Charakter der urspr. Architektur zeigen 2 im Obergeschoß (Vorhalle zu den Arbeitsräumen) erhaltene Fenster, doppelbogig in Kleeblattblende, Spuren reicher ornamentaler Bemalung. Auch der M o s e l f l ü g e l (Bibliothek) in der Anlage spätrom.; im 15.Jh. umgestaltet und im Sinne dieser jüngeren Bauzeit rest.; ein rom. Fenster in der ö G i e b e l w a n d blieb erhalten. Die hochgefuhrten quadr. G e w ö l b e ruhen auf 2 schlanken Basaltsäulen
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(nach dem Muster von Lochstedt inOstpreußen wiederhergestellt). Wandmalerei in mehreren verschiedenzeitigen Schichten. Selbst die Außenwände waren bemalt. — K a p e i l e , 1354—1355, mit reicher feiner Gliederung, 2 Joche mit Kreuzrippengewölben und '/gSchluß gut erhalten. — Der R h e i n f l ü g e l enthielt das Spital. Schöffenhaus (Florinsplatz 17). 1530. Bmkw. spätgot. Bau mit reizendem Maßwerkerker nach der Mosel zu. Kauf- und Tanzhaus (Florinsplatz 13, jetzt Militärmuseum). 1419—1425. 1724 umgebaut. Stadttheater (Hindenburgstr. 2). 1787 von Peter Krähe aus Mannheim (seit 1Ü03 in Braunschweig). Schöne Front von 7 Achsen, die beiden oberen Geschosse durch eine große Pilasterordnung zusammengehalten. Wohnhäuser. Reste von 2 rom. Häusern in der Castorstraße und bei der Franziskaner-Kirche. — Castorstr. 3, spätgot. um 1520, 4geschossig, am modernisierten Außenbau Abschluß mit got. Bogenfries und Zinnen, innen Eingangshalle mit Sterngewölbe. — »Zum schwarzen Bären«, Kornpfortstr. 24, reizende Hofgalerien mit feinem Schnitzwerk, 1609, im Innern schlichte Stuckdecken. — »Die vier Türme«, 4 gleichartige Häuser an der Kreuzung von Löhrstr. und Marktstr., erb. nach der Beschießung von 1688 (von dem kurtrierischen Baudirektor Joh. Christoph Scbastiani?). — Leyenscher Hof am Castorhof, 16. J h . , im 18. und 19. J h . modernisiert. 1725 arbeitete hier Joh. Georg Seitz, ein Hauptgehilfe Balth. Newnams. Im NFlügel spätgot. Eingangshalle. Im WFIügel Rok.Decken. — Bürresheimer Hof, am Florinsplatz 1 1 , mit Portal von 1659, umgebaut 1714; aus dieser Zeit ein Saal mit feingegliederter Wandtäfelung und stuckierter Spiegeldecke; das Mittelgemälde zerst.; Kamin und Marmortür; ähnlich ein 2. Saal. — »Dreikönigshaus«, Kornpfortstr. 15, erb. 1701 fiir den Ratsherren J o h . Wilh. Hauschild, wuchtig und großzügig, helle Innenräume mit einfachen Stuckdecken, stattliche Treppe mit geraden massiven Läufen.—»Zum Rosenbaum«, Marktstr. 11—13,mit schönemErker, erb. 1705, von Jos. Hon. Raveruteyn. — Haus Clemens, an der Gerichtsstr., erb. 1752 für den kurtrierischen Kanzler Joh. Matthias Göll; einen ersten Entwurf lieferte Hein. Emst von Lettig, veränderte und verbesserte Ausführung vielleicht unter Balthasar Neumarms Einfluß und Beteiligung von Joh. Seitz. — Haus Knödgen, am Plan 14 Hinterhaus, erb. 1764 für Geheimrat Hubert Miltz, wohl von Seitz und Michael Eytel (vgl. Engers); der Saal sehr bmkw. durch die einheitliche und wohlerhaltene Dekoration; die zwischen den Fenstern, Spiegeln, Türen und Supraportgemälden übrigbleibenden Wandflächen mit Delfter Platten geschmückt, die Deckenstuckierung ein Muster von Tüchtigkeit und Grazie. Ähnliche Decken in 2 kleineren Nebenzimmern. Auch der Parkettboden noch der alte. — In der Altstadt eine größere Anzahl von Häusern des 17. und 18. J h . erhalten. Meist einfache Putzbauten mit Erkern und Zwerchgiebeln, die ältesten mit Akanthuslaub und Voluten, die des 18. J h . meist mitPilastern und Dreieck-
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giebeln oder dem geschweiften, für Koblenz sehr charakteristischen Abschluß. Klassizistische Häuser in der Neustadt in der Hindenburgstraße (von N. Lauxem und J. Trosson) und am Clemensplatz; das K a s i n o von Bauinspektor Nebel. Städtisches Schloßmuseum. Auf der rechten Seite des Rheins EHRENBREITSTEIN Um das Jahr iooo in hervorragender strategischer und landschaftlicher Lage erbaute Burg. Nach 1150 und im /j. Jh. von Kurtrier erweitert. Ausbau zur Festung und Residenz im 16.—18. Jh. unter Beteiligung von J. B. Neumann, Phil. Jos. Honorios Ravensteyn und Georg Seitz. 1801 von den Franzosen gesprengt. Neubefestigung 1815—183s unter Leitung des Oberst v. Aster. Neben seiner Bedeutung als eine der stärksten ehem. Festungen verdient der Ehrenbreitstein Beachtung als hervorragendes Beispiel künstlerischer Durchfuhrung eines Nutzbaus. K r e u z - K i r c h e . 1702—1708. Italisierender Barockbau vom Trierer Hofbaumeister Phil. Jos. Honorius Rasensteyn. Griechisches Kreuz mit verlängertem W A n n und polygonalem Chor. Tonnengewölbe. Ihre Kämpfergesimse liegen über den Fenstern, so daß keine Stichkappen nötig wurden. Über der Vierung Tambour und Kuppel. Das Innere dekorationslos, aber schön im Raum; das Äußere gut schulmäßig gegliedert (Sandstein auf verputzten Flächen), löblich namentlich die Portale (bez. 1702). Als Rest der wohl von Joh. Seitz um M. 18. Jh. entworfenen Ausstattung sind die beiden S e i t e n a l t ä r e (1748/49) erhalten, die Muttergottes des n von dem Würzburger Joh. Caspar Guthmann. — 2 gute Bilder des J a n . Z ü k im Chor. — Gute heraldische Grabsteine des 18. Jh., darunter der des Hofbaumeisters Joh. Georg Judas, außen an der SSeite Epitaph Theod. Molitor (f 1713) von 1716, an der NSeite das Grabmal Schimper (um 1800) mit schönem Relief. — Reicher Schatz an got. und bar. A l t a r g e r ä t , sowie P a r a m e n t e n . Unter Chor und Qsch. G r u f t mit hlg. Grab. In der Gruft die Einvon Joh. Hugo v. Orsbeck (t 17x1) und die Herzen von 'ranz Georg v. Schönborn (t 1756) und Joh. Phil. v. Walderdorff f(teweide 1768). Prächtiges schmiedeeisernes G i t t e r .
Kapuzlnerklosterkirche. Gegr. 1629. Neubau 1657. Einfacher bar. Saalbau mit hölzerner Tonne. Gute Rok.Ausstattung: 3 Altäre 1753, von Joh. Seitz. — Kanzel 1755. — Im Chor gute Logenrahmen derselben Zeit, dgl. der Altar der Loretokapelle. — Nische mit Vesperbild und Relief-Antependium von 1740 in der Loretokapelle. — Ewige Lampe um 1780. — Bar. Altargerät. Ehem. k u r t r l e r l s c h e s S c h l o ß . Die Philippsburg (1626—1632) in den Revolutionskriegen zerstört. Der Entwurf stammte vermutlich von Georg Ridinger. Nach älteren Abb. ein doppelter Blockbau mit j e 4 Ecktürmen, an der Rückfront verbunden durch einen Querflügel mit hohem Mittelbau. Erhalten die Pagerie, der ehem. Torbau der Festungsauffahrt, typischer Bau von Joh. _Christoph Sebastiani, errichtet 1690—1692. Toskanische Ordnung in 2 Geschossen, Mansardendach mit pilastergerahmten Zwerchhaus und Dreieckgiebel. Vorzügliche Einpassung in das schmale Grundstück
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zwischen Fels und Straße. Urspr. großer Kuppelaufbau auf dem Dach. Der zwischen Fels und Strom angelegte Terrassengarten war klein, aber besonders reich an Bildsäulen und springenden Wassern. Neue Bautätigkeit unter F. G. v. Schönborn. Hiervon erhalten das D i k a s t e r i a l g e b ä u d e , nach Entwurf von Balthasar Neumann, 1738—1748, Bauleiter Johann Seitz- Langgestreckte, 1 flügelige Anlage, die Schauseite nach dem Rhein, Aufbau in 3 Geschossen zu 25 Achsen. Die vertikale Teilung in rhythmisch differenzierten Abständen: 3 flache Risalite, das mittlere durch durchgehenden Sandstein und reicheren Schmuck hervorgehoben, der geschwungene Giebel mit riesigem Wappen an das Würzburger Schloß erinnernd. Die Rücklagen zwischen Eckrisaliten und Mittelrisalit im Erdgeschoß urspr. mit offenen Bogenhallen. Die Fensterarchitektur weicht von den sonst bei Neumann üblichen Formen ab. Großes, stark bewegtes Walmdach. Innenräume in allen Geschossen gewölbt, im Mittelteil urspr. durch 2 Geschosse gehender Saal. Treppenhäuser klein, aber geistreich. Ausstattung völlig zerstört. Der Überblick wird heute durch den nahe vorbeigefiihrten Eisenbahndamm gestört. — A u f der Rückseite Halbkreis von im 19. Jh. erhöhten Stall- und Wirtschaftsgebäuden. — S der M a r s t a l l von Joh. Seitz, mit ausgezeichneter Bauplastik von Jos. Feill 1762—72 (1936 rest.). Der Ort ist seit dem 11. Jh. als Niederlassung kurtrierischer Burgmannen bekannt. Seine Hauptblüte fallt ins 17. und 18. Jh.; die Wohnbauten dieser Zeit bestimmen noch heute das Gesicht des ehem. Residenzstädtchens. Hauptbeispiele für die bewußt einheitIicheBauplanung sindHofstraße und Obertal. Noch aus dem 17. Jh. einige Giebel mit geschnitztem Akanthuslaub und Voluten, sowie Haus Nr. 132, Fachwerk mit Knorpelwerk (bez. 1676) vom ehem. Rathaus. Auch im 18. Jh. bleiben 3eckige und geschweifte Giebel und Zwerchhäuser mit geraden oder gebogenen Pilastern die Hauptzierde der meist ganz ungegliederten Fassaden. Nr. 86 von 1738 mit Erker zur Kirchstraße. Eine Reihe bar. Wendelstiegen und Haustüren des Rokoko und Klassizismus erhalten. Die Decken einfaches Bandwerk in Stuck. Haus des Landrentmeisters Coenen fNr. 272). Aufwendiger, strenger Bau von g Achsen mit gieDelbekröntem Mittelrisalit, Freitreppe, Eingangshalle, dahintergelegenem Gartensaal und offener Treppe, 1713, von Phil. Honoritts Raoensteyn. Bayerlehnhof (Nr. 33), 1705 von Joh. Georg Judas, im Hof rom. Taufstein, 2. H. 12. Jh., gegenüber die Häuser 30—32 mit typischen Giebelformen. Umgebung: rheinabwärts am linken Ufer NEUENDORF Kath. Pfarrkirche. Einfacher bar. Bau am Moselufer, mit großer, neuzeitlicher Erweiterung. Hübscher Dachreiter. WALLERSHEIM Kath. Kapelle. Gotisierender bar. Bau in stimmungsvoller Lage am Rhein. Hübsche Einrichtung.
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KESSELHEIM Kath. Pfarrkirche. (Ehem. Nonnenkloster, 996 zuerst genannt). Rom. W T u r m , sonst Neubau. — Hlg. Nikolaus, 2. H . 15. Jh. — Mehrere bar. Figuren, bmkw. 2 Muttergottesfiguren (Seitenaltar und Sakristei), 18. Jh., und hlg. Rochus, M . 17. Jh. — Altarbild von Fölix, 1788. Schloß Schönbornslust. 1748—1752 nach Plänen Balthasar Neumanns unter Leitung von Joh. Satz erb.; 1806 zerstört. ST. S E B A S T I A N Kath. Pfarrkirche. Bar. Saalbau mit rom. Turm. — Muttergottes und andere Figuren, 18. Jh. URMITZ Kath. Pfarrkirche. Schlichter bar. Saalbau in hübscher Lage am Rheinufer, 1772. Bmkw. durch die selten vollständige Erhaltung seiner guten, für eine Dorfkirche sehr aufwendigen spätrok. Ausstattung. Umgebung: rheinabwärts am rechten Ufer NIEDERBERG Kath. Pfarrkirche. 1806. Saalbau mit hohem Turm. Die rom. Schallarkaden der älteren Kirche z. T . wieder verwendet. — Hochaltar aus Güls, A . 18. Jh. — Kanzel M . 17. Jh. ARENBERG Kath. Pfarrkirche. Neubau. — Im Chor S a n d s t e i n r e l i e f , ehem. 1597 bez., aus Vallendar. — 2 Holzfiguren, M . 18. Jh. — In der Erlöserkapelle V e s p e r b i l d , gute mittelrheinische Arbeit um 1700, neuerdings rest. — In den Anlagen Portal, E. 17. Jh. (aus Ahrweiler?) und Altartisch, weißer Marmor, Rok (aus Vallendar?). Ehem. Wasserburg Mühlenbach. Seit 13. Jh. im Besitz der Herren von Helfenstein (Burg verschwunden, lag unterhalb der Festung Ehrenbreitstein). Die Herrschaft ging aus dem 868 an die Abtei Herford gekommenen Hof hervor. Nur ein Bruchsteinturm erhalten. BESSELICH Ehem. Franziskanerinnenkloster. Eine Kapelle nach Wiederaufbau 1204 gew. (nach der Legende in frühchristlicher Zeit Marter König Florians); 1315 Klause, 1429 Franziskanerinnen aus Niederwerth; im 16. Jh. unbedeutender Klosterbau; A. 19. Jh. die Kirche abgebrochen. Schloß. An Stelle des ehem. Templerhauses. 1744 Neubau. In der Kunstsammlung bmkw. niederländische Gemälde des 15. und 16. Jh. MALLENDAR Ehem. Deutschordenshof. 1293 gegr.; die erhaltenen älteren Bauten meist 17. Jh. NIEDERWERTH E h e m . A u g u s t l n e r - C h o r h e r r e n s t l f t . 1429 g e g r . ; die K i r c h e 1474 geweiht. V o r z ü g l i c h erhaltener ischiffijjer Bau, i m Ä u ß e r e n einfach, aber von malerischer G r u p p i e r u n g , im Innern durch die elegante W ö l b u n g u n d harmonische R a u m w i r k u n g ausgezeichnet. L h s . 3 J o c h e mit n a c h innen gezogenen Strebepfeilern; NSeite fensterlos, eingezogener C h o r 3 J o c h e u n d 6 / 8 Schluß. W E m p o r e , 1663 erweitert. H ü b s c h e r spätgot. Dachreiter mit offener, 6seitiger L a t e r n e , H o l z beschiefert. — A n d e r NSeite spätgot. K r e u z g a n g ,
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d o c h nur der s Flügel erhalten. — H o c h a l t a r , in b a r . R a h m e n i ß geschnitzte Reliefs, u m 1520, v g l . die v e r w a n d t e n S t ü c k e in e i n e m Seitenaltar u n d in d e r Sakristei. — 2 Seitenaltäre, 1658 u n d E . 17.JI1. — S a k r a m e n t s s c h r e i n mit G e m ä l d e n a n d e n T ü r e n , A . 16. J h . — Sonstige A u s s t a t t u n g : Hlj*. B e r n h a r d , H o l z , u m 1500. — M u t t e r g o t t e s , g u t e niederrheinische A r b e i t , u m 1500. — 2 g u t e M ö n c h s f i g u r e n , i . H . 18. J h . — I m mittleren Chorfenster, über d e m W P o r t a l u n d in der Sakristei S c h e i b e n , alle E . 15.JI1. — I n Seide gesticktes A n t e p e n d i u m , p r ä c h t i g e A r b e i t mit E i n h o r n j a g d , 1 6 1 1 , m i t älteren T e i l e n . — G u t e P a r a m e n t e , 18. J h . — K e l c h 1519. — E n g e l s f i g ü r c h e n , A . 17. J h . — G r a b p l a t t e Herrn. Hellingk, 1519, w o h l v o n Hans Backoffen. K l o s t e r . 1683, 1744 u n d 1 7 5 1 ; j e t z t Schulhaus. Ehem. V o g t e l . Interessante Stuckdecke mit Judithdarstellung, i . H . 17. J h . VALLENDAR Alter Königshof; kam /052 an das Goslarer Domstift, dann an Sayn, schließlieh an Kurtrier. K a t h . Pfarrkirche. Großer romanisierender Hallenbau, 1837, von J. C. v. Lassaulx. Spätgot. Turm, um 1500, eine Schal] arkade mit Spätrom. Kapitellen. — Die alte spätrom., flachgedeckte Kirche, A . 13. Jh., die 2 W T ü n n e und Emporen hatte, in Aufnahmen erhalten. — Mehrere F i g u r e n , 18. Jh. — M u t t e r g o t t e s , gute niederrheinische Arbeit, E. 15. Jh. — Gemalter kölnischer A l t a r a u f s a t z , vom jüngeren Meister der Hlg. Sippe, Hügel verwandt, aber nicht zugehörig. — Im reichhaltigen und wertvollen K i r c h e n s c h a t z B ü s t e n r e l i q u i a r mit dem Bassenheimschen Wappen, kölnisch (?), 1. H. 14. Jh. — A r m r e l i q u i a r des hlg. Marcellinus, i . H . 14.Jh. — 3 M o n s t r a n z e n , E. 15.Jh., darunter ein besonders prachtvolles Stück. — 3 R e l i q u i a r c , A. 14. Jh. und E . 15. Jh. — P a r a m e n t e , 16. und i8.Jh. B u r g . A n Stelle der Burg steht jetzt die Marienburg oder H a u s d ' E s t e r . Vornehmer Bau, 1773, Holztreppe Aachen-Lütticher Arbeit, EmpireStuckdecken; Empire-Gartenhaus. W i l d b u r g e r Bau. Mittelbau mit 2 Ecktürmen, E. 17. Jh. Mehrere Fachwerkhäuser, 17. Jh., zum Teil mit gutem Schnitzwerk. SCHÖNSTADT Augustiner-Nonnenkloster (Ruine). 1143 die Augustinernonnen von Lonnig hierher versetzt; 1567 die Nonnen nach Koblenz gebracht; 1633 die Klostergebäude von den Schweden zerstört. Die mächtige, wohl um 1220 voll. Kirche war eine 3schiffige Basilika, wahrscheinlich flachgedeckt, mit Q s c h . und 3 Apsiden. Nur der n Turm der urspr. 2türmigen WFront erhalten, der s 1932 eingestürzt. Der jetzt aller Einzelheiten beraubte, indes von jeher sehr einfach gehaltene Unterbau gehörte einer älteren Bauperiode a b die spätrom. Türme an. Diese fielen durch die mit origineller Erfindung durchgeführte starke Differenzierung ihrer 3 Geschosse auf. Die bizarre Gliederung der Fenster des Mittelgeschosses — trotz schlitzartig enger Öffnung ein Teilungssäulchen und Abschluß mit 2 Viertelkreisbögen — ist ursprünglich. (Ähnliches an den Türmen von Maria-Laach).
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B E N D O R F
¡064 zuerst erwähnt, seit 1562 ev.; /74J Stadtbrand; Wiederaufbau nach quadr. Schema. E t . Pfarrkirche S. M e d a r d u s . 3schiffige, gewölbte Pfeilerbasilika, 1204 voll.; 2 Joche im gebundenen System, Chorquadrat mit Flankentürmen (nur einer vorhanden) und Apsis in 3 Geschossen ohne Zwerggalerie. Das Innere, mit betonter Massigkeit der Formen, zeigt noch das Schema der hochrom. Bauten: quadr. Pfeiler mit runden Scheidbögen, ungegliederte Saigwand mit j e 2 Fenstern im Schild. Das Lhs. urspr. mit Emporen geplant, Bogenansätze im Dachstuhl des n SschifTs. Die Msch.Gewölbe mit Rippen, in Chor und Sschifien Gratgewölbe. Die Apsis mit Nischen und rhythmisch wechselndem Bogenfries. — Dekorative A u s m a l u n g aus der Erbauungszeit gut erhalten. Über dem Triumphbogen thronender Christus, in der Apsis Christus in der Mandorla zwischen den Evangelistensymbolen, 2. H . 13. Jh. —Spätgot. S a k r a m e n t s n i s c h e mit Malerei, 152g. Reichardsmünster. U m 1230. Dient jetzt als Vorhalle und Orgelempore der senkrecht zur Medarduskirche stehenden neuen kath. K i r c h e . Urspr. selbständige Kapelle in der Art der Doppelkapellen an der SWand der Medarduskirche, mit dieser gleichlaufend. Längsrechteckiger Mittelraum, durch modernen, hölzernen Emporeneinbau entstellt, ringsum von 2geschossigen Nebenräumen umgeben und zwar auf der W- und SSeite von oberen Laufgängen, auf der O - und NSeite von Emporen. Letztere über dem Ssch. der Medarduskirche. Das 2geschossige Chörlein (oben z. T . zerst.) schloß gerade. Von der SWand nur die kleinen Flankentürme erhalten, der Laufgang dazwischen aus den Türen der Treppen zu erschließen. Steinerne Turmhelme auf Kegelwölbung. Der sehr eigenartige kleine Bau zeichnet sich durch die Ursprünglichkeit der Raumidee aus. Sämtliche Räume kreuzrippengewölbt, nur die Laufgänge mit Längstonnen. Ehem. Reformierte Kirche. 1775. Schlichter Saalbau; die charakteristische Einrichtung leider 1913 ausgeräumt. H a u s R e m y . Stattlicher Bau, 1774. In der S a m m l u n g von Ciaer großes Familienbild, Hauptwerk des Jan. Zick, 1776. S A Y N
Prämonstratenserkloster. 1202 a b Gründung von Steinfeld bestätigt, bald darauf Bau der Kirche. — 1256 Ablaß: WTeile des Lhs. A n seiner NWand stand bis ins 17. Jh. die »Alte Kapelle«. Neubau des Chors 1454 gew. A . 17. Jh. das n Q s c h . und der Vierungsturm abgebrochen, der Glockenturm errichtet. — Das Lhs. in der Grundsubstanz rom., der Chor spätgot. (1454). Die weggeschlagenen alten Gewölbe des Lhs. (4 quadr. Joche) und des s Q h s . in Rabitztechnik wiederhergestellt; die Wandvorlagen mit starken, runden Eckdiensten haben im OJoch des Lhs. schöne rom. Kapitelle, die 3 WJoche gehen zu got. Formgebung über (Ablaßbriefe 1256). V o m Q,hs. allein der SArm erhalten, die Qsch.Kapellen, jetzt als Sakristei abgetrennt, mit origineller Spätrom. Gewölbelösimg. Der 1731 errichtete NTurm benutzt Werkstücke des abgebrochenen Vierungsturmes. A m Lhs. wie am Chor Reste ornamentaler A u ß e n b e m a l u n g , 2. H . 13. Jh.; besonders bmkw.,
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weil dergleichen selten erhalten. — Vom K r e u z g a n g der in 7 Jochen gewölbte WFlügel erhalten; spätrom., in schöner und interessanter Gliederung der Bogenöffnungen; die Gewölbe rippenlos, aber mit halbkugelformigen Schlußsteinen, die Gurte rundprofiliert. B r u n n e n h a u s mit B r u n n e n s c h a l e : der Rand des unteren der beiden Becken wird von kleinen Säulen getragen, deren Kapitelle als wasserspeiende Masken gebildet sind. — T a u f s t e i n , spätrom., 6eckig, Blattfries und Ecksäulchen. — Bar. K a n z e l , Holz, Reliefs der Evangelisten. — G r a b s t e i n des ersten Abtes Hermann von Stein f 1220, mit Abtstab. — G r a b s t e i n eines Ehepaares, 1408, gute mittelrheinische Arbeit. — Reiffenbergsches W a n d g r a b , 1722, lebensgroße Bildnisfiguren von Mann und Frau, in theatralischer Anordnung lebendig vorgetragen. — Die hervorragende eichene G r a b p l a t t e des Grafen Heinrich III. v. Sayn t 1247 gelangte leider in das Germ. Nationalmuseum in Nürnberg. — Sehr bmkw. R e l i q u i e n s c h r e i n des hlg. Simon, 1204 vom Grafen Bruno v. Sayn, späterem Erzbischof von Köln, gestiftet, Holz mit getriebenem Kupferblech, Filigran und Kristallplatten. — A r m r e l i q u i a r der hlg. Elisabeth, bedeutende Arbeit um 1240. Im Pfarrhaus: Rest eines Chorfensters. — Truhe, 2. H. 13. Jh. — Gute Figuren des 18. Jh. Klostergebäude. 1668 erneuert. Burg. Ehem. den seit 1139 aultretenden Grafen v. Sayn gehörig. Erster Bau an anderer Stelle, wohl gegen 1200 von Graf Heinrich II. an den heutigen Platz verlegt. Unter seinem Nachfolger Heinrich III. (t 1247, Grabmal s. oben) erreichte die Grafschaft ihre größte Ausdehnimg; aus dieser Zeit der seckige Bergfried. Im 14. und 15. Jh. Erweiterung der Burg; Verbindung durch Mauern mit der Siedlung im Tal. Im 15. Jh. entstand am Abhang des Burgberges der Burgmannensitz der Herren v. Stein; zwischen ihm und der Burg das v. Reiffenbergsche Burghaus. — 1606 wurde die Burg von Kurtrier als heimgefallenes Lehen eingezogen. 1633 von den Schweden zerst.; seitdem Ruine. Das v. Reiffenbergsche Burghaus wurde 1848 durch Girard, Paris, neugot. umgebaut (Fürst Sayn-Wittgenstein-Sayn). Eisenhütte. 1769—1770 gegründet. Die G i e ß h a l l e , 1825, ganz in Eisen, 3schiffig, basilikal, mit dorischen Säulen, ist ein wichtiges technisches Kulturdenkmal. — Die Hütte 1926 stillgelegt. ISENBURG Kath. Pfarrkirche. Nur der 5 / g Chor des 14.Jh. alt, sonst Neubau. Ein spätrom. Kapitell wohl aus der Burg. — Hochaltar 1730. — Gutes V e s p e r b i l d , Ton, mittelrheinisch A. 15. Jh. (Gnadenbild aus Hausenborn). — Hlg. Sebastian, Alabaster, A. 18. Jh. — Monstranzen aus dem 14. und 18. Jh. — Gute Paramente. Burg. Urspr. 4 Häuser: Isenburg, Kobern, Wied und Runkel. — Bau des 13. Jh. Der Torturm der Vorburg und der Bergfried im unteren Teil erhalten; Reste der Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Im Zusammenhang mit der Burg die Ortsbefestigung, von der ein quadr. Turm und ein Tor erhalten sind. Wohnhaus von 1617. Umgebung: rheinaufwärts am rechten Ufer und an der Lahnmündung »3
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ARZHEIM Kath. Pfarrkirche. Chor und VVTurm, 2. H. 14. Jh.; Lhs. neu. — Im Chor Konsoltisch, E. 18. Jh. — Außen am Chor Steinfigur der hlg. A l d e g u n d mit Stiftern, 1470—1480. — Vor der Kirche bmkw. M u t t e r g o t t e s , Sandstein, E. 17. Jh., aus dem Schloß Ehrenbreitstein. PFAFFENDORF Hoftor, 12. Jh.; vgl. das verwandte in Horchheim und in Niederlahnstein. HORCHHEIM Kath. Pfarrkirche. Rom. Turm, 12. Jh., 1916 beim Neubau der Kirche aufgestockt. — H o c h a l t a r , E. 17.Jh., aus Koblenz. S e i t e n a l t a r aus der Kapelle des v. Eys'schen Hauses (s.u.), 1761, reichbewegtes Spätrokoko, beste Qualität. — Orgelprospekt und Kanzel, M. 18. Jh. — Einige gute P a r a m e n t e . Ehem. Burghaus der Herren v. Helfenstein. Gute Straßen- und Gartenfront, E. 18. Jh. (Musikzimmer). Romanisches Haus, Hauptstr. 17. Formen nur am Hoftor erhalten (1. H. 12. Jh.), vgl. das ähnliche in Pfaffendorf und in Niederlahnstein. Freiherr v. Eys'sches Haus, Hauptstr. 10, 1765. Stattlicher Bau in Hufeisenform; nie vollendet. Römischer Burgus an der Lahnmündung. Glied einer Kette von Rheinsicherunsen des Kaisers Valentinian, um 370. NIEDERLAHNSTEIN Alter trierischer Besitz, 1139 zuerst erwähnt. Seit 133s Stadt, sank jedoch später wieder zum »Flecken« herab, bis es 1885 endgültig Stadt wurde. S . J o h a n n i s - K i r c h e . Erb. u m M . 12. J h . , Brand 1794, Ruine bis 1856, dann Wiederaufbau, voll. 1866 durch Görz und £ais, rest. bei A n b a u des Klosters 1906, Ausmalung 1911, Klostererweiterung 1920. — Flachgedeckte 4jochige Pfeilerbasilika (Msch. 6 , 5 : 19,2 m, Ssch. 3,4 m breit, C h o r außen 9,2 m lang, Gesamtlänge 37,2 m) mit Ssch.-Emporen und W T u r m , ohne Q s c h . , vor dem urspr. m höher liegenden C h o r ein arkadenloses J o c h für die Stufen, beiderseits davon urspr. 2 schlanke O T ü r m e (obere Teile A . 13. Jh.) über den zu Nebenchören ausgebauten ö Ssch.-Jochen, der n 1844 eingestürzt, der s früher zerst. Der C h o r etwas schmaler als das Msch., rechteckig mit Flachnische, darunter urspr. ein Beinhaus, das an den Langseiten mit j e 2 großen Rundbögen geöffnet war. Das rippenlose Kreuzgewölbe des Chores so niedrig, d a ß über dem Chordach das Msch. 2 OFenster hat. K u r z e rechteckige Arkadenpfeiler, in den Sschitfen scharfgratige Kreuzgewölbe mit rechteckigen Gurtbögen über ebensolchen Vorlagen. Emporentreppe in Wandverstärkung der SSeite des s O T u r m s . Die Emporen öffnen sich über j e d e r Arkade in 4 kleinen Bögen, zusammengefaßt von einem Blendbogen; Säulchen 1856—66 erneuert. A u s dieser Rest, auch die untere WEmpore, die obere 1904. Die Arkadenbögen und Emporenöffnungen im ö Lhs.Joch 1907 angelegt. — W T u r m ögeschossig mit Bogenfriesen über Eck- und Mittellisenen, im 4. und 5. Geschoß j e 2 Gruppen von 2, im 6. Geschoß von 3 gekuppelten Schallöffnungen; Säulchen mit VV'uifelkapitellen. Im 5. und 6. Geschoß an der w und s Seite auf
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Masken ausgekragte Halbsäulen an Stelle der Mittellisenen. Obergaden mit Lisenen entsprechend den Jochen gegliedert, hier und an den 3 Chorseiten Bogenfriese. — Spätrom. T a u f s t e i n , 8eckig auf 9 Säulchen, deren Schäfte erneuert. Auf dem s Seitenaltar M u t t e r g o t t e s , M. 15.Jh. Pfarrkirche S. Barbara. Erwähnt 1504, Umbau 1843/44, erweitert 1887/88. — Unterbau des Turmes bar., 2 schmale Joche mit Kreuzgewölben, Portal bez. 1713, innen Stiftungstafel für den H o c h a l t a r 1721, davon nur erhalten 2 gute Holzfiguren, Petrus und Paulus, auf dem heutigen neugot. Hochaltar. — Z i b o r i u m , Silber vergoldet, um 1330, ausgezeichnete, wohl niederrheinische Arbeit; 6eckig mit Strebepfeilern und Fialen, auf den Seiten gravierte Darstellungen (Geburtsgeschichte Jesu und Tod Johannes d. T.), Deckel zeltdachformig mit Maßwerkfiillungen, Kreuzblume mit Kreuzigungsgruppe, flacher Fuß mit Blattwerk, runder Schaft mit Mittelknauf. Wohnbauten. H e i m b a c h s c h e s H a u s (Heimbachgasse 3), spätrom. 2stöckiger Steinbau, in beiden (urspr. flacheren) Giebeln je 2 gekuppelte Rundbogenfenster mit Säulchen, im Erdgeschoß noch die Sohlbänke von 2 rom. Fenstergruppen erhalten, unprofiliertes Portal mit Rundbogen aus wechselnd weißem und rotem Sandstein. — A r n s t e i n e r H o f (Forstamt), schlichter spätgot. Steinbau, dabei eine Kapelle mit 2 rippenlosen Kreuzgewölben. — N a s s a u e r H o f (Johannesstr. 23), spätgot. Steinbau mit 8eckigem Treppenturm. — Wirtshaus an der Lahn (Lahnstr. 8), hübscher F a c h w e r k b a u von 1697. NIEVERN Pfarrkirche S. Katharina. Spätrom. WTurm, um 1210, mit Rhombendach, in den Giebeln steigende Bogenfriese und j e 3 gekuppelte Schallöffnungen in Kleeblattblenden, Säulchen mit Kelchkapitellen. Sch. und Chor mit 3 / g Schluß, wahrscheinlich 1683. Erweiterung an der SSeite 1931/32 von Marlin Weber. — Stattlicher Hochaltar, Seitenaltar, geschnitzte Bänke und sonstige Ausstattung E. 17. Jh. — Mehrere gute Holzfiguren E. 15. Jh. FRÜCHT Pfarrkirche. OTurm A . 13. Jh. mit Rhombendach, die Giebel mit steigenden Bogenfriesen und gekuppelten Schallöffnungen in Kleeblattblenden, z. T . zerst.; Sch. 1846. In der Nähe die Gruftkapelle des R e i c h s f r e i h e r r n v o m u n d z u m S t e i n (f 1831). Erb. 1807 in neugot. Formen, außen rechteckig, innen mit 8eckig geschlossener Chornische. Netzgewölbe. An den Wänden 5 Reliefs von Ludwig Schwanthaler, darunter Brustbild des Freiherrn, Altarrelief von Emil Cauer d. Ae. OBERLAHNSTEIN Ursprünglich Königsgut, kam Oberlahnstein um goo an Mainz. Mit den Vogteirechten waren die Grafen von Arnstein belehnt, nach deren Aussterben Nassau. Wachsende Bedeutung durch das Zollrecht, das 1298 von Boppard hierher übertragen wurde; 1324 Stadtrechte. 1462 zweimalige Belagerung durch Trier, 1636 Eroberung durch die Kaiserlichen. ¡803—1866 nassauisch. Stadtanlage vgl. Lorch. Ebenso wie Niederlahnstein seit 1860 durch Eisenbahn und Industrie stark verändert und ausgedehnt. =3*
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Pfarrkirche S. Martin. 977 erwähnt. Von einer 3jochigen spätrom. Basilika nur die 2 OTürme erhalten, urspr. durch ein Tonnengewölbe (seit 1899 Kreuzgewölbe) verbunden, mit Bogenfriesen und gekuppelten Schallöffnungen, Säulchen mit Würfelkapitellen. Chor beg. 1332, 2 jochig mit 3 / g Schluß, Gewölbe mit gekehlten Rippen auf Laubkonsolen, Maßwerkfenster, Strebepfeiler mit Pultdächern. An der NSeite got. Sakristei mit 2 Kreuzgewölben. Msch. Saalbau von 1775—77 von Thomas Neurohr, mit stuckierter Voutendecke und guter Ausstattung der Zeit, bmkw. die 2stöckige WEmpore mit älterer (1742) Orgel und die reichgeschnitzte Kommunionbank. Sschiffe und Nebenchöre 1895 und 1899, Ausmalung 1904. — Im Chor oberer Teil eines W a n d t a b e r n a k e l s aus der Bauzeit des Chors. — V e s p e r b i l d A. 15. Jh. — 3 große H o l z f i g u r e n , Muttergottes, Johannes d. T . und Johannes d. Ev., vom (verschwundenen) Hochaltar, um 1690. — E p i t a p h mit GnadenstuhlMotiv 1554. — A n t e p e n d i u m , bez. 1617, gestickt und mit Applikationen, Darstellung der »Himmlischen Jagd« in noch stark ma. Auffassung, vielleicht nach einem Vorbild des 15. Jh. — Ein von dem rom. Bau stammendes großes T y m p a n o n , thronender Christus, beiderseits je eine Heiligen- und eine Stifterfigur, darüber 2 Engel, stark verwittert, befindet sich im Bodewig-Museum. — In der Kriegergedächtniskapellc neben der Kirche eine K r e u z i g u n g s g r u p p e von 1622. Ehem. Hospitalkapelle S. Jakobus. 1330 erwähnt. Flachgedecktes, fast fensterloses Sch., 6 /„Chor mit Kreuzgewölbe, die Konsolen teils als Köpfe gebildet, abgetreppte Strebepfeiler und schöne Maßwerkfenster ähnlich wie am Chor der Pfarrkirche, innen rundbogige Wandnischen. Liebfrauenkapelle (sog. Wenzelskapelle). E. 14. Jh.; 1905 an die jetzige Stelle versetzt, unter Weglassung des Schiffs. 6 / 8 Chor mit nasenbesetzten Fenstern, quadr. Dachreiter mit Spitzhelm. Burg Lahneck. Als mainzische Feste um 1240 erb. Äußerer Bering um 1460. Wahrscheinlich 1688 zerst., Wiederaufbau in englischer Neugotik nach 1860. — Rechteckige Kernburg aus 4 Flügeln um einen Hof, in der Mitte der s Angriffsseite der seckige, mit einer Spitze nach außen gekehrte Hauptturm mit Verlies und 4 gewölbten Geschossen, darin ein Kamin in rom. Formen, über den Zinnen urspr. hohes Walmdach mit Eckerkern. Beiderseits des Turmes eine 3J/2 m starke Schildmauer mit runden Ecktürmen. Im WFlügel das von Türmchen flankierte Tor, im ö die 15 m lange und 8,16 m breite B u r g k a p e l l e , erb. 1386, mit 3 / g Schluß und angedeuteten Querarmen von rechtwinkliger Dreiecksform, urspr. über 3fachen Wanddiensten gewölbt, jetzt flachgedeckt, mit 5 großen Maßwerkfenstern. Der NFlügel (Palas) größtenteils neu, auf dem alten Grundriß. Außenbering mit 4 Rundtürmen und Torbau. Martinsburg. Mainzische Zollburg am Oberstromeck, 1244 erwähnt, bis M. 15. Jh. von Gräben umgeben. — Im wesentlichen 14.—15. Jh. Um einen rechteckigen Hof 3 Flügel und eine Mantelmauer mit wappengeschmücktem zierlichem Gußerker über dem profilierten Spitzbogentor. An der SEcke der 28 m hohe 6eckige Hauptturm mit vorgelegtem halb 8eckigem Treppenturm an der WSeite und Abortturm an der OSeite; unter der Wehrplatte ein nasenbesetzter Spitzbogenfries, in den
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oberen Geschossen schöne got. Kamine. Im NFlügel urspr. die K a p e l l e , ehemals mit kleinem Chorerker an der OSeite, darüber der 7 : 18 m große Hauptsaal. An der Hofseite runder Treppenturm mit Wappen bez. 1503, an der NSeite rechteckiger Erker mit Netzgewölbe um 1500. Der w anschließende Wohnturm mit 2 runden Ecktürmen 14. J h . Im n und s Flügel mehrere got. gewölbte Räume. An der Hoffront des SFlügels schönes Wappen des Erzb. Berthold v. Henneberg, bez. 1497. WFlügel und w Teil des SFlügels 1721 erb., schlicht bar., ebenso wie der Hauptturm mit Mansarddächern. Der ö Eckturm unten rund, oben 8eckig, mit Spitzbogenfries. Altes Rathaus. Seit 1507 erwähnt. Rest, um 1898. — Spätgot. Fachwerkbau über Bruchstein-Erdgeschoß, dessen urspr. ungeteilter Raum an der Straßenfront beiderseits eines Portals 6achsige holzgefaßte Gruppen schmaler Spitzbogenöffnungen zeigt. Über dem Portal ein Zwerchhaus mit kleinem Glockendachreiter. Kellerei des ehem. Saalgutes (Hochstr. 8). 3stöckiger Steinbau des 14. J h . mit gekuppelten Fenstern, die Straßenfront 1906 verändert. Frhr. v. Stein-Schule. 1830. Ansehnlicher klassizistischer Bau von Eberh. Ph. Wolff. Wohnbauten. Schnaßgasse 1 (2. H. 16. Jh.) mit hübschem Erker, Hochstr. 44 (1624), Schwarzgasse 4 (1629). An der Lahnbrücke gute Steinfigur, S. Johann v. Nepomuk, M. 18. J h . Von der 1324 beg. Stadtbefestigung 3 Türme und Reste der Mauern erhalten. Bodewig-Museum. BRAUBACH Einer der ältesten Orte des Einrichgaus, bereits 6gt!gs erwähnt. Reicher klösterlicher Güterbesitz• Im ¡3. Jh. unter eppsteinischer Herrschaft, Stadlrechte 1276, seit Ende des 13. Jh. katzfnelnbogisch, 147g hessisch, 1567—83 Residenz des Landgrafen Philipp II., ¡643—31 des Landgrafen Johann ton Hessen-Darmstadt, 1803—1866 nassauisch. Stadtanlage hakenförmig an einer Bachmündung (mit Zufahrtsstraße zum Rhein), einerseits stromaufwärts, andererseits im Seitental aufwärts. Am Knickpunkt die Pfarrkirche; außerhalb im ¡Vinkel des Hakens auf einem Bergvorsprung die Höhenburg (Marksburg); rheinaufwärts am Ufer (tOberstromeck*) die Talburg (Philippsbmg). Diesem Typ folgen auch Oberlahnstein (mit Lahneck und Martinsburg) und Kaub (mit Gutenfels und Pfalz); bei St. Goarshausen fehlen der Ortsteil im Seitental und die Talburg. Innerhalb der Stadtmauern in der Regel in jedem Hakenarm nur eine Hauptstraße mit zahlreichen kurzen Quereassen, in der Nähe der Pfarrkirche ein Marktplatz. Ehem. Pfarrkirche S. Martin. Erwähnt 1226. Kurzes rom. Sch., an der NSeite Portal mit gutem spätgot. Beschlag in Rundbogenblende mit Wulstprofil, in der WWand vermauerter Rundbogen (Apsis?), SWand durch spätere Erweiterung zerst., runder Chorbogen. Frühgot. Chor mit 3 /,SchIuß, Strebepfeiler mit Kleebogengiebelchen vor Pultabdeckung, Kreuzgewölbe mit gekehlten Rippen auf Kragsteinen, Maßwerkfenster, das ö 2teilig. — Im Sch. rundlaufende Emporen und K a n z e l mit eleganten Intarsien, bez. 1581. — A l t a r a u f s a t z aus der Barbarakirche, um 1670, mit Moses und Aaron als Flügelfiguren.— Mehrere bar. Epitaphien. Ehem. Pfarrkirche S.Barbara (jetzt Gemeindesaal). Bcg. wahrschein-
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lieh nach Erteilung der Stadtrechte 1276. Als WTurm dient, in die NWEcke des Sch. einspringend, ein mächtiger frühgot. Stadtturm mit Haube und Spitzhelm des 17. Jh.; Sch. 14. Jh., flache Stuckdecke und ßseitige reichgeschnitzte Emporen 1580. Chor frühgot., 1 Joch und 3 / SchIuß, abgetreppte Strebepfeiler, Kreuzgewölbe mit gekehlten g Rippen auf Eckdiensten mit schlichten Kapitellen, Fenster mit Maßwerk des 15. Jh., im ö Rest einer Glasmalerei; darüber ein fast fensterloses Geschoß (aus A . i g . Jh.?). A n der SSeite got. Sakristei mit (übertünchten) Resten von Wandmalereien. — Altaraufsatz jetzt in St. Martin. — Spätgot. T a u f s t e i n . — D o p p e l g r a b s t e i n Didericus de Rinberg (f 1396) und seine Frau Utilia (f 1390), geritzte Zeichnung. Epitaphien 1650, 1694, 1705. — Got. Türbeschläge. Marksburg. 1231 eppsteinisch, seit 1283 katzenelnbogisch. 1643—47 durch Außenwerke verstärkt, um 1706 innere Umbauten. Seit 1899 von B. Ebhardt rest. und gepflegt. Aufnahme von Dilich 1607/08. Keine römischen Reste. — Einzige unzerstörte Burg am Rhein. Rauher Schieferbau, die erhaltenen Einzelformen got. oder später. Kernburg aus 3 unregelmäßigen Flügeln um einen engen Hof, in dem der hohe quadr. Hauptturm steht. A n der SSpitze (Angriffsseite) der niedrigere, außen vieleckige sog. Kaiser-Heinrich-Turm, der die 1437 gest. Markuskapelle mit 7kappigem Fächergewölbe enthält; Zinnenkranz urspr. mit 4 Ecktürmchen. Im OFlügel hinter starker Schildmauer mit 3 Ecktürmchen der Palas, im Obergeschoß Saal mit spätgot. Kamin. In den anderen Flügeln Wohn- und Wirtschaftsräume, an der NOEcke der Torbau. Hauptturm bei 6 m Stärke 25 m hoch bis zum Zinnenkranz, darüber ein 1905 in der urspr. Form erneuertes Aufsatztürmchen. Philippsburg. Erb. 1568 von Ldgf. Philipp II. d. J. von Hessen. Urspr. sehr bedeutende Anlage (Aufnahme von Dilich 1607/08), vielleicht durch den Stadtbrand 1613 und durch Abbrüche (zuletzt 1861) stark gemindert. Besser erhalten als der A . 19. Jh. umgebaute Wohnbau der WFront; die den Hof umgebenden 2 Torgebäude und der OFlügel mit mehreren hübschen Fachwerkgiebeln. Anschließend n der ehem. Marstall (jetzt »Vier Jahreszeiten«), 2stöckiger Steinbau. Wohnbauten. Der ma. Stadtkern, stark mit Bauten aus E. 19. Jh. durchsetzt, enthält doch noch eine Anzahl guter Fachwerkhäuser, bmkw. Marktpl. 1, mit hübscher Hofgalerie, Obermarktstr. 2, 11 (1597, Erker 1738), 12 (1750), Untermarktstr. 3, 23 (1727). In einem Seitental oberhalb der Stadt die D i n k h o l d e r M ü h l e , malerischer Fachwerkbau von 1675 mit Schnitzereien und zierlichem Eckerker. Von der Stadtbefestigung aus E. 13. Jh. sind außer dem Turm der Barbarakirche das (stark rest.) Obertor mit 8eckigem T u r m auf quadr. Unterbau und als Ruinen 4 kleine Türme sowie beträchtliche Teile der Mauern erhalten.
BECHELN Dorfkirche. Spätrom. W T u r m einfachster Form. Spätgot. Chor mit 3 / Schluß, in der NWand Wandtabernakel mit urspr. Gitter. Sch. g 1765, mit Mansarddach und stuckierter Voutendecke; aus dieser Zeit wohl auch der Spitzhelm des Turmes.
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Umgebung: rheinaufwärts am linken Ufer KAPELLEN Kath. Pfarrkirche. Saalbau von J. C. v. Lassaulx, 1831. Die bis dahin erhaltene ma. Kirche hatte einen rom. OChorturm. — Hervorragend schöne A u s s t a t t u n g : Im Chorschluß spätgot. Fenster. — Schweißtuch der Veronika von Engeln gehalten, Schnitzwerk, mittelrheinisch, E. 15. Jh. — Rok. Beichtstuhl und Bänke. — Muttergottesrelief, oberdeutsch um 1520. — Auf der Orgelempore hlg. Sebastian, Holz, RiemenjcAniüferwerkstatt. — Außen am Portal Holzkreuz, E. 15. Jh. — Taufstein 14. Jh. — Klassizistische Monstranz. — Bar. Paramente. — Dreifaltigkeitskapelle. 1818 abgebrochen. STOLZENFELS B u r g . W o h l v o n Erzbischof A r n o l d I I . v. Isenburg ( 1 2 ^ 2 — 1 2 5 9 ) a b erste kurtrierische Befestigung a u f d e m linken R h e i n u f e r erb a u t . U n t e r B a l d u i n v . L ü t z e l b u r g wichtig als Rheinzollstätte, d u r c h M a u e r n m i t d e m O r t v e r b u n d e n . Seit d e m 15. J h . v e r l o r d i e B u r g a n B e d e u t u n g , 1689 v o n d e n Franzosen zerst.; 1823 v o n d e r S t a d t K o b l e n z Friedrich W i l h e l m I V . geschenkt. Seit 1825 unter L e i t u n g d e r Ehrenbreitsteiner Festungsbaumeister v. Wussow, Naumann u n d Schnitzler n a c h d e n P l ä n e n Karl Friedrich Schinkels ausgebaut. A u s d e r ersten Bauzeit d e r s e c k i g e Bergfried, d i e W o h n g e b ä u d e d e r Rheinseite, 14. u n d 15. J h . , j e d o c h n u r i m M a u e r w e r k n o c h alt ( K o r k m o d e l l ) . D e r A u s b a u der R u i n e bew a h r t e z w a r d i e m a . Bauteile, zielte a b e r n a m e n t l i c h d u r c h A n lage des W F l ü g e l s , des V e r b i n d u n g s b a u s zwischen H o f u n d G a r ten, sowie d e r K a p e l l e b e w u ß t a u f S y m m e t r i e u n d achsiale Bind u n g e n hin. Prachtvoll d e r D u r c h b l i c k v o m B u r g g a r t e n a u f d e r Spitze des G r a t e s d u r c h d i e T r e p p e n h a l l e u n d d e n H o f z u m Bergfried. N e b e n d e m A u s b a u des K ö l n e r D o m e s u n d d e r A p o l l i n a n s - K i r c h e in R e m a g e n ein H a u p t w e r k d e r rheinischen r o m a n tischen B a u k u n s t . — Einzelformen u n d I n n e n a u s b a u aus d e m 19. J h . — D i e A u s m a l u n g der K a p e l l e v o n Ernst Deger, Fresken a m Ä u ß e r e n v o n Lasinsiy. U n t e r d e r A u s s t a t t u n g hervorz u h e b e n : einige g e m a l t e Glasscheiben des f r ü h e n 1 4 . J h . ; ein K ö l n e r K l a p p b i l d mit K r e u z i g u n g u n d K r e u z a b n a h m e , M . 1 4 . J h . ; ein T r a u e r n d e r ( M a r m o r ) v o n e i n e m G r a b m a l des 14. J h . (französisch); ein g r o ß e r S c h r a n k mit Z i n n e i n l a g e n u n d W a p p e n des T r i e r e r K u r f ü r s t e n H u g o v . O r s b e c k ( u m 1700) u n d d i e Gläsers a m m l u n g i m g r o ß e n Rittersaal. W e i t e r ein E l f e n b e i n d i p t y c h o n , 14. J h . , u n d ein Holzrelief, A . 1 6 . J h . (niederländisch). G u t e , z . T . a b e r a u c h gefälschte W a f f e n in einem N e b e n r a u m des Rittersaals. RHENS Ort 874 erwähnt-, Pfarrei und Kirche kam an das Kölner Ursulastift; seit E. is. Jh. kölnische Grundherrschaft ausgebildet; A. 15. Jh. Stadtrechte und Mauerbau. — Die Bedeutung von Rhens als Wahlort der deutschen Könige erklärt sich aus der Gtenzlage zu vier der sieben deutschen Kurfürstentümer. 1308 fand hier die erste Wahl, die Heinrichs VII., statt. 1338 Deutscher Kurverein. 1376 wurde im Auftrage Karls IV. der Königstuhl erb., auf den
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zuerst Ruprecht v. d. Pfalz, als letzter Maximilian I. erhoben wurde. Auch die Koblenzer Bürgermeister worden hier eingesetzt. Kath. Pfarrkirche, ischiffiger, flachgedeckter spätgot. Bau, im Chor Sterngewölbe. Spätrom. WTurm. Im Innern an der N- und WSeite Holzemporen, 2. H . 17. Jh. — Ausstattung M . 18. Jh. — Guter spätgot. Schlußstein (Fundstück). Rathaus. Spätgot. Bau mit offener Erdgeschoßhalle in überaus wirkungsvoller Lage; einer der bekanntesten Fachwerkbauten am Mittelrhein. Wohnhäuser. Gasthaus »Zum deutschen Hause«, 1581, originell komponierter Fachwerkbau. — Mehrere andere bmkw. Fachwerkhäuser, i . H . 17. Jh. Stadtbefestigung. Mit mehreren Türmen und Toren an zwei Seiten fast vollständig erhalten. Königsstuhl. 1308 zuerst erwähnt; zwischen 1380 und 1396 erneuert; 1803 zerst.; 1843 nach alten Vorlagen fast vollständig neu gebaut; 1924 Versetzung an die jetzige Stelle oberhalb des ehem. Standortes. Umgebung: s zwischen Rhein und Mosel WALDESCH Kath. Pfarrkirche. 1835 von J . C. v. Lassavlx. — Johannes Nepomuk, Eisen getrieben, um 1723, über dem Kirchenportal aufgestellt. — Kreuzigung, Holz, M . 18. Jh. MARIAROTH Prämonstratenser-Nonnenkloster. Bestand schon vor 1131, doch nie bedeutend. Spärliche nachmittelalterliche Reste. Umgebung: moselaufwärts MOSELWEISS Pfarrkirche S. Laurentius. Wahrscheinlich 1201 beg., unter Beibehaltung eines älteren Turmes am ö Ende des n Sschiffs. Rom. Gewölbebasilika im gebundenen System mit 3 quadr. Msch.Jochen und quadr. gerade geschlossenem Chor. Das s Ssch. endet mit halbrunder Apsis. Pfeiler quadr. mit stark ausladenden Kämpfern, an den Hauptpfeilern Vorlage mit Runddienst; die Kreuzgewölbe im Msch. mit halbrunden Gurten und Schildbogen sind — wie Reste einer älteren Ausmalung erwiesen haben — erst einige Jahrzehnte später ausgeführt. Im Obergaden gepaarte Fenster. — Außen Lisenengliederung und gut profiliertes Dachgesims. Gegen W im 19. Jh. erweitert. — Das gemalte D e k o r a t i o n s s y s t e m des gewölbten Baues bei der Rest. 1932 wiederhergestellt; ein älteres (vor der Wölbung) und ein jüngeres konnte beobachtet werden. — Rom. A l t a r t i s c h mit großem bar. A u f s a t z , A. 18.Jh. — Hervorragende S t e i n k a n z e l mit Christus in cathedra und Evangelistenreliefs, um 1470, aus der Koblenzer Liebfrauenkirche. — Einige Bildwerke, 2. H. 15. und 18. Jh. — Spätrom. T a u f s t e i n mit 6 angearbeiteten Ecksäulchen. — M o n s t r a n z , 1469, hervorragendes Prachtstück. In der Bahnhofstr. H a u s mit rom. Kamin. GÜLS Wahrscheinlich schon im 8. Jh. Kapelle. Der Ort kam 1131 Maastrichter Servaliussti/t.
an das
KOBLENZ, UMGEBUNG A l t e K l r c b e . Spätrom., 2. V . 13. Jh.; W T u r m älter, nur das Glockengeschoß gleichzeitig. Ungewöhnlich gut erhaltenes Beispiel jener im mittelrheinischen Gebiet nicht seltenen Dorfkirchen, die in reich bewegtem A u f b a u mit den großen städtischen Pfarrkirchen in Wetteifer treten. Wie alle Bauten dieser Gruppe eine Emporenbasilika, Kreuzrippengewölbe im Msch., Gratgewölbe in den Sschiffen und Emporen. Das Msch. hat 3 quadr. Joche, das letzte als Chor eingerichtet, ohne Höhenunterschied der Gewölbe, aber mit beträchtlich überhöhtem Fußboden (11 Stufen). Der darunter eingerichtete kellerartige R a u m ist in liturgischer Hinsicht nicht als Krypta aufzufassen. Die kleine Apsis kragt nach außen erkerartig vor. Die derben Quergurte haben wie die viel leichteren Kreuzrippen Rundprofil. Südvorhalle mit 6teiligem Rippengewölbe. In den Emporen j e ein urspr. Strebebogen, der den mittleren Gurt z. T . verdeckt. — Maße: Ganze äußere Länge 24 m, Breite des Msch. 6 m, Höhe des Msch. u m . — Die P o l y c h r o m i e r u n g des Innern (Akkord schwarz-rot-gelb) unter der T ü n c h e gut erhalten: kräftige Betonung der tragenden Teile durch lebhafte Färbung und aufgemalte Quaderfugen; die Rundstäbe der Blenden marmoriert; in den Bogenfeldern der Emporen H a l b f i g u r e n von Heiligen. N e u e K i r c h e . 1833—1840 von J. C. v. Lassaulx. Schöner romanisierender Hallenraum. 2 WTürme mit spitzen Helmen. — Hlg. Servatius, niederrheinisch, 14. Jh. — Relief aus einem mittelrheinischen Schnitzaltar, E. 15. Jh. — Triumphkreuz, u m 1 5 0 0 . — Taufstein 1699. — A u f dem Hochaltar gute Figuren, 1. H. 18. J h . — Weitere bar. Bildwerke in der Kirche. LAY Kath. Pfarrkirche. Spätrom. Bau um 1240. Sehr breites, 1 schiffiges Lhs. (früher 3schiffig?). OChorturm; sein Unterbau mit tonnengewölbter Krypta und die s Schiffsmauer möglicherweise von einem älteren Bau. N ein kleiner Nebenchor. S anstoßender Querbau, 1928 bis 1931. — V e s p e r b i l d , 2. H. 15. Jh. — G a b e l k r e u z , A. 14. Jh. — Einige Figuren, 17. und i8.Jh. — 2 spätgot. K e l c h e . — Im Pfarrhaus rom. V o r t r a g e k r e u z (Limoges-Arbeit) und hervorragende stehende M u t t e r g o t t e s , gegen M. 15. Jh. Gutes V e s p e r b i l d , E. I5-Jh. — Im Hof spätrom. K a p i t e l l e , wohl vom Turm, und Bruchstück eines steinernen Markussymbols (von einem Türfeld?), M. 13. Jh. — Großes Steinkreuz, i . H . 15.Jh., an der Straße nach Moselweiß. WINNINGEN Kath. Pfarrkirche. Neubau mit Emporen, 1685, das Qsch. 1718, Erhöhung des Turmes 1870, des Msch. und der Emporen 1902. — Vom rom. Bau nur der OChorturm, der s kleine Nebenchor und das Fächerfenster der WFassade erhalten. — Spätrom. Taufstein. — Gute got. Türbeschläge. — 2 Messingkronleuchter, 16. Jh. — Silberner Oblatenkasten, 1817. — Grabstein einer Edelfrau, 1597. Spätrom. Haus, am Ausgang des Ortes, moselaufwärts.
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DIEBLICH In der neuen Kirche t h r o n e n d e M u t t e r g o t t e s von hervorragender Qualität, Holz, 2. H. 14. Jh. Im Pfarrhaus, t h r o n e n d e M u t t e r g o t t e s , Holz, 1. H. 14. Jh., 3 Kruzifixe und ein hlg. Sebastian, 15. Jh. Heesenburg. Ma. Burghaus mit abgebrochenen Ecktürmchen und bar. Fachwerkerker. KOBERN Pfarrkirche S. Lubentius. Im 4. Jh. soll der hlg. Lubentius hier gewirkt haben. Die Pfarrei wird 1142 zuerst genannt. Aus dem 12. Jh. nur ein alleinstehender Glockenturm und einige Basen und Kapitelle erhalten. 1827 Neubau durch J. C. v. Lassaulx. Stattlicher Saalbau. — Unter der Orgelempore 2 ausgezeichnete, spätrom. K a p i t e l l g r u p p e n . — V e s p e r b i l d , 15.JI1. — Seitenaltäre mit Gemälden von Joseph Settegast. — Spätgot. Kelch. — Bar. A r m r e l i q u i a r . Dreikönigs-Kapelle auf dem Friedhof. 1448 von dem Frhr. v. BoosWaldeck erbaut. Bmkw. Reste der Ausmalung. — Gute, mittelrheinische M i c h a e l i s f i g u r , E. 15.Jh. Oberburg mit Matthias-Kapelle. Im äußeren Hof der ehem. den Grafen v. Isenburg gehörigen Altenburg, von der nur der rom. Bergfried (nach 1195) erhalten ist, steht die Matthlaskapelle. Sie ist keine Burgkapelle im gewöhnlichen Sinne, sondern steht isoliert, was sich ebenso wie die ganz ungewöhnlich reiche Behandlung wohl daraus erklärt, daß sie Wallfahrtsziel war. Entstehungszeit etwa 2. V . 13. Jh. — Sechseckiger (!) Zentralbau mit 6eckigem innerem Umgang. Der Mittelraum auffallend eng, nur 3,6 m gegen 10,5 m im Lichten des Umgangs. Dabei ist der Tambour zu unverhältnismäßiger Höhe geführt, 13,6 m. Der Umgang mit steigendem, halbiertem Tonnengewölbe, dieses in jeder Abteilung mit 6 Rippen besetzt, die dem T a m b o u r als Streben dienen. Der Ansatz dieses Gewölbes liegt sehr tief, 3,5 m, der an die Tambourwand anstoßende Scheitel 6 m. In den Ecken 3gliedrige Dienstbündel. Die zwischen den Eckpunkten liegenden (je 4) Rippen sitzen auf Konsolen, die unter sich durch kleine Rundbogen verbunden sind, so daß die Gewölbefläche muschelartig gegliedert wird. Wandarkatur mit schweren, reich profilierten Kleeblattbogen. Fenster aus dem Vierpaß. Die 6 Stützen des Tambours sind aus Gruppen von j e 5 sehr dünnen und völlig voneinander abgelösten Säulen zusammengesetzt. Schaftringe in wechselnder Höhe. Weit ausgeschwungene, sehr reich behandelte Knospenkapitelle. Verbindung durch steile Spitzbögen. Das 6rippige Gewölbe auf vorgekragten Diensten, deren in Fensterhöhe sitzende Konsolen mit hockenden Männern und Evangclistensymbolen. Die Apsis war urspr. kleiner angelegt, noch während des Baues auf den jetzigen hufeisenförmigen Grundriß gebracht, für die Außenansicht ein etwas unorganisch wirkender Anblick. In allem, der Raumgestaltung wie der auf die Spitze getriebenen malerisch-barocken Formbehandlung, stößt man bei diesem merkwürdigen kleinen Bau auf einen eigenartig schneidigen Ton, den wir uns mit der Vermutung erklären möchten, daß der
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UMGEBUNG
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Meister kein Kirchenbaumeister, sondern in der Profanarchitektur heimisch w a r , von der aus er sich ausnahmsweise einmal a n einer kirchlichen A u f g a b e versuchte. — Sandsteinrelief u m 1630. Niederburg der Herren v. Kobern. 1195 vorhanden, im 16. Jh. umgestaltet, wahrscheinlich 1688 von den Franzosen zerst.; ein Rest des quadr. rom. Bergfrieds und des spätgot. Palas erhalten. Bruchsteinturm von einem Burghaus, 15..Jh. Gutes Fachwerkhaus im Hof Kirchstr. 1, 1589. — A n d e r e Fachwerkhäuser meist entstellt, bis auf 2 des 16. Jh., von denen eines das Datum 1577 trägt. GONDORF S c h l o ß . O b e r b u r g . Bis i 8 2 o S i t z d e s ehem. in K u r t r i e r u n d K u r mainz mächtigen Geschlechts v. d. L e y e n . Zeitweise i m Besitz Talleyrands. Der B a u flußabwärts, 15. J h . , der SFlügel M . 16. J h . und neugot., unter Benutzung früherer Bauteile. Zwischenb a u i . H . 17. J h . ; landseitiger Flügel, v o n der Eisenbahn abgeschnitten, 1 6 . — 1 7 . J h . — I m ö T e i l sehr reizvolle Holzgalerie a u f ornamentierten Steinsäulen, u m 1560. N i e d e r b u r g . D e r B a u 1859—1861 mit wenigen alten Resten. D e r kleine spätrom. Erkerchor der K a p e l l e z u beachten. J e t z t z. T . Museum. Römische u n d fränkische Ausgrabungen. Gutes K u n s t handwerk, Plastik und Glasgemälde, 1 3 . — 1 8 . J h . LEHMEN Kath. Pfarrkirche. Einfacher Saalbau, 1762. Rom. T u r m einfachster Art; ungegliederte Bruchsteinflächen, j e 2 Paar gekuppelte Schallöffnungen, Satteldach (rest.). Erweiterungsbau 1937. — Altäre, 2. H . 17. und E. 18. Jh. NIEDERFELL Kath. Kirche. Saalbau 1792. — Altäre 3. V . 18. Jh. — Einige gute Figuren des i8.Jh. OBERFELL Kath. Kirche. Neubau. Der Turm des 14.JI1. erhalten. — A l t ä r e , M. 17. Jh. — K a n z e l , 2. H. 17. Jh. — Im Turm 2 b a r . F i g u r e n von ungewöhnlichem Wert, E. 17. Jh. BLEIDENBERG Ehem. Kirche. Jetzt Ruine. Im Msch. noch die Scheidbogen und Fenster, 12. Jh., erkennbar; im 15. Jh. umgebaut. Die beiden Chöre, der seitliche ein Schmuckstück seiner Art, E. 13. Jh. — Turm auf der NSeite. ALKEN Pfarrkirche. Neu. Seitenaltar, A . 18. Jh. — Muttergottes, A . 16. Jh. — Alte Kirche. 2schiffiger rom. Bau, mit älterem Turm an der SOEcke des Lhs.; Empore 1622. Ausmalung im Chor, um 1300; im Lhs. Reste aus verschiedenen Zeiten des 15. Jh. — A m Treppenaufgang S c h m e r z e n s m a n n , 1785. — V e s p e r b i l d 1686. Von der Stadtbefestigung 2 Tore und einige Türme erhalten. Bei der Fallerport Muttergottes, A. 15. Jh. — Burghaus der Herren von Wiltberg, 1616. 1699 vergrößert, malerischer Frühbarock. — Epitaph des Heinrich v. Wiltberg von Peter Osten, 1571, im Landesmuseum Bonn.
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KOBLENZ, UMGEBUNG
THURANDT Burg. U m 1200 vom Pfalzgrafen Heinrich, dem Sohne Heinrichs des Löwen, erb.; nach einer gleichnamigen Burg bei Thyrus benannt. Seit der Eroberung durch die Erzbischöfe von Köln und Trier 1348 Sitz eines beiden gemeinsamen Amtes. Aus Ma. 2 runde Bergfriede erhalten. Palas 16. Jh. Neuerdings ausgebaut. KATTENES Kath. Kapelle. Neugot. Bau. — A n n e n a l t a r , Tuff, M. 17. Jh., mit 2 Holzfiguren, E. 15. Jh. — Holzfigur 18. Jh. LÖF Kath. Pfarrkirche. Flachgedecktes Sch., 18. Jh., nach O neugot. erweitert. — T u r m in rom. Formen, mit jüngerem, 8seitigem, von Achtorten umgebenem Helm. — Holzfiguren, 18. Jh. — Monstranz, 1427. HATZENPORT Kath. Pfarrkirche. In herrlicher Lage über der Mosel, an den steilen Berghang gelehnt. Flachgedecktes, spätgot. Schiff. Quadr. Chor. — WTurm mit charakteristischem, achtseitigem Helm und 4 Nebenhelmen, alle 5 mit Bleikrabben und Kreuzblumen. — Rok. H o c h a l t a r mit Johannesfigur, i . H . 16. Jh. — Seitenaltäre und K a n z e l , M. 17. Jh. — Schmiedeeiserner bar. Kronleuchter. — Im Chor gute G l a s f e n s t e r , i . H . 16.Jh. — Taufstein, 1600. — Spätgot. H e i l i g e n h ä u s c h e n in Form eines Sakramentshäuschens. BRODENBACH Kath. Kirche. 18. Jh. mit Ausstattung aus 2. H. 18. Jh. — Vesperbild, um 1420. — In der Sakristei Geräteschrank mit Balustersäulen, i . H . 16. Jh. Wegekreuz, ¡443. Hotel zur Post, 18. Jh. EHRENBURGERTAL Kapelle. Barockbau. — Großes Vesperbild, i . H . i8.Jh. EHRENBURG Burg. Ehem. der Herren v. Ehrenburg; 1689 von den Franzosen zerst.; jetzt Ruine. Große unübersichtliche Anlage aus mehreren Bauzeiten. Oberer innerer Burgring mit Bergfried (2 Rundtürme mit Zwischenbau), 14. Jh. — Mächtiger, ovaler Turm, wohl 16. Jh., mit Wendelauflahrt. N i e d e r b u r g mit Mauer und Halbtürmen. OPPENHAUSEN Kapelle. 1716. Einige Figuren, 18. Jh. MORSHAUSEN Kath. Kirche. Gewölbter Saalbau, 18. Jh. — Gestühl, 1743. — Ausgezeichnete A l t ä r e , um 1760. BEULICH Kath. Kirche. Hoher rom. WTurm mit neuem Obergeschoß. Das Lhs. gewölbter Saalbau, M. 18. Jh. — Hochaltar 1793. — Nebenaltäre, 1781. — Aus der gleichen Zeit die übrige Ausstattung. — Speisekelch, A. 15. Jh.
KOBLENZ, UMGEBUNG
365 Umgebung: w und nw
METTERNICH Kath. Pfarrkirche. Rom. Turm. Die 1821 eingestürzte rom. Kirche in Aufnahmen erhalten. Im Neubau H o c h a l t a r , 1737, und Kanzel, E. 17. Jh., beide aus Koblenz. — Taufe, 1705. RÜBENACH Die rom. Kirche 1866 mutwillig zerstört. Burghaus der Freiherrn von Eltz-Rübenach, seit 1277 im Besitz der Familie. Das Burghaus 1678 erbaut. BASSENHEIM Kath. Pfarrkirche. Neubau. Altes Portal, 1722, im Pfarrhof. — A u f dem Altar im n Nebenchor: R e l i e f d e s h l g . M a r t i n z u P f e r d e mit dem Bettler, grauer Sandstein, rötlich lasiert, hervorragendes Werk aus dem Umkreis des Naumburger Meisters, gegen M . 13. Jh., urspr. außen am Turm. Auffallend das Auftreten monumentaler Plastik in dieser Gegend, in der sonst nur Reste aus Andernach, Laach, L a y , Lonnig und Sayn bekannt sind. Die Herkunft aus Mainz wahrscheinlich. — Bar. Altargerät. — Einige gute Paramcntc, 18. Jh. — Pfarrhaus. Um 1780. Kath. Kapelle auf dem Karmelenberg (Kamillenberg). ischiffige, flachgedeckte Kapelle, 1662. Chor gewölbt, mit Logen und Einsiedlerklause. Der kleine Bau ist durch einen gewissen architektonischen Aufwand bmkw. — Hochaltar gleichzeitig, darin M u t t e r g o t t e s , 176g, ebenso 3 Holzfiguren. — Seitenaltäre, M. 18. Jh. — K a n z e l A. 18. Jh. Kreuzweg. 1760, mit K r e u z i g u n g s g r u p p e , 1733. Schloß. Ehem. der Grafen v. Bassenheim (jetzt v. Waldthausen). Neu ausgebaut, mit Erhaltung einiger alter Teile; besonders zu nennen der OFlügel, 1614. KÄRLICH Kath. Pfarrkirche, ischifßger rom. Bau, flachgedeckt, der Chor platt geschlossen. Außen Kleeblattblenden und Lisenen mit Bogenfries. Das Lhs. 1931 zugunsten einer neuen Kirche abgerissen. Spätgot. Seitenkapelle. Mehrere Figuren, 18. Jh. — Außen Steinrelief, Schweißtuch der hlg. Veronika, um 1500. Ehem. Kurfürstliches Schloß. 1344 zuerst erwähnt; 1654 Neubau als quadr. Wasserburg mit 4 Eck- und einem Mitteltürmchen; im 18. Jh. unter Leitung von Joh. Seitz umgebaut. Große Gartenanlagen. In der französischen Revolution restlos zerstört. MÜLHEIM Alte Kapelle (profaniert). 1313—1318. ischiffiges, flachgedecktes Lhs., gewölbter 5 / a Chor; 2teilige Maßwerkfenster. KETTIG Kath. Pfarrkirche. 2. H. 15. Jh. Der prachtvolle Turm, rom. im Aufbau, aber spätgot. in den Einzelformen, mit bar. Schieferhelm, ist der älteste Bestandteil, ischiffiges Lhs. mit bar. Decke und sterngewölbtem Chor. Nachträglich um ein s Ssch. mit Sterngewölbe erweitert, dessen Fenstermaßwerk und quergestellte Satteldächer den Eindruck des Äußeren bestimmen. — H o l z k r e u z . A. 16.Jh.
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BOPPARD
WEISSENTURM Wartturm. E. 14. Jh. als Zoll- und Wachturm vom Trierer Erzbischof erbaut. Von hieraus ging eine große Landwehr bis nach Mayen. Denkmal des französischen Generals Hoche (1768—1797). 4 Reliefs von Simon Louis Boizot, 1800, Originale in Versailles. Entwurf des Denkmals von Peter Joseph Krähe. BOPPARD Rom. Kastell Bodobriga, erste Anlage aus der Zeit des Drusus, Neubau unter Kaiser Valentinian I. (364—375). Im frühen Ma. Königshof, dann kaiserliche Reichsstadt; 131s an Trier verpfändet; 1327 von Erzbischof Balduin erobert, seitdem zum Trierer Kurstaat bis zu seiner Auflösung gehörig. Ehem. Karmeliterkloster. 1220 gegr. Die jetzige kath. Kirche 1318 als turmlose ischiffige Anlage beg. mit 3/gSchluß, 30 m lang, 8,7 m breit, 15,6 m hoch. Maßwerk der Kölner Schule, besonders reiches Muster am großen WFenster. Das Lhs. urspr. flachgedeckt. 1439 wurde nach N ein Ssch. durchgebrochen, schmaler, doch von gleicher Höhe. In der SWand die Fenster vermauert. Die hierdurch entstehende doppelte Asymmetrie des Raumes und der Beleuchtung ergibt ein ungewöhnliches, nicht reizloses Bild. Steinerne WEmpore mit figürlicher Plastik aus der Zeit um 1460— 1470. — Außen am Chor stehende Muttergottes, tun 1330. — A u s s t a t t u n g : Großer H o c h a l t a r , 169g. — S a k r a m e n t s n i s c h e , 15. Jh. — C h o r g e s t ü h l , um 1470, mit flottem, humorvollem Schnitzwerk. — Feiner, zierlicher D r e i s i t z , A. 16. Jh. — Im n Seitenchor großer A l t a r mit Knorpelornament, M. 17. Jh., ehem. in der Pfarrkirche. — Überlebensgroßer K r u z i f i x u s , 1465. — Kleine s i t z e n d e M u t t e r g o t t e s , E. 14. Jh. — S t e h e n d e M u t t e r g o t t e s , Holz, 1,67 m, um 1480. — V e s p e r b i l d , 1. H. 15. Jh., Holz, bedeutend im Ausdruck, reich und sorgfaltig in der Gewandung. — S t e i n k a n z e l , I 4 . j h . — W a l b u r g i s - A l t a r , um 1700. — J o s e p h s - A l t a r , um 1660. — Neuer Altarschrein mit K r e u z i g u n g , um 1500. — W i n d f a n g , 1633. — In der S a k r i s t e i : S i t z e n d e M u t t e r g o t t e s , Holz 77 cm, i . H . 14. Jh. — A n b e t u n g d e r K ö n i g e , Reliefscheibe, i . H . 16.Jh. — 2 E n g e l , E. 15. Jh. — G e m a l t e r A u ß e n f l ü g e l eines A l t a r s , kölnisch, A. 15. Jh. — H o l z k r u z i f i x , 2. V . 15. Jh. — 2 R e l i q u i e n b ü s t e n , hlg. Bischöfe, mittelrheinisch, um 1500. — N o t h e l f e r a l t a r , M. 17. Jh. — T ü r b e s c h l ä g e , 14. Jh. — Einzelne Figuren des 17. und 18. Jh. G r a b d e n k m ä l e r . Die wichtigen im Chor. Großes 3teiliges Wandgrab des Grafen j o h a n n v. E i t z f 1547 und seiner Gemahlin t 1544, aufgestellt 1548, in der Mitte Taufe Christi, darunter 2 reizende Engel mit Johannesschüssel, zu den Seiten in Nischen die knienden Bildnisfiguren der Verstorbenen, elegante Flachreliefs, das Ganze in reichem architektonischem Rahmen; Arbeit von Rang. — Epitaph der M a r g a r e t e v. E i t z t 1509. mit Relief der Hlg. Dreifaltigkeit und Engeln (nach Dürer), in Solnhofener
BOPPARD
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Stein, ausgeführt 1519, von Loy Hering in Eichstätt. — Im Fußboden des Chores Grabplatte eines Bischofs, 1359. — Grabplatte eines Ritters f 1393, interessant im Kostümlichen. — D o p p e l g r a b m a l des Ritters W i l h e l m v. S c h w a l b a c h "f 1483; ein weiterer R i t t e r g r a b s t e i n von Schwalbach 1497, die Charakteristik der breitspurigen Eisenfresser mit guter Laune durchgeführt, in einem damals am Mittelrhein beliebten Typus. — Epitaph A r n o l d v. S c h a r f e n s t e i n mit Marienkrönung, 1613. — Kleine v o r rom. G r a b p l a t t e . — An den Lhs.Wänden W a n d m a l e r e i e n , Alexiuslegende, 1407. Das K l o s t e r , einfacher bar. Bau; am Portal bez. 1730, darüber und an der Ecke bar. Figuren. Ehem. Franziskanerkirche (profaniert) in gotisierendem Barock des späten 17. Jh. Ehem. Kloster S. Martin. Am Rheinufer; zu Anstaltszwecken ausgebaut. Katb.Pfarrkirche S.Severus (bis 1225 S.Peter). ImSepulcrum des n Nebenaltars fand sich das Siegel des Erzbischofs Bruno v. Trier (1102—1124). Der jetzige Bau aus i . H . 13. Jh. Die Türme im Kern älter (zwischen 1102 und 1124) und gegen 1200 verblendet. Fraglich, ob von jeher als OTürme gedacht; urspr. vielleicht WTürme des älteren Baues. Bei der Weihe 1225 sind der jetzige Chor und die Gewölbe vom Lhs. noch nicht vorhanden gewesen. Die Abmessungen für eine Pfarrkirche dieser Zeit bedeutend (44 m lang, 16,5 m hoch), die Ausführung in den reichen, schweren Formen des rheinischen Spätromanismus, in den jüngsten (oberen) Teilen gotisierend. Ihren Sondercharakter empfangt die Anlage von den 2 den Chor flankierenden, unverhältnismäßig großen und starken OTürmen, die nach außen über die Fluchten der SschifTe vorspringen, so daß im Grundriß der Schein einer kreuzförmigen Anlage entsteht. Der zwischen dem Turm liegende Langchor ist enger als das Sch., seine Wände sind völlig glatt und ungegliedert. Nach Ausweis des Pförtchens am STurm ist dieser Teil etwa E. 12. Jh. ausgeführt. Die den Abschluß bildende Koncha (vermutlich in der Fluchtlinie der Türme, wie bei S. Kastor in Koblenz) wurde kurz vor 1236 abgebrochen und durch den bestehenden, verlängerten Chor ersetzt; in den Formen ein Kompromiß des langlebigen Romanismus mit der in diesem Abschnitt des Rheintals sehr spät aufgenommenen Gotik. Urspr. über jeder Seite ein Giebel; der 3seitige Schluß, die durchlaufenden Dienste, der Laufgang innen, sowie die Zwerggalerie verweisen ihn entwicklungsgeschichtlich zwischen den von Münstermaifeld (um 1225) und den von S. Severin in Köln (1237 voll.). — Im Lhs. stammen die beiden ö Joche des s Ssch. mit der Empore (ohne Gewölbe) aus einer früheren Bauzeit, E. 12. Jh.; das Lhs. war bei der Weiterführung im 13. Jh. noch als eine in den Abseiten gewölbte, im Msch. flachgedeckte Emporenbasilika in der Art der großen Koblenzer Kirchen begonnen, an welche auch die triforienartigen Öffnungen gegen den Dachraum der Sschiffe erinnern. Aber noch vor ihrer Vollendung wurde Wölbung beschlossen. Die Form der-
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BOPPARD
selben ist ein Unikum: ein spitzbogiges Tonnengewölbe durch rundprofilierte Gurte in 3 Abschnitte zerlegt, deren jeder mit 16 vom Mittelpunkt ausstrahlenden Rippen besetzt ist; eine struktive Funktion haben sie nicht; sie sollen wohl den Schein von Kuppelgewölben hervorrufen. Als Zeuge aus einer sich suchend bemühenden Zeit (genauere Datierung leider nicht angegeben, etwa 2. V . 13. Jh.) ist diese wunderliche Deckenkonstruktion für uns merkwürdig genug; künstlerisch gereichte sie aber dem Gebäude nicht zum Vorteil: der A u f b a u verlor durch die neuen Elemente seine Harmonie, und der Querschnitt wurde übertrieben eng (6,5:16,5 m). — A m Äußeren wechseln schlicht und regellos behandelte Partien mit bar. Reichtum. Die Türme, jetzt in Spitzlielme auslaufend, hatten urspr. niedrige Rhombendächer. W a n d m a l e r e i e n : U m 1890 ein vollständiges System polychromer Dekoration aufgedeckt und rest.; die Pfeiler und Bögen nebst Pfeilervorlagen und Diensten grau mit weißen, der Grund weiß mit roten Quaderlinien, die Säulchen der Emporen schwarz, Basen und Kapitelle rot mit gelb; aus denselben 5 Hauptfarben die ornamentierten Bänder, die sich teils als horizontale Friese, teils als breite Umrahmungen um die Bogenöffnungen hinziehen, an den Zwickeln Tierbilaer. Außerdem am letzten Joch der NSeite, über der Empore, die Historie des hlg. Severus in 2 Streifen (nach den erhaltenen Umrissen neu gemalt). — Im Chor E p i t a p h i e n von 1614 und 1621. — T a u f s t e i n , 1745, darüber A l a b a s t e r r e l i e f , 1. H. 17. Jh. — A m s Turm K r e u z g r u p p e , 1516. In der Kapelle des Krankenhauses der Borromäerinnen ein schöner gemalter mittelrheinischer A l t a r , um 1500, und gute Rok.-Reliquiare. Burg. Von Erzbischof Balduin v. Trier erb.; nach Brand 1499 erneuert, für moderne Nutzzwecke (Amtsgericht) stark umgestaltet; jetzt z. T . Heimatmuseum. Im Hof der ehem. B e r g f r i e d , unten 14. Jh., oben 16. Jh., 4seitig, an den Ecken abgerundet, Krönung mit Machicoulis. Die Wohngebäude der Rheinseite 16. Jh., die übrigen 1672. Wohngebäude. E l t z e r h o f : im Mittelbau Rundbogentür mit dem Wappen v. Eitz, bez. 1566; ein Zimmer des Innenbaus bez. 1567; Veränderungen im 18. und 19.Jh. — H a u s S c h w a l b a c h : um 1450, Ecktürme, Hauskapelle, jetzt Jugendherberge. — » T e m p l e r haus«: 1234 Besitz des Deutschen Ordens; auf diese Zeit weisen an dem sonst sehr entstellten Gebäude mehrere spätrom. Fenster an der Giebelwand. — Großes F a c h w e r k h a u s , 1737, rh inabwärts. — M u t t e r g o t t e s f i g u r , A . 15. Jh., an einem Haus in der Balz. — Steinerne K r e u z e , 1620 und 1739, am Rhein, oberbzw. unterhalb. Befestigungsreste der Oberstadt und Niederstadt. Zur Befestigung der Mittelstadt wurde das in der Mitte des 4. Jh. neu angelegte r ö m i s c h e K a s t e l l verwendet. Von seinen Ecktürmen ist der sö erhalten, weiterhin mehrere halbrunde Zwischentürme, sowie stattliche Mauerreste. Die 4 Tore lagen in der Mitte der
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Seiten, jetzt Oberstr. 78, Oberstr. 47, Kronengasse la und Kirchgasse 7, noch z. T . erkennbar. Die ma. Befestigung erreichte ihren endgültigen Umfang erst im 14. Jh. Oberhalb der Stadt das ehem. Nonnenkloster Marienberg. Die Kirche 1794 zerstört. Die 1738 erb. Klostergebäude jetzt Ursulinenkloster. Im Garten spätrom. D o p p e l k a p i t e l l e und Grabsteine (1335, 1463, 16.—18. Jh.) aus der Kirche. Kapelle auf d e m Kreuzberg. 1710. Einige gute Figuren aus der Erbauungszeit; Kreuz gegen M. 15. Jh. Städtisches H e i m a t m u s e u m . Umgebung: rkeinabwärts PETERSPAY Kapelle. Flachgedecktes Sch. mit rippengewölbtem kleinem Chor in 5 / Schluß, um 1300. Fenster mit alten Holzrahmen. — Bmkw. A u s s m a l u n g aus der Erbauungszeit, 1931—1932 rest.: an der SWand Jüngstes Gericht und Judaskuß; an derNWand Seelenwägung; Christopherus; hlg. Martin. Im Chor einzelne Heilige. — Hübsche WEmpore, 17. Jh. — Holzkreuz, A. 16. Jh. — Reste des alten Fliesenbodens. OBERSPAY Eine Reihe besonders stattlicher Fachwerkhäuser des 17. und 18. Jh. — Am Rhein großer Steinbau mit Pilastern und Dreieckgiebel, um 1700. NIEDERSPAY Alte Kirche. (Ruine) 17. Jh. Kath. Kirche. Neubau. — Kreuzigungstafel, E. 15. Jh. aus dem Kreis des Kölner Meisters der Hlg. Sippe. — Hlg. Anna Selbdritt, A. 16. Jh. BREY Kath. Kapelle. Im Chor, 2. H. 14. Jh., hübsche Sakramentsnische. — Glasscheiben in Graumalerei, 1. D. 15. Jh. — Rok.Altar. SIEBENBORN In einem Heiligenhäuschen hlg. B a r b a r a , gute Arbeit, E. 15. Jh. und 2 kleine Antwerpener Heilige, i . H . 16. Jh. JAKOBSBERG Ehem. Klosterkapelle. A. 18. Jh. — H o f h a u s mit Portal, 1601. Umgebung: w und sw (Eisenbahn nach Kastellaun) UDENHAUSEN Kapelle. 1764. — Altar, E. 17. Jh. — Muttergottes, A. 16. Jh. BUCHHOLZ In der neuen Kapelle 2 Figuren, A. 16. Jh., und bekleidete Muttergottes, etwa E. 15. Jh. HERSCHWIESEN Kath. Kapelle. Gewölbter Saalbau mit WTurm und mächtiger Haube, 1745. Prachtvolle, größtenteils einheitliche Ausstattung mit großem Ziborienaltar und gemaltem Kreuzweg aus der Erbauungszeit. — Beweihungsgruppe, um 1500. — Holzkreuz, A. 16. Jh. Fachwerkhaus 1700. WINDHAUSEN Kapelle. E. 17. Jh. — Im Altar Muttergottes, E. 17. Jh. — Zahlreiche Ölgemälde aus Burg Schöneck, darunter einige bessere des 17.—18. Jh. »4
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SCHÖNECK Burg. Sitz eines 150g ausgestorbenen Rittergeschlechts. Umfangreicher Bezirk. Die Ruinen nur für die Geschichte des Befestigungswesens von Interesse; 1. H. ig.Jh. ausgebaut. RAUSCHENBURG Burg. Erb. 1332 von Erzbischof Balduin von Trier. Schon in der 2. H. 15. Jh. Ruine. Kleine got. Anlage mit Zwinger, sseitiger Bering, an der WSeite der Bergfried, an der ö Ringmauer Reste des 3stöckigen Palas. OBERGONDERSHAUSEN Kath. Pfarrkirche. Neubau bis auf den Bruchsteinturm des 13. Jh., GlockengeschoB und Haube, 18. Jh. SCHWALL Kapelle. Neubau. — Gutes Vesperbild, 1. D. 15. Jh. LEININGEN Kapelle. Flachgedeckter Saal. Der Chorturm mit Rippengewölbe, 14. Jh.; der Bau selbst vielleicht noch früher. Fenster teilweise verändert. — Rok.-Altärchen. BICKENBACH Kath. Kirche. Bar. Saalbau, 1771, mit gleichzeitiger Ausstattung. — Muttergottes, E. 14. Jh. Umgebung: rhnnaufwärls SALZIG Kath. Kirche. Neubau. Ein kleiner Chor des späten 14. Jh. und ein Turm des 15. Jh. erhalten. — Sakramentsnische, A. 15, Jh. — Im modernen Hochaltar der hlg. Egidius, E. 14. Jh. — Orgel, A. 18. Jh. — Außen ein Kreuz, A. 15. Jh. und ölberg, A. 16. Jh. WEILER Kapelle, ischiffiger Bau mit quadr. Chor, gegen E. 13. Jh. —Hochaltar, M. 18. Jh., mit Petrusfigur, um 1340. — Vesperbild, A. 16. Jh. — Kreuz, E. 15. Jh. HIRZENACH Ehem. Benediktiner-Propstel-Kirche. Kleine, schlichte rom. Pfeilerbasilika m i t W T u r m und wenig vortretendem Qschiff. Innere L ä n g e (bis z u m Chor) 25 m . — C h o r frühgot., undatiert, nach den Formen 1250 oder wenige Jahre früher (nicht 1224!). Der Meister gehört in den Kreis der in Trier und Marburg tätigen Bauleute: er hatte in Frankreich eine gute Schulung empfangen, zumal Reimser Formen sind ihm geläufig. Für den rechteckigen Vorchor ist die rom. Mauer benutzt. Das Chorhaupt im /, Schluß mit genauer Gleichheit der Seiten (in den Achsen 2,70 m, Scheitelhöhe 9 m). Ü b e r einer auf hohe Sockel gestellten spitzbogigen Arkatur öffnen sich, nur durch ein leichtes Gesims getrennt, sofort die Fenster, die den ganzen R a u m zwischen den Pfeilern einnehmen. Sie vornehmlich bestimmen den Charakter des kleinen Bauwerks. Das Maßwerk mit 2 Teilungsbogen und Ring in der Krönung; dieser kleiner als z. B. in Karden und Münstermaifeld, was einer etwas jüngeren Entwicklungsstufe entspricht; Mittelpfosten und Lei-
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bung nach innen und außen mit Rundstab besetzt; der äußere bat Schaftringe. Jede Rippe hat ihren Dienst mit besonderer Basis und Kapitell; die Kapitelle an den Schildrippen glatt, an den Hauptrippen mit leichtem Knospenomament. Die Strebepfeiler schließen in Kämpferhöhe der Fensterbogen mit Pultdach, darüber flacher Wandstreifen, der sich mit dem (großenteils zerstörten) Hauptgesims verkröpft. Alles in allem eine vollkommen klare Disposition und knappe, straffe, in der winzigen Raumabmessung wohl etwas zu kräftig wirkende Formengebung. — Das Obergeschoß des Turms bar. verändert; die Gewölbe in Vierung und Qsch. spätgotisch. — G r a b s t e i n e , 1390 und 1574. — K a n z e l , i . D . 18.Jh. — Figur des hlg. N e p o m u k , E. 17.Jh. Stattliches Wohnhaus, A. 18. J h . OBERWESEL Römische Station (Vosolvia) an der rheinischen Heerstraße', späterfränkischer Königshof. Kaiser Otto III. schenkte Oberwesel dem Bistum Magdeburg-, zeitweise auch Mainz gehörig. Seit E. 12. Jh. Stadt. ¡309 wurde Erzbischof Balduin von Trier zum Reichsvogt bestellt, seitdem gehörte Oberwesel zum Kurstaat Trier. 1689 Z^törung durch die Franzosen. 1828 bis 1830 vernichtete die geradlinige Durchführung der neuen Provinzialstraße viel von dem hohen Reiz des Stadtbildes; 1850 brannte das einst sehr malerische Rathaus mit den angrenzenden Fachwakbauten ab. Stiftskirche Unserer Lieben Frau. 1308 beg. (Inschr.); Chor 1331 gew. (Urk.); das Lhs. kaum viel später voll., so daß der Bau einheitlich ist. Unwesentliche Zutaten im 15. Jh. Rest, nach 1840.— Die am Mittelrhein später eingedrungene Gotik zeigt hier schon den festen und bestimmten Charakter, der sich im allgemeinen erst in der 2. H. 14. J h . durchsetzte. Der Raum in großartiger Einseitigkeit als Hochraum entwickelt; der Gliederbau in sachlich klarer, statisch richtig gedachter Vereinfachung. Das Material, Schieferbruchslein (anstatt des in rom. Zeit bevorzugten Tuffs), schloß die feinere Durchbildung der Einzelheiten aus; innen und außen verputzt, die Gliederungen in rotem Sandstein. Anlage: querschiffloseBasilika.dieSschifFe außen platt,innen mit '/«Schluß; zwichen den Nehenchören liegen die 2 rechteckigen Vorderjoche des Hauptchors; die Apsis spnngt in '/s v o r - Auf das Lhs. fallen 3 Joche, 2 weitere, etwas schmalere Joche auf die durch eine Empore geteilte, in das Msch. einspringende Turmhalle. Der Chor bildet die ununterbrochene Fortsetzung des Lhs.; er zeigt im Innern einen Laufgang vor den Fenstern, der die Streben durchbricht. Gleichzeitig die Sakristei mit eigenartiger Gewölbelösung. Überaus bezeichnend sind die Proportionen. Nach Abzug des Chors und der Turmhalle verhalten sich im Lhs. Breite: Höhe: Länge = 1 : 1 : 1 . Absolute Maße: Breite 25 m, Höhe 25 m, ganze innere Länge 53 m. Mauerstärken gering, d>e Streben mit etwa 1 m Tiefe nach innen gezogen; die ungefug gebildeten 6eckigen Pfeiler vorn mit einer rechteckigen Vorlage, die eher als Strebe, denn als Dienst zu bezeichnen ist. Die Scheidbogen ungegliedert und
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kämpferlos, die Gewölbe auf Konsolen. Das Äußere wird charakterisiert durch die ganz ungegliederten Wände, das steil aufragende Chorhaupt und den mächtigen WTurm (72,80 m hoch). Er entwickelt sich aus dem Msch., hat also keinen eigenen Unterbau; das erste freiliegende Geschoß, 4seitig, reicht bis zur Firsthöhe des Kirchendachs, darauf folgt ein ßseitiges Geschoß, an den Diagonalen von 4 wiederum 8seitigen Türmchen begleitet, oben in 8 kleine Giebel und einen 8seitigen hölzernen Helm auslaufend. Die Massengliederung ist vortrefflich, der Mangel feinerer Durchfuhrung erklärt sich aus dem unbildsamen Material, dessen Eigenart ganz bewußt erfaßt und zum Großartig-Herben gesteigert wurde.—Ausstattung: Durch die Rest, von 1848 z . T . zerst. und verschleudert; unter dem, was sich erhalten nat, sind aber Stücke von einzigartigem Wert. Der Lettner: Die Bühne auf einer gewölbten T^bchigen Laube; die überaus dünnen Säulen, welche sie tragen, in rhythmisch wechselnden Abständen; die Bogen mit offenem, die Zwickel mit vorgeblendetem Maßwerk ausgesetzt; 2 Reihen von Statuetten über den Säulen und an der Brüstung, die obere Reihe leider nicht erhalten. Die Rückwand ähnlich behandelt. Sie ist in 2 fensterartig aufgelöste Schalen zerlegt, zwischen ihnen die geraden Treppenaufgänge; die mittlere Öffnung hat prächtig geschnitzte Türflügel; zu ihren Seiten Altäre (nur die Mensen erhalten). Das Ganze ein Wunder des Fleißes und der Materialbeherrschung, zierlich und zart in der Empfindung, die genaue Geometrie des Zirkelschlages strömt eine Art geheimer Musik aus. Seitlich setzte sich der Lettner, als Abschluß gegen die Nebenchöre, in Gittern aus Stein und Eben fort; sie wurden bei der Rest. M. ig. J h . beseitigt. Hochaltar. Daß der Au&atz bei der Weihe (1331) fertig war, ist zwar nicht notwendig, {lach dem stilistischen Befund aber als sicher anzunehmen. Einer der ältesten ausgebildeten Flügel- und Schreinaltäre Deutschlands. Der Schrein ist 2,45 m hoch, _ geöffnet 6,50 m breit, 6,20 m tief. Durch eine 2geschossige Pfeilerund Bogenstellung gegliedert, die in feinster und reichster Holzschnitzerei die Formen der streng hochgot.1 Großarchitektur nachahmt; im Schrein 7, auf den Flügeln 3 /, Achsen. Die Plastik beschränkt sich, in strenger Unterordnung unter die architektonische Teilung, auf Einzelfiguren (in der unteren Reihe 30 cm, in der oberen 45 cm hoch), die aber zusammengenommen einen vollständigen Zyklus des Erlösungswerkes darstellen, mit dem Sündenfall beginnend und der Krönung Mariens im Kreise der Apostel endigend. Die Figuren der oberen Reihe sind fraglos von anderer Hand als die unteren, jene mehr kölnischen, diese mehr oberrheinischen Charakters, beide aber wohl gleichzeitig. Einzelne Figuren fehlen oder sind ergänzt. Eine Predella ist nicht vorhanden. Die kleinen Nischen zu unterst wahrscheinlich für Reliquien. Oberer Aufsatz neu. Die Temperabilder der Außenflügel (unter Arkaden in zwei Reihen Apostel und Heilige) beschädigt. — Aus derselben Werkstatt die T ü r f l ü g e l des Lettners und das (bei der letzten Rest, auseinandergenommene) Chorgestühl mit her-
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vorragender figürlicher Plastik an den Wangen. — 3 F l ü g e l a l t ä r e von derselben Hand gemalt, mit vorzüglicher Beobachtung des Landschaftlichen und Menschlichen, alle mit dem Bilde des gemeinsamen Stifters, des Chorherrn Lutern (sein Grabmal siehe unten): der erste im s Chor 1503, Christus mit den Aposteln zu Tisch bei Maria und Martha; der zweite im n Chor 1506, Nikolausaltar, oben Legende des Hlg., unten ein Schiff mit Menschen aller Berufe gelullt, die Kirche darstellend, beschützt vom hlg. Nikolaus,dem Patron der Schiffer; der dritte im n Sschiff mit 15 Bildern, die letzten 15 Tage der Welt darstellend (nach Hieronymus). — Femer im n Ssch. T a f e l b i l d , E. 15. Jh., mit der Hlg. Sippe, früher Antependium (?) im SChor, und T r i p t y c h o n mit 5 Hlg., M. 15. Jh., aus der Schönburger Schloßkapelle. — Im s Ssch. H l g . G r a b , M. 14. Jh., die Figuren aus Holz, der steinerne Baldachin 15. Jh. — Am n Hauptpfeiler V o t i v r e l i e f , Maria von einem Engel gekrönt mit Stifter (Valentin Schonangel), 1524, von einem Schüler Hans Backoffens. — Im Chor turmformiges S a k r a m e n t s h ä u s c h e n ; am Gitter zinnerne Wappenschilde mit dem Reichsadler und dem böhmischen Löwen (Hinweis auf Kaiser Karl IV.). — Ü b e r dem got. Hochaltar wurde 1625 ein vortrefflich in den Raum komponierter B a r o c k a u f b a u errichtet; 1895 in puristischem Eifer aus der Kirche entfernt, jetzt zurückgebracht und im n Ssch. aufgestellt. In der Sakristei steinerner got. X i s c h a l t a r und ein schmiedeeisernes S t e h p u l t , E. 15. Jh. Sonstige A u s s t a t t u n g : Frühgot. T a u f s t e i n in rom. Typus. — 3 W e i h w a s s e r b e c k e n der Erbauungszeit. — G n a d e n s t u h l mit 2 Hlg. unter Baldachin, um 1460.— Hlg. G e o r g , Holz, 2. H. 15.Jh. — Im Chor 2 bar. F i g u r e n , E. 17. Jh. — Am Eingang in den Chor bmkw. Holzfigur eines k r e u z t r a g e n d e n C h r i s t u s , 2. V . 16. Jh. — Die seitlichen C h o r f e n s t e r mit farbiger Ornamentik der Erbauungszeit. — W a n d m a l e r e i e n : Ausgedehnter Zyklus, um 1520, vorwiegend an den Msch.Pfeilem. Hervorzuheben: die Darstellung des hlg. Kastor mit dem Modell seiner Koblenzer Titelkirche und dem Stadtbild im Hintergrund; der hlg. Martin mit der Oberweseler Martinskirche; der hlg. Goar mit seiner Kirche; die hlg. Ursula mit dem Kölner Stadtbild. — Am Äußern der Kirche 2 M u t t e r g o t t e s f i g u r e n , die am Chorhaupt ein herrliches Werk aus der Erbauungszeit, die andere am s Portal, 3. V . 14-Jh. G r a b d e n k m ä l e r : Im n Nebenchor 5 G r a b s t e i n e der Familie v. Schönburg (1378, 1550, 1605, 1606, 1608). Im s Nebenchor 2 Steine von Geistlichen, 1336 und 133g. Im n Ssch. Epitaph, 1601. An der WWand des s Ssch. E p i t a p h des Kanonikus P e t e r L u t e r n t '515» unverkennbar von der Hand Hans Backoffens von Mainz; in der männlich schlichten Charakteristik der Bildnisfigur ein Meisterwerk ersten Ranges. — D e n k m a l des L u d w i g v O t t e n s t e i n und seiner Gemahlin Elisabeth geb. Freiin v. Schwarzenburg; nur das Todesdatum der Frau (1520) angegeben, wohl auch ab Datum der Entstehung anzusehen; sehr an Hans
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Backoffen erinnernd, doch nicht von ihm selbst, sondern von einem sehr begabten Schüler; der bar. Zug im Stil des Meisters tritt zurück, Streben nach Idealität mit leichtem Anklang an die italienische Hochrenaissance. „Das einzigartige Werk stellt ein Menschentum von schlichter Größe hin. Ein auf neuem Lebensgefühl beruhendes Selbstbewußtsein und tiefe Verpflichtung halten sich die Waage." Von den S t i f t s g e b ä u d e n der Konventssaal an der WSeite der Kirche (Ruine) erhalten und der an die NSeite anstoßende spätgot. Kreuzgangflügel mit einer Anzahl von Grabsteinen, die für die Geschichte dieser Gattung am Mittelrhein recht beachtenswert sind. — M i c h a e l s k a p e l l e . W oberhalb der Kirche, 14. Jh. — F r i e d h o f s k r e u z , A. 16. Jh. K a t h . P f a r r k i r c h e S . M a r t i n . In sehr eindrucksvoller Lage hoch über dem Ort. ischifüger Bau, 1 H. 14. Jh.; Lhs. 3 Joche, der Chor 2 Joche und '/«Schluß. Strebepfeiler wie bei der Liebfrauenkirche z. T. nach innen gezogen. Dazwischen flache Blenden und die Obergadenfenster (im Sch. mit spätgot. Maßwerk); die Gewölberippen einzeln auf Konsolen. Gin n Ssch. spätgot., aber völlig verunstaltet; n am Chor die Sakristei, 1. H. 14. Jh. — Der gewaltige WTurm, 15. Jh., mit Zinnenfries in ausgesprochenem Wehrcharakter. Innen mit Emporen in 2 Jochen voll zum Lhs. gezogen. Trotz der einfachen Mittel strahlende Raumwirkung. Rest. 1909—14. — A u s s t a t t u n g : Großer H o c h a l t a r , 1682. — 2 R o k . - S e i t e n a l t ä r e , auf dem n gleichzeitiger Laurentius und Altarkreuz, 1701, auf dem s hervorragende M u t t e r g o t t e s , M. 15. Jh., auf beiden 6 kleineBüsten, ausgezeichnete Arbeiten, 1. H. 15. Jh. (2 weitere zugehörige im Chor). — C h o r g e s t ü h l , i . H . 15.Jh. — 2 gemalte A l t a r f l ü g e l , A. i6.Jh. — Frei stehendes S a k r a m e n t s h a u s , 1. H. 14. Jh. — R e l i q u i e n s c h r a n k , um 1700, prachtvoll. — R e l i q u i e n a l t ä r c h e n m i t gemalten Flügeln, E. 15. Jh. — Kleiner K r u z i f i x u s , um 1500. — Einige Bildwerke, 18. Jh. — In der Sakristei: K r e u z i g u n g s g r u p p e , 1. D. 15. Jh. — B e i c h t s t u h l , 1631. — Im Lhs.: K a n z e l , 1618. — Gutes E p i t a p h Reichmann Reichardt, 1607. — Gemalter F l ü g e l a l t a r , E. 16. Jh.: Kreuzigung. — Tafelbild A. 16. Jh.: Jesu Abschied von seiner Mutter. — Doppelseitige gemalte T a f e l mit Madonna und Margareta, i . H . 16.Jh. — Im Ssch.: A l t a r mit gemalten Flügeln, A. 16. Jh., in der Mitte Relief der Anbetung des Kindes, verwandt mit Bildwerken in Koblenz (Museum) und Güls. — Mutter A n n e n - A l t a r , A. 18. Jh. — K r e u z t r a g u n g , A. 16. Jh. — S c h m e r z e n s m a n n , M. 16. Jh. — Gute sitzende M u t t e r g o t t e s , A. 15. Jh. — Zahlre che W a n d m a l e r e i e n : im Seitenchor, um 1430, im Ssch. und Lhs. aus der 1. H. 16. Jh. — Außen: am Chor K r e u z i g u n g , aus der Schule Backoffens, um 1520; am Lhs. G r a b s t e i n , um 1330, mit späterer Inschrift. F r a n z i s k a n e r k l o s t e r . Nach Brand 1842 Ruine. Die K i r c h e war eine 2schiffige, kreuzrippengewölbte Halle von 5 Jochen mit einschiffigem Chor aus 3 Jochen und &/,Schluß. Nur die Außenmauern mit Gewölbeanfarurern auf Konsolen erhalten. Fenster
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einfach spitzbogig. O T e i l e wohl noch 13. J h . ; das Lhs. 14. J h . — Reste des K r e u z g a n g e s und des K l o s t e r s auf der NSeite der Kirche. — A n der Straßenecke große K r e u z g r u p p e , 1 7 . J h . Allerheiligen-Nonnenkloster. Ein Bau von 1260 und 1322; 1793 verlassen; 1802 niedergebrannt. Wernerkapelle (Spitalkirche). Hübscher kleiner Gewölbebau, u m ißoo. Ein ungefähr quadr. Joch mit '/ a Schluß. Im Fenstermaßwerk ein Ring über 2 Spitzbogen, das Mittelfenster 4teilig mit V i e r p a ß ; nur an den 3 Seiten des Chorschlusses die Stäbe mit Säulchen besetzt; keine Dienste. Das Äußere bildet im Zusammenhang mit der Stadtmauer, deren Wehrgang durch die Strebepfeiler geführt ist, mit der Bar.Haube und der Straßendurchfahrt ein höchst reizvolles Bild. Altar 1732. — Außen am C h o r Relief der angeblichen Marter des hlg. Werner durch die Juden, 1727. Wenige ältere Wohnbauten, am besten Haus Weiler am Markt, Fachwerk 17. Jh. Stadtbefestigung. Bereits 1257 vorhanden. W e n n auch stark reduziert, läßt sich der Mauerzug mit Hilfe mehrerer erhaltener T ü r m e (16 von urspr. 21) gut verfolgen. Z u r ältesten Anlage gehören der R o t e T u r m , das K ö l n i s c h e T o r , der K u h h i r t e n - T u r m , der W e i ß e T u r m . V o n der 1395 beg. Erweiterung der K a t z e n t u r m und der O c h s e n t u r m , der letztere mit 25 m hohem rundem Unterbau und 12,5 m hohem, 8eckigem Aufsatz, Rundbogenfries und Zinnenkranz. V o n der zweiten Erweiterung (16. Jh.) nach der Liebfrauen-Kirche z u der 4eckige Zehnerturm. SCHÖNBURG Reichsburg, später vom Reich und seit dem 14. Jh. von Kurtrier lehnbare Ganerbenburg im Besitz der seit M. 12. Jh. zuerst genannten Herren von Schonenburg. Im Besitz der Familie blieb sie bis zu deren Aussterben 171g. Seit 1689 Ruine. Die Anlage in mehreren Gruppen, den Familienteilungen entsprechend. Das meiste, was heute sichtbar ist, war 1386 schon vorhanden. Umgebung: rheinabwärts NIEDERBURG Kath. Pfarrkirche. Der gewölbte Chor, E. 13. Jh.; der Turm bar., wenn auch in rom. Formen. 2 Scheiben, E. 15. Jh. BIEBERNHEIM Ev. Pfarrkirche. Nach der Vernichtung des Ortes durch Brand i6g3 errichtet. Quadr. Mittelraum mit ö und w Verlängerung. Holzgewölbe mit hängenden Zapfen. — Altes Mobiliar. — Das Innere ist durch die im Rheinland ungewohnte Raumform, das Äußere durch das reich geschweifte Dach des Mittelbaus von hohem Reiz. Chormauern wohl noch got.; 1923 nach W erweitert; 1925—1927 restauriert. — Scheibenreste, >5-Jh. S. G O A R Alter Wallfahrtsort (Grab des hlg. Goar f 611); gehörte seit M. 13. Jh. den Grafen v. Katzenelnbogen, seit ¡47g den Landgrafen von Hessen; seit 1567 Seitenlinie Hessen-Rheinfels; kam 1815 an Preußen.
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Ehem. Stiftskirche. Im 7. Jh. gegr.; bis zur Einführung der Reformation (1527) Eigentum der Abtei Prüm. Jetzt Ev. Pfarrkirche. 4 Bauzeiten: 1. Geräumige, 3schiffige, rom. Krypta, grätige Kreuzgewölbe zwischen Gurten auf Würfelknaufsäulen, davon 4 aus Marmor, im Charakter des späten 11. Jh. Ferner am Eingangsbogen in den Chor rom. Kämpfer derselben Epoche. 2. Spätrom. s Seitenchor mit Tonnengewölbe und rippengewölbtem Abschluß. Die Seitenräume am Chor sind aus dem Umbau alter O T ü r m e entstanden; nur der n ragt noch auf, der s später abgetragen. 3. Frühgot., 2. H. 13. Jh., der über rom. Unterbau errichtete Chor. Fast quadr. Joch und s / 8 Schluß, die Dienstgruppen mit Schaftringei», Rippen schon mit Birnstab. 4. Völliger Neubau des Lhs., 1444, als prachtvolle, netzgewölbte Hallenkirche von 5 Jochen, 19 m breit, 24 m lang, 16 m hoch. Die Sschiffe in ganzer Länge durch Emporen geteilt. Prächtiger Raumeindruck. Kräftiger WTurm, zur Hälfte in das Ssch. einspringend, mit eigenartiger, wohlgelungener Pfeilerlösung. Das Untergeschoß ohne T ü r und Fenster, oberer Abschluß mit Zinnenkranz. — Das Äußere in reizvoller Gruppierung, vor allem die OAnsicht; leider durch neuzeitlichen Putz beeinträchtigt. — Das Innere zwischen 1469 und 1479 vollständig ausgemalt. Das umfänglichste Denkmal der W a n d m a l e r e i , das sich aus dem späten Ma. am Rhein erhalten hat, 1905, als eine neue Ausmalung geplant war, unter der Tünche meist wohlerhalten wieder entdeckt. U m die Schlußsteine spielen Ranken und Strahlen, von den Feldern zwischen den nach einfachen Sternmustern geordneten Rippen sind in jedem Joch 4 mit Einzelheiligen, seltener mit einer kleinen Szene bedacht. Die Behandlung ist sorgfältig und anmutig, aber die Gesetze der alten monumentalen Raumkunst sind in Vergessenheit geraten. Jedes Feld ist für sich komponiert, wie ein Tafelbild, sogar mit landschaftlichem Hintergrund. Das große Jüngste Gericht an der OWand ging bei der Auftragung neuen Putzes zugrunde. Reste älterer Wandmalerei im s Seitenchor: an der NWand der Evangelist Johannes, A . 14. Jh.; Gewölbemalereien um 1460. — Schöne S t e i n k a n z e l mit Christus, S. Goar und den Evangelisten, um 1460—1470. — In einer der n Seitenkapellen 3 S c h e i b e n , um 1450. — In der nächsten, das n Ssch. erweiternden Seitenkapelle 2 ausgezeichnete G r a b d e n k m ä l e r des frühen Barock, Bildnisstatuen in Nischenarchitektur, leider zu eng aufgestellt. Landgraf Philipp II. von Hessen f 1583 und seine Gemahlin Anna Elisabeth geb. Pfalzgräfin v. Simmern f 1609, aber vor 1599 (2. Heirat mit Pfalzgraf Johann August von Veldenz) aufgestellt. Das erste urkundlich von Wilhelm Vernuiken aus Kalkar, dem Meister der Kölner Rathausvorhalle; das zweite, im architektonischen Aufbau besonders vorzügliche Denkmal, wohl ebenfalls von ihm. — Im s Ssch. G r a b s t e i n eines Abtes, um 1320. — Ferner der der Adelheid v. Waldeck f 1329 und Epitaph Nordeck, 1597. — Weitere Platten in der Krypta: um 1480, 1519, 1521. Kath, Kirche, Neubau. — A l t a r g e m ä l d e , Kreuzigung, Schule
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des Hausbuchmeisters. — G r a b p l a t t e d e s h l g . G o a r von der ehem. Tumba, jetzt in moderner Rahmung, wichtige mittelrheinische Arbeit, gegen M . 14. Jh. RHEINFELS Burg (Ruine). 1245 vom Grafen Dieter v. Katzenelnbogen auf der Stelle eines Klosters beg.; seit 1568 vom Landgrafen Philipp v. Hessen als moderne Festung umgebaut und erweitert; 1642, 1756, 1793 von den Franzosen zerst. und seither nicht wieder aufgebaut. Lehrreich für das Befestigungswesen, vornehmlich der späteren Renaissance, kunstgeschichtlich ohne Belang. Keltisches Steindenkmal der La-Tene-Zeit (300—100 v. Chr.) aus Pfalzfeld; 1,5 m hoch (»Flammensäule«); seit 1936 im Landesmuseum zu Bonn, an der alten Stelle A b g u ß in Kunststein. Umgebung: w DAMSCHEID Kath. Kirche. Gegliederter rom. WTurm. In der neuen Kirche gute M u t t e r g o t t e s , E. 15.JI1. WIEBELSHEIM Kath. Kirche. Neubau, M. 19. Jh.—Ausgezeichnete M u t t e r g o t t e s , mittelrheinisch, um 153«. LAUDERT Kapelle. Im Kern wohl noch rom., aber später vergrößert und verändert. Von Belang das Vorkommen des sonst in Westdeutschland seltenen Glockengiebels (Aufmauerung über der Giebelwand mit Schallarkaden), der obere Teil in Ziegeln ergänzt. Umgebung: rheinaufwärts BACHARACH Am Eingang des Steeger Tales in höchst malerischer Lage. 923 als zehntpflichtig dem Kölner Andreasstift erwähnt. Die Burg Stahleck war nach ihrer ersten Erwähnung im 12. Jh. im Besitz der rheinischen Pfalzgrafen; nachdem die Pfalzgrafenwürde 1S14 cm den Wittelsbacher Ludwig von Bayern gelangte, ist Bacharach bis zur Auflösung des alten Reiches kurpfälzischer Besitz gewesen. 1360 (?) Verleihung des Stadtrechtes durch Karl IV. Bedeutender Weinort, Zollstätte und Stapelplatz• Mit Kaub und Burg Gutenfels Grenzriegel der Pfalz• In den Kriegen des 17. Jh. wiederholt schwer mitgenommen; 1689 durch die Franzosen zerstört. Im ig. Jh. viele Stadtbrände, am verheerendsten 1872. S . Peterskirche (jetzt ev. Pfarrkirche). Trotz ihrer Kleinheit ist diese, auch durch die Gunst ihrer Lage ausgezeichnete Kirche ein Hauptbeispiel für die rom. Baugesinnung in ihrer letzten, auf malerisch freie Wirkungen ausgehenden Phase. Der Baugeschichte fehlen sichere Unterlagen. Bauherr war das Kölner Andreasstift. Mehrfacher Wechsel der Absichten sofort zu erkennen. Der Bau scheint in jene konservative Gruppe zu gehören, die gegenüber der schon vorhandenen got. Strömung möglichst an der heimischen Überlieferung festhielt. Nach dieser Annahme nähert sich die Hauptbauzeit der M. des 13. Jh. Ein Brand 1872 veranlaßte durchgreifende Rest., 1890—1892 (von Wiethase und Cuno). — Der Grundriß gibt im äußeren Umriß ein einfaches Rechteck von
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25,50 : 15,50 m innerer Seitenlänge. Am w wie am ö Ende heben sich Qschine heraus; das erstere trägt den Turm, an das letztere schließt sich ohne Zwischenglied die halbrunde Apsis; diese hatte urspr. einen inneren Laufgang, wie vorhandene Spuren deutlich erkennen lassen. — Der auf das Lhs. fallende mittlere Abschnitt ist breiter als lang, in 3 Schiffe und 3 Joche geteilt. Gewissermaßen zum Ersatz für die durch das Gelände bedingte Einengung der Grundfläche ist der Aufbau in ungewöhnlichem Verhältnis in die Höhe getrieben. So ist das Lhs. beträchtlich höher als das ö Qsch., übertrifft aber auch in der Höhe (17 m) die eigene Länge (11 m). Der Aufbau 4gliederig: Erdgeschoß mit den glatten schiffwärts kämpferlosen Pfeilern der niederrheinischen Schule, rundbogige Emporen ohne Teilung, blindes, rundbogiges Triforium, endlich sehr kleine rundbogige Oberfenster; die Rippengewölbe (mit rundbogigen Gurten, aber spitzen Schildbogen) von gewirtelten Diensten getragen, die am Fußgesims der Empore auf 4 Konsolen absetzen; unter den Emporendächern verhehlte Strebemauern. Offenbar spricht aus dem Lhs., verglichen mit dem OBau, ein veränderter Plan, und zwar unter dem Eindruck der Stiftskirche zu Limburg a. L., nur daß die dortigen frühgot. Formen in rom. zurückgebildet sind. Die durch mehrere Treppen (sehr hübsch durchgebildet, an Andernach erinnernd, diejenige an der SWand) zugängliche Empore zieht sich auch unter dem WTurm hin; hier in der Mitte erkerartiger Ausbau zur Aufstellung eines Altares; die Erdgeschoßhalle, in 2 Schiffen und 2 Jochen, gibt prächtige Durchblicke. Das Obergeschoß der Turmhalle öffnet sich gegen das Lhs. in einem hohen, bis zum Gewölbe heranreichenden Bogen (auch dies Limburg ähnlich). Wirkungsvolle Einzelformen, namentlich ist viel Schönes unter den in großer Fülle ausgebreiteten Blatt- und Knospenkapitellen zu finden, z. T . mit direkten französischen Erinnerungen; in den Sschiffen reich ausgebildete Hängeschlußsteine. — Im s Qsch. Emporenbau des 15. J h . — A m Außenbau bildet die in gewohnter Gliederung sehr gut durchgeführte Apsis (mit got. Fenstern des 14. Jh.) in Verbindung mit kleinen, im Winkel zum Qsch. angeordneten Rundtürmen und dem überragenden OGiebel des Lhs. eine originelle und anziehende Gruppe. Der als starke Masse wirkende WTurm wurde später um ein got. Stockwerk überhöht und durch Zinnen und ausgekragte Ecktürmchen wehrhaft gemacht. — Im Qsch. Reste dekorativer und figürlicher A u s m a l u n g der Erbauungszeit. Dort auch großes W a n d g e m ä l d e des hlg. Christoph, 14. Jh. — Reste eines C h o r g e s t ü h l s , I4-Jh. — O r g e l 1792. — G r a b s t e i n e : Meinhard v. Schönberg f 1596» Fr. v. Wolfskehl f 1609. — Scheibenförmiges E p i t a p h mit Vesperbild, 1467. Werner-Kapelle. 1293 zu Ehren des angeblich von den Juden gemarterten Knaben Werner beg.; Chor 1337 gew.; sehr langsamer Fortgang des Baus. 1428 wieder aufgenommen, doch nie ganz voll.; 1689 beschädigt; seit 1752 Ruine. — An einen quadr. Mittelraum schließen sich in kleeblattförmiger Stellung nach N, O und S die 5/8Apsiden, die des Chors mit einem Vorjoch, von der
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n nur eine Seite erhalten; nach W nur ein einziges schmales Joch. Ausfuhrung in rotem Sandstein von größter Feinheit und Anmut, das Maßwerk der hoch und weit geöffneten Fenster im Charakter der Kölnischen Schule. In Verbindung mit der Landschaft ein reizvolles Ruinenbild. K a t h . K i r c h e (urspr. Kapuzinerkloster). Schlichter Saalbau mit hölzerner Tonne und Dachreiter, 1689—1705. Einrichtung vom A. 18. Jh. — Kreuz 1. H. 16. Jh. Am alten Zollhof (Oberstr. 1) Kreuztragungsrelief, A. 16. Jh. Mehrere F a c h w e r k h ä u s e r , unter denen eines am Markt von 1568 zu den bekanntesten der ganzen Gattung gehört. — Hauptstr. 47 (Post), E. 16. Jh., mit malerischem Hof, früher Sitz der Wölfe v. Sponheim, dann der Familie Kornzweig. S t a d t b e f e s t i g u n g , 1359 genannt, 2. H. 14. Jh. erb., urspr. mit 16 Türmen, in großen Teilen erhalten. Die Mauertürme halb offen, Ecktürme rund. Kranentor, Markttor, Münztor, Postenturm, Steeger Tor, Liebesturm. Am Südende die spätere Zollbastion. Charakteristisch für die Rheintalstädte. Die Burg Stahleck verstärkt die Stadtbefestigimg an der oberen Angriffsseite. B u r g S t a h l e c k (Ruine). 1135 zuerst genannt. Seit 1190 Sitz eines Seitenzweiges des staufischen Kaiserhauses, dann der Wittelsbacher Pfalzgrafen. 1620—1640 achtmal belagert, 1689 von den Franzosen gesprengt. An der WMauer eines größeren Saalbaues Erneuerungsinschr. des Kurfürsten Karl Ludwig, 1666. Jetzt als Jugendherberge ausgebaut. STEEG E v . Pfarrkirche. Frühes 14. Jh. und Folgezeit. Ungleichmäßige 2schiffige Halle mit eingezogenen Strebepfeilern, zwischen denen auf der SSeite tiefe Nischen mit Quertonnen gebildet sind. Auch die Pfeiler massig mauerhaft. Maßwerk 2- und 3teilig mit Ringen, nur das mittlere Fenster reicher. Außen völlig glatte Wände. Der im N O angebaute T u r m mit seinem beschieferten Aufsatz aus 4 klotzigen Ecktürmchen und Sseitiger Mittelpyramide ist typisch für die mittelrheinische Architektur des 17. Jh. und verbindet sich mit den steilen unregelmäßig zerlegten Dächern des Lhs. zu einer behaglich-wunderlichen Gruppe von eigenem Reiz. — W a n d m a l e r e i e n A. 14. und 1. H. 15. Jh. — Orgel um 1790. — E p i t a p h 1643. Hübsches F a c h w e r k h a u s . 1585.
FÜRSTENBERG B u r g (Ruine). Schon 1243 genannt. Ehem. kurpfalzische Rheinzollstätte, 1689 von den Franzosen zerstört. Der runde Bergfried gut erhalten, 25 m hoch, Zinnenkranz.
OBERDIEBACH Ehem. Chorherrenstift. Die w Hälfte der Kirche 1474, die ö 14. J h . — 5jochige Hallenkirche mit 5 / g Chor. Steinerne WEmpore, 1481. — Im Chor W a n d m a l e r e i der Erbauungszeit und des 1. D. 15. Jh.; Deckenmalerei, E. 15. Jh. — Im w Teil Holzemporen, 17. Jh. — Bar.WTurm. — Spätgot. K a n z e l mit schmiedeeiserner Brüstung. — C h o r g e s t ü h l , 1508.
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OBEIVWESEL, UMGEBUNG
MANUBACH E v . Pfarrkirche. Vom spätrom. Bau, i. H. 13. Jh. der WTurm erhalten, ferner die S- und OMauera eines 1 schiffigen, flachgedeckten Raumes mit geradem Schluß. Im Turm Rippengewölbe auf guten Konsolen. Das Sch. durch Hinausrücken der NWand bar. erweitert und an 2 Seiten mit 2geschossigen Emporen versehen. An der ö Schmalwand Altar, hübsche Kanzel und Orgelempore. Ausstattung z. T . 1524, 1620 und 18. Jh.; besonders bmkw. die w Emporenbrüstung und das ausgezeichnete Gestühl mit sehr schönen Flachschnitzereien, bez. 1524. Im ganzen hervorragendes Beispiel einer ländlichen Kirche, rest. 192«—22. NIEDERHEIMBACH Kath. Pfarrkirche. An der neuen Kirche (1913—1915) sind erhalten: der alte Chorturm, i . H . 13. Jh., mit Rippengewölbe, die Sakristei, 1516, und eine Seitenkapelle, 14. Jh., schließlich im W der bar. Chor, 18. h. An einem Strebepfeiler Totenleuchte. — F l ü g e l a l t a r mit stark rest. Reliefs, i . H . 16. Jh. — K a n z e l , 1765. Oberhalb die Heimburg, ehem. Mainzer Burg, im 19. Jh. ausgebaut (Hugo Stinnes). OBERHEIMBACH Kath. Pfarrkirche. 3schiffige got. Anlage, der Chor gewölbt, das Lhs. flachgedeckt. Reizvoller Bau mit reicher Ausstattimg. — Got. H o l z k a n z e l , 1517. — M i c h a e l i s k a p e l l e mit T o t e n l e u c h t e und V o t i v - A l t a r , 1628. Darin hlg. M i c h a e l aus dem letzten D. 15. Jh. und schöne hlg. A n n a S e l b d r i t t , A. 16. Jh. — B e i c h t s t u h l , um 1790. — Rom. B r o n z e k r u z i f i x . — K r u z i f i x u s , Holz, 13. Jh. — Ausgezeichnete spätgot. M o n s t r a n z . — Außen E p i t a p h , 1544. Burg Sooneck. M. 13. Jh. im Besitz des vom König Richard von Cornwallis ernannten Reichsverwesers; auf Betreiben des Mainzer Erzbischofs 1282 von Rudolf von Habsburg zerstört; nach einer zweiten Zerstörung 1349 neuerb.; 1689 von den Franzosen in Trümmer gelegt. Ausbau unter Friedrich Wilhelm IV. und in jüngster Zeit. — Stattlicher Turmbau, im Innern jetzt eine sehenswerte Sammlung alter Rheinansichten. TRECHTINGSHAUSEN Kath. Pfarrkirche. Neubau. 2 Figuren um 1470. Kapelle auf dem Friedhof, 15. Jh. Die 1282 und 168g zerstörte Burg Reichenstein (»Falkenburg«, neuzeitlicher Name) durch modernen Ausbau geschichtlich entwertet. C L E M E N S K I R C H E b. Trechtingshausen. Einheitliche, flachgedeckte Pfeilerbasilika, E. 12. Jh., mit weiten Scheidbogen und Kleeblattfenstern; das Q h s . mit anschließender Chorapsis ist rippengewölbt. Die eigentliche Konstruktion des Vierungsgewölbes nach dem Muster von Sinzig. In der sw Ecke 8eckiger T u r m mit Totenleuchte. I m ganzen steht der Bau hinsichtlich seiner künstlerischen Ausfuhrung nicht hoch, aber er besitzt starken Stimmungswert durch verhältnismäßige Unberührtheit und die schöne Lage dicht am Rheinstrom zwischen Gräbern und hohen Bäumen. — Reste v o m C h o r g e s t ü h l mit vorzüglichen Schnitzereien, A . 16. Jh. — G r a b p l a t t e , 1440.
ST. GOARSHAUSEN UND UMGEBUNG
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Burg Rheinstein (Bes. Prinzessin Heinrich von Preußen). Seit 1279 urkundlich genannt (Voigtsburg), dann Mainzer Zollstätte. 1825 kam die Ruine in den Besitz des Prinzen Friedrich von Preußen (t 1863), Ausbau nach Plänen von J. C. von Lassaulx. Trotz mancher Verluste immer noch bmkw. Kunst- und Waffensammlung.
ST. G O A R S H A U S E N Im 13. Jh. »Guereshusen« oder »Husun apud sanctum Goaremi. Grundherrschaft der Abtei Prüm; politisch ursprünglich zu Trier gekörig, das als Vögte die Grafen von Arnstein und später die Isenburger einsetzte. Seit 1276/77 (1284) katzenelnbogisch, 1324 Stadtrechte, 147g hessisch, 1815—1866 nassauisch. Der sehr kleine ma. Stadtkern wird von den 2 erhaltenen Türmen begrenzt. In der 1925 erb. kath. Pfarrkirche befindet sich als A l t a r b l a t t ein Dreifaltigkeitsbild, das L. Cranach d. Ae. zugeschrieben wird; schöne Gestaltung des »Gnadenstuhl«-Motivs. Burg Katz (Neu-Katzenelnbogen). Erb. um 1393 von Gf. Johann III. von Katzenelnbogen, 1804 zerst., 1896—98 wiederaufgebaut von B. Ebhardt in Anlehnung an die Aufnahme von Dilich 1607/08. Seit 1937 Reichsarbeitsdienst (Führerschule). — Bruchsteinbau mit der auffalligen Eigenheit, daß kein Spitzbogen vorkommt. Unregelmäßig 6eckiger Bering, an der N O Ecke (Angriffsseite) der runde Hauptturm, urspr. höher als jetzt und oben 8eckig, mit steilem Walmdach und 4 Dacherkern, innen rund mit 6 Wandnischen und 8kappigem Klostergewölbe. Die sw Beringhälfte ausgefüllt durch den 3stöckigen Palas mit 4 runden, oben 8eckigen Ecktürmen, alt im wesentlichen nur der Keller. Der Burgweg führt durch einen Zwinger an der WSeite über eine 3eckige, an der Spitze mit einem Rundturm verstärkte Bastion unter dem Palas in den Hof. Altes Rathaus (Plan 41). Fachwerkbau mit der Jahreszahl 1532 in got., griech. und hebr. Zahlzeichen auf einer kleinen Steintafel. Die Hauptstraße des ma. Stadtkerns ziemlich einheitlich erhalten. Stadtbefestigung nach 1324. Erhalten sind Teile der rheinseitigen Mauer und die 2 Haupttürme dieser Front, der untere rund, im obersten Geschoß ioeckig, der obere quadr. mit einem Ecktürmchen, anschließend Reste des Tores. Umgebung: rheinabwärts mit Seitentälern WELLMICH 1042 »Walmic/i«. Ursprünglich Reichsgut; 1356 Stadtrechte; bis 1358, wenigstens zum Teil, na,säuisch, seitdem trierisch, 1803—1806 nassauisch. Kath.Pfarrkirche S. Martin. WTurm i.H. 13.Jh., außen 3geschossig mit Eck- und Mittellisenen, unten durch Spitzbogenfries, dann durch Rundbögen, zuoberst durch Spitzbögen verbunden, im letzten Geschoß in jeder Blende 2 gekuppelte, nasenbesetzte Spitzbogenöffnungen in ebensolchen Blenden, Hauptgesims und Helm um 1830. Mit flacher bar. Holztonne gedecktes Sch., an der SSeite 2 got. Fenster und Mit-
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teltür mit Flachgiebelsturz auf Konsolen und got. Beschlag-, darüber Holzfigur S. Martin um 1410; NSeite gegen den Felsen fensterlos. Spitzer Chorbogen. Seitlich verschobener Chor aus 1 Joch und '/,Schluß mit Kreuzgewölbe und Maßwerkfenstern des 14. Jh., s daneben ein später erb. got. Seitenchor (vor 1881 Sakristei) mit 8 eckigem Schluß. Sakristei in der SOEcke 1881, Erweiterung an der NWEcke 1914. — A u s s t a t t u n g : Vesperbild auf dem Seitenaltar 2. H . 14. Jh., im Chor M u t t e r g o t t e s um 1525, O r g e l teilweise um 1670, M o n s t r a n z um 1720; G r a b s t e i n Coryn von Nassau (f 1538), zierliches Flachrelief, betender Ritter in Turnierrüstung, zu seinen Füßen ein Helm mit Maskenvisier. — Reste spätgot. W a n d m a l e r e i e n an der NWand des Sch. und im Chor (stoffüberspannt). — A u f dem Kirchplatz ein 8eckiges T a u f b e c k e n aus 1. H . 13. Jh., die Kapitelle der (verschwundenen) Tragsäulchen a b Teufelsmasken gebildet. — Im Pfarrgarten bar. K r e u z i g u n g s r e l i e f aus Ton. B u r g M a u s (Deuernburg, Thumberg). Als trierische Burg »Peterseck« zwischen 1353—57 beg., zwischen 1362—88 voll., 1806 auf Abbruch versteigert, 1900—06 ausgebaut. — Bruchsteinbau mit Werksteinteilen. Fast quadlr. Bering, an der ö Angriffsseite eine Schildmauer mit sö Eckturm. Der runde Hauptturm steht in der Schildmauer, beiderseits halb vorspringend, sein schmaler Aufsatz 1924. An der SFront der Palas, in dessen Mitte die Burgkapelle lag, an der NFront Wirtschaftsbauten, an der WSeite ein 4Slöckiger Wohnturm mit urspr. 4, jetzt noch 2 Ecktürmchen. Wehrgänge mit Fenstern statt Zinnen über Spitzbogenfriesen. Schmaler Zwinger, an der Angriffsseite spitz vortretend. Wohnbauten. Bmkw. Nr. 13 (1668) und Nr. 5. V o n der Stadtbefestigung des 14. Jh. der Rest eines 8 eckigen Türmchens erhalten. EHRENTHAL Ehem. Kloster Ehrenthal. Ort»Erintra*88i. Kath. Kirche 1707 erb., kleiner Saal mit flach 8 eckigem Chorschluß und Glockendachreiter. Altar 1669, kleines Vesperbild um 1500 und mehrere Holzfiguren des 16. und 17. Jh. Truhe des 17. Jh. mit schönem Beschlag. — Klostergebäude (jetzt Gasthaus) 17. Jh. PRATH Kath. D o r f k i r c h e S. Goar. Erb. 1803 von »Werckmeister« Ludwig Rausch. Saalbau mit steilem s / a Schluß. Dachreiter 1889. — Stattlicher marmorner Aufsatz des H o c h a l t a r s (aus Boppard?), E. 17.Jh., mit hölzernen Zutaten E. 18. Jh. Kanzel um 1760, schöne geschnitzte K o m m u n i o n b a n k um 1780. Einige gute bar. Paramente. LYKERSHAUSEN In der 1886 erb. Kath. D o r f k i r c h e befindet sich ein bmkw. A l t a r a u f s a t z um 1755 (aus Deutschordenskirche Frankfurt a. M.) in Form eines vergrößerten Drehtabernakels, mit 2 sehr guten Putten. — Einfacher Beichtstuhl und einige Holzfiguren M . 18. Jh. DAHLHEIM Kath. Pfarrkirche S. Jakobus. Erb. 1838—40, wahrscheinlich auf den Grundmauern einer 1818 abgebrochenen älteren Kirche. Saalbau mit
ST. GOARSHAUSEN, UMGEBUNG steil Seckigem Chorschluß und Dachreiter. munionbank um 1710.
Reichgeschnitzte
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KESTERT Kath. Pfarrkirche S. Georg. Erb. 1779. Schlichter Saalbau mit Seckigem Chorschluß und schmalem W T u r m mit Spitzhelm. Stuckierte Voutendecke. — V o n der Ausstattung der Zeit die hufeisenförmige WEmpore, G e s t ü h l und K o m m u n i o n b a n k erhalten. — In einer Wandnische über dem Turm portal ein S. G e o r g , s vom T u r m ein gutes K r u z i f i x des 17. Jh. — Im Sch. 2 gute bar. Holzplastiken, M u t t e r g o t t e s auf der Weltkugel und Apostel M a t t h i a s . LIEBENSTEIN B u r g r u i n e Erb. wahrscheinlich zwischen 1284—90 von Gf. Albrecht von Löwenstein (natürl. Sohn Rudolfs von Habsburg und Stammvater der Fürsten L.) zunächst als Fachwerkturm (Spuren im ö Eckturm). E. 18. Jh. Besitz der Frhm. v. Preuschen. — Starker quadr. Hauptturm, fast ganz zerfallen, in unregelmäßigem Bering, an dessen WEcke ein besser erhaltener 7 stöckiger quadr. Wohnturm. Bmkw. die zweiseitig gerichtete Wehranlage, sö gegen den Berg, nw gegen die benachbarte Burg Sterrenberg, deren äußere Schildmauer nur iQQ^n entfernt ist. STERRENBERG Burgruine. Seit 12. Jh. als Reichsburg erwähnt, Lehen der Herren von Bolanden, dann der Grafen von Sponheim, seit 1317 trierisch. Quadr., wahrscheinlich rom. Hauptturm mit engem Zwinger in rechteckigem Bering; an dessen N O E c k e der kleine Palas mit rundem Treppenturm an der SKante, an der NWEcke Reste eines Wohnbaus. A n der SOSeite, gegen Liebenstein, doppelte Schildmauern mit Halsgräben, die innere vielleicht rom., die äußere gotisch. BORNHOFEN Kloster Bornhofen mit Wallfahrtskirche. Kirche seit 1224, Gnadenbild seit 1289 erwähnt. — Die Kirche war urspr. eine rom. Basilika, deren Msch.Wände herausgenommen sind, während Außenwände und WTeil teilweise erhalten blieben. Heutige Anlage 1435 gew. — Symmetrisch 2schiffige Halle von 5 Jochen mit Kreuzgewölben auf 8eckigen Pfeilern (die Kapitelle 19. Jh.) und Wandkonsolen; Schlußringe E. 17. Jh. Chor aus 1 Joch und s /,Schluß. Strebepfeiler teils außen, teils innen; 2 teilige Maßwerkfenster. W T u r m mit Giebeln und urspr. Rhombendach, jetzt kurzem Spitzhelm, im obersten Geschoß 3 teilige Maßwerkfenster, in den Giebeln j e 2 gekuppelte Spitzbögen in Blenden; daneben s 2 Kreuzgewölbe, n 1 und Wendeltreppe. — V o r der WFront kühn konstruierte 3achsige B o g e n h a l l e , flachgedeckt, mit Haubendach, E. 17. Jh. A n der NSeite des Lhs. die 8eckig geschlossene G n a d e n k a p e l l e mit überreich s t u d i e r ter Kuppel von Sebasliani um 1690 (Wandbekleidung 1918), auf dem gleichzeitigen Altar das G n a d e n b i l d , ein Vesperbild aus 2. H . 15.Jh. — H o c h a l t a r 1770, SchifTsgestühl und 2 Beichtstühle bar., Grabsteine 1655 und 1724. An der SWand des Lhs. großartiger marmorner G r a b m a l a u f b a u (ab epitaphgekröntes Portal) des Landgrafen
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Ernst von Hessen-Rheinfels (t 1693). — In der Vorhalle spätgot. Kruzifix, früher am Triumphbogen, Begleitfiguren 19. Jh. Anschließend die K l o s t e r g e b ä u d e . 1680—84 als Kapuzinerkloster geb.; seit 1890 Franziskaner. 4 Flügel um quadr. Hof, an dessen n und ö Seite urspr. ein Kreuzgang lief. Sehr schlicht bar. Im Hof ein S t e i n b e c k e n bez. 1565, Sockel 1642, romanisierendes Becken mit Rankenornament und Bogenfries, an einer Seite Wappenschild mit Reichsadler, am Rand 4 zylindrische Ansätze für Säulchen. KAMP J050 »Cambot. Ursprünglich wohl Reichsgut, um 1312 tritrisch, 1803—1866 nassauisch. Reicher klösterlicher Güterbesitz. Ehem. kath. Pfarrkirche S. Nikolaus. Erwähnt 1250, seit 1388 Nonnenstiftskirche. 3 schilfige frühgot. Halle von urspr. wohl 4 Jochen, die in der Spätgotik zu 2 zusammengezogen wurden, unter Einbau einer kreuzgewölbten Empore und Hochschiebung der Fenster im w j o c h . Schiffsdecke flach, nur über dem w Joch des s Ssch. ein Kreuzgewölbe. Abgetreppte Strebepfeiler mit Pultdächern. In den frühgot. Fenstern schönes Maßwerk. Runder Chorbogen. 2jochiger frühgot. Chor mit flachem 3 / e Schluß, Streben und Fenster wie am Lhs., Kreuzgewölbe mit gekehlten Rippen und Birnstab-Schildbögen über Bündeldiensten mit edlen Blattkapitellen und Basen, die auf einer umlaufenden Bank stehen. Spätgot. Sakristei an der NSeite, als verkleinertes Abbild des Chors gestaltet. WTurm nach 1870 an der Stelle eines spätrom. Turmes, s daneben eine als Durchgang dienende spätgot. Vorhalle mit 4 Kreuzgewölben und 8 eckigem Mittelpfeiler, darüber ebenso gewölbte Nonnenempore mit Mittelsäule und reich profilierten Konsolen. — Im Chor schönes W a n d t a b e r n a k e l A . 15. Jh. K a n z e l aus einem Doppelgrabstein des 16. Jh., einem Türsturz und einer Füllungsplatte derselben Zeit primitiv zusammengebaut. — Anschließend die ehem. K l o s t e r g e b ä u d e , ein unübersichtlicher Komplex aus Bauten des 15.—i8.Jh., darunter bmkw. ein spätgot. H a u s am Rheinufer mit zweitem Oberstock und Ecktürmchen aus Fachwerk, wehrgangartig. Sog. Wörther Hof (wahrscheinlich Hof des Stiftes Kaiserswerth) 1519, 2 stöckiger verputzter Fachwerkbau mit Treppenturm und steilem Walmdach; reiches Portal von 1737 gegenüber dem Kircheneingang. In der 1902—04 erb. neuen kath. Pfarrkirche 2 Dalmatiken und 1 Kasel aus 2.H. 17. Jh. Im Pfarrgarten K r e u z i g u n g s g r u p p e aus 2.H. 18. Jh. Schulhaus. Hübscher klassizistischer Bau mit Dachreiter, um 1830. Wohnbauten. Nr. 24, kleiner 2stöckiger got. Steinbau mit Treppengiebeln, 1760 barockisiert. — V o n d e r L e y e n s c h e r H o f , stattlicher 2stöckiger Steinbau der Frührenaissance mit Rollwerkgiebeln, 6eckigem Treppenturm mit Eisenhuthaube und langem Querflügel. — Nr. 81 (um 1730), Nr. 82 (1733) und Nr. 149 (1740). — An Nr. 130 in einer Nische bmkw. M u t t e r g o t t e s aus Ton, um 1400. FILSEN Aus der 1879—81 abgebrochenen alten Pfarrkirche S. Margaretha befindet sich ein S c h m e r z e n s m a n n des 15. Jh. im Landesmuseum in Wiesbaden.
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Altes Rathaus. Erb. 1611. Reizvoller 3stöckiger Fachwerkbau in eigenartiger Lage über einem Tor der Ortsbefestigung. Mehrere gute Fachwerkhäuser, bmkw. Nr. ig (1593). Umgebung:
s—sw
OSTERSPAI Im 10. Jh. *Speiat, 1074 »Orientalis Speiat. 1336 mit dem Bopparder Stadtrecht begabt. Kath. Pfarrkirche S.Martin. Spätrom. WTurm, rest. und erhöht 1837/38, Reste eines rom. Portals stecken im Einfriedigungstor. Sch. mit 8eckigem Chorschluß 1778/79. — Nicht ganz einheitliche, aber reiche Ausstattimg aus 2. H. 18. Jh., besonders bmkw. der degante H o c h a l t a r mit zierlicher Baldachinbekrönung und guten Holzfiguren, S. Valentin, Petrus und Paulus, um 1780; reichgeschnitzte O r g e l von 1795, Taufstein (aus rom. Becken umgearbeitet?) mit graviertem Messingdeckel, 1749. Burg (Frhr. v. Premchen). Quadr. got. Wohnturm am Rheinufer, urspr. von Graben umgeben, mit runden Ecktürmchen an der Wehrplatte. 1910 unter Anbau eines Wohnhauses rest. An der Uferseite des großen rechteckigen Berings die ehem. Kapelle S. Petrus. 1236 dem Kloster Eberbach geschenkt. Spätrom. 2geschossiger Bau mit Satteldach über einem Rechteck von g,4 m Länge und 5 m Breite. Unten 2 niedrige Kreuzgewölbe, in der NWand des ö ein vermauertes Rundbogentor zum Ufer, in der SWand des w ähnliche Öffnung zu anstoßendem Kellergewölbe. Oben gleichfalls 2 Kreuzgewölbe mit stark steigenden Kappen und spitzbogigen, wulstförmigen Schildbögen auf Profilkonsolen. An der OWand eine innen halbkreisförmige Apsidiole mit vermauertem Fenster, außen auf einer Profilfolge ausgekragt. Das ö Joch hat beiderseits je 2 Rundbogenfenster, das w nur eines an der NSeite, gegenüber die bar. Tür. Unter der Ausmalung, 1747, erscheinen Reste der urspr. Bemalung, die, wie auch die Bauformen, stark an den Limburger Dom erinnert. Wohnbauten. Zahlreiche gute Fachwerkhäuser in der ziemlich einheitlich erhaltenen Hauptstraße und den Quergassen zum Rhein, bmkw.: Nr. 74 (1579), Nr. 8 (1691), Nr. 78 (1739), Nr. 63 und Nr. 70. An Haus Nr. 18 neben der Pfarrkirche Allianzwappen Boos von Waldeck zu Montfort und Cronberg, bez. 1629. Umgebung nö—ö LIERSCHIED E v . Dorfkirche. 879 erwähnt, im 16. Jh. noch Pfarrkirche. — Got. O Turm mit großem Spitzhelm über sehr hohem Chorraum mit spitzbogig rippenlosem Kreuzgewölbe, inneren Spitzbogenblenden und überschlanken Fenstern mit hölzernem Maßwerk; das Ganze wohl Nachgotik aus M. 16. Jh., worauf auch der Helmdachstuhl schließen läßt. Sch. aus verputztem Fachwerk E. 18. Jh. — Kanzel und Gestühl spätrok., Emporenbrüstung mit Apostelbildern. — Grabsteine 1367, 1554. — Got. Kelch und Taufschüssel. WEYER E v . Pfarrkirche. Erb. 1744. Saalbau mit stuckierter Tonnendecke, Emporen, schöner kleiner Orgel und einheitlicher Ausstattung der Zeit. Kruzifix A. 16. Jh. Einige gute Fachwerkhäuser. »s
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PATERSBERG Ev.Pfankirche (im Ma. Wallfahrtskirche S. Pankratius?). 1584 Brand. — WTurm 2. H. 13. Jh., an allen Seiten in 3 Stockwerken je 2 spitzbogige Blenden, in den gekuppelten SchallöfTnungen Säulchen mit Würfelkapitellen, Spitzhelm ig. Jh. Flachgedecktes, wahrscheinlich rom. Sch., an der NSeite teilweise mit Bogenfries, etwas breiterer flachgedeckter frühgot. Chor mit 3/gSchluß, an beiden Langseiten Bogenfriese. Schlichte bar. Emporen, Orgel um 1750. Grabstein 1590. Fachwerkhaus Nr. 43 (1585). REICHENBERG Burgruine. Eine der eindrucksvollsten und merkwürdigsten Wehranlagen des Rheinlandes. Beg. 1320 durch Gf. Wilhelm von Katzenelnbogen als trierisches Lehen. Nach Belagerung rest. 1649—51. Trotz Verfalls bis 1806 hessische Festung. 1813 Tunneinsturz, 1818 Verkauf auf Abbruch, seitdem als Ruine gepflegt. Das Innere des Saalbaus 1882 eingestürzt, igi2 notdürftig rest. Aufnahme von Dilich 1607—8. — Bruchsteinbau mit Säulen usw. aus Sandstein und Granit, fast alle Bauteile mit Zinnen und Flachdächern. Der Kernbau hat eine rd. 4 m starke, in der Mitte fast auf 8 m verdickte Schildmauer symmetrisch zwischen 2 rd. 43 m hohen Rundtürmen von 7 m Dm., denen im oberen Teil j e 3 halbrunde, stockwerksweise versetzte Treppen enthaltende Verstärkungen angesetzt sind, so daß bündelpfeilerartige Körper entstehen. In der Mauermitte stichbogiges Tor, an der OSeite von kurzen Säulen flankiert, die urspr. nicht hier gestanden haben, mit Knospenkapitellen, die an Vögel mit ausgebreiteten Flügeln erinnern, und Kämpferplatten. Darüber kreuzförmiger Raum (Kapelle?) mit 3 Tonnengewölben, die runden Gurtbögen im Scheitel durch Säulen mit Würfelkapitellen gestützt, im nächsten Geschoß ein ähnlicher Raum mit Kamin. In den Flankentürmen 5 kuppelgewölbte Geschosse, in Höhe des obersten schieferne Konsolenkränze für hölzerne Wehrgalerien. An die Schildmauer haben sich urspr. w, wo auch der Brunnen liegt, Wohnbauten der Kernburg angeschlossen, die in Resten erkennbar sind. Gleichzeitig aber wurde an der ö Angriffsseite eine Vorburg angelegt, umschlossen von einer starken hohen Wehrmauer mit Rundbogenblenden, der sich in dem ungefähr rechteckigen Hof verschiedene Wirtschaftsbauten anlehnten; an ihrer SSeite das Tor und 2 ausgekragte Rundtürme. Der OSeite vorgelegt ein ausgedehnter Zwinger mit runden Ecktürmen und dem äußeren Tor. Diese ^ot. Kernburg ist, wahrscheinlich im i . V . 16. Jh., an der ö AngnfTsfront durch eine mächtige Wehranlage verstärkt worden, bestehend aus einer um die NOEcke herumgreifenden, in den Zwinger gestellten 3stöckigen Baugruppe, aus dessen Mitte ein Saalbau mit halbrundem Abschluß bis in den inneren Halsgraben vorspringt. Der Saalbau ist in allen Geschossen durch je 3 Säulen in 2 gleichbreite Schiffe geteilt; der Keller hat Balkendecke über Gurtbögen in beiden Richtungen, das Erdgeschoß Balkendecke, das obere steil spitzbogige Kreuzgewölbe, darüber eine hohe Erdschüttung mit eingelegten Entwässerungskanälen.
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Rundbogige Fenster, Türen mit Konsolensturz oder Stichbogen. Die Einzelformen in diesem ganzen Bauteil — Kapitelle in Würfelform, mit vogelähnlicher Knospenbildung wie an der Schildmauer, oder der dorischen Ordnung ähnlich, mit spätgot. Deckplatten usw. — sind ein Beispiel für den um die Wende von der Spätgotik zur Renaissance gelegentlich auftauchenden Versuch, rom. Formen neu zu beleben (vgl. z. B. die rom. archaisierenden Heiliggrabkapellen in Weilburg, Görlitz usw.). I m übrigen enthält dieser Bauteil zahlreiche Wohnräume, im oberen Geschoß gewölbt. In Kellerhöhe außen a m Saalbau vorgekragte Wehrgalerie, unter dem Keller ausgedehnte 2stöckige tonnengewölbte Kasematten mit Geschützständen. Der SSeite der Burg ist ein großes Gelände mit Wirtschaftsgebäuden vorgelagert, an dessen SSpitze die B u r g k a p e l l e steht, ein rechteckiger Bau, jetzt mit Walmdach und kleinem bar. Dachreiter. REITZENHAIN Ev. Dorfkii che. Erb. 1738, Saalbau mit Mansarddach, hübschcr 8eckiger Dachreiter mit Haube und Spitzhelm. Tonnendecke. — Ausstattung der Zeit, bmkw. Orgel und Kanzel. Umgebung: sä—s BORNICH E v . Pfarrkirche. Spätrom. 4jochige flachgedeckte Pfeilerbasilika mit WTurm und Öeckig geschlossenem got. Chor. NSeitedes Lhs. erhalten, SSeite 1560/61 unter Wegfall der Arkadenwand erweitert. WTurm mit Eckund Mittellisenen, spitzbogige gekuppelte Schallöffnungen mit verschiedenformigen Säulchen. Das Msch. gleichfalls mit Eck- und Mittellisenen, am Chor ein Rundbogenfries. NTür 1627. Renss.Stuckdecke. — Emporen teilweise 1506, Kanzel 1724, an den Brüstungen der Chorempore hübsche bar. Malereien. Ölgemälde (Die Frauen am Kreuz) 17. Jh. Rathaus. 2stöckiger Bruchsteinbau mit Fachwerkgiebeln und steinerner überdachter Außentreppe, um 1500. WEISEL E v . Pfarrkirche. 1275 erwähnt. Erb. 1776/77. Saalbau mit starken Böschungspfeilern an allen Seiten. WTurm mit niedrigem Zeltdach 1815—23 von Joh. Chr. %ais. — Hübsche einheitliche Ausstattung der Erbauungszeit, nur Altar und Windfänge 19. Jh. Umgebung: n DÖRSCHEID E v . Pfarrkirche. i . H . I4-Jh., 1668—69 äußere Rest.—SchlichterWTurm, der obere Teil 19. Jh. Urspr. (bis 1654?) kreuzgewölbtes, jetzt flachgedecktes Sch., Chorbögen vergrößert, 2jochiger, 3 / g geschlossener Chor mit Kreuzgewölben, gekehlten Rippen auf Profilkonsolen und Wappenschlußsteinen. Über dem Chor ein niedriger Raum, vielleicht zu Wehrzwecken. NTür 1789. — In Sch. und Chor 3seitige Emporen, im Sch. bez. 1604. Gestühl im Chor 1689, Kanzel 1702, Orgel um 1800. KAUB 983 ein kleines Dorf (Cuba villula), 1275 bereits Stadt, 1324 mit den 25*
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Rechten der Stadt Boppard begabt. Watvoll durch den (häufig verpfändeten) Rheinzoll. Im 13. Jh. in falkensteinischem Besitz; 135s Belagerung durch Wilhelm von Holland. 11177 werden Burg und Stadt, 128g auch die Gerichtsrechte an Kurpfalz verkauft; Sitz eines Amtes unter dem Oberamt Bacharach. 1504 Belagerung durch Landgraf Wilhelm von Hessen. Im 30jäkr. Krieg sechsmal wechselnde Besetzung. 180s— 1866 nassauisch. Stadtanlage vgl. Braubach. Kaub ist von altersher der Wohnsitz der Rheinlotsen, welche die Schiffe durch die gefahrliche Strecke zwischen Kaub und Bingen fuhren. Bedeutender Weinbau und Dachschiefergruben. Ev. Pfarrkirche S. Trinitatis. Urspr. rom. Basilika mit 2 WTürmen, von denen nur der n erhalten, mit Ecklisenen und Bogenfriesen in den oberen Geschossen und stumpfem Rhombendach, in den Giebeln und im obersten Vollgeschoß j e 2 gekuppelte Schallöffnungen mit Säulchen des 12. Jh. Das Lhs. im 18. Jh. völlig umgebaut, erweitert und mit Emporen gefüllt. STür mit spätgot. Beschlag, darüber Epitaph 1722. — Ausstattung schlicht bar., 2 gute Epitaphien 1553 und 1575. — Chor 1770 abgebrochen (zugemauerter Chorbogen erkennbar); an seiner Stelle angebaut die Kath. Pfarrkirche S . Nikolaus. Erb. 1770—72. Fast quadr. Saal mit plumper Chorbildung im S durch innere Einziehung der Ecken. 6eckiger Dachreiter mit webcher Haube, 1904 in der urspr. Form erneuert. — Einheitliche spätrok. Ausstattung. Burg Gutenfels. Als «Burg Cuba« 1257 im Besitz der Falkensteiner, seit 1277 m i t dem Ort kuipfalzisch. Nach der vergeblichen Belagerung 1504 »Gutenfels« genannt und 1508 ausgebessert. 1807 auf Abbruch versteigert, 1886 ausgebaut. — Ubergangsstil des 2. V . 13. Jh. In der Mitte eines langgestreckten Berings der quadr. Kernbau von 21,8 m Seitenlänge, bestehend aus 2 parallelen Flügeln beiderseits eines Hofes, an dessen w Schmalseite ein Torbau, an der ö der quadr., 10 m starke, in den 3 oberen Geschossen etwas schwächere Hauptturm mit unten runden, oben quadr. Räumen ohne Gewölbe. Im Hof umlaufende Holzlauben. Der Palas (SFlügel) enthält in jedem Stockwerk einen großen Saal mit 4 Gruppen gekuppelter Fenster in Blenden, deren Profile außen auf Säulchen stehen; die Bögen teib rund, teils spitz, teib kleeblattförmig. In derselben Wand 2 Kamine mit Bogenkonsolen über Knospenkapitellen. Auch die übrigen Einzelheiten in rom. Gesamtformen, aber mit got. Durchbildung. Am w Ende des ma. Berings die Kapelle. Außenwerke wahrscheinlich 1508. Pfalz (Pfalzgrafenstein). Kurpfälzische Zollburg auf einer Febklippe im Rhein, von hoher malerischer Schönheit. Beg. wahrscheinlich kurz vor 1327 durch König Ludwig den Bayer; zunächst nur ab alleinstehender Turm, 5eckig mit Spitze gegen den Strom, später verstärkt durch eine spätgot. 3gescnossige Wehrmauer in langgestrecktem 6Eck von 51 m Länge und 21 m Breite um einen Hof mit Pfeilerarkaden, darüber Holzgalerien. A b Wohnbau diente die 3eckige SSpitze; an ihr eine erkerartige »Bastion«, 1607,
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auf reichprofilierter Auskragung. Aus dieser Zeit wohl auch die 8eckige welsche H a u b e des Turmes. Die Wehrmauer hat a n allen übrigen Ecken Türmchen, an den Langseiten vorgehängte Holzerker. Eingang mit Fallgatter an der NOSeite. A n der SSpitze K o p i e eines bar. Löwen mit Pfalzer Wappen (Original im Landesmuseum Wiesbaden). Ehem. K u r p f ä l z . A m t s h a u s . Erb. 1552. Bmkw. der kleine H o f hinter einem Teil der ma. Stadtmauer mit erhaltenem Wehrgang und 8eckigem Treppenturm. Ü b e r dem spitzbogigen Hoftor Pfälzer Wappen bez. 1485, daneben Steintafel mit gereimter got. Erinnerungpinschr. an die hessische Belagerung 1504. Ehem. K u r p f ä l z . R h e i n z o l l a m t (jetzt Forstamt). Stattlicher 3stöckiger Bau, 1672, über dem T o r in einer Nische Muttergottes auf der Weltkugel, an der Rückfront 2stöckige Holzgalerien, vermauert; Hofflügel mit malerischen Lauben. G a s t h a u s S t a d t M a n n h e l m . Eleganter Z o p f b a u , 1780, mit zierlichem Oberlichtgitter im Torbogen und schöner Holz treppe, 3 Vorderzimmer im Oberstock mit gemalten Tapeten (Quartier Blüchers vor dem Rheinübergang 1813/14). 1913 als »BlücherMuseum« eingerichtet. M a r k t b r u n n e n mit ruhendem Löwen auf kurzer Säule, 1828. W o b n b a u t e n . Das Straßenbild der Hauptstraßen großenteils einheitlich erhalten, im inneren Stadtkern (besonders in der Blücherstr.) meist verputzte Fachwerkgiebel, in den äußeren Fortsetzungen Zollstr., Bannstr. und Adolf-Hiderstr. gute Fassaden u m 1820—60. — Metzgergasse 13, Reste eines got. Steingiebels mit ausgekragtem Schornstein; Metzgerg. 27, Fachwerk, 1661; Zollstr. 14, ansehnlicher 3stöckiger Fachwerkbau, 1575, mit späterem Mansarddach; Kirchpl. 3 (ehem. Pfarrhaus) mit schöner rok. Haustür. Stadtbefestigung. Wahrscheinlich 13. J h . Erhalten d i e 3 Haupttürme der Rheinfront, 2 quadr., der s rund, am mittleren und s auch die zugehörigen Tore. Ein vierter steht am H o f des ehem. Amtshauses, ein fünfter im Blüchertal. Besonders bmkw. die im mittleren Teil der Uferfront vollständig erhaltene Stadtmauer, von den Häusern der Metzgergasse überbaut, durch deren Obergeschosse der arkadenartig offene Wehrgang als öffentlicher Verkehrsweg und Hochwassernotweg läuft. SAUERTHAL Kath.OotfkircheS.Ansa. Erb. 1748. Saalkirche mit flach8eckigem Chorschluß und sehr hübschem 8eckigem Dachreiter. Voutendecke.—Guter Hochaltar um 1670, die plumperen Seitenaltäre 1757 und 1759, sonstige Ausstattung einheitlich M. 18. Jh. Sauerburg. Beg. 1355 von Pfalzg. Ruprecht d. Ä., bis 1507 pfalzisch, dann in wechselndem Besitz, 1617—68 der Brömser von Rüdesheim, die eine Rest, vornahmen, und zuletzt der v. Sickingen. 1689 zerst., 1909—la von K.v.Loehr teilweise ausgebaut. — Bruchsteinbau mit Sandsteinteilen, größtenteils Ruine. Öffnungen und Bogenfriese meist rundbogig. Die Kernburg ist ein trapezförmiger Bering, in dessen NEcke (Angriffsseite) der sehr zerst. quadr. Hauptturm steht. An
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NASTÄTTEN
der NOScite des Berings an Stelle des heutigen Wohnhauses ehem. der Palas, an der SOSeite a runde Ecktürmchen. Dieser Seite vorgelagert die ungefähr rechteckige Unterburg, umgeben von einer guterhaltenen Ringmauer mit Rundbogenblenden. An der OEcke neben dem Tor die K a p e l l e , rechteckiges Sch. urspr. mit Empore, 6 / g Chor über halbrundem Unterbau, urspr. gewölbt, schmale Spitzbogenfenster. Der OFront vorgelagert die 3eckige Vorburg mit Haupttor an der NSeite, in der WEcke urspr. das »Haus des Pfaffen«, im übrigen Wirtschaftsgebäude. Das Ganze umgeben von Außen werken des 17. Jh. — Im Hof der Unterburg liegen zahlreiche architektonische B r u c h s t ü c k e aus Sandstein, die wahrscheinlich von dem 1687 beg. und im nächsten Jahr eingestellten Bau des Querflügels am Mainzer Schloß stammen und um 1750 hierhergebracht sein dürften. Wohnhäuser. Bmkw. Nr. 7 (1707) und Nr. 48. NASTÄTTEN 893 tNasteden*. Grundherrschaft der Abtei Prüm, welche die Grafen von Katzenelnbogen mit ihr belehnte und sie ihnen 144g verkaufte. Landesherrschaft katzenelnbogisch (wahrscheinlich seit Ende des is.Jh.), 147g hessisch, 1815—¡866 nassauisch. Förmliche Stadtrechtsverleihung nicht erfolgt; bis zum 16. Jh. »Dorf«, bis Anfang des ig. Jh. »Flecken«, 181J erstmalig als »Stadtt genannt. E v . Pfarrkirche. U m 1250 erwähnt,rest. 183g, 1886 und 1934/35 (unter Anbau der äußeren Emporentreppe). — Rechteckiger (spätrom.?) W T u r m nur mit Schlitzfenstern, spätgot. 8eckiger Spitzhelm mit 4 Ecktürmchen. Chor 1479, 2 Joche und 3 ASchluß, Strebepfeiler mit Pultdächern, Netzgewölbe auf 8eckigen Diensten, Schlußsteine in Vierpaßform, Maßwerkfenster. A n der NSeite Sakristei mit Kreuzgewölbe. Sch. 1774, mit hölzernem Spiegelgewölbe. — Kanzel 1773, in der Brüstung der Empore (die bis 1935 sich durch den Chor fortsetzte) und an der NWand des Chores 2g Bilder mit biblischen Szenen, 18. Jh., urspr. in einer luth. Kapelle; Kruzifix um 1520; mehrere Epitaphien des späten 17. und 18. Jh.; silberner Abendmahlsteller mit reichem Akanthusornament 1669, zinnerne Taufschüssel 1731. Kath. Pfarrkirche S . P e t e r und P a u l .Erb. 1655/56. Schlichter Saalbau mit steilem 3 / e Schluß. — V o n der Ausstattung der Zeit erhalten: Steintafel mit Stiftungsinschr., von Rollwerk und Putten umgeben, muschelförmiges Taufbecken, Apostelbilder in der Brüstung der Empore, kleines Tonrelief (Kreuzabnahme) und 2 Epitaphien. Ehem. Solernscher Hof. Erb. i6g2. Stattlicher Bau mit Marmorportal, im Obergeschoß, dessen Fachwerk urspr. verputzt war, reiche Stuckdecken mit Akanthus, Wappen usw. Schwere eichene Balustertreppe. Rathaus. Schlichter verputzter Fachwerkbau, 1609. Das alte Straßenbild in der Wilh.-Wilhelmi-Str. noch ziemlich einheitlich. V o n Wohnbauten bmkw.: »Alte Post« (1736), Wilhelmistr. 3 (1790) und 33 mit Fachwerk des 17. J h .
NASTÄTTEN, UMGEBUNG
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Umgebung: n (Straße nach Koblenz) MIEHLEN Ev. Pfarrkirche. 1357 erwähnt, rest. 1620, w Erweiterung 1923/4.—Flachgedecktes Sch. mit ebensolchem, schmalerem Chor aus 2 Jochen und 3 /,Schluß, an dessen Außenseiten rundbogige Blenden über Ecklisenen, schmale Spitzbogenfenster, vermutlich M. 16. Jh. bei Erhebung zur Pfarrkirche. Schlichter Dachreiter mit Spitzhelm. — K a n z e l 1603, Emporen im Sch. A. 17. Jh., im Chor E. 17. Jh., hier an der Brüstung 6 H o l z r e l i e f s des 16. Jh., Petrus, Paulus und die Evangelisten. O r g e l M. 18. Jh. MARIENFELS Seit dem frühen Ma. Mittelpunkt des Einrichgaus (p/5 »Grafschaft Marvelsi). In der Nähe röm. Limeskastell mit Bad, Reste von röm. Landgütern. Ev. Pfarrkirche. Rom. WTurm, 4geschossig, mit Ecklisenen und Bogenfriesen, im obersten gekuppelte Schallöffnungen in Blendbögen, Säulchen mit Würfelkapitellen. Hohe Turmhaube und Sch. 1733, schmalerer Chor mit steilem 3/aSchluß, ¡n dessen Mittelfenster got. Maßwerk eingebaut. Hölzerne Tonnendecke.— K a n z e l 1612, Füllungen bar. ausgemalt über Renss.-Intarsien. Romanisierender Taufstein 16. Jh., Becken und Schaft rund, Sockel ßeckig. In den Emporenbrüstungen handwerkliche bar. Evangelienszenen. Thronende M u t t e r g o t t e s , schlicht, 14.Jh., vor bar. übermaltem got. Altaraufsatz. H o l z e p i t a p h 1721 • reizvolle Bauernschnitzerei mit urspr. Bemalung. NIEDERBACHHEIM Ev. Pfarrkirche. Seit 14. Jh. erwähnt. WTurm mit Spitzhelm und Sch. wahrscheinlich rom., got. Chor aus 1 Joch und s/8SchIuß, urspr. gewölbt, mit sehr flachen Strebepfeilern. Hölzerne Tonnendecke. — Kanzel 1716, Holzepitaph 1710, ähnlich dem in Marienfels. DACHSENHAUSEN Ev. Pfarrkirche. 1357 erwähnt. OTurm 1712 erb. als WTurm einer (abgebrochenen) älteren Kirche. Sch. 1835 von Eberh. Ph. Wolff mit guter nachklassizistischer Ausstattung. Umgebung: nö BUCH Ev. Dorfkirche. Rom. WTurm, die 2 obersten Geschosse mit Ecklisenen und Rundbogenfries, 6 eckige Haube 1683 (?). Sch. und quadr. Chor unbedeutend bar. OBERTIEFENBACH Ev.Dorfkiiche. 1163 erwähnt, Pfarrsitz bis um 1630. — Erb. 1774. Saal bau mit eingezogen abgerundeten Chorecken; hoher Dachreiter mit doppelter Haube. Schöne Stuckdecke. — Einheitliche Ausstattimg der Zeit mit hufeisenförmig geschwungener Empore im Sch., ähnlich die Chorempore hinter dem Kanzelaltar. H O L Z H A U S E N a. d. H . Römisches Steinkastell der Coh. II Treverorum, am Nordhang des Grauen Kopfes. Erb. 213, zerst. 233. Reste des praetorium, der Tore und Mauern liegen frei. Das Bad und der unmittelbar n vorbeistreichende Pfahlgraben (limes) sind untersucht, letzterer nw wiederhergestellt.
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NASTÄTTEN, UMGEBUNG
A m Pfahlgraben zahlreiche Reste von Holz- und Steintürmen (domitianisch bzw. nach 147) erkennbar. E v . Pfarrkirche. Erb. 1764/65. Saalbau mit abgeschrägten Chorecken, Mansarddach und hübschem Haubendachreiter. — Schlichte Ausstattung der Zeit mit hübscher Kanzel, auf dem Altar Kruzifix um 1660. Umgebung: s DIETHARDT E v . Pfarrkirche. Erb. 1738. Eindrucksvolle Lage auf schmalem Felsvorsprung. Saalbau mit Mansarddach und 6 eckigem Dachreiter, der mit einer Haube aus dem Dach herauswächst. Uber dem Eingang längere Bauinschrift. Stuckierte Tonnendecke. — Einheitliche Ausstattung der Zeit mit Kanzelaltar, die Kanzel von 2 geschmiedeten Haltern getragen. — 1926 neu ausgemalt, in jüngster Zeit rest. STRÜTH Ehem. Kloster Schönau mit Pfarrkirche S. Florin. BenediktinerKloster, gest. 1125, aufgehoben 1803. — Die z. T . auf rom. Grundmauern erb. K i r c h e besteht aus einem spätgot. 3jochigen Chor mit flachem VgSchluß, Kreuzgewölbe mit gekehlten Rippen ohne Konsolen, 2 teilige Maßfenster, schlichte Strebepfeiler, s angebaut die Sakristei mit 2 Kreuzgewölben, spitzer Chorbogen, und dem nach Brand 1733 beg., 1731 voll. Sch., einem rechteckigen Saal mit Strebepfeilern und steinerner WEmpore. Über dem Chor schöner bar. Dachreiter. — Ausstattung: im Chor spätgot. Wandtabernakel, Epitaph 1669, G r a b s t e i n A b t Engelbert (f 1733), gute Arbeit von merkwürdig ma. Auffassung. Übrige Ausstattung um 1760—70, teils schon klassizistisch wie der großartige H o c h a l t a r aus farbigem Marmor und Stuccolustro mit ausgezeichneten lebensgroßen Figuren (S. Benedikt, S. Scholastika, usw.) aus weißem Hartstuck, teils übersteigertes Rok. wie die K a n z e l mit lebensgroßen Evangelisten-Symbolen und eine Verherrlichung S. Benedikts in Stuckrelief über dem Chorbogen. Bmkw. auch das R o k . C h o r g e s t ü h l und die Ausstattung der S a k r i s t e i ; an den Gewölben reiche Stuckdekoration mit Darstellung der Trinität, 2 schöne marmorne Wandbrunnen. 2 Kreuze von Kasein, um 1520 und etwas später. — K l o s t e r g e b ä u d e . 1. H . 18. Jh., um einen flachgedeckten Kreuzgang mit gotisierenden Fensterprofilen gruppiert. A m SFlügel (jetzt Pfarrhaus) gekuppelte Fenster und stattliches Portal mit Freitreppe. Im ehem. R e f e k t o r i u m reiche bar. Stuckdecke. Reste des rom. L a v a b o , i2eckig mit zierlichen Ecksäulchen, auf der Tragsäule ein flaches Rundbecken mit Tierkopfausgüssen. — 2 thronende M u t t e r g o t t e s f i g u r e n , Holz, um 1335 (vom Meister des Oberweseler Altars?) und um 1460. — Die ungefähr kreisförmige Einfriedigung des K l o s t e r b e r i n g s noch erhalten, darin mehrere ehem. Wirtschaftsbauten (einer bez. 1737) und 2 symmetrische Torhäuser. WELTEROD E v . Pfarrkirche. Gew. 1848. Ansehnlicher klassizistischer Saalbau von Carl Florian Goetz mit flachem Schieferdach und mächtigem quadr. T u r m , in dessen oberstem Geschoß 3 fach gekuppelte rundbogige SchallöfTnungen, Hauptgesims mit großen Holzkonsolen. Die sehr schlichte Ausstattung jünger.
NASTÄTTEN, UMGEBUNG
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Altes Pfarrhaus. Erb. 1828. Guter klassizistischer Bau. Im n e u e n P f a r r h a u s rom. H o l z f i g u r (M. 12. Jh.) aus Lipporn und ein got. Vesperbild. LIPPORN Ev. Dorfkirche S. Florin. Vor 1211 Pfarrkirche. Beg. 1750. Saalbau mit Mansarddach und schmalem OTurm mit schöner Haube. Voutendecke, schlichte Ausstattung der Zeit mit Kanzelaltar (vgl. auch Welterod). Umgebung: sw OBERWALLMENACH Ev.Pfarrkirche. Erb. 1733. Saalbau mit Mansarddach, Dachreiter mit Spitzhelm über Haube. Deckentonne mit Stichkappen für die Mansardenfenster. — Schlichte Ausstattung der Zeit, Kanzel um 1770. NIEDERWALLMENACH E v . Pfarrkirche. Erb. 1717. Saalbau mit Mansarddach und quadr. Dachreiter von eigenartiger Volutenform des Glockengeschosses. Fenster mit kräftig profilierten Holzrahmungen. Stuckierte Tonnendecke. — Einheitliche Ausstattung der Zeit, bmkw. die kleine Orgel mit König David und 4 musizierenden Putten. Umgebung: w—nw OELSBERG E v . Dorfkirche. Urspr. befestigte Anlage. Rom. (?) flachgedecktesSch., Chor 14. Jh., 2jochig mit 3 / g Schluß, wenig abgetreppte Strebepfeiler mit Pultdächern, Kreuzgewölbe mit feingegliederten Birnstabrippen, die Konsolen teils Köpfe, teils mit Laubwerk belegt. Nasenbesetzte Spitzbogenfenster. Hübscher bar. Dachreiter. — Kanzel 1671. RUPPERTSHOFEN Ev. Pfarrkirche. 1198 erwähnt. Urspr. 4jochige spätrom. Basilika mit starkem WTurm, der quadr. Chor wenig schmaler als das Mschiff. Sschiffe abgebrochen, die Arkaden in der NWand als innere Nischen sichtbar, darüber 3 kleine Rundbogenfenster mit noch erhaltenen rom. Holztafelgewänden, SWand bar. erneuert. Im Turm unten Tonnengewölbe und Schießscharten; das oberste Geschoß hat Ecklisenen und Rundbogenfries, an der SSeite 3 gekuppelte Öffnungen, Säulchen mit Würfelkapitellen und frühgot. Kämpfersteinen, an den anderen Seiten j e 3 getrennte Rundbogenöffnungen; 8eckige Haube 1826. An den Langseiten des Chores Rundbogenfriese, an der OSeite 3 große Spitzbogenblenden, den ganzen (heute etwas niedrigeren) Giebel ausfüllend. — Deckentonne, 2stöckige Emporen und Kanzel 1681; Taufstein um 1250, Rundbecken mit Fries aus 12 Rundbögen, der Schaft verkürzt. Stattliches Pfarrhaus, um 1760, mit reichgeschnitzter Haustür. HIMMIGHOFEN E v . Dorfkirche. Erb. 1794. Sehr schlichter Saalbau mit WTurm. Inden ö Fenstern kleine Reste von Glasmalereien des 16. und 17. Jh. Kanzel um 1840. Umgebung: nw
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GEMMERICH
ET. Pfarrkirche. Saalbau des 18. Jh. mit abgeschrägten Chorecken und Mansarddach, Dachreiter um 1860. Stuckierte Voutendecke. — ßseitige Emporen, Kanzel um 1730, hübsche Orgel um 1760 mit Flügelbrettern und 3 Posaunenengeln von einem älteren Prospekt (um 1670). ESCHBACH
Ev. Dorfkirche. Rom. Seh. mit Rundbogenpforte und -fenster in der WWand. Gleichfalls flachgedeckter schmalerer got. Chor aus s/8. Quadr. Dachreiter mit Spitzhelm. — Kanzel 1719, Emporen 1733.
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Römische Siedlung wahrscheinlich. 832 bestand in »villa Lorecho« ein königlicher Saalhof, der 1612 abbrannte. Mit dem übrigen Rheingau zunächst Königsgut, seit 983 mainzisch. Ein »castellum« (der Nolling?) um 1110 erwähnt. L. ist wichtig als Schlüssel zum Wispertal, dem einzigen größeren ZuSanS zum rechtsrheinischen Hinterland zwischen Main und Lahn, und als Umladepiatz am Beginn des »Kaufmannsweges* über den Kammerforst nach Rüdesheim, zur Umgehung des Binger Loches und seiner Zollsperre; außerdem durch den sehr alten und bedeutenden Weinbau und Tuchweberei. Regierungsbehörde (mindestens seit dem ¡5. Jh.) war die »Schuljunkerschaft», ein Kollegium von 6 hier begüterten Adeligen unter Vorsitz des Mainzer Dompropstes, der in L. zugleich'Oberpfarrer und Zehntherr war. Im 17. Jh. Niedergang durch Pest (1622, 1624, 1666) und weitgehende Z&tärungm im 3ojähr. Krieg. 1803—66 nassauisch. — Stadtanlage ähnlich wie in Braubach, nur liegt die Höhenburg abwärts des Seitentals, und eine Talburgfehlt. Die älteste Arsiedlung beschränkt sich wohl auf die Terrasse, die heute von Pfarrkirch und Marktplatz eingenommen wird. K a t h . P f a r r k i r c h e S . M a r t i n . Prächtig in der Landschaft stehend und von nicht unbedeutenden Abmessungen (mit dem Vorbau 51 m 1.). Über die ältere Baugeschichte keine sicheren Daten. Rest, des Chores 1876—77, der übrigen Kirche durch M. Meckel 1878fr. — Urspr. spätrom. Basilika, davon erhalten: ein Teil der WFront mit schmalen Lisenen in der heutigen WFront, Reste eines n OTurmes unter dem Dach des Ssch. neben dem w Choijoch und wahrscheinlich das rundbogige Fenster der inneren Vorhalle. Alle rom. Teile aus hellgrauem, die got. aus rotem Sandstein. Der schief in das Hauptsch. einschneidende WTurm im unteren Teil nach glaubhaft überliefertem Ziegeldurchschuß in den Fundamenten noch älter; an seiner sw Ecke ein frührom. Türpfosten (?) eingemauert. Der heutige Bau wohl E. 13. Jh. beg. mit dem Chor; 2 Joche und 5 / g Schluß, wenig abgetreppte Strebepfeiler mit Fialen und 2teilige Maßwerkfenster, das ö 3teilig, die Einzelformen vergröbert durch die weitgehend erneuernde Rest.; aus dieser auch der Dachreiter. Kreuzgewölbe mit Birnstabrippen und -schildbögen über schönen Laubkapitellen und Bündeldiensten, die im Chorhaupt auf einer umlaufenden Bank stehen. Mit stark geknickter Achse schließt das 4jochige Hauptsch. an, wahrscheinlich nach Stiftung 1304 beg., Strebepfeiler mit Giebelchen vor Pultdächern, Fenster wie im Chor,
LORCH
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Kreuzgewölbe mit Kehlrippen über Proiiikonsolen, Schlußsteine wie im Chor mit Laubwerk belegt. Nach Stiftung 1398 Neubau des n Ssch., 6 Joche und % Schluß, innere Strebepfeiler, ßteilige Maßwerkfenster, Gewölbe wie im Hauptsch., mit dem es durch spitzbogige Arkaden über länglich 6eckigen Pfeilern verbunden ist. Im Winkel zwischen den Chören die trapezförmige Sakristei mit 2 dreieckigen Gewölben. An der nw Ecke des Ssch. ein 6eckiger Treppenturm. Um 1480 die rom. WPartie (wohl auch Vorhalle), umgebaut zu einer inneren und äußeren Vorhalle mit flachen Kreuzgewölben, darüber eine Empore mit bei der Rest, erneuerten Gewölben und Maßwerkbrüstung. WTurm sehr schlicht, das 4. Geschoß nach Dachbrand 1554 inschr. 1576 erneuert, rundbogige Blenden mit Maßwerk über den Schallöffnungen, 8eckiger Spitzhelm, Maßwerkgalerie 1912. — Das Innere hat gute Verhältnisse und einige sehr malerische Blicke. Ausstattung. H o c h a l t a r , 1483, großes und sehr feingliedriges Schnitzwerk, im Schrein 10 Statuennischen, die sich in 2 Geschossen staffelformig aufbauen; Krönung mit 3 überschwenglich reich gegliederten Fialen. Ganze Höhe 15,2 m. Im allgemeinen ziemlich trockene Holzfiguren, besser die 4 Halbfiguren in und über der Predella sowie ein Teil der Figuren in der Bekrönung. Die Flügelbilder bar. übermalt. 1858 rest. — Sakramentshäuschen mit reicher Bekrönung, A. 15. Jh., 1858 rest. — Sehr reicher 8eckiger T a u f s t e i n auf quadr. Fuß, 1464, rest. 1863. — Chorgestühl, E. 13. Jh., kraftvolle Schnitzarbeit von hoher Qualität, nahe verwandt dem in Wimpfen, die Vorder- und Rückwände aus der letzten Rest. — An der WWand des Hauptsch. Rest eines Gestühls von 1507, verwandt dem Kiedricher. — Reichhaltiger Bestand an Holzbildwerken: Großes K r u z i f i x , 1. H. 13.JI1.ausgezeichnete Arbeit, Krone, Kreuz und Fassung neuzeitlich; Vesperbild, 2. H. 14. Jh.; Jüngergruppe am ölberg, A. 15. Jh.; Muttergottes, E. 15.Jh.; Veronika, E. 15.Jh.; Apostelreihe (z. T. im Landesmuseum Wiesbaden und Ortsmuseum), 17. Jh.; Joseph, M. 18. Jh.; die »Lorcher Kreuztragung« jetzt im Deutschen Museum in Berlin. — Grabsteine von 1364, 1496, 1511, 1512, 1517, die 4 letzteren sehr lebensvolle Doppelgrabsteine; G r a b m a l des Feldmarschalls Johann Hielchen von Lorch, 1550, lebendig behandeltes Standbild in einfacher Renss.-Umrahmung mit 8 Ahnenwappen, rest. 1880; Gedenkstein 1555; Epitaph 1618; eiserne Grabplatte in der äußeren Vorhalle 1666. — Auf der Empore schöne spätgot. T ü r mit reichgeschnitzter Schlagleiste und urspr. Beschlag. — Monstranz, Silber vergoldet, um 1380, reiche Arbeit mit Martinsgruppe und vielen kleinen Figuren, 3geschossiger Mittelturm zwischen 2 frei stehenden Strebepfeilern, auf oeckigem Fuß. — 4 got. Kelche. Auf dem Kirchhol ausgezeichnetes K r u z i f i x , Stein, 2. H. 16. Jh., an einem 1491 bez. Kreuz. Am Chor ein S. Michael, Stein, 18. Jh. Heiligkreuzkapelle im Wispertal, 1677 gew., 1738 erweitert, 1826 rest. Flachgedecktes Sch. mit steilem 3/g Schluß und 8eckigem Haubendachrciter. — 2 bar. Altäre und geschwungene
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LORCH UND UMGEBUNG
WEmpore, ausgezeichnete Madonna um 1750 und 5 kleinere Holzfiguren. Von der 1822 zerst. got. M a r k u s k a p e l l e eine Stiftungstafel von 1645 am Haus Rheinstr. 23 und ein Kruzifix des 14. J h . im Landesmuseum Wiesbaden erhalten. Burgruine Nolling. U m n 10 erwähnt. Quadr. 2geschossiger Wohnturm mit 2 runden Ecktürmen an der n Angrifisseite. Innen die Spuren eines früheren Turmes aus Fachwerk, ähnlich wie bei Liebenstein. Reste des karolingischen Saalhofs (oder eines römischen Bauwerks?) im Hof des Hauses Marktpl. 1. Portal mit Rundbogen aus Tuff, wechselnd mit flachen Ziegeln, über Sturzbalken und Gewände aus Sandstein; auf der Mauer 3 frührom. Säulchen mit Würfelkapitellen und attischen Basen von einer Fenstergruppe. Zehnthof (Gf. Kanitz). Turmartiges spätgot. Steinhaus in großem Hof mit Wehrmauer an der Rheinfront. Fenster mit beiderseitig gekehlten Kreuzstöcken in 3 Stockwerken, darüber Spitzbogemnes; die dem Berg zugekehrte NSeite aus Fachwerk mit 2 Überhängen, an der nö Ecke spätgot. Wandmalerei (Christopherus). Scheune mit Wappen von 1599. H l l c h e n h a u s (Gf. Kanitz). Inschr. 1546—48 erb. von dem Feldmarschall Johann Hilchen von Lorch, Giebel 1 5 7 3 voll., rest. 1934. — 3geschossiger Steinbau mit monumentaler rheinseitiger Giebelfront, daran 2stöckiger Erker auf 2 Säulen; im Hauptgeschoß urspr. über die ganze Giebelbreite und um den Erker ein Balkon mit reicher Wappenbrüstung auf großen Konsolsteinen, die öHälfte zerst.; Fenster mit profilierten Kreuzstöcken, im Hauptgeschoß z. T . zugemauert. 4stöckiger Stufengiebel mit mageren Lisenen, auf den Absätzen Muschel-Lünetten und Voluten. Innen einige bmkw. Türgewände, im Erker schönes Netzgewölbe. Wohnbauten. Der Marktplatz und die Hauptstraßen, zumal die Rheinstraße, haben ein ziemlich einheitliches Gepräge bewahrt; meist Putzbauten des Barock und Klassizismus. Bmkw. Langgasse 7 mit holzgeschnitztem Portal von 1609, im Flur eine Anna Selbdritt A . 16. J h . ; Marktpl. 1 mit Fachwerk 2. H. 17. J h . ; Rheinstr. 5 2 (1718). Von der Stadtbefestigung nur 2 Rundtürme an der Wispermündung erhalten, der ö mit angesetztem Treppentürmchen 1567, in Verbindung hiermit die 1556 erb. W i s p e r b r ü c k e .
Ortsmuseum im Rathaus.
Umgebung: nw LORCHHAUSEN Ehem. Pfarrkirche S. Bonifatius. 1873 abgebrannt, seitdem Scheune. Kleiner rom. WTurm, Sch. mit 8eckigem ChorschluB und spätgot. Pfortchen in der SWand wohl 1. H. 16. Jh., aus derselben Zeit die Schallöffnungen des Turmes, an dessen SSeite eine Erweiterung aus A. 18. Jh. Umgebung: nö Burg Waldeck im Sauertal. Sitz eines gleichnamigen Geschlechts im 12.—15. Jh., mainzisches Lehen. — Stark zerst. Ruine.
LORCH, UMGEBUNG
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Burg Kammerberg im Wispertal. Mainzische Burg am Übergang des •Rheingauer Gebücks« (der alten Landesbefestigung) Ober die Wisper, seit 1298 erwähnt. — Stark zerst. Ruine. — Eng benachbart die Burg Rheinberg. Als mainzisches Lehen 1170 erwähnt, um 1200 im Besitz der Rheingrafen, 1279 zerst., Wiederaufbau, 1301 von König Albrecht I. erobert und bis 1304 gegen mainzische Belagerung gehalten, später Ganerbenbmg, seit 1399 als pfalzisches Lehen. — In dem stark zerst. langgestreckten Bering nur der fast quadr. Hauptturm besser erhalten, mit Verlies, 3 Wohngeschossen und Wehrplatte mit Zinnen, wohl dem Wiederaufbau nach 1279 entstammend. Lauksburg im Wispertal. Mainzisches Lehen, seit 1424 erwähnt, 1572 schon verfallen. — Erhalten ein kleiner 4eckiger Wohnturm. Burg Haneck (Schwarzenburg, Junkernburg) im Wispertal. 1405 als Besitz der Geroldsteiner erwähnt, 1461 ab mainzisches Lehen. — Ruine. Oberhalb davon Burg Geroldstein. Sitz derer von Gerhardstein, seit 1200 erwähnt; katzenelnbogisches Lehen. 1373 vergebliche trierische Belagerung. — Ruine, aus deren zur Hälfte feststellbarem Bering an der SSpitze (AngrifTsseite) ein 7eckiger, innen runder Hauptturm vorspringt, an der OSeite ein 8eckiger Treppenturm und ein Ecktürmchen des Palas. RANSEL Kath. Pfarrkirche S. Katharina. Erb. 1740—45, Das Sch. geht mit abgeschrägten Ecken in einen 8eckig geschlossenen Chor über. Voutendecke, hübscher 8eckiger Haubendachreiter. — Guter Hochaltar tun 1670, s SAltar um 1600, n M. 17. Jh., Kanzel E. 18. Jh., sonstige Ausstattung 1745. Muttergottes, Holz, um 1500; kleines Kruzifix 16. Jh. ESPENSCHIED Kath. Dorfkirche S. Nikolaus. Erb. 1746. Saalbau mit 8eckigem Chorschluß und Chorbogen. Gotisierender WGiebel und bizarr gezeichneter Haubendachreiter. — Hochaltar und sonstige Ausstattung um 1725, 2 SAltäre 2. H. 18. Jh., mehrere gute bar. Holzfiguren. Umgebung: so ASSMANNSHAUSEN Kath. Pfarrkirche zur Kreuz erhöhung. Seit 1352 erwähnt, 1869 rest. — Urspr. 3jochiges spätgot. Sch. (das w Joch 1869 zugefügt) mit halb außen, halb innen liegenden Strebepfeilern, Kreuzgewölben und z. T . rundbogigen Maßwerkfenstern. Schmalerer Chor aus 1 quadr. Joch mit Sterngewölbe über Konsolköpfen und VgSchluß, über ersterem ein 3geschossiger OTurm mit Galerie aus rundbogigen Blenden und 8eckigem Spitzhelm. Im heutigen WGiebel das spätgot. Hauptportal. Steinerne WEmpore über 3 Kreuzgewölben. — Im neugot. Hochaltar Altarblatt mit M a r i e n t o d , oberdeutsch E. 15. Jh. — 2 Seitenaltäre um 1670. — Am Chorbogen 2 gute bar. Holzfiguren (Maria und Margareta). — In der Sakristei Muttergottes, Holz, 15. Jh. — Monstranz M. 18. Jh. Das einst sehr malerische alte Weindorf durch aufdringliche Fremdenindustrie künstlerisch entwertet.
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KOCHEM
KUCHEM UND LMGEBCNli
Reichsburg und Zollstätte, im frühen Ma. im Besitz der Pfalzgrafen. isg4 an Trier verpfändet, im 14. Jh. auch die Stadt im Besitz des Kurfürsten. 168g von den Franzosen zerstört. Kath. Pfarrkirche S. Martin. Neubau. Von der spätgot. Kirche die SWand und der Chor (2 rechteckige Joche und Schluß aus V» Sechseck) erhalten. Der WTurm aus got. und bar. Formen gemischt, mit prachtvollem Helm von Phil. Honorius Rauensteyn. — M o b i l i a r , A. 18. Jh., gefallig, doch nicht bedeutend. — Orgelempore um 1700. — Einige s p ä t g o t . B i l d w e r k e , hervorzuheben: Gnadenstuhl, E. 15. Jh. — Vesperbild, A . 16. Jh. — Mehrere bar. F i g u r e n , E. 17.Jh.—1. H. i8.Jh. — Guter B i l d n i s g r a b s t e i n , 156g. — Silberne M a r t i n s b ü s t e , gute Arbeit, um 1500. — 2 M e ß g e w ä n d e r , 17. Jh., schöne Stickerei. Kapuzinerkirche. Hoch über der Stadt. 1643 gest. Jetziger Bau 168g, einfacher Saal mit Holztonne. — In einer Nische der SWand gutes V e s p e r b i l d , gegen M. 15. Jh. — Schöne bar. A u s s t a t t u n g , 1. H. 18. Jh., rest. 1924—1927. Bar. Kapellen. Moselaufwärts, mit netzgewölbtem Chörchen, E. 15. Jh.; eine andere auf halber Höhe mit Altar, E. 17. Jh. Rathaus. Stattlicher Barockbau mit großem Portal und Balkon, >739! '93® «"est. Burg. 1027 v o n Pfalzgraf Ezo (aus dieser Zeit der 8eckige Unterbau des Beiigfrieds) gegr.; 1. H. 14. Jh. von Erzbischof Balduin ausgebaut, seit den Beschießungen 1673 und 1689 Ruine. 1869— 1877 nach Entwürfen von Ende und Raschdorff neu aufgebaut. Zur Einrichtung alte Stücke benutzt, nicht immer rheinischen Ursprungs. Schmiedeeiserne K a n z e l aus Kloster Stuben, 1663. Fachwerkhäuser. U . a. H a u s S t e i n b o r n , Oberbachstraße. Die meisten am Markt (Apotheke, 1699) und in der Löhrstraße mit Schweifgiebel um 1700; am Moselufer charakteristisches Haus, 1749. Stadtbefestigung. Zum großen Teil erhalten (Enderttor), doch nicht bedeutend. Im Innern der Stadt Spuren eines gesondert ummauerten Bezirks, des Burgfriedens. Kreis-Heimatmuseum. Umgebung: moselabwärts WINNEBURG Bing. Stammsitz der 1248 zuerst genannten Herren von Wünnenberg, seit 1637 im Besitz der Freiherrn v. Metternich, aus deren Familie der bekannte österreichische Staatskanzler Fürst Clemens Lothar v. Metternich (1773—1859) hervorging. 1689 von den Franzosen zerst., jetzt Ruine. Umfangreiche unregelmäßige Anlage des 14. Jh. mit späteren Erweiterungen. Der den höchsten Punkt krönende runde Bergfried bis 16 m hoch aufrecht. KLOTTEN Kath. Pfarrkirche. 2 schiffige Halle des späten 15. Jh. von 3 Jochen mit Sterngewölben auf Rundpfeilern. Ausgezeichnete Halbfigurenkonsolen. Nach 1860 großer Erweiterungsbau von Himpler. — 3 Sandsteinaltäre, Muttergottes- und Hubertusaltar, um 1600. —
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Nikoiausaltar, i . H . 17. Jh. — S a n d s t e i n k a n z e l auf Petrusstatue mit vielen Figuren, sehr prächtig, i . H . 17. Jh. — A m Chor Astkreuz mit großem Steinkniziiixus, 16. Jh. B u r g Koraidelstein. Ruine. Urspr. Sitz der Pfalzgrafen, später der Grafen Kesselstatt. Geringe Reste. POMMERN Kath. Pfarrkirche. Gewölbter Saalbau mit Ausstattung vom E. 18. Jh. — Frei stehender spätgot. Turm neben der Kirche; dort auch Taufstein, 2. H . 13. Jh. H a u s Birkenbeil. Burgartiges Renaissance-Fachwerkhaus mit Treppenturm. KARDEN
Ehem. Stiftskirche S. Kastor (jetzt, kath. Pfarrkirche). OTeile spätrom., nach 1183, Lhs. frühgotisch. Das überlieferte Weihedatum 1247 ist angesichts der Stilformen für jene zu spät, für dieses zu früh. Basilika mit nicht vortretendem Qsch., Chorquadrum flankiert von OTürmen, halbrunde Apsis. Ganze innere Länge '38 m.. Die OTeile geben die gewöhnlichen Bauformen der Zeit um 1200 in ziemlich nüchterner Fassung. Das Lhs. bietet eine interessante Stufe in der Wanderung der got. Formen moselabwärts; zugleich ein Schritt weiter in der Wandlung zur Vereinfachung. Der Mangel genauerer Datierung ist bedauerlich; wohl nicht viel nach M. 13. Jh. (vgl. Münstermaifeld). Teilung in 3 Joche, im Msch. rechteckig, in den Sschiffen überquadr.; weite Arkaden auf niedrigen, mit 4 Diensten besetzten Rundpfeilern, die Hochwand durchschnitten von aufsteigenden Mitteldiensten und kleinen 2 teiligen Öffnungen in Form von Schallfenstern mit Maßwerk der frühesten Form (großer Ring über 2 Spitzbogen, einfachste Profile). In den schweren Scheidbogenprofilen neben abgefasten Kanten der Birnstab. Schlichter WTurm, in den oberen Teilen bar. umgebaut. — Hochaltar. Im Schrein D r e i k ö n i g s g r u p p e aus frühem 15. Jh., mit den Figuren der Hlg. Petrus und Paulus an den Seiten, gebrannter Ton, eines der vorzüglichsten Werke der mittelrheinischen Tonplastik, die alte Fassung 1934 freigelegt. Auf dem Schrein zierlich geschnitzter R e l i q u i e n s c h r e i n in Kapellenform, E. 15. Jh. — S e i t e n a l t ä r e , der s 1628, der n 162g, Sandstein. — S a k r a m e n t s n i s c h e , 1634. — Rom. T a u f s t e i n mit 6 Ecksäulchen und Rundbogenfries. — Im n Nebenchor rom. A u s g u ß auf einem Säulchen. —Hübsche Renss.Türfüllungen. — Ali der SWand des Chores M u t t e r g o t t e s , um 1530. — Hlg. G r a b , 1. H. 17. Jh. — O r g e l mit krönenden Figuren, A. 18.Jh. — G e s t ü h l , z. T. noch M. 17.JI1., z. T. i8.Jh. — In der Sakristei kölnische T a f e l , 15. Jh. Kreuzgang. Auf der NSeite, got., 2 Flügel erhalten; über dem Flügel in der Flucht des Qsch. der Kapitelsaal (?), Bildwerke und Gemälde des 16. Jh. Im Kreuzgang Grabsteine 1447, '557, 1559 • —
KOCHEM, UMGEBUNG A n der NSeite des Kreuzgangs ein interessantes s p ä t r o m . G e b ä u d e (rest.). Rechteck von 22 m L ä n g e und 7 m Tiefe. 3 G e schosse, das unterste tonnengewölbter Keller, die beiden anderen enthalten in ganzer Ausdehnung Säle mit Balkendecken; im oberen die Fenster urspr. gekuppelte DoppelöfTnungen, abwechselnd von rundbogiger und kleeblattiormig überhöhter Blende eingeschlossen. — Ein zweites ähnliches G e b ä u d e nach 1870 abgebrochen. V o n der ehem. P f a r r k i r c h e steht auf dem K i r c h h o f (dem Bahnhof gegenüber) nur noch der T u r m in spätrom. Formen. E v . K a p e l l e . i . H . 1 4 . J h . , die Gewölbe 1909 erneuert. Z e h n t h a u s d e s K a s t o r s t i f t s . A n der Mosel. A . 13. J h . ; Rechteck mit turmartigem A n b a u in Q u a d e r n ; rest. I m Erdgeschoß, das früher in 2 R ä u m e geteilt w a r , 2 K a m i n e . I m Obergeschoß durchgehender Saal. D a s Turmgeschoß mit gesondertem Eingang durch äußere Freitreppe. Vortreffliche Proportion der Massen. D i e Fensterarchitektur besonders zu beachten. A n der Moselseite gerade Stürze über Teilungssäule. A n der anderen Seite gekuppelte R u n d b o g e n . D i e Wölbsteine des Blendbogens gegen den Scheitel verstärkt, so d a ß a m R ü c k e n eine spitzbogige Linie entsteht, wie oft a n den Palästen der Florentiner Frührenaissance. Ehem. B u r g h a u s der Herren v o n Eitz. K l e i n e r malerischer B a u an der Mosel mit Treppenturm, Bogenfriesen und kleinem Erkertürmchen. F a c h w e r k h ä u s e r , z. T . mit reich behandelten Ziergiebeln. TREIS Ehem. Kath. Pfarrkirche (profaniert). Spätgot., 2schiffige Hallenkirche von 3 Jochen, Verhältnisse schlank und edel. N e u e Kath. Pfarrkirche. Von J . C. v. Lassaulx, 1. H. 19. Jh.; Hallenkirche mit einheitlicher neugot. Ausstattung. — Tafelbilder vom ehem. F l ü g e l a l t a r , bez. 1552, zu den besten der Gegend gehörend. — V e s p e r b i l d , Stein, A. :6.Jh. Fachwerkhäuser. Das H a u s P e t e r F ü h r , prachtvolles 3$töckiges Gebäude mit reichem Schnitzwerk, dicht am Moselufer. — 2 Burgruinen eines im 12. Jh. genannten Geschlechts; Alter nicht genau bekannt. ENGELPORT Prämon6traten8er-Nonnenkloster. Gegr. 1262, Kirche 1272 gew., spätgot. und bar. umgebaut; nach der Zerstörung im Anschluß an die noch vorhandenen Mauern neuerdings wieder aufgebaut. — Muttergottes, um 1420. — Kleine hlg. Anna Selbdritt, um 1520. — Rest des got. Kreuzgangs. LIEG Kath. Pfarrkirche. Schöner gewölbter Saalbau, 1764, mit gleichzeitiger, wohlerhaltener Ausmalung und Ausstattung. WTurm 1790. LAHR Kath. Kapelle. Kleiner ischifliger, bar. Bau, mit 3seitigem Chorschluß in einfachen Formen. Altes Gestühl und einige gute bar. Figuren.
KOCtfEM, UMGEBUNG
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MÜDEN Kath. Pfarrkirche. Von einem spätrom. Bau der WTurm, der quadr. Chor und das 4seitige Nebenchörchen erhalten. Die Rippengewölbe des Chores alt, die des Nebenchores gelegentlich des Neubaus der Kirche 1925 eingezogen. — Hochaltar, Stein, 3. V. 17. Jh., mit Steinigung des hlg. Stephanus. — S e i t e n a l t ä r e , 2. H. 17. J h . und 1. H. 18.Jh. — K a n z e l , 1. H. 18.Jh. — T a u f s t e i n mit geschnitztem Holzdeckel, 1574. — Hlg. Sebastian, E. 15. J h . — V e s p e r b i l d und andere Figuren des 18. Jh. LÜTZ Kath. Pfarrkirche. Gewölbter Saalbau, 1753, mit WTurm und gleichzeitiger Ausstattung. MOSELKERN Kath. Pfarrkirche S. Valerius. Sehr alte Gründung, der jetzige Bau 1790, spätrom. Turm. — Ausstattung 1790. — M o n s t r a n z 15. Jh., meisterlich. — Einfaches Z i b o r i u m und anderes spätgot. Gerät. ELTZ
B u r g . Nachweislich seit 1150 stets im Besitz desselben Geschlechtes; nach dem 16. J h . baulich nicht verändert; erst in neuester Zeit (1920) durch Brand stark beschädigt und seitdem wieder aufgebaut. In der Einsamkeit und Schönheit seiner Lage der Phantasie wunderbar entgegenkommend. Im Gesamtcharakter mehr Wohnburg als Wehrburg. Die Lage auf einem steilen Felskegel inmitten eines Talkessels, rings umgeben von weiten Waldungen und von keiner Verkehrsstraße berührt (Fahrweg nur von Münstermaifeld her), hat größere Befestigungsanlagen unnötig gemacht. Dafür mußten sicn nach und nach 4 Zweige des Edelgeschlechts in den Besitz teilen, und ein jeder errichtete sich sein besonderes Burghaus. Dieselben liegen hart am Rande des halbmondförmigen Bergrückens, einen engen Hof zwischen sich lassend, stark in die Höhe gebaut in 6—7 Geschossen. Das Gewirr und Gezipfel ihrer steilen Dächer und Erker läßt uns im Original anschauen, was wir sonst nur in Bruchstücken oder aus alten Bildern und Kupfern kennen. — 1. Der älteste Bauteil (SO) heißt P l a t t - E l t z ; einzelne Architekturformen spätrom., i . H . 1 3 . J h . — 2. Demnächst (SW) Haus R ü b e n a c h aus 15. J h . mit Verwendung rom. Bauteile; darin großes Wohnzimmer mit Decke auf Mittelsäule und Kapelle mit ausgekragtem Erker für den Altar; durch den Brand von 1920 unbeschädigt. — 3. Auf der anderen Seite des Hofes Haus R o d e n d o r f , E. 15. Jh.; der architektonisch am reichsten ausgebildete Teil; dann der sog. Fahnensaal, unregelmäßig seckig mit Netzgewölbe; die Räume im 1., 2. und 3. Obergeschoß hatten Stuckdecken aus 17. Jh. — 4. Haus K e m p e n i c h , 2. H. 16. Jh. — 5. Aus derselben Zeit das sog. Goldschmiedshaus außerhalb der eigentlichen Burg, unbeschädigt. — Einzelne Kunstwerke in fast allen Räumen, bmkw. auch schöner eiserner Ofen, 1653. Wandmalereien des 15. Jh. im Hause Rübenach, in der Kapelle und, mit weltlichem Inhalt, im Eckzimmer des ersten Obergeschosses. 26
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G e g e n ü b e r E i t z liegen d i e T r ü m m e r d e r v o n Erzbischof Balduin A . 14. J h . erbauten B u r g T r u t z - E i t z ; d u r c h diesen B a u w u r d e n d i e H e r r e n v . E i t z unter d i e T r i e r e r Herrschaft g e z w u n g e n . BURGEN Kath. Kirche. Bescheidener Saalbau um M . 18. Jh. — Gestühl und Kreuzgruppe aus der gleichen Zeit. Älter die Sakristei, um 1300. — Abendmahlsrelief, um 1600. — In einem Heiligenhäuschen Barbara, E. 15. Jh. — Monstranz um 1400. In der Friedhofskapelle edle Kreuzigung, E. 18. Jh. Einige hübsche Wohnhäuser, 18. Jh. MACKEN Kath. Pfarrkirche. Neubau mit älterem \VTurm. — Prächtiger A l t a r , M . 17. Jh. — Hlg. K a s t o r , 3. V . 15. Jh. — Kleines V e s p e r b i l d , A . 16. Jh. — Einige gute F i g u r e n des 17. und i8. Jh., bmkw. ein steinerner S e b a s t i a n , 1629. EVESHAUSEN Kath. Kapelle. 1763. Einige Ausstattungsstücke der gleichen Zeit. BISCHOFSTEIN Burgruine an der Mosel. Soll angeblich von Bischof Nicetius (528— 566) durch italienische Arbeiter angelegt sein; erb. im 12. Jh. durch die Trierer Bischöfe; seit 168g Ruine; neuerdings wieder ausgebaut. Die ma. Anlage lang und schmal in 3 Absätzen; auf dem höchsten der runde Bergfried, etwa 30 m hoch; die Kapelle spätgotisch. K a p e l l e auf halber Höhe des Berges. Spätrom., nach W im 16. Jh. erweitert. Chorgewölbe 14. Jh. — Bmkw. S t e i n r e l i e f dreier Jungfrauen, wohl Spes, Fides und Caritas, um 1380. — In einer Nische schönes R e n s s . B i l d w e r k , Leichnam Christi,Sandstein, 16. J h . — Tuffaltar 1653. K r e u z g a n g , M . 17. Jh. Umgebung: moselaufwäris EBERNACH Ehem. Kloster (jetzt Irrenanstalt). 1130 gegr. als Propstei von Maria Laach. K a p e l l e , 1427. 1 Langjoch und s / 8 Schluß. Das Lhs. neu; Klosterbau 1751. — Bedeutendes V e s p e r b i l d , 1. H. 15. Jh. — Muttergottes, um 1700. Straßenkapelle. 2. H . 17. Jh. ERNST Kath. Pfarrkirche. 1845—46.— N Nebenaltar, Tuff, 1610; auf einem anderen Seitenaltar vom E. 16. Jh. hübsche A n n a S e l b d r i t t , um 1500. Einige vorzügliche Fachwerkbauten. VALWIG Kath. Pfarrkirche. Gegen M . 19. Jh. — Muttergottes und hlg. Sebastian, E. 15. Jh. VALWIGERBERG Kath. Pfarrkirche. Hoch über der Mosel. Der Kern des Lhs. wohl E. 13. Jh.; am E. 15. Jh. als Halle mit überhöhtem Msch. auf Rundpfeilern gewölbt und der höhere Chor angebaut. Gleichzeitiges S a k r a m e n t s h ä u s c h e n mit Reliefs. — M u t t e r g o t t e s , i . H . 14.Jh. —
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Großes Passionsrelief, Stein, A. 16. Jh. — Eiserner K e r z e n h a l t e r , i 7 .Jh. SCHUWERACKERHOF Wegekapelle mit Holzfigur der Muttergottes, um 1500. BRUTTIG Kath. Pfarrkirche. Neubau, 1840; der Turm, 1507, erhalten. — Sakramentshäuschen E. 15. Jh. — Tuffreliefs von einem 3teiligen Altar, A. 17. Jh. — Hlg. M a r g a r e t h a , M. 18. Jh. — Außen am Turm M u t tergottes, gegen M. 15. Jh. Ansehnliche Steinhäuser an der Mosel: Schulhaus 1619. Schunksches H a u s , 165g, in der inneren Einrichtung eines der bemerkenswertesten im Moselgebiet; trotz des späten Datums noch im Charakter der Florisdekoration. Zahlreiche, meist noch aus dem 16. Jh. stammende Fachwerkhäuser mit mehrgeschossigen, reich verzierten Schwebegiebeln. FANKEL Kath. Pfarrkirche. 1 schiffige Kirche mit Rautennetzgewölbe und Chor gegen M. 15. Jh. — Turm rom.; Sakramentsnische gleichzeitig. — Ausstattung 1750—1753. . . Einzigartiges Straßenbild. Rathaus. Spätn.a. Bruchsteinbau mit steilem Fachwerkgiebel, rest. 1929. Mehrere Häuser zu beachten, Fachwerk auf steinernem Unterbau; besonders bmkw. das Haus S c h n e i d e r mit Türmchen zu Seiten des Giebels. ELLENZ Ehem. Kirche S.Martin (jetzt profaniert). 1100 zuerst erwähnt. Der vorhandene Bau aus 15. Jh. Die Gewölbe des annähernd quadr. Lhs. ruhen auf 1 Mittelpfeiler. Gegen O sind die Rippen sternförmig geführt, um der Öffnung des Chors Raum zu geben; nach W einfache Kreuzgewölbe. Chor bar. erneuert, WTurm rom. — Am Chor Bruchstücke guter Reliefs von A. 17. Jh. eingemauert. — Im Chor spätgot. Sakramentsnische. — T a u f s t e i n rom., urspr. mit 6 Säulen, Basaltlava. — In der neuen Kirche: M o n s t r a n z , 16. Jh., bez. Hans Adam Otto, Mischung von spätgot. und renss. Formen, reiche Erfindung in mäßiger Ausfuhrung, 85 cm hoch. — 2 got. R e l i q u i a r e . — Friedhofskreuz 1670. Kath. Kapelle. 1634 in spätgot. Formen mit gleichzeitigem Altar. Rathaus. Erdgeschoß Stein. Oberbau Fachwerk. BEILSTEIN In reizvollster Lage am Ausgang eines engen Bachtals, dessen eine Seite von der Burgruine und die andere von der Klosterkirche gehont ist. 1310— IJSS Stadtgründung und Mauerbau der Herren von Braunshorn; aus dieser Zeit der Kern der ehem. Pfarrkirche. Damals auch Gründung der jüdischen Gemeinde (130g), deren alter Friedhof einsam auf dem Bergrücken liegt. Ehem. P f a r r k i r c h e . Gegr. 1310. 1578 und 1732 umgestaltet, diente bis vor kurzem als Schulhaus; ganz verbaut una des WTurms bis auf den Unterbau beraubt. 26*
KOCHEM, UMGEBUNG Ehem. K a r m e l i t e r k l o s t e r . 1637 von den Frhrn. v. Metternich neben der Pfarrkirche gegr. Neues Kloster 1687 auf dem Kammerberg (jetzt Josephsberg), hier der Bau der bestehenden K i r c h e beg. 1691, voll. 1738; jetzt kath. Pfarrkirche. Weiträumige, lichtdurchflossene, 3schiffige Halle. Gratige Kreuzgewölbe auf toskanischen Säulen über hohen Sockeln, Pilaster an den Schif&wänden. Langer ischiffiger Mönchschor hinter dem Hochaltar. Das Äußere schlicht in massigen Formen. Baumeister war der Bruder David. — Bedeutende Barockausstattimg um 1730: Hochaltar und 2 Seitenaltäre aus Nußbaumholz, Kanzel, Beichtstühle; die reich geschnitzte Orgelempore, 1738. Einfache Ausmalung, 1753. Rest. 1923—1927. — A u f dem rechten Seitenaltar M u t t e r g o t t e s , u m 1500. — S c h ö n e r K e l c h und P a r a m e n t e , 18. Jh. V o m K l o s t e r g e b ä u d e stehen noch 2 Flügel; im ö jetzt das Pfarrhaus; darin gemalte Altartafel des 16. Jh. mit Muttergottes und Karmeliterheiligen (Cyrill und Angelus) und Stifter; der w Flügel mit bmkw. Vorbau der ehem. Prioratswohnung. Ehem. K a p e l l e a m Fuße des Burgberges. V e s p e r b i l d , Holz, 14. Jh., gute Arbeit. Burg. Ehem. kölnisches Lehen; bedeutende, stark bewehrte Anlage. 1268 im Besitz der Herren von Braunshorn, seit 1360 der Herren v. Wünnenberg (vgl. Winneburg), seit 1637 der Frhrn. v. Metternich. 1688 von den Franzosen zerst.; nur noch Trümmer. In der Mitte 5seitiger B e r g f r i e d , 12. J h . ; Reste von Palas und Torbauten 14.—15. Jh. Steinerne h e r r s c h a f t l i c h e H ä u s e r : das Z e h n t h a u s 1577; das Z o l l h a u s a n der Mosel, 1636; die K e l l e r e i , 2. H. 17. Jh. In dem engen Städtchen eine Fülle interessanter F a c h w e r k h ä u s e r des 17. und 18. Jh. Reste der S t a d t b e f e s t i g u n g : 2 Tore, ferner bmkw. Rundturm mit malerischem Fachwerkaufbau. POLTERSDORF Kath. Pfarrkirche. Spätgot. Turm mit Straßendurchfahrt. Das im WJoch gewölbte Sch. nach O bar. erweitert. — Altar um 1700. BRIEDERN Kath. Pfarrkirche. Von einer rom. Kapelle quadr. kreuzgewölbter Chor, WTurm und vielleicht die Mauern des Sch. erhalten. Dieses spätgot. verändert und gewölbt. — Altäre A. und M. 18. Jh., im s Petrusfigur, um 1500. MESENICH Kath. Pfarrkirche. Gewölbter Saalbau, 1733, mit spätgot. WTurm in rom. Formen. Ausstattung der Erbauungszeit z. T . erhalten. Malerische Fachwerkhäuser. SENHEIM Kath. Pfarrkirche. Bar. Saalbau, 1765. Gewölbe in Holz erneuert. Spätma. WTurm in rom. Formen. — Reste der Ausstattung von 1765. Rom. Burghaus (Nr. 119). Iii der Wegekapelle an der Zeller Str. Kreuz, E. 15. Jh.
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NEHREN Kath. Pfarrkirche. Unregelmäßiger, gewölbter Bau. Der sehr stattliche WTurm 15. Jh., mit 4 Ecktürmchen. — Ausstattung um 1700. — Taufstein E. 15. Jh. EDIGER K a t h . P f a r r k i r c h e S . M a r t i n . Unregelmäßige, aber einheitliche spätgot. Anlage (1511). 2schiffige Halle mit kapitellosem Rundpfeiler und Stemgewölben. Chor und W T u r m mit hohem, 8eckigem Helm und 4 Ecktürmchen sind aus der Achse verschoben. Durch Reiz der Lage am Moselufer und die vollständig erhaltene bar. Ausstattung (E. 17. bis M . 18. Jh.) ausgezeichnet. — Rest. 1930. — B i l d n i s g r a b s t e i n eines Schöffen, 1558. — A n der s Außenmauer H l g . G r a b , 1671, mit spätgot. Korpus (E. 15. Jh.). — Darüber großes K r e u z , E. 15. Jh. — Erbärmdechristus, 16.Jh. — M o n s t r a n z 1522. — Gestickte P a r a m e n t e , 16. Jh. W a i l f a h r t s k a p e l l e der Muttergottes von Einsiedeln am ö Ende des Ortes, 1666, mit Vorhalle, 1667. Originelle Barockausstattung. — Altar 1665. — 2 spätgot. Figuren. K r e u z k a p e l l e auf dem Eifelplateau hoch über dem T a l . Nach Zerstörung von 1794 erb. — Steinrelief, u m 1500, mit bmkw. Darstellung Christi in der Kelter. R a t h a u s . 1561 voll. Mehrere W o h n h ä u s e r der Renaissance von großer Anmut, unten Stein, oben Fachwerk. Rom. W a r t t u r m unterhalb des Ortes an der Mosel. ELLER Kath. Pfarrkirche. Im n . Jh. erwähnt. Saalbau, 1718, mit Holztonnengewölbe. Rom. WTurm, ähnlich dem zu Bremm.— Steinaltar, 1621, mit Reliefs, ähnlich dem zu Bullay. — Bildnisgrabstein 1566. Kath. Kapelle gegenüber der Kirche, 15. Jh. Umgibung: w FAID Kath. Pfarrkirche. Saalkirche mit Holzgewölben, 1750. Altäre wohl gleichzeitig. Am WTurm rom. Kämpfer wiederverwendet. GEVENICH Kath. Pfarrkirche. Saalbau des 17. Jh. mit älterem OChorturm. — D r e i f a l t i g k e i t s a l t a r , E. 16.Jh.; Hubertusaltar, M. 17. Jh., beide aus Tuff. — Beichtstuhl und Kanzel, 18. Jh. — Hlg. Barbara, E. 14. Jh. — Hlg. Magdalena und Johannes, A. 16. Jh. BÜCHEL Kath. Pfarrkirche. Neubau in got. Formen. — Hlg. Ursula, A. 14. Jh. — Hlg. Katharina, um 1470. WEILER Kath. Pfarrkirche. Saalbau des 18. Jh. mit rom. OTurm. — Sakramentsnische, 1. H. 14. Jh. — Nebenaltar, 1. H. 18. Jh. — Rom. T a u f s t e i n , ungewöhnlich durch die 3eckige Form, an den Flächen Nischen an den Ecken Säulen.
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ZELL
URSCHMITT Kath. Pfarrkirche. Turm an der neuen Kirche, wohl A. 18. Jh. (Wappen von 1713). — Tuffaltar, E. 17. Jh., mit neuem Anstrich. DRIESCH Kath. Pfarrkirche. Erb. 1456—1496 (Inschr. 1478). Q schilfige, netzgewölbte Halle auf 8 eckigem, kapitelloiem Mittelpfeiler; zwei Chöre, der eine gerade, der andere 3seitig geschlossen. Reiche Schlußsteine. WTurm in romanisierenden Formen. Rest. 1868 und 1929. — Großer hölzerner Altar mit reichem Knorpelwerk, um M. 17. Jh. — 2 Vesperbilder, 16. und 17. Jh. — Reste eines Flügelaltars, 1703. LUTZERATH Kath. Pfarrkirche. Saalbau, M. 18. Jh., mit gleichzeitiger Ausstattung. Eigenartiger Turm, 1818. ALFLEN Kath. Pfarrkirche. Saalbau des frühen 18. Jh. mit gleichzeitigen Deckengemälden. — Spätgot. Sakramentsnische. Sehr reiche M o n s t r a n z , A. 18. Jh., mit einzelnen got. Nachklängen. AUDERATH Kath. Kapelle. Bar. Bau mit Altar, M. 17. Jh. FILZ Kath. Kapelle. Bar. Bau. — A l t a r , A. 18. Jh. — Hlg. Katharina, 1. H. 14. Jh. — Hlg. Nikolaus, A. 16. Jh. — Einige bar. Figuren. WOLLMERATH Kath. Kapelle. Bar. Bau, 1732. Der rom. Turm diente urspr. als Chor. — Gute Ausstattung, M. 18. Jh. Auf dem Wege nach Wagenhausen Heiligenhäuschen. Kreuzrelief mit Stifter, M. 17. Jh. ZELL Hauptstadt des sog. Zeller „Hamms", des Moselbogens von Pünderich bis Alf; kurtrierische Amtsstadt. Brände haben viel zerstört, namentlich der von 1848.
Kath. Pfarrkirche. Saalbau, 1792, mit guter gleichzeitiger Ausstattung. — Ziborienaltar. — Rok.Örgel. — Rok.Gestühl. — Taufstein 1461. — Gute Muttergottes, um 1470. — Besonders schönes R e l i q u i e n k ä s t c h e n , Limoges, Holz mit emaillierten Kupferplatten, die Köpfe in Relief, E. 12. Jh., tadellos erhalten. Schloß. 1542/43 von Kurfürst Johann von Trier erbaut. Bedeutende Anlage. 2 Flügel mit vorspringenden, runden, bzw. eckigen Tünnen. Formen teils got. (so die in Trier beliebte Maßwerkdekoration der Fensterstürze), teils Frührenaissance. Der Zwischenbau im 17. und 18. Jh. umgebaut. 2 spätgot. Häuser, Hauptstr. 32 und 37. Fenster mit Maßwerkstürzen; andere an der wirkungsvollen Moselfront. — Haus der kurtrierischen Amtsverwalter, 1532, mit schlankem, Turm. — Einige gute Häuser des 18. Jh. mit schönen Türen. Reste der Stadtbefestigung, i . H . 13.Jh. Umgebung:
moselaujwärts
Z E L L , UMGEBUNG
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KAIMT Ehem. Hauptort im Hamm, später von &U überflügelt. Clemenskirche. 18. Jh., mit rom. Turm. Fachwerkhaus. Ehem. Herrenhaus der Boos von Waldeck, 1551 (Inschr.), eines der charaktervollsten im Moseltal. — Die alte S c h u l e , 1572, ebenfalls ein schöner Fachwerkbau. — 2 gute bar. Häuser. BRIEDEL Kath. Pfarrkirche. Saalbau 1773—1776. Deckengemälde von Franziskus Freund aus Bernkastel und Ausstattung größtenteils aus der Erbauungszeit. PÜNDERICH Kath. Pfarrkirche. 1760, mit hübscher Rok.-Ausstattung. — Muttergottes, A . 16. Jh. — V e s p e r b i l d , 16. Jh. Nahe der Fähre Fachwerkhaus, 17. Jh., mit reichen Schnitzereien. Moselaufwärts vor dem Ort Kapelle, 15. Jh. — Immaculata, 18. Jh. REIL Kath. Pfarrkirche. Die im 2. V . i g . Jh. abgebrochene Kirche war ein spätgot. Bau mit Mittelpfeiler wie die Hospitalkirche zu Kues; sie stand auf dem rechten Moselufer. Im Neubau, 1839—1841, auf dem linken Ufer Sitzbild der M u t t e r g o t t e s , Holz, 1 m hoch, M . 15. Jh. — Kleiner O r g e l p r o s p e k t , M . 18.Jh. — Neben dem Kirchenportal g o t i s i e r e n d e K r e u z i g u n g s g r u p p e , Sandstein, 1671.—Silbervergoldete M o n s t r a n z , recht bmkw. Arbeit, der Fuß letztes V . 13.Jh., Oberteil 2. H . 15. Jh.(1884 rest.). — Sehr schönes silbervergoldetes Z i b o r i u m , A. 17. Jh., mit 3 später hinzugefügten bemalten Porzellanmedaillons. Mehrere ältere Wohnhäuser. BURG E v . Pfarrkirche. M . 19. Jh., veränderter, urspr. rom. WTurm. — H o c h a l t a r und 2 S e i t e n a l t ä r e , E. 17. Jh., aus der kath. Pfarrkirche S. Michaelis in Bernkastel, dazu Gemälde von L. Counet aus Trier, 1721. — Kreuz, Holz, A . 16. Jh. — Taufstein 1610. ENKIRCH Ehem. Franziskanerkloster, jetzt kath. Pfarrkirche. Außerhalb des Oites malerisch gelegen. Das Lhs. als 2 geschossiger Gewölbebau geplant, jetzt Saal mit bar. Holztonne und Empore. Langgestreckter Chor von schönen Verhältnissen mit netzgewölbtem Seitenchor, 1475— 1480. Rest. 1913/14. — A l t ä r e und einige gute Figuren, 1. H. 18. Jh. — — S a k r a m e n t s h ä u s c h e n , bez. 1478. E v . Kirche. Chor im Kern rom., der Turm 1617. Das Lhs. schlichter Saalbau, 1719, mit Vorbau, 1763. — Epitaph, gegen M . 17. Jh. Hübsche Fachwerkhäuser. STARKENBURG Ruine der B u r g der Grafen von Sponheim (vgl. Trarbach). Nur geringe Reste erhalten. TRABEN E v . Pfarrkirche. Rom. WTurm. Lhs. 2 schiffige Halle, 1491, mit Kreuzgewölbe auf kapitellosem Rundpfeiler, Seitenchor und WEmpore aus der gleichen Zeit. Älter ein kleiner gewölbter Chor vom A . 14. Jh., außen mit Rundbogenfriesen.
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ZELL, UMGEBUNG
A u f der Höhe über Traben lag die von den Franzosen 1687 erb. Festung Montroyal, deren Zerstörung nach dem Frieden von Ryswick 1698 begonnen und gründlich durchgeführt wurde, so daß heute nur noch geringe Reste vorhanden sind. TRARBACH Alte Siedlung, wohl bei fränkischem Königshof. Nach der Teilung der Grafschaft Sponheim (1220) Hauptort der »hinteren« Grafschaß nahe der Burg Starkenbmg. Um M. 14. Jh. stark befestigt. Wach dem Erlöschen des Grafengeschlechts 1437 an Pfalz-Simmern, t$6o an Pfalz-Zweibrücken. ¡¡63 Einfuhrung der Reformation, Gründung der ev. Lateinschule 1573. Erweiterung der Stadt und ihrer Befestigung t$8o. Belagerungen 1704 und 173 f. Verheerende Brände 1761 und 185J. — Durch die Lage am Ausgang des Kautenbachtals bedingt, ungefähr dreieckige Grundrißform mit der Basis an der Mosel, dementsprechend hatte die alte, in der 1. H. 18. Jh. geschleifte, aber noch bis zur M. ig. Jh. in namhaften Resten erhaltene Befestigung 3 Tore; die Erweiterung von 158" entlang der Mosel. E v . Pfarrkirche. Das Lhs. wohl auf älterer Grundlage als spätgot., sschiffige, weiträumige Halle mit einem n (14. Jh.) und s Chor (nach 1379 ausgebaut). WEmpore und Vorhalle A . 16. Jh. erb.; die Gewölbe auf figürlichen Konsolen. Urspr. rom. Turm; der heutige Zustand Ergebnis einer Rest, nach Brand 1857. Gesamtinstandsetzung 1934—35. — Spätgot. S a n d s t e i n k a n z e l . — Schöne bar. O r g e l . — G r a b m a l des letzten Herrn v. Koppenstein, 18. Jh. A m sog. Ritt^r&aal C h ö r l e i n des 14. Jh. Schönes Rokokohaus des Kommerzienrats Kornelius Moog (jetzt Haus Friedr. Kayser), 1762, in der Moselstraße. Das 2. Stockwerk nach 1857 verändert. Erhalten das Treppenhaus und der Saal mit Landschaftsbildern und schön geschnitzter Spiegeltür. Bmkw. auch der von Arkaden und Galerien umzogene Hof, wohl unter dem Einfluß von Joh. Seitz erbaut. H a u s A d o l f B ö c k i n g , um 1750, von dem Zweibrücker Baudirektor Hauth. Ruine Grevinburg. Erb. um M . 14. Jh.; 1734 von den Franzosen zerstört. Früher durch Mauer mit der Stadtbeiestigung verbunden. Mosel-Kreismuseum. RISSBACH Mehrere schöne Fachwerkhäuser, dat. 1580, 1620 usw. WOLF Ehem. Liebfrauenkirche auf d e m Gockelsberg. Wohl alte Pfarrkirche, eine der ältesten des Moseltals. Früheste urkundliche Erwähnung freilich erst 1255. 1478 Kloster der Windesheimer Kongregation (Fraterherren), das 1560 wieder aufgelöst wurde. Seit 2. H . 17.JI1. in Verfall geraten und a b Steinbruch benutzt; jetzt Ruine; der stattliche W T u r m des 12. Jh. und Teile des Chores aus 2. H . 13. Jh. erhalten; das nicht erhaltene Lhs. war eine Basilika; anscheinend ein bedeutender Bau; 2 vorzügliche got. Kapitelle sind jetzt am S c h a f f n e r e i g e b ä u d e von 1782 neben der ev. Pfarrkirche eingemauert. E v . Pfarrkirche. Schlichter Saalbau mit 3seitigem Schluß und Turm an der NSeite; 1685 nach Plan des Maurermeisters Jakob Jäger aus Wittlich. Gleichzeitige Ausstattung. Zierlicher O r g e l p r o s p e k t von
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Joh. Phil. Stamm in Kastellaun, 1766. — Schöner spätgot. Kelch, bez. 1500; fast gleiches StQclc, 1483, in Bell. Mehrere ausgezeichnete Fachwerkhäuser des 16. und 17. Jh.; charakteristisch die steilen Giebel mit Zwergwalm. Beispiele: Hauptstr. 109 (1594), Hauptstr. go (1616), Haus 51 (1607), Haus 68 (1662), Bahnstr. H2 (1664, z. T . neuzeitlich umgebaut). KRÖV Kröv und 6 andere Dörfer (Reil, Kinheim, Erden, Bengel, Kinderbeuren und Kövenig) waren altes Reichs gut. Sie bildeten das sog. t Kröver Reich', das ¡174 als Pfand an die Grafen v. Sponheim kam, während die Vogteirechte ¡355 von den Trierer Kurfürsten erworben wurden; in der Folge zahllose £ivistigkeiten wischen Sponheim und Trier. t68y erbauten die Franzosen im Kröver Reich die Festung Montrqyal (s. o. unter Traben). Kath. Pfarrkirche. Neubau 1725 auf Kosten der Abtei Echternach, die sich seit dem g. Jh. im Besitz der Kirche befand. Großer Saalbau mit Kreuzgewölben in 4 Jochen, eingezogener Chor von einem Joch und VgSchluß. V o n einem Bau des 16. Jh. der Turm am OEnde des Chors. Einheitliche Ausstattung aus 2. H. 18. Jh. in ländlichen Rok.Formen, z. T . bunt bemalt, nur das Gestühl aus 17. Jh. Kapelle der Familie Kesselstatt im sog. »Kirchgarten«. Erb. 1662, z. T . in gotisierenden Formen. — Altar und Grabsteine ohne besonderes Interesse. In Kröv befanden sich etwa 20 klösterliche und adlige Höfe. Unter den erhaltenen besonders bmkw. der Echternacher Hof, 1764. Z u den Höfen des Klosters Stablo gehörte das sog. »Dreigiebelhaus« (Nr. 134), ein vorzügliches Fachwerkhaus von 1658. Auch eine Anzahl bmkw. Bürgerhäuser haben sich erhalten. KINHEIM Kath. Pfarrkirche. Neubau 1825—1827, erweitert 1862. Ehem. Burghaus (jetzt Wohnhaus Nr. 117 und 120). Einst Sitz derer von Kinheim. Oberburg und Unterburg, durch den gemeinsamen Turm und die gemeinsame Toreinfahrt getrennt. Ungeputzter Schieferbnächstem. Urspr. nur schmale Schlitzfenster und enge Durchfahrt. Gußerker. Das Ganze recht bezeichnend für die Unsicherheit und Einfachheit ma. Daseins. Echternacher Hof (jetzt Wohnhaus Nr. 115). Ansehnliches Gebäude mit 2 Seitenflügeln, mit den Wirtschaftsgebäuden einen rechteckigen Hof umschließend. Umgebung: ö und so von Trarbach BEUREN Alte Kapelle. J schiffiger, got. Bau mit gewölbtem Chorturm des 14. Jh. und guter ländlicher Ausstattung. HIRSCHFELD Dorfkirche. Rom. Chorturm, im 14. Jh. erhöht. Das Lhs. schlichter Saalbau, 1748. Sakramentsnische, A. 14. Jh. SOHREN Ev. Pfarrkirche. Flachgedeckter Saalbau, 1762. Spätgot. Chor mit s /,Schluß; hübsches Sterngewölbe; über dem Chorjoch ein später aufgesetzter hoher, 8 eckiger Turm mit steilem Spitzhelm.
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ZELL, UMGEBUNG
WÜRRICH Neben der neuen Kirche Chorturm der 2. H. 13. Jh. HAHN Dorfkirche (Simultankirche). In prachtvoller landschaftlicher Lage, inmitten des ummauerten, von alten Bäumen beschatteten Friedhofs. 2 schiffiger Bau des 13. Jh. mit quadr. Chor und W T u r m ; spätgot. verändert und des Ssch. beraubt. — Turmhaube 18. Jh. — Spätgot. Sakramentsnische. RAVERSBEUREN Ev. Pfarrkirche. 1 schiffiger Bau mit hübscher Einrichtung aus der M . 18. Jh., u. a. Holzempore mit bemalten Feldern. — Rom. W T u r m . Umgebung: moselabwärts J^ell MERL Ehem. Franziskaner-Kirche. V o n dem 1 schiffigen Bau der Kirche des frühen 14. Jh. die Umfassungsmauern erhalten. Umgestaltung, Wölbung und Neuausstattung, 1728. — Sakristei und WEmpore spätgot. — Rok.Gestühl. Schöne Rok.Tür im WPortal. Antwerpener Schnitzaltar, um 1520, eingebaut in neuen Altaraufsatz. — Muttergottes mit 4 Engeln, A . 16. Jh., wohl von einem Schnitzaltar. — Uberlebensgroßer Kruzifixus, E. 15. Jh. — Kreuz in der Sakristei, um 1500. Das Kloster bar. verbaut. Severuskirche. Nur der rom. T u r m von 6 Geschossen erhalten. Rom. T u r m h a u s in der Oberstraße. BULLAY In der neuen kath. Kirche Steinretabel, 1618; vgl. Eller. — Kreuzgruppe, wohl niederrheinisch, um 1520. MARIENBURG Ehem. Prämonstratenser-Nonnenkloster. In besonders prächtiger Lage auf schmalem Bergrücken, der von der Mosel in großer Schleife umflossen wird. Ruine der K i r c h e des 15. Jh. Die Langwände im Kern rom. mit vermauerten Rundbogenfenstern (1127). Rechts am Chor kleine gewölbte Kapelle (15. Jh.), darin Reste von spätrom. Werkstücken. — Muttergottes, Reliefscheibe, i . H . 15.Jh. — W o h n b a u . 16. Jh.; durch Ausbau zu einer Gastwirtschaft mit »Garten« stark beeinträchtigt. ARRAS Burg. Ehem. der «Zahnte von Merl«, der Vögte im Hamm; im 12. Jh. oft genannt; 4eckiger Bergfried, neuzeitlich ausgebaut, ohne kunstgeschichtlichen Wert. ALDEGUND Alte kath. Pfarrkirche. 18. Jh.; rom. WTurm mit Rhombendach. Tonnengewölbter Raum neben dem Chor mit spätgot. Tür. WEmpore 17.Jh. — A l t a r , i . H . 18.Jh., mit kleinem Kreuz, A. 16.Jh. — V o t i v a l t a r , der Gekreuzigte von der knienden Familie verehrt, um 1590. — Die schmiedeeiserne Kanzel, M . 17. Jh., in der Slg. Nellesstn auf der Eyneburg bei Hergenrath. Ebendort das große Wandepitaph der Anna und Catharina Mas und der Anna Reimers (t 1590) mit Kruzifix.
SIMMERN
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An der Neuen Kirche Christus an der Geißelsäule, 1522. Schöne Fachwerkhäuser, 17. und 18. Jh. NEEF Von der alten Kirche nur der ma. Turm in rom. Formen erhalten. Burghaus, 1. H. 13. Jh.; um 1340 von dem Zeller Amtmann Konrad von Metzenhausen umgeh.; Erkervorbau und Dachkonstruktion in spätgot. Formen, dem Zeller Schloß verwandt. Renss.Portal mit Tür des 18. Jh.; bar. Treppe. Kapelle auf dem Petersberg. Flachgedeckter rom. Bau mit tonnengewölbtem, quadr. Chor, auf dem Halsgrat einer Moselschlinge. — Schöner Tuffaltar, M. 17. Jh. — Kreuz und Vesperbild, A . 16. Jh. — Christus am ölba-g, E. 17. Jh. BREMM Kath. Pfarrkirche. 2 schiffige, sterngewölbte Halle von 2 Jochen auf Rundpfeiler mit Chor. 1895 das Lhs. und der Chor unter Einschiebung zweier WJoche mit kleinen Veränderungen wiederaufgebaut. Steinerne WEmpore mit 5 Kreuzgewölben. Im Chor figürliche Konsolen. — WTurm rom., das Obergeschoß ig. Jh. Fachwerkhäuser mit gutem Schnitzwerk, bez. 1619, 1670, 1695. STUBEN Ehem. Augusdner-Nonnen-Kloster. 1136 gegr., 1788 aufgehoben und seither Ruine. Der letze Kirchenbau 1685, tschiflig mit 9 / a Schluß. Die zahlreichen Altäre in der Umgegend zerstreut; Kanzel in Kochern.
SIMMERN 841 zuerst genannt. Um 1330 Stadtrechte durch Erzbischof Balduin von Trier. Von dm Raugrafen 135g an die Pfalzgrafen verkauft; 1410—1598 Residenz einer besonderen herzoglichen Linie Pfalz-Simmem; /59S—1611 mit Kurpfalz vereinigt', 1611—/67J Fürstentum Pfalz-Simmem, dann bis zur französischen Revolution wieder kurpfälzisch. — 168g Stadt und Schloß von den Franzosen durch Feuer zerstört. E v . Pfarrkirche S . Stephan. E. 15. Jh. Ansehnliche, hochräumige Hallenkirche mit ischiffigem, gestrecktem Chor. Sternund Netzgewölbe auf Konsolen a n den schlanken, achteckigen Pfeilern. N a c h innen gezogene Strebepfeiler, die außen nur a b Gliederung der Flächen angedeutet sind. — T u r m seitlich (n) a m Chor, 1716 verändert. — Steinerne W E m p o r e der Erbauungszeit.— Orgel 1. H . 18. J h . — Der s Nebenchor als Grabkapelle der Herzöge von Pfalz-Simmern eingerichtet. Die an den Wänden aufgestellten B i l d n i s e p i t a p h e gehören z u den glänzendsten Renss.-Arbeiten des Rheinlandes. J o h a n n I. t 1509. oben an den Pilastern Künstlerinschrift Jacob 1522; die gut charakterisierte, überlebensgroße Figur steht in spätgot., gezierter Haltung auf einem Löwen; die U m r a h m u n g interessanter Versuch der frühesten Renaissance (ohne bar. T e n d e n z ) . — P f a l z g r ä f i n J o h a n n a , Gemahlin Johanns I., geb. Gräfin v. Nassau t 1521, errichtet 1554. Die lebensgroße Figur überrascht durch die idealisierende V e r einfachung der Zeittraclit und die verständige Unterordnung des Rahmenwerks; selten zeigt sich italienischer Einfluß in so gün-
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SIMMERN UND UMGEBUNG
stiger Wirkung. — D o p p e l g r a b m a l J o h a n n s I I . f 1557 u n d seiner G e m a h l i n B e a t r i x v o n B a d e n f 1535. G r o ß e s W e r k , die F i g u r des P f a l z g r a f e n i n lebensvoller Charakteristik, — M a r i a v . O e n i n g e n , n o c h z u Lebzeiten H e r z o g J o h a n n s I I . ( f 1557), dessen zweite G e m a h l i n sie w a r , errichtet; H a l b f i g u r in b m k w . lebendiger B e h a n d l u n g , die H ä n d e u n d d i e T r a c h t u n g e w ö h n l i c h fein, bei aller geforderten Genauigkeit nicht ohne malerisch geschlossene W i r k i m g . — Großes (8,2 m hohes, 3,4 m breites) D o p p e l g r a b m a l d e s H e r z o g s R e i c h a r d f ' 5 9 8 u n d seiner ersten G e m a h l i n J u l i a n e v o n W i e d | 1575, wahrscheinlich v o n Johann von Trarbach. D i e K u m t des in S i m m e m ansässigen, a u c h in anderen fürstlichen Häusern geschätzten Meisters zeigt sich h i e r weniger vorteilhaft, als z. B. in (Dehlingen u n d Meisenheim; sie ist nach i h r e m W e s e n (wie im weiteren Sinne ü b e r h a u p t die Plastik dieser Zeit) K l e i n k u n s t u n d v e r m a g d e m g r o ß e n M a ß s t a b n u r d u r c h S u m m i e r u n g , nicht d u r c h innere G r ö ß e d e r M o t i v e gerecht z u w e r d e n ; d i e Bildnisstatuen sind w e n i g m e h r als K o s t ü m g r u p p e n ; das O r n a m e n t a l e freilich v o r z ü g l i c h . — P f a l z g r ä f i n A l b e r t a t 1553» T o c h t e r des Pfalzgrafen Friedrich I I I . — W i c h tig a u c h die kleineren Denksteine d e r fürstlichen B e a m t e n H i e r o n . R o d l e r t 1539 u n d C h r i s t o p h v . O b e n t r a u d t f 1564. — K i n d e r g r a b s t e i n 1494. — H e r a l d i s c h e G r a b s t e i n e des 16. J h . (1539—1595). — I n der G r a b g r u f t Zinksärge. K a t h . K i r c h e S . J o s e p h . 1749—1752 v o n J . J. Rischer. Stattlicher S a a l b a u mit Pilastergliederung. A u s g e d e h n t e D e c k e n m a l e r e i . Inneneinrichtung aus d e r Erbauungszeit, sehr v e r w a n d t d e r e t w a 30 J a h r e älteren i n R a v e n g i e r s b u r g . — G u t e M u t t e r g o t t e s , M . 14. J h . — H l g . S t e p h a n , 2. H . 15. J h . — Schönes M e ß g e r ä t , 17. u n d 18. J h . — I m kath. P f a r r h a u s Christus u n d E n g e l , fast lebensgroße H o l z f i g u r e n , S p ä t w e r k e v o n Paul Egell, u m 1749/50. Schloß. (Jetzt Amtsgericht u n d Gefängnis). N a c h d e r Zerstörung d u r c h die Franzosen (1689) 1747 N e u b a u : schlichte A n l a g e a u f hufeisenförmigem G r u n d r i ß . Hunsrücker Heimatmuseum. Umgebung: n und tau (Eisenbahn nach Boppard) BIEBERN Kath. Dorfkirche. Chor spätgot., 2 Joche und 3 / g SchluB; Lhs. 1770, flachgedeckt; im Winkel rom. Turm. — A u s s t a t t u n g M . i8.Jh., tüchtig. — Im Hochaltar gutes V e s p e r b i l d , gegen 1500. NEUERKIRCH E v . Kapelle. Chorturm 13. Jh.; das unbedeutende Sch. 18. Jh. BELL E v . Pfarrkirche. Rom. WTurm. Saalbau 1728. — Vorzüglicher spätgot. K e l c h , silbervergoldet, bez. 1483 (fast gleiches Stück in Wolf a. d. Mosel). KASTELLAUN. Burg der Grafen von Sponheim mit Marktflecken, der 1309 von Kaiser Heinrich IV. Stadtrechte erhielt. Bei der Teilung (¡220) der Grafschaft in die *vorderen Simmern; was an den beiden anderen (/. Friedrich | 1567 und Magdalena von Dienheim f 1586, gesetzt 1590. wohl von Hans Trapp; 2. Hans Henrich t '613 und seine beiden Frauen Christine Elisabeth Vogt von Hunolstein t 1602 und Ursula von Brambach) gut ist, ist aus dem Vorrat älterer Motive entnommen, bei sehr gesunkenem eigenem Können. S c h l o ß der Schenken von Schmidtburg (seit 1514). Der ältere Teil (15. Jh.) Ruine, der bewohnte jüngere von 1717—20. — In der Kapelle G r a b d e n k m a l des Fritz Schenk von Schmidtburg (f 1538). KOPPENSTEIN Burg (Ruine). Eine der frühesten Besitzungen der Grafen v. Sponheim. Große, unregelmäßige, ungefähr kreisförmige Anlage; weithin sichtbarer, 5eckiger Bergfried. KELLENBACH Ev. Pfarrkirche. Rom. WTurm, E. 12. Jh. Kleiner, gewölbter Chor, 14. Jh. Das Sch. ein charakteristischer protestantischer Bau, 1765, mit Ausstattung der Erbauungszeit. Besonders gut der prächtige Altartisch mit Schnitzerei. 1927/28 wiederhergestellt.
STROMBERG Im 13. Jh. zuerst erwähnt-, damals zur Pfalzgrafschaft bei Rhein gehörig, später kurpfälzische Oberamtsstadt. 1556 Einführung der Reformation. In den Kriegen des 17. Jh. mehrfach erobert und 168g von den Franzosen zerstört. E v . P f a r r k i r c h e (1705—1863 simultan). 1725 Neubau; einfacher
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verputzter Bruchsteinbau von 5 Achsen mit ßseitigem Chorschluß; W T u r m 1877. — 2 Wappengrabplatten, 17. und (in Eisenguß) i 8 . J h . — Silber- und Zinngeräte, 17. und 18.Jh. Kath. Pfarrkirche S . Jacobi. Neugot. Bau, 1863. — Strahlenmonstranz und Kelch, silbervergoldete Augsburger Arbeiten, 1715 und 1739. Wohnhäuser. Zahlreiche Bauten des 18. J h . , darunter bmkw.: Thalstr. 8, ehem. Amtshaus, 172g, Erdgeschoß einst in offener Bogenstellung, Wappenschlußstein. — Hindenburgstr. (ehem. Staatsstr.) 4, 1788, schöne T ü r und Treppe. Thalstr. 4, 1790, mit gutem Eingang. — »Im Zwengel«, Ecke Markt, 1734, T ü r u m 1790. — A d o l f Hitlerstr. (ehem. Marktstr.) 2, 1793, 2 Geschosse mit ßachsigem Mittelrisalit und Giebel, Mansardaach, geschnitzte T ü r , im H o f A n b a u in gutem Balkenverband. A u f dem Marktplatz Jakobsflgur auf Steinsockel, 1780. Fustenburg (Strombuig). 105b zuerst erwähnt, 1116 erste Zerstörung; seit 1156 zur Pfalzgrafschaft bei Rhein gehörig, wichtig als Verbindung zwischen den rheinpfalzischen Besitzungen. I m 30jährigen K r i e g e m e h r fach erobert, ibög xon den Franzosen zerstört. Elliptische Anlage über 150: 70 m am Ende eines 100 m hohen Bergrückens. I m O die gut erhaltenen ältesten Teile, 12. J h . (!): 33 m hoher ungegliederter, runder Bergfried, 3geschossiger Palas mit 2 runden Ecktürmen und Stumpf eines Treppenturms, umlaufender Rundbogenfries. I m S zweiter 3 geschossiger Wohnbau, 15-Jb., und der mächtige, 20 m hohe, mit Rundbogenfries abgeschlossene T o r b a u des Wirtschaftshofes aus gleicher Zeit. Umgebung: beiderseits des Guldertbaches aufwärts DÖRREBACH Ehem. Mainzer Lehen. Kath. Pfarrkirche S. Mariae (1556 lutherisch, 168g—igoo simultan). OTurm M. 13. Jh.; im Erdgeschoß der Chor, Kreuzrippengewölbe mit Schlußstein, 1515; Glockengeschoß mit gekuppelten Spitzbogenöffnungen; welsche Haube mit Laterne. — Sakristei, 1515, neuerdings vergrößert. — Lhs. 1754, einfacher Saal. — Orgel und Gestühl, M. 18. Jh. — Plastiken 18. Jh. Burg Gollenfels. Seit 1156 pfalzgräflich, 1614 zerstört. Wohnhaus, 1619, in der OFront der ehem. Anlage: rechteckiger Wohnturm mit Satteldach, anschließend schmaleres, 2geschossiges Wohngebäude mit Durchfahrt; im Winkel Treppenturm. SEIBERSBACH E v . Kirche. Chor mit 3/gSchluß und Netzgewölbe, um 1500; Lhs. um 1770 als flachgedeckter Saalbau neu errichtet; auf dem Satteldach Sseitiger Dachreiter mit Haube; WTurm 1902. — In den Zwickeln der Chorfenster Reste von Glasmalereien, A. 16. Jh. — Runde Kanzel mit Einlegearbeit und Pfarrstuhl, 1792. Sog. Suitbertusstein. 12 m hohe Ruine eines Rechteckbaues, 15. Jh. DAXWEILER Kath. Pfarrkirche. Rom. Turm, um 1200, der Chor 1484 s angebaut, 37
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Langjoch und 5 / g Schluß mit Rippengewölbe. 1894/95 neugot. Lhs. und Erhöhung des Turmes. — Sakramentsschrein, E. 15. Jh. — Im Pfarrhaus M u t t e r g o t t e s m i t K i n d , Holz, 81 cm hoch, mittelrheinisch um 1400, neugefaßt und ergänzt. W A R M S R O T H (Eberbach) Ehem. E v . Kirche. Nur der Turm von 1754 erhalten; Bruchsteinbau mit abgesetzter 8seitiger Haube. WALDERBACH Kath. Kapelle. 15. Jh.; 1586 und 1716 wiederhergestellt. Saalbau; über dem Chor querstreichendes Satteldach mit mehrgliedrigem, 8seitigem Dachreiter. Innen spitze Holztonne. — Wappengrabsteine, 18. und 19. Jh. Schloß Walderbach. Wohnhaus, Ställe und Wirtschaftsgebäude umschließen einen ungefähr rechteckigen Hof. Das Wohnhaus an der N O Ecke ist 1654—1657 von dem damals wallonischen Besitzer erbaut. Vlämischer Backsteinbau mit Kalksteingliederungen, 2 Vollgeschosse, abgewalmtes Satteldach mit Gauben, in der Mitte der Rückfront Treppenturm mit 8seitigem, gegliedertem Latemenaufsatz. Umgebung: beiderseits des Guldenbaches abwärts SCHÖNEBERG Kath. Pfarrkirche. Neubau 1895. B u r g h a u s der Herren v. Schöneberg. A . 16. Jh., 2geschossiger Bruchsteinbau mit Krüppelwalmdach; 1686 Erweiterung. (Wappenschlußstein, 1539, im Heimatmuseum Kreuznach). WALDLAUBERSHEIM Ehem. zur Herrschaft Bolanden, zuletzt zu Nassau-Weilburg gehörig. E v . Pfarrkirche. Chorturm 12. Jh., 3 Geschosse: Erdgeschoß Altarraum mit Kreuzgewölbe, Obergeschosse außen durch Lisenen mit Rundbogenfriesen gegliedert, Glockenstube mit j e 2 auf Säulen gekuppelten Rundbogenöffnungen. Sehr hoher und reizvoller, 8seitiger Steilhelm mit 4 schlanken Ecktürmchen, a H . 15. Jh.; aus gleicher Zeit die dem Chor n und s benachbarten Räume mit Netzgewölben. Sch. und Apsis Neubauten, 1862/63. — Ehem. Amtshaus der Herren v. Schonenberg. 1584; 2geschossiges Gebäude mit Satteldach zwischen Giebeln (Wetterfahne mit Wappen), rechteckiger Treppenturm, das Portal mit Bandwerkzierat. — In der Küche alter K a m i n . WINDESHEIM E v . Pfarrkirche (1688—1898 simultan). Schöner WTurm, 12. Jh., 3 durch Lisenen mit Rundbögen gegliederte Geschosse, das oberste mit DoppelöfTnungen in Blendbögen und 3fachen, niedrigeren RundbogenÖffnungen darüber; 8seitiger Helm. Einhüftiges Lhs. mit Chor im s / 8 Schluß, 1517. — Im W, N und O Empore. — Kanzel um 1790, mit Pilastergliederung. — Orgel, 1792, mit bmkw. Schnitzwerk. HEDDESHEIM E v . Pfarrkirche. OTurm, vor 1241, mit dem ehem. Chor iin Erdgeschoß; Glockenstube mit gekuppelten RundbogenöfTnungen, im 15. Jh. verändert; Turmhelm nach Brand 1709 erneuert. — Lhs. 15. Jh., mit nachträglicher Erweiterung nach S; die Abschrägung der w Ecken und das
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Kirchendach nach 1709. — Sakramentsschrein, 15. Jh. — Sandsteinkanzel, 1592. — Orgel, E. 18. Jh. — Grabmäler, M. bis E. 16. Jh., sämtlich beschädigt. — 2 Kelche, 1679 und 1768. Dorfbrunnen. 1584. Runder Trog; auf 2 Pfeilern von Konsolen getragener Querbalken mit Muschelaufsatz. Einziges noch vorhandenes Beispiel seiner Art in der ganzen Rheinprovinz. KREUZNACH Das römische Kastell Cruciniacum befand sich auf dem rechten Naheufer abwärts der heutigen Altstadt; bei der Glashütte ein Mauerrest (»Heidenmauererhalten; daneben lag ein keltisch-römisches Dorf. Im ehem. Kastell die älteste fränkische Kirche (S. Martin, dann S. Kilian, 1590 abgebrochen) und der fränkische Königshof; dieser 1065 von Heinrich IV. dem Hochstift Speyer geschenkt; seit dem 13. Jh. Eigentum der Grafen 0. Sponheim (»vordere Grafschaft*). Sw davon Neugründung einer Siedlung, des Kerns der jetzigen Altstadt, als regelmäßige trapezförmige Anlage am Naheufer. Sie erhielt isgo Stadtrechte durch Rudolf von Heisburg. Nahebrücke und Pfarrkirche auf dem Wörth, 1311 gegründet. Im 13. Jh. bestand auch schon die Neustadt auf dem linken Naheufer, die aus einer Siedlung am Fuße der auf dem Kauzenberg gegen M. 13. Jh. gegr. Sponhetmschen Burg allmählich erwachsen ist. Im 15. Jh. kam Kreuzflach mit der vorderen Grafschaft Sponheim im Erbgang an die Pfalz und wurde Sitz eines kurpfälzischen Oberamts. 1557 das lutherische, bald danach das reformierte Bekenntnis eingeführt. Infolge der Raubkriege Ludwigs XIV. Niedergang; im ig. Jh. neuer Aufschwung als Bad. In einem römischen Gutshof w der Hüffelsheimer Straße G l a d i a t o r e n m o s a i k , E. 3-Jh.; Rechteck 6,7 m : 7 , 4 m ; Jagdszene von 8 Feldern, mit Glacuatorenkämpfen umgeben, Ornamentbänder als Einfassungen. Vorplatz im Muster sichelförmiger Hakenkreuze belegt. Ehem. Pfarrkirche auf dem Wörth (jetzt ev. Pauluskirche). Stiftung 1311, Weihe 1332, Reformation 1556, Einäscherung durch die Franzosen 1689, Teile der WFront und Qsch. mit Chor erhalten. Qsch. von geringer Tiefe; Fenstermaßwerk und Giebelblenden, 1863. Chor aus quadr. Joch und s / g Schluß; im NWinkel zum Qsch. Treppenturm mit neuer Dachpyramide; das Innere von klaren, nüchternen Verhältnissen; Gewölbe mit Birnstabrippen; 1911/12 und 1935 letzte Instandsetzungen. — WFront von 6eckigen, jetzt gekappten Treppentürmen gerahmt (wie in Offenbach am Glan). — Lhs. 1768—1781, Entwurf von Ph. H. Hellermann, mit Rundbogenfenstern zwischen Wandpfeilern und ö Turmaufsatz; reiche Holztüren, 1777. Inneres licht und nüchtern, Kassettendecke. — K a n z e l 1777, O r g e l 1. H. 19. Jh., Emporen 1842. — Im und am Chor zahlreiche W a p p e n - und B i l d n i s g r a b s t e i n e , 15. bis IQ. Jh., bmkw. die des Rheingrafen Konrad (f zwischen 1375 und 1395), des Herrn. Stumpp von Waldeck ( | 1412), des Frank v. Löwenstein (f 1456) und der Rheingräfin Lukart, geb. v. Eppenstein (t 1452). »7*
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KREUZNACH
E h e m . F r a n z i s k a n e r k i r c h e S . W o l f g a n g (jetzt k a t h . K a p e l l e ) . 1472 gestiftet. A u s d e m 15. J h . d e r C h o r , 3 s c h m a l e J o c h e m i t s / S c h l u ß erhalten, einfache spätestgot. Architektur, ilhs. 1 7 1 5 , 8 ischiffiger Saal v o n 6 A c h s e n , g e d r ü c k t e K r e u z g e w ö l b e a u f W a n d v o r l a g e n mit G u r t b ö g e n , W E m p o r e . — G u t e A u s s t a t t u n g : H o c h a l t a r , doppelter S ä u l e n a u f b a u v o r N i s c h e n w a n d . — S e i t e n a l t ä r e , igeschossige S ä u l e n a u f b a u t e n mit A u f s a t z , A . 18. J h . — K a n z e l , S t u h l w e r k , zahlreiche G e r ä t e , P a r a m e n t e , 18. J h . K a t h . P f a r r k i r c h e S . N i k o l a i in d e r Neustadt. F ü r d i e 1281 gegr. Karmeliterniederlassung erb., E r w e i t e r u n g einer nicht l a n g e v o r 1266 erb. K a p e l l e . V o n dieser w o h l die ö Msch.Pfeiler. H e u t i g e A n l a g e i m C h a r a k t e r d e r rheinischen Bettelordenskirchen, r oll g e w . ; Basilika, M*ch. urspr. m i t Flachdecke, niedrige, a b gesetzte A r k a d e n (5 A c h s e n ) a u f d e r b e n R u n d p f e i l e r n mit r u n d e n Basen u n d r u n d e n D e c k p l a t t e n ü b e r flacher K e h l e . D e r C h o r , e t w a M . i ^ . J h . , aus 2 J o c h e n mit s / 8 Schluß, das w trapezförmig, d e r C h o r d a d u r c h breiter als das d u r c h die spätrom. K a p e l l e bedingte Msch., d o c h v o n gleicher H ö h e w i e dieses. G e w ö l b e hier u n d dort m i t hohl profilierten R i p p e n , 1432. I m 17. J h . B a u s c h ä d e n u n d Zerstörung, anschließend Erneuerungsarbeiten; i 8 g 8 bis 1905 sehr eingreifende »Wiederherstellung«, u . a . E r r i c h t u n g eines S W T u r m e s u n d Ersatz d e r wertvollen bar. d u r c h neugot. A u s s t a t t u n g ! H o c h a l t a r 1 7 2 7 — 1 7 3 6 , j e t z t in d e r A b t e i k i r c h e in P r ü m ; K a n z e l 18. J h . , j e t z t in R a v e n g i e r s b u r g . D a s Innere d a n k seiner Raumverhältnisse v o n g u t e r W i r k u n g , trotz spärlicher u n d derber Einzelformen. — Gestühl, Plastiken, G e m ä l d e , A . 18. J h . — 4 B i l d n i s g r a b s t e i n e , 14. u n d 15. J h . : J o h a n n v o n Stein-Kallenfels ( t n a c h 1 3 5 7 ) ; der des G r a f e n W a l r a m v. S p o n h e i m ( f 1382), b m k w . d u r c h ansprechende, leichte H a l t u n g ; d e r Doppelstein des J o h a n n v. W a l d e c k ( t 1422) u n d d e r Schönette v o n M o n f o r t ( t n a c h 1438) sehr saubere A r b e i t . — R e i c h e s K r e u z r e l i q u i a r , eine d e r prächtigsten Goldschmiedearbeiten des späten M a . v o n d e m A a c h e n e r Meister Hans von Reutlingen, d e m Siegelschneider K a i s e r M a x i m i l i a n s : Ü b e r 2facher Bodenplatte Fialengerüst mit reichem A s t w e r k , 1501, in 6 Nischen Heiligenfiguren, A . 15. J h . , d a r ü b e r das Bergkristallkreuz in reicher Fassung mit transluziden Emaillemedaillons u n d reizender Muttergottesfigur, E. 14. J h . , Silber, z. T . vergoldet, 1,32 m h o c h . — H u n g e r t u c h von 1584: in d e r M i t t e Christus a m J a k o b s b r u n n e n , a n d e n 4 E c k e n die Kardinaltugenden. E v . W i l h e l m s k i r c h e . 1862 Erneuerungs- u n d Erweiterungsbau m i t d e m urspr. Portal, 1739. S y n a g o g e . 1 7 3 7 ; i s c h i f f i g e r S a a l v o n 2 kreuzgewölbten J o c h e n , F r a u e n e m p o r e , T h o r a s c h r e i n m i t S ä u l c n a u f b a u , Leuchter u m 1740. B r ü c k e . A u f das 14. J h . z u r ü c k g e h e n d , mit Brückenhäusern a u f d e n Pfeilern, d e n W a h r z e i c h e n d e r S t a d t , 1495 zuerst erwähnt. K a u z e n b u r g . V o n d e n G r a f e n v . S p o n h e i m a u f d e m Berg oberh a l b d e r Neustadt u m M . 13. J h . errichtet; 1689 zerst.: nur g a n z geringe Mauerreste erhalten.
K R E U Z N A C H UND U M G E B U N G
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W o h n h ä u s e r . Aus dem Ma. nur wenige erhalten. Pfalz —Simmerner Hof 14, Rest des ehem. Pfalz-Simmernschen Hofes, E. 15. Jh., vermauertes Kielbogen-Portal, Durchfahrt 17. Jh. — Karlstr. 25 (Eitzer Hof): 2geschossiger Bruchsteinbau mit Mansarddach, im Keller Säulenstützen. — Mannheimer Str. 6 (Dienheimer Hof): 1563; an der Giebelseite übereck gestellter Erker mit überputzten Wappen. — Poststr. 7: 1540 ab Stadtschreiberei erb., 1931 wiederhergestellt; 2 Fachwerkgeschosse auf Bruchsteinsockel, klassizistische Tür. — Poststr. 21 (ehem. »Zum Braunshorn«): 1573; Umbauten im 17. Jh. und 1830; beschieferter Bruchsteinbau mit Portal in Stabwerkgewände; Treppe mit Spindel. — Städtisches Spital (ehem. Rheingräflicher Hof): um 15 Mi, im 18. Jh. umgeb.; der sseitig vorspringende Treppenturm mit anschließendem Flügel, Portal mit guten Wappensteinen, Tür- und Fenstergewände erhalten. — Karlstr. 47 (sog. • Fausthaus»): 1590, BruchsteinErdgeschoß, voigekragtes Fachwerkgeschoß, abgewalmtes Satteldach; innen geschnitzte Treppe, 1764. — Hochstr. 49 (ehem. »Zum Brandenburg«): 1596, 3geschossiger, in den Obergeschossen beschieferter Bruchsteinbau, Portal mit Pilastergewände, Spindeltreppe mit besonderem Eingang, Kellergewölbe auf Pfeiler, im Erdgeschoß verbauter Saal mit Deckbalken auf Mittelstütze. — Mannheimer Str. 12 (Löwensteiner Hof): 1617; 1. H. 18. Jh. umgebaut. — Gymnasialste (Kronenberger Hof): 1660; stattlicher Bruchsteinbau mit quadr. Treppenturm mit Haubendach, got. Fenstergewände. — Hochstr. ¿4: 1668; Fachwerkobergeschosse. — Alte Poststr. 15 (ehem. Volxheimersches Burghaus): 1711 Neubau auf Mauern des 17. Jh.; Fachwerkobergeschosse mit bmkw, Giebeln. — Eiermarkt 10: um 1700; auf Säulen vorgekragt): Obergeschosse, Giebel mit Muschelaufsatz. — Mannheimer Str. 77: um 1700; guter Fachwerkbau mit 5seitigern Erker. — Alte Poststr. 27 (ehem. T h u m und Taxissches Postgebäude): auf Balken vorgekragte Laube, »Postmännchen«. — Stadthaus (ehem. Hundheimer Hof): 1715; 2 Geschosse von 1 3 : 4 Achsen, abgewalmtes Mansarddach. — Hochstr. 87 (Hauptzollamt): 1745; 2 Geschosse von 8: 3 Achsen mit Mansarddach. — Hochstr. 45 (ehem. Leyenscher Hof, jetzt Stadtbauamt): 1785/87; 2 Geschosse zu 7 Achsen, Mittelrisalit mit Dreieckgiebel, abgewalmtes Satteldach. — Hochstraße: Dresdener Bank, um 1790; 3flügelige Anlage, der 3geschossige Mittelbau mit Doppelfreitreppe. Geringe Reste der ma. S t a d t b e f e s t i g u n g (14. Jh.). S a l i n e K a r l s - u n d T h e o d o r s h a l l e . Vom ehem. Hof Sulz auf der Theodorshalle Mauer mit Gang und Eckturm mit Schneckenstiege erhalten. Die übrigen Teile jünger, 1729 bzw. 1742. Städtisches Heimatmuseum. Umgebung: naheaufwärts
MÜNSTER AM STEIN
Um ¡200 erste Urkunde. Lehm der Grafschaft Veldenz• Die salzhaltigen, warmen Quellen 1478 zuerst genannt.
Ev. Pfarrkirche. Von der 1481 gew. Anlage der Turm erhalten, 1770
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K R E U Z N A C H , UMGEBUNG
verändert, seit 1911 Treppenhaus des Gemeindehauses; Lhs. i g i o abgebrochen. 1907—1908 Neubau. Bürgermeisteramt. Ehem. Salinenverwaltungsgebäude, Fachwerkbau, 18. Jh. B u r g r u i n e Rheingrafenstein. Stammsitz der bereits im 11. Jh. genannten Herren vom Stein, heutigen Fürsten von Salm-Salm; 1194 Erben der Rheingrafen, 1350 und 1406 auch der Wildgrafen. — 1688 durch die Franzosen gesprengt, die Reste zum Salinenbau vergeben; nur noch spärliche Mauerzüge erhalten. — Das nach der Zerstörung E. 17. und A . 18. Jh. weiter ö auf der Hochfläche der »Gans« von den Fürsten zu Salm-Salm erbaute S c h l o ß Rheingrafenstein ist heute Kurhaus und Hotel, daher größtenteils erneuert. NORHEIM K a t h . Pfarrkirche. Der ungegliederte Chorturm aus 1. H . 13. Jh. erhalten, die Glockenstube mit gekuppelten, spitzbogigen Doppelöffnungen auf Säulen, darüber beschiefert es Geschoß und Steilhelm von 1911. I m Innern Kreuzgewölbe. — Sonst Neubau, 1864. — Taufstein A . 16. Jh. NIEDERHAUSEN 1238 erste Urkunde. Mainzer Lehen der Grafen von Veldenz, durch Erbgang an Pfalz-^weibrücken; 1768 kurpfälzisch. Seit 1562 Silberbergbau. Vor 1565 evangelisch. E v . Pfarrkirche (ehem. S. Mechthildis). Älteste Teile: der T u r m an der NSeite des Chores und der Chorbogen mit rom. Kämpfern, 12. Jh.; der T u r m in 3 Geschossen, Fenster und Sterngewölbe des Erdgeschosses, E. 15. Jh.; ns verlaufendes Satteldach zwischen Giebeln, auf den Dachflächen erkerartige Ausbauten. — Lhs. Saalbau, s 2teilige Fenster mit Fischblasenmaßwerk, n Rundbogenfenster, 18. Jh.; Emporen. — Chor mit 3seitigem Schluß; Netzgewölbe. — In der Turmkapelle Reste von Wandmalereien, E. 15. Jh. — Kanzel, 1729. Oberhäuser Fähre. Hufeisenförmige Hofanlage, A . 19. Jh. SCHLOSS BÖCKELHEIM Schon um 1000 genannt. 1065 an Speyer gefallen. 1105 Gefängnis Heinrichs IV. — 1241 Saynscher, i s j j Sponheimscher Besitz, nach 1278 mit Sobernheim kurmainzisches Amt, 1466 pfalz-zweibrückisch. 1620 von den Spaniern erobert, 1688 von den Franzosen besetzt und vollkommen zerstört. Anlage auf steil zur Nahe abfallendem Bergrücken. Nur geringe Reste der Ringmauer und einzelner T ü r m e erhalten. BOOS E v . Pfarrkirche. Über einem römischen Gebäude errichtet, von dem mehrere tonnengewölbte Räume und eine Apsis erhalten sind. WTurm, 1. H . 12. Jh., 3 Geschosse mit gekuppelten Öffnungen. Lhs., 1695 von den Franzosen eingeäschert, 1706—1712 Neubau. 1921 »Wiederherstellung«; dabei u. a. die Schallöffnungen des Turmes verfälscht. — Geräte, 18. Jh. Rathaus. 18. Jh.; im Innern verändert; 1921 Instandsetzung. Umgebung: w beiderseits des Ellerbachtals WEINSHEIM E v . Pfarrkirche. Zentralbau von Ludwig Behr, 1823—1825; Mittel-
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quadrat mit 4 »Apsiden«, die ö und w rechteckig ummantelt, OPortal zwischen 2 T ü n n e n ; beschiefert es Kuppeldach an Stelle urspr. Glaskuppel (!). Innen O - und WEmpore, runde Kanzel auf Säulenfuß. Rathaus. 1670; im Erdgeschoß der Spritzenraum, darüber der Saal; bmkw. Dachgesims. Wohnhäuser. Zahlreiche Bauten des 16. Jh., später Fachwerkbauten; besonders bmkw.: Nr. 127: 1565, Wendeltreppe im Anbau, Satteldach zwischen Giebeln. — A m Bach: 1596, gute Hofanlage in Fachwerk. — — Nr. 133: Backhaus, 1597, mit Wappenstein über der T ü r . — Nr. 119: 1 757« guter Fachwerkbau. — Nr. 118: 1786, mit gerahmtem Hausspruch. — Nr. 137: 1791, guter Fachwerkbau mit Inschrift. HÜFFELSHEIM E v . Pfarrkirche. W T u r m 1611; im Erdgeschoß Kleeblattfenster, 2teilige Schallöffhungen; 8seitiger Helm. Lhs. 1706—1708; einfacher Saal von 3 Achsen; Holztonne, O - und WEmpore. — Steinrelief eines Kruzifixus, A . 18. Jh. — Kanzel 1718. — Orgel 1756. Rathaus. 1582—1595; 1608 Anbau einer Bäckerei. Erdgeschoß mit Straßendurchfahrt; runder Treppenturm; Portal mit Werksteingewände und Muschelauisatz; Fachwerk-Obergeschoß mit Saal. Satteldach mit urspr. offenem Dachreiter. Wohnhauser. Fachwerkbauten. Nr. 7: A . 18. Jh. — Nr. 39: 1743. — Nr. 94: 1747. — Nr. 40: 1795. MANDEL E r . Pfarrkirche (1714—1897 simultan). Jetzige Anlage von Ludwig Behr, 1829/30. Rechteckiger Bruchstein mit W T u r m und eingebautem ö Halbrundchor, zu dessen Seiten Kanzel und Taufe. Kath. K a p e l l e S. Antonius. 1897. — Hochaltar 1750. — Reiche Kasein, A . i 6 . J h . und 1772. Schloß (ehem. v. Koppenstein). 1624—1680; einfacher, 2geschossiger Bruchsteinbau mit 5seitigern Treppenturm; 1791 verändert. Wohnhäuser. Gute Fachwerkbauten. Nr. 77: 1746. — Nr. 48: 1747, T ü r 1778. — Nr. 65: 1775. — Nr. 70: 1776, mit Schutzdach über der Tür. E v . Pfarrhaus. 1789—1791 von Schweitzer. SPONHEIM E h e m . B e n e d i k t i n e r k l o s t e r k i r c h e , j e t z t kath. Pfarrkirche. D i e bedeutendste rom. A n l a g e i m N a h e g e b i e t . 1044 erster Bau; 1101 Gründung des Benediktinerklosters d u r c h G r a f S t e p h a n v. S p o n h e i m ; 1 1 2 3 — 1 1 2 5 W e i h e n , ferner 1291 n a c h U m b a u d e r A n l a g e . 1565 E i n f ü h r u n g des ev. Bekenntnisses; 1 6 2 2 — 1 6 5 2 u n t e r spanischem S c h u t z w i e d e r Ordensniederlassung; 1687 neue Ordensniederlassung unter französischem S c h u t z ; 1796 Sequestration; 1802 A u f l ö s u n g des K l o s t e r s d u r c h d i e Franzosen. 1 8 6 8 — 1 8 7 0 b a u l i c h wiederhergestellt. G r u n d r i ß eines r e g e l m ä ßigen griechischen K r e u z e s v o n 8,7 m innerer Seitenlänge m i t 3 ö A p s i d e n u n d V i e r u n g s t u r m , eine b e d e u t e n d e B a u g r u p p e m i t v o r t r e f f l i c h g e f ü h r t e m U m r i ß ; sorgfaltiges Q u a d e r w e r k , durch schlichte Lisenen, Bogen- u n d Zackenfriese b e l e b t ; die freiliegenden Obermauern der Chor- und Querarme mit j e 2 großen R u n d -
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bogenfenstern, der w Arm mit je 2 kleineren, die zur Mitte zusammengerückt sind; die Ecken von Chor- und Querarmen nachträglich durch schräg ansetzende Streben verstärkt. Die fast gleich großen Apsiden mit j e 3 Rundbogenfenstern, ihr Maßwerk M. 13. Jh.; behelfsmäßiger Westabschluß des w Joches in Bruchstein, nach Aufgabe des urspr. Planes, der wohl eine Basilika vorsah, E. 13. Jh. Die 2jochige s »Seitenkapelle«, wohl Anfang des vorgesehenen Ssch., in ihrer Achse das auf Außensicht berechnete Qsch.Portal mit Rundstabgewände; ein ähnliches, jetzt zugesetzt, in der n Hälfte der WWand des NArmes; das SPortal des Querhauses nachträgliche Anlage, ßeckiger, 2geschossiger Vierungsturm, ein 3. Geschoß 1707 nach Brand abgetragen, damals das jetzige Haubendach aufgesetzt. — Das in seiner Weite und Freiheit noch heute eindrucksvolle Innere offenbart 2 getrennte Bauabschnitte: aus dem 12. Jh. stammt der gesamte, schon frühzeitig eingeschränkte Grundriß und, mit Ausnahme des Westabschlusses und vielleicht der s Kapelle, das aufgehende Mauerwerk einschließlich der Gurtbögen und der über Trompen aufgeführten Turmgescho6se; aus der 2. H. 13. Jh. stammt die Einwölbung, während die Kragsteine der Trompenzone in der Vierung das Vorhandensein einer hier vielleicht nur behelfsmäßigen ehem. Flachdecke bezeugen; in der Vierung ßteiliges Klostergewölbe mit rundbogigen Rippen auf Kelchkonsolen; das Chorgewölbe 6teilig, die der übrigen Flügel einfache spitzbogige Kreuzrippengewölbe, meist mit Schildrippen, im Chor sicher auf ursprünglichen Eckdiensten mit Kelcnblock- oder Kelchkapitellen oder auf Konsolen (vgl. Zisterzienserklosterkirche in Otterberg). — S a k r i s t e i des s Chores, 1614—1626. — Ausstattung: einzelne F l a c h s k u l p t u r e n ungewisser Bestimmung außen und innen an mehreren Stellen der Wandflächen eingelassen. — Im Chor und in den Apsiden (vor 1868 im Qhs.) B o d e n b e l a g aus bunten Tonplatten, 13. Jh. — S a k r a m e n t s s c h r e i n mit Kielbogenarkatur und Stifterwappen, 1487. — M a r i a m i t d e m K i n d , Mainzer Arbeit, um 1740; weitere derbe Figuren aus gleicher Zeit, z. T . ebenfalls Mainzer Arbeiten. — Vergoldete G e r ä t e , durchweg 18. Jh. Wohnhäuser. Gasthaus »Deutsches Haus«: ehem. Bannbackhaus, 1607; 1790 verändert; im Hofe Laubkapitell, E. 12. Jh., vielleicht von der 1160 gew. ehem. Pfarrkirche. BURGSPONHEIM Um 1000 gegr.; bis ins 13. Jh. Wohnsitz der Grafen v. Sponheim. Nach der Teilung (1220) in die »vordere« und die »hintere« Grafschaft und der Errichtung der Residenzen in Kreuznach und Starkenburg verlor die Burg an Bedeutung. 1620 durch spanische Truppen unter Spinola zerstört.
Burgruine. Im NW des Burgbereiches 22 m hoher Stumpf eines Wohnbergfrieds, um 1200, eines der bedeutendsten ma. Profandenkmale des Rheinlands: Bruchstein, außen mit Buckel-, innen mit glatter Quaderung von sehr sorgfaltiger Ausfuhrung verkleidet; der urspr. Eingang im 4. Geschoß, das mit 4 Fenstern und Kamin ausgestattet ist. — Im SO Rest eines Rundturms aus Bruchstcin.
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Ev. Pfarrkirche. 1721, einfacher Saal. — Kelch, A . i 6 . J h . Wohnhäuser. Nr. 11, Fachwerk 1616, durch U m b a u entwertet. WALDBÖCKELHEIM 824 Bechilenheim genannt, der heutige Name seit 13. Jh.; im 18. Jh. kurpfälzisch, vorher kurmainzisch. Kath. Pfarrkirche S. Bartholomaei. 1833—1836, Neubau von Ludwig Behr in bevorzugter Lage inmitten des Ortes. E v . Pfarrkirche. Neugot. Bau, 1863—1867. Ehem. Kurmainzisches Faktoreigebäude. 1575; im 17. Jh. umgebaut; aus dem 16. Jh. reicher 2geschossiger Erker; aus dem 17. Jh. seitlich Durchgang und Durchfahrt. Marienpforter Hof. 1567 an Stelle eines Wilhelmiten-KJosters des 13. Jh. erb.; 2 zweigeschossige Flügel; 8eckiger Treppenturm mit Rundbogenportal in Pilasterarkatur, ein weiterer Eingang auf der Hofseite des Hauptbaues. Im Innern Türen mit Giebelbekrönungen; Renss.-Kamin. BOCKENAU Ev. Pfarrkirche (bis 1905 simultan). 1748. Saalbau mit Voutendecke, Chor mit 5 / 8 Schluß, Portal mit Pilasterarkatur und Abschluß in 3 Muschelnischen. Kath. Kapelle S. Laurentius. 1905. Z u dieser Zeit der alte Hochalter aus M . 18. Jh. leider verschnitten und seiner Wirkung beraubt. — Geräte 18. Jh. WINTERBURG 1330 gräflich v. Sponheimsche Stadtgründung; kam iyoy an die Markgrafen von Baden. Ev. Pfarrkirche. Stattliche Anlage 1782—1784 von G. F. Lindemann. Rechteckiger Saal mit W T u r m ; NPortal in reicher Säulenarkatur mit Giebel; über Brückentreppe zugänglich, auf jeder Seite 2 Fensterachsen; nach O abgewalmtes Satteldach; Turmportal dem Hauptportal entsprechend, Glockenstube mit Rundbogenöffnungen, niedriger Helm. Innen Felderdecke, im O Kanzelaltar mit Orgel, Hufeisenempore auf durchgehenden Holzsäulen. — 8seitige Kanzel, 1783. — Geschnitztes Orgelgehäuse, 1790. — Vergoldeter Kelch, Messingdose, 1724. Schloß Winterburg (ehem. Amtshaus, jetzt Bürgermeisterei). Die ma. Anlage 1689 durch die Franzosen eingeäschert. Das ehem. Amtshaus stattliche Anlage des 18. Jh. auf älteren Resten. REHBACH Kath. Pfarrkirche. 1741 beg.; Saal mit 3seitigem Schluß, kleiner Dachreiter. Im Innern Voutendecke. — Säulenaltar, M . 18. Jh., mit Muttergottesfigur. — Orgel M . 18. Jh. — Taufstein mit Rankenverzierung. ECKWEILER E v . Pfarrkirche (ehem. Hlg. Kreuzkapelle). U m J500; 1907—1908 nach N erweitert. Urspr. einfacher, flachgedeckter, spätgot. Saal und wenig eingezogener Chor mit '/sSchluß. Dachreiter 1907. — Orgel 1786. Umgebung: nw beiderseits des Gräfenbachtals G U T E N B E R G (urspr. Weitersheim) Sitnultankirche. 1769. Schlichter Saal mit 3seitigem Schluß; Dachreiter mit welscher Haube. — Säulenaltar, E. 18. Jh.
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B u r g r u i n e Gutenberg. V o r 1213 durch die Herren vom Stein angelegt, später sponheimisch, dann kurpfälzisch; vor oder zu Beginn des 30jährigen Krieges zerstört. 2 Rundtürme mit Kugelgewölben erhalten, verbindende Schildmauer. Weitere Türme und Mauerzüge erkennbar. WALLHAUSEN Ehem. Hauptort der Herrschaft Dalberg-, bis 1624 lutherisch. K a t h . Pfarrkirche S. Lorenz. 1792—1793 Neubau durch Peter Jung von Mainz, die Fassade im Anschluß an Palladios il Redentore z u Venedig; 1919 ausgebrannt, danach wiederhergestellt; 1929 Turmausbau. Einfacher Saal von 5 Achsen, eingezogener W C h o r und anschließender T u r m . Gliederung in rotem Sandstein; bmkw. OFront: das Säulenportal zwischen doppelten Halbsäulen mit Giebelgebälk. — Grabdenkmäler des 16. Jh.: bmkw. die Rotsandsteinplatte für Diether, Kämmerer von Worms gen. vonDalberg (f 1530) undAnna v. Helmstett, bez. 1531, mit Reliefdarstellung der Verstorbenen und Ahnenprobe. S c h l o ß (im Besitz der Freiherrn v. Dalberg in Dattschitz). 2 Flügel im rechten Winkel; der 3geschossige SFlügel mit dem 8eckigen, ehem. Treppenturm um 1565, die übrigen Teile M . 18. Jh.; Durchfahrt mit bmkw. Segmentbogengewände und Wappenstein, Fenster durchweg rechteckig mit einfachen Gewänden. Schule. 2 Geschosse von 7 Achsen, Durchfahrt mit Wappen und Jahreszahl 1723; Mansarddach mit Dachreiter, E. 19. Jh. Wohnhäuser. Nr. 128: Fachwerkbau, 1716; 1794 erneuert. HERGENFELD K a t h . Kapelle. Neubau 1863. — Taufstein A. 17. Jh., 8eckigcr Pokal auf 4seitigem Fuß. — Muttergottes mit Kind, 18. J h . — Gemalte Altartafel, mittelrheinisch um 1500, im Diözesanmuseum in Trier. DALBERG Kath. Kapelle, i486; 1 schilfiger verputzter Bruchsteinbau mit 3seitigem Schluß und Dachreiter; 1785 nach W verlängert, dort heutiger Eingang, der urspr. in der SWand, jetzt vermauert. — Im Innern figürliche Wandmalereien, i486. — Sakramentsschrein, E. 15. Jh., Konsole mit Wappen des Bischofs Johann (Dalberg) von Worms. — Einfacher Säulenaltar, E. 18. Jh. B u r g D a l b e r g . Seit 1150 Stammburg der Herren v. Dalberg. Allmählich verfallen und als Steinbruch benutzt. Rechteck von 60 : 45m. Zugang von S auf die Mitte der SFront, die Anlage teilend: WHälfte mit Bergfried und Resten von 2 Gebäuden, das ö der älteste Bau. ö Hälfte mit Hof, den Gebäude umschließen; im S der »Lange Saal», außen mit vorgekragtem Spitzbogenfries, und die Antoniuskapelle mit T u r m ; im N der »Dieterbau« mit Dieterturm im N O , E. 14. Jh. SPABRÜCKEN Ehem. zur Herrschaft Dalberg gehörig. 1560—1614 lutherisch, 1680—1802 Niederlassung der Franziskaner. Ehem. Franziskanerkloster. Wallfahrtskirche, jetzt kath. Pfarrkirche. 1731—1736 erb., 1746 gew.; 1896 und 1928 wiederhergestellt, ischiffigcr Saal von 5 Fensterachsen mit 3seitigem Schluß und anschließendem Sakristeibau, über den Fundamenten eines Baues von 1359 fr. errichtet, dessen aufgehendes Mauerwerk vermutlich weitgehend erhalten blieb. Die W-
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und SSeite durch Pilaster gegliedert, dazwischen hohe, rundbogige Fenster. Hinter dem hohen WGiebel Satteldach mit 2 den Gesamteindruck bestimmenden Dachreitern aus mehrfach abgesetzten, kugeligen Hauben. Der ansehnliche, noch got. wirkende Innenraum hat eine gemalte Pilasterordnung und eine in der 2. H. 18. Jh. ausgemalte Stichkappentonne mit unterlegtem Rippennetz auf reich gegliederten Konsolen; WEmpore über böhmischen Kappen auf Pfeilern. Wirkungsvolle Ausstattung, 1. H. 18. Jh.: H o c h a l t a r (1738) in reich gegliederten Geschossen, in der Mittelnische des unteren Gnadenbild, daneben Seitenfiguren, im Mittelfeld des oberen Geschosses Kruzifix. Die Seitenaltäre, ähnlich aufgebaut, in verkleinerten Abmessungen und von geringerem Aufwand. Gleichzeitig, doch schlichter gehalten: Kanzel, Orgel und Beichtstühle. — Thronende Muttergottes, Holz, mittelrheinisch M. 14. Jh., beschädigt und ergänzt. — Silbervergoldete M o n s t r a n z , Kelche, Hostienbüchse, um 1720. K l o s t e r g e b ä u d e . 1721—1732 in 3 Flügeln n der Kirche errichtet. Im sog. Abtszimmer S t u c k d e c k e erhalten. Amtshaus (Kath. Waisenhaus). 1750; 2 Geschosse zu 7 Achsen, Dalbergsches Wappen. ARGENSCHWANG Burgruine. Ehem. zur Grafschaft Sponheim gehörig. Um 1793 durch die Franzosen zerstört. Bruchsteinmauerreste. Im SW 3 Geschosse eines rechteckigen Baues, ehem. Hauptsaal und Archiv. Im N O unregelmäßige Reste mit bastionartigem Vorsprung und Flankentürmen. Unterhalb Torhaus, 17. Jh. Umgebung: naheabwärts WINZENHEIM E v . Pfarrkirche. Neubau 1835. Saal mit Kanzelnische und WEmpore. Kath. Kapelle S. Petri. 1819 Neubau über dem 1793 abgebrannten Rathaus, 1854 erweitert; kreuzförmig mit 3seitigem Schluß. — Altar mit Säulenaufbau, E. 18. Jh. — Runde Kanzel, A. 19. Jh. — Taufstein, 15. Jh., wohl 1589 aus der Kirche in Bretzenheim übernommen; 8seitiger Pokal mit Reliefs der Evangelistensymbole zwischen Rankenfeldern. — Vergoldeter Kelch, 18. Jh. BRETZENHEIM Urspr. Herrschaft des Erzslifts Köln; im 18. Jh. Reichsherrschaft. Simultankirche. 178g—1791 von J. Faxlunger. Nüchterner stattlicher Saal, schmaler WChor mit 3seitigem Schluß. Die OFront als Eingangsund Schauseite mit Pilastergliedcrung und Giebel; Walmdach. An der NSeite got. Turm mit geschweifter Haube. — Altäre, Orgel, Taufstein, Plastiken, 18. Jh. Schloß. Mehrfach zerst, zuletzt 1688 durch die Franzosen. Jetzige Anlage 1774 fr. auf Resten von 1595: ageschossiger Bruchsteinbau von 8 Achsen mit Seitenflügel von 2 Achsen; im Winkel 8seitiger Treppenturm, mit Spindel; im Erdgeschoß des Hauptflügels 2schiffige kreuzgewölbte Halle auf Pfeilern und Säulen mit Renss.-Kapitellen. — Von einer Anlage des 17. Jh. nur die Umfassungsmauern mit Resten von Diamantquader-Arkatur .erhalten. Wohnhäuser. Große Straße 32, Hof haus mit Treppenturm, 2 Geschosse
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mit Giebel, 1592. — Gasthaus »Zum grünen Baum«, Fachwerk, 17. Jh., Tür 1779. — Kirchstr. 11, bmkw. Tür, 1819. Eremitage bei Bretzenheim Seit 1043. Kapelle, 1723; nur der in den Felsen gehauene Teil erhalten. 3schiffige Anlage auf Pfeilern mit Tonnengewölben und Stichkappen, Apsis von Rundstab gerahmt. — Eremitenwohnung, mehrere Räume, ganz in Felsen. LAUBENHEIM
Ev. Pfarrkirche. 2. H. 15. Jh.; Saalbau mit Strebepfeilern und Maßwerkfenstem; Holztonne mit unterlegten, teilweise hölzernen Rippen; an der SOEcke 6eckiges Treppentürmchen. OTurm mit Chor, E. 17. Jh. zerst., 1864—1866 neugot. ersetzt. Ehem. Ev.-lutherische Kirche. 1770. Einfacher Saal, jetzt Scheune. DORSHEIM ET. Kirche und kath. Kapelle unter einem Dach. Wesentlich Neubau, 1923. — Reiches Gestühl, E. 17. Jh., angeblich aus Bingen. RÜMMELSHEIM
Kath. Kapelle. Erste Anlage 16. Jh., 1789 Neubau, 1920 Erweiterungsbau. — Altar, M. 18. Jh. Burg Layen. Seit 1200. Ein runder Bergfried und ein kleinerer Rundturm mit Mauerzug erhalten, im Hof Wohnhausgiebel mit Kaminansatz. MÜNSTER 1158 zurrst erwähnt. 1493 kurpfäl'isch, vorher Lehm in der Hand der Wild- und Raugrafen.
Kath. Pfarrkirche. Erste Anlage vor 1198, davon die 3 unteren Geschosse des WTurmes mit Rundbogenlriesen erhalten, im 2. Geschoß je 2, im 3. Geschoß je 3 gekuppelte Rundbogenfenster auf Säulen (2. H. 12. Jh.); das 4. Geschoß 1511, mit durchbrochener Brüstung und gemauerter, 4seitiger Pyramide, die einen zierlichen Laternenaufbau trägt. Vorhalle 1895, darin das ehem. SPortal der Kirche (um 1460) mit Birnstabgewände und Schlußstein. — Lhs. M. 15. Jh., ein Sch. von 3 Achsen mit Stichkappengewölbe und unterlegtem Rippennetz. — 3seitig geschlossener Chor, 1504 nach Zerstörung der Kirche neu errichtet, reichc Netzgewölbe mit Vierpaßfiillungen (vgl. Bingen, S. Martin). Unter dem Chor kryptenähnlicher Raum mit Flachtonne. Über Lhs. und Chor gemeinsames Satteldach. Die gesamte SFront 1895 durch neugot. Erweiterungsbau verdeckt. — Ausstattung: In den Fenstern der NSeite G l a s g e m ä l d e , oberdeutsch, A. 16. Jh., Ecce Homo, Maria und Johannes von einer Kreuzigungsdarstellung, Petrus (Kopf neu); einziger bmkw. Rest alter Gemälde im Nahegebiet, 1895 durch Wiederherstellung entwertet. — Gute Lindenholzfigur der hlg. Katharina, Mainzer Schule um 1520, Fassung neu; einzige erhaltene Mainzer Holzplastik aus dieser Zeit. — K a n z e l , E. 16. Jh., vermutlich aus Mainz, edles Schnitzwerk mit Einlegearbeit. — H o c h a l t a r , 17. Jh., am der Jesuitenkirche in Mainz, hölzerne Säulenarkatur mit Kleeblattbogenabschluß, überreich besetzt mit Statuen und Reliefs. Rathaus. 1520; 2 Geschosse mit Außentreppe, Alter Turm. A. 15. Jh., 1927 umgebaut.
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Trutzbingen. Zollsperranlage, 1493; die halbe Schale eines Rundturms erhalten. SARMSHEIM Kath. Kapelle. 1445 erb., 1901—1902 wiederhergestellt und erweitert. Der alte Bestand ist ein 1 schiffiger Bau von 3 Jochen mit Kreuzgewölben; über dem ö Chorjoch (jetzt Sakristei) der jetzt ausgebaute Turm; bei der Erweiterung ein Treppentürmchen an die neue NFront übertragen, das alte Portal von der NSeite auf die WSeite des alten WJoches versetzt. — Sakramentsschrein. — 8seitiger Tau&tein mit Wappen. — Im ehem. Chor Reste von Wandmalereien, sämtlich M. 15. Jh. — Aus gleicher Zeit 4 leider neu gefaßte Heiligenfiguren im Hochaltar. — Grabmalen 15., 16. und 17. Jh. BINGERBRÜCK Ehem. Benediktiner-Nonnenkloster Rupertsberg. Stiftung der hlg. Hildegard, 1147. 1152 geweiht. Pfeilerbasilika ohne Qsch. mit Apsis und OTürmen. 1632 durch die Schweden zerstört, noch 1858 umfangreiche Trümmer vorhanden; damals der Chor um der Eisenbahn willen zerst.; Reste des Lhs. im Haus Rupertsberg.
MEISENHEIM Zuerst 1154 genannt; damals Besitz des Hochstiftes Mainz, dann Residenz der Lehensträger Grafen von Veldenz und damit Mittelpunkt eines kleinen Fürstentums. Erhielt 1315 von Ludwig dem Bayern gewisse Freiheiten. ¡350 zum erstenmal als Stadt bezeichnet. Seit 1444 durch Erbgang zu PfalzZweibrücken gehörig. Schon ißs6 evangelisch. Nach der französischen Revolution zttm Saargebiet geschlagen; 1815—1866 hessen-homburgisch; dann preußisch. Ev. Schloßkirche (ehem. Johanniterkirche). Erste Anlage wahrscheinlich schon vor 1000; 1321 den Johannitern überlassen (bis 1532). Die heutige Kirche im wesentlichen eine einheitliche Anlage, 1479 beg., 1304 gew.; doch gehen die unteren Geschosse des Turmes und vielleicht der Grundriß des Chores auf ältere Bestände zurück. Instandsetzungen und Wiederherstellungen des Äußeren 1691, 1825, 1877—1880, des Inneren 1935—36. — Hauptmeister war der Steinmetz Philipp, dem wir auch in Monzingen und bei der Alexanderkirche in Zweibrücken begegnen. — Der R u f als schönste got. Kirche im weiteren Umkreise gründet sich im wesentlichen auf den mit großer Fracht durchgeführten, auch in den Maßen recht ansehnlichen WTurm: sgeschossige Abwandlung des Freiburger bezw. Esslinger Vorbildes (52 m hoch). Die anfechtbaren Maßverhältnisse sind durch verschiedene Bauzeiten zu erklären; den Charakter bestimmt die prunkende Häufung von Streben, Fialen und Tabernakeln. Quadr. Unterbau aus 2 gedrungenen Geschossen über hohem Sockel mit übereck gestellten, reich gegliederten Strebepfeilern, darüber 8eckiges Doppelgeschoß mit 2teiligen Schallöffnungen, von zierlichen Strebepfeilern begleitet; Abschluß in ganz durchbrochenem Helmstumpf. — Das Lhs. 3schiffige Halle von 5 Jochen mit unterteilten, z. T . eingezogenen Strebepfeilern, zwischen ihnen
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der R a u m z. T . zu Kapellen oder Portalhallen ausgenutzt. — ö anschließend ein quadr. Chorjoch zwischen einem doppelgeschossigen Sakristeianbau im N und der A . 16. J h . angebauten herzoglichen Grabkapelle im S. Dahinter weit ausladend die Chorapsis aus 7 Seiten des ioEcks mit schlanken, abgetreppten Strebepfeilern und großen 3teiligen, einmal waagerecht unterteilten Maßwerkfenstern. W Treppengiebel und einheitliches, über die Ssch. und Anbauten geschlepptes Satteldach mit kleinem, ßseitigem Dachreiter. I m Lhs. Netz- und Sterngewölbe über Rundpfeilem mit ßeckigen Sockeln. I m Chor besonders üppig entfaltetes Sterngewölbe, in der Apsis mit hängendem Mittelschlußstein in einem Kleeblattbogenkranz plastischer Nebenschlußsteine. Die s gelegene Grabkapelle, ein schöner schlanker R a u m , öffnet sich in einem mit Kleeblattbögen ausgesetztem Spitzbogen zum Ssch.; das Gewölbe hier über doppeltem, teilweise schwebendem Rippennetz in gewundenen Reihungen und hängenden Schlußsteinen, die K a p p e n mit zierlichem Blumenwerk bemalt, ein artistisches Prunkstück des Spätstils. — A u s s t a t t u n g : In den Zugängen der Grabkapelle nach W und N schmiedeeiserne G i t t e r aus gekreuzten Stäben mit vorgelegten Kielbögen zwischen Fialen, rot mit Gold. — Figurentorso, 2. H . 14. Jh., mehrere Sandsteinfiguren, um 1500, wohl vom 1766 abgebrochenen Lettner; aus gleicher Zeit 4 figürliche Reliefs der ehem. Kanzel, jetzt in der s Seitenkapelle. Die heutige Kanzel, 1769, und Orgel, 1767, tüchtige Tischlerarbeiten mit reichem Rankenwerk. — G r a b d e n k m ä l e r : Grabplatte für Graf Georg II. von Veldenz t I 377» Standfigur, verwittert. Die fürstlichen Monumente und Gedenktafeln des Hauses Pfalz-Zweibrücken in der Grabkapelle: 1. Grabmal für Herzog Wolfgang von Pfalz-Zweibrücken f 1569 und A n n a , Landgräfin von Hessen f 1591, Arbeit des Johann von Trarbach von '57.5» ' 7 9 5 durch die Franzosen zerstört, 1896 wiederhergestellt: 3teiliger A u f b a u aus Tuffstein mit Schriftplatten aus Schiefer, die lebensgroßen Figuren der Verstorbenen knien unter dem Kruzifix, frei stehende Pilaster mit üppig behandeltem A u f b a u dienen als Rahmen, vielgestaltiges Beiwerk von hoher Formkultur bedeckt das Ganze. — 2. Grabmal der Pfalzgräfin A n n a t 1576, ebenfalls von Johann von Trarbach, 1577: Schieferne Inschrifttafeln in T u f f steinädikula mit Ahnenprobe; im Aufsatz Relief der Taufe Christi zwischen Wappenkartuschen. 3. Grabmal für Herzog K a r l I. von Birkenfeld ( t 1600), von Michel Henckhell 1601: Hoher A u f b a u mit Schriftplatten, im Hauptfeld Muschelnische mit Standfigur des Verstorbenen in Rüstung, in der Bekrönung Relief der Auferstehung; reiches Zierwerk mit Ahnenprobe. — Grabtafeln für Pfalzgraf Friedrich f 1617; Pfalzgräfin Christine f 1619; K a r o l a Friederike t 1712. — Der Rest der früher weit zahlreicheren, nicht fürstlichen Denkmäler, meist gerahmte Schrifttafeln des 16.—18. Jh., im Lhs. aufgestellt, darunter mehrere der Familie Boos von Waldeck, das älteste, nach 1533, mit gerüsteter Relieffigur des Verstorbenen. Kath. Pfarrkirche. 1685—1688 (neubar. T u r m 1902). Einfacher Saal von 5 Achsen mit 3seitigem Schluß; 6seitiger Dachreiter; W-
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Portal mit reich geschnitzter Tür; WEmpore. — H o c h a l t a r 2geschossige Säulenädikula mit Muschelnische, darin Figur des hlg. Antonius; Seitenaltar igeschossig, Figuren neu, die urspr. Marienfigur an der NWand angebracht. — Silberne A l t a r g e r ä t e , 16. und 18. Jh., darunter schöner Kelch, A. 16. Jh., mit Achtblattfuß und durchbrochenem Rankenzierat. — Grabmäler, 18. Jh. Ehem. Christianskirche. Von Ph. HenrichHellermamt, 1761—1771. >795 v o n den Franzosen als Magazin benutzt, seit ig 11 nach Umbau ev. Gemeindehaus. Rechteckiger Bau von 5 Achsen; abgewalmtes Satteldach mit mehrgeschossigem Dachreiter. Schloß (Herzog-Wolfgang-Haus). Erste Anlage um 1200, im 15. Jh. von Herzog Stephan neu aufgebaut; 1734 Brand, 1882 Abbräche. Erhalten der Neue oder Magdalenen-Bau, von Hans Grawlich. 1614. Rechteck mit Satteldach und 8seitigem, 1825/27 erhöhtem Treppenturm; auf der NSeite ein durch originellen Entwurf anziehendes Portal eingemauert, ehem. bez. 1509; neugot. Verlängerung nach S 1825—1827. Rathaus. 1517. Erdgeschoß des Straßenflügels in 3 Spitzbogen geöffnet, im ersten Obergeschoß ein aus der Mittelachse gerückter rechteckiger Erker auf Maßwerkkonsole; zweites Obergeschoß in verschiefertem Fachwerk, darauf hohes abgewalmtes Satteldach, auf dem Erker Steilhelm, auf dem Nebenflügel Dachreiter. Im Innern Spindeltreppe, 1580—1652; das Erdgeschoß 193^ wiederhergestellt, große Halle mit 2 Reihen von je 3 Rundpfeilern; im ersten Obergeschoß Sitzimgssaal. Wohnhäuser. Das alte Stadtbild hat sich fast unberührt erhalten. Ehem. A d e l s h ö f e . Kellenbacher Hof, Obergasse 3: 1530, 2geschossiger Bau mit seitlich verschobenem Erker auf Wandvorlage, im Hof Treppenturm mit Fachwerkaufsatz. — S t e i n k a l l e n f e l s e r H o f , Öbergasse 5, mit eingebauter Wendelstiege und gewölbter Hauskapelle. — H u n o l s t e i n e r H o f , Amtsgasse 13: Hauptbau 16. Jh., an der Hoffront 3seitiger Erker; Nebengebäude 171g—1721, Fachwerkgeschoß auf offener Säulenstellung, Portal an der Rückseite. — Boos von W a l d e c k e r H o f , Obergasse 26: 2geschossiges Haus mit Satteldach, davor runder Treppenturm mit Steilhelm; 1822 umgebaut. — K o m t u r e i , Amtsgasse 12: vor 1489, ältester Fachwerkbau des Nahegebietes; BruchsteinErdgeschoß, darüber Fachwerk-Obergeschoß, 2geschossiger Fachwerkgiebel auf Knaggen, heute verputzt bzw. verschiefert; Satteldach mit Krüppelwalmen. — Bürgerhäuser. Obergasse 31: ältestes Bürgerhaus, 15.Jh., Kleeblattblenden auf den Decksteinen der Giebelfenster. — Marktplatz 2: Apotheke, M. 16. Jh., 1795 umgebaut, 3 Geschosse über 7 Achsen, auf der Ecke Runderker mit Haubendach. — Marktplatz 4 (ehem. Markthalle), 1769 für Wohnzwecke umgebaut, Obergeschoß in reizvollen Fachwerkmustern. — Untergasse 54: 2. H. 16. Jh., Erdgeschoß mit geschnitzter Tür (1775), 2 Obergeschosse in reichen Fachwerkmustern, im oberen »fränkischer« Erker mit geschnitztem Rahmen, 3fach abgesetzter, beschieferter Wellengiebel, im Hof 8seitiger Treppenturm mit beschiefertem
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Aufsatz und Haubendach; im Innern Alkoven, 18. J h . — Mühlengasse 12 (ehem. Hospitalhof): 1 4 1 7 erwähnt, 1560 instand gesetzt, aus dieser Zeit der an die Stadtmauer gelehnte Bauteil mit Giebel; der Mauergang fuhrt durch das Haus. — Obergasse ig: 1. H . 16. J h . , sachsige Front mit Freitreppe und Fachwerkgiebel, auf der Hofseite vorspringender Treppenturm mit beschiefertem Aufsatz und 6seitiger Haube. — H ä u s e r des 17. J h . : Untergasse 2, 10, 12, 34, 50. A u s d e m 18. J h . : Amtsgasse 1 1 , mit übereck gestelltem Erker. — Obergasse 2, 2 1 . — Rapportierplatz 5, mit Säulenportal, 1718. — Rapportierplatz 4. — Amtsgasse 1, 15. — Untergasse 1, 14 32, 40. — A u s d e m 19. J h . Obergasse 15, 1807. — Klenkertor 6 und 2 1 , 1823. — Reizvolle G a r t e n - u n d W e i n b e r g h ä u s e r des 18. u n d ig. J h . : Wichtigste Beispiele: A m Brenntisch, I7g3, dreiseitige Front mit Haubendach. — Hinter der Hofstatt, E . 18. J h . , quadr. Grundriß, 4 Giebel mit sich kreuzenden Satteldächern. — A m Stadtgraben, 1806, mit vorgezogenem Giebeldach auf Säulen. S t a d t b e f e s t i g u n g . Anfange vor 1 3 1 5 . Erhalten das Untertor, 14. J h . , 1847 verändert; quadr. T u r m mit Durchfahrt, Steilhelm von 168g, über die Ansätze ehem. Ecktürmchen verschleift; außerdem Turm- und Mauerreste, vor allem auf der WSeite des Schloßplatzes. Auf dem F r i e d h o f mit Portal von 1831 Inschr.-Grabplatten des 17. und 18. J h . Umgebung: n RAUMBACH Wohnhaus Nr. 20: 1775; sachsiger Bau mit reichen Gewänden, besonders bmkw. Mittelportalarkatur mit Oberlicht; seitlich die Tordurchfahrt auf Pilastern. ABTWEILER E v . Pfarrkirche. Kapellenbau nach 1333. Heutige Kirche 15. J h . ; Lhs., Saal von 3 Jochen, Chorjoch, VaSdJuß. Abgetreppte Strebepfeiler, 2teilige Fenster mit Fischblasenmaßwerk. — Das wohlräumige einheitliche Innere mit Kreuzrippen- und Sterngewölben. Treppenanlage in der SWEcke des Lhs. An der NWand Wandgemälde mit Anbetung der Hlg. Drei Könige. Mehrere Wappengrabsteine der Familie von SteinKallenfels, 18. J h . Umgebung: w BREITENHEIM E v . Pfarrkirche. Lhs. 17 12, ersetzt 1912. Chor spätgot., mit Kreuzrippengewölben auf Konsolen. An einem Strebepfeiler und an der NWand des Sch. mehrere römische Sandsteinreliefs. JECKENBACH E v . Pfarrkirche. Turm im Unterbau noch rom.; darüber beschieferter Aufsatz mit 8eckiger Laterne. — Lhs. nach S, 1767; einfacher Saal, ausgesprochen protestantisch mit Kanzelaltar eingerichtet. — Gestühl, .8. J h .
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LÖLLBACH E v . Pfarrkirche. Flachgedeckter Saalbau, 18. Jh., der ;}seitig geschlassene Chor, um 1500, mit Netzgewölbe an der NSeite. Turm in den 2 unteren Geschossen rom. mit got. veränderten Öffnungen, das 3. Geschoß um 1500, Satteldach. SCHWEINSCHIED Reste eines römischen Denkmals im gewachsenen Fels; erhalten a 1 / t Achsen des unteren Geschosses einer urspr. wohl 3achsigen, ageschossigen Rundbogenfront, verwitterte Reliefs. Umgebung: s und sw MEDARD E v . Pfarrkirche. Altarweihe 1262. Der WTurm mit rundbogig gekuppelten Schallöffnungen und Satteldach. Vom rom. Lhs. wohl nur die SMauer urspr.; Holztonne, die Fenster der 1512—1597 angelegten SSchiffe erst 19. Jh.; Wandmalereien im Chor um 1890 überstrichen. Wohnhäuser. Meist 2 Geschosse mit Giebelfront, mehrere Treppengiebel des 17. Jh., Nr. 9 auch mit Fenstergewänden aus dieser Zeit. GRUMBACH E v . Pfarrkirche. An Stelle des 1793 von den Franzosen, zerst. Rheingrafenschlosses unter König Friedrich Wilhelm III., vermutlich unter Mitwirkung vonSchinkel, 1838 erbaut. Bmkw. Lage über dem sich stufenförmig aufbauenden Ort. Klarer klassizistischer Saalbau mit guten Verhältnissen; über dem w Giebel ein 4seitiger Turm (Holz). Hübsche gleichzeitige Innenausstattung. Burg. Alter Besitz der Wildgrafen, 1242 zuerst genannt, zuletzt Sitz einer besonderen Linie der Wild- und Rheingrafen, der jetzigen Fürsten zu Salm-Horstmar. Nahe der Kirche ein restlicher Teil des ehem. Burggebäudes, sog. Archivbau, 17.—18. Jh. Ungegliederter Bau über rechteckigem Grundriß mit mächtigem Mansarddach; nach W zu steil abfallend, Keller und unterstes Geschoß gewölbt. KAPPELN E v . Pfarrkirche. Reizvoll inmitten des Friedhofes gelegener Bau des ausgehenden 18. Jh. mit vorgelagertem älterem, quadr. WTurm (vermutlich rom.). Dieser ungegliedert, die 2teiligen Klangarkaden ohne Schmuckformen, Glockenstube und Hehn nach einem Brande 1820 erneuert. Die Kirche ein ischiffiger klassizistischer Raum mit 3seidgem Chorschluß. Einfache Ausstattung der Erbauungszeit. HERRENSULZBACH E v . Pfarrkirche. Ehem. Grabstätte der Grumbacher Rheingrafen. Stattlicher Bau, 16. Jh., mit älterem WTurm, das Sch. im 18. Jh. verändert. Seitlich vor der WFront der aus Sandsteinquadern aufgeführte Turm vermutlich noch spätrom., gänzlich ungegliedert, von einem niedrigen Zeltdach bedeckt. Im Glockengeschoß Doppelarkaden mit schlanker Mittelsäule, Würfelkapitell und Kämpfer. Der ischiffige Kirchenraum spätgot., bar. verändert (Fenster, große Holztonne des Innern), aus den älteren Fenstern das Maßwerk entfernt. An der WFassade schönes R e n s s . P o r t a l , Sandstein. — Bar. Ausstattung. In der Emporenbrüstung G e m ä l d e mit Darstellungen aus der biblischen Geschichte. 98
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OFFENBACH AM GLAN Ehem. Benediktiner Klosterkirche. Eines der bedeutendsten Denkmäler aus der Frühzeit der Gotik. Baunachrichten fehlen gänzlich. Entwurf und erste Bauzeit etwa 1220—1230, Gründung durch die Benediktinerabtei St. Vincent in Metz. Die Bauten dieser Art rühren von Wandermeistern her, die aus Frankreich kamen und sich in sehr verschiedenartiger Weise mit der vorgefundenen örtlichen Tradition auseinandersetzten. Die Formensprache in Offenbach begegnet sich in gewisser Weise mit der des Magdeburger Doms. Der Meister kannte die Champagne und Nordburgund, doch nahm er sich nicht die neusten dort entstandenen Bauten zum Vorbild, sondern den E. 12. Jh. herrschenden Stil. Dies erleichterte in den räumlichen Dispositionen den Anschluß an die deutsch-rom. Überlieferung. Seine Arbeiter waren nicht einheitlich ausgebildet; sie mischten rein rom. Zierformen unter ausgeprägt frühgot., z. B. an den Kapitellgruppen der ö Vierungspfeiler. Wahrscheinlich hat der erste Meister mcht lange die Leitung in Händen gehabt; sein ausgezeichneter Entwurf ist nicht ganz folgerichtig ausgeführt. Überraschend die Wirkung des Innenraumes über merkwürdig verschobenem Grundriß, die in ihrer Geschlossenheit bei den weiten Abmessungen auf beschränktem Raum und dem kurzen Lhs. der eines Zentralbaues nahekommt. — Alt nur Q,sch. und Chor. Das Lhs. A. 19. Jh. abgebrochen; es ist nicht sicher, ob es je ganz voll, war; E. 19. Jh. in 3 Jochen wieder aufgebaut. Das Q_sch. (im Grundriß 25: q m) nach deutscher Weise auf 3 quadr. Abteilungen angelegt; jectoch der NFlügel aus nicht deutlichen Gründen 1,20 m kürzer als der andere. Infolgedessen die Teilung der OWand unsymmetrisch: Der n Nebenchor rückt dicht an den Chorpfeiler, der s ist von ihm durch ein 2 m langes Mauerstück getrennt. Der hervorragend fein empfundene Linienrhythmus in der Gruppe der 3 Choröffnungen wird dadurch etwas beeinträchtigt. Über der Vierung ein 8seitiger schlanker Kuppelraum (vgl. Limburg/Lahn, Gelnhausen). Die 3 Chöre aus 5 Seiten des 8Ecks, jedoch mit sonderbarer Verzerrung der regelmäßigen Form. Die Mittelapsis durch ein schmales Vorjoch hinausgeschoben. Die Grundrißdisposition entspricht S. Segolena in Metz und S. Benigne in Dijon. Aber der Aufbau greift auf die rom. Überlieferung zurück, da nur das Voijoch die gleiche Höhe mit den Kreuzflügeln hat, so daß es mit selbständigem Giebel das Apsidendach überragt. — Die Gewölbeform der Apsiden ist das Klostergewölbe mit untergelegten Rippen; es sitzt ohne überschneidende Schildbogen mit sehr ruhiger Wirkung direkt auf dem Gesims, und dieses läuft an der Q,sch.Wand weiter fort und umzieht auch die Schafte der Vierungspfeiler. Diese kräftige Betonung der horizontalen Teilung ist für den Eindruck wichtig. Die schlanken, überspitzten Fenster sitzen in tiefen Nischen, deren Gewände ausgeeckt und mit gewirtelten Säulen innen und außen gefüllt sind. Die ganze Formensprache atmet kraftvolle Grazie und saftige Frische. Außen sind die Apsiden mit vielfältig abgetreppten und sattelförmig abgedeckten Strebepfeilern besetzt.
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Gesimse auf Konsolen. Die der Hauptapsis in einer spezifisch burgundischen Variante (die auch am Kreuzgang von S. Matthias in Trier und am Dom von Magdeburg vorkommt). — Mehrfacher Wechsel in den Profilen, die mit dem Fortschreiten des Baues zum Q j c h . und Lhs. hin an Reichtum zunehmen, sowie Unstimmigkeiten und Wechsel des Profils im Voijoch des Chors, endlich der Übergang zunächst zu reicheren und später zu hochgot. Formen im n QschifF scheinen auf Stockungen hinzuweben. Eine etwas längere Bauunterbrechung verrät sich an den oberen Teilen des n Qsch., hier tritt an den Fenstern Maßwerk auf, etwa 1250. U m diese Zeit das Lhs. beg.; es hat schmale durchlaufende Traveen, gebandelte Pfeiler, nach deutscher Weise kein Triforium. Der Raumeindruck ist ruhig und bei mäßigen Abmessungen bedeutend. — Aus A . 14. Jh. das Obergeschoß des Vierungsturmes. Ein Fassadenturm war nicht vorhanden, wahrscheinlich auch nie beabsichtigt. — Die Klostergebäude lagen an der NSeite. S c h a f f n e r h a u s (jetzt Schwesternhaus). Gegenüber der Kirche, Fachwerkhaus mit gedrechselten Stäben. NIEDEREISENBACH
Ev. Pfarrkirche. Reizvoll inmitten des Kirchhofs gelegene malerische Baugruppe (13.—15. Jh.). Massiver spätrom. Chorbau (OTurm), im Grundriß ein Quadrat von 7 m Seitenlange; nur im Obergeschoß von ateiligen Klangarkaden durchbrochen. Mittelstützen gedrungene, polygonale Säulen mit Kämpfer. Breites Satteldach, überragt von 4seitigem Dachreiter. In der OWand des Turmes ein got. Maßwerkfenster, im 14. Jh. gleichzeitig mit dem got Anbau ausgebrochen. Lhs. ischifiig, von gleicher Breite wie der ältere Turm, die Maßwerkfenster neu. NIEDERALBEN
Et. Pfarrkirche. Kleiner bar. Saalbau mit eingezogenem, ßseitig geschlossenem Chor des 14. Jh. — An der WSeite ein 4seitiger Dachreiter mit spitzem Helm. Im Ort stattliches Haus mit dem charakteristischen Plattentreppengiebel, um 1600. KIRN Alte Siedlung, an der Abzweigung der Nahe~Straße zur Mosel; 841 zuerst erwähnt. Ehem. Hauptsitz der Wild- und Rheingrafen, der späteren Fürsten von Salm-Kyrburg. — Seit 1536 evangelisch. Im 30jährigen Kriege und während der Raubkriege Ludwigs XIV. mehrfach besetzt. Ehem. Pankratiusstiftskirche, jetzt ev. Pfarrkirche. Neugot. Halle, 1891—1895, mit weiträumigem spätgot. Chor von 3 Jochen mit '/«Schluß, nach 1467 erb., an ihm sw rom. Turm, dessen untere Geschosse aus dem 11.—12. Jh. stammen (oberer Aufbau neu). — Der Chor zeigt ein reiches Netzgewölbe mit Wappenschlußsteinen. Auf der SSeite die gleichzeitige Sakristei: 1 Joch mit '/.Schluß, Netzgewölbe. — Das heutige Lhs. Ersatz einer im 14. und 15. Jh. veränderten rom. Basilika. — Bmkw. G r a b d e n k m ä l e r : 1. Grabmal des Wild- und Rheingrafen Gerhard (t 1473). Die jetzt »8*
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senkrecht aufgestellte Bildnisplatte ruhte ehem. wahrscheinlich auf den 4 wappenhaltenden Löwen, die seit 1895 Träger der Altarplatte sind. Der Verstorbene in voller Rüstung; seitlich der Wappenschild (auf dem Kissen Inschrift von 1776); einziges Beispiel dieses Grabmaltyps im Nahegebiet. 2. Wandgrab für Graf Johann VII. (f 1531): Über Inschrifttafel Säulenaufbau um flache Muschelnische, davor die ausdrucksvoll behandelte Figur des Verstorbenen in Rüstung; Abschluß durch Wappenaufsatz. 3. Wandgrab zweier Kinder des Grafen Otto (t 1571): Pilasterarkatur mit Doppelnische, darin die Bildnisse in Relief. 4. Hohes, reiches Wandgrab der Gräfin Anna v. Sayn (t '594) : verzierte Pilasterordnung um steile Rundbogenblenae, davor die Bildnisfigur in Witwentracht ; in dem oberen Aufsatz über dem Abschluß des Rundbogens der Wappenschild. Kath. Pfarrkirche S. Pancratius. Neugot. Ersatzbau, i8g2 bis 1804.— Sehr wertvolles S a k r a m e n t s h ä u s c h e n , 1482, 7m hoch, Ecklösung, über Säulenfuß 2 Seiten des Schreins mit Kielbogenbaldachin, darüber Fialengehäuse um Muttergottesfigur, Abschluß durch reichen Baldachin mit geneigter Kreuzblumenspitze. Die ehem. Altäre (wohl nach Entwurf von Joh. Thomas Petri), 1753, jetzt im Landesmuseum in Darmstadt. Ehem. Piaristenkloster, jetzt Real- und Volksschule. 1753 bis 176g. 3 Flügel: Hauptbau 7 Achsen, 3 Geschosse; Mittelrisalit mit Pilasterportal und Balkon (bmkw. schmiedeeisernes Gitter); hohes Mansarddach, beschieferter Dachreiter mit welscher Haube. Im anschließenden Flügel die Kapelle, 3schiffige Halle von 4 Jochen. Der dritte, älteste Flügel hat ein wertvolles Treppenhaus mit reichen schmiedeeisernen Geländern. Ehem. Fürstl. Salmsches Lustschloß Amallens Lust. Um 1780/90. Großzügige Anlage. Nur das ehem. Theater (Teichweg 12) mit klassizistischer Tür und 2 Pavillons (Teichweg 11 und 17) erhalten«,,. Ehem. Fürstliche Kellnerel. 1769—1771 nach Plänen von Joh. Thomas Petri. Stattlicher hufeisenförmiger Bau mit Mansarddächern. Wohnhäuser. Steinweg 8: E. 16. Jh., 3 vorgekragte Geschosse mit geschweiftem, 2geschossigem Giebel, das Hauptgeschoß mit geschnitzten Fenstergewänden. — Steinweg 14: E. 16. Jh., beschiefertes Obergeschoß mit geschweiftem Giebel. — Nahegasse 1: 17. Jh., in Mustern beschieferter Giebel. — Nahegasse 9: in Mustern beschieferter, rechteckiger Erker, 18. Jh. — Steinweg 13: 3 Geschosse, Pilasterportal, Mansarddach. — Steinweg 15: 1769, 3 Geschosse mit Mansarddach, Portal mit plastischem Schlußstein, geschnitzte Tür. — Steinweg 16 (ehem. Salm-Salmsche Regierungskanzlei): 1760—1765, 2 Geschosse, Portalgruppe; Erdgeschoß verdorben. — Linke Hahnenbachstr. 1: Mittelnsalit, Mansarddach. — Kasinoweg: 1776, 8eckiges Gartenhaus mit Pilasterportal und welscher Haube, ehem. zum Piaristenkloster gehörend. Kyrburg (Fürst Salm-Salm). Ehem. Hauptburg der Wildgrafen; 1128 zuerst genannt; Erweiterungen und Umbauten im 14., 15.
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und 16. Jh., zuletzt 1526. 1734 von den Franzosen zerstört. — Umfangreiche Anlage Ober 120: 80 m i m Grundriß. A u ß e r einem 2geschossigen Bau des 18. Jh. und dem sog. Wachthaus, 16. J h . , beide in der Vorburg, nur Mauerreste mit einzelnen Architekturteilen und Kellergewölben erhalten. Umgebung: naheaufwärts und Seitentäler BECHERBACH E v . Pfarrkirche. Von einer rom. Anlage der WTurm erhalten. Heutige Kirche 1783—«786 von G. F. Lindemtmn; wohldurchdachte protestantische Anlage, gutes Beispiel eines frühklassizistischen Ausbaus mit flacher Decke auf korinthischen Säulen, zwischen ihnen Emporen in 3 Rängen, alles in Holz. Das Äußere durch Pilaster gegliedert. Der Turm 1837 durch Überarbeitung angepaßt. — Orgel 1788; Kanzel 1827. Wohnhäuser. Haus Nr.8: 1597 erbaut,2 Geschosse von 3 : 4 Achsen,geschweifter Giebel mit Hausteingliederung; im Innern steinerne Wendeltreppe. BÄRENBACH E v . Kirche. 1821. Einfacher Saal mit 3seitigem Chorschluß; beschieferter Dachreiter. Burg Naumburg. 1146 zuerst genannt; Neugründung der Raugrafen, einer Seitenlinie der Wildgrafen. 1803 von den Franzosen vollständig zerst.; seit 1934 Freilegungsversuche. OBERREIDENBACH Kirche. Got. Sch.; älterer Chorturm in rom. Formen, die beiden Geschosse ungefähr gleichwertig, 2teilige Klangarkaden mit Säulen und Kämpfer, Helm mit Ecktürmchen 1932 nach alten Ansichten erneuert. Zur Zeit des got. Anbaus die OWand des Turmes von einem Maßwerkfenster durchbrochen. — Ausstattung schlicht, 17. Jh. SIEN E v . Pfarrkirche. 1768 durch Fürst Joh. Dominik v. Salm zu Kirn erbaut. Bescheidener Bau mit hübsch gezeichneter Turmhaube, im Innern einfacher Saalraum mit Spiegeldecke, ländliche Ausstattung aus der gleichen Zeit. Schloß. Ehem. im Besitz der Fürsten Salm-Kyrburg, jetzt Gasthaus Nick. 1771 von Joh. Thomas Petri erbaut. Stattlicher Bar.Bau von 7 Achsen mit hohem Mansarddach, die 3 mittleren Achsen durch Pilaster risalitartig zusammengefaßt und von einem Dreieckgiebel bekrönt. Im Erdgeschoß Portal mit reicher Hausteinumrahmung, darüber das von 2 wilden Männern gehaltene Wappen (Sandstein). Im Erdgeschoß eine große Halle mit Aufgang zu den oberen Stockwerken, die Einteilung der übrigen Räume verändert. HERRSTEIN Reste der ma. Ortsbefestigung, Ringmauer und Türme. GEORGWEIERBACH E v . Pfarrkirche. Frührom. quadr. Turm. Spätrom. Säulen mit Kapitellen in den Turmfenstern. Sch. und Chor rechteckig, Chor mit frühgot. Fenstern.
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KIRCHENBOLLENBACH E v . Pfarrkirche. Reizvoller, ländlicher Bau des Spätbarock mit schön gezeichneter Turmhaube und Kreuz. Das Innere schlicht. WIESELBACH E v . Pfarrkirche. Bescheidener bar. Saalbau mit Dachreiter. ILGESHEIM E v . Pfarrkirche. Kleiner, unregelmäßiger, rom. und got. Bau; die beiden Bauteile heute unter gemeinsamem Dach zusammengefaßt und von einem Dachreiter überragt. Urspr. wohl rom. Chorturm mit kleinem got. Anbau des 15. J h . , damals auch der durch sein stärkeres Mauerwerk gekennzeichnete Chor mit einem Rippengewölbe versehen, die OWand von einem got. Fenster durchbrochen. BAUMHOLDER E v . Pfarrkirche. Bar., 1 schiffiger Bau von 3 Achsen mit 3seitigem Chorschluß. In einem Portal der NSeite die Jahreszahl 1748; der an der WSeite vorgelagerte quadr. Turm ohne Gliederung, nur im oberen Teil von schlichten got. Fenstern mit zierlichen Nasen durchbrochen. Auf dem Friedhof kleines, malerisches Beinhaus über quadr. Grundriß mit schön gezeichnetem, 8seitigem Spitzhelm, spätgotisch (ehem. Turm der Ortsbefestigung). BERSCHWEILER Ev. Pfarrkirche. Bescheidener Bau, Sch. M. 18. J h . , Turm 19. J h . OBERSTEIN E v . Kirche. Zum Teil in den Felsen gehauen, angeblich 12. J h . Gegenwärtige Gestalt geht auf Ausbau von 1482 zurück; 1927—1929 durchgreifend erneuert. —Gemalter A l t a r a u f s a t z , figurenreiche Kreuzigung mit Stiftern, auf den Flügeln 4 Passionsdarstellungen, Tempera auf gepunztem Goldgrund; 1,32 m hoch, 2,40 m breit; bmkw. mittelrheinisches Werk des Mainzer Stilkreises, um 1410—20. Verwandte Arbeiten in den Museen von Mainz, Darmstadt und Nürnberg. Oberhalb des Ortes die beiden ma. Burgen, die sog. Alte Burg, Ruine, und das sog. Neue Schloß, 1197 gegr., 1855 durch Brand zerst.; urspr. Sitz der 1075 zuerst genannten Herren »vom Stein« später der Herren von Daun, seit 1675 der Grafen v. Leiningen-Heidesheim, schließlich der Grafen v. Limburg-Stirum. FRAUENBURG Ruine. Zwischen 1328 und 1331 von der Gräfin Loretta v. SponheimStarkenburg erbaut. Bmkw. Anlage mit 4 runden Ecktürmen. BIRKENFELD Urkundlich zuerst g8i erwähnt, bekam 1332 Stadtrechte. Seit 1275 den Grafen v. Sponheim-Starkenburg gehörig, 1437 pfälzisch, 156g—1733 Residenz der Linie Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld, seit 1776 zu Baden, seit 1817 zu Oldenburg, 1937 preußisch. Häuser am Marktplatz aus der Zeit 1590—1750. Regierungsgebäude und Gymnasium in klassizistischem Stile, 1820—1825. Auf einem 1,5 km entfernt liegenden Bergrücken lag das seit 1807 zerst. Schloß der Grafen v. Sponheim-Starkenburg aus dem 11 .Jh. — Frührom. Säulenkapitelle und Reste von späteren Häusern sind noch erhalten.
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Das Landesmuseum birgt vorrömische, römische und frühgeschichtliche Funde. Die Steinzeit, Bronzezeit und Eisenzeit sind durch seltene Stücke vertreten. Umgebimg: naheabwärts und Seitentäler
KALLENFELS Burgruine Stein-Kallenfels. M. 12. Jh. zuerst genannt. Ganerbenburg auf 3 Felsen, 1686 von den Franzosen gesprengt. Auf dem untersten Felsen geringe Reste des »Stock im Hane«, auf dem zweiten, dem »Kallenfels«, quadr. Bergfried und Mauerreste, auf dem dritten, dem »Stein«, der ehem. umfangreichsten Anlage, runder Torturm im Halsgraben, ¿eckiger Bergfried, verschiedene Reste von Mauerzügen und Bastionen. OBERHAUSEN Ev. Pfarrkirche (ehem. S. Maria, 1786—1898 simultan). Chor 2. H. 15. Jh., quadr. Joch und 3/,Schluß. Rippengewölbe; n Sakristei mit Kreuzgewölbe; rundbogiger Chorbogen zum Lhs.; Dachreiter. Lhs., 18. Jh., Saal mit rundbogig geschlossenen Fenstern, Flachtonne, WEmpore. — Sseitige Kanzel mit Bandverzierung, A. 18. Jh. Schloß Wartenstein (Frh. v. Warsberg-Dorth). 1357 gegr., 1688 durch die Franzosen zerst.; nur einzelne Mauerzüge erhalten. Neubauten 1704 und 1738: Bruchsteinbau, 2 Geschosse zu 14 Achsen; bmkw. Treppe. 2 Höfe mit Wirtschaftsgebäuden. Am Zugang zum Schloß 2geschossiger Bau mit Eckpilastern und Portalgruppe, Satteldach. HENNWEILER Ev. Pfarrkirche (ehem. S. Stephan). OTurm, 13. Jh., mit nachträglich hinzugefugten Strebepfeilern, Glockengeschoß mit gekuppelten SchallÖffnungen; Helm mit Ecktürmchen, A. 16. Jh. Im Innern der ehem. Chor mit späterem Rippengewölbe auf urspr. Ecksäulchen mit attischer Basis und Eckblättern. Auf der WWand verwittertes Wandgemälde der Steinigung des Stephanus, A. 16. Jh. — Lhs. 1791, einfacher Bruchsteinbau von 3 Achsen mit Halbkreischor; Voutendecke, WEmpore. Im Chor Kanzelaltar, darüber Orgel. — Grabmäler (Wappensteine), des «5-—'7-Jh. SCHMIDTBURG Eine der ältesten Hunsrückburgen. Im 10. Jh. Sitz der Nahegaugrafen, dann der Rau- und Wildgrafen, seit 1325 zu Kurtrier. Ruine, geringe Reste des Bergfrieds und des Palas. MECKENBACH Ev. Pfarrkirche. Der Gründungsbau des 11. Jh. großenteils erhalten (Instandsetzung seit 192g im Gange): ischiffiges Lhs.mitOChor, darüber der Turm, sein verputzter Fachwerkaufkitz mit 8seitiger Laterne 1756 oder erst 1853 (?). Das Lhs. 1756 tun 1 Joch verlängert; Strebepfeiler der SSeite 1853 vorgesetzt, dadurch das urspr. Portal mit geometrisch gemustertem Sturz und Entlastung* bogen z. T . verdeckt. Im Innern spätere Holztonne, Empore auf der W- und NSeite. — Kanzel, 18. Jh. — Klassizistische Orgel.
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S. J O H A N N I S B E R G Ehem. Stiftskirche S. Johannes Bapt. Seit 1558 ev. Pfarrkirche. Unbedeutender Bruchsteinbau, A. 14. Jh., mit in derSWEcke eingebautem Turm, 1465, und unregelmäßig ßseitig geschlossenem Chor, 1595. Letzte allgemeine Wiederherstellung 190g—1910. — Im Innern Flachdecke, 1844, an der NWand die alten Gewölbcanfanger mit Konsolen noch erhalten. — A u s s t a t t u n g : Runde Kanzel, 17. Jh., Orgel um 1844 aus Laubach bei Simmern erworben.— Zinnerne und vergoldete Tauf- und Abendmahlsgeräte, i8.Jh. — Bedeutende G r a b d e n k m ä l e r , vor allem der Wildund Rheingrafen; die schwarzen Wandfolien seit 1595. 1. Grabmal für Rheingraf Johann II., Wildgrafen zu Dhaun f 1383: Deckplatte einer Tumba, Liegefigur mit betenden Händen, seitlich Helm und Wappen, zu Füßen Löwe und Hund. Über der Platte ehem. Sakramentsschreinbekrönung, 2. H. 15. Jh. — 2. Grabmal der Wild- und Rheingräfin Elisabeth t 1446: betende Gewandfigur in flachem Relief, von Kielbogenarkatur gerahmt, darüber die Wappen. 3. Grabmal für Wild-und Rheingraf Friedrich 1 . 1 1447: gerüstete Standfigur in hohem Relief auf 2 Löwen, zu Häupten Helm und wappenhaltender Engel; beachtenswert die stoffliche Charakteristik der Gewandstücke. Darüber ehem. Sakramentsschreinbekrönung, Gegenstück zu der überdem Grabmal Johanns II. — 4. Grabmal für Wild- und Rheingraf Philipp f 1521: über Inschrifttafel Säulenädikula mit Muschelnische hmter Kielbogen, die Bildnisstatue in feiner und reich bewegter Stellung, Kopf edel, ohne starke Porträtabsicht, der Mund zur Rede geöffnet, die Rechte gestikulierend; die Einzelheiten, besonders der Ädikula, verraten, daß der vorzügliche Künstler eine Zeitlang in der Werkstatt des Mainzer Hans Backoffen (f 1519) gearbeitet hat, vgl. Ottensteingrab in Oberwesel und Thomasgruppe im Mainzer Dom. — 5. Grabmal für Wild- und Rheingraf Johann Christoph f 1585 und Dorothea, geb. Gräfin v. Mansfeld: über Sockel mit Inschrifttafeln die Freifiguren unter kleinem Kruzifix zueinander kniend, zwischen sich 2 Kinder, aufgelockerter, mit Ornamenten belegter Architekturrahmen mit seitlichen Freipfeilern, im überhöhten Mittelfeld Relief mit Gottvater, im Aufsatz Rundbild mit Auferstehung, über den Seitenpfeilern die Wappen in Kartuschen; Spätwerk des Johann von Trarbach (t 1586, vergl. Meisenheim) und des Hans Trapp (vgl. Gemünden); — 6. Grabmal für Wild- und Rheingraf Johann Philipp t 1591: betende Kinderstatue in langem Kittel vor Rundbogennische in schwerer Säulenädikula, Arbeit des Hans Trapp. — 7. Grabmal der wild- und rheingräflichen Kinder Anna Maria T '597 und Adolph t '599: leichte, reich ornamentierte Säulenarkatur mit Wappenaufsatz, die Bildnisfiguren in Rundbogennische mit Kruzifix, glänzend gearbeitet und für diese späte Zeit von auffallender Frische der Charakteristik. Von Hans Rupr. Hoffmann? — 8. Grabmal für Wild- und Rheingraf Friedrich Philipp f 1668: gutes Relief bildnis im Harnisch und mit Kommandostab, verwilderte Ornamentrahmung mit Wappenkartusche als Aufsatz. Steht den Arbeiten des Arnold Hämisch in Mainz nahe. - -
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9. Grabmal des Wild- und Rheingrafen Johann Philipp f 1693 und seiner Gemahlin Katharina, geb. Gräfin von Nassau-Saarbrücken •f 1731: die Bildnisfiguren i n höchst manierierter Gebetspose auf Kissen einander zugewandt kniend, steife Pilasterarkatur, im Segmentgiebelaufsatz allegorische Plastiken; sehr wahrscheinlich von Pierrar de Corail (vgl. Saarbrücken). — 10. G r a b m a l für den Wild- und Rheingrafen K a r l f 1733 und seine Gemahlin Ludovica, geb. Gräfin von Nassau-Saarbrücken t 1773: über Sarkophagsockel in Vorhangnische die Gatten mit auf Kissen gestützten Armen ruhend, dahinter ebenso 2 Kinder, zwischen sich ein Enkel als Wickelkind. — Außerdem zahlreiche Wappen- und Inschrifttafeln- und Steine des 17. und 18. Jh. MARTINSTEIN Burg Martinstein. 1340 durch Erzbischof Heinrich von Mainz errichtet; seit 1655 unmittelbare reichsritterschaftliche Herrschaft, Neubau der Anlage; 1716—1776 von den Markgrafen von Baden angekauft, 1780 abgebrochen. Simultane Kapelle S.Martin (1550—1660 lutherisch) in schöner Lage inmitten alten Baumbestandes. Chor, 14. Jh., quadr. mit 3 / s Schluß, Rippengewölbe; 6seitiger Dachreiter mit Steilhelm. — Llis. 1729, einfacher Saal mit Holztonne. —r Ausstattung, 1. H. 18. Jh. Auf dem Kirchplatz Steinkreuz, 1754. Ehem. Liebfrauenkapelle. 1479; 1660 erneuert, in das Haus Nr. 1 eingebaut. Wohnhäuser. Steinbauten des 16. und 17. Jh.: Nr. 28 (1594) mit Erker. — Nr. 8 (1598) mit bmkw. 2teiliger Tür. — Nr. 9 (1602), bmkw. Tür, Fachwerkgiebel. SIMMERN UNTER DHAUN Ev. Pfarrkirche. Neubau 1730; 3seitig geschlossener Bruchsteinbau, auf dem WGiebel 4seitiger Dachreiter mit offener Laterne und Haubendach. Im Innern Ringempore, bmkw. Orgelgehäuse. Rathaus. 1499; E. 16. Jh. verändert; 1921 gründlich wiederhergestellt; ältestes Beispiel der im Nahegebiet verbreiteten Gruppe: ageschossiger, annähernd quadr. Bau mit Satteldach zwischen Giebeln. NPortal mit Hohlkehlengewände und Jahreszahl 1499, darüber 4teilige Fenstergruppe; SSeite mit 2 rundbogigen Türen, 1575, und ebenfalls 4teiliger Fenstergruppe. Innen Backstube, Durchgang und Treppe im Erdgeschoß, im Obergeschoß Sitzungssaal und Nebenraum. DHAUN Ev. Kirche. Ehem. Brauhaus; unbedeutender Bruchsteinbau. Emporenbrüstung aus 24 flott gemalten Tafeln, A. 16. Jh.; Apostelbilder, 17. Jh.; Geräte A. 16. Jh.; Altardecke M. 18. Jh. Schloß. Seit 1140 Besitz der Nahegaugrafen, später der Wild- und Rheingrafen. Anlage des 14., 16. und 18. Jh., 1794 von den Franzosen geplündert, 1804 verkauft, danach großenteils abgebrochen. Die heutige Gestalt wesentlich durch Ausbau von 1729 bestimmt. Damals der NWFlügel von 7 Achsen in 4 Geschossen und Mittelportal nebst umfangreichen Gärten angelegt. Aus älterer Zeit der obere Torbau von 1526,
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mit auf Spitzbogenfries vorgekragtem Oberbau; die Georgskapelle mit Renss.Gesimsen, 1608. Anderes im 19. Jh. verändert. Wohnhäuser. Gasthof Weinmann, 1738, mit Ortssammlung. W E I L E R bei Monzingen. E v . Pfarrkirche. N T u r m 13. Jh., Glockenstube mit gekuppelten rundbogigen Schallöffnungen. Kurzer O C h o r mit 3seitigem Schluß; nach S ausladendes Lhs., 2. H . 15. Jh., mit 2- und 3teiligen Maßwerkfenstern, WPortal mit Stabwerkgewände. Im Innern Balkendecke in Feldern, der Chor mit Sterngewölbe auf Diensten und Konsolen. — Einfache Kanzel. — Orgel z. T . 18. Jh. — Grabplatte mit Inschr. und Wappen, nach 1708. MONZINGEN Einer der ältesten Orte im Nahegau. Erste Urkunde 778. Urspr. zur Grafschaft Sponheim, dann zu Kurmainz gehörig. 1430 abgebrannt. Stadtrecht 14.71 bestätigt. 1550 lutherisch. E v . Pfarrkirche (ehem. S. Willigis und S. Martin). Malerische Baugruppe. Unregelmäßiges 3schiffiges Lhs. mit T u r m auf dem SWJoch, das Bauteile vom 13.—15. Jh. umfaßt; urspr. flachgedeckt, die Msch.Gewölbe erst 1860 eingezogen; kurzer, aber höherer 3seitig geschlossener Chor, 1488, mit reichem Sterngewölbe. Als Baumeister des Chores wird ein Meister Philipp genannt (vgl. Meisenheim). Im N W des Chores Kapelle, 1505, das Sterngewölbe mit hängendem Schlußstein in reichster Ausbildung (vgl. Meisenheim). A m OEnde des s Ssch. Sakristei mit '/«Schluß und einfachem Kreuzrippengewölbe, E. 13. Jh. — Einheitliches Satteldach. Dachreiter. Letzte Instandsetzung 1923. — W a n d g e m ä l d e im Lhs. um 1488, 1911 entdeckt, 1923 übertüncht. — Kanzel, Sandstein, E. 15. Jh. — Silberne Tauf- und Abendmahlsgeräte, 18. Jh. Wohnhäuser. Nr. 90: A. 16. Jh., mit Spitzbogentür. — N r . 200: 16. Jh., Fachwerk, beschiefert es Obergeschoß. — Nr. 107: 1574, verändert 1835, Putzbau mit 2 rechteckigen Erkern. — Sog. Altsches Haus: 1589, auf steinernem Erdgeschoß 2 vorgekragte reiche Fachwerkgeschosse mit 5seitigem Erker, geschweifter, beschieferter Giebel; eingebauter Treppenturm mit besonderem Haubendach. — Nr. 11: E. 16. Jh., ähnlich, doch verputzt. — Nr. 170: 1614, mit verziertem Kellertor. — Nr. 178: 1680, mit Straßenerker, bmkw. Seiteneingang. — Nr. 104: 1733, mit bmkw. Portal. — Nr. 106 (Weißes R o ß ) : 1738, bmkw. T ü r mit 3eckigem Aufsatz. — Nr. 75: M . 18. Jh., mit geschweiftem Giebel. — Nr, 7: M . 18. Jh., mit muschelverzierter Auslage. — Nr. 92: 1767, ähnlich. — Nr. 10: 1787, an der Giebelfront sseitige Eckerker mit Haubendächern. — Nr. 8: 1790, mit bmkw. Tür. — Nr. 100: um 1790. Friedhofs portal, um 1830. Reste der Stadtbefestigung. AUEN Getzbachkapelle S. W i l l i g i s (ehem. Pfarrkirche). Als Gehinkirche S. Servatius durch Erzbbchof Willigis von Mainz um 1000 gegr.; Umbau E. 13. Jh.; um 1560 evangelisch, Verfall; Ausbau 1912. Der rundbogige Chorbogen mit Kämpfern aus Platte mit Schmiege bzw. Karnies erhalten, jetzt Eingang.
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SOBERNHEIM Um 1000 zuerst erwähnt; seit isgs kurmainzüche Stadt. Um 133s Mitglied des Rheinischen Städtebundes. Seit ij62 zu Pfdz-Zw^"^lm Be~ hörig; 1471 dem herpjalòschenAmtBöckelhevn einverleibt. 155g evangelisch. Im 30jährigen Kriege dreimal eingenommen, I68Q von den Franzosen großen teils zerstört. Ev. Pfarrkirche (ehem. reformiert, 1689—1899 simultan). Von der ersten, von Erzbischof Willigis gew. Pfarrkirche S. Matthias der Turm im NW des Chores mit späterem Eingang und neuen Obergeschossen erhalten. — Got. Chor mit '/«Schluß und späterem Netzgewölbe; das 3teilige Fenster der NSeite mit Dreipässen, die anderen mit späterem Fischblasenmaßwerk. — Das Lhs., 1482, eine 3schiffige, weiträumige Halle zu 4 Jochen mit Kreuzrippene wölben über Achteckpfeilern, die 2- und ßteiligen Fenster mit ischblasenmaßwerk; im 3. Joch der NSeite das 2teilige Hauptportal mit »Vorhalle«. Aus gleicher Zeit die Sakristei s des Chores. — Der WTurm, 1500 von Peter Ruben aus Meisenheim, mit 3 viereckigen und einem Achteckgeschoß, darüber Umgang mit Brüstung und 8seitige Steinpyramide, im NOWinkel die Treppenspindel. — Umfassende Wiederherstellungen 1830 und 1900. — A u s s t a t t u n g : Chorgestühlreste, 15. Jh. — Orgel mit Rückpositiv, 1. H. 18. Jh. — G r a b s t e i n des Richard v. Löwenstein t >463; gerüstete Standfigur über 2 Hunden, in den oberen Winkeln die Wappen, Abschluß durch Helmzier. Weitere Inschrift- und Wappengrabmäler, 16. und 17. Jh. Kath. Pfarrkirche S. Matthlas. Neubau, 1898. — Sakramentsschrein, 15. Jh., Kielbogenarkatur mit Christuskopf. — G r a b m a l für Gerhard Lander v. Sponheim f 1488 und Katharina von Niederflörsheim f 1481. Der Mann gerüstet, aber barhäuptig, die Frau reicht ihm den Helm (Motiv des Meisters E. S.). — Weitere figürliche und Inschriftgrabsteine des 15., 17. und 18. Jh. Ehem. Dlslbodenberger Kapelle. 1. H. 15. Jh., Sch. 4 Joche mit höherem Chor aus einem Joch und 6/«Schluß; Fenster mit Fischblasenmaßwerk; geteilte WFront, darin rechts das Hauptportal: krabbenbesetzter Kielbogen zwischen Fialen, im Bogenfeld >lastische K r e u ü i g u n g s g r u p p e ; nach W abgewalmtes, gestaffeltes Satteldach. Das Innere aurch Speicherdecken entstellt, im Chor Kreuzrippengewölbe auf Konsolen. Ehem. Johanniterkapelle (jetzt kath. Vereinshaus). Chor mit reichem Sterngewölbe, 1456; ¿seitiger beschieferter Dachreiter. — Lhs. 1671 verändert, mit flacher Holztonne. Der Chor 1928 als Gemeindesaal abgeteilt, die Grabsteine 1903 in die Pfarrkirche überfuhrt (s. o.). Ehem. Luth. Philippskirche (jetzt ev. Gemeindehaus). 1737, rechteckiger Bruchsteinbau mit Dachreiter. Rathaus. 1535 erb.; 1805 umgebaut. Im Erdgeschoß 3 Spitzbogen, darüber vorgekragte Maßwerkbrüstung. Ehem. Johanniterkommende. Nur ein Gebäude erhalten, jetzt zum Realprogymnasium gehörig. 1750; 2stöckiger Bau von 3: 6 Achsen, mit abgewalmtem Satteldach.
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W o h n h ä u s e r . S t e i n k a l l e n f e l s i s c h e r H o f , Wilhelmstr. B 35: 153a, Portal mit Wappen und Jahreszahl. — P r i o r h o f , Priorhofstr.: 1 5 7 2 / 7 3 , nach Brand 1567 wieder aufgebaut, 1609 umgebaut; rechteckiger Bruchsteinbau mit Treppenturm, E r k e r , 1609; innen schwebende Rippensysteme, Fenster mit Säulenteilung. — K r a t z s c h e r H o f , Herrenstr. C 83—84: 1586, sstöckiger B a u mit Satteldach und 6eckigem Treppenturm; »Herrenhaus« mit Treppengiebel; von einem anderen G e b ä u d e 8seitiger Treppenturm erhalten. — E h e m h o f , Igelsbacher Str. A 4 0 : nach 1588,. 3 G e schosse mit Straßengiebel, i m H o f Treppenturm. — Mittlere Großstr. C 3 9 — 4 1 : 1597, im Erdgeschoß große Tordurchfahrt, auf Rundbogenfries vorgekragte Obergeschosse, Treppenturm mit Spindel, Fenster mit innerer Säulenteilung. — O b e r e Großstr. B 18: spätgot. Eckerker mit Steilhelm, T ü r 2. H . 18. J h . , Treppenaufgang; 1930 instand gesetzt. — » Z u m k l e i n e n E r k e r « , Wilhelmstr. B 2 1 : A . 17. J h . , 2 Geschosse in derb-reicher Renaissance, Torbogen, darüber Dreieckerker mit Wappen, Diamantquaderung. — A u s d e m 18. J h . : Igelsbacher Str. A 3 5 : 1709, Fachwerkobergeschoß. — Neugasse, Ecke Obere Großstr.: u m 1700, Fachwerk. — Fröschengasse C 1 6 — 1 7 : 1 7 2 2 , 6 : 3 Achsen, M a n sarddach.— Großstr. A 1 : 9 : 4 Achsen, Mittelrisalit mit Giebel. — Marktplatz A 29: 1760, 2 Geschosse mit Mansarddach, über dem Torbogen Muttergottes. STAUDERNHEIM Naheübergang. Erste Urkunde 1107; seit 1265 Brücke überliefert. Im 14. Jh. rheingräfliches Lehen in der Hand derer v. Sponheim. Um 1550 lutherisch. Kath. Pfarrkirche S. Johannes Bapt. 1768—1770, von Joh. Thomas Petri. Einfacher rechteckiger Saal von 3 Achsen mit Halbkreisapsis; anschließender OTurm von 5 Geschossen mit reichem Laternenausfatz; Sch. mit Pilastergliederung, geschweifter WGiebel. — Umfangreicher Hochaltaraufbau, 1769, von Joh. Phil. Maringer aus Bernkastel, mit reichem Gebälk und Muschelwerk, Kreuzigung als Abschluß des zurückgeschwungenen Mittelteils. — Kanzel, Taufe, Weihwasserstein, Lesepult, einfachere Arbeiten aus gleicher Zeit. — 2 Heiligenfiguren, 2. H. 18. J h . — Silbervergoldeter Kelch, Augsburger Arbeit um 1750: — Messingvergoldete Monstranz, um 1770. Kath. Pfarrhaus. Bildet mit der Kirche eine wohl gelungene Gruppe. 2 Geschosse von 5 : 2 Achsen von guten Verhältnissen, Mansarddach. Einige gute Wohnhäuser des 17.—18. J h . MEDDERSHEIM Alter Besitz des Erzstifts Mainz; im späteren Ma. wildgräflich. ¡345 lutherisch. E v . Pfarrkirche. Einfacher, holzgedeckter Saalbau, 1756. Der spätgot., 3seitig geschlossene Chor mit Netzgewölbe und Wappenschlußsteinen, um 1500. Bmkw. der ehem. ö Chorturm aus spätrom. Zeit (2. H. 12. J h . ) , jetzt an der SSeite des Chores; Helm 1814, nach Brand 1928/30 wiederhergestellt; im Innern stark verwischte, meist ornamentale Wandmalereien, 2. H. 12. J h . — Im Lhs. und Chor spätere Emporen. — Ausstattung: Sakramentsschrein um 1500, stark zerstört. — Taufstein
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16. Jh. — Auf der OEmpore des Chores Orgel, 1757. — Kanzel und Opferstock, 18. Jh. Rathaus. 17. Jh., 2geschossiger Bau, Satteldach mit offenem Dachreiter. Einige bmkw. Wohnhäuser des 16.—18. Jh. MERXHEIM Urspr. raugräßich, seit ¡358 besondere Herrschaft.
Ev. Pfarrkirche (ehem. S. Urban). Schon 1091 vorhanden, 1504 erneuert, 1870 abgebrannt; Neubau 1874. — Silberne A b e n d m a h l s k e l c h e 1811 und 1822. — Im Pfarrgarten T a u f s t e i n mit Maßwerkblenden, um 1500. Kath. Pfarrkirche S. Karl Borromaeus. Nach 1817 im damals unvollendeten Hunolsteinschen Schloß, 1791, eingerichtet. Rechteck von 1 1 : 4 Achsen, 3achsiges Mittelrisalit mit vertieftem Portal zwischen Säulen. Entwurf von Charles Mangin ? — Einfacher, 2geschossiger Säulenaltar und klassizistische Kanzel. Rathaus. 1570. Rest. 1779. Stattlicher 2geschossiger Bau mit Satteldach; im Obergeschoß rechteckiger Erker mit Masken- und Rankenwerk, innen der Sitzungssaal. Wohnhäuser. Nr. 7: 1572, verändert 1783, 2 Geschosse mit vorspringendem Treppenturm. — Nr. 84: 2 große Bogendurchfahrten und seitliche Pforte, 1592, mit Zierwerk aus Blattranken und Tierköpfen.
TRIER. MITTLERES MOSELTAL. WESTLICHE EIFEL. HOCHWALD UND IDARWALD. TRIER Nach der Sage, die auch der berühmten Inschrift am sog. »Roten Hältst (1684: »Ante Romam steht Treviris aruiis mille trecentis; Perstet et aeterno pace fruatur, amen.*) zugrunde liegt, wäre Trier wesentlich älter als Rom. Tatsächlich schuf erst Augustus an der Stelle einer älteren Siedlung im Gebiet der keltischen Treuerer die »Augusta Treverorum«. Dank ihrer besonders glücklich gewählten Lage in einer sich breit dehnenden Mulde des weiter abwärts sehr engen Moseltals wurde sie Knotenpunkt wichtiger Straßen (Lyon—Metz—Köln oder Koblenz und Reims—Mainz) und bedeutender Brückenkopf. Während der Germaneneinfälle der 2. H. 2. Jh. z- T. zerstört. Eigentliche Blütezeit nach der diokletianischen Retchsteilung (293), als die Hauptstadt der Prooincia Belgica prima auch wiederholt als Kaiserresidenz diente; als solche eine der großen Weltstädte des Imperiums. Beträchtliche Ausdehnung, die erst im späteren ig. Jh. wieder erreicht wurde, etwa dreimal so groß wie das römische Köln; regelmißiges rechtwinkliges Straßennetz, auf dessen Mittelachse die Moselbrucke zuführte; umschlossen von einem dem Gelände sich anpassenden Mauerzuge, dessen Grenzen im N die Porta Nigra, im 0 das Amphitheater, im S die heutige Ziegelstraße und im W die Mosel kennzeichnen. Schon um 370 von Ausonius in seiner »Moseila« dichterisch gefeiert. An antiken Resten reichste Stadl diesseits der Alpen, baugeschichtlich am wichtigsten die £«< Konstantins, der von 306—12 in Trier lebte. Höchst bedeutsam für die Vermittlung des Kulturgutes der antiken Mittelmeerwelt an den germanischen Norden, auch des Christentums, das schon in der 2. H. 3. Jh. Anhänger gehabt hat (die ersten Bischöfe sollen Eucharius und Valerius gewesen sein, die sicher beglaubigte Reihe beginnt mit Agritius um 314), wenn die Stadt auch noch während des 4. Jh. im wesentlichen heidnisch war. Über den antiken Gräberfeldern vor den Toren der Stadt später wichtige christliche Kultstätten wie in Köln, Bonn und Xanten (S.Matthias, S. Paulin, S. Maximin). — Im A. 5. Jh. Verlegung der Residenz nach Arles und Zurückziehung der römischen Truppen. Nach wiederholten Eroberungen (Schilderung der vernichteten Stadt durch Salvian) um 460 endgültig fränkische Siedlung. Das ma. Trier entwickelte sich, nachdem es im letzten V. 9. Jh. noch zweimal von den Normannen verwüstet war, zwischen den nur teilweise bewohnten antiken Ruinen als Marktsiedlung (Marktkreuz 958) vor der geistlichen Domsiedlung, wo Bischöfe und Stift durch alle Wirren und Zerstörungen sich als widerstandsfähigste Machtträger erwiesen hatten. Die Hauptwege bildeten sich neu ohne Rücksicht auf das römische, wohl großenteils überschüttete Straßennetz vom Markt aus zur Moselbrücke und zu den alten Zugangsstraßen im N und S. Eine vollständige Befestigung mit Mauern und Türmen erhielt Trier erst um 1248, dock kattc Erzbisehof Bruno wenigstens im S die beiden römischen Bäderpaläste
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schon im A. 12. Jh. durch eine Mauer verbunden. Das ma. Trier nahm noch nicht die Hälfte der ehem. Römerstadt ein, im SO bildete die große Ruine der Kaiserthermen die Eckbefestigung, und die Mauer verlief von hier nordwärts nahe an der ehem. Basilika vorbei, ließ also das ganze Gebiet zwischen Kaiserthermen, Amphitheater und dem heutigen Bahnhof außerhalb liegen. Wie in Köln finden wir auch die Trierer Erzbischöfe (als erster kann Amalar unter Karl d. Gr. gelten; Diözesen Metz, Totd und Verdun) bereits im 10. und n. Jh. im Besitz wichtiger weltlicher Rechte (Immunität, Z°U> Münze, Markt, Grafengewalt) als Grundlage der künftigen Landesherrschaft. Unter den frühma. Erzbischöfen für die Ktmsteeschichte besonders wichtig Egbert (977—993; bedeutende kunstgewerbliche Werkstätten) und Poppo (1016—47; Domfront, Simeonsstift). — Der eigentliche Begründer des Trierer Territorialstaates war Balduin von Luxemburg (1307—54). Zu 44» unter reich im lothringischen Stil dekoriertem Bogen (oberer Aufsatz ic).Jh.); ein 4. rekonstruierter Bogen der gleichen Art im s Sschiff. — Dieselbe Grundform ins Gotische umgesetzt im s Ssch., E r z b i s c h o f H e i n r i c h v. V i n s t i n g e n t 1286. — Im WChor große Tumba aus schwarzem Marmor, mit reichen got. Arkaturen, in denen urspr. Statuetten standen, jedoch ohne Grabfigur, für E r z b i s c h o f B a l d u i n v. L u x e m b u r g f 1354, der stattliche Säulenbaldachin von 1832. (2 ähnliche Sandsteintumben früher hier, jetzt im Diözesanmuseum). Es müssen in got. Zeit noch andere zahlreiche Grabdenkmäler vorhanden gewesen sein. — Die Renaissance der 1. H. 16. J h . ist durch ein Werk von hohem künstlerischem Range vertreten: Wandgrab des E r z bischofs J o h . v. M e t z e n h a u s e n (1532—1540) an der NWand des Qjhs., errichtet 1542, 3teiliger Nischen- und Filasterbau im venezianischen Schema des Andrea Sansovino, in der Mitte das großartige Standbild des Toten,, der ganz als Renss.Charakter empfunden ist; in den Seitennischen in stark vermindertem Maßstab Petrus und Paulus; das Ornament voll Leben und Phantasie, bei schöner Ruhe des Gesamteindrucks. Für das hohe Können des Meisters spricht namentlich, daß er neben der großartigen Gesamtkonzeption der Hauptgestalt noch die Kraft für die liebevollste Behandlung der Einzelheiten aufbrachte, wie die zahlreichen Medaillonköpfe in den seitlichen Rahmen und vor allem die glänzend charakterisierten Köpfe der die Inschrifttafel haltenden Büsten dartun. — Im n Ssch. am Pfeiler zunächst dem Chor das Grab des E r z b i s c h o f s J o h . Phil. v. W a l d e r d o r f f f 1768, ausgeführt um 1780; der die Komposition rechts abschließende Sensenmann im Diözesanmuseum. — Eine Reihe spätgot. Glasgemälde nach der Stiftskirche in Shrewsbury verschleppt. —
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In den Sschiffen B e i c h t s t ü h l e , M. 18. Jh., — Im Msch. schönes G e s t ü h l mit Einlegearbeit,M. 18. Jh. — In der Sakristei M u t t e r gottes stehend, Stein, 58 cm,um 1400.— P a r a m e n t e , 18. Jh. — D o m s c h a t z . Für ihn wurde 1702—1716 von Erzbischof Hugo v. Orsbeck ein eigenes Gebäude errichtet nach den Plänen des Phil. Jos. Honorius Ravensteyn, ein hinter dem Chor liegender Zentralbau. Im Innern reiche und gut gearbeitete Stuckdecke in schweren Formen von Seb. Beschäm um Mainz. — Der A l t a r wohl nach Entwurf von Christoph Tausch, 1726, die Bildhauerarbeiten von dem Mainzer Burkard £awels. Große Verluste erlitt der Schatz 1794. Hervorzuheben: I. Byzantinisches E l f e n b e i n , Übertragung von Reliquien in eine Kirche in Gegenwart des kaiserlichen Hofes, 6.—7. Jh. — 2. Illuminiertes angelsächsischfränkisches E v a n g e l i a r , E. 8. Jh. — 3. T r a g a l t a r des hlg. A n d r e a s , wahrscheinlich aus der ¿sgiirt-Werkstatt in S. Maximin, E. 10.Jh., ein Hauptstück des spätottonischen Kunstgewerbes, das in besonders lehrreicher Weise die Verbindung von karolingisch-antiker Tradition, byzantinischer Technik und selbständiger Formauffassung zeigt. 4. Aus derselben Werkstatt besonders schöne K a p s e l f ü r einen N a g e l vom Kreuz Christi. 5. Illuminiertes sächsisches E v a n g e l i a r , um 1100, in stark beschädigtem Einband mit hervorragend gut gearbeiteten Reliefs der Evangelistensymbole, Kupfer vergoldet. 7 weitere rom., meist sächsische H a n d s c h r i f t e n , mit Illuminierung in guten Einbänden, die z. T. bmkw. rom. Elfenbeinplatten zeigen. — 6. »Codex des hlg. Simeon«, griechisches Lektionar, 9.Jh., mit Elfenbeintafel: Darstellung im Tempel und Taufe Christi, Trierer Arbeit, 1. H. n . Jh. — 7. Silbervergoldeter K a s t e n mit den Häuptern der Hlg. Matthias und Helena, wahrscheinlich südrussiscne Arbeit in reicher Granulation, A. 12. Jh. — 8. T r i p t y c h o n des hlg. A n d r e a s , Maasschule, um 1180, die Mittelfigur 1605 ergänzt, die Flügelbilder in Grubenschmelz. — 9. Rauchfaß des Meisters Gozbert, E. 12. Jh., stammt aus Buchholz i. d. Eifel, das schönste aller ma. Rauchfasser. — 10. 2 Bischofsstäbe aus den Gräbern der Erzbischöfe Arnold I. f 1183 und Heinrich v. Vinstingen t 1286. — 1 1 . Evangelistar mit reicher Illuminierung des Erzbischofs Kuno v. Falkenstein, 1380. — i2.Spätgot. S t a t u e t t e n , Maria und Johannes, aus einer Kreuzigungsgruppe, Silber getrieben, die Gewandimg vergoldet, 16. Jh. — 13. Rom. B r o n z e l e u c h t e r , 12.Jh. — 14. Frührom. liturgischer K a m m mit eingeritzten Figuren. — 15. A r m r e l i q u i a r der hlg. Anna, 14. Jh., Hand 1531 erneuert. — 16. T r ä g e r r e l i q u i a r der hlg. Anna, Kupfer vergoldet, 14. Jh. — 17. 2 Paar bronzene L ö w e n k ö p f e von den Portalen der WFront, auf dem einen die Künstlerinschrift: »Magister Nicolaus et magister Johannes de Bincio (Binche in Belgien) nos feceront«, beide 12. Jh. D o m k r e u z g a n g . Beg. gegen 1245 und in 3 Bauabschnitten durchgeführt, bis etwa 1270. 6: 10 Joche. Die Öffnungen sind nach Analogie von Fenstern mit 3teiligem Stab- und Maßwerk ausgesetzt; als Muster dienten Bauten in der Gegend von Soissons,
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doch sind die Einzelheiten durchaus eigen umgewandelt. — Der WFlügel wird durch eine in den Hof vorspringende K a p e l l e unterbrochen, 2 Geschosse von 3 : 2 Jochen, nach O eine halbrunde Apsis. Das als Durchgangshalle dienende Erdgeschoß war Begräbnisstätte, jetzt flir die Weihbischöfe, die Grabsteine an den Wänden und auf dem Boden, gegenüber dem Altar Steinsitz. Im Obergeschoß Kapitelsaal, im Innern in den Stilformen der Liebfrauen-Kirche, Fenster mit geradem Sturz und Kleeblattblende, ähnlich denen der Trierer Wohnbauten. — A m NFIügel des Kreuzgangs noch 2 Räume, älter als dieser, rein rom., eine langgestreckte Halle von 2 : 6 Jochen (Winterrefektorium?) und eine quadr. Küche ?) von 2 : 2 Jochen, jetztDiözesanmuseum: rippenlose Kreuzgewölbe auf niedrigen, energisch charakterisierten Würfelknaufsäulen, gegen E. 11. Jh. Das Obergeschoß später hinzugefugt, mit reicher Stuckdekoration, ausgeführt zwischen 1732 und 1735. — Über dem OFlügel ein 2stöckiger Bau. Im Erdgeschoß 3 kreuzgewölbte Räume, jeder 2schiffig, getrennt durch schmale Flur- und Treppenhäuser. Die Formen got., die Jochteilungen nicht in Übereinstimmung mit den Achsen des Kreuzgangs. Die ehem. Bestimmung im einzelnen nicht mehr nachweisbar. Im Obergeschoß eine gut erhaltene frühgot. Kapelle. — Zwischen dem NFIügel und dem OChor des Doms wurde in dem um 1470 erb. B a d i s c h e n B a u (Erzbischof Johann II. von Baden), dessen Erdgeschoß als Durchgangshalle zum Dom diente, 1481 eine Kapelle von dem Archidiakon Philipp v. Savigny angelegt; vollständige Deckenbemalung aus der Erbauungszeit: Jüngstes Geriiht u. a. m. Über der Kapelle das Domarchiv; hier auch der hljj. Rock. — In der NWEcke M u t t e r g o t t e s auf schöner Konsole mit Wappen, Stein, 1,18 m hoch, Stiftung des Domdechanten Edmund von Malberg, sein Grab zu Füßen der Statue, Ahnenprobe an der daneben stehenden Totenleuchte; hervorragende Arbeit, wohl aus der Frühzeit des Nikolaus Gerhaert. — Wichtigste E p i t a p h e : In der NOEcke Domkapitular O t t o v. B r e i t b a c h , 1523; Vesperbild; der Stil der Gewandung und des Ornamentes läßt, wie bei dem GreifFenklau-Altar, nächste Berührung mit der Schule Backoffens in Mainz erkennen; Reste ganz naturalistischer Bemalung. (Von derselben Hand das Kreuzigungsepitaph von 1531 in der Porta Nigra.) An der NWand E p i t a p h W e r n e r (t '435) und G e o r g (f 1534) v. d. L e y e n ; gemäldemäßig angeordnetes Kreuzigungsrelief; ein gewisses M a ß von niederländischem Einfluß ist fiir diese Zeit selbstverständlich. Ferner in der Durchgangshalle des NFlügels die Epitaphe fiir T h e o d e r i c h u n d E r a s m u s L i m b u r g , gegen 1550, R e u l a n d t 1573-— Grabplatte an der WWand fiir T h e o d e r i c h v. K a l l e n b a c h t 1480. Liebfrauen-Kirche (jetzt kath. Pfarrkirche). Zuerst genannt im 10. Jh., vielleicht urspr. Baptisterium. Dem bestehenden Bau des 13. Jh. kommt außer seinen hohen künstlerischen Eigenschaften geschichtlich eine doppelte Bedeutung zu. 1. Als erster (neben S. Elisabeth in Marburg) ganz konsequent in got. Formen durch-
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geführter Bau Deutschlands. 2. Als frühester und unzweifelhaft bedeutendster unter den stets selten gebliebenen got. Zentralbauten. Bauzeiten: 1242 seit kurzer Zeit im Bau, das Vierungsgewölbe spätestens 1253 geschlossen. — Obwohl in Trier die ot. Rezeption schon früher mit der Einwölbung des Doms und en Klostergebäuden von S. Matthias begonnen hatte, wird hier noch einmal direkter Anschluß an Frankreich gesucht. Der entwerfende Meister kam aus der Schule von Soissons, kannte auch Paris, Reims und Bauten der südlichen Champagne. Die von ihm geleitete Bauhütte war vollkommen französisch geschult. Die Formen sind nicht ganz einheitlich, am Chor und Sockelgeschoß haben nicht nur etwas ältere, sondern auch qualitativ baser geschulte Kräfte gearbeitet als am Oberbau, aber die rundbogige Gestalt der Portale und der Fenster des Vierungsturms sind nicht als Rückfalle in die deutsche Tradition anzusehen, da ähnliches auch in der französischen Frühgotik vorkommt. — Anlage: Zentralbau, der Grundriß entstanden durch symmetrische Verdopplung eines Chorplans, wie er z. B. in S. Yved de Braisne gegeben ist. Der französischen Gotik fremd, lag der Gedanke des Zentralbaus der rheinischen Gewohnheit nahe, hier ijoch befördert durch die Beschränktheit des Bauplatzes und vielleicht auch die Baptisteriumstradition. Man beachte aber, daß der halbe Grundriß zwar dem von Braisne gleicht, der Aufriß aber hier und dort völlig verschieden ist. Von der zentralen Vierung entwickeln sich 4 Kreuzarme im Sinne des griechischen Kreuzes; ihr Aufbau in 2 Geschossen; über der Vierung ein 3.; dann 1 geschossige Kapellen, paarweise, in den Winkeln des Kreuzes. Die Kreuzfronten polygonal, selbst an der WSeite; nur der verlängerte Chor durchbricht die strenge Symmetrie. Eine Grundrißskizze aus 18. J h . zeigt außer dem Choraltar einen »Hochaltar« im Mittelpunkt der Vierung; schwerlich aus Ma. — Maße: vom Vierungsmittel bis zum Schluß der Kreuzarme 13,85 m, Vierungsseite 9,73 m, Höhe des Vierungsgewölbes 35,16 m. — Von allen Zentralbauten der christlichen Antike und den dieser nachgebildeten rom. unterscheidet sich die Liebfrauen-Kirche durch die Unterteilung in quadf. und rechteckige Räume. Dadurch erst konnte das got. System ohne wesentliche Umbildung Verwendung finden. Der 2geschossige Aufbau mit je einem inneren Laufgang in den Apsiden ohne eigentliches Vorbild in Frankreich, ein solches wäre am ehesten in der Gegend von Toul zu vermuten, bisher aber nicht nachgewiesen. Der Wegfall des Triforiums, bei den gewöhnlichen Langbauten stets eine bedauerliche Verarmung, ist hier gerechtfertigt als Bedingung für die erstrebte Hoch- und Weiträumigkeit des Erdgeschosses. Von vollendeter, sicherer Wirkung die Abstimmung der Einzelverhältnisse, z. B. die Kontrastierung der Stützen je nach ihrer stärkeren oder schwächeren Inanspruchnahme. Im Reichtum wechselnder perspektivischer Bilder, bei nie versagender Übersichtlichkeit des Raumganzen, ist die Liebfrauen-Kirche unter den deutsch-got. Bauten einzig. Alle diese Vorzüge beziehen sich — was den got. Stil überhaupt charakterisiert — wesentlich
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auf die innere Raumerscheinung. Der äußeren Baugruppe —• auf die die rom. Zentralbauten den Schwerpunkt gelegt hatten — kann kein gleich hohes Lob gespendet werden. Sie ist nicht selbständig für sich gedacht, nur ein Ergebnis der inneren Einteilung. Recht gutes Urteil zeigte der Meister darin, daß er auf die Strebebogen verzichtete. Die urspr. Krönung des Zentralturms nicht erhalten; ein sehr hoher Spitzhelm (1496 voll.) 1631 durch Sturm vernichtet. Die Auflösung der Wände konnte wegen der Kapellendächer nicht gleichmäßig durchgeführt werden, so daß die Fenster an mehreren Stellen blind sind. Ihr Maßwerk ist 2teilig, Schema des Chors der Kathedrale von Reims in reiferer Fortbildung, mit Sechs- oder Achtpässen in den Krönungsringen. Dagegen 3teilig die Fenster an den Schlußwänden im S und W, mit tieferer Lage des mittleren Teilungsbogens; einziges französisches Vorbild S. Leger in Soissons (in nächster Nähe die Kirche in Braisne, der das Grundrißmotiv der Liebfrauen-Kirche ähnlich ist). — Die 3 Portale (W, N, O) rundbogig, sonst völlig got. organisiert. — A m WPortal das Gewände glatt abgeschrägt, im Sockelglied Kleeblattarkatur, darüber j e 3 Statuen unter einer in Baldachine aufgelösten Deckplatte. Von den Statuen sind 3 (Ecclesia, Synagoge, Johannes) Kopien, deren Originale ins Dommuseum überführt sind; die anderen 3 frei erfundene Neuschöpfungen des Bildhauers Dujardin in Metz. Hervorragend feines Laubornament hinter den Figuren. In der Archivolte 5 Bogenläufe mit Statuetten, am äußeren die klugen und törichten Jungfrauen, dann 8 apokalyptische Greise, 8 Kardinäle, 8 Päpste, am innersten Lauf Engel abwechselnd mit Kronen oder Weihrauchfassern. Im Tympanon thronende Muttergottes, links Verkündigung an die Hirten und Anbetung der Könige, rechts Darstellung im Tempel und Kindermord, fast frei vortretendes Hochrelief. Weitere Statuen seitlich oberhalb des Portals und in der Fensternische: Verkündigung, 4 Propheten und die Erzväter Abraham und Noah, sie sind durch Kopien ersetzt, die Originale teils im Dommuseum, teils im Berliner Museum. Im oberen Giebel der Gekreuzigte, Maria und Johannes. Die Portalfiguren bekunden in Gesichtstypen und Gewandstil französische, und zwar besonders Reimser Schulung; die Haltung unsicher und gehunden; Entstehung nach 1260, Material Sandstein von Jaumont. — Das Portal am NFlügel führte ehem. auf einen Verbindungsgang zuin Dom, jetzt in die Sakristei. Schräges Gewände mit vorgesetzten, gewirtelten Säulen, die äußeren Archivolten mit Blatt- und Blumenwerk in feinster Meißelarbeit besetzt, an den inneren Engel auf stilisierten Wolken. Im Bogenfeld Maria, gekrönt von Christus und Michael, alle 3 stehend, Assistenz von Engeln; der Stil ein anderer als am WPortal, etwas jünger, letztes V. 13.Jh., flüssiger in der Bewegung und ausgeprägt zierlich; Ahnung verklärter Leiber in himmlischer Wonne. — ÖPortal; es führt hinter dem Altar aus dem Chor in den Kreuzgang; nur pflanzliches Ornament, in Anordnung und Zeichnung von großer Schönheit, die Ausführung zeitlich den beiden anderen Portalen etwas voraus. — A u s s t a t t u n g . Ihre
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einstige Fülle in der Revolutionszeit und zum Teil noch im 19. Jh. stark gemindert. Die alten Glasgemälde und Altäre ganz beseitigt. — Im SFlügel hlg. G r a b , errichtet 1531 (Inschr.) vom Dechanten Christoph v. Rheineck. Unvollständig. Gipsabgüsse mit den fehlenden Stücken verbunden jetzt im Landesmuseum, umschlossen von einem hohen, triumphbogenartigen Gehäuse. Die Architekturformen in strenger italisierender Hochrenss., verwandt dem französischen Stil in der Spätzeit Franz I., der aber auch in der südniederländischen Kunst dieser Zeit Analogien hat. Aus demselben Kreise die figürliche Plastik. Die den Aufbau krönenden Statuen, der Auferstandene mit den Wächtern, nicht von derselben Hand wie die Grabfiguren. — In den Kapellen zu seiten des Chors mehrere der für Trier charakteristischen E p i t a p h a l t ä r e : der s gest. vom Dompropst Barthol. v. d. Leyen (f 1587), bez. Werk von Hans Rupr. Hoffmann mit großem Kalvarienberg im Aufsatz; der n gest. vom Dompropst Kratz von Scharfenstein (f 1625), ebenfalls aus der Werkstatt von HoffmannEin 3. in der 2. s Kapelle, gest. von Theodor (t 1630) und Theoderich (t 1624) von Horst. — Neben dem Scharfensteinschen Altar G r a b d e n k m a l des Domherrn Karl v. Metternich (f 1636): Schwarzmarmorsarkophag, darauf halb sitzend, halb liegend die etwa lebensgroße Bildnisfigur, gleich vorzüglich in Auffassung wie in Technik, von Matthias Rauchmüller, um 1675, eines der besten deutschen Barockdenkmäler dieser Art. Weit weniger gut in der entsprechenden Kapelle der SSeite das in der Anordnung ähnliche Grabmal des Weihbischofs Joh. Matth, von Eyss, f '729. — In den beiden Kapellen zu Seiten des WEingangs eine größere Anzahl beachtlicher E p i t a p h e des 18. Jh., stilgeschichtlich für den Übergang vom Rokoko zum Klassizismus bmkw. der Vergleich zwischen den Epitaphen für Joh. Heinr. Alex, von Sickingen (f 1772) und Friedrich Graf von Kesselstatt (t 1780). — In der Sakristei kleines E p i t a p h des Domkantors Joh. Segensis f 1564, ganz einzigartig schönes Werk, ferner Epitaph Anton Wiltz f 1628. — Schöne M o n s t r a n z , 1593, von Meister Paulinus Krön. — Aus der Liebfrauen-Kirche stammt, auch das jetzt im Diözesanmuseum befindliche, sehr bedeutende Grabmal des Erzbischofs von Sierck von Nikolaus Gerhaert, bez. 1462. — Neue Orgelempore 1893; Rest, von Chor, Hochaltar, Wandmalereien und Glasgemälden 1897. Ehem. S. Afrakloster. Die Kirche 1721—24 von dem Minoritenbruder Odericus Weiler; einst gewölbter Saalbau, jetzt zum Wohnhaus (Liebfrauenstr. 6) umgebaut. Die anschließenden ehem. K l o s t e r g e b ä u d e 1723 von Josef Walter mit reichem Portal, Liebfrauenstr. 5. S. Antonius-Kirche (kath. Pfarrkirche). Spätgot. Basilika vom E. 15. Jh., ohne s Ssch.; der Chor gerade geschlossen, 6teilige Pfeiler, im Hauptschiff Netzgewölbe, im Ssch. Kreuzrippengewölbe. — Hervorragend schöne K a n z e l , aus dem Dominikanerkloster hierher übertragen, mit Brustbildern von Kirchenlehrern in Relief und feinen Einlegearbeiten, bez. 1762. — An der SWand
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S. A n t o n i u s - G r o t t e n - A l t a r , Stein, bez. 1780, mit großen Figuren. — Im n Ssch. großer M a r i e n - A l t a r a u f s a t z , A . 17. Jh., bez. Werk des Joh. Maniemach, des besten Gehilfen Hans ÄuÄr. Hoffmanns. Ebendort 2 Epitaphe von Hans Rupr. Hoffmann für Helena (f 1603) und Cornel. Schott (f 1610) und für Leon. Eisenkremer (f 1609). Augustiner-Kirche (zugänglich durch das Haus Brückenstr. 27a). Nur der Chor erhalten, seit einigen Jahren instand gesetzt, A . 14. Jh., 4 rechteckige Joche und s /s Schluß, in Raum und Gliederung ein einfach tüchtiges Architekturstück, bedeutsam als letztes Werk der Trierer frühgot. Bauhütte. Das K l o s t e r 1722 neu erbaut, diente zuletzt als Landarmenhaus (z. T . jetzt Weinmuseum). Dreifaltigkelts-Kirche (Franziskaner, seit 1570 Jesuiten, 1801 »Tempel der Vernunft«, jetzt Seminar- und Schulkirche). Gegr. zwischen 1223 und 1242. Zunächst rechteckiger Saal, dann Anbau des vieijochigen Gemeindehauses (2. V . 13. Jh.), es folgte um M. 13. Jh. die 7 12 Apsis und die Einwölbung; im i . D . 14. Jh. Anbau des n Ssch., das s Ssch und die Nebenchöre 1736 ff. — Wohlräumige Hallenkirche, 4 Joche, Rundpfeiler mit 4 Diensten, an den Kapitellen leichtes Blattwerk; gestreckter Chor von 4 Jochen mit '/,. Schluß; Nebenchöre barock. A n der turmlosen Fassade schönes Portal, seiner Statuen beraubt, nur die Archivoltenfiguren (Apostel) erhalten; der Wimperg ragt in das große 6teilige Fenster hinein, reichstes Maßwerk des geometrischen Stils; die Umbildung dieses Portaltyps ins Spätgot. bei der Wallfahrtskirche in St. Wendel. — A n der s Chorwand sehr schönes W a p p e n e p i t a p h für Elisabeth v. Görlitz, Herzogin von Bayern und Luxemburg (f 1451). Träger des Schildes ein gepanzerter, von weitem Mantel umflatterter Engel, an den die quadr. Tafel einfassenden Säulchen die anmutigen Figürchen von Adam und Eva. S. Gangolf, Stadtpfarrkirche. Gegr. wohl in der 2. H. 10. Jh., in der jetzigen Erscheinung 15. Jh. Rings von Häusern umbaut. Überragend, das Marktbild beherrschend, der mächtige WTurm, den A . 16. Jh. eine Stiftung der reichen Bürgermeistersfrau Adelheid v. Besselich höher zu führen erlaubte; unveijüngte, nur durch Gesimse und einfache Fenster gegliederte Masse, Krönung mit Maßwerkbrüstung, Ecktürmchen, am 8seitigen Helm eine Durchbrechung (frühes Beispiel des im 16. Jh. wichtig werdenden Motivs); der einfache Bau erreicht durch ausdrucksvollen Umriß eine bedeutende Wirkung; rest. 1936. An der kahlen, urspr. von einem Fenster durchbrochenen, gerade geschlossenen Chorwand eine Kreuzigungsgruppe des 14. Jh.; Zugang vom Markt durch eine reiche Hofpforte nach »gemachten Riß« des Augustinerbruders Josef Walter von 1732 (z. T . erneuert 1330), die Figur des hlg. Gangolf von Jakob Fische. — Das Innere, ein rechteckiger Saal von 7 Jochen mit einem n Ssch. ohne besonders betonten Chor; ausgeführt in 2 Abschnitten von O nach W, etwa von 1410—60; nach einem Brande 1679 erhielt das n Ssch.
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um M. 18. Jh. reiche Stuckaturen am Gewölbe. Am Kreuzrippengewölbe des Hauptschiffs figürliche Schlußsteine und Wappen des Erzbischofs Johann von Baden (1456—1503). — Die einst reiche, alte A u s s t a t t u n g großenteils verschleudert. Am n Chorpfeiler Rest eines bmkw. Steinretabels, Arbeit des Steinmetzen Peter von Wederath mit 4 unter reichen Baldachinen stehenden Figuren derHIg. Katharina, Michael, Andreas, Barbara und den Wappen des Stifters Nik. von Nattenheim, um 1475. — Am ö Ende des Ssch. M a r i e n a l t a r a u f s a t z von Hans Ruprecht Hoffmann, 1602—1603, großer, steinerner Aufbau mit Nischenfiguren und Reliefs; das Mittelfeld lange Zeit durch ein neueres Gnadenbild verdeckt und daher in der Färbung abweichend. — An der s Wand des Chors 2 H o l z r e l i e f s (aus dem Kartäuserkloster) mit den Figuren des Erzbischofs Balduin und seines Bruders Kaiser Heinrich VII., 2. H. 14. Jh.; vielleicht von einem Chorgestühl. — Am 4. n Msch.Pfeiler feine und eigenartige G e d e n k tafel für den Ratsherrn Jakob Seiheim (t 1531). — Im W des Msch. prächtiges bronzenes T a u f b e c k e n mit 2 Inschriftbändern, A. 13. Jh., ferner ein bronzenes W e i h w a s s e r b e c k e n , I 5 - J b . — An der NWand des Seitenchors S t e i n r e l i e f mit Verklärung Christi, E. 16. Jh. — A n d e r S W a n d g r o ß e G r a b l e g u n g s g r u p p e , Stein, i . H . 15. Jh. — Der ehem. bar. Hochaltar jetzt in S. Thomas a. d. Kyll. S. Gervasius. (Ehem. Minoritenkloster.) Wohlerhaltener, aber nicht bedeutender Bar.Bau, 1765—1768; der Grundriß durch den ischiffigen frühgot. Franziskanerbau bestimmt; an der n Außenwand frühgot. Reste. — Am WPortal anmutige Muttergottesfigur.— Guter Hochaltar. — Im s Ssch. M a r m o r g r a b m a l des hlg. Simeon mit der liegenden Figur des Heiligen, angefertigt 1748 für die Simeonskirche, 1803 hierher überfuhrt. — Einfache K l o s t e r g e b ä u d e aus der gleichen Zeit wie die Kirche. Heiligkreuz-Kapelle. Erb. vom Dompropst Arnulf bald nach 1050. Anlage in der in Deutschland seltenen Form des regelmäßigen griechischen Kreuzes. Ausladung der Arme wenig mehr als die Hälfte der Seite des zentralen Quadrats. Innenmaße g,7 :10,1m (dieser kleine Unterschied natürlich unbeabsichtigt^. Am n und s Kreuzarm flache Altarnischen, am OArm keine. Die Kreuzarme in der Tonne überwölbt. Uber der Vierung ein verhältnismäßig hoher (das Doppelte der Vierungsbogen) 8eckiger Turm. Mit seinen 8 Fenstern bringt er dem Innern das Hauptlicht. Bei der Schwäche der Mauern ein Steingewölbe ausgeschlossen (das jetzige aus Holz), wahrscheinlich Zeltdach mit sichtbarem Sparrenwerk. Das Innere enthält keine Details außer dem Karniesprofil der Vierungspfeiler. Außen ist das Oktogon mit Pilastern besetzt, welche ein 3teiliges Gebälk tragen. Also die antike Tradition nicht ganz erloschen, wenn auch in ungehöriger Vermischung mit dem Motiv des Konsolengesimses (nächste, doch nicht vollständige Analogie in Essen). — Der merkwürdige kleine Bau hat einige, die urspr. Gestalt aber nicht in Zweifel lassende Veränderungen erfahren und ist vor allem
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durch einen neuzeitlichen Erweiterungsbau stark beeinträchtigt worden. Irmlnen-KJoster. Adeliges Damenstift sehr alter Gründung (7. J h . ) an Stelle eines königlichen Getreidespeichers entstanden; römische und frOhma. Mauerzüge bei Grabungen festgestellt. 1802 aufgehoben, seit 1804 »Vereinigte Hospitien« (Bürgerhospital). Die bestehende K i r c h e ist bis auf den A. 17. J h . errichteten T u r m ein bmkw. Neubau von 1768—1771; ischiffiger Saal mit flachsegmentfbrmiger Apsis, Stichkappengewölbe, feine und anmutige Dekoration. — Die K l o s t e r g e b ä u d e von 1726—1744 umschließen einen stattlichen Hof an der NSeite der Kirche; prächtiges Mittelrisalit am Haupteingang des WFIügels in der Art von Christian Kretschmar (vgl. Mettlach); Bauleiter war sein Bruder Caspar Kretschmar. Anschließend zur Mosel großer Wirtschaftshof. Karmeliter-Kloster. Der 1287 gew. Bau der Kirche ist 1804fr. abgebrochen. Teile des ehem. Klosters (um 1700) heute als Schulgebäude. Klaiissenkloster S. Magdalena. Die Kirche unbedeutender Bar.Bau im Stil von Josef Walter von 1730 mit kleinem T u r m in spätgot. Formen (1495) an der WSeite und einfachem Portal an der SSeite. — Die beiden Klosterflügel 1735. Seit 1894 Kloster der Weissen Väter. Benediktinerkloster S. Marlen (S. Maria in ripa oder ad martyres). Sehr alte Gründung n der Stadt; nicht erhalten bis auf Reste der im 18. J h . neu errichteten Klostergebäude, insbesondere den feingegliederten WFlügel, Zeughausstr. 47. Ausgrabungen '933—34 haben Fundamente zweier Zentralbauten zutage gefördert, die aus fränkischer Zeit stammen dürften. S. Martin. Kloster alter Gründung, im 10. J h . mit Benediktinern besetzt. Die rom. Kirche 1804 abgebrochen. Erhalten am Moselufer Teil der K l o s t e r g e b ä u d e von 1626. In der Nähe (Ecke Ausoniusstr.) große K r e u z i g u n g s g r u p p e von 1498, die ehedem vor der Kirche stand, Stiftung der Adelheid von Besselich (vgl. S. Gangolf). Benedlktlnerkloster S . Matthlas (1802 saecularisiert, seit 1922 wieder Benediktiner). Eine Kapelle über dem Grabe des hlg. Eucharius, des Stifters der Trierer Kirche, bestand schon in frühester christlicher Zeit auf dem s vor der Stadt gelegenen Friedhof. Bei Ausgrabungen an der benachbarten Quirinuskapelle (s. u.) sind auch andere frühchristliche Anlagen festgestellt worden. 707 ist ein Kloster bei S. Eucharius bezeugt. Egbert (977—993) erneuerte das klösterliche Leben und erb. eine stattliche K i r c h e . Reste der Krypta erhalten. Neubau 1127; dabei wurden die Reliquien des Apostels Matthias gefunden, dessen Verehrung allmählich die des Titelheiligen verdrängte und schließlich auch zur Änderung des Namens führte; Weihe 1148. Dieser Bau besteht im wesentlichen noch heute, wenn auch die spätgot. Einwölbung und der bar. Umbau der Fassade den Eindruck verändert haben. Kreuzförmige Basilika
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mit Türmen im O und hohem, von einem mittleren Turm gekrönten WBau. Etwa 75 m lang, im Lhs. 23 m breit. Die Ausfuhrung des geschichtlich überaus wichtigen, aber künstlerisch nicht durchweg gleichwertigen rom. Baues erfogte in mehreren Abschnitten, wobei der urspr. Plan nicht genau eingehalten wurde. Der älteste Teil ist der OBau. An Stelle der 3seitigen Apsis, die Meister Jost aus Wittlich zwischen 1504 und 1510 erb., ist wahrscheinlich eine halbrunde zu denken. Wenn die Ausbildung des Grundrisses auch keine Vorbereitungen für einen Gewölbebau erkennen läßt, so ist nach den im Qhs. gefundenen Spuren und sonstigen Anzeichen doch als sicher anzunehmen, daß der voll. OBau gratige Kreuzgewölbe ohne Schildbogen aufwies, die vielleicht nach einem Brand 1131 eingezogen wurden. Die äußere Dekoration mit einem flachen, fast linienhaft dünnen System von Lisenen und Bogenfriesen unter lombardischem Einfluß. Sehr bmkw. die Verzierung der Kämpferstücke an den ö Vierungspfeilern, die oberitalienische Anklänge zeigen. — Der Grundriß des Lhs. in quadr. Teilung nach dem gebundenen System unter Zugrundelegung der Vierungsbreite als Maßeinheit. Die Pfeiler kreuzförmig mit gleich starken Vorlagen nach dem Msch., aber mit abwechselnd stärkeren und schwächeren nach dem Sschiff. Ihre Deckplatten in sehr kräftiger ausdrucksvoller Profilierung. Die Gewölbe in den Sschiffen rom. (mit wenig bedeutenden Stuckdekorationen des 18. Jh.); ihre abwechselnd breiteren und schmaleren Gurtbogen setzen nach dem Msch. zu um 50 cm tiefer an, als an den Außenwänden. An den Msch.Wänden kräftige Wandpfeiler, urspr. nur über den Hauptpfeilern, über den Zwischenpfeilern schwächere Lisenen, die nur bis zu einem waagerechten Gesims reichten, das kurz über den Arkaden angeordnet wär. Der jetzige Zustand gelegentlich der spätgot. Wölbung geschaffen, die Meister Bernhard von Trier 1496—150,1 ausführte. An Stelle der spätgot. Fenster im Obergaden sina paarweise angeordnete Rundbogenfenster zu denken, ihre Spuren im Dachraum trotz Vermauerung noch kenntlich. Nach diesem Befund und auf Grund weiterer Anzeichen ist anzunehmen, daß das Msch. mit gratigen Kreuzgewölben ohne Schildbogen eingedeckt war. Zu ihrer Sicherung wurden nachträglich im Dachraum über den Gurtbogen des Ssch. Strebemauern angeordnet. S. Matthias gehört also zu den frühesten gewölbten Großbauten des Rheinlands (vgl. Maria Laach, Brauweiler, Steinfeld, Knechtsteden, Kölner Mauritiuskirche). — Die frührom. K r y p t a reichte vom 3. Pfeiler w der Vierung bis etwa zur Mitte derselben; ihr w Teil (2 Joche) wurde gegen 1850 abgerissen, es bestehen daher nur noch 3 Joche; im O schließt sich bis unter die Apsis die 1512—1514 erb. spätgot. Krypta an. Dieses damals ganz ungewöhnliche Unternehmen war die Folge eines neu entfachten Eifers für die Reliquienverehrung. — Die alte Kryptaanlage bedingte die urspr. C n o r e i n r i c h t u n g : über dem alten Kryptazugang im W auf einer erhöhten Bühne, die bis zum 1. Pfeiler vor der Vierung reichte, Altar und Sarkophag des Apostels Matthias, über wenige
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Stufen von den ebenfalls erhöhten Sschiffen aus zugänglich; weiter nach O, stark erhöht und durch Schranken geschlossen, der Euchariuschor. Auf eine ältere, während des Baues aufgegebene Choranlage weist die von den übrigen Pfeilern abweichende Durchbildung des 2. Pfeilerpaares vor der Vierung. Die alte Choreinrichtung wurde 1748 gründlich im bar. Sinne mit viel Geschmack verändert. 1848 nüchterne Umgestaltung, die ig27 nach dem Wiedercinzug der Benediktiner eine neue Durchbildung erfuhr. Von der ma. Choreinrichtung stammen die spätrom. C h o r s c h r a n k e n (um 1200) an der N- und SSeite des alten Euchariuschors. — Der sehr interessante WBau, urspr. ein mächtiges, wenig gegliedertes rechteckiges Massiv mit einem schlichten Portal in der Mitte, darüber einige Fenster verschiedener Form, sonst nur schmale, aufsteigende Lisenen. Der Baugedanke in seiner urspr. Form dem des WBaus der Bartholomäus-Kirche in Lüttich und seiner Verwandten nahestehend, anscheinend eine Art großlothringische, vom Aachener Münster ausgehende Form. Südlothringisch der Grundriß des Chors. Der Einfluß von Verdun tritt am deutlichsten hervor in der Dekoration des Turmaufbaus und der seitlich vermittelnden Schrägen, mit denen ein neuer Meister wohl bald nach M. 12. J h . sein Werk begann; auch das reich verzierte Konsolengesims an der NSeite des Msch. gehört hierher. Die giebelartigen Abschlüsse zu Seiten des Turms um 1650; der Turm selbst wurde nach dem Brande von 1783 von Johann Neurohr erneuert, ein höchst merkwürdiger und im ganzen wohlgelungener Versuch einer archaistischen Rest, in rom. Formen; doch besaß man Naivität und Freiheitssinn genug, um gewisse Einzelheiten doch bar. zu bilden. Die Vorhalle mit prächtigem Portal in 2 Abschnitten 168g und 1695, die jüngeren Teile wahrscheinlich von Wolfgang Stuppeler, die Nebenportale, 1718—1720. Bmkw. auch die i6gg in gotisierenden Gewölbeformen erb. Orgelempore. — Spätgot. S c h a t z k a m m e r über dem n Seitenchor, erb. 1514; reizvoller Raum mit Steingewölbe und interessanter spätgot. Schränkeausstattung; besonders bmkw. die Reste einer Außenkanzel zum Zeigen der Reliquien an der n Außenwand und ein Fenster nach dem Qhs.Inneren, das zur Ausstellung des unten genannten Kreuzreliquiars diente. — Das Innere eines großen Teils seiner alten Kunstwerke beraubt. Ein größerer steinerner Altaraufsatz von 1602, eine Stiftung des Erzbischofs Lothar von Metternich, jetzt in der kath. Pfarrkirche zu Hillesheim. — Im Chor T ä f e l u n g von 1756. — Im neugot. Altar S c h n i t z b i l d e r , Reliefs nach Dürerschen Holzschnitten, M. 16. J h . — Im Q,hs. 2 große R o k . A l t ä r e . — A n den Msch.Pfeilern A l t ä r e mit alten got.Mensen. — Im s Ssch. 2 bar. Steinaltäre, A. 18. J h . — Kanzel, M. 18. J h . — In den SschiffenschöneBeichtstühle,M. 18. Jh.—Einige Reste des Gestühls aus A. 18. J h . — Im n Ssch. mehrere Steinfiguren von Heiligen, handwerklich tüchtig aus der Marienkapelle (s. u.) und der Krypta, 13.—A. 16. J h . — An den Gewölbeschlußsteinen spätgot. R e l i e f s . — Im n und s Q.hs.2 Rittergrabsteine, 14. Jh. —
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Im n Q s c h . 3teiliges E p i t a p h , 1532, die feine Reliefarbeit sehr verstümmelt. — Im s Ssch. E p i t a p h von 1666. — Im mittleren Chorfenster G l a s g e m ä l d e der Kreuzigung, 15:8. — T a f e l m i t K r e u z r e l i q u i e , reich ausgestattet, mit prachtvoll ornamentierten Leisten, Email, Filigran und Steinen, ausgezeichnet schöne Gravierung auf der Rückseite, von einem Schüler des Nikolaus von Vcrdtm, u m 1220. Ähnliche in der Pfarrkirche in Mettlach. — Klostergebäude erb. unter A b t Jakob v. Lothringen (1210—1257), etwa in den letzten 20 Jahren seiner Amtsführung. Die M a r i e n - K a p e l l e , ö des Kirchenchors, die zu den spätest ausgeführten Teilen gehört, war 1253 fertig. Sie ist von der Bauhütte der Liebfrauen-Kirche in gereifter Frühgotik errichtet. Die ein wenig noch romanisierende Frühgotik des K r e u z g a n g s geht dem Bau der Liebfrauen-Kirche voraus und bezeichnet somit, nächst den Gewölben des Doms, das erste Auftreten des neuen Stils in Trier. Das Material zu den feiner bearbeiteten Werkstücken stammt aus den Brüchen von Bar-le Duc und von Jaumont bei Metz; auf Schulung in der Champagne und in Nordburgund weisen die Formen. Spezifisch burgundisch ist das Hauptgesims am WFlügel des Kreuzgangs. A m NFlügel haben die Konsolengruppen eine sonst den Zisterziensern ge-r läufige, also auch auf NBurgund zurückgehende f o r m . Für die Umkränzung der Pfeiler mit frei stehenden Säulchen vgl. den Chor der Abtei-Kirche Vezelay, den Kreuzgang von S. Jean des Vignes zu Soissons u. a. m. Die Klosteranlage als Ganzes fast vollständig, die künstlerische Erscheinung nicht gut erhalten, sie läßt nur eben erraten, daß es sich hier um eines der lautersten Werke der Frühgotik auf deutschem Boden handelt. Nach d e m Wiedereinzug der Benediktiner ist die Instandsetzung in Angriff genommen und auf baldige Förderung des Unternehmens zu hoffen. V o n den Einzelheiten zu nennen 2 Türen im NFlügel; die in die Kirche führende im Charakter des Übercangsstils, in Proportionen und Profilen ganz vorzüglich; die andere, am O E n d e des Ganges, rein französischgotisch. V o n den anschließenden Gebäuden ist das w gänzlich, das s zum Teil umgebaut; gut erhalten das 2schiflige Refektorium an der OSeite, Fenster mit geradem Sturz unter segmentfbrmigem Entlastungsbogen, Gewändeprofile und Teilungspfosten in feinster und lebendigster Profilierung. Dort auch sehr schöne Gewölbestuckierung vom A . 18. Jh. Der Saal des Obergeschosses (Dormitorium) tritt bis an den. Kreuzgang vor und ist deshalb 3schiffig, 46,50 m lang, 12,70 m breit; hoch und luftig; die Göwölbe grätig zwischen rundbogieen, aber gotisch profilierten Gurten; Spuren von Polychromie; Rundpfeiler mit glatten Kapitellen, die Profile wiederum von lebendigster Schärfe. — Im WFlügel A b t e i g e b ä u d e des 18. J h . — A n der NOEcke, mit dem Kloster durch einen kurzen Gang verbunden, die M a r i e n - K a p e l l e ; jetzt nur ein Bruchstück, doch rekonstruierbar. Grundriß ischiffig mit s / 8 Schluß an beiden Enden. Die Wände von Strebepfeiler zu Strebepfeiler vollkommen in Fenster aufgelöst. — Abgesondert auf dem Kirch3®
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hof die Quirinus-Kapelle, ein got. 6eckiger Zentralbau, über einer Apsisgruft des 3. Jh. errichtet, gew. 1287; in der Formbehandlung schon etwas Wendung zu handwerklicher Trockenheit. Barockhaube 1637, urspr. vermutlich spitzer Helm mit Giebeln über den Seiten. Im Innern dekorative Ausmalung der Gewölbe, bmkw. Rankenmalerei des 17. Jh. mit starken got. Reminiszenzen. — In der Nähe römische und frühchristliche Grabkammern, oblonge Räume mit Tonnengewölben; die Sarkophage (christlich) im Landesmuseum. S . Maximin. Benediktinerkloster, gegr. im 7. Jh. (?). Die Kirche (gew. 942), die nach Brand 1240 erneuert.war (gew. 1245) und dann abermals einem großartigen Neubau (1581—1613) Platz machte, wurde wie S. Paulin 1674 von den Franzosen zerstört. Hochbedeutsame Reste der Krypta des 10. Jh. und gleichzeitiger Wandmalereien 1917 aufgefunden (wieder vermauert). Neue Ausgrabungen 1936 im Gange. Frühgot. (u. a. guter Kopf, Sanastein M. 13. Jh., von einem Engel?) und Renss.-Reste im Landesmuseum. Die bestehende Kirche Neubau 1680—1684, auf den älteren Grundmauern in gotisierenden Formen: 3schiffige Basilika ohne Qhs. mit 5/8 Schluß und 3seitigen Nebenapsiden, urspr. mit 2 Türmen zu Seiten des Giebels der WFront. 1794 erheblich beschädigt, 1802 das Kloster aufgehoben, zunächst Spital, 1815—1930 Kaserne, der Chor seit 1876 kath. Garnisonkirche, jetzt zur Paulinpfarre gehörig, die w Hälfte mit Einbauten (jetzt Fliegerheim) versehen. Im W der Kirche Portal des Klosters, um 1770, ö des Chors Teile der Abteigebäude des 18. Jh. (wohl Christ. Kretschmar) in Neubauten wieder verwendet. S . Paulin. Der Legende nach im 4. Jh. gegr.; Stiftskirche, jetzt kath. Pfarrkirche. Der rom. Bau vom A. 12. Jh. (1148 gew.) ist aus Abbildungen bekannt: ßschiffigeflachgedeckteBasilika mit einer WFront, die an die des Doms denken läßt, aber ohne Apsis. Zerstörung durch die Franzosen 1674. — Die jetzige Kirche Neubau des Kurfürsten Franz Georg von Schönborn, bezahlt aus seiner Privatschatulle, geplant seit etwa 1732, Grundsteinlegung 1734, gew. 1757. Die Pläne wohl von Jok. Balthasar Neumann-, der Kurfürst erhielt sie durch Vermittlung seines Bruders Phil. Franz in Würzburg. Neumann ist dann wiederholt in Ehrenbreitstein und Trier gewesen und hat dem Kurfürsten dauernd beratend zur Seite gestanden. Die Ausführung lag in den Händen von Josef Walter und des Neumannschülers Joh. Seitz. ischiffige Anlage in 6 Achsen, davon 2 als Chor, halbrunder OSchluß, WTurm vorspringend, im Grundriß durch konkave Linien mit dem Sch. verbunden, was im Innern zu gedeihlicher Anordnung von Vorhalle und Orgelempore verwertet ist. Neumann, der Virtuos der verwickelten Grundrisse, zeigt hier, daß er auch in einfachster Anlage einen wundervollen Reichtum rhythmischer und perspektivischer Eindrücke hervorzurufen weiß. Ein Hauptmittel dazu die sinnvolle Wandgliederung: die sehr hohen und schlanken rundbogigen Fenster liegen in flachen Nischen, an den Mauerpfeilem Vorlagen von Pilastergruppen. Die Stich-
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kappengewölbe nicht abgeflacht, wie so oft im Rokoko, sondern aus überhöhtem Halbkreis; im Chor durch Gurte geteilt; im Gemeindehaus, wo ein durchlaufendes Gemälde vom Zeitgeschmack gefordert wurde, ungegliedert. Ein wesentliches Mittel der perspektivischen Wirkung ist die nur ganz leichte Einziehung des Chors: in Verbindung mit dem Stufenaufbau und dem an den Seiten in feste hölzerne Schranken (Chorstuhlrückwand) übergehenden Chorgitter entsteht ein prachtvoller Rahmen für das gottesdienstliche Bild; zugleich wird die ganze Chorarchitektur zurückgeschoben, es entsteht die Illusion einergrößeren Tiefe, als sie wirklich vorhanden ist. Ob man die Stilphase als Spätbarock oder als Rokoko bezeichnen will, ist unerheblich; wichtiger ist die Feststellung der Unabhängigkeit von der französischen Kunst. — Der Innenraum mit seiner Ausstattung ist kürzlich gut rest. (1931 voll.); Wände ganz weiß, alle farbigen Akzente sammeln sich auf Chor und Deckengemälde; die obere Zone von der unteren durch ein prächtig profiliertes, kräftig vorspringendes Gesims über den Pfeilern geschieden, auf dem Vasen und Puttengruppen zur Belebung beitragen, feiner Übergang durch reiche Stuckierung, die sich im Farbton gut abhebt. — Auch die A u s s t a t t u n g von Neumann angegeben [Zeichnungen von 1752 mit seiner Genehmigungsunterschrift). Der H o c h a l t a r ausgeführt von Ferd. Dietz aus Bamberg, etwa 1754, ein luftiger Baldachinbau auf 4 Marmorsäulen in halbrunder Grundnßstelluag. Zwischen den Säulen die überlebensgroßen Figuren der Muttergottes, der Hlg. Franz, Georg, Paulinus und Felix. Die Nebenaltäre blieben unausgeführt; die jetzt vorhandenen, im Maßstab zu klein, sind feine klassizistische Arbeiten. — Glänzendes C h o r g e s t ü h l . — Schmiedeeisernes C h o r gitter. — Reich verziertes O r g e l g e h ä u s e auf gteiliger steinerner Empore. — Schöne K a n z e l , gutes Gestühl. — Die Deckengemälde (Geschichte der Trierer Märtyrer) von Christoph Thomas Schefflet aus Augsburg, bez. 1743. — Unter dem Chor K r y p t a mit mehreren vorzüglichen Altären des 18. Jh. und großen Märtyrersarkophagen der Hlg. Paulinus, Palmatius, Thyrsus u. a. — Zeichnungen der Fassade in mehreren Varianten von Joh. Seitz. Die allgemeine Idee jedoch von Neumann (vgl. dessen Kirchen in Steinbach, Wiesentheid, Heusenstamm und Etwashausen). Das Portal 1754. Der Turm nach Brand 1817 in der jetzigen Form erneuert. S. Simeons-Kirche. Rom. Einbau in die Porta Nigra. Bei der Freilegung des Römerbaus A. ig. Jh. beseitigt, nur der rom. Apsidenanbau stehengeblieben. Mit Hilfe älterer Abb. ist ein ziemlich deutliches Bild der sonderbaren Anordnung zu erlangen. — 1028 ließ sich ein syrischer Einsiedlermönch Simeon in der Porta einschließen; eine igog aufgedeckte grubenartige Höhle zwischen den Fundamenten des OTurms scheint seine Behausung gewesen zu sein, er starb 1035, wurde 1042 heilig gesprochen; vor 1041 richtete Erzbischof Poppo zu seiner Verehrung in der Porta eine Kirche ein und gründete daneben das Simeonsstift. Erweiterungsbauten folgten im 12. Jh. und im A. des 13. Jh. Als Ergebnis 3°*
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blieb folgende Anlage: der Mittelraum zwischen den Türmen wurde bis zum Schlußgesims des Erdgeschosses mit Erde zugeschüttet, die beiden Obergeschosse zur Doppelkirche eingerichtet. Eine Balkendecke trennte sie. Die alten Wehrgänge dienten als Sschiffe. Durch Überhöhung der inneren Wände erhielt die Oberkirche basilikalen Aufbau. Nicht zugeschüttet waren die Flankentürme. Der Erdgeschoßraum des OTurms mit der Zelle des Heiligen wurde Krypta. Der angebaute Chor besteht aus einem schmalen, tonnengewölbten Rechteck und Halbkreis mit Kuppelgewölbe. Die Mauern nach außen mit 6 Wandpfeilern besetzt; sie sind offenbar von einem fremden Vorbilde übernommen, denn technisch war bei der enormen Mauerstärke eine Verstrebung nicht nötig. In den kurzen Zwischenräumen ist die Mauer geradlinig, so daß außen nicht ein Halbkreis, sondern ein Halbpolygon entsteht. Augenfällig wird diese Form jedoch erst in der krönenden Zwerggalerie. Dieselbe ist horizontal abgeschlossen, und in ungewöhnlicher Grundrißbewegung treten ihre Säulchen bis an die Vorderkante der Strebepfeiler vor. Der Chor der Oberkirche im 15. Jh. verändert. Von außen führte eine breite Freitreppe die Aufschüttung heran an die Kirche (vgl. Merians Stich von 1646). Während die Pfeiler des Propugnaculums gegen O ausgebrochen waren, um den Blick auf den Chor frei zu machen, blieben sie im W stehen; das Innere des römischen WTurms wird als Mönchschor gedient haben; darüber ein Glockenturm. — Die Bauformen des Chors in allen Einzelheiten der Lothringischen Schule zugehörig (Verdun), vgl. Dom und S. Matthias. Bauzeit bald nach M. 12. Jh. — Spätere Veränderungen: Einwölbung im 15.Jh. (Ansätze von Sterngewölben), dekorative Überarbeitung M. 18. Jh., davon erhalten der aus der römischen Mauer ausgemeißelte Wandschmuck zwischen den Fenstern der Oberkirche. — Im OTurm Renss.Epitaph (Kreuzigung) von 1531; ein anderes (Jüngstes Gericht) von 1566 in der Apsis. — Der Marmorsarkophag des hlg. Simeon von 1748 seit 1803 in S. Gervasius. — Auf der WSeitedie Gebäude des ehem. K l o s t e r s , zur Zeit in Rest, begriffen. Teile des 2geschossigen Kreuzganges mit prächtigen Arkaden im Obergeschoß gehen noch auf die Zeit Poppos zurück; also einer der wichtigsten Reste deutscher Klosterarchitektur. — Im Stiftsbering, teils dicht an der Kirche, teils entfernter, ehem. zahlreiche (10) Kapellen; davon nur die jüngste (1761), die N i k o l a u s - K a p e l l e in der Simeonsstraße erhalten. Welschnonnenklrche. 1716—18 von einem »Architekt« Nicolas Minden. Bar. kreuzgewölbter Saalbau mit geradem Schluß; die Strebepfeiler 1730; Portal bez. 1734. — Großer A l t a r aus der Erbauungszeit. Ausgedehnte Nonnenempore mit reizender kleiner Rok.-Orgel. — Die anschließenden K l o s t e r g e b ä u d e 1728—34 von Josef Walter. Im Besitz der Marlanischen Biirgersodalität silberne M u t t e r g o t t e s f i g u r von dem Augsburger Franz Thaddaeus Lang, 70 cm hoch, gegen 1740, prächtiges Werk. Erzbischöfliches Schloß (Palastkammer). Erwachsen aus der
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römischen, wahrscheinlich von Kaiser Konstantin erb. Marktbasiiika. Diese war später fränkischer Königshof, seit 1197 Residenz der Erzbischöfe, als Wehrbau eingerichtet, die Apsis hieß »Heidenturm«. Im 17. J h . ganz in das Schloß eingebaut, innen mit Stockwerken durchzogen. Bei der Wiederherstellung unter König Friedrich Wilhelm IV. die angrenzenden Schloßteile niedergelegt.— Die jetzige Gestalt erhielt das Schloß unter dem Kurfürsten Lothar V.Metternich (1599—1623) und seinen nächsten Nachfolgern. Baubeginn 1615 mit der s einen Hof einschließenden Bautengruppe. Entwurf vermutlich von Georg Ridinger (vgl. Aschanenburger Schloß); örtlicher Bauleiter Albrecht Beyer aus Bamberg. Erzbischof Phil. v. Soetern (1623—1652) voll, deren OFlügel, erb. den SFlügel und begann die n Gebäudegruppe. Hier der »Rote Turm« an der NWEcke in italienischen Renss.Formen von Matthias Staudt, 1647; anstatt der spätklassizistischen Attika früher welsche Haube. Vollendung des Palastes unter Karl Kaspar v. d. Leyen (1652—1676). — Der SFlügel unter Joh. Philipp v. Walderdorff (1756—1768) neu aufgebaut. — Die Anlage der Renss. umschließt 2 große quadr. Höfe (im Sinne des Ma. Burg und Vorburg). Die Fassaden im s Hof 3geschossig, die Fenster in nicht ganz regelmäßiger Stellung (z. T. ältere Mauern), steinerne Kreuzstöcke, Verdachung mit gebrochenen Giebeln. Die Wohnräume im 2. Obergeschoß. In den Winkeln Treppentürme (1 bez. 1620). Formcharakter: feiner, gemäßigter Frühbarock. Der 2. n Hof enthielt in 3 Flügeln die sehr veränderten Wirtschaftsgebäude, an der Hofmauer Torbau von 1628, in recht guter Architektur, gekrönt von einer Figur des hlg. Petrus; diese von einem Meister Hans Rupricht (1629). — Der Walderdorffsche SFlügel wendete seine Schauseite gegen den großen Garten (jetzt Palastplatz), der schon von Caspar v. d. Leyen (1652—1676) angelegt war. Der Baumeister Joh. Seitz ist seinem Lehrer Balthasar Netanann nicht völlig ebenbürtig. Vgl. Neumanns Dikasterialbau in Ehrenbreitstein. Ein erster recht genialer Aufriß von Joh. Seitz sah einen Bau von 19 Achsen vor, dem sich um ein Geschoß niedrigere Anbauten von je 6 Achsen beiderseits in der Verlängerung der Front anschlössen. Der ausgeführte Entwurf ließ dann diese Anbauten fort und gab dem Hauptbau 31 Achsen, von denen nur noch 22 erhalten sind. Voll. 1761. Dem Aufbau fehlt die rhythmische Entschiedenheit; doch war sicher die Wirkung günstiger, als sich vorn noch die architektonischen Linien des Gartens entwickelten und als der linke Flügel noch nicht verkürzt war (es geschah der wiederaufgebauten Basilika zuliebe). Auf die prächtige Wirkung des sehr reich behandelten Mittelrisalits ist es vor allem abgesehen. Das Treppenhaus zeigt das Rokoko im Überschwang einer sprudelnden Formphantasie, »zumal die Wangen und Brüstungen sind in der heiteren Wildheit ihrer Verschlingungen von Band- und Rankenwerk das Äußerste, was das Rokoko gewagt hat« (vgl. Schloß Mirabell in Salzburg und Palais Kinsky in Wien); die überaus lebendigen Bildhauerarbeiten von Ferdinand Dietz, einem der genialsten Mei-
lltllili ster der Epoche. Der Raum im ig. Jh. durch Tieferlegung der Decke verstümmelt. Von Dietz auch das Giebelfeld am Palastplatz entworfen, ein Werk voll köstlichster, heiterer Laune. —• Im Innern, wo der Bildhauer Mich. Eytel und der Maler Jan. Ziik mitgearbeitet hatten, nur kümmerliche Reste spätbar. Stuckdekoration erhalten. — 2 Steinfiguren aus dem ehem. Garten jetzt vor dem Rathaus am Kornmarkt aufgestellt, andere im Landesmuseum, in S. Matthias, in Trierweiler und in verschiedenem Privatbesitz. Kollegium der Jesuiten (heute Stadtbibliothek und Gymnasium). 1560 berufen; Neubau 1610—1614. Ausgedehnte Anlage um einen etwa quadr. Hof, der sich im S der ehem. Franziskanerkirche (Dreifaltigkeitskirche) anschließt. Gutes Portal. Besonders bmkw. der zur Brotstraße vorgezogene Flügelbau, den 2 Treppentürme einrahmen. Im Erdgeschoß des w Hofflügels sehr schön mit Stuck dekorierter Bibliothekssaal (jetzt Lesesaal der Stadtbibliothek), dessen Decke 1733 erneuert wurde. Der ö Hofflügel mit großem Mittelrisalit, 1773—1775, für die Universität umgebaut, enthält den ausgezeichneten ehem. Promotionssaal (jetzt Aula des Gymnasiums) mit reicher Stuckierung von Mich. Eytel und einem großen Bildnis des letzten Kurfürsten Clemens Wenzeslaus. In einem anderen Räume schöner gegossener Ofen der Quinter Hütte von 1775. Vor dem Flügel vom A . 17. Jh. nach der Jesuitenstraße auf einem reizvollen, stillen Platz großer M a r i e n V o t i v a l t a r mit hoher Säule, 1727, wohl von Jos. Walter. Priesterseminar an der Weberbachstraße. Errichtet unter Clemens Wenzeslaus in nüchternen Formen, voll. 1778. Domherren-Kurien am Domfreihof. Alte Dompropstei (jetzt Regierungsgebäude) 1773 stark verändert; zweite Front nach dem Hauptmarkt, an der Ecke feine got. M u t t e r g o t t e s , 2. H. 14. Jh. — Jetzige D o m p r o p s t e i , Fassade 1654, für die in der deutschen Architektur schwach vertretene Zeit unmittelbar nach dem 30jährigenKriege eine bmkw. Stilprobe. —Jetziger B i s c h o f s h o f neben der Liebfrauen-Kirche gegen M. 18. Jh.; unter ihm ein Keller mit rom. S ä u l e n sehr frühen Charakters. Gegenüber P a l a i s K e s s e l s t a t t . Errichtet von dem Oberamtmann Karl Melchior v. Kesselstatt aus der mit dem Trierer Erzstift eng verbundenen Familie, 1740—1745, von Joh. Val. Thomarm aus Mainz; die Lösung der an einen Knick der Straße gestellten Fassade, die Disposition der Vorhalle, des Treppenhauses und des oberen Vorsaals sind ungemein geistreich durchgeführt; vorzüglich auch die Stuckdekoration dieser Räume von dem Mainzer Joh. Peter Jäger. — Im Hof einer Kurie an der NSeite des Freihofs (Zugang von der Straße »Sieh um dich«) eine r o m . K a p e l l e mit der wenig bekannten Bezeichnung ad quercum. Justizgebäude. Erb. 1768—1773 für das ehem. adlige Collegium Lambertinum, vielleicht von Joh. Peter Pauli. Prunklos behaglicher Bau, sehr gut namentlich das Verhältnis der Baumasse zum Platz. Stuckdekoration der Aula von Mich. Eytel; in der Mitte der Decke die Theologie als Königin der Wissenschaften, zu Füßen
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der Unglaube in Gestalt eines teuflischen Narren, dann Allegorien der anderen Wissenschaften, an einem Wandfeld ein Student am Arbeitstisch. Kaufhaus, zugleich Rathaus. Erb. M. 15. Jh. Nach dem durchgreifenden Ausbau von 1855 Altes und Neues nicht mehr zu scheiden. Das Erdgeschoß war offene Halle. Vor der Front am Kornmarkt 2 S t e i n f i g u r e n aus dem ehem. Schloßgarten. ,, Steipe " . Einst Trink- und Festhal le der vornehmen Bürgerschaft. Eckhaus am Markt, beg. 1430, voll. 1481/83. Die einem breiten Turm ähnliche Baumasse unverändert erhalten, aber die einst offenen Lauben des Erdgeschosses (von ihren Stützen der Name Steipe, vgl. »versteifen«) geschlossen; die über den Bogen angeordneten Wimperge noch vorhanden; zwischen ihnen die sehr klein geratenen Steinbilder der 4 Trierer Schutzpatrone, an den Ecken geharnischte Männer (Fahnenhalter?). Die Fenster der Mittelgeschosse modern vergrößert, unversehrt diejenigen des Obergeschosses in der für Trier und das Eifel- und Moselgebiet bis nach Metz hinauf charakteristischen Form mit Blendensturz. Krönung mit Zinnen und hohem Walmdach. Enger, malerischer Hof mit hübscher Tür von 1559. Deutschherrenhaus (Ausoniusstr. 1). 1731, stattlicher Bau, mit schönem, wohl von Jotef Walter ausgeführtem Portal. Wohnhäuser. Trotz vieler schwerwiegender Verluste bietet Trier noch immer eine ungewöhnlich reichhaltige Beispielsammlung zur Geschichte des deutschen Wohnhauses aus allen Jahrhunderten, a) R o m a n i s c h e E p o c h e . 2 Typen: der ältere des wehrhaften Steinhauses, der jüngere des Giebelhauses mit offener Fassade. Besterhaltenes Beispiel des ersteren der »Frankenturm« (so genannt nach einem Bewohner des 14. Jh. Franco ton Senheim) in der Dietrichstraße 6. Im Grundriß Rechteck, Mauerwerk sorgfältiges Kleinquaderwerk mit Ziegeldurchschuß (ganz ähnlich wie in den Barbara-Thermen), Sockel und Ecken aus starken Quadern, Stockwerkteilung durch kräftige Gesimse. An der Straßenfront ist das Tor jüngeren Ursprungs; sie hatte vermutlich überhaupt keinen Eingang. Es folgt ein niedriges Zwischengeschoß mit zwei kleinen Schlitzfenstern, dann das Hauptgeschoß, dieses allein mit größeren Öffnungen nach der Straße. Diese bestehen aus 2 zu einer Gruppe zusammengezogenen, gekuppelten Fenstern unter Blendbogen; kräftige Fuß- und Kämpfergesimse; die Rücken der Blendbogen in steilerer, leicht gespitzter Kurve (eine antike, in Italien nie ausgestorbene Eigentümlichkeit): auf dem Kragstein stand vielleicht ein plastisches Bild oder Wappen. So einfach sie ist, wird diese Fenstergruppe von einem ausgeprägten Kunstgefühl höchst charaktervoll belebt. Die Gestalt der 2 letzten Geschosse nicht mehr nachzuweisen. Entstanden ist der »Wohnturm« in der 1. H. n . J h . Es gibt noch ein paar andere Häuser dieser Art, u . a . im Hof der ehem. Dompropstei (jetzt Regierung), jedoch bis zur Unkenntlichkeit entstellt. — Den anderen T y p vertritt das »Dreikönigshaus« Simeonstr. 19, A . 13. Jh. Ein Bild bequemer Wohnlichkeit in einer Zeit äußerer Sicherheit. Tiefes Rechteck, Giebel
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gegen Straße und Hof. Die Rückfront enthält Fenster im Charakter des ia.Jh., vielleicht noch der i. Hälfte. Die Straßenfront ist 4 achsig, durch Lisenen gegliedert, die ohne waagerechte Zwischenteilung bis zum Fußgesims des 4. Geschosses reichen und hier durch einen Bogenfries verbunden werden. Die 3 unteren Geschosse schon vor dem letzten (neurom.) Ausbau völlig verändert; Obergeschoß und Giebelgliederung mit Kleeblattblenden alt. — b) G o t i s c h e E p o c h e . Die Frühzeit nicht mehr vertreten. In Trier ist im Gegensatz zu Köln der Spitzgiebel, nicht der Stufengiebel die Regel. Die Fenster mit waagerechtem Sturz, der mit verschiedenen Blendbogenformen dekoriert ist, in Gruppen zu 2 oder mehreren ohne Symmetrie über die sonst glatte Fläche der Front verteilt. Dietrichstr. 23, A. 15. Jh., leider nur Kopie von 1907, zu beachten die für Trier typische Stellung des Schornsteins; ähnlich, meist durchgreifend rest., Palaststr. 9, Krahnenstraße30, Hosenstr. 6, Neustr. 23 (1595, durch Anstrich verunstaltet), Neustr. 42 (1596), Brotstr. 35, Neustr. 91 (verändert 1723). Farbige Stuckverzierungen am »Haus zum Kronenbaum« (ehem. Zunfthaus der Weber) auf dem Weberbach 61; Fachwerkhaus »Zur Glocke« in der Glockenstr. 2, mit steinernem Erdgeschoß von 1490. Bemalte Holzdecken aus 13. und 15. J h . Dominikanerstraße 7. Nachklänge der Gotik dauern bis A. 17. Jh. — c) R e n a i s s a n c e u n d Barock. Die frühe Renss. fehlt fast ganz; kleines Beispiel die alte Schmiede in der Simeonsstr. 7, nahe der Porta Nigra (OSeite). Schön ornamentierte innere Fensterpfeiler Sichelstraße 32 (Haus Fetzenreich, um 1545). Mehrfach vertreten der Frühbarock, beste Beispiele: der Metternichsche Hof neben dem Liebfrauenstift, jetzt Pfarrhaus, von 1605, mit schönem Portal; der Hof der Abtei S. Marien in der Rindertanzstr. 2, mit Portal (1622) und prächtigem Giebelaufbau, im Innern die Kapelle mit feinen Stuckarbeiten am Gewölbe und mehrere bmkw. Stuckdecken; Neustr. 21 mit Wendeltreppe im Hof. Die Tür im Hofe des Roten Hauses von 1559, Nachklang der Spätgotik; diejenige im Hof des Hauses Hauptmarkt 23 von 1602, Nachklang der Hochrenaissance. Schöne Fachwerkbauten der 2. H. 16. J h . in der Simeonstr. — Aus der Zeit nach dem 30jährigen Kriege das »Rote Haus« des Domsekretärs Joh. Wilh. Polch, von 1684, mit 2geschossigem Volutengiebel und einem von Holzgalerien umgebenen Hof, errichtet von Wolfg. Stuppeler. — Die Häuser auf der anderen Seite der Steipe, Markt 15—16, von 1664; das stattliche Haus des Italieners Ambrosius Carove, Brükkenstraße 95, erb. 1656, im großen Saal des Anbaues an der Johannisstr. gute Stuckdecke, 1683; ferner mehrere Häuser der Brückenstr. und Fleischstr. Das schöne Portal des Hauses Umbscheiden, Stockplatz 2, wohl von Josef Walter; Brückenstr. 7—8 vielleicht von Phil. Jos. Hon. Ravensteyn. Das wertvollste Haus des 18. Jh., das Palais Kesselstatt, s. unter Domkurien. Von 1720 Fleischstr. 83, das Krämerzunfthaus. Gut Krahnenstr. 39, M. 18. Jh., wahrscheinlich von Joh. Pet. Pauli. Von Pauli Brotstr. 42 ('773)i doch nur noch Reste im Neubau (1893) erhalten. Von
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dem prächtigen Haus des Kaufmanns Vacano, der sog. Königsburg am Koramarkt, erb. 1759 von Joh. Seitz, nur noch einige Reste am jetzigen Postgebäude. Von Christian Kretschmar wahrscheinlich Neustr. 83, Simeonstr. 51 (klassizistische Einzelformen aus späterer Zeit), sowie die Portale Simeonstr. 45 und Dietrichstraße 13. — Fleischstr. 84 von 1766. Brückenstr. 27 von 176g. Von 1780 Domfreihof 2. — Gute Beispiele des fortschreitenden Klassizismus Hauptmarkt 17 (1785) von Charles Mangin (?), Brotstr. 30 (1797), Brotstr. 31 (1810), Simeonstr. 54 (1820), Fleischstr. 12 (1826), Brotstr. 45 (1820) und Fahrstr. n (1831). — Unter Schinkels Einfluß erb. von Stadtbaumeister Wolff das Haus im Garten des ehem. Augustinerklosters in der Brückenstr.; 1936 leider abgebrochen. — Das Kasino am Kornmarkt mit großem Festsaal (1824—1825) von Stadtbaumeister Wolff. Denkmäler und Brunnen. Marktkreuz, errichtet von Erzbischof Heinrich als Marktherr 958, erneuert 1724. Römische Granitsäule, gekrönt mit Palmettenkapitell und Kreuz, in dessen Mitte das Gotteslamm. Die Kreuzesform mit den ausgerulideten Ecken wird auf englische. Vorbilder zurückgehen. Das Ornament ist rom., scheint aber für das Jahr 958 zu entwickelt; es könnte schon eine rom. Rest, stattgefunden haben mit Wiederholung der ersten Inschr. — Em ä h n l i c h e s K r e u z bei S. Paulin, errichtet 1088 vom Propst Cuno. — P e t r u s b r u n n e n auf dem Hauptmarkt, gest. von Erzbischof Joh. v. Schönenburg, ausgeführt von Hans Rupr. Hoffmann, 1595. — M a r i e n - V o t i v a l t a r vor dem Jesuitenkollegium, unten die Standbilder des hlg. Aloysius v. Gonzaga und des hlg. Stanislaus Kostka, 1727, nach Plan von Jos. Walter. —• S. G e o r g s b r u n n e n auf dem Kornmarkt, der damals erst öffentlicher Platz wurde, errichtet von der Stadt zu Ehren von Erzbischof F. G. v. Schönborn 1750; prächtiger Entwurf (1749) von Joh. Seitz, ziemlich grobe Ausführung der Bildhauerarbeit von dem Trierer Ammling. — HerkulesDrunnen, Ecke Brücken- undjüdemerstr., Eisenguß, wohl der Quinter Hütte, von 1729. Sog. »Römerbrücke.«. Von dem römischen Bau aus dem A. 4. Jh. die Pfeiler aus Basalt; der zweite und siebente Pfeiler 1689 von den Franzosen gesprengt. 1717—18 wiederhergestellt unter Leitung d,es Dombaumeisters Joh. Georg Judas; das Kruzifix von Joh. Matth. Müller. — Reste einer älteren römischen Brücke etwas stromabwärts ig2i gefunden. Die ma. Stadtbefestigung ist fast ganz verschwunden, ein Rest (Kastiiport, um 1250) neben dem Landesmuseum; eine Bastion von 1543 zwischen Kaiserstraße und Südallee. Das letzte, schon sehr entstellte Tor, das Neutor, 1877 abgebrochen. Daran war eingemauert das Stiftungsrelief von 1147, Christus zwischen Petrus und Bischof Albero (jetzt im Landesmuseum), Christus stehend, die Arme ausgestreckt, die Rechte mit der Gebärde des Segnens, die Linke mit dem Buch; neben ihm, in kleinerem Maßstäbe, zu ihm aufschauend, Petrus und Eucharius (lcgendarischer erster Bischof von Trier).
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'I IIIKK UND UMGEBUNG
N a h e bei T r i e r an d e r Mosel das L u s t s c h l ö ß c h e n M o n a i s e , e r b . 1779 f ü r d e n D o m d e c h a n t e n G r a f P h i l i p p Nikolaus v. W a l d e r d o r f f v o n Charles Mangin ( E r b a u e r d e r Propstei in M a i n z ) , nach d e n A k t e n »in italienischer Art«, in W a h r h e i t in parisisch g e f ä r b t e m Klassizismus (vgl. das Petit T r i a n o n in Versailles). D i e G r u n d fläche nicht g r o ß , 1 0 : 2 0 m . D e r A u f b a u i m V e r h ä l t n i s d a z u hoch, 3geschossig, E r d g e s c h o ß als g a n z schlichter S o c k e l b a u , d i e beiden Obergeschosse mit d u r c h l a u f e n d e n Lisenen, in d e r M i t t e 4 j o n i s c h e Säulen v o r einer in d i e T i e f e zurückspringenden A t tika, ü b e r d e m H a u p t g e s i m s Balustrade, flach zurücktretendes D a c h . V o r d e r F r o n t T e r r a s s e mit S p h i n x e n . — I m H a u p t g e s c h o ß nur 3 g r ö ß e r e Z i m m e r , bei geschickter R a u m a u s n u t z u n g d u r c h Nebentreppen und eingebaute Kabinette. Marmorkamine, T ä felungen, S t u c k d e c k e n , H a u s r a t . D a s G a n z e , Inneres u n d Ä u ß e r e s , höchst b e z e i c h n e n d f ü r d i e k u r z e E p o c h e zwischen d e m R o k o k o u n d d e m härteren Klassizismus des E m p i r e . Diese etwas z i m p e r l i c h graziöse Schlichtheit, o b g l e i c h i m G r u n d e voll R a f f i n e m e n t , galt j e n e m G e s c h l e c h t als R ü c k k e h r z u g l e i c h z u r A n t i k e u n d z u r Natürlichkeit.
Landesmuseum. — Diözesanmuseum. — Städt. Moselmuseum. Umgebung: moselaufwärts rechtes, zurück linkes Ufer
K A R T H A U S (Merzlich) E h e m . K a r t a u s e . 1331 a m F u ß e des Heiligkreuzberges vor T r i e r gegr., 15.22 zerstört, als F r a n z v o n Sickingen sich z u r B e l a g e r u n g v o n T r i e r anschickte, a b e r m a l s 1674 nach d e r E r o b e r u n g d u r c h d i e Franzosen. — N e u b a u 1680 in M e r z l i c h . A u f d e n Baumeister Vitus Schneider aus M a i n z geht d i e P l a n u n g z u r ü c k . B a u d e r K i r c h e 1 7 0 3 — 1 7 1 6 unter L e i t u n g eines Meisters Nikolaus. — N a c h A u f h e b u n g des Klosters (1794) V e r s t e i g e r u n g (1804), d e r d i e teilweise N i e d e r l e g u n g d e r G e b ä u d e folgte. Seit 1855 Franziskanerinnen. — V o n d e r einst sehr stattlichen u n d g a n z r e g e l m ä ß i g e n A n l a g e , die ihre breite Schauseite mit E h r e n h o f d e r Mosel z u w a n d t e , ist d i e aus B r a n d r u i n e n 1885—1887 wiederhergestellte K i r c h e in der ehem. Mittelachse u n d d e r s W o h n f l ü g e l erhalten. D e r n W o h n flügel ist symmetrisch a u f d e r a n d e r e n Seite d e r K i r c h e z u erg ä n z e n ; hinter d e m C h o r e h e d e m d e r g r o ß e K r e u z g a n g , u m g e b e n von d e n Einzelhäuschen d e r Patres. — D i e hochaufragende K i r c h e 1 schiff ig, 8 (urspr. 7) J o c h e , K r e u z g e w ö l b e u n d 3seitiger S c h l u ß ; d i e w J o c h e d u r c h r u n d b o g i g geöffnete Altarnischen zwischen d e n Strebepfeilern seitenschiffartig verbreitert, innere G l i e d e r u n g d u r c h Pilaster u n d ein kräftig behandeltes A b s c h l u ß g e b ä l k . Sehr wirkungsvolle Front, nach d e m V o r b i l d d e r alten neu a u f g e b a u t . — I m alten 2geschossigen W o h n f l ü g e l , dessen urspr. Satteld ä c h e r 1903 d u r c h M a n s a r d d ä c h e r ersetzt w u r d e n , einige b m k w . Stuckdecken; das U n t e r g e s c h o ß d e r W S e i t e urspr. k r e u z g a n g a r t i g mit A r k a d e n z u m E h r e n h o f geöffnet. — R e s t e d e r einst ansehnlichen Bücherschätze in d e r T r i e r e r Stadtbibliothek.
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K O N Z (Contionacum) Als alter Brückenübergang wichtiger Ort. 1675 Schlacht an der Konzer Brücke, in der Herzog Karl IV. von Lothringen die Franzosen besiegte, die Trier aufgeben mußten. Auf der Anhöhe über dem Ort auf dem Friedhof Reste einer prunkvollen spätrömischen Villa (Kaiser Valentinian I.?, 364—75). Kath. Pfarrkirche. Von der alten Kirche nur noch der got. Unterbau des ö Chorturms, im übrigen Neubau 1873 und 1901—03. Die alte, schon für das 4. Jh. beglaubigte S a a r b r ü c k e , die zuletzt auf älteren Pfeilern 1782—87 erneuert war, ist 1934 abgebrochen. H A M M (a. d. Saar). Kath. Pfarrkirche. Spätma. WTurm mit neugot. Helm, 19. Jh. Ginfaches Sch., 1745. — Ausstattung 18. und A. 19. Jh.; hübsche hölzerne Taufe, A. 19. Jh. WASSERLIESCH Kath. Pfarrkirche. Neubau 1910—u. Hochaltar, 18. Jh., aus Wetzlar. — Taufstein 1556. — Schöne H o l z f i g u r der M u t t e r g o t t e s , 76 cm hoch, A. 16. Jh., leider neu gefaßt. — Schöne silberne S t r a h l e n m o n s t r a n z , i8.Jh. LANGSUR Kath. Pfarrkirche. Rom. OTurm, 1. H. 12. Jh. Das Lhs. ein schlichter Saalbau, 1780—81, wohl nach Plänen von Joh. Ant. Neurohr. IGEL An der alten Römerstraße Reims—Trier. »Igeler Säule". Mächtiges Grabdenkmal der Familie der Secundinier, um M. 3. Jh.; über 22 m hoch, mit reichem figürlichem Reliefschmuck. Kath. Pfarrkirche. Rom. WTurm. Das kurze, kreuzgewölbte Sch. 1759, der 3seitig geschlossene Chor 1750. — Ausstattung 18. Jh.: S i l b e r nes K o p f r e l i q u i a r , wohl des hlg. Dionysius, um 1300, Teller und Hals im 16. Jh. angesetzt. — Silbernes R e l i q u i a r in Form einer Mitra, 2. H. 16. Jh. — Im P f a r r h a u s 2 H o l z f i g u r e n der Hlg. Laurentius und Stephanus, 0,54m hoch, i . H . 15.Jh. Unter den Wohnhäusern recht bmkw. Nr. 10, das ehem. Haus der Familie von Kahn, mit seitlichen Ecktürmchen, 18. Jh.; ferner Nr. 59 mit Laubenhalle, 1612. OBERKIRCH Kath. Kapelle. 1768. Hoher Saalbau mit 3seitigem Schluß, Stichkappengewölbe in 3 Jochen, Pilaster, 1852 rest. — Einfacher H o c h a l t a r , 1785, von Koch. — Gestühl, 1766, von Joh. Burg. , Umgebung-, moselabwärts linkes (Mittelmoselstraße), dann rechtes Ufer (Moseltalbahn) mit den Abzweigungen ins kleine Dhrontal und ins Fellerbachtal. BIEWER S. Jakobs-Kapelle. 1030 erwähnt. Kleiner rom. Bau mit OTurm über dem kreuzgewölbten Chor, das Sch. got. und bar. restauriert. PFALZEL Name von »Palatiolum«; diese »kleine Pfalz« 1928—3G durch Ausgrabungen im Grundriß festgestellt.
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Rechteckige, streng regelmäßige Anlage mit kreuzgangartigem Binnenhof, dieser rund 33: 26 m groß, die Außenfront mit starken Risaliten an den Ecken und in den Mitten. Entstehungszeit noch ungewiß, früher stets als römisch angesehen, dann Air fränkisch gehalten und »kaum vor 590« entstanden gedacht, durch 1936 gefundenen römischen Mosaikfußboden die römische Gründung jedoch erwiesen. Ehem. Stift. U m 700 von Adela aus der Familie der Arnulfinger als Benediktinerinnenkloster gegr. Später (10. Jh.?) Umwandlung in ein Damenstift. Unter Erzbtschof Poppo 1. H . 11. Jh. mit Kanonikern besetzt. 1802 aufgehoben. Die K i r c h e jahrzehntelang als Lagerraum benutzt, seit 1927 von der Pfarrgemeinde betreut. — Bei der Klostergründung wurde die OEcke des noch aufrecht stehenden römischen Monumentalbaues fiir die Kirche benutzt, dessen Mauern (geregelter Bruchstein mit breiten Mörtelfugen, an den breiten, rundbogig geschlossenen Fenstern Ziegeldurchschuß und Ziegeldeckung über den Wölbsteinen) für den regelmäßigen Zentralbau der ältesten Anlage teils wieder verwendet, teils beseitigt wurden. Spätere Umbauten haben den urspr. Zustand verändert, aber nicht unkenntlich gemacht. Diese geschichtliche Folge verschiedener Zustände macht das heute sehr unscheinbare Bauwerk so interessant: 1. Fränkischer Zentralbau in Kreuzform mit gleichen Armen, jeder etwa halb so lang wie die quadr. Vierung, der Chor (nach SO) gerade geschlossen. 2. Erweiterung des Lhs. auf fast die doppelte Länge. 3. Anbau von kleinen tonnengewölbten Kapellen in den Winkeln zwischen Chor und Kreuzarmen (keine Türme, wie früher falsch gedeutet!) und Umbau der Vierung, die über den Bögen (später vermauerte) Arkaden erhielt; diese in der N- und SWand erhalten, 10. Jh. 4. Abermalige Verlängerung des Lhs. bei Umwandlung zum Chorherrenstift, 1. H. 11. Jh. 5. Anbau einer halbrunden Apsis gegen E. 11. Jh., innen durch 4 Halbsäulenvorlagen, außen in 5 Felder gegliedert durch flache, von einem Gurtgesims unter den 5 Fenstern überschnittene Pilaster, die über den Fenstern mit j e 3 Rundbogen verbunden sind. 6. Einwölbung mit Kreuzrippengewölben (denen des Trierer Domes eng verwandt), bald nach 1229. — Die späteren Veränderungen ohne erhebliche Bedeutung. A n der s Wand des s Qhs. die M a r i e n k a p c l l e , wohl schon zur ältesten Kirche gehörig, niedrig und mit einem Obergeschoß versehen; sie erhielt 1468 einen 5 /gChoranbau. — A n der SSeite des Lhs. eine spätgot. Vorhalle mit einer Front des 18. Jh. U m 1500 hatte der n Qhs.Arm einen Glockenturm erhalten, der auf alten Ansichten erscheint; er wurde A . 19. Jh. abgetragen.—Im s Nebenchor 3teiliger steinerner A l t a r a u f s a t z , 1542, in der Mitte vielfigurige Kreuzigung, zu den Seiten die Hlg. Martin und Eligius. — A n der s Wand des Lhs. G r a b m a l des Hauptmanns PankrazSaurzapff von Sulzbach (f 1568), aus einer Trierer Werkstatt, aber schwerlich der des Hans Rupr. Hoffmann. — Im n Nebenchor sehr beschädigtes E p i t a p h für den Stiftsdekan Peter Homphaeus (t 1601), mit Signatur des Hans Rupr. Hoffmann, aber wohl nur Werkstattarbeit. — Antwerpencr S c h n i t z a l t a r ,
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um 1500, jetzt in der Wiener Votivkirche. — Von den Stiftsg e b ä u d e n , die seit 1928 größtenteils als Klosterschenke dienen, sind einige Teile des im A. 16. Jh. errichteten K r e u z g a n g e s erhalten, ferner die gleichzeitige nach O zur Mosel vortretende P e t r i k a p e l l e , darin Epitaph des Dekans Joh. Sirck (f 1548); die Wohngebäude schon vor dem jüngsten Umbau (1928) im 18. Jh. erhöht und verändert. — Als Pfarrkirche des Stiftes diente die N i k o l a i k a p e l l e , ein spätgot. Bau, jetzt Schuppen, aus ihm stammt das Grabmal des Stiftsherren Nikolaus Lant (f 1566) im Trierer Landesmuseum. Ehem. Kurfürstliche Burg. Wie das Stift in das römische »Palatiolum« eingebaut. Ausbau durch Erzbischof Albero (1131—1152), damals die römischen Ruinen als Lager Julius Casars angesehen. — Vielfache Umbauten. 1552 durch Markgraf Albrecht von Brandenburg niedergebrannt, 1673—1674 von den Franzosen vollends zerstört. Die trotz allem noch stattlichen Reste der Burg sind heute in mehreren Hausbauten erkennbar. Kath. Pfarrkirche. Kühler klassizistischer Neubau, 1773—1778 nach den Plänen von Le Blatte. Saalbau mit urspr. jseitigem Schluß, jetzt die ö angebaute Sakristei zum Chor hinzugezogen. Stichkappengewölbe. Vortretender quadr. WTurm. — Gute A u s s t a t t u n g aus der Erbauungszeit, besonders bmkw. 2 recht gute B e i c h t s t ü h l e . — Das C h o r g e s t ü h l , E. 18. Jh., jetzt auseinandergenommen, stammt aus der Stiftskirche. — G r u p p e der hlg. A n n a S e l b d r i t t , Holz, g8 cm hoch, süddeutsche Arbeit um 1500. — Auf dem Hochaltar 2 L e u c h t e r e n g e l , Holz, 58 cm hoch, 16. Jh. — Kupfervergoldete T u r m m o n s t r a n z , 15. Jh. — Silbervergoldete S t r a h l e n m o n s t r a n z von Joh. Friedrich Brauer, Augsburg, 1. H. i8.Jh. — Silbervergoldeter K e l c h von Joh. Leaent, Mainz, bez. 1721. — V o r t r a g e k r e u z , Kupferschmelzplatten auf Eichenholz, Limoger Arbeit der 1. H. 13. Jh., stammt aus S. Maximin in Trier. — Ebenfalls aus S. Maximin ein Messer mit Horngriff (sog. Abendmahlsmesser), orientalische Arbeit, wohl 12. Jh. Kirchhofskreuz, Sandstein, 16. Jh., ehem. im Kreuzgang der Stiftskirche, 1794 zerst. und A. 19. Jh. wieder zusammengesetzt; gute Arbeit. Kurtrierisches Amtshaus (jetzt Gemeindeamt und Schule). 3flügeliger Bau des 16. Jh. (bez. 1544 und 1577) mit Treppenturm; Fenster z. T . in reichen Renss.Formen. Einige spätgot. und bar. Wohnbauten, bmkw. besonders Tür und Fenster am sog. Gerichtshaus, Münzstr. 3—5. — Stiftsstr. 13. 1579. — Martinstr. 3, 1582. Die älteste Befestigung des Ortes vomE. 14. Jh. wurde durch eine stattliche bastionbewehrte Ummauerung unter Erzbischof Johann von Metzenhausen (1531—1540) ersetzt; diese 1539 voll. Anlage ist zum großen Teil mit ihren mächtigen runden Batterietürmen erhalten. Auf der Bastion I am Moselufer ein hübscher G a r t e n p a v i l l o n , i8.Jh.
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EHRANG Römische Siedlung. Der Ort erhiell 1346 Sladtrechte. /68p von den Franzosen niedergebrannt. Zahlreiche römische Funde, vor allem bmkw. die Jupitersäule, jetzt im Trierer Landesmuseum. Mehrere römische und fränkische Gräberfelder. Spätgot. Wegekreuz (sog. (Milokreuzt nach dem 753 auf der Jagd verunglückten Trierer Bischof), mit Benutzung römischer Werkstücke errichtet. Reste der spätma. Stadtbefestigung, die 1673 auf Befehl der Franzosen zum großen Teil niedergelegt wurde. Ehem. Kyllbrücke. Erste steinerne Brücke 1344. Mehrfach erneuert, die heutige 1847. Q U I N T ( ad quintum lapidem, beim 5. Meilenstein von Trier). Stattliches Schloß, um 1760 für die Familie Pidoll von Quintenbach als Wohn- und Verwaltungsgebäude der bekannten Quinter Eisenhütte erbaut; dem Stil nach in der Art des Joh. Seitz. ageschossige Anlage mit Mansarddach, 3 Flügel um einen rechteckigen Hof, urspr. durch eine Mauer abgeschlossen, jetzt durch schönes gotisierendes Eisengitter, 1825; an der Gartenfront 17 Fensterachsen, dreiachsiges Mittelrisalit mit halbrundem Giebel und plastischem Figurenschmuck in der Art des Ferdinand Dietz. — Die ehem. regelmäßige G a r t e n a n l a g e nur im Plan bekannt. — Aus der Quinter Hütte gingen vor allem Ofen- und Kaminplatten hervor, vgl. z . B . den großen bez. gußeisernen Ofen, 1755, im Audienzsaal des Lübecker Rathauses. ISSEL Kath. Kapelle. Einfacher, früher gewölbter Bau, 1757, in malerischer Lage an der Mosel. SCHWEICH Ehem. Amtshaus (sog. Hisgenhaus) der Trierer Abtei S. Maximin (Nr. 80). 1758; stattlicher, 2geschossiger Bau mit Mansarddach. Fährturm, E. 18. Jh. LONGEN Kath. Kapelle. Einfacher Bau mit 3seitigem Schluß, E. 15. Jh.; Instandsetzungen und Dachreiter, 1666. MEHRING Kath. Pfarrkirche. In dem Neubau von 1834 (die beiden unteren Turmgeschosse von einem Bau, den Georg Judas 1723 errichtet hatte) über der Orgelempore 2 große, hölzerne Barockfiguren, 18. Jh., S. Augustinus und S. Walburga. Fährturm 18. Jh.; jetzt zu Wohnzwecken umgebaut. KLÜSSERATH Kath. Pfarrkirche. Spätgot. Chor (1 Joch und 5 /gSchluß). Lhs. 1783 von LeBlanc, Ausführung durch Peter Görgen, urspr. mit Stichkappengewölbe, das bei dem großen Erweiterungsbau auf der SSeite des alten Sch. 1934 beseitigt wurde. — S t e i n e r n e r A l t a r a u f s a t z auf neuem Unterbau (1904) von bedeutenden Abmessungen, 1622, von Joh. Rupr. Hoffmann, einem Enkel des bekannten Hans Rupr. Hoffmann: in der Mittelnische Vesperbild, über den Aufbau verteilt mehrere Heiligen- und
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Apostelfiguren, im Aufsatz Krönung Mariens, als oberer Abschluß Kreuzigungsgruppe. — Hlg. A n n a S e l b d r i t t , Holz, 55 cm hoch, um 1500. — Einige Ausstattungsstücke und Holzfiguren, 17.—18. Jh. — Schöner Grabstein des Richard v.Hagen zur Motten (+ 1558) in reicher Rüstung. Friedhofskreuz, 1657. Ehem. Kurfürstliche Burg. Im Besitz verschiedener Trierer Lehensmannen. Rechteckiger Bau, von breiten Wassergräben umgeben; gewölbter Keller und 4 Geschosse, anscheinend 16. Jh., später mehrfach verändert, namentlich durch Fenster des 18. Jh.; Kaminplatten, 17. Jh. Ehem. Echternacher Hof (Nr. 203). A. 18. Jh. Geschickte Ausnutzung eines beschränkten Bauplatzes. Ehem. Hofhaus des Trierer Domkapitels (Nr. 110 und 1 1 1 ) . 1661. 2 Wohnhäuser durch Stall und Hof getrennt. Wohnhaus Nr. 122. Gut erhaltener spätgot. Bau. TRITTENHEIM Kath. Pfarrkirche. Flachgedeckter Saalbau mit flachrundem Schluß, 1790—1793; der untere Teil des Turmes älter, Obergeschoß 184a. — Einheitliche Ausstattung, E. 18. Jh. — Taufstein, E. 17. Jh., mit 4 Engelsfiguren am Fuß des Beckens. Laurentiuskapelle im Weinberg. Chor 1583; 1920 erweitert und als Kriegergedächtniskapelle benutzt. BÜDLICH Kath. Pfarrkirche. Neubau, 1894—1895, unter Beibehaltung eines spätgot. Chon-. — Steinkanzel, 1617, von Heinrich Hoffmann (vgl. Prümer Kanzel von H. R. Hoffmatm). BESCHEID Kath. Pfarrkirche. Rippengewölbter Chor (1 Joch und s/8 Schluß), 1473. Lhs. einfacher Saalbau, 1746; nach W 1854 erweitert. An der SSeite des Lhs. eigenartiger runder Turm mit hohem, 8seitigem, beschiefertem Helm. BEUREN Kath. Pfarrkirche. Neubau 1836—1838. — Weiblicher K o p f , Ton, 15. Jh., gutes Stück, aber beschädigt. LEIWEN Kath. Pfarrkirche. Spätgot. Chor, 1 Joch und 6/8 Schluß, um 1500. Auf der NSeite Sakristei mit Krypta darunter. — Pläne zu dem Lhs. lieferte Joh. Seitz (1746) und Balth. Neumann (1752), Ausfuhrung 1769 nach neuem Plan des Joh. Seitz durch Andreas Seitz. Saalbau mit Kreuzgewölben in 3 Jochen. WTurm. 1923 auf beiden Seiten durch Sschiffe erweitert. — Recht gute einheitliche R o k . A u s s t a t t u n g , um 1770; der Hochaltar 1851 leider verbrannt. Bmkw. spätgot. Fachwerkhäuser mit steinernem Untergeschoß sind die etwa gleichzeitigen Häuser Nr. 33 und 39, das letztere 1558 datiert. Das ehem. kurtrierische Gerichtshaus, Nr. 27, 1610, mit Stuckdecke im Erdgeschoß. Nr. 170, Steinbau mit Treppenturm, wohl 1620. KÖWERICH Kath. Pfarrkirche. Neubau 1873—1874. — 2 gute S t e i n a l t ä r e , 1620 und 1624, beide von dem //ojfmann-Schüler Joh. Manternach.
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THIER, UMGEBUNG
D E T Z E M ( = ad decimum lapidem, beim 10. Meilenstein von Trier). Kath. Pfarrkirche. Spätgot. Chor (i Joch und s/e Schluß) nebst Sakristei, E. 15. Jh. Gewölbtes Lhs. mit hohem, schlankem WTurm, 1735—1736. — Ausstattung meist 18. Jh. — Schöne S t r a h l e n m o n s t r a n z , 1773, von dem Trierer Goldschmied S. J. Hermann. — K i r c h h o f s k r e u z g r u p p e , 1660. Ehem. B u r g der Herren von Detzem, später verschiedenen Trierer Lehensmannen gehörig (Häuser Nr. 74—78). 3flügelige Hofanlage, A . 18. Jh., mit Resten des 16.—17. Jh. H a u s Nr. 38 mit spätgot. Resten. — H a u s Nr. 43—44 (Maximiner Hof), einfacher bar. Bau. RIOL K a t h . Pfarrkirche. Rom. WTurm im Unterbau erhalten, das Lhs. 1764 von der Abtei S.Matthias erb., großer Erweiterungsbau an der SSeite 1923. — Kanzel, 17. Jh. — Altäre, Gestühl und mehrere Holzfiguren, 18. Jh. LONGUICH Kath. Pfarrkirche. Gehörte dem Kloster S. Maximin in Trier. Rom. T u r m auf der WSeite, urspr. ö Chorturm; 1771 um 2 Geschosse mit einer Nische für überlebensgroße Muttergottesfigur (Stein) erhöht. Kreuzgewölbtes Lhs., breit und geräumig in 5 Jochen mit 3seitigem Schluß, 1771. — Einheitliche Ausstattung, 177a—1782, meist neu gefaßt. — Außen am T u r m Grabstein für Gerhard Platt von Longuich ( t 1496). Im P f a r r h a u s e sehr schöne H o l z f i g u r d e r M u t t e r g o t t e s , 95 cm hoch, E. 15. Jh., ehem. in der Kapelle zu Kirsch, anscheinend Mainzer Arbeit. Ehem. B u r g h a u s der Platt von Longuich (Nr. 89—91), um 1500. — Nr. 98 F a c h w e r k h a u s mit Steinunterbau, 1585. FASTRAU Kath. Kapelle. Kleiner rom. OTurm. Lhs. 1825. FELL Sog. „ B u r g " . Ehem. durch Mauerring gesicherte Gutsanlage der Abtei S. Maximin in Trier. Nur unbedeutende Reste erhalten. Umgebung: Ruwerlal und Hochwaldstraße nach Hermeskeil RUWER Kath. Pfarrkirche. Neubau 1870—1871, Unterbau des WTurm es 1754. In der n Seitenapsis schöne Schnitzfigur einer sitzenden M u t t e r g o t t e s , M . 14. Jh., durch neue Fassung beeinträchtigt. — Im Pfarrhause V e s p e r b i l d , Alabaster, 30 cm hoch, gegen M . 15. Jh. E H E M . K U R F Ü R S T L I C H E S H O F G U T D U I S B U R G (1569 »Thebestburg« der Herren von Schönenburg). A n der WSeite der 4flügeligen Hofanlage sind zwei spätma. verteidigungsfahige Wohnbauten erhalten, bmkw. der rechteckige Wohnturm des 14. Jh., die Fenster um 1571 zum Teil verändert, Portal am Treppenturm 1588; auch der zweite Bau mit Treppenturm. EITELSBACH Kath. Kapelle. Neubau 1850—1852. Kleiner gußeiserner Kruzifixu«, 1555, vom ehem. Friedhofskreuz.
T R I E R , UMGEBUNG Ehem. Kartäuser Hof. Von älteren Gebäuden das W o h n g e b ä u d e erhalten; im Kern spätgot., 1676 und 1726 umgebaut, 1851—1852 mit neugot. Schauseiten versehen. Im Innern sehr bmkw. spätgot., eichene Wendeltreppe durch 3 Geschosse. Im ehem. W i r t s c h a f t s g e b ä u d e , einem großen Bau des 18.Jh., jetzt Wohnhaus, eine große, stark farbige Bildtapete mit Ansicht von Lyon, um 1823, wohl aus einer Fabrik in St. Genis-Laval bei Lyon. GRÜNHAUS Weingut. Ehem. der Abtei S. Maximin in Trier gehörig. Im Wohnhaus Teile eines Baues von 1638. — Im Park gut erhaltene Reste der römischen Wasserleitung von Riveristal nach Trier. KASEL Kath. Kirche. Neubau 1926—1927; die alte Kapelle, 1781, jetzt Vorhalle und Orgelempore. — Reste der Ausstattung des 18. J h . Im Ort einige Höfe des 18. Jh., so der des Stifts S. Paulin (Nr. 157) und der der Abtei S. Maria ad martyres (Nr. 1). WALDRACH Kath. Pfarrkirche. Neubau 1915 mit ma. WTurm. Der rechte S e i t e n altar aus 3 Bruchstücken eines steinernen Epitaphs aufgebaut, das wohl um 1575 von Hans Ruprecht Hoffmamt für 2 Brüder aus der Familie von Enschringen für eine Trierer Kirche (S. Simeon oder Dominikaner) gearbeitet wurde. SOMMERAU Burgruine. Von der ehem. trierischen Burg des 14. J h . stehen noch Reste eines rechteckigen Bergfrieds und eines 3geschossigen Wohnbaues. OSBURG Kath. Pfarrkirche. 3seitig geschlossener Saalbau, 1740; 1846 nach O erweitert. Inmitten der WFront runder, 1825 erhöhter Turm, vermutlich älteren Ursprungs. FARSCHWEILER Kath. Pfarrkirche. Flachgedecktes, schlichtes Lhs., nach Entwurf von Joh. Funck, ausgeführt 1788 von Joh. Dulle; 1844 erweitert. — 3 Altäre, 18. Jh. GUSENBURG Ausgrabung einer frührömischen Tempelanlage, 1892. Funde im Trierer Landesmuseum. GRIMBURG Ehem. Kurfürstliche Landesburg. Ruine. Die Reste des Bergfrieds E. 12. Jh.; die der Ringmauern und Türme 14. Jh. Umgebung-, sö — s FILSCH Kath. Kapelle. Schlichter, kleiner Bau, 1780. — V e s p e r b i l d , Holz, 1,05 m, A. 15. Jh., gutes Werk, angeblich aus S. Matthias in Trier. IRSCH Kath. Pfarrkirche. Got. Turm von der alten abgebrochenen Kirche, die benachbarte bestehende Kirche Umbau aus alter Zehntscheune 1834. Im P f a r r h a u s e (s. u.) Holzfiguren Mariae und Johannis von einer Kreuzigungsgruppe, 53 cm hoch, E. 14. Jh.
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T R I E R . UMGEBUNG
H o f h a u s der Abtei S . M a r t i n in Trier (»Burg«, jetzt Pfarrhaus). Geschlossene Hofanlage, urspr. z. T . von Wassergräben umgeben, das W T o r 1768, das O T o r 1766. Das alte Wohnhaus mit Treppenturm und hohem Walmdach, wohl 1587 (Inschr.), im Innern Stuckdecken. Die anderen Bauten 18. Jh.; im Anbau, 1768, neben dem Treppenturm der ehem. Gerichtssaal des Klosters mit bmkw. Stuckbalkendecke und Fries. KERNSCHEID Kath. Kapelle. Neubau 1862. — Steinaltar 1629, Arbeit von Joh. Mantemach und Heinrich Hoffmann. In der Mittelnische urspr. die jetzt den A u f b a u krönende Muttergottesfigur von Alabaster. PLUWIG Kath. Pfarrkirche. In dem Neubau des ig. Jh. (1805, erweitert 1860 und 1914) ein schöner, leider stark überstrichener, steinerner A l t a r a u f s a t z mit großem Vesperbild und kniendem Stifter in fein durchgeführtem Relief, am Rahmen zarte Renss.Ornamente. — K o m m u n i o n b a n k , 2. H. 18. Jh aus dem Trierer Dominikanerkloster. — M u t t e r g o t t e s f i g u r und hlg. M a r t i n , Holz, 18. Jh. PELLINGEN Kath. Pfarrkirche. 1727. Flachgedeckter Saalbau mit eingezogenem, gerade geschlossenem Chor, in diesem Kreuzrippengewölbe. Der W T u r m spätrom.; die Schallöflfhungen 1927 nach unten verlängert. — T a u f s t e i n 1618. H o l z f i g u r e n der Hlg. Matthias und Quirinus, 18. Jh. (1929 rest.). KRETTNACH Kath. Pfarrkirche. Hoch gelegen, über lange Steintreppe zugänglich. Bmkw. rom. Ostchorturm mit halbrunder Apsis (vgl. Nieder- und Oberdollendorf, Lessenich und die abgebrochene Pfarrkirche in Kapellen), das Untergeschoß mit Kreuzgewölbe, 12. Jh.; Lhs. 1773—1774, im Innern 1929—1930 umgestaltet. — Im P f a r r h a u s e 2 spätgot. H o l z f i g u r e n der Hlg. Barbara und Katharina, E. 15. Jh. Umgebung: nw an der Straße nach Bitburg mit Abzweigungen TRIERWEILER Ehem. H o f des Deutschen Ordens N i e d e r w e i l e r . Gutshaus, A . 19. Jh. Im Garten 7 Figuren (Paris, Aphrodite, 2 Putten, 2 Sphinxe, Lukretia), wahrscheinlich von Ferdinand Dietz, ehem. wohl im Park des kurfürstlichen Schlosses in Trier. AACH Kath. Pfarrkirche. Lhs. 1783, Q h s . , Chor und Sakristei 1895. — Hochaltar, Stein, 1720. — Steinkanzel, 16:9. — Hölzerner K r u z i f i x u s , gute Arbeit, A . 16. Jh. — Teile der Ausstattung noch aus dem 18. Jh. BESSLICH Kath. Kapelle. Kleiner rom. Saalbau mit quadr. Chor unter OTurm mit Satteldach. Im Lhs. flache Decke, früher Gewölbe; der Chor mit Rippengewölbe des 17. Jh.; mehrfach erneuert (im 16. Jh., 1688, um 1885). — Got. T a u f s t e i n , 8eckige K u f e auf 6 Säulen, wohl bald nach '339BUTZWEILER Kath. Pfarrkirche. Lhs., 1759, mit Stichkappengcwölbe. Damals der
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rom. Turm um das oberste Geschoß erhöht; der barockisierende Helm, i g i 2 (urspr. Satteldach). Einige Teile der Ausstattung 18. Jh. KERSCH Kath. Kapelle. Kleiner rom.-frühgot. Bau mit eingezogenem, kreuzgewölbtem quadr. Chor, über dem Chor urspr. ein Turm anzunehmen. OLK Kath. Kapelle. Rom. 1 schilfiger, flach gedeckter Bau, Chorturm im O , E. 18. Jh. z. T . verändert, auf dem Turm hohe Haube. — Vermauertes rom. F o r t a l mit bmkw. Tympanon (Kreuz mit Dorn nach Art eines Vortragekreuzes; Kerbschnittmuster). MÖHN Kath. Kirche. Ein ehem. frühgot. Chorturm dient jetzt als Frontturm der 1770—1771 neu erb. Kirche; 3 Joche, Kreuzgewölbe und 5/gSchluß, dieser in gotisierenden Formen. — S e i t e n a l t a r , 171g, Holzfiguren der Muttergottes und des hlg. Bernhard. — 2 R e l i e f s mit Darstellungen der S i e b e n s c h l ä f e r l e g e n d e , das eine in Stein, wohl 16. Jh., das andere, Holz, M. 18. Jh. HELENENBERG Ehem. Kreuzherrenkloster. 1485 von dem kurtrierischen Kanzler Ludolf von Enschringen gegr., 1802 aufgehoben, seit i8g8 kath. DiözesanKnabenwaisenhaus. — Spätgot. Chor der 1489 gew. K i r c h e , im Gewölbe die Inschr. 1518; 4 Joche mit 3seitigem Schluß, reiche Sterngewölbe, große Maßwerkfenster. An der NSeite ehem. K a p i t e l s a a l , jetzt Sakristei mit Mittelsäule zwischen Kreuzgewölben, darüber einst Obergeschoß wohl für die Bibliothek. Turm zwischen Chor und Lhs. an der SSeite, 1844, an Stelle eines früheren ma. Turmes. — Großer hölzerner A l t a r a u f s a t z (ehem. Slg. Münzenberg), gegen M. 15. Jh., anscheinend aus einer mitteldeutschen Werkstatt, in der Mitte neue Muttergottes auf dem Halbmond, zu den Seiten in 2 Reihen die Apostel. — S a k r a m e n t s h a u s mit hohem Turmaufbau, bez. 1525. — Als Rest der früher vorhandenen G l a s g e m ä l d e im s Chorfenster der Kopf des hlg. Valentius, gute Arbeit, A . 16. Jh. — Das ischiffige, in 4 Jochen kreuzgewölbte Lhs., 1747 beg., 1784 vollendet, von Baumeister Gottfried Scheidweiler aus Mainz, der von Christian Kretschmar Anregungen empfangen zu haben scheint. Prächtige WFront, der Giebelaufbau verstümmelt, in der Nische urspr. Figur der hlg. Helena. Das gesamte Lhs. jetzt für Wohnzwecke in mehrere Geschosse aufgeteilt. — An der NSeite die K l o s t e r g e b ä u d e aus der gleichen Bauzeit. WELSCHBILLIG Stadtrechte isgi. Ein Teil des Ortes erhebt sich über den Fundamenten einer s p ä t r ö m i s c h e n P r a c h t v i l l a ; ein großes Wassersportbecken wurde 1891/92 freigelegt, dessen Kalksteingeländer mit sehr bmkw. Büsten der 2. H. 4. Jh. geschmückt war (heute 70 Stück im Trierer Landesmuseum). Ehem. Kurtrierische Landesburg. Wasserburg, M. 13. Jh. von Erzbischof Arnold v. Isenburg inmitten der oben genannten römischen Sportanlage erbaut. Teile des höchst stattlichen doppeltürmigen T o r b a u s neben der neuzeidichen Kirche (1889/go) gut erhalten. 31*
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Das ehem. Amtshaus, jetzt Pfarrhaus, A . iO. Jh., mit Wappen des Joli. Hugo von Orsbeck (1676—1711) im Giebel. Reste der ehem. Stadtbefestigung. Umgebimg: n an der Eisenbahn nach Köln RAMSTEIN Ehem. Burg der Trierer Erzbischöfe. Ruine auf mächtigem Sandsteinfelsen, sehr malerisch aus dem Kylltal emporragend. Die älteste Burganlage vielleicht schon 1. H. 10. Jh.; Neubau der Burg im 14. Jh.; das in Resten erhaltene 4geschossige B u r g h a u s aus der Zeit um 1325: im Grundriß ein verschobenes Viereck, 2 Treppentürme, stattliche Kamine und Fensternischen mit feinen got. Gliederungen z. T . erhalten. Verwalterhaus, E. 18. Jh., jetzt zum Gasthof umgebaut. KORDEL Im nahen Kuttbachtal die sog. „Genovevahöhle", wohl schon in der späteren Altsteinzeit (Aurignacien) a b Zuflucht benutzt. In der Nähe a vorgeschichtliche Wehranlagen, zunächst die Hochburg und n Kordel der Burgberg. Geringe Reste des ehem. Hofes Winterbach, wo 1135 das 1138 nach Himmerode verlegte Zisterzienserkloster gegr. wurde. SCHLEIDWEILER Kath. Pfarrkirche. Gewölbter Saalbau mit eingezogenem, 3$eitig geschlossenem Chor, 1751; 1921/22 erweitert. An der SSeite zwischen Chor und Lhs. rom. Turm. — Ausstattung M . 18. Jh. AUW Kath. Pfarrkirche. Neubau 1738—1746. Einfache kreuzgewölbte Anlage mit 3seitigem Chorschluß. Ausstattung 18. Jh. Bmkw. die F i g u r e n g r u p p e der 3 Hlg. Jungfrauen Irmina, Adela und Klotildis, auf einem Esel reitend, die der Sage nach durch den Sprung über die Kyll errettet wurden, Holz 74 cm hoch, 1. H. 16. Jh. Umgebung: nö an der Eisenbahn nach Koblenz FÖHREN Kath. Pfarrkirche. Neubau 1782—1784 nach Plänen des Architekten Joh. Ftmck. Einfacher Bau mit kleinem Dachreiter, der Chor schließt 3seitig; Stichkappengewölbe, außen kräftige Strebepfeiler. In einem Anbau 4 B i l d n i s g r a b s t e i n e der Familie v. Kesselstatt, am besten der 1570 bez. der Frau des Georg v. Kessebtatt, geb. v. Enschringen (f 1558), nah verwandt dem Grabstein des Joh. v. Hagen in Lebach, bez. H. B.; die 3 anderen (f 1581, 1589 und 1611) ähnliche Werkstattarbeiten. Schloß der Grafen von Kessebtatt. Ehem. Wasserburg. 4 Flügel um einen Binnenhof: der s noch ma., die 3 anderen 1663, der n 1713 zum größten Teil a b Saalbau erneuert. An der sö Ecke ungefähr quadr. Turm. Guter Hof, darin älteres Portal, 1586; vor dem Saalbau Freitreppe. Im Innern Stuckdecken von Seb. Beschauff aus Mainz, und Marmorkamine; im Hauptsaal in Stuckrahmen 2 riesige mehrteilige S c h a b k u n s t b l ä t t e r (Kaiser Karl V I . , loteilig, und Reiterbildnb, angeblich eines Grafen v. Saffenberg, 8teilig) von Georg Philipp Rugendas d. A. — Am Wirtschaftshof sehr aufwendiges R u s t i k a p o r t a l , A . 17. Jh. — Vor dem Außenportal, von Bäumen umgeben, großer S t e i n k r u z i f i x u s unter Säulenbaldachin mit Haubendach, 1735. — Hinter dem Schloß einfacher regelmäßiger
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Garten, Anlage vom A. 18. Jh. — Im Koblenzer Staatsarchiv 3 nicht ausgeführte Umbaupläne fiir Schloß und Garten, von Joh. Kaspar Herrwartet aus Mainz. BEKOND Schloß. Für den Trierer Dompropst Karl Kaspar Frhr. v. Kesselstatt 1710 nach Entwurf des kurtrierischen Baudirektors Phil. Jos. Honorius Ravenstein erbaut; Ausführung durch Joh. Dekalusch. Verputzter Bruchsteinbau mit roten Sandsteingliederungen. 3geschossiger Mittelbau mit Walmdach, einfaches Portal, reicher an der Gartenfront; 2 zurücktretende Seitenflügel mit Hauben, an deren Stelle im Entwurf Türme vorgesehen waren. Reiche Stuckdecken von Seb. Beschavff aus Mainz. Später Nischen mit Rok.Stilck (von Joh. Peter Jäger"!) für eiserne Öfen eingebaut. — An der SSeite Hof mit Wirtschaftsgebäuden, die Stallungen, 1713. Im O und N urspr. ausgedehnte regelmäßige Gartenanlagen, deren Plan erhalten ist; es stehen noch ein hübscher Gartenpavillon und die ziemlich große Orangerie, 1732 (nach Brand 1931 rest.).
BERNKASTEL Früher stark befestigtes Weinhandelsstädtchen »Princastellum* in reizvoller Lage an der Mündung des Tiefenbachs in die Mosel, im Schutze einer Burg, die sich seit is8o in dauerndem Besitz der Trierer Erzbischdfe befand und seit A. 16. Jh. den Namen Landshut führte. Stadtrechte isgt; Blüte im 15. wd 16. Jh.; damals auch Bergbaubetrieb. K a t h . P f a r r k i r c h e S . M i c h a e l (seit 166g auch S. Sebastian). Gegen E. 14. Jh. erbaut. Das ungefähr quadr. Lhs. hat Ssch. von ungleicher Breite; Teilung in 2 Joche durch sehr weit gespannte, spitzbogige Arkaden, mit kurzen, kapitellosen Rundpfeilem. Der nur auf einer Seite belichtete Obergaden sehr niedrig, daher eigenartiger, an eine Halle erinnernder Raumeindruck. Kreuzrippengewölbe; im Msch. fast quadr. — Chor I Joch und 7 „ Schlu]B, in ebenso breiter und niedriger Lagerung wie das Lhs. — Der mächtige quadr. T u r m schräg zur Kircltie, urspr. frei stehend, wohl im Zusammenhang mit der Stadtbefestigung A. 14. Jh. in romanisierenden Formen erbaut; der sehr malerische, beschieferte Helm, E. 15. Jh., mit 8 kleinen Seitentürmchen. Erweiterung des Lhs. um 1 Joch bis zur WSeite des Turms, vor 1645, die jetzige Schauseite in mißverstandener Gotik, 1860. — Zwischen Chor und n Ssch. K n e i p s c h e K a p e l l e , 1659, nach Plänen der Trierer Meister Bernh. Monsali und Hupert Wolf — S a k r i s t e i ö des Chors, 1664, nach Plan von Hup. Wolf. Diese beiden Anbauten bilden zusammen mit dem Chor eine recht gelungene Baugruppe. — Reiche A u s s t a t t u n g : Der alte Hochaltar und 2 Seitenaltäre, E. 17. Jh., leider nach Burg gebracht. — In der Kneipschen Kapelle an Stelle eines Altars des 18. Jh. (jetzt in Fürth b. Ottweiler) der S e b a s t i a n s - A l t a r , 1631, in der Mitte Alabasterelief mit Pestbild von Joh. Rupr. Hoffmann d. Jg., dem Enkel des berühmten Trierer Renss.-Meisters; zum Altar gehörig Kalvarienberg, Alabaster, 60 cm. — Im n Ssch. schöner steinerner M a r i e n a l t a r , 1750; verwandt 3 Alabasterreliefs mit
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Passionsdarstellungen, bez. 1751, 1754; wohl aus der gleichen Werkstatt der N i k o l a u s - A l t a r im s Ssch. — S a k r a m e n t s s c h r e i n , E. 14.Jh. — K a n z e l , i . H . 18.Jh. — Wirkungsvoll dem Raum angepaßter O r g e l p r o s p e k t , 1744, von Nikol. Günster. — In der Kneipschen Kapelle V e r t ä f e l u n g vom ehem. Chorgestühl, 18.Jh., mit Bildern der Apostel. — Hlg. G r a b , 1606, großes, prächtiges Werk mit der Figur des knienden Stifters, des Dechanten Friedrich Zorn auf dem Sarkophag neben dem Leichnam Christi, dahinter die 3 Marien vor einem Kreuz mit Gottvater und Engeln in reicher Spätrenss.-Rahmung; farbig gefaßter Alabaster, einzig bez. Arbeit des Heimich Hoffmam, des Sohnes des berühmten Trierer Renss.-Meisters. — Unter dem Triumphbogen K r u z i f i x mit Maria und Johannes, Holz, E. 15. Jh. (1496?). — V e s p e r b i l d , Ton, 37 cm, gegen A. 15. J h . — Im n Ssch. ein zweites 3mal so großes, Holz, E. 16. Jh., stark erneuert (nach hochgot. Vorbild?) — K r u z i f i x , Holz, 58 cm, 2. V. 16. Jh.; in der Sakristei ein kleineres von Buchsbaum, 16 cm, 18.Jh. — Mehrere H o l z f i g u r e ns , 18.Jh. — G r a b d e n k m a l B u r g g r a f R e i n e r s t '372> Ssch. — A l t a r g e r ä t , darunter ausgezeichnete Silberarbeiten des Koblenzer Joh. Georg Martinengo, S.V. 18.Jh. — Gute P a r a m e n t e , E. 15.—18. Jh. Im Pfarrhausgarten S c h m e r z e n s m a n n , Stein, E. 17. J h . R a t h a u s . Neubau 1608; 1903—1904 rest. und erweitert. Sehr reizvoller Spätrenss.Bau: 3 Geschosse in schlanken Abmessungen, nur 2 Achsen in der Front. Im 1. Obergeschoß ein rechteckiger, von einer Säule getragener Erker. — Die urspr. offene Erdgeschoßhalle 1913 zu einem »Ratskeller« ausgeb., in den Obergeschossen je i großer Saal. — An der NWEcke P r a n g e r mit Eisenketten. — 3 sehr bmkw. Pokale, Silber, vergoldet, um M. 17. Jh., Kölner und Nürnberger Arbeiten. Vor dem Rathaus sehr hübscher Marktbrunnen mit S. Michaelsfigur, bez. 1606. Ehem. Kurfürstliches Kellnerel- und Amtsgebäude unweit der Mosel. Stattlicher 3geschossiger Bau, 3 Flügel von ungleichen Abmessungen um einen Hof, erb. 1656—1661. Der Kopf bau an der Mosel, ungefähr quadr., 4 Achsen, hohes Walmdach mit vielen Gaupen; im Erdgeschoß rundbogige Kreuzgewölbe. Mehrere ausgezeichnete Fachwerkhäuser, die besten aus M. 17. Jh. Sehr schmale Giebelfassaden bei tiefer Bebauung der einzelnen Grundstücke, meist in der Mitte Wendeltreppe und Alkoven, z. T. ohne Höfe. Gute Ausbildung der Portale. Beispiele: Karlstr.13, in klarer ma. Konstruktion; Markt 9 u. 17, beide bez. 1583; Burgstr. 95/96, 16. Jh., mit Portal, 1673; Alte Römerstr. 3, M. 17. Jh., daneben Nr. 4 mit schöner Tür und massivem Untergeschoß vomA. 17. Jh.; die darüber liegenden Fachwerkgeschosse bez. 1656, z. T. etwas verändert; Markt 3, 1660, umgeb. und rest. 1908; Römerstr. 48, E. 17. Jh. Doppelseitiges hohes K r u z i f i x als Wegekreuz an der Ecke der Burg- und Römerstr., bez. 1750. Burgruine Landshut. Nach wiederholten Zerstörungen ara E.
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13. Jh. wieder aufgeb. von den Erzbischöfen Heinrich von Vinstingen f 1286 und Boemund v. Wamcsberg f 1299. 1692 durch Brand zerst., seitdem Ruine; 1840—1920 im Besitz des preuß. Königshauses, jetzt städtisch. — An der s Ecke mächtiger runder Bergfried von etwa 10 m Durchmesser, noch über 30 m hoch. Überreste eines 2geschossigen Wohnbaus an der sö Mauer und des Torbaus an der NSeite. Die alte Stadtbefestigung vom E. 13. Jh. wurde nach M. 17. Jh. instandgesetzt, aber 1689 von den Franzosen geschleift; geringe Reste erhalten. Von den Torbauten blieb das G r a a c h e r T o r als Umbau der 1. H. 18. Jh. bestehen. Gegenüber am anderen Ufer der Mosel: KUES Kath. Pfarrkirche. Neubau nach Plan von Le Blanc, 1784. Saalbau mit 3seitigem Chorschluß; Tonnengewölbe mit Stichkappen; quadr. WTurm; 1923 zu einer 3schiffigen Anlage erweitert.— Einfache Ausstattung des i8.Jh. — Sehr gute silbervergoldete Monstranz, E. 15.Jh., wohl aus dem Besitz des Hospitals. — Kasel mit Kölner Borte des 15. Jh. Hospital S.Nikolaus. Sehr schön am Moselufer gelegen, gest. 1447 vom Kardinal Nikolaus Kriftz (oder Krebs, nach seinem Geburtsort Cusanus genannt, 1401—1464), dem tiefsinnigen Philosophen und Gelehrten um die Wende des Ma.; bestimmt für 33 bedürftige Männer. Baubeginn um 1450, Kapelle wahrscheinlich 1465 gew. — Teilweiser Umbau von 1748 bis um 1778 (unter dem Einfluß von Joh. Seite?). — Rest. 1909. — Prachtvolle Anlage, nicht im älteren Typus (wie z. B. Lübeck), sondern wie ein kleines Kloster. Von der urspr. Anlage stammt das Hauptgebäude mit K r e u z g a n g . Abmessungen 21,70: 17,70m, breite netzgewölbte Gänge mit reichen Maßwerkfenstern, schönen Schlußsteinen und figurierten Konsolen. Der s und w Flügel zuerst nur 1 stöckig und zu Wirtschaftszwecken benutzt; im NFlügel 2schiffige Säle mit Kreuzgewölben, insbesondere das R e f e k t o r i u m mit 3 achteckigen Mittelpfeilern, am OFlügel ein kreuzgewölbter Saal, von dem ein Teil heute als K ü c h e dient, und, durch einen Hof getrennt, die K a p e l l e (s. u.), an deren Chor sich n die Sakristei mit darüber liegender B i b l i o t h e k anschließt; diese ein sehr intimer Raum mit 4 Kreuzrippengewölben auf Rundpfeiler. In der Bibliothek mehrere ma. illuminierte Handschriften und viele vorzügliche Einbände des 15. und 18. Jh. — Daneben und ö vor dem ma. Küchenbau der neue Flügel des 18. Jh.: im Erdgeschoß K o n v e n t s saal mit reichen Stuckdekorationen und Wandgemälden aus dem Leben des Nikolaus Cusanus, von Joh. Leutzgen aus Graach, darüber R e k t o r s w o h n u n g , ebenfalls mitschöneri Stuckdecken, vornehmlich im sog. »Kardinalszimmer«. — Die spätgot. Tür zum Refektorium mit Relief der Verkündigung im runden Bogen. Am Küchenbau Türsturz mit spätgot. Maßwerk und Wappen. — Das Obergeschoß des Kreuzgangs enthält die Wohnzellen in Formen des 18. Jh. — Das äußere H o f p o r t a l am NFlügel vom Umbau des 18. Jh. mit Statue des hlg. Nikolaus und großem Wappen des Kardinals im Volutengiebel. — Einfache Wirtschafts-
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B E R N K A S T E L UND UMGEBUNG
gebäude; Daten: 1559, 1703, 1712. — K a p e l l e . 1453—58; gew. 1465. Feiner, schlank proportionierter Raum auf fast quadr. Grundriß: 4 Sterngewölbe über 8seitigem Mittelpfeiler, gestreckter Chor mit 3seitigem Schluß und Netzgewölbe. — A u s s t a t t u n g : Auf dem Hochaltar großer gemalter 3flügeliger A l t a r a u f s a t z : in der Mitte figurenreiche Kreuzigung (1,53: 2 m), mit dem Bildnis des Kardinals als Stifter; auf den Flügeln Verspottung und Grablegung Christi, außen Heilige, in der Art des M e i s t e r s des M a r i e n l e b e n s , gemalt zwischen 1449 und 1464. — 2 S e i t e n a l t ä r e , 1731 und 1733. — Gemalter 3flügeliger A l t a r a u f s a t z , in der Mitte die Muttergottes mit musizierenden Engeln, 95: 82 cm, bald nach M. 15. Jh. — Reste eines W a n d g e m ä l d e s , Jüngstes Gericht, mittelmäßig, 2. H. 15. Jh. — 2 reich geschnitzte C h o r b ä n k e , tun 1725, mit hoher Rücklehne, der obere Aufsatz M. 18. Jh. — B e i c h t s t u h l , M. 18. Jh. — C h r i s t u s mit Weltkugel und M u t t e r g o t t e s , Holz, 1,30 m, gute Arbeiten, M. 18. Jh. — Kleines K r u z i f i x , Buchsbaüm, 1. H. 18. Jh., am n Seitenaltar. — K u p f e r p l a t t e im Fußboden vor dem Hochalter mit dem gravierten Bildnis des K a r d i n a l s (t 1464) in ganzer Figur, 2,00 zu 0,96 m, ausgeführt 1488 (hier nur das Herz beerdigt, die Gebeine in S. Pietro in Vincoli in Rom), vorzügliche, wohl lothringische Arbeit. — An der SWand G r a b s t e i n der C l a r a K r i f t z t i473> Schwester des Kardinals, Hochrelief auf einem Grund mit Blattwerkmusterung, weite, schön gefältelte Gewandung; der realistische Stil hat sich in diesem ausgezeichneten Werk zu seltener Feinfühligkeit geläutert. — Ebendort G r a b m a l des Rektors Nikol. Deunsch f 1618, Sandstein, mit dem Brustbild des Verstorbenen, sehr gute Trierer Arbeit. — An der NWand G r a b m a l (bez. 1569) des Rektors Joh. v. N e u e r b u r g t 15761 hervorragend, vielleicht Frühwerk des Joh. Rupr. Hofjmann. — Im S c h a t z bmkw. spätgot. Z i b o r i u m , 2 gute K e l c h e des 15. Jh. — Geschnitztes hölzernes R e l i q u i a r mit gemalten Heiligengestalten, 3. V . 15. Jh. — K a s e l (des Kardinals?), mit prächtiger Kölner Borte des is.Jh. — P a r a m e n t e , 18.Jh. — Heiligenhäuschen an der Pützgasse, mit Kreuzigungsgruppe von i6g6 auf Altarmensa mit reichem got. Maßwerk, 1528. Familienhaus des Kardinals Nikolaus Cusanus, erb. unter Benutzung der Stadtmauer und des Wehrgangs, am Ufer der Mosel (der Vater Johann Kriftz war Schiffer), mit Benutzung der alten Mauern 1570 erneuert; im Erdgeschoß gewölbt. Das benachbarte G e m e i n d e h a u s mit S t a d t t o r nach Brand 1923 abgebrochen. Die einst malerische Gruppe hat dadurch sehr gelitten. Mehrere steinerne Wohnhäuser, 17.—18. Jh. Umgebung: moselabwärts
GRAACH Pfarrkirche. Neubau, 1600—1601. 2schiifige Halle von 2 Jochen auf einem Mittelpfeiler, nach dem Muster der Hospitalkirche von Kues, noch in spätgot. Formen; 1905 nach Abbruch des Chors (1 Joch und s/s Schluß) nach O erweitert. WTurm mit vorgelagerter hölzerner Laube des 18. Jh.;
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nur vereinzelte Renss.Formen, besonders am WPortal. — Unter den A l t a r g e r ä t e n des i8.Jh.: Augsburger Monstranz von Wolfgang Caspar Ktlb, A . 18. Jh. — Schöner Kelch, um 1720. — K a s e l , 2. H. 16. Jh. Ehem. Hof der S. Martinsabtei in Trier. Stattlicher Bau, bez. 1672 und 1712. In der K a p e l l e Hochaltar, 17. Jh., und gute Marienfigur, Holz, M. 18. Jh.; ferner 3 Glasgemälde, 1672. Hof der S. Matthiasabtei in Trier. Erhalten 2 Flügel, bez. 1723. Im Ort zahlreiche alte Stein- und Fachwerkhäuser, got. Einzelformen noch 1578 und 1585. WEHLEN Im U n t e r d o r f zahlreiche Fachwerkbiuten des 16.—18. Jh. Im O b e r d o r f steinerne Wohnbauten des 18. Jh., z. T . von recht stattlichen Abmessungen. ZELTINGEN Kath. Pfarrkirche. Das Lhs. mit Holztonne im Kleeblattprofil von 1720, der eingezogene, rippengewölbte Chor mit */gSchluß und der Sakristei (1640) noch M. 17. Jh., WTurm mit reichem Portal, 1759. — Prächtiger, figurenreicher H o c h a l t a r , 1627, Stein, wohl Arbeit des Trierer Joh. Rupr. Hoffmann d. Jg. — Von der gleichen Hand wohl auch der M a r i e n a l t a r auf der NSeite, um 1630. — Weniger gut der A n t o n i u s a l t a r , 1628, auf der SSeite. — Schöner S a k r a m e n t s s c h r e i n in der Art. Joh. Rupr. Hoffmanns d.Jg. — C h o r g e s t ü h l und K o m m u n i o n b a n k (aus Kloster Machem?), um 1720. — K a n z e l , M. 18. Jh. — Fast lebensgroße B i s c h o f s f i g u r , Holz, M. 18. Jh. — G l a s g e m ä l d e im Lhs., Wappen mit Inschriften, gute Arbeiten, 1717. — A l t a r g e r ä t und P a r a m e n t e , 18.Jh. — Mehrere bmkw. Wohnhausbauten, meist in Stein, aber auch einige in Fachwerk, 16.—18. Jh. Außerhalb des Ortes Reste der Burg (Rosenburg, Kunibertsburg), 12.—13. Jh. ALTMACHERN Ehem. Zisterzienser-Nonnenkloster. Gegr. 1238. Die Kirche Neubau, E. 17. Jh. — Sch. (jetzt Scheune) 7achsig, Wände und Voutendecke reich stuckiert, gut durchgebildete Außenfronten, in den Fensterbekrönungen das Metternichsche Wappen. Chor (er allein in kirchlichem Gebrauch), 1 Joch mit •/, Schluß, rippenlose Kreuzgewölbe, ausgezeichneter bar. H o c h a l t a r , i . H . 18. Jh. — Rok.Kanzel, jetzt in Springiersbach, Orgel in Bausendorf, 2 Seitenaltäre in Platten. — Muttergottes über dem Choreingang, Stein, 90 cm, Nachbildung des jetzt im Trierer Landesmuseum befindlichen Originals der t . H . 14.Jh. — Von den bar. K l o s t e r g e b ä u d e n sind der s und w Flügel erhalten; ohne künstlerische Bedeutung. RACHTIG Kath. Pfarrkirche. 1723—1725. Nur der W T u r m mit gutem Portal und ein Teil der alten A u s s t a t t u n g in dem Neubau vom A. 20. Jh. erhalten: schönc hölzerne W e s t e m p o r e mit O r g e l g e h ä u s e , 1739; K a n z e l und C h o r b a n k , 2. V. 18. Jh.; mehrere bar. F i g u r e n ,
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18. Jh., darunter gutes, fast lebensgroßes V e s p e r b i l d und einige Gemälde, 17.—18. Jh. — A l t a r g e r ä t , 18. Jh. Pfarrhaus. 1725, gute Stuckdecken. Deutschordenshaus. W- und SFlügel, E. 15. Jh., in spätgot. Formen, typisches Beispiel eines Herrenhofes, 1737—1738 umgebaut und N- und OFlügel hinzugefugt. Zahlreiche malerische Wohnbauten, darunter gute Beispiele des moselländischen Fachwerkbaus. UERZIG Kath. Pfarrkirche. Neubau 1866—67, erhalten der got. WTurm. — T a u f s t e i n 1500. K r e u z i g u n g s g r u p p e , Stein, 1618. Rest eines steinernen Altarauisatzes, 2. H. 16. Jh. — S t e i n f i g u r der Hlg. X a v e r und Joh. Nepomuk am Turmvorbau, 18. Jh. Zahlreiche, gut erhaltene Fachwerkhäuser des 16. und 17. Jh., mehrere datiert, das älteste 1588. In oder bei Uerzig lagen drei Burgen, erhalten nur ein W a c h t u r m der »Burg zur Leyen«. ERDEN Kath. Pfarrkirche, 1718—1720. Saal mit Holztonne, am 3seitig geschlossenen Chor Reste eines aus dem 15.—16. Jh. stammenden, 1860 abgebrochenen Turmes (jetzt Sakristei). — Gute b a r . A l t ä r e , dei figurenreiche Hochaltar bez. 1654; vortreffliche O r g e l e m p o r e ; 4 G l a s f e n s t e r , 1721. W o h n h ä u s e r des 17.—18. Jh. W e g e k r e u z e des 17. Jh. unterhalb des Dorfes und bei der Kirche. LÖSENICH Friedhofskapelle. Rest (Chor) der ehem., 1880 abgebrochenen kath. Pfarrkirche; hochragender spätgot. Bau mit Portal, 1638, das von der NSeite des ehem. Lhs. stammt. V o n der im 17. Jh. zerst. B u r g der Herren von Lösenich sind nur geringe Reste erhalten. Das später an ihrer Stelle errichtete einfache »Schloß«, 1683, dient heute als Pfarrhaus. Umgebung: moselaufwärts LIESER Kath. Pfarrkirche. 1782, voll, nach Plänen von Le Blatte: kreuzgewölbter Saalbau von 4 Jochen mit eingezogenem, 3seitig geschlossenem Chor, an den ö die Sakristei angebaut ist. T u r m (s), 1860. — A u s s t a t t u n g , 18. Jh., J o h a n n e s - A l t a r (s) 1624, mit Relief des Evangelisten, Antependium 1763. — Gute S a k r i s t e i e i n r i c h t u n g , 2. H. 18. Jh. — Prächtige M o n s t r a n z , 1615, got. A u f b a u mit Renss.Formen. — D a l m a t i k a , 2. H. 18. Jh. Im Pfarrhause sehr schöne M u t t e r g o t t e s , Holz, 1,20 m, M. 18. Jh. Kath. Pfarrkirche S. Paul auf dem Paulsberge. Schlichter bar. Bau des 18. Jh. (1718—1736), mit älterer Sakristei und älterem WVorbau. Rest. 1863. Einige Wohnhäuser, 17. und 18. Jh. MARING Kath. Pfarrkirche. 1827—1829; Saalbau mit guter Holzkassettendecke. Aus dem älteren Bau der K r e u z a l t a r , figurenreiches bmkw. Werk
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von dem Trierer Hans Rupr. Hoffmann, 1601, typisch manieristisches Werk. — K a n z e l , E. 18. Jh. — . ^ H e i l i g e n f i g u r e n , 1764. — A p o s t e l , Sandstein, 82 cm, vorzügliche Arbeit, E. 13. Jh., wohl lothringisch. Einige bmkw. steinerne Wohnbauten, 17.—18. Jh. LieserbrQcke. 1790—1791, nach Plan von Kim. HOF SIEBENBORN Gehörte der Abtei Himmerode. Nur noch ein Flügel der alten Propstei erhalten, um 1720, mit Kapelle von 1721, und größerem, kreuzgewölbtem Keller. — Altar in Brauneberg. In der benachbarten W e g e k a p e l l e großes Kruzifix, Holz, 1,85 m, A . 16. J h . MULHEIM A.D.MOSEL E v . Pfarrkirche. WTurm, 13. Jh., im übrigen Neubau, 1669—1675. Der kurze Chor mit 3seitigem Schluß ist gewölbt, das Sch. mit Holztonne und Emporen, daran 26 B r ü s t u n g s b i l d e r aus der biblischen Geschichte (wohl um 1734). Die sonstige A u s s t a t t u n g meist E. 17. und A . 18. Jh. — D o p p e l g r a b m a l für Pfarrer Happel und Frau, 1680. Kath. Kapelle. 1772—1773. Rok. Altar. Zahlreiche bmkw. Wohnbauten, 18. Jh., von denen einige wohl dem Zweibrücker Baudirektor Hauth zu verdanken sind. VELDENZ B u r g . 1107 zuerst urkundlich bezeugt. Die Burg der mächtigen Grafen von Veldenz aus dem Geschlecht der Nahegaugrafen fiel im 15. J h . an das Haus Pfalz-Zweibrücken, dessen Veldenzer Linie (seit 1543) sie bis zur Zerstörung durch die Franzosen, 1680, besaß. Umfangreiche, sehr trümmerhafte Ruine. Landschaftlich schön gelegen, im einzelnen recht bmkw. Anlage, wichtig für die Geschichte des Burgenbaues in den Rheinlanden. E v . Pfarrkirche. Stattlicher Turm, 13. Jh., sonst Neubau, 1884. BRAUNEBERG (DUSEMOND) Pfarrkirche (simultan). «777. Saalbau mit WTurm und 3seitig geschlossenem Chor. — H o c h a l t a r und K a n z e l , 1783, guter N e b e n a l t a r (s), aus der Propstei Siebenborn des Klosters Himmerode, bez. 1742. — V o r t r a g e k r e u z , Kupfer, 15.Jb. — P a r a m e n t e , 18.Jh. — Mehrere ältere H ö f e und Wohnhäuser, 17.—18. Jh. FILZEN Ehem. Klosterkirche, Franziskaner-Nonnen, gegr. 1467, jetzt kath. Pfarrkirche, erb. A . 18. Jh., rest. 1857. Nüchtern bar. Saalbau mit 3scitigem Schluß, spitzbogige Kreuzgewölbe; außen Strebepfeiler, zierlicher Dachreiter. Unter der Kirche Gruftkeller. — Gute A u s s t a t t u n g , 18. Jh. — K r e u z i g u n g s g r u p p e in nicht ganz lebensgroßen Figuren, 2. H. 15. Jh. — P a r a m e n t e , 18. Jh. — Die einfachen Klostergebäude 1712—1721. V o n der ehem. Andreas-Kapelle ist nur ein frei stehender frührom. Turm erhalten, die unteren Teile 11. Jh., die Schallöffnungen 12. J h . BURGEN E v . Kirche. Rom. WTurm. Llis. als schlichter Saalbau A . 18. Jh. erneuert, der eingezogene, 3seitig geschlossene Chor etwas älter. — Steinerne K a n z e l mit flachen Verzierungen bmkw. Arbeit, bez. 1682.
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KESTEN Kath. Pfarrkirche. S a a l b a u mit 3 rundbogigen K r e u z g e w ö l b e n , q u a d r . C h o r mit ö angebauter Sakristei, voll. 1753. W T u r m 1813; rest. 1869 u n d 1892. N e u e Ausstattung. — 2 große schmiedeeiserne S t a n d l e u c h t e r , i8.Jh. Einige Höfe und Wohnhäuser, 17. und 18. J h . WINTRICH Kath. Pfarrkirche. W T u r m u n t e r b a u , 1462. C h o r u n d Sakristei, 1702. Sch. und obere Turmgeschosse, 1825. Rest. 1839, 1870. — H o c h a l t a r , 1704. Sebastians-Altar, 1685; Marienaltar, A . 18. J h . — Taufstein, u m 1462. — Chorgestühl, A . 18. J h . ; alles ohne wesentliche Bedeutung. Kalvarienberggruppe als W e g e k r e u z in der Hauptstraße, bez. 1661. Hof der A b t e i S. Martin in T r i e r , Hauptstr. 4. G u t e r W o h n b a u von 1765REINSPORT Kath. Kapelle. Schlichter S a a l b a u mit Dachreiter und hübschem W P o r t a l , 1616. 1929 rest. — Bar. Ausstattung. Wohnhaus mit Fachwerkobergeschoß (Nr. 233), u m 1500. NIEDEREMMEL Kath. Pfarrkirche. 1723. S a a l b a u mit K r e u z g e w ö l b e n . A n Stelle des Chors jetzt Erweiterungsbau von 1930. — Ausstattung z. T . aus der Erbauungszeit. Einige Höfe des 1 6 . — 1 7 . J h . MÜSTERT Ehem. isath. Kapelle (auf d e m Marienhof der A b t e i Mettlach). 1680. G u t e Ausstattung aus der Erbauungszeit. Westempore. Dachreiter. J e t z t Kriegergedächtnisstätte. Einige Wohnhäuser, 1 7 . — 1 8 . J h . PIESPORT Kath. Pfarrkirche. Erb. 1 7 7 6 — 1 7 7 7 gemeinsam von der G e m e i n d e , v o m Trierer Domkapitel und v o n der A b t e i Mettlach. Baumeister Paul Miller. S a a l b a u mit 3seitigem Schluß, W T u r m . Einheitlich in Architektur u n d Dekoration, Stichkappcngewölbe mit 3 großen und n kleinen G e m ä l d e n , ausgeführt 1778 von Joh. Peier Weber aus T r i e r , rest. 1908. U b e r den Fenstern Kartuschen in Stuck. — O r g e l e m p o r e aus M . 19. J h . (!) auf 3 K o r b b o g e n , die Balustrade mit Engelköpfen und Blumenvasen reich verziert. — H o l z a l t ä r e u n d M o b i l i a r aus d e m 18. J h . — I m P f a r r h a u s e O p f e r A b r a h a m s , Ö l g e m ä l d e von Joh. Zick. — Spätgot. F r i e d h o f s k a p e l l e , rest. 1928. — I m H a u s e der Schwestern vom H l g . Geist V e s p e r b i l d , H o l z , 62 c m , E . 15. J h . M e h r re ältere Wohnhäuser, 1 6 . — 1 8 . J h . DHRON 2 gute steinerne Brücken über die Dhron,
17.—18. Jh.
NEUMAGEN Alte römische Siedlung. Zum Schutze der an dem rechten Ufer der Mosel entlang führende 1 Straß3 von Trier nach Mainz errichtete Kaiser Konstantin ein stattliches Kastell, dessen Umfassungsmauer mit ihren 14 Rundtürmen durch Ausgrabungen festgestellt ist, und von der noch geringe Reste in der Umgebung der Pfarrkirche erhalten sind, die sich auf dem Boden des alten Kastells erhebt. Bei den Aus-
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grabungcn wurden 1H84 die berühmten Grabdenkmäler gefunden, die aus der älteren Siedlung stammen und zur Fundamentierung der Kastellbauten gedient hatten, vorzügliche Arbeiten des 2. und 3. Jh., heute im Trierer Landesmuseum. Bedeutendere Reste des wohl 882 beim Normannermnfall zerst. Kastells standen noch im 17. Jh. Im Trierer Landesmuseum auch Ausgrabungsfunde aus der ma. Burg (Petersberg), die an die Stelle des Kastells trat. Kath. Pfarrkirche S. Maria. Nüchterner Saalbau, 1792—1793, nach Plan des Nik. Goergen; an der NWEcke der Hauptteil des r o m . T u r m s von n g o erhalten (Inschr. an der OMauer), Turmhelm, 1754. — Ausstattung, 17.—18.Jh. — Vorzügliches G r a b d e n k m a l des Heinrich Vogt von Hunolstein f 1485. — Gut auch das G r a b m a l des Grafen zu Isenburg t 1553- — Altargeräte, 18. Jh. — Paramente, 17. und 18. J h . Kath. Kapelle S. Peter. Schlichter Chor in guten Formen, A. 14. Jh., Sch. mit zierlichem Dachreiter, 1718. 1921 als Kriegergedächtnisstätte eingerichtet. Hübsche Lage inmitten alter Bäume. Amtsgebäude (Sayn-Wittgensteinscher Hof), 1790/91. Torbogen zum Hof 1704. Mädchenschule (ehem. Bürgermeisterwohnhaus), M . 18. Jh. Im Obergeschoß gute Rok.-Stuckdecke. Ehem. Warsberger Hof. 1730. Mehrere sehr gute steinerne Wohnbauten, 18. Jh., besonders bmkw. Moselstr. 235 (Haus Clerren), wohl 1741. Umgebung: Rund um den Idarwald LONGKAMP Kath. Pfarrkirche. 1747—1749. Schlichter, kreuzgewölbter Saalbau, mit kurzem, 3seitig geschlossenem Chor, im O die Sakristei; ihr Untergeschoß dient als Durchgangshalle von der Straße zum Kirchhof. Neugot. WTurm, 1864. 1902 rest. — A u s s t a t t u n g z . T . aus der Erbauungszeit; gutes O r g e l g e h ä u s e , A . i8.Jh.; 1745 aus Bernkastel erworben. — Vortreffliches Z i b o r i u m , Kupfer vergoldet, A. 15.Jh. WEDERATH Kath. Pfarrkirche. 1766; Saalbau mit etwas eingezogenem, 3seitig geschlossenem Chor. Dachreiter, Westempore und Kanzel aus der Erbauungszeit. HINZERATH Kath. Kapelle. 1669. Schlichter Saalbau mit 3seitigem Chorschluß. Ausstattung 2. H. 17. Jh., bmkw. die schöne Westempore mit gotisierenden Formen in der Brüstung. „Stumpfer Turm*. Ma. Wartturm aus der Zeit Erzbischof Balduins, früher als Rest des benachbarten Römerorts Tabernae oder Belginum angesehen. KLEINICH Ev. Kirche. Der WTurm im Unterbau frühma., Obergeschoß wohl i6.Jh., Helm, 18.Jh. Die Kirche Zentralbau, der Grundriß griechisches Kreuz, 1789—1790, nach Plan des Friedr. Gerh. Wahl. Ausstattung mit Kanzel, Orgel, Emporen und Bänken aus der Erbauungszeit, im ganzen eine recht beachtliche Leistung im protestantischen Kirchenbau.
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KRUMMENAU
ET. Kapelle. 1747. Saalbau mit 3seitigem Chorschluß; sehr stattlicher, beschieferter Dachreiter. Einheitliche Ausstattung von guter Wirkung, a . H . 18. Jh. STIPSHAUSEN
EV. Kapelle. 1773—1778. Saalbau mit hohem beschiefertem Dachreiter. Alte Inneneinrichtung; Westempore mit gemalten Brüstungsfeldern. Kath. Kapelle. 1781. Saalbau. HOTTENBACH
Ev. Pfarrkirche. Neubau 1903. Erhalten ein O T u r m , 13. Jh.; im Erdgeschoß, das als Altarraum diente, Kreuzrippengewölbe. Reste von Wandmalereien des 14. Jh. — Vorhalle an der SSeite und Treppenvorbau der WSeite des Neubaus M. 18. Jh. — Von der alten A u s s t a t t u n g : Kanzel 1701, bar. Emporen und Orgelgehäuse, 1782. — K e l c h mit Patene, 15.Jh. SCHAUREN ET. Pfarrkirche. 1767. Saalbau mit 3seitigem Schluß. Flachgewölbte H o l z d e c k e mit dekorativer und figürlicher Malerei. Einheitlich und gut erhaltene A u s s t a t t u n g von vorzüglicher Gesamtwirkung. Westempore. — Guter got. K e l c h , 14. Jh. BRUCHWEILER
ET. Kirche. 1744—1746. Schlichter Bau mit einheitlicher und wohlerhaltener Inneneinrichtung. Die Westempore mit 2 t bemalten Brüstungsfeldern. Ehem. Schloß Wildenburg der Wild- und Rheingrafen auf dem Platz einer vorgeschichtlichen Befestigung, von der noch Steinwälle sichtbar sind. Seit dem 30jährigen Kriege zerstört. Wirtschaftsgebäude, 18. und 19. Jh. SENSWEILER ET. Pfarrkirche. Stattlicher, breiter OChorturm, E. 13. Jh.; Sch., 18. Jh., mit gleichzeitiger Ausstattung. ALLENBACH
ET. Pfarrkirche. Erb. 1780—1781 nach Plan des Friedr. Gerh. Wahl. Einfacher Saalbau mit halbrundem Schluß und sehr gefalligem, beschiefertem Dachreiter, Ausstattung der Erbauungszeit. Empireorgel, 1832 beschafft. Ehem. Schloß der Grafen v. Sponheim, Sitz eines gräflichen Amtmanns. Von der ma. B u r g Reste des doppelten Mauerrings und des Bergfrieds. Das vorhandene Wohngebäude, 2 Geschosse mit einem 3. in Fachwerk und Treppenturm, 1528 (Inschr. und Wappen), 1752—1754 umgeb. ebenso 1899. Die Nebengebäude modern. MORSCHEID Von der im 14. Jh. erb. Kunokapelle steht nur noch der mit Krcuzrippengewölben gedeckte Chor, 1 Joch mit s/8Apsis. THALFANG Ev. Pfarrkirche. Reizvoll über dem Ort gelegen. 3schiffige got. Basilika von 3 Jochen, mit sehr niedrigem, fensterlosem Obergaden, daher
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a b Halle wirkend; urspr., wie in Bernkastel, nur 2 entsprechend breitere Joche. Jetzt Säulen und einfache Kreuzrippengewölbe. U m 1300. Der Chor von einem Joch mit "/g Schluß und Maßwerkfenstem in Fischblasenform, um 1450. Der WTurm 13. Jh., Obergeschoß um 1600, der Helm, A . 18. Jh. — Rest. 1866 und 1913—1915. — G u t e S a k r a m e n t s n i s c h e , M . 15. Jh. — Emporen, 17.—18. Jh. — K a n z e l , 1716. DHRONECKEN Ehem Schloß der Wild- und Rheingrafen. Nach der Volkssage Heimat Hagens von Trontje. Einst stattliche Anlage auf einem Bergrücken, während des 17. und 18. Jh. wiederholt zerstört und schließlich verfallen. V o n der ma. Burganlage stehen einige Reste von Mauern und Türmen. Aus dem 17. Jh. 2 Rundbogentore. Wohnhaus über ma. gewölbten Kellern, um 1730. A m Fuße des Schlosses ein bmkw. Wohnhaus (Nr. 26), A . 18. Jh., mit langer Holzgalerie an der Hofseite. MALBORN Kath. Pfarrkirche. 1806—1808. Einfacher Saalbau. A n der WFront eingelugt prächtiges W P o r t a l von der Annen-Kapelle in Trier, 1736, wohl von Josef Waller. 2 gute S e i t e n a l t ä r e , 18. Jh., ebenfalls in Trier erworben, dagegen stammt die K a n z e l im Rok.Stil von 1808. GEISFELD Kath. Pfarrkirche. Das schlichte, mit Stichkappengewölbe gedeckte Lhs. 1753—54 nach Plänen von Balthasar Neumann, Ausfuhrung durch Lorenz Pauli aus Trier; der dreiseitig geschlossene Chor 1767—68; im Winkel zwischen Schiff und Chor starker ma. Turm mit Helm von 1774. — Einheitliche Ausstattung 1771—72 von Meister Boost in Wadrill, gefaßt 1777 von Meister Gunst. SCHÖNBERG Kath. Pfarrkirche. Ehem. ö Chorturm, 13. Jh.; Lhs., 1821—1822. — Gute S a k r a m e n t s n i s c h e , 2. H. 15. Jh., mit figürlicher Plastik. BERGLICHT Kath. Pfarrkirche. Quadr. W T u r m ; Chor, 1 Joch mit '/„Schluß und angebauter Sakristei, um 1470, dazwischen großer, moderner Erweiterungsbau in ns Richtung. Im Chor eigenartige Dienste mit Maßwerkschmuck. Gute Tür zur Sakristei. Spätgot. Sakramentsnische. — H o c h a l t a r , M . i8.Jh. (1743—1765) — A l e x i u s k o p f , Holzreliquiar in Büstenform, E. 15. Jh. — Auf dem Kirchhof spätrom. T a u f s t e i n , 8seitiges Becken auf rundem Fuß, A . 13. Jh. HUNOLSTEIN Schloß. Ehem. kurtrierische Burg im Besitz der 1192 zuerst genannten Vögte von Hunolstein; seit dem 30jährigen Krieg verfallen. Ruine. WALHOLZ Ehem. Kath. Kirche. Einsam in einem Tal des Hochwalds. Verlassener, kreuzgewölbter Saalbau, 18. Jh., ma. OTurm. HAAG K a t h . Pfarrkirche. Neubau 1925. — Aus dem 18. Jh.: Kanzel, 1766, Kommunionbank und Beichtstuhl. Vorzügliche M o n s t r a n z , Kupfer
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WlTTLICIf
vergoldet, M. 15.Jh.: wohl aus Kues: Z i b o r i u m , M. 18.Jh., Parlam e n t e , i8.Jh. GUTENTHAL Kath. Kirche. Saalbau, A. 18. Jh., mit älterem WTurm. — Gemalter 3teiliger H o c h a l t a r , 1612; 1886 rest. und übermalt. — K a n z e l , E. 17.JI1. — S c h r a n k in der Sakristei, 1685. MORBACH Kath. Pfarrkirche. Neubau des 19.—20. J h . — R e c h t gutes E p i t a p h Hans von Raischeit f 1566, gesetzt 1571, frühe Arbeit des Hans Rupr. Hqffinam? — Reiche, silbervergoldete Monstranz, E. 15. Jh. RAPPERATH Kath. Pfarrkirche. 1765. Saalbau mit 3seitigem Schluß. Dachreiter. Ausstattung der Erbauungszeit. Am s Dorfausgang Kapelle mit dem »Großen Herrgott«, dörflich derbes Kruzifix, 17. Jh., 2 m hoch. HEINZERATH Kath. Kapelle. Malerische Anlage. Chor 5/gApsis, 14. Jh.; WTurm, 13. Jh., dazwischen kurzes Gemeindehaus in Saalform, 16.—18. Jh. — Sakristei im O, 1670; Vorhalle und Westempore, 1722. — A u s s t a t t u n g meist 18. Jh. BISCHOFSDHRON Kath. Pfarrkirche. Neubau unter Beibehaltung eines WTurms, 17. J h . — 1766—1769 nach dem erhaltenen Entwurf des kurtrierischen Hofbaumeisters Joh. Seitz. Saal mit 3 rechteckigen Kreuzgewölben auf inneren Strebepfeilern, im Chor 2 Joche und 3/8 Schluß. 1921 rest. und ausgemalt. — Vollständige A u s s t a t t u n g aus der Erbauungszeit. — Schöne P a r a m e n t e , 18. Jh. Pfarrhaus. 1760. Bildet mit der Kirche und einer alten Linde eine malerische Gruppe. WENIGERATH Kath. Kapelle. 1747. Saalbau mit 3seitigem Schluß. Schöne Westempore wie in Heinzerath; Taufstein, 1638.
WITTLICH Die Reste einer sehr stattlichen und weiträumig am Fuß des Mundwaldes vor der Lieser angelegten römischen Villa wurden 181g entdeckt und igo4—1905 vom Landesmuseum in Trier freigelegt; Erhaltung war nicht möglich. — Alter Trierer Besitz.-, der erzbischöfliche Hof seit 1140 erwähnt. Stadtrechte seit 1291, Stadtmauer 1304 im Bau. 1397 fast ganz abgebrannt, ebenso 156g und 1647-, ferner 168g, 1707 und 1745. K a t h . P f a r r k i r c h e S . M a r k u s . Neubau 1709 nach Plänen von Phil. Joh. Honorius Ravensteyn; ausgeführt von Johannes Dekatusch und Joh. Georg Judas; 1727 gew. Stattliche 3schiffige Pfeilerbasilika von 4 Jochen mit Chor von 1 Joch und ->/tSchluß. Vorgebauter W T u r m . I m Winkel zwischen Lhs. und Chor 3seitig geschlossene Sakristeien, von denen die n, urspr. zum Chore offen, als kurfürstliche K a p e l l e diente. Spitzbogige Arkaden und gotisierende Kreuzrippengewölbe. Instandsetzung der Ausstattung
WITTLICH UND UMGEBUNG
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und Ausmalung 1927. — H o c h a l t a r aus der Koblenzer Dominikanerkirche (A. 18. Jh.), Mahagoni mit Vergoldung; Bekrönung, Antependium und Markusfigur sind Ergänzungen (1927). — Die beiden N e b e n a l t ä r e , 1747, von KonradFischer in Trier. — Auf der SSeite prächtiges C h o r g e s t ü h l (gegen M. 18. Jh.), das n A. 19. Jh. nacngeschnitzt, beide 1927 verlängert. — Kanzel 1753. — Taufstein 1727. — Orgelprospekt 1769. — An einem Msch.Pfeiler gute Holzfigur Johannes d. T., fast lebensgroß, M. 15. Jh. — Einige bmkw. Holzfiguren, 18. Jh. — Am Triumphkreuz guter alter Corpus, 1648. — Silbernes, z. T. vergoldetes Reliquiar, mit der Figur des hlg. Sebastian, 2. H. 15. Jh. — Guter silbervergoldeter Kelch, 1463. — Strahlenmonstranz, M. 18. Jh. — Kasel mit Kölner Borte, um 1500. — Faramente, 18. Jh. Burg Ottenstein. Von Erzbischof Otto von Ziegenhain (1418 bis 1430) 1424 voll., in den Kriegen des 17. Jh. zerstört. Das an ihrer Stelle von Johann Philipp v. Walderdorff als Jagd- und Sommerresidenz 1761—1763 (furch den Architekten Jean Antoine errichtete S c h l o ß P h i l i p p s f r e u d e , wurde 1794 zerst. und 1804 auf Abbruch verkauft. Beide sind nur aus Zeichnungen und Abbildungen bekannt. Das Schloß lag etwa in der Gegend des heutigen Bahnhofs. An den ehem. Schloßbezirk erinnert das Kellnereigebäude aus M. 17. Jh., dessen SSeite noch Portale und Fenster in der alten Form zeigt, im übrigen aber beim Umbau zum Amtsgericht gänzlich umgestaltet ist; ferner 2 Doppelbüsten, 18. Jh., jetzt auf den Torpfeilern des Kasinoeingangs aufgestellt. Rathaus. Der alte Teil mit 2geschossiger bar. Front nach dem Stadtbrand 1647 unter Kurfürst Karl Kaspar von der Leven erbaut. Unten urspr. offene Halle für den Marktverkehr, darüber Bürgersaal und Verwaltungsräume; 1922 erheblich erweitert und im Innern ganz umgestaltet. Wohnhäuser. Mehrere recht bmkw. Beispiele; vor allem das Haus Ronde (ehem. von Wachenheim), Kahrstr. 23 (1605), urspr. wohl mit Staffelgiebel, an der Hofseite mit 6seitigem Trep>enturm, der durch sein reich verziertes Portal und die durchlaufende Spindel ausgezeichnet ist. Vom E. 17. Jh. stammen Adolf Hitlerplatz (Marktpl.) 5, das ehem. Wohnhaus des Steinmetzen und Baumeisters Konrad Wolf, dem die Lokalforschung noch weitere Bauten zuweist, Burgstr. 18 (1685), Kahrstr. 26, Kahrstr. 19/21 (1686) Trierer Str. 16/18. Aus dem 18. Jh. Adolf Hitlerplatz 3 (1753). Beachtlich, aber in seiner Art ortsfremd, das stattliche Säulenportal, Kahrstr. 36. Reste der Stadtbefestigung, 14. Jh., und ein Teil (Torhaus) des ehem. Burgtors erhalten. Umgebung: n und nö an der Bahn nach Daun GREIMERATH Kath. Pfarrkirche. Gewölbter Saalbau mit eingezogenem, 3seitig geschlossenem Chor und WTurm, 1760—1761. — Einfache einheitliche Ausstattung, 2. H. 18. Jh. HASBORN Kath. Kapelle. Einfacher Bau, 1775.
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49»
WITTLICH. UMGEBUNG Umgebung: ruv an der Straße nach Manderscheid und Seitenwegen
GROSSLITTGEN Kath. Pfarrkirche. Neubau, 1735, bis auf den rom. \VTurm. Einfache, mit Holztonne gedeckte Saalanlage. Chor 1887 durch Neubau mit Qhs. ersetzt. — V e s p e r b i l d , 17. Jh. — Altargeräte, 18. Jh. SCHLADT Kath. Kirche. Kleines Sch. von 2 kreuzgewölbten Jochen, A. 16. Jh.; breiterer, von kräftigen Strebepfeilern gegliederter Chorbau, 1 Joch und '/.Schluß, mit im O ausgebauter Sakristei und hübschem Dachreiter, A. 18.Jh. (bez. 1716). 3 Altäre, A. i8.Jh. HIMMERODE Zisterzienserkloster. Gegr. von Erzbischof A l b e r o von Trier unter Mitwirkung des hlg. Bernhard von Clairvaux 1138 oder 1139. Der erste monumentale Kirchenbau, errichtet von Baumeister Achard, wurde 1178 gew. Die im M a . wiederholt umgebauten Klostergebäude sind seit 1640 durch einen großen Neubau ersetzt worden, an dem noch 1688 gearbeitet wurde. Die rom. Kirche wurde 1735 abgebrochen; 1750 war der Neubau vollendet. Das Kloster 1802 aufgehoben; die Baulichkeiten verfielen. 1922 Wiedererrichtung der Abtei; Neubau der Klostergebäude 1925 bis 1927. Die bar. Kirche ist Ruine. Die rom. Kirche Achards muß eine Pfeilerbasilika gewesen sein: geringe Reste in der sog. »Gnadenkapelle« am W E n d e des s Ssch.; sie lag um Ssch.Breite weiter nach S. V o n dem bar. Neubau stehen nur noch die Mauern des Chors, die Giebelwand des s Q h s . und die großartige WFront, schließlich einige Pfeiler- und Mauersockel. Weiße Putzflächen mit reicher Gliederung in Buntsandsteinquadern charakterisieren die Außenbehandlung. 3 schiff ige Halle mit Q s c h . und kurzem, halbrund geschlossenem Chor. Ganze Länge rund 73 m, lichte Breite 22,40 m. Baumeister nicht überliefert; nach den Bauformen kann die Mitwirkung von Christian Kretschmar als sicher gelten. Die wenigen Reste der alten Klostergebäude, die sich im Kreuz45, 234, 329 469 98 499 553 297,
329 Stengel, Balthasar Wilh. 548, 554, 555, 558 Stengel, Friedrich Joachim 499, 55i, 552, 553, 554, 555, 556, 559, 563 Stennes, Bildhauer 150 Stipeldey, Caspar Xaver . . . . 114 Stoffel, Dominikus 524 Strack, Johann Heinrich .... 20g Strada, W. 531 Stromeier, Christian 557, 559, 563 Stryck, Gysbert 22 Stuber, Nik 244 Stüter, Friedrich August 236, 345 Stumm, Johann Phil 409 Stummsche Orgelwerkstatt .. 415 Stuppeler, Wolfgang 464, 472,541 Sutermann, Lambert 206 Sutor, Emil 229 Tausch, Christoph Thomann, Johann Val Thorn-Prikker, Johann . 58, Thys, Peter Toll, Kunstschmied Toussyn,Joh 185, Trapp, Hans 416, Tricht, Amt van 10, 13, 19, 22,
455 470 173 198 524 198 440 21, 23
57 a Trosson, J Tußmann, Heinrich
KÜN SXLKR VERZE1CHN IS 339, 348 56
Weyhe, Friedrich Maximilian 56,
Weyser, Matth 564 328 Wibert, Goldschmied 109 Wickrat, Heinrich 189 Vagedes, Adolf von ... 37, 56, 73 Wiethase, Heim. 94, 114, 284, Vauban, Sebastien LePritrede 42, 377 547 Wiffel, Bildhauer 346 Verhelst, Stecher 345 Wihlig, Graf Adam von 185 Verheyen, Hans 198 Wildt, Hans Jak 205 Vemucken, Heinrich 61 Wilhelm von Roermond 19 Vemukken, Wilhelm ... 206, 376 Wilhelm, Meister 158 Verschaffelt, Pitter 75 Windheiser, Orgelbauer .... 285 Vinckeboons, Joh 50 Wirth, Michael 560 Voigtei, K.E. 154, 194 Wolbero, Magister 77 Vondergracht, H. 129 Woensam, Anton . 179, 188, 201 Vos, Josse de 207 Wolf, Hubert 485 Wolf, Johann 53 Wagner, Wunibald 550, 553, 555, Wolf, Konrad 497 Wolff, Eberh. Ph 357, 391 557 Wahl, Friedr. Gerh. .. .493, 494 Wolff, Architekt 473 Wallraf, Ferdinand 222 Wussow, von, Festungsbaumeister 359 Walter, Josef 453, 459, 460, 462, 466, 468, 470, 471, 472, 354, 387 473. 495 Zais, Joh. Chr. 231 Wamser, Christoph . . . . 185, 196 Zanetti, Dominichino 455 Weber, Johann Peter 492 Zawels, Burkard 198 Weber, Martin 355 Zepter, H. Wederath, Peter von 461 Zick, Jan. 328, 335, 341, 346, , , 348, 352, 470 Weidenbach, Architekt 55 492 Weihe, Garteninspektor 339 Zick, Johann Zuccali, Enrico 243 Weihinger, C. 550 Weiler, Odericus 459 Zwirner, Ernst Friedr. 5, 79, 154, 194, 222, 225, 247, 266, Welling, Johann Phil. von... 558 270, 274, 278, 291, 294, Welter, Mich 182 Wendling, Anton .... 40, 43, 89 319. 329 520 Weyer, Hermann 207 Zu-'eybrücken, Joseph 12,13 Weyer, J.P. 212 Zwolle, Amt van
Unterseher, Kunstschmied ...
ORTSVERZEICHNIS Die Klammem hinter dem Ortsnamen enthalten die Angabe des Kreises der amtlichen »Inventare«; die moderne Kreiseinteilung ist zum Teil eine andere. Vgl. Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Düsseldorf 1891 fT.; Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Wiesbaden, Frankfurt a. M. 1903—1921; Die Kunstdenkmäler von Eupen-Malmedy, Düsseldorf (1935); Die Kunstdenkmäler der Stadt und des Landkreises Saarbrücken, Düsseldorf (1932); Die Kunstdenkmäler der Kreise Ottweiler und Saarlouis, Düsseldorf 1934. Aach (Trier Land) A a c h e n (Aachen Stadt) Abtweiler (Kreuznach) Adenau Adendorf (Rheinbach) Aegidienberg (Siegkreis) Aengenesch (Geldern) Afden (Aachen Land) Ahrdorf (Schleiden) Ahrental Ahrweiler Ahütte (Daun) Aldegund Aldekerk (Geldern) Aldenhoven (Jülich) Aldenrath (Köln Land) Alendorf (Schleiden) Alflen Alfter (Bonn) Alken Allenbach (Bernkastel) Allenz Allner (Siegkreis) Almersbach (Altenkirchen . . Alpen (Moers) Alsdorf (Aachen Land) Altenahr Altenberg (Mülheim a. Rh.). Altenkirchen (Altenkirchen) . Altenrath (Siegkreis) Altenwied . Altmachern (Bernkastel) . . . . Altweidelbach Altwied Alzen Amern S. Anton (Kempen).. Amaliens Lust (Kreuznach). Amstenrather Haus (Eüpen). Andernach
482 106 432 304 280 267 29 121 309 296 298 515 410 29 103 218 308 406 245 363 494 312 258 336 26 123 303 227 336 265 334 489 414 334 145 87 436 127 317
Anhausen 338 Anrath (Krefeld) 38 Antweiler 305 Antweiler (Euskirchen) 291 Appeldorn (Kleve) 15 Aremberg 306 Arenberg 350 Arenfels 32g Aiff (Köln Land) 216 Argenschwang (Kreuznach) . 427 Arloff (Rheinbach) 290 Arnoldsweiler (Düren) 132 Arras 410 Arzfeld (Prüm) 525 Arzheim 354 Asbach 335 Aspel (Rees) 45 Asperden (Kleve) 7 Assmannshausen 397 Auderath 406 Auel (Daun) 513 Auel (Siegkreis) 265 Auen (Kreuznach) 442 Auw (Bitburg) 484 Auw (Prüm) 522 Averforth (Rees) 45 Baasem (Schleiden) 516 Bacharach 377 Bachem (Köln Land) 300 Baerl (Moers) 38 Baldenau (Bernkastel) VIII Baldeneck 413 Bardenberg (Aachen Land) . 121 Bärenbach (Kreuznach) . . . . 437 Barmen (Barmen) 73 Barmen (Jülich) 104 Barweiler 306 Bassenheim 365
574
ORT SVERZEICHNIS
Bäsweiler(Geilenkirchen) . . . 97 Bauler 307 Baumholder 438 Becheln 358 Becherbach (Kreuznach) . . . 437 Beckingen 548 Beda 528 Bedburg (Kleve) VIII. 5 Bedburg (Beigheim) 368 Bedburdyk (Grevenbroich) . . 82 Bedersdorf (Saarlouis) 551 Beeck (Erkelenz) 90 Beeck (Geilenkirchen) 95 Beilstein 302 Beilstein a. d. Mosel 403 Beinhausen (Daun) 504 Bekond (Trier Land) 485 Bell 412 BJlacosta 523 Beltheim 413 Bendorf 352 Benrath (Düsseldorf) 74 Bensberg (Mülheim a. R h . ) . . 230 Berg (Düren) 14! Berg (Schleiden) 275 Berg bei Nennig 539 Bergerhausen (Bergheim) . . . 132 Bergerschulthof (Ruhrort) . . 44 B e r g h e i m (Bergheim) 267 Bergisch-GIadbach (Mülheim a. Rh.) 227 Berglicht (Bernkastel) 495 Bergneustadt (Gummersbach) 235 Bergweiler (Wittlich) 499 Bergweiler (Ottweiler) 562 Beik (Schleiden) 517 Berkum (Bonn) 247 Berndorf (Daun) 514 B e r n k a s t e l (Bernkastel) . . . 485 Berrendorf (Bergheim) 270 Berschweiler 438 Berus (Saarlouis).. 550 Bescheid (Trier Land) 479 Besselich 350 Besseringen 541 Besslich (Trier Land) 482 Bettenhoven (Jülich) 101 Bettingen a. d. Prüm (Bitburg) 530 Beulich 364 Beuren 409
Beuren (Trier Land) Beurig Beyenburg (Lennep) Bickenbach Bickendorf (Bitburg) Biebern Biebernheim Biendorf (Bitburg) Biesdorf (Bitburg) Bietschied (Saarbrücken) . . . Bietzen Biewer Bilk (Düsseldorf) Bingerbrück (Kreuznach) . . . Binscheid (Prüm) Binsfeld (Düren) Birgden (Geilenkirchen) . . . . Birgel (Düren) Birgel (Daun) Birkenfeld Birnbach (Altenkirchen) . . . . Birresdorf Birten (Moers) Bischmisheim (Saarbrücken) Bischofsdhron (Bernkastel) . . Bischofstein Bislich (Rees) B i t b u r g (Bitburg) Blankenberg (Siegkreis) B l a n k e n h e i m (Schleiden) . Blasweiler Bleialf (Prüm) Bleidenberg Blens (Schleiden) Bliesen Bioemenheim (Moers) Blumenthal (Schleiden) Blumenthal (Geilenkirchen) . Bocholt (Kempen) Bockelheim (Kreuznach) . . . Bockenau (Kreuznach) Bocklemünd (Köln Stadt) . . . Bodendorf Bödingen (Siegkreis) Boetzelar (Kleve) Boisdorf (Bergheim) Boisheim (Kempen) Bollendorf (Bitburg) Bolsdorf (Daun) Bombogen (Wittlich)
479 536 74 370 529 412 375 529 527 557 545 475 74 429 525 133 97 133 515 438 336 300 16 558 496 402 45 528 258 307 302 521 363 140 561 38 138 95 35 422 425 224 302 258 15 270 87 533 513 499
ORTSVERZEICHNIS B o n n (Bonn) Boos (Kreuznach) Boppard Borbeck (Essen) Born (Kempen) Bornefeld (Lennep) Bornhofen Bornich Boslar (Jülich) Bottenbroich (Bergheim) . . . Bourheim Bovenberg (Düren) Brachein (Geilenkirchen) . . . Bracht (Kempen) Brandscheid (Prüm) Braubach Brauneberg (Bernkastel) . . . . Braunsberg Brauweiler (Köln Land) . . . . Brebach (Saarbrücken) Brecht (Bitburg) Breidscheid Breill (Geilenkirchen) Breitenbend (Jülich) Breitenheim (Kreuznach) . . . Breitraar (Bergheim) Bremm Brempt (Kempen) Brempt (Erkelenz) Bretzenheim (Kreuznach) . . Breuer Brey Breyell (Kempen) Briedel Briedern Brodenbach Brohl Brohl.. Broich (Mülheim a. der Ruhr) Broich (Jülich) Broich (Aachen Land) Bruch (Witdich) Bruchhausen Bruchweiler (Bernkastel) Brück Brüggen (Kempen) Brühl (Köln Land) Brünen (Rees) Bruttig Bübingen
237 433 366 70 87 76 383 387 105 270 103 125 95 35 52 t 357 491 333 222 558 530 306 96 106 432 270 411 39 91 427 101 369 35 407 404 364 317 321 59 105 123 500 332 494 304 87 219 43 403 540
Bübingen (Saarbrücken) . . . . Buch Buch Büchel Buchenloch Bucherbach Buchholz Buchholz Buchholz (WitUich) Büdesheim (Prüm) Büdlich (Trier Land) Bullay Bollingen (Malmedy) Burbach-Malstadt (Saarbrücken) Büren (Saarlouis) Burg Burg a. d. Wupper (Lennep) Burgau (Düren) Burgberg (Trier Land) Burgbrohl Bürgel (Solingen) Burgen Burgen (Bernkastel) Burgfey (Schleiden) Burglahr (Altenkirchen) Burglayen (Kreuznach) Burgsponheim (Kreuznach) . Burgwaldniel (Kempen) . . . . Bürresheim Bürrig (Solingen) Bürvenich Buschbell (Köln Land) Buschfeld (Euskirchen) Buschhoven (Rheinbach) . . . Bütgenbach (Malmedy) . . . . Büttgen (Neuss) Butzweiler (Trier Land)
575 558 391 413 405 511 557 326 369 502 522 479 410 148 551 548 407 77 134 484 326 75 402 491 283 335 428 424 87 311 226 275 222 278 279 147 83 482
Caen (Geldern) 30 Castra Vetera (Moers) 16 Clemenskirche b. Trechtinghausen 380 Coul (Geldern) 30 Daaden (Altenkirchen) Dabringhausen Dachsenhausen Dagstuhl Dahl (Schleiden)
261 77 391 544 309
576
ORTSVERZEICHNIS
Dahlem (Schleiden) Dahlheim Dahnen (Prüm) Dalbenden (Schleiden) Dalberg (Kreuznach) Daleiden (Prüm) Damscheid Dasburg (Prüm) Dattenberg Dattenfeld (Waldbroel) Daudistel D a u n (Daun) Daxweiler (Kreuznach) . . . . Dedenborn (Monschau) . . . . Denklingen (Waldbroel) . . . . Denn Densborn (Prüm) Denzen Derichsweiler (Düren) Dernau Detzem (Trier Land) Deudesfeld (Daun) D e u t z (Köln Stadt) Dhäan'fKreuznach) Dhron (Bernkastel) Dhronecken (Bernkastel) . . . Dieblich Dierdorf. Dierfeld (Wittlich) Diersfordt (Rees) Diethardt Dietkirchen (Bonn) Dill Dillingen (Saarlouis) Dilmar Dinkholder Mühle Dinslaken (Ruhrort) Dirmingen (Ottweiler) Dockweiler (Daun) Dodenburg (Wittlich) Dohm (Daun) Dollendorf (Schleiden) Dommershausen Dornick (Rees) Dörrebach (Kreuznach) Dörrenbach Dörscheid Dorsel Dorsheim (Kreuznach) Dottel (Schleiden)
515 382 527 283 426 527 377 528 329 260 525 503 417 145 263 304 503 414 134 302 480 508 214 441 492 495 362 337 502 45 392 243 414 547 540 358 44 564 504 500 512 309 413 47 4:7 562 387 306 428 283
Doveren (Erkelenz) Drabenderhöhe (Gummers- sbach) Drachenfels (Siegkreis) Dreibom (Schleiden) Dreis (Wittlich) Dreis (Daun) Dremmen (Heinsberg) Dreven (Moers) Drevenack (Rees) Driesch Drove (Düren) Dudeldorf (Bitburg) Dudenburg Dudweiler (Saarbrücken) Duisburg (Duisburg) Duisburg, Hofgut (Trier L a n d ) . . . .• Dülken (Kempen) Dümpelfeld Dünnwald (Mülheim a. Rh.)i.) Duppach (Prüm) Düppenweiler Dürboslar (Jülich) D ü r e n (Düren) Düren (Saarlouis) Dürscheven (Euskirchen) Dusemond (Bernkastel) D ü s s e l d o r f (Düsseldorf) Dyck (Grevenbroich) Dyckhof (Neuss)
92
480 86 305 226 523 550 104 130 55t 287 491 52 82 80
Eberbach (Kreuznach) Eberhardsklausen (Wittlich)li) Ebernach Echternach Echternacherbrück (Bitburg)?) Eckenhagen (Waldbroel) Eckfeld (Wittlich) Eckweiler (Kreuznach) Ederen (Jülich) Ediger Edingen (Trier Land) Effeld (Heinsberg) Efferen (Köln Land) Ehlingen Ehrang (Trier Land) Ehrenbreitstein Ehrenburg Ehrenburgertal
418 500 402 532 533 236 502 425 104 405 534 94 218 301 478 348 364 364
236 251 139 500 504 94 37 43 406 134 511 500 557 58
Ehrenstein Ehrenthal Ehreshoven (Wipperfürth) . . Eibach (Wipperfürth) Eichlerhof (Solingen) Eicks (Schleiden) Eiserfey (Schleiden) Eitelsbach (Trier Land) Eitorf (Siegkreis) E 1 b erfe 1 d (Elberfeld) . . . . Elcherath (Prüm) Ellenz Eller Ellscheid (Daun) Elmpt (Erkelenz) Elsdorf (Bergheim) Elsen (Grevenbroich) Elsig (Euskirchen) Elsum (Heinsberg) Eitz Embken (Düren) Emmerich (Rees) Empel (Rees) Engelfangen (Saarbrücken) . Engelgau (Schleiden) Engelport Engelsdorf (Jülich) Engelskirchen (Wipperfurth) Engers Enkirch Eppelborn (Ottweiler) Eppinghoven (Ruhrort) . . . . Eppinghoven (Neuss) Erden (Bernkastel) Erdorf (Bitburg) Erkelenz (Erkelenz) Erkrath Ernst Erp (Euskirchen) Erpel Esch (Köln) Esch (Daun) Eschbach Eschweiler (Aachen Land).. Espeler (Malmedy) Espenschied Essen (Essen) Etscheid Euchen (Aachen Land) . . . . Eulenbroich (Mülheim a.Rh.)
335 382 336 334 337 375 386 480 359 72 531 403 405 505 91 270 82 387 94 40t 276 47 47 557 310 400 104 236 337 407 564 44 81 490 510 8g 71 403 374 331 316 516 394 134 149 397 65 335 123 232
5 n Eupen (Eupen) 128 Euskirchen (Euskirchen) . . 276 Eveshausen 40a Eynatten (Eupen) 137 Eyneburg (Eupen) 137 Eynrode (Aachen Land) 133 Fahr 328 Faid 405 Falkenlust (Köln Land) . . . . 221 Falkenstein ä. d. Our (Bitburg) 525 Fankel 403 Farschweiler (Trier Land) . . 481 Fastrau (Trier Land) 480 Fechingen (Saarbrücken) . . . 558 Fell (Trier Land) 480 Felsberg (Saarlouis) 551 Fernthal 335 Ferschweiler (Bitburg) 533 Fettweis (Eupen) 130 Feusdorf (Daun) 516 Filsch (Trier Land) 481 Filsen 384 Filz 406 Filzen (Bernkastel) 49 t Fink Die 45 Firmenich (Euskirchen) . . . . 282 Fischeln (Krefeld) 38 Flamersheim (Rheinbach) . . 381 Flammersfeld (Altenkirchen) 336 Fleckenhaus (Neuss) 83 Fleringen (Prüm) 523 Fliessem (Bitburg) 509 Flittard (Mülheim a. Rh.) . . 236 Floisdorf (Schleiden) 375 Föhren (Trier Land) 484 Fornich 331 Forst 317 Franken 396 Frankenburg 130 Frauenberg (Euskirchen) . . . 387 Frauenburg 438 Frauenkron (Sehleiden) . . . . 517 Fraukirch 313 Fraulautern (Saarlouis) . . . . 549 Frauweiler (Bergheim) 369 Frauwüllesheim (Düren) . . . 133 Frechen (Köln Land) 322 37
578
ORTSVERZEICHNIS
Freialdenhoven (Jülich) . . . . Freimersdorf (Köln Land) . . Frelenberg (Geilenkirchen) . Fremersdorf (Saarlouis) . . . . Frenkingen Frens (Bergheim) Frenz (Düren) Freudenburg Freudenkoppe (Daun) Freusburg (Altenkirchen) . . . Friedeström Friedewald (Altepkirchen) . . Friesdorf (Bonn) Friesenhagen (Altenkirchen) Friesheim (Euskirchen) Fronrat Frücht Fürstenberg Fürth (Ottweiler) Füssenich (Düren) Fustenburg (Kreuznach) Gaesdonck (Kleve) :. Gangelt (Geilenkirchen) . . . . Gappenach Gartrop (Ruhrort) Geich (Düren) Geilenkirchen (Geilenkirchen) Geilhausen-Wiedenhof (Waldbroel) Geisbuscher Hof Geisfeld (Trier Land) Geistingen (Siegkreis) G e l d e r n (Geldern) Gelinde (Moers) Gelsdorf Gemmerich Gemünd (Schleiden) Gemünden Gemünden.... Genovevaburg Gentingen (Bitburg) Georgweierbach Gerhardstein Gerolstein G e r o l s t e i n (Daun) Gersweiler (Saarbrücken) . . . Gerresheim Gersweiler (Saarbrücken) . . . Gevenich Gielsdorf (Bonn)
104 224 96 545 530 269 103 538 506 261 216 262 247 264 288 304 355 379 562 276 417 8 97 316 44 134 96 260 312 495 258 28 27 300 394 137 416 505 311 527 437 511 397 511 558 70 558 405 246
Gilgenbach 305 Gillenfeld (Daun) 505 Gimborn (Gummersbach) . . . 233 Gimmingen 302 Ginderich (Moers) 35 Gindorf (Bitburg) 510 Glaadt (Daun) 516 Gladbach (Düren) 272 Gladbach 338 Gladbach (Wittlich) 500 Glehn (Neuss) 82 Glehn (Schleiden) 282 Glesch (Bergheim) 268 Gleuel (Köln Land) 218 Gnadental (Kleve) 8 Goch (Kleve) 7 Godesberg (Bonn) 247 Gohr (Neuss) 81 Gollenfels (Kreuznach) 417 Gondelsheim (Prüm) 522 Gondorf 363 Gönnersdorf 297 Graach (Bernkastel) 488 Gracht (Euskirchen) 278 Gräfenthal (Kleve) 7 Gräfrath (Solingen) 72 Gransdorf (Wittlich) 510 Graue Burg (Bonn) 245 Graven (Solingen) 75 Grefrath (Kempen) 34 Greimerath (Wittlich) 497 Gressenich (Aachen Land) . 125 Grevenbroich (Grevenbroich) 1 81 Grevenburg 408 Grieth (Kleve) 6 Griethausen (Kleve) 4 Grimburg (Trier Land) . . . . 481 Gripswald (Krefeld) 38 Groß-Bernsau (Mülheim a . . Rh.) 232 Großhemmersdorf (Saarlouis) 548 Großkönigsdorf (Köln Land) 222 Großlangenfeld (Prüm) 521 Großlittgen (Wittlich) 498 Großmaischeid 338 Großvernich (Euskirchen) . . 277 Großweims (Eupen) 130 Gruiten (Mettmann) 72 Grumbach 433 Grünhaus 481
Gudenau (Bonn) Güdingen (Saarbrücken) . . . Güls Gummersbach (Gummersbach) Gillenberg (Trier Land) Güsten (Jülich) Gustorf (Grevenbroich) Gutenberg (Kreuznach) . . . . Gutenfeh Gutenthal (Bernkastel) Gymnich (Euskirchen) Haag (Bernkastel) Haag. (Geldern) Habscheid (Prüm) Hackenbroich (Neuss) Haffen (Rees) Hahn Hahn (Bergheim) Hain Haldem (Rees) Hönbach (Jülich) Hamborn. (Ruhrort) Hamm (Attenkirchen) Hamm (Bitburg) Hamm a. d. Saar (Trier Land) Hammerstein Haneck Hanselaer (Kleve) Hardenberg (Mettmann) Hardtburg (Rheinbach) Harff (Bergheim) Haifische Burg Haigarten Harlingen Harperscheid (Schleiden) . . . Harschcidt Harspelt (Prüm) Hartefeld (Geldern) Hartelstein (Prüm) Hasborn (Wittlich) Hasselsweiler (Jülich) Hatzenport Hausen (Schleiden) Hausen Hausen (Bernkastel) Hecke Heddesheim (Kreuznach) . .
347 558 360 333 481 101 83 435 388 496 273 495 29 521 316 45 410 270 337 45 102 59 260 529 475 329 397 15 70 280 269 373 335 545 139 143 527 33 523 497 101 364 140 312 415 326 418
579 Heesenburg 362 Heiligenhoven (Wipperfürth) 237 Heimbach (Schleiden) . . . . 139 Heimbach 337 Heimburg 380 Heimersneim 301 Heimerzheim (Rheinbach) . . 278 Heinsberg (Heinsberg) . . . 92 Heinzerath (Bernkastel) . . . . 496 Heinzerath (Wittlich) 498 Heistart (Schleiden) 291 Heister 332 Heisterbach (Siegkreis) 249 Heisterbacherrott (Siegkreis) 250 Heistert (Schleiden) 283 Helenenberg (Trier Land).. 483 Hellenthal (Schleiden) 13g Hemmersbach (Bergheim) . . 269 Hennef (Siegkreis) 258 Hennweiler (Kreuznach) . . . 439 Herchen (Siegkreis) 260 Hergenfeld 426 Hergenrath (Eupen) 127 Herkenrath (Miäheim.a. Rh.) 231 Hermespand (Prüm) 522 Herrenstein (Siegkreis) 262 Herrenstrunden (Mülheim a. Rh.) 231 Herrensulzbach 433 Herrstein 437 Herschbroich 306 Herschwiesen 369 Herzogenrath (Aachen Land) 122 Herzogsfreude (Bonn) 347 Heumar (Mülheim a. Rh.) . . 331 Heyden (Aachen Land) . . . . 121 Hiesfeld (Ruhrort) 59 Hilbringen 546 Hilden 75 Hilgenroth (Altenkirchen) . . 260 Hillesheim (Daun) 513 Himmelgeist 74 Himmerode (Witüich) 498 Himmighofen 393 Hinsbeck (Geldern) 36 Hinzerath (Bernkastel) 493 Hirschfeld 409 Hirzenach 370 Hochburg (Trier Land) . . . . 484 Hochelten (Rees) 50 37*
5ßo
ORTSVERZEICHNIS
Hochemmerich (Moers) . Hochkirchen (Düren) . . . Höfen (Monschau) Höferburg (Altenkirchen) Hoffeld Hohenbudberg (Moers) . Hohenbusch Holtheide (Geldern) Holzhausen a. d. H Holzheim (Schleiden) . . . Holzheim (Düren) Holzweiler (Erkelenz) . . . Homberg (Moers) Homburg (Gummersbach] Höngen (Aachen Land) . Honnef (Siegkreis) Hönningen Hönningen Honrath (Siegkreis) Honsdorf (Geilenkirchen) Hontheim (Prüm) Horbach (Aachen Land) HorbeU (Köln Land) . . . Horchheim Horhausen (Altenkirchen) HOIT
38 373
'45
265 306
37 9'
36
39'
392
'35 9'
60 263 123
25' 3°5
329 232
95
522 121 218
354 334
81 282
Hostel (Schleiden) Hottenbach (Bernkastel) . Hoven (Euskirchen) . . . . Hubbelrath Hückelhoven (Erkelenz) . Hückeswagen (Lennep) . Hueth (Rees) Hüffelsheim (Kreuznach) Hugenpoet Huisberden (Kleve) . . . . Hülchrath (Grevenbroich) Hüls (Kempen) Hüngersdorf (Schleiden) Hüngsberg :. Hunolstein (Bernkastel) . Hünshoven (Geilenkirchen) Hünxe (Ruhrort)
423 61
Jäger Jägersberg Jakobsberg Icorigium (Daun) Jeckenbach (Kreuznach) . . .
537 563 369 516 432
494 275 72 92 76
47
5
81
34
308
335 495
96
43
Igel (Trier Land) Ilgesheim Illingen (Ottweiler) Imgenbroich (Monschau) . . . Immendorf (Geilenkirchen) . Ingenhoven (Kempen) Ipplendorf (Rheinbach) Irlich Irrel (Bitburg) Irsch (Trier Land) Irsch Isenburg Issel (Trier Land) Issum (Geldern) Itter Itzbach (Saarlouis) J ü l i c h (Jülich) Jünkerath (Daun) Iversheim (Rheinbach)
475 438 564 144 96 35 280 328 531 481 536 353 478 29 74 548 98 516 290
Kaimt Kaisersesch Kaiserswerth Kaldenkirchen (Kempen) . . Kalk K a l k a r (Kleve) Kalkofen Kalkum Kall (Schleiden) Kallenfels (Kreuznach) Kallmuth (Schleiden) Kalmesweiler (Ottweiler) . . . Kalrath Kaltenborn Kalterherberg (Monschau) . . Kalvarienberg Kambach (Aachen Land) . . Kammerberg Kamp (Moers) Kamp Kapellen (Geldern) Kapellen Kappeln Karden Kärlich Karlsbrunn (Saarbrücken) . . Karthaus (Trier Land) Karweiler Kasel (Trier Land) Kaspersbroich (Solingen) . . .
407 313 57 35 230 10 120 56 283 439 283 564 101 306 145 300 123 397 27 384 29 359 433 399 365 558 474 300 481 75
ORTSVERZEICHNIS
Kassel Kasselburg (Daun) Kastel Kastel (Trier Land) Kastellaun Kattenes Katz Kaub Kauzenburg (Kreuznach) . . . Kelberg Keldenich (Schleiden) KeU Kellen (Kleve) Kellenbach Kellenberg (Jülich) Kemnade K e m p e n (Kempen) Kempenich Kendenich (Köln Land) . . . . Kernscheid (Trier Land) . . . Kerpen (Bergheim) Kerpen (Daun) Kerpen (Ottweiler) Kersch (Trier Land) Kerschenbach (Prüm) Kessel (Kleve) Kesselheim Kesseling Kesselstadt (Wittlich) Kesselstadt (Trier Land) Kessenich (Euskirchen) Kesslingen Kesten (Bernkastel) Kestert Kettenis (Eupen) Kettig Kevelaer (Geldern) Kewenig (Bitburg) Keyenberg (Erkelenz) Kierdorf (Euskirchen) Kinheim (Wittlich) Kinzweiler (Aachen Land) . . Kipshoven Kirchberg (Jülich) Kirchberg Kirchdaun Kircheib (Altenkirchen) . . . . Kirchen (Altenkirchen) Kirchenbollenbach Kirchheim (Rheinbach) . . . .
304 512 537 545 413 364 381 387 420 504 283 326 4 416 104 6 32 327 219 482 132 514 564 483 516 7 350 304 500 484 277 539 492 383 128 365 31 527 91 278 409 123 90 102 414 302 259 261 438 281
Kirchsahr Kirmutscheid K i r n (Kreuznach) Kirschseiffen (Schleiden) Kirspenich (Rheinbach) . . . . Kitzburg (Bonn) Klause Klausen (Wittlich) Kleinblittersdorf (Saarbrücken) Klein-Büllesheim (Rheinbach) Kleinich (Bernkastel) K l e v e (Kleve) Klotten Klüsserath (Trier Land) Knechtsteden (Neuss) Kobern K o b l e n z (Koblenz) Kochern Kofferen (Erkelenz) Koisdorf Kollig Kölln (Saarbrücken) K ö l n (Köln, Stadt) Kommem (Euskirchen) Könen (Trier Land) Königsfeld Königsstuhl Königswinter (Siegkreis) . . . . Konradsheim (Euskirchen) . . Konz (Trier Land) Konzen (Monschau) Koppenstein Koraidelstein Kordel (Trier Land) Kornelimünster (Aachen Land) Körrenzig (Erkelenz) Körrig Koslar (Jülich) Kottenborn Kottenheim Köwerich (Trier Land) Krakau (Krefeld) Kranenburg (Kleve) Krautscheid (Prüm) K r e f e l d (Krefeld) Krettnach (Trier Land) Kreuzau (Düren)
581 303 306 435 138 291 246 538 500 558 277 493 1 398 478 217 362 339 398 92 296 315 557 151 282 535 297 360 251 273 475 144 416 399 484 125 92 537 105 307 312 479 37 9 525 36 482 134
58a
ORTSVERZEICHNIS
Kreuzberg K r e u z n a c h (Kreuznach) . Krieckenbeck (Geldern) . . . . Kriegshoven (Rheinbach) . . . Kriel (KölnStadt) ...". Kripp Kronenburg (Schleiden) . . . . Krottorf (Altenkirchen) . . . . Kröv (Wittlich) Kruft Krummenau (Bernkastel) . . . Kückhoven (Erkelenz) Kuckum (Aachen Land) . . . . Küdinghoven (Bonn) Kues (Bernkastel) Kuhlseggen (Euskirchen) . . . Kürten (Wipperfurth) Kunibertsburg (Bernkastel).. K y l l b u r g (Bitburg) Kyrburg (Kreuznach)
303 419 35 279 218 294 517 264 409 321 494 91 121 248 487 278 237 489 506 436
Lahneck Lahr Lambertsberg (Prüm) Lamersdorf (Düren) Lammersdorf (Monschau) . . Lammersdorf (Daun) Landsberg Landshut Landskron Langenberg (Mettmann) . . . Langendorf (Euskirchen) . . . Langenfeld Langerwehe (Düren) Langsur (Trier Land) Langsur Langwaden (Grevenbroich) . Laubenheim (Kreuznach) . . Laudert Lauersfort (Moers) Laufeld (Wittlich) Laufenburg (Düren) Lauksburg Laurensberg (Aachen Land) Laurenzberg (Jülich) Lauvenburg (Euskirchen) . . . Lauvenburg (Neuis) Lay Layen Lebach (Saarlouis)
356 400 520 102 145 513 61 486 301 70 275 312 135 475 534 81 428 377 38 503 135 397 120 103 274 80 361 428 564
Lechenich (Euskirchen) 274 Leerodt (Geilenkirchen) . . . . 95 Lehmen 363 Leichlingen (Solingen) 227 Leidingen (Saarlouis) 551 Leimbach 306 Leimersdorf 300 Leiningen 370 Leiwen (Trier Land) 479 Lendersdorf (Düren) 133 Lengsdorf (Bonn) 246 Lennep (Lennep) 76 Lessenich (Bonn) 246 Lessenich (Euskirchen) 282 Leubsdorf 329 Leuscheid (Siegkreis) 260 Leutesdorf 328 Leyen, zur (Wittlich) 490 überme (Eupen) (28 Liblar (Euskirchen) 278 Lichtenberg 102 Lichtenberg 562 Liebenstein 383 Lieberhausen (Gummersbach) 235 Liedberg (Gladbach) 87 Lieg 400 Liers 305 Lierschied 385 Lieser (Bernkastel) 490 Liess m (Bitburg) 529 Limbach (Saarlouis) 562 Limperich (Bonn) 248 Lindenthal (Köln Stadt) 222 Lindlar (Wipperfürth) 237 Linn (Krefeld) 37 Linnich (Jülich) 105 Linz 330 Linzenich (Jülich) 102 Linzhausen 331 Lipp (Bergheim) 268 Lipporn 393 Lisdorf (Saarlouis) 550 Lissendorf (Daun) 515 Lissingen (Daun) 512 Litermont (Saarlouis) 549 Lobberich (Kempen) 35 Lockweiler 544 Löf 364 Lohmar (Siegkreis) 265 Löhndorf 296
ORTSVERZEICHNIS Lohrsdorf Löllbach (Kreuznach) Lommersdorf (Schleiden) . . . Lommersum (Euskirchen) . . Longen (Trier Land) Longenburg (Siegkreis) . . . . Longkamp (Bernkastel) Longuich (Trier Land) Lonnig Lontzen (Eupen) Lorch Lorchhausen Lörsfeld (Bergheim) Lösenich (Bernkastel) Lövenich (Erkelenz) Lövenich (Euskirchen) Loverich (Geilenkirchen) . . . Löwenburg (Siegkreis) Lückenbach Ludendorf (Rheinbach) Lüftelberg (Rheinbach) . . . . Lünebach (Prüm) Lüntenbeck (Lennep) Lüssem (Euskirchen) Lüttringhausen (Lennep) . . . Lütz Lützeler (Düren) Lutzerath Lykershausen
302 433 308 377 478 249 493 480 316 127 394 396 270 490 91 274 97 251 305 278 280 520 72 274 76 401 103 406 382
Macken Malberg (Bitburg) Malborn (Bernkastel) Mallendar M a l m e d y (Malmedy) Malsbenden (Schleiden) . . . . Mandel (Kreuznach) M a n d e r s c h e i d (Wittlich) . Mannebach Manubach Mariahütte (Trier Land) . . . Maria Laach Marialinden (Mülheim a. Rh.) Mariaroth Mariawald (Schleiden) Marienbaum (Moers) Marienberg Marienberghausen (Gummersbach)
402 509 495 350 146 137 423 501 413 380 545 322 232 360 142 15 369 236
Marienburg Marienfels Marienforst (Bonn) Marienhagen (Gummersbach) Marienheide (Gummersbach) Mariental (Rees) Marienthal (Altenkirchen) . . Marienthal Maring (Bernkastel) . . . . . . . Marksburg Marmagen (Schleiden) Martinsburg Martinstein (Kreuznach) . . . Mastershausen Maus Mayen Mayschoss Mechern Mechernich (Schleiden) . . . . Meckel (Bitburg) Meckenbach (Kreuznach) . . Medard (Kreuznach) Meddersheim (Kreuznach) . . Meer (Neuss) Mehr Mehr (Rees) Mehren (Altenkirchen) Mehren (Prüm) Mehring (Trier Land) Mehrum (Ruhrort) M e i s e n h e i m (Kreuznach) . Melaten (Köln Stadt) Menningen (Trier Land) . . . Menzelen (Moers) Merken (Düren) Merkenich (Köln) Merkstein (Aachen Land) . . . Merl Merode (Düren) Mersch (Jülich) Merten (Bonn) Merten (Siegkreis) Mertloch Merxheim (Kreuznach) . . . . Merzenich (Düren) Merzenich (Euskirchen) .. Merzig Merzlich (Trier Land) Mesenich (Trier Land)
583 410 391 248 236 233 43 261 302 490 358 310 356 441 413 382 310 302 545 282 532 439 433 444 80 8 45 336 505 478 44 429 222 531 25 135 215 122 410 134 100 245 259 315 445 132 275 540 474 404
ORTSVERZEICHNIS Mrsscrich (Bitburg) Mettendorf (Bitburg) Metternich Mettlach Mettmann (Mettmann) Mettnich (Trier Land) Metzdorf (Trier Land) Metzenhausen Miehlen Miel (Rheinbach) . Miesenheim Millen (Heinsberg) Millingen (Rees) Minden (Trier Land) Mintard Möhn (Trier Land) Monaise Monheim (Solingen) . . . . . . . Monplaisir Monreal Monreberg (Kleve) Monrepos Montroyal M o n s c h a u (Monschau) . . . Montdair Monzingen (Kreuznach) . . . . Morbach (Bernkastel) Morenhoven (Rheinbach) . . Morken (Bergheim) Moers (Moers) Morsbach (Waldbroel) Mörschbach Morscheid (Bernkastel) Mörsdorf Morshausen Morswiesen Mörz Moselkern Moselweiß (Koblenz S t a d t ) . . Motte (Saarlouis) Moyland (Kleve) Much (Siegkreis) Müddersheim (Düren) Müden Mudscheid (Rheinbach) . . . . Müggenburg (Neuss) Mühlen z u r (Siegkreis) . . . . Mühlenbach Mühlenbach (Saarbrücken) . Mühlheim
531 525 365 541 72 544 534 414 391 27g 321 98 47 534 61 483 474 226 558 312 14 334 408 142 543 442 496 279 269 38 264 414 494 413 364 312 413 401 360 564 5 262 272 401 291 81 258 350 557 308
Mühlheim a. d. Mosel (Bernkastel) Mulartshütte (Monschau) . . . Mülheim am Rhein (Mülheim a. Rh.) Mülheim Müllenark (Düren) Müllenbach (Gummersbach). München-Gladbach (Gladbach) Münchhausen (Rheinbach).. Münchweiler Mündelheim Mündt (Jülich) Münster am Stein (Kreuznach) Münster (Kreuznach ) M ü n s t e r e i f e l (Rheinbach). Münstermaifeld Müntz (Jülich) Mürlenbach (Prüm) Müsch Müstert (Bernkastel) Mylendonker Hof (Bonn) . . . Myllendonk Nalbach (Saarlouis) Namedy Nastätten Naumburg (Kreuznach) . . . . Naunheim Neef Neersdonk (Kempen) Neersen (Gladbach) Nehren Nemmenich (Euskirchen) . . . Nennig Nesselrode (Solingen) Nettersheim (Schleiden) . . . . Neubenden (Schleiden) Neu-Blankenheim (Daun) . . . Neuenahr Neuenberg (Wipperfürth) . . . Neuendorf (Koblenz S t a d t ) . . Neuerburg N e u e r b u r g (Bitburg) Neuerkirch Neuhaus (Saarbrücken) . . . . Neukirchen (Grevenbroich) . Neumagen (Bernkastel)
491 126 225 365 102 235 83 280 544 58 :oi 421 428 288 313 101 508 306 492 248 85 549 321 390 437 315 411 39 85 405 274 539 227 309 283 515 300 234 349 334 523 412 557 81 492
ORTSVERZEICHNIS
Neumünster (Ottweiler) . . . . Neundorf (Malmedy) Neunkirchen (Siegkreis) . . . . Neunkirchen (Daun) Neunkirchen (Ottweiler) . . . Neuss (Neuss) Neustadt a. d. Wied Neviges (Mettmann) Neuwerk (Gladbach) Neuwied Nickenich Njdeggen (Düren) Niederalben Niederau (Düren) Niederbach (Siegkreis) Niederbachheim Niederberg (Euskirchen) . . . . Niederberg Niederbieber Niederbreisig Niederburg Niederburg Niederdollendorf (Siegkreis) . Niederdonk (Neuss) Niederdürenbach Niederehe (Daun) Niedereisenbach Niederembt (Bergheim) Niederemmel (Bernkastel) . . Niederfell Niederfischbach (Altenkirchen) Niederhausen (Kreuznach) . Niederheckenbach Niederheimbach Niederhersdorf (Prüm) Niederkassel Niederkassel (Siegkreis) Niederkastenholz (Rheinbach) Niederkrüchten (Erkelenz) . . Niederkyll (Prüm) Niederlahnstein i. Niederlinxweiler Niederlützingen Niedermendig Niedermörmter (Kleve) . . . . Niederpleis (Siegkreis) Niederprüm (Prüm) Niedersgegen (Bitburg)
559 149 262 505 563 77 335 70 85 327 322 140 435 134 267 391 288 350 333 296 375 502 249 80 327 514 435 270 492 363
Niederspay Niederstedem (Bitburg) . . . . Niederwallmenach Niederwambach Niederweis (Bitburg) Niederwerth Niederzerf Niederzier (Düren) Niederzissen Niederzündorf (Mülheim a. Rh.) Niehl (Köln Stadt) Nieukerk (Geldern) Nievenheim (Neuss) Nievera Nispert (Eupen) Nisterberg (Altenkirchen) . . . Nittel a. d. Mosel Nohn Nolling Nonnenwerth Norf (Neuss) Norheim (Kreuznach) Nörvenich (Düren) Nöthen (Schleiden) Nothberg (Düren) Numborn (Saarbrücken) . . . Nümbrecht (Gummersbach). Nürburg
261 422 304 380 523 233 254
Obbendorf (Jülich) Oberbaar Oberbieber Oberbreisig Oberburg Oberdiebach Oberdollendorf (Siegkreis) . . Oberdürenbach Oberehe (Daun) Oberembt (Bergheim) Oberemmel (Trier Land) . . . Oberteil Ober-Frohnrath (Aachen Land) Obergartzem (Euskirchen) . . Obergolbach (Schleiden) . . . Obergondershausen Oberbausen (Kreuznach) . . . Oberheckenbach
280 90 516 354 559 325 322 15 266 520 527
585 369 531 393 336 531 350 537 102 326 232 215 29 216 355 130 262 535 515 396 298 81 422 273 291 124 557 263 306 102 313 333 296 502 379 249 327 504 270 536 363 121 281 283 370 439 304
586
ORTSVERZEICHN IS
Oberheimbach Oberhonnefeld Oberkail (Wittlich) Oberkasbach Oberkassel Oberkirch (Trier Land) . . . . Oberkirchen Oberkim (Bernkastel) Oberkrüchten (Erkelenz) . . . Oberlahnstein Oberlahr (Altenkirchen) . . . . Obermendig Oberpleis (Siegkreis) Oberreidenbach Oberspay Oberstadtfeld (Daun) Oberstem Ober-Sülz (Mülheim a. Rh.). Obertiefenbach Oberwallmenach Oberweb (Bitburg) Obcrwesel Oberwinter Oberzissen Oberzündorf (Mülheim a. Rh.) Ochtendung Ockenfels Odendorf (Rheinbach) Odenhausen (Bonn) Odenspiel (Waldbroel) Odenthal (Mülheim a. Rh.). Oeckhoven-Öckoven (Grevenbroich) ödingen Oedt (Kempen) Oelsberg O f f e n b a c h am G l a n Offermann Ohlenberg Ohligs (Solingen) Oidtweiler (Geilenkirchen) . . Olbrück Olef (Schleiden) Olk (Trier Land) Ollheim (Rheinbach) Oos (Prüm) Ophoven (Heinsberg) Oppenhausen Ordorf (Bitburg)
380 334 510 331 24g 475 562 415 91 355 336 322 266 437 369 506 438 232 391 393 530 371 298 326 232 316 331 279 247 264 227 82 300 34 393 434 142 331 75 97 327 137 483 278 523 93 364 511
Orsbach (Aachen Land) Orsbeck (Heinsberg) Orsfeld (Bitburg) Orsoy (Moers) Osburg (Trier Land) Ossenberg (Moers) Osterspai Otrang Ottegraven (Aachen Land) . Ottenstein (Witdich) O t t w e i l e r (Ottweiler) Otzenhausen (Trier Land) . . Overath (Mülheim a. Rh.) . . Overbach (Jülich) Overbach (Siegkreis)
121 94 510 27 481 27 385 510 121 497 559 545 232 104 263
Pachten (Saarlouis) Paffendorf (Bergheim) Paffrath (Mülheim a. Rh.) . . Palant, (Düren) Palenberg (Geilenkirchen)... Patersberg Pellingen (Trier Land) Pelm (Daun) Perl Pesch (Schleiden) Petersberg (Siegkreis) Peterslahr (Altenkirchen) . . . Peterspay Pfaffendorf Pfalzdorf (Kleve) Pfalzel (Trier Land) Pfeffelbach Philippsborn (Saarbrücken) . Philippsburg Philippsfreude (Wittlich) . . . Piesport (Wittlich) Pillig Pluwig (Trier Land) Polch Poltersdorf Pommern Poppelsdorf (Bonn) Portz Poulheim (Köln) Prath Primstal (Trier Land) Pronsfeld (Prüm) P r ü m (Prüm) Prummern (Geilenkirchen) .
548 267 227 124 97 386 482 512 539 292 250 335 369 354 6 475 552 557 358 497 492 3'6 482 315 404 399 244 537 225 382 544 520 517 95
O R T S V E R Z E I C H N IS
Prüm zur Lay (Bitburg) Pünderich Püttlingen (Saarbrücken) . . . Pützchen (Bonn) Pützfeld Pyrmont
531 407 557 248 304 316
Quadenhof Qualburg (Kleve) Quint (Trier Land)
71 5 478
Raaff (Eupen) Rachtig (Bernkastel) Raedt (Kempen) Raeren (Eupen) Raeren Rahe (Aachen Land) Ralingen (Trier Land) Ramersbach Ramersdorf (Bonn) Rammelfängen (Saarlouis) . . Ramstein (Trier Land) Randerath (Geilenkirchen) . Ransel Rapperath (Bernkastel) Rath (Düren) Rath (Mülheim a. Rh.) Rath (Schleiden) Ratingen Raubach Raumbach Rauschenburg Ravengiersburg Raversbeuren Rech... Rees (Rees) Reetz (Schleiden) Refrath (Mülheim a. Rh.) . . . Rehbach (Kreuznach) Rehlingen (Saarlouis) Rehlinger Kirche Reichenberg Reichenstein (Monschau) . . . Reichenstein Reichenstein Reifert Reifferscheid (Schleiden) . . . Reifferscheid Reil (Wittlich) Reimerzhoven
137 489 39 127 128 120 534 302 248 549 484 94 397 496 132 231 283 60 337 432 370 415 410 302 46 308 230 425 448 537 386 145 337 380 334 138 307 407 303
Reinhart (Schleiden) Reinsport Reipeldingen (Prüm) Reitzenhain Remagen Remscheid (Remscheid) . . . . Remy Rengsdorf Renneberg Repelen (Moers) Reuland (Malmedy) Reuschenberg (Bergheim) . . Reusrath (Solingen) Rhaunen (Bernkastel) Rheinbach (Rheinbach) . . . . Rheinberg (Moers) Rheinberg Rheinbreitbach Rheinbrohl Rheindahlen (Gladbach) . . . Rheindarf (Solingen) Rheindorfer Burg (Bonn) . . . Rheineck Rheinfels Rheingrafenstein (Kreuznach) Rheinkassel (Köln Land) . . . Rheinstein Rhens Rheydt (Gladbach) Rhöndorf Richardshoven Richrath (Solingen) Richterich (Aachen Land) . . Rieden Rilchingen (Saarbrücken) . . Rimburg (Aachen Land) . . . . Rindern (Kleve) Ringenberg (Rees) Ringsheim (Rheinbach) . . . . Riol (Trier Land) Ripsdorf (Schleiden) Rissbach Rittersdorf (Bitburg) Rockeskyll (Daun) Roden (Saarlouis) Rodenkirchen (Köln Land).. Rodershausen (Bitburg) . . . . Rödingen (Jülich) Roggendorf (Schleiden)
587 283 492 527 387 293 76 352 333 331 38 149 270 226 414 279 26 397 333 329 88 226 246 297 377 422 215 381 359 87 251 270 75 121 311 558 122 4 43 281 480 308 408 529 512 547 218 525 101 283
588
ORTSVERZEICHNIS
Rohr (Schleiden) Rohren(Mon schau) Roisdorf (Bonn) Rolandseck Roelsdorf (Düren) Rommersdorf Rommersheim (Prüm) Rommerskirchen (Neuss) . . . Rosbach (Waldbroel) Rösberg (Bonn) Rosenau (Siegkreis) Roesrath (Mülheim a. R h . ) . . Roth (Prüm) Roth a. d. O u r (Bitburg) Röthgen (Aachen Land) . . . . Roetgen (Monschau) Rott Röttgen (Bonn) Rübenach Rümmelsheim (Kreuznach) . Ründeroth (Gummersbach) . Rüngsdorf (Bonn) Ruppertsberg (Kreuznach) . . Ruppertshofen Ruppichteroth (Siegkreis) . . . Rurich (Erkelenz) Ruwer (Trier Land)
308 145 245 298 133 337 523 81 260 245 24g 231 522 526 124 145 334 246 365 428 237 248 42g 393 263 92 480
S a a r b r ü c k e n (Saarbrücken) Saarburg S a a r l a u t e r n (Saarlouis) . . Saarn (Mülheim a. d. Ruhr). Saarwellingen (Saarlouis) . . . Sablonhof (Saarlouis) Saffenburg Salm (Daun) Salzig Sand (Geldern) S. Arnual (Saarbrücken) S. Gangolph S. G o a r S.Goarshausen S.Johann (Aachen Land) . . . S.Johann (Saarbrücken) . . . S.Johannisberg (Kreuznach) S. Jörris (Aachen Land) S. Katharinen S. Sebastian S. Thomas a. d. K y l l (Bitburg)
551 535 547 60 549 550 303 506 370 30 555 541 375 381 311 554 440 123 334 350 507
S. Tönis (Kempen) S. Vith (Malmedy) S.Wendel Sargenroth Sarmsheim (Kreuznach) Sarresdorf (Daun) Satzvey (Euskirchen) Sauerburg Sauerthal Sayn Schalkenbach Schallmauer (Köln) Schankweiler (Bitburg) Schaumberg (Ottweiler) . . . . Schauren (Bernkastel) Schaven (Euskirchen) Schellenberg (Essen) Schermbeck (Rees) Scheuren Schierwaldenrath (Heinsberg) Schillingskapellen (Rheinbach) Schladt (Wittlich) Schiedenhorst (Rees) S c h l e i d e n (Schleiden) . . . . Schleidweiler (Trier Land) . . Schmidtburg Schmidtheim (Schleiden) . . . Schmitthausen Schönau (Rheinbach) Schönau (Aachen Land) . . . . Schönau Schönberg (Malmedy) Schönberg (Bernkastel) Schönbornslust Schönburg Schöneberg (Kreuznach) . . . Schöneck Schönecken (Prüm) Schönstadt Schönstein (Altenkirchen) . . Schophoven (Düren) Schuld Schuwerackerhof Schwall Schwalmer Haus Schwanenberg (Erkelenz) . . . Schwankirche Schwarzenbroich (Düren) . . Schwarzenburg
3g 148 560 415 42g 511 281 38g 38g 35a 297 218 530 562 494 282 65 43 333 97 278 498 45 136 484 43g 309 4 291 121 392 149 495 350 375 418 370 523 351 261 102 305 403 370 88 90 317 135 544
ORTSVERZEICHNIS
Schwarzrheindorf (Bonn) . . . 252 Schweich (Trier Land) 478 Schweinheim (Rheinbach) . . 281 Schweinschied (Kreuznach). 433 Schwcppenbuig 326 Schwirzheim (Prüm) 522 Sechtem (Bonn) 245 Seibersbach (Kreuznach) . . . 417 Seinsfeld (Witdich) 510 Seligental (Siegkreis) 257 Senheim 404 Sensweiler (Bernkastel) 494 Serrig 537 Setterich (Jülich) 104 Siebenborn 369 Siebenborn (Bernkastel) 491 S i e g b u r g (Siegkreis) 254 Sieglar (Siegkreis) 266 Sieh 437 Siersberg (Saarlouis) 548 Siersdorf (Jülich) 104 Siersdorf (Saarlouis) 548 Simmern 411 Simmern unter Dhaun (Kreuznach) 441 Simonskall (Monschau) 145 Sindorf (Bergheim) 270 Sinzenich (Euskirchen) 274 Sinzig 294 S o b e r n h e i m (Kreuznach) . 443 Sohren 409 Solingen (Solingen) 76 Sommerau (Trier Land) . . . . 481 Sonnborn (Lennep) 72 Sooneck 380 Sonsbeck (Moers) 25 Sötenich (Schleiden) 283 Spabrücken (Kreuznach) . • • 426 Spangdahlem (Wittlich) . . . . 5 ' 1 Spiel (Jülich) 101 Sponheim (Kreuznach) 423 Springiersbach (Wittlich) . . . 498 S t a d t k y l l (Prüm) 515 Staffel 304 Süffeln 513 Stahl (Bitburg) 529 Stahleck 379 Stammheim (Mülheim a. Rh.) 226 Starkenburg 407 Staudernheim (Kreuznach) . 444
589
Steeg Steele (Essen) Steinborn (Daun) Steineberg Steinfeld (Schleiden) Stein Kallenfels (Kreuznach) Sterrenberg Stetternich (Jülich) Stieldorf (Siegkreis) Stipshausen (Bernkastel) . . . . Stockem (Eupen) Stockem (Bitburg) Stockum (Gladbach) Stolberg (Aachen Land) . . . . Stolzenburg (Schleiden) . . . . Stolzenfels Stommeln (Köln Land) . . . . Stoppenberg (Essen) Stotzheim (Rheinbach) Straelen (Geldern) Strauweiler (Mülheim a. Rh.) Strohn (Daun) S t r o m b e r g (Kreuznach) . . Stromburg (Kreuznach) . . . . Strotzbüsch (Daun) Strüth Stuben Styrum (Mülheim a.d. Ruhr). Süchteln Süchterscheid (Siegkreis) . . . Suitbertusstein Süggerath (Geilenkirchen) . . Sülm (Bitburg) Sülz (Köln Stadt) Sülzhoff Sulzbach (Bernkastel)
379 69 505 505 284 439 383 102 266 494 130 530 86 123 283 359 225 69 280 30 277 505 416 417 505 392 4t 1 59 86 259 417 95 532 218 217 415
Taben Tawern Terheeg Tettingen Tetz (Jülich) Thal (Eupen) Thalfang (Bernkastel) Thallichtenberg Tholey (Ottweiler) Thor (Eupen) Thür Thurandt Till (Kleve)
538 535 91 539 105 128 494 562 561 127 312 364 5
59°
ORTSVERZEICHNIS
Titz (Jülich) Traben Trarbach Trassem Trechtingshausen Treis Tricesimae (Moers) T r i e r (Trier Stadt) Trierweiler (Trier Land) . . . . Trips (Geilenkirchen) Trittenheim (Trier Land) . . . Trutzbingen Trutz-Eitz Tüddern (Heinsberg) Türnich (Bergheim) Tüschenbroich (Erkelenz) . .
101 407 408 537 380 400 16 446 482 95 479 439 402 98 270 90
Ubach (Geilenkirchen) Uckerath (Siegkreis) Uedelhoven (Schleiden) Uedem (Kleve) Udenhausen Ulmen Unkel Unkelbach Untermaubach (Düren) . . . . Urbach Urdenbach Uerdingen (Krefeld) Urft (Schleiden) Urmitz Urschmitt Uersfeld (Aachen Land) . . . . Uerzig (Wittlich) Uess Üvekoven (Erkelenz)
97 259 309 16 369 504 332 297 134 337 75 37 283 350 406 121 490 504 90
Vallendar Valwig Valwigerberg Veen (Moers) Vehn Veldenz (Bernkastel) Venauen (Mülheim a. R h . ) . . Verscheid Veynau (Euskirchen) Vianden (Luxemburg) Viersen (Gladbach) Vilich (Bonn) Vilvenich (Düren)
351 402 402 25 296 491 231 334 281 525 86 254 136
Virneburg 313 Vischel 303 Vlatten (Schleiden) 142 Vlattenhaus (Eupen) 127 Vogelsang (Jülich) 99 Volberg (Mülheim a. Rh.) . . 232 Volperhausen (Waldbroel) . . 264 Vorst (Kempen) 39 Vorst (Köln) 222 Vussem (Schleiden) 286 Wachtendonk (Geldern) 36 Wadera 544 Wadgassen (Saarlouis) 550 Wahn (Mülheim a. Rh.) . . . . 233 Walbeck (Geldern) 31 Walberberg (Bonn) 246 Wald (Solingen) 75 Waldböckelheim (Kreuznach) 425 Waldbreitbach 334 Waldbroel (Waldbroel) 263 Waldeck 396 Waldeck 414 Waldenburghaus (Eupen) . . 128 Walderbach (Kreuznach) . . . 418 Waldesch 360 Waldfeucht (Heinsberg) 98 Waldlaubersheim (Kreuznach)4i8 Waldorf 297 Waldrach (Trier Land) 481 Walholz (Bernkastel) 495 Walhorn (Eupen) 127 Wallerfangen (Saarlouis) . . . 549 Wallersheim (Koblenz Stadt) 349 Wallhausen (Kreuznach) . . . 426 Walporzheim 302 Wanborn (Saarbrücken) . . . . 557 Wanderath 313 Wanlo 88 Warbeyen 5 Warmsroth (Kreuznach) . . . 418 Wartenstein (Kreuznach) . . . 439 Wassenach 325 Wassenberg (Heinsberg) 94 Wasserliesch (Trier Land) . . 475 Waxweiler (Prüm) 520 Wederath (Bernkastel) 493 Weeze (Geldern) 32 Wegberg (Erkelenz) 90 Wehlen (Bernkastel) 489
ORTSVERZEICHNIS Wehr 335 Weiden (Köln Land) 332 Weidingen (Bitburg) 530 Weiler (Köln Land) 315 Weiler 370 Weiler 405 Weiler bei Monzingen (Kreuznach) 442 Weilerbach (Bitburg) 533 Weilerswist (Euskirchen) . . . 277 Weinfeld (Daun) 505 Weingarten (Guskirchen) . . . 291 Weinsheim (Kreuznach) . . . . 433 Weinsheim (Prüm) 522 Weisel 387 Weismes (Malmedy) 147 Weissenturm 366 Weißhaus 218 Weisweiler (Düren) 124 Weitersheim (Kreuznach) . . 425 Welling 312 Wellmich 381 Welschbillig (Trier Land) . . . 483 Welterod 392 Welterode 360 Wenau (Düren) 135 Wengerohr (Wittlich) 499 Wenigerath (Bernkastel) . . . . 496 Wenzberg 305 Werden a. d. Ruhr (Essen) . 6 t Wermelskirchen (Lennep)... 76 Wernerseck 332 Wershofen 305 Wesel (Rees) 39 Westhoven (Mülheim a. Rh.) 333 Wetteldorf (Prüm) 533 Weweler (Malmedy) 149 Weyer (Schleiden) 386 Weyer 385 Weyertal (Köln Stadt) 322 Wichterich (Euskirchen) . . . . 287 Wickrath (Grevenbroich) . . . 88 Wickrathberg (Grevenbroich) 88 Wiebelsheim 377 Wiedenest (Glimmersbach).. 235 Wiehl (Gummersbach) 236 Wierschem 316 Wiesbaum (Daun) 515 Wieselbach 438 Wildburgerbau . . 351
59'
Wildenburg (Schleiden) 138 Wildenbuig (Altenkirchen) . 365 Wildenburg (Bernkastel) . . . 494 Wilhelmstein (Aachen Land) 121 Wilkrath (Mülheim a. Rh.) . 232 Wiltingen 535 Windeck (Waldbroel) 260 Windesheim (Kreuznach) . . 418 Windhausen 36g Winneburg 398 Winnenthal (Moers) 25 Winningen 361 Winterburg (Kreuznach) . . . 425 Winterscheid (Siegkreis) . . . . 262 Winterscheid (Prüm) 521 Wintersdorf (Trier Land) . . . 534 Wintrich (Bernkastel) 492 Wintringer Hof (Saarbrücken) 558 Winzenheim (Kreuznach) . . 427 Wipperfürth (Wipperfürth) . 234 Wirft 306 Wirtzfeld (Malmedy) 148 Wissel (Kleve) 6 Wissen (Geldern) 31 Wissen (Altenkirchen) 261 Wittlaer 58 W i t t l i c h (Wittlich) 496 Witzhelden (Solingen) 77 Wochern 539 Wohnung (Ruhrort) 44 Wolf (Bernkastel) 408 Wol&burg (Bonn) . . . . . 345 Wolkenburg (Siegkreis) . . . . 351 Wollendorf. 318 Wollersheim (Düren) 376 Wollmerath 406 Wolsfeld (Bitburg) 531 Wolfskuhlen (Moers) 27 Worringen (Köln Land) . . . . 316 Wolfersberg 338 W u p p e r t a l (BarmenElberfeld) 73 Würm (Geilenkirchen) 95 Würrich 410 Würselen (AachenLand) . . . 132 X a n t e n (Moers) Zell Zeltingen (Bernkastel)
16 406 489
59a
ORTSVKRZEICHNIS
Zievel (Euskirchen) Zingsheim (Schleiden) Zipp Zissendorf (Siegkreis) Zons (Neuss) Z ü l p i c h (Euskirchen)
281 287 297 258 216 271
Zweibrüggen (Geilenkirchen) 96 Zweifall (Monschau) 126 Zweiffeistrunden (Mülheim a. Rh.) 231 Zyfflich (Kleve) 9
Den Druck besorgte Walter de Gruyter, Trebbin. Die Karte auf dem Vorsatz zeichnete Else Ewerlien, Berlin.